: % — ⸗* a N { —— 3 a N * am — Das große illuftrirte Kräuter - Buch. Eine ausführlihe Beſchreibung aller Pflanzen, mit genauer Angabe ihres Gebrauchs, Uubens und ihrer Wirkung in der Arzneikunde, ihrer Pe. er Verwendung im Dandel und Gewerbe. Nebſt einer deutlichen Anmeifung zur Sammlung und Bebauung derfelben, um den größtmöglich fie RE Saraus zu ziehen, und einem vollſtändigen Verzeichniß aller Krankheiten, gegen welche fid bewährte Mittel in diefem Buche finden. Herausgegeben von Dr. Ferdinand Müller. pi * Mit Dreihundert feinen — Ulm, 1860. Druck und Verlag der J. Ebner'ſchen Buchhandlung. — ER — | sn: Er “ _ “ a —* ai ‘ —J wi sale u m I 5 T A, 4 * Kr ** > bi: 3 BR: — —* L | IP J list Guniarsh; er ——— * | in; wir a > " ge II» — * J —* — J Fi BR nr Ba! —* > ! . k h h Mn ke ei .., 4 a) 0. * mania! imdmulisı® ne * = x - R ae — U NEER — — — * * a 4 J 4 J—— * et ME — f * — ‚oder, mi —— —— — —V — ID AREN 0) ET Er Fr an bus dl TR Er} } 5 ’ H % ⁊ F — I Borrede Pd Di vergangenen Jahrhunderte ‚Haben mehrere. Kräuterbücher für, das Volk gebracht, vie fich der ausgevehnteften Verbreitung erfreuten, und. bie in unjern Tagen noch fo, gejhägt find, daß fie nur zu hohen Preijen verkauft werben. Sie find fehr felten geworben, es kann deshalb der Nachfrage weder durch. Antiquare, noch viel weniger durch Buchhändler genügt merven, daher alauben wir, daß das Erfcheinen dieſes Kräuterbuchs nicht allein gerechtfertigt fein, fondern ala Abhülfe eines dringenden Bedürfniſſes angeſehen werben wird. Die um fo mehr, wenn wir darauf aufınerffam machen, daß dad uralte Kräuterbuch hier in neuer, unſern Berhältniffen entſprechender Form geboten wird, d. h. mit ‚allen Berbefjerungen, mit. allen Fortſchritten, Ent- deckungen und Erfindungen, die bis auf Die neuefte Zeit im Gebiete ver Pflanzen- funde gemacht worden find, Sn der populären Einleitung, welche wir ver befondern Beachtung der Laien empfehlen, indem dad ganze Werf auf die derfelben einverleibten Claffi- fication gegründet ift, wird der Leſer in das ſchöne Gebiet der Pflanzenfunde eingeführt. — Umalle Srrungen zu vermeiden, find ſämmtliche halbwegs beachtens- werthen Pflanzengattungen in viefem Werfe aufgenommen; bie in der Officin, Landwirthſchaft und ven Gewerben beachtenswerthen Arten haben wir nach allen Theilen genau befchrieben, fomeit es nöthig erjchien, die Beſchreibung durch Illuſtrationen ergänzt, bei wildwachſenden Pflanzen den Standort angegeben, ’ und dann namentlich auf genaue Angabe ihres Nutzens einen Hohen Werth gelegt. . Bei offieinellen Pflanzen findet man überall angegeben, wo und zu welcher Zeit fie gefammelt, wie die Arzneien daraus bereitet und angewendet werden; dadurch wird dieſes Werf zu vem vollftänvigften Volks— arzneibud, und bildet einen Hausſchatz, der in jeder Familie VI die wichtigſten Dienſte leiſten dürfte. Für Oekonomen dürfte das Buch gleich nützlich ſein, denn es ſind nicht blos alle bekannten landwirth— ſchaftlichen Pflanzen darin nach ihrem Namen und Nutzen aufgenommen, ſondern auch alle diejenigen Gewächſe, welche noch nicht allgemein eingeführt find, fih aber zum Anbau empiehlen, namhaft gemacht, und überbivg eine genaue Anleitung und ihrer rationellen Kultur beigefügt. Von Pflanzen und Hölgern, die für Künfte und Gewerbe vom Ausland bezogen werden, find bie Länder und Häfen angegeben, aus welchen man fie am beften erhält; vie Merkmale ächter Waare find bei ven einzelnen Arten jo genau angege- ben, daß auch der weniger Geübte nicht Teicht getäufeht werben Tann, wenn er fih am dieſe Vorjehriften Hält. u m un Um dieſes Buch allgemein verſtändlich zu machen und allen Irrungen bon vorn herein vorzubeugen, find die verſchiedenen Synonymen umd Provin⸗ zialismen aufgenommen, wodurch noch der weitere Zweck erreicht wird, daß man nicht leicht vergebens nach einem Artikel ſuchen dürfte. Dabei hat der Verleger den Preis fo nieder geſtellt und ven Bezug in Lieferungen ermöglicht, daß er auch für ven gewöhnlichſten Mann Fein Abhaltungsgrund zu Anſchaf⸗ fung dieſes gemeinnützigen Werks ſein kann. Es wird jedoch auch dem Mann von Fach, dem Arzt und Apotheker, ein willkommenes Nachſchlagebuch fein. Und fo übergeben wir «8 hiemit ver Deffentlichkeit, überzeugt, daß es im keinem Kreiſe ohne Mugen fein wird. Damit wollen mit natürlich nicht geſagt haben, daß es nicht mannigfacher Merbefferungen bepürfe, wenn e8 auf Vollſtaͤndigkeit Anſpruch machen will. Daher bitten wit alfe Xefer, die daran zu verbeſſern wiſſen, um gefällige Mittheilung ihrer Anfichten unter der Adreſſe veh Verlegerd, um fie für fpätere Auflagen benügen zu koͤnnen. 3. im Mat: 1860: Im Namen ſämmtlicher Mitarbeiter: Dr. & M. Rule vu Inhalts-Ueberſicht. Erſte Abtheilung. Einleitung. Eintheilung der Pflanzen nach Reichenbach . — RER — Ueber andere Syſteme der Pflanzeneintheilung . ; - { ; Pr. | Benennungen der einzelnen Pflanzentheile } t Ä OS In Botanische Terminologie . . 27 Bemerkungen in Bezug auf die Bereitung und Anwendung in u Werte aufgeführten Heilmittel . > . ; ; 5 \ : u. Ueber die verfchiedenen Maße und Gewichte 45 Kurze Beſchreibung des oe a J— einer Stang ds Titelbildes — .46 Zweite Abtheilung. Aufführung aller Pflanzen ꝛc. ꝛc. nach alphabetiſcher Ordnung 1 Alphabetiſches Negifter aller — gegen — ſich u Mittel in diefem Buche befinden 2 7 . 641 . shpaloninma biinmot ne A bu il aut si mag Fi: e la ne : rasch ; | ——— x -| ne A ‘ Fi a f a — — iron sd" gaudnrchr Dar Kö a A * Sr Fr — * a —4— Be - mind — — ae a ln ar 5 le Shure 4 schlau a Arniili 9 Migi eain FR ae a Da — a arıjaid Bi 3” ne - — * Pr “ ‚Einleitung. Bflanzenreicd nennt man den Inbegriff oder die Gefammtmaffe aller Pflanzen, d. h. aller natürlichen , keimzeugenden Körper, deren Vergrößerung von innen gegen außen vor ſich geht (die wachſen), und die feine Werkzeuge zu freier Bewegung und fein Bewußtſein haben. Die Wiffenfhaft-von diefen Pflanzen ift die Pflanzen- oder Gewähsfunde; fie lehrt uns die Beichaffenbeit der Pflanzen, den Nupen, welchen wir daraus ziehen fönnen, und die Art und Weiſe des Anbaus derjenigen Arten kennen, welche wir zum Nuten oder Vergnügen zu befigen wünjchen. Um über die unzählige Menge der Pflanzen eine Weberfiht zu erhalten, bat man Ab- theilungen und Unterabtheilungen nad beftimmten an Pflanzen vorfommenden Merkmalen ge- macht und zählt die Gewächſe, wie es ihre Beichaffenheit mit fidh bringt, zu einer oder der andern diefer Klaffen. Als Grundlage diefer Gintheilung können verfchiedene Beſtimmungen feitgeftellt werden; wir haben die von Reichenbach aufgeftellte nad den Entwicklungsſtufen der Pflanzen vom Kerne bis zur vollftändigen Entwicklung vorfchreitende als die natürlichſte und deshalb faßlichfte angenommen, und theilen demnach die Pflanzen in 132 Familien, deren erfte die nteberften, d. h. die unausgebildetften, und deren legte die am meiften entwidelten Pflanzen in fih ſchließt, wie aus folgender Glaffification hervorgehen wird: Erite Stuje (Gradus 1.). Taferpflanzen. Erſte Klaſſe. Pilze (Fungi). Baferpflangen mit Keimkörnern, Tichtfheu, beftehen aus einem faferigen oder brödeligen, gallertartigen Gefüge; meift als Schmaroger auf verwefenden Subftanzen; nehmen ftet3 Sauer- ftoff auf und hauen Koblenftoff aus. Erſte Familie. Yıpilze (Praeformativi). Gallert-, fnorpel- oder ftaubartige Urfeimmaffe als Krankheit an höhern Pflanzen. Zweite Jamilie. Brandpilze (Uredinei). Bilden ſich unter der Oberhaut als Krankpeitsftoff lebender Pflanzen, und erfcheinen ala bloße Keimkörner. Dritte Familie. Warzenpilze (Tubereularü), Die Keimkörner liegen in oder auf einem Polſter (Stroma). Bierte Familie. Moderpilze (Byssacei). Dur die Bildung des flodigen Lagers erihöpfen fie fih, und fommen daher nicht zur eigentlichen Keimkornbildung. Fünfte Familie Faſexpilze (Mucedirei). Zreibt Flocken und Keimkörner, jedoch ohne Umfchlaghülle, 2 Einleitung. Sechsſste Familie. Schimmelpilze (Mucorini). ä Keimkörner in einer Umſchlaghülle, welche auf einer Flocke erhoben wird. Siebente Familie Schlauchlinge (Sphaeriacei.) Die freien oder in Körnerſchläuchen liegenden Keimförner find von einer allgemeinen Um— ſchlaghülle umgeben. | | Achte Familie Streulinge (Lycoperdacei), In ein Haargefledt (Capillitium) geftreute Keimförner, und außerdem in einfacher oder doppelter Umſchlaghülle. Neunte Familie, ER Hutlinge (Hymenini). Die Keimförner find meift in Körnerſchläuchen auf einem Hute; erftere verbinden ſich zuser Schlauch haut (Hymenium). Enthält vie wichtigften, als Nahrungsmittel gefchäßte, aber aud giftige und ſehr ſchädliche Pilze. Die letztern können nicht ‚ganz zuverläffig von den erftern unterfchieden werden, doch meide man im Allgemeinen ſolche, welche beim Durchſchneiden einen Milchſaft abfondern, unangenehm viehen, ſcharf, brennend oder bitter zufammenziehend ſchmecken, deren Fleiſch weich und wäſſerig ift, die an fihattigen, feuchten Orten wachſen und „leicht verderben, Die efbaren muß man vor ihrer völligen Entwidlung fammeln, da fie jonft leicht verderben und jedenfalls nicht mehr fo gut find. Bei Pilzvergiftungen iſt fhleunige Hilfe nötbig; ſ. u. Pilze. WE weite Klaſſe. Sledyten (Lichens). Startteimende Gewädfe; pflanzen fih durd Keimförner und Keim— fnospen fort; wachen ſchmarotzend auf Baumrinden, Hoß, Steinen, aud auf der Erde, und verbreiten fi über alle Zonen. Keine Art ift giftig, alle, find nützlich. Zunächſt lodern fie die Oberfläche der Felſen auf und bilden urbare Erde; fie halten den Flugſand zufammen, jhüßen zarte Alpenpflänzchen, geben verfciedenen Thieven Nahrung, und dienen aud in der Dffizin. Außerdem werden fie zum Blaus, Roth-, Braun- und Gelbfärben benützt. Im Norden dienen einzelne Arten ſelbſt ald Nahrungsmittel für den Menſchen. Zehnte Familie Staubflechten (Pulverariae). Die Keimfnospenbildung unterdrückt die Entwicklung der Keimkörner gänzlich; ohne Keimlager., Eilfte Familie. Staubfruchtflechten (Coniocarpicae). Zurüdgebrängte Keimknospen; die Keimförner ftehen auf einem dünnfruftigen Lager auf beginnendem Keimlager. Zwölfte Familie. Malflechten (Arthonariae). Vorherrſchende Keimknospen; unentwideltes und untergehendes Keimlager. Dreizehnte Familie. Wagelflechten (Caniocybeae). Die Keimkörner haben eine undeutliche oder gar Feine Keimplatte; fie löſen fih nadt aus einer fugeligen, korkartigen Lagerhülle; das Lager ift Eruftig. VBierzehnte Familie. Kelchflechten (Caliciecae.) In rundliher Keimplatte liegende Keimkörner; fie löſen ſich nadt aus Fohlenartiger, ran— piger Lagerhülle; Fruftiges Lager. Ü Fünfzehnte Familie. Staubkugelflechten (Sphaerophoreae). Keimkörner in Fugeligem Keimlager, das ſich fadig-flodig auflöst; unentwideltes Lager; ſtrauchartiges Geſtell. | Einleitung. 3 | Schözehnte Familie 5 Wöhrenflechten (Siphuleae.) Die Keimkörner liegen in einem kugeligen, ſich verflahenden und ſchwindenden Keimlager. Siebenzehnte Familie. Scheibenflechten (Lecidineae.) Sich — entwickelnde Keimkörner in feſtem, rundem, unten geſchloſſenen Keimlager, kruſtiges oder ſchuppiges Lager. Achtzehnte Familie. Rnopfflechten (Cladoniaceae). Sich ſchlauchartig — Keimkörner in feſten, gewölbten, unten offenen Keimlagern, entwickeltes Lager und Geſtell. Neunzehnte Familie. Balgkernflechten (Gasterothalami.) Das Keimlager bat einen ſchwindenden Keimfern. Zwanzigſte Familie, Kinnenflechten (Graphithalami,) Länglich geftredtes Keimlager. Einundzwanzigfte Familie. Finäuelſlechten (Gyrothalami.) Langlichgeſtrecktes, weniger oder mehr zuſammengewundenes Keimlager. Zweiundzwanzigſte Familie. Gallertflechten (Collemaceae.) Flaches, entiigiastigee Keimlager ; fie find algenartig. Dreiundzwanzigite Jgamilie. Lellerflechten (Usneaceake.) Blades, jheibenförmiges Keimlager. Bierundzwanzigfte Familie. Schüffelflechten (Parmeliaceae). Keimkörner in wachsartigen, zuerſt warzenähnlichen ‚ dann fchüffelförmigen Keimlagern, Keimtnospen und Lager ausgebildet, und gebt letzteres in das Geftell über. Zweite Stufe (Gradus II.). Stodpflanzen Die Stockbildung zeigt fi in Durchbildung von Unterftod, Oberftod und Blatt Dritte Slaffje Grünpflanzen (Chlorophyta.) Vorherrſchende Unterſtocksbildung; Zellkeimer mit deutlichem, durchſcheinendem Pflanzengrün. Ihr Pflanzenleben beſteht in der Thätigkeit des Samens, der Knospe und des Unterſtocks. Fünfundzwanzigſte Familie. Gallertalgen (Nostochinae.) Verſchieden geſtaltiges, undeutliches, gallertartiges Lager. Sechsundzwanzigſte Familie. Fadenalgen (Confervaceae.) Das Lager entwickelt ſich fadenförmig. Siebenundzwanzigſte Familie. Schlauchalgen (Ulvaceae.) Schlauchartiges, flachhäutiges Lager, das ſich endlich wedelförmig di zig A 4 Einleitung. Adhtundzwanzigfte Familie. Gelenkfruchtalgen (Ceramiaceae.) ei Die Keimkörner befinden fih innerhalb des Gelenfs. ea 2 17 AT 5 RN Neunundzwanzigfte Jamilie. fiernalgen (Florideae.) Keimkörner in Kernen oder beutel= oder warzenförmigen Keimbälgen. BE: Dreißigite Familie, a Tangalgen (Fucoideae.) Die Keimkörner in Kernen ftehen in BRtreuchgen oder fleiſchartigen —— ‚zwljgen gealiederten Fäden. 2, Einunddreißigſte "Familie TOBIT. Platimoofe (Alomallophylleae.) Die Keimkfapfel öffnet fih an der Spige oder zweiichalftüdig ; — —— —— — Zweiunddreißigſte Familie. 7 Iungermannienmoofe (Jungermanniaceae.) Viertheilig aufſpringende Kapſel mit Keimkörnern und N) das —* bildet zuletzt einen beblätterten Stengel mit abgewendeten Blättern. Dreiunddreißigſte Familie. Marchantienmooſe (Marchantiaceae.) Auf der Unterſeite eines Hauptkeimbodens gehäufte Heimſapſeſn die erſte Spur, von Staub⸗ beuteln bilden die Blüthenſtaubſäckchen. Viernnddreißigite Familie Torfmoofe (Sphagnaceae ) Mit einem Deckel auffpringende Keimbüchſe, die Staubweghülle umgibt. den Grund der⸗ ſelben; zahlreiche Knospen. — Fünfunddreißigſte Familie. Andreäanmooſe (Andreaeaceae). Vierſchalſtückig aufſpringende Keimkapſel mit Säulchen; Schalſtücke anfangs oben vereinigt. Sechsunddreißigſte —— Haubenmoofe (Calyptrobrya.) Bon der Haube bedeckte Keimbüchſe auf einem Borftenftielz 1fächeriger Staubbeutel zwi⸗ ſchen gegliederten Nebenfäden. Siebenunddreißigſte Familie. Flachfarrn (Sabviniaceae.) Unten am jhwimmenden Strunfe hängen geftielte Keimfrüchte und geftielte Knospenbeutel; flache Blätter ; bildet eine Wiederholung dev Wedelmoofe. Achtunddreißigſte Familie. Wurzelfarrn (Marsileaceae.) Die fächerigen Reiner am Grunde ter Blattftiele enthalten: geftielte —— und Knospenſchläuche, Die Blätter find vor der Entfaltung gekreiſelt. teununddreißigite Yamilie. Wedelfarrn (Pieroideae,) Die dünnen Keimfapfeln find von einem Gliederringe umgeben, wid find in verſchiedenen Gruppen auf der Nückfeite des Laubes oder Wedels gehäuft _ Keimfnospen an den untern Wedelrüden in zelligen Knospenfchläuden. Vierzigfte Familie Traubenfaren (Osmundaceae.) Die Fruchtbildung will fihh von den Wedeln trennen; —— oder in — Löchern aufſpringende Keimkapſeln; Keimknospen am —— in zelliger Hülle, die ſpäter Schuppen bildet. ‚Einleitung. 5 Ihr | Einundvierzigſte Familie. — Palmenfarrn (Cycadeaceae.) ER 7. Shlimen Staubbeutelgebilde in einem centrifchen Zapfen dazu, Früchte aus den Rän- dern der Wedel. In diefer und dev folgenden Familie erheben ſich die Pflanzen zu einer höhern Form, inbem fe Staubgefäße tragen: Wichtig als Nahrungsmittel. Zweiundvierzigfte Familie. Bapfenfaren (Zamiaceae.) ——— und Früchte ſtehen in einem centriſchen Zapfen, daber nähern ſich diefe Gewächſe auch den Zapfengewäclen. Die meijten Gattungen diefer und ver vorigen Familie gehören der Vorwelt an. Die noch zwei übrigen Gattungen liefern Sago und Bred in Menge. Bierte Klafie e Scheidenpflanzen (Coleophyta.) Die Spigfeimer haben deutlihe Keimlingeim®amen, und führen vie Bildung des Oberſtocks durch. | Dreiundvierzigfte Yamilie. Brachſenkräuter (Isoeteae.) Porgebilbete Fruchtknoten und Staubbeutel in verfchiedenen grundftändigen Blüthenfcheiden einer und ſaher Pflanze. Von der einzigen bekannten Gattung iſt kein großer Nutzen bekannt. en Bierumdvierzigfte Familie. ‚MWiergewächfe (Zostereae.) Freie Srrctification ; getrennte Narben. Meergewächſe mit Blüthen auf einer Spindel, Fünfundvicerzigſte Familie. Arongewächſe (Aroideae.) Geitkeifcher Staubweg, ganz vollendete Narbe und Gefchlechtshülle. Die meiften Gattungen und Arten wachſen nur in den Tropenländern und enthalten namentlich viel Sabmehl und einen scharfen Etoff. Die flüchtige Schärfe verliert ſich durch's Kochen, Trocknen oder Röften, deshalb dienen Die Wurzelfiöde oder Knollen als ſehr nahrhafte Speifen. Der flüchtige Stoff dient in den übrigen Theilen Häufig als Neizmittel, fonft werden fie auch als Gemüſe benügt. Sch3undvierzigfte Familie, Waflerlinfengewächfe (L,emnaceae.) Schwimmende Wafferpflanzen ‚ohne merfbaren Oberſtock, Blüthen in Blüthenſcheiden, ent= widelte Staubbeutel, einfache Staubwege, beſitzen unbedeutende, etwas Fühlende Heilfräfte. Siebenundvierzigfte Jamtlie. Wajlerliefe (Alismaceae.) _ Ausdauernde, endlich an's Land fteigende Wafferpflangen mit vollendeten Staubgefäßen. Dberfiod und Blätter; die Blumenfrone beginnt fih zu bilden; 3blätteriger Kelch und 8blätte— tige Blumenkrone, 2—4—3—6—9 meift 2fächer'ge Staubgefäße. Die meiften Arten gehören der falten und gemäßigten Zone an, Die Satzmehl, Schleim und etwas Harz enthaltenden Murzelftöcde fünnen als Nahrungsmittel benügt werden. Die flüchtige Schärfe der Blätter röthet die Haut, und zieht manchmal Blafen, weshalb fie häufig als äußerliche Neizmittel dienen, | Achtundvierzigfte Familie. Mirenkräuter (Hydrocharideae. ) Die Blumenftone zeigt. fi fammt den andern Theilen vollendet. Wafjer- und Sumpf- pflanzen mit fnolligem Wurzelftod, jhwimmenden Blättern 2e. Die grünen Pflangentheile ent- halten jhleimige Stoffe, „und dienen deshalb häufig als Gemüfe, Die Wurzelftöde Find je nach ihren Beftandtheilen*) bald adftringivend, bald harntreibend, oft auch zum Gerben und Schwarzfärben und zu Nahrungsmitteln geeignet. Die, oft wohlriechenden Blüthen find nicht felten narkotiſch. Neunundvierzigſte Jamilie. Gräjer (Gramineae.) +, Entwidelter Fruchtknoten und getbeilte Griffel, vöhriger, Mnotiger Halm, felten markig; geſchlibte a Blätter, Blüthen in Spelgenblumen, die Aehren, 5 Srärkmepl, Schleim und Zuger, oft auch fcharfes Harz, fette Materie, Gerbfloff und Gallusſäur 6 Einleitung. Trauben, Blüthenſchweife und Rispen bilden. Die Blüthenhülle befteht in der Regel aus zwei wechfelftändigen Klappen, worin fi eine oder mehrere Blüthen befinden, von denen jede aus einem Blüthenhüllchen (zwei wechfelftändigen Klappen) befteht, darin ftehen die Be— fruchtungstheile. Der Nugen diefer großen Familie ift für den Menfchen fehr groß, denn fie bildet die Grundlage der Viehzucht und des Aderbaues, indem fie dem Vieh die meifte Nah— tung und dem Menfchen vorzüglich das Mehl Liefert. Die Früchte der Gräfer enthalten vor— züglich viel Stärkmehl, etwas Kleber, Schleimzucker, Eiweißſtoff, Gummi, Giftig ift nicht eine einzige Art diefer Familie, Fünfzigſte Familie . Cypergräſer (Cyperoideae.) Die Griffel find zu einem einzigen verſchmolzen. Wurzelfaferiger, manchmal knollentra⸗ gender Unterſtock. Schaft meift nur unten mit ſcheidigen, grasartigen Blättern umgeben ; Blüz then in Kleinen, faft kopfförmigen Aehren; jede Blüthe ift mit 1 Dedblätthen, das oft die einzige Hille bildet, bedeckt; meift 3 Staubgefäße, nur felten I—2—7—10—12, Die Gypergräfer umfaffen die Riedgräfer, die Binfengräfer und die ächten Cypergräſer, und wachfen vorzüglih nur an fumpfigen Orten. Sie taugen nicht zum Viehfutter, find auf Wieſen ſchädlich, und haben auch in der Heilfunde eine geringe Bedeutung. Wurzel nnd Ausläufer der Kiedgräfer enthalten Sahmehl, gummigen Ertractivftoff, etwas. MWeichharz, ätheriſche Dele, fie find daher als einhüllend, auflöſend, ſchweiß und harntreibend officinell. Manchmal find die Wurzelknollen efbar. Die Achten Cypergräſer enthalten mehr ätherifhe Dele und kratzenden Ertractivftoff, weshalb fie tonifch ftimulirend wirken. Manchmal enthalten die Knollen fogar fetted Del und find fehr nahrhaft. Einundfünfzigite Yamilie. Siliengräfer (Commeliaceae.) Narbe centrifch, nebft Kelch. Kriechender , oft knolliger Wurzelſtock; halmartiger Schaft meift fcheidigumfaffende, grasartige Blätter, Blüthen in Büſcheln, Achren, Doldentrauber, Köpfchen, Nispen oder Trauben; doppelte Blüthendecken; 1—6 Staubgefäße; freier Frucht— Inoten 5; Inarbiger Griffel; Frucht eine Kapfel. Die meiften Arten gehören den Tropenländern an, und enthalten nicht viel Heilkräfte. In der Inolligen Wurzel findet fih vorzüglih Schleim und Sabmehl, weshalb fie ald Arzneis und Nahrungsmittel dient, Zweiundfünfzigite Jamilie. Rohrkolbengewächſe (Typhaceae.) Die Staubbeutel zeigen ſich entwickeltz Schaft mit Scheidenblättern, oder baumartiger Strunk mit ſchraubenförmig ftehenden Blättern, vielehige oder getrennt gefchlechtige Blüthen, meift verwachſene Staubfäden, freier Fruchtknoten, einfamige Nufhülfe oder Beere. Dienen zum Bau nnd zum Bedecken der Hütten, zu Matten, Kleidungsftüden und zur Nahrung, theilweife dienen fie auch in der Officin und ald Wundmittel, ſowie als Parfümerie, Dreiundfünfzigfte Familie Schwertelgewächfe (Irideae.) Die Staubfäden zeigen fid völlig entwickelt. Der Mittelftod befteht in einem Wurzelſtock oder Zwiebelfnollen ; ftet8 ausdauernd, grund» oder auch fhaftftändige, ſchwertförmige Blätter ; ‚ zwitterige Blüthen in zweilappigen Blüthenhüllen; Zſchalſtückige Kapfel; etwas krummer, läng— licher Keimling in einer fleifchigen oder bornartigen Keimmaſſe; alle Arten finden fih nament- ih in der gemäßigten Zone des Nordens und Südens. Der Mittelfto enthält befonders viel Stärkmehl, einen aromatifhen, veizenden Stoff, welder friih Purgiven und Erbreden erregt, und ala Fräftiges Heilmittel gefhägt tft. PBierundfünfzigite Jamilie. Narziffenfchwertel (Nareissineae). Die Staubgefäße find vollendet, die Blumenkrone entwidelt. Zwiebel, oder Murzelftod oder büfchelartiger Unterftod; theils blos grund-; theils auch oberſtockſtändige Blätter ; ſchaft-, felten ftammartiger Oberſtock; Blüthen in Aehren, Rispen, Trauben, Trugdolden ober einzeln, großer Kern. Einleitung. 7 Fünfundfünfzigſte Familie ——— Simſenlilien (Juncaceae.) * —* Fruchtknoten vollendet. Der Mittelſtock iſt ein Wurzelſtock oder Zwiebelknollen; meiſt zer— ſtreute, gradnervige Blätter; meiſt zwitterige oder auch vielehige Blüthen in Spirren, Sträußen, Trauben oder einzeln; btheilige oder Gblätterige Geſchlechtshülle; 6 freie Staubgefäße; Schließ— frucht, oder 1fächerige oder Sfächerige Kapſel. Sechsundfünfzigſte Familie. Baukenlilien (Sarmentaceae.) Vollendete Narbe. Knotiger oder knolliger, meiſt ſehr mehlreicher Wurzelſtock; Schaft oder Stengel bei einigen ſtrauchartig, aufrecht oder kletternd; meiſt flache und nervige Blätter; zwit— terig; oder getrennt gefchlechtige Blüthen; Frucht eine Kapfel oder Beere. Als Heilmittel gefchäßt. Siebenundfünfzi. jte Familie, fironlilien (Coronariae.) Staubweg und Gefhlechtshülle, welche hier dem Kelche entjpricht, vollendet. Krautige, fel= ten ſtrauch- oder baumartige Gewächſe mit zwiebeligem oder Tnolligem Mittelftod ; Oberſtock meift Schaft, felten Stengel oder Stamm; fcheidige, ſchmale Blätter ; zwitterige, nur felten viel— ehige Blütben in Straußdolden, Sträußen, Trauben oder einzeln; blumentronartige, ſchöngefärbte Gefſchlechtshülle, die. 6blätterig, Gtheilig oder bſpaltig ift; 6 Staubgefäße, 3fächeriger Frucht— knoten. Es finden ſich Arten in allen Zonen und Welttheilen. Die Zwiebeln enthalten viel Schleim, bittern, harzigen Ertvactivftoff, oft auch einen ſcharfen Stoff und ätherifche Dele, wes— bald fic je nad) diefen Beftandtheilen bald als Nahrungsmittel, bald als Würze, bald als jehr wirkfame Arznei dienen. | Achtundfünfzigite Familie. Siendelgewächfe (Orchideae.) Mannfphäre und MWeibfphäre vereint; entwicelte Staubbeutel; Unterſtock mit zwei Knollen von denen jedes Jahr einer abftirbt, oder er ift büſchelig, oder zwicbelfnollig oder kriechend Oberſtock meiſt krautiger, unten ſcheidenblätteriger oder blattloſer Schaft, oft ſchmarotzend und mit Luftwurzeln; zwitterige Blüthen in Aehren, Rispen, Sträußen oder Trauben; ſehr zahlreicher, feilftaubartiger Samen. Der Blüthenhau diefer zahlreichen, über alle Welttheile verbreiteten Familie ift ſehr merkwürdig und ſchön. Nicht eine Art ift giftig. Die Wurzelfnollen beftehen faft ganz aus Bafforin mit Satzmehl und Schleim, find deshalb ſehr nahrhaft und Liefern deu befannten Salep. Friſch riechen ſie durch ein ätheriſches Del unangenehm Als Heil- mittel find fie ſehr beachtenswerth. Neunundfünfzigite Familie. Bananengewächle (Scitamineae.) Staubgefäße vollendet; die Mannfphäre löst fih von der Meibfphäre. Knollige, oder bü- fchelig-wurzelfaferige, manchmal kriechende Wurzel; Oberſtock ein Schaft, manchmal palmenartig ; zwitterige Blüthen; Frucht eine Kapſel oder Beere. Diefe ſchönen Gewächſe gehöven den Tro— penländern an, und finden fih in größerer Anzahl nur im heißen Aſien. Sechzigſte Familie Palmen (Palmae.) Vollendete Staubgefäße und regelmäßige Blumenkrone. Wurzelfajeriger Unterftod ; ſtamm— artiger, ſchlanker Oberſtock, nach außen hornartig, nah innen weich und markig, oben einfnog- pig, nur felten mehrfnospig ; halbumfafende Blattftiele; gefiederte oder fächerförmige, oder fieder- und fächerfpaltige Blätter; zapfen- oder ſtraußförmiger Blüthenftand aus einer einzigen Blüthen- ſcheide; Sblätteriger, Sfpaltiger oder Zzähniger Kelch; 3blätterige oder 8theilige Blumenkrone; Beere oder Steinfrucht. Dieſe höchſt wichtige, prachtvolle Familie gehört der heißen Zone an, und verleihen derſelben einen großartigen, erhabenen Charakter. Unter den Palmen trifft man Gewächſe von 600 Fuß Höhe; die größten Arten ſind: Drachenblut-Rottang, karaibi— ſche Tannenpalme, Andenwachspalme ꝛc. Sie liefern den Bewohnern der heißen Länder Speiſe und Trank, Wohnung und Kleidung und faſt alle andern Bedürfniſſe zum Leben und zur Annehmlichkeit. Das Mark gibt Mehl und Sago, aus dem Strunk fließt der Pal— menwein, ber friſch auch Palmenzucker gibt, die noch unentwickelten Blätter geben Pal— menkohl, das Palmenhirn (Cerebrum palmae) der Römer. Die Früchte ſind ein \ ’ 8 Einleitung. Hauptnabrungsmittel, und zwar theils die faftige, fleifchige Fruchthülle, theils der halbreife, noch milchige, theild der reife Kern. Die Benügung aller einzelnen Theile ift außerordentlih man- nigfah, und aud in der Officin finden fie bei vielen Krankheiten häufige Anwendung, nament- lich innerlih, aber auch äußerlich. Fünfte KSlaffe. Bweifelblumige (Synchlamydeae.) Bei den Blattkeimen ift die Blüthendede noch nicht in Keld und Blumenfrone geſchieden, ſondern bildet eine Geſchlechtshüllez der Wurzelſtock bat einen Keimling mit 2 oder mehr Samenlappen, zwiſchen denen das Knöspchen liegt. Zwiebeln fommen gar nicht mehr vor, und auch Knollen find beiden Blattfeimern nidt häufig. Deutlide Rin- denſchicht; ausdauernder, holziger Oberftod mit ringförmigenSdid- ten oder Jahbrringen, welche von den jährlichen Anfägen entfteben, Einundſechszigſte Familie. Armleuchtergewächſe (Characeae.) Die Fruchtbildung hat noch Aehnlichkeit mit der Knospenbildung. Blatt— loſe Waſſergewächſe; wirtelige Wurzelfaſern und Aeſtchen; ſie enthalten ſehr viel kohlenſauren Kalk, kohlenſaures Mangan und etwas Eiſen, und verbreiten einen widrigen Schwefelgeruch, welchen man früher für ſehr ſchädlich hielt. Sie ſind als Dünger zu ſchätzen; in der Heil— kunde finden ſie nur eine ſehr geringe Anwendung. Zweiundſechszigſte Familie. Hornblattgewächſe (Ceratophylleae.) | Deutlihe Narbe. 1= und 2häufige Waſſergewächſe der gemäßigten Zone; untergetaudj- ter Dberftod ; gegenftändige Blätter; blattwinfelftändige Blüthen ; 1ſamige Schließfrucht. Ohne bekannte Arzneikräfte. Dreiundſechszigſte Familie. Fadenſtielgewächſe (Podostemeae ) Breite und vollendete Weibfphäre. Amerika angehörige, zarte Wafjerpflanzen, den Lebermoofen, Algen und Hornblattgewächſen ähnlich; zwitterige Blüthen aus einer Blüthen— ſcheide; 2—6 und mehr Staubgefäßez 2—3 Narben 2ſchalſtückige und 2fächerige Kapſel; zahl— reihen Samen an beiden Flächen der Scheidewand. Bierundfehszigfte Familie. Bärlappgewächfe (Lycopodiaceae). Entmwidelte Staubbeutel. (Siche weiter unten Bärlappgemädfe.) Fünfundſechszigſte Familie, fiolbenfchoffer (Balanophoreae). Bollendete Staubgefäße. Pleifchigspilzartige Gewächſe, welche auf holzigen Wur— zeln ſchmarotzen; blattlofer oder fhuppenblätteriger Oberſtock; 1 und 2häufige Blüthen; 1--3 Staubgefäße ; unterftändiger, mit dem 2—Atheiligen Saum gefrönter Fruchtknoten; kopfför— miger Griffel; lederartige, 1ſamige Schließfrucht. Wachen namentlich in den Tropenländern, und wirfen adftringirent. Sechsundſechszigſte Jamilie, Hnpocifigewächfe (Cytineae). Vollendet blumenfronartige Geſchlechtshülle. DBlattlos, fleiſchig-pilzartig; meift auf holzigen Wurzeln ſchmarotzend; 1 und häufige oder zmwitterige Bluͤhen 9—4—3 fpaltige Geſchlechtshülle; Beeren mit zahlreihem Samen in Brei; wachen vorzüglih nur im Süden von Afien und Afrika; oft eßbar. N Siebenundfedhzzigftegamilie Schafthalme Equisefaceae). Fruchtknoten entwidelt. Außer dem Schafthalm gehören alle hieher gehörigen Gat— tungen der Vorwelt an, und finden fih ale Derfteinerungen. Sumpfpflanzen mit kriechendem Wurzelſtock, mit Knollen an den Gelenken. Sie enthalten. viel Kiefelerde, Kalk und Natron- falze, etwas Mangan und Eifen, im Unterftoef viel Stärfmehl und Kleber. Harntreibend * Einleitung. 9 (beim Bieb follen fie gefährliches Blutharnen und Fehlgeburten bewirken), "a adftringirend. | Ahtundjchszigite Familie, Eibengewächſe Taxineae). Deutlich werdende Narbe. Sträucher und Bäume; Aeſte gegenftänbig; Qlätter nadelartig oder lederig; Blattwinfelftändige, lätzchenartige Biütbenz alle Arten wachſen faſt nur in den gemäßigten Zonen, haben ſteinfruchtähnliche Sruchtbalter, und verdienen in der Heilfunde Beachtung. Neunundſechszigſte Familie. Santelgewächſe (Santalaceae). Geſchlecht shülle deutlidh. Meiſt Sträucher und Bäume, nur wenige Kräuter; zer— ſtreute, meiſt lederartige Blätter, zwitterige oder vielehige Blüthen, meiſt einſamige Steinfrucht. Siebzigſte Familie. Bapfenbäume (Coniferae). Entwickelte Staubbeutel. Harzreiche Sträucher und hohe Bäume; rindiger Stamm mit wechſelſtändigen Aeſten, Blätter meiſt zu 2—5 oder büſchelig, Blüthen meiſt 1häuſig und Kätzchen bildend. Die meiſten Arten gehören der nördlichen Zone an, und ſind theilweiſe ſehr große Bäume, ohne deren Holz wir nicht wohl exiſtiren könnten. Sie enthalten ſehr viel Harz und ätheriſche Oele, ſowie zuſammenziehende Stoffe, durch welche ſie für Gewerbe und Offizin wichtig werden. Der Same enthält fettes Oel, ebenſo die beerenartigen Sammelfrüchte. Einundſiebzigſte Familie. Proteengewächſe (Proteaceae). Geſonderte Staubgefäße. Sträucher und Bäumchen mit zerſtreuten oder wirteligen Aeſten, meiſt ausdauernde und lederartige Blätter, zwitterige Blüthen, Nußhülſen, Balgkapſeln oder Steinfrüchte. Zweiundfichzigfte Familie. Seidelgewächſe (Thymelaeaceae). Freie, blumenkronartig vollendete Geſchlechtshülle. Strauch- und baumartig, meiſt liderartige und ganzrandige Blätter, meiſt zwitterige, achſel- oder endſtändige Blüthen, 1ſamige, ſaftige oder trockene, nicht aufſpringende Frucht. Enthalten faſt durchaus ein ſcharfes, grünes Weichharz, ein bitteres, herbes, kryſtalliniſches Alkaloid ( Daphein) und wirken deshalb äußerlhich rotbmahend und blafenziehend, innerlich brechener— regend und purgirend, in großen Gaben aber giftig, indem ſie durch Entzündung der innern Drgane den Tod bewirken, Enthalten auch Farbſtoffe. Dreiundfiebzigfte Familie. Gagelgewächle (Myricaceae.) Entwidelter Fruchtknoten. Entweder blattlofe Sträucher und Bäume, oder ſolche mit mwechjelftändigen, meift leverartigen, gefägten Blättern, 1= oder 2häufige Blüthen in Aebren oder Kätzchen, Ifamige Schließfrüchte oder 2fächerige Kapfeln mit mehrfamigen Bädern. Bierundfiebzigfte Familie. Käschenblüthler (Amentaceae ) | Enwidelte Natfbe. Meift Bäume, auch Sträucher, zerftrente Zweige und Blätter, fegtere ganz oder buchtig, oder fiederfpaltig, 1= oder 2häufige Blüthen, männlich und, weiblich in Kätzchen, nur die weiblichen find oft einzeln oder gehäuft, meift freie, zahlreiche Staubgefäße, Eernmafjenfofer Samen. Fünfundſiebzigſte Familie, Aeffelgewächfe (Urticaceae.) Entwidelte, dem Kelche entfprehende Geſchlechtshülle. Kräuter, Sträuder oder Bäume; Blätter meift mit Hinfälligen Nebenblättern, fharf und ſteifhaarig, oder brenn— 10 Einleitung. borftig, manchmal auch fahl und lederartig, meift 1- oder 2häufige Blüthen, bei, einigen zmit- terig oder gemifcht. Tragen Schließfrüchte, ‚oder Nußhülſen, oder Steinfrüchte, oder Kapfeln zuweilen auch Sammelfrüchte. Scehsundfichzigfte Familie, Ofterluzeigewächfe (Aristochiaceae.) Gntwidelter Staubbeutel, Meift Kräuter oder Sträuche, felten Bäume, gegenz, mirtel- oder wechelftändige Blätter, die mandmal auch fleifchig, lappig oder Irderartig find, zwitterige, jelten 2häuſige Blüthen, Ifamige Beeren oder 3— 6fächerige Rapfeln, oder lſamige, fteinfruchtartige Kapfeln. Stiebenundfiebzigfte Familie. Wunderblumengewächle (Nyctagincae.) Entwidelte Staubfäden. Kräuter, Sträucher und Bäume mit Inotigen Stengeln und Aeften, ganzen, gerippten, nebenblattloſen Blättern, zwitterigen oder getrenntgefchlechtigen Blüthen mit biumenfronartiger Geſchlechtsbülle, am Grunde derjelben ift eine einzelne Schließ- frucht eingefhloffen, oder es find mehrere in die Röhre der Gefchlechtshülle hagebuttenartig eingeichloffen. Achtundſiebzigſte Familie. forbeergewädfe (Laurineae.) Vollendete Geſchlechtshülle, aud die andern Theile der Blüthe find vollendet, und es beginnt tbeilweife die Sonderung in Kelh und Blumenkrone. Kletternde, fchlingende Sträuder oder Bäume mit zerftreuten oder wechlelftändigen Blättern, meift ganz felten band- förmig oder 3 oder Sfah, ohne Mebenblätter, Eleine, 1—2bäufige, viclehige oder zwitterige Blüthen in Büſcheln, Sträußen, Trauben oder Trugdolden; fleifchtge, beerige oder trodene Frucht. Samen oft nufartig. Sedhste Klaffe. Ganzblumige (Synpetalae.) Blattkeimer, die Kelhb und Blumentrone haben, ledtere tft aber noch nicht in ihreKronenblätter aufgelöst, fondern befteht aus einem Stüd. Neunundſiebzigſte Familie, Rardengewächfe (Dipsaceae.) Entwidelter Fruchtknoten. Kraute, endlich ftrauchartiger, Inctig-gelenkiger Ober- ftod, gegenftändige, ganze oder fiederfpaltige, oder gefiederte Blätter, zwitterige, oder durch Fehl— lagen 2häufige Blüthen, mit dem Kelchfaum oder der Fruchtkrone gefrönte Schließfrucht. Kapfel oder Beere, verkehrte Samen mit dünner, fleiſchiger Kernmaffe. Achtzigijte Familie. \ Geisblattgewächfe (Caprifoliaceae.) ; Sid regelmäßig vollendende Narbe. Aufrechte, oder ſchlingende, oder aud friechende Sträucher und Bäume, oft fhmarogend, meift Inotigsgelenfiger Stamm, gegenftändige, ganze, oft traubige Blätter, meift zwitterige Blüthen in Blüthenköpfen, Büfheln, Trauben oder Mirteln, unbeftändiger Sruchtfnoten, meiftense 1—2—Ifäherige Beere, nur felten eine Nußbülfe. Einundachtzigſte Familie firappgewächfe (Rubiaceae.) VBollendete Weibſphäre. Knotig gegliederte Kräuter, Sträuder und Bäume, figende, nebenblattlofe, ganze Blätter, meiſt zwitterige Blüthen, Schlieffrucht, Beere, Steinfrudt oder Kapfel. Alle Arten diefer Familie wachfen nur in den Tropen, und enthalten in Rinde und Wurzeln adftringirende, bittere Stoffe, auch Färbeftoffe, und find daher in der Officin und Technik ſehr wichtig. Viele Arten liefern auch ein ſehr angenehmes und gefundes Obſt. Zweiundahtzigite Jamilie. Vereinblüthler (Synanthereae.) Staubbeutel entwidelt. Meift krautiger, jelten ftrauchiger, und noch feltener baum— artiger Oberſtock, gegen- und wechſelſtändige, felten wirtelige oder zerftreute Blätter von den verſchie denſten Formen und Subftanzen, Blüthen meift in einem vielblüthigen Blüthenfopf mit Einleitung. 