i 'Mi: DANISM 1 N C.OI.I- i;\ IM.D 1 1 ION \my <■ thi -« ttA^wt^* * '« ' o t -' • ' > t II : t C II •• •••• t • •* 5 v.SB (^inirnl% *4 \t»\. II m. t li • Bi »••.*. THE DANISH INGOLF-EXPEDITION VOLUME 11. 6. ASCIDIACEA. (PART I). ZUGLEICH EINE UBERSICHT UBER DIE ARKTISCHE UND BOREALE ASCIDIENFAUNA AUF TIERGEOGRAPHISCHER GRUNDLAGE. VON R. HARTMEYER. MIT I TAFEL UND 35 TEXTFIGUREN. ■•<>»;ff«:=>-*- COPENHAGEN. PRINTED BY BIANCO LUNO. 1923. Ei nleitu ng. Die Bearbeitung der Ascidien der Danischen » I ngolf ((-Expedition war urspriinglich von dem danischen Ascidienforscher M. P. A. Traustedt iibemommen worden, nach dessenTode sie mir von Herrn Le- vins en anvertraut wurde. Fast zwei Decennien sind seit der Ubernahme dieses Materials verflossen, nicht zu seinem and der Wissenschaft Schaden. In der Zwischenzeit hat die Kenntnis der arktischen und borealen Asci- dienfauna gewaltige Fortschritte gemacht. Die Namen der Autoren hier aufzuzahlen, die in grosseren und kleineren Arbeiten jeder zu seinem Teil zur Forderung dieser Kenntnis beigetragen liaben, wiirde zu weit fiihren. Ich selbst habe dieser Fauna stets ein besonderes Interesse entgegengebracht und wahrend dieses ganzen Zeitraumes mich immer wieder mit ihr beschaftigt. So darf gesagt werden, dass fiir diese Fauna heute eine Basis geschaffen ist, die den Versuch, eine tjbersicht iiber die arktische und boreale Ascidienfauna auf tiergeographischer Grundlage zu geben wohl rechtfertigen kann. Aber dieser Versuch ware verfriiht ge- wesen, wenn er ohne Verwertung des reichen Materials arktischer Ascidien der Kopenhagener Sammlung untemommen worden ware. In der aus dem Nachlass Traustedt's iibemommenen Collection bildete die Ausbeute des ))Ingolf« nur einen verhaltnismassig kleinen Teil. Sie enthielt ausserdem viel Material von Gronland, Island und den Far Oer aus alten und alteren Bestanden des Museums, meist von einzelnen Sammlem zusammengebracht, auch die Ascidien aus dem ehemaligen Museum des Konigs Christian VIII., femer das auf den Fahrten der »Fylla« unter Wandel gesammelte Material und endlich Traustedt's eigene, ziemlich umfangreiche Aus- beute von verschiedenen Kiistenplatzen Siidwestgronlands aus dem Jahre 1892. Als ich mich vor etwa zwei Jahren mit Herrn Dr. Mortensen wegen der nunmehr beabsichtigten Bearbeitung dieses Materials in Verbindung setzte, machte er mir den Vorschlag, auch das iibrige inzwisclien in Kopenhagen angesammelte Material zu bearbeiten, ein \'orschlag, auf den ich gern einging. So erhielt ich noch die Ausbeutenvon Ryder's und Amdrup's Expeditionen nach Ostgronland in den Jahren 1891/92 und 1899/00, das auf den Fahrten der »Diana« 1900 — 02 und des )>Thor« 1903 — 05 und 1908 gesammelte Ma- terial, die Ausbeute der »Tj alfe«-Expedition 1908/09 und zahlreiches Material einzelner Sammler, darunter eine wahrend der Ostgronland-Expedition 1902 von dem danischen Botaniker Chr. Kruuse zusammen- gebrachte grossere Ausbeute. Endlich wurde mir durch Vermittlung von Herrn Dr. Mortensen von der Commission fiir die Leitung der geologischen und geographischen Erforschung Gronlands auch das in den Jahren 191 1 und 1912 in einer ReDie westgronlandischer Fjorde von Dr. V. Nordmann und Dr. K. Ste- TIic Ingolf-Expedition. !I. 6. I ASCIDIACEA phensen gesamnielte Ascidicninaterial iiberwiesen. Dieses Material bildet den Tnhalt ciiicr bercits erschiene- nen, besondereu Publication, durch die der systeniatische Teil dicscr Arbeit niclit uiicrliehlicli cntlastet wird. Das pesanite iibrij^e Material wird ini Zusanimenhaiii; in dii'scr Arbeit veroffentliclit. Die Arbeit gliedert sicli in einen systematisclien uiul (.imn tiergeographisclien Teil. l.etzterer ist nicht ohne lunfluss auf die Gestaltung des ersteren geblieben. Dor tiergeograpliische Teil nmclit es sich zur Aufgabe, ein Gesamtbild von den Verbreitungsverhaltnissen der arktischen und borealen Ascidienfauna zu entwerfen. Es erschien deslialb notwendig, ini sj'stematischen Teil eine tjbersicht aller Arten zu geben, aus denen diese Fauna zur Zeit sicli zusannnensetzt. Da das Kopenhagener Material in der Hauptsache aber arktisdier Herkunft ist, wie iiberhaupt diese Arbeit in erster Linie die Ascidien der arktischen Region behandelt, so sind die rein borealen Arten, d. h. solche, die nirgends arktisches Gebiet erreiclien, nur kurz behandelt worden, ini Gegensatz zu denjenigen vorwiegend borealen Arten, die irgendwie, sei es auch nur in den engsten Grenzeu, bis in arktisches Gebiet \'ordringen. Von diesen rein borealen Arten werden ini allgemeinen nur die wichtigsten Dateii aus ilirer Geschiclite mitgeteilt und, dem tiergeographischen Character dieser Arbeit entsprechend, \-ollstandige Listen aller bekannten l^'undorte in derselben Weise wie fiir die arktischen Arten gegeben. Es handelt sich bei den borealen Arten auch nur uiii die atlantisch-borealen, die pacifisch-borealen sind unberiicksichtigt gebUeben, sofern sie nicht ihre Verbreitung bis in arktisches Gebiet ausdehnen. Bei den arktischen und arktisch-borealen Arten sind die Literaturlisten mit der grossten Sorgfalt zusammengestellt ; fiir die Mehrzahl dieser Arten sind sie vollstandig. Die gleiche Sorgfalt ist auf eine liicken- lose Zusammenstellung aller bekannten Fundorte verwandt worden. In diese Fundortslisten sind auch die in dieser Arbeit unter »Fundangabe<( veroffentlichten Fundstellen, soweit sie neu sind, aufgenommen worden, da sie das bisherige Verbreitungsbild vielfach in ganz erheblicher Weise erweitem, und zwar mit dem Zusatz (»neue Angabe«) oder dem Schiffsnamen der betreffenden Expedition (»Ingolf« u. s. w.). Sonst stehen hinter den Fundortsangaben als Beleg die Namen derjenigen Autoren mit dem Erscheinungsjahr der betreffenden Publication, die den Fundort zum ersten Male auffuhren oder an eigenem Material bestatigen, nicht solche, deren Angaben nur compilatorischer Art sind. AUe Tiefenangaben sind in ni umgerechnet, Temperatur- angaben in C. sind, soweit moghch, zum grossten Teil \on mir nach den einschlagigen Ouellen hinzugefiigt worden, dagegen wnirden Angaben iiber den Boden f ortgelassen ; das Wichtigste dariiber ist im Capitel »0ko- logie« zusammengestellt. Die Fundorte grosserer Gebiete sind stets geographisch geordnet worden, bei West- gronland z. B. von N. nach S., im Spitzbergengebiet rings uni dasselbe beim Siidcap beginnend und von W. nach O. fortschreitend, u. s. w. An die Verbreitungslisten sind allgemeine Bemerkungen iiber die horizontale und vertikale Verbreitung, iiber Thermopathie, Okologie und tiergeographische Stellung angeschlossen. Den Arten mit grosserer oder besonders interessanter Verbreitung sind ausserdem Verbreitungskarten bei- gegeben worden. In einem besonderen Capitel wird die Geschichte jeder Art eingehend dargestellt; Fragen systematischer Art werden ebenfalls in einem besonderen Capitel erortert. Dagegen habe ich iiber die innere Organisation nur dort und solche Mitteilungen gemacht, die geeignet sind, unsere Kenntnisse von der betref- fenden Art zu erweitem. Im iibrigen muss auf die in der alteren Literatur vorliegenden Beschreibungen ver- wiesen werden. Nur iiber die ausseren Merkniale, besonders die Grossenverhaltnisse innerhalb des \'erbreitungs- ASCIDIACEA gebietes, finden sich bei alien Arten Angaben, die fiir die Beurteilung der tiergeographischen Stellung einer Art nicht selten von Bedeutung sind. \'on Gattungs- und Artdiagnosen habe ich abgesehen. Einen gewissen Ersatz soUen die Bestimmungs- tabellen bieten, die nach leicht feststellbaren Merkmalen entworfen sind. Die allgemein gehaltenen Angaben uber die Verbreitung der Gattungen beziehen sich, wie ausdriicklich betont sei, nur auf die Verbreitung in den Grenzen der arktischen und borealen Region. Von den Grenzen dieser Regionen sowie von der bei alien tiergeographischen Fragen und Begriffen angewandten Terminologie handelt ein besonderes Capitel des tiergeographischen Teiles, dessen Inhalt bei der Benutzung des systematischen Teiles als bekannt voraus- gesetzt wird. Uber die Disposition des tiergeographischen Teiles wird das Notige dortselbst noch gesagt werden. Es ist mir eine angenehme Pflicht, meinen Dank fiir die Untersttitzung, die meine Arbeit gefunden hat, nach verschiedenen Seiten liin an dieser Stelle abzustatten. Zunachst gilt dieser Dank den Herren Prof. A. S. Jensen, Dr. Th. Mortensen und Mag. sci. R. Sparck voin Kopenhagener Museum, die jeder zu seinem Teile mir Auskiinfte mannigfacher Art erteilt und alien meinen Wiinschen hinsichtlich des Ma- terials in entgegenkommendster Weise Folge gegeben haben. Nachstdem Herm Dr. W. G. Van Name (New Vork), dem geschatzten FachkoUegen, der mir in zahlreichen Fallen neue Mitteilungen systematischer und faunistischer Art iiber Ascidien der Neu England Kiiste hat zugehen lassen, die hier zum ersten Male ver- oflentlicht werden und voi alleni auf meine Bitte sich einer miUiseligen und zeitraubenden Revision der als Ascidia pninum aus diesem Gebiete beschriebenen Art unterzogen hat mit dem von mir erwarteten Ergeb- nis, dass unter diesem Namen zwei ganz verschiedene Arten miteinander vermengt waren. Ich vereinige damit meinen Dank an die Leitung des United States National Museum, Washington sowie an die Herren Prof. W. R. Coe von der Yale University, New Haven, Conn, und Mr. Roy W. Miner vom American Museum of Natural History, New York, ohne deren Untersttitzung Herr Dr. Van Name seine umfangreiche Revision niclit hatte durchfiihren konnen. Endlich gebilhrt mein Dank auch den Herren Dr. N. von Hof- sten (Uppsala) und O. Nordgaard (Trondhjem), ersterem fiir die freundliche tJberlassung der Vordrucke fiir die Verbreitungskarte, die \on ihm in seiner grossen tiergeographischen Arbeit iiber die Echinodermen des Eisfjords verwandt worden ist, letzterem fiir die zahlreiche Auskiinfte iiber Fundortsangaben von der skandinavischen Kiiste. Das Inhaltsverzeichnis findet sich am Ende der Arbeit. Material. Der Inhalt dieses Abschnittes bringt keine Ubersicht uber das gesamte fiir diese Arbeit verwertete Material, sondem beschrankt sich auf einc Zusammenstellung verschiedener Expeditionsausbeuten, die zugleich mit der Ausbeute des »Ingolf« bearbeitet wurden und an dieser Stelle veroffentlicht werden. Das mehr oder minder umfangreiche Material einzelner Sammler ist unberucksichtigt geblieben; man findet es bei den einzelnen Arten zusammengestellt. In der folgenden Ubersicht steht das Material des )>Ingolf« wie es sich gebiUirt, an erster Stelle. Die iibrigen Expeditionen sind chronologisch geordnet. ASCIDIACEA ,. I njiolf"- Expedition iS()5— ()6. Wahrend dcr »IngolfFylla«. Doch stammt auch dieses letztere Material ausnahmslos von den Fahrten der »Fylla«. In vielen Fallen sind die Fundstellen nur durch die geographische Position gekenn- zeichnet. Zur schnelleren Orientierung habe ich alien diesen Angaben, wie beim )>Ingolf« -Material, eine ASCIDIACEA geographische Ortsbezeichnung in [ ] beigefugt. Wo das Sammeljahr nicht angegeben war, konnte es nach der Journal-Numnier festgestellt werden. In diesen Fallen steht es in [ ]. Insgesamt liegen von diesen Fahrten folgende i8 Arten vor: Molgula chrystallina Kiikenthalia borealis Distaplia clavata Boltenia ovijera Botryllus schlosscri f. aureus Didemnum albidum — echinata Corella borealis Leptoclinides faeroensis Styela rustica Ascidia prunum Amaroucium mutabile — gelatinosa — obliqua — glabrum Dendrodoa aggregata Polycitor vitreus Synoicum pulmonaria Auf die verschiedenen Fahrten verteilt sich das Material nach Fundorten geordnet f olgendermassen : 1884. Davis Strasse, 100 Fad. 9. VII. 84. M. chrystallina, B. ovijera, D. aggregata, K. borealis, B. s. f. aureus, P. vitreus, D. clavata, A. mutabile, A. glabrum. Davis Strasse, 80 Fad. 9. VII. 84. M. chrystallina , D. aggregata, K. borealis. Davis Strasse, ohne weitere Angabe. K. borealis. Store Hellefiske Bank, 32 Fad. 18. VII. 84. B. ovifera. 1886. Store Hellefiske Bank, 18 Fad. 5. VIII. 86. B. ovifera. Lille Hellefiske Bank, 18 Fad. 5. VIII. 86. B. ovifera, A. glabrum, S. pulmonaria. Iville Hellefiske Bank. [1886]. S. rustica, D. aggregata. 1889. Davis Strasse, 67°34' N. 55°29' W. [Ktistenbank vor dem Nordre Strom Fjord], 53 Fad. [1889]. B. ovifera. — 66^49' N. 56°28' W. [Holsteinsborg-Walsingham Riicken], 235 Fad. [1889]. A. obliqua. — 65°3o' N. 55°26' W. [vor Sukkertoppen], 289 Fad. [1889]. D. aggregata, L. faeroensis. — 65°27' N. 54°45' W. [Kiistenbank vor Sukkertoppen], 67 Fad. [1889]. K. borealis, A. prunum, A. muta- bile, D. clavata. — 65°22' N. 54° 2' W. [Kiistenbank vor Sukkertoppen], 66 Fad. [1889]. K. borealis, A. mutabile. — 63°56' N. 53''i2'W. [Kiistenbank vor Godthaab], 130 Fad. [1889]. D. aggregata. i8go. vor Rodsands Bucht, Westisland. Sommer 1890. D. albidum. 5 Meil. 6. Seydis Fjord, Ostisland, 135 Fad. [1890]. B. s. i. aureus, A. prunum. 6i°23' N. 5°4' W. [Abfall der Far Oer Bank zur Faro Shetland Rinne], 255 Fad. [1890]. K. borealis, C. borealis. 6i°23' N. 4°49' W. [Abfall der Far Oer Bank zur Faro Shetland Rinne], 505 Fad. [1890]. S. gelatinosa. 1891. 66°i6' N. 25°2o' W. [Danmark Strasse], 287 Fad. [1891]. D. aggregata. 66°2o' N. 25°i2'W. [Kiistenbank vor Nordwestisland] , 96 Fad. [1891]. K. borealis. 63°i5' N. 9°35' W. [Faro Island Riicken], 270 Fad. [1891]. K. borealis. ? Nordwestisland (ohne niihere Angabe). Wandel. B, echinata. ASCIDIACEA Ryder's Expedition nach Ostjirbnland 1891 — 92. Die ostgTonlandischc Uxpedition in ck'ii Jalircn 1891 — 92 (7. VI. 91 — 12. X. 92) auf dcr i>IIekla« untcr I.eitung von C, Ryder tliiiito dor Ivrforschung des Scoresby Sundes (auf otwa 70" N.). I His zoologische Material wurde von Iv Hay gesainnR-lt. l''in Hcndit iiher die Expedition nebst Karten ist enthalten in: Mwldel. Groal.. Hd. 17—19. 1S93 — 96. Die Ascidienausbeute bestelit aus 9 Arten: Rliizomolgula globiilnn's Dcndrodoa aggregata Molgula rdortifonnis Kukaithalia borealis C nemidocarpa rhizopus Ascidia callosa Distaplia clavata Amaroucium niutahile Synoicum pulmonaria Sie verteilen sicli auf folgende Fundorte: i8qi. 72°4o' N. 20°io' W. [n. 6. Cap Parry], 100 Fad. 26. \II. 91. K. borealis. Jamesons Land, Siidkiiste. 3. VIII. 91. R. globiilaris. Scoresby Sund, 60 — 10 Fad. 3. VIII. 91. A', borealis. Hekla Havn. 20. VIII. 91. M . retortiformis, C. rhizopus, A. callosa. Danuiarks I. 23. IX. — i. XL 91. K. borealis. 1892. Hekla Havn, 10 Fad. 5. II. 92. C. rhizopus. Hekla Havn. 19. II. 92. A', borealis. Scoresby Sund. 16. III. 92; 27. IV. 92. C. rhizopus. — ohne Datum. D. aggregata, K. borealis, A. callosa, D. albidum, A.mutabile. Ostgronland, ohne nahere Angabe. A . callosa, S. pulmonaria. Amdrup's Expedition nach Ostgronland 1898 — 1900. Die unter der Leitung G. Amdrup 's in den Jahren 1898 — 1900 ausgefiihrte Expedition des Carlsberg- Fondes nach Ostgronland bestand aus zweiTeilexpeditionen, der ersten, einer Boot-Expedition, vom 16. VIII. 98—3. IX. 99, der zweitenauf der »Antarctic« vom 14. VI. 00 — i. IX. 00. Wahrend Holm und Garde in den Jahren 1883 — 85 die ostgronlandische Kiiste von Cap P'ar\-el bis Angmagsalik (65°55' N.) erforschten, Ryder's Expedition 1891 — 92 den Scoresby Sund (etwa 70" N.) zum Ziel hatte, erforschte Amdrup auf seinen beiden Expeditionen das dazwischen liegende Gebiet von 65''55' N. bis 70° N. und dehnte auf der zweiten Expedition seinen Vorstoss bis etwa 74°4o' N. aus. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen auf der ersten Expedition \vurden von K. Poulsen", auf der zweiten von Soren Jensen angelegt. Ein Bericht iiber die Expedition findet sich in Meddel.Gronl., Bd.27 — 29, 1902 — 09; eineKarteder Reiseroute in Bd.27t.5. Folgende 19 Arten von Ascidien wurden wahrend beider Expeditionen gesammelt: Molgula retortiformis BoUenia ovifera Styela rusiica Rhizomolgula globularis — echinata — gelatinosa • Die Etiketten des Materials von der ersten Expedition tragen nur den Namen Amdrup, die der zweiten Expedition den von S. Jensen. ASCIDIACEA Styela coriacea Cnemidocarpa rhizopus Dendrodoa aggregata Kiikenthalia borealis Botryllus schlosseri f. aureus Chelyosoma mac leayanum Ascidia prunum — callosa — • ohliqua Didemnum albidum Amaroucium mutahile Aplidiuni spitzbergense Synoicum pulmonaria Nach Fundorten geordnet ergiebt sich folgeiide Ubersicht: 1899. Angmagsalik, 20 — 30 Fad. 19. /23. V. 99. Tasiusak. 19. V. 99. Cap Dan, 10 — 15 Fad. 11. VI. 99. Solo Fjord, bfiy' N. 33°i3' W. 24. VII. 99. 1900. Jan Mayen. 26. VI. 00. — 50 — 60 Fad. 26. VI. 00. Henrj' I., 21 Fad. 2. VII. 00. Sabine I., 3 — 5 Fad. 12. /13. VII. 00. Borlase Warren, 74^15' N. 14. VII. 00. Turner Sund. 15. VII. 00. Rathbone I. 17. VII. 00. Cap Dalton, 9 — 11 Fad. 20. VII. 00. K. borealis. C. mac leayanum. B. echinata, D. grossularia. M. retortiformis, B. echinata, S. ruslica, A. callosa. A. spitzbergense, S. pulmonaria. S. pulmonaria. K. borealis. C. rhizopus. A. callosa. M. retortiformis. K. borealis. C. mac leayanum, D. albidum. B. ovifera, B. s. f. aureus. R. globularis, D. aggregata, C. mac leayanum. S. coriacea. Henry Land, 20 Fad. 21. VII. 00. Turner Sund, 69^44' N. 23=30' W., 3 Fad. 25. VII. 00 Hurry Inlet. 7. VIII. 00. — 70°36' N. 22°3i'W., 50 Fad. 11. VIII. 00. S. gelatinosa, K. borealis, A.obliqua, D.al bidum. Cap Tobin, 70=23' N. 22° W. 21. VIII. 00. K. borealis. Forsblad Fjord. 28. VIII. 00. A. callosa. — 72=27' N. 25°io'W., 50 Fad. 29. VIII. 00. A.obliqua. — 72=27' N. 25=28' W., 50 — 90 Fad. 30. VIII. 00. D. aggregata, B.s.i. aureus, A. pru- num, A. mutabile. vor Angmagsalik, 140 Fad. 18. IX. 00. D. albidum. Fahrten der „Diana" 1900 — 02. Wie die »Fylla« war auch die »Diana« ein danisches Kriegsschiff, das am Anfang des Jahrhunderts die Fischereiinspection bei Island und den Far Oer ausiibte. Meist nahni ein junger Zoologe oder Botaniker an den Fahrten Teil. Die Ausbeute an Ascidien verteilt sich auf die Jahre 1900 (Sammler A. C. Johansen), 1901 (Sammler R. Horring) und 1902 (Sammler Ditlevsen). The Ingolf-Expedilion. II. 6. 2 10 ASCIDIAaCA IiisscsaiHt liegen von dicsoii I'alirtcii folgcnde 16 Arten vor: Eugyra gluiinatis Dcndrodoa aggrcf^ata Ciona intestinalis Molgula retortiformis Holryllus schlosscri i. lypica Didcmnum albidum Boltfnia cchinata — — f. aureus Amaroucium glabrum Halocynthia f>yri/orniis Ascidia obliqua Sidnyum turbinatum Pelonaia corrugata Ascidiclla aspcrsa Synoicum pulmonaria Styela rustica Auf die vcrschiedenen Jahrc verteilt sich das Material nach Fundorten geordnet folgendermassen : 1900. Stat. 3. 8. VI. 00. Skulax-ig, Seydis Fjord, 6 Fad. A. glabrum. Stat. 3c. 3. \'I. 00. Seydis Fjord, w. Skulavig, 30 Fad. /). albidum. Stat. 6. II. VI. 00. Se^'dis Fjord, 13 — 14 Fad. P. corrugata. Stat. 8. 14. VI. 00. Bakke Fjord, 12—15 Fad. P. corrugata. Stat. 9. vacat. Bakke Fjord, 20^28 Fad. P. corrugata. Stat. ? 9. VII. 00. Bern Fjord. E. glutinans. Stat. 25. 10. VII. 00. Djupivogur, Bern Fjord, 10 Fad. E. glutinans, A. glabrum. Stat. 28. vacat. Bern Fjord, Miindung. M. retortiformis, D. aggregata, B. s. f. aureus. Stat. 30. 28. VII. 00. Bern Fjord, Mundung, 54 — 41 Fad. P. corrugata. Stat. 33. 3. VIII. 00. ? 21 Fad. P. corrugata. Stat. 34. 4. VIII. 00. ? 40 Fad. P. corrugata. Stat. 36. vacat. Bakke Fjord, 7 Fad. P. corrugata. Stat. 39. II. IX. 00. Klaksvig, Bordo, 13^19.5 Fad. B. schlosseri f. typica. AUe Stationen liegen an der Ostkiiste von Island, nur Stat. 39 gehort den Far Oer an. 1901. Stat. 12. 13. V. 01. Thorshavn, Aussenrhede, 12 — 16 Fad. B. echinata, A.aspersa, S. pulmonaria. Stat. i6b. 17. V. 01. Ande Fjord, Ostero, 16 — 23 Fad. D. albidum. Stat. 37. 12. VI. 01. Vestmannahavn, Stromo, 5 — 13 Fad. A.obliqua. Stat. 10. 25. VI. 01. Hval Fjord, Faxa Fjord, 10 — 12 Fad. H. pyriformis. Stat. 40. 6. Ylll. 01. Keflavik, Faxa Fjord, 15 — 17 Fad. D. albidum. Stat. 59. 2. IX. 01. Akureyri, Eyja Fjord. P. corrugata. 1902. Siglu Fjord, Nordisland, 15 Fad. P. corrugata. Skagastrand, Nordisland, 33 Fad. A . glabrum. Thorsha\Ti. S. rustica, A.aspersa, C. intestinalis, S. turbinatu7ii, S. pulmonaria. ASCIDIACEA II Femer: Stat, i, ohne Datum u. Samniler. Lodmundar Fjord, Ostisland, 23 — 30 Fad. D. aggregala. Ausserdera liegt noch Material mit der Bezeichnung »Diana« voni Jahre 1884 ohne Bezeichnung eines Samm- ler's vor: 28. IV. 84. Reykjavik, 8 Fad. B. echinata, S. rustica, D. albidum. 29. VII. 84. Reydar Fjord, Ostisland, 14 Fad. D. albidum. [1884]. Far Oer. A. aspersa, C. intestinalis, D. albidum. „Michael Sars" 1902. Von der Fahrt des )>Michael Sars« im Sommer 1902, dessen Ascidienausbeute von Bjerkau (1905) bearbeitet wurde, befand sich noch einiges Material in der Kopenhagener Sammlung, von Ad. S. Jensen gesammelt, teilweise von Stationen die bei B j e r k a n nicht vermerkt sind. Zur Vervollstandigung von B j e r k a n ' s Iviste soil dieses Material hier zusammengestellt werden. Arten von neuen Fundstellen, die in Bjerkan's Liste fehlen, sind durch einen * gekennzeichnet. Stat. 45. 5. VII. 02. 62°i7'3o" N. 4°57' W. [n. 6. Far Oer], 144 Fad. *Leptoclinides facroensis. Stat. 64. 26. VII. 02. 6i°io'N. 5°46'W. [s. 6. Far Oer], 290 m, ca. +5'' bis + 7° C, Sand u. Steine. *Styela coriacea. Stat. 76. II. VIII. 02. 59-'32' N. 7^50' W. [Wyville Thomson Riicken, Westabhang], 1260 m, + 8.05'' C. in 1000 m. Mud. Molgula herdmani. Stat. 81. 23. VIII. 02. 6o°46' N. 8°io' W. [s. w. Far Oer], 84 Fad., Sand u. kleine Steine. *Dendrodoa aggre- gata, *Kukenthalia borealis. Stat. 90. 23. VIII. 02. 64°i7' N. 14^44' W. [Kiistenbank vor Sudostisland] , 75 m, + 5.07° C. in 74 m, schwarzer Lehm. Polycitor vitreus, Synoicum pulmonaria. Stat. 95. 25. VIII. 02. 64°56'N. ii°48'W. [Kiistenbank vor Ostisland], 210 m, + 1.02° C, feiner lehm- haltiger Sand, schwarze Steine. Dendrodoa aggregata, *Kiikenihalia borealis. Stat. 96. 25. VIII. 02. 64°58' N. ii°i2' W. [Ostabhang des Faro Island Riickens], 550 m, —0.32° C, Mud. Dendrodoa aggregata. Fahrten des „Thor" 1903 — 05, 1908. Von den Fahrten des »Thor« in der Nordsee, im Bereiche der Far Oer und von Island liegt Material aus den Jahren 1903, 1904, 1905 und 1908 vor. Insgesamt setzt sich dieses Material aus folgenden 23 Arten zusammen, die bereits friiher v*...-......- lichten einberechnet : Molgula chrystallina Boltenia echinata Cnemidocarpa mortenseni — complanata Pelonaia corrugata Polycarpa pomaria 12 ASCIDIACEA Dendrodoii aggrcgala — grossularia Kukfitlluilia borealis BotryUus scfUosseri f. typica — — f. aureus — Icachii Ascidia obliqua — Iritotiis — coiicliilcga AscidicUa aspcrsa Ciona ittlvstinalis Polycitor Tilrcus Distaplia clavata Didcmnum albidum Trididcmiium tciicnim A maroucium mutabilc Aplidium pallidum Synoicum puhnonaria Auf die eiiizeluen Falirten verteilt sich das Material folgendermassen : 1903. Stat. 26. 16. V. 03. 64'""'58' N. I2°40' W. [Kiisteubank vor Ostisland], 133 m. K. boicalis, B. s. i. aureus, P. vitreus, 7". tenerum, A. mutabile. Stat. 52. 21. V. 03. 66" N. ii°4i'W. [Kiistenbank vor OstislandJ, 280 m. D.aggregata. Stat. 67. 24. IX. 03. n. w. Doggerbaiik, 29 Fad. S. puhnonaria. Stat. 171. 16. VII. 03. 63°I5' N. 22°23' W. [Kiistenbank vor Siidisland], 326 — 216 m. A. obliqua. Stat. 215. 17. VIII. 03. Sandvaag, Vaago, 2 — 5 Fad. S. pulmonaria. 1904. Stat. 53. 2. \'. 04. Seydis Fjord, Ostisland. P. corrugala. Stat. 64. 6. V. 04. 64°26'N. 8°37'W. [Faro Island Riicken], 1430 m. I). albidum. Stat. 137. 12. VI. 04. 66°i9'N. 23° 27' W., Isa Fjords Tief, 115 — 120 m. D. clavata, S. pulmonaria. S. pulmonaria. B. echinata, D. aggregata, S. pul- monaria. M. chrystallina. D. albidum. Stat. 143. 16. \l. 04. Amar Fjord, Nordwestisland, 84 m. Stat. 146. 17. \l. 04. 65°52' N. 23=58' W., Amar Fjord, 62 m. Stat. 160. 26. VI. 04. Patreks Fjord, Nordwestisland, 38 — 56 Fad. Stat. 167. 30. VI. 04. Hval Fjord, Faxa Fjord, 46 m. 1905. Stat. 93. 25. \'I. 05. 49°25' N. i2°2o' W. [Abfall des nordwesteuropaischen Schelfs zur Tiefe des Atlantic auf der Breite des westlichen Kanaleingangs], 1270— ii8om. A.tritonis. Stat. 114. 15. VII. 05. 58°ii'N. 2°28'W. [Eingang zum Moray Firth], 60 m. A. aspcrsa. Stat. 118. 16. VII. 05. 59°30'N. 2=38' W. [n. Orkney], 116 m. A. pallidum. 1908. Stat. 43. 29./30.VI. 08. 64''39'N. 23=4' W. [Faxa Fjord]. K.borealis. Aus dem Material des )>Thor« ist friiher bereits veroffentliclit worden: durch Hartmej'er (1912a): Stat. 1566. 20. VI. II. 57^24' N. 7=25' O., n. w. Hanstholm, 108 m. P. pomaria, A. conchilega, C. in- testinalis. ASCIDIACEA 13 Stat. 1570. 23. VI. II. Norwegische Rinne, 53 Seemeil. n. w. Hanstholm, 526 m. M. complanata.' Stat. 1571. 24. VI. II. 58°o6' N. 9° O., Norwegische Rinne, 660 — 420 m. C . mortenseni , D. grossidaria. A . obliqua. diircli Michaelsen (1921) : Stat. 3. 22. X. 03. n. w. Hirtshals, 16 Fad. B. schlosseri f. typica. Stat. 1566. 20. VI. II. 57°24' N. 7^25' O., n. w. Hanstholm, 108 ni. B. schlosseri i. typica.- Exp. ,,Tjalfe" 1908 — 09. Von der »Tjalfe«-Expedition, die in den Jahren 1908 — 09 in der Davis Strasse praktiscli-wissen- schaftliche Fischerei-Untersuchungen anstellte unter Leitung von Professor Ad. S. Jensen, liegt Material aus beiden Jahren, teils aus der Davis Strasse, teils aus dem Bereich des Holsteinsborg-Walsingham Riickens, teils von den Kiistenbanken vor Siidwestgronland vor. Das Material setzt sich aus folgenden 15 Arten zusammen: Boltenia ovifera Dcndrodoa aggregata Distaplia clavata — echinata Kilkenthalia borealis Didemnum albidum Halocynthia pyriformis Botryllus schlosseri f. aureus Trididemnum lenerum Microcosmus glacialis Ascidia obliqua Amaroucium mutabile Polycarpa fibrosa Polycitor vitreus Synoicum pulmonaria Auf die einzelnen Stationen verteilen sich diese Arten in folgender Weise: Stat. 100. 5. VII. 08. 66°44' N. 56°o8' W. [Holsteinsborg-Walsingham Riicken], ca. 175 Fad. M. glacialis, D. aggregata, K. borealis, A. mu- tabile, S. pulmonaria. Stat. 365. 18. V. 09. 66°2i'N. 56°54' W. [Sudabhang des Riickens], 600 — 700 m. P. fibrosa, A. obliqua. Stat. 370. 20. V. 09. 66°45' N. 56°25' W. [Holsteinsborg-Walsingham Riicken], ca. 175 Fad. D. aggregata, K. borealis. Stat. 407/08. 2. VI. og. 64°i4' N. 55°55' W. [Davis Strasse, vor Godthaab], 839 m. B. s. f. aureus, A. obliqua. Stat. 410. 2. VI. 09. — — — — A. obliqua. Stat. 419. 6. VI. 09. 65^09' N. 53°33' W. [Kiistenbank vor Sukkertoppen], 29 Fad. D. aggregata, K. borea- lis, D. clavata, D. albidum. Stat. 422. 7. VI. 09. 65°o6' N. 54°i9' W. [Kiistenbank vor Sukkertoppen], 44 Fad. D. aggregata, K. borea- lis, P. vitreus, A . mutabile. Stat. 465. 21. VI. 09. 62°58'N. 5o°52' W. [Kiistenbank vor Fiskenaesset], 25 'Fad. B. ovifera, B. echinata, H. pyriformis, D. aggregata, B. s. f. aureus, T. tenerum. ' unter dem Namen M. eugyroides. - von Michaelsen bestimmt als Bolryllus aureus: vou dieser Station liegen auch cinige Kolonien von Botryllus leathii vor. Systematischer Teil Old. Ptychobranchia. l";im. Molgulidae. Die Fauiilie Molgulidae ist im arktisch-borealen Gebiet mit 7 Gattungen vertreten : Bostrichobranchus (i Art), Eugyra (3 Arten), Pareugyrioides (2 Arten), Molgula (18 Arten), Rhizomolgula (i Art), Anomopera (i Art), Hexacrobylus (i Art). Von diesen Gattungen ist Molgula duroh das ganze Gebiet verbreitet; Eugyra ist panarktisch-ost- atlantisch boreal ; Bostrichobranchus ist westatlantisch boreal ; Pareugyrioides ist nordpacifisch (einschliesslich des Bering Meeres); Rhizomolgula ist panarktisch; Anomopera gehoit der Tiefsee des nordlichen Atlantic an: Hexacrobylus gehort der arktischen Tiefsee an. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der Familie Molgulidae. I Kiemensack vollig reduciert, seine Wandung nicht von Kiemenspalten durchbrochen Hexacrobylus. I Kiemensack normal ausgebildet — 2. Kiemensack jederseits mit 4 — 7 echten oder wenigstens durch Gruppen von inneren Langsgefassen reprasentierten Falten — 3. Kiemensack ohne Falten; an deren Stelle jederseits 5 — 7 saumartige innere Ivangs- gefasse — 5. j Eliemensack mit 4 Falten jederseits, Gonade nur rechtsseitig Anomopera. [ Kiemensack mit 5 — 7 Falten jederseits, Gonade beiderseits oder nur linksseitig — 4. I Gonade (in der Regel) beiderseits, Niere stets rechtsseitig Molgula. [ Gonade nur linksseitig in der Darmschlinge, Niere linksseitig unterhalb des Magens Rhizomolgula. Infundibula von einer Anzahl langer, zu einer regelmassigen Spiralfigur sich zu- sammensetzender Kiemenspalten gebildet Pareugyrioides. Infundibula von zwei ununterbrochen ineinander fortlaufenden, zu einer Doppel- spirale sich zusammensetzenden Kiemenspalten gebildet — 6. Jederseits 7—8 Langsreihen von Infundibulis, keine Nebenspiralen Eugyra. Jederseits 8 Langsreihen von InfundibuUs, ausserdem mit fortschreitendem Wachstum an Zahl zunehmende Nebenspiralen Bostrichobranchus. ASCIDIACEA 15 Gen. Bostrichobranchus Traiist. i883. 1883 Bostrichobranchus, Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. 109, 128. Sp. un. et typ. : Bostrichobranchus pilularis (V'errill). Diese Gattung ist sehr nahe mit Eugyra verwandt. Ich stimnie mit Van Name (1912) iiberein, dass sie unmittelbar von der Gattnng Eugyra abzuleiten ist, \-on der sie sich lediglich durch eine weitere Complication des Kiemensackes, namlich durch die Entwicklung zalilreicher secundarer Infundibula unter- scheidet. Man kann aber zweifelhaft sein, ob diesem Merkmal generischer Wert zuzusprechen ist, oder ob ihiu nur die Bedeutung eines Artcharacters zukommt. Auf letzteren Standpunkt hat sich Huntsman (1912) gestellt, indem er die Gattung nut Eugyra vereinigt und sie nur fiir den Fall als Untergattung anerkennen will, wenn sich weitere Arten finden, die mit E. pilularis uaher verwandt sind, als mit den typischen Eugyra-Avien. Die Gattung wird nur von einer Art, B. pilularis (Verrill), gebildet, die Eugyra arenosa (Aid. Hanc.) sehr nahe steht und wahrscheinlich eine phyletisch jiingere, im Bau des Kiemensackes holier speciaHsierte Form der letzteren darstellt. Tiergeographisch vertritt Bostrichobranchus die Gattung Eugyra an der Ost- kiiste von Nordamerika, wahrend Eugyra nur ostatlantisch-boreal ist. Ini arktisch-borealen Gebiet schliessen sich beide Gattungen in ihrer Verbreituug vollkommen aus. Bostrichobranchus pilularis (Verrill). Textfig. I. Vollstandige I^iteratur. 1870 Molgula producta (part.: non nisi fig.), A. Gould (W. C. Biiine}-), Rep. Invert. Massach., ed. 2 t. 22 f. ;U5, 316. 1871 M. arenosa (non Alder & Hancock 1848), Whiteaves, Rep. Exp. St. Lawrence, p. 9. 1871 M. pilularis, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. i p. 58 f. 4 c. 1871 M. p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 y. 2 p. 361. 1872 Eugyra p: -\- Molgula pellucida, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 i". 3 p. 211 t. 8 f, 3; p. 211, 289 t. 8 f. 2. 1872 E. p., A. E. Verrill in: Whiteaves in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 10 p. 348. 1873 E. p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 y. 6 p. 440. 1873 £. p. -\- Molgula pellucida, A. E. Verrill & S. I. Smith in: Rep. U. S. Fish Comm., v. i p. 509, 700 t. 33 f. 249; p. 699, 426, 429. 1873 E. p., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1874 E. p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 u. 7 p. 40, 46, 413. 1874 E. p., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 348, 352, 368. 1874 E. p. -\- Molgula producta (non \V. Stimpson 1852), A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 E. p. + M. p., Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 21O, 218; 217. 1878 Molgula pellucida, Coues & Yarrow in: P. Ac. Philad., 1878 p. 303. 1879 M. p. -\- Eugyra pilularis, A. E. Verrill, Check. L. mar. Invert., p. 27. 1883 Bostrichobranchus (Ascidia) manhattensis (non De Kay 1843), Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. 109, 128. 1885 B. m., Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 22 t. i f. 10—12. 1885 Eugyra pillularis [sic!], I. S. Kingsley, Stand. Nat. Hist., v. 3 p. 57 f. 48. 1891 E. pilularis -\- Bostrichobranchus manhattensis -\- Molgula pilularis -\- M. pellucida, Herdman in: I ' 23 p. 564; 564; 569; 569. 1898 Eugyriopsis m., Pizon in: CR. Ac. Sci., v. 126 p. 1816. 1898 E. m., Pizon in: Bull. Mus. Paris, v. 4 p. 273. 1898 E. m. -\- Eugyra pilularis, Pizon in: Ann. Sci. nat., .ser. 8 t;. 7 p. 319, 341; 341. l6 ASCIDIACKA 1900 Eugyra pilutiiris -\' Hrtilnuiniii boslriihohtiiHihus -j- BoslrichobKimliiis molgiiloides -{■ B. manhallensis ?-|- Molguh peUuciila, MctcalC in: Zool. Johrb. Anat., 1 . 13 p. 520 t. 36 f. m 35; p. 521 t. 36 f. 36-37; p. 583; 584; 589. 1901 £'Mf>Tthenn, indent sie sich der ganzen Seala wechselnder Teniperaturverhaltiiisse liings der Ostkiiste der X'ereinigten Staaten von den Tropen bis in das boreoarktische Mischungsgebiet anzupassen vermag. Nur rein hocharktische Bedingungen vermag sie nicht zu ertragen. Es seheint aber, dass boreale Veihaltnisse ihr die giinstigsten Bedingungen bieten, denn die Art wird nirgends so gross, wie im Bereiche der Buzzards Bay, des \'ineyard Sundes und bei Cap Cod; hier tritt sie stellenweise auch in ungeheuren Mengen auf. Die Art lebt ganz vor\viegend auf Mud- oder Sandboden, gelegentlieh audi auf Sandboden mit Schalen. Sie ist eine t>pische Form des weiclien Bodens, an den sie infolge ilirer Lebensweise gebunden ist. Sie pflegt sicli niimlidi in den Sand oder Mud einzugraben, sodass sie leidit iibersehen wird. \'errill (1874) ziililt die Art auch unter den Bewohnem des harten Bodens \()r der Casco Bay auf; dies ist die einzige lyiteraturstelle, an der die Art von hartem Boden gemeldct wird. X'crnuitlieh wird der harte Boden an den Fundstellen von B. pUularis mit etwas Sand oder Mud bedeckt sein. Tiergeographische Stelluiig. Hirer \'crl)reituiii; iiacli ist die Art als westatlantisch-tropisch- panboreal zu bezeichnen. Ihr Entstehungscentruni liegt veriiiutlidi ini l)orealeii Gebiet, von dem aus sie sich nach Norden bis in das boreoarktische Mischungsgebiet, aber niclit iiielir bis in die Arktis, nach Siiden l)is in die Tropen verbreitet liat. B. piliilaris ist sehr eurytlierni. Hinsichtlidi ilirer vertikalen Verbreitung ist sie eine stenobatJie Flachseeart, die in der Hauptsache in Tiefen oberhalb 100 111 (\'orwiegend zwisdien 30 und 40 m) lebt, unterhalb 100 m aber bereits seltener wird. GcMi. Eugyra Aid. I lane. i.S7(i. 1S70 Eugyra, Alder & Haucock MS. in: Beitr. A. Hancock, in; Ann uat. Hist., ser. .( v. 6 p. 367. IMI5 Eugyra. Michaelsen in: Beitr. Sleeresfauna W.-Afr., v. 1 p. 339. Sp. typ. : Eugyra arenosa (Aid. Hanc). Die Gattung wird hier in dem von Michaelsen (1915) vorgeschlagenem erweiterteu Sinne aufgefasst, indem ich mir die Ansichten dieses Autors iiber die systematische Bedeutung derVerhaltnisse des Geschlechts- apparates fiir die von ihm durchgefiihrte Vereinigung der drei Gattungen Eugyra, Gamaster und Eugyrioides zu eigen mache. Insbesondere stimme ich mit Michaelsen in der fiir diese Verschmelzung aussclilaggebenden Feststellung iiberein, dass abgesehen von dem \erschiedenen \'erhalten des Geschlechtsapparates nach Zahl und Lage irgend ein anderes Merkmal nicht ausfindig gemacht werden kann, das die Selbstandigkeit dieser Gattungen femerhin rechtfertigen konnte. Die Gattung Eugyra umfasst demnach Arten mit nur rechtsseitigem {Gamaster) oder nur Unksseitigem {Eugyra) oder endlich beiderseits entwickeltem Gesclilechts- apparat {Eugyrioides). Eine w-ie mir scheint wesentliche Stiitze erfahrt die Auffassung Mich a el sen's durcli die Ergebnisse, zu denen ich auf Grund neuerlicher Untersuchungen an zwei nordischen Arten gelangt bin, die bisher als ASCIDIACEA 21 Eugyrioides glutinans (Moll.) und Eugyra arenosa (Aid. Hanc.) unterschieden wurden. Die Tatsache, dass erstere beiderseits, letztere iiur linksseitig einen Geschlechtsapparat besitzt, ergab ohne weiteres ihre Zu- ordnung zu Eugyrioides bzw. Eugyra. Ich muss hier einschalten, dass Traustedt ^i88o) beide Arten unter dem Namen Eugyra glutinans (Moll.) vereinigt hatte, aber lediglich aus Unkenntnis der Verhaltnisse des Geschlechtsapparates. Erst durch mich (1914) wurde nachgewiesen, da.ss die Originale von Moller's Ait eine beiderseitige Gonade besitzen, mithin nach der damaligeii Auffassung niclit zu Eugyra, sondern zu Eugyrioides gehorten und folglich auch nicht mit Alder & Hancock's Eugyra arenosa mit nur linkssei tiger Gonade artlich vereinigt werden konnten. Elie dieser Nachweis erfolgte, waren bereits andere nordische Arten mit doppelseitiger Gonade beschrieben worden, zeitlich noch vor der Schaffung der Gattung Eugyrioides, die aber spater samtlich in diese Gattung eingereiht wurden. Eine dieser Arten, E. symetrica, wird von ihrem Autor Drasche in die Gattung Eugyra gestellt und es verdient festgehalten zu werden, dass fiir ihn die paarige Gonade kein Grund zu einer generischen Trennung ist. In der Bewertung dieses Merkmales vertritt Drasche also bereits den Standpunkt von Michaelsen. Zwei weitere Arten, Paramolgula arctica Bonnevie und P. ram Kiaer wurden dagegen von ihren Autoren ausdiiicklich auf Grund der doppelseitigen Gonade in (lie damals in weiterem Sinne gefasste Gattung Paramolgula gestellt, von der die Gattung Eugyrioides und mit ihr diese beiden Arten spater abgetrennt wurden. Auch D rase he's Art wurde von Kiaer ebenfalls auf Grund ihres beiderseitigen Geschlechtsapparates zunachst zu Paramolgula gestellt, spater dann auch bei Eugyrioides eingeordnet. Es ist von Interesse, dass die Frage etwaiger naherer ver\vandtschaftlicher Bezieh- ungen zwischen diesen nordischen Eugyra- und Eugyrioides- Art^n, insbesondere zwischen Eugyrioides glu- tinans und Eugyra arenosa, dem jeweiligen Typus ihrer Gattung, bisher nicht weiter verfolgt worden ist. Die Tatsache ihrer generischen Sonderung auf Grund eines ohne weiteres feststellbaren, in seiner systemati- schen Bedeutung aber iiberschatzten Merkmals mag dazu beigetragen haber, dieser Frage von vornherein nicht naher zu treten. Nachdem Michaelsen die Bedeutungslosigkeit des Geschlechtsapparates als Gattungsmerknial nachgewiesen hatte, ergab sich von selbst die Frage, inwieweit dem Verhalten des Geschlechtsapparates nunmehr als Artmerkmal eine Bedeutung zugesprochen werden muss. Bei den hier allein in Frage kommenden nordischen Formen der Gattung Eugyra ist der Geschlechtsapparat teils beiderseits, teils nur linksseitig entwickelt. Die Fragestellung ist wiederum die gleiche, wie im Falle der drei Gattungen: sind bei diesen Formen ausser dem verschiedenartigen Verhalten des Geschlechtsapparates noch andere Merkmale vorhanden, die zu einer artlichen Sonderung dienen konnten oder lassen sich sonst irgendwelche Tatsachen geltend machen, die in demselben Sinne gedeutet werden konnen i Ich glaube diese Fragen fiir die von mir unterschiedenen nordischen Eugyra-krt&n bejahen zu miissen. Es handelt sich um drei Arten: Eugyra glutinans (Moll.), Eugyra arenosa (Aid. Hanc.) und Eugyra pedunculata Traust. Zweifellos sind alle drei nahe miteinander \-erwandt. In wichtigen Einzelheiten ihrer Organisation (Flimmerorgan, Tentakel, Darmtractus u. a.) sind Unterschiede, die als Artmerkmale verwertet werden konnten, nicht festzustellen. Wohl aber zeigen sie im Bau des Kiemen- sackes gewisse Unterschiede, die zwar nur gradueller Art sind, indem die Verhaltnisse des Kiemensackes der drei Arten sich zu einer fortlaufenden Entwicklungsreihe vereinigen lassen, aber dadurch, dass jede Art ein jeweilig verschieden weit vorgeschrittenes Stadium dieser Entwicklungsreihe als constantes Merkmal aus- 22 ASCiniACKA Kcbildct zii Imbcn schcint, systeinatJscli vorw erthar werdcn. l\iiic dor Artoii zeii^t iiherdies in (Uiii coiistaiiten Hesitz cines KoqitrstieK-s, dcr bei den aiideren Arton audi iiidit (.'iiiinal aiulcutungsweisL' vorlianden ist, cin weiiii aiich ausseres Mi-rkmal. doni I'iii j^cwisser systeiuatischer W'crt wolil beigemessen werden kaiin. I'nter dieseii I'mstiiiidcn haltc idi es iin vorliegendeii I'allv fiir angezeigt, dem Besitz eines doppelseitigen (£. glutinatis) odcr luir liiiksscitigeii {Zt. arcnosa, E. pcduiiciihihi) Gcschleditsapparates die systeniatisdie Bedeutiing eines Aitnierkmals beizulegcn. Ivinc bedeutsanic Stiitze erfiihrt nun dicse nach inor])hologisdien Oesiditspunkten vorgenoniniene artlidie Sonderung der nordischen Eugyrci-Arii^n durcli die geograpliisclie \'erbreitung der drei undersdiiedenen Arten. Die Verbreitung der drei Artcn schliesst sioli namlich, wie ein Blick auf die Karte (Textfig. i) Idirt, nahezu vollstandig aus. E. arcnosa ist nur ostatlantisdi-boreal, E. glii- tinaus ist in der Hauptsadie auf das arktische (vorvviegend niederarktisch-boreoarktische) Gebiet von West- gronland bis an die Murnian Kiiste besdirankt, wahrend E. pedunculata vorvviegend rein hocharktisches Gebiet von der Murman Kiiste in ostlicher Riditung bewohnt. Als vierte Art koniint nocli der ostamerika- nisdie, der fi/gv'ra-Gruppe nahe stehende Bostrichobranchus pilularis hinzu, der ebenfalls geographisch ab- gesondert ist. Die Verbreitung dieser drei bzw. vier Arten ist geradezii ein Schulbeispiel dafiir, von weldier Bedeutung die geogiaphische \'erbreitung fiir die artlidie Sonderung systematisch nahestehender Formen sein kann. Von den drei Eugyra-krien konneii wir E. glutinans als die phyletisch alteste betrachten. Sie besitzt, wie es bei der Stammform der Gattung Eugyra vermutlich der Fall war, einen doppelseitigen Gesdilechts- apparat und zeigt im Bau des Kiemensackes ein piimitiveres Verhalten, als die beiden anderen Arten. Bei diesen hat reditsseitig eine Reduction der Gonade stattgefunden. Bei E. arcnosa erreicht der Kiemensack den hodisten Grad der Complication unter den nordischen E ugy r a- KriQW. Eine noch weiter gehende Speciali- siening dieses Organs fiihrt zur Gattung Bostrichobranchus, die zweifellos von Eugyra abzuleiten ist. Die Gattung ist panarktisch-boreal, im borealen Gebiet jedoch nui ostatlantisch. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Arten der Gattung Eugyra. I Gonade bdderseits E. glutinans. I Gonade nur linksseitig in der Darmschlinge — 2. I Korper gestielt, Kiemensack jederseits mit 6 inneren Langsgefassen E. pedunculata I Korper ungestielt, Kiemensack jederseits mit 7 inneren Langsgefassen E. arenosa. Eugyra glutinans (Moll.). Textfig. I Vollstandige Literatur. 1842 Cynthia glutinans. H. P. C. Jloller in: Naturh. Tidsskr., t'. 4 p. 94. 1857 C. g.. Rink, Grenlaud, v. 2 suppl. p. 104. i860 Glandula g. {? part.), W. Stimpson in: Sniithson. Collect., v. 2 nr. 0 p. i. 1861 G. g., Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 206. 1861 Molgula tubulosa (non E. Forbes 1848), Danielssen in: Nyt Mag. Naturv., v. 11 p. 49. ?i867 Glandula glutinans, A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, v. i p. 277. 1870 G. fibrosa (part., non nisi fig.), A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 t. 23 f. 323. 1872 Eugyra glutinans, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 f. 3 p. 213, 289. ASCIDIACEA 23 1875 Cynthia (Molgula) g., Liitken iu: T. Kup. Jones, Man. uat. Hist. iJreenl., p. 138. 1880 Eugyra glutinans (part.), Traustedt in: Vid. Meddei., 1879/80 p. 428. 1884 E. symetrica, Drasche in: \'erh. Ges. Wien, v. 34 p. 161. 1886 E. symmeira [sic!], Drasche in: Polarstat. Jan Mayen, -<■. 3 p. 103 t. 8 f. 4 — 6. ?i89i Glandula glutinans, A. S. Packard, Labrador, p. 396. 1891 Eugyra g. -\- E. (} Paramolgula) symetrica, Herdman in: I. Linn. Soc. London, w. 23 p. 56). ??i892 E. g., Jacobsohn iu: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 23 II p. 156, 163, i6S. ??i893 E. glulinosa [sic!], Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 293. 1893 E. glutinans (part.), J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. q p. 79. 1896 Paramolgula arciica, Bonnevie in: Norske Nordhavs Exp., v. 7 nr. 23 II p. 0 t. 4 f. 30, 31, 37. 1896 P. ram -\- P. symmetra [sic! J -\- Eugyra glutinans (part.), J. Kiaer in: Norske Nordhavs E.xp., v. 7 nr. 23 III p. 17 t. 5 f. 16— 19" p. 18; p. 18. ? igoi Eugyra glutinans Whiteaves iu: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 271. 1903 E. g. (part.) -|- Paramolgula symetrica -j- P. arctica -|- P.rara, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 126; 131; 131; 132. 1907 Paramolgula rara, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., t. ii p. 128, 152. 1908 P. r., Redikorzew iu: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 21. igo8 P. r. (-\- Cynthia glutinosa MS.), Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh.. v. 25 p. 53; 55. 1909 Eugyra glutinans (part.) -j- Eugyrioides arctica -\- E.rara -\- E. symetrica, Hartmeyer iu: Brouu's Kl. Ordn., ;•. 3 snppl. p. 1319; 1321; 1321; 1321, 1482. 1911 Eugyrioides rara, Redikorzew & Hartmeyer in: Derjugiu in: Trav. Soc. St.-Petersb., r. 42 I p. 61. 1911 E. Schmidt (nom. uud.), Redikorzew iu: Bidl. Ac. St.-Petersb., ser. 6 v. 5 p. loy, 1911 E. schmidti, Redikorzew in: Aunuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 215 f. i. 1911 E. schmidi, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordu., v. 3 suppl. p. 1739. 1912 E. symetrica -\- E. arctica -\- E. rara -\- E. schmidti, Hartmeyer iu: Ergeb. Tiefsee-Exp., i'. 16 p. 236. 1912 E. symmetrica [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., v. 77 VI i p. 7. 1913 E. rara, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 443. (uou 1913 Eugyra glutinans, W. E. Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull Bur. Fish., i'. 31 I p. 159, 408; II p. 729). 1913 Eugyrioides schmidtii, Schepotieff in: Arch. Naturg., v. 78 B 11 p. 3. 1914 E. glutinans {-\- Molgula gelatinosa Morch MS.), Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 25. 1914 E. g., Hartmeyer in: Meddei. Groul., v. 23 p. 1097. 1915 Eugyra rara, Micliaelsen iu: Beitr Meeresfauna W.-Afr., v. i p. 354. 1915 Eugyrioides r., Derjugiu in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 564. 1916 E. glutinans -\- E. symetrica + E. arctica -\- E. schmidti, Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 3,5 f. 5 t. i t. 3; p. 39; p. 40 f. 6; p. 42 f. 7 t. I f. 4 t. 4 f. 3. Geschichte der Art. Die Art wurde zuni ersten Male im Jahre 1842 von H. P. C. MoUer nach Exemplaren von Westgronland (Julianehaab, Karniat, Marrak) als Cynthia glutinans beschrieben. Unter tjbergehung einer Anzahl niehr oder weniger unsicherer Literaturangaben, auf die im Abschnitt ))Systenia- tische Bemerkungen« noch eingegangen \\ird, bildet die nachste wichtige Etappe in der Geschichte der Art das Jahr 1880, in welchem Traustedt die von Alder & Hancock (1848) beschriebene Molgula arenosa, den Typus ihrer im Jahre 1870 geschaffenen Gattung Eugyra, mit IVIoller's Art vereinigte und ihr den Namen Eugyra glutinans (Moll.) gab. Im Jahre 1872 hatte bereits Verrill Moller's Art auf Grand von Original- exemplaren, die Liitken an Packard gelangen liess, zur Gattung Eugyra gesteUt und damit als erster ihre Molgulidennatur erkannt. Gleichzeitig wies \'errill darauf hin, dass eines dieser Exemplare unter dem Namen Glandula fibrosa bei Ciould-Binney (1870) irrtiimlich abgebildet worden ist. Die durch Traustedt voUzogene Vereinigung von E. glutinans und E. arenosa blieb bis in die neueste Zeit anerkannt. Inzwischeu wurden eine Anzahl weiterer Arten beschrieben, die heute samtlich als Synonyma von E. glutinans von 24 ASCIDIACEA inir angcseheii wcrdeii. Iv> siiul ilies: litigyra symetrica (syinmiira) Drasche (1884, 86), Paramolgula arctica Honnevie (iSq6), Paramolgula rata Kiaer {\^<.)(.'>) uiul liugyrioides schmidti Rdkrzw. (1911). Ini Jahre 1914 stellto Hartmcyer dami test, dass Mollers Art eiue doppelseitige Gonade besitzt, niithin dciii damaligcn Stand uiiscror Kcnntnisse cntsprcchcud zur Gattung Eugyrioidcs gehort und iiiclil niit /•.'. nrriidsa vcreinigt wordon kann. /i. rara (Kiacr) wurdc glcichzcitig als Synonym (.Tkliiit. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 117. 24. VII. 96. Gq^i^' N. 8XV O. (Tiefe des Nordniccres, s. Jan Mayen), 1003 P'ad., — 1.0° C. 2 Exeniplare. ohne Stat. 30. V. 95. Dyra I'jord (Nordwestisland) . 2 Exemplare. Falirten der »Diana*: Beni Fjord (Ostisland). A. C. Johansen leg. 9. VII. 00. i Exemplar. Westgronland : Ikertok Fjord, 5 u. 30 Fad., Th. Holm leg. 2. VIII. 86 u. i. VIII. 86. 4 Exemplare, i Exemplar. Sukkertoppen, 20 Fad. Th. Holm leg. 5. VII. 84. 2 Exemplare. Godthaab. Ryder leg. 15. XI. 83. 6 Exemplare. Island: Faxa Fjord. R. Horring leg. 31. VII. 01. 4 Exeniplare. Als Vergleichsmaterial der Berliner Sannnlung lagen mir Ivxemplare aus dem Kjolle Fjord, sovvie eins der Originale von Marrak vor. Beschreibung. Die Diagnose bedarf in mehrfacher Hinsicht einer Erganzung; auch sind eine Reihe scheinbarer Widerspriiche in den Beschreibungen der hier als Synonyma betrachteten Arten zu erortem und aufzuklaren. Von Moller's westgronlandischer Form fehlt iiberhaupt jede eingehendere Beschreibung. Traustedt's Diagnose der Eugyra glutinans (Moll.) aus dem Jahre 1880 ist lediglich eine verkiirzte Wieder- gabe von Kupffer's Beschreibung von Molgula arenosa aus dem Jahre 1875, die sich auf diese boreale Art bezieht. Es wird sich daher empfehlen, unserer Betrachtung ein mir \orliegendes, vortrefflich conserviertes Original von Moller's Art zu Grunde zu legen. Die ausseren Merkmale sind sehr constant. Der Korper ist im allgemeinen kugelig oder elliptisch, stets frei. Der Durchmesser schwankt zwischen 6 und 10 mm, doch kommen auch noch kleinere gesclilechts- reife Exemplare vor. Die Type von Marrak hat 7 mm Durchmesser, Exemplare von Godthaab 9 mm, aus dem Ikertok Fjord nur 5 mm oder noch weniger, islandische Exemplare 6 — 8 mm. Die kleinsten geschlechts- reifen Tiere von nur 4 mm Durchmesser liegen mir aus dem Kjolle Fjord (Bjerkan 1908) vor. Keines meiner zahlreichen Exemplare erreicht einen Durchmesser von 10 mm, der nach den Literaturangaben ein Maximum fiir die Art bedeutet (£. schmidti nach Redikorzew 8 — 10 mm, E. arctica nach Bonnevie 6 — 10 mm Durch- messer). Ein Exemplar von Sukkertoppen weicht in der Korperform von der Norm ab. Der Korper verjiingt sich hier an der der Branchialoffnung gegeniiberliegenden Partie der Ventralseite zu einem stielartigen, mit Haftfaden besetzten Korperf ortsatz. Der Korper ist langlich oval (7 : 6 mm) , der Stielanhang iibertrifft den Korper an lyange. Dieser Stiel ist nicht etwa kolbig angeschwollen, wie bei E. pedunculata, sondern lauft in ein fadendiinnes Endstiick aus. Uberdies besitzt das Tier im Gegensatz zu E. pedunculata eine doppelseitige Gonade. Es kann sich nur um eine abnorme Bildung handeln, die ich sonst niemals bei E. glutinans beob- achtet habe (auch Redikorzew (1911) erwahnt ein derart bimformiges Exemplar); jedenfalls war dieses ASCIDIACEA 25 Tier auch angeheftet. Das andere vom gleichen Fundort vorliegende Stiick ist ganz normal und misst nur 4 mm. Die Art und der Umfang des Korperbelags wechselt. Bald ist die Oberflache voUig mit Sandkornchen bedeckt, haufiger jedoch, wie es scheint, nur partieenweise. Der Sand kann auch durch kleinere Steinchen, Schalentriimmer u. dgl. ersetzt werden. Die fadenartigen Fortsatze der Oberflache sind verschieden stark entwickelt. Sehr lange derartige Fortsatze besitzen z. B. die Exemplare aus dem Ikertok Fjord, doch haften nur ganz sparhch Fremdkorper an ihnen. Der Cellulosemantel ist stets diinn und durchsichtig. Die Musku- latur breitet sich in Langs- und Ouermuskelfasern uber den ganzen Weichkorper aus, doch ist sie nicht immer gleichmassig und auch nicht besonders kraftig entwickelt. Nur im Bereich der Siphonen ist stets ein deut- liches Netzwerk von Quer- und Langsmuskeln \-orhanden. Erwahung verdienen audi die kurzen Muskeln, die beiderseits zwischen dem Endostjd und der ventralen Infundibula-Reihe in querer Richtung auf der spaltenlosen Zone des Kiemensackes verlaufen. Die Angaben iiber die Zahl der Tentakel gehen etwas auseinander, lassen .sich aber doch auf eine ge- meinsame Formel bringen. Bei dem Original sind 8 Tentakel i. Ordn. und ebensoviele, aber erheblich kleinere Tentakel 2. Ordn. vorhanden ; dazu kommen noch rudimentare Tentakelchen. Ein Stiick aus dem Ikertok Fjord besitzt dagegen nur je 5 zienilich regelmassig altemierende Tentakel i. und 2. Ordn., nebst rudimentaren Ten- takeln ; ganz die gleichen Verhaltnisse zeigt ein Tier aus dem Bern Fjord. Fiir E. rara giebt Kiaer ebenfalls ca. 10 grossere Tentakel an. Hoher lauten dagegen die Zahlen bei Bonnevie fiir E. arctica (je 10 Tentakel i. und 2. Ordn. und 20 rudimentare Tentakel, insgesamt also 40) und bei Redikorzew fur E. schmidti (ebenfalls insgesamt etwa 40 Tentakel i. — 3. Ordn., darunter 6 besonders grosse). Im allgemeinen betragt die Zahl der grosseren, d. h. der Tentakel i. u. 2. Ordn. danach 10 bis 16, kann aber bis auf 20 steigen. Die Tentakel sind nur wenig verzweigt, die grossen mit sparlicher Fiederung i. Ordn., die kleinen einfach fingerformig. Das Flimmerorgan ist klein, becher- oder glockenfonnig ; die .schlitzformige oder auch ringformig geschlossene Offnung in der Regel nach vorn gewandt. Die Verhaltnisse des Kiemensackes erfordern eine eingehendere Darstellung. Die Unstimmig- keiten, die sich aus den Angaben der Autoren insbesondere iiber die Zahl der inneren Langsgefasse, iiber die Zahl der Trichterlangsreihen und schhesshch auch iiber die Gabelung der Infundibula der ventralen Reihe sowie die Zahl der Umgange der Spiralen ergeben, kehren auch unter meinem Material wieder. Ich konnte also meine Exemplare nach diesen Unterschieden auf mehrere der bisher unterschiedenen Arten \-erteilen. Es handelt sich aber bei diesen Unterschieden zweifellos nicht um Artmerkmale, sondem um Wachstumstadien, die allerdings ihrem Grade nach nicht immer mit der jeweiligen Korpergrosse harmonieren. Aber ebenso, wie wir oft relati^• kleine Individuen mit vollreifen Geschlechtsorganen antreffen, wird auch das Endstadium in der Ausbildung des Kiemensackes bald friiher, bald spater erreicht werden, mag es sich nun um ein beschleunigtes Wachstum des Organs selbst handeln, oder mag die Ursache in einer Wachstums- hemnung der Korpergrosse zu suchen sein, \on der die Organe nicht betroffen werden. Das Ausgangsstadium zeigt das Original (7 mm Durchmesser) . Hier sind jederseits 5 Langsgefasse und 7 Langsreihen von je 6 In- fundibulis vorhanden ; Reihe I und II (von der Dorsalfalte aus gerechnet) sind ohne Langsgefass. Die Zahl der Umgange der Doppelspiralen betragt in der dorsalen Partie des Kiemensackes 6 — 7, in der v his zu 9. Eine Teilung der Infundibula der Reihe \'II hat nicht stattgefunden. Die nur etwa 4 mm messenatn The Ingolf-Expedliioti. II. 6. 4 26 ASCIDIACEA l%xcmplari- aus dein Kjolle Fjord, die klciiisten, die ich untersuchen konnte, zeigen die gleichen Verhiiltnissc ; die Zahl der I'lugange hetnigt in der Regel 6, ausnahinsweise 7. Ebenso verhiilt sicli aiuh ciii (> inin grosses l^xomplar aus dem Beru Fjord; die Zahl der Uiiigiinge betriigt liier 7, gelegentlicli 8. Fiir E. rara gieljt Kiaer (189b) ebenfalls 5 Kiingsgefiisse an, sagt aber nichts uber die Zalil der Infundibulareilien ; die Zahl der Uni- gange betriigt 6 — 7; ein Teil der Infundibiila dor \entralen Reihe gabelt sich. Kin Stadium mit 6 Iviingsgefassen ist niir nicht begegnct. Angedeutet sdieint dieses Stadium aber bei dem einem Exemplar von E. symetricn zu sein, wo Drasche neben 5 typischen Liingsgefassen nocli eine »sechste kurze Rippe« fand, »die sich jedoch nur voni Oesophaguseingang bis etwa ein Dritttheil der lyiinge des Branchialsackes nach vorn erstreckt«. WiUirscheinlich icgen sidi die beiden Langsgefasse auf den Infundibulareilien I und II gleichzeitig an, sodass das Stadium iiiit 7 Langsgefassen unmittelbar aus dem niit nur 5 Gefassen hervorgeht. Die Zalil der Trichter- langsreilien wird nicht angegeben ; die Zahl der Umgange betragt nicht mehr als 8. Bei den nur 5 mm grossen I'-xemplaren aus dem Ikertok Fjord sind bereits 7 Langsgefasse und die iiblichen 7 lyangsreihen von Trichtern vorhanden. Die Zahl der Umgange betragt 7 — 8. Die Infundibula der Reihe VII bleiben ungeteilt. Fiir E. arc- tica giebt Bonnevie (1896) ebenfalls 7 Langsgefasse uiul 7 Umgange an; tiber die Zahl der Trichterlangs- reihen enthalt die Diagnose keine Mitteilung. Ein noch vorgeschritteneres Stadium, das fiir E. glutinans als Endstadiura bezeichnet werden muss, habe ich bei Exemplaren aus der Faxa Bucht von 8 mm Durchmesser gefunden. Zu den je ein Langsgefass tragenden 7 Trichterlangsreihen tritt zwischen Dorsalfalte und Reihe I noch eine weitere Reihe hinzu, die aber ohne Ivangsgefass ist, sodass insgesamt 8 Trichterlangsreihen, aber nur 7 Langsgefasse auf eine Kiemensackhalfte entfallen. Die Infundibula springen stark in das Lumen des Kiemensackes vor. Die Zahl der Umgange betragt in den Reihen VII und VIII bis zu 12. Eine Gabelung der Infundibula der Reihe VIII ist nur bei einzelnen Trichtern durchgefiihrt. Dasselbe Verhalten des Eliemen- sackes beschreibt Redikorzew (1916) auch fiir E. schmidti (seine Angaben aus dem Jahre 191 1 sind danacli nicht correct). Die Zahl der Umgange ist etwas geringer (6 — 10), eine Gabelung der Infundibula in Reihe VIII hat nicht stattgefunden. Soweit das vorliegende Tatsachenraaterial. Es ergiebt sich somit Folgendes: Die Zahl der Trichterqueireihen betragt constant 6, die der Langsreihen in der Regel 7, gelegentlich 8. Die Zahl der Langsgefasse betragt 5 oder 7. Die Vemiehrung der Langsgefasse wie der Trichterlangsreihen findet von der \'entralseite nach der Dorsalseite hin statt; bei 5 Langsgefassen sind also die der Dorsalfalte benachbarten beiden Trichterlangsreihen ohne Langsgefass, bei 8 Trichterlangsreihen und 7 Langsgefassen fehlt das Langs- gefass der auf die Dorsalfalte folgenden Trichterreihe. Eine achte Trichterreihe kommt nur bei 7, nicht bereits bei 5 Langsgefassen vor. Die Zahl der Umgange der Spiralen nimmt von der Dorsalseite zur Ventralseite zu ; sie betragt mindestens 6 und kann bis auf 12 steigen. Eine Gabelung der Infundibula der ventralen Trichter- reihe findet nur gelegentlich statt, und dann auch nur bei einzelnen Infundibulis. Uber den Darm ist wenig zu sagen. Die Leber vvird von einer Anzahl stark vorspringender Langs- wiilste gebildet, die am Aussenrand, vomehmlich aber an der Innenfiache des kleinen Magens verlaufen. Uber das \'erhalten des Afterrandes gehen die Angaben auseinander; bald soil er glatt, bald eingekerbt sein. So giebt z. B. Kiaer (1896) fur E. rara einen glatten Afterrand an, wahrend Redikorzew (1916) den After- rand von E. schmidti als eingekerbt bezeichnet. Tatsachlich sind immer Spuren einer Einkerbung festzustellen, doch sind die Lappchen oft sehr wenig entwickelt und schwer zu erkennen. In anderen Fallen stellen sie ASeiDIACEA 27 jedoch selir deutliche, gerundete Fortsatze dar. Es scheint, dass sie bei alteren Tiereu starker ausgebildet sind, als bei jugendlichen. Es komnit liinzu, dass der Rand der beiden den After bildenden L,ippen nach aussen umgesclilagen ist. In der Aufsicht erscheint der Afterrand zunachst glatt, und die lyiippchen werden erst sichtbar, wenn man den oft an die Wand des Enddarms angepressten Rand des Afters abhebt. Auf diese Weise kann ein glatter After vorgetauscht werden. Bei Holler's Original war der After leider zerstort, abet bei ineinen ganz kleinen Exemplaren aus dem Kjolle Fjord, die Bjerkan als E. rara (Kiaer) bestimmt hat, ist eine, allerdings wenig distincte L,appchenbildung festzustellen im Gegensatz zu deni vou Kiaer als glatt bezeichneten Afterrand dieser Art. Die linke Gonade liegt voUkommen in der DarniscMinge. Ich liabe niclit beobachtet, dass sie iiber das lyumen der Darmschlinge hinausreicht, wie es bei E. arenosa vorkommt. Der Oviduct ist sehr lang und verlauft zwisclien Enddarm und Oesophagus nach vorn. Die reclite Gonade ist viel umfangreicher, als die Niere und liegt etwas schrage vor derselben. Uber den Bau der Gonaden ist alles Wissenswerte bekannt. Die Niere ist kurz und gedrungen. Bei dem Original ist sie kaum gebogen, ihr dorsales Ende ist abgerundet, ihr ventrales zugespitzt. Sie ist dem Dorsalrande stark genahert, schrag von liinten nach vorn gerichtet und liegt ungefahr dem Magen gegeniiber. Systematische Bemerkungen. Aus den vorstehenden Darlegungen diirfte sich ergeben, dass gegen eine Vereinigung der nordischen Arten g/z^i/HaHS, symctrica, arctica, rara und schmidti Einwande kaum gemacht werden konnen. Sonst sind zur Systematik der Art nur nocli einige Bemerkungen iiber eine Anzahl Lite- raturcitate zu machen. Das Citat von Stimpson (i860) ist wohl nur als partielles Synonym, d. h. soweit es sich um arktische Exemplare handelt, zu betrachten. Packard (1867, 1891) und Whiteaves (1901) unter Bezugnahme auf Packard's Angabe fiihren eine Glandula bzw. Eugyra glutinans von Labrador an, die nach Packard von so bestimmten europaischen Exemplaren nicht verschieden sein soil. Unsere Art ist aber bisher an der Ostkiiste Nordamerikas nordlich bis in das Gebiet des St. Lorenz Golfes nach den Feststellungen Van Name's (1912) nirgends mit Sicherheit nachgewiesen, sondem wird liier durch eine ausserlich sehr Jiluiliche und auch verwandte Art, Bostrichobran- chus pilularis (Verrill) vertreten. Die Citate miissen deshalb unsicher bleiben, weini es audi nicht ausgeschlossen erscheint, das E. glutinans im St. Lorenz Golf und weiter siidlich vorkonunt. Die von Danielssen (1861) von Vadso erwahnte Molgula tubulosa darf wolil als Synonym betrachtet werden, wie B j erkan (1908) es bereits befiirwortet hat. Kiaer (1893) meint allerdings, dass die Art mogUdier- weise Polycarpa fibrosa entspricht. Die Art, die Leche (1878) aus dem Sibirischen Eismeer unter dem Namen Molgtda arenosa auffiilirt, hat nichts mit unserer Art zu thun, sondern ist nach Arnback-Christie-Linde (1922) Cncmidocarpa rhizopits (Red.). ■Jacobsohn (1892) und Sticren (1893) erwahnen eine Eugyra glutmans (letzterer in der Schreibung ghttinosa) aus dem Weissen Meer. Weder Redikorzew noch niir haben jemals Exemplare von E. glutinans von dort vorgelegen. Leider finde ich bei Redikorzew (1916) oder in seinen alteren Arbeiten audi keine Bemerkung iiber diese beiden Literaturstellen, sodass die Xngabe iiber das Vorkommen der Art im Weissen Meer tiergeographisch besser unberiicksichtigt bleibt. i* 28 ASCIDIACKA IMe von Ritter (1913 a) a!s Eiif;yris erueiseii, wereien uiclit gemacht, d(Kh erscheinen Zweifel an dor Uiclitijjkeit der Bestimmuni; niclit am I'latzo. Audi der I'uiidort si)richt nicht dagegen, da die Art audi von der asiatisdien Seite des nordlidien Pacific hekamit gewordeii und in diesein I'alle an der Identitiit mit der ty])isdien /;. i;!iiliiuiiis niclit gezweifclt worden kann. Fig. I. 0 EugjTa glutinans (M511.); 0 Eugyra arenosa (Aid. Hanc); ^ Eugyra pedunculata Traust. ; t Bostrichobranchus pilularis (Verrll). Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Gronland: ohne nahere Angabe (Moller 1842); Siidwestgronland: Godhavn (Hartraeyer 1914); Ikertok Fjord. 9,54m (neue .\ngabe); Sukkertoppeu. 36, 72— 90 m (Traustedt 1880); Godthaab (neue Angabe); Marrak'; Karniat; Julianehaab (Traustedt 1880). Island: Ostkiiste: Beru Fjord (nDianat). Jan Mayen: (Drasche 1886); 128 m ( — 0.6° C.) (Bonnevie 1896). ' Traustedt schreibt Markat. ASCIDIACEA 29 KonlineLTtiefe: s. Jan Maycn, 6y°i3' N. 8°23' O., 1805 m ( — i.o°C.) (»Ingolf«). Westfiiimarkeu: Bodo (Kiaer i8g6); Troniso Sum!, 15 — 30m (Bjerkan 1908). Ostfinmarken: KjoUe Fjord, 50 — 60 m; Vadso, 12 — 40111 (Bjerkan 1908), loS m (Danielsseii 1861). Muriiiaii Kiistc: vor dem Kingang zum Kola Fjord, 09°i8' N. 33°42' O., 73 m (Redikorzew 1907); Kola Fjord: Miiniluiig des I'jords (z\v. I. Lainow und Cap Letinski), 270 — 288 m; ausserer Fjordteil (vor der Saida Bucht), 18 — 25 m (Derjugin 1915). Ali'uten: Kyska Hafen, 16 — 21.5111 (Ritter 1913). Japanisches Meer: s.w. Halbiiisel I'oworotny, 67 — 65111 (Redikorzew 1911c); Cap I'oworotiiy, 108 m (Redikorzew 1916). Boreale Region. Island: Westkiiste: D)-ra F'jord (»Ingolf(i) ; Faxa Fjord (neue Angabe). Westkiiste von Norwegen: Kvalo (Helgeland) (Bjerkan 1908). Im atlantischen Gebiet bleibt die Verbreitung von E. ^lutinans auf den dem nordlichen Atlantic vorgelagerten Teil des Polarmeeres beschrankt, im Westen begrenzt von der Westkiiste Gronlands, im Osten an der Murman Kiiste (Kola Fjord) endend. Die einzigen hocharktischen Fundstellen sind Jan Maj^en und die Nordmeertiefe im Siiden dieser Insel. Alle iibrigen arktischen Fundorte gehoren niederarktischen und boreoarktischen Gebieten an. An der Westkiiste Gronlands ist die Art an einer ganzen Reihe \'on Punkten von Julianehaab nordlich bis in die Disko Bay gesammelt worden und scheint hier nicht gerade selten zu sein. An der Ostkiiste von Nordamerika ist sie nicht siclier nachgewiesen. Packard's (1867) Angabe iiber ihr Vorkommen an der Kiiste \'on Labrador bedarf der Nachpriifung und ist hier unberiicksichtigt geblieben. Wir kennen die Art ferner von Ostisland, von mehreren Punkten des nordlichen Norwegen und von der Mur- man Kiiste. Das angebliche Vorkommen im Weissen Meer erscheint zu wenig gesichert, um tiergeographisch beriicksichtigt werden zu konnen. Aus dem atlantisch-borealen Gebiet ist sie nur von einigen Punkten der Westkiiste Islands und von Kvalo (Helgeland), zugleich ihrem siidlichsten Fundort an der norwegischen Kiiste bekannt. Ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem arktisch-atlantischen Verbreitungsgebiet der Art sind zur Zeit zwei Fundstellen aus dem nordlichen Pacific, in dessen ostUchem Teil die Aleuten, auf der asiatischen Seite die Halbinsel Poworotny im Nordjapanischen Meer. Es darf wohl als sicher angenommen werden, dass diese kleine, unscheinbare Art von Sammlern vielfach iibersehen wurde, wir also durch weitere Forschungen eine Erweiterung ihres Verbreitungsgebietes zu crwarten haben. Anderseits darf man aber wohl schon jetzt mit einer gewissen WahrscheinUchkeit ausspreclien, dass sie in rein hocharktischen Gebieten selten ist, der Schwerpunkt ihrer Verbreitung vielmehr in niederarktisdi-boreoarktischen Gebieten liegt. Darauf deutet z. B. die Tatsache hin, dass sie in dem intensiv durchforschten Spitzbergengebiet bisher nicht gefunden wurde. Vertikale \'erbreitung. Uber die vertikale Verbreitung von E. gluiinans liegen nur wenige Angaben vor, die aber erkennen lassen, dass ihre TiefenampHtude sehr betrachtlich ist. Die grosste Tiefe, in welcher die Art gefunden wurde, l^etragt i(So5 m. Die Fundstelle liegt s. Jan Mayen. Der vom »Ingolf<' erbrachte Nachweis in so grosser Tiefe ist audi insofern interessant, als nur ganz wenige Molguliden die 1000 m-Linie iiberschreiten. Die obere Verbreitungsgrenze liegt in ganz flacheni Wasser (bereits bei 9 ra). Es ist zur Zeit unmoglich zu sagen, ob es sich bei dem Tiefenfund um einen vereinzelten Fall handelt, oder ob die Art auch in grosseren Tiefen allgemeiner verbreitet ist. Man konnte es deshalb vermuten, well auch aus dem Kola Fjord ciii Fuiul aus fast 300 m Tiefe vorHe'gt und weil auch E. arenosa in einer Tiefe unterhalb 30 ASCIDIACKA looo in iiachgewiest'U ist. licrade der Nadiweis ciner so klciiieii, nocli dazu frei im Sand uud Sclilick lebcnden Fonn in griisseren Tiefcn ist von violt-n ZMfallij^koitiii ahliiiii^i^;. Die Mehrzalil dor TieftMian^ahen liegen obcrhalb der lOO m-Linie und hcwegen sich zwischen y und 90 ni. Iki \'ads(") wunlc dir Art in loS m. lni Jan Mayen in 12S ni crhcutet. Thermopathic. Der Fund in der Nordnieertiefe und der wicderliolte Nadiweis bei Jan Mayen beweist. dass die Art vniter constant negativen Teniperaturen leben kann, doch lasst der Umstand, dass die nieisten arktisdien Fundorte in niederarktischen und boreoarktischen Gebieten liegen, darauf sdiliessen, dass constant oder doch wahrend eiues gewissen Zeitraumes des Jahres niedrig positive Temperaturen ihr giinstigere Bedingungen bieten. Sie ertragt aber audi constante Teniperaturen von etwa + 6 bis 7"^ C. (siidlidies Nor^vegen) und ist in den westislandischen Fjorden sogar noch etwas lioheren, allerdings voriiber- gelienden Soniniertemperaturen ausgesetzt. Tiergeogrsfrphische Stellung. Auf die tiergeographisclie Stellung dieser Art wird nodi aul- fiihrlidi bei E. arcnosti eingegangen werden. Hier sei nur her^'orgehoben, dass sie zu den panarktisch-nordlich- borealen Arten gehort niit vorwiegen niederarktisch-boreoarktischer Verbreitung und ganz vereinzelteni Auftreten im nordlich-borealen Gebiet, wie in der Hocharktis. Ihrer \'eitikalen Verbreitung nacli muss sie als eine sdir eurA-bathe Art niit dner Tiefenamplitude \on rund 1800 m bezeichnet werden, dereii Haupt- verbreitungsgebiet jedoch die oberen 100 m bilden. Die Temperaturamplitude bewegt sicli zwischen constant negativen und constant positiven Temperaturen von + 6 bis 7° C, stellenweise mit i bis 2" hoheren Soninier- temperaturen von kurzer Dauer. E. gltitinans ist an Sand- oder ScUickboden gebunden. Eugyra arenosa (Aid. Hanc). Textfig. I . Vollstandige L,iteratur. ??i8o6 Ascidia lubularis, J. Rathke in: O. T. Miiller, Zool. Dan., 1.4 p. 12 t. 130 f. 3. 1848 Molgula tubulosa [pro: tubularis], E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. i p. 36 t. C f. 5. 1848 M. arenosa. Alder & Hancock MS. in Alder in: Tr. Tyneside Club, v. i p. 197. ?i848 Ascidia lubularis, W. Thompson in: Ann. nat. Hist., ser. 2 u. i p. 63. 1849 Molgula arenosa, E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. 2 p. 374. 1849 M. Tubulosa, Cocks, Spec. nat. Hist. Falmouth, p. 6. 1850 M. t.. Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. 1851 M. tubularis [p. 219: Cynthia t.], E. Forbes in: Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 242. ?i853 Ascidia t., Patterson & Garrett in: Rep. Brit. Ass., w. 22 p. 293. ?i856 A. tubulosa, W. Thompson, Nat. Hist. Ireland, v. 4 p. 360. 1856 Molgula /., P. H. Gosse, Man. mar. Zool., v. 2 p. 35 f. 55. (non 1857 M. /., Huxley in: J. V. Carus, Icon, zoot., t. 18 f. i — 9). 1858 .1/. /., Dickie in: Rep. Brit. Ass., v. 27 p. iii. 1858 M. arenosa, Lewes, Sea-Side Stud., p. 91 1861 M. tubulosa, Kinahan in: Rep. Brit. Ass., t/. 30 p. 31. 1861 M. arenosa, R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., v. 30 p. 19. 1861 Glandula mollis (non W. Stimpson 1852), Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 205. (non 1861 Molgula tubulosa, Danielssen in: Njrt Mag. Naturv., v. 11 p. 49). 1863 M. arenosa. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 160 t. 7 f. 3 4. 1863 A/, a.. Alder in: Mennell in: Tr. Tyneside Club, v. 5 IV p. 262. ASCIDIACEA 31 1864 M. a.. Alder in: O. Brady iu: Tr. Tyneside Club, v. 6 II p. 183. 1865 A/, a., Alder in: Nat. Hist. Tr. Northumb., v. i I p. 11. 1866 M. tubulosa, Mac Intosh in: P. R. Soc. Kdinb., v. 5 p. 605. 1867 M. arenosa, Alder in: Rep. Brit. Ass., i'. 36 p. 208. 1868 M. a., Mac Intosh in: Rep. Brit. Ass., v. 37 p. 92. 1869 M. a., A. M. Nurman iu: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 302. 1870 Eugyra a. -{- E. globosa, A. Hancock in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 6 p. 367. 1872 Molgula tubulosa, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1869/72 p. 103, 137. 1874 M. arenosa, Mac Intosh in: Ann. uat. Hist., ser. 4 v. 13 p. 314. (non 1874 .1/. lubulosa, Lacaze-Duthiers in: Arch. Zool. exper., v. 3 p. 127 t. 3). 1875 M.arenosa, Mac. Intosh, Mar. Invert St. Andrews, p. 55. 1875 M. a., Kupffer in: Ber, Komm, D. Meere, v. 2 p. 226 t. 4 f. 4. 1877 Eugyra a. -j- E. globosa, Lacaze-Duthiers in: Arch. Zool. exper., v. 6 p. 648 t. 27; p. 659. (non 1878 Molgula arenosa ?, Leche in: Svenska Ak. Handl., v. 16 nr. 2 p. 9). 1880 Eugyra glutinans (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 428. 1880 E. g., Traustedt in: Zool. Anz , f . 3 p. 468. 1881 E. g., L,eslie & Herdman in: P. phys. Soc. Edinb., u. 6 p. 226. 1883 E. g., Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 I p. 114. 1884 E. g., Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 229 t. 36 £. 12 — 14. 1885 Molgula arenosa, R. Koehler in: Ann. Sci. nat., ser. 6 v. 20 nr. 4 p. 58. 1885 M. a., R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 w. 7 p. 116. 1886 M. a., R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 v. 8 p. 124. 1886 Eugyra glutinans, Herdman in: P. Liverp. lit. Soc, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. 1) p. 13, 309, 339. 1886 E. g., Herdman in: Haddon in; P. Irish Ac, ser. 2 w. 4 p. 638. i886 E.g., Kerville, Faune Seine, p. 11. 1886 Molgula arenosa, Kiikenthal & Weissenborn in: Jena Z., v. 19 p. 783. 1888 Eugyra glutinans, Grieg in: Bergens Mus. Aarsber., 1887 nr. 3 p. 10. 1889 E. g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 3 p. 255 t. 13 f. 14 (F. Liverp. Bay, v. 2 p. 128). 1889 E. g., Herdman in: I. Isle of Man Soc, v. i I p. 56. 1891 E. g. (part.) -\- E. globosa, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 564. 1893 E. globosa, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 24 p. 442. 1893 E. glutinans (part.), J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 79. 1893 E. g. + E. globosa, Traustedt in: Udb. Hauchs Togter, p. 313. 1894 E. g., Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 63 p. 531. 1895 E. g., Herdman in: Rep. Brit. Ass., i'. 64 p. 320, 322. 1896 E. g., Herdman iu: Rep. Brit. Ass., v. 65 p. 461. 1896 E. g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 10 p. 49. 1896 E. g., Th, Scott in: P. phys. Soc Edinb., v. 13 p. i8i. 1896 E. g., Appellof in: Bergens Mus. Aarbog, 1894^95 nr. 11 p. 7. 1896 E. g. (part.) + E. translucida, J. Kiaer in: Nor.ske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 18; p. 18 t. 5 f. 13—15. 1897 E. g., Herdman in; Rep. Brit. Ass., v. 66 p. 447. 1897 E. arenosa, Pruvot in: Arch. Zool. exp6r., ser. 3 v. 5 p. 618. 1897 E. g. (part.) + E. globosa, A. M. Norman, Mus. Norman., cat. 9 p. 5. 1897 Molgula a., Maitland, Prodr. Faune Pays-Bas, p. 34. 1899 Eugyra arenacea [sic!], E. Perrier, Zool., v. 2 V p. 2350. (non 1900 Molgula arenosa, Metcalf in; Zool. Jahrb. Syst., v. 13 p. 520 t. 30 f. 31 — 32.) 1901 M. arenosa, Sorby in: Essex Natural., !■. 12 p. 17. 1901 M. (Eugyra) glutinans, Garstang in: Victoria Hist.; Norfolk v. i p. 8(). 1901 Eugyra g., J. Rankin in: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. 181. I90T E. g., Hartmeyer in: Meere.sfauna Bergen, fasc. i p. 58 f. ^3. 32 ASCiniACKA 1902 £. glutinaris [«»cl], Pcorccy in: Tr. Soc ("ilnsj-ow, mt. i 1 o p. 2411, 242. 1903 Molfula lubulosa, Haeckcl. Ktiniitforiii., fasc. <) 1.85 f. 4. l<)03 Kmi^vfii gtuliHitns (purtK Ilartmcycr in: I'aiina arctica, i>. 3 ]>. 12b. 190$ Mclgutit atfHosa. Kiifford iu: Victoria Hist.; Sussex c. i p. 106. 1905 Eugya ■• A M Norinau in: Victoria Hist.; Durham v. i p. 80. 1906 E. glutiH.iMi. ILirtmoyct in: Wiss MctTcsiiiitcrs , IU-1^; 1. S p. 121. 1907 E.g., Buchanau-Wulloston in: Sci. Invest I-isli Ircliuid, ivoo III p. 4. 1907; la E.artnosm -j- E.globosa. AliK-r & Hancock. lirit Tnu., r. 2 p. 71) f. 4H— 4<:) t. 26 f. 10—12 t. 2y f. i — 4 t. 40 f. 5; p. 73 t. 28 f. 5—7; V. 3 p. 90. .' 1907 .Molgula vahala. Alder & Hancock, Hrit. Tun., r. 2 p. 49 f. 38 — 39 t. 2.s f. i. 1907 M. orfHOsa, Borlcy in: Victoria Hist.; York iv i p. 198. 190S M.lubuioM, Buchanan-Wollastun in: Il.uiilb Dublin. i9oS Eufyra glutinans, Bjcrkan in: Tromso Mus .Varsh.. r. 25 p. 53. 1909 E. tilHtinaHS -f /;. Globosa, I.ahiMc in: Nuturaliste, i'. 31 p. 59. 1909 E. glulinans (part.) -f- /•■. translucida -\- >Caesira valvala. Hartnicyir in: lironns Kl Onln , i'. 3 suppl. p. 1319; 1324. 1911 E. globosa, E. \V. Sharp in: Rep. Ouemsey Soc, 1910 p. 204. 1912 £. glulinaHs. fik*rtuieyer in: Crawshay in: I. mar. bid. Ass., ser. 2 f . 9 P- 379- ?I9I2 Catsira vahala. Hartmeyer in: SB. Ges. l"r. Berlin, 1912 p. 20. 1913 Eugyra gluHnans, Crieg in: Bergens Mus. Aarbok, 1913 nr. i p. .^2. 1914 E. arenosa. Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 25. 1915 £. a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, KJI4 p. 429. 1915 E. a. -\- }Molgnla valvaia. Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 313, 322, 323, 339, 340; p. 312, 322, 339. 1915 E. a. (nom. conserv.), Hartmeyer, Michaelsen & Sluitcr in: .Vpstein in: SI). Ges. Fr. Herlin. 1915 p. 185. 1915 E. a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 248. 1916 E.a., Rcdikorzew in: Faune Russie, Tim. I p. 27 f. 3 — 4. Geschichte der Art. Die Geschichte dieser Art geht bis auf E. Forbes zuriick. Der Typus der von ihm im Jahre 1848 aufgestellten Gattung Molgula wird von zwei Arten gebildet. Die eine, M. oculata, bildet heute allein den Tj'pus der Gattung, die anderc, an der Westkiiste Schottlands hanfige Art wird von ihm mit Rathke's Ascidia tubularis identificiert, aber in der irrtiimlichen Schreibung Molgula lubulosa aufgefiihrt. Alder und Hancock (1848) halten diese Identiiicierung fiir niclit berechtigt, eine Auffassung, der Forbes 1849 beitritt, iind geben der Art den neuen Namen Molgula arenosa. Spater (1863) hat Alder sich dahin geaussert, dass Forbes vielleicht mehr als eine Art unter dem Namen M. lubulosa zusammen- gefasst hat; seine Beschreibung passe zwar auf M. arenosa, aber die Siphonen seien auf der Abbildung bei Forbes langer vmd mehr cylindrisch, als es die Regel ist. l,utken (1861) identificiert die Art, allerdings unter \'orbehalt, intiimlich mit Glandula mollis Stps. Im Hancock Museum in Newcastle-upon-Tyne sah ich einige dieser Liitken'schen Exemplare von Hellebaek. Im Jahre 1870 wurde dann in einer Arbeit von Hancock M. arenosa zumTj'pus der dort veroffentUchten Gattung Eugyra Aid. Hanc. Ms. erhoben. Gleich- zeitig wurde eine weitere Art, E. globosa beschrieben, die aber nur ein Synonym darstellt. Im Jahre 1880 vereinigt Traustedt E. arenosa mit E. glutinans und diese Vereinigung bleibt bis zum Jahre 1914 bestehen, woriiber bei letzterer Art das Notwendige mitgeteilt ist. Die I^iste der nomina conservanda von Apstein (1915) enthalt E. arenosa als Typus der Gattung Eugyra. ASaoiACEA 33 Fundangabe. Far Oer: Vestmannahavn (Stromo). Horring leg. 30. V. oi. 12 Exemplare. Fundings Fjord (Ostero), 12 — 20 Fad. Horring leg. 1901. Viele Exemplare. 9 Seemeil. o. vor Bispen, 70 Fad. Mortensen leg. 13. VI. 99. 7 Exemplare. 13 Seemeil. s. vor Myggenas, 70 Fad. Mortensen leg. i. VII. 99. 2 Exemplare. Grosser Belt: s. Vresen, 23 m. H. Blegvad leg. 26. VIII. 13. Mehrere Exemplare. Aus der Berliner Sammlung hat mir Vergleichsmaterial vorgelagen von Shetland, von der West- kiiste Schottlands, aus dem Kanal, der Nordsee, den danischen Gewassem, von Bergen und aus dem Trond- hjem Fjord. Beschreibung. In den ausserenMerkmalen bestehen keine wesentlichen Unterschiede zwischen E. glutinans und E. arenosa, sie gleichen sich vielmehr so vollkommen, dass erst die Verhaltnisse des Ge- schlechtsapparates zur Unterscheidung herangezogen werden miissen. Was die Grosse anbetrifft, so wird, wie es scheint, das Maximum von E. glutinans ini allgemeinen iiberschritten. Alder & Hancock's Originale von Cullercoats erreichen einen Durchmesser von etwa 18 mm, Kupffer's Nordsee-Exemplare einen solchen von 10 — 15 mm. Die zahlreichen mir vorliegenden Exemplare von Helgoland haben einen Durchmesser von II mm und mehr; 11 mm messen auch Stiicke aus dem Kattegat, wahrend Exemplare aus dem Grossen Belt 6 mm nicht iiberschreiten. Bei Bergen erreicht die Art nach Hartmeyer eine Grosse bis 15 mm, Kiaer's Original von E. translucida aus dem Trondhjem Fjord misst 12 : 11 mm, Exemplare von Bodo, dem nord- lichsten Fundort der Art an der norwegischen Kiiste nach Bjerkan 5 — 11 mm. Fiir Exemplare von der Isle of Man giebt Herdman als Grosse an meist 10 mm, fiir die grossten 20 mm; Exemplare aus der Donegal Bay messen nach demselben Autor 4 — 12 mm. Die von Norman (1869) von den Shetland erwahnten Exem- plare haben einen Durchmesser von etwa 7 mm wie ich an Belegstiickeu im Hancock Museum feststeUen koimte. Eines der von mir (1915 a) von Loch Craignish angefiihrten Exemplare erreicht die ansehnhche Grosse von 19 : 21 mm; Exemplare aus dem Kanal, s. Eddystone messen etwa 11 mm, wahrend sie an der fran- zosischen Kanalkiiste nach lyacaze-Duthiers im allgemeinen etwa 10 mm gross sind, in den grossten Stiicken 20 mm aber nicht iiberschreiten. Die kleinsten Exemplare, die mir vorgelegen haben, stammen von den Far Oer; hier betragt der Durchmesser ausnahmslos nicht mehr als 5 mm, in manchen Fallen aber nur 4 odei sogar nur 3 mm. Es lasst sich also sagen, dass die boreale E. arenosa in der Regel grosser ist oder doch erhebhch grosser werden kann, als die arktische E. gluiinans. Wahrend erstere haufig mehr als 10 (bis etwa 15) mm misst, unter Umstanden sogar bis 20 mm erreichen kann, erreicht E. glutinans ihr Maximum, soweit wir zur Zeit unterrichtet sind, beieits bei 10 mm, bleibt also in ihren grossten Exemplaren genau um die Halfte liinter den grossten bekannten Individuen von E. arenosa zuriick. Es ist interessant, dass aus dem nordlichsten Fundgebiet von E. arenosa, von den Far Oer, durchweg sehr kleine Individuen bekannt geworden sind. Es macht den Eindruck, als wenn sich liier die aut die Grosse von E. glutinans offenbar einwirkenden Verhaltnisse nordlicher Breiten audi bei der borealen E. arenosa geltend machten. Wie bei E. glutinans ist der Belag der Oberflache sehr verschieden entwickelt. In der Regel bedeckt er den Korper nur partieenweise. Ganz nackte Exemplare sind wohl am seltensten, aber auch voUig eingehiillte Tiere sind nicht allzu haufig. Meist wird dei Belag von feinem Sand gebildet, doch konoen auch grobere Fremdkorperpartikel wie Schalen, The Ingotf'Expedition. 11. 6. 5 34 ASCiniACEA Pflanzenrestc u. dgl. ihn ersetzen. Bemerkt sei, dass Kxeniplarc von dciselhcn Iovaries double* muss auf einem Irrtum beruhen, da seiner Beschreibung nur boreale Exemplare zu Grunde liegen. Systematische Bemerkungen. Es ist versucht worden, die Art auf Rathke's Ascidia tubu- laris zuriickzufiihren, wie es zuerst von Forbes geschehen ist. Die Exemplare, die Rathke zur AufsteUuug seiner Art dienten, stammten teils von Bergen, teils von Nordland. Letzteres ist tiergeographisch ein etwas unbestimmter Begriff, immerhin gehort Bodo, der nordlichste Fundort der Art an der norwegischen Kiiste geographisch und politisch zum Amt Nordland. Kiaer (1893) meint, dass es sich bei Rathke's Art um eine oder selbst mehrere Arten von Molguliden handele, oder dass vielleicht Polycarpa libera (= fibrosa Stps.) gemeint sei. Jedenfalls sehe ich keinen Weg, Rathke's Art aufzuklaren, sodass sie wohl dauemd als sf. inc. aufgefiihrt werden muss. Zweifelhaft miissen folgende Listennamen bleiben, ohne Aussicht, jemals aufgeklart werden zu konnen; Ascidia tubularis, Thompson 1848, Patterson & Garrett 1853; Ascidia tubulosa, Thompson 1856; Molgiila tubulosa. Cocks 1849, Dickie 1858, Kinahan 1861; Molgula arenosa, Lewes 1858. Die Fundorte, die in der Fundortliste als zweifelhaft bezeichnet sind, Uegen samtlich in den britischen Gewassem. Molgula tubulosa bei Huxley 1857 ist identisch mit M. manhattensis (Dek.). Molgula tubulosa bei Danielssen 1861, ist nach Bjerkan (1908), dem ich folge, identisch mit Eugyra glutinans (Moll.) (Paramolgula rara Kiaer), wahrend Kiaer (1893) meint, dass sie moghcherweise mit Polycarpa fibrosa (Stps.) (P. libera Kiaer) synonym ist. Molgula tubulosa bei Lacaze-Duthiers 1874 entspricht Molgula oculata Forb. Molgula arenosa'^ bei Leche 1878 ist nach Arnback-Christie-Linde (1922) identisch mit Cnemi- docarpa rkizopus (Rdkrzw.). Molgula arenosa bei Metcalf 1900 von Neapel iSt wahrscheinlich Molgula oculata Forb. 5* 36 ASCIUIACF.A H o r i z o n t a 1 e \' e r h r e i t u u g. BoTcale und boreoUisltanische Region. 1-ir Oer: ohnc uahere Augabe (TrnustoiU i88o); VestniBiinnhavii ; I'lindings Fjord, 21 — 36 m; o. vor Bispen, 120 in; vor Mygge- nas, 126 ni (ncue Angabcn). 'Wyville Thomson Riicken: S.O.Knde (kaltcr Hczirk). (kj^iS' N. o^'i.s' \V., 1152 ra (— i.i°C.) (Herdman 1883). Shetland: ohnc niiherc Augabe. 36. 72, loS*. 148 m (l-orbes 1851); 72 m (Alder & Hancock 1907)', '-"' Whalsey und Feltar; 6, Halta; St. Magnus Hay (Norman 1869); St. Magnus Bay; Foula I.; Papa Stonr (Alder & Hancock 1912). Hcbridcu: ohne nahere Augabe (Alder 1867); Lochmaddy (North Uist), 11 ni (M'Intosh 1866). Irlnnd: Vcstkiiste: Donegal Bay (Herdraan 1884); Bantry Bay (Haddon 188O). - Ostkiiste: Lame District: vor Drains Bay; vor Bromis Bay; zw. Maidens I.ouditfcuer und I. Muck. ca. 36m (Buchauan-Wollaston 1907); PStrangford Lough (Dickie 185S); ?Ballyhome Bay, 11 111 iTUompson 1S48. 1856); PBaldoyle; Kingstown; Killiney Bay (Kinahan 1861). Westkuste von Schottlaud: ohne naliere Augabe (Forbes 1848); Loch Craignish (Hartmeyer 1915 a); ^'irth of Clyde: 16. 32 ra (Forbes 1851); Dunoon Bassin, iS — 27 ui; Lamlash Bay; Loch Ranza (Rankin 1901). Irische See; Isle of Man: vor Halfway Rock: zw. Port Erin und the Calf; vor Spanish Head; 18—36 m (Herdman 1886); Port Soderick Bay (Herdman 1889a); vor Bay Fine und Halfway Rock, 18—36 m (Herdman 1889b); I~leshwick Bay, 23— 2J-IU (Herdman 1894); ^- Contrary Head, 32 m (Herdman 1895, 1895a); w. Dalby. 54 lu (Herdman 1895a); 7 Meil. w. Peel, North Bank, 38 m (Herdman 1896, 1896a). Westkiiste von England: Pllfracombe; Tenby (Lewes 1858). Englischer Kanal: westlicher Teil. 75 — 77 m (Hartmeyer 1912 d). — Siidkiiste von F.ngland: ?Falmouth (Cocks 1849, 1850); Plymouth, Queens Ground (Hartmeyer 1915); Hastings (Rufford 1905). — Kanal Inseln: Guernsey (Hancock 1870); Fermain Bay, Guernsey (Alder & Hancock 1907. Sharp 1911); Sark (Koehler 1885, 1885 a, 1886). — Nordkuste vou Frankreich: Kiisten der Bretagne (Pruvot 1897); Roscoff; Astan; lie de Batz, ca. 50 m (Lacaze-Duthiers 1877); Roscoff; St. Malo (Grube 1872). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: St. Andrews, tiefes Wasser (M'Intosh 1868, 1874, 1875); Firth of Forth: 38 — 68m (Pearcey 1902); Kirkcaldy Bay, i6m; Castle Ward Bay, 12— 36m (Leslie & Herdman 1881); Kiisten von Northumber- land und Durham: ohne nahere Angabe (Alder 1864, 1865); Berwick Bay; Holy I.; Coquet Bay; CuUercoats; Tyne- mouth (Alder & Hancock 1848, Alder 1863 a, 1864. 1865) ; Kiiste von Essex (Sorby 1901). — Dogger Bank (Alder 1863 a, 1865); Silverpit, 66ni (+ 12.7° C, 34.8 "/joS.) (Kupffer 1875). — Kiiste vou HoUand (Maitland 1897); 8 Meil. n. Ter- schelling, 36 m (17.5° C. in 34 m, 343 '/ooS) (Kupffer 1875). — Deutsche Bucht: vor Borkum, 38 m (Kupffer 1875); Helgoland (Hartmeyer 1906). Kattegat: nordlicher und ostlicher Teil, 19 — 57.5 m (Traustedt 1893). Sund: HeUebsk (Traustedt 1880). Beltsee: Grosser Belt, s. Vresen, 23 m (neue Augabe). Sud- und Westkiiste von Norwegen: 15 — 40m (Kiaer 1893); Arendal, 14 — 36 m (Kupffer 1875); Hardanger Fjord: Moster (Grieg 1888); Utne (Grieg 1913). — Bergen: By Fjord, iiom; Herlo Fjord, 11 — 22, 60 — 80, 95 — no m; Hjelte Fjord, 30 — 35, 45, 75 — 95m; Skjaergaard, 20 — 6om (Appellof 1S96, Hartmeyer 1901); Alvaerstrommen (Kiikenthal & WeLssen- bom 1886). — Trondhjem Fjord: Beian (Kiaer 1896); Tautersvaet; Borgen Fjord, 10 m (Hartmeyer 1922 a). — Bodo (Skipsholmen), 50 — 150 m (Bjerkan 1908). E. arenosa ist in ihrer Verbreitung auf den ostatlantischen Teil des borealen Gebietes beschrankt. Im Westen ihres Verbreitungsgebietes bilden die Far Oer ihre nordliche Grenze. An den Kiisten Grossbritan- niens und Irlands ist sie an zahlreichen Punkten gesammelt worden, sodass sie hier allgemein \'erbreitet sein diirfte, soweit sie gtinstige Bodenverhaltnisse findet. Audi von den Hebriden und den Shetland (hier von \nelen Fundstellen, nach Norman gemein auf den ScheUfischgriinden) ist sie bekannt, wahrend fiir die Orknej- noch der Nachweis erbracht werden muss. Von der englischen und franzosischen Kanalkiiste wie von den Kanal Inseln liegt ebenfalls eine ganze Reihe von Fuudangaben vor. Nach Lacaze-Duthiers scheint sie an der franzosischen Kiiste jedoch weniger haufig zu sein, als in den britischen Gewasseni. Im ASCTDIACEA 37 westlichen Teil der Nordsee ist sie von vielen Punkten der schottischen und englischen Kiiste bekannt. Im Firth of Forth ist sie, stellenweise wenigstens, gemein. An der ganzen Northumberland Kiiste ist sie nach Alder haufig, bei Cullercoats (deni Typen-Fundort) geradezu massenhaft, wahrend sie an der Durham Kiiste nach demselben Autor selten sein soil. In der siidlichen Nordsee verbreitet sie sich langs der hollandi- schen Kiiste in die Deutsche Bucht bis Helgoland, wahrend von den nordfriesischen Inseln und der jiitischen Kiiste keine Fundangaben vorliegen. In der mittleren Nordsee bildet die Doggerbank ihre Nordgrenze; aus dem nordlichen Teil des Nordseeplateaus und auch aus dem offenen Skagerak ist sie nicht bekannt. Um so haufiger ist sie dagegen im Kattegat, wo sie entlang dem tieferem ostlichen Teil (der siidlichste Fundort Uegt zwischen Kullen und Anholt) sich bis nach Skagen verbreitet und besonders haufig zwischen l,aes6 und Anholt auftritt. Nach Siiden geht sie bis in den nordUchen Teil des Sundes (Hellebaek) und den Grossen Belt, dringt aber nicht mehr in die westliche Ostsee ein. An der Siid- und Westkiiste von Norwegen ist sie ziemhch haufig und erreicht hier ihren nordhchsten Punkt bei Bodo, also an der Siidgrenze des boreoarktischen Mischungs- gebietes. Der Kiistenstrich von Helgeland bis zum Eingang in den West Fjord ist die einzige Stelle, wo die Verbreitungsgebiete von E. glutinans und E. arenosa sich beriihren. Bei Bodo sind beide Arten nachgewiesen, aber wahrend E. arenosa nicht iiber das boreale Gebiet hinaus nach Norden vordringt, schiebt sich E. gluti- nans iiber Bodo hinaus nach Siiden in das boreale Gebiet bis nach Kvalo (Helgeland) vor. Die Angabe von Herdman (1883), wonach E. arenosa am S. O. Ende des Wyville Thomson Riickens in einer Tiefe von 1152 im Bereiche der »cold area* vom »Triton« erbeutet wurde, habe ich als fragUch bezeich- net. Nach dem Journal des »Triton« hegt dieser Fundort auf 6o°i8' N. 6°i5' W. ; er gehort also nicht mehr dem eigentlichen Gebiet des Riickens an, sondern liegt bereits in der Faro Shetland Rinne. Die tieferen Wasserlagen der Rinne, die einen siidwesthchen Arm der Nordmeertiefe darstellt, haben, wie die Nordmeer- tiefe selbst, von etwa 800 m an abwarts constant negative Temperaturen (der »Triton« hat an der Fundstelle eine Temperatur von — 1.1° C. festgestellt), sodass die Tiefenzone der Rinne der Hocharktis zugerechnet werden muss. E. arenosa ist ihrer ganzen sonstigen Verbreitung nach eine rein boreale Art, die nicht einmal voriibergehend negativen Temperaturen ausgesetzt ist, sie ist femer eine ausgesprochene Seichtwasserform, die abgesehen von diesem angebUchen Tiefenfund nirgends in grosseren Tiefen, als etwa 150 m gesammelt wurde. Dagegen ist E. glutinans in der Nordmeertiefe vom »Ingolf<( naclagewiesen worden. Es Uegt daher der Verdacht nahe, dass es sich bei der angeblichen E. arenosa aus der Faro Shetland Rinne um E. glutinans handelt. Unter diesen Umstanden halte ich es fiir richtiger, diesen vereinzelten Tiefenfund bei der Beurteilung der tiergeographischen Stellung von E. arenosa unberiicksichtigt zu lassen, da sie stark dadurch beeinflusst wiirde, ohne dass eine ausreichende Sicherheit fiir die Zuverlassigkeit der Artbestimmung besteht. Wiirde anderseits der Fund als zu E. glutinans gehorig sich erweisen, so wiirde das Bild von der tiergeographischen Stellung dieser Art sich dadurch nicht wesentlich andern, sondern lediglich erganzt werden. Vertikale Verbreitung. Die Tiefenamplitude von E. arenosa (der angebliche Fund in der Faro Shetland Rinne in 1152 m bleibt unberiicksichtigt) ist gering; die obere Grenze liegt in derselben Tiefe, wie bei E. glutinans, namhch bei 10 m, die untere Grenze wird schon bei etwa 150 m erreicht. Die derzeit bekannte grosste Tiefe betragt 148 m (Shetland). Im allgemeinen liegt die untere Verbreitungsgrenze jedoch noch er- heblich hoher und muss oberhalb der 100 m I.inie angesetzt werden. Am haufigsten scheint die Art in Tiefen 38 ASC'IDIACKA zwisclien etwa 15 (20) und 60 (70) in aufzutreteii. In dor GezeitenzoiK- uiul in ilcii lluclistcn Partieen des Literals kommt sie nicht vor. Therinopathio. BestatiRt sich der Inmil in der Faro Shetland Rinne, so verniag E. arciiosa audi unter constant negati\'en Tcniperaturen zu lebcn. Aber auch sonst ist sie innerhalb ilires Verbreitungsgebietes sehr verschiedenartigen Bedingimgen ausgesetzt. An ilcr Westkiiste Norwegens mid in den westnorwegischen Fjorden w&lirend des ganzen Jalires fast coustantcn, zwischen + 5.5° und 7° C. scliwankenden Temperaturen , in geringerer Tiefe starker scliwankenden, aber stets \-erhaltnisniassig liohcii Teiiiporaturen (etwa + 5° bis ca. 12° C), in der siidliclieu Nordsee einer noch grosseren Jaliresamplitude (z. B. Doggerbank + 5° bis 16° C, hollandisclie Kiiste + 3° bis 17^ C), im Kattegat in Tiefen zwischen 10 und 30 in Sommertemperaturen bis 16^ oder sogar 17^ C, Winterteniperaturen von nur -\- 2° C. oder noch weniger, ini tiefen Teil des Kattegat dagegeu wieder geringeren Schwankungen (+ 4.5° bis 9.5° C), ini westUchen Teil des Kanals wiederum Soramertemperatureu von + 14° bis 15° C. Winterteniperaturen nicht unter + 8° bis 9° C, an den Kiisten Irlands \-on einigih: Tiefe an fast constanten Temperaturen von + 10° C, in geringerer Tiefe einem etwas hoherem Maximum und einem etwas geringeren, nicht unter + 8° bis 9° C. siukendem Minimum u. s. w. Man kann die Art als boreal-eurytherm bezeichnen, deren thermische Bedingungen sich in den Extremen zwischen fast constanten Temperaturen von + 5.5° bis 7°C. und Sommertemperaturen bis zu 17° C. bei Wintertenipera- turen von nur + 2° C. bewegen. Okologie. In okologischer Hinsicht zeigen beide Arten keine wesentlichen Unterschiede. Uber die Bodenverhaltnisse an den Fundstellen von E. glulinans liegen nur wenige Angaben vor ; sie lauten fast stets auf Sand oder Schhck. Viel besser sind wir iiber das Vorkommen von E. arenosa unterrichtet. Auch hier lautet die iiberwiegende Zaiil der Angaben auf Sand oder ScMick bzw. Mud, doch scheint die Art auf Scldick haufiger zu sein als auf Sand. Nicht immer handelt es sich um reineu Sand ; nianchmal sind dem Sand kleine Steine beigemischt ; auch Kies und Muschelsand werden gelegentlich als Untergrund gewahlt. In den Fjorden imd im Skjargaard bei Bergen kommt die Art nicht nur auf verscliiedenen Arten weichen Bodens, sondern auch auf Felsboden vor, der dann aber mit Sand oder sandigem Schlick bedeckt ist. Da die Art wohl nirgends auf reinem Hartboden vorkommt, darf sie als eine typische Form des weichen Bodens bezeichnet werden. Tiergeographische Stellung. Ihrer Verbreitung nach muss E. arenosa als boreolusitanischboreal (der Fund in der Faro Shetland Rinne bleibt dabei unberiicksichtigt) bezeichnet werden ; die boreoarktischen Mischungsgebiete erreicht sie an keiner Stelle, sodass sie die Bezeichnung »panboreal« nicht veidient. Die Beschrankung der Art in ihrer derzeitigen Verbreitung auf rein boreales Gebiet lasst tiergeographisch von vondierein kaum eine andere Annahme zu, als dass sie im heutigen borealen Gebiet entstanden oder von Siiden her in dasselbe eingewandert ist, ebenso wie man fur die vorwiegend arktische E. glutinans a priori einen arktischen Ursprung annehmen wiirde. Mit dieser Annahme wird aber weder den engen morphologischen Beziehungen zwischen E. arenosa imd E. glutinans Rechnung getragen, die darauf hindeuten, dass erstere als eine phyletisch jiingere Form der letzteren anzusehen ist, noch findet die interessante tiergeographische Tatsache irgendwelche Beriicksichtigung, dass in diesem Falle die Verbreitungsgebiete zweier nahe ver- wandter Arten unmittelbar aneinander stossen, regional aber scharf gesondert bleiben. Versuchen wir unter Beriicksichtigung der morphologischen und tiergeographischen Tatsachen die jetzige Verbreitung der beiden ASCIDIACEA 39 Arten historisch zu erklaren, so ergeben sich zum mindesten zwei Mogliclikeiten. Man konnte einmal daran deiiken, dass E. arenosa sich direct aus der arktischen E. glutinans entwickelt hat und zwar in demjenigen Teile des urspriinghdien Verbreitungsgebietes dieser Art, dessen aussere Bedingungen am Ende der Eiszeit borealen Character annahmen, wahrend E. glutinans nur dort weiterlebte, wo die Bedingungen auch femer- liin arktisch blieben. E. arenosa wiirde dann eine urspriinglich arktische Art darstellen, die sich eist secundar an boreale Bedingungen angepasst hat. AUerdings miissten diese borealen Bedingungen im Laufe der Zeit von so giinstigem Einfluss auf sie gewesen sein, dass sie nicht nur in der Korpergrosse und der Haufigkeit die arktische Stammform tiberfliigelte, sondern auch im Bau des Kiemensackes einen hohereia Organisations- grad als diese erreichte; die rechtsseitige Gonade fiel gleichzeitig einem Reductionsprocess anheim. Die andere MogHchkeit ware die, dass die urspriinghch boreale E. arenosa in arktisches Gebiet vorgedrungen, hier aber weniger gtinstige Bedingungen gefunden hat, sodass sie zu einer Kiimmerform herabsank, die auf einem fruheren Entwicklungsstadium stehen blieb und geschlechtsreif wurde (geringere Korpergrosse, primitiverer Bau des Kiemensackes). Diese Kiimmerform ware systematisch in der heutigen K. glutinans verkorpert, die dann nur scheinbar eine phyletisch altere Form darstellte. Die doppelseitige Gonade wurde dann nicht mehr als ein urspriingliches Merkmal, sondern als eine Neuerwerbung und gleichzeitig als ein Riickschlag in urspriingliche Verhaltnisse aufzufassen sein, die physiologisch als ein die Erhaltung der Art begiinstigendes Aequivalent den ungiinstigeren Ivcbensbedingungen gegeniiber gedeutet werden konnte. Fiir den Gedanken eines borealen Ursprungs von E. glutinans Uefert ihre heutige Verbreitung eine bedeutsame Stiitze. Die Art bewohnt fast ausschUesslich die niederarktischen und boreoarktischen Gebiete der Arktis. Auf den zwei durch den Golfstrom gewiesenen EinfaUstrassen, in nordostUcher Richtung an der norwegischen Kliste entlang, in nordwesthcher Richtung iiber Island an die Westkiiste Gronlands diirfte sie ihren Weg in die Arktis genommen haben. Nur an einer Stelle, gegen Jan Mayen hin, ist ein Vorstoss in hocharktisches Gebiet erfolgt. Ware E. glutinans eine urspriinglich arktische Art, so ware sie sicherlich auch in rein hoch- arktischen Gebieten viel welter veibreitet sein, als es tatsachlich der Fall ist. Von den beiden hier erorterten Moglichkeiten, die die heutige Verbreitung der beiden Arten historisch zu erklaren versuchen, scheint rair die an zweiter Stelle vorgetragene die wahrscheinlichere zu sein. Aber wir diirfen uns nicht dariiber tauschen, dass in so complicierten systematisch-tiergeographischen Fallen wie dem vorliegenden jedem Erklamngs- versuch viel Theoretisches anhaftet und bei einer Gruppe wie den Ascidien, wo uns keine fossilen Funde zu Hiilfe kommen, wohl nur in ganz besonders klar Uegenden Fallen der Theorie eine gewisse Beweiskraft zu- gesprochen werden kann. Der westatlantische Bostrichobranchus pilularis ist phyletisch sicherhch von E. are- nosa abzuleiten. Die Art stellt den hochstspecialisierten Typus aller in der Eugyra-GuipTpe im weitesten Sinne des Wortes vereinigten Arten dar. Das heutige Verbreitungsgebiet wurde vermutlich von Osten her entlang der Kette submariner Riicken quer iiber den atlantischen Ocean erreicht, wo die Art besonders giinstige Bedingungen fand, die zu ihrer heutigen Organisationshohe fiihrten. Ihrer vertikalen Verbreitung nach gehort E. arenosa zu den ausgesprochenen Seichtwasserarten, die vorwiegend oberhalb loo m auftreten, die 200 m lyinie aber nicht erreichen. Sie ist innerhalb ihrer borealen Verbreitungsgrenzen eine eurytherme Art und ist an weichen Boden gebunden. 40 ASCIDIACRA Eujiyra pcdunculnta Traust. Textfig. I. Vollstandige Literatur. 1886 Eugyra ptdunculala, Traustcdt iu: Dijmphna Udb., p. 4^7 t. 37 f. 14 — 15 t. 38 f. 25 t. 39 f. 32. 1S91 E. p., Hcrdmau iu: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 563. 1892 E. p.. Jacobsohn iu: Trav. Soc. St.-rftersb., v. 23 II p. 159, 16S. 1S96 £. p.. Koipowitscb in: .Vnnuaire Mus. St.-Pitersb., v. i p. 278. 1903 E. p., Hartmeycr in: I'auua artica, v. 3 p. 129. 1907 E. p., Redikorzew in: Annuairc Mus. St.-P4tersb.. v. n p. 128, 153. 1907 E. p., Redikorzew in: Zool. Anr.. v. 31 p. 521. 1908 £. p.. Redikoriew in: M^. Ac. St.-P^tersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 9 f. i a, b t. i f. i. 1909 E. p., Hartmeycr in: Bronu's KJ. Ordn., v. 3 suppl. p. 1319. 1916 E. p., Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 16 f. i t. i f. i t. 4 f. i. Eugyra pedunculata wurde ira Jahre 1886 von Traustedt unter der Ausbeute der Dijmphna- Expedition aus deni Karischen Meer beschrieben und hat ihren Artnamen bis heute unverandert behalten. Sie ist seitdem imnier uur \-ereiiizelt gesammelt worden. Unsere Kenntnis von der Organisation der Art beruht in der Hauptsache auf Traustedt's Beschreibung. Das einzige Exemplar, welches ich in Handen gehabt habe, wurde von Romer & Schaudinn bei Cap Platen gesammelt. Ich hatte es seinerzeit (1903) nicht naher untersucht, habe dies aber jetzt nacligeholt und kann an der Hand dieses Stiickes Traustedt's Diagnose erganzen. Auf der Expedition des Baron Toll wurden nicht weniger als 14 Exemplare gesammelt, doch macht Redikorzew (1908 a) leider nur Angaben iiber die ausseren Merkmale derselben. Neuerdings hat Redikorzew (1916) eine ausfiihrUche Beschreibung verofEentlicht, die aber russisch geschrieben und mir deshalb nicht in alien Einzelheiten zuganglich ist. Beschreibung. Wahrend der Habitus der Tiere mehr oder weniger stets der gleiche ist, bestehen in der Grosse und in dem Langenverhaltnis des Stieles zum Korper bei Exemplaren von verschiedenen Fundstellen nicht unbetrachtUche Verschiedenheiten. Bei dem Original aus dem Karischen Meer misst der Korper 8 : 11.5 m, wahrend auf den Stiel 20 mm entf alien. Das Stiick von Cap Platen hat etwas geringere Korpergrosse (7 : 9 mm), aber einen nur 6 mm langen Stiel. Noch kleiner ist ein Tier aus dem Weissen Meer, dessen Korpermasse Redikorzew (1908 a) mit 5 : 6 mm angiebt, wahrend der Stiel nur 4 mm lang ist. Jacobsohn (1892) vermerkt ebenfalls aus dem Weissen Meer ein Tier von 2>7 mm Gesamtlange, giebt aber nicht an, wieviel davon auf den Stiel entfallt. Die Exemplare aus dem Sibirischen Eismeer sind dadurch aus- gezeichnet, dass sie teilweise die doppelte Korpergrosse von Traustedt's Exemplar erreichen, wahrend die Lange des Stieles bei den grossten Exemplaren hinter der Korperlange zuriickbleibt, giinstigsten Falles ihr gleichkommt oder sie imi ein Geringes iiberschreitet. Die Lange des Stieles ist also variabel und steht in keinem bestimmten Verhaltnis zur Korperlange, eine bei gestielten Ascidien allgemein verbreitete Erscheinung. Als Gesamtlange ergiebt sich fiir Eugyra pedunculata im aussersten Falle 41 mm, wahrend der Korper im Maxi- mum 23 : 21 mm misst. Der Stiel ist mehr oder weniger cyhndrisch, an seinem Ende ein wenig angeschwollen und mit haarartigen Fortsatzen versehen, die zur Anheftung dienen. Die Oberflache scheint stets glatt und frei von jedem Belag zu sein. Der Cellulosemantel ist sehr diinn und ganz durchsichtig. tjber die Zahl der Tentakel macht Traustedt keine bestimmten Angaben. Bei meinem Exemplar AscmiACEA 41 zahlte ich 10 grosse Tentakel, die sich als 5 (I) und 5 (II) altemierend sondem lassen; dazu kommen noch rudimentare Tentakelchen. Die Tentakel sind sehr wenig verzweigt, nur vereinzelt bemerkt man eine begin- nende Fiederung 2. Ordn. Auf der Figur bei Redikorzew (1916 1. 1 f. i) zahlt man ebenfalls etwa 10 grosse Tentakel. Nach den Angaben ini Text sind dagegen etwa 60 Tentakel i. bis 5. Ordn. vorhanden, von denen die Mehrzahl aber wohl rudimentar ist. Die grossten Tentakel soUen eine Fiederung 3. Ordn. besitzen. Das Flimmerorgan des Originals ist becherformig, bei meinem Exemplar dagegen halbmond- formig mit nach vom gewandter Offnung; derartige Variationen kommen iibrigens audi bei E. glutinans vor. Der Kiemensack hat nach Traustedt etwa 6 innere Langsgefasse jederseits. Mein Exemplar hat 6 innere Langsgefasse, aber 8 I^angsreihen von Infundibuhs. Reihe I (neben der Dorsalfalte) und Reihe VIII (neben dem Endostyl) entbehren des Langsgefasses. Redikorzew (1916) hat bei seinen Exemplaren ebenfalls 6 innere Langsgefasse gefunden, spricht aber nur von 7 Trichterlangsreihen, von denen die der Dorsalfalte benachbarte Reihe ohne Langsgefass ist. Auf der photographischen Wiedergabe einer Kiemensack- halfte (t. I f. i) bemerkt man aber in der hinteren Halfte des Kiemensackes neben dem Endostyl deutlich die Trichter einer achten lyangsreihe, sodass die Verhaltnisse die gleichen sind, wie bei meinem Exemplar. Die Trichter meines Exemplars haben 6 — 7 Umgange, wahrend Redikorzew fiir die kleinen Spiralen nicht tiber 8, ftir die grossen bis zu 15 Umgange angiebt. Die Infundibula der Reihe VIII gabeln sich. Auch auf der Figur bei Redikorzew glaube icli wenigstens an einem Infundibulum der Reihe VIII eine Gabelung deutUch zu erkennen. Die Trichter springen nur wenig in das Innere des Kiemensackes vor. Secundare Trichter sind nicht vorhanden. Der Darm zeigt keine wesentUchen Unterschiede von dem der iibrigen nordischen Eugym-Arten. Die Gonade ist nur linksseitig entwickelt und Hegt in der Darmschhnge. Systematische Bemerkungen. E . pedunculaia ist vor E. glutinans und E.arenosa durch den wie es scheint constanten Besitz eines Stieles von characteristicher Form ausgezeichnet. Da diese gestielte Eugyra-Axt auch in ihrer Verbreitung von den anderen Arten abgesondert ist, so darf man dem Stielanhang wohl den Wert eines Artmerkmals beimessen. Ein weiteres constantes Artmerkmal, durch das sie sich von E. arenosa und E. glutinans unterscheidet, scheint die Sechszahl der inneren I,angsgefasse zu sein, eine Zahl, die bei E. arenosa niemals vorkommt, bei E. glutinans (die entweder 5 oder 7 Langsgefasse besitzt) theoretiscli denkbar ware, aber mit Sicherheit bisher nicht festgesteUt wurde. Im iibrigen halt der Kiemensack in seiner Organisation etwa die Mitte zwischen dem von E. glutinans und von E. arenosa. Die nur linksseitige Gonade teilt die hocharktische E. pedunculata mit der borealen E. arenosa. Die das dazwischen Uegende niederark- tisch-boreoarktische Gebiet bewohnende E. glutinans besitzt dagegen eine doppelseitige Gonade. Horizontale Verbreitung. Nordspitzbergen; Cap Platen, 8o°35" N. 23°3o' O., 40m (Hartmeyer 1903). Murraan Kiiste: vor dem Kola Fjord, 69°5i'3o" N. 33°34'3o" O., 250m (Redikorzew 1916). Weisses Meer: Kandalakscha Golf: 27 — 63 m (Jacobsohn 1892); Eingang in die Umba Bucht, 131 m (Redikorzew 1916); nord- westlicher Teil des Weissen Meeres (Knipowitsch 1896). Barents Meer: 73°25' N. 46°48' O., 30S m ( — 1.1° C. iu 300m) (Redikorzew 1916). Karisches Meer: 115 m (Traustedt 18S6). Sibirisches Eismeer: Westl. Taimyr Halbinsel, 38 m; Kolomejtzgw Bay, 30— 35 m; Insel Bonnevie, 18— 20 m; zw. Samuel Insel und St. Andreas Insel, 37 m; n. Neusibirische Inseln, 35, 38 m; 75''44' N. i6i''42' O., 54 m (Redikorzew 1908 a, 1916). The Ingolf-Expeditiou. II. 6. 42 ASCIDIACEA Die derzeit bekannte Verbreitung von Eiigyra pedunculata ist sehr interessant. Sie ist eine rein ark- tisdie Art, deren Verbreitvingsgcbiet westlich iiicht iiber Spitzbergen hinausgeht, ostlicli bei etwa i6o° O. endet. VAw Blick auf die Textfig. i zeigt, dass die A.rt fast nur aus hocharktischen Gebieten bekaiint ist. Wir kcnnen sie von Nordspitzbergeu, aus dein kalten (.Tebiet des Barents Meeres (w. Nowaja Semlja), aus deni Karisdieii Meer und von mehreren Fundstellen im Sibirischen Eismeer. Audi im Weissen Meer, wo sie nur im nordwestlidien Telle gefunden wurde, Icbt sie uuter hodiarktischen Bedingungen. Nur die Kund- stdle vor dem Kola Fjord weist keine hodiarktischen Bedingungen auf, sondern muss sclion dem Mischungs- gebiet zugeredmet werden. Die Karte zeigt weiter, dass die beiden arktischen Eugyra-hrtcn sicli in ihrer Ver- breitung nahezu vollstandig aussdiliessen. Nur an der Murman Kuste beriihren sidi die Verbreitungsgebiete beider Arten. Eugyra glutinans ist aus dem Kola Fjord bekannt, E. pedunculata wurde vor dem Eingang zum Kola Fjord in tieferem Wasser festgestellt. Diese benachbarten Fundstellen bilden aber zugleich die ostliche bzw. westJidie Verbreitungsgrenze beider Arten. Wie die \'erbreituiigsgebiete von E. glutinans und E. arcnosa sdiarf gesdiiedei.. sind und nur an der Grenze des borealen und boreoaiktischen Gebietes der norwegischen Kiiste sidi beriihren, so stossen die Verbreitungsgebiete von E. glutinans und E. pedunculata im Grenzgebiet zwisdieu arktisdier und boreoarktischer Region zusammen. Wenn E. pedunculata und E. glutinans auch bdde nicht zu den haufigeu arktischen Arten gehoren, so sind immerhin doch schon geniigend Funde bekannt geworden, um diese bemerkenswerte Trennung der Verbreitungsgebiete nicht als zufallig erscheinen zu lassen, sondern als eine gegebene tiergeographische Tatsache. Vertikale Verbreitung und Therinopathie. Die vertikale Verbreitung liegt zwischen 27 und 308 m. Das Tatsachenmaterial ist zur Zeit aber noch viel zu gering, um einen Schluss zu gestatten, ob bestimmte und wdche Tiefenzonen etwa bevorzugt werden. Abgesehen von den Fundstdlen des an sich sdchten Sibirischen Eismeeres, dessen Tiefen im allgemeinen geringer, als 100 m sind, Uegen die Fundorte fast alle in Tiefen von mehr als 100 m. Da E. pedunculata aber aus grosseren Tiefen als etwa 300 m nicht bekannt ist, so miissen wir sie immerhin zu den weniger stenobathen Flachwasserarten rechnen. Im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes ist E. pedunculata constant negativen Temperaturen ausgesetzt. Im Weissen Meer ist sie nur aus dessen nordwestUchem Teil bekannt, wo nach Knipowitsch das kalte Gebiet bis hinauf in etwa 25 m Tiefe oder noch weniger reicht und in Tiefen von etwa 36 m die Tem- peraturen bei einer jahrlichen Amphtude von nur etwa 1° bis 2°C. meist negativ sind odei um 0° herum sich bewegen. Von der Fundstdle vor der Murman Kiiste liegt keine Temperaturangabe vor, aber an einer Reihe benachbarter Stationen wurden in ahnhchen Tiefen (200 — 220 m) niedrig positive Temperaturen von + 1.6° bis + 2.05° C. festgestellt und wir wissen, dass in diesem Teil des Barents Meeres in Tiefen von etwa 250 m constant niedrig positive Temperaturen bis etwa 4- 3° C. herrschen. E. pedunculata kommt meist auf weichem Boden (Schlamm, SchHck, sandiger Schhck) vor. Doch ist sie im Sibirischen Eismeer auch auf steinigem oder mit Stdngeroll bedecktem Boden angetroffen worden. Tiergeographische Stellung. E . pedunculata ist panarktisch, doch hauptsachlicli in der Hoch- arktis verbreitet. Demgemass lebt sie auch in der Regel unter constant negativen Temperaturen, vermag aber auch Wasser von constant niedrig positiven (bis etwa + 3° C.) zu ertragen. Ist sie somit auch nicht an Wasser von constant negativer Temperatur gebunden, so darf man sie ilirem ganzen tiergeographischen Cha- ASCIDIACEA 43 racter nach doch unbedenklich als stenotherme Kaltwasserart bezeichnen. Sie bevorzugt weichen Boden und gehort ihrer vertikalen Verbreitung nach zu den weniger stenobathen Flachseearten mit einer unteren Tiefengrenze bei etwa 300 m. (len. Pareugyrioides Fhirlmi-. luii. 1913 Eugyrioides (part.: E. dalli), W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 441. 1914 Pareugyrioides, Hartnieyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 21, 22. Sp. typ.: Pareugyrioides dalli (W. E. Ritt.). Ich habe diese Gattung seinerzeit fiir zwei Arten anfgestellt, die der damaligen Gattung Eugyrioides (= Eugyra mit doppel- seitigem Geschlechtsapparat nach neuerer Auffassung) am nachsten stehen, in gewisser Weise aber auch nach Paramolgula hin ver- mitteln. Beide Arten stehen einander zvveiffellos sehr nahe. Die Gattung ist in ihrer Verbreitung auf den nordlichen Pacific beschrankt. Pareugyrioides dalli (W. E. Ritt). Literatur. 1913 Eugyrioides dalli, \V. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 441 t. 33 f. i — 3. 1914 Pareugyrioides d., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 22. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Bering Meer: Pribilof Inseln, 57°o6'3o" N. I70°28' W., 57 m {3.89° C.) (Ritter 1913). Aleuten: Kyska Hafen, 16 — 21m; Chichagoff Hafen, Attu, 9— 12.5 m (Ritter 1913). Die Art ist nur aus dem siidostlichen Teil der Bering Meeres bekannt. Sie lebt auf Sand- und Kiesboden in Tiefen von 9 — 57 m. Die hydrographischen Bedingimgen in diesem Teil des Bering Meeres konnen als boreoarktisch bezeichnet werden. Pareugyrioides japonica Hartmr. I/iteratur. 1914 Pareugyrioides jaf>onica, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 23 f. 9. 1916 P. /., Redikorzew in: Fauue Russie, Tun. I p. 47 f. 8 t. i f. 5 t. 4 f. 4. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Nordjapanisclies Meer: Peter des Grosseu Bay: Cap Gumow, 44°25'3o" N. I3i°3i' O., 200 ui; Cap Zhitkow, 15 ni (Redikorzew 1916). Japan: Kobe (Hartmeyer 1914). Diese Art ist unr von der asiatischeu Seite des nordlichen Pacific bekaimt. Der Typen-Fundort ist Kobe; Angaben iiber Tiefe und Bodenbeschaffenheit liegen von dieser Fundstelle nicht vor. Redikorzew hat die Art spiiter in Peter des Grossen Bay nach- gewiesen; die eine Fimdstelle von dort liegt in 15 ni, die andcre in 200 m Tiefe, der Boden besteht an ersterer aus Sand, an Ictzterer aus Schlick und Felsen. Wahrend bei Kobe rein boreale Bedingungen herrschen, hat das Nordjapanische Meer, wenigstens in seinen tieferen Teilen, uiederarktischen Character. 44 ASC1DIAC£A (icMi. Molgula Foil). liiN. 1S48 Molgula (part,: M. oculala), K. Forbes in: E. Forbes & Ilauley, Brit. Moll., v. 1 p. 36. 1914 Molgula -\- Molaulina, Unrtnicyer in: SB. Cos. Vr. Berlin, 1914 p. 7; 8. Sp. tjT).: Molgula oaUata Forb. Die Gattung wird luer wieder in deni friiheren, weiler gefassten Sinne aufgefasst, indein ich die im Jahre 1914 durch mich abgetrennte Gattung Molgulina wieder mit ilir vereinige. Die Vereinigung geschieht deshalb, weil das von der Organisation des Kiemensackes hergenoniniene untersclieidende Merkmal nicht in alien Fallen eine scharfe Grenze zwischeii den beideii Gattungen ziehen lasst. Die Gattung ist im ganzen arktisch-borealen Gebiet verbreitet. Die Zahl der hier behandelten Molgula-KxiQw betragt 18; dazu kommen 2 unsichere Arten. Bestimmungstabelle fur die arktischen und borealen Arten der Gattung Molgula. I Kiemeusacl^ jederseits mit 5 Falten — 2. 1 I Kiemensack jederseits mit mehr als 5 Falten — 3. Hoden und Ovarium zu einer (links vor der Darmschlinge gelegenen) Zwitterdnise vereinigt M. chrystallina. Hoden und Ovarium getreimt, der lirJce Hoden in der Darmschlinge M. redikorzevi. I Kiemensack jederseits mit 6 Falten — 4. I Kiemensack jederseits mit 7 Falten — 11. Falte II nur durch i Langsgefass, Falte VI durch 2 Langsgefasse reprasentiert, Tentakel unverzweigt M. singularis. Alle Falten typisch ausgebildet, Tentakel normal verzweigt — 5. Linke Gonade und Niere anscheinend fehlend, Kiemenspalten breit und kurz, nicht Oder kaum gebogen M, verrilli. Linke Gonade und Niere vorhanden, Kiemenspalten mehr oder weniger lang und schmal und gebogen — 6. Rechte Gonade mit ihrem bhnden Ende das ventrale (vordere) Ende der Niere umgreifend M. arenaia. Rechte Gonade in ganzer Ausdehnung vor der Niere gelegen — 7. f Darmschhnge nur massig aufwarts gekriimmt — 8. I Darmschlinge sehr stark gekriimmt, der Wendepol den Enddarm fast erreichend — 9. I Gonaden kurz und breit, nicht gebogen M. lutulenta. I Linke Gonade V-formig geknickt, die concave Seite gegen die Darmschlinge gerichtet M. rotunda. Zahl der Langsgefasse auf den hochsten (mittleren) Falten in der Regel nicht mehr als 6 (7) M. manhattensib. Zahl der Langsgefasse auf den hochsten (mittleren) Falten 10 — 11 (oder noch mehr) — 10. I Dorsalfalte in ganzer Ausdehnung glatt M. oregonia. 10 I Dorsalfalte in der hinteren Halfte mit langen, spitz auslaufenden Zahnchen.... M.robusta. II 12 13 14 15 i6 17 ASCIDIACEA 45 I Hoden und Ovarium jederseits vollkommen getrennt M. retortijormis. I Hoden und Ovarium zu einer Zwitterdriise vereinigt — 12. Falten mehr oder weniger riickgebildet, Falte I kann einseitig oder beiderseits fehlen, Oviduct nach hinten gewandt M. complanata. Falten typisch ausgebildet, Oviduct gegen die Atrialoffnung gerichtet — 13. I Flimmerorgan klein, becherformig, mit schlitzartiger Offnung — 14. [ Flimmerorgan gross, hufeiseniormig — 16. I Dorsalfalte schmal, glattrandig M. herdmani. I Dorsalfalte gezahnt — 15. I/inke Gonade dem rticklaufenden Darmschenkel dicht angelagert, Korpermuskula- tur ein Netzwerk in alien Richtungen sich kreuzender Fasern M. kiaeri. Linke Gonade halbmondformig gebogen, dem rticklaufenden Darmschenkel nicht unmittelbar angelagert, Korpermuskulatur aus zwei langs der ventralen und dorsalen Mittellinie verlaufenden Reihen kurzer, quer gestellter Muskeln bestehend M. rdmeri. Gonaden mit einem langen, engen, dorsalwarts gerichteten Oviduct M. citrina. Gonaden mit einem kurzen oder uberhaupt nicht ausgebildeten Oviduct — ■ 17. Darmschlinge mehr oder weniger aufwarts gebogen, Offnung des Flimmerorgans in der Regel nach hinten gewandt, Korpermuskulatur aus bandartigen Reihen kurzer, quer gestellter Muskeln bestehend M. siphonalis. Darmsclihnge nahezu horizontal, Offnung des FUmmerorgans in der Regel nach rechts gewandt, Korpermuskulatur schwach entwickelt, auf zerstreute Fasern beschrankt M. oculata. Molgula chrystallina (M0II.). Textfig. 2. VoUstandige Literatur. 1825 Cysiingia Griffithsii, W. S. Mac Leay in: Tr. Linn. Soc. London, v. 14 p. 541 t. 19. 1842 Clavelina chrystallina, H. P. C. Moller in: Nattirh. Tidsskr., v. 4 p. 95 1852 Pera pellucida, W. Stimpson in: P. Boston Soc, v. 4 p. 232. 1857 Cynthia chrystallina. Rink, Gronland, v.i suppl. p. 104. i860 Pera pellucida -\- C. crystallina [sic!], W. Stimpson in: Smithson. Collect., u. 2 nr. 6 p. i. 1861 Molgula c, Danielssen in: Nyt Mag. Naturv., v. ii p. 49. 1870 Pera pellucida, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 17. 1872 P. crystallina [sic!], A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 213, 290 t. 8 f. 9. 1875 Cynthia chrystallina, Liitken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenl., p. 138. 1879 Pera crystalina [.sici], A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1880 Molgula chrystallina, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 421. 1880 M. crystallina [sic!], Traustedt in: Zool. An/.., v. 3 p. 469. 1883 M. chrystallina, Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. no. 1885 M. c, Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 18 t. i f . 4 — 5. 1885 M. ampulloides (part.). Swederus in: Vega-Exp., v. 4 p. 109. ^ 46 ASCIDIACKA SSj Paera crsitaUina (sic I] [p. 41. 42, 58: irislaUina]. N.Wagner, WirbcU. Weiss. Mccr.. v. i p. 41, 42, 58, 133 t. 19 f. 12—15 t. 2of. 12 886 Molgula chrystaUiHa. TraustcJt iu: Dijmphnn Udb., p. 427 t. 37 f. 12 — 13 t. 39 f. 31. 891 Pera c, Herdman in: I. Linn. Soc. Ix>ndon, v. 23 p. 565. 892 P. crystallina .sici], Jacobsohn in; Trav. Soc. St.-l'ctcrsb., v. 23 II p. 156, 159, 163, 168. 893 Paera [sic!] i., Knipowitsch in: Rev, Sci. St.-P6tersb., v. 4 p. 46. 893 Molgulla [sicI] c, Knipowitsch in: Congr. int. Zool., v. 2 II Sess. p. 61, 66. 893 Ptra c, Stieren in: SB. Ges. Dorpat. i'. 10 p. 293. 893 Molgula ihry'slnllina, J. Kiaer in: Torli. Sclsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 73. 896 M. crystallina [sic!]. J. Kiacr in: Norske Nordhavs-Kxp., v. 7 nr. 23 III p. 13. 897 M.C., VanhSffen in: Drygalski, Gronl. Exp., r. 2 I p. 182 t. f. i. 898 Pfra i-rislallina [sic!] + M.cristalHtia [sicI], Pizon in: Ann. Sci. nat., ser. 8 w. 7 p. 320. S99 P. crystallina [sic!], Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 4.';,'; f. A t. 22 f. 1 t. 23 f. i, 16. 901 P. c, Knipowitsch in: Annuairc Mus. St.-P6tersb., t;. 6 p. X. 001 P. c, Whiteaves iu: Gcol. Sur\'. Canada, v. 4 p. 271. 903 Molgula c, Hartmeyer iu: Fauna arctica, v. 3 p. 134. 905 M. c, B jerk an in: Ber.cens Mus. Aarbog, 1903 nr. 5 p. 4. 907 M. c, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-P^tersb., v. 11 p. 128, 151, 152, 153. 907 M. c, Redikorzew in: Zool. Anz., v. 31 p. 521. 908 M. c, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-P^tersb., v. 39 I p. 20, 22, 37. 908 .V/. c. -\- M. c. var. luberculata, Redikorzew in: M4ni. Ac. St.-P^tersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 1 1 t. i f. 2; p. 13 f. 2 a, b t. i f. 3. 908 M. c, Bjerkan in: Tromso Miis. Aarsh., v. 25 p. 56, 114. 909 Caeiira c. + C. c. var. tuberculala, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordu., v. 3 suppl. p. 1323; 1483. 911 C. c. ?. Hartmeyer in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-P^tersb., v. 42 I p. 57. 911 C. c, Redikorzew & Hartmeyer in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-P^tersb., 11.42 I p. 61. 912 C. c. -\- C. c. var. tuberculala, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1912 p. 14. 912 C. cristallina [sicI], Schepotieff in: Arch. Naturg., v. 77 VI i p. 18. 912 C. inlumescens -{- C. crystallina [sic!]. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 482 f . 8 t. 46 f. 17 — 20; p. 494 f. 12, 13 t. 48 {. 31 — 33. 912 Pera c, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906/10 p. 64. 913 Molgula c, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 439. 914 M. c, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 7. 914 M. chrystaUina, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1098. 914 Af. c. Oka in: Annot. zool. Japon., v. 8 p. 444 f. i, 2. 915 Caesira crystallina [sic!], Derjugin iu: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 565. 916 Molgula c. -\- M. c. var. tuberculala, Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 58 f, 9 t. i f. 0 t. 4 f. 5; p. 64 t. 4 f. 6. 921 M. chrystaUina, Hartmeyer iu: Meddel. Granl., v. 62 p. 6. 922 M. c, Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. 5. Geschichte der Art. Die Geschichte dieser Art ist selir einfach, der Artbegriff hat keiuerlei Wandlungen durchgemacht, da es sich um eine scharf characterisierte, leicht kenntliche und innerhalb ihrer Gatttmg isoliert stehende Form handelt. Die Art wurde 1842 von H. P. C. Moller als Clavelina chrystaUina (in dieser Schreibung, nicht crystallina) von [W.] Gronland beschrieben, nochmals unabhangig davon von George's Bank durch Stimpson 1852 unter dem Namen Pera pellucida zugleich als Typus dieser neuen Gattung. Verrill (1872) hat die Synonymic beider Arten erkannt. Die Gattung Pera, die eine Zeit lang von Molgula auf Grund ihrer geringen Faltenzahl (5) abgetrennt war, ist neuerdings wieder mit ihr vereinigt worden; logischerweise hatte man dann auch eine generische Sonderung der Arten mit 6 und mit 7 Falten vomehmen miissen. Die von Redikorzew (1908) aufgestellte var. tuberculala ist nicht haltbar. Endlich ist die von Van Name (1912) beschriebene Caesira intumescens von ilnn selbst wieder eingezogen und unserer Art zugeordnet worden (vgl. Hartmeyer 1921 p. 7). ASCIDIACEA 47 Fundangabe. Exp. ))Ingolf<(: Stat. 29. 5. VII. 95. 65°34' N. 54°3i' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 68 Fad., 0.2° C. 5 Exemplare. Stat. 34. 18. VII. 95. 65°i7' N. 54°i7' W. (Kustenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. 8 Exem- plare. Fahrten der »Fylla«: Davis Strasse, 80 und 100 Fad. Holm leg. 9. VII. 84. 3 Exemplare. Baffins Bay, 50 Fad. Holm leg. 24. VII. 86. i Exemplar. Fahrten des »Thor«: Stat. 160. 26. VI. 04. Patreks Fjord (Nordwestisland) , 38 — 56 Fad. 3 Exemplare. Gronland (ohne nahere Angabe) : MR. 6 Exemplare. — Olrik leg. 4 Exemplare. — Moller leg. 6 Exemplare. Westgronland : Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. i Exemplar. Akudlek (68°4o'N.), 30 — 60 Fad. Traustedt leg. [1892]. 2 Exemplare. Egedesminde. Traustedt leg. [1892]. i Exemplar. Sukkertoppen. lyiitzen leg. 11. VII. 79. 2 Exemplare. — 5 — 10 Fad. Holm leg. 7. VIII. 86. I Exemplar. Julianehaab. Ryberg leg. 1880. i Exemplar. Ostgronland: Tasmsak. Kruuse leg. [1902]. i Exemplar. Island: Onundar Fjord, 12 Fad. Lundbeck leg. 12. V. 93. i Exemplar (juv.). Dyra Fjord, ca. 10 Fad. Lundbeck leg. [1892; 93]. Zahlreiche Exemplare. Stykkisholm (Brede Fjord), 20 — 30 Fad. H. Jonsson leg. 23. VI. 97. 6 Exemplare. Nord Fjord. R. Horring leg. 9. VI. 98. i Exemplar. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner Museums: Cap Vepr, Winter Ufer, Weisses Meer, 5 Fad. Mereizawsky leg. i Exemplar. Chabarowa, lugorsche Strasse; Exp. »Vega«. i Exemplar. 73°44' N. i2i°2o' O., w. L,ena Delta, 4 Fad. ; Exp. »Vega«. i Exemplar. Korea. Boroerbank leg. (ex Brit. Museum, yy. 5. 21. 164). i Exemplar. Weiteres Vergleichsmaterial aus der Berliner Sammlung hat rair vorgelegen von Westgronland, Spitzbergen, Konig Karls I,and, der Baren lusel, von Tromso, aus dem Karischen Meer, von den Neusibi- rischen Inseln (Type der var. tuber culata Rdkrzw.) und aus dem Bering Meer. Beschreibung. Die innere Organisation dieser Art, die insbesondere von Traustedt (1880, 1885), Hartmeyer (1899, 1903), Redikorzew (1908 a) und Van Name (1912) geschildert wird, darf als gut bekannt vorausgesetzt werden. Dagegen mogen hier einige vergleichende Bemerkungen iiber Korperform, Grosse und Verhalten der Oberflache des Korpers Platz finden. Die Korperform ist von bemerkenswerter Constanz. Der eigentliche Korper ist typiscli birnformig; nur ganz ausnahmsweise nahert er sich der Kugel- form, z. B. bei einem kleinen Tier von Julianehaab (13 : 12 mm). Eine Anzahl grosser Exemplare von Island, mit rudimentarem Stiel, hat eine mehr herzformige Gestalt. Sehr variabel ist dagegen die Ausbildung des Stieles. Es kommen, und zwar keineswegs selten, Exemplare vor, bei denen von einem Stiel iiberhaupt nicht die Rede sein kann; er wird ersetzt durch das verjiingte Hinterende des Korpers. Solche Exemplare haben niir von den verscluedensten Localitaten vorgelegen. In anderen Fallen ist ein Stiel nur angedeutet oder das 48 AsaniACEA Hinterende verjiingt sich zu einem kiirzereu oder langcren Stielaiiliang, der unter Urastanden eine erhebliche, deu Korper iibertreffende Lange erreicht und in einen ganz feinen, peitsdienformigen Endfortsatz ausliiuft. So liegt iiiir ein iS nuii (Korper) langes Tier vou Tromso vor, dessen Stiel den Korper an I^ange iibertrifft; von Island envahne ich ein Tier von 15 mm Korperlange mit einem 20 mm langen Stiel. Audi unter Redi- korzew's sibirisdien Studcen kommen solche Falle vor; bei einem nur 18 mm (Korper) langen Tier wurde ein Slid von 31 mm festgestdlt. Im allgemeinen bleibt jedodi die Lange des Stieles hinter der des Korpers zuriidc, die Falle, in denen der Stid die Halfte der Korperlange iibersdireitet, scheinen immerhin sdion sd- tener zu sdn. Nur ganz ausualunswdse ist der Stiel sdiarf vom Korper abgesetzt, so bei dem oben erwahnten Stiidc von Julianehaab, fast stets verjiingt der Korper sidi ohne scharfe Grenze zu dem stielartigen Anhang. Fiir die Beurteiluug der Korpergrosse kann nur der Korper selbst vergleidisweise herangezogen werden, nidit aber der in sdner Lange ausserst variable Stidanhang. Die im Folgenden mitgeteilten Grossen- angaben bezieheu sidi daher audi lediglidi aiif den Korper. Ini allgemeinen bewegt sich die Korperlange zwisdien 10 und 20 mm. Die Exemplare aus dem Bering Meer bezeichnet Ritter als klein, ohne bestimmte Angaben zu madien; ein mir vorliegendes Tier von dort ist 14 mm lang. Oka's Exemplare von Kamtschatka und den Kurilen haben eine Lange von 12 — 18 mm, mein Exemplar von Korea ist 19 mm lang. Bei den gron- landisdien Exemplaren sdiwankt die Korperlange zwisdien 10 und 22 mm, ist also von der der nordpaci- fisdien Exemplare kaum versdiieden. Dagegen bleiben die zahlreichen von Spitzbergen mir vorliegenden Exemplare hinter dieser Grosse in der Mehrzahl zuriick; sie sind im allgemeinen nur 6 — 11 mm lang, einige wenige errddien dne Lange von 15 — 20 mm. Normal ist audi die Lange einiger Exemplare von Tromso (bis 18 mm). Hinter der durdisdinittUdien Grosse zuriick bldben die wenigen von der Ostkiiste vom Nord- amerika bekannt gewordenen Exemplare, die eine Lange von nur etwa 12 mm erreichen. Das einzige bisher bd Jan Mayen gefundene Exemplar ist nur 5.5 mm lang, bd etwa derselben Stidlange. GdegentUch werden die durchschnittUchen Masse aber auch iiberschritten. Unter den zahlreichen Exemplaren aus dem Dyra Fjord haben vide dne Lange von 20 mm und mehr; ein Exemplar ist 25 mm lang (dazu ein Stiel von 12 mm), das grosste sogar 26 mm (Stiel 10 mm). Die Lange des grossten seiner Exemplare aus dem nordhchen Nor- wegen giebt Bjerkan auf 32 mm an, es ist aber nicht zu ersehen, ob der Stiel einberechnet ist, doch ist es wahrscheinhch der Fall. Friiher von mir erwahnte Exemplare aus dem Gebiet zwischen der Baren- und Hoffnungs Insd haben ausnahmslos eine Lange von etwa 27 mm (dazu bis 13 mm lange Stide), iibertrefEen also noch die islandischen Stticke. Die Lange der sibirischen Exemplare betragt nach Redikorzew fiir die f. typica, wie fiir die var. iuberculata 12 — 21 mm (mein Exemplar w. von Lena Delta ist 19 mm lang), ent- spricht also dem normalen Durchschnitt. Ich mache aber darauf aufmerksam, dass das bd Redikorzew (1908 a, 1. 1 f . 3) abgebildete Tier der var. tuberculata unter Beriicksichtigung der angegebenen Vergrosserung eine Korperlange von 24 mm hat, wozu noch ein 28 mm lange Stid kommt, sodass das Tier insgesamt 52 mm misst. Es iibertrifft also in der Totallange (Korper + Stiel) noch die grossten Tiere von Island (36 und 37 mm) und von der Baren Insd (ca. 40 mm), wobei allerdings zu beriicksichtigen ist, dass bei diesen die Korper- lange 25 — 27 mm betragt, eine Lange, die das derzdtige Maximum der Art darstdlt. Einige vergldchende Bemerkungen iiber die Beschaffenhdt der Oberflache sind insofern von Wich- tigkeit, als Redikorzew (1908 a) dieses Merkmal zur Aufstdlung seiner var. tuberculata verwandt hat. Die.se ASCIDIACEA 49 Varietal, die urspriinglich von den Neusibirischen Inseln beschrieben wurde, neuerdings durcli Redikorzew (1916) . aber auch aus dem Weissen und Ochotskischen Meer erwahnt wird, soil sich lediglich durch ganz besonders stark entwickelte, zapfen- bis kegelforinige Mantelfortsatze von der f. typica unterscheiden. Es handelt sich dabei aber niclit etwa um eine geographisclie Form mit beschranktem Verbreitungsgebiet, wie ja schon aus Redikorzews eigener Angabe iiber das Vorkommen seiner Varietat im Weissen Meer und Ochotskischen Meer, und zwar neben der f. typica hervorgeht, sondem die Ausbildung dieses Papillenbesatzes lasst sich von einer nahezu glatten Oberflache bis zu der extremen Form, wie sie die var. tuberculata zeigt, in einer liickenlosen Reihe von tjbergangen verfolgen. Den extremsten Grad seiner Ausbildung erreicht er allerdings bei den Exemplaren von den Neusibirischen Inseln, von denen mir eine Type vorgelegen hat. Wo sonst Exemplare mit Papillen auftreten, bleiben diese Papillen stets schwacher und scheinen auch weniger dicht zu stelien, als bei der var. tuberculata. Das berechtigt jedoch nicht, nun das Stadium extremster Ent- wicklung als besondere Varietat abzutrennen, die lange Reihe von Ubergangen aber — und Redikorzew sagt selbst, dass Ubergangsformen zwischen der Varietat und der f. typica ihm selbst vorgelegen und auch von anderen Autoren erwahnt werden — zur f. typica zu vereinigen. Die Oberflache wird in der Literatur mehrfach als glatt oder ganz glatt bezeichnet. Volhg glatt diirfte sie in Wirldichkeit niemals sein, sondem nur dem unbewaffneten Auge so erscheinen ; bei schwacher Vergrosserung erkennt man auch bei diesen schein- bar glatten Exemplaren eine ganz feine Kornelung. Ganz glatt nennt Oka seine Exemplare von den Kurilen und von Kamtschatka; als glatt konnen auch meine Exemplare aus dem Bering Meer, von Korea, sowie auch von Tromso bezeichnet werden. Ebenso fehlt nach Van Name ein Papillenbesatz bei den Exemplaren aus dem St. Lorenz Golf und von Neu Fundland. Bei meinem reichhaltigen Material von Westgronland koimnen alle Ubergange zwischen einem ganz glatten und einem mit stark entwickelten Papillen besetzten Mantel vor, manchmal nebeneinander von derselben Fundstelle. Traustedt (1880) erwahnt, dass unter den gronlandischen und islandischen Exemplaren bisweilen solche mit wenigen, aber grossen Papillen vorkommen. Auch mir haben einige islandische Exemplare mit starkerem Papillenbesatz vorgelegen, die zahlreichen, grossen Exemplare aus dem Dyra Fjord sind jedoch iiberwiegend glatt, Iiochstens fein granuliert: auch die grossen Tiere von der Baren Insel konnen als glatt bezeichnet werden. Mein Material von Spitzbergen ist ebenfalls glatt oder nur fein granuliert. Im Barents Meer und im Weissen Meer scheinen Exemplare mit starker entwickelten Papillen haufiger zu sein. Die Exemplare, die Jacobsohn (1892) aus dem Weissen Meere vorgelegen haben, besassen alle stark entwickelte Papillen. Doch fehlen auch liier nahezu glatte Exemplare oder solche mit schwach entwickelten PapiUen keineswegs. Aus der lugor'schen Strasse habe ich ein Exemplar mit schwachem Papillenbesatz, wahrend das Tier w. vom I^ena Delta .starker entwickelte Papillen zeigt, als alle meine iibrigen Exemplare, mit Ausnahme der Type der var. tuberculata. Zusammenfassend kann man sagen, dass glatte oder doch nahezu glatte Exenrplare haufiger sind, als solche mit starker au.sgebildeteu Papillen und dass so extrem entwickelte Exemplare, wie sie Redikorzew zur Auf.stellung seiner var. tuber- culata gedient haben, im allgemeinen selten sind. In der Regel finden sich glatte und papillentragende Exem- plare in demselben Gebiet nebeneinander, doch lasst sicli nicht verkennen, dass der Kiistenstrich etwa vom Weissen Meer his zur Bering Strasse und weiter bis in das Ochotskische Meer wenn auch nicht durcii starkeres Uberwiegen, so doch durch eine grossere Haufigkeit def papillentragenden Form ausgezeichnet ist. The lagolf-Expedition. II. 6. 7 50 ASCIDIACEA Systematische BemcrkuiiKeii. Was zur Systeiuatik diescr Art zii sagen ist, ist bereits ini Ab- sdinitt iiber ihre Geschichte entlialten, bis auf eine Frage. Sie betrifft die Gattuiig Cystingia MXeay (Sp. un. et typ. : C. Griffiihsii), die bisher niclit befriedigend gedeutet werden konnte. Die einzige bekannt gewordene Art wurde walirend der zweiten Reisc I'arry's (1821/23) ''"^'' ^^^^ Winter Insel im Fox Channel erbeutet und von Mac Leay (1825) besclirieben. Heninian (ii^gi) ]iat sie im System an die Tiefseegattmig Fungulus angeschlossen. Ich habe niich friiher bereits gcj^cn these Ansicht ausgesprochen, die Gattung aber trotzdem in der Faniihe Pyuridae belassen, allerdings nidit ohne auf (he Moghchkeit Hirer Molguliden Natur hin- gewiesen zu haben. Icli habe diese Aufliassung vomehmlich mit der Deutung eines von Mac Leay beschriebe- nen und abgehildeten. rechtsseitig gelegenen Organs als Molguliden-Niere begrvindet. Ein neuerhclier kritischer Deutmigsversucli hat niich nun zu dem Krgebnis gefiilirt, dass wir es aller Wahrscheinhclikeit nach nicht nur niit einer Molgulide zu thun haben, sondem dass die Art kaum etwas anderes sein kaun, als Molgula chryslallina. Man betrachte die Habitusbilder, die Mac Leay giebt (t. 19 f. i u. 2, ersteres in natiirlicher Grosse), die meiner Ansicht nach nur auf M. chrystallina bezogen werden konnen; man vergleiclie femer die innere Organisation, insbesondere den Verlauf des Darmes und die Lage der Gonaden, die gleicherweise fiir die Identitat beider Arten sprechen. Beachtung verdient auch die Angabe Mac Leay's, dass die Art »has no liver very distinct, unless a substance which appears to coat a very small part of the stomach in a spiral form may so be considered*. Das ist eine recht characteristische Besclireibung der Leber von Molgula chryslalliva, wie iiberhaupt einer Molgulide. Die Deutung der »diaphanous longitudinal pouch, which contains notliing but two blackish nodules* als Molguliden-Niere kann niclit angezweifelt werden; man vergleiche dazu die Gestalt dieses Organs und sein Lageverhaltnis zur rechten Gonade (t. 19 f. 3). Nur die Angabe, dass der Kiemensack »about fourteen or fifteen* (Genusdiagnose) bzw. »about fourteen* (Art- diagnose) Falten besitzt, konnte gegen meine Auffassung geltend gemacht werden. Aber einmal ist diese An- gabe unbestimmt gehalten, anderseits kann man aus der Bemerkung oBranchial pouch having its net-work exceedingly lax, meshes irregular and indistinct* mit gewisser Wahrscheinhchkeit scliUessen, dass der Kiemen- sack nicht gut erhalten war, sorait auch die Zahl der Falten nicht sicher festgestellt werden konnte. Ver- mutlich hatte Mac Leay sonst auch die spiraUg gebogenen Kiemenspalten erkannt, eine Spaltenform, die zu seiner Zeit iiberhaupt noch nicht bekannt war. Fiir Herdman's Auffassung, aus den Angaben Mac Leay's zu schliessen, dass Cystingia im Bau des Kiemensackes gleiche oder ahnliche Verhaltnisse zeigt, wie die Tiefseegattungen Ctdeolus und Fungulus, scheint mir kein triftiger Grund vorzuliegen. Ich komme zu dem Schluss, dass C. griffiihsii nur als ein Synonym von Molgula chrystallina gedeutet werden kann, ohne jedoch daraus die letzte Consequenz einer artlichen Namensanderung zu ziehen. Ich lasse die voUstandige Literatur hier folgen. 1825 Cystingia Griffithsii, W. S. Mac Leay in: Tr. Linn. Soc. London, v. 14 p. 541 t. 19. 1829 e.g., [Oken] in: Isis, 1829 p. 1103. 1835 C. G., J. C. Ross in: J. Ross. App. sec. Voy., p. C. 1837; 40 C. Gri/filii [sic!], Dujardin in; Lamarck, Hist. An. s. Vert., ed. 3 w. i p. 587; ed. 2 w. 3 p. 538. 1840 Boltenia Griffithsii, Gervais in: Diet. Sd. nat., suppl. v. i p. 404. 1847 Systirgia Grifithii [sicl]. Beck in: Ber. Naturf. Arzte, v. 24 p. 114. 1856 Cystingia Griffithi [sic!], S. P. Woodward. Man. Moll., p. 339. ASCIDIACEA 51 1858 C. Griffithsii, H. & A. Adams, Oen. MoU., v. 2 p. 595. 1891 C. G., Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 571. 1899 C. Griffithii [sici], E. Perrier, Zool., u. 2 V p. 2350. 1903 C. griffiihsi, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 189. 1909 C. g., Hartmeyer in: Broim's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1346, 1483. Die von S wederus (1885) mit Molgula ampulloides identificierte Art gehort nach Ar nback-Christie- Linde (1922) teils zu M. chrystallina, teils zu Rhizomolgula. Fig. 2. Molgula chrystallina (Moll.). Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arktisches Nordamerika: Boothia Felix' (Ostseite). nahc Felix Harbour (Ross 1835); Winter Insel'. Fox Channel (Ostseite dcr Melville Halbinsel) (Mac Leay 1825); Cap Aston- (POstkiiste von Baffins Land) (Hartmeyer 1903). Ostkiiste von Nordamerika: St. Lorenz Golf: Murray Bay (Traustedt 1880, Whiteaves i90i,Van Name 1912); Gasp6 Bay (Staf- ford 1912). — Neu Fundland: Ostrand der Banke, 46°37' N. 49°5o'3o" W., 70 m (+ 0.56° C.) (Van Name 1912). — Ge- orge's Bank, 54 m (Stirapson 1852). Baffins Bay: 90 m (»Fylla«). ' Der Fundort bezieht sich auf Cystingia griffithsii. ' Genaue Lage nicht ermittelt, vermutlich an der Ostkiiste von Baffins Land. 7* 52 ASCIUIACKA Grenlond: ohne naherr AnRabc (M611cr 1842). — SiUhvestRrfinlaiid ; Karajuk Fjord (Vanhoffen 1897); Disko Fjord; Akiidlek, 54— 108 m; Kgfdesmindc (nciic AngnlK-n) ; Sukkcrtoppcn, <) iSm (Traiistedt 1880); Brcdefjord (Hartmcyer 1921); Julianc- hanb (TtbusIkU 1885). — Davis Strassc : 144. 180 111 (Hartmcyer i')Oi; ■.I"ylla«) ; vor Sukkcrtoppcn, 65''34' N. 54°ji' W., turn (-fo.i'C). 65°I7'N. 54°I7' \V., og 111 (ilngolf.). -• Sudostj;r6nland : Tasiusak (iieue Angabc). Jan Muycn: Kustenbank iiu Siiden dcr Inscl, 150m (Bjerkan 1905). Island: Ostkiistc: Nord Fjord (none AnRabc) ; Bern I'jord, 21 ni (Traiistedt 1880). West iinmarkcn: Trouiso (Kincr 1893); Tromsosuud. 54 ni (Hartmcyer 1903), 55 -75'" (Hjcrkan 1908); Ramfjord, 15 ^7 m (Bjerkan 1908); Lyngenfjord (Hartmcyer 1903), 45—55'" (Bjerkan 1908). Ustfinmarken : Vads6, 72 — 108 ni (Danielssen 1861). Spitrbergengebiet: iw. Baren- und Hoffnunps Insel. 76°3o' N. 23°07' O., 48 ni. Konij; Karls l,aud: Jena Insel, 75 ni. - Ost- spitzbcrgen: Hiulopen Strasse (Siidmiiudung), s.6. Fricdrich Franz Insein, 54 ni u.n.6. Bastions Inseln, 36 m; Bismarck Strassc (Siidosteingang), 35 m; Einhorn Bay, vor deni ostl. Eiugang in den Helis Simd, 60 m; W. Thymen Strasse, 14 — 18 m (vor der Miindimg) und 3S m (Mittel ; Albrechts Bay, 23.5 m; Halbmond Insel, ca. 20 Sm. n.6.. 75 m; Deevie Bay, uahe Berentine Insel, 23.5 m ; Stor Fjord, Eingang in die Gincvra Bay, 105 — no m (Hartmcyer 1899 a, 1903) ; Stor I'"jord (Westscite). 77°I4' N. iS^o' O., 70 m (Redikorzcw 1907). Mnrmau Kiiste: Relicten See Mogilnojc (Insel Kildin), 11 — 15 m (Redikorzcw 1907), 7- 11 m (Hartmcyer iqii); Kola Fjord, Oljenij Bucht, '34 — 63 m (Derjugin 1911, 1915). Weisses Meer; Kandalaksclia Golf: Insel Malyi, 10 — 32 ni; Kowda Bucht (Redikorzcw 1916); ohne nahere Angabe (Jacobsohn 1892). — voider Mundung des Kem, 15. 18 — 35m (Redikorzcw 1916). — Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf; bei Pesja Luda; Insel Solowetzk (Klostcrbucht; Cap Tolstik; Dolgaja Guba) ; Anscrski Strasse; Ebbcgrenze — 50 m (Wagner 1885, Jacobsohn 1S92, Knipowitsch 1893, 1893 a, Sticren 1893, Redikorzcw 191O). — Onega Bay: Satama (Jacobsohn 1892). — Dwina Bay: Cap Vepr, Winter Ufer. gm (neue Angabe). Barents Meer: Banke im N. von Cap Kanin (5 Stat.), 40 m (-|- 3.3° C. in 35 ra), 65 m ( — 1.05° C. in 60 m), 66 ui (+ 0.2° C. in 60 ra). 84 — 80 m, 104 m ( — 0.5° C. in 90 m), 32.20 •/„, bis 34.61 "/oflS-; n.w. u. u. Insel Kolgujew, bis gegen Nowaja Semlja (4 Stat.), 73—74 m ( — 1.75° C. in 70 m), 75 ra ( — 1.3° C. in 70 m), no m ( — 1.5° C. in 100 m), 133 m (— 1.82° C. in 125 m). 34.90 •/,„ bis 35.03 •/„, S. (Redikorzcw 1907. 1916); w. Nowaja Semlja, 74°3i' N- 49°o8' O.. 180 m (Hartmeyer 1903)- Xowaja Semlja: vor der Westkiiste. 87 m (—1.65° C. in 83 m. 34.94 "/oo^). 181 m (—1.65° C. in 175 m, 34.997008.) (Redikorzcw 1907). Franz Josefs Land: Siidkiiste (Knipowitsch 1901); 79°55' N. 49°48' O.. 34 m (Redikorzcw 1907). Karisches Meer: 95 m (Traustedt i886); lugor Strasse, 17.5 m (-f 2.89° C. in 17 ni, 29.09 "/go S) (Redikorzew 1916); Chabarowa (Exp. »Vega«). Sibirisches Eismecr: vor der Jenessei Bucht, 25 m; Westl. Taimyr Halbinsel, 38 m; Golf von Middendorff, 15 — 17 m; Inscl IJon- nevie, 18 — 20 m; Taimyr Bucht, 28 m; zw. Samuel Insel und St. Andreas Insel, 37 m; Nordenskjold Meer, 60 m; w. Lena Delta 7 m; Insel Kotelnyi, Neusibir. Inseln, 17 26 m; n. u. s.6. Neusibir. Inseln, 11, 38 m; Cap Sjevernyj 20 m; 7o''33' X. I74°15' O.', 18 m; 68°45' N. I78°52' O., 16 m; zw. Wrangel Insel imd Herald Insel, 30.5 m; Koliutschin Bucht, 3, 16 m (Redikorzew 1908 a, 1916; Exp. »Vega«); Pitlekaj (Swedenis 1885). Bering Strasse: 66°45' N. :66°35' W., 18 m (Ritter 1913). Bering Meer: nordlicher und westlicher Teil: 63°5o' N. i67°2:' W., 30 m (Ritter 1913); Tkatshcu Bucht, 64^25' N.I72°48' W., ca. 30 m (Redikorzew 1916); ostUcher und siidlicher Teil: Con.<^tantine Hafen (Alaska), 10 — 18 m; Bristol Bay und Um- gebnng. 77 m (+ 4.83° C), 84 m (+ 3.78° C), gom (+4.82°C.), 95 m (+ 3-44° C) (Ritter 1913)- Halbinsel Alaska (Sudkiiste) : ss'^io' N. i6o°i8' W., 198 m (+5°C.); s.w. Sannak Inseln, 6S 73 m (Ritter 1913)- Aleuten: Kyska Hafen, 25 — t6 m (Ritter 1913). Kamtschatka: ohne nahere Angabe, 103 m (Oka 1914): Awatscha Bucht, 18 m (Redikorzew 1916). Kurilen: bei der Urup In.sel, 408 m (Oka 1914). Ochotskisches Meer: Ulban Bucht, 37 — 45m; Sachalin Bucht, Cap Perowski, 20 m; Tataren Simd (Siidausgang), Cap Olympiada, loom (Redikorzew 1916). Korea: (nene Angabe). Boreale Region. Island: Westkiiste: Onundar Fjord, 21.5m; Dyra Fjord, ca.iSni (neue Angaben) ; Patreks Fjord, 9m (Traustedt 1885) ; 8-101 m(»Thor«), ' Bei Redikorzew '1916) steht — offenbar ein Druckfehlcr — 134° O. ASCIDIACEA 53 Molgula chrystallina gehort zwar iiicht zu den gemeinsten arktischen Arten, aber sie kann audi keineswegs zu den weniger haufigen Arten gerechnet werden; iiberdies mag sie gelegentlich audi von den Samnileni iibersehen worden sein. Uber ihr Verbreitungsgebiet liegt ein stattliches Material von Einzeldaten vor. Ein Blick auf die Karte lasst sofort zvvei auffallende Ziige in ihrer Verbreitung erkennen : einmal ist die Art fast ausschlieslich auf die arktische Region beschrankt, sodann bietet sie ein Bild circumpolarer Verbrei- tung von bemerkenswerter Liickenlosigkeit. Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt ganz offenbar in der Hodiarktis. Sie ist nadigewiesen bei Jan Mayen, Ostspitzbergen, Konig Karls Land und Franz Josefs I^and, im nordlichen Teil des Barents Meeres, bei Nowaja Semlja, im Karischen Meer und langs der ganzen Kiiste des Sibirischen Eismeeres, endlich audi im arktischen Nordamerika. Nur von den hodiarktischen Kiisten Gronlands ist sie bisher nicht bekannt geworden. Aber auch in den iiiederarktischen Gebieten ist sie fast iiberall verbreitet. Das gilt insbesondere fiir das Bering Meer, das nirgends rein hodiarktisdie Bedingungen aufweist und fiir die asiatische Seite des nordlidien Pacific siidlich bis Korea. Bemerkenswert ist ihr schein- bares Fehlen an der gut durchforschten West- und Nordkiiste von Spitzbergen. In der der Arktis zuzurech- nenden Zone auf den Abhangen der Nordmeertiefe und in der Nordmeertiefe selbst fehlt sie ; das hangt mit ihrer gleich zu behandelnden bathymetrischen Verbreitung zusammen. In den boreoarktischen tjbergangs- gebieten tritt sie jedoch ganz unverkennbar zuriick. Am auffallendsten ist diese Erscheinung an der Ostkiiste von Nordamerika. Hier ist sie nur bekannt aus dem St. Lorenz Golf, von Neu Fundland (in 2 Exemplaren) und als siidlichstem Fundort von George's Bank, ausserhalb Cap Cod. Verrill hat sie, trotz seinen jahrelangen Forschungen in diesem Gebiete, niemals gefunden. Nicht nachgewiesen ist sie an der Nordkiiste Islands und im siidwestlichen Teil des Barents Meeres ; nur ganz vereinzelt gefunden an der Murman Kiiste (im Relictensee Mogilnoje in einer Kiimmerform und in einem Exemplar im Kola Fjord) ; in P'inmarken bleibt ihr Vorkommen auch nur auf einzelne Fjorde beschrankt, im Tromso Sund, der zugleich ihre siidliche Verbreitungsgrenze an der norwegischen Kiiste bildet, und in den benachbarten Fjorden ist sie nach Bjerkan aUerdings sehr haufig; auch im Weissen Meer darf sie wohl den haufigeren Arten zugezahlt werden. Im siid- ostlichen Teil des Bering Meeres und bei den Aleuten, einem Gebiet, das nicht mehr als arktisch, sondem als boreoarktisch zu bezeichnen ist, scheint sie auch haufiger zu sein; die Siidkiiste der Halbinsel Alaska, die auch noch als boreoarktisch gelten kann, bildet hier ihre siidliche Verbreitungsgrenze. Das boreale Gebiet erreicht sie nur an einer Stelle, namUch an der Nordwestkiiste von Island, wo sie in einer Reihe von Fjorden nachgewiesen und, stellenweise wenigstens, sehr haufig sein muss. Ihre circumpolare Verbreitung kann als nahezu continuierlich bezeichnet werden. Die Circumpolaritat ist zur Zeit noch unterbrochen langs des Kiistenstriches von der Bering Strasse ostwarts bis in den ostlichen Teil des arktisch-amerikanischen Archi- pels (ein so gut wie unerforschtes Gebiet) und dann zwischen Ostgronland und Westspitzbergen, wo ihr Fehlen mit geringer Sammeltatigkeit allerdings nicht ohne weiteres erklart werden kann. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung dieser Art bewegt sich in ziemlidi engen Grenzen. Als untere Verbreitungsgrenze kann — bis auf einen Fund — die 200 m Linie angesetzt werden. Nach oben geht sie bis nahe an die Ebbegrenze heran. Ihr Hauptverbreitungsgebiet Hegt oberhalb der 100 m Linie. Von einer Tiefe von weniger als 2.5 m bis herab zu 100 m ist sie in den verscliiedci.st.-ii Tiefen gefunden worden, sodass die Einzelangaben iiber ilir Vorkommen bis'zur 100 m Linie sich zu eui . ifenden Zahlen- 54 ASCIDIACEA reilie rusamnienstellen lasscn. In den ineisten arktischen Gegenden liegt ihre obere Grenze in sehr geringer Tiefe; im Sibirischen Eismeer in 3 m, ini Weissen Meer ini Gebiet der Solowetzki Inseln sogar noch oberhalb J. 5 ni, in der Regel aber bei 9 und 10 m, oder audi noch etwas tiefer. In einzelneii Oebieten ist sie jedoch erst in etwas grosserer Tiefe angetrofTen worden, so im Barents Meer nicht oberhalb 40 ni, vor der Ostkiiste von Nordainerika bei etwa 30 m, bei Konig Karls Laml in 73 ni und ini Karischen Meer erst bei 95 m. Mit diesen meist vereinzelten Funden ist natiiriich nicht der Ikweis erbracht, dass sie in den betreffenden Ge- bieten nicht auch in geringeren Tiefen lebt. Man kann deshalb audi kauiu sagen, dass sie innerhalb der Zone der oberen 100 ni in ihrem gesamten \'erbreitungsgebiet oder in Teilen desselbcn \orwiegend an gewisse Tiefen gebunden sei. Unterhalb 100 in ist sie dagegen erhebhdi seltener nachgewiesen, so auf den Kusten- banken vor VS'estgronland und im ostlidien Teil des Barents Meeres bis 180 m Tiefe, bei Jan Mayen in 100 — 150 m, an der Siidkiiste (Ter Halbinsd Alaska in 198 m Tiefe. Sie bleibt also vorwiegend auf die oberen 100 m der arktisdien Kiistenplateaux beschrankt ; auf den Abhangen zur Nordmeertiefe ist sie niemals gefunden worden. Die tiefste Kundstelle betragt 408 m; es handelt sidi dabei um einen vereinzdten Fund bei den Kurilen. Da kdn Grund vorliegt, die Artbestimmung und die Tiefenangabe in diesem Falle anzuzweifeln, kann angesidits der zwisdien 181 und 408 m klaffenden Liicke die letztere Tiefe wohl nur als ein zufalliges \'orkonimen angesehen werden, um so mehr, als die Art in dem benachbarten Ochotskischen und Japanisdien Meer die 100 m Linie, soweit bekannt, nirgends iibersdireitet. Thermopathie. Spedelle Temperaturangaben liegen fiir diese Art nur wenige vor, sodass man zur Beurteilung ihrer Thermopathie in der Hauptsache auf die allgenieinen hydrographischen Verhaltnisse der von ihr bewohnten Meeresgebiete angewiesen ist. Auf der Kiistenbank vor Sukkertoppen wurde sie bei -I- 0.2° C. in 122 m Tiefe erbeutet; bei Neu Fundland bei + 0.56° C. (Juni) in 70 m. Aus dem ostUdien Barents Meer, imd zwar dem Gebiete zwisdien Cap Kanin und der Westkiiste von Nowaja Semlja Uegt eine Serie fast ausnahmslos negativer Temperaturmessungen (niedrigste Temperatur — 1.82° C.) vor; nur an einer, zuglddi der fladisten (40 m) Fundstelle dieses Gebietes wurde eine Temperatur von + 3.3° C. (August) festgestellt. An den Fundstellen der warmen siidostlidien Edce des Bering Meeres sdiwanken die vorliegenden Angaben zwisdien + 3.44° und 4.83° C (Juni), an der Siidkiiste Alaskas wurde sie in 198 m Tiefe bei + 5° C. erbeutet. Damit ist die obere Temperaturgrenze von M. chrysLdlina aber noch nicht erreicht. In den Fjorden Nordwestislands^ ist sie Sommertemperaturen von etwa + 6° bis 7° C. ausgesetzt. Im nordlichen Teil des ' Appellof (1906) reclmet die Sud- und Westkiiste Islands dem borealen Gebiet zu; andere Tiergeographen sind ihm darin gefolgt. Auch in dieser Arbeit ist so verfahren worden. Es erscheint aber fraglich, ob an der Westkiiste Islands, zum mindesten an der Nordwestecke vom Patreks Fjord an nordlich, rein boreale Bedingungen herrschen. Die Ascidienfauna hat hier ein ausgesprochen arktisches Geprage. Ein Anzahl panarktischer Arten, daninter .1/. chrystallina, die sonst nirgends iin borealen Gebiet auftreten, finden sich hier. Man konnte daraus schliessen, dass die hydrographischen Bedingungen hier mehr boreoarktischen Character zeigen. Die Tem- peraturmessungen des iThorj im Sommer 1903 haben nach Nielsen (1904) ergeben, dass auf der Kiistenbank vor Nordwestisland bis zum Boden Temperaturen von etwa-|- i" bis 6° C. herrschen. In den Fjorden selbst sind, nach einer brieflichen Mitteilung von Niel- sen, die Temperaturverhaltnisse die gleichen. Siidlich vom Patreks Fjord, im Bereich des Brede Fjords imd Faxa Fjords, sind die Tem- peraturen noch um einige Grade hoher. Wintertemperaturen sind bisher nicht festgestellt worden. sodass wir iiber die jahrUche Tem- peraturamplitude an der Westkiiste Islands nichts \Tissen. Nach der Ansicht von Herm Prof. Merz werden wir aber wahrend des ■^'inters mit einer starken Abkiihiung des Wassers auch in den tieferen Schichten zu rechnen haben, sodass die Temperaturen, wenn sie auch nicht unter 0° sinken, niedrig positiv sein diirften. Damit waren fiir die Nordwestkiiste, bis zu einem gewissen Grade vielleicht auch fiir die Westkiiste, ahnliche Bedingungen gegeben, wie im arktischen Xorwegen tmd im westlichen Teil der Murniaii Kiiste und das Vorkommen von M. chrystallitta in den Fjorden Nordwestislands lage durchaus im Kahmen der sonstigen Thermopathie dieser Art. ASCIDIACEA 55 Kola Fjords, wo die Art allerdings nur in einem Exemplar zwischen 54 und 63 m gesammelt wurde, betragt das sommerliche Maximum in dieser Tiefe nahezu + 8° C, das winterliche Minimum dagegen nur etwa + 0.5° C. Auch im Mogilnoje See auf der Insel Kildin muss die Art eine Temperatur von fast + 8° C. (Ende Juli) ertragen; gleiclizeitig ist der Salzgehalt auf 30 bis 160/00 herabgesetzt. Das Zusammenwirken beider Factoren mag die Ursache sein, dass die Art hier zu einer Kiinimerform geworden ist. Dass eine so starke Herabsetzung des Salzgehaltes das Vorkommen der Art auch sonst nicht ausschliesst, beweist eine Fund- stelle in der lugor Strasse, wo ein Salzgehalt von nur 29.09 "/o'o festgestellt wurde, wahrend M. chrystallina normalenveise, soweit Angaben vorUegen, nur in Wasser von ziemlich hohem, zwischen 34 und 35 "/o" schwan- kenden Salzgehalt zu leben scheint. Wenn man, wohl mit Recht, besondere Grossenentwicklung einer Art an bestiinmten Stellen ihres Verbreitungsgebietes als Zeichen giinstiger ausserer Bedingungen ansieht, so zeigt M. chrystallina, dass die Temperatur in diesem Falle fiir sie keine ausschlaggebende Rolle spielen kaim. Wir sehen namlich, dass sie an drei Stellen ihres Verbreitungsgebietes eine iiber das normale Mass nicht unerheblich hinausgehende Grosse erlangt und gleichzeitig auch recht haufig zu sein scheint. Das eine Fund- gebiet liegt im Bereiclie der Neusibirischen Inseln, wo hocharktische Bedingungen herrschen, die zweite Fundstelle zwischen Baren- und Hoffnungs Insel hat mehr niederarktischen Character, die dritte Fundstelle endlich, im Dyra Fjord, hat Sommertemperaturen von einer Hohe, wie ihnen M. chrystallina sonst kaum ausgesetzt ist. Okologie. Molgula chrystallina koiiimt ganz vorwiegend auf reinem, manchmal mit Steinen oder Schalen untermischten Schlick- oder Sandboden vor, ist aber nicht an diese Bodenarten gebunden. Seltener ist reiner Kies- oder Steingrund, der dann meist rait I/aminarien oder Schlick vermischt ist. .\n einzelnen Fundstellen wird der Boden von Schalentriimmem gebildet. Fiir die Fundorte im Ochotskischen Meer wird ausnahmslos Felsboden angegeben. Im Weissen Meer ist der Boden an einer Fundstelle ebenfalls felsig, wird sonst aber durchweg von Schlick gebildet. Mit besonderer VorUebe wahlt die Art Algen aller Art als Substrat, man findet sie aber auch an Hydroiden, Bryozoen, Schwammen und Wurmrohren befestigt. Die zahlreichen Exemplare aus dem Dyrafjord sitzen an Wurmrohren, nicht selten mehrere an einer Rohre und dann gelegent- lich traubenformig vereinigt. Auf dem Boden selbst scheint die Art, in der Regel wenigstens, sich nicht fest- zusetzen. M. chrystallina siedelt sich niemals auf anderen Ascidien an und beteiligt sich auch nicht an Aggre- gationen von Ascidien oder Vertretem anderer Tiergruppen. Auch ist ihr CeUulosemantel niemals nennens- wert mit Fremdkorpem irgendwelcher Art bedeckt. Tiergeographische Stellung. Auf Grund ihrer horizontalen Verbreitung muss M . chrystallina als eine vorwiegend der arktischen Region angehorige, hier nahezu drcumpolar und ziemlich gleichmassig iiber die hocharktischen und niederarktischen Gebiete verbreitete Art angesehen werden, die auch, abgesehen von vereinzelten, im Abschnitt iiber ihre Thermopathie bereits erwahnten Fallen, in ihrer Grosse und ihrer Haufigkeit in den einzelnen Bezirken ihres arktischen Verbreitungsgebietes keine wesentlichen Verschieden- heiten erkennen lasst. In den boreoarktischen Mischungsgebieten tritt sie dagegen, stellenweise wenigstens, bereits deutlich zuriick. Es scheint, dass diese Ubergangsgebiete ihr nicht iiberall dieselben giinstigen Lebens- bedingungen bieten, wie die Hoch- und Niederarktis. Besonders ist dies an der Ostkiiste von Nordamerika der Fall, wo die Art nicht nur ausserst selten ist, sondem ai»ch in der Grosse hinter dem normalen Mass zuriick- 56 ASCIDIACEA bleibt; k-tzteres ist audi bei den Exemplarou aus dcii boreoarktisdien 'IViUii iles Bering Meeres bis zu eineni gewissen (^irade der l-'all. Pie l^rsache diirfte aher wmijicr in dem Einfluss der Teniperatur, als in anderen Factoren zu siichen sein. hu lionalcn ('.(.■hiot tritt sic uui in (.'inij^cn I'jortk'u an der Nordwestkuste Islands auf, sonst felilt sie voUstcindig. Idi Jiusserte aber bereits gewisse Zweifel, ol) liier tatsadilich rein boreale Be- dingungen herrsdien. Da M. chrystallina zweifellos arktischer Herkunft ist, so diirfte es sicli uni cine secundare Anpassung an diese Bedingungen haudeln. Dabei darf aber nidit ubersehen werden, dass die Grossc der nordwestisliindischen Individuen uiul audi, wio man inndunen darf, die Hauligkeit der Art in den dortigen Fjorden auf kaum weuiger giinstige Bedingungen liindeuten. als in den arktisdien Gegenden. Hinsiditlidi ihrer vertikalen \'erbreitung geliiirt .)/. chryslallina zu den stenobathen Flachseearten, deren untere Grenze bei etwa 200 m liegt, die aber von 100 ni an abwarts bereits seltener werden, in der Hauptsache vielmehr auf die oberen 100 m besdirankt siud. Gegen die Einordnung der Art in die Gruppe der stenobathen Flachsee- arten kann der ganz verdnzeltc I'und in 408 ra, der raoglicherweise zufalliger Art ist, nicht gut geltend gemacht werden. Ihrer Thermopathie nach lasst sidi M. chrystallina den arktisd: eurythermen Arten zuzalilen. Sie lebt gleicher^veise unter constant negativen (oder fiir einen Teil des Jahres niedrig positiven Temperaturen) wie unter niedrig positiven Temperaturen, muss im letzgenannten Falle unter Unistanden aber eine wenn audi wolil nur kurze Zeit andauernde sommerhdie Erwarmung bis zu + 6° und 7° C, ja selbst bis fast 8° C. ertragen. Die Tatsache, dass sie neben einem normalen Salzgdialt von 34 — 35 "/oo auch eine Herabsetzung des Salzgehaltes bis unter 30 »/oo ertragen kann, kennzeichnet sie als eine euryhaline Art. In okologischer Hinsicht muss sie als eine weichen Boden bevorzugende Art bezeichnet werden, die aber gelegentlich auch auf hartera Boden angetroffen wird. Molgula redikorzevi Oka. 1914 Molgula redikorzevi. Oka in: Annot. zool. Japon., v. 8 p. 446 f. 3 — 4. 1916 M. r., Redikorzew in: Faune Russic, Tun. I p. 66 f. 10 t. 4 f. 7. Diese interessante Art, die zuerst von Oka nach zwei Exemplaren von Kamtschatka besclirieben wurde, hat spater Redi- korzew in zahlreichen Exemplaren aus dem Ochotskischen und Japanischen Meere vorgelegen. Sie ist zweifellos nahe verwandt mit >/. chryslallina, von der sie sich aber durch den Ban der Gonaden (voUstandige Trennung von Hoden und Ovarium, wie bei der ihr sonst femstehenden .\f. relortiformis) imterscheidet. Verbreitung. Kamtschatka: 72, 77 m (Oka 1914). Ochotskisches Meer: Ulban Ba)-, 37, 40 m; Miindung des Amur, 22 m; Sachalin Bucht, Cap Perowski, 6^8, 20 m; Tataren Sund (Siidausgang), Cap Olympiada, 100 m (Redikorzew 1916). Nordjapanisches Meer: 45°2o' N. I37°i5' O., 99 m (Redikorzew 1916). Die Art gehort dem westlichen Teil des nordlichen Pacific an und verbreitet sich hier von Kamtschatka bis in den nordlichen Teil des Japanischen Meeres. Sie lebt in Tiefen von 6 — loom, auf Sand- oder Felsboden. Molgula manhattensis (De Kay). Textfig. 3. VoUstandige Literatur. ? 1760 Ascidium (non bin.), B aster, Opusc. subsec, v. i II p. 84, 95 t. 10 f. 5 A — D. ? 1760 Ascidium (non bin.), B aster, Natuurk. Uitspan., v. i p. 97 t. 10 f. 5 A — D. ?I762 Ascidium (non bin.), Gronovius in: Acta Helvet., v. 5 p. 379. ?i78o tLes Coeurs-unis*, Dicquemare in: Observ. Phys., v. 16 p. 304 t. 2. ASCIDIACEA 57 PiySi Ascidiuni (non bin.), Gronovius, Zoophyl , p. 245. ?I782 vL'Inlorme*, Dicquemare in: Observ. Phys., v. 20 p. 349 t. 2 f. i — 4. .. . ??I789; 91 Ascidia ampulla, Bruguiere, Enc. meth., Vers v. i p. 148; Tabl. Enc. m^th., Vers [v. i] t. 63 f. i — 3. 1838 Ascidia ruslica (non Linne 1767), Couthouy in: Boston I. nat. Hist., v. 2 p. m. 1841 A. r. (non Linn^ 1767), A. Gould, Rep. Invert. Massach., p. 319. 1843 Ascidea [sic!] M anhattensis -\- A. rustica (non Linne 1767), De Kay, Zool. N.-York, y. 5 p. 259. 1844 Ascidia (Phalusia [sic!]) tttbi/era, Orsted, Region, mar., p. 70. 1846 A. Amputloides, P. J. Beneden in: Bull. Ac. Belgique, v. 13 I p. 76. 1846 A. amputloides, P. J Beneden, Rech. Embryog. Asc, p. 59 t. i — 3. 1847 A. a., P. J. Beneden in: N. Mem. Ac. Bruxelles, v. 20 p. 39 t. i — 3. 1850 A. amphora, h- Agassiz in: P. Amer. Ass., v. 2 p. 159. 1850 Molgula siphonata. Alder in: Tr. Tyneside Club, v. 1 p. 362. ?i852 M. sordida, W. Stimpson in: P. Boston Soc, v. 4 p. 229. 1852 Cynthia ampulla (non Bruguiere 1789), T. Rupert Jones in: R. Todd, Cyclop. Anat. Physiol., v. 4 p. 1210 f. 779. 1855 C. a. (non Bruguiere), R. Owen, Lect. invert. An., ed. 2 p. 477. 1857 Molgula tubulosa (non E. Forbes 1848), Huxley in: J. V. Cams, Icon, /.ool., t. 18 f. i — 9. 1858 Cynthia Ampulla, R. Owen in: Enc. Brit., ed. 8 v. 15 p. 331. 1858 Ascidium [sic!] amphora, H. & A. Adams, Gen. Moll., v. 2 p. 590. 1859 Phallusia ampuUoides, Oervais & P. J. Beneden, Zool. med., v. 2 p. 74 f. 108. i860 Ascidia manhattensis -\- A. amphora -\- 'iMolgula sordida, W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. 2; 6; 2. 1861 Cynthia ampuUoides, Bronn, Kl. Ordn., 11. 3 I p. 116. 1862 Cynthia ampulla -\- Ascidia ampuUoides, Herklots, Dier. Nederl., Weekdier., p. 183 t. 16 {.2; p. 186 t. 16 f. 5. 1863 Molgula socialis, Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 159. 1868 Phallusia ampuUoides, Lanszweert in: Ann. Soc. malac. Belgique, v. 3 p. 115. i86g Ascidia manhattensis, Perkins in: P. Boston Soc, u. 13 p. 160. 1870 A. amphora -\- A. Manhattensis, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 23 t. 2 ) f. 333; p. 25. 1870 A. a. -\- A. Manhattenensis [sic!], Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1S70 Molgula simplex -\- M. inconspicua. Alder & Hancock MS. in: A. Hancock in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 6 p. 365; 366. 1871 Molgula Manhattensis, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. 1 p. 54 f. i. 1871 M. M., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 t). 2 p. 359. 1872 M. M., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 213. 1872 M. macrosiphonica -\- M. simplex, Kupffer in: Arch. mikr. Anat., v. 8 p. 362; 363. 1872 Gymnocystis ampuUoides -\- Molgula macrosiphonica -\- M. simplex -\- M. adhaerens, Giard in: .\rch. Zool. exper., v. i p. 402, 403; 403; 404- 1873 Molgula macrosiphonica, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. i p. 135. 1873 M. Manhattensis, A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U. S. Fish Coram., v. i p. 311, 445. 699 t. 33 f. 250. 1874 M. M., Tellkampf in: Ann. Lye. N. York, v. 10 p. 83 t. 3 f. i — 3. 1874 Cynthia ampuloidea [sic!], Ussow in: Trav. Soc. St.-P^tersb., v. 5 p. XXIII. ?i875 Molgula nana (non Kupffer 1873). Semper in: Verh. Ges. Wiir/.biu'g, ser. 2 i/. 8 p. 66. 1875 M. ampuUoides -f- M. macrosiphonica \t. 5 f. 12: makrosiphonica], Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 223 t. 4 f. 3, 6; p. 224 t. 5 f. 12. 1875 M. m., Lenz in: Ber. Komm. D. Meere, v. 3 suppl. I p. 24. 1875 M. socialis, Giard in: CR. Ass. Fran?., v. 3 p. 76, 439. 1877 Anurella simplex + Molgula socialis + M. ampuUoides, Lacaze-Duthiers in: Arch. Zool. exptr., v. 6 p. 542 t. 17; p. 580 t. 20—21; p. 593 t. 22. 1877 Molgula macrosiphonia [sic!], E. v. Martens in: 2;ool. Rec, v. 12 p. 207. (non 1877 Gymnocystis ampuUoides, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, !■. 37 p. 265 t. 6 f. 4 — 13). 1878 Molgula ampuUoides, Haren-Nonian in: Tijdschr. Xederl. dierk. Ver., w. 3 app. II p. 32. 1879 M. Manhattensis -\- M. sordida, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1879 M. M., A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. x^p. 231. The Ingolf-Expedition. 11. 6. 8 58 ASCIDIACEA 1880 M. ampuUoidu -\- M. lubi/era. Traustcdt in: Zool. Anr.., i'. 3 p. 400. 1880 .U. a. 4- M. I., Traustcdt in: Vid. Heddel., 1879/80 p. 422; 423. 1881 M manJiaUensis. R. Rathbun in: I'. V. S. Mus.. v. 3 p. 130. 1882 M. m . Kingsley in: P. Boston Soc, v. 21 p. 441 t. 9. 1S82 A/. macrosif>honica, I.rni in: Ber. Komm. D. Mecre. v. 4 p. 177. 1582 M. cofpi/ormis. Sorby & Hcrdnian in: I. Linn. Soc. London, t». 16 p. 533 t. 11 f. 1—8. 1583 Ascidia manhatlanensis [sicl], E. v. Martens in: Zool. Rec, v. ig Moll. p. 104. 1883 MolguU amfrullotdts + M. socialis + M. LHIkfttiana + 'W- lubi/era -{- M. simplex, Transti-dt in: \'id. Meddel., :882 p. no. 1884 M. ampuUoidts, Herdiuan in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 229. 1884 A/, lubifera, J. Collin, Limfjord. mar. Fauna, p. 23. (non 1885 M. ampulloides, Aurivillius in: Vega-Ivxp., r. 4 p. 224). (non 1S85 A/, a., Swederus in: Vega-Exp., i'. 4 p. 109). 1885 M. ctpae/ormis [sic!J, M. Braun in: Arch. Naturg., v. 51 II 3 p. 135. (non 1S85 A/, ampulloides, Roule in: Ann. Sci. nat , scr. 6 i'. 20 p. 203). 18S5 A/, socialis, R. Koehler in: Ann. Sci. nat., ser. 6 v. 20 nr. 4 p. 58. 1886 A/. J.. R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 w. 8 p. no, 124. 1887 M. macrosyphonica [sic!], Chabry in: I. Anat. et Physiol., v. 23 p. 193. 1888 M. macTosiphonia [sicl], E. v. Martens in: G. Jager, Handw. Zool., i'. 5 p. 444. 1S89 M. manhatUtisis, M. Macdonald in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 14 p. 858. 1S89 Ascidia amorpha [pro: amphora], Morgan in: Johns Hopkins Univ. Circ, v. 8. nr. 72 p. 63. 1889 MolguJa ambulloides [siclj. Dalla Torre in: Zool. Jahrb. Syst., t/. 4 suppl. p. 46. 1891 -V/. holtiana, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 5 p. 206 t. 9 f. 4 — 8. 1891 Af. HoUiana + M. simplex -\- M. macrosiphonica -\- M. ampulloides -\- M. socialis -\- M. Lutkeniana [sic!] -j- M. tubifera + A/, caepiformis -\- M. inconspicua -\- M. siphonata + ^- adhaerens + ?M. sordida, Herdman in: I. I,inn. Soc. Lon- don, V. 23 p. 567, 568, 569. 893 Af. simplex + A/, inconspicua {}ClenicUUa i.), Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 24 p. 442. 893 M. ampulloides, J. Kiaer in: Korh. Sesk. Christian., 1893 nr. 9 p. 74 t 4 f. 41. 893 Af. Lutkeniana -\- M. tubifera, Traustedt in: Udb. Hauchs Togter, p. 312. 895 A/ hoUeniana [sic!], Matzdorff in: Arch. Naturg , v. 58 II 3 p. 15. 895 Af. macrosiphonica, Reh in: 2k>ol. Jahrb. Syst., v. 8 p. 251. 895 Af. ampulloides, Lameere, Man Faune Belgique. p. 41 £. 2 — 3. 896 A/, a., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., i,' 7 nr. 23 III p. 13. non 1897 .Vj a., Pruvot in: Arch. Zool. exp^r. ser. 3 t'. 5 p. 618). S97 M. socialis -p Anurella macrosiphonica -\- A. simplex, Pruvot in: Arch. Zool. exper , ser. 3 v. 5 p. 6t8. S97 M. ampulloidea [siclj -\- M. macrosiphonica, Maitlaud, Prodr. Faune Pays-Bas, p. 34. 898 Af. tubifera, Lonnberg in: Meddel. Landtbr., 1898 nr. i p. 19. 898 A/ socialis -)- A/, simplex, Pizon in: Ann. Sci. nat., ser. 8 u. 7 p. 358; 362. 898 A/. Manhattenis [iic!], Crampton in: Ir. N. York Ac, v. 16 p. 377. 899 A/, simplex, E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 5 p. 512. 899 Af. socialts, Giard in: Boulogne Boulonnais, p. ? [fide 1913, Giard, en.uuili.ii (;/i(/(Afl/^ inohr odor weniRer rundlich, oder audi in basoapicaier Richtung ein wenip vcrlanpert, seitlidi meist etw.is coinprimiert. Nar bd der agj^regierten Form wird die normale Korperfonu in Folge der gegenseitigen Pressung der Individueii mehr oder wciiiger deformiert. Die Tiere bleiben entwei vor. Audi Pizon (1898) berichtet von sehr grossen Aggregationen, die die Art an verschiedenen Punkten der Westkiiste Frankrddis bildet. Ebenso giebt Van Name fiir die ostanierikanisdie Fonii an, dass nielirere oder xnde Individuen oft zu Klumpen miteinander verschmelzen. Originale von M. socialts, die mir vorliegen, sind zu zweien und dreien aggregiert. Manche Individuen zeigen keine Spuren dner Anlieftung und haben anschdnend frei im Sande gelebt oder mogen vielleicht locker an Algen befestigt gewesen sdn, sodass das Substrat keine Spuren liinterlassen hat. Die Mehrzahl der Individuen lasst aber deutlich erkeimen, dass sie angeheftet gewesen sind und zwar in der Regel mit dner kleinen, linksseitig ventral gdegenen Partie der Oberflaclie. Bei den Aggregationen ist die Lage und der Umfang der Anheftungsflache nadi Van Name sehr variabd. Die Grosse erreicht mit einem Durchmesser von 30 mm ihr Maximum, doch mussen Tiere von 20111m schon als gross gdten. Fiir Exemplare von Ostende giebt Beneden (1846) dne Grosse von 20 — 30 mm an, fast 30 mm erreicht die Art nach Pizon (1898) in der Baie de Bourgneuf, die grossten ostamerikanischen Exemplare messen nach Van Name {1912) 20 — 25 mm. Fiir M. siphonata von Cullercoats giebt Alder (1850) dne Grosse von 1.5 inch (oder 37.5 mm) an, aUerdings einschhessUch der Siphonen, sodass die Korpergrosse, wie die Abbildung ergiebt, 30 mm jedenfalls nicht iibersteigt. Aus der westlichen Nordsee (n. 6. von Yarmouth) haben auch Kupffer Exemplare von 25 — 30 mm vorgelegen. Im ostlichen Teil ihres ostatlantischen Verbrdtungsgebietes tritt eine, wenn auch meist nur geringe Grossen- abnahme ein ; die Tiere bldben in der Grosse unter 20 mm. Die mir vorUegenden Exemplare von Helgoland errdchen nicht mehr als 15 mm, Exemplare aus dem Kleinen Belt 15 — 17 mm, aus der westhchen Ostsee etwa ebensovid. Noch starker ist die Abnahme der Grosse an der skandinavischen Kiiste. Exemplare aus dem Gullmar Fjord sind nach Carlsson (1918) 12 — 14 mm gross, wahrend die Art bd Bergen nur 7 — 10 mm gross wird. Yon besonderem Interesse sind die Grossenverhaltnisse der Art an den wenigen im arktischen Gebiet hegenden Fundstellen. Die Stiicke aus dem Weissen Meer messen bis 11 oder 12 mm, bleiben also kldn, dagegen befinden sich unter den Exemplaren, die mir aus dem Mogilnoje See an der Murman Kiiste vorUegen, mehrere, die 18 — 19 mm gross sind, also hinter den borealen Exemplaren kaum zuriickstehen. Auch fiir die siidhchsten Fundorte seien noch einige Angaben mitgeteilt. Meine Stiicke aus der Ferrol Bay messen 15 mm, die Exemplare von M. greeffi von Lissabon nach Michaelsen (1908) etwa 18 mm. Die Dange der Siphonen ist sehr variabd, wenigstens an conser\-iertem Material. Wo die Siphonen mehr oder weniger ausgestreckt sind, ist der Atrialsipho niemals kiirzer, in der Regel langer, als der Branchialsipho. Ein mir vorliegendes Exemplar von Ostende mit einem Durdimesser von etwa 16 mm hat einen Branchialsipho von ASCIDIACEA 63 1 1 mm, einen Atrialsipho von 14 mm, also fast von Korperlange. Bei der amerikanischen Form erreicht der Atrialsipho nach Van Name etwa die halbe Korperlange. Aus dem Weissen Meer habe ich (1903) Exemplare von 12 mm erwahnt, deren Siphonen beide bis 5 mm lang sind. Meist sind die Siphonen bei conservierten Tieren aber mehr oder weniger stark eingezogen. Die Oberflache ist in der Regel ziemlich dicht mit Fremd- korpern, vorwiegend Sandkornchen, aber auch Schalenfragmenten, Bruchstiicken von Algen u. a. bedeckt, machmal bis zur vollstandigen Umhiillung der Tiere, manchmal ist der Belag aber auch sparlicher, nur stellen- weise und kann unter Umstanden sogar vollig fehlen. Derartige ganz nackte Exemplare liegen mir z. B. von Ostende vor; unter der Lupe zeigt die Oberflache einen feinen PapUlenbesatz, der Celltilosemantel ist von milchiger Farbe, der Weichkorper schwach durchscheinend. Der Cellulosemantel ist massig dick, bei kleinen Exemplaren, z. B. denen von Bergen diinn, mehr oder weniger durchsichtig und von griinlicher oder auch blaulicher Farbe. Die Muskulatur des Korpers besteht aus einem Netzwerk in alien Richtungen sich kreuzender, iiberwiegend aber wohl quer oder etwas schrage gerichteter zarter Fasem. In der Zahl der Tentakel, wenigstens der grossen Tentakel, herrscht in den Angaben der ver- schiedenen Autoren, niit denen sich auch meine Befunde decken, im allgemeinen Ubereinstiramung. Das hangt damit zusammen, dass die Tentakel nicht nur gross, sondem auch stark verzweigt sind und mithin sich ziemlich leiclit zahlen lassen. Die Angaben iiber die Zahl schwanken zwischen 10 und 16, meist 12 — 15. Die grossen Tentakel lassen sich auf mindestens zwei Grossen verteilen, sodass sich je 6 — 8 Tentakel i. und 2. Ordn. ergeben wiirden. Zu ihnen kommen noch Tentakel 3. Ordn. und rudimentare Tentakel, oft in betracht- licher Zahl hinzu. Van Name hat fiir die ostamerikanische Form je etwa 4 (I) +4 (II) + 8 (III) festgestellt, die er als »larger tentacles* den Tentakeln hoherer Ordnung gegeniiberstellt. Er hat die grossen Tentakel, auf die sich die L,iteraturangaben ledigUch beziehen, nach Tentakeln i. — 3. Ordn. unterschieden, was man, wenn man will, auch bei der ostatlantischen Form thun kann. Er sagt aber selbst, dass die Variabilitat sehr gross ist. Die wichtigste Tatsache, worin der ganze Formenkreis libereinstimmt, ist die, dass etwa 12 — 16 grosse Tentakel vorhanden sind, die auf zwei oder drei Grossen verteilt werden konnen, ziemlich regelmassig nach der Grosse altemieren, stark verzweigt sind und eine Fiederung 3. Ordn. besitzen. Das Flimmerorgan ist nach den lyiteraturangaben und nach meinen Befunden meist hufeisen- formig, mit stark einwarts gekriimmten Schenkeln und genau nach hinten (gelegentUch etwas nach links) gewandter Offnung. Doch kommen auch Abweichungen vor. Nach Van Name ist es C-formig mit nach rechts gerichteter Offnung oder entspricht der vorstehenden Schilderung. Es wird aber nicht gesagt, welcher Fall haufiger ist. Nach meinen Erfahrungen ist die C-formige Gestalt, wenigstens bei der ostatlantischen Form, selten. Ich selbst habe sie niemals beobachtet. Dagegen bildet sie Lacaze-Duthiers (1877 t. 17 f. 8) bei seiner Anurella simplex ab, sodass sie zweifellos auch bei der ostatlantischen Form vorkommt. Gelegent- lich scheint die Gestalt nach der Richtung zu variieren, dass der eine Schenkel nach oben, der andere nach unten bei querer Lage des Organs gekriinimt ist. Ein solches Verhalten hat Herdman (1891) bei M. hol- tiana gefunden, wahreud ich (1903) es bei Stiicken aus dem Kleinen Belt und dem ZuiderSee beobachtet habe. Der Kiemensack besitzt constant 6 Falten. Wenn Sorby und Herdman fiir M.caefiformis, an deren Artzugehorigkeit zu M. manhattensis auf Grund aller iibrigen Merkmale ein Zweifel nicht bestehen 64 ASCiniACEA kann, 7 Kaltcn angeben. so muss diesc Angabc auf eiiiiiu Irrtuiii iHTulien. Die grossten Widerspriiche findeii sich ill den Angaben iiber die Zalil der inneren I,aiigsgefasse. Nach verschiedenen Autoren soUen die Falteii nur 3 — 4 innere Langsgefiisse trageii. Diese Angaben heziehcn sich zweifellos nur auf die uuf der ventralen Flache der Falte und auf das einzelnc. auf der Firste verlaufende Gefass. Die Falten sind nicht besonders hodi und sind niit ihrer dorsalen Flache oft der Kieniensackwandung angepresst, sodass die auf der dorsalen Seite der Falte verlaufenden Gefasse (meist ein oder zwei) erst sichtbar werden, wenii man die Falte abhebt. Wcnn Lacaze-Duthiers (1877) ausdriicklicli erkltirt, die Gefasse blieben auf Ventralflache inul Firste beschrankt, so muss ein Beobaditungsfehler vorliegen. Icli habe den Fjndruck gewonnen, dass die Gefasse auf der Dorsalfltiche schmiiler sind : zweifellos sind sie oft nicht leicht zu erkennen und ein Ubersehen diirfte leicht moglich sein, aber vorhanden sind sie stets. Auf diese Weise steigt die Zahl der Langsgefasse einer Falte im allgemeinen auf 5 — 6. Damit stimmen auch die Angaben anderer Autoren iiberein. So giebt Alder (1863) fiir M. socialis 3 — ^4 Langsgefasse auf jeder Seite der Falte an. Nach Van Name besitzt die ostamerika- nische Form meist 6 Langsgefasse, manchnial 7, wahrend die Zahl auf den beiden ventralen Falten geringer ist (nur 3 — 4). Die Abnahme der Gefasszahl auf den ventralen Falten gegeniiber der dorsalen Partie des Kiemensackes entspricht den Tatsachen. Aber auch auf P'alte I habe icli eine geringere Zahl von Gefassen gefunden, als auf den Falten II — IV. Ich setze einige Schemata hierher, die sich alle auf die rechte Kiemen- sackhalfte beziehen. Ostende, 16 mm gross: D (4) (7) (6) (6) (6) (5) E; Kanal, 11 mm gross: D (4) (6) (6) (6) (5) (4) E; Weisses Meer, 9 mm gross: D (2) (5) (5) (5) (4) (3) E. In diesen Zahlen kommt auch die verschiedene Grosse der untersuditen Tiere zum Ausdruck. Auch bei den nur kleinen Tieren von Bergen zahlt man auf den mittleren Falten nur 5 Langsgefasse. Hohere Zahlen- werte, als die bisher mitgeteilten geben Damas (1905) fiir M. socialis (7 — 9) und Michaelsen (1908) fiir M.greeffi an. Fiir letztere lautet das Schema: D (7) (9) (10) (10) (8) (4) E. Ohne Michaelsen's Angaben bezweifeln zu wollen, kann ich mitteilen, dass die betreffenden Zahlen an einer von mir untersuchten Cotype dieser Art niedriger waren und sich etwa mit den oben fiir das Exemplar v'on Ostende mitgeteilten Zahlen- werten deckten. Die Zahl der Quergefasse i. Ordn. einer Kiemensackhalfte, die die Faltenzwischenraume iiberspaimen, betragt 5. Die grossen Infundibula, die von diesen Quergefassen begrenzt werden, teilen sich an ihrer Basis in zwei kleinere Infundibula, die sich ihrerseits in der Regel nochmals teilen, sodass in jedem Felde unmittelbar unter den Falten 4 kleine Infundibula liegen. Auf den Zwischenraumen zwischen Falte V und VI sowie Falte VI und dem Endostyl, wo der Abstand der urspriinglichen Quergefasse i. Ordn. infolge der zunehmenden Krummung des Kiemensackes sich stark vergrossert, iiberbriicken Quergefasse 2. Ordn., die in der dorsalen Hafte des Kiemensackes auf die Falten beschrankt bleiben, ebenfalls die Zwischenraume der Falten und nehmen den Character von Quergefassen i. Ordn. an. Die Umwandlung von Quergefassen 2. Ordn. zu solchen i. Ordn. setzt natiirhch nicht unvermittelt auf den Zwischenraum zwischen Falte V und \'l ein, sondem ist bereits angedeutet zwischen Falte III und 1\ , noch weiter ^•orgeschritten zwischen Falte IV und V. Zwischen den urspriinglichen Quergefassen i. Ordn. hegen dann, wenn die Gabelung der Infundi- bula normal und restlos durchgef iihrt ist, nicht mehr 4, sondern 8 kleine Infundibula. Es ist aber zu bemerken, ASCIDIACEA 65 dass die zweite Gabelung der urspriinglichen Infundibula nicht immer deutlich durchgefiihrt ist; auch sonst treten luancherlei Unregelmassigkeitcn auf, indem z. B. die Zahl der kleinen Infundibula zwischen zwei Quergefassen i. Ordn. iioch inelir als 4 bzw. 8 betragt, so dass hier nochmalige secundare Teilungen der Apices eingetreten sind. Auch lassen sicli die Verhaltnisse nur an sehr gut conservierten Kiemensacken klar iiber- sehen. Die Kiemenspalten auf den Zwischenraumen sind in der Mehrzahl lang und schmal, teilweise grade, teilweise gebogen oder an eineni Ende hakenformig gekriimmt, offcnbar das erste Stadium einer Neben- spirale. Diese Nebenspiralen, die schon von Van Name und von Michaelsen lieobachtet, sind sehr charac- teristisch. Am zahlreichsten sind sie auf dem Zwischenraum Falte VI und Endostyl, wo sie unmittelbar neben dem Endostyl manchmal eine fortlaufende Reihe kleiner Infundibula bilden. In der dorsalen Halfte des Kiemensackes sind sie viel sparUcher oder fehlen ganz. Die Dorsalfalte wird bald als glatt, bald als gezahnt bezeichnet. TatsachHch liegen die Verhalt- nisse so, wie sie Michaelsen fiir M. grceffi darstellt, womit diese Widerspriiche aufgehoben werden. Der vordere, bisweilen auch der mittlere Abschnitt der Dorsalfalte sind glatt, der hintere Abschnitt ist dagegen gezahnt. Manchmal sind diese Zahne so schwach ausgebildet, dass sie nur schwer nachzuweisen sind ; manch- mal beginnt die Zahnelung erst sehr weit hinten, dicht vor der Miindung des Oesophagus, sodass der grosste Teil der Dorsalfalte glatt bleibt. Nienials stehen die Zalme dicht beieinander, doch erreichen sie gelegenthch eine ansehnliche I,ange. Ein so sorgfaltiger Untersucher wie Van Name bezeichnet die Dorsalfalte der ost- amerikanischen Form schlechthin als glatt. Bei dieser Form scheint eine Zahnelung tatsaclilich in der Regel zu fehlen ; nur bei einem der von niir untersuchten amerikanischen Stiicke habe ich eine ganz schwache Zahne- lung gefunden. Bei einer Type von M. macrosiphonica habe ich nur in der Nahe der Einmlindung des Oeso- phagus einige kleine Zahne festgestellt, sonst ist die Dorsalfalte glatt. Bei ganz kleinen Tieren von Bergen kann ich die Dorsalfalte nur als glatt bezeichnen. Eine nur ganz schwache Zahnelung in der hinteren Partie der Dorsalfalte habe ich bei Helgolander Exemplaren gefunden, wahrend bei Stiicken aus dem Weissen Meer die vordere Halfte glatt, die hintere dagegen deutlich gezahnt ist. Bei grossen Tieren von Ostende ist die Dorsalfalte in ihrem mittleren, nocli mehr in ihrem hinteren Teil deutlich gezahnt. Aus diesen Tatsachen lasst sich folgem, dass es sich in den Fallen, wo die Dorsalfalte als glatt bezeichnet wird, um Exemplare han- delt, bei denen die Zahnelung nur im hinteren Abschnitt der I"'alte vorhanden ist und nicht erkannt wurde. Der Darm bildet niit seiner characteristischen Sclilinge, die vielfach abgebildet ist, ein untriigliches Artmerkmal. Keine Molgulide des arktisch-borealen Gebietes hat eine gleich stark gekriimmte Darmschhnge. Bisweilen reicht die obere Kriimmung der Darmschhnge fast bis an den Enddarm heran und lasst nur so viel Raum frei, da.ss die Gonade sich hindurchzwangen kann. Die I,eber ist an der Innenflache des kleinen Magens entwickelt und besteht aus liimartig gefalteten Aufwulstungen der Magenwandung. Der Afterrand wird bald als gelappt oder gezahnt, bald als glatt bezeichnet. In der Mehrzahl der Falle habe ich eine deut- liche Ivappchenbildung beobachtet, besonders bei kleineren Exemplaren. Manchmal ist der Afterrand jedoch nur schwach eingekerbt und kann bei fliichtiger Beobachtung unter Umstanden glatt erscheinen. Fast scheint es, als wenn ein tyjjisch gelappter Afterrand ein jugendHches Merkmal darstellt, das sich mit zimehraendem Alter mehr und mehr verliert, ohne jedoch ganz verloren zu gehen. Ein tatsachlich glattrandiger After wiirde somit nicht vorkommen. • The Ingolf-Expedilion. U. 6. 9 66 ASCiniACKA l^ber Iliilduiiv;c'n xor. Nui will icli hriiu'ikm, dass der Hodon, dor die j)ori])licion 'rcilc tlor I'.nnadi.' (.•iiinimint , iiiolit aiif ln'stiniiutc Partiffii (kr Raud/.oiu- iK'siliraiikl bleibt, wic es Van Name gefunden hat, sondern das L-onlralc Owiriiiiii hald iiur leilweise, bald nalu/.u \oll- stjindig umgieht. Niclit selten lost sich die sonst zusaninR-nluingende Hodenmasse in oinzolne (Iruppen xoii HcKlenfollikcln auf. die, unter sich getrennl. an verschicdenen Stellen der I'eriiiluric dcs ()\ariuins auftreten. Dieses Verhalten bildet Redikorzew (1916 p. 81) ah. I>as jeweihge Reifestadium mag bci dir verschicdenen Ausbildung der Hodenmasse eine RoUe spielen. Systematische Bemerkungen. Die Zuriickfiihrung \<)n Moli^iiln manhattcnsis auf Baster's Asciditim wird niit absoluter Sidierheit niemals zu beweisen sein, entbehrt aber nicht einer gewissen Wahr- scheinlichheit. Man kann in den bei Baster abgebildeten Tieren die characteristische Korperform unserer Art wolil wiedererkeunen und auch der bei cincni Tier allerdings nur teilweise eingezeichnete Darm lasst sicli zwanglos zu der stark gekriinnnten Darmsclilinge von M. manhattensis erganzen. Von alien fiir Baster's Ascidium etwa in Frage kommenden Arten scheint mir die Deutung als M . manhattensis die natiirlichste zu sein. Durchaus zvveifelhaft muss es dagegen bleiben, ob die von Bruguiere 1789 als Ascidia ampulla be- schriebene Art, die nada diesem Autor dem Ascidium Baster's entsprechen soil, auch als M. manhattensis zu deuten ist. Die Beschreibung von Bruguiere lasst sich auch auf andere Arten beziehen — man hat z. B. an Polycarpa fibrosa (Stps.) gedacht — wahrend die Figuren lediglich Copien aus Baster's Werk sind. In die Citatenliste von M. manhattensis ist die L,iteratur iiber Ascidia ampulla nur insoweit aufgenommen worden, als es sich nachweislich um M. manhattensis handelt. Als sehr wahrscheinlich darf man es meines Erachtens dagegen ansehen, dass die beiden von Dicquemare 1780 und 1782 als »I,es Cseurs-unis* und »Iv'Informe« bescliriebenen und abgebildeten Arten, letztere von Havre, der M. manhattensis entsprechen. Bei ersterer Art handelt es sich offenbar um die aggregierte Form, die zur Aufstellung der M. socialis Veranlassung gegeben hat. Einige amerikanische Autoren haben die Art irrtiimlich mit Linne's Ascidia rustica identificiert. Die von Stimpson (1852) beschriebene Molgula sordida von Charleston (.Siid Carolina) habe ich (1915 a) auf Grund einer im Hancock Museum aufbewahrten Cotype, von der allerdings nur der Cellulose- mantel erhalten ist, der M. manhattensis zuordnen zu miissen geglaubt. Nachdem Van Name (1921) M. inan- haltensis siidlich bis Louisiana nachgevviesen hat, gewinnt diese Deutung sehr an Wahrscheinlichkeit. Die von Jones (1852) und Owen (1855) als Cynthia ampulla, von Huxley (1857) als Molgula iuhu- losa aufgefuhrten Arten diirften, wie sich aus den Abbildungen schliessen lasst, zu M. manhattensis gehoren. Uber die im Hancock Museum aufbewahrten Typen von M. simplex, M. socialis und M. siphonata habe ich in meiner Revision von Alder & Hancock's Britischen Tunicaten (1915 a) einiges mitgeteilt. Die von Semper (1875) von Helgoland als Molgula nana erwahnte Art ist vermutlich mit M. man hattensis identisch, worauf ich bei friiherer Gelegenheit (1906) bereits hingewiesen habe. Mehrfach sind Arten irrtiimlich mit Molgula ampulloides identificiert worden. Heller's Gymno- cystis ampulloides aus derAdria hat, wie bereits Drasche (1884a) erkannt, nichts mit unserer Art zu thun. Es handelt sich um eine gute Art, der Drasche den Namen Molgula hellerii gegeben hat. Roule (1885) ASCIDIACEA 67 Pruvot (1S97) unci Gourret (1907) citieren ebenfalls eine M. ampulloides aus dem Mittelmeer. Solange die Art nicht mit Sicherheit aus deni Mittelmeer nachgewiesen ist, miissen die Citate zweifelhaft bleiben. Trau- stedt (1880) fiilirt M. ampulloides von Egedesniinde an; die Bestimmung muss irrtiimlicli sein, denn die Art kommt sicher nicht in Westgronland vor, es ist abcr nicht festzustellen, um was fiir eine Art es sich han- delt. Die Exemplare der von Swederus (1885) und Aurivillius (1885) aus dem Sibirischen Eismeer er- wahnten M. ampulloides gehoren nach Arnback-Christie-Ivinde (1922) teils zu Molgula chrystallina, teils zu Rhizomolgula. Die von Huntsman (1912) als Caesiya papulosa bestimmte Art ist mit M. manhatlensis identisch, wie ich kiirzlich (1921 p. 9) mitgeteilt habe. Die Originale von Molgula liitkeniana Traust. sind neuerdings von Bovien (1920) nachuntersucht worden, wodurch ihre Identitat mit M. manhatlensis erwiesen ist. Einige Bemerkungen iiljer die verwandtschaftlichen Beziehungen von M. manhattensis zu gewissen mediterranen Arten findet man am Sclilusse des Capitels iiber die horizontale Verbreitung. Die von Ritter (1913 a) aufgefiihrte Molgula pannosa ist nach einer brieflichen Mitteilung Van Name's (22. VII. 22) identisch mit M. manhattensis. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkiiste von Nordamerika: Passamaquoddy Bay: St. .\ndrews, Ebbegrenze (Huntsman 1912). — ?Casco Bay, iS — 36 m (\'errill & Smith 1873). — Massachusetts Bay: ohne nahere Angabe (Verrill & Smith 1873); Annisquam bei Cape Ann (Van Name 1912; Nahant (Couthouy 1838); Boston (Gould 1841). — Cap Cod: Province Town (Kathbun 1881, Van Nameiyia). Murman Kiiste: Relicten See Mogilnoje (Insel Kildin), o — 16 m (Hartmeycr 1903). Weisses Meer: Solowetzki Inseln (Hartmeyer 1903); Insel Solowetzk: Dolgeja (Juba; Krestowaja Luda (Redikorzew 190O a). Boreale und boreolusitanische Region. Ostkiiste von Nordamerika: Vineyard Sund: Vineyard Haven und andcrc Punkte des Sundes, I'lachwa.sser (Verrill 1871 a, Verrill & Smith 1873, Van Name 1912) ; West Chop; Vineyard Haven; Nob.ska Point; Menerasha Pond; Katama Bay; 3.5 — 27 m (Ritter 1913 a). — Buzzards Bay: Woods Hole und andere Pimkte der Bay (Verrill 1871 a. Verrill & Smith 1873, Van Name 1912) ; Woods Hole; West Falmouth Harbour; Warham River; New Bedford; Round Hill Point; 3-5—27 n> (Ritter 1913 a). — Narragansett Bay (R. I.) : Newport, 1 1 m; Point Judith, 23 m (Van Name 1912). — Connecticut: Stouingtou; Xoauk (Van Name 1912); New Haven (Hafen u. Uingaug zum Hafen), Ebbegrenze (Perkins 1869, Verrill 1871, Van Name 191 2). — Long Island Sound (Verrill & Smith 1873); Long Island (N. Y.) (Sudkuste) : Great South Bay (VerriU & Smith 1873); Bay Shore (Van Name 1912); Eire Island (Verrill 1871, Van Name 1912). — New York (Hafen^ (De Kay 1843, Van Name 1912); Manhattan Island, ca. 9 m (Tdlkanipf 1874). — New Jersey: Bessley's Point (Van Name 1912); Great Egg Harbour (Verrill & Smith 1873). — Maryland: Miindimg des Patapsco River (Van Name 1912); Chesa- peake Bay. 49 m (Van Name 1912). — Nord Carolina: Beaufort (Wilson 1900). — Siid Carolina: an mehrcren Punkten der Kuste (Van Name 1921); ? Charleston (Stirapson 1852). — I/eni/f<'Niij-Cinippc. Wcnn Rittcr inciiit, dnss sie A/, impura Hell, iinhcstcht, so ist il,i/u /ii Ijiiiurkiii, dasa sic grradc in dcin McrkiiiiU von lU-r (irfHiifj>c untcrsolu-idi-t. nanilich in dcr I'mfussiin)- des vordcrc-n (vi-ntrnlon) Ivndcs dcr Nicrc durch die rcchte (ionndc. All dcr chilcnischcn Kiiste kommt nocli vine iiiulcTc Art diT (miMArtf/cii.ws-C.ruppi-. M . plaici Ilartnir. vor, von dcr sicli M. orrKoniu, wic iibrigens von alien MitgliciAaJte»isis-Gruppe. Die Darmschlinge ist bei M. impura starker gekriimmt, als bei der amerikanischen Form und die Umfassung der Niere ist nicht auf deren ventrales Ende beschrankt, sondem greift auch noch mehr oder weniger weit auf ihten convexen Rand iiber. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ostkiiste von Nordamerika: Cap Cod (Agassiz 1850). — Gebiet von Nantucket (Stimpson 1852). — Marthas Vineyard (Stimpson 1852). — Vineyard Sund: ohne nahere Angabe, 9 — 27 m (Verrill & Smith 1873, Van Name 1912); westliche Halfte, 3.5 — 45 m (Ritter 1913 a); zw. Gay Head und No Mans l,and, tiefer als 18 m (Verrill 1871 a). — Buzzards Bay: ohne ASCIDIACEA 75 nahere Angabe, 9 — 27 m (Verrill & Smith 1873) ; Woods Hole (Van Name 1912). — Long Island Sund: nahe New Haven, 5 m (Perkins 1869, Verrill 1870, Verrill & Smith 1873) ; vor dem Hafen von New Haven (Van Name 1912). — Long Island (N. Y.): Montauk Point; Gardiner's Bay (Van Name 1912). M. arenata verbreitet sich von Long Island (N. Y.) bis Cap Cod. Die Angabe von Agassiz saround Cape Cod« ist nach Van Name dahiii einzuschranken, dass die Art an der Nordkiiste von Cap Cod nicht vorkommt. Sie ist also eine rein boreale Art. Sie lebt im Flachwasser in Tiefen oberhalb 50 m. Van Name giebt fiir die Art als untere Grenze 27 m an, wahrend sie nach Ritter im west- lichen Teil des Vineyard Sundes in Tiefen von 3.5 — 45 m sich findet. Diese Angabe deckt sich zugleich mit der Amplitude ihrer verti- kalen \'erbreitung. M . arenata komnit nur auf sandigem Boden vor. Sie scheint frei im Sande zu leben imd sich nicht an ein festes Substrat anzuheften. Molgula singularis (Name). Literatur. 1912 Caesira singularis, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 518 f. 21 — 22 t. 54 f. 58 — 60 t. 73 f. 166. 1914 MolguHna s., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 7. M. singularis, von Van Name ausfiihrlich beschrieben, ist eine isoliert stehende Art, iiber deren nahere \'erwandtschaft ich mich zur Zeit nicht zu aussern vermag, wenngleich ich Gelegenheit hatte, eine von Van Name erhaltene Cotype selbst zu unter- suchen. Die Beschreibmig Van Name's kann ich fast in alien Punkten bestiitigen. Zu den besonders eigentUmlichen Merkmalen ge- horen die ganz unverzweigten Tentakel, der characteristische Bau der I^eber, die von zahlreichen, papLUenartigen Blindsacken gebildet wird, welche fast die ganze Oberflache des Magens bedecken, der gleichfalls bemerkenswerte Bau der Gonade und endlich der an- scheinende Mangel einer Niere, von der auch bei meinem Exemplar nichts zu entdecken ist. Das Flimmerorgan meLnes Exemplars weicht von dem Befunde Van Name's ab. Es ist becherformig, mit quer gestellter, ziemlich weiter Offnung, die ringformig geschlossen erscheint. Im Gegensatz zu Van Name glaube ich, dass man bei den Falten I und III — V doch von echten Faltenbildimgen sprechen kann. Falte I, III imd IV besitzen 6, vielleicht auch 7 Langsgefasse, Falte V nur 5; Falte II ist beiderseits nur durch ein Langsgefass reprasentiert, wahrend an Stelle der Falte VI beiderseits 2 Langsgefasse vorhanden sind, dazu rechts noch ein weiteres rudimentares. Die Stmctur des Kiemensackes wird zutreffend geschildert. Die Zahl der Umgange in den grossen Infundibulis betragt etwa 10. Der After ist zweilippig, mit glattem, etwas eingebuchteten Rande. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ustkiiste von Nordamerika: vor der Casco Bay: 42°12' N. 7o°i6'3o" W. (auf Stellwagens Bank), 26 m (-(- 6.67° C); 42°8'3o" N. 7o''i6'i5" W. (vor dem Siidende der Bank), 48 m (-(- 6° C). — n. Block Island (R. I.), 27 m. — Long Island Sound (Van Name 1912). Die bekannte Verbreitung von M. singularis reicht vom Long Island Sund bis auf die Hohe der Casco Bay, wo die Art ausser- halb der Kiiste im Bereiche von Stellwagens Bank gesammelt wurde. Die Art greift also aus dem borealen Gebiet in das boreoark- tische Mischungsgebiet iiber. Man kann sie somit als westatlantisch-panboreal bezeichnen. Nach den wenigen vorliegenden Angaben ist sie eine Seichtwasserform, deren untere vertikale Verbreitungsgrenze die 50 m-Linie nicht ganz erreicht, wahrend die obere Grenze bei 26 ra liegt. An den Fundstellen auf Stellwagens Bank wurden Teniperaturen von + 6° C. (September) mid + 6.67° C. (August) festgestellt. Die Art ist offenbar an Sandboden gebunden und lebt frei im Sande, ohne sich zu fixieren. Molgula verrilli (Name). Literatur. 1912 Caesira verrilli. Van Name in; P. Boston Soc., v. 34 p. 516 f. 20 t. 53 f. 53 — 57. 1914 MolguHna v., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 7. M. verrilli ist eine Tiefseeart, die nur in einem Exemplar vor dem Ostrande von George's Bank (auf 4o''29' N. 66°4' W.) in einer Tiefe von 3184 m bei -|- 3.22° C. auf graueni Tiefseeschlick erbeutet wurde. Wegen aller Einzelheiten verweise ich auf die Beschreibuug V^n Name's; aus eigener Anschauung kenne ich die Art nicht. jr6 ASCiniACKA Moliiulu coniplanata Aid. Ilanc. Tcxtfig. .(. Vollstandige Literatur. 1870 Molgula iom(>laiijlndon, v. 24 p. 442. 1894 C.lanceplani [sic!], Bateson, Mat. Stud. Variation, p. 171. 1896 Molgula eugyroides, I. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 13. 1897 Ctenicella Larueplaini, Pruvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 !'. 5 p. 618. 1809 Lithonephrya eugyranda [Ctenicella lanceplainei [sic!] als Synonym], Giard in: Boulogne Boulonnais, p. ? [fide 1913, Giard, Oeu\T. div., V. 2 p. 107]. 1901 Molgula papulosa, Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 182. 1901 M.p., Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, r. 4 p. 270. 1902 Lithonephrya eugyranda, Damas in: Arch. Biol., v. 18 p. 599. 1903 Molgula tenax, Hartmeyer in: Fauna Arctica, v. 3 p. 137 t. 4 f. 3 t. 7 f. 4 — 9. 1905 Lithonephrya eugyranda [Ctenicella lanceplaini var. microtrema [sic!] als Synonym], Damas in: Arch. Biol., v. 21 p. 164 f. i. 1907 Molgula complanala. Alder & Hancock, Brit. Tun., r. 2 p. 45 f. 37 t. 24 f. i — 6. 1908 M. Lanceplaini, Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, v. 25 p. 127 t. i f. n. 1909 Caesira complanala + C. lanceplaini -\- C. papulosa + C. tenax -j- C. decipiens -\- Ctenicella morgalae, Hartmeyer iu: Bronn's Kl. Ordn., 17.3 suppl. p. 1323; 1323; 1324; 1324; 1324; 1328. 1909 Ctenicella Lanceplaini -{- C.Morgala [sic!], Lahille in: Naturaliste, v. 31 p. 59. 1911 Molgula complanala, E. W.Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 204 1912 Caesira [Molgula] papulosa, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 440. 1912 C. [Af.] tenax -\- C. [M.] eugyroides, Hartmeyer in: Vid. Meddel., v. 63 p. 263; p. 265 f. i — 2. 1912 C. papulosa. Van Name in: P. Boston Soc, i'. 34 p. 497 f. 14 t. 49 f. 34 — 38 t. 73 f. 167. 1912 C. complanala -\- C. p., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, igi2 p. 16. 1912 C.terax [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., f . 77 VI i p. 5. 1912 C. canadensis. Huntsman in: Tr.Canad.In.st., v.g p. 112, 140. ASCIDIACEA 77 (non 1912 C. papulosa. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., i;. 9 p. Ii2, 139). 1914 Molgiilina complanata -\- M . papulosa -{- Ctcnicella morgatae, Hartnieyer in; SB. Ges. I"r. Berlin, 1914 p. 7; 7; 18. 1914 M. papulosa, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. iioi. 1915 M. complanata, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, 1.7 p. 322, 339. 19T6 Molgula papulosa, Redikorzew in: Fauue Russic, Tun. I p. 1 1 f. 11 t. 3 f. 2 1921 M complanata, Hartmeyer in: Meddel. Groul., v. 62 p. 8 f. i. 1922 M. c, Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 10. GeschiclitederArt. Der Artbegriff der Molgula complanata lasst sich historisch auf eine ganze Reihe unabhangig voneinander aufgestellter Arten zuriickzfiihren, von denen neben der Stammform die wichtigsten Molgula papulosa Verrill, Molgula tenax Traust. und Ctenicella Lanceplaini Lacaze sind. Die Synonymic aller dieser Arten wurde erst ziemlich spat erkannt. Heute ist es zweifellos, dass sie und noch einige andere artlich zu- sammen gehoren. Die Art ist scharf gekennzeichnet und der Artbegriff diirfte endgiiltig festgelegt sein. Die Art wurde 1870 zuni ersten Male von Alder & Hancock beschrieben, nacheinem einzigen Exenaplar, welches von Guernsey stammte. Ein Jalir spater beschrieb Verrill die Art zum zweiten Male als Molgula papulosa nacli Stticken von Eastport (Maine). Wieder ein Jahr spater gab Giard eine ganz kurze Beschreibung einer neuen Art von Roscoff, die er LUhoncphrya decipiens benannte und selbst fiir nahe verwandt mit Molgula compla- nata hielt. Tatsachlich sind beide Arten identisch. Zum vierten Male wurde die Art im Jalire 1877 von lyacaze- Duthiers als Ctenicella Lanceplaini (mit einer Reihe von V^arietaten) von der franzosischen Kanalkiiste beschrieben; dieselbe Arbeit enthalt die Beschreibung einer weiteren neuen, gleichfaUs synonymen Art, Ctenicella Morgatae von Morgate (nahe Crozon, Bale de Douarnenez). Die Moglichkeit einer nahcrcn \'er- wandtschaft dieser beiden Arten untereinander wird nicht in Erwagung gezogen, die Identitat von Ctenicella Lanceplaini mit Molgula complanata dagegen verneint. Im Jahre 1883 verofTenthchte Traustedt in einer Bestimmungstabelle eine neue Art, Molgula tenax, ohne Angabe eines Fundortes. Da diese Bestimmungs- tabelle in einer Arbeit iiber westindische Ascidien erscliienen war, glaubte Herdman (1891) dass es sich um eine westindische Art handele. Molgula tenax ist spater von Hartmeyer (1903) an der Hand der Origi- nale nachuntersucht und dabei als gronlandische Art festgestellt worden ; der Typen-Fundort ist Egedes- minde. Die Identitat von Lithonephrya decipiens, wie von Ctenicella Lanceplaini mit Molgula complanata ist zuerst von Hartmeyer (1912 b) ausgesprochen worden, wahrend Van Name (1^12) durch directen Ver- gleich von Exemplaren beider Arten die Synonymie zwischen Molgula papulosa und Molgula tenax als erster festgestellt hat. Der Kreis synonymer Arten wurde dann von Hartmeyer (1921) durch die Vereinigung von Molgula papulosa mit Molgida complanata gesclilossen und gleichzeitig auch noch Ctenicella Morgatae Lacaze und Caesira canadensis Huntsm. — letztere Art auf die Autoritat Van Name's hin — in die Uste der Synonyma aufgenommen. Fundangabe. Westgronland: Disko Fjord. Traustedt leg. [1892]. i Exemplar. Godhavn. Traustedt leg. [1892]. i Exemplar. Egedesminde. Traustedt leg. [1892]. Viele Exemplare. [darunter die Originale von Molgula tenax]. • 78 ASCIDIACKA Fiir Oer: Sandvaag (\'aag6K 5 — 10 Fad. Stecnstmp leg. CVIII. 1 Exemplar \Molgiila steenslfupii Traust. MS.]. Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. \'I. 99. 2 KxL'inplare. Neue Fundangabcn aus der Sainmlung des Berliner Museums: Western Bank, Neu Fundland. 1 Exemplar. Vor der Kobbe Buclit, Danen Insel (Nordvvestspitzbergen), 30 m, Steinc iind viele Algen. Exp. )>01ga« St. 29. Hartlaub leg. 20. VII. 98. i Exemplar. Konig Karls Land, Sclnvedisch Vorland, 83 m, gclber Schlick. Exp. »Helgoland« St. 34. Ronier & Schaudinn leg. 4. VIII. 98. 2 Exeniplare. Insel Texel (Zuider See). Viele Exemplare. Weiteres Vergleichungsmaterial stand mir zur \'^erfugung \-on Eastport (Maine), Westgronland, von der Baren Insel, von Tromso, aus dem Trondhjem Fjord, von den Far Oer and von Roscoff. Besclireibung. Ich habe mich erst kiirzlich (1921) eingehend niit dieser Art, insbesondere mit ilirer inneren Organisation beschaftigt und kann darauf verweisen. Erganzend will icli noch bemerken, dass Michaelsen (1908) die Zahl der Tentakel auf 12 odor mehr angiebt; eine beginnende Fiederung 2. Ordn. hat er nur an den grossten Tentakeln festgestellt, wahrend ich bei den gronlandisclien Exemplaren niemals eine Fiederung 2. Ordn. beobachtet habe. Die oben erwahnten zahlreichen Exemplare \-on Egedesminde variieren in der Koq^erform in der iiblichen Weise .Sie erreichen eine Grosse bis zu 11 mm, doch ist die Mehrzahl nur etwa halb so gross. Die meisten sind an Balanen, Hydroiden u. dgl. befestigt, doch zeigen einige auch keine Spur einer Anheftung; gelegentlich sind sie paarweise aggregiert. Die Oberflache ist mit Sand incrustiert. Die Stiicke von Godhavn und aus dem Disko Fjord sind abgeflacht (besonders letzteres) und sitzen mit breiter Basalflache auf einem Balanus, bzw. einer Pec/ew-Schale. Im allgemeinen betragt der Durchmesser nur selten 10 mm oder mehr, meist haben die Tiere eine Grosse von nur 5 — 6 mm, sodass die Art zu den kleinsten arktischen Ascidienarten gehort. Fiir das grosste ostamerikanische Exemplar giebt Van Name (1912) als Masse 14.5 : 9 : 7 mm an, doch betragt bei der Mehrzahl der amerikanischen Exemplare die Grosse weniger als ^/j dieser Dimensionen. Hancock's Type von Molgula complanata war etwa 8 mm gross, wahrend die Exemplare von der franzo- sischen Kanalkiiste nach L,acaze-Duthiers (1877) gewohnlich nur 5 mm oder etwas mehr, selten einen grossten Durchmesser von 10 mm erreichen. Fiir eines der grossten Exemplare seiner Ctenicella Morgatae giebt Lacaze-Duthiers einen Durchmesser von fast 30 mm an; es kann sich in diesem Falle mir um ein Tier von extremer Grosse handeln. Auch die arktischen Exemplare haben weitaus in der Mehrzahl eine Grosse von nur etwa 5 — 6 mm und erreichen oder iiberschreiten nur selten 10 mm. Die Oberflache ist wohl stets einschhessUch der Siphonen mit Sandkomchen oder auch anderen kleinen Fremdkorpem bedeckt. Die ausseren Siphonen sind stets erkennbar; bei einem Exemplar von Egedesminde (Durchmesser 8 mm) hat der Bran- chialsipho die bemerkenswerte Lange von 4 mm. Die Tiere scheinen nur ausnahmsweise frei zu sein, in der Regel sind sie festgeheftet und zwar bald mit breiter, basaler Flache, bald mit einem meist betrachtlichen Teil der einen Korperhalfte. Ein paar Worte erfordem noch die beiden Exemplare von Konig Karls Land, die sich nachtraghch unter nicht publicierlem Restmaterial der Romer & Schaudinn'schen Ausbeute vorfanden. Sie sind die ASCIDIACEA 79 einzigeu in eineiu rein hocharktischen Gebiete bisher gesammelten Vertreter ihrer Art. Das eine Tier ist oval und niisst 4 : 3 mm, das andere ist rundlich und hat einen Uurchmesser von 5 mm. Aussere Siphonen sind deutlich entwickelt, basal sind Spuren von Anheftung erkennbar. Die ganze Oberflache einschliesslich der Siphonen ist dicht mit Sand iucrustiert. Das Flimmerorgan des einen naher untersuchten Exemplars ist glockenformig, die Offung der Flimmergrube stellt einen einfachen lyangschlitz dar. Das Schema fiir den Kiemensack lautet rechts: D (i) (2) (3) (3) (3) (2) (i) E; links fehlt Falte I bzw. das sie reprasentierende Langsgefass. Neu ist an diesem Schema, dass auch Falte VI bis auf 2 Langsgefasse reduciert sein kann. Sonst bietet die innere Organisation nichts Besonderes. Systematische Bemerkungen. An der artlichen Zusammengehorigkeit der unter dem Namen Molgula complanata von mir hier zusammengefassten Formen kann auf Grund meiner v^rgleichenden Unter- suchungen an Exemplaren aus samtUchen Gebieten, in denen die Art bisher nachgewiesen wurde, ein Zweifel meines Erachtens nicht bestehen. Herdmann (1893 a) hatte aus dem Trondhjem Fjord eine Art mit Molgula eugyroides Traust. von Baliia, trotz den weit getrennten Fundstellen identiiiciert. Unter der Ausbeute Mortensen's aus demselben Fjord befand sich eine Art, die von mir (1912 a), Herdman folgend, mit dessen Exemplaren meine Stiicke zweifellos identisch sind, da sie von derselben Fundstelle stammen, ebenfalls mit M. eugyroides identificiert wurde, da sie in alien wesentlichen Merkmalen mit dieser Traustedt'schen Art iibereinstimmte. Ich habe diese Stiicke aus dem Trondhjem Fjord neuerdings nachuntersucht und habe mich jetzt davon iiberzeugt, dass sie zu M. complanata gehoren. Die Frage, in welchen verwandtschaftlichen Beziehungen die typische M. eugyroides von Bahia zu M. complanata steht, schalte ich hier ganz aus. Icli kenne die Art nicht aus eigener Anschauung. Es handelt sich hier lediglich um die Feststellung, dass die mit M. eugyroides bisher identificierte norwegische Form mit M. complanata identisch ist. Auch das Exemplar aus der Norwegischen Rinne, das Mortensen's Ausbeute enthielt, gehort zu M. complanata. In die L,iteraturliste habe ich deshalb auch nur solche Citate aufgenommen, die ausschliesslich auf die europaische Form Bezug nehmen. Bei den Exemplaren aus dem Trondhjem Fjord felilt Falte I iibrigens vollstandig; die iibrigen Falten besitzen je 3, Falte VII (hier VI) hat nur 2 innere I^angsgefasse. Im Kopenhagener Museum befindet sich ein Exemplar von den Far Oer, das den Manuscript- namen Molgula steenstrupii Traust. tragt. Dieses Stiick, von dessen Weichkorper kaum noch etwas erhalten ist, war offenbar einraal eingetrocknet gewesen. Nach einem erhaltenen Stiickchen Kiemensack zu urteilen kann es sich nur um M. complanata handeln, die iibrigens bei den Far Oer auch von Mortensen ge- sammelt wurde. Brieflich (7. VI. 22) teilt mir Van Name Folgendes rait: In einem Schreiben an ihn hatte Hunts- man die Vermutung ausgesprochen, dass Verrill's Originale von M. papulosa identisch mit M. manhat- tensis seien. Eine Nachuntersuchung der Originale durch Van Name ergab jedoch, dass ='•• 'i'"- ^■"" Van Name als M. papulosa beschriebenen Art entsprechen und nichts mit M . manhattensis zu : n. 8o ASCIDIACr.A H o rizonl ale Verb rcitung. Arktisohc iind borcoarktische Region. Ostkiistc von Nordumcrika: St I.omw. f.olf: rrince l-Mward Island, 27— 36 m (Whitcavcs 1871. 1874 a); Oaspe Hay (Stafford I9ii). — Ncu Fuudlaiid; Western Bank (ncue Angabe). — Bay of l-undy, 18—36 ni (Vcmll & Smith 1873). — Passa- maquoddy Bay: St. Andrews. Ubbegreuze (Huntsman igi2); Ivastport, nalie dcr Ivbbcgrenze ; Treats Island, 18— 36 m (Vcrrill 1S71. Van Name ujii). — Casco Bay, 14^5.1 m (VcrriU & Smith 1873, Vcrrill 1874, 1874 a. Van Name 1912). — vor Cap Cod (6. Chatham), 4i°4o' N. 6g°28'3o" \V., 126 m (Van Name 1912). — George's Bank, 90 m; 4i°i3' N. eC'll'so" W., Q9 m (+7.78°C.) (Van Name low). Cronland: Siidwestgronland : Disko I-'jord ; Oodhavn (ncuc Angubcn) ; l-;Keacsminde (Hartmeyeri903) ; NordreStrOm Fjord, .\i .21 m (—0.5° bis +o.5°C., 33-3 "/ooS), 51— 54 "> (3^ ■! °/oo S ) (Hartmeyer 1921). Wcstfinmarken: Troniso (Hartmeyer 1912)- Barcn Insel: 76''36' N. i8°4o' O., 29 m (Hartmeyer 1903). Spitzbcrncngcbict: zw. Baren- und Hoffnungs Insel, 76°3o' N. 23''o7' O., 48 m (Hartmeyer 1903). — Nordwestspitzbergen ; vor der Kobbo Buoht (Daneu Insel), 30 m (•01ga«). — Konig Karls I^and: Schwedisch Vorland, 85 m (.Helgoland*.) Wcisses Mcer: ohne nahere Angabe (Redikorzew 1916). Boreale und boreolusitanische Region. Ostkiiste von Nordamerika; vor Marthas Vineyard, 18 m (Verrill 1872, Verrill & Smith 1873); Vineyard Soimd, zw. Gay Head und No Mans Land, ticfer als 18 m (Verrill 1871 a). Far Oer: Sandvaag (Vaago), 9 — 18 m (neue Angabe); Nordende von Nolso, ca. 180 m (Hartmeyer 1912 a). Englischer Kanal: Scilly Inseln: St. Marys Island (Michaelsen 1908). — Kanal Inseln: Guernsey (Hancock 1870); Jersey (Koehler 18S5, 1S86). — Nordkiiste von Krankreich : Roscoff mid Umgegeud; He Brehat (Giard 1872, Lacaze-Duthiers 1877); Boulonnais (Giard 1899); Wimereux (Giard 1881). Westkuste von Frankreich: Morgate (Bale de Douarnenez) (Lacaze-Duthiers 1877). Kiiste von Belgien: ohne nahere Angabe (Damas 1902, 1905); Ostende (Beneden & Julin 1884). Kiiste von Holland: I. Texel (Zuider See) (neue Angabe). Norwegische Rinne: 53 Seemeil. n. Hanstholm, 526 m (Hartmeyer 1912 a). Westkiiste von Norwegen: Trondhjem Fjord: vor Roberg. ca. 300, 450 — 540 ra; vor Tautra, ca. 200 ra (Herdman 1893 a, Hartmeyer 1912 a). Die \'erbreitung von Molgula complanata erscheint auf den ersten Blick stark discontinuierlich, wenn man auch annehmen darf, dass diese kleine und unscheinbare Art den Sammlern vielfach entgangen ist, sodass sich manche Liicken in ihrem gegenwartigen Verbreitungsbilde niit der Zeit vermutlich noch schliessen werden. In so gut durchforschten Gebieten, wie in der Nordsee und den danischen Gewassern, wo sie bisher nicht nachgewiesen, sowie an der Kiiste des siidwestlichen Norwegen, wo sie, abgesehen von einem Tiefenfund in der Xon^-egischen Rinne nur im Trondhjem Fjord gefunden wurde, dtirfte sie zum mindesten sehr selten sein. Auch im Bereich der britischen Inseln (einschliesslich der Siidkiiste Englands) ist sie nirgends beobachtet worden. Bei den Kanal Inseln und langs der ganzen franzosischen Kanalkiiste, an der belgischen und hollandischen Kiiste ostlich bis in die Zuider See scheint sie dagegen nirgends selten zu sein, ist stellenweise (z. B. bei Ostende) nach vorUegenden Angaben sehr gemein. Weiter nordlich ist sie bekannt geworden von den Far Oer (in 4 Exemplaren), von Tromso und von der Baren Insel (in je 2 Exem- plaren) und n. 6. bis in die Nahe der Hoffnungs Insel (von hier in etwas grosserer Zahl) ; weiter kennen wir sie von der Danen Insel (in einem Exemplar), von Konig Karls Land (in 2 Exemplaren), aus dem Weissen Meer und von verschiedenen Punkten der Westkiiste Gronlands, wo sie z. B. bei Egedesminde haufiger zu ASCIDIACEA 8l sein scheint, aber keinerwegs zu den gemeinen Arten gerechnet werden darf ; endlich ist sie an der Ostkiiste von Nordamerika vom St. L,orenz Golf bis Marthas Vineyard, also noch etwas siidlich iiber Cap Cod hinaus von einer ganzen Reihe teilweise auch kiistenfernerer Fundstellen nachgewiesen. Uber den Grad der Haufigkeit im ostamerikanischen Verbreitungsgebiet liegen keine bestinnnten Angaben vor. In der Hocharktis ist die Art bisher nur an eiiicr cinzigen Stelle, bei Konig Karls Ivand nachgewiesen worden, sie fehlt aber auch in inanchen niederarktischen Gebieten. Aus dem ostatlantisch-boreoarktischen Gebiet hegen nur die ver- Fig. 4. Molgula complanata Aid. Hanc. einzelten Funde bei Tromso und iin Weissen Meere vor. Besonders verdient vermerkt zu werden, dass sie bisher bei Island nicht gefunden wurde, trotzdem mir gerade von dort ein sehr reiches Material vorgelegen hat. Diese Liicke in der Verbreitung von M. complanata erscheint angesichts ihres Vorkomraens bei den Far Oer und an der Westkuste von Gronland tiergeographisdr nur schwer verstandlich und diirfte ilire nachst- liegende Losung in der Annahme linden, dass weitere Forschungen ihr Vorkoramen bei Island doch noch ergeben werden. Aus dem nordpacifischen Gebiet ist sie nicht bekannt und dort auch kaum zu erwarten. Ich werde weiter unten zu zeigen versuchen, dass diese recht discontinuierUch aninutende Ver- breitung sich trotzdem immerliin erklaren und mit den hydrographischen Verhaltnissen in Einklang bringen lasst. The Ingolf-E.\peditioD. II. 6. 82 ASCmlACKA Vertikalo Vorhroit uiij^. Mol'^ula complauata hat eiiie vertikalc Verlimtuii^, die von (k-r V,h\w- grenze bis zu ciiu-r Tiefo von S-J<' in hcrabreiclit. Nacli lU'ii V(irlii'i;i.n(kn Ti(.'lVnani,'al)i'n scliiiiK'n jcilocli die oheren 50 cxler bo \\\ ilir Haui-tverhreituiigsgchiet zu biUk'n. Nacli olicn j;i.'lil sie l)is an dit- l'*,l)l)(.%Mon/.e, docli liegt ihre obere Tiofengrcnze ini allgemeiniii wohl etwas ticlVr. An ann vdii luiilluss ist. IJic reclite Gonads ist etwas kleiner. Ihre Lage entspricht dor Abbildnng bei Bjcrkaii. Sic lioi^t etwas schrage zur Basoapicalaclise des Koq>crs, vor der Niere, dorsahviirts iiber diese liinausragend . \ciitralwarts etwa l)is zur Mittc ikr Nicre rcicIiLiid, Die Gonaden sind herniaphroditisch. Der Hoden ninnnt die Randzono ein, das Ovar die centralen Partieen. IHelgoland« gesammelt waren, eins in der Deevie Bay (Stor Fjord, Ostspitzbergen) , eins bei Port Wladimir (Murman Kiiste). Zwei weitere Exemplare werden von Redikorzew (1907) eben- falls aus dem Stor Fjord erwahnt und spater (19 16) von ihm beschrieben. Es sind bislier also erst vier Exem- plare bekannt geworden. Zweifellos handelt es sich um eine seltene Art, denn sonst konnte sie unter dem reichen russischen Material von der Murman Kiiste kaum fehlen. Neues Material hat mir nicht vorgelegen. Beschreibung. Meiner friiheren Beschreibung will ich nur einige erganzende Bemerkmigen hin- zufiigen unter Bezugnahme auf Redikorzew 's eingehende Darstellung, die er von seinen Exemplaren ge- geben hat. Auch die letzteren zeigen die characteristische Gestalt, die vomehmlich durch die langen, cylin- drischen Siphonen bedingt wird, die dicht nebeneinander von der Mitte des Vorderendes sich erheben. Redi- korzew's Exemplare sind grosser; sie messen 12 : 10 mm, meine dagegen nur 7 : 7 mm. Die Lange der Sipho- nen ist aber in beiden Fallen die gleiche; der Branchialsipho ist 3 mm, der Atrialsipho 5 mm lang. Bei meinen Exemplaren sind die Siphonen trotz ihrer ansehnlichen lyange zieinlich stark contrahiert, sodass sie in aus- gestreckten Zustande erheblich langer sein werden. Redikorzew beschreibt eine eigenartige Korpermusku- latur, von deren Existenz ich nichts erwahnt habe. Sie besteht aus je einer langs des Endostyls und langs der Dorsalfalte verlaufenden Reihe kurzer, unter sich paralleler, quer zur Basoapicalachse des Tieres ge- stellter Muskelbiindel, ganz ahnlich, wie die Muskelbander von M . siphonalis, nur dass sie hier auf die ventrale und dorsale Mittellinie des Koqaers beschrankt bleiben. Ich habe meine Exemplare daraufhin nach- untersucht und das Vorhandensein dieser Korpermuskulatur bestatigt gefunden. Meine Angaben iiber die Tentakelzahl werden von Redikorzew bestatigt. Ich will noch liinzu- fiigen, dass die Tentakel i. und 2. Ordn. unter sich nicht gleich gross sind; einige Tentakel i. Ordn. zeichnen sich durch besondere Lange aus. Die Tentakel 3. Ordn. tragen nur Fiedem i. Ordn. Unter den rudimentaren Tentakeln lassen sich stellenweise wieder solche 4. und 3. Ordn. unterscheiden. Die Zahlenwerte der inneren lyangsgefiisse auf den Fait en des Kiemensackes miissen insofern berichtigt werden, als sie sich nur auf die iiberhangende ventrale Flache der Falten beziehen. Es sind iibrigens echte, ziemlich hohe Falten vorhanden, was auf meiner Abbildung (t. 8 f. 6) nicht mit geniigender Deuthcli- keit herv'orgeht. Auf der photographischen Wiedergabe einer Kiemensacklialfte bei Redikorzew (t. 3 f. i) sind diese Falten deutlich erkennbar. Die Zahl der Langsgefasse betragt in einem Falle : D (7) (8) (8) (8) (7) (7) (5) E; es sind so ziemUch die doppelten Werte meiner friiheren Angabe. Auch Redikorzew's Zahlen beziehen sich oflfenbar nur auf die eine Faltenseite. Verdoppelt man seine Zahlen, so erhalt man Werte, die mit meinen Angaben durchaus zu vereinigen sind. Danach betragt die Zahl der Langsgefasse auf den Falten im allgemeinen 6 — 8, nur Falte VII hat weniger Gefasse. Den Angaben iiber die Structur der Trichter habe ich nichts hinzuzufiigen. • 88 ASaDIACBA Die fiir cine Molgulide uiiKewohiilich starke ZiUmelunK der Dorsal lalt i' virdicnt lUachtiiiij;: die Ziihne nehmen uhri>;eiis von voni nacli liintcii mil dcr zugloich hreitcr wcrdencKii Dorsallaltc' an I,;int;i' zn. Dor von mir (t. S f. 3) abgebildelo Darni ist /.war zicnilich stark aufwiirts gekriimnit , an drr XWndo- stelle der Dannschlinge aher nicht dorsahviirts iibergebogcn, wie auf dcr Alibiklunjj; bei Redikorzcw (f. 21 ini Text). I.etzteres Vcrhalten kelirt jcdoch bci meincni Tier von (kr Miiniian Kii.stc wieder. lis scheint also, dass die Abbildung Redikorzew's dcni nornialen Verhalten entsprirht. falls wir hci dciu sparliclien Mateiial derartige Scldiisse iiberhaupt ziehen diirfen. Uber Einzelheiten der Leber macht Redikorzew zutreffende Angaben. Dcr Rand dcr beiden Afterlippcn ist glatt. Die linkc Oonadc ist niehr oder weniger halbniondformig gebogen, mit der concaven Seite gegen das \'orderende des Korpers gevvandt. Sie folgt in ilirer Gestalt bis zu einem gewissen Grade der Kriimmung des riicklaufendeu Darnischenkels, ist diesem aber nicht unmittelbar angelagert. Der Hoden greift bei der linken Gonade nach Redikorzew audi auf den hinteren Rand des Ovars iiber, wiihrend er bei der rechten Gonade nur dessen vorderem Rande angelagert ist. Bei meinen Exemplaren scheint der Hoden auch rechts das Ovarium zu umgreifen, doch bin ich nieiner Sache nicht ganz sicher, da die Gonaden meiner Exemplare offenbar auf einem noch jugendlichen Rntwicklungsstadium sich befinden. Die Niere ist ungewohnlich breit und kurz und liegt ziemlich genau parallel zur Dorsoventral- achse des Korpers. Verbreitung. Ostspitzbergen: Stor Fjord: Eingaug in die Deevie Bay, sw. Whales Point uml Konig I.udwig luseln, 28 in (Hartmeyer 1903); bei Cap I«ee, 12.5 — 14.5 m (Redikorzew 1907). Murman Kiiste: Port Wladimir, 69°25' N. 33°io' O., o — 45 m (Hartmeyer 1903). M . romeri ist bisher nur im Stor Fjord und im westlichen Teil der Murman Kiiste, bei Port Wladimir gefunden worden. Danach konnen wir sie als eine niederarktisch-boreoarktische Art bezeichnen. Die vorliegen- den Angaben iiber ihre Vertikalverbreitung lauten samtlich auf sehr geringe Tiefcn und lassen vermuten, dass M. romeri eine ausgesprochene Seichtwasserart ist. Thermopathie und tiergeographische Stellung. Die Thermopathie von M. romeri ist sehr eigenartig. Der Stor Fjord weist keine rein hocharktischen Bedingungen auf. Kr wird noch von schwachen Asten des Golfstromes erreicht und steht hydrographisch etwa in der Mitte zwischen dem hocharktischen Ostspitzbergen und dem niederarktischen Westspitzbergen. Die Russische Gradmessungs Expedition nach Spitzbergen (1899 — 1901) stellte z. B. im Stor Fjord in einer Tiefe von etwa 14 m eine Temperatur von 4- 2.6° C. (Juli) fest. Im westlichen Teil der Murman Kiiste liegen nach Knipowitsch die Temperaturen, abgesehen von den obersten Wasserschichten, die am Ende des Winters auch Temperaturen unter 0° zeigen konnen, stets iiber 0° C. Wahrend die Wintertemperaturen in geringen Tiefen etwa + 2° bis 4° C. betragen, sind Sommertemperaturen fast bis + 10° C. beobachtet worden. So hat Knipowitsch vor dem Kola Fjord in 25- m Tiefe ein Maximum von + 9.6° C. (August) festgestellt. Wir diirfen also vorlaufig annehmen, dass M. romeri constant negative Temperaturen nicht ertragt, sondem nur in Wasser von wenigstens fiir einen Teil des Jahres niedrigpositiver Temperatur gedeiht, anderseits Sommertemperaturen bis zu + 10° C. ertragt bei niedrig positiven Wintertemperaturen von etwa +2°bis + 4°C. Da die Art in Wasser von constant negativer ASCIDIACEA 89 Temperatur nicht v^orkommt unci iiur voriibergehend sommerliche Erwarung bis zu + 10° C. ertragt, vor- wiegend aber auf niedrig positive Temperaturen angewiesen zu sein scheint, so kann man sie innerhalb der Gruppe panarktischer Arten als verhaltnismassig stenotherni hezeichnen. In ihrer Thermopathie zeigt M. ro- mcri eine unverkennbare Annaherung an die Holothurie Chirodota laevis (vgl. von Hofsten 1915 p. 146) und es lassen sich auch die Erorterungen von Hofsten 's uber die Thermopathie dieser Art mehr oder weniger auf M. romeri iibertragen. Es ware angesichts der eigenartigen Thermopatliie von M. romeri von grosstem Interesse, unsere Kenntnisse iiber die Verbreitung dieser Art auf Grund weiteren Materials zu vervollstandi- gen. Die Angaben iiber den Boden, auf dem M. romeri erbeutet wurde, lauten sehr mannigfach, fiir den Stor Fjord: schlaminiger Sand mit Geroll und abgerollter Schiefer mit L,aminarien, fxir die Murman Kiiste: felsig mit Kalkalgen, Sand und Muschelschalen. Es scheint danach, dass sie weichen Boden bevorzugt oder nur dann auf hartem Boden vorkommt, wenn dieser mit Sand oder Pflanzenwuchs bedeckt ist, denn alles deutet darauf hin, dass die Art sich nicht anheftet, sondern frei lebt. Molgula kiaeri Hartmr. Vollstandige I,iteratur. 