41 Hülldede, felten einblüthige Blüthenköpfchen In einem Blüthenkopf, meift gewölbter oder flacher Hauptfruchtboden, meiftens 5, felten A—3 Staubgefäße, Schließfrucht ohne Fruchtkrone oder mit der Fructkrone gekrönt, Fernmaffenlos, gerader Keimling. Zahlreichfte Bamilie mit mehr 8 3000 Arten, die fih über alle MWelttheile und Zonen verbreitet finden. In ihrem Bau zeigen fie fehr viel Uebereinftimmung. Faſt alle enthalten bitten Grtractivftoff, überwiegt der felbe die übrigen Stoffe, jo wirfen die Pflanzen als tonifche, ftärfende Mittel, ift ev mebr mo— dificirt, fo wirkt er mehr auf die Hautausdünftung und Harnabfonderung, ift eine Schärfe da- mit verbunden, fo erregen die Pflanzen Purgiren und Erbrechen. In der Jugend findet man ftatt deffelben zuderbaltigen Pflangenfchleim, weshalb viele Arten jung als Speife dienen. Kultur verhindert oft aud die Auebiltung des Bitterftoffs. Oft findet fih aud ein Milchfaft vor, der oft narkotifch ift, und bittern Extractivſtoff, Kautſchuk enthält. Die Früchte enthalten meift ein fettes, gutes Del, welches nur bei einzelnen Arten wurmmidrig, fharf und purgivend ift. Auch Gerb- und Färbeftoffe finden fich bei vielen Arten, daher ift diefe Familie für dieDOffizin, die Gewerbe und den Handel von der größten Wichtigkeit, und auch als Zierpflanzen find manche Arten gefhäkt. Dreiundachtzigite Familie. Kürbisgewäcjfe (Cucurbitaceae.) Vollendete Staubbeutel und freie Staubgefäße. Meift 1jährige Wurzel, bei einigen Enollig oder rübenförmig und ausdauernd. Hie und da verholgender, ftraudartiger, klet— ternder, fteifhaariger Stengel, nur felten baumartig, Nebenblätter fehlen, Widelvanfen neben dem Blattftiel, zerftreute, meift bandförmig getheilte, doch auch ganze Blätter, einzelne traubige oder riöpige, 1—2häufige, felten zwitterige Blüthen. Die Kirbisfruht oder Beere iſt in der Regel dickſchalig, fleifhig, 1—-3—Hfäherig. Die meiften Arten wachen in den Tropenländern, und gehören zu den draftifhen, ausleerenden, auflöfenden, wurmwidrigen, harntreibenden, den Unter- leib erregenden Mitteln. Manche Arten find als Nahrungsmittel gefhägt. Der Same ent» halt ein vorzüglich gutes Speifeöl, das auch zu Arzneien benügt wird. Vierundachtzigſte Familie. Glockengewächſe (Campanulaceae.) Die Mannſphäre zeigt ſich frei. Wurzel häufig knollig, ſonſt äſtig; krautartiger ſelten holziger Oberſtock, zerſtreute und wechſelſtändige Blätter ohne Nebenblätter, die zwitterigen Blüthen einzeln oder in Aehren, Blüthenköpfen, Rispen oder Trauben, Früchte eine 1—Hfäde- tige Kapfel, oder nuß⸗ oder beerenartig, nicht auffpringend, fehr Kleine Samen, fleiſchige oder faft ölige Kernmaſſe. Fünfundachtzigſte Familie. £ippenblümler (Labiatae ) Die Entwidlung und VBerfhmelzung der Frudtfnoten zeigt fi bier- Meift Kräuter und Halb=, felten Sträucher oder Bäume, gegenftändige, auch 3—4 wirtelige, meift ganze, doch auch getheilte, fiederfpaltige oder gefingerte, gefägte oder gekerbte Blätter, manch— mal mit Deldrüfen und aromatifch, meift zwitterige Blüthen. Sie tommen in allen Welttheilen vor, wachſen namentlih an trodenen, fonnigen Pläßen, und gleichen einander ſowohl außen, als nad, ihren chemiſchen Beftandtheilen und Heilkräften ziemlih. Ihre Hauptbeftandtheile find: ätherifches Del, bitterer Extractivſtoff, ein bitterer, harziger Stoff, und dienen deshalb häufig als Heilmittel, als Parfüm, als Mürze und in den Gewerben. Keine zu diefer Familie gehö— tige Pflanze ift giftig. Sechsundachtzigſte Familie. Rauhblättler (Asperifoliaceae.) Vollendete Narbe. Kräuter und Sträucher, manchmal auch Bäume. Das Kraut meiſt ſteifhaarig, zerſtreute, wechſel- und gegenſtändige Blätter, die zwitterigen Blüthen in ein— ſeitigen Aehren, Rispen oder Trauben, ſelten einzeln und blattwinkelſtändig, 5, ſelten 4ſpaltiger Kelch, regelmäßige Blumenkrone, 5 Staubgefäße, Atheiliger Fruchtknoten; kapſelartige Frucht, welche aus 4 Schließfrüchten heſteht. Der auf der nördlichen Halbkugel wachſende Theil zeigt beſonders viel Schleim, und wirkt deshalb einhüllend, erweichend, gelind antiphlogiſtiſch, dient auch als Gemüſe und Salat, einige Arten enthalten Färbeſtoff. Der ölige, ſchleimige Samen dient zu Emulſionen und zu Brod. Ein größerer Theil wächet nur in den Tropenländern, und bat theilweife eßbare Fruchthüllen. 412 Einleitung. Siebenundachtzigſte Jamiltie Weidengewächſe (Convolvulaceae.) Die Weibſphäre wird bei vollftändiger Kapfel vollendet. Windende Kräu⸗ ter und Sträucher, theilweiſe mit ſcharfem Milchſaft; ganze oder geſpaltene, oder auch gefiederte Blätter ıbne Nebenblätter, zwitterige Blüthen auf achſel- oder enoftändigen Stielen, Htheiligen Kelch, ft öne trichterige Krone, welde vor. dem Aufblühen gefaltet und jufammengebreht. iſt, 5 Staubgefäße, Frucht eine Kapſel, ſelten beerenartig, wachſen meiſt nur in wärmeren Klima— ten. un. enthalten in ihrem Milchſafte harzige, draſtiſch-purgirende Stoffe, durch welche fie heil— kräftig wirken. Wurzel und Kraut werden von einzelnen Arten gegeſſen. Blüthen nie fehr wohlvichend, Achtundach,tzigſte Familie. Augelblumengewädhfe (Globulariaceae.). Entwidelte. Staubbeutel. Kräuter und Sträucher mit lederartigen Blättern, topf- artigem Blüthenftand in Hüllen,vder Ahrenartig, doldentraubig und trugdoldig; zwitterige Blü- then, I—2famige Nußhülſe oder Steinfrucht mit 2—3—Afädherigem Stein. Wachſen faft nur im füdlihen Afrika und Auftralien, daher find ihre Beftandtheile und Heilfräfte weniger befannt. Neunundachtzigſte Familie. Larvenblümler (Personatae.) Freie Staubgefäße. Kräuter, Sträucher und Bäume mit. Blättern, welche von ren ganzen bis zu den gefiedert zufammengefegten geben , meift zwitterige, dedblätterige Blüthen in Aehren, Büfcheln, Rispen, Trauben oder einzeln in den Blattwinfeln. Kapfel oder Beere. Die Pflanzen dieſer Familie find theils bitter und adftringtvend, theils draſtiſch, theils fchleimig- ſüß und eßbar, enthalten auch Farbeſtoff und gewähren Nutzen in der Landwirthſchaft und an Gewerben. Neunzigfte Familie. —J Nachtfchattengewächfe (Solanaceae.) Vollendete Mannfphäre Kräuter und Sträucher mit gabeltheiligen oder a | ftandigen Zweigen, wechfelftändigen oder zerftrenten Blättern ohne Nebenblätter, meift zwitterigen, blattwinfelftändigen Blüthen , einzeln, oder Dolventrauben, oder Nispen., Steinfrucht bei ‚der Gattung Nolana, fonft Kapfel oder Beere. Außer den Fälteften Zonen finden fich überall Arten diefer Familie, und waltet ein narkotifches Prinzip bei denfelben vor, welches je nad den verfehtedenen Gattungen Solanin, Atropin, Hyoscyamin, Daturin, Ricotin, Gapficin genannt wird, und meift mit einem ſcharfen Stoffe verbunden ift, Die meiften Arten gehören zu den narkotifh-fharfen Giften, find aber als Heilmittel deshalb doc fehr wichtig, und bei einigen dienen die Knollen, bei andern die Blätter zur Nahrung. Auch Färbe— ftoffe findet man bei einigen Arten, und find Diefelben überhaupt son dem größten Nutzen für die Gewerbe und den Handel. Einundneunzigite gamilie, Bleiwurzgewächſe (Plumbagineae.) Vollendeter Fruchtknoten. Zuerit fihaftige Kräuter, dann beblätterter Stengel, zu— (egt holzige Sträucher, rofettige oder dicht Dachztegelartige und lederige Blätter ohne Neben- blätter, zwitterige, felten einhäufige und vielehige Blüthen in Blüthenköpfen oder Aehren, oder Trauben oder trugdoldigsrispig; Lfamige Schließ- over ut, oder mehrfamige Kapjel, oder Steinfrucht. Die meiften Arten wachfen mehr in den wärmern Ländern, und wirken theil- weiſe adſtringirend, theilweiſe toniſch und fehr adftringivend, theilweife ägend fharf und giftartig, theilweife find die Früchte eßbar. Zweiundneungigite yamilie, Primelgewächfe le Vollendete Narbe. Schaftige Kräuter mit einzelnen Blüthen oder Straußvolden, oder mit beblättertem Stengel, Acfelblüthen und Nispen, oder Sträucher und Bäume von diefer Bes fhaffenheit, gegen= und wirtelftändige, oder dachziegelige und zerſtreute, krautige oder lederartige Blätter, mehrſamige Kapſel oder Steinfrucht. Wachſen vorzüglich in der gemäßigten und kal— ten Bone, und enthalten einen fcharfen, flüchtigen Stoff, durch deffen Vorberrichen fie mebr oder weniger giftig wirken, aber auch gute Heilmittel bei Unterleibsfranfheiten, nervöſen Leiden, Geiſtes— Einleitung. 13 US Zeiden des Iymphatifchen Syſtems ꝛc. abgeben, ferner einen adftringirenden und bit- tern Stoff, Atherifh blige Stoffe (in den Blüthen), einen harzigen oder balfamilhen Stoff. Rehrere Eteinfrüchte find eßbar. Für die Bienenzucht gebivgiger Gegenden wichtig. Dreiundneungigjte Jamilie, Haidegewächfe (Kricaceae.) Die weiblihe Sphäre vollendet ſich. Kräuter, Sträuder und Bäumchen; be- ginnen als ſchuppig blattlofe Schmarotzer, haben dann zerſtreute, wirtel- oder gegenftändige Blätter, meijt lederig und immergrün, meiſt zwitterige Blüthen in Aehrentrauben, Doldentrau— ben, Rispen, oder in dei Blattwinkeln; kapſelartige, 5fächerige Frucht, auch Beeren- und ſtein— fruchtartig, Es finden fid) Arten auf ber ganzen Erde, und als Zierpflanzen find fie fehr be= liebt. Im Allgemeinen wirken fie bitteradftringtvend und aromatifh, andere harzig balfamifch und andere jharf, und viele narfotifch, weshalb fie in der Medicin fehr mannigfache Anwen- dung finden. Ginige dienen zum Gerben, andere zum Färben. Der von den Bienen aus den ‚Blumen gefammelte Honig iſt narkotiſch. 277 Bierundneunzigfte Familie. Seidenpflanzengewächle (Asclepiadeae.) Entwidelte Staubbeutel. Kräuter und Sträucher, darunter viele Fletternde und milchende, bei einigen fleifchiger, blattlofer Stamm mit Widelranfen; gegen= und wechſelſtändige, aud wirtelige Blätter ohne Nebenblätterz zwitterige , wechſelſtändige Blüthen in Straußdolden, Büſcheln, Trauben und einzeln, meiſt wechfelftändig. Die Frucht befteht aus 2 Balgkapfeln, oder fie ift beerenartig oder Zſchalſtückig aufjpringend; platter Samen, haufig mit Wollſchopf. Baden namentlid; in wärmern — Erregen Erbrechen und Purgiren, wirken ſchweißlreibend, oft auch ätzend giftig und wurm widrig und finden in vielen Krankheiten An— wendung. Mehrere Arten ſind eßbar, und bei einigen wird der Milchſaft wie Mile benügt, Aud) als Parfüm kann man mehrere brauchen, und iſt ihr Nutzen in der Heilkunde, den Ge— werben und. der Oekonomie ſehr groß. Er Fünfundneunzigſte Familie. Be Drehblüthler (Contortae.) Boltenvete Staubgefäße. Sehr bittere Kräuter, Sträuder oder Bäume mit gegen- ftändigen, wirteligen oder zerftreuten, ganzen oder Zfingerigen Blättern ohne Nebenblätter, zwit— terige, meist achſel- oder endftändige Blüthen, felten in Trauben, Trugdolden oder Rispen, Kapſel oder Balgfapiel, oft auch Beere ober Steinfrucht. Man findet die Arten über alle Welttheile verbreitet, und find fie in der Oekonomie, im Handel und den Gewerben, namentlich aber in der —— von ſehr großem Nutzen. Als Nahrungsmittel find viele Arten wichtig. Sehsundneunzigfte Familie, Sapotillgewächfe (Sapotaceae.) Mannſphläre vollendet, faft getrenntblätterige Blumenkrone. Gträuder und Baume mit gegenftändigen und ganzen oder Sfingerigen, aud) fiederjpaltigen und umpaarig gefiederten, dann wechfeljtändigen, lederartigen, ganzrandigen oder gefägten oder dornzähnigen Blättern, blattwinfelftändige Blüthen einzeln over in Büſcheln, Dolden, Rispen und Trauben, und meiſt zwitterig; Ifamige, 1flügelige Nußbülfe, Kapfel oder Beere, häufig auch Steinfrucht, theilweife nußartiger Same, fleifchartige Kernmaffe. Die zahlreichen Arten wachen überall, und find ala Nahrungsmittel, in den Gewerben, der Defonomie und dem Handel von dev höchſten Wichtigkeit. * —1 Siebente Klaffe. Fielchblüthige (Calycanthae.) Blattkeimer, welde getrenntblätterige Blumenfronen oder aud eine Me Blüthenhülten baben; fie find glei den Staubgefäßen dem. Keld- eingefügt, theilweife befreien fie fih aber fhon von nem Kelde und wer- den untermweibig, Stiebenundneungzigfte Familie, Doldengewächje (Umbelliferae,) Centrifhe Vollendung des Fruchtknotens. Kräuter, Sträuder und Bäumden, röhrige, knotige, hohle oder markige Stengel, zerſtreute, ſelten gegenftändige, meiſt zufammen= 14 | Einleitung. gefegte Blätter, bei einzelnen Widelranfen; Blüthen meift in einer emdftändigen Dolde; 2theilige Spaltfrucht, oder eine jaftige Steinfrucht, oder eine 2— 15fächerige Beere. Die meiften Arten finden ſich vorzüglich in dev gemäßigten Zone der alten Welt, ein anderer Theil aber kommt in allen MWelttbeilen und Zonen vor. Die ganze Bamilte ift in der Heilfunde in vielen Beziehun- gen höchſt wichtig, ebenfo in den Gewerben, dem Handel und der Oekonomie. Ahtundneunzigfte Familtfe. Areuzdorngewäcfe (Rihamneae.) Stellt die&oncentration von Griffel und Narbe dar. Halbftrauder, Sträu: her und Bäume, theilweife dornig ; gegen= oder wechfelftändige Blätter mit Heinen Nebenblät- tern, Heine, meift zwitterige Blüthen in Büfcheln, Dolden, Knäueln, Rispen, Trauben oder Trugdolden, Kapfel- oder Steinfrudt. Binden fih nur in der gemäßigten und heißen Zone, und enthalten namentlich bittern Grtractivftoff, verbunden mit andern fharfen, Brechen nnd Purgiven erregenden, färbenden oder adftringirenden Etoffen, weshalb fie verſchiedene, jehr gute Heilträfte befigen. Die Früchte mehrerer Arten find eßbar, während Holz und Blätter zur Far— bengewinnung dienen, und der Same fettes Del enthält. — Der Saft der weftindifhen Gouanie (Gouania domingensis) tft ein gutes, magenftärfendes Mittel, Neunundneunzigfte Jamilie. Viſtaziengewächſe (Therebinthaceae.) MWeibfphäre frei nnd vollendet. Sträuder und Bäume mit wechfelftändigen Zweigen und Blättern, unpaarig- oder paarig-gefiedert, Sfingerig oder einfach, ganz, krautig oder lederartig und glänzend ; einige Gattungen haben Nebenblätter, Kleine, meift getrennt ge= fhlehtige oder zwitterige Blüthen tu Büſcheln, Doldentrauben, Kätzchen, Knäueln, Rispen oder Trauben. Theils in der gemäßigten, theils in der beißen Zone, namentlid in Amerika, balfa= miſch harziger, oft gummöfer Saft, oft iſt er auch milchig oder flüffig ſcharf und Agend, er dient als Heilmittel, in den Gewerben und der Defonomie. Der Same enthält fehr viel fettes Del und ift, gleich der fleifchigen Fruchthülle, meist epbar. Die Gewächſe enthalten außerdem bittern Grtractivftoff und eifenbläuenden Gerbftoff. — Die Eamenferne von Chailletia toxi- caria gelten für giftig und dienen in Sierra Leone zum Mäuſe tödten. — Zeiland, fowohl die gemeine als die beftäubte (Cneorum tricoccum et O. pulveruleutum), find ale Purgir- und Fiebermittel ſehr geſchätzt. Hundertſte Familie. Schmetterlingsblümler (Papilionaceae.) Vollendete Staubbeutel. Kräuter, Sträucher und Bäume mit zerſtreuten, ſelten gegenſtändigen, meiſt gefiederten oder gefingerten, ſelten einfachen Blättern; Blattſtiel endet oft in eine Midelvanfe, paarige Nebenblätter, zwitterige Blüthen in Aehren, Büſcheln, Köpfen, Rispen, Straufdolden, Trauben oder einzeln, fihmetterlingsförmige, 4blätterige Blumen, Hülfe meift 1, felten 2fächerig. Die Arten diefer zahlreichen Familie finden fih in allen Zonen, und enthalten viele heilfräftige und fehr wichtige nährende Stoffe; als Futterpflanzen und zum Gewinnen von Färbeftoffen find fie gleich wichtig. Auch als Zierpflanzen find mande Arten geſchätzt. Hundert und erfte Jgamilie. Eajfiengewächfe (Cassiaceae.) Staubgefäße frei. Sträuder und Bäume, doch auch einige Kräuter, einfahe und ganze, 2lappige und gezweite, oder paarig wgeftederte, oder unpaarig gefiederte und doppelt ge= fiederte Blätter, blattwinkelftändige Blüthen, einzeln oder in Paaren, Büſcheln, Rispen oder Trauben, zwitterig oder getrennt gejchle chtige Hülfe oder Gliedhülſe. Faſt alle Arten gehören den Tropenländern an, und enthalten namentlich einen adftringirenden Stoff, purgirendes Cathartin, harzigen Stoff und Farbeftoff. Nahrungsmittel geben wenige, Hundert und zweite Familie. Sinnpflanz engewächſe (Mimosaceae.) Mannsſphäre vollendet und frei, unterweibige Staubgefäße. Sträu- her und Bäume mit wechfelftändigen oder zerftreuten, 1—2— 3fah und paatig= oder unpaarig⸗ Einleitung. 15 gefieberten oder gefingerten und auch einfachen Blättern, freie, oft dornige Nebenblätter, achſel— ſtändige, ährige, kopfige oder traubige Blüthen, manchmal auch rispig, meiſt zwitterig, ſelten vielehig, einfächerige Hülſe oder Gliedhülſe. Die meiſten Arten gehören den Tropenländern und Europa nicht eine einzige an, und ſind ſie theilweiſe durch die Reizbarkeit ihrer Blätter merk— würdig. Sie enthalten vorzüglich Tannin mit bitterm Extractivſtoff, und wirken toniſch— adſtringirend, und ſind zum Gerben und, Färben geeignet. Das aus den meiſten Bäumen flieſ— ſende Gummi iſt als Arznei und Nahrungsmittel geſchätzt. Die Blätter geben einen lieblichen Thee. Das Holz iſt koſtbar. Hieher gehört auch die filzige Swartzie (Swartzia tomen- tosa), mit einer ſehr bittern, braunen Rinde und einem trocken ſchwärzlichen Saft, der [ch weiße treibende Tifane gibt, ein Blütbenaufguß wirft frampfftillend, aud Holz und Rinde bejigen Heillräfte. Hundert und dritte Familie. Gehörntfrüchtler (Corniculatae.) Entwickelter Fruchtknoten, welcher ſich von dem Kelche zu befreien ſucht. Ausdauernde Kräuter, auch Sträucher und Bäume, meiſt wechſelſtändige oder zerſtreute, kraut— artige, auch fleiſchige und knorpelzähnige Blätter, bei einigen auch gegenſtändig und lederig, bei andern faſt nadelartig, Nebenblätter fehlen faſt überall, 1—2—12fächerige Kapfel, welche mit dem gekrümmten Griffel gehörnt iſt, oder mehrere Balgkapſeln, welche bei einigen ſaftig und beerenartig ſind. Man findet Arten faſt überall, doch häufiger in den wärmern Zonen, und haben dieſelben meiſt ſtark und gut riechende Blüthen, vorzügliche Heilkräfte, und find in den Gewerben und der Oekonomie von Nutzen. Hundert und vierte Familie. Loaſengewächſe (Looasaceae). Griffel verſchmolzen. Meiſt ſteif und brennend behaarte Kräuter, dann Sträucher und Bäume, wechſel- oder gegenſtändige, ſelten büſchelige, einfache oder lappig-buchtige, theilweiſe ſaftige Blätter ohne Nebenblätter, einzelne oder gehäufte, oft auch doldentraubige, ährige oder rispige Blüthen, in den Blattwinkeln oder an den Zweigſpitzen; 1, ſelten Zfächerige Frucht, zahlreiche Samen. Mit Ausnahme einer einzigen Gattung gehören alle Arten Amerika an, und finden ſich in den heißen und den gemäßigten Zonen. Sie wirken gelind zuſammenziehend und ſchleimig, und ſind wohlriechend. Die Wurzel bei einigen wirkt heftig purgirend. Einige haben Brennhaare wie Neſſeln. — Hieher gehört die ulmenblätterige Turnere (Tur- nera ulmifolia), wohlriehendes Kraut, weldes tonifh-aromatifh und ausmurf- befördernd wirkt. T. opifera, ein Aufguß des ſchleimigen Krauts dient in Brafilien gegen Indigeftionen. / Hundert und fünfte Familie, Ribfelgewächfe (Hibesiaceae). Weibſphäre mit vollkommen centrifher Frucht vollendet. Sträuder und Bäumen, oft ſtachelig, dickfleiſchige, knotige Rinde, gliederartig wachſend, oft aftlos ; zerftreute oder büfchelige Blätter gefägt oder Tappig getheilt, oft Hein und verfümmert, ohne Nebenblätter, bfattwinfel- oder endftändige Blüthen, einzeln oder in Trauben und Köpfen, 1fächerige, vom Kelchſaum gefrönte oder genabelte, meift vielfamige Beere, oder 2fächerige Beerenfapfel mit Samen in faftigem Brei. Die meiften Arten find in Amerifa heimiſch, und find faft durd- gängig ald Arzneimittel höchft wichtig, ebenfo als Nahrungsmittel und für die Gewerbe und den Handel. Hundert und ſechste Familie. Bortulakgewächje (Portulacaceae,) Staubbeutelentwidelt. Kräuter, deren Stengel Enotig gegliedert find, und Sträu— her, gegenwirtel- oder wechfelftändige Blätter, dünnhäutige oder mit einer Gelenffcheide ver- wachſene Nebenblätter, meift zwitterige, auch getrenntgefchlechtige Blüthen in Blüthenfchweifen, Nispen, Trauben, Trugdolden oder einzeln, 1ſamige Schließ- oder Steinfrudt oder klappig auf- Ipringende Kapfel, fugeliger oder Sfnotiger, oder nieren= oder linſenförmiger Samen mit meift mehlartiger Kernmaſſe. Finden ſich in allen Welttheilen, namentlid in den Tropenländern von Alien und Amerika, und find theilweife geſchätzt als gute Gemüfe, theils enthalten fie viel Salze,tbeils Gerbftoff, theils freie Säuren, theild Rhein oder Rharbarba- 16 Einleitung. rin, theils einen Sharfen Stoff, Sarbftoffe und Stärkmehl, und find daher ale Nahrungsmittel in der Offiein uud den Gewerben von großem Nußen, Hundert und fiebente Familie Immergrüngewächfe (Aizoideae.) Vollendete Staubfäden. Kräuter, Sträuher und Bäume, bei den Kräutern oft gelenkig-gegliedertev Stengel; gegen- oder wechfelftändige, oft fleifchige Blätter, oft mit mehl- ftaubartigen Drüfen oder Zellen wie Thautröpfchen, Nebenblätter zu 2 oder fehlend, blattwinfels oder endftändige Blüthen in Aehren, Knäueln, Rispen oder Trauben, Ifamige Nußhülje oder eine Ifamige oder 2fächerige Büchſe, oder 1fächerige Kapfel, oder fteinfruchtartig, meift nieren- oder linjenförmiger Samen mit mehliger Kernmaffe. Es wachen Arten unter allen Zonen, und dienen häufig als nährendes Gemüfe, oft find Salze überwiegend vorhanden, und Die Arten mit ätheriſchem Del oder Harz wirken flüchtigereizend, frampfftillend und wurmwidrig. Der Same gibt Del. Einige Arten enthalten Sarbeftoff, der zwar ſchön aber nicht dauerhaft ift, andere eine giftige Schärfe, Hundert und adhte Familie. Koſengewächſe (Rosaceae.) Rofenblume und die ganze Mannfphäre vollendet. Kräuter, Sträuder und Bäume, fiederjpaltige, gefiederte, gefingerte, handförmige, auch ganze, wechfelftändige Blätter mit Nebenblättern am Blattftiel der Zweige, Blüthen in Aehren, Köpfen, Rispen, Trauben, Zrugdolden oder in den Blattwinfeln meift zwitterig, auch getrenntgeſchlechtig, nußartige Schließ— früchte im Kelch, oder zehlreiche Schließfrüchte auf einem Fruchtboden, oder Steinfrüchte, oder Kapfel oder Apfel, Ferumafjenlofer Samen. Die meiften Arten gehören dem gemäßigten und falten Klima an, und waltet der adftringirende und Gerbftoff darin vor, bei einigen findet fi) auch Blauſäure und im Samen fettes Del, viele Arten haben eßbare und gute Früchte, und find in der Defonomie und Officin von großem Nutzen. Hundert und neunte Familie, Meerbeexengewächſe (Halorgeae.) Fruchtknoten entwidelt und verfhmolzen. Wafferfräuter oder Halbfträuger, nur 1 Baumgattung, gegen=, wechſel- oder wirtelftändige, ganze oder gejägte oder gefiederte Blätter, blattwinfelftändige Blüthen einzeln oder in Trauben oder Aehren, meift 1 und 2häufig, jelten zwitterig, ſteinfrucht- oder nußhülfenartige Frucht. Diefe Gewächſe wachſen meiftens in gemäßigten Ländern aller Welttheile, und find ihre Eigenſchaften noch ziemlich unbekannt. Hundert und zehnte Familie Wachtkerzengewädfe (Onagraceae.) tarbe vollendet. Kräuter, Sträucher und Bäume mit gegen oder wechjelftändigen, ganzen oder buchtigen, fiedernervigen Blättern ohne Nebenblättern, zwitterige, felten getrennt- geſchlechtige oder vielehige Blüthen, einzeln, ährig, traubig oder rispig in den Blattwinfeln, Lamige, nußartige Steinfrucht, oder Afächerige Kapfel, oder beevenartig, oder Steinfrucht. Kom— men in ben gemäßigten und heißen Zonen aller Welttheile vor, Tiefern Nahrungsmittel, im Samen fettes Del, Gerb- und Färbſtoff, und befißen vorzügliche Heilfräfte, namentlih Schwefel. Hundert und eilfte Familie. 5 Weidrichgewächfe (Litrarieae,) Kelch nebft allen Theilen der Weibfphäre vollendet, Fruchtknoten frei. Kräuter, Sträucher und Bäume mit gegenſtändigen, oder wirteligen, oder zerftreuten, meift glatten, glänzenden, lederartigen, fiedernervigen Blättern, zwitterige Blüthen in den Blatt winfeln oder in beblätterten Aehren, Trauben und Rispen; Kapſel oder gefrönte Beere, kern— mafjenlos. Finden fih nur in den Ländern zwifchen den Wendefreifen, namentlich in Amerika, und enthalten Gerbftoff, Atherig-ölige oder balſamiſche und ſcharfe Stoffe, freie Säuren, Zuder- ftoffe, Bärbeftoffe zum Schwarz, Gelb- und Rotbfärben, und find für die Gewerbe, den Han- del, die Dffiein, theilweife auch für die Defonomie von dem höchſten Nugen. Hundert und zwölfte Familie, Areuzblumengewächle (Poligalaceae,) „Entwidlung der Staubbeutel bei verwadfenen Staubfäden: Kräuter, Sträuger und Bäume mit werhfel-, auch gegen- oder wirtelftändigen, flaumigen oder kahlen, Einleitung. 17 federartigen, glänzenden, nervigen Blättern; Blüthen in Blattwinfeln oder endſtändige Trauben; Kapfel oder Steinfrucht, oder beerenartige oder flügelfruchtartige Frucht. Es finden fih Arten in den gemäßigten und heigen Klimaten der ganzen Erde, und findet ſich darin namentlich ein Bitterer Beftandtheil, ein Erabender, esfelerregender Stoff — PBolygalin over Senegin — deshalb wirken fie veizend-auflöfend, erbrechen-erregend und purgivend. Diele haben jehr viel Gerbftoff und blauen Farbſtoff. Das Fruchtfleiſch ift Fühlend und erfriihend, der Same oft fo gut ald Mandeln oder Nüffe. 28 Hundert und dreizehnte Familie. — Myrtengewächſe (Myrtaceae.) Staubgefäße frei und vollendet. Sträucher und Bäume mit meiſt gegenſtändigen . Blättern, lederartig, theilweiſe ſchuppen- und nadelfbrmig, meiſt lanzettig, fiedernervig, durch— ſcheinend getüpfelt; Nebenblätter nur bei einzelnen Gattungen; zwitterige Blüthen aus dem Stamm, den Zweigen oder Blattwinkeln, oft auch trugdoldig und endſtändig; Kapfel oder Beere; meift feilftaubartiger Same. Wachſen vorzüglich nur zwiſchen den Wendefreifen, und enthalten namentlich Atherifches Del und Gerbftoff, einige freie Säuren, Schleim und Zuder, Sie wirken aromatifchereizend, veigend=tonifch, adftringirend, die Früchte Fühlend und antibiliög, Ferner dienen fie ald Gewürz, als Thee und Obſt, die Rinde zum Gerben und Färben, Das Holz zu feinen Arbeiten. 7 | Bi Hundert und. vierzehnte Familie. Manvelgewächfe (Amygdalaceae.) | Mannfphäre vollendet; freier Keld. Sträucher, meift Bäume; wechſelſtän— dige, fiedernervige Blätter; paarige Nebenblätter an den jungen Trieben; blattwinkelſtändige, einzelne büſchelige oder traubige Blüthen, oder endftändige Trugdolden; 1fernige Steinfrucht, oder 1fächerige Beere oder Kapfel. Die meiften Arten wachen in Amerifa und Afien. Sie enthalten namentlih Blaufäure, Tannin, Gummi, Harz, Säuren, Zuderftoff und fettes Del. Die Früchte vieler Arten find epbar und zur Bereitung von Getränken dienlich; wegen ber Blaufäure find fie offieinell und giftigz fie enthalten auch Gerbſtoff, find fieberwidrig, Rinde und Früchte zum Färben. Holz gut. Achte Klafie Stielblüthige (Thalamanthae.) Blattfeimer mit getrenntblätteriger Blumenfrone, welde nebſt den Staubgefäßen ver Spige des Blüthenftiels — dem Blüthenboden — ein- gefügt find, wodurd die einzelnen Blüthenkreiſe unabhängig von ein=- ander find und fih die Frucht frei entwidelt. Hundert und fünfzehnte Familie, Viermächtige (Tetradynamae.) Fruchtknoten durchgebildet. Meift Kräuter, wenig Sträucher; meiſt tohlartige, zexftreute, fiederfpaltige, Teierförmige,, bei einigen Sträuchern lederartige, ganzrandige Blätter ohne Nebenblätter; zwitterige Blüthen in Dolden oder Trauben, manchmal aud einzeln und blattwintelftändig; Nußhülſe oder Schötchen oder Schote, oder Kapfel oder Beere. Die metften Arten wachfen im gemäßigten Klima und enthalten vorzüglich einen eigenthümlich flüchtig ſchar— fen, an ätheriſches Del gebundenen Stoff, Schleim, Zuder, einen bittern Stoff, theilweife auch Färbeftoff und fette Oele, weshalb fie in der Officin und.als Zuthat am Speifen dienen. — Hieher gehört auch die im Morgenlande, in Aegypten ır. einheimifhe wahre Jerihorvfe, Rofe von Jericho (Ana statica hierochuntica), bei der ſich die Blätter zur Fruchtreife verkteren, die harten Aefte und Aeftchen ziehen füh zu einer Kugel zufammen, jowie man fie aber mit Waſſer benetzt, breiten fie fih wieder aus, ziehen ſich nach dem Vertrocknen aber wie⸗ der zuſammen, was zu vielen Fabeln Veranlaſſung gab. Hundert und ſechzehnte Familie. Mohngewächſe (Papaveraceae.) Rarbe durchgebildet und coneentrirt. Kräuter, zuletzt auch Sträucher mit Waſſer⸗ oder Milchſaft; wechſelz, oben gegenſtändige, gefiederte, gefingerte, zuſämmengeſetzte, zweizählige, bandförmige oder einfache Blätter; ohne oder mit hinfälligen Nebenblättern; zwit— terige, regel⸗ oder unregelmäßige Blüthen, einzeln ober in Aehren, Dolden, Lamige 0 Cine Nußhülfe, oder Kapfel ober Berre ; Samen mit Kernmaſſe. Faſt alle Arten gehören dem ge- mäßigten Alma ar, und enthalten viele bei — Ertractibſto J ein und Sat⸗ em, aud bittere Extractivſtoffe, ſowle narfotifi und ſcharfe Stoffe, weshalb fie in der Offein - fe gefhjägt find. Der Same enthält ein vorzligliches fettes Del, Mehrere Arten enthalten — Hundert und ſiebenzehnte Familie. Kapperngewächſe (Capparideae). Vollendeter Kelch; Weibſphäre abgeſchloſſen. Kräuter, auch Sträucher und Bäume; wechſelſtändige ober zerſtreute, einfache oder I—Tfingerige Blätter; dornige Neben— bfätter oder fie fehlen; zwitterige oder Zhäuſige, end- oder blattwinkelſtändige Blüthen, einzeln ober in Dolden, Rispen oder Trauben; 1fächerige, zweiſchalſtückige oder fleiſchige Kapſel, oder beerenartig. Wachſen namentlich in den wärmern Ländern, und befigen borzüglich eine bittere Schärfe, wie Senf, oft auch einen Bitterftoff, wo fie magenftärfend ober fieberwidrig find; Früchte eßbar. Der Geruch jehr widrig. Kb Hundert und ächtzehnte Jamilie, Veilchengewächſe (Violaceae.) Entwidelte und durdgebildete Staubbeutel. Kräuter, Sträucher und Bäume mit wurzels ober wechfelftändigen, zerftreuten oder gegenftändigen, häufigen ober leber- artigen, meift ganzen Blättern und paarigen Nebenblättern ; zwitterige, vegel- ober unregel- mäßige Blüthen; Kapfel, felten fleifchig oder beerig. Es wachen Arten in allen Zonen und Melttheilen, und enthalten fie namentlich einen fharfen Stoff, Violin, der Grbreden erregt und abführt, den Stoffwechſel befördert . Ein Theil ift als Gemüfe eßbar, ein anderer Redermidrig.. Die Früchte ſchmecken meift nicht angenehm, Hundert und neungehnte familie. "iR Eifttofengewächfe (Cistineae.) Bollendete Staubgefäße Kräuter, Halbfiräuder und Sträuder; wurzel- oder Rengels, gegen- oder wirtelftfändige, oft drüſenhaarige, einfache oder getheilte, fpatelförmige, ſchlauchige, kappenförmige oder flache Blätter; zwitterige, blattwinfel- oder enbftändige Blüthen; Kapfeln felten beerenartig. Wachfen in den wärmern Ländern der alten Welt, und enthalten theilmelfe eine ſchädliche Schärfe, theilmeife ein wohlriechendes Harz, Yaudanum, theilweiſe Gerbſtoff | Hundert und zwanzigfte Familie Orleangewãchſe (Bixaceae.) Mannfphäre vollendet. Sträuder und Bäume; wechfelitändige, felten wirtelige, einfache, oft durchſcheinend getüpfelte Blätter; binfällige oder fehlende Nebenblätter; zmwitterige, zieift regelmäßige, blattwintel- und endftändige Blüthen; 1fächerige, 2-Sfhalftüdige oder bee— ige Frucht; Samen meift in Brei. Wachſen namentlib in Tropenländern, enthalten Bitter- und Sarbeftoff, und dienen in ber Offiein. Hundert und einundzwanzigite Familie. Banunkelgewächfe (Ranunculaceae.) Fruchtknoten in feiner Zerfällung entwidelt und durdgebildet. Kräus ter, Sträucher und Bäume mit wurzel- oder ftengelitändigen, zerſtreuten, gegenftändigen oder wirteligen, linealiſch bis berzförmigen, hand- und fußförmig getheilten oder 3—5zählig zufam- mengejegten Blättern ohne Nebenblätter; meift zwitterige, oder vielehige und häufige, end— oder blattwinkelftändige Blüthen einzeln oder traubig oder rispig; Afamige Schließfrüchte ober Seren, oft zu einer Sammelfrucht verichmolzen, oder 1- — vielfamige Balgkapſeln; fleiſchige ober hornige Kernmaſſe. Man findet Arten in allen Welttbeilen und Zonen, und dienen fie als Arznei, zu Thee, Gemüfe, Salat, zum. Färben und andern technifchen Zwecken. Hundert und zweiundzwanzigſte yamilie. Kautengewächſe (Butaceae.) i Srucdtinoten und Narben verihmolzen. Kräuter, Sträucher und Baume, meift zerſtreute Blätter, felten gegenftändig oder wirtelig, ſchmal und länglich, geigeue und handför- mig oder gefiedert, oder vielfach zuſammengeſetzt; Nebenblätter fehlen meiſt, getrennt geſchlechtige oben zwitterige, blattwinkelſtaͤndig beginnende Blüthen, welche ſich dann zu Köpfhen in kelch⸗ £ artiger Hüfldekte vereinigen und gabelfpaltige Spirren, Knäuel, Aehren, Transen oder Rispen bilden, 3knöpfige oder holzige Kapſeln oder fleiſchige Beerez Samen meiſt mit fleiſchiger Kern-— maſſe. Dieſe Pflanzen enthalten herrliche Arzneiſtoffe, liefern viel fette Dele, Gerb- und Färbe⸗ ſtoffe, theilweiſe herrliches Holz, Obſt und andere Nahrungsmittel und find daher ſehr wichtig, . Hundert und dreiundzwanzigſte Familie. SEE Seifenbaumgewäcdjle (Sapindaceae.) | Weibſphäre vollendet, - Kräuter, Sträucher und Baume,. oft klimmend; weihlel-, — Aeſte und Blätter; 2zählige, paarig gefiederte oder gefingerte, auch Zzählige, unpaarig gefiederte oder einfache Blätter, oft mit durchſcheinenden Punkten oder Linien; Neben⸗ bfätten fehlen oft; zwitterige oder vielehige Blüthen, meiſt traubig ober rispig; die untern Sluthenſtielchen mandmal Wickelranken ausgewachſen; 3, ſelten 2—4-—Hfächertge, häutige, blaſige oder holzige Kapſel oder Steinfrucht; der Same ſteht im Achſelwinkel der in Füchern. Gewächſe dieſer Familie findet man namentlich in der heißen Zone, und enthalten die erſte Gruppe vorzůglich harzige, ſcharfe und bittere Stoffe, der Same fettes Oel, weshalb ſie in der Officin geihast find; die zweite Gruppe enthält ſehr giftige Gewächſe, find aber trotzzem in der Offi— cin noch geſchätzter, nur fordert ihre Anwendung größtentheil große Vorſicht. In der dritten - Öruppe enthalten die meiften Früchte einen eigenthümlichen, fcharfen, feifenartigen Stoff, der zum Waſchen dient. Auch bier find viele Arten in der Officin wichtig, und von allen drei Öruppen ziehen Oekonomie, Gewerbe und Handel weſentlichen Nutzen. Hundert und vierundzwanzigfite Familie. | Malvengewächſe (Malvaceae. ) ,. Entwifelte Staubbeutel. Kräuter, Sträuder (cheils Salbiträucher), jelten Büy= me; häufig fternfürmig behaart, einfache, wechjelftändige, genervte, ganze oder handförmig ge- laypte, oder eig geferbte, gezäbnte oder gefägte Blätter mit Nebenblättern; zwitterige, felten Zweihäuſige, meiſt blattwinkelftändige, voft auch endftändige mund einzelne, oder gehäufte oder krau— bige Blüthen, Theilfrüchte mit nierenförmigem Samen und geringer oder fehlender Kernmaſſe Die metiten Arten wachſen zwiſchen ‚den Wendefreifen, die andern im gemäßigten Klima, und enthalten einen ſchleimigen Stoff, der im Samen, mit einem fetten Dele verbunden tft, weshalb fie als erweichende, einhülfende, xeizmildernde Heilmittel geſchätzt ſind. Nach ihren andern Be— ſtandtheilen werden jie auch nod) anders angewendet, und dienen außerdem theilweiſe als Nah— rungsmittel und Viehfutter, theils zum Färben, theils zu Geweben. — Am Wittelmeer wen- det man die Blüthen und Blätter von Malope malacoides wie bei uns die der Malben an. — Palavia moschata bat einen Biſamgeruch. Hundert und fünfundzwanzigfte Familie, Storchichnabelgewächle (Geraniaceae.) Dollendete Staubgefäße Kräuter und Sträucher mit jaftigem, knotigem Stengef, auch große Bäume; häufig fternhaarig; gegen= oder wechfelftändige, getheilte, gejpaltene, gefie derte oder gefingerte, ſchildförmige oder ganze Blätter mit Nebenbfättern; zwitterige oder gefrennt- geſchlechtige, blatiwinkelftändige Blüthen in Straußdolden, Büſcheln, Trauben, Trugdolden ober Rispen; gejhnäbelte oder ungefchnäbelte Spaltfrucht, oder Theilfrucht, oder Iflügelige Nußhülſe, oder Sfähherige Kapfel. - Die meiften Gewächſe diefer Familie gehören der heißen, weniger ber gemäßigten Zone an. Sie find als Heilmittel in den Gemwerben, dev Orfonsmie und im Han- del (z. B. durd die Chocolade) yon Wichtigkeit. Hundert und ſechs undzwanzigſte Familie. Sauerkleegewächfe (Oxalideae.) Blume und Manniphäre vollendet. Saftig ftengelige Kräuter, Sträucher und Bäume mit zerjtveuten oder gegenftändigen, gefiederten oder gefingerten, oder einfachen ober zu⸗ ſammengeſetzten Blättern mit und ohne Nebenblätter; 1 bis vielblüthige zwitterige Blüthen auf blattwinfelftandigen Stielen; 5, jelten 10fächerige Kapſel oder Beere; Same bei einigen Arten von Mole umgeben. Die meiften Arten wachen nur im tropiihen Klima, und nur jehr wenige in Europa und Auftralien. Viele Arten enthalten vorzüglich Sauerfleefäure, und wir- fen dieſe kühlend, antibiliös und antiſeptiſchz die nolligen Wurzeln find eßbar Andere Arten enthalten namentlich ſchleimige Stoffe, und wirken einhülfend, erweichend und zer- teilend. Mebrere Arten haben füßen, ſehr öligen, mandelartigen Samen. Das Sruhtmart anderer Arten iſt ſauerlich, erfriſchend zumd durftſtiilend und wird ale Heilmittel gebraudt. B* * I J Einleitung: — ſind die meiſten Gewächſe dieſer Familie wichtig in der Sei — und den Gewerben, einzelne auch für den Handel. Hundert und jiebenundzw anzigfte Familie Welkengewächfe (Caryophyllaceae.) Vollendeter Fruchtknoten. Kräuter, Sträucher und Heine Bäume; knotiger, oft auch kletternder und windender Stengel; gegen-, ſelten wirtel- oder wechſelſtändige Blätter, meiſt ganz, auch buchtig oder handförmig; Nebenblätter ſelten; zwitterige, ſelten eingefehfechtliche, oft zweigeftaltige Blumez 1, felten Sfächerige Kapfel, manchmal aud beeren=- oder fteinfruchtartig. Ein Theil der Sewächfe. diefer Familie gehört der gemäßigten und Falten Zone an, während ‚ andere. nur in den Tropenländern wachen. Sie werden haufig in der Offien, in den Gewer- ben, in der Defonomie und theilweiſe auch als Handelsartikel benützt. Die Blüthen vieler Arten wirfen aromatifh und gelind reizend und find dabei oft fehr wohlriechend, | Hundert und achtundzwanzigfte Jamilie. Theegewächje (Theaceae.) Griffel verfhmolzen. Sträuder und Bäume, von denen einige Klettern ; wechſel⸗ oder gegen-, ſelten wirtelſtändige Blätter; ganz, oft ſägerandig, manchmal durchfcheinend ge⸗ tüpfelt; Nebenblätter ſelten und vorkommenden Falls hinfällig; zwitterige, auch vielehige, blatt- winkel⸗ oder endftändige, einzelne. oder büfcheltge, oder traubige, oder ——— oder rispige Blüthen; 2—3—4—5— Tfächerige Kapſel oder trockene Steinfrucht, oder beerenartig, oder eine geſchloſſene lederige Kapfel; bemantelter oft auch geflügelter Same mit meift fleifihiger Kern— maffe. Die meiften Arten wachen nur in den Tropen-, andere auch in gemäßigten Län— dern, und find in mebicinifcher Beziehung fehr wichtig, wie bei den einzelnen Gattungen ange— geben iſt. Im diätetifcher Hinficht iſt namentlich der Theeſtrauch wichtig. Das aus dem Samen mehrerer Arten gewonnene Del dient in der Haushaltung, den’ Gewerben und der Offiein, wäh- vend viele Arten Färb- und Gerbftoff enthalten, und wegen ihrer ſchönen Blüthen von Blumen— ne geſchätzt werden. Hundert und neunundzwanzigite Familie. Findengewächle (Tiliaceae.) Ei und die ganze Weibfphäre vollendet, Sträucher und Baume, aud) einige Kräuter; wechfel-, auch gegenftändige, meift einfache und herzförmige, auch handförmig gelappte Blätter mit 2 meift abfälligen Nebenblättern; zwitterige , jelten getrenntgeſchlechtliche Blüthen, einzeln oder in Sträufen, Knäueln, Dolden oder Rispen, in den Blattwinfeln, nur hin und wieder endftändig; Tederartige oder jaftige, L—Hfächerige Frucht oder Steinfrucht, Der größte Theil der Gewächſe diefer Familie gehört den Tropenländern, die andern dem gemäßige ten Klima an, Das Holz ift zum Verarbeiten und als Brennmaterial geſchätzt; der Baft ‚mehrerer Arten gibt Gewebe und Matten; andere Beftandtheile find bei den Gewerben und in der Offiein ſehr geſchätzt, z. B. der Kampher. Hundert und dreigigite Jamilie. Iohanniskrautgewächfe (Hiypericineae.) Bollendete Staubbeutel, Kräuter, Sträucher und Bäume mit wirteligen, gegen- und wechfelftändigen Blättern, ganz oder feingefägt, meift nervig und durchfcheinend getüpfelt, manchmal mit ſchwarzen Drüfen beſetzt; Nebenblätter jelten und dann abfallend; zwitterige, end=, blattwinfel- und mie: Blüthen, einzeln, Doldig oder rispigz; beeren- oder ftein- Truchtartige Frucht oder 1—3—9—10fädherige Kapfel. Die meiften Arten wachſen in den gemäßigten, die andern in pur Ländern, und find die in Europa wagpjenden vorzüglich als Wundmittel geſchätzt. Sie finden in der Heilfunde und ud in der Technik häufige Anwen— dung, und verdienen viele Arten unfere befondere Beachtung. Hundert und einunddreigigite Jamilie, Guttagewächſe (Guttiferae.) Sträucher und Bäume, von denen einige Eletternd und jchmarogend find; wechſel- oder gegenftandige, ganze, lederige, meift glänzende, fiedernerpige, Leicht abfallende Blätter ohne Neben- blätter; zwitterige, mandimal 1—2häufige Blüthen in Dolden oder Trauben und auf gegliederten Stielen; trofene oder faftige, 1— vielfächerige Frucht; häufig bemantelter Same, meiſt ohne Kernmaſſe. Die meiften Arten diefer Familie gehören ben. Aropenfänbern an, und hat Europa Einem 0 A nicht eine einzige Art verfelben aufzuweiſen. Sie enthalten namentlich einen gummiguttartigen, aus Verwundungen fliegenden Saft, in welchem theils Atherige Dele, theils fcharfe Harze vor— —* herrſchen. Die meiſten Blüthen find ſehr wohlriechend, die Früchte wohlſchmeckend. Der Same wirken. enthält viel fettes Del. Ihre Wirkung ift veigend-tonifh, namentlich auf den Unterleib und die Schleimhäute, und adftringirend. Der balfamifche Saft und das Del findet Außerliche An— wendung. Mehrere Arten liefern Gummigutt. — Gegen Syphilis wendet man in Meftindien die ganze Pflanze von Marcgravia umbellata an; fie foll auch diuretiſch Be Hundert und zweiunddreißigſte Jamilie. * a... | 9 — 7 vollendet, Weibſphäre auf der höchſten Einheit. Meiſt klimmende Sträucher und Bäume mit wechſelſtändigen, meiſt lederigen, glänzenden, zuſammen— geſetzten, einfach oder doppelt gefiederten, Zfingerigen oder einfachen, häufig durchſcheinend ge— tüpfelten Blättern ohne Nebenblätter; zwitterige oder eingeſchlechtliche, blattwinfel- oder end— ſtändige Blüthen, einzeln oder in Büſcheln, Dolden, Rispen oder Trauben. Beere, Kapſel oder Steinfrucht. Die meiſten Arten wachſen nur innerhalb der Wendekreiſe, und findet ſich in Europa nicht eine einzige derſelben; nur die Agrumen laſſen ſich in allen gemäßigten Klima— ten kultiviren. Sie enthalten vorzüglich bittern Extractivſtoff, ätheriſches Oel, aromatiſches Harz, einen ſcharfen Stoff, im Samen fettes Oel. Viele riechen ſtark, oft angenehm, einige biſamartig, und wirken toniſch-adſtringirend, reizend, krampfſtillend, theilweiſe auch draſtiſch, ja ſelbſt giftig und wurmwidrig. Ihre Anwendung iſt in der Heilkunde ſehr mannigfach. Die ſaftigen Früchte wirken kühlend, erfriſchend und mildnährend. Einzelne Arten werden auch in der Färberei benützt, während das Holz zu den feinſten Kunſtarbeiten dient. Ueber andere Syſteme der Pflanzeneintheilung. Um die ungeheure Anzahl der bis jetzt bekannten und. täglich dazu kommenden Pflanzen mit Leichtigkeit Eennen zu Ternen, hat man, wie wir oben angedeutet haben, ſchon lange Ver— ſuche gemadjt, fie. nach ihren Hauptfennzeichen in Klaffen, Ordnungen u. ſ. w. zu bringen. - Ein natürliches Syſtem entwarf zuerft Cäſalpin*), welder als herrfchende Kennzeichen die Frucht und die Lage des Keimes wählte, Hiernach zerfielen alle Gewächſe in 15 Klaſſen. Diefes Syſtem findet jo felten Anwendung, daß wir hier nicht näher darauf einzugehen brauchen. Moriſon?*) ftellte ein Syftem von 18 Klaffen auf, wobei derfelbe außer dev Frucht auch auf die Blumenkrone und auf die äußere Geftalt dev Pflanzen ſah. Dasſelbe iſt gleich- falls außer Gebraud, indem die Hauptkennzeichen zum leichten Erkennen nicht jharf genug aus— gedrückt find. Rivin***x) und Tournefort****) legten ihrem Syitem allein die Blumenfrone, die Zahl und Bildung der Blätter zu Grunde, und theilten die Pflanzen gleichfalls in 18 Klaffen. Bekannter tft das Spftem von Zuffteur), welcher bei feiner Gintheilung dev Pflanzen in 7 Klaffen mehr die Keime, den Eierſtock und die Staubwege berüdfichtigte. Andere Naturforfcher haben ihrer Eintheilung wieder andere Kennzeichen zu Grunde gelegt, einige anerkennen nur 4 Klaffen, nämlich: Bäume, Sträuder und Stauden; Pflanzen und Kräuter; Gräfer; Moofe, | Künftliher und praetiſch, daher auch allgemeiner verbreitet und bis auf den heu— tigen Tag anerkannt, ift das yon dem ſchwediſchen Gelehrten Linné 77) aufgeftellte Syſtem, nach welchem alle Bilanzen nad den offenbaren oder verborgenen Befrudtung 8 werkzeugen in 24 Klaffen zerfallen. Nach demfelben werden alle Pflanzen nad den Staube fäden Haffifieirt. *) Starb 1603 zu Rom. **) Starb 1683 zu London. #2) Starb 1713 in Leipzig. ###) Starb 1708 in Paris. +) Starb 1777 in Paris. +7) Starb in Upfala 1778, a er —— ua Die 5 oxtpf lanzung und Bermebrung der Pflanzen heſchieht durch Wurzelſproſſen, durch Zweige, Augen oder durch Samen. Einige, wie die Bäume, treiben aus den Wurzeln viele junge Schößlinge, Ausläufer, hervor, die ihre Gattung vermehren und den erlittenen Verluſt wieder erfegen. Bei andern, wie Erdbeeren, Zwiebeln ac. Laffen fih die Wurzeln oder junge Brut Leicht zertheilen und abnehmen, und fie werden an Größe und Schönheit dem Mutter« ſtamme gleich. — Weil ber Objtbäumen die Vermehrung durch Ausläufer nod feine ed— fern Früchte bewirkt, fo wird das Teßtere duch Bfropfen, Deuliren, Kopuliren u. ſ. w. er reicht; auf welche Methode ſchon längſt die Menfchen wahrſcheinlich durch Die Beobachtung ges leitet wurden, dag die Pflanzen fo gut wie die Thiere eine Neproduftionsfraft befiken, und die abgeriffenen oder getrennten Theife fich zwar nicht an ihrer vorigen Stelle, wohl aber an Theilen anderer ähnlicher Körper wieder anfegen. Die Pfropfreifer müſſen aber nicht von den untern Aeſten, fondern in höchſten Gipfel des Baums, auf der Mittagieite, wo fie am beten und zeitigiten jind, und von frifchen, faftigen Zweigen bebutfam abgebrochen und im Früblinge auf den bis auf I Fuß hoch abgeftugten Stamm derfelben Gattung, Kernobft auf Kernobft, Steinobſt auf Steinobit, Bin auf Birn u. ſ. w. gefebt werden. Das Oculiren mit dem Schilde geſchieht häufig Bei jungen Kirfehen-, Pflaumen: oder Quittenftämmen, mit dem wahenden Auge von Johannis Bis Julius (das Auge treibt Dann noch in dem— jelben Sommer), mit dem fehlafenden Auge hingegen vom Auguft bis Sept. (es tritt aber dann erſt im folgenden Frühlinge bersor.) Bei Iohannts- und Stachelbeeren, bet Weir dem u. a. werben die Zweige blos ſchräg im Frühlinge in Boden geſteckt, und ihr Fortfommen erfolgt ohne viel andere Behandlung. Gewöhnlich aber geſchieht die Fortpflanzung der meiiten Pflanzen dur‘ Samen, wel: Ken die Blüthen, — Blumen, — hinterlaffen, und der von unglaubficher Verſchiedenheit im Anſehung feiner Größe, Bildung, Farbe se. if. Die Blumen felbſt dürfen als bie eigent- . liche Merkftäite ter Befruchtung und des Finftigen Samens betrachtet werden; fie find aber durch ihren Bau, Farbe und Geruh von allen tibrigen Theilen der Pflanze merklich unter- ſchieden. Sie gewähren als der ſchönſte und prächtigfte Theil derielben dem Menfchen jowoht durch ihren Lieblihen Geruch, der von den in ihnen enthaltenen Delen herrührt, ala durd ihr herrliches Farbenſpiel und ihre vortreffliche Zeichnung das größte Vergnügen; fie madıen einen wichtigen Gegenftand der Gärtnerei aus, und werden oft mit einem ungeheuren Koften- aufwand und einer Art von Verſchwendung erzogen. Was man im gemeinen Leben Blumen beißt, macht mur die Bedeckung der Be— fruchtungswerkzen ge aus. Wie bei den Thieren, trifft man auch bei den meiſten Pflan- zen zwei Gefhlehter, männlicher und weibliches, an, die bei einigen, 3. B. Bohnen, Bir- ven 1. f. wi im ein und derfelben Blume beifammen, bei andern aber, wie bet Gurken, Haſelnüſſen ꝛc. getrennt vorkommen. Eigentlich nennt man Alles, was auf die Fortpflanzung Bezug hat und vor der Frucht erſcheint, Blume, die entweder sermittelft eines Stiels oder obme denfelben (geſtielt oder ungeſtielt) mit dem Stamme oder Stengel der Pflanze verbunden ift. Ihre Haupttheile find der Kelch, die Krone und die Geſchlechtstheile— Der Held vubt auf der obern Spige eines Stengele und macht die Blüthendecke aus. Ge— mähnkid, ift er grün, 5lappig, häufig trocken, zuweilen ſchuppig, bei einigen , wie bei Tulpen, Hyaeinthen 2. fehlt er ganz. Dir Krone, Blumenfrone, Blume beftebt aus fehr feinen und verſchieden gefärbten und gezeichneten Blättchen (Blumenblättchen), welche die innere Bedeckung der Geſchlechtstheile ausmachen und in Anfebung ihrer Geftalt die größte Manmnigfaltigfeit zeigen. Bet einigen find die Blumenblätter in einen Sad oder Sporn ver— fängert, bei andern bilden fie einen Helm. — Die meiften Blumen haben auch befondere Saft- bebältniife, Die entweder bloße Vertiefungen in den Blättchen find, oder ganz Heine Körper, in denen ſich ein süßen Saft abfondert, ver den Inſecten zur Nahrung oder bei einfalfender Teodenheit der Pflanze ſelbſt zur Erhaltung dient. Ebenfo find die Blumen in Anfehung ihres Standes verſchieden. Einige ftehen einzeln auf einer Pflanze, andere find gehäuft, und zwar fo, daß entweder eine große Anzahl Blumen neben einander auf Einem Blumenboder fiehen®), oder daß mehrere Blumen rund um den Stengel berumfisen, Outrlblumen, wie bei der Münze, Salbei 1, oder in einem Haufen beifammen umd einen Kopf, wie der Klee, oder eine Aehre, wie der Weiderich, oder eine Tra ube, wie die Blüthe des Weinſtofs, ter mm nn 337mmengeſetzte Blumen, Straplenblumen, wie vie Sonnenblume, After und ähnliche. ’ —* v* s einen Strauß, wie der ſpaniſche Flieder, oder eine Rispe, wie Beim Hafer, oder einen Sotben, wie beim Haron, bilden; oder es theilt fih ein Stengel an feinem Ende in viele ‚gleich große und ungefähr gleich lange Blütbenſtiele, die gleich Strahlen aus zinem Punkte ber: | dorkommen und an ihrer Spige eine Blume haben, die ſodann o'cn eine Fläche bilden; man nennt fie alsdann Dolden, Shirmpflanzen, wie der Schierling ꝛc. — Siken die Blumenftiele auf verfchledenen Stellen des Stengels, bilden aber doch einige Fläche, jo beißt man fie Afterdolden, wie den Hollunder; oder Doldentrauben, wenn von ben einzelnen Blumenftielen die obern um fo viel kürzer und die untern um fo viel länger find, daß fie eine gleiche Fläche haben; wie bei der Schafgarbe Ebereſche c. Wenn die Blumenftiele aus ver- fhiedenen Punkten entfpringen, und die vielen Blumen doch gleich hoch neben einander ftehen, ſo madjen fie einen Büſchel. — Manche Blumen öffnen und ſchließen fi zu gewiſſen Zeiten und Stunden, je nachdem Luft und Sonne auf fie wirken. Die Winden z. 8. bleiben dis gegen Mittag geöffnet, andere, wie die Nachtkerze, find den Tag tiber gefchloffen und entfalten fih erft gegen Abend. Mieder andere find früher, find fpäter, fo daß man aus ihnen eine Blumenuhr bildete, die aber wieder viel von Nebel, Winden x. leidet. R | Die wefentlichen und wichtigften Theile der Blumen find die Sefhlehtsthetle, wo— son die männlichen die Staubfäden, die weiblichen aber Staubmege heißen. Bei den metjten Blumen trifft man fie beifammen und neben einander an Katitserbluen); bet and.rn find fie getrennt, fo daß die eine Blume die männlidhen*), dte andern die wetb- lichen Befruhtungsmwerkzeuge**) enthält. Noch andere find geihlchtslos, wie die gefülften Blumen, bei melden durch Ueberfluß der Säfte ober dur andere Umftände die Befruchtungswerkzeuge im Blätter verwandelt werden. Annerbalb der Blumenkrone fieht man bei den Zwitterblumen bie männlichen Geſchlechts⸗ theife, Heine Fäden, Staubfäden, die oben an der&pige ein auch zwei Meine Knöpfen ober Beutelchen *** ) haben, in denen der Samenftaub eingefhloffen ift, der aus lauter kleinen Bläschen mit einer unglaublich feinen Flüſſigkeit beſteht. Die Anzahl der Staubfäden iſt verſchie— den; bei einigen ficht man 1-—2-—3, bet andern 410 und mehr; bei einigen find fie gleich groß, bet andern ungleich, freiftehend oder unter einander verwachfen. Zwiſchen dieſen Staub» fäden erheben ſich die weiblichen Geſchlechtstheile, der Staubweg, Stengel, an denen man 3 verfchiedene Theile, den Krucdtenoten, den Griffel und bie Narbe bemerkt. Der Fruhttnoten iſt der unterfte Theil des Stengels und bildet den Eterftod, die erfte An⸗ lage zur künftigen Frucht oder zum Samen. Bet einigen figt diefer unter der Blume, bet an⸗ dern wird er von derfelben umgeben. Auf dem Fruchtknoten fit der Griffel, ber eigent- liche Staubweg, eine feine Röhre, durch die der Blumenftaub zum Fruchtknoten geführt wird. Einige Blumen haben nur einen, andere mehrere Staubwege, die auch wieder nad oben zu⸗ getheilt oder neipalten find. Auf dem Griffel, zuweilen aud an ber Seite, mandmal auch unmittelbar auf dem Gierftod, ift die Narbe, melde aus einem Saufen Wärzchen beſteht, und mit einem’ klebrigen Eafte angefüllt ift, damit ſich der Samenftaub leichter anhängen kann. Ihre Geſtalt ift verfchteden, Fopf-, Fugel-, Teulenförmig getheilt, gefranzt, haarig u. |. w. Das Gefhäft der Befruhtung fann man am Deutlichfteit bet Zwitterblumen wahr⸗ nehmen. Wenn die Blume völlig aufgeblüht ift und die Staubbeutel ihre gehörige Reife er langt haben, fo öffnen fie fi von freien Stücken, der Staub ſpritzt aus ihnen Heraus, und hängt fih an der Narbe an, welche nur die feinfte Plüffigfeit aufnimmt; diefe dringt durch ben Griffel in den Fruchtknoten und macht die barin verſchloſſenen Gier frudtbar, Der Brut knoten ſchwillt allmälig auf ind der Same wird nad und nad reif. Staubbeutel- und Griffel serwelfen zuerit, nachher auch die Blumenblätter. an e Blüthe. — Weibliche Blüthe w ‘ a. eg ——— —* a von getrennten Geſchlechtern, wie bei Gurken 2. ſorgte ‚die Natur auf andere Art. Die Ge ſchlechtstheile neigen fich zur Zeit ihrer Reife gegen einander, und indem ſich die Staubbeutel öffnen, nimmt aud die Narbe den Staub auf, Man hat fi daher bei folhen Blumen wohl vorzufehen, daß man die männlichen, die fogenannten tauben Blumen, nicht zu früh abfehneidet, auch nicht berührt oder fchüttelt, ehe der Staub auf die Narbe übergegangen. Sind die Ge- wächſe ganz getrennten Geſchlechts, ſo daß, wie bei Weiden, Hanf, Hopfen zc., der eine Stamm männliche, der andere weibliche Blumen trägt, jo wird die Befruchtung dur Infecten oder aud durch einen fanften Wind, der den Samenftaub auf die Narbe binweht, ganz ſicher bes ü werfftelligt. Waeächst der Fruchtknoten einer Blume, jo bildet fih die Frucht, die aus dem Samen und Samengebäufe befteht und ſich in verſchiedener Geſtalt zeigt. Bei einigen Pflanzen ift der Same nadfend, bei andern bedekt, in ein Gehäufe eingefchloffen. Diefes tft dann hohl oder nicht. Wenn e8 hohl ift, ſich zu einer beftimmten Zeit öffnet, und den Samen auswirft, fo heißt es Kapfel, wie beim Mohn; ift es zweiſchalig, fo daß die Samen auf beiden Seiten befeftigt find, wie bei der Levkoje, jo iſt e8 eine Scho vote; fit dev Same nur auf einer Geite an der obern breiten Naht feit, wie bei der Erbfe, fo nennt man es Hülfe. Ein hohles, nur aus einer Schale beftehendes Gehäufe, wo der Same nicht an der Naht fist, und dag der Länge nad auffpringt, nennt man einen Frucht balg; befteht er aus verhärteten Echuppen, die den Samen einſchließen, jo ift dieß ein Zapfen. Zu den niht hohlen Samengehäufen gehören: Die Steinfrüdte, die in einem faftigen Zleifche den Kern in einer harten Schale verbergen, wie die Kirfche, Pflaume; die Kernfrüchte, bei welchen der Same in. einer holzigen Schale unter einem ſchmackhaften Sleifche aufbewahrt Liegt, wie Apfel, Birn; Nüffe, wo der Samen mit einer fteinharten Haut umgeben ift, und Beeren, welde den Samen in einem faftigen Wefen ohne ein be- fonderes Gehäuſe einhüllen. Iſt der Same reif, fo wird er in die Erde gelegt, wo er fih durch die Wärme entwidelt und die Grundlage zu einer neuen Pflanze derſelben Gattung bildet. An ihm unterfcheidet man die Haut, den Kern und den Keim. Die Haut, welde ſich nad und nad vom Kern abichält, zeigt eine Narbe, welche die Stelle ifl, wo der Same in feinem Gehäufe angewachſen war, Der Kern ift der mehlartige Stoff, aus welchem die junge Pflanze ihre erfte Nahrung zieht; am Keim bemerft man bald seine zwei Haupttheile, dag Federchen mit zarten, ihuppenförmigen Blättchen, und das Schnäbelhen; aus diefem wird die Wurzel, aus jenem der Stamm, \ Unter günftigen Umftänden, wohin guter Boden, Luft u. |. w. gehören, wachen. bie Pflanzen fröhlich heran, und fie erreichen auch alle ihr beftimmtes Alter. Einige, wie ber Schimmel, leben nur wenige Stunden, die Bilge wenige Tage; die meiften Kräuter fterben nad dem Scmmer ab, in weldem fie aufgewachſen waren, geblüht und Samen getragen haben (Sommergewähfe); andere blühen erſt im zweiten Jahre und Hinterlaffen Samen (zwei- jährige Gewächfe); wieder andere dauern einige Jahre fort und treiben aus ihrer Wur— zel neue Stamme. Blätter und Blüthen, wie Mondkraut, Beilchen ꝛc. (verennirende Ge wächſe). Die meiften Sträuder und Stauden leben mehrere Jahre, und von den Bäumen gibt e8 viele‘, die Über 100 Jahre alt werden, und einige, die ein fehr hohes Alter erreichen. Tanne und Fichte werden 3—400 Jahre, die Eiche 5—600 Jahre, der Affenbrod- baum foll 5—4000 Jahre alt werden. Gleich allen andern Körpern tragen die Pflanzen den Keim ihrer Zerftörung in ji; ihr . Tod wird öfters durch nachtheilige Witterung, Mangel oder Uebermaß der Säfte, Beihädigung von Menfchen und Thieren und verfchtedene Krankheiten, als Krebs, Trockniß u. ſ. w. beſchleu— en 5 werden zuletzt in Staub aufgelöst und dienen dann wieder zur Fruchtbarkeit neuer ewächſe. Die Pflanzen find über die ganze Erde verbreitet, und ihre Vermehrung iſt außerordent— lich ſtark. Gine einzige Mohnpflanze Liefert gegen 30,000 Samenkörner, weit mehr nod bie Amaranthe. Sie ftreuen den. Samen entweder felbft aus, ſobald er reif genug ift, oder er wird vom Winde fortgetrieben, oder von Thieren, dur Deren Magen ex zusor wandert, in ferne Drte gebracht. Zu ihrer Vermehrung, befonders zu ihrer Veredlung trögt am meiſten der Menſch bei. Der Dekonom verpflanzt bejfere Sorten von Getreide und Gräjern auf Aeder und Wiefen, der Gärtner bringt durch künſtliche Befruchtung und forgfame Pflege gang andere und prächtigere Blumen hervor, und die ſüdlichen Gewächfe weiß ex im Norden ‚einheimifh zu Einleitung 95 - machen. Jeder Himmelsſtrich hat feine eigenen Pflanzen, und andere wachen auf dem Landr, andere im Waffer, andere auf Bergen, andere in Thälern, in wärmern und in den faltern Gegenden, aber wenn fie dorten üppig hoch und faftig werden, fo find fie hier niedrig, trocken und verfümmert. Da Wärme und Luft einen mächtigen Einfluß auf die Entwicklung der "Pflanzen haben, jo findet mam aud) im heißen Grdgürtel eine größere Menge, und in Anfehung der Farbe an den Blumen die drei lebendigften und brennendften Sarben, voth, gelb und blau. Je mehr man ſich den gemäßigten Ländern nähert, fo vermindert fih mit dem Reichthum der Pflanzen auch die Reinheit und Lebendigkeit, die num mehr in’s Orange, Grüne und Vio— lette übergehen; und kommt man gegen die Pole, fo gibts der Pflanzen am ſich ſchon weniger, und die Farbe der Blumen ift dann meift blaßroth, blaßblau, hellgelb, hellviolett, die ſich zu— Teßt, wie bei den Alpenblumen, in's Weiße verliert. Ausnehmend wichtig und groß ift der Nugen, den. die Pflanzen gewähren. Sie find es, die die ganze Schöpfung beleben, die die fahle Erde mit dem lieblichſten Grün beffeiden, und unwirthbare Länder in lachende Gefilde verwandeln, die die Luft ſelbſt in beftändiger Bewegung ‚erhalten, und durch Aushauchen der Lebensluft wieder zum Leben und zur Gefundheit anderer Weſen beitragen; fie find es auch, die Menfchen und Thieren die unverfiegbarfte Quelle eröff- nen, aus der fie Alles das im Meberfluß fchöpfen, was fie zu ihrer Erhaltung, zu ihrem Ver— gnügen und Wohlſein bedürfen, Wenn auch gleich einige Pflanzen giftige Säfte enthalten, und unporfichtig genoffen von tödtlichen Folgen find, jo gibt es deren nur wenige, und aud diefe Iaffen fid) wieder vom Arzte mit Vortheil und zur Abwendung größerer Uebel gebrauchen. Die allermeiften hingegen weiß gegenwärtig der Menſch vecht gut für fih zu benügen. Seinen Hunger ftillt er mit Wurzeln, Getreide, Obft, Gemüfen u. ſ. w.; den Durft mit Wein, Cy— der, Bier u. dgl. Zur Abwechslung trinkt ev Kaffee, Three, Chocolade u. a.; aus felbft ge- ſchaffenem Bedürfnig raucht er Tabak, kaut Betel. Den Leib bedeckt er mit Baumwolle und Leinwand; die Wolle von Difteln, Weiden ꝛc. gebraucht er zu Hüten und andern Sachen; zur Erleichterung feiner Geſchäfte verfertigt er fih aus Holz eine Menge Geräthfchaften und Wert- zeuge, zum Schuß gegen Witterung und zu feiner Bequemlichkeit erbaut er ſich allerlei Woh— nungen, und daß er die weiten Merte durchſchneide, die künſtlichſten Schiffe. Will er ſich im Winter erwärmen, die Speifen jchmadhaft bereiten, oder in der Dunkelheit dev Nacht feine Um— gebung erleuchten, jo liefern fie ihm Holz und Del, das er aus den Samenfernen und frifchen Pflanzen preßt; ätheriſche Dele werden durch Deftillation gewonnen. Diele Pflanzen dienen ihm zum Färben, Gerben und zu taufend andern Dingen; viele zu den Fräftigiten Arzneien, zu Wohlgerüchen, zur Zierde der Zimmer und Gärten, viele zu einem nahrhaften, gefunden Futter fuür's Vieh, viele befördern den Kunftfleiß und Handel und begründen den Neichthum ganzer Länder, den Wohlftand einzelner Menſchen, — nirgends finden wir eine Pflanze, wäre fie auch noch) fo wenig geachtet, die nicht einigen Nuten hätte, Benennungen der einzelnen Pilanzentheile, Zur Beſchreibung der Pflanzen ift die Aufftellung son befondern Benennungen für wie⸗ derkehrende oder bei mehreren Gewächſen anzutreffende Eigenſchaften ungemein förderlich, ja un— umgänglich nothwendig; es folgt daher eine Aufzählung aller im Werke vorkommenden Aus— drücke, ohne welche zahllofe Wiederholungen und Weitläufigkeiten unvermeidlich wären, nebſt den dabei nöthigen Erklärungen. | Grundbeftandtheile der Bilanzen find das Zellgewebe und die Gefäße. Dieje bilden die bei horizontaler Durchſchneidung einer Pflanze ſich zeigenden Theile die Oberhaut oder Rinde, den Baft, das Holz (mit den zu unterfcheidenden Teilen: den Jahrrin- gen und Splint) und das Mark. > Dur die Natur deutlich fo unterfchieden, daß ihre Verſchiedenheit Har in's Auge fpringt, treten num drei verfchtedene Arten von BPflanzentheilen auf: A. Unterſtock. B. Alittelftock. C. Oberflock. A. Unterflock Heißt je nad) feiner Beſchaffenheit die Wurzelfafern oder Pfahlwurzeln, und ift rübenförmig, möhrenförmig, äſtig, holzig, vielköpfig, einköpfig, knollig, und treibt außer dem Oberftode bei vielen Wurzelausläufer, Wurzel— ranken, Wurzelſchoße und Wurzelloden. B. Der Mittelftock wird nur bei wenigen Gewächſen getroffen, und kommt zwiebel— artig, fnollenartig oder wurzel ſtockartig vor. | 0. Slpleitung⸗ —20 Der Oberftoc. Zu demſelben gehören alle obern Bflanzentheile, als: flangentörper, Knospen, Blätter, Blütben, Brüdte "Der Pflanzen- Örper befteht aus dem Lager, Schaft, Halm, Strunf, Stengel, Stamm; er kann altlos, äftig (zweigabelig, dreigabelig, abftebend, ausgefpreigt, bän- gend, äftig), aufrecht, niederliegend, krachend, anflammernd, tlim> "mend, ftielrund, zufammengedbrüdt, zweiſchneidig, ſechseckhig, geflügelt, gefiev ert, mit Midelranfen verſehen fein. Die Anospen beftcehen aus dem Knospenwulſt, dem Mittelfäulden, EEE ; den zuweilen zum Dorn. Dieſen ähnlich find bie Stadeln und Weichſtacheln. Die Hlätter fommen außer der Form, die gewöhnlich ale Blatt bezeichnet: wird, ich ale Stielblatt, Nebenblatt, Nebenblätthen, Beiblättden, Dedblatt, Dekblättden, Schleier, Blütbenfheide, Blütbenbülle und Hülldecke vor; fie werden in mehrfacher Weife unterfchieden und find: | ! — nach ihrer Dauer: einjährig oder immergrünz b. nad) der Art ihrer Befeftigung am Oberſtock: fißend, geftielt, ſchildförmig, “ mit einer Blattſcheide verjeben, umfafiend, zufammengehbeftet, umwachſen; c. nad) der Zahl der Blätter auf einem Sticle: ein fach, geftedert (paarig-, einpaarig=, abnehmend-,zunehmend-, abwecfelnd-, doppelt=-, dreifade geftedert), gefingert, (gezweit-, gedreit-, gediert=, gefünft- veiinaeräl fußzebig; d. nad ihrer Stellung am Oberjtode: gegenftändtg, wedhjelftändig, an paarig— sfreuzend, wirtelig (3,4,5,6, 83 De wirtelig), gezweit, gedreit, ‚gefünft, büfhelig, danziegefig, fiederf paltig; e. nach ihrer Öeftalt: treisrund, oval, bandförmtg, gleihbreit, eirund, berzförmig, nievenförmig, yirilfdrmig, mondfsrmig, fpichförmig, geigenförmig, vautenförmig, ihmwertförmig, ſpatelförmig zugeiptst, jpiß, begenjpißig, ſtaͤhelfpebig, baarjpisig, zugerundet, ausgezwidt, abgeftugt, fumpf, eingedrüdt, länglih, Tanzettig; f,. nad) der Beichaffenbeit des Randes : ganzrandig, gefägt, (grob, fein, dop— pelt, dreifad gefägt) gezähnt (budtig-, fein», ausgefdweift-gejägt), gekerbt, ausgefhmweift, wellig; ee nad der Art und Tiefe von vorhandenen Einfchnitten: geipalten (2, 3, 4,5 u. jpaltig), getheilt, gelappt (3, 5, Tlapyig), budtig, kammförmig, — leierförmig und wenn feine Ginfchnitte da find, gan; h. nady der Bekleidung oder Bedeckung: glatt, vaub, fharf, weihhaarig, kurz baarig, gottig, wollenfilzig, feidenartig, langhaarig, fteifhbaarig, ge- bartet, gewimpert,,.drüfenhbaartg, fabl, brennborftig, nadelborftig, meh— [t9, bereift, tlebrig, ſchmierig, nackt. Die Slüthen*) werden bezeichnet: als 1. offenblüthig und 2. als verborgen— bfüthig. 1. Bei den offenblüthigen find folgende Theile anzutreffen: a. Dev Frucht boden mit dem: blütbentragenden Stiele, wenn überhaupt ein Stiel vorhanden tft; b. Be- fruhtungstheile; e. die Umhüllung der Befruhtungstbeile, a. Der Fruchtboden heißt zuweilen Hauptfruchtbodenz wenn er geftielt iſt, heißer die Stiele Blütbenftiele, Blütbenftielden, Speidftiele, Speißftielden, Spindel, Hauptblüthenſtiel. b. Zu den Befruchtungstheilen gehören die Staubgefäße, die Staubmwege und die Geſchlechtsſäule. Die Staunbgefäne befichen aus dem Staubbeutel, und wenn Diefer nicht fißene ift, aus Staubbeutel und Staubfäden; fie find untexweibig, — über⸗ weibig. Die Staubwege beſtehen aus Fruchtnoten, Griffel und Narbe Je nah der Art des Vorkommens ber Befruchtungstheife beißt eine Blüthe oder auch bie Pflanze, auf; der fie ſich befindet, männlih, weiblid, zwittertig, geſchlechtslos, einhäuſig, zweibäufig. — — *) Bluüth en und Früchte find ven Haupitheilen mach ſchon oben beichrieben. 0 t hr ER Einleitung · an 27 — 4 6, DioBlüihendede beißt: Kelch, Blumenfrone,Gefhlehtsküfle, Staub- mwegbülle, Beffrone. : 0 Der Kelch ift 1, 3,4, 5blätterig, 2lippig, gefpornt, oberftändig, halb— Sberftändig, unterftändig. —Die Blumenkrone ift 1, 2, 4, 5, 6, vielblätterig. Die Blätter derfelben heißen Kronenblätter. Die einblätterige Blumenkrone beitet aus Schlund, Saum und Röhre; fie beißt Lippenfrone, Rachenkrone, Larvenfrone, trigterförmig, tellerförmig, radförmig, gezüngelt, glodenfürmig, kugelig, röhren— förmia. RN Die mebrblätterige Blumenkrone wird: Schmetterlingsfrone (aus Schiffchen, Stengel und Wimpel beftehend), Kreuzfrone, Neltenfrone, Roſenkrone, Malvenfrone genannt. Die Blüten ftehen entweder einzeln, oder zu mehreren unregelmäßig vereint, oder zu mehreren in regelmäßig wiederkehrenden Formen vereint beifammen. In letzterem Falle werden dieſe Formen durch Die Ausdrüde: Fruchthäufchen, Korbblume, Haufenblume, Blüthenkopf, Epelgenblume, Büfhel, Strauß, Dolde, Spirre, Trug ; dolde, Doldentraube, Wirtel, Kätzchen, Blütbenkolben, Nebre, Traube, Blüthenſchweiß, Nispe bezeichnet; gemifchte Bfüthenftände heißen traubig=-wirtelfig, r Zraubeu, f. w., je nachdem fie ſich dem betreffenden Formen mehr oder weniger nähern. Die Früchte ſind Samenfritchte oder Keimfrücdte Sie beitehen aus der Fridt- hülbe (1, 2, 3, 4, 5ſchal ſt ückige und 1, 2,3, 4, 5ſchal ſtück liche, auffpringende und niht auffpringende Fruchthülle), ber Keimfruchthülle, den Scheide— ‚wänden, der Achſe, ten Samenträgern, dem Samen, den Keimträgern und den Reimförnern, - Die Samenfrükte beißen Sonderfrucht (einzelne oder gehäufte) und Ge— meinfrucht, deren einzelne Theile — Theilfrüchte und nah der Art des Vorkommens Hanfenfrudt, Syaltfruht, Vereinfrugt. Die Theile, aus denen die Frucht ſich entwickelt hat, begründen die Eintheilung in Eigen- frucht, Gemiſchfrucht und Hüllfrucht, und die Außere Geftalt diejenige in Schlic$- frucht, Nußhülſe, Gliedhülſe, Hülfe, Schotenfruht, Balgkapfel, Büchſe, Kapſel, Steinfrucht, Aepfel, Beere. Die Keimfrüchte haben eine Keimkapſel, eine Keimbüchſe und einen Kör— nerſchlauch. Ale Wörter und Ausdrücke, welche von der botaniſchen Terminologie einer beſondern Erklärung bebürftig erfcheinen, und die vorftehend , größtentheils mit geiperrter Schrift gebrudt find, jtellen wir in Folgendem alphabetisch zufammen, damit fie leicht gefunden werden können. Abgeſtutzt ift ein Blatt mit fiheinbar abgeftugten, oberem Ende. Abſtehend find Hefte, die fich ziemlich weit vom Stamm abneigen, d, h. mit ihm einen ſtarken Winkel bilden. Abwechſelnd gefiedert, Blatt mit abwechſelnd großen und Heinen Gritenblättern, Achtmännig ift eine Blüthe mit 8 Staubfäden. Achtzählig, zu 8 in ungleicher Höbe am Stengel ftehende, wirtelige Blätter, Aehre nennt man viele fitende Blüthen auf einer aftlofen Spindel. Aeftig nennt man eine Pflanze, die fich im zwei. oder mehrere Aefte theilt. Anklammernd find Pflanzen, die fi an einen fremden Gegenftand ohne Kefondere Werkzeuge anfchliehen. ; | Apfel neunt ınan eine mehrjächerige, fleiſchige, Taftige, aus Theilfrüchten entitandene fremdartige Samenfrucht. Aufrecht nennt man Pflanzen oder Planzentheile, die nahezu ſenkrecht im die Höhe gehen, wie die Bappeln ac. Augen, v. m. Knospen % ” > 222000 Me Ausgerundet iſt ein Blatt mit durch einen ſpitze But in 2 ig setetten. obe= vem Ende. —Ausgezwiickt ift ein Blatt, das oben durch eine ſpitze Bucht in 2 ſtumpfe Saryın at getheilt it. Balgkapfel nennt man eine 1= oder nes, aus Ginem | zöntenpüt: be ende, der Länge nad) an einer Naht aufipringende Samenfrudt. A Bandförmig find Lange, ſchmale, ziemlich gleichbreite Blätter. Baft, die innere Rindenfhichte an Bäumen, Sträuchen und andern Pflanzen, — häufig aus ſehr zähen Faſern beſteht. Beere nennt man eins bald ein-, bald mehrfächerige, ale —— und als Gemiſchfrucht vorkommende Samenfrucht. Befruchtungstheile, diejenigen Theile einer Blüthe, welche ſich entweder zur Frucht ausbilden, oder die Bildung derſelben veranlaſſen. Beikrone, die dritte innerſte Geſchlechtshülle der Blüthen, welche 3 ſolche haben. Bereift iſt, was mit feinen Staubkörnchen bedeckt iſt. Blätter, ſ. oben Seite 26, wo ſich eine Erklärung findet. Blattkeimer, Keime, welche ſich aus Samen mit Samenlappen entwickeln. Blattfheide nennt man ein den Stengel röhrenförmig umfaſſendes Blatt, ii Blüthe, Blüthenhülle, Blüthenkopf, ſchon oben Seite 26 erklärt. F Blüthendede nennt man die Hülle oderHlillen, welche die Befruchtungsthetle umgeben. Blüthenhalter, ein befonderer Träger der Staubwege, Staubgefäße, Blumenfrone, welcher diefelben über den Fruchtboden erhebt, jo daf nur der Kelch auf denfelben bleibt. Blütbenkolben, hüllenloſe, auf einer aftlojen, fleifchigen Spindel figende, von einer Blattjheide umgebene Blüthen. Blüthenfheide, dutenformiges, blüthenftändiges Blatt, das die Blüthen vor der Ent- wicklung und noc nachher fcheidenartig umſchließt. | Blüthenſchweif, ährenartiger Blüthenftand, bet welchem mehrere figende oder kurzge— ftielte Blüthen auf kurzen Settenäften der Spindel fißen. Blüthenftändig find die der Blüthe zunächft ftehenden Blätter. Blüthbenftaub nennt man den zarten, gefärbten Staub, welder in den Staubbeutein enthalten ift. Blumenfrone, die zweite Gefchlehtshülle von außen an; 1 bis vielblätterig. Brennborftig find Pflanzen oder ihre Theile, deren fpisige Haare bei Verwundungen einen fcharfen, Brennen und Juden ervegenden Saft in die Wunde evgießen, Buchtig ift ein Blatt in ftumpfen Buchten, wenn es am Rande noch yoripringt. Büchſe, 1 oder mehrfamige Samenfrucht, die der Breite nach auffpringt, jo daß der obere — abfällt. Büſchelig, Blätter und Blüthen, die auf einem Punkte unregelmäßig in verſchiedener Anzahl bei einander ſtehen. Deckblättchen, Blatt, das Eine Blüthe vor der Entwicklung bedeckt. Derblatt, blüthenftändiges Blatt, das mehrere Blüthen vor ihrer Entwidlung bededt; es bildet oft die einzige Bedeckung der Befruchtungstheile. Dedel, rund, hohl, die Mündung der Keimbüchfe, Büchſe, Kapfel ꝛc. verſchließend. Degenfpigig tft ein Blatt mit plößlich langgedehnter Spike. Dolde befteht aus — auf Speichftielen ſitzenden Speichſtielchen, welche die Blüthen tras gen. — Doldchen heißen auf einem Speichftiele ſitzende Blüthen. Doldentraube beſteht aus — an verſchiedenen Stellen des Oberſtocks, der ſich gleich— falls zertheilt entſpringenden, in ziemlich gleicher Höhe endigenden Blüthenſtielen. Doppelt gefiedert iſt ein gefiedertes Blatt mit einfacher Seitenveräſtelung des Blattſtiels. Dorn, hoige, fpike, blattlofe, aus den Knospen entfpringende Spitzen. Dreifah ge fiedert tft ein Blatt mit doppelter Seitenveräftelung des Blattſtiels. Dreigabelig, wiederholt in 3 Theile (Aefte, Zweige) getbeilter Oberſtock. Dreifantig ift ein Oberſtock mit 3 fiharfen Kanten und ebenen Seiten. $ Dretfeitig ift ein Oberſtock mit 3 ſchwach rundlichen Seiten und 3 ftumpfen Kanten. Dreimweibig ift eine Blüthe mit drei Griffeln. Dreizählig, zu drei in gleicher Höhe ftehende, mwirtefige Blätter. Ra I: Einleitung: | 29 Drüſenhaarig iſt ein Blatt, deffen Haare am der Spige eine zähe ober gefärbte Feuch- tigkeit haben. 