1901 Molgula kiaeri, Hartmeyer in: Meeresfaima Bergen, fasc. i p. 55 f. 21 — 22. 1909 Caesira A., Hartmeyer in: Brorm's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1323. 1912 C. k., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1912 p. 19. 1914 Molgulina k., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 7. Systematische Bemerkungen. Seit die Art von mir im Jahre 1901 von Bergen beschrieben, ist kein weiteres Material zur Untersuchung gelangt. Die wenigen mir aus der Berliner Sammlung zur Ver- fiigung stehenden Exemplare gestatten keine nach jeder Richtung liin erschopfende Nachuntersuchung. So muss ich mich auf einige erganzende Bemerkungen beschranken. Ich hatte seinerzeit M. kiaeri und M. ro- meri fiir nahe vervvandte Arten gehalten. Das thue ich auch heute noch, glaube aber nicht, dass sie artlich vereinigt werden miissen. Sie stimmen in wichtigen Punkten ihrer Organisation iiberein, so in der Gestalt des Flimmerorgans, das bei beiden Arten becher- bis glockenformig ist, mit schlitzformiger, in der Richtung der I^angsachse des Ganglions verlaufender Offnung und in dem Besitz einer gezahnten Dorsalfalte. Die friiher angegebene Zahl von etwa 10 Tentakeln bezieht sich auf die Tentakel i. und 2. Ordn.; es sind aber auch noch Tentakel 3. Ordn. vorhanden, die wesentlich kleiner sind, als jene von M. romeri und moglicher- weise kommen auch noch rudimentare Tentakel vor. So scheinen die Verhaltnisse des Tentakelringes keine wesentlichen Unterschiede von denen der M. romeri zu zeigen, doch bedarf diese Frage an gunstigem Material der Nachpriifung. M^-kiaeri besitzt echte Falten, wie M. romeri und eine £«gyra-artige Anordnung der Kiemen- spalten in den Infundibulis. Die Zahl der inneren Langsgefasse ist hoher, als ich friilier angegeben, weil jene Zahlenwerte sich nur auf die iiberhangende Flache der Falten beziehen. Doch war der einzige mir zur Ver- fiigung stehende Kiemensack zu stark geschrumpft, um sichere Zahlen geben zu konnen. Ebenso muss wei- teren Untersuchungen iiberlassen werden festzustellen, ob in den grossen, d. h. von den Quergefassen i. Ordn. begrenzten Feldem nur ein Infundibulum, oder zwei (wie bei M. romeri) vorkommen. In der ventralen Partie des Kiemensackes habe ich 2 Infundibula in jedem Felde erkannt, die dorsale Partie war fiir eine sicliere The IngolfExpedition. II. 6. '^ 90 ASacIACEA Feststellung zu stark geschrumpft. Die liannschliiige ist in manchcii Fallen an dri Wcndcstdlc doisahviirls starker iibergebogen, als bei dciu abgebildeten Tier (f. 21). Der riicklanlende 1 >ainischenkel erliall daduroh eine niehr S-fomiige Gcstalt. Zwischen deni absteigenden Ast des Darmes uiul deni luiddarni hleibt stets ein anschnlicher Rauni, der zunv grossten Teil \(>n der linken Gonade ausgefiillt wird, die sicli an ersteren dicht anlegt, den Enddarni aber niclit heriilirt, sondern durch eincn deutlichen Zwischenrauni von ihni getrennt bleibt. Auf der Figur aus dem Jalire 1901 berulirt die Gonade auch den Knddann, diese Beriilirung ist aber durch eine auf Contraction beruhendc Faltung des Weiclikorpers vorgetiiuscht worden; wird die Falte ausgegliittet, so entsteht ein Zwischenrauni zwischen Gonade nml I'nddanu. Weniger in der Form der DamisdUinge, als in der Gestalt der Gonade und ihrer Lagebezieliung zuiu Darni scheint ein Unterschied zwischen M. rdincri und M. kiacri zu bestehen. Ein weiteres unterscheidendes Merkmal liefert die Musku- latur. Die eigentiinilichen, bandartig langs der ventralen und dorsalen Mittellinie des Korpers angeordneten Reilien kurzer, paralleler Quermuskeln felilen bei M. kiaeri. An deren Stelle ist eine Korpermuskulatur vorhanden, die aus einem Netzwerk in alien Richtungen sicli kreuzender, aber sehr zarter Muskelfasern besteht und nur bei starkerer Vergrosserung sichtbar wird. Endlich sei auch noch auf die abweichende Lage und die \'iel geringere Lange der ausseren Siphonen von M. kiaeri hingewiesen. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Bergen: Hjelte Fjord, 95, no — 120111 (Hartmeyer 1901). M. kiaeri ist bisher nur bei Bergen und zwar ausschliesslich im Hjelte Fjord, an zwei Stationen von alinlidier Tiefe gesammelt worden. Als Bodenart wird fiir beide Stationen sandiger Schlick angegeben, was dem Molguliden-Character der Art entspricht. Die jahrliche Temperaturamplitude im Hjelte Fjord betragt nach Nordgaard (1904) in 100 m nahezu + 4° C. ; die Temperatur in dieser Tiefe liegt in der Kegel zwischen + 6.5° und +8°C., kann aber im Spatherbst (November) ein Maximum von + 10° C. erreichen. Zur Zeit konnen wir M. kiaeri als eine nordlich-boreale Art bezeichnen, die in massiger Tiefe (um 100 m herum) unter ziem- lich constanten Temperaturen (meist zwischen + 6.5° und + 8° C.) auf weichem Boden lebt. Molgula oculata Forb. Textfig. 5. Vollstandige Literatur. 1848 Molgula oculala, E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. i p. 36 t. D f. 6. ?i848 Ascidia conchilega (non O. F. Miiller 1776, 1788), E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. i p. 35. 1850 Molgula oculata, Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. •• 1851 M. 0., E. Forbes in: Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 242. 1852 M. ocelata [sic!]. Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1851 p. 17. 1856 M. oculata, P. H. Gosse, Man. mar. Zool., v. 2 p. 35. 1861 M. 0., R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., t;. 30 p. 19. 1862 M. o., Ansted & R. G. Latham, Chann. Isl., p. 219. 1863 Ascidia conchilega (non O. F. Miiller 1776), Alder in: Mennell in: Tr. Tyneside Club, v. 3 IV p. 262. 1865 Molgula c. Alder in: Nat. Hist. Tr. Northumb., v. i I p. 11. 1866 M. oculata, Mac Intosh in: P. R. Soc. Edinb., v. 5 p. 605. ASCIDIACEA 91 874 M. iubulosa (non E. Forbes 1848), Lacaze-Duthicrs in; Arch. Zool. exper., v. 3 p. 127 t. 3—5, 5 bis, 10, 11, 19—27- 875 M. occulta, Kupffer iu: Ber. Koiiiin. D. Meere, v. 2 p. 224. 876 Cynthia conchylena [sic!], Storm in: Norske Selsk. Skr., v. 8 p. 80. 877 Anurella Roscovita -\- A . oculala-^A. solenota -\- A . Bleizi, Lacaze-Duthiers in: Arch. /,ool. expcr., v. 6 p. 499; P- 5i .(. 1907 M. concliiUga + A/, ociilala. Alder S: Hancock, llrit. Tun., r. ; p. .(i f if t ■: ? t. .(S f. i ./. 3 p. 96; v. 2 p.48 t. 2 1 f. 7-10. 1908 .W, oPommerania« w. Hirtshals und bei Arendal gesamraelt hatte. Das Jahr 1877 bringt die von Lacaze-Duthiers begriindete Gattung Anurella, deren T>-pus fiinf Arten bilden: A. Roscovita (die als neue Art erkannte M. tuhulosa aus dem Jahre 1874), zwei weitere neue Arten, A. solenota und A. Bleizi, ferner A. oculata (Forb.) und endlich A. simplex (Aid. Hanc). Heute werden die vier ersten Arten als M. oculata vereinigt, A. simplex dagegen ist identisch mit M. manhattensis. AUe fiinf Arten wurden an der franzosischen Kanalkiiste gesammelt. Traustedt (1880) fiihrt drei Arten auf, M. occulta, eine neue Art, M.psammodes (von Laeso), die von Kiaer (1893) fiir iden- ASCIDIACEA 93 tisch mit ersterer erkljirt wurdc und endlich einc nur vorbehaltlich mit der niediterranen M. impiira Hell, identificierte Art von Bergen, fiir die er, falls sie sicli als verschieden herausstellen soUte, den Namen M. Ko- rcni vorsieht. Diese Art, die dann 1883 bei Trail stedt als M. koi-eni neben M. impura gefiilirt wird, gait bis in die neueste Zeit als eine ganz unsichere Art, konnte aber kiirzlich von Hartmeyer (1922) durch Nach- untersuchung der Originale als ein Synonym von M. oculata festgestellt werden. Von Damas wird 1905 die Identitat von A. roscovita mit M. occulta nachgewiesen, wahrend Hartmej'er (1912 c) M. oculata und M. occulta vereinigt. In der ocM/flte-Gruppc fiihrt Hartmeyer (1912 b) dann nur noch drei Arten auf, M . ocu- lata, M. solcnota, die vielleicht nur eine Jugendform von ersterer darstellt und M. bleizi. Im Jahre 1915 wird in Ap stein's l,iste der nomina conservanda M. oculata als Typus der Gattung Molgula gemeinsam von Sluiter, Michaelsen und Hartmeyer festgelegt. Fundangabe. Mahon, Menorca. M. Braun leg. Mus. Berlin. Zahlreiche Exemplare. An Vergleichsmaterial aus der Berliner Sammlung standen mir Exemplare von folgendcn I^ocali- taten zur Verfiigung: Trondhjem Fjord, Bergen, Arendal, Ostende, Roscoff, Plymouth, Shetland, Lesina und Neapel. Beschreibung. Zur inneren Organisation dieser Art liabe ich keine Bemerkungen zu machen. Hs existieren zahlreiche, mehr oder weniger ausfiilirliche Beschreibungen, die ausreichendes Tatsachenmaterial fiir eine erschopfende Diagnose von M. oculata liefem. Einige Angaben iiber die Grosse der Art an den verschiedenen Fundstellen mogen hier Platz finden. Der Korjjer ist stets von langlich-ovalerGestalt mit verkiirzterBasoapicalachse. Fiir Neapeler Exemplare giebt Traustedt (1883) eine Grosse von 20 : 25 mm an; bei Exemplaren der Berliner Sammlung von dort betragt die Maximalgrosse 21 : 30 mm. Norwegische Exemplare erreichen 25 : 32 mm (Trondhjem Fjord), 16 : 25 mm (Bergen), 20 : 30 mm (Arendal, nacli Kupffer). Ein Stiick von Shetland misst 19 : 28 mm, ein anderes von Ostende 18 : 28 mm. Es besteht also keinerlei nennenswerte Differenz in der Grosse zwischen mediterranen und borealen Exemplaren, wie zwischen borealen Exemplaren verschiedener Fundgebiete. Eine bemerkens- werte Ausnahme bilden lediglich die aus dem westlichen Teil des Kanals stanimenden Stiicke. Hier erreicht die Art an der englischen, wie an der franzosischen Kiiste eine Grosse, die ungefahr das Doppelte der durch- schnittlichen Grosse betragt. Von Plymouth habe ich Exemplare, die 32 : 58 und 37 : 55 mm messen, von Roscoflf noch grossere, 49 : 64, 54 : 65 mm. Lacaze-Duthiers giebt fiir Exemplare von der franzosischen Kanalkiiste an : 50 — 60 — 70 mm grosster, 50 mm kleiuster Durchmesser. Die Falle, dass Arten in einem eng begrenztem Areal ihres Verbreitungsgebietes eine weit iiber das normale Maass hinausgehende Grossenent- wicklung zeigen, sind selten. Ich erinnere an Bostnchobranchus pilularis, der auch an einzelnen Stellen seines ausgedehnten Verbreitungsgebietes, z. B. in der Buzzards Bay, eine ungewohnliche Grosse erreicht. Diese Erscheinung deutet auf ganz besonders gunstige Bedingungen hin, die die Art an der betreffenden Fundstelle finden muss. Die Oberflache von M. oculata ist in der Regel mit Fremdkorpern aller Art, meist aus etwas groberem Material, diclit bedeckt. Systematische Bemerkungen. Als zweifelhaftes Citat muss die von Storm (1870 94 ASCIDIACKA Trondhjeni Fjord als Cynlliia conchylega aufgcfiilirte Art gelloii. kli Iiaho inicli kiirzlicli da/.u geaussert (1922 a). Nichts mit unserer Art /ii lluin liahoii die voii Jacohsohn (1892) als M.oculata und M. occulta aus doin Woissen Meer enviihnten b'ormen. Das Notige darixbor winl uuter Microcosmus glacialis (Sars) niit- geteilt. Audi die von Traustedt (1S80) von Gronland angefiilirten Exemplare von M. occulta diirften einer anderen Art angehoren. Nalieres dariiber iin Cai)itd iibcr die horizontale Verbreitung. Die von Metcalf (1900) von Neapel unler dem Namen Molgula arenosa erwahnte Art entspricht walirscheinlich M. ocitlala, hat jedenfalls nidits mit Eugyra arenosa zu tliun. Ritter (1913 a) ervvahnt aus dem Gebict des Vineyard Sundes eine Molgula koreni, deren Bestim- mung er zweifdhaft liisst. Wie \'an Name mir Ijrieflidi (21. VII. 22) mittoilt, hat er die Stiicke, 2 an Zahl, nadigepriift und dabei ihre Identitat mit M. robusta festgestellt. Horizontale Verbreitung. Boreoarktische Region. Westfinmarken: Hjerto, Bodo, 7 — 9 ni (Bjerkan 1908). Ostfinmarken: Osterbotten, Porsanger Fjord, 90 — room ( — 1.15° C. in 90111) (Bjerkan 1905). Borcalc und boreolusitanischc Region. Shetland: ohne niihere Angabe (Hartmeyer 191 5 a). Hebriden: Minch, tiefes Wasser [ca. loom] (Mac Intosh 1S66). Irland: Westkiiste: Roundstone Bay; z\v. Hard Islands und Inishlackeu, 18 m (Hartmeyer 1915 a); (lalway (Alder & Hancock 1907, Hartmeyer 1915 a) ; Berehaven, Bantry Bay, 18 m (Haddon 1886). — Ostkiiste: Kiisten von Antrim und Down (Forbes 1848, Alder & Hancock 1907); vor Browns Bay, I,arne District, 12 m (Buchanan-Wollaston 1907). Westkiiste von Schottland: Firth of Clyde: (Alder & Hancock 1907, Hartmeyer 1915 a); Lamlash Bay; Loch Ranza (Rankin 1901). Irische See: Isle of Man: zw. Port Erin und the Calf; vor Spanish Head; 18 — 36 m; Bradda Head, 27 m (Herdman 1886); Port Soderick Bay (Herdman 1889a); Bay Fine; Halfway Rock; 18 — 36m (Herdman 1889b). linglischer Kanal: westlicher Teil, 75 — 83 m (Hartmeyer I9i2d). — Siidkiiste von England: Falmouth, Helford River (Cocks 1850); PljTnouth: 45 m (Forbes 1848); Eddystone Groimds bis Start Point, nahe der 54 m Linie (Allen 1899); Mew- stone Ledge; vor Mewstone; Eddystone Grounds (Allen 1904); Queen's Ground; MiUbay Channel; Yealm (Hartmeyer 1915). — - Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Guernsey (Alder & Hancock 1907, Hartmeyer 1915 a). — Nordkiiste von Frankreich: Saint-Pol de Leon; He de Batz; Roscoff; He Brehat; Saint-Quay; Portrieux; Saint-Malo; He Ago (Lacaze- Duthiers 1877); I. Tatihou (Damas 1902); Saint- Vaast-la-Hougue ; Luc-sur-Mer (Pizon 1898); Kiisten der Bretagne (Pruvot 1897). Westkiiste von Frankreich: Morgate (Bale de Douarnenez) ; Les Sables d'Olonne (Lacaze-Duthiers 1877). Kiiste von Belgien: Ostende (Damas 1905). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: Firth of Forth; Cullercoats (Hartmeyer 1915 a); Kiiste von Northumberland (Alder & Hancock 1907); Kiiste von Durham (Alder 1865); Aestuar des Crouch River (Vanstone 1894). — Dogger Bank (Alder 1863a); zw. Hornsriff und der Kleinen SchHck Bank, 55''25'5" N. 7°25' O. (Michaelsen 1908). Skagerak: 8 Meil. w. Hirtshals, 66 m (7°2 C, 35.5 "/oo S) (Kupffer 1875 ); Kiiste von Bohuslan: Gullmar Fjord (StSngholmen, ca, 30 m; Spattan, ca. 10 m) (Carlsson 1918). Kattegat: Laeso, 21 — 23 m (Traustedt 1880); s. w. Anholt, 22 m (-j- 12.7° C.) ; s. 6. Laeso, 30 — 32 m (-f- 13 — 14° C.) (Traustedt 1893). Sund: Malmo, 15 m (Lonnberg 1898). Slid- und Westkiiste von Norwegen: 10 — 40m (Kiaer 1893); Arendal, 18 — 36 m (Kupffer 1875); Hvidingso (Hartmeyer 1901); Bergen: (Traustedt 1880); Herlo Fjord, 40 — 65m; Hjelte Fjord, 30 — 35 m; Skjaergaard, 6 — 8, 40 — 60, 95m (Hart- me3-er 1901); Trondhjem Fjord: I. Garten, ca. 5 m; bei Hard (Skorn Fjord), 10 — 20 m; I. Rolso (Borgen Fjord), 2 — 10 m (Hartmeyer 1922 a). ASCIDIACEA 95 Mediterrane Region. Westliches Mitteliiieer: Menorca (neue Angabe) ; Neapel (Traustedt 1883, Metcalf igoo). Adria: Golf von Triest (Graeffe 1903); Lesina (Heller 1877). Marmara Meer: (Ostrooumoff i8g6); Bosporus (Radde 1899). Die Verbreitung von Molgula oculata beschrJinkt sich auf das Mittelmeer und das ostatlantisch- boreale Gebiet. In erster Linie interessiert uns hier das Vorkommen in arktischen Gebieten. In der eigent- lichen arktischen Region fehlt die Art voUstandig. Ini boreoarktischen Mischungsgebiet der norwegischen Fig. 5. Molgula oculata Forb. Kiiste ist sie nur an zwei Punkten gefunden worden, bei Bodo, vor dem Eingang zum West Fjord, also un- mittelbar an der Grenze gegen das boreale Gebiet, und im Porsanger Fjord. Von jeder Fundstelle ist nur ein Exemplar bekannt geworden. Beide Angaben haben Bjerkan (1905, 1908) zum Autor, sodass an der Richtigkeit der Bestiramung billigerweise nicht gezweifelt werden kann. Alle sonstigen Angaben iiber das Vorkommen von M. oculata in arktischen Gebieten sind nicht aufrecht zu halten. Jacobsohn's (1892) M. oculata aus dem Weissen Meer entspricht sicher, seine von derselben Fundstelle gemeldete M. occulta sehr wahrscheinlich Microcosmiis glacialis (Sars). Redikorzew hat M. oculata unter seineni reichen Mate- rial aus dem Weissen Meer nicht vorgelegen, sodass es so gut wie ausgeschlossen ist, dass sie dort vorkommt. Traustedt erwahnt M. occulta von Westgronland (Sukkcrtoppen, Godthaab). Hier kann es sicli nur eine 96 ASCIDIACBA irrtiimliche Bestiinmung odcr eine falscho Fundortsaiisabc handeln. Relcgstiicke ini Kopenhagener Museum waren leidor niclit aufzutinden. Aber die Tatsache, dass ich uiitcr nu'iiK'iu uiigewohnlich reichen westgron- liindischou Material kciu lvxiiu])lar diosiT Art aufgofiiiuloii, wie die' aul ('.ruiul iler Vcrhreitung von M. ocii- lata bcsteliende Jiusserst geringe Walirscheinliclikeit ihres \'orkonimens an der Kiistc \<)n Westgronland lassen es ratsam erecheinen. die Art aus der gronljindischen Fauna zu streichen. Abgesehen von den beidcn l-'undstellen im nordlichen Norwegen ist die Art nahezu ini ganzen ostatlantisch-borealen Gebiet verbreitet. Hire nordliche Grenze bildcn die Shetland. Die Far Oer erreicht sie niclit inelir. In der Nordsee ist sie, abgesehen von mehreren Fundstellen an der Ostkiiste Grossbritanniens nur auf der Dogger Bank und zwisdien Homsriff und der Kleinen Schlick Bank gefunden worden. Im Kattegat ist sie nur aus deni tieferen ostlichen Teil bekannt. Siidlich geht sie bis in den Sund, felilt aber in den Belteii und der iibrigen Beltsee. An der norwegisdien Kiiste ist sie an verschiedenen Stellen gefunden. An der Westkiiste Frankreichs ist sie siidlidi bis Les Sables d'Olonnes nachgewiesen. Auf Einzelheiten iiber ihre Verbreitung im Mittelmeer gehe idi hier nidit ein. Vertikale Verbreitung, Thermopathie und Okologie. Die Tiefen, in denen M. ocM/aia lebt, sind durdiweg gering. Es ist nicht ein einziger Fall bekannt, wo sie die 100 m I,inie iiberschreitet. Ganz nalie dieser Linie ist sie im Skjaergaard bei Bergen (95 m) und an ihrer nordlichsten Fundstelle, im Porsanger Fjord (90 m) gefunden worden. Mac Intosh (1866) giebt als Fundstelle Minch, tiefes Wasser an; die Tiefe des Alindi Kanals betragt etwa 100 m. In der Regel liegt die untere Tiefengrenze aber bei etwa 60 m oder audi noch weniger. Die obere Grenze beginnt meist in einer Tiefe von etwa 10 — 15 m, nicht selten aber auch noch hoher. An der franzosischen Kanalkiiste kommt die Art von der Ebbegrenze bis etwa 30 m tief \'or. Im Porsanger Fjord wurde an der Fundstelle eine Temperatur von — 1.15° C. festgestellt. Es handelt sich bei dieser Temperaturmessung, die vom » Michael Sars« ausgefuhrt wurde, um den ungewohnlich kalten Som- mer des Jahres 1900. In normalen Jahren sind die Temperaturen in diesem Fjord wahrend des ganzen Jahres niedrig positiv und schwanken in 100 m Tiefe zwischen etwa + 2° und + 3° C. Im West Fjord ist die Tem- peratur in geringen Tief en — aus denen der Fund bei Bodo stammt — niedriger, als in den Fjorden des siid- lichen Norwegen, wahrend in grosseren Tief en ziemlich dieselben constanten Jahrestemperaturen von -[- 6° bis + 7° C. herrschen, wie im siidlichen Norwegen. M. octilata kommt auf sehr verschiedenartigem Boden vor, auf felsigera und steinigem Boden so gut, wie auf Sand, sandigem oder reinen Schlick, mit Steinen oder Schalen vermischt. Bedingung scheint zu sein, dass sie das notige Material an groberen Steinchen, Schalen- triimmem u. dgl. findet, mit dem sie sich einzuhiillen pflegt. Tiergeographische Stellung. M. octilata ist als eine mediterran-ostatlantisch-panboreale Art zu bezeichnen, die aber im boreoarktischen Mischungsgebiet nur ganz vereinzelt auftritt, in der Arktis dagegen nirgends nachgewiesen ist. Sie ist offenbar ein mediterraner Einwanderer, scheint aber im Kanalgebiet, ins- besondere in dessen westlichem Teil, wo sie eine weit iiber das gewohnHche Maass hinausgehende Grosse erreicht, besonders giinstige Bedingungen gefunden zu haben. Im iibrigen zeigt sie innerhalb des ganzen borealen Verbreitungsgebietes keine wesentHchen Unterschiede in Bezug auf die Grosse. tjber die Grossen- verhaltnisse der boreoarktischen Exemplare liegen leider keine Angaben vor. Die Art ist eine ganz ausge- sprochene Seichtwasserform, die meist in Tiefen von etwa 10 bis 60 m lebt, nach oben gelegentlich bis zur ASCIDIACEA 97 hinaufsteigt, die loo ni-Linie aber nicht mehr iiberschreitet. Innerhalb der Gruppe mediterran-borealer Arten gehort sie zu den selir eurythermen Fornieii, da sie bis in das boreoarktische Mischungsgebiet vordringt. Sie vermag einerseits unter constant niedrig positiven Temperaturen zu leben, anderseits ertragt sie (im Mittelmeer) Jahrestemperaturen, die nicht nnter + 13° C. sinken. Negative Temperaturen scheint sie nur in Ausnahmef alien, nicht als regelmassig wiederkehrende jahreszeitliche Erscheinung und dann jedenfalls nur ganz voriibergehend zu ertragen. Molgula citrina Aid. Hanc. Textfig. 6. Vollstandige Literatur. 1848 Molgula citrina, Alder & Hancock MS. in: Alder in: Tr. Tyneside Chib, v. i p. 198. 1850 M.C., Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. 1869 M. c, A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 303. 1871 A/, littoralis, A. E. VeTill in: Anier. I. Sd., ser. 3 n. i p. 56 f. 4 a. 1872 M. L, A. E. Verrill in; Anier. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 211. 1872 GymnocysHs comosa. f.iard in: Arch. Zool. exper., v.i p. 403, 405. 1873 Molgula nana, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v.i p. 136. 1874 M. littoralis, A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 M. I., Whiteaves in: Anier. I. Sci., ser. 3 t). 7 p. 217. 1875 M. nana, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 226. 1877 M. echinosiphonica, Lacaze-Duthiers in: Arch. Zool. exper., v. 6 p. 5O9 t. 19. 1879 M. littoralis, A. E. Verrill. Check-L. mar. Invert., p. 27. 1880 M. nana, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 426. 1880 M. n., Traustedt in: Zool. Anz., v. 3 p. 469. 1881 M. citrina, Leslie & Herdman in: P. phys. Soc. Edinb., r. 6 p. 226. 1883 M.nana, Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. iii. 1884 Molgula sp. (?M.nana). Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb.. 1.32 II p. 229. 1885 M. nuda, N. Wagner, Wirbell. Weiss. Meer., v. i p. 154 t. 21 £. i, 2. 12. 1886 M.nana, Swederus in: Aurivillius in: Bih. Svenska Ak., v. 11 nr. 4 p. 16. 1889 M. citrina, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 3 p. 255 t. 13 f. 7 — 12. 1891 M. echinosiphonica + M. nuda-\-M. citrina -j-M. nana-\-M. littoralis -\- Gymnocystis comosa. Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 568, 569. 1892 M.nana -\- M. septentrionalis va.r. nudj,, Jacobsohu in: Trav. Soc. ,St.-Petersb., y. 23 II p. 159. if>t; '("'S. 1893 M.nana, Knipowitsch in: Rev. Sci. St.-Petersb., v 4 p. 46. 1893 M.n., Stieren in: SB. Ges. Dorpat., v. 10 p. 293. 1893 M. n., J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., i.Sg3 nr. 9 p. 76 t. 4 f. 43 — 44. 1893 M.n., Traustedt in: Udb. Hauchs Togter, p. 313. 1893 M. citrina, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 7 p. 77. 1894 M. c, Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 63 p. 530. 1895 M.nana, Knipowitsch in: Bull. Ac. St.-Petersb., ser. 5 u. 3 p. 469. 1896 M. n. -\- M. arctica, J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp.. v. 7 nr. 23 III p. 14; p. 14 t. 5 i. 3—7. 1897 M. citrina, Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 66 p. 447. 1897 ^- echinosiphonica (part.), Pruvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 f. 5 p. 618 1899 Gymnocystis comosa, Giard in: Boulogne Boulonnais, p. ? [fide 1913, Giard. Oeuvr. div., 1. 2 p. m;]. 1901 Molgula citrina, J.Rankin in: Hand. nat. Hist. Glasgow, p. 181. iqoi M. nana, Hartmeyer in: Meeresfaima Bergen, fasc. i p. 51 f. 15 — 16. T901 M. littoralis, Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 270. 1903 M. arctica -\- M.nana, Hartmeyer in: Fauna arctica, (■.3 p. 131; 15*'. 373- The Ingolf-Expctiiuon. 11. 6. '3 qS ASCiniACKA IQ05 yi. cilrtHti. A. M Ni. St>. ivjot* M- ■ J Clark iu: X'iitorin Hist.; Coriiwull r. 1 p. 157. n)ix< M.»,iMii. Hartmoycr iu: WissMi-iTcsuntiTs , Helg. r'. 8 p. 122. iiKKi M.M, Roitikor/cw in; Trav. S«h- St r^'tersb , I'. 37 I p. 307, {og. 1007 M.n., Ki'dikor/iw in: Annnaire Mus. St.-PHersb., t'. 11 p. I2f). 132, 153. i»07 M. fchiHosiphonii:ti, Buchanan- Wollnstou in: Sci. Invest, l-'ish. Ireland, ido > III p..). n>07 M. HatM. Tliicl iu: Ark. Zool.. v. 4 p. yi>. 1907 M. cihriHa. Aider & Hancock. Brit. Tun., r. 2 p. 02 f. 46—47 t. 2b f. 5 i) t. 27 f. 6 -S t. 28 f. 3 — 5 t. 40 f. 4 t. 4K f. 3. 1907 M.birtilai, Kcdikorzcw in: Zool. Anx , i. 31 p. 322. 1007 M . hiruhf [sic!\ Scclijjer in: Zool. Centralbl.. i\ 14 p. 457, looS M. n9I2 Caesira [.W.J arctica -\- C. [A/.] cilrina, Hartmeyer in: SB. (ies. Tr. Berlin, 1911 p. 439; 440. 1912 C cilrina -\- C . arctica -\- C. birulai -{- C . comosa , Hartmeyer in: SB. <>es. Fr. Berlin, 1912 p. i6; 16; 17; 19. 1912 C. citrina. Van Name in: I'. Boston Soc, v. 34 p. 488 f. 10 — 11 t jS f. 2i> 30 t. 73 f. 163. 1912 C. littoralis, Huntsniau in: Tr. Canad. Inst., !'. 9 p. 112, 142. 1913 ?Molgula cilrina, W. K. Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull Hiir I'i.sh., ,.31 I p. 139; II p. 729. 1914 M. arclica -\- M. birtilai -\- M. cilrina. Hartmeyer iu: SB. Ges. I'r. Berlin, i'ii4 p. 7. 1915 M. cilrina, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 323, 340. 1915 M.c, Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invest. Fish. Ireland, ji)i | 111 p. ()8. 1916 M. c. -\- M. arctica -}- M. birulai, Rcdikorzew in: Faune Russie. Tun. 1 p qS f. 171. 2 f. 4 t 4 f. 12; p. 103 f. 18 t. 3 f. 3; p. 106 f. 20 t. 2 f. 3 t. 4 f. 13. 1918 Caesira [-■V/.] cilrina, Carlsson in: Ark. Zool., i'. 11 nr. 20 p. 4. Geschichte der Art. Die artliche Zusammengehorigkeit der hier als synonym l>ctrachteteii Arteii ist erst in neuerer Zeit erkannt worden, fiir zwei Arten, M. arctica Kiaer und M. birulai Rdkrzw. wird die Identitat mit M. citrina hier neu ausgesprochen. Zura ersten Male wurde die Art als M. citrina im Jahre 1848 durch Alder & Hancock von CuUercoats und Whitley beschrieben. Als nachstes Synonym folgt M. littoralis, 1871 durch Verrill von Eastport (Maine) nur nach ausseren Merkmalen characterisiert. Im folgenden Jahre schuf Giard die Gattung Gymnocystis und stellte neben den Typus G. ampulloidcs pro\'isorisch eine neue, ganz ungeniigend gekennzeichnete Art von Roscoff in seine Gattung, die er G. comosa nannte. Spater (1899) hat er diese Art als identisch mit M. echinosiphonica bezeichnet. Wieder ein Jahr spater folgt Kupffer mit seiner M. nana aus der Beltsee (Colberger Heide). Das fiinfte Synonym ist M. echinosiphonica, die 1877 durch lyacaze-Duthiers nach Exemplaren von Roscoff aufgestellt wurde, mit dem Bemerken, dass seine neue Art mit keiner der bekannten Molgula- Axt&n verwechselt werden konne. Wieder einige Jahre spater, 1S85, beschrieb Wagner aus dem Weissen Meer auf Grund eines einzigen Exemplars, das er zunachst fiir eine junge M . gronlandica (= M . retortiformis) gehalten hatte, eine weitere synonyme Art, M.mida. Jacob- sohn (1892) hielt diese Art fiir eine \^arietat von M. septentrionalis (= M. siphonalis) und fiihrt daneben ebenfalls aus dem Weissen Meer M. nana als gute Art an. Traustedt dagegen bezeichnete bereits 1886 M. nuda als vermutlich synonym mit .1/. nana und Hartmeyer (1903) stellte die Identitat beider Arten ASCIDIACEA 99 fest. I'ie l,iste der Syiion\-inu wird danu iin Jalire iHgb durcli Kiaer uiii einc weitere Art, M. aixlica von Gjesvaer vennehrt. Die Identitiit dieser Art mit M. citrina wurde von Hartnieyer (1912 b) bereits vermutet, wird aber erst in dieser Arbeit endgitltig anerkannl Ini Jahre 1912 wird die bis dahin unsichere Art M. litto- ralis durch \'an Name nachuntersucht niit dem Ergebnis, dass er sie als SynonA'ni zu M. citrina stellt. llartnuyer (1912 b) t'oljj;t ihni dariii und fiigt als weitere Synonynie M . nana und M. echinosiphonica hinzu. worin wiederuni \^an Name ihm beistimnit. tJber die beiden Iiier neu aufgenonmienen Synonynie M. arctica und M . biiulai wird uuter »Systematische Bemerkungen« nocli einiges gesagt werden. Fundangabe. Island: Reykjavik, am Strande. A. C. Johansen leg. 27. IX. 00. i Exemplar. Grindavik. B. Sffinmndsson leg. 4. VIII. 95. 4 Exemplare. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner und Hamburger Mu.seunis: Neu Fundland: St. Johns Hafen, bis 14 m; Trinity, Goose Cove, Ebbestrand; Trinity, S. W. Hafen, Ebbe- strand; Placentia, Ebbestrand, Felsen u. Pfahle. E. Hentschel leg. VII. 1910. Zahl- reiche Exemplare. Fano Sund. Mus. Kiel. 2 Exemplare. Beltsee, zwischen Alsen und Fehmam, 35 — J2 m. »Poseidon«-Terminfahrt St. O2 — O3, V. 1908. i Exemplar. Sonstiges Vergleichsmaterial lag mir vor aus der Bay of Fundy, von den Shetland, aus der Blacksod Bay, von Roscoff, Helgoland, Bergen und Tromso, aus dem Mogilnoje See und dem Weissen Meer. Beschreibung. Durch eine geniigende Zahl von Beschreibungen, deren ausfiilirlichste und beste diejenige Van Name's (1912) fiir die ostamerikanische Art ist, ist die innere Organisation der Art geniigend geklart, sodass ich mich, \'on einigen Bemerkungen abgesehen, auf eine vergleichende Ubersicht der ausseren Merkmale beschranken kann. Die Art ist scharf gekennzeichnet und untriiglich \'on alien iibrigen Molgula- Arten des arktiscli-borealen Gebietes zu unterscheiden, sowohl durcli aussere Merkmale, wie innere Charac- tere (FHmmerorgan, Form der Darmschlinge, Lage der Gonaden u. a.). Die Korperform ist sehr variabel. Der Korper ist bald rundlich, bald (seltener) mehr oder weniger stark basoapical abgeplattet und infolgedessen in dorsoventraler Richtung langlich-oval, in ersterem Falle oft seitlich zusammengedriickt und meist mit einer kleinen Partie der einen Seite angewachsen, in letzterem Falle mit breiter basaler P^lache festsitzend. Die Art scheint, in der Regel wenigstens, nicht frei zu leben, sondern an einem Substrat verschiedener Art (Steine, Bryozoen, Algen u. a.) befestigt zu sein. Die Grosse ist nur gering. M . citrina gehcirt zu den kleinsten M olgula- Arten des Gebietes. Aus der Literatur entnehnie ich, dass die Type von M. citrina etwa 9 mm misst, der Durchmesser der als M. echinosiphonica von der franzosischen Kanalkiiste beschriebenen, nahezu kugeligen Exemplare ini aussersten Falle kauni 10 mm betragt, Kupffer's ebenfalls kugelige Typen von M. nana nur 6 — 7 mm messen. Fiir M. arctica giebt Kiaer eine Grosse von 13 : 12.3 niiii an, fiir M. biritlai Redikorzew eine solche von 13 : 11 mm. Unter dem mir vorliegenden Material stammen die kleinsten Exemplare aus dem Weissen Meer (nicht mehr als 5 mm), von Roscoff (im Durchschnitt 5 mm, die grossten 6 — 7 mm Durchmesser erreichend) und aus der Beltsee (5 : 6 mm). Von Shetland liabe ich ein l\xeinplar \o\\ 7 : 8 mm Grosst, aus dem Mogilnoje See von 7 mm Durchmesser. '3* lOO ASCIDIACEA Allc diese Angabeii beziehcn sicli ;uif molir odor wenigor ruinUiclic Ivxi-iiiplaix'. Hci dou alii;clhiclilcii Ivxciii- plaren verschieben sich die Maasse iiatiirlich zu Gunsten dcr Dorsoventralachse, wahrend die Basoapical- achse jetlenfalls niclit geringcr, als bei deii rundlichon Tieren isl. iJic abgcflachten lixeniplare sind soniit grosser, als die rundlichen. Einigc Zahlen fiir abgeHachte Individuen seieii nocli liergesetzt. Bergen 11:14 inin, Mogilnoje See 7:11111111, Faiiii Smul 7:12111111. Iklgolaiul (liesondcrs stark al)geflacht) 6:14111111. Am Branchialsipho interessieren cigeiiartige kegelformige Mantelfortsiitzo, die zu (km Artnamen M echino- siphonica Veraidassung gegeben habeii. Lacaze-Duthiers (1877, 1. nj f. i a) sagt dariiber, dass am Bran- chialsipho, jedem Lohiis entspreclieiid, eine Reihe von 5 — 6 hintereinandev stehenden kegelformigeii iMaiitc-l- fortsatzen sicli tindet; am Atrialsipho t'ehlen sie. Avuh aiulcrc- Autorc-n, z. B. Wagner (1885) fiir M. nuda, beschreiben diese Bewafinung des Branchialsipho. Schon Jacobsohn (1892) uiacht darauf aufmerksam, dass diese Fortsatze sehr verscliieden stark entwickelt sind, selbst ganz fehlen konnen. In der Tat liandelt es sich um ein sehr variables Merkmal, vvorauf Van Name bereits gebuhrend hinweist. Man kann sogar sagen, dass die Bewaffnung in der t\-pischen Fonn, wie Lacaze-Duthiers sie beschreibt, ziemlich selten ist. Meist sind die Fortsatze \-iel sparlicher, nehmen den Character kurzer Donien an, iiicht selten felilen sie aber auch \-ollstandig. Gelegentlich treten sie auch auf dem Korper aiif, sind hier daiiii aber kleiner, als an den Siphouen. Characteristisch fiir diese Art ist, dass die Oberflache meist ganz glatt ist und entweder gar keine oder nur sparhche Fremdkorper tragt, niemals ^•6Uig von ihuen eingehiillt ist, wie es fiir die Mehrzahl der M olgiila- Arten die Kegel ist. Solche ganz glatten, nur ganz sparlicli oder iiberhaupt nicht mit Frenid- korpem bedeckten Exemplare liegen mir z. B. vor von Roscolf, Helgoland, Bergen, aus der Beltsee und dem Weissen Meer. Nach Van Name (1912) konimen unter den ostamerikanischen Exemplaren neben ganz glatten aber auch solche mit sehr rauher und reichlich mit Sand imd Fremdkorpern bedeckter Oberiiache vor. Der Cellulosemantel ist ziemlich diinn und mehr oder weniger durchscheinend, oft von eigentiimlich sproder, homiger Beschaffenheit. Die Farbe wechselt zwischen oUvgriin und braunlich; auch milchfarbene Exemplare kommen vor. Zur inneren Organisation sci nur bemerkt, dass bei den von Hentschel gesammelten Exemplaren von Neu Fundland, soweit untersucht, die Falte VII von nur eineni lyangsgefass gebildet wird, wahrend auf Falte VI und \' bereits 5 Langsgefasse, auf jeder Seite zwei und eins auf der Firste verlaufen. Sj^stematische Bemerkungen. Nur die beiden neu in die Liste der Synonyma aufgenommenen Arten erfordem noch einige Bemerkungen. Von M. arctica Kiaer wurde die Identitat mit M. citriiia bereits vermutet. Es erscheint mir jetzt zweifellos, dass diese Identitat besteht. Ich babe nochmals Exemplare aus dem arktisclien Norwegen untersucht, die man ebenso gut der einen, wie der anderen Art zuordnen koimte. Das von mir (1912) von Franz Josefs I^and als M. arctica bestiniinte Stiick, das sich im Hamburger Museum befindet, hat Michaelsen auf meine Bitte nachuntersucht und es fiir identisch mit M. cityina erklart. Nicht ganz so sicher erscheint die Zuordnung von M. birulai zu unserer Art, obgleich ich auch hier glaube, dass den verwandtschaftUchen Beziehungen beider Arten am besten durch eine artliche Vereinigung Rechnung getr^en ^^ird. Redikorzew (1916) halt die beiden Arten allerdings getrennt. Aber er trennt auch M. citrina und M. arctica, sodass im Weissen Meer zwei ganz nalie \'erwandte Arten, weiter ostlich ASCIDIACEA lOI oiiic kiiuni iniiuler nalie \er\vandtc Art Icbc-u wlirdeii. Das vviderspricht deii allgenieinen lufalirungeii iiber die \'erbreitung der Ascidien in arktischen Gebieten, fiir die eine Auflosung in nahe verwandte Arten in der Regel sich systematisch nicht rechtfertigen lasst. Mit dem Fortschritt der Wissenschaft hat sich mehr und niehr gezeigt, dass iiber eiu weites Gebiet der Arktis oder ganz circumpolar verbreitete Arten an Stelle ^'on mehr odor weniger local isierten, nahe verwandten Arten treten, dass mit anderen Worten eine Auflosung eines Formenkreises in geographische Formen oder auch Arten sich in der Regel systematisch nicht recht- fertigen lasst. Redikorzew (1916) selbst hat neuerdings die teilweise von ihni selbst aufgestellten Arten der arktischen Gattung Rhizomolgula zu einer Art zusamniengezogen und in dieser Arbeit wird cine unitang- reiche Zusammenziehung \-on Arten der vorwiegend arktischen Gattung Dcudi-odoa durchgefiihrt werden. Um auf M. hirulai zuriickzukomnien, so sprechen nur zvvei Merkinale gegen eine bedenkenlose \'ereinigung mit M. citriiui, die \on Redikorzew beschriebenen eigentiimlichen Anhange der Hoden, und die abweichende Gestalt des Flimmerorgans. Ersteres Merkmal bezeichnet Redikorzew selbst als eine moglicherweise zu- fallige, vielleicht pathologische Erscheinung die daher auf eine Bewertung als Artmerkmal wohl kaum An- spruch erheben kann. Das Flimmerorgan von M. birulai wird als klein, becherformig bezeichnet; die Offnung stellt eine horizontale, nach \'orn gewandte Spalte dar. Bei der typischen M . citn'na ist es dagegen C-formig und die Offnung ist meines 'Wissens stets nach rechts gewandt. Ich kann diesen Unterschied abet auch nicht als ein Artmerkmal anerkennen, denn auch bei anderen Molgula- Arten kommt es vor, dass eine sonst sehr constante Form des Flimmerorgans plotzlich in irgend einer Weise individuell variiert. Um einen solchen Fall individueller \'ariation des Flinmierorgans diirfte es sich auch bei den beiden die )>Art« M. birulai bilden- den Exemplaren handeln. Auch tiergeographisch lasst sich M. birulai zwanglos mit M. cifrina vereinigen, indeni sie die im arktischen Gebiet am weitesten nach Osten vorgeschobene Form darstellt. 1 Molgula citrina bei Ritter (1913 a) ist, wie Van Name mir brieflich (21. VII. 22) mitteilt, richtig bestimmt. Horizontale Verbreitung. Arktische iind boreoarktische Region. Ostkiistc von Nordanierika; St. I,orenz (iolf: zw. Picton Island und Cap Bear; Prince Edward Island (Whiteaves 1S74, 1874 a, \'an Name 1912). — Neu Fundland: Siidabfall der Banke, 45°.(' N. 55°23' W., 129 m (Van Name 1912) ; St. Johns Hafen; Trinity; Placentia (neue Angabe). — Neu Schottland: 6. Cap. Sable, 43°28'3o" N. 63°57'3o" W., 227 m (+ 6.17° C.) (Van Name 1912). — Passamaquoddy Bay: St. Andrews u. Umgegend, Kbbegrenze u. tieferes Wasser (Himtsuian 1912). — Eastport, nahe der Ebbegrenze (Verrill 1871). — Casco Bay (Van Name 1912)- -- vor Cape Ann, 42°3o' N. 70^20' W., 162 m (+3.61° bis -j-3.89°C.) (Van Name 1912). — Massachusetts Bay: Hafen von Crlouccster, 14 m (4- 6.95° C); Baker's Island, o. Salem (Van Name 1912). — Crab Ledge, o. Cap Cod, 29 m (Ritter 1913 a). Westfinmarkcu: Trom.so (Hartmcyer 1912); Kvaenangen I'jord, 45 — 90 m (Swederus 1S86); Gjesvaer (Kiaer 1896). Westspitzbergen: Horn Sund (Goes Ba}-), .50 — 55 m (Redikorzew 1916). Mtirman Kiiste: Relicten See Mogilnoje (Insel Kildin) : N. W. Ufer, 5.5— 7 m (Knipowitsch 1895). 0 — 11 m (Redikorzew 1907); ostl. Teil des Sees, 7— 11 m (Hartmeyer 1911). - n. 6. S\vjatoi Noss. 131 m (Redikorzew 1907). Weisses Meer: Kandalakscha Golf: s. w. Insel Beresowi, 13 m (Redikorzew 1907); Insel Malyi, 30 — 32 m (Redikorzew 1916). — Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf; bei Pesja Luda; Dolgaja Guba, Insel Solowetzk; 1.8— 36 m (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Stieren 1S93, Knipowitsch 1893, Redikorzew 1906 a, 1916). — Tschernejewskaja Bucht (bei Cap Shishgin), 6— 8m. — Gorelaja Bucht (Lage nicht aufzukliiren!) (Redikorzew 1916). Barents Meer: vor Cap Kanin, 69°53' N. 43°3o' O , 104 m ( - 0.5° C. in 90 m, 34.61 »/o„S.) (Redikorzew 1907). I-'ranz Josefs Land: Cap Plora, 13- 30m (Hartmever 1912). t Sibirisches liismcer: N;insen In.scl (bei der Taimyr HalbinselJ, 30m (Redikorzew 1908 a). 102 ASeiDIACEA liiircalc mill Imri'oluNilau isilii' Kcj;ion. Ostkiistc vou Nurdauicrika: \ineyaril Sound. 25111; vor I'.ay Head. - Norrogansett Il.i> (K I ); iialu- Ilislio). Irlaii.l: Westkiiste : Blackstxi Hay (Hartincyor 11115 a). O.stkiiste: I.sland MaKii-, l-inu' District, 3.5 7111 (I!iKliaiKiii W olhiston IQ07); Belfa.st. ijiiiii (Herdiiian 1S84). Fig. 6. Molgula citrina Aid. Hanc, Westkiiste von Schottland: Firth of Clyde: hanilash Bay; Bute; Loch Ranza (Arran) (Herdinan iS8ya, Rankin 1901). Irische See: Isle of Man: Port St. Mary; Calf Island (Herdman 1893b. 1S94. 1894 a); Douglas (Alder & Hancock 1907). Westkiiste von England: Puffin Island (Herdman 1889 a). Ivnglischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth, Helford River (Cocks 1S50). — Xordkiiste von Frankreich : Roscofi und Umgebung, Gezeitenzone (Lacaze-Duthiers 1877); Kiisten der Bretagne (Pruvot 1907). Westkiiste von Frankreich: Morgate (Baie de Douarnenez), Gezeitenzone (Lacaze-Duthiers 1877). Xordsee: Ostkiiste von Schottland nnd England: Firth of Forth, z«-. Chain Pier und Grantou Harbour, Ebbegrenze (l,eslie & Herd- man 188 i),Wardie ICiiste, nahe Granton (Herdman 1889a); Bamborough; Cullercoats, Gezeitenzone ; Whitburn; Whitley (Alder & Hancock 1848, 1907). — Deutsche Bucht: 4 — 5 Seem. S.Helgoland (Hartmeyer 1906). — Westjiitische Kiiste: Agger (Traustedt 1893). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: Gulluiar Fjord (FlathoUnen, ca. 2oni; Teganebcrg, ca. 10 ml (Theel 1907, Carlsson iyi8). Kattegat: Mariager Fjord; Aarhus Bucht; Asvig Bucht; Veilc Fjord (Traustedt 1S80). Sund: s. Insel Hven (Traustedt 1880). ASCIDIACEA 103 Beltsee: Grosser Belt: Xvborf;. Svendborg Sund; zw. Fiiiien und Langeland, 3.5 — 15 m. — Kleiner Belt: Strib; Middelfart Sund (Traustedt 1880); Fa-no Sund (neuc Angabe). — zw. Als und l-chniarn, 35 — 32 m (»Poseidon« Terrainfahrt) ; Colberger Heide, 18 m (Kupffer 1873). Slid- und Westkiiste von Xorwegen: 20-50 ni (Kiaer 1893); Christiania Fjord (Aasgaardstrand) (Kiaer 1893); Bergen: Skjacr- gaard, 17 — 60 ni (Hartmeyer 1901). M. citrina ist iiber einen Teil der Arktis und weite Gebiete der atlantisch-borealen Region verbreitet. Sie scheint im allgemeinen niclit zu den besonders haufigen Arten zu gehoren, sicherlich nicht im arktischen Gebiet. So ist sie bisher nur in je einem Exemplar bekannt geworden von Spitzbergen, Franz Josefs Land, Tromso und Gjesvaer, in zwei Exemplaren aus dem Sibirischen Eisineer. Im weissen Meer scheint sie haufiger zu sein. Stellenweise ist sie sogar sehr haufig, so z. B. bei Roscoff und wie es scheint auch an der Kiiste von Neu Fundland. Trotz zahlreichen Nachweisen im borealen Gebiet wird fast niemals angegeben, dass sie eine gemeine Art sei. Wie weit das Bild, das sich zur Zeit iiber die Hauligkeit dieser Art ergiebt, eine Folge des liisherigen Sammelergebnisses ist, lasst sich schwer beurteilen. Ihr Vorkommen in geringen Tiefen begiinstigt die Moghclikeit, sie zu sammeln, aber ihre geringe Grosse und ihr oft verstecktes Vorkommen unter Steinen wird sie ebenso oft dem Auge des Sammlers entzogen haben. Sicher diirfte aber sein, dass sie in arktischen Gebieten eine seltene Erscheinung ist. Aus der Arktis kennen wir sie von Westspitzbergen, Franz Josefs Land, aus dem Barents Meer und dem Sibirischen Eismeer. Im boreoarktischen Mischungsgebiet ist sie nachgewiesen an einigen Stellen in Westfinmarken, an der Murman Kiiste (hier auch im Relicten See Mogil- noje) und in den flacheren Partieen des Weissen Meeres. Ihre Verbreitung in der Arktis wird begrenzt im Westen durch Westspitzbergen, im Osten durch die Taimyr Halbinsel, umfasst also ein Gebiet von etwa 15^ O. bis 95° O. Oder nur rund 80 Langegradeii. Bei Gronland ist sie nicht nachgewiesen, ebensowenig im westUchen Teil der Arktis. Auch im Bering Meer und im nordhchen Pacific fehlt sie und i.st hier auch durch keine verwandte Art \-ertreten. Weit verbreitet ist sie an der Ostkiiste \-on Nordamerika, wo sie vom St. Lorenz Golf bis in die Narragansett Bay an ^'ielen Stellen nachgewiesen ist. Im ostatlantischen Teil der borea- len Region ist sie fa.st iiberall zu finden. Nordlich geht sie hier einerseits bis Island, aber nur an die warme Siidwestkiiste, wahrend sie ^-on der kalten Nord- mid Ostkiiste unbekannt ist, anderseits bis Bergen, um dann erst wieder bei Tromso aufzutreten. Bei den Far Oer fehlt sie. In den britischen Gewassem und im Kanal ist sie \-on vielen Punkten bekannt. Ihreu siidHchsten Punkt erreicht sie ostatlantisch bei Morgate. In der offenen Nord.see felilt sie, ist aber haufig an der Ostkiiste Grossbritanniens und auch bei Helgoland und an der westjiitischen Kiiste gefunden. Wir kennen sie femer von Bohuslan, aus dem westlichen Kattegat (im tieferen ostlichen Teil fehlt sie), dem Sund und der Beltsee siidlich bis zur Colberger Heide. Sehr .sparlich sind die Fundangaben an der Slid- und Westkiiste Norwegens. \'ertikale Verbreitung. Im allgemeinen ist die vertikale Verbreitung von M. citrina auf die oberen 30 oder 60 ra beschrankt. In den britischen Gewassem und an der franzosischen Kanalkiiste kommt sie vorwiegend in ganz flachem Wasser, \-on der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von nur wenigen m, stellenweise sogar im Bereich der Gezeitenzone vor. In den danischen Gewassern liegt die obere Grenze ein wenig tiefer. An der norwegischen Kiiste lebt sie in Tiefen zwischen etwa 20 und 60 m ; in ahnlichen Tiefen liegen audi die arktischen I'undorte. Im Weissen Meer kommt sie npr in den flacheren Partieen, nicht unterhalb 36 m 104 ASOIDIACKA vor. All cler Ostkiiste von Xordamerika lol>l sie ebentalk inn in i;(.Tin.u;<.'ii TicfiMi, xon dor l^l)bL'iiienzc ahwarts bis etwa 30 ni, Aussorhalb dor Kiiston ist sio dagoyon niohrlaoli anoli in tioloioni W'assor gefuiideu worden, so iiu Barents Meer in 104 ni, vor dor Murnian Kiisto in 1.51 ni, bei Belfast in 126 ni, anf doni Siidabfall der Neu Kundland Bank in izq m nnd bei Neu Scliottland sogar in 229 ni, der tiefsten l)ekannten Fundstelle. Iluv Tiefenamplitnde reicht soniil von der Gezeitenzono bis iibor die 200 ni I^inie (22Q m) hinaus. Thorinopat hio. Das Vorkonuuon in oinzelnen, roin hocliarktischen Gebieten beweist, dass die Art constant negative Teniperaturen zu ertragen vermag. Inimerhin deuten die beschrankte Ausbreitung in der Arktis und die, wie es scheint, audi geringe Haufigkeit daranf \nn, dass liocharktische Temperaturverhalt- nisse uur unter besonders giinstigen sonstigen Bedingungen ertragen werden konnen. Ahnliclies gilt auch fiir die Niederarktis, wahrend die Bedingungen der boreoarktischen Misclmngsgebiete, wie das nicht seltene Auftreten an der Ostkiiste Nordanierikas und in den flaclien Teilen des Weissen Meeres zeigt, stellenweise wenigstens giinstiger zu sein scheinen. Die giinstigsten Temperaturbedingungen findet die Art aber zweifellos ini borealen Oebiet, ohne allerdings von den hier herrschenden sehr verschiedenen Verhaltnisseu in ihrer \'erbreitung wesentlich beeinflusst zu sein, denn sie vertragt scheinbar gleich gut die in einiger Tiefe naliezu constanten Temperaturen der Westkiiste Norwegens, wie die jahrliche Teniperaturscliwankung von etwa -f 13° bis + 14° C. im Kattegat, wie endlicli die hohen Sommertemperaturen (+ 16 C. oder noch mehr) bei ebeufaUs holien Wintertemperaturen (+ 8° bis + 9° C.) im westlichen Kauai. Directe Temperaturangaben liegen nur ganz wenige vor. So eine Temperatur von — 0.5° C. von einer Fundstelle im Barents Meer in 104 ni Tiefe und eine hohe Sonimertemperatur (August) von + 16.67° C. aus der Narragansett Bay in 28 m, dem zugleicli siidlichsten Fundort an der ostamerikanischen Ktiste. M citrina geliort zu den wenigen Ascidien. die auch in den siidlichen Teil der Beltsee (westliche Ostsee) eindringen. Auch im Mogilnoje See mit seineni auf 16 — 30 "/oo herabgesetzten Salzgehalt kommt sie vor. Okologie. Soweit Angaben iiber den Boden vorliegen, lauten sie vorwiegend auf Sand oder Sclilick oder auch sandigen Schlick, der aber A'ielfach mit Steinen oder Schalen vermischt ist, die unserer Art dann offenbar als Substrat dienen. Von einigen Fundstellen der ostamerikanischen Kiiste wird reiner Sand- oder Schlickboden gemeldet, von anderen dagegen mit Steinen und Schalen bedeckter Boden, oder auch Felsboden. Bei Bergen kommt sie auf Sand- oder Felsboden vor, der mit I,aminarien, Hydroiden und Bryozoen bewach- sen ist. M. citrina scheint somit von der Beschaffenheit des Bodens nur insofern abhangig zu sein, als er ihr ein geeignetes Substrat zur Fixierung liefert, derm sie scheint vorwiegend festgeheftet zu sein. In der Gezeiten- zone sitzt sie in der Regel an der Unterseite von Steinen. Als Substrat wahlt sie sonst Bryozoen, Hydroiden, Wurmrohren, Kalkalgen, mit Vorliebe aber wohl Laminarien und andere Algen. Da auch Angaben iiber ihr Vorkommen auf reinem Sand- oder Schlickboden vorliegen, so ist anzunehmen, dass sie unter Umstanden auch frei im Sand oder Schlick lebt. An der franzosischen Kanalkiiste, wo sie haufig ist, kommt sie nach Lacaze-Duthiers (1877) besonders in den aus aufgetiirmten Granitblocken gebildeten kleinen Grotten vor, und zwar in Gemeinschaft mit Stolon ica socialis — so glaube ich die von I/acaze-Duthiers als Cynthia rustica bezeichnete, t. 19 f. i abgebildete Art deuten zu sollen — indem beide Arten sich gegenseitig auf- einander ansiedeln oder aggregieren. Nach Giard (1872) ist sie bei Roscoff gemein und kommt hier in Gesell- schaft von Pyiira morus (Forb.) vor. Die Geschlechtsreife fallt an der Kanalkiiste in die Zeit \-on Juni bis August. ASCIDIACEA 105 Tiergeograpliischf Stelhiiig. Ihrer Verbreitung nach muss M.citrina als eine panarktisch- panboreale Art bczeichiict werden, allerdings mit der Einschrankung, dass ihr arktisches Verbreitungsgebiet innerhalb enger Grenzen liegt und sie audi in deii boreoarktischen Gebieteu nicht allgemein verbreitet ist. Der Schvverpunkt ilirer Verbreitung liegt offenbar iin borealen Oebiet. Hier — vielleicht im boreolusitanischen Mischungsgebiet — ist offenbar audi ihr Ursprung zu suchen. Zu den nicditerranen Rinwanderern scheint sie nicht zu gehoren, denn wir kennen keine ihr nahe stehende Art aus dera Mittelmeer. Die Besiedelung ihres arktischen Verbreitungsgebietes scheint in der Hauptsaclie im Zuge des Golfstromes vor sich gegangen zu sein, einerseits an die Kiiste des arktischen Norwegen und von hier nacli Osten sowie bis Westspitzbergen, anderseits an die Westkiiste Islands. Die Besiedelung der Ostkiiste von Nordamerika ist vermutlich von Osten her iiber Island erfolgt, ohne dass die Art auf diesem Wege an der Kiiste von Westgronland festen Fuss fasste, vvie z. B. M . complanata, die sonst in ihrer Verbreitung \iele genieinsame Ziige mit M . citrina zeigt. In der Grosse bestehen zwischen den Rxemplaren aus arktischen und borealen Gebieten keine nennens- werten Verschiedenheiten, die etwa zu Gunsten der Annahme eines borealen Ursprungs gedeutet werden konnten. Dagegen sprechen die geringe Ausdehnung des arktischen \'erbreitungsgebietes und die offenbare Seltenheit der Art in arktischen Gegenden sehr fiir eine boreale Herkunft. Audi die Fortpflanzungszeit fallt im borealen Gebiet in die Sommermonate. Ihrer vertikalen \'erbreitung nach ist M. citrina den stenobathen Flachseearten zuzurechnen. Ihr Haupt\^erbreitungsgebiet reicht \'on der Gezeitenzone bis etwa zur 60 m Linie lierab. Unterhalb 100 m ist sie mehrfach gefunden, ist aber bereits viel seltener. Nur ein Fund reicht iiber die 200 m Linie hinaus. Ihr Vorkommen in der Beltsee und im Mogilnoje See zeigt, dass sie eine erhebliche Herabsetzung des norraalen Salzgehalts ertragen kann, mithin sehr eur\'halin ist. Ihrer Thermopathie nach gehort sie innerhalb der Crruppe arktisch-borealer Arten zu den sehr eurythermen Arten, wenngleich hoch- arktische und bis zu einem gewissen Grade wohl auch boreoarktische Bedingungen ihr weniger gUnstig zu sein scheinen, als rein boreale Verhaltnisse. In okologisclier Hinsicht ist sie ein Bewohner verschiedenartigen Bodens, wenn auch weicher Boden, meist allerdings mit Steinen, Schalen oder anderen geeigneten Substraten bedeckt, bevorzugt zu werden scheint. Molgula siphonalis Sars. Tcxtfig. 7 Vollstandige Literatur. 1842 Ascidia conchilega (iiou O. F. JliiUer 1776, 1788), H. 1', C. Meiller in: Xaturli. Tidsskr., v. .\ p. 95. 1857 Cynlhia c, Rink, (ironland, r. 2 suppl. p. 104. 1859 Molgula siphonalis, M. Sars in: Korh. Selsk. Christian., 1858 p. 65. i860 Cynthia conchilega, W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. 2. 1871 Molgula pannosa, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. I p. 55 f. i. 1872 M.p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 211. 1874 M.p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 39, 43, 46, 413. 1874 M.p., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 355, 363, 368. 1874 M.p., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 M.p., Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. j p. 214. 1873 Cynthia conchilega, Ltitken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hi.st. Grecnl., p. 138. 1879 Molgula pannosa, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27, The Ingolf-Kxpcdition. II. 6. '4 106 ASCIUI.VCK.V 1683 Moi^U srpU-nlriomilit-{- M. boreas. TnmstiMlt in; \itHOiit, Uerdman in: I. Uiiiii. Soc. l/Oiidon, r. 2_\ p. 568; 568; 569. iSgj M.S.. Herdninn in; 1'. l.iverp. biol. Soc, 1. (> p. »i. 1892 .M.S. Jncolisohn in; Trav. Soc. St.-r*tcrsl)., v. 2,\ II p. i.s;, 150. 164, 165. 1893 M.S.. Knipowitsch in; kc\ Sci. St.-P^-tersb., r, 4 p. jf. 1893 M.S.. Sticrcu in; Sit I'.cs. Uorpat, r. 10 p. jo.i. 1893 .M. siphonaHs. J. Kiacr in: Forh. Sclsk. Christian.. 1858 p. ii.s. 1S96 M.S. 4- -W. Horvegicii. J. Kiacr in; Norski- Norrthavs-lvxp., r. 7 nr. z\ III p. 15; p. is t 3 f. 8 — 12. (non xSttq .M. s.. Hartmcyer in: Zool. Jalirb. Syst., v. 12 p. )<>2 f. » t. 22 (. 2 t. 2< f. 2, 13). 1901 M. fxttinoSii. Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 1S2. 1901 M.p.. Whiteavcs in; (".eol. Snrv. Canada, n. 4 p. 270. 1901 M. sepUntrionalis. Hartmcyer in; Mccresfaunn Bergen, faso. i p. s.f f- '9 — 20. 1903 M. s. -\- M. siphomilis. Hartmcyer in; Fauna arctica, v. 3 p. 152 t. 4 f. 7 — 8 t. 7 f. t2 i6. 1900 .\I. siphonalis, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Pctersb.. r. 37 I p. 30S, 300. 1907 M. siphonalis -\- M. seplftilrioHalis. Kcdikorzcw in; .\nniiairc Miis St -I'ctcrsb., ;■. 11 p 129, 152, 153; 130, 153. 1908 M. Sfplfntrionalis. Redikorzew iu: Trav. Soc. St.-Petersb., r. 39 I p. 20. 22. 1908 M . sfptfHtrioMalis -\- M . siphonalis [p. 108: sipnonalis], Bjerkan in; Tromso Mn.s. Aarsh.. f. 25 p. .56; 38. 1909 Caesira pannosa -\- C. s. -\- C. s., Hartmeycr in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 snppl. p. 1324. 1910 C seplenlrionalis, Hartmcyer in: Meddel. Gronl., f. 45 p. 229. 1910 Molgula s.. Redikorzew in: Derjujjin in: Trav. Soc. St.-Petcr.sb.. r. 41 I p. 100. 1912 Caesira [.A/.] 5., Hartmcyer in: SB. Gcs. I'r. Berlin, 1911 p. 430. 1912 C. [M.] s., Hartmcyer in: Vid. Meddel., v. 63 p. 264. 1912 C s. -}- C.pannosa, Van Name in; P. Boston Soc, v. 34 p. 47S f. 6-7 t. 46 f. 14 — 16 t. 73 f. I'lo; p. 484 f. 0 t. 47 f. 21 — 24 t. 48 f. 25 t. 71 f. 148. 1912 C. pannosa -\- C. sepUntrionalis -\- C. siphonalis, Hartmcyer in: SB. I'.cs. I'r. Berlin, 1912 p. 17; 17; 18. 1912 C. p.. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., u. 9 p. 113, 142. 1913 Molgula siphonalis, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., i'. 45 p. 440. (non 1913? M.pannosa, W. E. Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in; Bull Bur. Fi.sli., j-. 31 I p. 159; II p. 729). 1913 Caesira [A/.] seplenlrionalis, Hellraan in: Arch. Protistenk., v. 29 p. 24. 1914 Molgula pannosa -\- M. seplenlrionalis -^ M . siphonalis, Hartmcyer in: SB. (ies. I'r. Berlin, 1914 p. 7. 1914 M. seplenlrionalis, Hartmeycr in: Meddel. Gronl., f. 23 p. 1099. 1914 M . seplemtrionalis [sic!], Oka in: Annot. zool. Japon., r. 8 p. 455. 1915 M. seplenlrionalis, Breitfuss, Exp. Mourmanc, 1906 p. 278. 1915 Caesira [M.] s., Derjugin in: M^m. Ac. Petrograd, ser. 8 u. 34 nr. i p. 565. 1916 Molgula siphonalis -\- M. seplenlrionalis, Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 92; 15.94 f. 16 t. 3 f. 4 t. 4 f. 11. 1922 M. seplenlrionalis, Hartmcyer in: Xorske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 7. Geschichte der Art. Zum ersten Male wird diese Art im Jahre 1842 durcli H. P. C. MoUer von Gronland erwahnt, aber irrtumlich mit O. F. Miiller's Ascidia conchilega identificiert. Einige spatere Coni- pilatoren bleiben bei diesem Irrtum, stellen die Art aber in die Gattung Cynthia. Im Jahre 1883 hat dann Traustedt an der Hand von Holler's Originalen festgestellt, dass es sich um eine Molgula handelt und die Art in einer Bestimmungstabelle fiir die damals bekannten Arten dieser Gattung als M. seftentrionalis an- gefiihrt, ohne Angabe eines Fundortes und ohne Hinweis auf die Beziehungen seiner neuen Art zu Moller's Form. Hartmcyer (1903) hat dann auf Grund der nachuntersuchten Moller-Traustedt'schen Originate diese Zusammenhange aufgeklart und die erste ausfiihrliche Beschreibung von M. septentrionalis gegeben. In der ervs'ahnten Bestimmungstabelle ist noch eine weitere neue Art enthalten, M. boreas, deren Original ebenfalls von Hartmej-er (1903) nachuntersucht und als Synonym von M. septentrionalis erkannt wurde. ASCIDIACEA 107 Ini Jalire 1839 veroflfentlichte M. Sars eine neue, aber nicht naher beschriebene Art von Vadso, M. siphonalis die spater von Kiaer (1893) nachuntersucht wurde und bisher als selbstandige Art angesehen wurde. Verrill beschrieb 1871 nur iiach ausseren Merkmalen als M. pannosa eine neue Art von Eastport (Maine), die spater von Van Name (1912) nachuntersucht und ausfiihrHch beschrieben wurde. Auch diese Form gait bisher als gute Art, wenngleich ^'an Name ihre nahe Verwandtschaft niit M. septentrionalis klar erkannt hatte. Im Jahre 1896 beschrieb dann Kiaer von Gjesvaer (Westfinmarken) nach einem Exemplar eine neue Art, die er M. iiorvegica naunte. Die Identitat dieser Art mit M. septentrionalis wurde bereits von Hartmeyer (1903) vermutet, von Bjerkan (1908) dann durch Untersuchung weiteren Materials aus dem nordlichen Norwegen — das Original war nicht auflindbar — bestatigt. Das Ergebnis meiner neuesten ITntersuchungen ist die artliche Vereinigung der drci liisher als selb- standige Arten gefiihrten Formen M. siphonalis, M. pannosa und M. septentrionalis. Die Prioritat kommt dem Artnamen siphonalis zu, sodass die Art jetzt M. siphonalis heissen muss. Fundangabe. Exp. »Kink«: St. 152. 13. IX. 12. 60^25' N. 46°28' W., Skov Fjord (Wcstgronland), 80—120 m, + 1.8'' bis + 1.9'^ C, Steine mit Balaniden. i Exemplar. Gronland (ohne nahere Angabe) : H. P. C. MoUer leg. i Exemplar [Molgnla moUcri Trau.st. MS.]. Wcstgronland: Disko Fjord. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Godthaab, 50 — 60 Fad. HolboU leg. i Exemplar. Ostgronland: Angmagsalik. Kruuse leg. 7. VIII. 02. 6 Exemplare. Die Berliner Sammlung besitzt Material von Eastport, aus der Bay of P'undy, von Wcstgronland, Spitzbergen, Konig Karls Land, von der Murmankiiste, von den Far Oer und \'on Alvaerstrommen (Bergen). Beschreibung. Die Kenntnis von der Organisation dieser Art beruht in der Hauptsache auf den Angaben von Kiaer (1896) fiir M. norvegica, von Hartmej^er (1903) und von Van Name (1912) fiir M. pan- nosa. Weitere Beitrage haben geliefert Bjerkan (1908) und Hartmeyer (1910 a, 1912 a, 1922 a). Die Art darf heute als nach jeder Richtung hin aufgeklart gelten ; eine Verwechslung mit anderen arktischen Gattungs- mitgliedem liegt kaum im Bereiche der Moglichkeit. Die folgenden Bemerkungen auf Grund neuerdings untersuchten Materials sind lediglich Erganzungen. Unter den ausseren Merkmalen interessiert uns vor allem die Grosse. Niichst M. retortijormis ist M. siphonalis die grosste arktische Molgulide, aber sie bleibt weit hinter dieser Art zuriick. Der Korper ist in der Regel von langlich-ovaler Gestalt, mit mehr oder weniger stark verkiirzter Basoapicalachse ; seltener sind mehr rundliche Exemplare mit annahernd gleich langer Basoapical- und Dorsoventralachse ; nur bei dem Original von M. norvegica ist das Verhaltnis der beiden Achsen umgekehrt, namlich 19 : 16 mm. West- gronlandische Exemplare sind durchschnittlich etwa 13 : 19 bis 15 : 23 mm gross; ein Exemplar aus dem Disko Fjord misst 17 : 25 mm; das Original von M. boreas (von Egedesminde) erreicht 26 : 30 mm und gehort zu den grossten bekannten Individuen seiner Art. In Ostgronland erreicht die Art nach unserer derzeitigen Kenntnis das Maximum ihrer Grossenentwicklung. Ich habe friiher (1910 a) ein Stiick von 27 : 36 mm von dort erwahnt, das iiberhaupt grosste bekannte Exemplar, jetzt liegen mir weitere Exemplare mit einem loS ASCIDIACKA Durcliinesser bis zu JS iini\ \t)ii ilort \^ronlaiidischen Exemplare. Die ostamcrikanischen Hxeniplare hleibeii nach den AnRabeu \aii Name's liinter iltr dunhschnittliciien Crosse der kleinsten westgronlandisclieii Ivxeniplari' iioeli zuriick: das eiiizi)ie vnu iluu als M . scfi/ciilndiuilis be- stinunte Stiick niisst ig : ui nun. sein j^riisstes l'".\eni])lar von .1/. /^niiiiosd lb: 24 111111. Die Mehrzalil (lev niir von Kastport vorliegenden Hxemiilare sind 14 : iS nun >;ross, das j^nisste 17 : 2;,: die Stiicke aus der Bay of Fundy sind etwas kleiner. Ahnliche Maasse zeigen auch dieTiere \on Nordspitzbergeii uiid Kiinig Karls Land (14 : iS mm. 1,; : H) nun). Das aus deniTrondhjeni Fjord \()ii niir (iQ22a) beschriebene Exemplar ist wieder grosser, nanilicli 20 : 2(1 mm. b's ergiebt sicli aus dieser Zusamnieiistellung, da.ss sioli fiir eiii l)estimiiites Gebiet oder gar eine Zone eine starkere Grossenentwicklung kauin feststellen lasst. l\xeiuplare, die die durch- schnittliche Grosse iiberschreiten, sind in den verschiedensten Gebieteii l)e()baclitet vvorden. Da die Zahl der untersuchten I^xeniplarc auch heute noch \-erhaltnismassig gering ist, so kann ein abschlies.sendes IJrteil itber etwaige Unterschiede der Grosse in verschiedenen Gebieten kaum gegeben werden, es scheint jedoch, dass nennenswerte I'nterschiede in dieser Hinsicht nicht besteheii, die Art vielmehr innerhalb ihres ganzen Verbreitungsgebietes ein zieinlich gleich bleibendes Maxinmm in einzelnen Individuen erreichen kann. Die Oberflache ist bei dieser Art fast stets in ganzer Ausdehnung entweder mit Sand oder mit Steinchen, Sclialentriimmeni und anderen groberen Freradkorpem bedeckt. Selten trifft man Exemplare, bei denen der Belag stellenweise fehlt, nackte Exemplare kommen iiberhaupt nicht vor. Zur inneren Organisation sei folgendes bemerkt. Bei dem Exemplar aus deni Sko\- Fjord habe ich alternierend 6 Tentakel i. Ordn. und 6 Tentakel 2. Ordn. festgestellt, letztere unter sich verschieden gross; ausserdeni kommen hier und da noch Tentakel 3. Ordn. vor. Bei dem erwahnten Tier \-on der Murmankiiste sind 14 grosse Tentakel verschiedener Lange ohne gesetzmassige Anordnung vorhanden, von denen sich 5 durch besondere Grosse auszeichnen und somit die Tentakel i. Ordn. bilden; ausserdeni noch kleine Tentakel. Bei diesem Exemplar lassen sich also mindestens Tentakel i. bis 4. Ordn. unterscheiden, wie es Van Name fiir M. pannosa angiebt. Die sonst vorliegenden Angaben iiber die Tentakel sind im allgemeinen ziemlich gleichlautend. Die Zahl der grosseren Tentakel betragt durchschnittlich 12 bis 14; gesetzmassige Anordnung ist nicht immer erkennbar. Die Verastelung ist gering, bei den grosseren Tentakeln aber teilweise wenigstens bis zu einer Fiederung 2. Ordn. durchgefiihrt. Die Form des Flimmerorgans ist in der Kegel C-formig oder breit hufeisenformig, mit schwach eingekriimmten Schenkeln, aber nicht spiralig eingeroUten Schenkelenden ; selten ist das Flimmerorgan halbmondformig. Die Richtung der Oiifnung variiert. Meist ist sie nach hinten und zugleich etwas nach links gewandt, manchmal auch genau nach hinten : bei den ostamerikani-schen Exemplaren gelegentlich auch nach vom links. Abweichend verhalt sich das Tier von der Murmankiiste. Das F'limmerorgan ist hier nach vom und gleichzeitig halb rechts gerichtet, im iibrigen auch hufeisenformig. Fiir die Zahl und Verteilung der inneren Langsgefasse auf den Falten des Kieniensackes gebe ich einige weitere Schemata. Das Murman-Tier hat rechts folgende Zahlen: D i (12) (11) (ii) (11) (11) (10) (9) E; das erste, meist auch das zweite basale Gefass der dorsalen Seite der Falten ist von der Falte mehr oder weniger abgeriickt, ohne deshalb als typisches intermediares Langsgefass gelten zu konnen, nur zwisclien ASCIUIACKA IO(J Falte I und I )orsalfalte niiiinit fin Gefass den Character eines intermediaren Langsgefasses an, linksseitig allerdings iiiclit so typiscli aiisgepragl, wic rechts. Bei einem Stiick von Angmagsalik zahlte ich links: D (7) (10) (11) I (11) I (10) 2 (q) I (S) K. Hier riicken die basalen Gefasse niehrfacli so vveit von der Falte ab, dass sie als interniediare hezeiclinet werden konneii. Die Zahl der Gefasse auf den Falten ist fast die gleiche, wie bei deni Muniian-Tier, nur l''altc I Iragt weniger Gefasse. \'an Name's Angabe fiir M.pannosa deckt sich ebenfalls zienilich niit diesen Zahlenwerten, nnr ist nach der \'entralseite bin eine gewisse Abnahme zu constatieren. Vergleichsweise setze ich audi iioch das Schema fiir ein kiirzlich beschriebenes Stiick aus dem Trondhjem Fjord hierher: Iniks ]) (8) (10) (10) (10) (9) (9) (7) E. rechts Di (8) (10) (11) (10) (9) (9) (7) E. Meine Angabeu in der »Fauna arcticaw iiber die Originale von M . sepientrionalis und M. boreas be Ziehen sich nur auf die auf der ventralen (iiberhangenden) Flache der Falte verlaufenden Gefasse. Tatsachlicli betragt die Zahl hier. wie eine Nachuntersuchung ergab, 10 — 12 Gefasse auf jeder Falte. Das gleiche gilt fiir das von niir (1910 a) von Ostgronland erwahnte Tier. Etwas niedriger lauten die Zahlen von Kiaer fiir M. norvegica, von Van Name fiir das einzige von ihni als M. sepientrionalis beschriebene Stiick, fiir jene 7 — 8 Gefasse auf Falte I — ^V, 5 bzw. 4 auf Falte VI und VII, fiir dieses nur 4 — 6 (7) Gefasse auf jeder Falte. In beiden Fallen handelt es sich allerdings um kleinere Tiere. Im allgemeinen ist die Zahl der Langsgefasse bei voll erwachsenen Individuen zienilich hoch. Sie betragt, wenigstens fiir die Falten II — IV (\') je ro — 12 Gefasse, auf Falte I, VI und VII meist ein oder einige Gefasse weniger; die basalen Gefasse der dorsalen Faltenfiache zeigen stets die Tendenz, von der Falte abzuriicken. Die durch ihre Kiirze und geringe Kriim- mung ausgezeichneten Kieraenspalten gehoren zu den characteristischen Merkmalen dieser Art. Besonders auf den Zwischenraumen zwischen den Falten I bis III sind sie oft sehr klein, bisweilen kreisrund, lochformig und die zwischen ihnen sich ausbreitende Wandung des Kiemensackes ist ungewohnlich entwickelt, sodass die Kiemenspalten in zienilich betrachtliclien Abstanden voneinander liegen. In jedem \-on zwei Ouergefassen I. Ordn. begrenztem Felde liegen zwei, durch ein Quergefass 2. Ordn. getreiinte Infundibula, die letzten Findes allerdings ihren Ursprung aus einem gemeinsamen Infundibulum nehmen. F.s lasst sich daher audi Van Name's Auffassung fiir M.pannosa rechtfertigen, dass auf jedes F'eld ein Infundibulum entfallt, das sich an seiner Spitze gabelt. Die erste Gabelung kann dann zu einer weiteren Gabelung fiihren, die bei Falte VII zuerst einsetzt und mit fortschreitendem Wachstum gegen die Dorsalfalte hin fortschreitet. Zwischen einem Paar von Quergefassen i. Ordn. Hegt dann eine Reihe von 4 kleinen, kegelformigen Infundibulis, paarweise durch ein Quergefass 2. Ordn., jedes Paar vviederum durch ein Ouergefass .j. Ordn. getreniit. Bei dem grossen Murman-Tier bemerkt man l)ereits bei Falte III in einzelnen Feldern diese Vierteilung des primaren Infundi- bulums, bei Falte I\' ist sie vollig durdigefiihrt. Bei kleineren Tieren setzt die \'ierteilung erst bei Falte VI und VII ein. Die Darmsclilinge ist bald nahezu horizontal, bald an ihrer Wendestelle schwach aufwiirts ge- kriimmt. Die Abbildung \'an Name's von M. pannosa durfte in letzterer Hin.sicht ein Extrem dar- stellen. Die liiike (^onade ist dem riicklaufenden Darmschenkel dicht angdagert und reicht fast bis an den Enddarm lieran. Die Niere i.st fast gar nicht gebqgen. Die rechte Gonade ragt in der Kegel uber no ASCiniACl'.A das \eiitrak' Kiidc der Xiere hiiiaus. In ri'lfcm Ziistaiuk' ist (kr Iloikii uiiiiliti;; (.•ntwickclt ; ci l)L'(k'ck1 ilanii die ganze Aussenflaclu' der Gonade und eine zieinlich brcite, rings geschlosseiu- Zom- ilini Inmnflache. Systc'iualisclic lU-mcrkungeii. l>ii.- von M. Sars (1839) neu benannte, abcr nioht iitiher beschrie- beiie, spater \'on Kiaer (ii^gj) uiul luir (H)o_',) iiaclumtcrsiulili.- M.sifi/Knuilis gkiube ich jetzt audi d^r M. pannosa zuordiien zu solleii. lv> siiid \ onielindich zwei iiussere NKikmak'. dii' \()ii Kiaer zur Kciinzeich- nuug der Art geltend gemaclit werden: der diclite Besatz der OlierHaehe iiiit feineii, langen Haftfaden und der ungewohnlicli lange Atrialsipho. Krsteres Merknial ersclieinl insok-rn nanz l)edeutungslos, als auch M. pan- nosii selir zaJilreiche iiiul lange haarartige Mantelfortsiitze besitzt. Was den iangen Atrialsipho anbetrifft — der Atrialsipho ist bei M. pannusa ebenfalls langer als der Branchialsipho — so habe ich allerdings keine Exeniplare der tj-pischcn M. pannosa niit ahnlich langeni Sipho gesehen, docli mag es sich bei den wenigeu bisher bekannt gewordeuen Kxeniplaren von M. siphonalis uni Stucke handeln, deren Sipho vielleicht fast ganiicht contrahiert ist oder eine anorraale Lange besitzt. Ein Artnierknial \erniag ich nicht darin zu sehen. Die innere Organisation liefert kein Merknial, das zu Gunsten einer artlichen Sonderung der beiden Formen herangezogen werden konnte. Die eigenartige Kcirperniuskulatur \'on M. pannosa kehrt bei M. siphonalis wieder, die Tentakelzalil, die Gestalt und I^age des Flimmerorgans, die Form der Darmschlinge, das Lage- verhaltnis der Gonade zum Darni stinnnen durchaus iiberein. Die von Kiaer angegebene Zahl der inneren Langsgefasse bezieht sich offenbar iiur auf die auf der iiberhangenden Seite der Falten verlaufenden l,aiigs- gefasse; so erklart sich auch die holiere Zahl \on Langsgefassen, die Ritter (191 j) bei der aus dem Bering Meer staiumenden, \-on ilini niit M. siphonalis identificierten Form gefunden hat und die den tatsaclilichen Verhaltnissen bei M. pannosa entspricht. Die Kiemenspalten sind nach Kiaer im allgeraeinen lang und gebogen. Man sieht auf dem abgebildeten Ausschnitt des Kiemensackes (f. 40), der vermutlich der ventralen Halfte dieses Organs angehort, wo die Kiemenspalten ohnedies langer zu sein pflegen, als in der dorsalen Halfte, aber auch eine ganze Anzahl der fur M. pannosa characteristischen kurzen, kaum gebogenen, ovalen, unter Umstanden sogar kreisrunden Kiemenspalten. Tiergeographisch fiigt sich M. siphonalis zwanglos in das \'erbreitungsgebiet von M. pannosa ein. Der vereinzelte Fund im Bering Meer lasst sich auch besser auf eine in der Arktis weit verbreitete Art, als auf eine in ihrer Verbreitung localisierte, durcli ein weites Gebiet getrennte Art zuriickfiihren. Molgula panfwsa, die von Van Name (1912) eingehend beschrieben worden ist und von ihm selbst als nahe verwandt mit M. seftentrionalis bezeichnet wird, muss mit letzterer Art vereinigt werden. Ich habe eine Anzahl Exeniplare von M. pannosa, teils von Eastport, teils aus der Bay of Fundy, von Van Name be-stimmt, nachuntersucht. Sie bestatigen die Identitat beider Formen, auf die schon aus Van Name's Beschreibung geschlossen werden kann. Van Name hat von M. septentrionalis nur ein einziges Exemplar zur Verfiigung gestanden. Hatte er reichlicheres Material aus anderen Gebieten, als lediglich von der Ost- kiiste Amerikas in Handen gehabt, wiirde er die \'ereinigung beider Arten \-ermutlich selbst durchgefiihrt haben. Aus Van Name's Fig. 9 konnte man vielleicht schliessen, dass die Darmschlinge etwas starker gebogen ist, als bei M. septentrionalis. Das mag bei einzelnen Individuen der Fall sein ; ich habe bei Exemplaren von Eastport und aus der Bay of Fundy aber auch eine nahezu horizontale Darmschlinge festgestellt, der die Gonade in ganzer Lange dicht angelagert ist. Auch die rechte Gonade reicht etwas iiber das ventrale Ende ASCIDIACEA III der Niere hinaus. Die sonst ungewohnliche Richtunp; der Offnung des Flimmerorgaiis nach vorn links habe icli bei niehrereu meiner ostamerikanischeii Stiicke vorgefuuden ; nach Van Name's eigener Angabe ist aber die fiir M. septentrionalis norniale Richtung nach hinten Unks auch t)ei M. pannosa die haufigere. Die Zahl der l,angsgefasse auf den Fallen entspricht durchaus deni uormalen Verhalten ausgewachsener Tiere von M. septentrionalis ; auch der sonstige Ban des Kiemensackes, insbesondere die characteristiche Form der Kiemenspalten, zeigt keine wesentlichen Unterschiede. Ein von H. P. C. Moller gesammeltes Exemplar der Kopenliagener Sammlung von Gronland (ohne nahere Angabe), das den Manuscriptnamen Molgula molleri Traust. tragt, gehort zu M . siphonalis. Die von Wagner (1885) beschriebene Molgula nuda wurde von Jacobsohn (1892) fiir eine Varietat von M. septentrionalis gehalten. Sie hat aber nichts mit dieser Art zu thun, sondern ist identisch mit M. citrina. Die }M. pannosa bei Ritter (1913 a) ist, wie Van Name mir brieflich (21. VII. 22) mitgeteilt hat, identisch mit M. nianhattcnsis. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkiiste vou Nordainerika: St. Lorenz Golf: Orphan Bank (Whiteaves 1S74); Murray Bay (Verrill 1872, Van Name 1912). — Neu Fundland: ohne nahere Angabe (Van Name 1912). — Bay of Fuuiiy (Verrill 1872). — Passamaquoddy Bay: St. Andrews, tieferes Wasser (Huntsman 1912). — Eastport, 18—90 m (Verrill 1871, Van Name 1912). — Grand Maiian (Van Name 1912). — Campo Hello Island (s. Grand Manan), vor Head Harbour, 144 m (Verrill 1871). — Casco Bay, 3.5 — 72 m (Verrill 1874, 1874 a) ; vor der Casco Bay: 90 — 1 71 (108 — 270 m) ; 6 Meil. 6. Segnin Island, 59 m (-|- 5.28° C.) (Verrill 1874, 1874 a). — George's Bank (Ostrand), 4i°49' N. 65°49'3o" W., 129 m (-J- 6-44° C.) (Van Name 1912). Gronland: ohne nahere Angabe (Moller 1842). — Siidwestgronland : Disko Fjord (neue Angabe) ; Egedesminde; Godthaab, 90 — 108 m (Hartmeyer 1903); Skov Fjord, 80 — 120m (-f- 1.8° bis -|-i.9°C.) (»Rink«). — Siidostgronland : Augniagsalik (neue Angabe). — Nordostgronland : Oresund, 76°39'^44' N. i8°35' — 50' W., 27 — 36 m (Hartmeyer 19103). Westfinraarken: Kvitberg, Bals Fjord, 95 m (Bjerkan 1908); zw. Havo und Maaso, 90 m (Herdman 1892); Gjesvaer (auf Magero) (Kiaer 1896). Ostfinmarken: Vadso, 72 — 180 m (Sars 1859). Spitzbergengebiet: Nordspitzbergen : n.6. Cap Platen, 40 m (Hartmeyer 1903). — Kdnig Karls I.,and: Schwedisch Vorland, 85 m (Hartmeyer 1903). Miirman Kiiste: Motowsky Bucht, ca 200 m (Redikorzew 1916) ; Port Wladimir (Hartmeyer 1903); Kola Fjord, 27 — 158 (45 — 90) m (Redikorzew 1910 a, Derjugin 1915). Weisses Meer: Kandalakscha Golf: (Hellmann 1913); Umba, 9 — 10 m; Inscl Soreduij, 13 m; Insel Beresowy, 10 — 13, 36 — 45 m; Insel Malyi, 11 — 32 m (Redikorzew 1906 a, 1907, 1916). — Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf, bis 29 m; Dolgaja Guba, Insel Solowetzk, 10 — 40 m (Jacobsohn 1892, Stieren 1893, Knipowitsch 1893 a, Redikorzew 1906 a, 1916) — Onega Bay, 12 m (Redikorzew 1916). — - Gorelaja Bucht (I^age nicht aufzuklarcn!) (Redikorzew 1916). Barents Meer: 72° N. 43°io' O., 292 m (+ 0° C. in 287 m, 34.88 "/„ S.). Franz Josefs I.,and: Cap Flora, 15 — 30m (Hartmeyer 1912). Karisches Meer: lugor Stra.s.se, 17.5m (-}- 2.89° C. in 17 ra, 29.09 "/qq S.) (Breitfuss 1915). Bering Meer: nahe St. Paul (Pribilof In.seln), 56°4o' N. i69°2o' W., 77 m (+ 4.83° C.) (Ritter 1913)- Boreale Region. Fiir Oer: Nolso, ca. 180 m (Hartmeyer 1912 a). We.stkiiste von Norwegen: Tautersvaet, Trondhjem Fjord, (Hartmeyer 1922 a); Alvaerstrommen bei Bergen (Hartmeyer 1901). Molgula siphonalis gehort zweifellos zu den weniger haufigen arktischen Arten. Ich fand sie niemals in grosserer Menge unter arktischem Ascidienmaterial, in Atx Regel nur in einzelnen Exemplaren. Aus einer 112 ASCiniACKA Kt'ilK' pit (lurchforschtcr iTebioti' ist IhsIkt mii jc (.-in l'lxciui)lar hokaiiiit j;c\\(>nliii. I tiiMiu I'liistaiKl win! an8;esichts mancher tiergeographisch scliwer erklarbarer I^uckeu in (itiii derzeitigen Verbreitungsbild der Art Rechnung zii tragen sein. Soweit Schliisse zui Zcit moglich sind, scheint sie am hauligsteii ini boifoark- tisclien Teil der Dstkiistc von Nordamerika und im Weissen Meer zu sein. Aus der Hocharktis ist sie bekannt von Nordostgronland. Nordspitzbergen, Koiiig Kails Land. l'"ranz Josefs Land, aus dcni nordlichcn Teil Pig. 7. Molgula siphonalis Sars. des Barents Meeres und aus dem Karischen Meer. In der Niederarktis ist sie an den Kiisten von Siidwest- und Siidostgronland nachgewiesen. fehlt aber an der Westkiiste von Spitzbergen und im Bereich der Baren Insel. Langs des boreoarktischen Kiistenstriches von Westfinmarken bis in das Weisse Meer ist sie an einer grosseren Zahl von Punkten gefunden worden, im Kola Fjord ist sie nach Derjugin's Untersuchungen sogar keineswegs selten und auch im Weissen Meer scheint sie, wie erwahnt, haufiger zu sein. An der Ostkiiste von Nordamerika \-om St. Lorenz Golf bis in das Gebiet der Casco Bay ist sie ziemlich allgemein verbreitet. Ihr siidlichster sicherer Fundort liegt liier ausserhalb der Kiiste im Bereich von George's Bank, auf 4i°49' N. Westatlantisch erreicht M. siphonalis boreales Gebiet also nicht mehr. Ostatlantisch dringt sie dagegen an zwei Punkten in boreales Gebiet ein. Einmal ist sie bei'den Far Oer nachgewiesen, sodann ist ,sie aus dem Trondhjem Fjord und von Bergen bekannt geworden, \on letzteren beiden Fundorten nur in je eineni Exemplar. Eigentiimlich ist ihr derzeitiges Fehlen bei Island, docli ist zu erwarten, dass sie hier noch nach- ASCIDIACEA 113 gewiesen wird. In westostlicher Richtung reicht ihre Verbreitung von der Westkiiste Gronlands bis in den Eingang zum Karischen Meer oder von etwa 54° W. bis 60° O. Ostlich der lugor Strasse langs der ganzen Kiiste des Sibirischen Eismeeres, wie an den Kiisten des arktischen Nordamerika ist sie nicht nachgewiesen. Dagegeu liegt ein vereinzelter Fundaus dem Bering Meer, nahe den Pribilof Inseln vor (nur ein Exemplar). Schalten wir diesen Fund aus der westostlichen Verbreitung der Art aus, so erstreckt sich die Circumpolaritat liber ein zusammenhangendes Areal von nur etwa 114 Langengraden. Anderseits lasst sich der Fund im Bering Meer bei gleichzeitiger Annahme eines spateren Nachweises der Art an den Kiisten Sibiriens und des arktischen Nordamerika im Sinne einer mehr oder weniger continuierUchen Circumpolaritat vervverten. Vertikale Verbreitung. Die Tiefenverbreitung von M. siphonalis reicht von 3.5 m bis nahe an die 300 m Linie hieran. Die grosste Tiefe, in welcher die Art erbeutet wurde, liegt im nordlichen Teil des Barents Meeres und betragt 292 m. Dies ist zugleich der einzige sichere Nachweis unterhalb 200 m. In der Mehrzahl der FaUe liegen die Funde jedoch oberhalb der 100 m I,inie oder nur wenig unterhalb derselben. In Tiefen zwischen 10 und 100 m scheint sie ziemhch wahUos vorzukommen, wenn sie audi in einzelnen hocharktischen Gebieten nicht unterhalb 50 m gesammelt wurde. Auch im Weissen Meer liegt ihre imtere Verbreitungsgrenze bei etwa 40 m, wahrend die Tiefenangaben von der Westkiiste Gronlands sich zwischen 80 und 120 m bewegen. Im Kola Fjord geht sie von 27 bis 158 m herab, wird aber vorwiegend in Tiefen zwischen 45 und 90 m angetroffen ; von Vadso liegt eine Tiefenangabe zwischen 72 und 180 m vor. An der Ostkiiste Nordamerikas ist sie von ganz geringen Tiefen bis zu einer Tiefe von 144 m festgestellt worden. Der Fundort bei den Far Oer liegt in 180 m. Im Trondhjem Fjord wiederuni wurde die Art nur im flachen Wasser gefunden. Das vorliegende Tatsachenmaterial iiber die vertikale Verbreitung ist zur Zeit noch wenig fiir Schliisse allgemeiner Art geeignet. Es lasst jedoch mit ziemlicher Sicherheit bereits erkennen, dass das Vorkommen in bestimmten Gebieten kaum an bestimmte Tiefen gebunden ist, dass insbesondere in dieser Hinsicht keine Unterschiede zwischen borealem und arktischem Gebiet besteben, aber auch, wie es scheint ebensowenig innerhalb der Panarktis. Thermopatliie. Dass M. siphonalis unter constant negativen Temperaturen zu leben vermag beweist ihr Vorkommen in verschiedenen hocharktischen Gebieten. Aus der Grosse, die sie in der Hocharktis erreichen kann, lasst sich weiter folgern, dass hier die Bedingungen nicht ungiinstiger fiir sie sein konnen, als in den iibrigen Gebieten der Arktis, wenngleich sie audi in niederarktischen und mehr noch in den boreoark- tischen Gebieten hauliger zu sein scheint, als in der Hocharktis. Das Fehlen in gewissen hocharktischen wie niederarktisch-boreoarktischen Gebieten lasst sich aus den Temperaturverhaltnissen nicht erklareu. Ira borealen Gebiet ist sie nur ganz vereinzelt nachgewiesen. Ihr Vorkommen im Trondlijem Fjord zeigt jedoch, dass sie auch constante Temperaturen von +6°bis + 7°C. ertragen kann. Leider fehlt dem Fund bei Bergen eine Tiefenangabe, sodass nicht zu entscheiden ist, ob er aus einer Tiefe mit ahnlich constauten Temperaturen, wie im Trondhjem Fjord stammt, oder ob die Art hier noch hoheren Sommertemperaturen als etwa + 7° C. ausgesetzt ist. Auf George's Bank wurde die Art in 129 m Tiefe bei + 6.44° C. (Juli) erbeutet; das ist das derzeitige sidier festgestellte Temperaturmaximum, zugleich aber eine Sommertemperatur. Anderseits weist das spiirUdie Vorkommen im borealen Gebiet darauf hin, dass die Art Temperatur\'erlialtnisse wie im Trondhjem Fjord nur unter gewissen Bedingungen erti^gen kann, iiber deren Natur wir allerdings nichts The iQgolf-ExpeditioD. II. 6, '5 114 ASCIDIACKA Bcstimmtes aussaj;t."ii koiiiK'ii. ICs bleibt audi nodi die l'",rkl;iniiii;. class c-s sich in difsi'iii V:\\\v imi oiiic sociiii- diire Aupassung unter besonders gunstigeii Bediii.nunjieii liaiuk-lt uiid die Kiiiidi' ini lioifaloii Gebiet als Relicte aus der eiszeitlichen \'crbreituni; dcr Art zu dcuteii siiid, dereii arktisdic lUikuiill niclit zweifelhaft sein kann. Der Fund in der Iui;or Strasse zeigt, dass die Ait uuUr I'mstanden due starkc Ik'raljsclzuiig des Salzgdialtes. in dicsein l-'alle auf 29.09 "/oo ertriigt. (.")kol(is;ie. .\[. sip/totialis ist an keino bestimmte Bodenform gebunden, bcTorzugt aber ansclicinend sdilannnigen oder sdilickigeii 0>riiiid, Sie koniiiit aher audi liald auf Sand odcr Kiesboden vor, bald auf Bo- den, der mit Steinen cider Sdialen bedeckt ist. Dieses maniiigfaltige Material, vermehrt durch Wurmrohren, Koraminiferen. Bruckstiicke von Algen u. dgl. dient untersdiiedslos zur Bedeckung der Korperoberflache. Im Gebiet der Casco Bay lebt sie gleidierweise auf harteni uiid weidien liodeii. Iin Weissen Meer und bei Ostgrcinland ist sie audi in der Algenzone gesanimelt worden. Mit anderen Ascidien aggregiert sie sich nicht ; audi siedeln sidi in der Regd keine anderen Organisnicn auf ihr an. lui Kola Fjord tritt sie nach Derjugin oft in Gemeinschaft mit Ascidia obliqua auf. Ks sdieint, dass die Art iiicht inimer frei, sondern gelegentlicli festgdieftet ist. Tiergeographische Stellung. Molgula siphonalis gehort zur Gruppe der panarktisch-nordlich- borealen Arten. Sie ist zweifdlos arktischer Herkunft. Dafiir spridit ihr nur ganz vereinzeltes Vorkommen im borealen (rebiet, wenngleidi die borealen Individuen keinerlei Merkmale morphologischer Art zeigen, die zu Gunsten einer arktischen Herkunft gedeutet werden konnten. Ihre \^erbreitung innerhalb der Panarktis weist zur Zeit iioch mandierlei I/iicken auf, ihre Circumpolaritat muss unter Beriicksichtigung des verein- zelten Fundes im Bering Meer trotz dem als nahezu continuierlidi bezeidmet werden. In ihrer vertikalen \'erbreitung zdgt sie innerhalb ihres Verbreitungsgebietes keine wesentlichen Verschiedenheiten. Sie lebt vorwiegend in Tiefen bis zu 100 m, wird bis zur 150 m Linie schon sparlicher und ist nur einmal sicher unter- halb 200 m nachgewiesen. Sie kann deshalb als stenobathe Flachseeart bezeichnet werden. Die Tiefenampli- tude reicht von 3.5 bis 292 m. Sie gehort unter den arktisch-borealen Arten zu den weniger eurythermen Fomien, deren Tempera tUramplitude vom Minimum des Seewassers bis zu constanten Temperaturen von + 6° bis -f J' C. reicht und vermag eine Herabsetzung des Salzgehalts auf etwa 29 °/oo zu ertragen. Sie bevor- zugt offenbar weidien Boden, konimt aber audi auf hartem Boden verschiedenster Art vor. Molgula retortiformis \crrill. Textfig. 8. Vollstandige Literatur. 1871 yiolgtda retorii/ormis, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. i p. 56 f. 3. 1872 M. r., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. 3 p. 211. 1872 JVf. r., A. E. Verrill in: Bull. Essex Inst., v. 3 p. .5. 1873 M. r., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 6 p. 435, 440. 1874 M. r., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. 7 p. 43, 413, 504. 1874 M. r., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 363. 1879 M. r., A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1879 M. r., A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mns., v. 2 p. 231. 1880 M . erihtlandua, Traustedt in: Vid. Meddcl., 1879/80 p. 425. ASCIDIACEA 1 1 3 1880 M.g., Traustedt iu: Zoul. An/... v. 3 p. 469. 1882 M. retortifomiis, S. F. Baird in: Rep. U. S. Fi.sh Comni., r. 7 p. 808, 829. 1883 M. grenlandica, Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. 112. 1885 M. groenlandica + M. longicollis, N. Wagner, Wirbell. Weiss. Meer.. v. i p. 36, 41. 42, 47, 58, 124 t. 15 f. i — 9 a t. 16 f. i. — 8, 13, 13 t. 17 f. I — 17, 20 t. iS f. 4, II, 13 t. 19 f. 8, 9 t. 20 {. 2, 3 t. 21 f. 4, 11; p. 42, 153 t. 17 f. 18 t. iS f. I — 3. 1885 BoUenia sp.?, Swederus in: Vega- Exp , v. 4 p 104. 1889 M. retoriiformis, M. Mac Donald in: K.ep. U. S. Fish Comm., w. 14 p. 858. 1891 Pera longicollis -{- M. groenlandica -\- M.reiortiformis, Herdraan in: I. Iii Xcu I'undland; audi die Ticrc \()ii Sitka erreichen eine alinliclic Grosse. Ihr Kxtrcin trreicht die Art iin warnK-ren (horeoarktisclK-ii) 'iV'il des lU'iiiiv; Mcercs. (ic^e'iuil)fr (ku Iiocli- arktischen Gehieten lasst sicli also eine unverkennbare, nicht uncrhehliehc tirossenzuiialnm.' in lUu uieder- arktisehen und horeoarktisclien Gebieten feststellen. Die Beschaffenheit der Olierfliiche ist ebenfalls \ arialK-1, diirfte jedoch lediglicli m)ii locakn N'erliiilt- iiissen abhiingig sein. Iiii ailgenieinen ist die Oberflaclie nur selten xollslandig niit I'remdkorijern bedeckt. Ich habe friiher {1903) Exemplare xou der Baren Insel erwahnt, tlie Nollstandig niit Steinclien, Schalenfrag- menten u. dgl. bedeckt waren. sodass sie ausserlich, da es sidi iiberdies uni kleine Ivxeniplare handelte, viel nielir etwa an .U. oculata erinnerten, als an tv-pische Kxeiii])laic xon M. niortiloniiis. Die luir jetzt vorlie- genden ostgronlandischen Exemplare sind fast alk' in i,in didites Gefledit von Algenfiiden \()llstandig einge- hiillt. Meist bleiben jedoch grossere oder geringere Partieeii der Oberfladie frei von l-'renidkorpern . In der Regel scheint die hintere Korperpartie einem Fremdkorperbelag starker ausgesetzt zu sein, als die vordere. Gelegentlich bleibt der Belag dagegen auf das Siphonenfeld besdirankt. Nebeii nielir oder weniger reichlich niit I'remdkorijern besetzten Exemplaren komnien an derselben Localitat audi glatte oder doch naliezu glatte Exemplare vor. Der Zottenbesatz der Oberfladie, der sicli nach Wagner (1S85) zu langen, fadeii- formigen Fortsatzen entwickeln soil, kann unter Umstanden fast vollstandig fehleii. Systematische Bemerkungen. Die von Swederus (1885) erwahnte BoUenia sp.? ist nacli Arnback-Christie-Linde (1922) sehr wahrscheinlich identisch mit Molgula retortiformis. Ich moclite inich dieser Annalime auschliessen, denn die Beschreibung passt gut zu dieser Art. Nach derselben Autorin hat die »V eg a «- Expedition M. retortiformis in sehr grossen Exemplaren ini Sibirischen Eismeer gesanimelt. Die beiden von Swederus erwahnten Exemplare sind ohne Fundortsangabe. Sie erreichen eine ebenso bedeutende Grosse, wie Ritter's Exemplare aus dem Bering Meer und staminen deshalb vielleicht audi von dort. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkiiste von Nordamerika: Neu Fundland: ohne nahere Angabe (Hartmeyer 1903); Siidabfall der Banke, 45°04' N. 55°23' W., 130 m (Van Name 1912). — Brown's Bank, s. 6. Neu Schottland (Baird 1882). — Bay of Fundy, 18 — 45 in (Verrill 1872, \'erTill & Rathbun 1879). — Passaniaquoddy Bay: St. Andrews u. weitere 'Umgebung, Ebbegrenze u. tieferes W'asser (Huntsman 1912). — Eastport, Hafen, Ebbegrenze — 90 m; Lubec (bei Eastport), South Bay, Ebbegrenze — 90 m (Ver- rill 1871, Van Name 1912). — Campo Bello Island (s. Grand Manan), vor Head Harboiu-, 144 — 216 m (Verrill 1871). — Casco Baj-. 14 — 54 m (Verrill 1874, 1874 a, Van Name 1912); vor der Casco Bay: 90 — 171 (108 — 270 ra) (Verrill 1874, 1874a) Jeffrey's Bank, 6 — 15 Meil. n. 6. Cape Ann, 43 — 59 m; Stellwagen's Bank, n. Cap Cod, 40 — 79 m (Verrill 1874); 15 — 30 Meil. s. 6. Cap Elizabeth, 90 — 171 m (2.22° bis 4.17° C. in 80 — 115 ni) (Verrill 1873). — Cape Ann: vor Baker's Island, O.Salem, 36 m (+ 12.78° C), 39 m (?-}- 7.22° C), 47 m (Van Name 1912). — vor Cap Cod, 6. Chatham, 4i°58'3o" N. 69°44' W., 126 m u. 4l°35'3o" N. 69°35'W., 62 m (Van Name 1912). Gronland: ohne nahere Angabe (Hartmeyer 1903). — Nordgronland (neue Angabe). — Siidwestgronland : Disko Fjord; Godhavn; Jacobshavn; Akudlek, 54 — 108 m (neue Angaben) ; Egedesminde, 72 — 90 m (Traustedt 1880); Nordre Strom Fjord, 12—29 m (-}- 4° bis -f 1.4° C), 41—21 m ( — 0.5° bis -|- 0.5° C.) (Hartmeyer 1921); Holsteinsborg; Marrak; Frederiks- haab (neue Angaben); Skov Fjord, 80 — 120 m (+1.8° bis+ 1.9° C.) (Hartmeyer 1921). — Siidostgronland : Angmagsalik (neue Angabe); Solo Fjord; Turner Sund (Ostgronland-Exp. 1898 — 00). — Nordostgronland : Hekla Havn (»Hekla«) ; Oresund, 76°39' — 44' N. i8°35'— 50' W., 36 — 54 m; Stormbugt, 76°46' N. 19° W., 18 — 36 m (Hartmeyer 1910 a). ASCIDIACEA 119 Island: ohne nahere Angabe (Hartmeyer 1903); Ostkiiste: Beru Fjord, 32 in (i>Diana(i) ; I^odinundar I'jord (neue Angabe) ; Kiisten- bank vor Siidostisland : 64''i7' N. I4°44' W., 7.5 m (-1-5.09° C. in 74 in) (Bjcrkan 1905). Baren InscI: 74°3(V X. i.S'i.i'O., agm; 74°3' N. I9''7' O,, 84111 (Hartmeyer 1903, 1904). Fig. 8. Molgula retortifonnis \'crrill. Spitzbergengebiet: zw Biiren- luul Hoffnungs In.sel. 76°3o' N. 23°07' O., 4Sm; Hoffnung.s Iiisel, 11 Sni. s., 76°I2' X. 24°o5' O.. f)0 m (Hartmeyer 1903). — We.stspitzbergen : Goes Bay, Horn Suiid, 29, 51 in (Redikorzew 1907); Danen Iiisel, 25 m (Hartmeyer 1903). — Konig Karls Land: Schwedisch \'orlaiid, Sjin. — O.stspitzbergen: Bismarck Strasse (Siidosteingang) , 35 m; Einhorn Bay, vor dem ostl. Bingang in den Helis Sund, 60 m; \V. Thymen Strasse (Mitte), 38 in; Albrechts Bay, 23 — 29 m; Deevie Bay, zw. Whales Point und Konig Ludwig Inseln, 22 — 24, 28 m (Hartmeyer 1899 a, X903). Murman Kiiste: Cap Letinski, Miinduiig des Kola Fjords, 39111 (Redikorzew 1916); Cap Gorodezki, 55 m (Hartmeyer 1920). Weisses Meer: am Eingang, 81 m ( — 1.07° in 80111). — Tersche Kiiste: z\v. In.sel Sosnowetz und Ponoi. 16 m. — Kandalakscha Golf: 4 m; Insel Malyi, n — 32 in; In.sel Wlassow, 16 m; Kowda Bucht, s. w. Insel Beresowy. 12 m. — Karelisches Ufer: Ponjgama Bucht, 32 m. — ■ vor der Miindung des Kem: 14 in; Insel Bombaki, 8 m. — Onega Bay: mehrere Stationen, 12—32 111 (Redikorzew 1916). — Oebiet dcr Solowetzki Inseln: Solowctzki Oolf; Sajatzki Inseln; bei Pesja Luda; Babji Iis 34.81 %„ S. (Redikorzew 1907, 1916, Hartmeyer 1920) ; w. Xowaja Semlja, 75°2o'5" N. 46°4o' O., 270 m ( — 0.1° C.) (Hartmeyer 1903). Franz Josefs Land: 79°55' N. 49°4S' O., 34 m (Redikorzew 1907)- Karisches Meer: lugor Strasse, 17.5 m (-|- 2.89° C. in i7in, 29.09 °/^ S.) (Redikorzew 1916); Insel WaigaUch, Ostseitc. i8om (— i.75°C., 34-65 VooS). 230111 (— i.68°C., 34-43 °/ooS.) (Breitfuss 1915)- 120 ASCIDIACEA Sibirisches Eismeer: luscl Bonnevie, iS-joni; NordcuskjoM Mcer, 51, do m (Redikorzew 190H a). Berinj; Mcer: NikoUki. Bering luscl; Bristol Bay uiul Tlmgobniig, _\2 m. .(3 m (-)- 6.11" C), 5.(111 (+.).44°C.), 57'". 59 •" (4- 4.17° C.) (Rittcr 1913). Sitka: ca. iS m (Rittcr 1901, Hartmeyer 1903). Kamtschatka: Awntscha Budit. 20 m (Redikorzew 1916). Ochotskisches Meer: I. Korowi, Tnuskaja (Tauil Bucht, 32-02111; Ivriiiejski (Uirineia) Bucht, 30111; I. Feoktistow (Fektistow). 30 in; I. Prokoflfjcw, 62 m; Scliantar Bucht, 28 — 30 m; Gross u. Klein Sehantar, 14— 20 m (Redikorzew 1916). Zwei weseutliche Ziige beherrschen das Verbreitungsbild von Molgiila retortijormis: cinmal erreicht die Art nirgends das boreale Gebiet, sondeni bleibt durcliaus auf die arktische Region und die boreoarktischen tVbergangsgebiete beschriinkt, sodann ist sie niclit continuierlich circunipolar verbreitct nnd zeigt in ilircr Verbreitimg gewisse Liicken, die schwer erklarbar sind. Wenn sie audi niclit zu den gemeinsten arktischen Arten geliort, so ist sie an nianchen Stellen wenigstens dodi zweifellos haufig, so z. B. an der Ostkiiste von Nordamerika und im Wdssen Meet; auch an der Westkiiste von Gronland ist sie nidit gerade selten. Ritter (1913) bezddinet sie als eine ziemlidi gemeine Flachwasserforin des nordlichen Pacific. Hire bekannte Ver- breitung lasst sie als eine Art von mehr uiederarktisch-boreoarktischem Geprage erscheinen, denn wahrend sie in der Niederarktis ziemlich allgemein verbreitet ist, weist ilire Verbreitung in der Hocharktis gewisse Liidcen auf. Aus der Hocharktis ist sie bekannt von Nordostgronland, Ostspitzbergen und Konig Karls Land, Franz Josefs Land, aus dem nordlidien Teil des Barents Meeres, aus dem Karischen Meer und dem Sibirischen Eismeer, etwa bis 125° 0. L. \'on dem sich ostwarts anschliessenden Teil der sibirischen Kiiste liegt ebensowenig eine Fundangabe vor, vvie von der arktischen Kiiste Amerikas. Im niederarktischen Gebiet ist sie von Siidwest- und Siidostgronland, von Westspitzbergen, der Baren Insel und von den Banken im Nor- den und Westen von Cap Kanin bekannt, also ziemhch allgemein verbreitet. Ihre Verbreitung in den boreo- arktischen Gebieten ist nicht einheitlich. Haufig ist sie, wie bereits erwahnt, an der Ostkiiste von Nordamerika, ist hier aber nicht siidhch Cap Cod nadigewiesen ; ihr siidhchster Fundort liegt westatlantisch auf 4i°35'3o" N. Gldch haufig ist sie auch im Wdssen Meer und am Eingang zu deraselben, wahrend sie weiter westUch an der Murmankiiste nur bei Cap Letinski (am Eingang zura Kola Fjord) gefunden wurde, dagegen nirgends an der Kiiste Oder in den Fjorden von Ost- und Westfinmarken. Dieses Fehlen im nordlichen Norwegen, das in Anbetracht der guten Durchforschung dieses Kiistenstriches eine Tatsache sein diirfte, ist schwer zu erklaren. Ostatlantisch hegt der siidlichste Fundort s. 6. von Island, auf 64°!/' N. Isoliert von dem arktisch-atlan- tischen Verbreitungsgebiet erschdut zur Zeit das nordpacifische Verbreitungsgebiet dieser Art. Vemiutlich besteht aber eine \^erbindtmg langs der sibirischen Kiiste o. iiber das Nordenskjold Meer hinaus; \ael- leicht enthalt das »Vega«-Material die Art von Fundort en, die diese Verbindung herstellen. Auf der ameri- kanischen Seite des nordUchen Pacific geht die Art sudlich bis Sitka, auf der asiatischen bis in den siidlichen Teil des Ochotskischen Meeres (Sehantar Bucht). Continuierhch circumpolar verbreitet ist M. retortijormis nur von der Westkiiste Gronlands in ostlicher Richtung bis in das Nordenskjold Meer, iiber rund 180 Langen- grade (55° W. bis 125° O.), also genau iiber den halben Umfang der arktischen Region, wahrend aus der anderen Halfte keine einzige Fundangabe vorliegt. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von M. retortijormis bleibt in der Haupt- ASCIDIACEA 121 sache auf Tiefeii oberhalb loo ni beschrankt, wenngleich die Art nach uiiten audi noch die 200 m Linie iiberschreitet. In den meisten Gebieten, so im Spitzbergengebiet, an der Ostkiiste von Gronland, bei Island, im Weissen Meer, Sibirischen Eismeer und in ihrem ganzen nordpacifischen Verbreitungsgebiet ist die Art nirgends unterhalb 100 ni nachgewiesen worden; audi bei den Funden an der Westkiiste Gronlands liegt keine bestimmte Angabe iiber ein Vorkommen in grossererTiefe als 100 ni vor. In der Regel liegen die Tiefen etvva zwischen 20 und 80 m; im nordlidien Pacific nur zwischen 14 und 60 m. Uie obere Grenze liegt in der Regel bei etwa 14 ni, doch geht die Art ini Weissen Meer bis an die Ebbegrenze heran. Aus dem Barents und Karischen Meer liegen bestimmte Angaben iiber etwas grossere Tiefen vox, aus jeneni von 132 und 148 m (obere Grenze hier bei 56 m), aus diesem v^on 180 und 230 m, zugleidi die tiefste bekannte Fundstelle. An der Ostkiiste von Nordamerika geht die Art von der Ebbegrenze bis 144 (216) m herab. Thermopathie. Fiir eine Reihe von Gebieten sind Schlusse auf die Tliermopathie von M. retorti- formis direct aus den Temperaturangaben zu ziehen, die von den Fundorten vorliegen, fiir andere Gebiete ist man auf deren allgemeine hydrographischen Verhaltnisse angewiesen, um einUrteil zu gewinnen. Dass die Art unter constant negativen Temperaturen leben kann, beweist ihr Vorkommen in vielen rein liocharktischen Gebieten, wie in Ostgronland, Ostspitzbergen, bei Konig Karls Land, Franz Josefs Land, im Karischen Meer und im Sibirischen Eismeer. Specielle Temperaturangaben aus hocharktischen Gebieten liegen nur von zwei Fundstellen im Karischen Meer vor, wo sie bei — 1-75° C. in 180 m und bei — 1.68^ C. in 230 m erbeutet wurde. Der Umstand aber, dass sie in ausgedehnten Teilen der Hodiarktis bisher nicht nachgewiesen ist und femer die Tatsache, dass die hocharktischen Individuen den niederarktischen und boreoarktischen Individuen gegeniiber ganz offenbar eine geringeres Mass von Grossenentwicklung zeigen, wie eingangs ge- zeigt worden ist, scheinen darauf hinzudeuten, dass die niederarktischen und boreoarktischen Gebiete der Art im allgemeinen giinstigere Lebensbedingungen zu bieten scheinen. Das wurde, soweit die Temperatur- verhaltnisse in Frage kommen, bedeuten, dass die Art mindestens fiir einen relativ grossen Teil des Jahres niedrig positive Temperaturen bevorzugt. An der Westkiiste von Gronland schwanken die vorliegenden Tem- peraturangaben zwischen — 0.5^ und + 4° C, im siidostUchen Teil des Barents Meeres bewegen sie sich zwischen —0.83° und + 5.15° C. (September), sind aber vorwiegend niedrig positiv; in der lugor Strasse wurde die Art in 17.5 m bei + 2.89° C. (September) und dem sehr niedrigen Salzgehalt von nur 29.09 0/00 festgestellt, wahrend sie sonst, soweit die sparlichen Angaben Schltisse zulassen, nur in Wasser von ziemlich hohem Salzgehalt (34 bis fast 35 »/oo) vorzukommen scheint; s. o. Island wurde M. retortifonnis bei + 5-09° C. (Juli) erbeutet, wahrend aus dem siid6.stlichen Teil des Bering Meeres Temperaturangaben (Juli) zwischen + 4.17° und +6. 11" C. vorliegen. In der Ba^^ of Fundy und vor der CascoBay lebt die Art unter niedrig positiven Temperaturen von etwa +2° bis +4" C. Von ihrem siidhchsten Fundort ausserhalb Cap Cod liegt keine Terapera- turangabe vor, wohl aber von einer benachbarten Station aus fast der gleichen Tiefe; hier wurde in 59 m eine Temperatur von + 5.28° C. (August) festgestellt. Auch an der Ostkiiste von Island sind in Tiefen, die vornehmlich ^-on M. rctortijormis bewohnt werden, Sommertemperaturen von + 4° C. und mehr vom )>Thor« (Nielsen 1903, 04) festgestellt worden. Bei alien diesen relativ hohen Temperaturen handelt es sich urn Sommertemperaturen. Aus der Verbreitung der Art, die durchaus auf die arktische Region und das boreo- arktische Mischungsgebiet beschrankt ist, kann man schliessen, dass ihre obere Temperaturgrenze im all- The lagoir-ExpeditiOQ. II. 6. l6 122 ASCIDIACEA j;eincincn hei etwa + .^'^ C. Hegt. dass sie abor oino nidit unerliehliclK'. wmu audi wolil mir kur/.i' Zoit an- ilauerndo soiniiierliche Envannung bis zu ctwa -f 6" C. ertrageii kaiui. I'nter diosen I'liistanden bleibt das l*'flilen \oii .\[. reJortiformis iiu iiiirdliclKMi Xorwcgcii cine aulTalleudc Tatsadie, die in dcii Temperaturver- haltnissen dieses Oebietes jedenfalls keine Krlcliirung liiidet. Nodi liohere Tempcraturen, unter denen M. re- tortiformis gesainmelt wurde, liegen von zwei ostamerikanisclKii lunulsUlkn (l)ei(k' vor Cap Aim) vor, nain- lidi + 7.22''' C. (keine ganz sicliere Messung) in 39 ni und -\- 12.78° C. in 36 m. In heiden Fallen liandelt es sidi ebcnfalls lun Sonunerteniperaturen (August). Aus diesen vereinzelten IioIku Sonnnertemperaturen darf jedenfalls nidit gesclilossen werden, dass die normale obere Sommertemperaturgrenze wirklidi so liodi liegt. Vcnnutlidi liandelt es sidi uin eine an sidi abnornie, jedenfalls ganz voriibergehende Erwarmung, die andern- falls init der Therniopathie von M. retortijormis kaum in lunklang gebracht werden konnte. Okologie. Wenn die Art in der Besdiaffenheit (k's liodens auch nicht gerade wahlerisdi zu sein sdieint, jedenfalls an keine bestimnite Bodenform gebunden ist, so bevorzugt sie dodi ganz offenbar liarten Boden und zwar entweder bald nackten, bald niit Algen, Hydroiden oder Sand bedeckten Felsboden, oder andere Arten von hartem Boden, wie groben Kies, mit Schalen oder Sand vermischt oder Steine, diese dann oft niit Algen besetzt. Sie felilt aber audi keineswegs auf sandigem oder schlickigem Grund, der dann aber in der Regd niit Steinen, Schalen oder auch Algen bedeckt ist, an denen die Tiere festsitzen. Vereinzelt hegeu aucliAngaben xiber ein ^'orkonlmen auf reinem Sand- oder Schlickgrund \-or, doch sind das Ausnahmen. In der Regel lassen die Tiere deuthche Spuren basaler Anheftung erkennen, \'ielfach sind sie an Algen, Steinen oder auch auf oder in Sdialen meist von Muscheln befestigt. Es ist kaum anzunehmen, dass die Art auch frd auf dem Grunde lebt. Gelegentlich aggregieren sich einzelne Individueii ; auch mit Dendrodoa aggregata kommen Aggregationen vor. \''on anderen Ascidienarten siedeln sich gelegentlich Didemnum albidmn, Botryl- Itis s. f. aureus oder junge Exemplare von Dendrodoa aggregata auf Molgula retortiiormis an, junge Exemplare der dgenen Art dagegen, wie es scheint nur in Ausnahnief alien. So ist z. B. ein Tier von Akudlek im Umkreis der Korperofltnungen mit mehreren jungen Exemplaren besetzt. In einem Falle fand ich eine Saxicava-Art ira Mantel eingenistet. Sonst lindet man nur noch vereinzelt kleine Bryozoenkolonien oder Hydroiden auf unserer Art angesiedelt, doch ist der Besatz mit anderen Tieren, wie ixberhaupt mit FremdkoqDern im all- gemeinen sparlich, wenn allerdings auch hierin, worauf l^ereits hingewiesen wurde, Ausnahmen zu verzeich- nen sind. Tiergeographische Stellung. Molgula retortijormis ist als eine panarktische, nicht contiuuier- lich circumpolar verbreitete Art zu bezeichnen, die zwar in vielen hodiarktischen Gebieten nachgewiesen ist, aber doch wohl mehr den Arten mit vorwiegend niederarktisch-boreoarktischer Verbreitung zuzurechnen ist, zum mindesten in diesen Gebieten giinstigere Bedingungen zu finden scheint, als in rein hodiarktischen Gegenden. Diese Annahme griindet sich auf die Tatsache, dass die Art im niederarktisch-boreoarktischen Gebiet nicht nur haufiger zu sein scheint, sondem vor allem eine viel bedeutendere Grosse erreicht — wenig- stens an den meisten Fundstellen — als irgendwo in der Hocharktis. An keiner Stelle dringt die Art in boreales Gebiet ein. In bathymetrischer Hinsicht gehort sie zu den Flachseearten, und wenn audi nicht zu den aus- gesprochenen Seichtwasserarten so doch zu den stenobathen Arten, die im allgemeinen die 100 m I^inie nicht oder nur wenig iiberschreiten, unterhalb dieser X,inie viel sparlicher und auch nur an einzelnen Stellen ihres ASCIDIACEA 123 Verbreitungsgebietes gefundeii sind, die joo m Liiiie aber niclit mehr erreichen. Hire Tiefenamplitude liegt zwischen der Ebbegrenze und 230 (270) in. Hire Thermopathie kennzeichnet sie als arktisch-eurytherme Art, die sowohl unter constant negati\en, wie niedrig positiven Temperaturen bis etwa + 3° C. (in gewissen Gegenden ilires boreoarktischen Verbreitungsgebietes vielleicht noch mehr) lebt, zugleich aber Sommertem- peraturen bis zu + 5° oder 6^ C. (in Ausnahniefallen sogar noch erheblich mehr) ertragen kann. Sie ertragt gleicherweise eine Herabsetzung des fiir sie normalen Salzgehaltes von 34 bis 35 "/oo auf weniger als 30 "/oo. Sie bevorzugt liarten Boden verschiedener Art, olme allerdings an diese Bodenform gebunden zu sein. Unsichere Arteii. Molgula hancocki Ilerdni. 1889 Molgiila hancocki, Herdinan in: P. Liverp. biol. Soc, v. 3 p. 257 t. 13 {. i -0. Diese Art wurde von Herdman nach einem Exemplar beschrieben, welches s. o. der Isle of Man in 36 m Tiefe erbeutet wurde. Die Art ist seitdem nicht wiedergefunden wbrden. Auch hat sich nieuiand erneut mit ihr beschaftigt. Ihr wichtigstes Artnierkmal diirfte der Besitz von nur 5 Falten jederseits sein Auf dieses Merkmal bin wurde sie voriibergehend von Herdman (1891) mit .1/. chry- staUina (Moll.) in der Gattung Pera vereinigt. Sie ist aber sicherlich mit dieser Art nicht naher vcrwandt; die Gattung Pera hat man ja inzwischen auch wieder fallen lassen. Trotz der ziemlich eingehenden Beschreibuug vermag ich nicht zu sageu, an welche Art sie sich anschliesst. Die stark gekriimnite Darmschlinge und auch die Lage der linken Gonade eriimern an M. inanhatlensis (Dek.), andcre Merkmale sprechen aber wieder gegen einen Anschluss an diese Gruppe. Kurzum, ich kann die Art heute nur als mehr oder weniger unsicher bezeichnen, deren Klarung nur auf ("Trunrt einer Nachiuitersuchung oder weitereu JIaterials moglich erscheint. Molgula cynthiaeformis Hartmr. 1903 Molgula cynthiaeformis, Hartnieyer in: Faiuia arctica, i'. 3 p. 163 t. 4 f. 10 t. S f. 8 — 12 t. 9 f. 1 — 4. Diese Art. die von mir im Jahre 1903 nach einem angeblich von Tromso stammenden Exemplar neu aufgestellt wurde, ist in ihrer systematischen Stellung durchaus geklart, nicht jedoch in tiergeograpliischer Hinsicht. Sie gehort zu einer engeren Verwandt- schaftsgruppe von Molguta-Arten, die ich (1914) als Ctenicella-Ciuppe zusanimengefasst habe, aber in einem neuen Sinne, nicht in der urspriingHchen Formulierung der Gattung Clenicella durch ihren Autor Lacaze-Duthiers (1877), deren aus drei Arten gebildeten Typus ich auf die mediterrane C. appendiculala (Hell.) beschraukt habc. Innerhalb dieser Ctenicella-Gtnppe steht C. cynthiaejormis der C. appendiculala am niichsten, vielleicht ist sie sogar identisch mit ilir, was ich oline weiteres erklaren wiirde, wenn sich als ihr tatsachlicher Fundort etwa das Mittelmeer herausstellen sollte. Kaun die systeniatische Stellung von M. cynthiaejormis somit als geklart gelten, so hege ich wegen der Zuverlassigkeit ihres Fundortes die grossten Bedenken. Die CfcniceWrt-Gruppe geht auf der nord- lidien Heniisphiire nicht iiber das Mittelmeer nach Norden hinaus. Nienials ist im borealen Gebiet, abgesehen von diesem Troniso- Fimd, ein Vertreter der Gruppe gefundeu worden. Das miisste, wenn die Gruppe im borealen Gebiet tatsachlich vorkommen wiirde, um so mehr auifallen, als cs sich um ansehnliche, von den Sammlern kaum zu iibersehende Formen handelt. Es liegt ja im Bereich der MogUchkeit, dass siidliche Formen durch den Golfstrom auf den Kiistenbanken. ausserhalb der norwegischen Kiiste, gelegentlich weit nach Nonlcn transportiert werdeu konneu, aber dann handelt es sich um boreale Formen, die in der Regel an der Kiiste des siid- westlichen Norwegen mehr oder weniger weit nach Norden sich verbreiten und von hier aus ihre zufiillige Wanderung in das arktische Norwegen antreten. Die Art von Tromso irgcuwic als Relict deuten zu wollen, scheint mir vollkommen abwegig. Der I'all erklart sich fill mich am cinfachsten so, dass es sich uni cine irrtiimliche Fundortsangabe handelt, ein Fall, der sicherlich bei tiergeographischen Fragen schon ofter eine verhiingnisvoUe Rolle gespielt hat. Da diese Arbeit sich aber in ihrem tiergeographischen Teil niu- auf sicheres Tatsachenmatcrial stiitzen soil, so muss ich die Form aus meiner Artenliste streichen. Ein eventueller unanfechtbarer Nachweis eines Vcrtreters der Ctenicella-Virwppc im borealen G.ebiet ware tiergeographisch um so interessanter. Molgula corrugata Cocks. 1850 Molgula corriigal.i (nnni nn.l 1, Cc.k- in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. Falmouth. - Die Artist nicht zudcnten i6* 1 24 ASaOlACEA (icii. Rhizomolgula W . i:. Hill. I'n'i. 1901 lihiiomolguta, \V. li. Rittcr in; T. Washington Ac, f. 3 P- iji. Sp. uu ct t\p.: Rhizomolgula globiihifis (Pall.). Die Gattung ist panarktisdi, bleibt aber ini arktiscli-atlantischeii Gebiet fast gauz auf die Hocharktis bcschrankl. Rhizomolgula globularis (Pall.). Textlig. 9. Vollstandige lyiteralur. 776 Ascidia globularis, Pallas, Ki-isL- Knss., v. 3 p. 709. 787 A.g.. Pallas in: N. Acta Ac. Petrop., v. 2 p. 241 t. 7 f. 39 — 40. 791 A.g., J. I', (".melin. Syst. Nat., r.. i VI p. 3127. 3128. 806 A.Globiiaris [sic!], J. V. Gnielin (Turton), Syst. Nat., 1.4 p. 97- 816 A. globularis. Lamarck, Hist. An. s. Vert., v. 3 p. 127. S37; 40 A.g., Dujardin in: Lamarck, Hist. An. s. Vert., ed. 3 v. i p. 5S6; ed. 2 t;. 3 p. 535. 840 Boltetiia g., dervais in: Diet. Sci. nat., suppl. t). i p. 404. 885 Molgula sp., J.Murdoch in: Rep. Exp. Point Barrow, i'. 4 p. 166. S85 M.ampuUoides (part.), Swederus in: Vega-Exp.. t). 4 p. 109. 885 M.a. (part.), Aurivillius in: Vega-Exp., t;. 4 p. 224. 901 Rhizomolgula arcnaria, W. E. Ritter in: P. Washington Ac, v. 3 p. 231 t. 28 f. 10 — 19". 903 R. rilleri, Hartmeyer in: Fauna arctica v. 3 p. 168 t. 6 f. i t. 9 £. 5 — 9. 907 R. warpachoi'skii (uom. nud.), Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 1.^4. 907 R. gigantea, Redikorzew in: Zool. Anz., r. 31 p. 523. 908 R.g., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 ur. 11 p. 19 f. 4 — 6 t. i f. 4, 5, 8, 21 — 24 t. 2 f. 25. 908 R. warpachovskii , Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-P6tersb., v. 13 p. 327 f. i. 908 R. arenaria (n. sp. intermedia''). Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, f. 25 p. 147 t. 2 f. 12. 909 R. a -\- R. gigantea + R- intermedia -\- R. ritteri + R- warpachovshi + Ascidia globularis, Hartmeyer iu: Bronn's Kl. Ordn., V. 3 suppl. p. 1321, 1406, 1482. 910 if. r, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 45 p. 230. 912 Rhicomolgtila [sic!] sp., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, lyii p. 439. 912 Rhizomolgula sitteri [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., !■. 77 VI i p. 25. 912 R. globularis. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. 127. 912 R.g., Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 136 t. 1 1 f. 8 t. 17 f. 5 — 6. 913 R. ritteri, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 444. 914 R. r., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1098. 916 R. globularis, Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 128 f. 2f) t. 3 f. 5 t. 4 f. 16 Karte 4. 922 Rhizomolgula sp., Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., u. 63 nr. 2 p. 5. Geschichte der Art. Die Gattung Rhizomolgula mit dem Tj^us R. arenaria (Typeu-P'undort : Orca, Prince William Sund) wurde 1901 durch W. E. Ritter gegriindet. Ini Jahre 1903 beschrieb Hartmeyer eine zweite Art von Cap Adair, die er A', ritteri nannte. In rascher Folge schlossen sich weitere neue Arten an : R. warpachovskii von Nowaja Semlja und R. gigantea von den Neusibirischen Inseln, beide von Redikorzew (1907, 1908) beschrieben, sowie R. intermedia, 1908 von Michaelsen neu aufgestellt, falls die vom Autor vermutete Identitat mit R. arenaria sich nicht bestatigen soUte. Der angebliche Fundort Neapel, dessen Richtigkeit von Michaelsen selbst bezweifelt wird, ist sicherlich falsch. Im Jahre 1912 fiihrt ASCIDIACEA 125 Huntsman eine R hi zomolgula- Art von der Herscliel Insel auf die bis dahin als ganz unsichere Art gefiihrte Ascidia globularis zuriick, die von Pallas zuerst 1776, dann etvvas ausfiihrlicher 1787 beschrieben wurde. Als Fundort wurde 1776 angegeben: Oceanus glacialis, im Jahre 1787 das Karische Meer. Als ein wahrschein- liches Synonym von R. globularis bezeichnet Huntsman R. gigantea. In demselben Jahre weist Hartmeyer das VorkoiuniL-n der Gattung bei Franz Josefs Land nacli, lasst die Art aber unbestimmt. Im Jahre 1913 identiliciert Ritter eine Art aus dem Bering Meer mit R. ri fieri und weist dabei ausdriicklich auf die artliche Verschiedenheit zwischen ihr und R. arenaria hin. Redikorzew (1916) dagegen fasst samtliche bekannten Rhizomolgula-Arten zu einer Art, R. globularis (Pall.), zusammen, womit er gleichzeitig die von Huntsman ausgesprochene Deutung der Ascidia globularis Pall, sich zu eigen macht. Fundangabe. Exp. )>Hekla«: Stidkiiste von Jameson's Land. Ryder leg. 3. VIII. 91. 5 Exemplare. Ostgronland-Exp. 1898—00: 69 "44' N. 23°3o' W., Turner Sund, 3 Fad. Soren Jensen leg. 25. VII. 00. I Exemplar. Als Vergleichsmaterial aus der Berliner Sammlung standen mir Typen bzw. Cotypen samtlicher bescliriebenen Rhizomolgula- Arten, ferner ein von Huntsman als R. globularis bestimmtes Stiick von der Herschel Insel und von Ritter als R. rittcri bestimmte Exemplare aus dem Bering Meer zur Verfiigung. Besclireibung. Die Geschichte der Art schliesst ab mit der Vereinigung samtUcher bekannten Rliizomolgula-Arten zu der einen Art R. globularis (Pall.) durch Redikorzew (1916). Ich werde also zu diesem Vorgehen Stellung nehmen miissen. Systematisch kaum minder bedeutsam ist die durch Huntsman (1912) erfolgte Deutung der Ascidia globularis PaU. im Sinne einer Rhizomolgula. Was zunachst die letztere Ansicht betrifft, so lasst sie sich natiirlich nicht exact beweisen, aber Huntsman weiss so triftige Griinde dafiir vorzubringen, dass man ihm folgen kann, falls man iiberhaupt den Versuch einer Deutung der Art des Pallas untemehmen will. Die Berechtigung der Vereinigung aller bekannten Rhizomolgula- Art^n, wie sie Redi- korzew durclifiihrt, habe ich an meinem reichen Vergleichsmaterial nachgepriift und bin zu demselben Ergebnis gekommen, nachdem ich ubrigens bereits friUier (1910 a) auf die nahe \'"erwandtschaft verscliiedener Rhizomolgtila-Arten liingewiesen hatte. In seiner Diagnose fasst Redikorzew alle Merkmale von R. globu- laris treffend zusammen. Es wird aber doch noch einiges, auch iiber das mir vorUegende neue Material, dazu zu sagen sein. Die Korperform ist variabel, doch bewegt sich die Variabtlitat inmierhin innerhalb nicht zu weiter Grenzen. Am haufigsten scheint die Gestalt breit herz- oder bimformig zu sein, mit abgeflachtem Vorderende und verjungtem Hinterende. Seltener sind mehr eiformige oder rundliche Exemplare. Am seltensten dtirften dagegen in basoapicaler Richtung so stark verlangerte Exemplare sein, wie sie Ritter (1901, t. 28 f. 10) von seiner R. arenaria abbildet. Seitlich ist der Korper meist etwas zusammengedriickt. Die grossten bekann- ten F^xemplare {R. gigantea) stammen von den Neusibirischen Inseln. Als Maximum giebt Redikorzew 26 : 31 : 22 mm an; mir liegt eine Cotype vor, die 21 : 29 : 15 mm misst. Fur R. intermedia lauten die Maasse 15 : 17 mm, fiir die Form von Nowaja Senilja {R. warpachovskii) lo : 12 mm. Die Exemplare von der Herschel Insel sind mehr oval. Huntsman giebt als Grosse 19 : 17 nnn an, ein mir vorliegeudes Stiick misst 17 : 15 mm. 126 ASCIDIACEA I'iiT A*, arcnaria fiihrc ich luuh RitU'i ilic Ma.issc dicier Indn uiucu an. die zu^loich Ivxlrfinc in dcr KoqnT- forni darstellen. Sie lauten: 17.5 : 12.3 mm, l^^. 21 mm, 9.3 : 1 1 mm. Kxemplare aus dem Bering Meer messen q: 12 mm, eine T>-pe von R. rittcri 7 : q mm. Das grosste meincr ostgronljindischen Kxemplare, ein Tier \'on ovaler Gestalt, misst 19: lO : 11 mm; cs liegen mir von dcinsclhen Kundgebict aboi audi kleinere, breit herzformige Stiicke vor. deren eines 14 : 15 nmi misst. Am kleinsten siiul die Exemplare von Cap Adair, weit iiber die normale Grosse hinausgehend die Stiicke von den Neusibirischen Inseln. Her oder die an dtv Korperbasis entspringenden wurzelartigen Stielfortsatze sind in ihrer lyjingo und dcni Grade ihrer Verastelung ausserordentlich variabel. Jede der beiden Stieldriisen entsendet einen Stielfortsatz, die bisweilen getrcnnt bleiben, meist aber friilizeitig zu verschmelzen sclieincn, uni dann da.s eigentliche Rliizom zu bilden. Stiele von Korperlange oder dariiber, wie sie nach Ritter bei R. arenaiia vorkommen, scheinen stlir selten zu sein. In der Regel ist der Stiel sogar sehr kurz, manchmal iiberhaupt kauni ausgebildet. Mir hat kein Exemplar vorgelegen, dessen Stiel die Korperlange erreicht hatte. Das eigentliche Rhizoni ist haufig nur wenig ent- wickelt. Der Sandbelag der Oberflache ist ausserordentlich wechselnd. Bald ist die ganze Oberflache dicht niit Sand incrustiert (z. B. bei meinen ostgronlandischen Exemplaren), bald nur sparlich bedeckt (z. B. bei Exemplaren aus dem Bering Meer) oder fast nackt und dann stark durchscheinend (so bei den Typen \on R. gigantea und R. warpacJwvskii). Der Cellulosemantel ist zieiulich diinn und briichig. Der Weichkorper ist sehr zart und lasst sich ziemlich schwer voni Cellulosemantel ablosen. Die Muskulatur der Siphonen ist kraftig entwickelt. Die Korpermuskulatur besteht aus breiten Langs- und schmaleren Quermuskelbandem, die ein nicht allzu enges, aber fast bis zur Basis des Korpers reichendes Maschenwerk von L,angs- und Querfasem bilden. Wesentliche Unterschiede in der Starke der Muskulatur, die zu einer artlichen Trennung dienen konnten, wie es Ritter bei R. arenaria und R. ritteri tut, habe ich nicht feststellen konnen. Die Tentakel sind sehr stark verzweigt, die grossten mit einer beginnenden Fiederung 3. Ordn. Uber ihre Zahl herrscht bei den Autoren ziemliche tJbereinstimniung. Sie schwankt zwischen 12 und 20. Dabei ist aber zu beriicksichtigen, dass es sich nur uni die grossen Tentakel handelt, die sicli auf zwei oder auch drei Ordnungen verteilen lassen. Zahlt man auch die kleinen, mehr oder weniger rudimentaren Tentakel mit, so kommt eine Zalil von mindestens 40, wenn nicht mehr heraus, wie sie Michaelsen ftir A', intermedia angiebt. Bei einem der ostgronlandischen Exemplare .stellte ich etwa 20 grosse Tentakel fest, namlich 5 (I) + 5 (II) + 10 (III). olar. Zwischen Ostgronlaiul uiul I'Vaiiz Josel's I^and klaflt fine lyiicko. Sic felilt im -MO tfcu i*u \M / ^■c:^ ^'l« / )> 1 ^^ \j^cvr -X ^ \ r^3 \ " / ^ \ ]h 1 \ % ?/w l'~^" 1 ^ / tf^ ^ 80 «0 eo 0 CrVFnw eo U) Fig. 9. RhizomolgTila globularis (Pall.). Spitzbergengebiet, bei Konig Karls Land und im Barents Meer. Sie ist in der Arktis nachgewiesen von ver- schiedenen Punkten des Sibirischen Eismeeres, aus dem Karischen und Weissen Meer, von Nowaja Semlja und Franz Josefs Land, von Ostgronland und aus dem arktischen Nordamerika bis in die Nahe der Bering Strasse. Es handelt sich fast ausnahmslos um rein hocharktische Gebiete. In den niederarktischen und boreo- arktischen Teilen des arktisch-atlantischen Gebietes fehlt sie, niit Ausnahme des Weissen Meeres, vollstandig. Im Pacific dagegen dringt sie an beiden Ktisten in das niederarktisch-boreoarktische Mischungsgebiet ein, im ostlichen Tell des Pacific bis in die warrae, siidostliche Ecke des Bering Meeres und an der Westkttste von Nordamerika bis in den Prince William Sund, im westlichen bis in den siidlichen TeU des Ochotskischen Meeres. Die Art ist erst verhaltnismassig spat bekannt geworden und in Ausbeuten , arktischer Ascidien im 1 Lage nicht etmittelt. ASCIDIACEA 129 allgemeinen selten. Trotzdem scheint sie stellenweise wenigstens sehr haufig zu sein. Das bestatigt bereits Pallas, nach deni sie iin Karischen Meer massenhaft auftritt. Audi Ritter haben aus dem siidostlichen Teil des Bering Meeres zahlreiche Exeraplare vorgelegen, \-ou einer Fundstelle 80, von einer anderen 50. Die Zuriickftihrung der von Murdoch (iiai;u<)Sf. Kiirper: queroval, ohne Stiel, frei. Innere Siphonen: an der Miindung und ini Innc-rn Ijedornt, an dcr Basis eiii sclinialcs Velum niit randstandigen Siphoualpapillen. Kiemensack: jederseits niit 4 Falten; Kieuienspalten auf den Zwischenraunien niclit inSpiialen angeordnet, niehr oder weniger langgestreckt, teils in der Langsriclitung, teils niehr schrage verlaufend, im allgemeinen sehr unregdmassig angeordnet, unter den Falten Trichter bildend. Dorsalfalte: glattrandig. Gouade: nur reditsseitig entwickelt. Niere: vorhanden, der Gonade didit angelagert. Eine nur in einem Exemplar von der »Ingolf ((-Expedition im Siideingang in die Danmark Strasse in eiuer Tiefe von 2043 m erbeutete, eigentiimliche Molgulide giebt niir Veraulassung zur Aufstellung einer neuen Gattung Anomopera. Infolge der fiir die Untersuchung nicht gleiclimassig giinstigen Organe konnte die Organisation nicht in alien Einzelheiten aufgeklart werden, trotzdem diirfte die Beschreibung ausreichend seiii, um ein Wiedererkennen der Art in jedem I-'alle zu ermoglidien. Anomopera ingolfiana sp. nov. Taf. I Fig. 2 — 4. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 18. 17. VI. 95. 6i°44' N. 30°29' W. (Siideingang in die Danmark Strasse), 1135 Fad., + 3.0° C. I Exemplar. Beschreibung. Der Korper gleicht ausserlich durchaus einer typischen Molgula. Er ist von quer- ovaler Gestalt mit verkiirzter Basoapicalachse, seitlich etwas zusammengedruckt. Das Vorderende mit dem Siphonenfeld ist abgeplattet, wahrend das Hinterende abgerundet ist. Das Tier zeigt keinerlei Spuren einer Anheftung. Die Masse betragen 8 : 10 : 5 mm. Aussere Siphonen sind nicht entwickelt, die Korperofifnungen nur schwer erkennbar. Beide Offnungen liegen am Vorderende, ziemUch dicht beisaminen, die Branchial- ofFnung dem Ventralrande genahert, die Atrialoffnung etwas hinter der Mitte des Vorderendes. Die Ober- flache tragt nach Molguliden-Art zahlreiche lange fadenformige Fortsatze, an denen Sandkornchen imd kleine Steinchen haften, die das Tier vollkommen einhiillen. Der Cellulosemantel ist ziemlich diinn, aber fest, nach luitfernung des Belags schwacli dnrch- scheinend. ASCIDIACEA 131 Der Weichkorper (Taf. i Fig. 2) ist tiur schwacli entwickelt, sehr zart und diinn, doch ist die Muskulatur relativ kraftig. Die Siphonenmuskulatur ist in dcr iihlichen Weise ausgebildet und giebt keinen Anlass zu Beiuerkungen. Die Korpermuskulatur biklet ein ziemlich dichtes, nur stellenweise etwas lockereres Netzwerk kraftiger lyangs- und Querfaserbiindel, das sich iiber den ganzen Korper ausbreitet. Die inneren Siplionen sind knrz, aber deutlich ausgebildet. Der Branchialsipho tragt einige Ivobi, deren genaue Zahl jedocli schwer anzugeben ist, da die Lobi nicht scharf voneinander gesondert sind und ihrerseits — einige wenigstens — wieder gespalten zu sein scheinen. Es sind nach meiner Aufifassung 5, liochstens 6 Lobi vorhanden, denen ebenso viele, den Si])ho durchsetzende Langsfalten entsprechen. Die lyobi sind niit feinen, .spitz zulaufenden, einfaclien, geraden oder an der Spitze schwach gekriimmten Dornen besetzt, die sich im Innern des Sipho bis iiber dessen Mitte hinaus verfolgen lassen; die genaue untere Grenze Hess sich nicht erkennen. An der Basis des Sipho, vor deni Tentakelring, findet sich ein ganz schmales Velum, an dessen Rande ziemlich lange, kriiftige, tingerformige, am Ende ein wenig verdickte Siphonalpapillen in ansehnlichen Abstanden stehen. Die Verhaltnisse des Atrialsipho sind im Princip die gleichen. Die Zahl der Lobi glaube ich bei diesem Sipho mit 4 .sicher angeben zu konnen. Die Bewaffnung des Atrialsipho ist dieselbe, vielleicht sind die Dornen ein wenig kiirzer. Velum und Siphonalpapillen zeigen keine Unterschiede von jenen des Brancliialsipho. Die Tentakel sind massig verzweigt mit Fiedern i. und ganz kurzen Fiedern 2. Ordn. Unter den grosseren Tentakeln lassen sich 4 Tentakel i. Ordn. und 4 Tentakel 2. Ordn. unterscheiden, die altemieren. Die Tentakel einer Ordnung sind unter sich aber nicht gleich gross, es scheint, dass sie in der einen Halfte des Tentakelringes im Wachstum hinter denen der anderen Halfte zuriickgeblieben sind. Mit den Tentakeln I. und 2. Ordn. altemieren regelmassig 8 Tentakel 3. Ordn., die unter sich ebenfalls verschieden lang sind. Endlich linden sich auf den Zwischenraumen noch Tentakel 4. Ordn., die aber nicht iiberall deutlich ent- wickelt sind. Im ganzen bietet der Tentakelring ein Bild sehr unregelmassigen Wachstums seiner einzelnen Glieder. tjber das Flimmerorgan habe ich keine befriedigende Klarheit gewinnen konnen. Es scheint ein kleines, becherformiges Organ zu sein, das rechts seitlich von dem langgestreckten Ganglion liegt. Der Kiemensack war stark geschrumpft und wurde bei der Praparation teilweise zerstort. Immerhin konnte er in den Grundziigen seiner Organisation aufgeklart werden. Er besitzt jederseits nur 4 Falten. Die beiden ersten Falten sind ungewohnlich hoch; Falte I triigt etwa 18, Falte II etwa 20 innere Langsgefasse. Falte III ist schon betrachtlich niedriger und hat nur etwa 9 — 10 Langsgefasse, wahrend die Zahl der auf Falte IV verlaufenden Langsgefa.sse noch geringer ist. Auf den Zwischenraumen verlaufen keine interrae- diaren inneren Langsgefasse, nur ist hier und da das basale Gefass auf der dorsalen Seite einer Falte ein wenig abgespalten. Die Anordnung und Gestalt der Kiemenspalten auf den Faltenzwischenraumen ist sehr bemerkenswert und ahnelt in hohem Masse den Verhaltnissen von Ascopera gigantea. Wie hier fehlt jede Ten- denz einer Anordnung der Kiemenspalten in Spiralen. Die Kiemenspalten sind vielmehr mehr oder weniger langgestreckt, meist in der Langsachse des Kiemensackes verlaufend, nicht selten aber auch schrage gestellt. Unter den Falten iindert sich dagegen das Bild. Hier ordnen sich die Kiemenspalten zu Spiralfiguren, um typische Trichter zu bilden. , 17* 132 ASCIDIACEA Die Dorsalfalte ist massig l>reit mid in iliuiu ,s;;iu/cii Wilaul i;l;ittiaiidig. Der Darin (Taf. i Kig. 3) koiiute in alien iMnzelhciten aufgeklart wouk-ii. Va ist iiiclit hi'soiuK is uinfangreich niul in die hiiitere dorsale KoqHTpartii' znriickgedrangt. Kr beginnl uiit oiiuiii ()(.soi)lui,i;us, der in seineni vorderem Absclniitt in liodist eigentiimlicher Weise becherf6rnii,n autgetriebeii ist, ilaiiii plotz- Hch sich vercngt nnd in scharfer Kniokuiii; in den Magen iibergeht. Der eigentliche Magen ist uiir kltiii, nuii lauglich-oviUer C.estalt und weniger gerauniig, als die aufgetriebene I'artie des Oesophagus. Aul scimi (km Kieniensacke zugewandten Seite ist er niit ciiier Aiizalil dick w ulsttorniiger Blindsacke \()ii unregelniassiger GestiUt und Anordnuug bedeckt, die iiber den Rand des Mageiis liinausgreifen sodass sie teilweisc audi von dessen Aussenfliidie siditbar sind. Am Ubergang des selir kurzen Mitteldarmes in den Riiddann linden sich zwei eigentiiniliche blindsackartige Aussackungen, wie sie vergleichsweise auch bei gewissen Synoicum- Arten \orkomnien. Die Darnischlinge selbst ist nur kurz, beide Sdienkel klaffen in ihreni ganzen Verlauf, lassen aber nur ein kleines Lumen zwisdien sich. Das Rectum ist gerauniig, der After z\veilipi)ig, mit umge- schlagenem, glatteii Rande. Eine Gonade (Taf. i Fig. 4) ist nur auf der rechten Seite vorliauden. Sie ist xon uuregelnuissiger Gestalt, an ihreui ventralen Ende aufwarts gekriimmt und besteht aus einer Anzahl durch Furchen gegenein- ander abgegrenzter, mehr oder weniger ruudlicher Lobi, die vermutlich ausschliesslich von den Hoden ge- bildet werden. Auf eine genauere Untersuchung wurde verzichtet, um den Gesanithabitus der Gonade zu erlialten. Spuren eines 0\-ars konnten nicht festgestellt werden. Die Niere ist von kurzer, gedrungener Gestalt, ganz schwach nierenforniig gebogen und niit dem concaven Rande der vorderen (dorsaleu) Halfte der Gonade dicht angelagert. Ihr Iiineres ist mit mehreren dunklen Coucretionen angefiillt. Erorterung. Diese neue Form ist in mancher Hinsicht bemerkenswert. Zunadist ist die Bedomung der inneren Siphonen fiir eine Molgulide ein Novum; ebensowenig ist bisher meines Wissens der Besitz ^•o^ Siphonalpapillen bei eineni Vertreter dieser Familie bekannt geworden. Dagegen liegt eiiie Angabe von Michaelsen (1922) iiber den Besitz eines atrialen Velunis ohiie Siphonalpapillen bei Ctenicella mortenseni vor. Idi babe, dadurch angeregt, auch bei einigen Mo/gM^«-Arten, z. B. M. oculata, ein solches Velum gefunden, gldchfalls ohne Siphonalpapillen. Es eroffnet sich hier ein neues Untersuchungsfeld mit dem Ziele festzustellen, ob auch bei den Molgulidae der Besitz branchialer und atrialer Vela und Siphonalpapillen sowie eine Bedor- uung der Siphonen allgemeiner verbreitet ist und in ^^elcher F'orm. Bei den engen Beziehungen, die diese Familie mit den Pyiiridae verkniipft, fiir die bereits ein anselinliches Tatsachenmaterial iiber derartige Bildungen vorliegt, ist von vomherein zu erwarten, dass die Gattung Anomopera in dieser Hinsicht nicht allein in ihrer Familie steht, sodass in der systematischen Bewertung dieses Merkmals Zuriickhaltung geboteii erscheint. Eine Untersuchung der hier behandelten Molguliden auf derartige Merkmale hin muss jedoch einer spateren Gelegenheit vorbehalten bleiben. Auffallend ist femer die geringe Zahl der Kiemensackfalten. Esist bisher keine Molgulide bekannt, die nur 4 Falten besitzt. Nur wenige Arten haben 5 Falten, die meisten 6 oder 7. Auch bei den Arten, die keine Falten, sondem an deren Stelle nur innere Langsgefasse besitzen, sind mindestens 5 solcher Langsgefasse vorhanden. Eine nur rechtsseitig entwickelte Gonade ist sonst nur von der jetzt mit Eiigyra \-ereinigten Gattung Gamasler bekannt, die Anomopera generisch ganz fern steht. ASCIDIACEA 133 Allerdings luit \'aii Name (1912) audi hei Molgula verrilli nur auf der rechten Seite eine Gonade gefunden, kaim aber iiiolil init Sicherheit sagen, ol) die linke Gonade, ebenso wie die auch nicht erkannte Niere tat- sachlicli fehlt. Es sind soniit in erster lyinie der Besitz \'on nur ^-ier Kieniensackfalten jederseits, das Verhalten der Kiemenspalten auf den Faltenzwisclienraumen und der Mangel einer linken Gonade, was die neue Gattung characterisiert. Man konnte vielleicht einwenden dass in der Gattung Molgtda Formen mit 5, 6 und 7 Falten vereinigt sind, niithin mm auch Arten mit nur 4 Falten aufgenommen werden konnten, dass ferner nach deni Beispiele von Eugyra audi Formen mit nur reditsseitiger Gonade in die Gattung einbezogen werden konnten und dass endlicli audi bei manchen Molgula-Arien die Tendenz einer spiraligen Anordnung der Kie- menspalten auf den Faltenzwischenraumen stark verwischt ist. Wollte man diesen Erwagungen Rechnung tragen und die neue Art etwa in der Gattung Molgula unterbringen, so miisste man wegen einer einzigen Art die Gattungsdiagnose nach mehreren Richtungen liin erweitern, ohne viel daniit zu gewinnen. Auch bleibt bis auf weiteres nocli das Merkmal der Siphouenbedoruung und des Besitzes von Siphonalpapillen fiir die neue Gattung besteheu. Aus alien diesen Griinden scheint es mir wohl berechtigt zu sein, die vorliegende Form zum Typus einer neuen Gattung zu niaclien. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Daniiiark Strassc: Siideingaug, 61^44' X. 3o°29' W., 2043 ra (+ 3° C.) (i>Ingolflngolf«: Stat. 124, 28. VII. 96. 67 40' N. 15^40' W. (Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkuste Islands), 495 Fad., — 0.6" C. 15 Exemplare. Stat. 139. 10. VIII. 96. 63°36'N. 7^30' W. (Faro Island Riicken, Ostabhang), 702 Fad., — 0.6'^ C. 12 Exemplare. , 134 ASClDLtVCJEA Besclircibuiii;. Poi Korper ist bei den meisten Kxeinplareii (i\al odci l;uiv;lit.li oval, l)oi c-iiiigen nielir rumUich, vielleiclit luir in Folge stiirkerer Contraction, bisweileii isi das Vordciciulc etwas starker aufgetrieben, nur gelegentlicli das Hintcrende gleiclizeitig starker vcrjihigt, sodass die Gestalt nulii Uirii- fonuig w-ird. \'ou den Kxeniplaren \»)n Stat. 124 niisst das grosste 10 nun basoapical, 5 nun (Koq)ermitte) dorsoventral; das kleinste niisst basoapical nui .; unn. Die Ivxcniplarc von Stat. i;,() sind nicht unerlieblich kleiner; das grosste von ihiicn niisst basoapical nur .\ nun, das kleinste sogar nur 2 nun. Die Branchial- offnung liegt am \'orderende des Korpers, d. h. am Ivndo der Basoapicalachse, gegeniiber deni basalen Korpereiide, init deni die Ticro anscheinend ini Ticfse-esclilick \crankcMt waren; uuuichnial ist sie jedoch tin wenig aut die X'cntralseite verschoben. IHc .\t rial(>l'l iiung ist melir oder vveniger weit auf die Dorsal- seite verlagert, ini iiussersten Iville uni die lialbe Korperlange. Die beidcn Offnungen liegen auf kurzen, kegelfonuigeu Siphonen, die aber nur bei weniuen Ivxeinplaren sichtbar, in der Regel nahezu voUstandig eingezogen sind. Die Offnungen selbst sind kieisrund, ilir Rand ist glatt. Walirend die Atrialoffnung bei eingezogenem Siplio nur schvver erkennbar ist, verrat sicli die Branchialoffnung durcli das eigentiimliche kragenartige Gebilde. welches sie rings unigiebt und aus sechs zipfelartigen Fortsatzen besteht. Die Zipfel (Taf. 1 Fig. 5), die den L,obi wohl nicht als honiolog eraclitet werden diirfen, sondcrn als Neubildungen an- zusehen sind, zeigen in ihrer Grosse keine wesentlichen Unterschiede und tragen an ihren Randern eine Anzalil kurz gefiederter Anhange, die dem ganzen Gebilde das Ansehen eiiies zusanimengesetzten Tentakels verleihen. Meist sind die Zipfel iiber der Brancliialoffnung nacli innen geknunuit, bei ausgestrecktem Bran- chialsipho ragt dieser jedoch mit seiner Offnung ein Stiick iiber den Krageii liinaus. Die Oberflaclie ist niit feinen, haarartigen Haftfaden bedeckt, die nach liinten zu an I,ange und aucli an Dichte zunehmen und an der Korperbasis einen eigeuartigen Schopf bilden, mit dem das Tier im Schlick \ermuthcli einen gewissen Halt findet. An deu Haftfaden kleben Schlammpartikel und sonstige Fremdkorjoer. Der Cellulosemantel ist im allgemeinen sehr diinn und durchscheinend, nur am Vorderende, im Bereiche der Korperoffnungen ist er starker verdickt und undurchsichtig. Der Weichkorper (Taf. i Fig. 6) ist sehr zart und ganz durchsichtig. Er besteht aus dem eigent- lichen Korper, der sich iiber den Darm hinaus in einen zipfelartigen Anhang f ortsetzt, und den beiden Siphonen. Von letzteren zeigt der Atrialsipho nichts Aussergewohnliches. F,r ist schlauchformig, gegen die Miindung hin verjiingt, entspringt etwas vor der KoriDermitte und ist schrage nach \-orn gerichtet. Die Branchialsipho ist nur kiirz, aber sehr breit und becherformig erweitert. Am Innenraude der Branchialoffnung nelimen die an die sechs Zipfel herantretenden Muskeln ihren Ursprung. Beide Siphonen besitzen eine kraftige Musku- latur, die aus eineni System sich kreuzender Langs- und Ringmuskeln besteht, am Branchialsipho aber erhebhch starker entwickelt ist. I^^ach dem Rande der Brancliialoffnung hin werden die Ringmuskelziige nicht nur dicker, sondem folgen sich audi in geringeren Abstanden, als weiter nach hiiiten. Die Korper- muskulatur beschrankt sich auf einige wenige Langsmuskelbander. Tentakel sind nicht vorhanden. Die Verhaltnisse des Flimmerorgans scheiiien denen \'oii H. indiciis zu ent.sprechen, doch habe ich keine geniigender Klarheit dariiber gewinnen konnen. Der Kiemensack ist stark reduciert. ^'on Kiemenspalten ist keine Spur zu entdecken. Nach der ASCIDIACEA 135 Basis zu verjiingt sich der Kienieiisack ein wenig und ist durcli eiiie schwache Einschniirung gegen den Oesophagus abgesetzt. Eine Dorsalfalte war ebensowenig nachweisbar, wie ein Endostyl. Der Darm (Taf. i Fig. 6) gehort in der Hauptsaclie dem hinteren Korperdrittel an. Fir beginnt mit eineni langen, zienilidi engen, gerade nacli liinten verlaufenden Oesophagus, der durch eine Einschniirung \oni Magen gesondert ist. Der Magen ist verhaltnismassig klein, langlicli-oval und ganz an der Basis des Korpers gelegen ; seine Wandung ist vollkommen glatt. Eine I,eber wurde nicht beobachtet. Die Darmschlinge ist bald — wie bei dem abgebildeten Tier — starker aufwarts gekriimmt, bald mehr horizontal gelagert, die beiden Schenkel klaffen niehr oder weniger weit. Der Enddarm ist ziemlich lang, verlauft gerade nach vorn und kreuzt den Oesophagus linksseitig. Das Rectum ist ein wenig gekriimmt, der After ist glattrandig. Bei der Gonade kann man zweifelhaft sein, ob man sie als eine Zwitterdriise bezeichnen soil, oder ob Hoden und Ovarium als getrennt anzusehen sind. Jedenfalls ist der Hoden dem blinden Ende des Ova- riums dicht angelagert. Der Hoden ist ein rundliches Gebilde, das sich aus einer grossen Zahl einzelner Follikel zusamniensetzt, deren Ausfiihrgange sich zu einem gemeinsamen vas deferens vereinigen. Das Ovarium ist von langgestreckter, mehr oder weniger schlauchformiger Gestalt. Es liegt samt dem Hoden vor der Darm- schlinge zwisclren riicklaufendeni Darmschenkel und Enddarm und miindet ein wenig tiefer als der Darm aus. Das I,ageverhaltnis der rechten Gonade zum Korper entspricht dem der linken Gonade. Die Niere ist von kugeliger Gestalt und ansehnhcher Grosse. Sie Hegt auf der rechten Seite etwa in der Mitte des Korpers unmittelbar am Ventralrande. Durch ihren dunkelbraunen Inhalt fallt die Niere an dem durchsichtigen Weichkorper sofort auf. Erorterung. Der Typus der Gattung Hexacrobylus, H. psammatodes, wurde \^on Sluiter (1905) nach einem einzigen Exemplar beschrieben, das von der »Siboga« ini Siiden von Celebes in 1158 m Tiefe erbeutet wurde. Eine weitere Art fand der »Investigator« in 5 Exemplaren siidl. von Ceylon in einer Tiefe von 3442 m; Oka (1913) beschrieb sie als H. indicus. Die hier neu beschriebene Art, die in nicht weniger als 27 Exemplaren vorliegt, ist nunmehr der dritte bekannt gewordene Vertreter dieser durch die Beschaffen- heit der Branchialoffnung und eine weitgehende Reduction des Kiemensackes besonders characterisierten Tiefseegattung. Was die Stellung der Gattung Hexacrobylus im System anbetrifft, so kann kein Zweifel dar- iiber bestehen, dass es sich um eine modificierte Molgulide handelt, eine Ansicht, die schon von Sluiter und Oka geaussert wurde. Ich stimme auch Oka darin bei, dass es zweckmassiger erscheint, die Gattung in derFam. Molgulidac zu belassen und nicht, wie geschehen, zum Vertreter einer besonderen Ordnung zu erheben. Was die neue Art anbetrifft, so ist sie viel naher mit H. indicus verwandt, als mit dem Typus der Gat- tung, wenigstens bei Zugrundelegung der Diagnosen der beiden tropischen Arten. Im iibrigen ist es nicht ganz leiclit, eine scharfe Kennzeichnung von H.articus und H. indicus gegeneinander zu geben, eine Sch\vierig- keit, die auch bei Arten anderer Tiefseegattungen wiederkehrt. Wenn ich die vorliegende Art als neu be- sclireibe, so geschieht es einmal der grossen raumhchen Trennung wegen, dann wegen einer Reihe tatsachlich bestehender Unterschiede wenn auch nur von untergeordneter Bedeutung und endlich wegen unserer noch sehr liickenhaften Kenntnisse iiber den systematischen Wert und die Variationsbreite der verschiedenen, zur Unterscheidung der Hexacrobylus-A.rten geltend gemachten Merkmale. Hier kann erst von weitereni Material Aufklarung erwartet werden. • 136 ASCIDIACEA Die arktischc Art ist zuiiiichst erheblich kleiner, als die hoiiKii .iiuknii Aitiii. //. f^sdiiiiiid/iKlcs inissl 32 : iS mm, das gnisste Kxemplur \'oii //. iiuii\iis 54 : i 5, das kloiiisto iiuuKT nocli K) : 15 mm, also reichlicli doppelt so \'iel, wie das grosste Exemplar vow H. . 6 p. 20. 1857 B. Bolteni, Rink, Grenland, v. 2 suppl. p. 104. 1858 B. microsoma [pro: microcosmus^. H. & A. Adams, Gen. MoU., v. 2 p. 594. i860 B. clavata -\- B. rubra, W. Stimpson in: Smithson. Collect., f. 2 nr. 6 p. i. 1862 B.picta (nom. nud.), Wallich, Voy. Bulldog, v. 1 p. 102, 134. 1863 B. oviformis [pro: ovifera], A. S. Packard in: Canad. Natural., v. 8 p. 412. 1867 B. Bolteni, A. S. Packard iu: Mem. Boston Soc, v. i p. 277. 1870 B. clavata + B. rubra + B. microcosmus + B. Burkhardli A. Ag. MS., A. Gould (\V. C. Binue y), Rep. Invert. Ma.ssach., ed. 2 p. 14 t. 23 f. 325; p. 15 t. 24 f. 337; p. 16 t. 24 f. 338; p. 16 t. 24 f. 327. ' Aus.gelassen sind in der folgenden Citatenliste I.ehrbiicher und .sonstige Werke conipilatorischcn Characters soweit sie nicht fiir die Systematik und Geschichte der Art bedeutsam sind. Ausnahnislos beriicksichtigt sind alle Citate faunistischen Characters. ASCIDIACEA 139 1870 B. f. + B.r. -\- B. m. -\- B. B., Dall in: P. Hoston Soc, v. 13 p, 255. 1870 B. clavata -f- B. microcosmus, A. R. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 2 v. 49 p. 42). 1872 B. reniformis, A. V,. Verrill in: Bull. Ussex Inst., v. 3 p. 3, 6. 1S72 B. Beringi, Dall in: Amer. I. Concli., v. 7 p. 157. 1873 B. sp., A. H. Verrill & S. J. Smith in: Kep. U. S. Fish Comm., v. 1 p. 702. 1873 B. clavata}, Whiteaves, Rep. 2. Kxp. St. Lawrence, p. 17. 1874 B. Bolteni, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 u. 7 p. 43. 1874 B. B., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 363. 1874 B. ciliata-\- B. Bolteni, A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 B. c, Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 214. 1875 B. Bolteni, Liitken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenl., p. 138. 1879 B. B., A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 231. 1879 B. B. -\- B. B. var. rubra -)- B. ciliata, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1880 B. Bolteni, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 401. 1880 B. B., Traustedt in: Zool. Anz., t'. 3 p. 467. i88r B. oviformis, E. Perrier, Col. an., p. 369 f. 77, 2. 1881 B. elegans, Herdman in: P. R. Soc. Edinb., u. n p. 80. 1882 B. e., Herdman in: Rep. Voy. Challenger, v. 6 part 17 p. 86 t. 7 f. i — 5. 1882 B. Bolteni, S. F. Baird in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 7 p. 791, 795, 796, 803, 808. Sii, 813, 814, 816, S17, 819, 829, 833. 1885 B. Beringi, Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 24. 1885 B. Bolteni, A. E. Verrill in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 11 p. 529. 1885 Boltenia sp., J. Murdoch in: Rep. Exp. Point Barrow, !'. 4 p. 166. 1885 B. B., Swederus in: Vega-Esp., v. 4 p. 103. (non 1885 Boltenia sp. ?, Swederus in: Vega-Exp., v. \ p. 104). 1886 B. Bolteni, Whiteaves, Cat. Col. Ind. Exhib., p. 39 f. 1889 B. bolteni, M. Mac Donald in: Rep. U. S. Fish Comm., ;■. 14 p. 83S. 1889 Boltenea [sic!] clavata, Houeyman in: P. N. Scotian Inst., v. 7 p. 271. 1891 Boltenia bolteni, A. S. Packard, Labrador, p. 397. 1891 B. ovifera -\- B. reniformis -\- B. elegans -\- B. fusi/ormis -j- B. Bolteni -\- U. rubra -\- B. microcosmus -\- B. Btirkliardli -\- B. cili- ata, Herdman in: J. Linn. Soc. London, v. 23 p. 571. 1898 B. elegans, W. E. Ritter in: Zool. Bull., v. 2 p. 78. 1899 B. e., W. E. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 518. 1901 B, Bolteni -^ B. ciliata -{- B. elegans, Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, y. 4 p. 269; 270; 270. 1901 B. bolteni, Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 1903 B. ovifera + B. thompsoni, Hartmeyer in: Fauna arctica, f. 3 p. 173 f. 3 — 5 t. 4 f. 11 — 12 t. 10 f. i — 4; p. 185 t. j f. i t. 10 f.5-9. 1904 B. bolteni, J. Schmitt, Anticosti, p. 281. 1909 Pyura ovifera -\- P. thompsoni, Hartme\er in: Bronn's Kl. Ordn., y. 3 suppl. p. 1340, 1481, 1483; p. 1341. 1910 P. [Boltenia] o., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 45 p. 231. 1912 P. 0., Van Name in: P. Boston Soc, :■. 34 p. 527 f. 24 t. 55 f. 66 t. 56 i. 68 — 70 t. 67 f. 133 t. 70 f. 145. 1912 Boltenia 0. -\- B. thompsoni. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., f . 9 p. 112, 133, 147; p. 133. 1912 B. bolteni, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — :o p. 64. 1913 B. ovifera [p. 456: B. thomsoni], W. K. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 43 p. 456. 1913 B.O., W. E. Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Bur. I-lsh., ;■. 31 I p. 159; II p. 730. 1914 B.O., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., t». 23 p. iioi. 1915 B.o. (nom. conser\'.), Hartmeyer, Michaelsen & Sluiter in: Apstein in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. i85- 1915 B.O., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 250. 1916 B. 0., Redikorzew in: I'auue Russe, Tim. I p. 143 f. 27 — 28 t. 4 f. 18 — 20 Karte 5. 1921 Boltinia [sic!]. Anonym, Harpswell Lab., sess. 23 p. 3. 1921 Boltenia ovifera, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 16 f. 2 — 4. i8« 140 ASCIDIACEA Gescliichtc iKt Art. Boltcnia ovifcra ist dcr crsU' hckaiinl i;c\vi)rdLiu' XritnliT (Kt arktischeii AscidiciifauiKi. Die iiltestt.- I.itciatuistL-Uc s;<.'ht aul' IJigol de Moroi^iU'S zuriick, dri im jalirc 1755 uiiter der uichtssagenden Bezeichmiiig »AiiiniIngolf«: Stat. 31. 11. VII. 95. 66^^35' N. 55"54' W. (Kiistenbank vor Holsteinsborg), 88 Fad., + 1.6° C. I Kxemplar. Stat. 34. 18. VII. 95. 65"i7' N. 54 17' W. (Ku.stenl)ank vor Sukkertoppen), 55 Fad. i Exem- plar. Fahrten der »Fylla« : Davis Strasse, 100 Fad. Th. Holm leg. 9. VII. 84. 6 Exemplare. Store Hellefiske Bank, 32 Fad. Th. Holm leg. 18. VII. 84. 2 Exemplare. Store Hellefiske Bank, 18 Fad. Th. Holm leg. 5. VIII. 86. 5 Exemplare. Lille Hellefiske Bank, 18 Fad. Th. Holm leg. 5. VIII. 86. 6 Exemplare. 142 ASCIDIACKA 67''34' N. 55'^'2y' W. (Kiistenbank vor ik-iii Nonliv StiKiuljoul), 5.5 I'ad. Waiuirl leg. 5. X. 89. 1 Exemplar. Ostgronlaiid-Kxp. 1898—00: Henry Laiui, 20 Kad. Siiren Jensen leg. 21. \II. 00. 17 Kxeniplaro. Exp. »Tjalfe«: Stat. 465. 21. \'I. 09. 62^58' N. 50°32' W. (Kiistenbank vor Fiskense.sset) , 25 l''ad. i i:.\>,iuplar. Xordgronland (ohne nahere Angabe) : Mus. physiol. PfafY leg. 1869. i Exemplar. Westgrimland : Arsuk Fjord. K. Rosenvinge leg. 25. IX. 88. i Exemplar. Godthaab. Ryder leg. 22. VIII. 83, 23. IX. 83. 2 Exemplare. Sukkertoppen. IFylla«); vor (iodhavn, 69° N., 540 m (Bolten 1770); Kustenbank vor dem Nordre Strom Fjord, 67°34' N. 55°29' W., 95 ni (»Fylla<(); Store Helle6ske Bank, 32, 58 ra (»Fylla«) ; Kiistenbank vor Holsteinsborg, 06°35' N. 55°54' W., 158 m; Kiistenbank vor Sukkertoppen, 65°I7' N. 54°I7'W., 99m (»Ingolf«) ; Lille Hellefiske Bank, 32 m. (»FyUa«) ; vor Godthaab, 180—360 m (Wallich 1862); Kustenbank vor Fiskenaesset, 62°58' N. 50°52' W., 45 m (»Tjalfe«). — Sudostgrouland: Kekertatsiak, ca. 6o°i5' N. (Traustedt iSSo'); Angmagsalik ; Tasiusak, 54—90 m (neue Angaben); Heury Land (Ostgron- land-F,.xp. 1898—00.). — Nordgronland: Danmarks Havn, 76=46' N. i8°46' W.. 45— <30 m; Oresuad, 76''39'— 44' N. l8''35' — 50' W. 36— 54 m; Stormbugt, 76°46' N. 18° W., 18— 36 m (Hartmeyer 1910 a), ' Traustedt schrcibt Kikerteitsiak. The logolf-Expcditioii. II. 6. 19 14b ASCIDIACKA Sibirisches KismciT: /w. Wrnngel Insrl uiul lU-r.ilil liisiO, i'. ovifera scheint harten Boden ver- scHedener Art zu bevorzugen, kommt aber haufig audi auf Sandbodeu oder selbst sandigem Sclilick vor, falls nur das geeignete Substrat (Steine, Schalen u. dgl.) vorhanden ist. Boltenia echinata (L.). Textfig. 11; Tat. i Fig. 7—8. Literatur'. 1767 Ascidia echinata, Liuiie. Syst. Xat , ed. 12 f. i II p. 1087. 1776 A. e., O. F. Muller, Zool. Dan. Prodr., p. 224. 1780 A.e., O. Fabricitis, Fauna Groenl., p. 331. 1791 A.e., J. F. Gmelin, Syst. Nat., v. i VI p 3124. 1840 A. e. (nom. nud.), E. Forbes & J. Goodsir in: Rep. Brit. Ass., v. y not. p. 79. 1840 A. e., W. Thompson in: Ann. nat. Hist., v. 5 p. 94. 1842 A. e., H. P. C. Moller in: Xaturh. Tijdsskr., v. 4 p. 95. 1843 A. {Cynthia) e.?, H. Ratbke in: N. Acta Ac. Leop., v. 20 p. 133 t. o f. 26 — 28. 1844 A. e., W. Thompson in: Rep. Brit. Ass., v. 13 p. 264. 1S47 A. e., Kroyer in: Ber. Vers. D. Naturi., v. 24 p. 115, 116. 1848 A.e., E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. i p. 35 t. C. f. 4. 1850 A.e., Alder in: Tr. Tyueside Club, v. i p. 3O2. ?i85o A.e., Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. 1850 A. hirsuta, h. Agassiz in: P. Amer. Ass., v. 2 p. 159. 1851 Cynthia echinata, E. Forbes in: Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 241. 1851 Ascidia e., M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 137. 1854 Cynthia e., W. Stimpson in: Smithson. Contr., v. 6 p. 20. 1856 Ascidia e., W. Thompson, Nat. Hist. Ireland, v. 4 p. 360. 1856 A. e., P. H. Gosse, Man. mar. Zool., v. 2 p. 35. 1857 Cynthia e.. Rink, Gronland, v. 2 .suppl. p. 104. 1857 Ascidia e., A. M. Norman in: Zoologist, v. 15 p. 5708. 1858 A.e., Dickie in: Rep. Brit. Ass., 1^.27 p. iii. 1859 Cynthia e., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1S58 p. 64. i860 C. e.. W. Stimpson in: Smithson. Collect , v. 2 nr. 6 p. 2. 1861 Ascidia e., R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., v. 30 p. 19. 1861 Cynthia e., Liitken in: Vid. Meddel., 1S60 p. 206. 1861 Ascidia e., Danielssen in: Nyt Mag. Naturv., v. 11 p 48. 1863 Cynthia e„ Alder in: Ann. nat. Hi.st., ser. 3 u. 1 1 p. 102. 1866 Cynthia Vistiae, Mac Intosb in: P. R. Soc. lidinb., i'. 5 p. 603. 1867 C. echinata. Alder in: Rep. Brit. Ass., r. 36 p. 20S. 1867 C.e., A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, f. i p. 277. 1869 C. e., A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 303. 1870 C. e. + C. hirsuta, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 18 t. 23 f. 326; t. 24 X. 330. 1870 C. e. + C. h., Dall in: P. Eo.ston Soc. v. 13 p. 255. ■ ' Vgl. die Notiz bei Boltenia ovifera. 150 ASCIDIACRA iS/I C. f. -f- .^*rl^/l, umi l.imic 1707), A. Iv. \irrill in: Aimr. 1. Sci.. aer. 3 v. i p. . 871 C hiniiUt. A IC ViTrill in: Atiirr I.Sci. sit. < r ^ p <(>2. 87J C<'iAiM)5, 702. 873 C. f., Khlcrs in: SB. Soc. ICrliiuj;i-u, 11.5 p. 7. S74 C.e., Hcuglin. Rcis. Xonl|xilarni.. r. 3 p. ^.^^. 874 C. #.. A. U. Vcrrill in: Anicr. I. Soi.. scr. 3 v. 7 p. 13. .(13. 874 C. *., A. E. Vcrrill in: P. Anicr. Ass., c. 22 p. 352, 3O3. 875 C.e., Kupffcr in: Her. Konini. I). Mien-, i'. 2 p. 221. S7.S C.e., I.iitkcn iu: T. Rnp. Jonc.<. Man. nat. Hist. Crt'cnl.. p. luS. 879 Halcxyntkid e.. A. IC. Vcrrill in: Bull I'. S. Mns.. r. 13 p. i4(S. 879 He.. A. !•:. Vcrrill in: IV V. S. Mns , 1. 2 p. 197. 879 H. e.. A. E. Vcrrill & R. Ratlibnu in: P. U. S. Mns., v. 2 p. 231. 879 H.e., A. E. Vcrrill, Chcck-I,. mar. Invert., p. 27. 880 CyniMia e., Traustcdt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. .(04. S80 C. e., Traustedt in: Zool. Anz., v. 3 p. 468. 883 Microcosmus echinalus, Traustedt in: Vid. Meddel., 1S82 p. 120. 885 Cynthia echinala, Traustedt in: \'i>, r. 17 p. 34. 899 C.arctica, Hartmcyer in: Zool. Jahrb. Syst , v. 12 p. 466 £. C t. 22 f. 3 t. 23 f. 3, 11, ib. 900 C. echinala, J. Rankin in: Millport mar. biol. Stat., v. i p. 43. 901 C.e., Hartmcyer in: Meeresfauna Bergen, fasc. i p. 48. 901 C.e., J. Rankin in: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. 181. 901 C.e., Knipowitsch in: Annuaire Mus. St.-Petersb., f. 6 ]). X. 901 Halocynlhia e., Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 268. 901 Cynthia (H.) e., Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 903 Halocynlhia arctica, Hartnieyer in: Fauna arctica, v. 3 p. lyo, 373 I. 11 f. 10 — 11. ASCIDIACEA 151 903 Cynthia nielocactus, Haeckcl, Kunstform., fasc. Q t. 85 f. i — 3. 904 Halocynthia arctica, HartnievL-r in; Wiss. Meeresunters., Helg. t . 3 p. 88. 904 Cynthia echinata, Bjerkan in: Hreitfuss, Kxp. Murnian-K., vorl I!cr. I ]>. 1 1 . 904 Halocynthia echinita [sic!], Sliiiter in: Siboga-ICxp., pars 3') a p. 4'). 905 Cynthia echinata, A.M.Norman in: Victoria Ilist ; Durliani v.i p. SO. 905 C.e., Nordgaard, Bergen.s Mas. Hydr. Invest., p. 190. 906 Halocynthia arctica}, Hartmeyer in: Zool. Anz., v. 31 p. 7. 906 H.a., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 37 p. 154. 906 H.a., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 37 p. 308, 309. 907 H.a., Redikorzew in: Annuaire M us. St.-Petersb., i'. 11 p. 130, 151, 152, 153. 907 H.a., Redikorzew in: Zool. Anz., t». 31 p. 521. 907 H.a., Awcrinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., '('.38 I p. 62. 907 Cynthia echinata, Theel in: Ark. Zool., !•. 4 nr. 5 p. 96. 907 C.e., Biichanan-Wollaston in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 19011 III ]>. 4 907; 12 C. e.. Alder & Hancock, Brit. Tun., i'. 2 p. 93 f. 59 t. 30 f. 10 t. 32 f. 8 t. 48 f. 8; v. 3 p. 97. 907 Halocynthia arctica, Orieg in: Crois. ocean. Orleans, p. 506. 908 H. a., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 20, 23. 908 H. a., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. i.S nr. 11 p. 26. go8 H.a., Bjerkan in: Trom.so Mus. Aarsh., ('.25 p. 60, 115. 90S //, a., Bjerkan in: Rep. Exp. Fram, v. 2 nr. 14 p. 5. 909 Pyiira arctica -(- P. melocactus -\- P. uistiae, -\- P. echinata -\- P. iorbesi -\- P. hirsuta -|- Microcosmus echinatiis, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., r. 3 siippl. p. 1339; ^i\"\ 1.^42. 17391 1342; 134^; '34^; 1345. 1483- 909 Halocynthia arctica, Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 383. 910 //. a., Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print. Congr. int. Zool., r 7 I' p. 20. 910 H.a., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St -Petersb., f. 41 I p. iio, 118, 120. 910 Pyura echinata, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1910 p. 231 t. S. 910 P. [Cynthia] e., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 45 p. 233. 911 P.e., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., r. 3 suppl. p. 1739. 911 P. arctica xar. rittcri, Ostroumoff & Pavlenko in: Annuaire Mus. St.-Peter.sb., <■. 16 p. 21. 911 P. arctica, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 2i(>. 912 Halocynthia a., Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., r 7 P. p. 888. 912 H. a., Awerinzew in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 920. 912 Puyra [Halocynthia] echinata, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 439, 440. 912 P.[H.] e., Hartmeyer in: Vid. Meddel., t. 63 p. 266. 912 P. e.. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 523 f. 23 t. 5) f. 61 — 05 t. 70 f. 143 — 144. 912 7'. nistiae [sic!] + P- melacactus [.sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., v. 77 VI i p. 25. 912 Halocynthia echinata, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 60. 912 Boltenia hirsuta -\- li. echinata. Huntsman in: Tr. Canad. Bio!., .'.9 p. 112, 147; p. 114. 133 912 B. arctica. Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 163 t. 13 f. 5. 913 Pynra melocaetiis [sic!], Schepotieff in: Arch. Xatiu'g., f. 78 B 11 p. 4. 913 Halocynthia echinata, W. V,. Ritter in: P. U. S. Mus., r. 45 p. 452. 913 H. e., W. Iv. Ritter in; Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Biur. Fish., v. jl I p. ijy; II p. 730. 914 Boltenia e., Hartmeyer in: Meddel. (ironl., r. 23 p. 1102. 915 Halocynthia arctica, Breitf uss, Rxp. Mourmane, 1906 p. 284. 915 Pyura (H.) a., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 t'. 34 nr. i p. 565. 915 Cynthia echinata -\- C. fibrillata} (non Alder & Hancock 1907) Hartmeyer in; Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 309, 325, 340; p. 325. 916 Boltenia echinata, Redikorzew in; I'aune Russie, Tun. T ]> 154 f. 29 — 31 t. 4 f 21 Kartc 6. gi8 Pyura [Halocynthia] echinata, Carlsson in: Ark. Zool.. !'. 11 nr. 20 p. 9. 920 Boltenia echinata, Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 128. 921 B.C., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v.b-z p. 21 f. 5 — 6. 922 B.C., Hartmeyer in; Xor.skc Selsk. Skr., 1921 nr. fj p. 44. 152 ASCmiACEA Gescliiclite iKr Art. Holtcttia cchiiiata ist einc der sechs Art (.11. dio lUii Typus der Oattung Ascidia bilden. Diese Gattung crscheint in hiniirer Form zuiu crstcii Mak- iiii Jalirc 1767 in dtr (.cl. 12 des Systema Naturae und cntluilt init Ausnalinio dir in ciii- (lattung \'orticclla eingeordmtiii Holtcniu ovijera alle I^inne bekanntcii solitiireti Ascidicn. Uic (.■(!, 12 ist zugleicli die erste Ausgalx.' (ks S>st. Nal., wilclii' Tierformen enthiilt, die sicher nachvveisbar zu ilen Ascidicn gelioron. Mnnc };icht a!s I'mulort »Oceanus septentrionalis* an; es gclit jcdocli aus einer Bemerkung hii (). 1". .Miillcr (1776) hervor, dass die von J. G. Konig gesam- melten Stiicke, die Linne zur Aufstellung seiner .1. cchinata dienten, von Island staninitcn. Der Stachelbesatz dieser Art ist so characteristisch, dass der Artname cchinata sehr nalic kit;. I'orbcs & Goodsir liabcii iliii 1840 tatsaclilicli noclnnals verwandt fiir cine Form \ on den Shetkxnd uiid Orknej-, xou der sic, offenbar ohne Kenntnis von Linne's gleicldautender Art zu halien, ausdriicklicli erklaren, dass sic ilmcn ncu erscheine. F^ liandelt sich iibrigens um ein noni. nud., dessen Deutung in diesem Falle aber durcli den Artnamen selbst wohl zweifelsfrei wird: iiberdies ordncl Forbes selbst ini Jalire 1848 seine Form der typischen cchinata zu. Die von L. Agassiz im Jahre 1850 von Cap Cod neu bescliriebene Ascidia hirstita ist eine Jugendform von B. cchinata, wie von \'errill 1872 ausgesprochen wurde. Als Sjuionyra muss auch die von Mac Intosh 1866 von den Hebriden als neue Art bescliriebene Cynthia Uistiae betraclitet werden, die der Autor selbst fiir nalae ve^^vandt mit C. cchinata halt. Im Jahre 1871 kommt Verrill auf die von Forbes & Goodsir 1S40 auJgestellte ^-1. cchinata zuriick und meint, dass sie doch verscliieden sei von Linne's Art; er giebt ihr deshalb den neuen Nanien A. Forbesii. Von 185 1 bis 1861 stand die Art abwechselnd in den Gattungen Ascidia und Cynthia, von da ab in der Gattung Cynthia. Verrill ersetzte 1879 ^^^^ praeoccupierten Gattungs- namen Cynthia durch Halocynthia; unter den Arten, die den Typus dieser Gattung bilden, befindet sich auch H. cchinata, jedocli fand der neue Gattungsname zunachst keinen Aiiklang, sodass die Art in den folgenden Jahren wieder in der Gattung Cynthia steht. Durch 20 Jahre hindurch ereignete sich nichts, was fiir die Ge- schichte der Art irgendwie belangreich ware. Iin Jahre 1899 jedoch weist Herdnian auf gewisse Wieder- spriiche hin, die sich aus den Beschreibungen von Traustedt (1880) und Kiaer (1893) einerseits und der Beschreibung von Traustedt (1886) anderseits fiir die innere Organisation von C. cchinata ergeben und meint, dass die Form aus dem Karischen und dem Weissen Meer moglicherweise von der nordwesteuropai- sdien Form verschieden sei. Hartmeyer (1899a) scliliesst sich Herdman's Ansicht an und trennt die nor- dische Form als C. arctica ab. Beiden Autoren isst es danials entgangen, dass audi ini Bau der Stacheln zwischen der arktisclien und borealen Form Unterschiede bestehen, die im weiteren Verfolg der Frage einer artlidien Verschiedenheit der beiden Formen und bei ihrer spater erfolgten Wiedervereinigung eine wicli- tige Rolle gespielt haben. Im Jahre 1903 beschreibt Haeckel eine neue Art, angeblich von Sumatra, die er Cynthia mclocactus nennt. Hartmeyer (1920) konnte durch Nachuntersuchung der Originale feststellen, dass die Art von Spitzbergen stammt und mit B. cchinata identisch ist. Auf Grund ihrer angeblich glatten Dorsalfalte stellte Hartmeyer, einer Anregung von Lacaze-Duthiers & Delage (1893) folgend, im Jahre 1909 die nordwesteuropaische Form, die den Namen cchinata behalten hatte, in die Gattung Microcosmus, um sich bereits im folgenden Jahre emeut mit beiden Formen zu beschiiftigen, mit dem Ergebnis, dass eine artliche Trennung der arktisclien und borealen Form nicht durchfiihrbar ist, niclit einmal eine Sonderung in geographische Formen moglich erscheint. F,r vereinigt daher beide Arten wieder unter dem alten Species- ASCIDIACEA 153 namen echinata ■ — der Besitz einer glatten Dorsalfalte stellte sich als ein Irrtum heraus — uiid ordnete die Art in die Gattung Pyiiia ein, die inzwischen aus Griinden der Prioritat an die Stelle von Cynthia bzw. Halo- cynthia getreten war. Ini Jalirc 191 2 formulierte Hunts man die Diagnose der Gattung Boltenia in einem neuen Sinne und stellte neben den Typus B. ovijera auch B. echinata in diese Gattung. Hartmeyer ist ihm darin gefolgt. tJber die Frage der Beziehungen zwischen der paciOschen und der arkti.sch-atlantischen Form, die auch lieute noch nicht endgiiltig gelost erscheint, wird weiter unten noch einiges gesagt werden. Fundangabe. Falirten der »Diana«: 28. IV. 84. Re^'kjavik, 8 Fad. 2 Exemplare. Stat. 12. 13. V. 01. Thorshavn, Aussenrhede, 12 — 16 Fad. R. Horring leg. i Exemplar. Ostgronland-Fxp. 1898 — 00 : Cap Dan (Siidostgronland) . Aradrup leg. 11. VI. 99. i Exemplar. Solo Fjord (Siidostgronland). Amdrup leg. 24. VII. 99. i Exemplar. I'ahrten dcs»Thor«: Stat. 146. ly. VI. 04. 65°52' N. 23"58' W. (Aniar Fjord, Nordwestisland), 62 m. i Exem- plar. Exp. i>Tjalfe«: Stat. 465. 21. VI. 09. 62°58' N. 50 32' W. (Kiistenl)ank vor Fisken?esset) , 25 Fad. i Exemplar. Gronland (ohne nahere Angabe). i Exemplar. Westgronland : Jakobshavn. Traustedt leg. 1892. i I^xemplar. Egedesminde. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Igaliko Fjord. Bernburg leg. 1903. 2 Exemplare. Ostgronland: Angmagsalik. Kruuse leg. 1902. i Exemplar. Island: Nordwestisland. Wandel leg. i Exem])lar. Bjamagnupr. i Exemplar. Onundar Fjord, 12 Fad. I^undbeck leg. 12. \'. 93, 24. V. 93. Einige Exemplare. Dyra Fjord, 22 Fad. Fundbeck leg. i. X. 92. i Exemplar. Styldcisholm (Brede Fjord), 20 Fad. H. Jonsson leg. 23. VI. 97. i Exemplar. Far Oer: vor Myggenaes Pynt, 57 Fad. Ditlevsen leg. 3. VI. 02. i Exemi)lar, Vestmannahavn (Stromo). Ditlevsen leg. 1902. i Exemplar. Nordende von Nolsci, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. 2 Exemplare. Norvvegen: Ty\'eliolmen, Kvern I'jord, n. Bergen. Traustedt leg. i88r. i Exemplar. Die Berliner Sammlung besitzt Material von West- und Ostgronland, von West- und Ostspitzbergen, von der Baren Insel, aus dem Weissen Meer, dem Barents Meer und dem Karischen Meer, von Norwegen, aus dem Kattegat, von den Far Oer und von Grand Manan. Beschreibung. Gewisse Unterschiede, sowolil im Bau der Stacheln, wie in einzelnen Punkten der inneren Organisation, die zwischen der arktischen und borealen Form besteheu, aber durcli Ubergange nuteinander verbunden sind, liaben in den Erorterungen iiber die Frage nach dem systematischen Verhaltnis, in dem die beiden Formen zueinander stehen, naturgemass eine wichtige RoUe gespiell. Ich selbst habe mich 1910 und 1921 eingehend mit dieser Frage beschaftigt und muss wegen aller F^inzelheiten auf meine friiheren ausfiihrlichen Darlegungen ver^veisen. Die ganze Frage erscheint jetzt in dem Sinne gelost, dass die siid- Thc Ingolf-Expcdition. II. 6. 20 154 ASCIDIACEA liche (boreale) Form sicli erst secundar an div l)(>ii.Mk'ii 15ediu>jungeii angepasst lial. liior ahcr weniger giin- stige Verhiiltnisse gefuiiden hat. ids in dein arktisclien L'rspningsgebiet iki Ail iiiul iiilolj^edesscn die Merk- male (.iiicr Kiiinint-rfonn angeiioniiueii hat. indcm sie auf eineni jugendHdien Hnt\vickluii>;sstadiuiii stelicn gel)Hebcn und gesclilcchtsreif gewordon ist. Alio Tnterschiede, die zwischen erwachsenen boreakii uml ark- tischeii IndividiK'ii hestclien, siiid jugoiidliclie Mi'ikin.ik'. dio audi hci jujiciullirlK'n aiktiscluii Iiulixidiu'ii iti gleidicr Weisc auftreteii. wii- IrI ileii erwadisenen uud gesdilechtsreif gewordenen horeakn IiidixiduLii. WJr hiitten hier also cinen Kail \or uns, don man als Neotenie bezeichnen konnte. 1 )ie Mogliciikeit, l)eide For- men als Varietaten oder audi nur als gcographisdie Fornien zu Irennon und bosonckrs zu heiuMunn ist kauni gegeben, da sie in den Misdiungsgebieten dnrcli I'hergangsfornieii xcrbundcn siiid. Vhei die Organisation ware kaum etwas zu sagen, dagegen sollen einige Bemerkungen iiber die ausseren Merkniale hier Platz linden. Pie Kiirperform lasst sidi auf zwei Grundtypen zuriukfuhrcn. Der Korper ist entweder ^•on niehr oder vveniger rundlicher Gestalt und kann sich basal zu eineiu stielartigen Fortsatz verjungen, der aber stets nur kurz bleibt. Soldie kurzgestielten Exemplare nehmen danii unter Unistiinden dne inehr biniforinige Gestalt an. Bfi dcni andcren Tvpus verlangert sicli der Kor])CT in dor.so- ventraler Richtung und flacht sich basoapical iiiclir (xkv weiiiger ab, sodass die Gestalt langlidi ox-al wird. Die Basis verjiingt sidi in dieseni I'alle nicht, .-^ondcrii bildet eine breite Fladie. In der Grosse zeigt die Art inuerhalb ihres Verbreitungsgebietes bemerkenswerte Untersdiiede, die sich dalun zusanunenfassen lassen, dass die borealen Individuen sehr viel kleiner bleiben, als die arktischen. Die nordwesteuropaischen Exemplare bis zu den Far Oer und bis nach Tromso haben einen Durchmesser von nidit melir als lo — 12 mm oder bleiben noch kleiner. Die islandischen und ostamerikanischen Stiicke werden schon grosser, wahrend die Art in arktischen Gebieten die zwei- bis dreifache Grosse der borealen Individuen erreicht. Ein Durchmesser von 30 — J5 nun ist hier keiiic Seltenheit. Einzelangaben, teils aus der Literatur, teils nach dem mir \-orliegenden Material mogen diese allgemeinen Angaben noch ergiinzen, F.xeni- plare aus dem Kattegat haben einen grossten Durchmesser von etwa 10 nun, norwegisdie von etvva 12 mm. Exemplare von British Columbia, also audi aus dem borealen Gebiet, messen nach Huntsman (1912 a) 9 — 15 mm. Sehr klein bleiben die Exemplare von den Far Oer. Die mir vorliegenden Stiicke haben einen Durdimesser von nur 4 — 6 mm und tragen alio Merkniale der stidlicheu Form an .sich. Unter islandischem Material finde ich ein bimformiges Exemplar, welches 25 : 19 mm misst, die Mehrzahl ist aber kleiner. So messen meine Exemplare von Reykjavik nur 4 — 6 mm, aus verschiedenen F'jorden der Westkiiste 8 — 11 mm. Fiir ostamerikanische Exemplare giebt Van Name eine Maximalgrosse von 14 : 22 : 15 mm an. Innerhalb des arktischen Gebietes scheint die Grosse audi vvieder gewissen Schwankungen nach Gebieten unterworfen zu sein, weim die Exemplare auch durchweg grosser sind, als diejenigen siidlicherer Breiten. Aus dem Sibi- rischen Eismeer liegt nur eine Angabe von Redikorzew (1908 a) fiir ein einziges Exemplar vor; dieses misst 19 : 25 : 22 mm. Ziemlich klein bleiben auch die Exemplare von Ostspitzbergen. Sie haben im Maximum einen Durchmesser von etwa 25 mm, sind aber meist kleiner. Um so grosser werden dagegen die Exemplare von Westspitzbergen. Mir liegen Stiicke von der Danen Insel mit einem Durchmesser von etwa 36 mm vor, wahrend Traustedt (1880) fiir Exemplare aus dem Bd Sund einen Durchmesser von 40 mm angiebt. Die gronlandischen Exemplare gehoren wieder zu den kleineren Exemplaren. Inir ostgronlandische Tiere betragt ASCIDIACEA 155 die Maximalgrosse 25 : 19 111111, walirend icli hci eiiuiii wcst'^ronlandischeii Ivxemplar (Brcdc Fjord) eiiie Grosse ^•on 36 : 35 mm fcststellen konuU'. die al)er zicmlich cilieblicli iihcr dcui DurcLschnitt liegt. P^xemplare aus deiu Weissen Meer uiid \-on der Earcii Iiisel siiid von mittlerer (jrosse, dagegen sclieint die Art ira Bereicli des Barents Meeres und der Murman Kiiste bis hinein in das Karische Meer eine extreme Grosse zu erreichen, wie bei Westspitzbergen. liin Exemplar aus dem Barents Meer misst 35 : 42 mm, eiu anderes, basoapical stark verkiirztes 27 : 39 mm. Von der Murman Kiiste liabe ich Exemplare mit einem Durchmesser von 45 mm gesehen, walirend Redikorzew (igi6) ein Stiick von 38:50:40 mm erwalmt. Aus dem Karischen Meer giebt Traustedt (1886) eine Grosse von 38 : 31 : 26 mm an. Nach Redikorzew (1916) soil Kiaer Exem- plare Aon by mm Grosse erwahnen; ich weiss niclit, auf welche Literaturstelle Redikorzew bei dieser Angabe Bezug nimmt. tJber die Mantelstacheln habe ich nur einige tatsacUiche Erganzungen zu meinen letzten Dar- legungen (1921) zu machen. Sie betreffen Exemplare von den Far Oer und von Island, also von Gebieten, die als Grenzgebiete zwischen der arktischen und borealen Form von besonderem Interesse siiid. iVlle Exem- plare von den Far Oer (Taf. i F'ig. 7 — 8) zeigen den rein borealen Stacheltypus. In keineni F'alle habe icli typische Centralstacheln gefunden. Bei den kleinsten Stiicken von nur 4 mm Durchmesser fand ich nur Ein- bis Vier- oder Fiinfstrahler ; bei grosseren Tieren von etwa 6 mm meist Vier- bis Sechsstrahler, deren Seitendornen bisweilen stark entwickelt waren. Bei kleinen islandischen Exemplaren von 4 und 6 mm fehlten Centralstachel ebenfalls; es waren nur Ein- bis Fiinfstrahler ^•orhanden. Bei etwas grosseren Tieren meist Fiinf- und Sechsstrahler, aber kein Centralstachel. Bei eineni 8 mm grossen Tier fand ich meist Vier- bis Sechsstrahler, auch Siebenstrahler, die Sechsstraliler mit oder ohne, die Siebenstrahler stets mit Central- stachel. Hier tritt also bei einer Grosse von 8 mm neben dem borealen bereits der arktische Stacheltj'pus auf und gleichzeitig wird meine friihere Feststellung bestatigt, dass der Sechsstraliler den Ubergangst3T}us zwischen Stacheln mit und ohne Centralstachel darstellt. Ein 10 mm grosses islandisches Stiick besass bereits Sieben- und Mehrstrahler mit Centralstachel, ein 11 mm grosses Exemplar Neunstrahler init zwei Central- stacheln. Endlich sei noch ein Exemplar von Grand Manan — grosster Durchmesser etwa 12 mm — er- wahnt. Dieses besitzt Vier- bis Sechsstraliler, vereinzelt auch Siebenstrahler, aber keine typischen Central- staclieln. Die Stacheln reprasentieren also den borealen Typus. Auch die Figuren bei V^an Name (1912, t. 54 f. 65) lassen keinen typischen Centralstachel erkennen, audi niclit bei dem in der Mitte stehenden Sieben- strahler. Es ist aber mciglich, dass bei den grossten ostamerikanischen F^xemplaren auch Centralstachel auftreten. Ich kann aber nichts dariiber aussagen, da sich niein Material von dort auf dieses eine Stiick von Grand Manan beschrankt. Systematische Bemcrkungen. Verhaltnismassig spat sind wir mit der pacifischen Form von B. echinala bekannt geworden. Nachdviii Ritter (1901) bereits auf gewisse Beziehungen einer Art aus der Yakutat Bay zu der arktischen B. cchinaia hingewiesen hatte, sie aber doch fiir nalier verwandt mit Stimp- son's Cynthia villosa aus dem I'uget Sund hielt und demgemass benannte, beschrieb ich (1906 a) eine Form von Hakodate, die icli nur unter \'orbehalt der arktisclien Art zuordnete. Sie besitzt nur 6 Falteu. Die Stacheln sind, wie ich neuerdings festgesteUt habe, samtlich nach dem borealen Typus gebaut. Icli habe Stacheln nur bis zuni Fiinfstrahler beobachtet; Centralstacheln komnien nicht \-or. Icli zogere jetzt nicht. 156 ASCIDIACKA dicse Form als ti. iilihtaln zu iK-zciclnicii mui stolli- ;ils intorcssiUitf Talsaclii.- tost, class dir Ail iiii uonllii In 11 Pacific untcr borcalcii Ikdingimgen das >;lciclic N'erliattcii zeiKt, wio im hoivakii (Kl)i(.t lUs iniKllicluii At- lantic. I iiin icli darauf aiigewicscii. dcii gcgeinvartipen Stand tk-r I'Vage nacli (kii Bczidmngoii dor nonlpacifisclu'ii lM)riii zur typischen B. cchitiata lediglicli iiacli der lyitcratiu liicr darzulegcii. In neucrer Zeit habcn sich Huntsman {K)I2, I()I2 a), Rittcr (iqij) und Ki-dikoizcw (1916) niit dieser P'rage beschiiftigt. Rcdikorzew bcluuidelt lediglicli die Poiiu aus dein weslliclieii 'IVil des Bering Mccres und von der asiatischen Kiiste des nordliclien Pacific. Diese Fdiui, die er iiticli etwas siidlicli ixber Peter des Grossen Bay liinaus nacliweist, wird \o\\ ihin der tyi)ischen B.echinata zugeordnet, in die er audi die von Ostrounioff und Pavlenko (1911) aus der genannten Bay beschriebene Pyuni arctica \ar. riUeri einbezieht. Letztere besitzt, wie die P'orm von Hakodate jederseits nur 6 Falten, aher die Stacheln siiid uaeh deni arktischen T\-pus gebaut. Sie trageu 7 — 11 bedonite Seitenstralen und i, gelegcntlieli 2 Ceiitralstaelieln. Der Durdnnesser des Tieres betragt nur 10 mm. Nach Ostrounioff und I'avlenko ist ilire p-orm vielleicht identisch niit Swederus' Form von Pitlekaj, Ritter's C. villosa von Alaska und Hartmeyer's /-*. arctica von Hakodate. Sie woUen diesen P'ormenkreis als var. ritteri von der f. typica unterscheiden. Die Auffassung von Redikorzew deckt sich mit der systematischen Beurteilung, die die lunni \oii Hakodate durcli mich erfahren hat. CompHderter liegen die Verhaltnisse auf der ainerikanisdien Scite. Aus deiu ostlichen Teil des Bering Meeres ist die Art nidit bekannt. Dagegen haben Ritter (1913) — abgesehen von einigen Exem- plaren aus der Plover Baj-, die er in tjbereiustimmung mit Redikorzew zu B. eckinata stellt, sodass damit die Identitat der Form des westlidien Bering Meeres mit der typischen Art \on zwei Specialisten ausge- sprodien worden ist — Stiicke \on der Sudkiiste von Alaska vorgelegen, die er teilweise (Exemplare von Loring) mit etwas weniger Sicherheit der typischen B. cc/iiiiata zuordnet, wenn er sie audi unter diesem Namen auffiihrt. Die Fundstelle Loring ist insofern \on besonderein Interesse, als Ritter von hier audi Exemplare einer anderen nahe verwandten, aber sicher wohl selbstandigen Art \on der amerikanischen Kiiste, B. villosa (Stps.) nadigewiesen hat, die eine siidlichere Form darstellt, wenn audi die Gebiete beider Arteii im nordlidien Teile der nordamerikanischen Westkiiste ineiuander greifen. Sie wurde zuerst aus deiii Puget Sund von Stimpson (1864) beschrieben, soil uns hier aber nicht weiter be.schaftigen, da sie dem in dieser Arbeit behandelten Gebiete kaum noch zuzurechnen ist. Der P'undort Loring stellt \erniutlidi nur eiiieii nordhdien \'orposten dar, sie ist eine rein boreale, vielleidit sogar subtropisch-boreale Art, deren eigent- liches Verbreitungsgebiet der Puget Sund und die Kiistenstrecke nordlich und siidlicli da\'on bildet. Wahrend Ritter und Redikorzew die nordpacifische P'orin als artlich nicht verscliiedeii \oii der arktisch-atlantisdien Form betrachten, ist Huntsman (1912 a) geneigt, die pacifisdie Form zum mindesten als eine Varietat der typisdien B. echinata aufzufassen. Ausser ihr unterscheidet er nur noch ein zweite nord- pacifische Art dieser Gruppe, B. villosa (Stps.), der er Cynthia castaneijormis Drasche (1884b) und Boltcnia echiuata Ritt. (1907) (non Linne 1767I) als Sj-nonyme zuordnet. Ritter (191,1) dagegen betraditet diese drei Fomien auch weiterhin als selbstandige Arten und widerspricht insbesondere Huntsman's Ansicht, insofern es sich um seine B. echinata handelt. Soweit ich mir ein Urteil iiber diese Frage an der Hand einiger ASCIDIACEA 157 typisclier Exeniplare voii B. villosa aus dcui I'ugct Sund uud auf Gruiid der Litcratur zu bildeii vermag, bin icli elicr geneigt, Huntsman zu folgen, als Ritter. Im Zusammenhang mil Ritter's B. ccliinata nmss ich eine nonienclatorische Frage kurz beriihren. Ritter stellte seine neue Art in die (lattung Boltenia, ehe Huntsman diese Gattung neu formulierte und I^inne's gleichlautende Art in sic aufnahni. Dcr Artname ecJiinata war also fiir die Gattung Boltenia bereits vergeben und l)leibt es streng genonmien auch dann, wenii man Ritter's Art als Synonym von B. villosa betraelitet. Als ieli 1909 Ritter's Art in die weit gefasste Gattung Pyiira aufnahni, musste sie eincn neuen Nanien erlialten • — ich schlug danials den Namen aculeata vor — weil L,inne's Art bereits in der Gattung stand. Jetzt liegt der Fall umgekehrt. Ich bin aber nicht gewillt, deswegen eine Naniensanderung von Linne's Art vorzunehmen, sondern befurworte, den Namen echinata als nomen conservanduni anzuerkennen. 1st Ritter's Art ein Synonym von B. villosa, sind Misverstandnisse ohnedies nicht zu befiirchten, stellt sic sich aber als eine gute Art heraus, so mag sie den Namen aculeata fiihren. Zweifelhaft erscheint mir die Identitat der von Cocks (1850) von Falmouth aufgefiihrten A. echinata mit unserer Art und zwar aus tiergeographischen Griinden. Die Art ist nanilich, abgesehen von dieser ein- zigen Angabe, niemals im Gebiet des Englischen Kanals nachgewiesen worden. Sie diirfte dort tatsachlich fehlen, sonst ware sie sicherlich an so intensiv durchforschten Punkten, wie z. B. Roscoff und Plymouth gefunden worden. Horizontale Verbreitung. Arkti.sche und boreoarkti.sche Region. Arktisches Xordamerika: litjlinton I'jurd (Banks Strasse) (Hartmeyer 1903); Ellesmere Land: Havue Fjord, 76°2g' X. ii.\°^' W., 85 m (Bjerkan icjoSa), — Cumberland Golf (Ostkiiste von Baffins Land) (V'errill 1S7Q). Ostkiiste von Nordamcrika: St. Lorenz Golf: Chateau Bay, 90 m (Packard 1867). — Xeu Fundland: ohne niihere Angabe (Ver- rill 1871, Verrill & Smith 1873, Trau.stedt 1S80, Van Name 1912). — Bay of Kundy, Kbbegrenze — 196 m (Verrill & Smith 1873, Van Name 1912). — Pas.samaquoddy Bay: St. Andrews u. Umgegend ," Kbbegrenze u. tieferes Wasser (Huntsman 1912). — Eastport, Ebbcstrand. iS — 216 m (Verrill 1S71, Van Name 1912). — Grand Manan: (Stimpson 1854); Ebbestrand, 18 — 21O m (Verrill 1871); 1.8 — 72 m (Verrill & Rathbun 1879). — Casco Bay, 14 — 54 m (Verrill & Smith 1873, Verrill 1874, 1874 a. Van Name 1912); vor der Casco Bay, 90 — 171 (108 — 270) m (Verrill 1S74, 1874 a). — Cap Cod (Agassiz 1850); Crab l«dge, 6. Cap Cod, 29 — 59 m (-)- 5.28° bis -|- 11.11° C.) (Van Name 191 2, Ritter 1913 a). — George's Bank (Verrill & Smith 1S73). Gronland: ohne niihere Angabe (Fabricius 17S0, MoUer 1842, Traustedt 18S0, Hartmeyer 1903). — Siidwestgroiiland : Disko Insel, Si in (Hartmeyer 1903) ; Jakobshavn; Egedcsminde (iicue Angabeu) ; Nordre Strom Fjord, 14 — 54 111 ( — 0.5° bis -\- 0.8° C.) ; Kvane Fjord, 37 — 45 ni (-)-o.7° bis -|-o.5°C.), 84 m (+2° bis +2.4° C); Brede Fjord, 29 — 95 (100?) m (+0.2" bis + i°C.); Skov Fjord, 80— 120m (+ 1.8° bis + 1.9° C), 70— i4om(?) (-|-2.5°C.); Tunugdliarfik, 35— 70 in (4-0.6° ■ bis + 1.2° C.) (Hartmeyer 1921) ; Igaliko Fjord (neue Angabe). — Davis Strasse: Kiistcnbank vor Fiskenjesset, 62°5S' N. 5o°52' W., 45 m (»Tjalfe«). — Siidostgronlaud : Angmagsalik (neue Angabe); Cap Dan; vSolo Fjord (Ostgrdnland-E.\p. 1898 — 00). — Nordostgronland : Stormbugt, 76°46' N. r9° W., i8 — 36 in (Hartmeyer 1910 a). Island; ohne niihere Angabe (Linne 1767, Traustedt 1880, Hartmeyer 1903). Westf inmarken: bis Havo Sund, 36 — 72 m (Sars 1851) ; 36 — 108 m (Dauielsseu 1861) ; Tromso, 20 m (Hartmeyer 1903, 1904, 1912) ; Tromso Sund, 25 — 30 m; Ram Fjord. 35 — 120111 (Bjerkan 190S); Kvaenangcu Fjord, 45 — ^o m (Swederus 1886); zw. Havo u. Maaso, 90 m; 2'/2Meil. 6. Sortvigen, Hjelmso, 90 — 135 m (Herdman 1892); Nordkap (Hartmeyer 1903). Ostfinmarken: bis Vadso, 36 — 108 m (Danielssen 1861); KjoUc Fjord, 25 — 70 m (Bjerkan 1908); Nordkyn (Nordgaard 1905). Biireu Insel: 74°3' N. I9°7' O., 84 m (Hartmeyer 1904). 158 ASCIDIACKA Spitihcrgcngcbict: ohiic nahvrc Angobc (Kroyi-r 1S47) - HolTtuiiifis Iiisel, 11 Sni. s., ■jtt''ii'S. 2.(°o5' ().. r.o 111 (IhirtiiiL-vi-r 1903). - Wf.sUpiUberscii : (Iocs Kay. Horn Suucl, 29, 55-— 50 in (Rctlikor/xw 1007); lid Snml ( TrausUdt i.s.Sd). Nonhvostspit/bcrKCii : Diiucn Inscl. is ni (Hartmcyer 1903): Amstordaiii liiscI, .|; I,uihvi>; Inseln, 22-24, 2Sin; noher an Whales Point. 27 in (Hartineyer 1899 a. 1903). Fig. II. Boltenia echinata (Iv). Murtnan Kaste: Port Wladimir (Hartineyer 1903); Kola Fjord, 5.5 — 144 (3b — go) 111 (Derjugiu 1906. 1915, Redikorzew 1907, 1908); Wostotschnaja Litza, 98 m; Insel Witte, 15 m (4-3.05°C.); n. 6. Swjatoi Noss, 131 in (Redikorzew 1907); Cap Gorodezki, 55 m (Hartnieyer 1920). Wcisses Meer: am Eingang, 65, 8im ( — i.7°C.in 80m) (Hartnieyer 1903, Redikorzew 1916); Cap Orlow (Redikorzew 1916); Tersche Kiiste, zw. Kusmin u. Krasnyj Koss, 39 m (Redikorzew 1907); Kandalakscha Golf: Uniba, 18 m; Kowda, 16 m; Insel Ssrednij, 13 m; zw. Insel Elowyund Beresowy, 17 m; Insel Beresowy, 36 — 45 m (Redikorzew 1906 a, 1907, 1916); ohne nahere .\ngabe (Jacobsohn 1892). — Karelisches Ufer: Pongama Bucht, 35 m. ^ Gebiet der Solowetzki Inseln: zw. den Inseln imd der Miindung des Kem, 26, 30, 50m (Redikorzew 1916); Solowetzki Golf; Sajatzki Inseln; bei Pesja laida; Inscl Solowetzk (Klosterbucht ; Dolgaja Guba) ; i — 40 m uud tiefer (Wagner 18S5, Jacobsohn 1S92, Knipowitsch 1893. 1893 a, Stieren 1893, Hartmeyer 1903, Redikorzew igo6 a). — Onega Bay: Pjart Nawolok, 12 m; mehrere andere Sta- tionen, 10 — 12 m, 28 m (Redikorzew 1916). — Owetschi Eucht', 26 m (Redikorzew 1916). ' Es giebt eine Bucht dieses Namens sowohl im Kandalakscha Golf wie in der Onega Bay ; welche gemeint ist wird nicht gesagt. ASCIDIACEA 159 Barents Meer: 6. Bareu Insel, 74^30' N. 26°3' O., 324 m (+2.3° C.) (Ilartiueyer 1903); 72°58' N. 39°i2' O., 294 — 270 m ( — ■ 2.0° C. in 265 m); 71° N. 48=07' O., 165 m ( — 0.95° C. in 155 in, 34.81 "/oo S.) (Redikorzew 1916); 70°58' N. 4i°25' O., 79—78.5 m (-|- 0.2° C. in 75 in) (Redikorzew 1907) ; Biinke im W. und N. von Cap Kanin bis nach der Insel Kolgujew: 56 m (-|- 1.0° C. in 50 m), 58 m (+ 5.15° C. in 60 m), 65 ni ( — 1.5° C. in 63 m), 72 m, 75 m {— 1.1° C. in 70 m), 84 m (-[- 2.1° C. in 80 m), 84 — 80 m, 89m ( — 0.29° C. in 88 m), 104 m ( — 0.5° C. in 90 m), ii6ni ( — 0.8" C. in iiom) (Redikorzew 1907); 65 m (-|-3.o6°C. in 60 m, 34-34 %oS.). 72 « (± 0° C. in 70 m, 34.88 »/„„ S.) (Redikorzew 1916); 68— 71 m ( — 0.83° C. in 65 m. 34.23 "/(,„ S.), 84 — 86 m {-]- 0.88° C. in 80 ni, 34.78 %„ S.) (Hartmeyer 1920) ; w. Nowaja Semlja, 74°3i' N. 49°o8' O., 180 m (Hartmeyer 1903). Xowaja Semlja: ohue nahere Angabe (Ehlers 1873); Matoschkin Schar (Heuglin 1874); Kostin Schar (Traustedt 1886); vor der Westkiiste, 75°59' N. 55°24' O., 95 m u. 76°2i' N. 57° 47' O., 80 m (Redikorzew 1907). Franz Josefs Land: Siidkiiste (Knipowitsch igoi); Cap Flora, 15 — 30 m (Hartmeyer 1912); 79°55' N. 49=48' O., 34 m (Redikorzew 1907); Aberdore Channel, 0. Alger Island (Ritter 1913). Karisches Meer: 72 m (Traustedt 1886); lugor Strasse, 20 m (-|- 2.89° C, 29.09 "/oo S) (Redikorzew 1916); Insel Waigatsch, Ost- seite, 180 m ( — 1.75° C, 34.65 "/o,, S.) (Breitfuss 1915). Sibirisches Eismeer: Insel Bonnevie, 76=8' N. 95°6'3o" O., 20m (Redikorzew 1908 a); Pitlekaj, 18 — 25 m (Swederus 1885); n. Pitlekaj, 67=7' N. 173=24' W., 18— 27 m (Au^i^^llius 1885). Bering Meer; Plover Bay, 27 — 36 m (Ritter 1913); St. Panlus Bucht, 6i°6'(8') N. i72°4o'(7') O., 18, 25 m (Redikorzew 1916). Halbinsel Alaska (Siidkii.ste) : s, w. Sannak Inseln, 54"io' N. i62°57'3o" W.. 74 ui; I,oring (Ritter 1913). Ocliotskisches Meer: bei Ochotsk, 55 ni; bei Ajan, 58 m (Redikorzew iyi()). J apanisches Meer: Cap Area, 45=44' N. n. siidl., 70, 99 m; s. w. Cap Poworotny, 67 — 65, 106 m; Peter des Grossen Bay u. siidl. (42°25'3o" N. I3i°3i' O., 200 m) (Redikorzew 191 1 c, 1916); Peter des Grossen Bay, bei Insel Askold, 47 m (Ostrouraoff & Pavlenko 191 1). Hakodate; (Hartmeyer 1906 a). Boreale und boreolusitauische Region. Ostkiiste von Nordamerika; Marthas Vineyard, ib m (Verrill it Smith 1873). — Vineyard Sound: zw. Gay Head j. No Mans Laud, unterhalb 18 m (Verrill 1871a). — Narragansett Bay: vor Block Island (R.I.) (Van Name 1912). Island: Nordwest- u. Westkiiste: Bjarnagnupr; Onundar Fjord, 21 m; Dyra Fjord, 39 m (neue Angaben) ; Amar (Foss) Fjord, 62 m (»Thor(i) ; Stykkisholm (Brede Fjord), 36 m (neue Angabe); Rej'kjavik, 14 m (»Diana((). I'iir cier: ohne nahere Angabe (Traustedt 1880); vor Myggenaes Pynt, 102 m (neue Angabe); Thorshavn, 21 — 29 m (»Diana«j ; Vestmaunahavn (Stromo) (neue Angabe); Nolso, ca. i8om (Hartmeyer 1912 a). Shetland: (Forbes & Goodsir 1840); 13, 144 m (Forbes 1851); Middle Haaf u. Bressay Sund, 9 — 72 m; 5 — 8 Meil. 6. Balta, 72 — 90 m (Norman 1869). Orkney: (Forbes & Goodsir 1840). He br id en: 90 m (Forbes 1851); Minch (Mac Intosh 1866). Irland: Ostkiiste: vor Brown's Bay, Lame District (Buchanan Wollaston 1907); Strangford Lough (Thompson 1840). Westkiiste von Schott land: Oban (Alder & Hancock 1907); Firth of Clyde : Sandabis Achahoan, 40 m; vor Skate Island, 144 — i8om; Castle Bay, Lesser Cumbrae, 21 m; Loch Fyne; Lamlash Bay (Rankin 1900, 1901); Cumbrae (Norman 1857); luch- marnock Basin, 124 187 m (Iloyle 1S89); Tarbert, Loch Fyne, 30 — 36 m (Hartmeyer 19153). Irische See: Isle of Man: zw. Port Rrin u. Calf Island. 36 ni; (Herdman 1889a). 25 Meil. s.o. Port St. Mary, 41 m (Herdmau 1893 b). Englischer Kanal. ? Falmouth (Cocks 1850). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: Cromarty I'irth (Traustedt 1S80) ; Peterhead; Aberdeen; CuUercoats (Alder & Hancock 1907); Whitburn (Alder 1850); vSeahara Harbour (Alder & Hancock 1907). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: Gullniar Fjord (Stangcskar; Flatholmen, 20m; Smedjan, 35 m; Skdrberget, 70m) (Th^el 1907, Carlsson 191 8). Kattegat; ostliches (s. La;.s6) und siidwestliches Kattegat, 23, 20 ni (Traustedt 1893). Sund; Hellebaik, 14 — 18 m (Liitken 1861). Beltsee: Samso Belt: Saniso (Lutken 1861); Seiro Bucht (Traustedt 1880). — Grosser Belt: Roniso, 32 m (Kupffer 1875). Slid- und Westkiiste von Norwegeu: Hardanger Fjord; Moster (Grieg 1888). — Bergen: (Appellof & Grieg 1891); Hjelte Fjord, 6 — zo, 75—95, 190 m; Skjaergaard, 20 — 60, 75 ni (Hartmeyer 1901); Alvaerstronunen (Rado) (Kiikenthal & l6o ASCIDIACEA Wcissciibom l8t(o); Kad6 l-"jorin; .\nrtli\Mii))ciianil Str.issc, iS -jdm (Iltinlsiii.ui |»I2 a). Boltoiia cchinala ist eine dcr haufigsten arktisclien Ascidicii uiul ucluirl wic BoKciiia ovijcra zu dcii charactcristischstcn Ersclieimiiigcn diestr I'aiina. Ilii \'eil>reitungsgebiel iiiutasst die gesaintc arktisclic Region und ausgedehntc Gcbicto dcr atlautisch- uiid i)acifisch-borealen Region. Hire Verbreitung in dcr Arktis ist circunipolar. In der borealen Region ist cin deutliches Zuriicktrcten der Art gcgen die Arktis und die Mischungsgebiete unverkennbar, das sicli in ilircr geringeren Hiiutigkcit und dcr bcscliriinktcrcn Aus- dehnung des borealen Verbreitungsgebietes iiussert. Innerlialb dcr arktisclien Region ist H. cchinata in den nieisten liocliarktiscJien und niederarktisch-boreoarktischen ticgenden nacligewiesen worden. Besonders liiiutig sclieint sie ini Spitzbergengebiet, ini Barents Meer, in I'inmarkcn, an dcr Murnian Kiistc (ini Kola Fjord nadi Derjugin sehr gemein) und ini Wcisscn Meer zu scin. Ancli von den gronlandischen Kiisten liegt eine Reihe von Funden vor, doch niacht es den Kindruck, als wcnn die Art in dieseni Ocbiet wenigcr hiiufig ist. An der Siidwestkiiste Gronlands ist der zur Zcit hekanntc nordlichste Punkt die Disco Insel, an der Ostkiiste geht sie dagegen nordlich bis zur Stormbugt, auf 76"" 46' N. Nicht bekannt ist die Art von Jan Mayen. Bei Island ist sie nur an der schon boreale Bedingungcn aufweisenden Nordwestkiiste gcfundcn worden, nidit aber an der kalten Nord- und Ostkiiste. Sparlich sind die Funde langs der sibirischen Kiistc. Audi ini Bering Meer scheint die Art weniger haufig zu sein. Sie ist hicr nur vereinzelt im westlichen Teil, Ijislier aber nicht in deni gut durchforschten centralen und siidostlichen Teil gefunden worden. An der Ostkiiste von Nordamerika, soweit sie dem boreoarktisdien Mischungsgebiet zuzuredinen ist, ist sie nach \'an Name gemein, aber doch nicht itberall sehr haufig. Siidlich Cap Cod wird sie selten. Der siidlichste Punkt, bis zu dein sie hier nachgewiesen wurde, ist die Narragansett Baj- (vor Block Island). Ini ostatlantisch-borealen Gebiet ist sie bekainit von den Far Oer, den Shetland, Orknej^ und Hebriden und geht an der Westkitste Schottlands entlang siidlich bis in die Irische See. \\\ dcr 0.stkuste der britischen Inseln geht sie siidlich bis Seaham Har- bour (Durham). Sie fehit aber im Kanalgebiet — die Fundangabe »Falmouth<( muss ich als zweifelhaft be- zdchnen — und in der Nordsee. Dagegen tritt sie vvieder an der Siidwestkiiste Norwegens auf, ohne hier allerdings besonders haufig zu sein und geht siidlich his in das Kattegat und die nordliche Beltsee. Die bekann- ten sudHchsten FundsteUen sind Hellebsek im Sund und Romso im Grossen Belt. Das Fehlen in der Nordsee verdient besondere Beachtung. B. echinata ist bisher nur im nordlichen Teil der Ostkiiste Grossbritanniens nachgewiesen worden, aber weder in der offenen Nordsee nodi an den iibrigeu die Nordsee einsaumenden Kiisten. Das ostatlantisch-boreale Verbreitungsgebiet von B. echinata wird dadurch in einen ostlichen und einen westlichen Teil zerlegt. Die Ursache fiir das Fehlen in der Nordsee diirfte in den Bodenverhaltnissen, in ihrem siidUchen Teil und im Kanalgebiet aber auch in den Temperatur\-erhaltnissen zu suchen sein. Im nordlichen Pacific ist die Art auf der amerikanischen Seite vor der Sudkiiste der Halbinsel Alaska und an der Kiiste von British Columbia gefunden worden. Auf der asiatischen Seite geht sie siidlich nocli iiber Peter des Grossen Bay hinaus. Der siidlichste Fundort Uegt hier auf 42°25'3o" N. Vertikale Verbreitung. Die vertikale ^'erbreitung von B. echinata ist in der Hauptsache auf ASCIDIACEA l6l die obcren 200 m beschraiikt, doch wird sic zweifcUos von 100 m an abwarts bereits seltener. In einer Anzalil von Gebieten ist sie nur oberhalb 100 m nachgewiesen worden, so im Spitzbergengebiet, im Ochotskischen Meer und an der Kiiste Westgronlands, in anderen Gebieten wird niclit einmal die 50 m lyinie erreicht, wie im Bering Meer und an der Ostkiiste Gronlands. Ini Kattegat und in der Beltsee ist sie in Tiefen von 14 — 32 m, an der Kiiste von British Columbia in Tiefen von 18 — 36 m festgestellt worden. Die obere Grenze liegt im allgemeinen bei etwa 20 m, erreicht aber stellenweise die Ebbegrenze, wie z. B. bei Grand Manan. Im Weissen Meer hegt ihre Vertikalverbreitung zwischen i und 50 m. In Finmarken ist B. echinata bis zu einer Tiefe von 135 m gefunden worden, bei den Shetland in 144 m (aber aucli in flachem Wasser von 9 m Tiefe an), bei den Far Oer in 180 m, bei Bergen von 6 — -190 m, im Firth of Clyde in 187 m (aber audi in 21 m), an der Ostkiiste von Nordamerika von der Ebbegrenze bis 144 m und im Japanischen Meer bis 200 m. Diese Aus- wahl von Tiefenangaben zeigt, dass die Art in alien Tiefen von der Ebbegrenze bis zu 200 m abwarts gefunden wird, doch scheint das vorliegende Tatsachenmaterial, wie bereits angedeutet wurde, darauf hiiizuweisen, dass Tiefen unterhalb 100 m im allgemeinen weniger von ilir aufgesucht werden, als solche oberhalb 100 m und dass sie in ganz flachem Wasser, etwa oberhalb der 20 m I,inie nur selten angetroffen wird. Uber Tiefen- funde in mehr als 200 m liegen nur zwei Angaben vor. Beide Funde stammen aus dem Barents Meer, fiir den einen lautet die Tiefenangabe 294 — 270 m, fiir den anderen 324 m. Die Tiefen ampUtude liegt somit zwischen der Ebbegrenze und einer Tiefe vom 324 m. Thermopathie. Die giinstigsten Bedingungen findet B. echinata offenbar unter constant oder doch fiir einen Teil des Jahres negativen Temperaturen, mit anderen Worten in den hocharktischen und niederarktischen Gebieten. Das beweist ihre grossere Haufigkeit und ihre betrachtUchere Grosse in diesen Gegenden im Vergleich mit ihrem iibrigen Verbreitungsgebiet. Auch in gewissen boreoarktischen Gegenden ist sie keineswegs selten, stellenweise, wie z. B. an der Murman Kiiste, sogar sehr haufig, aber in der Grosse zeigt sich vielfach bereits eine merkliche Abnahme gegeniiber hocharktischen und niederarktischen Exem- plaren. Es scheinen danach die Bedingungen der Mischungsgebiete, und insbesondere werden dabei die Tem- peratur\'erhaltnisse eine RoUe spielen, weniger giinstig zu sein. Eine Ausnahme macht aUerdings die Murman Kiiste und der siidostliche Teil des Barents Meeres, insbesondere die Banke im N. und W. von Cap Kanin, wo die Art sehr gemein ist und eine bemerkenswerte Grosse erreicht. Diese Erscheinung mag vielleicht weniger mit den Temperaturverhaltnissen, als mit besonders giinstigen Emahrungsverhaltnissen zusammenhangen. Im borealen Gebiet ist die Grossenabnahnie dagegen iiberall stark indie Augen springend; auch scheint die Art hier nirgends haufig zu sein. Die Temperaturverhaltnisse sind hier sehr verscliieden. Teils ist die Art ziemhch niedrigen, wenig schwankenden Temperaturen von etwa + 6° bis + 7° C. ausgesetzt, wie an der Sudwestkiiste Norwegens, teils, wie an den Kiisten Irlands und Schottlands von eiiiiger Tiefe an fast con- stanten Temperaturen von etwa + 10° C. und einem Minimum, das kaum unter + 8° C. sinkt, endlich im Kattegat in Tiefen von 10 bis 30 m hohen Sommertemperaturen bis zu+i6°C. oder noch mehr und Winter- temperaturen von nur + 2° C. oder noch weniger. Diese verschiedenartigen Temperatur\-erhaltmsse werden zwar alle ertragen, wirken aber offenbar alle nacla derselben Richtung ungiinstig auf die Existenzbedingungen und damit hemmend auf die Entwicklung der Art in Bezug auf Grosse und Individuenzalil. Okologie. B. echinata bevorzugt in ausgesprochefier Weise steinigen, felsigen oder sonstwie harten The logolf-ExpedidoQ. U. 6. 21 l62 ASCIDIACEA Boden, doch komint sic audi aiif ^roltein SaiuUHnloii, ja sdhsl auf sdilickip;cm Boden vor, wonii letzterer mit Steiiicu uiitenuisdit ist. Mit \'(ir1id>c sitzt sic auf Stduru uud Muschelsdiak'u, luiulig audi auf Balancn, seltener dagcgen auf anderen Ascidiou. Audi auf Lauiiuaricu, aiideren Algen und Jyitliothamnien fiiidet man sie befestigt. Sie aggregiert sidi uicht selten zu niehreren mit Indi^'iduen der eigenen Art, oft audi ist sie mil Styela ruslica aggregiert oder siedelt sidi auf ihr au. Von Egedesminde liegt mir eine Aggregation von \it'r Arten vor und zwar nebeneinander in folgender Reilienfolge: Halocvnthia pyrijormis, Molgitla rctortiformis, Ascidia callosa, Boltenia cchitiata. Die Art aggregiert sidi fenier mit Dciidyodoa aggrcgata, Ascidia obliqua, Boltcnia ovifera, Amaroucium glabruiii uud warhscheinlich audi nodi mit anderen Arten, falls sich Gelegen- heit dazu bietet. Der Stadielbesatz diirfte einer Besiedelung der Art mil anderen Ascidieii im allgemeinen liinderlich sein. Iinmerhin sind Exemplare \-on Molgula complanata, Styela coriacea, Dendrodoa aggregata und Ascidia callosa auf B. cchinata festgestellt worden. Im l)()realen Gebiet sitzt die Art bisweilen auf Ascidia nieniula. Tiergeographisclie Stellung. B. cchinata ist eine panarktisch-panboreale Art. Der Sdiwer- punkt ihrer Verbreitung liegt ofifensichtlidi im arktischen Gebiet, teilweise audi noch in den Mischungs- gebieten, wahrend sie in der borealen Region unverkennbar zuriicktritt. Sie darf als eine continuierlidi circumpolar verbreitete Art bezeidinet werden, wenngleich sie an der Sibirisdien Kiiste iiber weite Strecken nidit nadigewiesen ist. Hinsichtlidi ihrer Herkunft liegen die Verhaltnisse sehr klar; alles dentet auf einen arktisdien Ursprung hin. Einerseits ist die Art in arktischen Gegenden viel haufiger und erreicht eine be- deutendere Grosse, als im borealen Gebiet, anderseits zeigen die borealen Individuen in ihrer Organisation gewisse Ziige, die ihnen der arktischen Form gegeniiber den Character einer aui einem jugendlichen Ent- w-icklungsstadium stehen gebUebenen und so geschlechtsreif gewordenen Kiimmerform verleihen. Es kann somit kaum ein Zweifel dariiber bestehen, dass die Art erst secundar an boreale Verhaltnisse sich angepasst hat, hier aber nicht die giinstigen Bedingungen gefunden hat, wie in arktischen Breiten. Ihrer vertikalen Verbreitung nach gehort B. cchinata zu den weniger stenobathen Flachseearten, die in der Hauptsache der Zone der oberen 200 m angehoren, die 300 m lyinie jedoch noch iiberschreiten. Auf Grand ihrer Thermopathie muss sie innerhalb der Gruppe arktisch-borealer Arten als eurytherm bezeichnet werden, da sie unter constant negativen oder niedrig positiven Temperaturen zwar die giinstigsten Bedingungen findet, aber auch constante Temperaturen von etwa + 6° bis + 7° C. (oder hoher) und selbst hohe Sommertemperaturen bis zu etwa + 16° C, allerdings nur bei sehr niedrigen Wintertemperaturen ertragen kann. In okologischer Hinsicht ist die Art ein wenn audi nicht ausschhesslicher Bewohner harten Bodens. Gen. Halocynthia Vcrrill 1879. 1879 Halocynthia (nom. nov. pro: Cynthia Sav. part.: Cynlhiae simplices), A. K. Verrill in: Bull. U. S. Mus., !■. 15 p. 147. Sp. typ. : Halocynthia papulosa (Gunn.). Der Name Halocynthia wurde 1879 von Verrill fiir den praeoccupierten Namen Cynthia Sav. 1816 vorgeschlagen und zwar nur fiir den ersten Tribus der Gattung Cynthia, die Cynthiae simplices. Huntsman (1912 a) hat als erster die liier in der Gattung Halocynthia vereinigte Artengruppe von der Gattung Pyura als selbstandige Gattvmg abgetrennt und ihr unter stricter Befolgung der Nomenclaturregeln den Namen ASCIDIACEA 163 Tethyum (Sp. tj'p. : T. papillosum) gegeben. Sluiter, Micliaelsen und Hartmeyer habeu dagegen deu Namen Tethyum zu Gunsten von Halocynthia fallen lassen und letzteren Namen in Apstein's Liste der nomina conser\'anda aufgenommen. Als Typus haben sie, in Ubereinstimniung mit Huntsman, H. papulosa bestimmt, eine der sieben Arten, die bei Savigny den Typus des Tribus Cynthiae simplices bilden. Die tibrigen sechs Arten gelioren teils zu Pyiira, teils zu Microcosmus. Es kann kein Zweifel dariiber bestehen, dass die Gattung Halocynthia in ilirer gegenwartigen Fassung eine durcliaus natiirliche Gattung bildet, trotzdem muss gesagt werden, dass sicli zur Zeit wenigstens noch keine scharf formulierte Diagnose geben lasst, die die Gattung von Pyiira sondert. Das hat aber, wie mir scheint, seinen Grund liauptsachlich darin, dass Pyma lieute eine Sammelgattung bildet, deren Diagnose iiur wenige, fiir alle in ihr vereinigten Arten giiltige Merkmale enthalten kann. Es scheint, dass der Bau der Gonaden bei einer weiteren Aufteilung der Gattung Pyura niclit ausser Aclit gelassen werden darf. Jedenfalls ist er zur Zeit das wichtigste Merkmal, welches die Gattung Halocynthia zwar nicht von der Gesamtheit, aber doch von der grossen Mehrzahl der in der Gattung Pyura vereinigten Arten trennt. Ich verweise auch noch auf meine neuerlichen Darlegungen zu dieser Frage (1922 p. 15 ff., 29 ff.). Die Gattung verbreitet sich durch den grossten Teil der Arktis und der boreoarktischen Ubergangs- gebiete ; im atlantischen Gebiet dringt sie nur an der Westkiiste Islands und bei den Far Oer in die boreale Region ein, wahrend im borealen Gebiet des nordlichen Pacific ausser einer gleichzeitig arktischen Art mehrere andere hier nicht behandelte Arten vorkommen. Halocynthia pyriformis (Rathke). Textfig. 12. Iviteratur'. ??i78o Ascidia uillosa, O. Fabricius, Fauna Groenl., p. 333. 1806 A. pyriformis, J. Rathke in: O. F. Miiller, Zool. Dan., r 4 p. 41 t. 156 f. i — 2. 1842 A. p.-]- UA.villosa. H. P. C. Moller in: Naturh. Tijdsskr., ?•. 4 p. 95. 1847 A. p.. Kroyer in: Ber. Vers. D. Naturf., v. 24 p. 115. 1851 A. p., M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 156. 1854 Cynthia p., W. Stimpson in: Smithson. Contr., v. 6 p. 20. 1857 C.p., Rink, Gronland, v. 2 suppl. p. 104. 1859 C.p., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 65. i860 C.p., W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. i. 1861 Ascidia p., Danielssen in: Nyt Mag. Naturv., v. 11 p. 48. 1863 Cynthia p., A. S. Packard in: Canad. Natural., v. 8 p. 412. 1867 C.p., A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, v. 1 p. 277. 1870 C.p., A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 17 t. 23 f. 320 — 321. 1870 C.p., Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1871 C.p., A. E. Verrill in: .Vmer. I. Sci., ser. 3 v. i p. 97 f. 10. 1872 C.p., A. E. Verrill in: Bull. Es.sex Inst., w. 3 p. 3, 4, 5. 1873 C.p.';, Whiteaves, Rep. 2. Exp St. Ivawrence, p. 17. 1874 C.p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 ». 7 p. 43. 1874 C.p., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 359, 363. ' Vgl. die Notiz bei Bollenia ovifera. 164 ASCIDIACEA 1S74 C. p. Whitcavcs, Rep. Opcr. St. Lawrciioc. p. 12. 1874 C.p.. Whitcavcs in: Aracr. I. Sci., ser. 3 t;. 7 p. 21.}. (non CytitMia inllosa. Kupffcr in: Zwcite D. Nordpolarf., v. 2 p. 24.)). 1875 C.p\-ri/ormis, I.iitkcn in: T. Rup. Joucs, Man. nat. Hist. Grcenl., p. 138. 1875 C.pomilera [male pro: py-riformis]. Oiard in: CR. Ass. l-rnn?., v.}, p. 441. 1879 HalocynOiia pyriformis + JH.inllosa. A. K. Vcrrill in: BiUl. U.S. Mus., !'. 15 p. 14S. 1879 H.p.. A. E. Verrill in: P. U. S. Miis., v. 2 p. 197- 1879 H.p., A. E. Vcrrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 231. 1879 H.p., A. E. Vcrrill. Check-I,. mar. Invert., p. 27. 1880 Cynthia papulosa (part.). Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 407. 1883 C.p. (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 18S2 p. 117. 18S5 C.pyriformis, Ganong in: Bull. Soc. N. Brunswick, t>. i p. 89. 18S5 C.p. (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 34- ?i885 Hatocynthia P., J. Murdoch in: Rep. Exp. Point Barrow, v. 4 p. 16C. 1885 C.Nordenskjdldii [p. 47, 48: Nordenskjoldii; p. 58: Nordenskioldii], N.Wagner, WirbcU. Weiss. Meer, u. i p. 47, 48, 58, 157 t. 15 f. I* t. 17 f. 19, 21, 22 t. 18 f. 6 — 7 t. 19 f. 1—7 t. 20 f. 8—10 t. 21 f. 5— II. 1885 C.pyri/ormis, A. E. Vcrrill in: Rep. U. S. Fish Comui., v. 11 p. 529. 1885 C.p., A. S. Packard in: Amer. Natural., v. 19 p. 365. 1S86 Hatocynthia pyriformis, Whitcavcs, Cat. Col. Ind. Exhib., p. 39. 1889 H.p., M. Mac Donald in: Rep. U.S. Fish Comm., v. 14 p. 838. 1891 Rhabdocynthia p. (part.) -(- C". Nordenskioldii [sic!], Herdnian in: I.IJun. Soc. London, f. 23 p. 575; 577- 1892 R.p; Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, t'. 6 p. 92. 1892 Cynthia papulosa [p. 168: popillosa], Jacobsohn in; Trav. Soc. St.-Petersb., ia 23 II p. 158, 159, 166, 168. 1892 C. Nordenskjoldii, Schlater in: Rev. Sd. St.-Petersb., v. 3 p. 33S. 1893 C. papulosa, Knipowitsch in: Rev. Sci. St.-Petersb., t;. 4 p. 46. 1893 C. Nordenskjoldii, Knipowitsch in: Congr. int. Zool., v. 2 II Sess. p. 63, 66. 1893 C. papulosa, Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 293. 1893 C.pyri/ormis (part.), J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 ur. 9 p. 66 t. 3 f. 35— 3^. 1896 C.p., Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., 11.7 nr. 23 II p. 4. 1896 C.p. (part.), J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Esp., r. 7 nr. 23 III p. 12. 1901 C.p., Hartmeyer in: Meeresfauna Bergen, fasc. i p. 49. 1901 Hatocynthia p., Whitcavcs in: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 268. 1901 Cynthia (H.) p., Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 1903 Hatocynthia aurantium (part.) [p. 196: nordensjoldi; p. 199: nordensjoldii], [sic!] Hartmeyer in: Fauna arctica, y. 3 p. 195. 1904 H.a. (part.), Hartmeyer in: Wiss. Mecrcsunters.. Helg. ;;. 5 p. 89. 1904 Cynthia pyriformis, Bjerkan in: Breitfuss, Exp. Murman-K., vorl. Ber. I p. 11. 1906 Hatocynthia aurantium (part.), Redikorzew m: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 37 p. 154. 1906 H. a. (part.), Redikorzew in: Trav. Soc St.-Petersb., v. 37 p. 308, 309. 1906 H. a. (part.), H. Kiaer in: Tromso Mus. Aarsh., 1905 p. 21. 1907 H.a. (part.), Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., r. 11 p. 132, 152, 153, 154. 1907 H.a. (part.), Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., y. 38 I p. 62. 1908 H.a. (part), Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 39 I p. 20, 24. 1908 H.a. (part.), Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 60, 115. 1908 H. a., (part.), Bjerkan in: Rep. Exp. Fram, v. 2 nr. 14 p. 5. 1908 Pyura [H.] pectenicola, Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, v. 25 p. 262 t. 2 f. 16 — 19. 1909 Pyura a. {pait.) -}• P. pectenicola, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. i suppl. p. 1339; 1341. 1910 Hatocynthia a. (part.), Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., w. 7 P. p. 20. 1910 H.a. (part.), Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., 1.41 I p. 118. 1912 H.a. (part.), Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int Zool., v. y P. p. 888. 1912 Pyura [H.] a. (part), Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. BerUn, 1911 p. 440. ASCIDIACEA 165 1912 P. a. (part.), Hartmeyer in: Denk. Ak. Wien, v. 88 p. 182. 1912 P. a. (part.), Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 532 f. 25 t. 55 f. 67 t. 56 f. 71 — 74 t. 67 f. 134. 1912 Halocynthia pyri/ortnis, Stafford in: Contr. Canad. Biol., itjo6 — to p. 64. igi2 Tethyum pyriforwe -\- T.p. subsp. americanum, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., i'. 9 p. 136; 112, 148. 1914 T.p., Hartmeyer in; Meddel. Cronl., r. 23 p. 1103. 1915 Pyura [Halocynthia) aurantium, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 u. 34 iir. i p. 566. 1916 Tethyum a. (part.), Redikorzew in: Faime Russie, Tun. I p. 169 f. 32, 34 t. 4 f. 22 Karte 7. 1919 Halocynthia pyriformis, Michaelsen in: Denk. Ak. Wien, w. 95 p. ii f. 2 a — c. 1920 H.p.. Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 127. 1921 H.p., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 30. Geschichte der Art. Wenn wir von der zweifelhaften Ascidia villosa des Fabricius absehen wird die Art zum ersten Male erkennbar beschrieben und abgebildet im Jahre 1806 von J. Rathke in O. F. Miiller'-s Zoologica Danica unter dem Namen ^sa<^ia/>yn7o?'ms nach Exemplaren von Bergen, eineni Fundort iiber den noch zu sprechen sein wird. Stimpson 1854 stellte Rathke's Art zur Gattung Cynthia, Verrill 1879 zu Halocyftthia. Traustedt wirft 1880 die nordische Form mit der alteren C. papulosa des Mittelmeeres zusaninien. Ini Jahre 1885 beschreibt Wagner aus dem Weissen Meer eine Cynthia Norden- skjoldii; er spricht \'oii ihrer Verwandtschaft mit C. papulosa, wahrend ihm C. pyriformis unbekannt geblieben ist. In demselben Jahre berichtigt sich Traustedt und trennt C. papulosa und C. pyriformis; unter letzterem Namen begreift er die arktisch-atlantische und die nordpacifische Form. Herd man stellt 1891 C. pyriformis im Sinne Traustedt 's zu seiner Gattung Rhabdocynthia, wahrend C. Nordenskjoldii als selbstandige Art bei Cynthia verbleibt. Jacobsohn 1892 nennt die Art wieder C. papulosa und ordnet ihr als Synonym Wag- ner's Art zu. In der Folgezeit wird die artliche Selbstandigkeit der mediterranen und der nordischen Art allgemein anerkannt, dagegen kann iiber die Artfrage der nordischen Form keine Einigkeit erzielt werden. Auch lieute noch stelit diese P'rage vor einer allgemein anerkannten Losung. Kiaer fasst 1893 die arktisch- atlantische und die pacifische Form als C. pyriformis zusammen. Hartmeyer folgt ihm 1903, wahlt fiir die Art jedoch den alteren Namen H. aurantium (Pall.) und legt besonders die Unterscheide zwischen ihr und der mediterranen Art fest. Im Jahre 1908 beschreibt Michaelsen von Neu Fundland eine neue Art, H. pec- tenicola, deren Identitiit mit H. pyriformis durch Van Name 1912 festgestellt wird. Letzterer vereinigt wie seine Vorganger die arktisch-atlantische Form mit der pacifischen, wahrend zu gleicher Zeit Huntsman. fiir ihre Trennung eintritt und die ostamerikanische Form obendrein noch als besondere subsp. americanum (die Arten werden von ihm zu Tethyum gestellt) unterscheidet. Ritter 1913 vertritt ebenfalls den Stand- punkt Huntsman's und beiden Forscheni, die allein nordpacifisches Material dieses Formenkreises in grosserem Umfange zu untersuchen Gelegenheit hatten, sind in jiingster Zeit auch Hartmeyer (1914, 1921) und Michaelsen (1919) gefolgt. Nur Redikorzew nimmt in neuester Zeit einen abweichenden Standpunkt ein, indem er 1916 beide Formen wieder vereinigt. Fundangabe. Fahrten der )>Diana<(: Stat. 10. 25. VI. 01. Hval Fjord (Westisland) , 10 — 12 Fad. R. Horring leg. i Exemplar. Exp. »Tjalfe«; Stat. 465. 21. VI. 09. 62°58' N. 50°52' \V. (Kiistenbank vor Fiskensesset) , 25 Fad. i Exemplar. l66 ASaDIACEA Westgrcinland (ohnc niUiere Angabe): Traustedt leg. 24. III. 06. i Ivxcmplar. Disko I'joul. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Godhavii. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Jakobshavn. Traustedt leg. 1892. 3 Exemplare. Ivgedesmimlo. Traustoilt leg. 1892. 2 Exemplare. Holsteinsborg. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. — Kolonibestyrer R. Miiller leg. 25. V. 99. I Exemplar. Sukkertoppeu. Jensen leg. 13. X. 84. i Exemplar. — Kolonibestyrer Moller leg. 27. IX. 89. I Exemplar. Island (ohne naliere Angabe) : Grondal leg. 10. X. 86. 2 Exemplare. Stykkisholm, Brede Fjord. 6 — 9 Fad. H. Jonsson leg. 6. V. 97. 3 Exemplare. Brede Fjord. 4 Exemplare. Island Oder Far Oer: Miiller leg. 28. XI. [1900]. i Exemplar. Far Oer: Thorshavn. Miiller leg. [1900]. i Exemplar. Die Berliner Sammlung besitzt Material aus der Bay of I'undy, von Neu I'uiidland, voii Tromso, Kariso, von der Murman Kiiste und aus dem Weissen Meer. Beschreibung. Neuerliche Untersuchungen an dieser Art lialje icli nicht angestellt, nachdem ich erst kiirzlidi (1921) im Auschluss an Michaelsen's Untersuchungen mil der Bedornung der Korperober- flache und der Siphonen mich beschaftigt habe. Hier sollen nur einige Bemerkungen iiber das vorliegende Material und die Grossenverhaltnisse der Art innerhalb ilires Verbreitungsgebietes Platz finden. \'on Holsteinsborg liegt mir ein typisch bimformiges Exemplar \-or, 70 : 49 mm gross. Ein anderes Tier (Island oder Far Oer) ist langgestreckt, 59 : 25 mm, mit der stielartigen Basis an einem Balanus befestigt. A'on Stj-kkisholm habe ich ein nur 10 : 8 mm grosses Exemplar, dessen Korper sich in einen ca. 11 mm langen, abgeplatteten Stielanhang forlsetzt, der an seinem Ende breite, gelappte Haftfortsatze bildet. Auf den Tuberkeln der Oberflache sitzt fast ausnahmslos nur ein kraftiger, klauenartig gebogener Dorn; audi der Stiel ist stark bedomt. Bei einem nur 5 mm grossen Exemplar von Egedesminde verhalten sich die Dornen wie bei dem friiher (192 1) beschriebenen jungen Tier aus dem Nordre Strom Fjord. Es zeigt sich hier von neuem, dass Einzeldomen, die bei diesem Tier sogar ziemUch sparlich sind, kein jugendhches Merkmal darstellen. Das grosste bekannte Exemplar, von Hartmeyer (1903) aus der Davis Strasse erwahnt, misst 130 : 86 : 75 mm. Sehr gross wird die Art auch im Barents Meer, von wo Hartmeyer (1920) Exemplare bis zu einer Grosse von 100 : 69 mm vorgelegen haben. Das grosste Exemplar von der Ostkiiste Nordamerikas misst nach Van Name (1912) 75 : 54 mm; von den Neu Fundland Banken habe ich Exemplare von 70 bis 80 mm Lange gesehen. Auch an der Westkiiste Gronlands erreicht die Art eine Ivange bis zu 70 mm. Uber die Exemplare von Spitzbergen werden keine Grossenangaben gemacht. Auch im arktischen Norwegen kommen nach Bjerkan (1908) bis 70 mm grosse Exemplare vor. Heine Stiicke von Tromso und Kariso sind allerdings erhebhch kleiner. Das grosste Exemplar aus dem Weissen Meere, das mir vorhegt, misst nur 34 : 25 mm. In der Literatur finde ich keine Angaben iiber die Grosse, welche die Art im Weissen Meer erreicht. ASCIDIACEA 167 Meine Exemplare von Island und den Far Oer sind durchweg klein: 25 : 20 mm (Island, ohne nahere Angabe), 2i:i3inni (Hval Fjord), 10 :8mm (Stykkisholm), 29 : 11 mm (Brede Fjord), 17 : lomm (Thorshavn); grosser ist nur das Tier unsicherer Herkunft (Island oder Far Oer), namlich 59 : 25 mm. Systematische Bemerkungen. Nadi den Untersuchungen von Huntsman (1912) und Ritter (1913) beruht der Unterscliied zwischen der nordpacifischen und der arktisch-atlantischen Form vornehm- lich, wenn niclit ausschliesslich, auf der Zahl der Gonaden, die bei ersterer geringer ist. Nacli Huntsman haben die nordpacifischen Exemplare 3 Gonaden jederseits; nach Ritter schwankt die Totalzalil der Gonaden zwischen 4 und 8 (in einem Falle 10), wahrend sie bei der atlantischen Form 12 — 15 betragt. Van Name giebt fiir die ostamerikanische Art 5 — 7 fiir jede Seite, rechts in der Regel mehr, als links an. Soweit bekannt, haben die arktischen Exemplare von H . pyriformis insgesamt 8 — 10 Gonaden (rechts 4 — -6, links 4). Die Gonadenzahl sinkt also nicht so weit, wie bei der pacifischen Art, wenngleich sie sich ohne scharfe Grenze der bei der pacifischen Art festgesteUten Hochstzahl anschliesst. Immerhin lasst sich sagen, dass die Zahl der Gonaden bei der pacifischen Art ganz allgemein geringer ist. Das Maximum fallt ungefahr zusammen mit dem Minimum der arktisch-atlantischen Art. Es mag dahingestellt bleiben, ob dieser Unterschied, falls man beide Formen trennt, ausreidiend ist, um sie als selbstandige Arten zu betrachten, oder ob sie besser nur als geographische Formen einer Art anzusehen sind. Da ich selbst nur sehr wenig nordpacifisches Material in Handen gehabt, nehme ich selbstandig keine Stellung zu dieser Frage, sondern folge der derzeitigen Auf- fassung von Huntsman und Ritter. Es sei noch erwahnt, dass bei der pacifischen Art nach Ritter die Anordnung der Dome in kreisformigen Gruppen regelmassiger und ausgepragter sein soil, als bei der ark- tischen Art. Als ganz unsichere Art, die wolil niemals wird aufgeklart werden konnen, muss Ascidia villosa Fabr. 1780 bezeichnet werden. Man hat sie - — zuerst Rink 1857 — wenn auch unter Zweifeln fiir die Jugendform von H. pyriformis erklart. Kupffer hat 1874 eine als Cynthia villosa bezeichnete Art irrtiimlich mit der Form des Fabricius identificiert, woriiber Naheres unter Cnemidocarpa rhizopus nachzulesen ist. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arkti-sches Nordamerika: Ellesmere Land: Havue Fjord, 76°29' N. 84°4' W., 85 m (Bjerkan igoSa). Ostkiiste von Nordamerika: Belle Isle Strasse, 72 — 90 m (Packard 1867). — Labrador: (Van Name 1912); nahe Caribou Island (Packard 1863) ; Muudung des Salmon River (Packard 1885). — St. Lorenz Golf: vor Cap Rosier, 16 ni (Whiteaves 1S73) ; Gaspe Bay (Stafford 1912); Orphan Bank; zw. Picton Island u. Cap Bear (Whiteaves 1874). — Neu Fundland: (Hart- meyer 1903, Michaelsen 1908 a); Ostrand der Biinke, 46°9'3o" N. 49°48'3o" W., 70 m {+ 0.83° C.) (Van Name 1912). — vor Neu Schottland (Verrill 1885 a). — Bay of Fundy: 1.8— 81 m (Verrill & Rathbun 1879, Van Name 1912)- — Passamaquoddy Bay; (Ganong 1885); St. Andrews, Kbbegreuze (Huntsman 1912). — Eastport: (Van Name 1912); Ebbegreuze bis go m (Verrill 1871). — Grand Manan: Kbbegrenze, meist 7 — g m (Stimpson 1854); Ebbegrenze bis 90 m (Verrill 1871). — Campo Hello Island: vor Head Harbour, 144— 216 m (Verrill 1871). — Casco Bay: 14— 54 m (Ver- rUl 1874, 1874 a); vor Cap EUzabeth, auf und bei Ost u. West Cod Ledges, 18—54 m (+ 8.33° in 23 ra) (VerriU 1874 a). ■ — Massachusetts Bay (Verrill 1871). — George's Bank (Van Name 1912). Grouland: (MoUer 1842); Sudwestgronland : Disko Fjord (neue Angabe); Godhavn (Traustedt 1880); Jakobshavn (neue Angabe); Egedesminde (Traustedt 1880) ; Nordre Strom Fjord, 21—24 m (+ 2° C), 48—46 m (— 0.2° C.) ; Holsteinsborg; Sukker- toppen (neue Angaben); Fiskenaesset ; Ivigtut (Traustedt 1880); Brede Fjord, 10 — 15 m (Hartmeyer 1921); 6o°45' N. 1 68 ASCIDIACEA ^■J''3o' — 48° \V.; J uliaiii'hnal) (Tra\istoat iSSo). - Pavis Strasse: {IIarlmi.yi.T lyiM); Kusteiiljank vor I'lskeutesset, 6j°58'N. 5o"'52'\V., 45111 (.Tjalfo«). Island: ohne nahcrc Angabe (Traiistcdt 1S80). Wrst fill mar ken: Nonllan.l u. I'inniarken. i6 -loX m (l)aiiitlssfii ihi.i); I.ofoten n. Kinniarken (Sars 1859); Rost, I.ofoU'ii (Bonnevie 1890); Tronisii, 18- V'l" (Sars 1851), jo, 54 in (Harlineyi-r 11)04. U)o\); Troiiisii Suiul, 10 — 75 in (Bjcrkan 1908); Hals Fjord, 10— 50m (Kiaer 1906); Karlso (neiie Angabe); llavii Sniul (Sars 1831); z'/j Meil. 0. Sortvigen, Hjelinso, 1,^5 ni (lU'rdmoii 1S92). Ostfininarkou: bis Vadso, 36 — loS ni (Daniclssen 1861); Konjjs I'jord, 55 90 m (Ujerkaii 1908). Baron Insel: 74''54' N. 20°I2' O.. 62 m (-fi.29°C. in Com, 34-34 °/oo S.) (Redikorzew 1916). Spitzbergcngebiet: (Kroyer 1847); Bel Suud (Traiistedt 1880); Stor Fjord, 78=24' N. i9°52' O., 48 m (Redikorzew 1916). Mnrman Kiistc: Halbinscl Rybatschi, 64 ni (Redikorzew loif^i); Port Wladiuiir, 0-45 m (Hartnieyer 1903); Kola Fjord, 1.8—32 m (Dcrjugin 1906, 1915, Redikorzew 1907, 1908) ; Insel Kildin (Redikorzew 1907) ; Kildin Sund, 25—34111 (Redikorzew 1916) ; n. 6. Cap Chemi, 63 m (+ 1.99° C. in 60 in, 34.36 »/oo S.) (Hartmeyer 1920) ; n. ii, Swjatoi No.ss, 131 m (Redikorzew 1907) ; Cap Oorodezki, 55 m (Hartmeyer 1920). Wcisses Mcer: am Eingang, 81 in (— i.7°C. in 80 m) (Redikorzew 1916); Gebiet der Solowetzki luseln: Solowetzki Golf; Babji Lndy; Dolgaja Cuba, I. Solowetzk; 2 — 21 m u. tiefer (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Kuipowitsch 1893, 1893 a, Stieren 1893, Hartmeyer 1903). — vor der Miindung des Kem: bei der Insel Rombani, 9 m (Redikorzew 1916)- — Onega Bay, 10 — 15 m (Redikorzew 1916). Barents Meer: (Breitfuss 1904) ; Banke im W. und N. von Cap Kauin: 58 m (+ 5.15° C. in 60 m, 34.02 "/„„ S.) (Redikorzew 1907) ; 46—41 m (+ 0.66° C. in 38 m. 34.42 »/oo S.), 68—71 m (+ 0.08° C. in 65 m, 34.13 <>/„„ S.), 84—86 m (+ 0.88° C. in 80 m, 34.78 "/o.S.) (Hartmeyer 1920); bei Kolgujew, 69°39' N. 49°i5'3o" O., 42 m (Redikorzew 1916). Boreale Region. Island: Westkuste: Brede Fjord; Stykkisholm, Brede Fjord, 11 — 16 m (neue Angaben) ; Hval Fjord, 18— 21 m (»Diana«). Far Oer: Thorshavn (neue Angabe). Westkuste von Norwegen: Bergen (Rathke 1806). Ein Blick auf die Karte lehrt, dass H. pyrijormis in der Hauptsache im niederarktiscli-boreoarktischen Gebiet verbreitet ist. Rein hocharktisch ist nur die Fundstelle bei Ellesraere I,and. Diese Fundstelle stellt geographisch die nachste Verbindung mit der pacifischen Form her. Es ware interessant, naheres iiber das Verhalten der Gonaden dieser Form von Ellesmere Land zu wissen, doch giebt Bjerkan (1908 a) iiber diesen Punkt leider keine Auskmift. Die Form von Point Barrow, der nachsten, nach dem pacifischen Gebiet iiber- leitenden Fundstelle, gehort nach Huntsman (1912 a) bereits zu H. auranthmi. Im arktisch-boreoarktischen Gebiet ist H. pyrijormis bekannt aus der Davis Strasse, von Siidwestgronland, nordlich bis zur Disko Insel, von Spitzbergen, von der Baren Insel, von Finmarken, \'on der Murman Kiiste, aus dem Weissen Meer und dem sudostUchen Teil des Barents Meeres. Bei Spitzbergen ist sie nur an zwei Stellen gefunden worden, im Bel Sund und im Stor Fjord. Ersterer gehort dem niederarktischen Gebiet an, letzterer zeigt audi keine rein hocharktischen Bedingungen. An der norwegischen Kiiste geht sie siidlich nicht iiber die Lofoten hinaus (siidlichster Fimdort Rost). Langs der Murman Kiiste und auf den Banken im N. und W. von Cap Kanin ist sie an zahlreiclien Punkten nachgewiesen. Sie scheint in diesem Gebiete haufig zu sein und besonders giinstige Lebensbedingungen zu finden, da sie hier eine starke Grossenentwicklung aufweist. So ist sie im Kola Fjord nach Derjugin (1915) sehr zahlreich. Im Weissen Meere ist sie bisher nur in dessen siidostUchem Telle gefunden worden. Osthch geht sie nicht iiber die Insel Kolgujew hinaus. Von Nowaja Semlja, aus dem Karischen Meer und aus dem Sibirischen Eismeer ist sie nicht bekannt. Sie ist femer nicht nachgewiesen in ASCIDIACEA 169 Ostgronland, bei Jan Mayen, in Nord- und Ostspitzbergen, bei Konig Karls I,and, Franz Josefs Land und aus dem nordlichen Teil des Barents Meeres. Alle diese Gebiete gehoren ausnahmslos der Hocharktis an. Von der boreoarktischen Nord- und Ostkiiste Islands liegt keine Angabe vor. Dagegen ist sie im boreoarktischen Teil der Ostkiiste von Nordanierika allgemein verbreitet. Wie an der Kiiste Norwegens, fallt auch liier ihre siidliche Verbreitungsgrenze mit der Siidgrenze des . Miscliungsgebietes zusammen. Ihr Verbreitungsgebiet Fig. 12. # Halocynthia pyriforrais (Rathke) ; © Halocynthia aiirantiiim (Pall.). reicht hier voni St. Lorenz Golf iiber die Neu Fundland Banke bis in die Massachusetts Bay; ausserhalb der Kiiste wurde sie noch auf George's Bank gefunden. Einen Vorstcss in das boreale Gebiet hat sie nur an die Westkiiste von Island und bis zu den Far Oer unteniommen. Die Exemplare aus diesen Gebieten sind abcr durchweg von bemerkenswerter Kleinheit, sodass die dortigen Lebensbedingungen fiir die Art kauni giinstig sein konnen. Endlich sind noch einige Bemerkungen xiber den angebhchen Fundort »Bergen« zu machen, wo Rathke (1806) die Art gefunden haben will, wenngleich sie nach seinen eigenen Worten dort ausserst selten sein soil. Ein Irrtum Rathke's, soweit es sich um die Bestimmung der Art handelt, erscheint ausgeschlossen, denn H. fyriformis kann mit keiner anderen norwegischen Art ^•e^wechselt werden; iiberdies giebt Rathke eine sehr cliaracteristische AbbUdung von ihr. Aber auch an Rathke's Fundortsangabe zu zweifeln liegt kein trif tiger Grund vor. Tatsache ist, dass die Art seit Rathke's Zeiten niemals siidlich der I^ofoten gefunden wurdc und gegenwartig sicher nicht bei'Bergen vorkommt. So kann man nur mit Kiaer The Ingolf-Expcdiliuii, II. 6. 