99 | | Kl Eigenfrucht nennt man den zur Frucht entwicelten Fruchtknoten, wenn er nicht mit andern Theilen verwachſen oder yon ihnen umgeben ift. ' Ginbrüderig nennt man ſämmtliche mit einander verwachfene Staubfäden einer Blüthe. Sinetig, Fruchtknoten, der nur 1 Gi enthält. | Cinfah ift ein Blatt, das nur allein auf einem Stiefe fibt. Einfächerig ift ein Fruchtknoten, dev nur eine einzige Höhlung bildet. Eingedrückt nennt man 1 Blatt, deſſen oberes Ende durch eine ftumpfe Bucht in zwei ftumpfe Lappen gefpalten ift. i Einhaäuſüig, Pflanzen, aufderen Oberſtock männliche und weibliche Blüthen gefunden werden. Einköpfig, Pfahlwurzel, die fih an ihrem obern Ende in Feine weitern Theile feheidet, Ginmännig, Blüthe mit nur Ginem Staubgefäße. Einweibig, Blüthe mit einem einzigen Griffel. Einzeln find Sonderfrüchte, welche allein ftehen. | Fehlſchlagen heißt das Unterbleiben der Entwicklung eines oder mehrerer Eierchen des Fruchtknotens. Fiederſpaltig iſt ein Blatt mit ſpitzen, gevadenbftehenden oder vorwärts gerichteten Zipfeln zwifchen ftumpfen, gegen die Mitte des Blattes eindringenden Buchten. Filzig nennt man, was mit unter einander verwebten Haaren bedeckt iſt. ‚drei find bis zum Grunde yon einander abgefonderte Staubgefäße, Fruchtboden, derjenige Blüthentheil, auf welchem die Befruchtungstheile und Bfüthen- decken ſtehen. Fruchthäufchen, viele, nahe bei einander ſtehende, kurzgeſtielte Früchte auf der Rück— feite der Model, Farrnkräuter ꝛc. Fruchthalter, befonderer, bei manden Blüthen fich findender Träger, welcher die Staub- wege über den Fruchtboden hebt, Frucht hülle ift der Äußere, aus den Wänden des Fruchtknotens entftehende Theil, der bet den Samenfrüchten mehr oder minder deutlich auftritt, und in feinem Innern den Samen enthält, Fruchtknoten, der untere Theil des Staubwegs, Fruchtkrone, der mit dem Fruchtknoten des Hauptfruchtbodens verwachfene Kelch, wel- her zur Zeit dev Fruchtreife feine Ausbildung erlangt, N Fünfmännig, Blüthe mit fünf Staubfäden, . Fünfzählig, zu 9 in gleicher Höhe am Stengel ftehende, wirtelige Blätter. Sußzehig, Blatt mit an der Spige in zwei Theile getheiltem Blattftiel, an deſſen in— nern Seite Blättchen ſich befinden, wie bei dev Nießwurz. Ganz iſt ein Blatt, dag weder gefpalten, noch gezähnt, noch buchtig oder lappig iſt. Gebartet iſt ein Blatt, das an einzelnen Stellen mit büſcheligen Haaren bededt ift, Gefäße, röhrenförmige, aus Faſern gebildete Gänge. Gefiedert iſt ein Blatt, an deſſen Stiel zu beiden Seiten Blättchen ſtehen. \ h Gefingert, Blatt, an dem mehrere Bfättchen der Spitze des Blattftieles angeheftet find. Se nad) der Anzahl der. Blätter ift es gezweit=, gedreits, geviert-, gefünft= 2, gefingert u, ſ. w. 5 Geflügelt nennt man einen Oberftod, deffen Seiten mit ihm paralell laufende, blatt- artige Fortſetzungen haben, wie die Waldpfatterbfe u. a. Gefüllte Blüthen entftehen durch die Berwandlung der Staubgefäße in Kronenblätter. Gegenftändig find Blätter, welche am Stengel ftets zu 2 einander gegenüber ftehen, wie bei den Nelken, Gegliedert find Pflanzen, die gleihfam aus einzelnen Theilen zu beftehen ſcheinen, anz ER Berührungspunkten deutlich unterſchiedene Abſätze, Gelenke, ſich befinden, wie beim Schach⸗ elhalm. Gehäuft find Sonderfrüchte, welche mit mehreren ihres gleichen auf einem gemeinſchaft— lichen Boden ſtehen. Gekerbt, Blatt mit abgerundeten Zähnen und dazwiſchen liegenden, jpißen Buchten. Gelappt, Blätter, welche durch ſpitze Buchten in größere, abgerundete Zappen getheilt find. Gemeinfrüchte nennt man die aus dem Fruchtknoten einer mit mehreren Staubwegen verſehene Blüthe entwickelten Früchte, SGemiſchfrucht nennt man die N las —— und an den. ihn umgebenpen Theilen, z. B. an dem Kelche, entftandene und mit diefen Theilen verwachfene Frucht... Geſägt iſt ein Blatt mit ſpitzen Buchten amd ſpitzen Vorſprüngen am Rande; — fein- grobgefägt ꝛc. fein. Seihledtshalter, ein zur Blüthe mancher Pflanzen gehöriger, beſonderer Träger, der Staubwege und Staubgefäße, welcher diefelben über den Fruchtboden erbebt. X Geſchlechtshülle, die bei den meiſten Pflanzen ſchön gefärbten, auf einem — lüthenſtiele ſtehenden Blätter, was man Blume wennt (f. oben.) Gefchlechtlos iſt eine Blume, welche keine Befruchtungstheile enthält. Geſchlechtsſäule, ſ. v. a. Griffelſäule. ausläuft. Geſtielt ſind Blätter und Blüthen, welche ſich an Blätter- und Brütgenfiten, vu $h an befondern Stielen —— ee Gewimpert, Ylatt, das am Rande mit Haaren verfeben ift. Sezähnt, Biatt mit jpigen Vorjprüngen und ſtumpfen Buchten am Rande. 8aiger eine einblätterige Blumenkrone mit an einer Selte befindlichen, handförmi— gen Fortſetzung. Glatt, Blatt, das auf feiner Oberfläche keinerlei Erhabenheiten und Unebenheiten zeigt. Sliederrin g, aus zellenreichen Gängen 5 Ringe an den Farrnkräutern. Gliedhülſe nennt man eine innen durch Querwände abgetheilte, meiſtens von zwei ſich nicht trennenden trockenen Fruchthüllen eingeſchloſſene Samenfrucht. Griffel iſt der Faden oder ſäulenförmige, auf dem Fruchtknoten ſtehende Theil des Staubwegs. Griffelſäule nennt man die Verſchmelzung der Staubgefäße und Staubwege in einen Theil. Halboberſtändig wird ein Kelch genannt, der mit dem untern Theile des Frucht— knotens verwachſen iſt, den obern Theil deſſelben aber frei läßt, Halbſtielrund iſt ein Oberſtock, welcher ſo abgeplattet iſt, daß eine Seite eine gerade Flache, die andere eine halbkreisförmige bildet, wie bei der Maibfume, Halter, Inotiger, knospenähnlicher, nit in die Diele wachſender Oberſtock (Gräfer.) Saufenblu me, Bereinigung mehrerer durch eine befondere Hülle yon einander unter- fihtedener Blütben auf einem Hauptfruchtboden. Haufenfrüchte nennt man die nicht mit einander verwachfenen Theilfrüchte. Hauptfruchtboden, Bodentheil, auf dem die Blüthendecken und Befruchtungstheile mehrerer Blüthen beiſammen ſtehen. Hüllfrucht, mit einer Hülle ganz oder theilweiſe umgebene, mit dieſer aber nicht ver— wachſene Frucht. Hülldecke nennt man die blüthenſtändigen, deckblattartigen, kreisförmig geſtellten, am Grunde des Blüthenſtandes befindlichen BRlätter (Hüllblätter.) Hülfe nennt man eine aus 2Schalenſtücken beſtehende, nicht aufſpringende Frucht (Erbſe, Wide ic.) ahrringe find die im Holz der Bäume und Sträucher ſich zeigenden, ringförmigen Schichten. Ru mmergrün finde Bflangentheile, namentlich Blätter, weldie mehr als 1 Jahr ausdauern. Kätzchen, ſchon oben erffärt. Kahl ift ein Blatt ohne alle Behaarung. Kammförmig, Blatt mit fpigen, der Länge nach ftehenden Zipfeln mit tiefen Buchten. Kapfel, eine 1 oder mehrfamige Frucht, welche aus ein oder mehreren Schalenftüden beitebt, die meift der Länge nach auffpringen oder ſich fonft öffnen. Keimbüchſe, Eapfelartige Steinfrucht, welche von der abgerifjenen Staubweghülle hauben— axrtig bedeckt wird. Keimfleſck, die Stelle am Samen, mit welcher er am Samenfuß oder Samenhalter be feftigt war. Keimfrucht, diejenige, deren Krreüditiingettette ven Samen (die Keimkörner) nur loſe an ſich halfen, und die daraus entſtandene Frucht. Keimförner, jamenartige, am Innern dev Keimfrüchte loſe befindliche Korperchen Geſpornt iſt eine Blüthe, deren Kelch hinterwärts in cine ſpornartige es J Einleitung 3 Keimkornträger, faden- oder. flodenartige Theile, welche die Keimkbrner Kragen, ohne daß dieſe daran befeftigt find, Keimling, weißliche oder gelbtiche oder grünliche Körperchen mit N) welches den entwiclungsfähigen Theil bildet. Keimpflänzhen, das reine Samenpflänzchen ohne Samenlappen, Keimung, das Erwachen des Lebens in Samen, Kelch, ſchon oben erklärt. Relhhülte, ſ. oben u. Hülldede Kläppchen, die beiden Blätter, welche die Blüthenhülle bilden. Kleberig find ſolche Bilanzen und Pflanzentbeife, welche auf ihrer Oberfläche eine kleb— tige Mafje abjondern. Klimmend find Pflanzen, die ſich durch Ranfen, Schnüre ꝛc. an andere Theile anjchliegen. Knospen, bleibende Äußere Entwicklungskeime, welde bei den nicdern Bilanzen fehlen. — iſt die Erhöhung, auf welcher ſich das Mittelſtäubchen der Knospen befindet. Korbblume, Vereinigung vieler nicht durch eine beſondere Hülle von einander geſchie denen Blüthen auf einem mit der Kelchhülle A Hauptfruchtboben. Körnerihlaud, aus einer häufigen, ſchlauchartigen Fruchthulle beſtehende — Kreuzkrone, 4blätterige Blumenkrone, deren Blätter kreuzweiſe einander gegenüber ſtehen. Kriechend nennt man Pflanzen, deren Oberſtock auf der Erde liegend fortwähst. Kronenblätter, die einzelnen Blätter der Blumenfrone. Länglich iſt ein ovales Blatt, das mehr als 2mal und weniger als 3mal jo lang als breit iſt. Lager, blattloſes, der Frucht unmittelbar zum Unterlager dienendes Pflanzengebilde Slechten, Alge). Lanzettig ift ein ovales Blatt, das mehr als drei Mal jo lang als breit iſt. Larvenkrone, 1blätterige Cippenkrone mit dur eine gewölbte Hervorragung den Gau— men an die Oberlippe anſchließender Umlippe. Leierförmig iſt ein kamm- oder fiederſpaltiges Blatt, deſſen oberes Ende ein großer, meiſt abgerundeter Erdlappen bildet. Lippenkrone, 1blätterige, vöhrige, am Saum die Form einer obern und untern Lippe zeigenden Krone. | Männlide Blüthen find ſolche, bei welden nur Staubgefäße gefunden werden, Malvenfrone, Hblätterige Blumenfrone mit am Grunde zufemmenhängenden, auf dein Fruchtboden ftehenden Kronenblättern. Mannſphäre, Blumenkrone mit dem Staubgefäße. Mantel, die Außerfte Samenhülle. Mark, ſchon oben erklärt. Meblig find Pflanzen oder Pflanzentheile, die mit einem abwiſchbaren Staube bedeckt find, Mittelftof, ſchon oben Seite 26 erkfärt. Mittelſäulchen, der bervorragende Theil der Knospen, der die Blätter und Blüthen noch unentwidelt enthält. Mondförmig find Blätter, deren Grund durch eine vunde Buchte im zwei fpige Zipfel getheilt ift, Mündung, Keimbüchfensfinung, wo der Dedel ſaß. Der Häufige Rand bderfelben heißt Mündungsbeias. Nacktkeimer erſcheinen als hüllenloſe Keimlinge aus den Keimkörnern. Nackt oder kahl iſt ein Blatt mit keinerlei Bedeckung. Nadelborftig iſt, was mit ſteifen Haaren bedeckt erſcheint, und beim Berühren leicht in die Haut eindringt. Nagel, der untere, ſtielartige Theil der Kronenblätter. Narbe, der obere Theil des Staubwegs, dev auf dem Griffel, oder wenn dieſer fehlt, —2 Fruchtknoten ſitzt (ſitzend iſt), den Blüthenſtaub aufnimmt, und von verſchiedenartiger eſtalt iſt. | Nebenblätter nennt man die gar häufig am Grunde bes: Blattftiels ober Blattes be— findlichen Heinen Blättchen. 32 | | Einleitung. Nebenfäden, ftaubgefagahnliche, unter den Staubgefäßen. ſtehende Theile. Nebengriffel, veränderte Staubgefäße ohne Narbe. Nelkenkrone, Blumentrong deren Staubgefäße abwecholungẽweiſe * dem Tage der Kionenblätter und dem Kelche verwachſen find. Neunmännig, Blüthe mit 9 Staubgefäßen. Niederliegend, Pflanzen, deren Oberſtock in ſchiefer Richtung in die Höhe wadſnt ſich nicht weit vom Boden entfernt. Nierenförmig find Blätter, die etwas breiter als lang und am Grunde in 2 fumpfe en geſchieden find. Nuphülfe, eine 1 oder mehrſamige Samenfrucht, deren Fruchthülle nicht mit dem Samen verwachſen ijt und nicht von felbft auffpringt. Dberhaut ift die Außerfte, verſchiedenartig erſcheinende Umhüllung der Pflanzen. Obberſtändig, ein Kelch, der einen. oder mehrere SEN ganz bedeckt und ſich erſt über demſelben erweitert. O berſtock, ſchon oben Seite 26 erklärt. Dffenblüthige Pflanzen mit deutlich wahrnehmbarer Blüthe. 4 — gefiedert, Blatt, an dem ſich zu beiden Seiten des Blattſtiels Blättchen efinden. PBaarig freuzend find gegenſtändige Blätter, die am Stiel abwechſelnd fo ſtehen, daß fie ein Kreuz bilden. Perigon, die innere Blumenfrone. Pfahlw urzel, achfenförmiger, fenkrecht in den Boden dringender, mit aftartigen Aus— läufern verſehener Unterſtock. Pfeilförmig find Blätter, deren Grund in 2 ſpitze Lappen getbeitt iſt. Platte, der obere, breitere Theil der Kronenblätter. Nachenkrone, vom Grund an ſich erweiternde Lppenkrone Radförmig, Blumenkrone mit flachausgebreitetem Saum auf einer kurzen Röhre, Rauh find Pflanzen und Pflanzentheile, die durch Gefühl oder Gefiht wahrnehmbare Erhöhungen befigen. Nautenartig ift ein 4eckiges Blatt, deflen von dem Blattftiel ausgehende 2 Seiten kürzer find als die 2 andern, Rautenförmig ift ein ziemlich gleichfeitig 4eckiges Blatt, an deffen einer Ede ber Blattſtiel fich befindet, während das andere die Spike bildet. Rieſen, Längenftreifen an einzelnen Pflanzentheilen. Rillen, die zwiſchen Hauptriefen liegenden, minder vertieften Furchen. Rinde, die unter der Oberhaut ſich befindliche Umgebung der holzigen Pflanzen. Rispe, ſchon oben erklärt. Röhre, nennt man die mit einander verwachfenen Kronenblätter einer 1bfätterigen Blu— menfrone, foweit fie ſich von einander trennen. Rofenfrone, Hblätterige Blumenfrone mit fehr kurz genagelten Kronenblättern, Säulhen, der in der Mitte der Keimbüchfen wachſende, ſchlauchartige Theil, dev oben mit dem Dedel zufammenängt. Samenfrühte, Früchte der höhern Pflanzengattungen , welche ſich aus ausgebildeten Befruchtungswerkzeugen entwickeln und den Samen in fich befeftigt tragen. Samenhaut, Hülle des Samenforns, welches aus Eihauten bifteht. Darüber geht eine Zellenfhicht, die Deckhaut. Samenfern, der innere, von Häuten umgebene Theil des Samens, welcher aus ber Kernmafje, dem Keimhalter und Keimling befteht. Samentr ger, alle Theile, welche den Samen in der Fruchthülle befeftigen. Saum, der äußere, obere Theil der Blumenblätter, namentlid) der einhlätterigen. Schaft, ſchon oben erklärt, Scharf, Blatt, deſſen Erhabenheiten durch das bloße Geſicht und nicht durch's Gefühl RN find. Scheinfruchtknoten, ein in männlichen Blüthen — vorkommender, frucht⸗ knotenartiger Theil, der unentwicdelt bleibt. S ee N deren Stiel in dev Mitte, nicht am Rande eingefugt iſt. Einleitung: 33 - Schleier, das Kleine, trockene, fhuppenartige Häutchen, doa den Samen bedeckt, welcher fich auf der Rückſeite der Wedel und Farrn befindet, Schleuderfäden, elaſtiſ Re ſchraubenförmig gedrehte, in * Keimkapſeln befindliche Fäden, welche die. zwifchen ihnen efindlichen ‚Keimkörner beim Aufipringen fortſchleudern. Schließfrucht, eine Ifamige Samenfrucht, deren Fruchthülle nur eine Haut über ben Samen bildet oder mit ibm verwachjen ift (Gras, Getreide, Eiche, Hafelnup). Sqhlingend find Pflanzen, deren ganzer Oberftod ji um einen fremden Körper windet. a die Röhrenöffnung der 1blätterigen Blumentrone, wo diefelbe fih in den Saum a eitet h "Schmetterling strone, 4blätterige Blumenkrone, welde aus dem untern Blatte, dem Schiffchen, 2 Blättern an den Seiten deifelben , den Stengeln und einem obern größeren mpel befteht. Schmerig, i..v. a, ELebrig. Schnellring, bin und wieder am Dedelvand der Keimbüchfe ſtehender, ringförmiger Hautftreifen. Schopf, mehrere vereint fiber den Blüthen ftehende Dedblätter und Blättchen. i = RADAR eine aus 2 durd Nähte verbundenen Theilen beftehende Samenfrücht. Scchrotſ ägeförmig ‚ fiederſpaltiges Blatt, deſſen Zipfel abwärts gerichtet find, Schwertfö örmig ſind lange, 2jchneidige, zufanmengedrückte, ſpitzige Blätter. Sechsmänming iſt eine Blüthe mit 6 Staubgefäſſen. Sechszählig, zu 6 in derfelben Höhe am Stengel ſtehende Blätter. Sikend nennt man Blätter und Blüthen, welche keinen Stiel haben, und unmittelbar auf dem Stamm oder Stengel, oder den Aeften und Zweigen ftehen. ' Sonderfrücte nennt man die aus Blüthen mit nur 1 Staubweg entwidelten Brüchte. Spaltfrühte nennt man die im Fruchtknoten verwachfenen , bei ber Reife fich tren- nenden Theilfrüchte. Spatelförmig ift ein oben bogenförmiges, ſich nach unten ſchnell verſchmälerndes, in die Länge gezogenes Blatt. Speichſtiele nennt man die an der Spitze eines gemeinſchaftlichen Blütbenftieles hervor⸗ gehenden Blüthenſtiele. Spelzenblume beſteht aus den an einem Stielhäutchen ſitzenden Blüthen, die aus zwei Kläppchen bejtehen und von einer Blüthenhülle umgeben find. Spießförmig, Blatt, an deifen Grunde auf jeder Seite ein fpiger, nad außen ger sichteter Zipfel iſt. Spindel, gemeinfhaftlicher Blüthenftiel, dev an jeinen Seiten mehrere Blüthen trägt. Spirre, fieobefteht aus einer ober mehreren auf ber Spike des Oberſtocks fißenden Blüthen, unter und um welche blüthentragende, fh weiter verzweigende Aefte entipringen. Spipfeimer entwickeln fih aus Samen ohne eigentliche Samenlappen, an beren Statt fh eine Kennzeicheniheide zeigt. Splint, das was fih vom Baft in eine. neue Holzlage verwandelt, bas neue Holz. Spreublätierig find Pflanzen, deren Oberftod ganz oder an einzelnen Theilen mit Kleinen, trodenen Blättchen bededt if. _ Stacheln, in der Rinde mancher Pflanzen befeftigte Spipen. Stammblätter find folche, welche unmittelbar aus dem Stamme hervorbrechen, Staubbeutel, Staubgefäße u. f. w. fhon oben erklärt, Steifbaarig ift ein Blatt mit langen, abſtehenden, borſtenartigen Haaren. Steinfrucht, ſchon oben erklärt, u Stichel; blattwinfelftändiges, den. Stengel umfaſſendes Nebenblatt. Stielrund ift,eine Pflanze mit ganz rundem Oberſtock. Stieljäulden, die zufammengefegten Blüthenftiele der Spelgenblumen, yore fie bei ben mehrblüthigen Blumen vorkommen, Strauß nennt man aus der Spindel einzeln und unregelmäßig entipeingende , blüthen⸗ tragende Aeſte. —Straußdolde, aus dem Oberſtod entſpringende, ſich nicht veräſtelnde Speichſtiele, welche an ihrer Spitze Blüthen tragen. Zellerförmig, Blumenkrone mit Nach ausgebreitetem, auf einer. langen Röhre fteken- dem Saum, © - i NR Eheblfrüchte nennt man die einzelnen Theile einer Gemeinfrüucht Trihterförmig, Ablätterige Blumenkrone mit trichterförmigem Saim. Traube‘, mehrere geftiöfte, an einer Spindel üntegelmäpig ſihende Blüthen. TrugdoTde befteht aus an der Spitze des Oberſtocks und feiner Verzweigungen ent- Umfaffend find figende Blätter, die mit ausgeſchnittenem Grunde den Stengel — Umfchlaghülle, nennt ‚man die Samenkörner der, Pilze umgebende und fie zu einem AUmwachfen ift ein Blatt, das den Stengel ganz umgibt, ſo daß es von diefem gleichfam durchbohrt ift. dis Bi ER E Umweibig nennt man die Staubgefäße, welche auf den Blüthendecken fiehen. Anpaatig geftedert ift ein Blatt, an deſſen Blattſtielen zu beiden Seiten und an der Spibe ein Blatt fteht. N N a 336 Unterſatz, eine Erweiterung, welche fih am Grunde der Keimbüchſe häufig, findet, Unterftändig wird ein ‚Keld genannt, der nicht mit dem Fruchtknoten serbunden if. Unterftod, ſchon „ben erklätt, | a “> Werborgen blühend find Pflanzen, deren Blüthen nicht ‚deutlich erkannt werden können, Bereinfrüchtenennt man. die, Theilfrüchte, welche bei, der. Reife noch mehr ober. min- der miteinander verwachſen find. u Voith Kane re dit Bielbrüderig ift eine Blüthe, deren Staubgefäße in mehr als zwei Bündel verwad- fen find. ; | ats WBieleiig iſt ein Fruchtknoten, dev, mehr. als zwei Eier enthält, F ; Vielfäſcherig ift ein Fruchtknoten, deſſen Höhlung durch Scheidewande in mehr als drei Abtheilungen. getbeilt iſt. | ton Vielköpfig, Unterftod der am obern Ende fid in mehrere im zweiten, Jahre, blätter- und blüthentragende Theile ſich veräftelt. Vielmännig ift eine Blüthe mit mehr als 10 Staubgefäßen. DBielweibig iſt eine Blüthe mit mebr ald 4 Griffen, PBiermännig tft eine Blüthe mit. 4 Staubgefäßen. Bierzähltig, zu 4 in gleicher Höhe am Stengel: ftehende Wickelblätter. Walzen förmig, eine einblüthige, vöhrenförmige Blumenkrone von gleicher Wette, MWehfelftändtig find Blätter nicht gegenüber an den Stengeln ftehend. Wedel vennt man die auf ihrer Rückſelte die Früchte tragenden Blätter der niedern Pflanzengattungen. ac Meiblihe Blüthen find folche, bei denen mur Staubwege gefunden werben, Meibfphäre wird gebildet durch Kelch und Staubweg. \ Meihhaartig ift ein Blatt mit fehr Turzen, weichen Härchen. Weiſchkacheln, krautartige, blattlofe, an den Spigen einiger Pflanzen befindliche Spigen. MWellig find Blätter, die am Oberftod ‚weder zu mehreren beifammen, noch in einer be ftimmten Ordnung jtehen. 2 Wirkelranten find diejenigen Theile einer Pflanze, mittelft welcher fie ſich an andere Körper anklammern (Erbfen, Bohnen). | Wirtel nennt man fißende oder geftielte Blüthen und Blätter, welche in Kreifen, Halb- kreiſen (Halbwirtel) die gemeinfchaftlihe Achſe umgeben. Wirtelig, ftchen Blätter zu mehreren (3, 4, 5, 6, 7) rings um den Stengel in glei- her Höhe, fo find fie wirtelig und je nad) diefem Stand 3, 4, 5, 6, 7 8zählig u. f. w. Wurzelaustäufer, ein unter der Erde fortgebender, blattlofer, im Zwiſchenräumen neue Schößlinge treibender Ausläufer des Unterſtocks (Münze, Gundelrebe x.) Bi — Wurzelblätter, Blätter, welche unmittelbar aus der Wurzel herausbrechen. MWurzelfafern, die haarigen Würzelchen, welche fih an vielen Wurzeln zeigen. Wurzetllode, oberirdſche gerade huffteigende, Heblätterte Triebe der Schope des Unter- ſtocks (3. B, bei der Roſe, Pappel ꝛc.) ur ART N Murzeltanke, böerirdiſche, biatlloſe, fadenförmige, an ber Spige mit einem Keime verfehene und daſelbſt wurzelnde Ausläufer des Unterftods (Erdbeere.) nz, BELLE \ Einleitunc· ·· * Wurzelſchoß, oberirdiſche, niederliegende, beblätterte, fadenförmige Fortſetzung des Uns | terſtocks (Habichtsfraut.) Zehenmännig ift eine Blüthe mit 10 Staubfäden. Zellgewebe, die aus verfchiebenartig geftalteten Behältern gebildeten, mehr oder minder dichten Grundbeftandtheile der Pflanzen. > Zellkeimer, fie treiben einfach umhüllt aus den Keimförnern, - Zerftreut find Blätter, die am Oberſtock weder zu mehreren beifammen, noch in einer beftimmten Ordnung, fteben. a u J Sal) 20 —* * I UFER ’ 3o ttig ift ein Blattmit weichen, ziemlich langen, biegfamen, nicht unter einander ges wirrten Haaren. ninmimtz 2% hl Zugerundet ift ein Blatt mit bogenförmigem oberem Ende. Zugefpigt ift ein Blatt mit allmälig lange gefehrter Spipe. Zunehmend gefiedert, ein gefiedertes Blatt mit gegen die Spike größer werdenden Nebenblätthen. - Zufammengedrüdt tft ein Oberſtock, der im Allgemeinen. rund zufammengedrüdte, zwei einander gegenüberftehende, ftumpfe Kanten hat. Zufammengeheftet find gegenftändige_Wfätter, die am Grunde zu verwachſen find, ſo daß fie den Stengel umgeben, | 3weibrüderig ift eine Blütbe, deren Staubfäden in zwei Bündel verwachſen find, 3weie iig ift ein Fruchtknoten, der 2 Gier enthält, Zweifäderig nennt man einen Fruchtknoten, welcher in zwei Fächer geſchieden iſt. Zweigabelig iſt ein Oberſtock, der ſich in 2 Theile theilt, und dieſe Theile wieder in zwei u. |. fF, z. B. die Miſtel. 3weihäuſig find Pflanzen, auf deren Oberſtock entweder nur männliche ‚oder nur weib— liche Blüthen gefunden werden. Zweilippig wird ein eimblätteriger Kelch genannt, der durd) eine Bucht in zwei Theile sder Lippen getheilt ift. Zweimaännig ift cine Blüthe mit zwei Staubgefägen. - Zwetfchneidig ift ein runder, zufammengedrüdter Oberftod mit zwei gegenüberftehen- den ſcharfen Kanten, Bweiweibig ift eine Blüthe mit zwei Griffeln. 1 Zwerhfell, manchmal quer über die Keimbüchienmündung geipannte, dünne Haut. -Awiebelartig ift ein runder, fih der Kugelform nähernder Mittelſtock, der aus lauter einander einſchließenden Häuten befteht und am untern Ende den Zwiebelftuden trägt, 83witterig find Blüthen, bet denen Staubgefäße und Staubwege gefunden werben. & C„ * 36 | Bemerkungen über Heilmittel, | t x . ud ’ 2 \ = r { . ‘ “ J J J FR RAN) Bemerkungen in Vezug anf die Pereitung und Anwendung der in diefem Werke ; aufgeführten Heilmittel, i - Bon dem Bolt werden viele Krankheiten ohne Auziehung eines Arztes durch ſoge— nannte Hausmittel geheilt, welche theils richtig, theils aber Se verkehrt angewendet werben, wonad ihr Erfolg natürlich auch ein jehr verjchiedener ift. In nachfolgenden Werke haben wir die Heilfräfte der Pflanzen angegeben, und zugleich gezeigt, wie fie zubereitet und angewendet werden. Der ſchlichte, unbefangene Naturbeobachter wird hieraus fchon die richtigen Mittel zu wählen wiſſen, „und. oft Leiftet daS einfachſte, be- ſcheidenſte Mittel mehr al3 die zuſammengeſetzteſten Arzneien. Dabei raihen wir aber doch dringend, bei gefährlichen Leiden, oder wenn man über den Character der Krank: heit nicht einig ift, alsbald einen Arzt beizuziehen, denn duch verkehrte Anwendung von Arzneimitteln kann man, auch wenn fie noch jo unschuldig find, sehr viel Schaden an— richten, wenigftens die günftigfte Zeit zum Anwenden der geeignetſten Heilmittel ver— ſaͤumen. y Durch Veröffentlihung diefes Buchs glauben wir der Quackſalberei einen mächtigen Hemmſchuh anzulegen, da ſonſt die jogenannten Haus- und Bolfsheilmittel ohme alles Syjtem angewendet werben, während wir bier gemeinfapliche, gehörig geord— nete Anleitungen dazu geben und die Wirkungen der Arzneiftoffe kennen lernen. Bei der genauen Bezeichnung und Beichreibung der letztern tft eine Verwechslung derſelben kaum denfbar. Wir hatten übrigens bei dem Abfaffen diejes Buchs nicht blos den Laien im Auge, jondern auch Aerzte und Apotheker, indem wir denjelben dadurch eine Quelle bieten, aus welcher fie ſchnell die verjchtedenen Namen einer Pflanze, ihre Wirkungen und Ber itandtheile entnehmen koͤnnen, was ihnen gewiß viel Zeit erſparen und die Anſchaffung der theuerſten Werke entbehrlich machen wird. Ueber die Diät und Pflege der Kraufen. | Für einen Kranfen ift es von der höchiten Michtigkeit, wenn neben pünktlicher Ans wendung der veroroneten Arzneimittel eine entfprechende Pflege und Diät —— wird, worüber man für die einzelnen Fälle beſondere Vorſchriften geben muß. Wird dieß ein— gehalten, jo darf man auf eine glückliche Kur rechnen, denn wir wifjen ja aus Erfahrung, daß diejenigen Nerzte jtet3 Glück haben, welche jtreng auf Einhaltung derfelben ſehen. Wenn der Kranfe im Augenblick auch nicht mit ſtrengen Borjchriften einverjtanden ift, IN wird er ſpäter, wenn er fid) von deren guten Wirkungen überzeugt hat, um jo mehr Dank dafür wiſſen. Alle Aerzte, welche ihren Kranken ftel3 zu Gefallen leben wollen, werden nie Glück haben, und eine folche Nachſicht am Ende bitter beklagen; denn bie Arzneimittel find nie fo ſtark, dar fie Alles bezwingen Fünmen, fie dienen vielmehr blog dazu, die Natur auf ihrem Gange zu unterftügen”) und dieß ift nur dann auf erfolg- zeiche Art möglich, wenn in Folge paſſender Diät und Pflege feine Störung eintritt: Diele Leiden können dadurch ohne alle andere Hülfe gehoben werden, weil dann bie Natur ohne Störung vorhandene Krankheitzftoffe ausfcheiden kann. Seit einer Reihe von Jahren find gaftrifche Fieber, Schleimfieber, gaſtriſch-nervöſe Sieber, Abdominaltyphus, und wie die ganze Neihe diejer Pranfheitzfamilte ge- 2) Bei verkehrter Anwendung aber zu flören, sy Bemerkungen fiber Heilmittel, 7 nannt wird, die herrſchendſten Leiden; aber geräde fie find es auch, welche it Bezug auf Diät und Pflege die größte Aufmerkſamkeit erfordern, was Aerzte und Laien nie außer Acht laſſen wollen. | 0 Wittlinger fagt hierüber nad) Dr. Weber: Was die Koft betrifft, fo iſt bei allen hitzigen Fieberfrankheiten, fo lange Fieber vorhanden iſt, einzig und allein Waſſer— Suppe zu genießen, jeder Genuß von Fleifchfunpe vor Entfernung des Fiebers verstärkt dasſelbe und verlängert die Krankheit. Bei den gaftriichen Fiebern, bejonbers beim Schleimficher und Abdominaltyphus, wo jo gerne Diarrhie eintritt, darf man diefe Wafjerfuppe nicht mit ſaurem Milchrahm fchmälzen, bingegen iſt der füße Milchrahm oder Butter zuträglich. Bei den gaftriihen Krankheiten und ‚ven vorbenannten Fiebern ift jedes gefochte und ungefochte Obft ftreng zu vermeiden, da 8 nie ohne Schaden genofjen wird. ft daS Fieber vollkommen gebrochen, fo genieße der Kranke in den erſten 2—4 Tagen eine Reis: oder Gerftenfuppe mit Fleiſchbrühe gekocht, und gehe erſt dann zu leichtem Fleiſch und alsdann auch zu Wein itber, Zum Getränfe dient Lindenblüthenthee am Belten, entweder warm oder kühl gelrunken. Iſt Huftenreiz oder Neiz im Unterleib dabei vorhanden, jo laſſe man Eibiſch— wurzeln abfochen, und damit die Lindenblüthen anbrühen. Waſſer zu trinken erlaube man nur beit Krankheiten, wo der Darmkanal nicht leidet, und bei gaſtriſchen Fiebern nur in den erften Tagen, ſpäterhin ift es ſchädlich. Höchſt ſchädlich iſt der Genuß von Waſſer beim Schleimfieber und Adominallyphus, wenn Neigung zur Diarrhöe vorhan- den iſt; hier kann der Genuß von Wafjer den Top herbeiführen; ebenſo ift es bei den Durchfällen und der Ruhr. Iſt großer Dinft vorhanden, fo ſind ja bekanntlich die Mineralfäuren in Himbeer: oder Eibifchlaft, unter den Lindenblüthenthee gemiſcht, ſehr gut. Im Hinficht der Pflege verfäume man nicht, jeden Kranken darauf aufmerkjam zu machen, daß er fein Bett nicht wechsle (mo der Kranke abwechslungsweiſe im ein anderes Bett zu Liegen kommt); dieſer Wechjel geichieht gewiß niemals ohne Schaden. Ich habe beftimmte Erfahrungen, das ein Bettwechfel für die Kranken lebensgefährlich wurde, ja jelbit auch dann, wenn die Kranken ſich in ein folches Bett legten, welches furz vorher eine andere Perſon verlaffen hatte, wo alfo noch eine natürliche Wärme vorhanden war. Diefen Bettwechjel vermeide man aber befonders an denjenigen Tagen, wo Beflerung eintritt, wo das Fieber ſchwindet, an den Fritifchen Tagen, denn went es gejchieht, jo verichlimmert ſich der Zuſtand nach Verflug von 6—8 Stunden ganz beitimmt. Woher es fommt, daß dieſer noch jo vorsichtige Bettwechjel ſchadet, läßt fich [due se affein es ift deßhalb doch jo. Ebenſo vorjichtig jei man mit dem Wechſel es Weißzeuges. Die Fieberkranken laſſe man ja niemals Abends nach drei Uhr aus dem Bette, um dasſelbe zurecht zu machen; es-tritt im den meiſten Fällen eine unruhige Nacht ein. Die Kranken müfjen Abends von 6 oder 7 Uhr durch ruhiges Liegenbleiben und durch leichtes Bedecken der Hände eine feuchte Haut zu bekommen Juchen, es folgt darauf gewiß cine ruhigerige Tracht. Hier kann man nöthigenfalls dadurch nachhelfen, daß mar den Kranken eine Taſſe warmen Thee trinken läßt, und daß man die Hände und Vorder: arme mit warmem Eſſig wacht oder anfeuchtet. Wenn der Aranke aber Abends fpät noch da3 Bett verläßt, jo wird die Hautihätigfeit geftört, die Haut bleibt alsdann bis y —— hinein trocken, und fo lange die Haut troden iſt, bekommt der Kranke eine Ruhe. Ruhe bedarf der Kranke ſtets, man före ihm daher nicht durch Beſuche, vers fhone ihn ganz mit Geſchäfts- oder Berufsangelegenheiten, und theile ihm noch weniger unangenehme Sachen mit, jondern halte vielmehr Alles von ihm fern, was ihn aus feiner Ruhe bringen fünnte. Jede Aufregung kann gefährliche Folgen nach fich ziehen, umd wird jevenfall3 den regelmäßigen und guten Verlauf der Krankheit ſehr ftören. ı Anwendung der Arzneimittel. ’ Wir Haben bei den einzelnen Pflanzen faft durchgängig angeführt, wie die be: treffenden Mittel anzuwenden, daher können wir uns hier auf die Andeutung beſchrãn⸗ fen, daß man bei haͤufig vorkommenden Miſchungen darauf zu ſehen hat, daß man nicht zu viel Arzneiſtoffe untereinander Mr und daß auflöfende Mittel bei allen Heilverfahren ſtets den andern vorangehen müjjen. 1 a ee MER sn 925 Br ee ‚ Wir haben in diefem Werke bei einer größern Zahl von Pflanzen angeführt, daß ſie in Klyſtierform gegen diefe oder jene Leiden gut jeien, und haben bee als all: emeine Bemerkung hier voraus zu jchieten: Klyſtiere ‚bilden eine flüſſige Arzneiform, —* ————— den Maſt- und Dickdarm mittelſt der Alyftierfprie — ‚werben. Sie find ſehr beachtenswerth, und haben ſchon manches Leben gerettet, na- mentlich bei Gihtern ud Con vulſionen der finder, bei Krämpfen, Schein: tod, gefährlichen Gongeftionen nad dem Kopfe und dev Bruft. Bei Schmer— zen und Reiz im Darmkanal leiſten ſie herrliche Dienſte. Die Quantität eined Klyſtiers richtet ſich nach den verichiedenen Zwecken; zur Be⸗ wirkung eines Stuhlgangs nimmt man bei Erwachſenen 6105, bei Kindern 3-65; ſoll es zur Beruhigung dienen; jo wird weniger eingejpribt. Bei joldyen, wo das Gin- gefpritte zur Ernährung aufgefaugt werben. jol, tft die Quantität 2—43. Die Tem— peratur der Klyſtiere darf nicht zu hoch fein, und muß man die gefüllte Spritze, wenn man fie an's Auge halt gut leiden können. Zu ein fachen, gelind eröff- nenden Klyſtieren dient ein Aufguß von Kamillen, eine Abkochung von Pleite, pder reines warmes Wajjer, dem. man etwas Del zuſetzt. Zu ER Te Klyftieren jebt man dem Kamillenaufguß oder der Kleienabkoching etwas Glauber- ſalz, Bitterfalz, Kochjalz, Manna, Seife und Del zu, und man brüht mit den Kamillen etwas Sennesblätter ab. ; . Reizende Klyjtiere reizen den Davmlanal, vermehren die Schleimabſonderung, wirken abteitenb vom Kopf, Hals und Bruft ꝛc. Hiezu dient ein Kleien- und Kamillen- Decoct, welchem man Eſſig beiſetzt. ee ar Einhüllende, erihlafiende, reizmildernde Klyftiere leiften bei Reiz: ujtand des Darmfanals herrliche Dienfte, namentlich auch bei ent ündlichen Reizungen, bi Schärfe- und Gichterſtoff, Ruhr und Brechruhr, Diarrhde, Kolik, Stamgirrie zc. Hiezu dienen ſchleimige Abkochungen von Lein- famen, Eibiſchwurzeln, Salepwurzeln oder Malz, oder ein Kamillenaufguß, dem man Berg Del und Eigelb beiſetzt, oder eine Auflöfung von arabifchem Gummi, oder Stärk- mehl. Krampfſtillende Klyſtiere dienen bei krampfhaften Zuſtänden ber Bruſt und des Unterleibs, bei Gichtern, Keuchhuſten ꝛc Dazu eignet ſich ein Kamillen- over Baldrian-Aufguß (3j—3P): | Adjtringivende Klyftiere wirken nur dann, wenn fie theilweife aufgefaugt werden, aljo nicht zu ſchnell abgehen, weshalb fie nicht zu ftark fein dürfen. Kaltes Waſſer ijt bei Hämorrhoiden, Afterfchmerz, Blutungen ac. fehr gut. Eine Rindenabfohung oder rather Wein wird bei Schlajfheit des Maſtdarms angewendet. Ernährende Klyſtiere müfjen aufgefaugt werben, und eignen fich hiezu: Auf: löjungen von Stärkmehl, Salepwurgelablohungen, Mitch, gute Fleiſchbrühe x. Die wichtigften, beim Bereiten der Arzneien vorkommenden Berfahrnngsarten. h Um die in dieſem Werke aufgeführten Heilmittel bereiten zu Können, Hat man ſich Folgendes zu merken, da man ſonſt viele Verſtöße machen wird oder jelbft cine Arznei nicht bereiten fanır. — Zunächſt muß man mit dem Medicinal- oder Apothelergewicht befannt jein und wiſſen, wie fih dasjelbe zu dem Civilgewicht verhält, da man jelten Gelegenheit hat, feine Ingredienzien von seinem Apotheker wägen zu laſſen Das Apothefergewicht zerfällt in Libra, Unzen, Drahmen, Scrupel, und Grane. 1 Libra oder Pfund hat 12 Unzen, uUnze ift gleich 8 Drachmen, 1 Drachme — 3 Scrupel, 1 Scrupel = 20 Grane. Das Gewicht eined Grand konimt fo ziemlich dem eines Pfefferkorns gleich. | —— Das Apothekergewicht iſt überall gleich, es verhält ſich aber nicht überall gleich um Civilgewicht, da letzteres in den sccfhidenen Ländern ‚verichieden iſt. In der Regel alt ein Civilpfund 32 Loth, welche 46 Unzen ziemlich gleich kommen, nur beträgt cin Civilpfund nicht ganz dieſes Gewicht; ein Quentchen iſt nicht ganz eine Drachme, es AN Bemerkungen über Heilmittel. 33 fehlen dazu einige Grane; 2 Loth find aber. einer Unge faſt gang gleich, Bei der folgenden t an 0 | j : ‘ NR 0 Vergleichtng des Civil: mit dem Mebienalgewiche fallen die Brüche weg, und wird dabei angenommen, daß. 1 Loth gleich fer Unze, 41 Dradme — 1 Duent, wie nachjtehende Zuſammenſtellung zeigen wird: wer iuvilgewicht. Medicin algewicht 1 Pfund hat 16 Unzen. | | 1 Pfund Hat 42 Ungen, 4741 3 4 u „ " An u Q Y ? ne 1; 4 Unze 8 Drachmen. _ Quent ift = 1 Drachme. 