22 170 ASCIDIACEA (1893) aiinehmen, dass H. f>yn'forinis zu Anfaiig des vorigen Jalirlumderts an der Siidwcstkiiste Norwegens ausgestorben ist, wo sie bis dahin vennutlicli ein eiszcitlidies Relict darstelltc. Kim" I'inigermassen contimiioi- liche Circuiupolaritat kann fiir H. f^yti/orniis luu iiljcr ciu Ocbiet festgestclU uinkii, welches in westostlichcr Richtung von K.llesnicre Land bzw. der Westkiiste (ironlands bis etwa zur lusel Kolgujew (49° O.) sicli crstreckt. hier aber so gut wie ausschliesslidi innerlialb der niederarktisc]i-l)oreoarktischen Zone. Vcrtikale Verbreitung, Tliermopat hie uiid Okologie. Die Tiefen, in (kncn 11. pyrijoniiis lebt, iiberschreiten iin allgenieinen nicht die 100 ni I.inic, in nianchen Gebieten ist sie sogar nur in ganz flachem Wasser gefunden worden, so bei Island in 11 22 ni, ini Kola Fjord in i.S — \z ni, ini Weissen Meer in 2.5 — 16 ni (und tiefer), in einigen westgrdnliindischen Fjorden in 10 — -48 ni. In I'inniarken liegt die Mehrzahl der Fundstellen zwischen 10 und 73 ni, nur in einem Falle werden 135 ni angegeben. Die Fundstellen im Barents Meer und vor Cap Kanin liegen samtlich in Tiefen zwischen 41 und 86 ra; das gleiche ist bei Spitzbergen und der Baren Insel der Fall. An der Ostkiiste von Nordaraerika reicht die vertikale Verbreitung der Art ini allgemeiuen von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von go ni herab. Bei Grand Manan geht die Art nacli Stinipson (1854) zwar bis zur Ebbegrenze lierauf, ist aber haufiger in Tiefen von 7 — 9 in. Ein Fund vor Campo Belle Island stammt aus einer Tiefe von 144 — 216 m. Nehmen wir die erste Zahl als allein feststehend an, so wiirde sie zugleich die untere Tiefengrenze darstellen. Ihre Thermopathie ergiebt sich unmittelbar aus ihrer Verbreitung. Im grossten Teile ihres Verbreitungsgebietes sind die Temperaturen periodisch oder constant niedrig positiv. Derartige Teniperaturverhaltnisse scheinen der Art die gimstigsten Bedingungen zu bieten. Sie vermag aber auch eine erhebliche sommerliche Erwarniung zu ertragen. Im flachen Teil des \^'eissen Meeres steigt die sommerliche Erwarmung bis auf etwa + 5° C, im Kola Fjord werden bis zu + 10° C. erreicht, bei allerdings sehr niedrigen (+0.4° bis + 0.8° C.) Wintertemperaturen. Diese sommerliche Er- warmung scheint aber keinen ungiinstigen Einfluss auf die Art auszuiiben, denn sie ist hier sehr zahlreich und erreiclit eine respectable Crosse. Dagegen darf aus der geringen Grosse der Exemplare von Westisland und von den Far Oer geschlossen werden, dass hier die Temperaturv'erhaltnisse hemmend auf die Entwick- lung der Art einwirken. In den Fjorden Westislands tritt auch, wie im Kola Fjord, eine starke sommerhche Erwarmung ein, die z. B. im Brede Fjord + 8° bis + 9° C. betragt, doch diirften die Wintertemperaturen, iiber die nichts bekannt, hier hoher sein und einen niehr borealen Character der Temperaturverhaltnisse bedingen, der weniger gut von H. pyriformis ertragen wird. Noch starker ausgepragt diirfte dieser boreale Character bei den Far Oer sein. Dass die Art auch unter constant negativen Temperaturen zu existieren vermag beweist der Fund bei Ellesmere I^and. H. pyriformis bevorzugt harten Boden, der eine sichere Anhef- tungsmoghchkeit bietet. Sie kommt sowohl auf reinem Felsboden, als auch auf Stein- oder Kiesboden vor, ist aber nicht gebunden an diese Bodenformen, denn fiir manche Fundstellen, z. B. im Barents Meer, wird auch Sand und selbst sandiger Schlick als Boden angegeben, wahrscheinlich aber wohl stets in Verbindung mit Steinen, Schalen u. dgl., die als Substrat dienen konnen. Besonders haufig befestigt sich die Art auf Kalkalgen und Balanen. Mit anderen Ascidien scheint sie sich kaum zu aggregieren. Auch habe ich niemals irgendwelche grossere Fremdkorper, insbesondere keine A.scidien, auf ihrem Cellulosemantel gefunden. Tiergeographische Stellung. H. pyriformis ist eine panarktisch-nordhch-boreale Art. In der Arktis ist sie fast ganz auf das niederarktisch-boreoarktische Gebiet beschrankt, wahrend sie die boreale ASCIDIACEA 171 Region nur bei Westisland und den Var Oer erreiclit. Im circumpolaren Sinne zeigt ihre Verbreitung nur von Ellesmere Land bis zur Insel Kolgujew eine gewisse Continuitat. Meine Ansicht iiber ihre Herkunft, die sich im wesentlichen mit derjenigen von Michaelsen deckt, habe ich erst kiirzlicla (1921 p. 33) dargelegt. Danach diirfte ihr Ursprung im nordliclien Pacific zu suchen sein, der auscheinend das Entwicklungscentrum einer weltweit verbreiteten Artengruppe darstellt. H. pyrifoymis hat als einzige Form dieser Gruppe das arktisch- atlantisclie Gebiet durch Einwanderung iiber die Bering Strasse erreicht, vielleicht ist sie lediglich als eine den veranderten Verhiiltnissen angepasste geograptiische Form ihrer nordpacifischen Stammform H. auran- tium zu betrachten. F'iir ihre Herkunft aus dem nordHchen Pacific diirfte auch sprechen, dass sie vorwiegend in den niederarktisch-boreoarktischen Gebieten verbreitet ist, hocharktischen Bedingungen sich offenbar nur unter gewissen Umstanden hat anpassen konnen, sie in der Regel aber meidet. Auch erreicht sie nicht die extremen Dimensionen, welche die pacifische Stammform aufweist. Ihrer vertikalen Verbreitung nacli ist sie eine stenobathe Flachseeart, die fast ausschliesslich in Tiefen oberhalb 100 m bis an die Ebbegrenze heran lebt, meist aber erst von etwa 10 m an abwarts angetroffen wird ; unterhalb 100 m ist sie nur vereinzelt gefunden, die grosste sichere Tiefe betragt 144 m. Man kann im Zweifel sein, ob man diese Art der Gruppe arktisch-eurj'thermer Arten zuordnen soil. Der Umstand, dass sie in der Regel niclit in Wasser von constant negativer, sondern fiir einen Teil des Jahres niedrig positiver Temperatur lebt, lasst sie stenothermer erschei- nen, als die Mitglieder der arktisch-eurythermen Gruppe. Anderseits erscheint sie durch ihr gelegentliches Vorkommen audi in Wasser von constant negativer Temperatur wieder etwas eurythermer, als die Gruppe, die durch Molgula romeri repriisentiert wird, mit deren Thermopathie H. pyriformis sonst im allgemeinen sehr iibereinstimmt. Sie vermittelt somit bis zu einem gewissen Grade zwischen diesen beiden Gruppen. H. pyriformis findet sich vomehmhch, wenn auch nicht ausschliesslich, auf hartem Boden. Halocynthia aurantium (Pall.). Textfig. 12. Literatur'. 1787 Ascidia aurantium, Palla.s in: N. Acta Ac. Petrop., v. 2 p. 240 t. 7 f. 38. 1872 Cynthia pyriformis (non Rathke 1806), Dall in: Amer. I. Conch., v. 7 p. 157. 1880 nAscidien, [Hilgendorf], Kat. Int. Fisch. Atisst. Berlin, Jap. Abt. p. 52. i88g Cynthia pyriformis (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 36. ?i885 Halocynthia P. (non Rathke 1806), J. Murdoch in: Rep. Exp. Point Barrow, v. 4 p. 166. 1887 Cynthia (H.) p. (non Rathke 1806), Whiteaves in: P. R. Soc. Canada, v. 4 p. 117. i8gi Rhabdocynthia p. (part.). Herd man in: J. Linn. Soc. London, v. 23 p. 575. 1900 Cynthia superba -\- C. deani, \V. U. Ritter in: Ann. N. York Ac, v. 12 p. 590 t. iS {. i t. 19 f. 16 — 18, 20 t. 20 £. 19; p. 592 t. 18 f. 2 — 3 t. 19 f. 21 — 23. 1903 Halocynthia aurantium (part.) + H. (Rhabdocynthia) a. i. koreana, Hartiueyer in: Pauna arctica, i'. 3 p. 195; 200. 1906 H. a i. koreana, Hartmej'er in; Zool. Anz., v. 31 p. 27. 1906 H. superba, Oka in: Annot. zool. Japon., v. 6 I p. 41. 1909 Pyura aurantium (part.) + P- deani -\- P. superba, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1339; 1339; I34i- 1911 P. a, i. koreana, Hartmeyer in: Bronn's KI. Ordn., i'. 3 suppl. p. 1739. 1911 P. a., Ostroumoff & Pavlenko in: Annuaire Mus. St.-Petersb., u. 16 p. 21. 1912 P. a. (part.), Hartmeyer in: Denk. Ak. Wien, w. 88 p. 182. ' Vgl. die Xotiz bei Boltenia ovifera. 172 ASCIDIACKA 191J T(th}-um trt>a, Micliaelsen in: Denk. Ak. Wicn, r. 95 p. ii f. 3 a— c; p. n f. 1 u^d. 1921 H.a., Hartnioyi-r in: Meddcl. t'.roid., r. 62 p. 30, 33. Geschichte der Art. Die Gescliiclite von H. (iiirantiitm ist eiig verkiiiipft uiit derjenigeu von H. pxriformis, da beide Arten wicderholt niiteinaiider vereinigt und wieder getrennt worden sind. Es werden dalier hier nur die auf die Art selbst beziigliclien Daten gegeben, vviihrend ini iibrigcii auf das betreffende Capitel bei H. pyriformis verwiesen sei. Die Art wurde etwa 20 Jahre friiher (1787), als H. pyyijormis unter dem Namen Ascidia aurantium durdi Pallas beschrieben. Bei einer Vereinigung beider Arten wiirde demnach dem Namen Miurantiutm die Prioritat zukommen. Typen-Fundort .sind die Kurilen. Murdoch (1885) hat die Ansicht geaussert, dass Pallas' Exemplare moglicherweise nicht von den Kurilen, sondern von St. Paul (Pribilof Inseln) stamniten, was fiir die Beurteilung der Art an sich ohne Bedeutung ware. Erst nahezu hundert Jalire spater, von einigen compilatorisclien Schriften abgesehen, wird die Art durch Dall (1872) aus dem Bering Meer wieder erwahnt. Im Jahre 1900 beschreibt Ritter zwei neue Arten aus dem Puget Sund, Cvnthia superba und C. deani, beide einander nahe stehend und zum Formenkreis pafillosa-pyrifonnls gehorig. Im Jalire 1903 vereinigt Hartmeyer unter dem Namen Halocynthia attrantium die pacilische und die arktisch-atlantische Form miteinander, trennt die Korea-Form jedoch als f. koreana ab auf Grund der T-formigen Spicula, die sie nacli Traustedt (1885) besitzen soil. Huntsman trennt 1912 aurantium von Pyriformis wieder ab und vereinigt C. superba, C. deani und die f. koreana mit ihr. Ritter bestatigt 1913 die Identitat seiner eigenen Arten C. superba und C. deani mit H. aurantium und tritt gleich Hunts- man fiir die artUclie Selbstandigkeit von H. aurantium und H. pyriformis ein. Systematische Bemerkungen. Uber die systematischen Beziehungen zwisclien H. aurantium und H. Pyriformis ist alles Notige bereits bei letzterer Art gesagt worden. Es mag hier hinzugefiigt werden, dass die pacifische Art noch grosser wird, als die arktisch-atlantische. Fiir letztere betragt das derzeitige Maximimi 130 mm, meist geht sie aber nicht iiber eine Lange von 70 — 80 mm hinaus. Ritter's C. superba erreicht eine Grosse von 150 : 65—45 mm; Oka (1906) giebt die gleiche Maximalgrosse fiir seine nordjapa- nischen Exemplare an. Das grosste Exemplar von British Columbia misst nach Huntsman (1912 a) 85 : 50 mm (allerdings contrahiert) . Das grosste Exemplar, das Ritter (1913) aus dem Bering Meer erwahnt, misst 130 : 75 mm. Was Hilgendorf 1880 im Katalog der Intemat. Fischerei Ausstellung zu Berlin (Japan. Abteilung) als »Ascidie« auffiihrt, ist H. aurantium. Ein trockenes Exemplar der Berliner Sammlung aus dem nordlichen Japan, 1903 von Hartmeyer erwahnt, spater von Michaelsen (1919 p. 11) untersucht, entspricht, wie die Originaletikette und eine Notiz im Katalog ergiebt, dieser Art. Die von Murdoch 1885 von Point Barrow erwahnte H. Pyriformis gehort nach Huntsman (1912) zu H. aurantium. Beweisen lasst sich dies meines Erachtens nicht ohne weiteres. Es wird durch weitere Unter- suchungen noch festzustellen sein, wo die geographische Grenze zwischen beiden Arten liegt, insbesondere ob und wie weit die pacifische Form nordhch iiber die Bering Strasse hinaus vordringt. ASCIDIACEA 173 Horizontale Verbreitung. Sibirisches ?;isineer: n. w. Bering Strasse, 68°25' N. I73°i8' W. (Redikorzew 1916).' Arktisches Nordatnerika: ? Point Barrow (Alaska), Flachwasser (Murdoch 1885). Bering Meer: Plover Bay (Dall 1872); Pribilof Inseln iind Umgebung, 61 — 79 m (+ 2.56° bis -\- 3.39° C.) (Ritter 1913); Unalaschka, I'uchs Inseln (Ritter 1913); Chugachick, Alaska-, 36 — 108 m; Ward Cove, Revilla Gigedo Island, Alaska*; Kasaan Bay, Pnnce of Wales Island, Alaska^ (Ritter 1913); Bering lusel (Redikorzew 1916). Halbinsel Alaska (Siidkiiste) : vor Akxitan Island, 129 m (-|- 5° C.) ; Shuiuagin Islands, 63 m (+ 711° C.) ; s. w. Sannak Islands, 74 m; Chiniak Bay, Kadiak Island, 29 — 45m; Loring (Ritter 1913). Kanitschatka: Ostkiiste: Petropawlowsk (Dall 1872); Awatscha Eucht, 8 — 15 m (Redikorzew 1916). — Westkiiste: Miindung des Kambalnaja, Flachwasser (Redikorzew 1916). Kurilen: (Pallas 1787). Ochotskisches Meer: Imperator Bucht, Tataren Sund, 20 — 32 m; Aniwa Bucht, Siidspitze von Sachalin, 45 m (Redikorzew 1916). Japanisches Meer: Wladimir Bucht, 35 m (Redikorzew 1916); Peter des Grossen Bay: Amur Bay, 27 m; 6. Pjat Paltzew, 59 m; w. Cap Tscherniavskij, 14 — 18 m; s. Cap Sredni, 55 — 57 m; Ussuri Bay, 10 — 12 m; Bucht Goldenes Horn (Ostroumoff & Pavlenko 1911); Zolotoi Rog, nahe Wladiwostok, 14 — 23 m; Wladiwostok (Redikorzew 1916). Nordliches Japan: (HUgendorf 1880); Insel Jesso (Hokkaido) (Oka 1906). Korea: 108— i8o ra (Traustedt 1885). Westkiiste von Nordamerika: British Columbia: Blunden Harbour, Queen Charlotte Sund, n — 18 m (Whiteaves 1887); zw. Cortez u. Hemand Islands; Banks Island; Ucluelet; Departure Bay; Northumberland Strasse; i8 — 54 m (Huntsman 1912 a). — Washington: Puget Sund (Ritter 1900). H. auyantium ist geographisch der nordpacifische Vertreter von H. pyrijonnis, phylogeiietisch ver- mutlicli ihre Stammform. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst beide Kiisteii des nordlichen Pacific und das Bering Meer. Zwei Fundstellen liegen noch jenseits der Bering Strasse, die eine in nordwestlicher Richtung, die andere bei Point Barrow. Weiter westlich, an der sibirischen Kiiste, ist der Forraenkreis nicht inehr vertreten, ostlich Point Barrow schliesst sich dagegen das Verbreitungsgebiet der arktisch-atlantisclien H. pyrijormis an. Im westlichen Teile des Bering Meeres geht sie an der Ostkiiste von Kamtschatka entlang iiber die Kurilen bis zum nordlichen Japan und an der Kiiste des asiatisclien Festlandes siidlicli bis Korea. Ini Bereiche des Ochotskischen Meeres ist sie bisher nur im Tataren Sund nachgewiesen worden. Auf der amerikanischen Seite ist sie von einer Reihe von Punkten vor der Siidkii.ste der Halbinsel Alaska bekannt und geht stidlich langs der Kiiste von British Columbia bis in den Puget Sund. In ihrer vertikalen Verbreitung zeigt sie ganz ahnliche Verhaltnisse, wie H. pyriformis. Die Tiefenfunde liegen ganz iiberwiegend oberhalb der 100 m Linie. Die obere Grenze fallt etwa niit der 10 m lyinie zusammen. Nur zwei Funde stammen aus grosserer Tiefe, als 100 m, vor Akutan Island, Siidkiiste der Halbinsel Alaska in 129 m und bei Korea in 108 — 180 ni. H. auraitdum scheint gegen Temperaturschwaiikungen weniger empfindlich zu sein als H. pyri- formis, sie ist, mit anderen Worten, eurythermer. Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes ist sie gleicherweise hocharktischen wie rein borealen Bedingungen ausgesetzt. Die Exemplare aus dem rein borealen Puget Sund stehen in ihrer Grosse in keiner Weise hinter den Exemplaren aus den kalteren Teilen ihres Verbreitungs- gebietes zuriick, sodass die Art liier wie dort gleich giinstige, jedenfalls nicht von der verschiedenen Temperatur beeinflusste Lebensbedingungen finden muss. /f.aMran/mwwirdmeistauf reinemodermitSteinen und Schalen bedeckten Sandboden angetroffen, ist aber audi auf Sclilick- und Felsboden gefunden worden. ' Redikorzew verlegt diese Fundstelle in das Bering Meer; es miisste dann die geographische Position falsch angegeben sein; iibrigens schreibt er O. L. statt W. I,. . 2 Lage nicht ermittelt. 174 ASCIDIACEA (ini. Pyura Mol. 17,S'_>. 17S2 Pyur.i, Molina. Stor. iiat Chili, r. 4 p. 190. Sp. t\p. : Pyura chilcnsis Mol. Die Gattuni: wird hier in demselben Sinne gebraucht, wic ncucrdiugs von Michaelsen (1919) und mir (1921), uanilicli als eine Samnielgattung, die der Aufteilung bediirftig erscheint, naclidem zwei kleintrc Artengni]>i)en bercits abgetrennt und als selbstiindige Gattungen Boltenia und Halocynthia gefiilirt werdeii. In der Arktis und den boreoarktischen Mischungsgebieten ist die Gattung nicht vertreten. Ini atlan- tisdicn Gebiet ist sie iiur ostatlantiscli-boreal und zwar vorwiegend iiu l^oreolusitanischen Mischungsgebiet verbreitet. Die uur im borealen Gebiet des nordlichen Pacific vorkommenden Arten bleiben unberiicksichtigt. Die drei liier aufgefiilirten Arten sind leiclit an der Zaiil der Kiemensackfalten zu unterscheiden. ^o"- Pyura tessellata (Forb.). Wichtigste Literatur. 1848 Cynlhia UsseUata -\- C. liniacina, E. Forbes iu: Iv. Forbes & Hanley, Brit. Tun., r. i p. 38 t. D £. 3; p. 39 t. 1) f. 4. 1875 C. loricata. Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 222. 1S92 ForbeseUa Tessellata, Lacaze-Duthiers & Delage in: Mem. pres. Ac. France, v. 45 ur. i p. 138 t. 7. 1907 Cynlhia tessellata -\- C. liniacina. Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. Sg f. 57 — 58 t. 30 f. 8 — 9 t. 32 f. 6 — 7 t. 33 f. o — 7 t. 48 f. 7; p. 92. Zuerst durcli Forbes 1848 unter doppeltem Nameu bekannt geworden wurde die Art nochmals als Cynthia loricata von Kupffer 1875 beschrieben. Traustedt erklarte 1880 die Identitat von C. tes- sellata und C. loricata, walirend Herdman 1891 die beiden Arten von Forbes als sehr wahrscheinlich iden- tisch betrachtete und Kiaer 1893 ihre endgiiltige Vereinigung durchfiilirte. Die von Herdman 1891 fiir diese Art geschaffene Gattung ForbeseUa — Lacaze-Duthiers & Delage (1892) beabsichtigten gleich- zeitig eine neue Gattung aufzustellen, die Forbesia heissen sollte, durch Herdman's friiher veroffentlicliten Namen aber gegenstandslos wurde — ist von Hartmeyer 1909 wieder niit Pyura vereinigt worden. Fundangabe. Tyveholmen, Kvem Fjord, n. Eergen. Traustedt leg. 1881. i Exemplar. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Hebriden: (Alder 1867). Irland: Ostkiiste: Lame District: Brown's Bay, iS — 36 m; Drain's Bay, 18 — 36m (Buchanan Wollastou 1907); Belfast Bay, tiefes Wasser (Hyndman 1861). Westkiiste von Schottland: s. Neist Point, Island of Skj'e, 75 m; Croulin Islands, 54in; Inner Sound, n. Croidin Islands, 90 ni; Canna Island, 108 m; Loch Sunart, 36 m. (Herdman 1914). Irische See: Isle of Man: 25 Meil. s.6. Port St. Mary, 41 m (Herdman 1893b); 4 Meil. w. Dalby, 45 m (Herdman 1894); n. Kitterland, 34 m (Herdman 1895 a); 6. u. s. Calf Island, 27 — -54 m (Herdman 1901. Englischer Kanal: Scilly Inseln (Cams 1851). — Siidkiiste von England: Mounts Bay, 45 m. (Forbes 1848); Falmouth (Cocks 1849, 1850) ; Mevagissey (Clark 1906) ; Plymouth: Eddystoue bis Start Point, ca. 54 m. (AUen 1899) ; Eddystone Groimds (Allen 1904); Mewstone Ledge (Hartmeyer 1915); Lulworth Cove; ?Hastings (Alder & Hancock 1907). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Guernsey (Alder & Hancock 1907. Sharp 1911); Lihou; Bordeaux; Alderney (Sharp 1911). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff (Lacaze-Duthiers & Delage 1892); Saint-Malo (Grube 1872). ASCIDIACEA 175 Skagerak: ICiiste von Bohuslan: Teganeberg, (iullmar Fjord, ca. 20 m (Theel 1907, Carlsson 1918). Beltsee: Roinso, Grosser Belt, 32 m. (Kupffer 1875). Wcstkiiste von Norwegen: Espevaer, 120 — 150m (Kiaer 1893); Glaesvaer, Kors Fjord, 100 — 120m (Kiaer 1893); Bergen: (Appellof & Grieg 1891); Hjelte Fjord, 6 — 20, 75 — 95 m (Ilartineyer 1901); Manger, Rado, ca. 200 ra (Kiaer 1893); Tyveholnieu, Kvem Fjord (ueue Angabe). — Ladvik, Sogne I'jord, 40 — Co ni (Kiaer 1893); Froy I'jord, bei llso (Hart- nieyer 1922 a). P. tcssellaia ist iiur iin suclliclieii Teil der borealen Region verbreitet. Ilir eigentliches Verbreitungs- centruin diirfte das boreolusitanisclie Mischungsgebiet sein. Hier ist sie an zahlreichen Punlrten im Kanal, an der Ostkiiste Irlands, in der Irischen See und an der Westkiiste Schottlands nachgewiesen. Nordlich geht sie uicJit liber die Hebriden hinaus. In der Nordsee fehlt sie. In den danischen Gewassem ist sie nur bei Romso gefunden. Haufiger ist sie dagegen wieder an der Westkiiste Norwegens, wo sie an der Kiistenstrecke von Espevaer bis nordlich zum Froy Fjord an verschiedenen Stellen gesammelt wurde. Stellenweise, z. B. bei Roscoff, ist sie sehr gemein, im aUgemeinen scheint sie aber doch zu den weniger haufigen Arten zu gehoren. Was ihre vertikale Verbreitung anbetrifft, so geht sie bei Roscoff bis zur Ebbegrenze hinauf, kommt dort aber auch in Tiefen von 30 — 60 ni vor. Im allgemeinen diirfte ihre obere Tiefengrenze jedoch etwas tiefer Hegen, etwa bei 18 — 20 m. An der Westkiiste Schottlands ist sie bis zu eiuer Tiefe von loS m nachgewiesen worden. In noch grosseren Tiefen, die sich zwischen 100 und 200 m bewegen, ist sie dagegen wiederholt an der norwegisclien Kiiste gefunden worden. P. tessellata kann als stenobathe Flachseeart bezeichnet werden, deren untere Tiefengrenze etwa mit der 200 m-I5i .lsn'.S. l86i e.g., I.iitkcn in; Vid. Mefnlfri. Hordman in; Rep. Voy. Chalk'nijtT, r. 14 part 38 p. .)oi t. 47 f. i — 2. i886 M.c. J.Murray in; P. pliil. Soc. (".lasgow, r. 17 p. 324. 1591 Pera Carpenteri -{■ Cynlhia glacialis, Herdman in; I. I.inii. See. I^mdon, r. 23 p. 565; 58O. 1892 Microcosmus molgiiloides. Herdman in: P. Liverp. bid. Soc, t'. 6 p. 91- 1592 Molgula oculala (non K. l-'orbes 1848) + '^f- occulta (non Kupffer 1875), Jacobsohu in; Trav. Soc, St.-I'etersb.. v. 23 II p. 137, 159, i6o, 163, 16S; p. 157, 163, 168. 1893 M. oculala (non E. Forbes 1848), Knipowitsch in: Rev, Sci. St.-P6tersb., v. 4 p. 46. 189? Glandula sp. (fibrosa?). Knipowitsch in: Congr. int, Zool., v. 2 II Sess. p. 63, 66. 1893 Molgula occulta (non Kupffer 1S75) -f .1/. ocuhita (non V.. Korbes 1848), .Sticren in; SB. Oes. Dorpat, v. 10 p. 293. 1893 Microcosmus glacialis, J. Kiaer in: I'orh. Selsk. Christian., 1893 ar. 9 p. 70 t. 3 f. 31 — 34. 1896 M.g., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., i\ 7 nr. 23 III p. 13. 1903 Molgula wagneri (nonj. nov. pro: Glandula fibrosa Wagner 1885, non Stimpson iH^2) -{- Microcosmus glacialis, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 144; 200. 1907 Microcosmus glacialis, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p, 134. 1908 M.g., Bjerkan in: Tromso Mus, Aarsh., v. 25 p. 59. 1909 Caesira wagneri -\- Ctenicelta carpenteri -\- Microcosmus glacialis, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn,, v. 3 suppl, p, 1324; 1328; 1345- 1911 Microcosmus glacialis. Redikorzew & Hartmeyer in; Derjugin in; Trav, Soc, St,-P^ter.sb., 11,42 I p, 24, 1912 Caesira wagneri, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1912 p. 19. 1914 Molgula w. + Ctenicella carpenteri, Hartmeyer ia: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 7; 17, 18, 1915 Ctenicella Carpenteri, Michaelsen in: Beitr. Meeresfaima W.-Afr,, v. i p. 369. 1915 Microcosmus glacialis. Derjugin in; Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 -.'. 34 nr. i p. 566, 1916 M.g., Redikorzew in: Faime Russie, Tun. I p. 181 f. 36 t. 4 f. 23 — 24, 1922 M.g., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 10 II p. 315 f. 10 — 11. Geschichte der Art. Die Geschichte von M. glacialis i.st ziemlich compliciert und es hat lange gedauert, bis die Art als das erkannt wurde, was sie wirklich ist. Gegenwartig darf die ganze Frage jedocli als voUkommen geklart gelten. Auch iiber die Organisation der Art siiid wir jetzt geniigend unterrichtet. Sie wTirde zum ersten Male 1851 von M. Sars ganz kurz beschrieben, aber irrtiimlich niit Miiller's Ascidia coitchikga identificiert. Sars sammelte seine Exemplare bei Vadso. Im Jahre 1859 berichtigte Sars seinen Irrtum und nennt die Art nunmehr Glandula glacialis, weil er sie — wiederum irrtiimlich und nur auf Grund einer gewissen ausseren Ahnlichkeit — fiir nalie verwandt mit Glandula fibrosa Stps. halt. Zum dritten Male beschaftigt Sars sicli 1863 mit G. glacialis und meint nun — immer unter der Voraussetzung einer nahen Ver\vandtschaft zwischen G. glacialis und G. fibrosa — dass die Gattung Glandula niclit bestehen bleiben koime, da sie keine wesenthchen Verschiedenheiten von Savigny 's Gattung Cynthia zeige. Er andert dement- sprechend den Namen seiner Art in Cynthia glacialis ab. Traustedt fiihrt 1880 Ascidia conchilega des Sars als fragliches Sj"nouj-m von P. comata (Aid.) auf. Da P. fibrosa (Stps.) und P. cantata (Aid.) heute als ideu- ASCIDIACEA 179 tischc Arlcn erkaiint wordeu siiid, so hat sich Traustedt durch die iiiissere Ahnlichkeit mit P. fibrosa zu derselben Deutuug der Art verleiten lassen, wie es Sars durch die Aiiiialune iiaher verwandtschaftlicher Beziehungen zu Glandttla fibrosa getan hat. Wagner ging dann im Jahre 1885 noch einen Schritt welter, iudem er Exemplare unserer Art aus dein Weisseii Meer direct mit Glandula fibrosa ideutiticierte. Diese Be- stimmung erfuhr 1892 durch Jacobsohn eine Berichtigung, der Wagner's Form fiir identisch mit Molgnla oculata Forh. erklarte. Daneben fiiiirt er aus deni Weissen Meere auch Molgula occulta Kupft. auf. Auf beide Arten wird nocli zuriickzukomnien sein. Inzwischen hatte Herdnian iiii Jahre 1886 unter der Ausbeute der )>Porcupine« vom Westabhang des Wyville Thomson Rilckens eine neue Art, Molgula carpenteri, beschrieben, die im Jahre 1891 auf Grmid der Faltenzahl des Kiemensackes von ilim zur Clattung Pera gestellt wurde. Ini folgenden Jahre giebt er eine ganz kurze Beschreibung einer neuen M icrocosmus- Art, M. molguloides, die auf der Fahrt der »Argo« zwischen Havo und Maaso (Westtinmarken) gesammelt wurde. Im Jahre 1893 erscheint dann wieder die Art des Sars in der Literatur, indem Kiaer sie als einen Microcosmus erkennt und • — jedenfalls nach den Originalexemplaren — eine eingehende Beschreibung Uefert. Der von Herdman beschriebene M. molguloides scheint ihni nicht bekannt gewesen zu sein, sonst hatte eine Identificierung nalie gelegen. Im Jahre 1903 weist Hartmeyer darauf hin, dass Wagner's Glandula fibrosa nicht identisch mit Molgula oculata sein kann und nennt sie, da es sich moghcherweise um eine neue Art zu handeln scheine, Molgula wagneri. Bjerkan stellte dann im Jahre 1908 die Identitat zwischen M.glacialis und M. molgu- loides fest, die Hartmeyer (1903) bereits vermutet hatte. Im Jahre 1909 ordnet Hartmeyer M. carpenteri provisorisch der Gattung Ctenicella zu und begriindet dieses Vorgehen. Redikorzew lost dann im Jahre 1916 das Ratsel, welches bis dahin Wagner's Glandula fibrosa umgab, indem er nachweist, dass sie, und damit auch Jacobsohn's M. oculata, identisch mit Microcosmus glacialis ist. Zuletzt erfahrt dann auch Molgula carpenteri durch Hartmeyer im Jahre 1922 ihre Aufklarung, indem auf Grund der nachuntersuchteu Originale festgestellt wird, dass auch diese Art nichts anderes als M. glacialis ist. Fundangabe. Exp. »Tjalfc«: St. 100. 5. VII. 08. 66''44' N. 56°o8' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), ca. 175 Fad. I Exemplar. In der Berliner Sammlung ist die Art nur mit einer Cotype von Molgula carpenteri vertreten. Beschreibung. Uber die Organisation von M. glacialis sind wir durcli Kiaer (1893), Herdman (1886) und Hartmeyer (1922 b) im allgemeinen geniigend unterrichtet, doch seien liier noch einige ergan- zende Bemerkungen hinzugefiigt. 1 >er Korper ist bald melir oder weniger rundlich, bald langlich o\al mit verkiirzter Basoapicalachse. Die Grosse giebt Kiaer fiir norwegische Exemplare mit 33 : 33 : 27.5 mm an. Ahnliche Dimensionen erreicht die Art nacli Redikorzew (1916) auch im Weissen Meer. Die Originale von M. carpenteri sind etwas kleiner. Hier betragt die Grosse nach Herdman (1886) 23 : 30 : 18 mm. Erheblich kleiner ist das mir vorliegende Exemplar aus der Davis Strasse. Es ist von rundlicher Gestalt und hat einen grossten Durchmesser von nur 17 mm. Die Oberflache is .stets dicht mit Sand incrustiert. Die Tiere scheinen frei auf dem Boden zu Uegen. Das Siphonenfeld, an dessen Enden die beiden kurzen Siplronen liegen, ist in der Regel ein wenig eingesenkt. 23* l8o ASCIDIACEA Sowohl iiu Branchial- wie iiii Atrialsii>h(), in erstcren dichl \or dciu TeiitakeltTager, in letztcnui an dessen Hasis. spannt sich ein sehr sdunalos. nirgcnds unterbroclienes Wlnni aus, das an scimi nntcivn (dcr SiphoiitTnunj; abgewandtcn) l"ladic- zienilich lange. schlankc, in hetraclitlichen Abstiiuden sicli folgende Siplionalpapillen trjigt. Inncndonie liabe icli niclit feststellen konnen; Endocarpe fehlen. Die Tcntakel sind buschig, stark verzweigt, die grossten mit einer Fiederung 3. Ordn. Nach Kiacr sind lb Tcntakel. gross und klein, vorhanden, nach Herd man 8 grosse und eine Anzahl kleiner. Bei deni von der »Tjalfe« gesammelten Tier ziihlte icli etwa 8 grosse, alternierende Tentakel i. und 2. Ordn., die aber in der Grosse betrachtliche \'erschiedenheiten zeigen. An einer Partie des Tentakelringes sinken die ihrer Stel- lung nach als Tentakel i. Ordn. zu bezeiclinenden Tentakel auf die Grosse der Tentakel 2. Ordn. herab, die 2. Ordn. auf die Grosse soldier 3. Ordn., die im iibrigen, insgesamt etwa 8, mit den Tentakeln i. und 2. Ordn. nach dem Sdiema i 3 2 3 i . . . altemieren, an der betreffenden Stelle aber ihrerseits auch kleiner sind. Der Wachstumsprocess der Tentakel gleicher Ordnung ist also nicht gleidimassig. Ausser diesen etwa 16 Tenta- kdn I. bis 3. Ordn. sind auch noch kleine Tentakel hoherer Ordnung von sehr verschiedcn weit vorgeschrit- tenem Wadistum vorhanden. Das Flimmerorgan ist von sehr einfadier Gestalt, langlich hufeisenformig, mit verengter, nach voni gewandter Offnung bei dem »Tjal{e<(-Exemplar, halbmondformig mit ebenfalls nach vorn gerichteter Offnung bei dem Original \'on M. carpenteri. Die Zahl der auf den Faltenzwischenraumcn des Kicmensackes verlaufenden Langsgefasse schwankt zwischen 3 und 6 (7). Nicht immer ist mit Sicherheit zu entscheiden, ob ein Gefass schon dem Faltenzwischen- raum zuzurechnen ist, oder noch der Falte zugehort. Bei dem »Tjalfe«-Exemplar .sind je 4 — 5 t\i)ische intermediare innere Langsgefasse vorhanden. Die Falten I — III tragen 18 oder noch mehr Ivangsgefasse, Falte rV etwa 14, Falte V 10 oder weniger. Wenn Redikorzew (1916) fiir die Falten nur zwischen 9 und 10 Langsgefasse angiebt, so hat er jedenfalls nur die Gefasse einer Faltenseite gezahlt. Die Zahl der Kiemen- spalten eines Feldes betragt 3 — 6. Systematische Bemerkungen. Alder (1863) identificiert irrtihnUch eine Form mit Cynthia glacialis (Sars), die er (i860) zunachst fiir eine neue Art hielt und Cynthia vestita benannt hatte. Diese Art ist identisch mit Cnemidocarfa mollis (Stps.). Jacobsohn erwahnt aus dem Weissen Meer sowohl Molgula oculata Forb., wie M. occulta Kupff., die heute artUch vereinigt werden. Fiir erstere hat Redikorzew (1916) nachgewiesen, dass sie nichts mit der tj'pischen M. oculata z\i thun hat, sondem mit M. glacialis identisch ist. Er fuhrt das betreffende Citat in der Liste der Synonyma auf. Dagegen aussert er sich nicht liber die von Jacobsohn als M. occulta citierte Form. Wenn er (1. c, p. 187) von M. oculta [sic!] spricht, ist offenbar oculata gemeint. Da M. occulta aber identisch mit M. oculata ist und diese im Weissen Meer bisher nicht sicher nachgewiesen ist, auch kaum vorkommen diirfte, so darf man wohl annehmen, dass es sich auch bei Jacobsohn's M. occulta um M. gla- cialis handelt. ASCIDIACEA l8l H () r i z () 11 1 a 1 e \' o r 1 ) r e i t u ii j;. Arktischc und boreoarktische Region. Davis Strasse: Holsteinsborg-Walsiugham Riicken, 66°44' N. 56°o8' W., ca. 315 m (»Tjalfe«). Westfinmarkeu: Havo Suud, 72 108 m (Sars 1851); zw. Havo und Maaso, 90 in (Herdraan 1892). Kola Fjord: bei der Insel Lainow, i,(> 90m (Derjugin igii, 1915). Weisses Mecr: Kandalakscha Golf, 36 — 63 ra (Jacobsohn 1892). — vor der Miiniiiing des Kcin, 65°4'i2" N. S5°2'l8" 0. (Redi- korzew 1916). — Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf; bei Babij Luda; Dolgaja Guba, I. Solowetzk; Anserski Strasse; i- — 21 m (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Knipowitsch 1893, 1893 a, Stieren 1893). — Onega Bay: bei Perch I/uda, 28 m (Redikorzew 1907) ; Pjart-Nawolok, 12 ni (Rcdikorzew 1916). — 65°53' N. 38°39' O., centraler Teil des Wcissen Meeres (Redikorzew 1916). Boreale Region. Wyville Thomson Riicken: 'Westabhang, 6o°6' X. 8=14' W., 792 m (-[- 5..5° C.) (Herdman 18S6). Westkii.ste von Xorwegen: Ostraat, Trondhjeni I'jord, iSom (Sars 1863). Die Art ist bisher nur von wenigen Fundstellen bekannt geworden und scheint ziemlich selten zu sein. Sars (1851) sagt allerdings, dass sie in Westfinmarken sehr gemein sei. Vielleicht gilt diese Angabc nur local, sonst ware die Zahl der Fundstellen im nordlichen Norwegen nicht so sparlich. Haufiger ist sie anscheinend auch im Weissen Meer, wo sie an einer ganzen Reihe von Punkten gesammelt wurde. Ihre Seltenheit mag teilweise auch damit zusammenhangen, dass sie im allgemeinen eine Form des tieferen Wassers ist. Die be- kannten Fundstellen beschranken sich auf den nordlichen Teil der Davis Strasse, wo sie in cinein Exemplar im Bereich des Holsteinsborg-Walsingham Rtickens von der »Tjalfe«-Expedition erbeutet wurde, auf zwei benachbarte Punkte in Westfinmarken, auf den Kola Fjord (nur cin Exemplar im ausseren Teil des Fjords), das Weisse Meer, den Westabhang des Wyville Thomson Rtickens und den ausseren Teil des Trondhjem Fjords (Ostraat). In der Hocharktis felolt sie vollkomnien. Ebenso im nordlichen Pacific. Vertikale Verbreitung und Tliermopathie. Aus den wenigen Angaben iiber die vertikale Verbreitung lasst sich nur ein ganz liickenhaftes Bild gewinnen. Immerhin lasst sich bereits sagen, dass die vertikale Amplitude recht betrachtlicli ist. Im Weissen Meere ist die Art anscheinend auf die flacheren Partieen beschrankt und wurde hier bereits i m unter Niedrigwasser angetrofTen. Dem stcht eine Tiefe — zugleich die tielste Fundstelle — von 792 m am Westabhang des Wyville Thomson Rtickens gegeniiber. In der Davis Strasse wurde sie in 315 m gefunden. An der norwegischen Ktiste bewegen sich die Tiefen zwischen 70 und 180 m. Constant negati\en Temperaturen ist die Art vcrmutlicli nirgends ausgesetzt. Die Tiefenangabe im Kandalakscha Golf (36 — 63 m) lautet zu unbestimmt, um sagen zu konncn, dass M. glacialis hier erst in der Zone constant negativer Temperatureii auftritt. An den tibrigcii Fundstellen, die im Bereich des Weissen Meeres liegen hat die Art nur wahreud der Wintermonate negative Temperatureii zu ertragen. Im Kola Fjord sinkt die Temperatur bereits von geringer Tiefe an wahrend des ganzen Jahres nicht unter o^ C. In der Tiefe der Davis Strasse herrschen von etwa 200 m ab bis zum Boden constante Temperaturen von +2° bis 3° C. Am Wyville Thomson Riicken wurde an der Fundstelle + 5.5° C. gemessen. An der Westkiiste Norwegens herrschen von einiger Tiefe an constante Temperaturen von + 6° bis y'' C. M. glacialis lebt vorwiegend auf sandigem oder mit Schalentritmmern bedeckten Boden. Tiergeographische Stellung. Ihrer Verbreitu^ig nach muss M. glacialis als eine boreoarktisch- l82 ASCIDIACRA niircllich-boR-ak' Art l>czcicluiet warden. Als am wcik'slcii nacli NoKicii \()rv;<.siliol)iiir I'onii dn \ oiw ir.i;rii(l in den wannen nnd wanncron Mceren verbreiteten Gattung Microcosniiis ist die Art \ trnmtlicli aus dtiu nordlichen Atlantic oinerseits bis in dio l)a\4s Strasse, anderseits (km Ciollstroiu folgend Ijis au die Kiiste des nordlichen Norwegen mid in das Weisse Meer vorgedrungcn. ('her die l)oreoarktischen Mischungsgebiete — auch die Tiefe der Davis Strasse mit iliren constanlcn 'remperaturcn \-oii )- 2° bis 3° C. ist dieser Region noch znzurechncn — ist sie iiiclit hiiuiusgegangen; die eigentliche arktische Region hat sic nirgonds erreicht. Nnr ini Wcissen Meer liat sie sich auch periodisch negativen Tempcraturcn aii])asscn miisscii. Ihrc Tcm- jieraturaniplitnde bewegt sich zwischen uiedrig positivcn, niir wahrciid cincs Teiles des Jahres negativen Tem- peraturen und constanten Temperaturen \om etwa + 6° bis 7° C. Unter den borealen Arten geliort sie dem- nach zu den verhiiltnismassig stenothermen h-oriiuii. Ilinsichtlich ilirer vertikalen \'erl)reitung ist sic der Gruppe eur>-bather Arten zuzurechnen, die \on ganz geringen Tiefen t^is wcit ul)cr die 500 m lyinie hin- absteigen, die 1000 ni Linic aber niclit mciir erreichen. Microcosmus nacreus Name. igi2 Microcosmus nacreus. Van Name in: V. Boston Soc, v, ^4 p. 337 f. 26 t. 56 f. 75 — 77 t. 57 f. 82 t. 73 f. 162. Diesc Art wurde von Van Name nach eineni einzigen Exemplar, das l)ei Neu Schottland gesannuclt wurdc, eingehend bcschrieben. Durch die Freundlichkcit Van Name's crhiclt ich ein weiteres FAeniplar fiir die Berliner Samnilung iibersandt. Dieses stammt von eincni andereu. bisher nioht publicierten Fundort, der untcn mitgetcilt wird. Ich hatte anf diese Weise C.elegenheit, die An aus eigener Anschauung kennen zu lenicn. M. nacreus ist sehr nahe verwandt init ^f. glacialis. Er ist nach Van Name durch die Korperform und den Bau des Kiemeu- sackes jedoch hinreichend unterschieden von M. glacialis, um als selbstandige Art gelten zu kounen. Was die Korperform anbetrifft, so kommen auch bei 3/. glacialis mehr oder weniger ovale Exemplare vor, sodass dieser Unterschied hinfallig wird. BedeutungsvoUer erscheint dagegen das Verhalten des Kiemensackes. Nach Van Name verlaufcn nur auf dem Zwischenraum zwischen Falte I und II 2 dicht nebeneinander liegende intermediare innere Langsgefiisse, auf alien iibrigen Faltenzwischenraumen fehlen sie dagegen. Infolge- dessen sind die I'elder sehr breit und enthalten 30 — 40 oder noch mehr Kienienspalten. Bei meinem Exemplar habe ich folgende Ver- baltnisse gefunden. Falte I und II besitzen je etwa 18, Falte III etwa 14, I'alte IV etwa 12 und Falte V 7 innere Langsgefiisse. In der lUtte des Faltenzwischenraumes zwischen Falte I und II verlauft das von Van Name bereits gefundene Paar intermediarer innerer Langsgefasse. Diesc beidcn Gefasse liegen so dicht nebeneinander, dass das Feld zwischen ihuen nur 2 Kiemenspalten enthalt. In der Mitte der iibrigen Faltenzwischeuraume — mit Ausnahme der Raume neben Dorsalfalte und Endostyl verlauft dagegen je ein einzelnes interraediares Gefass. Dieses Gefass hat durchaus den Character eines intermediaren Gefasses imd kann weder der dorsal noch der ventral benachbarten Falte zugerechnet werden. Die Felder zu beiden Seiten dieses Gefasses enthalten etwa 15 — 20 Kiemenspalten. Auf der dorsalcn Seite der Fatten riicken i oder auch 2 basale Gefasse etwas von der Falte ab, werden dadurch aber nicht zu echten intermediaren Gefassen; auch auf der ventralen Faltenseite spaltet sich gelegentlich das an der Basis verlaufende Gefass ab. Mag man in meinem Befund auch eine gewisse Annaherung an M. glacialis erblicken, so erscheint es mir, ehe nicht weiteres Material zu dieser Frage imtersucht ist, verfriiht, die amerikanische Form als synonym mit .1/. glacialis zu betrachten, dessen Kiemensack mit seinen meist 5 — 6 intermediaren Gefassen auf jedem Faltenzwischenraum und einer entsprechend geringen Spalteuzahl in jedem Felde ein ganz anderes Bild zeigt. Das Flimmerorgan meines Exemplars ist sehr regelmassig hufeisenformig. Die Schenkelenden beriihrcn einander und sind einwarts gebogen. Die Offnung ist nach voru g wandt. Wie M. glacialis besitzt auch M. nacreus ein branchiales und ein atriales Velum. Beide sind schmal imd tragen an Uirer der Siphooffnung abgewandten vSeite zerstreute, zarte, schlankfinger- formige SiphonalpapiUen verschiedener Grosse. Verbreitung. Neu Fundland: 43-37' N. 49-50'3o" W., Siidrand der Banke, 65 m (-(- 3.22" C.) (neuer Fimdort). Neu Schottland: 44^27' N. 6o°2o'i5" W., n. Sable Island, 47 m (+ 3.72° C.) (Van Name 1912). Die Art ist nur aus dem Gebiete von Neu Fundland und Neu Schottland bekannt, das boreoarktische Bedingungen zeigt. Die Tiefe betragt 65 und 47 m. An ersterer Fimdstelle wurde eine Temperatvir von -(- 3.22° C. (Jvmi), an letzterer von -|- 3.72° C. (Juli) festgestellt. Als Boden %vird Sand imd Kies angegeben. ASCIDIACEA 183 Microcosmus claudicans (Sav.). Wichtigste lyiteratur. 1816 Cynthia claudicans, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. go, 150 t. 2 f. i. 1863 C. rosea. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 f . 1 1 p. i6i. 1877 Microcosmus claudicans, C. Heller iii: Denk. Ak. Wien, r. 37 p. 248 t. 2 f. 7 — 8. 1883 M.c. Traustedt in: Mt. Stat. Neapel, v. 4 p. 476 t. 36 f. 11 t. 37 f. 7. 1892 M. spinosus, Lacaze-Duthiers & Delage in: Mem. pres. Ac. Trance, !'. 45 nr. i p. Ji8 t. 5 — 6. 1907 Cynthia rosea -\- C. claudicans, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 76 f. 50 t. 31 f. i — 2; p. 78 f. 51 t. 30 f. 1 — 2 t. 31 f. 3 — 5 t. 40 f. 6 t. 48 f. 4. 1912 Microcosmus claudicans, Hartmeyer in: Denk. Ak. Wien, ?;. 88 p. iSi. Die Art vvurde 1816 von Savigny zuerst beschrieben. Als Typen-Fundort werden die Kiisten Frank- reichs angegeben. Als wichtigste lyiteraturstellen, auf denen die Kenntnis der Art in der Hauptsache beruht, nenne ich Heller (1877), Traustedt (1883), I^acaze-Duthiers & Delage (iSgz) und Hartmeyer (igi2 c). M . spinosus ist von Hartmeyer (1912 c) als synonym erklart worden, nachdem Michaelsen (1908 a) bereits auf die nahe Verwandtschaft beider Arten hingewiesen hatte. Auch C. rosea Aid. ist nach Hartmeyer (1915a) ein Synonym. Der in tropischen Meeren weit verbreitete M . exasperatus Hell, .steht dem M. claudicans sehr nalie und wird verniutlich niit ilim zu einer sj). ampla vereinigt werden niiissen. Verbreitung und tiergeographisclie Stelluug. Westkiiste von Scliottlaud: (Alder & Hancock 1907). Kngli.scher Kanal: Siidkiiste von lingland: Plymouth (mehrere Punkte) ; Toi Bay (Hartmeyer 1915); Hastings (Alder 1863). — Kanal Inseln: (Ansted & l,atham 1862); Guernsey (Alder & Hancock 1907). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff (Grube 1872, Lacaze-Duthiers & Delage 1892); Saint-Malo (Grube 1S72); Saint-Vaast-la-Hougue (Grube 1869, Hartmeyer 1912 c); lies Saint-Marcouf ; Grandcamp-Ies-Bains (Jiilin 1898). Kiiste von Belgien: (Lan.szweert 1868). Ostkiiste von Kngland: n. 6. Cromer, nahe Haddock Bank, 21 ni (Kupffer 1875). Westkiiste von Frankreich: Charente-inferieure (Beltremieux 1884). Westliches Mittelmeer: Nizza (Michaelsen 1908 a); Neapel (TraiLstedt 1883). Adria: (Heller 1877); Rovigno (Hartmeyer 1912 c) ; Quamero, 3,5 — 36 m (Lorenz 1863); Portore; Insel Cherso (Grube i8()i); Insel Lussin: L,us.sin piccolo; Cigale (Grube 1864). M. claudicans ist eine mediterran-boreolusitanisciie Art. Da ihre nachsten Verwandten in tropischen Meeren leben, ist es zweifellos, dass sie siidlicher (raediterraner) Herkunft ist. Nach Norden hat sie sich an der Westkiiste Europas entlang l)is in das boreolusitanische Ubergangsgebiet ausgebreitet. Sie ist von der Westkiiste Schottlands bekannt, im ganzen Kanal verbreitet und geht ostwarts bis an die Kiiste von Belgien und in die siidwestliche Ecke der Nordsee (n. 6. Cromer). Ihr gesamtes Verbreitungsgebiet innerhalb der borealen Region liegt in den Grenzen des boreolusitanischen Mischungsgebietes. Die wenigen Angaben iiber ihre vertikale Verbreitung weisen darauf liin, dass sie eine ausgesprochene Seichtwasserforra ist. Hinsichtlich ihrer Thermopathie kann aus ihrer Verbreitung geschlossen werden, dass sie an Wasser gebunden ist, dessen Temperatur zu keiner Zeit des Jahres unter etwa + 6° C. sinkt. 184 ASCIDIACEA (iiMi. Hartmeyeria \V. !•:. Hill. ioim. 1913 Hartmfyeria, W. Iv Rittcr in: 1' I". S. Miis.. c. 43 p. 41.1. Sp. t>-p. : Hartnifverut Iriangularis Ritt. Rittcr stcUtc die <>attiiiiK Hurtmeyrria ncbeu dii' (■..lUiiiiK Microcosmus, von tier sie siili cUuili din licsitz cines Stiek-s uml tins Vorhaiidcusoin cines atrialen Velunis uml atrialcr Siphonalpapillcn untcrscheiden sollte. Michaelscn (1919) wies iiach, dass dieseu Merkmalcn koiu yenorisiUcr Wort zukoniint iind vori-inij;tc dcshalb die C.attnnR init Microcosmus. Neucrdiiigs hat aber Hartmcycr (I9ii b) eine ncno llitrtmeyetui-\Ti aus doni r.olf von Aden buschrii-bcn >uid aiif C.rmul gcwisser Merkmalc dor inneren Or(jauisatioii, die bei bcidcn Arten sich findon. von Rittcr abcr nnr tcilweise erkaniit wurdin, siili liei gleichzeitigcr Ni.ufc)nnulitr\inK dir C.attungs- diagnose fiir die Selbstiindigkcit der C.attung ausgesproclien \\w\ ihri.' von MiclKulsoii diirihycfiilnU' \irciiiiKiui|i mil Miirocosiniis wicilcr anfgehobcu. Hartmeyeria triangularis Ritt. Literati! r. 1913 Hartmrytria triangularis, \V. V,. Rittcr in: P. U. S. Mus., !'. 45 p. 461 t. 33 f. 8 — 13. 1919 Microcosmus /., Michaelsen in: Denk. Ak. Wien, v. 95 p. 55. 1922 Hartmeyeria t.. Hartraeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 10 II p. 314. Die Art ist bisher niir bei den Aleutcn, Kj'ska Hafen, lO — 21 111 j^cfundcu wordcn. nic- anclcrc bckanntc .\rt dieser Cattuug, H. monarchica Hartnir. stamnit aus deni Coif von Aden; die Tiefe ist niilit bckannt. Liber die \'cr1)rcitini.n dtr liatlung liisst .sidi /.ur Zcit kauni etwas verniuteii. (icn. Culeolus Herdiii. i.ssi. i88t Culeolus, Herdman in: P. R. Soc. Edinb., v. 11 p. 82. Sp. typ.: Culeolus murrayi Herdra. und fiinf weitere Arten. Im arktischen Tiefseegebiet ist die Gattung bisher nicht nachgewiesen, dagegen ist cine- .\rt immittelbar siidlirh dcr Aleuten gcfundeu worden, wahrend eine andere aus deni wcstliolien Tiil dcs Nordatlantic bekaiint i.st Beidc Arten werden hier mir aus tier- geographischen Griinden aufgefiihrt. Culeolus suhmi Herdm. Iviteratur. 1881 Culeolus suhmi, Herdman in: P. R. Soc. Hdinb., v. 11 p. 86. 1882 C. perlatus (Boltenia perlala Suhm MS. 1873), Herdman in: Rep. Voy. Challenger, v. 6 part 17 p. 115 t 1 1 f . 8 — 9 t. 13 f. i — 2. 1885 C. Tanneri, A. E. Verrill in: Rep. U. S. Fish.Comm., v. n app. D p. 529 t. 31 f. 144, 145 a, b. 1912 C. suhmi. Van Xame in: P. Boston Soc, v. 34 p. 540 f. 27 — 28 t. 56 f. 78 — 8i t. 57 f. 83. Die Identitat von C. suhmi und C. tanneri hat Van Name festgestellt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Tiefsee vor der Ostkiiste von Xordamerika: 39°22'5o" M. 68°25' W., 2894 m (-|- 3-33° C.) (Verrill 1885) ; 38°22' N. 70°i7'3o" W., 3285 m; 38''2o' N. 7o''8'3o" W., 3346 m (Van Name 1912); 37°25' N. 7i°4o' W., 3060 m (-(- 1.7° C.) (Herdman 1882); 37°23'N. 68°8'W., 4716 m (+2.44°C.); 37°i2'2o" N. 69°39' W., 5254 m; .37° N. 7i°54' W., 3681m (+ 2.67° C.) (Van Name 1912). Die Fundorte liegen samtlich vor der Kiiste von Maryland und New Jersey. Die Tiefen bewegen sich zwischeu 2894 und 5254 m, die Temperaturen schwanken, soweit Angaben vorliegen, zwischen -|- 1-7° C. und -\- 3.33° C. Der Boden bcstcht teils aus (ilo- bigerinenschlamm, teils aus braunem oder grauen Schlick. Culeolus sluiteri Ritt. Literatur. 1913 Culeolus sluiteri, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 463 t. 34 £. 14 — 17. Die Art wurde in einem Exemplar siidlich der Aleuten, auf 52%' N. I7i°45' W. in der fiir die Gattung Culeolus verhaltnis- massig geringen Tiefe von niu- 509 m erbeutet. Es sind aber auch aus dem malayischen Archipel C«/fci/«s-Arten bekannt gevvorden. ASCIDIACEA 185 die hoch in die Flachseeregion hinaufsteigen, sodass die (".attimg ihren urspriinglicheu Character als rein abyssale (Jattung durch neuerc Fnnde eingebiisst hat. Dor Tiefenfund von C. slttiteri liegt gerade an der nnteren Grenze der hier als I'lachsee bezeichneten Tiefen- region, doch ktinnen aus dieseni einzigcn I'und kcincrlei Schliisse iiber die tatsachliche Vertikalverbreitung dieser Art gezogen werden. Fam. Styelidae. Von einer Sonderung der Familie in die bisher ublichen beiden ITnterfamilien der Styelinae und Poly- zoinae ist abgesehen worden. Ich habe den Eindruck, dass Gattungen, die innerhalb der Familie engere Verwandtschaftsgruppen bilden, durch eine solche Sonderung unter Umstiinden auseinander gerissen werden konnen. Ich denke dabei z. B. an die Gattungen Dendrodoa und Syncarpa. Icii verkenne nicht, dass die Fahig- keit ungescMechtliclier Vermehrung durch Knosi^ung neben geschlechtlicher Fortpflanzung, in der Regel verbunden mit echter Koloniebildung, systematisch wolil verwertet werden konnte, aber es ist zu bedenken, dass ungesclilechtUche Fortpflanzung nicht ininier mit tj'pischer Koloniebildung verbunden ist, sondern auch bei Formen vorkomnit, die in mehr oder weniger innigen Aggregationszustanden auftreten, wahrend anderseits Aggregationen bildende Arten bekannt sind, bei denen ungeschlechtliche Vermehrung, bisher wenigstens, nicht nachgewiesen ist. So konnte Koloniebildung weder im engeren (echte Kolonien), noch ini weitcren Sinne (Aggregationen und echte Kolonieen) als Merkmal der Polyzoinae verwertet werden und es bUebe nur die paUeale Knospung iibrig. Endlich scheint die fortschreitende Vertiefung der Kenntnis der Styelidae, worauf schon hingewiesen wurde, inuner niehr daraufhin zu deuten, dass das zu erstrebende natiir- liclie System dieser grossen Familie in seinen einzelnen Gruppen naher verwandter Gattungen in manchen FaUen solitare und koloniebildende Formen in verschiedenen Abstufungen in engere Beziehungen bringen wird. Die Familie Styelidae ist im arktisch-borealen Gebiet mit ir Gattungen vertreten: Pelonaia (i Art), Styela (9 Arten), Cnemidocarpa (6 Arten), Ypsilocarpa (i Art), Polycarpa (5 Arten), Dendrodoa (5 Arten), Syncarpa (i Art), Stolonica (i Art), Distomus (i Art), Kiikcnthalia (i Art) und Symplegma (i Art). Von diesen Gattungen verbreiten sich Pelonaia, Styela, Cnemidocarpa und Polycarpa durch das ganze Gebiet, die letzte in der Arktis stark zuriicktretend; Dendrodoa ist panarktisch-atlanti.sch-boreal ; Ypsilo- carpa ist niederarktisch (Nordwestspitzbergen) ; Kukenthalia ist panarktiscli-atlantiscli-nordlich-boreal (felilt im Bering Meer und nordUchen Pacific); Stolonica und Distomus sind boreolusitanisch ; Syncarpa und Symplegma sind beide nordpacifisch (Ochotskisches Meer). Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der P'amilie Styelidae. f Geschlechtsorgane auf beiden Seiten — 2. I I I Gesclileclitsorgane nur aul der rechteu Seite — 10. j Kiemensack ohne Falten, nur mit inneren Langsgefassen — 3. 2 I Kiemensack jederseits mit 4 oder weniger Falten — 5. ( Kiemensack mit zahlreichen inneren I,angsgefassen, solitar Pelonaia I Kiemensack jederseits mit 4 inneren Langsgefassen," koloniebildend — 4. 'I'he Ingolf-Expcdiliun. II. 6. 24 l86 ASCIDIACKA Xiir liiiksscitij; oiii (.•inzijier, zwittrincr GosclilcclUsapp.uat in \\.il)iiRliiiij; luit eiiier Bnittascbf Kukcnlhaiia Jederscits eiii eiiiziijer. zwittriger Gescliloclitsaiipaiat. kciiic Hruttasclic Symplcgma Kieniensack jctlerseits mit 4 Falten, o mid $ Geschlcclilsorguiic aul hcidcn Sciluii, solitiir — 6. Kieineusack jederseits mit 2 — 3 l-'altin, J mid v' oder wenigstens die ? Gesclilechtsorgane nur auf einer Seite, koloniebildend — 9. Hodeii voiu Ovarium i^etreimt. zu heiden Seiten desselben Slyela Hoden und Ovarium zu oiner Zwitterdriise vereinigt, der Hodeii die- liussere, das Ovarium die iniiere (deni Kieniensack zugewandte) Partie bildend — 7. Geschleclitsorgane melir oder weniger langgestreckt, gerade, gewunden oder uucli U-fomiig gebogen, falls in der Mehrzahl ini ,-dlgenieinen in einer Reihe angeordnet — 8. Gesclilechtsorgane zalilreich, klein und kurz. iiu allgemeinen regellos iil)er die Innen- fladie des Weiclikoq^ers zerstreut Polycarpa Jederseits nur eine Gonade, atriale Siphonalpapillen liber das \'ehini zerstreut Ypsilocarpa Jederseits mehiere Gonaden (Zahl stark schwankend), atriale Siphonalpapillen am Rande des Velunis in einer Reihe Cnemidocarpa Eingesclilechtliche Polycarjie, £ links, V rechts in einer Reihe neben dem Endostyl, echte Kolonieen bildend Distomus Teils eingeschlechtliche (.3), teils zwittrige Polycarpe, jederseits in einer Reihe, rechts und hnks vorn nur j , links hinten zwittrige Polycarpe, Einzeltiere durch Stolonen miteinander ^•erbunden Stolonica Falten des Kiemensackes unter Umstanden l)is auf h'alte I der rechten Seite riick- gebildet, in der Regel jedocli jederseits 4 mehr oder weniger tj^pisch ausgebildete 10 Falten, solitar, gelegentlich Aggregationen bildend, Knospung nicht nacli- gewiesen Dendrodoa Jederseits nur Falte I (neben der Dorsalfalte) entwickelt, echte Kolonieen bildend . . Syncarpa (len. Pelonaia Goods. Foil). i.s4i. 184I Pelonaia, J. Coodsir & I'orbes in: Rep Brit. Ass., ;•. lo not j). 137. Sp. un. et typ. : Pelonaia corrugata Goods. Forb. Die Erhebung der Gattung Pelonaia zuni Reprasentanten einer besonderen Unterfamilie Pclo- naiinae, wie es friiher geschehen, lasst sich nicht rechtfertigen. Die Gattung steht der Gattung Stycla am nachsten, von der sie sich durch den voUig faltenlosen Kiemensack, in zweiter Dinie durch das U-formig gekriimmte 0\-arium und den in der Hauptsache hinter dem Kiemensack gelegenen Darm unterscheidet. Die Gattung verbreitet sich durch das ganze arktisch-boreale Gebiet, tritt aber sowohl in der Hoch- arktis, wie in der borealen Region den niederarktisch-boreoarktischen Gebieten gegeniiber zuriick. ASCIDIACEA 187 Pelonaia corrugata Goods. Fori). Textlig. 13. Vollstiindige lyiteratur. 1S41 Pelonaia corrugata -\- P. glabra, J. Ooodsir & Forbes in: Rep. Brit. Ass., ;■. 10 not. p. 138. 1841 P. c. + P. g., Forbes & J. Goodsir in: Ediiib. new phil. I., v. 31 p. 30 t. 1 f . 1 ; p. 30 t. i f. 2 — 3. 1848 Ascidia villosa, Dalyell, An. Scotl., ;. 2 p. 141 t. 34 f. 1--3. 1848 Pelonaia corrugata -j- P- glabra, E. Forbes in: E. F'orbes & Hanley, Brit. Mo!I., v. i p. 43 t. E f. 4; p. 43 t. E f. 3 a, b 1848 P.O., Alder & Hancock in: Alder iu: Tr. Tyneside Club, v. i p. ujj. 1849 P. C, Cocks, Spec. nat. Hist. Falmouth, p. 15. 1850 Pelonia [sic!] . . -j- P- g-. Cocks iu: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 72. 1850 Pelonaia c, Alder in; Tr. Tyneside Club, v. i p. 365. 1851 P. glabra, E. F'orbes in: Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 242. 1851 P. arenifera, W. Stiinpson in: P. Boston Soc, u. 4 p. 49. 1832 P.cnrrugatu, Huxley in: Sutherland. I. Vo\ . Baffin's Bay, y. 2 p CCXII. 1856 P. c. -\- P. glabra, P. H. Gosse, Man. mar Zool.. v. 2 p. 36 f 37; p. 36. 1856 Pelonaea [sic!] c, R. Mac Andrew & Barrett in: .\nn nat. Hist., .ser. 2 v. 17 p. 385. 1857 Pelonaia c. -)- P- g-, A. M. Norman in: Zoologist, v. 15 p. 5708. 1858 Ascidia inlestinalis (non Linue 1767), T. Rj'm. Jones, Aquar. Natural , p 452 t 8 f. 5. 1859 Pelonaia villosa, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. i860 P. arenifera, W. Stimpson in; Smithson. Collect., v. 2 nr 6 p. 2. 1861 P. corrugata -j- P. glabra R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass.. ". 30 p. 19. 1S61 P villosa, Liitken in; Vid. Meddel.. i860 p. K. 1861 P. corrugata, Daniclssen in: N3't Mag. Naturv , ;•. ir p 49. 1861 P. c. -\- P. rugosa (nom. nov. pro: P. corrugata) -\- P. iaevis (nom. nov. pro: P. glabra), Bronn, Kl. Ordn., t;. 3 I p. 121 , t. 13 f. 19; t. 13 f. 20. 1863 P. arenifera, A. S. Packard in: Canad. Natural , v. 8 p. 412. 1864 P corrugata. Alder in: G. Brady in: Tr. Tyneside Club. c. (> II p. 183. 1865 P. c, Alder in: Nat. Hist. Tr. Northumb.. v. i I p. 11. 1866 P. c, M. Sars in; Forh. Selsk. Christian., 1865 p. 198. 1867 P. arenifera, A. S. Packard in; Mem. Boston Soc v. i p. 277. 1867 Pelonaia sp., Mac Intosh iu: Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 75. 1867 P. corrugata, Mac Intosh in; Rep. Brit A.ss., v. 36 p. 76. 1867 P. c, Mac Intosh in; Ann. nat. Hist., .ser. 3 v. 19 p. 414 t. 12. 1868 P. c, Mac Intosh in: Rep. Brit. Ass., v. 37 not. p. 92. 1869 P. c, A. M. Norman in Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 302. 1869 Ascidia (P.) c, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges. 1868/69 p. 125. (non 1869 Pelonaea? sp.?, [Schmeltz], Mus. Godeffroy, cat. 4 p. 117.) 1870 Pelonaia arenifera, A r>ould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 27. 1870 Pelonaeia [sic!] a., Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1870 Pelonaia corrugata, M Sars in; Nyt Mag, Naturv., v. 17 p. 214. 1872 P. glabra, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1869/72 p. 103 137. 1873 P. arenifera, A. E. Verrill in; Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1874 P. a.. Whiteaves, Rep. Oper. St Lawrence, p. 12 1874 ^- "■■ Whiteaves in: Anier. I. Sci., ser. 3 i. 7 p. 216. 218. 1874 P. corrugata, Mac Intosh in; Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 13 p. 315. 1875 P. c, Mac Intosh, Mar. Invert. St. Andrews, p. 56. 1875 Pelonaea [sic!] c , Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 227 t 4 f. 5. 7. 1875 Pelonaia sp., Liitken in: T.Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenland, p. 138. 1878 P. corrugata, Leche in: Svenska A.k. Handl.. v. 16 nr. 2 p. 9. ^4* l88 ASCIPIACEA S79 I'flomtea [sic!] arrHifern. A. I',. Verrill, Cluok-I. mar. Iiivcrl., p. 27. 880 PeloHaia corrugalti. TrausteiU in: Vitl. McdiU'l.. iS7<)'8o p. .|i8. 880 P.r.. Traustcdt iu: Zool. An/... 1. 3 p. 468. 881 P.t.. Leslie & Honlniun in: P. phys. Soc. Ivdinb , r. (> p. jjS. 315. 886 P.c, Transtfilt in: Dijniphna Udb , p. 423. 886 P. artnilrrii. Wliiteavcs, Cat. Cnl Ind ICxhil) . p. 39. 889 Pflonaea [sic!j corrugata, Dalln Ttirrr in: Z(><>1 Jalirb. Syst., r. .| snp])l p. .(0. 891 PeJonaia arenifrra, A. S. Packard, Labrador, p. 397. 891 P. corrugata -f- P- glabra, Hcrdman in: I. Linn,Soc. London, r. 23 p. 579. 891 P.c, Appellot & Grieg in: Hrunchor.st, in: Bergens Mus. Aarsber., 1890 p. 27. 592 Pelonaya [sic!] c, Jncobsohn in: Trav. Soc. St.-P^tersb., i'. 23 II p. 157, i6.|, ifiS. 893 P. corrugata [sic!]. Stiercn in: SB. Ces. Dorpat, c. 10 p. 294. 593 Pelonaia corrugata, J. Kiacr in: Korh. Selsk. Chri.stian., 1893 nr. 9 p. 4O. 893 P.c, Traustcdt in: Udb. Hauchs Togter, p. 315. 894 Ptlonaea [sicll c, Heincke in; Wiss. Meeresunters. , i'. i p. 309. 895 Pelonaia Isp.], Rodger in: V. R. See. Edinb., r. 20 p. 157, 158. 896 P. corrugata, J. Kiacr in: Norske Nordhavs-Exp. , v. 7 nr. 23 III p 8. 897 P c Maitland. Prodr. Faunc Pays-Bas, p. 34. 901 P. arenijcra. Whitcavcs in: Ocol. Surv. Canada, t . 4 p. 269. 901 P. glabra, J. Kaukiu iu: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. iSi. 901 P. corrugata, Hartmeyer in: Mecre.sfauna Bergen, fasc. i p. 43. 903 P. c. (part.), Hartmej-er in: Kauna arctica, v. 3 p. 203 t. 5 f. 14. 905 P. c, A. M. Norman in: Victoria Hist.; Durham t'. i p. 86. 9c6 PeloHia [sic!] c, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petcrsb., i'. 37 p. 309. 906 Pelonaia c, Hartme\-er in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 8 p. 122. 906 P. c. -\- P. glabra, J. Clark in: Victoria Hist.; Cornwall v. i p. 157. 907 P.c, Redikorzew in: Annuairc Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 132, 151, 152, 154. 907 P. c + P. glabra. Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 145 f. 81—82 t. 46 f. 15—16 t. 47 t. 48 f. 18; p. 146 £. 83—84. 907 P.c, Borley in: Victoria Hist.; York v. i p. 19S. 908 P.c, Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., t). 25 p. 61, 114. 909 P.c, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordu., v. 3 suppl. p. 1356. 911 P.c, Ostroumoff & Pavlenko in: Anuuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 22. 911 P.c, Redikorzew & Hartmeyer in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., !). 42 I p. 24. 912 P.c, Van Name in: P. Bo.stou Soc, v. 34 p. 545 f. 29 t. 58 f. 84 — 85. 912 P.c, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. g p. 113, 132. 91a P. c. Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 157 t. 12 f. 9. 913 P.c, Huntsman in: Zool. Anz., v. 41 p. 498 f. Ill, VI i, XIII 2. 913 P. c, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 486. 913 P. c, Grieg in: Bergens Mus. Aarbok, 1913 nr. 1 p. 52. 914 P.c, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., i;. 23 p. 1104. 915 P. c, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p 569. 915 P.c, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, r. 7 p. 308, 330, 340. 916 P.c, Redikorzew iu: Faune Russie, Tun. I p. 210 f. 41 — 42 t. 5 f. 4 — 6 Karte :o. 921 P.c, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., f. 62 p. 39. 922 P.c, Aruback-Christie-Liude in: Svenska Ak. Handl., f. 63 nr. 2 p 21 t. i f. 10 — 13. 922 P.c, H.irtuieyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 12. Geschichte der Art. Im Jahre 1841 wurde die Art von Good.sir & Forbes unter doppeltem Namen beschrieben. Die eine der beiden Arten, die den Typus der von Forbes & Goodsir gleichzeitig aufge- stellten Gattung Pelonaia bilden, P. corrtigata, wurde im Firtli of Clyde gefunden, die andere, P. glabra, iiii Firth ASCIDIACEA 189 of Forth. Iviiiige Jalire spater, 1848, besclireibt Dalyell in seincii Animals of Scotland die Art nochraals als Ascidia villosa aus dem Firth of Forth, olme Bezug zu nehnien auf die Gattung Pdonaia. Eine weitere Art, /'. arenijera, beschreibt dann Stinipson aus der Massachusetts Bay. Er aussert sich uicht niiher iiber die Beziehungen seiner neuen Art zu den beideu Arten von Forbes & Goodsir und sagt nur, dass sie zur Gattung Pdonaia gehore. Ganz unabhangig von der Ascidia villosa \on Dalyell beschreibt M. Sars 1859 eine Pdonaia villosa von Tromso und Vadso, die nacli ihn; sehr nahe \-erwai:dt niit P. corrugata ist. Ohne ersichtlichen Grund fiihrt Bronn 1861 in einer Tafelerklarung fur die beiden Arten von Forbes & Goodsir flie ilircni Sinne nach gleichbedeutenden Nanien P. rugosa und P. lacvis ein. Offenbar handelt es sich nur um einen lapsus calami, vermuthch um aus dem Gedachtnis niedergeschriebene Namen, denn den beiden neuen Artnamen sind als Autoren Forbes & Goodsir beigefiigt und im Text wird tiberdies von P. corni- gata gesprochen. lui Jahre 1866 erklart Sars seine P. villosa fiir synonym mit P. corrugata. Von St. Andrews beschreibt Mac Intosh 1867 eine neue, nicht benannte Pdonaia-Art, die er aber in einer unmittelbar fol- genden Note als identisch mit P. corrugata bezeichnet. Traustedt stellt 1880 die Identitat von P. glabra mit P. corrugata fest und fiihrt P. arenifera als zweifelhaftes Sjaionym auf. In Herdman's Revised Classi- fication 1891 wird P. arenijera nicht mehr genannt; man muss annelunen, dass Herdman sie entweder fiir synonj^m mit P. corrugata oder P. glabra halt, die wieder als besondere Arten behandelt werden, oder \'ergessen hat, die Art aufzunehmen. Endgiiltig festgestellt wird die Identitat der amcrikanischen Form mit P. corrugata durch Hartmeyer im Jahre 1903, dem Van Name 1912 folgt. Fundangabe. Fahrten der »Diana<(: Stat. 6. 11. VI. 00. Seydis Fjord (Ostisland), 13 — 14 Fad. A. C. Johansen leg. 2 kleine Exemplare. Stat. 8. 14. VI. 00. Bakke Fjord (Ostisland), 12 — 15 Fad., Sand. A. C. Johansen leg. 7 Exemplare, grosstes 68 mm. Stat. 9. [1900]. Bakke Fjord (Ostisland), 20 — 28 Fad., Sand u. Schlamm. A. C. Jo- hansen leg. 3 Exemplare, grosstes 60 mm (contrahiert). Stat. 30. 28. VII. 00. Miindung des Bern Fjords (Ostisland), 54 — 41 Fad., Schlick. A. C. Johansen leg. 18 Exemplare, 60 — 70 nnn, die grossten 75 u. 76 nun. Stat. 33. 3. VIII. 00. Ostrc Honi. S. O. Island, 21 Fad., Sand. A. C. Johansen leg. 2 Exemplare, 55 mm. Stat. 34. 4. VIII. 00. lyoonsvig, S. O. Island, 40 Fad., Sand u. Schlick. A. C. Johansen leg. 16 kleine Exemplare. Stat. 36. 1900. Bakke Fjord (Ostisland), 7 Fad., Grus. A. C. Johansen leg. i kleines Exemplar. Stat. 59. 2. IX. 01. Akureyri (Nordisland), 17 Fad., R. Horringleg. i Exemplar, 80 mm. Olme Stat. 3. VII. 02. Siglu Fjord (Nordisland), 13 I'ad. Ditlevsen leg. i Exemplar. 47 mm. Fahrten des »)Thor«: Stat. 53. 2. V. 04. Seydis Fjord (Ostislctnd) . i Exemplar, >,i mm. 190 ASCIDIACEA Groiiland: Claushavii. Fleischer log. 1S72. M ICxcmplarc, bo — 80111111, grosstos 127111111. Island: Adalvik (aus Scliollenmagen). Lundbeck leg. j. VI. 92. 3 Kxemplaro; iiS()2. i I^xciuplu, 7.S iimi. Bitni Fjord. Hj. Jensen leg. 29. IX. 90. 2 Kxeniplare, grosstes (}i 111111. Siglu Fjord, 8.5 Fad. Horring leg. 3. IX. 01. 2 Ivxemplare, grosstes 52 nun. 0 Fjord. Steiucke leg. 22. IX. 85. 2 Exeniplare, grosstes 9501111; 1890. i Ivxemplar, 42111111. 13 — 7 F'ad. H. Joii.ssoii leg. 24. VI 98. i Kxemplar, 7001111. Seydis Fjord, 10 — 26 Fad. H. Jonsson leg. 8. \'I. 9S. i kleines Kxemplar.' Hafranaes, Faskruds Fjord, 20 — 50 Fad. Horring leg. 7. VII. 9(). i Exemplar, 26 mm." Djupivogur, Beni Fjord. M. Joii.-^son leg. i. \'1II. 98. i Ivxeniplar, 60111111. Hofdi (Lage unbestimmt, da mehrere Orte gleiclien Naniens auf Island), 29 — 21 m. II. Jonsson leg. I. \^II. 98. 6 Kxeniplare, grosstes 62 iiini. Beltsee: n. 6. Refsnses (Seeland), 19111. H. Bleg\ad leg. 21. V. 13. Mehrere Kxeniplare. Die Berliner Saninilung besitzt Material xon Westgronland, Spitzbergen, Konig Karls L,aiid, aus der Nordsee, deni Kattegat iind der Beltsee. Besclireibung. Icli beschranke inich hicr auf einige vergleidiende Grossenangabeii, da die Art gut bekannt ist und die Diagnose keiner weseiitlichen Erganzungen bedarf. Am kleinsten bleibt die Art in der Nordsee und den danischen Gewasseni, an der ganzen norwe- gischen Kiiste und im St. Lorenz Golf, also im siidlicheii Teile ihres \'erbreitungsgebietes. Im St. Lorenz Golf, also im siidlicben Teile ihres Verbreitungsgebietes. Im St. Lorenz Golf wird die Art nach Van Name (1912) 20 — 30 mm lang. Fiir die Nordsee und Arendal giebt Kupffer ein Maximum von nur 20 mm an, doch liegen mir mehrere Exemplare aus der Nordsee, darunter audi von Helgoland vor, die 31 — ;^^ mm lang sind. Im GuUmar Fjord hat Arnback-Christie-Linde ein einziges, 22 mm langes Exemplar gefunden, Exemplare aus dem Trondhjem Fjord messen nach Hartmej'er auch nur 20 mm. Im arktischen Norwegen wild die Art nadi Bjerkan (1908) nicht grosser, als 32 mm. Das gleiche Maximum kann ich fiir das Kattegat angeben. In dieseni ganzen Gebiet Hegt also das Maximum nur wenig holier, als bei 30 mm. Im Firtli of Forth erreicht die Art nadi Forbes & Goodsir jedoch eine Lange von etwa 50 mm. Von den Far Oer, wo die Art nadi Traustedt vorkommt, liegt keine Grossenangabe vor; gerade aus diesem Gebiet ware eine solche Angabe sehr interessant, da bei Island die starke Grossenentwicklung gegeniiber dem siidlichen Teil des Verbreitungsgebietes einsetzt. Unter »Fundangabe« habe ich Grossenangaben der untersuchten islandischen Exemplare mitgeteilt. Danach scheinen Exemplare von 60 bis iiber 70 mm bei Island keineswegs selten zu sein; ein Exemplar ist 91 mm, das grosste 95 mm lang. Ahnlich grosse Exemplare von 65 — 80 mm Iviinge erwahnen Ostroumoff und Pavlenko (1911) aus Peter des Grossen Bay, wahrend die Exemplare von British Columbia nach Huntsman (1912 a) eine Lange von 46 mm nicht iiberschreiten. Die Exemplare von Westgronland und aus dem Spitzbergengebiet erreichen ihr Maximum, soweit Angaben vorUegen, im all- gemeinen bei 40—45 mm, doch kommen auch hier extrem grosse Individuen vor. Von Claushavn liegt mir ein Exemplar von 127 mm Lange vor, wahrend Redikorzew (1907) aus dem Stor Fjord ein 137 mm langes Tier meldet; letzteres ist das grosste zur Zeit bekannte Exemplar. ' Dieser Fundort ist bereits bei Hartmeyer 1903 p. 205 aufgefiihrt. ASCIDIACEA 191 Systematische Benierkuugen. Die von T. Rymer Jones 1858 erwahnte Ascidia intestinalis entspricht, wie aus der Abbildung hervorgeht, P. corrugata. Schmeltz fiihrt 1869 im Catalog IV des Mus. Godeffroy eine Pelonaea? sp.? aus der Bass Strasse auf, die natiirlich mit unserer Art nicht identisch sein kann. Vielleicht handelt es sich urn Polycarpa tinctor (Q. G.), die ganz entfernt an eine Pelonaia erinnert und wie diese auch frei im Sande lebt. Von den von niir (1903 p. 204) unter P. corrugata aufgefiihrten Exemplaren gehoren zu dicscr Art: I Exemplar von Stat. 29, 2 Exemplare von Stat. 37, sowie die Exemplare von Godhavn und Island; die iibrigen sind Cnemidocarpa rhizopus (Rdkrzw.) (vgl. auch die Bemerkung bei dieser Art). Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arktisches Nordamerika: Barrow Strasse (Huxley 1S52). Baffins Bay: (Huxley 1852). Ostkiiste vou Xordamerika: Belle Isle Strasse, Salmon Bav, 27 m (Packard 1867). — Labrador: Caribou Island (Packard 1863). — St. Lorenz Golf: ohne nahere Augabe (Whiteaves 1873); Mvirray Bay (Van Name 1912); Northumberland Strasse, mehr als 7 m (Whiteaves 1874, 1874 a, Van Name 1912); von Picton Island bis Port Hood (Cape Breton); Westseite von Cape Breton (Whiteaves 1874 a, Van Name 1912); zw. Cape Breton und Prince Edward Island (Whiteaves 1874). — Massachusetts Bay: 10 Meil. 6. Boston, 32 m (Stimpson 1851). Griinland: Siidwestgronland : Upernivik, 90m (Rodger 1895); Atanikerdluk (Vaigat Stras.se), 36 — 45 m (Arnbiick 1922); Godhavn (Hartmeyer 1903); Jakobshavn (Liitken 1875, Traustedt 1S80); Claushavn; Egedesminde (Traustedt 1880); Ikamiut, 27 — 36 m (Arnbiick 1922); Nordre Strom Kjord, 14 — 21 m ( — 0.5° bis + 0.5° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: (Hartmeyer 1903) ; 54 m (Rodger 1895). — Nordostgronland : Cap Stewart, Scoresby Sund. 70°27' N. 22°35' W., 13 — 18 m (Arnback 1922). Jan Mayen: Driftwood Bay, 7o°55' N. 8°3o' W., 14 — 21m (Arnback 1922). Island: Nordkuste: Bitru Fjord (neue Angabe) ; Siglu Fjord, 15 m (neue Angabe), 27 m (»Diana<() ; 0 Fjord (Liitken 1861); 27 — 12 m (neue Angabe). Akiureyri, 30 m (neue Angabe); — Ostkiiste: Bakke Fjord. 12, 21 — 27, 36—5° m (°eue Angaben) ; Seydis Fjord, 18 — 47 m (Hartmeyer 1903), 23 — 25 ra (»Diana«) ; Faskruds Fjord, 36 — 90 m (Hartmeyer 1903); Bern Fjord, 25 m (Arnback 1922); Djupivogur (im Bern Fjord) (neue Angabe); Miindung des Beru Fjord, 97 — 74 m; (Xstre Horn, 38 m; Loonsvig, 72 m ())Diana«). Westfinmarken: Kiiste von Nordland (Mac Andrew & Barrett 1856); Tromso, 36— 180 m (Sars 1859, Danielsseu 1861); Sorvaei (Arnback 1922); Ram Fjord (Ejerkan 1908). Ostf inniarken: Kjolle Fjord, 50 — 60 m (Bjerkan 1908) ; Vadso, 12 — 55 m (Bjerkan 1908) ; 36—180 m (Sars 1859, Danielssen 1861). Spitzbergengebiet: Westspitzbergen : Bel Sund, 7—21 m; Recherche Bay, o — 20m; Kings Bay, 36 m (Arnback 1922). — Nord- westspitzbergen: Kobbe Bucht (Arnback 1922). — Nordspitzbergen : Wijde Bay, 72 m; Treurenberg Bay, 25 — 45 m; Hecla Cove, 11 — 36 m; Shoal Point, 45 — 54 m (Arnback 1922). — n. 6. Grosse Insel, 95 m (Hartmeyer 1903)- — Konig Karls Land, Jena Insel, 12 m (Hartmeyer 1903). — Ostspitzbergen : Stor Fjord, Ostseite: Krausshafen, n. Deevie Bay, 24 m (Redikorzew 1907); Whales Point, 36—54 m (Arnbiick 1922) ; bei Cap Lee (s. vom Eingang zur W. Thymen Strasse), ca. gm. 12.5 — 14.5 ni; Ginevra Bay, 18 ra (Redikorzew 1907); Westseite: 78°3i' N. 19° O., 9 — 36 m (Arnback 1922); bei Cap Agardh, 14.5 — 16, iS m; Whales Bay, ca. iS m (Redikorzew 1907) ; Betty Bay (Lage nicht aufzukliiren(), 22 m (Redikorzew 1916). Murman Kiiste: Kola Fjord, Miindung, 61 — 72 m (Derjugin 1911, 1915); Lumbowski Inseln. 45 m (Arnback 1922). Weisses Meer: am Eingang, 8i ni ( — 1.7° C. in 80 m) (Redikorzew 1916); Solowetzki Golf u. nahe der Insel Solowetzk. 9 m (Jacob- sohn 1892), 8— 16 m (Stiereu 1893); Onega Bay, 12 m (Redikorzew 1916). Barents Meer: n. Cap Kanin, 68°54' N. 42°35' O., 82 m (+ 1.5° C. in 75 ni, 34-23 %oS.) u. 68°28' N. 42°46' O., 59 m (+ 3.04° C. in 54 m, 33.22 VooS.) (Redikorzew 1907); Siidspitze von Kolgujew. lo m (Redikorzew 1907). Nowaja Semlja: Besimannaja Bay ( Wcstkiiste) , 11—18 m (Leche 1878, Arnback 1922); Eingang zu Matoschkiu Schar, Insel Pap- kow, 10.5 — 10 m (Redikorzew 1907); Matoschkin Schar, 33 m (Redikorzew 1916), 3.5 — 11 m (Arnbiick 1922). 192 ASCIDIACEA Kurischcs Mcer: (TroiistctU iSSo); Iiiscl WaiKuUch. og'+o' N. .^g-ji;' O.. jS m (lUilikor/.ow 19H>); 71%' N. 66°23'0.; 7i°l9' N. bb'i'O., 14— ii in; 7i°55' N. 67° O., 57111 (Anibuck 1022). Bering Strassc: Cap Dcshncw, ee'i' N. lOo'so' W., 16 in (Rolikorzew 1916). Bi-ring Mccr: Bristol Bay, 'i7''5'5o" X. i(M°27'i.i" W,. 65 m (-j- 1.07° C.) (RitU-r luii). Kiimtschatka: Miiudung dcs Kainbolnajn (Rodikorzcw 1916). Ochotskischcs Mcer; Inscl I'.ross Sclmntar; Sachalin Hiuht, join; Talari-u Suiul. bci A.niifwo (Rcilikorzcw u)if)). Japanisches Mcer: Cap roworotny. 107 in; Amcrika Riicht (Rcilikorzcw ii)i(>); I'l'tcr ilcs C.rosscu Bay: Iiisd AskoM, 65 m; i\. Pjal ralt/.ew. 50 ni (Ostroiimoff & Pavlcnko 1911); bei luscl Askold, s'> "i; bci Cap Sredui; z\v I Askniil u I Skryplew, 73 m; siidl. Peter des Orossen Bay. 42°25'3o" N. isi'si' O., 200 ni (Redikorzew 191(1). Borealc iiiid borcolusitanisohc Region. Island: Nordwestkiiste: Adalvik (ncuc Aiigabc). Fur Oer: (Traustedt 1S80). Shetland: Balta (Norman iS(>9). Wcstkiistc von Schottland: Firth of Clyde: Rothesay Bay, Bute, 12.5 m (Forbes & P.oodsir 1841); ohne niiherc Aiigabe, 16 ni (Forbes 1S51); Cuinbrac, ca. 21 m (Norman 1857). PEnglischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1849, 1850). — Nonlkiistc von I'raiiknirli: RnscofI; Saint-Malo (' ,iii)ii> 1872); Saint-Vaast-la-Hougiie (Grube 1869). Xordsee: Ostkiiste von Schottland und England: vSt. Andrews (Mac lutosh 1867 b, 1868); Firth of I'orth: (Dalycll 1848); Austrulher (Forbes & Goodsir 1841); Bucht bei Portscaton (Ivcslie & Herdraan 1881); Eingang zum Wrth of Forth, Bass Rock. 43 m (KupSer 1875). — Berwick Bay (Forbes & Goodsir 1841); Holy Island (Alder iS(>4) ; Cullercoats (Alder & Hancock 1848); WTiitbum (.\lder 1850); Sealiam Harbour (Alder & Hancock 1907). — Deutsche Bucht: zw. Borkuni u. Helgoland, 35 — 36 m (Kupffer 1S75); 18 Sm. n. n. w. Helgoland (Hartmeyer 1906); 54°55' N. 6^34' O., 44 m (Heincke 1904). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: o. Groto, GuUmar Fjord, 18 — 27 m (Aruback 1922). Kattegat: 6. Hjelm, 23 m; zw. Anholt u. Kullen, 29 m (Traustedt 1S93). Beltsee: n. 6. Refsnaes (Seeland), 19 m (neue Angabe). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Bollaerene, Christiania Fjord, 18 — 27 m (Sars 1866, 1870); Arendal, 22 m (Kupffer 1875); Saetvit, Hardanger Fjord (Grieg 1913); Bergen (Sars 1866, Appcllof & Grieg 1891); Molde (Kiaer 1893); Tmndhjein Fjord: Tautersvaet (Hartmeyer 1922 a); Rissen Bay, 27 — 54 m (Aruback 1922). Westkiiste von Nordamerika: British Columbia: Ro.se Spit, wenige ra (Huntsman 1912 a). P. corrugata hat eiii sehr grosses Verbreitungsgebiet, das den grossten Teil der Arktis und weite Gebiete der borealen Region umfasst. Es mag hier gleich benierkt werden, dass sie an manchen Stellen ausser- ordentlich selten zu sein scheint, in anderen Gebieten dagegen um so haufiger. Da diese Gebiete verschiedener Haufigkeit sich ziemlich regellos iiber das ganze Verbreitungsgebiet verteilen, so gewinnt man den Eindruck, dass hierbei nicht die Temperaturverhaltnisse eine Rolle spielen, sondem andere Factoren den Ausschlag geben, in erster Linie vdelleicht die Bodenverhaltnisse, denn P. conugata ist eine an weichen Sand- oder Sclilick- boden so gut wie gebundene Art. So ist die Art an der norwegischen Kiiste nach Kiaer (1893) selten; von der intensiv durchforschten Kiiste von Bohuslan ist bisher nur i Exemplar bekannt geworden, im Trondhjem Fjord wurden nur 3 Exemplare gefunden, in dem durch Jahre hindurch systematisch untersuchten Kola Fjord wurde die Art nur an einer Station erbeutet, aus dem Bering Meer hat Ritter unter dem reichen ))Albatross«-Material nur i Exemplar vorgelegen; auch an der Neu England Kiiste ist sie nach Van Name selten. Der Schluss, dass sie in alien diesen Gebieten tatsachHch selten ist. erscheint daher kaum voreilig. Um so haufiger scheint sie dagegen an der boreoarktischen Nord- und Ostkiiste von Island zu sein — von der Westkiiste liegt im Gegensatz dazu kein Fund vor — und dort audi besonders giinstige Bedingungen zu ASCIDIACEA 193 finden; hiiufig ist sie audi im ganzen Spitzbergengebiet, insbesondere im Stor Fjord. Audi in der siidost- lidien Nordsee, bei Helgoland, scheint sie nicht selten zu sein. P. corrugata ist in den meisten arktisdien Gegenden, sowohl in der Hocharktis, wie im niederarktisch-boreoarktischen Gebiet, nadigewiesen. Wir kennen sie aus der Barrow Strasse und aus der Baffins Bay, von beiden Kiisten Gronlands auf der Westseite nordlich bis Upemivik, auf der Ostseite nur aus dem Scoresby Sund, von Island, Jan Mayen, aus dem Spitzbergen- Fig. 13. Pelonaia corrugata Goods. Forb. gebiet, wo sie iiberall, audi bei Konig Karls I,and vorkommt, nur bei der Baren Insel bisher nicht gefunden wurde, ferner von Finmarken, vereinzelt von der Murman Kiiste, aus dem Weissen Meer und dem sudost- liclien Teil des Barents Meeres, von Nowaja Semlja und aus dem Karisclien Meer. Weiter ostlich langs der ganzen Sibirisdien Kiiste fehlt sie. Die Circumpolaritat ist also continuierlich von der Barrow Strasse bis etwa 67° O. Von liier bis zur Bering Strasse und ostlich dariiber hinaus ist sie dagegen unterbrochen. In der Bering Strasse tritt die Art wieder auf. Auf der asiatischen Seite geht sie siidlich nocli iiber Peter des Grossen Bay liinaus; die siidlichste Fundstelle liegt hier auf 42°25'3o" N. Auf der amerikanischen Seite dringt sie bis nach British Columbia vor. An der Ostkiiste von Nordamerika geht sie siidlich nur bis Boston, erreicht also das eigentlich boreale Gebiet nicht niehr. Ostatlantisch ist sie dagegen iiber den grossten Teil der borealen Region verbreitet. An der Kiiste Norwegens entlang geht sie siidhch bis in das Kattegat, wo die Belte ihrer weiteren Verbreitung ein Ziel setzen; die siidhdiste Fundstelle liegt hier n. o. Refsnaes (Seeland). Nach The lagolf-Expedition. II. 6. 25 194 ASCIDIACEA Westen vcrbreitet sie sich durch die siidliclic Nordsec his an die j^rosslirilaiuiische Ostkiisle, wo sie von zalil- rcichen rmikten bekannt ist; in dcr ofTeneii centralen uiid iiordliclien Nordsee ist sic dafjcKcii nichl ikkIi- gewiesen. Man kennt sie audi you der W'estkiiste Schotthinds (l''iitli of Civile), al>er nielit xon den Kiislen Irlands, wohl aber von den Shetland und ilen I'iir Oer, die die Verbindung mil ileni arktiselien (lebiel lier- stellen. An der Westkiiste Islands ist sie bislier nielit nachgewiesen, ganz ini Gegensatz zur Nord- und Ost- kiiste, wo sie sehr geniein ist. Der einzige, der Westkiiste iioeli zuznrerhnende Fundort, Adal\-ik, liegt an der Nordwestecke der Insel. Der Fund \oii doit stanunt iiberdies aus eineni SelioUenmagcn , koninit also tiergco- graphisdi kaum in Betracht. Die Angaben iiber das Vorkonunen ini Kanal gehen anf Coeks nnd ('.rube zuriicJc. Sie erscheinen mir zu wenig verbiirgt, um tiergeographisch verwertet zn werden. Aiich ist die Art seit Grube's Zeiten uiemals wieder ini Kanalgebiet gefunden worden. Vertikale Verbreituug. Die iiberwiegende Zahl der Fundstcllen gehort den oberen loo m an, in niandien Gebieten wird nidit einmal die 50 m Linie erreicht. Die obere Tiefengrenze liegt in der Regel nidit hoher, als S — 10 m. In der Matoschkin Schar wurde die Art in 3.5 — 11 m Tiefe erbeutet, doch ist aus dieser Angabe nidit ohne weiteres zu folgern, dass der Fund aus einer geringeren Tiefe als etwa 8 m stanimt. Audi an der Kiiste von British Columbia kommt sie in ganz flachem Wasser vor. Nicht unterhalb 40 m wurde die Art gefunden ausser bei Nowaja Semlja noch bei Ostgronland, bei Jan Mayen, im Weissen Meer, im Bering Meer und im Odiotskischen Meer. Aus der Nordsee ist sie bekannt aus Tiefen zwischen 35 und 50 m, aus dem Kattegat zwischen 23 und 29 m. Bei Island wurde sie bis 100 m tief gefunden, doch liegt die Mehr- zald der Fundstdleii in Tiefen von 15 — 40 m. Der 100 m Dinie nahert sie sich im Karischen und Barents Meer, an der Murman Kiiste, im Spitzbergengebiet (wo jedoch die meisten Fundorte oberhalb 50 m liegen) und bei Westgronland. An der norwegischen Kiiste sind die Tiefen sehr schwankend. Wahrend die Art z. B. im Christianiafjord und im Hardanger Fjord nur bis zu einer Tiefe von 27 bzw. 50 m gefunden wurde, erreicht sie an der Kiiste und in den Fjorden von Finmarken Tiefen bis zu 180 m. Im japanischen Meer wurde sie in 200 m erbeutet; das ist die derzeit bekannte grosste Tiefe. Die Tiefenamplitude bewegt sich zwischen 3.5 und 200 m. Thermopathie und Okologie. Da die Art in der Arktis gleicherweise in hocharktischen, wie in niederarktisch-boreoarktischen Gegenden verbreitet ist, vermag sie ebenso gut constant negative wie vortibergehend oder constant niedrig positive Temperaturen zu ertragen. Es hat aber den Anschein, als wenn die Temperatur\'erhaltnisse der niederarktisch-boreoarktischen Zone im allgemeinen giinstiger sind, als rein hocharktische Bedingungen ; das lasst sich schliessen aus der grosseren Zahl der Fundstellen und der stdlenweise extremen Grossenentwicklung, welche die Art in dieser Zone erreicht, Im borealen Gebiet bleibt die Maximalgrosse der Indi\nduen im allgemeinen erhebUch hinter denen der Arktis zuriick. Das trifft be- sonders fiir das atlantisch-boreale Gebiet zu, wo siidlich von Island ziemHch unvermittelt eine starke Grossen- abnahme sich bemerkbar macht. Die Ursache diirfte in der Hauptsache wohl in den borealen Temperatur- bedingungen zu suchen sein. Im iibrigen hat die Art sich diesen borealen Bedingungen unter sehr verschiedenen Verhaltnissen angepasst, wie ein Vergleich der mehrfach erwahnten Temperaturverhaltnisse in den siid- westnorwegischen Fjorden, im Kattegat und in der siidHchen Nordsee ohne weiteres ergiebt. P. corrugata ist ein t3^ischer Bewohner weichen Bodens. Sie kommt fast nur auf Sand, sandigem oder reinem Schlick vor, ASCIDIACEA 195 selten auf steinigem Boden und nur ausnahmsweise auf Felsboden. Sie lebt frei im Saude und aggregiert sich niemals in irgend einer P'orni niit anderen Ascidien. Auch ist sie, abgesehen von gelegentlichera Sandbelag, niemals init Fremdkorpem bedeckt. Tiergeographische Stellung. P. corrugata ist eine panarktisdi-boreale Art, die im borealen Gebiet zwar auch weit verbreitet ist, deren Schwerpunkt aber in der arktischen Region und den Mischungs- gebieten zu sudieu ist, wo sie offenbar giinstigere Bedingungen iindet als in borealen Breiten. Continuierlich circumpolar verbreitet ist sie von der Barrow Strasse in ostlicher Richtung bis in das Karische Meer (67° O.). Ihr Entstehungscentruni diirfte in der Arktis zu suchen sein, von wo sie in den nordlichen Pacific und in das atlantisch-boreale Gebiet vorgedrungen ist. Fiir ihren arktischen Ursprung spriclit die erhebhchere Grosse der arktischen, insbesondere der niederarktisch-boreoarktischen Exemplare. Die Anpassung an boreale Ver- haltnisse ist demnach secundarer Art. Sie ist eine stenobathe Flachseeart, deren untere Tiefengrenze mit der 200 ni Linie zusammenfallt, deren Hauptverbreitungsgebiet jedoch die oberen 100 ni bilden. HinsichtHch ihrer Thermopathie muss sie unter den arktisch-borealen Arten als sehr eurytherm bezeichnet werden, da sie sowohl constant negative Temperaturen, als auch liohe Sommertemperaturen nicht nur bei sehr niedrigen Wintertemperaturen von nur + 2° bis + 3° C, ertragt, sondern auch bei Wintertemperaturen, die nicht unter + 5° bis + 6° C. sinken. P. corrugata ist ein ausgesprocliener Bewohner weichen Bodens. Gen. Styela Flem. 1822. 1822 Siyela, J. Fleming, Phil. Zool., v. 2 p. 511. Sp. typ. : Styela canopus (Sav.). Die Gattung Styela im modernen Sinne ist durch den zu beiden Seiten des Ovariums angeordneten, mit diesem aber nicht zu einer Zwitterdriise vereinigten Hoden, ein Merkmal, das sie nur mit der Gattung Pelonaia teilt, scharf gekennzeichnet. Der Kiemensack besitzt jederseits stets 4 gut ausgebildete Falten. Das atriale Velum ist schmal, die atrialen Siphonalpapillen bedecken die ganze innere Flache des Velums. Die Gattung tritt iiberall im arktisch-borealen Gebiet auf. Bestimniungstabelle fiir die arktischen und borealen Arten der Gattung Styela. j Korper mit einem mehr oder weniger langen, aber stets deutliclien Stiel — 2. I I Korper in der Regel sitzend, gelegentlich keulenformig mit stielartig ver- jiingtem Hinterende — 3. Magen senkrecht, mit dem Pylorusende nach hinten gewandt, Miindung des Oesophagus weit von:, jederseits 2 oder mehr Gonaden S. clava Magen etwas schrage, mit dem Pylorusende nach vorn gewandt, Miindung des Oesophagus nahe der Basis des Kiemensackes, jederseits nur 2 Gonaden S. clavata Dorsalfalte gezahnt, rechts eine 5te rudimentare Falte S. bathybia Dorsalfalte glattrandig — 4. 25» 106 ASCIDIACEA I JtHlcrseits 2 Gonadeii — 5. I Jederseits in der Roj;el nur oiuc Cionadc 6. Ilodcn zu bciden Seiteu dos Ovariuins, ctwa 70 iimcrc Jyaiigsgefasse jcder- seits i>'. piiilitu Hodcu nur das ventrale Ende des Ovariunis unigcbeml, iihcr 150 iniiere Liingsgefasse jederseits 5. atlantica I Links eine, redits 2 Gonaden, I'liniiiRTor^an in zwei OfTnungcMi aufgelost 5. thccli 6 [ Jederseits eine Gonade, Flininierorgan niit cinfachcr Offnung — 7. Korper basoapical melir oder weniger stark abgeflacht, Ovarium iui all- gemeinen horizontal geriditet, das den Oviduct tragende Ende sdiarf aufwarts gegen die Atrialoffnung gebogen 5. coriacea Korper aufrecht, Ovarium nielir oder weniger in der Langsrichtung des Korpers, sclirag gegen die Atrialoffnung gerichtet — 8. Hoden das ventrale Ende des Ovariums als eine conipacte Masse allseitig umgebend, Magen langlich-eiforniig, senkrecht oder etwas schrage gestellt, hinter dem Kiemensack 5. gclatinosa Hoden zu beiden Seiten des Ovariums in grosserer oder geringerer Hntfer- nung, Magen langgestreckt, rechtwinklig geknickt — 9. [ Darm eine einfadie Sclilinge bildend 5. riistica f. typica 9 [ Darm selir lang, eine doppelte Sdilinge bildend S. nistica f. macrenteron Styela rustica {!,.). Textfig. 14. Literatur.' 1767 Ascidia quadridentata -\- ?A. rustica (?part.), Linne, S)'St. Nat., ed. 12 v. i II p. 1087. .'1774 A. rustica, Phipps, Voy. North Pole, app. p. 194. 1776 ?A.r. (} part.) -\- A. quadridentata, O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 224. 1780 A. r. + ?A. q., O. Fabricius, Fauna Groenl., p. 330. 1786 ?A.r. {?pait.) -\- A. q., N. Mohr, Islandsk Naturh., p. 119. 17S8 A.r. (part.), O. F. Miiller. Zool. Dan., v. i p. 14 t. 15 f. 3 — 5. ?i820 A. r., Scoresby, Ace. arct. Regions, v. i p. 543. 1842 A. monoceros + A. quadridentata -\- PA. rustica (?part.), H. P. C. Moller in: Naturh. Tidsskr., v. 4 p. 95. 1844 A. rustica, Orsted, Region, mar., p. 74. 1847 A. nwnoceros, Kroyer in: Ber. Vers. D. Naturf., !■. 24 p. 115, 116. 1851 ?A. rustica Ci part.) -\- A. quadridentata, Robert in: Voy. Recherche, Zool. Med., p. 164. 1851 A. monoceros, M. Sars in: Nyt Mag. Naturv-., v. 6 p. 157. 1857 Cynthia rustica (?part.). Rink, Granland, v. 2 suppl. p. 104. 1859 C. r., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 64. i860 C. monocera [sic!], W. Stimpson in: Smithson. Collect, v. 2 nr. 6 p. 2. 1861 C. rustica. Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 206. 1 Vgl. die Xotiz bei Boltenia ovifera. ASCIDIACEA 197 1861 Ascidia monoceros, Danielssen in: Nyt Mag. Natiu-v., v. 11 p. 48. 1867 Cynthia condylomata, A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, v. 1 p. 277. 1870 C. c, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massaeh., ed. 2 p. 19 t. 23 f. 324. 1870 C. c, Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1871 C. monoceros, A. E. Verrill in: Araer. I. Sci., ser. 3 v. i p. 93. 1872 C. m., A. K. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 214. 1874 C. m., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. I,a\vrence, p. 12. 1874 C. m., Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 u. 7 p. 214. 1875 C.aggregata (non Rathke 1806), Kupffer in: Ber. Komni. D. Meere, v. 2 p. 218. 1875 C.rustica, LUtken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenl., p. 138. 1875 C. r., C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 35 p. 43 t. 5 f. 8. 1878 C. r. (part.), L,eche in: Svenska Ak. Handl., v. 16 nr. 2 p. 9. 1879 Halocynthia r., A. E. Verrill in: Bull. U. S. Mus., v. 15 p. 147. 1879 H. r., A. E. Verrill in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 197. 1879 H.r., A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1880 Styela aggregata (non Rathke i8o6) (part.) -j- S. rustica (part), Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 410; 412. 1880 S. a. (non Rathke 1806), Traustedt in: Zool. Anz., v. 3 p. 468. 1883 5. rustica, Traustedt in: Mt. Stat. Neapel, v. 4 p, 480 t. 36 f. 18 — 19. 1885 S. r., N. Wagner, Wirbell. Weiss. Meer, v. 1 p. 41, 42, 47, 58, 61, 161 t. 15 f. i, 10, 11, t. 16 f. 12, 14 t. 18 f. 12, 18, 25 t. 19 f. 10, II t. 20 f. 4—7 t. 21 £. 3, 13, 15. ?i885 S.gyrosa (non C. Heller 1877), Aurivillius in: Vega-Exp., u. 4 p. 224. 1886 S. rustica, Swederus in: Aurivillius in: Bih. Svenska Ak., v. 11 nr. 4 p. 16. 1888 S. r., Grieg in: Bergens Mus. Aarsber., 1887 nr. 3 p. 10. 1891 Cynthia monoceros, A. S. Packard, Labrador, p. 396. 1891 ?Polycarpa rustica {'> ■part.) -\- Cynthia monoceros, Herdman in: I. Linn. Soc. London, w. 23 p. 585; 586. 1891 Styela r., Appellof & Grieg in: Brunchorst in: Bergens Mus. Aarsber., 1890 p. 27. 1892 S. monoceros, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 92. 1892 Polycarpa rustica -{- ?P.pomaria, Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., 11.23 H P- I57. I59. '^o, 165, 168; p. 157, 159, 165, 168. 1893 P.r.-\- PP. p., Knipo%vitsch in: Rev. Sci. St.-Petersb., t'. 4 p. 46. 1893 Styela r.. Knipowitsch in: Congr. int. Zool., v. 2 II Sess. p. 63, 66. 1893 PPolycarpa pomaria -f- P- r., Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 294. 1893 Styela rustica, J.Kiaerin: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. g p. 47. 1893 S. monoceros, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 24 p. 450 t. 36 f. 2. 1893 Polycarpa rustica, Traustedt in: Udb. Hauchs Togter, p. 314. 1896 Styela r., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 8 . 1898 Polycarpa r., Lonnberg in: Meddel. Landtbr., 1898 nr. i p. 19. 1899 Styela r., Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 475 f. D t. 22 f. 9 t. 23 f. 4, 12, 15. 1901 S. r., Hartmeyer in: Meeresfauna Bergen, fasc. i p. 45. 1901 Halocynthia r., Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, ;;. 4 p. 268. 1903 Styela r., Hartmej-er in: Fauna arctica, f . 3 p. 217, 373 t. 5 f. 2 — 3. 1904 S. r., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 89. 1904 Polycarpa r., Bjerkan in: Breitfuss, Exp. Murman-K., vorl. Ber. I p. 11. 1904 Styela r., H. Kiaer in: Nyt Mag. Naturv., v. 42 p. 77. 1905 S. r., Nordgaard, Bergens Mus. Hydr. Invest., p. 190. 1906 S.r. -{- Polycarpa pomaria, Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 37 p. 154. 1906 S. r. -\- ?P.p., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 37 p. 308, 309. 1907 S.r., Redikorzew in: Annuairc Mus. St.-Petersb., v. ii p. 134, 151, 152, 153. 1907 S.r., Redikorzew in: Zool. Anz., t/. 31 p. 521. 1907 S. r., Awerinzew in: Trav. Soc. SL-Petersb., v. 38 I p. 62. • 1907 S. iPynthia) r., Theel in: Ark. Zool., v. 4 nr. 5 p. 96. igS ASCIDIACEA 1907 S. r, Grieg in: Crois. ocfaii. Orleans, p. 506. 1907 S.r., NordRaard in: Norskc Sclsk. Skr.. 11106 nr. >) p. .(4. 190S S. r. -{- Pdycarpa pomaria, Rcdikorzew in; Trav. Soc. St.-lVliTsl) , v. yi I p. jo, 23, 42; p. j(>. 1908 S.r. (pnrt.l. Rcdikor/.ew in: Mi^n. Ac. St.-lVtersb., ser, 8 v. iS nr. n p. 29. 1908 S.r., Bjcrkan in: Troiusd Mns. Aarsli., 1.25 p. 63, 115. 1908 S. r., Bjcrkan in: Rep. Exp. Frain, i'. 2 nr. 14 p. 6. 1909 Telhyum r., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1360. 1909 Slyela r. + Polycarpa pomaria, Awcrinzcw in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 383. 1910 S.r. -\- P. p., Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., 1;. 7 P. p. 20. 1910 S. r. ■\- P. p., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., ;;. 41 I p. 118; p. 117, 120. igto Tethyum [Slyela] r., Hartmeyer in: Meddcl. Gronl., 1.45 p. 234. 1912 Slyela r. -\- Polycarpa pomaria, Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v. y P. p. 888. 1912 Telhyum [Styela] r., Hartmeyer in; SB. Ges. Fr. Berlin, ipri p. 439, 440. 1912 T. [S.] r., Hartmeyer in: Vid. Meddel., u. 63 p. 266. 1912 T. r.. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 549 f. 30 t. 59 f. 8g — gi t. 69 f. 138. 1912 Halocynthia r., Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 60. 1912 Gottiocarpa r., Huntsman in: Tr. Cauad. Inst., r. 9 p. 131. 1913 G.r., Huntsman in: Zool. .\nz., v. 41 p. 498 f. III. 1914 Styela rustica, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1104. 1915 S. r., Breitfuss, Exp. Mourmane, 1906 p. 284, 293. 1915 Tethyum (Styela) r., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 568. 1916 Gottiocarpa r., Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 229 f. 47 — 49 t. 5 f. 9 — 11. 1918 Tcthyutti [Styela~\ r., Carlsson in: Ark. Zool., v. 11 nr. 20 p. 6. 1920 Slyela r., Hartmeyer in: Wiss. Meeresimters., Helg. v. 13 p. 129. 1921 S. r., Arnback-Christie-Linde in: Bergens Mus. Aarbok, 1919/20 nr. 3 p. 7. 1921 S.r., Arnback-Christie-Linde in: Ann. nat. Hist., ser. g v. 7 p. 348. 1921 S. r., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 33. 1922 S. r., Arnbiick-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. iz t. i f. i — 2. 1922 S.r., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 11. Geschiclite der Art. Die Geschiclite der Art ist sehr verwickelt. Sclioii die alteste, auf Slyela rustica bezogene Literaturstelle ist nicht eindeutig und das gleiche gilt fiir eine Reihe auf den Artnamen rtistica lautender Citate der alien Literatur. Noch complicierter wird die Geschichte von 5. rustica aber da- durch, dass es sich bei einer grossen Zahl \-on Citaten um irrtiimlich mit S. rustica identificierte Arten handelt. Diese letzteren sollen im Rahmen dieses Capitels aber unerwahnt bleiben und werden in einer besonderen Iviste zusammengestellt und erlautert. S. rustica gehort, wie BoUenia echinata zu den sechs den Typus von Linne's Gattung Ascidia bil- denden Arten. Es ist aber keineswegs sidier, dass lyinne's .4. rustica der S. rustica im heutigen Sinne ent- spriclit. Es ist vielmehr sehr wahrscheinlicli, dass letztere auf die gleichzeitig von L,inne beschriebene A. qua- dridentata zuriickzufiihren ist, wahrend seine A . rustica mit Dcndrodoa aggregata (wenigstens teilweise) iden- tisch ist. Die Diagnose von A. quadridentata enthalt den Passus wrostris 2 prominentibus«, der woU nur auf das Horn von 5. rustica bezogen werden kann. Nun kommen aber bekanntlicli audi hornlose Exemplare vor, die moglicherweise vermengt mit D. aggregata L,inne's Artbegriff rustica bilden. Der iibrige Wortlaut der Diagnosen lasst mit Sicherheit weder auf die eine, noch auf die andere Art scUiessen. Die angegebenen Merkmale passen angesidits der ausseren Variabilitat beider Arten mehr oder weniger auf beide. A . qiiadri- ASCIDIACEA 199 dcntata verschwindet bereits iiach kurzer Zeit aus der Literatur. In O. F. Miiller's Prodromus (1776) wird sie nodi aufgefiihrt, in seiner Zoologia Danica (1788) ist sie aber bereits nicht mehr enthalten. A. rustica dagegen ist eine der am nicisteu citierten Arten; es existiert eine unifangreiche I^iteratur iiber sie, die durch die grosse Zahl irrtiinilich den Namen rustica tragender Arten ausserst verwickelt wird. Ms Fundort fiir beide Arten giebt L,inne »Oceanus septentrionalis* an. Wir wissen a1)er durch O. F. Miiller, dass der Typen- Fundort von A. rustica Island ist. In der Zoologia Danica findet sicli nainlich folgender Passus: »Huius [sc. : Ascidiae rusticae] descriptionem et figuram Celeb. Koenig Linnaeo primus ex Islandia obtulit*. Uber den Typen-Fundort von A . quadridentata wissen wir nichts. Vielleiclit stammt sie ebenfaUs von Island, wo beide Arten sehr gemein sind. An Tatsachlicliem wiirde sich also ergeben, dass A. quadri- dentata vermutlich die gehornte Form von 5. rustica ist, A. rustica dagegen eine Vermengung der homlosen Form mit Dendrodoa aggregata. Da eine sichere lyosung dieser Frage aber nicht moglich ist, trete ich dafiir ein, dass Linne's A. rustica im Sinne der heutigen 5. rustica als nomen conservandum zu betrachten ist. A . quadridentata wird ihr als Synonym zugeordnet, wahrend A . rustica L,. im Citat als frag- liches partielles Synonym einerseits von Styela rustica auct., anderseits von Dendrodoa aggregata (Rathke) zu bezeichnen ist. Ebenso wird die alte I^iteratur beider Linne'scher Arten, soweit sie auf Linne Bezug nininit oder sich beziehen lasst, zu behandeln sein. Uber diese alte Literatur wird noch einiges im Capitel »Systematische Bemerkungen« gesagt werden. Hier soil in der Geschichte der Art dort fortgefahren werden, wo eine sichere Deutung der Citate moglich ist. Die Art, die O. F. Miiller in der Zoologia Danica 1788 als Ascidia rustica beschreibt uud abbildet, ist die typische 5. rustica; die Figur des grossen Tieres (t. 15 f. 3) niacht dies zweifellos. Die gleichzeitig ab- gebildeten kleinen Tiere mogen teilweise junge Individuen sein, teilweise (auch die in Fig. i u. 2 abgebildeten) gehoren sie aber sicherlich zu Dendrodoa grossularia. Im Jahre 1842 wird die Art als Ascidia monoceros durch H. P. C. Moller von Westgronland zuni zweiten Male beschrieben. Rink ordnet 1857 Miiller's Art der C. rustica als Synonym zu. Der dritte Autor, der die Art neu beschreibt, ist Packard. Die von ihm 1867 Cynthia condylomata benannte neue Art von Labrador wird aber bereits 187 1 von Verrill mit Moller's A. monoceros vereinigt. Im Jahre 1875 beschreibt Kupffer aus den danischeu Gewassern zwei Arten, die eine unter dem Namen Cynthia aggregata O. F. Miill., die andere als Cynthia rustica L. Kupffer's Verdienst besteht darin, dass er zum ersten Male ziemlich ausfiihrliche und pracise Beschrei- bungen von Styela rustica (L,.) und Styela coriacea (Aid. Hanc.) giebt, aber in der Benennung der Arten sind ihm fiir die Folgezeit \'erhangnisvolle Irrtiimer unterlaufeii. Seine C. aggregata hat nichts mit Ascidia aggre- gata (Autor ist Rathke, nicht O. F. Miiller) zu thun, die den Tyjjus der Gattung Dendrodoa bildet, son- dern entspricht der Styela rustica, wahrend seine C. rustica mit Styela coriacea identisch ist. Noch compli- cierter wird die Sache bei Traustedt (1880). Er iibemimmt offenbar die Beschreibung von Kupffer in abge- kiirzter Form fiir zwei ebenso benannte Arten in der Weise, dass die Diagnose seiner S. aggregata sich wieder auf 5. rustica, die von S. rustica auf 5. coriacea bezieht, mit Ausnahme der Angaben iiber Korperform und Grosse, die miteinander vertauscht werden, mithin fiir 5. aggregata auf S. coriacea, fiir S. rustica auf diese Art sich beziehen. Die Verwirrung wird aber dadurch noch grosser, dass die Fundortsangaben fiir S. aggregata ebenfalls auf 5. coriacea sich beziehen, das als S.'rustica bestimmte Material dagegen nicht nur 200 ASCiniACEA diescr Art ciUsiiricht. soiulom audi zahlrcicho l'Aonii)lare nou Dendrodoa aggregata, \cicinzclt audi von 5. coriacca enthiilf. Walirend also Kupffer S. rustica und .S. coriacca lodiglidi niiteinander vertauscht hat, ist 5. aggregata bei Traustedt partielles Synoii\ iii xou S. nis/iin uiul >'. coriacca, S. rustica dagegen partielles Synonym von 5. rustica, S. coriaccii uiid /). aggrcgata. Bis zii ciiaiu ,i;(.\visscii (hade lial u])rigens Traustedt i88j diese Irrtiimer erkannt, indeni er die Diagnosen beider Arten berichtigt, aber er identifieiert audi jetzt noch seine 5. aggrcgata irrtiiinlicli mit Ratlikc's A. aggrcgata und chcnsowenig erkennt er die \'()n ilini mil 5. rustica \erniengte Dendrodoa aggrcgata als eine ganz verschiedene, selbstiindige Art. Ich muss hier, ehe ich in der Gesdiichte der Art fortfahre eine zeitlich vor Traustedt liegende Publication Verrill's aus dem Jahre 1879 einschieben, in der er unsere Art in seine Gattung Halocynthia stellt und zugleich C. monoccros als Synonym erklart. Iiu Jahre 1879 galten somit rustica, monoceros und condylomata bereits als synonyme Arten. Im Jalire 1893 beschaftigt sich Herd man mit S. rustica und Den- drodoa aggrcgata, die er fiir nalie verwandte Arten halt und meint, dass erstere den Namen S. monoceros fiihren miisse, wahrend letztere die echte 5. rustica (I,.) sei. Die Ansicht Herdman's hat aber keine An- nahme gefunden. Die Art, die er als 5. monoceros beschreibt, hat von diesem Zeitpunkt an bis in die jiingste Zeit unverandert den Namen rustica gefiihrt, wahrend seine S. rustica als Dendrodoa aggregata den Typus dieser Gattung bildet. Voriibergehend hat die Art in der Gattung Tethyum gestanden und Huntsman (1912) hat sie in seine von Styela abgespaltene neue Gattung Goniocarpa eingeordnet, die aber kaum den Rang einer selbstandigen Gattung beanspruchen kann. Im Jahre 1913 hat Ritter aus dem Bering Meer eine sehr nahe verwandte Art, S. macrenteron, beschrieben, die meines Erachtens nur als eine forma von 5. rustica betrachtet werden kann. Fundangabe. Exp. »Ingolf« : ohne Stat. 9. VII. 95. Hafen von Holsteinsborg. 2 Exemplare. Fahrten der »Diana«: 28. IV. 84. Hafen von Reykjavik. Etwa 12 Exemplare. Thorshavn. Ditlevsen leg. 1902. 3 Exemplare. Fahrten der sFj-lla*: lyille Helletiske Bank. Th. Holm leg. i Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Solo Fjord (Ostgronland) . Amdrup leg. 24. VII. 99. i Exemplar. Nordgronland : Kielsen leg. 1849. M^- ^- 49- ^ Exemplare. Westgronland : Disko Fjord. Traustedt leg. 1892. 4 Exemplare und einige juv. Godhavn. Traustedt leg. 1892. i Exemplar (juv.). Jakobshavn, Bredebugt. Traustedt leg. VIII. 92. 8 Exemplare. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. 1892. i Exemplar (juv.). Ostgronland: Angmagsalik. Kruuse leg. 1902. i Exemplar. Ingmikertok (bei Angmagsalik). Kruuse leg. 7. VIII. 02. i Exemplar. Tasiusak, 5 — 10 Fad. Kruuse leg. 19. IV. 02. i Exemplar. ^ Nur durch das Entgegenkommen der Leitung des K op en hagener Museums war es mir mogUch, das fast rcstlos vorhandene Belegmaterial Traustedt's durchzusehen und auf diese Weise in dieser complicierten Frage nunmehr vollige Klarheit zu schaffen. Einzelheiten zu dieser Frage bringe ich im Capital »Systematische Bemerkungen*. ASCIDIACEA 201 Island: Onundar Fjord, ca. 12 Fad. Lundbeck leg. 29. VII. 92, 15. V. 93. Viele Exemplare. Dyra Fjord, 22 Fad. lyundbeck leg. i. X. 92. Etwa zwei Dutzeiid Exemplare. Havne Fjord. Borup leg. 27. VII. 07. i Exemplar. Skerja Fjord. A. C. Johansen leg. 25. IX. 00. 2 Exemplare. vor dem Seydis Fjord. Hj. Jensen leg. 29. IX. 90. i Exemplar. Far Oer: Miiller leg. 19. XI. 70. i Exemplar. — Capt. Suenson leg. 2 Exemplare. Trangisvaag (Sydero), 4 — cm. Strubberg leg. 28. V. 13. 4 Exemplare. Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. 2 Exemplare. zw. Nolso und Ostnses, 100 Fad. Mortensen leg. 9. VI. 99. 2 Exemplare (juv.). vor Bordovig, 20 — 30 Fad. Mortensen leg. 27. V. 99. i Exemplar. Kattegat: s. 6. Aalso, 9 Fad. )>Hauch« i. IX. 85. i Exemplar. Beltsee: Seiro Bucht. G. Winther leg. i Exemplar. 6. Sprogo, 24 m. Blegvad leg. 8. V. 12. Einige Exemplare. 6. Fiinen, 5 Fad. G. Winther leg. 3. VIII. 67. zw. Fiinen und Vresen, 5 — 10 Fad., auf Tang. G. Winther leg. 1867. i Exemplar. Thuro Belt. G. Winther leg. 1877. ^ Exemplar. Es lagen mir weiter vot die Originale von Cynthia monoceros Moll. Sie stammen von Godthaab und Julianehaab. Es sind die von Traustedt (1880) erwahnten Stiicke. Moller selbst giebt keine genauen Fundorte an. Aus der Berliner Sammlung stand mir Material zur Verfiigung von West- und Ostgronland, von West- und Ostspitzbergen, von der Baren- und Hoffnungs Insel, von Tromso, von der Murman Kiiste, aus dem Weissen- und Barents Meer, von Franz Josefs L,and, von den Far Oer, aus dem Kattegat, dem Grossen Belt, von Bergen und von Trondhjem. Beschreibung. S. rustica darf heute als eine scharf umschriebene, sicher abgegrenzte Art betrachtet werden. Die bisher noch offene Forage, ob die nahe verwandte 5. macrenteron als selbstandige Art anzusehen ist, wie Ritter mit besonderem Nachdruck betont, wird hier im Sinne einer Vereinigung beider Arten beant- wortet. tJber die innere Organisation sind wir jetzt hinreichend unterriclitet. Hier sollen nur einige verglei- chende Bemerkungen iiber die Grosse und sonstige aussere Merkmale innerhalb des Verbreitungsgebietes der Art gemacht werden. Der Korper ist in der Regel langlich oval, cylindrisch oder tonnenformig, an der Basis von geringerem Umfange, als am Vorderende und meist nur mit kleiner Basalflache angewachsen. Bjerkan behauptet, dass die besonders bei kleineren und jugendlichen Individuen nicht seltene rundliche oder aus- gesprochen kugehge Gestalt lediglich auf postmortaler Contraction berulit und dass im Leben aUe Individuen einen langlich aufrechten Habitus zeigen. Das mag in vielen Fallen zutreffen, es kommen aber auch mehr oder weniger stark basoapical abgeflachte Individuen vor, die dann mit flachenartig ausgebreiteter Basis festsitzen. Eine derartige Korperform kann nicht lediglich durch die Conservierung hervorgerufen werden. Sehr selten ist die Basis des Korpers breit-stielartig ausgezogen. Ein solches Stiick liegt mir von der lyille Helle- fiske Bank vor ; der Korper ist 12 nun lang, walirend auf den als Stiel zu bezeichnenden Abschnitt 6 mm entfallen. The Iiigolf-ExpeditioD. II. 6. 26 202 ASaoiACBA Die Grossc von >'. rustica ist starkeii ScliwankiinKoii iiiitiTworfcti In (kr folgtiulin Zusaiiiiucnstel- liinR (teils aus der Literatur, toils nacli ncuen Anj^aluMi) he/ioluii sicli dii' .\iii;al)(.ii, falls iiicht amleres dazu iHMUcrkt. stets auf die hekannt j;e\vordeiu'n grosstcn Ivxcinplart' aiis (Km hi'livrU'iKku (k-bii-t. Woitaiis am grossten wird die Art in ihrcr f. ;;irt(T<-;i/cr(»;/ ini Bering Meor, wo iiaili Ritlir (njij) Ivxeiuplare \on 51) -(jDiiini keineswegs selten sind. Die Maxinialgrosse von (jo nun w inl in kcinoni andcrcn Gebiete wieder crrcicht. Ktwa 80 mm grosse Exemplare haben Arnbiick (1022) von Siiitzheri^cn vorgdej^cn. Meinc gnissten Ivxeniplaiv von Ostspitzbergen messen 50 mm (meist viA kleiner), von Westspitzbergen (Bel Sund) 40 nun. Sehr gross wird die Art autli ini Barents ^lecr, von wo uiir Ivxcnqilare bis 65 mm Liinge vorgelegen liahen nnd hei Tromso, wo Bjcrkan (1908) bis etwa 70 mm grosse Exenii>larr heobachtet hal. I Ur niir \-orliegenden Exem- plare von Tromso sind allerdings erheblich kleiner und (.Trciclien ini Maximum nur ',5 nun. X'on Jakobshavn habe icli ein iiber 60 mm langes Exemplar, doch bleiben die westgronlandischen Exemplare meist kleiner. Dann folgt eine Reihe von Gebieten, wo das Maximum bei etwa 50 mm liegt, so im Sibirischen Eismeer (bis 52 mm nach Redikorzew 1908 a), am Nordkap (bis 50 nun nach Herdman 1893), bei Ostgronland (bis 50 mm nach Hartmeyer 1910a), bei der Baren Insel (49 nun), an der Ostkiiste von Nordamerika (46 — 55 mm nadi Van Name 1912) und selbst noch so wcit siidlich wie ini Trondlijem Fjord (50 nun nach Hart- meyer 1922 a) und an der Westkiiste von Schweden (50 mm nach Aruback 1922). Audi aus dem Dyra Fjord (Nordwestisland) liegt mir ein Exemplar von 50 mm Lange vor, ein audcres aus dem Onundar Fjord von 31 mm, doch bleiben die islandischen Exemplare, wie aus der grossen Zahl der mir vorliegenden Stiicke geschlossen werden kann, in der Kegel kleiner (meist etwa 30 mm). Bei etwa 40 mm hegt das Maximum bei den Exemplaren von der Hoffnungs Insel (40 mm) und von den Far Oer (42 ram). Auch aus dem Nordre Stromf jord ist ein Exemplar von 43 mm Lange bekannt, wahrend die Art in vcrschiedenen siidgronlandischen Fjorden nach Hartmeyer (1921) nicht grosser als 23 mm wird. Wo die Art sonst noch vorkommt, betragt die Maximalgrosse etwa 30 mm. Das grosste aus dem Weissen Meer mir vorliegende Exemplar ist 31 mm lang, an der Siidwestkiiste Norwegens wird die Art durchschnittlicli nur 20 bis 25 mm gross (mein grosstes Tier von Bergen misst 27 mm) und in den danischen Gewassern betragt die durchschnittliche Grosse nur etwa 20 mm. Gelegentlidi kommen hier aber auch grossere Exemplare yot. Von Hellebiek habe ich Exem- plare bis 27 mm lang, aus dem Middelfart Sund eins von 32 nun, aus dem Thuro Belt (dem siidlichsten Punkt) eins von 33 mm. Ausserordentlich variabel ist die Oberflache. Unter den jugendUchen und kleineren Exemplaren kommen solche vor, die nahezu glatt sind, andere sind mit feinen Querrunzeln versehen, die in gewissen Abstanden knotchenartige Verdickvmgen tragen konnen, andere endlich, bei denen diese Knotchen sich starker entwickeln und den Tieren ein eigentiimhches gekomeltes Aussehen verleihen. Solche Stiicke sind haufig in den danischen Gewassern und im siidlichen Norwegen. Im extremsten Falle werden diese Knotchen zu stachel- oder domartigen Fortsatzen, die die ganze Oberflache bedecken und den Tieren ein sehr characte- ristisches Aussehen verleihen. Es handelt sich dabei aber stets nur um kleinere Tiere von etwa 20 — 30 mm I^ange. Solche Stiicke scheinen (nach eigenen Feststellungen und nach Angaben von Bjerkan und Redi- korzew) bei Tromso, an der Murman Kiiste und im Weissen Meer, also in einem zusammenliangenden Gebiet, nicht selten zu sein. Aber audi von den Far Oer haben mir derartige Exemplare vorgelegen. Diese Fortsatze, ASCIDIACEA 203 die als extrem entwickelte Knotchen zu betrachten sind, entsprechen morphologisch dem »Horn« zwischen den KoiperofFnungen, das iiichts anderes als ein besonders stark entwickelter Domfortsatz der Oberflache ist. Audi im Umkreis der Korperoffnungen sind diese Dome oft starker entwickelt, als sonst auf dem Korjjer und nahem sich in ihrer Gestalt dem Horn. Audi die Fortsatze der Oberflache stimmen in ihrer Form, worauf audi Redikorzew (1908 a) hinweist, vielfach durchaus mit dem Horn iiberein, nur bleiben sie kleiner. Audi grossere Exemplare von 30 mm Lange und melir sind mandimal fast glatt. Selbst die bis 52 mm grossen Exemplare aus dem Sibirischen Eismeer sind iiach Redikorzew fast glatt und nur im Bereich der Korper- offnungen schwadi quergerunzelt. Im allgemeinen verschwinden jedocli mit zunehmendem Alter die Knot- dien oder Dorneii melir und mehr und an ihre Stelle tritt eine starkere Querrunzelung. Am langsten halten sich die Knotdien offenbar im Umkreis der Korperoffnungen. Gelegenthch kommen jedoch Exemplare von mehr als 50 mm Lange vor, die keine Querrunzeln, sondern nur Donien und Knotdien besitzen. Im hoherem Alter, bzw. bei sehr grossen Tieren werden die Querrunzeln zu stark vorspringenden, leistenartigen Ver- dickungen, die durch tiefe Furchen getrennt sind. Die Querrunzeln laufen vielfach nicht rings um den Korper, sondera sind mehrfach unterbrochen. Man kann sagen, dass die Knotchen vorwiegend bei jiingeren Tieren auftreten, mit zunehmendem Alter aber eine Querrunzelung einsetzt. Der Zeitpunkt, wann letztere eintritt, sclieint individueU jedoch sehr verschieden zu sein. Wenn die kleiner bleibenden siidlichen Exemplare aus den danischen Gewassem und voni siidlichen Norwegen auch im erwachsenen Zustande niemals eine starke Querrunzelung zeigen, sondern entweder mehr oder weniger glatt bleiben oder eine mit Knotchen bedeckte Oberflache haben, so erbUcke ich darin das Verharren auf einem jugendlichem Stadium als Ausdruck der weniger giinstigen rein borealen lyebensbedingungen. Ein untriigliches Artmerkmal ist das zwischen den Korperoffnungen stehende sogenannte Horn, ein speciaHsierter Domfortsatz des Korpers. Dieses Horn felilt aber bisweilen was nicht selten zu einer irrtiimlichen Bestimmung der Art gefiilirt hat oder haben mag. In der Mehrzahl der Falle ist das Horn jedoch vorhanden. Auch Arnback (1922) hat diese Tatsache an ihrem grossen Material festgestellt. Es scheint, dass es erst mit zunehmendem Alter verschwindet. Soweit mein grosses Material Schliisse gestattet, mochte ich glauben, dass es bei jugendUchen und kleineren Individuen, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, fast immer vorhanden ist. Die Korperlange, von der ab homlose Individuen angetroffen werden, mag etwa bei 30 mm angesetzt werden. Damit wiirde iibereinstimmen, dass meine vielen Exemplare aus den danischen Gewassem, die nur ausnahmsweise eine Grosse von 30 mm erreichen, samtlich gehomt sind. Auch auf Rit- ter's Tabelle (1913 p. 468) sind Exemplare mit fehlendem oder undeutlichem Horn erst unter den Individuen von mehr als 30 mm Lange verzeichnet. Dagegen ist der Besitz oder Mangel eines Homes bei Individuen von mehr als 30 mm keinerlei Gesetzmassigkeit unterworfen. Das kleinste homlose Exemplar, das ich gesehen, war nur 34mm lang, wahrend das Horn bei einem 85mm langenTier nach Ritter vorhanden war. Die folgende kleine Tabelle wird diese vollige Regellosigkeit deutlich illustrieren. Die Angaben fiir die drei grossen Tiere aus dem Bering Meer entnehme ich Ritter (1913) ; alle iibrigen Angaben sind eigene Feststellungen. Bei einigen Exeniplaren habe ich die Beschaffenheit der Oberflache dazu gesetzt. Diese Angaben zeigen, dass der Besitz eines Homes in keiner Beziehung zu dem Verhalten der Oberflache zu stehen scheint. Diese Beispiele liessen sich beliebig vermehren. Auch Arnback ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Es 26* 204 ASCiniACEA koinnicii anniihcnid gleicli grosse gchcinite Kxeini)laiv \or. dit' iialRv.u ,i;latl siiul odci mir KiuHclicii liabcii, andere, die eine starke Qucrrunzelung zcigen. Bei gaiiz juiigt-n IiidiviiliK'ii hat das Horn gelegentlich cine ganz inigewolmliche Orosse, nicht mir iin WTliiiltiiis zur Grcisse seines Tragers, sondirn audi absolul. kli Urosse in mm Horn Oberfliichc I'undort 9o» iiiulciitlich Bering Mcer 85 • vorhandcn — — 78' fchlcnd Alaska 65 fehlend mit starken Qiterrunzeln Barents Meer 53 vorhandcn niit Kncitchen — __ 51 fehlend Westisland 50 vorhandcn mit schwachen Knotchen Trondhjem I'jord 50 nidimcntar mit starken Qucrrunzcin Ostspitzbcrgen 49 fehlend mit starken Qucrnmzeln Baren Inscl 48 vorhandcn mit starken Qucrrunzcin Ostspitzbcrgen 46 vorhandcn ziemlich glatt Ostgronland 43 fehlend 42 fehlend Far Oer 40 vorhandcn Bel v'^und 40 rudimentar Hoilnuugs I. 34 fehlend Fiir Ocr 32 vorhandcn Dancn I. habe friiher (1921) ein 18 mm langes Tier envahnt, dessen Horn 7 mm lang ist. Jetzt liegt mir von Angmag- salik ein 10 mm langes Tier vor, dessen Horn 3 mm misst. An den Schmalseiten tragt es klauenartig gebogene Domen, die in zwei Reihen stehen. Die Dornen des Korpers bleiben dagegen einfach. Bei einem Tier von nur 2 mm Lange von den Far Oer bestelit das Horn aus nur drei Domen, von denen zwei basal verschmolzen sind, wahrend der dritte isoliert davorsteht. Systematische Bemerkungen. Zunachst einige Bemerkungen iiber Citate von A. rustica und A . quadridentata in den Werken alter Autoren, aber nur insoweit es sich dabei um Arten aus nordisclien Meeren handelt. Soweit diese Citate auf I^inne Bezug nehmen und der Autor nichts eigenes hinzufiigt, lasst sich natiirlich gar nichts dariiber sagen und die Citate werden zvveckmassig ebenso gedeutet, wie lyinne's Citate selbst. Eine Vens'ertung der Fundorte empfiehlt sich nicht. Zu diesen Autoren gehoren Phipps (1774), O. F. Miiller (1776), Mohr (1786), Scoresby (1820), der lediglich auf Phipps Bezug nimmt, H. P. C. Moller (1842) und Robert (1851). Was A. rustica und A. quadridentata bei O. Fabricius (1780) anbetrifft, so entspricht erstere zwei- fellos der typischen S. rustica. Ob unter den erwahnten, homlosen Exemplaren audi noch Dendrodoa aggre- gata zu verstehen ist, muss, worauf ich kiirzUch hinwies, so lange angezweifelt werden, bis diese Art im Kvane Fjord, aus dem die in der Fauna Groenl. aufgefiihrten Arten in der Hauptsache stammten, sicher nadigewiesen ist. Ob letztere auch zu 5. rustica gehort, muss dahingestellt bleibeu. ' Bei diesem Exemplar handelt es sich um die f. macrenteron Ritt. ASCIDIACEA 205 Cynthia nistica bei Leche (1878) ist nach Arnbiick (1922) nur partielles Synonym. Die von Auri\illius 1885 von den Slid Waygat Inseln erwahnte Styela gyrosa hat nichts mit Hel- ler's gleichlautender Art zu thun, sondem ist entweder mit Styela nistica oder mit Dendrodoa aggregata identisch. Arnback (1922) hat beide Arten von der gleichen Fundstelle und unter derselben Ausbeute (Schwed. Spitzbergen Exp. 1861) nachgewiesen. Ich lasse jetzt Einzelangaben liber Traustedt's Belegmaterial fur die beiden von ihni 1880 behan- delten Arten Styela aggregata und S. nistica folgen, mit denen ich mich bereits im Capitel iiber die Geschichte der Art eingehend beschaftigt habe. Was zunachst 5. aggregata anbetrifft, so haben mir vorgelegen die Stiicke aus dem Oresund (Wil- lumsen; 4 Expl.), aus dem Grossen Belt, zw. Fiinen und Vresen (Winther; 11 E.), von Samso (I/iitken; 2 E.), aus dem Svendborg Sund (Steenstrup u. Lditken; 4 E.), aus dem Middelfart Sund, 10 Fad. (lyiitken; viele E.) und aus dem siidostlichen Kattegat (Winther; i E.). Alle diese Exemplare gehoren zu S. coriacea, sodass man das gleiche auch von den nicht vertretenen Exemplaren von Fakkebjerg annehmen kann. Nicht so einfach liegen die Verhaltnisse bei dem Material von 5. rustica. Aus den danischen Gewas- sem haben mir vorgelegen die von Traustedt erwahnten Exemplare von Samso (Lutken; 12 E.), Nyborg (Horring; i E.), aus dem Middelfart Sund (Liitken; 3 E.), von Strib (MoUer; 4 E.), von HeUebsek (Liitken; 5 E.), aus der Seiro Bucht (Winther; j E.) und von Frederikshavn (Schmidt; i E.), samtlich zu S. rustica gehorig. Die Stiicke von Kallundborg waren nicht ^•ertreten. Weiter habe ich gesehen die Stiicke von Tromso (Kroj'er; 2 E.), von Godthaab und Julianehaab (Moller; 2 E., Originale von C.monoceros), aus dem Bel Sund (Kroyer; 3 E.) und von Labrador (Packard; i E.). Auch diese Exemplare gehoren alle zu 5. rustica. Die Exemplare von den Far Oer (Steenstrup) gehoren dagegen zu 5. coriacea, die von Egedesminde (Zimmer; 4 E.) und Godhavn (Brockdorff; i E.) zu Dendrodoa aggregata. Die Stiicke von den resthchen Fundstellen gehoren teils zu S. rustica, teils zu D. aggregata und zwar in folgender Verteilung: Egedesminde (Olrik; I 5. r., 2 D. a.), Umanak (Fleischer; i S. r., i D. a.), Neu Fundland (Pariser Weltausstellung ; 2 S. r., i D. a.). Far Oer (MiiUer; i S.r., 17 D. a.). Nicht vertreten waren die Exemplare von Reykjavik (Wiinstedt) und Godhavn (Olrik); iiber sie kann nichts ausgesagt werden. Noch weiteres, von Traustedt als S. rustica be- stimmtes, aber nicht veroffentlichtes Material ist unter »Fundangabe« bereits aufgefiihrt worden. Die von Traustedt (1880 p. 413) erwahnten Exemplare von Hastings, von Alder als Cynthia mammillaris Pall, bestimmt, habe ich auch gesehen. Sie gehoren zu Polycarpa pomaria (Sav.). In seiner Revised Classification aus dem Jahre 1891 stellt Herdman wusticaa in die Gattung Poly- carpa und giebt als Verbreitungsgebiet N. W. Europa an. Die arktische Form kaim er also nicht gemeint haben, dagegen hat er sicherlich die aus den britischen Gewassera als rustica (mit wechselnder Gattung) erwahnte Form (oder Formen) darunter verstanden, insbesondere Distomus variolosus Gaertn., wie aus einer friiheren und auch aus einer spateren Bemerkung hervorgeht (1886 p. 303; 1893 p. 448). Das Citat kann also, wenn iiberhaupt, nur als partielles Synonym (mit Bezug auf die echte S. rustica, soweit sie im borealen Gebiet vorkommt) unter S. rustica gefiihrt werden. Die von Redikorzew (1906 a, 1908, 1910, 1910 a, 1912) und Awerinzew (1909) aus dem Kola I'jord aufgefiihrte Polycarpa pomaria ist S. rustica. Es handelt sich dabei um ein einziges grosses hornloses 206 ASCIDIACEA Exemplar, das icli solbst gesehen habc. Dorjugiii (1915) hat dicsfii IiiUim lu'R-its l)ciiclitij;t. iMa^lich erscheint mir audi, ob die von Jacobsohn (1892), Knipowitsch (1893), Sticrcii (iN<)j) mid Redikorzew (1906 a) aus dein Wcissen Meer ervviiliiite /'. ponuirid tatsiiclilich diescr Art ciitspricht. Vielleicht liaiuklt es sidi audi uiii >". nisliai. Idi weuiKstens liabe niemals Rxeniplare von /'. f^miiaiia aus dciii Weissen Meer in Handen gehabt. Idi ordiie dcshalb diese Citatc lKiili.Mi Aitrii als liaj;lidi zu, Idi lasse jetzt eine tJbersidit der irrtunilidi auf rustica Bezug nehmenden Citate folgen. Eine sichere Deutung ist in \iclen Fallen nidit nioglidi. Dagegen steht fest, dass es sicli in keineni I'-alle uiu die typisdic 5. rustica handdt. Die iiberwiegende ZaH der als rustica dtierten Arten stanuiil nou I''undstdlen, die nidit in das bekannte Verbreitungsgebiet von 5. rustica fallen. Wo dies nidit der Fall, kann entweder mit Sidier- hdt bewiesen werden, dass es sidi niclit um 5. rustica handeln kann, oder die Arten lassen iiberhaupt keine Deutung zu. Es gehoren zu Molgula manhattensis: Ascidia rustica Couthouy 1838; Gould 1841; De Kay 1843. Molgula ivipura: Ascidia rustica Cliiaje 1822. Halocynthia papulosa: Ascidia rustica Risso 1826. Ascidiella aspersa: Ascidia rustica Dalyell 1848. Die iibrigen Citate gehoren samtlidi zu den Styelidae. Soweit es sich dabei um Arten aus den britisdien Gewassem und der Kanalzone handelt, diirften in erster Linie zwei Arten in Frage kommen, Distomus vario- hsus und Dendrodoa grossularia, aber viele Citate sind nur Ivistennamen, die jeden Versudi einer Deutung aussdiliessen. Es sdieint deshalb riditiger, alle diese Citate niclit zu beriicksichtigen. Wir wissen, dass beide Arten in diesem Gebiet nachgewiesen sind und es erscheint von tiergeographischem Standpunkt aus unstatt- haft, Fundstellen, auch wenn sie neu sind, aus unsicheren Citaten zu verwerten, besonders wenn damit nichts weiter gewonnen wird, als die Vermehrung der bekannten Fundstellen einer in dem betreffenden Gebiet weit verbreiteten Art uni eine grossere oder kleinere Zahl neuer. Es gehoren zu Styela coriacea: Cynthia rustica Kupffer 1873, 1875; Leiiz 1875; Traustedt 1880 (part.). Styela gelatinosa: Styela rustica Bonnevie 1896. Styela partita: 1 Ascidia rustica Costa 1844. Cynthia rustica Philippi 1843 ; PTargioni Tozzetti 1880. Polycarpa pomaria: Ascidia rustica Beneden 1846; PStorm 1876. Polycarpa rustica Lacaze-Duthiers & Delage 1892; ?Ne\v- bigin 1907; Lahille 1909. Dendrodoa aggregata: Cynthia rustica Norman 1876; Traustedt 1880 (part.). Styela rustica Herdman 1892, 1893. Dendrodoa grossularia: Ascidia rustica (part.) Miiller 1788; ? Jameson 1811; PThompson 1840, 1844, 1856; PGrube 1869, 1872. Cynthia rustica Meyer & Mobius 1862; Arnold & Lenz 1S73; I^eche 1878 (part.) ; Mobius 1893. Distomus variolosus: Polycarpa rustica Herdman 1886, 1889 a, 1891 (Ppart.), 1897. ASCIDIACEA 207 Stolonica socialis: Cynthia rustica PTaylor 1872; Lacaze-Duthiers 1877; Perrier 1886. Nicht zu deuteti sincl folgende Citate: Ascidia rustica Martens 1824; Rasch 1836; Nardo 1847; Cocks 1849; L,andsborougli 1851; Beltre- mieux 1884. Phallnsia rustica Fleming 1828; Herklots 1858. Cynthia rustica Forbes 1848; Alder & Hancock 1848; Cocks 1850; Carus 1851; Gosse 1856; Norman 1857; Dickie 1858; Mac Andrew t86i; Mac Bain 1862; Mac Intosh 1866; I^anszweert 1868; Giard 1875 (?=/). grossularia s. D. variolosus); KoeMer 1885, 1886; Sheldon 1887; Herd- man 1889 b; Sauvage 1889, 1890; Homell 1893; Maitland 1897. Polycarpa rustica Swainson 1889; I,ameere 1895; Pruvot 1897; Scott 1897; Maitland 1898; Giard 1899; Clark 1906. Styela rustica Haddon 1886; Herdman 1889; Hoyle 1889; Rankin 1901. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arktisches Nordamerika: Ellesmere Land: Gaase Fjord, 7f>''48' N. 88°39' W., 8, ij m; Bucht bei Landsend, ca. 35 m (Bjerkan igoS a). — Baffins Land (Ostkiiste) : Cap Adair, 9 — 36 m; Cap Raper, 108 m (Hartmeyer 1903) ; Eingang zum Cumber- land Golf (VerriU 1879). Ostkiiste von Nordamerika: Labrador: ohne niihere Angabe (Traustedt 1880, Van Name 1912); Caribou Island, 14 m (Packard 1867). — St. Lorenz Golf: Murray Bay (Whiteaves 1901, Van Name 1912); Gaspe Bay (Stafford 1912); Orphan Bank (Whiteaves 1874 a); z\v. Picton Island imd Cap Bear (Whiteaves 1874). — Neu Fundland: olme nahere Angabe (VerriU 1871, Van Name :9i2); St. Pierre; Miquelon (Traustedt 1880). Gronland: Nordgronland : (neue Angabe). — Nordwestgronland : bei Cap AthoU, 75°9' N. 68''28' W., 30 — 45 m (Arnback 1922). — Siidwestgronland : Umanak (Traustedt 1880); Disko Insel, 8im (Hartmeyer 1903); Disko Fjord; Godhavn; Jakobshavn, Bredebugt; Akudlek, 54 — 108 m (neue Angaben) ; Egedesminde, 72 — 90 m (Traustedt 1880); Ikamiut, 27 — 36 m (Arn- back 1922) ; Nordre Strom Fjord, 21 — 54 m ( — 0.5° bis -j- 0.8° C.) (Hartmeyer 1921) ; Hafen von Holsteinsborg (i>Ingol£«) ; Godthaab (Traustedt 1880) ; Frederikshaab, 54 — 72 m (Arnback 1922) ; Kvane Fjord, 84 m (-{- 2° bis -)- 2.4° C.) ; Brede Fjord, 60— 95 m (+0.5° bis -f o.2°C.); Skov Fjord, 10— 35 m (+ 2.1° C), 70— i4om(?) (+2.3°C.); Tunugdliarfik, 35 — 70 m (-f- 0.6° bis + 1.2° C.) (Hartmeyer 1921); Julianehaab (Traustedt 1880), 78 — 63 m (Arnback 1922). — Davis Strasse: Lille Hellefiske Bank (»Fylla«) ; s. w. Narssak, 63°47' N. 52°26' W., 63 m (Arnback 1922). — Siidostgronland: Angmagsalik ; Ingmikertok ; Tasiusak, 9 — 1 8 m ; (neue Angaben) ; Solo Fjord (Ostgronlaud-Exp. 1 898 — 00) . — • Nordostgron- land: s. 6. Clavering Insel, 74°io' N. 2o°8' W., 25 — 40 m u. 73*20' N. 2i°2o' W., 70 m (Arnback 1922) ; Danmarks Havn, 76°46' N. i8°46' W., 0—27 m; Oresund, 76=39'— 44' N. :8°35'— 50' W., 27—36 ra; Stormbugt, 76=46' N. 19° W., 18—36 m (Hartmeyer 1910 a). Island: ohne nahere Angabe (Liime 1767, O. F. Miiller 1788); vor dem Seydis Fjord (neue Angabe); Bern Fjord, 27 — 54 m (Arn- back 1922). Westfinmarken: Nordland und ganz Finmarken, 54 — 72 m; Lofoten: Raft Sund, 36 — 72 m (Danielsscn 1861); Tromso (Traiistedt 1880, Hartmeyer 1903, 1912); Tromso Simd, 10 — no m (Bjerkan 1908); Finvik bei Tromso (Hartmeyer 1903); Kvae- nangen Fjord, 45 — 90 m ( AurivUlius 1 886) ; Havo Sund (Sars 1851); zw. Havo u. Maaso, 90 m; 6. Sortvigen, Hjelmso, 90 — 135 m (Herdman 1892); Nordkap, 135 — 270 m (Herdman 1893). Ostfinmarken: bis Vadso, 54 — 72 m (Dauielsseu i86i); Kjolle Fjord, 25 — 60 m; Kongs Fjord, 54 — 80 m; Varanger Fjord, 20 — 30 m (Bjerkan 1908). Biiren Insel: 74=36' N. 18=14' O., 29 m (Hartmeyer 1903). 208 ASCIDIACEA Spitibcrgcngcbiet: ohuc iiiihorc An>;abc (Kroycr 1S47). — SpitzberKcn Bank, 75°I2' N. 2i°8' O., 62 m (Hurtmcycr 1903). — xw. Biiren- ii. HoffiuniKS Inscl: 75°49' N. 24°25' O., 80 111 (Anibhck 1922); 76°3o' N. 23°07' O., 48 111 (Ilartnieycr 1903). — Hoffnuugs Inscl. 11 Sin. s.. 7f>''i2' N. 24''o5' O., 60 ni (Hartmeyer 1903). — Westspitzbergen : (".(ns Hay, Horn Sinid, 24. SS — 5" in (Rtdikor/.cw U107); Horn Snnd, 36 — loS in (Arnbaok 1922); Reclieroliu Bay (Hartmeyer 1904); Ikl Sund (Trausteilt 1880); ICis Kjord: Safe Harbour. 36 — 43 ui; Green Harbour, 72 — 90 in; Advent Bay, 18 — 30 m {Arnback 1922). — Kings Bay (Redikorzew 1916), iSom (Arnback 1922); Cross Bay, 54 — 90 ra (Arnback 1922). — Nordwest- spitzberRcn : Magdalena Bay, 36 m (Arnback 1922); Danen Insel, 2 — 30 m (Hartmeyer 1903); Diinen Gatt, 36 in; Haclc- luyts Headland, 21 — 54 in (Arnback 1922); Amsterdam Insel, 40 m (Hartmeyer 1904), 45 m (Arnback 1922); Smercnbnrg Bay, 43 m (Arnback 1921 a); Foul Bay, 18 — 43 m (Arnback 1922); Insel Vogelsang, ca. 24 ra (Grieg 1907); Norweger Inseln, 27 — 45 m (Arnback 1922). — Nordspitzbergen : Ljefde Bay, 18 — 54 m (Arnback 1922); Treurenberg Bay, 22 in (Hartmeyer 1003), ii — 84 m (Ambiick n)22); Fosters Islands, 72 m; llinloiion Strasse (Nordmiindung), 80° N. I7°5' O., 72 m ; I.omme Bay, 18, 45^ — 72 m (Arnback 1922). — Ostspitzbergeu ; Hinlopcn Strasse (Siidmiindung), s. 6. Friedrich Franz Inseln, 54 m (Hartmeyer 1899 a); SudWaygat Inseln, 54, :o8 — 144 m (Arnback 1922); n. 6. Cap Melchers, 65 m; Deevie Bay, nahe Berentine Insel, 23.5 m (Hartmeyer 1899 a); Stor Fjord, 9 — 36 m (Arnback 1922). Murman Kiiste: Waida Bucht (Arnback 1922); Motowsky Bucht, 215m (-)-i.65°C. in 200m) (Redikorzew 1907, 1916); Port Wladimir, o — 45 m (Hartmeyer 1903); Kola Fjord, o — in (9 — 36) m (Derjugin 1906, 1915, Redikorzew 1907, 1908), 171- — 180 m (Arnback 1922) ; Kildin Sund, 35,51m (-|- 5.7° C. in 50 m) (Redikorzew 1907, 1916); Sieben Inseln, 90 — 99 m (Ambiick 1922) ; Insel Witte, 15 m (-f- 3.05° C.) ; n. 6. Swjatoi Noss, 131 m (-(- 50° C. in 120 m, 34.23 "/oo -'■) (Redi- korzew 1907, 1916); Lumbowski Inseln, 27 — 29 m (Arnback 1922); Cap Gorodezki, 55 m (Hartmeyer 1920). Weisses Meer: am £ingang, 65, 8i m ( — 1.07° C. in 80 m) (Hartmeyer 1903, Redikorzew 1916); Tersche Kiiste, zw. Kusmin u. Krasnyj Noss, 39 m (Redikorzew 1907) ; Kandalakscha GoU : 54 m (Jacobsohn 1892) ; Uraba, 18 m; Kowda; Insel Ssrednij, 13 m; Insel Beresowy, 11 — 13 m (Redikorzew 1906 a, 1907, 1916). — Karelisches Ufer, 30, 33 m (Redikorzew 1916); vor der Miindung des Kem, 13, 15 m (Redikorzew 1916); Gebiet der Solowetzki Inseln: zw. den Inseln u. der Miinduug des Kem, 50 m (Redikorzew 191O); Solowetzki Golf; Sajatzki Inseln; bei Pesja l,uda; Babji Ludy; Insel Solowetzk (Klosterbucht ; Dolgaja Guba) ; 2.5 — 40 m und mehr (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Knipowitsch 1893, 1893 a, Stieren 1893, Hartmeyer 1903, Redikorzew 1906 a, 1916). — Onega Bay: 10 — 14 m; Insel Kalgantzy, 5 m; bei der Insel Che- dostrow, 8 — 10 m; bei der Insel Ploski Kiwrei, 10 m; Miindting des Schuja, 7 m (Redikorzew 1916). — Cap Shishgin, 34 m; Miindung des Mesen, 13 m (Redikorzew 1907). Barents Meer: 6. u. s. 6. Baren Insel, 74°3o' N. 26°3' O., 324 m (-)- 2.3° C), 74°o'2" N. 25°49'5i" O., 432 m (Hartmeyer 1903); 71° N. 48°o7' O., 165 m ( — 0.95° C. in 155 m, 34.81 "/oo S.) (Redikorzew 1916); Banke im W. und N. von Cap Kanin bis nach der Insel Kolgujew: 58 m (-(- 5.15° C. in 60 m, 34.02 %„ S.). 65 ra (-(- 0.2° C. in 60 m, 34.07 '/„„ S.), 89 m ( — 0.29° C. in 88 m, 34.67 %„ S.), 104 m ( — 0.5° C. in 90 m, 34.61 "/„„ S.) (Redikorzew 1907) ; 62 m ( — 0.24° C. in 55 m, 34.20 »/o„S.), 65 m (+3.o6°C. in 60 m, 34-34 "Zoo S.), 70— 63 m, 148 m (+ 0.27° C. 34.81 »/oo S.) (Redikorzew 1916); 68 — 71 m (+ 0.08° C. in 65 m, 34.13 %oS.), 84 — 86 m (+ 0.88° C. in 80 m, 3478 7„„S.) (Hartmeyer 1920); bei Kol- gujew: 40,52, 56 m (-}- 1.0° C. in 50 m, 33.35 »/„„S.), 65 m (— i.5°C. in 63 m, 34.2o7o|,S.) (Redikorzew 1907, 1916); Tscheschkaja Bay, 67°55' N. 47°25' O., 53 m (-)- 4.1° C. in 50 m, 32.27 "/oo^.) (Redikorzew 1916). Xowaja Semlja: Matoschkin Schar, 9 — 27m (Leche 1878, Arnback 1922). Meer zw. Xowaja Semlja u. Franz Josefs Land: ca. 79°i8' N. 67°4o' O., 211m (Heller 1875 a). Franz Josefs Land: s. w., 77°7' N. 49°37' O., 306 m ( — 1.2° C.) (Hartmeyer 1903); Cap Flora, 15 — 30 m (Hartmeyer 1912); 79°55' N. 4g°48' O., 34 m (Redikorzew 1907). Karisches Meer: lugor Strasse, 20 m (+ 2.89° C, 29.09 %„ S.) (Redikorzew 1916); 7i°32' N. 58°46' O., 190 m ( — ^i.79°C., 3469 °/oo S.) ; Insel Waigatsch, Ostseite, 180 m ( — i.75°C., 34.65 »/„(, S.) (Breitfu.ss 1915). Sibirisches Eismeer: Xordenskjold Meer, 30, 36 m (Redikorzew 1908 a, 1916); s. 6. Neusibirische Inseln, 75°2o' N. I5i°45' O., 17 m (Redikorzew 1908 a). Bering Meer: St. Paulus Bucht, 6i°8' N. i-j2°Y O., 77 m (Redikorzew 1916). Ochotskisches Meer: Schantar Inseln, 60 m; Tataren Sund, de Castries Bay, 30 m (Redikorzew 1916). Boreale Region. Island: Xordwest- u. Westkiiste: Onundar Fjord, ca. 21 m; Dyra Fjord, .39 m; Havne Fjord; Skerja Fjord (neue Angaben) ; Hafen von Reykjavik (»Diana". lustica hefestii;( sicli mil X'orlicbi.' aul MuscIk'Iii xcrscliiiiUiuM' Art {Pcclcii, Cardium, Modiola) und besonders auf Balaiicii; uKuiilimal siiul die Tiere voIHr in dem Schakiiiiii)^ des Rala- nus eingesclilossen. Man lindct sic fcrnor auf Stuiiuu und di'ii Stickii xon Laniinaiicu ; iiu Kola l''j()rd meist auf Litliothanuiien, danebeu auf Sclialcu und Ascidia obliquu. Tiergeographische Stellung. 5. rustka ist einc circuini)()lar verbreitete, panarktisch-boreale Art. die aber luir in don ostatlantisdien Teil des borcalcii Oebietes eindringt, einesteils bis zu den Far Oct, andeniteils an der uonvegisdren Kiiste entlaug in das Kattegat und dif Heltsee. Hue horcak' Verbroitunj; ist also zienilidi besdirankt. Diese Tatsadic, wie audi ilire erlicblidi geringere Grosse und Hauligkeit in siidlidie- ren Breiten lassen es zweifellos erscheinen dass die Art arktisdien Ursprungs ist. Audi dieTemperaturen, uiiter dcMicn sie im borealen Gebiet lebt, wirken olTeuliar ungiinstig auf sic eiii. Sio gdiort ilirer Theriiioi^athie nadi zu einer Gruppe arktisch-borealer Arten, die in den Kxtremen constant negative Teinperaturen und Soninier- temperaturen bis zu + ij'^ C. (allerdings nur liei sdir niedrigen Wintertemperaturen) ertragen, also ziemlidi eurj-themi sind. Hinsiditlidi ihrer vertikalen \'erbreitung gehort sie zu den eurybathen Flachseearten, die die 400 m Linie nodi uberschreiten, die aber vor\viegend in Tiefen von etwa 10 (20)- — 100 ni, nidit selten audi nodi bis 200 ni, von da ab aber seltener angetroffcn werden. .S. rustka koninit auf Bodeii versdiiedenster Art, vorwiegend aber auf haiteni Boden vor. Styela rustica (L.) f. macrenteron W. \\. Ritt. Textfig. I J. Literatur. 1908 styela rustica (part.), Redikorzew in; Mem. Ac. St. Petersb., ser. S v. 18 ur. 11 p. 29 t. 2 f. 28. 1913 S. macrenteron, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 466 t. 34 f. 18 — 20. 1916 Goniocarpa macrenteron, Redikorzew in: Faime Russie, Tun. I p. 240 f. 50-51 t. 5 f. 12. 1922 Styela rustica var. m., Arnback-Christie-Lindc in: Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. 15. Styela macrenteron wurde 19IJ von Ritter aus dem Bering Meer beschrieben. Die Art ist zweifellos mit S. rustica sehr nahe verwaiidt. Redikorzew hat 1916 einige der friiher (1908 a) von ihm als S. rustka aus dem Nordenskjold Meer besdiriebenen Exemplare dieser Art zugeordnet, die er nur als subsp. von S. rustica anzusehen geneigt ist. Das einzige wesentliche Merkmal, durch welches S. macrenteron sicli \on S. rustica unterscheidet, ist der ungewohnlich lange Darm, dessen absteigender Schenkel eine eigentiimliche Schlinge bildet, ehe er sich in den Enddarm fortsetzt. An einigen Exemplaren \on S". macrenteron, die ich der Freundlichkeit Ritter's verdanke, habe ich dieses merkwiirdige Verhalten des Darnies ausnahmslos bestatigt gefunden. Man konnte %'ielleicht annehmen, dass die Bildung dieser Sdilinge mit der ungewohnlichen Grosse zusammenhangt, welche S. macrenteron erreicht. Die grossten Exemplare von S. macrenteron iiber- treffen die grossten bekannten Exemplare von 5. rustka nodi um i cm. Erstere werden bis g cm lang, letztere erreichen ihr Maximum bei 8 cm. Diese Annahme findet jedoch keine Bestatigung. Bei eineni 6 cm langen Exemplar von 5. macrenteron aus dem Bering Meer, dem kleinsten niir zur Verfiigung stehenden Exemplar w-ar die Schlinge typisch ausgebildet, wahrend bei einem 7 cm grossen Exemplar von 5. rustica von der Murman Kiiste, dem grossten, welches die Berliner Sammlung besitzt, der Darmverlauf durchaus dem ASCIDIACEA 213 iiormalen Verhalten von 5. nistica entsprach. Audi die Annalime, class .S. inacrenteron etwa eine geographische auf das Bering Meer beschrankte Form \-on 5. nistica sei, lasst sich nicht mehr aufrecht halten, seitdem Redikorzew (1916) beide Formen ncheneinander sowohl im Bering Meer, wie audi im Sibirisdien Eismeer und Odiotskisdien Meer gefundcn hat. In der Gesamtheit dcr ausseren Merkmale, sowie audi in fast alien Merkmalen der iniieren Organisation aluidii beide Arten sicli so vollkonimen, dass S. macrenterun nur als eine forma von .S'. nistica angesehen werden kann. Horizontale \'erbreituiig. Siliiri.schc-s Ivisineer: Nordenskiold Meer, 75°42' N. I24°4i'0., 51m (Redikorzew lyoSa). Bering Meer: tiahe der Bering Strasse; centraler Teil, 6z°ij' N. i67°48' W., 37 ni; I'rihilof Inseln und Umgebung, 59 — 92 m (+ 2-5° bis -j- 5.78° C); n. Unalaschka, Fuchs Inseln, 297 m (+ 4.17° C.) ; Bristol Bay imd Umgegend, 57 — 95 m (+ 1.67° bis + 4.17°C.) (Ritter 1913); St. Paulus Bucht, 61%' N. i72°4o' O., 18 ni (Redikorzew 1916). Kanitscliatka: Awatscha Bucht. 27 m (Ritter 1913), 20 m (Redikorzew 1916). Ochotskisches Meer: vor den Schantar Inseln, 60 — i2oni, 15,1 ui; Sach:ilin (Redikorzew 1916). Tiergeographische Stellung. Die f. iiuicrciUcroii ist in ihrer Verbreitung in der Hauptsaclie auf das niederarktisdi-boreoarktische Gebiet des nordlidien Pacific beschrankt. Sie ist ini ganzen Bering Meer verbreitet, scheint aber besonders haufig im siidostlichen Telle, im Gebiet der Pribilof Inseln und in der Bristol Bay zu sein. Wahrend sie liier allein die ;-Ms/(trt-Gruppe vertritt, ist im westlidien Teil des Bering Meeres audi die f. typica nachgewiesen worden. Ebenso treten ini siidlidien Telle des Odiotskisdien Meeres beide Formen nebeneinander auf. Auf der asiatischen Seite bildet die Insel Sadialin die Siidgrenze (ein ge- nauer Fundort wird nicht angegeben), wahrend die Art auf der amerikanischen Seite nicht siidlich der Alcuten gefunden wurde. Ausserhalb des nordlidien Pacific wurde sie nur nodi im Nordenskiold Meer, wiederum in der Nachbarschaft der f. typica gefunden. Die Grenzen ihrer \-ertikalen Verbreitung liegen zwischen 27 und 297 ni; sie scheint also eine ahnliche Vertikalverbreitung zu liaben, wie die f. typica. Auch der Boden, auf deni sie angetroffen wurde, ist mannigfacher Art: Sand, sandiger Sclilick, Schhck, Kies oder Fels. Styela gelatinosa Traust. Taf. I Fig. 9 — II. Vollstandige Literatur. 1886 Styela gelatinosa, Traustedt in: Dijniphua Udb., p. 429 t. 30 f. S— 11 t. 38 f. 27. 1891 S. g., Herdman in: I. Linn. Soc. Loudon, v. 2^ p. 581. 1896 S. ruslica?, Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 4 t. 3 f. 5. 1903 S. gelatinosa. Hartmeyer in: Fauna arctica, i'. 3 p. 207. 1904 S. g., Michaelsen in: Ergeb. Tiefsee-lCxp., v. 7 p. 236. 1905 S. g. + S. doliolum, lijerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 7; p. 8 t. i f. 7 — 8 t. 2 f. i — 4. igoS S. doliolum, Bjcrkan in: Tromso Mus. Aarsh., 1.25 p. 65. 1909 Tethyum d. -\- T. gelatinosum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., r. 3 suppl p. 1359. 1912 T.g., Hartmeyer in: Ergeb. Tiefsee-Exp., v. 16 p. 257. 1913 Goniocarpa g., Huntsman in: Zool. Anz., v. 41 p. 498. 1916 G.g., Redikorzew in: Faunc Ru.ssic, Tun. I p. 227 f. 45 — 46. 1922 Styela g. -\- S. doliolum. Arnback-Christie-Linde in: Svenska .\k* Handl., r. 63 nr. 2 p. 12. 214 ASCIDIACEA Oeschiclito dor Ail. Dio Ai1 wiiidc zucrst von Tiauslcdt im Jahn' i.SS() uiitri dn Aushriitc der »Dijinphna« aus dcin Karisolien Mcer als Stycla gclatinosa hesoliiicl».ii. 15()iiiu'\ic i.S()() laud die Ail in cinem Exemplar unter deni Material der Nordhavs-Kx]>edition (\(ii Rost, I.ofotcn) wieder, identiticierlc sie jedoch irrtunilidi ■ — wenn audi unter X'orbehalt — und oIiik' auf Traustedt Bezujj; zu nclinicn mil Stycla rustica (L.)- I'-'n weiteres Exemplar, vom Abfall der l'\ir Oer Bank zur I'^iiio Shetland Riiiiie, laud Micbaelsen 1904 im »Valdivia«-Material und erganztc Traustedt 's Beschreibung. Eine Anzalil weiterer Exemplare erbeutete der )>Midiael Sars«. Eines derselben bestiiunite 1! jei kau icjo^ als ,S. gclafinosa, wahrend er die ubrigen unter dem Namen S. doliolinii ueu besdirieb uiul letzterer Art Bouuexie's S. rustica als fraglidies Sjiionym zuordnete. Uber eine etwaige nahere Verwandtschaft beider Arten aussert er sicli zii- nadist nidit. Im Jalire 1908 dagegen weist er auf das Bestehen dieser \'ervvandtsdiaft liiu, will a1)er die Erage nadi der Selbstandigkeit beider Arten \on der Untersudiung weiteren Materials abhangig niadien. Zugleidi stellt er auch die Identitat vou Bouuevie's Form mit seiner .s'. doliolum auf (rruud des nachuntersuchten Originals fest. Die Typen-Fuudorte von S. doliolum liegen, wie uf)ch bemerkt sei, am Eingang zur Norwegisdien Rinne und in der P'aro Shetland Rinne. Huntsman stellt 1912 S.gelatinosa in seine iieue Gattung Gonio- carpa. Soweit der derzeitige Stand der Geschichte beider Arten. Meiue Untersuchungen haben mich zu einer V'ereinigung von S.gelatinosa und S. doliolum gefiihrt, die Traustcdt's urspriinglichen Naineu zu fiihrcu hat, da idi die Gattung Goniocarpa uiclit anerkenne. Fuudangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 25. 26. VI. 95. 63°30' N. 54°25' W. (Siideingang in die Davis Strasse), 582 Fad., + 3.3° C. 4 Exemplare. Stat. 28. I. VII. 95. 65°I4' N. 55°42' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen) , 420 Fad., + 3.5° C. II Exemplare. Stat. 32. II. VII. 95. 66°35'N. 56=38' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), 318 Fad., + 3.9° C. 2 Exemplare. Stat. 35. 18. VII. 95. 65°i6'N. SS^os' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 362 P'ad., + 3.6° C. 12 Exemplare. Stat. 125. 29. VII. 96. 68°o8' N. i6°02' W. (Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkiiste Islands), 729 Fad., — 0.8° C. i Exemplar. Stat. 126. 29. VII. 96. 67°i9' N. I5''52' W. (Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkiiste Islands), 293 Fad., — 0.5° C. i Exemplar. Fahrten der »Fylla«: 6i°23' N. 4°49' W. (Abfall der Far Oer Bank zur Faro Shetland Rinne), 505 Fad. Wandel leg. [1890]. I Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Hurrj- Inlet (Nordostgronland) , 50 Fad. Soren Jensen leg. 11. VIII. 00. I Exemplar. Das vorliegende Material besteht aus nidit weniger als 33 Exemplaren, einer Zahl, die erheblidi grosser ist, als die GesamtzaM aller bisher erbeuteten und zur Untersuchung gelangten Stiidie dieser Art. Das Material gewnimt dadurdi noch mehr an Wert, dass es Tiere in alien Alterstadien enthalt. Die Organi- ASCIDIACEA 215 sation dieser Art koiinte nunniehr vollig klargelegt werden. Als Vergleichsmaterial standen mir femer zur Verfiigung; zwei der Traustedt'schen Originale, darunter das auf t. 36 f. 8 abgebildete Tier, zwei Originale von -S". doliolnm, beide von Stat. J3 und endlich das \'on der i>Valdivia« gesanimelte Exemplar. Es war inir auf diese Weise nioglich, (lurch directen Vergleich der Originale von S. gclatinosa und .S'. doliolum die Identitat beider Arten zweifelsfrei festzustellen. Beschreibung. Die Korperform ist variabel. Traustedt's Originale sind birn- oder keuleu- formig, das Hinterende in eiuen niehr oder weniger langen, breiten Stiel ausgezogen, der sich an seineni Ende zu einer Haftscheibe verbreitert. Solche ausgesprochen keulenformigen Exemplare befinden sich auch unter nieiuem Material, wenn auch nur \-ereinzelt. Ein besonders typisches Stiick dieser Art liegt z. B. von Stat. 32 der )>Ingolf<(-Ausbeute vor. Es ist 46 mm lang; die Verjiingung des Korpers beginnt bereits bald hinter der Korpermitte, der gleichniassig 12 mm breite Stiel ist an seinem Ende scheibenartig verbreitert, das kolbig angeschwollene Vorderende misst dorsoventral 20 mm. In vielen Fallen ist der Stiel jedoch kaum ausgebildet und nur als eine kurze \'erengung des Hinterendes zu bezeichnen, worauf bereits Michaelsen (1904) und Bjerkan (1905) hingewiesen haben. Der Korper ist dann mehr oder weniger tonnen- bis walzen- formig. Die Ventralseite ist bisweilen etwas gekriimmt, die Dorsalseite ziemlich gerade. Es kommen aber auch cjdindrische Exemplare vor, bei denen \-on einer stielartigen Verjiingung der Basis iiberhaupt nicht mehr die Rede sein kann. Ein sol dies Exemplar liegt mir, s. B. von Hurry Inlet (Ostgronland) vor. Es ist 67 mm lang und misst dorsoventral vorn wie hinten 23 mm. Die jugendlichen Exemplare, die mir in grosserer Zalil vorhegen, haben in der Regel die Gestalt eines niedrigen Cylinders oder eines stumpfen Kegels, oder sind ganz unregelmassig, mehr oder weniger rundlich gestaltet. Eine stielartige Verjiingung des Hinterendes kommt fast niemals vor, vielfach ist der basale Abschnitt des Korpers sogar breiter als das Vorderende. Eine Ausnahme bildet ein beerenformiges Exemplar \on etwa 12 mm Durchmesser aus der Faro Shetland Rinne, das von einem ganz kurzen, aber scharf abgesetzten Stiel getragen wird. Die Basis des Korpers bzw. das Ende des Stieles ist liaufig scheibenartig verbreitert, die Scheibenflache selbst tragt dichte Biischel faden- artiger Haftfortsatze, mit denen das Tier ini Mud- und Schlickboden sich verankert. Bei Tieren, die auf Schalen, Steinen, an Wurmrohren oder sonstwie festen Substraten angewachsen sind, fehlen diese Haftfaden. Die Grosse kann unter Ihnstanden recht betrachtlich sein. Mein grosstes, bereits erwahntes Exem- plar von Hurr>' Inlet mis,st basoapical 67 mm, dorso\'entral 23 nun. Das niiclistgrosste, aus der Davis Strasse (»Ingolf« Stat. 32), von typisch keulenformiger Gestalt, 46 ; 20 (Vorderende) — 12 (Stiel) mm; ein anderes von ebendaher (»Ingolf« Stat. 28), von c3-lindrischer Gestalt, 32 : 15 mm. Die Mehrzahl meiner Exemplare ist jedoch erlieblich kleiner; die jugendlichen Tiere niesseu basoapical etwa 10 mm. Das grosste Exemplar des »Michael Sars« misst 48 : 18 mm, das der ))Dijmphna<( dagegen 84 : 30 mm, zugleich das zur Zeit l)ekannte Maximum der Art. Die beiden Korperoffnungen liegen am Vorderende, in der Regel dicht beisammen, doch ist der Abstand der Offnungen von einander gewissen Schwankungen unterworfen. Die iiusseren Siphonen sind oft kaum erhaben, manchmal bilden sie jedoch kurze, kegelformige oder breit warzenformige Erhebungen. Der Atrialsipho ist der langere und in der Regel etwas auf die Dorsalseite verschoben. Die Oberflache ist in nianchen Fallen nahezu glatt, hochstens mit ganz feinen Querrunzeln ver- 2l6 ASCiniACEA sehcn ; hjiutiger jedocli inclir odi-r wriiigcr kriiftii; al(l /.ieiulioli (Hiuii, in erstereni I'aUe undurclisichtig, in letztereni melir oder weniger durchscheinend Wetka ilie Dicke des CelUdoseniantels, nocli die Beschailen- heit der Oberfliiche ist abhiingig von ck^r C.riisse und deni Alter tier Tiere. Icli liahe grosse Exeni]ilare niit naliezu glattein. stark durchscheinendem CeUulosemantel und uni^ekelirt jugendliche, kraftig gerunzelte, undurchsichtige Tiere unter nieinem Material. Audi bei Dctidiodua aggregalu konnnen bisweilen grosse, aus- gewachsene Tiere vor, die ganz glatt und durchsichtig sind. Die Farbe wechselt von gelblichgrau bis dunkelbraun. Die inuere Organisation bedarf niancher Krganzungen. Der folgendcn Darstellung liegt ausser dem neuen ^laterial eine nachuntersuchte Type Traustedt's und zwar das auf t. _;6 f. 8 abgebildete Stiick, femer das von Bjerkan unter dem Material des »MicliaeI Sars« erwahnte anormale Exemplar von Stat. 35, sowie nocli ein weiteres Stiick dieser Ausbeute und endlich das von der »Valdivia« erbeutete Tier zu Grunde. Die Muskulatur des K()rj)ers ist bei jiingeren Exemplaren nicht besonders kraftig entwickelt, man kann sie aber nicht als »sehr scliwachw bezeichnen, wie Bjerkan (1905) es tut. Bei erwachsenen Tieren besteht die Korpermuskulatur aus kraftigen, iiber den ganzen Korper verlaufenden I.,angs- und Quermuskel- faseni. Erstere bilden eine continuierliclie I^age, letztere sind gruppenweise zu schmaleren oder breiteren ringformigen Bandem vereinigt. Die Zahl der Tentakel wird nur \-on Micliaelsen (KJ04) angegeben. Nacli ihni sind 42 Tentakel von drei verschiedenen Grossen vorhanden. Traustedt und Bjerkan sagen nur, dass die Lange der Ten- takel wecliselt und keine gesetzmassige Anordnung zu erkennen ist. Bei Traustedt's Original habe ich nicht weniger als 50 Tentakel gezahlt, die mindestens drei verschiedenen Grossen angehoren und vielfach regelniassig nach dem Schema i j 2 3 i . . . angeordnet sind. Bei dem grossen Tier von Hurry Inlet waren dagegen nur wenig mehr als 30 Tentakel iiaclnveisbar, doch mogen eine Anzald abgerissen sein. Audi hier kehrte \-ielfach eine gesetzmassige Anordnung dreier Grossen nach demselben Schema wieder. Auch bei anderen untersuchten Tieren wurden mindestens drei Grossen, aber nicht immer eine gesetzmassige Anord- nung festgestellt. Die Tentakel i. Ordn. sind ziemlich lang und kraftig, fast ])lunip zu nennen. Betreffs der atrialen Siphonalpapillen kann ich die Angabe von Micliaelsen bestatigen. Sie sind fadenformig, lang und scldank, vvenn auch nicht alle \on gleicher Diinge und stehen dicht gedrangt, aber nicht genau in einer Reihe auf der Flache eines sehr schmalen Velums. Die Gestalt des Flimmerorgans ist variabel. Nach Traustedt ist es hufeisenformig, die Schenkel sind einander stark genahert und die Offnung ist nach vom gewandt. Diese Angabe finde ich an dem Original bestatigt, nur sei noch hinzugefiigt, dass die Schenkelenden ganz wenig einwarts gebogen sind. Bei dem »YaldiviaMichael Sars« zahlte ich an der The IngolfE.xpedilion U. 6. 2S 2lS ASaOIACEA einon l.i])i)t' vier gleicli i^rosse Loin. ;in di'i aiukTcn ehciilalls \ii-i, \(iii ikiK-n ili'i zwcilu ciiichlicli klciiar war; bci cineni andereii Tier war dor zweitc I.obus heidcrseits kU'iiior, als die iihrii^i'ii. Hci starker i-rtulrahicrK-ii Tiercn. aber audi bei jugcndlichcn Kxemplaren \on der Oestalt eines iiit'drigeii C_\liiukrs wird (k>r Maj^en and niit iliin der Anfangsteil des Darnies in cine nielir odor wciiigcr horizoiitak^ I/JiRC gedriiiigt ; daiiii tnlstelicn sok'lie Bilder. wic z. 15. in der Kigur hoi Kjorkan (t. 2 f. i). Aul-1i das '>\'aldivia«-Exeiiii)kir Iial ciiu-ii in iihnlicher Wcise verzerrten Darnitractus. Einon Artunlcrschied aus (k'ni X'erhiuf des Darnies bei 5. gclatiiiosa und bei 5. doliolum herzuleiten, wie Bjerkan (1908) es tliiit. ist also nielit angiingig. Jederseits ist niir eiiie Gonade vorhanden. Sic ist ini Prineiii iiaeli cieni fiir die Gattung Stycla characteristischen TS-pus gebaut. weicht aber insofeni etwas davon ab, als der IIcKkn lieini crwachsenen und gesclilechtsreifen Tier den liinteren, kolbig angeschwollenen Teil des Ovars allseitig als eine compacte Masse umgiebt. Die Hodenfollikel, die sonst nielir oder wenige compacte Massen l)ildend xoni Ovarinni getrennt bleiben sind hier niit deni 0\ariuni in eine eiigere Verbindung getreten. Junge Tiere zeigen ein Verlialten, das dem normalen Verhalten der Gattung Styela sehr nahe konmit. Ilier liegen die Hodenfollikel, wenn auch sehr nahe, so doch deutlich geschieden kranzformig um das Endstiick des Ovariums heruni, dieses allseitig sichtbar lassend. Erst niit zunehmender Reife des Hodens entsteht jene compacte Masse, die das Ovar schliesslich allseitig umgiebt und ganz unsichtbar niacht. Die jugendlichen Hodenfollikel sind plump bimfonnig, vielfacli ein- oder mehifach gegabelt. Der Hoden umgiebt, wie erwahnt, nur das Endstiick des Ovars und bildet mit ihni zusanimen eine ovale Masse, die sich dort, wo der Zwitterdriisencharacter der Gonade aufhort, zu einem, lediglich voni Ovar gebildeten Schlauch verjiingt, der von ansehnlicher Lange ist und dicht unterhalb der Atrialoffnung ausmiindet. Linksseitig liegt die Gonade ventral von der Darm- sdilinge; das hermaphroditische Endstiick reicht etwa bis zur Mitte des Magens lierab. Die vasa efferentia der Hodenfollikel vereinigen sich von beiden Seiten zu einem gemeinsamen vas deferens, das auf dem Ovar nach vome verlauft. Ein Exemplar von Stat. 35 des )>Michael Sars« (Taf. i Fig. 11) zeigt insofern anormale Verhaltnisse, als die rechte Gonade ventral mit der linken verschmolzen ist und nur diese einen Oviduct besitzt. Die Darstellung, die Bjerkan von diesen Verhaltnissen giebt — ich koimte das Stiick nachunter- suchen — ist aber fehlerhaft. Das kolbig angeschwollene Endstiick der rechten Gonade ist wie gewohnlich hermaphroditisch, das halsartig verengte, kurze Verbindungsstiick mit dem Ende der linken Gonade ent- spricht dem Ovarialschlauch einer normalen Gonade, der liier lediglich stark verkiirzt ist. Die Endocarpe, welche die Gonaden umgeben, fungieren nicht etwa als Spermasackchen, wie Bjerkan meint. Bei Bonnevie's Exemplar war nur eine rechte Gonade entwickelt. Endocarpe sind iiber die ganze Innenflache des Weichkorpers in ansehnlicher Zahl zerstreut. Sie sind ziemlich gross, breit blattformig, in der Regel aber nicht gelappt. Horizontale Verbreitung. Davis Strasse: Holsteinsborg-Walsingham Riicken, 66°.55' N. 50°3S' W., 572 m (-|- 3.9° C); vor Sukkertoppen, 65°i6' X. 55°05' W., 050 m (+ 3.6° C.) u. 65°i4' N. 55'42' W., 756 lu (+3.5°C.); Sudeingang in die Davis Strasse, 63''3o' N. 54°25' W., 1047 m (+ 3.3° C.) (..Ingolf«). Nordostgronland: Hurry Inlet. 70°36' N. 22*^31' W., 90 m Soren Jensen leg. ii.\'in.oo. (Ostgrouland-Iixp. 1898 — 00). Island : Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkiiste Islands, 68°o8' N. i6°o2' \V., 1312 m ( — 0.8° C.) u. 67°i9' N. I5°52' W., 527 m (— o.5°C) (.►IngoU«). ASCIDIACEA 219 l-"ar6 Island Riicken: 'i3°i4' N. 9^46' \V., 480111 (+ 5.og° C.) (Bjerkau 1905). Par Oer: Abfall der Far Oer Bank zur Faro Shetland Rinnc, f)r°23' N. 4^49' W., 909 m (.)Fylla«) ; 6o'37' N, 5"42'i" W., 588 m (Mi- chaelsen 1904). Fiiro Shetland Rinne: Go°i9' X. 5°o6' W., 1130111 (- - 0.03° C. in 11 00 in) (Bjerkan 1905). Norwegische Rinne: am Eingaug, 62°53' N. 4°i4' O., 820 m (-)- 1.3° C. in 700 111) u. 62°58' N. i°5fa' O., 1 100 111 (+ 5.O" C. in 400 m) (Bjerkan 1905). I.ofoten; vor Rost, Abfall zur Xordineertiefe, 67-24' N. 8°58' O., 82 7 111 ( - 1° C.) (Bouncvie 1896). Karisches Meer: 90, 95, 126m (Traiistedt 18S6J. Durcii die liier veroffentlichten neuen Fuiidorte erfalirt das bisher sehr discontinuierliche Verbrei- tungsbild eine gewisse Erweiterung, indem die Art u. a. flir Ostgronland und die Davis Strasse neu nach- gewiesen wird, es bleibt aber sicherlich immer noch so liickenhaft, dass wir von einer Kenntnis der tatsacli- lichen \'erbreitung von 5. gelatinosa noch zienilich weit entfernl zu sein scheinen. So weit sicli die V'erhalt- nisse zur Zeit iibersehen lassen, liegt die Mehrzahl der Fundorte auf den Abhangen der Kiistenpjateaux und im Bereiche der Riicken, welche die Nordmeertiefe im Osten und Siiden begrenzen. Wir kennen die Art von deni Abhang vor den Lofoten (aus 827 m Tiefe), aus dem Gebiet vor dem Eingang zur Norwegischen Rinne (aus 820 und iioo m Tiefe), aus der Faro Shetland Rinne (aus 1130 m Tiefe), von dem Abhang der Far Oer Bank zur Faro Shetland Rinne (aus 588 und 509 m Tiefe) , vom Faro Island Riicken (aus 480 m Tiefe) und vom Abhang vor der Nordkiiste Islands (am 527 undi3i2m). Sie ist ferner an mehreren Stellen in derTiefe der Davis Strasse gefunden, zwischen 63*^30' N. und 66°35' N. Was die Verbreitung dieser Art aber besonders interessant macht,ist die Tatsache, dass sie auch in hocharktischen Flachseegebieten nachgewiesen ist, namlicli im Karischen Meer (in einer Tiefe von 90 bis 126 in) und \or dem Scoresby Sund, auf 70^36' N. (in go m Tiefe). Danach miissen wir die obere Tiefengrenze bei go m ansetzen, wahrend die untere Grenze zur Zeit in einer Tiefe von 1312 m liegt. Die Mehrzahl der Funde stammt aus Tiefen unterhalb der 500 m Linie. Die Tempe- raturen, unter denen S. gelatinosa lebt, bewegen sich innerhalb ziemlich enger Grenzen. Constant negative Temperaturen herrschen im Karischen Meer und bei Ostgronland. Auf den Abhangen zur Nordmeertiefe fallt die Grenze eiskalten Wassers etwa mit der 600 m Linie zusannnen. Nach Hjort betragt die Temperatur in etwa 600 m i o" C, in 800 m — 0.95° C, in 900 m — 1.0° C. An der I'-undstelle vor den Lofoten wurde eine Temperatur \on — 1° C. (in 827 m) festgestellt, in der Faro Shetland Rinne eine solclie von — 0.03" C. (in 1 100 m), auf dem Abhang vor der Nordkiiste von Island Temperaturen von — 0.5" C. (in 527 m) und von — 0.8° C. (in 1312 m). Vor dem Fangang zur Norwegischen Rinne stellte der t)Micliael Sars« in 700 m noch eine Temperatur von + 1.3'^ C. fest. An dieser Stelle machte wahrscheinlich der Golfstrom, dessen Haupt- masse (lurch den Faro Shetland Kanal in das Nordmeer eintritt, seinen Einfluss nocli in starkerem Masse geltend. In der Tiefe der Davis Strasse herrschen nach den neueren F'eststellungen der »Tjalfe«-Expedition von etwa 200 m an bis zum Bodcn naliezu constante Temperaturen \'on + 2" bis + 3° C. oder etwas dariiber. Die vom »Ingolf<( an deii in der Davis Strasse liegenden Fundstellen von 5. gelatinosa festgestellten Tempera- turen betragen + 3.5° C, + 3.6^ C. und -1- 3.9° C. Die Art lebt also hier unter constant niedrig positiven Temperaturen von etwa + 2° bis fast + 4" C. Die hochste Temperaturangabe, welche fiir die Art vorliegt, betragt +5.09° C. Sie wurde auf dem Faro Island Riicken festgestellt. Die hydrographischen Verhaltnisse des Riickens sind nach Nielsen starken Schwankungen ausgesetzt. Die Temperatur des Bodenwassers ist 28* 220 ASCIDIACEA iibcr dem ostlicheii Toil dcs Riicki.'ii> wo liic I'muKlclk' licj^l - liolier. ;ils lihor (k-iii wostliclicu. Die an dieser Kuiidstcllo hohere Tcmperatur, als sic .t;eiin.-iiiliiii iiir S.f^clatinoso zu ,i;rllt.'ii scliiMiit. uiai; iIir' licstatij;- sung der audi bei andereii Tiergrui)pcii (z. H. KcliinodeniRMi) hi'oh.ulitctfii Ivrscln-'iiiuu^; si.iii, dass (leiailigc l'*undstcllen meist in uninittclbarer Niilie von kalti.rt.in Wasscr lioj^cn. Tiergeographische Stellung. Ant ('.nnul dts zui Zfit uhcr dicsi- Art x-orlif^cndcn TalsaclK'n- iiiaterials ist .S. gflatiiiosa als einc panarktischc Art zu hizc'iclniL'ii, ck-rcn \'LTl)reitnnii.si;cl)ic't in (kr Ilanpt- saclie die das Nordniecr ini Osten nnd Siick'n l)ei;renzen(lcn Rnck(.'n und .Xhlian.ue hildcn, die aher aneli ill einzelnen liocharktisclien Flachseegebieten und in ikr Tiele ck'r 1 )a\is Strasse nachgewiesen ist. Sie ist eine eun-batlie Art des tieferen Wassers, deren obere (Irenze bei etwa kjo ni lies^t, die abiT meist Tiefen von inehr als 300 ni aufsuclit und abwarts die 1300 ni I.inie noch iiberschreitct. Sie ist arktiseii-curytlicrni indein sie gleicherweise constant negatixe wie constant niedrig ])ositive Teniperaturen Ijis etwa + 4" C. ertragt und lebt vorwiegend auf Schlickboden. Styela coriacea (Aid. Hanc). Tcxtfig. 1,5. Vollstandige Literatur. 1848 Cynthia coriacea, Alder & Hancock MS. in .\liUr in: Tr Tynesidc Clnb, v. 1 p. 196. 1549 C.c, E. Forbes in: K. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. 2 p. 375. 1550 C. coreacea [sic!], Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1S49 p. 72. 1851 Ascidia Lovenii, Koren & Danielssen MS in: M. Sars in: Nyt Mag Naturv , i\ i> p. 157. 1S59 Cynthia L., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 64. 1S61 C.L., Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 20O. 1861 C. coriacea, R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., v. 30 p. ly. 1862 C.granulata Alder MS. in: Ansted & R. C. Latham, Chann. Isl., p. 219. 1863 C. g. -j- C. fiolacea. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 163; rOj. 1863 C. coriacea. Alder in: Mennell in: Tr. Tyneside Club, v. 5 IV p. 262. (non 1864 C. coriacea, \V. Stimpson in: P. Ac. Philad., 1864 p. 160). 1865 C.c, Alder in: Xat. Hist. Tr. Northumb . ;•. i I p. 11. 1865 Ascidia Lovenii, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1S64 p. 56. 1867 Cynthia violacea. Alder in: Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 208. 1867 C. placenta, A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, v. i p. 277. 1869 C. Lovenii, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1868 p. 255. 1569 C. coriacea, A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 302. 1870 C. carnea (part.), A. E. Verrill in: .\mer. I. Sci., ser. 2 v. 49 p. 424. 1870 C. placenta. A. (iould (\V. G. Binnej-), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. ig t. 23 f. 322. 1570 C.p., Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. ?i870 C . scabriuscula , M. Sars in: Xyt Mag. Naturv., r. 17 p. 214. 1871 C. carnea (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 1 p. 94 f. 7 — 8. 1872 C.c. (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 ;■. 3 p. 213. 1873 C.c. (part.), A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U.S. Fish Conmi., v. i p. 701 t. i}, p. 248. 1873 C.c. (part.), A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1873 C. rustica (non Linne 1767) Kupff er in: Ber. Komm. D. Meere, . 1905 S. loveni, Bjerkan in: Bergens Mns. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 8. 1906 5./., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., t;. 37 p. 154. 1906 S.I., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., t'. 37 p. 308, 309. 1907 S.I., Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 133, 152, 153. 1907 S. /., Redikorzew in: Zool. Anz., ('.31 p. 521. 1907 S.I., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., ?;. 38 I p. 62. 1907 S. coriacea -\- S. granulata -\- S. violacea -\- S . northumbrica. Alder & Hancock, Brit. Tun . ,■. 2 p. 109 t. 37 f. i — 4 t. 39 f. 2 — 3 t. 41 f. 4 — 5; p. 115 f. 65 — 66 t. 37 f. 8 — g t. 39 f. .1 — o t. 42 f. 10 — II t. 48 f. 12; p. 125 t. 37 f. 16 — 17 t. 39 f. 10 — 12; p. 127 f. 79 — 80 t. 39 f. 17 t. 44 f. 6. 190S S. loveni, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., i. 39 I p. 20, 24. 1908 S.I.. Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 28. 1908 5./., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., r. 25 p. 62. 1909 Caesira violacea -\- Tethyum armatum + 7". cylindrihrme -|- T. granulatuni ~ T. loveni -j- T. northumbncum -\- T. violaccum -|- Dendrodoa aggregata (part), Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordu., ;•. 3 sujjpl. p. 1324; 1358; 1359; 1359, 14S3; 1359; 1359; 1360; 1361. 1909 Styela loveni, Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., r'. 2 III p. 3S3. 1910 S. I., Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., i. 7 P. p. 20. 1911 Tethyum nodi/erum, Ostrouinoff & Pavlenko in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 23 f. i. igii '1 . compressiim, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-P6tersb., v. 16 p. 216 i. 2. 1912 Styela loveni, Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., f. 7 ,P. p. 888. 1912 Tethyum [S.] coriaceum, Hartmeyer in: SB. C-os. I'r. BLrlin, 1911 p. 440. 222 ASCiniACEA 1912 I". [S.] lovfni. llartmcyiT in; Viil. Meildel,. ('.(>,{ 11.267. 1912 T.coriaceum. \ ai\ Naiiit; in: V. Boston Soc, !■. n I. 33 t. 58 f. 8(i — 88 t. 73 f. 164 — 165. 1912 GoniocarfHi pUurnUM -\- 0. coccodes + ('• lovrni -\- G. armala -\- G. granulalii -j- 0. torincca -f- G. northumbricn Ilnntsinaii in : Tr. Cnnad. Inst,, v. 9 p. 113, 131, 1.(5; p. 114. 131 ; p. 131 ; p. 131; p. 131 ; p. 131; p. 131. 1912 Halocynthia tuberculum (?part.). Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. (m- 1912 Goniocarpa coccodes -\- G . granulaia ■\- G . coriacea -\- G . armala. Huntsman in: Cimlr Canad. Hiol . igoii — lo p 154 t. 12 f 8 t. 13 f. I t. iq f. 8 t. 20 f. I ; p. 154. 1912 G. coriacea, Hiitsraann in: Zool. Anz., f. 41 p. 498 f. IIT, \ll. XI!I 3. 1912 Telhyum [Slyela] Loveni f. Kupfferi [p. 110: Kuppjeri], Michael.scn in Mt. .Mus Hainbnri;. .• jfS p 110, 122. 1913 Slyela hemicaespilosa + •S. loveni, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p, 471 t 34 t". 21 — z^; p. 477. 1914 Telhyum loveni. Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., i'. 91 I 2 b p. 24. 1914 Slyela lovenii, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., tf. 23 p. 1105. 1915 S.I., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, y. 7 p. 308, 309, 326, 328, 340. 1915 S. Loveni, Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1914 III p. 68. 1915 Telhyum (S.) loveni, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 i'. 34 ur. i p. 567. 1916 Goniocarpa coriacea, Redikorzew in: Faune Russie, Tini. I ]>. 244 f. 52 — 53 t. 5 f. 13 — 15. 1918 Telhyum [Slyela] coriaccum, Carlsson in: Ark. Zool., v. 11 nr. 20 p. 6. 1921 Slyela loveni, Arnback-Christie-Linde in: Bergens Mus. Aarbok, 1919,20 nr. 20 p. 6. 1921 S. lovenii, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., y. 62 p. 36. 1922 S. loveni, Arnback-Christie-I,inde in: Svenska .-Vk. Handl., f. 63 nr. 2 t. i f. 3 — 4. 1922 S. lovenii, Hartmeyer in: Xorske Selsk. Skr., 1921 ur. 0 p. 11, 44. Geschichte der Art. Die Geschichte von Styela conacea ist seJir verwickelt. Die Art ist nicht weniger als dreizelinmal neu beschrieben worden; dazu kommt nodi eine forma, die \oii der typischen Art abgetrennt WTirde. Nicht zum mindesten ist dies eine Folge der grossen ausseren Variabilitat, die, wenigstens den alteren Autoren, \'eranlassung zur Aufstellung neuer Arten gab. In der alten Literatur bis um die Mitte des vorigen Jalirhunderts wird die Art nachweislich nicht citiert. Zum ersten Male erkennbar beschrieben wurde sie im Jahre 1848 durch Alder & Hancock als Cynthia coriacea nach Exemplaren von Cullercoats. Im Jahre 1851 veroffentlichte M. Sars eine von Koren & Danielssen bei Bergen in grosser Tiefe auf Lima excavata gesammelte, Ascidia Lovenii benannte, aber unbeschriebene Art und ftilirt auf sie eine \'on ihm selbst bei den Lofoten und Tromso vorkommende Art zuriick, die kurz, aber treffend characterisiert ■nnrd. Die Namen coriacea und lovenii sind nebeneinander bis in die jiingste Zeit am haufigsten fiir unsere Art verwandt worden. In einer Liste der Ascidien der Kanal Inseln fiihren Ansted & L,atliam 1862 eine von Alder Cynthia granulata benannte Art als nom. nud. auf. Im nachsten Jahre folgt Alder's Beschreibung. Ausser dem eigentlichen Typen-Fundort Guernsey fiihrt Alder noch eine Reihe anderer Fundorte an; gleich- zeitig beschreibt er noch eine weitere neue Art, Cynthia violacea \-on Anglesey (Menai Straits). Sehr conipli- ciert, aber durch Van Name (1912) geklart, gestaltet sich die Geschichte der Form von der Ostkiiste Nord- amerikas, die mit der von Packard 1867 aus dem St. Lorenz Golf und aus der Bay of Fundy beschriebenen Cynthia placenta beginnt. ^'errill identiiicierte 1870 Packard's C. placenta irrtiimlich mit der von Agassiz 1850 beschriebenen Ascidia carnea, die er fiir die Jugendform der ersteren hielt. Beide Arten haben abei nichts miteinander zu thun, sodass Verrill's Cynthia carnea ein partieUes Sj'nonjm von Agassiz 's und Packard's Art ist. Im Jahre 1879 fiihrte Verrill C. carnea auf die Ascidia tuberculum des Fabricius (1780) zuriick und stellte letztere in seine Gattung Halocynthia, sodass H. tuberculum nunmehr partieUes ASCIDIACEA 223 Synonym der oben genannten beiden Arten wird. Auf die Irrtiiraer, die Kupffer und Traustedt in der Benennung unserer Art unterlaufen sind, ist im Capitel iiber die Geschichte von Styela rustica bereits einge- gangen worden. Kupffer (1873, 1875) verwechselte .S. rustica und S. coriacea miteinander und beschrieb erstere als Cynthia aggregata, letztere als C. rustica, wahrend Traustedt eine noch grdssere Verwirrung anrichtete, sodass bei ihm jede der beiden Arten partielles Synonym der anderen ist. In rascher Folge werden dann weitere neue Arten beschricben: 1885 Styela conica durch Svvederus von Cap Schelagskoj, 1892 Styela armata durch Lacaze-Duthiers & Delage von Roscoff, ausdriicklich als neue, mit keiner anderen Art der Gattung Styela zu identificierende Form bezeichnet, 1896 Styela cylindriformis von Reykjavik durch Bon- nevie. Im Jahre 1893 tat Kiaer den ersten Schritt zur Vereinigung der vielen bis dahin beschriebenen Arten, indem er C. rustica bei Kupffer und 5. aggregata bei Traustedt mit Ascidia Lovenii Kor. Dan. (1851) vereinigte; Hartmeyer folgte ihm darin 1901 und erklarte 1903 auch .S'. conica fiir synonj'm. In der nach- gelassenen Monographic der Britischen Tunicaten Alder & Hancock's (1907) wird eine neue Art, Styela northumbrica beschrieben; ausserdem werden \-on zahlreichen Abbildungen begleitete Beschreibungen von S. coriacea, S. granulata und 5. violacea gegeben, die eine Deutung dieser Arten wesentlich fordern. Im Jahre 1911 werden zwei neue Arten, beide aus dem Japanischen Meer beschrieben: Tethyum nodiferum durch Ostroumoff und Pavlenko aus Peter des Grossen Bay und Tethyum compressum durch Redikorzew aus der Amerika Bucht. Bedeutungsvoll ist das Jahr 1912. Hartmeyer stellt zuniichst die Synonymic zwischen coriacea und lovenii fest; 1912 a erklart er S. granulata ebenfalls fiir synonym und raumt dem Artnamen coriacea als altestem die Prioritat ein. Van Name folgt Hartmeyer und halt auch T. compressum fiir eine nahe verwandte Art. Michaelsen trennt eine Form aus dem Skagerak und der Beltsee als f. kupfferi ab. Huntsman endlich spaltet die Gattung Goniocarpa von Styela ab und erhebt zu ihrem Typus G. lovenii (nach der Diagnose von Hartmeyer 1903) ; gleichzeitig beschreibt er eine neue Art, G. coccodes von British Columbia. In einer Arbeit aus demselben Jahre (1912 b) lasst er an Stelle des Artnamens lovenii den Nam en coriacea treten und bezeichnet G. granulata, G. northumbrica, G. armata, G. placenta, G. lovenii und G. coc- codes als wahrscheinliche Synonyme. Im Jahre 1913 beschreibt Ritter von der califomischen Kiiste und aus dem Bering Meer eine neue Art, Styela hemicaespitosa . Hartmeyer stellt 1915 a auf Gnuid der nach- untersuchten Originale die Identitat von 5. coriacea, S. granulata, S. violacea und S. northumbrica mit .S. lo- venii endgliltig fest. Im Jahre 1916 vereinigt Redikorzew sein Tethyum compressum mit G. coriacea und fiihrt T. nodijerum und 5. hemicaespitosa als fragliche Synonyme auf, deren Identitat mit G. coriacea ihm aber in beiden Fallen nahezu gesichert erscheint. Fundangabe. Kxp. »Ingolf«: ohne Stat. 9. VII. 95. Hafen von Holsteinsborg. i Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: 70°36' N. 22°3i' W., Hurr\^ Inlet. Soren Jensen leg. 7. VIII. 00. 3 Exemplare. I\xp. wMichael Sars«: Stat. 64. 26. VII. 02. 6i"io' N. ^°^b' W., s. 6. I'ar Oer, 290 m, wahrscheinlich ca. + 5° bis + 7^^ C, Sand und Steine. i Exemplar. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. zoot. i Eixemplar. Nordgronland : Cap York, Thule. Freuchen leg. 1914. i Exemplar. 224 ASCIDIACEA VVestgronlaiul : Hisko l-"joni. Traustcdt lo^. 4. \'II. iStu. 13 Ivxoiiiplare. Jakohshavii, Bredebugt. Traustedt leg. VIII. <)2. i.] Ivxeiniilarc. Kgedesuiindc. Olrik leg. 1 I'Aemplar. — ZiiniiKr k-g. i Ivxemplai. — Traustedt leg. 1892. 12 Ivxemplare. Holsteinsborg. Traustedt leg. 1892. 2 Exemplare. Island: Steeustnip leg. i Mxemiilar. Omindar Fjord, hundbeck leg. 1895. 34 Exemplare. Dyra Fjord, 22 Fad. Lundbeck leg. i. X. 92. i Exemplar. Fiir (V-r: Sandvaag (Vaago), 5 — 20 Fad. Steenstrup leg. 3 Exemplare [bestiniint \on Traustedt 1880 als S. rustica]. Vaag Fjord (z\v. Vaago und Stromo). H. Jonsson leg. 2. XII. ijS. z l'".xciu])larc. Skaale Fjord (Ostero), 4 — 10 I"ad. H. Jonsson leg. 27. X. 97. i I';xeni]j]ar. Trangisvaag (Sydero). Fjeldstrup leg. 21. IX. ^j. i Exemplar. — 4 — o m. Strubberg leg. 28. ^^ 13. 5 Exemplare. Sund und Beltsee: Hellebaek, 10 — 14 Fad. lAitken leg. K) Exemplare fFundort erwahnt von Transtedt 1893]- Strib. Traustedt leg. 1879. i Exemplar. n. Hammeren (Boniholm), 34 Fad. Olrik leg. 1871. 3 Exemplare. [Fundort erwahnt von Traustedt 1893 j. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Grosse Insel, 8o°i5' N. 30° O., 95 m, gelber Schlick, viele Steine. Exp. »Helgoland« St. ^yj. Romer & Schau- dinn leg. 8. VIII. 98. i Exemplar. Aus der Berliner Sammlung hat mir \'ergleichsmaterial vorgelegen aus der Bay of Fundy, von Westgronland, von West- und Ostspitzbergen, von Konig Karls Land, aus dem Weissen Meer, von Tromso, aus dem siidlichen Norwegen, von den Far Oer, von Island, von Guernsey (Type von C. granulata Aid.), Cullercoats (Type von C. coriacea Aid. Hanc), ^•on zalilreichen Punkten in der Nordsee, im Skagerak, Kattegat und in der Beltsee, endlich von British Columbia (Cotype von G. coccodes Huntsm.) und von Nieder-Cali- fomien (CotyjDe von 5. hemicaespitosa W. E. Ritt). Unter dem auf den i)Poseidon«-Terminfahrtcn und den Helgolander Fischereifahrten gesamnielten Material ist die Art von vielen noch nicht veroffentlichten Fundstellen in der Nordsee, dem Kattegat und der Beltsee vertreten, von denen einige fiir das \'erbreitungsbild wichtige Punkte in die Liste der Fundorte und die Karte aufgenommen sind. Beschreibung. Die innere Organisation wird von vielen Autoren in eingehender Weise behandelt; insbesondere sei auf Van Name (1912) verwiesen. Die Art darf heute als geniigend bekannt und scharf um- schrieben gelten. Auf die grosse aussere \'ariabilitat wird von alien Forschem, die sich in neuerer Zeit mit .S'. coriacea beschaftigt haben, in gebiihrender Weise hingewiesen. Diese \'ariabilitat kommt vomehmlich in der Kcirper- form selbst zum Ausdruck. Die neuere Literatur bringt hier alles Wis.senswerte, soda.ss nur einige all- ASCIDIACEA 225 genieiuc und erganzende Bemerkuiigen notwendig sind. Icli verweise besonders auf Hartmeyer (1903), der die verschiedenen Formtypen zusammenstellt ; auch auf Arnback-Christie-Linde. Die Korperform lasst sich auf zwei Haupttypen zuriickfliliren, die al)er nicht unverraittelt nebeneinander stehen, sondern durch mannigfache tjbergange verbunden sind. Der eine TyjDUS wird durch einen stark abgefiachten, mil breiter Basalflache auf dem Substrat angewachsenen Korper mit ovaler, seltener nahezu kreisrunder Umriss- linie reprasentiert ; der Rand des Mantels breitet sich vielfach saumartig iiber die eigentliche Korperbasis hinaus auf dem Substrat aus. Das andere Extrem wird von einem oft ziemlich schlanken, mehr oder weniger aufrecht cylindrisclien oder auch langlich eiformigen Korper dargestellt, der entsprechend der verkiirzten Dorsoventralachse niit relativ kleiner Basalflache dem Substrat aufsitzt. Beide Extreme sind verbunden durch Zwischenstufen, die \-on der kuppelartig oder halbkugelig gewolbten Form iiber die stumpf-kegelfor- mige oder Pyramidenforni zum aufrecht zylindrischen Typus fiihren. Sehr selten scheint der Korper stiel- artig verjungt zu sein. Ich habe ein solches Tier 1903 von Spitzbergen und 1921 aus dem Nordre Strom Fjord erwahnt. Jetzt fand ich noch ein Exemplar von der Grossen Insel, dessen Korper in einen breiten, abgeflachten, stielartigen Anhang auslauft. Der Korper misst 13 : 7 mm, der Stielanhang 15 : 6 mm; letzterer ist an seinem Ende ebenso breit, wie an seiner Ursprungsstelle. Auch Siyela northumbrica Aid. Hanc. (1907, t. 39 f. 17) ist ein solches Stiick mit stielartig verlangerter Basis. Die Gesamtlange betragt hier 26 mm, wovon aber etwa die Halfte auf den Stiel entfallt. Die Frage liegt nahe, ob eine bestimmte Korperform von gewissen okolo- gischen Factoren abhangig ist und damit im Zusammenhang vielleicht in einzelnen Verbreitungsgebieten ausschliessUch vorkommt oder wenigstens vorherrschend ist. Im nordlichen Norwegen scheint nach Bjer- kan (1908) die abgeflachte Form an stromstarkeren, die aufrechte an stromstiUeren Fundstellen vorzukom- men. Arnback-Christie-Iyinde (1922) hat unter ihrem grossen Material keine Belege fur die allgemeine Giiltigkeit dieser Annahme innerhalb des ganzen Verbreitungsgebietes gefunden. Auch ich habe nicht diesen Eindruck von meinem Material gewonnen. Schon die Tatsache spricht dagegen, dass aus manchen Fund- gebieten, z. B. dem Kattegat, und zwar von derselben Localitat, eine Serie nahezu aUer verschiedenen Korper- formen mir vorliegt. Immerhin scheinen in einzelnen Gebieten doch gewisse Korperformen zum mindesten stark zu iibervviegen, ein Umstand, der kauni als zufalliges Sanmielergebnis zu bewerten ist. Ich will hier einige Angaben zu dieser Frage, vornehmlich auf Grund meines Materials, folgen lassen, ohne aber Schliisse allgemeiner Art daraus zu ziehen. Die Mehrzahl der westgronlandischen Exemplare ist abgeflacht, teilweise sogar sehr stark, sodass sie an die entsprechende Form von Dcndrodoa grossularia erinnern, sich aber in der Regel durch die etwas rauhere Oberflache unterscheiden ; auch gewolbte Exemplare kommen vor, wahrend halbkugehge Stiicke schon seltener sind, langlich eiformige oder cyhndrische niemals beobachtet wurden. Von Island habe ich ebenfalls nur mehr oder weniger flache Exemplare gesehen; ebenso aus dem Trondhjera Fjord. Auch im Weissen Meer ist die flache Form nicht selten, doch konmien auch andere Formen vor. Umgekehrt scheinen die ganz abgeflachten Individuen im Spitzbergengebiet zu fehlen, wo im iibrigen eine grosse Varia- biUtat in der Korperform herrscht. Aus dem Sibirischen Eismeer haben Redikorzew (1908 a) nur stumpf- kegelfcirmige Exemplare vorgelegen. Alle Formtypen kommen im Kattegat und in der Beltsee vor, doch scheint mir die aufrecht cyhndrische bis eiformige Form hier haufiger zu sein, wie in irgend einem anderen Gebiet, wenn auch die mehr oder weniger halbkugelige bis sturfipf-kegelformige Form zalilenmassig vielleicht The iDgolf-ExpedilioD. II. 6. 29 226 ASCIDIACEA iiberwiegt. In der Nordsec schciueii ganz llacho Ivxcmplaic iiiclil vorzukomincu ; audi in clcu hiitisclicii Go- wiissem und im Kanalgebiet scheint das gleiche der Fall zu sein. Die Mehrzahl der Exemplare aus diesen Gebicteu gehoren der inehr oder wenigcr kegelforniigcn his aiifrechten Form an. An der Westkiiste Nord- amerikas kommt nacli Iluiilsnian (1912 a) iiinl Rittci (1913) die Hache uiul die aufrechte Koiiu vor. Aruback-Christie-Iyinde findct dass die flache Form die Iiiiufigere zu sein sclicint. Die gcnaiiute Autorin hat femer beobachtet, dass Exemplare, die auf anderen Ascidien angesiedelt sind, meist deni schlanken Typus angehoren. Im Gegensatz dazu habe ich auf anderen Ascidien meist ganz flaclie Individuen gefunden. Ebenso kann ich nicht behaupten, dass die flache Form ganz allgemein haufiger ist. Beide Formtypen sind mindestens gleicli haufig, ich habe sogar den Eindruck, dass die ausgesprochen flache Form numerisch hinter der auf- rechten Form aller Grade zuriicksteht, und zwar, wie es scheint, besonders im borealen Teil des Verbreitungs- gebietes. Was die Grosse anbetrifft, so lassen sicli die vou den beiden Haupttypen gewonnenen Zahlen nicht ohne weiteres miteinander vergleichen. Bei der flachen Form sind die Korpermasse durch die ausgebreitete Basalflaclie und die verkiirzte Basoapicalachse stark verschoben im Vergleich mit der aufrechten Form. Man wird beide Formen am besten getrennt betrachten. In der Regel beziehen sich die Angaben auf Maximal- grossen. Unter den abgeflachten Exemplaren habe ich ein Stiick aus dem Disko Fjord mit einer kreisrunden Basalflache von 26 mm Durclimesser gesehen bei einer Hohe von nur 5 mm. Das grosste abgeflachte Tier aus dem Grossen Belt hat bei einer Hohe von 7 mm eine Basalflache von 22 : 14 mm. Auch bei den mehr halbkugeligen oder kegelformigen Exemplaren mit langerer Basoapicalachse ist die Basalflache meist sehr gross. Als Beispiel nenne ich ein Exemplar von Jakobshavn, Basalflache 24 : 18 ram, Hohe 12 mm, sowie ein ungewohnHch grosses Exemplar von ebendaher, entsprechend 24 : 20, 20 mm. Auch im Sund kommen Exemplare von ahnhchen Dimensionen vor: 19 ; 14, 11 mm; 22 : 20, 14 mm. Die grossten ostamerikanischen Individuen haben nach Van Name (1912) eine Basalflache von 20: 15 mm bei einer Hohe von 9 mm; sie sind also ziemUch flach. Die flache Form von Nieder-Califomien hat im Maximum einen grossten basalen Durchmesser von 20 mm, eine Hohe von 12 mm. Ein besonders grosses, mehr rundliches Exemplar liegt mir aus dem Cumberland Golf vor, das basoapical und dorsoventral je 20 mm misst, ein anderes von der Danen Insel, mehr stumpf-kegelformig, misst basoapical 20 mm, wahrend der grosste Durchmesser 22 mm betragt. Ein Stiick aus der Nordsee hat eine ganz abweichende, quer-ovale Gestalt und ist mit einer ganz Ideinen Partie der Basalflache an einer Muschelschale befestigt. Es ahnelt in der Form fast einer Molgnla. Es misst basoapical 21 mm, dorsoventral (Korpermitte) 30 mm. Ein anderes aus dem Skagerak (n. vv. Hanst- holm) ist \-on stumpf-kegelformiger Gestalt, misst basoapical 31 mm, wahrend der grosste Durchmesser der Basis 25 mm betragt. Diese beiden Stucke sind die beiden grossten Individuen, die mir von S. coriacea zu Gesicht gekommen sind. Die Type von C. coriacea von Cullercoats ist 13 mm hoch bei einer Basalflaclie von 19 : 12 mm. Die cj'hndrischen und langUch-eiformigen Exemplare aus dem Kattegat und der Beltsee erreichen ihr Maximum schon bei 12 — 15 mm; in der Kieler Bucht hat Michaelsen (1908) vollig geschlechtsreife Tiere von nur 7 mm festgestellt. Die aufrechten Exemplare von Nieder-CaUfomien messen nach Ritter 15 : 12 mm. Besonders grosse Exemplare treten innerhalb des ganzen Verbreitungsgebietes auf; mir haben solche vorgelegen aus dem Cumberland Golf, ^•on Westgronland, \'on der Danen Insel, aus dem Skagerak ASCIDIACEA 227 und der Nordsee. Es bestelien kcine wesentliclieii Unterschiede in der Grosse zwischen den arktischen und den borealen Exemplaren ; nur im Kattegat und in der Beltsee macht sich eine gewisse Abnalmie der Korper- grosse bemerkbar, die sich aber in sehr engen Grenzen halt und auch nicht die Gesamtheit der Individuen unifasst. Die Beschaffenheit der Oberflache ist gleichfalls sehr variabel. Aucli hieriiber enthalt die Literatur zahlreiche Angaben. Glatte oder nahezu glatte Exemplare, auch solche mit nur niassig starker Runzelung sind nicht allzu hiiutig. Ich habe sie mehrfach unter Individuen aus dem Kattegat und der Beltsee gefunden. Meist ist die Oberflache mit knotchenartigen Verdickungen und Runzeln versehen, die alle Grade der Aus- bildung zeigen. Besondere Erwahnung verdienen die eigentiimlichen zottenartigen bis fingerfonnigen An- hange des Cellulosemantels, die ich zuerst bei Exemplaren von Spitzbergen beschrieb. Sie sind aber nicht etwa characteristich fiir die Spitzbergenform, sondem sind bei Individuen von den verschiedensten Fund- stellen beobachtet worden, z. B. von Westgronland, aus dem Kattegat, aus der Nordsee, aus dem Sibirischen Eismeer und von CaHfomien. Diese Anhange bedecken entweder die ganze Oberflache oder sie sind nur auf der hinteren Korperhalfte entwickelt, wahrend die vordere Korperpartie mehr oder weniger stark gerunzelt ist. Arnback-Christie-Iyinde (1922 t. i f. 4) bildet ein solches Exemplar ab, dessen hintere Korperhalfte aufgetrieben und dicht mit iingerformigen Fortsatzen besetzt ist, wahrend das ^'erjungte Vorderende wie eine Kappe dem tibrigen Korper aufsitzt. Ganz ahnliche Exemplare haben mir ebenfalls von West- und auch von Ostspitzbergen vorgelegen. Meist sind die Tiere frei von Fremdkorpern ; doch kommen gelegentlich auch Exemplare vor, die voUig mit Sand incrustiert sind. Solche Exemplare fand ich z. B. im Nordre Strom Fjord, die mit Molgula complanata aggregiert ausserlich nicht von dieser Art zu unterscheiden waren. Systematischen Bemerkungen. ^\ls altester giiltiger Artname kommt nur der Name coriacea in Betracht. Meine friiher (1915 a p. 326) zu Gunsten des haufiger in der Literatur verwandten Namens lovenii vertretene Ansicht lasst sich nicht aufrecht halten. Der Name coriacea ist zwar in der Gattung Cynthia praeoccupiert, indem Gervais (1840) eine irrtiimlich mit Tethyum coriaceum .... Bohadsch identificierte, tatsachlich mit Microcosmus sulcatus (Coq.) identische Art als Cynthia coriacea auffiihrt, nicht aber in der Gattung Styela, in die Alder & Hancock's Art spater gestellt wurde, sodass der Artname Styela coriacea durchaus zu Recht besteht und Prioritat besitzt. Stimpson hat 1864 nochmals eine Cynthia coriacea be- schrieben, die mit Cnemidocarpa finmarkiensis (Kiaer) identisch ist. Die von Sars 1870 von Drobak neu beschriebene Cynthia scahriuscula ist von Kiaer (1893) als Syno- nym von Polycarpa pomaria gedeutet worden. Sars selbst hat seine neue Art als eine nahe Verwandte von Alder's Cynthia granulata bezeichnet. Auch diese Art halt Kiaer fiir synonym mit P. pomaria. C. granulata ist inzwischen als Synonym von Styela coriacea erkannt worden und die Beschreibung von Sars passt meines Erachtens auch viel besser auf S. coriacea, als auf P. pomaria. Ich ordne deshalb C. scahriuscula der 5. coriacea als wahrscheinliches Synonym zu. Sars scheint mit seiner Ansicht, in C. scahriuscula eine Verwandte von C. granulata {— S. coriacea) zu selien, somit das Richtige getroffen zu haben. Van Name (1912 p. 560) citiert: 1870 Cynthia placenta (part.) VerriU . . . .; dieses Citat muss jedoch Cynthia carnea (part.) lauten, denn Verrill sagt: »C. placenta Packard is the same as Ascidia carnea (Ag.), and is a true Cynthiaa. Er lasst also den alteren Namen carnea an Stelle des jiingeren Namens placenta treten, wie er es in einem Citat aus dem Jahre 1871 ganz eindeutig tut, indem er die Art Cynthia carnea nennt, als 29* 228 ASCIDIACEA Synonyiii ilir ahor das Citat aus dcm Jalire US70 in tk-r I'ovui Cynthia pUicciiln (pars) ziioidiict. Olkiihar niuiint \'an Name auf dieses Citat Bezug. Trotzdein l)k>il)t (Uis Citat in diesci i'urni incorrect. Whiteaves citiert 1873 und 1S74 cine von Vcrrill als Cynthia carnca bestimmte Art ans (k'ln St. Lorenz Golf. Diese Citate fehlen bei Van Name, iqoi ncnnt W]iitea\-cs dieselbe Art Halocynthia liihci- culiim. Dieses Citat findet sich bei\'anNanic und /.war als ])arlicl!cs Synonym Non .V. coriacca und 1). cainca, sodass idi die alteren Citate \'on Whitea\es cntsiirccliend hehandie. Die \oi! Collin 18S4 als Stycln aggregata aus dcni I^inifjord crwiihnte Art diirftc vohl S. coriacca entspreclien. Die von Herdman 1891 iu seiner Revised Classification als Stycla aggregata O. F. M., N. W. Hur., aufgefiihrte Art wird am besten als partielles Synonym von S. coriacea und Dendrodoa aggregata angesehen ; nni Stolonica socialis kann es sich niclit handeln, da laut Bestimmungsschliissel alle Falten typisch entwickelt sind. Die beiden amerikanischen Arten, die \'errill 1S70 als Cynthia carnca zusammenfasste, spater (1879) Halocynthia ttiberculum benannte, werdcn von Hartnieyer 1903 (und 1909) der Dendrodoa aggregata zugeordnet auf Gruud einiger ihm von Met calf iibersandter, als C. carnea Verrill bestimmter Stiickc, die sich als D. aggregata herausstellten. D. aggregata bei Hartnieyer 1903 muss daher, nachdeni Van Name V^errill's C. carnea aufgeklart hat, als partielles Synonym zu 5. coriacea gestellt werden. Tethyum nodiferum, 191 1 von Ostroumoff und Pavlenko beschrieben, ist wohl sicher synonym mit S. coriacea, die an einer unmittelbar benachbarten Fundstelle nachgewiesen ist. Redikorzew (1916) halt diese Sj'nonymie ebeufalls fiir sehr wahrscheinlich, wenn er sie auch an der in Schnitte zerlegten Type nicht sicher feststellen konnte. Die von Michaelsen (1912) als f. kupffcri vornelimlicli auf Grund der Zahl der Langsgefasse auf den Falten von der Stammform abgetrennte Form aus dem Kattegat und der Beltsee scheint besser mit der f. typica wieder vereinigt zu werden. Ein Vergleich mit den Angaben von Redikorzew (1916) und Van Name (1912) iiber die Zahl der Langsgefasse zeigt, dass die von Michaelsen gefundenen Werte bei seinen an sich kleinen Exemplaren auch in anderen Gebieten bei etwa gleich grossen Individuen wiederkehren, vvalirend sie bei grosseren Exemplaren erheblicli holier sind und nocli iiber die von mir (1903) mitgeteilten Werte hinausgehen. In der Zalil der Langsgefasse kommt also lediglicli die Grosse der Tiere zum Ausdruck, und da die Exemplare aus dem Kattegat und der Beltsee meist ziemlich klein bleiben, ist auch die Zahl threr Langsgefasse geringer, als bei grosseren Exemplaren aus anderen Gebieten. Die Identitat der von Ritter 1913 beschriebenen 5. hemicaespitosa mit 5. coriacea halt Redikorzew fiir nahezu sicher. Mir standen einige Cotypen dieser Art zur Verfiigung, deren Nachuntersuchung kaum einen Zweifel an ihrer Zugehorigkeit zu 5. coriacea zulasst. Icli vereinige die Art deshalb mit 5. coriacca. Horizontale Verbreitung. Arktische uud boreoarktische Region. Arktisches Xordamerika: Baffins Land (Ostkiiste) : Cumberland Golf, 36 m (Hartmeyer 1903). Ostkiiste von Nordamerika: Belle Isle Strasse, 72 m (Packard 1867). — Labrador: Henley Harbour, 18 — 36 m; Chateau Har- bour, 27 m (Packard 1867). — St. Lorenz GoU : Gaspe Bay (Stafford 1912) ; s. s. 6. Bonaventure Island, 90 m (Whiteaves 1901); zw. Pictou Island u. Cap Bear (Whiteaves 1874, 1901). — Neu Fundland: Westabfall der Banke, 44^35' N. ASCIDIACEA 229 57°i3'3o" W., 270 in; Siidabfall der Bankc, ^f^' N. 5o°45' W., 115 m u. 45°29' N. 55°24' W., 120 111 (-)- 1,11° C.) (Van Name 1912). — Neu Schottland: 6. Cap Sable, 43°34' N. 63°56'3o" W., 241 m (-(- 6.44° C.) (Van Name 1912). — Bay of Fundy: (Packard 1867, Venill 1870, Van Name 1912) ; Ebbegrenze bis 196 m (Verrill & Smith 1873). — Passamaquoddy Bay: St. Andrews, tieferes Wasser (Huntsman 19:2). — Eastport: Hafen, Ebbegrenze, 18 — 90 m; vor East Quoddy Light, 144 m; Lubec (bei Eastport), South Bay, 18 — 27 m (Verrill 1871). — Grand Manan, 27 — 36 m (Verrill 1871). — Campo Bello Island, vor Head Harbour, 180 — 216 m (Verrill 1871). — Casco Bay, 14 — 54 m (V'errill 1874, 1874 a), 18 — 72 ni (Verrill & Smith 1873); vor der Casco Bay: 90 — 171 (108 — 270) m (Verrill 1874, :874 a); Cashe's Ledge, 93 — 162 m (Verrill 1874), 42°53'3o" N. 68°53'3o" W., 72 m (+ 6.11° C), 42°52'3o" N. 68°54' W., 54 m (+7.78°C.) (Van Name 1912). — Cape Ann: vor Baker's Island, 6. Salem, 47 m; vor Cape Ann, 42°28' N. 7o''3i' W., 50 m (\'au Name 1912). — Massachusetts Bay: Hafen von Salem, Halfway Rock, 52 ra (Verrill 1874 b). (Sronland: ohne nahere Angabe (Hartmeyer 1903). — Westgronland : Cap York (neue Angabe) ; Proven, 29^72 m (Arnback 1922); Disko Bay, 77 m (Hartmeyer 1903); Disko Fjord; Jakobshavn, Bredebugt; Egedesminde (neue Angaben); Nordre Strom Fjord, 21 — 95 m ( — 1.2° bis -j- 0.5° C.) (Hartmeyer 1921); Holsteinsborg (neue Angabe, »IngoIf«) ; Kvane Fjord, 84 m (+ 2° bis + 2.4° C); Brede Fjord, 20—30, 29— ioo(?) qj (+ 0.5° C. bis + 1° C.) (Hartmeyer 1921). — Ost- gronland: Hurry Inlet, 70°36' N. 22°3i' W. (Ostgronland-Exp. 1898 — 00); s. 6. Clavering Insel, 74°io' N. 20°8' W., 25 — 40 m (Arnback 1922). Wcstfinmarken: Lofoten, 54 m (Sars 1851); Tromso, 54 m (Sars 1851, Hartmeyer 1903, 1912); Tromso Sund, 25 — 45 m; Lyngen Fjord, 40 m (Bjerkan 1908). Ostf inniarken: Osterbotten, Porsanger Fjord, 90 — 100 m ( — 1.15° C. in 90 m) (Bjerkan 1905); KjoUe Fjord, 45 — 60 m; Kongs Fjord, 21 — 45 m; Sydvaranger, 80 m (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: Westspitzbergen : Eis Fjord: Green Harbour, 140 m (-|- 1.1° C.) (Bjerkan 1905), 72 — 81 m (Arnback 1922); Advent Bay, 18 — 27 m (Arnback 1922). — Kings Bay (Redikorzew 1916). — Nordwestspitzbergen : Danen Insel, 30 m (Hartmeyer 1903); Danen Gatt, 36m; Hackluyts Headland, 21 — 54m; Amsterdam Insel, 36, 45m; Norweger Inseln, 27 — 45 m (Arnback 1922). — Nordspitzbergen : Mossel Bay, 14 — 21m; Treurenberg Ba)^ 36 m (Arnback 1922). — Konig Karls Land: Jena Insel, 75 m (Hartmeyer 1903). — Grosse Insel, 95 m (»Helgoland«). — Ostspitzbergen : Siid Waygat Inseln, 54, 108 — 144 m (Arnback 1922); Bismarck Strasse (Siidosteingang), 35 m; W. Thymen Strasse, in der Mitte, 38 m (Hartmeyer 1903); Deevie Bay zw. Whales Point u. Konig Ludwig Inseln, 21 — 23 m (Hartmeyer 1899 a). Muruian Kiiste: Kola Fjord, 14 — 198 (36 — 90) m (Derjugin 1906, 1915, Redikorzew 1908, 1916), 171 — 180 m (Arnback 1922); Sieben Inseln, 90 — 99 m; Ladigino, 126 m; Lumbowski Inseln, 27 — 29m (Arnback 1922). W'cisses Meer: am Eingang, 65 m (Hartmeyer 1903); Kandalakscha Golf: Kowda; Insel Keret, 25 m (Redikorzew 1916); Insel Ssrednij, 13 m (Redikorzew 1907). — vor der Miindung des Kem, 27.5 m (Redikorzew 1916); Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf, 1.8 — 27 m; Sajatzki Inseln, 36 — 45 m; Dolgaja Guba, Insel Solowetzk, 14 — 21 m (Hartmeyer 1903, Redikorzew 1906 a, 1916). — Onega Bay, 9, 10, 14, 27.5 m; Dwina Bay, 22 m (Redikorzew 1916); Miindung des Mesen, 13 m (Redikorzew 1907); centraler Teil des Weissen Meeres, 65°5i' N. 35°58' O., 263 m (Redikorzew 1916). Barents Meer: Banke im N. von Cap Kanin, 89 m ( — 0.29° C. in 88 m, 34.67 %o S.), 104 m ( — 0.5° C. in 90 m, 34.61 "/oo S) (Redi- korzew 1907); bei Kolgujew, 56 m (-)- i.o'' in 50 ra, 33.53 °/oo S-). 65 m ( — 1.5° C. in 63 m, 34.20 "/oj S.) ; Tscheschkaja Bay, 33 m (-(- 6.8° C. in 30 m, 33.60 %jS.) (Redikorzew 1907); ostlicher Teil des Barents Meeres, 75 m, 79 — 78.5 ni (+ 0.2° C. in 75 m, 3451 VooS), iiom (— 0.62° C. in loom, 34-74 %oS.), 13311 (+ o-5° C. in 128 m, 34-74 %oS.), 308 m ( — 1.1° C. in 300 m) (Redikorzew 1907, 1916) ; w. Nowaja Semlja, 75°2o'5" N. 46°4o' O., 270 ra ( — 0.1° C.) (Hart- raeyer 1903). Nowaja Semlja: Kostin Schar, 10 — 15 m (-[- i.i°C. in 16 m, 33.87%oS.) (Redikorzew 1916). Karisches Meer: Karische Strasse, 65 m (+ 0.96° C. in 62 m, 34.14 %oS) (Redikorzew 1907). Sibirisches Eismeer: Westl. Tajmyr Halbinsel, 76°8' N. 92°2o' O., 72 m (Arnback 1922); Insel Bonnevie. 76°8' N. 95°6'3o" O., 20 m (Redikorzew 1908 a); Aktinia Bay, 76°i8' N. 95°3o' O., 9 — 18 m; Neusibirische Inseln, s. 6. Ljachow Insel. 14 m (Arnback 1922); n. Neusibirische Inseln, 77°2o'3o" N. I38°47' O., 38 m; Bennett Insel, 76''37' N. ny°2y' O., 45.5 m (Redikorzew 1908 a); Cap Schelagskoj, 21 m (Swederus 1885). Bering Meer: n. Unalaschka, Fuchs Inseln, 54°i'4o" N. i66°48'5o" W., 630 m; Bristol Bay, 54°36'3o" N. i66°54' W., 405 m (Ritter 1913). Halbinsel Alaska (Siidkiiste) : Big Koniuji I., Shumagin Islands, 11 — 36 m (Ritter 1913). J apanisches Meer: Amerika Bucht (Redikorzew 1911 c, 1916) ; Peter des Grossen Bay, Bucht Goldeues Horn (Ostroumoff &. Pav- lenko 191 1). 230 ASCiniACEA Horciilr unci Imrrolusi t niiisohc Ucf;ion. Island: Wcstkiistc: Onuudar I'joitl; Dyrn Tjoril, .<>> 111 (iiciii' Aii)(a1>eii). Fir Ocr: Sandvaag, Vaogo, ij-^dm; Vaag I'jiml. 7.\v. Vnago u. Strcimo; Tniiigisvuun, Syiltro, ^ -<) m (none AiiKubeii) ; Nolsii, CO. iSoni (Ilartmcyrr 1912 a); Sknnli- I'jonl, fistcro, 7 i.s in (noiii- Aiij-abc); s. 6. l-'iir Ocr, 6i"io' N. 5°46' W., 2<)o in (»nhrschoinlii-li ca. -f S" l>is -j- 7" t) (•Michael Sars«). \\y villi- Thomson Kmkcn: Wcstabhani;. fM>''ii'N. (i"55' W.. .(20 in (-|- 7.59° C. in 425111) (Bjcrkan 1905). Shetland: Uouric Voe (Nonuan 1867). Hcbriden: (Alder 1867, Hartnicyer 1913 a). Irland: Westkiistc: Hlackscxl Bay (Hartmcycr I9i5d); Birtcrbuy Bay (llartiiuycr 19153). Wcstkiistc von Schottland: I-irth of Clyde, 162 in (Hartineyer 19153). Irische See: Isle of Man (Alder 1863). Westkiistc von Kngland: Anglesey. Mcnai Str.iits (.Mder 1863). Unglischcr Kanal: Siidkii.stc von ICiigland: I'almouth (Cocks 1850); Lulworth Cove (Alder 1863).— Kanal Inscln: Cncrnscy (.'Vlder 1863); Jersey; Sark (Kochler 1885, 1886). — Nordkiiste von Frankreich: Ro.scoff (Lacaze-Duthiers & Delage 1892). Xordsee: Ostkiiste von Scliottland nnd England: Kiistc von Northumberland und Durham (Alder 1863); CuIIercoats (Alder & Han- cock 1848) ; Whitburn; Seaham Harbour (Alder & Hancock 1907). — Ceutrale Nordsee: 58°7' N. 2°49'5" O., 87 m (Hclgol. Fischereifahrt) ; Oro.sse Fischer Bank, 65 m (+6.9° in 63 m), 77 m (-)- 6.7° C. in 75 ni); Siidliche Schlick Bank, 53 m (-j-7.9°C.); n. Dogger Bank, 77 m (-f-7.i°C.) (Bjerkan 1905); Fladeii r.ruml. 92111; Nordliche Schlick Bank, 64 m (Helgolander Fischereifalirt) ; Dogger Bank (Alder 1865). Skagerak: n. 6. Hanstholm, 57°38' X. 8''57' O., 56 m {-{- 8.4° C.) (Bjerkan 1905); n. \v. Hanstholm, Abfall zur Norwegischeu Rinnc, 2lom (»Poseidon«-Terminfahrt) ; Kiiste von Bohuslau: Koster; Koster Fjord. 45 m; Dyngo, 14 m; Vaderoarna, 18 — 108 ni; Gullmar Fjord (Humlesacken, 108111; Flatholnien; GSso, 25, 45 m; Pittlehufvud, 30 — 35 m; Kristineberg ; Te- ganeberg, ca. 2oni; Bomo, ca. 60 in) (Mich3elseit 1912, C3rlssou 1918, Arnback 1922). Kattegat: Torboskar — Skagen, 39 m (Arnback 1922); Frederikshavn (Traustedt 1893); Limfjord (Collin 1884); KuUen (Arnback 1922). Sund: Snekkersten (Trsustedt 1893); Hellebaek. 18 — 25 m (Liitken iSC)!, Traustedt 1893); Landskrona — Malmo, 11 — 16 m; Gryt- skarspricken — Skaudden, 18111 (Arnback 1922). Beltsee: Samso (Traustedt i88o); Grosser Belt: Romso (Hartmeyer 1903); zw. Sprogti und Kor.s6r, 39 — 57 m (Kupfler 1875); zw. Fiinen u. Vresen (Traustedt 1880). — Svendborg Sund; Fakkebjerg (Langeland) ; Kleiner Belt: (Traustedt 1S93); Strib (neue Angabe); Middelfart Sund, 18 m (Traustedt 1880). — Als Sund; Horup Haff; Flensburger Fohrde (Kupffer 1873, 1875); Kieler Bucht (Kupffer 1875, Michaelsen 1912); Kiel, 5.5 — 9m (Kupfler 1873); Stoller Grimd, 5.5 — 9m (Kupffer 1873); zw. Stoller Grund u. Biilk (»Poseidon«-Tenninfalirt) ; Hohwachter Bucht (Michaelsen 1912); Travemiinder Bucht, bis 21 m (Lenz 1875); Darsser Ort, Kadetrinne, 27 m (Kupffer 1873); s. Falster, 28 m (^Poseidowc-Terminf ahrt) ; w. Bomholm, 49 m (Arnback 1922); n. Hammeren (Bomholm), 61 m (neue Angabe). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Hardanger Fjord: Samlen Fjord, 504 m (Arnback 1921). — Bergen: in grosser Tiefe (Sars 1851); Oster Fjord, 40 — 150 m; By Fjord, 130 — 150 m (Hartmeyer igoi); Alvaerstrommen (Kiikeuthal & Weissen- bom 1886); Rado Fjord (Hartmey-er 1922 a). — Froy Fjord, bei Ilso (Hartmeyer 1922 a); Trondhjem Fjord: Galgenes, ca. 100 m (Hartmeyer 1922 a); vor Roberg, ca. 300 m (Hartmeyer 1912 a); Skam Sund, 150 — 200 m (Arndt 1914). Westkiiste von Nordamerika: British Columbia: Prince Rupert; China Hat; Inionym erklart. Hartnicyer erkannte 1912 diese Synonymic an und \ereinigte iiberdies die niediterran- ostatlantisclie Form mit der westatlantischen S. partita. \'an Name (1912) ist ihni darin gefolgl und liat eine eingehende Besdireibung der westatlantischen I'orm gegeben, der auch Verrill 's im Jalire 1871 beschric- bene Cynthia stcUifcra, die noch iu demselben Jahre von ilircm eigenen Autor als eine Varietat von 5. partita bezeichnet wurde, zugeordnet wird. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ostkiiste von Xordaiuerika: Massachusetts Bay: Hafen von Boston, w. Governor's Island, 7 m (Stimpson 1852). — Vineyard Sound: Ebbegrenze — 27 m (Verrill 1871, Verrill & Smith 1873, Verrill & Rathbun 1879); Vineyard Hafen und andere Pimkte (Van Name 1912); Vineyard Hafen; Nobska Point; Edgartown; Katama Bay (Ritter 1913 a); zw. No Mans I.aiid u. Gay Head, raehr als 18 m (Verrill 1871 a). — Buzzards Bay: Ebbegrenze — 27 m (Verrill & Smith 1873, Van Name 1912); Woods Hole (Verrill 1S71 a, Van Name 1912). — Narragansett Bay: nalie Bishop's Rocks, 28 ni (-[- 16.67° C.) (Van Name 1912). — Connecticut: New Haven, Eingang zuni Hafen (Verrill 1S71) ; Ivong I.sland Sound, Ebbegrenze — 27 m; vor New Ivondon (Verrill & Smith 1873). — Nord Carolina: Fort Macon (Coues & Yarrow 1878). — Slid Carolina (Van Name 192:). — Ost- und Westkiiste von Elorida (Van Name 1921). Westindien: Porto Rico: Hafen von Guanica; Santurce, bei San Juan; vor Tallaboa Bay, 11 — 20 m. — Cuba: Cienfuegos; Las AiToyas (Van Name 1921). Kanal Inseln: Guernsey; Henn (Hancock 1868, Alder & Hancock 1907). Roscoff: (Lacaze-Duthiers & Delage 1892). Westliches Mittelmeer: Kiiste der Provence, 40 — 70m (Roule 1885); PNizza (Verany 1846); ?Isola Maddalena (Targioni-Toz- zetti 1880); Neapel (Philippi 1843, Heller 1877, Traustedt 1883); PTarent (Costa 1844). Adria: Pirano (Graeffe 1903); Lesina (Heller 1877). Marmara Meer: (OstroumoS 1896); Bosporus (Radde 1899). Cap Verden: (Rennie & Wiseman 1906). Westaustralien: Fremantle (Hartmeyer 1919 a). Das sehr discontinuierUche Verbreitungsgebiet dieser Art, das alle Zonen niit Ausnahme der polaren uinfasst, diirfte teilweise auf eine \'erschleppung durch den Schiffsverkehr zuriickzufiihren sein. So gehort sie sicherlich nicht zur endemischen Ascidienfauna Westaustraliens, wo sie durch Michaelsen und Hart- meyer nur im Hafen von Fremantle an Schififen gesammelt wurde. Auch nach Westindien, von wo sie Van Name aus verschiedenen Hafenstadten vorgelegen hat, ist sie moglicherweise durch Schiffe verschleppt worden. Im mediterranen Gebiet ist sie von der Kiiste der Provence bis in das Marmara Meer verbreitet. Im borealen (jebiet tritt sie west- und ostatlantisch auf. Ostatlantisch ist sie aber nur aus dem westlichen Teil des Kanals bekannt, bleibt also ganz auf das boreolusitanische Mischungsgebiet in seinem siidlichen Teil beschrankt; westatlantisch bildet die Massachusetts Bay ibre nordliche Verbreitimgsgrenze, die bereits dem boreoarktischen Mischungsgebiet zugerechnet werden muss, doch beginnt ihr eigentliches Verbreitungs- ASCIDIACEA 237 centrum wohl erst siidlich Cap Cod, im Gebiete des Vineyard Sundes und der Buzzards Bay. An der siidlichen Neu England Kiiste ist sie nachst M. manhattensis die haufigste solitare Ascidienart. Nach Siiden ist sie langs der ganzen Ostkiiste Nordamerikas bis an die Westkiiste von Florida nachgewiesen. Auf den Bermuda tritt sie in einer Form auf, die von Van Name (1902) als eine besondere Varietat unterschieden wird. Uber ihre vertikale Verbreitung liegen nur wenige Angaben vor, wonach sie eine ausgesprochene Seichtwasserart ist. An der ganzen amerikanischen Kiiste geht sie von der Ebbegrenze nicht tiefer als etwa 30 m herab. Auch im Kanalgebiet gehort sie dem Flachwasser an. An der Kiiste der Provence kommt sie nach Roule dagegen in etwas grossererTiefe (40 — 70m) vor. Das noch zu ertragendeWinterminimum diirftebei etwa +5°C. liegen, bei Sommertemperaturen von etwa + 15° C. und mehr, doch sind die Wintertemperaturen, unter denen die Art im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes lebt, erheblich hoher. Styela atlantica (Name). I/iteratur. ?i885 Cynthia partita, A. E. Verrill in: Rep. U.S. Fish Comm., v. 11 p. 529. 1912 Tethyum atlanlicum, Van Name in: P. Boston., See, v. 34 p. 552 f. 31 t. 59 f. 92 — 93 t. 60 f. 96 t. 68 f. 135. 1913 Botryorchis atlanticus. Huntsman in: Zool. Anz., v. 41 p. 499 f. IV. 1921 Styela (B.) atlantica. Van Name in: Bull. Amer. Mus., v. 44 p. 440 f. 106. S. atlantica ist eine niit S. partita sehr nahe verwandte Form des tieferen Wassers, die .sich durch die erheblich holiere Zahl der inneren Langsgefasse, Besouderheiten im Bau der (Jonaden und in der Form des FUmnierorgans, sowie einige aussere Mcrkmale unterscheidet, woriiber in der ausfiihrlichen Beschreibung bei Van Name (1912) nahere Mitteilimgen gemacht werden. Die von Ver- rill (1885 a) aus tieferem Wasser erwahnte Cynthia partita ist nach Van Name wahrscheinlich diese Art. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ostkuste von Nordamerika: 40°i4' N. 7o°29'i5" W., 62 Fad. (+ 7.22° C.) ; 40°?' N. 70=32' W., 71 Fad. (+ n.i 1° C.) ; 40°5'42" N. 70°22'6"W,, 64 Fad. (+ 11.67° C.); 40°5'39" N. 70°23'52" W., 86 Fad. (+ 10.28° C); 40°5'i8" N. 7o°22'i8" W., 65 Fad. (+20.28°C.);4O°5'N. 70°23'W., 65Fad. (+ 20°C.) ; 40°3' N. 7o°3i'W., 100 Fad. (+ 11.11° C); 40°2'54" N. 7a°23'4o" W., 115 Fad. (+9.44°C.); 40=2' N. 70°35' W., 100 Fad. (+ 8.33° C.) ; 40°2' N. 70°45' W.. 89 Fad. {+ 8.89° C.) ; 40° N. 70°57' W., 85 Fad. (+ 10.56° C.) ; 39°59' N. 70°6' W., 130 Fad. {+ 10° C.) ; 39°58'3o" N. 69°i5' W., 337 Fad. (+ 5° C.) ; 39°58' N. 70°6' W., 146 Fad. (+ 8.33° C.) ; 39°58' N. 69°42' W., 202 Fad. (+ 5° C.) ; 39°5&'3o" N. 69°43'2o" W., 84 Fad. (+ 11.28° C); 39°54'N. 69°44' W., 158 Fad. (+ 7.22° C.) ; 39°54' N. 69°5i'3o" W., 134 Fad. (+ 11.11° C); 39°29' N. 72°i9'55"W., 74 Fad. (+ 9.72=0.); 38=33' N. 73°i8' W., 104 Fad. (+ 10.56° C.) (Van Name 1912, 1921). Die Fundstellen dieser Art liegen samtlich weit ausserhalb vor den Kiisten von New Jersey, Delaware imd Maryland in tieferem Wasser. Die Tiefe schwankt zwischen i r2 und 362 ra, in einem I'alle betragt sie 606 m. Man kanu die Art noch den Flachsee- arten zurechnen, die aber die eigentliche Seichtwasserzone oberhalb 100 m meiden und nur in Ausnahmefallen die 600 m Linie iiber- schreitcu. Die Teniperaturen, bei denen die Art erbeutet wurde. bewegen sich zwischen + 5° C. und -f- 20.28° C. Die Art kommt auf Sand- und Schlickbodeu vor, bevorzugt aber fcsten Sand imd Kies. Styela clavata (Pall.). Wichtigste Literatur. 1774 Ascidia clavata, Pallas, Spic. zool., fasc. 10 p. 25 t. i f. 16. 1789 A.c. (part.), Bruguiere in: Enc. meth., Vers v. i p. 151. 1791 A.c, Bruguiere in: Tabl. enc. meth.. Vers \v. i] t. 63 f. 11. 1791 A . pedunculata (part.), J.F. Gmelin, Syst. Nat., v. i VI p. 3127. 1815 A. clavata (part.), O. Cuvier in: Mem. Mus. Paris, v. 2 p. 33 [n'on t. 2 f. 9 — 10]. 338 ASCiniACEA 1S16 A.clatala (part), Lamarck. Hist. An. s. Vort., i. j p. Ij6. 1S16 Clavflina boMaUs (purt.), Saviguy, M^m. An. s. Vert., t>. 2 p. i;:;. 1899 Slyela grtrleyi, W. K. Kilter in; I'ur Seals, r. .1 p. 5if' f- 9 — ^13, 1003 S.clavala, llartnieyor iu: I'aunn iirotico, r. ? p. 208. 1909 Tflhyum clavalum, Hartmi-ycr in: Itronn's Kl. Ordn., i>. 3 snppl. p. 135!). 1912 Kalalropa gretUyi, Huntsman in: Tr. Canml. Inst., v. 9 p. 130. 1913 K.g., Huntsman iu: Zool. Anz., i. 41 p. 497 f. IX 4. XIII (>. 1916 A', ctavata, Rcdikorzew in: Faime Rnssie, Tun. I p. 204 f. 39 — 40 t. 5 f. 3. 1918 Styela c, A. Oka in: .'Viinot. rxxA. Japon., i'. 9 p. 394 f. [i]. 1922 S.c, Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Haudl., i;. 63 nr. 2 p. 21. Alls der Geschichte dieser Art, die nur lieni nordpacifischcn C.ebiet anyohort iiml deshalb hii-r nii:ht uingehcndcr bchaudelt wird, soil nnr das Wichtigste mitgeteilt werden. Sie wurdc 1774 von Pallas als Ascidia clavata von Kamtschatka beschrieben, von ihni aber irrtiimlioh mit Russell's Priapus und Linne's Vorlicella ovijera identificiert. In BruRuiere's Kncyclopaedie (1789) winl die ^Vrt im gleichcn Sinuc aufgefasst, wahrend das dazu gehorige Tafehverk (1791) ilur eine Copie der Abbildung bei Pallas enthiilt. Gtnelin (1791) dagegen ordnet die Art des Pallas der von Brugui^rc 1789 neu beschriebenen Ascidia pedunculata zu, die aber ideii- tisch mit B. ovijera ist, sodass A . pedunculata partielles Synonym von A. ihivata wird. Cuvier (1815) wiederum wirft unsere Art mit Savigny 's Clavelina boreaUs zusanimen. Ein partielles Synonym ist auch^. clavata bei Lamarck 181 6, da er ihr/1. clavata bei Cuvier 1S15 als Synonym zuordnet. die ihrcrseits partielles Synonym von Clavelina borealis Sav. ist. Strang geuonimen muss auch letztcre Art als partielles Synonym betrachtet werden, da Savigny 1816 die Ansicht aussert, dass A. clavata Pall, wahrscheinlich nur eine Varietat seiner C. borealis sei. Die iibrigen Wcrke, in denen die Art in der ersten Halfte des vorigen Jahrhimderts erschcint, sind samtlich com- pilatorischcn Characters. Seit dem Jahre 1844 ist die Art ganz aus der I (ausscr cinij;cn luulocaq)iMi in dor l^aniischliugi') jt-dcrsfits an I (Ki Iniieiirtache dos Wcichkorpcrs, Oberlliiclu- niit hici^saincn Doiiun iRtk'ckl . . . ('. iiiollispiiia Zahlreiche Kiidocaq)e. kein Dorncnbesatz — 4. Zalil dor inncrcn Liuigsgefassc einer KiemensackluilfK' nichl iik'Iii als nj, nicist wcnigiT, keinc iiitennediarcn inncrcn I^iingsgefasse, links meist 4, rechts 5 — 6 Goiiadcn C. rhizopus Zalil der inneren Laiigsgefasse einer Kiemensackhiilfte in (ki Rcgcl iiiclil w<.niL;;i.r als etwa 27, steigend bis gegen 40, zwischen Faltc 11 und 111 stets eiii iiitciuiodiares Langsgefiiss, sonst nur ganz gelegciitlii.li, links his 6, rechts bis 8 Gonadcn . ('. mollis' Cnemidocarpa mollis (Stps.). Textfig. 16. Vollstandige Literatur. 1S52 Glandula mollis, W. Stirapson in: P. Boston See, v. 4 p. 230. 1854 G. m., W. Stimpson in: Smithson. Contr., v. 6 p. 20. 1S60 G. m., W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. 2. i860 CyHthia veslila. Alder MS. in: Stanger in: Tr. Tynesidi- Club, r. 4 IV p. 335. (non 1861 Glandula mollis, Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 205). 1863 Cynthia glacialis (non M. Sars 1859, 1863), Alder in: Ann. nat. Hist., .ser. 3 v. 11 p. 164. 1863 e.g., Mennell in: Tr. Tyneside Club, v. 5 IV p. 258. 1863 e.g.. Alder in: Mennell in: Tr. Tyneside Club, !'. 5 IV p. 262. 1865 C. veslila. Alder in: Nat. Hist. Tr. Northumb., v. i I p. 11. 1870 Glandula mollis (part.: non t. 24 f. 328 — 329), A. Gould (W. G. Binney), Rc]). Invert. Massach., ed. 2 p. 22 t. 22 f. 317. 1870 G. m., Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1870 G. m., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 2 v. 49 p. 424. 1871 G. TO., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 2 p. 361. 1872 G. arenicola + G. m., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 :;. 3 p. 211, 288; p. 213. 1873 G. a., A E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 5 p. 6, 10. 1873 G. a., A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U. S. Fish Comra., v. i p. 502, 701. 1874 G. a., A. E. Verrill in: Amer. I. Sd., ser. 3 r. 7 p. 39, 413. 1874 G. a., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 355. ?l877 Styela glacialis, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 37 p. 254. 1879 Glandula arenicola + G. mollis, A. E. Verrill, Check-Iy. mar. Invert., p. 27. 1879 G. a.. A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 231. 1880 G. mollis, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 420. 1880 G. TO., Traustedt in: Zool. Anz., v. 3 p. 468. 1889 G. arenicola, M. Mac Donald in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 14 p. 858. 1891 G. mollis -\- G. a., Herdman in: I. Linn. Soc. London, u. 23 p. 582. 1901 G. TO. -f- G. a., Whiteaves in: Geol. Siuv. Canada, d. 4 p. 267. 1901 G. a., Kingsley in: P.Portland Soc, v. 2 p. 183. 1905 Styela vestita, A. M. Norman in: Victoria Hist.; Durham v. 1 p. 86. 1907 S. v.. Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 122 f. 72 — 76 t. 37 f. 15 t. 39 f. 9 t. 43 f. 4 — 5 t. 48 f. 17. 1909 Tethyum [Styela] arenicolum -j- T. [S.] molle, Hartmeyer in: Zool. Anz., v. 34 p. 147 f. i — 3. 1909 T. a. -\- T. m. -\- T. vestitum, Hartmeyer in: Bronn's KI. Ordn., v. 3 suppl. p. 1358. 1912 T. molle. Van Name in; P. Boston Soc, v. 34 p. 571 f. 37 t. 62 f. 106 t. 63 f. 109 t. 71 f. 149. 1 Die bis zu einem gewissen Grade zwischen C. mollis imd C. rhizopus vermittelnde Art C. sabuli/era ist schwer in diese Ta- belle einzufiigen; ich verweise desbalb auf die bei diesere Art gemachten Bemerkimgen. ASCIDIACEA 241 1912 Cnemidocarpa m. -\- C. vestila, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., r. 9 p. 112, 132, 145, 1912 Glandula arenicola -\- G. mollis, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 1913 Cnemidocarpa mollis, Huntsman in: Zool. Anz., 11.41 p. 500. 1 91 5 Styela mollis, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 308, 327, 340. 1922 Cnemodicarpa m., Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., w. 63 nr. 2 p. 35. Geschiclite der Art. Die Art wurde zuni ersten Male im Jalire 1852 durch Stimpson als Glan- dula mollis von Grand Manan beschrieben. Sie bildet mit einer zweiten, ebenfalls von Grand Manan neu beschriebenen Art, Glatidula fibrosa, den Typus der Gattung Glandula Stps. Im Jahre i860 veroffentlichte Stanger unter dem Namen Cynthia vestita eine von Alder neu benannte Art von Craster (Northumberland), von der nur gesagt wird, dass sie mit Sand dicht bedeckt und Miiller's Ascidia concholega [sic!] ahnlich, generisch aber von ihr verschieden sei. Im Jahre 1863 lasst Alder dann eine Beschreibung folgen, identificiert die Art jetzt aber irrtiimlich mit Sars' Glandula glacialis (= Microcosmus glacialis) und erklart, dass sie zu Stimpson 's Gattung Glandula gehore. Zwei Jahre spater, 1865, halt Alder jedoch beide Arten wieder fiir verschieden und giebt seiner Form den urspriinglichen Namen Cynthia vestita wieder. Zum dritten Male wurde die Art als Glandula arenicola 1872 von Verrill aus der Murray Bay (St. lyorenz Golf) beschrieben. Traustedt gab 1880 eine Neubeschreibung von G. mollis nach Exemplaren Stimpson 's, die die irrtiim- liche Angabe enthalt, dass die Kiemenspalten gebogen seien. Die Folge war, dass Glandula auf dieses Merk- mal hin als ein gtiltiges Genus anerkannt wurde, so von Herdman 1891 in seiner Re\ased Classification, bis Hartmeyer (1909 a) durch Nachuntersuchung von Verrill bestimmter Exemplare von G. arenicola aus dem Vineyard Sund feststellte, dass die Art keine gebogenen Kiemenspalten besitzt und zur Gattung Styela im damaligen Sinne gehort. Er erkannte auch die nahe Verwandtschaft von S. arenicola mit S. vestita und 5. rhizopus. Van Name vereinigte 1912 5. arenicola und S. mollis und bezeichnete S. vestita als sehr wahr- scheinlich synonym, wahrend Hartmeyer 1915 a die Identitat von S. mollis mit 5. vestita erklarte. Vorher (1912) hatte Huntsman diese und eine verwandte Form in seine neue Gattung Cnemidocarpa gestellt. Fundangabe. Unter dem Kopenhagener Material ist die Art nicht vertreten, jedoch liegt mir unter der Ausbeute des Flirsten von Monaco ein Exemplar vor, welches w. Orkney, auf 59°03' N. 4°o8' W. in 88 m Tiefe (Stat. 1043) erbeutet wurde und hier mitbehandelt werden soil, da es fiir die Kenntnis der Art auch im Zusammen- hang mit den verwandten arktischen Arten von Wichtigkeit ist. Aus der Berliner Sammlung lagen mir Exemplare aus dem Vineyard Sund vor, die, von Verrill als Glandula arenicola bestimmt, wohl den Wert von Cotypen besitzen, femer von Stimpson bestimmte Exemplare von Glandula mollis aus der Massachusetts Baj', die aus dem Hancock Museum (Newcastle-upon-Tyne) stammen und seinerzeit von Stimpson an Alder gesandt wurden. Auch sie diirfen wohl als cotypische Stiicke bewertet werden. Endlich eine Cotype von Cynthia vestita Aid. von Craster. Beschreibung. Meiner alteren Diagnose aus dem Jahre 1909 hat Van Name 1912 eine ausfiihr- liche Beschreibung folgen lassen, sodass wir iiber die amerikanische Form gut unterrichtet sind. Fiir die nordwesteuropaische Form sind wir auf Alder's ziemlich liickenhafte Beschreibung angewiesen, die aber durch zahlreiche, 1907 in Alder & Hancock's Monograpltie veroffentlichte Abbildungen hinsichtlich raancher The Ingolf-ExpeditloQ. II. 6. 3I 242 ASCIDIACEA OrRaiic cine Ivrganzung crfiihrt. Die I'ntersiulumj; lUs ICxeiuplais \uii tku Orkney war deshall) \oii Wieli- tigkeit. Aiieli nieiii amerikaniselies Material lialte ieli lUKliiiials durchgesclien iiiul kanii einige luj;iinzun};en inuchen. Die Kiirperform ist elliplisch oder langlieli eiformig, inaiKliiual nahezii kugelig, jedenfalls \iel cx)ustanter, als bei der verwaiidteii arktiselieii ('. rliizof>ns. Kegelforniige, l)asal verjihigle oder eyliiulriselie Kxemplare, wie sic bei Ictztcrcr Art hiiutig sind, scheinen bei C. mollis uiclit vorzukoiniueii. Tyi)isehe rliizoiu- artige basale Koiperanluinge scheinen ebenfalls zu felileii, ziir \'erankerung im Sande der sonst nicht fest- gehefteten Tiere dienen nur einige wenige, feine, haarartige Fortsatze, die an der Ventralseite entspringen. Die Oberflache ist gleidimassig und dicht niit Sandkonichen bedeckt, die das Tier allseitig eiiihiilleii und kaum die Korperoffnungen sichtbar lassen. Die ostaraerikanischen Exemplare erreichen nach \'an Name eine durchschnittliche Grosse von 9:7:5 — 6mm, im Maximum basoapical 14mm; als Beispiele fiir die Grosse meiner amerikanischen Stiicke gebe ich an 11:8 nnn, 10 : 8 mm, 10 : 7 mm, 8 : 8 mm. Fiir 5. vcstita giebt Alder eineu Durdimesser von etwa 13 mm an; meine Cotype ist nahezu kugelig, 8 mm im Durch- messer. Das Exemplar von den Orkney ist grosser als alle anderen, es misst 16 : 12 mm. Ini allgemeinen scheint also eine Grosse von 10 — 12 mm nicht iiberschritten zu vverden. Zur inneren Organisation sei folgendes bemerkt: Die atrialen Siphonalpapillen stehen in einfacher Reihe am Rande des Velums. Das Flimmer organ ist in der Regel C-formig, mit meist stark genaherten Schenkelenden und stets nach links gewandter Offnung. Alder & Hancock (1907, t. 48 f. 17) bilden ein Flimmerorgan ab, dessen hinterer Schenkel einwarts gekriimmt ist, wahrend die Offnung nach links und gleichzeitig nach vom gerichtet ist. Auch bei dem Tier von den Orkney ist der eine Schenkel einwarts gebogen, die Offnung aber genau nach links gewandt. Von den Falten des Kiemensackes ist Falte II mehr oder weniger rudimentar. Intermediiire inuere Langsgefasse fehlen, nur zwischen Falte II und III scheint constant ein solches zu verlaufen. Als Schema giebt Van Name, ohne Angabe ob rechts oder links an: D (8 — 10) (4) i (8 — 11) (6 — 7) E; ein ganz ahnlich lautendes Schema habe ich (1909 a) friiher gegeben: D (8) (4) i (8) (6) E. ; fast genau die gleichen Zahlen fand ich jetzt bei einer Cotype von G. mollis von 9 mm Grosse. Das grosse Exemplar von den Orkney hat folgendes Schema: Links D (ca. 11) i (6) 1 (9) i (6 [5 + i]) E = 35 Rechts D (ca. 12 [11 + i]) (ca. 8) i (ca. 12 [11 + i]) (6 [5 + i])E = 39. Ausser dem stets beobachteten intermediaren inneren Langsgefass zwischen Falte II und III, das genetisch iibrigens zu ersterer gehort und ihr auch naher liegt, zeigt auch bei den iibrigen Falten das basale Gefass auf der ventralen Seite der Falten die Tendenz, sich abzuspalten und zu einem intermediaren Langs- gefass zu werden. Linksseitig spaltet sich dieses basale Gefass auch von Falte III, in geringerem Maasse auch von Falte I und TV ab und zwar je weiter vom, um so mehr. Diese Gefasse kann manunbedenklich als inter- mediare ansprechen. Rechtsseitig ist die Abspaltung zwar ebenfalls angedeutet, aber weniger weit vor- geschritten, sodass die betreffenden Gefasse hier besser der Falte zugezahlt werden. Eine scharfe Grenze zwischen intennediareni und Faltenlangsgefass lasst sich, abgesehen von dem Gefass zwischen Falte II und ASCIDIACEA 243 III kaum Ziehen. Die Zahl der Langsgefasse einer Kiemensackhalfte betragt also im allgemeinen 27 — 22> soweit bekannt nicht weniger als 22, falls Traustedt's Angabe(i88o, p. 420) nicht zu niedrig ist, und kann bis auf 35 (links) bzw. 39 (reclits) steigen. Sehr regelniassig treten parastigmatische Quergefasse auf. Der Mag en ist langlich eiformig, ziemlich scliarf vom Mitteldarm abgesetzt und horizontal gelagert. Er besitzt 20 — 25 Langsfalten, die da, wo sie an die Magennaht herantreten, teilweise einen etwas schragen Verlauf nehmen. Van Name bezeichnet den Afterrand als »sinuate«. Wie bei den europaischen Exemplaren habe ich audi bei den amerikanischen stets einen deutlich gelappten Afterrand gefunden. Bei einer Cotype von G. mollis sind etwa 16 typische, zungenformige Ivobi vorhanden, bei dem Stiick von den Orkney etwa 15, in der Grosse variierende Lappchen. Bei Alder & Hancock (1907, f. 72) erkennt man 13 Afterlappchen. Die Gonaden liegen, auch rechts, in der vorderen Korperhalfte. Nach Van Name liegen rechts in der Regel 6, manchmal 7 Gonaden, links giebt er keine bestimmte Zahl an, er sagt nur, dass sie geringer ist. Ich selbst fand bei amerikanischen Exemplaren u. a. folgende Zahlen, wobei die rechte Seite vorangestellt ist: 4 : 3, 5 : 4, 6 : 4, 8 : 5, meist jedoch rechts 6, links 4. Bei dem Stiick von den Orkney sind rechts 7, links 5 Gonaden vorhanden. Aus den Figuren bei Alder & Hancock (1907) lassen sich folgende Zahlen fest- steUen: 7 : 6 (t. 43 f. 4), 8 : 6 (t. 43 f. 5), links 6 (t. 39 f. 9), rechts 7 (f. y:^). Die Zahl der Gonaden betragt also Unks nicht weniger als 3, nicht mehr als 6, rechts nicht weniger als 4, nicht mehr als 8. Hinsichtlich des Banes der Gonaden kann ich die alteren Angaben nur bestatigeii. Die Art besitzt eine typische Cnemidocarpa- Gonade; die vasa efferentia treten von beiden Seiten an das gemeinsame vas deferens heran. Systematische Bemerkungen. Die von Iviitken 1861 als Glandula mollis Stps. ? von Helle- baek aufgefiihrte Art ist identisch mit Eugyra arenosa, wie ich (1915 a) an Belegexemplaren, die Ltitkcii an Alder gesandt hatte, in der Sammlung des Hancock Museums feststellen konnte. Die von Verrill & Smith 1873 erwahnte Glandula sp. aus dem Vineyard Sund ist nach Van Name (1912) nicht aufzukliiren, da die Belegstiicke nicht mehr vorhanden sind. Moglicherweise ist es die Jugend- form von C. mollis. Was Heller 1877 mit Styela glacialis meint, ob die Art von Sars oder von Alder, oder vielleicht von beiden, kann nicht entschieden werden. Horizontale Verbreitung. Ostkiiste von Nordamcrika: St. Lorenz Golf: Murray Bay (Verrill 1872, Van Name 191.2); Oaspe Bay (Stafford 1912). — Eastport (Verrill 1870). — Grand Manan: vor Cheney's Head, 18 m (Stimpson 1852, Huntsman 1912). — vor der Casco Bay: 90 — 171 (ro8— 270) m (Verrill 1874, 1874 a); 6 Meil. 6. Seguin Island, 59 m (+ 5.28° C.) (Verrill 1874, 1874 a); Stellwagen's Bank, 42°9' N. 70°i6' W., 23—24 m (+ 6.67° C.) u. 42=12' N. i7°6o'3o" W., 25 m (+6.67° C.) (Van Name 1912). — George's Bank: ostl., 4i°25' N. 66°45' W., 50 m (Verrill 1873). — ? vor Marthas Vineyard, 18—36 m (Verrill & Smith 1873). — Vineyard Sound: (Van Name 1912); zw. No Man's Land u. Gay Head und ausserhalb Gay Head, tiefer als 18 m (Verrill 1871 a); vor Cutty Hunk Island (Verrill & Smith 1873, Van Name 1912). — Buzzards Bay (Van Name 1912); vor Buzzards Bay (Verrill & Smith 1873). — Narragansett Bay: vor Newport, R. I., s. s. 6. Brenton's Reef Lightship, 32 m; vor Point Judith, 34 m (+ 17.22° C.) (Van Name 1912). — Connecticut: Fisher's Island Sound, vor Sea Flower Reef, 12 m; Long Island Soimd, vor New London, 11 — 16 m (Van Name 1912). Shetland: Balta (Hartmeyer 1915 a). Orkney: westl., 59°o3' N. 4°o8' W., 88 m (»Princesse Alice«). Nordsee: Kiiste von Northumberland: Berwick Bay (.\lder 1863 a); Craster, ca. 22 m (Stanger i860); Coquet Bay (Alder 1863 a). 31* -44 ASCiniACKA C . ntoUis ist in ihrer \erbroitung auf j^owissc Gehiete der atlantisch-borcalcn Rcj^ion beschriinkt. Westatlajitisclj vcrbrcilot sie sicli voiii St. I.orcnz Golf bis in den lyOng Island Sund, ist liier also panborcal. Ostatlantisch ist sie bisher nur an wenigen Punkton nachgcwiesen, die alio dcni nordwcstlicliiMi Toil dcs Nord- seesdielfs angehoren. Hier kenneii wir sie von den Shetland und Orkney, sowie von ciiiij;in ruiikUn dti Kiiste von Nortlniinberland. An der Ostkiiste von Nordanierika ist sie aus Tiefen zwischen ii und 39 ni he- Fig. 16. O Cnemidocarpa mollis (Stps.); % Cnemidocarpa rhizopus (Rdkrzw.) ; ^ Cnemidocarpa moUispiua Anib. ; -j- Cnemidocarpa sabnlifera (Ritt.) /\ Cnemidocaqja mortenseni (Hartmr.). kannt. Verrill (1874a) will die Art von der Casco Bay noch in einer Tiefe von 270m gefunden haben; Van Name (1912) bemerkt zu dieser Angabe, dass er die Art nur aus zienilich flachem Wasser kennt. Aus dem ostatlantischen Gebiet liegen nur zwei Tiefenangaben vor: bei den Orkney in 88 m, bei Craster in etvva 22 m. Das Gebiet, welches die Art an der Ostkiiste von Nordamerika bewohnt, weist ausserordentlich wechselnde hydrographische Bedingungen auf und setzt eine ziemlich weitgehende Eur\'therniie voraus, die es der Art ermoglicht, iriedrig positive Temperaturen ebenso zu ertragen, wie Temperaturen von + 17° C. und dariiber. An den Fundstellen vor der Casco Bay, in Tiefen zwischen 20 und 60 m, wurden Temperaturen von -f 5.28° C. bis + 6.67° C. f estgestellt ; in der Narragansett Bay, in 34 m dagegen + 17.22° C. Ostatlantisch liegt die TemperaturampHtude innerhalb engerer Grenzen. So betragt bei den Orkney in einiger Tiefe das Maximum ASCIDIACEA 245 etwa + 11° C, das Mininiuiii etwa + 6° C. ; ahiilichc Werte ergeben sich fiir die Kiiste von Northumberland. Die Art lebt meist auf Sandboden, der oft niit Schalen bedeckt ist, aber auch auf Sehlick, dagegen nur selten auf hartem Boden. C. mollis ist als eine atlantisch-panboreale Art zu bezeichnen, deren Verbreitungsgebiet ostatlantisch allerdings eng begrenzt erscheint. Sie ist eine Seichtwasserart, die an Tiefen oberhalb 100 m gebunden zu sein scheint (der zweifeDiafte Fund in 270 ra Ijleibt dabei unberiicksichtigt) . Hinsichtlich ihrer Thermopatliie gehort sie zu den boreal-eurythermen Arten, wenigstens soweit ihr westatlantisches Verbrei- tungsgebiet in Frage kommt, wahrend sie ostatlantisch stenothermer erscheint. Sie bewohnt ganz vorwiegend vveichen (Sand-) Boden. Cnemidocarpa rhizopus (Rdkrzw.). Textfig. 16. Vollstandige Literatur. 1874 Cynthia villosa (non O. Fabricius 1780), Kupffer in: Zweite D. Nordpolarf., v. 2 p. 244. 1878 Molgula arenosa? (non Alder & Hancock 1848), Leche in: Svenska Ak. Handl.. v. 16 nr. 2 p. 9. 1903 Pelonaia corrugata (part.) + Styela villosa (?0. Fabricius 1780), Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 204; p. 225 t. 6 t. 2. 1907 S. rhizopus, Redikorzew in: Zool. Anz., v. 31 p. 523. 1908 S. r., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 32 t. i f. 12 t. 2 f. 29^31. 1909 Tethyum r. + T. kupfferi, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1360. 1911 T. r. var. murmanense, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 61 f. i — 6. 1911 T. r. var. »!., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., t/. 3 suppl. p. 1739. 1911 Tejhyum [sic!] r. var. m., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., r. 42 I p. 24. 1912 Cnemidocarpa villosa, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. 145. 1914 Styela rhizopus, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., y. 23 p. 1105. 1915 Tethyum (S.) r. var. murmanense, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 566. 1916 Cnemidocarpa r. -\- C. r. var. m., Redikorzew in; Faune Russie, Tun. I p. 269 f. 59; p. 275 f. 61 — 62 t. 5 f . 17. 1921 C. r., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., ;;. 62 p. 39. 1922 C. r. -}- C. r. var. m. -j- C. cirrata, Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. 30 f. 3 t. i f. 18 — 20 t. 2 f. 22; p. 32 t. I f. 21; p. 34 t. 2 f. 27 — 32. Geschichte der Art. Die erste Beschreibung die.ser Art hat Kupffer im Jahre 1874 nach ost- gronlandischen Exemplaren gegeben, sie aber irrtumlich mit der Ascidia villosa des Fabricius identificiert, die kaum sicher gedeutet werden kann. Hartmeyer untersuchte 1903 eiues der Originale Kupffer's und erkannte die Art als eine Styela im damaligen Sinne. Er behielt den Artnamen villosa bei, obgleich die Identitat mit der Art des Fabricius ihm sehr fraglich erscheint. Im Jahre 1907 (1908 a) beschrieb Redikorzew aus dem Golf von Middendorff an der Kiiste Sibiriens eine neue Art, Styela rhizopus und weist zugleich auf ihre nahe Verwandtschaft mit S. villosa liin. Hartmeyer 1909 halt beide Arten getrennt und giebt Kupffer's Art nunmehr den neuen Artnamen kupfferi, da kein Anhalt fiir ihre Identitat mit der Art des Fabricius besteht. Im Jahre 1911 beschreibt Redikorzew aus dem Kola Fjord eine var. murmanensis seiner S. rhizopus, die nach ilim selbst sehr nahe verwandt mit der f. typica ist, von Arnback 1922 fiir eine Jugendform gehalten und hier mit der f. typica vereinigt wird. Huntsman stellt 1912 Kupffer's Art in seine neue Gattung Cne- midocarpa neben C. mollis. Im Jahre 1922 beschreibt Arnback-Christie-Linde eine neue Art, C. cirrata von Westgronland und anderen Punkten der Arktis, die In dieser Arbeit mit C. rhizopus vereinigt wird, und 246 AsciniACp;A macht wichtige Angabcn uhor die »W»i:('/)MS«-Gnii)iio, dor sic C. mollis, C rliizof^iis, ('. iiioitnisriii. ('. cinala und cine wcitcrc ncuc Art. ('. iuollisf>ina zurcdinct ; Kupffcr's villosii halt sic fiir walirsclicinlicli synonym mit C. r/iizof>us. I'undaugalie. Kxp. »Iui;olt<'; Stat. .;,;. i--. \ II. 1)3. (v'57' N. 55'jo' W. (Kustenbaiik s. w. Kgedesiuiudc), J5 Tad., -|- o.8°C. I Exemplar. Exp. »Hckla«: Hckla Havn. Ryder leg. 20. \III. 91. 2 Excmplare; 10 Fad. li. Bay leg. 5. II. 92. 2 Excmplare. Scoresby Snud. 1%. Ikiy leg. 16. III. 92, 27. IV. 92. Je 1 Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Sabine Insel, 3—5 Fad. Sorrn Jensen leg. 12./13. VII. 00. 3 Excmplare. Das Material der Berliner Sammlung enthalt Exeniplare von Ostspitzbergen, von der Grossen Insel und von Konig Karls Land, von der Sabine Insel (Type von C. villosa Kupff.), aus dem Sibirischen Eismeer (CotN-pc von 5. rhizopus Rdkrzw.), aus dem Kola Fjord (Cotype von T. r. var. murmanense Rdkrzw.) und von Wcstgronland (Cotype von C. cirrata Amb.). Beschreibung. Die Korperform ist, im Gegensatz zu C. mollis, selir variabel. Meist ist der Korjicr melir oder weniger cylindriscli mit verjiingtem Hinterende; gelegentlich ist die Verjiingung so stark, dass der Korper eine bimfomiige Gestalt annimmt, doch kommen audi cylindrische Excmplare vor, deren Hinter- ende kaum schmaler, als die vordere Korperhalfte ist. Ebenso haulig wie cylindrische Excmplare sind aber auch eifomiige und ovale, selbst naliczu kugclige Excmplare, besonders unter den jiingeren Tiercn. Die eiformigen und ovalen Individuen sind am Hinterende mcist starker zugespitzt. Scltcncr sind kegelformige Excmplare mit verjiingtem Vorderende und mehr oder weniger stark, manchmal ballonartig angcschwollenem Hinterende. Einen extremen Fall dieser Art zeigt ein Stuck von Ostspitzbergcn, das eine Korpcrlange von 22 mm hat, in der vorderen Korperhalfte nur 4 mm, hinten dagcgen 10 mm breit ist. Das Siphoncnfcld ist in der Regel abgeflacht, die ausscren Siphoncn sind nur wcuig entwickelt. Das grosste Exemplar, welches mir vorgelegen, ist jenes bereits erwahnte von 22 mm, das aber wegen seiner schlanken vorderen Korperhalfte weniger gross erscheint, als andcrc breit cyUndrischc Excm- plare, die eine Korpcrlange von 18, 19, auch 20 mm erreichen, bei einer grossten, nahe dem Vorderende gemessenen Breite von etwa 10 mm. Solche grossen Excmplare habe ich sowohl von Ostspitzbergcn (19:10 mm) imd Konig Karls Land (18: 9 mm), wie von Ostgronland (20: 11 mm). Ein Exemplar von Wcstgronland, vom »Ingolf« gesammelt, misst 17:10 mm. Arnback-Christie-Lindc habcn zahlrciche Excmplare von Wcstgronland vorgelegen, die sic ihrer neuen Art C. cirrata zurechnet; die grossten Excmplare mcssen nur 9 : 6 mm. Auch von der Grossen Insel bcsitze ich ein 17 mm langes Exemplar. Die Type von C. villosa Kupff. von der Sabine Insel ist 16 nun lang. Nicht so gross sind die sibirischen Excmplare und die aus dem Kola Fjord, von Redikorzew als S. rhizopus und var. murmanensis beschrieben. Ersterc erreichen eine Grosse von nur 11. 5 mm, letztere von 14.5 mm im Maximum. Die Oberflache ist bei meinem gesamten Material fast ausnahmslos nur sparlich mit Sand bedeckt; nur mein Exemplar aus dem Kola Fjord ist ziemlich dicht mit Sand incrustiert. Ein so dichter, die ganze Oberflache gleichmassiger cinhiillender Sandbelag, wie bei C. mollis scheint bei C. rhizopus nicht vorzu- kommen. Ganz verschieden sind auch die rhizomartigen Korperanhangc entwickelt. Manchmal entspringen ASCIDIACEA 247 vom liintereii Korperdrittel nur eine Anzahl haarartiger Anhange, in anderen Fallen tragt die Korperbasis dagegen einen oder audi melirere wurzelartige Fortsatze, die sich in zahlreiche feine, haarartige Anhange auflosen. Ein 20 nun langes Exemplar aus dem Scoresby Sund besitzt eine ganze Anzahl derartiger Rliizome, die teils an der Korperbasis, teils am liinteren dorsalen und ventralen Rande entspringen. Die Anhange sind bisweilen mehr als korperlang. Bei dem Exemplar von Westgronland ist dagegen keine Spur eines Rhi- zoms oder audi nur haarartiger Anhange zu entdecken; hier tragt das Hinterende nur einige Haftzotten. Im iibrigen ist die Oberflache meist ziemlich kraftig quergerunzelt, was nicht zum wenigsten wohl eine Folge der starken Contraction ist, die bei den meisten Exemplaren auch an den inneren Organen, z. B. an den geschlangelten inneren lyangsgefassen festzustellen ist. Die Farbe der Tiere, soweit sie nicht durch den Sandbelag beeinJBusst wird, ist bald gelbbraun oder graubraun bis griinlichgrau, bald rostbraun oder selbst rostrot; auch Exemplare, die vorn griinlichgrau, hinten rostbraun sind, konimen vor. Der Weichkorper ist kraftig entwickelt. Eine starke, aus einer ausseren Ring- und einer inneren Langsmuskellage zusammengesetzte Muskulatur breitet sich gleichmassig auf dem ganzen Korper aus. An der Basis des atrialen Velums stelien die atrialen SiphonalpapiUen in einfacher Reihe durch ziemlich grosse Abstande getrennt. Die Zahl der Tentakel wird von Redikorzew (1908 a) auf etwa 40 angegeben, abwechselnd je ein grosserer und ein kleinerer. Diese Angabe finde ich bestatigt. So besitzt z. B. ein Exemplar von Hekla Havn (Ostgronland) ziemlich genau 40 Tentakel, jeweils ein grosserer und ein kleinerer sich folgend. Doch sind diese Tentakel i. und 2. Ordn. unter sich nicht immer gleich lang. Zu diesen grossen Tentakeln kommen aber noch ganz kleine, rudimentare Tentakel hinzu, die unregelmassig und nicht iiberall zwischen ersteren stehen. Das Flimmerorgan ist normalerweise C-formig, niit genau nach links gewandter Offnung. Die Angabe Redikorzew 's, dass die Offnung nach rechts gerichtet ist.wird schon von Arnback-Christie- Linde bezweifelt. Diese Angabe ist sicherlich irrtiimhch. Ich fand nicht nur unter meinem ganzen Material kein Exemplar niit nach rechts gewandter Offnung, sondern auch meine Cotypen von S. rhizopus und var. murmanensis zeigten das normale Verhalten. Bei einem ostgronlandischen Exemplar ist die Oifnung nach links und gleichzeitig etwas nach vom gerichtet, wie es audi bei C. mollis \-ereinzelt beobachtet wurde. Dieses Flimmerorgan zeigt noch eine weitere Abnormitat. Der vordere Schenkel ist einwarts gebogen und entsendet an der Stelle, wo die Kriimmung einsetzt, einen hakenformig gebogenen Seitenast nach aussen. Von den Falten des Kiemensackes ist nur Falte I jederseits typisch entwickelt. Die iibrigen Falten konnen nur als Gruppen von inneren lyiLngsgefassen bezeichnet werden. Intermediare innere Langsgefasse felilen. Nur bei einigen grossen Exemplaren, z. B. einem 20 mm langen Exemplar aus dem Scoresby Sund zeigt das basale Gefass auf der ventralen Seite der Falte II, das bei C. mollis zu einem typischen intermediaren lyangsgefass geworden ist, die Neigung, sich von der Falte abzuspalten, kann aber noch nicht als intermediares Langsgefass bezeichnet werden. Die Gesamtzahl der inneren Langsgefasse ist das wichtigste, streng genommen vielleicht das einzige unterscheidende Merkmal zwischen C. rhizopus und C. mollis. Die Zahl der Gefasse ist bei C. mollis bedeutend lioher und durch keinc Zwisch^nwerte mit derjenigen bei C. rhizoptis verbunden. 248 ASCIDIACEA Bei der systenjatischcn Widiligkeit diesor Tatsaclic stello icli die bei ciiior grosseren Anzahl xoii Ivxcmplaun von C. rhizoptts festgestelltcn Zalilenwerte, tcils nacli Literaturangaben, teils iiacli cigoncii Bcfundeii tabel- larisch ziisaTninoti. Boi den Objcctcn, deiicn incin Name lieigcftigt ist, handelt cs sich uiii nene Angaben. Cirusse in mm /.ihl iiiiil Vi'itciluiiK -])e reclits 6 gefuiidon liahe. Ks ergicht sich also aiis diesen sehr nhercinstiniimiul lautcndcn Angabeii, dass C. rhizopus links fast stcts 4, mir sdteii 5, redits bald 5, bald d ('.(Muultii ln'sitzt, walui'iul l)L'i C. mollis links bis 6, rechts bis 8 Gonaden vorkoiuimii. \W\ dcr als C. cirrata \()ii Arnl)ack (1922) besclirie- beneii Art ist die Zahl gcringer; sie besitzt links nur 2 — 3 (audi 4). rodits 3 Gonaden. Es liandelt sidi dabci ansnahnislos uni kleine Tiere und audi bei C. mollis kann die Zalil his auf ; sinken, sodass idi aul dieses Merk- nial bin fiir die Artbereditigung von (". ciirata nicht eintreten kann. Arnbiick weist fcrner auf die kurze, polycarp-artige Gestalt der Gonaden bei C. cirnita Iiin. Solclie vcrkiirzten Gonaden liabe ich wiederholt be- obaehtet, auch zwischen Gonaden vou der nornialen langgestreckten I'orui. Auf den Irrtuui Rcdi- korzew's, der die Endocarpe fiir Hoden gehalten, hat Arnbaek-Christie-I,inde (1922) bereits hin- ge wiesen. Endocarpe sind zalilreidi und iibcr die ganze I'liichc des Weichkorpers zerstreut. Systematische Bemerkungen. An der artliclien Zusammengehorigkeit von C. villosa Kupff. und S. rhizopus Rdkrzw. kann fiir mich kein Zweifel bestehen; ebensowenig lasst sidi die Form aus dcni Kola Fjord als besondere \'arietat aufrecht halten. Nicht ganz so zwanglos fiigt sich C. cirrata in diesen For- menkreis ein. Fiir die Aufstellung dieser Art waren fiir Arnback-Christie-I/inde besonders zwei Merk- raale massgebend : die Form des Magens (als Unterschied von C. rhizopus) und die reducierte Zahl der Gonaden in Verbindung niit ihrer polycarp-artigen Gestalt. Ersterer Unterschied scheidet nach meinen obigen Dar- legungen als systematisch bedeutungslos aus. Aber auch das Verhalten der Gonaden scheint mir, wie ich oben ebenfalls ausfiihrte, nicht auszureichen, um fur die Berechtigung dieser Art einzutreten. Ich vereinige sie deshalb mit C. rhizopus. Dagegen glaube ich an der Artselbstandigkeit von C. rliizopus neben C. mollis unbedingt festhalten zu sollen. Arnback-Christie-Linde weist darauf liin, dass die von ihr in der rhizopus-Cjm^])t — ich ziehe die Bezeichnung w!o///s-Gruppe nacli der iiltesten Art vor — vereinigten Arten nahe miteinander ver- wandt und nicht scharf zu trennen sind. Das trifft sicherlich zu und findet seinen Ausdruck darin, dass mehrere Formen dieser Gruppe bereits vereinigt sind, bei anderen ihre systematische Stellung zur Zeit noch zweifelhaft ist. C. mollis und C. rhizopus scheinen mir jedoch geniigend gekennzeichnet zu sein, um sie als sdbstandige Arten zu betrachten. Die Unterschiede seien liier nochmals kurz recapituliert. Die Korperform, deren systematischen Wert ich nicht iiberschatzen will, ist bei C. mollis sehr constant, bei C. rhizopus ausserst variabel, wie des naheren aus einem Vergleich meiner Beschreibungen sich ergiebt. Dasselbe gilt auch fiir einige andere aussere Merkmale (Grosse, Oberflache). Der wichtigste Unterschied ist der Bau des Kiemen- sackes (Falten, intermediare innere Langsgefasse, und ganz besonders die Gesamtzalil der inneren I,angs- gefasse) ; auch hier verweise ich auf meine vorstehenden Darlegungen. Endlich ist auch das Maximum der Gonadenzahl bei C. rhizopus geringer, als bei C. mollis. Zu diesen morphologischen Unterschieden kommt als trennendes Moment noch die Verbreitung beider Arten hinzu, die sich gegenseitig vollkommen ausschliesst. Das Nahere wird an anderer Stelle mitgeteilt. Die von IvCche 1878 als Molgula arenosa? aus dem Karischen Meer erwahnte Art entspricht nach Arnback-Christie-Ivinde (1922) C. rhizopus. ASCIDIACEA 251 Dass ein Teil der von mir (1903) als Pelonaia corrugata juv. bestimmten Exemplare zu C. rhizopus gehort, habe ich bereits 1921 berichtigt. Die Exemplare seien hier nochmals nach Arten gesondert naniliaft gemacht. Zu C. rhizopus gehoren die Exemplare von Stat. 24, 30, 33, 47 und von Ostspitzbergen (ohne nahere Angabe), ferner 4 Exemplare von Stat. 29 und 2 Exemplare von Stat. 2i7'> der Rest geliort zu Pelonaia corrugata. Horizontale Verbreitung. Arktischc und boreoarktische Regiou. Arkti.sches Nordamerika: Baffins Land (Ostkiiste) : n. Cap Adair, 72°8' N. 74°2o' W., 30 — 80 m (Arnback 1922). Grouland: Siidwestgronland : Jakobshavn, 216 m (.\rnback 1922); Kiistenbank s. w. Egedesminde, (>7°5y' N. 55°3o' W., 63 m (+ o*>° C.) (»Ingolf<(). — Nordostgronland : Scoresby Siind; Hekla Havn, i8 m {i>Hekla«) ; Kaiser Franz Josef Fjord, 73°i6' N. 23°i5' W., 28 — 36 m; s. 6. Clavering Insel, 74°io' N. 2o°8' W., 25 — 40 m (Arnback 1922); Sabine Insel, Ger- maniahafen (Kupffer 1874); Sabine Insel, 5.5 — gin (O.stgronland-Exp. 1898 — 00); s. Pendulum Insel, 74°35'N. i8''23'W., 18 — 21 m (Ambiick 1922). Spitzbergengebiet: Westspitzbergen : Siidcap, ca. 12 Sni. w., 135 in (Hartmeyer 1903); Bel Sund, 9 — 36 m (Arnback 1922). — Nordwestspitzbergen : Danen Gat, 36 m; Hackluyts Headland, 21 — 54 m (Arnback 1922). — Nordspitzbergen : Wijde Bay, 72 m; Mossel Bay. 14 — 27 m; Treurenberg Bay, 36 ni; Loven's Berg, 65 m; z\v. Loven's Berg und Siid Waygat Inseln, 180 m (Arnback 1922). — n. 6. Grosse Insel, 95 m (Hartmeyer 1903). — Kong Karls Land, Jena Insel, 12, 75, 105 m (Hartmeyer 1903). — Ostspitzbergen: Siid Waygat Inseln, 108 m (Arnback 1922) ;W. Thymen Strasse (Mitte), 38 m (Hartmeyer 1903); Stor Fjord, 9 — 36 m Arnback 1922). Murnian Kiiste: Kola Fjord, 21 — 63 m (Redikorzew 1911a, Derjugin 1915). Karisches Meer: Cap Grebeni, Insel Waigatsch, 14 — iS m (Leche 187S, Arnback 1922); Chabarovva, lugor Strasse; lugor Strasse, 3 — 4 m, 17.5 m (+ 2.89° C. in 17 m, 29.09"/„„S.) (Redikorzew 1916). Sibirisches Eismeer: Golf von Middendorfl, 75°54' N. 92°59' O., 13 m (Redikorzew 1908 a). Boreale Region. Kattegat: Kummelbanken, u. 6. La!s6 (Arnback 1922). Samtliclie Fundstellen von C. rhizopus — niit einer einzigen Ausnahme — liegen ini arktiscJien Gebiet und zwar vorwiegend in Iiocharktischen Gegenden. An manchen Stellen scheint die Art hiiufig oder wenigstens nicht selten zu sein, wahrend der bisher fehlende Nachweis in anderen Gebieten zum Teil wenig- stens aus einer gewissen Seltenheit sich erklaren diirfte. Die Art ist bekannt von der Ostkiiste von Baffins Land (n. Cap Adair), von Westgronland und Ostgronland, von zahlreichen Punkten rings um das ganze Spitzbergengebiet einschliesslich Konig Karls Land, aus dem Kola Fjord (als einzigcr Fundstelle im boreo- arktischen Mischungsgebiet) , aus dem Karischen Meer und dem Sibirischen Eismeer (Golf von Middendorff ) . Eine Circumpolaritat i.st zur Zeit nur angedeutet von Baffins Land in ostlicher Richtung bis etwa 93° O. Ob vveitere Funde den circumpolaren Ring erweitem und verdichten werden, muss daliingestellt bleiben; unwalirscheinlich ist es nicht, da eine nahe \-erwandte Form im Bering Meer vorkommt. Wie man sielit, ist die Art durcliaus auf die arktisclie Region beschrankt; nirgends beriilirt sich ihr Verbreitungsgebiet mit demjenigen der borealen C. mollis, sondern bleibt durcli eine Zone von ansehnlicher Breite von ihm getrennt. Nur ein Fund liegt im borealen Gebiet, weit getrennt von dem gesamten iibrigen Verbreitungsgebiet. Arn- back (1922) erwahnt die Art von Kummelbanken, n. 6. Laeso (Kattegat), von wo ihr die Art in 3 Exemplaren vorgelegen hat. Tiergeographisch ist dieser Fund zur Zeit schwer zu erklaren. Es wird abzuwarten sein, ob die Art noch an anderen Punkten im borealen Gebiet, vielleicht langs der norwegischen Kiiste nachgewiesen 32* 252 ASCiniACKA wird, wodurch einc Vorbinduiip mit dcm arktischcn VorbrcitungsKcbict hcrsestellt wiirde. An dcr Ziuoi- lassigkeit der Bestiinmung wio dor I'liiulaiigabe diirftc in diescni Kallc kauni zu zweifeln sein. Vertikale Verbreitung unil Tlicrniopatliio. Die Tiefen, in denen 6". r/nco/)«s gcfuiuk-n wurdc, iibcrsdireiten nur in eineni Kallc die 200 m Linie, nieist liegen sie obcrhalb der 100 ni Linic, teilweise in ganz flachem Wasser. Ini Karisclicn Meer wurde die Art schon in 3—4 m Tiefe, bei Ostgronlaiid in 5.5 m gefunden, nieist liegt die obere Grenze jedoch ctwas tiefer, bei etwa 12 ni. Iin Si)itzbergengebiet iiberschreitet die Art die 100 m Linie; der einzige Fund aus imlir als 200 m (216 ni) staninit von Jakobshavn, Westgronland. Ini grossten Teil ihres V'erbreitungsgebietes ist C. rhizopus constant negativen oder fiir einen Toil des Jahres niedrig positiven Temperaturen ausgesetzt. Ini Kola Fjord sinkt die Temperatur niemals unter ± 0° C, die sonimerliche Erwannung steigt in der Zone, in welcher C. rhizopus lebt, auf + 8° bis + 9° C. oder nocli etwas melir. Im Kattegat wechseln hohe Sommertemperaturen (bis + 17° C.) mit sehr niedrigen Winter- temperaturen ( + 2° bis + 3° C.) ab. C. rhizopus komnit in der Regel auf Sand- oder Schlickboden vor, der oft mit Steineu und Sclialen bedeckt ist, ganz gelegentlicli auch auf Felsboden. Tiergeographische Stellung. Auf Orund des vereinzelten Fundes im Kattegat miissen wir C. rhizopus als eine panarktiscli-boreale Art bezeichnen, trotzdem ilir Verbreitungsgebiet sonst nur innerhalb der Grenzen der Panarktis liegt und hier wohl auch ihr Entstehungscentrum zu suchcn ist. Hinsichtlich ilirer vertikalen Verbreitung ist sie eine stenobathe Flachseeart, deren untere Grenze bei etwa 200 m liegt, die aber vorwiegend Tiefen oberhalb 100 m bewohnt. Hirer Thermopathie nacli gehort sie in der Gmppe der arktisch-borealen Arten zu den eurj'therraen Formen, die vorwiegend unter constant negativen oder periodisch niedrig positiven Temperaturen leben, aber eine sonimerliche Erwarmung bis zu + iy° C. ertragen konnen, allerdings nur bei sehr niedrigen Wintertemperaturcn. Die Art ist ein ausgesprochener Bewohner sandigen oder schlickigen Bodens. Cnemidocarpa moUispina Anib. Textfig. 16. Literatur. 1922 Cnemidocarpa moUispina Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., v. 63 iir. 2 p. 28 f. i — 2 t. z I. 23 — 26. Diesc Art ist von Arnback-Christie-Linde 1922 nach eineni einzigen Exemplar von der Halbinsel Kola beschrieben worden. Sie ist ausgezeichnet durch einen eigentiinilichen Dornenbesatz der Oberflache, durch ein nur schwach halbraondformiges, von der bei C. mollis und C. rhizopus characteristischen Form einigermassen abweichendes Flimmerorgan und den Besitz von nur 2 Endocarpen (abgesehen von einigen Endocarpen in der Darmschlinge) auf der Innenflache des Weichkorpers, auf jeder Seite einer. In der Zahl der inneren Langsgefasse schliesst sie sich an C. rhizopus an. Links sind 3. rechts 5 Gonaden vorhanden. Ich habe unter meinem Material keine Exemplare gefunden, die auf diese Art hatten bezogen werden konnen. Insbesondere habe ich in keinem Falle den erwahnten Dornenbesatz beobachtet nnd ebensowenig eine Reduction der stets zahlreichen Endocarpe der Korpenvandung. Zur Beurteilimg dieser Art wird weiteres Material abzuwarten sein. Verbreitung. Murman Kiiste: Litza [gemeint ist vermutlich Wostotschnaja Litza, w. Cap Cherni], 63 m, Sand (.Amback 1922). ASCIDIACEA 253 Cnemidocarpa sabulifera (W. E. Ritt.). Textfig. 16. lyiteratur. 1913 Slyela sabulifera, W. E. Ritter in: P. U. S. JUus., v. 45 p. 475 t. 34 f. 24—26. 1916 Cnemidocarpa mollis sabulifera, Redikorzevv in: Faune Russie, Tun. I p. 269 f. 59. Diese Art ist 1913 von Ritter aus dem siidostlichen Teile des Bering Meeres beschrieben wordcn, wo sie an zwei Fundstellen im Gebiete der Bristol Bay in grosser Zahl vom )>Albatross« erbeutet wurde. Sie ist zweifellos mit C. mollis (Stps.) nahe verwandt, worauf Ritter bereits hinweist. Redikorzevv (1916), der die Art allerdings uicht aus eigener Anschauung kennt, halt diese Verwandtschaft fiir so nahe, dass er C. sabulifera nur als eine Varietat oder forma von C. mollis auffasst. Ich hatte Gelegenheit, einige Cotypen, die ich der Freundlichkeit Ritter's verdanke, untersuchen zu konnen. Ganz erwachsene Exemplare haben nach Ritter eine Grosse von 17 : 14 : 10 mm; meine Cotj'pen sind Ideiner, sie messen nur 15 : 10 bzw. 10 : 8 mm. Die Tiere sind, wie schon Ritter hervorhebt, von sehr regelmassiger ovaler Gestalt vmd dicht mit schwarzen Saudkornchen bedeckt. Die Zahl der inneren Laugsgefasse betragt bei zwei von Ritter naher untersuchten Tieren, deren Gro.sse nicht angegeben wird. links 20. rechts 24 bzw. 28; intermediare innere Laugs- gefasse fehlen. Bei zwei von mir imtersuchten Tieren habe ich geringere Werte gefunden. Die Schemata, von denen das erste sich auf das erwahnte grossere, das zweite auf das kleinere Tier bezieht, lauten: Links D (6) (2) (5) (3) E = 16 Rechts D (10) (2) (4) (2) E = 18 und Links D (5) {2) (4) (3) E = 14 Rechts D (10) (i) (4) (2) E = 17 Auch bei meinen Exemplaren hat Falte I rechtsseitig erheblich mehr Langsgefas.se, als links; bei Ritter's Exemplaren ist das Verhaltnis wie 13 : 7 bzw. 13 : 5; intermediare innere Laugsgefasse fehlen ebeufalls. Die Zahl der Gouaden, die Ritter mit etwa 6 jederseits angiebt, betragt bei meinem grosseren Exemplar links 5, rechts 6, bei dem kleineren links 4, rechts 5. Was die Beziehungcu dieser nordpacifischen Form zu C". mollis imd C. rhizopus anbetriflft, scheint es mir am richtigsten, sie bis auf weiteres neben diesen beiden Arten als selbstandige Art bestehen zu lassen, ohne deshalb die nahe Verwandtschaft dieser drei Arteu aus den Augen zu verlieren. Die Verhaltnisse des Kiemensackes, der das wichtigste trennende Merkmal fiir C. rhizopus und C. mollis liefert, sind bei C. sabulifera derart, dass eine gewisse vermittelude Stellung der Bering Meer-Form zwischen den beiden anderen Arten nicht abgelaugnet werden kann. Das gilt insbesondere von der Zahl der inneren Laugsgefasse. Wahrend die Totalzahl der Laugsgefasse einer Kiemeusacklialfte bei C. rhizopus in keinem Falle 19 iiberschreitet, meist jedoch weniger betragt, sinkt die Zahl bei C. mollis in der Regel nicht unter 27. Ziemlich genau zwischen diesen beiden Grenzwerten liegen die fiir C. sabulifera festgestellten Zahlen, namlich zwischen 14 imd 18 nach meinen Befimden, zwischen 20 imd 28 nach Ritter; die Differenz in den Befmideu erklart sich wahrscheinlich daraus, dass Ritter's Angaben sich auf grossere Exemplare, als die meinigen beziehen. Ware eine solche Form im arktisch-atlantischeu Gebiet gefunden wor- den, so wiirde ich, die sonstige tjbereiustimmung vorausgesetzt, nicht zogern C. rhizopus und C. mollis zu vereinigen. Da diese zweifellose Zwischenform bisher aber nur im nordpacifischen Gebiet nachgewiesen ist, so mochte ich der Frage einer evcntuellen Vereinigung dieser drei Arten vorlauiig noch uicht naher treten, sondern sie von den Ergebnisseu weiterer Untersuchimgen abhiingig machen. Verbreitimg. Bering Meer: Bri.stol Bay, 56°26'3o" N. 160° W.. 27 m (+ 7.5° C.) u. 55°2f>'3o" N. i62°52' W., 29 m (+ 6.39° C.) (Ritter 1913). Die Art wurde bisher nur in der siidostlichen ICcke des Bering Meeres, im Gebiete der Bristol Bay in geringer Tiefe gefunden. Als Boden wird Sand und Kies angegeben. Die Temperaturen liegen bei + 6.39° C. (Juni) und -\- 7.5" C. (Juli). Von der asiatischeu Seite des nordlichen Pacific ist kein Vertreter der moWj-Gruppe bisher bekannt geworden. Cnemidocarpa mortenseni (Hartmr.). Textfig. 16. Iviteratur. 1912 Tethyum [Slyela] mortenseni, Hartmeyer in: Vid. Meddel., u. 63 p. 268 f. 3. 1912 T. m., Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 565 f. 34 t. 61 f. 98 — 100. 1922 Cnemidocarpa m., Arnback-Christie-Liude in: Svenska Ak. Handl., t/. 63 nr. 2 p. 28. 254 ASaoiACEA Goschichtc dor Art. Dicsc iiitorcssaiitc Art wurilc iiii Jaliro i()i2 von llarlnu'ViT nacli ciiiciii Ivxemplar heschrieben, wcldics Mortenscn aufeiiier Kahrt des i>Tlu)r« iui Soiuiiicr lyii in dor Norwegischcn Riime in cinor Tiefe zwisdion 660 uiid 420 m gesamiiiclt hattc. In doinselhcn Jahre gab Van Name drei weitere Kxemplare von der Ostkiiste Nordanierikas bckannt. Inter dim Material dos »Ingolf« fanden sich zwei weitero I-'xemplarc, das eine aus dem Sitdeingani; in die Davis Strasse, das andere voni Reykjanes Riicken, s. w. Island, walireud \an Name mir briotlicli (17. \'I. 22) einen neuen lumdort fiir ein viertes Exemplar von der Ost- kiiste Nordanierikas niitteilt, sodass nunmchr insgesanit sieben Exemplare bekannt sind. r'undangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 25. 26. VI. 93. es^^o'N. 54°25' W. (Siideingang in die Davis Strasse), 582 Fad., + 3.3°C I Exemplar. Stat. 73. S. VI. 96. 62°58' N. 23^28' W. (Reykjanes Rucken), 486 Fad., + 5.5° C. i Exem- plar. U. S. F. C. Stat. 237. 42''3i' N. 70°29' W., vor Cape Ann, 38 Fad., 493/4° F., grober Sand undKies. i Exemplar. Beschreibung. Mit den Beschreibungen Hartnieyer's und Van Name's stimmen die beiden Exemplare des »Ingolf<( in alien wesentliclien Characteren iiberein. Es scheint sich um eine Art mit sehr con- stanten Merkmalen zu handeln. Immerliin mogen liier noch einige Angaben als Erganzung zu der bisherigen Diagnose mitgeteilt werden in Anbetracht der Seltenheit der Objecte. Das Tier aus der Davis Strasse ist eifomiig, hinten zugespitzt und 19 : 15 mm gross. Es ist das grosste aller bekanuten Exemplare; das kleinste ist das Original (9:11 mm). An der Korperbasis finden sich einige kurze Haftzotten. Die Oberflache ist nur sparlicli mit Sand bedeckt, sonst glatt; die Farbe ist braunlich. Das andere Tier ist kleiner, von breit eiformiger, nahezu kugeliger Gestalt. Das Hinterende ist ein wenig verjiingt und tragt an Stelle der Haftzotten einige kurze, wurzelartige Haftfaden. Die Grosse betragt 15 : 14 mm, entspricht also der des grossten ostamerikanischen Exemplars. In der Beschaffenheit der Oberflache und der Farbe stimmt es mit dem anderen Tier iiberein. Fiir die Feststellung der Tentakelzahl war das kleinere Tier geeigneter. Hier zahlte ich etwa 60 Tentakel, und zwar etwa 30 grosse Tentakel, die sicli als Tentakel i. und 2. Ordn. sondern lassen und ebenso \'iele kleinere Tentakel 3. Ordn., die mit jenen meist sehr regelmassig nach dem Schema i 3 2 3 i . . . alter- nieren. Dieser Behind stimmt im Grunde mit den alteren Angaben iiberein. Das Flimmerorgan ist bei beiden Exemplaren ein einfadier Schlitz. Bei dem grosseren Tier ist der Dorsaltuberkel rundhch und die Flimmergrubenoffnung verlauft als einfache, gerade, enge Spalte von vom links nach hinten rechts. Bei dem anderen ist der Dorsaltuberkel mehr herzformig, wahrend der Flimmer- grubenspalt genau horizontal verlauft. Bei einem der Exemplare Van Name's (t. 61 f. 99) ist der Spalt mehr oval vmd verlauft genau von vom nach hinten. Der Kiemensack ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass jederseits nur die Falte I vorhanden, diese aber tj-pisch ausgebildet ist. Zwischen Falte I und der Dorsalfalte fand ich bei der Type rechts 4, links 2 Langsgefasse, die als intermediare bezeichnet werden koimen; der Zwischenraum auf der rechten Seite war entsprechend breiter, als links, was auch von Van Name bestatigt wird. Bei dem grosseren Tier fand ASCIDIACEA 255 ich auf dieseni Zwischenraum links 2 intermediare Gefasse, die aber nicht scharf von der Falte gesondert waren, rechts keins, bei deni anderen Tier dagegen beiderseits 2 ; die Falte trug bei ersterem links 15, rechts etwa 18, bei letzterem links etwa 18, rechts etwa 20 Langsgefasse. Die Schemata fiir die beiden Exemplare, das grossere vorangestellt, lauten: lyinks D 2 (ca. 15) 50 oder 51 E = ca. 68 Rechts D (ca. 18) 52 E = 70 und Thinks D 2 (ca. 18) 38 E =58 Rechts D 2 (ca. 20) 39 E =61 Die Totalzahl der lyangsgefasse ist also bei dem kleineren Tier nicht unerheblich geringer, als bei dem grosseren, aber ledigUch auf Kosten der isolierten Ivangsgefasse, die Zahl der zur Falte und dem Zwischen- raum zwischen ihr und der Dorsalfalte gehorenden Gefasse ist sogar noch etwas hoher, als bei dem grosseren Exemplar. Bei beiden Exemplaren iibertrifft die Totalzahl aber die der bisher untersuchten Exemplare. Bei den amerikanischen Stiicken betragt sie 39 — 46, bei dem kleinen Original sogar nur 32 — 34. Die geringere Zahl kommt aber auch bei diesen Exemplaren lediglicli durch eine Verminderung der isolierten I^angsgefasse zu Stande. Vereinzelte Langsgefasse sind rudimentar, indem sie plotzlich in ihrem Verlaufe aufhoren. An einer Stelle, und zwar beiderseits, dort, wo etwa Falte IV verlaufen wiirde, treten je 3 isoherte I/angsgefasse naher zusammen. Auch Van Name hat ahnliches beobachtet. Die Zalil der Kiemenspalten eines Feldes betragt meist drei. Der Darm entspricht in seinem Verlauf sehr genau der Abbildung bei Van Name. Der Magen ist bei dem grosseren Tier langlich, bei dem kleineren kiirzer, mehr eiformig; in beiden Fallen besitzt er 16 — 18 Langsfalten. Der Afterrand ist nur undeutlich gebuchtet, nicht typisch gelappt. Die Zahl der Gonaden sclieint ganz constant zu sein; auch bei den jetzt untersuchten Tieren sind rechts 2, links nur eine vorhanden. In Lage und Bau stimmen sie vollkommen mit den alteren Angaben iiberein. Systematische Bemerkungen. Arnback-Christie-Linde (1922) hat zuer.st darauf hinge- wiesen, dass auch diese Art zur wo//iS-Gruppe gehort. Ich stimme dieser Ansicht bei, mit dem Zusatz, dass es sich bei C. mortenseni um eine besonders specialisierte Form des tieferen Wassers innerlialb dieser Gruppe handelt, deren artliche Selbstandigkeit tiber jedem Zweifel steht. Sie ist scharf unterschieden durcli den Bau des Kiemensackes, die primitive Form des Flimmerorgans, den nicht gelappten After und die stark reducierte, wie es scheint constante Gonadenzahl. Horizontale Verbreitung. Ostkiiste von Nordamerika: vor Halifax (Neu Schottland), 44=26' N. 62°io' W., 228 m (-(- 6.17° C.) ; vor Cape Ann, 42°3o' N. 70=38' W., 81 m (+5.67°C.) (Van Name 1912); 42°3i' N. 70=29' W., 68 m (+ 9.83° C.) (neue Angabe). Davis Strasse: Sudeingang, 63=30' N. 54=25' W., 1047 m (+ 3.3° C.) {»Ingolf«). Reykjanes Riicken: 62=58' N. 23=28' W., 875 m (+5.5=0.) (»Ingolf«). Norwegische Rinne: 58=06' N. 9° O., 660 — 420 m (Hartmeyer 1912 a). 256 ASCIDIACEA Die bislier bekannten Fundorte waron (lurch die gaii/.i- Ikcitc di's Nonlallantic xonciiiaiulcr mtiiimt. Durch den Naclnveis der Ail iiu (ichict des Reykjanes Riickens mul iiu siitlliclioii 'l\il dw Davis Strasse wird eine gewisse N'erbiiuUini:; zwisohen iliiion liergcstellt. Nacli (km zur Z(.'it xorlicgondcn TalsailKiunalciial iiber die liorizontali- W'rbroituiii; \-oii C. inortciistin darf man aniK'liiiR'ii, dass sic cine Form dcs ticlcrcii Wassers des nordlichen Atlantic, siidlicli dcr Riickcn ist, die \()r der Ostkiiste \()ii Nordamerika auch in llacheres Wasser hinaufsteigt. In die Tiefe des Norwegisdien Riiiiie ist sie vermutlieli iiiier den Wv\ille Thomson Riicken eingewandert. Sie scheint auf ziemlicli constanle, niedrig positive Temperatureii zwisdicn etwa + 2"^ und + 9° C. angewiesen zu sein. Das Tiefenwasser der Davis Strasse hat constante Teniperaturen von + 2" bis + 3"^ C. oder etwas nielir; in der Norwegischen Rinne lierrsclit vou etwa 100 m an eine constante Temperalur, die kauni unter + 6° C. sinkt und nicht iiber + 7" (+ ^") C. steigt. Aut dem Reykjanes Riicken wurde eine Temperatur von + 5.5° C. (Juni) festgestcllt, an den Fundstellen vor der amerikanischen Kiiste von + 5.67° C. (August), + 6.17° C. (Juli) und + 9.83° C. (September). Die Tiefen. in denen die Art festgestellt wurde, liegen zwischen 68 und 1047 m. Soviel bekainit, kommt sie nur auf weichem (s<±lickigen) Boden vor. Cnemidocarpa finmarkiensis (J. Kiaer). Vollstandige I,iteratur. 1851 Ascidia sp., M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 156. 1859 Cynthia gutta (non W. Stimpson 1852), M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 65. 1864 C. coriacea, W. Stimpson in: P. Ac. Philad., 18O4 p. 160. 1893 Polycarpa Finmarkiensis, J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 60 t. 2 f. 20 — 25. 1894 P. finmarkensis [sic!], Herdmau in: Zool. Rec, t/. 30 Tun. p. 8. 1896 P. Finmarkiensis, J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 12. 1898 Styela joannae -\- S. finmarkiensis, Herdman in: P. I,iverp. biol. Soc, v. 12 p. 264 t. 13 f. 5 — 9; p. 265. 1900 S. slimpsoni -j- S. joanae [sic!] -\- Polycarpa finmarkiensis, W. E. Ritter in: Ann. N. York Ac, v. 12 p. 602 t. 18 f. it — 12 t. 19 f. 26 t. 20 f. 27 — 28; p. 603. 1903 S. finmarkiensis, Hartmeyer in: Fauna arctica, f . 3 p. 224. 1906 S. elsa, Hartmeyer in: Zool. An/,., t'. 31 p. 10 f. 5 I9t)6 Cynlhia haustor (non W. Stimpson 1864), I.inville & Kelly, Textbook Zool., p. 302 f. 149 B. 1908 Styela fintnarkiensis, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 39 I p. 20, 25, 42. 1908 S. /., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 66 t. f. 2. 1909 Pyura coriacea -\- Tethyum elsa -\- T. finmarkiense -\- T. joannae -\- T. slimpsoni-]- T. coriaceum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., V. 3 suppl., p. 1342, 1359, 1360. 1910 Styela finmarkiensis, Redikorzew in: Derjugin, Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. 1910 S. /., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., f . 41 I p. 122. 1912 S. /., Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v. j P. p. 888. 1912 Ascidia /., Awerinzew in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 919. 1912 Tethyum finmarkiense. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 567 f. 35 t. 6i f. loi — 103 t. 73 f. 159. 1912 Cnemidocarpa joannae -\- C. finmarkiensis -\- C . elsa, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., 11.9 p. 114, 115, 133; 132; 132. 1912 C. ;'., Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 159 t. 12 f. 6 t. 20 f. 2 — 3. 1912 C. /., Huntsman in: Zool. Auz., t>. 41 p. 500 f. I, II, XI i, XIII i. 1912 Tethyum finmarkese [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., u. 77 VI i p. 6. 1915 T. (S.) finmarkiense, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 568. 1916 Cnemidocarpa /. -\- C. f. joannae, Redikorzew in: Faime Russie, Tim. I p. 256 f. 54 — 55; p. 2O1 f. 56 t. 6 f. i. 1922 C. /., Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., !/. 63 nr. 2 p. 27. ASCIDIACEA 257 Geschichte der Art. Die Art wurde zum ersten Male ini Jahre 1851 von M. Sars als Ascidia sp. von Hammerfest erwahnt, spater (1859) von ilmi irrtiiinlich mit Stimpson's Cynthia gutta identificiert. lui Jalire 1864 beschrieb Stinipson aus dem Puget Sund eine neue Art, Cynthia coriacea, ein Name, der bereits 1848 durch Alder & Hancock praeoccupiert war, woven Stimpson keine Kenntnis hatte. Kiaer klarte im Jahre 1893 die Art des Sars auf; er nannte sie Styela fmmarkiensis and gab nach Exemplaren von Tromso eine eingehende Beschreibung von ihr. Zwei weitere neue Arten werden kurz hintereinander aus dem Puget Sund beschrieben, die eine 1898 von Herdman als Styela joannae, nach ihm selbst nahe verwandt niit 5. finmarkiensis, die andere 1900 von Ritter als Styela stimpsoni, nach ihrem Autor sowohl mit S. finmarkiensis, als audi mit 5. joannae verwandt. Eine weitere, in diesen Formenkreis gehorige Art beschreibt Hartmeyer 1906 unter dem Namen Styela elsa von Japan und giebt zugleich eine Ubersicht iiber die bis dahin bekannten Vertreter dieser Verwandtschaftsgruppe. Bjerkan, der sich 1908 mit 5. fin- markiensis beschaftigt, weist ebenfalls auf ihre Verwandtschaft mit S. joannae und S. stimpsoni hin und halt letztere moghcherweise fiir synonym. Auch Van Name 1912 ist von der nahen Verwandtschaft dieser drei Arten iiberzeugt. Zu einer teilweisen Vereinigung schreitet aber erst Huntsman igi2, der den ganzen For- menkreis in .seine neue Gattung Cnemidocarpa aufnimmt. Er vereinigt C. joannae, C. stimpsoni und Stimp- son's C. coriacea miteinander, wahrend er C. finmarkiensis und C. elsa als selbstandige Arten bestehen lasst. Noch weiter geht Redikorzew 1916, der neben der arktisch-atlantischen C. finmarkiensis nur noch eine nordpacifische Art anerkennt, eine Vereinigung von C. coriacea, C. joannae, C. stimpsoni und C. elsa, und ihr nur den systematischen Rang einer forma von C. finmarkiensis zuerkennt. Fundangabe. Westgronland : Upeniivik. Ryder leg. 2. X. 87. 2 Exemplare. Ritenbenk. Andersen leg. 10. X. 65. i Exemplar. Jakobshavn. Traustedt leg. [1892]. i Exemplar. Bredebugt, Jakobshavn. Traustedt leg. VIII. 92. i Exemplar. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. [1892]. 3 Exemplare. Egedesrainde. Traustedt leg. [1892]. 3 Exemplare. Sukkertoppen, 70 Fad. Holboll leg. i Exemplar. Das vorliegende Material, insgesamt 12 Exemplare, stammt ausnahmslos von der Westkiiste Gron- lands, von wo die Art, wie iiberhaupt von Gronland, bisher nicht bekannt war. Sie sclieint dort also, wenn auch keineswegs haufig, so doch auch nicht iibermassig selten zu sein. Die Berliner Sammlung besitzt ein Original von Styela elsa Hartmr., ein von Bjerkan als S. fin- markiensis bestimmtes Stiick aus dem Kongs Fjord und ein von Huntsman als C. joannae bestimmtes Exemplar von British Columbia. Beschreibung. Diese Art, die erst in neuerer Zeit genauer bekannt geworden, ist von verschiedenen Autoren wiederholt unter wechselndem Namen eingehend besclirieben worden, sodass wir iiber sie gut uuter- richtet sind. Wie die in dem Capitel iiber die Geschichte der Art gegebenen Daten zeigen, ist die nahe Ver- wandtschaft der liier vereinigten Arten von jedeni Autor erkannt und betont worden, zu einer teilweisen The Ingolf-Expedition. U. 6. 33 258 ASCIDIACKA X'crcinipiinp ist cs abcr erst zionilicli spat gckommcii. liojjenwiirtig stehl die I'rage so, tlass iiiir liiu- aiklisili- atlantischc und eine pacilische Art, lotztcre k'di);lioli als ciiic /onna dor crsti-riMi iiiiterscliiokn wcnkii. hli j^laiihe auf Oniiid iiieiner ncuesten rntorsucluinyifii iiooli ciiicn Schritt weilcr i;(.luii zu solkii uiul vercini^o die pacitische Form restlos niit (k-r arktisch-athantisclieii. C.ewisse Uiis1iiiiiniii;keiUn in ciniu;cii Mcrkinak'ii dcr inneren Organisation, so z. 15. in der rrasjc dcr flatten odor jjczalinltn Dorsall'alte luul in iki 'IVntakel- zalil, die einer friiheren Vereinip:ini;4 liindcmd iiii Wii^c staiuk'ii, siiul iicucrdings gekUirt luul dadiiivh gegen- standlos geworden. Der Korper ist nacli iibereinstininK'iuk'n Angabcn bald nirhi odcr wcni.LjL'r lialbkugelip; l)is doni- fonnig, mit breiter Basis (rechtsscitig, linksseitig, oder d(.n Koqjeroifnuiigen gegenuber) aul (k'r Unterlage festgewachscn . bakl niclir niiidlich odcr oxal oder der Kugelform geniihcit, abiT auth dann l)Rit anj;clieftet, Auch meine gronlandischen Exeniplare variicrcn iiacli dicscn Rirlil unison. Sic sind toils rundlich ock-r iialuv.u kugelig, teils lialbkugelig, ausnahmslos niit nulir (uk^r wcniger breiter I'liichc deni Subslrat aul'gcwaclisen. Ein Tier sitzt linksseitig eincr Ascidia callosa. cin anderes einem Baldiiiis auf. Ivin I'"xc-in])lar ist ganz unge- wohnlicli abgeflaclit und erinnert in der Gestalt an gevvisse Exemplare von Siycla coriacca. Das Tier niisst basoapical nur etwa 3 mm, wiilirend die Basalflache 14 : 10 mm gross ist. Uber den basalen Rand des eigent- lichen Korpers hinaus bildet der Cellulosemantel oinen mehrere mm breiten Saum. Auch l)ei dcr Mehrzahl der iibrigen Exemplare ist dieser Saum, wenn audi weniger breit, vorhanden. Die Grosse der norwegischen Exemplare betragt nach Kiaer (1893) 18: rS : 11 mm, Basalfliiche 32:2inmi: nach Bjerkan (1908) im Maximum 22:23 mm. Fur das einzige ostamerikanische Exemplar giebt Van Name (1912) 10: 26: 17 mm an. Fiir Exemplare aus dem Puget Sund giebt Ritter (1900) die Maasse auf 32 : 31 mm, Huntsman (1912 a) auf 25 : 18 : 12 mm an. Die japanischc Form misst nach Hart- meyer (1906 a) 25 : 33 : 21 mm. Die Grossenunterschiede liegen im wesentlichen in der Lange der Basoapical- achse, die ihrerseits wieder von der hoheren oder flacheren Korperform abhangig ist. Das grosste meiner westgronlandischen Exemplare von domformiger Gestalt misst 30 mm basoapical, 30 : 27 mm an der Korjaer- basis, wahrend die eigentliche Basalfiache 33 : 28 mm gross ist. Es kommt also den grossten Individuen aus dem Puget Sund sehr nahe. Die anderen Stiicke sind durcliweg kleiner. Das auf .4. callosa festsitzende Tier misst basoapical nur etwa 16 mm, die Basalfiache dagegen 32 : 25 mm ; ein rundliches Exemplar hat einen grossten Durchmesser von etwa 18 mm; die Maasse des besonders stark abgeflachten Tieres wurden schon mitgeteilt. Die Oberflache wird allgemein als ganz glatt bezeichnet und ist es in der Regel wohl audi. Unter meinen gronlandischen Exemplaren befinden sich aber verschiedene, die schwach quergerunzelt sind, wahr- scheinlich eine postmortale Erscheinung, andere, die in der niittleren Korperpartie durch sich kreuzende Langs- und Querfurchen deutlich gefeldert erscheinen, wie es bei Dcndrodoa aggregata oft der Fall ist. h'remd- korper fehlen fast stets; ganz ausnahmsvveise ist nach Huntsman (1912 a) die Oberflache mit Bryozoen, H^'droiden u. dgl. bedeckt. Die Zahl der Tentakel scheint ein etwas labiles Artmerkmal zu sein; keinesfalls darf es in dem Grade, wie bisher, als artsondemd herangezogen werden. Nach den Angaben von Kiaer, Herdman, Bjer- kan und Hartmeyer schwankt die Zahl zwischen 20 und 40, wahrend Huntsman sie auf 30 — 60 herauf- ASCIDIACEA 259 setzt. Das ist in den I'",xtrciiieii iiniuerhin eiiie Spaiiuung von 40 Tentakeln, die aber durdi Zwischenstufen ausgeglichen wird. Audi niogcn die wediselnden Angaben teilweise auf Ungenauigkeiten beiin Zahlen, teil- weise auf den nicht ininier naitgezalilten kleinen uud rudimentaren Tentakeln beruhen. Wenn Ritter (1900) jedodi die Tentakelzahl fiir C. stimpsoni auf etwa So angiebt, so ist diese Zahl nadi Huntsman entweder zu hocli oder es handelt sicli uni ein abnormes Individuuni. Bei eineni westgronlandisdien Exemplar zahlte ich etwa jo Tentakel, die aber in der lyiinge ausserordentlidi \erselneden und ganz unregelmiissig ange- ordnet vvaren. Selir iibereinstimmend lauten die Angaben iiber das Flimmerorgan. Die Gestalt ist hufeisenformig, die beiden Schenkelenden sind in der Regel schwaeh einwarts gebogen, niemals aber spiralig eingerollt; bei kleineren Tieren bleiben sie bisweilen naliezu gerade und das Flimmerorgan erscheint fast kreisformig gesclilos- sen. Die Offnung ist fast stets nadi \'oni, gelegentlich audi etwas nach links gewandt. Die Falten des Kiemensackes sind samtlich gut ausgebildet. Falte I und II sind holier, als die beiden folgenden I'-alten; F'alte IV ist am niedrigsten. Fiir 5. joannae giebt Herdnian (1898) je 6 Langsgefasse auf den Falten, je 4 Liingsgefasse auf den Faltenzwisclienraumen an; nach Ritter (1900) verlaufen bei S. stimp- soni auf den Falten I — III je 10 — 14 I^angsgefasse, auf Falte R' nur 4 — 6, auf den Zvvischenraumen je 6, zwischen Falte l\ und Endostyl nur 4 — 5. Fiir S. elsa giebt Hartmeyer (1906 a) folgendes Schema: D 2 (ca. 20) 3 (ca. 16) 3 (ca. 12) 3 (ca. 8) 3 E. Almliche, ein wenig hohere Werte habe ich bei einem kleinen west- gronlandischen Exemplar gefunden. Das Schema lautet in dieseni I'alle fiir die linke Seite: D 5 (ca. 20) 4 (ca. 16) 4 (ca. 13) 5 (9) 4 E. Bei einem grosseren westgronlandischen Stiick konnte ich erheblich hohere Zahlenwerte feststeUen. Hier lautet das Schema rechtsseitig : D 6 (ca. 30) 7 — 8 (ca. 25) 7 — 8 (ca. 20) 6 (ca. 15) 6 E. Nach Huntsman lautet das Schema fiir das grosste (25 mm) \'on ihm untersuchte Exemplar rechts- seitig: D 3 (20) 4 (16) 4 (14) 5 (10) 3 E; Hnksseitig: D 2 (21) 4 (13) 4 (14) 3 (9) 3 V,. Diese Werte kommen denen meines kleinen gronlandischen Exemplars sehr nalie, wahrend das grossere Tier nicht unerhebhch hohere Zahlen aufweist. Die Angaben Herd man's beziehen sicli zweifellos nur auf die eine (ventrale) Flache der Falten. Der Rand der Dorsalfalte ist niehr oder weniger deutlich geziilint. Gegenteilige Angaben iiber einen glatten Rand konnen nur auf eineni Beobachtungsfehler beruhen. Die Zahl der Gonaden schwankt nach Huntsman (1912 a) zwischen 7 und 12 auf der rechten, zwischen 5 und 12 auf der linken Seite. In der Regel sind sie rechts zahlreidier als links. Bei einem west- gronlandischen Exemplar fand ich links 6, rechts 10 Gonaden, bei einem anderen links 6 bzw. 8, rechts 12. Auf der linken Seite waren in letzterem Falle zwei Gonaden zu einem gemeinsamen Endstiick nebst Aus- fiilirgang verschmolzen, wahrend zwei andere Gonaden mit iliren blinden Enden verwaclisen waren, aber gesondert ausmiindeten ; vier Gonaden waren normal. So ergeben sich fiir dieses Tier insgesamt 8 Gonaden, da man die paarweise verschmolzenen Gonaden wolil doppelt ziililen muss. Horizontalc Vcrbreitung. Neu Fundland: We.stabfall dor Baiike, 45°29' N. 55°24' W., 120 m (4-i.ii°C.) (Van Name iqi2). Westgroiilaiul: Upcrnivik, 234 m; rrovcn, 29 — 72 m (Arnback 1922); Ritenbenk; Bredebugt, Jakobshavn; Egedesminde ; Akudlek, 54 — 108 m; Sukkertoppeu, 126 m (neue Angabeu). 33* 26o ASCiniACEA Wcstfinniorkcn: Tromso (Kiacr iSq.O; Tromsfi Suiui. jo -30111 (Bjcrkuii i<)o8); HainincrfL-st (Sars 1851). Ostfinniarkcn: Kougs Fjord. 70— go m (Bjcrknii ii)o8). Miirniaii Kiistc: Koln Fjord, is l.VS '" (Rcdikorzi-w iQoS. Dcrjugin KM.ii Bnrcnt.s Mccr: vordi-r Wcstkiistc von Xownja Scmlja. 71 "54' N. 48\vs' O.. 133 m {-f 0.5' C.in i2cS m, h 74 "/„„ S.) (Redikor/.iw 11)10). Westkiisti- von Nordniiu-rika British Columbia: China Hat; Banks Island; Ucluclct; Departure Bay; Northumberland Strasse; Ebbegrcnzi-— .^^ m (Ihintsmnn 101. •. loi.: a). — I'ugct Sound: (Rittcr i<)oS); Salt SprinK I.sland {Stimpsoii 1804); Port Townsend (Heniman iSi)8). Ochotskisches Meer: b«i Ajan. jo^jj' N. I.i8°q' O , .S.sni; Tataren Sund, 73 m (Redikorzew igi(>). Japanischcs Mccr: Cap Schantia. 99 m; Peter des Orossen Bay. 42°34'2o" N. 133°!' O.. 115™ (Rcdikor/.ew 1916), Japan: Okino.sc. Sagami Bay. 340 m; Tancpawa, iiahc Wakayana. I.iusrhotcn Stra.ssc, 1-3.30111 (Hartmeyer 1906 a). Die \"erbreitung von C. fiunmrkicnsis erstreckt sich iiher ein wcitcs Areal, innerlialb dcsscMi die Art aber nur an verhaltnismassig wenigen Fundstellen nachgewiesen ist. Ini arktisch-atlantischen Gebiet be- schrankt sich die bekannte Verbreitung auf die Neu Fundland Banke, auf die Westkuste Gronlands, wo die Art an einer Reihe von Punkten zwischen Sukkertoppen und I^pcrni\ik nachgewiesen ist, auf einige Fund- stellen in West- und Ostfinmarken, auf den Kola Fjord und einen Fund ini ostlichen Teil des Barents Meeres. Die Mehrzahl dieser Fimdstellen liegt im niederarktisch-boreoarktischen Gebiete ; die Fundstelle im Barents Meer und die nordlichsten Fundstellen an der westgronlandischen Kiiste niogen bereits hocharktische Bedin- gungen aufweisen; aus dem atlantisch-borealen Gebiet liegt kein Nachweis vor. Dem arktisch-atlantischen \'erbreitungsgebiet steht ein nordpacifisches \'erbreitungsgebiet gegenuber; beide sind durch das Bering Meer und die langen Kiistenstrecken westlich und ostlich der Bering Strasse einerseits bis iiber Nowaja Semlja hinaus, anderseits bis Westgronland voneinander geschieden. In diesem verbindenden Gebiet ist die Art bisher nirgends nachgewiesen worden. Von einer circumpolaren \'erbreitung kann somit zur Zeit nicht die Rede sein ; sie ist hochstens angedeutet \-on Westgronland bis in den ostlichen Teil des Barents Meeres. Auf der asiatischen Seite des nordlichen Pacific ist die Art bekannt aus dem siidlichen Teile des Ochotskischen Meeres uud aus dem Japanischen Meere, siidUch bis zu Peter des Grossen Bay; dazu kommt ein Fund in der Sagami Bay, ein anderer in der Linschoten Strasse. Auf der amerikanischen Seite ist die Art an der Kiiste von British Columbia mehrfach gefunden und geht siidlich bis in den Puget Sund. Im Gegensatz zum arktisch-atlantischen Verbreitungsgebiet liegt ein Teil der pacifischen Fundstellen in Gebieten mit rein borealen \'erhaltnissen, und zwar samtliche Fundstellen auf der amerikanischen, sowie einige auf der asiatischen Seite. Vertikale \'erbreitung, Thermopathie und Okologie. Von der Mehrzahl der Fundorte liegen auch Tiefenangaben vor. Sie lassen darauf schHessen, dass die Art vomehmlich in Tiefen oberhalb der 150 m Linie vorkommt. Innerhalb dieser Zone scheint die Art in alien Tiefen von der Ebbegrenze abwarts bis 135 m \-orzukommen. Im allgemeinen diirfte ihre obere Tiefengrenze bei etwa 20 — 30 m Uegen ; an der Kiiste von British Columbia ist sie dagegen nur in ganz flachem Wasser von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von 36 m gefunden worden. An zwei Fundstellen wurde die Art in grosserer Tiefe, als 150 m erbeutet, namhch bei Upemi\'ik in 234 m und in der Sagami Bay in der ansehnlichen Tiefe von 540 m. tjber ihre Ther- mopathie lasst sich nur sagen, dass sie unter constant negativen Temperaturen wohl kaum vorkommt. An der Fundstelle im Barents Meer wurde eine Temperatur von + 0.5° C. festgestellt, sodass anzunehmen ist, dass hier wenigstens voriibergehend niedrig positive Temperaturen herrschen. Im iibrigen ist die Art in ASCIDIACEA 261 * — . . ilircni arktisch-atlantischen Verbreitungsgebiet durchweg iiiederarktisch-boreoarktischen Bedingungen aus- gesetzt, d. h. constant oder doch wahrend eines Teiles des Jahres niedrig positiven Temperaturen von etwa + 2° bis + 3° C, die local zu starkerer sommerlicher Erwarmung fiihren konnen, wie z. B. ini Kola Fjord bis zu + 9° C. und dariiber. Ebenso herrschen im Ochotskischen und Japanischen Meere von einiger Tiefe ab im allgemeinen niederarktische Verhaltnisse. Fiir das boreale Gebiet des nordlichen Pacific fehlen mir die Tnterlagen, um auf die dortigen Temperatun^erhaltnisse in Bezug auf die Verbreitung unserer Art eingehen zu konnen. Die Art scheint nacli den wenigen vorliegenden Angaben harten, insbesondere felsigen Boden zu bevorzugen, koninit aber auch, wie z. B.im Kola Fjord, auf schlickigem , mit Steinen untermischtem Boden vor. Sie siedelt sich auf Steinen, Schalen, auch auf Balanen an. Mit anderen Ascidien scheint sie sich niemals in irgend einer Form zu aggregieren. Tiergeographische Stellung, Auf Grund ihrer horizontalen Verbreitung gehort C. finmarkieiisis den arktisch-borealen Arten an, tritt aber nur ini Pacific auch im borealen Gelsiet auf, wahrend im arktisch- atlantischen Gebiet ihre siidliche Verbreitungsgrenze die boreoarktischen Mischungsgebiete bilden. Uber ilire Herkunft lasst sich angesichts ihrer discontinuierlichen Verbreitung und der sparlichen Fundorte zur Zeit wenigstens kaum etwas aussagen. Sie ist, besonders im arktisch-atlantischen Gebiet, zweifellos eine seltene Art, und es muss dahingestellt bleiben, inwieweit weitere Funde zur Klarung der Frage nach ihrer Herkunft beitragen werden. Im Gebiet des nordlichen Pacific scheint sie haufiger zu sein, als im arktisch-atlantischen Gebiet. Dieser I'mstand, sowie die Tatsache, dass sie in rein hocharktischen Gegenden fehlt und vornehmhch in niederarktischen-boreoarktischen Gebieten angetroffen wird, lasst sich vielleicht zu Gunsten einer nord- pacifischen Herkunft deuten. Ihrer vertikalen Verbreitung nach gehort sie zu den eurybathen Flachseearten, die die 500 m l,inie noch iiberschreiten, vorwiegend aber in Tiefen oberhalb der 150 m L,inie vorkommen und nur vereinzelt in Tiefen unterhalb dieser Linie gefunden sind. (ien. Ypsilocarpa Arnb. 1021. 1921 Ypsilocarpa, Arnback-Christie-Lindc in: Ann. nat. Hist., .ser. g v. 7 p. 347. Sp. un. et typ.: Ypsilocarpa clipeata Arnb. Diese Gattung wurde fiir eine neue Art aufgestellt, die in einem Exemplar in der Smerenburg Bay (Nordwestspitzbergen) \on der SchwedischenSpitzbergen Expedition 1872 — 73 erbeutet wurde. Das wichtigste Gattungsmerkmal sieht Arnbiick-Christie-Linde mit Recht im Bau der Gonade und im Verhalten der atrialen Siphonalpapillen. Der Bau der Gonade stimmt mit deni von Cnemidocarpa iiberein, die Siphonal- papillen stehen dagegen nicht in einfacher Reihe am Rande des Velunis, wie es die Gattungsdiagnose \'on Cnemidocarpa fordert, sondern sind iiber das ganze Velum zerstreut. Arnbiick legt ferner Wert auf die Tatsache, dass die Gonade l)ei Ypsilocarpa nur in der Einzahl vorhanden ist. Sie macht weiter darauf auf- merksam, dass es noch andere, als Slyela beschriebene, aber nach dem Bau ihrer Gonade zu Cnemidocarpa gehorige Arten giebt, die gleichfalls nur eine Gonade jederseits besitzen und zugleich dasselbe Verhalten dei Siphonalpapillen zeigen, wie Ypsilocarpa (was ich bestatigen kann), sodass sich in diesen generischen Merk- malen eine tjbereinstimmung ergiebt, die vermuten lasst, dass neben Cnemidocarpa- Arten auch weitere Ypsilocarpa- Arten als Styela-Arten beschrieben worden sind. Es ist zur Zeit unmoglich, zur Frage der Berech- 262 ASCiniACKA tij^ungdcrCiattuiiR V/)Si7wrt//)(i iiolicn doi C»attuiij;r«c»;;;'r/()Crtr/)rt Stclliin^ /.u lulmnii. 1 'iesi' I'la.nc kaiiii imi aiil j^iuiz brciter Basis gelost worck'n. liisbcsoiiderc imiss die Cattuiiu I'olycarj^a 7,iir Losiiiij; (ki I'lagc lKiaii};(./.(>^(.ii werdeii. dcnii dor Kcrii dor i;aii/.i.'ii Krage liegt in doi Alii^uiizuii;; dii (".attuii};(.ii Ciu'iiiii/indi/Hi uiid I'ulvidr/^n j;ej;eneiiuindcr, die lieute iioch durchaiis ein Desiderat ist. Ks mag bei dieser tielegeiilKJt daraii tiiiiiK it wiidtii, dass audi in der Gattung Polycarfxi die alrialeii Si])lK)nal]iaiiilkii toils laiidstiindig, toils uhoi ilas Wluiii zerstreut sind. Tiir letztere iMirinon hat Iliintsniaii (iqi,;) oiiio none Gattinii; I'mahinu xorgesclilagen. So bliebc eigentlich ids einziger I'nlerscJiied zwischen den Cncmidocarpti- uiul Yp.si/ncurfia- Ar\vu oinorseits, den Polycarf>a- und Punj/oMrt-Arten anderseits die Zaiil, Gestalt iind Anordnung der Gonaden iibrig. Erstere Gruppe soil I'ornien niit langgestreckten. jederseits in oinor Roilio angooidiioton Gonadon umfassen, doion Zald zwisclien einer und vielen sclnvankt, aber (kicli wolil in der Regel geringer ist, als hoi dor Mohrzalil dor Polycarpa-ArXeu, letztere Gruppe dagegen I'ornion niit zahlroiolion, kurzen, niehr oder weniger o\-alon, libor den ganzen Weiclikoqier zerstreuten Gonaden. Dieser Vnterscliiod zwisolion don boidon Galtungsgruppon versagt aber in der Praxis in uianchen Fallen. Mir sind Grenzfalle bekannt, wo weder die Zahl, nocli die Gestalt, nodi die Anordnung der Gonaden als entsclicidcnd fiir dio Zugehorigkeit der betreffenden Art zu der einon oder anderen Gattungsgruppe lierangezogen werdeii kann. So wird die ganze Frage bis zu einer Revision dieses ganzen Complexes von Gattungen unter Beriicksichtigung nioglichst vieler nadiuntersuchter Arten zuriidwgestellt werden miissen. Ypsilocarpa clipeata Anib. Iviteratur. 1921 Ypsilocarpa clipeata, Amback-Christie-Liude iu: Aun. iiat. Hi.st., ser. 9 v. 7 p. 347 f. i — 4. 1922 y.c, Arnback-Christic-Linde in: Svenska Ak. Handl., f . O3 nr. 2 p. 24 t. i f. 14 — 17. \'erbreitung und tiergeographisoho Stollung. Xordwestspitzbergen: Smerenburg Bay, 45 m (Amback 1921 a). Die Art ist nur von Nordwestspitzbergen bekannt, wo sie in der Smerenburg Bay iu llachem Wasser zusammen mit Styela rustica erbeutet wurde. Der Boden bestand aus Schlick und Steinen. Die Nordwest- edie Spitzbergen's zeigt nach von Hofsten keine rein hocharktischen Bedingungen, sondern bildet ein Ubergangsgebiet zwischen dem niederarktischen Westspitzbergen und dem grosstenteils hocharktischen Nord- und Ostspitzbergen. So lebt Y . clipeata auch nicht unter constant negativen Temperaturen, sondern ist voriibergdiend auch niedrig positiven Temperaturen ausgesetzt, niitliin keine stenotherme Kaltwasserart im engsten Sinne, aber immerhin doch eine mehr oder weniger ausgesprochene Kaltwasserart, die ihrer Thermopathie nach eine vermittelnde Stellung zwischen den arktisch-stenothermeii und den arktisch-eury- tliermen Arten einnehmen diirfte. Gen. Polycarpa llcU. ks77. 1877 Polycarpa, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 37 p. 259. Sp. tj-p.: Polycarpa pomaria (Sav.). Wegen der Beziehungen dieser Gattung zu Cuemidocarpa und Ypsilocarpa verweise idi auf meine Bemerkimgen bei letzterer Gattung. ASCIDIACEA 263 Die Gattung verhreitct sicli (lurch dus gauze arktiscli-l)oreale Oebiet, tritt aber in der Arktis stark zuriick. Bestiiuinnngstabelle fiir die arktischcn und borealen Arten der Oattung Polycarpa. j Kiemensack jederseits niit mir j I'alten P. divisa [ Kiemensack jederseits iiiit 4 Falten — 2. Atriale Siphonalpapillen iiber das schmale Velum zerstrcut, Koii)er aufrecht mit kriiftig gerunzelter, oft buckliger Oberflachc P. poman'a Atriale Siphonalpapillen in einer Reilie am Rande des \'elums — 3. j PolycaqDe jederseits in einer Reihe langs des Ivndostyls P. gracilis \ Polycarpe iiber die ganze Flache des Weichkorioers verteilt — 4. ( AUe Falten des Kiemensackes normal ausgebildet P. fibrosa I Falte II und I\' riickgebildet P. albatrossi 3 4 Polycarpa fibrosa (Stps). Textfig. 17, Vollstandige I.iteratur, ??i8o6 Ascidia tubularis, J. Rathke in: O. F. Miiller, Zool. Dan., ;•. 4 p. 12 t. 130 f. 3. 1848 Cynthia ampulla (non Bruguiere 1789), E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., r. i p. 40. 1848 C. a., (non Bruguiere 1789), Alder & Hancock in: Alder in: Tr. Tvneside Club, t. i p. 197. 1852 Glanc/ula fibrosa, \V. Stimpson in: P. Boston Soc, v. 4 p. 230. 1854 6'. /., W. Stimpson in: Smithson. Contr., ;•. 6 p. 20. 1859 G. tubularis?, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 183S p. 65. i860 G. fibrosa, W. Stimpson in: Smithson. Collect, v. 2 nr. 6 p. 2. 1861 G. f. -{- G. tubularis, Liitken in: Vid. Meddel., 1S60 p. 206. 1863 Cynthia comata. Alder in; Ann. nat. Hist., ,ser. 3 r. 11 p. 163. 1865 C. c, Alder in: Nat. Hist. Tr. Northnmb., v. i I p. 11. 1870 Glandula fibrosa (part.: non t. 23 f. 323), A. (lould (W. O. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 22. 1870 G.f.. Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1873 G. /., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 tt. fi p. 440. 1874 G. j., A. E. Verrill in: Anier. I. Sci., ser. 3 i;. 7 p. 409. 413. 1874 G. /., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 348, 352. 1874 G. /., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 6". /., Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 216. 1875 Cynthia comata, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, ;■. 2 p. 217. 1877 Siyela c, C. Heller in: Denk. Ak. Wicn, v. 37 p. 254. 1880 S. c, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 414. 1880 S. c, Traustedt in: Zool. Auz., t'. 3 p. 468. 1882 Polycarpa c, Sorby & Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 16 p. 533 t. 10 f. 0. 1884 P. pusilla + P. curta, Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 224 t. 35 f. 4-6; p. 226 t. 36 f. 7—1 1 . (non 1885 Glandula fibrosa, N. Wagner, Wirbell. Weiss. Meer, v. i p. 58, 61, 152 t. 18 f. 14 — 17.) 1886 Polycarpa cornuta [sic!j, Herdman in; Haddon in: I'. Irish Ac, ser. 2 f. 4 p. 638. 1886 P.comata-{- } P . monensis , Herdman in: P. Livcrp. lit. Soc, 11.40 app. (F. Livcrp. Bay, v. 1) p. 303. 339! P- 13. 305. 339 t. 5 f. 1—8. 1891 Glandula fibrosa -\- Polycarpa pusilla -\- P. comata + P. curia -i- }P. monensis + Stycla fibrillala{}), Herdman in: I. Linn. Soc. London, i;. 23 p. 582; 583; 584; 584; 584; 586. 1892 Polycarpa comata, Lacaze-Duthiers & Delage in: Mem. pre*. Ac. France, v. 45 nr. i p. 231 t. 17. 1892 P.commata [sic!], Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., 11.23 II p. 165. a64 ASCIDIACEA i8i)i I' sp., M. sp, Hcrtlinuu in: 1". I.ivcrp. l>iol. Soc, r. o p.')' (non 1893 Cilamilula ip. {fibrosa}). Knipowitsch in: Coato"' i»t. Zool., v. 2 11 Si-ss p. t>.t, (lO. 1893 Polycarpa comata. Hrrdmaii in: I. Linn. Soc. I 12. 1897 P. comata -\- }P. monensis, Herdniau iu: Rep. Brit. Ass., i'. 66 p. 447. 1897 P. t., Pruvot in: .\rch. Zool. exper.. scr. 3 i'. 5 p. 6ig. 1897 Cynthia c. Maitland. Prodr. Eaune Pays-Bas. p. 34. M898 Polycarpoides sahulosum. Pizon in: Bull. Mus. Paris, v. 4 p. 236. 1899 Polycarpa comata, Herdman in: P. I,iverp. biol. Soc, v. 13 p. 31. 1901 Cynthia (P.) c. Garstang in: Victoria Hist.; Norfolk v. i p. 86. 1901 Polycarpa c, J. Rankin in: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. 181. 1901 Glandula fibrosa. Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, r. 4 p. 267. iqoi G. /.. Kingsley in: P.Portland Soc, v. 2 p. 183. 1903 Polycarpa comata, Garstang & Sorby in: Victoria Hist.; Essex i'. i p. 87. 1903 P. libera. Hartuicyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 226 t. 5 f. 7. 1904 P. pusilla, ReJeke & van Breemen in: Tijdschr. Xederl. dierk. Ver., ser. 2 v. S p. 147, 1905 Styela comata. A M. Norman in: Victoria Hist.; Durham v. i p. 86. 1905 Polycarpa libera, Nordgaard, Bergens Mus. Hydr. Invest., p. 190. 1905 P. I., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 11 t. 2 f. 5 — 7. 1907 P. comata -\- P. c. var. nux, Buchanan-Wollaston in: Sci. Invest. I'ish. Ireland, 1906 III p. 5; 6. 1907 Styela c. -\- S. fibrillala. Alder & Hancock. Brit. Tun., v. 2 p. 120 f. 70 — 71 t. 37 f. 14 t. 39 f. 8 t. 43 f. 2 — 3 t. 48 f. 16; p. 125 f. 77—78 t. 37 f. 18 t. 38 t. 40 f. 9 t. 44 £. 1—3. 1907 Polycarpa libera. Redikorzew in: Zool. Anz., v. 31 p. 521. 1908 P. I., Redikorzew in: M^m. Ac. St.-P^tersb., .ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 35. 1908 P. I., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 68. 1909 Tethyum fibrosum-\- Pandocia comala-\-P. c. var. nux-\-P. curta-\-P. fibrillata-\-P. libera-^ tP. monensis -\-P- pusilla -j- } Polycarpoides sabulosum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1360; 1363; 1363; 1363; 1363; 1363; 1364; 1364; 1366. 1909 Tethyum fibrosum. Hartmeyer in: Zool. Anz., t;. 34 p. 146. 1911 Pandocia libera. Redikorzew & Hartmeyer in: Derjugiu in: Trav. Soc. St.-Petersb.. w. 42 I p. 24. 1911 Styela fibrillata (i) , E.W.Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 205. 1912 Pandocia [Polycarpa] comata, Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, v. 28 p. 137. 1912 P.[P.'i pusilla. Hartmeyer in: Vid. Meddel., i'. 63 p. 275. 1912 P. fibrosa. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 575 f. 38 t. 63 f. 107. no t. 64 f. 112 t. 70 f. 147. 1912 P. /., Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. 112, 146. 1912 P. [Polycarpa] comata, Hartmeyer in: Crawshay in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 9 p. 380. 1913 P. comatha [s\cy\-\- P. fibrosa, Huntsman in: Zool. Anz., t. 41 p. 500; p. 500 f. II, V 3, 4. XI 2. 1915 P. (Polycarpa) libera, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 568. 1915 Polycarpa comata (Styela lanosa MS.), Hartmeyer in: Mt Mus. Berlin, v. 7 p. 308, 309, 327, 328, 340. 1915 P. c. Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 430. 1915 Pandocia comata [sic!j, Ihle in: Arch. Naturg., f . 79 B 11 p. 16. 1916 P. libera, Redikorzew in: Faune Russie, Tun. I p. 336 i. 76 t. 7 f. i — 2. 1917 Polycarpa comata. Selys-Longchamps in: Bull. sci. France Belgique, v. jo p. 190. 1921 P. fibrosa, Hartmej-er in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 40 f. 7. 1922 P. libera. Arnback-Christie-Linde in: Svenska AJc. Handl., v. 63 nr. 2 p. 37 t. 2 f. 33. 1922 P. fibrosa. Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 13. ASCIDIACEA 265 Geschichte der Art. Diese Art wurde erstmalig 1852 von Stimpson als Glandula fibrosa nach Exemplaren \-on Grand Manan beschrieben und bildet zusammen niit G. mollis den Typus seiner Gattung Glandula, den \'au Name (1912), nachdem die beiden Arten als zu verschiedenen Gattungen gehcirig erkannt wareii, auf G. fibrosa beschrankt wissen will, da sie an erster Stelle stelit. Zum zweiten Male wurde die Art durcli Alder 1863 von CuUercoats als Cynthia comata neu beschrieben. Sowolil Forbes (1848), wie Alder & Hancock (1848) batten diese Art urspriinglich als Cynthia ampulla (Brug.) bezeichnet; spater (1863) erklart jedocli Alder, dass diese Identificierung irrtiimlich gewesen sei und giebt der Art den neuen Nanien C. co- mata; zugleich bemerkt er, dass sie zu Stimpson 's Gattung Glandula gehore. Zwei weitere Arten, die als Synonyme zu betracliten sind, beschreibt Herdman 1884. Die eine, Polycarpa pusilla, wurde von der )>Por- cupine« \-or Valentia und vor Gibraltar erbeutet, die andere, Polycarpa carta, von der )>Iyightning« auf deni Westabhang des Wy\-ille Thomson Riickens, beide in betrachtlicher Tiefe. Ini Jahre 1893 folgt Kiaer mit Polycarpa libera, die er aus verschiedenen Fjorden des nordlichen Norwegen neu beschreibt. Buchanan- Wollaston unterscheidet 1907 ini Larne Gebiet (Ostkiiste von Irland) neben der tj-pisclien P. comata eine var. mix. In demselben Jahre wird in Alder & Hancock's Monographic eine neue Art, Styela fibrillata, beschrieben, fiir die als Typen-Fundorte Hastings, Guernsey und die Birterbuy Bay genannt werden. Krst ini Jalire 1912 beginnt die artliche \'ereinigung dieser Arten. Michaelsen erklart zunachst P. libera fiir synonym mit P. comata. \'an Name dagegen hiilt P. libera fiir wahrscheinlich s3-nonym mit P. fibrosa, P. comata zwar fiir nahe \'erwandt, aber artlich verschieden : audi .S. fihrillata gehort nach ihm in diese Gruppe. Hartmeyer (1915 a) stelit auf Grund der nachuntersuchten Originale die Identitat von S. fibrillata mit P. comata fest; 1921 vereinigt Hartmeyer dann P. fibrosa, P. comata, P. libera und S. fibrillata, 1922 a P. pusilla zu einer Art, wahrend hier audi noch P. carta unter die Synonyma aufgenommen wird. Fundangabe. Exp. )>Ingolf<(: Stat. 28. i. V'll. 95. 65"i4' N. 55°42' W. (Davis Stra.sse, vor Sukkertoppen) , 420 Fad., + 3.5° C. 3 ad., mehrere juv. Stat. 32. II. VII. 95. 66°35'N. 56^38' W. (Holsteinsborg-Walsinghani Riicken), 318 Fad., + 3.9° C. 4 Fxemplare. Stat. 35. 18. VII. 95. 65°i6' N. 55'o5' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 362 Fad., + 3.6° C. 7 Exemplare. Stat. 138. 10. VIII. 96. 63''26'N. 7°56' \V. (Fiiro Island Riicken, Ostabhang), 471 Fad., — 0.6^ C. I Exemplar. Exp. »Tjalfe«: Stat. 365. 18. V.09. 66''2i'N. 56°54'W. (Siidabhang des Holsteinsborg-Walsingham Riickens), 600 — 700 m. 14 Exemplare. Die Berliner Sammlimg enthalt Material von versdiiedenen Punkten der Ostkuste Nordamerikas, aus dera Brede Fjord (Westgronland) , von Konig Karls Land, aus dem Kola Fjord, von Bodo, von Plymouth, aus dem Kanal, von der belgischen Kxiste, von CuUercoats (Cotype vom Cynthia comata Aid.) , aus der Berwick Bay und vom Wyville Thomson Riicken (Cotj^e von Polycarpa curia Herdm.). The Ingolf-Expcdiiion. II. 6. 34 266 ASCIDIACKA Bescliri'ihuiig. K-h li.ilx.' iniili rrst kiirzlich (ic)2l) eiiiKcIieiul mit dirsor Art ln'sclial'tiu;! iiiul k.iim micli (laluT an dieser StelK' ant" einij;e /nsanuncnfasscncK- uiul I'l^jiin/AMuk' lU'iiiL-rkunuoii l)i'si-luaiik(.'ii. nil' Korpi'i foi in ist xaiialiol. ilocli iiherwiegt iin all.ucnu-iiU'n riiu' nuullii-lu', hiswciUii nalu'/.u kugeliKe, oder anch (juer ovale bis elliptischo in'stalt. I-Cs ersclu-iiit mir iln r iiocli l'rai;licli, wii' wi-it l)ti dicscii ovalcn I'lxemplaron mit xorkiirztcr Basoapicalachse, die untcr conservierteni Mate-rial li lulii; siiid, die K()r])(.'r- form durcli die Conservierung heeinllnsst win!. 1 )icse lvxeni])larc liabi'u last ausnaliiuslos st-Iir stark contra- hierte Siphonen, wiihrend ich z. 15. ln-i nielircriu I'.xiMuplartii \(m I'lviiimitli, die xoii der dortigt'ii Station mit langausgestreckteii Siplioiicn consen'iert waren, tlurelnveg einc in basoaijicaler Riclituuj; verliiugerte, melir oder weniger ovale (lestalt angetroffen hahe. Anch stark abgeflachte Ivxeni])hin' licL;iii mir \erfinzilt aus dein Kanal vor. Viel seltener sind langlich-ovale bis cylindrisclie Ivxemplare, wie z. B. Kiaer (1S95 t. 3 f. 26) ein solches von seiner P. libera abbildet. Aueh aus dem Kanal liaht' icli solclie Stiioke; cbenso zeigt meine Cot>-pe von C. comata diese Gestalt. Schliesslicli nmss ieli audi iioili ausgesproclien kegelformige I-^xeniplare von Plymoutli erwiilinen, die mit breiter Basalfliiche auf Schalen, Tangen oder dem Meeresboden sclbst festsitzen. Die nindlichen und ovalen Ivxemplare lassen dagegeu mir ausnahmsweise Spuren ciiier I-'estheftung erkennen und scheinen in dcr Regel frei zu sein, nur mit den Mantelanliangen im Saiide oder Schlick verankert. Die vom »Ingolf« und \oii der »Tjalfe« gesamniclten Kxemplare sind samtlieli ruiidlieh oder in der Querrichtung oval. Was die Grosse anbetrifft, wird in der Regel ein Durclimesser von 15 — 20 mm iiicht iiberschritten. Das Langenverhaltnis der einzelnen Korperachsen zueinander wird natiirlicli .stark durcli die variable Korper- fonn beeinflusst. Das Maximum diirfte mit einem grossten Durchmesser von 30 mm erreiclit werden. Solche Exemplare meldet Herd man (1886) von der Isle of Man. Audi uiiter dem »Ingolf((-Material aus der Davis Strasse, das in der Mehrzahl aus grossen Exemplaren besteht, hat ein Tier die stattliclie Grosse von 19 : 30 : 18 mm; ein anderes aus dem »Tjalfe<(-MateriaI \oii 16 : 23 : 16 mm. Ahnliche Ma.sse — 20 : 25 : 20 mm — zeigen audi meine Exemplare von Ostende und aus dem Mamisclien Meer, welch letztere i miner zu mehreren aggregiert und so vollstandig miteinander verschmolzen sind, dass ihre Grenzen gegeneinander ausserlich kaum erkennbar sind. P^in besonders stark abgeflachtes Exemplar aus dem Kanal inisst 10 : iS : 16 mm; das einzige Exemplar von Konig Karls Land 9: 14 mm; ein Stiick aus dem Kola Fjord 13: 12 mm. Die rundlidien Exemplare aus dem Brede I'jord erreichen einen Durchmesser bis zu 17 mm. die von Roscoff nach Lacaze-Duthiers & Delage (1892) von 15 — 20 mm, Exemplare aus der Nordsee und dem Skagerak nach Kupf f er (1875) bis zu 20 mm. Die bisherigen Angaben bezogen sich samtlich auf mehr oder weniger rundliche und quer ovale Exemplare. Gesondert da\-on mogen hier einige Angaben iiber aufrechte, langlich-ovale bis cylindrische Exemplare folgen. Ein solches Exemplar von Vadso misst nach Kiaer (1893) 21 : 15 : 9 mm; eine der mir vorliegenden Cot\-pen von C. comata von Cullercoats misst 17 : 8 mm; ein kegelformiges Exemplar von Plymouth misst 17 : 14 (an der Basis des Korpers) mm, ein anderes 21 : 18 mm, bei ersterem sind die ausgestreckten Siphonen 7 mm, bei letzterem sogar 10 mm lang. Die Exemplare aus dem Sibirischen Eismeer bleiben klein; Redikorzew (igo8 a) giebt als Masse 10 — 7:6 — 7 mm an. Das grosste Exemplar aus dem Gullmar Fjord misst nach Arnback-Christie-Iyinde (1922) 14: 12 mm. An der Ostkiiste von Nordamerika erreicht die Art nach Van Name (1912) eine Grosse von 18 mm in baso- ASCIDIACEA 267 apicaler, etwas weniger in dorsoventraler und lateraler Riclitung. Die Originale von P. pusilla messen nach Herdinan (1884) nur 5:6:4 mm, die von P. curta haben einen Durchmesser von nur etwa 4 mm. Die Oberflache ist in der Regel bis auf die Siphonen und ihre nacliste Umgebung dicht mit Sand- kornclien und Sclilammpartikeldien bedeckt; manchmal und zwar \'omehmIich liei den festsitzenden, auf- recliten Exemplaren, ist der Belag dagegen sparlicher, bisweilen audi aus groberen l-Verndkoq^ern zusammen- gesetzt. Gelegentlidi ist der Belag audi lediglich auf die hintere Korperhalfte besclirankt, wo dann auch die Mantelhaare starker entwickelt sind. Diese Mantelanhange sind bald gleichmassig iiber die ganze Ober- fladie verteilt, haufiger jedoch, wie es sclieint, basal und im Bereich der hinteren Kor^ierhalfte zahlreidier, didrter und auch langer, als weiter nadi \-om. Gelegentlidi konnen sie auch stark riickgebildet sein. Uber die innere Organisation habe ich kauni etwas zu sagen und verweise auf meine neuerlichen Angabeu (1921). Bei einem Exemplar aus der Davis Strasse fand ich ein Flimmerorgan, wie ich es 192 1 in f . 7 b abgebildet habe. Ein anderes, grosses Exemplar \-on dort zeigte rechts folgendes Schema der inneren Langsgef asse : D 2 (ca. 28) 5 (ca. 18) 7 (ca. 22) 6 (ca. 15) 5 E; ein etwas kleineres: D 2 (ca. 25) 4 (ca. 13) 7 (ca. 18) 5 (ca. 13) 3 E. Wahrend letzteres dem Sdienia, welches Van Name (1912) fiir ein ostamerikanisches, ich selbst (1921) fiir ein Exemplar aus dem Brede Fjord gegeben habe, sehr nahe konimt, zeigt ersteres, dass die Totalzahl der Langsgefasse mit zunehmender Grosse sich noch \ernielirt. Die Zalil der Magenfalten betrug bei einem Exemplar des »Tjalfe«-Materials nur 23. Die mir vorliegenden Cotj'pen von P. curta Herdni., drei rundliche, nur etwa 4 mm grosse, basal aggregierte Exemplare, kann ich nur als jugendliche Tiere von P. fibrosa deuten. Ubrigens weist Herdman selbst auf die nahen Beziehungen dieser Art zu P. pusilla hin. Der Kiemensack hat bereits typisch ent- wickelte Falten. Am Magen fallt ein ungewohnlich grosser, gebogener, an seinem Ende kolbig angeschwoUener Blindsack auf (jugendliches Merkmal!). Geschlechtsorgane sind noch niclit entwickelt. Systematische Bemerkuiigen. Betreffs Ascidia tubiilaris Rathke 1806, die als ganz zweifel- haftes Synonym in die Liste der Citate aufgenommen ist, \-erweise ich auf die Bemerkung bei Eiigyra arenosa (Aid. Hanc). Die von Sars 1859 als Glanditla lubitlaris Rathke? aufgefiihrte Art entspricht nach Kiaer (1893) P. fibrosa (P. libera). Molgtila tubtilosa bei Danielssen 1861 wird von Kiaer (1893) als zweifelhaftes Synonym v'on P. fi- brosa gedeutet; ich folge Bjerkan (1908), der Danielssen's Form mit Eugyra glutinans (Moll.) (Para- molgula rara )identificiert. Die bei Gould (Binney) 1870 t. 23 f. 323 wiedergegebeiie Abbildung vcm Glandula /ibrosa bezieht sidi auf Eugyra glutinans (Moll.). Wagner's Glandula fibrosa von 1885 gehort nach Rcdikorzew (1916) zu Microcosmus glacialis (Sars). In seiner Re\dsed Classification von 1S91 luhrt Herdman eine Styela fibrillata (?) ohne Autor als I^stennamcn auf; es kann sich wohl nur um die erst 1907 in Alder & Hancock's nachgelassener Monographie beschriebene Art gleichen Namens handeln. Die von Herdman 1886 von der Isle of Man (vor Port Erin, etwa 27 m) nach einem Exemplar neu beschriebene Polycarpa monensis kann kauni etwas anderes sein, als P. fibrosa. Ich glaube kauni, dass im 34* 268 ASCIDIACEA boreolusitanischeii Gcbiet ausser den droi siclu'i iiiitri.siliii'iK'iioii Aili'u /'. fibrosa, P. f^oniiiiid iiiul P. •^liirilis uoch eine weitere Pplvcarpa-Ait vorkoiuint. L'herdies ist P. fibrosa ebenfalls xon dor Isk- of Man n kIi- gewieseu. Pplycarf>a s/>., >i. sf>. W\ Ilcidiuan I^^l)J, i.'iii iionu'ii luulimi. winl stm lijcrkaii (i()()N) als I'raj^- liches Synonym vun P. fibrosa {P. libera) behandelt ; it diirttc die Ail daniit riclitijj; dfutcii. Die (lurch Tizoii iSi|S a xon Granville als T^piis ciiu-r iicirmi (iattuiijj; Polycdrpaidcs l)(.scliriebene Art 7'. sabiiiosuiii ist \crniutlicli idontisch mil P. fibrosa. Die you Hiiclianan -Wollast (in 1007 luiterschicdene \-ar. ;//rv liisst sieli niilit aiit'reclit halteii. Die geltend geniaditen I'nterschiede liegen diuvliaus in den (Trciizcn dor Variationsbrcitc dor tj'pischen Art. Hartmeyer (1915 a) veroffcntlidit einen Manuscriptnanien Stycla lanosa oinu- Autor aus dor Collec- tion Norman in der Sanimlung des British Museums. Diese Art entspricht P. fibrosa. Horizon tale \'crl)roilung. Arktische und borcoarkti.schL' Region. Ostkii.ste vou Nonlaiiicrika: St. Lorenz Golf: vor Port Hood, Cape Breton Island (Wliitcavcs 1874); von I'icton Island ))is Toit Hood (Whiteaves 1874 a). — Neu Fundland: Westabfall der liank, |4°34' N. 56°4i'45" W., 392 m (+ 4.67° C.) (Van Name 1912)'. — Neu Schottland: vor Chebucto Head, 44°04' N. 63°27' W., 182 m ( — 1.11° C, + 3.61° C.) ; 6. Cap Sable. 43''34'N. 63°56'3o" W., 241 in (+ 6.44° C.) u. 43°28'3o" N. 63°57'3o" W., 227 ra (+6.t7°C.); .s. Cap Sable, 42°2o' N. 65°7'3o" \V., 187 m (-f- 8.17° C.) ; Hafen von Halifax (Van Nanie 1912). — Grand Manan: Hake Bay, 63 m (Stimpson 1852, 1854, Van Xanie 1912, Huntsman 1912); vor Long Island Bay, 63 m (Huntsman 1912). — Casco Bay: 108 — 189 m (Van Name 1912); vor der Casco Bay: 90 — 171 (108 — 270) m (Verrill 1874, 1874 a). Jeffrey's Ledge, 43°25' N. 69°34' \V.. 155 m (+ 4.44° C), 43=20' N. 68°33' W., 108 m (+ 5.56" C), 42''23' N. 68°3o' W., 190 m (+ 4.44° C.) u. 43°I9' N. 68°49' W., 142 m (+ 4.72° C.) (Van Name 1912) ; 15 — 30 Meil. s. 6. Cap Elizabeth, 90 — 171 ni (+2.22" bis -f 4.17° C. in 86 — 115 m) (Verrill 1873). — George's Bank: Ostrand, 4i''49' N. 65°49'3o" W., 129 m (+ 6.44° C.) (Van Name 1912). Gronland: Siidwestgronland : Brede I'jord, 490 m (+3.4° bis -)- 4.5° C.) — Davis Strasse: Holstcin.sborg-Walsingham Riicken, 66''2i'N. 56=54' W., 600— 700 m (»Tjalfe«) u. 66°35' N. 56°38' W., 572 ra (+ 3.9° C.) (singolf «) ; vor Sukkertoppen, 65°i6'N. 55°o5'W., 651m (+ 3.6° C.) u. 65°i4' N. ssV' W., 756 ni (+ 3.5° C.) (i>InRolf«). — Nordostgronland : vor Murray's Island, 7i°33' N. 2i°3o' W., 200 m (Arnback 1922). Faro Island Riicken: 62-45' X. 7^35' W., 330 m (+ 7.47° C. in 325 m) (Bjerkan 1903); Ostabhang, 63°26' N. 7°56' \V., 847 m (— o.6°C.) (.Ingolf«). Westfinmarken: vor den Lofoten, Abfall zur Xordmeertiefe, 68°2i' N. io°4o' O., 836 m ( — 0.7° C.) (Bomievie 1896); s. Bodo, 330 m (Hartmeyer 1903); West Fjord, nahe Bodo, 105 — 160 m (Bjerkan 1908); Gaasvaer, bei Tromso, 300 m (Bjerkan 1908) ; Ox Fjord, 72 — 180 m (Sars 1859, Kiaer 1893) ; Komag Fjord (Kiaer 1893) ; 21/, Meil. 6. Sortvigen, Hjelmso, 135 ni (Herdman 1892). Ostfinmarken: n. 6. Xordkap, 7i°2o' X. 27=49' O., 413 m (Redikorzew 1916); Porsanger Fjord (Bjerkan 1908); Vadso (Kiaer 1893). Spitzbergengebiet: Konig Karls Land, zw. Helgoland- u. Jena In.scl, 65 m (Hartmeyer 1903). Murman Kiiste: Kola Fjord, 117 --198m (Derjugin 1911, 1915). Sibirischcs Eismeer: Xansen Insel (Nordkiiste der West Tajmyr Halbinsel) : X. W. Ufer, 30 m; oFrams Strasse, 22.5 — 18 m (Redi- korzew 1908 a). Boreale und lusitanische Region. Ostkiiste von Nordamerika: 6. Nantucket, 4i°25'3o" N. 69°!' W., 149 m (-)- 5.78° C.) (Van Xame 1912); vor Martha's Vine- yard, 39°56'3o" N. 70°59'45" W., 428 m (+ 556° C.) (Van N^ame 1912)'. Wyville Thomson Riicken: Westabhang, S. O. Ende. 59°36' X. 7=20' W., 954 m (+ 6.04° C.) (Herdman 1884I. • Bestimmung zweifelhaft. ASCIDIACEA 269 Irlaiiil: Westkiiste: Uirterbuy Bay (Alder & Hancock 1907); vor V'alcntia, 198111 (Herdman 1S84); Bantry Bay (Haddon 1886). — Ostkiiste: Lanie District: vor Brown's Bay, Island Magce, 12.5—3601 (Buchanan- Wollaston 1907). Westkiiste vou Schnttlan' .',3' N. in gn'issercr Tide .L;cfuiukii. i-"'g- 1/ Polycarpa fibrosa (Stps.) ; 0 Polycarpa albatrossi (Name). Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von P. I'lbrusa liegt innerhalb wciter Cxrenzcn. Die obere Grenze ist bei 12 m anzusetzen, wahrend die tiefste Fundstelle in 954 ni liegt. Oberhalb 100 m kommt sie im allgemeinen nur in solchen Gebieten vor, wo die hydrographischen Verhaltnisse diese Tiefen bedingen. Sie ist zweifellos eine Art, die mit Vorliebe tieferes Wasser ^'on 100 m an abwarts bis nalie an die 1000 m Linie heran aufsucht. So liegen die Fundorte an der Ostkiiste von Nordamerika iiberwiegend ausserlialb der Kiiste und auf den Banken von Neu Schottland und Neu Fundland, meist in Tiefen zwischen 100 und 200 ni, bis zu einer (sicher verbiirgten) Tiefe von 241 ni. Zwei weitere Fundstellcn aus diesem Gebiet weisen eine nocli grossere Tiefe auf — 392 m am Westabfall der Neu Fundland Bank und 428 ni vor Martha's Vineyard — doch ist die Bestimmung der Art nadi Van Name in beiden F^allen zweifelliaft. L,etztere Fundstelle ware nicht nur die tiefste, sondem zugleich auch sie siidlichste an der Ostkiiste Nordamerikas, sodass die Unsicherheit der Bestimmung in diesen Falle besonders bedauerlich ist. Nur ini nordlichen Teil des ostameri- ASCIDIACEA 271 kanischen Verbreitungsgebietes kommt sie in geringeren Tiefen, so z. B. bei Grand Manan in 63 m vor. Auch bei Groiiland fehlt sie im eigentlichen Kiistengebiet und auf den flacheren Teilen der Kiistenbanke, wahrend sie in der Davis Strasse (und auch am liingang zum Brede Fjord, in den sie offenbar aus dem Tiefen- wasser der Davis Strasse eingewandert ist) in Tiefen zwischen 490 und 700 ni niehrfach gefunden wurde und audi aus deni tieferen Wasser (200 ra) vor der Kiiste von Ostgronland bekannt ist. Eine Reihe Funde aus grosseren Tiefen liegt ini Bereich der Abhange der Kiistenplateaux zur Nordmeertiefe und der das Nordmeer im Siiden gegen den Nordatlantic abscliliessenden Riicken. \'or den Lofoten wurde sie in 836 m, vor Storeggen in 820 m, auf dem Ostabhang des Faro Island Riickens und auf dem Riicken selbst in 847 bzw. 330 m und auf dem Westabhang des Wy\'ille Thomson Riickens in 954 m (tiefste bekannte Fundstelle) erbeutet. Vor dem Eingang in die Strasse von Gibraltar, dem siidlichsten Fundort iiberhaupt, fand man sie in 858 m, n. 6. vom Nordkap in 413 m, wahrend sie im Kola Fjord Tiefen von 117 — 198 m bewohnt. Auch die Funde an der norwegischen Kiiste liegen meist in betrachtlicher Tiefe, so im Trondhjem Fjord in 200 — 540 m, s. Bodo in 330 m ; in Finmarken bildet die Tiefe von etwa 70 m die obere Grenze. Im flacheren Wasser oberhalb der 100 m Linie liegen die Fundstellen im Kanal und im Bereich der Britischen Inseln, in der Nordsee, im Kattegat, im Sibirischen Eismeer und bei Konig Karls Land. An der Kiiste von Bohuslan kommt die Art meist in Tiefen zwischen 18 und 72 m vor, ist aber auch in 180 m nachgewiesen. Thermopathie und Okologie. Dass P. fibrosa unter rein hocharktischen Bedingungen zu existieren vermag, beweisen die Funde bei Konig Karls Land und im Sibirischen Eismeer. Das vereinzelte Auftreten in hocharktischen Gebieten und die geringere Grosse der Individuen deuten jedoch darauf liin, dass diese Bedingungen weniger giinstig sein miissen. Auch die Temperaturverhaltnisse niederarktischer Gegenden mit ihren wahrend eines Teiles des Jahres niedrig positiven Temperaturen scheinen im allgemeinen gemieden zu werden, da die Art im niederarktischen Gebiet kaum haufiger zu sein scheint als in der Hoch- arktis. Erst unter constant niedrig positiven Temperaturen scheint die Art giinstigere Bedingungen zu finden, die mit einer weiteren Zunahme der Temperatur ihr Optimum erreichen diirften. In der Tiefe der Davis Strasse, von etwa 200 m ab, wo die Art nicht selten zu sein scheint und in der Grosse hinter siidlich-borealen Exemplaren kaum zuriicksteht, herrschen niedrig positive Temperaturen von + 2° bis + 4° C. ; dieses warme atlantische Wasser erfiillt auch die Tiefen des Brede Fjords, in den es freien Zutritt hat, well der Fjord nicht durch eine submarine flache SchweUe gegen die Davis Strasse abgesclilossen ist. Vor der Kiiste Ost- gronlands, zwischen 71 und 74" N. tritt in 200— 400 m Tiefe eine Wasserschicht mit positiven Tempera- turen und holiem Salzgel)alt auf, die nacli Ryder eine Fortsetzung des warmen Golfstromastes langs der Westkiiste Spitzbergens sein soil, der durch den Polarstrom gegen die Ostkiiste Gronlands gedriingt wird. Ich erwahne dies hier, weil die Fundstelle \or Ostgronland in dieser Wasserschicht liegt, die Art mithin hier unter ahnlichen Bedingungen, wie in der Davis Strasse leben wiirde. Von den Fundstellen im tieferen Wasser vor der amerikanischen Kiiste liegen meist Temperaturangaben vor; die Temperaturen sind liier etwas hoher als in der Davis Strasse — sie bewegen sich im allgemeinen zwischen + 4° und + 6° C. (Maximum + 8.17° C.) — und leiten iiber zu den constanten Temperaturen von etwa + 6° bis + 7° C, die in der Tiefe des Trond- hjem Fjords herrschen. Im Kattegat hat die Art hohe Sommertemperaturen bei sehr niedrigen Winter- temperaturen, im Kanalgebiet dagegen holie Sommertemperaturen bei ebenfalls hohen Wintertemperaturen, 272 ASCIDIACEA die nidit unter + 8"' bis + 9° C. siiiken, zu ertragen. Die InincU' aul din Ahliaiit^cn /.ur Norilmeertiefe liegen Iwreits untcrhalb der Oreiize eiskalten Wassers, wiihrend an der I'-undstelle an I iKui Kaiiuuo dcs Fiiro Island Riickens in 330 ni eiiie 'IVinpcratnr von |- 7.47'^ C. festgestellt wurdo. Diese I'lnidstelle liegt am ostlichcii l\nde des Riickens, wo die Bodcntemperaturen holier, als iibcr deni westliclicn Teil des Riickens siiul. Die Teniperatur an der tiefsten bckannten Fundstelle, am Westabhang des \\'\-\illc Tliomson Riickens, betrug + 6.04 C. ; vordem Kingang zur Strasse von Gibraltar, an der siidlichsteu Fuiulstellc, (.Mj^ah sich cine Teni- peratur von t- 10.3" C. Die Art lebt in der Regel auf Sclilick oder Mud, der oft niit Sand und Stoincn \er- mischt ist, seltener auf Boden, der niit Kies oder Sclialen bedeckt ist, ausnalinisweise audi auf fclsigeni Boden. Sie aggregiert sidi gelegentlich niit ihres gleichen, aber nieiuals mil anderen Ascidien. Tiergeographische Stelluiig. Hirer liorizontalen \'erbreitung nacli ist P. fibrosa als cine pan- arktisch-panboreale, auf das atlantisclie Gebiet bescliriinkte Art zu Ijezeiclineii, die liings der Wcstkiiste Europas bis an die Grenze der mediterranen Region vordringt. Das eigentliche Verbreitungscentruiii l)ildct das boreale Gebiet, insbesondere in seinem siidlichen Teile und zwar sowohl das l-'lachseegebiet des nordwest- curopaisdien Sdielfs, als auch das tiefere Wasser \or der Westkiiste Europas und der Ostkiiste Nordaraerikas wie auf den Abhangeu der Riickeu gegen die Tiefe des nordlichen Atlantic. Es erscheint zweifellos, dass eine lunwanderung in die derzeit \-on P. fibrosa bewolmten Gebiete der Arktis xon Siiden her erfolgt ist und die Art erst secundar sich arktischen Bedingungen angepasst hat, oliiie liier gleich giinstige Bedingungen, wie im borealen Gebiet gefunden zu haben. Fiir diese Annahme spricht niclit iiur das sporadische Auftreten in arktischen Gebieten, sondem auch die geringere Grosse der arktischen Indi\'iduen. Die Einwanderung in arktisches Gebiet erfolgte wahrscheinhch uber die Riickeu und daiin in der Hauptsache im Zuge des Golf- stromes weiter nach Norden. Interessant ist die Tatsache, dass die Art in ihrer offenbaren Vorliebe fiir tieferes Wasser auch auf den das Nordmeer begrenzenden Abhangen der Kiistenplateaux und der Riicken gegen die Tiefe vorgedrungen ist, trotzdem sie sich hier ganz anderen Teniperaturs-erhaltnissen anpassen musste, als sie vor den borealen Kiisten Europas und Nordamerikas und auf der Siidseite der Riicken herrschen. Infolge dieser auf ausgesprochener EurA-thernue und gleichzeitiger Eurybathie beruhenden Anpassungs- fahigkeit gehort P. fibrosa zu den wenigen Arten, die nordlich und siidlich der Riicken bis nahe an die 1000 m Linie heran nachgevviesen sind. In die Davis Strasse ist die Art offenbar direct aus dem nordlichen Atlantic eingedrungen. Hinsichthch ihrer vertikalen Verbreitung ist sie eine eun,-bathe Art, die \'on geringer Tiefe bis nahe an die 1000 m Linie vordringt und innerhalb dieser Zone in alien Tiefen vorkommt, mit Vorliebe aber tieferes Wasser unterhalb der 100 m Linie aufzusuchen scheint. Sie gehort unter den arktisch-borealen Arten zu einer Gruppe sehr eurythermer Arten, die in Wasser von constant negativer bis von + 16° C. und mehr Sommertemperatur, auch bei hoher Wintertemperatur (+ 8° bis + 9" C.) leben, wenngleich Wasser von constant negativer oder wahrend eines Teiles des Jahres niedrig positi\er Temperatur die Lebensbedingungen der Art ofltenbar weniger giinstig beeinflusst. P. fibrosa komint \or\viegend auf Schlick oder Mud, nur selten auf hartem Boden vor. ASCIDIACEA 273 Polycarpa albatrossi (Name). Textfig. 17. lyiteratur. I0I2 Pandocia albatrossi, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 579 t. 63 f. iii t. 64 £. 113 t. 70 f. 146. P. albatrossi ist eine Tiefseeform, die P. fibrosa ausserordeutlich nahe steht, sich vomehmlich aber durch die Riickbildung der Falten II iind IV von ihr unterscheidet. Den von Van Name geltend gemachten Unterschied einer geringeren Zahl von Magen- falten kann ich nicht gelten lassen, da ihre Zahl bei P. fibrosa auch bis auf 22 sinken kann. Verbreitung. Ostkuste von Nordamerika: 39°5'3o" N. 70°44'3o" W., 2745 m (+2.72°C.); 38°3o'3o" N. 69°8'25" W., 3659m; 38°24' N. 7i°52' W., 2824 m; 38°22' N. 70°i7'3o" W., 3285 m; 37°38'4o" N. 73°i6'3o" W., 2556 m (+ 3.17° C.) (Van Name 1912). Die Fundorte liegen alle vor der Kiiste von Maryland. Die Tiefe ist in jedera Falle grosser als 2500 m ; die tiefste Fimdstelle liegt in 3659 m. Der Boden wird teils von Globigerinen SchJick, teils von graueni mid braunem Tiefseeschlamm gebildet. Polycarpa pomaria (Sav.). Textfig. 18. Literatur'. 1770 Ascidia singularis, Gunnerus in: Skr. Kjobenh. Selsk., v. 10 p. 166 f. i — 6. 1774 Distomus mammillaris, C. F. Gaertner in: Pallas, Spic. zool., fasc. 10 p. 24 t. i f. 15. 1816 Cynthia pomaria, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 95, 156 t. 2 f. i t. 7 f. 2. 1843 C.tuberosa, W. Macgillivray, Hist. Moll. Scotl., p. 311. ?i846 Ascidia rustical (non Linne 1767), P. J. Beneden, Rech. Embryog. Asc, p. 61 t. 4 f. 6. 1848 Cynthia tuberosa -\- C. quadrangularis -\- C. intormis -\- C. mammillaris, E.Forbes in: E.Forbes & Hanley, Brit. Moll., V. I p. 37; p. 38 t. D f. I ; p. 38; p. 40. 1848 C.tuberosa}, Alder & Hancock MS. in: Alder in: Tr. Tyneside Club, v. i p. igS- 1851 C. quadrangularis, J. V. Cams in: P. Ashmol. Soc, v. 2 p. 267. ?i856 Ascidia mammillaris, W. Thompson, Nat. Hist. Ireland, v. 4 p. 360. 1856 Cynthia tuberosa + C. quadrangularis + C. informis + C. mammillaris. P. H. Oosse, Man. mar. zool., v. 2 p. 36 f. 56. 1861 C. t. -\- C. i., R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., v. 30 p. 19. 18O2 C.t., Ansted & R.G.Latham, Chann. Isl., p. 219. 1863 C. mammillaris -\- C. sukatula -\- C. opatina, Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 1O2; 162; 164. 1864 Ascidia (C.) pomaria, A. E. Grube, Lussin, p. 51. 1867 Cynthia tuberosa. Alder in: Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 208. 1869 Ascidia (C.) pomaria, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1868/69 P- 125- 1870 Cynthia tuberosa}, M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 17 p. 214. 1872 Ascidia (C.) pomaria, .\. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1869/72 p. 137. 1875 Cynthia p., Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 216. ?i876 Ascidia rustica, {non Linne 1767), Storm in: Norske Selsk. Skr., v. 8 p. 80. 1877 Styela opalina -\- Polycarpa varians -j- P. tuberosa, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, t). 37 p. 254; p. 259 1. 4 f . 9— 12; p. 261 t. 5 f . 3. (non 1878 Polycarpa pomaria + P. varians, C. Heller in: SB. Ak. Wien, v. 77 p. 74.) (non 1879 P. pomaria, [Schmeltz], Mus. Godeffroy, cat. 7 p. 90.) 1880 Styela p., Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 415. 1880 S.p., Traustedt in: Zool. Anz., 17.3 p. 468. 1882 Polycarpa pomacea [sici], E. Martens in: Zool. Rec, v. 19 Moll. p. 105. ' Vgl. die Notiz bei Boltenia ovi/era. The iDgolf-Expeditioo. II. 6. 35 274 ASCIDIACKA 1582 P.pcmaria}, Sorby & Hcrdiiian in: J I.iim. S«c. I.oiuloii, r. 16 p. 5J2. 1883 P. fan'oKJ -|- P. Mayrri, TriuistiMlt in; Mt Stiit Ni-apol. r. .) p. 482 t. 36 f. si— 22 t. 37 f. 13; p. 483 t. 36 f. 23—25 t. 37 f. 10. 1883 P. tubffosa, Marion in: Ann. Mus MarsoilU-, i'. i nr. i p. S^. 1583 P. (Hfrnaria, Hi-rdinau in: Tr. R. Soc. ICUinb., v. ii I p. 95 t. 17 f. 5 — 6. 1884 P.p., Hcrdman in: Tr. R. Soc. Eclinb., v. 32 II p. 227. 1885 P. farians. RoiiU- in: Ann Sri nat.. scr. (> c 20 nr. 1 p. 1.(3 t. i. 2, 3 f. ig — 22 t. 4 f. 21 t. 13 f. 116. (?nnti iSiij Slyrlii ftomarin, Swodi-rns in: Vct;a-lCxp., v. 4 p. 100.) 1885 CyN/Aid sulijlula, R. Kot-hU-r in: Ann. Sci. nat., scr. 6 v. 20 nr. 4 p. 58. 1885 C.S., R. KoehliT in; Bull Soc. Nancy, ser. 2 f. 7 p. 82, 116. 1886 C. s., R. Kochler in: BuU. Soc. Nancy, ser. 2 v. 8 p. 124. 1886 Polycarpa pomaria, Herdman in: P. Liverp. lit. Soc, v. 40 app. (I'. Livcrp. Bay, v. 1) p. 304, 339. 1886 Slyfla p., Kerville, Faune Seine, p. 11. 1886 Cynthia p., Kiikenthal & Weissenborn in: Jena Z., v. 19 p. 783. 1887 Polvcarpa varians, Lahille in: CR. Soc. Toulouse, p. 59. 1888 Slyrla pomaria, Grieg in: Bergcus Mus. Aarsber., 1887 nr. 3 p. 10. 1888 Cynthia quadrangularis}, Heape in: I. mar. biol. Ass., v. 1 nr. 2 p. 188. 1889 Polycarpa pomaria, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 3 p. 254 (F. Liverp. Bay, v. 2 p. 127). 1889 P.p., Hoyle in: I. Linn. Soc. London, t'. 20 p. 448. 1890 P. varians -f P. Mayeri, J. V. Cams, Prodr. F. Medit., v. 2 p. 468. 1891 P. pomaria -{- P. Mayeri -{-P. varians -\- Cynthia quadrangularis -\- C. informis -\- C . mammillaris -\- C. iuberosa -\- C . sulca- tula -\- C. opalina, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 584; 585; 585; 585; 585; 585; 586; 586; 586. 1891 Cynthia quadrangularis, Appellof & Grieg in: B runchorst in: Bergens Mus. Aarsber., 1890 p. 27. 1892 Polycarpa varians -\- P. luberosa -{- P. rustica (non Liunc 1767), Lacaze-Duthiers & Delage in: Mem. pres. Ac. France, t'. 45 nr. 1 p. 196 t. 12 — 14; p. 205 t. 15; p. 217 t. 16. .'1892 P. pomaria, Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 23 II p. 157, 159, 165, 168. 1893 P. quadrangularis, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 24 p. 447 t. 36 f. 11 — 12. 1893 P. pomaria'), Herdman in: Ann. nat. Hist., ser. 6 v. 12 p. 444. 1893 P.p., J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 59. 1893 P.p., Traustedt in: Udb. Hauchs Togter p. 314. ?i893 P.p., Knipowitsch in: Rev. Sd. St.-P6tersb., f . 4 p. 46. ?i893 P.p., Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 294. 1895 P. varians, Pruvot in: Arch. Zool. expfer., ser. 3 f. 3 p. 646. 1895 P. pomaria, Herdman in: Rep. Brit. Ass., 11.64 P- 3i9- 1896 P.p., Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 8 t. 4 f. 27. 1896 P.p., J. Kiaer in Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 11. 1896 Cynthia quadrangularis, Fauvel in: Bull. Soc. Xormand., ser. 4 y. 9 p. LXV. 1896 Polycarpa varians, Ostroumoff in: BuU. Ac. St.-Petersb., ser. 5 n. 5 p. 60. 1897 P.p., Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 66 p. 447. 1897 P. tuberosa + P. varians, Pruvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 v. 5 p. 619. 1898 P. pomaria, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 13 p. 31. 1899 P.p., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 13 p. 31. 1899 P.p., Giard in: Boulogne Boulotmais, p. ? [fide 1913, Giard, Oeuvr. div., v. 2. p. 107]. 1899 P. varians, E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 ». 5 p. 512. 1900 P. pomaria, J. Rankin in: Millport mar. biol. Stat., v. i p. 46. 1901 P.p. + P. quadrangularis, J. Rankin in: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. 181. 1901 P.p., Hartmeyer in: Meeresfaima Bergen, fasc. i p. 47. 1903 P.p., Hartmeyer in: Fauna arctica, u. 3 p. 229. 1903 P. varians, Graeffe in: Arb. Inst. Wien, v. 15 p. 106. 1903 P. pomaria, Garstang & Sorby in: Victoria Hist.; Essex v. i p. 87. 1904 P.p., Hartmeyer in: Zool. Anz., v. 27 p. 322. 1904 P. p., E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 7 p. 295. ASCIDIACEA 275 1905 Styela tuberosa -\- S. sulcata [sic!], A. M. Norman in: Victoria Hist.; Durham v. i p. 86. 1905 Polycarpa varians, Calvet in; Trav. Univ. Montpellier, ser. 2 nr. 15 p. 67. 1905 P. pomaria [p. 24: domaria}, Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. n. 1906 P.p., Todd in: Victoria Hist.; Devon v. i p. 157. ?i9o6 P.p., Redikorzevv in: Trav. Soc. St.-Peter.sb., v.},-; p. 154. 1906 Cynthia quadrangularis -\- Polycarpa pomparia [sic!], J. Clark in: Victoria Hist.; Cornwall v. i p. 157; 158. 1907 Polycarpa pomaria, Buchanan-Wollaston in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1906 III p. 7. .'1907 Polycarpa rustica (non Linne 1767), Newbigin, Life Seashore, p. 295 f. 84. 1907 Styela tuberosa -f- S. informis + 5. quadrangularis -\- S. mamillaris -\- S. opalina + S. pomaria -\- S. sulcatula. Alder & Han- cock, Brit. Tim., v. 2 p. 103 f. 60 — 61 t. 34 f. i — 5 t. 33 f. i t. 36 f. i — 7 t. 48 f. 9; p. 104 f. 62 t. 34 f. 6 t. 36 f. 8 — 9; p. 105; p. 106 t. 34 f. 7 — 8 t. 35 f. 2 t. 41 f. 1—3; p. 108 f.63; p. no £.64 t. 37 f. 5 t. 39 f. 4 t. 42 f. 1—7 t. 48 f. 10; p. 113 t. 37 f. 6—7 t. 42 f. 8 — 9 t. 48 f. ir. 1907 Polycarpa pomaria, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 135, 151, 15.). 1907 Styela [Cynthia) p., Theel in: Ark. Zool., v. 4 p. 96. 1908 Polycarpa p., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 69. 1909 P. Varians -\- P. Rustica (non Liime 1767), Lahille in: Naturaliste, v. 31 p. 59. 1909 Tethyum mamillare -\- T . opalinum -\- Pandocia informis -\- P. pomaria -\- P. quadrangularis -{- P. errans, Hartmcyer in: Bronn's Kl. Ordn., r. 3 suppl. p. 1359; 1359; 1363; 1364; 1364; 1364. 1911 Styela pomaria -\- S. tuberosa -\- S. mamillaris, E. W. Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 205. 1912 Pandocia [Polycarpa} p., Hartmeyer in: Vid. Meddel , v. 63 p. 274. 1912 P. [P.] singularis, Hartmeyer in: Denk. Ak. Wien, v. 88 p. 195. 1912 P. [P.] s., Hartmej'er in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 9 p. 379. 1913 Pondocia [sic!] (P.) pomaria, Grieg in: Bergens Mus. Aarbok, 1913 nr. i p. 52. 1914 Pandocia p., Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., v.gi I 2b p. 24. 1915 Polycarpa singularis, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 430. 1915 P. s., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, t;. 7 p. 308, 309, 310, 313, 325, 326, 340. 1915 P. pomaria (nom. conserv.), Hartmeyer. Michaelsen & Sliiitcr in: Apstcin in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 186. 1915 P.p.. Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 251. 1915 P. singularis, Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1914 III p. 68. 1918 Pandocia [P.] pomaria, Carlsson in: Ark. Zool., y. 11 nr. 20 p. 7. 1922 Polycarpa p., Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. 39. 1922 P.p., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 12, 43, 44. Geschichte der Art. Die Geschichte dieser Art ist sehr verwickelt, da die Zahl der Synonyme sehr betrachtlich und iJire artlidie Zusammengehorigkeit erst in neuerer Zeit erkannt worden ist. Zum ersten Male beschrieben und erkennbar abgebildet wurde die Art bereits im Jahre 1770 von Gunnerus aus dera Trondhjem Fjord als Ascidia singularis, doch ist dieser Name bis auf die neueste Zeit der Vergessenheit anheimgef alien. Zuni zweiten Male wurde die Art als Disiomus mammillayis von Cornwall beschrieben, ein bei Pallas 1774 veroffentlichter Manuscriptname C. F. Gaertner's. Dieser D. mammillaris , den Pallas in der Schreibung mamillaris in die Gattung Ascidia stellt, bildet zusaramen mit dem an gleicher Stelle ver- offentlichten D. variolosus C. F. Gaertn. den Typus der Gattung Disiomus, der von Savigny 1816 durch Elimination von D. mammillaris auf D. variolosus beschrankt wurde. Auch Gaertner's Art wird in der spateren Literatur iiur vereinzelt berticksichtigt und ist erst in neuester Zeit richtig gedeutet worden. Erst der dritte Name, unter dem unsere Art durch Savigny 1816 von der franzosischen Kiiste beschrieben wurde, Cynthia pomaria, vermochte sich einzubiirgern und ist deshalb unter tjbergehung der beiden alteren Namen als nomen conservandum und zugleich T\-pus der Gattung Polycarpa in Apstein's Liste aufgenommen worden. 35* 276 ASCIDIACKA In (lor l'(ili;czoit siiui vuw ^aiize Rcilie jclzt als synonym crkanntcr Arlon \ on hritisclicu Anlort-n l)escliii(.'l)i.n wordoii. MacjjilHvray 1S43 hcschricb cine Cynthia lubcrosa aus dcni ticfcn Wasser vor Aberdeen. Forbes 1848 fiihrt die Art unter niolit weniger als \'ier vcrschiedenen Nanun auf: C. lubcrosa, C. iiuniiuii/ldiis niul zwci ncue Arten, (ynlliiti (/iiacirani^ulrtns von Loch l''\iu' (ImiUi oI Cl\ik) und ('. injormis vow ckii Shetland und Orkney. Zwei weitere Arten fii};t Alder iin Jahre iS().; hinzu; Cyiilliia sulcatula von Cullcrcoats und Seahani Harbour sowie Copalitta \on Hastings. Kupffer 1875 bringt als erster zwei dieser zahlreichen Arten in Beziehunj; zueinander, indcin er ('. lubcrosa als vernmtliches Synonym von (' . poiiiarin bezeielmet. Im Jalire 1S77 stellt Heller die Gattung Polycar/ya auf niit deni Tyjju.'; /'. van'tDis (Adria, Mittelnieer). C. po- maria ist nach seiner Auflassung nur eine \'arietat, ebenso /'. tisti ; auch C. sulcatula, C. granulata und C. coriacca diirften sich nadi seiner Ansicht bei niiherer Untcrsuehung nur als Varietaten herausstellen. Wiihrend Heller die \'erwandtschaftsbeziehungen zwischen varians, pomaria, tuberosa uwA sulcatula richtig erkaiint, hat er sich in der Beurteilung von C. coriacca und C. granulata geirrt, ein Irrtum, der auch in spatere Synionymalisten von P. pomaria iibergegangen ist. Traustedt zieht 1880 P. varians und P. pomaria zu eiiier Art zusammen. Auf Grund dieser Vereinigung wird P. pomaria Typus der Gattung Polycarpa. Im Jahre 18S3 behandelt er dagegen P. varians wieder als selbstandige Art und beschreibt von Neapel eine neue Art, P. Maycri, die sidi spater als Jugendform von P. pomaria herausgestellt hat. Roule 1885 erklart P. lubcrosa bei Heller 1877 und P. maycri als Synonyme von P. varians, vereinigt also niit anderen Worten die mediterranen Fomien. Herdman versucht 1893 die Deutung einer Reihe zu P. pomaria geliorender Arten, namlich: C. lubcrosa = P. pomaria; C . quadrangularis = Polycarpa q.\ C. informis = Styela i.\ C.mam- niiUaris. = sp. inc. Lacaze-Duthiers & Delage 1892 unterscheiden von Roscoff drei Arten, P. varians, (Syn. P. mayeri), P. lubcrosa und eine als P. rusiica (L.) bezeichnete Form, die mit der typischen Styela ruslica aber nichts zu thun hat, sodass Hartmeyer 1909 fiir den Fall, dass es sich um eine gute Art handle, den Namen P. crrans fiir diese Form vorschlug. Alle drei Arten werden in eingehendster Weise beschrieben. An der Hand von localtj^jischem Material weist Hartmeyer (1912c) nach, dass die durch Lacaze-Du- thiers & Delage vomehmUch auf Grund des Gonadenbaues von Roscoff unterschiedenen drei Arten ledighch Stadien verschiedener Geschlechtsreife sind oder ebenso gut verschiedene Altersstadien in der Reihen- folge P. ruslica — P. lubcrosa — P. varians. In derselben Arbeit werden in Anlehnung an altere Autoren P. lubcrosa, P. varians (auf Grund der nachuntersuchten Originale) und P. mayeri als Synonyme anerkannt, D. mammillaris bzw. die bei Alder & Hancock 1907 als Styela mamillaris bezeichnete Form sowie C. infor- mis ebenfalls unter die Synonyme aufgenommen, C. quadrangularis und C. opalina als unsichere Arten 1;e- zeichnet und endhch C. granulata und C. coriacca als irrtlimlich mit P. pomaria identificierte Arten fest- gestellt. In demselben Jahre (1912 a) erklart Hartmeyer Ascidia singularis fiir identisch niit P. pomaria, sieht aber von einem Ersatz des jiingeren Artnamens pomaria durch singularis ab; tatsachlich hat ein solcher Ersatz nur wenige Jahre bestanden, bis der Naxae pomaria unter die nomina conservanda aufgenommen wurde. Im Jahre 1915 erklart Hartmeyer die Identitat folgender bei Alder & Hancock 1907 aufgefiihrter Arten mit P. pomaria : Styela lubcrosa, S. informis, S. qtiadrangularis, S. mamillaris, S. opalina, S. pomaria und S. sulcatula; unter Hinzurechnung der bei Alder & Hancock nicht erwahnten Arten ^sciim singu- laris, P. varians und P. mayeri bedeutet diese Zusammenstellung den Abschluss der auch heute noch un- veranderten Liste der SjTionyma. ASCIDIACEA 277 Fundangabe. Island: Faxa Fjord, 25 — 30 Fad. B. Samuiidsson leg. 28. VII. 99. i Exemplar. Aus der Berliner Sammlung stand mir Vergleichsmaterial von folgenden Fundstellen zur Verfiigung: Tromso, TrondJijeni Fjord, Bergen, Nordsee, Kiiste von Belgien, Cullercoats (Tyiie von Cynthia sulcatida Aid.), Roscoff, Plymouth, Port Erin, Eoch Fyne, Blacksod Bay, Far Oer, Ferrol Bay, Menorca, Neapel, Monaco, Rovigno, Adria (Type von Polycarpa varians Hell.) und Agina. Die Fundangaben Menorca und Monaco sind iieu. Beschreibung. Auf die ausseren Merkmale und die innere Organisation dieser Art gehe icli hier nicht ein, um so weniger, als diese Art fast ganz auf das mediterran-boreale Gebiet beschrankt bleibt und in arktischen Gegenden nur ganz sporadisch auftritt. Ich verweise deswegen besonders auf Heller (1877), Traustedt (1883), Eacaze-Duthiers & Delage (1892) und Hartmeyer (1912 c). Nur einige Angaben iiber die Grosse innerhalb des Verbreitungsgebietes sollen hier Platz finden. Aus der Adria und dem Mittelmeer erwahnt Heller (1877) Exemplare von 70 : 50 mm; damit diirfte so ziemlich das Maximum der Art erreicht sein. Neapeler Stiickekonnen nach Traustedt (1883) eine Grosse von 60 : 40 mm erreichen. Mir haben noch grossere, aber zugleich schlankere Exemplare von dort vorgelegen, so eins von 67 : 36 mm, ein anderes (mit ganz ausgestreckten Siphonen) von 75 : 31 mm. Ein grosses Tier v'on Monaco (mit eingezogenen Siphonen) misst 66 : 35 mm. Die Exemplare aus dem osthchen Mittelmeer (Agina) bleiben erheblich kleiner ; das grosste der dort von mir gesammelten Stiicke misst 39 : 19 mm, die meisten sind kleiner. Es ist interessant, dass die Art audi im westlichen Kanal dieselben erheblichen Dimensionen erreicht, wie im Mittelmeer. So hegen mir von Plymouth besonders grosse Exemplare mit ungewohnlich starker Runzelung der Oberfiache vor, von denen die grossten etwa 65 : 34 mm messen. Das GleicJie gilt fiir Roscoff; das grosste meiner Exemplare von dort misst 65 : 39 mm. Wahrend die Plymouth-Exemplare im allgemeinen frei von Fremdkorpern sind, sodass die runzlige Oberflache ohne weiteres sichtbar ist, sind die Roscoff-Stiicke viel starker mit FremdkoqDcrn aller Art, besonders Steinchen und Schalen bedeckt und bis- weilen vollig davon eingehiillt. Nach Lacaze-Duthiers & Delage konnen derartige mit Fremdkorijern vollkommen bedeckte Exemplare die Grosse einer Kinderfaust erreichen. Es mag bei dieser Gelegenheit daran erinnert werden, dass audi Molgula oculata im westlichen Kanalgebiet ungewohnlich gross wird, wahrend die mediterranen Exemplar dieser Art, im Gegensatz zu P. pomayia, das durchschnittliche Mass nicht iiberschreiten. Nordlich und osthch iiber das westUche Kanalgebiet hinaus nimmt die Grosse von P. pomaria allgemein und nicht unerhebhch ab, zeigt aber innerhalb des ganzeu iibrigen Verbreitungsgebietes keine wesentUchen Unterschiede. Die Maximalgrosse Uegt hier bei etwa 40 mm, doch sinkt die Grosse in vielen Fallen bis auf etwa 30 mm. Die grossten Nordsee-Exemplare, die Kupffer (1875) vorgelegen haben, er- reichten 40 : 30 mm; ahnliche Exemplare (40 : 19) habe idi von Bergen gesehen. Von Loch Fyne (Firth of Clyde) liegt mir ein Exemplar von 37 : 19 mm vor. Irlandische Exemjjlare scheinen im allgemeinen nicht grosser als etwa 30 mm zu werden. Ahnliche Grcissenverhaltnisse zeigen audi Stiicke aus dem Trondhjem Fjord (32 : 18 mm), von Tromso (30 : 20 mm), von Island (30 : 32) und von den Far Oer {^^ : 21). Die Art erreicht also bei Tromso, einer weit nordhch vorgeschobenen Fundstelle, noch die gleiche Grosse, wie weiter siidlich im borealen Gebiet. Leider Uegen keine Grossenangaben iiber die von Spitzbergen erwahnten Exem- 278 ASCIDIACRA plarc vi)r. Ivs wiirc iiitcressaiit zu wissi-n. oh sicli an dioscr iKinUiohstoii I'midstellc voii /'. fioinaiia ciu Riick- gang dcr Orosse hemcrkbar inacht odor niclit. Systematische lUiiuTkiingt-ii Pic \on Bencdcii 1846 erwiilinte Ascidia rustical scheiiit, soweit man aus licr AMuhhiiii; scldiosscii kanii. /'. poniario zu soiii. Ascidia ttuitmnilltiris bei Thompson 1856 ist iiiclit iiiit SielK-rlicit zii ilcuttii. Asciditi rusticd bei Storm 1876 ist VLTinutlicli P. pomaria; letztere ist sehr haufij^ iiii Troiidlijem rjord und diirftc Storm zwcitVllos vorgelegen haben, \v;ihri.iHl Slviin nis/icn ini T'jord wciiiger liiiulig ist. Heller 1878 will i;xoni])lare von P. pomaria und P. varians aus deni Indischen Ocean, aus der Siid- see und von den Antillen gesehen haben. Es handelt sicli in dieseiii I'allc zwcifellos uni andere Polycarpa- Arten. Kbensowenig entspricht die \on Solinieltz 1879 als IJsteniianie von Rock]iani])t()n aufgefiihrte P. pomaria unserer Art. Traustedt {1880 p. 413) erwiihnt zwei von Alder als »Cynthia mammillaris Pall.« bestimmte Stiicke von Hastings aus der Kopenhagener Sammlung, die er fiir eine \^ariet;it von Styela rustica iialt. Ich habe diese Stiicke gesehen ; sie gehoren zu P. pomaria. Wagner 1885 erwahnt eine Pliallusia sp. aus dein Weissen Meer, die nacli Jacobsolin (1892) mit P. pomaria identisch sein soil. Abgesehen davon, dass letztere Art im Weissen Meer hisher nidit siclier nach- gewiesen ist, scheint mir eine sicliere Ueutung von Wagner's Form kaum moglich. Die von Swederus 1885 unter dem »Vega<(-Material aufgefiihrte Styela pomaria ist nicht zu deuten. Die Originale sind nach Arnback-Christie-Linde (1922) nicht mehr vorhanden. Solange die Art nicht aus dem Bering Meer sicher nachgewiesen ist, wird dieses Citat aus der I/itcratur von P. pomaria am besten gestridien. Die von Redikorzew (1906 a, 1908, 1910, 1910 a, 1912) und Awerinzew (1909) aus dem Kola Fjord erwahnte P. pomaria ist Slyela rustica (vgl. diese Art, bei der auch die diesbeziiglichen Citate auf- gefuhrt sind). Fraglich bleibt es, ob die von Jacobsohn (1892), Knipowitsch (1893), Stieren (1893) und Redi- korzew (1906 a) aus dem Weissen Meer erwahnte P. pomaria tatsachlich dieser Art entspricht, oder ob es sich ebenfalls um S. rustica handelt. Die diesbeziiglichen Citate sind bei beiden Artcn als fraglich aufgenom- men worden. Horizontale Verbreitung. Arktischc und boreoarktische Region. Westf inmarken: Lofoten (Sars 1870) ; Tromso (Hartmeyer 1903) ; Riso, nahe Tromso, 10 — 1 2 m (Bjerkan 1908) ; n. Kvalo, 7o°55' N. i8°38' O., 196 m (+5.09°C.) (Bonnevie 1896). Westspitzbergen: Goes Bay, Horn Sund, 29, 51 m (Redikorzew 1907); Advent Bay, Eis Fjord (Arnback 1922). ?Weisses Meer; Gebiet der Solowetzki In.seln: Solowetzki Golf; Insel Solowetzk (Klosterbucht ; Dolgaja Guba) ; 2.5 — 40 m und mehr (Jacobsohn 1892, Knipowitsch 1893, Stieren 1893, Redikorzew 1906 a). Boreale und boreolusitauische Region. Island: Faxa Fjord, 45 — 54 m (neue Angabe). Far Oer: (Traustedt 1880); Nolso, ca. 180 m (Hartmeyer 1912 a). Wyville Thomson Riicken: X. W. Ende (warmer Bezirk), 6o°39'3o" N. 9°6' W., 147 m (+ 9.44° C.) (Herdman 1883). ASCIDIACEA 279 Shetland: 12.5 — 16 m (Forbes 1848); vor Balta (Hartmeyer 1915 a); 11. Shetland, Abfall des Nordseeschelfs zur Faro Shetland Rinne, 6i°44' N. o°52' W., 350 — 370 m (Bjerkan 1905). Orkney: Stromness Bay (Forbes 1848). Hebriden: (Alder 1867, Hartmej'er 1915 a). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer IQ15 d) ; I'ortmagee (Alder & Hancock 1907). — Ostkiiste: Lame District: vor Brown's Bay, 12 — 36 m; vor Drain's Bay, 12 — 36 m; Island Magee, 3.5 m (Biuhanan-WoUaston 1907); Belfast Though (Thompson 1840); Belfast, 126 m (Herdman 1884); Strangford Lough (Thompson 1840). Fig. 18. Polycarpa pomaria (Sav.). Westkiiste von Schottland: ?Oban (Hartmeyer 1915a); Firth of Clyde: Inchmarnock Basin 63 — 72m (Hoyle 1889); vor Sheep Island, Mull of Cantyre, 45 m (Rankin 1900); Dunoon Basin, 72 m; Lamlash Bay; Tarbert (Rankin 1901); Loch Fyne, 54 m (Forbes 1848); zw: Tarbert u. Ardrishaig, Loch Fyne, 144 m (Herdman 1893). Irische See: Isle of Man: vor Bay Fine, 22 m (Herdman 1886); zw. Port Erin u. Calf Island 36 m (Herdman 1889 a); bei Aldrick u. Bay Fine, 27 — 36 m (Herdman 1894 a, 1895); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1899). Westkiiste von England: Anglesey; Hilbre Island (Herdman 1889 a); vor Porthwen Bay, Anglesey, 31 m (Herdman 1890). Tenb)' (Alder & Hancock 1907). Englischer Kanal: Scilly Inseln (Carus 1851); westlicher Teil, 72— 88 m (Hartmeyer I9i2d); Siidkiiste von England: Cornwall (Gaertner 1774); Plymouth: (Alder 1863, Heape 1888); Eddystone bis Start Point, ca. 54 m (AUen 1899); Cattewater; w. n. w. Eddy-stone; Eddystone Grounds; Mewstone Ledge (Allen 1904); Millbay Channel; Queen 's'Ground; Mewstone Ledge; Yealm; vor Eddystone (Hartmeyer 191.5); Portland, 5.5 m (Sorby & Herdman 1882); Lulworth Cove (.-Uder 1863); Bournemouth (Hartmeyer 1915 a); Hastings (Alder 1863). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey; Herm (Koehler 1885, 1886); Gouliot Caves, Sark (Alder & Hancock 1907); Guernsey (Sharp 1911). — Nord- ku.ste von Frankreich: RoscofI (Grube 1872, Lacaze-Duthifrs & Delage 1892); Saint-Malo (Grube 1872); Saint-Vaast-Ia- Hougue (Grube 1869), 20 — 28 m (Fauvel 1896); Aestuar der Seine (Kerville 1886). 28o ASCIDIACEA Kiistc von Spanirn: I'crrol Bay (Hnrtuicycr loiJo)- K list I- von HclKicn: (Bencilcn 184(1). Norilsee; Ostkiistc von St-hottlaml iinil l'°n);liin(l : Wiik (Aldrr \' llnncook H)07) ; vor (lor srhnttisclicn Kiistc, 58° N. l°2o' W.. t)o in (Kupflfcr 1875); vor AbonK-on, ticfi-s Wiissi-r (Macnillivruy i8.((); CiiUcrixjats (Aider & lluncuck 1848); Seuhani Harhoiir (Alder 1863); n. 6. Cromer, ij ni; Uinfalirt von Yurnioutli, i\ xxi (Kupffcr 1875); Brightlin^sca, 3.5 ni (Sorby & Herdinan 1882). — Jiitland Bank (Arnback 1922). NorwcRischc Kinne: (xi'".s7' N. 3''4i' O., .150 m (-}- 'J-lG" C.) ; «"> Randc dcr Rinnc. 5S°m'X i°6' O . 107 ni (+ 6.4° C.) (Hjerkau 1005). Skagerak: w. Hanstholm. 57''32' N. 6°5i' O., 167 ni (-f 4.5° C.) (Knpffer 1875); 11 w. Ilanstholiii, 57°24' N. 7°25' O., loK m (Hart- mcycr u»i2 a); Kiistc von Bohiislan: Kostcr I'jord. 21 -360 m; Koster, 6. Ilaninholnien, ca. 100 ni; Viideroarna, 72 — 108 m (Ambiick 1922); OiUlniar I'jord (Hiinilesiicken; Kristineberg; Alsback; SkArbcrget, ca. 70 m) (Thc^-el 11J07, Carls.son 1918, Arnback 1922). Kattegat: ohne nahere Angabe (Arnback 1922). Siid- und Westkiiste von Xorwcgen: Svine Sund, 54 — I30in (Arnback 1022); Drobak, Christiania Fjord, 90 — 135 m (Sars 1S70); n. \v. Kger Sund, ik> — 105 ni; Jacdcren, 180 — 3x6 ni (Arnback 1922); Hardangcr I'jord: (Traustcdt 1880); Moster (Grieg 1888); Djupevik, 50 — 2cxjin; Horge, 100 — 200 in; Belsnes, 50 — 200111; Strauiua.stcin, ^o — 300111; Jonancs, 20 — 30oni; Vikene, 20 — 300111 (Grieg 1913). — Bergen: (Sars 1870, Appellof & Grieg 1891); Iljelte I'jord, 55 — 200 in (Hartmeyer 1901); Dyveholmen (Kiikenthal & Weissenboni 1886); n. w. Bergen, 108 — 360111 (Arnback 1922). — Molde Fjord: Hafen von Molde, 20^30 m; Mekgrund. 130 m (Arndt 1914). — Kroy I'jord, ca. 200 in; bei Ilso im Froy Fjord u. s. Hso, ca. 300 m (Hartmeyer 1922 a) ; Trondhjem Fjord: 20 — 400 m (Arnback 1922) ; ? Insel Garten, bei Beian (Storm 1876); Kinebodden, 200 — 300 m; Galgenes, ca. 300 m (Hartmeyer 1922 a); Roberg, ca. 180 m, 270 — 450 m (Hartmeyer 1922 a. Herdinan 1893 a); vor Roberg, ca. 300 ni (Hartmeyer 1912 a); Holmsbakken, ca. 180 lu (Gunnerus 1770); vor Tautra, ca. 200 m (Hartmeyer 1912 a) ; zw. Tautra 11. Leksviken, ca. 200 m (Hartmeyer 1922 a) ; Skarn Sund, 150 — 200 m (Arndt 1914). — - Traenenhavet, Helgeland, 260 m (Bjerkan 1908). Mediterrane Region. Strasse von Gibraltar: Tanger Bay, 63 m (Herdman 1884). Westliches Mittelmeer: Banyuls (Lahille 1887, Pruvot 1895); Cette (Calvet 1905); Marseille, 30 — 60 m (Marion 1883, Roule 1885); Monaco (neue Angabe); Mahon, Menorca (neue Angabe); Neapel (Traustedt 1883). Adria: Triest (Graeffe 1903); Ro\-igno (Hartmeyer 1912 c); Lussin piccolo, 30 m; Cigale (Grube 1864). Ostliches Mittelmeer: Agina: Hafen, 18 — 27 m; Bucht von Marathon, 3') in; Bucht von Perdika, 11 — 22 in. — Moni, bei Agina, 47 — 54 m (Hartmeyer 1904 a). Marmara Meer: (Ostroumoff 1896). P. pomaria hat eine sehr ausgedehnte Verbreitung, (iie vom Mittelmeer iiber den ostatlantischen Tail der borealen Region bis in die Arktis reicht. Sie ist die einzige mediterran-boreale Art, die noch iiber das boreoarktische Mischungsgebiet hinaus bis in die eigentliche Arktis vordringt. AUerdings ist sie in der Arktis bisher nur bei Westspitzbergen, also im niederarktischen Gebiet, gefunden worden. Redikorzew (1907) erwahnt sie aus dam Horn Sund, Arnback-Christie-Linde (1922) aus dem Eis Fjord. Leider macht keiner der beiden Autoren nahere Angaben iiber die Grosse oder etwaige sonstige Besonderheiten dieser arktischen Exemplare, was bei der Seltenheit des Auftretens im arktischen Gebiet immerhin von Interesse gewesen ware, sei es auch nur als Bestatigung der Tatsache, dass die arktischen Exemplare sich von den siidlichen in nichts unterscheiden. Da Redikorzew (1906 a) auch aus dem Kola Fjord P. pomaria erwahnt, diese Art sich aber spater als Styela rustica herausgestellt hat, so konnte die Angabe Redikorzew 's von dem Vorkommen der Art bei Westspitzbergen inmierhin bezweifelt werden. Nachdem neuerdings aber auch Arnback-Christie-I,inde 4 Exemplare von Westspitzbergen vorgelegen haben, an deren Zugehorigkeit ASCIDIACEA 281 zu P. pomaria, wie inir die Autorin ausdriicklich bestatigt hat, kein Zweifel bestehen kann, wird man mit dem Vorkommen der Art bei Westspitzbergen als einer gegebenen Tatsache rechnen mussen. Audi aus dem Weissen Meer wird die Art von verscliiedenen Autoren erwahnt. Diese Angaben erscheinen jedodi weniger gesichert, sodass das Vorkommen von P. pomaria im Weissen Meer zur Zeit fraglich bleiben muss. Ich selbst habe niemals Exemplare von dort in Handen gehabt. Die sonstige Verbreitung der Art umfasst das Mittel- meer und den grossten Teil der ostatlantisch-borealen Region. Ini Mittelmeer ist sie an zalilreichen Punkten gesammelt worden und scheint allgemein verbreitet zu sein. Ostlich geht sie bis in das Marmara Meer, west- lich ist sie nocli vor der Strasse von Gibraltar, in der Bucht von Tanger, gefunden worden. Die Ferrol Bay stellt die Verbindung mit dem borealen Verbreitungsgebiet her. Weit verbreitet und sehr haufig ist die Art im Kanalgebiet und in den britischen Gewassem. tjber die Orkney, Shetland und Far Oer geht sie nordlich bis an die Westkiiste von Island. In der centralen und siidlichen Nordsee fehlt sie, dagegen ist sie langs der ganzen grossbritanischen Ostkiiste verbreitet und auch von der Jiitland Bank liegt ein Fund vor. Sie tritt dann wieder am Rande des Nordseeschelfs auf, geht durch die Norwegische Rinne in das Skagerak bis an die Kiiste von Bohuslan. Bemerkenswert ist ihr Fehlen in den danischen Gewassem. Sie ist weder an der jiitischen Kiiste, noch im offenen Kattegat, noch in der Beltsee bisher gefunden worden. Die allgemein gehal- tene Angabe »Kattegat« bei Arnback (1922) bezieht sich vermuthch auf die schwedische Kattegatkiiste. Haufig und weit verbreitet, besonders in manchen Fjorden, ist sie wieder an der Slid- und Westkiiste von Norwegen vom Christiania Fjord bis zum Trondhjem Fjord. Weiter nordlich an der Kiiste wird sie seltener. Wir kennen sie hier aus dem Traenenhavet, von den L,ofoten und aus dem Tromso Bezirk; von Ostfinmarken ist sie nicht bekannt. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von P. pomaria umfasst im allgemeinen die oberen 300 m, wobei gleich vorausgeschickt werden soil, dass sie, wenigstens in gewissen Gegenden ihres Verbreitungsgebietes, mit \'orliebe tieferes Wasser aufzusuchen scheint. Ihre obere Grenze fallt mit der Ebbe- grenze zusammen, in deren Bereich sie bei Roscoff nach I^acaze-Duthiers & Delage (1892) vorkommt. In der Regel diirfte sie aber erst in etwas tieferem Wasser auftreten. Die untere Grenze ist nicht genau zu bestimmen, betragt aber mindestens 350 m. In dieser Tiefe wurde sie in der Norwegischen Rinne erbeutet. Aus dem Trondhjem Fjord liegt von Herd man eine Tiefenangabe von 270 — 450 m vor, sodass sie unter Umstanden auch noch in Tiefen nahe der 500 m lyinie erwartet werden kaim. Soweit das vorUegende Material an Tiefenangaben allgemeinere Schliisse gestattet, scheint es, dass sie im westlichen Teil ihres borealen Verbreitungsgebietes vomehmlich in geringeren Tiefen, oberhalb der 100 m I.inie lebt, im ostlichen Teil dagegen oft auch in tieferem Wasser vorkommt, so z. B. an der Kiiste von Bohuslan, in den westnorwegischen Fjorden, insbesondere im Hardanger- und Trondhjem Fjord, in der Norwegischen Rinne und iiberdies auch bei den Far Oer. Die Fundstellen im Horn Sund liegen in 29 und 51 m Tiefe. Im Mittelmeer scheint die Art vorwiegend dem flacheren Wasser anzugehoren, wenigstens Uegen keine Fundangaben aus einer grosseren Tiefe als etwa 60 m vor. Thermopathie. Die sehr weite horizontale Verbreitung von P. pomaria bringt es mit sich, dass sie unter sehr verschiedenen Temperaturv-erhaltnissen zu leben gezwungen ist und eine betrachthche Tempe- raturampUtude aufweist. Doch geht die Eurythermie der "Art nicht so weit, dass sie auch unter constant 'I'he Ingolf-Kxpedition. II. 6. 3^ aSs ASCiniACEA iiegativen Tempcraturen /u i-xistiorcii \i-iiii.i};. Hit.- luiiuistcUcn in dcr Aiktis j^t'lioicu ticm iiiiiii.iaiktis(.liru Gehiet an. wo wenigstens fiir einen Teil des Jaliris iiiedrig positive Temporaturen Iicrrsclien, die zu oiiicr kurz aiidauonuk'H sommorlichi'ii I\r\varimiiij; l)is ctwa | 5° C. fiiliixn koiiiun. liu MitUluKi.r (la>;ij;iii siiikcn die Wiiitertcinpcraturoii iiiclit uiiter otwa |- \X C, waliiviul iiu Sdiuimi in di'ii olifivn Wasserschichten Tcmpcraturen von + 20° C. uiul nu'lir oru'iclit wcnk'ii. Ini IioiimIch Tril iliros \'i'rl)rc'itiinj^sj;fl)ietes ist sie schr vfrschicdcnartigen Tcnipi.Tatiir\t.'rlialtnis.sen ausgesetzt 1 >ii' I'Vage, oh dir 'lViii])(.ialur\crhaltnisse des flachcn Kattegat und dor noch tlachcren Beltset- das I'V'hk'U von /'. puDnniii in diesem Meeresgebicl zii erkliiren vennogen, diirfte bis zu einem gewisseu Graik' zu l)L'jahen sein. Dit- jalircszeitliclien Schwankungen sind liier sehr betriiclitlidi, ini Sonnner ist das Wasser selir warm (ca. + 16" C), iin Winter selir kalt (+ 2° bis + 3° C). Die gleichen Schwankungen herrschen auch in der flacheren Zone der Kiiste von Bohuslan, in grosserer Tiefe jedocli, wo die Art hier vomelimlicli lebt, ist die Temperatur wenig schwankend, ein wenig niedriger, als in der Norwegischen Rinne, wo die Temperatur wahrend des ganzen Jahres kaum unter + 6° C. sinkt und nicht iiber + 7" bis + S'" C. steigt. Auch die jahrUclie Temperaturamplitude an der westnorwegi- schen Kiiste und in ihren Fjorden zeigt von einiger Tiefe an eine ganz iUinhche Constanz von etwa + 5.5° C. bis + y' C. Im westlichen Kanalgebiet dagegen steigt die Temperatur ini Sonimer bis auf etwa + 15° C, sinkt aber im Winter nicht unter + 8° bis 9° C. Die erhebhchere Grosse, wekhe die Art in diesem Meeres- abschnitt, wie auch im Mittelmeer erreicht, deutet darauf hin, dass ein Winterminimum \o\\ nicht weniger als etwa -f- 8' bis + 9° C. ihr die giinstigsten Bedingungen bietet. Okologie. P.pomaria bevorzugt felsigen oder auch steinigen und kiesigen Boden, dock ist sie an die harten Bodenformen keineswegs gebunden, denn sie wird auch auf reinem oder mit Schalen bedecktera Sandboden gefunden. Manclunal kommt sie auch auf Schhck vor, z. B. in der Norwegischen Rinne und bei Spitzbergen, der dann aber wohl stets mit Steinen durchmischt ist. Bei Marseille lebt sie im Bereich der Sand- imd Corallinenzone, im Trondhjem Fjord gehort sie zu den characteristischen Formen der Lophohelia-BAEe. An der norwegischen Kiiste nordlich bis zu den Lofoten tritt sie oft in grossen Aggregationen, meist in Gesell- schaft von Ascidia obliqua auf. Auch im Golf von Neapel bildet sie Aggregationen zahlreicher Individuen in alien Altersstadien, wobei die jungen Tiere sicli auf den erwachsenen ansiedeln, ganz alinlich, wie es bei Dendrodoa aggregata und einigen anderen Styelidae der Fall ist. Die Art befestigt sich meist auf Steinen oder Schalen, oder auch direct auf dem Boden selbst, indem die Basalilache dann ein dichtes Conglomerat von Steinchen, Schalentriimmem, Wurmrohren u. dgl. darstellt; im Trondhjem Fjord sitzt sie vielfach an Lopho- hdia, auch auf Spongien wird sie gefunden, dagegen nur selten auf anderen Ascidien. Auch wird sie selbst nur wenig von anderen Ascidien als Ansiedelungsobject benutzt. Von Arten, die ich auf P. pomaria festgestellt habe, nenne ich Styela coriacea xmd Lepioclinides faeroensis. Tiergeographische Stellung. Ihrer horizontalen Verbreitung nach muss P.pomaria als eine mediterran-panboreal-niederarktische Art bezeichnet werden, die im borealen Gebiet nur ostatlantisch, in der Arktis dagegen ganz sporadisch auftritt. Sie ist zweifellos siidlicher (mediterraner) Herkunft, ihr Aus- breitungsweg nach Norden weist deutlich auf den Golfstrom hin, der sie letzten Endes bis an die Westkiiste von Spitzbergen brachte. Die Annahme siidhcher Herkunft erfahrt eine wesentUche Stiitze durch die betriicht- liche Grosse, die die Art im Mittelmeer bis hinein in das westliche Kanalgebiet erreicht. Auch im Bereich des ASCIDIACEA 283 sudwestlichen Norwegen ist die Art sehr haufig, so dass man iiicht sagen kann, dass sie hier unter wesentlich ungiinstigeren Bedingungen lebt. Aber sie zeigt hier eine erhebliche Grossenabnahme, deren Ursache wohl in erster Linie in den Temperaturverhaltnissen zu suchen ist, sodass die Bedingungen weniger giinstig genannt werden miissen, als im siidlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes. Bis nacli Tromso machen sich Anzeichen einer weiteren Verschlechterung der Lebensbedingungen nicht bemerkbar, fiir Westspitzbergen fehlen die Unterlagen, urn ein Urteil nach dieser Richtung bin abzugeben. Hinsichtlich ihrer vertikalen Verbreitung gehort sie zu den eur>'bathen Flachseearten, die von der Ebbegrenze bis in Tiefen von etwa 300 — 350 m unterschiedslos vorkommen, unter Umstanden aber vielleiclit bis nahe an die 500 m Linie hinabsteigen. Mit Bezug auf thre Abhangigkeit von der Temperatur ist sie als sclilechthin eurytherm zu bezeichnen ; sie ertragt gleicherweise wahrend des grossten Teiles des Jahres negative, nur voriibergehend niedrig positive Terape- raturen, wie eine Temperatur, die auch im Winter niemals unter etwa + 13° C. sinkt, findet aber in warmerem Wasser offenbar giinstigere Lebensbedingungen. Sie bevorzugt hartem Boden verschiedener Art, kommt aber auch auf Sand und sogar auf Schlick mit Steinen vor. Polycarpa gracilis Hell. Wichtigste Literatur. 1862 Cynthia humilis (nom. nud.), Alder MS. in: Ansted & R.G.Latham, Chanii. Isl., p. 219. 1877 Polycarpa gracilis -|- P. sabulosa + P. discoidea. C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 37 p. 262 t. 5 f. 4 — 6; p. 262 t. 5 f. 7; p. 263 t. 5 f. 8. PiSgi P. argoensis, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 5 p. 206, 207 t. m (Hcnlman 1891a). Englischer Kanal; Plymouth: Queen's Oround; Mewstonc Ledge; Yealni; n. New (".rounds Uuoy (Ilartmeyer 1915). — Kanal Inscln: tluemscy (Alder & Hancock 1907). — Roscoff (Lacaze-Duthicrs & Delage 1892). Mittclmccr: Neapel (Heller 1S77). Adria: Lesina (Heller 1S77). Die Zahl der rundorte dieser Art ist gering. Die Art ist zweifellos oft iibersehen und verkannt ge- worden, gehort aber anderseits sidierlich zu den weniger haufigen Arten. In dem intensiv durchforschten Bereidi von Roscoff ist sie nach Lacaze-Duthiers & Delage iiberall ziemlicli selten. Sie ist eine mediterran- boreolusitanisdie Art, deren Verbreitung im borealen Gebiet, wenn man von der zweifelhaften Fundstelle an der Westkiiste Irlands absieht, auf das westliche Kanalgebiet beschrankt bleibt. Die Art ist wahrscheinlich mediterraner Herkunft und hat bei ihrem Vordringen in das boreale (rebiet sehr bald eine Grenze gefunden, da sie anscheinend nur unter Temperaturen zu leben vermag, die audi ini Winter nidit unter etwa + 8° bis + 9° C. sinken. Bei Roscoff geht sie bis naiie an die Ebbegrenze heran; sie lebt liier teils wenige ni unter- halb NiedrigTs-asserstand auf Cystoseira, teils im tieferen Wasser auf Sand- und Schalenboden in Gemeinsdiaft mit P.pomaria. Weitere Angaben iiber ihre Vertikalverbreitung liegen nicht vor. Polycarpa divisa (Ostr. Pavl.). Iviteratur. 19H Pandoiia divisa, Ostroumoff & Pavlenko in: Annuaire Mus. St.-Petersb., i'. 16 p. 24 f. 2 — 3. 1916 P. d., Redikorzew in: Faune Russic, Tun. I p. 333 f. 2. P. diiisa gehort zu einer (iruppe siidlicher (tropischer) Polycarpa-Arten und hat ihre nachsten Verwandten in Forinen wie P. cryptocarpa (Sluit.) und P. maculala Hartnir., die beide zur japanischen Fauna gehoren. Ich kenne die Art aber nicht au.s eigener Anschauung und sie wird hier nur aufgefiihrt, weil sie dem niederarktisch-boreoarktischen Gebiet de.s nordlichen Pacific angehort. Verbreitung. Japanisches Meer: s. Cap Sredni, Peter des Grossen Bay, 65 — 67 m (Ostroumoff & Pavlenko 1911). (ic'ii. Dendrodoa MLeay 1825. 1825 Dendrodoa (Subgen. e Gen. Ascidia L.), W. S. Mac I-pus der Gattung Styelopsis Traust., die nahe verwandte D. carnea (Ag.) und eine bemerkens- werte Form des tieferen Wassers, D. uniplicata (Bonnevie). Die andere Gruppe besitzt eine verzweigte Gonade und weniger oder kaum riickgebildete Kiemensackfalten. Ganz neuerdings hat Hartmeyer (1921) eine neue Dendrodoa-Kxt, D. annectens, beschrieben, die zwar auch, wie die Mitgheder der zweiten Gruppe, mehrere Gonaden besitzt, die aber nicht zu einer zusammenhangenden Masse mit nur einem Ausfiilirgang sicli ver- einigen, sondern nur teilweise miteinander verschmelzen, sodass mehrere einfach schlauchformige oder gegabelte Gonaden vorhanden sind, die mit gesonderten Ausfiihrgangen ausmiinden. Abgesehen von dem abweichenden Verhalten der Gonaden ist die Art eine typische Dendrodoa, die unter Abanderung des auf die Gonade beziiglichen Passus der Gattungsdiagnose unbedenklicli in diese Gattung eingeordnet werden muss. Der betreffende Passus wiirde etwa zu lauten haben: »Gonade nur rechtsseitig entwickelt, entweder nur in der Einzalil, ein unverzweigter Schlauch, oder aus mehreren, nicht selten an ihrem blinden Ende gegabelten, in der Regel zu einer verzweigten Masse mit gemeinsamem Ausftihrgang verschmolzenen, bisweilen aber auch getrennt bleibenden ScJilauchen mit gesonderten Ausfiihrgangen bestehend*. Verschiedentlich ist die erste Gruppe generisch von der zweiten Gruppe getrennt worden, oder doch, wie z. B. Huntsman (1913) vorschlagt, wenigstens zum Rang einer Untergattung erhoben. In beiden Fallen ist dann der gegebene Name Styelopsis ftir sie verwandt worden. Ich bin der Ansicht, dass kein Grund vorliegt, eine so natiirliche Gruppe, wie die Gattung Dendrodoa weiter aufzuteilen. Im iibrigen sind die Merkmale, auf die hin Styelopsis abgetrennt wird, nur gradueller Art. Die Zalil der Gonadenaste bildet eine ununterbrochene Reihe, denn an die in der Einzahl vorhandene Gonade von Styelopsis schliessen sich unmittelbar Dendrodoa-V orrae.n mit nur zwei Gonadenasten an; ebenso, wenn auch vielleicht weniger unvermittelt, lasst sich die Reduction der Falten bei Styelopsis mit Dendrodoa verbinden. Wahrend die Arten der grossM/ana-Gruppe sich miilielos auseinanderhalten lassen, sind die Schwierig- keiten einer artlichen Sonderung der Dcndrodoa-Gmppe im engeren Sinne um so grosser. In dieser Gruppe sind bis zur Gegenwart, chronologisch geordnet und mit ihrem urspriinglichen Gattungsnamen aufgefiihrt nicht weniger als 14 Arten bzw. Varietaten aufgestellt worden. Es sind dies folgende: Ascidia aggregata Ratlike 1806, Dendrodoa glandaria MXeay 1825, Cynthia pulchella Verrill 1871, Cynthia Adolphi Kupff. 1874, Styela lineata Traust. 1880, Styela arctica Swed. 1885, Dendrodoa tuberculata W. E. Ritt. 1899, Dendrodoa subpedunculata W. E. Ritt. 1899, Dendrodoa kiikenthali Hartmr. 1899, Dendrodoa cylindrica Bjerk. 1908, Dendrodoa Kiikenthali var. pectenicola Mchlsn. 1912, Dendrodoa microstigma Rdkrzw. 1916, Dendrodoa annectens Hartmr. 1921 und Dendrodoa aggregata var. groenlandica Arnb. 1922. Von diesen Arten war bisher D. glandaria als Synonym von D. aggregata (Rathke), dem jetzigen Typus der Gat- tung erkannt worden, D. kiikenthali v3.t. pectenicola wurdfe durch Van Name (1912) mit Cynthia pulchella 286 ASCIDIACEA vcrcinipt uiul diese mir als oim- X'.irii-tat von /). agt^ri-f^alii lntiK-lili't iiiul die uiisichcn- Ail >. aicHcn wurdc durch Hart mover (njoi) fiir widirsdicinlicli synoiiviu mil I), aggtcgala erkliirt. Alk- iil)rig(.ii wurden weiter als selbstiindige Art en t;efiilirt. Ganz ncuerdinj;s hat Arnhack-Clirist ie-Limlo (if)22) die (lattun^ DciidnniiHi zum (■e^;eiist.iiul dues liesonderen Studiunis geniaclit. das allerdings nidit fiir alle Arteii aul Keniigendcm Material lienilil, sonst ware die Autorin vielleiclit /ii eiiier uoeli weiter gcliendeii lunschrankung der aillieiuii Soiideiiing der verschiedeiien Formen gekonimcn. llir X'erdienst bestciit dariii, in dei Zaiil der Arteii eine starki' Redii- cierung vorgenonunen und niit Nachdruck darauf liingevviesen zu haben, dass der Tv])iis der Gattung eine sebr variable Art ist, die den Character einer species ami)la an sieli triigt. Arnback-Cliristie-I^inde hat dieser Erkenntiiis dadurdi Reclniung getragen, dass sie einen grossen Teil der bislier scll)standigen Arten zu Varietaten von D. aggrcgata degradiert. Zu ihneii gehoren ausser der var. pulchclla und einer von ihr luii besdiriebenen var. grocnlandica, D. adolphi, D. tuberculaia, D. subpcdtinculata, D. kukenthali (synonym mil var. pulchella, darin entlialten wahrsdieinlich junge Kxeniplare \-on D. aggregata) und D. cylindrica (ver- niutlich Jugeiidfonn von /). aggregata). Rcdikorzew's neue Art war der Autorin nidit bekannt. Abgesehen von der grossi*/ loS;. ?1776 A.r. (?part.). O. I". Mullcr, Zool. Dan. Proclr.. p. m. 786 A.r. (?part.), N. Mohr. Islaiulsk Nnturh.. p. iiy. Soti A. aggrrgala. J. Katbkc in: O. K. Miillor, Zool. Dan., v. 4 p. 11 t. 130 i. 1. S25 Demirodoa glandaria. \V. S. Mac I.cuy in: Tr. Linn. Soe. I/jndon, v. 14 p. 547 t. 20 f. i — 6. 842 Ascidia rustiia {.'part.), H. P. C. Mollcr in: Naturh. Tidsskr., v. 4 p. 05. 847 A.aggregata [p. 115: agyngaUt], Kroyer in: Ber. Vers. D. Naturf., v. 24 p. 116. ?i85i A.rusHca (?part.), Robert in: Voy. Recherche, Zool. MM., p. 164. 851 A.patuia (non O. F. Miiller 1788), M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 156. 852 Nom. vacat Huxley in: Sutherland, I. Voy. Baffin's Bay, v. 2 p. CCXII. S56 CvHlhia aggregata. R. Mac Andrew & Barrett in: Aun. nat. Hist., ser. 2 i;. 17 p. 385. 859 Co., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1S5S p. 64. 871 C.puUhella, A. E. Verrill in: Amcr. I. Sci., ser. 3 v. 1 p. 98. 87a C.p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 f . 3 p. 211. 874 C. Adolphi, Kupffer in: Zweite D. Nordpolarf., v. 2 p. 244. 874 Alcyonidium gelatinosum (non Linn^ 1767). Kirchenpauer in: Zweite D. Nordpolarf., !'. 2 p. 428. 875 Cynthia PaHsckii (nom. nov. pro: C. Adolphi Kupff. 1874), C. Heller in: Denk. Ak Wien, ;•. 54 p. 107. 875 C. Adolphi, Liitken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Oreenl., p. 138. 875 C. aggregata}, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, i;. 35 p. 43 t. 5 f. 7. 876 C.rustica (non Linn^ 1767). A. M. Norman in: Gwyn Jeffreys in: P. R. Soc. I.^ndon, v. 25 p. 209. 879 Halocynthia pidchella, A. E. Verrill in: Bull. U. S. Mus., v. 15 p. 148. 879 H.p., A. E. Verrill in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 197. 879 H.p., A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 880 Styela rustica (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 412. 885 S. arctica, Swederus in: Vega-Exp., i'. 4 p. 108. 885 S. gyrosa (non C. Heller 1877), Aurivillius in: Vega-Exp., u. 4 p. 224. 886 S. gyrosa (non C. Heller 1877), Swederus in: .\urivillius in: Bill, Sven.ska Ak., r. 11 nr 4 p. 16. 887 S.artica [sic!], M. Braun in: Arch. Naturg,, f. 54 II p. 6. 891 Dendrodoa glandaria -\- Cynthia pulchella, Herdman in: I. Linn. Soc. London, !'. 23 p. 582; 586. 892 Styela rustica (non Linn6 1767), Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 92. 893 S. r. (non Linn§ 1767), Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 24 p. 448 t. 36 f. i. 893 S. aggregata, J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 49 t. 2 f. 14 — 19. 896 S. a., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 9. 898 Dendrodoa sp., W. E. Ritter in: Zool. Bull., v. 2 p. 77. 899 D. tuberculata -\- D. subpedunculala , W. E. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 512 f. i — 5; p. 514 f. 6 — 8. 899 D. Kukenthali -\- D. glandaria, Hartmeyer in: Zool. Anz., v. 22 p. 268. 899 D. glandaria -\- D. kukenthali, Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 484 f. F t. 22 f. 4 t.23 f. 6, 10. p. 493 f. H t. 22 f. 7 t.23f.8; 1903 Halocynthia aurantium (part.) -\- Dendrodoa aggregata (part.) + D. tubercalaia [sic!J + D. adolphi -\- D. subpedunculala -\- D. ku- kenthali -p D. arctica, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 195; p. 235 t. 5 f. 8; p. 243 t. 5 f. 9; p. 244 t. 10 f. 10; p. 245; p. 246; p. 252. 1904 Dendrodoa aggregata, Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 89. 1905 D.a., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 12. 1905 D.a., Nordgaard, Bergens Mus. Hydr. Invest., p. 190. 1906 D.a., H. Kiaer in: Tromso Mus. Aarsh., 1905 p. 22, 23, 27. 1907 D. a. -\- D. Kukenthali, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., i'. 11 p. 136, 151, 152, 154; p. 136, 151, 152. ASCIDIACEA 289 iy07 D. kiikenthali, Kedikorzew in: Zool. Anz,, v. 31 p. 521. 1907 D. K., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., 11.38 I p. 62. 1907 D. aggregata, Grieg in: Crois. ocean. Orleans, p. 506. 1908 D. a. -\- D. kiikenthali, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 39 I p. 26. 1908 D. k., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 36 f. 7, 8 a — c t. i f. 13 t. 2 f. 32 — 34. 1908 D. aggregata [p. 60: aggretata], Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., u. 25 p. 70. 1908 D. cylindrica, Bjerkan in: Rep. Exp. Fram, v. 2 ur. 14 p. 7 t. i f. i — 6. 1909 D. adolphi A- D. aggregata (part.) -L D. arclica -\- D. cylindrica -f- "■ kiikenthali -f- D. subpedunoulata -\- D. tuberculata, Hart- meyer in: Broan's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1361, 1362. 1910 D. kiikenthali, Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Cougr. iut. Zool. v. 7 P.p. 20. 1912 D. aggregata, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 439. 1912 D. a., Hartmeyer in: Vid. Meddel., w. 63 p. 274. 1912 D. kiikenthali, Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., w. 7 P. p. 888. 1912 D. K. \ ar. pectenicola, Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, 11.28 p. 132. 1912 D. aggregata var. pukhella. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 581 f. 39 t. 63 f. 120 — 122 t. 70 i. 142. 1913 D. a. -j- D. tuberculata, Huntsman in: Zool. Anz., (.41 p. 499. 1913 D. tuberculata -{- D. subpedunculata -\- D. adolphi, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 4.5 p. 480 t 34 f. 27; p. 484; p. 484. 1914 D. aggregata -\- D. adolphi, Hartmeyer in: Meddel. Granl., t;. 23 p. 1106. 1915 D. aggregata (nom. conserv-.), Hartmeyer, Michaelsen & Sluiter in: Apstein in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 185. 1915 D.a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 251. 1915 D. kiikenthali, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, .ser. 8 v. 34 nr. i p. 569. 1916 D. adolphi -\-D. cylindrica -\- D . aggregata -\- D. tuberculata -\- D. subpedunculata ~{- D. kuekenthali -\- D . microstigma, Redi- korzew in: Faune Russie, Tun. I p. 297 f. 67 t. 6 f. 3; p. 300 f. 68; p. 302 f. 69 t. 6 f. 4, 11; p. 307 f. 70 t. 6 f. 5, 12; p. 312 £. 71 t. 6 f. 6, 13; p. 315 f. 72 t. 6 £. 7, 14; p. 323 f. 74 t. 6 f. 9, 16, 17. 1921 D. aggregata, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 45 f. 8 — 13. 1922 D. a. -\- D. a. var. adolphi -\- D. a. var. cylindrica -\- D. a. var. groenlandica -\- D. a. var. tuberculata -{- D. a. var. pulchella -\- D. a. var. subpedunculata, Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Haadl , v. 63 nr. 2 p. 43 t. 2 f. 39—40 t. 3 f- 43—44; P- 45; P- 45. 48; p. 45. 4S f- 4; P- 45. 47; P- 45. 48; p. 46. 40- Geschichte der Art. Es ist moglich, nicht eimnal unwahrscheinlich, dass die von lyinne 1767 in der ed. 12 des Systema Naturae neu beschriebene Ascidia rustica ganz oder teilweise unserer Art ent- spricht. Da diese Annahme sich aber nicht beweisen lasst und der Name rustica iiberdies fiir eine andere Art geschiitzt ist, so koninit eine Umbenennung — wie sie iibrigens durch Her dm an (1893) geschehen ist — niclit in Frage. Wegen Einzelheiten kann auf Styela rustica verwieseu werden, wo die Frage nach den altesten Naraen beider Arten bereits eingehend behandelt wurde. Die Ascidia rustica der Zoologia Danica hat nichts mit unserer Art zu thun, dagegen wird sie im vol. 4 dieses Werkes vom Jahre 1806 durch J. Rathke unter dem Namen Ascidia aggregata von Nordland erstmalig beschrieben. Die Abbildung (t. 130 f. 2), welche Rathke giebt — es handelt sich um eine Aggregation von Individuen verschiedenen Alters — ist so charac- teristisch, dass die Zuriickfiihrung unserer Art auf Rathke 's Form ausser Zweifel steht. Zum zweiten Male beschrieben wurde sie im Jahre 1825 durch Mac Leay als Dendrodoa glandaria nach einem Exemplar, das im Fox Channel bei der Winter Insel gesammelt wurde. Die Art bildet zugleich den T5T5us der von Mac I^eay als Subgen. von Ascidia aufgestellten Gattung Dendrodoa. Im Jalire 1851 erwahnt M. Sars eine Art von den Lofoten und Finmarken, die er irrtiimhch fiir O. F. Miiller's Ascidia pattda halt; 1859 stellt er jedoch selbst diesen Irrtum fest und identificiert sie mit Rathke's A. aggregata. Von Eastport beschreibt Verrill 1871 eine neue Art, Cynthia pulchella, die er, wie ads seiner Beschreibung herv'orgeht, fiir verwandt The iDgotf'ExpeditioD. 11, 6. 37 290 ASCIDIACEA mit C. pyri/ormis luilt, woraufhin Hai t iiii_\ (.t (U)oj) sie als S\uim>iu zu II. aiiriintiiiin ^iosli'lll luil \^j-\ mucht uns Kupffer mit ciiier nciK-ii Art von der Iiisel Shannon l)ikannt, dii' it Cvn/liin Adolplii ncnnl; Heller (1873) giebt dor Art den N'anien C. Panscliii, cine UmlKiuuminv;, die kanni Ijiahsichtigt gewesen sein diirfte und wolil auf vitwu lapsus calami zuruckzufiiliren ist'. Ini Jalire i(S.S5 vorolTentlicht SwciKins eine nur iingeniigend beschriebeiu' lu-uo Art. S/\<7(/ unticn, dit- von dt-i »\''i.-i;a« l)ti dir Hciin^ Insel gesanmK-lt wurde. Einc ausfiUirlichc Beschrcibung \iin Rathkc's l-Orni j^iclil Kiacr iSi) ; und stellt zugleich ilire Identitiit mit D. glaudaria fest; die Gattung Dcndrodoa win! abtT niclit xon ilnn ani'ikamit, sondcrn er belasst die Art Iwi Stycla. Das Jahr 1899 bringt nicht weniger als drei neue Arten. Zwci (la\ on, Ih-iulindmi liiln'iculaki und /). subpcdunculata. werden durcli Ritter von din Triliilol Inseln besclirieben , die diitlc, />. kukcnlhali, durch Hartmeyt-T von Ostspitzbergen. Hart mover Iritt znuleicli fiir die Berechtigung der (iattuni; Doi- drodoa ein. Anlasslich eincr Revision der Gattung Dcndrodoa weist Hartmeyer (iqoj) auf die nalie Vcr- waiidtschaft von D. tuberculata mit D. aggregate! liin : auch Stycla arctica Svved. und Cyiilliia adol/^/ii Kupff. — von letzterer wurde ein Original nachuntersucht — werden als Dcndrodoa-. \r\Qn festgestellt und gleicli- falls als nachstver^vandt, wenn nidit identisch mit D. aggrcgata betrachtet. Tni Jalire 1908 beschreibt Bjerkan eiue weitere neue Art, D. cylindrica, von Ivllesmere Ivand; Michaelseu lolgt 1912 mit einer neuen Varietat, D.kukcnthali vai. pectenicola, von den Neu Fundland Banken. In deniselben Jahre giebt Van Name eine eingehende Beschreibung von Verrill's C. pulchella, die sich als eine Dendrodoa-Art herausstellt, der Van Name aber nur den Rang einer Varietat von /X aggrcgata zuerkennt; Michaelsen 's var. pcctcnicola wird mit dieser Varietat vereinigt. Ritter tritt 1913 erneut fiir die artliche Selbstiindigkeit seiner L). tuber- culata ein, halt es aber fiir sehr zweifelhaft, ob /). snbpednnciilata als artlich verscliieden von ihr zu betrachten sei. Im Jahre 1922 vereinigt dann Arnback-Christie-Linde die Mehrzahl der bis daliin selbstiindigen Arten rait dem Range von \'arietaten mit D. aggrcgata, namlich D. adolphi, D. tuberculata, D. subpedunculata und D. cylindrica : D. kUkenthali wird fiir synonym mit \'ar. pulchella erklart, D. arctica fiir wahrscheinlich synonj-m mit D. aggrcgata ; endlich wird nocli eine var. groenlandica neu besclirieben. Mit diesem bedeut- samen Schritt zu einer Vereinigung der vielen arktischen Dendrodoa-Arten schliesstdie Geschichte der Art ah. I'undangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 27. i. VII. 95. 64^54' N. 55°io' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 393 Fad., + 3.8° C. 13 Exemplare. Stat. 29. 5. VII. 95. 65°34' N. 54°3i' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 68 Fad., +o.2°C. I Exemplar. Stat. 34. 18. \'II. 95. 65=17' N. 54''i7' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. 3 Exem- plare. Stat. 33. 18. VII. 95. 65°i6' N. 33°03' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 362 Fad., + 3.6° C. Etwa 20 Exemplare. 1 Adolph Pansch war der Name des die Zweite Deutsche Xordpolfahrt unter Koldevvev (1869 — 70) begleitenden Arztes, der zugleich die zoologischen Sammlungen anlegte. ASCIDIACEA 291 Fahrten der )>Fylla«: Da\us Strasse, 80, 100 Fad. Holm leg. g. VII. 84. Mehrere Exemplare. Iville Hellefiske Bank. Holm leg. [1886J. Mehrere Exemplare. 63^56' N. 53"i2' W. (Kiistenbank vor Godthaab), ijo Fad., Sand u. Steine. Wandel leg. ri88g]. i Exemplar. O^'^so' N. 55°26' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen) , 289 Fad. Wandel leg. 5. X. 89. 1 Exemplar. 66°i6' N. 25^20' W. (Danmark Strasse), 287 Fad. Wandel leg. 19. IX. 91. i Exemplar. Exp. »Hekla«; Scoresby Sund. E. Bay leg. 29. X. 92. i Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Turner Sund, 3 Fad. Soren Jensen leg. 25. VII. 00. i Exemplar. Forsblad Fjord, 72^27' N. 25°28' W., 50 — 90 Fad. Soren Jensen leg. 30. VIII. 00. 9 Exemplare. Fahrten der »Diana«: Stat. i. Lodmundar Fjord (Cstisland), 23 — 30 Fad., Schlick. Etwa 40 Exemplare. Stat. 28. igoo. Miindung des Beru Fjord (Ostisland), 18 Fad. A. C. Johansen leg. tjber 100 Exemplare. Exp. »Michael Sars«: Stat. 81. 23. VIII. 02. 6o'^^46' N. S^io' W. (s. w. Far Oer), 84 Fad., Sand u. kleine Steine. 2 Exemplare'. Stat. 95. 25. VIII. 02. 64°56' N. ii°48'W. (Kiistenbank vor Ostisland), 115 Fad., fi.02''C. I Exemplars Stat. 96. 23. MIL 02. 64"58' N. 11 12' W. (Faro Island Rixcken, Ostabhang), 300 Fad., Mud, — 0.32' C. 3 Exemplare'. Fahrten des »Thor«: Stat. 26. 16. V. 03. 64°38' N. i2°4o'W. (Kiistenbank vor Ostisland), 133 ni. 4 Exem- plare. Stat. 52. 20. XI. 03. 66" N. ii"4i'W. (Kustenbank vor Ostisland), 280 m. 3 Exem- plare. Stat. 146. 17. VI. 04. 65°52'N. 23'58' W. (Arnar Fjord, Westisland), 62 m. i Exem- plar. Exp. »Tjalfe«: Stat. 100. 3. VIII. 08. 66 44' N. se^oS' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), ca. 175 Fad. 2 Exemplare. Stat. 370. 20. V. og. 66°45' N. 56'-23' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), ca. 173 Fad. II Exemplare. Stat. 419. 6. \'l. 09. 63°09' N. 33''33' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 29 Fad. 9 Exem- plare. Stat. 422. 7. VI. 09. 65°o6' N. 54°i9' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 44 Fad. 6 E.xem-. plare. Stat. 465. 21. VI. 09. 62°58'N. 30=32' W. (Kiistenbank vor Fiskenaesset), 23 Fad. 3 Exem- plare. 1 Dieser Kundort ist bereits bei Bjerkau (1905) aufgefuhrt. - Dicser Fimdort ist bei Bjerkan (1905) nicht envahnt. 37* 292 ASaOIACEA Groiiland (ohiie iiiilaTc An>;abt') : Hluck. 2\. I\. 4.{. MR. i l';xi.iiii)lar. - Mus. pliys. Ilavu. i Ivxcmplar. -- Ziininer. 27. XI. ^h. i l"'xi-iuplai. Westgronhind : Uinanak. Klfisclu-r leg. i l^xeiiiplar'. Disko Fjord. Traustedt k'j;. 4. \"I1.()J. Viek- I'Aciniilare. Godlia\ni. Brockdorff leg. i ICxeniplar'. — Traustedt leg. 1892. Mehrere Ivxeniplarc. Bredebugt, Jakohshavii. Traustedt lei;. \TII. 92. 2 Jvxeuiplare. Egedesminde. Olrik leg. 9 Exeniplare'. — Zininier leg. 4 Jvxeuiplare'. — Leviuseu leg. 1877. 2 Kxeuiplare. — 30 Fad. Ildlm log. 20. X. (S4. 2 Exeniplare. — Bergendal leg. 20. X. 90. Mehrere Exeniplare. — Traustedt leg. [1892]. Zalillose Exeni])larc in alien Altersstadien. — Bemburg leg. 23. X. 03. 3 Exeniplare. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. 1892. 6 Exemplare. zw. Holsteinsborg und Egedesminde. Traustedt leg. 1892. i Exenqilar. Sukkertoppen, 40 — 60 Fad. Holboll leg. 8 Exemplare. Ostgronland: Tasiusak, 20 — 30 Fad. Kruuse leg. 22. VIII. 02. 3 Exemplare. Island: Breidavik, Eingang (Nordseite) zum Brede Fjord. 4 Exemplare. 7 — 8 Meil. u. 6. Borgar Fjord, 86 Fad. Hallas leg. i Exemplar. Lodmundar Fjord, Bank vor dem Eingang, 38 — 47 Fad. Horring leg. 16. V. 99. 4 Exemplare. Vor dem Seydis Fjord. Hj. Jensen leg. 29. IX. 90. Viele Exemplare. Dalatange Fyr, Seydis Fjord, 24 Fad. Horring leg. 12 Exemplare. Far Oer: Miiller leg. 1902. Etwa 24 Exemplare. Spitzbergen: Belsund. Kroyer leg. [Phallusia argyrosticta Beck MS. i Exemplar; PhaUusia yimata Beck MS. 14 Exemplare]. Aus der Berliner Sammlung stand mir Material zur Verfiigung von Westgronland, Ostgronland (T>T)e von Cynthia Adolphi Kupff.), aus dem ganzen Spitzbergengebiet (darunter die Tyjje von Dendrodoa kukenthali Hartmr.), von Konig Karls Land, von der Baren Insel, von West- und Ostfinmarken, \'on der Murman Kiiste, aus dem Karischen Meer, \'on den Far Oer, \-on Island, von Neu I'undland und aus dem Bering Meer (darunter Cot>-pen von Dendrodoa tuberculata Ritt. nnd I), subpedunculata Ritt.). Als neuen Fundort verzeichne ich Cap Teriberka, Murman Kiiste, von wo eine von Breitfuss gesam- mdte Aggregation vorliegt, die von Tieren aller Altersstadien, bis zu eine Lange \-on 46 mm gebildet wird. Besclireibung. Vergleicht man die Beschreibungen der bisher als Arten unterscMedenen, hier aber als D. aggregata miteinander vereinigten Formen, so gewinnt man den Eindruck, dass diese in keineni Fulle durch scharfe Merkmale gekennzeiclmet sind. Dieser Tatsache ist sclion mehrfach Ausdruck gegeben worden, so z. B. von Van Name (1912 p. 584), wenn er sagt: »The writer has little confidence in the constancy and reliability of the characters by which species of this group have been distinguished*. Fiir die I'ntersclieidung der Arten kamen bisher hauptsachhch in Betracht: gewisse aussere Merkmale, die kaum emstlicli erortert zu werden brauchen, die Zahl der Tentakel, ein Merkmal, das mehr und mehr an systematischer Bedeutung verliert, die Organisation des Kiemensackes (Ausbildung der Falten, Zalil und \'erteilung der Langsgef asse) , die imter Beriicksichtigung des Alters und einer gewissen Variabilitat keine Artmerkmale ergiebt und endlich ' Von Traustedt (1880) als Styela ntstica aufgefiihrt. ASCIDIACEA 293 die Goiiadenzahl, die grosseu SchwankuiiKeii unterworfen ist, abcr eino fortlaufende Zahlenreihe von 2 bis 7 oder noch mehr darstellt. Es soil 1)ei dieser Gelegenheit niclit unervvalint bleiben, dass gewisse sonst variable Merkmale gelegeiitlicli local ciiien constanten Character annehmen. Das gilt u. a. fiir die Gonadenzahl. So besassen z. B. alle bisher von Neu Fundland untersuchten Exemplare eine dreiastige Gonade ; das gleiche ist aucJi bei den ostgronlandischen Exemplaren der Fall. In anderen Gebieten ist die Zahl dagegen den grossten Schwankungen unterworfen. In Westgronland z. B. zeigen Exemplare von derselbcn Fundstellc niclit die geringste Constanz in der Zahl der Gonadenaste. Es ware verfehlt, erstere I'ormen deshalb etwa besonders zu benennen. Die Constanz pragt sich in der Kegel ininier nur in eineni Merknial aus. Es lasst sich audi nicht absehen, ob diese Constanz in den erwahnten Fallen audi wirklich unter alien Umstanden besteht, denn wir sind fiir unsere Feststellungen auf die untersuchten Exemplare angewiesen. Man ware iiberdies gezwungen, wollte man derartigen local constanten Merkmalen einen hoheren systematischen \\'ert beilegen, der in der Aufstellung einer besonderen Form seinen Ausdruck fande, Individuengruppen aus geographisch getrennten Gebieten innerhalb des gesamten Verbreitungsgebietes der Art unter derselben Bezeichnung zusammen- zufassen. Es erscheint mir durchaus geniigend, wenn Falle, wo sonst variable Merkmale local eine gewisse Constanz annehmen, namhaft gemacht werden. Sie nomenclatorisch festzulegen ist bei der hier in Frage stehenden Art weder notwendig, noch practisch durchfiihrbar. Als Ausgangspunkt fiir die folgende Betrachtung mogen die von mir jiingst (1921, p. 45) veroffent- lichten Studien an D. aggregata dienen. Das Material, das diesen Untersuchungen zu Grunde liegt, etwa 70 erwachsene und zahlreiche juuge Individuen, stammt ausnahmslos aus dem Nordre Strom Fjord, ist also besonders geeignet, die Variationsbreite auf eng begrenztem Raume festzustellen. Ganz allgemein lasst sich sagen, dass die an diesem Material festgestellte \^ariabilitat mit grosseren oder geringeren Schwankungen im ganzen Verbreitungsgebiet der Art wiederkehrt. tJber die Korperform kann ich mich kurz fassen. Bei erwachsenen Tieren ist teils eine mehr oder weniger OA-ale, teils eine keulenformige Gestalt vorherrschend. Bei den ovalen Exemplaren ist die Korper- basis nur selten starker verjiingt, bei den keulenformigen Exemplaren ist dagegen eine starker ausgepragte Verjiingung der Korperbasis vorhanden, die bis zu einer Stielbildung fiihren kann. Die ovale Korperform iiberwiegt bei sohtaren Individuen, wahrend die Keulenform bei aggregierten Individuen haufig ist, eine natiirliche Folge ihrer engen Vereinigung. Wo diese ^"ereimgung weniger innig ist und sich in der Haupt- sadie auf eine Verschmelzung der Korperbasen beschrankt, konimt die typisdie Keulenform in der Regel nidit zur Ausbildung. Ausgesprochen sdilank cylindrische Exemplare sind selten; als Beispiel mogen die \(m mir (1903) erwahnten Exemplare von der Baren Insel genannt werden, die mit eincm ungewohnlich sdilanken Korper die ganz abnorme I,ange von 60 — 70 mm verbinden. Kleine und jugendliche Tiere haben entweder die Gestalt eines niedrigen Cylinders oder sie sind \on rundlicher, nicht selten ausgesprochen kuge- hger Korperform. Ganz junge, auf dem Muttertier mit breiter Basis festsitzende Indi\nduen nehmen in der Regel eine halbkugelige Gestalt an. Die zahllosen, ^-on Egedesminde mir \'orhegenden Exemplare zeigen alle Stadien der variablen Korperform, wenn audi die ovale Gestalt iiberwiegt, die typische Keulenform nur selten ist; auch niedrige Cylinder mit verkiirzter Basoapicalachse kommen vor. Das Uberwiegen der ovalen Form hiingt damit zusammen, dass die Tiere fast durcliw^g solitiir bleiben. Aggregationen scheinen kaum 294 ASCIPIACKA vorzukommi'ti. Audi die juiiv;cii Tien- sitzcii luir si'ltun auf ilcn iniittorliclii'ii liuli\'i(liKii. Audi l)d ilcii zalil- rdchcn Kxcniplarcii aiis doiu tiefcrcn W'afy^or dt-r Davis Strassc herrsdit die i^leiclic \'ariabilitat ; ehenso iintcr indnein islandisdicn Material. Bekanntlidi hildet die Art iiicht seltcii Aggregat ioiieii uiul es sclieiiit, dass die Hediiigungeii iui die Hildung derartiger Aggregationen in gewnssen Gebieten besonders giinstig sind. So sind sie z. H. hesonders hiiutig ini niirdlidien Norwegen. Sclion Rathke hat auf diese Krsduiiiuni; hingewieseii iiiul di r Ai( daraufiiin den Namen aggregata gegeben. Nach Sars (1831) erreichen diese Aggregatiomn ini (Vhiet \<)ii I'iiiinarkeii Kindskopfgrosse uiid hestelieu aus 20 bis 30 grosseren uiid kleineren Iiidixidueii, die luit zalilreidieii junj^eii Ticren besetzt sind. Ilartnieyer (1903) envabnt eine Aggregation von niehr als 40 Individuen xoii der Insel lugo. Ini Aussdien und Habitus vollig mit denen xoni nordlidien Norwegen ubereinsliniiiiende Aggrega- tionen liegen niir audi \oii Island uiul xon den Far Oer vor. Eine Aggregation vou deii l'"iir ( )er hesteht aus mindestens 24 Kxemplaren : aus deni Rcru I'jord (Osti.sland) liegt niir dagegen eine Aggregation \-or, die sich aus mindestens 50 Kxemplaren zusammensetzt, von denen die grossten 20 — 24 inin lang sind. Audi kleinere Orvippen von 12 bis 24 Individuen befinden sidi mchrfach unter dem islandischen Material. Ini Spitzbergengebiet scheint die Tcndenz zur Aggregierung weniger ausgepragt zu sein. Ks konimen aueh liier kleinere Gruppen verschmolzener Individuen vor, doch scheint die Solitarform haufiger zu sein. Audi an der Westkiiste Gronlands und in der Davis Strasse herrscht die Solitarform vor. Wenn liier Aggregationen vor- koninien, bestehen sie nur aus wenigen Individuen. Von Ostgronland habe idi nur solitare Exemplare gesehen ; es ist natiirlich moglidi, dass lockere Aggregationen \'on wenigen Exemplaren schon beini Sammeln in ihre Bestandteile zerfallen, bei den t>T)ischen Aggregationen \on Island, den Far Oer und Norwegen ist dies aber ausgeschlossen, weil der \'er\vachsungsprocess viel zu innig ist. Aueh im Bering Meer sind Aggregationen beobachtet worden, die aber den typischen norwegischen Aggregationen an Individuenzahl nachstehen. Die jungen Tiere siedeln sich haufig auf dem Muttertier an, sowohl in Aggregationen, wie auf solitaren Indi- viduen; sie bleiben aber \-ielfach audi isoliert. Die mittlere Grosse kann mit 30 bis 40 mm Lange angesetzt werden. In einzclnen Gebieten wird diese Grosse iiberschritten, in anderen dagegen wird sie nidit erreicht. Im allgemeinen kann man jedocli sagen, dass die Grosse innerhalb des \'erbreitungsgebietes keinen besonders grossen Schwankungen aus- gesetzt ist. Das Maximum erreicht die Art im Bering Meer. Die \-()n Ritter als I), tiiberciilata unterschiedene Form geht erheblich liber die durchsnittliche Grosse liinaus. Ritter (1899) erwahnt Exemplare von 53 : 35 mm, Hartmeyer (1903) von 56: 37 mm; von Otter Island (Bering Meer) hat Ritter (1913) ein Exemplar von 70:35 mm vorgelegen. Mit diesen Exemplaren lassen sich die l>ereits erwahnten, 60 — 70 mm langen, sdir schlanken, dorsoventral nur etwa 16 mm messenden, stielartig verjiingten Exemplare \on der Baren Insel nidit vergleichen, da es sich bei letzteren nur um ungewohnlich verlangerte Individuen handelt, wahrend die grossen Exemplare aus dem Bering Meer an Korpemiasse das gewohnlidie Mass erheblich iiberschreiten. Die Grosse der norw^egischen Exemplare schwankt nach den vorliegenden Angaben zwischen 34 und 56 mm , die mittlere Grosse betragt etwa 40 mm. Exemplare von der Murman Kiiste erreichen bis 46 mm, aus dem Karischen Meer bis 42 mm, von Island bis 40 mm, bleiben aber meist kleiner (20 — 30 mm). Bei den west- ASCIDIACEA 293 gronlandischen Exemplaren liegt die obere Grenze im allgemein ebenfalls bei etwa 40 mm ; die grossten mir vorliegenden Exemplare von Kgedesniinde messen 44 : 23 mm und 42 : 19 mm, von Holsteinsborg 44 : 24 mm, doch betragt die mittlere Grosse nur 25 — 30 mm. Das grosste Exemplar aus der Tiefe der Davis Strasse (650 m) misst 32 : 22 mm, ein anderes (aus 707 m) 26 mm, aus der Danmark Strasse (516 m) 21 : 15 umi. Die Form des tiefereu Wassers scheint demnach in der (yrosse hinter der Kiistenform etwas zuriickzubleiben. Aber auch in einzelnen Kiistengebieten scheint die durchschnittliche Grosse nicht erreicht zu werden. So giebt Van Name {1912) die Grosse der Neu Fundland Exemplare auf nur 18 — 25 mm an, die Exemplare aus dem Sibirischen Eismeer werden nach Redikorzew (igo8 a) bis 25 ; 15 mm gross, wahrend mein grosstes Stiick ^•on Ostgronland auch nur 25 mm misst, die meisten aber kleiner bleiben. Die Beschaffenheit der Oberfliiche ist ausserordentlich variabel. Was Hartmeyer (1921) dariiber fiir die Form aus dem Nordre Strom F'jord sagt, gilt gemeinhin fiir die Art iiberhaupt. So scheint gerade im vvestgronlandischen Kiistengebiet, wie audi im tieferen Wasser der Davis Strasse die Structur der Oberflache indi\aduell sehr stark zu \ariieren. Hier liegen bisweilen ^•on derselben Fundstelle ganz glatte Exemplare neben stark gerunzelten vor, \'erljunden durch alle Zwisclienstufen einer Streifung, F'urchung und Felderung in der Langs- und Querrichtung. Nicht in alien Gebieten scheint der gleiche Grad der Variabilitat erreicht zu werden. Im arktischen Norwegen und in den islandischen Gewassern kommt es selten zu einer kraftigeren Runzelung. Auch die als var. pukhella unterschiedene Neu Fundland-Form zeigt nur eine feine quadratische Felderung der Oberflache. Anderseits bildet die Oberflache bei der von Ritter als I), litberculata beschriebenen Form aus dem Bering Meer stark vorspringende Runzeln und Buckel, wie sie sonst in gleicher Ausbildung nur selten beobachtet werden. Ihn ein constantes, fiir die Bering Meer-Form characteristisches Merkmal handelt es sich jedoch nicht, denn Ritter selbst fiihrt in seiner Tabelle (1913 p. 481) Exemplare auf, deren Oberflache er nur als »finely wrinkled« bezeichnet. Auch kommen gelegentlich in anderen Gebieten Individuen vor, die eine kaum minder stark gerunzelte Oberflache besitzen. Ein solches Exemplar bildet z. B. Arnback- Christie-Dinde (1922, t. 2 f. 40) von der Disco Insel ab. Doch soil nicht gelaugnet werden, dass gewisse grosse Exemplare aus dem Bering Meer in der Machtigkeit der Ouerrunzeln und in der Ausbildung von Buckeln und Knotchen ein F^xtrem darstellen, wie es sonst kaum erreiclit wird. Als anderes Extrem stehen diesen ungewohnlich stark gerunzelten Exemplaren Individuen gegeniiber, die schlechthin als glatt bezeichnet werden konnen. Ich meine in diesem Falle nicht jugendliche oder jiingere Tiere, die in der Regel glatt sind oder nur eine feine, meist in der Querrichtung verlaufende Streifung zeigen, sondeni voUig erwachsene, ge- schleditsreife Exemplare. Solche ganz glatten Indi\dduen sind aber sdir selten und scheinen nur im tieferen Wasser gelegenthch aufzutreten. Uir Cellulosemantel ist gleichzeitig ganz durchsichtig, sodass Darm und Gonade deutlich sichtbar, sogar der Kiemensack in seinen Contouren erkennbar ist. Ziemlich glatte, nur schwadi gefurchte, dabei durchscheinende Exemplare sind nicht gerade selten. Die Exemplare, uni die es sich hier handelt, sind dagegen ganz glatt und durchsichtig. Ein solches Exemplar Hegt z. B. aus der Davis Strasse, aus 650 m Tiefe vor (»Ingolf« Stat. 35), ein anderes, von der »Fylla« erbeutetes Tier, aus der Danmark Strasse aus 516 m Tiefe. Im Flachwasser scheinen diese ganz durchsichtigen Tiere, die sich iiberdies durch einen hellgriinen Farbenton auszeichnen, nicht vorzukommen. Ersteres ist 32 mm, letzteres 21 mm lang. Die 296 ASCIDIACKA ineistcn Hxcinplare aiis licfert'in Wasscr wcichon in der Struct lu iliivi L>h(.illaolR' jotloih in uiclits xoii iRt rorin dos HachtTcii Wasscrs ah. ICs koninion nchin fast glatteii (audi erwachseiien) Individucn inehr oder wcnigcr doutlidi Rcfelderte oder audi knifti^ gcruuzelti' I'.xiniplaiv \(>r. nil' l'"arl)(.' dcr conscmerten Ivxciniilaro ist iiicht liiilicitlidi. Die niii \ oilicKindin Tiin' xon /). ti(- herculala fallen teilweisc durcli ilirc jjflhroto his rothrauiie l'\irhi' aiif. dir \ on /'. siibpcdiinciihitii durcli iliie inelir sciiwarzhraunc I'"itrl)ung, die audi bei l\xoiiii)lau'n aus aiuiereii Cii'hiotfii heobaditet wurde. Meist ist die Karhe jedodi gclhlidihrauii in zahlreidion Ahtonun^eii. nidit sdttii audi nulii odii weniger sdiniutzig grau. Die durdisdieinenden Ivxeiuplare zeigen nieist eiiien unbestiiiiraten, hlass rotlidu-ioletten rarbeiiton. Die griinliche Farbc der ganz durdisiditigen Tiere aus tiefereiii Wassti wiirde sdion vernierkt. Zu einer Reihe die iiincre Organisation betreffender Fragen liabe idi ausgewahltes Tatsachcn- material in tahellarisdier Pomi zusanimengestellt. in iilinlidier Weisc, wio cs Riltcr (1913) fiir die Bering Meer Fonn, idi selbst (1921) fiir dit' I'oriii aus dein Nordre Stronifjord getaii ]ial)t'n. Diesc heiden Tahellcn sind also gleichzeitig heranzuzielicii. Idi liabe midi diesmal jedodi auf weniger Rubriken beschrankt. Auf- genomnien in die Tabelle sind nur der Kieniensack, die Zahl der Magenfallcn uiid die Zalil der Gonadenaste. Die Besdiaffenheit des Celluloseniantds und der Koq^eroberflacbe ist alleiii Ausdiein nach so unabhangig von der \'ariabilitat der inneren Organe, dass die Feststellung dieser Tatsache geniigt. Die iibrigen in die alteren Tabdlen aufgcnomnienen Organe oder Organteile konnen mit ein paar zusaiiinienfassenden Bemer- kungen erledigt werden. Die Zahl der Tentakel versagt als artsonderndes Merkmal \ollko:niiien. Sie ist einmal selir variabel; sie ist femer in der Praxis vielfach nur schwer niit annahemder Sicherheit festzustellen und schliesst in ihrem Ergebnis die rudimentaren Tentakel bald mit ein, bald nidit. Audi Arriback-Cliristie-I,inde (1922) vertritt den Standpunkt, dass der stark variierenden Tentakelzalil keiue hohere systematisdie Bedeutung beigelegt werden kann. Wenn icli z. B. friilier (1899 a) fiir /). kiikenthali 64 Tentakel angegeben habe, eine Zahl die weit iiber dem Durchschnitt der sonst bei D. aggregata beobachteten Zahl stelit, und darin ein Art- merkinal erblickte, so ergab eine Nachpriifung des in diesem Falle besonders gunstigen Objectes, dass audi die kleinsten Tentakeldien mitgezahlt worden waren, was sonst bei Angaben iiber die Tentakelzalil in der Regel nidit der Fall sein diirfte. Ritter (1913) giebt fiir die von ihni als D. adolphi bestimmte Form aus dem Bering Meer mehr als 50 Tentakel an, die er bei vier Exemplaren hat feststellen konnen und sieht in diesem Verhalten ein untersdieidendes Artnierkmal von 1). aggregata. Icli habe audi einige dieser Exemplare unter- sudit, audi eine ahnlich hohe Tentakelzalil festgestellt , die idi abcr nur als Ausdruck individueller Varia- bilitat betrachten kann, da die Exemplare, die einen Durchmesser von nur 10 mm erreichen, sonst durchaus jugendUchen Exemplaren von D. aggregata entsprechen. Ini allgemeinen betragt die Tentakelzahl etwa 30 oder einige mehr. Hinsiditlidi des Flimmerorgans gilt das, was ich fiir die Form aus dem Nordre Strom Fjord festgestellt habe, ganz allgemein fiir die Art. Das Fhmmerorgan zeigt in seiner Gestalt und I^age eine bemer- kenswerte Constanz. Die Offnung des hufeisenformigen Flimmerorgans ist fast stets nach vorn und gleich- zdtig etT;\'as nadi links gewandt ; eine halb rechts oder genau nach vorn gerichtete Ofifnung kommt nur aus- nahmsweise vor. Eine Abweichung von dem normalen Verhalten fand ich nur liei einem der durchsichtigen ASCIDIACEA 297 Nr. Zahl und Verteilung der inneren Langsgefasse Zahl der Magen- falten Egedesminde 28 Li (14) I (7)1(12) I (6)2E = 45 R 2 (14) I (9) I (10) I (8) 2 E = 48 I, I (13) I (6) 2 (9) 2 (4) I E = 39 R - (15) I (7) 2 (9) 2 (6) I E = 43 Zahl der Gonadenaste meist 5, auch 4 (bei einer gros- seren Zahl von Individuen, auch von anderen westgron- landischen Kusteuplatzen festgestellt) Nordre Strom Fjord (nach Hartmeyer 1921) 8 — 29 ! im Maximum L 58 R 64 (9 Expl.) im Minimum I< 26 R 30 Davis Strassc, iSom — 520 m Fahrten der »Fvlla« 39 h I (20) I (9) 3 (13) 3 (9) 2 E = 61 R I (ca. 32) 3 (II) 2 (13) 3 (9) 2 E = 66 L 2 (13) 2 (9) 3 (11) 2 (7) 2 E = 51 R 2 (13) 2 (8) 2 (II) 2 (9) I E = 48 i9-23(?24) meist 4 orler 5, in einem Falle 6 6 (Fig. 20); mehrfach 4 Davis Strasse, 650 m i)Ingolf« Stat. 35 Davis Strasse. 707 m »Ingolf I L I (12) 2 (5) 2 (7) 2 (5) I E = 37 R I (15) 2 (4) 2 (8) 2 (5) I E = 40 23 — 26. in zwei Fallen 4, in ueuu 5, vereinzelt in drei 6, in je einem Falle 7 — 8 (Korperlange 25 mm) und 1 1 (Korperlange 32 mm) 20 Oder mehr | 3 ASCIDIACEA 299 Tiere (Nr. 10 der Tabelle). Hier war die Oftnung eiii eiiifacher, in der Richtuiig der Langsachse des Koqiers \-erlaufender, langlich-ovaler Schlitz. Der Kiemensack zeigt eine erhebliche Variationsbreite. Die Zahl und Anordnung der inneren Langs- gefasse ist betrachtlichen Schwankungen unterworfen ; einzelne Falten iieigen zur Reduction. In der Kegel sind alle vier Falten typisch entwickelt, zum mindesten aber durcli Gruppen von inneren lyiingsgefassen angedeutet. Es diirfte nicht vorkomnien, dass eine Falte iiberhaupt nicht nachweisbar ist; im Falle ausserster Reduction ist an ihrer Stelle wenigstens ein Paar innerer Langsgefasse ^^orhanden. Falte I und III sind stets als echte Falten entwickelt. Erstere ist am hochsten und besitzt die grosste Zahl von lyjingsgefassen, ini all- gemeinen 10 — 15, audi bei den jiingsten untersuchten Tieren nicht weniger als 8, in selteneren Fallen mehr als 15. Falte III ist etwas niedriger, die Zahl ihrer Langsgefasse entsprechend geringer; sie betragt meist 8 — 12, sinkt nicht unter 6 und steigt nicht iiber 15. I'alte II und IV zeigen eine Tendenz zur Reduction, die aber in sehr verschiedenem Masse in die Erscheinung tritt und alle Stadien von einer echten Falte bis zu einer Gruppe von nur 2 Langsgefassen durchlauft. In vielen Fallen aussert sich die Reduction lediglich darin, dass die Zahl der Langsgefasse sich verringert, die Falten selbst aber als solche bestehen bleiben. So waren z. B. bei alien von mir untersuchten Exemplaren aus dem Nordre Strom Fjord die Falten II und IV als Falten entwickelt. Nicht selten geht bei den Falten II und IV jedoch durch Ausglattung der Kiemensack- wandung der Character einer Falte mehr oder weniger verloren und an ihre SteUe tritt eine Gruppe von Langsgefassen. Eine scharfe Grenze zwischen einer Falte und einer Gruppe von Langsgefassen ist natiirlich nicht zu Ziehen ; der Grad der Faltenbildung wird zweifellos auch von dem Grade der Contraction des Kiemen- sackes beeinflusst. Bei Falte II ist die Tendenz zur Reduction vielleicht etwas starker ausgepragt, als bei Falte IV. Am starksten macht sich die Reduction in der Regel bei jugendlichen Tieren bemerkbar. D. kuken- thali, flit die die Reduction der Falten urspriingUch als Artmerkmal geltend gemacht wurde, hat sich als eine Jugendform von D. aggregata herausgestellt. Auch D. siibpedunculata, deren Kiemensack Reductionserschei- nungen zeigt, ist nur die Jugendform von Ritter's D. tnberculata. Mit dieser Erscheinung steht die Tatsache in Zusammenhang, dass die Zahl der Langsgefasse mit fortschreitendem Wachstum zunimmt, allerdings, wie es scheint, in sehr ungleichmassiger Weise, da die Totalzahl der Langsgefasse bei kleineren Individuen haufig viel hoher ist als bei grosseren. Infolgedessen zeigen bisweilen auch bei griisseren Indi\'iduen die Falten II und IV starkere Reductionserscheinungen als bei kleineren. Aus alien diesen Tatsachen geht lier\-or, dass die Reduction der Falten und Langsgefasse, worauf Arnback-Christie-Linde bereits mit Nachdruck hingewiesen hat, als Artmerkmal practisch wertlos ist. Bei Falte I\' sinkt die Zahl der Langs- gefasse in der Regel nicht unter 4 und steigt nicht iiber 10, meist betragt sie 5 — 9 ; in einem Falle (Nr. 13 der Tabelle) wurden 13, in einem anderen (Nr. 14 der Tabelle) nur 3 gezahlt. Am geringsten ist sie bei Falte II ; hier sinkt sie unter Umstanden bis auf 2, doch zeigt gerade diese Falte, wie ein Blick auf die Tabelle lehrt, die relativ grossten Schwankungen in der Zahl der Langsgefasse, die bis auf 13 steigen kann (Nr. 6 der Tabelle). Nicht immer ist die Zahl der Langsgefasse auf Falte II geringer, als auf Falte IV. Kaum weniger haufig ist sie entweder gleich, oder auch hoher. Die Zahl der intermediaren inneren Langsgefasse ist gering. Sie schwankt auf den Faltenzwischenraumen zwischen i und 3, doch konnen die intermediaren Langsgefasse gelegenthch auch fehlen (meist bei jugendlichen Tieren). Am haufigst'en sind je i — 2 vorhanden, ausnahmsweise wurden 38* 30O ASCIDIACKA jc 4 Ix'obadjtet (Nr. lo der Tabcllo), Kit tcr git-bt in (.iiKiii Italic soRar 3 an. Z\visch(.n I'alli' I\ 11 nd I'.ndostN 1 vcrlaufcn fast stets i oder 2 Liinj^iKefassc. nieinals mclir als 5: mir ausiialimsweise (bii juj^iiullic Inn 'I'iiiiii) feJileu sic liier. Haufigcr fehleii sie daReKeii zwisclu-ii I'alli.- I iiiul Dorsal fait i-; liiir \crlanlt in dir ] es sidi uni lin echtcs intenm'diari.'S Gffiiss handdt, vidfacli in das subjective Ivrmesseii iks r.(i)i).iditirs j^estellt ist. ein Uinstaiid, der ganz allgeniein fiir dk- St > vlidcii i;ilt. Kh liahc- os x-or^vzoi^i-n, in Zweifelsfallen das GefSss stets der l-'altc zuzureclinen inul niclit als intcrmediares Gefiiss zu bozeichncn. Was ilic Totalzalil der Langsgefasse einer Kieniensackhalfte anbetrifft, so will idi /.uniulisl dir lM)rni aus deni Nordro Strom Fjord heranzidien. Bei dieser konntc idi feststellen, dass die Zahl links nidit unter 26, roclits nidit nnlci 30 sinkt und links nidit iiber 38, rechts niclit iiber 64 steigt. Die- ClRnzw^rle wurden in iK'idcn I'lUkn Kci demselben Tier festgestellt. Die linke Hiilfte besass in keinem I'alle nielir I^angsgefiisse, als die rechte, alkn- falls die gleiclic Zahl : die Diflferenz zwisdien beiden Halften betrug 3 — 6 Langsgefasse. Vergleichon wir hicrniit die Z;i]ilen, wie sie sidi fiir das ganze \'erbreitungsgebiet ergeben. Die geringste Zahl aiif der linkcii Seitc betragt 25: sie wurde bei den beiden kleinsten untersuchten Indixiduen x-on 6 und S mm Lange fe.stgestdlt (vgl. die Xr. 4 u. 19 der Tabelle). Die geringste Zahl auf der rediten Seite betragt 26 (wiederum das kleinste Indi\-iduuni, Nr. 4 der Tabelle). Bei den beiden nachst grosseren Exemplaren (Nr. 2 u. 19 der Tabelle) von je 8 inin Lange sind 30 bzw. 34 Gefasse vorhanden, wahrend ein 17 mm langes Tier (Nr. S der Tabelle) nur 31 Gefasse bcsitzt. Die hodiste Gefasszahl auf der linkeu Seite erreicht ein nur mittelgrosses Individuum \on Neu Fundland (Nr. 20 der Tabelle), das nadi Van Name 65 Gefasse besitzt, wahrend die hochste Zahl auf der rediten Seite, nanUich 66, bei einem 39 mm langen Tier (dem zweitgrossten der Tabelle) sich findet. Das grosste, 40 mm lange Tier (Nr. 19 der Tabelle) besitzt rechts nur 49 Gefasse. Es ergiebt sich also fiir das gesamte Verbreitungsgebiet der Art auf der linken Seite ein Minimum \'on 25 (26), ein Maximum \-on 65 (58) Gefassen, auf der rechten Sdte ein Minimum von 26(30), ein Maximum von 66(64) Gefassen. Vergleichen wir mit diesen Zalilen die fiir die Form aus dem Nordre Strom Fjord gewoniieneii in ( ) dahinter gesetzten Zalilenwerte, wobei noch zu beriicksichtigen ist, dass die hoheren Maxima wie die geriugeren Minima lu'i grosseren bzw. kleineren Indi\-iduen festgestellt wurden, als sie sich unter den untersuchten Individuen des Nordre Strom Fjord befinden, so darf wohl uneingeschrankt behauptet werden, dass die Variationsbreitc des Kieraensackes in Bezug auf die Zalil der inneren Langsgefasse im ganzen \'erbreitungsgel)iL-t die glddie ist, wne innerhalb eines eng begrenzten Gebietes, des Nordre Strom Fjord. Diese l-'eststellung diirfte als Stiitze fiir die Berechtigung einer artlichen Vereinigung der hier in I-'rage stehenden Dendrodoa-FoTmen \-on besonderer Bedeutung sein. Im allgemeinen lasst sich eine Zunahme der Langsgefasse mit zunehniender Grosse, d. h. fortschreitendem Wachstum feststellen. Diese Zunahme verlauft aber keineswegs ininior propor- tional einer gewissen Grosse, sondem ganz offenbar in manchen Fallen in stark beschleunigtem, in anderen in verlangsamtem Tempo. Als besonders krasses Beispiel fiilire ich die Nr. 5 und 8 der Tabelle an; in beiden Fallen handdt es sich um ein 17 mm grosses Exemplar; das eine besitzt bereits 50 (links) bzw. 53 (rechts), das andere erst 28 (hnks) bzw. 31 (rechts) Langsgefasse, wahrend die durchschnittliche Zahl bei dieser Korjier- grosse etwa 35 : 38 betragt. Ebensowenig finden sich die hochsten Zahlenwerte nur bei den grossten Indi\-i- duen. Hier fiihre ich als Beispiele Nr. 6 und Nr. 13 der Tabelle an, ersteres Tier nur 29 mm lang, aber bereits ASCIDIACEA 301 init 62 bzw. 63 Gefassen, letzteres voii 52 iiiin I,angc iiiit 55 bzw. 63 Gefassen. Das grosste, 40 mm lange Tier der Tabelle (Nr. 19) zahlt dagegen nur 51 bzw. 49 Gefasse, links iiberdies 2 mehr als rechts. Das Gesetz, das sich fiir die Form aus deiu Nordre Strom Fjord aufstellen Hess, namlich dass die liiike Seite stets weniger Gefasse besitzt als die rechte, wird imierlialb des ganzeii Verbreitungsgebietes nur in einigeii wenigen Fallen durchbrochen, in der Regel gilt es aber audi liier. Icli selbst habe es ausnahmslos bestatigt gefunden. Am grossten ist die Difterenz zu Gunsten der linken Seite bei einem Tier aus dem Bering Meer, bei dem nach Ritter links 38, rechts nur 31 Gefasse vorhanden waren, sodass die Differenz 7 Gefasse betragt. Gleichheit zwischen beiden Seiten wurde nur in einem F'alle festgestellt (Nr. 6 der Tabelle fiir den Nordre Strom Fjord), wahrend die Differenz ini Maximum 10 Gefasse betragen kann, meist aber etwa 3 — 5 betragt. Die Form des Magens ist ebenfalls einer gewisseu Variabilitat unterworfen, sodass auch die hieraus sich ergebenden Unterschiede als Artmerkmal \'erwendung gefunden haben. So ist z. B. fiir D. kiikenthali ein eiformiger, deutlich abgesetzter Magen als Artcharacter verwertet worden, wahrend die typisclie D. aggre- gata einen langgestreckten, liinter der Mitte eingeknickten, allmahlicli in den Mitteldarm iibergehenden Magen besitzen soil. Beide Magenformen kommen zweifellos vor, sind aber durch tjbergange miteinander verbunden. Die Verhaltnisse scheinen bei dieser Art ahnhch zu liegen, wie bei Cnemidocarpa rhizopiis, und es mag sein, dass auch hier die Korperform nicht ohne Einfluss auf die Form des Magens bleibt. Nach meinen Beobachtungen findet sich der mehr oder weniger eiformige, horizontal gelagerte, deutlich abgesetzte Magen vomehmhch ( ? ausschUessUch) bei jugendlichen, rundlichen Individuen, wahrend mit fortschreitendem Wachstum und damit verbundener Streckung des Korpers auch der Magen in die I,ange wachst und durch Knickung, die durch Raummangel bedingt erscheint, in eine teilweise vertikale Dage gedrangt wird. Ein anderes vom Magen hergenommenes Merkmal, das Ritter fiir seine 1). tuberculata geltend gemacht hat, namhcli die ausserlich uusichtbaren Magenfalten, ist von Arnback-Christie-I. aggrtgata (1. c. p. 374) jjehort, \vie sidi jetzt bei genauerer Uutersucliung herausgeslellt liat — das Tier war seinerzcit niclit gciiffnet worden — zu Styela coriacea. J), aggregala ist im Weissen Meer bisher nicJit naclige\nesen worden. Folgendc Arten gehoren nicht zu Ihiidrodoa aggregala: Cynthia aggregata bei l-'orbes 1848 u. 1851, Gosse 1856, Kinalian i86r, Mac Andrew 1861, Ansted & lyathani 1862, Lacaze-Duthiers 1884, Thylacium aggregatum bei Carus 1851, Styela aggregata bei Sorby & Herdnian 1881, Polycarpa aggregata bei Herd man i8i); \ind Stolonica aggregala Ix-i I.acaze- Duthiers & Delage 1892, samtlich = Stolonica socialis Ilartnn. Cynthia aggregata bei T. Rynicr Jones 1858 ?= Dcndrodoa grossularia (Bened.). Cynthia aggregata bei Kupffer 1875 = Styela nistica (I,.)- Styela aggregata bei Traustedt 1880 = Styela rustica (L.) {-S. coriacea (Aid. Hanc). Styela aggregata bei Traustedt 1883, 1893, S. aggregata bei Collin 1884, Cynthia aggregata bei Kukenthal & Weissenborn 1886, Styela aggregata bei Hartnieyer 1899, samtlich = Styela coriacea (Aid. Hanc). Styela aggregata var. americaua bei Metcalf 1900 = Styela partita (Stps.) Unter dem Kopenhagener Material befindet sicli ein 16 mm langes Exemplar aus dem Bel Sund, von Kroyer gesammelt, welches den Museumsnamen Phallitsia argyrosticla Beck triigt. Ks i.st ein kleines, geschlechtsreifes Tier von D. aggregata mit dreiastiger Gonade. Vierzehn weitere Exemplare von ebendaher, von Bovien als D. kiikenthali bestimmt, ftihren den Museumsnamen Phallusia rimata Beck (offenbar ein lapsus calanu pro: lineata). Sie gehoren aber nicht zu D. lineata, sondem sind junge Tiere von D. aggregata. Die grossten haben einen Durchmesser von etwa 12 mm. Bei drei geoffneten Exemplaren wurde eine drei- astige Gonade festgestellt. In einer linken Kiemensacklialfte zahlte ich 25 Langsgefasse, Falte II war nur durdi 2 Langsgefasse reprasentiert. Die Tentakelzahl betrug in einem Falle 52. Au.sserlic]i glichen die Tiere voUkommen der \on mir als D. kiikenthali beschriebenen Form. Horizontale Verbreitung. Arktische uud boreoarkti.sche Region. Arktisches Nordamerika: Barrow Strasse (Hvixley 1852); Winter Insel, Fo.x Channel (Ostseite der Melville Halbinsel) (Mac Leay 1825); r.llesmere Land; Bucht bei Landsend, ca. 35 m (Bjerkan 1908 a). — Baffins Land (Ostkiistej : n. Cap Adair, 72°8' N. 74°2o' W., 30 — 80 mu. 7i°57' N. 73°56' W., 9 — 36 m (Amback 1922); Erick Point, 108 — 180 ni; Cap Raper, 108 m; Cumberland Golf, 9 — 27 m (Hartmej-er 1903). Ostkii.ste von Nordamerika: Neu Fundland: Ostrand der Banke, 46°37' N. 49°5o'3o" W., 70 m (+ 0.56° C.) ; 46°2o' N. 49°52' W., 72 m (+ 1.83° C); 46°9'3o" X. 49°48'3o" W.. 70 m (+ 0.83° C.) ; 45°59' X. 49°45'3o" W., 70 m (+ 1.33° C.) (Van Name 1912); Siidabfall der Banke, 46°6' X. 52=3' \V., 83 m u. 45°53' N. 5i°56' W., 90 m (Aruback 1922) ; Xeu Fundland Banke (ohne nahere Angabe) (Verrill 1872, Hartmeyer 1903, Michaelsen 1912, Van Name 1912); St. Pierre; Miquelon (Trau- stedt 1880). — Xeu Schottland : Bedford Bassin, n. Halifax, 63 m (+ 1.11° C.) ; Outer Harbour, Halifax, 45 ni (4- 6.39° C.) (Van X'^ame 1912). — Eastport, 18 — 36 m (Verrill 1871). — ?Casco Bay (Van Xame 1912). Baffins Bay: ohne nahere .\ngabe (Huxley 1852J; 75°26' N. 67°27' W., 468 m; 69°i6' N. 58°8' W., 329 ra; 68°i4' X. 54°7' W.. 235 m; 68=8' X. 58=47' W., 304 m (.\mback 1922). ASCIDIACEA 305 Davis Strasse: 144, 180 m (i)Fylla«); Kiistenbaiik vor Holsteinsborg, 66°59' N. 55°27' W., 102 m (Norman 1876); Holsteinsborg- Walsingham Riicken: 66°45' N. 56°25' W., ca. 315 m; 66°44' N. 56°o8' W.. ca. 315 m (»Tjalfe«). — Kiistenbank und tieferes Wasser vor Sukkertoppen: 65°34' N. 54°3i' W., 122 m (-|- 0.2° C.) {»Ingolf(i) ; 65°3o' N. 55°26' W., 520 m (Hart- meyer 1903, »FyUa«); 65°i7' N. 54°I7' W.. 99 in; 65°i6' N. 55°05' W., 651 m (-\- 3.6° C.) (»Ingolf«); 65°i5' N. 53°3o' W., 135m; 65°ii'N. 53°33'W., 86 m (Arnback 1922); 65°o9' N. 53°33' W., 52 m; 65°o6' N. 54''i9' W., 79 m (»Tjalfe«); 64°54'N, 55°io'W.. 707 m (+ 3.8° C.) (»Ingolf<(). — Lille Hellefiske Bank (»FyUa«). — Kiistenbank vor Godthaab: 63°56' N. 53°12' W., 234 m (Hartmeyer 1903, »Fylla<() ; 63^47' N. 52°26' W., 63 m; 63°35' N. 52'57' W., 77 m (Arnback 1922). — Kiistenbank vor Fiskena?sset, 62°58' N. 5o°52' W., 45 m (»Tjalfe«). Gronland: Nordwestgrouland : bei Cap Atholl, 70"9' N. 68°28' W., 30 — 45 m (Arnback 1922); Cap Dudley Diggs. Kingang zum Smith Sund, 30m (Hartmeyer 1903). — Siidwestgronland : Proven, 29 — 72 m (Arnback 1922); Umanak (Traustedt 1880); Disko Bay u. Insel, 81 m (Hartmeyer 1903); Disko F'jord (neue Angabe) ; Disko Insel, Nord Fjord. 48 m (Arnback 1922); Godhavn (Traustedt 1880); Bredebugt, Jakobshavn (neue Angabe); Egedesminde, 54, 144 — 180 m (Traustedt 1880, neue Angaben, Arnback 1922); Akudlek, 54 — 108 m; zw. Holsteinsborg u. Egedesminde (neue Angaben); Nordre Strom Fjord, 14 — 54 m ( — 0,5° bis -(- o-5° C.) (Hartmeyer 1921); Sukkertoppen, 72 — 108 m (neue Angabe, Arnback 1922). — Siidostgronland : Tasiusak, 36 — 54 m (neue Angabe) ; Turner Sund, 5.5 m (Ostgronland-Exp. 1898 — 00). — Nordost- gronland : Scoresby Sund (»Hekla«) ; Forsblad Fjord, 90 — 162 m (Ostgronland-Exp. 1 898 — 00) ; Insel Shannon (KupSer 1874) . Danmark Strasse: 66°i6' N. 25°2o' W., 516 m (i)Fyllarui)pcn sich \oroini>;cn, bildct sic an den Kiistfii Islands und insbL'sondcrc iiii arktischcn Nonve^^en jcne bercits crwalintcn grossen Aggregationen . In dicscn beiden Gebieteii gelangt sie zur iippigsten Untfaltuiig. \"on den I.ofoton bis zuni Havo Sund tritt sie nach Sars (1851) in enornier Menge auf. Bei Skatoren. n. Tronisci, konnnt sic in 70 ni Ticfc in solclicii Massen vor, dass Kiaer (1906) von ciner /)t*M und zwar nicht nur verglichen mit den erwachsenen, erheblich grosseren Exemplaren dieser Art, sondern auch mit gleich grossen jiingeren oder selbst noch kleineren Tieren. So fand ich z. B. bei einem 12 mm langen Tier von D. aggregata aus dem Nordre Strom Fjord beiderseits 36, bei einem 14 mm langen Tier links 31, rechts 35, bei einem Exemplar von nur 8 mm Durchmesser hnks nocli 26, rechts 30 Langs- gefasse, bei erwachsenen Exemplaren entsprechend mehr. Efiese Zalilen diirften fiir sich selbst sprechen und 312 ASCIRIACKA machen cs zweifcUos, class 1). liuiata oiiii' i;utc Art ist, liii- alloiii sclioii ihircli ilic gcriiiKc Zalil iliicr I^iings- gcfiisse scharf voii /). aggrcgata untcrschieden ist. Was die Zahl dcr (.ioiiadoiiastc anhctriITt, so lialu' iili kciiii' Ivxiiuplan' gosilnii, die \\(.nij:;cT als 4 Asti" hositzcii : j^anz t:t"l«;t''it!ioli koniiiu'ii aiu-li 5 Asti- vox. Aiich liier scheint es sich also his /,u riiieni gc- ^_____ _^__ wissen Grade um tin (.oiistaii- I"uiulort Tort Wlailiiuir Hinlopen Strosse W. Th^-men Stiasse Cap Platen. Dee vie Bav Crosse ill iiiiii •5 17 18 19 24 Zalil ckr I .iiiigsgefassf T< (10) (2) (0) (4) li = 22 H (10) (4) (7) (4) E = 25 tes Arlim-rkinal zii liaiulclii. Jedenfalls muss aiil dir Coii- stanz der Zahl dcrGonadenaste l)ei dicser Art hingewicseii vver- d (.' 1 1 i 11 1 Gegensatz zu der grossen L (7) (I) (4) (2) E = 14 VariabilitatinderZahlder Aste, R (6) (2) (4) (4) E = 16 ^jj^^ ,^^.j j^ aggregala herrscht. Die Grosse \on D. line- h (7) (2) (4) (2) E = 15 S-{7) (2) (5) {4) E = 18 ata ist nur gering und bleibt erheblich hinter derjenigen von L (7) (I) (4) (2) E = 14 /) aggregata zuriick. Sie betragt R (7) (2) (4) (4) E = 17 . „ . im allgeniemen 10 — 20 mm und L (9)1 (2) (5) (3) E = 19 diirftc ihr Maximum bei etwa R (9) (3) (6) (4) E = 22 24 mm erreidien. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Gronland. ohne uahere Angabe (Amback 1922). Spitzbergengebiet: zw. Baren- u. Hoffnungs Insel, 76°3o' N. 23°07' O., 48 m (Hartmeyer 1903). — Westspitzbergen : Horn Sund, 72 — iSom (Amback 1922); Goes Bay, Horn Sund, 29 — 60 in (Redikorzew 1907. 1916); Bel Sund (Traustedt 1880); Recherche Bay, Bel Sund (Hartmeyer 1904); Green Harbour, Eis Fjord, 29.5 m (Redikorzew 1907). — Nordwestspitz- bergen; Hackluyts Headland, 21 — 54 m; Amsterdam Insel, 29 — 45 m (Amback 1922). — Nordspitzbergen : n. 6. Cap Platen, 40 m (Hartmeyer 1903); Lomme Bay, 45 — 54 m (Amback 1922). — Ostspitzbergen : Siid Waygat Inseln, 108 m; Low Island, 29 ra (Amback 1922); Hinlopen Strasse (Siidmiindung), 80 m; W. Thymen Strasse (Mitte), 38 m; Olga Strasse, 6. Haeckel Insel, 61 m (Hartmeyer 1903); Deevie Bay, zw. Whales Point u. Konig I.udwig Inseln, 21 — 23 m (Hartmeyer 1899 a); Stor Fjord, 9 — 36 m (Amback 1922). Murman Kiiste: Port \Vladimir, o — 45 m (Hartmeyer 1903). Sibirisches Eismeer: n. Pitlekaj, 67°7' N. I73°24' O., 18 — 25 m (Amback 1922). Bering Meer; Tkatshen Bucht, 64°25' N. I73°14' W., 15 m u. 64°!!' N. i72°5o' W., 50 m (Redikorzew 1916). Ochotskisches Meer: Moltanski Bucht, 59°2o' N. I46°5' O., 30 m; Gross Schantar, 20 m; Miindimg des Anaur, 54°4r)'45" N. I37°27' O., 14 — 20 m; Insel Prokoffjew, 6. Schantar Inseln, 70 m (Redikorzew 1916). Im Gegensatz zu der im arktischen Gebiet weit verbreiteten und sehr haufigen D. aggregala ist D. li- veata eine in der Arktis sehr discontinviierlich verbreitete, nur in wenigen Gebieten bisher gefundene, im all- gemeinen wohl ziemlich seltene Art, deren Fundstellen in ihrer Gesamtheit aber auf eine circumpolare Ver- ' Das basale Gefass auf der Ventralseite der Falte ist ein wenig abgeriickt imd konnte als intermediares Langsgefass be- zeichnet werden. ASCIDIACEA 313 breitung liindeuten. Allgeniein verbreitet ist sie ini Spitzbergengebiet, wo die Fundstellen zahlreicher sind, als in alien iibrigen Fundgebieten zusammen. Wir kennen sie hier von der West-, Nord- und Ostkiiste, aber nicht von Konig Karls I^and. Sie ist ferner nachgewiesen an der Murnian Kiiste, im Sibirischen Eismeer, schon nahe der Bering Strasse, aus deni westlichen Teil des Bering Meeres und aus dem siidostlichen Teil des Ochotskischen Meeres; endlich von Gronland, ohne nahere Angabe. Bei Gronland muss sie sehr selten sein, denn unter meinem grossen Material von dort liabe ich sie nicht vorgefunden, trotzdem ich die zalillosen Dendrodoa-Uxern-plaie Stiick fiir Stiick durchgeraustert habe; sie gehorten alle — abgesehen natiirlich von D. grossularia — zu D. aggrcgata. Vertikale Verbreitung, Thermopathie und tiergeographische Stellung. Auf Grund ihrer horizontalen Verbreitung ist D. lincata als eine panarktische, discontinuierlich circumpolar verbreitete Art zu bezeichnen, die vorwiegend aus hoch- und niederarktischen Gebieten bekannt ist, in den meisten boreoarktischen Gebieten dagegen feUt. Sie ist eine ausgesprochene Flachwasserform, deren obere Grenze bei etwa 15 — 20 m liegt, wahrend sie nicht tiefer, als in 80 m nachgewiesen ist; keine Fundstelle liegt unter- halb der 100 m Linie. Hinsichthch ihrer Thermopathie gehort sie zu den arktisch-eurythermen Arten. In den meisten Gebieten lebt sie unter constant oder wahrend des grosseren Teiles des Jahres negativen Tempe- raturen, teilweise auch unter constant niedrig positiven Temperaturen. Um die obere Temperaturgrenze festzulegen, die sie, wenn auch nur voriibergehend zu ertragen vermag, fehlen mir ausreichende hydrogra- phische Unterlagen fiir ihr pacifisches Verbreitungsgebiet. Nach Dall sind die Bodentemperaturen im Bering Meer wohl stets positiv und in massigen Tiefen von etwa 40 m ab werden Sommertemperaturen bis fast + 8° C. erreicht. Auch in den seichten Partieen des Ochotskischen Meeres sind die Sommertemperaturen relativ hoch, wahrend von einiger Tiefe ab ziemUch rein arktische Bedingungen herrschen. D. lineata wird. also, wie die meisten arktisch-eur>i;hermen Arten, die Fahigkeit besitzen, ziemUch hohe Sommertemperaturen zu ertragen. Die Art lebt vorwiegend auf hartem Boden ; wo sie auf Schlick gefunden wurde, waren diesem stets Steine beigemischt. Dendrodoa annectens Hartmr. lyiteratur. 1921 Dendrodoa annectens, Hartmeyer in: Meddel. Oronl., v. 62 p. 5S f. 14 — 16. Fundangabe. Egedesminde. Bernburg leg. [1903]. i Exemplar. Diese interessante Form wurde kiirzlich nach zwei Exemplaren aus dem Nordre Strom Fjord von niir neu beschrieben. Unter dem reichen, mir zur Verfiigung stehenden Dendrodoa-Mateiial, insbesondere von Westgronland, habe ich nur ein einziges weiteres Exemplar gefunden, welches dieser neuen Art zugehort, aber in seiner Organisation einige Besonderheiten zeigt. In den ausserenMerkmalen stimmt das Tier in alien wesentHchen Punkten mit den beiden anderen Exemplaren iiberein. Es ist von cyUndrischer Gestalt und halt in der Grosse die Mitte zwischen den Tieren aus dem Nordre Strom Fjord. Die Masse betragen basoapical 13 mm, dorsocentral 9 mm. Die Oberflache ist glatt und ohne Fremdkoqier, die Farbe ist weisslich. The logoir-Expeditlon. II. 6. 4° 314 ASCIDIACKA Das Flimmcrorgaii ist von imregolinassig hufeisenformiger Oestalt. Das Schema fiir den Ki em en sack lautet: Links D — (10) i (3) i (6) i (4) i E =27 Rechts D — (ca. 12) i (6) i (8) i (3) i E = 35 Es verdient besondere Bcaclitung, dass die bei deii l'l.\t.ni])larcn ;ius ckiii Nordrc Strom Fjord niclit vorhandene, audi nicht durcli eine Gnip])e \on Langsgefiissen ersetzte I'altc 1\' dor linken Kiemensack- halfte bei diesem Exemplar deutlich entwickelt ist, sogar i Liingsgefiiss mclir besitzt, als I'altc II derselben Seite. Trotzdem ist die Zahl der Liingsgefasse beider Kiemensacklialften nalitzu die gleiclic, v\ ic l)ci dciu T\i)us. Der Mangel der linksseitigeii I'alti' I\' kaiiii (k'lnnach als Artmerkmal iiitlit aufreclit crlialtcn l)leibeii. Im \erlialten der Gonaden zeigt dieses Exemplar ebenfalls eine Besonderheit. Es hat namlich keine teilweise Verschmelzung der Gonaden stattgefunden, sondeni die in der Dreizahl vorhandenen Gonaden sind voUkommen voneinander getrennt, jede mit einem besonderen Oviduct ausmiindeud. Die Gonaden liegen annahemd parallel zueinander, die dem Dorsalrand benachbarte ist etwas kiirzer, als die beiden anderen. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Westgronland: Egcdesniiude (neue Angabe) ; Nordre Strom Fjord, 33—50111, 65 — 98111 { — 0.7° C.) (Hartmeyer 1921). Das Kiistengebiet von Sudwestgronland, siidlich \-on etwa 69^^30' N. zeigt keine rein hocharktischen Bedingungen, soudem gehort der Niederarktis an. Wir konnen /). anncctcns deshalb als eine niederarktische Art bezeichnen. Hinsichtlich ihrer vertikalen Verbreitung miissen wir sie bis auf weiteres den Seichtwasser- arten zurechnen, die auf die oberen 100 ni besdirankt bleiben. Im Nordre Strom Fjord beginnen die constant negativen Temperaturen in einer Tiefe von etwa 60 m. Da die Art sowohl oberhalb wie unterhalb dieser Tiefenlinie nachgewiesen ist, so vermag sie ebenso gut constant negative, wie periodisch oder constant niedrig positive Temperaturen zu ertragen. Sie kann dalier, wenn audi nicht den stenothermen Kaltwasserarten im engeren Siime, so doch den melir oder weniger ausgesprochenen Kaltwasserarten zugeordnet werden. Die Art scheint harten Boden zu bevorzugen. Dendrodoa grossularia (Bened). Textfig. 33. Literatur'. 1788 Ascidia rustica (part.), O. F. Miiller. Zool. Dan., v. i p. 14 t. 15 f. i — 3. ?i8ii A.r. (non Linn^ 1767), Jameson in: Mem. Werner. Soc, v.i p. 556. 1839 A. papilla. Dalyell in: Edinb. new phil. I., v. 26 p. 153. ?i840 A. rustica (non Linne 1767), W.Thompson in: Ann. nat. Hist., v. 5 p. 94. .'1844 A. r. (non Linne 1767), W. Thompson in: Rep. Brit. Ass., v. 13 p. 264. 1846 A. grossularia, P. J. Beneden, Rech. Embryog. Asc, p. 61 t. 4 f. 7 — 11. 1847 A. g., P. J. Beneden in; X. Mem. Ac. Bruselles, v. 20 p. 61 t. 4 f. 7 — 11. 1847 Cynthia depressa, R. Leuckart in: H. Frey & R. Leuckart, Wirbell. Th., p. 141. 1847 C.d., R. Leuckart in: Gott. Nachr., 1847 p. 88. ' Vgl. die Notiz bei Boltenia ovifera. ASCIDIACEA 315 1847 Ascidia ribes (nom. nud), Kroycr in: Ber. Vers. D. Naturf.. v. 24 p. n6. 1848 Cynthia grossularia, E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., 11. i p. 40. 1848 e.g., Alder & Hancock in: Alder in: Tr. Tyneside Club, v. i p. 197. 1848 Ascidia papilla, Dalyell. An. Scotl., v. 2 p. 147 t. 37 f. 1 — 11. 1848 A. grossularia, W. Thompson in: Ann. nat. Hist., ser. 2 u. i p. 63. 1851 Thylacium Sylvani, J. V. Cams in: P. Ashmol. Soc, v. 2 p. 208. 1851 Ascidia grossularia, E. Forbes iu: Kep. Brit. Ass., f. 20 p. 242. 1853 A.g., Patterson & Garrett in: Rep. Brit. Ass., f. 22 p. 293. 1856 lA.rustica (non Linne ij6y) A- A. g., W.Thompson, Nat. Hist. Irclaud. t;. 4 p. 359; j'j"- 1856 Cynthia g., P. H. Gosse, Man. mar. Zool., v. 2 p. 36. 1856 e.g., P. H. Gosse, Tenby, p. 93. 1858 C.aggregata (non Rathke 1806), T.Rym. Jones, Aquar. Natural., p. 451- 1859 Phallusia grossularia, Gervais & P. J. Beneden, Zool. med., v. 2 p. 74. i86i Cynthia g., R. Mac Andrew in: Rep. Brit. Ass., v. 30 p. 19. i86i C.gutta (non W. Stimpson 1852)+ ''Ascidia grossularia, Liitken in: Vid. Meddel., i860 p. 207; 208. 1861 C. olandicans (male pro: claudicatis; non Savigny i8x6), Riefkohl, Norderney, p. 87. 1862 C. grossulacea [sic!J, Ansted & R. G. Latham, Chann. Isl., p. 219. 1862 C. rustica (non Linne 1767), H. A. Meyer & Mobius in: Arch. Naturg., v. 28 I p. 234. 1863 C. grossularia. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 r. 11 p. 165. 1863 e.g.. Alder in: Mennell in: Tr. Tyneside Club, v. 5 IV p. 262. 1865 e.g., Alder in: Nat. Hist. Tr. Northumb., v. i I p. 11. 1866 e.g., Mac Intosh in: P. R. Soc. Edinb., v.$ p. 605. 1867 e.g.. Alder in: Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 208. 1868 Thylacium Normani (non Alder 1863), A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 37 p. 437. 1869 Cynthia grossularia, A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 302. ?i869 Ascidia (C.) rustica, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1868—69 p- 123. 1870 C. grossularia, M. Sars in: N>-t Mag. Naturv., v. 17 p. 214. ?i872 Ascidia (C.) rustica, A. E. Grube in: Abh. Schles. Ges., 1869—72 p. 137. 1873 C. grossularia, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v. i p. 137. 1873 C. rustica (non Linne 1767), Arnold & Lenz in: Liibeck. Bl., 1873 p. 3. 1874 C.grossulata [sic!], Ussow in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 5 p. XXIII. 1874 C. grossularia, Mac Intosh in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 13 p. 314. 1875 e.g., Mac Intosh, Mar. Invert. St. Andrews, p. 55. 1875 e.g., Kupffer iu: Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 220. 1875 e.g., Lenz in: Ber. Komm. D. Meere, r. 3 suppl. I p. 24. 1875 C.depressa, Semper in: Verh. Ges. Wiirzburg, ser. 2 r. 8 p. 70. 1878 e. rustica (part.), Leche in; Svenska Ak. Handl., v. 16 nr. 2 p. 9. 1880 Styela grossularia, Traustedt in: Vid. Meddel., 1S79/80 p. 416. i88o S.g., Traustedt in: Zool. Anz., 1.3 p. 468. 1881 S.g., Leslie & Herdman in: P. phys. Soc. Edinb., v. 6 p. 227. 1882 S.g., Sorby & Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 16 p. 530. 1883 Styelopsis g., Traustedt in: Vid. Meddel., 1882 p. 115. 1884 Styela g., J. Collin, Limfjord mar. I'auna, p. 23. 1884 S. g., Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 223. 1886 S.g., Herdman in: P. Liverp. lit. Soc, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. 1) p. 6, 11, 302, 339. 1886 S. g., J. C. Thompson in: P. Liverp. lit. Soc, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. i) p. 317. 1886 S.g., Herdman in: Haddon in: I'. Irish Ac. ser. 2 v. 4 p. 638. 1886 S. g., Drasche in: Polarstat. Jan Mayen, v. 3 p. loi. 1889 S.g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc. v. 3 p. 253 (F. Liverp. Bay, f. 2 p. 126). 1889 S.g., Herdman in: I. Isle of Man Soc. v. i I p. 56. 1 1889 S. g., Hoyle in: I. Linn. Soc. London, v. 20 p. 44S. 40* 3l6 ASCiniACKA 1889 CyHlkia g., M Urmin in; Ari-h Vrr Mccklcnb , r. ^2 p. 77. 1889 C. deprtaa, Ualln Torre in: /.(m>1. Jahrli Syst.. i'. 4 stippl. p. .)(>. 1890 C. grossutariae [sicl], W. Hess, S|K'i: Z. 1891 Styttopsis grossulariti -\- Tkylaciiim Sylvatii. (Icrdman in: I. l.iiiu. Soc. lA>n>l»M, v. 23 p. 5H1 ; 6j6. 1891 Slvfla g., Hcrdman in: P. I.ivcrj). biol. Soc, i'. 5 p. 305. iSgi S. g., C. ('.. J. Petersen in: Kiskcri Beret.. 1890/01 P- 172. 175. iSi. 1S92 .Isiidiii g.. Biret in: Mfm. Soc. Nonl I'rance, i . 8 p. 380. 1S92 Slvflopsis g., Jul in in: Bull, sci I'rance Belgique, ser. 4 v. 3 p. 208. 1892 S. g.. Lacaie-Duthicr.s & DehiRe in: Mi-m. pr6s. Ac. France, i'. 43 nr. i p. 178 t. lo— 11. 1891 Thylacium sylvani. Garstang in: P. K. Soc. Loudon, i'. 51 p. 511. 189J Slyelopsis grossularia, Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-P6tersb., <'. 23 II p. 15S, 105, 1O8. 1893 Cynlhia g., C. G. J. Petersen in: Beret, danske biol. Stat., v. 3 p. 29. 1893 Styelopsis g., Stieren in: SB. Ocs. Dorpat, r. 10 p. 294. 1893 Slvfla g., J. Kiaer in: Torh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p. 55. 1893 Styelopsis g., Traustedt in: Udb. Hauchs Togter, p. 314. 1893 Cynlhia ruslica (non Linn^ '7^7). Mobius in: SB. Ak. Berlin, 1893 p. 74. 1894 Slyela {Styelopsis) grossularia, Herdman in: Rep. Brit. Ass., r. 63 p. 530, 532. 1894 S. g., Vanstone in: Sci. Gossip, ser. 2 i-. 1 p. 229. 1895 Styelopsis g., Laraeere, Man. Faune Belgique, p. 41. 1896 S. g., Herdtnan in: Rep. Brit. Ass., i;. 65 p. 461. 1896 S. g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 10 p. 49. 1896 Styela g., J. Kiaer in: Xorskc Nordhavs-Kxp., r. 7 nr. 23 III p. 11. 1897 Styelopsis g., Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 66 p. 447. 1897 S. g., Prnvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 t;. 5 p. 618. 1897 Cynlhia g., Maitland, Prodr. Faune Pays-Bas, p. 34. 1897 Styelopsis g.. Th. Scott in: Rep. Fish. Board Scotl., v. 15 III p 114. 1898 S. g. [p. 70: grossularis], Maitland in: Rep. Fish. Board Scotl., v. 16 p. 70, 71 1898 S. g., Lonnberg in: Meddel. Landtbr., 1898 nr. i p. 19. 1898 S. g., Julin in: Kerville in: Bull. Soc. Rouen, ser. 4 i. a p. 385. 1899 S. g., E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 5 p. 512. 1899 Styela g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 13 p. 26, 31. 1899 Styelopsis g., Lonnberg iii; Meddel. Laudtbr., 1899 nr. i p. 12. 1899 S. g., Giard in: Boulogne Bouloimais, p. ? [fide 1913, Giard, Oeuvr. div., v. z p. 107]. 1900 S. g., E. J. Allen & Todd in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 w. 6 p. 213. 1900 S. g., J. Rankin in: Millport mar. biol. Stat., v. i p. 45. 1901 S. g., Hartmeyer in: Meeresfauna Bergen, fa.sc. i p. 46. 1901 S. g., J. Rankin in: Handh. nat. Hist. Glasgow, p. 181. 1901 S. g., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, i'. 15 p. 25. 1901 Cione [sic!j g., Sorby in: Essex Natural., v. 12 p. 17. 1902 Styelopsis g., Riedlinger in: N. .\cta .\c. Leop., v. 81 nr. i p. i — 62 f. i — 3 t. i — 6. 1902 S. g. [p. 231, 238, 242: glossularia], Pearcey in: Tr. Soc. Glasgow, ser. 2 v. 6 p. 227, 231, 238, 242. 1903 Cynthia g.. Fetch in: Tr. Hull Club. v. 3 p. 41. 1903 Styelopsis g., Garstang & Sorby in: Victoria Hist.; Essex v. i p. 87. 1903 S. g., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. i p. 253, 374 t 5 f 12 — 13. 1904 S. g.. E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 t>. 7 p. 295. 1904 S. g., Redeke & van Breemen in: Tijdschr. Nederl. dierk. Ver., ser. 2 v.H p. 147. 1904 Dendrodoa g., Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, v. 21 p. 19, 114. 1905 Styela g., A. M. Xorman in: Victoria Hist.; Durham v. i p. 86. 1905 Thylacium Silvani [sic!], Seeliger in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 889. 1905 Styelopsis grossularia, Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 12. 1906 S. g., Todd in: Victoria Hist.; Devon v. i p. 157. ASCIDIACEA 317 igo6 S. g., J. Clark in: Victoria Hist.; Cornwall v. 1 p. 158. 1906 S. g., Silbcrmaun in: Arch. Naturg., w. 72 I p. 266. 1906 Dendrodoa g., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. ;;. 8 p. 122. 1907 Styelopsis g., Buchanan-Wollaston in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1906 III p. 4. 1907 [Styelopsis] g. -\- [S.] sphaerica -\- Thylacium Sylvani + T. Normani (part.). Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 129 t. 46 f. 1—4; p. 132; p. 137 t. 46 f. 9^11; p. 137- 1907 Cynthia g., Borley in: Victoria Hist.; York v. i p. 198. 1907 Styelopsis g., Fechner in: Z. wiss. Zool., v. 86 p. 523. 1907 S. g., Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. ij p. 137, 151, 152, 153. 1907 Styela g., Theel in: Ark. Zool., i'. 4 nr. 5 p. 96. 1908 Styelopsis g., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., 1.39 I p. 20, 26. 1908 S. g., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., w. 25 p. 71. 1908 S. g., Bjerkan in: Rep. Exp. Fram, v. 2 nr. 14 p. 9. 1909 S. G., Lahille in: Naturaliste, i'. 31 p. 59. 1909 S.g., Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 384. 1909 Dendrodoa g. -\- D. papilla, Hartmeyer in: Bronn's KI. Ordn., ?'. 3 suppl. p. 1362. 1911 Styelopsis g. [p. 175: grosularia], E. W. Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 175, 204. 1912 Dendrodoa g., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 440. 1912 D. g., Hartmeyer in: Vid. Meddel., w. 63 p. 273. 1912 D. g., Van Name in: P.Boston Soc, f. 34 p. 588 t. 64 f. 118 — 119. 1912 Cynthia grossulariata [sic!], Berndt, Aquar., p. 194. 1913 Styelopsis grossularia, Walton in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 10 nr. i p. 112. 1913 S.g., Huntsman in: Zool. Anz., t'. 41 p. 499. 1913 S. g. [p. 430: grassularia], W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 479. 1914 S.g., Beauchamp in: Bull. Soc. zool. France, ZJ. 39 p. 37. 1914 Dendrodoa g., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1107. 1915 D. g., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 431. 1915 D. g., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 30O, 309, 311, 313, 329, 340. 1915 D.g. (nom. conserv.), Hartmeyer. Michaelsen & Sluiter in: Apstein in: SB. Ges. Fr. Bcriin, 1915 p. 1S5. 1915 D. g., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 251. 1915 D.g., Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invert. Fish. Ireland, 1914 III p. 68. 1915 D.g., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 569. 1916 Styelopsis g., Redikorzew in: Faime Russie, Tim. I p. 284 f. 63 — 64 t. 6 £. 2. 1917 5. g., Selys-Longchamps in: Bull. sci. France Belgique, v. 50 p. 185 f. C t. 4 f. 3. 1918 Dendrodoa [Styelopsis'] g., Carlsson in: Ark. Zool., v. 11 nr. 20 p. 8. 1921 D.g., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., i;. 62 p. 63. 1922 D.g., Arnback-Christie-Linde in: Svenska Ak. Handl., ;'. 63 nr. 2 p. 40 t. 2 f. 34 — 38. 1922 D.g., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 14. Geschichte der Art. Die alteste Literaturstelle, an vvelcher D. grossularia erwahnt wird, geht sehr wahrscheinlich auf O. F. Muller's Zoologia Danica zuriick. Hs ist kaum zweifelhaft, dass ein Teil der auf t. 15 unter dem Namen Ascidia rustica dort abgebildeten Tiere zu D. grossularia gehort, und zwar handelt es sich um f. i u. 2 und einen Teil (oder alle) unter f. 3 abgebildeten kleinen Individuen, wahrend das grosse Tier zweifellos eine typische Styela rustica darstellt. Bis zum Jahre 1839 enthalt die Literatur keine sicheren neuen Hinweise auf unsere Art. In diesem Jahre giebt Daly ell eine kurze Beschreibung einer Art, die er Ascidia papilla nennt; diese Art entspricht mit grosster Wahrscheinlichkeit unserer Art, sodass der jiingere, allgemein eingebiirgerte Artname grossularia, um ihn \'or eineni etwaigen Ersatz durch den Namen papilla zu schiitzen, in Apstein 's Liste der nomina conser\-anda gfufgenommen ist. In rascher Folge werden dann 3l8 ASCIDIACEA weitorc Artcn bescliriehi'ii. liu Jiilire 184b ihuili 1'. J. Win lU'iudiii Ascidid i^rossii/dud ikrIi 1'",xi-iiii)1;ul'1i aut Austenischalcn von Brightlingsca, itn folgciuKu Jaliro ihiroli Lciukart ('yiit/iia dcprcssa von Helgoland; in denisclbcn Jaliro envahnt Kroyer von Norwegcn inul Diincniark i-iiu' Ascii/ici n'h(-s (uin iionuii nudum) deren bezeichnender Artnanie wohl nnr auf D. grossiilayia bezogcn wciclcn kann. Ini Jaliro ^l^5I stellte J. \'. Cams die Gattung Thylacium fiir zwei Artcn nou don Scilly Inscln auf, einc ni-uc, T. Sylvani (spater \on ^lichaelscn als /). grossnlaria festgestellt) und fiir Cynthia aggrcgata bei Forbes i(S48 (= Stolonica socialis Hartnir.) : Herd man beschrankte 1891 don Typus der Gattung auf erstere Art. iCrst icScSo wurdc die his dahin als Cynthia grossnlaria gefiilirte Art \on Traustedt aus dieser Gattung entfernt und zuniichst zu Stycla gestellt: 1S83 schuf Traustedt dami die Gattung Styelopsis mit der einzigen Art S. grossnlaria. In den folgenden Jahren wird die Art bald zu Sty da, bald zu Styelopsis gestellt. Garstang erklart 1892 T. Syl- vani fiir nalie vervvandt niit 5. grossnlaria. Nicht unerwahnt diirfen in einer Geschichte der Art die mono- grapliischen Arbeiten von Julin (1892) und Ricdlinger (1902) bleiben. Ersterer legte seiner Darstellung Exemplare von der franzosisdien Kanalkiiste, letzterer aus der Ostsee zu Grunde. Ini Jahre 1903 weist Hartraeyer darauf hin, dass S. grossnlaria der Gattung Dendrodoa sehr nahe steht. Michaelsen geht im folgenden Jahre einen Schritt weiter und vereinigt Styelopsis mit Dendrodoa; gleichzeitig stellt er auf Grund nachuntersuchter localtj'pischer Stiicke fest, dass T. Sylvani niit D. grossnlaria identisch ist und giebt davon Kenntnis, dass Garstang, der inzwischen die Originale dieser Art untersuchen konnte, ihre Identitat mit D. grossnlaria ebenfalls bestatigt. Die Identitat von C. deprcssa mit D. grossnlaria wird 1906 von Hartmeyer auf Grund der nachuntersuchten Originale festgestellt; zugleich wird A. papilla als Synonym erklart. In Alder & Hancock's Monographic (1907) wird eine neue Art, St. sphacrica, nach einem Exemplar aus der Killery Bay (Westirland) beschrieben, die nach Hartmeyer (1915 a) als Synonym von D. grossnlaria zu betrachten ist. Uber die Anerkennung der Gattung Styelopsis oder ihre Zuordnung zu Dendrodoa herrscht unter den Autoren, die sich in neuester Zeit mit unserer Art beschaftigt haben, keine Einigkeit. Van Name, Hartmej-er und Arnback, denen wohl auch Michaelsen sich anschliessen wiirde, stellen die Art zur Gattung Dendrodoa, wahrend Ritter, Redikorzew und Huntsman fiir die Beibehaltung von Styelopsis neben Dendrodoa eintreten. Letzterer will Styelopsis nur als Subgenus von Dendrodoa anerkennen, das zur Aufnahme der drei Arten grossnlaria, carnea und uniplicata bestimmt ist. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 26. 26. VI. 95. 63°57' N. 52=41' W. (Kiistenbank vor Godthaab), 34 Fad., + 0.6° C. I Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Cap Dan, 10 — 15 Fad. Soren Jensen leg. 11. VI. 99. i Exemplar. Westgronland : Disko Fjord. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Egedesminde. Holm leg. 28. VII. 84. i Exemplar. — Traustedt leg. 1892. 8 Exemplare. zw. Holsteinsborg u. Egedesminde. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Stikkertoppen. 8 Exemplare. Ostgronland: Ingmikertok. Kruuse leg. 7. VIII. 02. i Exemplar. Tasiusak. Kruuse leg. [1902]. 2 Exemplare. ASCIDIACEA 319 Island: Onundar Fjord. Luudbeck leg. [1893]. 6 Exemplare. Dyra Fjord. Moller leg. 22. VII. 08. i Exemplar. Far Oer: 13 Seemeil. s. vor Myggenaes, 70 Fad. Mortensen leg 16. VI. 99. i Exemplar. Skaale Fjord (Ostero), 4 — 8 Fad. H. Jonsson leg. 27. X. 97. i Exemplar. Sund: Hellebaek. lyiitken leg. 5 Exemplare. Beltsee : Seiro Bucht. G. Winther leg. i Exemplar. 