1 Draächme hat Scrupel. ru Brain FOREN SE „ 15 Gran. 4 a Ze /2 ——— 30 Grane. Pefferkorn. Slüffigkeitsmaß, wg 4 Schoppen (württemb.) wiegt durchſchnittlich ungefähr 14 Unzen, ift jomit gleich 28 Loth eines Civilpfundes. Die Flüſſigkeit tft übrigens nach ihrem Inhalte verjchteden ſchwer, und ift 3. B. dieſelbe — Weingeiſt leichter, ais 1 Löffel voll Eibiſchſaft. Ya Unze gibt einen ſtarken Eplöffel vol, Die einzelnen Arzneiftoffe werden in Bezug auf die Quantität am ficheriten nad) dem Gewicht beftimmt, da man dadurch das Ver— baltniß zu den andern Arzneiftoffen am ficherften zu beftimmen vermag. De In diefem Werke find hin und wieder Kräuter und Blumen zur Anwendung nah ihrem Bolumen angegeben, weshalb wir hier be- merfen, daß 1 Handvoll gleich ift 7% Unze, während 3 Finger voll gleich find 1 Dradme. Weber das Auspreſſen. Bei der Bereitung der Arzneien kommt das Auspreſſen gar häufig vor, indem man dadurch die am meiſten wirkende Kraft der Pflanzen, d. h. den Saft von Kräutern oder Blumen oder Wurzeln zu erhalten ſucht. J bieken Zwede muß man ‚diejelben zunächſt Hein zerfchneiden und zermalnen. Spl hierauf nur wenig von der Subſtanz ausgeprekt werden, jo geſchieht dieß am beiten in jtarken Seihtüchern, welche ‚mit den Händen möglichft feit zufammengebrüdt werben, Bei größern Quantitäten, oder wo überhaupt ein jtärkerer Drud — iſt, ſind kleine Preſſen von Holz oder Eiſen mit Zinnplatten nöthig. Heber dns Auflöfen. ? | Auflöfen ift bie Verwandlung eines feſten Körpers in eine flüſſige Maſſe, zu wel: chem Ende der erftere in irgend eine paffende Flüſſigkeit gebracht werden muß. Zucker 3. B. 1688 fich in Waffer, oder Milch u. j. w. auf. Je Häter nun eine ſolche Auflö- lung werben joll, um jo weniger Flüffigfeit darf zu dem aufzulöfenden Gegenftande genommen werben. N | Ueber das Durchſeihen oder Coliren. a Aa urchſeih en hat man, gehörige Seihzeuge nöthig; find dieſe won Lein⸗ wand, jo muß dieſelbe zuvor gut ausgelaugt fein und nad) dieſem rein ausgewaſchen werben. Wollenes Tuch, nasenkfich” Klnneih, oder Hutfilz in Spibbeutelform, eignen ſich noch. beſſer hiezu. Das Seihtuch wird. auf einen Trichter oder ‚ein anderes pafjendes Geſtell befeitigt, darunter ein Gefäh zum Auffangen des Durchgefichenen geſtellt, dann dag Durchzuſeihende darauf gegoſſen; und zuletzt Alles ſtark omsgedrüickt, inden dag Seihtuch feſt zuſammengepreßt wird. Jr der en iſt — Flüſſigkeit nicht llar, a FR es en Bid, a —— wi A ge un. ee 34 —* Zas Trühe zu Boden ſetzt, worauf man das Helle langſam abgießt Einige — ——— in. mal mat ati? 40 Bemerkungen über Heilmittel. | 2 Abkochung oder Decoct, Abſuu. Durch das Abtochen bezweckt man, Pflanzen oder Thierſtoffe durch kürzeres oder längere® Sieden im Waſſer oder einer andern Flüffigleit mit auszuziehen. Wo nach— ftehend nicht angegeben ift, wie viel Flüſſigkeit auf 1 Unze P anzenſtoff gewonnen werben muß, nimmt man dazu Schoppen Waſſer, und täht dieß kochen, bis fo viel verdunſtet iſt, daß man etwa Schoppen durchgeſeihte Flüſſigkeit erhält. Sind die Stoffe ſchwer löslich, ſo muß man mehr Flüſſigkeit nehmen, damit es bei dem nöthigen laͤngern Kochen mehr verdunſten kann. a Ueber das Deftilfiren, Dur dad Deitilliren bezwecft man die Trennung einer flüchtigen Flüſſigkeit von minder flüchtigen, Materien, wobei der verflüchtigte, Theil aufgefangen und benützt wird. Nach. diefem ift e3 eigentlich das Abdampfen einer Flüffigteit, wobei man durch irgend eine Vorrichtung den durch das Erkalten flüſſig gewordenen Dampf auffängt, wie es beim Branntweinbrennen, beim Deftilliren von Effig u. |. mw. der Fall ift. Bei der Deftillation im Kleinen, wie fie bei ver Bereitung von Arzneien vorzugsweiſe vor— fommt ‚hat man dazu eigene gläferne Gefäße, Retorten genannt, in welchem bas - Berfahren einfach und leicht ift. | Meber dns Digeriren. + Unter Digeriren verjteht man die Einwirkung einer Flüſſigkeit bei einer gelinden Wärme (ungefähr + 30°) auf irgend einen Körper, ein Berfahren, das vorzüglich bei der Bereitung von Effenzen und auch Tincturen zur Anwendung kommt. Ertract nennt man jolche Materien, welche im Waffer löslich find und die man erhält, went man trodene Pflanzen oder Pflanzentheile einzeln oder zufammen in Waffer kocht, oder die man aus frifchen Pflanzen preßt, and dann das Decoct oder ben ausgepreßten Saft zur Honigconſiſtenz abdampft. Filtriren heißt man das Durchſeihen einer Flüſſigkeit durch Fließpapier Hiezu iſt ein eigens zu biefem Zwecke fabricirteg — nilg, ie Flüſſigkeit ſehr ſchnell durch— laßt, und die darin enthaltenen Unreinigkeiten fo gut zurückhält, daß ſie nach dem Ab— laufen ganz rein erſcheint. Das Papier wird zuſammengefaltet in einem gläfernen Trichter ausgebreitet und die Flüffigkeit darein gegoffen. | Anbrühen oder Infundiren, Aufguß. Biele Pflanzen oder Pflanzentheile dürfen nicht gekocht werben, jondern man über- gießt fie zum Ausziehen ber barin enthaltenen Heilfräfte blos mit kochend heißem Waffer oder einem andern Löſungsmittel, und gießt dieß nach dem Erkalten oder noch früher wieder als den eigentlichen Arzneiftoff ab. Das Berfahren hiebei ift wie bei der Be: zeitung des Thees. Latwergen beitehen aus mehreren Arzneimitteln, welche zu „einer breiigen Maſſe wermifcht werdet. Man mifcht zu denfelben Pulver mit irgend einem eingebieten Pflanzenfaft, einem Syrup, oder einem Honig oder Pflanzenjchleim recht gut durch längeres Umrühren. Einweihen oder Maceriren. Ein fefter Körper wird, bei gewöhnlicher Temperatur fürzere ober längere Zeit den Einwirkungen einer Flüffigfeit ausgefett, um die Heilfräfte aus denfelben zu ziehen. Dieß gefchieht 3. B. häufig mit grob geftoßener China, welche man in Wein anfest. Pfropfen von Glas oder Kork — find zum Bereiten, vorzüglich aber zum Aufbewahren von Arzneien von der höchſten Wichtigkeit. Die Borkofronfen fönnen bei ihrer Elaftizität jehr feft in Die Deffnungen Bemerkungen über Heilmittel. a eingedrückt werben, und verſchließen deßhalb ſehr gut, namentlih wenn fie aus einer weichen, gleichförmigen Maſſe beftehen, welche frei ii von harten Eheilen und Höhlungen. Werden die damit verforftei Gefäße an einem zu trockenen Orte aufbewahrt, jo werden fie ganz trocken und verjchliegen nicht mehr luftbicht, welchem Uebelſtande man dadur abzuhelfen ſucht, daß man fie ſchon vor dem Gebrauch gut austrocknet und dann feſt - eindrückt, oder dak man die Flaſche umlegt und dadurch die Flüſſigkeit in ftete Berüh— rung mit dem Pfropfen bringt, oder daß man fie verfiegelt pder verharzt. Friſche Korke müfjen vor dem Gebrauch etwas in Waſſer ausgekocht, in- falten Waffer abgefpült und dann wieder getrocknet werden. Alte Korkpfropfewrtaugen in der Negel nicht mehr. — Glaspfropfen find nur dann brauchbar, wenn fie fo in das. betreffende Gefäß einge: geichliffen find, daß fie luftdicht verſchließen; fie werden namentlich bei ätzenden, Icharfen Begenjtänden angewendet. ; ; Species. Hierunter verfteht man eine Miſchung verfchtedener Arzneiftoffe, die in ber Regel in fleine Theile getheilt find. Innerlich gebvaucht dienen fie in der Negel zu Auf— güſſen, wie die verſchiedenen Kräuterthee, Weinaufgüffe zc. zeigen, oder zu Abjuden, mie zu Hot tränfen u. ſ. w. Sie beitehen aus einzelnen Pflanzen und den verſchieden— artigiten Plangentheilen, und werden auch Augerlich zu Bädern, Bähungen, Breium— lägen, Räucherungen u. ſ. w. benützt. Die — wichtigiten Species umd ihre Anwendung fernen wir in Folgendem näher kennen, und fünnen wir diefe Zuſammenſetzungen als — gut bezeichnen und daher beſtens empfehlen, zumal fie ſehr einfach und leicht her— tellbar find. | j h — zu Brufthee. Hiezu nehme man Anis 3 Loth, Wollkrautblumen 3 Loth, Huflattichfraut 3 Loth, Süßholzwurzel 4 Loth, Eibiſchwurzel 8 Loth, alles Klein zer— ſchnitten und gut gemilcht. Species zum Gurgeln. Man nimmt gleiche Theile Eibifchkraut, Malvenblumen und Fliederblumen, zerjchmeidet Alles und miſcht es jorgfältig. | Species zu Bähungen. Es werden gleiche Theile Kamillen, Lavendelblumen, Ros— marinkraut zerfchnitten und gut gemifcht. Species zu Alnflieren. Eibiſchkraut 4 Loth, Kamillen 2 Loth, Leinſamen 1 Xoth, dieſes wird zerjchnitten und gejtogen. — Oder man nimmt Eibiſchkraut, abgekochte und er Kleien, worin eimas Seife aufgelöst wird, und ſetzt diefem einige Löffel voll Del bei. Species zu Breiumfchlägen. Kamillen, Eibiſchkraut, Melilotenkraut und Leinſamen zu gleichen Theilen, werden zerjchnitten, gröblich gepulvert und gemifcht. | Species zum Bertheilen. Ramillenblumen, Meliffen oder Pfefferwurz, Lavendel blumen, Fliederblumen, von jedem gleichviel, werden zerfchnitten und gemischt. Ueber das Aufbewahren von Kräutern, Flüſſigkeiten. Faft alle Pflanzen, welche zum argneilichen Gebrauche aufbewahrt werben jollen, muß man im Schatten, und wenn dazu eine Ofenwärme angewendet wird, nur bei fehr mäßiger Hibe — da die unmittelbare Einwirkung der Sonnenftrahlen, oder u große Hige hauptjächlich die aromatiſchen, vorzüglich wirkjanen Theile verflüchtigt, Ken dadurch der beabfichtigte Zweck ganz und gar verfehlt wird. Sind fie volfommen troden, jo hängt die Erhaltung ihrer Heilkräfte vorzüglich von einer zweckmäßigen Auf bewahrungsart ab.‘ In feuchten, moderigen Zimmern oder Käften find fie bald ver- dorben; am beiten bleiben fie in Luftigen, trocfenen Näumen, in welchen fie in Papier: fäden eingepappt aufbewahrt werben. 2 © Flüffigkeiten, namentlich faure, jcharfe ꝛc, darf man in metallenen Gefäßen weder fochen noch aufbewahren; hiezu find irbene, oder fteingutene, oder gläferne, oder porcellanene Töpfe, oder Krüge oder Flaſchen nöthig. 22 Bemerkungen über Heilmittel. . Tineturen J — bilden eine Heilmittelform, welche ſich Leicht aufbewahren läßt, ohne an Güte zu ver: Tieren, und leiſten in vielen Unterleibsfrankheiten gute Dienfte, weshalb wir einige Formen derjelben angeben wollen. | Magenftärtende Tinetur: Tauſendgüldenkraut 3 Loth, vothe Enzianwurzel 3 Loth, unreife Pomeranzenfchalen 3 Loth, Zittwerwurzel 11, Loth, zerfchnitten und zerjtogen, mit 11% Schoppen Weingeift anzulegen, nad) 3—4 Tagen auszuprefien und gi a theelöffelmeis nach dem Efjen zu nehmen. : ar | indtreibende Tinctur. Zittwerwurzel 6 Loth, Kalmus 3 Loth, Galgant 3 Loth, römische Kamillen 11, Loth, Anis 11, Loth, Kümmel 11, Loth, Gewürznelken 3 Quent, Lorbeere 3 Quent, Mustatblüthen 2 Quent, Pomeranzenſchalen 1 Quent; wird mit 1 Schoppen jehr ſtarkem MWeingeift und 1 Schoppen Pfeffermünzwafler ans geſetzt, nach einigen Tagen ausgepreßt und durchgefeiht und Eaffeelöffelweis genommen. Dieſes Mittel wirft windtreibend, Teiftet vorzügliche Hülfe bei großer Verdau- ungsſchwäche und Trägheit der Unterleib3organe. Salben und Pflafter dienen zum Einreiben kranker Glieder oder anderer Theile, und beftehen meijt aus Pflanzenjäften oder Mineralien (z.B. Quedfilber) oder geiftigen oder ätherifchen Sub- ſtanzen, welche mit Fett vermifcht werden. — Pflaster haben eine dichtere Confiltenz, und werden auf Leinwand, Papier oder Leber aufgeſtrichen, aufgelegt. Ein vorzüglihes Pflaſter gegen viele Uebel erhältman, wenn 2 Hände voll frifche, rothe Sartenrojenblätter mit 14 Pfund veinem Dlivenöl kurze Zeit gekocht werden; nach den Grfalten wird die Maſſe verichloffen aufbewahrt. Nun zermalt man 2—3 Pfund frische weiße Rüben und preßt den Saft daraus, worauf man das Dliven- öl mit den Rojenblättern wieder auffocht und den Weißrübenfaft während des Kochens beimengt. Unter jtetem Umrühren läßt man das Ganze 1/, Stunde lang fieden, entre, ſernt es dann vom Feuer und läßt es wieber fühl werden. Jet mifcht man 1/4 Pfund rothe Mennige bei, und kocht das Ganze unter fortwährendem Umrühren wieder fo ange, bis die Salbe braun iſt und ſich auf einen Teller gelegte Theile gut wegnehmen laflen. Nah dem Erkalten dieſer Maffe löst man 11%, Loth in Dlivenöl auf, jet ihn bei, rührt die Mafje gut untereinander und bewahrt die Salbe in hölzernen Gefäßen. Zum Kochen verwende man einen innen jorgfältig glafirten ivdenen Topf, der von der affe nur zur Hälfte gefüllt fein darf, indem diejelbe beim Kochen fehr Be — Dieſes Pflaſter leiſtet ausgezeichnete Hülfe bei Verhärtungen der Brüſte ſäu— gender Frauen, zumal bei Milchſtockungen, welche ſich gerne nach Rothlaufen, Ent— mwöhnen der Kinder ze. einitellen; das Pflafter bewirkt. Zertheilung. Nicht weniger gut it es bei Shon aufgebrodenen Brüften oder bei foldhen, die dem Auf: breden nahe jind, oder bei böjen Fingern oder üblen Gefhmwüren, welche einen jchlechten Eiter abfondern, oder bei friſchen Wunden, welcher Art fie auch fein mögen und bei ſch DIET SER Geſchwulſten. In allen biefen Fällen wird mit dem Auflegen täglih I—2 Mal gewechjelt. Es wird auf Leder, Leinwand oder blaues Papier gejtrichen; tjt e8 zu hart, fo muß man es zuvor etwas erwärmen. Zertheilendes, ſchmerzſtillendes Pflaſter. Pfund pulveriſirte rothe Mennige, 1% Pfund Olivenöl, '% Pfund Schweine: ſchmalz werden in einen gut glafirten irdenen Topf auf Kohlenfeuer unter ftelem Um— rühren mit einem hölzernen Stab fo lange gekocht, bis die Maffe breiartig ift. Iſt diefelbe ziemlich erfaltet, jo rührt man 1 Loth feines Kampherpulver darunter. Dieſes Plafter wirkt bei allen Geſchwulſten fehr gut, es macht diefelben reiner, leben— diger und beſſer heilend. Außerdem wirkt es zertheilend bei Gefhmulften, Verhärtungen, namentlich auch der Brüfte; es wird täglich 1Mal frifch aufgelegt und jollte in feiner Haushaltung fehlen. | Gute Salbe bei Geſchwüren, Abſceſſen und Geihwullten 1 gejchiagenes Eiweiß, 1 Duent Safran, 2 Löffel Baumöl und 1, Löffel voll gelbe KRarrenfalbe werden gut zu einer Salbe zufammengerührt und gegen worjtehende Leiden als Umjchlag angewendet. | —— Bemerkungen tiber Heilmittel. 43 — —— Mittel gegen Verbreunungen. Siezu ift Kalkwaſſer mit Leindl und Eiweiß zufammengerüßrt vorzüglich; cbenfo Br mit Ealz, namentlich wenn dieß fogleich nach der Brenn Beſchädigung aufgetragen wird. ir. Salbe gegen Quetſchungen, Verrenkungen. | * Naͤchſtehende Salbe wird bei Quetſchungen, Verrenkungen, trägen, fau— 3 ei: on Wunden und Gefehüren mit dem bejten Erfolg eingerieben: Man rührt ge- — Eiweiß mit Safran und Mehl gut zuſammen und fügt dieſem 6 Gran Kampher, in Süpmandelöl aufgelöst, bei. N Salbe gegen erfrorene Glieder. Weiße Rüben werden zerftampft, der Saft daraus gepreßt, und diefer mit Pro— venzeröl, Gänſeſchmalz und Hammelfett etwas gefocht und dann zum Gebrauche aufbe- wahre. Erfrorene Glieder werben zuerit mit Schnee oder Faltem Waſſer tüchtig gerieben, worauf man fie mit diefer Ealbe öfters einreibt. k Mittel gegen den Brand. 4, Kamillen 21, Loth, Chinarinde 2, Loth, Kampher und Myrrhe je 2 Duent, Lindenholzkohle 3 Loth, werben fein gepulvert und bei feuchtem Brand ober bran- dinen Geſchwüreu aufgeftreut. 2. Lindenholzkohle 6 Duent, vothe Chinarinde 6 Quent, Werdenrinde 6 Loth, Kalmuswurzel 6 Loth; ift dich fein gepulvert, jo macht man mit rothem Wein einen Brei und trägt dieß lauwarm auf. g‘ Vorzügliche Bruftlatwerge für Schwindfüchtige. Man nimmt nad) dem Gewicht gleiche Theile von Bachbungen, Brennnefjeln Apoftelkraut, Brunnenkrefje, Fleifchkraut, Gänfeblümlein, Gundelrebe, Körbelkraut, ern Schafgarbe, Spitzewegerich, hackt alles Elein, preßt den Saft daraus und miſcht diefen mit eben ſoviel des beſten Honigs auf einem Kohlen: feuer unter ſtetem Umrühren in einem neuen irdenen Gefäß 2—3 Stunden Tang. Dieſes Mittel Leiftet bi Schwindjühtiaen und Bruftleidenden die beite Hülfe, und muß man davon vor dem Frühftüc, Mittag: und Nachteffen je einen Löffel vol nehmen. | Bıuftelerier. 5 Loth Süßholzfaft werden in 1 Schoppen Anis- und Candiszuckerwaſſer aufge 1581, und hievon täglich mehrmals theelöffelweis genommen. Dieſes Mittel it nament⸗ lich. bei Kindern anwendbar. j Für Erwachſene jet man diefem noch Sennesblätter und gereinigten Schwefel bei, woburd das Mittel wirkſamer wird. Das Waſſer. Die Wirkſamkeit ver Arzneien wird bei nachjtehenden Leiden in den meijten Fallen ‚erhöht, wenn man damit den häufigen Genuß eined guten Trinkwaſſers verbindet, und ist dasſelbe erquickend, kühlend, jchleimauflöjend., magenftärfend, wirkt auf den Urin, erhöht die Thätigfeit de Darmkanals und der Haut, und ift außerordentlich blutreini- gend; es wird daher mit dem beiten Erfolg bei Magenſchwäche, Magen und Darmverfihleimungen, Drud und VBollheil in Magen kei hartem, verfhleimtem oder trägem Stuhl, Steinfranfheiten, Griesbildung, Schnupfen, Blutfpuden, Gicht und Bodagra, jowie bei Hypoch ondrie häufig getvunfen. Es wird den Tag über nach Belieben getrunken, ohne fid dabei ar eine bel lunmte Zeit zu binden, doch täglich foviel, daß es die Quantität —— t, welche man gewoͤhnlich zu di nimmt, jo daß es die Wirkung der Arzneien zu unterjtügen im Stande ift. Meorgens nüchtern 1 oder 2 Gtläfer getrumken haben fich als ſehr gefund bewährt. — Bei Ichwachen Magen kann man dem Wafjer Zucker beifegen, Täglich jolfte man bei Kuren 2—4 Schoppen trinken. \ 7% f 4 a, Bemerfungen über Heilmittel. Das Maffer befommt namentlich. Leuten gut, welche ein vielfikenbes Leben führen, ‚bei welchen das Blut dic‘, zäh und Scharf wird, das Waffer folches aber flüffiger und beſſer macht, und den Ausbruch von Ausſchlägen, gichtiſchen und po dagrari- ih er * chwerden verhindert und, falls fie ſchon eingetreten find, liudert, wo nicht ganz hebt. a "Manche Gegenden haben ſchlechtes Zrinkwaffer, und in ſolchen mug man. es zu perbefjern ſuchen. Dieß gefchieht am feichteften dadurch, dar man c& durch eine ziem— lich dide Lage von Holzkohlenpulver und feinem Flußſand filtrirt und dann in einem fühlen Keller in verfohlten Fafiern aufbewahrt. Much gutes Waffer kann in ſolchen lange friſch und geſund erhalten werben. — Iſt ein Waſſer fchleimig und mit Gyps ober Kalktheilen verſetzt, daun muß man es ruhig ſtehen laſſen, bis ſich das Trübe ge⸗ ſetzt hat und das Helle abgegoſſen werden kann; oder man ſiſdet es ab und ſtellt es dann in einen offenen Keller, damit es den Lebensſtoff der Luft wieder an ſich ziehen kann. Jedes ſchlechte Waſſer kann ſehr verbeffert werden, wenn man unter 1—2 Schoppen 6—10 Tropfen Haller’3 Sauer gießt. — m Dlntentziehung. Blutentziehungen kommen bei gar vielen Krankheiten vor, oder müſſen der Amen: dung von vielen Heilmitteln vorangehen, weshalb wir einen furzen Blick auf die An— wendung und Wirkung derfelben werfen wollen. R Den — Reiz auf den menſchlichen Organismus bildet das Blut, — dieſe wahre Lebensquelle, weshalb ſeine Entziehung am beſtimmteſten, kräftigſten und ſchnellſten die krampfhafte Steigerung dev Vitalität herabſtimmt. Wenn num auch bei gefunden, kräftigen, jugendlichen Perfonen eine ziemliche Onantität Blut abgezapft werben fann, jo darf man doch in Krankheitsfällen nie außer Acht Laffen, dag in den meisten Krank: heiten, wo auf der einen Seite Blutentziehungen geboten evfcheinen, auf ber andern Seite die Naturkraft Vieles ausgleichen und eutſcheſiden muß, was nur dann möglich ift, menn es dem Gefaß- und virritablen Syſtem nicht am ber möthigen Kraft hiezu fehlt. Somie man denſelben nun in dem Blut feinen wahren Lebensreiz in zu großer Menge entzieht, jo können die Krankheitsfrifen nie gchörig zufammen fommen, wodurch der Kranfheitprocek in der Negel auf die nervöſe Seite zurüchinft. Br Iſt es nöthig, daß fehnell eine große Abſpannung und Erſchlaffung bewirkt wir, was namentlich bei ſtarken und ſchnell gefährlich werdenden Entzündungen der Fall ift, fo muß man eine große Wunde machen oder zwei Venen zugleich öffnen, . indem man dadurd bei dem günftigften Erfolg wiederholte Aderläffe eripart und die beabfichtigte Wirfung mit einer weit geringern Dlutentztehung erzielt. } Dur allgemeine Blutentziehungen wird vorzüglich das Blut im Herzen und in den großen Gefähen vermindert, daher finden fie Anwendung bei innern Ent- zundungen und entzündlichen Zuftänden überhaupt. Mo fie jedoch angewendet werben, ſoll dick nur mit großer Vorficht gefchehen, und ift der häufig damit getriebene Miß— brauch jehr verdammenswerth. Dertlihe Blutentzichungen bewirfen hauptfächlich die Entleerung des Zell: ewebe3 und der kleinen Kapilfargefäge, ſowie einzelner Organe, weshalb fie bei ört⸗ ihen Entzündungen mit dem Seften Erfolge angewendet werben können. Blutegel wirken zugleich erregend auf die Arterienenden und hinterlaffen ſehr ftarfe Nachbiutungen, weshalb fie bei örtlichen Entzündungen, wo fie darauf oder doch im deren Nähe gejekt werden, vorzügliche Dienſte Leiften. Dauert die Nachblutung zu lange, fo ftreut man auf die Deffnungen etwas Pulver von Kupfervitriol, oder arabiihem Gummi, ober Ralfenium. . Dad Shröpfen feitet eine Menge Blut ab und wirft zugleich hautreizend und jehr ableitend bei Blutandrang nach innen. Es dient vorzüglich zum Wegſchaffen von ſcharfer Lymphe und arthritiſcher Schärfe. F eber die verſchiedenen Maaße zc. 45 Ueber die verfdiedenen Maaße und Gewichte in Deutichlamd. Wir haben jchon an andern Stellen angedeutet, dar wir in diefem Werke Maaße und Gewichte (wo 13 ſehr genau darauf ankommt, haben wir und immer an das Apo— thefergewicht gehalten) jo angaben, wie jie für die Zollvereinsjtaaten bejtimmt find. Da nun dieſe nicht in allen deutjchen Ländern befannt jein dürften, folgen hier Zufammenftellungen welche zeigen, wie fie ſich zu denen in andern Ländern verhalten. Wir halten dieß um jo mehr für nöthig, als allein dadurch Mißverſtändniſſen und Irrungen vorgebeugt werben kann. Für die Bruchzahlen haben wir durchaus Viertel angenommen, find aber dabei jo ir zu Werke gegangen, daß unjere Angaben nur jelten und ganz unbedeutend ab: weichen. . - Bergleihung des Zollgewichts (württemberg. und bad.) mit dem Baieriſchen, IA, Oeſterreichiſchen, Preußiſchen und Sächſiſchen. — — — I} | N Württemd. | Babife, | Baieriſch. Sterne, Preußiſch. Sächſiſch. I aa mu‘ E73 laıaajJaı a SR ze a nich Yang ee u | 1%, ' [2 | 1% " | 1% — | 2 | 4 | 2 en el 224 I u 2a w_| 24 ” 3 | 2 1.3 ch N a BE RE N a a A, ——— nal [wu Eu] a l | 9% a) u | 93 in se Ola. 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Trash. |Gtas.|üimer | Ra" Nah. |Eimer.|Mai. | Tr Unter. | Dart = Bo n | 1 | „ | „ ! 3 J al ln | a " | " | 2 | " | " | 6 | u | 1 | a " | " 1%%| „ | 1 u |. | 3 | " | " KA ” | [7 13%, Er a Ya) „ | 1!/a 2023 BEER BAER WERNE NER 0 Me " | 2 In j „ | 2 44 ER 3 1% l „ 2 2 [2 | 3 | 22 BET N 4 [0 | 3 7 | " | 3 16%, " | 5 | ni ja | 3 13%21 7 | 4 111% " | 5 [2 | 4 | 9 [2 | 4 18% [2 | 7 | " -| " | 5 | 3 " | | 3 NE; | en [2 | 5 | " | " | 6 | 1 _M | 8 | m 16.12 " | 1. 2 | " | 7 u 6 FR | " | 7 13%, LH: | 10 | Y4 Mia 1% 3 J 1 N 11 /4 u | 7 |; " | " | 8 | 5%, " | 12 v__ || | 9 | — 41 | Zn 113%, re, in III, 108, IT „ 142 Aal nr El DE, 1 | „ | m 1 | 2 2A H 117] " ) " | 12 4 | n | 15 2 | " | 191% m —— — “6 Aurze Beſchreibung Bes montätihen Rdebers “ 2. ———— TE AERTTEREE Re ee Rune Beichreibung des menſchlichen Bien, bs nebſt einer Crklärung des Citebildes Be fi Es iſt für Jeden von Wichtigkeit, genau zu wiffen, wo die wichtigften Organe Des menſch— lichen Körpers liegen, weil dadurch dev Sitz und die Art einer Krankheit am am eheſten und be« ſtimmteſten ermittelt werden kann. Um dieß recht deullich veranſchaulichen zu koͤnnen, haben wir auf dem Titelbilde einen geöffneten Cadaver gegeben, bei welchem Folgende Saupitielt offen vor den Blicken des Lefers liegen: u 1. Der Kehlfopf. 11. Der linke Zungenflügel. 2. Die innere Drofjelader. 12. Das Zwerchfell. 3. Die Schlüffelbeinblutader. 13. Die Leber. 4. Die herabfteigende Hohlader. 14. Das runde Band, 5. Das rechte Herzrohr. 15. Die Gaflenblafe.. 6. Die vechte Herzkammer. 16, Magen, der von der Reber auf bie 7. Ein Theil der linken Herzkammer. linke Seite gedrückt wird. 8. Die auffteigende Aorta, 17, Die dünnen Gedärme. 9. Die Lungenfhlagader. 18. Die Milz. 10, Der vechte Lungenflügel, von dem ein Theil abgeſchnitten ift, damit die großen Gefäße fihtbar werden. Der menſchliche Körper ift eine Verbindung von Gefäffen , die verſchieden georbnet, Theile von maucherlei Geftalten, welche fich zu einem harmoniſchen Ganzen bilden und zu dem mannigfachſten Gebraud dienen. — Mit Hülfe der Vergrößerungsgläſer ift feitgeftellt, daß von ber erſten Bildung der Frucht an ſchon alle Theile im Kleinen vorhanden find, und daß ihr Wachsthum nur in der Aus— dehnung und Zunahme ihrer Gefäfle beftehen, fein Theil aber dem andern fein Dafein zu ver— danken babe. So viel glaubte ich vorausfchiden zu müflen, um den Entwicklungsprozeß be— greiflie) zu machen, Die Betandtheile des thierifchen Körpers find: Fafern, Häute, Schlagadern, Blutadern, lymphetiſche Gefäſſe, Nerven, Drüſen, ausführende Gefüſſe, Muskeln, Sehnen, Bänder, Knorpel und Knochen; hiezu fommen noh Nägel und Haare. Fafern find für das unbewaffnete Auge einfache Fäden ber Heinften Blutgefäße, ober Nerven, oder auch beides, Haute find Verbindungen von Bafern, die im eine Fläche ausgedehnt find, um anbere Thelle zu bedecken, oder unter einander zu verbinden. Shlagadern find Röhren, die aus den Herzfammern entjpringen, fih von da in viele Aeſte theilen und fo das Blut jedem Theile des Körpers zuführen, Blutadern find Röhren, die das Blut aus den legten Enden ber Schlagabern wieder fammeln und zu dem Herz zurüdführen. Lymphetiſche Gefäffe find feine, durchſichtige Röhren, welche die Lymphe aus allen Teilen, vorzüglich den Drüfen, aufnehmen, und fie in die größern Blutadern, fowie in bie Milchgefäße ausleeren. Nerven find Bündel cylindriſcher Faſern, die aus dem verlängerten Hirnmark und dem Rüdenmark entfpringen und fih in allen empfindenden Theilen endigen. Cie find die unmit« ‚telbaren Werkzeuge der Empfindung. Eine abjondernde Drüfe befteht aus einer Schlagader, Blutader, lymphetiſchem Gefäß, ausführendem Gang und Nerve. Der Nutzen der Drüfen ift, Stüffigfeiten aus dem Blut zu verſchiedenem Gehrauch abzufondern, Kurze Beſchreibung des menſchlichen Körpers. a7 Ausführende Gefäße find entweder Röhren, die aus Drüfen die abgejonderten Feuch— tigkeiten an ihren beftimmten Ort führen, oder Gefälle ter dimnen Gedärme, die den Chylus in die Blutgefaͤße führen; die letztern heißen Milchgefäße. Ä us keln find beſondere Fleiſchtheile, die durch Zuſammenziehung die Bewegung des Körpers verrichten. ” Sehnen beſtehen aus denjelben Faſern, aus denen die Muskeln gebildet find, nur find e in ihnen dichter, damit fie weniger Raum in einem Gelent einnehmen und an einer kleinern tele eines Knochens angeheftet werden können. Bander find ftarfe Membrane oder Körper von dichtverbundenen Faſern, entweder um die Sehnen nieder zu Binden, oder zur Anlage der Muskeln zu dienen, oder Knochen, welche eltte Bewegung haben, zu verbinden. # Knorpel find"harte, elaftifhe, glatte, empfindliche Körper. Ihr Nutzen ift, die Enden der Knochen, welche eine Bewegung haben, zu bedecken und die Reibung zu verhindern ꝛc. Kmnoͤchen find fefte Theile, die den Körper ftügen und ihm feine Geftalt geben u, ſ. w. Die freiwilligen und unfreiwiliigen Bewegungen des meuſchlichen Körpers, durch — welche die Geſundheit bedingt wird, Die freiwilligen Bewegungen gehen vom Gehirn aus und erfolgen unmittelbar, nachdem der Gedanke, dieſe oder jene Bewegung zu machen, entftanden ift. Die dazu dienenden Organe jind alſo die willigften Diener unferes Willens. Wir willen, daß es für unfere Gefumdheit ſehr zuträglich ijt, wenn die Außern Organe angemeffen bewegt werden, indem dadurd die un- willkuͤrliche Bewegung der verſchiedenen Organe befördert wird. Diefe Bewegung aber ift es, Yon welher unfer Wohlfein abhängt, denn fowie fie in der einen oder andern Weife unter- brochen ift, find wir Frank, daher müffen wir alfo Sorgfalt darauf verwenden, fie in der Ord— nung zu erhalten. Nicht von dem Mittelpunkte der Nerven, dem Gehirne, werden diefe unwillkürlichen Be- mwegungen geleitet und geregelt, jondern von einem eigenthümlichen Nervenapparate, welcher am alſe, in der Bruft- und Bauchhöhle feinen Sig hat und in eigenthümlichen Knoten und Ge— echten ſich darftellt. Es ift diep der fogenannte ſy mpathiſche Nerv, welder ſich zunächſt in bem Herzen und in dem Darmfanale ausbreitet, dort den Bewegungen und übrigen Ver— tihtungen vorſteht, jedoch auch durch feine innige Verbindung mit Nerven aus dem Gehirne einen wichtigen Einfluß auf Lungen und Magen, alfo auf das Athmen und Verdauen hat. Da diefe unwillfürfichen Bewegungen, 3. B. dag Athmen und der Kreislauf des Blutes _ — Herz und Pulsfhlag — aud fortdauern, wenn wir jchlafen, wo alfo unfer Wille mit una ſchläft; jo mußte die Natur Vorſorge treffen, auf daß Die genannten Verrichtungen, ‚welche fo fange nicht ruhen, nicht ſchlafen dürfen, im Gange bleiben ; deßhalb find fie unferem Willen entzogen. Im wachen Zuftande können wir zwar langfam, ſchnell, kurz, tief 2c. atmen; bier auf hat unfer Wille jeden Einfluß, ja wir können das Athmen für eine kurze Zeit ganz ein- ellen, wenn z. B. ein unangenehmer Gerudy an ung kommt; allein nadı kurzer Zeit ſtellt fic doch das Bebürfniß zum Athmen wieder ein und wir werben durch eine höhere Macht dazu ges. trieben, foll nicht das Leben unterbrochen werden und der Erftidungstod folgen. Das Athmen iſt alfo gleihfam eine gemifchte Bewegung — fie ift willfürtih und unwillkürlich. Anders ift e8 mit dem Herz- und Bulsfhlage, jenen Pendelſchwingungen ber Lebensuhr. Man bat nur höchft feltene Beifpiele, daß Menſchen im Stande waren, den Schlag des Herzens zu verlangfamen, worurd alſo auch der Kreislauf des Blutes verlangfamt werden muß; als Regel gilt, daß es nicht in unferm Willen fteht, das Herz ſtärker anzufpornen; wir önnen dieß nur mittelbar, indem wir z. B. ſchnell laufen, geiftige Getränke nehmen u. ſ. f. — Das Herz ift ein hohler Muskel, im Innern mit vier Abtheilungen; zwei davon ftellen gleich. jam ein Saugwerf vor; zwei dagegen ein Pumpwerk. In die erfteven zwei ergießt ſich das Blut, weldes aus dem Körper dahin firömtz aus den zwei andern wird e8 es dagegen in ben Körper hingetvieben. Diefe Verrichtungen zufammen find mit fehr regelmäßigen Bewegungen der einzelnen Herzabtheilungen verbunden, welche (Die Bewegungen nämlich), fih auf die aus dem Herzen entfpringenden, das vothe oder ernährende Blut führenden Pulsadern fort— feßen. Diefe Bewegungen des Herzens nennen wir Herzfhlag, die der genannten Adern Puls ſchlag; der letztere erfolgt unmittelbar nach dem erfteren, wie man fich überzeugen fann, wenn man ben Buls in ber Nähe der Hand fühlt und zugleich Die andere Hand an das Herz legt. E _ Rurge Beſchrelbang des menfchlichen Mörpers. Wie num überhaupt Die Bewegungen des Menſchen dem Arzte für den Grad. der Geſund⸗ heit und Krankheit wichtige Fingerzeige geben, fo vornehmlich auch die Bewegungen des Her- zens und der Pulsadern. Die Aerzte entnehmen aus dem Pulfe jehr viel: Häufigkeit, Selten— Br Stärke, Schwäche, Ordnung, Unordnung — Alles das gibt, in Verbindung mit Anderem Aufſchluß. Mn Gin großer Muskel trennt die Bruſt- von der Bauchhöhle; wir nennen ihn dad Zwerch— fell, weif er zwerch, quer, horizontal Liegt; er jcheivet den Körper gleichſam im. eine obere und untere Hälfte. Diejer nad oben etwas gewölbte, jonft lache, fait freistunde Muskel liegt dicht unter dem Herzen und den Lungen und dicht über dem Magen und der Leber, und bildet zwiſchen dieſen Drganen eine ſehr beftimmte Scheidewand (auf der Abbildung iſt er nicht angedeutet.) — Die Bewegungen des Zwerchfells geben in der Regel ganz gleichzeitig mit den Atbmungsbewegungen vor fih, und find für diefe, jo wie für die im Unterleibe vor ſich gehenden unmwillfürlichen. Bewegungen von Wichtigkeit, vorzüglid aber für die leßteren, indem wir durch das Zwerdhfell, in Verbindung mit den Bauchmuskeln, einen bedeutenden Druf auf den Magen, ven Darmfanal, und die fonftigen im Unterleibe Tiegenden Organe auszuüben tm Stande find, wodurch die ebengenannten Organe ſelbſt in vermehrte Bewegung) gefegt werben, Die Bewegungen, welche mit dem Verdauen und den damit zufammenhängenden Verrich— tungen verbunden find, bieten allerhand Verſchiedenheiten dar. Das Kauen ift eine Bewes gung, die wir ganz in der Willkür haben; aud das Schluden ſteht bis auf einen gewiſſen Grad in unferer Willkür; kommt aber der Biſſen im Halfe am eine gewiſſe Stelle, jo wird Jeder finden, daß fic feiner eine unfihtbare Macht plötzlich bemädtigt, durch fie wird er ge- padt und fortgehoben; dieje legten Schlingbewegungen find unferer Willkür entrüdt, — Vom Mund an big babin, wo die Speiferefte den menſchlichen Körper verlaffen — beiläufig gefagt eine Strecke Wegs, die etwa ſechsmal jo lang ift, ale dev Menſch jelber — findet Bewegung ftatt und diefer ganze Weg bildet einen bald weiteren, bald engeren Kanal: die Mund» und Rachenhöhle, der Schlund, die Speijeröbre, die in den Magen führt, aus weldem es in ben langhin gewundenen Darmfanal geht. — Man darf fi aljo nicht denken, daß wenn ber Biſſen, wie man fagt, „hintergedrückt“ ift, nun fo glattweg durch die Speiferöhre nad) ben Gefehen der Schwere in den Magen hinabrutſcht; dieß ift nicht der Fall; die Speiferöhre, ein ſehr ausdehnbarer Kanal, ift mit Muskelfafern ganz umgeben , diefe find ber Ausdehnung und Zufammenziebung fähig und dadurd) wird der Bifjen, der wie ein jeder fremder Reiz auſpor— nend wirkt, fortbewegt. — Auch der Magen iſt fein Schlau, ber die Speifen nur fo wie ein Gefäß aufnimmt; er bewegt fih auf eine eigenthümliche Weife, indem aud er mit Mustelfafern umgeben ift, wie alle Kanäle des Körpers (aud die Brufigefäge.) Sind die Speijen im Magen in einen Brei verwandelt, jo entjtehen befondere Bewegungen, wodurch fie in den Darm— fanal fortgedrückt werden und bier wandern fie nun im dem vielerlei Krümmungen fort. — Auf der Abbildung, in dem untern Theile devfelben, It ein im Bogen gefrümmtes Darmftüd und ein Theil des Darmkanales die in Windungen und Schlingen bergauf bergab geben. Dieſe Windungen, und ein Wandern der Speiſen nah ben Gejeben ber Schwere, ein blos mechant⸗ ſches Sichfortſchieben iſt demnach nicht gedenkbar; vielmehr iſt der Darmkanal, vermöge feiner Mustelfafern, bewegungsfähig. Die Art und Weiſe dieſer Bewegung ſehen wir noch am ge— tödteten Thiere, wenn wir ihm ſchnell den Leib aufſchneiden: ber vielfach gewundene Darm’ bes wegt fih wir eine Schlange, oder wie ein großer Murm, weßhalb diefe Bewegung auch bie wurmförmige genannt wird. — Bei der Einnahme yon Larirmitteln wird Diefe Bewegung vermehrt, bei der Kolik wird fie uns jihmerzbaft, oft empfinden wir jie als ein Gurren ober ein fogenanntes „Suchen“ im Leibe. Die Muskelfafern, welche die unwillkürlichen Bewegungen in Kanälen (Epeifrröhre, Darm, Adern u. f. f.) beforgen, find. in Geftalt einer dünnen Fleiſchlage an dem betreffenden Organ vingsberum angebracht, find alſo nicht ftrangartig (mie die Muskeln an ben Gliedern), und haben daher auch feine Sehnen oder Flechſen. 2 cu EI ⸗⸗ A. Aalbefinge, ſ. v. a. ſchwarze Johannisbeere. Marwaizen, |. v. a. gemeiner Waizen. “ Aaspflanze —— Gattung der Familie Seidenpflanzengewaächſe, mit— 5theiligem Kelch, radförmiger Blumenkrone, fleiichig und u,‘ | fünffpaltig, behaart oder runzelig; Gejchlechtzjäule hervor: — 40 ragend; 5 Staubgefäße, welche in einen Cylinder verwachſen 3 Bl find. Die Blüthen diefer blattlojen Fleiſchpflanzen find ges wöhnlich efelhaft und riechen wie Menſchenkoth. — Arten: Die rauhhaarige U. (St. hirsuta) ijt am Kap der guten Be zu Haufe, und ijt eine Abart davon die Schwarze A, mehr bekannt. Die gegliederte U. (St articulata) wird von den Hottentotten wie Spinat genoffen, macht aber den Europäern Uebelkeit und Kolik, was in biätetifcher Hinsicht Beachtung verdient. — Die bunte U. (St. variegata), hat eine Kleinere Blume mit Ichwefelgelben Runzeln, braumrothen Punkten, und jchwachen Geruch; dient wie die vorangehenden. —_ — Abbißkrant (Succisa) Gattung der Familie Kardengewächſe, mu faſt zwei⸗ reihigen Hüllblättchen, ſpreublätterigem — —————— acht⸗ furchigem Hüllchen; der vierzähnige Saum ſieht kaum über die Frucht hervor; Kelch ſchlüſſelfoͤrmig mit 5 borſtenför— migen Zähnen und Afpaltiger Blume, Arten: Teufels— oder Wiejenabbiß (8. en Der Name bdiefer Plauze rührt daher, weil die Pfahlwurzel wie abgebifien erfcheint, was von dem Teufel herrühre, der den Menjchen die Rraft derjelben — und deßhalb abbeiße. ie Blätter find wie beim Wegerich, nur länger und zungen— förmiger, ſchwarzgrün, rauh, ganzrandig oder ſchwachge— zähnt und. je weiter oben deſto ſchmäler; Körbchen halbkuge— lig, die fruchttragenden fugelig. Der ſchwärzliche oder bräun— liche Stengel ift 1—2 Fuß hoch, kahl oder feinbehaart; Blumen blagblau, jelten vöthlich oder weiß, Die Borften des Kelchs neigen fich zufammen und ragen wenig hervor; die Pflanze iſt augdauernd, blüht im Auguft und Septem> ber, hat fpriegende Blüthenköpfe, jo daß. aus einem Blü— thenkopf einer oder mehrere Blüthenköpfe hervorkommen; findet jich auf feuchten Wiefen, öden Orten, in Wälbern, wwiſchen Dornen 2c. Früher war dieſe a als Herba et Radix 8. s. Morsus Diaboli in der Officin hochgeach— tet; wirklich wird fie aber hauptfächlich nur noch ala Gur— gelwaſſer bei Halzübeln und äußerlich gegen Modorhden angewendet. Der Geſchmack ift bitter, etwas abftringirend | ber Geruch unmerklich — Anwendung, Form und Gabe: Wurzel „und Kran 1 2 Hbedaria — Abntaa. wird gejtoßen, dann hebt es aufgelegt Entzündungen, zevtheilt ea Blut, Tin: dert die Schmerzen bei Quetjchungen, ftillt den fliegenden Grind ꝛe. umd wird zum Gebrauch während der Blüthezeit gefammelt. Die Pflanze behält De Kraft wohl zwei Jahre und wird, wenn fie ausgetrocknet ift, im möglicht wenig a DS: wie in frifchem Zuftande zerhadt und dann aufgelegt. — Das ſüdliche N. (8. australis) ift der vorigen Art ziemlich ähnlich, nur iſt die Wurzel geſtreckter, der Stengel Fahler, reichlicher mit Blüthenäften verfehen, die Blätter länger und ganzrandiger, Blüthen hellblau, blüht im Auguft und September, ift ausdauernd und findet fid an I Stellen des ſüdlichen Europa's, namentlich in Netzfeldern. — Der Abbiß, deflen feine weiße Wurzeln wie abgebiffen erjcheinen, wurde früher häufig zur Zauberei und zum ein raben bemüßt. Eee ‚ Wbckraut (Spilanthes Acmella), ein in Indien heimiſches Kraut, von bem Blumentöpfe und Wurzeln häufig gefaut werden, theils allein, theils mit Balmblättern vermifcht, um die Zunge geläufiger zu machen. Man bevient ſich dieſes Mittel®, um den Negerjflaven die —— der arabiſchen Ziſchlaute zu erleichtern. Daher der Name des Krautes. " Abelicea. ein zur Familie der Ulmen gehöriger Baum auf der. San Candia, Sein wohlriechendes rothes Holz wird zu feinen Tiichlerarbeiten benützt. Der Baum trägt — rüne, dem Pfeffer ähnliche Beeren. Abelfen, 1: Bappel. ms —6 v. a. Biſameibiſch, ſ. u. Eibijch. Abendblume (Mirabilis Congiflora), langblüthige Wunderblume, eine ausgezeich— nete Art der Gattung Mirabilis. Heimath Mexiko. . Abgerundet, j. v. a. Zugerundet. Ablielbaum, ſ. v. a. Silberpappel. Abies, ſ. Tanne. — Abnehmend gefiedert nennt man in der Botanik eine Pflanze, welche unten ſtärker und allmälig oben ſchwächer gefiedert iſt; daſſelbe gilt auch von einzelnen Blättern, Abrahamsbaum (Vitex agnus), eine zum Geſchlecht der Viticeen gehörige Pfanzen⸗ gatiung. Sie läßt ſich leicht flechten und diente ſchon im Alterthum als feſtliche Be— gränzung. A ik (Abroma), Gattung der Familie Storchſchnabelgewächſe, mit 5theili— gem Kelch, 5 Blumenblättern, am Grunde jacfürmig erweitert, 0 zu einem zehn: ipaltigen Becher verwachſene Staubgefäße, Dipaltigen Griffel, 5Sfächeriger Kapſel und bemantelten Samen. — Arten: Rrödtige A. (A. augustum), Kleines, faft immer blühendes Sträuchlein in Oftindien, bejonders zur Regenzeit jchön. Die ganze Pflanze ift jung jammtartig filzig, Später nur die jungen Zweige. Die Wurzelvinde dient gegen Hautausichläge, und ver fajerige Theil derjelben wird wie Hanf bemüst. Abfinth, 5. v. a. Wermutb, und ein daraus gemachter magenjtärfender Liquer. Abthon, der Wedel des Frauenhaar Stribfarrns; auch !.v. a, Manerranien, Abute (Abuta), Gattung der Familie Lorbeergewächſe; Blüthen beider Ge- ichlechter mit mehrblättriger Geſchlechtshülle, Staubgefäke 6, Staubbeutel zwei= bis vier: jächerig, Beeren I—6 und fteinfruchtartig, meiſt Ichiefnierenförmig, einfamig. — Arten: Rothhraune A. (A. :rufescens), zottiger Strauch, der fih an Bäumen empor- ichlingt, mit eirunden, pigen, 2—3 Zoll langen, oben kahlen, rothbraungrünen,, unten jammtartig afcehgraulichen Blättern. Die männlichen Blüthen find Fürzer als die Blätter, blattwinkeljtändig, vielblüthig, augen grauſammtartig, innen — weibliche Trauben —— ‚Die Beeren ſtehen einzeln oder zu 2-3 auf den Bliütthenftiel- chen und find troden, Yammtartig, graulich. Alle Theile diefer guianefiichen Pflanze find bitter; fie kommt in der Officin als Radix Pareirae bravae vor, und wird als jolde wie die Grieswurzel (ſ. d.) benützt. Außerdem dienen die jungen Zweige abgefo gegen Keberverhärtungen. Geiger leitet die rothe Pareira von dieſem Gewächſe ab. Eee iein gefiedert it eim Blatt, wenn größere mit Hleinern Nebenblätichen ab: wechſeln. * Abutua, Gattung der Urticea. Einzige Art: A, afrieana, Strauch in Oftindien. Die Wurzel und der Untertheil des Stammes find zertheilend und auflöjend und wer- den gegen Wechlelfieber und Unterleibsſtockungen gebraucht. Ucacie, Bar 3 Acacie (Robinia), Gattung der Familie Sinnpflangengewächje, Kelch Ajpaltig, die obern Zipfel manchmal zmeitheilig, Staubfäden 9 und verwachlen, 1 frei, an ‚auch anhängend; Hülſe bucklig verlängert. Arten: Die Gemeine X. (R. Pseudo- ‚acacia) heigt auh Robinin, weißblühende oder unächte A., und hat nackte und Fable Aeſtchen, unpaar geftederte Blätter, dornige Nebenblättchen 2c. Diejer Baum, der bei ung allgemein bekannt und gejchäßt tft, wurde im 16. Jahrhundert von dent franzöfifchen Naturforfcher 3. Robin aus den unermeplichen Wäldern Amerikas nad Europa verpflanzt; jein Ausſehen iſt hübſch er erreicht in ſeinem Vaterlande und bei ‚gehöriger Pilege eine Höhe von 70—80 Fuß; die AS aufrecht jtehenden Aeſte find ung aa, päter aufgerijfen, die Rinde ift zäh, bei ihrem Urſprung zeigen ſich 24 Kar e Dornen, welche erjt nach einigen Jahren völlig verſchwinden. Die oben hell-, unten blaßgrünen, gefiederten Blätter jtehen zu 6—7 re wechjelweife. an den Zwei⸗ gen und halten fich jeden Abend zujammen. Im Frühlinge fonımen fie jpät, im Herbfte Fllen fie bald wieder ab. Die gelblich weigen Schmetterlingsblumen erfcheinen gegen den Juli und bilden herabhängende, lange Büfchel, auch verbreiten fie einen angenehmen, jagminartigen Geruch. Darauf folgen 3 Zoll lange, 11, Zoll breite Schoten, welche einen jchwarzbraunen Samen enthalten. — Die Kultur rief folgende, allgemein be kannten Spielarten hervor, welche jehr verbreitet find. Stachellofe X. (R.P. iner- mis), wird durch's Propfen auf die gemeine A. fortgepflanzt, gleicht diefer vollkommen, nur ift fie dornlos. Kleinblätterige WU. (R. P. microphylla), Blätter Eleiner, Stamm niederer, blüht überaus reich, weshalb man ihn bejonders gern in Anlagen pflanzt. Die Fortpflanzung gejchieht durch Pfropfen auf den Urſtamm. Zwerg- A. (R. inermis), iſt durch Verfrüppelung entſtanden, wird auf hochſtämmige Horzien g= pfropft und eignet fich in diefer Form vorzuglicd zum Alleebaum, weshalb man dieſen Baum faſt in jeder Anlage trifft. Die A. mit gedrehten Aeſten (R. tortuosa) it noch verfrüppelter als die vorige und won beiden Spielarten kommt feine zur Blüthe, — Da die Xcacte ein jehr jchnell wachjender, gutes Nutzholz Liefernder Baum ift, wollen wir einen furzen Blick auf dejjen Kultur werfen. Zur Yortpflanzung der gem. U. wird der Same Anfangs April 1I—2 Tage eingeweiht, auf Gartenland in Fufkpeite Furchen gefäet und 1% Zoll mit Erde bedeckt. Der Same geht fchnell auf, fund.es jind die Setzlinge im erften Jahr wie gefäete Obftpflanzungen zu behandelt, dann wer- den fie bis zum Herbit 2—3 Fuß had. Im nächiten Jahr verpflanzt man fie reihen- weile in die Baumfchule, zieht fie hier zu Hochjtämmen heran oder pfropft andere Aca- cienarten darauf. Läßt man fie mehrere Jahre gehörig gelichtet im Saatbeet jtehen, jo fönnen fie von da gleich an den Ort ihrer Beitimmung verpflanzt werden, indem hiezu 1—1!