6. Vresen, 23 m. Blegvad leg. 27. VII. 12. Einige Exemplare. Thuro Belt, zw. Langelaiid u. Fiinen. G. Winther leg. 1877. Zalilreiche Exemplare. Die Berliner Sammlung besitzt Material von Westgronland, Spitzbergen, aus dem Weissen Meet, von Tromso, aus dem Trondhjem Fjord, von den Far Oer, den Shetland und Scilly Inseln, aus der Blacksod Bay, von Plymouth, Jersey, Roscoff, Helgoland, aus dem Skagerak, aus den Belten und von mehreren Punkten der westUchen Ostsee. Beschreibung. Diese Art ist wiederholt und sehr eingehend in monographischer Form beschrieben worden. Ich beschranke mich hier auf einige Bemerkungen iiber die ausseren Merkmale, insbesondere soweit sie tiergeographische Beachtung verdienen und scMiesse einige Mitteilungen iiber die Verhaltnisse des Kiemen- sackes (Zahl und Anordnung der inneren I^angsgefasse) an. Alder (1863) weist zuerst auf den Unterschied in der Korperform hin, der zwischen der soUtaren und der aggregierten Form besteht. Erstere ist mehr oder weniger abgeflacht und sitzt mit flachenhaft ver- breiterter Basis von meist elliptischer Form dem Substrat auf; letztere ist von mehr kugeliger, meist aber cylindrischer Gestalt und ist mit kleiner Basis befestigt. Was die Grosse anbetrifft, gebe ich zunachst einige Masse aggregierter Exemplare aus verscliiedenen Gebieten nach dem mir vorUegendem Material, wobei stets die grossten Exemplare ausgewahlt sind. Ply- mouth 20:13 mm, Jersey 18:9 mm, Roscoff 13:10 mm (nach Lacaze-Duthiers & Delage wird die aggregierte Form von Roscoff 20^ — 25 mm gross), Kanal 15:9 mm (nach Sorby & Herdman 1882), Blacksod Bay 13 : 10 mm, Grosser Belt 17 : 11 mm. Es zeigt sich, dass die Kanal-Exemplare grosser werden, als die Exemplare aus dem Kattegat und der Beltsee. Dieser Unterschied erscheint viel scharfer ausgepragt, wenn man die durchschnittliche Gr5sse der Individueii miteinander vergleicht, nicht die Maximalgrosse. Die solitaren Exemplare sind meist nur wenige mm hoch, wahrend die Basalflache eine verschiedene Ausdeh- nung erreicht. Ein flaches Exemplar von Tromso hat eine Basalflache von 10:8 mm; bei meinen west- gronlandischen Exemplaren schWankt der Durchmesser der Basalflache zwischen 5 und 7 mm, wahrend die Basoapicalachse nur 3 mm lang ist. Ein halbkugeliges Exemplar von Ostgronland misst basoapical 12 mm, dorsoventral 13 mm, ein kegelformiges Tier von der Ross Insel entsprechend 6 : 9 mm. Bei einer vergleichenden Betrachtung der Zahl und Verteilung der inneren Langsgefasse des Kiemen- sackes will ich von der aggregierten Form ausgehen. Nach Lacaze-Duthiers & Delage (1892) besitzen die aggregierten Individuen von Roscoff links etwa 18, rechts 26 Langsgefasse. Nach der Ansicht dieser beiden Autoren kommen bei der aggregierten Form keine Falten vor, sondern an gewissen Stellen des Kiemen- sackes nur Gruppen von Langsgefassen. Constant sind diese Gruppen nur zu beiden Seiten der Dorsalfalte, wo sie die Falte I reprasentieren. Links ist die Zahl der die Gfuppe bildenden Langsgefasse erhebUch geringer, 320 ASCIDIACEA als rechts. Die iihriijen (.iruppcii, von ilciicii jo zwci in jcdcr Kitiiuns;Kkliiilltr zu hfohachtiii siiul, wx'chsflii mit isolierten Liingsgefassen al>, docli ist diese ganze AnoKlmnii; ikkIi din tii^incii W'orU'ii dcr Aiitorcn oinigermassen variabel. Nach Lacazc-l>iit liiers & Delagc wimlf sicli loli^iiuk-s ScIr'iiui fiir dcii Kieiuen- sack der aggregierten Form ergeben: Links D (5) i (3) 2 (3—4) 2—3 E = 16—18 Rechts D (8—12) 4 (3) 2 (3) 2 !■: -: 26 Nach J ulin (1S92), der ebenfalls Exemplare \i)ii dcr franzosischen Kanalkiiste seinen Untersuchungen zu Gninde gelegt hat, besitzt die aggregierte Form rechts 20 — 22 Langsgefasse, von donen die ersten 9 — 10 von der Dorsalfalte an gerechnet eine Gruppe bilden, wahrend links iS — 20 (nieist 19) L,angsgefasse vorhanden sind, \on denen etwa 15 vollstandig, die iibrigen rudimentar sind. Bei den von mil nntersuchten aggregierten Exemplarcn von verschiedenen Fundstellen war die Gruppe zu beiden Seiten der Dorsalfalte stets vorhanden, doch mochte ich der rechtsseitigen Gruppe die Bezeichnung einer Falte zuerkennen, dcnn die Zahl der Iviings- gefasse dieser Gruppe ist nicht nur sehr betrachtlich, sondem die sie tragende Partie des Kiemensackes deutlich gegen das Lumen des Kiemensackes vorgewolbt, kaumweniger, als bei der solitaren Form, bei der allgemein von einer Falte gesprochen wnrd. Im iibrigen ist die Gruppenbildung in der Regel kaum ausgebildet ; nur in einzelnen Fallen fand ich Verhaltnisse, die auch in der restlichen Partie des Kiemensackes Gruppen von Langsgefassen erkennen Uessen. Ich glaube beobachtet zu haben, dass den Anstoss zu Gruppenbildungen (abgesehen von der Gruppe I, die stets deutlich ausgepragt ist) meist Contractionen des Kiemensackes geben mogen, denn ich habe die Gruppen am deutlichsten bei contrahierten Exemplaren gefunden, wahrend ganz ausgestreckte Individuen keine Gruppenbildung erkennen liessen. Ich lasse die Schemata einiger untersuchter Tiere hier folgen. Man erkennt aus dieser Tabelle, dass bei einigen der untersuchten Exemplare ausser Gruppe bzw. Falte I noch weitere Gruppen auftreten, links hiiufiger, als rechts. In einzelnen Fallen ver- laufen linksseitig zwischen Dor- salfalte und Gruppe I einige iso- lierte Langsgefasse. Wo es nicht zu Gruppenbildungen kommt, verlaufen die I^angsgefasse bald in ziemHch gleichen, bald in wechselnden Abstanden, manch- mal sind 2 oder 3 Langsgefasse einander starker genahert, als die iibrigen, ohne dass deshalb von einer Gruppe gesprochen werden konnte, manchmal neh- men die Abstande der Langs- gefasse von einander nach dem Fundort Scilly Inseln Plymouth . Roscoff Blacksod Bav Grosser Belt Grosse in mm 20:13 13:10 13:10 17:11 Zahl der Langsgefasse' L 3 (5) I (6) I (2) 3 E = 21 R (13) 2 (6) 2 (4) 2 E = 29 L (5) 17 E = 22 R (II) 13 E = 24 L (5) (2) I (3) I (2) I E = 15 R (9) 10 E = 19 L 2 (4) (3) 4 E = 13 R (9) II E = 20 L (5) 14 R (14) 14 E = 19 E = 28 I' (4) II R (8) 10 E = 15 E = 18 Gruppfen von Langsgefassen stehen in ( L 16 R (S) II E = 16 E = 19 ASCIDIACEA 321 Endostyl liin zu. Falte I der rechten Seite hat miiidestens doppelt so viele Langsgefiisse wie Gruppe I der linken Seite, nicht selten aber noch mehr. Nur bei einem stark contrahierten Exemplar aus dem Grossen Belt war links- seitig iiberhaupt keine Gruppe von Langsgefassen festzustelleu. Die Zahl der lyangsgefasse schvvankt linksseitig zwischen 15 und 21, rechtsseitig zwischen 18 und 29; die Differenz zwischen der linken und der rechten Seite bei demselben Individuum zwischen 3 und 9. Wechselbeziehungen zwischen der Zahl der Langsgefasse und der Grosse der Individuen scheinen nicht zu bestehen. Riedlinger (1902) giebt fiir aggregierte Ostseeexem- plare noch niedrigere Werte an, fiir die linke Seite 10 — 12 (ohne Gruppenbildung) fiir die rechte Seite 3 — 6 an der Falte beteiligte und 8 — 9 isolierte Langsgefasse. Damit wiirden die Mindestwerte links nur 10, rechts nur II betragen. Eine so geringe Zahl von Langsgefassen habe ich nur bei der solitaren Form beobachtet. Ich stelle nunmehr einige Angaben iiber die Verhaltnisse bei der solitaren P^orm, teils aus der Lite- ratur, teils auf Grand neuer Untersuchungen ebenfalls tabellarisch zusammen. Fimdort Zahl der Langsgefasse' St. Lorenz Golf' (nach Van Name 1912) . Nordre Strom Fjord (nach Hartmeyer 1921) Tasiusak (Ostgronland) Cap Dan (Ostgronland) Weisses Meer Tromso Far Oer Plymouth Helgoland Middelfart Wie bei der aggregierten Form, so ist auch bei der solitaren Form Falte I rechts stets entwickelt. Linksseitig kommt es dagegen haufig iiberhaupt zu keiner Gruppenbildung, im Gegensatz zur aggregierten Form, wo zum mindesten an Stelle der Falte I auf der linken Seite stets eine Gruppe von Langsgefassen ' r,ruppen von Langsgefassen stehen in ( ). - Das Schema gilt fiir das grosste Exemplar; die Zahl der Langsgefasse ist sonst geringer, links etiva 12, rechts 13—14; Falte I rechts besitzt 6 — 9 Langsgefasse, die iibrigen Langsgefasse sind nur undeutlich in Oruppen angeordnet. L (4) (4) (4) (4) E = 16 R(7) (3) (4) (3) E= 17 I. (2) (2) (2) (3) E = 9 R(4) (2) (3) (3) E = 12 L i6 E = 16 R (7) 17 E = 24 I. (3) (3) (3) (2) I E = 12 R(5) 9 E = 14 L 8 (3) 1 E = 12 R (6) II E= 17 L 17 E= 17 R(7) 14 E = 21 L (2) (3) (3) (3) E = II R(6) (3) 7 E = 16 L II E = II R(6) 9 E= 15 L 16 E == 16 R (5) 13 E = 18 L 10 E = 10 R (5) 7 E = 12 L 14 E = 14 R(6) 9 E= 15 L 16 E = 16 R(7) 10 E= 17 I teilweise rudimentar neben E eine breite Partie ohne Langsgefasse 8 in annahernd gleichen Abstanden 1 1 in ziemlich gleichen Abstanden teilweise rudimentar 7 in tmregelmiissigen Abstanden in unregelinassigen Abstanden teilweise rudimentar 9 in ziemlich gleichen Abstanden in unregelmassigen Abstanden, dorsal enger 13 in annahernd gleichen Abstanden rhc iDgoIf-Expedition. II. 6. 41 322 ASCIDIACEA vorhandon ist. Die Zalil dcr lyiingsgefiisse auf Falte I rcclils schwankl /wischcii 4 uikI 7, isl also (.iliihliih jjeringcr, als bei der aggrcgierten Form. Weitcro Onippcn treteii audi bt-i (Kr soliliircn I'orni t;;(.'let;cntli(.li an I, links wiedenun liiiufiger, sUs rechts. Ivs ist benierkcnswort, dass derartigc C'.ni])])L'ii bislicr mir bci aiktiscliLU iind boreoarktischen, nicht aber bci borealen Kxeiiiplareu beobachtet wukKii. Die isolierten Liingsgefasse folgeii einander bald in anniihenid gleichen, bald in iniregelmassigen Abstanden, sind aiuli liiti uiul da ludi- nientiir. hierin besteht also audi Ubereinstinnnung zwischen der aggregiertoii uml dcr solitarcii l'\)rni. Die Zahl der Liingsgefasse schwankt auf der linken Seite zwischen (| uml 17, aul dcr rochten zwischen 12 und 24, ist also nicht unerheblich geringer als bei der aggregierten Form. Die Differenz zwischen beiden Seiten bei deniselben Tier schwankt zwischen i und 8. Es ergiebt sich also, dass in alien Fallen eine Falte I entwickelt ist; links wird die entsprechende Falte bei der aggregierten Form fast stets, bei dcr solitareii nur l)isweilen durcli eine (iruppc von Langs- gefassen ersetzt. Bei beiden Formen komnien auch weitere Gruppen von Langsgefassen gelegentlich vor, linksseitig liiiufiger, als rechts. Die Abstande, in denen die isolierten Langsgefasse sich folgen, sind sehr \arial)el. Die Totalzahl der Langsgefasse, links wie rechts, ist bei der aggregierten Form in der Regcl nicht unerheblich grosser, als bei der solitaren, wenngleich soUtare Exemplare vorkommen, die eine hohere Zahl von Langs- gefassen besitzen als aggregierte; die Zahl dcr Langsgefasse auf Falte I rechts ist bei der aggregierten I'orni stets grosser als bei der solitaren. Sj'stematische Bemerkungen. Dass die von Dalj'ell 1839 beschriebene Ascidia papilla unserer Art sehr wahrscheinlich entspricht, wurde bereits hervorgehobeii ; das Gleiche gilt fiir die von Kroyer 1S47 aufgefiilirte Ascidia ribes, ein nomen nudum. Dass die von Alder & Hancock 1848 fiir C. grossularia gehaltene Art dieser tatsiichlich entspricht, beweisen Exemplare von CuUercoats, die ich im Hancock Museum gesehen habe. Cynthia aggregata bei T. Rymer J ones 1858 diirfte nach der Beschreibung zu D. grossularia gehoren. Gervais & P. J. Van Beneden stellen die Art 1S59 aus nicht ersichtlichen Griinden in die Gat- tung Phalliisia. Die von Liitken 1861 als Cynthia gutta Stps. erwahnte Art ist sehr wahrscheinlich D. grossulana; zweifelliaft bleibt es dagegen fiir die Form, die er mit Beneden 's A. grossularia identificieren zu sollen glaubt. Von Lutken gesammelte Exemplare aus dem Middelfart, die Traustedt 1880 als Styela rustica erwiihnt, gehoren, wie ich mich an den Belegstiicken imKopenhagener Museum iiberzeugt habe, tatsiichlich zu dieser Art; dagegen fand ich in Alder's Sammlung im Hancock Museum einige als Ascidia (Cynthia) rustica von Lutken bezeichnete und dorthin gesandte Stiicke, die zu D. grossularia gehoren, aber niemals von Liitken publiciert wurden (vgl. Hartmej'er 1915 a p. 313). Die von Riefkohl 1861 von Nordemey unter dem Namen Cynthia olandicans (offenbar ein Schreib- fehler fiir claudicans) aufgefiihrte Art kann nach der Beschreibung nur D. grossularia sein. Die als Thylacium Normani Aid. von Norman 1868 von den Shetland (St. Magnus Bay) erwahnte Art gehort nach Hartmeyer (1915 a) sicherhch zu D. grossularia; von Norman 1867 in den Burrafirth Caves, Shetland gesammelte und als T. Normani bestimmte Exemplare, die im British Museum aufbewahrt werden, gehoren zu D. grossularia und stiitzen diese Annahme. Dagegen gehoren die Originale von T. Nor- ASCIDIACEA 323 )iuvii Aid. aus den Gouliot Caves, Sark, wie Hartnieyer (1915 a) durch Nachuntersuchung festgestellt hat, zu Distomus variolosus. Jacobsohn 1892 lasst die Bestininiung seiner Stydopsis grossularia aus dem Weissen Meer fraglich, doch diirfte sie richtig sein, da die Art spater von Hartnieyer (1903) und Redikorzew (1907) im Weissen Meer nachgevviesen wurde. Die in Alder & Han cock's Monographie 1907 ganz kurz beschriebene neue Art S/yeto/)sis /wa/a aus der Salcombe Bay kann niclit sicher gedeutet werden, diirfte aber mit D. grossularia identisch sein. Alder & H a n cock selbst betrachten sie als nahe verwandt niit ihr. Sie hat nichts zu thun niit Dendrodoa lineata (Traust.). Nachweislich irrtiimlich als Cynthia rustica bezeichnet worden ist die Art von Meyer & Mobius 1862, Arnold & Lenz 1873, Leche 1878 (part., fide Arnback 1922) und Mobius 1893. Ein fragliclies Synonym ist Ascidia rustica bei Jameson 1811, Thompson 1840, 1844, 1856, Grubc 1869, 1872. Thomp- son identificiert 1848 seine A. rustica von 1844 niit A. grossularia, 1856 fiilirt er dagegen beide Arten ge- sondert auf. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arktisches Xordamerika: EUesuiere Land: Gaase Fjord, 76°48' N. 88°39' W., ca. 60 m (Ejerkan 1908 a). Ostkiistc von Nordamerika: St. I/irenz Golf: zw. Picton Island u. Cap Bear (Van Name 1912). — Neu I'tmdlaud : Siidabfall der Banke, 45^53' N. 5i°56' W., 90 in (Arnback 1922). — Eastport (Van Name 1912). Gronlaud: Siidwestgronland : Karajak Fjord, 70 m (Hartmeyer 1903); Disko Fjord (neiie Angabe) ; Egedesmiude (Hartmeyer 1903); Nordre Strom Fjord, 21 — 52 m ( — 0.5° bis -|- °-8° C.) (Hartmeyer 1921); zw. Holsteinsborg u. Egedesmiude (neue Angabe); Sukkertoppen (Traustedt 18S0); Kvane Fjord, 20.5 — 34 ra (-|- i-5° bis -|- 2.0° C). — Davis Strasse: Kiisten- bank vor Godthaab, 63°57' N. 52°4i' W., 61 m (+ 0.6° C.) (.)Ingolf<.) u. 63°35' N. 52°57' W.. 77 m (Arnback 1922). — Siidostgronland : Ta.siusak; Ingmikertok (neue Angaben); Cap Dan, 18 — 27 m (Ostgronland-Exp. 1898 — 00). Jan Mayen: (Drasche 1886). Wyville Thomson Riicken: Ostabhang (kalter Bezirk), 59°56' N. 6°2j"W., 653 m (— o.3''C.) (Herdman 1884). Westfinmarkeu: Tromso (Hartmeyer 1903); Tromso Siind, 20 — 95 m; Ram Fjord, 55 — 130m (Bjerkan 1908). Ostf inmarken: Kongs Fjord, 25 — So m (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: zw. Baren- u. Hoffnungs Insel, 75°49' N. 24°2.5' O., 80 m (Arnback 1922). — Westspitzbergen : Bel Sund (Trau- stedt i88o); Recherche Bay, 90 m (Arnback 1922). — Nordwestspitzbergen : Kobbe Bucht; Danengat, 36 m (Arnback 1922). — Nordspitzbergen : Ross Insel, 85 m (Hartmeyer 1903). — Ostspitzbergen : Stor Fjord, Nordende, bei Changings- point, ca. 20 m (Redikorzew 1907) Murman Kiiste: Kola Fjord, 45 — 144 m (Redikorzew 1907, 1908, Derjugin 1915). Weisses Meer: am Eingang, 65 m (Hartmeyer 1903); Tersche Kiiste: bei Sosnowetz, 16 ra; zw. Kusmin u. Krasnyj Noss, 39 ni (Redikorzew 1907). — Kandalakscha Golf: Kowda (Redikorzew 191(3). — Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf und nahe der Insel Solowetzk, 1.8 — 27 m (Jacobsohn 1892, Stieren 1893, Hartmeyer 1903); Anserski Strasse, 47 m (Hartmeyer 1903). — Onega Bay, 6— 24 m (Redikorzew 1916). Barents Meer: Tscheskaja Bay, 33 m (+ 6.8° C. in 30 m, 33.60 "/oo S.), 45— 36 m (-f 5.2° C. in 45 m, 33.22 %„ S.), 53 m (+ 4.1° C. in 50 m, 32.27 "/do S.) (Redikorzew 1907, 1916). Nowaja Semlja: Matoschkin Schar, 9 — 27 m (Leche 1878, Arnback 1922). Karisches Meer: Ostkiiste von Nowaja Semlja, 74%' N. 5S°34' O., 9 m u. 73°34' N. 57°56' O., 72 — 90 m (Arnback 1922). Bering Meer: St. Paul, Pribilof Inseln (Ritter 1913). Borcale und borcolusitanische Region. Island: Wcstkiiste: Dyra Fjord; fjmmdar Fjord (neue Angaben); Reykjavik (Traustedt 1880). I'ar Oer: Skaale Fjord, Ostero, 7 — 14 m (neue Angabe); Nolso, ca. 180 m (Hartmeyer 1912 a). Shetland: St. Magnus Bay (Norman 1868); iiberall, Gezeitenzone (Vorman 1869); Burradrth Caves (Hartmeyer 1915 a). Hebriden: 36m (Forbes 1851); Gezeitenzone (Mac Intosh 1866). 41' 324 ASCiniACEA Irlanil: Wcstkusto: HlackMHl Bay. 5 — 14 in (Hartnii-ycr 19151I); CUw Hay (Ilartiiu-yiT 11)1511); Cuhvay Hay (lUrdiiuiii iXcii 11); vor Valcntia (Ilcrdiiiaii 1884); Beroshavon, Bnntry Buy, iS m (IIiuliloii 1886). — Ostkiistr: (Thompson I>i56) ; Island XlnRcc. I.nnic I.«>iish (BnchanHn-WoUnston igo?); Killery Bay. Bi'lfast (Alder i86j) ; Belfast Hay, i j(> ni (Ilerdnian i«84). W.stku^tc von Schottland; I'irth of Clyde: 54 - 72 i" (I'orbes 1851) ; Inehinarnock Basin, 54 187 ni (Iloyle iKH>i) ; Upper I,och I'yuc. Oslst'ite. Centrum 11 l>ei Miuard Narrows. 18 — 05 m (Scott 1897); vor I'urlaud I'oint, -m m; Millport, ('.czoilen- zone (Rankin 1900). Irische See: Isle of Man: vor Port Erin; vor Tort St. Mary; nahe Spanish Head; 18 — 27 m; (Herdnian i885); zw. I'orl Urin u. Calf Islanil .V> m (Herdman 1889 a); vor Bay I-'ine 11. Halfway Rock, 18 — 36 ra (Herdman 1889 b); 6 Meil. \v. Port Ivrin. 43 m (Herdman 1893b) ; vor Bradda Head. 22 — 27 m (Herdman 1894) ; 7 Mcil. w. Peel, 38 m (Herdman 1896) ; 6. St. Ann's Head. 23 m (Herdman 1S99); ii. 11. s. Calf Island. 27 — 54 m (Herdman lyoi). Wotkiistc von England: Menai Straits, vor Bangor, ca. i8m (Herdnian 18S6); Peniiiaeninawr (Tlioiiip.son iKKd); I'uflin Island, Anglesey (Herdman 1889 a); vor Porthwen Bay, Anglesey, 31 m (Iknliiiaii i.Siid); Aberystwyth, Cardigan Bay (Walton 1913); Tenby (Gossc 1856 a). Englischer Kanal: Meledgan. Wliite Isle, hinter Samson Island. ScUly Inscln, uahc Ebbegrenze (Cams 1851, Michaelsen 1904 a). — Sudkiistc von England: (Sorby & Herdman 1882); Plymouth: Eddystone bis Start Point, ca. 54 m (Allen 1899); Jcnnydiff Bay; Rum Bay; Mt. Edgcumbe; Gezeitenzone ; Millbay Channel; Queen's Ground; Eddystone Grounds; tieferes Wasscr (Allen 1904); Asia Shoal; Queen's Ground; Mcwstone Ledge ; Yealra ; The Skerries (Hartmeyer 1915). — Salcombe Estuary (Allen & Toddi90i); Lulworth Cove (Hartmeyer 191 5 a) ; Cowcs; Southhampton (vSorby & Herdman 1882). — Kanal Inseln: (.\nsted & Latham 1862); I'lslet; Bordeaux; Castle Cornet; Aldemey (Sharp 1911). — Nord- kiiste von Frankrcidi: Roscoff (Lacaze Duthiers & Delage 1892); ?Saint-Malo (Grube 1872) ; ? Saint- Vaast-la-Hougue (Grube 1869); lies Saint-Marcouf ; Grand camp-les-Bains (Kerville 1898); Somme (Bizet 1892); Audresselles (Julin 1892); Cap Gris Nez (Giard 1899); Pas de Calais, 9— 16 m (Julin 1892). Kiiste von Belgien: (Beneden 1846, 1847, Lameere 1895). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: St. Andrews. Gezeitenzone (Mac Intosh 1874); Firth of Forth: Aberdour; Wardie; Kewhaven; Gezeitenzone; vor Kirkcaldy Bay, 16 ra; vor Aberdour, gm; Aberlady Bay, 16 ni; 6. Iiichkeith, 12.5 m; Longniddry, 25 m (Leslie & Herdman 1881); 6. Inchkeith, 13 — 18 m u. andere Punkte (Pearcey 1902). — Berwick Bay; Coquet Bay (Alder 1863 a); Cullercoats (Alder & Hancock 1848, Hartmeyer 1915 a); Humber River (Fetch 1903); Orwell River (Sorby & Herdman 1882); BrightUngsea (Beneden 1846, Thompson 1856); Crouch River (Vanstone 1894). — Dogger Bank (Alder 1863 a). — Sudostliche Nordsee; Nordemey (Riefkohl 1861); Helgoland (Leuckart 1847); 18 Sm. n. n. w. Helgoland (Hartmeyer 1906) ; Sudliche Schlick Bank, 56=3' N. 6=5' O., 40 m (-f 8° C.) (Bjerkan 1905) ; Klitland, Ringkjobing Fjord (Traustedt 1880). Norwegische Rinne: 58°6' K. 9° O., 660^420 m (Hartmeyer 1912 a). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: Koster Fjord, 72 — 225 m; Lindo, 27 — -54 m; Vaderoarna, 18 — 144 m (Arnback 1922) ; Cullmar Fjord (Hnmlesacken, 108 m; Flatholmen, ca. 20 m; Spattan, ca. 10 m; Loken, ca. 20 m; Strumpeskagen ; Teganeberg. ca. 20 m; Alsback-Skirberget, 126 — 144 m; Skirberget, 108 — 126 m, 180 m; Borno, ca. 60111; Saltkalle Fjord; Strommarna) (Thecl 1907, Carlsson 1918, Amback 1922); Kalvo Fjord, Vindo (Arnback 1922). Kattegat: Aalbaek Bucht; Frederikshavn ; Limfjord; Manager Fjord; n. Staunshoved; Hjelm; Aarhus; Asvig Bucht; Veile Fjord; Laeso; w. Anholt, 18 — 21m (Traustedt 1880); Holbaek Fjord. Seeland (Petersen 1891); Styrso, 36 m; Kungsbacka Fjord. 27 — 45 m; Laholms Bucht. 20 m; Vadero Feuer bis Hoghalla udde, 14 — 18 m; Torekow bis Hallands Vadero, 14 m (Amback 1922). Sund: Gilleleie (Traustedt 1880); Helleba^k (Liitken 1861); Taarbaek; Lomina Bucht; Malmo (Lonnberg 1898); Landskrona bis Malmo, II — 16 ra (Amback 1922). Beltsee: Samso Belt: Samso (Traustedt 1880); zw. Refsnaes u. Samso, 46 m (Kupffer 1875); Seiro Bucht (neue Angabe). — Grosser Belt: Hofraansgave, Miindimg des Odense Fjords; Nyborg; zw. Fiinen u. Vresen (Traustedt 1880); 6. Vresen. 23 m (neue Angabe) ; zw. Sprogo u. Korsor, 39 — 57 m (Kupffer 1875). — Svendborg Simd; zw. Thuro u. Langeland. — Kleiner Belt: Strib; Middelfart Sund (Traustedt 1880); Faeno Sund (Petersen 1893). — Kieler Bucht (Meyer & Mobius 1862); Kiel, 5.5 — 9 m; StoUer Grund, 5.5 — 9 m (Kupffer 1873); zw. Stoller Grund u. Biilk (oPoseidon* Terminf ahrt) ; Heiligenhafen, 3.5 m; Windsgrav, n. Fehmam. 27 — 30 m; 3 Sra. von Daraeshoeft. 13.5 m (Kupffer 1873) ; Travemiinder Bucht. 5.5 — 21 ra (Lenz 1875); Poel. 12.5 ra (Kupffer 1873); Wismar (Braun 1889); 4 Sm. n. n. 6. von Alt-Gaarz. 16 m (Kupffer 1873); Wamemiinde (Fechner 1907); Darsser Ort, Kadetrinne. 28 ra (Kupffer 1873); i Sm. 6. Gjedser Feuerschiff. 20 m (Ried- linger 1902); s. Falster, 28 m (tPoseidon* Terminf ahrt) ; zw. Mon u. Darsser Ort (Silbermann 1906). ASCIDIACEA 325 Slid- und Wcstkiiste von Norwegen: Svine Sund, 54 — ij6iii (Arnback 1922); Christiania l-'jord, an vielen Punkten, 18 — 54 m (Sars 1870); Jaederen, 180 — 316 in (Arnback 1922); Hjelte Fjord, Bergen, jo — 40 m (Hartmeyer lyoi); vor Roberg, Trondhjem I'jord, ca. 300 in (Hartmeyer iyi2 a). D. grosstdaria hat von alien D endrodoa- Arten das ausgedehnteste Verbreitungsgebiet. Es umfasst den grossten Teil der Arktis und das gesamte ostatlantisch-boreale Gebiet, wahrend die Art westatlantisch I'ig- 33- • Dendrodoa grossularia (Bened.) ; 0 Dendrodoa carnea (Ag.)- auf das boreoarktische Mischungsgebiet beschrankt bleibt. Vergleichen wir das arktische und das boreale \'erbreitungsgebiet, so ergiebt sicli die tiergeographisch bedeutsanie Tatsache, dass crsteres an sich zwar sehr ausgedehnt und die meisten arktischen Gebiete in sich schliesst, dass die Zalil der Fundstellen aber relativ gering und die Art seibst nirgends hauiig ist, wahrend sie im ostatlantisch-borealen Gebiet so gut wie iiberall angetroffen wird, nirgends selten ist, stellenweise aber geradezu massenhaft auftritt. Wenn wir endlich beriicksichtigen, dass die Fundstellen in der Arktis vorzugsweise niederarktisch-boreoarktischen Gebieten angehoren, wahrend die Art in rein hocharktischen Gegenden nur vereinzelt nachgewiesen ist, so ergiebt sich aus der Gesamtheit dieser tiergeographischen Tatsachen, dass das Entwicklungscentrum vou D. grossularia im ostatlantisch-borealen Gebiet zu suchen ist und die Art von liier aus in die Arktis einge- drungen ist. Aus der Arktis kennen wir die Art von Ellesmere Land, aus der Davis Strasse, von Westgronland nordlich bis zum Karajak Fjord, von einigen Punkten Siido^gronlands, von Jan Mayen, von mehreren Fund- 326 ASCIDIACEA stellen rings uiii Spitzl>LT>;i'n hiTUiii, \on West- iiiid Ostliiiiiiaikoii, aiis likiii Kola I'joid, uiul dciii Wcisscu MtH.'r, aus dcr Tscheskaja Bay, von Nowaja Scnilja iiiul aus dcm Karischen Mccr, eiullicli aiis dcni Berinjj; Mcer. Kin Blick auf die Fundortsliste zcipt abcr, dass die Zahl der Inindstellen in alkii (rchiiUn luii t;criii}; ist. Niclit nachgewiesen ist sie an den horcoarktisclien Kiisten Islands, hei Konig Karls lyund, ini Barents Meer und liings der Sibirischen Kiiste; auch felilt sic ini niudliclicn racilie. IniuRTliin komuit in dci Verhrci- tung innerlialb des arktisclien Gebietes Circunipolaritat in starkein Masse zuni Ausdrmk. Iviwahnt wcrdcn mag aucli noch der Fund avif dein Ostabhang des Wyville Thomson Riickens in grosserer Tiefe. An dcr Ost- kiiste von Xordamerika ist sie nur ganz vereinzelt gefunden worden. Sic I)k-il)t liicr an I dm nordlicliLMi Tcil des Mischungsgebietes beschriinkt. Nebcn ilir und weiter sudlich bis in boreales Gebicl liinrin 1ritt rine nalic ver\vandte, fiir dieses Gebiet characteristische Imhih auf. Ini ostallantisch-borcalcn Gebiet ist sie, wie bereits envahnt. iiberall verbreitet. sodass eine Aufzahlung der einzelnen I'undgebiete sich eriibrigt. Yon der Wcst- kiiste Islands verbreitet sie sidi iiber die Far Oer, Orkney und Hebridcn in die britischen Gewasser, wo sie iiberall gemein ist. Besonders massenhaft tritt sie an manchen Stellen des Kanalgebietes auf. Erwahnt sei ein Fund aus der Tiefe der Nonvegischcn Rinne. Weit verbreitet ist sie in den danischen Gewassern, wo sie von zalilreiclien Fundstellen im Kattegat, im Sund und in den Belten bekannt ist. In der )>westliclien Ostsee« ist sie ebenfalls sehr gemein und verbreitet sich ostlich bis Darsser Ort. Dagegen wird sie im siidwestlichen Xorwegen sparHcher. Von der Kiistenstrecke zwischcn dcm Trondhjem Fjord und Troniso ist sie nicht nach- gewiesen. Vertikale Verbreitung. In vertikaler Riclitun.i; verl^reitet sich Dcndrudoa grossitlana von der Gezeitenzone bis zu einer Tiefe von 653 m. Sie ist jedoch unterlialb 100 ni bereits selten, tiefer als 200 ni nur ganz vereinzelt nachgewiesen, wahrend ihr eigentliches Verbreitung.sgebiet in Tiefen bis etwa 100 ni, in manchen Gebieten nur in ganz flachem Wasser, nicht tiefer als etwa 50 — 60 m hegt. Vereinzelt ist sie in der Gezeitenzone beobachtet worden, z. B. bei den Hebriden und bei St. Andrews; in anderen Gebieten, z. B. im Kanal, geht sie bis nahe an die Ebbegrenze heran, meist liegt jedoch ihre (jbere Tiefengrenze etwas tiefer, etwa bei 10 — 20 m. In der westliclien Ostsee tritt sie in Tiefen von 3.5 bis 30 ni auf, ini Weissen Meer wird sie schon in 1.8 m angetroffen und geht abwarts bis etwa 40 m, im siidlichen Norwegen Hegt ihre untere Grenze bei etwa 60 m. In verschiedenen arktischen und boreoarktischen Gebieten ist sie bis zu etwas grosserer Tiefe, aber immer noch oberhalb der 100 m Linie nachgewiesen, so im Karischen Meer von 9 bis 90 m, in einigen westgronlandischen Fjorden von 20 bis 70 m, in der Davis Strasse in yy m, auf den Neu Fundland Banken in 90 m, im Spitzbergengebiet von 20 bis 90 m. Eine grossere .\mplitude erreicht sie in den Fjorden von P'in- marken (20 — 130 m), im Firth of Clyde (54 — 187 m) und im Gullmar F'jord (10 — 180 m) ; auch an anderen Punkten der Kuste von Bohuslan ist sie in tieferem Wasser gefunden worden. Bei den Far Oer kommt sie im flachen Wasser vox, doch hegt auch ein Fund aus 180 m vor. Unterhalb der 200 m Linie ist sie nur ganz ver- einzelt erbeutet worden, so im Trondhjem Fjord in etwa 300 m Tiefe, in der Norwegischen Rinne zwischen 660 und 420 m. Die tiefste Fundstelle in 653 m Uegt auf dem Ostabhang des Wy\ille Thomson Riickens. Thermopathie und Okologie. In einzelnen Gegenden ihres arktischen Verbreitungsgebietes ist D. grossularia constant negativen, im grosseren TeU jedoch voriibergehend oder constant niedrig positiven Temperaturen, stellenweise mit starkerer sommerUcher Erwarmung ausgesetzt, doch scheinen diese ark- ASCIDIACEA 327 tischen Temperaturbedinguiigen die Art weniger giinstig zu beeinflussen, als die borealen Temperatun^er- haltnisse, wie aus ihrer viel geringeren Haufigkeit in arktischen Gebieten geschlossen warden darf. Selbst die constanten Temperaturen von etwa + 5.5° bis+ 7° C, wie sie in den Kjorden des siidlichen Norwegen von einiger Tiefe an herrschen, diirften noch kein Optimum bedeuten, denn die Art ist in diesem Gebiet ebenfalls keineswegs haufig. Die giinstigsten Bedingungen iindet D. grossularia offenbar ini siidlichen Teil des borealen Gebietes, sowohl iin Kattegat und in der Beltsee, als auch ganz besouders im Kanalgebiet und in anderen Teilen der britischen Gewasser. Der giinstige Einfluss der im Kanalgebiet herrschenden hohen Sommer- temperaturen bei gleichfaUs hohen Wintertemperaturen konnnt in der Haufigkeit und in der betrachtlichen Grosse der hier oft zu grossen Aggregationen vereinigten Individuen zum Ausdruck. Die Art lebt meist auf hartem Boden, der aus Kies, Steinen, Schalen, gelegentlich auch aus Pels besteht; doch kommt sie auch auf Sand oder sandigem Sclilick vor, der dann oft mit Steinen und Schalen vermischt ist; nur selten, z. B. im Kola Fjord, wird sie auch auf reinem Schlickboden gefunden. D. grossularia kommt bekanntlich in einer solitaren und einer aggregierten Form vor. Letztere tritt nur dort auf, wo die Art haufig ist, vor allem im boreolusitanischen Mischungsgebiet und scheint ein Ausdruck besonders gtinstiger lycbensbedingungen zu sein. Im arktischen Gebiet ist die aggregierte Form meines Wissens nienials beobachtet worden, nur aus dem Bering Meer hat Ritter (1913) eine Aggregation von 35 — 40 Individuen vorgelegen. Das hat seine natiirHche Ursache darin, dass die Art inder Arktis nirgends haufig ist und gar keine MogHchkeit besteht, sich zu grossen Aggre- gationen zu vereinigen, wie in manchen Gegenden des borealen Verbreitungsgebietes. Solche Aggregationen findet man z. B. in ungeheurer Menge auf den Scilly Inseln, an der Unterseite tiberhangender Felsen nahe der Ebbe- grenze. Auch bei Plymouth, Roscoff, bei den Shetland, im Firth of Forth, in der Blacksod Bay wie in der westlichen Ostsee, um nur einige Punkte zu nennen, tritt die Art neben der solitaren Form in bald grosseren, bald kleineren Aggregationen auf. In der Gezeitenzone und im Flachwasser findet man D. grossularia an der Unterseite von Steinen, mit Vorliebe auch auf Fucus, femer auf Austemschalen und auf den Wurzeln und Stengeln von lyaminarien. Haufig sitzt sie auch auf MoUuskenschalen verschiedener Art [Pccten, Modiola, Cardium), manchmal auf Balaniden und Wurmrohren. Die jungen Tiere siedeln sich ofter auf den Mutter- tieren an, erwachsene Exemplare sind auf Styela rustica und Ascidia callosa festgestellt worden. Nur selten sind die Tiere mit Fremdkorpern oder anderen Ascidien bedeckt. Auf einem ostgronlandischen Exemplar fand ich eine Kolonie von Didemnum albidum. Auf Exemplaren \-on der franzosischen Kanalkiiste fand Julin Hydroiden, Pcdicellina und kleine Spongien, darunter Sycatidra. Tiergeographische Stellung. Ihrer horizontalen Verbreitung nach ist D. grossularia eine pan- arktisch-ostatlantisch-boreale Art, die aber im arktischen Gebiet, trotz nahezu circumpolarer Verbrei- tung, starker zuriicktritt und die giinstigsten Bedingungen offenbar im siidlichen Teil des borealen Gebietes, insbesondere im boreolusitanischen Mischungsgebiet findet. Hier diirfte wohl auch ihr Entstehungscentrum zu suchen sein, wahrend die Einwanderung in arktisches Gebiet erst secundiir erfolgte. Abgesehen von einer nahe verwandten, stellvertretenden Form an der Ostkiiste von Nordamerika, ist D. grossularia der einzige Vertreter der fiir die arktische Region so characteristischen Gattung Dendrodoa im borealen Gebiet. Dabei ergiebt sich die interessante Tatsache, dass diese beiden borealen Formen den arktischen Arten gegenliber in ihrer Grosse und in ihrer ganzen Organisation ganz unverlcennbare Merkmale einer Kiimmerform an sich 328 ASCIDIACEA tragen. Dicsc Tatsache kaiin tiergeograpliiscli iiur so gedcutct werdcn, dass die ursj)riuiji;lic'h arktisclie (iattung Dcndrodoa am iMide der Kiszeit im siidlichcn Tcil ihrcs \'erbreitunKSgebietes, der lieutigen borealeii Region, iiur in eiiicrArt crhaltcn hlicb, die sich zwar den venindertcn Vcrhiiltnisscn anzujiasscn vermochte, aber uui auf Kostcn ihrer gesaniten Organisation, sodass sie zu der heutigen Kiimmerforni innerhalb ihrer Gattung herabsank. Die Wiedererobening arktischcn Gebietcs durch /). grossuian'a ist secundiirer Art und wahrscliein- lich erst neueren Datunis. Die Anpassung an boreale \'erhaltnisse scheint inzwisclicn ahcr so vvcit gegangen zu sein, dass eine Neuanpassung an arktische Verhaltnisse sich nur uutcr Sclnvierigkeiten vollzieht. I), grossu- laria ist eine zienilich eurybathe Art, die bis zu ciner Tiefe von 653 m nachgewiesen ist, vorwiegend aber deni Flachwasser oberhalb 100 m angehort, unterhalb 100 ni bereits seltener wird, unterhalb 200 in mir nocli ganz sparlich auftritt. Unter den arktisch-borealen Arten zeigt sie eineii IioIk-u Grad von Eurytherniie, indem sie sowohl constant negative, als auch hohe Sommertemperaturen bei ebenfalls liohen Wintertemperaturen ertragt, doch bieten ihr arktische und nordhch-boreale Temperaturverhaltnisse offenbar weniger giinstige Bedingungen. Sie komnit auf jeder Art von Boden vor, bevorzugt aber harten, besonders steinigen und Schalenboden. Dendrodoa grossularia (Bened.) f, carnea (Ag.). Textfig. 33. Vollstandige Iviteratur. 1850 Ascidia carnea, L. Agassiz in: P. Araer. Ass., v. 2 p. 159. 1852 Cynthia gutia, W. Stimpson in; P. Boston Soc, v. 4 p. 231. i86o C. g., W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. 2. 1870 C. carnea (part.) + C- ?"'<<». A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 2 v. 49 p. 424. 1870 C. guUa + Ascidia carnea, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. ig; p. 25 t. 24 f. 334 — 335. 1870 Ascidia carnea -\- Cynthia gutta, Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1871 C. carnea (part.), A. E. Verrill in: Araer. I. Sci., ser. 3 v. 1 p. 94 f. 9. 1871 C.c, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 d. 2 p. 362. 1872 C c. (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 213. 1872 C. f., A. E. Verrill in: Bull. Essex Inst., i\ 3 p. 4, 5. 1873 C. c. (part.), A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U. S. Fish Comm., v. i p. 495, 701 t. 33 f. 247. 1874 C.c. (part.), A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. ?i874 C. c. (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 u. 7 p. 43, 413, 504. ?i874 C.c. (part.), A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 363. 1874 C. c, A. E. Verrill in: Rep. Peabody Ac. Sd., v. 6 p. 60. 1879 Halocynthia tuberculum (part.), A. E. Verrill in: Bull. U. S. Mus., v. 15 p. 148. 1879 H. t. (part.), A. E. Verrill in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 197. 1879 H. t. (part.), A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1891 Cynthia c, Herdman in: I. Lin. Soc. London, v. 23 p. 586. 1900 C. c, Metcalf in: Zool. Jahrb. Anat., v. 13 p. 511 t. 35 i. 17 — 18. 1901 Halocynthia tuberculum (part.), Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, u. 4 p. 269. 1901 Cynthia {H.) t. (part.), Kingsley in: P. Portland Soc, t'. 2 p. 183. 1903 Dendrodoa aggregata (part), Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 235. 1909 D. a. (part.), Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1361. 1912 D. carnea, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 585 f. 40 t. 64 f. 114 — 117 t. 72 f. 158. 1912 D. (Styelopsis) c. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. 112, 146. 1912 Halocynthia tuberculum (?part.), Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 1913 Styelopsis carnea. Huntsman in: Zool. Anz., v. 41 p. 499 f. XI 3. ASCIDIACEA 329 Geschiclite der Art. Die Art vvurde zum ersten Male von L,. Agassiz im Jalire 1850 als Ascidia carnea beschrieben; Typen-Fundort ist der Hafen von Boston. Im Jahre 1852 wurde sie nochmals unter (leni Namen Cynthia gutta von Stimpson beschrieben; seine Exemplare stammten ebenfalls aus dem Hafen von Boston. Verrill (1870) hielt Ascidia carnea fiir die Jugendform von Cynthia placenta Pack. (= Siyela coriacea (Aid. Hanc.)) und vereinigte beide Arten unter deni Namen Cynthia carnea. Spater (1879) glaubte er, dass C. carnea mit Ascidia tuberculum des Fabricius identisch sei, sodass von diesem Zeitpunkt ab beide Arten unter dem Namen Halocynthia tuberculum citiert werden. Bei Styela coriacea ist auf diese Frage bereits naher eingegangen worden. Im Jalire 1912 hat Van Name danii eine eingehende Beschreibung der Art gegeben und ihre Synonymie aufgeklart. Systematische Bemerkungen. Van Name, der beste Kenner dieser Art, halt an ihrer artlichen Selbstandigkeit neben D. grossularia fest; das einzige Merkmal, worin die Art sich von D. grossularia, auch amerikanischen Exemplaren, unterscheidet, ist die geringe Zahl von inneren I^angsgefassen, die in der Regel rechts insgesamt 7, links 4 betragt, bei grossen Individuen rechts bis auf 9, links bis auf 5 steigen kann. Bei einigen mir zur Verftigung stehenden Exemplaren von D. carnea habe icli diese Zahlen bestatigt gefunden. Niemals habe ich aber bei ostatlantischen oder arktischen Exemplaren der grossularia-Grup-pe eine gleich geringe Zahl gefunden ; auch scheinen keine Zwischenstufen in der Zahl der Langsgefasse bei D. carnea und bei der typischen D. grossularia vorzukommen. Bei D. grossularia habe ich links niemals weniger als 9, rechts niemals weniger als 12 (11) (meist mehr auf beiden Seiten) gefunden. Von einer liickenlosen Reihe, die von D. grossularia zu D. carnea fiihrt, kann also keine Rede sein. Trotzdem sind beide Arten ausserst nahe mit- einander verwandt, wie schon aus Van Name's Bemerkung hervorgeht, dass seine ostamerikanischen Exem- plare von D. grossularia in alien ausseren und inneren Merkmalen mit D. carnea iibereinstimmen und ledigUch durch die hohere Zahl von inneren L,angsgefassen sich unterscheiden, die er im Maximum auf 16 (Unks) und 17 (rechts) angiebt. Ich stimme deshalb Van Name zu, D. carnea nicht mit D. grossularia zu vereinigen, wie es z. B. von Bjerkan (1908 a) vorgeschlagen ist, kann sie aber nicht als eine selbstandige Art, sondem nur als eine forma ansehen, die in ihrer Verbreitung auf die Ostkiiste von Nordamerika vom St. I. lasscu sic zweifelliaft, wahrend sic sicli gleichzeitig gegen eine Ideiititat mit Distomus variolosus und Thylacium varicgalum aussprecheu. Als iiadister Autor von Bedeutung bcschaftigt sich Michaelsen 1904 mit dem Problem des D. variolosus, zu dem eine Rcilie wichtiger Feststellungen gemaclit vverden. Abgeselicn von dem daiuit in Zusammenhang stehenden, bereits envalmten Ersatz von Savigny's Gattungsnamen Distoma durcli Pulycitor wird die artliche Ver- scJiiedeuheit der aus dem Mittelmeer als Polycarpa glomcrata beschriebenen Art von Alder's C. glomerata festgestellt und erstere auf Delle Cliiaje's Distoma ftiscum zuriickgefiilirt. Welter wird eine neue Art unbe- kannter Herkunft, AUoeocarpa apolis, beschrieben, deren Identitiit mit dem D. variolosus fiir sehr wahr- scheinlich erklart wird; T. variegation und Synstyda sp. werden dem D. variolosus als S}'nonyme zugeordnet, walirend Heterocarpa glomcrata — Polystyela Lemirri wird als \-ernmtlich identisch mit dieser Art bezeichnet — artlicli getrennt gehalten wird. Im Jahre 1912 vereinigt dann Hartmeyer alle diese Formen unter dem Namen D. variolosus und stellt die uahe verwandte mediterrane Art als D. fuscus ebenfalls in die Gattung Distomus. Erganzend mag noch hinzugefiigt vverden, dass Hartmeyer (1915 a) durch nachtragliche Unter- suchung der Originale von Thylacium Normaiii und Th. variegatum die bereits 1912 behauptete Identitat mit D. variolosus bestatigt fand. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ostkiiste von Irland: Drain's Bay, Lame District (Buchanan-WoUaston 1907); Belfast Bay (Thompson 1840). Westkiiste von Schottland: Cumbrae, Firth of Clyde (Nonnan 1857). Irische See: Isle of Man: Spanish Head; Stack Rock (Herdman 1894, 1894 a). Englischer Kanal: Siidkiiste von England: Cornwall (Gaertner 1774); Falmouth (Cocks 1849, 1850); Plymouth: Millbay Channel; Asia Shoal; Queen's Ground; Cawsand Bay, nahe Picklecombe Fort; Mewstone Ledge; i';4 Meil. vor Eddystone (Hart- meyer 1915); LulworthCove (Alder 1863); Brighton (Merrifield i860). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Herm; Sark (Alder 1863) ; Jersey; Guernsey (Koehler 1885) ; Vazon; Bordeaux; Cobo; Lihou; Pleinmount Point (Sharp 1911). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff (Lacaze-Duthiers & Delage 1892) ; Omonville-la-Rogue, o — 50 m; Fosse de la Hague, 70 — 105 m (Julin 1901); Boulonnais (Giard 1874). Kiiste von Portugal: Ferrol Bay (Hartmeyer 1912 c). Nordsee: Ostkiiste von Schottland: Wick (Alder 1863); Moray Firth (Maitland 1898). Die Art hat ein etwas grosseres Verbreitungsgebiet als Stolonica socialis, das in der Hauptsache auf das boreolusitanisclie IMischungsgebiet beschrankt bleibt, an der Ostkiiste von Schottland aber auch auf rein boreales Gebiet iibergreift. Ihr Verbreitungscentrum scheint jedoch wie bei 5. socialis das Kanal- gebiet zu sein. Im allgemeinen diirfte D. variolosus die haufigere von beiden Arten sein, wenigstens gilt dies fiir Plymouth vmd Roscoff, wo beide Arten nebeneinander vorkommen. Norman (1868) erwahnt ein Thyla- cium Normani aus der St. Magnus Bay, Shetland. Ich bezweifle, dass die Art so weit nordlich geht. Ich habe zwar nicht diese Belegstiicke gesehen, wohl aber andere, von Norman 1867 in den Burrafirth Caves, Shetland gesammelte und ebenfalls als Th. Normani bestimmte Kolonieen in der Sammlung des Brit. Museum vorge- funden, die nicht zu D. variolosus, sondem zu D. grossularia gehoren; es diirfte sich deshalb auch bei den Kolonieen aus der St. Magnus Bay um letztere Art handeln. Nach Siiden geht D. variolosus bis in die Ferrol Bay. Im Mittelmeer vertritt ihn eine nahe verwandte Art, D. fuscus. Wahrscheinhch handelt es sich bei D. variolosus um einen mediterranen Einwanderer. Wenn auch nur ganz vereinzelte Angaben iiber vertikale ASCIDIACEA 335 Verbreitung der Art vorliegen, so kann kein Zweifel sein, dass sie, wie S. socialis, zu den Seichtwasserformen. gehort, fiir die die loo m I^inie die untere Grenze bildet, die in der Regel aber in erheblich geringeren Tiefen vorkommen. Die Temperaturaniplitude, die D. variolosus ertragt, ist etwas grosser, als die von 5. socialis, da die Temperatur an der Ostkiiste von Schottland im Winter bis auf etwa + 5° bis + 6° C. sinkt, wahrend die Sommertemperaturen in der Ferrol Bay holier sind, als im westlichen Teil des Kanals. Gcii. Kukenthalia Harlmr. 1903. 1903 Kukenthalia, Hartmeyer in: Fauna arctica, jl 3 p. 260. Sp. un. et typ.: Kukenthalia horealis (Gottsch.). Unlangst ist es Arnback-Christie-Iyinde (1921 b) gelungen, die bis dahin unbekannten Ge- schlechtsorgane dieser Gattung zu entdecken, wodurch es erst ermogUcht wurde, ein Urteil iiber die naheren verwandtschaftlichen Beziehuugen von Kukenthalia innerhalb der koloniebildenden Styelidae zu gewinnen, deren Systematik sich, wie die der ganzen FamiUe, in erster lyinie auf den Geschlechtsorganen aufbaut. Arnback-Christie-I/inde geht auf die Frage der systematischen Stellung von Kukenthalia nur insofeni ein, als sie gewisse Beziehungen zu Gynandrocarpa glaubt feststellen zu sollen. Ich bin der Ansicht, dass Kukenthalia zur Gattung Symplegma engere Beziehungen, als zu jeder anderen Gattung koloniebildender Styelidae aufweist. Sie nahert sich dieser Gattung nicht nur in der Reduction der Zahl der Geschlechtsapparate und in ihrem Bau, insbesondere in der Zweiteilung des Hodens, sondern stimmt mit ihr auch in dem voUig faltenlosen Kiemensack und dem Besitz von 4 isolierten inneren Langsgefassen jederseits an Stelle der Falten iiberein. Sie unterscheidet sich aber durch den nur Unks in der Einzahl vorhandenen Geschlechtsapparat und den Besitz einer Bruttasche. Die Gattung ist in der Hauptsache arktisch, dringt aber im Bereiche der Far Oer bis in das nordlich- boreale Gebiet vor; sie fehlt im Bering Meer und nordlichen Pacific. Kukenthalia borealis (Gottsch.). Textfig. 34. Vollstandige I^iteratur. 1892 Goodsiria n. sp., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 91. 1894 G. borealis, Gottschaldt in: Jena Z., j'. 28 p. 361 t. 24 f. 5. 1896 G. coccinea (non Cunningham 1871), Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 13 t. 4 f. 32 — 34. 1900 Gynandrocarpa {?) borealis, Michaelseu in: Zool., t). 31 p. 31. 1903 Kukenthalia b., Hartmeyer in: I'auna arctica, v. 3 p. 260 f. 12 — 16 t. 1 1 f. 12. 1904 K.b., Michaelsen in: Mt. Mus Hamburg, 11.21 p. 113. 1904 K.b., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 90. 1905 K.b., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 12. 1907 K.b., Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., w. 11 p. 138, 151, 152. 1908 K.b., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., t/. 39 I p. 20, 27. 1908 K. b., Bjerkan in: Trom.s6 Mus. Aarsh., v. 25 p. 72. 1909 K.b., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., u. 3 suppl. p. 1377. 1914 K.b., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., 1.23 p. H07. 1920 K.b., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 129. 336 ASCiniACKA 19J1 K.b., Arnbiick-Christic-l.iiiilr in: P. tool. Soc. London, i>)ii p. 187 f. i — 8. 19JI Kb.. Hnrtmeyor in: Mcililcl. Clronl., v. 62 p. 65. lOJJ fv. ft,. Ambflck-Cliristii'-Lindo in: Svonskii Ak Handl., v. 63 nr. 2 p. 51 f. s- 6 t. ( f. .(7 — 56. deschichti- dcr Art. iMo Cicschicliti' von K. borcalis ist niit wenigen Worteii dargostellt . Dif Art wurde erst im Jalire 1892 durdi Herdmaii bckaiint, der sie unter dciii Namen Goodsiria n.sf. voin Nordkap cnvahnt, oline jedoch eine Beschreibung zu geben. Es mag hier eingeschaltet warden, dass untcr dem Material des Kopenhagener Museums von Waiidel iiSeSg in der Davis Strasse gesanunelte Kolonieen sicli befinden, die die Bezeichnung »DisiomJdarum not. gen. « tragen. Ini Jalire 1894 giebt Gottsclialdl nadi Kolonieen von Ostspitzbergen eine ausfiihrliche Beschreibung der Art, die er Goodsiria borealis iwuuX. Zwei Jahre spater wird die Art emeut von Bonnevie beschrieben, von ihr aber irrtiimlich mit Goodsiria coccituii Cun. identiticiert. Die Identitat mit Gottschaldt 's Art wird fraglich gelassen. In seiner Vorarbeit iiber das System der Polj-zoiden ordnet Mi chad sen 1900 G. borealis provisorisch in die Gattung Gynandro- carpa ein und stellt die Identitat zwisclien Bonnevie's I'orm und G. borealis fest. Im Jahre 1903 erhebt Hartmej-er G. borealis zum Tj^us seiner neuen Gattung Kiikenihalia, die von Michaelsen (1904 a) in sein System der Polyzoiden iibemommen wird. Seitdeni hat die Art bis zur Gegenwart unverandert den Namen Kitkenthalia borealis (Gottsch.) gefiilirt. Es mag noch erwahnt werden, dass es in jiingster Zeit Arn- back-Christie-Linde gelungen ist, die bis dahin unbekannten Geschlechtsorgane aufzufinden; ihr sehr characteristischer Bau bildet ein bedeutsames Gattungsmerkmal. Fundangabe. Exp. .>Ingolf((: Stat. 15. 4. VI. 93. 66°i8' N. 25°59'W., Danmark Strasse, 330 Fad., — o.75°C. 2 Ko- lonieen. Stat. 29. 5. VII. 95. 65°34'N. 54°3i'W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen) , 68 Fad., 4- 0.2° C. 17 Kolonieen. Stat. 32. 11.VII.95. 66°35'N. 56°38'W. (Holsteinsborg-Walsingham Rucken), 318 Fad., + 3.9" C. Viele Kolonieen. Stat. 34. 18.VII.95. 65°i7'N. 54°i7'W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. Viele Kolonieen. Stat. 127. 2. VIII. 96. 66°33' N. 2o"o5' W. (Kiistenbank vor Nordisland), 44 Fad., + 5.6°C. Viele Kolonieen. Fahrten der ))Fylla«: Davis Strasse, 80, 100 Fad. u. ohne Tiefenangabe. Holm leg. 9. VII. 84. Viele Kolonieen. 65°27' N. 54''45' W. (Davis Strasse), 67 Fad. Wandel leg. 5. X. 89. 6 Kolonieen'. 65°22'N. 54° 2' W. (Davis Strasse), 66 Fad. Wandel leg. 1889. i Kolonie. 66°2o'N. 25°i2' W. (Kiistenbank vor Nordwestisland), 96 Fad. Wandel leg. [i89i]». I Kolonie. 5 Meil. 6. Seydis Fjord, 135 Fad. Wandel leg. [1890]. 14 Kolonieen'. 1 Dieser Fundort ist bereits bei Hartmeyer (1903 p. 261) aufgefiihrt. ASCIDIACEA 337 Fahrten der »Fylla<(: 63°I5' N. 9°35' W. (Faro Island Riicken), 270 Fad. Wandel leg. 19. IX. 91. 2 Ko- lonieen. 6i°23'N. 5° 4'W. (Abfall der Far Ocr Bank znr Faro-Shetland Rhine), 255 Fad. Wandel leg. [1890]. 4 Kolonieen. Exp. )>Hekla«: Scoresby Sund, 60 — 10 Fad. E. Bay leg. 3. VIII. 91. i Kolonie; ohne Tiefenangabe u. Datum. 5 Kolonieen. Danmarks Insel. E. Bay leg. 23. X. — i. XI. 91. i Kolonie. Hekla Havn. E. Bay leg. 19. II. 92. i Kolonie. 72°40' N. 20°io' W., n. 6. Cap Parry, 100 Fad. E.Bay leg. 26. VII. 91. i Kolonie. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Angmagsahk, 20 — 30 Fad. Amdmp leg. 19. — 23. V. 99. i Kolonie. Henry Island, 21 Fad. Soren Jensen leg. 2. VII. 00. 3 Kolonieen. Cap Tobin. Soren Jensen leg. 21. VIII. 00. 3 Kolonieen. Hurry Inlet, 50 Fad. Soren Jensen leg. 11. VIII. 00. 9 Kolonieen. Rathbom Island. Soren Jensen leg. 17. VII. 00. 2 Kolonieen. Exp. »Michael Sars«: Stat. 81. 23. VIII. 02. 6o°46' N. 8°io' W. (s. w. Far Oer), 84 Fad., Sand u. kleine Steine. i Kolonie". Stat. 95. 25. VIII. 02. 64°56'N. ii°48' W. (Kiistenbank vor Ostisland), 115 Fad., + 1.02° C. 3 Kolonieen'. Fahrten des »Thor\- l^'jord (Westgronland) iibenviegt die Polsterform, die aber durch tjbergange mit der mehr oder weniger kugeligen Koloniefonn verbunden ist. Das Material aus der Da\as Strasse, wo die Art im tieferen Wasser sehr gemein zu sein sdieint, ist in der Gestalt der Kolonie ausserst variabel. Die Kolonieen sind teils kugelig, teils abgeflacht, teils bilden sie ganz unregelmassig gestalt ete polsterformige Massen. Von Westisland liegen mir einige ganz langgestreckte, fladie, polsterformige Kolonieen auf Algen und Spongien vor. Eine dieser Kolonien ist 29 nun lang, aber nur 7 mm breit und 4 mm dick. Die grossten Kolonieen, die mirvorgelegen haben, stammenvon der Halbmond Insel (Ostspitzbergen) . .\lle \\'adistumsformen sind vertreten. Eine polsterformige Kolonie ist 42 mm lang, 31 mm breit, 10 mm didi; die halbkugeligen erreichen eine Grosse von 22 : 19 : 15 mm, die rundliclien von 24 : 23 mm; eine stumpf kegelformige Kolonie misst 29 : 21 : 15 mm. Die Kolonieen aus der Davis Strasse sind durdischnittlich kleiner, ihr Durdimesser betragt etwa 14 mm. Doch kommen gelegentlidi auch grossere vor. So misst z. B. eine Kolonie 21 (Hohe) : 30 (grosster basaler Durdimesser) : 11 (Breite), eine andere 15 : 22 : 18 mm. Eine grosse Kolonie von der Murman Kiiste misst entsprediend 17 : 27 : 17 mm. Die islandischen Kolonieen sind durdiweg kleiner, Uir Durdimesser betragt im Maximum nur 14 mm. Die Kolonieen vom Faro Island Rucken sind noch kleiner, ihr grosster Durdimesser betragt nur etwa 12 mm. Die grosste Kolonie von Ostfinmarken, die Bjerkan (1908) vorgelegen, war 19 mm hoch und 10 mm breit, die meisten waren jedoch kleiner. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Arktisches Nordamerika: Baffins Land (Ostkuste): Cap Raper, 108 m (Hartmeyer 1903). Baffins Bay: 68°i4' N. 54=7' W., 235 m (Arnback 1922). Davis Strasse: 144, 180 m (Hartmeyer 1903, tFylla*) ; Holsteinsborg-Walsingham Riicken: 66°45' N. 55°25' W., ca. 315 m; 66°44' N. 56°o8'W., ca. 315 m (»Tjalfe«); 66°35' N. 56°38' W.. 572 m (+ 3.9° C.) (i)IngoU«); Kiistenbank vor Sukkertoppen: 65°34'N. 54°3i'W., 122 m (+ 0.2° C.) (r>Ingolf«); 65°27' N. 54°45' V^^., 168 m (Hartmeyer 1903); 65°22' N. 54°2' VtV, 116 m (»Fylla«) ; ej^i/' N. 54°I7' W., 99 m (»Ingolf«) ; 65°i5' X. 53°3o' W., 135 m (Arnback 1921 b) ; 65°! i' N. 53°33' W.. 86 m (Arnback 1922); 65°09' N. 53°33' W., 52 m; 65°o6' N. 54°i9' W., 79 m (»Tjalfe<0. Gronland: Siidwestgronland : Brede Fjord, 85 — 270 m (+ 0.1° bis + 3.2° C); Skov Fjord, 220(240) — ca. 400 m (+ 2.6° bis -|- 2.8°C.) (Hartmeyer 1921). — Siidostgronland : Angmagsalik, 36 — 54 m (Ostgronland-Exp. 1898 — 00) ; Tasiusak, 54 — 90m (neue Angabe); Henry Island, 38 m (Ostgronland-Exp. 1898 — 00); ^ Nordostgronland : Scoresby Sund, 108—18 m; ASCIDIACEA 339 Danmarks Insel; Hekla Havn {»HeklaThor«). Fiir Oer: s. w. Far Oer, 60=46' N. 8°io' W., 151m (»Michael Sars«). Die Verbreitung von K. borealis umfasst ein Gebiet, welches fast ganz der arktischen Region angehort, liier aber sich innerhalb zienilicli enger Grenzen halt. Ini wesenthchen ist es der dem nordhchen Atlantic vorgelagerte Teil der Arktis, im Westen begrenzt durch die Ostkiiste von Baffins Land, im Osten durch Spitzbergen und die Murman Kiiste. Innerhalb dieses Gebietes ist K. borealis weit verbreitet und stellenweise, wie es scheint, sehr haufig. Zu den Gebieten haufigen Vorkommens gehort z. B. der Skov Fjord, wo die Art nach Hartmeyer (1921) an einer Fundstelle in mehr als 50 Kolonieen gesammelt wurde. Auch in der Davis Strasse, bei der Halbmond Insel, im Kongs Fjord und vor der Murman Kiiste muss sie auf Grund der vorhe- genden Angaben sehr haufig sein. In der Davis Strasse wurde sie teils auf den Kiistenbanken, teils im tieferen Wasser nordlich bis zum Holsteinsborg-Walsingham Riicken an vielen Stellen gefunden, wahrend sie im eigent- lichen Kiistengebiet von Westgronland und in den Fjorden so gut wie fehlt. Nur im tieferen Wasser des Brede Fjords und des Sko\' Fjords ist sie nachgewiesen ; hier handelt es sich offenbar um eine Einwanderung aus 43* 340 ASCIDIACEA dem tieferen Wasser der Davis Strasse. Ncu ist der Nachweis an verschiedenen runkUn der Kiiste von Ost- gTonland, wo sie nordlicli his iibor Cap Parry hinausgeht (72°4o' N.). Sehr zahlrcich sind die Fundstellen iin Spitzbergcngebiet, wo die Art rings uni die Inselgrupi)c, audi hi.! Kcinig Karls Laiu], nachgewiesen ist. Kcinig Karls Land l>ildet zugleich ihre ostJidie Verbreitungsgrenze ; sclion von Kranz Josels ]orcale Ciebiet erreiclil sio iiui an dcr WV'stkiiste Islands uml l)ii den Far Oer. Dor V'orstoss, den sie iiber Ostisland in siidostlicher Richtuni; bis zur Faro Shetland Rinnt' untcinininit , ])leibt in den Grenzcn dcs boreoarktischen Mischungsgebietes. Ihrer vertikalen Verbreitung nacli ist sie eine eurybathe Art, die von geringer Tiefe bis zur idoo ni I^inie vordringt, oberhalb ion ni aber relativ selten ist und meist erst in Tiefcn von niehr als lOo in sich lindet. HinsichtHch ihrer Thermopatliie kann sie als arktisch-eur>i;herm bczeichnet werden; ihrc obere Teniperaturgrenze liegt ini allgenieinen bei etwa + 3° bis + 4° C, doch kann sie auch voriibergehendc soninierliche Erwarmung bis etwa + 8° C. oder selbst noch niclir crtragcn. Sie ist an keine bestininite Bodcnforni gebunden, wird aber vorwiegend auf steinigem, haufiger noch auf reinem oder niit Steinen vermischten Schlickboden gefunden. (ieii. Symplegma llcrdiu. i.s86. 1886 Symf>Ugma, Hcrdnian in: Rep. Voy. Challenger, v. 14 part. 38 p. 144. Sp. typ. : Symplegma viride Herdni. Innerhalb des arktisch-borealen Gebietes ist die in den Tropen weit vcrbrcitete Gattung nur aus dem Ochotskischen Meer bekannt. Symplegma okai (Rdkrzw.). Literatur. 1916 Diandrocarpa okai, Redikorzexv in: Annuaire Mu.s. St.-Petersb., v.2\ p. 31 f. i. Die Vereinigung der Gattungen Symplegma iind Diandrocarpa wurde 1919 von Michaelsen durchgefiihrt, nachdein ihre Identitat bereits von verschiedener Seite, auch von Michaelsen selbst, vermiitet worden war. Ich ordne deshalb Redikorzew's Art, die eine typische Diandrocarpa ist. in die Gattung Symplegma ein. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Ocbotskisches Meer: 56°i8' N. I45°4' O. u. 60-iS' N. I58°i3' O., nicht oberhalb 210 m (Redikorzew 1916 a). Die Art ist nur aus dem Ochotskischen Meer bekannt; der eine Fundort liegt in dessen nordlichstem Teile, vor der Kiiste von Kamtschatka, der andere im centralen Teile dieses Meeres. An beiden Fundstellen betragt die Tiefe mehr als 200 m. Die tieferen Teile des Ochotskischen Meeres zeigen einen ausgesprodien niederarktischeu Character, was fiir die BeurteUung der Thermopathie der Art von Bedeutung ist. Der Xachweis einer Symplegma-AxX. im arktischen Gebiet ist angesichts der Tatsache, dass alle iibrigen Arten Bewohner der Tropen sind, von besonderem tiergeographischen Interesse. Fam. Botryllidae. Nur eine Gattung, Botryllus, die durch einen grossen Teil der Arktis und das atlantisch-boreale Gebiet sich verbreitet, auch im boreoarktischen Mischungsgebiet der amerikanischen Seite des nordlichen Pacific, nicht aber im Bering Meer nachgewiesen ist. Die Zahl der hier unterschiedenen Arten betragt 3, von denen eine durch 2 Formen reprasentiert wird. Gen. Botryllus C. F. Gaertii. 1774. 1774 Botryllus, C. V. Gaertner in: Pallas, Spic. zool., fasc. 10 p. 35. Sp. tj-p. : Botryllus schlosseri (Pall.). Es ist das Verdienst von Michaelsen (1915), als erster in der Praxis die bis dahin unterschiedenen vier Gatttmgen der Botryllidae, Botryllus C. F. Gaertn. 1774, Polycyclus L,m. 1815, Bgtrylloides M.-E. 1841 ASCIDIACEA 343 und Sarcobotrylloides Drasche 1884 in der altesten Gattung Botryllus vereinigt zu haben, nachdem vorher bereits von verschiedenen Seiten darauf liingewiesen war, dass die iibliche Einteilung der Familie in diese vier Gattungen einen durchaus kiinstlichen Character an sich trage. Michaelsen hat welter iiberzeugend nachgewiesen, dass die Merkmale, auf denen diese Gattungen berulien, nicht einmal den Wert von Artcharac- teren besitzen, sondern nichts weiter als der Ausdruck verschiedener Wachstumsforraen, vielleicht sogar nur verschiedener Altersstadien der Kolonie sind. Es geniigt zu sagen, dass ich dieser Auffassung Michaelsen 's, die ich seit langerer Zeit bereits vertreten hatte, ohne sie offentUch auszusprechen, volHnhalthch beitrete und micli \-on ihrer Richtigkeit durch meine jiingsten Untersuchungen emeut iiberzeugen konnte. Im Verf olg seiner B o t r y 1 1 i d e n-Studien hat dann Michaelsen in einer kiirzUch erschienenen Arbeit (1920) die nordatlantisch-arktischen Botry litis- Arttn, insonderheit die der Nordsee und der zur Ostsee fiih- renden Meeresgebiete einer Revision unterzogen und seine Untersuchungen gleichzeitig auch noch auf die mediterranen Arten ausgedehnt, niit dem nicht unerwarteten Ergebnis, dass die zahlreichen, von den nord- westeuropaischen Kiisten meist ganz ungeniigend und in der Regel nur auf ausseren, meist Farbungscharac- teren begriindeten Arten auf wenige Formen reduciert werden mussten. Fiir die folgenden Betrachtungen ziehe ich, dem Rahnien dieser Arbeit entsprechend, nur die arktisch-nordatlantischen Formen heran und von ihnen wiederum wird eingehend nur die arktische Form behandelt, wahrend auf die borealen Arten nur von tiergeographischen Gesichtspunkten aus eingegangen wird. Die mediterranen Formen, die auch von Michaelsen gewissermassen nur erganzend und aus Mangel an geeignetem Material nicht abschhessend behandelt werden, bleiben hier unberiicksichtigt, es sei denn, dass sie im Rahmen der geographischen V'^er- breitung der arktischen und borealen Arten genannt werden. Michaelsen unterscheidet innerhalb des arktisch-nordatlantischen Gebietes zwei Formengruppen. Die eine wird nur durch eine Art, B. leachii Sav., reprasentiert, die auch im Mittelmeer nachgewiesen ist, in tropischen Meeren durch eine nahe verwandte Art, B. niger (Herdra.), vertreten wird. Der andere Formen- kreis gruppiert sich um B.sc/ilosseri (Pall.). Ausser dieser Art, die ebenfalls im Mittelmeer vorkommt, rechnet Michaelsen dieser Gmppe noch zu B. aureus (Sars), der bisher fiir eine auf die arktische Region und die boreoarktischen Ubergangsgebiete beschrankte Art gehalten wurde, nach Michaelsen siidlich aber bis in die Nordsee und das Kattegat gehen soil und B. gascoi (d. Valle), eine mediterrane, vielleicht bis in den Kanal vordringende Form, deren systematische Abgrenzung aber noch nicht befriedigend scharf durch- gefiilirt erscheint. In der Sonderung der Stammformen dieser beiden Formengruppen, B. schlosseri und B. leachii, folge ich Michaelsen. Die beiden Formen wurden zwar auch bisher stets als selbstandige Arten angesehen, aber Michaelsen weist hier zum ersten Male nach, dass es sich um zwei, in wichtigen Merk- malen der inneren Organisation voneinander abweichende, ganz verschiedene Arten handelt. Seine Dar- legungen sind so eingehend, dass ihnen, wenigstens so weit es sich um die artliche Unterscheidung der beiden Formen handelt, nichts hinzugefiigt zu werden braucht. Da B. leachii der einzige Reprasentant seiner Arten- gruppe im ostatlantisch-borealen Gebiet ist, so ist diese Art systematisch vollstandig geklart. Es bedarf nur noch eines Hinweises auf die synonymen Arten, die in der Hauptsache bereits von Michaelsen zusammen- gestellt sind, woriiber Naheres weiter unten bei der Art selbst mitgeteilt wird. Anders steht es dagegen mit B. schlosseri und den beiden anderen in diese Verwandtschaftsgruppe 344 ASCIDIACF.A aufgenomnieneii Arteii. In ilicsciii Puiiktc bin ich zii oiiier \-()n Michaelsen abweichciuloii s^'stematischen Bewcrtuug der versdiiedenen Kormen gelangt uiid stiiiimc aiuli uiclit in ilcr Ik-stiniinung einer Anzahl von Koloiiieeii init ihm iihercin, die in seiner Arhoil t-rwiilmt nnd Non niir nachuntersuclit worden sind. Die Resul- tate, zu denen ich gelangt bin, lassen sicli kurz sd zusanmienlassen. Die Beziehungen zwischen B. aureus und B. sclilosscri sind so eng, dass sie als selbsttindige Arten kann\ betrachtet werden konnen; der bestehenden nalien Verwandtschaft wird besser Ausdruck gegeben, wenn ckui B. aureus nur der systematische Rang einer forma von B. sclilosscri zuerkannt wird. Der B. gascoi, wenigstens soweit es sicli uni die niutniassliche Kanal- fonn handelt, muss dagegen mit B. sclilosseri f. ty-pica restlos vereinigt werden. Rr stellt innerhalb des ost- atlantisch-borealen Gebietes nur eine Wachstumsform dar, die nicht etwa auf den Kanal beschrankt ist, sondem audi an anderen Punkten, z. B. bei Bergen vorkommt. An don mediterranen Arten habe ich keine naheren Untersuchuugen vorgenommen, mochte aber auf Grund des mir \-orliegenden Materials die Vermutung ausseni. dass auch hier der B. gascoi nebst dem Polycychis renieri ledighch eine Wachstumsform des B. schlosseri ist. Um nochmals auf B. aureus zuriickzukommen, der un.s liier in erster I,inie interessiert, bleibt diese Art, wie bisher angenommen wiirde, in ihrer Verbreitung auf die arktische Region und die boreoarktischen tjber- gangsgebiete beschrankt. Die Kolonieen, die Michaelsen aus siidHcheren Breiten (Nordsee, Kattegat) erwahnt, gehoren nicht zur f. aureus, so wie ich sie auffasse. Umgekehrt bleil^t die f. typica in der Hauptsache auf boreales Gebiet beschrankt nnd macht nur vereinzelte Vorstosse in die siidhchen Grenzgebiete der boreo- arktischen Mischungsgebiete. Practisch schliesst sich die Verbreitung der f. typica und der f. aureus somit nahezu vollstandig aus. Die Kolonieen von B. schlosseri, die Michaelsen von der Murman Kiiste envahnt, kaim ich nur der f. aureus zurechnen. Abgesehen von diesem tiergeographischem Moment wird die systema- tische Bewertung der arktischen Form als einer selbstandigen Form noch durch eine Summe gewisser ausserer Merkmale (Gestaltung der Kolonie, Form der Systeme, Farbe) sowie durch ein \'om Ban des Kiemensackes hergenommenes Merkmal gestiitzt. Diese Unterschiede scheinen mir in ihrer Gesamtheit und vor alleni wegen ihrer Constanz doch bedeutsam genug, um einer restlosen Vereinigung der arktischen Form mit B. schlosseri zu dner species ampla, \^ie sie mogUcherweise einmal befiirwortet werden konnte, nicht das Wort zu reden. Kinzelheiten zu dieser Frage bringe ich weiter unten bei der Art selbst. Botryllus schlosseri (Pall.) f. typica. Textfig. 35. >757 Alcyonium} (non bin.), Schlosser in: Phil. Tr., y. 49 II p. 450. 1766 Alcyonium Schlosseri, Pallas, Elench. Zooph., p. 355 nr. 208. 1774 Botryllus stellatus, C. F. Gaertner MS. in: Pallas, Spic. zool., fasc. 10 p. 37 t. 4 f. i — 5. Angesichts der ausserst umfangreichen Literatur, der zahlreichen, z. T. mit Sicherheit niemals auf- zuklarenden, trotzdem aber wohl als synonym zu betrachtenden Arten und des Umstandes, dass diese fast ausschhesshch boreale Art im Rahmen dieser Art ledighch tiergeographisch von Wichtigkeit ist, muss ich auf dne vollstandige Literaturhste wie iiberhaupt auf eine erschopfende Darstellung verzichten. Da die Art aber in nahen Wechselbeziehungen zu ihrer arktischen f. aureus steht, ich iiberdies umfangreiche Unter- suchuugen an ihr angestellt habe und auch neues Material vorhegt, ist es notwendig, sie eingehender zu ASCIDIACEA 345 behandeln, als es sonst in dieser Arbeit mit rein borealen Arten geschehen ist. Ich werde deshalb wenigstens eine chronologisch geordnete Zusaminenstellung aller synonymen oder wahrscheinlich synonymen Arten geben, weiter auf die Merkmale der Kolonie und die Organisation der Personen soweit eingehen, wie es ein Vergleich mit der f. aureus erfordert und endlich die geographische Verbreitung an der Hand einer voU- standigen Fundortsliste in der iiblichen Weise behandeln. Geschichte der Art und I/iste der Synonyma. Zum ersten Male erkennbar beschrieben wird die Art 1755 von Rondelet als Uva marina, ein Name, der auf Plinius zuriickgeht, mit dessen Form Ron- delet die seinige identificiert, obgleich sich kaum irgendwelche Beweisgrunde dafiir beibringen lassen, dass die Uva marina des Plinius iiberhaupt eine Ascidie, geschweige denn ein Botryllus gewesen ist. Auch Gesner (1558), Aldrovandi (1642) und Jonstonus (1650) beschaftigen sich mit der Uva marina des Rondelet. Die nachste wichtige Literaturstelle ist die von Schlosser 1757 als Alcyonium? von Falmouth beschriebene Form, dem zu Ehren Pallas im Jahre 1766 der Art den binaren Namen Alcyonium Schlosseri gegeben hat. Gaertner schuf 1774 die Gattung Botryllus, die von Pallas veroffentHcht wurde, mit dem Typus Botryllus stellatus, der nach Pallas identisch mit seinem Alcyonium schlosseri ist, sodass der T}^us der Gattung Bo- tryllus den Namen B. schlosseri (Pall.) zu fiihren hat. Ohne die Geschichte der Art im Einzelnen weiter zu verfolgen lasse ich jetzt eine I/iste der mehr oder weniger sicher als synonym zu betrachtenden Arten folgen, wo notig mit erklarenden Commentaren. 1807 Alcyonium Borlasii, Turton, Brit. Fauna, v. i p. 207. Diesen binaren Namen giebt Turton dem Alcyonium? , welches Borlase 1758 aus der Mounts Bay (Kanalkiiste) beschreibt. Die Art ist identisch mit B. schlosseri. 1816 Botryllus polycyclus, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 47, 84, 202 t. 4 f. 5 t. 21. 1816 B. gemmeus, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 203. 1816 B. minutus, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 204. Von diesen drei Arten sind die beiden ersten sicher, die letzte sehr wahrscheinlich synonym mit B. schlosseri, der iiberdies von Savigny aufgefiihrt wird. Typen-Fundort fiir alle drei der Kanal, fitr B. polycyclus auch noch die Adria. 1839 Aflidium verrucosum, Dalyell in: Edinb. new phil. I., v. 26 p. 155. Diese Art ist kein Aplidium, sondem ein Botryllus, vermuthch B. schlosseri. Typen-Fundort: Firth of Forth. 1841 Botryllus violaceus, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 305 t. 7 f. 3 — 3 b. An der Identitat dieser Art mit B. schlosseri kann kein Zweifel bestehen. Typen-Fundort: Saint- Vaast-la-Hougue. 1841 Botryllus smaragdus, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 307 t. 6 f. 6, 6 a t. 7 f. 4. Fiir diese Art gilt das Gleiche, wie fiir die vorige. Typen-Fundort: Saint-Vaast-la-Hougue. 1841 Botryllus bivittatus, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 308 t. 6 f. 7, 7 a. Auch diese Art ist wahrscheinlich synonym. Typen-Fundort: I,angrune. 1847 Botryllus Gaertneri (nom. nud.), Ivcach in: Ann. nat. Hist., ?:;. 20 p. 271. Ein lyistenname, der nicht zu deuten ist. The iDgoIf-Expedition. U. 6. 44 546 ASCIDIACEA 1S47 Botryllus Saiigiiii (noiu. mid.), Leaili in: Ann. nat. Hist., r. 20 ]). 271. Kin I,istennaine, wie dor vorij^o. 184S HotrvUiis ntluns. Ahlcr \ llancuck MS in: .Mdcr in: Tr. Tyncsido Club, r. 1 ]>. 204. 1848 B. I'irescens, Alder iS: Hancock MS. in: Aider in: Tr. Tynesidc Club, 7i. i p. 205. 1848 fi. castam-us. Aider \- Hancock MS. in: Alder in: Tr. Tyncside Club, v. 1 p. 205. Piese drei Arten, saiutlich \on Cullercoats besclirieben, diirften niir l'art)cnvarietaleH \ 011 />'. schlos- sfri sein. 1830 Botryllus viridis (nom. nud.), Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. Kin Listennanie, der niclit zu deuten ist. 'r\[)in-l'"undort: Falmouth. 1871 Botrylltis Goitldii, A. Iv. Vcrrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. i p. 211, 212 f. 14—19. Die Identitiit dieser Art mit B. scfUossen' vvurde zuerst von Bancroft (1903) ausgesprochen, .spater von \an Name (1910) bestatigt; letzterer hat eine eingehende Beschreibung der ostamerikanischen Form gegeben. Typen-Fundort : Brooklyn; Charlestown, Mass.; Salem. Kine kaum iibersehbare Zahl neuer Arten und Varietaten hat Giard 1872 geschaffen. Die Unter- schiede sind fast ausnahmslos von der Farbung hergenomnien. Alle diese zahlreichen Formen werdcii \on Roscoff beschrieben. Es wird das Beste sein, sie summarisch als B. schlosseri zusammenzufassen. Systematisch sind die Farbenunterschiede ganz bedeutungslos ; es ist ledighch von Tnteresse, festgestellt zu sehen, in welch mannigfaltiger Weise die Farbung des B. schlosseri auf eng begrenzteni Gebiet variieren kann. Es werden von Giard folgende neue Arten unterschieden : 1S72 Botryllus calendula, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 623 t. 27 f. i — 2. 1872 Botryllus pruiuosus, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 627 t. 27 f. 6 — 8 t. 29 f. i. mit den Varietaten: pruinosus, edentatus, Pulsatilla. 1872 Botryllus aurolineatus, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 629 t. 30 f. 5 — 7 mit den Varietaten: aurolineatus, luctuosus, radians, Anemone. 1872 Botryllus morio, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 629 t. 30 f. 8 — 9 mit den Varietaten: morio, capucinus. 1872 Botryllus Marionis, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 630 t. 30 f. i — 2 mit den Varietaten: Marionis, Columba. 1872 Botryllus rubigo, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 631 t. 30 f. 3 — 4. mit den Varietaten: rubigo, cruetitatus. Von drei friiher beschriebenen Arten werden neue Varietaten aufgestellt: 1872 Botryllus violaceus, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 621 t. 27 f. 4, 9 t. 29 f. 7 — 12 mit den Varietaten: violaceus M. Edw., Myosotis, diadema, cyanus, scala, nigricans, pellucidus, inaequa- lis, lineatus. 1872 Botryllus Schlosseri, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 624 t. 30 f. 10 — 12 mit den Varietaten: Schlosseri Sav., stellatus Gaertn., Adonis, Caltha, virididus. 1872 Botryllus smaragdus, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 626 t. 29 f. 2 — 6. mit den Varietaten: smaragdus M. Edw., Hepatica, Riccia, cyanovirois, Helleborus. ASCIDIACEA 347 Wohl angeregt durch dieses Beispiel hat auch Verrill von der ostamerikanischen Form Farben- varietaten beschrieben und sieben davon besondere Naraen gegeben: 1873 Botrylhis Gouldii, A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U. S. Fish Comm., v. i p. 375, 376. mit den Varietaten: bicolor, farinacea, annulata, atrox, variegata, albida, stella. 1886 Polycyclus savignyi, Herdraan in: P. Liverp. lit. Sec, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. 1) p. 283. Diese Art wird von Her dm an als synonym mit B. polycyclus 3av. erklart. Sie ist zweifellos identiscli mit B. schlosseri und zwar mit der Po/ycyc/»s- Wachstumsform. Typen-Fundort : Isle of Man. 1903 Protobotryllus tenius (nom. nud.), I.Rankin in: I.Murray et alii in: Rep. Brit. Ass., w. 72 p. 273. Diese Art ist nicht zu denten. Typen-Fundort: Millport. 1909 Botryllus violatinctus (nom. nov. pro: B. violaceus M.-E. 1841), Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., V. 3 suppl. p. 1379. Hartmeyer giebt dem B. violaceus M.-E. einen neuen Namen, da der Artname violaceus in der Gattung Botryllus bereits durch B. violaceus (Q. G.) vergeben ist. Da B. violaceus M.-E. ein Synonym von B. schlosseri ist, wird der neue Name hinfallig. 1912 Botryllus badius, Alder & Hancock, Brit. Tun., i'. 3 p. 70 t. 52 f. 6 — 9. Von dieser Art habe ich eine Type von der Isle of Man untersucht, die ihre Identitat mit B. schlosseri ergeben hat. 1912 Botryllus calyculatus, Alder & Hancock, Brit. Tun., ?'. 3 p. 75 t. 63 f. 5. Sehr wahrscheinhch synonym mit B. schlosseri. Typen-Fundort: Peterhead. 1912 Botryllus miniatus, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 76 f. 129 t. 63 f. 7. Wie die vorige Art. Typen-Fundort: Falmouth. Insgesamt ergeben sich 28 Arten und 35 Varietaten aus dem west- und ostatlantisch-borealen Gebiete, die von wenigen nicht zu deutenden Formen abgesehen als Synonyma von B. schlosseri zu betrachten sind. Rechnen wit dazu noch die hier nicht beriicksichtigten mediterranen Arten und Varietaten, die voniehmlich von Chiaje, Delia Valle, Drasche, L,ahille u. a. beschrieben und sich bei weiteren Untersuchungen als Synonyme heraussteUen diirften, so wird diese Zahl noch erhebhch anwachsen. Fundangabe. Fahrten der )»Diana<( : Stat. 39. 11. IX. 00. Klaksvig (Bordo), 13 — 19.5 Fad. Horringleg. 11. IX. 00. i Kolouie. Far Oer: J. Steenstrup leg. i Kolonie. 13 Seemeil. s. vor Myggenses, 70 Fad. Mortensen leg. 16. VI. 99. i Kolonie. Sandvaag (Vaago). J. Steenstrup leg. i Kolonie. Vaag Fjord. H. Jonsson leg. 2. XII. 96. 2 Kolonieen. Vestmanhavn (Stromo), ca. 10 Fad. Mortensen leg. 30. V. 99. i Kolonie. — 4.5 Fad. Fr. Johansen leg. 15. IX. 05. 2 Kolonieen. vor Bordo, 20 — 30 Fad. Mortensen leg. 27. V. 99. i Kolonie. Die Berliner Sammlung verfiigt iiber ein reiches Material von B. schlosseri, teils von der Ostkiiste Nordamerikas, teils von den Kiisten des Kanals und aus dfin britischen Gewassern, teils aus der Nordsee und von der Kiiste des siidwestHchen Norwegen. Als neue Fundorte gebe ich bekannt: 44* 348 ASCmiACKA Nordsee, Amruin Tief. Hcnkinn \c^. 2 Koloniecii. Glaesvaer (Kors Fjord). Iv v. Martens Icr. 2 Koloniccn. Haakensund (Siidscite dcr Iiiscl Sotra). V. Noll leg. 1.S72. MeliRiv KolDiiiiiii. Skjaergaard und Ijorde hci Bergen. Ajijiellof leg. Viele Koloniecn. l*"lor6. M. Sars leg. 5 Kolonieen. Besehreibung. Zuniiclist einigc Ik'nicrkuiij^on lihtr ll;il)itus uiul .MtTkiiialv (kr Kolonie. Die Kolonieen bilden entweder einschichtige, ganz diinne Uberziige oder auch dickere Polstcr aul XosUra, Fucus, I.aniinarien und anderen Algen, oder sie werden diircli allseitige Unnvaclisuiig des Substrats zu doppelschichtigen, fleischigen oder klunipigen, teils langlichen, tcils rundliclKu oder auch gelappten Massen, die aber niemals compact sind, sondeni in ihrem Innem stets das Substrat enthalten, somit nur Scheinmassen, wie Michaelsen sie genannt hat, darstellen. Meist ist das Substrat audi iiusscrHch an einem oder an l)(.'i(leii Enden dcr Kolonie sichtbar, besonders vvenn es von Algenstengeln u. dgl. gebildet wird, und dient danii der Anheftung der Kolonie. Seltener ist die Art auf Muscheln oder anderen Ascidien angewachsen; \'on letzteren dienen als Substrat z. B. Ciona intestinalis (L.), Ascidia mcntula Miill., Molgtda citrina Aid. Ilanc. \'on letzterer Art habe ich Exeniplare \"on Bergen, deren Sii^honen von B. schlosseri ringformig umwachsen sind. Auch auf treibendem Holz, am Pfahlwerk von Hafen- und Dockanlagen, wie an SchiiTen siedelt B. schlos- seri sich an. Im extremsten Falle reprasentieren diese Scheinmassen eine Wadistumsform, die zur Aufstellung der Gattuiig Polycyclus Veranlassung gegeben hat. Derartige dick fleischige, nicht selten rundliche Kolonieen bis zur Grosse einer Wallnuss oder selbst eines kleinen Apfels sind z. B. als B. polycyclus Sav. aus dem Kanal und als P. rcnieri Lm. aus der Adria beschrieben worden. Im borealen Gebiet scheint diese Form, die wohl ein Ausdruck besonders giinstiger Lebensbedingungen ist, haupsachlich im westlichen Kanalgebiet, auch in der Irischen See und an verschiedenen Punkten der Siidwestkiiste Norwegens vorzukommen. Die einschichtigen, krustenformigen Kolonieen konnen unter Umstanden eine betrachtlichc Liinge erreichen. So habe ich von Bergen eine Kolonie, die 13 cm lang, aber nur etwa 1.4 cm breit ist. Die fleischigen, doppelschichtigen Kolonieen, die niir von Bergen vorliegen, sind bis r.8 cm dick, wovon auf die Personen- scliichten je 3 mm, der Rest auf die centrale Mantelmasse entfallt. Huitfeldt-Kaas (1896) giebt fiir die Kolonieen seines Polycyclus fuscus eine Lange bis zu 12 cm, eine Dicke bis zu 4 cm an. Aus dem westlichen Teil des Kanals habe ich fleischige, gelappte Kolonieen in Handen gehabt mit einer Flachenausdehnung von 51 : 67 cm bei einer Dicke von nur 1.3 cm. DieSysteme sind inder Regel oval oder kreisrund, seltener langUch, und meist durch eine Zwischen- substanz deutlich voneinander geschieden. Mit 12 — 13 Personen diirfte das Maximum der Personenzahl eines Systems, wenigstens fiir die ostatlantische Form erreicht sein. Nach Van Name setzen sich die Systeme bei der amerikanischen Form aus 5 — 20 Personen zusammen. Eine Personenzahl von mehr als 12 oder 13 in einem System habe ich auch bei meinen amerikanischen Kolonieen nicht gefunden, die allerdings samtlich ziemlich klein imd krustenformig sind. Vielfach bestehen die Systeme nur aus 9 — 10 Personen, junge Systeme setzen sich aus noch weniger Personen zusammen. Die Grosse der Personen schwankt zwischen 1.4 und 3 mm. Fiir die amerikanische Form giebt Van Name eine Grosse von 1.75 mm an. Sehr gross, fast 3 mm, waren die Personen in samtlichen von Roscoff ASCIDIACEA 349 untersuchten Kolonieen, ohne dass diese Kolonieen besonders dick und fleischig sind oder etwa das Poly- cyc/ws-Stadium reprasentieren. Uberhaupt ist die Grosse der Personen nicht abhangig von der Dicke der Kolonie. In einzelnen Kolonieen von Plymouth und audi von den Far Oer iiberschreiten die Personen sogar noch die I,ange von 3 mm um ein Geringes. Auch die Grosse der Personen in den Kolonieen von Plymouth und Roscoff scheint auf besonders gtinstige Bedingungen im westlichen Kanalgebiet hinzudeuten. Die Farbe — es handelt sich hier nur um conserviertes Material — ist sehr variabel. Es iiberwiegt ein blassgelblicher bis blassrotlicher oder violetter Farbenton. Es kommen aber, was ausdriicklich betont sei, keine purpurfarben oder schwarzblau gefarbte Kolonieen vor, wie es bei der f. aureus die Regel ist. Von der Organisation der Personen hat Michaelsen eine eingehende Darstellung gegeben. Das unterscheidende Merkmal der drei den Formenkreis des B. schlosseri bildenden Arten findet er in der Zahl der Kiemenspaltenzonen. Die Stammform, B. schlosseri, besitzt nur 7 — 10 Zonen, und zwar sind in der Regel 8, selten nur 7, manchmal 9 Zonen, sehr selten dagegen eine nur von wenigen Spalten gebildete 10. Zone vor- handen. Der mediterrane B. gascoi, dem Michaelsen auch die Po/ycydMS-Form von Plymouth zurechnet. von der ich ihm einige Kolonieen zur Untersuchung zur Verfiigung gestellt hatte, besitzt eine Schwankungszalil von 15 — 17 Zonen, in der Regel 16, mindestens (Form von Plymouth) aber 15. B. aureus endlich halt mit 12 oder 13 Zonen zwischen beiden die Mitte. Es ist zu beachten, dass nach Michaelsen ein Stadium von 11 und 14 Zonen felilt; auch das Stadium von 10 Zonen ist so selten, dass es practisch kaum in's Gewicht fallt. Danach wiirde eine Liicke von 2 Zonen zwischen B. schlosseri und B. aureus, eine Liicke von einer Zone zwischen letzterem und B. gascoi bzw. der Plymouth-Form klaffen. Wiirde es sich hier tatsachlich um con- stante Zahlen handeln, so hatten wir damit ein untriigliches, artsonderndes Merkmal der drei von Michael- sen unterschiedenen Arten der schlosseri-Gm^^e. gewonnen. Meine Untersuchungen iiber die Zahl der Zonen haben zu einem anderen, diese Zahlengrenzen verwischenden Ergebnis gefiihrt, das mich veranlasst, die Plymouth-Form — die mediterranen Formen habe ich, wie bereits erwalmt, unberticksichtigt gelassen — vollstandig mit B. schlosseri zu vereinigen, dem B. aureus aber immerhin noch den systematischen Wert einer forma einzuraumen, allerdings in einem von Michaelsen 's Artbegriff des B. aureus einigermassen abweichenden Sinne. Ich stelle zunachst das Ergebnis fiir alle die Kolonieen zusammen, die zu B. schlosseri i. typica in raeinem Sinne gehoren. Vergleichen wir die Zahlen dieser Tabelle mit den Feststellungen von Michaelsen fiir B. schlosseri, so ergiebt sich, dass 8 Zonen, die die Regel bilden sollen, selten sind, aber sowohl bei Personen krusten- formiger, wie klumpiger Kolonieen beobachtet wurden ; 7 Zonen wurden nur in einem Falle, 9 Zonen dagegen mehrfach festgestellt. Immerhin bleiben die niedrigen Werte von 7 — 9 Zonen numerisch hinter den hoheren Werten von 10 Zonen und dariiber erheblich zuriick. Die niedrigsten Werte zeigt die amerikanische Form. Sie entspricht vollkommen dem Befunde von Michaelsen. Bei ostatlantischen Kolonieen habe ich in keinem Falle 7 Zonen gefunden, nur vereinzelt 8 und auch nur einige Male 9. Wichtiger, als diese Tatsachen erscheint jedoch die Feststellung, dass die Stadien von 10 und 11 Zonen, von denen ersteres von Michaelsen nur sehr selten in Form einer nur von wenigen Spalten gebildeten 10. Zone, letzteres iiberhaupt niclit beobachtet wurde, keineswegs selten sind. Welcher Art der scWossm-Gruppe \vill Michaelsen diese Kolonieen zuordnen? An diese Stadien schHessen sich Personen mit 12 und 13 Zonen an. Diese Kolonieen miissten nach Michael- 350 ASCIDIACEA sen deiii /V. annus zuj;orcclmct wordcn. Sic trctcn iiberall iiii ostastlaiitisclicn \\rl)Ritiiii.i;^(.'l)iot dos />. sclilus- scri auf, sodass der arktisclic B. tiurcNS gleichzeitig audi iiber das ganze lioixalc Ncrbreitungsgcbicl des /v scUosseri sicli aiisbreiten wiirde. Das Stadium von 12 Zonen ist aber obeiulioin iiiclit scliarf von deni Sta- iliuni init 11 Zonon uoschicdcn. donn icli liabc wiodcrliolt Porsoncn bcobachtct. (lie in dorrint'n Kieniensack- I'undort Character der Kolouic Ostamerikanischc Form (nach Van Name 1910) . Bozzanls Bay Newport. R. I Far Oct Isle of Man (Type von B. badius) Blacksod Bay Pl\Tnouth (Hartmeyer 1915; B. gigas Garst. MS.) . diinne Kruste dgl. klunipige Scheinmassc doppelschichtige Kruste flaches Polster ganz diinne Kruste Polycyclus-Form Krusten u. Polster Polster u. Scheinniassen kugelige Scheinmasse Plymouth, Asia Shoal Plymouth. Millbay Channel Kanal, s. Eddystone Jersey j diinne Kruste auf Zostera Krusten u. Scheinmassen I I auf stengeligem Substrat j Doggerbank {B. aureus nach Michaelsen 1921) . . . Scheinmasse n. w. Hanstholm (B. aureus nach Michaelsen 1921) Scheinpolster Roscoff Espevaer {B. aureus nach Michaelsen 1921) Espevaer. Bommelo {P. /uscus, nach Huitfeldt- Kaas 1896) Bergen Scheinmasse auf Algenstengeln klumpige Scheinmassen ganz diinne Kruste I fleischige u. polsterformige 1 I Scheinmassen I Grosse der Personen 1-75 1.4 3-2 r-4 1.2 31 1.8 2.2 1-5 2-7—3 1.7— i.l fast 3 1.4 2—3 fast 2 fast 2 2 2 — 2.4 Zahl der Kiemenspalteu-Zoucn ca. 9 (10) 7 Oder 8 8 10 9 9 11 (niehrfach festgestellt) 14 (3nial), 13 (imal), 15 (iiual) in derselben Kolonie 10 12 Oder 13 12 mindestens 8 ( ? 9) I 10; II u. 12 (bei einer Person); I 12 u. 13 (bei einer Person); 14 10 rechts 11 (Anlage einer 12. Zone) links 12 8 Oder 9 13 10 (mehrfach festgestellt) 10 11 (nicht ganz sicher festgestellt) 12 (mehrfach festgestellt) halfte II, in der anderen 12 Zonen besassen; entsprechend kommen auch Pers9nen mit 12 und 13 Zonen vor. Das Stadium von 14 Zonen, welches Michaelsen nicht beobachtet und das die lyiicke zwischen B. aureus und B. gascoi bildet, habe ich auch mehrfach festgestellt. So kommen bei den Kolonieen von Roscoff Personen mit ID — 14 Zonen vor. In der Regel haben die Personen einer Kolonie alle die gleiche Zonenzahl. Bei den Kolonieen von Roscoff habe ich aber in derselben Kolonie Personen mit 11 oder 12 und 12 oder 13 Zonen beobachtet. Auch in anderen Fallen koimten Schwankungen festgestellt werden, die allerdings fast stets nur zwischen zwei aufeinander folgenden Zahlenwerten sich bewegen. Interessant ist in dieser Hinsicht eine Kolonie von Plymouth. Ich fand bei ihr nebeneinander Personen mit 13, 14 und 15 Zonen; die Grenzwerte von 13 und 15 Zonen waren seltener, als der Mittelwert von 14 Zonen. Mit 13 Zonen wird zugleich der untere ASCIDIACEA 351 Grenzwert des B. gascoi erreicht. Eine hohere Zonenzahl habe ich bei keiner borealen Kolonie gefunden. Das stimmt mit Michaelsen's Befund iiberein, der die Mindestzahl von 15 Zonen seines B. gascoi fiir die Ply- mouth-Form angiebt. Eine hohere Zonenzahl von 16 oder 17 scheint demnach nur bei der mediterranen Form erreicht zu werden. Wir sehen also, wenn wir zunachst nur die boreale Form beider Kiisten des Atlantic der schlosseri-Gnippe in's Auge fasseii, dass eine Sonderung in drei Arten nach der Zaiil der Spaltenzonen sich nicht durchfiihren lasst. Die von Michaelsen nicht beobachteten Stadien von 10 (in normaler Aus- bildung), II und 14 Zonen existieren und damit verkniipfen sich die von ihm angenommenen Grenzwerte seiner Arten zu einer liickenlosen Reihe von 7 bis 15 Zonen miteinander, von denen nur die Grenzwerte von 7 (auch 8) und 15 (auch 14) verhaltnismassig selten sind, wahrend die mittleren Werte von g — 13 Zonen die Regel bilden diirften. Es ware nur logisch, wenn auf diese Feststellungen hin die drei Arten zu einer zusammen- gezogen wiirden. Fiir die Form des westlichen Kanal, die Michaelsen, wenn auch unter Vorbehalt, dem mediterranen B. gascoi angliedert, ergiebt sich fiir niich diese Vereinigung ohne weiteres. Nicht so fiir den arktischen B. aureus, so wie ich ihn auffasse. Diese Art mochte ich wenigstens als eine besondere forma inner- halb der schlosseri-Gnippe betrachtet wissen, und zwar aus morphologischen, wie aus tiergeographischen Griinden, auf die ich bei der Art selbst naher eingehen werde. Systematische Bemerkungen. Einige der von Michaelsen (1921) als B. aureus aufgefiihrten Kolonieen kann ich nicht dieser Form zurechnen, sondern muss sie der f. tyfica des B. schlosseri zuordnen. Es sind dies zunachst die Kolonieen von der Doggerbank, von Hanstholm, von Bergen und von Espevaer, die ich selbst untersuchten konnte. Die Personen aller dieser Kolonieen besitzen iibrigens weniger Spalten- zonen, als Michaelsen fiir B. aureus angiebt. Ebenso erscheint es mir zweifeUos, dass auch die erwahnten Kolonieen von Helgoland, aus dem Kattegat und von den Far Oer der f. typica angehoren, mit anderen Worten alle Kolonieen aus rein borealen Gebieten. Alle Kolonieen, die mir von den Far Oer vorgelegen haben, gehoren der f . typica an ; bei den Personen dieser Kolonieen habe ich stets nur g oder 10 Spalten- zonen festgestellt. Anderseits rechne ich die von Michaelsen als B. schlosseri bezeichneten Kolonieen von der Murman Kiiste der f. aureus zu, da sie in keiner Weise von den iibrigen Kolonieen dieser arktischen Form abweichen. Einer Bemerkung bedarf noch der von Herdman (1886 a) beschriebene Polycyclus lamarcki, den ich aus eigener Anschauung nicht kenne. Wenn ich gewisse Bedenken habe, diese Art dem B. schlosseri zuzu- ordnen, so sind sie lediglich tiergeographischer Art. Der Fund stammt namlich vom Ostabhang des Wyville Thomson Riickens aus einer Tiefe von 653 m, in der die Temperaturen sich uni den Nullpunkt bewegen, wahrend die Art sonst in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet unter rein borealen Verhaltnissen lebt, aUenfaUs, wie im Kattegat, niedrige Wintertemperaturen von etwa + 2° C, aber nur bei hohen Sommertemperaturen bis + 16° C. und mehr ertragt. Es ist aber \-on Wichtigkeit, dass B. leachii {Sarcoboirylloides wyvillei Herdm. ist nur ein Synonym), eine Art, die sonst auch unter rein borealen Bedingungen lebt, an derselben Fundstelle erbeutet wurde. Es scheinen dort also Verhaltnisse zu herrschen, die diesen beiden borealen Formen eine Existenz ermoglichen. In morphologischer Hinsicht kann auf Grund der Beschreibung Herdman's kaum ein Zweifel bestehen, dass P. lamarcki zur f . typica des B. schlosseri gehort, nicht etwa zur arktischen f. aureus « (Farbung 10 Spaltenzonen). 352 ASCIDIACEA Ilnrizontalc W-rhrcitung. Horcoorktisclio Koj;ioii. Ostkiisti- von Nonlaini-rika: Massachusetts Hay; Salciu (\'i-rrill 1K71); Hostim (Coutliouy iSt8); Charlcstowu bi'i Hosloii (Wrrill 1S71, Van Name 1910); Mundung ili-s Cliarli-s RiviT, iiahc lioston (\errill & Smith 1873). -- Proviiici- Town. Cap CihI (Von Kaiuc 1910). Wyville Thomson Riicken: Ostabhang (kalter Bczirk). sqV'' N. 6°27' W., 653 m (— 0.3° C.) (Herdman 1886 a). Vcstcrnalcn: Ancicnacs (Huitfelilt-Kaas 1896). Borealc und lusitaniscUe Region. Ostkiistc von Nordamerika: Vineyard Sound: Waquoit Bay (Verrill & Smith 1873, Ritter 1913 a) ; Eel Pond; West Chop, 5 — 18 m; Tarpaulin Cove (Ritter 1913 a). — Buzzards Bay: Woods Hole (Verrill & Smith 1873, Ritter 1913 a); Quisset Harbour, 5— i8m; Penikese Island, 5— 18 m (Ritter 1913 a). — Watch Hill, R. I. (Verrill & Smith 1873). - Brooklyn (Verrill ^873). — Westkiiste von Florida: Cedar Keys; vor Gasparilla Light, 12 m (Van Name 1921). Far Get: vor Myggenajs 120 m; Sandvaag (Vaago); Vaag Fjord; \"estmanhavn (Stronui) ; vor Bordo, 30 — 54 m (neue Angabcn) ; Klaks\-ig (Bordo) (»Diana«) ; Birgishavn, o — 10 m (Michadsen 1921). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d). — Ostkiiste: Belfast Lough (Thompson 1844); Strangford Lough (Dickie 1858); I. Lambay (Thompson 1840); Baldoyle (Buchanan-WoUaston 1907); Kingstown; Killiney Bays (Kinahan 1861). Westkiiste von Scbottland: Gair Loch (Scott 1896); Sound of Mull (Herdman 1886); Firth of Clyde: North Channel (Norman i860); Millport (Cumbrae) (Rankin 1900); Lamlash Bay (Herdman 1886). Irische See: Isle of Man: Ballaugh (Forbes 1848); Douglas Bay (Eyton 1852) ; Port Erin; Bay-ny-Carrickey; vor Halfway Rock, 27 m; vor Bradda Head, 36 m (Herdman 1886); Port St. Mary (Herdman 1893 b) ; Bahama Bank; Calf Island (Herdman 1894, 1894 a). Westkiiste von England: Puffin Island; Anglesey (Herdman 1889 a); Menai Straits, vor Bangor, ca. 18 m (Herdman 188O); Aberystwyth, Cardigan Bay (Walton 1913). Englischer Kanal : westlicher Teil, 72 — 95 m (Hartmeyer 1912 d) ; Siidkiiste von England: Sennen Cove (Dark 1906) ; Mount's Bay (Borlase 1 758, .-Uder & Hancock 191 2) ; Lizard Head (Ellis 1757); Falmouth, 36 m (Schlosser 1 757,Clark 1906) ; Polperro (Clark 1906); Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900); Plymouth: Ebbegrenze, iiberall (Allen 1904); Asia Shoal; Millbay Channel; Rame Head; Rame-Eddystone u. andere Punkte (Hartmeyer 1915); Torquay (Alder & Hancock 1912); St. Helens, I.sle of Wight (Garstaug 1900); Brighton (Merrifield i860). — Kanal Inseln: Lihou; Vazon; Bordeaux; I'Islet; Havelet Bay; Aldemey (Sharp 1911) ; Guernsey; Herm; Jersey (Koehler 1885). — Nordkiiste von Prankreich: Roscoff ; Saint-Malo (Grube 1872); Gran\-ille bis Chausey Inseln (Kerville 1894); Saint- Vaast-la-Hougue ; Langnme (Milne-Edwards 1841); Havre (Lamouroux 1821); Somme (Bizet 1892). Westkiiste von Frankreich: Noirmoutiers (Fischer 1876); Charente-Inferieure (Beltremieux 1884); Arcachon (Fischer 1876); Saint-Jean-de-Luz (Beauchamp 1907). Nordsee: Ostkiiste von Schottland imd England: Wick; Peterhead; Aberdeen (Alder & Hancock 1912); St. Andrews (Mac Intosh 1874); Firth of Forth: (M'Bain 1862); Elie; Aberdour; 6. Inchkeith, 18 — 36 m; I^ongmiddy; North Berwick (LesUe & Herdman 1881); Cullercoats; Whitley (Alder & Hancock 1848); Orwell (Sorby & Herdman 1882); Whitstable (Sorby 1908) ; Ramsgate (Sorby 1908). — Dogger Bank, 54°29' N. 2° O., 19 m ■ — Siidostliche Nordsee : bei Helgoland (als Gast) ; Sandbank 6. Homum, w. Eidum Tief (Michaelsen 1921); Amrum Tief (neue Angabe). Skagerak: n. w. Hanstholm, 57°24' N. 7°25' O., 108 m; n. w. Hirtshals, 29 m; Kristineberg, Gullmar Fjord (Michaelsen 1921). Kattegat: Haf en von Skagen ; Aalbsek; Frederikshavn, ca. 10 m; vor Hjelm; Limfjord (von W. nach O.) : Thyboron Kanal, 2 — 3 m; Lemvig Fjord, vor Gjellerodde; Vend Bucht; Sailing Sund; vor Nykobing; Skive Fjord (Michaelsen 1921). — Udbj'hoj, Randers Fjord; Fjellerup Flak, 5 m; vor Staimshoved, 8 — 9 m; Xordre Ronner, n. Laeso, 8 m; Trindelen, n. Laeso, 8 m; Somaerket, auf Syr-Odde, 6. Laeso. 14 m; Fladen, s. 6. Lsso, 14 — 21m (Michaelsen 192 1). Slid- und Westkiiste von Korwegen: Christiania Fjord: Drobak, o — 18 m (Huitfeldt-Kaas 1896, Michaelsen 1921); Naesodden; Hval Inseln (Hmtfeldt-Kaas 1896). — Areudal; Roalds Fjord, Bommelo, 7 m; Espevaer, Bommelo, 5 — ii m (Huitfeldt- Kaas 1896); Hardanger Fjord: Jonanes; Straumastein (Grieg 1913). — Glaesvaer, Kors Fjord; Haaken Sund, Siidseite der I. Sotra (neue Angaben); Bergen (Michaelsen 1921); Bognostrommen (Kiikenthal & Weissenbom 1886); bei Don- hylla. Torso, Miindung des Froy Fjords (Hartmeyer 1922 a). ASCIDIACEA 353 Mediterrane Regiou. Westliches Mittelmeer: Banyuls (Lahille 1887); Etang de Thau (Goiuret 1896); Cette (Oourret 1892, Calvet 1905); Golf von Marseille (Daum^zon 1907, 1908); Neapel (Chiaje 1828, Delia Valle 1877, Michaelsen 1921); Palermo (Michaelsen 1921). Adria: Triest (Reicliert 1875); Rovigno (Drasciie 1S84). Schwarzes Meer: Bulgarische Kuste (Chiclikoff 1912); Biicht von Odessa (Sojvinsky 1904); Kiisten der Krim (Pallas 1801); Bucht von Sebastopol (Ussow 1878, Pereyaslawzewa 1891). Asow'sclies Meer: (Sowinsky 1904). F'g- 35- O Botryllus schlosseri (Pall.) f. typica; # Botryllus schlosseri (Pall.) f, aureus (Sars) B. schlosseri ist eine mediterran-panboreale Art, die im borealen Gebiet an beiden Kiisten des Atlantic auftritt und an einigen Punkten das boreoarktische Mischungsgebiet erreicht. Auf der amerikanischen Seite ist sie an der siidlichen Neu England Kiiste bis I/ong Island im Flachwasser sehr gcniein, nordlich Cap Cod ist sie dagegen selten. Ihre nordliche Verbreitungsgrenze liegt bei Salem in der Massachusetts Bay. Ost- atlantisch ist sie im ganzen borealen Gebiet weit verbreitet. Im westlichen Teil des Kanals, auch in der Irischen See, wie iiberhaupt im boreolusitanischen Mischungsgebiet scheinen die Bedingungen besonders giinstig zu sein, was in der Hauiigkeit der Art und in der Grosse der Kolonieen zum Ausdruck kommt. Aber auch fiir andere boreale Gebiete, z. B. fiir Bergen, liegen die gleichen Anzeichen giinstiger Lebensbedingungen vor. Im Kattegat ist die Art nur in dessen nordlichem Teil nachgevviesen ; in der siidlichen Halfte, wie in der Beltsee fehlt sie. An der Siidwestkiiste Norwegens scheint sie nirgends selten zu sein ; nordlich geht sie bis Andenaes The Ingolf'ExpeditioD. II. 6. 45 354 ASCIDIACEA (^'estc^aalen) . errciclit also das horcoarktisclie Miscluiii^S);cl)iot in sciiicin .sudlit-liiii Tcilc, luii (laiin wcilor niirdlich von der f. nurvus abgeliist zu wcrdeii, die ilirerseits siidlich his Bodo vordrinj^t, sodass die Wrhrci- tungsgebiete beidcr Formen in einer schmalen Zone zusaninienf alien. Ober das hoieoliisitaiiische Mischungs- gebiet hinaus nadi Norden erreicht sie die Far Oer, wo sie noch luiulig zu siiii sclaint. Bei Island fehlt sie dagegen; bier konnnt lediglicJi die f. annus \or, die ilirerseits die I'iir Oct niclit niclii cricicht. Die ticrgeo- graphisdie Grenze zwischen beiden Fornien ist in diesem Gebiet also sehr ausgepragt, scharfer, als an ckr nonvegisdien Kiiste; ein Nebeneinander scheint liier nicht Norzukoninien, die (Trenze licgt I'iir die f. iiui'eus bei Island, fiir die i.typica bei den Far Oer. In dieser scliarfenTrennung der boreakn und der arktischen Form kommt gleichzeitig der rein boreale Character der Far Oer, der boreoarktische Character der Nord- und Ost- kiiste Islands in pragnanterWeise zum Ausdruck. Besonders liingewiesen sei nochnials auf den bereits erwahn- ten Fundort am Ostabhang des Wyville Thomson Riickens, wo die Art Temperaturen ausgesetzt ist, die nicht ini Rahmen ihrer sonstigenThermopathie liegen. Auch dieTiefevon 653 m ist fiir die Art ganz ungewohn- lich. B. schlosscri ist eine gauz ausgesprochene Seichtwasserforni ; nur nocli im Skagerak, n. w. Ilanstliolni wurde sie in etwas grosserer Tiefe gefunden, die hier aber nur 108 ni betrug. Es scheinen daher an der Innid- stelle am Wyville Thomson Riicken ganz besonders giinstige Bedingungen localer Art zu herrschen, worauf audi das \'orkommen des gleidifalls mediterran-borealen B. leachii an derselben Fundstelle unter denselben, audi fiir diese Art ganz ungewohnlichen Tiefen- und Teinperatur\'erhaltnissen hindeutet. Um das Bild von der horizontalen Verbrdtung vollstandig zu machen, muss noch erwahnt werden, dass Michaelsen (1922) die Art auch fiir Neuseeland, Van Name (1921) fiir die Westkiiste von Florida nachgewiesen hat, walircnd sie zwischen New Jersey und dem siidostlichen Florida, sowie bei den Bermuda bisher nicht gefunden wurde. Botryllus schlosseri (Pall.) f. aureus (Sar.s). Textfig. 35. Vollstandige lyiteratur. (non 1822 Botryllus aureus, Chiaje, Mem. Stor. Nat., atl. t. 36 f. 5 — 6). (non 1841 B.a., Chiaje, Descr. An. Sicilia, v. 6 t. 85 f. 5 — 6). (non 1850 B.a., T. Rup. Jones in: R. Todd, Cyclop. Anat. Physiol., v. 4 p. 1225). 1S51 Botrylloides aurea. M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 153. PiSfS B. aureus, H. & A. Adams, Gen. Moll., v.i p. 598. 1859 B. aurea, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. 1872 Botryllus sp., A. E. Verrill in: Whiteaves in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 10 p. 348. 1873 Botryllus sp., Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1873 Botryllus n. sp., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. 6 p. 440. 1874 Botryllus n. sp., A. E. Verrill in: Amer. I. Sd., ser. 3 w. 7 p. 413. 1874 Botryllus sp., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., t;. 22 p. 348, 352. 1879 Botryllus, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1894 Botrylloides rugosum, Gottschaldt in: Jena Z., v. 28 p. 344 t. 24 f. i. 1896 Sarcobotrylloides aureum, Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 I p. 25. 1896 S. a., Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 11. 1897 S.a., Vanhoffen in: Drygalski, Gronl. Exp., v. 2 I p. 184. 1903 S. a., Hartmeyer in: Fauna arctica, i'. 3 p. 263 f. 17 — 21 t. 6 f. 15 — 16, 20 t. 11 f. 13 — 19. 1904 S.a., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. u. 5 p. 90. ASCIDIACEA 355 1904 S. a., Bjerkan in: Breitfuss, Exp. Murman-K., vorl. Ber. I p. 11. 1905 S. a., Bjerkaii in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 13. 1906 S. a., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., i'. 37 p. 155. 1907 S. a., Redikorzew in: Anunaire Mns. St.-Petersb., w. 11 p. 138, 151, 152. 1907 Sarcobothrylloides [sicl] a., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., u. 38 I p. 62. 1908 Sarcobotrylloides a., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 20, 27. 1909 S. a., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1381. 1909 S. a., Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 383, 384. 1910 S.a., Redikorzew in: Dcrjngin in: Adv. Print Congr. int. Zool., i;. 7 P. p. 20. igio S.a.. Redikorzew in: Derjugin in: Trav. vSoc. St.-Petersb., ;■. 41 I p. 112, 113, 114. iiy, 120, 121, 123, 124. 1910 Botrylloides a., Van Name in: P. Boston Soc., v. 34 p. 354 f. 2. 1912 Sarcobotrylloides a., Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 888. 1912 S. a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 440. 1912 Botrylloides a., Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. 113. 1914 Sarcobotrylloides aurea, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1108. 1915 Botryllus aureus (nom. conserv.), Hartmeyer. Michaelsen & Sluiter in: Apstein in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 185. 1915 B.a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 252. 1915 Sarcobothrylloides [sic!] aureum, Breitfuss, Exp. Mourmane, 1906 p. 207. 1915 Sarcobotrylloides aurea, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 570. 1920 Botryllus aureus, Hartmeyer in: Wiss. Meeresimters., Helg. v. 13 p. 130. 1921 B.a., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 67. 1921 B. schlosseri (part.) -\- B. aureus (part.), Michaelsen in: Wiss. Meeresimters., Helg. v. 14 p. loS f. 3 — 4; p. 112 f. 6 a, d. Geschichte der Art. Die Geschichte dieser Art ist mit wenigen Worten gegeben. Zum ersten Male beschrieben wurde sie 1851 durch M. Sars von Westfinmarken (Ox Fjord, Tromso, Hammerfest) als Botryl- loides aurea. Im Jahre 1894 beschrieb Gottschaldt von Ostspitzbergen eine neue Art, Botrylloides rugosum, deren Identitat niit dem inz\vi.schen durch Huitfeldt-Kaas (1896) in die Gattung Sarcobotrylloides gestellten S. aureum durch Hartmeyer 1903 festgestellt wurde. In einer Revision der nordischen B otryllus- Arten beschaftigt Michaelsen 1921 sich auch mit B. aureus, doch vverden die Ergebnisse, zu denen er hinsichtlicli der Artabgrenzung dieser und verwandter Formen kommt, hier nur zum Teil angenommen. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 9. 20. V. 95. 64°i8' N. 27° W. (Danmark.Strasse), 295 Fad., + 5.8° C. i Kolonie. Stat. 29. 5. VII. 95. 65°34' N. 54'3i' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 68 Fad., -|-o.2°C. I Kolonie. Stat. 31. II. VII. 95. 66°35'N. 55°54'W. (Kiistenbank vor Holsteinsborg), 88 Fad., + 1.6° C. I Kolonie. Stat. 32. II. VII. 95. 66°35' N. 56°38' W. (Holsteinsborg- Walsingham Riicken), 318 Fad., + 3.9° C. Einige Kolonieen. Stat. 34. 18. VII. 95. 65°i7' N. 54°!;' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. 3 Kolonieen. Stat. 87. 23. VI. 96. 65°02'N. 23°56' W. (vor dem Brede Fjord, Westisland) , no Fad. Einige Kolonieen. Stat. 127. 2. VIII. 96. 66°33'N. 20°o5' W. (Kii,stenbank vorNordisland), 44Fad., + 5.6°C. 2 Kolonieen. 356 ASCIDIACEA I'ahrten der oFylUm: Ihivis Strassc, i(xi I'ad. Holm lop;, y. \11. [84J. 3 Koloniccn. 5 Moil. 6. Seydis I'jord (Ostisland), 135 Fad. Wandcl leg. [1890]. 1 Kolouie. Kxp. »Dijmphna«: Karisdies Meer. 2 Kolonieeii. Ostgroiiland-Exp. 1898 — 00: Forsblad Fjord. Soren Jensen leg. 30. \'III. 00. 2 Kolonieen. Henry Land. Siiren Jensen leg. 21. VII. 00. i Kolonic. Fahrten der »Diana«: Stat. 28. 1900. Miindung des Bern P'jords (Ostisland), 18 Fad. A. C. Joliansen leg. Einige Kolouieen. Falirten des »Thor«: Stat. 26. 16. V. 03. 64^58' N. I2°40' W. (Kiistcnli ink von Ostisland), 133 ni. i Kolonic. Exp. »Tjalfe«: Stat. 407/408. 2. V'l. 09. 64''i4' N. .SS'^SS' W. (Davis Strassc, vor Godthaah), 83(j ni. 1 Kolonic. Stat. 465. 21. \'I. 09. 62°58' N. 50°52' W. (Kiistenbank \-or I'iskenaesset), 25 Fad. i Kolonie. Groidand (ohne nahere Angabe): M. zoot. hafn. lunige Kolonieen. — PGronland. i Kolonie. — Olrik leg. I Kolonie. Westgronland : Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. i Kolonic. Godhavn. Traustedt leg. 1892. Einige Kolonieen. Jakobshavn. H. Lynge [1900]. 3 Kolonieen. Egedesminde. Traustedt leg. 1892. Zalilreiche Kolonieen. zw. Holsteinsborg u. Egedesminde. Traustedt leg. 1892. i Kolonie. Holsteinsborg. Traustedt leg. 1892. Einige Kolonieen. ■ — H. Lynge [1900]. i Kolonie. Sukkertoppen, 70 Fad. HolboU leg. Mus. zoot. 3 Kolonieen. Ostgronlaud: Angmagsalik. Kruuse leg. [1902]. i Kolonie. Island : 7 — 8 Seeraeil. n. 6. Borgar Fjord, 86 Fad. Hallas leg. i Kolonie. Stj-kkisholm (Brede Fjord), 20 — 30 Fad. H. Jonsson leg. 10. IX. 97. i Kolonie; 23. IX. 97. i Kolonie. 65°i2'N. 23°28'W. (Brede Fjord), 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. i Kolonie. Onundar Fjord, 10 Fad. Lundbeck leg. 24. V. 93. i Kolonie. DjTa Fjord. Moller leg. 22. VII. 08. i Kolonie. 66°8' N. 24°2i' W. (Kiistenbank vor Nordwestisland), 90 m. Moller leg. 2. VII. 08. Mehrere Kolonieen. Skagastrand, 50 — 60 Fad. Steincke leg. 1875. i Kolonie. Aus der Berliner Sammlung stand mir Vergleichsmaterial zur Verfiigung aus dem Karajak Fjord, von West- und Ostspitzbergen (darunter die Tj^jen von Botrylloides rugosum Gottsch.), \-on Konig Karls Land, aus dem arktischen Norwegen und von der Murman Kiiste. Beschreibung. Die Kolonieen bilden entweder diinne, krustenformige, einschichtige Uberziige oder auch dickere Polster und fleischige Scheinmassen, die sich aber niemals zu so grosscn klunipigen Kolo- nieen Oder gar zu einem Polycyclus-Sta.6inm. auswachsen, wie es bei der f. typica der Fall ist. Der Grund mag darin gesehen werden, dass die ganze sc/z/ossm-Gruppe, die sicherlich siidlichen, wahrscheinlich mediterranen Ursprungs ist, in der Arktis nicht die gtinstigen Lebensbedingungen findet, wie in siidlicheren Breiten. So bleiben die Kolonieen in ihrer Grosse im aUgemeinen hinter den Kolonieen der borealen Form zuriick, wenn sie auch gelegentUch ansehnUche Dimensionen erreichen konnen. So liegt mir z. B. ein fiacher Uberzug von Egedesminde vor, der 10.6 : 6.4 cm misst, bei einer Dicke von nur wenigen mm. Das sind aber Ausnahmen. ASCIDIACEA 357 Polsterformige und fleischige Kolonieen erreichen eine Lange bis zu 4 cm, oder etwas dariiber, eine Breite bis zu 3 cm, wahrend die Dicke nacli meinen Feststellungen niclit mehr als 1.6 cm, nach Huitfeldt-Kaas jedoch bis 2 cm betragt. Die Systeme zeigen niemals die ausgesprochen kreisformige oder kurz-ovale Gestalt, wie sie fiir die f. typica characteristisch ist. In vielen Fallen sind sie undeutlich. Wo sie erkennbar, sind sie von lang-ovaler Form oder die Personen bilden bandformige Reilien, deren Grenzen gegen die Nachbarsysteme mir schwer sicher festzustellen sind. Die personenlose Zwischensubstanz ist meist fast vollig reduciert. Die Far be ist sehr characteristisch. Sie ist (an conserviertem Material) bald rotviolett bis dunkel- purpurfarben, bald schwarzviolett bis tief schwarzblau. Solche intensiven, tief dunkelroten bis dunkelblauen Farbentone kommen bei der f. typica niemals vor. Die Grosse der Personen liegt innerhalb derselben Grenzen, wie bei der i. typica; sie schwankt zwischen 2 und 3 mm. Yon der Organisation der Personen interessieren in erster Linie die Verhaltnisse des Kiemensackes. Ich stelle die Ergebnisse meiner Untersuchungen iiber die Zalil der Spaltenzonen zunachst wieder tabellarisch zusammen. Fimdort Character der Kolouie Davis Strasse Karajak Fjord Ostkiiste von Nordainerika (nach Van Name 1910) Ostspitzbergen (Type von B. rugosum) Konig Karls Land Halbmond Insel Stor Fjord Tromso Lyngen Fjord Murman Kiiste Murman Kiiste (B. schlosieri nach Michaelsen 1921) Karisches Meer Dyra Fjord Beru Fjord diinne Polster u. Krusten diinne Krusten Krusten u. flache Polster dgl. dgl. fleischige Scheinmasse ganz diinne Krusten Scheinniassen fleischige Scheinmasse sehr diinne Kruste Grosse der Personen in mm fast 3 2.5 2-5—3 2.8 fast 2 2 kaum I iiber 2 3 Zahl der Kiemenspaltcn-Zoneu 14; 13 u. 14 (bei cincr Person) 12 oder 13 12 12; vielleicht auch 13 12 oder 13 14; Knospen 12 oder 13 12 12 (mehrfach festgestcllt) 12 12; altere Knospe 11 II Bin Blick auf diese Tabelle lehrt, dass die Zahl der Kiemenspaltenzoncn viel constanter ist, als bei der f. typica. Sie sinkt niemals unter 11 und steigt in keinem Falle iiber 14. Tatsaclilich ist sie noch constanter, indem die Grenzwerte von 11 unci 14 Zonen nur sehr selteii bc()l:)achtet wurden, ganz allgemein vielmehr nur 12 oder 13 Zonen, erstere Zahl liaufiger als letztere, festgestcllt wurden. In dieser geringen Schwankungs- amphtude von 12 — 13 (11 — 14) Spaltenzonen kann meines Erachtens unbedenklich ein Merkmal der f. aureus erblickt werden, trotzdem die Zahlenwerte innerhalb der Grenzwerte der f. typica liegen, deren Schwankungs- ampUtude viel grosser ist und sich zwischen 7 und 15 Spaltenzonen bewegt. Es ist die bemerkenswerte Con- stanz der Zahlen, die bei der systematischen Wertung dieses Merkmals der f. aureus den Ausschlag giebt. 358 AsciniACF.A Iw mag noch ilarauf hin);».'\vi<.-S(.'ii wiTilcn. ilass die Zaiil \'on ii Zoiioii luii l)i'i islandistlkii Koldiiiiiii l)ci)b- achtct wurdo, also im drenzgcbict >;oj;cii die f. tyf>iai, was kauiii als ziifallig Kftlcutel wirckii kaiin. Zusaniiuciifasscud crKebcn sicli folgoiKk-, alloiu Ansdiein iiacli constante Merkiiiak', ilii- liir dii' Ah- sondoruiii; der f. aurtus voii dor f. typica in Bctraclit koiiiiin.ii: ilii' Waclistuinsart der Koloniccii, die nicnials zur typisclicn Polycyclus-l'oriw fiilirt. sondeni \()iiK'liiiili<.l: Kriisteii iiiul diiinu' I'olsUr, srltcin'i dirkni' Sclieininasscii darstcUt, diegerinj;ere Maxiiiialgrosse, die nioinals t\'])isi-li sti^TnlDrmii^cn, xidlacli uiukiilliolK'n, laiiv; ovaleii odcr baiidfoniiigen Systciiic mid die fast vollii; ixduciLrtc pcrsonenloso Zwiscliensubslaiiz, die sehr cliaracteristischc, puqninif liis sdiwarzlilaiio l''arl)o, die in j^leiolicr Iiitensitat bii del f. lypica leldl und hier diiuli ciiic \iel luaiinigfachere Farbenskala durchweg hellerer Karbentone ersetzt wird mid eiidlieii die gcringe Schwankungsainplitude der Spaltenzonen. Dazu koiiimt iiocli ein iiiclit zii uiiterschatzendes tiergeo- graphisches Moment, das in einer sdiarfen Grenzliiiie der V'erbreitungsgebiete der beiden T'ormeii zuiii Aus- dnick koinmt. Systematische Bemerkungen. Bereits hei Cliiajc (i(S22, 1841) findet sicli cine als Botrylliis aureus bezeidinete Art abgebildet. Der gleidie Arliiame kelirt audi bei Todd (1850) wieder, ohne dass ein nadnveisbarer Zusamnienliang zvvisdien beiden Arteii bcstelit. So ware der Name aureus innerliall) der Gat- tung BotryUus zweimal vergeben gewesen, ehe Sars seinen Botrylloides aurea beschrieb. Uin letztereni Art- namen die Prioritat vor den ganz unsicheren Arteu von Chiaje mid Todd zu sichern, ist BotryUus aureus (Sars) 1915 in Apstein's Liste der nomina conser\'anda aufgeiiommen worden. Per Scliutz des Namens iibertragt sidi natiirlich audi auf die liier nur noch als forma auerkannte Art. Adams & Adams fiihren 1858 eineu BotryUus aureus mit dem Autoniamen Saviguy auf, der niclit zu deuten ist. Whiteaves erwahnt 1872 einen BotryUus sp. aus dem St. Lorenz Golf. Nach der kurzeu Kenn- zddmung durdi Verrill kann es sidi nur um die f. aureus handeln, worauf Van Name (1910) bereits liin- gewiesen hat. Einige der von Michaelsen 1921 als B. aureus bestimmten Kolonieen rechne ich der f. typica zu. Sie sind bei letzterer bereits namhaft gemacht worden. Anderseits wird sein B. schlosseri von der Murman Kiiste von mir der f . aureus zugeordnet. Alle Kolonieen von der Murman Kiiste, die mir vorgelegen, danmter audi diejenigen, denen Michaelsen 's Bestimmung gilt, weichen in keiner Weise von der f. aureus ab; ieli zahlte ausnahmslos 12 Reihen Kiemenspalten. Horizontale Verbreituug. Arktische und boreoarktischc Region. Ostkiiste von Xordamerika: St. Lorenz Golf: zw. Pointe des Monts u. Trinity Bay, 173 m; 15 Meil. s. s. 6. Bonaventure Island (Whiteaves 1872, 1901). — Neu Fundland: Siidabfall der Banke, 45°04' N. 55°23' \V., 129 m (Van Name 1910). — Casco Bay, 90m (Van Name 1910); vor der Casco Bay: Cashe's Ledge, 42°53'3o" N. 68°53'3o" W,, 72 m (+6.ii°C.) u. 42°52'3o"N. 68°54'W., 54 m (+ 7.78° C.) (Van Name 1910). Gronland: Siidwestgronland : Karajak Fjord (Vanhoffen 1897); Disko Fjord; Godliavn; Jakobshavu; Egedesminde; zw. Holsteins- borg u. Egedesminde; Holsteinsborg ; Sukkertoppen, 126 m (neue Angaben) ; Brede Fjord, 20 — 30 m (+ 1° bis + 0,5° C), 85— 140 m (+0.1° bis +o.8°C.), 3x0— 330 m (+3.5° bis +2°C.); Skov Fjord, 10— 35 m (+ 2.1° C), 80— 120 m (+ 1.8° bis + 1.9° C). 70 — i4om(?) (+ 2.3° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: 180 m (»Fylla«) ; Kustenbank vor ASCIDIACEA 359 Holsteinsborg, 66°35' N. 55°54' W., 158 m (+ 1.6° C); Holsteinsborg-Walsingham Riicken, 66°35' N. 56°38' W., 572 m (+3-9°C.); Kiistenbank vor Sukkertoppen, 65°34' N. 54''3i' W., 122 m {+ 0.2° C.) u. 65°: 7' N. 54°i7'W., 158111 (+ 1.6° C.) (»IngolfDijmphna«). Boreale Region. Island: Kiistenbiinke vor Nordwest- uiid Westisland: 66°8' N. 24°2i' W., go 111 (neue Angabe) ; vor dem Brede Fjord, 198 ra (»IngoIf«); Nordwest- und Westkiiste: Onundar Fjord, 18 in; Dyra Fjord; Brede Fjord, 65 in; Stykki.sholm, Brede Fjord, 36 — 54 m (neue Angaben). B.^schlosseri f. aureus bleibt in seiner Verbreitung fast ganz auf die Arktis und die boreoarktischen Mischungsgebiete beschrankt; nur an der Westkiiste Islands iiberschreitet er die Nordgrenze der borealen Region. Circumpolar verbreitet ist or inncrliall) eines Gebietes, welches im Westen durch die Westkiiste Gronlands bzw. die Davis Strasse begrenzt ist, ostlich bis in das Karisclie Meer sich erstreckt. Im Sibirischen Eismeer, im Bering Meer und im arktisch-amerikanischen Arcliipel ist die Art bislier nicht nachgewieseu t worden. Stellenvveise, so z. B. an der Westkiiste von Gronland, auch im Spitzbergengebiet, vor allem aber 360 ASCIDIACEA an dcr Murinan Kiistc ist die Art aiissoroideiitlicli liiiuliv;. Iiii Kola l-'jord isl sic nacli Dcijugiii die ^cincinste Ascidie; inhorizontaloruiid vi-rtikalcr Riditunj; hostolicii kciui.' (miuzoii fiir sic, slrlKiiwrisc-lritt sio masscnhaft auf. An der Murniaii KiisU- wuriU' sic durch die RussiscJic Miiiinaii ICxjicditioii in ciiuiu C.i'hii't zvvisclicn 68''42' N. — 70°45' N. und 32'^3o' O. bis 39°30' O. an luclu als 20 Statioiun cihcuUt. Wii kciiiRii die Art \i)ii Westgn'Vidand, nordlich his zinii Karajak Fjord, \'on Ostijninland, iu)r(lliili his zuiii iMnshlad r'jord (aul' 72°3o' N.), aiis tier Davis und l>aiiiiiark Strasse, von dcr Nord- und Ostkiiste Islands, xon West- und Ost- spitzbergen. von Konig Karls Land und weiter ostlich aus dcni Mcer zwischen Konig Karls Ivund und P'ranz Josefs Land, von der Baren Insel, von Finniarkcn, \-()n der Murnian Kiislc, aus dcni siidiistlichen Teil dcs Barents Meeres und aus deni Karischen Meer. Nidit bekannt ist sie aus dem Weissen Meer. An dcr Ijorcalcn Westkiiste Islands scheint sie nicht selten zu scin und gclit siidlicli bis in den Brede Fjord. An dcr norwegisclien Kiiste liegt ilire siidlichste Fundstelle nahe Bodo, am Eingang zum West Fjord, also an der Grenze des borealen Gebietes. An der Ostkiiste Nordamerikas scheint sie nicht hiiulig zu scin und hlciht an! den nordlichen Teil des boreoarktischen Mischungsgebietes beschriinkt. Ihr W'rbreitungsgebiet reicht hiir xoni St. Lorenz Golf iiber die Neu Fundland Banke bis in die Casco Bay; die sudUchste Fundstelle liegt auf 42°52'3o" N. \'crtikalc \'crbreitung, Therinoi)at hie und Okologie. Die vertikale Verbreitung der f. aureus reicht von 5.5 m bis herah zu S 59 ni, doch ist die Art in Tiefen ohcrhall) 50 ni ini allgemeinen selten. Ini Spitzbergengebiet wurde sie bereits in 9 ni Tiefe, ini Kola Fjord sogar schon in 5.5 ni gefunden, doch beginnt ihr eigentlidies \'erbreitungsgebiet hier erst in 45 m. Auch an der Westkiiste Lslands kommt sie in geringcn Tiefen vor. In der Regel tritt sie aber erst unterhalb 50 ni auf und scheint Tiefen von 100 bis 300 m Tiefe besonders zu bevorzugen. So lebt sie hings der Murman Kiiste in Tiefen zwischen 90 und 290 m, in den Fjorden Finmarkens ist sie bis zu einer Tiefe von 265 m, auf den Kiistenbanken Islands zwischen 79 und 243 ni, bei Nowaja Semlja in 280 m, im Brede Fjord (Westgronland) bis 330 m und im Spitzbergengebiet bis 349 ni Tiefe gefunden worden. Unterhalb 300 m werden die Funde sparhcher. An einer Fundstelle in der Danmark Strasse betragt die Tiefe 531 m ; die tiefste Fundstelle mit 839 m liegt in der Davis Strasse, vor Godthaab. Die rein hodiarktischen Gebiete niit constant negativen Temperaturen treten ira Verbreitungsgebiet der Art hinter den Gegenden mit niederarktisch-boreoarktischen Temperaturverhaltnissen zuriick. Die giinstigsten Bedingungen scheint die Art unter constant niedrig positiven Temperaturen zu finden, wie die starke Verbrei- tung an der Murman Kiiste zeigt. Auch ini tieferen Wasser der Davis Strasse herrschen gleichmassig niedrig positive Temperaturen; an der Fundstelle in der Tiefe der Danmark Strasse wurde eine Temperatur von + 5.8° C. festgestellt. Dass die Art auch eine betrachthche sommerUche Erwarmung ertragt, beweist ihr massenhaftes Vorkommen im Kola Fjord in alien Tiefen; hier erwarmt sich die Temperatur in den ganz flachen Partieen bis auf + 10° C, in Tiefen von 50 — 100 m noch auf fast + 7° C. Auch an der Westkiiste Islands ist die Art hohen Sommertemperaturen ausgesetzt. Im West Fjord (nahe Bodo), dem siidhchsten Fundort, ist die Art nur bis zu einer Tiefe von 160 m nachgewiesen. In den tieferen Wasserlagen von 200 m an bis zum Boden herrschen constante Temperaturen von etwa + 6° bis + 7° C, die die Art offenbar nicht mehr ertragen kaim, wahrend in geringeren Tiefen die Temperaturen niedriger sind als im siidlidiem Norwegen, sodass hier in der Utoralen Zone viele arktische Arten auftreten. Auch bei den Lofoten, wo die Art im flachen Wasser vorkommt, sind die Temperaturverhaltnisse in geringeren Tiefen ahnlich ; Sommertemperaturen his zu etwa ASCIDIACEA 361 + 10° C. stehen Wintertemperaturen von + 2° bis etwa + 4° C. gegeniiber, erst in grosseren Tiefen setzen constante Temperaturen von + 6° bis + 7° C. ein. Die Art lebt vorwiegend auf reinem Schlick- oder Sand- boden, oder sandigem Schlick, der bisweilen mit Steinen oder Sclialen bedeckt ist, nur selten auf reinem Steingrund oder Felsboden. Die Kolonieen siedeln sich auf Muscheln verschiedener Art (besonders Pecten), Balaniden, Bryozoen und Wurmrohren, seltener auf Spongien an. Von Ascidien scheint als Substrat Ascidia obliqua besonders bevorzugt zu werden, auf der man die Art sehr haufig findet ; audi auf Dendrodoa aggregata kommt sie vor. Tiergeographische Stellung. B. scblossci'i f. aureus ist eine panarktisch-nordlich-boreale, vor- wiegend im niederarktiscli-ljoreoarktischen Gebiet v-erbreitete Art, die das boreale Gebiet nur bei West Island erreicht. An der Ostkiiste von Nordamerika und ini nordlichen Atlantic (Gebiet von Island imd den Far Oer) ist das Verbreitungsgebiet der borealen f. typica und der arktischen f. aiifeus streng geschieden, an der norwegischen Kiiste dagegen greifen die Verbreitungsgebiete im Grenzgebiet der borealen Region und des Mischungsgebietes (Lofoten und Eingang zum West Fjord) in einer schmalen Zone ineinander iiber. Da ich die f. aureus als eine von der f. typica abzuleitende, an arktische Verhaltnisse angepasste Form ansehe, ist sie als ein siidlicher Einwanderer in arktisches Gebiet zu betrachten ; der Ursprung der ganzeii nordischen sclilos- seri-Grappe ist aller Wahrsclieinlichkeit nach im Mittelmeer zu suchen. Ihrer vertikalen Verbreitung nach ist die f. aureus im Gegensatz zur f. typica eine Form des tieferen Wassers, die vornelimlich Tiefen von 100 bis 300 m aufsucht, oberhalb und unterhalb dieser Grenzen aber seltener auftritt. Sie ist als eurybath zu bezeich- nen, da sie von ganz geringer Tiefe bis gegen die 1000 m Linie heran sich verbreitet. Sie gehort zu den ark- tisch-eurythermen Arten; die giinstigsten Bedingungen scheint sie unter niedrig positiven Temperaturen zu finden, doch vermag sie audi eine sommerliche Erwiirmung bis zu + 10° C. zu ertragen. Sie findet sich vorwie- gend auf Schlick- und Sandboden. Botryllus magnus W. E. Ritt. lyiteratur. 1901 Botryllus magnus, \\". E. Ritter in: P. Washington Ac, v. 3 p. 255 t. 30 f. 3^ — 37. B. magnus ist die einzige, aus deni nordlichen Paciiic bekannte Boiryllus-Ait. Ich kenue die Art nicht aus eigener Anschauuug, doch glaube ich aus der Beschreibung schliessen zu diirfen, dass sie zur schlosseri-Gruppe gehort, und zwar scheint sie der f. aureus naher zu stehen, als der f. typica. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Halbinsel Alaska (Siidkiiste) : Popof Island, Shumagin Islands, Ebbestrand; Kadiak Island, ca. 36 in (Ritter 1901). Der Kiistenstrich langs der Siidkiiste der Halbin.sel Alaska, in dessen Bereich die Art bislier allein nachgewiesen ist, ist dera boreoarktischen Mischungsgebiet zuzureclmen. Ihrer vertikalen Verbreitung nach scheint B. magnus eine ausgesprochene Seichtwasser- art zu sein. • Botryllus leachii Sav. Wichtigste Literatur. i8i6 Botryllus Leachii, Savigny, Mem. An.s Vert., v. 2 p. 199 t. 4 f. 6 t. 20 f. 4. 1841 Botrylloides rotifera -f B. rubntm + B. albicans -f- B. Leachii, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 301 t. 6 f. I, I a t. 7 f. I — I c; p. 303 t. 6 f. 3, 3 a t. 7 f. 2; p. 30^ t. 6 f. 2; p. 304. 1848 Botrylloides radiata -\- B. ramulosa. Alder & Hancock MS. in: Alder in: Tr. Tyneside Club, v. i p. 206; 207. The Ingolf-ExpeditioD. 11. 6. 46 362 ASCIDIACEA 1863 BolrvUoiJfS sfxirsa -I- H.f>usilla. Alder iu: Ann. nat. Hist., scr. \ v. 11 p. 17J; 173. 1872 BolryllouifS f'roslriilum -f- W. cl. iiij t. iy i. j; |i. (iji; p. G.jj t. .27 f.5. 1875 liotryUoides MoHUHse, CiiBnl in: OR. Ass. l-"ran¥., v. i p. 77. 1886 BolryUoidrs futguraU -|- Sarcobolrylloiiles wvrillii. IIi-r>linaii in: Rrp \'i>v Clialli-M>;ir, r 1 1 part ,i8 ]). 52 t, j f. 1—8; p. 57 t. ^ f. ij i8. 1888 liotrylloidts cyatwicens. ("linni in: Hull. sci. I'ruuco Bclgiquc. Sfr. _\ v. i (m) I>. S'J- iS<)o Holryllus aiirantiiiius. I.aliillc. Recli. Tnuicior.s, p. J2 v l8g6 BolryUoides parnilum ■]- Sarcobotrylloidcs esptvatrense, llui tfcldt-Kaa.s in: Norske Nordliavs-Kxp., y. 7 nr. 23 I p. 24 t. 2 f. 29—31; P- 25 t 2 f- 3^- I912 BolryUoides vinosa. Alder & Hancook, Brit. Tun., 1;. 3 p. 81. 1921 Bolryllus Itack). Michaelscn in: Wi.'vs. Mcorcsuntcrs., Hclg. v. i\ p kh f. i a, b. liolryllus Icachii, ciiR' niediterraii-ostatlantiscli-boreale Art, wird liitr nui \nii ticrgeographischen Gesiditspunkteii aus IiclKinclclt. Iiii ill)rii;cn k:nm wcgeu systematischcr uiid inorphologischer Einzelheiten gaiiz auf Michaelsen (1921) vcnvieseu werdcii, der die Art zuiii Gegenstand eines eingchenden Studiunis gemacht hat. In der Literaturliste sind lediglich die .s3-non\inen Arten zusanimengestellt. Die Identitat von B. roiijcra M.-E. 1841, B. rubrum M.-E. 1841, BolryUoides fulgurale Hcrdni. 1886, BolryUoides parvulum H.-Kaas 1896 and Sarcobolrylloidcs espevacrensc H.-Kaas 1896 niit B. Icachii ist l)crcits von Michaelsen festgelegt worden. VonB. /M/g«ra/c Herdm. konnte idi das Original nachuntersuclien unci bin in der Lage, Mi- chaelsen's Annalime, dass diese Art nichts anderes als B. leachii ist, ausdriicklich zu bestatigen. Mit grosster W'alirscheinlichkeit glaube ich audi BolryUoides albicans M.-E. 1841, BolryUoides radiala Aid. Hanc. 1848, BolryUoides ramulosa Aid. Hanc. 1848, BolryUoides pusilla Aid. 1863 und BolryUoides vinosa Aid. Hanc. 1912 dein B. leachii zuordnen zu konnen. Von BolryUoides sparsa Aid. 1863 konnte ich die Type von Guernsey nach- untersuchen; die Art ist identisch niit B. leachii. Das gleiche gilt fiir Sacobolrylloides wyvillii Herdni. 1886, von dem ich ebenfalls das Original nachuntersucht habe. Giard hat 5 Arten beschrieben, die wohl alle zu B. leachii gehoren, BolryUoides proslratum Giard 1872, B. clavelina Giard 1872, B. insigne Giard 1872, B. bolo- niense Giard 1875 und B. cyanescens Giard 1888; B. clavelina bezeichnet er selbst nur als eine Varietat von B. leachii. BotryUus auranliacus Lah. 1890 ist nur eine Farbenvarietat von B. leachii. Horizontale Verbreitung. Boreale und lusitanische Region. Wyville Thomson Rucken: Ostabhang (kalter Bezirk), 59°56' N. 6°2y'\V., 653 m ( — 0.3° C.) (Herdman 1886 a); Westabhang (wanner Bezirk), 59°36' N. 7°2o' W., 954 m (+ 6.4° C.) (Herdman 1886 a). Orkney: (Alder & Hancock 1912). Irland: Westkiistc: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d); Westport Bay (Hartmeyer 1915 a). — Ostkiiste: (Thompson 1840); Cultra, Belfast Bay (Thompson 1849, 1856); Springvale (Thompson 1846, 1856); Lambay (Buchanan-Wollaston 1907 a). Westkiiste von Schottland: Island of Islay (Thompson 1849); Firth of Clyde: (Norman 1857); Castle Bay, Lesser Cumbrae, Ebbegrenze; Lamlash Bay; Tarbert (Rankin 1900, 1901). Irische See: Isle of Man: (E\-ton 1852); Port Erin; Bay-ny-Carrickey; vor Spanish Head, 18 — 36 m (Herdman 1886); Calf Island (Herdman 1894); nahe Port St. Mary (Herdman 1894 a); Douglas Bay (Alder & Hancock 1912). Westkiiste von England: Penmaenmawr; ca. 6. Meil. n. Great Ormes Head, 25 m (Herdman 1886); Puffin Island; Anglesey; Llandudno (Herdman 1889 a). Englischer Kanal: Scilly Inseln: St. Mary's Island (Alder & Hancock 1848). — Westlicher Teil, 72 — 77 m (Hartmeyer I9i2d); Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1850); Plymouth: (Heape 1888, Allen 1904); n. New Grounds Buoy (Hart- meyer 1915); St. Helens, Isle of Wight (Garstang 1900). — Kanal Inseln: St. Peter's Port, Guernsey; Grand Havre, ASCIDIACEA 363 Guernsey (Alder 1863); Jersey (Koehler 1885); Lihou; I'Islet; Havelet Bay; Alderney (Sharp 1911). — Nordkiiste von Krankreich: Roscoff (Giard 1872, Grube 1872); Guerheon bei Roscoff (Lahille i8go); Saint-Malo (Grube 1872); Saint-Vaast-la-Hougue ; I/angrune (Milne-Edwards 1841); Somnie (Bizet 1892); Wimcreux (Giard 1875, 1888). Westkiiste von Frankreich: Arcachon (Fischer 1876); Saint-Jean-de-Luz (Beauchamp 1907). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: Moray Firth (Maitland 1898); St. Andrews (Mac Intosh 1874); Firth of Forth: North Bay of West Wemyss, 18 — 28 m (Pearcey 1902) ; Elie; Newhaven (Leslie & Herdman 1881); Bamborough (Alder & Hancock 1912); Cullercoats; Whitly (Alder & Hancock 1848); Orwell; Stour; BrightUngsea (Garstang & Sorby 1903); Ramsgate (Sorby 1908). — Helgoland, Nordhafen u. Siidhafen (Hartmeyer 1906, Michaelscn 1921). Skagerak: n. w. Haustholm, 57° 24' N. 7° 23' O., 108 m (»Thor(i) ; Kristineberg, GuUmar Fjord (Michaelsen 1921). Kattegat: Aalbsek; Frederikshavn ; Sa;by, 5 m; Fladen, s 6. Lseso, 14 — 21m; vor I. Nidingen, 32 m (Michaelsen 1921). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Christiansand (Diiben 1845); Bonimelo, 5 — 9 m; Espevacr, 7 lu (Huitfeldt-Kaas 1896); Bergen (neue Angabe) ; Bognostrommen (Kiikenthal & Weisseuborn 1886); Beian, Trondhjem Fjord (Huitfeldt-Kaas 1896). Mediterrane Region. Westliches Mittelmeer: Etaug de Thau (Gourret 1896); Etang des eaux blanches, Cette (Gourret 1892); Cette (Calvet 1905); Golf von Marseille (Daumezon 1907, igo8); Neapel (Chiaje 1828, Delia Valle 1877, Lo Bianco 1899). Adria; Triest (Grube 1861); Rovigno (Drasche 1884); Crivizza, 48 m (Grube 1864). Schwarzes Meer: Sebastopol; Kertsch (Ussow 1878). B. Icachii ist eine mediterran-ostatlantisch-panboreale Art, deren eigentliches Verbreitungscentrum innerhalb der borealen Region das boreolusitanische Mischungsgebiet bilden diirfte, die sich aber ostlich bis in das nordliche Kattegat verbreitet, wahrend an der norwegischen Kiiste der Trondhjem Fjord ihre nordliche Verbreitungsgrenze bildet. Im westlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes geht sie uordlich iiber die Orkney bis zum Wyville Thomson Riicken. Hier ist sie sowohl auf dem Westabhang wie anf dem Ostabhang nach- gewiesen, auf jenem in 954 m bei -f 6.4° C, auf diesem in 653 m bei — 0.3° C. B. leachii ist eine ausgesprochene Seichtwasserform, deren obere Grenze die Ebbegrenze bildet ; doch beweist das Vorkommen am WyvUle Thomson Riicken, dass die Art auch in erhebUchen Tiefen nahe der 1000 m I,inie auftreten kann. Fiir die Beurteilung ihrer Thermopathie ist der Fund auf dem Ostabhang des W5^ille Thomson Rixckens, wo die Art bei einer Minustemperatur erbeutet wurde, von besonderer Bedeutung. Die Tiefe von 653 m gehort bereits dem Grenzgebiet eiskalten Wassers an, wo die Temperaturen negativ bis niedrig positiv sind. Unter den mediterran-borealen Arten zeigt B. leachii somit einen besonderen Grad von Eurythermie, der die Art be- fahigt, sowohl in Wasser von voriibergehend negativer Temperatur zu leben, wie in Wasser, dessen Tempera- tur nicht unter etwa -f 13° C. sinkt. B. leachii ist wahrscheinlich aus dem Mittelmeer in die boreale Region eingewandert. Michaelsen (1922) weist die Art auch fiir Neu Seeland nach. Nachtrag. Unsicliere Arten. Cynthia lurida Tlior. i860 Cynthia lurida, Thorell in: Ofv. Ak. Forh., v. i6 p. 341. Kristineberg. GuUmar Fjord. Cynthia cinerea Sars. 1869 Cynthia cinerea {nom. mid.), M. Sars in: Forh. Selsk. Christian,, 1868 p. 255. Norwegen. 46* 364 ASCIDIACBA Cynthia polycarpoides liened. lul. 1,>,-V I 11 1 i 11 111 Hull. Ai-. l!clgiMichael Sars<( Stat. 35. Type von Stycla dolioliiiii Bjcrk. (R.xemplar niit abnornier Gonade). Flimmerorgan. — 10. — — Dasselbe Exemplar. Abnorme Gonade, von innen. ca. 3 X. — II. Ascidia prunum Miill. Exemplar aus dem Skagerak. Weichkorper mit Darm. Nat. Gr. — 12. — — Exemplar aus dem Barents Meer. Weichkorper mit Darm. Nat. Gr. — 13. — — Exemplar aus dem Barents Meer. Weichkorper mit Darm. ca. iV^ x. — 14. — — Exemplar von Island. Weichkorper mit Darm. 2^/2 X. — 15. Ascidia callosa Stps. Exemplar von Ostgronland. Weichkorper mit Darm. Nat. Gr. — 16. • — — Exemplar von Westgronland. Weichkorper mit Darm. Nat. Gr. — 17. Ascidia dijtnplntiana Traust. Type. Karisches Meer. Weichkorper mit Darm. ca. 2V4 X. — 18. Ascidia tritonis Herdm. »Thor« Stat. 93. Weichkorper mit Darm. Nat. Gr. — 19. Trididemnum fenerum (Verrill). Kolonie \'on Roscoff. Kalkkorper. — 20. — — Kolonie von Plymouth. Umkristalhsationsproducte von Kalk- korpern. — 21. Didcmmim albidum (Verrill). Kolonie von Konig Karls Land, 85 m. Kalkkorper. — 22. — — Kolonie aus dem Trondhjem Fjord, ca. 200 m. Kalkkorper. — 23. — — Kolonie voni Wyville Thomson Riicken, 954 m. Type von Lepto- clinum ienue Herdm. Kalkkorper. — 24. Leptocl ill ides jaeroensis Bjerk. »Ingolf« Stat. 28. Kolonie aus der Davis Strasse. Kalkkorper. — 25. Lissoclinum aureiim Verrill. Kolonie \-on Eastport. Kalkkorper. — 26. Lissoclinum wandeli sp. nov. Kalkkorper. Inifolf'-E.VfieditioTK'n . If. 6. Jtai'ljiwyer: Asddiacew, Tab. J- \. 'J A Hi|i?ij T^\ \ 2 ^ -^ i/.3 ^^1 ./^ :*-.«ai->' V 5 , .^Oj '0\ 10 '%^^^. ■ . •; j il xx,„ /£•/ 1 /<* f / f !% /5 A 16 // />^, i IH I <.^7 > ^iS^ ^.3 :■:*? ^ ^ •^^> / i/)/-9 '^ e t'^ 2W ^ -i^ "4> \ M r\ cr^ " ^'^v a> RBarimeyer del XidLMnAtrClJUI^: JiTim S. ASCIDIACEA 365 Druckfehler-Berichtigungen. Seite 3 Zeile 10 von uuten lies: ))zahlreichen« statt i>zahlreiche«. — 4 — 8 von oben lies: »LissocHnutmi statt nDidemnumn. — 4 — 20 von oben lies: »Lissoclinum wandelit statt nDidemnum w.o. — :o — ig u. 20 von oben sind die Fundorte sOstre Hom« bzw. i)L,oonsvigForb. iS48« statt »Forb. 1914(1. — 47 — 14 von unten lies: »Bowerbank« statt »BoroerbankBabij Luda«. — 185 — 2 von oben lies: »nahe« statt Dgerade and. — 218 — II von oben Ues : »wenigervorRathbone I.* statt »Rathbom I.«. — 339 — I von oben lies: »Rathbone I.« statt oRathbom I.«. — 343 — lo von oben lies: »i92i« statt oigao*. — 347 — 8 von oben lies: oteniusd statt »tenius(i. THE INGOLF-EXPEDITION 1895 - I 896. THE LOCALITIES, DEPTHS, AND BOTTOMTEMPERATURES OF THE STATIONS Depth Depth Depth Station Nr. tat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. Station Nr. Lat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. Station Nr. Lat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. I 62° 30' 8° 21' 132 7°2 24 63° 06' 56° 00' 1 199 2°4 45 61° 32' 9° 43' 643 4°i7 2 63° 04' 9° 22' 262 5°3 25 63° 30' 54° 25' 582 3°3 46 61° 32' 11° 36' 720 2°40 3 63° 35' 10° 24' 272 o°5 63° 51' 53° 03' 136 47 61° 32' 13° 40' 950 3°23 4 64° 07' 11° 12' 237 2°5 26 63° 57' 52° 41' 34 o°6 48 61° 32' 15° 11' 1 150 3°i7 5 64° 40' 12° 09' 155 64° 37' 54° 24' 109 49 62° 07' 15° 07' 1120 2°9I 6 63° 43' 14° 34' 90 7°o 27 64° 54' 55° 10' 393 3°8 50 62° 43' 15° 07' 1020 3°i3 7 63° 13' 15° 41' 600 4°5 28 65° 14' 55° 42' 420 3°5 51 64° 15' 14° 22' 68 7°32 8 63° 36' 24° 40' 136 6°o 29 65° 34' 54° 31' 68 0°2 52 63° 57' 13° 32' 420 7°87 9 64° 18' 27° 00' 295 5°8 30 66° 50' 54° 28' 22 i°05 53 63° 15' 15° 07' 795 3°o8 10 64° 24' 28° 50' 788 3°5 31 66° 35' 55° 54' 88 i°6 54 63° 08' 15° 40' 691 3°9 II 64° 34' 31° 12' 1300 i°6 32 66° 35' 56° 38' 318 3°o 55 63° 33' 15° 02' 316 5°9 12 64° 38' 32° 37' 1040 o°3 33 67° 57' 55° 30' 35 0 s 56 64° 00' 15° 09' 68 7°57 13 64° 47' 34° 33' 622 3°o 34 65° 17' 54° 17' 55 57 63° 37' 13° 02' 350 3-, 14 64° 45' 35° 05' 176 4°4 35 65° 16' 55° 05' 362 3°6 58 64° 25' 12° 09' 211 o°8 15 66° 18' 25° 59' 330 -o°75 36 61° 50' 56° 21' 1435 i°5 59 65° 00' 11° 16' 310 — o°i 16 65° 43' 26° 58' 250 6° I 37 60° 17' 54° 05' 1715 l°4 60 65° 09' 12° 27' 124 o°9 17 62° 49' 26° 55' 745 3°4 38 59° 12' 51° 05' 1870 i°3 61 65° 03' 13° 06' 55 o°4 18 61° 44' 30° 29' 1135 3°o 39 62° 00' 22° 38' 865 2°9 62 63° 18' 19° 12' 72 7°92 19 60° 29' 34° 14' 1566 2°4 40 62° 00' 21° 36' 845 3°3 63 62° 40' 19° 05' Soo 4°o 20 58= 20' 40° 48' 1695 i°5 41 61° 39' 17° 10' 1245 2°0 64 62° 06' 19° 00' 1041 3°i 21 58° 01' 44° 45' 1330 2°4 42 61° 41' 10° 17' 625 o°4 1 65 61° 33' 19° 00' 1089 3°o 22 58° 10' 48° 25' 1845 i°4 43 61° 42' 10° 11' 645 o°o5 66 61° 33' 20° 43' 1128 3°3 23 600 43' 56° 00' Only Itie Plunkion-Xel Ufd 44 61° 42' 9° 36' 545 4°8 67 61° 30' 22° 30' 975 1 3°o Uipth Depth l)i-ptli Station Nr I^t. N. Long. W i "> Danish fathoms itottoin- tfHll> Station Nr I.nt, N. lA>ng W. in Danish fathoms Bottom- temp. station Nr. Lat. N. Long. W. in Danish fathoms Holtoin- teinp. i^ 0:" 00' 22^ 30' 1 ■"* i SI- t-M 44' sy 52' .);o l°4 118 68° 27' 8»20' 1 000 - l"o f"i ...» 40' a2*i7' 589 3-9 9.1 64» 24' 35" 14' 767 l°46 119 67° 53' 10° 19' lOIO — i°o s 09 22° 05' «34 J'o "1 64° 56' 36° 19' 204 4"' 120 67° 29' 11° 32' 885 — l°o 7« 63° 46' 22° 03' 46 05" 31' 30" 45' 213 121 66° 59' 13° II' 529 -o°7 7* 63° I a' «3° 04' 197 6°7 95 65° 14' 30° 39' 752 2°1 122 66° 42' 14° 44' "5 i°8 73 62° 58' 23° a8' \ 486 5-5 96 65° 24' 29" 00' 735 I°2 123 66° 32' 15° 4°' 145 2°o 74 62'' 17' 24° 36' ' 695 4°2 97 65° 28' 27° 39' 4.S0 5°5 124 67° 40' 1.5° 40' 495 — o°6 61* 57' 25" 35' 761 98 65° 38' 26° 27' I3« ^"9 125 68° 08' 16° 02' 729 — o°8 61° a8' 25° 06' 99 66° 13' 25° 53' 187 b"! 126 67° 19' 15° 52' 293 -o°5 75 61° 28' 26° 25' 780 4°3 100 66° 23' 14° 02' 59 0°4 127 66° 33' 20° 03' 44 5°6 76 60^50' 26° 50' 806 4°i lOI 66° 23' 12° 05' 537 -o°7 128 66° 30' 20° 02' 194 o°6 77 6o<*io' 26" 39' 93. 3'6 I02 66° 23' 10° 26' 750 -o°9 129 66° 35' 23° 47' 117 6°5 78 60-37' 27° 52' 799 4°5 103 66° 23' 8° 52' 579 — o°6 130 63° 00' 20° 40' 338 6°35 79 60" 52' 28» 38' 653 4°4 104 66° 23' 7° 25' 957 — i°i 131 63" 00' 19° 09' 698 4°7 80 61-02' 29" 32' 935 4°o 103 65" 34' 7° 31' 762 — o°8 132 63° 00' 17° 04' 747 4°6 81 6i» 44- 27" 00' 483 6'r 106 65° 34' 8° 34' 447 _.°6 133 63° 14' 11° 24' 230 2°2 82 6i"> 55' 27' 28' 824 4°I 63° 29' 8° 40' 466 134 62° 34' 10° 26' 299 4°l 83 620 23' 28° 30' 912 3*5 107 65° 33' 10° 28' 492 -o°3 135 62° 48' 9° 48' 270 o°4 62° 36' 26° 01' 472 108 65° 30' 12° 00' 97 x°x 1.36 63° 01' 9° 11' 256 4°8 ,» 62'' 36' 25° 30' 401 109 65° 29' 13° 25' 38 i°5 137 63° 14' 8° 31' 297 — o°6 84 62' 58' 25° M' 633 4°8 no 66° 44' 11° 33' 781 — o°8 138 63° 26' 7° 56' 471 — o°6 85 63° 21' 25° 21' 170 III 67° 14' 8° 48' 860 -^°9 139 63° 36' 7°3o' 702 — o°6 86 65° 03'. 23° 47'. 76 H2 67° 57' 6°44' 1267 — i°i 140 63° 29' 6° 57' 780 -o°9 87 65° 02', 23° 56': no "3 69° 31' 7° 06' 1309 — i°o 141 63° 22' 6° 58' 679 — o°6 88 64° 58' 24° 25' 76 e-g "4 70° 36' 7° 29' 773 — i°o 142 63° 07' 7° 03' 587 — o°6 89 64° 45' 27" 20' 310 8°4 "5 70° 50' 8° 29' 86 o°i 143 62° 58' 7° 09' 388 -o°4 90 64° 45' 29° 06' 568 4°4 116 70° 05' 8° 26' 371 -o°4 144 62° 49' 7° 12' 276 i°6 91 64° 44' 31° 00' ! 1236 3°i 117 69° 13' 8° 23' 1003 — i°o i THE DANISH INGOLF-EXPEDiTION VOLUME 11. 7. ASCIDIACEA. (I 'ART II). ZUGLEICH EINE UBERSICHT UBER DIE ARKTISCHE UND BOREALE ASCIDIENFAI'NA AUF TIERGEOGRAPHISCHER GRUNDLAGE. VON R. HARTMEYER. MIT 45 TEXTFIGUREN. -<>3lIiiJ«Cc>... COPENHAGEN. PRINTED BY BIANCO LUNO. 1924. Ready from the Press Oktober the loth 1924 The Manuscript of this second part of the Ascidiacea from the Ingolf-Expedition laj^ ready from the liand of the author, Professor Hartmeyer, towards the end of January 1923, and was tlien by him entrusted to the signed editors. It was only by exerting his last strength that I'rofessor Hartmeyer, who was seriously attacked V)y tuberculosis, succeeded in finishing this work. He then had to give up all working, in order to try to regain his health by a treatment at a sanatorium. The disease was, however, too far advanced. After sub- mitting to several operations he succum])ed and died October ijth 1923. After the death of Professor Hartmeyer we have felt in honour bound to ])ublisli his work (juite unaltered as it was left by the author; only in a single place a small correction had to be introduced in an editorial note (p. 109). The author originally intended to add a zoogeographic discussion to the systematic parts, but he did not get time for realizing this plan. The index has been compiled by mag. sc. R. Sparck. The editors beg to thank the Board of Directors of the Rask-0rsted Fund for granting the amount needed for the publication of these two volumes, treating the Ascidiacea from the Ingolf-Kxpedition. September loth 1924. AD. S. JENSEN TH. MORTEN SEN WILLIAM LUNDBECK Zoological Museum of the University of Copenhagen. i Ord. Diktyobranchia. Fam. Rhodosomatidae. Im arktisch-borealen Gebiet ist nur die Sul:)fam. Chelyosomatinae vertreten. Subfain. Chelyosomatinae. Die Subfam. Chelyosomatinae ist im arktisch-borealen Gebiet durch samtliche bekannte Gattungen mit Ausnahme von Benthascidia vertreten, namlich Chelyosoma (4 Arten), Corella (3 Arten), Corellopsis (i Art) und Corynascidia (2 Arten). Chelyosoma ist panarktisch-nordpacifisch, fehlt aber ini atlantisch-borealen Gebiet, Corella ist pan- arktisch ostatlantisch-boreal, fehlt dagegen im Bering Meer und tritt im nordlichen Pacific, soweit er der Arktis und den IVIischungsgebieten zuzurechnen ist, nur ganz sporadisch auf; Corellopsis ist panarktisch, Corynascidia bleibt auf die Tiefsee des nordlichen Atlantic und nordhchen Pacific beschrankt. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der Unterfamilie Chelyosomatinae . Korper basoapical mehr oder weniger schildformig abgeplattet, obere Flache mit regel- massig angeordneten, durch kurze Muskeln miteinander verbundenen, hornigen Platten Chelyosoma. iKorper aufrecht, sitzend oder gestielt — 2. (Darm eine kleine, compacte Masse, an der Dorsalseite des Kiemensackes Corynascidia. (Darm von normalen Umfang, auf der rechten Seite des ICiemensackes — 3. Innere Langsgefasse nur gelegentlich stellenweise unterbrochen, Hoden und Ovar zu einer Zwitterdriise vereinigt Corella. Innere Langsgefasse bis auf Rudimente ritckgebildet, die Centren und Ecken der Spiralen durch ein System von Radiargefiissen miteinander verbunden, Hoden und Ovar getrennt Corellopsis. GcMi. Chelyosoma Brod. Sow. I. 1830 Chelyosoma, Broderip & Sowerby iu: Zool. I., r. 5 P- 46. Sp. typ. : Chelyosoma mac Icayanum Brod. Sow. I. Der auf den Besitz von Hornplatten beziigliche Passus der Diagnose bedarf insofem einer Einschran- kung, als neuerdings eine Art bekannt geworden ist, die dieser Platten ermangelt. The logolf-Expedition. II. 7. ^ ^ ASCiniACEA Das Iu)t\viokliiiij;s- uiiil \'crl)rt.'ituiii;sci.'iitiiiiii iKi ("..ittuiii; lii'i;! zwuilcllos im iicnilliolnii racilu-. aus dem iiicht \vcinj;cr als y Arteii' hescliricheii wordcii siiul. X'iir \ mi ilinen ,u;ehoiin imi drin liiin;ili.ii ('.cl)ic1 des nordlichcn I'acitic an iind hlcihoii liior uiihorucksiclitigt. waliniul u hier iiordwiirts durcli das gauze arktische Oebiet. Bestimmungstabelle fiir die arktisehen Arten der C.allung Cliclyosoma. jObere Flache des Korpers ohne Hornplatteii C. i)iacqH(iIc. I { , (Obere Flache des Koqicrs niit Hornplatteii — 2. 1 10 Marginalplatten C ocholcnse. 2 (^Nicht mehr als 8 Marginalplatten — 3. |7 (5 — 8) Marginalplatten, Kiemenspaltcn in regclnuissigen Spiralcn ('. iiuic Iccivaiiuiii 3 |6 Marginalplatten, Kiemenspalten rundlicli oder oval, regellos zerstreut C". orientale. Chelyosoma mac leayanum Bred. Sow. I. Textfig. 36. Vollstjindige lyiteratur. 830 Chelyosoma Mac Leayanum, Broderip & Sowcrby in: Zool. I., v. .5 p. .(6 t. 3 f. 4 — 6. 831 Ch. macUayanum [Oken] in: Isis, 1831 p. 105. 833 Ascidia macloviana [sic!], Valenciennes in: N. Ann Mus. Paris, v. 2 p. 501. 842 Chelyosoma macUayanum, H. P. C. Moller in: Xaturh Tidsskr., ;. 4 p. 95. 842 Ch. Mac-Leayanum, Eschricht in: Danske Selsk. Afh., v. 9 p. i t. i. 852 Ascidia geometrica, W. Stimpson in: P. Boston See, t'. 4 p. 229. 853 Chelyosoma Macleyanium [sic!], Schmarda, ("leogr. Verbr. Thiere, p. 650. 854 Ascidia geometrica, W. Stimpson in: Smithson. Contr,, v. 6 p. 20. S57 Chelyosoma Mac-Leayanum, Rink, Gronland, v. 2 suppl. p. 104. 858 Ascidium [sic!] geometricum -\- Ch. MacUayanum. H. & A. Adams, Gen. Moll ; 2 p 590; P- .594 t '.^3 f- 5- 858 Ascidia (Chelyosoma) Mac Leyanum [sic!], H. Schlegel, Plandl. Dierk., v. 2 p. 449. 859 Chelyosoma Mac-Leayanum, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. 860 Ch. MacUayana [Ac\] -\- Ch. geometrica, W. Stimpson in: Smithson. Collect:, v. 2 nr. 6 p. 2. >'>4 Chelysoma [sic!] McuUyana [sic^] -\- Ch. geometrica -\- Ch. sp., W. Stimpson in: P. Ac. Philad., 1864 p. 160; i6o; 161. 870 Chelyosoma geometricum, A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert Massach., ed. 2 p. 26. 870 Ch. g., Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. S74 Ch. g., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. y p- 43- 874 Ch. g., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 361, 363 t. 1 f. 6. 875 Ch. MacUayanum, Liitken in: T.Rup. Jones, Man. nat. Hist. Grecnl, p. 138. 879 Ch. geometrica, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 880 Ch. macUayanum, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 429. 880 Ch.m., Traustedt in: Zool. Anz., i'. 3 p. 468. S85 Ch. m., Traustedt in: Vid. Meddel., 1884 p. 7 t. i f. 1—3 t. 2 f. 13. 885 Ch. tnaclovianum [sic!]. Cope in: Amer. Natural., v. 19 p. 290 £. 2. 885 Ch. Mac-Leayanum, N. Wagner, Wirbell. Weiss. Meer., v. i p. 58, 61, 131 t. 15 f. i t. i8 f. 19 — 23 t. 20 f. 11. 885 Ch. m., Swederus in: Vega-Exp., v. 4 p. no. 885 Ch. MacUyanum [sic!], Aurivillius in: Vega-Eicp., v. 4 p. 224. • C. dofleini Hartmr. 1906, das ohne Kenntnis der von Oka in demselben Jahre veroffentlichten nenen Art C. siboja be- schrieben wurde, diirfte mit letzterer Art identisch sein. Der Artname dofleini muss fallen. ASCIDIACEA 1886 Ch. Maclayanum [sic!], Drasche in: Polarstat. Jan Mayen, v. i P- loi 1886 Ch. Macleyanum [sic!]. Swederus in: Aurivillius in: Bih. Svenska Ak., v. 11 nr. 4 p. 15. 1891 Ch. Macleayanum, Herdman in: I. Linn. Soc. London, w. 23 p. 587. 1892 CA. .1/. ()«.), Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 23 II p. 158, 159, 166, 168. 1893 Ch. Macleyanum [sic!], Knipowitsch in: Rev. Sci. St.-Petersb., v. 4 p. 46. 1893 Ch. Mac-Leganum [.sic!] (p. 66: Mac-Leyanum [sic!]), Knipowitsch in: Congr. int. Zool., v. 2 II Sess. p. 63, 66. 1893 Ch. Maclayanum [sic!], Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 293. 1893 Ch. Macleayanum, J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1893 nr. 9 p 44. 1896 Ch. M., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. 7. 1899 Ch. m., Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 498 f.I t. 23 f. 9, 17. 1901 Ch. geometricum, Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 267. 1901 Chelysoma [sic!] geometrica, Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 1903 Chelyosoma macleayanum, Hartmej-er in: Fauna arctica, v. 3 p. 269, 374. 1905 Ch. m. (p. 24: macleaynum), Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog. 1905 nr. 5 p. 13. 1906 Ch. m., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., i. 37 p. 155. 1906 Ch. macleyanum [sic!], Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb.. v. 37 p. 308, 309. 1907 Ch. macleayanum, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., u. 11 p. 141, 152, 154. 1907 Ch. m., Redikorzew in: Zool. Anz , v. 31 p. 521. 1908 Ch. m., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f . 39 I p. 20, 29. 1908 Ch. m., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 39. 1908 Ch. m., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 75 f. 1909 Ch. m., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1392, i486. 1910 Ch. m., Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print. Congr. int. Zool., v. j P. p. 20. 1910 Cheliosoma [sic!] macleajanum [sic!], Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. .\i I p. 121. 1911 Chelyosoma macleayanum, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 149 f. 10. 1912 Ch. m,. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 591. 1912 Ch. m., Huntsman in: Tr. Canad. Inst., i'. 9 p. 113, 139. 1912 Ch. geomtericum [sic!], Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 1912 Ch. macleayanum, Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v.j P. p. 888. 1912 Ch. m., Awerinzew in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 919. 1912 Ch. macleanyanum [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., f. 77 VI i p. 5. 1914 Ch. mac leayanum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. no8. 1915 Ch. m. I., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 570. 1921 Ch. m. I., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v, 62 p. 68. Geschichte der Art. Die Art wurde 1830 von Broderip & Sowerby als Tj-pus der Gattung Chelyosoma aufgestellt und zwar in der Schreibung Mac Leayanum'. Die systematische Stellung der Gattung Chelyosoma innerhalb der Klasse der Ascidien wird zweifelhaft gelassen. Als Fundort wird ganz allgemein »Arctische Meere« angegeben. Eine eingehende Beschreibung lieferte Eschricht 1842 nach Exemplaren von Godthaab. Im Jahre 1852 beschrieb Stimp.son von Grand Manan eine weitere Art zunachst unter dem Xamen Ascidia geometrica; erst i860 erkannte Stimpson seine Art als ein Chelyosoma. Eine dritte Art aus dem Puget Sound, C.producta [sic!], die uns hier aber nicht weiter interessiert, beschrieb Stimpson 1864 aus dem Puget Sound und erwahnt in derselben Publication eine unbenannt gebliebene vierte Chelyosotna- Art aus der Bering Strasse, von der anzunehmen ist, dass sic mit CJi. mac leayanum identisch ist. Traustedt erklart 1885 Ch. geometricum fiir wahrscheinlich synonym mit unscrer Art, eine Annahme, die von Hart- meyer (1903) und Van Name (1912) bestatigt wird. > In der Literatur finden sicli zahlreiche abwcichende Schreibweisen des Artnamcns. Der Artnanie in der nrspriinglichen I'assung wird bald gross, bald klein, bald in eineni, bald in zwei Worten geschrieben, in letzterem Fallc mit und ohne Bindestrich. ASCiniACEA Fuiulangabe. Ostgronlaiul-Kxp. 189S — 00: Tasiusak. Anulni]) ki;. ilai. Oronlaiid (ohiie niiherc Angabe): MoUer leg. 1 Exemplar. WestgTonland : Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. ij Ivxcinplaie. Brcdebugt, Jacobshavn. Traustedt leg. \'III. 92. 5 Kxemplare. Egedesmiude. Traustedt leg. [1892]. 11 Exemplare. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. [1892]. 9 Exemplare. Holsteiiisborg. Traustedt leg. [1892]. i Exemplar. — H. hynge [1920]. i Exemplar. Ostgronland: Ingmikertok. Kruuse leg. 7. \III. 02. r Exemplar. Island : Nord Fjord. R. Honing leg. 9. VI. 98. i Exemplar. Brieflich (17. VI. 22) teilt mir Van Name folgende neue Fundorte von der O.stkiiste von Nord- araerika mit, wo die Art sehr selten ist: U. S. F. C. Stat. 82— 83. 44°22'N. 63=28' W., vor Chebucto Ught, Neu Schottland, 57 Fad., Mud, Sand, grober Kies und Steine. i Exemplar. U. S. F. C. 1872. Bay of Fundy. i Exemplar. U. S. F. C. Stat. 149. 42°33' N. 70°4i'3o" W., vor Cape Ann, 19.5 Fad., 42° F. Sand und Kies. i Exemplar. In der Berliner Sammlung ist die Art vertreten aus dem Karajak Fjord, von Ostspitzbergen, von Tromso, aus dem Kola Fjord, dem Weissen Meer und \on China oder der Amur See. Beschreibung. Von dieser keineswegs haufigen Art befinden sich nicht weniger als 45 Exemplare unter dem Kopenhagener Material. Ich begniige mich an dieser Stelle mit einigen vergleichenden Be- merkungen iiber die Grosse und die Plattenzahl. Traustedt 's (1880) Angaben iiber die Grosse, die sich auf westgronlandische Exemplare beziehen, lauten auf 20 — ^30 mm, womit offenbar der grosste Durchmesser der Scheibe gemeint ist. Ich setze zunachst eine AnzaM praciserer Angaben iiber die Grosse westgronlandischer Exemplare hierher, wobei sich die An- gabe auf das jeweils grosste Exemplar von dem betreffenden Fundort bezieht. Disko Bay 27:18 mm (nach Hartmeyer 1903); Nordre Strom Fjord 27:21, 25:13, Kvane Fjord 22:17, Sermihk 23:19 (nach Hartmeyer 1921); Disko Fjord 20:16, Jacobshavn 22:14, Akudlek 24:17, Egedesminde 25:18 (neue Angaben). Die ostgronlandischen Exemplare bleiben etwas kleiner. Die Maximalgrosse von ^•erschiedenen Punkten betragt 11:7 mm (Cap Dalton), 18:13 (Ingmikertok), 19:15 (Turner Sund). Ganz ahnliche Grossenverhaltnisse zeigen die Exemplare aus anderen Gebieten. Das grosste Exemplar meines Spitzbergenmaterials (Deevie Bay) misst 19:13 mm, aus dem Kola Fjord 19:14 mm, aus dem Weissen Meer 18:12 mm, von Tromso 17:14 mm, von Island 20:14 mm. Fiir Exemplare aus dem Sibirischen Eismeer giebt Swederus (1885) eine Grosse von 22 mm, Aurivillius (1885) von 17:9 mm an. Die ostamerikanischen Exemplare, wo die Art iiberdies sehr selten zu sein scheint, erreichen diese Grosse nicht. Der Typus \-on A . geometrica von Grand Manan (nur i Exemplar) ist nach Stimpson (1852) 12.5 mm gross; das bei Verrill (1874 a t. i f. 6) abge- bildete Exemplar aus der Casco Bay misst 16:12 mm. Xoch kleiner scheinen die ostasiatischen Exemijlare ASCIDIACEA zu bleiben. Traustedt (1885) giebt fiir ein Exemplar aus der de Castries Bay eine Grosse von nur 7:5 mm an; Exemplare aus der Amur See oder von China hatten nach Hartmeyer (1903) eine Grosse von 10:6 bzw. 9:6 mm. Allgemein lasst sich also sagen, dass die Grosse im ganzen arktischen Verbreitungsgebiet einschliess- lich des Mischungsgebietes im nordlichen Norwegen und weiter ostlich keinen nennenswerten Schwankungen unterworfen ist, mit Ausnalinie Westgronlands, wo sich ein gewisses Maximum herausgebildet zu haben scheint, dass dagegen im boreoarktischen Teil der Ostkiiste Nordamerikas und noch mehr auf der asiatischen Seite des nordlichen Pacific eine Grossenabnahme festzustellen ist. Fig. 36. Chelyosoma mac leayanum Brod. Sow. I. Die norniale Plattenzahl \-on C. mac leayanum, wie sie audi der Typus der Art auf der Abbildung bei Broderip & Sowerby zeigt, betragt je 6 Siphoiialplatten, i Centralplatte und 7 Marginalplatten. Die Zahl der Siphonalplatten und der Centralplatte scheint constant zu sein. Die Zalil der Marginalplatten dagegen reduciert sich nicht allzu selten auf 6, indem die am sjntzen (ventralen) Korperende vor der Bran- chialoffnung gelegene Platte sich niclit, wie es die Regel ist, in 2 Platten teilt. Bi.sweilen i,st die trennende Furche nur schwach ausgepragt oder nicht deutlich zu erkennen. Eine Vermehrung der Marginalplatten auf 8 habe ich nur in einem Falle bei einem Exemplar von Egedesminde beobactet; hier waren auf der rechten Seite 3 Marginalplatten vorhanden. Swederus (1885) spricht von 9 Platten, macht aber keine naheren An- b ASCIDIACKA gabeii. Die jjeriiiijstc \i)ii niir iVstiicslclltc /.alil \on .Mar^inalplallcn hitriij^t 5. Uk's war dcr l'"all ln'i (.•imin Tier von AkiuUck. hoi dcm die am vontralen K6q)erende gelegeuc Platte iiiii;cteilt gchlielmi mid nilils eine Seiteiiplatte fehlte. Kino nonnale Plattenzahl besasscn auch Rsclii iiht s ]'A-eiii]ilai mhi Codtliaili mid VerriU's Kxeinplar aus der Casco Hay, uie aus den Alihildunm'ii heixorvielit. l>cr aiil die Z.dil der riatteii bcziigliche Passus in Stiiupson's Diagnose von A.gcomclrica laiitet : >>.... dividing; the suitaee into ten irregular polygons, two of which separated from each other In a third, contain the apertures*. Seine 10 Poly- gone setzen sich demnach zusannnen aus den je 6 Siphonalplatten (2 Polygone), der Cciitralplatte (i Polygon) und den Marginalplatten (7 Polygone). Sein Ivxeniplar besass soniit die norniale Plattenzahl. Unter 35 von mir untersuchten Exemplaren befanden sich 42 nut nornialer I'lattenzahl, 3 niit () Marginalplatten, nur je I Exemplar mit 5 bzw. 8 Marginalplatten, wiihrenil hei 4 ICxenijilaren sich nicht sicher feststellen liess, ob die Marginalplatte am \'orderende geteilt oder ungeteilt war. Alle Ivxeniplare mit abweichender Plattenzahl stammten iibrigens von Westgronland ; das mag damit zusammenhangen, dass mein Material aus diescm Gebiet an Zahl der Individuen das gesamte iibrige Material um ein Mehrf aches iibertraf. Erwahnt mag nocli werden, dass Huntsman (1912) bei einem Exemplar von St. Andrews die Flatten der linken Seite grosser als die der rechten und 2 supplementare Platten zwischen der mittlercn und Iiinteren Marginali)]atte faud. Horizontalc \'crbreitung. Arktisches Xordainerika: Point Barrow, Nordkiiste von Alaska (Cope 1885). Ostkiistc von Nordamerika: St. Lorenz GolT: Gaspe Bay (Stafford 1912). — Neu Schottland: vor Chebucto Light, 44°22' N. 63°28'W., 102 ni (neue Angabe). — Bay of Fundy (neue Angabe). — vor Long Island, Grand Manan, 72 m (Stimpson 1852). — Passamaquoddy Bay: St. Andrews, Flachwasser (Huntsman 1912). — Casco Bay: vor Witch Rock, 32 m (Verrill 1874, 1874 a). — vor Cape Ann, 42°33' N. 7o"4i'3o"W., 36 m (+ 556° C.) (neue Angabe). i.roiiiand: (Moller 1842); Siidwcstgronland : Proven (Traustedt 1880); Karajak Fjord; Bisko Bay, 81 m (Hartraeyer 1903); Disko Fjord; Bredebugt, Jacobshavn; Kgedesniinde ; Akudlek, 54 — 108 m (neue Angaben) ; Nordre Strom Fjord, 28 — 36 m (+ o-8° C.) (Hartmeyer 1921); Holsteinsborg (neue Angabe); Sukkertoppen, 90 — 108 m (Traustedt 1880); Godthaab (Eschricht 1842); Kvane Fjord, I9 5— 54(?) ni (+ 1.5° bis + 0.8° C.) ; Sermilik, > 565 m (+ 3.2° C.) (Hartmeyer 1921); Igaliko (Traustedt 18S0). — Siidostgronland : Ingmikertok (neue Angabe); Tasiusak; Cap Dalton, 16 — 20m; Turner Snnd, 6in (Ostgronland-Exp. 1898 — 1900). Island: Nord Fjord, 63 — 99 m (Hartmeyer 1903). Jan Mayen: (Drasche 1886). Westfinmarken: Skatoren bei Tromso (Hartmeyer 1903); Ram Fjord, 90 ra (Sars 1859), 35 — 130 m (Bjerkan 1908); Kvaeuangen Fjord, 90 — 108 m; Jokul Fjord, 54 ni (Aurivillius 1886). ' Ostfinmarken: Ostcrbotten, Porsanger Fjord, 90 — room (— i.i5°C. in 90m) (Bjerkan 1905); Kongs Fjord, 25 — 90m (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: Ostspitzbergen : W. Thymen Strasse (Mitte), 38 m (Hartmeyer 1903); vor Deevie Bay, niiher an Whales Point, ca. 27 m (Hartmeyer 1899 a). Kola Fjord: 21 — 126m (Derjugin 1906, 1915; Kedikorzew 1907, 1908). Weisses Meer: Gebiet der Solowetzki Inseln: Solowetzki Golf; bei Pesja Luda; Dolgaja Guba; i — 40 m u. tiefer (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Knipowitsch 1893, 1893 a, Stieren 1893, Hartmeyer 1903, Redikorzew 1906 a). Sibirisches Eismeer: n. Pitlekaj, 6y°fS. i73°24'0., 18— 25 m (Swederus 1885, Aurivillius 1885). Bering Strasse: (Stimpson 1864). Ochotskisches Meer: Tataren Sund, de Castries Bay (Traustedt 1885); ohue nahere Angabe (Redikorzew 1911b). China oder Amur See: (Hartmeyer 1903). Ch. mac leayanum gehort zweifellos zu den weniger haufigen Arten, wenn es auch \-oreilig ware, sie geradezu als selten zu bezeichnen. Die vorhegenden Tatsachen deuten darauf liin, dass sie wenigstens local I I ASCIDIACEA haufiger zu sein scheint. So wird man sie angesichts des reichen Materials von Westgronland in diesem Gebiete jedenfalls nicht als selten bezeichnen konnen. Im Kola Fjord ist sie nach Derjugin sogar haufig; hesonders in der Kowda Bucht wurde sie in Menge gefunden. Es darf dabei allerdings nicht ausser Acht gelassen werden.. dass es sich in beiden Fallen um sehr gut durchforschte Gebiete handelt, doch mag dahin gestellt bleiben, ob ihre relative Haufigkeit in diesen beiden Gebieten tatsachlich nur eine Folge intensiveren Sammelns ist, denn aus dem ebenfalls gut durchforschten Spitzbergengebiet sind bisher nur wenig Exemplare bekannt geworden. Audi im Weissen Meer soil sie nach Jacobsohn (1892) selten sein. Tatsachlich selten ist sie da- gegen sicherlicli an der Ostkiiste von Nordamerika. St imp son hat von Grand Manan nur i Exemplar er- halten, ebenso Huntsman (1912) von St. Andrews; Verrill hat die Art nur an einer Stelle der Casco Bay gefunden, wahrend Van Name (1912) unter seinem reichen Material iiberhaupt kein Exemplar vorgelegen hat. Brieflich hat mir der genannte Autor drei weitere Fundstellen (vor Chebucto Light, Neu Schottland; Bay of Fundy; vor Cape Ann) mitgeteilt, von denen ihm die Art in je einem Exemplar neuerdings vorgelegt hat. Die Seltenheit an der Ostkiiste von Nordamerika hangt zweifellos mit weniger giinstigen I,ebensbeding- ungen zusammen, die auch in der liinter den arktischen Exemplaren zuriickbleibenden Korpergrosse zum Ausdruck konimen. Cli. »iac leayanuin zeigt in ilirer horizontalen Verbreitung in grossen Ziigen ein ahnliches Bild wie Molgiila clirystallina. Sie ist eine panarktische Art, die durchaus auf die arktischen und boreoarktischen Mischungsgebiete beschrankt bleibt' und nirgends boreales Gebiet erreicht. Sie ist bekannt aus der Bering Strasse, von Point Barrow, von zahlreichen Punkten Westgronlands (nordUch bis Proven), von Ostgronland, wo sie bisher nicht nachgewiesen war, von Jan Mayen, von Ostspitzbergen, aus den boreoarktischen Mischungs- gebieten der Ostkiiste Islands, Finmarkens, der Murman Kiiste (Kola Fjord) und des Weissen Meeres und endhch, als letztes Glied in dem circumpolaren Verbreitungsring, aus dem Sibirischen Eismeer. Nicht nach- gewiesen ist die Art bisher an der Westkiiste Spitzbergens, bei der Baren Insel, bei Konig Karls Land, Franz Josefs Land, Nowaja Semlja, im Barents- und Karischen Meer, sowie im Bering Meer. Im allgemeinen ver- teilen die Fundgebiete sich derart auf die hocharktische und niederarktisch-boreoarktische Zone, dass von einem Uberwiegen der Art in dem einen oder anderen Gebiet nicht gesprochen werden kann. Im arktischen Norwegen geht sie siidlich nicht iiber Tromso hinaus, bei Island ist sie bisher nur in einem Fjord an der Ostkiiste gefunden worden, wahrend die siidlichste FundsteUe an der Ostkiiste von Nordamerika auf 42°33' N., vor Cape Ann liegt. Diese drei, die siidliche Grenzlinie der Art gegen den nordlichen Atlantic bestimmenden Fundstellen gehoren samtlich dem boreoarktischen Mischungsgebiet an. Besonders vermerkt werden muss das Fehlen im Bering Meer. Man darf erwarten, dass die Art auch hier noch gefunden wird, wahrscheinlich an der Westkiiste des Bering Meeres, da sie weiter siidlich vor der Amurmiindung nachgewiesen ist. Auf der amerikanischen Seite des nordlichen Pacitic ist sie nicht bekannt. Hier wird sie durch eine andere, gut unterschiedene Art vertreten. Die Circumpolaritat \-on Ch. mac leayanuin darf als continuierlich bezeichnet werden. Wenn die Art auch aus einer ganzen Reihe arktischer Gebiete bisher nicht nachgewiesen ist, so sind die bekannten Fundstellen docli derart iiber die gesamte arktische Region verteilt, dass sie sich zu einem geschlossenen circumpolaren Ring zusammenschliessen, der eine grossere Unterbrechung nur zwischen dem Weissen Meer und dem sibirischen Fundort Pitlekaj erfahrt. ■ Die unsichere Fundangabe i)Cliina« lasse ich imberiicksichtigt. S ASCiniACEA \"ortikalc W-rbrcituiiK- l'i<-' \«.'ilikalc \'cil)ri.'itiiiiK von (.'li. iiuu huiwiiuun liri;t iiii all,i;rnuiiirii in Tiefcii zwischcu ctwa 20 iiiul 130 in, woist also fine zienilicli gerinRe Aniiiliiiulr aiil. ( )lniliall) 20 in wukK- sie nur an der Kiistc von Siitiostj;ronland und ini Weisson Mocr ijofuiuK 11, iloit /.wIsiIrii (> uiul 20 111, \\w\ schon in i ni Tiefe unterhalb der Ebhcgrcnzo, ahwiirts bis zii in in nnd daiiihci. \ cm dn Ostkiistc Nord- anierikas lieRen zwei Tiefenangabcn vor, aus \z und 72 m In Wi'stgronland bcwegen sicli die bekannten Tiefcn — abgeselien von eineni gloicli zu bcsprechcntkii I'all - z\visclii.'ii 28 und loS ni. alnilirh im Kola Fjord, z«ischen 21 und 126 ni. \'on Ostspitzbergen und aus dcni Sihiiischen Eismeer laulm dir 'riclcn ctwas geringer, dort ij und 38 m, hier 18 — 23 ui. In din I'jdkIiii iMnniarkcns selifint dif Art vorzugsweise in Tiefen zwisclien 90 und 130 ni zu Icbi-Mi. Dieses sehr einhcitliclic Bild von der vertikalen Verbreitunj;, das die Art in der Hauptsache als eine die oberen 100 ni hcwolnicndc', nur gelegentlicli die 100 \\\ Linic iiber- schreitende, die 150 ni Liuie aber niclit mclir erreichende Seichtwasserart erscheinen lasst, erfahrt durcli einen jiingst bekannt gewordenen Fund eine bemerkenswerte Durclil)recliung. Es handelt sicli uni den (lurch Hartmeyer (1921) gelieferten Nachweis der Art ini Sermilik, der inneren Fortsetzung des Brede Fjords aji der Siidwestkiiste GroiUands, wo sie in 2 Exemplaren in einer Tiefe von mehr als 565 m durch Stephen- sen auf einer Untersuchungsfahrt des Motorbootes »Rink« im Jalire 1912 gesanimelt wurde. Durch diesen Fund wird die bis daliin bekannte untere Verbreitungsgrenze uni mehr als 400 m nach abwarts verschoben. Ob es sich in diesem Falle um ein vereinzeltes Vorkommen in so betriichtlicher Tiefe handelt oder ob mit der Zeit noch weitere Funde bekannt werden, die die zur Zeit bestehendc Liicke \on iiber 400 m in der verti- kalen Verbreitung ausfiillen werden, dariiber lasst sich im Augenblick kaum etwas vermuten. Jedenfalls wird dieser Fund bei der Beurteilung der tiergeographischen Stellung der Art auf Grund ihrer vertikalen \'erbreitung in Rechung gestellt werden mitssen. Thermopathie. Aus der horizontalen Verbreitung von Ch. mac leayauuni ergiebt sich, dass sie ebenso gut unter rein hocharktischen Bedingungen mit constant negativen Temperaturen, wie unter nieder- arktisch-boreoarktischen Bedingungen mit voriibergehend oder constant niedrig positiven Temperaturen zu gedeihen scheint. Im Sermilik herrscht nach Nielsen (1910) von etwa 200 m an abwarts wahrend des ganzen Jahres eine naliezu constante Temperatur von iiber + 3° C. (Maxinmni in 500 m + 3.8° C). Im Weissen Meer ist die Art wahrend des grossten Teiles des Jahres niedrig positiven Temperaturen ausgesetzt, mit einer kurzen sommerlichen Erwarmung bis zu etwa + 5° C. Im Kola Fjord steigt die sommerliche Er- wannung in der von Ch. mac leayanum bewohnten Tiefenzone sogar bis auf mehr als + 8°, wahrend im Winter die Temperatur bis auf + 0.4° C, sinkt. Im Porsanger I'jord und den iibrigen F'jorden Finmarkens, in denen die Art nachgewiesen wurde, herrschen \on etwa 100 m Tiefe an wahrend des ganzen Jahres niedrig positive Temperaturen \-on -f 2° bis + 3° C. Die Temperaturmessung von — 115° C. im Porsanger Fjord in 90 m Tiefe fallt in den ungewohnlich kalten Sommer des Jahres 1900. Okologie. Die Art lebt entweder auf reinem Steinboden, oder auf sandigem oder schlickigem Boden, der dann aber wohl stets mit Steinen mehr oder weniger durchsetzt ist, da die Art an ein festes Substrat gebunden zu sein scheint. Mit VorUebe siedelt sie sich auf Steinen, Muschelschalen (besonders Pecten) und auch auf Balanen an. Im Weissen Meer kommt sie voniehmlich in der Zone der Laminarien und Florideen vor. Von anderen Ascidien wahlt sie in den Fjorden Finmarkens und im Kola Fjord nach Bjerkan (1908) ASCIDIACEA und Derjugin (1915) haufig Ascidia obliqtia als Object zur Anheftung; in Westgronland findet man sie gelegentlich auf Ascidia callosa. Audi auf den Rohren von Onuphis konnnt sie gelegentlich vor. Mit anderen Ascidien aggregiert sie sicli nur selten; es sind zu nennen Stycla rustica, Styela coriacca und Synoicum pul- monaria. Die Oberilache ist fast stets frei von Fremdk6ri:)ern ; eiii Exemplar von Ostgronland ist mit Brj'o- zoen besetzt. Tiergeographische Stellung. CIi. mac leayaiium ist eine panarktische Art, die die Grenze der boreoarktischen Mischungsgebiete nach Siiden nirgends iiberschreitet, in der Hoch- und Niederarktis ziemlich gleichmassig verbreitet ist, in gewissen Teilen der Mischungsgebiete aber deutlich zuriicktritt. Trotz fehlendem Nachweis in manchen arktischen Gebieten darf sie als circumpolar bezeiclmet werden. Ihre Herkunft diirfte im nordlichen Pacific zu suchen sein, der anscheinend das Entwicklungscentrum der Gattung Chelyosoma darstellt, da hier die an sich artenarme Gattung einen bemerkenswerten Artenreichtum entfaltet. Ch. mac leayanitiii ist die einzige Art, die von hier aus den Weg in die Arktis gefunden hat. Vermutlich ist sie nordlich der Bering Strasse sowohl nach Osten, wie nach Westen vorgedrungen . Auf dem Wege nach Osten ist sie gewissen westlich-arktischen Arten gefolgt und hat Gronland erreicht, wahrend sie nach Siiden bis an die Ostkiiste von Nordanierika vordrang. Die Besiedelung des iibrigen arktischen \'erbreitungsgebietes ist da- gegen von der Bering Strasse aus in westlicher Richtung iiber Spitzbergen nach Jan Mayen und an die Siid- ostkiiste Gronlands und von hier bis an die Ostkiiste Islands erfolgt. Dieser Weg ist mit dem Stromungen im Nordlichen Eismeer westlich der Bering Strasse durchaus vereinbar, wahrend die Moglichkeit eines Vor- dringens iiber Ostgronland hinaus in ostlicher Richtung in den Stromungsverhaltnissen keine Stlitze findet. Hinsichtlich ihrer vertikalen Verbreitung muss die Art anlasslich eines Tiefenfundes den eurybathen Flachsee- arten zugezahlt werden, deren untere Grenze noch iiber die 500 m lyinie hinausgeht, wenngleich sie in der Hauptsache an Tiefen gebunden zu sein scheint, die die 100 m I,inie imr wenig iiberschreiten. Auf Grund ihrer Thermopatliie gehort Ch. mac leayaiium an den arktisch-eurj-thermen Arten, die gleicherweise unter constant negativen wie niedrig positiven Temperaturen leben, aber auch sommerliche Erwiirnmng unter Umstanden bis zu etwa + 8° C. ertragen konnen. Sie lebt teils auf hartem, teils auf sandigera oder schlickigeni Boden, auf letzterem aber, wie erscheint, nur wenn er mit Steinen vermischt ist. Chelyosoma ochotense Rdkrzw. Literatur. 19H Chelyosoma ocholcnse, Redikorzew in: Aunuaire Mu.s. St -Peter.sb., v. i6 p. I-13 f. i — 4, S. Die Art ist ausgezeichnet (lurch den Be.sitz von 10 Marginalplatten. Verbreitung. Ochotskisches Meer: ohne nahere Angabe (Redikorzew 191 1 b). Chelyosoma orientale Rdkrzw. Literatur. 1911 Chelyosoma orientate, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. i(> p. 146 f. 5 — 7, 9. Diese Art ist vor allein diinh das abwcichendc \erhalten der Kieiucnspalten ausgezeichnet, die weder gekriinimt, noch in The Ingolf-Expedition. II. 7. lO ASCIDIACEA r;;t <>; ilii' Kiciclu' /uhl wiril >;ili-f;i-iitlidi luu-h lii-i (". nuu Icayaiitim iK-obiuhlct, wo sif iioiiuali'rwL'isi' 7 bctrigt. Uslic)!t ilrshiilb uiich kcin zwinncndiT (•riiiul vor. ii Trail slcdt (1^85) aiis iKiii < )chotskisiluii Mcer uls C. mac leavai'.um enriihnte Form ilcin (" orifntttit /.U7.iioriliii-ii. wir KiMliki>r/.i'\v I'S tliiui iiuioliti'. X'orhroit iinji;. Ochotskischcs Mci-r: Tatarcii Sund, 50°58' N. Il^°4'0., 80 in (Rcdikorzi-w diiIi). Chelyosoma inaequale Rdkrzw. Literatui. 1913 Chelyosoma inaequale, Kedikorzew iu: Zool. Au/... i'. 43 p. 200 f, 2. Die obere Flache dcs Korpers ist tief eiugeseiikt, mit wulstartig verdickteni Raiide, entbthrt aber jegliilRr riattinbildiing; auch an den Siphoncn fchlen die Flatten. Da die gesainte Organisation diescr interessanten, in 7 Exciii])larcii LTbciitcten Art diinhaus derjenigen dcr Oattung Chelyosoma entspriclit, liegt kcin (".niiid vor, wie ihr Autor init Rtcht biiiurkt, sie gcnerisch ali/iitrtiincn. Verbreitung. Ochotskisches Meer: 14 — 26 m (Redikorzew 1913). Gen. Corel la Aid. Haiic. 1870. 1870 Corella, .\lder & Hancock MS. in: A. Hancock in: Ann. nat. Hi.st., ser. 4 v. 6 p. 362. Sp. tj-p. : Corella parallelogratnma (Miill.). Die Gattung ist panarktisch-ostatlantisch boreal, fehlt aber im Bering Meer unci ini gr6.ssten Teil des niederarktisch-boreoarktischen Gebietes des nordlichen Pacific. Im borealen Teil des nordlichen Pacific ist sie dagegen mit mehreren Arten vertreten, die hier nicht anfgefiihrt werden bis auf eine, die an der West- kiiste Nordamerikas nach Norden bis in das boreoarktische Misdiungsgebiet an der Siidkiiste der Halbinsel Alaska vordringt. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Arten der Gattung CorellaK Korper mehr oder weniger \nerkantig, ungestielt, 20 — 24 innere Langsgefasse jederseits, Spiralen mit 6 — 7 Umgangen C. paraUclogi'amma. Korper langlich, in der Regel gestielt, etwa 40 innere I^angsgefasse jederseits, Spiralen mit i '/^ — 31/2 Umgangen C. borealis. Corella parallelogramma (Miill.). Textfig. 37. Wichtigste Literatur. 1776 Ascidia Parallelogramma, O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 226. 1788 A. p., O. F. Miiller, Zool. Dan., v. 2 p. 11 t. 49 f. i — 3. 1848 A. virginea (non O. F. Miiller 1788) -^ A.p., E. Forbes in: E. Forbes & Hanley, Brit. Moll., v. i p. 33 t. C f. 2; p. 34. 1870 Corella parallelogramma -\- C. larvaejormis + C. ovata, A. Hancock in: Ann. nat. Hist., ser. 4 ;■. 6 p. 362; 363; 363. ■ C. willmeriana aus dem nordlichen Pacific, die in der Zahl der Langsgefiisse und der Umgange der .Spiralen C. parallelo- gramma iiusserst nahe kormnt, ist nicht in diese Tabelle aufgenommen worden. ASCIDIACEA II 1875 C.p., Kupffer in: I?er. Komm. D. Meere, v. 2 p. 214 t. 4 f. 2 t. 5 f. 11. 1883 C.p., Traustedt in: Mt. Stat. Neapel, v. 4 p. 452 t. 33 f. i — 2 t. 34 f. i. 1907 C. p. -\- C. larvaeformis -)- C. ovata, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 25 f. 30 — 34 t. 11 £. 8 — 9 t. 21 f. 9; p. 28 t. 22 f. 8; p. 31 f. 35 t. 22 f. 10— II. Die Art wurde 17S8 von O. F. Miiller in der Zool. Dan. als Ascidia parallelogramma aus dem Chri- stiania Fjord beschrieben, nach dem sie bereits 1766 im Prodromus von ihni kurz gekennzeichnet war. Forbes 1848 fiUirt die Art unter doppeltem Namen auf, einmal als .4. parallelogramma, dann aber noch als Ascidia virginea Miill. ; in letzterem Falle handelt es sicli um eine irrtiimliche Identificierung niit Miiller's Art. Eine ganze Reihe britischer Autoren der folgenden Jahre begehen, oiTenbar in Anlehnung an Forbes, deu- selben Irrtuni. Im Jahre 1870 giebt Hancock die von Alder und ihm fiir A. parallelogramma vorgesehene neue Gattung Corella bekannt und beschreibt zugleich zwei neue Arten, C. larvaeformis aus der Roundstone Bay und C. ovata von ebendaher wie von der Isle of Mull. Die Art hat seitdem unverandert bis heute den Namen C. parallelogramma gefiihrt und ist in Ap stein s L,iste der nomina conservanda als Typus der Gattung Corella aufgenommen worden. Von C. larvaeformis und C. ovata hat Hartmeyer (1915 a) die Typen iiach- untersucht; letztere wurde damals bereits als Synonym erklart, erstere diirfte aber ebensowenig als gute Art aufrecht zu halten sein. Als A. virginea wird die Art citiert von: Forbes 1848; Alder & Hancock 1848; Thompson 1849; Cocks 1849, 1850; Carus 1S51; I^andsborough 1851; Eyton 1852; Patterson & Garrett 1853; Thompson 1856; Gosse 1856, 1856 a; Norman 1857; Merrifield i860; Kinahan 1861 ; Mac Andrew 1861; Ansted & Latham 1862 und Norman 1862. Dal yell 1848 identificiert die Art irrtiimlich mit Ascidia scabra. A . parallelogramma bei Grube 1864 ist identisch mit Ascidia virginea Miill. Fundangabe. Masfjord, n. Rado. Traustedt leg. 1881. 6 F.xeraplare. Risnaes, n. Bergen. Traustedt leg. 1881. 5 Exemplare. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: 59°3' N. 4°8' O., W.Orkney, 88 m; Exp. »Princesse Alice*, i Exemplar. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Shetland: (Forbes 1848); 10 Meil. 6. Balta (Norman 1869). : Orkney: 59°3' N. 4°8' O., 88 m (.iPrincesse Alice*). Hebriden: (Forbes 1848, Alder 1867). Irland: Westkiiste: Killary Lough, 9 — 27 m (Herdman i8yi a); Roundstone Bay (Forbes 1848, Hancock 1870). — Ostkiiste: Lame District: vor Brown's Bay, Island Magee, 12 — 36 m; nahe Drain's Bay, 12 — 36 m (Buchanan-Wollaston 1907); Strang- ford Lough (Thompson 1840, Dickie 1858); Kingstown; Killiney Bay (Kinahan 1861). Westkiiste von Schottland: Tobermory, Isle of Mull (Hancock 1870); Firth of Clyde: Inchmarnock Basin, 63 — 90 m (Hoyle 1889); Lamlash Bay, Arran; Cumbrae (Norman 1857); Millport u. Umgegend, iiberall, 27 — 117 m (Rankin 1900, 1901); Upper Loch Fyne, Centrum, 108 — 117 m (Scott 1S97); Tarbert, Loch Fyne (Hartmeyer 1915 a). Irische See: Isle of Man: Ballough, 36 m (Forbes 1848) ; Laxey Head (Eyton 1852) ; vor Half Way Rock, 36 m; vor Spanish Head, 36 m; vor The Cassells; Port Krin, 27 m (Herdman 1886); Calf Island bis Port Erin Bay, vor Bradda Head, 36 m (Herd- man 1889, 1889 a) ; vor Bay Fine, 18—36 m; vor Half Way Rock, 18—36 m (Herdman 1889 b) ; 20 Meil. s. 6. Port St. Mary, 2* ASLiniACKA 47 ui Ulvrdiiiaii lO.jjl'i; vor I'li-slnvick. (i in (llonliiiiiii ih.(.(. is.).] a); Ix-i Aldriik n. liny I'ine, 27 — 32111 (llorclniaii 1S94 a. iS.)";); 11. Kittfrliuul. <) 111 (Ilcriliimii iSysn); 6. St. Ann's Head. 2.ini (Hcrclinan i8yy); 6. n. s. Calf Isliind. 27— 54 ni (llcnlinan looi). Wcstkiistc von ICnglaml: Tciiliy (Cossc 1856 n). linglischcr Kanal: Sdlly Insclu (Cams iS.Fj'lla« keine Ausnahme machen. So liess sich ein Vergleich mit der borealen C. paralUlogramma bis in alle Einzelheiten nocli nicht befriedigend durchfiiliren. Immerhin scheint es sich bei C. borealis um eine gute Art zu handeln, die nicht nur geographisch \^ollkommen von C. parallelogramma getrennt ist, sondem auch durch aussere Merkmale und solche der inneren Organisation von letzterer sich imterscheiden lasst. Ganz allgemein gehort die Gattung Coreila zu jenen Gattungen, deren Sonderung in Arten auf Grund scharfer und constanter Merkmale erheblichen Schwierigkeiten zu begegnen scheint. Der Korper ist bei C. borealis im Gegensatz zu C. parallelogramma viel langer gestreckt, sodass die Basoapicalachse etwa doppelt so lang ist, wie die Dorsoventralachse. Hand in Hand mit dieser Streckung des Korpers geht die Tendenz einer Stielbildung, die allerdings sehr verschiedene Ausbildungsgrade zeigt. Bei dem von Traustedt (1886, t. 36 f. i) abgebildeten Original ist der Stiel kaum mehr als eine Verjiingung des Hinterendes. Unter den fruher (1903) von mir erwahnten Exemplaren befinden sich dagegen solche mit einem deutlichen, teilweise sogar mehr als korperlangen Stiel. So hat mir ein Tier von Cap Raper vorgelegen, dessen Korper nur 13 mm, der Stiel aber 20 mm misst; bei einem Tier von Nord Ost Land ist das Verhaltnis 19:9 mm, bei einem anderen aus dem Karischen Meer 12:7 mm. Der Korper des vom »Ingolf<( gesammelten Exemplars misst 11:8 mm und wird getragen von einem ebenso breiten, etwa anderthalbmal so langen Stiel. Es kommen aber auch Exemplare vor, bei denen keine Spur einer Stielbildung vorhanden. Sehr lehrreich sind in dieser Beziehung die beiden an derselben Station von der )>F}-lla« erbeuteten Exemplare. Das eine ist in seiner Gesamtheit von keulenformiger Gestalt. Der Korper ist langhch o\-al, 10 mm lang und setzt sich ASCIDIACEA 15 in einen nicht scharf vom Korper gesonderten, anfangs schmaleren, etwa von der Mitte ab sich verbreitemden Stiel fort, der sich an seinem Ende in Zotten auflost, an denen Steinchen haften; die I^ange des Stieles betragt 18 mm. Das andere Exemplar ist dagegen von ovaler Gestalt, nach vorn etwas verjiingt, hinten breit abge- rundet, ohne Spur einer Stielbildung ; die Masse betragen 20:12 (Korpermitte) mm. Der Besitz eines Stieles ist somit kein constantes Merkmal, wenn audi im allgemeinen gesagt werden kann, dass C. borealis durch den schlankeren Korper, der iu der Regel von eiuem langeren oder kiirzeren Stiel getragen wird, von C. pa- rallelogramnia, bei der Stielbildung wohl niemals vorkommt, sich unterscheidet. In der Grosse bleibt C. bo- realis erheblich hinter C. parallelogramma zuriick. Die grossten bekannten Exemplare von C. borealis sind das Stiick von Nord Ost Land mit 19: 12 mm (natiirlich ohne Stiel) und das oben erwahnte stiellose Exemplar mit 20:12 mm; das grosste Exemplar von Traustedt's Originalen ist nur wenig kleiner. Von C. parallelo- gramma besitzt die Berliner Sammlung dagegen ein Stiick von Bergen, das 51:34 mm misst; mag es sich in diesem Falle auch um ein extrem grosses Exemplar handeln, so sind Exemplare von 35 bis 45 mm Lange doch keineswegs selten. Die Muskulatur soil bei C. borealis sehr schwach sein, schwacher als bei C . parallelogramma. Ich habe beide Arten auf ihre Muskulatur hin verglichen und kann keinen wesentlichen Unterschied finden. Die Korpermuskulatur, auf die es hier lediglich ankommt, ist bei beiden Arten nur linksseitig ausgebildet. Bei C. parallelogramma verlaufen vom Ventral- und Dorsalrande in transversaler Richtung, manchmal auch schrag gegen die Siphonen in ansehnlichen Abstanden eine Anzahl von Muskeln zur Korpermitte, ver- einigen sich liier aber nicht, sondem lassen eine schmale, muskelfreie Zone zwdschen sich. An ihren Enden langs der beiden Korperrander gabeln sich diese Muskeln nicht selten oder losen sich in mehrere Aste auf. Bei C. borealis ist die Koqiermuskulatur nach Traustedt's Darstellung dagegen auf die ventrale Halfte der linken Korperseite beschrankt; vom dorsalen Rande aus verlaufen keine Quermuskeln, wie auch aus der Abbildung (t. 36 f. i) deuthch hervorgeht. Auch Van Name's Schilderung der Korpermuskulatur verstehe ich in demselben Sinne. Bei alien von mir untersuchten Exemplaren von C. borealis habe ich dagegeii auch in der dorsalen Halfte der Unken Korperseite Quermuskeln gefunden, sodass die Verhaltnisse ganz ahnhch sind wie bei C. parallelogramma. Da nun an den Angaben Traustedt's und Van Name's Zweifel nicht am Platze sind, so ist nur anzunehmen, dass die Quermuskeln der dorsalen Halfte, die ohnedies etwas schwacher sind als die der ventralen Halfte, nicht immer entwickelt sind. Die Frage bedarf aber noch weiterer Unter- suchungen an grosserem Material. Der Kie men sack ist bisher zur Unterscheidung der beiden Arten nicht herangezogen worden und doch glaube ich gerade im Bau dieses Organs ein gutes Artmerkmal gefunden zu haben. Jedenfalls wird auf diesen Punkt bei weiteren Untersuchungen an C. borealis zu acliten sein. Die Zahl der inneren Langs- gefasse einer Kiemensackhalfte betragt bei C. parallelogramma etwa 20 — 24. Bei einem grossen Tier mit 35 mm langem Weichkorper fand ich 24 Langsgefasse, zugleich die hochste Zahl, die ich bei dieser Art fest- gestellt habe ; bei einem etwas kleineren Tier waren 23 Langsgefasse vorhanden. C. parallelogramma besitzt somit eine ahnhche Zahl von I^angsgefassen wie gewisse Arten von der Westkiiste Nordamerikas. Bei C. bo- realis ist die Zahl dagegen viel hoher, fast doppelt so gross. So fand ich bei einem Exemplar mit nur 16 mm langem Weichkorper jederseits etwa 40 Langsgefasse und ahnliche Werte bei anderen Exemplaren, soweit l6 ASCIOIACKA die moist sohlccht erlialtoncn Kit'iiK-nsack*.' cine Zaliluiii; m-'statti'tcii, Zii dii luilicrcii Zalil ilcr IFylla«). Spitzbergeugebiet; Nord Ost Land, Ostseite, 66 m (Hartmeyer 1903). Karisches Meer: 99 — 144 m (Traustedt 1886); 7i''i4'N. 64%' O. (Hartmeyer 1903). C. borealis ist in ihrer Verbreitung auf die arktische Region beschrankl. Hier tritt sie sehr discon- tinuierlidi in einem Gebiete auf, das im Westen durch Cap Raper, ini Osten durch das Karische Meer begrenzt wird. C. borealis ist offenbar eine seltene Art und angesichts ihrer ziemlich weiten Verbreitung ist anzunehmen, dass das Verbreitungsbild mit der Zeit sidi verdichtet. Aus dem Sibirischen Eismeer, dem Bering Meer und dem nordlidien Padfic ist sie nicht bekannt. Die Mehrzahl der Fundstellen gehort der Hocharktis an. In den boreoarktischen Mischungsgebieten tritt sie nur ganz sporadisch auf. So fehlt sie im arktischen Norwegen und wdter ostlich an der Murman Kiiste; auch bei Island ist sie nicht nachgewiesen. Die im Bereich der Faro Shetland Rinne liegende Fundstelle gehort dem Grenzgebiet zwischen Arktis und Mischungsgebiet an. Vertikale Verbreitung und Therraopathie. Die Tiefenamplitude von C. borealis liegt zwischen 50 und 459 m. Die eigentliche Seichtwasserzone oberhalb 50 m scheint sie zu meiden, im iibrigen, soweit die sparlichen Angaben einen Schluss gestatten, im Rahmen ihres vertikalen Verbreitungsgebietes keine besondere Tiefenzone zu bevorzugen. Die Mehrzahl der Fundstellen gehort Gebieten an, wo die Art ASCIDIACEA 17 constant negativen Temperaturen ausgesetzt ist. ^^on der Fundstelle vor Cape Ann liegt keine Temperatur- angabe vor; an einer benachbarten Fundstelle (U. S. F. C. Stat. 349. 42°io'3o" N. 7o°29' W., 26 Fad.) wurde in nahezu derselben Tiefe und zu derselben Jahreszeit (Sept.) eine Temperatur von + 6.56° C. festgestellt. So ist anzunehmen, dass C. borealis eine sommerliche Erwarmung des Wassers bis zu einer ahnlichen Tem- peratur ertragen kann. Die Fundstelle vor Sukkertoppen ist auch nicht der Hocharktis zuzurechnen sondern gehort deni niederarktischen Gebiet an, mit einem periodischen Wechsel negativer und niedrig positiver Temperaturen. Die Fundstelle in der Faro Shetland Rinne, auf dem Ostabhang der Far Oer Bank, liegt nahe der Grenze eiskalten Wassers am Meeresboden. Tiergeographische Stellung. C. borealis ist eine panarktische Art, die vorwiegend in der Hoch- arktis verbreitet ist, in den Mischungsgebieten nur sporadisch auftritt, die boreale Region jedoch nirgends erreicht. Ihr Verbreitungsgebiet und das der siidlichen C. parallelogramma sind geographisch streng geschieden. Ihrer vertikalen Verbreitung nach gehort sie zu den eurybathen Flachseearten, die im Seichtwasser fehlen, abwarts die 500 m lyinie nicht iiberschreiten. Sie muss den arktisch-eurythermen Arten zugerechnet werden, wenngleich sie die giinstigsten Bedingungen unter hocharktischen (constant negativen) Temperatur\-erhalt- nissen zu finden scheint. Corella willmeriana Herdm. Wichtigste I,iteratur. 1898 Corella willmeriana, Herdnian in: P. liverp. biol. Soc, v. 12 p. 252 t. 11 f. i — 4. 1900 C. w., W. E. Ritter in: Ann. N. York Ac, v. 12 p. 604 t. 18 f. 15. 1912 C. w. -}- C. rugosa, Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 119; 120 t. 10 f. 7 t. 15 f. 5 — 6. 1913 C. w., W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 4S7. Von der Westkiiste von Nordamerika sind mehrere Corella- Arten beschrieben worden, deren Beziehimgen zueinander noch weiterer Klariing bediirfen, eine Frage, die aber nicht in den Rahmen dieser Arbeit gehort, an der Hand des niir zur Verf iigung stehenden Materials auch kaum befriedigend gelost werden konnte. Eine dieser Arten muss hier erwahnt werden, weil sie bis an die schon dem boreoarktischeu Mischungsgebiet zuzurechnende Siidkiiste von Alaska nach Norden vordringt. Ritter (1913) hat diese Art, mit der vonHerdman 1898 aus dem Puget Sound beschriebenen, von Ritter (1900) ebenfalls von dort erwahnten C. willmeriana identificiert, wiihreud Huntsman (1912, 1912 a) die Identitat zwischen Ritter's und Herdman's Art bestreitet und erstere seiner C. rugosa zuordnet, die Ritter (1913) wieder mit Herdman's Art vereinigt. Ich folge Ritter in dieser Frage. C . willmeriana steht C. parallelo- gramma zum raindesten .sehr nahe. Verbreitung. Siidkiiste von Alaska: Loring (Ritter 1913). Westkiiste von Nordamerika: British Columbia: Elk Bay, 36 — 45 m; Departure Bay; Northumberland Straits; Burrard Inlet; Uduelet; Banks Island; Hecate Straits, 6. Rose Spit, 27 m (Himtsman 1912, 1912 a). — Puget Sound: Port Townsend (Herdman 1898); (Ritter 1900, 1913). Gen. Corellopsis Harlmr. 1903. 1903 Corellopsis, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 272. Sp. un. et typ. : Corellopsis pedunciUata Hartmr. Nur eine panarktische Art. The Ingolf-Expedition. 11. 7. ^ l8 ASCIDIACEA Corellopsis peduncuhita ll.iitnir. N'ollstiiiuligf Kit o I at in. 1903 CorfUo(>sis ptJuHculatii. llnrtiiicvor in: I'auiia arcticn, v. y \t. J73 t. 5 f. 1,1 t. 12 f. 1-5. 1907 C.p., Redikorzcw in: Zool. Auz., r. ji p. 522. 1908 C.p.. Rcdikorzcw in: M^ni Ac. St.-W-tcr.sb., scr. 8 v. 18 ur. 11 j). .(o. 1909 C.p., HartmcyiT in: Broun's Kl. Ordn., r. 3 suppl. p. 1304. 1910 Conlla borealis (non Transtetlt 1886), Redikorzcw in: Dcrjuijin in: Trav. Soc. St.-lV'torsb., (•.41 1 p. log. 1911 Corellopsis peduHculata. Dcrjngiu in: Trav. Soc. St.-l'4tcr.sb., r. 42 I p. (>2. 1913 C.p.. W. E. Rittcr in: P. U. S. Mus., i-. 45 p. 491. 1915 C.p., PcrjuRin in: Mini. Ac. Petrogrnd, ser. 8 v. 34 nr, i p. 570. Beschreibung. Die Art, zuglcich Typus einer ncuen Gattung, wurde 1903 durcli Hartnieyer nadi eiuem Exemplar von Konig Karls Land beschrieben, das :uif dcr )>Helgoland«-Expedition crheutet worden war. Seitdem ist die Art nur ganz vereinzelt vviedergefundeii uiid untersucht worden. Die bciden Exemplare, die Redikorzew (1908 a) aus dem Sibirischen Eismeer unter dem Material der Expedition des Baron Toll vorgelegen haben, waren erheblich kleiner als das Original. Die Korpermasse des letzteren be- tragen 19:11 ram, der Stiel ist 49 mm lang, wahrend die sibirischen Exemplare nur 11:7 bzw. 11.5:8 mm gross sind, ihr Stiel nur 22 bzw. 16 mm misst. Der .schlechte Erhaltungszustand dieser sibirischen Exemplare gestattete leider keine nahere Untersuchung der iimeren Organisation. An dem einzigen Exemplar, welches Ritter unter dem vom »Albatross<( im nordlichen Pacific uiid Bering Meer gesammelten Material gefunden hat, waren die Rudimente der inneren Langsgefasse erhebUch langer, die inneren Radiargefasse iiber den Spiralen weniger regelmassig ausgebildet als bei dem Original. Ich habe letzteres nochmals auf diese beiden Merkmale hin angesehen und meine fruhere Angabe \ollauf bestatigt gefunden. Die inneren Langsgefasse sind bis auf kaum nennenswerte Rudimente vollig riickgebildet, wahrend von den Radiargefassen, die vom Centrum der Spiralen nach den vier Ecken ausstrahlen, nur ganz gelegenthch eines fehlt. Ritter's Exemplar besass 17, das Original 19 Tentakel. tjber die Grosse macht Ritter keine Angabe. Die von Redikorzew (1910 a) aus dem Kola Fjord zunachst als Corella borealis bestimmte Art erwies sich spater, nach einer Berichtigung von Derjugin (1911) als C.fedimculata. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Konig Karls Land: Bremer Sund, 105 m (Hartmeyer 1903). Kola Fjord: 126 — 144 m (Derjugin 1910 a, 1915). Sibirisches Eismeer: »Zarja«-Hafen, Insel Bonnevie, 76°8' N. 95°6'3o" O., i8 — 20 m (Redikorzew 1908 a). Halbinsel Alaska (Siidkuste): vor Akutan Island, 54°i5' N. i66°03'W.. 130 m (+ 5° C.) (Ritter 1913). C. pedunculata scheint eine ausserordentlich seltene Art zu sein. Sie ist bisher nur in je einem Exem- plar von Konig Karls Land und der Siidkiiste Alaska's, in 2 Exemplaren aus dem Sibirischen Eismeer bekannt ge worden; die Zahl der im Kola Fjord erbeuteten Exemplare wird nicht angegeben, kann aber nicht gross sein, da die Art dort nur an 2 Stationen, beide im ausseren Fjordteil, nahe der Miindung, angetroffen wurde. Die Fundstellen gehoren teils der Hocharktis, teils den Mischungsgebieten an, sodass C. pedunculata als eine panarktische Art zu bezeichnen ist. Im Sibirischen Eismeer wurde sie in 18 — 20 m Tiefe, an den anderen Fiindstellen in Tiefen zwischen 100 und 150 m gefunden. Sie lasst sich somit zur Zeit als stenobathe Flachsee- ASCIDIACEA 19 art characterisieren, welche Tiefen von etwa 100 m an zu bevorzugen scheint, die 150 m Linie aber nicht mehr iiberschreitet. Auf Grund ihrer Thermopathie ist sie arktisch-eurytherm. An der Siidkiiste Alaska's herrschen constant niedrig positive Temperaturen mit einem sommerlichen Maximum bis zu etwa + 5° bis + 6° C, vielleicht auch noch mehr; im ausseren Teil des Kola Fjords betragt die jahrliche Temperatur- schwankung in 100 — 150 m Tiefe + 0.4° bis fast + 7° C. Die Art scheint vorwiegend auf sandigem, mit Steinen und SteingeroU bedecktem Boden, gelegentUch auch auf Schlick mit Steinen vermischt vorzukommen. Im Kola Fjord wahlt sie O^inphis-Rdhien und Kalkalgen als Anheftungsobject. Gen. Corynascidia Herdm. 1Ingolf«-Material liegen von den Stationen 21 und 36 insgesamt 3 Exem- plare einer Corynascidia-Krt vor, die von der typisclien Art der Gattung zu trennen mir kein Grund vorzu- liegen scheint. Die Art wurde zuni ersten Male durch Herdman unter dem »ChaIlenger«-Material beschrie- ben, spater von mir in den Ausbeuten der D. Siidpolar-Exp. und der D. Tiefsee-Exp. wiedergefunden und eingehend nachuntersucht. Diesen alteren Beschreibungen habe ich kaum etwas wesentliches hinzuzufiigen. In der Grosse bleiben die »> I ngolf«- Exemplare nicht unerheblich hinter den bislier bekannten Exemplaren zuriick. Von den beiden Exemplaren von Stat. 36 ist das grossere 8 cm lang, wovon 3.6 cm auf den Stiel entfallen, das andere, dessen Korper stark geschrumpft ist, 5 cm. Das Exemplar von Stat. 21 hat eine Lange von nur 3.8 cm; sein Korper ist 2.2 cm, der Stiel 1.6 cm lang. Zum Vergleich setze ich die Masse der iibrigen Exemplare hierher. Die )>Challenger<(-Exemplare haben eine Totallange von 10 cm (5 + 5 cm) und 14.5 cm (7 + 7-5 cm), das Exemplar des »Gauss« eine Totallange von 10.5 cm (5 + 5.5 cm), das der »Valdivia« von 16.7 cm (5.7 + II cm). Die Gestalt der )> I ngolf«- Exemplare ist, wie bei den iibrigen Exemplaren, schlank keulenformig ; der Korper geht an seiner Basis unmerklich in den Stiel iiber, der aitfangs sehr dunn 3* ASaDIACEA ist, nach seinem Kndc zu sicli jcdoch vcrbrcitert uiul liiK- haftsdicilHU-artiuc Ansatzflaclie hildct. Voii (.iiur t\iiischcn Lobenbildung dcr KorperofTnungen kanii niclit die Rcdc scin ; dri Rand Inidcr crschein) mii uiircgehnassig gebuchtet uiid gefaltct. Die Branchialoffnung liegt ilwa in di i Miltr dcs Koqiers aul dii Ventralseite, die AtrialofTnung ist gleichfalls ein Stiick aul" ilic W^iitralsciti.' vorlagcrt. 1 )u- iiuiLTOii I.iiugs- gefiisse sind viber weite Partieen des Kieniensackes typisch ausi;ol)ildi.'t, stclleiiweise jedoch his auf kurze Kndstiicke an den Triigern riickgebildet. Die Zahl der Umgange der Spiralen betragt 2'/j — 3. Die Gonade fiiUt die ganze Darmsclilinge aus. Der Hoden liegt dem Wendepol der Schlinge genahert, dim l)linden Ende des Ovars angelagert. Das Ovarium ist cin langes, wurstformiges Gebilde, das dem Ivnddarm fast in seinem ganzen \'erlauf bis nahe an die Afteroffnung folgt. Die Aftcroffnung erscheint undeutlicli gelappt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Nordatlantic: Sudeingang in die Davis Strasse, 6i°5o' N. 56°27' W.. 2583 111 (+ 1.5° C.) ; s. Cap Farvel, 58°oi' N. 44°45' W., 2394 m (+2.4°C.) (.Ingolf.). Siidlichcr Indischer Ocean: zw. Cap u. Kerguelen, 46°46' S. 45''3i' O., 2475 m (Herdman 1882). Antarktis: Tiefsee vor Kaiser Wilhelm II. Land, 3397 m (Hartmeyer igii b); n. Knderby Land, 63°i6'3o" S. 57°5i'0-. 4^3^ m (Hartmeyer 19126). Ccntralcr Pacific: zw. Juan Fernandez u. \'alparaiso, 33°3i'S. 74''43'W., 3888 m (Herdman 1882). C. SHlinii ist eine rein abyssale Art, die nur in Tiefen unterhalb der 2000 m Linie, namlich zwisdien 2394 und 4636 m gefunden wurde. Die Fundorte sind weit zerstreut iiber ein ungeheures Gebiet der Tiefsee. Aus dem Abyssal des Nordatlantic war die Art bislier niclit bekannt. Corynascidia herdmani W. E. Ritt. lyiteratur. 1913 Corynascidia herdmani, W. R. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 491 t. 35 f. 31 — 36. Verbreitung. Bering Meer: n. Unalaschka, 53°4o'25" N. i67°4i'4o" W., 1037 m (+ 3.5° C.) (Ritter 1913). Diese von C. suhmi anscheinend verschiedeue Art ist bisher niu- auf dem Steilabfall des Aleuten-Plateau ziim Bering Meer in 1037 m Tiefe gefunden worden. Fam. Agnesiidae. Huntsman (1912 a) hat die Gattung Agnesia, die bis dahin in der Familie der Rhodosomaiidae untergebracht war. aus dieser Familie entfemt und zum Vertreter einer eigenen Familie, Agnesiidae, erhoben. Ich folge Uim darin, denn die Gattung nimmt eine eigentiimliche llittelstellung znischen den Rhodosomaiidae und den Ascidiidae ein, die am besten dadurch zum Ausdruck gebracht wird, dass sie eine eigene Familie bildet, die im System zwischen die Rhodosomaiidae und die Ascidiidae gestellt wird. Im Bau des Kiemensackes und im Verhalten der Dorsalfalte schliesst sie sich an erstere Familie an, wahrend sie in der Lage imd dem Verlauf des Darmes, diesem gerade fiir die Rhodosomaiidae so characteristischeu llerkmal, nicht mit diesen, sondern mit den Ascidiidae iiberein- stimmt. Im arktisch-borealen Gebiet tritt die Gattung nur im nordlichen Pacific und im Bering Meer, und zwar mit 3 Arten auf. Von diesen gehoren zwei dem borealen Gebiet des nordlichen Pacific an und bleiben deshalb hier unberiicksichtigt. ASCIDIACEA 21 Gen. Agnesia Mclilsn. 1898. 1898 Agnesia, Michaelsen in: Zool. Anz., v. 21 p. 370. Sp. typ. : Agnesia glaciata Mchlsn. Nur mit einer Art im Gebiet vertreten. Agnesia beringia Ritt. lyiteratur. 1913 Agnesia beringia, \V. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 493 t. 3!) f. 37 — 41. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Bering Meer: Pribilof Inseln u. Umgebung, 52 — 77 m (-)- 4.39° bis -)- 5.95° C.) ; Bristol Bay u. Umgebung, 27 — 54 m {-)- 511° bis + 7.5=0 (Ritter 1913)- Die Art ist nur aus deiu siidostlichen Teil des Bering Meeres, aus dem Bereich der Bristol Bay und der Pribilof Inseln be- kannt. Sie ist eine ausgesprochene Flachwasserform, die in Tiefen zwischen 27 und 77 m angetroffen wurde. Die an den Fimdstellen festgestellten Temperaturen (Juni/Sept.) sind ziemlich hoch und liegen zwischen -)- 4.39° C. und -\- 7.5" C. Der Boden bestand aus feinem oder groben Sand, Schalen und Kies. Fam. Ascidiidae. Die Fam. Ascidiidae ist im arktisch-borealen Gebiet mit 3 Gattungen vertreten, Phalliisia (2 Arten), Ascidia (9 Arten) und Ascidiella (i Art). Phallusia tritt nur im boreolusitanischen Mischungsgebiet auf, Ascidia ist durcli das ganze Gebiet verbreitet, Ascidiella ist ostatlantisch panboreal. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der Faniilie Ascidiidae. Flimmerorgan mit einer (meist betrachtlichen, im Alter zunehmenden) Zahl secundarer, vom Ausfiihrgang der Neuraldriise entspringender Offnungen Phallusia. Flimmerorgan ohne secundare Offnungen — 2. Innere Langsgefasse an den Kreuzungspunkten mit den Quergefassen i. Ordn. stets mit Papillen Ascidia. Innere Langsgefasse ohne Papillen Ascidiella. Gen. Phallusia. Snv. 181(). 1816 Phallusia (part.: P. nigra, P. arabica, P . mamillata) , Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. loi. 161. Sp. typ. : Phallusia mammillata (Cuv.). Diese vorwiegend mediterran-tropische Ciattung tritt mit zwei mediterranen Arten audi ira boreo- lusitanischen Mischungsgebiet auf. Phallusia mammillata (Cuv.). Wichtigste Literatur. 1815 Ascidia mammillata, G. Cuvier in: Mem. Mus. Paris, ;;. 2 p. 20 t. 3. 18:6 Phallusia mamillata [sic!], Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 168. 22 ASCIDIACEA jSjti p. urtica, A Ki»so Hist. ICur uii'rid., r. 4 p. 276. 1848 Aiciiiia ijraikmoiiUa, E. I'orbcs in: K. I'orbes K; Ilatilov, Krit. Moll., v. i p. 32. '874; 75 A. nerrueosa + A. mamillata, C. HolU-r in: Douk. Ak. Wicii, t;. 34 p. 15 t. 6 f. 1—2; p. 112 t. 2 f. 11. 1SS3 Pkallusia mamillata, Traiistcilt in: Mt Stat. Ncapcl, r. 4 p. 456 t. 3} f. 6 t. 34 f. 3. Die Art wurdo von Cuvicr 1815 aus deiu Mittelmeer als .1. iihiiiiiiiilhi/n Ijcschrieben, crscliciiit alicr bereits in iilteren Schriften bis auf Rondelet (1555) zuriick wiederholt unter verschiedencu niclit l)inaRii Nanicii uiul in erkennbarcii Abbildungen. Savigny 1816 stellte sie in seine ncue Gattung PImllusia, deren T\iius sie heute bildet. Risso 1826 beschreibt sie unter dem Namen Phallusia urtica, vvahrend Chiaje 1828 sie irrtiimlich niit A . venosa identificiert;. Die Identitat beider Formen mit P. mammillata stellte bereits Philippi 1S43 fest. Forbes beschrieb von der Siidkiiste Englands, zugleicli audi aus dem Aegeischen Meer, eine A. arachnoidea, deren Identitat mit P. mammillata von Herdman 1893 vermutet, von Alder & Han- cock 1905 anerkannt wurde. Die von Heller 1874 von IvCsina beschriebene A. verrucosa wurde von Harl- meyer (1911 a) als eine Jugendform von A. mammillata festgestellt. Fundangabe. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Ferrol Bay. Krohn leg. Zahlreiche Exemplare. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Westkiiste von Sohottland: Laralash Bay, Arran, Firth of Clyde (Forbes 1848). Irische See; Isie of Man (Alder & Hancock 1905). Englischer Kanal: Kiisten von Cornwall und Devon (Forbes 1848); Falmouth (Cocks 1850); Plymouth: Yealm; Mewstone Ledge; Duke Rock; Cattenater; West Hoe Rocks (.Vllen 1904); Tor Bay; Teignmouth Bay, 7 — 21 m (Todd 1903); Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900); Portland, 5.5 — 7 m (Sorby & Herdman 1882); L,iilworth Cove (Alder & Hancock 1905). Westkiiste von Frankreich: Brest (Joubin 1921). Ferrol Bay: (neue .\ngabe). Westliches Mittelmeer: Banyuls (Pruvot 1895); Etang de Thau (Gourret 1896); Cette (Calvet 1905); Marseille, bis ca. 180 m (Marion 1879, 1883, Roule 1884); Golf von Genua; Nizza (Verany 1846); Palma, Mallorca ( Pagenstecher 1877); Hafen von Bonifacio, Corsica (Roule 1907); Sardinien (Eficio 1892); Neapel (Chiaje 1828, Traustedt 1883, Lo Bianco 1899); Golf von Catania (Zelarovick 1913); Golf von Tarent (Targioni-Tozzetti 1880). Adria: Triest (Grube 1861, Graeffe 1903); Rovigno (Zimmermann 1907); Portore (Grube 1861); Quamero, 18 — 36m (Lorenz 1863), 4 — 20m (Matisz 1896); Lesina (Heller 1874). Ostliches Mittelmeer: Aegeisches Meer (Forbes 1848); Bucht von Perdika, Aegina, 11 — 23 m (Hartmeyer 1904 a). Marmara Meer: Dardanellen, zw. Chanak und Xefer, 35— 80 m (Colombo 1885). Das Hauptverbreitrmgsgebiet von P. mammillata ist das Mittelmeer, das sie in ganzer Ausdehnung ostlich bis zu den Dardanellen bewohnt und von wo zahlreiche Fundangaben vorliegen. Nach Norden ver- breitet sie sich bis in den siidUchen Teil des boreolusitanischen Mischungsgebietes. Die Mehrzahl der Fund- stellen liegt an der Siidkiiste von England. Von der Westkiiste Frankreichs wird sie von Brest gemeldet. Forbes will sie im Firth of Clyde gefunden haben, wahrend sie nach Alder & Hancock bei der Isle of Man, allerdings sehr selten vorkommt. Ich selbst habe niemals boreale Exemplare von P. mammillata geseheu. Es Uegen jedoch so viele Angaben iiber ihr Vorkommen im westUchen Kanalgebiet vor, dass an der Tatsache ihres Airftretens im boreolusitanischen Mischungsgebiet nicht gezweifelt werden kann, mag es sich auch in ASCIDIACEA 23 dieseni oder jenem Fall um eiue Verwechslung init A. mentula handeln. Beweisend fiir ihr Vorkommeu ist vor allem die Angabe von Sorby & Herd man 1882, die sich nicht mit einer Nennung des Artnamens begniigen, sondern eine Beschreibung ihres Materials geben, die nur auf P. mammillata bezogen werden kann. Ob die Art auch im Firth of Clyde und bei der Isle of Man vorkommt, muss dahingestellt bleiben. Immerhin bleibt es auffallig, dass iiber ihr Vorkommen in diesen beiden viel durchforschten Gebieten nur je eine Angabe vorliegt; vielleicht ist die Art hier aber ausserordentlich selten. Die Art scheint ini allgemeinen in ziemlich geringen Tiefen von wenigen m unterhalb der Ebbegrenze an zu leben, doch ist sie von Marion im Golf von Marseille bis zu einer Tiefe von etwa 180 m festgestellt worden. Jedenfalls ist sie eine ausgesprochene Flach- seeart, die die 100 m I^inie vvohl nur ausnahmsweise iiberschreitet. Auf Grund ihrer Verbreitung ist sie an Temperaturen gebunden, die wahrend des ganzen Jahres nicht weniger als etwa + 8° bis + 9° C. betragen, in ihrem mediterranen Verbreitungsgebiet aber nicht unter etwa + 13° C. sinken. Sie lebt vorwiegend auf hartem Boden, kommt aber auch, z. B. im Golfe von Neapel, gelegentlich auf Schlickgrund vor. Phallusia fumigata (Grube). Wichtigste Literatur. 1861 Phallusia nigra (non Savigny 1816), A. E. Grube, Ausfl. Triest, p. 122. 1864 Ascidia (Ph.) /iimigata, A. K. Grube, Lussin, p. 56. 1872 A.chlorea Ii). I'hipps, Voy. North Pole. ai'P I' "H- (non 1776 Ascidia Prunum, O. V. Miiller. Zool. Daii. I'rodr . p. 225.) ?l78o A. iOmplaMata (?part.), O. Fubricius. I'auna Groeul., p. 332. ??1786 A. mniluh (non O. F. Miiller 1776), N. Mohr. Islandsk Natiirh., p. iiy (non 178S A.f>runum. O. F. Miiller, Zool. Dan., v. 1 p. 42 t. 34 f. 1—3.) ?l820 A. gelatiHosa (non Bohadsch 1761), Scoresby, Ace. arct. Regions, r. i p. 543. ?i830 A. prunum. Rasch in: Nyt Mag. Naturv.. v. 12 p. 298, 303, 321. .'1842 A . iomplanala (?part.), H. V. C. Moller in: Naturh. Tidsskr., v. 4 p. 95. ??l85i A.nifHlula (non O. F. Miiller 1776), Robert in: Voy. Recherche, Zool. MM., p. 164. 1854 A.callosa. W. Stimpson in: Smithson. Coutr., v. 6 p. 19. ?l856 A. t-irginea (non O. F. Miiller 1776) (?part.), R. Mac Andrew & Barrett iu: Ann. nat. Hist., scr. 2 1.17 p. 385. ?l857 A. comfvessa [pro: complanata] (?part.). Rink, Gronland, v. 2 p. 104. 1859 Ascidia sp., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 64. i860 Cynthia complanata (part.) + .-IsfK/ifl callosa (part.). W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 nr. 6 p. 2. ?i867 A.c. (part.), A. S. Packard in: Mem. Boston Soc, v. i p. 276. 1870 A.c. (part.), A. E. Verrill in: Amer. Natural., v. 3 p. 383. 1870 A.c. (part.). A. Gould (W. G. Binney), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 26. 1870 .-1. ?c. (part.), Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1871 A. complanata (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 w. 1 p. qS f. ii. 1872 Ascidiopsis complanalus (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 214. 1872 A. complanata (part.), A. E. Verrill iu: Amer. I. Sci., ser. 3 f . 3 p. 289. 1872 Ascidia c. (part.), A. E. Verrill in: Bull. Essex. Inst., v. 3 p. 3, 5. 1872 Ascidiopsis complanalus, A. E. Verrill in: Whiteaves in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 10 p. 348. 1873 .-J. complanata, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 d. 5 p. loi. 1873 A . complanalus (part.), Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. ?i873 Cynthia prunum, Ehlers in: SB. Soc. Erlangen, v. 5 p. 7. 1874 Ascidiopsis complanalus (part.), A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 t'. 7 p. 39, 43, 413, 504. 1874 A.c. (part.), A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 355, 359, 363, 370. 1874 A.c. (part.). Whiteaves, Rep. Oper. St. LawTence. p. 12. 1874 A. c. (part.), Whiteaves in: Amer. I. Sci., ser. 3 ij. 7 p. 214. .'1875 Phallusia complanata (Ppart.), Liitken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenl., p. 138. 1875 P. prunum, Kupffer in: Ber. Komm. D. Meere, v, 2 p. 211. 1879 Ascidiopsis complanata (part.), A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1879 A. c. (part.), A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 231. 1880 Phallusia prunum (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 436. 1880 P.p. (part.), Traustedt in: Zool. Anz., f. 3 p. 469. 1882 Ascidiopsis complanalus (part.), S. F. Baird in: Rep. U. S. Fish Comm., ;•. 7 p. 806. 1885 Ascidia complanata (part.), A. E. Verrill in: Rep. U.S. Fish Comm., v. 11 p. 529. ?i885 Phallusia sp. (Ppart), Aurivillius in: Vega-Exp., v. 4 p. 225. ?i886 Ascidia virginea (non O. F. Miiller 1776), Swederus in: Aurivillius in: Bih. Sven.ska Ak., v. 11 nr. 4 p 16. 1886 A. complanata -\- A. fallax, Drasche in: Polarstat. Jan Mayen, v. 3 p. loi t. 8 f . i ; p. 102 t. 8 f. 2 — 3. 1886 Phallusia glacialis, Traustedt in: Dijmphna Udb., p. 426 t. 37 f. 16 — 17 t. 38 f. 24 t. 39 f. 29. 1886 P. prunum, Kiikenthal & Weissenborn in: Jena Z., v. 19 p. 783. 1888 P.p., Grieg in: Bergens Mus. Aarsber., 1887 nr. 3 p. 10. ■ Vgl. die Notiz bei Boltenia ovifera. ASCIDIACEA 27 i88g Ascidiopsis complanata (part), M. Mac Donald in: Rep. U. S. I'ish Comm., v. 14 p. 856. 1891 Ascidia callosa (part), A. S. Packard, Labrador, p. 396. 1891 A. glacialis-\-A. prunum (pari.) -\- A . complanata (part.), Htnlmau in; I. I.,inn. Soc. l. 1912 Ascidia complanata (part), Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 1913 A.c. (part.), W. E. Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Bur. Fish., v. 31 I p. 159, II p. 730. 1914 Phallusia prunum (part), Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. mo. 1915 Ascidia p., Breitfuss, Exp. Mourmane, 1906 p. 234, 250, 293, 306. 1915 Phallusia (A.) p., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 572. 1920 Ascidia p., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 130. 1921 A. p. (part.), Hartmeyer in: Meddel. Gronl., i.'. 62 p. 69. 1922 A. p., Hartmeyer in: Nor.ske Selsk. vSkr., 1921 nr. 6 p. 17. Geschichte der Art. Ascidia prunum wurde im Jahrc 1776 von O. F. Miiller im Prodromus als neue Art kurz gekennzeichnet, ira Jahre 1788 dann hi der Zoologia Danica ausfuhrlicher beschrieben tmd auch abgebildet uiid zwar nach Exemplaren, die aus dem Hafen von Christiama stammten. Es kann 28 ASCIDIACEA •ibcr kaimi ciii /woifcl dariibcr hoslchcii, ilass dor ArtbcgritT, don wir scil Kupllcr (1S75) niit (Kin Nnnn'ii Ascidia f>niniitu verbiiiden, der .1. pnnium O. 1". Miiller's nicht cntspiii. lit , class letztore virliiulu niit Ascidin obliqiia Aid. identisch ist. Kiaer (1S93) und Ilartmeyor (1901, 1903) liahou sicli hcrcils in diisoui Sinnr gciiussert, aber beide Autoren habeii von einer NamensandcnniK ab<;eselien. Audi hier soil der Name .1. Inii- mini in deni seit Jahrzehnten gcbrauchlichen Sinne beibehalton luul als oiii iioiuen conservaiuhiiii luliaiKlill werden. Die Zeit nach O. F. Miiller fordert die Kcniitiiis unserer Art in keincr Weise; Jalu/.c-ImU- Iiindnrrli besclirankt sich die Literatur iiber A.prunum auf coni])ilatorische Werke oiler die Art erscheint als un- controUicrbarer Listenname in fauiiistischen Arbeiten. In dein Zeitianin von iSi: ))is iiber 1.S70 hinaus lindet sich in der Literatur eine als Ascidia (bzw. Pirena) pniiiiiin bezeichnete Form, hauptsachlich aus den britischen Gewassem, teilweise audi aus dem Mittelmeer erwahnt. Meist handelt es sieh nni faunistisdie Listen, die lediglidi den Artnamen ohne irgendweldie Bemerkungen enthalten. AUe diese Citate, die wcitcr unten zusanimengestellt sind, konnen schon aus tiergeographisdien Gritnden niclit auf A . pruniiin bczogen werden, die in keinem der beiden Gebiete vorkonimt. In der Mehrzahl der Falle diirfte es sich um Ascidiella aspcrsa (Miill.) handelii. In die Periode von 1852 — 74 fallt in der Hauptsadie die amerikanische Literatur, die bisher auf A.prunum zuriickgefuhrt wurde. Da sidi jetzt aber herausgestellt hat, dass hier zwei Arten miteinander verniengt vvurden, die bei der Unzulanglichkeit der vorliegenden Angaben nur in den wenigstcn Fallen heute wieder zu trennen sind, verliert diese amerikanische I^iteratur viel von ilirem Wert, besonders liinsichtlich der Fundangaben, die in der Regel keinen Anhalt hefern, auf welche Art sie sich beziehen. Um so erfreulicher ist es, dass Van Name durch eine Nachuntersuchung dcs in verschiedenen Museen der Ver- einigten Staaten aufbewahrten Materials beider Arten, deren Ergebnis hier veroffentHcht wird, eine neue Basis fur die Verbreitung der beiden Arten an der Ostkitste von Nordamerika geschaffen hat, sodass die Hauptziige des jeweiUgen Verbreitungsbildes festgelegt sind, ohne die zweifelhaften alteren Literaturangaben heranziehen zu miissen. Erst im Jahre 1875 vvird von Kupffer eine Diagnose gegeben, die immerhin als eine hinreichende Kennzeichnung des heutigen Artbegrilfes prunum gelten kann, um so mehr als Kupffer nachwdslidi tj^jische Exemplare von A.pninum vorgelegen haben. Kupffer muss deshalb als derjenige Autor gdten, dessen Beschreibimg die erste ist, auf die die heutige A. prunum mit Sicherheit zuriickgefuhrt werden kann; aus diesem Grande ist dem Artnamen prunum neben O. F. Miiller sein Name als Autor hin- zugefiigt. Im Jahre 1886 besclu-eibt Drasche von Jan Mayen eine neue Art, Ascidia fallax, die er fiir A. pru- num nahe stehend halt und unterscheidet daneben A. complanata Fabr. als besondere Art. In demselben Jahre beschreibt Traustedt von Nowaja Semlja Phallusia glacialis, iiber deren Verwandtschaftsbeziehungen er sich aber nicht weiter aussert. Kiaer 1893 unterscheidet im Bereich der norwegischen Kiiste zwei aller- dings sehr nahe verwandte Arten. A. prunum und A . complanata, die aber von Hartmeyer 1901 miteinander vereinigt werden. Spater hat sich auch Bjerkan (1905, 1908) wiederholt fiir diese Vereinigung ausgesprochen . Im Jahre 1903 beschaftigt sich Hartmeyer eingehend mit A.prunum und klart ihre Synonymic nach mancher Richtung hin auf. Ascidia fallax und Phallusia glacialis werden auf Grund der nachuntersuchten Originale als synonyme Arten f estgestdlt ; dagegen wird die Artsdbstandigkeit von Ascidia callosa nicht erkarmt und diese Art mit der typischen A.prunum zusammengeworfen. Von British Columbia beschreibt Huntsman 1912 eine neue Art, Ascidiopsis nanaimoensis, die hier ebenfalls als Synonym betrachtet wird. J ASCIDIACEA 29 Damit schliesst die Geschichte von A . frununt zur Zeit ab, findet aber in den hier niedergelegten Ergeb- nissen meiner neuesten Untersuchungen, die zur Auflosung des bisher als A.prunum zusammengefassten Formenkreises in zwei scharf gesonderte Arten gefiihrt haben, eine systematisch bedeutsame Fortsetzung. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 34. 18. VII. 95. 65°!/ N. 54°i7' W. (Ktistenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. i Exemplar. Exp. )>Dijmphna<(: Karisches Meer. i Exemplar. [Type von Phallusia glacialis Traust.] Fahrten der »Fylla«: 6=)°2y' N. 54°45' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 67 Fad. Wandel leg. 5. X. 89. I Exemplar. 5 Meil. 6. Seydis Fjord, 135 Fad. Wandel leg. [1890]. i Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Forsblad Fjord, y2°2y' N. 25°28' W., 50 — 90 Fad. Soren Jensen leg. 30. VIII. 00. I Exemplar. Fahrten der »Diana«: Stat. 25. 19. VII. 00. Djupivogur, Beru Fjord (Ostisland), 10 Fad., Steine. A. C. Jo- hansen leg. i Exemplar. Westgronland : Godhavn. Traustedt leg. 1892. 2 Exemplare. Bredebugt, Jakobshavn. Traustedt leg. i. VIII. 92. Einige Exemplare. Egedesminde. I,evinsen leg. 1877. 3 Exemplare. Sukkertoppen. Holboll leg. i Exemplar. [Phallusia Holbolli MS.]. — 70 Fad., Sclilick. Hol- boll leg. I Exemplar. [Phallusia arctica Trst. MS.] Fiskenaesset. Ilolboll leg. i Exemplar (leerer Cellulosemantel) . Ostgronland: Tasiusak, 30 — 50 Fad. Kruuse leg. 28. VIII. 02. i Exemplar. Island : ohne nahere Angabe, 90 m. 1908. i Exemplar. Manareyar (Nordisland, 21° W.). Gemzoe leg. i. IX. 04. i Exemplar. Hafnarnes, Faskruds Fjord (Ostisland), 20 — 50 Fad. Horring leg. 7. VII. 99. i Exemplar. Spitzbergen: Bel Sund. Kroyer leg. 3 Exemplare. Von Herrn Dr. Van Name (New York) nachgepriiftes Material aus amerikanischen Museen. U. S. Nat. Museum Collection: U. S. F. C. Stat. 2461. 45°47'N. 54°i3'3o" W., Neu Fundland Banke, Siidabfall, 59 Fad., 30" F., Sand. U. S. F. C. Stat. 2477. 44°29'3o" N. 57°ii'i5" W., Banquereau Bank, s. 6. Cape Breton Island, 114 Fad., grober Sand, GeroU. U. S. F. C. Stat. 100. 44°28' N. 63°i8' W., vor HaUfax N. S., 42 Fad., 34'' F., grober Kies. U. S. F. C. Stat. 121. vor Halifax N. S., 43 Fad. Bay of Fundy, Grand Manan. F. E. Webster leg. Seal Island Ground, 75 Fad. Gloucester Fisheries. Nr. 571. U. S. F. C. Stat. 69 B. 43°ii'N. 69=35' W., Piatt's Bank, 32 Fad., 46° F., Sand, weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 41 B. 42°57'3o" N. 70=35' W., vor Cape Ann, 27—36 Fad., ^7'jz° F., Mud u. Felsen. U. S. F. C. Stat. 32. 42°3o' N. 70=20' W., vor Cape Ann, 90 Fad., sS'/j" F., weicher Mud. 30 AsaniACEA U. S. F. C. Stat, ibi U. S. F. C. Stat. 164 U. S. 1-. C. Stat. 199 U. S. F. C. Stat. 237 U. S. F. C. Stat. 343 vor CajH- .\iin, 34 Fad. vor Capo Ann. 75 Fad., 40' F., t'oinor Sand. vor Cape Ann, gS Fad., 39'/4° F., Mud. 42°3i'N. 70^29' \V.. vor Cape Ann, 38 Fad., 49 '^'^ F., prober Sand und Kie.s. 42''i7'N. 69''5i'W., ci. Stellwagen'.s Bank, iiG'/j Fad., 4iV2°F., brauner Mud. U. S. F. C. Stat. 1079. vor Cape Cod, 6i'/a Fad., 37° F., tVincr Sand. U. S. F. C. Stat. 2064. 42''25'4o" N. 66''8'35" W., n. 6. George's Bank, 122 Fad., grober Sand und Kics. U. S. F. C. Stat. 2526. 4i''40'45" N. 65°46' W., Ostkanlc \on George's Bank, 121 Fad., Geroll. (citiert bei Van Name 191 2 p. 603). Die von Van Name (1912 p. 602, 603) von den Stat. 2524 und 2580 erwahnten Exemplare konnten nicht nachgepriift werden, da sie unter deni Material nichl xorhanden waren; sie gehoren aber aller Wahr- scheinlichkeit nadi zu A. prunum. Vale University Collection: U. S. F. C. Stat. 2490. 45'^27'3o"N. 58°27'45" W., Neu Fundland Banke, Westabfall, 50 Fad., Kies und Geroll. Casco Bay, Maine. U. S. F. C. Stat. 24. 42''30'N. 70°4i'W., vor Cape Ann, },^, Fad., 49'VF., weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 29. 42'27'3o"N. 70^^36' W., vor Cape Ann, 48 Fad., weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 137. 42°32'3o" N. 70°23'3o" W., vor Cape Ann, 53 Fad., 38'/2° F., Fels in weichen Mud iibergehend. U. S. F. C. Stat. 237. 42°3l'N. 70°29'W., vor Cape Ann, 38 Fad., 493/4° F., grober Sand und Kies. U. S. F. C. Stat. 264. 42°io'N. 69°56'3o" W., vor Cape Cod, 80 Fad., blauer Mud. U. S. F. C. Stat. 364. 4i°58'3o" N. 69=44' W., vor Cape Cod, 70 Fad., fester Sand, Schalen. Neue Fundangaben aus der Samralung des Berliner Museums: Nordsee: »Poseidon« Terminfahrt Stat. N. 5. 57°24' N. 3°4i' O., 64 ra, feiner Sand, i Exemplar. Stat. N. 6. 57°55' N. 4°45' O., 100 m, feiner Sand mit Schlick. 3 Exem- plare. Stat. N. 10. 57°32' N. 7°36' O., 210 m, Schlick. 2 Exemplare. Helgolander Fischereifahrt \'II. 04. Stat. 33. 57°4i' N. 5°i8' O., 103 m. 5 Exemplare. Vergleichsmaterial stand aus der Berliner Sammlung zur Verfligung von Westgronland, von West- und Ostspitzbergen, Konig Karls Land, Franz Josefs I^and, Nowaja Semlja (Cotype von PhaUusia glacialis Traust.), aus dem Barents Meer, von der Murman Kiiste, von Tromso und aus dem Trondhjem Fjord. Beschreibung. Einer eingehenden Beschreibung dieser Art bedarf es nicht; es wird deswegen hauptsachlich auf Hartmeyer (1903) verwiesen. Wenn Hartmeyer A.callosa mit A. prunum auch ver- einigt, so liegen der Beschreibung der inneren Organisation doch ausschhesslich Exemplare von A . prunum zu Grunde, nur die Angaben iiber die ausseren Merkmale nehmeu teilweise auch auf A . callosa Bezug. Samt- liche Text- und Tafelfiguren gehoren zu A. prunum. ASCIDIACEA 31 Die folgenden Angaben sollen hauptsachlich dazu dienen, die Art von der bisher mit ihr vereinigten A. callosa sicher unterscheiden zu konnen. Der Korper ist von regelmassig eiformiger bis ovaler Gestalt, seitlich nieist ziemlich stark zusammen- gedriickt. In der Crrosse bleibt A.pnmum nicht unbetrachtlich hinter A. callosa zuriick, trotzdem auch sie unter Umstanden reclit ansehnliche Dimensionen erreicht. Westgronlandische Exemplare, wo die Art neben A. callosa auftritt, erreichen eine Grosse von 55 140 mm (Karajak Fjord); mein grosstes Exemplar aus der Davis Strasse misst 51:35 nun. Aus der Casco Bay hat Van Name ein besonders grosses Exemplar von 63 mm Lange vorgelegen. Exemplare von Ostspitzbergen konnen eine Grosse von 61 : 47 mm erreichen, bleiben aber im allgenieinen kleiner, etwa 45 : 30 mm. Das iiberhaupt grosste Exemplar unter mcinem Ma- terial stammt aus der Kings Bay (Westspitzbergen) ; es misst 69:48 mm. Aus dem Barents Meer liegen Exemplare von 56 : 36 mm vor. Auffallend klein sind die Stiicke aus dem Karischen Meer (Originale von P. glacialis Traust.); ihre Grosse betragt nur etwa 35:26 bis 36:28 mm. Im nordhchen Norwegen (z. B. bei Tromso) erreicht die Art eine Grosse von 40—50:25 — 35 mm. Eine erhebliche Grossenabnahme zeigen die Stiicke aus der nordlichen Nordsee, die nicht mehr als 33:25 mm messen. Die Oberflache ist bei jungen Tieren meist glatt und bleibt es bisweilen auch bis in das Alter hinein, doch sind altere Tiere in der Regel mehr oder weniger gerunzelt. Die Runzelung ist aber im allgemeinen ziemlich schwach und erreicht niemals den Grad wie bei alten Tieren von A. callosa. In der Jugend tragt die Oberflache meist einen Besatz kleiner PapiUen, die mit zunehmendem Alter in der Regel verloren gehen, manchmal schon sehr friihzeitig ver- schwinden, ausnahmsweise langer erhalten bleiben. So fand ich z. B. bei einem 51:35 mm grossen Exemplar aus der Davis Strasse den Papillenbesatz noch typisch ausgebildet. Der Cellulosemantel ist meist ziemHch dunn und mehr oder weniger durchsichtig ; bisweilen ist er starker verdickt, bleibt aber auch dann von weich knorpehger Beschaffenheit. Die Zahl der Tentakel betragt wohl niemals weniger als 40, meist jedoch mehr. Bei einer grosseren Zahl neuerdings daraufhin untersuchter Exemplare habe ich ausnahmslos etwa 50 Tentakel festgestellt. Das Flimmerorgan variiert in den Formen, die ich fruher (1903 p. 288 f. 22 — 27) zusammengestellt habe. Im einfachsten Falle stellt es einen kaum gebogenen, quer gerichteten Sclilitz dar. Von dieser ein- fachsten Gestalt fiihren Zwischenstufen iiber die Halbmondform zur Hufeisenform. Detztere kann sich noch weiter compUcieren, indem die Schenkel (bisweilen nur einer) sich einwjirts kriimmen, aber niemals spiralig einrollen. Die Offnung ist stets nach vorn gewandt. Am Kiemensack interessiert besonders die Zahl der innercn Langsgefasse, iiber die bisher noch keinerlei Angaben vorliegen. Sie bildet das wichtigste, unbedingt zuverlassige unterscheidende Merkmal von A. callosa. Ich habe die Zahlen an Exemplaren verscliiedensten Alters und von moglichst \delen Fundstellen festgestellt und stelle die Ergebnisse tabellarisch zusammen. Aus dieser Tabelle ergiebt sich, dass die Zahl der inneren Langsgefasse links nicht iiber 58, rechts nicht iiber 70 steigt; sie sinkt anderseits hnks nicht unter 34, rechts nicht unter 41. Mittelgrosse Exemplare besitzen Unks zwischen 40 und 50, rechts zwischen 50 und 60 imiere Dangsgefasse. Die Differenz zwischen der linken und rechten Kiemensacklialfte betragt nicht weniger als 7, nicht mehr als 12, meist 10 — 12. Eine Ausnahme bildet das grosste Tier der Tabelle, das links die Hochstzahl (58) erreicht, reclits dagegen nur 63 32 ASCiniACKA I'lmdort Ki- ili-s /.ilil emend. Kupffer* hinzufiige, weil Kupffer als erster eine ausfiihrliche Be- schreibung von A. prunum gegeben und, was wesenthcher ist, erwiesenermassen — ich selbst habe von Kupffer bestimmte Exemplare nachgepriift — A. prunum im heutigen Sinne in Handen gehabt hat. Ein zweifelhaftes Synonym muss die von Phipps 1774 von Nordspitzbergen aufgefiihrte A. gela- tinosa bleiben, die er irrtiimlich mit dieser mediterranen, sehr wahrscheinlich mit A. mentula Miill. identischen Art des Bohadsch (Phipps giebt falschhch Linne als Autor an) identificiert. Scoresby 1820 nimmt lediglich Bezug auf Phipps. Die von Fabricius 1780 von Westgronland beschriebene A. complanata, die bisher meist fiir identisch mit A. prunum gehalten wurde, lasst keine sichere Deutung zu. Wahrscheinlich ist sie partielles Synonym von A . prunum und A . callosa. Der Artname complanata kann seinem Sinne nach auf beide Arten bezogen werden; aus der Beschreibung ergeben sich keine naheren Anhaltspunkte. Beide Arten kommen im Kvane Fjord vor, aus dem die Mehrzahl der in der Fauna groenlandica neu beschriebenen Arten stammt; es haben mir von dort \-on derselben Fundstelle 10 Exemplare von A. prunum, 3 von A. callosa vorgelegen. Man wird dalier am besten thun, A. complanata beiden Arten als partielles Synonym zuzuordnen. Ubrigens kommt The Ingolf- Expedition. 11. 7. 5 34 ASCIDIACEA aucli A. obliqiiu iiu RvaiK' I'joul vor. sodass die Mogliclikcit hostoht, dass dicsc Ait audi nodi miU-i iku Ail- hoi;rifT A. conif>l(inalii fiillt. Die von Pabricius erwiilinli- A.nunliiln ist iiicht zii ikutiii. Als diirchaus zweifelhaft muss die durcli Mohr 1786 von Island als Lislnnianu' aul\;i'liiliilr . I . iiicnhiln bezeichnet werden. A.mcntula konuiit W\ Island niclit voi. wolil abcr A. fv uiniiii. unil nui (K'sliall) mag dieses Citat als K^nz zweifelhaft bei A.prunum aufgenoninn.'n werdon. Das ('.kiciu- ^ill fur .1. inciihila hci Robert 1S51, gleichfalls von Island. Die zu A. comphtuata Fabr. 1780 geniachten Bemerkungen gelten audi fiir die Cilak' bei Moller 1842, Rink 1857 und Liitken 1875, die nur conipilatorischer Art sind. Rink sdireiht iibrigens irrtiimlidi compressa statt complauata. Rathke's .-1. compressa kann nicht gemeint sein, wie aus deni beigefiigten Autor- uamen Fabr. sich ergiebt. Unsicher muss auch die bei Rasch 1836 von Mandal, Solsvig und aus dem Far Sund als Listennaine erwalmte A.prunum bleiben. Die Fundorte sind deshalb unberucksichtigt geblieben. Die amerikaiiisdien Citate, die bis auf das Jahr 1852 zuriickgehen, in dem Stinipson seine A. callosa aus der Passamaquoddy Bay besdirieb, erfordern einige besondere Bemerkungen. Nachdeni Van Name nunmehr festgestellt, dass, wie an den Kiisten Gronlands, audi an der Neu England Kiiste nordlicli bis zu den Neu Fundland Banken A.prunum und ^4. callosa nebeneinander vorkommen, sind die Citate amerika- nischer Autoren in den wenigsten Fallen mit Sicherheit der einen oder anderen Art zuzuordnen. Tatsachlich wird es sidi bei der Mehrzald der Citate um beide Arten handeln. In einzelnen Fallen mogen Angaben iiber die Tiefe der Fundstellen einen Fingerzeig geben, da nadi den bisherigen Feststellungen Van Name's A. prunutn in der Neu England Region nidit in geringeren Tiefen als ^8 m, A. callosa dagegen nicht in grosse- ren Tiefen als 144 — 162 m, selten in mehr als 108 m vorkommt. In anderen Fallen werden auch Angaben uber gewnsse aussere Merkmale zur Deutung beitragen helfen. Doch bleiben diese Falle nur vereinzdt. Die Mehrzahl der Citate ist, wie bemerkt, heute nicht mehr aufzuklaren, und ich habe deshalb die Fundortsangaben aller dieser zweifelhaften Citate unberucksichtigt gelassen. Fiir die Verbreitung an der Neu England Kiiste haben ledighch die neuerlichen, hier veroflfentlichten zuverlassigen Fundangaben Van Name's und die ganz sicher zu deutenden oder nachgepriiften alteren Angaben Beriicksichtigung gefunden. Von besonderer Widitigkeit erscheint die Frage, um welche Art es sich bei Stimpson's A. callosa handelt. Auf Grand seiner Feststellungen an diesbeziiglichem Material gelangt Van Name zu dem Resultat, dass unter Stimpson's T}3)en von A. callosa aus der Passamaquoddy Bay sich keine Exemplare von A.prunum befunden haben konnen, sodass kein Zweifel iiber die Art bestehen kann, die auf Stimpson's A. callosa zu beziehen ist. Zweifellos sind aber auch Stimpson Verwechslungen von A.prunum mit seiner A. callosa unterlaufen, wie ein von ihm als A. callosa bezeichnetes, vor Grand Manan gesammeltes Exemplar beweist, das von Van Name jetzt nachuntersucht und als A.prunum festgestellt wurde. Ich habe deshalb die Fundangabe ))vor Grand Manand und das darauf beziigliche Citat von 1854 der A. prunum zugeordnet. Ausfiihrlicher wird auf diese ganze Frage noch bei A. callosa eingegangen werden. Ausser dem Citat bei Stimpson 1854 bezieht sich die von Verrill in: Whiteaves 1872 als Ascidiopsis complanatus bezeichnete Art aus dem St. I,awrence Golf so gut wie sicher auf A. prunum. Die Form wurde namUch bei Anticosti in einer Tiefe von 381 m erbeutet, wahrend A. callosa, so\del wir wissen, nicht einmal die 200 m Linie erreicht. Das Gleiche gilt fiir die \'on ASCIDIACEA 35 Verrill 1873 von George's Bank aus 198 m Tiefe erwahnte A. complanata, da auch in diesem Falle die Tiefe nicht unerheblich unter der fiir A. callosa festgestellten unteren Tiefengrenze Hegt. Uberdies hat Van Name bei George's Bank auch nur A.prunum nachgewiesen. Von Phallusia frunum bei Van Name 1912 beziehen sich nach seiner eigenen Angabe auf A.pru- num die ff. 129 auf t. 66 und 156 auf t. 72, sowie die Exemplare von den U. S. F. C. Stat. 2524, 2580 und 2526, die von den beiden ersten Stationen, die nicht nachgepriift werden konnten, sehr wahrscheinUch, die von Stat. 2526 mit Sicherheit. Die von MacAndrew & Barrett 1856 erwalmte A. viyginca kann nur als Synonym von A.pru- num oder A. obliqua oder von beiden gedeutet werden. Ascidia sp. bei Sars 1859 betrachte ich in Ubereinstimmung mit Bjerkan (1908) als synonym. Cynthia prunum bei Ehlers 1873 von Finmarken, ein Listenname, kann nicht sicher gedeutet werden. Es konnte sich auch um A. obliqua handeln. Phallusia prunum bei Traustedt 1880 ist nur partielles Synonym, da die Art auch aus dem Mittel- meer citiert wird. Phallusia sp. bei Aurivillius 1885 ist vermuthch A. prunum, soweit die Exemplare von Spitzbergen (Hackluyts Headland) in Betracht kommen; bei denen von Egedesminde diirfte es sich eher um A. callosa handeln, die dort sehr gemein ist. Ascidia virginea bei Aurivillius 1886 ist vermuthch A.prunum, doch nicht sicher deutbar. Ascidia sp., n. sp. bei Herdman 1892 i.st nach Bjerkan (igo8), dem ich beistimme, wahrscheinhch A . prunum. Phallusia prunum bei Vanhoffen 1897 ist partielles Synonym von A.prunum und A. callosa, wie durch Nachuntersuchung der Belegstiicke festgestellt wurde. Nur 4 Exemplare des grossen Materials aus dem Karajak Fjord gehoren zu A.prunum, alle iibrigen zu A. callosa. A . dijmphniana bei Hartmeyer 1899 sind junge Tiere von A.prunum, wie bereits 1903 von ihm berichtigt wurde. A. prunum bei Hartmeyer 1903 ist partielles Synonym von .-1. prunum und A. callosa, doch bezieht sich die Beschreibung, abgesehen von einigen Angaben tiber die ausseren Merkmale, sowie samtliche Figuren auf A.prunum. Die unter »Fundnotiz« erwahnten Exemplare von Godhavn, Erik Point, Cap Raper, Ost Gronland und Labrador konnten auf ihre Artzugehorigkeit hin nicht nachgepriift werden; die Fundorte miissen deshalb unberiicksichtigt bleiben. Sicher zu A. callosa gehort das Exemplar von Cap Adair und die Stiicke von Egedesminde, das gesamte iibrige Material gehort zu A. prunum. A.prunum bei Grieg 1907 bleibt fraglich; der Fundort wird nicht beriicksichtigt. Von A. prunum bei Bjerkan 1908 von Ellesmere Land gehort ein Teil der Exemplare (wenn nicht alle) sicher zu A. callosa, wie sich u. a. aus der Abbildung des Kiemensackes ergiebt. Bjerkan bemerkt iiber- dies, dass die Exemplare mit Cotypen von A. callosa aus dem Museum in Christiania iibereinstimmen. Ob sich auch Exemplare von A . prunum unter dem Material befunden haben, kann nur durch Nachpriifung entscliieden werden. 5* 30 ASCiniACEA PhaUusia ptuntim hoi Hart iiioycr 1410 von Ostgronland geluht rcsllos zu A.aillosii. wic cine Nachpriifuug ergab. Die von Huntsman kjij \ou Uritish Ci)liiiiil)ia nou Ijcscliriclnin.' Ait .Iscidiopsis iKiiKiiiiinnisis stiiumt in alien Einzelheiteu der Diagnose so genaii mil .1. f>ninniii iihcrcin, dass icli glaube sie luit ilu vci- einigeu zu miissen. Die von Hartnieyer 1921 aus verschiedenen westgronlandisclicii I'jonlcn als .1. piKiiiiiii iKstiniinten Kxeniplare gehoren teils zu A.prumtm, teils zu .1. callosa. Auf Grund eiuer Naclipiiiluiiii verteilen sie sich in folgender Weise auf die beiden Arten: das Material aus dem Nordre Strom Fjord uiid (Km Tunugdliarfik gehort restlos zu .4. callosa, das aus dem Sermilik zu .1. pnoutm. Aus dem Kvane Fjord von Stat, i liegen beide Arten vor, and zwar 10 Exemplare \-on A . prunum, 3 \on .1 . callosa. Unter dem gronlandisclien Material befinden sich zwei xon Ho 11) oil bei Sukkertoppen gesammelte Exemplare. Das eine tragt den Manuscriptnamen PhaUusia Holbolli ohne Autor (wahrscheinlich Traustedt), das andere den Manuscriptnamen PhaUusia arctica Trst. Beide gehoren zu A. prunum. In zahlreichen Fallen \vird eine Ascidia bzw. Pircua prunum aus dcui Bereich der britischen Ge- wasser angefiihrt, die rait der tj-pischen A. prunum nichts zu thun hat, sonderu wahrscheinlich ohne Aus- nahme zu Ascididla aspersa gehort. Hierher gehoren die Citate bei Jameson 1811; Pennant 1812; Fleming 1822, 1828, 1837; Eschscholtz 1830; Coldstream 1830; Forbes 1838; Thompson 1840, 1844; Mac Gillivray 1843, 1844; Forbes 1848, 1851; Cocks 1849, 1850; Wright 1855 (A . prunosa) ; Gosse 1856, 1865; Norman 1857; Dickie 1858; MacAndrew 1861; MacBain 1862; Grube 1872; Herdraan 1886, 1897; Garstang 1900; Clark 1906 (Ascidiella prunum). Aus dem Mittelmeer wird A. prunum angefiilirt von Chiaje 1822, 1828, 1841; Costa 1844; Verany 1846; Grube 1861. Auch in diesen Fallen mag es sich, teilweise wenigstens, um .4. aspersa handeln, doch bleibt die Deutung durchweg zweifelhaft. A. prunum bei Grube 1864 ist A.virginea juv. A. prunum bei Heller 1875 ist A.mentula juv. Horizontale Verbreitung. Arktische uiid boreoarktische Region. Ostkuste von Nordamerika: St. Lawrence Golf: s. 6. Ostspitze von Anticosti, 381 m (Whiteaves 1872). — Neu Fundland: Siid- abfaU der Banke, 45°47' N. 54''i3'3o" \V., 106 m (— i.i°C.); Westabfall der Banke, 45°27'3o" N. 58°27'45" W., 90 m (neue Angaben). — Neu Schottland: Banquereau Bank, s. 6. Cape Breton Island, 44°29'3o" N. 57°ii'i5" W., 205 m; vor Halifax, 44°28' N. 63°i8' W., 75 m (-[- 1.11° C); vor Halifax, 77 m (neue Angaben). — Bay of Fvmdy (neue Angabe). — vor Grand Manan (Stimpson 1854); Grand Manan (neue Angabe). — Seal Island Ground, 135 m (neue Angabe). — Piatt's Bank. 43°ii'N. 69°35' W., 57 m (-)- 778° C.) (neue Angabe). — Casco Bay (neue Angabe). — vor Cape Ann: 97 m. 135 m (+ 4.44° C), 177 m (+ 4.02° C); 42°57'3o" N. 70=35' W., 49—65 m (+ 8.61° C); 42°32'3o" N. 70°23'3o" W., 95 11 (+3.6i°C.); 42°3i'N. 70=29' W., 68 m (+9.86°C.); 42=30' N. 70=41' W., 59 m (+9.72°C.); 42=30' N. 70=20' W., 162 m (+3.61=0.); 42°27'3o"N. 70=36' W., 86 m; 6. Stellwagen's Bank, 42=17' N. 69=51' W., 210 m (+5.28=0.). — vor Cape Cod: iii m (+ 2.78= C.) ; 42=10' N. 69=56'3o" W., 144 m; 4i=58'3o" N. 69=44' W., 126 m (neue Angaben). — George's Bank: n. w., 42=5' N. 67=49' W., 198 m (+9.44=0.) (VerrUl 1873); n. 6., 42°25'4o" N, 66=8'35" \V., 219 m (neue Angabe); Ostkante der Bank, 4i=48'45" N. 65=47' W., 153 m u. 41 °4o'45" N. 65=46' W., 218 m (Van Name 1912). — O.Nantucket, 4i=25'3o"N. 69=1' W., 149 m (Van Name 1912). ASCIDIACEA V Grcinland: Siidwestgronland : Karajak Fjord (Vanhoffen 1897); Godhavn; Brede Bugt, Jacobshavn; Egedesniinde ; Sukkertoppen, 126 m; Fiskenaesset (neue Augaben) ; Kvane Fjord, 84 m {-f- 2° bis -\- 2.4° C); Serniilik, 55— ^o m (-j- 0.5° C.) (Hart- meyer 1921). — Davis Strasse: vor Sukkertoppen, 65°27' N. 54°45' \V., 120 m (»Fylla«) u. 65°i7'N. 54°i7'W., 99 m (»Ingolf«). — Siidostgronland : Tasiusak, 54 — 90 m (neue Angabe). — Nordostgronland : Forsblad Fjord, 72°27' N. 25°2S' W., 90 — 162 m (Ostgronland-Exp. 1898 — 1900). Jan Ma yen: (Drasche 1886). Island: Nordkiiste: Manareyar (neue Angabe). — Ostkiiste: 5 Meil. 6. Seydis Fjord, 243 m ())Fylla«) ; Hafnarnes, Faskruds F'jord, 36 — 90m (neue Angabe); Djupivogur, Beru Fjord, 18 in (»Diana«). Fig. 38. Ascidia prununi Miill. Westtinniarken: nalie Bodo, 30 — 5.5 m (Bjerkan) ; Tromso, 126, 36 — 54 m (Sars 1859. Herdinan 1892, Hartmeyer 1903); Tromso Sund, 10 — 90 ni; Riso bei Tromso, o — 75 m (Bjerkan 190S); Bals Fjord, 10 — 50 m (Kiaer 1906); Lyngen Fjord, 80 — 95 in (Bjerkan 1908); ?Kvaenangen Fjord, 36 — 72 m (Aurivillins 1886); Nordkap (Hartmeyer 1903, Nordgaard 1905); n. 6. Nordkap, 7i°42'3o" N. 27°37'3o" O., 369 m (+3.i°C. in 350 m) (Redikorzew 1907). Ostfinmarken: KjoUe Fjord, 50 — 70m; Kongs Fjord, 60 — 80 m (Bjerkan igo8); Baads Fjord, 60 — 70m (Bjerkan 1905); Vadso, 20 — 30 m (Bjerkan 1908); Varanger Fjord: (Hartmeyer 1903); 75 m (-|- 5.0° C. in 70 m, 34.54 0/00 S.) ; 395 m (+ 1.5° C. in 385 m, 34.65 0/00 S.) ; s. 6. vom Eingang, ca. 300 m (-|- 1.0° C. in 290 ni) (Redikorzew 1907). Baren I use I: 6., 74°27' N. 22°4' O., 180 — 200 m (+ 0.7° C. in 190 m) (Redikorzew 1907); s. 6., 74° N, 20°3o' O., 175 m (+ 0.69° C, 34-99 "/oo S.) (Breitfuss 1915)- Spitzbergengebiet: zw. Baren- u. Hope Insel, 48 m (Hartmeyer 1903); Westspitzbergen : Bel Sund (neue Angabe); Eis Fjord: Green Harbour, 98 — 30 m; Klassbilin Bay, 142 — 133 m (Redikorzew 1907); Prinz Karl Vorland, vor dem Nordeinlauf des Vorland Sondes, 36 — 140 in; vor dem Eingang zur Kings Bay, 115 m (Hartmeyer 1904). — Nord westspitzbergen : Smerenburg Bay, 50 m (Hartmeyer 1903). — Nordspitzbergen : Treurenberg Bay, 22 m; n. w. Ross Insel, 85 m; u. 6. 38 ASCIDIACEA Cap riutcii. 40 HI (Harliiicvcr 11)03). Nonl Osl Uniul. Ostsoito, ddiii; 11.6. (irosse Insel, 95 '» (Ilnrtincvcr 1003). — K6iii>; Karls Kiuul: Jena Iiisd. 75 m; Sohwcilisdi Vorland. 85 111 (Hartmcyer IQ03). — Ostspitzliorfjen : Hinlopcii Strasse, s. 6. Frictlrich I'ranz lusclii. 54 111 (IlartiiicytT 1891) a); Bismarck Strasse, Siidosteingang, 35 in (lI:irliiK-yer 11)03); 11. 6. Cop Mclchers. 05 m (Hartmeyer i>)03); Stor Fjord: bei Whales Bay, 180 — 117 in; MiUr (Us Fjnnls, 755 in (Kodikorzcw i'H->7t Mtiriiian Kiiste: Motowsky Buoht. iii> — 170, m m; Ura Bucht, 19 — 33. i8o — 286m (Rcdikorzew 1907); I'orl W'l.iiliniir. n -15 m (Hartmcyer 1903) ; Kola Fjord, 3.5 — 306 (36 — 135) m (Dcrjugin 1906. 1915) ; Relicten Sec Mophioje, Insel Kildin, 7 — 1 1 m (Dcrjugin 1911); Cap Tcriberka, 150 m (+ 2.4° C. in 145 m) (Redikorzew 1907); n. Sicben luseln, 175 — 193 m (+ 1.23° C. in 175 m, 34.03 "/oo S.) (Hartmeyer 1920); n. Swjatoi Noss,67in ( — 0.9° C. in 65 m), 132.5 — 130 m (+ 1.8° C. in 125 m) I Rcsis iomf. i8<)i Asciiliii iiiUosa (part.). A. 8. I'ackard, Labrador, p. 396. 1891 A.OInkii-\- .' A . korratia -\- A . comf>laHata (part.) -f- ■' A . Siiensonii , lUrdiiiaii in: I I. inn S>.i; .594; 595; 5V5 1893 A.AIrikii [sic!]. J. Kiavr iu: I'orh. Sclsk. ChrisUau., iS>)3 nr. y p. 40. 1897 Pkallusia f'ruHum (port.), Vanhoffcn in: Drygalski, Gronl. }!xp., v. 2 I p. iS; f. 11 a, b I. f. 33. 1897 Ascidia 0/nV*ii [sic!], A. M. Norman, Mus. Norman., cat. 9 p. 5. 1898 Ascidiflla gri/fini, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. I2 p. 256 t. 12 f. i — 3. 1900 Ascidia horeana. VV. E. Ritter in: Ann, N. York Ac, v. 12 p. 604. 1901 A . complattata (part.), Whitcaves in: lleol. Surv. Canada, ('.4 p. 2b6. 1901 ^.r. (part.), Kingsley in: P.Portland Soc, v. 2 p. 183. 1901 A. adhaerens. \V. E. Ritter in: P. Washington Ac, v. 3 p. 227 t. 27 f. i — 5. 1903 A.t>ruHum (part.). Hartmeyer in: Pauna arctica, f . 3 p. 285. ?l9o6 A.suensotti, Hartmeyer in: Zool. Anz., v. 31 p. 20. ?I907 A. prunum. Grieg in: Crois. ocean. Gronl., p. 534. 1908 A. p. (?part.), Bjerkan in: Rep, Exp. Fram, i'. 2 nr, 14 p. 10 t i f. 7 — 8. iqog .'Pkallusia koreana -\- P. prunum {part.) -\- ?P. suensoni -\- P. inornata -\- Ascidiella gri/fini, Hartmeyer in: Bronn'.s Kl. Ordn., V. 3 suppl. p. 1402; 1403; 1404; 1405; 1407. 1910 P. prunum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl,, f, 45 p, 234. 1912 P. p. (part.) + P. inomala, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 599 f. 42 (t. 65 f, 124 — 126) (t, 06 f, 132) t, 72 f. 157; p, 603, 1912 Ascidiopsis p. -^- A . columbiana, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., i'. 9 p. 112, 138; 113, 114, 115, 120. 1912 A. Columbiana -\- Ascidia prunum. Huntsman in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. no t. 10 f. 5 t, 14 f, 5, 7, 8; p. 116. 1912 Ascidia complanata (part.), Stafford in: Contr, Canad, Biol,, 1906 — 10 p. 64. 1913 Pkallusia adhaerens, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus,, v. 45 p, 499. 1913 Ascidia complanata (part,), W. E, Ritter in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Bur, P'ish,, v. 31 I p, 159, II p, 730. 1914 Pkallusia prunum (part.), Hartmeyer in: Meddel, Gronl,, v. 23 p. mo. 1916 Ascidia griffini -{- ?A. suensonii -\- ?A. koreana, Hartmeyer in: SB. Ges, Fr. Berlin, 1915 p. 408. 1921 Ascidia p. (part.), Hartmeyer in: Meddel. Gronl., ti. 62 p. 69. Fundangabe. Exp. »Hekla«: Hekla Havn. Rj'der leg. 20. VIII. gi. i Exemplar. Scoresby Sund. E. Bay leg. [1892]. 2 Exemplare. ohne nahere Angabe. E. Bay leg. [1892]. i Exemplar. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: Solo Fjord. Soren Jensen leg. 24. VII. 99. i Exemplar. Forsblad Fjord. Soren Jensen leg. 28. VIII. 00. i Exemplar. Borlase Warren, 74°I5' N. Soren Jensen leg. 14. VII. 00. 2 Exemplare. ohne nahere Angabe. i Exemplar. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. physiol. 1869. Einige Exemplare. Westgronland : Cap York, Thule. Freuchen leg. 25. IX. 12. i Exemplar. — Ebbestrand. Freuchen leg. 1914. 6 Exemplare. — Wolstenholme Sund, 36 Fad. Freuchen leg. 24. VII. 17. 12 Exemplare. Proven. Bolbroe leg. 9. X. 65. i Exemplar. [Pkallusia arctica Trst. MS.]. Umanak. CoUin leg. 2 Exemplare [von Traustedt 1880 bestimmt als Pkallusia mentula]. i ASCIDIACEA 43 Sarkak. Traustedt leg. 1892. i Exemplar. Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. Zahlreiche Exemplare. Jakobshavn. Traustedt leg. [1892]. Mehrere Exemplare. Egedesminde, 40 — 50 Fad. Olrik leg. VII. 61. Viele Exemplare [von Traustedt 1880 bestimmt als Phalliisia menttda]. — Olrik leg. 3 Exemplare [von Traustedt bestimmt als P. Olrikii; diese Exemplare konnen als die eigentlichen Typen dieser Art bezeichnet werden]. — Zimnier leg. 2 Exemplare. — 30 Fad. Holm leg. 29. VII. 84. Mehrere Exemplare. — 50 — 70 Fad. Bergendal leg. 20. X. 90. 5 Exemplare. — Traustedt leg. [1892]. Viele Exemplare. — Bemburg leg. 23. X. 03. 3 Exemplare. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. 1892. i Exemplar, zw. Holsteinsborg u. Egedesminde. Traustedt leg. 1892. g Exemplare. Holsteinsborg. H. Lynge 1920. i Exemplar. Sukkertoppen, 40 — 50 Fad. Holboll leg. Mehrere Exemplare [von Traustedt 1880 bestimmt als Phalliisia meniula]. PFiskensesset'. Kielsen leg. 4. X. 39. i Exemplar [von Traustedt 1880 bestimmt als Phallusia patula]. — 3 Exemplare [eins davon von Traustedt bestimmt als P . complanata Fabr.]. — 3 Exemplare [von Traustedt bestimmt als P. lurida. Sigssarigsok Fjord, bei Nanortalik. Bemburg leg. 23. X. 03. i Exemplar. Siidostgronland : Angmagsalik. Thalbitzer leg. 1905/06. 2 Exemplare. Tasiusak, 10 — 15 Fad. Kruuse leg. 18. IV. 02. i Exemplar. — 5 — 19 Fad. 4 Exem- plare. Neu Fundland: St. Pierre; Miquelon. Franzos. Weltausstellung 1868. Mehrere Exemplare [von Traustedt bestimmt als Phalliisia Olrikii]. Ostkiiste von Nordamerika: Bay of Fundy, Kiiste bis 50 Fad. Smithson Inst, i Exemplar. Massachusetts. Smithson. Inst. 2 Exemplare. Von Herrn Dr. Van Name (New York) nachgepriiftes Material aus amerikanischen Museen. American Museum of Natural History Collection: Westgronland : Etah. 5 Exemplare. Umanak. i Exemplar. Passamaquoddy Bay: St. Andrews, New Brunswick, 38 Exemplare. Nahe der Miindung des St. Croix River, i Exemplar. Eastport, Maine. 2 Exemplare. Bay of Fundy: Grand Manan. i Exemplar. U. S. Nat. Museum Collection: Penny Harbor, Cumberland Golf. 1^. Kumlien leg. > Das von Kielsen gesammelte Material tragt niir die Bezeichnung »Gr6nland«, stammt aber, wie mir von Kopenhagen mitgeteilt wurde, wahrscheinlich von Fiskenaesset. 44 ASCiniACKA U. S. F. C. Stat. 5,i. Halifax Hartuuir. N. S.. Ik-dfonl Basin, J5 Kad., 34" I'\, Mud. U. S. 1'. C. Stat. 121. vor Halifax N. S., 43 l-ad. luistport, Maine, 12 Fad. Hay of Fundy. Bay of F'undy, vor lirand Manan, 2S — 52 F'ad. Grand Manan. Seal Island Ground, 75 Fad. U. S. F. C. Stat. 69 B. 43°u' N. 69°35' W., Piatt's Bank, 32 Fad., 46° F., Sand, weicher Mud. I'. S. F. C. Stat. 149. vor Cape Ann, 19.5 Fad., 42° F., Sand u. Kies. U. S. F. C. Stat. 161. vor Cape Ann, 54 Fad. r. S. F. C. Stat. 233. vor Cape Ann, 43 Fad. U. S. F. C. Stat. 33 B. 42°2o' N. 70°i8' W., SteUwagen's Bank, 22 Fad., 48.5° F., 50.5° F., Fels. U. S. F. C. Stat. 1082. vor Cape Cod, 28 Fad., 40° F., grober Kies. Vale I'niversity Collection: Neu Fundland Banke. T. M, Coffin leg. U. S. F. C. Stat. 2490. 45''27'30" N. 58°27'45" W., s. o. Cape Breton Island, 50 Fad., Kies u. Geroll. 44°ii' N. 6o°38'W., Western Bank. Eastport, Maine. U. S. F. C. Stat. 24. 42^^30' N. 70°4i' \V., vor Cape Ann, ^^ Fad., 49 '/r F., weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 29. 42°27'30"N. 70°36' W., vor Cape Ann, 48 Fad., weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 137. 42°32'3o" N. 70°23'3o" W., vor Cape Ann, 53 Fad., 38 '/i" F., Fels in weichen Mud iibergehend. U. S. F. C. Stat. 198. 42°3i' N. 70^20' W., vor Cape Ann, 50 Fad., grober Sand und Mud. U. S. F. C. Stat. 264. 42°io'N. 69°56'3o" W., vor Cape Cod, 80 Fad., blauer Mud. Die Berliner Sammlung besitzt Vergleichsmaterial von West- und Ostgronland, aus der Bay of Fundy, von Grand Manan, aus dem Puget Sound (von Ritter als A. adhaerens bestimmte Stiicke) und von British Columbia (Cotype von Ascidiopsis columbiana Huntsm.). Ferner konnte ich ausser dem von Trau- stedt als'Phallusia Olrikii bezeichneten Stiicken noch die Typen von Pliallusia Suensonii Traust. und von AscidieUa griffini Herdm. untersuchen. Die Tj'pe \^on Pliallusia koreana Traust. war im Kopenhagener Mu- seum leider nicht auffindbar. Geschichte der Art. Die Gescliichte von .4. callosa ist ausserordentlich interessant, aber auch sehr verwickelt, indem die arktische (gronlandische) und die ostaraerikanische (Neu England Kiiste) Form bisher mit A.prunum zusammengeworfen ist, wahrend aus dem Nordpacific wiederholt Arten beschrieben worden sind, die als synonym betrachtet werden miissen. Die Zusammenhange und Beziehungen aller hier in Frage kommenden Arten werden in dieser Arbeit nunmehr festgestellt und aufgeklart. Nur war bei einer Reihe von Citaten von A. prtcnum nicht zu entscheiden, ob sie sich auf A. prunum oder A. callosa beziehen. Dariiber, wie iiber die auf diese Art beziigliche ostamerikanische Literatur wird unter »Systematische Bemerk- ungen« naheres mitgeteilt. Hier soil nur die Geschichte in grossen Ziigen dargesteUt werden. ASCIDIACEA 45 Nach den Feststellungen Van Name's, auf die weiter unten noch naher eingegangen wird, kann kaum ein Zweifel dariiber bestehen, dass unsere Art auf die von Stimpson 1852 beschriebene A. callosa zuriickzufiihren ist, sodass Stimpson 's Artname die Prioritat besitzt. AIs Typen-Fundort hat die Passa- inaquoddy Bay zu gelten. Verrill 1879 a beschrieb die Art nochmals als A. inornata aus der Johnson's Bay (Eastport), ohne Kenntnis von einer bereits durch Hancock 1870 aufgestellten neuen Art gleichen Namens von Hastings, einem Synonym von A. conchilega, zu haben. Im Jahre 1883 giebt Traustedt den gronlan- dischen, islandischen und Neu Fundland Exemplaren der vom ihm 1880 als Phallusia mentula aufgefiihrten Art den Namen P. Olrikii, da er sie inzwischen als eine von der typischen A. mentula verscliiedene Art festgestellt hatte. Diese Art wurde aber nicht anerkannt und von Hartmeyer 1903 fiir identisch mit A. pru- num erklart. Auf Grund der nachuntersuchten Originale hat sich jetzt herausgestellt, dass Traustedt's P. Olrikii nichts anderes ist als Stimp son's A. callosa. Inzwischen wurden aus dem nordlichen Pacific eine Reihe neuer Arten beschrieben. Zunachst zwei von Korea durch Traustedt 1885, Phallusia Suensonii und P. koreana, von denen erstere wohl mit geringem, letztere mit grosserem Zweifel als Synonym anzu- sprechen ist. Weiter von Herdman 1898 aus dem Puget Sound eine Ascidiella griffini, die sicher mit A. callosa identisch ist und zwei Jahre spater durch Ritter von ebendaher eine zunachst unter Zweifeln als A. koreana (Traust.) bestimmte Form, die er dann im Jahre 1901 mit einer von v-erschiedenen Punkten aus dem Golf von Alaska neu beschriebenen Art, A. adhaerens, identificierte. Im Jahre 1903 vereinigte Hartmeyer, wie schon erwahnt P. Olrikii sowie A . callosa mit A . prununi und bezeichnete audi A . adhaerens als vermutliches Synonym. Im Jahre 1912 beschrieb Huntsman von British Columbia eine neue Art, Ascidiopsis columbiana, die er als verscliieden von A. adhaerens betrachtet, walirend Ritter im folgenden Jahre die Identitat beider Arten als sehr wahrscheinlich annimmt uud zugleich fiir die artliche Selbstandigkeit seiner A. adhaerens gegeniiber ihrer von Hartmeyer 1903 vermuteten Identitat mit A. prunum eintritt. Als Ergebnis meiner neuesten Untersuchungen werden nunmehr P. Olrikii Traust., Ascidiella griffini Herdm., Ascidia adhaerens Ritt. und Ascidiopsis columbiana Huntsm. mit A. callosa vereinigt, Phallusia suensonii Traust. und P. koreana Traust. als fragliche Synonyme ihr zugeordnet. Ascidia inornata Verrill, die von Van Name 1912 als unsichere Art gefiihrt wurde, ist nach brieflicher Mitteilung dieses Autors ebenfalls synonym mit A. callosa. Beschreibung. Der Korper ist nieist langlich oval, nur selten rundlich, bisweilen dagegen starker verlangert, sodass die Dorsoventralachse nur etwa halb so lang ist wie die Basoapicalachse, oder noch weniger. Als Beispiel fiir ein ungewohnlich langgestrecktes Individuum mag ein Exemplar von Egedesminde dienen, n Ca]) York (50:37mm). Kxemplarc von FUlesmere Land erreichen nacli Bjerkan (1908 a) cine Grosse \on qo:6onun. Audi die Exemplare von Neu Fundland stehen den gronliindischen Kxemplaren an Griisse nur wenig nach. \'an Name giebt fiir sie eine Lange bis zu 84 nun an. wahrcnd niir ]^xcini)lare \()n (Si :6i nnii unci (S():6o mm von dort vorgelegen haben. An der Neu England Kiiste bleibt die Art natli \'an Name erheblich kkiner und erreicht nur ausnahmsweise eine Lange von 60 bis 65 mm; das grosste vor Cape Cod erbeutete Tier ist nur 47 mm lang. Noch starker macht sich die Grosseual)nahnu- untcr den nordpacifischen Exemplaren bemerkbar. Das grosste Tier von Brit. Columbia misst nach Huntsman nur 40: 53 mm, die Mehrzahl ist nur etwa halb so gross oder nocli kleiner. Ritter's .-1. adhacrcns von Alaska erreicht eine Grosse von nur 30:22 mm, das grosste meiner Exemplare aus dem Puget Sound misst 33:25 mm. Dagegen giebt He rdman (1898) fiir seine .-1. grijfini aus dem Puget Sound eine Grosse von 60:40mm an. Aussere Siphonen sind deutlich aus- gebildet, aber nicht besonders lang. Der Abstand des Atrialsipho vom Branchialsipho schwankt zwischen ',3 und ' 2 der Korperlange; meist diirfte er wohl etwa ^5 betragen. Die Oberflache ist bei jungen Tieren meist ziemlich glatt, bei alteren Tieren wird sie starker runzlig, wahrend sie bei ganz grossen Individuen oft von tiefen Furchen durchzogen ist und buckelartige Auftreibungen bildet. Doch herrscht in der Beschaffen- heit der Oberflache ziemlich starke individuelle Variabilitat. So kommen gelegentlich iiber 70 mm grosse Indi\iduen vor, die noch eine ziemhch glatte Oberflache besitzen. Manchmal ist die Oberflache mit teilweise sehr kraftigen, kegelformigen Papillen bedeckt, ahnlich denen gewisser alter Exemplare von Ascidiella aspersa. Solche Stiicke habe ich (1910 a) von Ostgronland erwahnt und Huntsman hat sie unter seinem Material von Brit. Columbia gefunden. Fremdkorperbelag ist im allgemeinen nicht reichhch, oder fehlt ganz. Bisweilen sind die Tiere mit Bryozoen, Hydroiden, Balaniden, gelegentHch reichUcher mit Algen be- deckt; auch eine ganze Reihe Ascidienarten siedelt sich auf ihnen an. Die Farbe variiert. Manche Individuen sind farblos durchscheinend, weiss (opalisierend) oder blass gelblich bis graulich, andere, z. B. die grossen westgronlandischen Exemplare gelbbraum bis braunrot. Der Cellulosemantel ist erheblich dicker als bei A. prunum, was besonders bei alten, sehr grossen Tieren in die Erscheinung tritt, bei denen er eine Dicke von 7, 8, selbst 10 mm erreichen kann, sehr hart und ganz undurchsichtig ist. Am Weichkorper verdient die kraftig entwickelte, auf die rechte Korperhalfte beschrankte Musku- latur besondere Erwahnung. Die Zahl der Tentakel betragt im Durchschnitt etwa 32 ; Huntsman giebt ihre Zahl auf 25 — 35 an, wahrend nach Ritter 35 oder noch mehr (bei grosseren Tieren) vorhanden sind. Die von mir untersuchten Exemplare besassen etwa 30 (oder nur wenig mehr) Tentakel. Bei einem 60 mm langen Exemplar fand ich 32 Tentakel, und zwar je 8 Tentakel i. und 2. Ordn., 16 Tentakel 3. Ordn., die ziemhch regelmassig alter- nierend nach dem Schema i 3 2 3 i . . . . angeordnet waren, doch sind die Tentakel derselben Ordn., besonders jene 3. Ordn. unter sich nicht gleich lang. Bei einem anderen Exemplar zahlte ich 31 Tentakel i. — 3. Ordn., ASCIDIACEA 47 die Tentakel derselben Ordn. in der Grosse sehr verscliieden, auch in der Folge starke Unregelmassigkeiten. Von A . prununi unterscheidet sich unsere Art durch die geringere Zalil der Tentakel, die bei jener meist etwa 50, nicht unter 40, bei dieser nur wenig iiber 30 betragt; auch ist der Abstand der Tentakel voneinander grosser. Das Flinmierorgan alinelt im allgenieiaen demjenigen von A.prunmn, doch kann man insofern vielleicht von einem hoheren Grad von Complication sprechen, als die Form meist ausgesprochen hufeisen- formig ist, die Schenkel eine etwas starkere Tendenz zeigen sich einwarts zu kriimraen, ohne dass es aller- dings zu einer spiraligen Einrollung kommt. Nur einmal fand ich bei einem nur 10 mm langen Tier von Ang- magsahk ein halbmondformiges Flinmierorgan; meist war die Gestalt sehr regelmassig hufeisenformig, kreisrund, die Schenkel ein wenig gegeneinander gebogen, die Offnung stets genau nach vorn gewandt; aus- nahmsweise war das Flimmerorgan etwas breiter als lang, oder ein Schenkel nach aussen gekriimmt. Hunts- man nennt das Flimmerorgan halbmond- oder hufeisenformig; bei seinen Exemplaren scheint also die halb- mondformige Gestalt ofter beobachtet worden zu sein, ebenso scheinen die Schenkel haufiger auswarts ge- kriimmt gewesen zu sein. Das Ganglion liegt unmittelbar hinter dem Fhmmerorgan. Der Kiemensack besitzt in der Zahl der inneren Langsgefasse das wichtigste Artmerkmal. Die Zahl der Langsgefasse ist ausserordentlich gering und die Differenz zwischen jugendlichen und alten Tieren ist nur unbedeutenden Schwankungen unterworfen. Die Feststellung der Zahl der inneren I,angsgefasse, die schon durch ihren betrachtlichen Abstand auffallen, ist daher raiilielos durchzufiihren und liefert ein Merkmal, das A. callosa von alien iibrigen arktischen Ascidia-Artan sofort und stets sicher unterscheidet. Ich stelle eine Anzahl vergleichender Angaben iiber die Zahl der lyangsgefasse bei Exemplaren verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft tabellarisch zusammen. Die detaillierten ___;;^^^^^^^__^_________________;__________^ Fundort Angaben iiber die von Huntsman (1912 a) bei verschiedenen Ex- emplaren von Brit. Columbia gefundenen Zahlenwerte mogen an Ort und Stelle ein- gesehen werden. Fiir die Tabelle geniigt die Angabe der Grenz- werte, die zeigen, dass die nordpacifische Form in diesem Merk- mal durchaus mit den iibrigen Exemplaren der Tabelle ubereinstimmt. Ubrigens giebt Huntsman (1912) in seiner vorlaufigen Beschreibung von A . columbiana etwas abweichende Zalilen an, namhch 19 — 24 fiir die Unke, 21 — 26 fiir die rechte Koqjerseite. Fiir die von Huntsman (1912) als A. prunumvon St. Andrews erwahnte Art, 1 . Angmagsalik 2. Borlase Warren 3. Puget Sound 4. Disko Fjord 5. Cap York 6. Ta.siusak 7. Wood.s Hole (nach Huntsman 1912 a) 8. Karajak Fjord 9. Egedesminde 10. Jakobshavn 1 1 . Disko Fjord 12. Danmarks Havn 1.5. British Columbia (nach Huntsman 1912 a) . . Lange des Weichkorpers in mm Zahl der inneren Langsgefasse 10 15 15 15 17 18 19 21 21 30 43 45 -28 Hoks 16 17 17 22 15 16 17 18 19 23 23 22 18—22 rechts 19 18 19 25 17 20 18 20 21 25 25 25 21- — 24 ASCiniACIvA die zu A. callosa gehort. wcrilcn 15 — 19 Gefiisse links, i8 — 20 rcclits \-(.Tiueikl. \aii NaiiU' lial, wic ci luir mitteilt, bei Kxeniiilaren aus der rassamaquoddy Hay, von Eastport und Grand Manan 17 — 2] Kanu;siicfassc auf einer Koqierhiilftc gefunden. Ancl\ die ganz grossen gronlandisclien Rxeiiiplau' mil lIikiu WViclikoipei \<)ii nielir als 45 nnn Liinge besitzcn nicht nielir als hochstens 24 (links) mui 26 (reciits) Langsgefasse. Ivs ergeben sicli also sehr constante Werte fiir diese Ait. Links l)(.'tragt die Zalil nielit wcnimT als 15, iiielit nitlir als 24, rechts niclit weiiiger als 17, nicht niehr als 26. Die Differenz zwischen beiden Kiemensackhiilften bctragt meist 2 — 3 Liingsgefasse, gelegentlicli nur i. in keinem Falle mehi als 4. Vergleichsweise sei Iiicr angefiilirt, dass bei .1. priinum, niit der .1. cullosa am ehesten verwechselt warden kann, links nicht weniger als 54 (bei niittelgrossen Tieren 40 — 50), rechts nicht weniger als 41 (30 — 60) lyangsgefiisse vorhanden sind. W'ahrend bei A.prunum die Zunahme der Liingsgefasse niit zunehniendeni Alter l)etrachtlich ist, ist bei A.callosa die Differenz zwischen Tieren verschiedenen Alters sehr gering. Sic betragt bei A. prunum links 24, rechts 29, liei .-1. callosa dagegen links wie rechts nur 9. Diese geringe Differenz mag cs mit sich bringen, dass gelegent- licli jugendliche Tiere bereits die gleiche Zahl \-on Langsgefassen besitzen, wie erwachsene, wofiir Nr. 4 der Tabelle ein Beispiel liefert. In der Regel ist aber auch liei A. callosa eine wenn audi nur geringe Zunahme der Langsgefasse mit zunehinendem Alter zu verfolgen. Intermediare Papillen kommen vielfach vor, sind aber nicht constant vorhanden. Die Felder sind, wenigstens bei grossereu Exemplaren, etwa doppelt so breit wie lang. Die Zalil der Kiemenspalten schwankt; sie betragt bei jugendhchen Tieren 3 — 4, meist 5 — 6, mit zunehmender Grosse 10 — 12 und kann bis auf 20 steigen. Da die Zahl der Langsgefasse mit zunehmendem Wachstum sich nur wenig \-ermehrt, wird die Grossenzunahme des Kiemensackes in der Hauptsache auf einer Ausdehnung der Felder in transversaler Richtung und damit in Zusammenhang stehender Vermehrung der Kiemenspalten beruhen. Die Dorsalfalte ist nur schwach gezahnt; intermediare Zahne sind nur angedeutet. Von der Gestalt des Darmes (Taf. i Fig. 15 — 16) giebt Ritter (1901 t. 27 f. 3) eine characteristische Abbildung fiir seine A. adhaerens. Sie stimmt in jeder Hinsicht iiberein mit der Abbildung, die ich von deni Verlauf des Darmes bei einem Exemplar von Ostgronland gebe (Taf. i Fig. 13). Die Kriimmung der Darmschhnge ist erheblich schwacher als bei A. prunum, indem der Wendepol der Schlinge nicht so stark gegen den Enddarm heriiber- gebogen ist, die beiden Schenkel der ersten Darmschlinge vielmehr annahemd parallel verlaufen. Eine etwas starker gekriimmte Darmschhnge die einem Exemplar von Jakobshavn angehort, bilde ich auf Taf. i Fig. 16 ab. Bei den von Huntsman (1912 a t. 14 f. 5 u. 7) abgebildeten Exemplaren von A. columbiana ist die Darm- schhnge dagegen starker S-formig gebogen und erinnert eher an A. prunum. Ich habe uiiter meinem Material kerne Exemplare mit einer so stark gekriimmten ScMinge angetroffen. Auch die Abbildung, die Van Name (1912 p. 601 f. 42) fiir P. prunum giebt, die sich aber auf A. callosa bezieht, stimmt mit den Verhaltnissen iiberein, wie ich sie bei meinem Material gefunden habe. Die Darmschhnge erstreckt sich oft sehr weit nach vom; manchmal ist der Darm so machtig entwickelt, dass er fast die ganze linke Koqierhalfte einnimmt. Der After hegt stets niedriger als der Wendepol der Schlinge. Systematische Bemerkungen. Zum ersten Male ist A. callosa wahrscheinhch von Fabricius 1780 von Gronland als A.complanata beschrieben worden, doch ist diese Art nicht sicher zu deuteu und ASCIDIACEA 49 bezieht sich vermutlich sowolil auf .1. callosa, als auch auf A. pmnum. Naheres dariiber ist bereits bei A. pru- num mitgeteilt. Im Capitel iiber clie Geschichte der Art wurde festgestellt, dass fiir die Benennung unserer Art der 1852 von Stimpson aus der Passamaquoddy Bay beschriebenen A. callosa als altestem Artnamen, auf den die Art mit Sicherheit zuriickgefiihrt werden kann, die Prioritat zukommt. Bei der Wichtigkeit der Frage, um vvelclie Art es sich bei Stimpson 's ^1. callosa handelt, erscheint es angebracht auf die Feststellungen, die Van Name zu dieser Frage ganz neuerdings gemacht und mir briefiich mitgeteilt, etwas naher einzu- gehen. Unter dem im Amer. Mus. Nat. History- befindlichen Material aus der Passamaquoddy Bay und Um- gebung, insgesamt 41 Exemplare, dessen Identitat mit A. prunum bis dahin angenommen war, befand sich nicht ein einziges Exemplar der echten A. prunum, sondern alle gehorten der von Traustedt unter- schiedenen P. Olrikii an. Da die Passamaquoddy Bay der Typen-Fundort von A. callosa ist und die Art dort nach Stimpson 's eigener Angabe haufig ist, so kann nach diesem Befund kaum ein Zweifel dariiber bestehen, dass Stimpson's A. callosa mit P. olrikii Traust. identisch ist und dem Namen callosa bei der Benennung der Art die Prioritat einzuraumen ist. Nach Durchsicht dieses Materials erhielt Van Name aus dem U. S. Nat. Museum ein Glas, welches folgendermassen etikettiert war: »No. 5157 U. S. Nat. Museum, Ascidia callosa Stimp. Grand Manan and Eastport, Me. Wm. Stimpson Cotype.« Dieses Glas enthielt drei Exemplare, eins von etwa 35 mm I/ange und zwei kleinere. Das grosse und eins der beiden kleinen erwiesen sich als A. callosa, das dritte war eine echte A. prunum. Den Commentar, den Van Name zu dem Inhalt dieses Glases giebt, setze icli im Wortlaut hierher. »I do not think that the discovery of this specimen of prunum is sufficient to raise any question of the validity of Stimpson's name callosa for the other species, since among the considerable amount of material I have examined from Stimpson's type locality, Passa- maquoddy Bay and its immediate vicinity, there were no Ascidias except callosa, and as there were spec- imens from two locaHties in the bottle, we may be pretty sure that the specimen of prunum came from off Grand Manan, where Stimpson dredged in moderately deep water, and that the callosa specimens were the ones that came from Eastport. « Ich glaube, dass gegen diese Scliliisse Van Name's keine emstlichen Ein- wendungen gemacht werden konnen und schliesse mich ihnen inhaltlich an. Damit ware die Frage nach der Prioritat des Artnamens unserer Art endgiiltig zu Gunsten von A. callosa entschieden. tjber die Beurteilung der amerikanischen Literatur ist das Notige bereits bei A.prtmum gesagt worden. Es bleibt nur noch iibrig diejenigen Citate hier zusammenzustellen, die sich sicher oder doch mit grosser Wahrscheinlichkeit nur auf A. callosa beziehen. Vorweg sei bemerkt, dass auf Grund der Feststel- lungen Van Name's das Citat von A. callosa bei Stimpson 1854 mit der Fundangabe »vor Grand Manan« am besten der A. prunum zugeordnet wird. Die von Packard 1863 von Caribou Island (Labrador) erwahnte A. callosa diirfte nur zu dieser Art gehoren, well der Fund aus der geringen Tiefe von 15 m stammt. Unter dem Material der von Packard 1867 aus der Belle Isle Strasse aus 72 — 90 m Tiefe angefiilirten A. callosa haben sich zweifellos Exemplare dieser Art befunden. Eines der von Packard gesammelten Tiere wird namhch bei Gould (Binney) 1870 (t. 23 f. 318) abgebildet und diese Abbildung kann nur auf A. callosa bezogen werden. Ob sich unter dem Material auch Exemplare von A. prunum befunden haben, muss dahin- gestellt bleiben. Weiter gehoren zu A . callosa, wie aus den Angaben iiber die Zahl der inneren Langsgefasse The Ingolf-Expeditionen. II. 7, 7 50 ASCI ni ACE A sicher Rcschlosson werden kanu, Ascidiopsis coinpluiuihi hci lluiitsinau niu \(iii Si. Aiulicws iind Ascitim pnniutn hei Iluntsinan 1912a (p. 116 nota) voii Woods Hole. FeriKi ii(n.li Ascidiopsis complaiuihi hri N'errill i^j^) aus deni Cumlx-rlaiid Golf, wovon Van Naiiu' dio Relegstiicke iiachgepriift hat, al).i;cs(.lRii von X'erriH's Beschreibung und Angahcn iibcr das WnkoiuuKu. d\u mir dicse Deutung gestatten. Nach \'an Name's Mitteilung gehort eiidlich nocii zu .1. callosa die Figur \-on Ascidiopsis coviplanatus hei Verrill 1S72 (t. S f. S), Ascidia inonuita \errill iNfg inul das von \'an Name 1912 dieser von ihm als unsicher bezeichneten Art zugeordnete Exemplar sowie \()n der als Phallusia prnnnm hei \'an Name igi2 beschrie- benen Art p. 601 f. 42 n. t. 72 f. 157. Die von Traustcdt 1880 zunachst als Phallusia tuentula bestimmten, spater (1883) zu einei neuen Art, P. Olrikii, erhobenen Kxemplare von Gronland und Neu I'^undland, die icli bis auf die Stiicke von Kiske- naesset und Upemi\ik nachpriifen konnte, gehoren alle zu A. callosa. Auch weiteres, von Traustedt teils als P. mcntula, teils als P. Olrikii bestimmtes gronlandisclies Material, das \oii ihm liSiSo nieht ervviilml uird, hat mir vorgelegen; auch dieses gehort restlos zu A. callosa. P)s ist deshalh wohl kaum zweifelliaft, dass auch die Stucke von Fiskenfesset und Upeniivik A. callosa sind. Die von Island (Skagastrand) ervvahnten Exemplare von P. mcntula (P. Olrikii) vvaren im Kopenhagener Museum niclit mehr aufzufinden. Da weder die t)-pische A. maittda, noch A. callosa bei Island nachgewiesen ist, muss ihre Deutung zweifelhaft bleiben. Dagegen gelioren die von Gronland erwahnten Exemplare von P. patula, die ich nachpriifen konnte, eben- falls zu A. callosa. Ein von Proven stammendes Exemplar mit der Bezeichnung »Phallusia arctica Trst. M.S.« ist auch A. callosa. Ein anderes, die gleiche Bezeichnung tragendes Stuck von Sukkertoppen ist dagegen ^4. prunum (s. d.). Von den beiden von Traustedt 1885 von Korea beschriebenen Arten, P. Suensonii und P. korcana, habe ich von ersterer 2 T>-pen untersucht, von denen ausser den Manteln nur noch Reste des Kiemensackes vorhanden waren. Der Bau des Kiemensackes im Verein mit Traustedt 's Beschreibung sprechen dafiir, dass es sich um .4. callosa handelt. Ritter (1900) hatte seine A. adhaerens ursprunglich ja auch mit Trau- stedt's Art identificiert. Von P. koreana waren keine Typen mehr vorhanden; auf Grund von Traustedt s Beschreibung kann ich betreffs dieser Art nur die gleiche \'ermutung aussem. Von Ascidiella griffitii Herdm. 1898 habe ich \or langerer Zeit eine Type untersucht und die Art damals fiir A. prunum gehalten. Nach nochmaliger Durchsicht meiner Notizen zweifle ich jetzt niclit mehr daran, dass sie zu A. callosa gehort. I,eider unterUess ich es damals, die Zahl der Tentakel festzustellen ; Herdman's diesbeziigliche Angabe ist sicherhch zu hoch. Wegen der Citate Aurivillius 1885, Vanhoffen 1897, Hartmeyer 1903, Bjerkan 1908, Hart- meyer 1910 und Hartmeyer 1921 verweise ich auf meine Bemerkungen bei A. prunum. Horizontale Verbreitung. Arktisches Xordanierika: Ellesmere Land: Gaase Fjord, 76^48' N. 8S''39' W., 6 — 40, 60 m; Bucht bei Landsend, ca. 65 m; Rice Strait; Renbugt, Helvedesporten (Bjerkan 1908 a). — Baffins Land (Ostkiiste) : Cap Adair, 7i°57'N. 73°56'W., 9 — 36 m (Hartmeyer 1903); Penny Harbour, Cumberland Golf, Ebbegrenze (Verrill 1879). Ostkiiste von Nordamerika: Belle Isle Strasse, 72 — 90m (Packard 1867); Caribou Island, Labrador, 15 m (Packard 1863). — Xeu Fundland: St. Pierre; iliquelon (Traustedt 1880); Xeu Fundland Biinke (neue Angabe). — Neu Scliottlaud: Halifax ASCIDIACEA 51 Harbour, Eetlford Basin, 63 m (+ i.ii°C.); vor Halifax, 77 ni; s. 6. Cape Breton Island, 45''27'3o" N. 58°27'45" W., 90 m; Western Bank, 44°ii' N. 6o°38' W.) (neue Angaben). — Bay of Fundy, Kiiste bis 90 m (neue Angabe). — Passa- maquoddy Bay: Ebbegrenze — 9 m (Stimpson 1852); St. Andrews u. Umgebung, Ebbegrenze u. tieferes Wasser {Hunts- man 1912); St. Andrews; Miindung des St. Croix River (neue Angabe). — Eastport: (Van Name 1912, neue Angabe); Johnson's Bay, bei Eastport, 21 m (Verrill 1879). — Grand Manan (Huntsman 1912, neue Angabe); vor Grand Manan, 50 — 93 m (neue Angabe). — Seal Island Groimd, 135 m (neue Angabe). — Piatt's Bank, 43°ii'N. 69°35' W., 57 m (+ 7.78° C.) (neue Angabe). — vor Cape Ann: 35 ni (+ 5.56° C), 81 m, 97 m; 42°32'3o" N. 7o°23'3o" W., 95 m (+3.6i°C.); 42°3i'N. 70°2o'W., 90 m; 42=30' N. 70=41' W., 59 ra (+ 9.72° C.) ; 42°27'3o" N. 70=36' W., 86 m; Stell- wagen's Bank, 42=20' N. 70=18' W., 39 m (-f 9.17° C, -f 10.28° C.) (neue Angaben). — vor Cape Cod: 50 m (+ 4.44° C.) ; 42=10' N. 69°56'3o" W., 144 m (neue Angaben). — Buzzards Bay: Woods Hole (Huntsman 1912 a). Gronland: Westgronland : Cap York, Ebbestrand; Wolstenholme Sund, 65 ni, E;tah (neue Angabe) ; Upernivik, 144 — 162 m (Trau- stedt 1880); Proven (neue Angabe); Karajak Fjord (Vanhoflen 1897); Umanak (Traustedt 18S0, neue Angabe); Sarkak: Disko Fjord; Jakobshavn (neue Angaben); Egedesminde, 54 — 126m (Traustedt 1880, Hartraeyer 1903, neue An- gaben) ; Akudlek, 54 — 108 m (neue Angabe) ; Nordre Strom Fjord, 16 — 54 m ( — 0.5° bis + 1.5= C.) (Hartmeyer 1921) ; zw. Holsteinsborg u. Egedesminde; Holsteinsborg (neue Angaben); Sukkertoppen, 72 — 90 m (Traustedt 1880, neue An- gabe); Fiskensesset (Traustedt 1880); Kvane Fjord, 84 m (+ 2= bis + 2.4= C); Tunugdliarfik, 35—70 m (+ 1.2° bis + 0.6= C.) (Hartmeyer 1921); Sigssarigsok Fjord, bei Nanortalik (neue Angabe). — Siidostgronland : Angmagsalik; Tasiusak, 18 — 27 m (neue Angaben); Solo Fjord (Ostgronland-Exp. 1898 — 1900). — Nordostgronland : Scoresby Sund ; Hekla Havn (»Hekla«) ; F'orsblad Fjord; Borlase Warren (Ostgronland-Exp. 1898 — 1900); Danmarks Havn, 76=46' N. 18=46' W., 5.5— 27 m; Ore Sund, 76=39— 44' N. 18=35-50' W., 27— 54 m; Storm Bugt, 76=46' N. 19= W., 18— 36 m (Hartmeyer 1910 a). Bering Meer: Pribilof Inseln, 56=58' N. 170=9' W., 45 m (+6.5=0 (Ritter 1913). Halbinsel Alaska (Siidkuste): Loring (Ritter 1913); Popof I., Shumagin Islands, Ebbegrenze (Ritter 1901); New Harboiu-, Unga I., Shumagin Islands; Kadiak I., 29 — 45 m (Ritter 1913). Westkiiste von Nordamerika: Yakutat Bay, Ebbegrenze; Glacier Bay, Ebbegrenze (Ritter 1901); Sitka (Ritter 1913); British Columbia: Departure Bay; Dodd's Narrows; Ucluelet; Port Simpson; Ebbegrenze — 36 m (Huntsman 1912 a). — Puget Sound: (Ritter 1900); Port Townsend (Herdman 1898). PKorea: 37= N. 129=35' O., Sim (Traustedt 1885). Die Verbreitung von A. callosa stimmt in vieler Hinsicht mit derjenigen von Boltenia ovifera (L.) liberein, nur ist das Verbreitungsgebiet von A. callusa insofern ausgedehnter, als sie audi im borealen Teil des nordlichen Pacific auftritt, wahrend B. ovifera hier sudlich nicht iiber die Mischungsgebiete liinausgeht. Im arktisch-atlantischen Gebiet decken sich die Verbreitungsgebiete beider Arten nahezu vollstandig. Beide sind westlich-arktische Arten, die an der Ostkiiste Gronlands ihre Ausbreitungsgrenze nach Osten finden und ini atlantischen Gebiet nur westatlantisch auftreten. Ini nordlichen Pacific geht A. callosa auf der anierika- nischen Seite sudlich bis zuni Puget Sound, wahrend \-on der asiatischen Seite nur eine nicht ganz sichere Fundangabe von Korea vorliegt, nicht siclier insofern als die Indentitat der Korea Form mit A. callosa nicht ganz zweifelsfrei ist. Wir kennen che Art ferner aus dem siidostlichen Teil des Bering Meeres (Umgebung der Pribilof Inseln), von Ellesmeere I,and, von der Ostkiiste von Baffins L,and und von den gronlandischen Kiisten. An letzteren ist sie von zahlreiclien Punkten nachgewiesen und scheint ganz allgemein verbreitet zu sein. Sie gehort zu den haufigsten Arten der gronlandischen Ascidienfauna und ist stellenweise sehr geraein. An der Westkiiste ist sie nordlich bis Etah, an der Ostkiiste bis Danmarks Havn (76^46' N.) nachgewiesen. Es ist nicht unwahrscheinHch, dass sie rings um die Insel verbreitet ist, da die Besiedelung der Ostkiiste wahr- scheinlich von Norden her erfolgt ist. An der Ostkiiste Nordamerikas ist sie bekannt aus dem St. I,awrence Golf, von Neu Fundland und Neu Schottland und geht an der Neu England Kiiste siidlich bis Cape Cod, 7* 52 ASCIDIACEA bleibt also auf das horcoarktischc Miscliungsgobict heschriiiikt. Die sudliclisle siclier vcrl)tiii;lr I'uiulstillr Hegt vor Cape Cod, auf 42 id' N. Hunt sin an (191 2 a) crwiihnl die Art audi aus der Huzzards 15a\ , uiid zwai von \ViX)ds Hole. Dazu tcilt niir \'an Name hrioflioli niit, dass cs sich bei dieser Angabe iiur uin ciiio ImiikI- stellc in tiefercm Wasser vor dcr Kiistc luuidclii kanii, niclil uiii die Buzzards Bay oder irgeud eineii runkl in der Niihe von Woods Hole. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von A.callosa rciclit von der Kbbegrenze bis zu einer Tiefe von 162 ni. Sie tritt aber \ orwiegend in Tiefen oberhalb der 100 m IJiiie auf, teilweise sogar in ganz seichteni Wasser bis in dcii Bercich der Ebbegrenze. So findet sie sich an der Neu England Kiiste nur selten in Tiefen von inehr als 100 m, wahrend sie Tiefen \on niclir als 140 oder ibo ni, sovicl w ir zur Zeit wissen, nicht iibersclireitet. Fast alle von der Neu England Kiiste vorliegenden Tiefenangaben lauten auf weniger als 100 ni. Ini allgenieinen findet sich A. callosa an der Neu England Kiiste in geringeren Tiefen als A. prunum uud A. obliqita und ist anscheinend die einzige dieser drei Arten, die auch in ganz flaclieni Wasser, bis nahe der Ebbegrenze vorkommt. Auch an der Westkiiste von Nordamerika tritt sie in ganz flacheni Wasser von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von niclit nielir als 50 ni auf. Von den gronlandischen Kiisten wird sie ini allgenieinen ebenfalls aus Tiefen von weniger als 100 m gemeldet, doch scheint nach den vor- liegenden Angaben ihre obere Grenze hier etwas tiefer zu liegen. Thermopathie und Okologie. Was ihre Therniopatliie anbetrifft, .so fehlen mir fiir einen Tcil des \'erbreitungsgebietes die notigen Unterlagen, uni etwas dariiber aussagen zu konnen. Dass sie ebenso gut unter constant negativen wie unter constant oder voriibergehend niedrig positiven Temperaturen zu existieren vemiag, beweist ihr \^orkommen in rein hocharktischen wie in niederarkischen Gebieten. Es scheint sogar, als wenn die arktischen Temperaturverhaltnisse der Art besonders giinstige Bedingungen bieten, da sie im ark- tischen Teil ihres \'erbreitungsgebietes eine extreme Grosse erreicht. Im Bering Meer sinken die Temperaturen von einiger Tiefe an niemals unter 0° C. Die Art wurde hier in einer Tiefe von 45 m bei einer Temperatur von + 6.5° C. nachgewaesen. An der Ostkiiste von Nordamerika liegen von verschiedenen Fundstellen Temperaturen von + 9° bis + 10° C. und noch dariiber (Aug./Sept.) vor. Wesentlich hohere Maxima diirfte die Art auch in ihrem nordpacifischen Verbreitungsgebiet nicht zu ertragen haben. A. callosa lebt vorwiegend auf hartem, fel- sigen oder steinigen Boden, kommt aber auch auf schhckigem, niit Steinen durchsetztem Boden oder auf schhckigem Sand vor. Sie befestigt sich an Balaniden, Steinen, Schalen oder Kalkalgen, auch an Wurmrohren, Br^•ozoen imd Algen. Nicht selten findet man die Tiere mit der ganzen linken Seite an der Innenseite grosser Schalen \-on Peden und anderen Muscheln angeheftet. Im Bereich der Ebbegrenze sitzt die Art meist an der Unterseite von Steinen. In der Regel sind die Tiere mit einem Teil der linken Seite auf dem Substrat angewach- sen. Gelegenthch aggregieren sich zwei oder mehrere Individuen. Nach Ritter (1901) bildet die Art bisweilen eine dicke, incrustierende Lage auf dem Substrat, die aus zahlreichen, miteinander verschmolzenen Individuen besteht und Veranlassung zu dem Artnamen adhaerens gegeben hat. Auch mit anderen Ascidien kommen Aggre- gationen vor, so mit Molgula retortiformis, Styela rustica und Dendrodoa aggregata. Sehr gross ist die Zahl der Ascidienarten, die sich auf A. callosa ausser jungen Tieren der eigenen Art ansiedelt. Ich habe folgende Arten auf westgronlandischen Exemplaren festgestellt : sehr haufig Dendrodoa aggregata (alte und junge Individuen) uud Botryllus schlosseri f. aureus in Form diinner Uberziige. oft auch Didemnum albidum und Synoicumptd- ASCIUIACEA 53 monaria (jiingere Kolonieen) ; gelegentlich Molgula retortiformis, M. complanata, Styela rustica, S. coriacea und Chelyosoma mac leayanum, insgesamt also 9 Arten. Von Egedesminde liabe ich grosse Exemplare gesehen, deren freie (rechte) Korperhalfte voUstandig mit Didemnwn albidum und jungen, aggregierten, stark mit Sand incrustierten Kolonieen von Synoicum pulmonaria wie mit einem Polster bedeckt war. Tiergeographische Stellung. A.callosa ist eine panarktisch-boreale Art, deren Verbreitungs- gebiet jedoch auf den nordliclien Pacific, das arktische Nordamerika, die Kiisten Gronlands und die Ostkiiste Nordamerikas siidlich bis Cape Cod beschrankt bleibt. Sie gehort einer Gruppe von Arten an, die man auf Grund ihrer Verbreitung als westlich-arktische Arten bezeichnen kann. Ihr Ursprung ist wahrscheinlich ini nordliclien Pacific zu suchen, unbeschadet der Tatsache, dass die Art im arktischen Gebiet eine in siidlicheren Breiten nicht erreichte Grosse aufweist, die auf besonders gitnstige Bedingungen schliessen lasst. Aus dem nordlichen Pacific ist die Einwanderung in die Arktis durcli das Bering Meer und iiber den arktisch-amerika- nischen bis an beide Kiisten Gronlands erfolgt, zugleich in siidlicher Richtung im Zuge des Labrador Stromes an die Ostkiiste Nordamerikas bis nach Cape Cod, die slidliche Grenze des Mischungsgebietes. Ihre \-ertikale Verbreitung kennzeichnet sie als eine stenobathe Flachseeart, deren untere Grenze etwa mit der 150 m Linie zusammenfallt, die aber ganz vorwiegend in Tiefen oberhalb 100 m, vielfach in ganz flachem Wasser bis an die Ebbegrenze vorkommt. Sie ist eine ziemlich eurytherme Art, die sowohl unter constant negativen Tempera- turen lebt, als auch Maxima bis zu + 10° C. und dariiber ertragt bei einer Jahrestemperatur, die nicht unter etwa + 4"" bis + 5^"' C. sinkt. A. callosa bevorzugt harten Boden, kommt aber auch auf weichem, daini in der Regel mit Steinen durchsetzten Boden vor. Ascidia dijmphniana (Traust.). Taf. I Fig. 17. Vollstandige Literatur. 1886 Phallusia Dijmphniana, Traustedt iu: Dijmphna Udb., p. 424 t. 36 f. 3 — 4 t. 37 f. 18 — 19 t. 38 f. 23 t. 39 f. 29. 1891 Ascidia d., Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 23 p. 591. 1892 A.d., Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 23 II p. 158, 159, 167, 168. 1893 A. [Phallusia) d., Knipowitsch iu: Rev. Sci. St.-Petersb., v. 4 p. 46. 1893 A. (P.) dymphiana [sic!], Stiereu in: SB. Ges. Dorpat, v, 10 p. 293. ?i896 Ascidiella patula (non O. F. Miiller 1776), Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 3 t. 3 f. 2 — 4. (non 1899 Ascidia dijmphniana. Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 500 f. K t. 23 f. 19.) 1903 A. d., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 293. 1906 A.d., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 37 p. 154. 1907 A. d., Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 146, 151, 152, 153. 1907 A. d., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 38 p. 62. 1908 A.d., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f . 39 I p. 32. 1909 Phallusia d., Hartmej er in; Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1402, i486. 1910 Ascidia d., Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. 1912 A.d., Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., t'. 7 P. p. 888. 1912 A.d., Awerinzew in: Congr. int. Zool., 1.7 P. p. 919. 1915 Phallusia (A.) d., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 (,'.34 nr i p. 573. 1920 Ascidia d., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 131. 54 .\sciniAci:.\ Diesc Art wurdo von Trausti'dt iSS() aiis dem Kariscln.'ii Mi'ii m-ii l)i.'scliri<.'l)(.'ii 1 )u- I.ilnatui, dii- iilKT sie vorlicKt. ist luir sparlicli. I'as ineisto Material liat Rcdikor/.cw in Iliinden j;clial)l, dir sicli al)ci nur auf Fundortsangahen hcsclirankt. Ich liabe die Art friilicr /.war fiir nahc vorwandt niit .1. pninum ^chaltcn, ihre Selbstiindigkcit ahcr doch ancrkannt ; spjiter sind niir Zwcilcl an iluLT artliohcn Sclbstandigkcit auf- gestiegen, denen ich ii)2o Ausdnick gegebcn liabc. Ivinc nochnialige Untcrsncluuig dcr Originak- Iial niicli jetzt abcr wicder zu meinen friiheren Standinnikt zuriickgefiihrt. Beschrcibung. Neues Material liat niir \ on dieser Art niclit xorgelegen. Den lolgenden Angaben liegen lediglich eines der Originale sowie zwei der xon niir lyoj erwahnten, \()n der i)Varna« gesamniellen Kxeinplare aus deni Karischen Meer zu Grunde. Als Unterschiede von A.prunum galten bislier die naliezu \-ierkantige Korperforni, die diclit hei- sammen liegenden Koq)er6ffnungen, die geringere Zahl \-on Kiemenspalten in einem Felde nnd die abweicli- ende Form der Darmschlinge. Die aussere Korperforni diirfte schwerlich ein Merknial \()n constantein Character darstellen, dagegen scheint die Atrialoffnung der Branchialoffnung naher zu liegen als bei A. pru- tiiim, wo der Abstand in der Regel etwa '/j der Korperlange betragt. Es konnnen aber audi Ijci .1. pruiiuin gelegentlich Exeniplare vor, bei denen die Korperoffnungen starker genahert sind. lunen extrenien Fall stellt das auf t. i f. 14 abgebildete Exemplar von Island dar, das auf Grund seiner Korperforni nnd der Lage der Korperoffnungen zueinander ohne weiteres zu A. dijmphniana gestellt werden miisste, wenn niclit die Verhaltnisse des Kiemensackes seine Zugehorigkeit zu A.prunum erweisen wiirden. Der Kiemensack ist dasjenige Organ, welches das wichtigste, fiir die Selbstandigkeit der Art sprechende Merknial liefert und zwar handelt es sich dabei uni die Zahl der inneren Langsgefasse, die als Artmerkmal innerhalb der Gattung Ascidia immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das untersuchte Original von A. dijmphniana besitzt namUch eine viel hohere Zalil von L,angsgefassen, als ich sie jamais bei A. prunum beobachtet habe. Links zahlte ich mehr als 80, rechts iiber 100 innere Langsgefasse bei einem Weichkorper \-on 26 mm Lange. Ein gleich grosses Exemplar von A . prunum besass links nur 47, rechts 56 Langsgefasse, also nur etwas mehr als die Halfte, wahrend die grossten, etwa 40 mm langen Exemplaren von A. pninum, bei denen die Zahl der Langsgefasse festgestellt wurde, links nur gegen 60, rechts etwa 70 besassen. Das ist eine Dififerenz, die zu gross ist, um nur als individuelle Variation bewertet zu werden. Die Zahl der Langs- gefasse bei den von der »Vama« gesammelten Exemplaren war geringer, die Tiere selbst aber erheblich kleiner als das Original. Bei dem einen zahlte ich links 67, rechts 72 Langsgefasse. Diese Werte sind nur wenig hoher, als die fiir A.prunum festgesteUten Hochstwerte, doch beziehen sie sich auf ein Exemplar von nur 15 mm Lange des Weichkorpers ; etwa gleich grosse Exemplare von A. pninum besitzen links nur etwa 40, rechts 50 Langsgefasse. Das zweite, noch kleinere Exemplar von der »Vama«-Expedition besitzt hnks sogar etwa 70, rechts 80 Langsgefasse. Es kann also kein Zweifel bestehen, dass die als A . dijmphniana unterschiedene Art eine erhebUch hohere Zahl von inneren Langsgefassen besitzt als die verwandte A. prunum. Bei jugend- Uchen Tieren von A. dijmphniana ist diese Zahl immer noch etwas grosser als bei erwachsenen A. prunum, wahrend sie bei erwachsenen A. dijtnphniana etwa um die Halfte grosser ist als bei A. prunum. Ent- sprechend der grosseren Zahl von Langsgefassen betragt die Zahl der Kiemenspalten in jedem Felde nur 3 — 4, wahrend bei envachsenen A.prunum 5 — 7 Spalten gezahlt werden. ASCIDIACEA 55 Die Form der Darmschlinge weicht insofern von A.prunum ab, als der Wendepol bis an den Ivnddarni heranreiclit, der After aber lioher liegt als der Wendepol der Schlinge. Das von mir nachunter- suchte Original (Taf, i Fig. 17) stimnit ini Verlauf der Darmschlinge genau mit dem bei Traustedt (t. 36 f. 4) abgebildeten F^xeniplar iiberein ; audi die \-on der ))Varna« gesammelten Exemplare zeigen das gleiche Verhalten. Bei A . prunum reicht der Wendepol der Darmschlinge nur ganz ausnahmsweise bis an den End- darm heran; ein solches abweichendes Individuum ist auf Taf. i Fig. 13 abgebildet. In keinem Falle liegt der After aber holier als der Wendepol ; in der Regel miindet er erheblich tiefer aus, nur gelegentlich, wie bei dem auf Taf. i Fig. 14 abgebildeten Tier liegt er etwa in gleicher Hohe. Das Flimmerorgan war bei meinen Exemplaren stets lialbmondformig, genau den Angaben Traustedt's entsprechend. Zu dcii Geschlechtsorganen will ich noch bemerken, dass bei dem Original das Ovar fast nur auf der Innenflache der Darmschlinge sichtbar ist und bis an den Pylorusteil des Magens heranreicht, wahrend der Hoden die Aussenflache des Magens vollig bedeckt und mit vereinzelten Follikeln sich noch auf den Anfangsteil des Mitteldarmes fortsetzt. System atische Bemerkungen. Meine Feststellung iiber das, wie es scheint wichtige Merkmal der Zahl der inneren Dang.sgefasse, auf das sich die Selbstandigkeit der Art in erster Dinie griindet, wurde, wie nochmals betont sei, nur an Exemplaren aus dem Karischen Meer gemacht, darunter, was fiir die ganze Frage natiirlich von wesentliclier Bedeutung, einem der Originale. Wie sich die von Redikorzew von Spitz- bergen, aus dem Kola Fjord, aus dem Barents- und Weissen Meer erwahnten Exemplare in dieser Beziehung verhalten, kann nur durch Nachuntersuchung festgestellt werden. Auch das von mir (1920) aus dem Barents Meer erwahnte Exemplar konnte nicht nachgepriift werden, da es in Helgoland, wohin dieses Material seiner- zeit zuriickgesandt wurde, zur Zeit nicht auffindbar war. Die typische A . dijniphniana ist somit zur Zeit sicher nur aus dem Karischen Meer und von Nowaja Semlja bekannt. Bei alien iibrigen in der I/iteratur erwahnten Exemplaren \-on A . dijniphniana besteht immerhin ein gewisser Verdacht, dass es sich in dem einen oder anderen Falle um A. prunum handelt, da ja gelegentlich Exemplare dieser letzteren Art in der Korper- form, der Lage der Offnungen und der Darmschlinge eine gewisse Annaherung an A. dijmphniana zeigen, auf Grund der Zahl ihrer Langsgefasse jedoch als A.prunum sich erweisen. Es sind also nacli dieser Richtung hill weitere Untersuchungen abzuwarten, die sich insbesondere auf Exemplare aus solchen Gebieten zu beziehen batten, aus deiien Angaben iiber das Vorkommen von A . dijmphniana vorliegen. Die von Bonne vie 1896 aus dem Barents Meer unter dem Namen Ascidiella paiula erwahnte Art konnte vielleicht zu .-l . dijmphniana gehoren ; jedenfalls hat sie nichts mit A . patula ( = aspersa) zu thun, die dort uberhaupt nicht vorkommt. Die von Hartmeyer 1899 von Ostspitzbergen als A . dijmphniana beschriebene Form gehort zu A. prunum. Wenn Jacobsohn (1892) meint, dass Hyalosoma singulare Wagner 1885 vielleicht A. dijmphniana entspricht, so ist darauf hinzuweisen, dass Wagner's Art zusammengesetzte Tentakel besitzt, abgesehen davon, dass sie kaum irgendwie gedeutet werden kann. 56 Ascii)i.\ci:.\ llorizonlalc \crhrcitung. Spitzbcrgcngebict: Stor I'jonl. Wcstscifc, 77°I4'N. l8".(o' O.. 70 m (Rcdikorzcw 1907). Miirmnn Kustr: Kola Vjord, 25—81 m (nerjiiftin looo, 11)15). Wcisscs Meer: l'ml>n. Kiiiulaluksohu ("lolf, 10 m ( Redikor/.e w 11)07); Solowctzki (iolf, .15 m mid im-hr (Jacobsolin jKf)2, Stieren i8oj); Dolgajn Cuba, Inscl S«>lo\vcl7.k. 12.5111 (Jacobsohu 1892, Kuipowitsch i89.i). Barcuts Mecr: ■ji'io'H. .H3''3o'0.. 262 m (-f- 1.1° C. in 260 ni); 7I°2' N. 42°36' O., 144 — 125 m (+ 1.0° C. in 120 in); 71° N. ^.V'.\:^' O., 94 m (-f- 0.5° C. in 90 m) ; 70°32'3o" N. 44° O.. 89 lu (— 0.29° C. in 88 m) (Redikorzew 1907) ; .* 7i°42' N. 37°:' O., 271 m {— 1.43° C.) (BonncWe 1806); s.s. w. Cap Kanin, 68°2i'N. 43° O. — 68°24' N. 42°56' O., 56— 60 m (— o.i6''C.in 58 m) (Hortmcycr 1920); w. Nowaju Semlja, 75''2o'5" N. 46°4o' O., 270 m ( — 0.1°) (Hartmeyer 1903) u. 74°3o' N. 54°io' O., 175 m (Rcdikorzew 1907). Nowaja Semlja: KosUn Schor (Traustcdt t886). Karischcs Mecr; S3— 147 m (Transtedt 1886); 7i°2o'N. 63°38'0., 135 m; 7i°39'N. 04°58' O., 140 m (Hartmeyer 1903). Die t>-pische A. dijmphniana ist bisher nur aus dem Karischen Meer und von Nowaja Semlja bekannt. Beriicksichtigen wir jedoch die sonstigen iiber die Art vorliegenden Fundortsangaben, die sicli in der Haupt- sadie auf Redikorzew stiitzen, so ergiebt sich ein Verbreitungsgebiet, das vom Stor Fjord iiber das Barents Meer und Weisse Meer bis iii das Karische Meer reicht und ein zusammenhangendes Areal darstellt, das auf Grund seines hydrographischen Characters und seiner geographischen Geschlossenheit fiir die Ausbildung einer besonderen Art durchaus geeignet erscheint. Die Fundstellen im Barents Meer liegen in ihrer iiberwie- genden Zahl in dessen siidlichem Teil vor der Murnian Kiiste und iiordlich Cap Kanin; vor der Westkiiste von Nowaja Semlja ist die Art nordlich bis iiber 75° N. liinaus bekannt. Ilir nordlichster Fundort liegt im Stor Fjord. Von der Murman Kiiste ist sie nur aus dem Kola Fjord bekannt, hauptsachlich aus dem siidlichen Fjordteil, ist hier aber viel seltener als A.prunum und A. obliqua. Tiergeographische Stellung. A. dijmplmiana muss auf Grund ihrer horizontalen Verbreitung als eine panarktisdie Art bezeichnet werden, deren relativ begrenztes, im iibrigen aber zusammenhangendes Verbreitungsareal teils der Hocharktis, teils dem niederarktisch-boreoarktischen Gebiet angehort. Die Tiefen aus denen die Art bekannt ist, hegen zwischen 10 und 271 m. ImWeissen Meer wird sie bereits in geringen Tiefen angetroffen, ebenso fehlt sie in den tieferen Partieen des Kola Fjords, wo ihre Vertikalverbreitung zwischen 25 und 81 m liegt, im allgemeinen scheint sie aber grossere Tiefen, etwa von der 100 m Linie an abwarts zu bevorzugen. Wir konnen sie als weniger stenobathe Flachseeart bezeichnen, deren Verbreitung \'on geringer Tiefe bis nahe an die 300 m Linie herabreicht. Auf Grund ihrer Thermopathie gehort sie zu den arktisch- eurj-thermen Arten. Dass sie constant negative Temperaturen zu ertragen vermag, beweist ihr Vorkommen im Karischen Meer. Im grosseren Teile Lhres Verbreitungsgebietes herrschen jedoch periodisch oder constant niedrig positive Temperaturen. Auch im Stor Fjord sind die Bedingungen nicht rein hocharktisch. Im Kola Fjord liegen die Temperaturen stets iiber + 0° C. und steigen im Sommer in den von A . dijmphniana bewohnten Tiefen bis auf etwa + 8° C. oder noch mehr. Auch im Weissen Meer steigt die Temperatur in den oberen Schichten im Sommer voriibergehend bis auf etwa + 5° C. Die Art scheint nach den vorliegenden Angaben vorwiegend auf sandigem oder schlickigem Boden vorzukommen, fehlt aber auch nicht auf hartem Boden. ASCIDIACEA 57 Ascidia obliqua Aid. Textfig. 3CJ. \'ollstandige lyiteratur. 1776 Ascidia Prumim. O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 225. 1788 A. p.. O. F. Miiller, Zool. Dan., v. i p. 42 t. 34 f. 1—3. 1806 A. compressa, ]. Kathke in: O. F. Miiller, Zool. Dan., v. 4 p. 12 t. 130 f, 4. 1842 A. lurida, H. P. C. Moller in: Naturh. Tidsskr., v. 4 p. 95. 1851 A. meniula (non O. F. Miiller 1776), M. Sars in: Nyt Mag. Natnrv., v. 0 p. 156. ?i856 A.virginea (non O. F. Miiller 1776) {?part.), R. MacAndrew & Barrett in: Ann. nat. Hist., ser. 2 i'. 17 p. 385. 1857 Phallusia lurida, Rink, Oronland, v. 2 p. 104. 1859 Ascidia mentula (non O. F. Miiller 1776), M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. O4. i860 A. lurida, W. Stimpson in: Smithson. Collect., v. 2 ur. 6 p. 2. 1861 A. mentula (non O. F. Miiller 1776), Danielssen in: Nyt. Mag. Naturv., v. 11 p. 48. 1863 A. obliqua, Alder in: Ann. nat. Hist,, ser. 3 v. 11 p. 154. 1866 A.O., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1865 p. 198. 1869 A.O., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1868 p. 255. 1869 A. 0., G. O. Sars in: Nyt Mag. Natnrv., v. 16 p. 316. 1869 A. 0., A. M. Norman in: Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 302. 1870 A. 0., M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 17 p. 216. 1873 Ascidia n. sp., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 6 p. 440. 1874 A. mollis, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 409 f. 2 p. 413, 499, 304. 1874 A. m., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 348, 352, 390 t. i f. 5. (non 1874 A. obliqua, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 34 p. 13 t. 4 f. 5). 1875 Phallusia lurida, I.utken in: T. Rup. Jones, Man. nat. Hist. Greenl., p. 138. ?i876 Ascidia mentula (non O. F. Miiller 1776), Storm in: Norskc Selsk. Skr., v. 8 p. 80. 1879 A. mollis. A. E. Verrill, Check-L,. mar. Invert., p. 27. 1879 A. m., A. E. Verrill & R. Rathbun in: P. U. S. Mus., v. 2 p. 231. ?i88o Phallusia patula (non O. F. Muller 1776) (part.), Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 441. 1880 Ascidia /alcigera, Herdnian in: P. R. .Soc. Edinb., v. 10 p. 469. 1881 A. obliqua, Trybom in: Ofv. Ak. Forh., r. 38 ur. 3 p. 43. 1881 A. 0.. Herdman in: I. Linn. Soc. London, r. 15 p. 286 t. 18 f. 3. 1882 A. falcigera, Herdman in: Rep. Voy. Challenger, v. 6 part. 17 p. 211 t. 32 f. 1—6. 1882 A. mollis, S. F. Baird in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 7 p. 805. 1886 A. obliqua, Swederus in: Anrivillius in: Bih. Svenska Ak., !'. 11 nr. 4 p. 16. 1888 A. (Phallusia) o., Grieg in: Bergens Mus. Aarsber., 1887 ur. 3 p. 10. 1889 A. mollis, M. MacDonald in: Rep. U. S. Fish Comm., v. 14 p. 856. 1891 A. falcigera -\- A. obliqua-}- A. mollis, Herdman in: I. Linn. Soc. London, ('.23 p. 59^; 594; 595- 1892 A. obliqua, Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 92. 1893 A. 0. -\- A. gelalinosa, J. Kiaer in: Forh. Selsk. Christian., 1S93 nr. 9 p. 28 t. i f. 13; P- io t. 1 f. i — 5 t. 4 f. 46—47. 1896 A. 0. -\- A. g., J. Kiaer in: Norske Nordhavs-Exp., ;■. 7 nr. 23 III p. 5; 0. 1901 A. falcigera, Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, f. 4 p. 267. 1901 A. mollis, Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 1901 A. obliqua. J. Rankin in: Handb. Nat. Hist. Glasgow, p. 181. 1901 A.o.-\- A. gelalinosa, Hartnieyer in: Meeresfauna Bergen, fasc 1 p. 32 f. 5; p. 33 f. 6 — 7. 1903 A. 0. -\- A. lurida + A. gelalinosa. Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 280 t. 5 f. 18 t. 12 f. 7—12; p. 294 t. 12 f. 6; p. 295- 1904 A.O., Hartmeyer in: Wi.ss. Meeresimters., Helg. 1.5 p. 9°- 1904 A. 0., H. Kiaer in: Nyt Mag. Naturv., v. 42 p. 69, 70, 71. 1905 A. 0. -\- A. gelalinosa, Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 14. 1905 A. 0., Nordgaard, Hydr. Invest. Norweg. Fjords, p. 190. Q The Ingolf-Expedilion. II. 7. 58 ASCiniACEA 905 A.O.. Alder & Hancock, Brit Tvin . v. i p. 124 t. n i. 10 t. iS f. (>. Q05 A.luctda [pro: lurida]. Matidorff iu: Arcli. Nnturg., i>. 64 II t ]>. 122. go6 A.obliDiana«: Stat. ^7- 12. VI. 01. Vestmannahavn, Far Oer, 5—13 Fad. R. Horringleg. 2 Exemplare. Fahrten des »Thor«: Stat. 171. 16. VII. 03. 63"i5' N. 22^23' W. (Kiistenbank vor Siid-Island), 326— 216 m. 2 Exemplare. 8* 6o ASCIDIACKA Stat. 00- 22. \'. 04. or 15' N. ()''\55' \V. (Ahfall iler l-'ar ("Vr Hank /.iiiu Nonlatlanlic), S73 111. I l''xeinplar. Stat. 147. 10. \'ll. 04. Ariiar Fjord (Noiihvesl-lslaiul), 84 111. : J''.xc'ini>lar. lixp. »Tjall"o«; Stat. ^05. iS. \'. 09. 66'2i' N. 56''34' W. (Siidabfall des Holsteinsborg-Walsiiigham Riickens), 600 — 700 111. I Exemplar. Stat. 407;4o8. 2. VI. og. 64'"i4' N. 55°55' W. (Davi.s Stra.s.sL', vor Godtliaab), Sjy in. 2 ICxeinplare. Groiiland (ohne nahere Angabe): Mus. physiol. 1869. Viele Exemplare (nieist leere Mantel). Westgrcinland : Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. i Exemplar. Godhavu. Traustedt leg. 1892. Viele Exemplare. Holsteinsborg. H. Lynge. 1920. i Exemplar. Sukkertoppen. Bidstrup leg. 23. VI. 03. 2 Exemplare. ? Fiskensesset. Kielsen leg. 4. X. 39. i Exemplar. Island: Skagastrand, 60 Fad. Steincke leg. [1875]. [von Traustedt 1880 bestinimt als Phallusia patula]. Far Oer; Vestmannaliavn (Stromo), 10 Fad. Klixbiill leg. [1880]. i Exemplar. — Fjelstrup leg. 21. IX. 87. I Exemplar. Nonvegen: \'adso. v. Maltzan leg. 2. XI. 75. i Exemplar. Cliristiaiiia Fjord, vor Tonsberg. Danske Biol. Stat. C. G. J. Petersen leg. 9. \'n. 14. ca. 12 Exemplare. \'ou Hemi Dr. Van Name (New York) mitgeteilte neue Fundorte: U. S. F. C. Stat. 69 B. 43°ii' N. 69=35' W., Piatt's Bank, 32 Fad., 46° F., Sand, weicher Mud. U. S. F. C. Stat. 33 B. 42°20'N. 70°i8'W., Stellwagen's Bank, 22 Fad., 48.5° F., 50.5° F., Fels. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Exp. »01ga« 1898. Stat. 29. Vor der Kobbe Bucht, Danen I., 30 m, Steine u. viele Algen. Nordsee: »Poseidon<( Terminfahrt Stat. N. 10 — 11. 57°32' — 57°i7' N. 7°36' — 7°47' O., 210 — 67 m, Schlick, grober Sand, i Exemplar. Helgolander Fischereifahrt \'II. 04. Stat. 30. 58°4i'3o" N. i°5i' O., 88 — 106 m, feiner Sand, wenig Schlick, i Exemplar. VII. 04. Stat. 32. 57°39'8o" N. 4^12' O., 80 m, feiner Sand mit Schalen. i Exemplar. Vergleichsmaterial aus der Berliner Sammlung hat mir vorgelegen von Westgronland, Neu Schott- land (Cotype von Ascidia falcigera Herdm.), aus dem Golf von Maine (von Ver rill als Ascidia mollis bestimmte Exemplare), von Westspitzbergen, von der Murman Kiiste, aus dem Varanger Fjord, vom Nordkap, von der Insel Ingo, von Tromso, aus dem Sag Fjord, dem Ox Sund, dem Trondhjem Fjord und von Bergen. Beschreibung. Diese Art ist mehrfach ausfiihrlich beschrieben worden — ich verweise besonders auf Hartmeyer 1903 und Van Name 1912 — sodass wir gut iiber sie unterrichtet sind. Sie ist unter den arktisch-borealen Arten ihrer Gattung leicht kenntUch durch den wenig umfangreichen, in die hintere Korper- ASCIDIACEA 6l halfte zuriickgedrangten Darm, der eine nur schwach gekriimmte Schlinge bildet und eine eigentiinilich griingelbe Farbung aufweist, sowie durcli den volligen Mangel intermediarer Papillen. Der Korper ist von meist regelmassig ovaler oder elliptischer, bisweilen audi mehr oder weniger langlicher Gestalt und meist mit einer grosseren Flaclie oder auch der ganzen linken Seite auf der Unterlage angewachsen. Die ausseren Siphonen sind nur kurz, aber fast stets deutlich ausgebildet. Die Oberflache ist bald frei von Fremdkorpern, bald mehr oder weniger reiclilicli mit Sclilick, Algen, Bryozoen und Hydroiden bedeckt; auch verschiedene Acidienarten siedeln sich auf A. obliqua an. Der Cellulose mantel ist in der Regel sehr weich und biegsam, viel weicher als bei A. prunum. Bisweilen ist er hautartig dlinn und ganz durchsichtig. Ausnahmsweise kommen jedoch auch Individuen mit starker verdicktem Cellulosemantel \-or ; so habe ich bei einem Exemplar von Holsteinsborg eine Dicke bis zu 4.5 mm feststellen konnen. Uber die Grosse innerhalb des Verbreitungsgebietes will ich noch einige vergleichende Angaben hier anfiigen. Das grosste bisher bekannte Exemplar stammt aus dem Sibirischen Eismeer; es misst nach Redikorzew 88 : 60 mm. Dann folgen innerhin schon in einigem Abstande Exemplare von Ingo (78 : 45 mm) und von der Murman Kiiste (75:54 mm) ; auch aus dem Trondhjem Fjord haben mir Exemplare bis zu einer Grosse von 72:48 mm vorgelegen. Unter dem neuen Material fallen die Exemplare aus der Tiefe der Davis Strasse durch ihre ansehnliche, teUweise ahnliche Masse erreichende Grosse auf. Als Beispiele fiihre ich die folgenden jeweils grossten Exemplare von den betreffenden Fundstellen an : 57 : 39 mm aus 756 m Tiefe, 60 : 47 aus 707 m, 63:49 mm aus 650 m, 78:52 aus 572 m. Auch an der Kiiste und in den Fjorden Gronlands erreiclit die Art eine betrachtliche Grosse. Aus dem Skov Fjord habe ich Exemplare bis 70:50 mm in Handen gehabt, von Holsteinsborg liegt mir ein Exemplar von 66:51 mm vor. Die Exemplare von der Ostkiiste von Nordamerika bleiben kleiner; das grosste Exemplar, welches Van Name (1912) von dort vorgelegen hat, misst 57:42 mm. Nach einer brieflichen Mitteilung erreicht die Art jedoch, auch noch an ihrer siidlichsten Fundstelle, eine Grosse bis 65 mm. Erheblicher ist die Grossenabnahme im siidlichen Norwegen und in der nordlichen Nordsee. Kiaer (1893) giebt fiir seine A.gelatinosa Masse von 49:29 bzw. 47:31.5 mm an. Das grosste Exemplar, welches ich von Bergen gesehen habe, misst 51:38 mm, das grosste Exemplar aus der nordhchen Nordsee 55:36 mm. Die Originale der Art von den Shetland waren nur etwa 50 mm breit. A. obliqua zeigt also im siidlichen Telle ihres Verbreitungsgebietes eine unverkennbare Grossenabnahme. Systematische Bemerkungen. A.compressa Ratlike 1806 kann nicht ganz siclier gedeutet werden. Da es sich aber nur um A. obliqua oder A. prunum handeln kann und Rathke bemerkt, dass die Art meist in Aggregationen auftritt, wie es fiir A. obliqua im nordlichen Norwegen characteristisch ist, so bestehen kaum Bedenken gegen eine Identificierung mit A. obliqua. Auch Herd man (1893 a) aussert sich in diesem Sinne. Die von Mo Her 1842 ungeniigend beschriebene .-1 . /j<• 56=38' W., 572 m (+ 3.9° C.) (»Ingoll"«) ; Siidabhang des Ruckens, 600 — 700 m (.Tjalfe.); vor Sukkertoppen, 65=16' N. 55=05' W., 650 m (+ 3.6° C), 65=14' N. 55=42' W., 756 m (+ 3-5' C.), 64=54' N. ASCIDIACEA 63 55°io' W., 707 m (-|- 3.8° C.) (xlugolfc) ; vor Godthaab, 64°i4' N. 55°55' W., 839 m (i>Tjalfe«). — Nordostgionlaud : Hurry Inlet, ■jo°^b''S. 22°3i'W., 90 m; Forsblad Fjord, J2°2y' N. 25°io' W., 90 ra (Ostgronland-Exp. 1898— 1900). Island: Nordkiiste: Skagastrand, 108 m (Traustcdt 1880). — Ostkiiste: Kiistenbank vor Siidost-Island, 64°i7'N. I4°44'W., 75 m (+509°t-'- in 741") (Bjerkan 1905). Westfinmarken: 54 — 72 m {Danielssen 1861); bis Havo Sund, 27 — 90m (Sars 1851); Lofoten, bis 540m (Sars 1866, 1870); nahe Bodo, 60 — 160 m (Bjerkan 1908); West Fjord: Mort Sund, 200 m; Sag Fjord, 200 ni; Ox Sund (ca. 68° N.), 600 m; Trano Tief (ca. 68°i5' N.), 607 — 640 m (Nordgaard 1905) ; Tromso Sund, 20 — 90 m; Riso bei Tromso, 10—12 m; Ram Fig. 39. Ascidia obliqua Aid Fjord, 35 — iiom (Bjerkan 1908); Lyngen Fjord, 72 — 108 m (Hartnieyer 1903, Bjerkan 1908); Kvaenaugen Fjord (Aurivillius 1886); I. Ingo, 180 m (Hartmeyer 1904); zxv. Havo u. Maaso, 90 m; 2'/i Meil. 6. Sort\'igen, Hjelmso, 135 m (Herdman 1892) ; Nordkap, 6. Kjelvik, 1 18 m (Hartmeyer 1903) ; am Nordkap, 7i°o3' N. 26''i6' O., 200 — 300 m (-f- 3-93°C. in 300 m) (Bjerkan 1905). Ostfinmarken: bis Vadso, 54 — 72 m (Danielssen 1861) ; Kjolle F'jord 50 — 60 m; Kongs Fjord, 54 — 75 m; Vadso, 20 — 80 m (Bjerkan 1908); Varanger Fjord (Hartmeyer 1903); Sydvaranger, 80 m (Bjerkan 1908). Baren Insel: 74°3' N. I9°7'0., 84 m (Hartmeyer 1903). Spitzbergengebiet: Nordwestspitzbergen : vor der Kobbe Bucht, Danen Insel, 30 m (sOlgao); Amsterdam lusel, 40 m (Hartmeyer 1904). Murman Kiiste: Waida Bucht, 98 m (Redikorzew 1907); Kola Fjord, 2i — 288 (45 — 135) m (Derjugin 1906, 1915); I- Kildin (Redi- korzew 1907); Kildin Sund, 86 m (Hartmeyer 1903); Cap Teriberka, 78.5 — 54 m (Redikorzew 1907). Weisses Meer: Kandalakscha Golf: Keret, I. Ssrednij, 13 m (Redikorzew 1907); Gcbiet der Solowetzki Inseln: Insel Solowetzk (Dolgaja Guba; Cap Tolstik) (Redikorzew 1906 a). Barents Meer: s. Biiren Insel, 72°37' N. I7°4o'0., 394 m (Hartmeyer 1903). 64 ASCI DI ACE A Sibitischcs liismccr: Inscl « onncvie. 76°8' N. c)5V3o" O.. iSm; Tnjnivr Hmht, 76°59'3o" N. ioo°icy3o" O.. 28111; Norden. skjoW Mecr. 77°!' N. II4°35'0.. 60 m u. 75°42' N- J24°4>'0. 3' '" (Rolikorzcw 1008 n). Bori-alc Region. Islantl; Wcstkustc: Arnar Fjoni, 84111 (.Thor«). — Kiistenbank vor Siklisland. 63°I5' N. 22=23' W., 326— 31'Mii («Tlior<.). Rcykjanes Riickon: i.2',sS' N. 23''28' W., 875111 (+ 5 5" C.) (•IiiRolf.). I'ar Oer; Vcstnianualiavn. Stromo. 9—23111 (.Diana., iieuc Angabe) ; n. Far Oer, 62°29' N. fij'W'-. 1 10 ni (-(- 8.66° C. in loom) (Bjerknn 1905); Abfall der Fiir Ocr Bank zuni Nordatlantic, 6i"i.'i'N. 9°35' W.. 875111 (»Tlior<.). Shetland: vor Outer Hnaf. 72— 90 ni (Alder 1863); z\v. Whalsey u. Balta, 03.72-90111 (Norman i86y). Westkiistc von Schottland: LanUash Bay, Arran, FirUi of Clyde, 36m (Herdman 1881 a). Nordsee: am Rande der Norwegischen Rinne, 58°4r3o"N. i°5i'0., 88— 106 ra u. 57°39'3o" N. 4°I2' O., So m (irik' Angabin). Norwegische Rinne: am Eiiigang, 6i°4o'N. 3°ii'0., 400 m (+6.34°C.); lumllicher TeU, 6o°57' N. 3=42' O., 350 m (4-0.i6°C.) iBjcrkau 1005); imierer Teil (Skagerak). 58°o6' N. 9° O., 640 in (Hartiiieyer 1912 a). Skayi-rak: u; w. Hanstholm, 57'32'— 57°17' N. 7=36'— 7°47' O., 210— 67 m (»I'oseidoii«) ; 57°24' N. 7°25' O., 108 ra (Hartiiieyer 1912 a); Kiiste von Bohusliin: Hellso, 86m; zw. Hellso u. L4ng6, 63 m; z\v. Holnien u. I.ansjo, 21 m (Tryboin 1881); C.uUniar Fjord: GuUmaren, ca. 90 m ; Skirberget. ca. 70 m; Borno. ca. 10 m (Carlsson 1918). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Christiania Fjord: tieferes Wasser (Sars 1869); ca. 100-— 200 m (Kiaer 1904); Hafen von Christiania (Miillex 1788); Drobak, 72— 216 m (Sars 1866. 1870); Asgaardstrand, ca. 20 m (Kiaer 1893); vor 'lonsberg (neue Angabe) ; Hardanger Fjord: Moster (Grieg 1888) ; Mosterhavn (Kiaer 1893) ; Djupevik, 20— 200 m; Jonanes, — 200 m; Urevik, 50— 150 m (Grieg 1913); Utne, Utne Fjord (Kiaer 1893). — Fitjar, Stordo (Kiaer 1893); Bergen: Herlo Fjord, 95- 380 m; Hjelte Fjord, 75 — 95 m; Skjaergaard, 55— 200 m (Hartmeyer 1901); Mo Fjord (Oster Fjord) (Nordgaard 1907); Asko (Kiaer 1893); Alvaerstrommen (Grieg 1888, Hartmeyer igoi). — Ladvik, Sogne Fjord (Kiaer 1893); Hes.se Fjord, bei Aalesund, 90 m (Bjerkan 1905); Molde Fjord: Mekgrmid, 45 m; Hjerto, 40— 200 m; Mordal.svaag, 50— iSoiu; Karlso Fjord, 30 — 45m (Amdt 1914); Troiidhjem Fjord: tinsel Garten, bei Beian (Storm 1876); Roberg, 72—136111; Tautra, 36 m (Herdman 1893 a) ; vor Roberg, ca. 300 m; vor Tautra, ca. 200 m (Hartmeyer 1912 a) ; Roberg, 200 — 300 m; Skam Sund, 150 — 200 m (Amdt 1914); Kinebodden, 200 — 300 m; Galgenes, ca. 300 m: Roberg, ca. 180 m; zw. Tautra u. l,eks\'iken, ca. 200 m (Hartmeyer 1922 a). A. obliqua ist eine der haufigeren arktischen Ascidienarten, aber nicht einheitlich verbreitet, stellen- weise ausserordentlich gemein, in anderen Gebieten dagegen weniger haufig oder selten. Sie bleibt in ihrer \'erbreitung auf das arktisch-atlantische Gebiet beschrankt; im Bering Meer und ini nordlichen Pacific ist sie bisher nicht nachgevsiesen. In westostlicher Richtung reicht ihr Verbreitungsgebiet von der Davis Strasse bis in das Nordenskjold Meer, von etwa 57° W. bis 125° O. oder liber rund 182 Langegrade, annahernd den halben Umkreis der arktischen Region. Die Circumpolaritat innerhalb dieses Gebietes erscheint continuierlich nur von der Da\ns Strasse bis nach Westspitzbergen einerseits, dem Weissen Meer anderseits. Ostlich dar- iiber hinaus klafft eine Liicke in der continuierhch circumpolaren Verbreitung bis zu den Fundstellen im Sibirischen Eismeer, indem die Art weder bei Ostspitzbergen, Konig Karls Land und Franz Josefs Land, noch im nordhchen und sudostlichen Teil des Barents Meeres, bei Nowaja Semlja und im Karischen Meer nachgewiesen ist. Der Schwerpunkt der \'erbreitung von A. obliqua hegt ganz offenbar im niederarktisch-boreoarktischen Gebiet. In rein hocharktischen Gebieten fehlt sie, abgesehen vom Sibirischen Eismeer und einigen Fundstellen an der Ostkiiste Gronlands, vollstandig. Um so haufiger tritt sie dagegen in manchen niederarktisch-boreoark- tischen Gebieten auf. Im nordhchen Norwegen ist sie eine der haufigsten Arten ; von Bodo bis Vadso tritt sie iiberall in Menge, stellenweise geradezu massenhaft auf. Auch im Kola Fjord findet man sie nach Derjugin iiberall, stellenweise ebenfalls massenhaft — ein einziger Trawlzug bringt bisweilen Tausende von Individuen ASCIDIACEA 65 herauf — besonders auf den Kammen von Sandbanken, die nur wenig Schlamm filhren, wahrend sie in grosserer Tiefe sparlich ist oder fehlt. Dagegen ist sie von der Murman Kiiste im tieferen Wasser und auf den Banken im N. und W. von Cap Kanin, wie iiberliaupt ini ganzen Barents Meer (von einem Fund im Siiden der Baren Insel abgesehen) bisher nicht nachgewiesen, im Gegensatz zu A.priinum, die in diesem ganzen Gebiet so ausserordentlich liaufig ist. Da es sich um ein selir intensiv durchforschtes Gebiet handelt, so kann dieses vollstandige Fehlen oder vielleicht nur ganz sporadische Vorkommen als eine feststehende Tatsache gelten. Es ist dies um so bemerkenswerter, als die Tiefen-, Temperatur- und Bodenverhaltnisse dieses Gebietes der Art alle notwendigen Lebensbedingungen zu bieten scheinen, sodass die Griinde ihres Fehlens nicht ohne weiteres ersichtlich sind. Man konnte daran denken, dass sie durch die hier massenhaft auftretende ver- wandte A.frunum verdrangt und in ihrer Existenz behindert wird, aber diese Annahme erscheint kaum discutabel und wird auch dadurch vviderlegt, dass z. B. an der Ostkiiste von Nordamerika beide Arten nicht nur haufig sind, sondern vielfach nebeneinander vorkommen. Im Spitzbergengebiet ist sie nur an der West- kiiste vereinzelt gefunden, wahrend die Fundstellen bei Island rings um die Insel herum liegen. An der West- kiiste Gronlands scheint sie im Kiistengebiet und in den Fjorden weniger hautig zu sein — aus dem Skov I-'jord hat sie mir allerdings in grosser Individuenzalil vorgelegen, sodass sie auch in diesem Gebiet wenigstens local in Menge auftreten kann — dagegen scheint sie in der Davis Strasse, in Tiefen zwischen etwa 400 und Soo m, die von A.frunum und A.callosa nicht mehr aufgesucht werden, keineswegs selten zu sein. Auch auf dem AbfaU der Kiistenbanke im Siiden von Island und den Far Oer zum Nordatlantic ist sie in grosserer Tiefe gefunden worden. An der Ostkiiste von Nordamerika deckt sich das Verbreitungsgebiet von A. oUiqua im wesentUchen mit demjenigen von A.-prunuin und A. callosa. Keine dieser drei Arten geht siidlich iiber die Breite von Cape Cod (41° — 42' N.) hinaus, alle drei sind in der Neu England Region gemein und konnen in massigen Tiefen von etwa 50 — 100 m an derselben Fundstelle nebeneinander auftreten. Wahrend aber A . callosa im allgemeinen flacheres Wasser als die beiden anderen Arten bewohnt, dringt A . obliqua in grossere Tiefen als A.pninum vor. Die siidlichste Fundstelle von A. obliqua an der Neu England Kiiste liegt vor Cape Cod auf 4i°35'3o" N. In das eigentliche boreale Gebiet dringt sie nur ostatlantisch vor, bleibt aber auf dessen nordlichen Teil beschrankt. Ihre siidliche Verbreitungsgrenze bildet die nordliche Nordsee und das Skagerak. Sie fiillt genau mit derjenigen von .-1. prunum zusammen und liegt auf etwa 57^20' N. Im iibrigen ist die Art im ostatlantisch-borealen Gebiet erheblich weiter verbreitet und viel gemeiner als A . prunum. Sie geht einesteils iiber die Shetland bis zu den Far Oer, andernteils bis in den Christiania Fjord und an die Kiiste von Bohuslan. An der Siidwestkiiste Norwegens, wo A. prunum nicht gerade haufig ist, ist sie allgemein verbreitet und stellenweise sehr gemein. Im Trondhjem Fjord ist sie eine der gemeinsten Arten; im Chri- stiania Fjord ist sie ebenfalls sehr haufig und tritt z. B. bei Drobak in etwa 200 m Tiefe nach Sars in un- geheurer Menge in Form grosser Aggregationen auf. Aus der nordlichen Nordsee ist sie nur vom Rande der Norwegischen Rinne bekannt, in der Rinne selbst von deren Eingang bis in den innersten, dem Skagerak zugehorigen Teil bis zu einer Tiefe von mehr als 600 m nachgewiesen. Einer Bemerkung bedarf noch die Fundangabe aus dem Inrth of Clj-de. Herdman (1881 a) sagt von Exemplaren von den Lofoten, die er untersucht: »they agree perfectly with Alder's description of British specimens (I,amlash)«. Alder's Be- schreibung grlindet sich nur auf Exemplare von den Shetland; so muss man annehmen, dass der Fundort The Ingolf-Expediilon. II. 7. 9 66 ASCIDIACEA Lanilnsh cntwcdcr voii Ilcrdiuan ncu festgcslcllt wunk' oder, dass ciii liiliim lUid mi n s mil Hc/.ut; auf Alder's Angabe vorliegt. Rankin (iQOi) ubcrninuut lodiglicli Hcrdiuan's .\ii.i;al>i'. Jidciilalls l)i.(lail' das anscblichc Vorkonuncn von .1. obliqua im Firth of Clyde der Naclipriifunj;. luidlicli si^'i nocli riiic IriiluR' Angabe von niir fiooj), wouach die Art bci Roscoff vorkomnil, herichtigt. Diese Angabe berulil aul cineni Irrtnni. Vertikale X'erbreitung. Die Amplitude der vertikalen Verbreituiig von .1. obliqua liegt zwischen 10 und 875 ni, unifasst also eine Zone von fast 900 m Ausdeluiuii.u. Innerhalb dieser Zone ist sie in alien Tiefen nachgewiesen, nieidet aber ini allgemeinen die eigentliche Seichtwasserregion uiul trill in der Regel erst in Tiefen von etwa 40 — 50 in an auf. \'on da ab bis an die untere Grenze ihrer vertikalen Verbreitung scheint sie, wie aus den \-erhaltnismassig zahlreich vorliegenden Angaben iiber ihr Vorkommeii in grosseren Tiefen geschlossen werdeu darf, mit zunehniender Tiefe kaum selteiier zu werden, sodass wir annehmen diirfen, dass sie, was die Haufigkeit anbelangt, innerhalb der ganzcn von ihr bewohnten Tiefenzone mil Ausnahme der flachsten Partieen ziemlich gleichmassig verbreitet ist. Die Zahl der Gebiete, aus denen sie nur aus dem Flachwasser oberhalb etwa 30 lu bekannt ist, ist gering. Dahin gehoren das Weisse Meer, Westspitzbergen (30 — 40 m) und das an sich flache Sibirische Eismeer (18 — 60 m). An der Ostkiiste von Nordamerika tritt sie besonders in tiefereni Wasser und auf den Banken \-or der Kiiste auf; die flachste Stelle liegt hier in 39 m Tiefe (Stellwagen's Bank). In der Regel findet sie sich erst in Tiefen von etwa 90 m an und erreicht ihre grosste Tiefe am Westabfall der Neu Fundland Banke mit 439 in. Bei den Shetland wurde sie in 72 — go m Tiefe erbeutet, in der nordlichen Nordsee wurde sie erst 80 ni tief angetroffen, wahrend sie in der Norwegischen Rinne in deren innerstem (tiefstem) , im Skagerak gelegenen Teil bis zu 600 m herabsteigt. An der West- kiiste von Gronland liegen die Tiefen zwischen 37 und 120 m, bei Ostgronland in 90 m. Auch langs der ganzen norwegischen Kiiste, wo sie in Tiefen von 10 bis etwa 650 m zu linden ist, zeigt es sich, dass sie in der Regel erst in einer Tiefe von etwa 50 m auftritt. In den Fjorden Finmarken's liegt die untere Tiefengrenze ziemhcli hoch, namlich schon bei etwa 100 m. Aber schon vom Gebiete des West Fjords an und weiter nach Siiden geht sie in den Fjorden und an der Kiiste zu ganz erheblichen Tiefen herab, so im Ox Sund bis zu 600 m, im Trondhjem Fjord bis 300 m, im Molde Fjord und Hardanger Fjord bis 200 m, im Herlo Fjord (Bergen) bis 380 m; im Christiania Fjord bei Drobak kommt sie nach Sars in 72 — 90 m Tiefe nur vereinzelt, in 180 — 216 m dagegen in grosser Menge vor. Bei den Lofoten fand Sars die Art bis 540 m tief. Ganz ahnhch, wie im nordlichen Norwegen hegen auch die Fundstellen in den Buchten und Fjorden der Murman Kiiste in verhaltnismassig geringen Tiefen zwischen 50 und 100 ni; im Kola Fjord findet sich A. obliqua in Tiefen zwischen 21 imd 288 m, vorwiegend jedoch in 45 — 135 m, wahrend sie in grosserer Tiefe sparUcher wird oder ganz fehlt. Im tieferen Wasser der Da\'is Strasse ist die Art nach den verhaltnismassig zahlreich vorHegenden Fimden zu urteilen, keineswegs selten. Die Fundstellen liegen liier in Tiefen zwischen 423 und 839 m. Die grosste Tiefe, in welcher A. obliqua bisher gefunden wurde, betragt 875 m. Merkwiirdigerweise liegt genau die gleiche Tiefenangabe von zwei, allerdings benachbarten Fundstellen vor, vom Reykjanes Riicken und vom Abfall der Far Oer Bank zum Atlantic. Thermopathie. Dass die Art nicht nur unter constant negativen Temperaturen zu existieren vermag, sondem auch in Anbetracht der Grosse, die sie z. B. ira Sibirischen Eismeer erreicht, gleich giinstige ASCIDIACEA 67 Bedingungen bei diesen Temperaturen zu finden scheint wie in den warmeren Teilen ihres Verbreitungs- gebietes, lasst vermuteii, dass die Temperaturverhaltnisse fiir ihr ganz vereinzeltes Auftreten in rein hoch- arktischen Gebieten mit constant negativen Temperaturen kaum verantwortlich geniacht warden konnen. Im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes lebt .4. obliqua jedoch unter periodisch oder constant niedrig positiven Temperaturen, stellenweise mit ziemlich starker, wenn audi nur kurze Zeit andauernder sommer- licher Erwarmung. So steigt die Temperatur im Kola Fjord in der von A. obliqua hauptsachlich bewohnten Tiefenzone im Sommer bis auf mehr als + 8° C. Im boreoarktischen Mischungsgebiet an der Ostkiiste von Nordamerika, einem in hydrograpliischer Beziehung durch starke Temperaturschwankungen ausgezeichneten Gebiet, ist sie sogar unter so hohen Temperaturen wie + 9.44^ C. (Sept.) und + 10.28° C. (Sept.) angetroffen worden. In der Tiefe der Davis Strasse herrschen nahezu constante, niedrig positive Temperaturen von etwa + 3° bis + 4° C, wahrend die Art im grossten Teil ihres borealen Verbreitungsgebietes (Siidwestkiiste von Norwegen, Skagerak, Norwegische Rinne, nordliche Nordsee) ebenfalls unter nahezu constanteu, aber hoheren Temperaturen von etwa + 6"^ bis + 7° C. lebt. Im Gebiet des Reykjanes Riickens, an der tiefsten fiir die Art bekannten Fundstelle (875 m) betrug die Temperatur + 5-5° C. (Juni). Okologie. A. obliqua kommt unter sehr verschiedenartigen Verhaltnissen vor, scheint aber auf hartem, besonders auf steinigem Boden die giinstigsten Bedingungen fiir ihr Gedeihen zu linden. Im siid- westlichen Norwegen wird sie meist auf Felsboden angetroffen. Man findet sie aber audi auf Kies oder grob- kornigem Sand, selbst auf sandigem Schlick, aber nur selten auf reinem Schhckboden. Im Trondhjem Fjord, als Bewohner der Lophohelia-Rifie, kommt sie vielfach audi auf Koralleuboden vor. Im nordlichen Norwegen, wo sie, wie erwahnt, von Bodo bis Vadso eine der haufigsten Arten ist, kommt sie, meist auf hartem Boden, oft in Aggregationen bis zu Kopfgrosse vor, die kleineren Individuen auf und zwischeu den erwachsenen Tieren. An diesen Aggregationen beteiligen sich nach Bjerkan (1908) Boltcnia echinata, Styela rusiica, Botryllus schlosseri f. aureus, Distaplia livida, Didemnum albidum und andere Arten; ausser ihneii siedeln sich auf A . obliqua nocli an Dendrodoa aggregata, Chelyosoma mac leayanuni, Trididcmnum tenerum und Amaroucium mutabile. Von Ingo erwahnt Hartmeyer (1903) eine Gruppe von .-1. obliqua, die mit iiber 30 Individuen von Dendrodoa aggregata besetzt war. Im Kola Fjord tritt sie nach Derjugin aggregiert oder besetzt mit Boltenia echinata, Styela coriacca, Botryllus schlosseri f. aureus, Ascidia pruniim, Didemnum albi- dum und vielen anderen Arten auf. Westgronlandische Exemplare habe ich besetzt gefunden mit Dendrodoa aggregata, Botryllus schlosseri f. aureus, Distaplia clavata, Trididemnum tenerum, iiberdies auch mit Bryozoen, Actinien und Alcyonarien. Die am haufigsten auf A. obliqua angesiedelte Art scheint B. schlosseri f. aureus zu sein, und zwar meist in Gestalt ganz dtinner tjberziige. Im siidwestHchen Norwegen findet sich A . obliqua nach Kiaer (1893) meist in Gesellschaft von Polycarpa pomaria und Ascidia mentula. Im borealen Gebiet, auch an der Ostkiiste von Nordamerika, scheinen sich nach meinen Beobachtungen nur ausnahmsweise andere Ascidienarten auf .-1. obliqua anzusiedeln. Die Art befestigt sich meist an Steinen, Schnecken- und Muschelschalen, oft ist sie auch mit der ganzen Hnkeii Seite auf einem Conglonierat von Sand, Schalentriim- niern, Wurmrohren u. dgl. aufgewachsen. Tiergeographische Stellung. A. obliqua ist eine panarktisch-nordlich boreale, in der Arktis von der Davis Strasse bis in das Sibirische Eismeer verbreitete Art, deren Schwerpunkt jedoch im nieder- 9* 68 ASCIDIACEA arktisch-boreoarktischcn Gebict lii-^t. wiiliRiul sic in liocharktischcn Ocp;enden nur ganz voiciii/Alt nacli- gewiesen ist, in das borcalc Gcbiet nur ostallantisch bis in die nordliche Nordsee und das Skagerak vordringt. Ihre siidliche Grcnze wird westatlantisch durch Cape Cod, ostatlantisch ctwa (lurch 57"" N. bezeichnet. Aus deni nordlichen Pacific und dein Bering Mcer ist sie niclit bekannt. IIu I'.utstiluuii^sciutniiii diirltc iiii iiicdci- arktisch-boreoarktischen Gebiet zu suchen sein. Gegen ilircn horcalcu rrs])niii,i,' si)iicli1 dir Tatsaclie, dass die Art in ihrem borcalen Vcrbreitungsgebiet nicht unerheblich kleiner l)lcil)t als in dcr Arktis. Auf (irund ihrer vcrtikalcn Verbrcitung ist A.ohUqua als eine eurj'bathe Art zu bezeiclincn, die von geringen Ticl'cii bis nahe an die 900 m Linie lieran vordringt, im allgemeinen erst in Tiefeii \on ctwa jo ni an auftritt, xon da ab bis zu ihrer unteren Tiefengrenze eine nach den ortlichen Verhiiltnissen zwar wechsehide Tiefenzone bc- wohnt. aber doch nicht innerhalb bestimmter Grenzen ihres gesamtcn vertikakn \'erbreitungsgebietes vor- wiegend vorzukommen scheint. Hirer Thermopathie nach ist sic in der Gruppe arktisch-borealer Arten cine weniger eur>-thcnne Art, die in Wasser von constant negativer Temperatur bis von constant + 6' bis + 7" C. lebt, in Gebieten niit walirend des grossten Teiles des Jahres niedrig positiven Temperaturen jedoch audi eine sommeriiche Erwarmung von meist wohl nur kurzer Dauer bis -\- 10° C. und dariiber ertragt. A. obliqua bevorzugt harten, besonders steinigen Boden, komnit aber unter den verschicdenartigstcn Verhaltnissen vor. Ascidia unalaskensis (Ritt.). Literatur. 1913 Pludlttsia unalaskensis, W. E. Ritter in: P. U. S. Mus.. v. 45 p. 497 t. 36 f. 43 — 45. Ritter halt diese Art fiir nachstvenvandt, aber artlich verschieden von A. obliqua. Aus Ritter's Beschreibung entnehme ich dass cs sich iiicht niir um eine von A. obliqua verschiedene, sonderu auch nicht niiher mit ihr verwaudte Art handclt. Im Bau des Kiemensackes nahert sie sich .-1. callosa. Sie hat, wie diese, eine nur geringe Zahl von Langsgefassen (etwa 25 auf jeder Seite), wiihrend A. obliqua ungefahr die dreifache Zahl besitzt; intermediare Papillen, die bei A, obliqua stets fchlen, treten hier und da auf, und die Zahl der Kiemenspalten in einem Felde betragt 6 — 15, bei A. obliqua dagegen nur (3) 4 — 5. Das Ganglion liegt in eiucm grosseren Abstand vom Flimmerorgan und der \'iel umfangreichere Darm beschreibt eine starker gekriimmte Schlinge. \'erbreitung. Bering Meer: n. Unalaschka, 54°o2'4o" X. if)6''42'W., 499 m (-|- 3-6'' C). Mud, Sand (Ritter 1913). Ascidia tritonis Herdm. Taf. I Fig. iN. \'ollstandige Literatur. 1883 Ascidia tritonis, Herdman in: Tr. R. See. Edinb., v. 32 I p. 96 t. 16. 1886 A. t., J. Murray in: P. phil. Soc. Glasgow, v. 17 p. 324. 1891 A.t., Herdman in: I. Linn. Soc. London, f. 23 p. 592. 1905 A. t., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 15. 1909 Phallusia t., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1404. Geschichte der Art. Diese interessante Art wurde zum ersten Male vom »Triton« auf deni West- abhang des Wj^-ille Thomson Riickens, im vvarmen Bezirk in mehr als 1000 m Tiefe erbeutet und von Herd- man 1883 neu beschrieben. Spater wurde sie vom )>Michael Sars« s. w. der Far Oer gleichfalls in grosserer Tiefe in einer Anzahl von Exemplaren wdedergefunden und die urspriingliche Diagnose wurde von Bjerkan ASCIDIACEA 69 1905 durch einige Bemerkungen erganzt. Mir liegt jetzt weiteres, von verschiedener Seite gesammeltes Ma- terial in rund 50 Exeniplaren vor, das unsere Kenntnis dieser Art wiedemra erweitert. Fundangabe. Exp. »Ingc)lf«: Stat. 7^. 8. VI. 96. 62°58' N. 2f2ii' W. (Reykjanes Riicken), 486 Fad., + 5.5° C. i Exemplar. Falirten des »Thor«: Stat. 93. 25. VI. 03. 49^25' N. 12^20' W. (s. w. Irlaud), 1270 — 1180 m. 18 Exemplare. Neue Fundangaben aus der Samnilung des Berliner Museums: s. w. Irland: 50^34' N. ii°i9' W., 661 — 672 Fad., + 8.22'" C. in 600 Fad. Farran leg. 12. IX. 07. 17 Exem- plare. 50°52' N. ii°26'W., 625 — 666 Fad., Farran leg. 9 Exemplare. 5i°i5' N. ii'47' W., 707 — 710 Fad., +7.19^0. Farran leg. 28. VIII. 07. 6 Exemplare. Besclireibung. Das vom »Ingolf« gesammelte Exemplar war am besten erhalten; audi das Material des »Thor<( war ziemlich gut erhalten und konnte zur Untersuchung der inneren Organisation mit Erfolg herangezogen werden. Dagegen war das von Farran gesammelte Material in weniger giinstigem Erhaltungs- zustande und hat in der Hauptsache nur zur Feststellung der ausseren Merkmale gedient. Der Korper ist nach Herdman und Bjerkan oval, das Vorderende verjiingt, das Hinterende breit abgerundet. Mein reiches Material zeigt in der Korj^erform eine grossere Variabilitat, die sich nicht unter der Bezeichnung »oval« zusammenfassen lasst. Solche breit ovale Exemplare, wie Herdman (t. 16 f. i) eines abbildet, sind sogar selten. Die Mehrzahl der Exemplare ist \iel langer gestreckt, schlanker, man wiirde sie als langlich oval oder langlich elliptisch bezeichnen konnen. Das Langenverhaltnis der Dorsoventralachse zur Basoapicalachse wechselt. Manche Exemplare erreichen in der Korjjermitte oder kurz hinter derselben ihre grosste Breite, bei anderen ist die Breite in den verscliiedenen Korperpartieen ziemlich gleich. Das Vorderende ist keineswegs immer verjiingt, in manchen Fallen, und zwar besonders bei den ganz grossen Indixaduen, ist es genau so breit abgerundet wie das Hinterende, sodass Vorder- und Hinterende nicht ohne weiteres aus dem Habitus des Tieres, sondern nur durch den Nachweis der Branchialoffnung unterschieden werden konnen. Diese grossen Exemplare, die seitlich stark comprimiert sind, erinnern in ihrem Aussehen viel mehr an gewisse Tiefsee-Holothurien als an Ascidien. Die Masse des grossten Exemplars unter dem »Triton«-Materiel betragen 135:80 mm, Bjerkan 's grosstes Exemplar ist 90 mm lang. Eine betrachthclie Anzahl Exemplare unter meinem Material iiberschreiten diese Masse ganz erheblich. Das grosste Exemplar befindet sich unter Farran 's Material; es misst 170:72 (Korpermitte) mm. Ein anderes, mit gleichmassig breit abgerundetem \'order- und Hinterende, misst 153:70 mm, ein ungewohnlich breites Exemplar mit etwa um -1^ der Korperlange auf die Dorsalseite verlagerter Atrialoffnung misst 99:50 (hinter der Kbrpex- mitte) mm, ein besonders schlankes Tier 97:28 mm, ein normales, langlich elliptisches Exemplar endlich 110:42 mm. Eines der grossten Exemplare unter dem Material des »Thor« mit abgerundetem Vorder- und Hinterende misst 125:59 mm, ein anderes schlankeres, mit verjiingtem Vorderende 128:42 mm. Das vom »Ingolf« erbeutete Stiick, von ovaler Gestalt, mit verjiingtem Vorderende und breit abgerundetem Hinter- ende misst nur 66:33 (Korpermitte) mm. Aussere Siphonen sind nicht entwickelt; manchmal sind die Kor- peroffnungen so flacli, dass sie ohne weiteres nicht erkannt werden. Die Branchialoffnung Uegt am Vorder- TO ASCIDIACEA endc. die AtrialofVminj; im allgemoiiK'n um dio lialho K()q)crlan_i;o von il\i lUtlrriit aul (Ut Dorsalsoito. Maiicli- inal ist dcr Abstand ctwas gerinj;cr, otwa =1; der Koqicdiinge, maiKliinal al)ci audi grosser, bis zu -/i der Kiiqierliinge. Die Oberflache ist iin allgemeinen glatt, niit kleiiun pa])illcMiartigcn Kortsiitzen bedeckt, inanchinal auch schwach in der I^iingsrichtung geruiizelt. IViiiulkorper khkn last vollkoiuimu. Hine grossere oder kleinere Partie der liiikon Seite, bald in der Mitte des Korpers, bald langs des hinteren Abschiiittes des Ventralrandes odor in dcr hinteren Koqierhiilfte dient der Anheftuiig und ist lici den nieisten P t. 17 f. 3 t. I<) f. 2; p. 8S f. 17 t 17 f. I 1 1.) f. I t. 20 f. 3; p. 92 f, 18, 24 t, 5 f. I — 6 t. 17 f. 5 t. 19 f. .|; p. 1)4 t. 5 f. 7 — 11; p. 94 f. 19 t. 6, 17 f. fi t 1.) f s t 20 i. o; p. 97 f. 7, 20 t. 17 f. 7 t. 19 f. 6; p. 100 t, 7 f. 1—4 t. 18 f. 8. mi.S .-I »i . HartmeviT in: Mt. Mus. Ik-rlin, 1.7 p. 306. jo8, 31?, U-f. ,?i,'). 3i'>. 3.<8, 33(1. Ascidia mctitula, durcli O. F. Miiller 1776 (1788) \'oii DiDhak hi'scliiiolnii uiul als nomcii conser- vaiichim unci zuglcich T>7)us der Gattung Ascidia in Apstiin s Listc (Ki iioiiiiiia conscrxaiuki aufgcnumiiKn, ist wahrscheinlich synonym init deni niclit binaren Tethyum gelatinosum .... hci lioliadscli lybi. das \()ii Gunnerus 1765 in der Inniiren Form T. gelatinosum als Synonym zu soiiicr nciun Art T.elegans gestellt wird, in der ed. 12 des Systema Naturae in der Form Ascidia gelatinosmn [sic!] als cine der seclis den Typus von Linne's Gattung Ascidia hildenden Arten ersclieint, der cinzigcn dieser sechs Arten, die der Gattung Ascidia im modemen Siune zugebort. Zugleicli mit .1. mentula beschreibt Miiller iioeli eine A. venosa von Christiansand, die mit der venosa spaterer Autoren {= A. virginea Miill.) nichts zu thun liat, sondern zweifellos nur die rote Farbenvarietat von .1 . mentula ist. Die Zahl der Synonyme von A . mentula ist sehr gross ; ich begniige mich hier mit einer kurzen Ubersicht. Cuvier 1815 beschrieb sie als A. monachus; A. communis aus der Clew Bay, ein bei W. Thompson 1844 als noni. nud. veroffentlichter Manuscriptname von R. Forbes und .-1. coccinea Leach 1852 diirften ebenfalls zu A. mentula gelioren. Alder 1863 beschrieb die Art als A. rudis von Shetland, wahrend Hancock 1870 die Liste der Synonyma um nicht weniger als sieben Arten vermehrt: A. plana von Hastings, A. Alder i von Herm, A. rubro-tincta von Guernsey, A.ruhicimda von der Isle of Mull, aus dem Strangford Lough und der Birterbuj' Bay, A. robusta von Herm, A. mollis Aid. Hanc. aus der Birterbuj- und Kilkieran Bay und A.crassa von Jersey'. Giard 1872 erwahnt eine A. sanguinolenta, ein nom. nud. und Manuscriptname von Lacaze-Duthiers, der auf die rote I'arbenvarietat von A. mentula hindeutet. Heller beschreibt 1874, 75 die Art aus der Adria (Lesina) unter nicht weniger als acht Namen, bei denen es sidi teilweise um irrtiimlich identificierte Arten handelt; als neu werden beschrieben .1. coriacea, A. rubescens und A. reftans, samtlich von Lesina. Zwei weitere neue Arten, .4. lata und .4. fiisiiormis, beide von Loch Long (Firth of Clyde) beschreibt Herdman 1881, wahrend Traustedt 1883 von Neapel eine Phallusia quadrata beschreibt, die wohl als Synonym zu betrachten ist. In der neueren lyiteratur, etwa seit 1880, erscheint die Art ganz iiberwiegend unter dem Namen mentula. Die Synonymie dieser Art ist besonders von Herdman und Hartmej^er aufgeklart worden. Herdman 1893 erklart A. plana, A. Alderi, A. rubro- tincta und .4 . rubiciinda fiir synonym mit A . mentula ; ebenso seine eigenen Arten .4 . lata und .4 . fusiformis. A. rudis und .4. robusta gehoren nach ihm vielleicht auch zu .4. mentula; A. crassa halt Herdman fiir eine gute Art. Mit samtlichen bei Alder & Hancock 1905 aufgefiihrten Arten beschaftigt sich dann erneut Hartmeyer 1913 a, von denen in der Mehrzahl die Originale nachuntersucht werden konnten. An anderer Stelle werden von Hartmej'er (1911 a) auf Grund der nachuntersuchten Belegstiicke Heller's mediterrane Arten einer Kritik unterzogen. Wegen Einzelheiten sei auf die beiden Arbeiten selbst verwiesen. Nicht hierher gehort A. vientula bei Fabricius 1780 von Gronland und bei Mohr 1786 und Robert 185 1 von Island, doch sind diese Arten nicht sicher zu deuten; A. mentula kommt weder bei Gronland, noch bei Island vor. A. mentula bei Sars 1851, 1859 und Danielssen 1861 gehort hochst wahrscheinhch zu A. obli- ASCIDIACEA 73 qua, jedenfalls nicht zu mentula, denii letztere geht an der norwegischen Kiiste nordlich nicht iiber den Molde Fjord liinaus. A. mentula bei Storm 1876 ist vielleicht identisch mit .1. obliqua. A. mentula bei Traiistedt 1880 von Gronland und Neu Fundland gehort zu ^4 . callosa ; auch die islandischen Stiicke konnen nicht zu A. mentula gehoren, konnten aber nicht aufgeklart werden. Folgende Citate von A.venosa sind wahrscheinhch auf A.virginea zu beziehen: Thompson 1840, 1S44; Forbes 1848; Leach 1852; Gosse 1856: Dickie 1858; MacAndrew 1861 und Storm 1876. Sicher gehoren dagegen folgende Citate von A. vcnosa zu A. virginea: Norman 1857; Alder 1867; Norman 1869 und die neuere Literatur seit Traustedt 1880. A.venosa bei Chiaje 1828 ist Phallusia mammillata. A. venosa bei Rasch 1836 ist nicht zu deuten. A. venosa bei Grube i86g und 1872 ist Ascidiella aspersa; A. virginea bei Grube 1872 ist partielles Synonym von A. mentula. Fundangabe. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Nordsee: )>Poseidon« Terminfahrt Stat. N. 6. 57°55' N. 4°45' O., 100 m, feiner Sand mit Schlick. i Exemplar. Helgolander Fischereifahrt III. 05. Stat. 8. 6i°i8' N. i°i2' W., 197 m, Sand mit Schalentriimmem. I Exemplar. Floro. M. Sars leg. Ein Exemplar. Mahon, Menorca. M. Braun leg. Viele Exemplare. Rovigno. Zool. Stat. Zahlreiche Exemplare. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Shetland: (Forbes 1848) ; Whalsey, (Alder 1863) ; zw. Whalsey u. Balta (Normau 1868) ; Middle Haaf (Norman i86q) ; n. w. Shetland, 6i°i8'N. i°i2'W., 197 m (neue Angabe). Orkney: (DalyeU 1848). Hebriden: 27 — 90m (Forbes 1851); North Uist (Macintosh 1866). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d); Clew Bay (Thompson 1844); Westport Bay (Hartmeycr 19153); Killary Bay (Baird 1850); Roundstone Baj- (Thonipsou 1844); Birterbuy Bay; Kilkieran Bay (Hancock 1870); Berehaven (Had- don 1886); Bantry Bay (Alder & Hancock 1905). — Siidkiiste: Glandore Harbour (Baird 1850). — Ostkiiste: Lame District: Magheramorne , Brown's Bay, 14 — 27 m (Buchanan-Wollaston 1907); Belfast Bay (Thompson 1844); Bangor (Baird 1850); Strangford Lough (Baird 1850), 7 — urn (Dickie 1858); Portaferry, Strangford Lough (Han- cock 1870); Baldoyle (Buchanan-Wollaston 1908); Dublin Bay (Baird 1850); Kingstown; Killiney Bay (Kinahan 1861). Westkiiste von Schottland: Oban (Hartmeyer 1915 a); Tobermory, Isle of Mull (Hancock 1870); Firth of Clyde: 54 m (Forbes 1851); Inchmarnock Basin, 54 — 126 m (Hoyle i88g); Arran (Land.sborough 1851); Cumbrae; Lamlash Bay Arran (Nor- man 1857); Loch Long, 9 — 18 m (Herdman 1881); East Loch Tarbert; Loch Fyne, 54 — 72 m (Herdman 1893); Millport u. Umgegend, iiberall (Rankin 1900, 1901); Upper Loch Fyne, bei Minard Narrows, auf beiden Seiten und im Centrum, ca. 18 m; Tarbert Bank, Lower Loch Fyne; East Loch Tarbert (Scott 1897). Irische See: Isle of Man: 27 — 32 m (Forbes 1838, 1851) ; vor Port Erin, 36 m (Herdman 1889 a) ; vor Half Way Rock u. Bay Fine, 27 m; n. Kitterland, 32 m; vor Kitterland bis Port Erin Bay, 32 m (Herdman 1894, 1894 a); w. Bradda Head, 41 m; w. Chicken Rock. 47 m (Herdman 1895 a); 6. St. Ann's Head, 28 ni (Heidman 1899); 6. u. s. Calf Island. 27 — 54 m (Herdman 1901). The Ingolf-Expedition. II. 7, lO 74 AsciniACKA ICnt;lischer Kanal: Scilly lusclii (Curus 1S51); wcsUicliiT Tcil, 72 — 88 ui (llartiiioyi-r miJil); Siidkiistf von luij^huul ; I'liliiuiulh (Cocks 1850); Polpcrro (Hortnieycr 191511); riymoiith: IJddystoiu- (".romiils his Start I'oiiit, ca s.) in (Allen 1899); Rcny Rocks; Milllxiy Channel; Mcwstonc Cronmls (AUt-n i<)o^); Promenade I'itr; Millbay I'iiT (llartnicyer 1015); TorcToss (Montn^n iSo?); I.ulworth Cove (Alder & Hancock 1905); St. Helens, Isle of Wight, Ubbegrenze ((iarstaUK i8oi a); Southhampton (Uoird 1850); Itrightou (Merritield i8l>o); Hastings (Alder 1863, Hancock 1870). — Kauai luseln: (Austii! & Latliani iS6i); Guernsey; Jersey; Hcrni (Hancock 1870, Koehler 1885, 1886); Cobo; Castle Cornet; liordeaux; I.ihon; I/lslet; Alderney (Sharp U)ii). — Nordkiiste von I'rankreich : RoscofI (Giard 1872, Beauchanip 1914); Saint Malo (tirube 1872); Saiut-Vaast-la-Hougue (Grube 1869), 20— 28 m (I'auvel 1896); Portel (Giard 1894); Bonlonnais (Giard 1899); Pas de Calais, 20 — 30 m (Sauvage 1889). Wcstkiiste von I'rankreich: Golf von Gascogne. iSoni (Roule 1896). Nordsee: Moray I'lrth (MoiUaud 1S9S); Firth of I'orth, 18 — 68 m (Pearcey 1902); am Kaude der Is'orwegischeu Rimic, 57°55'N. 4°,(5'0., loom (»l'oseidon«). Skagerak: Kiiste von Bobuslan: Gullmar l-'jord (Hnndesacken, ca. 2oni; Flatholmen, ca. 20 m; Smedjan, ca. 35 m; Spattan, ca. 10 m; GtAso, 27 — 45 "i; Higamskiir; Lindholmen; vor Storeskar bei SkSrberget; Borno, ca. 60 m (Hartniej-er 1877, Thfel 1907. Carlsson 191S); Marstrand (Kupfler 1875). Kattegat: z\v. Anbolt u. Lseso u. s. 6. La;s6, 21 — 30 ni (Traustedt 1893); Kobbergrundcn.s I'euerschiff, 29 — 45111 (Petersen & IrL'itnnt;sgreiize bci tlcii Sht'tlaiid liiidct. i.liiiii;l .1. conchilc^n bis zu dcii I'^lr Oer vor. Bci den Orkney ist sie bisher niclit nachgcwicscn. Tni Bcrcich dor Nordsee tritt sie Ijings der ganzcn grossbritannischen Kiiste bis zuni Eingang in den Kaiial aut. In dor olTciicn Nordsee ist sie niclit siidlicii \ on 57° N. bekannt. dagcgen \oii nielireren Punkteu am Rande des Nordseeschelfs liings der Norwegiselicn Rinne bis zu deren Eingang. Durcli das Skagerak geht sie bis zur Kiiste von Bohuslan (('.nllniai l''jord), wiihreud sie aus dem Kattegat nicht bekannt ist. An der norvvegisclicn Kiiste ist sic l>is zuni Trondlijcni Fjord allgemein verbreitet; Nordgaard (1905) erwahnt die Art aueli nocli aus dcni Mort Snnd, ini IkTviclie des West Fjords, sodass ihre nordliche \'erbreitungsgrenze an der norwegischen Kiiste bereits deni siidlichen Grenzgebiet des boreoarktischen Mischungsgebietes angehoren wiirde. Wegen des bei Hartmcyer (1903) angegebenen Fundortes Troniso sei auf die Bemerkung bei Molgula cynthiacformis hingewiesen. Die vertikale \'erbreitung weist eine etwas grossere Amplitude auf als diejenige von A. mentnla. Wahrend bei letzterer die 200 m Linie die untere Grenze bildete, geht A. conchilega bis zu Tiefen von etwa 300 ni imd vielleiclit nocli niehr herab. \'omehnilidi in verschiedenen vvestnorwegischen Fjorden ist sie in grosseren Tiefen gefunden worden; so im Hjelte Fjord bei Bergen in 200 m, im Mort Sund (West Fjord) in derselben Tiefe, im Hardanger Fjord bis in Tiefen von 250 m und im Trondhjem Fjord in etwa 300 m (180 — 360 m). Bei den Far Oer wurde sie in 180 m, im Firtli of Clyde in almliclaer Tiefe gefunden. In der Hauptsache scheint sie aber der Tief en- zone der oberen 100 ra anzugehoren. Ihre obere Verbreitungsgrenze reicht bis in die Gezeitenzone hinein. Auf Grund ilirer vertikalen Verbreitung lasst sich A . conchilega demnach als weniger stenobathe Flachseeart bezeichnen, die unterhalb der 100 m Linie bereits seltener wird, in Tiefen von mehr als 200 m aber nur nocli vereinzelt nachgewiesen ist. In ihrer Thermopathie stimmt sie im wesentlichen mit A. mentula iiberein. Ilir Fehlen im Kattegat und ihre anscheinende Seltenheit an der schwedischen Skagerakkiiste scheinen darauf hinzudeuten, dass ihr die sehr niedrigen Wintertemperaturen in diesen Gebieten weniger zusagen. A . conchilega kommt sowohl auf Stein- als auch auf Sandboden vor, mit Vorliebe auch auf Boden, der mit Schalentriim- mem bedeckt ist; seltener findet sie sich auf sandigem oder reinem Schlick, mit Steinen durchsetz. In der Gezeitenzone und im Bereich der Ebbegrenze sitzt sie meist an der Unterseite grosser Steine. Sehr haufig siedelt sie sich auf Muschelschalen (Cardium, Venus) an, seltener auf Tang. Sie ist keineswegs immer, wie der Name vermuten lasst, mit Schalen und anderen Fremdkorpern bedeckt, in der Regel ist der Belag sogar ziemhch sparlich oder fehlt vollstandig, je nach der Beschaffenheit des Bodens. Ascidia virginea Miill. Wichtigste Literatur. 1776 Ascidia virginea, O. F. Muller, Zool. Dan. Prodr., p. 225. 178S A. v., O. F. Muller, Zool. Dan., v. 2 p. 12 t. 49 f. 4. ?i85i A. rosea (nom. nud.), E. Forbes in: Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 242. 1875 A. virginea, C. Heller in: Denk. Ak. Wien, i'. 34 p. m t. 2 f. 9 — 10. 1881 A.patoni, Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 15 p. 284 t. 17 f. 4 — 7. 1883 Phallnsia venosa, Traustedt in: Mt. Stat. Neapel, v. 4 p. 462 t. 33 f. 10 — 11 t. 34 f. 13 t. 35 f. 25. 1905 Ascidia v.. Alder & Hancock, Brit. Tun., r. i p. 102 f. 4 t. 7 f. 5, t. 8 — 10. 1909 Phallusia virginea, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1909 p. 227. 1915 P. v., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 306, 307, 308, 314, 316, 339. ASCIDIACEA 79 Es ist kaum zweifelhaft, dass diese Art zum ersten Male von O. F. Miiller 1776 (1788) unter deni Nanien A scidia virginea beschrieben worden ist; T3-pen-Fundort ist Castellum Stavern, nahe Fredriksvaem, an der Westseite des Christiania Fjords. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts trat jedoch eine Namens- andening ein, indem die Art — zum ersten Male wahrscheinlich von Thompson 1840, sicher nachweisbar von Norman 1857, 1869 und Alder 1867' — auf eine andere, in der Zoologia Danica beschriebene Art O. F. Miiller 's, Ascidia venosa, zurtickgefiihrt wird, die aber niclits mit ilir zu thun hat, sondern ein Syno- nym von .4. menttila ist. Auf Grund der ausfiihrUchen Beschreibung durch Traustedt 1880, 1883 wird der Artname venosa im Sinne von Miiller's A. virginea dann fiir die Folgezeit festgelegt. Kiaer 1893 wies als erster auf diese irrtiimHche Benennung hin, ohne jedoch fiir eine Namensanderung einzutreten. Diese Namens- anderung ware um so gebotener gewesen, als der Name virginea inzwischen auf eine andere Art iibertragen worden war, die heute nicht mehr als selbstandige Art, sondern als ein Synonym von Ascidiella aspersa (Miill.) angesehen wird. Es ist klar, dass in \'ielen Fallen, besonders bei I,istenamen in faunistischen Publica- tionen, nicht entschieden werden kann, welche dieser beiden Arten gemeint ist, sodass Fundortsangaben, die dem Verbreitungsgebiet beider Arten angehoren, unberiicksichtigt bleiben miissen. Hartmeyer 1909 b hat sich Kiaer 's Ansicht angeschlossen und die Namensanderung zugleich in der Praxis durchgefiihrt. Zur Synonymic dieser Art ist noch zu bemerken: Die von Forbes 1851 als nom. nud. von den Hebriden aufgefiilirte Ascidia rosea ist wahrscheinlich A. virginea (vgl. Hartmeyer 1915 a p. 316). Die von Herdman 1881 a aus dem Firth of Clyde (L,och lyong) beschriebene A. patoni ist von ihm selbst als ein Synonym erklart worden. A. virginea bei MacAndrew & Barrett 1856 ist partielles Synonym von A. prunuin und A. obliqua. A.prunum und A . parallelogramma bei Grube 1864 gehoren zu A. virginea; A. venosa bei Grube 1869 und 1872 ist Ascidiella aspersa; A. virginea bei Grube 1872 ist .4. mentula + A. aspersa; diese Angaben stiitzen sich auf die von Hartmeyer nachuntersuchten Belegstiicke des Breslauer Museums. A. virginea bei Grube 1869 ist nicht zu deuten. A. virginea bei Swederus 1886 ist wahrscheinhch identisch mit A.pninum. In zahlreichen Fallen ist Corella parallelogramma irrtiimhch mit ^4. virginea identificiert worden; eine Diste dieser Citate findet sich bei C. parallelogramma zusammengesteUt. Viel grosser ist die Zalil der Citate von A. virginea, die sich auf Ascidiella aspersa im heutigen Sinne beziehen; die Liste dieser Citate fiudet sich bei A. aspersa. Eine L,iste der auf A. virginea beziiglichen Citate von A. venosa ist bei A. mentula zusammengesteUt. Fundangabe. Far Oer. Halberg leg. [1884]. i Exemplar. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Nordsee: Helgolander Fischereifahrt III. 05. Stat. 11. 59°25'5" N. 2°54'5" O., 125 m. i Exemplar. I Belegstiicke von Norman's und Alder's Ascidia venosa siijd von Hartmeyer (1915 a p. 307, 308, 316) als A. virginea Miill. festgestellt worden. So ASCmiACIvA \'l. 05. Stat. 40. Oiio'N. z^'zo' ()., 134 — 213 "1, k'iiK'i Sand iiiit Schalentruniuuiii. 4 Ivxcinplarc. VI. 05. Stat. 41. 6i''24'N. i^zS'O., Kki m, kiiKr i;i.'ll)ei Sand. I l'"xi.'iii])lar \'I. 03. Stat. 47. .50' ^.'i'.')" N. 17' \\.. 101 111, uioIkt Sand niit Sclia- lentrumiiHTn. i Iv.xtniplar. Roscoff. Zool. Stat. 2 Exeinplarc. Floro. M. Bars leg. i I^xemplar. \'erbreitung und tiergeograpliisclie Stelluiig. Far Ocr: (ncue Angabc). Shetlaml; 7 — 12 ni (Korbcs 1S51); Middle Haaf, vor Out Skerries, 72 — 90111; H.irokiswick Bay (Norman 1869); .s. Slutlniid, 59°33'5" N i°7'W,, loi m (ncue .\iigabe). Hebrideu: 54m (Porbes 1S51); (Alder 1867). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartnieyer 1915 d) ; Clew Bay; Wcstport Bay (Hartiiieyer 1915 a) ; Killary I,ough (Forbes 1848) ; Birterbuy Bay (Hartmcyer 1915 a). — Ostkiiste: vor Brown's Baj-, Lame District (Buchanan-Wollaston 1907); Belfast Bay; Strangford Lough (Thompson 1840). W'estkuste von Schottland: Oban (Hartnieyer 1915 a); Firth of Clyde: (Xornian 1857); I/och Long, 9 ni (Herdinan i88ia); Tarbcrt (Rankin 1901). Irische See; Isle of Man: Calf Island bis Port Erin Bay. vor Bradda Head, 36 m (Herdman 1889, 1S89 a); Port Ivriu siidwarts bis Calf Island (Herdman 1890); w. Port Erin, 43 ni (Herdman 1893 b) ; vor Flesh wick, 41 m; Calf I.sland ; nahe Port St. Marj- (Herdman 1894, 1894 a); vor Kitterland bi.s Half Way Rock. 30 m; bei .Mdrick u. Bay Fine, 27 — 32 ni (Herdman 189) a, 1S95); 6. U.S. Calf Island, 27 — 54m (Herdman 1901). Westkiiste von England: Rhoscolyn Beacon (Herdman 1891 b). Euglischer Kanal: westlicher Kanal, 72 — 93 m (Hartmeyer igi2d); Siidkiiste von England: Plymouth: Eddystone Grounds bis Start Point, ca. 54 m (Allen 1900); Eddystone Groimds (Allen 1904); Millbay Pier; Rame-Eddystone; Eddystone (Hart- meyer 1915). — Tor Bay (Hartmeyer 1915 a) ; Hastings (Alder & Hancock 1905). — Kanal Inseln: Guernsey (Hartmeyer 1913 a). ■ — Xordkiiste von Frankreich: Ro.sco£E (ueue Angabe). Nordsee: am Rande und nahe dem Eingang zur Norwegischen Rinne, 6i°28' N. i°i5' O., 200 m, 6i°3' N. 2°I3' O., 130 m (-f- 6.78° C. in 125 m) u. 58°34' N. 3''o6' O., 107 m (+ 6.4° C. in 105 m) (Bjerkan 1905) ; 6i°24' N. i°28' O., 160 m, 6i°io' N. 2°2o' O., 134 — 213 m u. 39°23'3" N. 2°54'5" O., 123 m (neue Angaben). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: GuUmar Fjord (Hmnlesacken, Stangholmeu) , ca. 20 — 30 m; Stingeskar; Flatholmen, ca. 20 m; Smedjan, ca. 35 m; Spattan, ca. lom; Skirberget, ca. 70 m) (Theel 1907, Carlsson 1918). Kattegat: zw. Anholt u. Laeso; n. 6. u. s. 6. Lseso; 25 — 42 m (Traustedt 1893). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Christiania Fjord: Castellum Stavern, nahe Frederiksvaern (Miiller 178S); Hardanger Fjord: Moster; Fyrholmen (Grieg 1888); Djupevik; Straumastein; Jonanes; Vikene; Thorsnes; Sjursvik; Solesnes; 40 — 250m (Grieg 1913); Bergen: By Fjord; Hjelte Fjord, 6 — 20, 75 — 200 m; Skjaergaard, 20 — 65 m (Hartmeyer 1901); — Lervik, Sogne Fjord, 23 — 32 111 (Jidin 1881) ; Floro (neue Angabe) ; Molde Fjord: Hjerto, 30 m ; Mekgrund, 50 — 130 m ; Sakken, 40m; Mordalsvaag, 50 — 180 m (Amdt 1914); Trondhjem Fjord: Plnsel Garten, bei Beian (Storm 1876); Trond- hjem, (Herdman 1893 a) ; vor Roberg, ca. 300 m (Hartmeyer 1912 a) ; Roberg, 200 — 400 m (Amdt 1914) ; Malvik, 75 m (Hartmeyer 1922 a). Westliches Mittelmeer: Neapel (Hartmeyer 1901); Golf von Catania (Zelarovich 1913). Adria: Triest (GraeSe 1905); Rovigno (Hartmeyer 1901); Lussin; vor Lussin piccolo, bei Coludar, 32m (Grube 1864); Lesina; Lissa; Ragusa (Heller 1875). Marmara Meer: (Ostrooumo£f 1896, Radde iS Wie die beiden vorhergehenden Arten ist auch A. virginea eine mediterran-ostatlantisch boreale Art, deren Verbreitungsgebiet in der borealen Region nahezu innerhalb derselben Grenzen liegt, wie das- ASCIDIACEA 8l jenige von A. nientula und A. conchilega, aber die Art ist, wenn audi keineswegs selten, so docli allem An- schein nach weniger haufig, als die beiden anderen Arten. Im westlichen Teil ihres borealen Verbreitungs- gebietes geht sie nordlich bis zu den Far Oer, also ebenso weit wie A . conchilega ; wie diese, ist sie bei den Orkney bisher nicht nachgewiesen. An der grossbritannischen Nordseekiiste fehlt sie ganz. In der offenen Nordsee ist sie nicht siidlich etwa 58°3o' N. gefunden worden. Sie bleibt also ganz auf den nordlichen Teil des Nordseeschelfs beschrankt, von wo eine ganze Anzahl von Funden langs des Randes und vom Abfall zur Norwegischen Rinne bis nahe zu ihrem Eingang vorliegen. Im Kattegat tritt sie, wie A. mentula, nur ini ostlichen, tieferen Teile auf; im Gullmar Fjord ist sie nicht selten. An der norwegischen Kiiste verbreitet sie sich vom Christiania Fjord bis zum Trondhjem Fjord, der hier ihre nordliche Verbreitungsgrenze bildet. Wegen des bei Hartmeyer (1903) aufgefiihrten Fundortes Troms5 sei auf die Bemerkung bei Molgula cynthiaeformis verwiesen. tjber ihre vertikale Verbreitung sind die Angaben sehr sparlich ; was dariiber vorliegt, bezieht sich im allgemeinen nur auf Funde aus Tiefen von mehr als 100 m. Wie A. conchilega so ist audi A. virginea in verschiedenen norwegischen Fjorden aus Tiefen bis zu 300 m (oder vielleicht noch mehr) nachgewiesen; auch langs der Norwegischen Rinne Uegen die Tiefen zwischen 100 und 200 m. Im allgemeinen darf man aber wolil sagen, dass die Art, wie A. conchilega, vorwiegend der Zone der oberen 100 m angehort, von da ab aber seltener zu werden beginnt. Die geringste Tiefe, aus der eine Angabe vorUegt, betragt 9 m; ich linde keine Angabe in der Literatur, dass sie in der Gezeitenzone oder im Bereich der Ebbegrenze vorkommt. Wie A. conchilega, so gehort auch A. virginea der Gruppe weniger stenobather Flachseearten an. In ihrer Thermopathie zeigt sie keine wesentlichen Unterschiede von A. mentula und A. conchilega. Sie kommt vor- wiegend auf felsigem Boden, auf Muschelsand oder Sandboden mit Steinen vor, gelegentUch auch auf sandigem Schhck und befestigt sich mit Vorliebe an Steinen und Schalen. Gen. Ascidiella Roiilc 1883. 1883 Ascidiella, Roule in: C. R. Ac. Sci., v. 97 p. 1015. Sp. typ.: Ascidiella aspersa (Miill.). Die Gattung bleibt auf das ostatlantiscli boreale Gebiet beschrankt, wo sie nur mit einer Art ver- treten ist. Ascidiella aspersa (MiiU.). Wichtigste Literatur. 1776 Ascidia scabra -\- A. aspersa + ■■'i- patula, O. F. Miiller, Zool. Dan, Prodr., p. 225. 1788 A.p. -J^ A.a. -\- A. s. + 'A. orbicularis, O. F. Miiller, Zool. Dan., v. 2 p. 32 t. 65 f . i ; p. 33 t. 65 £.2; p. 33 t. 65 f. 3; p. 53 t. 79 f. I — 2. 1826 Phallusia cristata, A. Risso, Hist. Eur. merid., v. 4 p. 276. 1828; 22 Ascidia mamillaris (uon C. F. Gaertner in: Pallas 1774) + ?A.prununi (non O. F. Miiller 1776), Chiaje, Mem. Stor. Not., V- 3. P- 197; atl. t. 45 f. 14; 13. 1829 A . pedunculaia, Hoffmann in: Verb. Ges. Fr. Berlin, zi. i p. 242 t. 10 f. 5. 1843 A. opalina -\- A.prunum, W. Macgillivray, Hist. Moll. Scotl., p. 312. 1843 Phallusia cristata, R. A. Philippi in: Arch. Auat. Physiol., 1843 p. 52. 848 Ascidia sordida + A. albida + A. elliptica + A. pellucida. Alder & Hancock in: Tr. Tyneside Club, v. I p. 199; 2°°; 201; 202. The Ingolf-ExpeditioD. II. 7. 82 ASCIDIACEA 1863 A . puslulosa -\- A . aculealti (?part.). Alilcr in: Ami. iiat. Hist., scr. .} v. 11 p. 154; 1.56. 1870 A. a/finis Aid. Hone, -f- A Normam Aid. Haiic, Hancock in: Aun. nal. Hist,, ser. 4 v. 0 p. 361. 1872 A . villosa -{- A . v. vor. i-iilHrrata + A. v. var. ribesiana -^ A. v. var. armentaca, Giard in: Arch. Zool. expfr., v. 1 p. 236. lS8l A.virginta -\- A. IruHcala -\- A. asf>frsa -\- .4. Irinngularis -\- A. scabra, Herdman in: I. I,inu. Soc. Loudon, r/. 15 p. 27<) t. 15 f. 1—2; p. 280 t. 15 f. .5—6; p, j8i t. i(> f. 1—3; p. 283 t. 16 f. 4—7; p. 284 t. 16 f. 8 t. 17 f. 1—3. 1883 PhaUusia i-irf^nea -\- P. asprrsa, Traustodt in: Mt. Stat. Neapel. i'. 4 p. 466 t. 33 f. 23; p. 4O7 t. i^ i. 19 — 22 t. 34 f. ig t. 35 f. 14. 15. iS 1893 Ascidiella virginea -\- A. palula -if- A. asptrsa 4- .( imiii//.; -I- A. cxpansii, J. Kiarr in I'urli Silsk Cliristiau., iSyj nr, y p. 2_^; 23; 24; 26 t. 4 £.42; p. 26. 1905 Ascidia acMltata (?part.) -f- •<• sordiiia + -4- canitia (non O. F. Miillcr 1776) -|- A. Morei -\- A. scabra + A. s. var. albida + ■^^ •S- var. fchinata -\- A. s. var. laevis + -■'■ Normani -\- A. N. var. resplendens -\- A. af finis + ■^- pusttilosa -\- A. elliptica -\- A. ptllucida -J- ?A. orbicularis. Alder & Hancock, Brit. Tun., !'. i p. 114 t. 7 f. 9 — n t. 19 f. i ; p. 119 f. 2 t. 11 f. 6—7 t. 12. 13. iS f. 4 t. 20 f. 7; p. 122 t. iS f. 5 t. 20 f. 8; p. 120 £. 2i t. 14; p. 128 f. I t. 15 f. I — 7 t. 18 f. 7 t. 19 f. 10; p. 131 t. 15 f. 3— 4; P- «32 t- 15^-5—7; P- I3.2; P- 132 t- 4 f- 3—4 t. 18 £. 8 t. 19 f. 11 t. 20 f. 9; p. 135; p. 136 f. 3 t. 15 f. 8—9 t. l8 f. 9 t. 19 f. 12; p. 138 t. i6 f. I — 3 t. 18 f. 10; p. 140 t. 16 f. 4 — 7 t. 18 f. II ; p. 142 t. 16 f. 8 — 9 t. 18 f. 12; p. 144. 1915 Ascidiella asprrsa, Hartnieyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 306, 307, 308, 314, 317, 318, 319, 320, 339. Die Geschichte von Ascidiella aspersa, deren Synonymic ebenso verwickelt, wie die iiber sie vorlie- gende Literatur umfangreich ist, kann hier nur in grossen Ziigen dargestellt werden. Yon dcii in dcr Zoologia Danica beschriebenen, vorher bereits im Prodromus kurz gekennzeichneten Arten der Gattung Ascidia raiissen drei, .-1. patula von Lan-ik (Christiania Fjord), .4. aspersa von Christiansand und A. scabra aus dem Christiania Fjord als sjTionj-m angesehen werden, wahrend eine vierte Art, A. orbicularis, ebenfalls aus dem Chiistdania Fjord, wohl nur als zweifelhaftes Synonj'm betrachtet werden kann. Als Typus der Gattung Ascidiella ist unter den gleichzeitig aufgestellten Arten der an zweiter Stelle veroffentlichte Name A. aspersa als der am haufigsten in der Literatur vorkommende ausgewahlt und in Ap stein's Iviste der nomina con- ser\-anda aufgenommen worden. In der Geschichte von A. aspersa spielt aber noch eine fiinfte, von O. F. Muller aufgestellte Art, A. virginea, eine wichtige Rolle. Tatsachlich hat Miiller's A. virginea niclits niit A. aspersa zu thun, sondem reprasentiert eine ganz andere Art, die ihrerseits wieder in der Literatur Jahr- zehnte hindurch den Namen von Miiller's A. venosa gefiihrt hat, welch' letztere nur ein Synonym von A. mentiila ist. Kupffer 1875 hat zuerst eine Art auf Miiller's A. virginea zuriickgefiihrt und diesen Namen fiir sie fur die Folgezeit damit festgelegt, die lange Zeit hindurch fiir eine mit A . aspersa zwar nahe verwandte, aber doch selbstandige Art gehalten wurde, heute aber wohl nicht mehr von A . aspersa getrennt werden kann. Ich greife in der Geschichte von A. aspersa jetzt wieder zuriick und gebe eine tjbersicht der zahlreichen synonymen Arten in zeitlicher Reihenfolge. Risso 1826 beschreibt die Art von Nizza als Phallusia cristata, wahrend Chiaje 1828 sie von Neapel irrtiimUch mit Gaertner's A. mamillaris identificiert. Hoffmann 1S29 beschreibt von Helgoland eine A.pedunculata, die nach ihm inogHcherweise mit A. aspersa identisch ist, Macgillivray 1843 von Aberdeen eine A.opalina. In demselben Jahre giebt Philippi einer Art von Neapel den Namen Phallusia cristata mihi, an etiam Risso?, sodass A. aspersa zweimal als P. cristata beschrie- ben ist, da Philippi sich ausdriicklich als Autor seiner Art bezeichnet. Nicht weniger als vier neue Arten, samtlich von Ciillercoats, fiigen Alder & Hancock 1848 der Liste der Synonyma hinzu, A. sordida, A. al- bida, A. elliptica und A. pellucida, denen Alder 1863 zwei weitere neue Arten, A. pustulosa von Fowey und aus der Lamlash Bay und A . aculeata aus der Bantrj' und Lamlash Ba}-, letztere wahrscheinhch nur partielles ASCIDIACEA 83 S3nonym (vgl. Hartmeyer 1915 a) folgen lasst. Von Hancock 1870 werdeii iioch zwei, von Alder & Hancock benannte synonyme Arten veroffentlicht, A. affinis von der Miindung des Roach River und A. Nor- mani aus dem Strangford lyOUgh, der Birterbuy Bay und deni Firth of Clyde. Von Roscoil beschreibt Giard 1872 die Art als A . villosa und unterscheidet gleichzeitig eine Reihe von Varietaten. Von diesem Zeitpunkt an beginnt dann die Periodc, in der die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen dieser zahlreichen Arten nach und nacli erkannt, die Arten selbst bald so, bald so niiteinander vereinigt werden; zugleich nimnit die Zahl der als Synonyma zu betrachtenden neu beschriebenen Arten niehr und inehr ab. Die aUmahliche Klarung des Artbegriffes aspcrsa kann hier niclit l)is in alle Einzelheiten verfolgt werden, nur das historisch und syste- matisch Wichtigste soil mitgeteilt werden. Heller 1S74 stellt A. mamillaris bei Chiaje, A.pustulosa und A. aculeata als Synonyme zu A. cristata Risso; Traustedt 1880 stellt A. pustulusa zu A. aspersa, A. sordida zu A.virginca. Herdman 1881a vereinigt A.opalina, A.prunmn bei MacGilUvray 1843 und A. sordida mit A. virginca, A. mamillaris bei Chiaje, A. cristata, A. pustulosa und A. aculeata mit A. aspcrsa, worin ilnn Traustedt 1883 folgt; zugleich beschreibt er aber wieder zwei neue Arten, A. truncata und A. triangularis, beide aus dem Firth of Clyde, die er allerdings 1893 wieder einzieht. In demselben Jahre vereinigt er A. pu- stulosa, A. aculeata, A. Normani, A. truncata und A. triangularis mit A. aspcrsa, A. orbicularis, A. albida und ?,4. elliptica mit A. scahra, A. sordida und A. affinis mit A. virginea; er erkennt aus dem ganzen Formen- kreis nur jene drei Arten an, die am langsten ihre artliche Selbstandigkeit gewahrt haben, .4. aspersa, A. scabra und A. virginea. 1883 unterscheidet Herdman eine gestielte Form der A. virginea von I,ewis als var. pedun- culata, anscheinend ohne von Hoffmann's gleichlautendem Artnamen Kenntnis zu haben. Beneden und Julin beschreiben 1884 von Ostende eine Phalliisia scabroidcs, deren Name bereits die nahe Verwandtschaft mit dem Formenkreis der .1. aspersa zum Ausdruck bringt. Kiaer beschreibt 1893 zwei neue Arten von Norwegen, Ascidiella mintita von Aure und .4. expansa von Bergen; letztere, wie audi A.patula will Hart- meyer 1 90 1 nur als Varietaten von A. aspersa gelten lassen. In Alder & Hancock's Monographic werden 1905 dann noch folgende Arten bzw. Varietaten neu beschrieben: A. Morei von Dublin, .4. scabra var. echinata aus der Lamlash Bay, 4. s. var. laevis von Guernsey, ^4. Normani var. rcsplendens von Polperro. Insgesamt werden 10 Arten und 4 Varietaten aufgefulirt, die alle als synonym anzusehen sind; bei A. canina handelt es sich um eine irrtiimliche Identificierung, die so benannte Art ist A. aspersa. In seiner Revision von Alder & Hancock's Brit. Tunicaten erkliirt Hartmeyer 1915 a alle diese Arten, meist auf Grund der nachunter- suchten Typen, fur synon}ni mit .4. aspcrsa; wegen Einzelheiten muss auf die Pubhcation selbst verwiesen werden. Sonst ware zur Synonymic von .4. aspersa noch zu bemerken: A. rustica bei Dal yell 1848 ist .4. aspcrsa; A. scabra an gleicher Stelle ist Corella parallclogramma. A. scabra und A. aspersa bei Meyer und Mobius 1862 aus der Kieler Bucht konnen nicht zu .4. as- persa gehoren, die in der westhchen Ostsee fehlt. A.venosa bei Grubc 1869 und 1872 ist A. aspersa; A.patula bei Grube 1872 ist A. conchilega; A . virginea ebenda ist partielles Synonym von A . aspersa und A . mentula. Diese Angaben beruhen auf der Untersuchung der Belegstiicke durch Hartmeyer. Die von Traustedt 1880 als P. patula von Gronland aufgefiilirte Form ist A. callosa, die von Island wahrscheinlich A.obliqua. "* ASCIDIACEA Eiue Liste dor auf . 1 . iispcrsa hoziigliclK'n CitaU- \oii .1 . pniiiuin liiidet sich bei letztcici Art /.usaimiRii- gcstcUt . I 'liter dcin Artnaincii virgiiwa wird die Art \oii folgeiukn Autorcn citiert: Als Asciiiia virginca: voii Gosse it>,54: Ilcnliiian iSSi a, iJSiS_5, i.SiS6; lycslio ^: Ilcriliiiaii iSSi; Sorby ^S: llcrdmaii 1SS2; rearccy 1885: Haddon 1886; J. C. Tlioiiiiison iHHb; IIea])o 1888; Hoyle 1889; Dalla Torre 1S89; Houriie iStfo; James 1891; Herdmaii 1891 b, 1S94; \'anstoiic 1894; Mait- land 1S97; Herdman 1901; Rufford 1905; Buchanan-Wollastun 1908. Als PlitiHiisia virginca: von Kupffcr 1875; Haren-Noman 1878; Traustedt 1880, 1883; Collin 1S84; Grieg 18SS; Traustedt 1893; Mobius 1893; Grieg 1898. Als Ascidiclla virginca: von Herdman 1889a, 1891, 1893, 1895, 1896, 1896 a, 1897; Kiaer 1893, 1896; Scott 1897; Maitland 1898; Radde 1899; Giard 1899; Rankin 1900, 1901; Hartmeyer 1901; Garstang 1901; Sorby 1901; Pearcey 1902; Garstang & Sorby 1903; Bjcrkan 1905; Hartmeyer 1906, 1906a; Borley 1907: Sorby 1908. Fundangabe. Fahrten der »Diana«: 30. X. 84. Far Oer. 10 Exemplare. Stat. 12. 13. V. 01. Thorshavn, 12 — 16 Fad. R. Horring leg. i Exemplar. Thorshavn. Ditlevsen leg. [1902]. i Exemplar. Fahrten des »Thor«: Stat. 114. 15. VH. 05. 58°! i' N. 2°28' W. (Eingang zum Moray Firth), 60 m. i Exemplar. Far Oer: Kvah-ig (Stromo). H. Jonsson leg. 26. X. 97. i Exemplar. Klaks\ag (Bordo), 11 Fad. Mortensen leg. 24. V. 99. i Exemplar. Akralejte (Sudero), 150 Fad. Mortensen leg. 8. VI. 99. i Exemplar. Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. 6 Exemplare. Mas Fjord, n. Rado. Traustedt leg. 1881. 3 Exemplare. Bungestrommen, n. Bergen. Traustedt leg. 1881. 3 Exemplare. Bergens Fjord. Fr. Johansen leg. 1904. 2 Exemplare. By Fjord (Bergen), 100 — 120 m. Fr. Johansen leg. 14. IX. 04. 3 Exemplare. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Far Oer: Kolso, ca. 180 m (Hartmeyer 19:2 a); Thorshavn, Stromo (»Diana«) ; Kvalvig, Stromo; Klaksvig, Bordo, 20 m; Akralejte, Sudero, 2 70 m (neue Angaben) . Shetland: 6. Balta, 90 — 144 m; Island of Honsay, Out Skerries, West Voe, Ebbezone; Lerwick, Kbbegrenze (Norman 1869); Bressay, 11 m (Pearcey 1885). Orkney: Kirkwall Bay (Alder & Hancock 1905). Hebriden: Korth Uist (Mac Intosh i866); vor Butt of Lewis, 72 m (Herdman 1883). Irland: Westkiiste: Killybegs. 9 — 18 m (Herdman 1891 a); Blacksod Bay (Hartmeyer igisd); Clew Bay (Alder & Hancock 1905); Westport Bay (Hartmeyer 1915 a); Killery Bay (Forbes 1848), 9 — 18 m (Herdman 1891 a); Birterbuy Bay (Hancock 1870, Hartmeyer 1915 a); Galway, 27 — 36 m (Herdman 1886 a); Killinny (Alder & Hancock 1905); Valencia (Gamble 1896), Hafen, 7 — 12 m (Beaumont 1900); Berehaven (Haddon 1886); Bantry Bay (Alder 1863, Haddon i886). — Nord- kiiste: Lough Foyle, 18 m (Herdman 1884). — Ostkiiste: vor Brown's Bay, Lame Lough, 18 — 36 m (Buchanan-WoUa- ston 1907); Belfast Bay (Thompson 1840); Strangford Lough, 7 — 11 m (Thompson 1840, Dickie 1858), Ebbezone ASCIDIACEA 85 (Hancock 1870); Baldoyle (Buchanan-WoUastoii igo8); North Wall, Dublin (Alder & Hancock 1905); King-stown; Killi- ney Bay (Buchanan-Wollaston 1908). Westkiiste von Schottland: Loch Duich (Hartmeyer 1915 a); Firth of Clyde: North Channel (Norman i860); Lamlash Bay (Alder 1863), 18 — 36 m (Herdman 1881 a); Loch Long, g — 18 m (Herdman 1881 a); Loch Fyne (Hcrdman 1886); Inch- marnock Basin, 81 — 187 ni (HoyleiSSg); Upper Loch Fyne, bei Minard Narrows, an beidcn Seiten u. im Centrum, 18 — 126 m (Scott 1897); vor Tan Buoy, 27 m; Campbelltown Loch, 18 m; King's Cross, Arran; the Allans (Rankin 1900); Loch Ranza; vor Tarbert; Millport, Ebbegrenze (Rankin 1901). — Cairloch (Scott 1S9G). Irische See: (Forbes 1848); Isle of Man: vor Port St. Mary, 18 — 36 m; vor Port F,rin, 18 — 36 m (Herdman 188G); Grondle Bay (Herdman 1889 a) ; w. Port Erin, 43 m (Herdman 1893 b) ; w. Fleshwick; Fleshwick Bay, 23 — -27 m; nahe Port >St. Mary; Bahama Bank; Calf Island (Herdman 1894, iSg4a); bei Aldrick u. Bay Fine, 27 — 32 m; vv. Fleshwick Bay, 23 m (Herdman 1895, 1895 a); w. Dalby, 54 ra; n. w. Calf Island, 32 m (Herdnian 1S94 a, 1895); \v. Peel, North Bank, 38 m (Herdman iSgO); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1899); 6. u. s. Calf Island, 27 — 54 m (Herdman 1901). Westkiiste von England: Hilbre Island (Byerley 1854); Menai Straits (Alder cS: Hancock 1905); Menai Straits, gegeniiber Bangor, ca. 18 m; Penmaenmawr (Herdman 1886); Llandudno; Puffin Island; Anglesey (Herdman 1889 a); Rhoscolyn Beacon (Herdman 1891 b) ; Tenby (Alder & Hancock 1905); Cardiff (James 1891); Bristol Channel (Alder & Hancock 1905). Englischer Kanal: Scilly Inseln (Carus 1851); westlicher Teil, 72 — 79 m (Hartmeyer I9i2d); Siidkiiste von England: Sennen Cove; Helford (Clark 1905); Falmouth (Cocks 1849, 1850); Dodman Point, 72 m (Clark 1906); Fowey (Alder 1863); Polperro (Alder & Hancock 1905) ; Plymouth : Plymouth Sound (Heape 1888) ; Eddystone bis Start Point, ca. 54 m (Allen 1899); Promenade Pier; Millbay Dock; Cattewater; Rum Bay; Yealm; Duke Rock; Eddystone Grounds; Mewstone Grounds; Rame-Eddystone Grounds; Stoke Point Grounds (.\llen 1904); Millbay Channel; Queen's Ground (Hartmeyer 1915). — Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900) ; vor Torcross (Todd 1903) ; Tor Bay (Hartmeyer 1915 a) ; Teignmouth Bay (Todd 1903); Exmouth (Allen & Todd 1901); Portland; Poole Harbour, 3.5 — 11 m (Sorby & Herdman 1881); Lul- worth Cove; Solent Channel; Isle of Wight (Alder & Hancock 1905); St. Helens, Isle of Wight; Southampton; Spithead (Garstang 1900); Hastings (Rufford igo5). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey; Herm (Koehler 1885, 1886); Bordeaux; L'Islet; Lihon (Sharp 1911). — Nordkii.ste von Frankreich: He de Batz; Roscoff (Grube 1872, Giard 1872); Saint Malo (Grube 1872); Saint-Vaast-la-Hougue (Grube 1869); lies Saint Marcouf; Grand camp-les-Bains (Kerville 1S98); Hafen von Boulogne (Giard 1888 a); Wiuiereu.x (Giard 1875); Pas de Calais (Sauvage 1889, 1890). Westkiiste von Frankreich: Golf von Gascogne, 190 — 400 m (Roule 1896). Kiiste von Belgien: Ostende (Beneden & Julin 1884). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: Wick (Alder & Hancock 1903); Moray Firth (Maitland 1898); Eingang zum Moray Firth, 58°ii'N. 2°28' W., 60 m (.)Thor«) ; vor dem Moray Firth, 58° N. i°2o'W., 90 m (Kupffer 1875); vor Aberdeen, tiefes Wa.sser (Macgillivray 1843), 79 ra (Hartmeyer 1912 e); s. 6. Aberdeen, 86 m (+ 8.4" C. in 84 m) (Bjerkan 1905); St. Andrews (Mac Intosh 1874); Eingang zum Firth of Forth, 54, 87 ni (Kupffer 1875, Hartmeyer 1912 e) ; Bass Rock, 43 m (Kupffer 1875); n. 6. Firth of Forth, 73 m (+ 7.33° C.) (Bjerkan 1905); Firth of Forth: (Dalyell 1848); 7— 9 m (Herdman 1881 a); iiberall, bis wenige m tief (Leslie & Herdman 1881); 9 — 68 m (Pearcey 1902). — Berwick Bay (Hart- meyer 1915 a); Holy Island (Alder 1864); Cullercoats (Alder & Hancock 1848); Flamborough Head; Bridlington Bay, zw. Hornsea u. Withernsea (Borley 1907) ; n. 6. Cromer, nahe Haddock Bank, 24 ni; s. 6. Yarmouth, 29 m; Einfahrt von Yarmouth, 21 m (Kupffer 1875); Orwell, bei Pin Mill, 3.5 — 5.5 m (Sorby & Herdman i88i); Roach River (Hancock 1870); Aestuar des Crouch River (Vanstone 1894); Ramsgate; W'hitstable (Sorby 1908). — Centrale imd siidostliche Nordsee: Long Forties, 78 m (+ 7° C. in 75 m) (Bjerkan 1905); Dogger Bank (Alder 1863); n. 6. Dogger Bank, 38 m (+ 10.8° C.) ; Siidliche SchUck Bank, 40 m (+ 8° C.) (Bjerkan 1905) ; Helgoland (Hoffmann 1829) ; 10 Meil. w. Helgoland, 34 m; 4 Meil. W.Z.N, von Helgoland, 35 — 36 m; 11 Meil. N.W. z. W. von Sjdt, 27 m (Kupffer 1875); s. Horns Riff; 22 m (Hartmeyer 1912 a) ; Jutland Bank u. s., 32 m (+ 10.9° C), 42 m (-|- 8.7° C.) (Bjerkan); am Rande der Norweg, Rinne, 57°4i'N. 5°35' O., 100 m (+ 6° C.) (Bjerkan 1905). Norwegische Rinne: 61° N. 2°53' O., 275 m (-|- 7.94° C.) (Bjerkan 1905). Skagerak: w. Hanstholm, 57°6' N. 6=42' O., 88 m (+ 7.2° C.) (Kupffer 1875) ; n. 6. Hanstholm, 57°38' N. 8''57' O., 56 m (+ 8.4° C.) (Bjerkan 1905); n. Hirtshals, 47 m (+ 12.5° C.) (Kupffer 1875); Kii.stc von Bohusliin: Gullmar Fjord (Smedjebrotten ; Humlesacken, ca. 20 m; zw. Flatholraen u. Humlesiicken bzw. StSngeskar; Flatholmen, ca. 20 m; Smedjan, ca. 35 m) Spattan, ca. lom; Loken, ca. 20 m; Borno, ca. 60 m) (Theel 1907, Carlsson 1918). Kattegat: Aalbaek Bucht; Frederikshavn (Traustedt 1880) ; Limfjofd: (Collin 1884) ; Agger; Vcno Bucht (Transtedt 1893); Leeso (Traustedt 1893). 86 ASCIDIACKA Siinil: Hcllcba-k (I.Utken iS6i). Slid- nnil Wcstkiistc von Norwcgcn: Christinnia I'jonl; (MiilliT 17SS); vor Kaivik iMiilUr 1 7.SM ; DidlKik (drstid in.(5); Aremlnl, 14- 36111 (KupfTcr 1875); Cliristiniisiuul (Miillcr 1788); For Siind (Rasch i8jO); Hardaiiger Fjord: Moster; Mostcrhavu. 21 m; Fyrholmcn ((IricR 18S8); (Uaesvaer, Kors I-'jord, 90111 (Kupfler 1875); Bergen: (Kiaer 1893); 0stcr I'jonl. <)5 — 105 m; By Fjord. 73 m; Hcrlo Fjord, 20 — 65. 330 111; Hjcltc Fjord. (>— 200 111; Skjacrnaard, 17 — i).^ m (Hart- iiicvcr 1901); By Fjord, 100 — 120111; Mas Fjord; BuiiKestrominen (nciic AuKabcnl ; Alvaerstroiiinn'ii (Kiikciillial & Wcisscnbom |SS(>); Haiinlaiidsoscii (Hartiiiryor looi); I,crvik, Soj;iic Fjord, 25 — 32 111 (Jiiliii 1881); X'aags Fjord, Nord Fjord It'.ricj; 1898); Mordalsvaag, MoKU- Fjord, 50 — 180 111 (Hartmcycr 1022 a); Aiirc (llcstholnieii) (Kiacr 1893); Don- hylla. Torso. Miindung des Froy Fjords (Hartineyer 1922 a) ; Troiicllijiiii I'jord: ? Rol)erR, 270^360 ni (Ihr.liiKiii 1893 a); Bcitstad Fjord, 40 — 50 m (Hartineyer 1922 a). — Broiio uiid Vega, Helgelaud, o — 10 111 (Hjcrkan 1908). Ostfiuiiiarkeii: KjoUc Fjord, 00 — 70111 (Bjerkan 1908). Wcstliches Mittclniecr: Banyuls (Lahille 1887); 6. Argeles-sur-Mer (Br^ment 191 1) ; I'Uang de Thau {Oourret 1896); Cette (Gourret 1892. Calvet 1905); Marseille (RoiUe 1883, 1884, Mariou 1883); <.olf von C.cnua; Nizza (Vcrany 1846); Neapel (Chiaje 182S, Philippi 1S43. Traustedt 18S3), 30 — 60 in (Lo Bianco 1899). Adria: Tricst (Graeffe 1903); Ro\-igiio (Zimnicrinann 1907); Portore (Grube 1861); Quarnero, 2 —36 in (I^orenz 18O3); Lussiu piccolo, 16 — 18 ni; Ncresine, 39 m (Grube 1864); Lesina (9 — 36 m) (Heller 1874I. Ostlichcs Mittelmeer: Bucht von I'erdika, Agina, 11 — 22 m; Ypsili, 30 — 36m (Hartmeyer 1904), Marmara Meer: (Ostroounioff 1896); Dardanellen, 4 — 60 m, zw. Chanak u. Xefer, 35 — 80 m (Colombo 1885); Bosporus (Raddc 1899). Schwarzes Meer: SewastofKjl (Radde 1899, Senioff 1913). Das Verbrcitungsgebiet von A. aspersa liegt im vvesentlichen innerhalb dcrselben Grcnzen wie das- jenige der drei vorhergehenden A scidia- Arten, A . mentula , A. conchilega und A. virginea. Wie diese ist A. aspersa eine mediterran-ostatlantiscli boreale Art und bildet mit ihnen eine zusammengehorige tiergeo- graphische Gruppe von Angehorigen derselben Familie. Sie ist aber in dem gemeinsamen Verbrcitungsgebiet, wenigstens in seinem borealen Teile, nicht nur die haufigste, sondern auch die am allgemeinsten verbreitete Art. So geht sie an der norwegischen Kiiste weiter nach Norden als die drei anderen Arten und verbreitet sich auch durch die centrale und siidostliche Nordsee, wo jene fehlen. Im westlichen Teil ihres borealen Ver- breitungsgebietes ist sie allgemein verbreitet und geht nordHch iiber die Orkney und Shetland bis zu den Far Oer. In der Nordsee ist sie die gemeinste Ascidienart und felilt kaum irgendwo. Sowohl von der gross- britannischen Nordseekiiste wie aus der centralen und stidostlichen Nordsee bis in die Deutsche Bucht liegt eine grosse Zahl \-on Fundangaben vor. Unter dem auf den )>Poseidon«- und Helgolander Fischereifahrten gesammelten, noch unveroffentlichten Material ist sie in grosser Menge von zahllosen Stationen in der Nord- see vorhanden, doch wird das Verbreitungsbild der Art in diesem Gebiet durch dieses Material im einzelnen zwar noch erganzt, aber nicht eigenthch erweitert. Im Kattegat verbreitet sie sich voni nordlichen durch den ostlichen Teil bis zur Insel Hesselo und geht siidHch bis HeUebsek im Sund ; in den Belten fehlt sie. An der norwegischen Kiiste ist sie gemein bis zum Trondhjem Fjord, der noch von Kiaer (1893) fiir ihre nordliche Grenze gehalten wurde. Bjerkan (1908) haben dagegen noch Exemplare von Helgelaud vorgelegen und sogar ein Exemplar aus dem Kjolle Fjord (Ostfinmarken) . Die letztere Fundangabe scheint mir jedoch einer Bestatigung zu bediirfen, denn es ist der einzige Fall, dass A. aspersa im nordhchen Norwegen beobachtet worden ist. Die Amphtude ihrer vertikalen Verbreitung ist noch etwas grosser als diejenige von A. conchi- lega und A . virginea, indem sie die 300 m Linie nicht nur erreicht, sondern nachweislich iiberschreitet . Aus dem Herlo Fjord bei Bergen liegt eine bestimmte Angabe iiber einen Fund in einer Tiefe von 330 n: vor; ASCIDIACEA 87 in der Norwegischen Rinne wurde sie in 275 m Tiefe erbeutet, bei den Far Oer in 270 m, im Firth of Clyde geht sie bis iiber 180 m herab und aus dem Golf von Gascogne lautet eine Angabe 190 — 400 m. Ini allgemeinen gehort die Art aber wohl der Zone der oberen 100 ni an; ihre obere Grenze fallt mitder Gezeitenzone zusammen. A. aspersa gehort somit, wie A. conchilega und A. virginea, zu den weniger stenobathen Flachseearten. In ilirer Thermopathie zeigt sie keine wesentlichen Unterschiede von den genannten Arten; wiirde sich aller- dings ihr Vorkommen im KjoUe Fjord oder in anderen Fjorden Finmarkens bestatigen, so wiirde sie auch constant niedrig positive Temperaturen von etvva + 2° bis + 4° C. ertragen konnen und damit einen er- heblich hoheren Grad von Hurythermie aufweisen als die obigen Arten. A. asposa wird hauptsachhch auf felsigem oder steinigem Boden, nicht minder oft auf Sand mit Steinen oder Muschelsand angetroffen ; seltener kommt sie auf Schlick oder sandigem Schlick vor. Sie siedelt sich mit Vorhebe auf Steinen und Schalen, oft auch auf I^aminarien und anderen Algen, auf Hydroiden und Wurmrohren an; auch an Corallinen befestigt sie sich. In der Gezeitenzone findet man sie an der Unterseite von Steinen. Junge Individuen bilden nicht selten Aggregationen ; solche Aggregationen haben mir z. B. von den Far Oer vorgelegen. Daly ell (1848 t. 34 f. 7) giebt eine Abbildung davon; er nennt die Art A. rustica. Bekannt ist das haufige Einnisten von Modiolaria marmorata im Cellulosemantel von A. aspersa. Unsichere Arten. Aus dem arktisch-borealen Gebiet werden folgende ganz im.sichere Arten aus den Gattungen Ascidia und Phallusia ervvahnt: 1770 Ascidia octodentata, Gunnerus in: Skr. Kjobeuh. Selsk., v. lo p. i68 t. e f. 7 B, 8, g. 1776 Ascidia gelaiina, O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 225. 1776 Ascidia crystallina, O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 225. 1776 Ascidia pulelli/ormis, O. F. Miiller, Zool. Dan. Prodr., p. 226. 1830 Ascidia rugosa. Coldstream in: Edinb. new. phil. I., f . 9 p. 240. East Loch Tarbert. 1850 Ascidia hispida (nom. nud.), Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. Falmouth. 1850 Ascidia tuberculata (nom. nud.l. Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. Falmouth . 1850 Ascidia punctata (nom. nud.). Cocks in: Rep. Cornwall Soc, 1849 p. 73. Falmouth. 1852 Phallusia Sutherlandi, Huxley in: Sutherland, I. Voy. Baffin's Bay, v. 2 p. 213. Baffin's Bay u. Barrow Strasse (vgl. hierzu Hartnieyer 1903, p. 295). Die Mehrzahl dieser Arten diirfte iiberhaupt nicht zu den Ascidiidae gehoreu. Fam. Perophoridae. Die Familie tritt im arktisch-borealen Gebiet nur atlantisch boreal mit der Gattung Perophora (2 Arten) auf. Gen. Perophora Wgm. 1835. 1835 Perophora, Wiegmaun in: Arch. Naturg., ;/. i I p. 309. Sp. typ. : Perophora listeri Forb. Von den beiden Arten des atlantisch borealen Gebietes ist die eine, P. listeri Forb., ostatlantisch. 88 ASCIDIACEA die atidere, P. viridis W-rrill. wcstatlaiitiscli. Hio viTwaiKllsclialtlirlun IU/.iiIuui.i;(.'n luidir Aitcii uiitui- einander und zii oiiicr drittcn inoditerraiicn Art, 1'. baiiyulcusis, bcdurku iioch wcilcrLr rntcrsuclmiigen, die aber iiiclit iin Rahinen dieser Arhoit liegeii. Perophora listeii I'oih. Wichtigste Litcratur. 1834 Ascidia. I.istcr in: I'liil. Tr.. iS^ p. 37S t. II f. I — 7. 1835 Prropkora. Wicgniann in: Arch. Naturg., v. lip. 309. 1848 P. Listeri. E. I'orbcs in: K. Torbes & Hanley, Brit Moll., i. i p. 28 t. E f. 2 a, b. ?i873 P. fragilis, Oiard in: Arch. Zool. csp^r., v. 2 p. 497. 1891 P. listeri. Garstang in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 2 p. 71 t. 2 {. .}— 6. Die Art wurde 1834 von Lister als Ascidia [sp.] von Brighton zuerst beschrieben und ausgezeichnet abgebildet. Wiegmann stellte ein Jahr spater fiir sie die neue Gattung Perophora auf, liess die Art aber gleiclifalls unbenannt. Erst Forbes 1848 gab ihr den Artnanien listeri. P. fragilis Giard 1873 von Roscoff ist walirscheinlich synonym. Wegen weiterer Einzelheiten sei auf Garstang 1891 verwiesen. Verbreitung und tiergeograpliisclie Stellung. Irland: Ostkiiste: vor Brown's Bay, Lame District, 18 — 36m (Buchanan-Wollaston 1907); Belfast Ivough (Hurst i8g6). Irischc See: Isle of Man: 20 Meil. s. 6., 45 m (Hcrdman 1889 a); vor Spanish Head, 30 m (Herdman 188O); n. Kitterland, 32ni; n. w. Calf Island, 36111; Kitterland bis Port Erin Bay, 32 ra (Herduian 1S95); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1899). Westkiiste von England: Anglesey (Herdman 1886); Ilfracombe (Alder & Hancock 1907). Englischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1849. 1850); Polperro (Clark 1906); Plymouth: West Hoc Rocks (Heape 1888); Yealm; vor Duke Rock, 7 — 9 m (Garstang 1891) ; Queen's Ground; Millbay Pit; Asia Shoal (Allen 1904) — Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900); Totland Bay, Isle of Wight (Rousselet 1889); Brighton (Lister 1834). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey (Koehleri885, 1886) ; Bordeaux; Lihon (Sharp 1911). — Nord kiiste von Frankreich: Saint- Vaast-la-Hougue ; Granville; lies Chausey (Lahille 1890); Somme (Bizet 1892); Wimereux Roche Bernard; Andresselles (Giard 1888a). Westkiiste von Frankreich: Bay von PouUguen (Jous.sct de Bellesme 1876). Ostkiiste von England: WTiitstable (Parsons 1895). Westliches Mittelmeer: Menorca (Heiden 1893); Neapel (Delia Valle 1877, Lo Bianco 1899). Adria: Triest (Graeffe 1903). P. listeri ist eine mediterran-boreolusitanische Art. Aus dem Mittelmeer liegen nur wenige Fund- angaben vor und es mag bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dass Garstang (1891) die Iden- titat der mediterranen, speciell der Form von Neapel mit der typischen P. listeri anzweifelt. Diese Frage ist hier aber von untergeordneter Bedeutung, da es sich fiir uns in erster lyinie um die Verbreitung der x\rt im borealen Gebiet handelt. Diese bleibt ganz auf das boreolusitanische Mischungsgebiet beschrankt. Das eigent- liche Verbreitungsgebiet von P. listeri ist der Kanal, iiber dessen ostlichen Eingang hinaus sie noch bei Whit- stable beobachtet ^\-urde; nordhch geht sie nicht iiber die Irische See hinaus. P. listeri ist eine ausgesprochene Seichtwasserart, die nicht unterhalb 50 m nachgewiesen ist und an Temperaturen gebunden, die zu keiner Zeit des Jahres unter etwa + 6° bis + 7° C. sinken. Sie siedelt sich vorwiegend auf Steinen und Algen an. Allen (1904) erwahnt von Plymouth auf die Autoritat von Garstang hin neben P. listeri auch die ASCIDIACEA 89 sonst nur aus dem Mittelnieer bekannte P. banyulensis, eine Angabe, die icli iiicht nachprufeii kanii uiid die hier nur der Vollstandigkeit halber erwahnt sei. Perophora viridis Verrill. Wichtigste lyiteratur. 1871 Perophora viridis, A. E. Verrill in: Anier. I. Sci., ser. 3 v. z p. 359. 1910 P. v., Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 357 f. 3, 1921 P. v., Van Name in: Bull. Amer. Mus., v. 44 p. 373 f. 52. Diese Art ist eingehend von Van Name {1910) beschrieben worden, woraivf hiermit verwiesen sei. Der genannte Autor ist der Ansicht, dass P. viridis und P. banyulensis vielleicht identisch siud. Verbreituiig und tiergeographische Stellung. Ostkiiste vou Nordamerika: Vineyard Sound: (VerrUl 1871 a), Kbbegrenze — 18 m (Verrill 1872), 3.5 — 21 m (Verrill & Smith 1873), 2 — 21 m (Verrill & Rathbim 1879); Vineyard Haven; Edgartown (Van Name 1913). — Buzzards Bay: (Van Name 1910) ; Woods Hole, Ebbegrenze — 18 ra (Verrill 1871 a, 1872, Van Name 1910) ; Little Harbour, Woods Hole (Verrill & Smith 1873). — Newport, R. I. (Davenport 1898). — Noank, Connecticut (Davenport 1898). — Cold Spring Harboiu-, I/Ong Island (Davenport 1898). — Beaufort, Nord Carolina (Wilson igoo). Bermuda: An verscliiedeuen Punkten, Flachwasser (Van Name 1902). Porto Rico: Ponce; vor Point Brea (Van Name 1921). Dry Tortugas: (Hartmeyer 1908). Tiergeographisch ist P. viridis das westatlautische Gegenstiick zu P. listeri. Sie bleibt hier ganz auf die siidliche Neu Eng- land Kiiste, also auf rein boreales Gebiet beschriinkt mid geht nordlich nicht uber Cape Cod hinaus. In siidlicher Richtung breitet sie sich bis in tropisches Gebiet aus. Van Name (1921) hat sie bei Porto Rico nachgewieseu und die von Hartmeyer (1908) unbestimmt gelassene Peroplwra-Ait von den Dry Tortugas entspricht sehr wahrscheinlich P. viridis. Auch aivf den Bermuda kommt sie vor. P. vi- ridis ist, wie ihre ostatlantische Verwandte, eine ausgesprochene Seichtvvasserart, deren vertikale Verbreitung von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe vou niu- etvva 20 m herabreicht. Im Vineyard Sound kommt sie vorwiegend auf Kies- oder Steinbodeu vor; im Vine- yard Hafen findet man sie meist auf oder in Gesellschaft von anderen Ascidien, am Pfahlwerk der Werftcn, auch auf Algen. Der Ursprung der Gattvmg Perophora ist allem Anschein nach in warmeren Meeren zu suchen und sie ist sowohl westatlantisch wie ostatlantisch von Siiden her in die boreale Region eingewandert. Dass sie sich hier nur unter gewissen Bedingungeu augepasst hat, die in erster Linie durch keine zu starke Herabsetzuug der Temperatur bestimmt wurden, zeigt die Tatsache, dass sie westatlantisch noch siidlich Cape Cod ihre nordliche Verbreitungsgrenze gefunden hat, wahrend sie ostatlantisch auf den siidlichen Teil des boreolusi- tanischen Mischimgsgebietes beschriinkt geblieben ist. Fam. Cionidae. Der nahen \^erwandtschaft, die zwischen den Cionidae und Diazonidae besteht, glaube icli dadurcli am besten Rechnung zu tragen, wenn ich beide Familien miteinander vereinige. Die Faliigkeit der Kolonie- bildung, die nicht einmal fiir alle Diazonidae nachgewieseu ist, kann meines Erachtens ebensowenig als tren- nendes Famihennierkmal bewertet werden, wie der Mangel von Papillen im Kiemensack oder die auch bei den Cionidae mehr oder weniger weit durchgefiilirte Sonderung des Korpers in mehrere Abschnitte. Auf die nahe Verwandtschaft beider Famihen habe ich (1909) bereits friilier mit Nachdruck hingewiesen. Die Familie ist ini arktisch-borealen Gebiet mit 3 Gattungen vertreten : Ciona (i Art mit mehreren Varietaten und Formen, Rhopalaea (i Art) und Diazona (i Art). Von diesen Gattungen ist Ciona im ganzen arktiscli-borealen Gebiet verbreitet, Rhopalaea ist ganz The Ingolf-Expedition. II. 7. '2 90 ASCmiACKA localisiert (Troiulhjem Fjord). Diazotia isl mir horcolusitaniscli. Allc divi ('.attuiigrii felikn iiii HerinK Meer; in den der Arktis und den Miscliungsgebieten zuzurechncndcn Teilen des nordlichcn Pacific ist iiui Cioiui nadigewiesen. BestinvMuingstahelle fiir die arktiscluii iiml horealcii Gnttiingcn dcr Faiiiilie Cionidae. I Innere Langsgefiisse niit rapillen Ciona. I I Innere Liingsgcfasse ohne rapilkii — 2. I Solitar Rhopalaca. 2 \ \ Kolouiebildend, nur die Abdomina der Personen iu den gemeinstuiien Mantel eingosclilossen . Diazona. Gen. Ciona Flem. hS22. l8i6 PJkallusiae Ciomie (Trib. e Gen. Phallusia), Savijjny, Mi-ui An. s Vert., v. 2 p. 169. 1S22 Ciona. J. Fleming, Phil. Zool., f. 2 p. 512. Sp. typ. : Ciona intestinalis (I/.). Die Gattung ist durch das ganze arktisch-boreale Gebiet verbreitet. Es wird nur eine Art, C. intestinalis, anerkannt, mit zwei nicht hinreichend unterschiedenen Varie- taten und zwei durch gewisse aussere Merkmale gekennzeichneten Formcn. Ciona intestinalis (L.) f. typica. Wichtigste Literatur'. 1761 Tethyum >mmbranaceum . . . . {T. fasciculatum) (non bin.), Bohadsch, An. mar., p. 132 t. 10 f. 4 — 6. 1765 Tethyum Sociabile, Gunnerus in: Skr. Selsk. Trondhjem, v. 3 p. 99 t. 3 f. 3 — 4. 1767 Ascidia intestinalis, Linne, Syst. Nat., ed. 12 v. i II p. 1087. 1777 A. i. -j- A. canina -\- A. corrugata, O. F. Miillcr, Zool. Dan. Prodr., p. 225. 1788 A. c. 4- A. c, O. F. Miiller, Zool. Dan., v. 2 p. 19 t. 55 f. i — 6; p. 54 t. 79 f. 3 — 4. 1789; 91 A. viridescens, Bruguiere, Enc. meth.. Vers. v. 1 p. 152; Tabl. Enc. meth., Vers [v. i] t. 64 f. 4 — 5. 1807 A. Membranosa, Renier, Tav. Gassif. An., t. 7. 1812 A. Virescens, Pennant, Brit. Zool., ed. 5 v. 4 p. 99. 1816 Phallusia intestinalis -f- P- canina, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 107, 115, 169 t. 11 f . i ; p. 171. 1822 Ciona i., J. Fleming, Phil. Zool., v. 2 p. 512. ?i834 Ascidia diaphanta, Quoy & Gaimard, Voy. Astrol., v. 3 p. 612 t. 91 f. 10 — 11. *i85i A. intestinalis, M. Sars in: Xj-t Mag. Natuir., v. 6 p. 156. ?i857 A.hyalina, Sowerby II, Hist. Aquar., p. 15 t. 13. •1859 A. intestinalis. M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 64. •1861 A.i., Danielssen in: Njrt Mag. Xaturv., v. 11 p. 48. 1863 A.pulchella, Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 f. 11 p. 157. 1870 Ciona fascicularis, A. Hancock in: Ann. nat. Hist., ser. 4 d. 6 p. 364. *i88o C. canina, Traustedt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 432. 1883 C. intestinalis, Traustedt in: Mt. Stat. Xeapel, v. 4 p. 454 t. 33 f. 3 — 5 t. 34 f. 2 t. 35 f. i — 2. ' Trotzdem diese Art auch in der Arktis verbreitet ist und dort sowohl in der f. typica, als auch in einigen anderen Formen auftritt, ist in diesem Falle angesichts der ungewohnlich grossen Zahl der Literaturcitate von einer vollstandigen Literaturliste abge- sehen worden. Es sind lediglich die -n-ichtigsten Citate — wie sonst bei den borealen Arten — zusammengestellt worden einschliesslich aUer Citate, in denen die Art aus der Arktis oder den Mischungsgebieten erwahnt wird. Letztere sind durch Zusatz eines * kenntUch gemacht. ASCIDIACEA 91 1884 C.i.-\-C.i. var. canina-\-C.i. var. macrosiphonica -\- C. i. var. /ascicularis. Roule in: Ann. Mus. Marseille, v. 2 nr. i p. 191 t. I — 8 t. 9 f. 81 ; p. 195. 1S84 Plcuroiiona Edwariisi, Roule in: CR. Ac. Sci., ;'. 99 p. 614. *?i886 Ciona intestinahs, Traustedt in: Dijmphna Udb., p. 424. *i886 C.i., Swederus in: Aurivillius in; Bih. Svenska Ak., v. 11 nr .j p. 16. *I903 C. i., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 297, 299 f. 34. *I905 C.i., Bjcrkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 16. *i9o6 C. i., H. Kiaer in: Tromso Mus. Aarsh., 1905 p. 21. ♦1906 C.i., Redikorzevv in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. ^y p. 154. *I907 C. i., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 38 p. 62. •1907 C.i., Redikorzevv in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 147, 151, 153. 1907 C. i. -)- C.pulchella -\- C. /ascicularis. Alder & Hancock, Brit. Tim., v. 2 p. 9 f. 28 t. i f. i — 5; p. 14 t. i £. 6 — 8; p. 15 f. 29 t. 2 f. 1—8. ♦1908 C.i., Bjerkan in: Tromso Mus. Aansh., v. 25 p. 84. *i9o8 C. i., Redikorzevv- in: Trav^. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 32. 1909 Ciona i. var. sydneiensis (non Stimpson 1855) -j- C. i. var. diaphanea, Kesteven in: P. Linn. Soc. N. S. Wales, v. 34 p. 282 t. 27 f. 13—19; p. 285. *l9io C.i., Redikorzevv in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool . v. 7 P. p. 20. *C.i., Redikorzevv in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., d. 41 I p. 120. *i9ii C. i *I9I2 C. i *I9I2 C. t *I9I3 C. i , Hartmeyer in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., i'. 42 1 p. 20. , Redikorzevv in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 888. , Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 440. , W. E. Ritter in: P. U. S. Mus., v. 45 p. 500. *I9I5 C. i.. Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 573. Geschichte der Art. Aus der Geschichte dieser Art, die iiber eine ungeheure Literatur verfiigt, kann hier nur das Wichtigste mitgeteilt werden. Von den teilweise zweifelhaften nicht binaren lyiteratur- stellen, die auf die Art zuriickgefiihrt werden, wird abgesehen. In binarer Benennung ersclieint die Art ziim ensten Male unter dem Namen Tethyum Sociabile — unter Zuordnung des nicht binaren Tethyum membranaceum .... IT. fasciculatum) Bohadsch 1761 — bei Gunnerus 1765, sodass dem Artnamen sociabile von Rechts wegen die Prioritat zukame, an Stelle des zwei Jahre spater von lyinne unter Bezugnahme auf die Arten des Bohadsch und Gunnerus eingefuhrten neuen Namens intestinahs. Wenn aber iiberhaupt ein Name im Widerspruch mit den Nomenclaturregeln ein Recht auf Schutz beanspruchen kann, so ist es der Name in- testinalis, dessen Trager zu den bekanntesten und in der Literatur am haufigsten erwahnten Ascidienarten gehort. Deshalb ist C. intestinalis, zugleich als Typus ihrer Gattung, auch in Apsteins's Liste der nomina conservanda aufgenommen worden. Die von lyinne 1767 in der 12. Ausgabe des Systema Naturae aufge- fiihrte Ascidia intestinalis ist eine der sechs den Typus der Gattung Ascidia bildenden Arten. Im Prodromus von O. F. Miiller 1776 erscheint die Art unter drei Namen, als A. intestinalis, A. canina und A. corrugata. Erstere fehlt in der Zoologia Danica 1788, wahrend die beiden anderen als neue Arten hier eingehender be- schrieben und abgebildet werden. Typen-Fundorte sind fiir A. canina Drobak, fiir A. corrugata »Norwegische Fjorde«; erstere ist bis in die neuere Zeit hinein vielfach als selbstandige Art oder Varietat von C. intestinalis betrachtet worden, letztere hat in der literatur keine nennenswerte Beachtung gefunden und ist nieist als Synonym von C. intestinalis behandelt worden. Um die Wende des Jahrhunderts werden weitere Arten beschrieben, die alle als Synonyme zu gelten haben: A . viridescens (in der Literatur meist als A.vire- 12* 92 ASCIDIACEA sccns citicrt) durdi BruKui^re 1780 von Ilaviv. .1. nicinhranosn diiuli Riiiin 1S07 (in (k'r Ijtnalur ganz uiibeachtct gchliohon, Renier orilnit ilir .1. nilrsliiKilis als Synonym zu) iiiid I. viresccns dnivli I'rii- nant 1S12 von AnRlcsey. Bereits Cuvicr 1S13 heginnt niit dcr ZusannucnzicluniL; dieser Artcn, indcui cr T. sociabiU, A.canina. .1. viridesccns, nuigliclicnvcise audi A.corrugala als Synonynic von A . inkstinalis bezeidmct. Bei Savi^ny i8ib bildcn Phallusia iulcstinalis uiid P.ccuiiiui den j. Trihus stiiur Oattung Phallusia, die Phallusiae Cionac. Fleminj: crliebt 1S22 diescn Tiiluis ziir C.alUing Ciona, (kivn Aulor or damit wnrd, niit deni T>-])us C. iulcstinalis. Ini Jalire 1863 beschreibt Aider \ on (Uicrnsey nnd x-erschiedencn Punkten der cnglischeii Kaiialkiiste eine Ascidia pulchclla, die bereits 1862 als Manuscriptnanic \on Anstcd & Latham veroflfentlidit war und von Herdman 1893 fiir identisdi mit C. intestiiiaUs erkliirt wird. Han- cock fiigt unter dem Nanieu Ciona fascicularis eine weitere neue Art aus der Kilkieran Bay liinzn. Kupffer 1875 bezeidniet C. itticstiiialis und C. canina als sehr nahe stehende Glieder eines Varietatenkreises, wahrend Heller 1S75 C. canina und .1. cornigata fiir synonym mit C. intestinalis Iiiilt. Traustcdt 1S80 folgt Heller unter Einbeziehung von .-1. viridesccns in die Liste der Synonyma; Roule 1884 fiigt diesen Synonyniis nocli die inzwischen beschriebenen, liier als Varietaten \-on C. intestinalis behandelten beiden amerikanischen Arten, .-1. occllata Ag. 1850 und A. tenella Stps. 1852, sowie A. pulchella und C. fascicularis hinzu, vereinigt also alle damals bekannten Ci'o««-Arten zu eiuer Art, mit Ausnahmc von C. fleivingi Herdm. und C. savignyi Herdm. ; von C. intestinalis unterscheidet er drei \'arietaten, var. canina, var. fascicularis und cine neu he- nannte var. macrosiplionica. In demselben Jahre, an anderer Stelle, stelll Roule Pleurociona als Subgen. zu Ciona auf, mit dem T>-pus P. Edwardsi von Marseille, die von Herdman (1889 a) als C. intestinalis sehr nahe stehend bezeiclmet wird. Lahille 1890 erkennt neben C. intestinalis vier Varietaten an, macrosiphonica, canina, fascicularis und edwardsi. Im Jahre 1896 beschreibt Bonnevie eine neue Art aus dem Barents Meer, C. gelatinosa, im Jahre 1899 Hartmeyer eine weitere neue Art von Ostspitzbergen, C . longissima ; beide werden hier nur als formae von C. intestinalis anerkannt und weiter unten behandclt. Hartmeyer 1903 stellt sich in der Vereinigung der Arten auf den Standjiunkt von Roule, unter Einbeziehung von Pleurociona edwardsi, ein Standpunkt, der audi heute noch im allgemeinen anerkannt wird. I''undangabe. Exp. .>Ingolf«: Stat. 9. 20. V. 95. 64°i8' N. 27° W. (Danmark Strasse), 295 Fad., + 5-8° C. i Exemplar. Fahrten der ))Diana«: 30. X. 84. Far Oer. 4 Exemplare. Thorshavn. Ditlevsen leg. [1902]. 5 Exemplare. Gronland (ohne nahere Angabe) : Moller leg. 5 Exemplare. Far Oer: Thorsha\-n (Stromo). Fjelstrup leg. 21. IX. 87. i Exemplar. Siidspitze von Nolso, 80 Fad. Mortensen leg. 20. VI. 99. i Exemplar. zw. Nolso und Ostnaes (Stromo), 100 Fad. Mortensen leg. 9. VI. 99. i Exemplar. Klaks\ng (Bordo), 11 Fad. Mortensen leg. 24. V. 99. i Exemplar. Trangisvaag (Sudero). Fjeldstrup leg. 21. IX. 87. i Exemplar. Norwegen: Mas Fjord, n. Rado. Traustedt leg. 1881. i Exemplar. Bungestrommen, n. Bergen. Traustedt leg. 1881. i Exemplar. By Fjord (Bergen), 100 — 120 Fad. Fr. Johansen leg. [1904]. 3 Exemplare. ASCIDIACEA 93 Die Berliner Sammlung besitzt Material von folgendcn neuen Fundstcllen : Flensburg, Rovigno, Lesina, Algier und Capverden. C. intestinalis ist so oft und so eingehend, auch in monograpliischer Form, beschrieben worden, dass liier weder auf ihre ausseren Merkmale, noch auf die innere Organisation eingegangen zu werden braucht. Ob innerhalb des Formenkreises der C. intestinalis besondere Formen und Varietateii, wenigstens soweit das niediterrane und arktisch-boreale Gebiet in Frage kouimt, zu unterscheiden sind, ist eine noch offene Frage, deren Losung von einem reichen und gut conservierteni Material abhangig ist. Das starke Contrac- tions\'erm6gen von C. intestinalis macht conserviertes Material zur Feststellung von Einzelheiten der Orga- nisation hauiig ungeeignet. Arktisches Material und solches aus grosserer Tiefe ist, wenigstens nach nieinen Erfahrungen, iiberdies sehr oft stark zerfetzt und kauni fiir eingehendere Untersuchungen brauchbar. In der Arktis und auch in gewissen Mischungsgebieten tritt, stellenweise neben der f. typica, eine durch eine characte- ristische Stielbildung ausgezeichnete Form auf, die von mir (1899 a) urspriinglich als selbstandige Art, spater (1902, 1903) als Varietat, hier nur noch als f. longissima unterschieden wird. Diese f. longisstma ist mit der f. typica durch eine Zwischenforni verbunden, die von Bonnevie (1896) als selbstandige Art beschrie- ben wurde, hier auch nur als f. gelatinosa anerkannt wird. Beide Formen werden weiter unten besonders behandelt. An der Ostkiiste von Nordamerika ist die Gattung Crona nach Van Name (1912) durch zwei Varietaten von C. intestinalis vertreten, deren Beziehungen zueinander unci zur f. typica aber noch der Klar- stellung bediirfen. Auch diese beiden Varietaten werden besonders behandelt. Das Material des Kopenhagener Museums bietet kaum Anlass zu Bemerkungen. Das vom »Ingolf« im tieferen Wasser der Danmark Strasse erbeutete Tier ist ein nur 13 mm langes Exemplar, das seinem ganzen Habitus nach nur der f. typica zugeordnet werden kann. Die Exemplare von Gronland sind insofern von Interesse, als durch sie auch das Vorkommen der f. typica in diesem Gebiet nunmehr sicher nachgewiesen its. Die bisher von Gronland zur Untersuchung gelangten Exemplare gehorten alle zur f. longissima. tjber die von Traustedt (1880) erwahnten Exemplare von Gronland lasst sich in dieser Hinsicht nichts aussagen. Systematische Bemerkungen. Baster's Ascidium vom Jahre 1760, das in dieser Arbeit als zweifelhaftes Synonym zu Molgula manhattensis gestellt worden ist, konnte unter Umstanden imd ist auch als Ciona intestinalis gedeutet worden. Die von Ouoy & Gaimard 1834 unter der Ausbeute der »Astrolabe« beschriebene Ascidia diaphanea ist nach Kesteven (1909), wenigstens teilweise, eine Varietat von C. intestinalis {C. i. var. diaphanea). Die Deutung, dass es sich um eine Ciona handelt, mag zutreffend sein. Da aber sowohl von Sydney, wie von Fremantle die typische C. intestinalis bekannt ist, so ist zu vernmtcn, dass auch die Form aus dem tasma- nischen Hafenplatz keine besondere Varietat, sondern lediglich die typische C. intestinalis ist. Die von Sowerby II 1857 aufgefiihrte Ascidia hyalina, ein neuer Artname, entspricht wahrscheinlich C. intestinalis. Phallusia mentula bei Huxley 1877 ist, wie aus der Figur ohne weiteres sich ergiebt, C. intestinalis. C. intestinalis bei Traustedt 1886 gehort vermutlich zur f. longissima, da nur diese bisher aus dem Karischen Meer sicher nachgewiesen ist. Ascidia sydneiensis Stps. wird von Kesteven (1909) irrtiimlich fiir eine Ciona, und zwar fiir eine 94 ASCIDIACEA Varietiit von C. iuUslittalis nchaltcn. T.itsadilicli ist Stimpson's Ail liiio Asciiiin, wic voii Ilailiucycr (1013 a p. 313) auf Grund ciner Cotj-pe fcstRestellt wcrden komito. Da die typische C. inleslittalis nach Heller (18783) wie nach Herdiiian (iSqqa) iin Hafen von Sydney vorkomnit, gehort Kesteven's Form sehr wahrscheinlich auch dazu luul hildct kcine besondere Varietal. Horizontale Verlti rit ung. Arktischc >iiul bon-oarktisclie Region. Gronland: ohnc nohcrc Angabc (schr wiUirscheinlich Wcstgronland) (?Traustcdt 1880; neue Angabe). Danniark Strassc: 64''iS'N. 27° \V.. 531m (+ 5.8° C.) (.Ingolf*). Westfinmarkcn: Finmarkeii bis Havo Sund, 36 — 72m (Sars 1851); Nordland uml I'iiiiiiarken his \a); I'.riui.i (Wraiiy if<.|(i, Purona 1S86); ('.olf von S|)czia (Ttirnioni-TozMtti iSSo); Hay vnii roUensu, Mnllonii, UaKurcii (liiu-n i<)i),5); Nonpul (Chiajc iSiS. TrnustcUt iS8.<, I^ Hiaiu-o iSiio); Messina (Targioiii-Toz7.etti 1880); (".olf von Catania (/.ilarii\ idi I'lij); Tarcnt (Costa 1S44); Algicr (ucue Augabe). Ailrin: (WullVn ijgi, Holier 1875); Vencdig (Martens 1S24, Nordo 1847); Triest (Grulx- i8C>i. C.raeffe 1903); Rovigno (none Angabe) ; Portor* ((irul>c 1861); Qiianiero, 18 — 81 ni (IxJreuz 1863), 4 — 20 m (Matisz 1896); Lussin: Crivizza, ca. (ii ni ; \'al d'Arclu' bci I.ussin grande. 54 lu (Grnbe 1864); I^sina (ncue Angabe). Ostliches Mitlelmeer: Agina: Hufen. ca. 18 — 27 m; Hucht voxi Moratlion, 3O ni (llarlniiycr 1904 a). Marmara Mccr: DardoneUcu (Colombo 1883). Schwarzes Meer: (Semofi 1913); Nord- und Ostkiiste (Kiisten der Krim; Bay von Sursuf) (Uljauin 1871); Bucht von Odessa (Sowiusky 1904); Sewastopol (V.^isow 1S7S, Sowin.sky 1904); lalta (Ussow 187b). Weitere Verbreitung. Capverden: (neue Angabe). Suez: (Micbaelsen 1919); Port Tewfik bei Suez (Keller 1883). Singapore: (Hartnicycr 1903). Australien: I"reniantle (Hartmeyer 1919 a) ; Sydney (Heller 1878, Kesteven 1909) ; Cockatoo Island, Port Jackson (Hcnlnian 1899 a) ; Rockhampton (Schmeltz 1879). Tasnianien: Hobart (Kesteven 1909). Magalhaens Strasse: (Traustedt 1885). Westkiiste von Nordamerika: Siid-Califomien (Ritter & Forsyth 1917); British Colnmbia: Departure Bay, 9 — 45 m; Elk Bay, 36 — 45 m; Northumberland Straits, 36 m (Himtsman 1912, 1912 a). Japan: Hafen von Yokohama, 10 m (Hartmeyer 1906 a). Das eigentliche Verbreitungsgebiet von C. intestinalis umfasst die inediterrane und ostatlantisch boreale Region. Im mediterranen Gebiet verbreitet sie sicli vein Schwarzen Meer bis an die spanische Kiiste. Im borealen Gebiet fehlt sie kaum irgendvvo und ist, wie die grosse Zahl von Fundangaben zeigt, wohl nirgends selten, \4elfach sehr gemein. In der siidostlichen Nordsee, insbesondere im Bereiche der Deutschen Bucht (Helgoland) ist sie bisher nicht nachgewiesen und komnit hier vermutlich auch nicht vor. Auch aus der Nor- wegischen Rinne ist sie niclit bekannt. Im Kattegat ist sie nicht gemein; hier tritt sie nur in Kiistennahe im flacheren Wasser auf, fehlt aber in dem tieferen ostlichen Teil. Allgemein verbreitet ist sie dagegen wieder im Sund und in den Belten, wie iiberhaupt in der ganzen Beltsee. Sie ist eine der wenigen Ascidienarten, die bis in den als westhche Ostsee zu bezeichnenden Teil der Beltsee vordringt, wo sie ostlich bis Wismar nach- gewiesen ist. An der borealen Kiiste Norwegens und in den Fjorden ist sie bis zum Eingang in den West Fjord iiberall anzutreffen. Von besonderem Interesse ist ihre Verbreitung iiber die boreale Region hinaus nach Norden in die Mischungsgebiete und die Arktis selbst, wo sie hier und da neben der fiir die Arktis charac- teristischen f. longissitna festgestellt worden ist. Im JVIischungsgebiet der norwegischen Kiiste von Bodo bis zum Varanger Fjord ist die Art eine ebenso hauiige Erscheinung wie im borealen Norwegen. Es ist also festzustellen, dass die f. typica langs der ganzen norwegischen Kiiste vom Christiania Fjord bis zum Varanger Fjord auftritt und auch im nordlichen Norwegen die vorherrschende Form ist. Die f. longissima ist in Fin- marken bisher nicht gefunden worden, wohl aber nach Bjerkan (1908) die als f. gelatinosa zu bezeichnende Ubergangsform. Weiter ostlich an der Murman Kiiste wird die f. typica sparlicher. Derjugin hat sie im Kola Fjord imd auch im Relicten See Mogilnoje auf der Insel Kildin gefunden. Auch im Barents Meer ist die f. typica vereinzelt festgestellt worden, doch dominiert hier, wie aiich an der Murman Kiiste nach Redi- ASCIDIACEA 57 korzew (1908 a) die f. longissitna bereits mit einem hohen Procentsatz. Im Sibirischen Eismeer scheint die f. typica ganz zu fehlen — Redikorzew (1908 a) hat unter 16 ihm aus diesem Gebiet vorliegenden Exem- plaren nur die f. longissima gefunden — und auch im Karischen Meer ist bislier nur die f. longissima sicher nachgewiesen. Zu welcher Form das von Traustedt (1886) von dort erwahnte Exemplar gehoit, lasst sich nicht sagen. Aus dem Spitzbergengebiet liegen Angaben iiber das Vorkommen der f. typica im Eis Fjord und im Stor Fjord vor. Im Stor Fjord scheint sie allgemein verbreitet und haufig zu sein, wahrend die f. longissima hier oicht nachgewiesen ist. Die bisher namhaft gemachten Fundstellen der f. typica im arktisch-boreoark- tischen Gebiet liegen samtlich im Bereich eines mehr oder weniger zusammenhangenden Areals, in dem auch die tjbergangsform vorwiegend vorkommt. Man konnte deshalb auf den Oedanken kommen, dass in diesem Gebiet, vielleicht im Bereich der Murman Kiiste, die Unibildung der f. typica zur f. longissima vor sich ge- gangen ist, wenn man nicht annehmen will, was mir wahrscheinHcher zu sein scheint, dass die f. longissima ledigUch eine locale Anpassung an gewisse aussere Factoren, unter denen die Temperatur vermutlich eine ausschlaggebende Rolle spielt, darsteUt, die in der Ausbildung eines Stieles zum Ausdruck kommt, eine Erscheinung, die auch bei anderen arktischen Ascidien vorkommt. Ausserhalb dieses Areals ist die f. typica innerhalb der arktischen Region nur noch von Gronland und aus dem tieferen Wasser der Danmark Strasse bekannt. In unmittelbarer Nahe der letzteren Fundstelle wurde auch die tjbergangsform erbeutet, in beiden Fallen vom »Ingolf<(. An der Ostkiiste von Nordamerika wird die f. typica durch zwei Varietaten vertreten, eine nordliche (boreoarktische) , var. tenclla und eine siidliche (boreale), \-ar. ocellata. Die Fundorte der f. ty- pica im arktischen Gebiet gehoren fast ausscMiesslich dem Mischungsgebiet oder der Niederarktis an. Nur die FundsteUe im nordlichen Barents Meer, von der eine Temperaturangabe von — 1.40° C. vorHegt, weist vermutlich hocharctische Bedingungen auf. Die Bedingungen im Stor Fjord sind nicht rein hocharctisch, der Fjord stellt ein Grenzgebiet zwischen Hoch- und Niederarktis dar. In der Tiefe der Danmark Strasse herrschen ahnhche Bedingungen wie in der Davis Strasse. Sie ist in ihrem mittleren und ostUchen Teil erfiillt von warmem atlantischen Wasser mit relativ hohen Temperaturen, das bis gegen den Island — Gronland Rucken nach Norden vordringt. Es scheint demnach, dass in rein hocharctischen Gebieten die f. typica so gut wie voUig fehlt und an ihrer Stelle lediglich die f. longissima oder wenigstens die Ubergangsform auftritt, eine Tatsache, die fiir den Einfluss der Temperatur auf die Ausbildung dieser Formen spricht. C. intcstinalis bleibt in ihrer Verbreitung aber nicht auf die mediterrane und arktisch-boreale Region beschrankt, sondem ist von einer ganzen Reihe aussereuropaischer Platze bekannt, cUe in der FundortsHste zusammengestellt und hier nicht einzeln aufgezahlt zu werden brauchen. Die Verbreitung von C. intestinalis nimmt durch diese Nachweise in aussereuropaischen Meeren einen kosmopoUtischen Character an, wenn- gleich nicht iibersehen werden dart, dass diese aussereuropaischen Fundstellen dem in sich geschlossenen mediterran-arktischborealen Verbreitungsgebiet gegeniiber nur von untergeordneter tiergeographischer Be- deutung sind. Es kommt aber nocli ein anderes Moment hinzu. Die aussereuropaischen Fundstellen sind fast ausnahmslos Hafenplatze. Es liegt die Vermutung nahe und diirfte durch die tatsachlichen Verhaltnisse auch bestatigt werden, dass die Besiedelung der aussereuropaischen Hafenplatze mit C. intestinalis durch den Schiffsverkehr erfolgt ist. In einzelnen Fallen lasst sich die Tatsache einer Verschleppung durcli Schiffe in das betreffende Gebiet direct beweisen. So wurde C. intestinalis auf der Hamburger siidwestaustralischen The Ingolf-Expedition. II. 7. j^ 98 ASCiniACKA Forscluuigsreisc 1903 an dor siUlwostaustralisclion Kiisti' voii dor Sliarks Bay his All>.iii\ mn in dtii l)ii(leii HafenplJitzen Freinaiitlc uiul Albany' gefundcn. liii IlalVu \im iMiinaiitk' war sii' iiiassi-iiluilt am I'l iliKwik der Hafenanlagen, alx-r audi ini Ilafen sellist uiul iin Miinduiigsj^ehict des Swan Kivi'i anzuliifkn ; elunso waren dort liegende SchifTo mil ilii ht'setzt. Aus diesen Tatsaclun kaim mn i;<,lnlmTt wcnkn, dass dir Art an dor westaustralischcn Kiisto niclit uiidoinisch ist, sondrrn durcli Si.liin\' in dif llalin]ilatze versciilr])i)l ist tind nur in diosen Gelcgenheit gefunden hat, sich dauenid anzusicdi In mid (himit zn <.inini Ikstanilttil der australischen Ascidienfauna zu werden. Zn ilux'm X'orkomnKii an dor siidcaHfornischen Kiistc hcmcrkiMi R it ter & Forsyth (1917), dass die Art scheinbar fast vollig auf die von St hifkn iKsuchttii Platzc beschrankt hleibt. Auch in diescni Falle also wird ihr Vorkonnncn durcli Verschleppung erkliirt uud icli ^laulic, dass diesc Erkliinuig auch fiir alle iibrigen aussereuropaisclicn llafeiiplatze, wo die Art bisher gefunden wurde, Giiltigkeit beanspruchen kann. Es mag noch nachgetragen werden, dass die Art nacli Rittcr (191,',) auch an der Siidkiiste \"on Alaska vorkoninit, doch diirftc es sich in diesem Falle kaum uni Verscldeppuiig, sondern uni eine Einwandening von Norden her aus der Arktis handeln; allerdings ist die Gattung Ciona ini Bering Meer bisher uicht nachgewiesen. Die vertikale \'erbreitung der f. typica reicht von der Gezeitenzone bis iiber die 500 m Linie hinaus. Die tiefste Fundstelle liegt in der Danmark Strasse, in 531 m; im Tys Fjord (West Fjord) wurde sie in 500 m Tiefe angetroffen. Im allgemeinen gehort die Art jedoch der Zone der oberen 100 ni an, wird dann schon selteuer und ist unterhalb 200 m nur noch vereinzelt, hauptsachlich in verscliiedenen norwegischen Fjorden nachgewiesen worden. Hire kosmopolitische Verbreitung kennzeichnet sie als eine eurytherme Art im weite- sten Sinne des Wortes, die nur constant negative Teraperaturen zu meiden scheint. Die Art kommt auf sehr verschiedenen Boden \-or, im allgemeinen aber doch wolil mehr auf hartem, als auf weichem Boden. Sie siedelt sich im flachen Wasser mit Vorliebe auf Zostera, Laminarien und anderen Algen an, im tieferen Wasser befestigt sie sich meist an Steinen oder Schalen. Ciona intestinalis (L,.) f. gelatinosa Bonnevie. Vollstandige Literatur. 1896 Ciona gelatinosa, Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 3 t. 3 f. i. 1903 C. intestinalis (part.) -j- C. g., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 297, 299, 303 f. 35 t. 12 f. 13; p. 306. 1904 C.i. trans, ad var. longissima, Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 91. 1907 C. i. trans, ad var. /., Grieg in: Crois. ocean. Gronl., p. 506. 1907 C. gelatinosa, Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 148, 152. 1908 C. intestinalis trans, ad var. longissima, Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., w. 25 p. 84. 1909 C. gelatinosa Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1414. Fundangabe. Exp. »Ingolf(i: Stat. 89. 24. V'l. 96. 64°45' N. 27°2o' W. (Danmark Strasse), 310 Fad., + 8.4° C. i Exemplar. Geschichte und Beschreibung. Im Jahre 1896 beschrieb Bonnevie unter der Ausbeute der Norske Nordhavs-Exp. aus dem siidhchen Teil des Barents Meeres eine neue Ciona-Art, C. gelatinosa, aus- ' Der europaische Dampfer\'erkehr wurde bis 1900 nach Albany geleitet, seitdem, nach Fertigstellung des kiinstUchen Hafens, nach Fremantle als Anlaufhafen fiir Westaustralien verlegt. ASCIDIACEA 99 gezeichnet durch einen langgestreckten, cylindrischen, an seiner Basis eine Haftscheibe bildenden Korper, durch den etwa um '/4 der Korperlange iiber die Basis des Kiemensackes hinaus bis zur Korperbasis ver- langerten Weichkorper und vor allem durch den angeblich rechts neben dem Kiemensack, niclit hinter dem- selben gelegenen Darm, wie auf der von G. O. Sars nach dem I,eben entworfenen Figur deutlich zu erkennen ist. Die rechtsseitige Lage des Darmes ist ein fiir die Gattung Ciona so abweichendes Merkmal, dass Hart- meyer (1903) daraufhin zogerte, eine Anzahl Cionoi von der Murman Kiiste und der Baren Insel, die sonst in alien wesentlichen Punkten, insbesondere in der characteristischen Korperform und in dem iiber den Kiemensack und den hier normal hinter ihm gelegenen Darm hinaus um etwa V3 der Korperlange verlangerten Weichkorper mit C. gelatinosa iibereinstimmten und nach ihm eine Ubergangsform zwischen der f. typica und der i. longissima darstellten, mit Bonnevie's Art zu vereinigen, wenngleich er die Identitat beider Formen fiir sehr wahrscheinlich hielt und vermutete, dass die abweichende Lage des Darmes nur eine Folge der schlechten Conservierung sei, die von Bonnevie ausdriickhch erwalmt wird. Spater hat Bjerkan (1908) unter dem Ascidienmaterial des Museums in Christiania zwei unbeschadigte, von Bonnevie als C. gelatinosa bezeichnete Exemplare vorgefunden, die ebenfalls auf der Norske Nordhavs-Expedition und zwar ganz nahe der Fundstelle des Originals erbeutet worden waren. Diese beiden Exemplare gehorten nach Bjerkan der Ubergangsform an; sie stimmten durchaus mit dieser iiberein, vor allem hatte die Darmschhnge ihre normale Lage hinter dem Kiemensack. Wenn Bjerkan trotzdem Bedenken hat, das Original von C. gela- tinosa, das er nicht in Handen gehabt hat, ebenfalls dieser Ubergangsform zuzuordnen und es vorzieht die Art bis auf weiteres als unsicher zu betrachten, so glaube ich, dass diese Bedenken zu weit gehen und durch die in unmittelbarer Nahe des Originals gesammelten, von dessen Autor auch als C. gelatinosa bestimmten Exemplare gegenstandlos werden. Ich identificiere deshalb das Original von C. gelatinosa unter der Annahme, dass die scheinbar abweichende Lage der Darmschhnge nur als eine Folge des ungiinstigen Erhaltungs- zustandes anzusehen ist, mit der Ubergangsform und benenne diese C. intestinalis f. gelatinosa. Unter dem Kopenhagener Material befindet sich nur ein Exemplar, welches ich der f. gelatinosa zuordne, trotzdem es in der Korperform von dem normalen Verhalten einigermassen abweicht. Der Korper ist namhch nicht in ganzer Uange cylindrisch mit annahernd gleichem Durchmesser, sondern beginnt hinter der Darmschhnge sich zu verbreitern und zu einem lappenartigen Korperanhang sich auszuwachsen, der an seiner Basis eine Breite \-on 36 mm erreicht. Der eigenthche Korper misst 24 mm, wahrend die Lange des postabdominalen Korperfortsatzes ig mm betragt, die Totallange des Tieres also 43 mm ausmacht. Es bleibt in der Grosse erheblich hinter den Exemplaren aus dem Barents Meer und von der Murman Kiiste zuriick Die Grosse der letzteren schwankt zwischen 80 und 160 mm, das Original von C. gelatinosa ist 152 mm lang Redikorzew (1907) fiihrt in seiner L,iste auch C. gelatinosa (als selbstandige Art, neben der i. typica und der f. gelatinosa) auf, sagt aber leider nichts iiber Grosse, Korperform und innere Organisation, sondern be- schrankt sich auf Fundortsangaben. Man darf wohl annehmen, dass auch seine Exemplare eine normal ge- lagerte Darmschhnge besassen. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Nordspitzbergen: Treurenberg Bay, 7C/55' N. i6°53'0., 84— ,22 m {— 0,08° C. in 20 m, 34.22 "/oo S.) (Grieg 1907). Biiren Insel: n. \v., 74°55' N. i6°i9' O., 400 m (Hartmever 1904). 13* 100 ASCIDIACEA Danmork Strasse: 64°.,5' N. 27'20'W.. 558111 (+ 8 .4° C.) (.IngoU.). MuTinan Kiistc: ohne nihcrc Angabc (llnrtmcycr 11)03). rinmarkon: ohnc nuhcre Aiijjubc (Bjcrkmi 190S). Barents Mccr: 72''jS' N. n'^o' O., 29301 (+ 0.7° C.) (Houiicvie 1890); 72"27' N. 35°!' O., ^49 in (Bjcrkau 1908). Nowaja Scmlja: n., 77^31' N. 64''34' O., 280 ni (Rcdikorzcw 1907). In der Erortening iiber die Verbreitung der i.typica ist wiederliolt audi anf die i. gelatinosa cin- gegaiigen worden, sodass liier mir eiiiiges nachzutragen bleibt. Das Verbreitungsgebicl clt.r f. gelatinosa uin- fasst in der Hauptsachc iMnniarken. wo sie neben der vorherrschenden f. typica auftritt, die Murman Kiiste und das Barents Meer, Gebiete, in denen die f. typica bereits starker zuriicktritt. Sie ist ferner nachgewiesen bei der Biiren Insel, in der Treurenberg Bay und n. Nowaja Semlja; endlich auch ira tiefen Wasser der Dan- mark Strasse. Hire vertikale \'erbreitung bewegt sich innerhalb ahnlicher Grenzen, wie die der f. typica, nur liegt die obere Grenze etwas tiefer; die tiefste I^'undstelle liegt, wic Ijci der f. typica, in der Danmark Strasse, in 558 m. Wie diese ist sie somit den eurybathen Flachseearten zuzuzahlen. Die Fundstelleii der f. gelatinosa gelioren teils der Hocharktis, teils dcni niederarktisch-boreoarktischen Gebiet an. Wir werden die Form demnach als arktisdi eur>-therm zu bezeichnen luiben, da sie sowohl unter constant negativen, wie unter constant oder periodisch niedrig positiven Temperaturen zu existieren vermag. Das von ihr zu ertragende Temperaturmaximum sdieint ziemlich hoch zu liegen, denn an dor I'undstclle in der Danmark Strasse wurde die relativ hohe Temperatur von + 8.4° C. festgestellt. Doch scheint es sich in diesem Falle um eine anormale Temperatur zu handeln, da die Temperaturen in den tieferen Wasserlagen des mittleren und ostlidien Teiles der Strasse im allgemeinen etwa + 3° bis + 5° C. betragen. Die P'orm scheint schlickigen, mit Steinen vermischten Boden zu bevorzugen. Ciona intestinalis (L.) f. longissima Hartmr. Vollstandige Literatur. 1875 Ciona intestinalis. C. Heller in; Denk. Ak. Wien, v. 35 p. 43 t. 5 f. 6. ?i88o C. canina (part.). Traustcdt in: Vid. Meddel., 1879/80 p. 432. ?i886 C. intestinalis, Traustedt in: Dijmphna Udb., p. 424. 1S99 C. longissima, Hartmeyer in: Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 502 f. L t. 22 f. 10 t. 23 f. 20. 1902 C. intestinalis var. /., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1902 p. 205. 1903 C. i. var. /., Hartmeyer in: Vaxma. arctica, v. 3 p. 301 f. 36. 1907 a. var. /., Redikorzew in: Aimuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 148, 151, 152, 153. 1907 C.J. var. /., Redikorzew in: Zool. Anz., v. 31 p. 522. 1907 a. var. /., Grieg in: Crois. ocean. Groul., p. 534. 1908 C.J. var. /., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 43. 1909 C.i. var. /., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1414. 1914 C. sociabilis var. /., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1112. 1921 C. intestinalis var. /., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 73. Geschichte der Art. C . longissima wurde 1899 durch Hartmeyer aus der Albrechts Bay (Ost- spitzbergen) neu beschrieben, spater (1902) aber nur als eine Varietat von C. intestinalis anerkannt. An dieser Stelle wird ihr nur noch der systematische Rang einer jorma zuerkannt. Die Form wurde frtiher bereits von Heller {1875 a) aus dem Meer zwischen Franz Josefs I,and und Nowaja Semlja als C. intestinalis erwahnt. ASCIDIACEA lOI Auch Traustedt's C. intestinalis aus dem Karischen Meer gehort walirscheinlich zur f. longissima, wahrend es fiir die von ilini (1880) von Gronland erwahnte C. canina zweifelhaft bleibt. Fundangabe. Exp. )>Ingolf«; Stat. 28. i. VII. 95. 65°i4' N. 55°42' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen) , 420 Fad., + 3.5° C. 23 Exemplare. Stat. 32. II. VII. 95. 66°35'N. 56°38' W. (Holsteinsborg— Walsingham Riicken), 318 Fad., + 3.9° C. 6 Exemplare. Stat. 125. 29. VII. 96. 68°o8' N. i6°02' W. (Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkiiste Islands), 729 Fad., — 0.8° C. 2 Exemplare. Beschreibung. Die f. longissima ist vornehmlich ausgezeichnet durch eineu deutlich ausgebildeten Stiel \'on meist ansehnlicher Lange. Wahrend der Korper bei der f . gelatinosa die Gestalt eines Cylinders \-on annahemd gleichem Durchmesser vom Vorderende bis zur Basis hat, verjiingt er sich bei der f. longissima unterhalb der Darmschlinge zu einem mehr oder weniger langen Stiel, der zunachst sehr schmal ist, dann allraahlich an Umfang zunimmt und an seinem Ende zu einer Haftscheibe sich verbreitet, mit der das Tier auf Steinen, Schalen u. dgl. sich befestigt. Der postabdominale Fortsatz des Weichkorpers, an dessen Ende die Korpermuskxilatur ihren Ursprung ninimt, lasst sich bei der f. longissima nur bis in den Anfangsteil des Stieles verfolgen und ist erheblich kiirzer als bei der f. gelatinosa, wo er infolge des gleichmassig breiten Kor- pers bis an die Koq^erbasis herabreicht. Die Unterschiede in der Kori^erform und dem Verhalten des Weich- korpers bei der f. typica, der f. gelatinosa und der f. longissima sind bei Hartmeyer (1903 p. 304 f. 34 — -36) in drei schematischen Figuren dargestellt, aus denen hervorgeht, dass die f. gelatinosa eine verbindende Form zwischen den beiden anderen Formen darstellt. Die Grosse der f. longissima kann sehr erheblich sein und iibertrifft die der f. gelatinosa, dagegen ist das Langenverhaltnis des Stieles zum Korper, wie ganz all- gemein bei gestielten Arten, betrachtlichen Schwankungen unterworfen. Das grosste Exemplar von Spitz- bergen misst nach Hartmeyer (1903) 240 mm, vvovon 70 mm auf den Stiel entfaUen. Die TotaUange der sibirischen Exemplare betragt nach Redikorzew (1908 a) 126 — 270 mm; die Lange des Korpers schwankt zwischen 21 und 70mm, die des Stieles zwischen 20 und 200mm. Ahnhch grosse Exemplare haben Redikor- zew von Nowaja Senilja vorgelegen, wahrend seine Exemplare von der Murman Kiiste, aus dem Barents Meer und von Spitzbergen meist viel kleiner waren. Das grosste Exemplar aus dem Brede Fjord (Westgron- land), das mir vorgelegen, war 165 mm lang, die je zur Halfte auf Korper und Stiel entfielen. Die vom »Ingolf« in der Davis Strasse erbeuteten Exemplare sind nicht unerheblich kleiner. Von den 23 Exemplaren der Stat. 28 misst das grosste nur 95 mm (Koq^er 70 mm, Stiel 25 mm), von den 6 Exemplaren der Stat. 32 das grosste nur 94 mm (Korper 65 mm, Stiel 29 mm). Letzteres nahert sich in seiner Korperform ubrigens der f. gelati- nosa, indem die postabdominale Verjiingung des Korpers schwacher als sonst ausgepragt ist. Einiger Worte bedarf noch das eine Exemplare von Stat. 125. Der Korjjcr ist 64 mm lang; hintcr der Darmschlinge ver- jiingt sich der Korper zunachst ziemhch stark, uni sich dann bald wieder zu verbreiteni, ehe er sich noch- mals zu verjiingen beginnt. In einem Abstand von 37 mm hinter der Darmschlinge ist ein Stein in den Cellu- losemantel eingewachsen, der vermuthch der Befestigung des Tieres gedient hat; dariiber liinaus setzt sich 102 ASCIDIACEA der Stiel in ciiiou 105 mm laiij;eii. fadciiartiKon Fortsatz fort, sodass ant di-ii Stiel insgesamt cine Liinge von 140 mm cntfiUlt. wiihrend die Totalliinge des Tieres 204111m hctriigt. \'frbr(.it un.u uiul tiergcograpliisclic St (.■lhin;j;. GronUnd: rpcmixnk (Hartmcycr iQo.l); Bredc I'jord, 490111 (-|- 3.4° bis + 4.5° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: Ilolsteins- borg-Wolsingham Riickcn. 66°35' N .sO°38' W., 57210 (+ 3-9° C.) ; vor Sukkertoppen. 65°14' N. 55°42' W., 756 m (-1- 3,5" C.) (»InKolf«). — NordostRTiinland : 77°35'5" N. i8°i2"W., 53 m (— 1.79° C. in 50 in, 32.82 »/ooS.) (Grieg 1907). Island: Abfall rur Nordiucertiefc vor dcr Nordkiiste Islands, 68°o8' N. i6°02'\V., 1312 m ( — 0.8° C.) (»Iugolf«). Spitzbcrgcngcbict: \Vcstspit7.bcri;en: Klassliilin Kay, lus Fjord, 142 — 133 ni (Redikorzew 1907). — Nonlspitzberjjcn ; n. w. Ross Inscl, 85 in; Siidabliang des Tolarbeckcns (Xanscn Rinne), 8i°22' N. 2i°2i'0., 650 — 1000 m (Hartmeyer 1903). — Nord Ost Land, Ostscite, 66 m (Hartmeyer 1903). — Ostspitzbergen : Albrechts Bay, 25 — 27 m (Ilartinoyer 1899 a). Murman Kiistc: ohcn nahcre Angabe (Redikorzew 1908 a). Barents Mccr: 7i°ji8'X. 37°24' O., 298— 293 m (— i.9°C. in 294 m); 74°8'3o" N. 39V O., 217 m (— 1.55° C. in ziz m, 34.85 0/00 S.) (Redikorzew 1907). Nowaja Semija: WesUeite, 73°37'3o" N. 52°io' W., 153 m (— i.29°C. in 145 m, 34.85»/ooS.) (Redikorzew 1907). Meer zwischen Xowaja Semija und Franz Josefs Land: ca. 79°io' N. 62° O., i6i, 203 m (Heller 1875 a). Karisches Meer: (?Traustedt 1886); 7i°i4' N. 64%' O., loi m (Hartmeyer 1903). Sibirisches Eisnieer: Insel Bonncvie, 76°8' N. 95°6'3o" O., 17—20 m; Nansen Insel, 30 m; Tajmyr Bucht, 76°59'3o" N. ioo°i9'3o" O.. 28 m; Nordenskjold Meer, 77°!' N. ii4°33'0., 60 m (Redikorzew 1908 a). C. i)ilfstinalis f. longissima ist die in der Arktis vorlierrschende Form des I'^ornieukreises von C. in- test iitalis. Insbesondere dominiert sie in hocharktischen Gebieten, in denen die f. typica und die f. gelatinosa nur ganz vereinzelt nachgewiesen sind. Meine friiher ausgesprochene Vermutung, dass sie die tiberhaupt einzige Ciona-Vorm in der Arktis (mit Auschluss der Mischungsgebiete) sei, ist durch neuere Funde nicht bestatigt worden. In westostlicher Richtung reicht ihr Verbreitungsgebiet von der Da\-is Strasse bis in das Nordenskjold Meer, d. i. iiber rund 171 Langengrade (56°38' W. bis ii4°35' O.) oder etwa den halben Um- kreis der arktischen Region. Innerhalb dieser Grenzen kann ihre Verbreitung als circumpolar bezeichnet werden. Aus der Hocharktis kennen wir die Form \-on Nordostgronland, von Nord- und Ostspitzbergen, von Nowaja Semija, aus dem Meer zwischen dieser Doppelinsel und Franz Josefs Land, aus dem nordlichen Teil des Barents Meeres, aus dem Karischen Meer und dem Sibirischen Eismeer. Vor der Nordkiiste Spitz- bergen's wurde sie auf dem Siidabhang des tiefen Polarbeckens (Nansen Rinne) gefunden, wahrend sie vor der Nordkuste Islands bis zur Tiefe des Nordmeerbeckens unterhalb der Grenze eiskalten Wassers hinab- steigt. Die Fundstellen bei Westgronland und Westspitzbergen gehoren der Niederarktis an, wahrend die Form in den Mischungsgebieten nur an der Murman Kiiste auftritt. Ihrer horizontalen Verbreitung nach ist sie somit eine panarktische Art mit vorwiegend hocharktischer Verbreitung. Die Amplitude ihrer verti- kalen Verbreitung ist mehr als doppelt so gross, wie die der f. typica und der f. gelatinosa, indem sie die 1000 m Linie noch um einige 100 m tiberschreitet. Ihre tiefste Fundstelle hegt im Nordmeerbecken, auf dem Abhang vor der Nordkuste Islands in 1312 m. Auf dem Siidabhang der Nansen Rinne, vor der Nordkiiste Spitz- bergen's wTirde sie zwischen 650 und 1000 m erbeutet, in der Da^^s Strasse in 572 und 756 m. Ihre obere Grenze liegt bei etwa 20 m, es scheint aber, dass sie mit Vorhebe tieferes Wasser, etwa von 150 m an aufsucht. Es mag noch bemerkt werden, dass in der Ausbildung der characteristischen Korperform zwischen den ASCIDIACEA 103 Kxemplaren aus flachem Wasser uiid grosseren Tiefeii keine Unterschiede bestehen. Das tjberwiegen der f. longissitna in hocharktischen Gebieten scheint daraufhin zu deuten, dass constant negative Temperaturen ihr nicht allein giinstige Bedingungen bieten, sondern auch auf die Ausbildung einer gestielten Korperform fordernd wirken. Allerdings zeigt die f. longissima auch in niederarktiscli-boreoarktischen Gebieten die gleiche characteristische Korpergestalt und scheint auch unter den liier herrschenden Temperaturverhaltnissen durcliaus giinstige Bedingungen zu finden. Es ist daher noch eine offene Frage, inwieweit die Temperatur- verhaltnissen auf die Ausbildung der Kor|oerform einen bestimmenden Einfluss haben; dass dieser Einfluss jedoch besteht und am starksten bei constant negativen Temperaturen sich aussert, scheint mir zweifellos zu sein. Auf Grund ihrer Thermopathie ist die f. longissima eine arktisch eurytherme Art, deren zu ertragendes Temperaturmaximum nicht viel hoher als bei etwa + 4° bis + 5° C. liegen diirfte. Wie die f. gelatinosa scheint auch die f. longissima schlickigen, mit Steinen durchsetzten Boden stark zu bevorzugen. Ciona intestinalis (L) var. tenella (Stps.) — Ciona intestinalis (L) var. ocellata (Ag.). Von der Ostkiiste Nordamerika's sind zwei C/owa-Arten beschrieben worden: die eine im Jahre 1850 durch L. Agassiz als Ascidia ocellata von New Bedford, Mass., die andere im Jahre 1852 durch W. Stimpson als Ascidia tenella von Grand Manan. Erstere wird bereits friiher als Ascidia intestinalis bei Couthouy 1838 und bei De Kay 1843 erwahnt. Verrill hat beide Arten zuerst als zu Ciona gehorig erkannt. Spiiter hat sich Van Name (1912) eingehend mit ihnen beschaftigt, ohne allerdings zu einem endgiiltigen Urteil iiber die verwandtschaftlichen Beziehungen der beiden Formen untereinander und zu C. intestinalis gelangt zu sein. Hartmeyer (1903) hatte die beiden amerikanischen Formen der typischen C. intestinalis zugeordnet. Van Name giebt zu, dass er zur Zeit nicht im Stande ist C. tenella und C. ocellata auf Grund anatomischer Merkmale weder voneinander, noch von der europaischen C. intestinalis zu trennen. Allerdings war sein Material so ungiinstig conserviert, dass anatomische Unterschiede leicht hatten iibersehen werden konnen. V^an Name kommt deshalb zu dem Schluss, dass weiteres Vergleichsmaterial herangezogen werden muss, ehe das letzte Wort iiber die Beziehungen der amerikanischen Formen zu denen aus anderen Teilen der Welt gesprochen werden kann. Was die beiden amerikanischen Formen anbetrifft, so sind sie geographisch derart geschieden, dass C. tenella nur n. Cape Cod, C. ocellata nur s. davon vorkommt. Van Name hat lebende Exemplare nur von der siidlichen Form in Handen gehabt, glaubt aber die Angabe Verrill 's, dass die uord- liche Forn: nicht nur erheblich kleiner bleibt, sondern auch einen viel weicheren Cellulosemantel besitzt, nicht ganz unbeachtet lassen zu diirfen. Er lost deshalb die ganze Frage in der Weise, dass er die beiden ameri- kanischen Formen als Varietaten der typischen C. intestinalis bezeichnet. Ich selbst habe kein amerikanisches Material zur Verfiigung gehabt und folge deshalb Van Name. Die Schwierigkeiten eines exacten Vergleiches von Ci'ona-Formen, die sich aus der sehr haulig ungiinstigen Conservierung ergeben, kehren bei der arktischen I'orm in \'ielleicht noch starkerem Masse wieder. Was ich bisher von der f . longissima in Handen gehabt, war fast ausnahmslos sehr schlecht erhalten, stark contrahiert, teilweise zerfetzt. Auch das vom »Ingolf« gesammelte Material macht davon keine Ausnahme. So bleibt es ebenfalls noch eine offene Frage, ob die f. longissima ausser durch ihre characteristische Gestalt auch noch durch anatomische Besonderheiten, wenn auch untergeordneter Art, von der f. typica sich unterscflieidet. I04 ASCIDIACKA Cionu intestinalis (1.) var. tenella (Stps.). Wicliti^ste 1/itcratiii. 1S52 Asciilia leutlLi. \V. Stiin|>s<>ii in: V. Boston S«c., t'. 4 p. aS. 187J Ciona I., A. \\. Vcrrill in: Anicr. I. Sci.. scr. 3 i'. i p. ')•) f. n — 13. 1903 C. iHUstinalis. (port). HartmryiT in: I'aunn arcUca, i'. 3 p. 297. 298. 1913 C. 1. var, Ifnelta. Vnn Name in: 1'. Boston See, i'. 34 p. 607. Verbreitung uiul ticrgeographische Stclluii}^. Ostkiiste von Xordauierika; St. LawrenzeGolf : ohnc uiihore Angabe (Van Name 1012) ; Caspe Bay (Stafford 1912). — Nen Schott- laml: vor Halifax, 44°20' N. 62°io' W., 22S m (-|-6.i7°C.) (Van Name iyi2). — Bay of Fundy, Ubbegreuzc -180 m (Vcrrill & Smith 1873). — Eastport. Ebbegrenze — 90m (Vcrrill 1870, 1871, Van Name 1912); I,ubec (bei Eastport), South Bay. Ebbegrenze — 90 ni (Verrill 1871). • — Campo Belle Island, vor Head Harbour, i8o — 216 m (Verrill 1871). — Casco Bay, 14^11501 (Vcrrill & Smith 1873, Van Name 1912); vor der Casco Bay: 90 — ^171(108—270) ra (Verrill 1874, 1874 a); 15 — 30 Meil. s. 6. Cape Elizabeth, 90 — 171 m (-f- 2.22° bis-|-4.i7° C. in 86 — 115 m) (Verrill 1873); Cashe's Ledge, 92 — 162 m (Verrill 1S74). — Isles of Shoals (Van Name 19:2). — vor Cape Ann, 63 m (Van Name 1912). — Hafen von Boston (Coiithouy 1838). Die var. lenella vertritt die Gattung Cioiio von der Massachusetts Kay bis in den St. Lawrcnzc Oolf . Ihre vertikale Verbreitung reicht von der Ebbegrenze bis uber die 200 ni Linie hinaus. Die tiefste sicher nachgewiesene Fundstelle liegt in 228 m vor Halifax. Das ganzc von der Form bewohnte Gebiet gehort der boreoarktischen Obergangszoue an. Sic kommt teils auf Schalenboden oder Stein- grund, teils auf Schlick vor. Ciona intestinalis (L,.) var. ocellata (Ag.). Wichtigste Literatur. 1850 Ascidia ocellata, L. Agassiz in: P. Anier. Ass., v. 2 p. 159. 1880 Ciona o., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 20 p. 251. 1903 C. intestinalis (part.), Hartmeyer in: Fauna arctica, 1^.3 p. 297, 298. 1912 C. »". var. ocellata. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 608 t. 66 f. 130. Verbreitung unci ticrgeographische Stellung. Ostkiiste von Nordamerika: Buzzards Bay; Hafen von Woods Hole (Van Name 1912); New Bedford (Agas;iz 1850). — Narra- gansett Bay (R. I.): Newport, Ebbegrenze — 36 m und andere Punkte der Bay (Verrill 1880, Van Name 1912). Die var. o«//a/a bleibt in ihrer Verbreitung auf die Buzzards- uud Narragansett Bay, also auf rein boreales Gebiet beschrankt. Im Gegensatz zur var. tenella scheiut sie nur in ganz flachem Wasser vorzukommen. Von den folgenden beiden Stationen haben Van Name Exemplare vorgelegen, deren Zuordnung zu einer der beidcn Varie- taten zweifelhaft bleiben musste: vor Martha's Vineyard: 40=3' N. 70°38' W., 160 m (+ 9.44° C.) u. 40°5'39" N. 7o°23'52" W., 155 ni (+ 10.28° C). Gen. Rhopalaea Phil. 1843. 1843 Rhcfpalaea, R. A. Philippi in: Arch. Anat. Physiol. Med., 1843 p. 45. Sp. tj-p. : Rhopalaea neapolitana Phil. Im arktisch-borealen Gebiet nur im Trondhjem Fjord nachgevvieseu. Rhopalaea nordgaardi Hartmr. l,iteratur. 1892 Rhopalopsis sp.(i], Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 91. 1922 Rhopalaea nordgaardi, Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 14 p. 19 f. 6. ASCIDIACEA 105 Wegen dieser unliingst voii mir neu heschriebenen Art \-crvveise icli auf nieine diesbeziigliche Pu- l)licati()n. Verbreit ling. Trondhjeni Fjord: ausserer Teil des Fjords, 540m (Hfrdiiiaii 1892); Galgcncs, 03.300111 (Hartraeyer 1922 a). Gen. Diazona Sav. 1816. 1816 Diazoma [sic!], Saviguy MS. in: Lamarck, Hist. An. s. Vert., v. jj p. lor. 1S16 Diazona, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. ,15. 174. Sp. typ. : Diazona violacca Sav. Iin arktisch-borealen Gebiet nur im boreolusitanischen Mischungsgebiet mit eiiier Art vertretcn. Diazona violacea Sav. Wichtigste L,iteratur. 1816 Diazoma [sic!] medilerranea, Lamarck, Hist. An. s. Vert., v. 3 p. 102. 1816 Diazona violacea, Savigny, Mem. An. s. Vert., p. 35, 175 t. 2 f. 3 t. 12. 1841 Polyclynum [sic!] viride, Chiaje, Descr. An. Sicilia, v. 3 p. 20 v. 5 p. 91 v. 6 t. 83 f. 12 — 15. (non 1841 P. diazona, Chiaj e, Descr. An. Sicilia, v. 3 p. 20 w. 5 p. 90 w. 6 t. 69 f. 4 — 6). 1846 Polycyclus diazona, Verauy, Cat. an. invert., p. 12. 1848 BohyUus violaceus (non Milne-Kdvvards 1841), Gistel, Naturg. Thierr., p. 174. 1851 Syntethys hebridictis, E. Forbe.s & I. Goodsir in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 20 II p. 309 t. 9 f. 4 a — d. 1853 Alcyonium rapa, Cavolini (Chiaje), Mem. post., p. 29, 320, 339 t. 2 f. i — 2. 1891 Diazona violacea, Garstang in: I. mar. bid. Ass., ser. 2 v. z p. 76 t. 2 f. 7 — 8. 1907 D. hebridica -\- D, v., Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 2 p. 160 t. 49 f. 4 — 6; v. 3 p. 100. 1913 D. v., Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 32 p. 165 f. 2 t. 13 — 14; p. 276 t. 19 f. 2 — 3. Im September iSi6 veroffentlichte Lamarck, vvenige Monate vor der im December derselben Jahres erscheinenen Schrift Savigny 's die neue Gattung Diazona (in der Schreibung Diazoma) als Mann- scriptnamen Savigny 's mit dem Typus /). mediterranea Lni. Diese Art ist synonym mit dem Typus der Oattung bei Savignj' 1816, D. violacca. Da die Prioritcit des in der Literatur nahezu unbeachtet gebliebenen Naniens mediterranea dem allgemein gebrauchlichen Namen violacca gegeniiber nicht anfechtbar ist, ist letzterer in Apstein's L,iste der nomina conservanda aufgenommen worden. Chiaje beschrieb 1841 ein Polyclynum viride von Neapel, dessen Identitat mit D. violacca \-on Delia Valle 1877 festgestellt wurde, wahrend sein Polyclynum diazona mit Clavelina lepadijormis identisch ist. Im Jahre 1851 beschreiben Forbes & Good.sir eine neue Art, Syntethys hebridictis, zugleicli Reprasentant einer neuen Gattung, von den CrouHn Islands. Alder 1863 erklarte die neue Gattung fiir synonym mit Diazona, wahrend Herdman 1891 c auch die Art als identisch mit D. violacea bezeichnete. In Cavolini s nachgelassenen Schriften erscheint die Art 1853 unter dem Namen Alcyonium rapa, das von Chiaje, dem Herausgeber dieses Naclilasses, mit seinem Polyclynum viride identificiert vvird. Lahille 1890 unterscheidet zwei Varietaten von D. violacea, var. he- bridica und var. intacta. In neuerer Zeit wird die Identitat von D. violacea und D. hebridica allgemein anerkannt The Ingolf-Expedition. II. 7. 4 I06 ASCIUIACKA \'erbroit iinj; iiiiil t iergeogi aphisilu- St I'lluiij;. Hcbridcn: (Alder 1867); ciuij;c Mcil s li.irra lU-.ul. Oiitii lUliriilcs, loSm; luisl Sliuiiil H.iiik. Miiuli. 11.0. ,Skyc, |u 111 (Ihiiliiuiii Wcstkiistc von Schottlaiul: Cruulin Isliiiuls, 54 in (I'orbes & t'.tmilsir if^si); Iiiikt Scniiid. 11 Cnmliii Islands, la. 51 ni ; vor Jer Westkiislo von Skyc. 54 — yim (Ilc-rdnian ii»M); n, Isli- «i Mill! (IkrdiiKin iSiii c). Irischc Sec: ?? n. UoiiKla.s Biiv. IsU- of Man (Uyton 1832). Englischcr Kanal: vor dcm westUchcu Uiugang. ^S'lj'N. 7°jo' W., 175 ni (Joubin lyji); Sudkiistc vou ICugland: llulford, ju ni (Clark H)ot>); Plymouth: vor Stoke Point; vor Eddystone Grounds; 36 — 72 m (Oarstang 1891). — Kauai Inseln: (Ansted & Latham 1S62); Cuemscy (Alder 1863). — Nordkiistc von I'rankreich : Roscoff (Lahille 1890). Westkiistc von Frankreioh: sii. lies de (U^nans, 50 ni; s. Basse-jannc. .50 m (boi Concarncan) ((".iard i8i)t>). Nordkiiste von Spanien: San Sebastian, 142 — 1 1(> ni | I'ruvot I'K'i). Westliches Mittelmeer: Spanische Mitti-lnieerkiistc (Savigny 1816); Banynis (Lahille 1887); Golf von Marseille (Dauni6zon 1909); (ioli von Genua (Verany iS^Ci); Nizza (Risso 1S20, Verany 184C1); Vvi(;a, Baleareu (Lamarck iSiO); Ncapel (Chiaje 1841, Delia Valle 1877, Lo Bianco 1899). Adria: Ro%-jguo (Zimmermonn 1907). D. violacea ist eine mediterran-boreolusitanisclie Art, die an dcr Westkiiste Europa's entlang bis in den Kanal und nordlich bis zu den Hebriden vorgedrungen ist. Im mediterranen Gebiet ist sic nur aus der Adria und dem westlichen Mittelmeer bekannt. Die Fundstellcn im Kanalgebiet sind sparlich. Ganz zvveifel- haft bleibt ihr Vorkommen bei der Isle of Man. Die Angabe griindet sich auf der unbeweisbaren Aniiahine, dass das von Ej'ton (1852) von dort erwiihnte Leptoclinum violaceutn dieser Art entspricht. Jedenfalls hat Herd man die Art iin Bercicli der Isle of Man nicht gefunden. Dagegen scheint sie vor der schottischen Kuste nordlich vom Firth of Clyde bis zu den Hebriden nicht gerade selten zu sein. Sie bevorzugt ini allge- meinen tieferes Wasser — aus dem Mittelmeer hegen keinerlei Tiefenangaben vor — von etwa 50 m an bis nahe an die 200 m Linie heran. Die geringste Tiefe, in welcher die Art angetroffen wurde, betragt 36 m. Hinsichtlich ihrer Thermopathie diirfte die Art an Temperaturen gebunden sein, die zu keiner Zeit des Jahres weniger als etwa + 6° C. betragen. D. violacea scheint nach den sparlichen vorliegenden Angaben von keiner bestimmten Bodenform abhangig zu sein. So kommt sie nach Oarstang (1891) ini Bereich von Plymouth auf felsigem oder steinigen Boden vor, wahrend sie im Golf von Neapel nach Lo Bianco (1899) auf schlani- migem Detritusgrund sich findet. Ord. Krikobranchia. Fam. Polycitoridae, Die von Lahille (1890) zuerst vorgeschlagene, dann auch von Caullery (1908) durchgefiihrte und von Hartmeyer (1909) befurwortete Vereinigung der beiden Famihen der Polycitoridae (Distomidae) und Clavelinidae ist in neuerer Zeit auch von Michaelsen (1915) und Van Name (1918) anerkannt worden. Der von den beiden letzteren Autoren verwandte gemeinsame Famihenname Clavelinidae ist von Hartmeyer (1915 c) durch den nach der altesten Gattung der FamiUe gebildeten Familiennamen Polycitoridae ersetzt worden, ein Vorgehen, dem sich Van Name in seiner jiingsten Publication (1921) angeschlossen hat. Die systematische Abgrenzung eines gewissen Complexes von Gattungen gegeneinander [Clavelina Sav. s. 1., Archidistoma Garst. und Polycitor Ren. s. 1. [Eudistoma Caull. + Paradistoma (Polycitor s. str.) ASCIDIACEA 107 I < Caull.), denen ich audi die Gattungen Euherdmania Ritt. und Placentela Rdkrzw. glaube angliedern zu sollen) ist zur Zeit ganz unsicher. Hier werden mannigfache Unigruppierungen und Zusanimenziehungen stattfinden niiissen, die ihrerseits wiederuni eine Revision moglichst vieler Arten voraussetzen, ehe ein be- friedigendes Resultat erreicht sein wird. Aus dieseni Grunde kann die beifolgende Bestimmungstabelle auch nur als ein den gegenwartigen Stand unserer Kenntnisse darstellender Notbehelf angesehen werden. Die Familie Polycitoridae ist im arktisch-borealen Gebiet mit 5 Gattungen vertreten: Clavelina (3 Arten), Archidistoma (i Art), Placentela (i Art), Polycitor (i Art) und Disiaplia (5 Arten). \'on diesen Gattungen ist Clavelina nur atlantisch boreal, Archidistoma nur boreolusitanisch, Pla- centela nur nordpacifisch (Ochotskisches Meer), Polycitor arktisch-atlantisch boreal, walirend Distaplia im ganzen Gebiet vorkommt. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der Familie Polycitoridae. Atrialoffnung mit langer, einfacher Atrialzunge, 4 Reihen Kiemenspalten, gemeinsame Kloaken Distaplia Atrialoffnung ohne Atrialzunge, 6-lappig oder mit glattem Rande, keine gemeinsamen Kloaken — 2. f Geschlechtsorgane in der Hauptsache hinter der Darmschlinge Placentela [ Geschlechtsorgane neben oder in der Darmschlinge — 3. Personen vollig in den gemeinsamen Cellulosemantel eingebettet, zu echten Kolonieen vereinigt Polycitor Personen frei oder niehr oder weniger (nur selten vollig) in den gemeinsamen Cellulose- mantel eingebettet — 4. ( Nur 3 Reihen Kiemenspalten Archidistoma 4 I Mehr als 3 (meist 7 — 15) Reihen Kiemenspalten Clavelina Gen. Clavelina Sav. 1816. 1816 Clavelina, Savignj-, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 171. Sp. typ.: Clavelina lepadiformis (Miill.). Die Gattung wird hier in deni in neuerer Zeit von Hartmeyer und Van Name angenommenen weiteren Sinne aufgefasst, durch Einbeziehung einer ganzen Reihe von Gattungen, die nichts anderes, als besondere Wachstumsformen der Kolonie darstellen und eine fortlaufende Reihe von Ubergangen unter- einander bilden. Es sind dies, chronologisch geordnet, die Gattungen Chondrostachys Macdon. 1858, Podocla- vella Herdm. 1891 b, Stereoclavella Herdm. 1891 b, Pycnoclavella Garst. 1891, Synclavella Caull. 1900 und Rhodozona Name 1902. Van Name (1921) geht sogar noch weiter und will die Gattung Clavelina in generische Beziehungen zur Gattung Polycitor (Subgen. Polycitor) gebracht wdssen, eine Auffassung, gegen die ernstliche systematische Bedenken kaum geltend gemacht werden konnen. Doch sind das Fragen, die hier nicht ent- schieden werden sollen und konnen, sondern weiteren Untersuclnuigen vorbehalten bleiben mogen. Im arktisch-borealen Gebiet tritt die Gattung nur atlantisch boreal auf. 108 ASCiniACKA Clavelina lepailiforniis (Miill). Wiiht igsto l,it CI alur. 1776 Asridia lff*ailitormis. O. F. Miiller, Zool. Uaii. I'roilr.. [>. 2iO. 1788 A. I.. O. V. Miiller. Zool. Don., r. 1 p. 54 t. 79 f 5 1806 A.gtIaliHa. I. Kathki- lu: O. F. Miiller. Zool. Daii.. r. 4 p. 20 t 1.(3 f. i — 3. 1841 Polyclynum [sici] diasona. Chinjc. Dcscr. An. Sidlin. t>. 3 p. 20 v. 5 p. 90 v. 6 t. 69 f. 4 — 0. 1841 ClavetiHa lff>adilormis -f- C. Kissoana + C". piimilio. H. Milne-Ed wards in: M6111. prf.-; .\c. Francf, p. t8 p. 266 t. i f. i t. 2 f . I ; p. 277; p. 279 t. 2 f. 2. 2 a. 1847 Cgelatina + Cvitrea, R. Leucknrt in: II. I'rcy & K l.rinkart. Wirbill Tli . p i.ti. 1872 C. lepadiformii var. /. (subvar. Tionyme oder Varietaten angesprochen werden konnen. Giard 1872 a teilt C. Icpadiformis in zwei Varietaten auf, var. Icpadiformis und var. bicincta und jede von ihnen wieder in drei Subvarietaten, wahrend Herdman 1886 eine neue Varietat cinnamomea von der Isle of Man hinzufiigt. Endlich beschreiben Alder & Hancock 1907 noch eine C. corriigata von Ilfracombe und Tor Bay, die nach Hartmeyer (1915 a) nur als SjTionym von C. Icpadiformis gelten kann. Fundangabe. Mas Fjord, n. Rado. Traustedt leg. 1881. 7 Exemplare. Hellesund, E. v. Benzon leg. 11. VIII. 1876. Zahlreiche Exemplare. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Shetland: n. Whalsey Lighthouse (Norman 1869). Orkney: Kirkwall Bay (Fleming 1828). Hebriden: (Alder 1867). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d) ; Westport Bay (Hartmeyer 1915 a); Galway (Alder & Hancock 1907); Bere- ASCIDIACEA 109 haven (Haddon 1886). — Ostkiiste: Lame Lough (Buchanan Wollaston 1907); Stramford Lough (Thompson 1840); Belfast Lough (Hurst 1896). Westkiiste von Schottland: Oban (Alder & Hancock 1907); Firth of Clyde: Lanilash Bay; Rothesay Bay (Norman 1857); Loch Ranza; Tarbert (Rankin igoi); Bute (Alder & Hancock 1907). Irische See: Isle of Man: (Forbes 1838); vor Halfway Rock u. Bay Fine, 18 — ^6 m; nahe Port Erin; vor Spanish Head, 27 m; vor Port St. Mary, 36 — 45 m; zw. Port Erin u. Calf Island (Herdman 18S6); vor Colwjm Bay, 3.5 m; vor Groudle Bay, n. Douglas (Herdman 1889 a); zw. Calf Island u. Port St. Mary, ca. 36m (Herdman 1898); 20 Meil. s. 6. Port St. Mary, 47 m (Herdman 1893 b); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1S99); vor Castles (Herdman 1901). Westkiiste von England: Hilbre Island, Ebbegrenze (Herdman 1886); Puffin Island (Herdman 1889 a); Tenby (Gosse 1856a); Ilfracombe (Alder & Hancock 1907). Englischer Kanal: Scilly Inseln: (Carus 1851); St. Mary's Island (Alder & Hancock 1848). ■ — Siidkiiste von England; Falmouth (Cocks 1849, 1850) ; Fowey Harbour (Alder & Hancock 1907) ; Plymouth: Plymouth Sound (Heape 1888) ; Drake's Island, Ebbegrenze; The Bridge; Reny Rocks; nahe Duke Rock, 7 — 9 m; vor Mew.stone; vor Penlee, 18 — 27 m (Garstang 1891); Queen's Ground; Mount Edgcunibe; Rum Bay; Millbay Channel; Mewstone Ledge; Wembury Bay (Allen 1904). — Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900); Dartmouth, 3.5 — 11 m (Sorby & Herdman 1SS2); Tor Bay (Alder & Hancock 1907). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey (Koehler 1885, 1886); Herm (Alder & Hancock 1907); Lihou; Bordeaux (Sharp 191 1). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff (Grube 1872, Giard 1872 a); Granville bis lies Chausey (Kerville 1S94); lies Chausey; Tatihou; Saint- Vaast-la-Hougue (Milne-Edwards 1841); Somme (Bizet 1892); BouIogne-sur-Mer (Cepede 1911); Wimereus; Andresselles ; Roche Bernard (Giard 1888a). Westkiiste von Frankreich: Arcachon (Fischer 1876). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: St. Andrews (Mac Intosh 1S74); Berwick Bay; Coquet Bay (Alder 1863); Saltburn (Borley 1907); Whitley (Alder & Hancock 1907); Walton on the Naze; Colne (Garstang & Sorby 1903); Whitstable (Sorby 1908). — sudostliche Nordsee: Norderney (Riefkohl 1S61); Helgoland (Rathke 1806, Leuckart 1847, Hartmeyer 1906). Skagerak: Kiiste von Bohuslan: GuUniar Fjord (s. Flatholmen ; Gaso Fjord bei Loken u. andere Localitjiten) (Theel 1907). Kattegat: Limfjord: Nykobing (Mortensen 1897); Logstor Bredning. Slid- und Westkiiste von Norwegen: Norwegische Fjorde (Miiller 1788); Naesodden, Christiania Fjord, 7 — gm (Huitfeldt- Kaas 1896); Hellesund (neue Angabe) ; Mandal; Far Sund (Rasch 1836); Hardanger Fjord: Straumastein, 150 m (wahr- scheinUch durch die Stromung in diese Tiefe gelangt) ; Thorsnes, 20 — 50 m ; Saltveitnes, 20 — 50 m ; Saltkjel, 20 — 50 m (Grieg 1913). — Bergen (Sars 1835, Appellof & Grieg 1891) ; Mas Fjord, n. Rado (neue Angabe) ; Sulen (Huitfeldt-Kaas 1896 Westfinmarken: Groto, West Fjord (Bjerkan 1908); Havo Sund (Sars 1851). Westliches Mittelmeer: Banyuls; Port Vendres (Lahille 1890); Cette (Calvet 1905); Golf von Marseille (Daumezon 1899); Golf von Genua; Nizza (Verany 1846); Villa Franca (Milne-Edwards 1841); Menorca (Heiden 1893); Neapel (Chiaje 1841, Lo Bianco 1S99); Golf von Tarent (Targioni-Tozzetti 1880). Adria: Triest (Graeffe 1903); Lussin: vor Lussin piccolo, 48 m; Cigale, 64 m (Grube 1864). C. lepadijormis ist eine raediterran-ostatlantisch boreale Art. Im Mittelmeer ist sie nur aus der west- lichen Halfte bekannt. Weit verbreitet ist sie im Kanalgebiet und in den britischen Gewassern. Nordlich ist sie bis zu den Shetland, aber nicht mehr bei den Far Oer nachgewiesen. Im Bereich der Nordsee ist sie langs der grossbritannischen Kiiste von vielen Punkten bekannt und konimt auch bei Norderney und Helgo- land vor, aber nicht im tieferen Wasser der ofienen Nordsee. Wir kennen sie ferner aus dein Limfjord (aber nicht aus dem Kattegat) \ von der Kiiste \'on Bohuslan und aus dem siidwestlichen Norwegen, wo sie bis zu den Sulen allgemeiner verbreitet ist. Noch weiter nordhch hat G. O. Sars die Art im West Fjord, n. Bodo in einigen kleinen Exemplaren gefunden, iiber die Bjerkan (1908) berichtet und nach M. Sars (1851) soil ■ The statement that Clavelina lepadi/ortnis does not occur in the Kattegat is incorrect. It has been found at Frederikshavn (the harbour) 18. VII. 1922; at »Marens Rev* off Frederikshavn, 10—12 m. 27. VII. 1923. and on Tonnesberg Bank, ca. 15 m; gravel, shells, Laminaria etc., 6. VIII. 1923, by P. Kramp. Further there is in the collection of the Copenhagen Museum a very fine colony from ^belo off the North Coast of Funen, taken in 1893. This material 'was not seen by Prof. Hartmeyer. Editorial Note. no ASCIDIACEA C. Itpadiformis sogar iin Hav(> Suiul vorkommen. IMcse letztere Aiigalx.- scluini niii (Kr lUstatij^unij, zu l)e- diirfen. denu die Art ist sonst von keinor Scitc im nordliohen Norwegcu gofuiidiii woidtn. ('. lepadijormis ist eine ausgesprochcne Scichtwasserart, die in dor Regel nicht tiefer als etwa 20 111 liiiial)i;clil, in kciiuin I'-alle abcr wohl die 50 \\\ Linie erhehlich iiberschreitet. Man t'nuk'l sif xiillacli srhon im Hcixicli der IU)begrenze txler nalie derselbcn nntcr Steincn. Sie komnit vonielnnlicli auf steinigcni odcr fclsigcn Bodcii \m, seltener auf Algen; audi auf Austenischalcn siedelt sie sich an. In ihrer Therniopathie zeigt sie ganz iihnliche Verlialt- nisse wie Cordla parallclogramma und eine Anzahl niediterran-borealer Ascidia-Artaw. Ilir I'Vhlen im Katte- gat kann mit den dort herrschenden uiedrigen \^'intertemperaturen nicht erklart werden, da die Art den gleidien Teniperatun-erliiiltnissen audi an der Kiiste \-on Bohuslan ausgesetzt ist. Bestatigt sidi der Fund im Havo Sund, wie iiberhaupt ihr Vorkommen ini nordliohen Norwegen, so wiirde die Art auch constant niedrig positive Teniperaturen ertragen konnen und erhebhch eurj'thermer sein, als sie es in den Grenzen ihres jetzigen sicher verbiirgten Verbreitungsgebietes ist. Clavelina aurilucens (Garst.). 1891 Pycnoclavella aurilucetis, Garstang in: I. iiiiir. biol. Ass., ser. 2 v. 2 p. 65 t. 2 f. 2 — 3. Diese Art wTirde 1891 durch Garstang zugleich als Typus einer neuen Gattung Pycnoclavella von PhTUOuth neu beschrieben. Als ihre nachste Verwandte bezeichnet Garstang Clavelina froducta M.-E. Die Art ist sdther nicht wieder untersucht worden und l)edarf meines Erachtens der Nachpriifung, ehe iiber die Frage ihrer artlichen Selbstandigkeit und ihrer \-erwandtschaftUchen Beziehungen ein Urteil abgegeben werden kann. Verbreituug. Plymouth: Breakwater (Plymouth Soimd); Mewstone Grounds, 18 — 36 m (Garstang 1891); Mewstone Ledge (Allen 1904). Clavelina borealis Sav. Wichtigste Literatur. 1815 Ascidia claiala (non Pallas 1774), G. Cuvier in: Mem. Mus. Paris, v. 2 p. 33 t. 2 f. 9 — 10. 1816 Clavelina borealis, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 109, 116 t. i f. 3 t. 11 f. 2. 1891 Podoclavella b., Herdman in: I. Linn. Soc. London, !•. 23 p. 603. 1903 Clavelina {P.) b., Hartmej-er in: Fauna arctica, v. 3 p. 308. Diese Art wurde von G. Cuvier 1815 irrtiimlich mit Pallas' Ascidia clavaia identificiert, ein Jahr spater als Clavelina borealis von Savigny beschrieben, der aber in demselben Irrtum befangen blieb, eine nahe Verwandte von Pallas' Form vor sich zu haben, die ihm nur eine Varietat seiner Art zu sein scheint. Die Art ist auch heute noch ganz problematisch, insbesondere was ihre Herkunft anbetriflt. Dass es sich um eine Clavelina handelt, kann nicht bezweifelt werden, wohl aber, dass sie aus arctischen Meeren stammt — so deute ich wenigstens Savigny 's Fundangabe: »Habite les mers du Nord«. Es ist namlich bi.sher iiberhaupt kein Vertreter der Gattung Clavelina aus dem arctischen Gebiet bekannt geworden, geschweige denn eine Art, die sich mit C. borealis identificieren oder auch nur irgendwie vergleichen liesse. So miissen starke Zweifel an der Zuverliissigkeit der Fundangabe entstehen. Vielleicht stammt die Art aus einer Gegend, wo ihr ahnUche, als Podoclavella beschriebene Arten vorkommen — ich denke dabei an das austro- malayische Gebiet und an Formen, wne C. meridionalis, C. molluccensis u. a. — und ist woraogUch mit einer von ihnen identisch. Wie dem auch sei, ihr Vorkommen in arctischen Meeren bleibt mehr als fraglich und ich ziehe es vor, die Art fiir den tiergeographischen Erorterungen unberiicksichtigt zu lassen. Clavelina (?) concrescens sp. nov. Die Beschrdbung dieser neuen Art muss ein Fragment bleiben. Das Material ist iiberaus sparhch — es Uegt nur dne Kolonie mit wenigen Personen vor — und uberdies schlecht conser^"iert, sodass eine Unter- ASCIDIACEA III suchung der Organisation der Personen nicht nioglicli war. Wenn ich diese allem Anscliein nach neue Art trotzdem hier veroffentliche, geschieht es deshalb, die Tatsache von dem Vorkommen einer Clavelina-aTtigen Form in der Tiefe der Davis Strasse der Wissenschaft nicht vorzuenthalten, unter der Voraussetzung, dass das Wenige, was ich iiber die Art mitteilen kann, dazu beitragen wird, ein Wiedererkennen an der Hand etwaigen zur Untersuchung gelangenden giinstigeren Materials zu ermoglichen. Fundangabe. Exp. )>Ingolf<(: Stat. 25. 26. VI. 95. 63-30' N. 54°25' W. (Siideingang in die Davis Strasse), 582 Fad., + 3.3° C. I Kolonie. Beschreibung. Die Kolonie ist von schlank keulenformiger Gestalt, die Basis ist verbreitert und treibt einige lappenartige Fortsatze. Die Lange betragt 23 ram. Die eigentliche Kolonie ist farblos, glasig durchscheinend, der CeUulosemantel diinn, hautartig, die basale Partie dagegen starker verdickt, weich knorpelig und undurchsichtig. Die Kolonie besteht aus 6 Personen, die ganz in die gemeinsame Mantelmasse eingebettet sind. Wir hatten also dieselbe Kolonieform, wie sie Caullery (1900) zur Aufstellung der Gattung Synclavella Veranlassung gegeben hat, eine vollige Verschmelzung der Personen und restlose Umhiillung durch den CeUulosemantel, das eine Extrem in der Reihe der verschiedenen Wachstumsformen einer Cla- velina-Kolonie, dem als anderes Extrem eine Form wie C. lepadiformis mit vollig getrennten, nur durch Stolonen miteinander verbundenen Personen gegeniibersteht. Die Personen sind weit in das Innere der Kolonie zurxickgezogen, selbst ziemlich stark contrahiert und ganz undurchsichtig. Ihre durchschnittUche Lange betragt etwa 6 mm, wovon 2 mm auf den Thorax, der Rest auf Abdomen entfallen. Die Branchial- Offnung ist blumenkelchartig erweitert und wird getragen von einem ganz kurzen, breiten Sipho. Ihr Rand wird von einer Anzahl rundlicher Lappchen gebildet — bei einer Person glaube ich ziemlich sicher deren 6 gezahlt zu haben — doch ist die Lappung nicht am ganzen Rande deutlich durchgefiihrt. Die Atrial- Of f- nung wird von einer oberen und einer unteren I/ippe gebildet, deren jede in 3 Lappchen gespalten ist. Von der inneren Organisation war so gut wie nichts zu erkennen. Die Zahl der Kiemenspaltenzonen liess sich nicht feststellen, da die undurchsichtigen Kiemensacke schon bei der Beriihnmg mit der Prapariernadel zerkriimelten. Der Darm bildet eine einfache, U-formige Schlinge, die bis zum Ende des Abdomens reicht. Der Magen wurde nicht erkannt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Davis Strasse: Siideingang, 63°3o' N. 54°25' W., 1048 m (-|- 3-3° C.) (»Ingolf t'. 8 p. 265 f. i — 2. (non 1892 A. a., Jncobsohn in: Truv. Soc. St.-Pi-tcrsb,, i. jj p. 159. 168). 1903 A. a.. Hartmeycr in: I'annn aroticn, r. \ p. .M5- Diese interessante Form wiinlc diircli C.avst aiii; iStji vim l'l\ini)utli l)cscliiicl)iii. S])aUr liar sie Caullery (1900a) an dcr franzosisclioii Kanalkiiste wiedergel'uiulin, Garstang's Diagnose uIkt keinc wci- teren Einzelheiten hinzugefiigt. Die Art lasst sich als cine iiriniitix c Polycitor-Vorm characterisieren , l)(.i dci der Modus der Koloniebildung teils den socialen Typus reprasentiert, toils zu ciner Versclimelzung nielirercr Personen zu keulenfonnigen Massen gefixlirt hat. Ks erscheint fraglich, ob die (kittung anf (tiund dieses Merkmals sich wird aufrecht erhalten lassen. Jedenfalls bedarf sie noch weiterer Untersudiungen. Die von J acobsohn {1S92) aus dem Weissen Meer (Solowetzki Golf) als A . aggrcgatum angefiihrte Art ist ohne weiteres nicht zu deuten; ich hege starke Zweifel, dass sie niit Garstang's Art identisch ist und beriicksichtige den Fundort nicht. Vcrbreitung. Engliscbcr Kanal: PlymouUi: Duke Kock; 2 Mcil. ,s. Mewstone; 18 — 27 in (<">arstang iSgi b, .\llen 1900); Saint-Vaast-la-Hougue, Ebbegrenze (Caullery 1900 a). Gen. Placentela Hdkrzw. IDK}. 1913 Placentela, Redikorzew in: Zool. Auz., v. 43 p. 212. Sp. un. et typ.: Placentela cryslallina Rdkrzw. Die Oattung Placentela wurde von Redikorzew 1913 fiir eine neue Art aus dem Ochot.skischen Mccre aufgestellt, es wUrde also im Rahmen dieser Arbeit geniigen, wenu sie lediglich ihrcs Fundortes wegen erwiihnt wiirde. Kine im Berliner Museum belindliche Cotj-pe giebt mir jedoch zu einigen Bemerkungen Anlass. Redikorzew ordnet die Gattnng den Synoicidae zn, auf Grund des Besitzes eines Postabdomen. verhehlt sich aber nicht, dass das \'crhalten der Korjieroffnuugen und der Darnitractus auf die Polycitoridae liin- weist. Er scheint die Zugehorigkeit zu den Synoicidae doch nicht als unbedingt feststehend augesehen zu haben, sonderu hat die Art vielleicht fiir eine verbindende Form znischen beiden Familien gehalten, wenn er sich iiber diese Frage auch nicht naher aussert. Fiir mich kann auf Grund der nachuntersuchten Cotj'pe kein Zweifel dariiber bestehen, dass Placentela in keiner nahereu Vcrwandtschaft zu den Synoicidae steht, sondem nur bei den Polycitoridae untergebracht werden kann, ein Schluss, zu dem schon die Beschreibung und die sie bcgleitende Figur fiihren. auch ohne da.s Object selbst gesehen zu haben. Ausschlaggebend fiir ihre Polyciloriden-'Satnr ist zunacbst der Besitz selbstandig ausmiindender Atrialoffnungen. niit anderen Worten der Mangel genieinsamer Kloaken. I'iir die Synoi- cidae darf der Besitz gemeinsamer Kloaken als ein fiir die ganze Familie ausnahnislos giiltiges Merkmal bezeichnet werden. Wo sie fehlen, gehoren die betreffenden Fomien entweder nicht zu den Synoicidae, oder ihr Mangel erklart sich aus der Ungunst des Materials, das nicht immer gestattet, eine vorhandene gemeinsame Kloake auch tatsachlich festzustellen. lii letztereni Falle kann aus dem Ver- halten der Atrialofinung auf den Besitz eiuer gemeinsamen Kloake mit Sicherheit geschlosseu werden. Weiter entspricht der lang- gestreckte Darm mit seinem kleinen, nur wenig hervortretenden Magen und der kaum angedeuteten Sonderung in einzelne Abschnitte durchaus den Verhaltnissen, die wir bei vielen Polycitoridae linden. Die Vcrwandtschaft mit den Synoicidae sieht Redikorzew in erster Linie in dem Besitz eines Postabdomen, doch sagt er selbst, dass das Postabdomen bei Placentela nur schwach entwickelt ist. Meiuer Ansicht nach ist das »Postabdomen« bei Placentela nichts weiter als ein postabdoniinaler Korperfortsatz, wie er keineswegs selten bei Polycitoriden entwickelt ist, insbesondere auch bei gewissen I'ormen der Gattung Clavelina. An dieser Auiifassung andert auch die Tatsache nichts, dass die Gonade bei Placentela nur zimi kleineren Teil im Abdomen liegt, in der Hauptsache dagegen in postabdomi- nalen Korperfortsatz hineinreicht. Ein ganz ahnliches Verhalten, das sich auch auf den Bau dcr Gonade erstreckt, zeigt die Gattung Euherdmania Ritt. 1903, die von ihrem Autor zum Vertreter einer besonderen Familie erhoben wurde, von Seeliger jedoch nur als eine Unterfamilie der Synoicidae anerkannt wurde. Auch wegen der svstematischen Stellung dieser Gattung, von der mir cotypische ASCIDIACEA 113 Exeiuplare zur Verfugung gestaudeu haben, bin ich ganz anderer Ansicht als ihr Alitor mid wciss rnich iu dieser Auffassiing mit Sluiter einig. der meine Kolonieu ebenfalls in Handen gehabt hat. Euherdmania hat ebensowenig nahere verwandtschaftliche Beziehungen zii den Synoicidae, wie Placentela, sondern gehort wie diese zu den Polycitoridae; hier schliesst sie sich an gewisseC/aw/iwd-Arten, die friiher die Gattung Podoclavella bildeten, wie es scheint am nachsten an. Auch Placentela diirfte ihre nachsten Vcrwandten in gewissen C/(j;'f/jJi«-Arten besitzen. Ob die Gattung sich wird aufrecht halten lassen, miissen weitere Untersuchiingen lehren. Das Merkmal, das im Gattungsnanieii zum Ausdruck kommt, durfte kauni von ausschlaggebender Bedeutung sein, denn innerhalb der Ciattuug Clavelina ist die Entwickluug der L,arven und Kmbryonen in den rcriljranchialraiimen und im Atrialraum sehr allgemein verbreitct, hat ver- einzelt sogar zur Bildimg eines Brutsackes gefiihrt. Die hier beriihrten systematischen Fragen konnten im Rahraen dieser Arbeit uur andeiitungsweise behandelt wcrden, ohne auf Einzelheiten naher einzugehen, doch wollte ich die Gelegenheit nicht voriiber gehen lassen sie zur Sprache zu bringen und zu weiteren Untersuchiingen anzuregen. Diese Untersuchungen werden sich hauptsachlich mit der Frage nach den verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Gattimgen innerhalb der Polycitoridae, insbesondere zur Gattung Clavelina, sowie mit deu Beziehungen dieser Gat- tung zu einer gewissen (.iruppe von Po/>'cjio»'-Arten zu beschaftigen haben. Van Name (1921) hat bereits darauf hingewie.sen, dass, was diese beiden letzteren Gattungen anbetrifft, vielleicht Umgruppierungen mid Neubildimgen von Gattungen vorgenommen werden miissen, denen meines Erachtens aber nur die Organisation der Personen, nicht die Ausbildimg der Kolonieforra zu Grunde gelegt werden kann. Bis dahin werden aber noch zahlreiche vergleichende Untersuchungen vorzunehmen sein, die gerade iu diesen Gruppen durch das fiir die Untersuchung haufig ungiinstige conservierte Material erschwert werden. Jedenfalls kann zuniichst als Tatsache fest- gehalten werden, dass die Beziehungen zwischen Clavelina s. 1. und gewissen PoZyciioy- Arten sehr enger Natur sind; und weiter darf augenommen werden, dass die von mir vermuteteu Beziehungen der Gattimgen Euherdmama und Placentela zu jenem Formenkreise ihre Bestatigung auch von auderer Seite finden werden. Placentela crystallina Rdkrzw. I/iteratur. 1913 Placentela crystallina, Redikorzew in: Zool. Anz., v. 43 p. 212 £. 6. Verbreitung. Ochotskisches Meer: Sanct Nikolaus Bucht (Redikorzew 1913). Gen. Polycitor Ren. 1788. 1788 Polycitor, Renier, Tav. Conch, adriat., p. ? (fide Porro 1S41). 1804 P., Renier, Prosp. Vermi, p. 17. Sp. typ. : P. crystallinus. Ren. Im arktisch-borealen Gebiet nur eine arktisch-ostatlantisch boreale Art. Polycitor vitreus (Sars). Textfig. 40. Vollstandige I,iteratur. 1851 Distomum vitreum, M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 154. 1858 Distomus vitreus, H. & A. Adams, Gen. Moll., v. 2 p. 603. 1859 Distomum vitreum, M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. (non 1862 Distoma vitreum, Ansted & R. G. I,atham, Chann. Isl., p. 219.) (non 1863 D. v.. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 u. 11 p. 172). (non 1877 D. v., Delia Valle, Contr. Asc. comp., p. 43.) (Hon 1886 D. v., Herdman in: P. Liverp. lit. Soc, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. 1), p. 289, 340). 1891 Distoma cristallinum (part.), Herdman in: I. Linn, Soc. London, v. 23 p. 613. 1892 Distoma sp., Herdman in: P. Liverp, biol. Soc, v. 6 p. 92. The Ingolf-Expedition. II. 7. ^ 114 ASCiniACKA iS<}4 ColtUa hukenthali. r.ottschaldt in: Joiin Z . r. i8 \i. 363 t. 24 f. 6. l8q6 Diiloma crystalltHum. II nit (rlil t - Kiuis in: Norskc Nordhnvs-l'lx])., v. 7 iir. 2\ I p. <>. i8<)6 U.c. Houncvic in: Norskc Nonlhnvs-lCxp., r. 7 nr. 2 1 II |> u. (non 1897 D. vitreum. Hcrdman in: Kvp. Brit. Ass., ■'.(>(> p 117). 1903 Dislomus crystallinus •}- D. kii/ientHali . Hortmeyer in: Kauna arctica, v. 3 p. 301) t. 6 f. 3 t. 11 f. 20; p 31 1 t i | f. 6. 1904 D. c, Hortmeyer in: Wiss. Mocrcsnutcrs., Helg. t'. 5 p. Q2. 1905 D. c, Bjerknn in: Hcrncns Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 16. 1900 D.cristKUIiHus. Rciiikor/.cw in: Derjngin in: Trav. Soc. St.-P^tersb., f. 37 p. 155. (non 1906 Disloma crystaltinum. 1 Clark in: Victoria Hi.st.; Cornwall i'. i p. 158.) 1907 Dislomus iryslallinus -\- I), kiikcnthali, Redikorzcw in: Annuairo Mns St -I'i'tersb., c. 11 p. 1.(8, 153. 1907 D.C., Awerinzcw in: Trav. Soc. St.-Petersb., ('.38 p. 62. 1908 D.c. + D.huhtnthali. Rcdikorzew iu: Trav. Soc. St.-Pftersb., r. 39 I p. 33. 1908 Paratiisloma cristallimim (part.) + Eudisloma kiikenthali, CauUery in: Bull. sci. France Belgique, ser. 6 v. 42 p. 44. IQOS Dislomus crvslallinus. Bjcrkan in: Tromso Mus. Aarsh., 11.25 P- 86. 1909 D. c, Awerinzcw in: lut. Rev. Hydrob., v. 2 p. 384. 1909 Polycilor c. (part.) + ^"''•^'ooia kukenlhali, Hartnicyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1431; 1432- 1910 Dislomus crislallinus, Redikorzcw in: Dcrjuf;in in: Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. 1910 Polycilor kukenlhali. Van Name iu: P. Boston Soc, v. 34 p. 362 f. 4 — 5. 1912 Dislomus crislallinus. Redikorzcw in: Derjugin in: Congr. int. Zool., !■. 7 P. p. 888. (non 1911 Disloma vilreum, Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 207.) (non 1912 D. v., Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 43 t. 55 f. 13 t. 56 f. 8.) 1912 D. cryslallinus. Awerinzcw in: Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 919. 1915 Colella KUckenthali [sic!], Michaelsen in: Beitr. Meeresfauna W.-Afr.. v. i p. 46O. 1915 Polycilor (Dislomus) crystallinus, Derjugin in: Mem. Ac Petrograd, .ser. 8 v. 34 nr. i p. 373. 1920 P.C., Hartmeyer in: Wiss. Mcercsunters., Helg. v. 13 p. 131. X921 P. vilreus, Hartmeyer in: Meddel. Groul., v. 62 p. 73 f. 17. 1922 P. v., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 23, 44. Geschichte der Art. Die Art wurde 1851 von M. Sars als Distoma vitreum beschrieben, nach Kolonieen, die von verschiedenen Punkten der norwegischen Kiiste stammten (Bergen, Lofoten, Hammer- fest). Delia Valle 1877 giebt das Vorkommen der Art auch im Mittelmeer bekannt. Drasche 1884 identi- ficiert sie mit Polycilor crystallinus Ren., wahrend Herdman 1891 die Frage unentschieden lasst, ob diese Identitat tatsachlich besteht oder beide Arten nur nahe verwandt sind. Auch Huitfeldt-Kaas 1896 ver- einigt die nordische Form nur unter gewissen Zweifeln mit Renier's Art. Im Jahre 1894 beschreibt Gott- schaldt von Ostspitzbergen eine Colella kiikenthali. Hartmeyer 1903 erkennt Gottschaldt's Art auf Grund des nachuntersuchten Originals als einen Polycitor {Distomus) , halt sie jedoch artlich getrennt von P. crystallinus, mit dem er P. vitreus vereinigt; Redikorzcw 1907 folgt ihm darin. Im Jahre 1910 giebt Van Name eine eingehende Beschreibung einer Art von Neu Fundland, die er lieber mit P. kiikenthali, als mit P. crystallinus, dem er P. vitreus ebenfalls zuordnet, idcntificieren mochte, vornehmUch auf Grund der Zahl der Kiemenspaltenzonen. An diesen Stand der Frage von den Beziehungen der drei Arten P. crystallinus, P. vitreus und P. kiikenthali zueinander kniipfen Hartmeyer 's Untersuchungen aus dem Jahre 1921 an, die zu dem Ergebnis fiihren, dass P. vitreus und P. kiikenthali identisch sind, wahrend P. vitreus und P. cry- stallinus — zur Zeit wenigstens — aus morphologischen und tiergeographischen Griinden besser als selb- standige Arten bewertet werden. An diesem Ergebnis wird auch in dieser Arbeit festgehalten. ASCIDIACEA 115 Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 28. i. VII. 95. 65°i4' N. 55°42"W. (Davis Strasse.vorSukkertoppen), 420 Fad., + 3.5°C. Viele Kolonieen. Stat. 32. II. VII. 95. 66°j5'N. 56°38' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), 318 Fad., + 3.9° C. Viele Kolonieen. Stat. 35. 18. VII. 95. 65°i6' N. 55°o5' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 362 Fad., + 3.6° C. Viele Kolonieen. Stat. 85. 17. VI. 96. 63°2i' N. 25°2i' W. (Kiistenbank vor Siidwestisland) , 170 Fad. i Kolonie. Stat. 97. 28. VI. 96. 65°28'N. 27°39' W. (Danmark Strasse), 450 Fad., + 5.5° C. i Kolonie. Stat. 98. 28. VI. 96. 65°38' N. 26=27' W. (Kiistenbank vor Nordwestisland), 138 Fad., + 5.9° C. I Kolonie. Stat. 127. 2. VIII. 96. 66°33' N. 20=05' W. (Kiistenbank vor Nordisland), 44 Fad., + 5.6° C. I Kolonie. Fahrten der »Fylla«: Davis Strasse, 100 Fad. Holm leg. 9. VII. [84]. 6 Kolonieen. Exp. )>Michael Sars«: Stat. 90. 23. VIII. 02. 64=17' N. 14=44' W. (Kiistenbank vor Siidostisland), 75 m, + 5.09= C. 4 Kolonieen. Fahrten des »Thor«: Stat. 26. 16. V. 03. 64=58' N. 12=40' W. (Kiistenbank vor Ostisland), 132 m. i Kolonie. Exp. »Tjalfe«: Stat. 422. 7. VI. 09. 65=06' N. 54=19' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 44 Fad. i Kolonie. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. zool. hafn. i Kolonie. Island: 65°i2'3o" N. 23=28' W., Brede Fjord, 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. 5 Kolonieen. 66=8' N. 24=21' W. (Kiistenbank vor Nordwestisland), 90 m. Moller leg. 2. VII. 08. 3 Kolonieen. Skagastrand (Nordisland), 40 — 60 Fad. Steincke leg. 1875. i Kolonie. 7 — 8 Meil. n. 6. Borgar Fjord (Ostisland), 86 Fad. Hallas leg. i Kolonie. Die Berliner Sammlung besitzt Kolonieen von Neu Fundland, Westgronland, Ostspitzbergen (Type von Colella kukenthali Gottsch.), aus dem Porsanger Fjord, von Ingo, Tromso, aus dem Trondhjem Fjord und von Bergen. Beschreibung. Ich habe raich erst kiirzlich in meinen »Studien an westgronlandischen Ascidien* (1921) mit dieser Art eingehend beschaftigt und habe den dabei gewonnenen Ergebnissen nichts wesentlich Neues hinzuzufiigen, trotzdem niir inzwischen weiteres, ziemlich reichhches Material, besonders unter der Ausbeute des »Ingolf«, vorgelegen hat. Auch dieses Material zeigte die gleichen Nachteile der Conser\'ierung insbesondere eine starke Contraction der Personen, die nahezu bei alien bisher zur Untersuchung gelangten Kolonieen die KlarsteUung der Organisation der Personen erschwerten, wenn nicht unmogUch machten. Immerhin bot sich auch bei diesem Material Gelegenheit, die bisherigen Feststellungen, insbesondere die bisher nur ausnahmsweise einvandfrei erkannte Vierzahl der Kiemenspaltenzonen und das wechselnde Ver- halten der Magenwandung hier und da bestatigt zu linden. Die Form der Kolonie ist variabel, im allgemeinen innerhalb der Grenzen, die bereits von Van Name (1910) festgestellt wurden. Die Kolonieen sind teils kegelformig, auch langUch oval, teils bimformig Oder schlank cylindrisch. Auch stark verlangerte, fing'erformige, in der Regel etwas gekriimmte Kolonieen 15* Il6 ASCmiACEA konuucn vor; so liegt niir z. B. aus dcm Brcde Fjord (WestislaiuU liiic silir schlanke, 54111111 laii^o, ahcr nur etwa 7 mm breite Kolonie vor, deren Basis zu ciiuin kiir/in Stitltortsatz sich verjiingt. AirIi bci kegel- formigen Koloiiiccn ist die Spitze biswcileii ctwas gekriuiuiil. Die Basis dor Kolonie \crlialt sich verschieden. Vomehmlich bei kegelfonnigeii Kolonieen zeigt sie oft keinerlei Kinsciiniirung odcr Wijiiiigung. Bci den schlankcren Kolonieen ist sie fast stets inclir odor wenigcr verjiingt oder lauft in einen kurzcn stielartigen Fortsatz aus. Manchmal verschmelzen audi zwoi Kolonieen basal miteinander. Was die Grossc aiihctrifft, so befinden sich unter dem vorliegenden Material Kolonieen, die das bisherige Maxiiiuim iiiolit iinerheblich iiberschreiten. Am kleinsten scheinen die norwegischen Kolonieen zu bleibcn, die nacli Huit Icldt-Kaas (1896) — was ich an ineinem Material bestatigt gefunden — nicht niclir als 30 mm lang werden bci einer Breite bis zu etwa 20 mm. Audi die Spitzbergen-Kolonic von Colella kukenthali niisst nur 25: 12 (Basis) mm. Die Masse dergrossten Kolonieen von Neu Fundland betrugennach Van Name (1910) 42:26bzw. 40:29 mm; eine etwa 60 mm lange Kolonie war erheblich schlanker. Die Kolonieen von Island haben eine durchschnitt- liche Grosse von 30 bis 40 mm, doch liegt inir untcr deni Material des »Michael Sars« von Siidostisland eine kegelformige Kolonie vor, die 61:30 (diclit oberlialb der Basis) mm misst. Eine ungewohnlich schlanke, 54:7 mm messende Kolonie aus dem Brede Fjord wurde schon erwahnt. Die grosste Kolonie des Materials stammt aus der Da\-is Strasse. Sie ist kegelformig, seitlich .stark abgeplattet; die Masse betragen 72:35 (Basis) : 12 mm. Eine andere misst 56:26 mm. Beide stammen aus geringeren Tiefen. Die zahlreichen, vom ♦Ingolf* in der Davis Stasse in Tiefen zwischen 572 und 756 m gesammelten Kolonieen sind jedoch aus- nahmslos klein und werden nicht grosser, als 28 — 30 mm. Die Far be der conservierten Kolonieen ist bald gelbhchgrau, bald blaugrau bis schieferfarben. Systematische Bemerkungen. Die von Alder 1863 von den Kanal Inseln kurz beschriebene, mit D. viireum Sars identificierte Form, die bereits 1862 von Ansted & Latham in ihrer Liste der Ascidien der Kanal Inseln auf die Autoritat von Alder hin aufgefiihrt wird und 1912 auch in Alder & Hancock's Monographic erscheint, hat nichts mit dieser Art zu thun, ist tiberhaupt kein Polycitor, sondern identisch mit Amaroucium pimctum Giard, wie Hartmeyer (1915 a) durch Nachuntersuchung der Belegstiicke fest- stellen konnte. Wegen einiger weiteren Einzelheiten wird auf Hartmeyer 's Publication verwiesen. Distoma vitreum bei Delia Valle 1877 von Neapel diirfte wohl zu Polycitor crystallinus gehoren. Distoma sp. bei Herdman 1892 kann nach Bjerkan (1908) nur P. vitreus sein. Ich schliesse mich dem genannten Autor in dieser Deutung an. Distoma vitreum bei Herdman 1886 und 1897 von Port Erin, bei Sharp 191 1 von den Kanal Inseln, sowie Distoma crystallinum bei Clark 1906 von Cornwall sind nicht aufzuklaren. Nur soviel darf wohl mit Sicherheit behauptet werden, dass es sich nicht urn P. vitreus handeln kann. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkuste von Xordamerika: Xeu Kundland: Ostrand der Banke, 46°53' N. 44°39'3o" W., 140 m u. 46'52'3o" N. 44°54'3o" W., 155 m; Siidabfall der Banke, 45°04' N. 55°23' W., 129 m (Van Name 1910). Gronland: Siidwestgronland : Nordre Strom Fjord, 150 m ( — 1.1° C); Brede Fjord, 490 m (+34° bis +4.5''C.); Skov Fjord, 140 m(?) (-}- 2.3° C.) (Hartmej'er 1921). — Davis Strasse: 180 m (»FyUa«) ; Holsteinsborg-Walsingham Riicken, ASCIDIACEA 117 66°35' N. sO^^S' W., 572 m (+ 3.9° C.) ; vor Sukkertoppen, 65°i6' N. 55°o5' W., 650 m (+ 3.6° C.) ; u. 65°i4' N. 55°42' W., 756 m {+3.5°C.) (»riigolf«); Kiistenbank vor Sukkertoppen, 65°o6' N. 54°i9' W., 79 m (»Tjalfe«). Danmark Strasse: 65°28' N. 27°39' W., 810 m (+ 5-5° C.) (.ilngolf*). Island: Nordkiiste: Skagastrand, 72 — 108 m (neue Angabe) ; Kiistenbank vor Xordisland: 66°33' N. 2o°05' W., 79 m (-f 5.6° C.) (i)Ingolf«). — Ostkiiste: 7 — 8 Meil. n. 6. Borgar Fjord, 155 m (neue Angabe); Kiistenbank vor Ost- und Siidostisland : 64°58'N. i2°4o'W., 132 m (»Thor<.) ; 64°i7'N. I4°44' W., 75 m (+ 5.09° C. in 74 m) (Bjerkan 1905). Westfinmarken: ganz Finniarken, 72 — i8om (Sars 1859); Lofoten: Reine, 72 ni (Sars 1851); Skraaven, 40 — 300 ni (Bjerkan 1908). — West I'jord, nabe Bodo, 105 — 160 m (Bjerkan 1908); Tromso Sund, 45 — 75, 126 m (Bjerkan 1908, Herdman 1892); Fig. 40. Polycitor vitreus (Sars.). P. vitreus ist nicht im Bereich der Faroer nachgewiesen worden. Die diesbeziigliche Eintragung auf der Karte beruht auf einem Versehen. Skatoren bei Tromso; Finvik bei Tromso (Hartmeyer 1903); Ram Fjord, 120 m (Bjerkan 1908); Ox Fjord, 36 — loS m (Huitfeldt-Kaas 1896); Hammerfest, 72 ni (Sars 1851); Ingo (Hartmeyer 1904). Ostfinmarken: Porsanger Fjord, 54 m (Hartmeyer 1903) ; Kistrand, Porsanger Fjord. 200 m (+ 3.61° C. in 185 m) (Bjerkan 1905) ; Kongs Fjord, 54— 90 m (Bjerkan 1908); Varanger Fjord, 395 ni (+ 1.5° C. in 385 m, 34.650/008.) (Redikorzew 1907); Sydvaranger, 80 m (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: Westspitzbergeu : w. vom .Siidcap, 76°23' N. I5°7'0., 145 m; Prinz Karl Vorland, vor dem Nordeinlauf des Vorland Sundes. 36— 140 m (Hartmeyer 1904). — Cstspitzbergeu : W. Thymen Strasse, vor der Miindung, 14— i8m (Gottschaldt 1894); Stor Fjord, 77°i4' N. i8°4o' O., 70 m (Redikorzew 1907). Murman Kiiste: Kola Fjord, 72 — 288(72 — 135) m (Derjugin 1906, 1915); vor dem Eingang zum Kola Fjord, 70° N. 33°3o'0., 144 m (-f- 2.9° in 140 m, 34.58 °/oo S.) (Redikorzew 1907). Barents Meer: 7i°i5' N. 35°43' O., 155 m (— 1.0° C. in 150 m, 34.7^''/oo S.) (Redikorzew 1907) ; 7i°i3' N. 34°io' O., 250 m (+ 2.01° C. in 245 m, 34.74 "/oo S.) (Hartmeyer 1920). Il8 ASCiniACEA Bori-alc Rrmon. Island: Wcstkiiste: Brc m (•Iiii;olf«). Norwi-Kischc Rinnc: am Uingans. «i"4o'N. 3"ii'0., 400111 (+6.34°C.); 6o°57' N. i^ii'O., 35<"" (+l''it'°C.). Slid- und Wcstkiiste vou Norwcgcn: Bergen (Sars 1851); Manger, Rado, 36 — 108 in; Aalesund, 3O— loHiii (Iluitfildt-Kaas 1896); Storcggcn (Bonnevic iSq(>); Hitra, 36 — 108 ni (Huitfcldt-Kaas 1896); s. Ilso, Froy Fjord, ca. 300111 (Ilartincvtr 1022 0); Trondhjem Fjord: HanibAra, 250 — 300 ui; Galgenes, ca. 100 m (Hartmeyer 1922 a). Durch das in der Sammluug dcs Kopenhagciicr Museums befindliche Material \()ii Pulycito)' vitrcus ist unsere Kcnntnis von der \'erbreitung dieser Art ganz erheblich erweitert worden, indem sie nuiniulir audi fur Westgronland, die Davis- und Danmark Strassc und die Kiistenbankc und I'jordc Islands nacli- gewiesen ist. Das Verbreitungsgebiet gewinnt dadurch iiicht nur an Ausdehnung, sondern audi an iMnheit- lichkeit. P. vitrcus bleibt auf das arktisch-atlantische Gebiet beschrankt und verbreitet sich hier in west- ostlidier Richtung von der Davis Strasse (etwa 57° W.) bis in das Barents Meer (ostlich nicht iiber etwa 36° O. hinaus). Innerhalb dieser Grenzen ist eine drcumpolare Verbreitung, wenigstens im siidlichen Telle des Verbreitungsgebietes, deutlich ausgepragt. Der Schwerpunkt der Verbreitung von P. vitreus liegt ganz offensiditlich im niederarktiscli-boreoarktischen Gebiet. Nach Norden hat die Art einen vereinzelten Vor- stoss in die Hodiarktis (Ostspitzbergen) untemommen, wahrend sie nadi Siiden iiber die Grenzgebiete zwisdien Arktis und borealer Region liinaus bis in den nordlichen Teil des ostatlantisch-borealen Gebietes hinein sich verbreitet. Ihre siidhdie Grenze wird durdi eine Linie bezeichnet, die iiber die Kiistenbanke im Siid- westen und Siidosteu von Island zum Eingang in die Norwegische Rinne und bis Bergen fiihrt. Vermutlich verlauft die Linie im tieferen Wasser im Siiden der Far Oer und am Rande des Nordseeschelfs entlang. Im Berddi der Far Oer ist die Art bisher nicht nachgewiesen worden. Die diesbeziigliche Eintragung auf der Verbreitungskarte beruht auf einem Versehen, das hiermit berichtigt wird, wahrend eine Eintragung an der Ostkiiste Islands (Borgar Fjord) unterblieben ist. Wir kennen P. vitreus zur Zeit aus der Davis Strasse, wo die Art in grosserer Tiefe anscheinend haufig ist, sowie aus einer Reihe westgronlandischer Fjorde, aus dem tieferen Wasser der Danmark Strasse, aus verschiedenen Fjorden Islands und von den Kiistenbanken rings um die Insel, von West- und Ostspitzbergen, von ganz Finmarken, von der Murman-Kiiste und aus dem siid- lichen Barents Meer. Die Fundstellen im Spitzbergengebiet sind sehr sparHch. In Finmarken ist die Art aU- gemein verbrdtet. Nach Siiden geht sie an der norwegischen Kiiste bis Bergen und ist audi \'or der Kiiste im tieferen Wasser am Eingang und im nordlichen Teil der Norwegischen Rinne festgestellt worden. An der Ostkiiste \'on Nordamerika ist sie nur von den Neu Fundland Banken bekannt. Vertikale Verbreitung. P. vitreus ist eine ausgesprochener Bewohner tieferen Wassers, der nur ganz ausnahmsweise im Seichtwasser gefunden wurde, in der Regel erst in Tiefen von 40 — 70 m an auftritt und bis zu recht erhebUchen Tiefen, die die 800 m Linie noch iiberschrdten, herabstdgt. Nach den vor- Uegenden Fimdangaben zu urtdlen lasst sich auch nicht sagen, dass die Art mit zunehmender Tiefe seltener wird, vielmehr scheint sie innerhalb der von ihr bewohnten Tiefenzone je nach den localen Verhaltuissen in alien Tiefenschichten ziemhch gleichmassig aufzutreten. Die Grenzen ihrer vertikalen Verbreitung liegen zwischen 14 und 810 m. In ganz flachem Wasser (14 — 18 m) wurde die Art bisher nur bei Ostspitzbergen ASCIDIACEA 119 gefunden. Sonst Hegt, wie schon beinerkt wurde, die obere Grenze erst bei 40 m, in manchen Gebieten auch erst bei etwa 70 oder 80 m. In den Fjorden Finmarken's, bei den L,ofoten wie auch ini siidlichen Norwegen tritt die Art nicht oberhalb etwa 40 m auf, wahrend sie in verschiedenen Fjorden noch in Tiefen von 200, 300 und 400 m gefunden wurde. Auf den Kiistenbanken und in den Fjorden Islands wurde sie nicht ober- halb 65 m angetroffen, auf den Neu Fundland Banken zwischen 129 und 155 m, in den westgronlandischen Fjorden und auf den Kiistenbanken nicht oberhalb 80 m. Im Brede Fjord wurde sie in der ansehnlichen Tiefe von 490 m gefunden. Dieser Fjord gehort deni sogenannten atlantischen Fjordtypus an; das atlantische Tiefenwasser der Davis Strasse hat hier freien Zutritt und die Besiedelung derTiefenzone des Fjords ist offen- bar durch directe Einwanderung aus der Davis Strasse erfolgt. Im Barents Meer Uegen die Fundstellen in 155 und 250 m, in Kola Fjord in der Zone zwischen 72 und 288 m. In der Davis Strasse ist sie in grosseren Tiefen haufig. Die tiefste Fundstelle hegt hier in 756 ni. In noch etwas grosserer Tiefe, namlich in 810 m, zugleich der tiefsten Fundstelle, wurde sie in der Danmark Strasse, niilier an Island gefunden. Thermopathie und Okologie. Das Vorkommen bei Ostspitzbergen beweist, dass P. viircus auch unter constant negativen Temperaturen zu existieren venuag, aber das ganz vereinzelte Vorkommen in rein hocharktischen Gebieten scheint doch darauf hinzudeuten, dass die Ait sich nur unter gewissen Um- standen an derartige Temperaturverhaltnisse angepasst hat. sie im aUgemeinen aber meidet. Auch im Nordre Strom Fjord ist sie nur in einer Tiefe gefunden worden, die bereits der Zone constant negativer Tempera- turen angehort. In grossen Teilen ihres Verbreitungsgebietes lebt sie unter constant niedrig positiven Tem- peraturen von etwa + 3° bis + 4° C. An der Fund.stelle in der Tiefe der Danmark Strasse wurde eine Tempe- ratur von + 5.5° C. festgestellt, auf den islandischen Kiistenbanken in geringeren Tiefe Sommertemperaturen von ahnhcher Hohe (+ 5.5° bis + 5.9° C). Im borealen Gebiet felilt sie in Gegenden mit hohen Sommer- temperaturen. In den Fjorden des siidlichen Norwegen und in der Tiefe der Norwegischen Rinne lebt sie unter constant positiven Temperaturen von etwa + 5.5° bis -f 7° C. Eine Temperatur von etwa + 7° C. oder wenig dariiber diirfte das zu ertragende Temperaturmaximum darstellen. An der norwegischen Kiiste bevorzugt die Art nach Bjerkan (1908) harten Boden. Im Kola Fjord konimt sie nach Derjugin (1915) sowohl auf steinigem, als auch auf schlickigem Boden vor. In einer Reihe von Gebieten wurde die Art dagegen auf reinem Schlick gefunden, so im Barents Meer, in der Norwegischen Rinne, im Trondhjem Fjord und im Stor Fjord; auch sandiger Schlick oder Schlick mit Steinen wird verzeichnet. So scheint die Art an keine bestimmte Bodenform gebunden zu sein, doch ist anzunehmen, dass reiner Schlickboden ihr stets auch die geeigneten Substrate zur Anheftung bieten muss. Als solche kommen in Betracht Steine, Balaniden, Muschel- schalen, kalkige Wurmrohren und Bryozoen, durchweg harte Objecte. Auf den Neu Fundland Banken hat Van Name sie auch auf den Stielen von Boltenia ovifera gefunden. Im Kola Fjord soil P. vitreus sich nach Derjugin auch auf Ascidia obliqua ansiedeln; sonst ist mir nichts dariiber bekannt, dass die Art zu anderen Ascidienarten in engere Beziehuugen tritt. Tiergeographische Stellung. Auf Grund ihrer horizontalen Verbreitung muss P. vitreus als eine panarktisch-nordlich boreale Art bezeichnet werden, die aber vorwiegend in niederarktisch-boreoark- tischen Gebieten auf tritt, in der Hocharktis nur ganz vereinzelt nachgewiesen ist, wahrend sie im borealen Gebiet nur ostatlantisch in dessen nordlicliem Teil sich Verbreitet. Es darf mit grosser Wahrscheinhchkeit 120 ASCIDIACEA augenommcii werdcn, dass dio Art ontwodcr iiii horoalon Crcbiot ontstaiukii, wofiir iliiv grossc Seltenlioit ill der Hocharktis und audi ilir sparlichcsVorkoiiinu'ii in aus.i;os])i()i.lKn nicdcrarktisclien Gcbieten spricht, oder einen sudliclicn (mediterraneii) Iviiiwauderer ilarsti.llt. woiaul ilm- uiizweifelliaft nalieii verwandtschaft- lichen Bczieluingeii zum moditerraiicii P. crystalli)ii) sp., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, «. 6 p. 91. 1896 Distaplia clavata. Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-F,xp., v. 7 nr. 23 I p. 10 t. i f. 3. 1903 D. c, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 313 t. 6 f. 4 t. 11 f. 21. 1904 D.c, Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. w. 5 p. 92. 1905 D.c, Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 16 t. 3 f. i — 3. 1907 D.c, Avverinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., i'. 38 p. 62. 1908 D.c, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 39 I p. 33. 1908 D. c, Bjerkan in: Trom.s6 Mus. Aarsh., v. 25 p. 87. 1909 D.c, Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v.i p. 383. 1909 Holozoa c, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1437. 1910 Distaplia c, Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., 11.7 V. p. 20. 1910 Holozoa c. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 366 f. 6 — 7. 1911 H.c, Brement in: Bull. Mus. Paris, 1911 p. 34 f. i — 2. 1912 H.c.}, Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. g p. iii, 112, 138. 1912 Distaplia c, Redikorzew in: Derjugin in: w. 7 P. p. 888. 1915 Holozoa (D.) c, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 574. 1921 D. c, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 79 f. 18 — 20. Geschichte der Art. Sars beschrieb die Art im Jahre 1851 von Hammerfest und aus dem Havo Sund als Leptodinum clavatum, zusammen mit einer anderen, L. lividum benannten Art, die beiden ersten bekannt gewordenen Distaplia- Artery. Herdman erwahnt 1892 eine als Distoma{?} sp. bezeichnete Form von Finmarken, die nach Hartmeyer (1903) und Bjerkan (1908) nur der Art von Sars entsprechen kann. Huitfeldt-Kaas untersuchte 1896 die Originale von Sars und stellte fest, dass es sich um eine Distaplia The Ingolf-Expedition. II. 7. 122 ASCIDIACEA handelt. Seitdcm hat die Art iinvcraiidcrt den Namcn Dis/iipliti ilaviitu i;tlillnt, iiiir zeitweilij^ war dcr Gat- tungsnaiuc durch Holozoa orsotzt. ein Name, dcr aus Prioritatsji;riiiuli.ii an die Stcllc von Distaplia getreten, spater aber zu Gunsten des N.unen Distaplin, der in Apslein's 1/isle dei noniina conservanda aufgcuommen ist, wicder fallen gelassen wurde. Tundangabe. Kxp. »Ingoll- : Stat. -Hv 26. VI. 95. 63°57' N. 52^^i'\V. (Kiistenl)ank vor Godthaah), 34 Fad., + 0.6^" C. 2 Kolonieeu. Stat. 29. 5. VIT. 95. 65'^"34' N. 54''3i' W. (Kiistenbank vor Siikkertoppen), 68 Fad., + 0.2° C. 2 Kolonieeu. Stat. 31. II. VII. 95. 66''35' N. 55^54' W. (Kiistenbank vor Holsteinsborg), 88 Fad., + 1.6'' C. I Kolonie. Stat 34. 18. \'II. 95. 65°i7' N. 54°i7' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 55 Fad. 2 Kolo- nieen. Stat. ^7. 23. VI. 96. 65°02' N. 23°56' W. (vor dem Brede Fjord, Westisland), no Fad. lynige Kolonieen. Stat. 126. 29. VII. 96. 67°I9'N. I5°52' W. (Abfall zur Nordmeertiefe vor der Nordkiiste von Island), 293 Fad., — o.^'' C. i Kolonie. Fahrten der »Fylla«: Davis Strasse, 100 Fad. Holm leg. 9. VII. 84. ca. 16 Kolonieen. 65°27'N. 54°45'W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 67 Fad. Wandel leg. 5. X. 89. 1 Kolonie. Exp. »Hekla(( : Scoresby Sund, 60 — 10 Fad., Mud. E. Bay leg. 16. III. 92. i Kolonie. Fahrten des )>Thor«: Stat. 137. 12. VI. 04. 66^19' N. 2^°2y' W. (Isa Fjords Tief, Nord westisland) , 115^120 m. 2 Kolonieen. Exp. )>Tjalfe«: Stat. 419. 6. VI. 09. 65''o9' N. 53°33' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 29 Fad. 2 Kolonieen. Gronland; Holsteinsborg. Zaiilreiche Kolonieen. — H. Lynge [1920]. Einige erwachsene, viele junge Ko- lonieen. Finmarken: Koren leg. i Kolonie. Aus der Berliner Sammlung hat mir Material vorgelegen von We.stgronland, Eastport, Neu Schott- land, Tromso und vom Nordkap. Beschreibung. Diese Art ist wiederholt eingehend beschrieben worden, sodass ich mich hier auf einige Bemerkvmgen beschranke, die sich vomehmlich auf die Merkmale der Kolonie beziehen. Die Gestalt der Kolonie ist zwar variabel, im allgemeinen jedoch keulen- oder eichelformig mit einem deutlichen, an der Basis zu einer Ansatzflache verbreiterten Stiel, der bald scharfer abgesetzt, bald unmerkhch in den die Personen enthaltenden »Kopf« der Kolonie iibergeht und in seinem L,angenverhaltnis zum Kopfe betrachtliche Schwankungen zeigt. Manchmal venvachsen zwei Kolonieen derart miteinander, dass die Basen ihrer Stiele durch einen von Mantelmasse gebildeten Strang verbunden sind. Van Name (1910 f . 6) bildet solche Kolonieen ab ; ganz ahnliche liegen mir von Westgronland vor. Bisweilen entspringen ASCIDIACEA 123 zwei divergierende Stiele jedoch unmittelbar aus einer gemeinsamen Basis. Neben derartigen Verschmelzungen kommen audi loser zusammenhangende Gruppen von Kolonieen meist verschiedener Altersstadien vor. Von Holsteinsborg liegt mir eine seiche Gruppe von 6 Kolonieen auf einer Wurmrohre vor, eine andere an der Basis einer Boltcnia ovijera und endlich — ein prachtvolles Schaustiick — eine lockere Vereinigung von etwa 20 Kolonieen in alien Grossen und Altersstadien, die Grossten iiber 50 mm lang, die jiingeren mit un- gewohnlich langen und schlanken Stielen im Vergleich zu den kleinen Kopfen, die einer nur 25:20 mm grossen Ascidia callosa basal und langs des Ventralrandes aufsitzen. Junge Kolonieen bilden nach Van Name rund- liche Massen, die mit schmaler Basis festsitzen. Die zahlreichen jugendlichen Kolonieen, die mir von West- gronland vorgeliegen haben, zeigen in ihrer Gestalt grosse Verschiedenheiten. Entweder bilden sie kleine, polsterformige Massen, die keine Spur einer Stielbildung zeigen, oder die Kopfe werden von bis doppelt so langen, sehr sclilanken, scharf \-om Kopf abgesetzten Stielen getragen, sodass die Kolonieen fast an gewisse Sycozoa-Krt&n erinnern. Es sei hier noch bemerkt, dass Huntsman (i<)i2) unter dem Material aus der Passa- maquoddy Bay und von Grand Manan, das er dieser Art zuordnet, bei keiner Kolonie die Tendenz einer Stielbildung fand. tjber die Grosse der Kolonieen lagen bisher nur vvenige Angaben vor. Die grosste Kolonie unter Van Name's ostamerikanischem Material war 35 mm lang, die grosste bisher bekannte we.stgr6nlan- dische Kolonie aus dem Nordre Strom Fjord nach Hartmeyer (1921) 41 mm, wahrend die grosste Kolonie von Sars' Originalen nach Huitfeldt-Kaas (1896) eine L,ange von 60 mm hat, die zu etwa gleichen Teilen auf Kopf und Stiel entfallen. Dieses Mass wird von meinen gronlandischen Kolonieen nicht erreicht und diirfte wohl auch von norwegischen Kolonieen nur ausnahmsweise erreicht werden. Kolonieen von Norwegen, die ich in Handen gehabt, waren im aUgemeinen nur halb so gross. Immerhin erreichen die westgronlandischen Kolonieen auch recht stattHche Masse ; es befinden sich nicht wenige unter meinem Material, die eine I/ange von 40 bis iiber 50 mm aufweisen. Das Langenverhaltnis von Stiel und Kopf zu einander ist sehr verschieden. Bald sind beide Teile annahemd gleich lang, bald iiberwiegt der eine, bald der andere an Lange ; die grosste Lange (mehr als das Doppelte) erreicht der Stiel im Verhaltnis zum Kopf bei jugendlichen Kolonieen. Ich lasse einige Beispiele fiir das wechselnde Langenverhaltnis hier folgen, wobei die erste Zahl die Totallange der Kolonie angiebt, die beiden in ( ) gesetzten Zahlen die Lange des Kopfes und des Stieles bezeichnen: 18(12+6); 32(16+16); 33(14+19); 33(15+18); 34(16+18); 37(29+8); 39 (juv.) (12+27); 41 (21 + 20) ; 42 (14 + 28) ; 45 (20 + 25) ; 50 (25 + 25). Die Farbe der Kolonieen ist weisslich oder gelblich, oder blass fleischfarben mit farblosem Stiel; iiber die Farbe der lebenden Kolonieen ist nichts bekannt. Die Personen konnen bis 6 mm lang werden; meist betragt ihre Lange jedoch, wohl infolge von Contraction, 3.4 — 5 mm, wovon auf den Thorax etwa 2 — 3, auf das Abdomen 1.4 — 2 mm entfallen. Die Bruttasche entspringt dorsal und zugleich rechtsseitig am Thorax, unterhalb der Atrial- Offnung . Horizontale \'erbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkiiste von Nordamerika: Neu Fundland: Siidabfall der Banke, 45°04' N. 55°23' W., 130 m; vor St. Johns, 47''29' N. 52°i8' W., 155 m (Van Name 1910). — Neu Schottland : vor Halifax, 44°28' N. 63°i8' W., 76 m (+ 1.11° C.) ; s. Cap Sable, 43°5'5" N. l6» 124 ASCIDIACEA (,3°^' \V.. 162 m u. 43''«>'N. 65°4'5" W , Idi in (Vnii Naini- i.iin) rnssaiiiiKiiioililv liav: St Aiulnus u UiiiniK<"i'. Hbbcgrcnie u. tiefcrcs \Va.sser (liunt.Munii ujll). — Enstport ; ('.rami Maiian (\'an Naiiu- ic,io) ; vor C.r aial Maiiaii (lliiiits- iiinn iDii). — vor Bakrr's Island, 6. Snlciii. 40111 (+7.22°C.) (Van Nairn- 1910). — vor Capt' Cod, |i"35'.io" N I'o'.iS' W., 02 ni (Van Name 1910)- GrdnUnd: Sudwest);r6nl;ui5°34' N. 54",fi' W., 122 in (+ 0,2° C); 65°i7'N. 54°! 7' W., 99 ni (>Iii)-oIf«) ; 05°27' N. 54°45' W . i-i ni (.I'yllac) ; os^oo' N. 53''33' W., 52 m (nTjalfc*) ; Kiistcnbank vor ('.(xllliaal), 63^57' N. 52°4i'W., 61111 (+ o.o'" C.) (»Ingolf«). — OstRronland : Scoresby Sund. 108 — 18 in (»Hekla«). Island: AbfoU zur Nordmecrtiefe vor der Nordkiiste vou Island, 67°I9' N. I5°52' \V., 527 m (— 0.5° C.) (»Iugolf<.). Wcstfinmarkcn: Troinso Sund, 100 — 155 m (Bjerkan 1908); Finvik bei Tromso, 72 m (Hartraeyer 1903); Haranierfest, 54 — 72 ni (Sars 1851); logo, iSom (Hartmeyer 1904); Havo Sirnd, 54 — 72 ni (Sars 1851); zw. Havo u. Maaso, 90m; 2'/i Meil. 6. Sortvigen, Hjelmso (Hcrdnian 1892) ; Nordkap, 180 — 360 m (riartnicyeri903) ; am Nordkap, 7i''o5'N. 26''i6' O., 200 — 300 lu (J- 3.93° C. in 300 in) (Bjerkan 1905). Spitzbergengebiet; Nordwcstspitzbergen : Amsterdam Inscl, 79°45' N. I3°4o'0., 40 ni (Hartmeyer 1904). Murman Kiistc: Kola Fjord, bei der Insel Sedlowati, 54 — 72 m (Redikorzew 1908, Derjugin 1915). Boreale Region. Island: Isa Fjords Tief, 66°I9' N. 23°27' W., 207 — 236 m (»Thor<.) ; vor dem Brede Fjord, 65°02' N. 23°56' \V., ig8 m (»Ingolf«). D. clavala weist in ihrer horizontalen Verbreitung viele gemeinsame Ziige init Pulycitoy vitrcus auf, die vor allem in ihrem fast ausschliesslichen Vorkommen in den warmeren (niederarktischen) Teilen des Polarmeeres und in den boreoarktischen Ubergangsgebieteu zuni Ausdruck kommen. Es bestehen aber audi gewisse Verschiedenheiten. Das boreale Gebiet erreicht sie nur an der Nordwestkiiste Islands, wahrend P. vitreus bis zur Breite von Bergen in den nordlichen Teil der ostatlantisch borealen Region vordringt ; umgekehrt geht sie an der Neu England Kiiste bis in die Gegend von Cape Cod nach Siiden. Aus der Hoch- arktis liegt nur eine einzige Fundangabe \'on der Ostkiiste Gronlands (Scoresby Sund) vor. An der West- kiiste Gronlands ist sie in den Fjorden und im flacheren Wasser der Kiistenbanke allgemein verbreitet, im Gegensatz zu P. vitreus, der zu grosseren Tiefen in der Davis Strasse herabsteigt. An der Ostkiiste von Nord- amerika liegt die siidlichste Fundstelle vor Cape Cod, auf 4i°35'3o" N. An der norwegischen Kiiste ist sie nicht sudlich Tromso nachgewiesen, in Finmarken aber nicht selten, wahrend aus dem Bereich der Murman Kiiste nur ein vereinzelter Fund aus dem Kola Fjord vorliegt. Die beiden Fundorte an der Westkiiste Islands sind nach Appellof , dessen regionale Einteilung des Nordmeeres dieser Arbeit zu Grunde gelegt ist, der borealen Region zuzurechnen. Es wird aber in anderem Zusammenhang noch dariiber zu sprechen sein, ob diese Nordwestecke Islands, wenigstens soweit die Verbreitung der Ascidien in Frage kommt, nicht besser dem ilischungsgebiet zugezahlt v\drd, denn D. clavata ist nicht die einzige arktische Ascidienart, die nur an dieser Stelle in die »boreale« Region vordringt. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von D. clavata reicht von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von 527 m herab, doch bewohnt die Art, soweit wir unterrichtet sind, im allgemeinen eine Zone, deren obere Grenze durch eine Tiefe von etwa 40 m gebildet wird, deren untere Grenze annahemd mit der 200 m I^inie zusammenfallt. In dieser Zone tritt die Art in alien Tiefen ziemlich gleichmassig auf. In flacherem Wasser als etwa 40 m ist sie nur vereinzelt gefunden worden. Aus dem Nordre Strom Fjord liegt ASCIDIACEA 125 eine Angabe iiber das Vorkotnmen der Art in 14 — 38 m Tiefe vor. Doch gestattet diese Angabe ebensowenig eine Bestimmung der oberen Grenze, wie die aus dem Scoresby Sund vorliegende Tiefeiiangabe (108 — 18 m). Im Bereich der Ebbegrenze hat Huntsman (1912) die Art bei St. Andrews (Passamaquoddy Bay) gefunden, doch ist bei dieser Angabe zu beachten, dass Huntsman sich nicht ganz sicher ist iiber die Identitat seiner Art mit D. clavata. Abgesehen von dieser Angabe ist die Art an der Ostkiiste Nordamerikas von Neu Fund- land bis Cape Cod nur in Tiefen zwischen 40 und 162 m gefunden. Auf den westgronlandischen Kiistenbanken Fig. 41. Distaplia clavata (Sars). und in den Fjorden komnit sie — von einer gleich zu erwahnenden Ausnahme abgesehen — bis zu einer Tiefe von I So m vor, im nordlichen Norwegen wurde sie zwischen 54 und mindestens 200 m (die betreffende An- gabe lautet 200 — 300 m) gefunden. Von Nordwestisland ist sie nur aus Tiefen bekannt, die sich um die 200 m lyinie bewegen (198 m; 207 — 236 m). tjber ihr Vorkommen in noch grosseren Tiefen liegen nur vereinzelte Angaben vor. Im Brede Fjord (Westgronland) wurde sie noch in 310 — 330 m erbeutet. Die tiefste Fundstelle hegt in 527 m auf dem Abhang des Nordmeerbeckens vor der Nordkiiste Islands. Thermopathie und Okologie. D. clavata lebt im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes unter constant niedrig positiven Temperaturen, vermag aber auch periodisch oder selbst constant negative Tem- peraturen zu ertragen, wie ihr Vorkommen im Scoresby Sund zeigt. Das Maximum von ihr zu ertragender, voriibergehender sommerhcher Erwiirmung diirfte bei fetwa + 7.5° C, oder auch noch etwas mehr zu suchen 126 ASCiniACEA sein. In der Massachusetts Bay wurde an ciner I'undstelk' liiu' .\ui;ust-TriiiiK ratui \on + 7.22° C. in 411 in festgestellt : im Kola Fjord ist sie iilniliclien, iiocli otwas luihcnn Ti.ini)iiatui\n ausgesetzt. X'oi tkr W'est- kiiste Islands ini tieferen Wasser hat Nielsen im Soinmer Temperatnnii von ilwa | 6 liis ■{- 7° C. gi Inndin ; iiber die Wintertemperaturen ist nidits hekaiint. Die Art scheint voiwiciirnd auf sandigoni odor sclilickigcni, mit Steinen durchsetzten Boden vorzukoninKn. Hoi Ncu Fundland \\uilin.n, Brj-ozoen und Hydroiden, siedelt sich aber audi auf uhwr Reihe von Ascidienarten an. In Finniarken wird sie auf Ascidia obliijKd angetroiTen; in Westgronland habe idi /). davata auf folgenden Arten festgestellt: Boltenia ovijcra (aniStid), Styela coriacca.Dcndrodoa aggrcgata, Ascidia callosa und .-1. obliqua; einmal fand idi die Arl aggregiert nut 'I'l iilii/cmiiiiiii /riwruiii. Ticrgeographische Stellung. D.clavala ist auf ('.lund iliur liorizontalen Verbreitung eine panarktisdi-nordlidi boreale Art mit \or\viegend niederarktiscli-boreoarktischer Verbreitung. In der Hoch- arktis ist sie nur ganz vereinzdt nachgemesen, das boreale Gebiet erreicht sie nur bei Nordwestisland ; im padfischen Gebiet fehlt sie. tjber die Frage, wo die Art entstanden, kann man nur Vermutungen aussern. Es schdnt rair doch manches daraufliin zu deuten, dass die Art aus dem borealen Gebiet eingewandert ist und ihrer Herkunft nach letzten Endes auf siidlichere Formen zuriickzufiihren ist. Rein hocharktischen Bedingungen hat sie sich nur unter besonderen A'erhaltnissen anpassen konncii. Sie ist eine eurybathe Flach- seeart, die von der Ebbegrenze bis zur 500 ni Iviiiie herabsteigt, vornehmlich al)er in Tiefen zwischen etwa 40 und 200 m auftritt, in grosseren Tiefen selten wird. Ihrer Thermopathie nach ist sie arktisch-eur3i;herm. Sie lebt in Wasser von constant negativer bis constant niedriger positiver Temperatur und ertragt sommer- liche Erwarmung bis etwa + 7° C. Distaplia livida (Sars). Vollstandige Literatur. 1851 Leptoclinum livijum, M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 154. 1859 L. I.. M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. 1896 Distaptia livida, Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 I p. 11. 1903 D.I., Hartmeyer in: Fauna arctica, u. 3 p. 314. 1904 D.I., Hartmeyer in: Wiss. Meeresuntcr.s., Hclg. v. 5 p. 92. igoj D.I., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 17. 1908 D.I., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., w. 25 p. 87. 1909 Holozoa I., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1437. 1911 H.I., Redikorzew & Hartmeyer iu: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., t'. 42 p. 24. 1915 H. (Distaplia) I., Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 574. Die Art wurde gleichzeitig mit D. davata durch M. Sars im Jahre 1851 von Hammerfest als Lepto- dinum lividum beschrieben, von Huitfeldt-Kaas 1896 an der Hand der Originale nachuntersucht und als eine Distaplia erkannt. Seitdem ist die Art nur vereinzdt zur Untersuchung gelangt und hat ihren Namen bis heute unverandert gefiihrt. Fundangabe. Unter dem Material des Kopenhagener Museums war die Art nicht vorhanden. Das wiirde dafur sprechen, dass sie westlich nicht iiber das Spitzbergengebiet hinausgeht. Dagegen hat sich unter dem Material ASCIDIACEA 127 der ))01ga<(-Expedition nachtraglich nocli eine Kolonie von einem ueueii P'undort gefunden, den icli liier veroffentliche. Exp. »01ga« 1898. Stat. 7. Fuglo Sund, 55 m, Steine. i Kolonie. Die Berliner Sammlung besitzt ausserdeni Material von Ingo. Besclireibung. Im Gegensatz zu D. clavata bildet D. livida mehr oder weniger dicke bis polster- formige, unregelmassig gelappte Kolonieen von bemerkenswert weicher Beschaffenhait. Die L,ange betragt nach Huitfeldt-Kaas bis 25 mm, die Dicke etwa 7 mm. Eine Anordnung der Personen in Systemen oder auch nur in Reihen ist nicht festzustellen ; die Personen sind vielmehr ganz unregelmassig in der Kolonie verteilt. Die Farbe ist gelblich, hellblaulich oder audi rotlich. Die Personen scheinen nicht ganz die Grosse derjenigen von D. clavata zu erreichen. Die Lange der allerdings contrahierten Personen der mir vorliegen- den Kolonieen betragt bis etwa 3 mm. Der Magen ist ausserlich glattwandig, auf der Innenflache jedoch netzformig gezeichnet. Ectodermfortsatze felilen. Die Bruttasche entspringt nach Bjerkan dorsal, erhebhch hoher als bei D. clavata; ihr Stiel .steht beinahe senkrecht vora Korper ab. Manche Einzelheiten der Orga- nisation der Personen sind noch aufzuklaren oder miissen an weiterem Material verfolgt werden ; das bisher zur Untersuchung gelangte Material war im allgemeinen wenig giinstig, da die Personen meist sehr stark contraliiert waren. Horizontale Verbreitung. Westfiumarkeu: Tromso Sund, 20— 30 m (Bjerkan 1908); Fuglo Sund, 55 ra (»01ga«) ; Haramerfest (Sars 1851); Ingo, 180 m (Hart- nieyer 1903); am Nordkap, 7i°o5' N. 26°i6' O., 200 — 300 m (+ 3-93° '^^ ^ ioom) (Bjerkan 1905). Ostfinmarken: KjoUe Fjord, 50 — 60 ni; Kongs Fjord, 54 — 90 m; Vadso, 70 — 80 m; Sydvaranger, 80 m (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: Nordwestspitzbergen, Amsterdam Insel, 40 m (Hartmeyer 1904). Murman Kiiste: Kola Fjord, 25 — 288(45 — 135)™ (Derjugin 1911, 1915)- Die Verbreitung von D. livida ist sehr beschrankt. Wir kennen die Art aus dem nordlichen Nor- wegen, wo sie von Tromso bis zum Varanger Fjord allgemein verbreitet zu sein scheint ; feraer aus dem Kola Fjord und endlich von einer Fundstelle bei Westspitzbergen. Im Kola Fjord ist die Art nach Derjugin ziemHch haufig, wahrend von D. clavata dort nur 2 Kolonieen gesammelt wurden. Alle Fundorte von D. livida liegen innerhalb der Grenzen des niederarktisch-boreoarktischen Gebietes. Vertikale Verbreitung und Thermopathie. Die Tiefen, in denen D. livida nachgewiesen wurde, liegen zwischen 20 und etwa 300 m. Im Kola Fjord wurde sie bis zu einer Tiefe von 288 m gefunden, wenngleich sie hier hauptsachlich zwischen 45 und 135 m vorkommt ; vom Nordkap Uegt ein Tiefenfund aus 200^ — 300 m vor. Im allgemeinen scheint die Art jedoch \-on 200 m an selten zu werden und vornehinhch die Zone der oberen 100 m, nicht oberhalb 20—25 ra zu bewohnen. Constant negative Temperaturen scheint die Art zu meiden, zum mindesten sind die Temperaturen periodisch, meist aber constant niedrig positiv. Im Kola Fjord schwankt die Jahrestemperatur in der von D. livida hauptsachhch bewohnten Tiefenzone zwischen -f- 0.4° und + 8.4° C. D. livida siedelt sich gem auf Ascidia obliqua, seltener auf Dendrodoa aggregata an; auch an Kalkalgen findet man sie. Tiergeographische Stellung. Ihrer Verbreitung nach muss D. livida als eine niederarktisch- boreoarktische Art bezeichnet werden, die auf das nordliche Norwegen, die Murman Kiiste und Westspitz- bergen beschrankt bleibt ; in der Hocharktis ist sie nifgends nachgewiesen. Sie ist eine weniger stenobathe 128 ASCIDIACEA Flacliseeart . die von Reringcn Tiefeii l)is zur joo m l.iiiic liiiial>stoii;t. in iKi ll;ni])tsai.ln.' ahci die Ticiciizonc dcr obcrcn loo tn zu bcwohiien sclicint. Sic ist arktisch eun'thcriii. \\(.niii;kiili sic constant negative Tem- peraturen scheiiibar nicht zvi ertragen vcnuag, anderseits stolknueisc Soniineitiini)i.iatnrin l)is zu etwa + 8"^ C. ausgesetzt ist. Distaplia confusa W. l" Ritt. Iviteratur 1901 Distaplia confusa, \V. E. Ritter in: P. Washington Ac, v. 3 p. 246 t. 29 f. 26 — 27. 190Q Holo:oa c. Hartmeycr in: Bronn's Kl. Ordn,, i'. 3 suppl. p. 1437. Diese Art wurdc iijoi durch Ritter vou dcr Inscl Kadiak nach zwci Koloiiieen beschrieben. Sie ist seitdciu nicht wieder gesammclt worden. D. conlusa ist zweifellos sehr nahe verwandt init D. tivitia, woraiif ilir Autur bereits hin),'r\viesiii hat \'i rimitlioh wcrdcn woiterc UntcrsiicliiiiiRcn an Kceignetein Material zu eincr Vcrcinigung bcidcr Artcii fiihrcu. Ich kuniie U. ii>n/iisa niclil aus cigcncr Anschauung und miichtc dcshalbciucX'creinigung nichtohue wi-itorcs vornehmeii. Die Art mag bisauf weiteresalsnordpacilische Paralleliorm von D. Hvida angesehen wcrden. \\'ie bei D. livida bildeii audi die Knloniecn von /). conlusa krustenforraige tJberziige, die eine Grosse von 40:40 mm bei einer Dicke von nur 3 — 4 mm erreichen. Systeme fehlen ebenfalls; die Personen liegen ganz regcUos im Cellulosemantcl. Ihre Liinge ist \-iel betrachtlicher, als bei D. livida, etwa 7 mm, doch ist dabei zu beriicksichtigen, days die Personen von Ritter's Material anscheinend nur iiusserst wenig coutrahiert wareu, worauf auch der fiir eine Distaplia ungewoluilich langge- streckte Oesophagus hindcutet. Der Magen ist ausserlich glattwandig, an der Innenflache niit netzformiger Zeiclinung, stinimt also mil dem von D. livida iiberein. Ebenso fehlen beidcn Artcn ectodermale Korperfortsatze. Verbreitung. Halbinsel Alaska (Siidkiiste): Kadiak Harbour, Kadiak I., ca. 36 m (Ritter 1901). Distaplia rosea d. Valle. Literatur. tS8i Distaplia rosea, Delia Valle in: Atti Aoc. Lincei Mem., ser. 3 v. 10 p. 447. D. rosea, die 1881 diirch Delia Valle zusammen mil D. magnilarva aus dem Golf von Neapel be- schrieben wiirde, ist zweifellos mit letzterer Art nahe verwandt, doch bedarf die Frage der verwandtschaft- lichen Beziehungen beider Arten zueinander noch weiterer Untersuchungen und gehort nicht in den Rahmen dieser Arbeit. Auch zu D. livida zeigt D. rosea gewisse Beziehungen, doch sind die Verbreitungsgebiete beider Arten ganz getrennt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. F.uglischer Kanal: Plymouth: Duke Rock und andere Punkte (Allen 1904); Queen's Ground (Hartmeyer 1915). — Saiut-Vaast-la- Hougue (Pizon 1893); Wimereux: Roches Bernard; Croy; Pointe-a-Zoie (Giard i886, 1899). Westkiiste von Frankreich: Baie de la Forest, Concameau (Giard 1886); Croisic (Pizon 1893). Bay von Tanger: 63m (Herdman 1884). Westliches Mittelmeer: Golf von Marseille (Daumezon 1899); Golf von Neapel: nahe Capri, 40 — 70m; Nisida, 4 — 5 m (Delia Valle 1882). Wahrend die venvandte D. magnilarva auf das Mittelmeer beschrankt bleibt, ist die ebenfalls medi- terrane D. rosea langs der Westkiiste Europa's bis in den siidhchen Teil des boreolusitanischen Mischungs- gebietes vorgedrungen, von wo sie an beiden Kiisten des Kanals nachgewiesen wurde. Es mag bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dass die Gattung Distaplia sonst nirgends aus dem ostatlantisch- borealen Gebiet bekannt ist und erst wieder bei Tromso mit anderen Arten auftritt. D. rosea scheint vorwie- ASCIDIACEA 129 gend in fiachem Wasser vorzukommen. Nach Giard tindet man sie bei Concameau in geringer Tiefe auf Schalen von Peclen, bei Wimereux in der I^aminarienzone unter Steinen. Im Golf von Neapel geht sie zu etwas grosseren Tiefen liinal), erreicht die 100 m aber nicht niehr. Sie ist an Temperaturen gebunden, die zu keiner Zeit des Jalires unter etwa + 6° bis + 7° C. sinkt. Distaplia occidentalis W. K. Ritt. Forsyth. lyiteratur. 1898 Distaplia occidentalis W. E. Ritt. MS., Bancroft in: Science, ser. 2 v. 8 p. 176. 1917 D. 0., W. E. Ritter & Forsyth in: Publ. Univ. California, v. 16 p. 464 t. 45 f. 64 — 65. Verbreitung. Halbinsel Alaska (Siidkiiste) : Kadiak Harbour, Kadiak I. (Ritter 1901). Westkiiste von Nordamerika: San Diego, Calif, bis Puget Sound (Ritter 1900, Ritter & Forsyth 1917). Die Art fiudet sich auf Felsboden in der litoralen Zone von San Diego bis ztim Puget Sound. Eine einzige kleine Kolonie von Kadiak Island wird von Ritter (1901) nur luit einigem Zweifel der Art zugeordnet. Fam. Didemnidae, Die Familie Didemnidae ist im arktisch-borealen Gebiet mit 6 Gattungen vertreten: Trididemnum (i Art), Didemnum (nrindestens 3 Arten), Polysyncralon (2 Arten), Leptoclinides (i Art), Diplosoma (2 Arten) und Lissoclinum (2 Arten). Von diesen Gattungen ist Trididemnum im ganzen Gebiet verbreitet, Didemnum felilt nur im ncird- liclien Pacific und im Bering Meer, Polysyncraton tritt discontinuirlich auf (boreolusitanisches Mischungs- gebiet und Ochotskisches Meer), Leptoclinides ist arktisch-atlantisch (niederarktisch-nordlich-boreal), Di- plosoma nur ostatlantisch-boreal und Lissoclinum panarktisch, fehlt aber im pacifischen Gebiet. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Gattungen der Familie Didemmdae. I Anfangsteil des vas deferens .spiralig um den Hoden gewunden — 2. I { y Vas deferens gerade — 5. f Kiemensack mit 3 Reihen Kiemenspalten Trididemnum y Kiemensack mit 4 Reihen Kiemenspalten — 3. ( Atrialoffnung auf einem nach hinten gerichteten Atrialsipho Leptoclinides [ Atrialoffnung ein einfaches I/Och, etwa in der Mitte des Thorax — 4. [ Hoden aus einem oder zwei Follikeln bestehend Didemnum 4 1 y Hoden aus einer grosseren Zahl radiar angeordneter FolUkel bestehend Polysyncraton I Kalkkoqjer fehlen, Atrialoffnung ohne Atrialzunge Diplosoma [ Kalkkorper vorhanden, Atrialoffnung mit Atrialzunge Lissoclinum Gen. Trididemnum d. Valle 1.S81. 1881 Trididemnum, Delia Valle in: Atti Ace. Lincei Mem., ser. 3 v. 10 p. 47S. Sp. typ. : Trididemnum tenerum (Verrill). Der jetzige Typus der Gattung Trididemnum stand vor seiner von Hartmeyer (1921) durchgefiihrten artlichen Vereinigung mit T. cereum in der Gattung Didemnopsis. Der Name Didemnopsis wurde 1903 von The Ingolf-Expedition. II. 7. ' 130 ASaDIACEA Hartineycr an Stclle des von I.ahillc (1S90) in cinem ganz andereii SiiuK- iiiul dIiir' i'l)i.riialiiuo liiKr den Typus bildeiulen Artcn vcrwandton Gattnngsnaniens Didemnoidcs Drasclie i(S84 eiiigefiilirl. 1 )ii Typiis der Gattung Didcmnoides wird bei Lahillc- von Didcinnum iiiarmatum Draschc uiid D. torliwauin Drasclie gebildet. Diese beidcn Artoii bilden somit audi den Typus von Dideinnopsis. Sie siiid aher so iialie iiiit 7". tc- ncntm verwandt, dass weitere Untersuchungen zuiii inindcsten zii eiiier generischen Vereiniguiig iiiit 7". tc- nerum fiihren werden. Daniit wiirde Dideinnopsis ein absolutes Synonym noii 'Fndideninum werdeii, niid die iibrigen seither beschriebenen Didcmnopsis-Krtew niiissten, falls sie iiiclit ebenfalls zu Trididemnum gestellt wiirden, cinen neuen Gattungsnanien erhalten. Trididemnum tenerum (Verrill). Textlig. 42; Taf. i Fig. ii)--20. \' o II s t a 11 d i g e I< i t e r a t u r. 1851 Didemnum gelatinosum (non Milne-Kthvarcls 1841), M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 153. 1859 D.g.. M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. 1871 Lissoclinum tenerum, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 f. i p. 445. 1872 L. t., A. E. Verrill in: Anicr. I. Sci., scr. 3 i-. 3 p. 212. 1872 DidentHum niveum -\- D. ceretim -\- D. sargassicola (var. sargassicola -j- var. saccharinum -\- var, hyemale -\- var. mixlum -\- var. griseum), Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 648 t. 22 f. z, 15 t. 28 f. 2; p. 648 t. 22 f. 2, 3. 6 t. 28 f. i ; p. 649 t. 22 f. 7, 10 t. 28 f. 2 ;J— ;. 1873 Lissoclinum tenerum, Giard in: Arch. Zool. exper., v. 2 p. 511. 1876 Didemnum cereum, P. Fischer in: Act. Soc. Linn. Bordeaux, v. 30 p. 552. 1879 Lissoclinum tenerum, A. E. Verrill, Check-1<. mar. Invert., p. 27. 1885 Didemnum sargassicola, R. Koehler in: Ann. Sci. nat., ser. 6 v. 20 nr. 4 p. 59. 1885 D. J.. R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 i'. 7 p. 67, 84, 116. 1886 D. s., R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 t;. 8 p. 124. 1890 D. cereum -)- D. c. var. sargassicola -j- D. niveiim, Lahille, Rech. Tuniciers, p. 73 f. 52 — 54, 63; 78; 8i. 1891 D. c. -^ Lissoclinum tenerum, Herdman in: I. Linn. Soc. London, 1.23 p. 629; 629; 629. 1892 Pseudodidemnum sp., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 91. 1896 Didemnoides variabile -\- D. i\ \&r. gelatinosa, Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v.-j nr. 23 I p. 5 t. i f. i — 2. 1897 Didemnum cereum -\- D. sargassicola -\- D. niveum, Pruvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 v. 5 p. 619. 1900 D. c, Herdman in: Rep. Brit. Ass., v. 69 p. 385. 1900 D. niveum -\- D. inarmatumP, Rankin in: Millport mar. biol. Stat., v. i p. 52. 1901 D. n. -\- D. i.?, Rankin in: Handb. nat. Hist. Glasgow, p. 181. 1901 D. strangulatum, W. E. Ritter in: P. Washington Ac. v. 3 p. 247 t. 29 f. 28. 1903 Didemnopsis variabile, Hartmeyer in: Famia arctica, v. 3 p. 366 t. 6 f. 19 t. 14 f. 22. 1904 D. v., Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 93. 1905 D. v., Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 22 t. 3 f. 9. 1906 D.V., Redikorzew in: Derjugin in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 37 p. 155. 1907 D. v., Redikorzew in: Zool. Anz., t;. 32 p. 522. 1907 D.V., Awerinzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 38 p. 62. 1908 D. v., Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. loi. 1908 D.V., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 39 I p. 21. 1908 D. v., Redikorzew in: Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. 49 f. 11. 1909 D. v., Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 p. 383. 1909 Trididemnum cereum + T. c. var. sargassicola -)- T. niveum -f T. strangulatum -\- Didemnopsis variabile -f D. v. var. gelatinosum -\- Leptoclinum tenerum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl., p. 1446, 1447, 1456. 1910 Didemnopsis variabile, Redikorzew in: Derjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. ASCIDIACEA 131 1910 D. ienevum. Van Name in: P. Boston Soc, v. 13 p. 385 f. 16 — 17 t. 39 f. 13. 1911 D.t., Hartmeyer in; Bronn's Kl. Ordn., y. 3 suppl. p. 1741. 1912 D.t., Huntsman in: Tr. Canad. Inst., r. 9 p. 112, 138. 1912 D. variabile, Redikorzew in: Derjugin in: Congr. int. Zool., v. y P. p. 888. 1912 D. v., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1911 p. 440. 1912 Leptocliniim griseum (nom. mid). Alder & Hancock, Brit. Tun., ;;. 3 p. 48 t. 59 f. i — 6. 1913 Didemnopsis microzoa, Redikorzew in: Zool. Anz., z). 43 p. 208 f. 3. 1915 Trididemnum cereiim -\- Didemnopsis I'ariabile, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 433. 1915 T. c, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 337, 341. 1915 T. c. (nom. conserv.), Hartmeyer, Michaelsen & Sluiter in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 186. 1915 T. c, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 257. 1915 T. c. -\- Diplosomoides perforatum (non Giard 1872), Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1914 III p. 69. 1915 Didemnopsis variabile, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 574. 1921 Trididemnum teneriim, Hartmeyer in: Meddel. Groul., v. 62 p. 88 f. 21 — 23. 1922 T. t., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 43. Geschichte der Art. Die Geschichte von T.tenerum in dem Rahmen, wie ich den Artbegriff jetzt auffasse, ist recht verwickelt, die Zahl der Synonyma erheblich. Zum ersten Male wird die Art durch M. Sars im Jahre 1851 von Tromso und Hammerfest erwahnt. Er hat sie aber nicht als eine unbeschriebene Art erkannt, .sondern irrtiinilicli mit Didemnum gelatinosum M. E. identificiert. Erst zwanzig Jahre spater (1871) wurde die Art durch Verrill unter ihrem heute giiltigen Artnamen als Lissoclinum tenerum beschrieben, allerdings so ungeniigend, dass sie bis in die neiieste Zeit als unsichere Art gelten musste. Sie bildete zusammen mit L. aureiim den Typus von Verrill's neuer Gattung Lissoclinum. Verrill's Originale stammten teils von den Neu Fundland Banken, teils von Eastport (Maine). Im Jahre 1872 beschrieb Giard von Roscoff drei neue Arten, Didemnum niveum, das er fiir nahe verwandt mit D. candidum Sav. hielt, D. niveum und D. sargassicola, welch' letztere in fiinf Varietaten (var. sargassicola, sacchariniim, hyemale, mixtum und gri- seum) aufgelost wurde. Alle drei Arten gehoren der Gattung Trididemnum des modemen Systems (= Di- demnum bei Giard 1872 a, Drasche 1884, Eahille i8go, Herdman 1891 u. a., non Savigny 1816) an. Verrill's L. tenerum wird von Giard 1873 fiir ein Diplosoma erklart. Im Jahre 1890 beschaftigt sich Lahille mit Giard's Arten; D. sargassicola kann nach ihm nur als eine Varietat von D. cereum angesehen werden, da in der Organisation beider Arten volhge Ubereinstimmung herrscht, auch die Farbe kaum als Unterschei- dungsmerkmal dienen kann, wahrend D. niveum als gute Art beibehalten wird. Huitfeldt-Kaas klarte 1896 die von Sars (1851) als Didemnum gelatinosum bestimmte Form an der Hand der Originale auf und beschrieb sie unter dem Namen Didemnoides variabile als neue Art. Er stellte die Art langs der ganzen nor- wegischen Kiiste fest und unterschied eine Form von der Kiiste von Bohuslan als var. gelatinosa. Die von Drasche 1884 beschriebenen mediterranen Arten Didemnum inarmatum und D.tortuosum bezeichnet Huitfeldt-Kaas als sehr nahe verwandt mit der norwegischen Art. Im Jahre 1901 beschreibt Ritter von Kadiak Island (Alaska) ein Didemnum strangulatum, das nach seiner Ansicht D. cereum ziemlich nahe, D. inarmatum sehr nahe steht. Hier wird zum ersten Male eine Art verwandtschafthch zu zwei Arten in Beziehung gebracht, von denen die eine der Gattung Trididemnum, die andere der Gattung Didemnopsis des modemen Systems angehort. Hartmeyer ersetzt 1903 den Gattungsnamen Didemnoides im Sinne von Lahille (1890), dessen Verwendung nomenclatorisch 'nicht zu rechtfertigen ist, durch den neuen Namen 17* 132 ASCIDIACEA Didemtiopsis uiid ordnet diescr Gattuiig ausser D. variabilc audi />. inai niatuin und Ih liutucsiiiii zu ; das von Herdman iSq2 von Hjclniso crwiihntc PseudodidcmniDti sp. kaiin luuli II ai t iiu yii luu /u />. raria- feiV*- gehorcn. lin Jaliro H)io gieht \"aii Name cine eingeliende BeschreilniiiJL; \on \ei rill's L. /riicnnii aiif Orund der nacluintersnditen Originale uiui wciteren amerikanischen Materials, wohei sicli lieiaussklll, dass die Art zu Didemnopsis gehort und wahrscheinlicli mit /). variabilc identiscli ist ; Hitter's 1). siiangulatum liiilt \'an Name fiir nalie verwandt. In Alder & Haneock's nachgelassener Monograpliie wird eiii Lep- tocliniim griscum von Guernsey aufgefiihrt, das unbeschrieben geblieben ist, \()n deni aber eiiie Anzalil Fi- guren vorhanden waren und veroflentlicht sind. Diese Figuren lasseii nach Hartnieyer (1915 a) keinen Zweifel dariiber, dass die Art mit T. cereum identiscli ist. Ini Jahre 1921 maclit Hartnieyer auf Grand von Untersuchungen an reichem Material zur Sj'nonymie von T. tcnerum eine Reihe wichtiger Feststellungen. Zunachst vereinigt er D. lencrum und D. variahile miteinander und fiilirt dainit durcli, was von Van Name (1910) bereits als sehr walirsclieinlicli angenommen war; sodann weist er nach, dass zwischen T. cereum und D.tenerum so nahe verwandtschaftliclie Beziehungen bestehen, dass audi sie vereinigt werden miisscn; die Art erhalt nunmehr den Namen Trididemnum tcnerum, indeni der um ein Jalir altere Name tcnerum an die Stelle von cereum tritt. In Apstein's Liste der nomina conservauda war T. cereum als nomen conservandum und zugleich Typus der Gattung Trididemnum aufgenommen wordcn. Es wird sich in dieseni Italic aber erapfehlen, das Prioritatsgesetz zur Geltung komnien zu lasseii und an Stelle des Namens T. cereum den Namen T. tcnerum zu schiitzen. Die Typusfrage wird dadurdi nicht beriihrt, da beide Arten nunmehr als identisch erkannt worden sind. In dieser Arbeit werden die Grenzen des Artbegriffs tcnerum noch weiter ge- zogen, indem auch nodi D. niveum Giard, D. strangulatum Ritt. und die von Redikorzew 1913 aus dem Tataren Sund beschriebene Art Didcmnopsis microzoa mit T. tenerum vereinigt werden. Fundangabe. Fahrten des »Thor<(: Stat. 26. 20. XI. 03. 64°58' N. i2°4o' W. (Kiistenbank vor Ostisland), 133 m. 2 Kolo- nieen. Exp. i>Tjalfe«; Stat. 465. 21. VI. 09. 62°58' N. 50°52' W. (Kiistenbank vor Fiskenaesset) , 25 Fad. 3 Kolonieen. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. zoot. 2 Kolonieen. — Kielsen leg. i Kolonie. Westgronland : Godhavn. Traustedt leg. 1892. i Kolonie. Jakobshavn. Traustedt leg. 1892. i Kolonie. Egedesminde. Zimmer leg. i860. 4 Kolonieen. — Traustedt leg. 1892. i Kolonie. Holsteinsborg. H. Lynge 13. XII. 20. i Kolonie. Godthaab, 50 — 60 Fad. Holboll leg. i Kolonie. Island: Brede Fjord, 65°i2'3o" N. 23°28' W., 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. i Kolonie. 2 ','4 Meil. vor der Ostkiiste von Island, 38 Fad. Horring leg. 10. VI. 98. i Kolonie. Far Oer: Vaag Fjord. H. Jonsson leg. 2. XII. 96. i Kolonie. Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. i Kolonie. Far Oer oder Island: 3 Kolonieen. Die Berliner Sammlung besitzt Material von Neu Fundland, aus der Bay of Fundy, von Eastport, ASCIDIACEA 133 von Westgronland, Tromso, Bergen, aus der Blacksod Bay, von Plymouth, Roscoff und Neapel; ferner cine Kolonie von Port Erin, die seinerzeit von Herdman als Didemnum cereum bestimmt eingesandt wurde, eine Art, die in seinen Listen der Ascidien der Isle of Man aber nicht aufgefiihrt wird, sodass sie f iir die Irische See hiermit neu nachgewiesen wird; endlich enthalt das noch nicht veroffentlichte, von Appellof bei Bergen gesammelte Material eine Anzahl Kolonieen aus dem Skjaergaard. Beschreibung. Trotzdeni die Art schon melirfach beschrieben worden ist und ini allgemeinen als gut bekannt gelten kann, ist es doch notwendig, in Anbetracht der zahlreichen nunmehr zu einer Art zusani- mengefassten Formen das Wichtigste aus der Diagnose hier nochmals zusammenzufassen, sie liier und da durch Einzelhelten zu erganzen und scheinbare Widerspriiche in den Beschreibungen der verschiedenen Autoren aufzuklaren. Der allgemeine Habitus der Kolonieen von T.tencrum ist sehr mannigfaltig und ein typisches Beispiel dafiir, wie wenig der Kolonieform, wenigstens in vielen Fallen, irgendwelche Bedeutung als Art- merkmal beizumessen ist. Die Kolonieen bilden entweder ziemlich diinne, krustenformige tjberziige auf Substraten verschiedener Art, vornehmlich auf Ivaminarienstielen, auch auf Ascidien, oder unregelmassig gelappte, fleischige Massen von oft ansehnlicher Dicke oder endlich polsterformige, klumpige oder auch cylindrische Massen, die durch eine mehr oder weniger vollstandige Umwachsung des Substrats, besonders von Pflanzenstengeln verschiedener Art, aus der Krustenform hervorgegangen sind. Gelegentlich treten auch verschiedene Wachstumsformen miteinander combiniert auf. So liegen niir z. B. von Bergen Kolonieen vor, die die Flache von Laminarienstielen krustenformig iiberziehen, am Rande aber zu dickeren, polsterartigen Lappen auswachsen. Die krustenformigen Kolonieen sindinderRegel nuretwa2bis2. 5mm dick, also kaumviel dicker als die Lange der Personen betragt, oft aber von ansehnhcher Lauge. Nach Huitfeldt-Kaas (1896) bildet die Art an der norwegischen Kiiste krustenformige Uberziige auf L,aminarienstielen, die eine Lange bis zu 10 cm erreichen konnen, bei einer Dicke von nur 2 mm, findet sich jedoch haufiger in Form von cylin- drischen oder ganz unregelmassig gelappten, bis 30 mm langen, 10 mm dicken Massen auf verschiedenen Algen. Von Bergen haben mir bis 9 cm lange, nicht mehr als 3 mm dicke Krusten gleichfalls auf L,aminarien- stielen vorgelegen, doch iiberwiegt auch hier die unregelmassig gelappte, klumpige, Pseudopolster darstellende Kolonieform, die aus einer mehr oder weniger vollstandigen Umwachsung von Algen verschiedener Art, auch von Spongien, entstanden ist, deren Reste im Innern der Kolonie nachweisbar sind. Die Dicke der Polster betragt bis 9 mm, wahrend die die oberflachliche Lage der Kolonie eimiehmende Personenschicht hochstens 3 mm dick ist, die Grundschicht der Kolonie dagegen ausschliesslich von Cellulosenmantelsubstanz gebildet wird. Kolonieen von Roscoff, die mit Vorliebe Zostcra rohrenformig umwachsen, erreichen nach Giard (1872 a) eine Lange von 5 — 8 cm; mir haben von dort bis 15 cm lange Kolonieen vorgelegen, wahrend Lahille (1890) an einzelnen, durch eine starke Stromung ausgezeichneten Stellen im Bereiche von Roscoff haufig Kolonieen gefunden hat, die mehrere Exemplare von Zoster a zugleich umwachsen hatten und eine Lange bis zu 25 cm bei einer Dicke von mehr als 3 cm aufwiesen. An der Murman Kiiste bildet die Art nach Redikorzew (1908 a) ausnahmslos Krusten von 1.5 bis 4 mm Dicke. Ritter's Kolonieen von D. strangti- latum bilden flache Krusten, deren Dicke zwischen i und 5 mm schwankt und deren gr6s.ste Ausdehnung 134 ASCiniACKA 4:2 cm betragt'. Die ostamerikaiiischcn Koloniei.Mi siiul ikkIi \an N.iuu' (Hjio) moist krustcnformij;, oft nicht \"iel mchr als 2 inm, hisweilcii al)(.-r audi N — id mm dick. Dor grosste lUiiclmassiT kaim l)is ()o mm betrageii. doch blciboii die Kolonioeii moist viol kleincr. Kulniiiicii aus doii westgronlandischcn Fjorden bildcn nach Hartineyer (1921) bis 2.3 mm dickc Oberziige auf Ascidia calloso, .1. obliqua und Doidrodoa aggrcgata. Aus dem Brede Fjord wird cine 50: 19 mm iiicssendc, j;cla]>])tc, Ikiscliige Kolonic erwahnt. Fine ungcwolmlich grosse, dick flciscliige, gclappte Kolonie von Egedesmiudo hat cine Ausdclimmt; xon f)():4f)mm hci liuci Dicke bis zu i(> mm. Pic massig-fleischigen Koloniecn \<)ii Rcdikorzew's Didciiiiiopsis microzoa erreiclien sogar eine Grosse bis zu 65:40:30 mm; das diirfte wolil so zicmlich das Maximum darstellen, das die massigen Kolonieen erreiclien. Fiir Kolonieen aus ilcm Firtli of Clyde giebt Rankin (1900) cine Grosse von 47:40 bzw. 40:30 mm an, bei einer Dicke von nur z mm. Eine abweichende Form zeigt nach Redikorzew (1908 a) die einzige aus dem Sibirischen Eismeer hckannte Kolonie. Sie ist aufrecht kegelformig, mit verbreiterter Basis festgewachsen und misst 28 : 18 : 10 mm. Audi aus dem Brede Fjord (Westgronland) habe ich eine Kolonie in Handen gehabt, die einen stumpfen, mit breiter Basis festsitzenden Kegel darstellt, in dessen Innern ein Substrat nicht nachweisbar war, sodass es zweifelhaft bleiben muss, ob es sich um eine massige Kolonie oder nur um ein Umwachsungsproduct handelt. Sj^steme sind in vielen Fallen nicht zu erkennen, die Personen \-ielmehr ganz unregelmassig, bald dichter, bald weniger dicht in der ausseren Personenscliicht verteilt, die bei krustenformigen Kolonieen allerdings gleichbedeutend mit der Dicke der Kolonie selbst ist. Bei einzelnen Kolonieen siud die Personen dagegen in deutlich erkennbaren Doppelreihen oder auch in unregelmassigen Kreisen angeordnet. Solche Kolonieen liaben niir z. B. von Bergen und aus der Blacksod Bay vorgelegen. Auch bei dem zweifellos synonymen Leptocliniim gmewmvon Alder &Hancock (1912 t. 59 f. 3 u. 4) erkennt man die Anordnung der Personen in bandformigen Doppelreihen und in Kreisen ganz genau. Ob bei lebenden Kolonieen Systeme stets vorhanden sind kann ich nicht entscheiden. Der Cellulose mantel ist bald von ganz weicher, gelatinoser Beschaffenheit, bald fester, unter Umstanden fast knorpehg. Eine derart knorpehge Consistenz des Mantels ist mir besonders bei einigen im Besitz des Berliner Museums befindlichen Cotypen von Didemnopsis microzoa aufgefallen. \'on der Beschaffenheit des Cellulosemantels ist auch der Grad seiner Durchsichtigkeit abhangig. Ganz weiche Kolonieen sind nahezu transparent; solche weichen, durchsichtigen tiberziige von der Kiiste von Bohuslan haben Huitfeldt-Kaas Veranlassung zur Aufstellung einer var. gelaiinosum gegeben. Bei festeren Kolonieen ist der Cellulosemantel triib glasig mit mehr oder weniger deutlich durchschdnenden, weisshchen oder gelblichen Personen. Die Far be der Kolonieen wechselt. Bald ist sie blass gdbhch, blauUch oder gelblich gran, bald griinlich oder audi blass fieischf arben ; doch mogen auch noch andere Farbentone vorkommen. Ein besonders interessantes Capitel in der Organisation von T. tenenim, das auch heute noch nicht in alien Einzelheiten geklart ist, bUden die Kalkkorper. Meine kiirzlich (1921) dariiber veroffenthchten Untersuchungen muss ich, um Wiederholungen zu vermeiden, als Grundlage fiir die folgenden Erorterungen als bekannt voraussetzen. Echte Kalkkorper, die sich ohne weiteres als solche documentieren und, wie ich bei Kolonieen von Plymouth festgestellt habe, ganz normal in thoracalen Seitenorganen ihre Entstehung nehmen, waren bis » Ritter schreibt — jedenfalls irrtumlich — 4:2 mm. ASCIDIACEA 135 zu der durch inich erfolgteii artlichen Vereinigung von Trididemnum cereum und Didemnopsis tenerum {D. va- riabilc) nur bei ersterer Art und einigen Verwandten aus dem Kanalgebiet festgestellt worden. D. tenerum gait als kalkkorperlos — auf dieses Merkmal hin wurde bekanntlich Didemnopsis generisch von Trididemnum abgetrennt — doch hatte bereits Van Name (1910) bei einzelnen ostamerikanischen Kolonieen kalkkorper- artige Gebilde nachgewiesen vergleichbar denjenigen, die audi bei T. cereum neben echten Kalkkorpern von Giard (1872 a) beobachtet waren, nach lyahille (1890) aber nichts anderes als Derivate echter Kalkkorper darstellen, die unter dem Einfluss von Inxierungsfliissigkeiten sich auflosten und zu Gebilden wurden, von denen Giard (1872 a t. 22 f. 7, 11 u. 13) wenigstens einige Formen abbildet. Van Name hat auch schon darauf hingewiesen, dass diese Gebilde manchmal eine ganz regelmassige stemformige Gestalt besitzen und man im Zweifel sein kann, ob es sich nur uni eine Almlichkeit oder tat.sachlich um echte Spicula handelt. Er wirft daraufhin dieFrage auf, ob D. tenerum nicht mit demselben Recht zn Trididemnum wie zu Didemnopsis gestellt werden konnte. In anderen Kolonieen hat Van Name jedoch keine Spur dieser Gebilde entdecken konnen. Meine Untersuchungen haben ergeben, dass ich fast bei alien \-on mir untersuchten, nach friiherer Auffassung als Didemnopsis tenerum zu bezeichnenden Kolonieen — es handelt sich um eine ansehnliche Zahl — diese kalkkorperartigen Gebilde aufgefunden habe und zwar in einer nocli viel grosseren Mannig- faltigkeit von Formen, als Giard und Van Name sie abgebildet haben. Eine Auswahl dieser Formen ist bei mir (1921 f. 21- — 23) zusammengestellt, unter denen besonders die eigenartigen eisblumenformigen und bedomten, knorrigen Asten vergleichbaren Gebilde auffallen. In der Figur 22 ist u. a. ein Spiculum dargestellt, bei dem man ebenfalls im Zweifel sein kann, ob es sich um einen echten Kalkkorper handelt oder nicht. Nicht nur der Formenreichtum, sondem auch die Zahl dieser Gebilde wechselt von Kolonie zu Kolonie sehr stark. In manchen Kolonieen treten sie ausserordenthch zahlreich und in grosser Formenfiille auf, bei anderen dagegen findet man erst nach langerem Suchen einige Plattchen und Stabchen. Aber nur ganz ausnahmsweise habe ich sie nicht nachweisen konnen, z. B. bei den Kolonieen von D. microzoa, die auch von Redikorzew als kalkkorperlos bezeichnet werden. Die Zahl der Fundstellen, an denen ich Kolonieen mit echten Kalk- korpern festgestellt habe, ist sehr gering. Sie bleiben auf das boreolusitanische Mischungsgebiet beschriinkt. Es haben mir solche Kolonieen nur aus dem tieferen Wasser der westlichen Kanalhalfte, von RoscofT, Ply- mouth und aus der Blacksod Bay vorgelegen. Stets habe ich neben echten Kalkkorpern auch die kalkkorper- artigen Gebilde in mannigfacher Form vorgefunden. Anderseits enthalt mein Material von Plymouth ausser Kolonieen mit echten Kalkkorjiern auch solche, in denen ausschUesshch die kalkkorperartigen Gebilde, keine echten Kalkkorper aufgefunden wurden. Bei den Kolonieen von Roscoff liegen die Kalkkorper stellen- weise in dichten Gruppen in der ausseren Schicht, aber sie sind nicht einheitlich iiber die ganze Aussenscliicht verteilt, sondem es wechseln ganz kalkkorperarme Partieen mit Kalkkorper fiihrenden Partieen ab. In ersteren treten nur winzige Stabchen, Plattchen, Kreuze u. dgl. auf. Die Kalkkorper (Taf. i Fig. 19) stimmen gut iiberein mit den bei Giard (1872 a t. 22 f. 6 a, b u. f. 7 a) abgebildeten Formen. Sie sind teils von sehr regelmassig stemformiger Gestalt mit nicht sehr langen, meist scharf zugespitzten Stacheln, teils von mehr facherformiger Gestalt mit Stacheln, die in der Mehrzahl keine deutHche Spitze tragen. Der Durchmesser betragt bis 36 ,«. Auf den Umkreis des optischen Querschnittes entfallen etwa 12 — 14 Stacheln. Ahnhch sind die Kalkkorper bei Kolonieen von Plymouth, nur sind sie kleiner (18 — 24 /* im Durchmesser), die Stacheln 136 ASaDIACEA sind nieist kiirzor uml laufeii wonigcr spitz zu. Bei dcii Koloiiiccii von ri\ iiiuuUi, die kiiiio iilitni Kalk- kiirper fiihron, ist die Korinmaniiigfaltigkoit dor kalkkoqicrartigoii (M)ilik' stlir gross. Ks kelircii dk- moisten voii Van Name iiiid mir friihcr abgcbildcten Fornitypcn wiodor, ilanintii .uuli v;aiiz hizaiio. uni;o\v()Iiiilicli grosse Gehildc und andore, die an die bci O.iard (1872 a t. 22 f. 6 d) abgebikkto Korin orimnin ('l\il, i l'"i,i;. 20) Letztere fallen im Priiparat durch ihro duiikle Tonung den stark lirhtlmclRiKkii iilni^eii ('.obilden gegeniil)or auf. Unter nieineni gesamteu iibrigen Material habe icli keino Koloniecn mil ochton Kalkkoq)oin angotroffcn. Es handelt sich daboi iim Kolonieen vou Port Erin, Islo of Man (von Hordmau als P. ccrciiin bostimmt, rait nur ganz sparlichen Stiibchen und Plattchen), Bergen, Tromso, Ingo, Westspitzbergen, Island, don Far Oer, Westgronland iind dor Ostkiiste von Nordamerika, also uni don gnisston Toil des Verbreitungs- gebietes von T. tcuenim. Bei den Kolonieen von Bergen waren die kalkkorperartigen Gebilde ziemlich reichlich. Am haufigsten wurden die bei Van Name abgebildeten, aus nadelformigen Krystallen sowie aus verschieden langen Stabdien zusammengesetzten, unregelmassig sternformigen Korper beobachtet, danebon komnion audi Kreuze, Stabchen u. dgl. vor, wiihrend die baumchen- und eisblumenartigen Gebilde nur ganz vereinzelt gefunden wurden. Bei Kolonieen von Neu Fundland und aus der Bay of Fundy fand ich lediglich kleine Plattdien, Stabchen u. dgl. in sparlidier Zahl, walirend bei Kolonieen von Eastport die Formen mannig- faltiger waren, darunter steniartige, aus groben Krystallen zusammengesetzte Korjjer sowie die eigen- tvimlichen bedomten Gebilde, wie ich sie bei Kolonieen aus dem Nordre Strom Fjord gefunden habe. \'on ganz besonderem Interesse ist die Frage nach den Beziehungen dieser kalkkorperartigen Gebilde zu den echten Kalkkorpem. Ich bin in der I,age zu dieser Forage hier neues Tatsachenmaterial beizubringen, durch das sie wenigstens in dem vidchtigsten Punkte als gelost gelten darf. Herr Prof. W. I. Schmidt (Bonn), der sich zur Zeit mit der Bildung der Spicula bei Ascidien beschaftigt, hat auf meine Bitte audi Kolonieen von T. tencrum — mit und ohne echte Kalkkoqjer — untersucht. Seine Ansicht iiber die letzteren Gebilde lasst sich dahin zusammenfassen, dass sie Producte einer Umkristallisation normaler Kalkkorper sind. Der Kalk in den Spiculis der Asddien ist, wie wenigstens bei einigen Didenifium-Arten festgestellt werden konnte, Aragonit, der unter gewissen, uicht immer bekannten Umstanden in die stabilere Modification Calcit iiber- geht. Um einen solchen Ubergang oder aber auch um die Bildung eines anderen Kalksalzes aus den Kalk- korpem unter dem Einfluss der Fixierungs- bzw. Conservierungsflussigkeit diirfte es sich in unserem Falle handeln. Bestarkt wird mein Gewahrsmann in seiner Ansicht durch seine Untersuchungen an Cystodytes, dner Gattung, bei der bekanntlich neben den normalen scheiben- bis linsenformigen Kalkkorpern auch ganz ahnliche Kristalhsationsproducte vorkommen wie bei T. teneruni, die wiederholt abgebildet und lae- schiieben worden sind. Bei Cystodytes fanden sich die UmkristaUisationsproducte teils in den ehemals von normalen Kalkkorpem eingenommenen Raumen, teils neben den Resten dieser echten Kalkkorper, sodass an der Richtigkeit ihrer Deutung nicht gezweifelt werden kann und diese Auffassung bei der Ahnhchkeit der UmkristaUisationsproducte bei Cystodytes und T. tenerum auch fiir letztere Art zum mindesten sehr wahrschdnlich ist. Ubrigens brauchen die UmkristaUisationsproducte nicht immer an der SteUe oder in unmittdbarer Nahe der ehemaligen Kalkkorper aufzutreten, sondem finden sich auch an SteUen, an denen vorher keine Kalkkorper waren. So Uegen sie bd Cystodytes in der Hauptsache in den tieferen Schichten des CeUulosemantds, unterhalb der Personenschicht. Die Erklarung fiir diese Erscheinung ist darin zu suchen, ASCIDIACEA 137 class der Umkristallisation anscheinend eine Losung des Kalkes vorangeht. Mit der Feststellung, dass die kalkkorperartigen Gebilde bei T. tenerum lediglich Umkristallisationsproducte der echten Kalkkorper sind, diirften auch die letzten systematischen Bedenken gegen die artliche Vereinigung voii T. cereum und D. tene- ntm behoben sein. Es bleiben aber uoch eine Anzahl ungeloster Fragen iibrig. Wenn die kalkkorperartigen Gebilde Umkristallisationsproducte echter Kalkkorper sind, so folgt daraus, dass alle Kolonieen, die diese Gebilde, aber keine echten Kalkkorper besitzeu, zu irgend einer Zeit audi iin Besitz der letzteren gewesen sein miissen, da sonst die Herkunft der Umkristallisationsproducte nicht zu erklaren ware. Und wenn welter diese Umkristallisation unter dem Einiiuss von Fixierungsfliissigkeiten stattfindet, so miissten die Kolonieen in le1)endem Zustand samtlicli und ausschliesslich echte Kalkkorper besitzen. Das liesse sich an einer Fund- stelle wie Bergen, von der bisher nur conservierte Kolonieen ohne echte Kalkkorper zur Untersuchung gelangt sind, unschwer feststeUen. Wenn ferner die Conservierungsfliissigkeit, was nicht bezweifelt werden soil, den Anstoss zu diesem Umkristallisierungsprocess giebt, so ist es schwer verstandhch, warum gerade bei conser- vierten Kolonieen aus dem eng begrenzten boreolusitanischen Mischungsgebiet — aber auch nicht in alien Fallen — die Kalkkorper, wenigstens teilweise, sich noch erhalten haben — dass der Umkristallisierungs- process auch hier bereits eingesetzt, folgt aus dem gleichzeitigen Vorhandensein der Umkristallizationspro- ducte — wahrend bei alien aus dem iibrigen Verbreitungsgebiet der Art zur Untersuchung gelangten conser- vierten Kolonieen bei im allgemeinen wolil denselben Conservierungsmethoden der Umkristallisierungs- process so weit vorgeschritten ist, dass Reste echter Kalkkorper hochstens noch ganz vereinzelt, in der Regel aber nicht mehr aufgefunden werden. Auch die Tatsadie, dass die Zahl der Umkristallisationsproducte in manchen Kolonieen sehr gross, in anderen ausserordentlich sparUch ist, bedarf noch der Erklarung. Man konnte daran denken, dass die Umkristallisationsproducte ihrerseits wieder einem Auflosungsprocess anheim- f alien, der schhesslich zu ihrem voUigen Schwuiid fiilirt. Endlich sei noch darauf hingewiesen, dass T. tenerum in dem Verhalten seiner Kalkkorper Conservierungsfliissigkeiten gegeniiber unter der grossen Zahl anderer, echte Kalkkorper fiihrenden Didemniden-Arten offenbar eine Ausnahmestellung einnimmt, fiir die eine Erklarung nicht ohne weiteres gegeben werden kann. Doch ware es denkbar, dass gewisse von der Norm abweichende Kalkkorper, die auch bei anderen Didemniden vorkommen ebenfalls auf UmkristaUisations- processe zuriickzufiihren sind. Fiir die l/osung dieser Fragen sind jedocli Untersuchungen und Versuche an lebenden Kolonieen eine unerlassliche Vorbedingung. Die Grosse der Personen diirfte 2 mm nicht iiberschreiten. Nach Huitfeldt-Kaas (1896) und Ritter (1901) betragt sie etwa 2 mm, nach lyahille (1890) bis 2 mm, nach Van Name (1910) selten mehr als 1.75 mm, nach Hartmeyer (1921) bis 2 mm. Die Personen meiner Kolonieen von Bergen sind im all- gemeinen nur 1.5 mm, solche aus der Blacksod Bay sogar nur i mm lang, doch diirfte hier die Grosse durch Contraction beeinflusst sein. Thorax und Abdomen sind annahemd gleich lang und stehen durch eine sehr enge Taille miteinander in \'erbindung. Das diesbeziigliche Artmerkmal \-on D. strangulatum wird, worauf Van Name bereits hingewiesen hat, damit gegenstandlos. Ganz widersprechend lauten die Angaben iiber den Besitz oder Nichtbesitz von ectodermalen Fortsatzen und eines Retractors. Nach Lahille sind sowohl Ectodermfortsatze wie ein Retractor vorhanden. Huitfeldt-Kaas sagt nichts dariiber. Hartmeyer hat bei Kolonieen von Bergen, Tromso, Ingo und Westgronland, Van Name bei ostamerikanischen weder das The Ingolf-Expedition. U. j. ^^ 138 ASCIDIACKA cine iRK-h das andcrc >;ofuiukMi. Dagegcn liabe ich bci Koloniivii \(>ii riyinoutli uiul aus (kr lUacksod Bay I'crsonen luit einem kurzcii Retractor neben soklan oliiic Rotiactor feststelkii koniuii. Maim kaiiii aus dicser Tatsache \nellcicht den Sclikiss ziohcn. dass der Retractor nieist so kuiz l)kil)t, class er sich der FeststelUing entzieht imd mir in selteneren FiiUen sicker erkannt wircl. Daniit wiirckii die gegensatzHchen Angaben iiber Bcsitz und Xichtbositz eines Retractors ihre Ivrkkirung linden. Ancli Rilli'i (Hjoi) und Hjcrkan (1905) erwahneu niclits \on Retractoren, wolil aber haben beide Autorcn l-A-todrrniforlsatze fcstgestellt, vielfach melirere bei einer Person. Um die widerspreckenden Angaben iiber das Vorkonmn n xon kktodermfortsatzen gegenstandlos zu niacken Hesse sich aniulinun. (kiss diese Organe nur zu einer gewissen L,ebensperiode der Personen sick entwickeki. Die Zalil der Tcntakol betragt in der Kegel S, die sicli auf zvvci alternierende Grossen verteilen. Dock konimt gelegentkch audi noch eine gleicke Zahl rudimentiirer Tentakel hinzn. Der Kiemeusack besitzt constant 3 Reihen Kiemenspalten. Die Zakl der Spalten einer Zone betragt nacli Lakille 10 — 12, nack Huitfeldt-Kaas 12; Van Name (1910) und Hartmeyer (1921), die genauere Angaben macken, kaben festgestellt, dass nur die erste Zone 12 Spalten besitzt, die beiden anderen Zonen ein oder einige Spalten weniger und zwar die dritte Zone wieder weniger als die zweite, sodass eine , wenn auck nur geringe, zwiscken der zweiten und dritten Zone nicht immer ausgepragte Abnakme der Spaltenzakl von vom nack kinten im Kiemensack zu verfolgen ist. Van Name hat bei ostamerikaniscken Kolonieen 12 — II — II oder II — II— 9 bis 10 Spalten festgestellt, Hartmeyer bei westgronlandischen Kolonieen 12 — io(?ii) — 9; bei Kolonieen von Bergen babe ich neuerdings im allgemeinen 12 — 11 — 10 Spalten gefunden. Die Zaklenwerte aller dieser Angaben bewegen sich also in sekr engen Grenzen und stimmen gut miteinander iiberein. Eine Grossenabnakme der Spalten einer Zone von der Dorsalfalte zum Endostyl kabe ick im Gegen- satz zu Van Name, der sie fiir alle drei Zonen festgestellt kat, eigentkch imr bei der ersten Zone beobacktet, und auck kier weniger stark ausgepragt als auf der Figur bei Van Name. Dock mogen liier Contractions- ersckeinungen das Bild \'ielfack beeinflussen. Am Darm fallt der grosse, nakezu kugekge Magen auf. Den Hoden, der gleickfalls von anseknHcker Grosse ist, halie ich stets einfach gefunden; mein Befund deckt sick in dieser Hinsickt mit den Angaben anderer Autoren. Die Zakl der Windungen, die das vas deferens um den Hoden besckreibt betragt nach Van Name 8- — 10, nach Hartmeyer 8 — 12, nack Lakille und Huitfeldt-Kaas '12; Bjerkan (1905 t. 3 f. 9) zeichnet auf seiner Figur 8 Windungen. Die Zakl der Windungen sckwankt also zwiscken 8 und 12 und es folgt daraus, dass Didemnum niveum, das sick nack Lakille (1890) von D. cereum ledigUck durck die geringere Zakl der Windungen (8 statt 12) unter- sckeiden sollte, keine Artberecktigung beansprucken kann. Ritter giebt fiir D. strangulatum nur 4 Windungen an, lasst die Angabe aber zweifeUiaft; diese geringe Zahl diirfte sick aus der Ungunst des Beobachtungs- objectes erklaren und tatsackkck nickt vorkommen. Systematiscke Bemerkungen. Didemnum sargassicola Giard (1872) kann nach Lakille (1890) nur als eine Varietal von D. cereum betracktet werden; es bestehen keine anatomischen Merkmale auf die kin die beiden Formen getrennt werden konnten, sie untersckeiden sick kaum durch die Farbe. Ick vereinige D. sargassicola restlos mit D. cereum (bzw. tenerum). Dass das von Lakille fiir die Artselbstandigkeit von ASCIDIACEA 139 D. niveum Giard geltend gemachte Merkmal niclit sticlihaltig ist und audi diese Art mit T. tenerum zu ver- einigen ist, wurde bereits bemerkt. Didemnum ceremn bei Fischer 1876 ist eiii uncontrollierbarer Listenname. Die voii Drasclie 1884 von Rovigiio beschriebenen beiden Arten Didcmnoides inarmatum und D. tortuosiim sind, wie bereits friilier von Huitfeldt-Kaas (1896) und mir (1903) ausgesprochen wurde, zweifellos sehr nahe verwandte Arten, doch bediirfen sie, sowohl wie die iibrigen mediterranen Trididcmnum- und Didemnopsis- Arten, noch weiterer Untersuchungen, um ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zuein- ander und zu T. tenerum aufzuklaren. Vermutlich werden audi hier umfangreiche Zusammenziehungen von Arten stattfinden miissen, doch geht diese Frage iiber den Rahmen dieser Arbeit hinaus und konnte bis jetzt auch nicht von niir in Angriff genorhmen werden. Von Wichtigkeit ist aber die Feststellung, dass T. tenerum auch im Mittehneer vorkommt. Herdnian (1900) erwahnt eine Art von Neapel, die er mit D. cereum identi- ficiert und die Berliner Sammlung besitzt Kolonieen von Neapel, die im Habitus besonders mit den Kolonieen von Roscoff iibereinstimmen und meines Erachtens zu T. tenerum gehoren. Mit dem Nachweis von T. tenerum im Mittelmeer gewinnt auch die Annahme an Wahrscheinhchkeit, dass das D. cereum, das Fisclier (1876) von Arcachon erwahnt, zu T. tenerum gehort, da durch diesen Fund an der Westkiiste Frankreichs eine Verbindung zwischen dem mediterranen und dem borealen Verbreitungsgebiet der Art hergestellt wird. Didemnum niveum bei Radde 1899 von Sewastopol, ein I^istenname, ist niclit zu deuten. Didemnum inarmatum? bei Rankin 1900, 1901 aus dem Firth of Clyde diirfte zu T. tenerum gehoren. Didemnum strangulatttmW. E. Ritt. 1901, das von seineniAutor selbst fiir nahe verwandt mit D. ce- reum und D. inarmatum (bezeichnenderweise also mit einer Trididcmnum- und einer Didemnopsis-Art) ge- halten wird, wahrend die Art nach Van Name (1910) eine nahe Verwandte von T. tenerum ist, glaube ich ohne Bedenken mit letzterer Art vereinigen zu soUen. Das Verbreitungsgebiet von T. tenerum wird dadurch auch auf den nordlichen Pacific ausgedehnt. Didemnopsis microzoa Rdkrzw. 1913 aus dem Ochotskischen glaube ich auf Grund einiger nachunter- suchter Originalkolonieen ebenfalls dem T. tenerum zuordnen zu miissen. Die von Hartmeyer (1915 d) aus der Blacksod Bay erwahnten Kolonieen von Diplosomoides per- foratum gehoren dem ebenfalls von dort aufgefiilirten T. cereum an, wie bereits 1921 berichtigt wurde. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkii.ste von Nordamerika: Neii Fundland Banke: (Verrill 1S71, Van Name 1910); Siidabfall der Bauke, 45°04' N. 55°23' V\;., 130 m (Van Name 1910). — Bay of Fundy (Van Name 1910). — Passamaquoddy Bay: St. Andrews, tieferes Wasser der Umgegend (Huntsman 1912). — Eastport, 18 — 72 m (Verrill 1871, Van Name 1910); vor Grand Manan (Huntsman 1912). — Casco Bay (Van Name 1910). — vor Cape Ann: 42°36' N. 70°27' W., 97 — 135 m (+4.17° bis +4.44°C.); 42°3o'N. 70°38'W., 81 m (+5.67°C.); 42°27'3o" N. 70°36' W., 86— 90 m (+9.72°C.); 42°io'3o" N. 70=29' W., 47 ra (4-6.56°C.) (Van Name 1910). — vor Cape Cod: 4i°4o'N. 69°28'3o" W., 126m; 4i''35'3o"N- 69°35' W., 62 m (Van Name 1910). Gronland: Siidwestgronland : Godhavn; Jakobshavn; Egedesminde (neue Angaben); Nordre Strom Fjord, 14 — 38 ra (+ o-3 ^^^ + 0.2° C), 44—04 m (Hartmeyer 1921) ; Holsteinsborg (neue Angabe) ; Brede Fjord, 20 — 100 (?) m (+ 1° bis -j- 0.7° C), 85—140 m (+ 0.1° bis + 0.8° C); Skov Fjord, 70— i4o(?) m (+ 2.3° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: Kusten- bank vor Fiskenaesset, 62°58' N. 5o°52' W., 4.5 m (rfjalfec). i8* 140 ASaoiACEA Isluiul. J' 4 Mcil. vor dcr Ostkiistc, 60 in (ncuo Aunabe) ; Kiistenbaiik vor Ostislaiul. ().("58' N. i2°.\o' W., 133 iii (»Tlu)r«) ; KusUu- bauk vor Sudostislaiul. 64''i7'N. i^'^^'W.. 75111 (+ 5.09° C. iu 74 m) (Bjerkaii i()05). Wcstfinniarkcn; Andciiacs, Vi-stcranlcn (Hiiitfcldt-Kaos i89(>); Tromso, 18—36111 (Sars 1851. HarliMcyor 1903); Tromso Suiul, 20 — 50 111 (Hjcrkan 1908); Rystriim bci Tromso. 20 — 50111 (Bjerkaii 1908); Ilainiiurfi'.st, 18 -31)111 (Sars 1851); Iiifjo, iSoiii (Hartuicycr 1904); j'/s Mcil 6. Sortvigen, Hjeliiiso, 135111 (Ilinliiiaii i.S>)j). Ostf iiimarkcn: KjoUc l-'jortl. 50 — 00 lu; Kongs I'jord. 25—54 '" (Hjcrkan 1908) ; Baads Fjord, 05 m (Bjerkaii 1905) ; Vadso, 20—30 111 (Bjcrkan looS). Spitibcrgcugcbict: Nortlwcstspitzbcrgcii : Aiiistcrilam Iiiscl, 79''45' N. i3''4o' U., 40111 (llarlmujcr 1904). Fig. 42. Trididemnum tenerum (Verrill). (Vgl. Anmerkung, S. 141) Murman Eiiste: Kola Fjord, 36 — 144 (4.5 — 90) m (Derjugin 1906, 1915). Sibirisches Eismeer: Bennett Insel, 76°37' Jv. i47°27'0., 45510 (Redikorzew 1908 a). Ualbinsel Alaska (Siidkiiste) : Kadiak Island, St. Paul Harbour, ca. 36 m (Ritter 1901) Ochotskisches Meer: Tataren Sund, gegeniiber Cap Sjurkmn (Redikorzew 1913). Boreale uud boreolusitanische Region. Island: Brede Fjord, 65^i2'3o" X. 23°28' W., 65 m (neue Angabe). Far Oer: Vaag Fjord; Nolso, ca. 180 m (neue Angaben). Irland: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d). Westkiiste von Schottland: Firth of Clyde: Balloch Bay, Seichtwasser (Rankin igoo); Millport (Rankin 1901) Isle of Man: Port Erin (neue Angabe). ASCIDIACEA 141 Englischer Kanal: Plymouth: Millbay Pier Head; Mewstone Ledge; Rame bis Eddystonc; Stoke Point; Duke Rock; 11. New Grounds Buoy (Hartmeyer 1915). — Kauai Inseln: Jersey; Guernsey; Herm (Koehleri886) ; vor Saints Point u. Parella Bay, Guernsey (Alder & Hancock 1912). — Roscoff (Giard 1872 a). Westkiiste von Frankreich: Arcachou (Fischer 1876). Skagerak: Kiiste von Bohuslan (Huitfeldt-Kaas 1896). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Espevaer, 5.5 — 11 m; Bommelo. Boinrael Fjord, 5.5 — 1 1 ni, Solsvig bei Bergen (Huit- feldt-Kaas 1896); Bergen, Skjaergaard (ueue Angabe) ; Fjeldvaero, n. Hitra, vor dcr Miindung des Trondhjem Fjords (Hartmeyer 1922 a). Mediterrane Region. Neap el: (Herdman 1900, neue Angabe). Das Verbreitungsgebiet ' von T. tencrum ist von ungewohnlicher Ausdehnung. Es reicht vom Mittel- meer iiber die atlantisch-boreale und arktische Region bis in das Gebiet des nordlichen Pacific. Doch ist die Zahl der Fundstellen in der Arktis (speciell in der Hocharktis) und im nordpacifischen Gebiet sehr sparlich und die Fundorte liegen weit zerstreut iiber ungeheure Gebiete. Auch im Mittelmeer ist die Art mit Sicherheit nur von Neapel bekannt, doch ist anzunehmen, dass sie hier, wenigstens in der Adria und im westlichen Teil des Mittelmeeres viel allgemeiner verbreitet ist, als es zur Zeit den Anschein hat, da vermutHch die eine oder andere verwandte mediterrane Art sich bei weiteren Untersuchungen als Sj'uonym herausstellen wird. Hau- figer ist sie im ostatlantisch-borealen Gebiet und in den boreoarktischen Mischungsgebieten, wie auch in gewissen Teilen der Niederarktis. Im boreolusitanischen Mischungsgebiet scheint sie im westUchen Kanal- gebiet allgemeiner verbreitet zu sein, weiter nordlich ist sie nur vereinzelt nachgewiesen. Aus der Nordsee und den danischen Gewassern ist sie nicht bekannt. Sie tritt erst wieder an der Kiiste von Bohuslan auf und verbreitet sich entlang der norwegischen und der Murman Kiiste bis zum Kola Fjord. In West- und Ost- tinmarken ^st sie haufig, aber auch im siidwestlichen Norwegen ist sie keineswegs selten. Die Art ist ferner bekannt von den Far Oer und von Island, hier von der Ost- und Westkiiste. Allgemein verbreitet scheint sie an der Siidwestkiiste Gronlands nordUch bis in die Disko Bay zu sein, sowohl in den Fjorden, wie auch auf den flacheren Partieen der Kiistenbiinke. Aus der iibrigen Arktis Hegt nur noch ein Fund von der Amsterdam Insel (Nordwestspitzbergen) und \-on der Bennett Insel im Sibirischen Eismeer vor; letztere Fundstelle ist die einzige, die der Hocharktis angehort. An der Ostkiiste von Nordamerika verbreitet sie sich von den Neu Fundland Banken bis Cape Cod, bleibt also ganz auf das boreoarktische Mischungsgebiet beschrankt. Sie tritt in diesem Gebiete vorwiegend im tieferenWasser vor der Kiiste auf; die siidlichste Fundstelle liegt ausserhalb Cape Cod, auf 4i°35'3o"N. Von den beiden Fundstellen im nordlichen Pacific liegt die eine auf der asiatischen Seite im Tataren Sund, die andere auf der amerikanischen bei Kadiak Island. In westostlicher Richtung verbreitet sich die Art in der arktischen Region von Westgronland bis zur Bennett Insel oder von etwa 55^^ W. bis I47°27' O., also iiber rund 163 Langengrade. Innerhalb dieses Gebietes lasst sich die Tendenz einer circum- polaren Verbreitung nicht verkennen, wenn sie auch, wenigstens nach dera derzeitigen Stande unserer Kennt- nisse einen sehr discoutinuierlichen Character zeigt. Vertikale Verbreitung. Die vertikale Verbreitung von T. tenerum umfasst die oberen 200 m, doch scheint die Art ihre untere Verbreitungsgrenze im allgemeinen bereits bei der 150 m L,inie zu finden, ■ Auf der Verbreitungskarte sind die Fundorte Neapel, Arcachou, Firth of Clyde, Brede Fjord (Westisland), Kadiak Island (Alaska) und Tataren Sund (Ochotskisches Meer) versehentlich nicht eingetrageu worden. 142 ASCIDIACEA denn unterhalb dicser Tiefe licgcii mii /.wci I'liiuhmgabcn \or, dii' rino xoii Nolsii (l'';ir (Vt), dio aiHk'iv von Ingo, beide aus i8o m. Pie obere Ticfengrenze liegt iin arktischtn uiul hoivoarklistlKii Ti il ilires Verbrcitungs- gebietes in etwa 20 ni. \'on der Ostkiiste von Nordanierika ist sie aus Tiefen zwischtn iN uiul i ;5 m l)ikamit, wcnn sie auch vonviegond ini tieferen Wasser vor iler Kiisto von ctwa 30 ni an j;cfniuk'n wiid. In v;anz ahn- lichcn Tiefen (14 — 140 ni) tritt sie in den P'jordcn nnd anf den Kiistcnbanken Westgronlands auf. In West- tinniarken liegen die Funde in Tiefen zwischen iS und 180 m (meist jc'doch olnTliall) 100 ni), in OsUinniaikcn zwischen 20 und 65 ni: ini KoU\ Fjord koinnit die Art zwischen j() nnd 144 ni (Norvviegend zwischen 45 und 90 m) vor. Auf den islandischen Kiistenbanken wurde sie bis zn cincr Tiefe von 133 ni nachgewiesen. Die Funde bei Spitzbergen und im Sibirisclien Eismeer staninKii aus 40 nnd 45 ni Tiefc. Die vertikale Verbreitung zeigt also innerhalb des arktisch-boreoarktischen Teiles des Verbreitungsgebietes cin Bild Non l)emerkeus- werter Einheitlichkeit, indem die Art an eine Zone gebunden erscheint, deren obere Grenze bei ctwa 20 m (oder etwas liefer) liegt, deren untere Grenze in der Regel etwa die 150 111 I.inic liildct, die nur ausnahmsweise iiberschritten wird. Ira borealen Gebiet, fiir das nur vvenige Tiefenangaben vorliegcn, sind die Tiefen im all- gemeinen geringer, da die Art hier in ihrem Vorkommen vorwiegend an die Algenzone gebunden zu sein scheint. Iin Bereich der Ebbegrenze scheint sie nicht vorzukommen, doch tritt sie im siidwestlichen Norwegen nach Huitfeldt-Kaas bereits in einer Tiefe von etwa 5 m auf und in ahnlicher Ticfc diirfte auch im Kanal- gebiet ihre obere Grenze liegen. Thermopathie und Okologie. Die ausgedelmte Verbreitung von T. tencniin in nordsiidliclicr Richtung lasst ohne weiteres den Scliluss einer vveitgehenden Eurythermie zu, die es der Art ermoglicht, gleicher\veise unter constant negativen Temperaturen wie unter den zu keiner Zeit des Jahres unter etwa + 13° C. sinkenden Temperaturen des Mittelmeeres zu existieren. Doch deutet das ganz vereinzelte Vorkom- men in hocharktischen Gebieten darauf hin, dass sie constant negativen Temperaturen nur unter besonderen Verhaltnissen sich anzupassen vermag. Im iibrigen lasst sich aus ihrer Verbreitung nicht erkennen, ob ihr die Temperaturs-erhaltuisse der niederarktisch-boreoarktischen Gebiete oder der borealen Region giinstigere Bedingungen bieten; vermutlich vermag die Art sich der ganzen Mannigfaltigkeit der in diesen Gebieten herrschenden Temperaturverhaltnisse in gleicher Weise anzupassen, sodass die Temperatur auf ihre Ver- breitung in geringerem Masse von bestimmendem Einiiuss sein diirfte als andere Factoren. Schlickiger, in der Regel mit Steinen, Balaniden und Schalen aller Art vermischter Boden scheint der Art besonders giin- stige Bedingungen zu bieten. Seltener kommt sie auf felsigem oder reinem Stein- oder Muschelboden vor. Als Substrat kommen die verschiedenartigsten Objecte in Frage. Wo sie in der Algenzone auftritt, uberzieht sie die Stiele und Blatter vonLamiuarien, Fucoideen, sehr oft auch Zostcra in Form diinner Krusten oder um- wachst und umkrustet das pflanzliche Substrat unter Bildung fleiscluger, unregelmassig gelappter Pseudo- polster. In Finmarken bildet die Art teils diinne Uberziige auf Kalkalgen, Balaniden und MoUuskeuschalen, teils aber auch dickere Polster, die an der Unterseite mit Sand und Schalenfragmenten incrustiert sind. Was fiir Finmarken gilt, gilt auch fiir andere Gegenden ihres Verbreitungsgebietes. Nur ausnahmsweise siedelt sie sich auf Brj'ozoen an, mit Vorhebe dagegen auf Ascidia obliqua. Im Kola Fjord wahlt sie meist diese Ascidie als Substrat, auch in Finmarken findet man sie hauSg auf Ascidia obliqua. Von Westgronland haben mir ASCIDIACEA 143 Kolonieeu von T,tencrum niclit uur auf dieser Art, soudern audi auf A.callosa und Dendrodoa aggregaia vorgelegen; eine Kolonie aus dem Brede Fjord (West Island) bildet einen Uberzug auf Synoicum ptdmonaria. Tiergeographische Stellung. Ihrer horizontalen Verbreitung nach muss T. tenerum als eine mediterran-panarktisch-boreale Art bezeichnet werden, deren Hauptverbreitungsgebiet im ostatlantisch- borealen Gebiet und in den boreoarktischen Mischungsgebieten liegt, wahrend sie in der Niederarktis bereits sparlicher verbreitet ist, in der Hocharktis dagegen nur ganz vereinzelt auftritt und audi ini nordlichen Pacific iiur sporadisch nachgewiesen ist. Discontinuierlidi circunipolar verbreitet ist die Art iiber ein Gebiet von etwa 163 Langengraden von Westgronland bis zur Bennett Insel. Will man den Versuch maclien, die Frage nach ihrer Herkunft zu beantworten, so scheint niir die Annahme eines siidhchen (mediterranen) Ursprungs doch am wahrscheinlichsten zu sein. Keinesfalls diirfte ihr Entstehungscentrum in der Arktis zu suchen sein. Ihre Einwanderung in che Arktis ist ofifenbar auf den durch den Golfstrom vorgezeichneten Wegen erfolgt, einesteils bis an die Murman Ktiste und nach Westspitzbergen, andemteUs iiber die Far Oer und Island nach Westgronland und von hier in siidhcher Richtung dem Labrador Strom folgend an die Ostkiiste von Nord- amerika. Ostlich iiber die Murman Kiiste hinaus ist unter Anpassung an hocharktische Bedingungen ein Vorstoss in das Sibirische Eismeer erfolgt und von hier aus ist die Art bis in den nordlichen Pacific gelangt. Auf Grund ihrer vertikalen Verbreitung ist T. tenerum eine stenobathe Flachseeart, die im borealen Gebiet in Tiefen von wenigen m, in den Mischungsgebieten und in der Arktis erst bei etwa 20 m auftritt und in der Regel nicht tiefer als etwa 150 m herabgeht; unterhalb 150 m wurde sie nur ganz vereinzelt gefunden, wahrend sie die 200 m linie nicht mehr erreicht. Sie ist eine sehr eurytherme Art, die in Wasser von constant negativer bis von zu keiner Zeit des Jalires unter etwa + i j" C. sinkender Temperatur zu existieren vermag, wenn ihr auch rein hocharktische Temperaturverhaltnisse weniger giinstige Bedingungen zu bieten scheinen. T. tene- rum bevorzugt anscheinend schUckigen, in der Regel mit St einen und Schalen vermischten Boden. Gen. Didemnum Sav. 1816. i8i6 Didemnum, Savigny, M6m. An. s. Vert., v. 2 p. 14, 194. Sp. typ. : Didemnum candidum Sav. Van Name (1910) hat die Didemnum- Arten mit Atrialzunge von denen ohne Atrialzunge generisch abgetrennt und erstere in der Gattung Tetradidemnum d. Valle 1881 (Sp. typ.: 7". gigas d. Valle) vereinigt. Nun besitzt aber der Typus \'on Didemnum, D. candidum Sav., auch eine Atrialzunge, sodass Tetradidem- num als ein absolutes Synonym von Didemnum zu betrachten ist. Van Name liatte also die Arteu mit Atrial- zunge in der Gattung Didemnum belassen miissen, wahrend die Arten ohne Atrialzunge die Aufstellung einer neuen Gattung erfordert hatten. Ich selie zur Zeit wenigstens davon ab, eine generische Sonderung in diesem Sinne vorzunehmen und belasse Arten mit oder ohne Atrialzunge in der Gattung Didemnum. Die grosse Zahl, zum Teil mehr oder weniger ungeniigend bekannter Arten der Gattung Didemnum lasst niir den Versuch einer Aufteilung dieser Gattung verfritht erscheinen. Die Gattung ist in der ganzen Arktis — mit Ausnahme des Bering Meeres und der der arktischen Region zuzurechiienden Gebiete des nordlichen Pacific — sowic im atlantisch-borealen Gebiet vertreten. 144 ASCiniACKA Bestiuinningstabelle dcr arktischeii iiiul horoalen ArU'ii' iK'i Cattiiii^ l>ii/riinii(iii. I Atrial6lTiuin>; mit Atrial7.uiij;o, KalkkiirjJtT 50 — So/i gross 1>. alhiiliiiu I AtrialoiTmmR oluu- Atrialzungo, KalkkiiriKr mii etwa 20 — 40/1 gross — 2. I Hwicii stets ciufacli, Kalkkiiqicr iiu allgenieincn 25 — 40 /< gross 1>. Iich^ohiudictim Hotlcn in der Rcgel (wcnn nicht stets) aus zwei Follikdn besteluiul, Kilkkoipei iiicist I weiiiger als 20 fi gross D- Uiiarium Didemnuni albiduni (Xcirill). TextCg. 43; Taf. i Fig. 21 — 23. Vollstandii;o lyilcratui. 1851 Didemnum roseum -\- Leptoclinum gelatinosum (noii Milne-Edwards 1841), M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 153; 154. •1859 D..r. + L. g., M. Sars in: Forh. Selsk. Christian., 1858 p. 66. ?l863 Leploclinum sf>., A. S. Packard in: Canad. Natural., i'. 8 p. 412. 1867 Didcmnium [sic!] roseum. A. S. Packard in: Mem. Boston. Soc, v. 1 p. 276. 1870 D. r, A. Gould (W. G. Binncy), Rep. Invert. Massach., ed. 2 p. 4. 1870 D.r.. Dall in: P. Boston Soc, v. 13 p. 255. 1871 Leploclinum albidum (part.) -|- L. luleolum, A. F.. Verrill in: Ainer. I. Sci., ser. 3 v. 1 p. 446. 1872 Lissoclinum a. (part.) -f- L. I., Troschel in: Arch. Naturg., v. 38 II p. 188. 1872 Leploclinum a. (part.) + L.l. (part.), A. E. Verrill in: Anicr. I. Sci., ser. 3 t/. 3 p. 212, 213. 1873 L. a. (part.) + L. I. (part), A. E. Verrill & S. I. Smith in: Rep. U. S. Fish Comm., r. i p. 70.^; 706. 1873 L. a., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1873 Didemnum roseum?, Ehlers in: SB. Soc. Erlangen, v. 5 p. 7. 1873 Lissoclinum albidum {pait.) -\- L. luleolum (part.), Giard in: Arch. Zool. exper., v. 2 p. .511. 1874 Leptoclinum a., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 L. a. + L. luleolum, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 7 p. 39, 43, 413, 504. 1874 L. a. + L. I., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 355, 359, 363. ?i875 Didemnum sp., C. Heller in: Denk. Ak. Wien, v. 35 p. 44 t. 5 f. 9. 1879 Leploclinum albidum (part.) + /,. a. var. luleolum (part.), A. E. Verrill, Check-!,, mar. Invert., p. 27. (non 1882 L.a., Sorby & Herdman in: I. Linn. Soc. London, v. 16 p. 535.) (non 18S4 L. a., Herdman in: Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 219.) 1886 L. tenue (part.), Herdman in: Rep. Voy. Challenger, v. 14 part. 38 p. 281 t. 40 f. 3 — 5. (non 1886 L. albidum -\- L. a. var. luleolum. Herdman in: Rep. Voj'. Challenger, v. 14 part 38 p. 287; 290 t. 40 f. 10 — 15.) 1886 L. tenue, I. Murray in: P. phil. Soc. Glasgow, w. 17 p. 324. ?iS86 Leploclinum sp., Drasche in: Polarstat. Jan Mayen, v. 3 p. 101. 1891 L. albidum (part.) -\- L. luleolum (part.) -\- L. tenue (part.), Herdman in: I. Linn. Soc. I/jndon, v, 23 p. 631. 1891 Didemnium [sic!] roseum, A. S. Packard, Labrador, p. 396. 1892 Leploclinum sp., Herdman in: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 92. 1893 L. tenue, Herdman in: Aiin. nat. Hist., ser. 6 v. 12 p. 445. 1894 L. strucium, Gottschaldt in: Jena Z., v. 28 p. 357 t. 24 f. 4 a, b t. 25 f. 9. 1896 Didemnium roseum, Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 I p. 6. 1897 D. r„ Vanhoffen in: Drygalski, Gronl. Exp., u. 2 I p. 1S4 t. f. 29. ?I900 Leptoclinum [sic!] albidum (part.), Sletcalf in: Zool. Jahrb. Anat., v. 13 p. 563. 1901 Leptoclinum albidum -\- L. a. va-t. luleolum, Kingsley in: P.Portland Soc, v. 2 p. 183. 1901 L. o. -j- L. a. var./., Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, i;. 4 p. 265. 1902 L. a.. Van Name in: Tr. Connect. Ac, d. 11 p. 363 t. 52 f. 41. ' Die im boreolusitanischen Mischungsgebiet vorkommeuden Didemnum- Avten sind unberiicksichtigt geblieben, da sie samtlich als spec, inquir. gelten miissen. ASCIDIACEA 145 1903 L. rosetim -\- L. polare, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 3O1, 374 t. 6 f. 17 — 18 t. 14 f. 17; p. 363 t. 14 f. 18 — 21. (non 1905 L. albidtim var. htteoliim, Sluiter in: Mem. Sue. zool. France, v. 18 p. 20.) 1906 L.roseum, Redikorzew in: Derjngin in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 37 p. 155. 1906 L. r., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v, 37 I p. 310. 1907 L.r., Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 150, 151, 153. 1908 L.r., Bjerkan in: Troms0 Mus. Aarsh., r. 25 p. 98. igo8 L. r., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 21, 36. 1909 L. r., Aweriuzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 p. 383, 384. 1909 Didemnum albidtim (part.) -\- D. a. var. luieoliim (part.) -|- /). polare -\- D. striictum -|~ D. tentie (part.), Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., f. 3 suppl., p. 1449; 1449; 1450; i45i; i45i- 1910 Lcploclinum roseum, Redikorzew in: Derjngin in: Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. 1910 Tetradidemnum albidum, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 378 f. 13 — 15 t. 35 f. 2 t. 39 f. 13. 1912 Didemnum [Leptocliniim] a., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, lyii p. 439. 1912 D. a. -\- D. tenue, Hartmeyer in: Vid. Meddel., v. 63 p. 279. 1912 Leptoclinum roseiim, Redikorzew in: Derjngin in: Congr. int. Zool., v.j P. p. 888. 1912 L.r., Awerinzew in: Congr. int. Zool., k. 7 P. p. 919. 1912 L. albidum -f- L. luteolum, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 19:2 Tetradidemnum a., Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. 9 p. iii, 112, 138. 1914 Didemnum tenue? (part.), Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., !■. 91 I 2b p. 26. 1914 D. albidum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1113. 1915 D. resinaceum (non Drasche 1884), Derjngin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 574. 1921 D. albidum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., 1^.62 p. 81. 1922 D.a., Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 24, 44. Gesc hie lite der Art. Die Geseliichte von D. albidum ist im allgemeinen klar und wenig compliciert, nur Verrill hat einige Verwirrung liineingebracht, die aber durch Van Name vollkommen beseitigt wurde. Der alteste Name geht auf Sars zuriick, der die Art im Jahre 1851 als Didemnum roseum von verschiedenen Punkten Westfinmarken's beschrieb. Dieser Name kann aber als Artbezeichnung nicht verwandt werden, da er bereits durch Delle Chiaje 1828 fiir eine Art von Neapel, die mit der B'orm des Sars nichts zu thun hat, vergeben war. Zugleich erwahnt Sars noch eine andere Art von Finmarken, die er mit Leptoclinum gela- tinosum M. E. identiiiciert, die nacli Bjerkan (1908) aber, der die Originale nachuntersucht hat, lediglich die weisse Farbenvarietat des D. roseum ist. Im Jahre 1871 beschrieb Verrill zwei Leploclinum-ATten von der Neu England Kiiste, L. albidum und L. luteolum, von denen die letztere sich lediglich durch eine rotliche Oder gelbe Farbe unterscheiden sollte und in seinen spateren Arbeiten auch nur als eine Varietat der ersteren betrachtet wird. Die Typen beider Arten von Eastport stimmen nach Van Name (1910) vollkommen mit- einander tiberein, sodass L. luteolum ein absolutes Synonym \-on L. albidum darstellt. Die ganze Frage com- pHciert sich aber dadurch, dass Verrill nach der Feststellung Van Name's unter dem Namen albidum (bzw. luteolum, falls die Kolonieen zufiillig von rotlicher oder gelber Farbe waren) zwei ganz verschiedene Arten zusammengeworfen hat. Die eine dieser Arten das echte L. albidum (Verrill 's Type) tritt haupsaclilich nordlich Cape Cod auf, die andere Art ist eine mehr siidliche Form, die n. Cape Cod nur local vorkommt und nach Van Name die Casco Bay nicht mehr erreicht. Die siidliche Form, die namenlos dasteht, erhalt von Van Name (1910) den Namen Didemnum lutarium. Als Fundort giebt Verrill (1871) fur L. albidum ausser dem Typen-Fundort Eastport auch die Thimble Islands an. An letzterer I^ocahtat kommt aber nur die siid- liche Form vor, sodass L. albidum damit zu einem partiellen Synonym von D. lutarium wird. L. luteolum 19 The Ingolf-Expedition. II. 7. 146 ASCIDIACEA wird dagegen bci Verrill (1S71) mir von IJastport uiul liraiul Maiiaii tiwiiluit, wo I). Iii/niimii iiiclil iiielir vorkommt, ist also audi auf Grund dcr T>*pcii-lnindorto absolutes Sy 11011 \ 111 \oii /, .ilhii/inir. lUi iKii iihrigen amcrikanischcn Citatcn von L. albidum iiiul /.. lutcoluiii liisst sicli u.uli diii l'iiii(li>itiii stils kirhl iiitsclu'itKii, ob sic mir zu /). tilbidum bzw. D. liitarium gehoren, odcr als i)artielles Syiionyin hi'ldcn Aikii /.ii.i;coi(liK't werden miissen. Didemuiim roscum Sars bei Packard wild \-oii Wrrill als \iiiiiiitliches Synonym seiner beidcn neuen Arton erklart. Oiard 1873 erkliirt Lissoclintim albidum und Lissoclinum luicoluiu liii Dijjlo- somiden, wozu zu bcmerken ist, dass Verrill seine Arten niemals in die (iattnnTjalfe«: Stat. 419. 6. VI. 09. 63 '09' N. 53°33' \V. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 29 Fad. i Kolonie. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. phys. Havn. i Kolonie. — Kielsen leg. [1839]. 5 Kolonieen. — Moller leg. 17. VI. 43. 4 Kolonieen. — Block leg. 21. IX. 43. i Kolonie. — Zinuner leg. 27. XI. 56. I Kolonie. We.stgr6nland ; Upernivik. Ryder leg. 6. XI. 86. 6 Kolonieen. Ritenbenk. Andersen leg. 10. VIII. 62. i Kolonie. — Andersen leg. 10. X. 65. 2 Kolonieen. — Traustedt leg. 1892. 2 Kolonieen. Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. Zalilreiche Kolonieen. Godhavn. Olrik leg. [1855]. 4 Kolonieen. — Andersen leg. 1861. 3 Kolonieen. — Traustedt leg. 1892. Viele Kolonieen. Jakobshavn. Traustedt leg. [1892]. Zahlreiche Kolonieen. Brede Bugt, Jakobshavn. Traustedt leg. 3. VIII. 92. 6 Kolonieen. Christianshaab. Maigaard leg. 19. X. 07. i Kolonie. Hunde Eiland. Traustedt leg. i. VII. 92. 2 Kolonieen. Egedesminde. Olrik leg. VI. 55. 4 Kolonieen. — Zimmer leg. [1856]. 2 Kolonieen. — Zimmer leg. i860. 2 Kolonieen. Levinsen leg. 1877. Mehrere Kolonieen. — 30 Fad. Holm 19* 1^8 ASOiniAOKA leg. 2i.). VII. S4. .) Kolonieen. — Bcigoiulal k%. io. X. (jo. j Koloniccn. — Trau- stedt leg. [1892]. Vielc Kolonieen. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustodt Icj;. iSyi. Zahlieieiie Koloniioti. z\v. Holstcinsborg u. Kgedesniinde. Traustcdt leg. 1892. 3 Koloiiiivii. Holsteinsborg. Bergendal leg. [1890]. 1 Kolonie. — Traustedt leg. [1892]. Viele Kolo- nieen. Sukkertoppen. Hidstiui) leg. 23. VI. o,;. i Kolonie. ? Fiskenaesset. Kielsen leg. 4. X. 39. i Kolonie. Julianeliaab. Ryberg leg. 1881. i Kolonie. w. Cap Farvcl, 60^45' N. 48° W. Bang leg. 28. XI. 7^. i Kolonie. Ostgronland: Ingniikertok bei Angmagsalik. Krnnse leg. 7. \'III. 02. i Kolonie. Tasinsak, 30 — 50 Fad. Kruuse leg. [1902]. i Kolonie. Island: Nordwestisland. Halberg leg. [1884]. 4 Kolonieen. Bjaniagnupr. i Kolonie. Dyra Fjord, ca. 19 Fad. Lnndbeck leg. 28. VI. 93. Talkna Fjord, i Kolonie. Patreks Fjord, 14 Fad. Halberg leg. 16. V. 84. i Kolonie. Brede Fjord, 65°i7'3o" N. 23°24' W. Moller leg. 10. VII. 07. 3 Kolonieen. Stykkisholm, Brede Fjord, 20 — 30 Fad. H. Jonsson leg. 23. IX. 97. i Kolonie. Hafranes, Fasknids Fjord, 20 — 50 Fad. Horring leg. 7. VII. 98. i Kolonie. Far Oer: Halberg leg. 3 Kolonieen. Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. i Kolonie. zw. Nolso u. Ostnaes, 100 Fad. Mortensen leg. 9. VI. 99. i Kolonie. zw. Sydero u. L,ille Dimon. Thomsen leg. 9. X. 69. Einige Kolonieen. Nor^vegen: Alvaerstrommen, Rado. Nordgaard leg. 14. VII. 02. i Kolonie. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner Museums: Rado Fjord, zw. Holseno u. Rado, o — 100 m. Blochmann leg. i Kolonie. Nord Ost Land, Ostseite, ca. 4 Seem, vor dem Gletscher, 79°35' N. 28° O., 66 m, wenig blaner Mud, kleine u. grossere Steine. Exp. »Helgoland<( Stat. 36. Romer & Schaudinn leg. 8. VIII. 98. Einige Kolonieen. Unter dem von Appellof bei Bergen gesammelten, noch nicht veroffentlichten Material befindet sich die Art aus dem Oster Fjord, 550 m in 2 Kolonieen, aus dem Herlo Fjord, 130 — 190 m in einer Kolonie und von St. Florvaagsskjaer, ca. 150 m in 2 Kolonieen. Im Bereich von Bergen war die Art bislier nicht nachgewiesen. Aus der Berliner Sammlung stand mir ein grosses Vergleichsmaterial von folgenden Localitaten zur Verfiigung: Westgronland (verschiedene Fjorde), Bay of Fundy, Grand Manan, Cape Cod, Eismeer n. Spitzbergen (Type von Leptoclinum polare Hartmr.), Nord- und Ostspitzbergen (darunter die Type von Lepioclinum stntctum Gottsch.), Konig Karls Land, Franz Josefs Land, Tromso, Murman Kiiste, Kola Fjord, AscroiACEA 149 Cap Schelagskoj, Bering Strasse, Troiidhjeni Fjord, Wyville Thomson Rlicken (Cotype von Leptoclinum tcnue Herdm.) und Far Oer. Beschreibung. Von dieser Art entliielt die Kopenhagener Collection cin ungewohnlich reiches Material, von dem ich in Form von Schnittserien, Kalkkorperpraeparaten und herauspraparierten Personen zahlreiche Stichproben genommen liabe. Als Erganzung liabe ich das ebenfaUs sehr reiche (insbesondere in Bezug auf Fundorte) Material der Berliner Sammlung herangezogen uud audi an diesem vergleichende Untersuchungen angestellt. Das Fer in der Rindenschicht rauh an. Gemeinsamc Kloaken sind ^^elfach nicht aufzufinden; ihre Zahl diirfte stets nur gering sein. Eine Anordnung der Personen in Systemen ist nicht zu erkennen. Manchmal sind die Branchialoffnungen von einem helleren Hof umgeben, in dem die Kalkk5rper weniger dicht liegen, was ich besonders bei Kolonieen des tieferen Wassers mit stern- formigen Kalkkorpern beobachtet habe. Die stemformigen Kalkkorper mit ihren langeren Fortsatzen konnen sich ohnedies nicht zu einer so dichten Lage zusammenschliessen, wie die kugeligen Kalkkorper mit ihren 150 ASCroiACKA kurzcii buckolarlij;cii Kortsiitzcu. I'ic Farlu- ist in cKt Rcj;!.'! rein weiss oder audi wcisslicli luit gniulii.ln.iii .ll>ar aiil dir Kloakalkaiiak- I'oli;!, bihk'ii die Kalkkoq)er noch eino, wonn audi .stellenweise etwas lockeiere I^age, dauii al)(.r werden sie alhiuUilidi sparlidier und treten in den tiefereu Lagen des Celluloseraantels nur noch zieiulidi /.(.rslixut aul, uiu sidi in der basaleii Schieht des Cellulosemantels uochnials zu einer wxiiii audi iiidit iiberall geschlosscnen Lage zu vereinigeu. In der Gnindschidit, die eine faserige Slrudur aufweist, treten neben zahlreiclun S])iiidel- und Stemchenzellen auch wieder Blasenzellen, weiiii audi in beschrankter Zalil auf, (lai;egeii wurdeii keine Piguientzdleu beobaditet. In o\alcn Holilraunieii ckr (Iruiidschicht eingeschlosseu komnien iiiclit sdtcn geschwauzte LaiA'en \or. Die Kalkkorper (Taf. i Fig. 21 — 23) beanspruchen ein ganz besonderes Interesse. Es kommen namUdi zwei Fonuen vor, die in typischer Ausbildung niemals in derselben Kolonie nebeneinander auftreten und von so versdiiedeuer Gestalt sind, dass man in ihren Besitzern zunachst zwei Arten vermuten muss. Der eine, bd weitem haufigere Typus, der sich bei Kolonieen aus dem flachen Wasser ausschliessliclilich findet, reprasentiert nicht die bei Didemiwm-Arten gewolmhdie Stemform, sondern ahnelt mehr einer Kugd mit zahlreidien kurzen, buckelartig gerundeten Fortsatzen. Van Name (1910, p. 380 f. 13) giebt eine sehr diaracteristisdie Abbildung von Kalkkorjiem dieses Typus. Auf Taf. i Fig. 21 bilde ich einige Kalkkorper einer Kolonie von Nord Ost Land ab, die auch diesem Typus angehoren, aber teilweise gewisse Unregdmassig- keiten zdgen. Einer dieser Kalkkorper ist ganz unregelmassig und aus groben Krystallen zusammengesetzt ; er erinnert an eine Kalkkorperform, die bei Lissoclinum aureum vorherrscht. Die iiberwiegende Zahl der Kalkkorper dieser Kolonie von Nord Ost Land war jedocli normal ; es wurden f iir die Figur absichtlich einige von der Norm abweichende Kalkkoq^er ausgesucht. In den meisten Fallen zeigen die Kalkkorper des kugehgen Typus, wie ich ihn kurz nennen wiU, in Grosse und F'orm eine bemerkenswerte Ubereinstimmung. Keineswegs selten trifft man Kolonieen, in denen die in der Aussenschicht des Cellulosemantels diclit gedrangt liegenden Kalkkorper von einer geradezu wunderbaren Regelmassigkeit sind und ein mikroskopisches Bild von eigen- artigem Reize bieten. Van Name hat beobachtet, dass gdegenthch Zahl und Grosse der Kalkkorper stark riickgebildet ist und dass darm Unregelmassigkeiten in der Form auftreten. Die Zahl der Kalkkorper kann unter Umstanden so gering sein, dass die Kolonie ganz durchsiditig erscheint, etwa wie bei Trididemnum tenerum. Kolonieen, die eine gewisse Transparenz zeigten, fand ich gdegenthch unter Material aus tiefem Wasser; bei Kolonieen aus dem flacheren Wasser mit kugehgen Kalkkdrpern ist sie mir nicht begegnet. Ubrigens mag der Umstand, dass Sars (1851) die Art unter dem Namen LeptocUnum gelatinosum M. E. irrtiimhch auffiihrt, darauf hindeuten, dass ilim ebenfalls solche transparente Kolonieen vorgelegen haben, die den Anlass zu der falschen Bestimmung gaben. Die Grosse der Kalkkorper ostamerikanischer Kolonieen betragt nach Van Name bei vielen Kolonieen etwa 80 /i, bei anderen, besonders solchen von mehr sudhchen Fundorten nicht mehr als 50 fi. Nach meinen FeststeUungen, die fiir den kugehgen Typus innerhalb des ganzen Verbrdtungsgebietes der Art gelten, schwankt die Grosse zwischen 50 und 80 fi. Gdegenthch kommen ASCIDIACEA 151 jedoch erheblich grossere Kalkkorper, daim aber immer nur vereinzelt in einer Kolonie vor. So habe ich (1921) bei Kolonieen aus dein Nordre Strom Fjord von Kalkkorpern berichtet, die regellos zwischen Kalk- korpern von nornialen Dimensionen zerstreut eine Grosse von 120 — 135 /x besassen und schon mit blossem Auge an der Oberflache der Kolonie als helle Korperchen erkennbar waren. Redikorzew (1908 a p. 52) will sogar Kalkkorper von 160 — 175 // Dicke beobachtet haben ; ich muss diese Angabe auf sich beruhen lassen. Der andere Typus zeigt die bei Didemnum weit verbreitete Sternform. Ich stellte diesen Typus zuerst bei Kolonieen aus deni tiefen Wasser des Trondhjem Fjords und bei einer Cotype von Leptoclinum temce Herdm. vom Westabhang des Wyville Thomson Riickens fest und glaubte anfangs eine besondere Art vor niir zu haben, wurde in dieser Auffassung aber doch schwankend, als ich keine wesenthchen Unterschiede in der Organisation der Personen wie im Bau der Kolonie zwischen dieser Tiefwasserform unci dem typischen D.albidum auffinden konnte. Herdman (1886 a t. 40 f. 4 u. 5) giebt von diesem sternformigen Typus eine Abbildung; auf Taf. i Fig. 23 bilde ich einen Kalkkoqjcr ab, der ebcn- falls aus einer Original-Kolonie von L. tcnuc vom Wyville Thomson Riicken' stammt. Man erkennt daraus, dass die Kalkkorper dieses Typus von sehr regelmassig sternformiger Gestalt sind mit zahlreichen, spitz zulaufenden Stacheln von ansehnlichcr L,ange. Zum Vergleich bilde ich auf Taf. i Fig. 22 noch einige Kalk- korper aus einer Kolonie aus dem Trondhjem Fjord; unter ihnen befinden sich wiederum cinigc absichtlich ausgewahlte Exemplare von abweichender Form. Fin Vergleich der Kalkkor^Der zalilreicher Kolonieen von den verschiedensten Fundorten und aus wechselnder Tiefe fiihrte dann zu der Feststellung, dass die Kalk- korper einer Kolonie in der Regel von gleichem Typus sind, doch kommen audi Kolonieen mit Zwischenfor- men beider Kalkkorpertypen vor, bei denen die Fortsatze weniger gerundet sind, vielmehr eine unverkenn- bare Tendens zeigen, langer und spitzer zu werden, ohne indes den Sterntypus in reiner Form zu reprasen- tieren. Mit dem Nachweis derartiger Zwischenformen erscheint die artliche Zusammengehorigkeit beider Formen, die schon aus der tjbereinstimmung in der Organisation der Personen gefolgert werden konnte, voUends gesichert. In keinem Falle wurden beide Kalkkorpertypen in typischer Ausbildung in derselben Kolonie nebeneinander von mir gefunden, hochstens gewisse Ubergangsformen neben einem der beiden Typen, der zugleich vorherrschend ist. Dagegen haben mir Kolonieen vorgelegen, deren Kalkkorper samtlich Zwischenformen darstellten, die entweder dem kugeligen oder dem sternformigen Typus naher standen. Von besonderem Interesse ist der Umstand, dass zwischen dem jeweiligen Typus der Kalkkorper und der Tiefe, aus der die betreffende Kolonie stammt, gewisse Beziehungen bestehen, die zwar nicht streng gesetzmassig durchgefiihrt sind, aber doch unverkennbar in einem starken Vorherrschen des kugeligen Typus bei Kolonieen aus geringeren Tiefen, einem entsprechenden Vorherrschen des sternformigen Typus bei Kolo- nieen des tieferen Wassers zum Ausdruck kommt. Ich stellc zunachst einiges auf diese Frage beziigliche Tat- sachenmaterial tabellarisch hier zusammen. Aus der Tabelle, deren einzelne Rubriken nacli der Tiefe des jeweiHgen Fundortes geordnet sind, lassen sich folgende Tatsachen entnehmen. Bis zu einer Tiefe von etwa 70 m wurden ganz allgemein nur Ko- lonieen angetroffen, deren Kalkkorper nach dem kugeligen Typus gebaut waren. In einer Tiefe von 75 m tritt ■ Der Typen-Fundort von L. tenue ist die Magalhaens Straj-se; aiif die Beziehungen der niagalhaensischen Art zu der Form vom \V\ville Thomson Riicken gehe ich hier nicht cin; zwelfellos hat crstere nichts mit D. albidum zu thun. 152 ASCIDIACKA Nr. I'undort 1. Stilowettki f.oU, Wcissi-s Mi-or. . . 2. l*ort OInrcncf, lU'riuR Strassc . . . . 3. I'rnuz Josefs I^nd ^. Cap Schclagskoj, Sibir. Kisniccr . . J. Dccvic Bay, Stor Ijunl 6. Bismarck Striu>isc. Ostspitzbergen , 7. Cap Platen, Nonlspitzbcrgen 8. vor KKcdcsinindc 9. Nonl Ost L,;uiil 10. Halbmond Inscl II Kviuio I-joni, Wfstj^dulaiid 1 2. Kuuig Karls Land 13. Ross Insel, Nordspitzbergen 1 4. Miirman Kiiste 1 5. Crosse Insel 16. Ryk Ys Inselu, Ostspitzbergen . . , 1 7. Ameralik Fjord, Westgronland . . , 18. Herlo Fjord, Bergen 19. Nolso, Far Oer 20. Ostkiiste von Nordamerika 21. Trondhjem Fjord 22. Nordre Strom Fjord 23. vor Nordwestisland 24. Brede Fjord, Westgronland 25. vor Siidwestisland 26. Oster Fjord, Bergen 27. Danmark Strasse 28. Davis Strasse 29. s. ] an Mayen 30. Wy\Tlle Thomson Riicken 31. Siidabhang des Polarbeckens . . . . 32. Davis Strasse Tiefe in in K;ilkk6rpcr 2—45 Kiigeln 7—11 Kugeln 15—30 Kugcln 22 Kiinclii 28 Kugoln 35 Kugcin .)0 Kugi'ln 63 Kugelu 66 Kugeln 75 Zwischenforra, rclativ lange Fortsiitze, abc-r mit abgerundeten Spitzen 84 Kugeln 85 Kugeln 85 vStornc. mit langen spitzcn FortsJitzcn 86 Kugeln 95 Sterne 117 Sterne 126 — 9 Zwischcnforin, Fortsatze sehr kurz, aber spitzer wie bei typischen Kugeln 130—190 Sterne 180 Kugeln 0 — 198 mu' Kugeln 200 — 300 Sterne 200 — 410 uur Kugeln 248 Sterne 250, 330 Sterne unci ZwiscUenformen mit abgerumleten Spitzcn 306 Sterne 550 Sterne 558 Sterne 650 Sterne 667 Sterne 954 Sterne 1000 Sterne mit ziemlich plumpen I^'ortsatzen 1047 Sterne zum ersten Male eine Kolonie auf, deren Kalkkorper einer Zwischenform angehoren, die aber dem sterii- formigen Tj'pus naher steht als dem kugeligen (Nr. 10 der Tabelle). Nur 10 m tiefer erscheinen dann die ersten Kolonieen mit typischen stemformigen Kalkkorpem, doch liegeu aus derselben Tiefe eines benach- barten Gebietes Kolonieen mit ebenso typischen kugeligen Kalkkorpern \'or (Nr. 12 u. 13 der Tabelle). Auch die Originalkolonieen von L. structum aus 117 m Tiefe besitzen typische Sterne (Nr. 16 der TabeUe). Bemer- kenswerter Weise hegen alle Fundorte mit den geringsten Tiefen, an denen Kolonieen mit stemformigen Kalkkorpem festgestellt wurden, im Bereich des Spitzbergengebiets ; in denselben Tiefen treten neben ihnen Kolonieen mit t\T)isch kugeligen Kalkkorpem auf. Von einer Tiefe von etwa 100 m an werden Kolonieen mit kugeUgen Kalkkorpem bereits selten. Einzelne Gebiete machen jedoch eine Ausnahme. So hat Van Name ASCIDIACEA 153 an der Ostkiiste von Nordanierika, wo die vertikale Verbreitung dcr Art von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von ig8 ni herabreicht, in keiner Tiefe Koloniecn mit stemformigen Kalkk6q)ern gefunden. Auch Kolonieen von Nolso (Far Oer) aus 180 m Tiefe besassen nur ganz typisch kugelige Kalkkorper. Leider lasst sicli zur Zeit keine bestimmte untere Tiefengrenze fiir das Auftreten kugeliger Kalkkorper angeben. Kolonieen aus dem Nordre Strom Fjord von einer Fundstelle, fiir die die Tiefenangabe 200 — 410 m lautet, besitzen durchweg kugelige Kalkkorper. Es lasst sich also nur feststellen, dass der kugelige Kalkkorpertypus bis zu einer Tiefe von mindestens 200 m sich verfolgen lasst, local aber vielleicht in noch grosserer Tiefe vorkommt. Anderseits zeigt sich, dass der stemformige Typus von etwa 200 m stark vorherrschend ist ; in Tiefen von 250 und 330 m wurden im Brede Fjord (Westgronland) noch Zwischenformen gefunden (Nr. 24 der Tabelle). Unterhalb 400 ni konimt nur der sternformige Typus vor. Zusammenfassend lasst sich sagen, dass der kugelige Typus bis zu einer Tiefe von etwa 70 m allein vorkommt, dass in der Zone zwischen 70 m und etwa 200 m beide Typen nebeneinander auftreten, wahrend unterhalb 400 m nur der reine Sterntypus gefunden wurde. Es erscheint somit kaum zweifelhaft, dass eine gewisse Abhangigkeit der Kalkkorperform von der Tiefe besteht, die in der Flachwasstrzone des vertikalen Verbreitungsgebietes der Art nur zur Ausbildung des kugeHgen Typus, in der Tiefwasserzone nur zur Ausbildung des stemformigen Typus fiihrt, wahrend sie in einer intermediaren Zone, in der beide Typen und Zwischenformen durchelnander auftreten, weniger deut- lich zum Ausdruck kommt. Das Kloakalsystem breitet sich in einer Horizontalschicht in der Hohe der mittleren Partie der Thoraces aus und besteht aus einem System bald engerer, bald weiterer, netzformig ausgebreiteter Kanale. Die Grosse der Personen betragt wohl nur in Ausnahmefallen mehr als 2 mm; haufig ist sie geringer. Die Taille ist ziemUch lang und eng. Ein Retractor von etwa der halben Lange des Thorax wurde gelegentlich, aber keineswegs bei alien untersuchten Personen beobachtet. Ectodermale Fortsatze, die nach Van Name hautig vorkommen, habe ich nicht festgestellt. Eine Atrialzunge ist stets vorhanden; meist bleibt sie klein, manchmal ist sie dagegen von ansehnUcher lyange. Den Ho den fand ich in tjbereinstimmung mit der Angabe Van Name's stets zweiteihg; gelegentUch ist die Zweiteilung allerdings nur angedeutet (z. B. bei einer Kolonie von Bergen). Die Zahl der Umgange des vas deferens betragt 6 — 9, meist wohl 8. Auch die Type von L. stnidum besass zwei HodenfoUikel, wahrend Gottschaldt nur von einem Hodenfolhkel spricht. Systematische Bemerkungen. Leptoclinum sp. bei Packard 1863, iiber das Van Name (1910) sich nicht aussert, diirfte sehr wahrscheinlich zu unserer Art gehoren. Das gleiche gilt fiir das durch Ehlers 1873 von Finmarken erwahnte Didemnum roseum? Didemnum sp. bei Heller 1875 ist, nach der Abbildung zu urteilen, wahrscheinlich D. albidum; das an gleicher Stelle erwahnte Leptoclinum sp. ist kaum zu deuten. Leptoclinum albidum bei Sorby & Herdman 1882 von Orwell, ein Listenname mit dem Autor- namen Milne-Edwards ist nicht zu deuten; keinesfalls gehort dicse Art zu Didemnum albidum. Leptoclinum albidum bei Herdman 1882, ein Ivistenuame, sowie L. albidum bei Herdman 1886 von den Capverden und aus der Simons Bay und L. a. var. luteolum ebenda aus der Bay von Tanger liaben nichts mit D. albidum zu thun. Herdman griindct die Bestimmung seiner Kolonieen auf einen Vergleich The IngolfExpedition. II. 7. 2° 154 ASCIDIACEA mit Koloiiiecii von L. albidum iiml L. a. var. lutcolum, die von dor U. S. I'isli Comiuissioii stiiui/A-it an \ ti- schictlenc Musccn versandt worden waren. Diesc Koloniccn staninitiii, wniaiil \ an Xanu' hinwcist, ans dem Vineyard Sound, gchortcn also zu PJiituriiini. Uorilinan's Koloniiin koiiiu'ii also Ikk-IisUhs iiiit d'wsvr Art, jctlenfalls niclit niit /). albidum idcntisch sein, doch ist aiK-h tlics fraglicli uiul bidarf jcdtiifalls ciiui Nachpriifung an dcni Belegstiickon. Das durch Herdnian (1886 a) von den Plnlip]Mnen heschrii'Kmr /.. tilhidiiui var. i^riuulc sltlit iiacli Win Name ic)i8 doni D. albidum i;anz IVrn uiul ist cine sell)st;in(lij;e Art 1). Grande (Herdm.). Lcploclitmm .->/>. bei Drasehe i8S(), ein l.islennaiue. ist \erimitliil) P. nlhidiiut. Leptoclinum sp. bei Herdnian iSi)^ von l-'inmarken lIugolf«); ? Fiskenaesset (neue Angabe) ; Kvane Fjord, 84111 {-\- 2° bis -f- 2.4° C.) ; Brede Fjord, 29 — ioo(?i, 250 — 180, 310 — 330 m (-)- o-7° bis -|- 3.5° C.) ; Skov F'jord, 70 — 140(?) m {-{- 2.3° C.) ; Tunugd- liarfik, 35 — 70 m {-|- 1.2° bis + 0.6° C.) (Hartmeyer 1921) ; Julianehaab; w. Cap F'arvel, f)o''45' N. 48° W. (neue Angaben). — Davis vStrasse: Siideingaug, 63°3o' N. 54°25'\V., 1048 m (+3.3°C.); Kiisteubaiik s. w. Egedesminde, 67°57' N. 55°3o' W., 63 m (+ 0.8° C.) ; vor Sukkertoppen, 65°! 6' N. 55°o5' W., 650 m (+ 3.6° C.) (singolfi.) ; Kiistenbank vor Suk- kertoppen, 65°09' N. 53°33' W., 52 ni (»Tjalfe«). — Siidostgronland : vor Angniagsalik, 252 m (Ostgronland-Exp. 1898 Fig. 43. Dideiiinum albidum (Verrill). — 00) ; Ingmikertok; Tasiusak, 54 — go m (neue Angaben) ; Cap Dalton, i6 — 20 in (Ostgronlano^). — Nonl Ost I.aiul, Dstscito, (X) iii (lu-m- Angabe). — n. 6. Grosse Iiiscl, S.) (Redikorzew 1907); Kola Fjord, 3—224(45 — 135) m (Dcrjugin 1906, 1915); Kildiii Siiiid. 86 in (llartnicyer 1903); Wostotscliiiaja I,it/.a, 3c) ni (Rcdi- korzcw 1907). Wcisscs Mccr: Gcbict der Solowctzki Inseln: Solowetzki Golf, 22— 27 m; bci Pesja hnda, 11 1 1 m ; Sajalzki Inseln, 36— 45 m (Hartmcyei 1903). Barents Mecr: Tschcskaja Hay, 33 ni (+ 6.8° C. in 30 ni, 33.600/00S.) (Rcdikorzcw 1907). Nowaja Scmlja: IVtuchowskoj Schar (»Dijinphna«). ?Mcer zw. Nowaja Scmlja n. Franz Josefs Land: ca. 79°io' N. 62° O, (lUllcr 1875 a). Franz Josefs Land: Cap Flora, 15 — 30 m (Hartmcycr 1912). Sibirisches Eismecr: Cap Schelagskoj, 22 in (Hartmcycr 1921). Bering Strasse: Port Clarence, 7 — 11 ni (Hartmeyer 1921). Borcale Region. Ostkiiste von Nordainerika: Nantucket Sound: 9 Meil. 6. Great Point, Nantucket, 2^ m (Van Name 1910). — vor Marthas Vineyard: 11 Meil. s. w. Say Head, 30 — 32 m (-|- 15. 56° C.) (Van Name 1910). Island: Westkiiste: Bjamagnupr (ueue Angabe); Dyra Fjord (»Ingolfsein Puukto cine I.iickc, die ahor tiorjicograpliiscli kaiim husoiuk'is ins Cicwicht lalll, dcuu wnr kcnnon iinnicrhin die ini ostatlantisch-liorealon Cicbiot ausscrliall) ikr onu;c'ren Grenzcn dcs borcolusita- nischen Mischungsgebictos vorkoniniciiden N'ertreter der Didcmvidac, wic icli aiiiuliiin.'n zu diirfen glaube, vollziihlig. Ich lasse noch cine t^bersiclit iibcr die aus (Km Mischungsgebict beschriebeneii Didninniin-Aricn folgcn, aber knliglich niit Angabc des altesten Citats und (Us Tvpen-Fundortes. Die Zugehorigkcit zu Didciii- tium liisst sich bei nianchen dieser Arten zur Zeit nur voiimitcii. J j 111 (Ilarliiu-yer P. lacazii ist eine inediterrau-boreolusitanischt.' Art, dii- iiu 1 jorcolusitanischeii Miscliungsgebiet nur aus dem westlichon Toil dcs Kanals, hicr nur von den Kaiial Inscln uiul ciiii^cii runkkii dui I'laii/.tisisclieii Kaiialkiistc bekaniit ist, wiihrend sie im Mittclmccr \o\\ dcr spanischcii Kustc his in die gricchischcn Ge- wfisser sich verbreitet. Sie ist eine Seiclitwasserforni, die schon im Bcrcicli dcr Kbbegrenze auftritt uud soviel wir wisscn nicht tiefer als etwa 60 m herabgeht. Sie ist au Temperaturen gebunden, die zu keiner Zeit des Jahres wenigerals etwa +8° bis +g°C. betrageu. Man findet sie auf Steinen, vcrschicdcnenAlgen, vielfach auch auf Spongien; im ostlichen Mittelmeer wurde sie z. B. nur auf dcr tiefschwarzen Cacospongia cavernosa gefunden. Polysyncraton crassum Rdkrzw. 1913 Polysyncriilon crassum, Rcdikorzew in: Zool. Anz., v. 43 p. 209 f. 4. Verbreitung. Ochotskischcs Mcer: 59°i7' N. I45''4'0., 95 — 100 m (Redikorzew 1913). Gen. Leptoclinides Hjcrk. li)()5. 1905 Leploclinides, Bjerkau in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 ur. 5 p. 20. Sp. un. et typ. : Leptoclinides faeroensis Bjerk. Die Gattung ist auf das arktisch-atlantische Gebiet beschrankt und liicr nur niederarktisch-nord- lich-boreal. Leptoclinides faeroensis Bjerk. Textfig. 44; Taf. i Fig. 24. Vollstandige Literatur. .'1892 Didemnum sp., Herdman iu: P. Liverp. biol. Soc, v. 6 p. 92. ?l896 D. niveum (non Giaid 1872), Bonnevie in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. 13. 1905 Leptoclinides faeroensis, Bjerkan in: Bergens Mus. Aarbog, 1905 ur. 5 p. 20 t. 3 f. 4 — 8. 1907 L. foeroensis [sic!], Seeliger in: Zool. Centralbl., v. 14 p. 182. 1908 L. faeroensis, Bjerkan in: Tromsa Mus. Aarsh., f. 25 p. 99. 1909 L. faeroensis, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl. p. 1447. 1910 L. f.. Van Name in: P. Boston Soc, v. 13 p. 374 f. 10 — 12 t. 39 f. 14. 1912 L. f., Hartmeyer in: Vid. Meddel., r. 63 p. 278. 1913 L. faroensis [sic!], Lohniann in: Handw. Naturw., v. 10 p. 88. 1914 Didemnum tenue? (part.), Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., v. 92 I 2 b p. 2O. 1915 Leptoclinides faeroensis [sic!], Ihle in: Arch. Natnrg., v. 79 B 11 p. 15. 1915 L. faerorensis [sic!], Michaelsen in: Beitr. Meeresfanna W.-Afr., v. i p. 491. 1919 L. fderoerensis [sic!], Michaelsen in: Abh. Ver. Hamburg, v. 25 p. 8. 1919 L. faerorensis [sic!], Michaelsen iu: Abh. Ver. Hamburg, t». 25 p. 44. 1922 L. faeroensis, Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr.. 1921 nr. 6 p. 25, 44 f. 7. Geschichte der Art. L. faeroensis ist erst spat bekannt geworden; das hat seinen Grund vor- nehmlich darin, dass sie eine Form auschliessUch tieferen Wassers ist und daher in Ausbeuten aus flacherem Wasser niemals gefunden wurde. Sie wurde im Jahre 1905, als Typus der neuen Gattung Leptoclinides, von ASCIDIACEA 165 Bjerkan beschrieben iiach Kolonieen, die vom )>Michael Sars« 1902 n. 6. der Far Oer, auf dem Abhang zur Faro Shetland Rinne in 420 m Tiefe erbeutet waren. Es ist aber wahrscheinlich, dass einige altere I/iteratur- citate auf diese Art bezogen warden miissen, ohne dass sicli dadurch allerdings etwas an der Prioritat des durch Bjerkan verliehenen Artnamens andert. Das von Herdman (1892) unter der Ausbeute der »Argo« aus dem Stavanger Fjord aus 360 m Tiefe erwahnte Didemnum sp., »a massive form, possibly referable to .... Sarcodidemnoidesa diirfte selir wahrscheinlich unserer Art angehoren, die mehrfach in den Fjorden des siidlichen Norwegens nachgewiesen wurde. Ebenso diirfte es sich bei der von der Norske Nordhavs-Expedition gesammelten, von Bonnevie (1896) als Didemnum niveum aufgefiihrten Art — erne Fundortsangabe fehlt — um L. faeroensis handeln. Die Beschreibung passt in alien Einzelheiten auf diese Art, abgesehen von der Angabe, dass nur 3 Reihen Kiemenspalten vorhanden sind, doch beruht diese Angabe offenbar auf eineni Irrtum. Bjerkan (1908) hat die Art nachtragUch unter dem Material derselben Expedition aufgefunden, sagt aber nichts iiber Bonnevie's Form. Spater wurde die Art von Van Name 1910 an der Ostkiiste v^on Nordamerika wiedergefunden und nochmals eingehend beschrieben, wahrend Hartmeyer (1912 a) sie fiir den Trondhjem Fjord nachwies. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 25. 26. VI. 95. 63°3o' N. 54°25' W. (Siideingang in die Davis Strasse), 582 Fad., + 3.3° C. I Kolonie. Stat. 28. I. VII. 95. 65°i4'N. 55^42' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen) , 420 Fad., + 3.5'' C. 12 Kolonieen. Stat. 74. 9. VI. 96. 62°i7'N. 24°36'W. (Reykjanes Riicken), 695 Fad., + 4.2° C. Etwa 20 Kolonieen. Stat. 78. 13. VI. 96. 6o°37'N. 27°52' W. (Reykjanes Riicken), 799 Fad., +4,5°. Etwa 10 Kolonieen. Fahrten der »Fylla«: 65''3o' N. 55°26' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 289 Fad. Wandcl leg. [1889]. 3 Kolonieen. Fahrten des »Michael Sars«:' Stat. vac. 3. VII. 02. n. 6. Far Oer, 260 Fad. 2 Kolonieen. Stat. 45. 5. VII. 02. 62°i7'3o" N. 4''57' W. (n. 6. Far Oer), 144 Fad. i Kolonie. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner Museums: Exp. »01ga« 1898: Stat. 53. 74°55' N. i6°i9' O., n. w. Biiren In.sel, 400 m, Schlick niit Steinen. i Kolonie. Exp. »Princesse Alice«: Stat. 1052. 10. VII. 99. 65°4i'N. 7°io'0. (Kiistenbank vor Helgeland), 440m. Einige Kolonieen. Unter dem von Appellof bei Bergen gesammelten, noch unveroffentlichten Material fand sich die Art aus dem Hjelte Fjord, 90 — 130, 200 m und von St. Florvaagsskjaer, ca. 150 m; fiir Bergen ist die Art neu. Vergleichsmaterial stand mir zur Verfiigung von Neu Fundland und aus dem Trondhjem Fjord. Beschreibung. Durch das mir vorliegende Kopenhagener und sonstige Material, das in Anbe- tracht der bisher bekannten sparlichen Fundstellen als reich bezeichnet werden muss, erfahrt vor aUeni unsere Kenntnis von der Verbreitung dieser Art eine erhebUche Erweiterung und Vereinheithchung ; weniger unsere Kenntnis von der Organisation, da die Beschreibungen von Bjerkan und \'an Name alles Wesent- ' Beide Fundstellen werden bei Bjerkan {1905) nicht erwahnt. l66 ASaoiACEA liclie ilariibcr i.'iithaltt.-ii, doch biclct sicli audi in ilifSiT Iliiisiclit l".i.'lc^ciilii'il zii (.iiiiv;!.!! riuaii/.ciulcii Ik-- uicrkungen. Der Habitus dcr Koloiiioeu ist sehr variabel. Rs lassoii sicli zwci Ihuii)U()iiiRii unterscheidiii, liia- krustcH- bis polsterfonuiyc uiul ciue tlcischig-niassigo, die aim \ns /.u (.iiRiii i^ewissen (Made dnivii IMki- Kiinge vcrbundcn sind; die letztere Wachstumsforin siluint iiii allj^eiiKiiuii die hauligere zu seiii. Dam-hen kommen, jcdiKh seltener, audi Pscudopolster vor. die duieli rinwaelisuni; xoii Al^eii oder IJryozoen ent- standen siud. \'oni Reykjancs Riicken licgt luir eiiie grosserc Collection vnn Kolonieen vor, in der die ver- schiedeiK'U Wadistuinsformen in grosser Mannigfaltigkeit verlreten sind. Us hefinden sieli ungewohnlich diinne, krustenfonnige Uberziige auf Molluskenschalen und S]i()ni;ien daruntir. wie sie sonst hei dieser Art selten sind, weiter Bn-ozocn und Algen unikrustende I'seudopolster oder j^auz unregelmassig gestaltcte Uni- wadisungsproducte, in geringercr Anzahl aueli niassige Kolonieen. Unter den Kolonieen aus deni tiefen W'asser der Daxns Strasse herrsdit der massige Typ vor, dodi licgen aueli aus diesem Oebictc Kolonieen vor, die als diinne Krusten Schneckensdialen (Bucciniim) iiherziehen. Die niassigen Kolonieen sind in dcr Regd auf Molluskenschalen (Bitccinum, Yoldia), cine audi auf eiiieni h'lahcHiiin angcwachscn, das Suhstrat niehr oder weniger umwaclisend. Sic crrcichcn tcilweisc cine sehr ansehnlidic Grossc, die zusammen mit dem fleisdiigen Character den Kolonieen einen Habitus verleilit, wie er sonst bci Didemniden nur selten sich findet. Vielfach sind die niassigen Kolonieen, besonders die kleineren, von ausgesproclien kegelformigcr, audi knollen- oder zwiebdformiger Gestalt, mit einer einzigen, am Scheitd dcr Kolonie gelegenen gemein- samen Kloake. Solche Kolonieen haben eine Hohe von etwa 20 mm bci einer basalen Brcite von etwa 15 nun. Audi die Kolonie von der Baren Insel ist von stumpf-kegdformiger Gestalt, scitlich etwas zusammcngedriickt, q mm hoch, an der Basis 10 mm breit. Neben diesen kegelformigen Kolonieen mit ausnahmslos nur einer gemeinsamen Kloake kommen auch polsterformige Kolonieen mit zwei, selten drci gcmeinsamcn Kloaken vor, die stets auf dem Scheitd mehr oder weniger stark ausgepragter, meist endstandig gelegener buckel- artiger Erhebungen liegen. Solche Kolonieen habe ich kiirzlich (1922 a p. 26 f. 7) aus dem Trondhjem Fjord erwahnt. Sie finden sich auch unter dem Material aus der Davis Strasse. Icli vermute, dass es sich bei diesen Kolonieen um Verschmdzungen urspriingUch sdbstandiger kegelformiger Kolonieen mit je einer gemein- samen Kloake handelt. Gewisse Kolonieen aus der Davis Strasse scheinen diese Annahme zu stiitzen. So habe ich von dort zwei je etwa 19 mm hohe, zwiebelformige Kolonieen, die basal etwa bis zur Mitte der Kolonieen versdimolzen sind, wahrend die vorderen Halften der Kolonieen, jede mit ihrer Kloake, vollkommen getrennt bldben. Bei zwei anderen, einem gemeinsamen Substrat aufsitzenden Kolonieen von mehr lialbkugeUg gewolbter Polsterform — die grossere 17 mm hoch, 22 mm long, 14 mm breit — hat der basale Verschmelzungs- process ebenfalls begonnen, ist aber weniger weit vorgeschritten. Bei den fiinf grossten Kolonieen ist der Verschmelzungsprocess offenbar vollstandig durchgefiilirt. Zwei von ihnen bilden langUch-polsterformige, imregelmassig eingebuchtete, gewolbte Massen; die grossere erhebt sich iiber den Resten einer Schnecken- schale, ist 65 mm lang, bis zu 17 mm dick tmd bis zu 20 mm (an der Basis) breit. Jede dieser beiden Kolonieen besitzt nur zwei gemeinsame Kloaken, die bei der einen kaum erhaben sind, bei der anderen auf buckel- artigen Erhebungen liegen. Die anderen drei Kolonieen bilden klumpige Massen von mehr oder weniger fdgenformiger Gestalt. Die grosste, auf einer zertriimmerten Buccinnm-'^cha.\&, ist 50 mm hoch, 61 mm lang ASCIDIACEA 167 (an der Basis gemessen) und 30 mm breit. Alle drei besitzen nur je zwei gemeinsame Kloaken in Form kleiner warzenformiger Auftreibungen der Oberflache. Eine von der )>Fylla« in der Davis Strasse gesammelte Kolonie bildet ein 53 mm langes, 18 mm dickes, 21 mm breites, halbmondformig gebogenes Polster; diese Kolonie besitzt drei gemeinsame Kloaken, die hochste Zahl, die ich bei L. jaeroensis, und auch nur in AusnahmefaUen, festgestellt habe. Bjerkan's Originalkolonie war fleischig-polsterformig, bi:; iS mm dick, etwa 29:22 mm in der Flachenausdehnung, mit einer Kloake. Aus deni Traenenhavet erwahnt Bjerkan (1908) eine 9 mm hohe, 35 mm lange, 5 mm breite Kolonie. Nach seiner Schilderung scheint es sich um zwci Ijusal verschmolzene Kolonieen zu handeln, von denen jede ihre eigene Kloake besitzt. Die Oberflache bildet haufig iiber jeder Brancliialoffnung eine kleine Erhabenheit und gewinnt dadurch ein gekorneltes Aussehen ; bisweilen ist sie aber auch glatt, jedenfalls eine Folge starkerer Contraction der Personen. Die Farbe conservierter Kolonieen ist bald von einem blass fleischfarbenem Ton, bald mehr gelblich oder graulicli weiss. Systeme sind nicht erkennbar und wohl auch nicht vorhanden. Der Cellulosemantel erreicht bei den fleischig-massigen Kolonieen cine machtige Entwicklung, da die Personen auf eine nur etwa 2 mm dicke Deckenschicht beschrankt bleiben. Unter dieser Deckenschicht breitet sich das Kloakalsystem aus, wiihrend die ganze Grundscliichte, die unter Umstanden von sehr be- trachtlicher Dicke ist, aus compacter Cellulosemantelsubstanz besteht. Hier und da ist die Grundschicht von ovalen Hohlraumen durchsetzt, die in ihrem Innern fast 2 mm lange, i mm l:)reite geschwanzte I,ar\^en enthalten. Die Rindenschicht des Cellulosemantels wird von einer einfachen Dage ziemlich grosser Blasen- zellen gebildet; eine einfache Lage von BlasenzeUen kleidet auch die Wandungen des Kloakalsystems aus. In den mittleren I,agen des Cellulosemantels sind die BlasenzeUen ausserst sparlich, hier findet man zumeist Stemchen- und Spindelzellen. In der eigentUchen Grundschicht, die im mikroskopischen Bilde eine eigen- tiinilich faserige Structur aufweist, treten inmitten des Fasernetzwerkes auch wieder zahlreiche BlasenzeUen auf. Auf die aussere Blasenzellenschicht folgt eine aus drei bis vier Lagen bestehende Kalkkorperschicht, in welcher die Kalkkorper sehr dicht liegen. Die Kalkkorperschicht setzt sich in ahnlicher Dichte auch an den Seiten der Thoraces der Personen fort. Auch unter der die Wandungen des Kloakalsystems auskleidenden Blasenzellenschicht treten Kalkkorper auf, hier aber bereits sparlicher und in unregelmassigen, grosseren Abstanden, wahrend sie in der Grundschicht ganz verschwinden. Die Kalkkorper (Taf. i Fig. 24) sind von sehr regelmassiger, sternformiger Gestalt, mit nicht besonders zahlreichen, ziemlich langen, kegelformigen Fortsatzen, von denen man im optischen Querschnitt etwa 8 — 10 zalilt. Die Grosse der Kalkkorper betragt im allgemeinen 35 — 40 /(, ausnahmsweise bis zu etwa 50 /t aber wohl nicht viel mehr dariiber. Bjerkan (1905) und Van Name (1910) geben beide characteristische Abbildungen von KalkkorjDern. Wenn ich noch eine Abbildung von Kalkkorpern hinzufiige, die von Kolo- nieen aus der Davis Strasse stammen, geschicht es um zu zeigeii, wie constant die Form der Kalkkorper bei dieser Art ist. Jedenfalls steUen die Kalkkoqaer von L. jacyoensis ein gutes Artmerkmal dar, das besonders bei krustenformigen Kolonieen, die leicht mit Didemnum albidum verwechselt werden konnen, fiir eine erste Bestimmung gute Dienste leistet. Das Kloakalsystem bleibt auf eine unterhalb der Personenschicht gelegene Horizontalschicht beschrankt. Die gemeinsame Kloake fiihrt in eine geraumige Kloakalhohle, von der die ein Lumen bis zu i mm l68 ASCiniACKA aufwcisendcn, stollcnwcise wic cs schciiil lacuncnartig crwciterton , dun li iliiinu', liald l)riiUii', bald srliuuilere vertikale Laincllcn voneinandcr gesoiidortcn Ilauptkanale des Kloikalsx stems ausstralilcn. \'oii dm llaupt- kaniilen entspringen luohr odor weiiiger vortikal gerichtctc, vicl cngere Nebenkaiiido, die direct zu den Aliial- ofliiungen dcr rersoiien fiilireu. Iiii Bereich des Kloakalsystenis ist die Cellul()seniaiitelsul)stanz stark redii- ciert und damit in Zusainmenhang steht die Erschcinung, dass die Personenscliiilit in ihrer Gesamtlieit sieli leicht von dem Rest der Koloiiie ablosen lasst. t^ber die Organisation der Personen liaben Bjerkau und \an Name alles Wissenswerte in y.u- treffender Weise niitgeteilt, sodass mir kaum etwas hiuzuzufiigen bleibt. Die Iviingc der Personen diirfte 2 mm nidit iibersteigen, mcist wolil etwas weniger betragen. Die tlioraealen Seitenorgane liegen weit hinten, nalie der Basis des Thorax, in zienilicher Entfenning vom Endostyl und sind rein ausserliche Gebilde. Beaditung \erdient die sehr enge, ziemlich lange Taille. Die Form der Darmschlinge ist auf den Figuren bei Bjerkan und \'an Name treffend wiedergegeben, nur habe ich den Magen bei ausgestreckten Personen mehr langlich oval, nicht kugelig gefunden. Der Hod en war in alien Fallen cinfacli und von anseluilieher Grosse; das vas deferens beschrieb meist nur vier Umgangc uni den Hoden. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. Ostkiiste von Nordamerika: Neu Fundland: Westabfall der Banke, 44°34' N. 56°4i'45"W., 392111 (-(- 4.67° C.) ; Siidabfall der Banke. 42°55'3o" N. 5o°5i' W., 847 m (+ 3.72° C.) (Van Name 1910). — Neu Schottland: s. 6. Sable Island, 42=53' N. 59V W.. 180— 270 m; s. Cape Sable, 4i°48'N. 65°44' W., 200111 {+ 533° C.) (Van Name 1910). Davis Strasse: Siideingang, 63°3o' N. 54°25' W., 1047 m (+3-3°^.); vor Sukkertoppen, 65°i4'N. 55=42' W., 750 m (+ 35° C.) (.Iagolf«) u. 65°3o'N. 55=26' W., 520 m (»FyUa«). Danmark Strasse: 66°42' N. 26=40' W., 590 m (+o.ii°C. in 550 m) (Bjerkan 1905). Far Oer: Kiistenbank n. 0. Far Oer (Abfall zur Faro-Shetland Rinne), 62=26' N. 4=49' W., 420 m (ca -|- 5° C.) (Bjerkan 1905); 62°i7'3o"N. 4=57' W., 245 m (»Michael Sars«). Baren Insel: n. w., 74=55' N. 16=19' O., 400 m (»OIgaMichael Sars« in der Danmark Strasse (wenn auch 40 m oberhalb der eigentlichen Fundstelle) die schr niedrige Temperatur von -f 0.11° C. fest. Der »Ingolf« hat an einer Reihe mehr oder weniger benachbarter Stationen in ahnlichen Tiefen in einem Falle (Stat. 15) sogar eine Minustemperatur ( — 0.75° C), sonst aber relativ hohe Tcmpera- turen von mehr als + 5° C. festgestellt. Iin allgemeinen herrschen nach den vorliegenden Untersuchungen im ostlichen und mittleren Telle der Danmark Strasse bis zum Bodcn rcichende relativ hohe Tcmperaturen, doch hat der »Michael Sars« hier oft plotzliche starke Wechsel in Temperatur und Salzgehalt beobachtet. Im Zusammenhang mit diesen wcchselnden hydrographischen Verhaltnissen dcr Danmark Strasse mag noch darauf hingewiesen werden, dass Fundstellen mit niedrigeren Tcmperaturen, als sie im allgemeinen fur eine Art gelten, meist in der Nahe von warmerem Wasser liegen. L. faeroensis ist, soweit Angaben dariiber vorhegen, nur auf sandigem oder schlickigen, oft mit Steinen und Schalcn durchsetztem Boden erbeutet worden. Die Art siedelt sich mit Vorliebe auf Schalen an, auch auf KoraUen (Lofhohelia im Trondhjem- und Froy Fjord), Bryozoen und Spongien, seltener, wie es scheint auf Steinen. Aus dem Trondhjem Fjord haben mir Kolonieen vorgelegen, die auf Polycarpa poniaria sassen, sonst ist mir kein FaU bekannt, dass die Art Ascidien als Ansiedelungsobject benutzt. Tiergeographische Stellung. Auf Grand ihrer horizontalcn Verbreitung ist L. faeroensis als ASCIDIACEA 171 eino niederarktisch-nordlich-boreale Art zu bezeichnen, deren Verbreitungsgebiet sich lediglich in tieferem Wasser von der norwegischen Kiiste uber das Gebiet der Riicken bis vor die Ostkiiste von Nordamerika erstreckt niit V'orstossen nach Norden in die Davis Strasse und bis zur Baren Insel. Die obere Tiefengrenze liegt bei etwa 100 ni, die untere nahe der 3000 ni Linie, sodass L. faerocnsis eine sehr eurybathe Art ist. Sie scheint an Wasser von constant niedrig positiven Temperaturen bis von constant etwa + 5.5° bis + 7° C. gebunden zu sein und negative Temperaturen, wenn tiberhaupt, dann nur ganz voriibergeliend ertragen zu konnen. Sie lebt vorwiegend aui sandigem oder schlickigem, in der Kegel niit Steinen, Schalen u. dgl. durch- setztem Boden. Gen. Diplosoma Macdon. IcSol). i83<) Difylosoiiici, I. D. Macdonald in: Tr. I^uu. Soc. London, v. 22 p. 375. Sp. tNp.: Diplosoma listcrianiim (M. E.). Im arktisch-borealen Gebiet tritt die Gattung nur ostatlantisch-boreal rnit 2 Arten auf. Uber die niediterran-borealen Fornien der Gattung Diplosoma hat lyahille (1^90) sehr eingehende Untersuchungen, zuni grossen Teil an lebendeni Material angestellt, die audi heute nocli als Grundlage fiir eine systematische Sonderung dieser Formen dienen niiissen, da bisher niclits Besseres an ilire Stelle gesetzt ist. Ich folge daher Lahille, uni so mehr als uns die Gattung Diplosoma im Rahmen dieser Arbeit nur in tiergeographischer Hinsicht interessiert und die Sonderung der Formen in Arten und Varietaten, die letzten Endes wahrscheinHcli doch nur eine einzige species ampla darstellen, nur von untergeordneter Bedeutung erscheint. Lahille unterscheidet 2 Arten, D. listcyi (der Artname lautet correct listerianum) und D. spongi- loymc. Ob es sich tatsachlich um zwei verschiedene Arten handelt, sei dahingestellt, denn irgendwelche syste- matisch bedeutsamen Unterschiede in der Organisation der Personen scheinen zwischen den beiden Formen nicht zu bestehen. Als Artnierkmale fiir die letztere Form werden lediglich die Form der Kolonie, die starkere Entwicklung des gemeinsamen Cellulosemantels und sein Reichtum an Pigmentzellen, sowie die starkere Pigmentierung der Ectodermzellen geltend gemacht. Jede der lieiden Arten wird nach dem Verhaltcn des Pigments wieder in mehrere Varietaten zerlegt. Diplosoma listerianum (M. E.) f. typica. Wichtigste Literatur. 1834 Polyclinum, I"uonymen Art) rur Gattung Didctimum Sav. 1816 gclu>nn. Da dii Naiin.' Lc/^/ocliiiiiin in iKt I,itiialui alu 1 fast allgeinein im Siniu' voii Didcmiium Sav. gcbraucbt wird, ist cr in A])sUiirs I.isii' di 1 noiniiia conser- vanda zu Guiistcii des jungeron, slots in deniselbcn Sinne vcrwainltiii XaiiKiis Diplosoma fallen ^classen wordeii. Als Typiis ist zugleicb Z). lislcrianum, die alteste Art der Gattung festgelegt wordcn. Ausser L. Listc- rianum bcschrcibt Milnc-lulw ards 1841 nocb zwei weitere nciK' Artun, L. f^claiinosiini unci Didcnuuiiii gcUttinosutn, die niiteinander synonym sind nnd cine dor Varietaton dos /). listcriaumn hildni. Iiu Jahro 1872 beschreibt Giard von RoscofT ein Psciidodidcmnum cristalUnuui, Tyijus oinor iieiiou (kittung, das naoli Lahillc zur f. typica gehort, wiibrend oino nichl iHiianiilo Varietiit dor var. kuchlcri cntspricht. Audi das von Jourdain 1885 beschriebene Psciidodidcmnum zostcraniin N(in Saint-Vaast-la-Hougue ist niclits anderes als die f. typica. Die drei Varietaten. die I^ahiHe 1890 neben dor t. typica unterscheidet sind var. gclatinosum (M. K.), var. punctatum (Forb.) und var. kochleri Lab. Das nntersclieidende Merkmal beruht auf der Ver- teilung des dunklon Pigments. Bel dor f. typica tritt es nur ini Cellulosemantel auf, bei der var. gclatinosum fehlt es vollkommen, bei der var. punctatum ist es auf den vorderen Abschnitt des Endostyls beschrankt, be! dor \ar kochleri endlich findet es sich sowohl im Cellulosemantel wie in den Zellen des Darmepithels Verbreituug. Irische See: Isle of Man: vor Port Erin; vor Port St. Mary (Hcrdmau i886). HnglischcT Kanal: Falmouth (Cocks 1850); Brighton (Forbes 1848). — Kanal Inseln; Guernsey (Ansted 6!: t,atham 1862); Vazon; Bordeaux; Lihon (Sharp 1911). — Roscoff (Giard 1872, Lahille 1890); Saint-Vaast-la-Hougue (Jourdain 1885); lies Chausey (Lahille 1890). Westkiiste von Frankreich: Noirmontiers (Fischer 1876). Mittelmecr: Neapel (Lo Bianco 1899, Herdmau 1900); 6. Argdles (.'var. punctatum) (Brement 1911). Diplosoma listerianutn (M. E.) var. gclatinosum (M. E.). Wichtigste Literatur. 1841 Didemnum gelatinosum -\- Leptodinum gelalinosum, H. Milne-Edwards in: Mem. pros. Ac. France, v. 18 p. 295 t. 7 f. 5 — 5 e; p. 299 t. 8 f. I — I e. 1884 Diplosoma cryslallinum (part.), Drasche, Synasc. Rovigno, p. ^o t. 9 £. 11 — 12. l8go D. geJatittosum-Listeri, Lahille, Rech. Tuniciers, p. 107. Milne-Edwards beschrieb 1841 diese Varietat als zwei Arten mit dem gleichlautenden Artnamen gelatinosum, die cine als ein Didemnum, die andere als ein Leptodinum. Giard (1872 a, 1873) erkannte beide Arten als zu Diplosoma (Pseudodidemnum) gehorig, wahrend Lahille 1890 beide Formen fiir identisch er- klarte und als eine Varietat von D. listerianum betrachtet. D. crystallinum bei Drasche 1884 ist nach dem- selben Autor partielles Synonym dieser Varietat. Verbreitung. Shetland: West Voe, Out Skerries, F). Kattegat: Triiuleleii. loiii (Michnelseii iv-i)- Wcstkiistf von rrankrfich: Arcaohon (Lnliille 1890). Mittelmccr: tJoM von Marseille (Daunie/.oM 1907). Sargasso Sec: n°sg' H. lO'.lS' W. (Micliaclseu 1919 a). Mcinon allKcmeinen IJemerkungeii iiber die horizoulale W'lhreitung uud licrgL-ograpluscho Slcllung lege ich den gatizen Fonnenkreis dcs D. listeria nil in zu Gruiuk- D. listcrianiim ist cine inediterran-ostatlan- tisch-borcalc Art. Ini borealen Gebiet liegt ihr Verbreitungscciitmni olTcnbar iin boreolusitanischen Miscliungs- gebiet. Nach Norden geht sie bis zu den Slietland, nacli Osten durch die Nordsee bis in das nordlichc Kattegat und an die Siidwestkiiste Norwegens; an letzterer ist sie nordlich bis Lervik auf Stordo nachgewiesen. Sowohl die f. typica, als audi die drei Varietaten tRt1.11 ini niediterranen und borealen Teil des Verbreitungsgebietes auf. wenn audi iiiclil in gleidier Ausdehnung uud Haufigkeit. Iiu borealen Oebiet gelien die var. gclatinosum imd pundatiim u. bis zu den Shetland; die f. typica bleibt ganz auf das boreolusitanische Mischungsgebiet n. nidit iiber die Irische See liinaus besclirankt; die var. koc/ilcri tritt uur iui Kanalgebiet und iui Kattegat auf; die weiteste Verbreitung hat die var. gelatinosum, die allein bis an die Westkiiste Norwegens vordringt und fiir die die grosste Zahl von Fundangaben vorliegt. Die I'uudorte ini Mittelmeer sind ziemlich sparlich. Aus dem ostlidien Mittelmeer ist die Art nicht bekanut, doeli liegen Angaben iiber ilir Vorkouuuen iui Mar- mara Meer (Ostrooumoff 1896) und Sdiwarzen Meer (Sernof f igij) vor, bei denen es aber zweifelhaft ist, auf weldie Form sie sich beziehen. Nidit unerwahnt soil bleiben, dass nach Michaelsen (1921) ganz junge Kolonieen der var. gelatinosum \-on nur 6 — 8 Personeu bei Helgoland wiederholt im Plankton beobachtet sind. Ausserhalb des Gebietes hat Michaelsen die var. gelatinosum in der lyiideritz Bucht, die var. koehlcri in der Sargasso See nachgewiesen. D. listerianuin ist eine ausgesprochene Seichtwasserform, die scliou in der Gezeitenzone angetroffen wird und im allgemeinen wohl nicht viel tiefer als etwa 40 m lierabgelit, d. h. bis an die untere Grenze der Algen, die ein bevorzugtes Substrat fiir sie bilden. Im westlichen Teil des Kanals wurde sie noch in einer Tiefe von 72 — 88 m nachgewiesen. In ihrer Thermopathie stimmt sie iui wesenthchen mit den iibrigen mediterran-borealen Arten iiberein, die bis an die Siidwestkiiste Norwegens und in das Katte- gat sich ausbreiten. Sie siedelt sich mit VorUebe auf Algen verscliiedener Art, besonders Laminarien und Fucoideen, auch auf Zostera und Hydroiden sowie auf Ciona inie'stinalis und Phallusia mammillata an; in der Gezeitenzone imd im Bereich der Ebbegrenze findet man sie lueist an der Unterseite von Steinen. Diplosoma spongifornie (Giard). Wichtigste Literatur. 1872 Astettium spongi/orme -j- A. s. var. nigricans -\- A. s. var. petricola, Giard in: Arch. Zool. exper., ;■. i p. 657, 658 t. 23 f. i t. 26 f.6-7. 1884 Diplosoma chamaeleon -\- D. carnosum, Drasche, Synasc. Rovigno, p. 40 t. 7 f. 28 t. 9 f. 14 — 15; p. 41 t. 7 f. 34 t. 9 f. 13; p. 41 . 1885 Brevistellium spongi/orme, Jourdain in: CR. Ac. Sci., v. 100 p. 1513. 1890 Diplosoma s. {type) -\- D. chamaelcon-s. -\- D. carnosum-s., Lahille, Rech. Tuniciers, p. 124; 124; 125. 1908 D. Listen \ai. petricola -\- D. L. \ax. ascidicola, Delia Valle in: Atti Ace. Napoli, ser. 2 v. 13 nr. 11 p. 3; 4. 1920 D. spongi/orme, Michaelsen in: Mt. Mus. Hamburg, v. 37 p. 67. ASCIDIACEA 175 Auch diese Art, von der es, wie schon erwahnt, zweifelhaft bleiben muss, ob sie neben D. listerianum als selbstandige Art bestehen kann oder mit ihr zu einer up. ampla zu vereinigen ist, hat Lahille (1890) in cine f. typica und zwei Varietaten aufgelost, zu deren Unterscheidung aber nicht die Verteilung des Pigments im Cellulosemantel und ini Ectoderm der Personen dient, sondern seine Farbe. Diesem Merkmal, das fiir eine sichere Bestimmung lebendes Material oder Farbennotizen nach dein I.cben bei conserviertem Material voraussetzt, kann ein system atischer Wert kaum zugesprochen werden uiul icli folge deshalb Micliaelsen (1920), der die \-erschiedenen Formen unter dem Artnamen spongiformc zusaniniengezogen hat. In diesem Zusammenhang soil auch erwahnt werden, dass Delia Valle (1908) hinsichtlich der Diplosoma-Fonuen von Neapel noch weiter geht und auf Grand sorgfaltiger Untersuchungen auf eine Unterscheidung von Arten iiberhaupt verzichtet, da die Organisation der Personen keinerlei systematisch verwertbare Merkmale liefert, die ausseren Merkmale, und mit ihnen auch die Pigmentierung einer weitgehenden Variabihtat unterworfen sind. Trotzdem macht er den Versuch, das Diplosoma, wie es bei Neapel auftritt, in eine Reihe Formen zu sondern, von denen die var. petricola und var. ascidicola dem D. spongiforme zuzuordnen sind. Man darf erwarten, dass die Resultate, zu denen Delia Valle beziiglich der Ncapelcr Form gelangt i.st, fiir den ganzen mediterran-borealen Formenkreis der Gattung Diplosoma ihre Bestiitigung finden werden, doch erscheint eine solche Vereinigung fiir den AugenbHck noch verfriiht und gehort audi nicht in den Rahmen dieser Arbeit. Ich habe deshalb audi nodi an den beiden Arten festgehalten und bin fiir /). listerianum sogar nodi bei der Anerkennung von I^ahille's Varietaten geblieben, die immerhin etwas scharfer geschieden zu sein scheinen als die von D. spongiforme. Auch Michaelsen hat in seinen neuesten Didemniden-Arbeiten diese Varie- taten noch anerkannt. Die Art wurde von Giard 1872 als Astellium spongiforme mit den Varietaten nigricans und petricola von Roscoff beschrieben. Drasche 1SS4 identificierte eine Form von Rovigno mit Giard 's Art, indem er zugleich die Gattung Astellium fiir synonym mit Diplosoma erklarte und beschrieb von derselben Localitat zwei neue Arten, D.\chamaeleon und D. carnosum, die I^ahille (1890) nur als Varietaten von D. spongiformc anerkannte. Delia Valle 1908 vereinigt D. spongiformc mit D. listerianum zu einer von ilim D. listeri benann- ten Art, innerhalb der er, wie schon erwahnt, zwei dem D. spongiforme zuzuordncnde Varietaten der Neapeler Form, var. petricola und var. ascidicola, unterscheidet. Verbreitung und tiergeographische Stcllung. Iri.sche See; nahe Port St. Mary, Isle of Man (Herdman 1894). F.nglischer Kanal: Rcscoff (Giard 1872, I^ahUle 1890); lies Chausey (Ivahille i8yo); Sommc (Bizet 1892); Wimereux (Giard 1888). Westkiiste von Frankreich: Arcachon (Fischer 1876, I.ahille 1890). Slid- und Westkiiste von Norwegen: FlSdevigen bei Arendal; Eger Sund; Espevaer (Huitfeldt-Kaas 1896); Hardanger Fjord: Jondal; Eidevaagcn; Stekka; Sjothun (Grieg 191 3) ~ I-ervig, Stordo; Bergen; Trondhjem Fjord (Huitfeldt-Kaas i8g6). Westliches Mittelmeer; Banyuls (I,aliille 1890) ; Golfe dii I,ion (Pruvot 1897) ; Port Vendre.s, Golfc du Lion, 50m (Bremcnt 1909) ; Neapel (Delia Valle 1877, 1908). Adria: Triest (Graeffe 1903); Rovigno (Drasche 1884). Das Verbreitungsgebiet von D. spongiformc deckt sich im allgemeinen mit dem von D. listerianum. Im boreolusitanischen Mischungsgebiet lindet die Art bereits in der Irische See' ihre nordhche Verbreitungs- ■ Die beiden kleinen, in ihrer Bestimmung zweifelhaft gelasssnen Kolonieen. die ich (1915 d) aus der Blacksod Bay erwahnt habe, sind, wie hiermit berichtigt sei, personenlose Kolonieen von Polyclinum auranlium M. E. 176 ASCIDIACEA p-cnze. wftlirend sie an der norwegischen Kiistc weiter nacli Norden his zuni Troiullijiiu I'jonl i;clit. Dii' Zahl dcr Fundstcllen ist, bcsonders im horcalon Gebict, orhcblicli geriiiRcr uml sic isl oUVnh.u son laickii Aitiii die wcnigcr haiilij;e. Sie konnnt clKMifalls nur in seichtem Wasscr bis zui I'',l>l>ii;un/.c ndi ; die ticfstc ImiiuI- stellc (iin Ciolfc du I^ion) liegt in 50 ni. In ihrerTherniopathic stimmt sic niit />. lislciitiiiiiDi lihciein. Sic liilt unter vcrschicdenen Verhiiltnisscn auf, so z. B. an dcr norwegischen Kiiste auf Zoskra und vorschicdcncn Algen, bei Roscoff an der Ihiterseite von Felsen im Hcreiche der Ebbcgrenzc, hoi NlmikI uKisl aul Slciinii aber audi auf Ciona intcsiimilis, bei Rovigno auf Algen verschiedener Art, besonders Codium Inirsa. Unsichcre Art. Astfllium f>ygmarum, Giard in: RiiU. sci. France Bclgique. s^r. 3 i'. i p. 226. Wimereux. Uii- Art ist nicbt zu deuten. Gen. Lissoclinum Vcnill 1.S71. 1S71 LissocliHum. A. E. Vcrrill in: Amer. I. Sci., set. 3 i'. i p. 444. Sp. t}-^i.: Lissoclinum aureitm Verrill. Die Gattung wurde im Jahre 1871 von Vcrrill fiir zwei neue Arten, L. aurewn iind L. icncnim, aufgestellt, die aber erst durch Van Name (1910) auf (jruiul der nachuntersuchten Typen aufgeklart wurden. Wahrend L. tencnim, dem damaligen Stande unserer Kenntnis entsprechend als ein Dideninopsis erkannt wurde, stellte sich der T3T)us der Gattung, L. aureum, als eine mit gewissen D iplosomoides- Arten nahe ver- wandte Form heraus, die sich von der Mehrzahl der bis dahin in der Gattung Diplosotnoides vereinigten Arten durdi den Besitz einer Analzunge und eincn aus vier oder mehr vollstandig oder fast vollstandig getrennten, radiar angeordneten FoUikeln zusammcngesetzten Hoden unterschied. Van Name schlagt vor, diese Gruppe von Diplosomoides-Aiten von den tj^jischen Arten, die wie Diplosoma keine Analzunge und eincn zweiteiligen Hoden besitzen und von letzterer Gattung nur durch den Besitz von Kalkkorpern sich unterscheiden, abzu- trennen imd in der Gattung Lissoclintwt zu vereinigen. Die ganze Frage compliciert sich noch weiter dadurch, dass in neuerer Zeit auch Arten in die Gattung Diplosomoides gestellt worden sind, die zwar einen zweiteiligen Hoden und ein gerades vas deferens besitzen, zugleich aber auch cine Analzunge {D. tropictim Sluit., D. tri- forme Sluit.) wie Lissoclinum, also eine vermittelnde Stellung zwischen beiden Gattungen cinnehmcn, oder gar an Stelle einer lochformigen Atrialoffnung eincn nach hintcn gerichteten Atrialsipho, wie die Gattung Trididemnum. Auch unter dem Material des )>Ingolf« bcfindet sich eine neue Art, die, wie D. tropicuiii und D. triforme einen zweitciUgen Hoden mit dem Besitz einer Analzunge verbindet. Icli will dem Vorschlag \'an Name's in der Abgrenzung der Gattung Lissoclinum insofern folgen, als ich das Merkmal einer Anal- zunge fiir die Diagnose beibehalte, das Merkmal des Hodcns dagegen dahin abandere, dass Formcn mit zwei- oder mehrteiligem Hoden in die Gattung aufgenommen werden. Die Frage des generischen Verhaltnisses der Arten ohne Analzunge und mit zweiteiligcm Hoden (Typus der Gattung Diplosomoides Herdm.) und der Arten mit nach hinten gerichtetem Atrialsipho und zweiteiHgem Hoden soil hier nicht weiter crortcrt werden. Sollten diese Arten spater samtlich oder teilweise in die Gattung Lissoclinum aufgenommen werden, was bedeuten wiirde, dass letzten Endes das gerade vas deferens das ausschlaggebende Merkmal der Gattung ASCIDIACEA 177 sein wiirde, so wiirde dadurch an der Giiltigkeit des Gattungsnanicns Lissoclinum und mit ihm des Typus als iiltester Art dieses ganzen Artencomplexes nichts geandert werden. Van Name rechnet zur Gattung Lissoclinum ausser dem Typus die beiden arktischen Arten D. duhium Hartmr. und D. flavescens Rdkrzw., die er fiir sehr nahe verwandt mit L. auremn halt. Ich vereinige nicht nur diese drei Arten, sondern auch noeh D. bathyphilum Hartmr. miteinander und fiige eine neue Art, L. wandcli, hinzu. Die Gattung ist panarktisch, erreicht aber westatlantiscli die Nordgrenze des borealen Gebietes; ini nordpacifischen Gebiet felilt sie. Lissoclinum aureum Verrill. Taf. I Fig. 25. Vollstandige lyiteratur. 1871 Lissoclinum aureum, A. E. Verrill in: .-\iiier. I. Sci., ser. .5 .'. i p. 444 f. 26. 1872 L. a., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 212. 1873 L.a., Giard in: Arch. Zool. exper., v. 2 p. 511. 1879 L. a., A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1891 L.a., Herdman in: I. Iio rersoiien erreichcn die ansehnliche Grosse von (.twa ; niiii oder sclbst nocli clwas UK-Iir. Auf den Thorax entfallt etwa i luiu, dcr Rest auf das Abdomen. Die Tailk' isl (Kutlicli \ nni Tliorax abgesetzt, aljcr kauni als besonders eng zu bezeichnen. Die Personen siud etwas schriige zur 01)erflaclie gestellt, das gestreckte Abdomen ist ein wenig vom Thorax abgebogen. Die Atrialoffnung ist ciii 1 uii;licli-o\ales I^ocli, etwa in der Mittc des Thorax; siewird iiberlagert \c)n einer diclit unteiluUb der Branchialoffimug entspringenden, massig langen, breiten Atrialzunge, die an ihrer Spitze zwei Zipfelchen tragt. lun Zuriickzielier odcr ectodermale Fortsatze wurdcn nicht beobachtet. Am Kicmensack konnte lediglicli dcr Hesitz von vier Rcilien Kicmenspalteii einwandfrei fest- gestellt werden; im iibrigen war das Organ zu stark gcscliruuiiift. uiii weitere Einzelheiten sicher erkennen zu kcinnen. Hbenso bescliranke ich mich darauf, den bei einzehien Personen beobachteten Besitz von thoracalen Seitenorganen lediglicli hier mitzuteilen, ohne genauere Angaben iiber diese Organe machen zu konnen. Der Darm bildet eine ziemhch lange, schrag nach hinten gerichtete Schlinge. Er beginnt mit eincm kurzen, zienilich eugen, schwacli gebogenen Oesophagus, der in einen geraumigen, eiformigen bis o\'alen, glattwandigen Magen fiihrt. Auf den Magen folgt, durch eine starke Einschniirung von ihm getrennt, ein kurzer, nur unscharf in Naclimagen und Driisenmagen gesonderter Mitteldarm, dem sich der in seineni Anfangsteil betrachtlicli erweiterte, zwei kurze, blindsackartige Auftreibungen bildende Enddarm anschliesst. Der Enddarm wendet sich dann ventralwarts und nach vorn, kreuztMagen und Oesophagus Unksseitig und miindet noch vor der Mitte des Kiemensackes aus. Der ganze Enddarm von der Wendestelle an ist mit Kot- ballen angefiillt. Geschlechtsorgane waren bei alien untersuchten Kolonieen entwickelt und zwar mannliche und weibliche nebeneinander. Die Art ist also zwittrig. Der Hoden besteht aus zwei, im Lumen der DarmschUnge gelegenen, vollstandig getrennten, bimformigen FoUikeln, deren nach hinten gewandtes verjiingtes Ende sich in ein kurzes vas efferens fortsatzt. Die beiden vasa efferentia vereinigen sich sehr bald zum gemeinsameu vas deferens, das vmverziiglich nach vome umbiegt und am Enddarm entlang lauft. Das Ovarium bestand bei alien Personen aus einer einzigen sehr grossen Eizelle, die vor den beiden HodenfolUkeln, teils nocli im Lumen der Darmschlinge, teils dem Enddarm angeschmiegt gelegen war. Einzelne dieser Eizellen liatten einen Durchmesser von 170 /'. Erorterung. Diese interessantc neue Art erlaube ich mir zu Ehren des verdienten Leiters der »Ingolf«-Expedition, jetzigen Vice-Admirals G. Wandel, Excellenz, Lissoclinum wandcli zu benennen. Die neue Art ist schon durch die Gesamtheit ihrer ausseren Merkmale vor alien arktisch-borealen Didemni- den ohne weiteres gekennzeichnet. Die mehr oder weniger rundhche, niemals zur Krustenform neigende Kolonieform, die am Scheitel der Kolonie gelegene einzige gemeinsame Kloake, die characteristische grau- griine, seltener blass rothche Farbung, die als grosse gelbliche Flecken durch den Cellulosemantel deutUch durchschimmemden Personen und die durch die grossen, nicht allzu dicht angeordneten hellen Kalkkorijer der Rindenschicht wie gesprenkelt erscheinende Oberflache machen die Art leicht kenntlich. Dazu kommen die Merkmale der Person en, von denen ihre ansehnliche Grosse, die nach Form, Verteilung und Grosse gleich ASCIDIACEA 183 characteristischen Kalkkorper, die breite, zweizipfelige Atrialzunge und der Bau der Geschlechtsorgane hier besonders namhaft gemacht seien. tJber die Beziehungen der Art zu den Gattungen Lissodinum und Diplo- somoides und die durch ihre Einordnung in erstere bedingte Erweiterung dor derzcitigen Diagnose von Lisso- cliniim habe ich mich schon geaussert. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Davis Strasse: Holsteinsborg-Walsingham Riicken: 66°35' N. 56°38' W., 572 m {-j- 3 9° C.) ; vor Sukkertoppen : 65°i6' N. ss'oj' \V., 652 m (-(-3.6°C.); 65°I4'N. 55°42' W., 756111 (+3-5°C.); 64=54' N. 55"io' W., 707 m (-f- 3.8° C.) (.lugolfo). Die Art wurde nur voni »Ingolf« in der stattlichen Zalil von rand 70 Kolonieen und zwar aus- schliesslich im tiefen Wasser des ncirdlichen Teiles der Davis Strasse an vier benachbarten Stationen erbeutet. Die Tiefen von etwa 200 m an niit ihrem constante Temperaturen von etvva + 3° bis + 4° C. aufweisendem atlantischem Wasser sind tiergeographisch und hydrographisch dem boreoarktischen Mischungsgebiet zuzurechnen. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass L. wandeli sich als eine Form des tieferen Wassers des Nordatlantic herausstellen wird, die mit der Zunge atlantischen Wassers, die dieser von etwa 200 m Tiefe an bis zum Boden in die Davis Strasse nordlicli bis zum Holsteinsborg-Walsingham Riicken vortreibt, so vveit nach Norden gelangt ist. Gleich Leptoclinides faeroensis scheint I. wandeli lediglich im tieferen Wasser vorzu- kommen, doch ist die bekannte Amplitude ihrer vertikalen Verbreitung erheblich geringer als bei ersterer Art, indem die obere Grenze \ael tiefer, die untere Grenze viel holier liegt. Die Amphtude betragt kauni 200 m (572 — 756 m). Die Zahl der an tiefes Wasser gebundenen Vertreter der Didemnidae ist sehr gering, sodass derartige Formen besonderes Interesse beanspruchen. Die Temperaturen, bei denen L. wandeli erbeutet wurde, bewegen sich zwischen + 3.5° und + 3.9" C, zeigen also eine bemerkenswerte Constanz. Als bevox- zugter Boden diirfte Schlick in Frage kommen. Unsichere Art. Leptoclinum perforatum Giard. 1S72 Leptoclinum perloratiim, Giard in: Arch. Zool. exper., ;'. i p. 652 t. 22 f. 8 t. 26 f. 4. Roscoff. Nach Lahille (1S90) ist Diplosoma pseudoleptodinum Drasche von Rovigno niit Ciard's Art idcntisch. Uraschc's Art gehort zur Gattimg Diplosomoides, mit deren Typus sic in dera Mangel einer Analzungc und dem Bezitz von 2 Ilodcnfollikelu ii1)er- einstimmt. Wiirde die Identitat beider Arten sich bestatigen, so musste die Art Diplosomoides perforatum (Giard) heisseu. Ich keune von Plymouth eine Art, die iu der characteristischen Gestalt der Kalkkorper rait Drasche's bzw. Giard's Art iibercinstimmt, audi sonst alle Merkmale einer Diplosomoides-Art zeigt; jedoch erscheint die systematische Stelhmg dieser Form nocli nicht endgiiltig gekliirt. da ich den Bau der mannlichen Geschlechtsorgane bisher nicht einwaiidfrci feststcUen knnnte. Fam. Synoicidae. Die FamiUe Synoicidae ist im arktisch-borealen Gebiet mit 7 Gattungen vertreten: Polyclinum (2 Arten), Aplidiofsis (2 Arten), Apliditim (i Art), Amaroucium (14 Arten), Sidnyum (2 Arten), Synoicum (4 Arten) und Morchellium (i Art). Von diesen Gattungen sind Amaroucium und Synoicum im ganzen Gebiet verbreitet; Polyclinum tritt discontinuierlich auf (ostatlantisch-boreal ; Sibiriscfies Eismeer); Aplidiopsis ist nur aus dem Bering 184 ASCIDIACEA Mecr bekannt; Aplidium ist paiiarktiscli-atlantisch-lxuval ; Siilnviiiii isl ostallantiscli-lxuval ; Morrhrlliinii ist borcohisitanisch. Bestiinmungstabcllc fiir die arktiscluii uiul UoioaUn Cat 1 uiiv;(.mi (In I'ainilir Syimicii/in'. I Magenwuiidung glatt — 2. I I Magcuwaiidung von vorschicdcner Structur, abcr niciiials glatt — 3. Innerc Quergefiisse (Horizontalnuinhianrn) niit /.uiii;i.'iif()iiiiii;cn I'ortsatzen, Darm- sdUinge gedreht Poiycliuum Kcinc zuugenfonnigen Fortsatze, Darmsclilinge niclit gedreht If^lidinpsis Brancliialoffnung uiit 8 Lobi, Mageuwandung niit dnrchlaufcMidcMi. odcr in liinscre uiul kiirzcre Teilstiicke aufgelosten Langsfaltcn Sidiiymii Brancliialofltiiuug mit 6 Lobi — 4. Mageuwandung t>-pisch niaulbeerartig, niit gesticltcn, hlindsackartigen Aussackungen 4 { bedeckt Morchellium Magenwandung nicht t>-pisch maulbeerartig — 5. Magenwandung pseudomaulbeerartig, iiiit kauni crlial)enen oder starker vortretenden, rundlichen oder laiiglichen Aufwolbungen, Atrialsipho gross, trichterformig, mit breiter, dreilappiger Atrialzunge Synoicwn Magenwandung mit Langsfalten oder Langsfurchen von meist regehnassigem Verlauf — 6. Atrialsipho stets mit Atrialzunge, Hodenfollikel melir oder weniger regelmassig am vas deferens sitzend A maroucium 6' . . . . Atrialsipho mit oder ohne Atrialzunge, Hodenfollikel zu eineni liiischeligen oder traubigen Hoden vereinigt Aplidium Gen. Polyclinum Sav. 1816. t8i6 Polyclinum, Savigny, M^m. An. s. Vert., v. 2 p. g, 188. Sp. t}-p. : Polyclinum saturniiim Sav. Die Gattung wird hier in der von Hartmeyer (1916) vorgeschlagenen engeren Fassung gebraucht. Die Gattung Glossoforum I,ah. 1886 ist absolutes Synonym. Im arktisch-borealen Gebiet tritt die Gattung uur im Sibirischen Eismeer und ostatlantisch-boreal auf . Polyclinum aurantium M. E. Wichtigste Literatur. 184J Polyclinum aurantium, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 292 t. i f. 6 t. 3 f. 4, -i a, 4 b. 1863 P. cerebriforme. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 d. 11 p. 170. 1872 Aurantium aurantium -\- Polyclinum sabulosunt, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 642; p. 643 t. 23 f. 4 t. 26 f. 2. ?i873 Polyclinum luteum, Giard in: Arch. Zool. exper., v. 2 p. 505. 1886 Glossoforum sabulosum, I^ahille in: Bull. See. Toulouse, v. 19 p. 107. 1890 Glossophorum [sic!] s. -{- Polyclinum aurantium, Lahille, Rech. Timiciers, p. igi f. no — 114; p. 205. (non 1892 .'G. s., Jacobsohn in: Trav. Soc. St.-Petersb., f . 23 p. 159, 168.) ASCIDIACEA 185 1896 G. s. (Amaroucium gilvtim Sars MS.), Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v, 7 nr. 23 I p. 12 (13) t. i f. 4 — 7. 1897 Aurantium polyclinoides (noiii. iiov. pro: Polyclinum auranlium M. E.), A. M. Norman, Mus. Norman, cat. IX p. 6. ?igoo Glossophorum variabile, J. Rankin in: Millport mar. bid. Stat., v. i p. 50. 1912 Polyclinum aurantium -\- P. cerebri/orme, Alder & Plaucock, Brit. Tun., v. 3 p. 2 f. 88 — 89 t. 51 f. i — 5 t. 56 f. i ; p. 5 t. 51 f. g — II. 1916 P.O., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 428. Die ziemlicli verwickelte Gescliichte dieser Art kann hier nur kurz cktrgestellt vverdcn. Sic wurde zuerst durch Milne-Edwards 1841 von Saint-Vaast-la-Hougue als Polyclinum aurantium neu beschrieben. Alder 1863 beschrieb aus der Bantry Bay eine neue Art, Polyclinum cerebri forme, die von Hartmeyer (1915 a) auf Grund einer nachuntersuchten Type als Synonym festgestellt wurde. Im Jahre 1872 loste Giard die Gattung Polyclinum in mehrere Subgenera auf; P. aurantium wird zur.i Typus des neuen Subgen. Auran- tium erhoben, wahrend in das Subgen. Polyclinum eine neue Art von Roscoff, P. sabulosum, gestellt wird. Im folgenden Jahre beschreibt Giard eine weitere neue Art von Wimereux, P. luteum, die bcrcits Caullery (1895) als sehr nahe verwandt bezeichnet und artlich wohl kaum von P. auranlium zu trennen ist. Lahille 1886 erhebt dann P. sabulosum zum Typus seiner neuen Gattung Glossojorum, die von Hartmeyer 1916 mit Polyclinum vereinigt wird, indem gleichzeitig G. sabulosum und P. aurantium fiir identisch erklart werden. Das von Rankin 1900 von Millport beschriebene G. variabile diirfte sehr wahrscheinhch ebenfalls mit P. au- rantium identisch sein. M. Sars hat der Art den Manuscriptnamen Amaroucium gilvum gegeben, der von Huitfeldt-Kaas (1896) veroffentlicht wird, wahrend Norman 1897 im Catalog IX des Mus. Normannianum ein Aurantium polyclinoides als neue Art (nom. nud.) auffiihrt, das von P. aurantium verschieden sein soil, tatsachlich aber wohl nur ein neuer Name fiir diese Art sein diirfte. Die von Jacobsohn 1892 als ? Glossophorum sabulosum. von der Insel Solowetzk aufgefiihrte Art ist sicherUch nicht P. aurantium, doch ist eine Deutung dieser Art nicht mogHch. Fundangabe. Far Oer: Vestmannahavn, Stromo. Fjelstrup leg. 21. IX. 87. Mehrere Kolonieen. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Fiir Oer: Vestmannahavn, Strdmo (neue Angabe). Shetland: Out Skerries Harbour, 5.5 — 9 m (Norman 1869). Irland: Westkuste: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d) ; Westport Bay (Hartmeyer 1915 a); Bantry Bay (Alder 1863). — Ostkiiste: Lambay (Buchanan-Wolla.ston 1907 a). Westkiiste von Schottland: The .\llans, Millport, Firth of Clyde, Ebbegrenze (Rankin 1900). Irische See: Isle of Man: nahe Port St. Mary (Herdman 1894); Douglas (Alder & Hancock 1912). Westkiiste von England: Menai Straits, Anglesey (Alder & Hancock 1912). Englischer Kanal: Sudkiiste von England: Falmouth (Cocks 1850); Plymouth: Queen's Oroimd; Rame; n. New Grounds Buoy (Hartmeyer 1915); Hastings (Alder & Hancock 1912). — Kanal luseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey: Herm (Koehler 1885, 1886); Castle Cornet; Albert Harbour; Terres Point (Sharp 1911). — Nordkii.ste von Frankreich: RoscofF (Giard 1872 a) ; Saint-Malo (Drasche 1884) ; Granville; lies Chausey (tahille 1886) ; Fosse de la Hague, 70—105 m; Omonville-la-Rogue, o— 50 m (Jidin 1901); Saint-Vaast-la-Hougue (Mihie-Edwards 1841); Somme (Bizet 1892); Wime- reux (Giard 1873). Westkiiste von Frankreich: La RochcUe (Lahille 1886); Arcachon (Fischer 1876). Nordsee: Ostkii.ste von England: Baniborough (Alder & Hancock 1912); CuUercoats (.\lder & Hancock 1848); W^alton on the Naze (Garstang & Sorby 1903); Ramsgate (Sorby 1908). Westkiiste von Norwegen: Espevaer, 7— 14 m; Bommelo, 7— 14 m; Herlovaer, n. w. Bergen (Huitfeldt-Kaas 1896). 24 The iDgolfExpedition. II. 7. lS6 ASCIDIACEA P.aiinnitium ist cine ostatlantisch-borcalc Art, dercii WTlircilungscoiitruin iui iHnvolu^itaiiisclKii Mischuugsgebiet liegt. Nordlidi war sic bishcr bis zu den ShclhuKl bckannt, ist jclzl abei audi liir dif I'iii Oer nachgewiesen. Nach Siiden dringt sie an dcr Wcstkiiste Fraukreiclis in lusitaiiischcs Gcbict bis Arcaclion vor. Im Gcbiet der Nordsec ist sie nur an dcr cnglischcn Kiistc an verschicdriKu runktin iiaeligewiesen. Iin Skagerak iind in den diinischcn Gcwiisseni fehlt sie, dagegcn tritt sic wiodcr ini sudliclkii Tcil dcr Westkiistc von Nonvcgen auf: die nordlichste Fundstelle ist Herlovaer, etwa 35 km n. w. Bergen, iiii Skjacri;aaiil. Die Art ist wahrscheinlich mediterraner Herkunft; im Mittebneer wird sie chircli cine iialic verwandtc Art ver- trctcn. Cber ibre vertikale Verbreitung liegen nur ganz wenige Angaben vor, docb vvissen wir, dass sie cine Flachwasserform ist, die meist nur in geringen Tiefen kl)t und sebon ini Bercich der Ebbegrcnze zu luukn ist. Aus der Fosse de la Hague liegt eine Tiefenangabc von 70 — 103 ni vor. Sie lebt tcils in Wasser xon con- stant + 5.5° bis + 7° C, teils bei etwa + 15° C. oder nu-hr Souunertemperatur lici holier Wintertemperatur (+8° bis + 9° C.)- Die sehr niedrigen Wintertemperaturen ini Kattegat und an der schwedischen Skagerak Kuste scheint die Art nicht ertragen zu konnen. Polyclinum sibiricum Rdkrzw. Vollstandige L,iteratur. 1907 Polyclinum sibiricum, Redikorzew in: Zool. Auz., v. 31 p. 524. 1908 P.S., Redikorzew in: M^m. Ac. St.-Pctersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. .(5 f. y t. i £. 6, 14 t. 2 f. 35 — 36. 1909 P.S.. Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., f . 3 siippl. p. 1461. 1912 P.siliricum [sic!], Schepotieff in: .tYrch. Naturg., f. 77 VI i p. 24. 1913 P. siluricum [sic!], Schepotieff in: Arch. Natiirg., f . 78 B 11 p. 4. 1916 P. sibiricum, Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 429. Diese Art wurde im Jahre 1907 nach einer einzigen Kolonie von der Bennett Insel (Sibirisches Eis- meer) durch Redikorzew beschrieben. Die inneren Quergefasse soUen keine Papillen besitzen; damit wiirde ein fiir die Gattung Polyclinum im engeren Sinne characteristisclies Merkmal fehlen. In der gesamten iibrigen Organisation, insbesondere im Verlauf des Darmkanals, scheint die Art, die ich nicht aus eigener Anschauung kenne, jedoch ein echtes Polyclinum zu sein. VieUeicht waren die Fortsatze der Quergefasse ledigUch infolge der Ungimst des Materials nicht erkennbar, denn sie sind, wie ich aus Erfahrung weiss, manchmal nur schwer nachzuweisen. Ich belasse die Art deshalb bis auf weiteres in der Gattung Polyclinum, doch ware weiteres Material sehr erwiinscht. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Sibirisches Eismeer: bei der Bennett Insel, n. Neusibirische Inseln, 76^37' N. I47"27'0., 45.5 m (Redikorzew 1907 a, 1908 a). Die Art ist bisher nur in einer Kolonie bei der Bennett Insel gesammelt worden. Vorausgesetzt, dass P. sibiricum ein echtes Polyclinum ist, wiirde das Vorkommen eines Vertreters dieser vorwiegend den warmen und wanneren Meeren angehorenden Gattung in der Hocharktis von besonderem Interesse sein. Es soil nicht unerwahnt bleiben, dass sowohl das ostatlantisch-boreale P. aurantium wie diese hocharktische Art in ihrer Grosse hinter den Gattungsverwandten der warmen Meere ganz erhebhch zuriickstehen. Sie erscheinen den oft gewaltige Dimensionen erreichenden tropischen Arten gegeniiber geradezu als Kiimmerformen. Es scheint darin der weniger giinstige Einfluss der borealen und arktischen Temperaturverhaltnisse auf die weit ASCIDIACEA 187 Tiacli Norden vorgedrungenen Arteii dieser offenbar in den Tropen entstandenen Gattung zuni Ausdruck zu konnnen. Die Tiefe, in der P. sibiricum gefunden wurde, betragt 45.5 ni. Ihrer Thermopathie nach muss die Art als eine stenotherme Kaltwasserart bezeichnet werden. Als Boden wird fliissiger Schlamm angegeben. Gen. Aplidiopsis Lah. 1890. i8go Aplidiopsis, Laliillc, Recli. Tuuiciers, p. 206. Sp. typ.: Aplidiopsis vitreus Lah. Die Gattung Aplidiopsis wurde von Lahille fiir solche Synoiciden geschaffeu, die, wie die Arten der Gattung Polyclinum einen glattwandigen Magen besitzen, aber keiue gedrehte Darmschlinge uud, wie ich nach der Vereinigung von Glosso/ormn niit Poly- clinum und der NeuforniuHcrung der Diagnose der letzteren Gattung hinzufiige, keine zungenformigeu Fortsiitze an den iunercn Qucr- gefiissen. Das Merkmal des ungostielten Postabdomens wird dagegen hinfalhg, da es auch Arten giebt, die die Bedingungen der Diagnose von Aplidiopsis erfiilleu, aber ein gestieltes Postabdomen wie Polyclinum besitzen. Ein Eeispiel dafiir ist Ritter's P. pannosunt. In meineni in Bronn's Kl. u. Ordn. veroffentlichten System aus dem Jahre lyoy hattc ich Aplidiopsis mit Macroclinum\'einU vereinigt. Nachdem ueuerdings (1921) der Typus von Macroclimim, M. pulmonaria (Ell. Soland.) (= crater Verrill) von niir zu Synoiciim gestellt und Macroclinum damit ein absolutes Synonym dieser Gattung geworden ist, wird Aplidiopsis wieder der fiir die oben characterisiertc Gruppe von Synoiciden-Arten giiltige Gattungsname. Ob die Gattung in ihrer derzeitigen Fassiuig eine natiirliche ist, erscheiut mir allerdings recht zweifelhaft. Die Mehrzahl der Aplidiopsis- Arten bedarf iiberdies einer Nachuntersuchung. Im arktisch-borealcn Gebiet ist die Gattung nur durch zwei Arten vcrtretcn, die beide aus dem Bering Meer stammen mid von Ritter urspriinglich zu Polyclinum gestellt worden sind. Aplidiopsis sphaeroides (Hartnir.), lyiteratur. iSgS Polyclinum sp., W. E. Ritter in: Zool. Bull., !>. 2 p. 77. 1899 P. globosum, W. E. Ritter in: Pur Seals, v. }, p. 518 f. i^ — 16. 1903 P. g-, Hartmeyer in: Pauna arctica, !>. 3 p. 217. 1909 P. sphaeroides (nom. nov. pro: P. globosum W. E. Ritt.), Hartmeyer iu; Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl.. p. 1461. Der Artname wurde von Hartmeyer 1909 durch sphueroides ersetzt, da der Name globosum dmch Herdman (1899 a) bereits in der Gattimg Polyclinum vergeben war. Verbreitung. Bering Meer: Pribilof In.seln (Ritter 1899). Aplidiopsis pannosum (W. E. Ritt.). Iviteratur. 1898 Polyclinum sp., W. E. Ritter in: Zool. Bull., v. 2 p. 77. 1899 P. pannosum. W. l\. Ritter in: Pur Seals, v. 3 p. 519 f. 17 — 18. 1903 P.p., Hartmeyer in: Pauna arctica, v. 3 p. 3i(5. Von dieser Art besitzt das Berliner Museum eine Cotype. Die DarmschHuge ist, wie ja schon aus Ritter's Figur hervor- geht, nicht gedreht, das Postabdomen ist gestielt, zungenfOrmige Fortsiitze an den inuereu Quergefassen sind nicht vorhandeu. Verbreitung. Bering Meer: Pribilof Inseln (Ritter 1899). Gen. Aplidium Sav. 1-])US von .\f>Udium, A. trcmtilutii ist cin Synonym von A. loluiliini, walmiul A./iciis init Sy)ioiciiin pulmoiuirui idcntisch ist. Dor zwcite Tribus cntspricht dcr Gattung Aimroiicii«tM<«i sind nicht scharf vonoinandcr gesondert; es giebt gewisse tlbergangsfoimiii, iihcr dcrcu Zuordnung zu dcr cincn odcr andercn Gattung man zwcifclhaft scin kann. Van Name (itj^i) liat iioucrdings beiden Gattungen nur noch den \\\it \i)n rntci,i;attun.uvn dcr Gattung ApUdium zugcsprochen. In cincr Erortcrung iibcr die Grenzen beidcr r.attuni;i.-n lial Mitliaelsen (i()Hj) den alleivn unterscheidcndc-n Merknialen cin neues, vom Bau des Hodeus liergenomniencs Merkn\al hinzugefiigt, das jedcnfalls Beaclitung vcrdient. Die eiuzige liier in dcr Gattung ApUdium belasscne arktisch-borealc Art ist dunh den Mangel eincr Atrialzunge und den ziendich weit dorsalwiirts verlagerten Atrialsiplio ausgezeichnet. Sie teilt dieses Merkmal niit eincr kleiucn Grupjic weltwcit vcrbreiteter A plidiu in- Alien, die in einer besonderen Gattung zu vereinigen icli friiher bereits vorgesclilagen liabe. Die Gattung ist nur arktisch-atlantisch; im ])acitischen Gebict fehlt sie. Aplidium pallidum (Verrill). \'c)llstandige Literatur. 1S71 Amouroucium [sici] pallidum. A. V,. Verrill in: Aincr. 1. Sci., scr. 3 v. i p. 289. 1871 A. p., A. E. Verrill in: Anicr. I. Sci., ser. 3 v. 2 p. 3O2. 1872 A. p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 u. 3 p. 212. 1872 Aplidium zoslericola, Giardiu: Arch. Zool. exper., v. 1 p. 636 t. 26 f. 5. 1873 Amaroeiium [sic!] pallidum, A. E. Verrill & S. J. Smith in: Rep. U. S. I'ish Comm., v. i p. 496, 705. 1873 Amouroecium [sic!] p., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1874 Amaroecium [sic!] p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 z;. 7 p. 40, 43, 504. 1874 A. p., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 357, 363. 1876 Aplidium zoslericola, P. Fischer in: Act. Soc. Linn. Bordeaux, v. 30 p. 551. 1879 Amoroecium [sic!] pallidum, A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1885 Aplidium zoslericola, R. Koehler in: Ann. Sci. nat., ser. 6 v. 20 nr. 4 p. 58. 1885 A. z., R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 v. 7 p. 83, 116. 1886 A. z., R. Koehler in: Bull. Soc. Nancy, ser. 2 u. 8 p. 124. 1886 A. despectum, Herdman in: Rep. Voy. Challenger, v. 14 part. 38 p. 210 t. 28 f. 11 — 13. 1890 A . zoslericola, Lahille, Rech. Tuniciers, p. 216 f. 115 II, 117. 1891 A. z. -{- A. despectum -{- Amaroucium pallidum, Herdman in: I. Liun. Soc. London, y. 23 p. 622; 622; 628. • 1892 A.Z., Bizet in: M^m. Soc. Nord France, v. 8 p. 389. ?i893 Aplidium sp., Herdman in: Ann. nat. Hist., ser. 6 v. 12 p. 446. 1894 A. zoslericola, Giard in: Kerville in: Bull. Soc. Rouen, ser. 3 v. 30 p. 113. 1896 A.lacleum, Huitfeldt-Kaas in: Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 I p. 15 t. 2 f. 14 — 16. 1897 Aplydium [sic!] zoslericola -\- A. melleum Aid. MS. (nom. nud.), A. M. Norman, Mus. Norman., Cat. IX p. 6. 1897 Aplidium z., Pruvot in: Arch. Zool. exper., ser. 3 11.5 p, 620. 1901 Amaroucium pallidum, Kingsley in: P. Portland Soc, v. 2 p. 183. 1901 A. p. -\- Aplidium despectum, Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, v. 4 p. 265. 1903 Aplidium lacteum, Hartmeyer in: Faima arctica, v. 3 p. 338 f. 46 — 47 t. 6 f. 13 t. 13 f. 16. 1904 A. zoslericola, E. J. Allen in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 i;. 7 p. 297. 1906 A.Z., R. A. Todd in: Victoria Hist.; Devon v. 1 p. 157. 1906 A.Z., I. Clark in: Victoria Hist.; Cornwall v. i p. 158. 1907 A. lacteum, Redikorzew in: Armuaire Mus. St.-Peter.sb., v. 11 p. 149, 152, 153. 1908 A. I., Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., u. 39 I p. 21, 34. ASCIDIACEA 189 igog Amaroucium pallidum -\- Aplidium despectum -]- A . lacleum -\- A. zostericola, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., u. 3 suppl., p. 1467; 1469. igio Aplidium p., Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 400 f. 22. 1911 A. p., Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., w. 3 suppl. p. 1742. ign A. zostericola, E.W.Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 207. 1912 A. melleum, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 26 t. 55 f. i — 2 t. 56 f. 6. 1912 A. pallidum, Hartmeyer in: Vid. Meddel., f . 63 p. 281. 1912 A. p.. Huntsman in: Tr. Canad. Inst., v. y p. 113. 1912 Amaroeciitm [sic!] p., Stafford in: Contr. Canad. Biol., igo6 — 10 p. 64. 1912 Aplidium zastericola [sic!], Schepotieff in: Arch. Naturg., v. 77 VI i p. 17. 1913 A. pallidum, Van Name in: Sumner, Osburn c& Cole in: Bull. Bur. Fish., v. 31 I p. 159, 413; II p. 732. 1914 A. zostericola, Beauchamp in: Bull. Soc. zool. France, 11.39 p. 41. 1915 A. z., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, 1914 p. 434. 1915 A.Z., Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. ^ p. 334, 341. igi5 A.Z., Hartmeyer in: Farran in: Sci. Invest. Fish. Ireland, 1914 III p. 6g. 1915 A.z. (nom. couserv.), Hartmeyer, Michaelsen & Sluiter in: Apstein in; SB, Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 185. 1915 A.Z., Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, igi5 p. 258. igi5 A. lacteum, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 576. ig22 A. pallidum, Hartmeyer in: Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 28. Geschichte der Art. Diese Art ist mehrfach unter verschiedenem Namen beschriebeii worden. Zum ersten Male im Jahre 1871 durch Verrill von Eastport und Grand Manan als Amouroucium fallidum, ein Jahr spater nochnials durch Giard von Roscoff als Aplidium zostericola. Im Jahre 1886 beschrieb Herd- man unter dem »Challenger«-Material ein Aplidium despectum von Neu Schottland (L,e Have Bank), 1896 folgte Huitfeldt-Kaas niit Aplidium lacteum von Espevaer und Bommelhuk. Auf die nahe Verwandtschaft zweier dieser Arten, A. zostericola und A. lacteum, weist zuerst Hartmeyer 1903 liin. Im Jahre 1910 klart Van Name Verrill 's bis dahin unsichere Art durch eine Neubeschreibung auf, stellt A. despectum als Syno- nym test und bezeichnet A. lacteum als eine sehr nahe verwandte, wenn nicht identische Art. Alder & Han- cock's Monographie 1912 enthalt die Beschreibung einer neuen Art von Guernsey, Aplidium melleum, die bereits im Jahre 1897 als nom. nud. ohne Fundortsangabe im Catalog des Mus. Normanianum veroflfentlicht worden war. Hartmeyer 1912 erkennt die von Van Name behauptete Identitat von A. despectum mit A. pallidum an und erklart A. lacteum ebenfalls fiir synonym. Im Jahre 1915 stellt derselbe Autor auf Grund der nachuntersuchten Typen von A. melleum auch dessen Identitat mit A. pallidum fest und weist 1922 darauf hin, dass wahrscheinlich auch A . zostericola mit A. pallidu)n vereinigt werdcn muss, eine Annahme, die in dieser Arbeit ihre Bestatigung erfahrt. Elie diese Vereinigung ins Auge gefasst war, war A. zostericola als nom. conserv. in Apstein 's Liste aufgenommen worden. Es scheint aber in diesem Falle kein triftiger Grund vorzuliegen den Namen zostericola dem ein Jahr alteren, in der Literatur kaum weniger haufig citierten Namen pallidum gegeniiber zu schiitzen. Ebensowenig ersclieint es angebracht, A. zostericola als Typus der Gattung Aplidium festzulegen, nachdem der eigentliche Typus dieser Gattung, A. lobatum, inzwischen aufgeklart und es sogar fragUch erscheint, ob A. zostericola auf die Dauer mit A. lobatum generisch vereinigt bleiben wird. Ich schlage deshalb vor A. zostericola aus der Liste der nomina conservanda wieder zu streichen und an seine Stelle A. lobatum treten zu lassen. igo ASCIDIACEA l'"und;iiiiial)o. lixp. »Iiigolf«: Stat. 32. u.\ll.y5. GC^JS' N. 56''38' W. (llolstciusbory-Walsiiigluuu Ritckeii), ji>S I'ud., + 3.9° C. Viele Kolonicen. Stat. 35. kS. \II. 95. Gs'-'iG' N. 55°05' W. (Davi.s Strassc, vor Sukkertoppen), 362 Fad., + 3.6" C. I Kolonie. Stat. 127. 2. VIII. 96. 66°33'N. 20°05' W. (Kusteiil.ank vor Nordisland), 44 Kad., + 5-6° C. Viele Kolunicoii. Fahrtoii dos »Thor<.: Stat. 118. ib. \'II. 05. 59^30' N. 2°38' W. (11. Orkney), ii()iii. i Kolonie. Island: 66°8' N. 24'^2i' W. (Kiistenbank vor Nordwcstisland), 90 ni. iMiilk-r leg. 2. VII. oS. i Kolonie. Far Ocr: Thorslia\ni. Fjelstrup leg. 21. IX. Sy. i Kolonie. zw. Nolso u. Ostnaes, 100 Fad. Mortensen leg. 9. VI. 99. i Kolonie. Aus der Berliner Sammlung stand mir Vergleiclismaterial zur Verfiigung von Eastport, Baker's Island, Neu Schottland (CotjTje von Aplidium dcspecium Herdra.), Ostspitzbergen, ans dem Trondlijcni l^'jord, von Roscoff, Plymouth, Guernsey (Tj^ie von Aplidiioii »ic!lcnin Aid. Hanc), aus der Blacksod Bay und von den Far Oer. Beschreibung. Die Form der Kolonie ist variabel. In der Regel bilden die Kolonieen entweder unregelmassig klumpige, halbkugelige bis rundliche oder audi mehr oder weniger abgeflachte oder schwach convexe, bisweilen gelappte polsterformige Masseu, die nieist mit breiter Basis, manchmal aber auch nur niit einer schmalen Partie dem Substrat aufsitzen. Gelegentlich, wenn auch seltener, kommen auch brcit birn- fomiige, seitlicli zusammengedriickte oder mehr oder weniger keulenformige Kolonieen vor. Unter den vom »Ingolf« in der Da\'is Strasse in grosser Zahl erbeuteten Kolonieen ist neben der rundhchen die breit birn- formige Kolonieform sogar ziemlich haufig, wahrend die Polsterform seltener ist. Das mag damit zusammen- hangen, dass die an sich sehr kleinen, einen Durchmesser von nicht mehr als 10 mm aufweisenden Kolonieen uber\negend an schmalen Substraten (Wurmrohren, Bryozoen) mit kleiner Flache befestigt sind. Unter den zaMreichen Kolonieen von Island, die kaum grosser als diejenigen aus der Davis Strasse sind, herrscht in der Kolonieform ebenfalls eine grosse Mannigfaltigkeit. Die Grosse der Kolonieen von A. pallidum ist nur gering. Im allgemeinen betragt der Durchmesser nicht mehr als 15 — 20 mm. Die grosste Kolonie, die Van Name von der Ostkiiste Nordamerikas (Neu Schottland) vorgelegen hat, ist 33 mm lang. Nach Lahille erreicht die Art im Kanalgebiet eine Lange bis 40 mm, bei einer Dicke bis 10 mm. Von den Far Oer erwahnt Hart- meyer (1912 a) eine 38 mm lange, 15 mm dicke polsterformige Kolonie, wahrend nach demselben Autor (1903) eine keulenformige Kolonie von Ostspitzbergen 22 : 13 : 10 mm misst, breit keulenformige Kolonieen von den Far Oer eine Hohe von 30 mm, eine Breite von 25 mm erreichen. Fiir A . despectuni von Neu Schott- land giebt Herdman eine Grosse von 20 (Ivange):i3 (Breite): 5 (Dicke) mm an. Es lasst sich also sagen, dass die polsterformigen Kolonieen eine Lange von 40 mm nicht liberschreiten und ihre Dicke im Maximum 15 mm betragt ; die rundhchen Kolonieen diirften einen Durchmesser von etwa 15^ — 20 mm nicht wesentlich liberschreiten, wahrend die aufrecht keulenformigen Kolonieen bei einer Hohe von etwa 30 mm ihr Maximum erreichen. Im allgemeinen bleibt aber die Grosse der Kolonieen hinter diesen extremen Massen nicht unerheb- ich zuriick. Die Oberflache ist in der Regel glatt und frei von Fremdkorpern, nur an der Basis meist mit ASCIDIACEA 191 Sand, Schalenfragmenten u. dgl. incrustiert. Die Farbe ist variabel, doch herrschen gelblichweisse bis milch- farbene Tone niit durchscliiinniernden, hellercn Personen vor; seltener sind die Kolonieen graulich oder braunlich. tjber die Organisation der Personen ist wenig zu sagen. Die Angaben der Autoren stimmen hicr in alien wesentlichen Punkten iiberein; iiberdies ist die Art unter alien arktisch-borealen Synoiciden durch den Mangel einer Atrialzunge und den weit auf die Dorsalseite, etwa bis zur Mitte des Thorax verlagerten Atrialsipho, dessen Rand meist voUkonmien glatt ist, bisweilen jedoch 6 ganz rudimentare L,obi tragt, leicht kenntlich. Die Personen bleiben klein, ihre Lange scliwankt zwischen etwa 2 und 3.5 mm. Die Zahl der Kiemenspaltenreihen bewegt sich zwischen 5 und 7 ; bei den ostamerikanischen Kolonieen hat Van Name nicht weniger, als 7 Reihen gefunden. Wegen des in der Regel stark contrahierten Zustandes des Kiemensackes ist die Zahl der Spaltenreihen haufig nicht sicher festzustellen. Audi die Zahl der Magenfalten ist ziemlich constant. Sie schwankt zwischen 10 und 12; Daliille hat fast stets 12 Magenfalten gefunden, bei den isliin- dischen Kolonieen waren meist 11, bei denen aus der Davis Strasse meist nur 10 vorhanden. tlber den Bau des Ho dens linde ich in der Iviteratur keine genaueren Angaben. Mir selbst haben keine Personen mit ent- wickeltem Hoden bisher vorgelegen. So kann ich nicht entscheiden, 0I3 der Hoden den fiir die Gattung Apli- diitm characteristischen Bau Ijesitzt. Ware es nicht der Fall, so wiirde dies ein weiterer Grund fiir die von mir befiirwortete Entfernung der Art aus der Gattung Aplidium sein. Systematische Bemerkung. Das von Herdman (1893 a) aus dem Trondhjem Fjord erwahnte Aplidium sp. diirfte aller Wahrscheinlichkeit nach unserer Art entsprechen, worauf ich sclion friiher liin- gewiesen liabe. Horizontale Verbreitung. Arktische uud boreoarktische Region. Ostkiiste von Nordamerika: St. Lawrence Golf: ohne nahere Angabe (Whiteaves 1S73) ; Gaspe Bay (Stafford 1912); 8 Meil. s. 6. Bonaveuture Island, loi m (Whiteaves 1901). — Neu Fundland: Siidabfall der Banke, 45°7' N. SS'g' W-. i<>2 ni 11. 42°55'3o"N. 50°5i'W., 848 m (+ 3.72° C.) (Van Name 1910). — Neu Schottlaud: Le Have Bank, 43°2' N. 64''2' W., 92 m (Herdman i886a); 6. Cap Sable, 43°28'3o" N. 03°57'3o" W., 227 m (+ 6.17° C.) (Van Name 1910). — Bay of Fundy: (Verrill 1872); Ebbegrenze — 144 m (Verrill & Smith 1873). — Eastport, Ebbegrenze — 108 m (Verrill 1871); Hafen, 11 — 36 m (Verrill & Smith 1873). — Grand Manan, Ebbegrenze — 108 m (Verrill 1871). — Casco Bay, 14 — 54 m (Verrill 1874, 1874 a), 14 — 72 m (Verrill & Smith 1873); vor der Casco Bay: ca. 5 Meil. s. \v. Seguiu Island, 81 ni; Cashe's Ledge, 93 — 162 m; Jeffrey's Ledge, 43 — 59 m; Slelhvageu's Bank, 40 — 79 m (Verrill 1874). — George's Bank, 4i°49' N. 65°49'3o" W'., 128 m (-|- 6.44° C.) (Van Name 1910). Davis Strasse: Holsteinsborg-Walsingham Rucken, 66°35' N. 56''38' W., 572 m (+ 3.9° C); vor .Sukkertoppen, (>5°i(>' N. 55°o5' W., 652 m (4-3.6°C.) (»Ingolf<(). Island: Kiistenbank vor Nordisland, 66°33' N. 2o°o5'\V., 79 m (-f 5.6° C.) (»IngoU«). Spitzbergengebiet: Ostspitzbergen : Hinlopen Strasse (Siidmiindung) , 80 m (Hartmeyer 1903). Murman Kiiste: vor dem Kola Fjord, 69°52' N. 33°3'3o" O., 190 m (+ 3.5° C. in 180 m) u. f^/is' N. 33"3o' O., 90 m (Redikorzew 1907); Kola Fjord, 18 — 198(45 — 135) m (Derjugin 1915). Weisses Mecr: Tcr.sche Kiiste, z\v. Cap Kusmin u. Cap Krasnyj, 39 — 34 m (Redikorzew 1907). Nowaja Seralja: VVestseite, 77°3l'N. 64°34' O., 2S0 m (Redikorzew igo/)- Boreale und boreolusitanische Region. Ostkiiste von Nordamerika: vor Marthas Vineyard (Verrill 1872); s. Gay Head, 18 m (Verrill & Smith 1873); zw. Gay Head u. No Mans Land, unttrhalb 18 m (Verrill 1871 a).— Vineyard Sound, vor den offenen Kiistcn (Verrill & Smith 1873). 192 ASCIDIACEA - vor Ihir/unls Bay, ^5 m (Verrill & Smith 1S7J); uahc Cuttyhunk (Xan Name 1913). — Narra};aiisott Hay: nalic the Uumpliugs. 37— 50 m (-f 16.11° C.) (Van Name 1910). Island: Kiistcnbaiik vor NordwcsUsland. 