% 30 die Stämmchen am geeignetjten find. Zu Acacienbäumen eignen ich 3—4 Fuß hohe Seßlinge am beiten. — Samen gleich in Wälder oder font zum An— bau der Acacie bejtimmte Pläbe zu ſäen, iſt nicht rathſam, es find vielmehr junge Pflanzen geeigneter zu diefem Zwecke. Zu Zäunen eignet jich die Acacie ebenfalls vecht gut und find zu diefem Zwecke 3—4 Fuß hohe Sämlinge am. beiten. Zum Berjegen der Stämme muß der Boden jehr gelocert und die jchlanfen Stämme jedenfall durch Pfähle gegen Windbruch und durch Dornen gegen das Benagen der - Hafen gejhüßt werden. Bor Häufern, in Alleen, Gärten Gehägen, an Bächen und ‚Aifen zur Befejtigung der Ufer jind die Ncacien eine wahre Zierde, und ift SR ich aufige Kultur um jo mehr zu empfehlen, als diefer Baum in der Jugend unbegreif 3300 wächſt. Man kann ihn nämlich alle drei Jahre köpfen, und deſſen ungeachtet laſſen ſich aus dem Hauptſtamme ſchon nach 10 Jahren 9—40 Zoll breite Bretter ſchneiden, welche, gut ausgetrocnet, von Tiſchlern gefchätt werben, indem das weißliche, harte und jchwere Holz nicht Leicht fault, daher zum Schiff- und Mühlenbau, zu Wein— a Hopfenpfählen, jowie zum Brennen bejonders geeignet ift. — Schneidet man die Blätter den Sommer über in der Art mit der Scheere ab, daß jie wieder nachwachlen, ſo gewährt ein Acacienbaunt oder ein Acaciengehäge den ganzen Sommer über einen großen Nußen dem Viehhalter, da diefe Blätter von Rindvieh, gen und Schaafen jehr ‚gerne gefrefjen werden. Die honigreichen Blumen werben von Bienen fleißig bejucht, ‚und der Same liefert ein Del, — Die rothblühende A. (R. hispida) iſt ihrer ‚rojenrothen Blumen wegen in Gärten jehr geſchätzt. Man vermehrt fie gewöhnlich ‚durch Pfropfen auf die gemeine U. — Die wahre U. (Acacia u) bat poly- — 4 Acanthinum liguum — Acaroldee Resing. gamiſche Blüthen, 4—5 zähnigen Kelch, 4-5 xerwachſene oder freie Kronenblätter, 10— Staubgefähe, zmeitlappige, ununterbrochene Hülſe. Ehrenbergs U. (A. — —— 6-8 Fuß hoher Strauch in den Wuͤſten Lybiens, Nubiens und Dongolas, welcher viel axabiſches Gummi liefert und von den Beduinen Samle genaunt wird. Seyal-A. (A. Seyal Del.), ein ſehr großer Strauch mit kahlen, gedornten Aeſten, der ſich in Oberäghpten, den Wüſten Lybiens 21 Nubdiens und Dongolas findet, im April und Mai bfüht und von den Eingeborenen Sejal genannt wird, Von dieſem Strauch, ſowie von dem vorangehenden und der geflügelten A, (A. alata) jammeln die Bebuinen den größten Theil des arabiihen Gummi, von dem man verjchiedene Sorten hat, namentlich folgende: Nechtes arabiſches Gummi (Gummi arabicum s. Mimosa verum), in unregelmäßigen, digen oder leicht abgerundeten, weißen, gelblichen, jehr brüchigen Stücken; geſchmack-, oft auch geruchlos, riecht jedoch häufig auch fauerlich und loͤſt ſich in Ealtem Waller zu einem durchfichtigen Schleime auf. — Senegalgummi (Gummi Senegal s. senegalense), in größern, mehr abgerundeten, weihfichen, gelben oder röthlichen, mehr durchſichtigen und glänzenden Stüden. Bejon- ders weiße Stüde diefer beiden Sorten heiten Gummi arabicum electum und G. Se- negal el. — Der Geddahgummi (G. Geddah) kommt in rundlichen, dunfelgelben oder röthlichen Stüden zu uns, ift oft trüb, wird an der Luft zähe und bleibt beim Kauen an den Zähnen Fleben , löſt fich auch im Waſſer nicht ganz auf. — B —3 a: gummi (G. Bassora s. toridonense), in unregelmäßigen, weiglichen oder ei lichen, durchicheinenden Stücken, die beim Kauen Freifchen, fih im Waffer nicht ganz loͤſen und feinen dien Schleim geben. Beide letztere Arten eignen ſich nicht zu medi— zinifhen Jweden — In feinem Vaterlande dient der Gummi als Nahrungsmittel, (Gefangene, welche ihn im der Regel ſammeln müſſen, bekommen ſonſt gar nichts), und er it namentlich als Proviant für Wüſtenreiſen geihätt, — Der Gebrauch des arabiihen Gummi im ver Heilkunde iſt jehr häufig, und er dient namentlich als einhüllfendes, ſchleimiges, reizmilderndes Mittel, das bei entzündlichen Krankheiten, ganz befonderd kei den fatarrhaliichen Entzündungen, haufig in Anwendung kommt. Diefer Gummi ift überhaupt überall gut, wo die Organe gegen ſchädliche Einwirkungen icharfer Stoffe geichlißt werben follen. Gegen Rubr, Durchfälle, Huften ze. fann man jchwächere oder ftärfere Dojen anwenden, je nachdem es das Bedürfniß erheiſcht, und ‚ bei Verwundungen dient er namentlich zum Blutftillen, wenn man ihn als :Bulver auf die Wunde ftreut. — Als Auflöfungsmittel folcher Subitanzen, welche ſich nicht mil Waſſer vermischen, 3. B. Balfanı, Kampher, Harz, Del ac. ift er jehr geichägt, und wird außerdem in Seides und Cottonfabriken, in ver Färberei und Malerei, jowie von vielen andern Gewerben gar häufig gebraucht. Der Saft der A. wirkt zufammenziehend, fommt aber in unjern Tagen nur noch jelten in Anwendung, weil ver Schlehenſaft ar biezu iſt. Bol. Mimofe. canthinum lignum, \. v. a. Brafilienholz Acaroides Resing, s. Resina lutea novi Belgü s Gummi aeareides s. Gummi eitrinum, Resins flora, Gummi Harym, WNearodium, gelbes Gummi, gelbes Harz von Neuholland, Botanybay-Gummi, — Harz. Diefes Gummi fließt aus den Stämmen von Xantborrhöa, wovon T Arten bekannt find, weshalb es auch in bedeutender DVerjchiedenheit vorfommt; bald nämlich in Fugelrunden, tropfenförutigen Stücken, bald mehr ungeftaltet oder in eigen Stüden, die mit Eindräcen vom Stamme and mit Blattftielen vermifcht find. Das reine unvermijchte Harz iſt gelb wie Gummi— gutt oder heller, beſonders bei der tropfenartigen Sorte; oft iſt es auch braunröthlich geflammt. Es iſt geruchlod; auf Kohlen geftreut, verbreitet 8 einen angenehmen, ben— eosartigen Geruch und entwidelt dabei viel Rauch; gefaut hat e8 einen eigenthümlichen, twas — — läßt id zwilchen ben 2 hen zu Pulver reiben, hängt jich fpäter an den Zähnen an und färbt ven Speichel gelb; der Bruch ift mufchelig, harz: glänzend; gerieben wird es merklich electriſch; Aether, Alkohol und Atheriiche Oele idſen es leicht, fette Dele nur zum Theil auf, Widmanı fand bet der Unterfuchung Ben- zoeſaͤure; Harz, welches mit Alfalien Feine Verbindung eingeht; ka Harz, wel: ches mit Alkalien und alfalifchen Erden im Waſſer auflögliche Verbindungen bildet; braungelbes Harz, welches mit Bittererde eine im De und Alkohol auflöglice Ver- bindung gibt; eine weiche balſamiſche Subftanz; Baſſorin; Spuren von Gummi und Acanaphora — Aderfnoblaud. 5 Zucker, endlich eine kryſtalliniſche Subſtanz, deren Beſchaffenheit wegen zu geringer, enge nicht erforſcht werden konnte. Von Kite wurde dieſes Harz Frhr 6 und es ift neuerdings von Sieber wieder darauf aufmerkſam gemacht worden. In Neuholland braucht man es häufig als Kitt, und die Eingeborenen von Neu-Süd-Wales, weil es ein angenehmes Tonicum il als ein Specificum gegen Rubren. Auch bat es günftigen Erfolg bei Diarrhöen, Dospepite, Hyſterie, Brechruhr und Bleikolik gehabt. 0 entzlinblicher Zuſtand vorhanden ift, darf es micht angewendet werden. Die befte Form iſt die Tinckur, welche auf gemöhnliche Weile als Auſatz in abfeluten Weingeiſt bereitet wird. Die Gaben dürfen im Anfang nicht zu ftart fein und jollen allmälig jteigen. Stenboufe empfiehlt dieſes Harz als er Quelle für die Seminnung der Bicrinjalpeterjäure Bei der trockenen datt ation des Harzes in eiſernen oder kupfernen Retorten geht ein ſchweres, ſaures und eine geringe Menge neutrales Del über, welches leichter als Waſſer iſt. Erſteres beſitzt den Geruch und Geſchmack des Kreoſots, iſt in Kalilauge ldelich und befteht aus einer geringen Menge beigentengter Benzoefäure und Zimmtſäure, aus Phenyloxydhydrak; letzte— re3, durch Deftillation über Hall von dem Phenyloxydhydrat getrennt, geht mit Waffer in die Borlage Über und ift wahrjcheinlich ein Gemenge von Benzol und Cinnamol. Acanaphora. |. v. a. Jacea. Acajoun, Acajouholz, i. x. Nierenbaumt. Acajon-Aepfel, }. u. Anacarbdien. Aenjon-Önmmi, ein dent Gummi arabicum ähnlicher Gummi, welches aus alten Stämmen von Anacardium occidentale hervorquillt und in länglichen, gelben, gefurch— ten, ftarfglängenden Stücdchen in Handel’ kommt. Es enthält Baflorin und Gummt und wird in PBrafilien ald Arznei gebraucht. Es klebt beim Kauen ftark an den Zäh— nen, loͤſt fich aber ſchwer in Waffer; Die Loͤſung wird weder durch Borar, noch durch ichwefelfaures Eiſenoxyd gefällt. Auch das aus dem Mahagont- oder Acajoubaum ausfließende Gummi, welches unſerm Kirſchgummi überaus ähnlich ift, wird mit dieſem Kamen belegt, und endlich nennt Vieira de Maftos eine in den Elephanten-Nüſſen enthaltene Subitan; Gomme d’acajow. Arerineen (Ahbornartige Pflanzen), mit 4, 5— Itheiligem Kelch, ebenjo viel Blumenblaͤttern, welche ringsum in eine drüfige Scheibe eingefügt find, 8, felten 5—12 Staubgefähe, welche in einer unterweibigen Scheibe ſtehen; Fruchtknoten 2lappig, 2fächerig; Facher Zeig; Griffel 1; Narben 2; Frucht Iftügelig, trennt fich in zwei nicht aufipringende nußartige Srüchtchen; Eiweiß fehlt; Keim gekrümmt, Keimblätter zufammengerolt. Die Blätker diefer Bäume find gegenftändig. Aceya america. Ein ausNordamerifa zu uns fommendes Harz von unbekannter Abftammung, welches nah Wittjtein aus unförmlichen, dunkelgrünen Stücken, von ſchwach aromatifchen, etwas terpentinartigem Geruch und ſchwach bitterem Geſchmacke befteht. Bei gewöhnlicher Temperatur zerreiblich, jchon durch die Wärme der Hand eriweichend, weiter erhitzt zu einer dunkelgrünen Flüſſigkeit Schmelzend und ſich entzün— dend. Mit Waſſer gekocht ertheilt es dieſem einen bittern Geſchmack, ohne ſich weiter zu loͤſen. Weingeiſt, Aether und Terpentindt löſen es vollſtändig mit grüner Farbe auf. Die geiſtige Loſung gibt mit Eiſenchlorid einen ſchwarzblauen Niederſchlag, und irübt fich durch überſchüſſige Aetzkalilauge. Achaemenis, indiſches Zauberkraut, welches bei Tage in Wein getrunken Verbrecher zwingen folle, ihre Schuld während der Nacht zu befennen. — Ein anderes gleichnami— ges Kraut ſoll dem Feind zur Flucht zwingen, wenn es gegen denjelben geworfen wird. Achſelmoos (Pierogonium), eine unbedeutende Moosgattung. ar Ahtmännige Blüthen find folche, welche in Einer Blüthe acht Staubgefäße haben, z. B. die Weidenröschen. Acicoca, peruaniſche Pflanze, die zuweilen ftatt ver Paraguay-Pſlanze gebraucht wird und mit ihr gleiche Eigenfchaften haben Toll, Aderbohne, ſ. 1. Bohne, Ackerchamille, ſ. u Chamille. Ackerkalmus, ſ. u. Kalmus. Aderklette, ſ. v. a. Waſſernuß. Aderfuoblaud; (Allium porrinum), gleicht den Eigenſchaften und der Geſtalt nach 6 eertnökterin — Adamsfeigen faſt vollkommen dem gewöhnlichen Knoblauch, nur find Blätter und Stengel breiter und höher, letztere hohl, und fragen einen jchwarzen Samen wie die Zwiebel. - Aderfwötteri, ſ. u. Knoͤtterich, Ber Adermann (Acorus Calamus), j. Kalmus. { Adermannkrant, |. d. a. Ohfenzunge Adermennig, |. dv. a. Odermennig. . Aderneflel, \.v. a. Hanfneſſel, rothe und weiße Taubneffel, - Aderrettig, |. u. Hederich. 2 Aderröshen (Teufelsauge, Krühlingsadonts, Adonis vernalis), fleine, niedliche Pflanze mit blaßgelben Blumen, findet jich jehr häufig auf Aeckern, wird ihres frü— ben Blühens wegen jedoch oft in Gärten gezogen. Die Wurzel wird häufig ftatt dev wahren Nieswurz angewendet rom y und das Kraut zum Färben wie Bärlapp benützt. Die Ey. Sommeradonis (A..aestivalis) hat feuerrothe, manchmal A, auch weiße und gelbliche, am Grunde jchwärzlich gefleckte IR Blumen, und ift als Zierpflanze wie die Herbftadonis I, (A. auctumnalis) gefchäßt. Von letzterer Art hat man eine Wer prachtvolle Spielart in Gärten mit prächtigen, ſchwarz-pur— m MOZ purrothen Blumen. _ wu ST Ackerröthe — ſ. vaa. Scherardskraut. HD . Aderjalat (Rapünzhen,. Schmalzfraut, Ru— —— ſchenkreſſe, Eierdotter, Feldſalat Mausöhrchen, — Sonnenwirbel, Nüßlikraut, Weinbergsſalat, FR Valeriana locusta), eine nüßliche, allgemein, befannte 7 Pflanze, die faſt überall auf Aeckern, an Rainen, in Wein— \ Ya bergen wild wächſt, und in den erjten Frühlingstagen oder | ipät im Herbit gelammelt, einen ebenſo wohljchmecenden als ejunden Salat gibt. Auf den Feldern und in Weinbergen Ackerröschen. edarf er keiner Ausſaat, indem er ſich durch Selbſtbeſamung fortpflanzt. In Gärten ſäet man ihn von Ende Juli bis in den September breitwürfig, und bedarf er daun außer dem Neinhalten von Unkraut feiner weitern Pflege. Völlig ausgewachlen ift dieſe Pflanze kaum 1 Fuß hoch, mit weichem, zweithetligen Stengel und vielen eckigen, ſich iharf ausbreitenden Zweigen, lanzettförmigen Blättern, Kleinen bläulichen oder röthlich- weißen Blumen. — Zur Gewinnung von. Samen muß man die Samenſtöcke vor ganz lich erfolgter Neife ausziehen, an einen Fuftigen Ort auf Leinwand oder Papier legen und da nachreifen laſſen, bis der Same von ſelbſt ausfällt. — Der Ackerſalat iſt ala kühlendes, erfrifchendes, antifforbutiiches Mittel in der Heilkunde gefchäßt, und iſt daher auch den Schafen im Frühjahr äußerſt geſund. { - AHderschnabel, — Kraut, |. v. a. Erodium cieutarium, ya Ackerſchnalle, ſ. v. a. Klatſchroſe. ne ſ. u. Seifenfraut. Aderiternfrant, j. u. Waldmeifter ud Scherardsfraut. Adertäfhelfraut, j. v. a. Thlaspi arvense. Aderveilden, j. v. a. Stiefmütterchen. Aderviole, |. v. a. Frauenſpiegel. Aderwurz, ). v. a. Ralmus, Schwertlifie und Blutwur Aderzwiebel, .u.Vogelmild. Acmelle, |. v. a. Abcedaria oder Abepflanze. Adamsäpfel, j. u. Agrume — ©. v. a. Baradicsäpfel (Pomum Adami). Adamsfeigen (Sycomorus), auch Manlbeerfeigen, Pharaofeigen genannt, weil der Baum dem Maulbeerbaum und die Frucht de Feigen gleicht. Er wächſt nur in heißen Himmelsſtrichen, trägt jährlich drei bis viermal und gibt einen Metlchjaft, welchen man im Frühjahr dadurch gewinnt, dag man die Haut ein wenig ablöft und den hervorquellenden Saft janmelt. Die füge Frucht wächſt am Stamme, da wo die Aefte ftehen, oder ar den Aeſten, wo jich Zweige ausbreiten, aljo nicht wie die Frucht an andern Bäumen, — ©. auch Piſang umd Raradiesfeigen. — Sr der Heilkunde Adamsholz — Adlerbaum. * iſt hauptſächlich der Saft dieſes Baumes von Wichligfeit. Nah dem Sammeln läßt man ihm im irdenen Gefäken vertrocknen, und wenn man ihn dann vor dem Gebrauche erweicht, jo heftet er Wunden zuſammen, zertheilt harte Geſchwüre und Beulen; intter- lich dient er getrunken gegen verhärtete Milz und Beſchwerden tm Magenſchlund. Adamsholz, — Knochen, ſehr hartes, ſchwarzes, ebenbolzartiges Holz, das vor Aſtrachan gebracht wird. anfonie, j. v. a. Affenbroobaunt. Hdelbertsfrant, j. v. a. Uugerie. Adeleſche, eine Eſchenart; j. Eſche. Adern nennt man in der Botanik das ſehr feine Netz von Gefäßbündelchen, welche aus den Rippen der Blätter entſpringen und dazu dienen, den Saft in alle Theile zu verbreiten. Aderpilz, Aderſchwaum (Merulius). Gattung der Kamilie Hutlinge, Oxdnung ülfpilze; fußlojer, auögebreiteter, dünner Hut von flodiger Subſtanz. Arten: Berwüſtender Hausſchwamm (M. vastator), einer der ſchädlichſten Schwänme son goldgelber Farbe, ohne Strunk, und iſt jtatt dev dünnen Blättchen auf der unter Seite mit etwas aufgelaufenen Adern verjehen, welche gegen die Mitte gefaltet find. In feuchten Gebäuden zeigt er fich jehr gern an Schwellen, Dielen und anderem Holzwerk, und ſucht man ihn nicht alsbald nach feinem Erſcheinen wieder zu vertilgen, jo ſaugt er das Holz jo jebr aus, daß es ganz mürbe wird und am Ende zerfällt. Schon ſein Gniftehen muß man zu verhindern Suchen, was dadurch geichieht, dak man ein Haus anf recht trodene Erde und Sand aufführt, feineswegs aber auf altem Baufchutt, Wie: fengrumd 2c. Ueberdieß joll man immer nur ganz gut ausgetrocknetes Holz verarbeiten, indem nicht gehörig ausgetrodnetes und namentlich im Saft gehauenes die Erzeugung des Schwamms ſehr befördert, wenn nicht gar hervorruft. Hat fich der Schwamm ein— mal in einem Haufe eingeniftet, jo ift das Abreißen, und jollte es auch noch jo ſorg— fältig aejcheben, ganz vergebens, denn er wächft ſchnell wieder nach. Zu feiner allmä— Üigen Bertilgung empfiehlt man 1 Pfund Kupfervitriol, welches in 2 Map lauem Waſſer aufgeloͤſt wird, und womit das Holzwerk fleißig beſtrichen werden muß. X ropfen— der X. (M. lacrymans), breitet ſich weit aus, wird mehr als ſpannengroß, bildet jung eine zarte, weiße Haut, welche ſich mach und nach verdickt und wäſſerige Feuchtigkeit erzeugt, außen allmälig ſchwefelgelb, zuletzt aber rojtfarben wird und an dem bläffern Kand Mafjertröpfchen won ſich gibt. Nachber bilden fich mehr oder minder gezähnte Falter mit orangenfarbenen Löchern. Dieſe faltige Subſtanz beiteht aus einer ſtark— riechenden, graufichen Gallerte, wodurch der Schwamm nicht nur das Holz ſchnell zer— Hört, jondern auch die Wohnungen ſehr ungefund macht. Er entjteht in feuchten Häu— jern und bet mangelnden Luftzug, tritt unter den Dielen des Fußbodens, den Lambriſen, Schränfen, Thürgewänden sc. hervor, überzieht und zerjtört das Holzwerf ganz, es iſt daher auf ferne ſchleunigſte Vertilgung alsbald Bedacht zu nehmen, und e3 beſtehen die beften Mittel gegen diefen Feind ünſerer Wohnungen in Kochlalz oder Alaun, ſcharfer Seifenfiederlauge, mit Waffer verdünnter Schwefelfäure, fowie in andern mineraliihen Säuren, Außerdem muß man an jolchen Orten, we er aufgetreten iſt, anhaltenden Luftzug zu verſchaffen juchen, damit fich die ihn begünſtigenden feuchten Dünite ent: fernen können, jonft wird er früher oder fpäter wieder erſcheinen. Adertang, ſ. u. Algen. Adil, die in Guinea heimiſche Delpalme Eluis guineensis. i Re Aiowänjamen, Ajaweſamen, feine, gefbliche, dem Peterſilienſamen ähnliche $rüchte von Bunium eopticum. einem ägyptiſchen Doldengewächſe. Sie riechen jtarf gewürzhaft, dem Liebſtöckel ähnlich, und jchmecfen fümmelartig. Sie wurden früher als aromotijches Arzneimittel Häufig angewandt, find aber jet weniger in Gebrauch. Davon verfchteden tjt der inbirde Ajamejamen (Ajowaen, Juvanel), welcher von Ptyehotis Ajewan fommt, in Oftindien zum Würzen der Speiſen dient und nicht zu und fommt. Adipfos, 1. v. a. agyptiſcher Balmbaum uns Süßholzbaum... — —,_ Adlerbaum, Adlerholz (Aquilaria), Gattung der Fümtlie Seidelgewächſe; zwitterig, mit gefärbter, fünfipaltiger Geſchlechtshuͤlle, abſtehendem Saum; Schlund mit 5 3weitheiligen Schuppen; 10 Staubgefäfle, welche unter den Einſchnitten der 8 Holerbeere — Adonis röschen. lundkrone jtehen; 1 Staubweg; einfächeriger, werfehrt - eixunder cn rüchtknoten Kleiner Narbe; holziger, — Kapiel; Samın D aufrecht und in fchmammigem Mantel, Arten: Aech ter Adlerbaum GI - (A. ovata), nicht fehr hoher Baum mit jchöner Krone, findet jich in den Gebirgen von China, Cochinchina und Malacca und Liefert dag ächte oh, Aloe Paradiesholz;, Calambac, weldes 3 im Handel über Amfterdam in größern oder Eleinern Stüden zu und “= fommt. Die Farbe diefes Holzes iſt dunkelgrau, manchmal ſchwärzlich und in einzelnen Fällen braunroth; es hat viele Knoten , um welche h ein — Harz befindet, und "wenn man es auf Glas N, reibt, fo läpt es einen harzigen Fleck zurück, der fich blos mit Weingeift wegnehmen läßt. Angezündet ſchwitzt e3 viel Feuchtigkeit aus und auf Kohlen gelegt verbreitet es ftärfende Wohlgerüche. Diejes Holz wird in China ſo hoch wie das Gold gejchätt. Im Orient dient es bei Gaftmahlen, Opfern ꝛc. zum Näuchern; ferner wird es dajelbit um Färben fojtbarer Seivenzeuge, zu * feinen Tiſchlerarbeiten und in der Medizin enützt; namentlich miſchen es die Türken unter den Rauchtabak, den es angenehm, ſtärkend und wohlriechend machen fol. — Das dunkelpurpurrothe, gelbgeflammte und ſchwerere Baftard-Adlerholz rührt von dem Blindbaum (Excoecaria agallocha her, kommt von den moluffifhen Inſeln und wird ebenfall® zum Räuchern benüst. Malakka'ſches Adlerholz (A. malaccensis), ein 60° hoher Baum, welcher das mohlriechende Alveholz oder Paradiesholz (Lignum Alves s. en ol) Hallen Diefe Hölzer, welche reich an Harz find, werden in Aſien innerlich und äußerlich ala toniſches, nervenjtärkendes und Frampfitillendes Mittel gebraucht, ſowie zu Räucherungen verwendet. Auch bei ung kamen fie früher im der Offizin vor, gest aber ger nicht mehr, da fie ſehr theuer find und nur geringe Heilfräfte befisen. — Acchtes Aloeholz Aloexylum agallochum) wächst at den höchiten Bergen Cochinchina's, heißt dort alambaf over Gilam, ift älter mit einem harzigöligen, ſehr wohlriechenden Safte erfüllt, weßhalb «3 theuer bezahlt wird. | Adlerbeere, ſ. dv. u. Elfebeere. Adlerblume, ſ. v. a. Akelei. Adlerbohne, eine Schminkbohne mit adlerähnlicher Zeichnung. Adlerholz, ſ. v. a. Aquilaria (holl. Agelbout, in Cochinchina Kalumbak), ein jchweres, hartes, in's Grünliche fallendes, mojchusartig viechendes, aromatiſch ſchmeckendes, harziges Holz von Excoecaria agallocha, einem indifchen Baume aus der Familie ver Euphorbtaceen, das man im Orient und manchmal auch in Europa ald Arzneimittel und wohlviechendes Rauchwerk benüßt, und auch als geringe Sorte de3 Alveholzes vorkommt. Adlerfirihe, ſ. v. a. Elſebeere. Admirabelpfirfich, eine wnuderſchöne, frühe und ſehr geichätste Pfirſichart. Adniralsbirne, eine große Birnenart der Muscatellerſorte. Adonisröschen (Adonis) Gattung der Familie Ranunfelgewädie; mit Hhlätterigem Kelch, 5—2I Blumenblättern ; hat am Grunde feine Honig- grube; zahlreiche, unterweibige Staubgefäße und Staubwege; Afamige, faft ahrenartig gehäufte Schliekfrüchte. Arten: Frühlings-N. (A. vernalis), ſchiefer, Länglicher,, vielföpfiger, ſchwarzbrauner Wurzelſtoct, aufrechter, 3—1'2° langer, aftlofer oder 2 — Zaſtiger, flaumiger, ſtarkbeblätterter Stengel; die wurzelftändigen Blätter find jchuppenförmig und häufig, die ſtengelſtaͤndigen ſind ſitzend, fiederartig vieltheilig und handförmig mit gleich— breiten, ſchmalen Zipfeln. An ven Spitzen der Stengel und Aeſte ſtehen die bon den oberſten Blättern umgebenen Blüthen mit 1248 gold» oder citron- gelben, Länglichen Blättern. Diefe Pflanze findet ſich auf Jonnigen Hügeln und Bergen, namentlich auf Kalkboden; jie ift ausdauernd, blüht im April | und Mat, hat eine jchwarz = braune (getvocfnet fait Ichwarze), ſchwachriechnde, ſcharf bitterſchmeckende Wurzel, welche einen draſtiſch purgirenden Extrativſtoff und ein ſchar— fes Harz enthält, weßhalb man fie in Apotheken zuweilen ftatt der ſchwarzen Nieß— wurz, welche jedoch faffeebraun ift, findet. Der dunkelbraun-grünliche Aufguß der Adonis wurzel röthet Lakmuspapier nicht, und wir können die Anwendung diefer Pflanze Ady — Aesculin. it der Heilkunde nicht empfehlen, da fie oft ſehr gefährlich iſt. In Rußland wird fie, vote bie Sibiriſche U., häufig als Hausmittel benügl. Sommer: A. (A. aestivalis), a ai Wurzel, aufrechten, runden, unten Schwachbehaarten Stengel, Zfach fieder— —— kahle, unten geſtielte, oben ſitzende Blätter; geſtielte Blüthen am Ende, der tengel und Aeſte, meiſt achtblättrig, manchmal mennigroth. oder am Grunde gefleckt, manchmal blakgelb. Findet fich in Saatfeldern auf Kalk- und. Thonboden faſt überall, iſt Hährig, blüht vom Juni bis Juli, hat Scharfe Blüthen und Früchte, von welchen ein ſchwaͤcherer oder. jtärferer Abſud gegen Nerfchleimungen, Harnbejchwerven und den Stein dient. ! | Ady, eine auf St. Thomas heimifche Palmenart, mit dieem, fahlem, gevadem Stamut, ber fich in eine Krone von vielen Yweigen augbreitet. Wird die Rinde, der Zweige aufgerigt, So ergießen fie eine große Menge führen Safts, der zum Gähren gebracht die Stelle des Weines vertritt. Die Frucht, welche Abanga heikt, hat Größe und. Form einer Pomeranze und wird geröftet genoffer. Die unreifen Kerne werben zumeilen mit Mandiodenmehl gemischt und für herzftärfend gehalten. Auch wird aus ‘der Frucht ein Oel bereitet, das die Butter erfegt und bei gichtiſchen Zufällen mit Erfolg eingerieben wird. Aebſchbaum, ſ. v. a. Vogelbeerbaum. Aecker, ſ. b. a. Eichel. Aeckerbaum, ſ. v. a. Stieleiche. Aegyptenkraut, ſ. v. a. Melilotenklee (Melilotus vulgaris). Aehrchen, 1. v. a. Spelzenblume, Hehre (Spica), der Blüthenftand, bei dem auf den Seiten einer aftlofen Spindel viele ſitzende nicht im Kreife georditete Blüthen ftehen, wie 3. B. bet der Gerite, dem Dinkel ꝛc. 1 ſ. v. a. Alo& spicata. elere, |. v. a. Traubenfirihe Aepfel, ſäuerliche (Poma avidula). Obſchon der Apfel eine Frucht iſt, melde in ben meijten Srantheitsfällen von ven Patienten genoffen werden darf, obſchon ber Apfelwein (Moft) mit toniichen und aromatischen Mitteln häufig verbunden wird, obſchon er als Hausmittel bet Bruſtbeſchwerden, Halsleiden, Ktebern ac. als firh- lendes, erfriſchendes Mittel geichäßt wird, jo find doch blos die jänerlichen Aepfel, namentlich Borsdorſer und NReinetten, offieinell, indem fie zur Bereitung des apfelfauren Eifenertract® und der apfeljauren Eifentinetur dienen, Vergl. Apfelbaum. Asrides, ſ. v. a. Luftblume, Luftwurzler. Aeromel, Lufthonig, ſ. v. a. Manna. Aeſche, ſ. u. Eſche. if. Aeſcherwurz, ſ. dv. a. weißer Diptam. ' Aesenlin, Schillerftoff, Rolyhrom, Enallehrom. Hierüber jagt die „veutiche Eitenelopädie”: Die Rinde der Roßkaſtanie (Aesculus ne der Eiche (Fraxinus excelsior), und noch mehrere Vegetabilien geben wäſſerige Ausz die im durchfallenden Lichte gelb, im veffectirten aber blau erjcheinen, was man ſchillern nennt. Raab zeigte zuerst, daß dieß von einem eigenthümlichen Stoffe bewirkt werde, den er Schillerftoff nannte. Man erhält diefen am einfachiten aus der Roßkaſtanienrinde, wenn man fie mit Wafler auszieht, diefen Auszug mit Bleizuder fällt und aus der filtrirten Flüffigfeit das Blei durch Schwefelwalleritoff entfernt. Nah dem Filtriren und Abdampfen derfelben zu Syruͤpsconſiſtenz erjtarrt fie nad) einigen Tagen zu einer eryitallinischen Maſſe, die man mit etwas Falten Waſſer verdünnt und auspreßt; man wäjcht nun den Rückſtand noch einige Mal mit kaltem Waſſer ab, und löst ihn dann Eochend in einer Mifchung von 1 Th. Aether und 5 Ih. Weingeift, worauf das U. beim Erkalten vein und farblos eryſtallirt. Es ftellt jo ein weikes lockeres Pulver vom Anjehen der Magneſia dar, das einen ſchwach bitterlichen Geſchmack beſitzt. Man löst bei + 10°C. nur z4; feines Gewichtes davon, kochend aber 68, worauf beim Grfalten die Löſung zu einer lockern Mafie gerinnt. Aehnlich verhält ſich Weingeift. Aether löst faft gar nichts, aber cin Gemiſch von 1 Aether mit. d Weingeift nimmt im Sieden „, davon auf. Die reine wällerige Löſung it farblos und Ichilfert Schr wenig, Setzt man aber Brunnenwaſſer hinzu, To Ichilfert fie Ichön blau. 40 Affarizen — Affenbrodbaum. Dur Zufak von wenigen Tropfen einer Säure verſchwindet das Schiller, kann aber durch eine geringe Menge eines Alkali's jogleich wieder zum Vorjchein gebracht werben. Das X. hat eine jchwach jaure Reactton auf Lackmus und [dst ſich im alkaliſchen thffigkeiten in weit größerer Menge, als in Waffer, wire aber durch ſie gelb und: gefärbt. Eine jolche Löſung zeigt das Schillern in jo hohem Grabe, — sd verfelben noch eine bemerfbare Bläue bervorbringt. Trocknet man eine a taliiche Lölung- ded A. ein, jo erhält man eine braune, in Waller und Weingeiſt ſehr Lösliche Mafle, welche im der geringiten Menge jchon der Auflöfung ein prächtiges Farbenjpiel gibt, weßhalb man diefe Mafje auch zur Färbung von Liqueuren vorgejchlagen bat. Säuren vermindern ihr Schillern und ihre gelbe farbe, heben es aber nicht ganz auf. Es ſcheint aber nicht, daß diefe Verbindungen mit Alfalten in wirklichen Fbchiometrifhere Berhältniffen erhalten werden Fönnen, wahrjcheinlich, weil die jaure Eigenschaft des N. zu ira if. Metallfalze bringen in diefen Löſungen feine Niederfchläge hervor. ®. Trommäpdorff hat das WM. amalifirt, und feine Zujammenfegung = C,H, 0; im vollkommen trodenen Zuftande gefunden. Beim Erhigen ſchmilzt es unter Jerjeßung, entwicelt einen Geruch nach gebranntem Zuder, und binterläßt Kohle Trübt es Goldlöſung, oder gibt Eifenvitriol nach einiger Zeit einen Nieverfchlag, jo ift es rein: Affarizen, S. v. a. Alpenjohannisheeren. J Affenbaum, oſtindiſcher (Mimusops elengi), ſehr großer, wildwachſender Baum Ditindiens, welcher ſehr did und hoch wird, ein aͤußerſt geſchätztes Holz Liefert, nieber- hängende Aeſte, Keine blapröthliche, wohlriechende Blumen hat, welch leßtere der Form nach einem Affengefichte ziemlich gleichen. Die eßbaren Früchte find olivenartig, Kalk eine röthliche Schaale, gelbes, Tüßliches, mehliges Fleiſch. Das Holz hat eine Jolche Feſtigkeit, daß es fich ur in friſchem Zuſtande und mit den ſchärfſten Inſtrumenten bearbeiten laäͤßt. Hat man es einige Monate liegen — ſo widerſteht es den Axthieben und man vermag dann feinen Nagel mehr in daſſelbe einzuſchlagen. Dieſer Baum liefert das ſogenannte Eiſenhohz, welches zum Schiffsbau, zu Rudern, Amboſen, Ankern ꝛc. unvergleichlich iſt. — Die Eingeborenen deſtilliren aus den Blumen ein wohlriechendes Waffer, welches aber jonft keine beſondern Kräfte befitt. Affenbeere, i. v. a. Moosbeere. Affenbrodbaum (Adansonia) oder Baobab iſt eine Gattung der Gruppe Leiba: baumgemächje, Klaſſe Monadelphia, mit der einzigen Art fingerförmiger U. (A. digitata), und hält man diefen für dem jtärfiten Baum der Welt, indem fein Stamm einen Umfang von 7585’, jomit einen Durchmefier von 25—30 Fuß erreicht. Die Höhe des Stammes überfteigt nur in jeltenen Fällen 12 Fuß, allein auf demſelben ſtehen ungeheuer ftarfe Aeſte, welche gewöhnlich eine Länge von 6GO—T7O Fuß, erreichent. Blätter: 7—S Zoll lang, 3 Zoll breit, ähnlich denen der Roßkaſtanie; Rinde: dic, rau, weich und biegfam; Holz: weiß, leicht und zart. Bei Nacht find die malven- ahnlichen weißen Blüthen geichloffen, mit Sonnenaufgang aber öffnen fie fih. Die 18 Zoll langen Früchte, die in der Mitte einen Umfang von 20 Zoll haben, find mit “einer jo jtarfen Schanle umgeben, daß legtere polivt und zu Trinkgeſchirren verarbeitet werben Fanı. — Der Anbfiet diefes in Afrika, namentlich in Aegypten und am Senegal heimischen, jest auch in Oſt- und Weſtindien angepflanzten Baumes iſt unvergleichlic, Ihön, denn die Aeſte hängen jo herunter, daß er eine ungeheure grüne Halbfugel von 60-70 Fuß Höhe und 150 Fuß im Durchmefjer bildet, ver in der Nähe einem Fleinen Walde gleicht. ES wird übrigens dieſer unglaublich dicke Stamm leicht hohl, zumal wenn er auf irgend eine Art verlegt wird, md dient den Negern in dieſem Zuſtande als Begräbnißplatz ihrer Todten, die darin in kurzer Zeit zu Mumien verirodinen, ſowie zu Verfammlungsorten und Wohnungen. — Die von den herabhängenden Seiten: äften gebildeten Laubgänge find am Senegal von zahllofen Affen bewohnt, die jich von feinen Früchten nähren. — In der Offtein feines Vaterlandes ift diefer Baum jehr geichäßt, denn die Blätter und Blüthen enthalten viel Schleim, und dienen als ein: hüllende, erweichende Mittel gegen Harnleivden, hitzige Fieber, Diarrhden, Ruhr, Rothlaufzc. Aus den Blättern machen die Neger ein Pırlver, Yalo oder Alo genannt, das fie mebr der Heilfräfte als des Gejchmades wegen ihren täglichen Speijen beimijchen. Das durfiftillende, erfriichende und angenehm fäuerlich ſchmeckende Marf ver frifchen Früchte wird gern gegefjen und als Heilmittel gegen hitzige, gallige und faulige Fieber, Rubr, Affodill — Agathä. 41 a A —— Scorbut und Blutflüſſe gebraucht. Es it dent Seuegalgummi ziemlich ähnlich und beſteht aus Zucker, Stärkemehl und Apfelſäure. Die an Alkali reiche Aſche der Fruchthülle wird am Senegal mit Palmöl zur Bereitung der gewöhnlichen Seife benützt Affodill (Asphodelus), Gattung der Familie Kornlifien; zwitterig; blumenkron⸗ artige, tief jechstheilige Gejchlechtshülle, 6 Staubgefäffe, 1 Staubweg ; ungetheilter Sie mit dreiecfiger Narbe; dreifächerige Kapſel, welche vreifpaltig auffpringt; Blüthen in Zrauben. Arten: Gelber U. oder Goldwurz (A. luteus), findet Nich im füb- fichen Europa wild und kommt in unfern Gärten häufig als Zierpflantze vor. Aus ber fleiſchigen, — goldgelben Wurzel entſpringt ein über 2 Fuß hoher, blätteriger Stengel, welcher eine ſchöne, goldgelbe Blumenähre an der Spitze trägt. Früher ſtand dieſe Pflanze bei dem Laudvolk in ſehr hohem Anſehen, indem fie von abergläubigen Leuten und Rindern als Schutzmittel gegen Hexerei um den Hals getragen wurde. Der äftige A. (A. ramosus) hat weiße Blumen, eine außen weise oder bräunliche, innen Ihmußig gelbe Wurzel, welche aus Faſern plöglih in einen Knollen übergeht. Die nahlveichen, bandförmigen, oft 2 Fuß Langen Blätter find geftelt; auf dem runden, 2—5 Fuß hoben Schaft jteht ein traubenartiger Blüthenjtraug. Diefe Art findet mar auf grasreichen Bergebenen und jteinigen Hügeln Südeuropas, jowie am Ufer des Mittel- meeres; blüht vom März bis April, und wird von den Japaneſen, wie e3 früher von den alten Griechen geichah, auf Gräbern gepflanzt. — Die Wurzeln find jehr reich an Stärkemehl, daher kann man die getrodfneten Knollen füglih als Nahrungsmittel benüßen, was früher oft gejchehen fein ſoll, und auch jest noch wird jie hin und wieder unter daS Brodmehl gemengt. — Der verfannte A und der weiße X. (A. neg- lectus & A. albus) gleichen im Aeußern der vorigen Art beinahe ganz, hinfichtlich der Eigenſchaften aber unterjcheiden fie fichb gar nicht davon. — Dieſe Pflangengattung it in der Heilkunde geſchätzt, denn die friſch unangenehm, jcharf, bitter und ſchleimig ſchmeckenden Wurzelfnolfen (durch das Trocknen werden jie milder) enthalten einen . Saft, welcher im Allgemeinen zertheilend und eröffnend wirft, daher äußerlich gegen Geſchwüre und Hautausschläge haufige Anwendung findet. — Wird ein Quint der Wurzel mit Wein getrunfen, jo wird die Menftruation und der Harnabgang dadurch befördert, Seitenftechen , Kranıpf und Husten gemilvdert und gehoben. Siedet man die Wurzel in Weinhefe, jo reinigt und heilt fie Nu, um jich greifende Geſchwüre, hebt Entzündungen, namentlich an Bruft und Gemächt ꝛc. — Zur Kühlung und Heilung hitziger Augen iſt der Saft diefer Wurzel, mit Myrrhen und Safran gefotten, ſehr aut. — Wird die Wurzel gebrannt und die Aſche gefammelt, fo hat man ein vorzügliches Mittel zur Beförderung des Haarwuchjes. — Höhlt man die Wurzel aus und giekt Del darein, jo iſt dieß, aufgelegt, ein vworzügliches Mittel gegen Brand, erfrorene Glieder ꝛc. — Der Saft, wenn man ihn in die Ohren träufeln läßt, ift gegen Schwer- hörigfeit gut; läßt man ihn in Wunden laufen, jo reinigt er vom Eiter; trinkt man ihn, mit Wein und Zucker vermengt, jo hebt er Ichmerzhaften Husten, und tft gut gegen die Gelbjucht. — Gejchwollene Hoden werden leicht geheilt, wenn man die Wurzel in Weinhefe ſiedet und darauf legt. — Der Unterleib wird ermeicht, wenn man die Wurzel in Wein fiedet und den Abjud trinkt. — Samen und Wurzel in Wein gelegt iſt gut gegen Gift und Schlangenbig. — Pulvert man die Wurzel und vermengt fie mit ge— branntem Alaun, jo fann man damit das faule Fleiſch herausätzen. Affolle, Aifolter, ſ. v. a. Miſtel. Affruſch, ſ. v. a. Stabwurz. Afterkämille, ſ. v. a Ackerkamille. Aftermooſe, ſ. v. a. Algen-, Flechten-, Platt- und Lebermooſe. Afterquendel, |. u. Quendel. Afto, eine in Guinea einheimische Art vor Krysimum, welche die dortigen Ein— wohner zu Pulver zerteiten und daſſelbe gegen das Kopfweh ſchnupfen. Agallochholz, ſ. v. a. Adlerholz. Agathä (Agathea), Gattung der Familie Vereinbhüthler, mit glockiger, 1 und 2reihiger Hülldecke, angedrücdten Hüllblättern, weiblichen Randblüthen, einlippiger, blauer Dlumenkrone Arten: Amellenartige W. (A. amelloides), Stengel ftraudig; Blüthenköpfe langgeftielt; Randblüthen blau, Scheibenblüthen gelb ; ift am Rap ver 12 Agave — Agrume. Hoffnung zu Haufe, blüht vom Februar big September, läßt ſich durch Stecklin ſehr Pr findet fich in unſern Gärten häufig als Aierpflanke F Agave (Agave), Gattung der Familie Narziiienihmwertel:; zwitterig; über- weibige, vöhrige, jechätheilige,, blumenfronartige Ges ichlechtshillle; 6 Staubgefäge; fadenförmige Staubfäben; dreifächerige apfel; flach zuſammengedrückten Samen. Arten: Amerikaniiche A. (A. — prächtige Pflanze, welche 1561 aus Südamerika nach Europa Fam und nun in wielen Treibhäufern bei uns gefunden wird. —— Der fehr dicke Wurzelſtock bat viele lange Wurzelfaſern; NEN die braunbornig gezähnten, oft 3 Ellen langen, grund— 1 er (dl ftändigen Blätter find fleilchig, Dick und jteif, der aus | der Mitte der Blätter entjpringende Schaft wird 24 bis N N 36 Fuß hoch, endet oben in Blütbenäfte, von denen jeder ul}! fich wieder in drei Aeſtchen theilt, an welchen die Blüthen N) in Buſcheln ftehen, ſo daß das Schaftende einen pyramiden⸗ \ förmigen, großen Strauß bildet, Im ganzen wärmern Amerika, und jetzt auch in den andern Welttheilen der % wärmern Zone Endet fich diefe Pflanze wild, treibt jedoch | nur in jebr hohem Alter einen Blüthenjchaft, weßhalb 9 unſere Gärtner ihr den Namen hundertjährige Aloe 9 gegeben haben. Hat fie Ein Mal Blüthen und Früchte x gebracht, jo ftirbt fie. ab, — Wo die Agave im Freien gebeiht, alſo auch in Spanien, Südfrankreich, Italien 2c.,- = ewährt fie einen jehr großen Nutzen. Sie wird haupt Nächlich häufig zu Heden an Gärten und auf Wieſen —— benüßt, und in Marokko umzäunt man beinahe alle Gärten = damit. Die getrockneten Blätter dienen zur Bedeckung der FO NG Häufer, die Stengel zu Sparren und Balten, die Blütterftacheln zu Pfeilen und Nägeln; das Mark der jchleimigen Blätter gibt, wenn man es eine zeitlang in die Erbe legt, eine erfriichende Speife, welche den Melonen gleich kommen fol. Durch das Legen der Blätter in’ Waſſer löst ſich Das Mark von den Faſern ab, jo daß Diele Raͤhzwirn geben und ſich überhaupt wie Flachs behandeln laſſen, ſomit zur Bereitung von Leinwand, Strümpfen, Handſchuhen ꝛc. dienen. — Der ſüßliche Saft dev Blumen, welcher übrigens aagartig riecht: erregt bei mäßigen Genuß leichtes Erbrechen. — Der Saft der Blätter; des Schaftes und des Murzelftockes wird häufig zu einer fyrupartigen Flüſſigkeit ein— gebiet, und it dann ein ausgezeichnetes Mittel bei Hacherien und Schwindjuchteit. Außerdem kann man aus biefem Safte eine Art Zucker, und durch Gährung einen Mein oder Eijig erhalten. — Der Wurzelſtock Fam früher in der Offizin unter dem Namen Magenmwurzel (Radix agaves) ſehr häufig als harntreibendes, antiſyphi— litiſches Mittel vor, kommt aber, jebt jelten mehr in Anwendung. — In Treibhäuſern muß diefer Pflanze eine ſehr große Aufmerkſamkeit gejchenft werden, namentlich darf man fie nicht unter hohe Bäume jtellen, damit nicht? zwiſchen die Blätter fallen kann, indem dadurch die Pflanze entweder ganz zu Grunde ginge oder doch jo Schaden litte, daß fie nie mehr einen gejunden Stengel hervortreiben könnte. — Sie verlangt einen Ichmigen, mit Sand vermijchten Boden, und darf im Winter nur jehr wenig begofjen werden. — Die Iebendig gebärende U. kommt in Nordamerika jo häufig vor, daß ſie oft ganze Strefen Landes bedeckt, Schr dicht jteht, manchmal 30 Fuß hoc wird und die Eigen: thümlichkeit hat, daß der Samen nach erlangter Reife auf dem Stode feimt und hier ſo lange fortwächst, bis er Dürr wird, worauf die jungen Pflanzen zur Erbe fallen und da Wurzel Schlagen. 2 Aglio, ſ. v. a Knochlauch um Schnittlauch. Agnacat, eine in Amerika heimiſche Birnbaumarl, die dem gemeinen Birnbaum an Gröpe und Form gleicht, aber das ganze Jahr belaubt iſt. Die Früchte aleichen den Birnen, bleiben aber auch in reifem Zuſtande grün; das Mark hat diefelbe Farbe und ſchmeckt ſüß, faſt wie Butter. Agrume (Citrus), Gattung ver Gruppe und Familie Orangengewächſe; » Agrume. 13 kurzer, 3-5ſpaltiger Kelch, 5—8 fih am Grunde zufanmerneigende Blumenblätter, RO Staubgefälfe, länglicher Staubbeutel; 8—14jächeriger Fruchtknoten; dickrindige, vieffamige, 6—12fächerige Beere. Arten: Limonen A. (C. medica), viefer aus: gezeichnete und durch feine Früchte, die Citronen, allgemein befannter Baum erreicht eine Höhe von 30-60 Fuß; er wächst im wärmern Aſien, namentlic, in Medien, Aſſyrien und Perjien wild und wurde von da nach Griechenland, Jtalien, Spanien, Südfrankreich zc., ſpäter auch nad Amerika verpflanzt, jo daß er jegt in dieſen, wie Be in andern Tropenländern, ganze Wäl er bildet. Er erreicht die mittlere Baumes gi e, hat eine ſtark riechende, weiklichgelbe Wurzel, einen geraden Stamm mit ſchwärz— a, weißpunklirter Rinde, |perrigen Aeſten, bepornten Zweigen, glatten, dicken, glän- enden Blättern, und weigen, röthlich jchattirten, wohlviechenden Blumen, Die köſtlichen Sehe diefe3 Baumes, die Citronen, find länglich oder rund, verſchieden groß und oben mit einer Warze verjehen. Die äußere gelbe Schaale enthält in jehr zahlreichen Heinen Bläschen viel Del. Innerhalb ver Schaale Liegt eine zähe, fleiſchige, unbrauchbare Maſſe, dann erit folgt das jaftige, jaure und ſüßliche Fleiſch. Eine Frucht gibt um jo mehr Saft, je dünner die Schaale ift, deßhalb wird fie auch am meiſten geſchätzt. — Der Citronenbaum trägt daS ganze Jahr hindurch Blüthen, halbreife und reife Früchte, welch letztere jedoch in der Regel jchon dann gepflüct werden, wenn fie fich zu färben anfangen, da fie fich in diefem Zuſtande befier halten und eine angenehmere, ſtärkere Säure geben. — Italien, Spanien, Griechenland, das übliche Frankreich ze. treiben einen jehr ausgedehnten Handel mit Eitronen, indem dieſe Länder Jährlich viele tauſend Kiften mit Citronen, jede beſonders in ein Papier eingewicelt, bepacken und nicht nur in alle Länder Europa's, fondern in ſämmtliche Welttheile verjenden. Ihr Gebrauch in der Oelonomie und Medizin it jehr mannigfaltig, und fie laſſen fich, bei ung ange: fommen, in trodenen Sande an einem fühlen Ort noch lange aufbewahren, In der Conditorei bereitet man aus den Schanlen die beliebte Citronat und durch Auspreſſen per Deftillatton das Citronenöl oder Gederdl (Oleum de Cetro), von welchem Sicilien allein jährlich 4—5000 Pfund Liefert. Daſſelbe tft in Heinern oder grögern Gaben ein jo vorzügliches magenjtärfendes Mittel, und hebt von Blähungen herrührende Beſchwerden fo gut, daß es in dieſer Hinficht immer größere Verbreitung finden dürfte, Der Saft kann als die befte Pflanzenfäure betrachtet werden, daher wird er haufig als Eewürz an Speifen, zu erfriſchenden heilfamen Getränken in hitzigen Krankheiten, Faulfiebern zc., jowie zu Punsch, Limonade ꝛc. benützt und von Künftlern und Hand— werfern mannigfach verwendet. Aus dem nicht in den Handel kommenden feinen Eitronen wird der Saft gepregt, in Bouteillen gefüllt und auf Sceereifen gegen Skorbut (Scharbof) als einzig jchnell wirfendes Mittel angewendet. Auch in der Färberei und zur Neinigung der Haut wird er häufig benügt, und ift als wirkſames Gegengift gegen den Vipernbiß, gegen giftige Schwänme und Wolfsmilchkraut ſehr geſchätzt. — Bon der Eitronenblüthe erhalten die Kleider nicht nur einen Lieblichen Geruch, ſondern ſie ſchützen die— jelben auch gegen Motten. — Mit den bittern Samenfernen kann man Würmer von Menjchen und Dieh treiben, während das feine, gelbliche Holz von Drechslern und Tifchlern zu verjchie- denen Kunſtarbeiten benübt wird, und von dem aus Amerifa kommenden Citronen-oder Jas minholze, welches ſchwer, harzig und eitronengelb ift, leicht unterfchteden werden kann. — Durch die jehr ausgedehnte Kultur der Eitronen find außerordentlich viel Spielarien entjtanden, von welchen wir hier die wichtigjten aufzählen wollen. 1. Citrongten, mit feften, ſüßem und fchmackhaften Fleiſch; fie werden in Italien oft 5—10 Pfund ſchwer und liefern das grüne Citronat, welches gewöhnlich zu Backwerk benützt wird. 2. Die Rumien gleichen in Form, Farbe und Sefehnar den Pomeranzen, und es gehören hieher bie — Adam Ada PBaradiesäpfel (Pomum Adami), welche an ver Spige eine mit einem tiefen Ringe umgebene Warze haben, die von einem Biſſe herzurlihren fcheint. Daher rührt die Sage, daß ſich Adam an diefer Frucht verfündigt Haben joll, und wird daher von den Juden noc jetzt als Schmuck ihrer Laubhütten gebraucht. Es gilt bei denfelben ala Ehre, einen ſchönen untadeligen A. zu defigen. Die wahre Heimath dieſer Früchte ift Riviera di Genova, Montenegro, Cala- drien und Sicilien. Ste werben forgfältig verpast, in Kiften von 190-200 Stüd verfandt, und jede Kifte mit einem die richtige Art der Einfammlung verbürgenden Cer— tiftcate des am Orte der Einfammlung wohnenden Oberrabiner® verfehen. °3. Die 44 Agrume. Beretien find blaßgelb, ſuß, eßbar und haben die Zorn einer Birne, 4. Die Li— men find Fugelrund, Klein und bellgelb, 5. Die Bergamotten find ebenfalls rund bitter, gewürghaft und gleichen dev äußern Form nach den nach ihnen genannten Birnen. Bon ihrer Schaale wird das Bergamottöl gewonnen. 6. Am Fleinften find bie gimöncden, welche faft gar kein Fleiſch haben und einen grüngelben, jauren Saft kiefern. — Von allen Citronenölen ijt das Limettöl dag bett, indem es noch feiner riecht als das Bergamottöl, brennend bitter und lange anhaltend etwas fampherartig ſchnieckt. — In Deutjchland, ſowie in allen nördlich gelegenen Himmelgftrichen werben die Eitronenbäume häufig in Gewächshäufern aus Samenkernen gezogen und im 3. oder 4. Sahre oculirt oder gepfropft, Mebrigens laſſen fie fich auch durch abgeſchnittene Zweig leicht fortpflangen. Am beiten — fie in 3-24 Fuß hoher fetter Raſenerde, vet: mit gutverfaultem Kuhdünger und 1, Sand zu vermifchen iſt. Im Frühlinge müffen die Stämmchen alle zwei Fahre verjeßt und die Wurzeln beichnitten werden. Gut ift es, wenn man fie während der wärmern Jahreszeit in? Freie bringt, fie dürfen aber erſt dann an die freie Luft gewöhnt werden, wenn man feine Nachtfröjte mehr zu be— fürchten hat. Den Sommer über muß man fie fleißig begießen, im Winter hingegen darf es nur jelten geſchehen, ſonſt ſtellen ſich die Cchildläufe ein und die Wurzeln faulen. — Diele Pflanze iſt in der Offtzin wie bei den Hausmitteln jo allgemein und io geachtet, daß wir nicht umhin können, noch einen Blick auf deren Seilträfke zu rich⸗ ten. Wir haben es hier hauptfächlich mit dem Citronenjaft, Citronenläure, Ximonade zu thun. Der —— welcher die Citronenſäure enthält, iſt kühlend, erfriſchend, durſtlöſchend, ſchweißtreibend, verbeſſert eine ſcharfe oder zu reichlich ſich abſondernde Galle, darf aber nicht in zu ſtarken Gaben und nicht zu häufig genommen werden, weil ſonſt der Magen von der Citronenſäure angegriffen wird. — Hinſichtlich der Anwendung, Form und Gabe iſt zu bemerken, daß man ſie innerlich als Limonade gibt, indem man in Zuckerwaſſer ſo viel Citronenſaft aus einer Citronen— u drückt, daß dieſes Getränk angenehm jäuerlich ſchmeckt. Diejes Mittel ift gegen Iutwallungen, zu ſtarke Gullenabjfonderung, woraus Kopfweh, Appetitlofigkeit, chlechte Verdauung, unregelmäßiger Stuhlgang, Schwindel, Herzklopfen ꝛc. entipringen, ganz beſonders gut, und wird es mit einem Thee, namentlich Holverthee, verbunden, jo wirkt es jehr ſchweißtreibend. — Der Citronenſaft Kb äußerlich ausgezeichnet gut gegen bluten- des, ſchwammiges Zahnfleiih, wenn man diejes wiederholt mit demjelben reibt; ferner ift er gut gegen Sommerjprofien und andere Flecken im Geficht, welche ebenfalls damit . gerieben werden — Das Innere der Citronenſchale iſt reizender, macht die Haut roth und wirft ableitend, weshalb deren Anwendung bei Kopf- und Zahnweh, namentlich bei einſeitigem Kopfweh, oft ſchnellwirkend und gut tft, namentlich wenn fie an die Schläfegegend aufgelegt wird. — Orangen-A. (C. Aurantium), 30—40 Fuß hoher Baum, dejjen las Rinde jchwärzlichgrau und deſſen Krone viel- äftig if. Die, wie das Ganze, volllommen kahlen Aeftchen find fait dreieckig; die ellip- tiichen Blätter haben oft eine ausgerandete Spige, find durchicheinend getüpfelt, leder— artig, glatt, oben glänzend Hellgrün, unten matt und bläffer, Die in den oberiten Blattwinkeln befindlichen Blumen jtehen zu 3— 8 doldenartig gehäuft an den Enden der Aeſtchen; jie riechen jehr angenehm und jtark, haben eine weiße, manchmal eine außen purpurröthliche Karbe; 20-25 Staubgefäße, welche fürzer als die Blume find. Die gelbrothe, fait Engplia ige Frucht wird 2—5 Zoll groß, enthält 8-12 Fach, ven denen 1 in jedem 2—5 Samentörner befinden. — Auch von dieſer Art haben wir durch angjährige Kultur viele Spielarten erhalten, von welchen die drei wichtigften, welche wieder Untervarietäten haben, folgende find: 4. bittere Bomeranze oder bittere Orange mit rundlichen Früchten und bitterem Safte; 2. ſüße Pomeranze oder ſüße Orange mit onalen oder vrundlichen. Früchten und einem fügen. Safte. Hieher gehört namentlich die Apfeljine und eine Spielart mit bluthrothem Fruchtbreie. 3. Bergamotte, rundliche, etwas birnförmige oder niedergedrückte Früchte mit ſäuer— lichen Safte. — Diefe Pflanze ift im ſüdlichen Afien zu Haufe und wird Porn, ſowie im nördlichen Afrika und vielen andern wärmeren Himmelsſtrichen ſeit langer Zeit Kultivirt, bei uns aber allgemein in Gewächshäuſern gezogen, wo fie faſt das ganze Jahr hindurch blüht, namentlich aber vom Mai bis Auguft. . Die bitter aromattjchen Blätter (Folia Aurantiorum), die jehr angenehm riechenden Blüthen (Flores Auran- Aguagnin — Ahorn. 15 'tiorum s. Naphae) und die unreifen jehr bittern Früchte, ſowie das Del der reifen Fruchtſchale find in der lm geihägt und als Parfüm Hochgeachtet. Bol. Bome- ranze — Pompelmus-A. (G. decumana), gleicht dene Bomeranzenbaum, hat aber etwas birnförmige, jehr große, oft 10-15 Pfund ſchwere Früchte; iſt in Oftindien zu Haufe, wird jedoch auch in vielen andern Rändern gebaut umd dient vorzüglich zur ereitung der Cit ron ate oder Succate. } Agnaguin, Name eines afrikanischen Strauchs, ven die Cingebornen für beilend und baljamijch rue Seine Blätter gleichen denen de3 ſpaniſchen Flieders; jie ſtehen wechjelsweile auf 1% ER langen Stengeln und zeigen, wenn man fie gegen das Licht hält, eine jehr zarte Gefäpftruchur. — ſ. v. a Adamsholz. Aguapa, Name des indiſchen Giftbaums. Aguataibai, ein an den Ufern des Uruguay (Südamerika) wachjender Schoten- daum, aus deſſen Blättern ein Balfam gewonnen wird; jeine Eigenfchaften find bei und nod nicht näher befannt. Ahate, — baum, oftindifche Baumart, jpäter auf der Philippinen angebaut. Die Blätter Liefern geruchlojes Del; die Früchte, von der Form Feiner Aepfel, haben einen ftarfen Geruch, jaftiges und wohlſchmeckendes Fleiſch. Aheita, Pilanzenmwurzel, welche den nordamerifantichen Indianern am Noutka-Sund als Nahrungsmittel dient. Ahorn (Acer), Gattung ver Familie Seifenbaumgewächje; vielehige Blü— then, mann ötheiligen Kelch und 5 Blumenblätter, welche gelbgrün und gefärbt find, 8 Staubgefäße, zufammengedrücten, Aappigen und 2fächerigen Sruchtindten: 2 Narben; Furzen Griffel Arten: Gemeiner, Weißer oder Bergahorn (A. pseudoplatanus), ein in Deutjchland, der Schweiz, Frankreich, Ungarn ꝛc. jehr —— Waldbaum, welcher am beſten auf ſchattenreichen Plätzen mit gutem, feuch— tem Boden gedeiht und eine Höhe von 50—60 Fuß erreicht. Von den tief in die Erde gehenden Wurzeln erhebt jich ein dicker, gerader, jchöner Stamm, deſſen Aeſte eine bübjche Krone bilden. Die Ninde der jungen Stämme ijt braun mit weißen Punkten, die der mittelalten jieht vöthlich braun und die von alten Stämmen hat eine weißgraue Farbe. Die dem Weinlaube gleichenden Blätter hängen an langen, rothen Stielen; im Mai erjcheinen die blaßgelben Blüthen in großen Büſcheln und hinterlafjen einen geflügelten Samen, welcher im October reift. Das Holz diefes nüslichen Baumes iſt weiß, oft auch majerig, dauerhaft, den Würmern nicht leicht ———— läßt ſich hübſch poliren, weshalb es von Tiſchlern, Inſtrumentenmachern, Drechslern ꝛc. zu vielen feinen Arbeiten benützt wird, zumal es ſich wie Mahagoniholz färben läßt. Zu Spim deln ift es allem andern Holze vorzuziehen, und ſtärkere Stämme geben ausgezeichnete Bohlen und Bretter. Die Blätter find als DVichfutter gefchäßt, und in Wein gefocht geben jie eim ausgezeichnetes Mittel zum Auflegen auf entzündete us Grün geftoßen und aufgelegt mildern fie hißige Sefhmoülfte — Bird, im Herbſt nach dem eriten Froſte oder im Januar. ein ftarfer, 8O—100 Jahre alter Stamm angebohrt, fo erhält man in etwa 14 Tagen 100 und mehr Maß Saft davon, ohne daß dadurch ber "Baum litte. Diefer Saft gibt einen auägezeichneten Ejfig, oder ſehr viel Branntwein oder, wenn man ihm einfocht, yuten Zucker, und zwar von 2 Maß Saft 1 Pfund. In vielen Ländern iſt die Gewinnung des Ahornzucers bedeutend, und in Schottland und Irland bereitet man den lieblichen Ahornwein aus dem Safte. Die Blumen ent- halten viel Bienenfutter an Wachs und Honig. — Zur Kortpflanzung des Baumes ſäet man den Samen gewöhnlich in guten Boden aus, follten aber Hamſter in. der Nähe fein, welche ihn eifrigit aufjuchen, fo darf man ihn erft in Frühjahre ſäen und faun 1 Zoll hoch mit Erde bedecken. Zum Verſetzen a man 10—12jahrige Stämme, welche jedoch nicht bejchnitten werden bürfen. Für Alleen und Parke iſt der Ahorn eine Zierde, namentlich da er gegen 400 Jahre lang ein jchönes Ausfehen behält. — Der Juderahorn (A. saccharinum) ift in Amerika zu Haufe, jedoch feines reic)- altigen —— Saftes wegen längſt nach England, Deutſchland, Frankreich und andern unmelsſtrichen verpflanzt, wo er ſich namentlich in Luſtgärten häufig findet. Am ba gedeiht diefer Baum in gebirgigen Gegenden ; er erreicht die Höhe des gemeinen orns, wird 2—3 Fuß die, hat eine glatte, mweißgraue Rinde, jehr ſpite, handfoͤrmige, 46 Ahovai — Ufelei, / unten wollige Blätter und gelbe Blumen, welche fich ſchon im April vor dem Erſcheinen der Blätter entwickeln. Das fefte, zähe, weigliche, dem Wurmſtiche nicht Teicht ausge— ſetzte Holz wird von Tiſchlern und Drechslern, namentlich aber. von Wagnern jehr geſchätzt. Die jungen Zweige und Blätter find im — als Viehfutter ſehr ge ucht und werden von Pferden außerordentlich gern gefreſſen. Der größte Nutzen bi Baumes aber befteht in dem Saft, welchen er in reihem Maße enthält und welche viel ſuͤßer und beſſer als der von allen andern Ahornarten it. Schon vor ber Ent- dectung Amerikas zapften die Indianer. diefen Baum an und tranfen ben Saft friſch. Seit mehr als 60 Jahren fucht mar ihn mit großer Vor- und Umficht zu gewinnen, indem man ihn regelmäßig im Februar oder März forgfältig anbohrt Bi rin hiezu gefer⸗ figte Gefäße unterſtellt, damit nichts verloren geht. Um jo fühler die Nächte ſind, um jo mehr fließt Saft ab, und es Liefert davon Ein Baum bis zum Mat. gewöhnlich 20 Map. Um vieje Zeit wird das Loch wieder verwahrt, damit ‚ber nem men Schaden leidet. Den Saft jtevet man auf ganz einfache, gewöhnliche, Weife zu Zucker, welcher, objchon er etwas grob, braun und weich ift, den Vorzug vor allem andern verdient, denn er iſt weit — und weit ſuͤßer. Amerika betreibt damit einen ausge— dehnten Handel nach Europa und Liefert überdieß noch einen guten Ahorneffig. — Den Negundo=N. (A. negundo) ift. ebenfalls in Nordamerika zu Haufe umd von da in Luſtgärten nach Deutjchland verpflanzt worden: Er wächſt außerordentlich jchnell, wes— halb man ihm in jungen Anlagen bejonders liebt, hat einen ſüßen Saft, und ein zähes elbliches Holz, welches unjere Wagner jehr ſchätzen. Dieſer Baum treibt in einem bre 6— 7 Fuß lange Schöglinge, jo daß er ſchon im 12. Jahre eine Höhe von 30-40 Fuß erreicht. Der gerade Stamm ift mit einer alchgrauen Rinde bedeckt, die hellgrünen Blätter find lappig. — Der rothe oder Silberahorn (A. rubrum) iſt gleichfalls aus Amerifa zu uns gekommen, findet fich aber jeßt in Deutſchland au feuchten Plätzen jehr häufig. Er wird 50-60 Fuß hoch, allein der Stamm erreicht nie eine diefer Höhe entiprechende Dicke. Das Holz ist zum Brennen und zu Kohlen jehr gut. Die Blüthen find voth, die Blätter jilberfarbig. Die Rinde gibt eine ſchwarze Dinte und wird in Amerika Häufig zum Dunkelblau: und Schwarzfärben der Leinwand und Wolle benübt. — Der ruffische A. (A. — das Ausſehen eines ſehr großen Strauchs und trägt Früchte, welche gegen Wechſelfieber dienen. — Die Rinde des — wurde früher in der Offizin der Ülmenrinde gleichgeſtellt, und auch den Saft hat man ehemals ſehr geſchätzt, vielleicht mit Necht, denn er iſt ein jehr gutes, blutreinigendes, erfrifchendes, harntreibendes, kühlendes Mittel, ebenjo der daraus be- reitete Wein. — Stoßt man die Wurzel und legt fie auf, jo mildert fie Schmerzen der Leber und Seitenſtechen. Ahovai (cerbera ahovai), gemeiner Schellenbaum. Ailanthus, ſ. v. a Götterbaum. ae ſ. v. a. Elephantenlausbaum. Akelei (Aquilegia). Diefe Gattung der Familie Ranun— felgewächje hat 5 biumenkronartige flache Kelchblätter, 5 trichterförmige Blumenblätter, zahlreiche unterweibige Staub: gefäße, 5 Staubwege, 5 Balgkapteln undift vielfamig. Arten: Gemeiner W, Jovisblume, WR. Fr. Handſchuh (A. vulgaris), wächſt in ſchattigen Wäldern und Gebüſchen, auf Waldwieſen, in Europa und im nördlichen Afien wild, "wird aber —— in Gärten gezogen (daher fehlt es nicht an Spielarten), dauert mehrere Jahre aus und treibt 2—3 uß hohe Stengel, welche fich oben in wechſelweiſe ftehende Zweige theilen. Die mattgrünen dreilappigen Blätter gen auf langen Stielen und haben Achnlichkeit mit den Schoͤll— frautblättern. An den Zweigenden ftehen die ſchönen, dun— felblauen, glodenfürmig gebildeten, unten mit einem ein- wäÄrtsgefrünmten Sporn verfehenen Blumen, welche walzen- fürmig RA Kapjeln mit vielen Samen enthalten. Die ganze Pflanze jieht jehr jchön aus, daher wird fie in ben + ag Gärten init Fleiß gezogen, und zwar einfach oder gefüllt, . Ariel ana Akomabaum — Alant. , 17 = und in verſchiedener Größe und Farbe, nämlich: braun, roth, weiß, blau, getüpfelt ze. Sie pflanzt fich ſowohl durch Wurzelſchößlinge, als durch den ausfallenden Samen leicht fort, welch letzterer außerdem noch in der Heilkunde jehr geſchätzt wird. Wenn man ein Quentehen davon ſtoßt, mit Butter und 20-30 Tropfen Eteinöl vermiſcht, jo hat man ein gute Mittel gegen das oft jo gefährliche Aufblähen des Viehes. Die den Bienen reihliche Nahrung darbietende Blume gibt einen Syrup, welcher häufig ftatt des Veilchenſyrups verkauft wird. — Die dicke, tief in die Erde gehende weiße Wurzel liebt einen fetten, feuchten Boden und hat, wie das Kraut, einen unangenehmeit Geruch und einen widerlich bitteren Geſchmack. Der Saft des geftogenen Krauts_ heilt ARE wenn man ihn darein tröpfelt; vermifcht man ihn mit Weizenmehl und Wein— eindl, jo heilt ev Grind und andere böſe Ausſchläge jchnell, Der Same tft; gut gegen Gelbſucht; auch macht er gelinde Oeffnung, deshalb gibt man ihn Heinen indern, wenn fie verjtopft jind. — Dur Deftillirung des Kraut3 und dev Stengel ur Zeit der Blüthe erhält mar das Afeleiwaller, welches in allen vorgenannten Uebeln * günftig wirkt, ferner den Magen von überflüſſiger Galle befreit, Ausſchläge heit und bei Schwäche, Ohrenbrauſen ꝛc. an die Schläfe gerieben wird, Akomabaum (Homalium racemosum), einer der größten Waldbäume im wejtlichen Nordamerika, aus deſſen zerriffener Rinde ein milchartiger Saft fließt, welcher in den . Mund gebracht das Zahnweh wenigitens ſehr milvert; an der Luft erhärtet er zu einer Gummijubftanz. Seine Früchte find pflaumenartig, von hochgelber Farbe und bitterem Geſchmack. Alant (Inula). Dieje Erautartige Pflanzengattung gehört zur Familie dev Radigten, hat gelbe Blumenjcheiben, zahlreiche und ſchmale Strahlenblümchen; unten an den Staub- beuteln finden ſich 2 Borften; der halbfugelförmige Kelch befteht aus vielen, dachziegel- artig Liegenden Blättern; der Fruchtboden tft ziemlich nackt; die Haarkrone ſitzt am Samen, und es find die Härchen derſelben mit feinen Zähnchen bejeßt, die einfachen Pflanzenblätter find ungetheilt. Von den 52 Arten diejer Gattung kommen hauptſächlich be in ge vor: 4. Deut ſcher A. (In. germanica), Stengel 1—1'/, Fuß od); Blumen goldgelb, klein, zahlreich, doldenartig, mit eiförmig = bauchigem Kelche; (ätter länglichseirund, rauh, ganzrandig; Geruch unangenehm; wächit in EL jedoch ungeachtet feines. Namens nicht jehr häufig, ſowie an jteinigerr Hügeln, an Weg— und Acerrändern, iſt ausdauernd und blüht im Juli und Auguft. 2. Bei dem Wet: denblätterigen A. (In. salieina) ift der Stengel fahl, mit einer oder doch nur wenigen Blumen; Blätter glänzend, unbehaart, lanzettärtig und feingeſägt; Blüthen goldgelb; Schließfrüchte fahl. Es kommt auch eine Spiel- art davon mit breiten, Länglicheovalen Blättern vor; einer andern Abart fehlen die einlippigen Randblüthen. Blüht im Juli und Auguft, iſt augdauernd und wächſt auf feuchten Wiefen, an Gräben ꝛc. Die gemwürzhafte Wurzel wurde — wie die Wurzel von Virgils Sternblume ebraucht. Die Blüthen werden oft zur Verfälſchung der ohlverlei-Blüthen benützt. 3. Wieſen- oder Bri— taniſcher X. (In. britanica), kommt in Britanien am häufigſten vor, findet ſich übrigens auch in Deutſchland auf naſſen Wieſen, an Gräben, Ufern und überſchwemmt gear Pläßen; hat eine weitkriechende Wurzel, einen | —3 Zuß hohen zottigwolligen Stengel, Lanzettförmige, ganzrandige oder gezähnelte Blätter mit einzelnen Drüs jenpunften und unten zottigewollig; Lanzettig-gleichbreite, weichhaarige Hüllblätter; 2—12 ziemlich — Blüthen- knöpfe an der Spike des Stengelö; goldgelbe Blüthen; furzhaarige Sehtienfrächte Dieſe Pflanze iſt ausdauernd, blüht im Juli und Auguſt und hat Heilkräfte wie das Flohkraut (j.d.), nur etwas ſchwächer. Die Blüthen werden oft mit denen des Wohlverler verwechjelt. 4. Aechter, ee oder Garten-A. (In Helenium). Der Wurzel: tock ift die, Aftig, außen braunvoth, innen weiklich; Garten-Alant. 2 18 A Alapuli — Algen. Stengel etwas zottig, namentlich oben, aufrecht 4—6 Fuß ho; Blätter unten und oben fisig, ungleich gezähnt,; unten jehr groß und geftielt; am Ende de3 Stengeld und ber urzen Brithenäfte rohe einzelne Blüthenköpfe; goldgelbe Blüthen, Finden fich auf feuchten Wiejen, an Gräben und Ufern feuchter Gebirgägegenden des mittlern u ſüd⸗ lichen Europas und im mittlern det ift ausdauernd und blüht im Juli und Auguſt. Bon diefer Pflanze Haben wir die berühmte Alantwurzel, welche im Frühling oder Herbſt eingefammelt werden muß, und die jehr ftark eigenthümlich gewürzhaft, kampher— artig riecht, bitterlich-ſcharf und ſchleimig ſchmeckt, in den Officinen in ſchweren, grauen, holzigen Stüden fi — und in dieſem Zuſtande einen ſchwach veilchenartigen Geruch und milden Gejchma Kr Diefe — enthält —— kryſtalliniſches Del, Weich⸗ harz, Wachs, Extractivſtoff, Gummi, Satzmehl, Inulin und einige Salze, daher ihre allbekannte kräftigende und auflöfende Wirkung auf die Schleimbänte der Lungen x. Anwendung, Form und Gabe: Iſt befonders in Catarrhen, wo aus Schwäche der Auswurf zu ſtark ift, fowie in Magenverfchleimung, Gelb- und Bleich— fucht und ſchleimigten Diarrhden fehr wirffam. In etwa Y, Schoppen Wafler wird 1 Quent diefer Wurzel bis auf einen ſchwachen halben Schoppen abgefocht und died den Tag Über genommen. Die Wurzel mit weißem Wein angelegt, ift in Gaben von je 1 Söffet voll ebenfalld jehr wirkſam. Gegen einfachen Huften auch, wenn man Alant blos im frijches Waffer legt und davon trintt. — Dad Ma: genjtärfende Alantaquavit wird . Aufgießen über Fleingefchnittene Alant— wurzel bereitet. Das Alantbier ift ein bitteres würziges Magenmittel, und wird Bund, Beretung mit Alantwurzel bereitet. Durch Deftillation der Wurzel erhält man en lantfampfer, welcher gelblich ausfieht und gewürzhaft ſchmeckt. Mit Zucker und dem Safte der Wurzel macht man ben gegar 3 * chleimungen geſchätzten Alantſyrup, Am geſchätzteſten von al’ dieſen Mitteln iſt der Alantwein, welcher aus Zucker, der Wurzel, abgekochtem Landwein und einem Zuſatz von Süßholz und Etronenſchale beſteht. Der angemachte Wein wird im Herbſt in ein Fäßchen ge— than, der Boden mit reifen Trauben gefüllt und daſſelbe nun in den Keller gebracht. Im Februar wird er abgezogen und dann zur Stärkung des Magens, zur Beför— derung des ſtockenden Monatsfluſſes und des Ei man 3 angemwenbet. Gegen Bruftleiden ift die zerftoßene und mit Honig vermifchte Wurze ebenfalls fehr ut. — Die grüne Alantwurzel ift bei Gefchwülften aller Art jehr wirkfum, wern man Re pflafterartig mal legt. Alapnli, ein in Dftindien heimiſcher Baum, Art von Bilimbi; dient in Verbindung mit een ala Brech- und Purgiermittel. Alaunbaum, ſ. v. a. Decadia. Alaunholz, alaunhaltige Braunkohlen mit Holgtertur; — bituminöfes Holz. Alnunwurzel (Alum root), die fchr adftringirende Wurzel von Geranium maculatum, welche außer einer 0 Materie Taännin, Gallusfäure, Schleim, Stärkemehl, etwas Harz und einen kryſtalliniſchen Stoff enthält und in Amerika gegen Diarrhöen, Doysenterien, Augenleiden x. häufige — findet. Albe, ſ. v. a. Graupappel. Albeere, ſ. v. a. gemeiner Hollunder oder ſchwarze Johannisbeere. Albernbaum, ſ. v. a. Silberpappel. Albkraut, ſ. Hirſchklee. Alchemiſtenkraut, ſ. v. a. Frauenmantel, Achemilla vulgaris, Ale, ſ. v. a Traubenkirſche. Algen (Algae). Nach Linné eines der niederſten Pflanzengeſchlechte, der Krypto— im natürlichen Syſteme dagegen die erſte Familie der Acotyledonen, ſowie des flanzenreichs im Allgemeinen, durch ſeine eigenthümliche Stellung im Reiche der orga— niſchen Weſen merkwuͤrdig und durch ſeine weite Verbreitung und feinen vielſeitigen Nugen wichtig. Was in dem großen Haushalte der Natur die Pilze auf dem Feftlande find, das find die Algen in der Negion des Waſſers, indem fie die Beſtimmung haben, die Testen Abgänge de organischen Lebens aufzufangen und zu reprodueiren. Jene feigen, wo es wajjerfrei it, in die Außerjten, lichtlofen Tiefen der Höhlen und Schachte hinab, um auch bier, wo die Natur eritorben zu fein jcheint, vegetabilifches Leben zu erwecken; dieje begleiten in gleicher Weife die Gewaͤſſer der Erde, um hier die letzten Algen. 19 Reſte pflanzlich-organiſcher rl sel aufzufammeln und abermals im ben reis vegetabilifchen Lebens zu bringen. Deshald ift die Alge auch in dem ganzen Waſſer J verbreitet; ihre einzelnen Arten gehen * bis In die tiefiten Tiefen des Meeres, und hinauf an die supnen Landgewälfer, jowie bis hinan in bie Negion des ewigen Eiſes. AS Seegräjer oder —— erfüllen fie unfere Meere, als vöthlicher — überziehen fie den Schnee der Polarländer und Alpengipfel, es kann daher eine auffal- lende Verwandtſchaft dieſes Pflanzengeſchlechts zu den beiden andern Neichen nicht fehler, indem bei dem Webergang von einem ind amdere bet dem Punkte der Aufldfung die Alge vermittelnd eintritt und am Nugen der lebenden Welt das vom Tode rettet, was noch gerettet werden fann. — Alle Algen find blatt und blüthenlofe, im Waſſer wachſende Gewaͤchſe, und beftehen theils aus einzelnen mit Schleim umgebenen Bläschen, theils find fie aus gegliebderten Fäden oder laubartigen Lappen zufanmengefegt. Der Befruch— tungsſtoff ift oft in der ganzen Maſſe unverkennbar verbreitet, oft fist er in den Ge lenkknoten der Fäden oder in eigenthümlichen Anſchwellungen der Iaubartigen Lappen, Die Samenhäufchen befinden ſich im zwei einander gegenüberſtehenden Lagen. Die. wich— tigften Erſcheinungen diefer Pflanzenwelt jind nah Schubert folgende: 1. Schleim: oder Gallertalgen (A. Nostochine), am einfachiten und überall Teiht in die Augen fallend, indem die grümliche, jchleimartige Subftanz dazu gehört, die an dumpfig gelegenen, ſchattigen, fejtgetretenen Steffen, an Feljen bei Wafjerfällen und am Meere, an Heu ten Wänden und Steinen nach jedem Regen et Es find entweder runde, fortlaufende, galleriartige Stoffe, wie beim gem. Noftoch, oder es liegen klei— nee Se en in der Sallerte, wie bei der Felſen palmelle, der rothen Schneealge, der des Schneeroths. Bei dem Vertrocknen der milchartigen Galferte blättert fie ih ab und nun erjt treten ihre Mafjen durch die grüne, röthlıche, gelbliche oder fonftige arbung recht augenfällig 5 — wodurch oft ein buntes Ausſehen davon entſteht. prengel zählt dieſe Algen wegen ihrer faſt thieriſch beweglichen Natur zu dem Thier- reiche, worin ihm die übrigen Naturforicher aber nicht folgen. 2. Die Gltederalgen (Arthrodiese) find meiſt glagartig durchicheinende, Koch Snkige Röhren, deren Glieder Innen zufammengefeßt und grün, voth oder gelb 2c. gefärbt find. Ihre thterifche Bes we tichleu üt auffallend, namentlich bei den die Samen vertretenden Theilen, welche Sufonsiierhen gleichen, 3. B. bei den Zitteralgen, bei der Zehner-Miſch— alge, die in langſam fließenden Ba vorkommen, und deren innere farbige Körner in in Form eined X durchkreuzen. Auf Felſen des kryſtalliniſchen Gebirges Krk die etfchenalge, welche den davon überzogenen Steinen einen veilchenartigen Geruch mittheilt,. Die wohlriehende Alge duftet ebenfall3 veilchenartig und Ba Felſen und Baumrinden. 