66°8' N. 24°2i' W., 90 'u (neiic Angabc). Tar Ocr: Thorshavn. StrSmd (fDiauat); Nolso, en 180 m (Ilartmever iQiza); zw. Ostiia-s 11. Nolsii, 180 m (none Angabc). Orkney: n., .s9''3o' N. a"'38' W., 110 m (»Thor«). "irland: Blacksod Bay (Hartnieycr 1915 d). ICnglischer Kanal: Siidkiiste von Knpland; riymoiitli: (Allen 190.)); Queen's Ground; Duke Koek; n. New Grounds Buoy (Ilart- meycr 1915). — Kanal Inscln: Jersey; Guernsey; Ilerm (Koehler 1SS5, iSSii); I/I,slet; Bordeaux; I.ihon (Shar]) I'Hi); r;\reUa Bay. Guernsey (Alder & Hancock 1912). — Nordkiistc von rrankrciih : KosiolY (C.ianl 1872 a); Granville liis lies Chanscy (Kerville 1894); Somme (Bizet 1892). Wcstkustc von Frankreich: Arcachon (Fischer 1876). Slid- und Westkiiste von Norwegen: Espevaer, 108 — 180 m; Bomnielhuk (Siidspitzc von Eoninielo), 108 — 180 m; Plaaken Sund (Siidseite der I. Sotra), 180 — 360 ni (Huitfeldt-Kaas 1896). — Trondlijini [•"jord: (Hcrdman 181J3 a); vor Roberg. ca. 300 m (Hartmeyer 1912 a). Die bekannte Verbreitung von A. pallidum zeigt ein ziemlich discontinuierliches Bild. Die Art ist zwar fiber ein weites Gebiet der arktischen und atlantisch-borealen Region verbreitet, aber die Fundstellcn sind nicht allzu zalilreich, in der eigentlichen Arktis direct sparlicli und liegen ziemlich zerstreut iiher das ganze Verbreitungsareal. In der arktischen Region ist die Art in einem Gebiet nachgewiesen, das \-on der Davis Strasse bis Nowaja Semlja reicht, doch ist der Character einer circumpolaren Verbreitung iiur angedeutet. Die Mehrzahl der Fundstellen innerhalb der arktisclien Region ini weiteren Sinne gehort den Mischungs- gebieten an. So kennen wir die Art aus dem tiefen Wasser der Davis Strasse, in die sie zweifellos von Siiden her aus dem Nordatlantic eingewandert ist, aber nicht von der Kiiste und aus den Fjorden Westgronlands, von Nordisland, von der Murman Kiiste und aus dem Weissen Meer. Die Fundstellen sind in alien diesen Gebieten sparlich und die Art zeigt in ihrem Auftreten einen localen Character. In der eigentlichen Arktis w-urde die Art bisher nur bei Ostspitzbergen und an der Westkiiste von Nowaja Semlja gefunden. An der Ost- kuste von Nordamerika ist die Art nach Van Name trotz ilirer weiten Verbreitung vom St. I,awrence Golf bis in die Narragansett Bay nicht haufig; s. Boston wird sie selten und tritt nur local auf. Ini ostatlantisch- borealen Gebiet ist sie im Kanal, besonders in dessen westhcher Halfte, wie es scheint allgemein verbreitet und auch nicht selten. Aus den britischen Gewassem hegt sonst nur eine Fundangabe von der Westkiiste Irlands vor. Weiter nach Norden ist sie nachgewiesen bei den Orkney, den Far Oer und vor der Nordwest- kuste Islands. Aus der Nordsee ist sie nicht bekannt, ebensowenig aus dem Skagerak und den danischen Ge- wassem. Dagegen tritt sie wieder an der Westkiiste von Norwegen auf, wo sie nordHch bis zum Trondhjem Fjord nachgewiesen ist. Von da ab bis zum Kola Fjord erfahrt ihr Verbreitungsgebiet eine Unterbrechung ; es liegt keinerlei Fundangabe aus dem Gebiete von West- und Ostfinmarken vor und auch an der Murman Kiiste ist sie bisher nur im Bereich des Kola Fjords gefunden. Vertikale Verbreitung. Die AmpHtude der vertikalen Verbreitung ist sehr betrachthch; sie reicht von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von 848 m. Ob die Art \'on einer gewissen Tiefe an seltener wird oder ob eine bestimmte Tiefenzone bevorzugt wird, lasst sich nach dem, was wir zur Zeit iiber die verti- kale Verbreitvmg von A. pallidum wissen, kaum mit einiger Sicherheit entscheiden. Fast scheint es, als wenn dies nicht der Fall ware. So geht die Art z. B. an der Ostkiiste von Nordamerika von der Ebbegrenze bis zu der fxir sie uberhaupt bekarmten grossten Tiefe herab, nur scheint sie lediglich im nordhchen Telle ihres ASCIDIACEA 193 ostanierikanischen Verbreitungsgebietes schon im Bereich der Kbbegrenze aufzutreten, im siidKcheii dagegen erst in einer Tiefe von etwa 20 m. Die relativ grosse Zahl von Fundstellen, die dem tieferen Wasser ange- horen, deuten ferner daraufhin, dass die Art, falls sie infolge der hydrographischen Verhaltnisse nicht auf geringe Tiefen augewiesen ist, wie z. B. im Kanalgebiet, mit Vorliebe tieferes Wasser aufsuclit. Es liegen aber keine Anzeichen dafiir vor, dass das Auftreten der Art in tieferem Wasser an eine bestimmte Region Oder bestimmte Oebiete gebunden ist. Als Beispiele fiir die sehr verschiedenen Tiefen, in denen die Art gefunden wurde, wahle ich nur einige Fundstellen aus. Bei den Far Oer wurde sie im Flachvvasser und in 180 m Tiefe gefunden, bei Island und Spitzbergen in 80 — 90 m, im Weissen Meer in einigen 30 m, bei Nowaja Semlja dagegen in 280 m; im Trondhjem Fjord geht sie bis 300 m herab, die Funde in der Davis Strasse stammen aus 572 und 652 m, wahrend die sclion erwahnte tiefste Fundstelle in 848 m auf dem Siidabfall der Neu Fund- laud Banke liegt. Therm op at hie und Okologie. Das Vorkommen in hocharktischen Gebieten beweist, dass A. -pallidum unter constant negativen Temperaturen zu existieren vermag, doch lasst sich aus der iiberaus sparlichen Zahl hocharktischer Fundstellen schliessen, dass die Art nur unter sonstwie besonders gunstigen Verhaltnissen an derartige Temperaturbedingungen sich anzupassen vermag. Giinstiger diirften die Tempera- turv-erhaltnisse der Mischungsgebiete fiir die Art sein, wie z. B. ihre weite Verbreitung im boreoarktisclien Mischungsgebiet der Ostkiiste von Nordamerika zu beweisen scheint. Allerdings tritt sic in anderen der Mischungszone zugehorenden Gebieten wiederum nur local auf oder fehlt ganz, sodass es dahingestellt bleiben mag, ob die Ursache dafiir lediglich in den Temperaturverhaltnissen zu suchen ist. Im borealen Gebiet lebt sie teils in Wasser von constant etwa + 5.5° bis + 7° C, teils ertragt sie hohe Sommerteraperaturen bis etwa + 16° C. auch bei hohen Wintertemperaturen, die nicht unter + 8° bis + 9° C. sinken. Es scheint fast, als wenn diese letzteren Verhaltnisse ihr besonders giinstige Bedingungen bieten. Die Art kommt unter ver- schiedenartigen Bedingungen vor, auf harteni Boden sowohl wie auf Sand oder selbst SchUck, doch scheint sie Stein- oder Kiesboden zu bevorzugen. Als Ansiedelungsobject wiihlt sie Schalen, Steine, Kalkalgen, Wurm- rohren u. dgl. Bei Roscoff findet sie sich besonders auf Zostcra, aber auch in der Algenzone und an der Unter- seite von Felsen, bei Plymouth kommt sie haufig auf Br\-ozoen [Boiverbankia, Aniathia) vor. Im Kola Fjord sitzt die Art nach Derjugin auch auf Ascidia ohliqua; mir sind keine Falle bekannt, dass A. pallidum sich auf anderen Ascidien ansiedelt, aber auch Huitfeldt-Kaas hat die Art an der norwegischen Kiiste auf einfachen Ascidien (Arten warden nicht genannt) gefunden. Tiergeographische Stellung. A. pallidum ist seiner horizontalen Verbreitung nach als eine panarktisch-atlantisch-boreale Art zu bezeichnen, die iiber ein weites Gebiet, jedoch ziemlich discontinuier- lich sich verbreitet, in der eigentlichen Arktis nur sjioradisch auftritt und auch in einzelnen Gebieten der Mischungszone nur sparlich vorkommt oder ganz fehlt. Die Art scheint siidlicher (wahrscheinlich mediter- raner) Herkunft zu sein ; darauf deuten verwandte Formen im Mittelmeer und ihr Vorkommen an der West- kiiste Frankreichs (bei Arcachon) hin. Ihre Ausbreitung nach Norden hat anscheinend vom Kanalgebiet ihren Ausgang genommen und scheint in der Hauptsache vom Golfstrom beeinflusst worden zu sein. Die Ostkiiste von Nordamerika diirfte sic auf dem Wegc iiber Island erreicht haben. Sie ist eine eurybathe Art, die von der Ebbegrenze noch liber die 800 111 lyinie liinaus sich verbreitet und sclieint im tieferen Wasser The logolf-ElxpeditioD. II. 7. ^ 194 ASCIDIACEA kaum woniger Mulig zu scin als im I'lachwasscr. Sie Icbt in Wassor xoii cDiistaut iK'^ati\i.i 'IVinpcralur bis von etwa + 16" Soinmcrteinpcratur, audi bci holier WinterteniperaUir, yeiuirl also uiiter den arktisch- borealcn Arten zu den sohr cun-tlionucn Fonnen, weiuigleich hocharktisclic Teinperaturverhaltnisse ilir wenigcr giinstige Bcdingungen zu bicteu sclieinen. Sie koiiiiut unter selir vcischiedenartigen Verlialtnissen vor, sdieint aber Stein- und Kiesboden zu bevorzugen. Unsichere Arten. Aplidium fallax Jolm^t. 1834 Af>lidium fallax, Johnston in: Mag. nat. Hist., v. 7 p. 15 f. .|. Berwick Bay. Diesc Art gestattet keine sicherc Deutiing. Aplidium nutans Johiist. 1834 Aplidium nutans, Johnston in: Mag. nat. Hist., v. 7 p. 16 £. 5. Berwick Bay. Aiich diese Art gestattet keine sichere Deutiuig; man konnte vielleioht an Amaroucium proli/cruni denken. Aplidium glomeratum Aid. Hanc. 1912 Aplidium glomeratum, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 27 t. 55 f. 3 — 6 t. 56 f. 7. Gouliot Caves, Sark. Diese Art ist kaum aufzuklareu. Gen. Amaroucium M. E. 1841. 1841 Amaroucium, H.Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. i8 p. 283. Sp. typ.: Amaroucium froliferum M. E. Uber die Beziehungen der Gattungen Amaroucium und Aplidium zueinander habe ich mich bereits bei letzterer Gattung geaussert. Die Gattung verbreitet sich durcli das ganze arktisch-boreale Gebiet. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Arten der Gattung Amaroucium'. I Magen mit 4 oder 5 stark vorspringenden, wulstartigen Langsfalten — 2. I 1^ Magen mit mehr als 5 Langsfalten oder Furchen — 3. Kiemensack mit 4 (oder 5) Spaltenreihen, Atrialzunge fast stets einfach, Cellulose- mantel dicbt mit Sand durchsetzt, Farbe griinlichgrau A. spitzbergense Kiemensack mit mindestens 7, meist mehr (bis 12) Spaltenreihen, Atrialzunge sehr lang, meist dreilappig, Cellulosemantel mit sparUchem Sand, Farbe rotlich violett A. mutahile Magen mit constant 6 wulstformigen Langsfalten, Kiemensack mit 9 — 12 (meist 11) Spaltenreihen, Atrialzimge meist dreilappig, Kolonie keulenformig A. punctum Magen mit nicht weniger als 10 (meist mehr) I,angsfalten oder Furchen — 4. I Kiemensack mit 6 Spaltenreihen, Atrialzunge sehr klein, fast rudimentar A. schaudinni 4 1 . I Kiemensack mit mindestens 10(9) Spaltenreihen, Atrialzunge deutlich entwickelt — 5. ' Die nordpacdfischen Arten sind aus der Tabelle fortgelassen worden. ASCIDIACEA 195 Magen niit 12- — 14 (gelegeutlich bis 20) regelmassig verlaufendeii Langsfalten, Atrial- zunge relativ kurz — 6. Magen mit zahlreichen (30 — 40) , ihn in ganzer lyange durclilaufenden oder sich gabeln- den und Anastoniosen bildenden Furchen, Atrialzunge lang — 7. Kolonieen rundliche oder kevdenformige, bisweilen abgeflachte Kopfchen bildend, die durch Verschmelzung zu polsterformigen oder halbkugeligen Massen werden konnen, an denen die urspriinglichen Kopfchen nocli als Aufwolbungen der Oberflache erkennbar oder iiberliaupt nicht mehr nachweisbar sind A. glabrum Kolonieen grosse, unregelmassige Flatten oder Lappen mit glatter, ebener Oberflache bildend A. stcllatnm Kolonieen gross, von rundlicher oder halbkugeliger Gestalt, aus zahlreichen, in der Kegel je ein System enthaltenden, keulenformigen, dicht aneinander gepressten Massen zusammengesetzt und mit einer dichten I^age von Sand vollkommen bedeckt 4 . pcllucidum Kolonieen schlank keulenformig oder polsterartige Massen bildend, Sandbelag fehlend oder nur sparlich A. prolijerum Amaroucium glabrum Verrill. Vollstandige lyiteratur. ?i838 Polyclinum — ?, Couthhouy iu: Boston I. nat. Hist., v. 2 p.m. 1851 Amaroucium sp. (part.), M. Sars in: Nyt Mag. Naturv., v. 6 p. 156. 1871 Amouroncium [sic!] glabrum, A. E. Verrill in: Amer. I. Sci,, ser. t, v. i p. 2S8 f. 20 — 22. 1872 A. g., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 3 p. 212. 1872 A.g., A. E. Verrill in: Whiteaves in: Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 10 p. 348. 1873 Amouroecium [sic!] g., A. E. Verrill iu: Whiteaves, Rep. 2. Exp. St. Lawrence, p. 17. 1874 A. g., A. E. Verrill in: Whiteaves, Rep. Oper. St. Lawrence, p. 12. 1874 Amaroecium [sic!] g., A. E. Verrill iu: Amer. I. Sci., ser. 3 v. j p. 39, 40, 43. 132, 133, 413, 504. 1874 A.g., A. E. Verrill in: P. Amer. Ass., v. 22 p. 352, 355, 357, 363. 1874 A.g., A. E. Verrill in: Peabody Ac. Sci., v. 6 p. 59, 60. 1875 A. g., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 v. 10 p. 41. 1879 Amoroecium [sic!] g., A. E. Verrill, Check-L. mar. Invert., p. 27. 1885 Clavellina [sic!] lepadijormis (uon O. F. Miiller 1788) (■[>a.r\..) -\- Polyclinum aurantiuin (non H. Milne-Edwards 1841) (part.), N. W^agner, Wirbell. Weiss. Meer, v. i p. 164. 1891 Amaroucium g., Herdmau in: I. Linn. Soc. London, w. 23 p. 628. 1892 Circinalium pachydcrmatinum [p. 159: pachydermatiuni] (part.), J acobsohn iu: Trav. Soc. St.-Petersb., w. 23 II p. 158,159,168. 1893 C.p. (part.), Knipowitsch in: Rev. Sci. St.-Petcrsb., y. 4 p. 46. 1893 Clavellina [sic!] sp. {■part.) -\- Polyclinium [sic!] sp. (part.), Knipowitsch in: Congr. int. Zool., f. 2 II Sess. p. 63. 1893 Circinalium pachydermalium [sic!] (part.), Stieren in: SB. Ges. Dorpat, v. 10 p. 293. i8g6 Aplidium flavum, Huitf eldt-Kaas iu: Norske Nordhavs-Exp., u. 7 ur. 23 I p. 16. 1901 Amaroucium translucidum, W. E. Ritter in: P. Washington Ac, v. 3 p. 249 t. 30 f. 29 — 30. 1901 A. glabrum, Kingsley in: P.Portland Soc, v. 2 p. 183. igoi A.g., Whiteaves in: Geol. Surv. Canada, 1^.4 p. 266. 1903 A. translucidum -\- Aplidium flavum, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 326 f. 40 — 42 t. 6 f. 8 — 9 t. 13 f. 10 — 12; p. 344 t. 14 f. 7—8. S5' 196 ASCIDIACKA 1904 A.t. llartuieycr in: Wiss. Mccrcsuntcrs., Holg. i'. 5 p. 92. 1906 A.I.-\-Af>luUum flai'um, Rcdikorzew in: Dcrjugin in: Trov. Soc. St.-P6tersb., v. 37 p. 155. li)o6 Amarotiium [sic!] /., Rcdikorzcw in: Triiv. Soc. St.-Pftcrsb., v. 37 I p. jo8, 301), 310. 1907 Amaroucium I. -{- Aplitlium flavum, Roilikor/.ew in: Annuaire Mus. St.-P6tersb., v. ii p. 1^9, 153, 15.); 1.(9, 153. 1907 A.t.. Rcdikorrcw in: Zool. Anz., w. 31 p. 522. 1908 A.t.-\- ApUJium ftavum. Rcdikorzcw in: Trnv. Soc. St.-P6tersb., 11.39 I p. 20, 33; 21, 34. iqo8 Aplidium fiai-um, Bjcrkan in: Tromso Sins. Aarsli., v. 25 p. 96 t. f. 8. 1905 A.t.. Rcdikorzew in: Mfm. Ac. St.-P6tersb.. sir. 8 v. l8 nr. 11 p. 47. 1909 A. t. -^ Aplidium flavum, Awerinzew in: Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 383. li)og A. I. -\- A. glabriim -^ Aplidiiim flavum, Hartmeyvi in: Bronu's Kl. Ordn,, i'. 3 siippi p T|()7; iidy; 14119. 1910 A. g.. Van Name in: P. Boston Soc, r. 34 p. 410 f. 24 t. 35 f. 2. 1910 Apiidiiim flavum, Kcdikor/cw in: Trav. Soc. St.-P6tersb., 11.41 II p i<>5 £.48. igto A.translucidum -\- A. f.. Redikorzcw in: Dcrjugin in: Adv. Print Congr. int. Zool., t'. 7 P. p. 20. I9t2 A.t. -\- A. j., Redikorzcw in: Derjugin in: Congr. int. Zool., t». 7 P. p. 888. 1912 A.glabrum, Huntsman in: Tr. Cauad. Inst., v. 9 p. iii, 112, 138. 1912 Aplidium flavum. Hartmeyer in: SB. Ges. Fr. Berlin, lyii p. 440. 1912 Amarofcium [sici] glabrum, Stafford in: Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 64. 1913 Amaroucium g.. Van Name in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Bur. Fish., v. 31 I p. 159; II p. 733. 1915 A . Iranslucidum -\- Aplidium flavum, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 t/. 34 iir. i p 575; 576. 1920 Aplidium flavum. Hartmeyer in: Wiss. Mccrcsuntcrs., Hclg. v. 13 p. 131. 1921 Amaroucium glabrum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 96. Geschichte der Art. Die Geschichte von A. glabrum ist mit wenigen Worten wiedergegeben. Die Art wurde unter ihrem heute giiltigen Namen durch Verrill 1871 von Eastport und Grand Manan besdirieben, doch musste Verrill 's Art wegen der ungeniigenden Eeschreibung bis in die neueste Zeit als spec, inquir. angesehen werden. Im Jahre 1892 beschrieb Jacobsohn aiis dcm Weissen Meer eine neue Art, die er Circinalium fackydermatiiium nannte. Zugleich ordnete er ihr die durch Wagner 1885 von ebenda erivahnten beiden irrtiinilich identificierten Arten ClaveUna lepadijormis und Polyclinum aurantium als Synonyme zu. Redikorzcw 1906 a stellte an den Belegstiicken von Jacobsohn fest, dass dessen C. pachy- dermatinum partielles Sj'nonym von Amaroucium Iranslucidum W. E. Ritt. (= glabrum) und Synoicum hacckeli (Gottsch.) ist. Mithin sind auch Wagner's Arten letzteren beiden Arten als partielles Synonyme zuzuordnen. A.translucidum wurdei90i durch Ritter aus dem Prince William Sound, Alaska neu beschrieben. Im Jahre 1910 gab Van Name eine Neubeschreibung von Verrill 's Art und erklarte A. iranslucidum fiir eine nahe verwandte, wenn iiberhaupt artlich verschiedene Form. Hartmeyer 1921 vereinigte dann bcide Arten vmter dem alteren Namen A. glabrum. In dieser Arbeit wird auch das durch Huitfeldt-Kaas 1896 von Gjesvaer beschriebene, bisher fiir eine selbstandige Art gehaltene Aplidium flavum mit A.glabrum vereinigt. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. vac. 23. VII. 95. Ameralik Fjord, s. Godthaab, 70 — 5 Fad. i Kolonie, juv. Stat. vac. Dyra Fjord, Nordwestisland. 9 Kolonieen. Fahrten der »F}-Ua«: Da\ds Strasse, 100 Fad. Holm leg. 9. VII. 84. i Kolonie. Lille Hellefiske Bank, 18 Fad. Holm leg. 5. VIII. 86. 6 Kolonieen u. Bruchstucke. Fahrten der »Diana«: Stat. 25. 19. VII. 00. Djupivogur, Bern Fjord, 10 Fad., Steine. A. C. Johansen leg. 2 Kolonieen. ASCIDIACEA ig7 Stat. 3. 14. X. 00. Skulavig, Seydis Fjord, 6 Fad. A. C. Johansen leg. i Kolonie. Stat. vac. 21. VII. 02. Skagastraud (Nordisland), 33 Fad. Ditlevscn leg. 2 Kolonieen. Groiilaud (oluie iiiiliere Angabe) : 4 Kolonieen. Westgronland : Proven. Olrik leg. 1866. i Kolonie. Holsteinsborg. H. lyynge 1920. i Kolonie. Godthaab, 50 — 60 Fad. HolboU leg. Mehrere Kolonieen. Island: 66°6' N. 23°59' W., Kiistenbank vor Nordwestisland. Moller leg. 2. VII. 08. 2 Kolonieen. Bjarnagnupr (Nordwestisland). Einige Kolonieen. Suganda Fjord (Nordwestisland), 7 Fad. L,undbeck leg. 1892. Einige Kolonieen. Skaalanes, Brede Fjord, 7 — 8 Fad. H. Jonsson leg. 14. VI. 98. i Kolonie. Stykkisholm, Brede Fjord, 20 — jo Fad. H. Jonsson leg. 23. IX. 97. ca. 16 Kolonieen. 65°i7'3o" N. 23°32'W., Brede Fjord, 7 — 12 Fad. Borup leg. 1907. Mehrere Kolonieen. 65°i2'3o" N. 23°28' W., Brede Fjord, 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. 3 Kolonieen. 65°32' N. 24°38'W., vor dem Faxa Fjord, 22 F'ad., Steine. Drechsel leg. 2. VI. 87. r Kolonie. Far Oer: Nordende von Nolso, ca. 100 P'ad. Mortensen leg. 14. VI. 99. i Kolonie. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner and Hamburger Museums: Vor der Kobbe Buclit, Danen Insel (Nordwestspitzbergen) , 30 m, Steine u. viele Algen. Exp. »01ga« Stat. 29. Hartlaub leg. 20. VII. 98. 2 Kolonieen. Neu Fundland: St. Johns Hafen, bis 14 m. E. Hentschel leg. 10. /15. VII. 10. i Kolonie. Placentia, Ebbestrand, Felsen u. Pfahle. E. Hentschel leg. 19. /22. VII. 10. Mehrere Kolo- nieen. Aus der Berliner Sammlung stand mir Vergleichsmaterial zur Verfiigung von Neu I'-undland, aus der Baj' of Fund}-, von Eastport, aus der Casco Bay, von Spitzbergen, Konig Karls I,and und aus dem Prince William Sound (Cotype von A. translucidum W. E. Ritt.). Beschreibung. Von dieser, durch Ritter (1901), Hartmeyer (1903) und Van Name (1910) eingehend beschriebenen Art hegt ein ziemlicli reiches Material vor, das vor allem tiergeograpliisch von Bedeutung ist, weil das Verbreitungsgebiet von A. glabrum eine erhebliche Erweiterung dadurch erfahrt, aber audi Anlass zu einigen Bemerkungen uber die Merkmale der Kolonie und die Organisation der Per- sonen giebt. Die Form der Kolonie ist ausserordentlich variabel, trotzdem lasst sie sich in vielen Fallen wenigstens auf einen Grundtypus zuriickfiihren, der, wie es scheint, bei jugendlichen Kolonieen alleinherschend ist, bei alteren Kolonieen manchmal aUerdings nur noch angedeutet, unter Umstanden iiberhaupt niclit mehr erkenn- bar ist. Dieser Grundt>'pus wird reprasentiert durch rundliche, meist jedoch mehr oder weniger keulenformige oder audi am Vorderende abgeflachte Kopfe, deren Basis in der Regel verjiingt ist oder einen deutlichen Stiel bildet. Die typische Keulenforin fiihrt iiber die rundliche Kopfchenform mit kaum verjungter Basis durch Ubergange zu einer mehr oder weniger halbkugehgen Form mit verbreiterter Basis (vgl. Hartmeyer 1903 p. 326 f. 40 — 42). Nicht selten vereinigen sich zwei oder mehrere Kopfe mit ihren Stielenden ; aus einer solchen Vereinigung kann eine mehr oder weniger weitgeheiide Verschmelzung hervorgehen, die schliesslich zu flach 198 ASCIDIACEA. polstcrfonnigen ocler halbkugoligcu Massoii fiilirt. Biswcilcn sind die ursprungliclion Kcipfo iiocli dun.-li Auf- wolbungcn der Oberfliiche angedcutet, inanchuial bildcn ilif Kiiloiiici.'ii jedoch gaiiz unrcgclmassig gestaltctc, kluinpige Masscii, die keine bestinmite Fonii aulvwiscn uiid an denen Kojifc iil)ciliau])t iiiclit iiichr nacli- weisbar sind. KndlicJi konnncn. wenn audi sclten, krustenforniige, nur wenigc iiini dicke Kolonieen init nieist ebener Oberfliiche vor. In besonders reiner Form fand Ritter den Keulentj'pus — ei nnml dii' Kolouie- forni unigekelirt kegelforniig — bei den Alaska- Kolonieen seines .1 . translucidum. Die Hohc dcr Kolonieen l>etragt bis zu 13 nun. der Durchmesser schwankt zwisclien 15 und 20 nun. Icli will zu Ritlcr's Angaben bcnierken, dass unter den niir vorliegenden Cotypeu seiner Ail iKl)(.n tyi)iscli keulenformigen Kolonieen sicli audi seiche befinden, die paarweise fast in ganzer Hohe bereits verscliniolzen oder als polsterformig zu be- zeichuen sind. Auch unter meinem Spitzbergen-Material iiberwiegt die Keulenform. Eine der grossten Kolo- nieen von Spitzbergen misst 14:9:6 mm, wahrend eine Koloiiic \-on Konig Karls Land 18 mm hoch ist. Eine Kolonie von der Baren Insel stellt dagegen ein 7 mm dickes, gewolbtes Polster auf Pccten islandicus dar, mit einer Basalflache von 28:24 mm. -^"s dem Sibirischen Eismeer erwahnt Rcdikorzew (igo8 a) eine kugelige Kolonie von 10: 11. 5 mm mit schwach ausgebildetem Stiel, wahrend Kolonieen aus dem Weissen Meer nach demselben Autor eine Grosse von 27:25 mm erreichen. Unter den amerikanischen Kolonieen ist nach der eingehenden Darstellung Van Name's (1910) die Variabilitat ebenfalls sehr gross, aber alle Kolonie- formen lassen sich leicht als Modificationen der Kopfchenform erkennen. Unter besonders giinstigen Ver- haltuissen konnen die Kolonieen zu halbkugeligen oder abgeflachten Massen vollig verschmelzen, die in ihrer Form an A. pellucidum f. constellatum erinnern und einen Durchmesser bis zu 80 mm erreichen konnen. Auch unter meinem Material von Gronland und Island variiert die Form der Kolonie betrachthch, doch iiber- wiegt der keulenformige Typus, wenn audi im allgemeinen in weniger reiner Form, als z. B. bei den Alaska- und Spitzbergen-Kolonieen. Auch basal verschmolzene keulenformige Kolonieen befinden sich darunter. Als Beispiele fiir die Grosse solcher bald schlankerer, bald starker abgefiachter keulenformiger Kolonieen gebe ich folgende Masse an: 24:14 mm; 25:31:20mm; 18:22: 5 (seitlich stark comprimiert) mm. Daneben kommen jedoch auch relativ haufig polsterformige und krustenforniige, vielfach auf Balanen und Stielen von Laminarien sitzende Kolonieen vor, oder selbst ganz uiiregelmassige Kolonieen von knollenartiger Gestalt ; letztere erreichen in ihren grossten Dimensionen 40 : 27 : 21 mm. Von den Far Oer hegt mir eine polster- formige Kolonie von 20:12:6mm auf einem Balanus vor. Kolonieen von der lyille Hellefiske Bank bilden teils dickere, polsterformige Massen, teils diinne, krustenformige Uberziige mit einer Flachenausdehnung bis zu 50-35 t^t^- Die jugendlichen, typiscli keulenformigen Kolonieen bestehen aus nur einem System, dessen Personen kreisformig um die centrale Kloake angeordnet sind. Bei grosseren Kopfen lassen sich gdegentlich mehrere Systeme erkennen, deren Grenzen aber unscharf sind. Bei erwachsenen, mehr oder weniger massigen Kolonieen sind Sj'steme dagegen kaum noch nachweisbar. Die Personen hegen oft dicht gedrangt mehr oder weniger schrage zur Oberflache oder in alien Richtungen durcheinander. Characteristisch fur die Art ist die glatte, meist glanzende, in der Regel von jeder Art von Fremdkorpem freie Oberflache. Nur die Basis ist ofter mit etwas Sand incrustiert. Ausnahmsweise kommen jedoch auch Kolonieen vor, die einen, wenn auch niemals besonders dichten Sandbelag auf der ganzen Oberflache zeigen. Der Cellulose- mantel ist bald weicher, bald fester, fast knorpelig, stets mehr oder weniger durchscheinend, gelegenthch ASCIDIACEA 199 von wasserklarer Durchsichtigkeit. Die Far be der conservierten Kolonieen ist blass gelblicli oder hell rotlich- gelb, manchmal zeigt sie audi einen blaugrauen oder braunlich grauen Ton; die ungewohnlich durchsichtigen Kolonieen von Alaska sind hell rotlich. Die Personen schinunern als gelbliche Flecken oder Streifen stets mehr oder weniger deutlich durch den Cellulosemantel liindurch. Die Personen sind, wie Van Name bereits hervorhebt, meist stark contrahiert. Die lyange des Postabdomens ist starken Schwankungen unterworfen. Die Personen der islandischen und gronlandischen Kolonieen waren durchschnittUch nur 4 — 5 mm lang, das Postabdomen meist etwas kiirzer, jedenfalls nicht langer, als Thorax und Abdomen zusammen. Bei langem Postabdomen iiberschritten die Personen amerika- nischer Kolonieen nach Van Name meist nicht 7 — 8 mm; Ritter und Redikorzew geben eine Totallange von etwa 10 mm lang; nach Hartmeyer (1903) schwankt die Totallange zwischen 5 und 13 mm, wovon 3 — 4 mm auf Thorax und Abdomen, der Rest auf das Postabdomen entfallt. Betreffs der Atrialzunge habe ich an dem jetzt untersuchten Material die alteren Angaben bestatigt gefunden. Die Atrialzunge ist stets von ansehnlicher Lange, kraftig entwickelt, an der Basis vielfach mit zwei seitUchen Fortsatzen, die gelegentUch fast die lyange der Atrialzunge selbst erreichen, meist jedoch erheblich kleiner sind, oder audi ganz rudimentar bleiben. Die Zahl der Spaltenreihen des Kiemensackes betragt ziemlich constant 10 — 12, doch ist bci der meist starken Schrumpfung dieses Organs ein sicheres Zahlen nur in seltenen Fallen moglich. Die Angaben iiber die Zahl der Magenfalten lassen sich dahin zusammenfassen, dass diese meist 12 — 14, seltener nur 10, manchmal bis zu 20 oder iioch mehr betragen kann. Bei den gronlandischen und islandischen Kolonieen habe ich durchweg nur etwa 12 — 14 Magenfalten festgestellt. Nach Van Name und audi nach meinen Beobachtungen durchlaufen die Magenfalten einander parallel den Magen in ganzer Lange. Ritter hat dagegen gelegenthch auch Gabelungen und Anastomosenbildung der Magenfalten beob- achtet. Der Magen fallt durch seine Grosse und seine an den Polen etwas abgeplattete Kugelgestalt auf. Systematise he Bemerkungen. Fine Nachuntersuchung der friiher von mir als Aplidium flavum beschriebenen und bestimmten Kolonieen hat mich da von iiberzeugt, dass diese Art mit A . glabrum ver- einigt werden muss. Das gilt auch ftir die Originalkolonieen der Art sowie fiir die von Bjerkan (1908) er- wahnten Kolonieen. Redikorzew giebt nur Fundorte, man darf aber annehmen, dass seine Kolonieen eben- falls zu A. glabrum gehoren. Die Zahl der Magenfalten ist von mir etwas zu niedrig angegeben worden. Auch bei den Kolonieen von Huitfeldt-Kaas diirfte sie mehr als 8 betragen haben. Der Umstand, dass die bisher bekannten Fundorte von A . flavum zum grossten TeUe ini Bereich von Finmarken und an der Murman Kiiste Uegen, wahrend A . glabrum aus diesen Gebieten nur von zwei Fundstellen erwahnt wird, spricht ebenfalls fiir die artUche Zusammengehorigkeit beider Formen, da die Seltenheit von A. glabrum an der Murman Kiiste und in Finmarken sonst schwer zu erklaren ware. Das von Couthhouy 1838 aus der Nahe von Boston erw'ahnte Polyclinum sp.? entspricht moglicher- weise dieser Art. Das von Sars 1851 von Havo Sund aufgefiihrte Amaroucium sp., von dem Bjerkan die Original- kolonieen gesehen hat, und wahrscheinUch auch die von Tromso erwahnten Kolonieen gehoren zu A. glabrum; die Kolonieen von Bergen mtissen jedoch einer anderen Art — vielleidit A. proliferttm — angehoren, da A. gla- brum nicht so weit siidlich geht. 20O ASCIDIACEA II o r i z o n I a 1 c \' c r b i c i I u n g. Arktische und boreonrktisohe Region. Ostkiistc von Nor°35' W., 62 m; 4i°3i' N. 69''28' W., 59 m (+ 5.28° C.) ; einige Meil. s. 6. Chatham. 18—32 m (+ 10.28° C. bis + I2.78°C.) (Van Name 1910). — George's Bank: 4i°io'2o"N. 66°3o'2o" W., 90 m (-f 7.78° C); 4i°o9'5o"N. CG^ji'so" W., 88 m (+8.5''C.) (Van Name 1910). Gronland: Siidwestgronlaud: Proven (neue Angabe); Nordre Strom Fjord, 14 — 38 m (4-0.3° bis -|- o-2° C.) (Hartmeyer 1921); Holstcinsborg; Godthaab, 90 — loSm (neue Angaben); Anieralik Fjord, 126 — gm (ulngolf*) ; Tunugdliarlik, 35 — 70 m (-)- 1.2° bis + 0.6° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: iSom; Lille Hellefiske Bank, 32 m (i)FyIla«). Westfinmarken: Tromso (Hartmeyer 1912); Tromso Sund, 20 — 35 m; Rystroni, 20 — 50 ni (Bjerkan 1908) ; Ilavo Sund (Sars 1851) ; Gjesvaer, 36— O3 m (Huitfeldt-Kaas 1896). Island: Nordkiiste: Skagastrand, 59 m ((Dianae). — Ostkiiste: Skulavig, Seydis Fjord 11 ni; Ujupivogur, Bern Fjord, 18 m (»Diana«). Ostfinmarken: Kongs Fjord, 72 — 75 m (Bjerkan 1908); Varanger Fjord, 69°55' N. 3o°39'i5" O., 395 ni (-)- 1.3° C. in 385 ni, 34.65 o/mS.) (Redikorzew 1907). Baren Insel: 74°36' N. i8°i4'0., 29 m (Hartmeyer 1903); s., 74°3' N. I9°7' O., 84 m (Hartmeyer 1904). Spitzbergengebiet: Spitzbergen Bank, n. 6. Baren Insel, 75°i2' N. 2i°8' O., 62 m (Hartmeyer 1903). — Nordwest.spitzbergen : vor der Kobbe Bucht, Danen Insel, 30 m (»01ga<() ; Smerenburg Bay, 50 m (Hartmeyer 1903). — Nordspitzbergen : n. w. Ross Insel, 85 m (Hartmeyer 1903). — Konig Karls Land: Schwedisch Vorland, 85 m (Hartmeyer 1903). — Ostspitz- bergen: ohne nahere Angabe (Hartmeyer 1903). Mnrman Kiiste: Halbinsel Rybatschi, 70° N. 33°3o' O., 144 m (-)- 2.9° C. in 140 ni, 34.58 "/oo S.) (Redikorzew 1907); Kola Fjord, 18 — 198(45 — 135) m (Derjugin 1906, 1915); n. Insel Kildin, 34 m (Hartmeyer 1920); Kildiu Sund, 86 m (Hartmeyer 1903); 17 Sm. n. 6. Cap Shemi, 71 m (-f- 1.99° C. in 60 m, 34.36 "/oo S.) ; Cap Gorodezki, 55 m (Hartmeyer 1920). Weisses Meer: Tersche Kiiste, zw. Cap Kusmin u. Cap Krasnyj, 39 — 34m (Redikorzew 1907). — Gebiet der Solovvetzki Inseln: Solowetzld Golf, 8 — 16 m; Dolgaja Guba, Insel Solowetzk (Wagner 1885, Jacobsohn 1892, Knipowitsch 1893, 18933, Stieren 1893. Redikorzew 1906 a). Sibiriscbes Eismeer: Nordeuskiold Meer, 77°:' N. Ji4°35'0., 60 m (Redikorzew 1908 a). Westkiiste von Nordamerika: Orca, Prince William Soimd, Ebbegrenze (Ritter 1901). Boreale Region. Ostkuste von Nordamerika: NantucketSound, 10 m (VanName 1910).^ — Marthas Vineyard: Menemsha Bucht, 14 m (-|- 19-44° ^■) ca. II Meil. s. w. Gay Head, 30 — 34 m (-|- 15.56° C.) (Van Name 1910). — Narragansett Bay: vor Dutch Island, 14 m (+20°C.); nahe Fort Dumpling, 47 m (-|- 14.72° C); nahe Point Judith, 30 m (+ 72.78° C.) (Van Name 1910); vor Block Island, R. I. (Verrill 1875). Island: Nordwest- u. Westkiiste: Bjamagnupr; Suganda Fjord, 13 m (neue Angaben); Dyra Fjord (slngolf*) ; Skaalanes, Brede Fjord, 13 — 15 m; Stykkisholm, Brede Fjord, 36 — 54 m; Brede Fjord, 65°i7'3o" N. 23°32' W., 13 — 22 m u. 65°i2'3o" N. 23°28'W., 65 m; vor dem Faxa Fjord, 65°32' N. 24°38' W., 40 m (neue Angaben). — Kiistenbank vor Nordwestisland, 66°6' N. 23°59'W'. (neue Angabe). Far Oer: Nolso, ca. 180 m (neue Angabe). ASCIDIACEA 201 Das Verbreitungsgebiet von A. glabnim umfasst die ganze Arktis und gewisse Gebiete der nord- lich-borealen Region. Durch das hier veroffentlichte Kopenhagener Material wird die Art fiir den Gebietecomplex von Gronland, Island und den Far Oer neu nachgewiesen, wodurch das bisherige Verbrei- tungsgebiet nicht nur an Ausdehnung, sondern auch an Geschlossenheit gewinnt. Der Schwerpunkt der Verbreitung der Art liegt im arktischen Gebiet und in den boreoarktischen Mischungsgebieten. Die einzelnen Fundgebiete sind liier derart verteilt, dass die Art unbedenklich der Gruppe circumpolar verbreiteter Arten zugerechnet werden kann, wenngleich von einer gesclilossenen Circumpolaritat zur Zeit nocli nicht die Rede sein kann. Insbesondere der Nachweis im nordlichen Pacific kann im Sinne einer circumpolaren Verbreitung geltend gemacht werden. Im Bereich der Arktis kennen vvir die Art von Westgronland n. bis Proven, aus der Davis Strasse, von Nord- und Ostisland, von West- und Ostspitzbergen, Konig Karls Land und der Baren Insel, von Ost- und Westfinmarken, von der Murman Kiiste, aus dem Weissen Meer und dem Nordenskiold Meer. Nicht bekannt ist die Art von Ostgronland, Jan Mayen, Franz Josefs Land, Nowaja Semlja, aus dem Karischen Meer und dem arktischen Nordamerika. Die Art tritt demnach in der Hocharktis stark zuriick. Auch im Bering Meer fehlt sie ; ihr Vorkommen im pacifischen Gebiet bleibt beschrankt auf eine Fundstellc im Prince William Sound. An der Ostkiiste von Nordamerika reicht ihr Verbreitungsgebiet vomSt. Lawrence Golf bis Rhode Island, also ziemUch weit in das boreale Gebiet hinein. Langs der Kiiste von Neu Schottland, in der Bay of Fundy und an der Kiiste des nordlichen Neu England wie auch ziemUch weit ausserhalb der Kiiste in nicht zu tiefemWasser ist die Art hauiig; siidl. Cape Cod tritt sie dagegen mehr local, wenn auch an einzelnen Fundstellen vor Chatham in grosser Menge auf. Im Nantucket und Vineyard Sound ist sie nur sparlich, noch weiter siidhch oder westlich mehr oder weniger selten. Die siidlichste Fundstelle Uegt vor Block Island, R. I. An den Kiisten des nordhchen Neu England findet man sie in der Regel in Gesellschaft von Didemniim albidum. In dao ostatlantisch-boreale Gebiet stosst sie bis an die Westkiiste von Island, wo sie, besonders im Brede Fjord, haufig zu sein scheint, und bis zu den Far Oer vor. An der norwegischen Kiiste geht sie siidlich nicht iiber Tromso hinaus. Vertikale Verbreitung, Thermopathie und Okologie. Die vertikale Verbreitung von A . glabnwi reicht von der Ebbegrenze bis zu einer Tiefe von 395 m, also fast bis zur 400 m Linie herab. Das eigentUche Verbreitungsgebiet bilden jedoch die oberen 100 bis 150 m, unterhalb 150 ni wird die Art bereits erhebUch seltener, unterhalb 200 m hegt nur ein Tiefenfund in 395 m in Varanger Fjord vor. In den westgronlandischen und islandischen Fjorden lebt sie inTiefen zwischen etwa 10 und 70 m; an der Kiiste und in der Davis Strasse sucht sie etwas grossere Tiefen bis iiber die 150 m Linie hinaus auf. Im Spitzbergengebiet, bei der Baren Insel und im Sibirischen Eismeer Uegen die Tiefen zwischen 29 und 85 m, in Finmarken zwischen 20 und 75 m. Im Kola Fjord wird sie in Tiefen von 18 — 198 m, meist aber in der Zone von 45 — 135 m gefunden. Der Fund bei den Far Oer stammt aus 180 m Tiefe. Im Prince William Sound wurde die Art im Bereich der Ebbegrenze gesammelt. An der Ostkiiste von Nordamerika geht sie von der Ebbegrenze bis 130 m tief ; die grosste Tiefe erreicht sie hier bei Neu Fundland. Da die Fundorte in der Arktis vorwiegend dem nieder- arktisch-boreoarktischen Gebiet angehoren, wahrend die Hocharktis stark zuriicktritt, so darf man annehmen, dass die Bedingungen unter constant oder periodisch niedrig positiven Temperaturen fiir die Art giinstiger sind als unter constant negativen Temperaturen. An der Westkiiste Islands ist sic Sommertemperaturen The Ingolf-Expedition. 11. 7. 26 202 ASCIDIACEA bis m + 7° bis + 8° C. bci niodrig positivcu Wiiitortoinperatureii ausgcsetzt. l>ci writr XOistoss ii:u-li Siukn in borcales Gebiet an tier Ostkiistc von Nordamerika zoigt jedoch, dass die Ail aiuli uiiln .. liahlicli liolicien Tcmporaturen cxistiercn kann. Von den Finidstellcii sikllich Cape Cod liegcu dui\ln\eg 'r(.iiipcraturangal)cii von nicht wcnigcr als etwa + 13'' C. vor, an zwei Stellen wurden sogar Temperaturcn von + 19. 44° C. iind 4- 20° C. in 14 ni Tiefc festgestellt. Wonn es sich hierbei audi iiiii S(>iiiiiior-(Augu.st-)Teniperaturcii noii kauiu allzu laiiger Pauer handelt, denen Wintertemperaturcn vdii kauni iikIii als + 4° bis + 5° C. (die genaueren Unterlagen fehlen niir dazu) gegeniiberstelien diirften, so bcweison diese Temperaturverhaltnisse jedenfalls so \-iel, dass die Art eine sehr eriiebliche sommerliclie Ervvarmuug ertragen kann. Wahrscheinlicli spickii abcr auch ortlidie Verhaltnisse dabei eiue Rolle, da sonst nicht einzusehen ist, warum die Art ostatlantisch nicht iiber Island uiid die Far Oer liinaus in die boreale Region \-ordringt. A. glabrum bevorzugt harten, besonders Kies- and Steinboden. Sie komnit aber auch auf Sand oder Sclilick, in der Regel mit Steinen uiid SchaJen durchsetzt vor. Ini \''aranger Fjord \vurde sie sogar auf reinem Schlickboden gefunden. Die Kolo- nieen siedebi sich mit Vorhebe auf Steinen, Schalen, Kalkalgcn, oft auch auf Balaneii uiid Stielen von I,aiiii- narien an. Iin Kola Fjord kommt die Art auch auf Ascidia obliqua vor. Ich habe nienials Kolonieen \-oii A. glabrum auf anderen Ascidien gefunden. Tiergeographische Stellung. A. glabrum ist eine panarktisch-nordlich-boreale Art von cir- cumpolarer Verbreitung, wenn auch in manchen arktischen Gebieten bisher nicht nachgewiesen. In der Hocharktis tritt sie der Niederarktis und den Mischungsgebieten gegeniiber stark zuriick. Im borealen Gebiet geht sie westatlantisch siidlicli bis in die Narragansett Baj', ostatlantisch nicht iiber die Far Oer hinaus. Im pacifischen Gebiet ist sie nur aus dem Prince William Sound bekannt. Sie ist eine eurybathe Flachseeart, die bis nahe an die 400 m Linie herabsteigt, vorwiegend jedoch in der Tiefenzone der oberen 100 — 150 m auftritt, wahiend aus Tiefen unterhalb 200 m nur ein Fund vorliegt. Sie lebt im grossten Teil ihres Verbrei- tungsgebietes imter constant negativen bzw. constant oder periodisch niedrig positiven Temperaturen, stellenweise mit starkerer sommerlichen Erwarmung, ertragt aber auch hohe Sommertemperaturen bis etwa + 20° C. bei Wintertemperaturcn von etwa + 4° bis + 5° C. A. glabrum bevorzugt harten Boden, koninit aber auch auf weichem, in der Regel mit Steinen durchsetzten Boden vor. Amaroucium pellucidum (Iveidj'). Wichtigste Literatur. 1855 Alcyonidium? pellucidum, Leidy in: I. Ac. Philad., .ser. 2 w. 3 p. 142 t. 10 f. 24. 1871 Amouroucium [sic!] p., A. E. Verrill in: Amer. I. Sci., ser. 3 t;. 1 p. 290. 1871 A. p. -\- A. consteltatum, A. E. Verrill in: Amer. I. Scl., ser. 3 v. 2 p. 359. 1910 Amaroucium p. -j- A. p. f. consteltatum, Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 404 t. 35 f. 3 t. 37 f. 6; p. 406 f. 23 t. 36 f. 4 — 5 t. 38 f. 9- 1913 A.p. -\- A.p. i.e., Van Name in: Sumner, Osburn & Cole in: Bull. Bur. Fish., v. 31 I p. 159; 11 p. 732. 1921 Aplidium {A.) p.. Van Name in: Bull. Amer. Mus., v. 44 p. 309 f. 5. Die Art wurde 1S55 von I5 nr. 5 p. 19. 1906 A.m., Rcdikorxcw in: Dcrjugin in: Trav. Soc. St.-P«ersb.. r. 37 p. is.';. 1907 AmarofciHm [sicl] m.. Awcrinrcw in: Triiv. Soc. St.-l'etcrsb., v. 38 p. 62. 1907 Anutrouiium m., Redikoricw in: Aunuiurc Mus. St.-Potersb., v. 11 p. 149, 153. 1908 A.m.. Rcdikorrew in: Trav. Soc. St-Petcrsb., 11.39 I p. 20, 34. 1908 A. m , njcrknn iu: Tromso Mus. Aorslj., v. 25 p. 89, 115 t. f. 5. ii>x) A. m.. Awcriuzew in: Int. Rev. Ilydrob., v. 2 III p. 383. 1909 A. m,, Hartmcyer in: Bronu's Kl. Ordu.. i'. 3 suppl., p. 1467. 1910 A m., Rcdikorrew in; Dcrjuj^in iu: Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. 1912 A.m., Rcdikorrcw in: Dcrjiifiin in: Congr. int. Zool., d. 7 P. p. 888. 1914 Aplidium sf>.. Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., t/. gt I 2 b p. 26. 1915 Amarouiiiim miilabile, Derjugin in: Mtm. Ac. Petrograd, s6r. 8 v. 34 nr. i p. 576. 1916 A.m., Hartmcyer in: Meddel. Gronl., v. 62 p. 95. 1922 A.m.. Hartmcyer in: Norskc Sclsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 27. Geschiclite der Art. Die Art wnirde 1851 durdi M. Sars nacli Kolonieen von Hammerfest als Atnaroiiciiim mutabilc neu besclirieben. Erst im Jahre 1896 wurde die Besclireibung von Sars durcli Huit- fcldt-Kaas an der Hand der nacliuntersuchten Originale erganzt, nachdem Herdman 1892 von Finmarken ein Amaroucium sp. erwahnt hatte, das, worauf Hartmeyer (1908) zuerst hinwies, nur der Art des Sars zugehoren kann. In neuerer Zeit haben sich Hartmeyer (1903) und Bjerkan (1908) eingehender mit der Art beschaftigt. Das von Arndt 1914 aus deni Trondhjeni Fjord kurz bescliriebene Aplidium sp. ist, wie Hartmeyer 1921 festgestellt, diese Art. Bis lieute hat die Art unverandert den Namen A. mutabile gefiihrt. Fundaugabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 31. 11. VII. 95. 66^35' N. 55°54' W. (Kiistenbank vor Holsteinsborg), 88 Fad., + 1.6° C. 4 Kolonieen. Fahrten der »Fylla«: Da\as Strasse, 100 Fad. Holm leg. 9. VII. 84. 6 Kolonieen. 65°27' N. 54°45' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 67 Fad. Wandel leg. 1889. 2 Kolonieen. 65°22' N. 54°02' W. (Davis Strasse, vor Sukkertoppen), 66 Fad. Wandel leg. 1889. I Kolonie. Exp. »Hekla«: PScoresby Simd. E.Bay leg. 1892. i Kolonie. Ostgronland-Exp. 1898 — 00: 72°27' N. 25°28' W., Forsblad Fjord, 50 — 90 Fad. Soren Jensen leg. 30. VIII. 00. 4 Kolonieen. Fahrten des »Thor<(: Stat. 26. 16. V. 03. 64°58' N. i2°4o' W. (Kiistenbank vor Ostisland), 133 m. i Kolonie. Exp. »Tjalfe«: Stat. 100. 15. VII. 08. 66°44' N. 56°o8' W. (Holsteinsborg- Walsingham Riicken), ca. 175 Fad. 5 Kolonieen. Stat. 422. 7. VI. 09. 65^06' N. 54°i9'W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 44 Fad. 6 Kolo- nieen. Gronland (ohne nahere Angabe) : Mus. zool. liafn. 7 Kolonieen. — Moller leg. i Kolonie. Westgronland : Sukkertoppen, 50 Fad. Holboll leg. i Kolonie. ? Fiskenaesset. Kielsen leg. 4. X. 39. MR. Nr. 10. i Kolonie. Island: 65°i2'3o"N. 23°28' W., Brede Fjord, 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. 5 Kolonieen. ASCIDIACEA 205 Die in Part I auf Seite 5 und 6 von den Stationen 29, 51 und 127 der »Ingolf «-Ausbeute unter dem Namen A. nmtabilc aufgefiihrte Art ist A. spitzbergense. Die Zahl der vom Dingolf « gesammelten Arten steigt dadurch auf 33. Die Berliner Sammlung besitzt nur Material aus dem nordlichen Norwegen. Beschreibung. Die Beschreibungen von Huitfeldt-Kaas (1896) und Hartmeyer (1903) ent- lialten eine in alien wesentlichen Punkten erschopfende Darstellung dieser leicht kenntlichen Art, sodass nur einige Bemerkungen notwendig sind. Die Form der Kolonie ist variabel, melir oder weniger rundlich, halbkugelig oder keulenformig, stumpf kegelformig oder selbst kuchenformig abgeflacht. Die Befestigung erfolgt entweder mit breiter Basis oder mit dem zu einem kurzen Fusse, seltener stielartig verjiingten Hinterende der Kolonie. Die Art erreiclit sehr stattliche Dimensionen und gehort nachst Synoicum pulmonaria zu den grossten Synoiciden der ark- tisch-borealen Region. Aus der Davis Strasse und von den westgronlandischen Kiistenbanken liegen niir zalilreiche grosse Kolonieen vor, unter denen die rundliche und mehr oder weniger halbkugelige Form mit flachenhafter Basis iiberwiegt. Eine der grossten Kolonieeia von dort ist 50 mm hoch, 54 mm breit, aber nur 20 — 22 mm dick, seitlicli also ziemlicli stark zusammengedriickt. Eine andere misst 43 : 53 : 34, ist also starker abgeflacht. Eine dritte bildet eine gewolbte, polsterformige Masse mit einer Basalflache von 42:36 mm, einer Hohe von nur 19 mm. Hartmeyer (1903) erwahnt eine audi nur 20 nun hohe Kolonie, die aber nacli der Basis zu sich stark verjiingt, walirend das Vorderende im Verhaltnis von 65 47 mm flachenartig ausgebreitet ist. Huitfeldt-Kaas giebt folgende Masse von zwei Originalkolonieen an, die zugleich zwei ganz verschiedene Wachstumsformen reprasentieren : 35 mm Hohe, 50 mm Durchmesser und 55 mm Hohe, 20 mm Durcli- messer. Ein wesentlicher Unterschied in der Maximalgr5sse zwischen den Kolonieen des nordlichen Norwegen und von Westgronland besteht demnach nicht. Die grosste Kolonie, die Bjerkan (1908) aus dem nordlichen Norwegen vorgelegen hat, misst 40:45:35 mm bei einer Basalflache von etwa 30:30 mm. Meine islandischen Kolonieen sind kleiner. Die grosste, mehr oder weniger biniformige Kolonie ist 27 mm lang und 19 mm breit. Noch kleiner bleiben die wenigen, nieist sclilecht erhaltenen Kolonieen von Ostgronland, die sich unter meinem Material befinden. Die Oberflache ist in der Regel glatt, manchmal auch, aber meist nur sparhch, mit Sand bedeckt; starkerer Sandbelag findet sich gewohnHch nur an der Basis der Kolonie. Auch der Cellu- losemantel ist in der Regel nur sparhch oder fast gar nicht mit Sandkornchen durchsetzt. Eine Ausnahme bilden einige islandische Kolonieen, die sowohl an der Oberflache wie im Innem eine ziemlich starke Ansamm- lung von Sandkornchen zeigen. Die Systeme sind in vielen FaUen nicht deutlich zu erkennen. Besouders deuthch ausgebUdet sind sie bei der Mehrzahl meiner westgronlandischen Kolonieen, bei denen die Personen teils in Kreisen, teils in bandformigen Doppelreihen zu Systemen vereinigt sind. Die Farbe, die im Leben gelbhchgrau bis ockergelb ist, nimmt nach der Conservierung einen sehr characteristischen bald helleren, bald dunkleren rotHch violetten Ton an. Gelegentlich ist die rote Farbe nur durch einen ganz blassen Schimmer angedeutet und nach Bjerkan (1908) erhalt sich die graugelbe Farbe der lebenden Kolonieen bisweilen auch im conservierten Zustande. Bei den dunkelroten Kolonieen sind die Personen nicht sichtbar, je heller die Kolonieen dagegen sind, um so deuthcher schimmem die Personen als gelbliche Flecken oder Streifen durch den Cellulosemantel hindurch. 2o6 ASCIDIACEA Die Personcn sullen nach Unit fehlt-Kaas eine Llingc bis zu J3 mm eiiviclRii; Tlioiax >iiul Abdomen sind etwa glcidi lau^;, w iihrend das Postabdomen die zwei — bis vierfache Lange der beiden andcren K6rf>erabscluiitte zusannncn crrcieht. Die grossten Personen der westgronlandischen Kolonicen erreirlun eine Liinge von 21 nun, woven 16 mm auf das Postabdomen, 5 mm zu gleichen Teilen auf Thorax uml A1)- domen entfallen. In stark contraJiiertem Zustande sind die Persomu mir wenige nun lang. Die At rialzunge ist von bemerkenswerter Langc. Kli lial)e sie fast stets dreilappig gefuncKii niid die l>eiden seitlichen Lappen in der Regel ebenso lang oder nur wenii; kiirzer als den uiittKun I,appen. Nacli Bjcrkan sind die seitlidien Lappen stets erlublicli kiirzer als der niiltlere L,appen, oft bis auf kurze Anhange reFylla«) ; Holsteinsborg-Walsingham Riickcn, 6()°44' N. 56°o8' W., ca. 315111 (.Tjalfc«); Kustenbank vor Holsteiiisborg, 66°35' N. 55°54' W., 158 m (-|- 1.6° C.) (»Ingolf«) ; Kiisteiibank vor Sukker- toppen: 65=27' N. 54°45' W.. 120 m; 65°22' N. 54=02' W., 118 m (.)FyUa«) ; 65=06' N. 54=19' W., 79 m {.>TjaI£e«). — Nord- ostgronland: PScoresby Siind (»Hekla«) ; Forsblad Fjord, 72=27' N. 25=28' W., 90—172111 (Ostgronland-Exp. 1898 — 00). Island: Kiistenbank vor Ostisland, 64=58' N. 12=40' W.. 133111 (»Thoril:bergeiise, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., 1.3 suppl. p. 1467; 1469. 1912 A.S., Huntsman in: Tr. Canad. In.st., v. g p. 112, 137. 1912 A.atf.s., Hartmeyer in: Vid. Meddel., f . 63 p. 283. 1914 S>-»M>ifH»i incruslatuni (non M. Sars 1851), Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., v. 91 I 2b p. 26. 1922 Aptidium spiUbcrgcnse . Hartmeyer in: Korske Sclsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 28. Geschichte der Art. Die Art wurde im Jahre 1903 durcli Hartmeyer von Spitzbergen und Konig Karls Land als ApUdiuvi spitzbergense neu beschrieben. Spater wird sie nur noch einige Male in der Literatur erwalmt, sodass es sich um keine gerade haufige Art zu handeln scheint. Im Jahre 1908 besclirieb Bjerkan von Tromso ein Amaroucium sarsi, das nach ilim in vieler Hinsiclit mit A. spitzbergense iiberein- stimmt. Auf Grand meiner neuerlichen Untersuchungen sind beide Arten identisch. Fundangabe. Exp. »Ingolf«: Stat. 29. 5. VII. 95. 65°34' N. 54°3i' W. (Kiisteubank vor Sukkertoppen), 68 Fad., + 0.2° C. 2 Kolonieen. Stat. 51. 15. V. 96. 64°i5'N. I4°22' W. (Kiistenbank vor Siidostisland), 68 Fad., + 7.32° C. I Kolonie. Stat. 127. 2. VIII. 96. 66°33' N. 20°05' W. (Kiistenbank vor Nordisland), 44 Fad., + 5.6" C. I Kolonie. Ostgroidand-Exp. 1898 — 00: Jan Mayen. Soren Jensen leg. 26. VI. 1900. Mehrere Kolonieen. Ostgronland: Angmagsalik, 10 — 25 Fad. Kruuse leg. 1902. 2 Kolonieen. Island: Skagastrand, 50 — 60 Fad. Steincke leg. 1875. i Kolonie. Neue Fundangabe aus der Sammlung des Berliner Museums: Ostspitzbergen (olme nahere Angabe). Kiikenthal leg. 1889. 2 Kolonieen. Die Berliner Sammlung besitzt femer Material von Nordspitzbergen, Konig Karls Land und Tromso (Cotype von Amaroucium sarsi Bjerk.). Beschreibung. Eine Nachuntersuchung der Originale von Aplidium spitzbergense und ihr directer Vergleich mit einigen Cotypen von Amaroucium sarsi, die icli der FreundUclikeit Bjerkan 's verdanke, lasst fiir mich keinen Zweifel dariiber aufkommen, dass beide Arten identisch sind. Bjerkan hat ja bereits auf die Ubereinstimmimg hingewiesen, die in vielen Punkten zwischen beiden Arten besteht. Von einer Ver- einigung scheint er hauptsachlich wohl deshalb abgesehen zu haben, weil er seine Art fiir ein echtes Ama- ASCIDIACEA 209 roucimn halt, wahrend ich die meinige als ein tj'pisches ApUdium bezeichnet hatte. Nun sind die Grenzen beider Gattungen nicht so scliarf, um aus der Zuordnung zweier sonst verwandt erscheinender Arten zu je einer dieser Gattungen auf ihre artliche Verschiedenheit in jedem Falle schliessen zu konnen. Bjerkan selbst aussert sich ja in ahnlicheni Sinne. Aber audi dieser der Vereinigung beider Arten scheinbar im Wege steliende Umstand ist bedeutungslos, indem ich mir Bjerkan 's Auffassung zu eigen raache, dass die Art den derzeitigen Gattungsdiagnosen entsprechend wohl besser znAmayoucium zu stellen ist als zu ApUdium. Mit letzterer Gattung teilt sie nur die geringe Zahl der Kiemenspaltenreihen, wahrend die sclilankere Gestalt, der langere Darmkanal — Merkmale, die allerdings nur bei nicht contrahierten Personen deuthch in die Erscheinung treten — , die lange Atrialzunge und vor alleni der Bau des Hodens auf A maroiicium hinweisen. Auch spricht die zweifellos nahe \'er\vandtschaft von .4. spitzbergense mit .'1. mutabile fiir die Zuordnung der ersteren Art zu Amaroncium, denn A. mutabile ist sicherlich ein typisches Amayoiicium, vvenn man diese Gattung neben der alteren Gattung Aplidiiini iiberhaupt anerkennen will. Ubrigens giebt auch Huntsman (1912) der Auffassung Ausdruck, dass die Art in gewisser Weise zwischen beiden Gattungen vermittelt, am besten aber wohl zu Amaroitciiim gestellt wird. Die Kolonieen bilden entweder polsterformige Massen oder sie sind von rundlicher bzw. keulen- formiger Gestalt. Die Dimensionen sind nur gering. Die polsterformigen Kolonieen erreichen eine Lange bis etwa 20 mm, eine Dicke bis etwa 6 mm. Bisweilen entvvickeln die Kolonieen einen tj-pischen Stiel. Hunts- man (1912) erwiilmt von Grand Manan eine 15:10 mm grosse, keulenformige Kolonie, die von einem dicken, 8 mm langen Stiel getragen wird. \'on Ostspitzbergen Hegen mir zwei kleine, ebenfalls keulenformige Kolo- nieen mit deutlichen Stielen vor, deren Stielbasen miteinander verschmolzen sind. Eine ungewohnlich grosse Kolonie wurde vom »Ingolf« vor S'lkkertoppen erbeutet. Die eigentliche Kolonie misst 28:22:11 ram. An ihrer Basis verjiingt sie sich zu einem ganz kurzen, breiten Stiel, der sich in einen langen, horizontal (recht- winkeUg zum Stiel) verlaufenden, abgeflachten Mantellappen fortsetzt, mit dem die Kolonie auf einem Steine befestigt ist. Die Oberflache ist mit Sandkornchen bedeckt; der Cellulosemantel, der sehr weich und glasig durchscheinend ist, ist in ganzer Ausdehnung ausserordentlich dicht mit Sandkornchen durchsetzt, die in der Regel eine zusammenhangende Lage bilden, in welche die Personen eingebettet sind. Die Farbe ist griinlich, griinUch- oder gelblichgrau bis grauweiss, mit durscheinenden gelbHchen Personen; sie entspricht im aUgemeinen der Farbe lebender Kolonieen. Die Personen erreichen nach Bjerkan eine Lange bis zu 8 nun; ich habe die Personen nicht langer als 5 mm gefunden, oft sind sie aber nur etwa halb so lang. Die Atrialzunge ist fast stets einfach und meist von an.sehnlicher Lange. Die Atrialoffnung liegt auf einem kurzen, kegelformigen Sipho, dicht unterhalb der Atrialzunge, der ein sehr characteristisches Merk- mal darstellt. Der Kiemensack besass bei alien von mir untersuchten Personen stets 4 Reihen Kiemenspalten. Die gleiche Zalil hat auch Huntsman bei seinen Kolonieen festgestellt. Nach Bjerkan kommen auch 3 Reihen vor. Die Zahl der Magenfalten schwankt zwischen 4 und 5. Ich will zu meiner friiheren Beschreibung bemerken, dass die Magenfalten deutlich erhabene Wulste bilden, ganz almlich wie bei .-1. mutabile. The Ingolf-Expedition. II. 7. ^7 210 ASCmiACEA Systcnuitischc Bcincrkuiigcn. A. spitzlicr^ciisi: schcim mil .1. iiiitlnbilc iiaclislvcrwaiiilL zu sciii. lis untersclieidct sich von dieser Art durch gewissc Merkmale der Ki>lonic, bcsondcrs die vicl geringere Grosse und den stets dicht init Sand durcljsctzten Cellulosemantel sowie die griiiilicligrauo I'luhc. Die Personen bleibcn erheblich klcincr und die Zalil der Spaltenreihen ist viel geringer. Sie betragt niclit iikIii als 3, nieist nur 4. walirend sie bei AtnaroiiciiDii mutahilc nicht uiitcr 7 siiikl iiiul his aul 12 steigeii kaiiii. Iiii liau des Magens zeigen beide Arten eine benierkenswerte t^bereinstimniung. Ebenso besitzen luidr (.iiic lange Anal- zunge. die aber bei .-1. spitzbcrgcnsc fast stets einfach bleibt, bei .1. iniilabile dagegen in der Rc.i;cl dreilappig ist, wenn auch die beiden seitlichen Fortsatze sehr verschieden stark ausgebildet sein konnen. Das von Herd man (1893 a) aus dem Trondhjeni Fjord erwahnte Psammaplidiuin sp. 11. entspricht sehr wahrscheinlidi A . spitzbcrgciisc. Die von Arndt (1914) mit Synoicum uicrustatum (Sars) identificierte Art ist, wie ich an den Beleg- stiicken festgestellt habe, .-1. spitzbergense. Horizontale Verbreitung. Arktische und boreoarktische Region. o-ikn^tc von Xordauierika: Long I'iland Hay, Grand Manan, ca. 14 ni; vor Long Island, Grand JIauan, ca. 63 ni (Huntsman 1912). GroDland: Siidwestgronland : Kiisteubank vor Sukkertoppen,.65°34' N. 54°3i' W., 122 m (-1- 0.2" C.) (ulngolf*) . — Siidostgronland : Angmagsalik, iS — 45 ni (neue Angabe). Jan Mayen: (Ostgronland-Exp. 1898 — 00). Island: Nordkiiste: Skagastrand, 90 — loS m (neue Angabe); Kiistenbank vor Nordisland, 66°33' N, 20°05' W., 79 m (-{-5.6° C); Kiistenbank vor Siidostisland, 64''l5' N. I4''22' W., 122 ni (-|- 7.32° C.) (»Ingolf«). Wcstfinmarken: Rystrom, siidlicher Eingang des Tromso Sundcs, Flachwasser; Havo Sund (Bjerkan 1908). Spitzbergengebiet: Xordspitzbergen : ca. 5 Seem. n. 6. Cap Platen, 40m (Hartmeyer 1903). — Konig Karls Land: Scliwedisch Vor- land, 85 m (Hartmej'er 1903). — Ostspitzbergen : ohne nahere Angabe (neue Angabe). Boreale Region. Westkiiste von Norwegen: Trondhjem I'jord: Roberg (Herdman iS93a); vor Roberg, ca. 300 ni (Hartmeyer 1912 a); Skarn Sund, 150 — 200 m (Arndt 1914). A . Spitzbergense scheint ziemlich selten zu sein. Die Zahl der Fundstellen ist iiber ein ausgedehntes Gebiet zerstreut und nicht allzu gross. Doch mag die unscheinbare Art auch vielfach beim Sammeln iiber- sehen worden sein. Meist wurden nur wenige Kolonieen erbeutet. Xur im Rystrom, dem Typen-Fundort von A. sarsi, ist die Art nach Bjerkan haufig. Ihrer bekannten horizontalen Verbreitung nach muss die Art als eine panarktisch-nordHch-boreale Art bezeichnet werden. Aus dem borealen Gebiet ist sie allerdings nur von einer Fundstelle, dem Trondhjem Fjord, bekannt. An der Ostkiiste von Nordamerika wurde sie nur bei Grand Manan gesammelt. Aus den Fundstellen in der Arktis und den IVIischungsgebieten lasst sich zur Zeit kein Schluss ziehen, ob die Art in ihrer \'erbreitung mehr hocharktischen, oder mehr niederarktisch- boreoarktischen Character zeigt. Die Tendenz circumpolarer Verbreitung macht sicli ^•on der Davis Strasse bis Konig Karls Land geltend. Soweit wir iiber ihre vertikale Verbreitung unterrichtet sind, ist sie eine aus- gesprochene Flachwasserform, die die lOO m Linie nicht erhebhch iiberschreitet und deren obere Tiefen- grenze nahe der Ebbegrenze hegt. Sie lebt in Wasser von constant negativen Temperaturen bis von constant + 6° bis -r 7' C. Die Art kommt sowohl auf Sand- und Schalenboden, als auch auf schlickigem, mit Steinen durchsetztem Boden vor; sie befestigt sich auf Steinen, Schalen und auch an Wurmrohren. ASCIDIACEA 211 Amaroucium schaudinni (Hartmr.). lyiteratur. 1903 ApUdium schaudinni, Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 342 t. 14 f. 9 — 10. Diese Art wurde von Romer & Schaudinn in drei Kolonieen auf der Falirt der »Helgoland« nach Spitzbergen im Jahre 1898 vor der Kiiste von Nordspitzbergen auf deni Siidabhang des Polarbeckens erbeutet und ist seitdem nicht wiedergefunden worden. Meiner friiheren Beschreibung habe icli nichts hinzuzufiigen. Ich steile die Art aber jetzt auf Grund des Verhaltens des Hodens in die Gattung Amaroucium, wenngleich die geringe Zahl der Kiemenspaltenreihen, die sehr kurze Atrialzunge und die zienilich weit dorsalwarts verlagerte Atrialoffnung auf ApUdium hinweisen. So erscheint die Art als eine der zwischen beiden Gattungen vermittelnden Formen, Verbreitung und tiergeographische Stellung. Spitzbergengebiet: Siidabhang des Polarbeckens vor der Xordkiiste Spitzbergens, looo m (Hartmeyer 1903)- Nach deni gegenwartigen Stand unserer Kenntnis muss A. schaudinni als eine arktisch-abyssale stenotherme Kaltwasserform bezeichnet werden. Amaroucium proliferum M. E. Wichtigste lyiteratur. 1841 Amaroucium proliferum -\- A. albicans, H. Milne-Edwards in: Mem. pres, Ac. France, v. iS p. 283 t. i f. 3, 3 a t. 3 f. 2 — 2 d; p. 289 t. I f. 3 b. [?l842] A.anreum, H. Milne-Edwards MS. in: Deshayes in: C. Cuvier, Regne an., [ed. 4] ;'. 10 t. 130 f. i — i b. 1863 Amaroecium [sic!] papillosum. Alder in; Ann. nat. Hist., ser. 3 v. ri p. 171. 1877 Amaroucium proliferum -\- A. roseum, Delia Valle, Contr. Asc. comp., p. 34; 35. 1884 A. commune, Drasche, Synasc. Rovigno, p. 28 t. 5 f. 23. 1890 A. albicans -\- A. proliferum, Lahille, Rech. Tuniciers, p. 222; 222 f. 115 VI. 1912 A. p. + A. a. + A. papillosum. Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 7, 100 f. 90—91 t. 52 t. 53 f. 1—3 t. 56 f. 2; p. 9 t. 53 f. 4 — 6 t. 56 f. 3; p. 10 t. 53 f. 7. 1915 A. a. -\- A. proliferum, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v.-/ p. 311, 314. .^32, 34i- A. proliferum wurde 1841 durch Milne-Edwards von Saint-Vaast-la-Hougue beschrieben; das zugleich neu beschriebene A. albicans von der Insel Tatihou, das Milne-Edwards selbst als sehr nahe ver- wandt mit A. proliferum bezeichnet, ist zwar bis heute immer noch als selbstandige Art gefithrt worden, muss aber meines Erachtens mit A. proliferum vereinigt werden. In der 4. Ausgabe von Cuvier's Regne animal wird aus einer unveroffenthcht gebhebenen Arbeit von Milne-Edwards die Abbildung einer von ihm neu benannten Art von Nizza, A. aitreum, verofltenthcht, die von I.ahille (1890) mit .1. proliferum ver- einigt wurde. Im Jahre 1863 beschreibt Alder von Menai Straits ein A. papillosum, dessen Identitat mit A. proliferum durch Hartmeyer (1915 a) auf Grund der nachuntersuchten Tj^pe festgestellt wurde. Delia \"alle beschreibt ein A. roseum von Neapel, Drasche 1884 ein A. commune von Rovigno. Beide Arten sowie A. aureum M. E. werden 1890 von Lahille in den Formenkreis des A. proliferum einbezogen. Als weitere, mit A. proliferum nahe verwandte, wenn nicht identische Arten haben zu gelten: 27* 212 ASCIDIACEA Aniuruuciuin nordniannii M. U. t$4l AmanfUfium SordmnHnii, H. Miliu-lMwarils in: Mi-ui. pris. Ac. 1-raiico, r. 18 p. 289 t. 1 f. 5, 5 a. 1S76 .-i . .Von/muHHi -f .^. Lit/oHti. V. Fischer in: Act. Soc. Linn. Bordeaux, v. 30 p. 551. tS^ .4. SotdmaMi [sic!], Lnhillc. Rech. Tunicier.«, p. jji f. ii.'; IV, iiS. Piese Art wurde ebcnfalls 1841 durcli Miliu-Ivdu aids ln'schriclien ; als Typeii-lMuulorlc werdcn Roscoff. die Qiausey Iiiseln und Saint-Vaast-la-Hougue angi.'i;cl)eii. Das vou Fischer 1876 vou Arcaclion beschriebene A.Lafonti ist nach Lahillo (1890) nur eine Farlxiivarietat. Amaroucium densum Giard. 1872 Amaroucium densum, Giartl in: Arch. Zool. exper., v. 1 p. O37 t. 26 f. i t. 28 f. 6. 1S90.-l.rf.. I.ahille, Rech. Tnniciers. p. 225. Die Art wurde 1S72 durch Giard von Roscoff beschriebeii niit dcii Varietaten dcnsiini, pallcns und riipt'Strc. Lahille 1890 ordnet dieser Art das durch Drasche 1884 von Rovigno beschriebene A. subacutum zu. Die Identitat beider Arten ist sclion deshalb ausgeschlossen, weil A. subacutum nur 5 iiberdies wulstfor- mige Magenfalten besitzt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Shetland: Lersvick, Ebbegrenze (Xorman 1869). Irland: Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer 19156); Clew Bay (Alder & Hancock 191 2); Westport Bay (Hartincyer 1915 a); Kiistc von Galway (Thompson 1848); Birterbuy Bay; Bantry Bay (Alder & Hancock 1912). — Ostkiiste: Belfast Bay (Thompson 1844). Westkiiste von Schottland: Firth of Cyde: North Channel (Norman i860); Lamlash; Tarbert (Rankin 1901). Irische See: Isle of Man: vor Port Erin; Bay-ny-Carrickey, Ebbegrenze (Herdman 1886); Douglas (Herdman 1889 a); CaU Island (Herdman 1894); nahe Port St. Mary (Herdman 1894 a); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1899). Westkiiste von England: Menai Straits (Alder 1863); Anglesey und vor Anglesey (Herdman iSSga); Tenby (Gosse 1856 a); Ilfracombe (Alder & Hancock 191 2). Englischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1849, 1850); Polperro (Alder & Hancock 191 2); vor Mewstone, Ply- mouth (Allen 1904); Tor Bay (Alder & Hancock 1912). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey; Sark (Koehler 1885, 1886); Lihou; Cobo; Vazon (Sharp 1911). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff; Saint-Malo (Grube 1872); Granville (Lahille 1890); Saint-Vaast-la-Hougue, Ebbegrenze; Tatihou (Jlilne-Edwards 1841). Westkiiste von Frankreich: La Rochelle (Lahille 1890). Nordsee: Ostkuste von Schottland vmd England: EUe, Firth of Forth, Ebbegrenze (Leslie & Herdman 1881); Bamborough (Alder & Hancock 1912). Slid- nnd Westkiiste von Norwegen: Christiassand (Diiben 1845); Espevaer, 7 — 14 m; Herlovaer, n. w. Bergen (Huitfeldt- Kaas 1896). Westlichcs Mittelmeer: Golf von Marseille (Lahille 1890, Daumezon 1907); Nizza (Deshayes-Cuvier 1842); Neapel (Delia Valle 1S77, Lo Bianco 1899). Adria: Triest; Pirano (Graefie 1903); Rovigno (Drasche 1884); Quamero, 4 — 20 m (Matisz 1896, Leidenfrost 1908); Lussin (Grube 1864). Fiir A. uordviannii werden folgende Fundorte angegeben: Falmouth (Forbes 1848); Church Reef, Wembur\- Bay, Plymouth (Allen 1904) ; Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900) ; Kanal Inseln (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey; Sark (Koehler 1885, 1886); Roscoff; lies Chausey; Saint-Vaast-la-Hougue fMilne-Edwards 1841); Somme (Bizet 1892); Noirmoutiers ; Arcachon (Fischer 1876); Golf von Marseille (Daumezon 1907). ASCIDIACEA 213 Fiir A.densiim: Roscoff (Giard 1872 a); Arcachon (Fischer 1876); Banyuls (Lahille iSgo) ; Cap I'Abeille, Bucht von Banyuls, 30 — 40 m (Chatton & Brement igii) ; Golf von Marseille (Daumezon 1907). A. proliferum ist eine mediterran-ostatlantisch-boreale Art, deren Verbreitung innerhalb der borealen Region im wesentlichen mit der ^•on Polycliimm aurantium iibereinstimmt. Wahrend wir fiir letztere Art die mediterrane Herkunft nur annahmen, diirfte sie fiir A.froliferum erwiesen sein. Wie bei P. aurantium ist auch bei A . proliferum das boreolusitanische Miscliungsgebiet das eigentliche Verbreitungscentrum in den Grenzen der borealen Region. Auch die Verbreitung ostUch liber das Mischungsgebiet hinaus ist dieselbe, wie von P. aurantium. Die nordlichste Fundstelle beider Arten an der norwegischen Kiiste ist Herlovaer. Nordlich iiber das Mischungsgebiet hinaus geht die Art nur bis zu den Shetland, wahrend P. aurantium noch die Far Oer erreicht. A . proliferum ist eine ausgesprochene Seichtwasserart, die schon in der Gezeitenzone angetroffen wird und die 50 m Linie, soweit bekannt, nicht iiberschreitet, in der Regel aber nur wenige m tief geht. Sie lebt ini borealen Gebiet unter ahnlichen Temperaturverhaltnissen wie P. aurantium, ist aber erheblich eurjrthermer als letztere Art, well sie im ]VIittelmeer Temperaturen ausgesetzt ist, die auch ini Winter niemals unter etwa + 13° C. sinken. Man findet die Art in der Gezeitenzone und im Bereich der Ebbegrenze auf und unter Steinen und Felsen; sie siedelt sich ferner mit Vorliebe auf Schalen, audi auf Algen und Spongien an. Amaroucium punctum Giard. Wichtigste Literatur. 1863 Distoma vitreum (nou Distomum v. M. Sars 1851), Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 ;.'. 11 p. 172. 1873 Amaroecium [sic!] punctum, Giard in: Arch. Zool. e.^per., ;'. 2 p. 495. 1886 Morchelliopsis Pleyberianus, Lahille in: CR. Ac. Sci., v. 103 p. 485. i8go M.P., Lahille, Rech. Tuniciers, p. 237 f. 115 I. 1015 Amaroucium punctum, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 336, 341. Die Art wurde 1873 durcli Giard als Amaroecium punctum von Roscoff neu beschrieben, nachdeni bereits Alder Kolonieen dieser Art von den Kanal Inseln vorgelegen hatten, die von ihm aber irrtiimUch mit Distomum vitreum Sars identificiert wurden. Erst Hartmeyer (1915 a) stellte auf Gnuid der nachunter- suchten Belegstiicke die Identitat von Alder's Art mit A. punctum fest. Lahille 1886 erhob die Art zum Typus seiner Gattung Morchelliopsis, die von Amaroucium nicht zu trennen ist und anderte ihren Artname willkiirlich in Pleyberianus um. Diese sehr characteristische Art, deren keulenformige Kolonieen in gewisser Weise an Morchellium argus erinnem, ist ausgezeichnet durch eine meist dreilappige (gelegentlich auch einfache) Atrialzunge — sie wurde deshalb von Giard zusammen mit Amaroucium albicans als Typus in dessen Gattung Triglossium gestellt, die ein absolutes Synonym von Amaroucium ist — , 9 — 12 (meist 10 oder 11) Reihen Kiemenspalten und vor allem den mit 6 wulstformigen Falten versehenen Magen, die ihn in ganzer Lange durchziehen und deren Zahl, wie es scheint, constant ist. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Irland: Blacksod Bay (Hartmeyer 1915 d). -, Westkiiste von Schottland: ?Castle Bav, Lesser Curabrae. Firth of Clyde (Rankin 1900). 214 ASCIDIACEA ICnglischcr Kniial: riymoutli: s M.wstoiic (Allen i»ii.i); (Jnccn's C.roiuul; n. New I'.rouiuls lUioy; Stoke Toiut; Bridge (Iroiiud (Hartmcycr 1915). — Kunal lusclu: (Ansteil & l,iitliuni iSoj. Alder 1SO3). — Roscoff (Oiard 1873. Laliille i8yo); Bou- lonuais: Pointe-A-Zoic; Audrcsselles (Giard 1S90). Die Art ist ganz auf das borcolusitanische Mischungsgebiet beschraiikt. 1 >ic' Mehrzahl Ult I'liiul- stelleii liegt ini Kanal. Die Bestinuiuing der Form aus deni Firth of Clyde ist nicht ganz zweifelsfrei. A. piinc- lum ist eine Seiditwasserart und ist an Temperaturen gclnuKkn. dk- zu keiner Zeit des Jahres weniger als etwa + 6° bis + 7° C. betragen, bei Sommertenipcralinxii bis zu -|- 16° C. oder nocli mchr. Amaroucium kincaidi W. K. Ritt. Literatur. 1899 Amaroucium kincaidi. W. E. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 524 f. 21. 1903 A.k., Hartmeyer in: Fauna arctica, r. 3 p. 337. Diese und die bcidcn folgeuden Arteii bilden eine Oruppe selir nahe verwandter Formeu. Ich konnte friiher einige local- typische Kolonieen iintersuchen, die ich dem A . pribilovense zugeordnet habe und habe neuerdiugs noch cine Cotype von A . snodgrassi untersacht. die ich Ritter verdanke. Ich glaube kaum, dass die Selbstandigkeit dieser Arten sich wird aufrecht halten lassen, wenn reichlicheres Material zur Untersuchung gelangt. Schon heute konnte man an eine Vereinigimg denken, wenigstens von A . kincaidi und A. pribilovense. Ich verweise auch auf meine friiheren Beraerkungen (1903) iiber die Beziehungen dieser drei Arten zueinander. Fiir die artUche Zusammengehorigkeit spricht auch der Umstand, dass alle drei Arteu von den Pribilof Insein stammen. Die Arten- gruppe ist ausgczeichnet durch ihre kurze, breite Analzunge, eiiie hohe Zalil von Kiemenspaltenreihen und vor allem durch das Ver- halten der Magcnwandung, die keiue typische Faltenbildung zeigt, sondern eine gewisse Modification des pseudomaulbeerartigen Typus darstellt. wie er z. B. fiir Sidnyum characteristisch ist. Die Artengruppe, die uns hier nur vom tiergeographischen Staudpunkte aus interessiert. hat im arktisch-atlantischen Gebiet keine Parallelformen. Verbreitung. Bering Meer: St. Paul, Pribilof Insein (Ritter 1900). Amaroucium pribilovense W. E. Ritt. Literatur. 1898 Amaroucium sp., W. E. Ritter in: Zool. Bull., v. 2 p. 77. 1899 A. pribilovense, W. E. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 525 f. 24 — 25. 1903 A. p., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 335 t. 6 f. 6 t. 13 f. 8 — 9. Verbreitung. Bering Meer: St. Paul, Pribilof Insein (Ritter 1899, Hartmeyer 1903). Amaroucium snodgrassi W. E. Ritt. Literatur. 1S99 Amaroucium snodgrassi, W. E. Ritter in: Fur Seals, ;/. 3 p. 527 f. 22 — 23. 1903 A. s., Hartmeyer in: Faima arctica, v. 3 p. 335. Verbreitung. Bering Meer: St. Georg, Pribilof Insein (Ritter 1900). ASCIDIACEA 215 Amaroucium dubium W. E. Ritt. lyiteratur. 1S99 Amaroucium dubium. \V. K. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 52S. Diese Art, die mir nach einigen Bruchstiicken von Kolonieen anfgestellt wurde, bedarf nach Ritter's cigenen Worten der Nachuutersuchung. Verbreitung. Bering Meer: Copper Island", Alaska (Ritter 1900). Amaroucium californicum W. E. Ritt. I^iteratur. 1900 Amaroucium cali/ornicum, W. E. Ritter iu: Ann. N. York Ac, v. 12 p. 608. 1901 A. c.?, W. E. Ritter in: P. Washington Ac, ;■. 3 p. 254. 1917 A. c, W. E. Ritter & Forsyth iu; Publ. Univ. California, v. 16 p. 483 t. 46 f. 72. Diese siidcaUfornische Art wurde erst im Jahre 1917 ausfiihrlich beschrieben. Sie wird hier nur erwahnt, weil Ritter auch einige, allerdings nicht ganz sicher identificierte Kolonieen von den Shuniagin Inseln vorgelegen haben. Die Art scheint mit A. glabrmn sehr nahe verwandt zu sein. Da A.lranslucidum Ritt. aus dem Prince William Sound mit A. glabrum identisch ist, so uiirde die Fcst- stellung einer Identitat von A. californicum mit A. glabrum tiergeographisch ledighch bedeuten, dass A. glabrum an der Westkiiste Nordamerikas bis in subtropisches Gebiet nach Siiden vordringt. Verbreitung. Halbinsel Alaska (Siidkiiste) : Popof Island, Shumagiu Islands. Niedrigwasser (Ritter 1901). Puget Sound: (Ritter 1900). Siidliches Californien: (Ritter & Forsyth 1917). Amarouciurai coei W. E. Ritt. r Eiteratur. 1901 Amaroucium coei, W. E. Ritter in: P. Wa.shington Ac, v. 3 p. 25: t. 2y f. 31 — 32. Verbreitung. Halbinsel Alaska (Siidkuste): St. Paul Harbour, Kadiak Island, einige m tief (Ritter 1901). Unsichere Arten. Amarouciumi edentatum Carus. 1851 Amareucium edentatum, J. V. Cams in: P. Ashmol. Soc, v. 2 p. 269. Scilly Inseln. Diese Art ist nicht zu deuten. Amaroucium simulans Giard. 1873 Amaroucium simulans, Giard in; Arch. Zool. cxper., v. 2 p. 494, 497. Roscof f. Diese »Art« ist nichts anderes, als die Knospen von Stolonica socialis, wie durch Sely s-Longchamps (1917) festgestellt worden ist. Amaroucium bilaterale Giard. 1S75 Amaroucium bilaterale, Giard in; CR. Ass. franc, y. 3 p. 77. Wimereux. Diese Art ist nicht zu deuten. ■ Genaue Lage nicht ermittelt. J Id ASCIDIACEA Aniarouciutn sp. Ostr. Pavl. 191 1. H)il Amaroucium sf>., Ostrouiiiof I \ TavUMiko in: Aiiiniairi- Miis. St -I'ctersb., v. i6 p. 26. Ich crwahne diesc uuboiiannt gcbliebcue Art, wi-il dainit die Gottuug ,-lHi(jroM';ir(t)i amli liir clio a.-.iatischc Seite dcs iiordlicheu Pacific nnchgcwicscn wir.i. Die IVrsoncii sitid bis zo mm laiig (T. + A. = 4—5 mm, P. = 15 mm) ; die AtrialzuHKC ist eiufach ; die AtriolufTuuuK licgt uiUie der HrauchialolTnuug; der Kiomeiisack besitzt 12 Reiheu Kiemenspaltcn; der Maxell hat 8 — y Liiiij^sfalten. Japanisches Mccr: Peter des Grosscn Bay: s. Cap Sredm. 65 — 67 m; Cap Oaiiuow; liiulit ("■oldciies Horn, 51 — dii ni (OstroumofT & Pavlcnko 1911). Psanimaplidium nioUe Rank. 1900 Psammnf'lidium tiiollf. J. Rankin in: Millport mar. biol, Stat., v. i p. 51. The Allans. Millport. Dicsc Art b<>darf der Nachuntersnchuug. Nach der Beschreibung von Rankin schciut sie zur Gattung Amaroucitiin zu gc- horca, doch vcrmag ich sic mit kcincr der mir bekanuten arktisch-borealen Arten dieser Gattung zu idcntificieren. Gen. Sidnyum Sav. 1816. 1816 Sidttyiim, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 23S. Sp. t>-p. : Sidnyum turbinaUim Sav. Die in meinem System in Bronii's Kl. u. Ordn. noch getrennt gehaltenen Gattungen Parascidia M. E. [1842] und Sidnyum vereinige ich jetzt miteinander. Als synonym zu betrachten sind die Gattungen Fraga- rium Giard 1872, Circinalium Giard 1872 (beide als Untergattungen von Amaroucium M. E. aufgestellt) und Fragaroides Maur. 1888. Im arktisch-borealen Gebiet ist die Gattung nur ostatlantisch-boreal. Sidnyum turbinatum Sav. Wichtigste Literatur 1S16 Sidnyum turbinatum, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 238. 1847 Amarucium [sic!] rubicundum, R. Leuckart in: H. Trey & R. Leuckart, Wirbell. 'fh., p. 140. 1863 Polyclinum succineum -\- Sidnyum turbinatum -\- Parascidia Flemingii (nom. nov. pro: S. turbinatum I.Fleming 1828, nou Savigny 1816) -\- P. Forbesii (nom. nov. pro: S. turbinatum E. Forbes 1848, non Savigny 1816) + PP. flabellata. Alder in: Ann. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 171, 172. 1872 Circinalium concrescens, Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 639 t. 23 f. 3 t. 25 f. i — 8. 1878 Sclerobrancha [1881 i;. 4 p. 43S: Scleroderma] Eugeniae, Pagenstecher, AUg. Zool., v. 3 p. 158 f. 323. 1896 Parascidium crispum, Huitfeldt-Kaas in: Norske Xordhavs-Exp., v. 7 ur. 23 I p. 17 t. 2 f. 20^22. 1912 Polyclinum succineum -\- P. s. var. subcfpacum -\- Parascidia Forbesii -\- P. Flemingii -\- ?P. flabellata -\- Sidnyum turbinatum, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 4 t. 51 f. 6; p. 5 t. 51 f. 7 — 8; p. 19 t. 54 f. 5 — 7 t. 56 f. 4; p. 20 t. 54 f. 8 — 9 t. 56 f. 5; p. 21; p. 30. 1915 Sidnyum turbinatum, Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 311, 332, 333, 334, 341. Die Art wurde zum ersten Male von Savignj- 1816 als Sidnyum turbinatum beschrieben; als Fundort werden die britischen Gewasser genannt. Savigny's Art gait bis in die neuere Zeit als eine unsichere Art, es kann aber kein Zweifel dariiber bestehen, dass sie mit dem besser bekannten und haufiger citierten Circi- nalium concrescens identisch ist. Diese Art wnirde 1872 durch Giard von Roscoff als Typus eines neuen Subgen. von Amaroucium beschrieben und in die vier Varietaten simplex, concrescens, democraticum und joederatnm aufgelost, die lediglich Alters- und Wachstumsformen darstellen. Vorher, im Jahre 1847, hatte lytuckart ASCIDIACEA 217 von Helgoland ein Amaroucium rubicundum beschrieben, das ganz unbeachtet geblieben ist und erst von Hartmeyer (1906) auf Grand der nachuntersuchten Originale als identisch mit S. turbinatum festgestellt wurde. Ziemliche Verwirrung hat Alder 1863 in die Synonymie unserer Art gebracht. Er glaubte, dass weder das 5. turbinatum bei Fleming 1828 noch bei Forbes 1848 mit Savigny 's Art identisch sei und gab ersterer Art den neuen Namen Parascidia Flemingii, letzterer den neuen Namen P. Forbesii; zugleich beschrieb er noch zwei neue Arten, PolycUnum succineum von den Shetland und Parascidia flabellata aus der Salcombe Bay, von denen erstere sicher, letztere wahrscheinlich synonym mit S. turbinatum ist. Bei Pagenstecher 1878 erscheint unsere Art unter dem neuen Namen Sclerobrancba (an spaterer Stelle Scleroderma) Eugeniae. Lahille 1886 erklart als erster die Identitat von C. concrescens mit S. turbinatum, behalt aber den jtingeren Artnamen bei. Im Jahre 1896 beschreibt Huitfeldt-Kaas von Norwegen eine neue Art, die er Parascidiiim crispum nennt. Diese Art ist, wie ich an norwegischen Kolonieen feststellen konnte, identisch mit 5. turbi- natum; iibrigens bemerkt ja bereits Huitfeldt-Kaas zu seiner neuen Art, dass sie hinsichtlich der Zahl der Kiemenspaltenreihen, die derjenigen von S. turbinatum entspricht, zwischen Parascidia und Circinalium vermittelt. Die von Alder 1863 neu beschriebenen bzw. neu benannten Arten P. succineum, P. Flemingii und P. Forbesii werden von Hartmeyer (1915 a) auf Grund der nachuntersuchten Typen oder sonstiger Belegstiicke fiir identisch mit S. turbinatum erklart; nach demselben Autor sind P. s. var. subopacum, das von Alder & Hancock selbst als sehr nahe verwandt mit P. succineum bezeichnet wird, und P. flabellata vermutlich auch synonym. Fundangabe. Fahrten der »Diana«: Thorsha\-ii, Far Oer. Ditlevsen leg. [1902]. Viele Kolonieen. Far Oer: Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. \'I. 99. \'iele Kolonieen. zw. Nolso u. Ostnaes, 100 Fad. Mortensen leg. 9. \'I. 99. Etwa 20 Kolonieen. Neue Fundangaben aus der Sammlung des Berliner Museums: Floro. Sars leg. Einige Kolonieen. Bergen. SchilHng leg. i Kolonie. Verbreitung und tiergeographische Stcllung. Far Oer; Thorshavn, Stromo (»Diana«) ; Xolsci, ca. iSom (Hartmeyer 191 2 a); zw. Nolsci u. Ostnaes, iSo m (neue .\ugabe). Shetland: 6 Meil. n. Whalsey Lighthouse (Alder 1863); Lerwick, Ebbegreuze (Norman 1869). Hebriden: (.\lder 1867). Irland: Ostkiiste: Belfast Bay; Strangford Lough (Thompson 1840); Lambay (Buchanan 1907 a). Westkuste von Schottland: Isle of Islay (Forbes 1848) ; Firth of Clyde: St. Ninians Point, Bute (Cold.stream 1S30) : North Channel (Norman i860). Irische See: Isle of Man (Forbes 1848); Douglas Bay, Isle of Man (Alder & Hancock 1912)- Euglischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1849, 1850); Plymouth: Drake's I.; Picklecombe; DevUs Point; Duke Rock; Wembury Bay; Ebbegrenze (Allen 1904); Millbay Channel; Yealm (Hartmeyer 1915). — Salcombe Bay (Alder 1863). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Guernsey (Sharp 19"); fiouUot Caves, Sark (Alder & Hancock 1912). — Nordkuste von Frankreich: Roscoff (Giard 1872 a); Wimereux (Giard 1875). Nordsee: Ostkiiste von Schottland und England: Wick (Hartmeyer 1915 a) ; Isle of May, Firth of Forth (Fleming 1828) ; St. Andrews (Mac Intosh 1874); Bamborough; CiJlercoats; Tynmouth (Alder & Hancock 1912). — Deutsche Bucht: Helgoland (Leuckart 1847, Hartmeyer 1906). The Ingolf Expedition. II. 7. 2l8 ASCIDIACEA Westkflstc von Nnr«>i;iii ICspcvacr; ManniT. Kailo; IKrlovaor, ii, \v. Ei-rgeii (lluiU\KU-K;ui.s i8yO); UtTmni; I'loro (iKiic An- t;abcn) Wcstlichc- Mittclmiir. Marseille (Laliillc 1S90); Paliiin. Mallorcn, Balcarcu (Pagenstecher 1878); Neapil (IKlla VMc 1877). Adrin: Triest (Oracffe 1903); Rovigno (Draschc 1884); yiiariuro (I,eiiKiifrost H)o8). 5. turbinatum ist eine mediterraii-ostatlantisch-boreale Art, die niri^Liuls die Nordgrenze der borealen Region iiberschreitet. Im Mittelmeer ist sie nur in dessen westlicher Hiilfte, sowie in der Adria nachgewiesen. hn borealen Gebiet ist sie im Kauai und in den britiscben Gewassern zienilich aIl;j,Liiiciii \erbreitet. Nach Norden verbreitet siesich iiber die Shetland bis zu denFarOer. In dorNordsee istsiexon der grossbritannischen Ostkiiste und von Helgoland bekannt. Ini Skagerak und in den danischen Gewassern iVlilt sic. Sie tritt erst wieder im siidlichen Teil der Westkiiste von Norvvegen auf, wo sie nordlich bis Florii nachgewiesen ist. Soweit wir iiber die vertikale \'erbreitung unterrichtet sind, ist S. turhinatum eine ausgesprochene Seichtwasserart, die im westlidien Teil ihres borealen \'erbreitungsgebietes meist im Bereich der Ebbegrenze oder nur in ganz geringeu Tiefen auftritt. Dass sie unter Umstanden auch in tieferem Wasser vorkommt, zeigen die Fundc bei den Far Oer, die aus iSo m Tiefe stammen. Im borealen Gebiet lebt sie in Wasser von constant etwa u- 5.5"^ bis + 7" C. bis zu Sommertemperaturen von -f 16" bis + 17' C. auch Ijci niedngen Wintertempera- turen von nur etwa -i- 2° bis + 3° C. Im :Mittelmeer dagegen sinkt die Temperatur auch im Winter nicht unter + 13° C. Man findet die Art sowohl unter Steinen und an Felsen im Bereich oder nahe der Ebbegrenze, als auch auf Laminarien und anderen Algen. Sidnyum elegans (Giard). Literatur. 1872 Fragarium elegans. Giard in: Arch. Zool. exper., ;•. i p. 638. 1890 Parascidium e., Lahille, Rech. Tuniciers, p. 229 f. 124 — 125. Die Art wurde 1872 durch Giard von Roscoff beschrieben als Typus eines neuen Subgenus Fraga- rium der Gattung Amarouciuvi. Die Art ist sehr nahe verwandt, moglicherweise identisch mit dem mediter- ranen S. arcolatiim (Chiaje). Verbreitung und tiergeographische Stellung. Englischer Kanal: Plymouth: Duke Rock (Allen 1904); Jlillbay Channel; n. Xew Grounds Buoy (Hartmeyer 1915). — Kanal In.seln : Jersey; Guernsey (Koehler 1885, 1886); Castle Cornet; Terres Point; Alderney (Sharp 191 1). — RoscoS (Giard 1872 a). Die Art ist nur boreolusitanisch und zwar beschrankt auf die westliche Halfte des Kanals. Ein Fund im BelfastLough (HurstiSgS) ist nicht sicher verbiirgt. S. elegans ist eine Seichtwasserform und an Tempera- turen gebunden, die auch im Winter nicht unter 4- 8° bis -f 9° C. sinken. ASCIDIACEA 219 Gen. Synoicum Suv. l.SK). 1816 Syrioicjim, Savigny, Mem. An. s. Vert., v. 2 p. 64, 180. Sp. t>-p. : Synoicum titrgens Sav. tJber die Grenzen der Gattung Synoicum und ilire Merkmale habe ich micli unlangst (1921) ein- gehender geaussert und verweise auf diese Darlegungen, da ich neuerliche Untersuchungen nach dieser Rich- tung liii: nicht angestellt habe. Die Gattung ist durch das ganze arktisch-boreale Gebiet verbreitet. Bestimmungstabelle fiir die arktischen und borealen Arten der Gattung Synoicum. Magenwandung mit zahlreichen, mehr oder weniger deuthchen, aber stets ganz flachen, kleinen und unregelmassig angeordneten Aufw5lbungen bedeckt, manchmal jedoch so gut wie glatt, allenfalls eine unbestimmte Kornelung aufvveisend, Kolonieen in I { der Jugend keulen- bis birnformig, mit nur einem System, im Alter massig, mit zahlreichen Systemen 5. pulmonaria Magenwandung mit starker ausgepragten, rundlichen oder langlichen Verdickungen, aber nicht typisch maulbeerartig — 2. Kolonie massig, Magenwandung mit einigen wenigen unregelmassigen Verdickungen, 12 — 13 Reihen Kiemenspalten S. jordani Kolonie mehr oder weniger keulenformig, Magen mit zahlreichen rundhchen oder lang- lichen Verdickungen (pseudomaulbeerartig), 15 — ij (oder noch mehr) Reihen Kiemenspalten — 3. Kolonieen sclrlank keulenformig, einzeln oder nur basal verschmolzen, Systenie deuthch S. turgens Kolonieen zu unregelmassig gestalteten, 'gelappten Massen verschmolzen, Systerae un- deutlich S. irregulare Synoicum turgens Phipps. Literatur". 1774 Synoicum turgens, Phipps, Voy. North Pole, app. p. 199 t. 13 i. 3 A — D. 1791 Alcyomium Synoicum, I. F. Gmelin, Syst. Nat., v. i VI p. 3816. 1816 Synoicum turgens, Savigny, Mem. An. s. Vert., r. 2 p. 43, 180 t. 3 f. 3 t. 15. 1817 Alcyonitim synovium [sic!]. Anonym in: Euc. Brit., ed. 5 v. 10 p. 358. 1820 Synoicum turgidum [pro: turgens], [Oken] in: Isis, 1820 p. 710. 1820 S. turgens, Scoresby, Ace. Arct. Regions, v. i p. 531. 1820 Polyclimtm t., Goldfuss, Handb. Zool., v. 1 p. 591. 1821 Synoicum Phippsii (nora. nov. pro: S. turgens), Lamoiiroux, Expos. Polyp., p. 74 t. 77 f. 3. 1835 S. synoicum, Oken, Allg. Naturg., i. 2 I p. 96. {1840] S. Subgelatinosum (nom. nov. pro: S. turgens), Comte, Regne an., t. 28. 1847 Synocum [sic!] turgens, Kroyer in: Ber. Vers. D. Naturf., ;•. 24 p. 115. (non 1857 Synoicum t.. Rink, Gronland, v. 2 p. 104.) 1877 S. iurgescens [pro: turgens], Delia \'alle, Contr. Asc. comp., p. 38. {non 1S85 S. turgens, Swederus in: \'ega-Exp., r. 4 p. iii.) ' Vgl. die Notiz bei Boltenia ovi/era. 28* 220 ASCIDIACEA 1SS7 S.lutgeHS [sic!]. M. liraun in: Arch. Niitur};.. v. 54 11 p. (>. 1S04 SynoecHm lurgfus, Gottschnldt in: Jenn Z.. v. 28 p. ^7 t. 14 i. i t. 25 f. 6 — 8. 1896 SymoUum /.. Bonncvic in: Norske Nonlliavs-Hxp., i'. 7 nr. i_\ II p. 12 t. .) f. .<(>. ii)Oji S. I., Hartuicycr in: Taunn nrcticn. ;•. 3 p. 340. 1907 S.I., Rcdikorrcw in; Anunairc Mus. St.-P6tersb., i\ n p. i.(o. 151. 1909 S.I., Hartmeyer in: Broun's Kl. Ordn., i. 3 suppl., p. 1477, 1742. 1914 S. I., Hartmeyer in: Meddel. Gron!., r. 23 p. 1114. 1915 S.I. (nom. oonscrv), Hartmeyer. Michaclsen & Shiiter in: Apstciu in: SB. Cos. l"r. Berlin, KJ15 p. 186. 1915 S. /.. Hartmeyer in: SB •"■es. I'r. Berlin. 1915 p. 258. Geschichte der Art. 5. titrgcns wurde bereits im J;ilire 1774 durcli l'lii])ps voii Nordspitzbergen beschrieben und ist eine der am langsten bekannten arktischen Ascidien. Eine eingehendere Beschreibung gab Savigny 1S16 nach Kolonieen von Spitzbergen, die er durch Leach erhalten hatte. In der alten Literatur hat die Art wiederholt ihren Platz im System gewechselt und ihr Artname ist mehrfach willkiirhch geandert worden. Gmelin 1791 stellt sie zu Alcyonium und verwendet den Gattung.snamen Synoicum als Artnamen, Goldfuss 1820 ordnet sie bei Polyclimim ein; Laniouroux 1821 andert den Artnamen in Phippsii uni, walirend Ok en 1835 die Art Synoicum synoicum nennt. Comte [1840] giebt in seinem grossen Tafelwerk eine Copie der Abbildung bei Savigny (t. 3 f. 3) mit der Bezeichnung 5. Snbgelatinosum. Es lasst sich nicht entscheiden, ob es sich um eine willkiirUche Namensandening handelt oder ob Comte die Art des Savigny fiir verschieden von der des Phipps halt. Endhch erscheint der Artname noch in den Schreibungen turgidum und turgcsccns. Uber hundert Jahre vergingen seit Phipps, ehe die Art wieder gesammelt wurde. Erst Kii- kenthal fand die Art auf der Bremer Expedition ini Jahre 1889 in grosserer Zahl im Stor Fjord (Deevie Bay) wieder und Gottschaldt (1894) gab eine Neubeschreibung. Weiteres Material wurde dann von Romer & Schaudinn auf der Fahrt der »Helgoland« 1898 erbeutet und von Hartmeyer (1903) bearbeitet. Unter dem Kopenhagener Material ist die Art nicht vertreten. Beschreibung. Neueres Material hat mir nicht vorgelegen, sodass ich mich auf einige Bemerkungen beschranke, die sich bei einer Durchsicht des von West- und Ostspitzbergen sowie von der Baren Insel stam- menden Berliner Materials ergaben. Die Kolonieen sind von meist sehr regelmassiger, schlank keulenformiger Gestalt ; unter Umstanden kann die Basis der Kolonie sich so stark verjiingen, dass man von einer Stielbildung sprechen kann. Solche ganz schlanke Keulen erreichen eine Lange bis zu 40 mm. Die Kolonieen bleiben entweder einzeln oder — und das scheint die Regel zu sein — sie verschmelzen basal zu zweien oder mehreren miteinander, bisweilen auch in grosserer Zahl, sodass umfangreiche Aggregationen entstehen. Der Verschmelzungsprocess bleibt entweder auf die basale Partie der Kolonieen beschrankt oder er setzt sich mehr oder weniger weit nach vom fort, doch bleiben die Vorderenden der Kolonieen und damit auch die Systeme stets getrennt, sodass es niemals zur Bildung compacter Massen mit zahlreichen, im gemeinsamen Cellulosemantel vereinigten Systemen kommt, wie es fiir S. pidmonaria, wenigstens von einem gewissen Alter der Kolonie an characteri- stisch ist. Die Kolonieen enthalten stets nur ein einziges, kreisformiges System mit einer centralen Kloake, das aus 4 — 9 Personen besteht. Die Oberflache erscheint dem unbewaffneten Auge glatt; tatsachhch ist sie mit winzigen, domartigen Fortsatzen besetzt. Fremdkorper fehlen in der Regel, bis auf gelegenthch ASCIDIACEA 221 vorhandene, stets sparliche Sandkornchen. Die einzelnen Personen erscheinen ausserlich meist durch deut- liche Langsfurchen von einander gesondert; bisweilen entspricht jeder Person eine in der Langsrichtung verlaufende wulstformige Verdickung des Vorderendes der Kolonie, die sich nach der Basis hin allmahlich verliert. Die Far be der Kolonieen ist gelblich weiss bis gelblicla braun. Die Lange der Personen ist sehr verschieden, da die Lange des Postabdomen betrachtlich schwankt und liberdies der verschiedene Grad der Contraction von Thorax und Abdomen die Lange beeinflusst. In ausgestrecktem Zustande messen Thorax und Abdomen je etwa 5 mm, doch sind beide Korperabschnitte in der Regel in das Innere der Kolonie bei gleichzeitiger Contraction zuriickgezogen, sodass auf den Thorax meist nur etwa 3, auf das Abdomen etwa 4 mm entfallen. Das Postabdomen kann eine I'. Iiiri^ciis gi runilni wunK-. siiul durchweg gering. Die obere Tiefengrenze wird zwischen 20 und 30 m aiizusetzen seiii. l»ie ticlstc I'uiulsiclk- iin Spitzbergengebiet und im Bcreidi der Biiren Insel liegt in ()4 in. Xur \or di.in X'aranger Fjord wurdc sie ill grossercr Tiefe (232 in) erbeutet. Wir uuisscii die Art deinnacli als cine Flachseeform bezeichnen, d'w iiii allgemeinen auf die obercn 100 in bcschriinkt ist, unter Umstiinden aber audi die 200 in Linie iibcrsciireiteu kann. Sie ist arktisch-eun-tJierin. Der Fund bei Nordspitzbergen beweist, dass sie audi unter constant nega- tiven Teinperaturen zu existiereii \ennag. Im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes sind die Temperaturen dagegen wenigstens fiir einen Teil des Jalires niedrig positi\-, im tieferen Wasscr des siidwestlichen Barents Meeres herrschen sogar constant niedrig positive Temperaturen \on ctwa + 2° bis + 3° C. An der West- kuste von Spitzbergen kann die Temperatur des Wassers im Sommer, weiin audi nur gatiz voriibergehend, unter Unistanden bis auf + 5° C. sidi erwarmen, womit das von S. turgens zu ertragende Maximum erreicht ware. Die Art kommt sowohl auf hartem Boden versdiiedener Art (Felsen, Kies, Steinc) vor, als auch auf Sand oder selbst mit Steinen untermischteni Schlick. Synoicuni irregulare W. E. Ritt Literatur. 1885 Synoicum turgens (non Phipps 1774), Swederus in: Vega-Exp., !. 4 p. iii. 1898 Synoicum sp., W. E. Ritter in: Zool. Bull., v. 2 p. 77. 1899 S. irregulare, W. E. Ritter in: Fur Seals, v. 3 p. 530 f. 26 — 28 t. 86. 1903 S. i., Hartmeyer in: Fauna arctica, v. 3 p. 350 t. 6 f. 10 t. 14 f. i. S. irregulare. die durch Ritter 1899 von den I'riljilof Inseln beschrieben wurde. ist die pacifische Parallelforni von S. turgens. Sie ist mit dieser nachstvervvandt ; besonders in der Organisation der Personen herrscht grosse Obereinstimmung. Der Hauptunterschied liegt in der Koloniegestaltung. Die Kolonieen von S. irregulare zeigen den schlank keulenformigen Wachstumstypus nicht annahernd in dcrselben Reinheit, wie die Kolonieen von S. turgens. Der Verschmelzungsprocess der Kolonieen ist weiter vorgeschritten, als bei S. turgens und fiihrt zur Bildung unregelmassig gestalteter, aber stets deutlich gelappter Massen, deren teils cylindrische, teils an ihrem Ende verbreiterte Lappen mehr oder weniger weit miteinander verschmelzeu und in der Regel dicht aueinander gepresst sind. Die Systemc sind undeutlich. Langsfurchen in den Zwischeurauraen der Personen fehlen. Die Zahl der Kieinenspaltenreihen scheint etwas grosser (mindestens 17), die Areolierung des Magens starker zu seiu. Die Personen werden etwa 17 mm lang, die grosste Kolonie war 30 mm hoch. Es wird weiteren Materials bediirfen, um die verwandtschaftlichen Beziehungen bcider Arten endgiiltig aiifzuklaren. Insbesondere wird festzustellen sein, ob die abweichende Koloniegestaltung der Bering Meer Form, wie es den Anschein hat, ein con- stantes Merkraal darstellt. Die Art, welchc Swederus 1885 unter dem »Vega»-MateriaI als S. turgens auffiihrt, gehort, wie schon erwahnt, zweifellos zu S. irregulare. Die Berliner Sammlung besitzt eine Gruppe verschmolzener Kolonieen aus der »Vega Af>iiJiof>sis f>omum -{■ A. sarsii -{- Symoicum incrusUiliiiii, lluilfolilt- Kaas in: Norskc Nortlhavs-Uxp.. v. 7 iir. 2^ I |> 1 : I i i. S— 10; p. 14 t. I f. II — 13; p. iS t. 2 t. 23 — 25. 1896 Synointm incrtistaliim. Bonnevic in: Norske Nordliavs-Uxp.. r. 7 nr. 23 II p. 12. 1- ':!ium fiius. Maitland, Prodr. ramie I'nys-Bas, p. 34. 1 i'lHiiHi /. I'.iartl in; Boulojjne Boulonnais, p.? [fide 1913, Oeuvr. div., v. 2 p. 108]. 1903 MacmciiHum iialfr -j- M. (>omum -\- Synoicinn incnislaliini -{- S. liaecMi -\- Circinalium pachydcrmatiiium. Hartnu-ycr in: Fauna arcUca. r. 3 p. 319 f. 37—39 t. 6 f. 5 t. 13 f. 6—7; p. 322; p. 352 t. h f 1 1 t ii f. 3; p. 353, 371 f. 5»— 5^ t. 0 f. 12 t 14 f. 2—4; p. 35S. 1904 Synoicum hatckeli. Hortnicycr in: Wiss. Meeresuntcrs., Helg. <■. 5 p. 93> 1905 AptidiopsU sarsi, Nordgaard. Ucrgcns Mus. Hydr. Invest., p. 189. 1905 Macroi-liHiim pomiim, Bjcrkan in: Bcrgens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 17. 1900 M.p., Hartiucyer in: Wiss. Mceresunters.. Helg. r. 8 p. 126. 1906 Synoicum kaecheti + S. ituriistaiiim, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f. 37 p. 3"<). 3'°; 309. 1907 Marroclinum cralfr-\- S. haeckcli -\- Circinaliiim pacliydermatitiim [sic!] (part.), Redikorzew in: Annuaire Mus. St.-Petersb , V. II p. 14S, 153; p. 150, 153, 154; p. 154. 1907 Synoicum haeckeli, Redikorzew in: Zool. Anz., t'. 31 p. 522. 1908 S. *.. Redikorzew in: M6in. Ac. St.-Petersb., ser. S v. 18 nr. 11 p. 48 f. 10. 190S S. incrustatum -\- S. i. i. panum, Redikorzew in: Trav. Soc. St.-Petersb., f . 39 I p. 21, 34; 38. 1908 Macroclinum pomum -\- Synoicum incnistalum, Bjerkan in: Tromso Mus. Aarsh., f. 25 p. 88; 97. 1909 Polyclinum ficus -\- Macroclinum pomum -\- Aplidium sublobalum -\- Synoicum incriistutiim -\- S. pachydermatinum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., i. 3 suppl. p. 1461, 1481; 1464; 1469; 1476; 1476. 1910 yiacTOclinum pomum, Hartmeyer in: Bronn's Kl. Ordn., v. 3 suppl., p. 1584 nota. 1910 M.p.. Redikorzew iu: Trav. Soc. St.-Petersb., i. 41 II p. 156 f. 42. 1910 M.p.. Van Name in: P. Boston Soc, v. 34 p. 396 f. 21 t. 38 £. 8. 1911 M.p. -(- Synoicum pachydermalicum [sic!], Redikorzew & Hartmeyer in: Derjugiu iu; Trav. Soc. St.-Petersb., v. 42 p. 24. ?i9ii Polyclinum ficus. W. E. Sharp in: Rep. Guernsey Soc, 1910 p. 207. 1912 Macroclinum pomum -\- Synoicum iiKrustatum, Hartmeyer in: Vid. Meddel., r. 63 p. 2S0; 2S5. 1912 Amaroucium pomum -{- Aplidium ficus, Alder & Hancock, Brit. Tun., v. 3 p. 16; p. 23, loi f. 97 — 98. (non 1914 Synoicum incruslalum, Arndt in: Jahresber. Schles. Ges., v. 91 I 2 b p. 26.) 1914 Maeroiium [sic!] pomum, Dons in: Tromso Mus. Aarsber., 1913 p. 56. 1914 Macroclinum pulmonaria, Hartmeyer in: I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 10 p. 263 f. i. 1914 M.p., Hartmeyer in: Meddel. Gronl., v. 23 p. 1113. 1915 M.p.. Hartmeyer in: Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 334, 341. 1915 M.p. -\- Synoicum incrustatum -\- S. pachydermatinum, Derjugin in: Mem. Ac. Petrograd, ser. 8 v. 34 nr. i p. 575; 577; 577. 1920 Synoicum incrustatum, Hartmeyer in: Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 132. 1921 S.puhnonaria -\- S. inctustatum, Hartmeyer in: Meddel. Gronl., 1.62 p. loi; 104. 1922 S.p., Hartmeyer in: Xorske Selsk. Skr., 1921 nr. 6 p. 29. Geschichte der Art. S.ptdmonaria gehort zu den am langsten bekannten Ascidienarten, aber die Zusammenhange zwischen der altesten Beschreibung und einer Anzahl spater beschriebener Arten sind erst in neuester Zeit durch Hartmeyer (1914 a) aufgeklart worden. Die Einordnung der Art in die Gattung Synoicum erfolgte sogar erst in allemeuester Zeit durch Hartmeyer (1921). Die Geschichte von 5. pulmo- naria ist infolgedessen ausserordentlich ver^vickelt. Sie wurde bereits bei friilierer Gelegenheit von Hart- me^-er zum Gegenstand einer besonderen PubHcation mit dem Titel »Ori the Alcyonium pulmonis instar lobatum« gemacht. Auf diese Publication muss ich wegen mancher Einzelheiten, insbesondere soweit sie die alteste Geschichte der Art betreffen, verw^eisen, wahrend hier nur das zum Verstandnis Wichtigste mitgeteilt werden soil. Die Schrift enthalt auch eine ganz ausfiihrliche LiteraturUste, die hier nur in abgekiirzter Form ASCIDIACEA 225 gegeben wird. Allerdings hat sich der Kreis synonymer Arten durch Hartmeyer's neueste Untersuchungen noch vergrossert, woriiber an dieser Stelle nahere Aiigaben geniacht werdcn und demgenass auch die Citaten- liste die notigen Erganzungen erfahren hat. Zum ersten Male beschrieben und benannt wurde die Art im Jahre 1755 durch Ellis in der nicht binaren Form »Alcyonium pulmonis instar lobatum«. Seine Exemplare stamniten von Whitstable. Die Art des Ellis hat das Schicksal so mancher anderen in alterer Zeit beschriebenen Arten geteilt. Sie ist eigentlich niemals richtig erkannt und aufgeklart worden und je mehr wir die Literatur in die neuere Zeit hinein ver- folgen, urn so seltener finden wir sie citiert, wahrend sie inzwischen mehrfach neu beschrieben wurde. Frst Hartmej-er (1914 a) hat die Art, wie bereits erwahnt, aufgeklart und mehrere in neuerer Zeit beschriebene Arten auf sie zuriickgefiilirt. Ellis' Art wird zum ersten Male bei 1' alias 1766 im Elenchus Zoophytorum citiert und zwar als Synonym von Alcyonium ficus. Pallas ist der erste Autor, der den Artnamen ficus in binarer Form in Verbindung mit dem Gattungsnamen Alcyonium gebraucht. Die Art des Pallas ist aber eine Vermengung von Ellis' Art mit einer Spongie, der Ficulina ficus (Pall.) des heutigen Systems, deren I^iteratur sich bis in das Mittelalter zuriickverfolgen lasst. Mehrere Decennien hindurch blieb der Irrtuni des Pallas unberichtigt und beide Arten wurden weiter zusammengeworfen. Ellis & Solander gebiihrt das Verdienst, in ihrer Historv' of Zoophytes aus dem Jahre 1786 zuerst darauf hingewiesen zu liaben, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Sie gaben der Ascidie den Namen Alcyonium Pulmonaria, aller- dings ohne ihre Ascidiennatur erkannt zu haben. Fiir die Festlegung des fiir unsere Art giiltigen Artnamens ist diese LiteratursteUe jedoch von entscheidender Bedeutung, wetl hier das A. ficus zuerst in zwei Arten aufgelost wird, von denen die eine (die Ascidie) den in Anlehnung an Ellis' nicht binaren Artnamen gebildeten Namen A. pulmonaria erhalt, wahrend die andere (die Spongie) den ursprunglichen Namen A. ficus behalt. Nachst Ellis & Solander erkannte auch Esper 1S06 die Verschiedenheit beider Arten an. In seinem grossen Werk iiber die Pflanzenthiere wird die Spongie als A. Ficus beschrieben, wahrend die Ascidie olme binaren Namen bleibt; auf der Tafel bezieht sich dagegen ein Teil der unter dem Namen A. ficus wiedergegebenen Figuren auf die Ascidie. Es folgen die wichtigen PubHcationen von L,amarck und Lamouroux aus den Jahren 1815 und 1816, die die beiden Arten unter besonderem Namen behandeln, doch wurde ihre wahre Natur immer noch nicht erkannt und beide wurden in der Gattung Alcyonium belassen. Lamarck (1815) iibernahm fiir die Ascidie von Ellis & Solander den Namen A. pulmonaria, wahrend er fiir die Spongie xiberfliissigerweise den neuen Namen A. ficijorme schuf. Auch Ivamoroux (1816) verwandte fiir die Ascidie denselben Namen, behess der Spongie aber den correcten Namen A. ficus. Das Verdienst, die natiirliche V'erwandtschaft zwischen den bis dahin den Alcyonien und Polypen zugeordneten koloniebildenden Ascidien und den solitaren Formen erkannt und nachgewiesen zu haben kommt in erster Ivinie Savigny zu. In seinem grundlegenden System aus dem Jahre 1816 wird unsere Art in seine neue Gattung Aplidium gestellt, doch begeht Savigny bei der Wahl des Artnamens den Irrtum, den Namen ficus anstatt pulmonaria zu verwenden. Im demselben Jahre, aber einige Monate, friiher erschien der die Tunicatcn enthaltende Band 3 von Lamarck's Histoire naturelle des Animaux sans vertebres. Lamarck ordnet hier unsere Art in die als Manuscriptnamen veroffentlichte Gattung Aplidium Sav. ein, giebt ihr aber ohne triftigen Gnmd den neuen Namen A. sub- t lobalum. Das Jahr 1816 bezeichnet den Zeitpunkt der endgiiltigen Trennung beider Arten. Der irrtiimliche The iDgoIf-Expedilion. II. 7. ^9 226 ASCIDIACEA Artnamo, ck'U Savij;ny iniscrcr Art gab, lialto zui Kolge, dass diesc-r Aitiiainc, weiui audi in CDiuhiiiution init verechitHlcncii Gattungt-n, otwa 30 Jalire lang die Literatur von .S". piilmonan'a bchcrrsclitc, wahniul (kr Name piiltnouaria voUstiindig vorscliwunden ist. Seit etwa 1S50 vorscliwincUt aiuli iKt Naiur funs luclir und niehr aus der I^iteratur und in ncuester Zeit wird er fast iiberhauiit uiclit nulii citicrt. Trotzdim dir Ait in der iUtercn Literatur so hiiufig erwahnt wird, liegt keine Beschreibung vor, die mis die Rinordiiuni; in das modeme System ermoglicht hatte. Erst die Nachuntersucliuiiv; l)Tlior«: Stat. 67. 24. IX. 03. n. w. Dogger Bank, 29 Fad. r Kolonie. Stat. 215. 17. VIII. 03. Sandvaag, Vaago, Far Oer, 2 — 5 P'ad. i Kolonie. Stat. 137. 12. VI. 04. 66°i9' N. 23°27' W., Isa Fjord (Nordwestisland) , 115 — 120 m. I Kolonie. Stat. 143. 16. VI. 04. Amar Fjord (Nordwestisland), 84 in. i Kolonie. Stat. 146. 17. VI. 04. 65°52' N. 23''58' W., Arnar Fjord (Nordwestisland), 62 ra. Mehrere Kolonieen. Exp. »Tjalfe<(: Stat. 100. 5. VII. 08. 66°44' N. 56"o8' W. (Holsteinsborg-Walsingham Riicken), 175 Fad. 2 Kolonieen. Stat. 419. 6. VI. 09. 65°09' N. 53°33' W. (Kiistenbank vor Sukkertoppen), 29 Fad. i Kolonie. Gronland (ohne nahere Angabe) : Zinimer leg. 27. XI. 56. i Kolonie. Westgronland : Disko Fjord. Traustedt leg. 4. VII. 92. Zahlreiche Kolonieen. Godhavn. Traustedt leg. 1892. Einige Kolonieen. Jakobshavn. Traustedt leg. 1892. 5 Kolonieen. Egedesminde. Rink leg. VI. 35. Mehrere Kolonieen. — Olrik leg. i Kolonie. — I,evinsen leg. 1878. 14 Kolonieen. — Bergendal leg. 26. VIII. 90. — Traustedt leg. [1892]. Viele Kolonieen. Akudlek, 30 — 60 Fad. Traustedt leg. [1892]. Viele Kolonieen. Store Hellefiske Bank. Bomemann 10. VII. 12. 3 Kolonieen. Holsteinsborg. Traustedt leg. [1892]. Viele Kolonieen. Sukkertoppen, 40 — 60 Fad. Holboll leg. Mus. zoot. 3 Kolonieen. Frederikshaab. i Kolonie. Island: ohne nahere Angabe. i Kolonie. — Mus. zoot. hafn. i Kolonie. — Steincke leg. X. 76. i Kolonie. 66°8' N. 24''2i' W. (Kiistenbank vor Nordwestisland), 90 tu. Moller leg. 2. VII. 08. 2 Kolonieen. Talkna Fjord, i Kolonie. 65°i7'3o" N. 23°32' W., Brede Fjord, 7—12 Fad. Borup leg. 1907. i Kolonie. 65°i2'3o"N. 23°28'W., Brede Fjord, 36 Fad. Borup leg. 10. VII. 07. Einige Kolonieen. 65^32' N. 24^38' W., vor deni Faxa Fjord, 22 Fad., Steine. Drechsel leg. 2. VI. 87. i Kolonie. Faxa Fjord, 20 Fad. II. Kock leg. 12. V. 82. Melirere Kolonieen. — 25—30 Fad. B. Ssemundsson leg. 28. VII. 99. 2 Kolonieen. ' Dieser Iniudort wird bereits bei Bjcrkau (1905) envahiit. 228 ASCIDIACEA Reykjavik. C.roiulal k-y. lO. \111. 75. 1 Kolonie. s. w. Reykjavik, 64''4'3o" N. 22° if j,o" \V . , 21 Fad. u. 64^5 '40" N. 22^25' W., 20 Fad. Galloe leg. 15. VI. 06, 3. VII. 06. Je I Kolonie. Hofn Buclit, 9 Fad. Lutidbeck leg. i. VII. 92. i Kolonie. Skagastrand, 40 — 60 Fad. Steincke leg. 1875. Einige Kolonieen. Hafranes. I'askruds Fjord, 20 — 50 Fad. Horring 7. VII. 99. i Kolonie. Far Oer: olme naliere Angabe. Miiller leg. i Kolonie. Mid\aag, \'aag6. Steenstrup leg. i Kolonie. \"aag Fjord. H. Jonsson leg. i. XII. ()S. 1 Kolonie. z\v. Ostnaes u. Nolso, 100 Fad. Mortensen leg. 9. VI. 99. i Kolonie. Nordende von Nolso, ca. 100 Fad. Mortensen leg. 14. VI. 99. 8 Kolonieen. vor der Siidspitze von Nolso, 80 I\ul. Mortensen leg. 20. VI. 99. 2 Kolonieen. 6. Nolso, ca. 20 Fad. Mortensen leg. 27. V. 99. 2 Kolonieen. Bordonses, Bordo, ca. 30 Fad. Mortensen leg. 26. V. 99. 2 Kolonieen. z\v. Sudero u. Lille Dimon. 40 Fad. Thomsen leg. 9. X. 69. i Kolonie. Aus der Berliner Sammlung stand mir Vergleichsmaterial zur Verfiigung von Neu Fundland, Westgronland, Ostspitzbergen (Tj'pe von Polydinopsis haeckeli Gottsch.), von der Baren Insel, aus dem Weis- sen uud Barents Meer, aus dem Trondhjem Fjord, dcni Sund und dem Grossen Belt, aus der Nordsee und von den Far Oer. Unter dem Material der »Poseidon«-Terminfalirten und der Helgolander Fischereifahrten, das noch unveroffentlicht ist, ist die Art von vielen Fundstellen und in grosser Zahl aus der Nordsee und dem Kattegat (n. Seeland) vertreten. Die Fundstellen sind fiir die Verbreitungskarte verwertet worden. Beschreibung. Diese Art ist unter dem Kopenhagener Material in zahlreichen Kolonieen vor- handen, die in der Hauptsache von Westgronland, Island und den Far Oer stammen. S. pulmonaria ist zwar eine gut bekarmte Art, mit der vor allem Hartmeyer (1903) und Van Name (1910) sich eingehend beschaftigt haben, doch giebt das vorliegende Material Anlass zu allerlei Bemerkungen. Audi wird iiber S. incrustatum, cine bisher selbstandige Art, die hier mit S. pulmonaria vereinigt wird, noch einiges zu sagen sein. Bei der Betrachtvmg der Kolonieform gehe ich von der jugendlichen Kolonie aus. Diese ist meist von bim- oder keulenformiger Gestalt mit mehr oder weniger deutlich ausgebildetem Stiel, oft audi, wenn auch \-ielleidit weniger haufig, mehr rundhch oder von der Form eines niedrigen Cylinders ohne deutliche StidbUdung, hochstens mit etwas verjiingter Basis. Mit zunehmendem Wachstum geht die bini- oder keulen- formige Gestalt bei gleichzeitiger Vermehrung der urspriinglich in der Eiuzahl vorhandenen Systeme in \-iden Fallen zu einer mehr rundhchen oder halbkugeUgen Kolonieform iiber, indem die Basis sich verbreitert und meist einen kurzen, breiten Fuss bildet, bei dem aber von einem Stide kaum noch die Rede sein kann. Biswdlen bleibt die Keulenform aber auch langer erhalten, sodass man sie noch bei ziemHdi grossen Kolonieen antrifft; in anderen Fallen, wenn auch im allgemdnen seltener, wachst sich die jugendliche Kolonie auch zu einem flachen Bolster aus. Die erwachsenen Kolonieen bilden in der Regel grosse, ruiidliche Massen ^•on bald ASCIDIACEA 229 regelmassiger, fast kugeliger Gestalt, bald \-ielfach gebuchtet, der KnoUenform sich nalienid, die entweder mit verschmalerter Basis festsitzen oder von einem ganz kurzen, dicken Stiel, der vielleicht treffender als Fuss bezeichnet wird, getragen werden. Die Oberflache bildet nicht selten abgeflachte oder ausgehohlte Par- tieen, die Verrill zu dem Artnamen crater Veranlassung gegeben haben. Manchmal sind die Koloiiieen auch von annahernd kreisformiger Umrisslinie und seitlicli stark comprimiert, sodass sie getrockneten Feigen gleichen. Neben der rundlicheu Form tritt auch die lialbkugelige Form haufig auf, die mit breiter Basalflache dem Substrat aufsitzt und in verschiedenen Graden der Abflachung bis zur typischen Polsterform fiiliren kann. Die Partie, die der Anlieftung dient, ist oft ganz klein, oft dagegen eine Flache von grosser Ausdehnung; beide Extreme sind durcli mannigfache Zwischenstufen verbunden. Gelegentlich verschmelzen zwei oder audi mehrere Kolonieen basal oder seitlicli miteinander, doch sind Aggregationen ini allgemeinen nicht haufig. Aus dem Barents Meer habe icli friiher (1920) einige als S. incrusialum bestimmte Aggregationen erwalmt, von denen die grosste eine 10 cm lange, bis 8 cm breite und bis 6 cm dicke Masse darstellte, die aus einer grosseren Zalil teils keulenformiger, teils abgeflachter, polsterformiger, durch furchenartige Zwischen- raume getrennter, basal jedoch verschmolzener Kolonieen Ijesteht. Eine ahnliche Aggregation liegt mir jetzt von Island (Faxa Fjord) vor, die aber nur 7.5 cm king, 5 cm breit und 3.6 cm dick ist. Die Oberflache der an diesen Aggregationen beteiUgten Kolonieen ist diclit mit Sand incrustiert, wahrend der Cellulose- mantel in ganzer Ausdehnung ebenfalls reichlich mit Sand durchsetzt ist. Aus der Nordsee habe ich Aggrega- tionen gesehen, die aus zwei oder mehreren keulenf ormigen , von einer gemeinsamen stielartigen Basis ent- springenden Kolonieen gebildet werden. 5. pulmoiiaria ist eine der grossten arktisch-borealen koloniebildenden Ascidien. Sie iibertrifft noch Amarouciiiiii iniitabik, wahrend das ostamerikanische A. stellatum erhebhch grossere Dimensionen erreiclien kann, wenngleich der Habitus der Kolonieen beider Arten sich kaum miteinander vergleichen lasst und A. stellatum iiberdies in seiner Verbreitung ganz localisiert ist. Fiir eine Kolonie von Neu Fundland giebt Hartmeyer (1903) eine Grosse von 140:140:20 — 50 mm an; die Kolonieen, die Van Name von dort vor- gelegen, bleiben kleiner. Als grossten Durchmesser fiir eine seiner Kolonieen giebt er 136 mm an, eine andere Kolonie niisst 95:115:95 mm. Die Grosse der Kolonieen von den Dofoten und Finmarken betragt nach Huitfeldt-Kaas bis 70:80 mm. Von Egedesminde fiUire ich als Beispiele besonderer Grosse folgende Kolo- nieen an: eine seitUch stark zusammengedriickte Kolonie von 55:61:29mm; eine ausgesprochen eiformige Kolonie, eine der selteneren Kolonieformen von 83:68 (Mitte) mm; eine halbkugeUg polsterformige Kolonie von 52 mm Hohe und einer Basalflache von 77:67 mm. Aus dem Disko Fjord liegt eine deformiert birn- formige Kolonie von 95 : 78 : 78 mm vor. Von Island erwahne ich eine Kolonie von 70 : 65 mm \'on Skagastrand, eine andere, starker abgeflachte von 60:81:46 aus dem Faxa Fjord. Von Island (Isa Fjord) liegen mir femer zwei basal verschmolzene Kolonieen von stark abgeflachter Form vor, deren Hohe nur bis 36 mm betragt, wahrend die gemeinsame Basalflache eine Ausdehnung von 100:65 m™ li^t. Unter den Kolonieen von den Far Oer befindet sich ein ganz flaches Polster von nur etwa 20 mm Hohe mit einer Basalflache von 100 : 65 mm. Eine andere halbkugehge, an einer SteUe muldenartig ausgeholilte Kolonie hat eine Basalflache von 90:77 mm, wahrend die Hohe zvvischen 35 und 60 mm schwankt. Auch die Nordsee- Kolonieen erreichen die gleichen statthchen Dimensionen, wie die Kolonieen von Neu Fundland, Gronland und Island. So misst z. B. eine 230 ASCIDIACEA grossc lialbkugelige Kolouie aus dcr iiordlichcii Nordsce 78:92:72 inm, I'iiii' aiukn' nulu 1 li 1 11 1 (iiuiij;c 95: 75111111. Bei den Koloiiiocn von Ostspitzbergen macht sicli eine unvcikcuubaiL- (Jrossciiabiialnnc bemerkbar. Die gTosste Kolonie von dort, eine der T>-])en von Polycliiiopsis hacckcli, misst 30:90:50 nun. Die grosstc Kolonie, die idi aus dem Trondhjein Fjord gesehen, hat einen Durchmesser von 22 iiini, die Kolonieen aus (km Katte- gat, deni Sund und deni Grossen Belt haben eine Hohe \on nui etwa 20 mm. Noch kleiner sind die Kolonieen, die idi aus deui Weissen Meer in Handen gehabt babe; eine derselben misst z. B. 11 : 13 mm. Aueii die Kolo- nieen von Ostgronland uiul J an Mayeii sind von geringer Grosse. Die einzige bisher bekannte Kolonie aus detn Sibirischen Eismeer ist eine ganz jugendliche Kolonie iiiit iiur 6 Persoiien von y^ mm Hohe, wovon jedoch 21 mm auf einen ungevvohnlich langen Stiel entfallen. Es ergiebt sieli aus dieser vergleichendcn Ober- sidit iiber die Grosse der Art innerhalb des ganzen Verbreitungsgebietes, dass einerseits im siidlicheii Nor- wegen und in den danisdien Gewassern, anderseits im Spitzbergengebiet und im Weissen Meer, vielleicht auch im Sibirisdien Eismeer, fenier bei Ostgronland und Jan Mayen die Art viel geringere Dimensionen ereidit, als in dem Teil ihres Verbreitungsgebietes, der voiii nordUchen Norwegen iiber die Nordsee, die Far Oer und Island bis Westgronland und bis zu den Neu Fundland Banken sidi erstreckt. Es sind also eines- teils die der Hodiarktis und gewissen niederarktisch-boreoarktischen Gebieten angehorenden Fundstellen, anderseits gewisse der siidlich-borealen Zone zugehorige Gebiete, die eine geringere Grossenentwicklung der Art zeigen, als der dazwischen Uegende, aus der nordlich-borealen Zone bis in das niederarktische Gebiet ubegreifende breite Verbreitungsgiirtel. Die jugendlidien Kolonieen bestehen aus nur einem, fast stets nachweisbaren System, das sich in der Regel aus 6 — 8 Personen zusammensetzt. Mit zunehmender Grosse nimmt auch die Zahl der Systeme zu. Sie sind \'ielfach sehr deutlidi ausgebildet, \-on regelmassig kreisformiger, auch elliptischer Gestalt und werden von 5 — 12 (mdst 7 — 8) Personen gebildet, die sich um die im Centrum des Systems gelegene gemein- same Kloake gruppieren. Bei \nelen Kolonieen ist von Systemen jedoch nichts zu erkennen; es mag dahin- gestellt bleiben, ob dies als eine Folge der Conservierung oder von Entwicklungsvorgangen innerhalb der Kolonie anzusehen ist. Die Beschaffenheit der Oberflache ist variabel. Bald ist die Oberflache, auch bei grossen Kolonieen, ganz glatt und ohne Sand, bald mit eiuer meist diinnen Lage Sand bedeckt. Nicht selten ist die Oberflache aber auch mit einer dichten L,age Sand vollig incrustiert; zugleich ist auch der Cellulose- mantel, der sonst nur sparlich oder fast gar nicht mit Sand durdisetzt ist, vollig von Sand erfiillt. Derartige Kolonieen haben zur Aufstdlung einer besonderen Art, S. incrustatum, Veranlassung gegeben. Es verdient Beachtung, dass ein so starker Sandgehalt, wie er bisher als characteristisch fiir diese Art gait, nur bei jugend- lidien oder dodi jiingeren Kolonieen vorkommt. Unter den jugendUchen Kolonieen von Westgronland, die mir in grosser Zahl vorliegen, findet man alle Ubergange zwischen ganz glatten, keine nennenswerten Mengen von Sand enthaltenden Kolonieen bis zu solchen, die an der Oberflache und im Innern gleichmassig dichte Sandablagerungen enthalten. Auch die Originale von S. incrustatum haben eine Grosse von nur 20 mm. Sie sind meiner Ansicht nach nichts anderes als jugendliche Kolonieen von S. pulnwnaria mit starkem Sand- gehalt. Dass es sich tatsachlich um eine Jugendform von 5. pulnwnaria handelt, geht auch daraus iiber- zeugend hervor, dass die gesamte Organisation lauter Merkmale zeigt, die bei jugendlichen Kolonieen von 5. pulnwnaria wiederkehren. So bestehen die Kolonieen von S. incrustatum aus nur einem System, die Personen i« ASCIDIACEA 231 werden nur etwa 9 mm lang und die Zahl der Kiemenspaltenreihen betragt nur 12. Bei grossen Kolonieen habe ich niemals eine derart starke Ansammlung von Sand weder im Innern der Kolonie, noch an der Ober- flache angetroffen. Es scheint, dass die reichliche Aufnahme von Sand, wenn iiberhaupt, dann nur liis zu einer gewissen Grosse der Kolonie erfolgt, dann aber zum Stillstand kommt und die urspriinglich zusammenlian- gende Ivage von Sand wahrend des weiteren Wachstums der Kolonie (lurch die Zunahme sandfreier Cellulosc- mantelsubstanz mehr und melir sicli lockert. Zur Organisation der Persouen ist kaum etwas wesentliches zu bemerken. Mit etwa 20 mm diirften sie das Maximum ihrer L,ange erreicht haben, die zu gleichen Teilen auf Thorax + Abdomen und Postabdomen entfallen. In den jugendlichen Kolonieen betragt die Lange der Personen nur 12 — 15 mm. Das Postabdomen ist in seiner Lange grossen Schwankungen unterworfen. Der Atrialsipho stellt einen kurzen, breiten Trichter dar, mit einer breiten, im allgemeinen ziemlich kurzen Atrialzunge mit drei kurzen, fingerformigen Fort- satzen. Die Zahl der Kiemenspaltenreihen kann bis zu 20, meist aber wolil einige Reihen weniger, betragen. Sie sinkt bei jugendlichen Kolonieen bis auf 12, wie ich in vielen Fallen feststellen konnte. Die Beschaflen- heit der Magenwandung ist variabel. In nicht wenigen Fallen kann man sie nicht anders als glatt bezeichnen. Die Areolierung scheint volhg oder nahezu vollig unterdriickt zu sein. In anderen Fallen ist dagegen die ganze Oberflache des Magens mit zahlreichen, kleinen, unregelmassig angeordneten, niemals stark her%'ortretenden Aufwolbungen bedeckt. Dagegen sind Faltenbildungen, die man gelegentlich, meist etwas schrage gerichtet, beobachten kann, nichts anderes als Contractionserscheinungen, da sie sich miihelos ausglatten lassen. Systematische Bemerkungen. Die bei Comte [1840] unter der Bezeichnung Distoma Vario- latiis wiedergegebenen Figuren sind Copieen von Distomus elcgans Q. G. 1834 (= Chorizocarpa elegans (Q. G.)) und von Alcyonium pulmonis instar lobatum Elhs 1755. Auf der betreffenden Tafel wird ausserdem ein Synoi- ciim fictis ohne Abbildung aufgefiihrt. Polyclinum sp. bei Alder 1865 von der Dogger Bank kann nur S . pulmonaria sein. Das Aplidium ficus bei Bizet 1892 ist zweifelhaft; vielleicht handelt es sich um Polyclinum aurantium. Das von Redikorzew (1908) kurz beschriebene S. incrustatum scheint eine ganz jugendliche Kolonie zu sein, deren Personen nur 5 — 6 mm lang sind und erst 8 Reihen Kiemenspalten besitzen. Synoicum incrustatum bei Arndt 1914 ist Amaroucium spitzbergensc, wie Hartmcyer (1922 a) festgestellt hat. Mehrfach wird ein Aplidium bzw. Polyclinum ficus audi aus deni Kanalgebiet erwahnt, so durch Cocks {1850) von Falmouth, durch Ansted & Latham (1862) und Sharp (1911) von den Kanal Inseln. Es muss zweifeUiaft bleiben, ob diese Citate sich auf unsere Art beziehen, die im Kiistengebiet des Kanals bisher nicht sicher nachgewiesen ist. Doch ist es keineswegs unwahrscheinlich, dass S. pulmonaria im tiefen Wasser des Kanals vorkommt. Giard (1873) erwahnt namUcli von Granville ein Polyclinum ficus, das er mit Ellis' Art identificiert und ihr wohl auch entsprechen diirfte, und sagt von ihm, dass diese Art dem tiefen Wasser angehort und nur gelegentlich an die Kiiste gespiilt wird. Aus dem Mittelmeer erwahnen Martens (1824) und Faber (1883) ein Polyclinum ficus, Grube (1864) ein Aplidium ficus und Targioni-Tozzetti (1880) ein Aplidium sublobatum. Alle diese Arten sind nicht zu deuten, gehoren aber sicher nicht zu 5. pulmonaria, das im Mittelmeer nicht vorkommt. 232 ASCIDIACEA Horizon talc X'crbrcituiig Arktischc und borconrktische Region. Arktisches Nordninerika; Baftins Kami (Ostkiiste) : Cap Rainr. loSin (Hartiiiovcr 1903). O.stkiiste von Nordunicrika: NfU I'uudland Biiuke (Verrill 1871, Ilartmeyer lyo.^, Van Name lyio); Xirgin Rock, 7; ni (Van Name mio) I'.ronland; Siidwestgrouland; Disko Fjord; Godhavn; Jakobshavn; ligcdcsmuule ; Akiwllek, 5.)— io8 ni (neue Angaben) ; Nordre StT6m I-'jord. 2S— 36 m (+ 0.8° C), 46 — 35 m (+ 1° C), 400—41001 ( — 0.7° C.) (Hartmcyor 1921); Holsteinsborg ; Fig. 45. Synoicum pulmonaria (Ell. Soland.). Sukkertoppen, 72 — 108m; Frederikshaab {neue Angaben); Kvane Fjord, 84m (+2° bis -|-2.4°C.); Brede Fjord, 20 — 30 m (+1° bis + 0.5° C.) (Hartmeyer 1921). — Davis Strasse: Holsteinsborg-Walsingham Riicken, 66°44' N. 56°o8' \V., 315 m (»TjaIfe«) u. 66°35' N. 56°38' W., 572 m (+ 3.9° C.) (»Ingolf«) ; Store HeUefiske Bank (neue Angabe) ; vor Sukkertoppen, 65°i6' N. 55°05' W., 652 m (+ 3.6° C.) (»Ingolf«) ; Kiistenbauk vor Sukkertoppen, 65°o9' N. 53°33' W., 52 m (»Tjalfet); Lille HeUefiske Bank, 32 ra (»Fj'Ua., \V. IC. Rittor iii: Zool. Bull., r. 2 p. 77. 1899 A. jordani, W. H. Ritter iii: Tur Seals, i'. 3 p. 521 f. 19 — 20. 1903 Macrcxiinum ;'., Hartuieycr in: Fauna arctica, v. 3 p. 322. Ritter halt diese Art, die jedcufalls uoch weiterer Untersucliung bcJarf, fiir nachstvcrwaiiJt iiiit Apiidiopsis sarsii H.-Kaas (= 5. pulmonaria). Das ist audi mcine Ansiclit. Wie S. irregulate als die pacifische Parallelform von S. turgens aufzufassen ist, so bildet S. jordani offenbar die pacifische Parallelfonn von 5. pulmonaria . Die Art ist zweifi'llos cin typisches Synoicum. Sie uuterschcidct sich von S. pulmonaria durch die luit einigen wenigeu uuregclniassiKen \"erdickungeii versehcne Mageuwandimg, ein Merkmal, in dem sie in gen-isser Weise zu den beiden anderen SyMoicH»i-Arten hiniiberlcitet, und die geriugcre Zalil von Kiemenspalteureiheu (11 — 13). Die Angabe von Ritter, dass keine Systeme vorhanden und jede Person niit ihrer Atrialoffuung selbstandig nach ausseu luundct, niochtc ich bezweifeln. Verniutlich waren die gemeinsauien Kloaken nicht erkenubar; auch spricht der Besitz einer Atrialzunge gegen cin derartiges Verhalten. Verbrcitung. Bering Meer: St. Paul, Pribilof Inseln (Ritter 1899). Synoicum sp. (Ostr. Pavl.). lyiteratur. 1911 Macroclinum sp., Ostroumoff & Pavlenko iu: Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 26. Die unbenannt gebliebene Art gehort offenbar auch zur Gattuiig Synoicum. Ich erwiihue sie hicr uur, well die Gattung damit auch fur die asiatische Seite des nordlichen Parcific uachgewiesen wird. Die Personen siud 20 — 40 mm lang, das Postab- domen ist viermal so lang wie Thorax imd Abdomen zusamnien. Die Atrialzunge ist elnfach. Der Kiemensack besitzt 16 Reihen Kiemenspalten. Die Magenwandung ist, ahnlich Nvie bei S. jordani, mit vier uuregelmassigen Verdickungen versehen. Verbreitung. Japanisches Meer: s. Cap Sredni, Peter des Grossen Bay, 65 — 67 m (Ostroumoff & Pavlenko 1911). Unsicliere Art. Synoicum rubrum Coldstr. 1830 Synoicum rubrum, Coldstream in: Phil. I., v. g p. 239 t. 2 f. 8 — 11. Lamlash Bay, Arran, Firth of Clyde. Eine ganz unsichere Art, die sicher nicht zu Synoicum gehort. Vielleicht handelt es sich uni Sidnyiim oder Morchellium. Gen. Morchellium Giard 1S72. 1872 Morchellium (Subgen. e Gen. Amaroitcium) , Giard in: Arch. Zool. exper., v. i p. 641. Sp. t\T).: Morchellium argus (M. E.). Im arktisch-borealen Gebiet tritt die Gattung nur im boreolusitanischen Mischungsgebiet auf. ASCIDIACEA 237 Morchellium argus (M. E.). Wichtigste Literatur. 1841 Amaroiicium argus, H. Milne-Edwards in: Mem. pres. Ac. France, v. 18 p. 2ijo t. i f. 4, 4 a. 1872 Morchellium a., Giard in: Arch. Zool. exper., v. 1 p. 641. 1886 Morchellioides alderi, Herdman in: P. L,iverp. lit. Soc, v. 40 app. (F. Liverp. Bay, v. i), p. 13, 291, 340 t. 6 f. i — 4. Die Art wurde 1841 durch Milne-Edwards als Amaroucium argus von Saint- Vaast-la-Hougue uud den lies Chausey besclirieben. Giard erliob sie zum Typus seines neuen Subgenus Morchellium, das heute durch seinen typiscli iiiaulbeerartigen Magen eine scliarf gekennzeichnete Gattung bildet. Morchellioides alderi kann ich artlich nicht trennen, nachdem die Identitat von Morchellioides mit Morchellium festgestellt ist. Das bei Mac Andrew & Barrett 1856 erwahnte Amouroecium argus von der Kiistenstrecke zwischea Trondhjem und dem Nordkap kann diese Art nicht sein, da M. argus an der norwegischen Kiiste nicht vor- kommt. Es ist aber kaum zu sagen, um was fiir eine Art es sich handelt. Verbreitung und tiergeographische Stellung. Irland, Westkiiste: Blacksod Bay (Hartmeyer igisd); Eerehaven, ca. 9 m {Haddou 1886), Westkiiste von Schottland: Firth of Clyde: Lamlash; Tarbert (Rankin 1901). Irische See: Isle of Man: vor Bay Fine; vor Half Way Rock; vor Spanish Head; iS — 45 m; Port Erin, Ebbegrenze (Herdman 1886); Calf Island (Herdman 1894); nahe Port St. Mary (Herdman 1894 a); 6. St. Ann's Head, 23 m (Herdman 1899). Westkiiste von England: Puffin Island; Anglesey und vor Anglesey (Herdman 1889 a). Englischer Kanal: Siidkiiste von England: Falmouth (Cocks 1850); Fowey; Polperro (Clark 1906); Plymouth: Millbay Channel; MiUbay Docks; Duke Rock; Yeakn; Ebbezone (Allen 1904); Asia Shoal; n. New Grounds Buoy; Bridge Ground (Hartmever 1915). — Salcombe Estuary (Allen & Todd 1900); Brighton (Rufford 1905). — Kanal Inseln: (Ansted & Latham 1862); Jersey; Guernsey (Koehler 1885, 1886); Alderney (Sharp 1911). — Nordkiiste von Frankreich: Roscoff (Giard 1872 a); Saint-Vaast-la-Hougue; lies Chausey (Milne-Edwards 1841); Granville bis lies Chausey (Kerville 1891); Somine (Bizet 1892); Wimereux (Giard 1875). Westkiiste von Frankreich: Noirmoutiers ; Arcachon (Fischer 1876). M. argus bleibt ganz auf das boreolusitanische Mischungsgebiet beschrankt. NordHch gelit die Art nicht iiber den Firth of Clyde hinaus. An der Westkiiste Frankreichs ist sie siidlich bis Arcachon nacligewiesen. Forbes (1848) will die Art audi im Aegeischen Meere gefunden haben. M. argus ist eine ausgesprochene Seichtwasserart, die schon in der Gezeitenzone auftritt und an Temperaturen gebunden, die zu keiner Zeit des Jahres unter etwa + 6° bis -}- 7° C. sinken. LITERATURVERZEICHNIS. 1. lUiuit zlc AsciiHcnlitcratur. Adams. H,. & Adams. A. 1858. The Genera of receut MoUusca arraugcd according to their Orgauisulioii. v. i, .2; all. I,uuduii. 185S (1833 — 58). Ariiback-Christie-Linde, A. \<>2l. A new Styelid Tmiicate from Norway. Bergens Mus. Aarbok, 1919/20 nr. 3 p. i — 8 t. [1]. Bergen. 1<)2I a. .\ remarkable Styelid Timicate from Spitzbcrgcn. Ann. nat. Hist., ser. 9 d. 7 p. 347 — 352 f. i — .j. London. 1921 b. Ou the Reproductive Organs of the Ascidiau Kiikenthalia borealis (Gottschaldt) . P. zool. Soc. London, 1921 p. 187 — 196 f. 1 — 8. London. 1922. Northeni and Arctic Invertebrates in the Collection of the Swedish State Museum (Riksmuseum). VIII. Tunicata. i. Styelidae and Polvzoidae. Svenska Ak. Handl., v. 63 nr. 2 p. i — 62 f. i — 6 t. 1 — 3. Stockholm. Agassiz, L. 1850. On the Embryology of Ascidia and the Characteristics of new Species from the Shores of Massachusetts. P. Anier. Ass., v. 2 p. 157 — 159. Philadelphia. Alder. I. 1850. .Vdditions to the MoUusca of Northumberland and Durham. Tr. Tyncside Club, ;;. i p. 358 — 365. Newcastle-upou-Tyne, London. 1863. Observations on the British Tunicata, with Descriptions of several new Species. .\nn. nat. Hist., ser. 3 v. 11 p. 153 — 173 t. 7. London. 1863 a. Timicata in: Mennell, H. T., Report of the Dredging Expeditions to the Dogger Bank and the Coasts of Northumberland. Tr. Tyneside Club, i'. 5 IV p. 251 — 295. Newcastle-upon-Tyne. 1864. Report on the MoUusca in: Brady, G. S., Report of Dredging Operations on the Coasts of Northumberland and Durham, in July and August, 1863. Tr. Tyneside Club, v. 6 II p. 178 — 194. Newcastle-upon-Tyne. 1865. Report on the MoUusca in: Brady, G. S., Reports of Deep Sea Dredging on the Coasts of Northumberland and Durham, 1862 — 4. Nat. Hist. Tr. Northumb., v. 1 I p. 5 — 11. London, Newcastle-on-Tyne. 1867. Notices of some Invertebrata, in connexion with the Report of Mr. Gwyn Jeffreys on Dredging among the Hebrides. Rep. Brit. Ass., V. 36 p. 206 — 211. London. Alder, I., & Hancock, A. 1848. Tunicata in: Alder, I., A Catalogue of the MoUusca of Northiunberland and Durham. Tr. Tyneside Club, v. i p. 97 — 209. Newcastle-upon-Tyne, London. .\lder, I. & Hancock, A. 1905 — 12. The British Tunicata. .An unfinished monograph by the late Josua .Aider and the late -Albany Hancock. Edited by John Hopkinson, t;. i — 3. London. 1905, 07, 12. Aldrovandi, U. 1642. DeReliquis AnimaUbus exsanguibus Ubri quatuor, post mortem eius editi; Nempe de MoUibus, Crustaceis, Testaceis, et Zoo- phytis. Bononiae. Allen, E. I. 1899. On the Fauna and Bottom-Deposits near the Thirty Fathom Line from the Eddystone Grounds to Start Point. I. mar. biol. .\ss., ser. 2 D. 5 p. 365 — 542. Plymouth. 1904. Plymouth Marine Invertebrate Fauna. Being Notes of the Local Distribution of Species occurring in the Neighbourhood. I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 7 p. 155 — 298, i Karte. Plymouth. ASCIDIACEA 239 Allen, E. I., & Todd, R. A. 1900. The Fauna of the Salcombe Estuary. I. mar. biol. Ass., ser. 2 v. 6 p. 151 — 217, i Karte. Plymouth. 1901. The Fauna o£ the Exe Estuary. I. mar. biol. Ass., ser. 2 u. 6 p. 295 — 335. Plymouth. Anonym. 1921. The Harpswell Laboratory for Biological Research and Study on Mount Desert Island, Maine. Programme for the twenty- third Session. Ansted, D. T., & Latham, R. G. 1862. The Channel Lslands. I^ondAu. Appellof, A. 1896. Faunistiske imdersogelser i Herlofjorden. Bergens Mus. Aarbog, 1894 — 95 nr. 11 p. i — 11. Bergen. Appellof, A., & Grieg, I. 1891. Ubersicht iiber die Meeresfaima in der nachsten Umgebmig von Bergen in: Brunchorst, I., Die biologische Meeresstation in Bergen. Bergens Mus. Aarsber., 1890 nr. 5. Bergen. Apstein, C. 1915. Nomina conservanda. SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 119 — 202. Berlin. Arnold, C, & Lenz, H. 1873. Erster allgemeiner Bericht iiber die ini Jahre 1S72 angestellten zoologisch-botanischen Untersuchungen der Travemiinder Bucht. Liibeck. Blatter, 1873 p. i — 4. Lubeck. Aurivillius, C. W. S. 1885. Krustaceer hos arkti.ska Tunikater. Vega-Exp., v. 4 p, 221 — 254. Stockholm. 1886. Hafsevertebrater fran uordligaste Tromso Amt och Vestfinmarken. Bih, Svenska Ak., v. 11 nr. 4 p. i — 56 t. i — 2. Stockholm. Awerinzew, S. W. 1907. Rapport du sous-directeur de la station biologique de Mourmane pour I'an 1906. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 38 I p. 49 — 68. St.-Petersbourg. 1909. Einige Beitrage zur Verbreitung der Bodenfauna im Kola-Fjorde. Int. Rev. Hydrob., v. 2 III p. 375 — 385, 2 Karten. Leipzig. 1912. Die marine biologische Station an der Murmau-Kiiste (Barents-See, Kola-Fjord). Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 916 — 921. Cam- bridge, "U. S. A. Baird, S. F. 1882. List of Collections made by the fishing Ves.sels of Gloucester and other New England Sea-Ports for the United-States Fish Commission, from 1S77 to 1880. Rep. U. S. Fish Comm., v. 7 p. 787 — 833. Washington. Baird, W. 1850. The natural History of the British Entomostraca. London. Bancroft, F. W. 1898. Ovogenesis in Distaplia occidentalis Ritter (MS.), with Remarks on Other Forms. Science, .ser. 2 i". 8 p. 176 — 177. New York. 1903. Variation and Fusion of Colonies in Compound Ascidians. P. Calif. Ac, ser. 3 v. 3 p. 135 — 186 f. i — 3 t. 17. San Francisco. Baster, I. 1760. Opuscula subseciva, observationes miscellaneas de animalcuUs et plantis quibusdam marinis, eorumque ovariis et seminibus continentia. Harlemi. 1760 a. Natuurkundige Uitspanningen, behelzende eenige Waameemingen, over somraige Zee-Planten en Zee-Insecten benevens derzelver Zaadhuisjes en Eijernesten. v. i, 2. Haarlem. 1759 — 65. Bateson, W. 1894. Materials for the Study of Variation treated with especial Regard to Discontinuity in the Origin of Species. London. Beauchamp, P. de. 1914. Aper9U sur la repartition des etres dans la zone des marees d Roscofl. Bull. Soc. zool. France, v. 39 p. 29 — 43. Paris. Beck, H. 1847. Weichthiere (in .Spiritus) in: Verzeichniss der Naturaliensammlung, welche zur 24. Versammlung Deutscher Natur- forscher imd Arzte nach Kiel gesandt war. II. Weichthiere aus der Sammlung des Herm Dr. Kroyer. Ber. Vers. D. Natiu-f., V. 24 p. 113 — 114. Kiel. Beltremieux, E. * 1884. Faunes de la Charente-Inferieure. Ann. Soc. Rochelle, 1883 p. 271 — 507. La Rochelle. 240 ASaniACEA Hcnctlcn. IC. vnn, & Juliu, Ch. 1884. Iji seginentatiou cher. Ics Asddiens ct ses rnjiports nvcc I'orRnnisntioii ilu la larve. Anli liinl . ,' -, p. i 1 1 — 126 t. i — 2. Hand & Ix^ipzig, Paris. 1884 u. Ia'S orifices broiichiaux externes dcs Ascidieus ct la formation du tUuKiiK' cluz riiallusin scabroidcs, iiov. sp. Hull. Ac. Bcl- giqiie, scr. 3 i'. S p. oji — 046 t. I. Bruxellcs. Bcncdcn. P. I vnn. 1846. Redit-rcljcs sur rEmbryogtaic, rAiiatoniie et la Pliysiologie des Ascidies simples. Briixelles. 1847. Ri-chiTchcs sur I'lCmbryopi-nic. I'.Viiatoinio ct la Phy.sioloj;ic dcs Ascidies .simples. N. Mem. Ac. Hriixellcs, v. 20 p. i — 66 t. i -4. Itnixi'Ues. I860. I'n noiivcau genre de Crustac^ lem^cii. Hull. .\c. Belgiqiie, scr. 2 v. 9 p. 151 — 160 t. i. BnixcUcs. Rcrkcnhout. I. 1769. Outlines of tlic natural History of Great Britain and Ireland, c. i. Comprehending the Animal Kingdom. I^ndon. Berndt, W. 1912. Das Siiss- und Seewasser-Aquarijim, seine Ivinriclituiif; und seine Lebewelt. I,eipzig. Ki>;ot dc Morognes. 1755. Menioire sur un Animal aquatique d'nne Forme singuliere. Mem. Math. Phys. pres. Ac. France, v. 2 p. 145 — ^148 t. 2. Paris, Bizet, E. 1892. Catalogue des MoUusques observes h I'^tat vivant dans le dcpartement de la Somme. Mem. Soc. Nord I'rancc, v. 8 p. 262 — 405. Amiens. Bjerkan. P. 1904. Tnnicata in: Breitfuss, L., Exp. Murman-Kiiste, vorl. Ber. I p. 11. St. Petersburg. 1905. Ascidien von deni nonvegischen Fischereidampfer uMichael Sars« in den Jahrcn 1900 — 1904 gesammelt. Bergens Mus. Aarbog, 1905 nr. 5 p. 1 — 30 t. I — 3. Bergen. 1907. Asddia in: Nordgaard, O., Mofjordens Naturforhold . Norske Selsk. Skr., 1906 nr. 9 p. 34. Trondhjem. 1908. Die Ascidien des nordlichen Norwegens. Tromso Mus. Aarsh., v. 25 p. 49 — 118 t. [i]. Tromso. 1908 a. Ascidien. Rep. Exp. Fram, v. 2 nr. 14 p. i — -12 t. i. Kristiania. Blainville, H. M. Ducrotayde. 1824. MoUusques, Mollusca. (Malacoz.). Diet. Sci. nat., v. 32 p. i — 392. Paris. 1825, 27. Manuel de Malacologie et de Conchyliologie. i v.; atl. Paris, Stra-sbourg. 1825; 27. 1830. Zoophytes, Zoophyta. Diet. Sci. nat., v. 60 p. i — 546. Paris. Blumenbach, I. F. 1779. Handbuch der Naturgeschichte. Gottingen. 1779, 80. Bohadsch, I. B. 1761. De quibusdam animalibus marinis, eorumque proprietatibus, orbi litterario vel nonduni vel minus notis, liber. Dresdae. Bolten. I. F. 1770. Nachricht von einer neuen Thierpflanze. Hamburg. 1771. Epistola de novo quodam Zoophytorum genere. Hamburg!. Bonnevie, K. 1896. Asddiae simplices og Asddiae compositae fra Nordiiavs-Expeditionen. Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 II p. i — 16 t. 3 — 4. Chris tiania. Borlase, W. 1758. The natural History of Cornwall. Oxford. Eorley, I. O. 1907. Marine Zoology. Victoria Hist.; York v. i p. 173 — 198. I, p. 101 — 104 t. 8. Wicn. nul.iii, M. \V. 1845. Oiu Norrigcs Hafsfaiuia. Ofv. .\k. rorh., v. 1 p. 13 — J5, no — 116. Stockholm. Kdwards. G. 1764. Gleanings of natural History, exhibiting (coutaiuing) Figures of Qu.ndrupcds, Hirds, Insects, Plants etc. v. 1 — 3. lYondon. 1758, 00. 64. Gfisio. M. 1892. Saggio d'un Catalogo metodico dei principali e piu conminni .\niniali dclla Sardegna. Bf)ll. Soc. Rom. zool., v. i p. 246 — -282. Roma. Khlers, E. 1873. Zur Kcnutniss der Famia von Nowaja-Sendja. SB. Soc. Erlaugcu, v. 5 p. 7 — 12. Erlangen. Ellis. I. 1757. .\n Essay towards a natural History of the Corallines .... London. Ellis, J., & Solander, D. 1786. The natural Historv of many curious and uncommon Zoophytes, collected from various Parts of the r.lobe. I^ndon. Eschricht. D. F. 1842. Anatomisk Beskrivelse af Chelyosoma Mac-Leayauum. Daiiske Selsk. Afh., v. 9 p. i — lO t. i. Kjobeuhavn. Eschscholtz, Ft. 1830'. Ubersicht der zoologischen .Vusbeute in: Kotzebue, O. vou, Reise, suppl. p. i — 34. Weimar. Esper. E. I. Ch. 1806. Die Pflanzenthiere in Abbildungen nach der Natur ....v. 1 — 3; atl. Niirnberg. 1788 — 90, 91 — 99, 1805 — 30. Erton. T. C. 1852. Some Account of a Dredging Expedition off the coast of the Isle of Man during the mouths of May, Jmie, July and August 1S52. Ann. nat. Hist., ser. 2 i;. 10 p. 434 — 436. London. Faber, G. L. 1883. The Fisheries of the Adriatic and the Fish thereof. Loudon. Fabricius, I. Chr. 1779. Reise nach Norwegen mit Bemerkungen aus der Naturhistorie und Oekonomie. Hamburg. Fabricius, O. 1780. Fauna Groenlandica, systematice sistens Animalia Groenlandiae occidentalis hactenus indagata, .... Hafniae et Lipsiae. Fauvel, P. 1896. Liste des animaux recueillis dans un coup de drague donne a Saint-Vaast-la-Hougue. Bull. Soc. Linu. Normand , ser. 4 w. 9 p. LXV— LXVII. Caen. Fechner, P. 1907. Beitrage zur Kenntnis der Kiemenspaltung der Ascidieu. Z. wiss. Zool., v. 86 p. 523 — 556 f. i — 2 t. 25 — 26. Leipzig. Fischer, P. 1876. Synasddies du Departement de la Gironde et des Cotes du Sud-Ouest de la France. Act. Soc. Linn. Bordeaux, v. 30 p. 545 — 553. Paris. Fleming, I. 1822. The Philosophy of Zoology; or a general Mew of the Structure, Functions, and Classification of Animals, u. i, 2. Edinburgh. 1828. A History of British Animals Edinburgh. 1837. Molluscous Animals, including Shell Fish; Forming the Article »MoUusca« in the 7. Edition of the Encyclopaedia Bri- tannica. Edinburgh. i ASCIDIACEA 245 Forbes, E. 1838. Malacologia Monensis. A Catalogue of the MoUusca inhabiting the Isle of Man and the neighbouring sea. Kdinburgh. 1848. Timicata in: Forbes, E. & Hanley, S., Brit. Moll., v. i p. i — 43 t. A-E; v. 2 p. 369 — ^375; v. 4 app. p. 244 — 245. London, 1848 (47); 49; 52. 1851. Report on the Investigation of British Marine Zoology by means of the Dredge. Part I. The Infra-littoral Distribution of Marine Invertebrata on the Southern, Western, and Northern Coasts of Great Britain. Rep. Brit. Ass., v. 20 p. 192 — 263. London. Forbes, E. & Goodsir, I. 1840. Notice of Zoological Researches in Orkney and Shetland during the month of June iS;y. Rep. Brit. Ass., v. 9 not. p. 79. London. 1841. On Pelonaia, a New Genus of Tunicated Mollusks, with Descriptions of two Species. Kdinb. n. phil. I., v. 31 p. 29 — 34 t. i f. I — 3. Edinburgh. 1851. On some remarkable Marine luvertebrata new to the British Seas. Tr. R. Soc. Edinb., v. 20 p. 307 — 315 t. 9 — 10. Edinburgh. Forbes, E., & Hanley, S. 1848 — 53. A History of British Mollusca. and their Shells, v. i — 4. London. 1848(47), 49, 53, 52. Frey, H., & Leuckart, R. 1847. Beitrage zur Kenntniss wirbelloser Thiere mit besonderer Beriicksichtigung der Faima des Norddeutschen Meeres. Braun- schweig. Ganong, W. F. 1885. On the Zoology of the invertebrate Animals of Passamaquoddy Bay. Bidl. Soc. New Brmiswick, v. 1 p. 87 — 97. St. Johns, N. B. Garstang, W. 1891. Report on the Tunicata of Plymouth. Part I. — Claveliuidae, Perophoridae, Diazonidae. I. mar. biol. Ass., ser. 2 n. 2 p. 47 — 67 t. 2. London, Plymouth. 1891 a. On some Ascidians from the Isle of Wight: A Study in Variation and Nomenclature. I. mar. biol. Ass., n. ser. v. 2 p. 119 — 140 t. 6 — 7. London, Plymouth. 1891 b. Note on a New and Primitive Type of Compound Ascidian. Ann. nat. Hist., ser. 6 v. 8 p. 265 — 268 f. i — 2. London. 1892. On the Development of the Stigmata in Ascidians. P.R. Soc. London, v. 51 p. 505 — 513. London. 1900. Marine Zoology, Victoria Hist. ; Hampshire & Isle of Wight v. i p. 89 — 102. London. 1901. Marine Zoology. Victoria Hist., Norfolk !'. i p. 77 — 86. London. 1904. Tunicata in: Allen, E- I., Plymouth Marine Invertebrate Famia. I. mar. biol. A.ss., ser. 2 w. 7 p. 295 — 298. Plymouth. Garstang, W., & Sorby, H. C. 1903. Marine Zoology. Victoria Hist.; Essex v. i p. 69 — 88. 1903. Gegenbaur, C. 1862. tjber Didemnum gelatinosum M. Ed. Eiu Beitrag zur Entwickluugsgeschichte der Ascidien. Arch. Auat. Physiol. Med., 1862 p. 149 — 168 t. 4. 1862. Gervais, P. 1840. Ascidies, Ascidia. Diet. Sci. nat , suppl. v. 1 p. 400 — 416. Paris. Gervais, P., & Beneden, P. I. van. 1859. Zoologie medicale. v. i, 2. Paris, Londres, New- York. Gesner, C. 1558. Historiae ^Animalium Liber IV qui est de Piscium & .\quatiliinu animantium natura. Tiguri. Giard, A. 1872. Etude critique des Travaux d'Embryogenie relatifs a la Parente des Vertcbrcs et des Tuniciers. .Vrch. Zool. exper., v. I p. 233 — 288 t. 7—9. Paris. 1872. Dieuxieme Etude critique des Travaux d'Embryogenie relatifs a la Parente des Vertebres et des Tuniciers. Arch. Zool. exper., V. I p. 397 — 428. Paris. 1872 a. Recherches sur les Ascidies composees ou Synascidies. Arch. Zool. exp^r., v. i p. 501 — 704 t. 21- — 30. Paris. 1873. Contributions a I'Histoire naturcllc des Synascidies. Arch. Zool. exper., v. 2 p. 481 — 514 t. 19. Paris. 1874. Sur la structure de I'appendice caudal de certaines larves d' Ascidies. CR. Ac. Sci., v. 78 p. i860 — 1863. Paris. 1875. Laboratoire de Zoologie maritime a Wimereux (Pas-de-Calais). CR. Ass. fran9., v. 3 p. 432 — 458 t. 6. Paris. 246 ASCIDIACEA 1881. Snr rcin)>ryo>;fiiii- tU-s Asci.lii-s ilu j;i-iiri- I,itlioiiii>liria CK. Ac. i^i-i.. r .)-• l>. 1350— 1352. Taris. 1886. Siir ilciix Syntisiiilics uouvcUcs [>out les ixitcs ile lYiuicc (Uiazonu liebriJiia Vorbes et Ooodsir ct Distaplia rosea Delia Valle). CR. .\c. Sci.. V. 103 p. 755—758. Paris, 1888. Siir Ics Ncphroinycts. genre nouveau dc Chainpigiious parasites du rein iles Molgulidtcs. CK. -Vc. Sci., r;. 106 p. 1180 — 1182. Paris. 1888 u. I.C I.,aboratoirc ilc Wimt^reus en 1888. (Rccherclics faiiniques). Bull. sci. I-'raiice Belgique, sfr. 3 1;. i (19) p. 492— 3i.^ I'ar's 1894. Ttiniders in: Kcrvillc, H. Gadcau dc, Rechcrclies sur les Faunes marine ct uiaritiiiie de la Noriiianilic. Hull. Soc. Rouen, sir. 3 r. 30 p. 112 — 113. Rouen. 1899. Coup d'ocil sur la faune du lioulonnais in: Boulogne et le Boulonnais. Boulogue-sur-Mer. (Abdruck in: C.iard, A., Ocuvrcs divcrscs, i'. 2 p. 90—146. Paris.), r.istcl. I. 1848. Naturgeschichtc des Tliierrcichs fiir hohere SdiiUeu. Stuttgart. Omclin, I. F. 1791. C.iroli a !,inn6 Systenia Naturae per Regna tria Natural, .... cd. 13. v. i I — VII. Lipsiae. 1788, 89. 90, 90, 91, 91. C.melin, I. F. (Turton, W.). 1806. A general System of Nature, through the three grand Kingdoms of .-Vuimals, Vegetables, and Minerals, . . . Translated from Gmclin ... by William Turton. v. 1- — 4. Loudon. i8o6. Goldfuss, G. A. 1820. Handbuch der Zoologie. v. i, 2. Niirnberg. Goodsir. I., & Forbes, E. 1841. On Pclonaia, a new genus of Ascidian Mollusca. Rep. Brit. Ass., v. 10 not. p. 137 -139. Loudou. Gosse, P. H. 1854. Natural History. MoUusca. London. 1856. .\ Manual of marine Zoology for the British Isles, t;. i, 2. London. 1855, 56. 1856 a. Tenby: A Sea-Side Holiday. London. Gottschaldt, R. 1894. Die Synasddien der Bremer Expedition nach Spitzbergen im Jahre iSSy. Jena Z., v. 28 p. 343 — 369 t. 24 — 25. Jena. Gould, A. A. 1841. Report on the Invertebrata of Massachusetts, comprising the Mollusca, Crustacea, .Annelida, and Radiata. Cambridge, Mass. 1870. Report on the Invertebrata of Massachusetts, published agreeably to an Order of the Legislature, ed. 2, comprising the Mol- lusca. Edited by W. G. Binney. Boston. Gonrret. P. 1892. Notes zoologiques sur I'Htang des Kaux-Blanches (Cette). Ann. Mus. Marseille, v. 4 ur. 2 p. i — 19. Marseille. 1896. Docimients zoologiques sur I'Etang de Thau. Trav. Inst. Montpellier, ser. 2 nr. 5 p. i — 55. Montpellier, Paris. Graeffe, E. 1903. Ubersicht der Fauna des Golfes von Triest nebst Notizen iiber Vorkommen, Erscheiuungs- imd Laichzeit der einzelnen .^rten. IX. Tunicata. Arb. Inst. Wien, v. 15 p. 105 — 112. Wien. GravenhoTst, I. L. C. 1831. Tergestina, oder Beobachtungen und Untersuchimgen iiber einige bei Triest im Meere lebende .'Vrten der Gattimgen Octopus, .... Ascidia, .... Breslau. Grieg. I. 1888. Undersagelser over dyrelivet i de vestlandske fjorde. I. Moster. Bergens Mus. .A.arsber., 1887 nr. 3 p. i — 13. Bergen. 1898. Skrabninger i Vaagsfjorden og Ulvesund, ydre Nordfjord. Bergens Mus. Aarbog, 1897 nr. 16 p. i — 27. Bergen. 1907. Invertebres duFond in: Due d'Orleans, Croissiere Oceanographique accomphe a Bord de la Belgica dans la Mer du Gronland, p. 503 — 568 t. 79. Bruselles. 1913. Bidrag til kundskapen om Hardangerfjordens fauna. Bergens Mus. Aarbok, 1913 nr. i p. i — 148 t. i — -2, i Karte. Bergen. Gronovius, L. Th. 1762. Animalium Belgicorum observatorum Centuria quinta. Acta Helvet., 11. 5. Basileae. 1781. Zoophyladum Gronovianum, .... fasc. 3. Vermes, Mollusca, Testacea, et Zoophyta, Lugdimi Batavonun. ASCIDIACEA 247 Griibe, A. E. 1861. Ein Ausflug nach Triest und dem Quarnero. Beitriige ziir Kenntniss der Tliierwelt dieses Gebietes. Berlin. 1864. Die Insel Lussin und ihre Meeresfauna. Breslau. 1869. Mittheilungen iiber St. A'aast-la-Hougue und seine Meeres-, besouders seine Annelidcnfaima. Abh. Schles. Ges., 1868 — 69 p. gi — 129 t. 2. Breslau. 1872. MittheUungen iiber St. Malo und Roscoff und die dortige Meeres — besouders die Aunelidenfauna. Abh. Schles. Ges., 1869 — 72 p. 75 — 146 t. I — 2. Breslau. Guerne, I. de. 1885. La rade de Dunkerque. Bull. Un. g^ogr. Nord France, 1885. Douai. Gunnerus, I. E. 1765. Soe-Pimgen, (Tethyiun Sociabile,) fuldsta^ndig beskreven. Skr. Selsk. Trondhjem, v. 3 p. 81 — 102 t. 3 f. 3 — 4. Kiobeuliavu 1770. Nogle sniaa rare og meestendeelen nye Norske SoedjT. ,Skr. Kjobcuh. Selsk., v. 10 p. 166 — 176 t. e. ICjcibenhavn. Haddon, A. C. 1886. First Report on the Marine Fauna of the South-west of Ireland. P. Irish Ac, ser. 2 v. 4 p. 599 — 638. Dublin Haeckel, E. 1903. Kunstformen der Natur, Leipzig und Wien. 1899 — 1904. Halem, F. W. v. 1820. Eiste de Mollusques que Ton trouve dans la Mer du Nord et principalouient autour de I'lle Norderney en Est-Frise, ainsi que dans cette lie. Ann. Sci. phys., v. 7 p. 372 — 376. Bruxelles. Hancock, A. 1870. On the Larval State of Molgula; with Descriptions of several new Species of Simple Ascidians. Ann. nat. Hist., ser. 4 w. 6 P- 353 — 368. London. Haren-Noman, D. van. 1878. Lijst der Mollusca uit de N0ord2.ee. Tijdschr. Nederl. dierk. Xer., v. 3 [app. II] p. 21 — 32. 's Gravenhage, Rotterdam. Hart m an n, R. 1877. Tiber den Bau der Ascidia mentula. SB. Ges. Fr. Berlin, 1877 p. 208 — 211. BerUn. Hartmeyer, R. 1899. Brutpflege bei arktischen Monascidien. Zool. Anz., v. 22 p. 268 — 270. 1899 a. Die Monascidien der Bremer Expedition nach Ostspitzbergen im Jahre 1S89. Zool. Jahrb. Syst., v. 12 p. 453 — 511 f. A — L t. 22 — 23. Jena. 1901. Holosome Ascidien (Ascidiacea holosomata). Meeresfauna Bergen, fasc. i p. 19 — 63 f. i — 23. Bergen. 1902. Uber Varietatenbildung und eine geographische Varietat von Ciona intcstiualis (L.). SB. C5es. Fr. Berlin, 1902 p. 203 — 205. 1902. 1903. Die Ascidien der Arktis. Fauna arctica, v. 3 p. 91 — 412 f. i — 52 t. 4 — 14. Jena. 1904. Die Ascidien der Olga-Expedition. Wiss. Meeresunters., Helg. v. 5 p. 85 — 95. Kiel & Leipzig. 1904 a. Tunicaten von Agina. Ein Beitrag zur Kenntuis der Fauna des ostlichen Mittelmeeres. Zool. Anz., v. 27 p. 321 — 327 f. 1^2. Leipzig. 1906. Die Ascidien von Helgoland. Wiss. Meeresimters., Helg. v. 8 p. 117 — 127. Kiel & Leipzig. 1906 a. Ein Beitrag zur Kenntnis der japanischen Ascidienfauna. Zool. Anz., ;;. 31 p. I — 30 f. i — 12. Leipzig. 1908. Preliminary Report on the Ascidians of the Tortugas. Year Book Carnegie Inst., nr. 6 p. no — in. Washington. 1909. Timicata (Manteltiere). Bronn's Kl. Ordu., v. 3 suppl. p. 1281 — 1773 f. i — 98. Leipzig. 1909 — 11. 1909 a. Die systematische SteUung der Gattung Glandula. Zool. Anz., w. 34 p. 144 — 150 f. i — 3. Leipzig. 1909 b. .Ibgeanderte Artnamen einiger Ascidien. SB. Ges. Fr. Berlin, 1909 p. 225 — 227. Berlin. 1910. Pyura echinata (L.) oder Microcosmus echinatus (L.) ? (Zugleich ein Beitrag zur Variabilitat einer Ascidie). SB. Ges. Fr. Berlin, 1910 p. 231 — 240 t. 8. Berlin. 1910 a. Die Ascidien der Danniark Expedition. Meddel. Gronl., v. 45 p. 227 — 236. Kobenhavn. 1911. Tunicata in: Derjugin, K. M., Zur Kenntnis der Fauna des Kola-Fjords. II. III. Trav. See. St.-P^tersb., v. 42 I p. 57, 61. 1911 a. Revision von Heller's Ascidien aus der Adria. I. Die Arten der Gattung Ascidia. SB. Ges. Fr. Berlin, 191 1 p. 302—311. Berlin. 1911 b. Die Ascidien der Deutschen Siidpolar-Expedition 1901 — 1903. D. Siidp.-E.\'p., v. 12 p. 403 — 606 f. i — 14 t. 45 — 57. Berlin. 248 ASaDIACEA 1912. Zur VcrbrcituuR nonlischer Asciilicn SB. (^.cs. Pr. Horliii, igii p- ■\M> -4|0. lU-rliu. 1912 u. Asddicn aiis ilrm Skagrrak. dciii TroiifHiji-msfjonl iiiul von p 223 — 392 f. i— 10 t. 37 — 46. Jena. 1914. Dinsiuwen eiui>;er newer Molgulidac aus der Sanimlung dos Berliner Museums nebst BomcrkunKcn iibcr die Sy.stomaliU- mid Nonienklatur dieser I-nmihe. SB. Oes. Kr. Berlin, 191 4 p. 1—27 i. i — 9. Berlin. 1014 it. l)n Alo-onium pulmonis instar lobatum Ellis. T mar. biol. Ass., ser. 2 v. 10 p. 262—282 f. i. Plymouth. 1914 b. .\!!cidier in: Conspectus Faunae Oroenlandicae. Meddel. Groul., d. 23 p. 1081 — 11 17. Kobenhavn. 1915. Die Ascidienfanna von Plymouth. SB. Gcs. I'r. Berlin, 1914 p. 428—434. Berlin. 1915 a. .\lder und Hancocks Britische Tunicaten. Eine Revision. Mt. Mus. Berlin, v. 7 p. 303 — 344. Berlin. JPl.S b. Tunicata. Asddiae in: Apstein, C, Nomina conservanda. SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 185 — 186. Berlin. 1915 c Ascidianim nomina conser\'anda. SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 247—258. Berlin. 1915 d. Tunicata in: Farran. G. P., Results of a Biological Survey of Blacksod Bay, Co. Mayo. Sci. Invest. Fish. Ireland, 1914 III p. 68 — 70. London. 1916. I'ber einige Ascidien aus dem Golf von Suez. SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 397—43° f- i — M Berlin. 1919. Polydtor ruber (Sav.). SB. Ges. Fr. Berlin, 1919 p. 285— 295 f- i — 2- Berlin. 1919 a. s. Kiikenthal. W. 1920. .Vsddien aus dem Barentsmeer. Mit einem Anhange: Mielck, W., Verbreitimgsweise und Lebensbedingungen der Ascidien auf den Fischgriinden im Barentsmeer. Wiss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 125 — 132, 133 — 136. Oldenburg. 1921. Studien an westgronlandischen Asddien. (Ergebnisse der Einsammhmgen von Dr. V. Nordmann im Nordre Stromfjord, Sommer 1911 und Dr. K. Stephensen im Kvanefjord, Bredef jord und Skovfjord, Sommer 1912). Meddel. Groul., v. 62 p. i — 137 f. I — 26. Kobenhavn. 1922. Notiz iiber Molgula koreni Traust. Vid. Meddel., v, 74 p. 69 — 71 f. i — 3. Kobenhavn. 1922 a. Die Asddienfauna des Trondhjemfjords. Norske Selsk. Skr., 1921 nr. 0 p. i — 48 f. i — 7. Trondhjem. 1922 b. Miscellanea Asddiologica. Mt. Mus. Berlin, v. 10 p. 299 — 323 f. i — 17. Berlin. Hartmeyer, R., Michaelsen, W., & Sluiter, C. Ph. 1915. Tunicata. Asddiae in: Apstein, C, Nomina conservanda. SB. Ges. Fr. Berlin, 1915 p. 185 — 186. Berlin. Heape, W. 1888. Preliminary Report upon the Fauna and Flora of Plymouth Soimd. I. mar. biol. Ass., v. 1 p. 153 — 193. London. Heincke, Fr. 1894. Beitrage zur Faima der siidostlichen und ostlichen Nordsee. Ergebnisse dreier wissenschaftUcher Untersuchuugsfahrteu in den Jahren 1889 imd 1890. Einleitung. Wiss. Meeresunters., 'j;. i p. 303 — 323. Kiel & Leipzig. Heller. C. 1874. Untersnchungen iiber die Timicaten des adriatischen Meeres. I. Abteilung. Denk. Ak. Wien, v, 34 p. i — 20 t. i — 6. Wien. 1875. Untersnchungen iiber die Tunicaten des adriatischen Meeres. II. Abteilimg. Denk. Ak. Wien, v. 34 p. 107 — 125 t. i — 6. Wien. 1875 a. Die Crustaceen, Pycnogoniden und Tunicaten der K. K. Osterr.-Ungar. Nordpol-Expedition . Denk. Ak. Wien, v. 35 p. 25 — 44 t. 1 — 5. Wien. 1877. Untersnchungen iiber die Timicaten des adriatischen und Mittelmeeres. III. (I). Abtheilimg. Denk. Ak. Wien, v. 37 p. 241 — 275 t. 1—7. Wien. 1878. Beitrage zur nahem Kenntniss der Timicaten. SB. Ak. Wien, v. 77 p. 83 — no t. i — 6. Wien. Hellmann, C. 1913. Uber die im Excretionsorgan der Asddien der Gattung Caesira (Molgula) vorkomnienden Spirochaten: Spirochaeta Caesirae septentrionalis n. sp. und Spirochaeta Caesirae retortiformis n. sp. Arch. Protistenk., v. 29 p. 22 — 38 f. i — 28. Jena. ASCIDIACEA 249 Herdman, W. A. 1881. Preliminary Report on the Tnnicata of the »Challenger« ExiJedition. Part III. III. Cynthiadae. P. R. Soc. Edinb., v. 11 p. 52 — 88 f. [i]. Edinburgh. 1881 a. Notes on British Tunicata, with Descriptions of new Species. I. Ascidiidae. I. Linn. Soc. London v 15 p, 274 — 290 t. 14 — 19. London. 1882. Report on the Tunicata collected during the Voyage of H. M. S. »Challenger« during the years 1873 — 76. Part I. — Ascidiae simplices. Rep. Voy. Challenger, v. 6 pars 17 p. i — 293 f. i — 23 t. i — 36. London, Ivdinburgh, Dublin. 1883. Report on the Tunicata collected during the Cruise of H. M. S. »Triton« in the Suuinier of 1882. Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 I p. 93 — 117 t. 16 — 20. Edinburgh. 1884. Report upon the Tunicata dredged diu-ing the Cruises of H. M. S. S. uPorcupine* and sLightninge, in the Summers of 1868, 1869, and 1870. Tr. R. Soc. Edinb., v. 32 II p. 219 — 231 t. 35 — 36. Edinburgh. 1886. The First Report upon the Fauna of Liverpool Bay and the neighbouring Seas. Introduction. — Report on the Timicata of the L. M. B. C. District. — Notes on the Marine Invertebrate Fauna of the Southern End of the Isle of Man. P. Liverp. lit. Soc, D. 40 app. (F. Liverp. Bay, ;■. i) p. i — 15; 281 — 311 t. 5 — 6; 318 — 341. Liverpool. 1886. Tunicata in: Haddon, A. C, First Report on the Marine Fauna of the South-west of Ireland. P. Irish .'\c., ser. 2 i;. 4 p. 603, 604, 605, 638. Dublin. 1886 a. Report on the Tunicata collected during the Voyage of H. M. S. »ChallengerArgo<( rovmd the West Coast of Ireland dming August, 1890. P. Liverp. biol. Soc, v. 5 p. i8i — 212 t. 8 — 10. Liverpool. 1891 b. On the Genus Ecteinascidia, and its Relations, with Descriptions of Two New Species, and a Classification of the Family ClaveUnidae. P. Liverp. biol. Soc, v. 5 p. 144 — 163 t. 6 — 7. Liverpool. 1891 c. Note on Diazona and Syntethys. Ann. nat. Hist., ser. 6 u. 8 p. 165 — 169. London. 1892. Notes on the Collections made during the Cruise of S. Y. »Argo« up the West Coast of Norway in July, 1891. P. Liverp. biol. Soc, V. 6 p. 70 — 93 t. 6 — 7. Liverpool. 1893. Notes on British Tunicata. — Part II. I. Linn. vSoc London, v. 24 p. 431 — 454 t. 33 — 36. I^ndon. 1893 a. Timicata in: Norman, A. M., A Month on the Trondhjem Fjord. Ann. nat. Hist., ser. 6 v. 12 p. 443 — 44r). London. 1893 b. Sixth Annual Report of the Liverpool Marine Biology Committee and their Biological Station at Port Erin. P. I^verji. biol. Soc, V. 7 p. 45 — 97. Liverpool. 1894. The Marine Zoologj' of the Irish Sea. — Report of the Committee, Rep. Brit. Ass., v. 63 p. 526—536 f. 1—2 t. 4. London. 1894 a. Seventh Annual Report of the Liverpool Marine Biology Committee and their Biological Station at Port Erin. P. Liverp. biol. Soc, V. 8 p. 3 — 56. Liverpool. 1895. The Marine Zoologj- of the Irish Sea. — Second Report of the Committee Rep. Brit. Ass., i;. 64 p. 318—334 f. 1—2 t. i. London. 1895 a. Eighth Annual Report of the Liverpool Marine Biology Committee and their Biological Station at Port Ivrin. P. Liverp. biol. Soc, V. 9 p. 26 — 75. Liverpool. 1896. The Marme Zoology, Botany, and Geology of the Irish Sea. — Third Report of the Committee Rep. Brit. .\ss., v. 65 p. 455 — 467. London. 1896 a. Ninth atmual Report of the Liverpool marine Biology Committee and their biological Station at Port Erin. P. Liverp. biol. Soc, V. 10 p. 34 — 84. Liverpool. , The Ingolf-ExpeditioD. II. 7. J 250 ASCIDIACEA 1897. The Marine ZooIor>-, Botany, ainJ OcoIorv of tlio Irisli Sea I'oiirlli .iiul riii.il Uiiioil of tin- CoiniuitUi- Uip. liril. Ass., I'. 66 p. 417 — 450. London. 1898. Description of Some Simple Asddimis Collected in Pugct Sound, Pacific Coast. 1". I.ivirp liiol. Soc, f. 12 p. 2.(8— 2(17 t. 11 — 14. l.ivcqxx>l. 1899. Tvfclfth Annual Report of the Liveq>ool Marine Biology Committee ami their Hioloyiial Slalioii at I'ort Ivrin. P. I^iverp. biol Soc, II. 13 p. ai — 65. Liverpool. 1899 a. Descriptive Catalog\ie of tlie Tuuicnto in the Australian Museum, Sydney, N. S. W. Cat. Austral. Mus., v. 17 p. i — 139 t. i— 45 Liverpool. 1901. Fourtecntli Annual Report of the Liverpool Marine Biology Committee and their Biological Station at Port I'dii P. T.iveip biol. Soc. I'. 15 p. 19 — S4. Liverpool. 1901 a. Observations on Compoimd .Vscidians. Rep. Brit. Ass., !'. 70 p. 384 — 386. London. 1913. Spolia Kuniaua. — I. Puniculiiia quadraugnlaris (Pallas) and the Hebrideau Diazona violacea, Saviguy. I. Linn. vSoe. LoncUni. t». 32 p. 163 — 172 f. I — 2 t. 13 — 14. London. 1914. Spolia Rimiana. — H. Funiculiua quadrangnlaris (Pallas); Diazona violacea, Sav. ; Forbesella tcsscllata (Forbes); variation in Asddia; and records of various rare Invertebrata. I. Liim. Soc. Ix^ndon, v. 32 p. 269 — 285 t. 19. London. Hcrklots, 1. A. 1862. Dc Dicren van Nederland. Weekdieren. Weekdieren en lagere Dieren. Haarlem. Hess. W. 1890. Spezielle Zoologie. i'. i, 2. Stuttgart. 1889, 90. Henglin, M. Th. 1874. Reisen nach dem Nordpolamieer in den Jahren 1S70 und 187:. v. i — 3. Braunschweig. 1872, 73, 74. Hoffmann, F. 1829. Einige Beraerkungen iiber die Vegetation uud die Fauna vou Helgoland. Verh. r,cs. I'r. Berlin, v. i p. 228. Berlin. Holt. E. W. L. 1892. Survey of Fishing Grounds, West Coast of Ireland, 1890— 1891. Report on the Results of the Fishing Operations. P. R. Dnblin Soc, ser. 2 t). 7 p. 225 — 387. Dublin. 1903. The Public Oyster Beds on the Coasts of Counties Wicklow and Wexford. Rep. Fish. Ireland, 1901 11 app. 2 p. 4 — 36. Dublin. Honeyman, D. 1889. Two Cable Hauls of Marine Animals, — By Cable Steamer Minia. P. N. Scotian Inst., v. 7 p. 260 — 272. Halifax. Hornell. I. 1893. Tunicata in: Ansted, D. Th. & Latham, R. G., The Channel Islands, ed. 3 p. 186—188. London. Koyle. W. 1889. On the Deep-Water Fauna of the Clyde Sea-Area. I. Linn. Soc. London, v. 20 p. 442 — 472. London. Huitfeldt-Kaas, H. 1896. Synasddiae. Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 I p. i — 27 t. i — 2. Christiania. Huntsman, A. G. 1912. Asddians from the Coasts of Canada. Tr. Canad. Inst., v.g p. iii — 148. Toronto. 1912 a. Holosomatous Asddians from the Coast of Western Canada. Contr. Canad. Biol., 1906 — 10 p. 103 — 185 t. 10 — 21. Ottawa. 1912 b. The Classification of the Styelidae. Zool. Anz., v. 41 p. 482 — 501 f. i — 13. Leipzig. Hurst, C. H. 1896. Fauna of Belfast Lough. Irish Natural., v. 5 p. 271 — 272. Dublin. Huxley, Th. 1852. Asddians and Echinoderms in: Sutherland, P. C, Journal of a Voyage in Baffin's Bay and Barrow Straits v. 2 p. Ca— CCXVI. London. 1857. Tunicata in: Carus, J. V., Icones zootomicae, t. 18 f. i — 29. Leipzig. 1877. A Manual of the Anatomy of invertebrated Animals. London. Jacobsohn, G. 1892. [tJber die Tunicaten des Weissen Meeres]. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 23 II p. 156 — 168. St.-Petersbourg. Jager, G. 1880 — 1900. Handworterbuch der Zoologie, .\nthropologie xuid Ethnologic, v. i — 8. Breslau. 1880, 83, 85, 86, 88, 92, 97, 1900. ASCIDIACEA 251 James, J. 1891. Handbook for Cardiff and District prepared for the Use of the British Association. Cardiff. Jameson, R. 1811. Catalogue of Animals of the Class Vermes, found iu the Firth of Forth, and other parts of Scotland. Mem. Werner. Soc, v. 1 p. 556. Edinburgh. Jones, T. Rupert. 1875. Manual of the natural History, Geology, and Physics of Greenland and the neighbouring Regions. London. Jones, Th. Rymer. 1858. The Aquarian NaturaUst. A Manual for the Sea-Side. London. Jonstonus, I. 1650. Historiae naturalis de exsanguibus aquaticis libri IV. Francofiurti. Joubin, L., et ahi. 1921. Travaux oceanographiques executes par la France dans I'Atlantique Ete 1920. Resume des Resultats obteuus sous la Direc- tion de M. Joubin .... Cons. Explor. Mer Publ. Circ, nr. 74 p. i — 28. Copeuhague. Jourdain, S. 1885. Sur les Ascidies composees de la tribu des Diplosomidae. CR. Ac. Sci., v. 100 p. 1512 — 1514- Paris. Jousset de Bellesue. 1876. Carte zoologique et favme de la baie du Poulignen (Loire-inferieure). CR. Ass. franc, v. 4 p. 563 — 568 t. 18. Paris. Julin, Ch. 1881. Recherches sur I'Organisation des Ascidies simples. Sur I'Hypophyse et quelques Organes qui s'y rattachent, dans les Genres Corella, Phallusia et Ascidia. Arch. Biol., v. 2 p. 59 — 126 t. 4 — 7. Gand & Leipzig, Paris. 1892. Les Ascidiens des Cotes du Boulonnais. I. Recherches sur I'Anatomie et I'Embryogenie de Styelopsis grossularia (gen. Trau- stedt, sp. P. J. Van Beneden). Bull. sci. France Belgique, v. 24 p. 208 — 259. Paris. 1898. Tuniciers in: Kerville, H. Gadeau de, Recherches sur les Faunes marine et maritime de la Normaudie. BuU. Soc. Rouen, ser. 4 V. 33 p. 385. Rouen. 1901. Tuniciers in. Kerville, H. Gadeau de, Recherches sur les Faunes marine et maritime de la Normandie. Bull. Soc. Rouen, ser. 4 V. 36 p. 219 — 220. Rouen. Julin, Ch., & Robert, A. 1913. L'appareil hypophysaire d'Ascidia fumigata Grube. Contribution a I'etude de la classification des Phallusiidees. CR. Ac. Sci., V. 157 p. 294 — 296. Paris. Keller, C. 1883. Die Fauna iiu Suez-Kanal und die Diffusion der mediterranen imd er>thraischeu Thierwelt. Eine thiergeographische Unter- suchung. N. Denk. schweiz. Ges., v. 28 III p. i — 39 t. i — 2. Ziirich. Kerville, H. Gadeau de. 1886. La Paune de I'Estuaire de la Seine. Caen. 1894. Recherches sur les Faunes marine et maritime de la Normandie. ler Voyage. Region de (Granville et lies Chausey (Mauche) Juillet-Aout 1893. Bull. Soc. Rouen, ser. 3 v. 30 p. 53 — 126 t. i — 6. Rouen. 1898. Recherches sur les Faimes marine et maritime de la Normandie. 2e Voyage. Region de Granscamp-les-Baius (Calvados) et lies Saint-Marcouf (Manche) J uillet-Septembre 1894. Bull. Soc. Rouen, ser. 4 v. 33 p. 309 — 387 f. i — 5 t. i — 2. Rouen. 1901. Recherches sur les Faunes marine et maritime de la Normandie. 36 Voyage. Region d'Omonville-la-Rogue (Manche) et Fosse de la Hague Jiun-Juillet 1899. Bull. Soc. Rouen, ser. 4 v. 36 p. 143 — 224. Rouen. Kesteven, H. L. 1909. Studies on Tunicata. No. I. P. Linn. Soc. N. S. Wales, v. 34 p. 276 — 295 t. 25 — 27. Sydney. Kiaer, H. 1904. Dyrelivet i Drobaksmid. Nyt Mag. Naturv., v. 42 p. 61 — 89 t. i — 2. Christiania. 1906. Om dyrelivet i Balsfjorden. Tromso Mus. Aarsh., 1905 p. 13 — 50. Tromso. Kiaer, I. 1893. Oversigt over Norges Ascidiae simpUces. Forh. Selsk. Christian., 1893 "r. g p. i — 105 t. i — 4. Christiania. 1896. Fortegnelse over Norges Ascidiae simplices. Norske Nordhavs-Exp., v. 7 nr. 23 III p. i — 23 t. 5. Christiania. 32* 23- ASCIDIACEA Kinahau, I. R. 1861. Report of the Committee nppoiutcd to dredge Dublin liny. Rep. Urit. Ass., w. 30 p. 27 — 31. I^iiulmi. King.'iley . I. S. ISSS. Tunioatn. The Staudnrd NnturiU History, v. 3 p. 53 — 61 f. 45—5^ nostoii 1901. I'rcUminary Catalogue of tlie murine luvertebrata of Casco Bay, Maine. I'. I'urtlaml Soc, v. 2 p. 159 — 183. l^ortlaud. Kuipowitsch, N. 1893. Kinige Worte iiber die Faima imd die physikalisch-geographisdien Vcrhiiltnisse (kr Biicht Dolgaja Cuba (Solowttskij-In.scl). Rev. Sci. St -Petersb., i'. 4 p. .(.| — 57. St.-retersbourg. 1S93 a. fttude sur lu rcpartioii vcrticale dcs aiiiniaiix le long du littoral des lies Solowctsky et .siir le but vers klorations zoologiques sur le bateau casse-glacc KErmakc en ete dc 1901. Annuairc Mus. St.-Petersb.. 11.6 p. I^XIX. St.-Pctersbourg. Koehler, R. 1885. Contributions a I'Etude de la Faune littorale des lies .Vnglo-Normandes. Ann. Sci. nat, ser. 6 v. 20 nr. 4 p. 1—54. Paris. 1886. Recherches sur la Faune marine des lies Anglo-Normandes. Bull. Soc. Nancy, s6r. 2 u. 7 p. 51 — -120. Paris. 1886. Supplement aux Recherches sur la Faune marine des lies Anglo-Normandes. BuU. Soc. Nancy, ser. 2 y. 8 p. 100 — 126. Paris. Kowalevsky, A. 1889. Ein Beitrag zur Kenntnis der Exkretionsorgane. Biol. Ccntralbl., v. 9 p. 33 — 64, 65 — 76, 127 — 128. Erlangen. Kroyer, H. 1847. \Veichthiere ans der Sammlung des Herrn Dr. Kroyer in: Beck, H., Weichthiere (iu Spiritus). Ber. Vers. D. Natiirf., v. 24 p. 115 — 116. Kiel. Kiikenthal, W. 1919. Die Bedeutung der Verbreitung mariner Bodentiere fiir die Palaogeographie. SB. Ges. Fr. Berlin, 1919 p. 208 — 228. Berlin. Kiikenthal, W., & Weissenborn, B. 1886. Ergebnisse eines zoologischen Ausfluges an die Westkiiste Norwcgcns (Alvaerstroumien bei Bergen). Jena Z., v. 19 p. 776 — 789. Jena. Kupffer. C. 1872. Zur Entwickelimg der einfachen Ascidien. Arch. mikr. Anat., v. 8 p. 358 — 396 t. 17. Bonn. 1873. Tunicata in: Mobius, K., Die wirbellosen Thiere der Ostsee. Ber. Komm. D. Meere, v. i p. 135 — 137. Berlin. 1874. Tunicata in: Die zweite Deutsche Nordpolarfahrt, v. 2 p. 244 — 245. Leipzig. 1875. Tunicata. Ber. Komm. D. Meere, v. 2 p. 197 — 22S t. 4 — 5. Berlin. Lacaze-Duthiers, H. de. 1874. Les Ascidies simples des Cotes de France. Arch. Zool. exper., v. 3 p. 119 — 174 t. 3 — 5 p. 257 — 330 t. 10 — 11 p. 531 — 656 t.19 — 27. Paris. 1877. Histoire des Ascidies simples des Cotes de France. Deuzieme Partie. Arch. Zool. exper., v. 6 p. 457 — 673 t. 14 — 27. Paris. 1884. Sur im element microscopique pouvant guider dans la determination des Cynthiades. CR. Ac. Sci., v. 99 p. 1103 — 1106. Paris. Lacaze-Duthiers, H. de, & Delage, Y. 1885. Les Cynthiadees des cotes de France: type Cytithia moms. CR. Ac. Sci., v. loi p. 784 — 790. Paris. 1892. fitude sur les Ascidies des Cotes de France. Faime de Cynthiadees de Roscoff et des Cotes de Bretagne. Mem. pres. Ac. France, V. 45 p. I — ^323 f . I — 4 t. 1—20. Paris. Lahille, F. 1886. Sur une nouvelle espece de Diplosomien. CR. Ac. Sci., v. 102 p. 446 — 448. Paris. 1886 a. Systeme musculaire du Glossoforum Sabulosum (G.) (Polyclinum Sabulosum, Giard). Bull. Soc. Toulouse, v. 19 p. 107 — 116. Toulouse. 1887. Recherches sur la Fauna Ascidiologique de Banyuls-sur-Mer. Bull. Soc. Toulouse, v. 21 Proc. Verb. p. 57 — 59. Toulouse. 1890. Recherches sur les Tuniciers. Contributions a I'Etude anatomique et taxonomique des Timiciers. Toidouse. ASCIDIACEA 253 1909. Tableaux dichotomiqucs des principalis Genres et des principales Especes de Timiciers que Ton pent rencontrer sur les cotes de France. Naturaliste, v. 31 p. 36 — 38, 46 — 48, 58 — 59. Paris. Lamarck, I. B. de. 1815. Suite des Polypiers empates. Mem. Mus. Paris, v. i p. 6g — 80. Paris. 1816. Histoire naturelle des Animaux sans Vertebres, .... v. 1 — 5, 6 I & II, 7. Paris. 1815, 16, 16, 17, 18, ig, 22, 22. 1837. Histoire natiu'elle des Animaux sans Vertebres, .... ed. 3. v. i — 3. Bruxelles, 1837, 39, 39. 1840. Histoire naturelle des Animau',. sans Vertebres .... ed. 2. v. i — 11. Paris. 1835, 36, 40, 35, 38, 35, 36, 38, 43, 44, 45. Lameere, A. 1895. Manuel de la Faunc de Belgique. v. i — 3. BruxeUes. 1895 — 1907. Ivamouroux, I. 1816. Histoire des Polypiers coralligenes flcxibles, vulgairemeut uonimes Zoophytes. Caen. 1821. Exposition methodique des Genres de I'Ordre des Polypiers, .... Paris. Landsborough, D. 1851. Excursions to Arran, Ailsa Craig, and the two Cumbraes, with Reference to the natural History of these Islands. Edinburgh. Ii.\ci:.\ I.o Bianco, S. XSft. Notiiic biuloKidic rii^iiiiriliinti siK'cialiiicutc il pcriodo Ui maturit.'i sissuaK- . 13 p. 4<8— 373. Berlin. I.ou nliiTK, K. 1898. rmlcrsokuingar roranilc Orcsuuds Djurlif. Minlilol. I.uiultbr., iSoS nr. 1 p. i — 70, i KaiU' Upi>.sala. I8W. I'ortsatta UuJersokningar rornndc Oresuiids Djurlif. Mi-ddol. I.aiullbr., 1899 nr. 1 p. i— 2^. Uppsala. Lorcuz, I. R. 1863. rhysicalischo VcrhiUtnissc uiul VcrUiciliing dor Organismon iiii Ouariicrisclic-u C.olfi;. Wit-u. I. lit km, Chr. 1861. Noglc Bcina-rkningcr oni di- vi-il dc danske Kyster iagttagne ArUr af uonligc- Si)piiiigo (Ascidiae siiiiplices). Vid. Mcddcl., 1S60 p. aoi — 208. Kjobenhavu. 1875. A rc\nscd Catalogue of the Tmiicata of Orccnlaiid in: Jones, T. Kup, , Manual of tlu- natural History, Geology, and I'hysics of I'.rcenland and the neigbbonring Regions. Loudon. Mac .\ndrew. R 1861. List of Uie British Marine Invertebrate Fauna. Rep. Brit. Ass., v. 30 p. 217 — 236. London. .Mac Andrew. R., & Barrett, L. 1856. List of the Mollusca observed between Drontlieim and the North Cape. -Vnu. nal. Ilist., ser. 2 !.. 17 p. 378 — 386. London. MBain, I. 1862. List of the Mollusca. etc.. inhabiting the Firth of Forth in: Wood, W., The East Neuk of Fife. Edinburgh. Macdonald. L D. 1858. .Vnatomical Observations on a new form of Coniijonnd Tunicata. Ann. nat. Hist., ser. ^ v. 1 p. 401 — 406 t. 11. Loudon. McDonald, M. 1889. Distribution of duplicate Sets of marine Invertebrates, 1879 — 18S6. Rep. U. S. Fi.sh Conini., v. 14 p. 843 — 863. Washington. Macgillivray, W. 1843. .\ History of the Molluscous Animals of Scotland, . . . Aberdeen. Mcintosh. W. 1866. Observations on the Marine Zoology of North Uist, Outer Hebrides. P. R. Soc. Edinb., v. 5 p. 600 — 614 f. i — 7. Edinburgh. 1867. On a Xew Molluscoid Animal allied to Pelonaia (Forbes a. Goodsir). Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 75 — 76. Loudon. 1867 a. On a Rare MoUuscoid Animal (Pelonaia corrugata). Rep. Brit. Ass., v. 36 p. 76. London. 1867 b, Notes on Pelonaia corrugata. Ann, nat. Hist., ser. 3 v. 19 p. 414 — 418 t. 12. London. 1868. Report on the Invertebrate Marine Fauna and Fishes of St. Andrews. Rep. Brit. Ass., v. 27 not. p. 92. London. 1874. On the Invertebrate Marine Fauna and Fishes of St. Andrews. MoUuscoidea. Ann. nat. Hist., ser. 4 v. 13 p. 302 — 315. London. 1875. The marine Invertebrates and Fishes of St. Andrews. Edinburgh, London. 1896. On Contrasts in the Marine Fauna of Great Britain. Ann. nat. Hist., ser. 6 v. 18 p. 400 — 415. London. Mac Leay, W. S. 1825. Anatomical Observations on the Natural Group of Tunicata, with the Description of three Species collected in F'ox Channel during the late Northern Expedition. Tr. Linn. Soc. London, v. 14 p. 527 — 555 t. 18 — 20. London. Maitland, R. T. 1897. Prodrome de la Faune des Pays-Bas et de la Belgique Flamande Leide. Malard, A. E. 1902. Des Variations mensuelles de la Faune et dc la Flore maritime de la Baie de la Hougue. Bidl. Mus. Paris, v. 8 p. 190 — 197. Paris. Marion, A. F. 1879. Draguages au Large de Marseille. Ann. Sci. nat., ser. 6 y. 8 nr. 7 p. i — 48 t. 15 — 18. Paris. 1883. Esquisse d'une Topographie zoologique du Golfe de Marseille. Ann. Mus. Marseille, v. 1 nr. i p. i — 108. Marseille. Martens, E. v. 1888. Molgula in: Jager, G., Handworterbuch der Zoologie, Anthiopologie und Ethnologic, v. 5 p. 444. Breslau. Martens, G. v. 1824. Reise nach Venedig. v. i, 2. Ulm. ASCIDIACEA 255 Matisz, I. 1896. [Die Tierwelt des Meeres] in: [Stadte imd Komitate Ungams], v. 2 p. 420 — 446. Budapest. Mayer, A. G. 1905. Sea-Shore Life. The Invertebrates of the New York Coast. N. York Aquar. Nat. Scr., r. 1. New York. Merrifield, M. P. 1860. A Sketch of the natural History of Brighton and its Vicinity. Brighton. Metcalf, M. M. 1900. Notes on the Morphology of the Tunicata. Zool. Jahrb. Anat., v. i,j p. 495 — 602 f. A — K t. 34 — 40. Jena. Metzger, A. 1871. Die wirbellosen Meeresthiere der ostfriesischen Kiiste. Ein Beitrag zur Fauna der dcutschen Nordsee. Nat. Ges. Hannover, V. 20 p. 22 — 36. Hannover. Meyer, H. A., & Mobius, K. 1862. Kurzer t'berblick der in der Kieler Bucht von uns beobachteten Wirbellosen Thiere als X'orliiufer einer Fauna derselben. Arch. Naturg., v. 28 I p. 229 — 237. Berlin. Michaelsen, W. 1898. Vorlaufige Mittheihmg iiber einige Tunicaten aus dem Magalhaensischen Gebiet, sowie von Siid-Georgien. Zool. Anz., ;•. 21 P- 363 — 371- Leipzig. 1900. Die holosomen Ascidien des niagalhaensisch-siidgeorgischen Gebietes. Zoologica, v. 31 p. i — 148 f. i t. i — 3. Stuttgart. 1904. Die stolidobrauchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Ergeb. Tiefsee-Exp., v. 7 p. 183 — 260 t. 10 — 13. Jena. 1904 a. Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. Mt. Mus. Hamburg, v. 21 p. 1 — 124 f. 1 t. i — 2, i Karte. Hamburg. 1908. Die Molguliden des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. Mt. Mus. Hamburg, v. 25 p. 115 — 152 t. i — 3. Hamburg. 1908 a. Die Pyuriden [Halocynthiiden] des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. Mt. Mus. Hamburg, v. 25 p. 225—287 t. i — 2. Hamburg. 1912. Die Tethyiden [Styeliden] des Naturhistorischen Museums zu Hamburg, nebst Nachtrag und Anhang, einige andere Familien betreffend. Mt. Mus. Hamburg, v. 28 p. log — 186 f. i — 25. Hamburg. 1915. Tunicata. Beitr. Meeresfauna W.-A£r., v. i p. 319—518 f. i — 4 t. 16—19. Hamburg. 1919. Ascidia Ptychobranchia und Diktyobranchia des Roten Meeres. (Exp. S. M. S. »Pola« in das Rote Meer. Zool. Ergeb. XXXII). Denk. Ak. Wien, v. 95 p. i — 121 f. i — 20 t. [i], i Karte. Wien. 1919 a. Zur Kenntnis der Didemniden. Abh. Ver. Hambiu-g, v. 21 p. i — 44 f. i — 3. Hamburg. 1920. Die Krikobranchen Ascidien des westUchen Indischen Ozeans: Didemniden. Mt, Mus. Hamburg, v. 37 p. i — 74 f. I — 6 t. i — 2. Hamburg. 1921. Die Botrylliden und Didemniden der Nordsee imd der ziu: Ostsee fiihreuden Meeresgebiete. Wiss. Meeresunters., Helg. v. 14 p. 97 — 124 f. I — 7. Oldenburg. 1922. Papers from Dr. Th. Mortensen's Pacific Expedition 1914 — 16. XI. Ascidiac Ptychobrauchiae und Diktyobranchiae von Neuseeland und den Chatham-Inseln. Vid. Meddel., v. 73 p. 359 — 498 f. 1—35. I Tabelle. Kobenhavn. Mobius, K. 1893. Uber die Thiere der schleswig-holsteinischen Austernbanke, ihre physikalischeu mid biologischen Lebensverhaltnisse. SB. .-Vk. Berlin, 1893 p. 67 — 92. Berlin. M oiler, H. P. C. 1842. Index MoUuscorum Groenlandiae. Naturh. Tidsskr., v. 4 p. 76 — 97. Kjabenhavn. Mohr, N. 1786. Forsog til en Islaudsk Naturhistorie, med adskilUge okonomiske samt andre Anmaerkuinger. Kiobenhavn. Montagu, G. 1803. Testacea Britannica or Natural History of British Shells, Marine, Land, and Fresh-Water v. i, 2; suppl. London. 1803, 08; 08. Morgan, T. H. 1889. Origin of the Test Cells of Ascidians. Johns Hopkins Univ. Circ, v. 8 nr. 72 p. 63. Baltimore. Mortensen, Th. 1897. Smaa faunistiske og biologiske Meddelelser. Vid. Meddel., 1897 p. 3" — 33i- Kjobenhavn. 256 ASCIDIACEA MiilUr. O R 1776. Zoologine Dnnicac rriKlroinus Hnviiiac. 1788. Zoolojria Daiiica scu Aiiimolium Ouniac ct Norvegiac rarioniiii ao minus notoruiii IK-scriptioni-s et Ilistoria. v. i — 4. Ilaviiiiu-. 178S. S8. 89, l8o6. Murdoch. I. 1885. Natiir.il History iu: Report of the lutcmational Polar Ivxpedition to roint liarrnu, Alaska, t;. 4. Washington. Murray, I. I88">. The I'hysical mid Biological Conditions of the Seas and Estuaries about North nritaiii. 1', pliil. Soc. C.lasgow, v. 17 p. 306 — 333 f. I I. i>. Glasgow. Nardo. D. 1847. Prospctto della Fauna marina volgare del Veneto Estuario con Cpiini sullo principali Specie commcstibili rlcll' Adriatico, sulk- \'encto Tcsche, sulle \'ttlli, etc. N'enczia. Newbigin. M 1. 1907. Life by the Seashore. An Introduction to natural History. Ixjndon. Nordgaard, O. 1905. Hydrographical and biological Investigations in Norwegian Fiords. Bergens Mas. Skr., 1905. Bergen. 1907. Mofjordens Naturforhold. Norske Selsk. Skr., 1906 nr. 9 p. 1 — 40 f. i t. i. Trondhjem. Norman. A. M. 1857. The MoUusca of the Firth of ayde. Zoologist, t;. 15 p. 5703 — 5713. London. 1860. The MoUusca of the Firth of Clyde. Zoologist, v. 18 p. 7238—7248. London. 1868. lYeliniinary Report on the Crustacea, Molluscoida, Echinodermata, and Coelenterata, procured by the Shetland Dredging Committee in 1S67. Rep. Brit. Ass., u. 37 p. 437 — 441. London. 1869. Shetland Final Dredging Report. — Part II. On the Crustacea, Timicata, Polyzoa, Echinodermata, Actinozoa, Hydrozoa, and Porifera. Rep. Brit. Ass., v. 38 p. 247 — 336. London. 1876. Tunicata in: Gwyn Jefireys, I., Preliminary Report of the Biological Results of a Cruise in H. M, S. sValorouss to Davis Strait in 1875. P. R. Soc. London, v. 25 p. 177 — 237 t. 2 — 4. London. 1897. Museum Normanianuni, or a Catalogue of the Invertebrata of Europe and the Arctic and North Atlantic Oceans, which are contained in the Collection of A. M. Norman. Cat. IX. Timicata. Durham. 1905. Marine Zoology. Victoria Hist.; Durham v. 1 p. 83 — 86. London. Nott, I. T. 1892. On the Composite Asddians of the North Shore Reef. Tr. N. Zeeland Inst., v. 24 p. 305—334 t. 24—30. WelUngton. Orsted. A. S. 1844. De Regionibus marinis. Elementa. Topographiae historico natiiralis Freti Oresuud. Hauniae. 1845. Fortegnelse over Dyr, samlede i Christianiafjord ved Drobak fra 21. — 24. Juli 1844. Naturh. Tidsskr., ser. 2 n. i p. 400 — 427 t. 5. Kjobenhavn. Oka, A. 1906. Notizen iiber japanische Ascidien I. Aunot. zool. Japon., v. 6 I p. 37 — 52. Tokyo. 1913. Zur Kenntnis der zwei aberranten Asddiengattungen Dicopia Sluit. und Hexacrobylus Sluit. Zool. Anz., v. 43 p. i — 10 f. i — 6. I.eipzig. 1914. Notizen uber japanische Ascidien, II. Annot. zool. Japon., v. 8 p. 443 — 458 f. i — 16. Tokyo Oken, L. v. 1835. Allgemeine Naturgeschichte fiir alle Stande. Thierreich. v. 2 I. Stuttgart. Ostronmoff , A. A., & Pavlenko, M. N. 1911. Snr les Ascddiens de la baie de Pierre le Grand. Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 19 — 28 f. i — 3. St.-Petersbourg. Owen. R. 1855. Lectures on the comparative Anatomy and Physiology of the Invertebrate Animals, delivered at the Royal College of Surgeons. ed. 2. London. Packard, A. S. 1863. A List of Animals dredged near Caribou Island, Southern Labrador, during July and Augvist, i860. Canad. Natural., v. 8 p. 401 — 429. MontreaL ASCIDIACEA 257 1867. Observations on the Glacial Phenomena of Labrador and Maine, with a View of the recent invertebrate Fauna of Labrador. Mem. Boston Soc, v. i p. 210 — 303 t. 7 — 8. Boston. 1891. The Labrador Coast. A Journal of two Summer Cruises to that Region. New York. London. Pagenstecher, H. A. 1877. Allgemeine Zoologie oder Grundgesetze des thierischen Bans nnd Lcbcns. v. 1 — 4. Berlin. 1875, 77, 78, 81. Pallas, P. S. 1766. Elenchus Zoophytorum .... Hagae-Coniitum. 1774. SpicUegia zoologica . . . . , Fasc. i — 14. Berolini. 1767 — 80. 1776. Reise durch verschiedene Provinzen des Russischen Reichs. v. i — 3. St. Petersburg. 1771, 73, 76. 1787. Marina varia nova et rariosa. N. Acta Ac. Petrop., v. 2 p. 240 — 242 t. 7 f. 38 — 40. Petropolis. 1801. Bemerkungen auf einer Reise in die siidlichen Statthalterschaften des Russischen Reichs in den Jahren 1793 uud 1794. v. i, 2. Leipzig. 1798, 1801. Parona, C. 1886. Protisti parassiti nella Ciona iutestinalis, L. del porto di (lenova. Atti Soc. Ital., !■. 29 p. 416 — 426 t. 12. Milano. Parsons, F. A. 1895. Q. M. C. Excursions, 1894. List of Objects found on the Excursions. I. Quekett Club, ser. 2 v. 6 p. 63 — 75. I^ondon. Patterson, R., & Garrett, I. R. 1853. Supplementary Report on the Fauna of Ireland by the late William Thompson. Rep. Brit. Ass., v. 22 p. 290 — 290. I/)ndon. Pearcey. F. G. 1885. Investigations on the Movements and Food of the Herring, with additions to the Marine Faima of the Shetland Islands. P. phys. Soc. Edinb., v. 8 II p. 389 — 415 t. 20. Edinburgh. 1902. Notes on the Marine Deposits of the Firth of Forth and their Relation to its Animal I.ife. Tr. Soc. Glasgow, ser. 2 v. 6 p. 217 — 251. Glasgow. • - Pennant, Th. 1812. British Zoology, n. ed. [ed. 5]. v. i — 4. London. Pereyaslawzewa, C. M. 1891. Nachtrag zur Faima des Schwarzen Mecres. Trav. Soc. Kharkov, v. 25 p. 235 — 274. Kharkov. Perkins, G. H. 1869. The Molluscan Famia of New Haven. Part II. Acephala aud Er\-ozoa. P. Boston Soc, v. 13 p. 139 — 163. Bo.ston. Perrier, E. 1881. Les Colonies animales et la Formation des Organismes. Paris. 1886. Les Explorations sous-marines. Paris. 1899. Traite de Zoologie. v. i I — III; 2 IV — VI. Paris. 1893; 97, 99, 03. Fetch, T. 1903. The marine Faima of the Humber District aud the Holderness Coast. Tr. Hull Club, v. 3 p. 27 — 41. Hull. Petersen, C. G. J. 1891. Fiskenes biologiske Forhold i Holba^k Fjord 1890 — {91). Fisk. Beret., 1890/91 p. 123 — 183. Kjobenhavn. 1893. Bundforhold, Plante- og Dyreliv i Farvandene ved Faeuo. Beret, danske biol. Stat., v. 3 p. 27 — 30. Kjobenhavn. Petersen, C. G. J., & Levinsen, J. Chr. L. 1900. Travlmger i Skagerrak og det nordlige Kattegat i 1897 og g8. Beret, danske biol. Stat., :'. 9 p. i — 56. Kjobenhavn. Philippi, A. 1843. Rhopalaea, ein neues Genus der einfacheu ••\scidien. Arch. .\uat. Physiol. Med., 1843 p. 45 — 57 t. 4. Berlin. Phipps, C. I. 1774. A Voyage towards the North Pole undertaken by His Majesty's Command 1773. Appendix. Natural History, Loudon. Pizon, A. 1893. Note sur la presence d'lme Ascidic corapos^e (DistapUa rosea) sur les cotes de la Loire inferieure. Bull. Soc. Onest, v. 3 p. 55 — 58. Nantes, Paris. 1898. Etude anatomique et systematique des MolguUdecs appartenant aux Collections du Museum de Paris. Ann. Sci. nat., ser. 8 "■ 7 P 305 — 392 t. II — 15. Paris. 1898 a. Classification des Molgulidees. I'ormcs nouvelles des collections du Museum. CR. Ac, Sci., v. 12(3 p. 1S14 — 1817. Paris. The iagolf-Expedilion. II. 7. 33 258 ASCiniACEA 1898 b. DcscripUou ilun nouvcau aenre li'Asciilio simpU- iles cotos ik- I'nuuo (rolycnrpoides salHilosiuii). Hull. Mns. Paris, w. 4 p. 3J(v— 327. Tttris. 1899. Description jliin uouvcau genre d'Asciilie simple o t. 21 — -26. Paris. 1901. Lc .Roland* et sa premiere Croisi4re sur la C6te de Catalogue en Juillet-Aout lyoo. Arch. Zool. exp^r., s^r, 3 v. 9 p 1—42 f. I — 14. Paris. Quoy. I. R. C. & Gaimard I. P. 1834. .•\niniaux MoUusques. Ac^phales. Voy. Astrolabe, v. 3 p. 443- — 64.1 Moll. t. 76 — 93. Paris. Radde. G. 1899. Die Sanunlungen des Kaukasischen Museums, i'. i. Zoologie. Tiflis. K a n k i n . I . 1900. Preliminary Report on the Tunicata of Millport and Neighbourhood. Millport mar. biol. Stat., v. 1 p. 43 — 53. Glasgow. 1901. Tunicata in: Fauna, Flora, and Geology of the Clyde Area. Haudb. nat. Hist. Glasgow, p. 181 — 182. GIa,sgow. 1903. [Tunicata] in: Murray, I., Gemmill, I. F., et alii. Investigations in the Laboratory of the Marine Biological .Association of the West of Scotland at MUlport. Rep. Brit. Ass., u. 72 p. 272 — 273. London. Rasch. H. 1836. Naturhistoriske Notitser. Fra en Reise, foretagen i Somnieren 1833. Mag. Naturv., v. 12 p. 285 — 326. Christiania. Rathbun. R. 1881. The Littoral Marine Fauna of Provincetown, Cape Cod, Massachusetts. P. U. S. Mus., v. 3 p. 116— 133. Washington. Rathke. H. 1843. Eeitrage zur Faima Norwegens. N. Acta Ac. Leop., v. 20 p. i — 264 c t. i — 12. Breslau und Bonn. Rathke, I. 1806. [Tunicata] in: Miiller, O. F.. Zoologia Danica, v. 4. Hauniae. Redcke, H. C, & Breemen, P. I. van. 1904. Plankton en Bodendieren in de Noordzee verzameld van i. — 6. Augustus 1901 met de »Nelly« Y. M. 9. Tijdschr. Nederl. dierk. Ver.. ser. 2 v. S p. 118 — 147. s'Gravenhage, I.,eiden. Redikorzew, W. 1906. Tunicata in: Derjugin. K. M., Murmansche Biologische Station. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 37 IV p. 154 — 155. St.-Peters- bourg. 1906 a. Xotiz fiber die Asddien des Weissen Meeres. Trav. Soc. St-Petersb., v. 37 I p. 307 — 310. St.-Petersbourg. 1907. Ein Beitrag zur .'\scidienfauna der Arctis. Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 11 p. 126^ — 154. St.-Petersbourg. 1907 a. Die Asddien der russischen Polarexpedition 1900 — 1903. Zool. Anz., v. 31 p. 521 — 525. Leipzig. 1908. Die Asddien der Murmankiiste. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 39 I p. 19 — 38. St.-Petersbourg. 1908 a. Die .^ddien des Sibirischen Eismeeres. Mem. Ac. St.-Petersb., ser. 8 v. 18 nr. 11 p. i — 59 t. 1—2. St.-Petersbourg. 1908 b. Eine neue Rhizomolgula-Art. Aimuaire Mus. St.-P6tersb., v. 13 p. 327 — 331. St.-Petersbourg. 1910. Tunicata in: Derjugin, K. M., Die Murmansche Biologische Station. Adv. Print Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 20. Cambridge. 1910 a. Tunicata in: Derjugin, K. M., Zur Kenntnis der Fauna des Kola-Fjords. I. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 41 I p. loi — 131. St.-P^tersboiurg. 1911. Tunicata in: Derjugin. K. M., Zur Kenntnis der Fauna des Kola-Fjords. II. III. Trav. Soc. St.-Petersb., v. 42 I p. 61. St-Petersbourg. 1911 a. Tethyum rhizopus var. murmanense — eine neue Asddie von der Murmankiiste. Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 16 p. 61 — 64 f. I — 6. St.-Petersbourg. ASCIDIACEA 259 1911 b. Zwei neue Chelyosoma-Arten, Atmuaire Mus. St.-Petersb., v. i6 p. 143 — 151 f, i — 10. St.-Petersbonrg. 1911 c. Neue Ascidieu. Amiuaire Mus. St-Petersb , v. 16 p. 215 — 218 f. i — 2. St.-Petersbourg, 1912. Tunicata in: Derjugin, K. M., Die Murmansche Biologische Station. Congr. int. Zool., v. 7 P. p. 888. Cambridge. 1913. Neue Ascidien. Zool. Anz., w. 43 p. 204 — 213 f. i — 6. I^eipzig. 1916. Tuniciers (Tunicata). Faime Russie, Tim. I p. i — 336 f. i — 75 t. i — 6, 12 Karten. Petrograd. 1916 a. A new species of the genus Diandrocarpa. Annuaire Mus. St.-Petersb., v. 21 p. 31 — 33 f. [ij. St.-Petersbourg. Reh, L. 1895. Zur Famia der Hohwachter Bucht. Zool. Jahrb. Syst., v. 8 p. 237 — 256. Jena. Reichert, C. 15. 1875. Zur Anatomie des Schwanzes der Ascidien-Larven (Botryllus violaceus). Abh. Ak. Berlin, 1875 p. 131 — 192 t. i — 5. Berlin. Riedlinger, R. 1902. Untersucbungen iiber den Bau von Styelopsis grossularia der Ostsee. N. Acta Ac. Leop., v. 81 nr. i p. i — 62 f. i — 3 t. i — 6. HaUe. Riefkohl, F. 1861. Die Insel Nordemey. Hannover. Rink, H. 1857. Gronland geographisk eg statistisk beskrevet af H. Rink. v. i I, II; 2. Kjobenhavn. 1852, 55; 57. Risso, A. 1826. Histoire naturelle des priucipaies Productions de I'Europe meridionale et particulierenient de ccUes des Environs de Nice et des Alpes maritimes. v. i — 5. Paris et Strasbourg. Ritter, W. E. 1898. A few Facts concerning the Relationships and Reproduction of Some Bering Sea Tuuicates. Zool. Bull., v. 2 p. 77 — 81. Boston 1899. A Contribution to the Knowledge of the Tunicata of the Pribilof Islands. The Fur Seals and Fur Seal Islands of the North Pacific Ocean, w. 3 p. 511 — 537 t. 86. Washington. 1900. Some Ascidians from Puget Sound, Collections of i8g6. Ann. N. York Ac, v. 12 p. 589 — 616 t. 18 — 20. New York. 1901. Papers from the Harrimau Alaska Expedition. XXIII. The Ascidians. P. Washington Ac, v. 3 p. 225 — 2G6 t. 27 — 30. Wash- ington. 1903. The Structure and Affinities of Herdmania claviformis, the Type of a new Genus and I'amily of Ascidians from the Coast of California. Mark. Ann. Vol., art. 12 p. 237 — 261 t. 18 — 19. New York. 1907. The Ascidians collected by the United States Fisheries Bureau Steamer »Albatross.its. M ' 1863. Ocologiskc og zoologiskc lugttactlscr. nustillwU- pan cii Ucisc i cii DccI af Trondhji'ms Slill i Soiiinuriii 181. j II, /-nologiskc NoUtscr fra Christiaiisuud or Bcjan. Nyt Mng. Nnlurv., v. li p. 273 — 340. Cliristiaiiin. IShS. ISi-nuvrkniiiKiT over Michael Sarse in den Jahren 1900 — 1903 gesaniuielt. I. Ophiuroidea. In: Bergens Mus. Aarbog, 1903 nr. 13. Bergen, 1904. 1904 a. Echinodermeu von deni norwegischen Fischereidampfer »Michacl Sars« in den Jahren 1900 — 1903 gesaunuelt. II. Crinoidea. In: Bergens Mus. Aarbog, 1903 nr. 5. Bergen, 1904. 1907. Echinodermeu von dem norwegischen Fischereidampfer »Michael Sars« iu den Jahren 1900 — 1903 gesaunuelt. III. Asteroidea. In: Bergens Mus. Aarbog, 1906 nr. 13. Bergen, 1907. Groll, M. 1912. Tiefenkartcn der Ozeane. In: VerofE. Inst. Meeresk., n. ser. A r'. 2. Berlin, o. I. Helland-Hansen, B. 1904. Zur Oceanographie des Nordnieeres. In: Cons. Explor. Mer. I'ubl. Circ, nr. 19. Copcnhague, 190.). 1905. Die Hydrographie der Faeroe-Shetland-Riuue in 1902 und 1903. In: Cons. Explor. Mer. Rapp. Proc.-Vcrb., u. 3 ed. alleni., Anl. B. Copenhague, 1905. Helland-Hansen, B. & Nansen, Fr. 1909. The Norwegian Sea: Its Physical Oceanography based upou the Norwegian Researches 1900 — 1904. In: Rep. Norwcg. Fish., V. 1 1 nr. 2. Bergen, 1909. 1912. The Sea West of Spitsbergen. Christiairia, 1912. Hjort, I. 1897. Untersuchungeu iiber die Organismeu und Stroniverhiiltnisst; im norwegischen Nordnieere. In: Naturw. Wochenschr., v. 12 p. 518 — 523 f. I — 6. Berhu, 1897. 262 ASCI DI ACE A 1901. I'u- cr>t(' Noriiiiu'tri.iiin iHs iii>rHii;isrlu'ii I'lsiluTnilaiiipU'rs •Muliaii S.iis« iiii Jaliri' i<)"n uiitcr lAitiiiiv; vi>ii JoIkiii Hjoit In: IVtcrmonns Mt.. i-. 47 p. 73— S3. 97 — io6 t. 7 — 8. Ootlin, 1901, Iljorl. I. & Pahl. K. I900. I'ishiiig KxjH'riincuts iu Norwegian l-"jorJs. In: Kr]) Norwcg. l'"ish., v. 1 iir i Kristiaiiia, kjoo. lljiTt. I & r.ran. H. H. 1899. Currrots and Pelagic Life iii tliv Northem Oivaii. In: Hi-r>:eiis Mns. Skr., t;. 6. Bergen, 1800. 1900. HyArograpliic- Biological Investigations of tlie Skagerrak and the Cliristiania I'iord. In: Ro]). Norwc^; I'i.sli., v. i nr. i. Kii- sUania, 1900. Hofstcn. N. von. 1915. Zoologische Krgebnissc dcr Scliwctlisdicn Kxpcdition nach Spitzbcrgen 1908 iniUr lA'itunj; von I'rof. ('.. ik- C.iir. Die ICchino- dcruicn dcs Kisfjords. In: Svcnska Ak. Hand!., v. 5.) nr. 2. Stockholm, 1915. Jensen, A. S. 1902. Icbthyologiske Studier. I. Har den dybe ikolde Area* en egen Fiskefaima ? In: Vid. Meddel., igoi p. 191 — 202. Kjobenhavn, 1902. 1905. On the MoUusca of liast-C.rccnland. I. haniellibranchiata. With an introdnction on Orecnlaud'.s fossil MoUusc-Kanna from the qnatcmary time. In: Meddel. Groul., i'. 29 p. 289 — 362 f. i — 5. Copenhagen, igos. Jungersen, H. P. E. 1898. I'ra tIngoIf-Expeditioneni. Bemierkninger om Dybhavsfaunaen og dens Fordeling i de nordlige Have. In: Geogr. Tidskr., r. 14 p. 36 — 44. Kjobenhavn, 1898. Knipowitsch, N. 1895. Ueber den Reliktensee »Mogilnoje« auf der Insel KiMin an dcr Mnrnian-Kiistc. In; Unll. Ac. St.-Petersb., v. 3 p. 459 — 473 t. I — 2. St.-Petersbourg, 1895. 1896. Gine zoologische Excursion im nordwcstUchcn Thcilc dcs Weissen Meeres im Somnicr 1895. In: Annuairc Mus. St.-Petcrsb., t'. I p. 278 — 326. St.-Petersbourg, 1896. 1900. Zur Kcnntniss der geologischen Geschichte der Famia des Weissen und dcs Mnrnian-Mccres. In: Verh. min. Ges. St. I'etersb., scr. 2 f. 38 p. I — 169 t. [i — 2]. St. Petersburg, 1900. 1901. Explorations zoologiques sur le bateau casse-glace »Ermak« en etc de igoi. In: Annuairc Mus. St.-Petersb., v. 6 p. I — XIX, 1 Karte. St.-Petersbourg, 1901. Knudsen, M. 1909. Resume de I'hydrographie des mers explorees par le conseil. In: Cons. Explor. Mer. Bull, triniestr., 1906 — 07 part, suppl. Copcnhague, 1909. Koken, E. 1893. Die Vorwelt und ihre Entwickelimgsgeschichte. Leipzig, layj. S. Kriinimel, O. 1902. Der Ozean. Eine Einfiihrung in die allgemeine Meereskunde. ed. 2. In: Wissen der Gegenwart, v. 52. Leipzig, 1902. 1904. Die Deutschen Meere im Rahmen der intematio'nalen Meeresforschung in: Veroff. Inst. Meeresk., v. 6. Berlin, 1904. Michailovskij, M. 1902. Zoologische Ergebnisse der Russischen Expeditioncn nach Spitzbergen. Echinodermen. In: Annuairc Mus. St.-Petersb., v. 7 p. 460 — 546. St.-Petersbourg, 1902. Mohn, H. 1880. Die Norwegische Nordmeer-Espedition. Resultate der I,othungen imd Tiefseetemperatur-Beobachtimgen. In: Petermann's Mt., snppl. 63. Gotha, 1880. 1885. Die Stromungen des europaischen Xordmeeres. In: Petermanns Mt., suppl. 79. Gotha, 1885. 1887. Kordhavets Dybder, Temperatur og Stromninger. In: Norske Nordhavs-Exp., v. 2 nr. 18. Christiania, 1887. Hortensen, Th. 1910. Report on the Echinoderms collected by the Danmark-Expedition at North-East Greenland. In: Meddel. Gronl., v. 45 p. 237 — 302 f. I — -7 t. 8 — 17. Kobenhavu, 1910. 1913. Conspectus Favmae Groenlandicae. Echinodermer. In: Meddel. Gronl., v. 23 p. 299 — 379. Kobenhavn, 1913. Murray, I. 1882. Exploration of the Faroe Channel during the Summer of 1880 in H. M.'s hired ship »Knight Errantd. In: P. R. Soc. Edinb. V. II p. 638 — 720 t. 6. Edinburgh, 1882. ASCIDIACEA 263 Murray, I. & Hjort, I. 1912. The Depths of the Ocean. A general Account of the modern Science of Oceanography based largely on the scientific Researches of the Norwegian Steamer »Michael Sars* in the North Atlantic. With Contributions from A. .'Vppellof, H. II .Gran and B. Hel- land-Hansen. London, 191 2. 8. Nansen, F. 1902. The Oceanography of the North Polar Basin. In: Norweg. N. Polar Exp., v. 3 nr. 9. Christiania, 1902. 1904. The Bathymetrical Features of the North Polar Seas, with a Discu.s.sion of the Continental Shelves and Previous O.sdllations of the Shore-Line. In: Norweg. N. Polar Exp., v. 4 nr. 13. Christiania, 1904. Nielsen, I. N. 1904. Hydrography of the Waters by the Faroe Islands and Iceland during the Cruises of the Danish Research Steamer »ThorTjalfe«-Ekspeditionen igo8. In: Jensen, A. S., Indberetning om Fiskeriundersogelseme ved Gronland i 1908. In: Beretn. Kol. fTroul., igog nr. 2. Kobenhavn, igog. 1910. Forelobig Meddelelse om de fra Briggen »Tjalfe« foretagne hydrografiske Undersogelser i Sommeren 1909. In: Jensen, A. S., Beretning om Fiskeriundersogelseme \-ed Gronland i 1909. In: Beretn. Kol. Gronl., 1909 nr. 5. Kobenhavn, 1910. Nordgaard, O. 1899. Contribution to the Study of Hydrography and Biology on the Coast of Norway. In: Bergens Mus. Skr., v. 6. Bergen, 1899. 1899 a. Undersogelser i fjordene ved Bergen 1897 — 98. In: Bergens Mus. Aarbog, 1898 nr. 10. Bergen, 1899. 1900. Some Hydrographical Results from an Ivxpedition to the North of Norway during the Winter of 1S99. In: Bergens Mus. Aar- bog, 1899 nr. 8. Bergen, 1900. 1901. Undersogelser i fjordene ved Bergen 1899. In: Bergens Mus. Aarbog, 1900 nr. 4. Bergen, igoi. 1904. Studier over naturforholdene i vestlandske fjorde. In: Bergens Mus. Aarbog, 1903 nr. 8. Bergen, 1904. 1905. Hydrographical and biological Investigations in Norwegian Fjords. Bergen, 1905. 4. 1913. Enkelte lakttagelser over Temperatur og Saltgehalt i Trondhjemsfjorden. In: Norske Selsk. Skr., igi2 nr. 6. Troudhjem, 1913. 1915. Havstrommene og den norske marine faima. In: Norske Selsk. Skr., 1914 v. i nr. 5. Trondhjem, 1915. 1918. Bryozoa from the .\rctic Regions. In: Tromso Mus. Aarsh., v. 40 nr. i p. i — 99. Tromso, 1918. Ostergren, Hj. 1903. The Holothurioidea of Northern Norway. In: Bergens Mus. Aarbog, 1902 nr. 9. Bergen, 1903. Ortmann, A. E. 1896. GrundzUge der marinen Tiergeographie. Anleitung zur Untersuchung der geographischen \'erbreitung mariner Tiere mit besonderer Beriicksichtigung der Dekapodenkrebse. Jena, 1896. 8. Pax, F. 1914. Die Actinien. In: Ergeb. Fortschr. Zool., v. ^ p. 339 — 642 f. i — 182. Jena, 1914. 1920. Die Aktinieufauna von Biisum. In: Schr. Stat. Biisum, nr. 5 p. i — 24 f. i— 14. Biisum, 1920. Petersen, C. G. J. 1893. Nogle almindelige Resultater. In: Udb. oHauchs* Togter, p. 429 — 464 t. i — 2. Kjobenhavn, 1893. Pettersson, O. 1900. Om drifisen i Norra Atlanten. In: Ymer, v. 20 p. 157 — 189 f. i — 12. Stockholm, 1900. Pettersson, O. & Ekman, G. 1891. Grunddragen af Skagerracks och Kattegats Hydrografi. In: Svenska Ak. Handl., v. 24 nr. 11. .Stockholm, 1891. Pettersson, O. & Ostergren, Hj. 1900. Vattenprof, tagna under 1900 drs svenska zoologiska polar-expedition. In; Ymer, v. 20 p. 325 — 329. Stockholm, 1900. Reibisch, I. 1914. Die Bodenfauna von Nord- und Ostsee. In: Verb. D. zool. Ges., v. 24 p. 221 — 235. Leipzig, 1914. R u p p i n , E. 1920. Die Hydrographie des Barentsmeeres im Sommer 1913. In: Wi.ss. Meeresunters., Helg. v. 13 p. 47 — 94 t. A, B. Kiel, 1920. 264 ASCIIMACEA Ryder. C. 1895. Ucu ivstKronlaililskc F.xpc, 1879. Schott. O. 1896. BeiUiige zui Hydrographic dcs St. Lorcnz-Golfes. Nach deu kanadischcn Berichtcn bcarbeitet. In: Ann. Hydrogr., i'. 2.\ p. 221 — 230 t. 3; V. 25 p. 116 — 122 t. 3 p. 542 — 547 t. 27; V. 26 p. 173; V. 28 p. 181 — 186. Berlin, 1896; 97; 98; 00. 1896 a. nie llydrographic des Skagcracks, Kattcgats nud der Ostsee. In: Geogr. Z., v. 2 p. 142 — 158 t. 3. Leipzig, 1896. 1902. Oceauographie nud maritime Meteorologie. lu: IJrgeb. D. Tiefsee-Ivxp., v. i, atl. Jena, 1902. 1903. riiysi.-iclu- Mccreskunde. In: Samml. Goscheu. r. 112". I.i riii/ojnis (Kdkrz.) 245 uiollispiiui Arab 252 sabullfcrn (W. IC. Ritt.) 253 iiiorti-iisciii (llnrtmr.) 253 tiniuurkicusis (J . Kiacr) 256 (•en Vpsili'carpa Anib 261 cU|>catn Ariib 262 Cicn. Polyc.irpn Hell 262 fibrosa (Stps.) 263 albatrussi (Name) 273 IKininrin (Snv.) 273 gracilis Hell 283 divisa Ostr. I'avl 284 Ocn. Dendrodoa McLeay 284 aggrepata (Ratlike) 288 liueata Traust 310 — annectens Hartmr 313 — gTOSSularia (Bened.) 314 — f. carnea (Ag.) 328 iiniplicata (Bonnevie) 330 Gen. S>-ncarpa Rdkrzw 331 — oviformis Rdkrzw 331 Gen. Stolonica Lacazc & Delage 331 — socialis Hartmr 332 Gen. Distomus C. F. Gaertn 332 — variolosus C. I". Gaertn 333 Gen. Kiikenthalia Hartmr 335 — borealis (Gottsch.) 335 Gen. Symplegma Herd 342 — okai (Rdkrzw.) 342 Fam. Botryllida; 342 Gen. Botry-Uus C. F. Gaertn 342 - — schlosseri (Pall.) f. typica 344 — — f. aureus (Sars) 334 — magnus W. E. Ritt 361 — leachii Sav 361 Cynthia lurida Thor 363 — dnerea Sars 363 — polycarpoides Bened. Jul 364 Polycarpa cinerea Rank 364 Taf elerklarung 364 Drnckfehler-Berichtigungen 365 Part II. Ord. Diktyobranchia Fam. Rhodosomatidx Subfam. Chelyosomatinai Gen. Chelyosoma Brod. Sow. I — mac leayanum Brod. Sow. I. — ochotense Rdkrzw orientale Rdkrzw 9 Scitc Chelyosoma ina-quale Rdkrzw 10 Gen. Corella .\U\. llano ui — parollclograniina (Miill.) 10 — liori-alis Traust 14 — willuKrianii llerdiu 17 Gen. Corcllopsis Hartmr 17 peduuculata II:irtinr 18 Gen. Corynascidia lli-rdni 19 siilnni Ilrrdni ig — lu'niiiuini W ]',. Ritt 20 Fam. Agnesiida- 20 Gen. Agncsia Mchlsn 21 — beriugia Rill 21 Fam. AscidiidK 21 Gen. Phallusia Sav 21 — niammillata (Cuv.) 21 fimiigata (( irube) 23 Gen, Ascidia I, 24 — prunmn Miill. (emend. Kuppf.) — Ascidia callosa Stps. Vorbenierkung 25 — prunum Miill. (ciiund Kii]>fl'.) 26 • — callosa Stps 41 — ilijmphniana (Traust.) 53 — obliqua .\lil 57 — uiialaskcnsis (Ritt.) 68 — tritonis lierdm 68 — incntula Miill 71 — conchilega Miill 75 — virginea Miill 78 (jen. Ascidiella Roule 81 — aspersa (Miill.) Si Fam. Perophorida" 87 Gen. Perophora Wgm 87 — listeri l^'orb 88 — viridis Verrill 89 Fam. Cionida; 89 Gen. Ciona Flem 90 — intestinalis (I,.), f. typica 90 — — f . gelatinosa Bonnevie ... 98 — — f. longissima Hartmr 100 — intestinalis (L.) var. tenclla (Stps.) — Ciona intestinalis (L.) var. ocellata (Ag.) 103 — intestinalis (I/.), var. tenella (Stps.) 104 — — var. ocellata (Ag.) 104 Gen. Rhopalsea PhU 104 — nordgaardi Hartmr 104 Gen. Diazona Sav 105 — violacea Sav 105 Ord. Krikobranchia 106 Fam. Polycitoridae 106 Gen. Clavelina Sav 107 ASCIDIACEA 267 Seite Clavelina lepadiforniis (Miill.) 108 — auriluceus (Garst.) no — borealis Sav 1 10 — (?) concrescens sp. nov no Gen. Archidistoma Garst ill Gen. Placentela Rdkrzw 112 — crystallina Rdkrzw 113 Gen. Polycitor Ren 113 — vitreus (Sars) 113 — ruber (Sav.) 120 Distoma stelligeruin Giard 120 — flavum Cocks 120 Gen. Distaplia d. Valle 120 — clavata (Sars) 121 — livida (Sars) 126 — confusa W. E. Ritt 128 — rosea d. Valle 128 — occidentalis W. E. Ritt. Forsyth 129 Fam. Didemnidie 129 Gen. Trididemnum d. Valle 129 — tenerum (Verrill) 130 Gen. Didemiium Sav 143 — albidum (Verrill) 144 — lutarium Van Name 159 — helgolandicum Mchlsn 160 — maculosum (M. E.) 162 — asperum (M. E) 162 — durum (M. S.) 162 — fulgens (M. E.) 162 — parasiticum (Giard) 162 — gelatinosum (Giard) 162 — perspicuum (Giard) 162 Gen. Polysyncraton Nott 163 — lacazii (Giard) 163 — crassum Rdkrzw 164 Gen. Leptoclinides Bjerk 164 — faeroensis Bjerk 164 Gen. Diplosoma Macdon 171 — listerianum (M. E.) f. typica 171 — — var. gelatinosum (M. E.) . 172 — — var. punctatum (l'"orb.) . . 173 — — var. kochleri (Forb.) 173 — spongiforme (Giard) 174 Gen. L,is.socliiium Verrill 176 — aureuui Verrill 177 — wandeli ,sp. nov 180 Leptoclinum perforatum Giard 183 Seite Fain. Synoicidae 1 83 Gen. Polyclinum Sav 184 — aurantium M. E 1 84 — sibiricura Rdkrzw 186 Gen. Aplidiopsis I,ah 187 spha^roides (Hartmr.) 187 — panuosum (W. E. Kitt.) 187 Gen. Aplidium Sav 187 — palUdum (Verrill) 188 — fallax Johnst 194 — nutans Johnst 194 — glomeratum Aid. Hanc 194 Gen. Amaroucium M. E 194 — glabrum Verrill 195 — liellucidum (Leidy) 202 — stellatuni Verrill 203 — mutabile Sars 203 — spitzbergense (Hartmr.) 208 — schaudinni (Hartmr.) 211 — proliferum M. E 211 — nordmannii M. E 212 — densum Giard 212 — punctum Giard 213 — kincaidi W. E. Ritt 214 — pribilovense \V. E. Kitt 214 — snodgrassi W. E. Ritt 214 — dubium W. E. Ritt 215 — calif ornicum \V. E. Ritt 215 — ocei W. E. Ritt 215 — edentatum Cams 215 — simulans Giard 215 — bUaterale Giard 215 ^ sp. Ostr. Pavl 216 Psammaplidium moUe Rank 216 Gen. Sidnyuuni Sav 216 — turbinatum Sav 216 — clegaus (Giard) 218 Gen. Synoicuni Sav 219 — turgens Phipps 219 — irrcgulare \V. E. liitt 222 — pulmonaria (Ell. Soland) 223 — jordani (W. E. Ritt.) 236 — sp. (Ostr. Pavl.) 236 rubrum Coldstr 236 Gen. Morchcllium Giard 236 argus (M. E.) 237 Literaturvcrzcichnis 238 34* Alphabetisches Namenverzeichnis. Dieses Namenverzeichnis umfasst sanitliche in den zwei Teilen dieser Arbeit erwiilmten arktischen und Ijorealeii Ascidicn- arten, mitsamt die meisten dazu geliorigen Synouymen. Einzelne alte, selten vorkomnienden Namen und nomina uuda sind doch uicht mitgenommen. Die Synonymen und unsichere Arten sind niit Kursiv gedruckt. Die Seitenzahlen weisen was die erwahnten Arten betrifft, auf den Anfang der Beschreibung bin, was die Synonymen betrifft, auf die Seite hin, wo die S5'nonymie und Geschichte der Art diskutiert werden. Agnesia beringia Ritt II 21 AUoeocarpa apolis Michlsn I 334 Amarmicium s. auch Apiidium, Macroclinum. — albicans M. E II 21 1 — argus M. E II 237 — aureum M. E II 21 1 — bilaterale Giard II 215 — californicum Ritt II 215 — coei Ritt ., II 215 — commune Drasche II 21 1 — constellahtm Verr II 202 — densum Giard II 212 — dubium Ritt II 215 — edenlaium Carus II 2 1 5 — glabrum Verr II 195 — kincaidi Ritt II 214 — lafonti Fisclier II 212 — mutabile Sars II 203 — nordmanni M. E II 212 — papillosum Alder II 2 1 1 — pellucid ura (Leidy) II 202 — pribilovense Ritt II 214 — proliferumM. E II211 — punctum Giard II213 — roseum Delia Vallc II211 — rubicundum Leuckart II217 — sarsi Bjerk II 20S — schaudinni (Hartm.) II 211 — simulans Giard II 215 — snodgrassi Ritt II 214 — spitzbergense (Hartm.) II 208 — stellatum Verr II 203 — translucidum Ritt II 196 Anomopera ingolfiana n. sp I 130 A nurella Bleizi Lac. Dutli — Roscoviia Lac. Duth — solenota Lac. Duth Aplidiopsis s. auch Polyclinum. Aplidiopsis pannosuiii Ritt — sarsi H, Ka;is — sphaeroides Hartm Aplidiiim s. auch Amaroinium, Synoiciim. — despcctum Herdm — jallax Johnst — ficoides Bened — flavum H. Kaas — glomeratum Aid. Hanc — lacleum H. Kaas — mdlcmn Aid. Hanc — nutans Johnst — pallidum (Verr.) — sublobatum Lam — vernu'osum Dalyell — sostericola ("riard Archidistoma aggregatuni Garst Ascidia s. auch Phallusia. — aculcala Aid — aditaerens Ritt a/ finis Aid. Hanc — albida Aid. Hanc — Alderi Hauc — amoena Aid. Hanc — amphora Ag — arachnoidca I'orb — aspera Hell ;— c a 1 1 o s a Stps — carnea Ag — chlorhema Giard I 92 92 92 T87 226 187 189 194 226 igf) 194 189 189 194 1 88 225 345 189 112 76 45 83 82 72 76 60 22 76 41 329 23 370 ASOmiACIvA Aiiiiiii Ia-iuIi 1 — iM I'obr I — (omffrtiiit Kntlikf 1 — conchilcga MiiU I — (oria^ea Hell 1 — eorrugattt Miill I — crasm Hour. 1 drf'rfssa Alil. Uaiii- 1 — il i j m j>h n i n n n (Trnust.) I — eltiplica .Uci. Haiic I — eloHgala Aid, Huuc I exigua Hcrdiii I — fateigera Hcrdiu I — faUax Drasche I — fusiformis Herdin I — gelatiHosa Kiair I — geomttrica Stps I globifera Lani Hrrdmanni Garstaiig I inoniata Hone 1 inornaUi Verr 1 — lata Herdni I — loHgisiphonata Kiser I — lurida M6U I — men tula Miill I - — milrscrns Hartm I — mollis Verr I — — Aid. Hanc. . I — monachus Cuv I — monoceros SI6U — Morti Aid. Hanc I — miiricata Hell I -- MuUcriana Leach I — Normani Aid. Hanc I — obliqua Aid I — ocellata Ag I — opalina Macgill I — papulosa Dalyell — patula Miill I — pedunculata Hoffra I — peUucida Aid. Hanc I — plana Hanc I — - plebeia Aid I — producta Hanc I — prunum Miill I — pulchella Aid I — pustulosa Aid I — qudrideniata 1, — reptans Hell I — robusta Hanc I — Roulei Garst I 7.S 7" 'II 7" 53 82 76 76 59 28 72 59 3 1.(1 45 72 76 58 71 59 59 72 72 199 83 76 76 83 57 104 82 3>7 82 82 82 72 76 76 26 92 82 198 72 72 76 Ascidiu mliisiins lU-11 riihiiiiiidti Hanc riiliroliiutii Hum' nulis Aid scabra Miill sordida Aid. Hanc toicllii Sips Irian jiuUiris IIitiImi t rilunis Ik-nlm IruiHiila Ilinlm unalaskcnsi.s (Kitt.) vcnosa Sliill — verrucosa Hell — villosa Giard vircscens Pcnn virgiuea Miill — viridescens Brug AscidicUa aspersa (Miill.) — expansa Kia;r — griffini Herdm — minuta Kiicr — virgiiica (Miill.) Ascidiopsis Columbiana Huntsni — nanaimoensis Huntsin. . . . Astellium perspicuum fiiard — spongi/ornie Giard Aurantium aurantium Giard — - polyclinoides Norm Bollenia Beringi Dall — Bolteni (I..) — Burkhardti Ag — ciliata Moll — echinata (I,.) — elegans Herdm — lusi/ormis Sav — Gri/fithsi McLeay — microcosmus Ag — ovifera (L) — ovijormis Pack — picta Wallich — reni/ormis Mcl,eay — rubra Stps — thompsoni Hartm Bostrichobranchus manhattensis Traust. — molguloides Mete. . . . — pilularis (Verr.)... Botrylloides albicans M. E — aurea Sars — boloniense Giard — clavelina Giard — cyanescens Giard il 72 il 72 72 72 82 82 I.. I 83 68 83 68 72 22 83 92 78 92 81 83 I 45 83 82 45 28 162 175 ■85 185 141 140 141 1 40 149 141 140 50 140 i.?8 141 140 140 140 141 16 17 15 362 355 362 362 : 362 ASCIDIACEA 271 Botrylloides fulgurate Herdm — insigne Giard — parvulum H.-Kaas — prosiratum Giard — pusilla Alder — ramulosa Aid. Hanc — radiaia Aid. Hanc — rotifcra M. E — rubrum M. E — rugosum Gottsch — sparsa Aid — vinosa Aid. Hanc Botryllus aurantiacus Lah — aurolineattis Giard — badius Aid. Hanc — - bivittahis M. E — calendula Giard — calyctilatus Aid. Hanc — caslaneiis Aid. Hanc — gemmeiis Sav — Gouldii Verr — leachii Sav — magnus Ritt — Marionis Giard — miniatus Aid. Hanc — minuttis Sav — morio Giard — polycyclus Sav — pruinosus Giard — rubens Aid. Hanc — rubigo Giard — schlosseri f. typica — schlosseri Pall. f. aurens Sars — smaragdus M. E — stellatiis Gaertn — violaceus M. E — violatincius Hartm — virescens Aid. Hanc Botryorchis s. Styela. Brevistellium s. Diplosoma. Caesira s. Molgula. — canadensis Hnntsm — intumescens Name Chelyosoma geometrica (Stps.) — inaequale Rdkrzw — mac leayanum Brod. Sow, . — ochotense Rdkrzw — orientale Rdkrzw Ciona canina (Miill.) — jascicularis Hanc — intestinalis (L.) f. typica 362 362 362 362 362 362 362 362 362 355 362 3f'2 362 346 347 345 346 347 34 'J 345 361 361 346 347 345 346 345 34& 346 346 344 354 345 345 345 347 346 77 46 3 10 2 9 9 91 92 90 Ciona intestinalis f. gelatinosa Bonnevie. — intestinalis f. longissima Hartm. . , — intestinalis var. tenella (Stps.) — intestinalis var. ocellata (Ag.) — sociabilis (Gim.) Circinalium concrescens Giard — pachydermatinum J acobs Clavelina aurilucens (Garst.) — borealis Sav — concrescens n. sp — corrugata Aid. Hanc — gelaiina (Rathke) — lepadiforniis (Miill.) — pumitio M. E — Rissoana M. E Cnemidocarpa cirrata Arnb — elsa (Hartm.) — f i u m a r k i e n s i s (Kia-r) — joannac (Herdm.) — mollis (Stps.) — moUispina .\rnb — mortenseni (Hartm.) — rhizopus (Rdkrzw.) — sabulifera (Ritt.) — vestita (Aid.) — villosa (Knpff.) Colella Kiikenthali Gottsch Corella borealis Traust — larvaeformis Hanc — ovata Hanc — parallelogramma (Miill.) — rugosa Huntsm — willmeriana Herdm Corellopsis pedunculata' Hartm Corynascidia lierdmani Ritt — suhmi Herdm Ctenicella s. auch Molgula. — Lanceplaini Eac. Duth — Morgatae Lac. Duth Culeolus perlatus Herdm — sluiteri Ritt — suhmi Herdm — Tanneri Verr Cynthia s. auch Boltenia, Cnemidocarpa, Dendrodoa, Eugyra, Halocynthia, Glandula, Microcosmus, Polycarpa, Stylea. Cynthia arctica Hartm — condylomata Pack — coriacea Stps — depressa Leuckart — glomerata Aid — granulata Aid ri 98 [I 100 [I 103 [I 103 :i 91 [I 216 [I 226 tl no [I no [I no [I 108 [I 108 [I 108 [I 108 [I 108 I 245 I 257 I 256 I 257 I 240 I 252 1^53 I245 I 253 X 241 I 245 II 114 II 14 II II 11 11 II 10 II 17 n 17 II iS II 20 II 19 I 77 I 77 I 184 1 1S4 I 184 1 184 1 152 1 199 I 257 I 318 I 333 I 222 ASClDIACIvA C'>-iilAj74 «74 I5i 176 176 i(>5 176 222 2Sg 183 I7(. 176 236 152 50 290 288 313 290 290 289 314 328 290 310 2(>0 290 342 105 144 162 162 162 172 131 162 160 159 162 162 131 132 131 Diplosoma cariiosiim Dru.sclic H 175 — chamaelfon Draschc II 1 75 cryslaUinum Draschc 11 1 72 gelatinosum-I.islcri I.uli II 172 luvlilfridtiuvi-l.istcri I,ah II 173 lis tori a 11 mil (Mil.) f. typica II 171 — listfriaiium var. gi-Iatinosum (M. E.) . . . . II 172 — listeriaiiuin var. kochli-ri (porb.) II '73 — listcrianuui var. puiictnt uiii (rorb.) II 173 — spoiigiformc (Giard) II '71 Diplosomoides s. audi I'olysytifraton. — bathyphilum Hartiu II 177 (Itihium Ilaitm II 177 flai'cscens Rdkrzw II 1 77 Distaplia clavata (Sars) II 121 confusa (Ritt.) II 128 livida (Sars) II 126 — occidentalis Ritt. I'ors II 129 — ro.sca (Delia Valle) II 128 Dislonia s. audi J'olycHor. flavum Cocks II 120 — stelligerum Giard II 120 Distoinus variolosus Gaertn I 333 Eucoelium parasiticum Giard II 162 Eugyra s. audi Bostnchobranchus. — areuosa (Aid. Haiic.) I 30 — globosa Hanc I 32 — gliitinans (Moll.) I 22 — peduuculata Traust I 40 symetrica Drasche I 24 Eugyrioides arctica (Bonnevie) I 24 — rara (Kiser) 1 24 — schmidii Rdkrzw I 24 Ettgyriopsis s. Bostrichobranihus. Forbesella tesselata (Lac. Dutli. Del.) I 174 Fragarium elegans Giard II218 Glandula arenicola Verr I 24 1 fibrosa Stps I 265 — glacialis Sars I 178 — glutinans (Moll.) I 23 — mollis Stps I 241 Glosso/oriim sabulosum Lah II 185 Glossophontm variabile Rankin II 185 Goniocarpa coccodes Huntsm I 223 — rustica (L.) I 200 Goodsiria borealis Gottsch I 33^ Gymnocystis ampulloides (Bened.) I 60 comosa Giard I 98 (jynandrocarpa borealis (Gottsch.) I 336 Halocynthia s. auch Bollenia, Cynthia, Pyura. — aurantium (Pall.) I 171 ASCIDIACEA 273 Halocynthia pyriformis (Rathke) I 163 Hartmeyeria triangularis Ritt I 184 Herdmannia bostrichobranchus Mete I 17 Heterocarpa glomerata (Aid.) I 333 Hexacrobylus arcticus n. sp I 133 Holozoa s. Distaplia. Katatropa s. Styela. Kiikenthalia borealis Oottsch I 335 Leptoclinides faeroensis Bjerk II 164 Leptoclinum s. audi Didemnum, Distaplia, Lissoclinnni. — candidum Sav II 160 — coccineum Drasciie II 163 — durum Leuck II 160 — gelalinosum Sars II 145 — griseum Aid. Hano II 132 — Listerianuin M. E II 171 — luteolutn Verr II 145 — maiulosum M. E II 160 — perforatum Giard II 183 — polare. Hartm II 1 46 -■ — pimctalum Forb II 173 — structum Gottsch II 146 — tenue Herdm II 146 Lissoclinum aureum Verr II 177 — wandeli n. sp II i8o Lithonephrya decipiens Giard , . I 77 — eugyranda Lac. Duth I 77 Macroclinum crater Verr II 226 — pomurti (Sars) II 226 Mcristocarpus fiiscus Pizon I116 Microcosmus s. auch BoHenia Hartmeyeria. — claudicans (Sav.) II 183 — glacialis (Sars) I 178 — molguloides Herdm I 179 — uacreus Name I 182 — spinosits Lac. Duth. Del I 183 Molgula s. auch Amirella, Bostrichobranchus, Eugyra. — adhaerens Giard ' . I 6 c — alderi Hartm I 60 — ampulloides (Bened.) I 60 — arclica Kiter I 99 — arenata Stps I 74 — birulai Redkrzw I 100 — boreas Traust I 106 — caepiformis Sorb. Herdm I 61 — carpenteri Herdm I 1 79 — chrystallina (Moll.) I 45 — citrina Aid. Hanc I 97 — complanata Aid. Hanc I 76 — corritgata Cocks I 123 — cynthiaeformis Hartm I 123 The logolf-Expedition. II. 7. Molgula denti/era Bened I 61 — echinosiphonica Lac. Duth I 98 — eugyroides Traust I 79 — graphica Ritt I116 — greejfi Mchlsn I 61 — groenlandica Traust I115 — hancocki Herdm I 123 — herdmani Bjerk I 84 — holtiana Herdm I 61 — inconspicua Aid. Hanc I 60 — kiaeri Hartm I 89 — Koreni Traust I 93 — littoralis Verr I 98 — longicollis Wagner I115 — liitkeniana Traust I 61 — lutulenta (Name) I 73 — macrosiphonica Kupff I 60 — inanhattensis (De Kay) 1 56 — nana Kupff I 98 — norvegica Kiser I107 — , mtda Wagner I 98 — occulta Kupff I 92 — oculata Forb I go — oregonia Ritt I 73 — - pannosa Verr I 107 — papulosa Verr I 77 — pellucida Verr I 16 — psammodes Traust I 92 — redikorzeviOka I 56 — retortif ormis Verr I 114 — robusta (Name) I 73 — romer i Hartm I 86 — rotunda Oka I 74 — septcntrionalis Traust I 106 — simplex Aid. Hanc I 60 — singularis (Name) I 75 — siphonalis Sars I 105 — siphonata Aid I 60 — socialis Aid I 60 — tenax Traust I 77 — lubijera (0rst.) I 60 — verrilli (Name) I 75 Wagneri Hartm I 1 79 Molgulina s. Molgula. Morchellioides alderi Herdm II 237 Morchellopsis Pleyberianus Lah II 213 Morchellium argus (M. E.) H ^37 Pandocia s. Polycarpa. Paramolgula s. Eugyroides. Pa'rascidia flabellata Aid 11217 — Flemingi Aid II 217 35 -r\ ASCIDIACEA rj».u. 1./I.I /.»■,. Ml AM 11 J17 /'.ir.i.vi ii/iiim iiiif'um li.-Kaos II 217 flfgitHS (C.ianl) n 2 1 S TorcuKyroidcs ilalli (Ritt ) 1 ■\.\ — japonica Ilartm 1 .).{ Vflonaia arrnilera Sips I 189 corrugata ('•oods. I'orb I 187 ..'.i?'rii (iochIs. I'orb I 188 1 i.V.'* I'olvitiiiiim s. iiucli Aplidiopsis, Aplidium, SyiwicHm. ;nir ;iiit i Mill M !■' 11 \^\ irrcbriloniii .\U\ 11 185 globosum Kill II 1 87 Ititeum (iiard II 185 sabulosum ( '.iard II 1 8.5 sibiricuni Rdkrzw II i8() siicdiifitiii .\1(1 II 21 7 — viridr CliiuHc H 1 05 Polycyclus diazona Vi-rr II 105 Polystyela Lemirri C.iard I 3.M Polysyncraton crassum Rdkrzw II 164 — lacazii (Giard) II 163 Psammaplidium mullc Rank II 216 Pseitdodidctnmut crisliillinum Ciard II 172 — zosterarum Jmird II 172 Pycnoclavella s. Clavelina. Pyura s. auch Rollmia, Cynthia, llalocynthia. — dura (IIl-11.) I 1 75 — Forbesi (Verr ) I 152 — pectcnicola Mchlsn I 165 — savignyi (Phil.) I 176 — .squamulosa (Aid.) I I75 — tesselata (Fori).) I 174 Rhabdocynthia s. Halocynthia. Rhizomolgula arenaria Ritt I 124 — gigantea Rdkrzw I 124 — globularis (Pall.) I 124 — intermedia MchLsn 1 124 — ritteri Hartm I 124 — warpachovskii Rdkrzw I 124 Rhopalaea nordgaardi Hartm II 104 Sarcoboirylloides s. Botryllus. Sarcobotrylloides espevaerense H.-Kaas I 3''2 — wyvillii Herdm I 362 Sclerobrancha (Scleroderma) Eugeniae Pagenst II 217 Sidnyum elegans (Giard) II 218 — turbinatum Sav II 216 Stolonica socialis Hartm I 332 Styela s. auch Cnemidocarpa, Cynthia, Dendrodoa, Poly- carpa. — armata Lac. Duth. Del I 223 — atlautica (Name) I 237 — bathybia Bonnevie I 235 — canopoides Hell I 236 — clava Herdm I 238 — clavata (PaU.) I 237 ASCIDIACEA 275 Styela conica Swed I 223 — coriacea (Aid. Hanc.) I 220 — cylindri/ormis Bonnevie I223 — depressa Aid. Hanc I 283 — doliolum Bjerk I 257 — fibrillata Aid. Hanc I 265 — gelatino.sa Traust I 213 — greeleyi Ritt I 23S — hemicaespitosa Ritt 1 223 — huntilis (Aid.) I 283 — I.ovenii (Kor. Dan.) I 222 — macri'HteroYi Ritt I 212 — manimillaris (Gaertn.) I 275 — northiimbrica Aid. Hanc I 223 — obscura Aid. Hanc I 283 — opalina (Aid.) I 276 — partita (Stps.) I 235 — rustica (L.) .■ . . • I 196 — rustica f. macrenteron Ritt I 212 — stimpsomi Ritt I214 — sitlcalula (Aid.) I 276 — theeli Arnb I 234 — variabilis Hanc I 236 — violacea (Aid.) I 222 Styelopsis grossularia (Bened.) I 318 Syniplegnia okai (Rdkrzw.) I 342 Syncarpa oviformis Rdkrzw I 331 Synoicum s. audi Amarouciiim, Cininalium. — ficus (I'all.) n 225 — incrustatum (Sars) II 226 — irre^^ularc Ritt II 222 — jordani (Ritt.) 11 236 — pumonaria (liU. Soland.) II 223 riibrum Coldstr II 236 — tureens Phipps 1 1 2 1 <) Tethyum .s. auch Cneniidofarpa, Styela. — compressum Rdkrzw I 223 — Kupfferi Hartin I 245 — tiodijerum Ostr. Pavl I 223 Thylacium aggregatuni (Rathke) I 332 — Normani Aid I 333 — Sylvani Cams I318 — variegaium Aid I 333 Trididemnum cereum (Giard) II 131 — niveum (Giard) II131 — slrangulatiim (Ritt.) II 131 — tenerum (Verr.) II 130 Ypsilocarpa clipeata Arnb I 262 35* THE INGOLF-EXPEDITION 1895 — 1896. THE LOCALITIES, DEPTHS, AND BOTTOMTEMPERATURES OF THE STATIONS Depth • Depth Depth Station Nr. Lat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. Station Nr. Lat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. Station Nr. Lat. N. Long.W. in Danish fathoms Bottom- temp. I 62° 30' 8° 21' 132 7°2 24 63° 06' 56° 00' 1 199 2°4 45 61° 32' 9° 43' 643 4°i7 2 63° 04' 9° 22' 262 5°3 25 63° 30' 54° 25' 582 3°3 46 61° 32' 11° 36' 720 2°40 3 63° 35' 10° 24' 272 o°5 63° 51' 53° 03' 136 47 61° 32' 13° 40' 950 3°23 4 64° 07' 11° 12' 237 2°5 26 63° 57' 52° 41' 34 o°6 48 61° 32' 15° 11' 1 150 3°i7 5 64° 40' 12° 09' 155 64° 37' 54° 24' 109 49 62° 07' 15° 07' 1120 2°9I 6 63° 43' 14° 34' 90 7°o 27 64° 54' 55° 10' 393 3°8 50 62° 43' 15° 07' 1020 3°i3 7 63° 13' 15° 41' 600 4°5 28 65° 14' 55° 42' 420 3°5 51 64° 15' 14° 22' 68 7°32 8 63° 56' 24° 40' 136 6°o 29 65° 34' 54° 31' 68 0°2 52 63° 57' 13° 32' 420 7°87 9 64° 18' 27° 00' 295 5°8 30 66° 50' 54° 28' 22 i°05 53 63° 15' 15° 07' 795 3°o8 10 64° 24' 28° 50' 788 3°5 31 66° 35' 55° 54' 88 i°6 54 63° 08' 15° 40' 691 3°9 II 64° 34' 31° 12' 1300 i°6 32 66° 35' 56° 38' 318 3°9 55 63° 33' 15° 02' 316 5°9 12 64° 38' 32° 37' 1040 o°3 33 67° 57' 55° 30' 35 o°8 56 64° 00' 15° 09' 68 7°57 13 64° 47' 34° 33' 622 3°o 34 65° 17' 54° 17' 55 57 63° 37' 13° 02' 350 3°4 14 64° 45' 35° 05' 176 4°4 35 65° 16' 55° 05' 362 3°6 58 64° 25' 12° 09' 211 o°8 15 66° 18' 25° 59' 330 -^3°75 36 61° 50' 56° 21' 1435 i°5 59 65° 00' 11° 16' 310 - o°i 16 65° 43' 26° 58' 250 6°I 37 60° 17' 54° 05' 1715 i°4 60 65° 09' 12° 27' 124 o°9 17 62° 49' 26° 55' 745 3°4 38 59° 12' 51° 05' 1S70 i°3 61 65° 03' 13° 06' 55 o°4 18 6i° 44' 30° 29' "35 3°o 39 62° 00' 22° 38' 865 2°9 62 63° 18' 19° 12' 72 7°92 19 60° 29' 34° 14' 1566 2°4 40 62° 00' 21° 36' 845 3°3 63 62° 40' 19° 05' 800 4°o 20 58° 20' 40° 48' 1695 i°5 41 61° 39' 17° 10' 1245 2°0 64 62° 06' 19° 00' 104 1 3°i 21 58° 01' 44° 45' 1330 2°4 42 61° 41' 10° 17' 625 o°4 65 61° 33' 19° 00' 1089 3°o 22 58° 10' 48° 25' 1845 i°4 43 ' 6i° 42' 10° 11' . 645 o°05 66 61° 33' 20° 43' 112S 3°3 23 60° 43' 56° 00' OdIj the PlAnkton.Net uied 44 61° 42' 9° 36' 545 4°8 67 61° 30' 22° 30' 975 3°o station I,at N t,onR, \V. Depth in Danish fathoms Bottom- temp. Station Nr. Lot. N. Long W. Depth in Danish fathoms Bottom- temp. station Nr. Lat. N. Long. W. Depth in Danish fathoms Bottom- temp. M 02" 00 22- 30 »43 34 0.: 04" 44' 32 ' 52' 976 I°4 118 68° 27' 8° 20' 1060 — l»o 69 6i«4o' 22» 17' 589 i'9 93 04° 24' 35° 14' 767 l°46 119 67° 53' 10° 19' lOIO — i°o 70 63*09 aa' 05' 'M -°o -?.( 64° 56' 36° 19' 204 4°i 120 67° 29' 11° 32' 885 — i°o 7« 63" 46' aa« 03' 4'J 65° 31' 30° 45' 213 121 66° 59' 13° 11' 529 -^°7 7* 63" la' a3''o4' 197 6°; 95 65° 14' 30° 39' 752 2°I 122 66° 42' 14° 44' 115 i°8 73 6a» 58' 83" a8' 486 5°5 96 65° 24' 29° 00' 735 I°2 123 66° 52' 15° 40' 145 2°o 74 62" 17' a4' 36' 695 4°2 97 ...V .:S' 27° 39' 450 s's 124 67° 40' 15° 40' 495 — o°6 6,» 57' as" 35' 761 98 65° 38' 26° 27' 138 5°9 125 68° 08' 16° 02' 729 — o°8 di" 28' as" 06' 829 99 66° 13' 25° 53' 187 6°l 126 67° 19' 15° 52' 293 -o°5 75 6i» a8' ae" 25' 780 4°3 :oo 66° 23' 14° 02' 59 o°4 127 66° 33' 20° 05' 44 5°6 76 60050' 26° 50' 806 4°i lOI 66° 23' 12° 05' 537 -o°7 128 66° 50' 20° 02' 194 o°6 77 eo" 10' 26" 59' 951 3°6 102 66° 23' 10° 26' 750 — o°9 129 66° 35' 23° 47' 117 6°5 78 60" 37' 27" 5a' 799 4°5 103 66° 23' 8° 52' 579 — o°6 130 63° 00' 20 ,0' 338 6°55 79 60" 52' 28° 58' 653 4°4 104 66° 23' 7° 25' 957 — i°i 131 63° 00' 19° 09' 698 4°7 80 61° 02' 29' 3a' 935 4°o 105 65° 34' 7° 31' 762 — o°8 132 63° 00' 17° 04' 747 4°6 81 61° 44' 37° 00' 485 ft to6 65° 34' 8° 54' 447 — o°6 133 63° 14' 11° 24' 230 2°2 82 61° 55' 27" 28' 824 4°i 65° 29' 8° 40' 466 134 62° 34' 10° 26' 299 4°i 83 62° 25' 280 30' 912 3°5 107 65° 33' 10° 28' 492 ^°3 135 62° 48' 9° 48' 270 o°4 62° 36' 26° 01' 472 108 65° 30' 12° 00' 97 i°i 136 63° 01' 9° II' 256 4°8 62° 36' 25° 30' 401 109 65° 29' 13° 25' 38 i°5 137 63° 14' 8° 31' 297 — o°6 84 62» 58' 25° 24' 633 4°S no 66° 44' 11" 33' 781 — o°8 138 63° 26' 7° 56' 471 — o°6 85 63° 21' 25° 21' 170 III 67° 14' 8° 48' 860 -o°9 139 63° 36' 7° 30' 702 — o°6 86 65° 03'. 23° 47'» 76 112 67° 57' 6° 44' 1267 — i°i 140 63° 29' 6° 57' 780 -o°9 87 65° 02'. 23° 56''. no "3 69° 31' 7° 06' 1309 — i°o 141 63° 22' 6° 58' 679 — o°6 88 64° 58' 24° 25' 76 6°9 114 70° 36' 7° 29' 773 — 1°0 142 63° 07' 7° 05' 587 — o°6 89 64° 45' 27° 20' 310 8°4 "5 70° 50' 8° 29' 86 o°i 143 62° 58' 7° 09' 388 -o°4 90 64° 45' 29° 06' 568 4°4 116 70° 05' 8° 26' 371 -o°4 144 62° 49' 7° 12' 276 i°6 91 64° 44' 31° 00' 1236 3°l 117 69° 13' 8° 23' 1003 — i°o -s T* e 2 •^ "i 1^ Q "^ ■J : ,« s 1^ ^ •* ■^ V 4 :: E ^ « 1 t 1 > n 5 ?> c 5 a a 0 C ^ t 5; ^ * N ^ 5 ^5 • 11; ^^ QL 5 D3 V.2B pt.6-7 Danish Ingolf-Exped 1895-1896 The Danish Ingol expedition fiioMed PLEASE DO NOT REMO^ CARDS OR SLIPS FROM THIS UNIVERSITY OF TORONTO LI -::;.-;-::'i^i?^Kii^p^ii<^|