3, Die eheten ‚oder Armleuchter (Charace®) haben einen zufammengejegten Bau und find durch die aufs und niedergehende Bewegung der in dem —— enthaltenen Saftbläöchen merkwürdig. Es gibt jedoch auch un— durchſichtige Charen, die, wie die erſteren, in allen Gewäffern der Welt vorkommen, jedoch beinahe Immer nur auf dem Boden, ohne die Oberfläche des Waſſers zu DR Sie gleichen in ihrer Form u dem Schachtelhalm, werben ſpanne- bis 11, Ruß hoch und find wegen der von ihnen ausgefchwigten Kalkerde ſehr zerbrechlich. — Die Igenarten ſind kaum zu zählen, und eg haben falt alle wurmwidrige Rad Andere, wie 3. B. die Kugelfruchtalge, werden in China durch Kochen in eine Art Leim umgeftaltet, während wicder andere, die vom Meere an vie Küfte geronrfen werden, zur DBereitung einer Art Potajche dienen, die Kelp oder Varek heißt, und woraus man die Jodine darſtellt. Ihres Salzgehaltes wegen eignen fie fich auc zur Düngung ber Felder. Der Farbeftoff der Algen iſt fo ſehr veränderlih, daß fie in dieſer Bezie- hung wenig Achtung verdienen; nur die jcharlachrothe Deleſſerie ift zur Bereitung einer uten Schminke geeignet. Die Zitteralge, welche nach warmen Negen auf Triften, «seldern und in Gärken auf Sandwegen häufig erjcheint, galt früher, für fehr wirkſam in hartnädigen, Frebgartigen Geſchwüren und in der Gicht, iſt aber mit Recht laͤugſt aus der DOfftein verbannt, Der Bachwaſſerfaden, welcher in ftehenden Gewäſſern, Warjerbehältern, Gräben 2. als ſchwimmender Raſen erjcheint, iſt als Umſchlag bet Berbrennungen wirffam, nicht aber ber Wunden, wie Biele glauben. Die würm— treibende Kugelfructalge, Beide im Mittelmeer zu Haufe ift, bildet ven Hauptber ftandtheil og Wurmmoojes, das Würmer gut abtreibt, jedoch einen Se ſalzigen ‚20 Algen. Geſchmack und den widrigen Seegerudy hat. — Die Tang- oder Laub⸗ 5 algen (A. phycoidew & floride) find viel ausgebildeter ala die jo WA? eben bejchriebenen Algen, und diefe find es hauptfächlich, welche das Ger I waͤchsreich des Meeres bilden, Sie haben eine ziemlic, feſte Confiftenz KL und find meijt dunkelgrün oder vöthlich von Farbe. Auf dem Meeres⸗ ER rund evfcheinen jie wie ſchön grünende Wieſen, ja oft wie weit ausge veitete Waldungen. Ungeachtet er mannigfaltigen Form der Tange fommen doch faft alle darin überein, daß ſie einen äſtigen Lagerſtamm mit oder ohne laubähnliche oe haben, Ihre Veräftelung ift. gewöhnlich gabelig, und «3 befommen die Aeſte im Vollenden verdictte Enden, die manchmal jchotenartig gejtaltet und veichlich mit Keimkörnern bejegt find. Bei vielen Algen Tiegei bie Spo⸗ renzellen in dem Fruchtbehältniß frei, z. B. bei den Blüthentangen; bei andern ſie zu ſchnurfoͤrmigen Fäden aneinander —— die buͤſchelweiſe an der innern and fiten und aus denen, ſobald die alten abgeſtorben find, wieder junge Pflanzen hervorfeimen. Die Sporen des Knotentangs liegen in den au der Seite des Fnoti- n Stengels jtehenden, rundlichen und gejtielten Behältniſſen. Viele Tange gehören Dinge ihrer Größe und Mächtigfeit zu den Rieſen des Pflanzenreichs, und ſchon der Seiltang (Sceytosiphon filum) wird in der Nordjee 30—40 Fuß hoch und bilbet in der Scalpa-Bay an den Orkney-Inſeln jo unglaublich viefenhafte Zujammenhäufun- gen, daß große wie Heine Schiffe nur mit Mühe Hindurchfommen können. Der Haupt itamm deö Fucus fuscescens m einen Stamm von der Diefe eines Mannsſchenkels und eine Länge von 30 Fuß. Der birntragende Tang (Macrocystis pyri- fera) der jüdlichen Meere erreicht zwar am Stamme nur die Dicke eines Finger und an den Zweigen nur die eines Bindfadens: dagegen jteigt jeine Länge von 500—1500 Bu. Die ſchmalen Blätter diefer merkwürdigen Tangart haben an der Baſis Luft: lajen, weshalb fie ſich frei auf der Oberfläche des Waſſers auszubreiten vermögen. Wie bei den vorhergehenden Familien ver Algen, jo finden fich auch die Tange mehr in der Nähe des Landes, als in den abgelegenen Höhen des tiefein Weltmeeres, wes— halb fie auch den Seefahrern für Anzeigen der Nähe defjelben gelten. Wenn man nun vr in größern Tiefen des Meeres hauptfächlich blos Zoophyten u. dergl. aus dem eereögrund RN io machen doc auch hierin einzelne Tangarten Ausnahmen, indem 3. B. der blajenförmige Beerentang (Sargassum bacciferum) inmitten des atlantifchen Oceans meilengroße ſchwimmende Wiejen bildet, welche ” hauptſäch⸗ ch weft: und ſüdweſtlich von den canariſchen Inſeln finden. Zwiſchen 27 bis 38 Grad nördlicher Breite mußten Seefahrer Schon 15 Tage lang durch jolche ſchwimmende a wüften jchiffen, welche theilweife jo dicht waren, daß fie ſich mit Beilen einen Weg bab- nen Fir ie Die eigentlichen Tange (Fuci) kommen hauptjählid nur zit chen den 55 bis Ader Graden der Breite vor, und nur jelten nähern fie ji) dem 36, Grad ber Breite. Lamouroux' Unterfuhungen find in diefer Beziehung hoͤchſt interejjant, und enthalten auc Nachmweife über einige Tangarten, die an den Rütlen des En Eng: Iands vorfommen, nicht aber an den üblichen und umgekehrt. — Für die Bewohner aller Küftengegenden ift die Benukung der Tange von der höchiten Bedeutung. Der handförmige Tang (Halymenia palmata) und der eßbare Tang (H. edulis) der befeuchtet einen Veilchengeruch hat, jowie der Zudertang (Lami- naria saccharina) find in vielen europäiſchen Staaten ein Nahrungs: mittel der Menfchen und There. Der handförmige Tang, welcher an ber iBländifchen Küfte in großer Menge waͤchſt, iſt für Schafe und Ziegen ein jehr gutes Futter, und jelbjt der gemeine Blajentang (Fucus vesiculosos) wird von den Bewohnern Islands, der jchottiichen Ins jeln ze. als Winterfutter für Pferde, Rindvieh und Schafe benügt, und in Gothland werden Schweine damit gemäftet: Cine gewöhnliche Stall- ütterung ift in Norwegen der Fucus serratus und Scytosiphon filum. er Pfeffertang (Laminaria pinnatifida) befigt einen pfeffer— artigen Beigeſchmack und wird in Schottland als Salat geilen; die Laminaria digitata wird ala Gemüfe verfpeist; im gleicher Weiſe wird die ſchöne Laminaria esculenta in weit größerem Umfange benüßt, und au an der Weftküfte Nordamerikas, fowie an ben Küften von Blaſentang. Alhagi-Manna — Alkornokbaum. 21 \ Neuholland werden die Laminarien zur Speife gebraucht. Diefe Stelle vertreten an den oftindifchen Meeresufern mehrere Arten von Sphaerococcus und Chondria, welche den Hauptbeftandtheil der jo berühmten eßbaren Schwalbennejter bilden. — Der Sphaerococcus helminthschortos hat feiner wurmtreibenden Kräfte wegen fich großen Ruf erworben, für die Volksarzueikunde hingegen find bie Algen bei ung nicht von Wichtigkeit. Außerdem wird Jodine faft in allen Tangarten gefunden und deshalb zur Gewinnung deffelben benützt. Von größerer Wichtigkeit find fie ir Künſte und Gewerbe, denn es werben in China vor Sphærococcus tenax irniffe für Papier und Seidenwaaren, Leim, fowie Stellvertreter des Fenſter— glafes bereitet. Zu leßteren bringt man von der durchſcheinenden Subftanz tafelartige Stücke zwischen Bambusftäbe, dann ift das Fenfter fertig. Zur Glas-, Seifen: ıc. Ma: nufachur find fie durch ihren Reichthum an Potaſche wichtig, und es werden zur Gewinnung derſelben viele Arten benützt. IAls Düngungsmittel der Felder find fie nn von großer Wichtigkeit, indem fie die Urbarmachung vieler öden Küftenftriche möglich machen. — Ein zuderartiger Stoff wird von mehreren Tangarten ausgeſchwitzte wenn fie mit Brunnenwaſſer gewaschen und nachher getrodnet werben. Ein jo nub: bares und wichtiges Pflanzengejchlecht erregte ſchon im hohen Alterthum die Aufmerf: famfeit der Gelehrten, welche bereit? 346 Arten zählten. Sprengel jtellte die Zahl von 705 auf, welche durch neuere Korfchungen unterdeß bedeutend erhöht wurde. Alhagi-Manna (Manna persica), der honigartige Saft, welchen ber ächte Mannas Kraus (ſ. d.) während ver heizen Monate ausjchtwigt und der fich in bei Fühlen ächten zu gelblichen und braunröthlichen Körnern verdickt. Dieß ſoll ber Manna fein, welchen die Sfraeliten in der Wüſte genoſſen, und noch jet wird er im Drient ala Kahrungs-, ſowie als gelind purgirendes Mittel benükt. Alhorn, |. v. a. gemeiner Hollunder. Alicante-Wein (Tintowein), fchwerer, füger, rother, ſehr haltbarer Wein, mit gewürzhafter Blume, Von ven 2 Sorten kommt die befjere, Vino tinto, zur Ausfuhr, die zweite Vin de table, wird meift im Lande confumirt. Jerer nimmt alt einen pikan— ten Geſchmack an und heißt dann Fondellol. Mäßig genoffen ijt er der Verdauung ſehr zuträglich. Der edlere Mlicante-Wein kommt felten Acht zu und, inden er gewöhn: lich mit anderen rothen Weinen verfälfcht wird. In Marjeille und Malaga beſtehen eigene Fabriken zu feiner Berfälfhung, die ihr Geſchäft ſchon am Stode anderer Trauben beginnen und ein in der That nicht zu verachtendes Product Tiefern. Alkanna (Alcanna), diefe Gattung der Familie Nauchblätter hat trichterförmige, 5fpaltige Blumenfronen, 5 Staubgefäge mit überragenden Dedklappen, 4 nüßchenartige Schließfrüchte. Arten: Kärbende Alfanna CA. tinctoria), möhrenförmige, holzige Wurzel mit ſchwarzrother Rinde, mehrere aufiteigende 5—10 Zoll lange Stengel, Tineal Yänglichte, ſehr ftumpfe, in die Decblätter übergehende Stengelblätter, weigliche, oben pupurröthliche Blumenröhre mit dunkelcyanenblauem Blumenjaum, gelblihbraune Schließ⸗ früchte; wächſt in Südeuropa, Ungarn ꝛc. an dürren ſandigen Stellen, iſt ausdauernd, blüht im Juni und Juli. — Die Wurzel findet fi) in den Apotheken von feberfiel- bis fingerdieen Stücken und hat eine ſchwärzliche, innen dunkelblutrothe Rinde, welche foder auf dem weißlichen, holzigen Kerne anliegt; fie hat feinen rer und einen faden, füßlichen, nachher leicht abftringirenden Geſchmack. Die Rinde der elben enthält mit Gummi und Ertrachivftoff einen Kärbejtoff, und dient gegen Diarrhöen, Hautaus— ſchläge, Wunden und Geſchwüre; am häufigiten aber wird fie zum Färben Ipirituöfer Arzneien, von Oelen, Salben ꝛc. benügt und auch in der Faͤrberei angewendet. — Einige Naturforscher, namentlich ältere, geben auch der Schminkwurzel (j. d.) den Namen Alkanna, wa3 wir aber für falſch halter. ? — Allkornokbaum (Aichornea), Gattung der Familie Rautengewächſe; zweihäuſig; ährenrispige männliche Blüthen; 2-theiligem Kelch mit fehlender Blume; 8 Staub⸗ — am Grunde in einen Ring verwachſen ſind. Die weiblichen Blůthen tehen einzeln oder in einfachen Aehren, haben 3theilige Kelche, Aappige und Aäche⸗ rige Fruchtknoten und 2theilige Griffel. Die beerige Kapſel ift 2—-Ifnöpfig, der Samen. bemantelt. Arten: Breitblätteriger A. (A. latifolia), ein 25 Fuß hoher Baum mit hängenden Aeſten, ziemlich Ianggeftielten, eirunden Blättern, welche unten dreinervi f} und durch zahlreiche Quadrate runzlig find. Die männlichen Blüthen jtehen in auf 22 Milamande — Allerheiligenkirfche. zechten, abitehend. äftigen Rigpen, die weiblichen in einfacher, hängenden, 6-10 Zoll Yangen Aehren; die Shwärzlichen Früchte find fleifchig, erb— a r 3 — und ſpringen zweiklappig auf. Dieſer auf den. Ber⸗ gen Jamaikas — Baum ſoll die Alkornokrinde (Cortex Alcornoque s. C. Chambarro) liefern, von wel— cher zwei Sorten, eine aus Jamaika, eine andere aus Guiana, in den Handel kommen; jede ftammt vielleicht von einem dern Baume ber. Die, aus Guiang fommende Sorte befteht aus 4—8 Zoll langen, 1—3. Zoll breiten und 4—5 Linien dien, flachen, vöthlich oder dunfelzimmtbraus nen Stüden, an deren innerer Seite ein dünner, ſchmu ig gelblicher Baſt fich befindet. Sie. hat keinen Geruch, aber einen herben etwas bittern Geſchmack und färbt einen falten Aufguß weingelb. Die von Samaifa kommende Sorte bejteht WR in Stücen mit feftem Bruch, uneben und riffig, ſchmutzig roth⸗ — - braun, manchmal mit jchwarzen glänzenden Punkten und innen mit eben folchen She ver kalte Aufguß wird rothbraun. Diefe Rinde enthält neben mehreren. Salzen Gerb⸗ und bittern Extractivftoff, eine eigene, kryſtalliſirbare Subitanz, Alforein, welche die Mitte zwiichen Wachs und Harz hält. Ad tonijhes Mittel verdient fievolle Beach— Altornotbaum tung und erlangte deshalb ſchon früher.einen großen Ruf in ihrer Heimath und in Amerika, on wo aus fie vor etwa £5 Jahren nach Europa Fam und Häufige Anwendung gegen ungenfhwindfucht, bet Schleimfluß over Erſchlaffung der Lungen ıc. fand, jet aber viel von ihrem Ruf verloren bat. Allamande (Allamanda), diefe Gattung der Drehblüthler hat einen fünftheiligen Kelch, trichterförmige, 5ipaltige Blumenkrone, weiten, glodigen Schhund, 5 einge of: fene Staubgefäße, einfächerigen Fruchtknoten. Die rundlich elliptiſche, lederartige Kapfel iſt Afücherig, Achalſtückig und vielſamig. Arten: Aublets A(A. Aubletti), klettern⸗ der, ige Strauch mit, 4-5ftändigen Blättern, welche länglich zugeſpitzt, oben kahl, under rojtbraunflaumhaarig find; die faſt 3 Zoll langen, Be lumen find gelb; bie Kapſel it rund und aufammengebrüdt. Findet fih in Gutana und ben uk des Drinofo, von wo die Blätter zu ung kommen, von welchen ein Decoct als ftarfed Pur— — bekannt iſt. Linne’3 A. (A. Linnei), gleicht der Vorigen, hat einen klet— ernden, Stamm, Aſtändige, verfehrt eirunde Blätter, große gelbe Blumen, blüht vom Juni bis September und iſt an den Bächen Südamerikas und Weſündiens zu Haufe. Ein Abſud der Blätter purgirt jehr ſtark. Schott's A. (A. Schottii), gleicht ber vorigen, wirkt aber. auch bredhenerregend und iſt in Braftlien zu Haufe. ‚ Allasia payos, eine in Oftafrifa_einheinifhe Baumart mit fünftgeiligem Kelch, vierblätteriger Blumenkrone, gefingerten Muntgabnigen Blättern, von denen ein Breium— —— wird, der für ein bie Geburtsarbeiten erleichterndes und befördern— des Mittel, gehalten wird. Alfeeweide, |. v. a. weiße Weide. nkerneilinenolä, von der Allerheiligenbai aus Weftindien zn und kommende Bra tienhoß. , BIC Allerheiligenkirſche, eigenthümliche Kirſchbaumart, die Truchſeß für eine eigene Klaffe hält. Cr treibt mit Anfang de3 Frühlings aus, den vorhandenen Fruchtaugen ftatt der Blüthe einen heflgrünen, mit kleinen Blättchen — Fruchtzweig, welcher bis tief in den Sommer fortwächst und ſich nach und nach bis zu 6 Zoll und mehr noch a I In, den Winkeln der erſten 2—4 Blättchen diefes Fruchtzweiges Bilden ſich die gruchtaugen, welche zum Austreiben der. Blütheſproſſen des folgenden Jahres beſtimmt find und die, ohne weiter zu treiben, den Sommer hindurch wie andere Traginospen ihre, aeDönige, Die und Bollfommienheit erlangen. Die Augen in den folgenden Blätt- en der Blüthefproffen treiben. bald. nach rei Entitehen Blüthenftiele, die bis zur ntfaltung, der Blüthen fortwachjen, ſich manchmal voldenartig in 2—3, Stiele teilen, nud ebenſo viel Blüthen Hervorbringen. Da die Entſtehung neuer Blättchen, Blüthen— augen und Blüthen ununterbrochen bis September fortdauert, fo iſt es möglich, daß > Allermanusharuiſch — Aloë. 93 man auf einem Baume Blüthen, grüne und vi Kirſchen antrifft. Die Frucht gehört u ben Heinen rothen Kirfchen und ſitzt das Fleiſch ſehr feft am dem großen Stein. Der Baum verdient mehr ber —— als des Nutzens wegen Beachtung. Allermaunsharniſch, ſ. v. a. Siegwurzlauch, |. u. Lauch. Allizari, |. da. levantiſcher Krapp. | Allraun (Mandragora), Gattung der Familie Nachtſchatte ngewächſe, mit Frei ſelförmigem fünfipaltigem Kelch, trichterförmiger, nfipaltiger Blumenfrone, 5 am Grunde faben: rmig verbreitete Staubfäden, 2fächerige Frucht: noten. Arten: Frühlings-A. (M. vernalis), dicke, weiße, möhrenförmige, oft 3—4 Fuß in die Erbe dringende Wurzel; verfümmerter Stengel; breit: . ovale, wurzeljtändige, Ya—1 Fuß lange Blätter; aft 1 Zoll lange, ſchmutzigweiße Blume mit etwas überragendem Kelch. Die gelbliche, widrig riechende, fleifchige Beere hat die Größe einer Pomeranze, und wächst diefe Pflanze an — feuchten Stellen des ſüdlichen Europa's, blüht vom Februar bis März und iſt ausdauernd. Die ganze Pflanze ſtinkt, iſt betäubend, ſchmeckt hart, bitter und —* erregend. Die ſchlafmachende Wirkung des Allraun war ſchon bei den Alten ſprichwörtlich, und hat ſie die Eigenſchaften der Wurzel der Tollkirſche, nur iſt fie noch narkotiſcher. Früher wurde fie in der Regel vor fehmerzhaften Operationen gegeben, um den Kranken zu betäuben, die Folgen waren aber jo nachtheilig, daß man von dieſem Verfahren gang abgekommen iſt. Außerdem ſchnitzte man aus der Wurzel in älteren Zeiten iche Figuren, welche Allraunen oder Allräunchen genannt wurden ımb im Rufe hoher Zauber: fräfte ftanden. — Die Anwendung biefes Mittels erfordert große Vorficht, dejjen un: geachtet ift es aber ok bon *— günftiger Wirkung. — Quent des Wurzelſaftes mit Honigwaſſer vermiſcht treibt Galle und Schleim gut ab und iſtdeßhalb beſonders bei Geiſteskranken og umal e3 auch noch erſchlaffend wirkt. Der Wur eye ohne Vermifchung betäubt ftärfer als Opium. — Geftopene Blätter des Allraun kei en, aufgelegt, ben Grind. — Sehr hitzmildernd und Ruhe herbeiführen ift folgendes Mittel: die Beeren werben etwa 4 Zage in Baumdl eingeweicht, nad) dieſem wird das Del gejotten, durch ein Tuch geſeihz und an die Schläfe gelegt. Von erfahrenen Aerzten wird dieſe Wurzel noch gegen verſchiedene andere Uebel angewendet, allein der Gebrauch iſt fo gefährlich, daß wir nur davor warnen können. — Herbſt-Allraun (M. au- tumnalis), gast der Vorigen, nur ift die Wurzel braun, die Blätter ſind Lanzeite foͤrmig, die Blume Lilas, die Beere oval, Das Vaterland diefer ausdauernden Pflanze iſt am Mittelmeer, und füllt ihre Blüthezeit in ven get und Winter. Aloe (Aloe), eine Gattung der Familie Kronlilien; ift zwitterig, hat röhrenför- mige, jechötheilige Gefchlechtshülfe, 6 gerade, fruchtbodenſtändige Staubgefäke, 1 Frucht: knoten, fadenförmiger, ftumpfnarbiger Griffel, häutige, eiwas gerippte Kapfel mit eckigem oder verflachtemn Sumen. Arten: Gemeine U. (A. vulgaris), halbitraugige Pflanze mit Holzig ſaftigem, aftlofem, exft im Alter 1—2 Fuß Hoch werdenden Ober: tod; die zahlreichen, eilangettigen, bien, blaßgrünen (o — geſtreiften oder ges ern) Blätter haben einen fnorpligen Rand mit derartigen ahnen, er röthlich grünlice, eife Blüthenfchaft ſteigt 2—3 Fuß hoch aus der Mitte der Blätter empor und treibt eine fußlange, weißlichgelbe Blüthentraube. Diefe Halbitrauchartige Pflanze blüht im Junt und Juli, und it von Afrika aus angfi nach Dit- und Neftinbient verpflanzt, indem ber in den Blättern der Aloearten enthaltene bittere Saft ſeit undenklichen Zeiten die harzähnliche Aloö (Aloe s. Gummi Aloes) Liefert, welche in der Heilkunde jo Hoch gejchäßt wird.” Zu der Gewinnung dieſer Shan macht man Einfchnitte in die Blätter umd fangt ben auöfließenden Saft auf, welcher dann durch Kochen eingebickt wird und bie beite Aloe liefert. Sept fein Saft mehr aus den Blättern, jo ſchneidet man fie im Stücke, veiht dieje an Faäͤden und taucht fie in heißes Waffer ; nach etwa 10 Minuten nimmt man fie heraus, taucht andere ein und führt damit fo Tange fort, bis das Waſſer . 4 Aloe. ſchwarz iſt. Der untere Theil der Flüſſigkeit wird durch einen unten angebrachten Hahnen abgelajien, ges — —— kocht und em wo⸗ u ebenfalls eine feine \ losſorte erzielt wird. Die * Aloegewinnung iſt übri- * ens in den verſchiedenen ——— verſchieden, wie auch die Wloearten ver— jchieden find, von denen einige beliebte Garten- pflanzen find, namentlich die durchſtochene U. (A. perfoliata), welche in jüdlichen europätjchen Län— dern im Freien fortkonmt, in nördlichen aber in Treib- häuſern gehalten werben muß. Die zahlreichen, faf: tigen, ſchwertförmigen, ſich aus der Wurzel erhebenden Blätter werden 4—6 uf Yang, in der Mitte 6 30 breit, 7 Zoll die, find am Rande gezähnt, an der Spitze Pc und ftehen Aloe, o dicht beifammen, daß fie den bei und im fechiten oder fiebten Jahre erjcheinenven, —5 Fuß hohen ſchuppigen Stengel umfaſſen. Die röhrenförmigen, gelben Blumen bilden oben einen ſchönen Strauß. Von dieſer Art hat man viele Varietäten, won denen die ſuccotriniſche U. purpurrothe Blumen träge. Die bunte U. (A. variegata) iſt die jchönfte Art. Die Blätter erreichen nur eine Länge von 4 big 6 Zoll und eine Breite von 3 Zoll, die Spitze derſelben iſt did und abwärts ge- bogen. Der mehr al3 1 Fuß hohe Stengel bildet mit den zinnoberrothen Blumen eine prächtige Pyramide. Die Berlalon (A. margaritiferra) hat pfriemenfdrmige, dicke, knartngeipüste, 39 Zoll Tange Blätter, bedeckt von perfenartigen, weißen Hödern. — lle Alvepflanzen, welche jedoch häufig mit der amerifanifchen Agave verwechſelt werden, vor welchem Mikgriff wir warnen müffen, vermehrt man dur Schößlinge. Sie lieben eine leichte, jandige Erde und dürfen nur im Sommer ſtark begofien werden. Man pflanzt fie, wie jchon oben angedeutet, Hauptjächlich des Safts ver Blätter wegen, welcher durchlichtig, fett, glänzend, außen braunroth und innen gelb > U. von diefer Art gird juccotrinijcher U. genannt, kommt vorzüglich aus Arabien und Oftindien und dilt für die feinfte Sorte. Ihr Geſchmack ift gewürzhaft und bitter, ihr Geruch gleicht mem der Myrrhen. Außerdem zeichnet fie fich noch durch große Leichtigkeit aus. — Zu — Sorten preßt man die Blätter aus und verdickt den Saft in Keſſeln über dem euer; dieſe find aber brüchig, hart, ſchwarzbraun, haben einen bittern, eckelhaften Ge- chmack und einen ftärfern, widrigen Geruch. Sie fommen unter dem Namen Leber- aloe aus Weſtindien und von demjKap. Zu der Roßaloe, welche nur in ber Thier- heilfunde Anwendung findet, werben die Ihon gepreßten Blätter mit andern Pflanzen theilen vermijcht, ansgeprekt und der Saft zum Verdicken an die Sonne gejtellt. Ihre ie iſt beinahe ſchwarz, der Geruch und Geſchmack außerjt unangenehm, und zudem it fie oft mit Sand und anderem Unrath vermengt. — Wenn man etwas Aloe unter Klee und Talg miſcht, und damit die Schiffe bejchmiert, jo entfernt jie die gefährlichen P oladen, welche das Holz der Schiffe ſchnell durchbohren und deren raſchen Untergang herbeiführen. Hetrocknete Pflanzen und ausgeſtopfte Thiere können damit gegen die Zerftörung durch Inſecten gefichert werden. — Die A. dient hauptſächlich als abfüh- rendes Mittel und kommt auch unter die bekannten balfamifchen und Polychreſt— pillen. Ihre Wirkung geht auf dag ganze Gefäßſyſtem, namentlich anf die Blut— FW} Mosholz — Apbalfam. | 3 gefäffe des Unterleibs, weßhalb man fie bet geſtörten Hämorrhoiden, unterbrüd- ter Menftruationund bei allen hronifhen@ranfheiten, welche ihren Grund in Stockungen des Unterleibs, geftörter Bluteireulation, Störungen im Darmkanale ꝛc. haben, mit ungemein günftigem Erfolg anwendet. Bei träger Verdauung und Hochbetagten ift ihre Wirkung überaus wohlthätig, daher fehlt fie in Feiner der lebensverlängernden Tincturen u.dgl. Uebrigens erfordert ihre Anwendung doch Vorficht, da fie bei vollblüthigen, zu Conge— ftionen geneigten Menfchen, ſowie in größerer Doſis Leicht bedenkliche Zufälle herbeiführt. Die Anwendung, Form und Gabe verdient alle Beachtung, gehen wir daher näher darauf ein. Bereitung der Aloetinctur. 1, Aloe wird unter %, guten alten Wein oder mit Waffer verdünnten Weingeift oder mit gutem, reinen Frucht— branntwein angejeßt, öfters gut gerüttelt und nach einigen Tagen das Helle abgegoffen, welches al3 Tinctur bis zum Gebrauche aufbewahrt wird. — Zu einem magenjtär- fenden, gelinde abführenden Mittel nimmt man von dieſer Tinctur täglich 4— mal je 8-10 Tropfen unter Waffer, oder auf Zucker, oder unter etwas Zimmt— waſſer. Will man bei hartnäciger Oeffnung täglichen Stuhlgang bewirken, jo ijt es aut, wenn man dazu gleich viel Nhabarber-Tinchr nimmt. Sind übrigens in ähnlichen . Fällen die Nerven Erampfhaft angegriffen, jo find Pillen von 1 Loth Aloeertract und 1), Loth Stinfafand beffer, und muß man von denfelben Abends vor Bettgehen 6—9 Stück nehmen. Mean kann diefe Pillen in jeder Apotheke bereiten laſſen. — Als Ab— führungsmittel find die Villen ebenfall3 gut, und muß man davon Abends 6—10 in Milch oder in Oblaten nehmen. Ber der Anfertigung laſſe man auf jede Pille 1% Gran Alosertract nehmen. Nimmt mar Morgen? und Abends 20—40 Tropfen der Tinchur unter Zuckerwaſſer, Thee, Zwetſchgenbrühe ıc., jo befommt mar leichten Stuhl, und werden namentlich gallige und jchleimige Stoffe entfernt. Es paßt jedoch die A. mehr für ruhige, phlegmatifche Naturen, weniger fr hitzige, leicht erregbare, weil fte das Blut Schnell in Wallung bringt. — In der Gelbfucht Leiitet fie große Dienfte, da fie die Gallenabſonderung befördert, in die Gedärme leitet und offenen Leib erhält. Gegen dieſes Uebel nimmt mar täglich dreimal je 2 Gran Alosertract in Fenchel- oder Anis— wafjer, das mit Süßholzſaft verfüht werden kann. Gleich gut wirfend iſt die A. Tine tur, von welcher man täglich 3—Amal je 9 Tropfen zu nehmen hat. — Stoßt man die X. mit Wein und Honig, und nimmt diefe Miſchnng in den Mund, jo tt es gegen Geſchwüre der Junge und des Zahnfleiſches gut. — Gepulverte A. in Wun— den,&iterbeulen, fratte Stellen ıc. geftreut, heilt ungemein. — X. mit Gat3mol- fen hebt die Gelbfucht; mit Beifußwaſſer vermijcht befördert fie die Menftruation. — Aloepulver und Honig treibt die Eingeweidewürmer ab. — Aloe mit Maſtix, welcher jene mildert, befördert die Thätigkeit der Milz und Leber. — Außer dieſem pielfgitigen Gebrauch aibt die Aloe auch noch eine Purpurfarbe. veholz, ſ. v. a. Adlerholz. Aloexylon, ſ. v. a. Aloeholz. Mlore-Wein, ein bei Beaume und dem Dorfe Aloxe gebauter mittelmäßiger Bur— gunderwein, von dem der beſte unter dem Namen Cortou bekannt iſt. Aloyſie (Aloysia citriodora), eine Art des Eiſenkrautes, mit Blättern, welche einen ungemein lieblichen, citronenartigen Geruch haben und einen flüchtig reizenden Arzneiftoff unter dem Namen! Folia Aloysie enthalten. Diefer Strauch wird 3—4 Fuß hoch, hat kurzgeſtielte, hellgrüne Blätter, blüht im Juli und Auguft und iſt in Peru und Chili zu Haufe. Bei uns findet feine Vermehrung durch Stedlinge ſtatt; er wird im Zimmer oder im Keller bei einer conftanten Wärme von 8 Grad überwintert, muß im Sommer feucht und fonnig gehalten werden und verliert im Herbit die Blätter. Alpbalſam (Rhododendron), diefe berühmte Gattung der Familie Heibegewächie hat einen fleinen, freien, bfeibenden, 5theiligen Kelch, trichterförmige, fünffpaltige Blu— menfrone, gewöhnlich 10 Staubgefäße, an der Spite in 2 Löchern auffpringenden Staubbeutel, fadenförmigen Griffel; 5fächerige und Öfehalige Kapfel (mandhmal auch A0fächerig und 10ſchaligy; Samen zujfammengevrüdt. Arten: Pontiſcher U. (Rh. ponticum), Strauch mit harzig-Eleberigen Aeften, lederigen, lanzettigen, bleibenden Blättern, welche unten faum bläffer oder etwas roftfarbig und Leicht harzig getüpfelt find; die endftändige Dolventraube ift groß; die glocenartige Blumenfrone tft purpurs viofet, oben getüpfelt, oder weiß mit Scharlachrothen Flecken, manchmal auch gefüllt und 26 Alpbalfam, F Blappig; fadenförmige, am Grupde zottige Staubfäden. Dieſe im Armenien Klein⸗ aſten, Suͤdſpanien einheimiſche Pflanze findet ſich in unſern Gärten häufig als Zier- erkryſtalle aus. Großer A. (Rh. maximum), oft baumartiger, en aber aben, und endftändigen Doldentrauben find faft el ir I ftarf harzig, die Blu 4 Zol im Durchmeffer, mit einem gelben, purpurrothen oder grüngetüpfelten Lappen. In Gärten werden Übrigens & die Blätter ſchmäler und unten feegrünlich, die Blumen „I blaß rofenroth. Das Vaterland dieſes Strauches, welcher FIR wie der vorige ſehr häufig in unfern Gärten vorfonmt, it AU Kanada und Nordamerifa, wo er au allen Gewäſſern wächst und vom Juni bis August blüht. Diefer Straud) iſt veichlich mit einem balfamifchsanftringirenden Heilmittel, welche? zugleich narkotifch wirkt, ausgejtattet und leiſtet gegen Gicht und Rheumatismen ausgezeichnete Dienfte, wes— gu wir deren häufigere Anwendung beitend empfehlen. Goldgelber Alpbalfam (Rh. chrysanthum, Rh. off- einale), kleines Sträuchlein mit jehr vielen braunen Xeften, welche Be unter dem Mooſe verborgen find. Die läng: lichen, bleibenden, am Rande etwas eingerolften, oben jtark negabrigen, unten blaffen, gelbgrünen oder Leicht roftfarbts Abi gen Blätter find fpiglih und am Grunde verfchmälertz; die Goldgelber Alpbalſam. doldentraubigen Blüthen haben in jedem Winkel eine braune bleibende Knofpenfchuppe; Heinen Melch; glodenförmige, goldgelbe Blumenkrone; kahle Staubfäden; findet fi in den Gebirgen des mittlern und ndrdlichen Aftens und blüht vom Juni bis Juli. Die ſchwach nach Nhabarber riechenden Blätter und Zweige genen einen bittern, ehwas ſcharfen, gelinde zufammenziehenden Geſchmack, enthalten ittern Grtvactioftoff, eifengrümenben Gerbftoff, ſowie ein ätheriiches Del, welches nad) hittern Mandeln riecht, fedoch Feine Blaufäure enthält. — Eine ai iſt zur Er⸗ Agung ber Thähigkeit der Haut und Nieren ein faſt unbergleichſiches Mittel, und in größern Gaben erregt er Durchfall, Erbrechenzc., ja in noch ftärferen Gaben betäubt er, In Fheumatismen und Gicht leiſtet er oft überrafchende Dienfte, daher wünſchen wir biefem Mittel dieſelbe häufige Anwendung, welche ihm in feinem Vaterlande zu Theil wird, und mäffen wir nur noch darauf aufmerffam machen, daß bei uns häufig die Blätter ber lie Urt für diefe in ven Apotheken abgegeben werden, weshalb Worficht und Prüfung nöthig it. — Paufafifher A. (R. caucaseum), nieberer, auf dem Boden kriechender wand mit eirunden, lanzettigen, bleibenden Blättern, oben dünnadrig, unten filgig und roſt⸗ farbig; die lockige, außen roſenrothe, innen weißliche am Schlunde grüngeffeckte Blus menfrone ändert in Gärten ab, indem es da ftrohgelbe, innen braungefledte oder ganz tofenrothe gibt. Diefer Strauch wächst auf den Bergfpigen des Kaukaſus und befigt bie Ei ee der ganzen Gattung. — Dahuriſcher X. (R. dahuricum), äjtiger, ** ter Strauch, mit länglichen, ſtachelſpitzigen, roſtfarbig ſchlüpferigen Blättern; ar den Aſtenden kurzgeſtielte —3 welche zu I—3 aus einer Anospe brechen. Die radförmig glocige Blumenkrone ift bald, hoch purpurroth, bald roſenroth, bald wei; die bleibenden Blätter find theils ſchwarzgrün und ſtehend, bald abfällig. Heimath: das nörhliche Aften, vie mongolifhen MWüften 2. Wird als Thee, fie die vorigen Arten, benüst, betäubt aber auch die Fiſche und wird deshakb zum Zangen derjelben gebraucht. — * er ——— A. (Rh. ferrugiueum) iſt vieläſtig, wird, gegen 3 Fuß hoch, und iſt an den Blättern, jungen Zweigen, Blüthen ꝛc. mit Drüſen beſetzt, welche eine — Subſtanz auzftoßen; die bleibenden, lederigen, oben gläuzenden, unten roſt⸗ raunen Blätter find. am Rande eingerollt; die faſt ſtraußdoldigen Blüthen beftehen aus trichterförmigen, 1 Zoll langen, purpurrothen Blumen, mit weiblichen, oder gelben Harz ⁊* Alpenampfer. — Alpenflora. a flecken, und haben fast gottige Staubfäden. MWächft von der Schneegränge der europäi- chen Alpen bis in die Ehäler —— ſich A aud in Dehetehen — Eine SI en von den Blättern und Zweigen iſt ausgezeichnet gegen Steinbejchwerden; ein Aufguß von fetten Del über die —— gibt das Olio di Marmotta der Savoyarden, elches bei Gliederſchmerzen, nocd mehr aber zur Heilung von Geſchwüren wejentliche Dienfte Leiftet. Die Blätter find Überhaupt bitter adjtringirend, harn- und jchweißtrei- bend, betäubend und können zunächit gegen Rheumatismen, Gelenkſteifigkeit 2c. empfoh⸗ Ien werben. Häufig wird diefer Straud) mit der Schnee- oder Alpenrofe (Rosa alpia), welche unter „Rofe“ nachzufchlagen ift, verwechſelt. — Raucher U. (BR. hir-- sutum), gleicht der Vorige, hat trichterförmige, rofenrothe Blumen, mit elliptifchen, Heingeferbten Blättern, die in den Gärten manchmal gelbgerändert find. Wächſt ebens falls auf den Alpen und wird daſelbſt wie die vorangehende Art benützt. — Baumes artiger X. (Rh. arboreum), ınit 8—10fächeriger Kapfel und unten flaumhaarig weißen Blättern und carminrothen Blumen, oder unten voftfarbenen Blätter und rofenrothen Blumen, oder mit ähnlichen Blättern und weißen, innen purpurroth gevüpfelten Blumen. at im Himalaya zu Haufe, wo e3, wie überhaupt in Indien, 0 verichiedene Abarten gi von denen eine auf der untern Blattjeite an dem gegen Mittag gelegenen - Theile des Baumes eine ſüße, zuckerartige Subjtanz ausjchwitt, welche oft linien- dicke Kruften und herabhängende Zapfen bildet und äußert angenehm ſchmeckt; fie iſt als erfriſchendes ſtaͤrkendes Mittel jo wirkfam, daß fie ſelbſt die Erfchöpfteiten ſchnell wieder. fräftigt und neu belebt. Alpenampfer (Rume alpinus), |. u. Ampfer. ; Alpenehrenpreis, enzianblätteriger, eine jehr wirkſame Ehrenpreis- art, von ber wir Di eine gelungene Abbildung geben. Alpenflora. Als der mächtigite Erreger des Pflanzenlebens zeigt fich alfer Drten die Wärme; aber die Pflanzen find von jehr ehr Katur: der Wärmegrad, welcher bet der einen die Lebensäußerungen herz vorruft, vermag nicht, ſie bei einer andern zu wecken. In der U J lernen wir diejenigen Gewächſe kennen, die durch den geringſten Grad in's Leben gerufen werden, die gleichſam am erſten den Sieg über bie gt des Pflanzenlebens, Froft und Schnee, erringen, und welche vom imatifhen Standpunkte aus Floras Erjtgeborene mit eben dem Rechte genannt zu werden verdienen, wie jene Farrenkräuter, deren Ueber: reſte wir in den Steinfohlenfchichten finden, e3 von dem Hiltoriichen aus find. — Jene Gewächſe, welche der geringite Wärmegrad hervorzurufen vermag, haben ein eigenes Gepräge, und machen zugleich eine ebenſo ver— breitete als eigenthümliche Flora aus. Wir finden fie in den Polar: ep ländern de3 Nordens 60 in Ebenen und an der Küſte) im, nördlichſten Lappland, den nördlichſten Theilen Sibiriens und Nordamerikas und auf den In—⸗ ſeln der arktifhen Meere; wir finden fie in ben. Gegenden, mo während 8 — 10 Monate des Jahres Schnee die Erde bedeckt und die Seen zugefroren find, und wo mitten im Sommer die Eisberge an den Küften umhertreiben. Aber wir finden diefelbe Flora üblicher wieder, wenn wir die Gebirge, bis zu einer hinreichenden Höhe befteigen. Wenn wir vom jonnigen Geftade des mittelländifchen leeres im ſüdlichen gr eich eine Wanderung in die Seealpen unternehmen, fo fommen wir zuerſt durch Drangengärten, Dlivenheine und Gebüfche von Myrthen, an Lorbeerbäumen und immer: grünen Eichen vorüber, über welche Pinien und hie und da eine einzelne Dattelpalme ih erheben, Auf einer größern Höhe verlaſſen wir biefen ——— wir durch⸗ wandern prächtige Wälder von Kaſtanien und Eichen mit abfallendem Laube; höher oben treffen wir die nordifche Buche und noch höher hinauf die finftern. Soaen von Tannen, Fichten und Lerchenbäumen; zuletzt verlaſſen ung auch dieſe, aller Baumwuchs hört auf, niedriges Bufchwerf begfeltet ung. noch eine Weile, macht endlich kleineren träutern Platz; zuletzt ſetzt der ewige Schnee, der felbft in den wärmiten Sommer: monaten die Söhen bedeckt, allem Pflanzenwuchſe ein Ziel. So können wir dort In ‚einem Tage Augenzeuge von allen Floren fein, die auf der weiten Ebene. zwijchen dem Mittelmeere und dem Nordpol verbreitet find. Derjenige Gürtel, welcher. zwiſchen ber obern Gränze des Baumwuchſes (dev Baumgränze) und der untern Gränze des Alpen⸗ renpreis. ” wur 28 Alpenflora. ewigen Schnees (der Schneegränze) liegt, iſt derjenige Gebirgs- oder Alpen— gürtel, welcher das Reich der Alyenflora ausmacht. Dieſe Flora hat mit der Polar— Flora nicht nur alle Pflanzenfamilten und die allermeiſten Planzengefchlechter, ſondern jelbjt eine ſehr bedeutende Anzahl der Arten gemein; fie bilden beide nur Ein Reich, eine Thatfache, welche um jo bemerfenswerther ift, da zwiſchen ven Alpen und ben nächiter nordischen Gebirgen, wo man diefelbe Flora wieder findet, ausgedehnte Streden ‚von vielen Breitegraden liegen, im denen die meiften jener Pflanzen nicht jortfommen, und ein gegenfeitiger Rapport zwifchen den Alpen und Norwegens Gebivgen gar nicht denkbar iſt. Mañ fieht Selen jich zu der Annahme gendthigt, daß dieſelben Arten urfprünglich auf mehreren Orten in weiter Entfernung von einander entjtanden find, eine Vorausſetzung, die noch mehr Wahrfcheinlichkeit erhält, werrn man bemerkt, daß fich die Alpen» oder Polarflora nicht nur in den höhern Regionen unferer Schweizerz, Tyroler- und Piemontefergebirge, jondern überall wieder findet, wo Gebirge hervor— treten, Hoch genug, um in ihren obern Theilen ein diefen Gewächfen pajjendes Klima zu gewähren. Wir finden diejelbe Flora z. B. in ven Pyhrenaͤen, in der Sierra Nevada, in den Karpathen und auf dem Kaufafus, in den norwegiſchen, jchottifchen und islãn⸗ diſchen Gebirgen; Spuren von ihrer Anweſenheit zeigen ſich auf den höc jten Bergſpitzen der Apeninnen und der griechtjchen Gebirgsmaffen; wir jehen ihr Reich et auf den Höhen des Altaigebirges, ven Gebirgen Thibet3, wie auf den höhern Gebirgs— fetten des nördlichen Amerifas. Der erite Charafterzug ber Alpenflora tft Mangel an Bäumen; jeldft Büſche findet man nur in dem untern Theile des Alpenflora-Gürtel3; und hier ipielen vie Alpenrofen (Rhododendra) eine Hauptrolle, indem fie an den meiften Stellen ein dichtes Gebüſch bilden. Der kurze, auf 2-3 Monate bejchränfte Sommer und der Nachtfroft, welcher feldft in den wärmjten Mo— naten vorkommt, verhindern das Emporfommen langer Schöglinge, welche, wen ‚lie je auffämen, von den gewichtigen Schneemaffen und den gewaltigen Winden ohnedieß erdrückt werden müßten. — Wie aber die Bäume in der Alpenregion fehlen, jo vermißt man dort auch die einjährigen Gewächfe, cine zweite ebenjo charafteriktifche als a erflärliche Erfcheinung. “Der Sommer ift allzu kurz, als daß der ganze Lebeus⸗ cyclus einer Pflanze in demfelben beendigt werben könnte; der Same würde nicht Zeit haben, reif zu werden, und einjährige Pflanzen müßten bald ausfterben. Es find daher nur mehrjährige Kräuter und-einzelne Heine Sträucher, welche biefe Flora bar- bietet; Gewächfe, von denen entweder nur die Wurzel oder zugleich ein kurzer Stengel den Winter über erhalten wird. Je mehr aber das Wachsthum in Hinficht auf die Höhe beichränft ift, deſto Fräftiger wird die Entwidelung ver Wurzelfhößltnge bes fördert. So erzeugen manche Alpenpflanzen Büjchel von kurzen, aus einer und ber- jelben Wurzel emporfpriegenden Stengeln, die oft mit ihren Blättern und Blumen eine ‚Art Feiner Kiffen bilden. — Eben darin und in der Beichaffenheit des Bodens, ber, fait ganz entblößt von Dammerde, die Pflanze nöthigt, aus der Tiefe der Riten ihre Nahrung zu ziehen, Yiegt auch der natürliche Grund der großen Länge, durch welche die Wurzeln der meijten Alpenpflanzen ſich auszeichnen. — Betrachten wir die kurzen Stengel ber Alpenpflanzen und ihre Blätter, jo fällt ung eine neue Eigenthümfichkeit auf, der Mangel an Haaren und Dornen. Die Alpenpflanzen find ‚glatt und undewaffnet. Dean erficht hieraus, wie unrichtig die Meinung ift, daß die Haarbe⸗ deckung den Pflanzen zum Schub gegen die Kälte gegeben fei: denn ſollte irgend eine ‚Art von Pflanzen deſſelben bevürfen, jo müßte es wohl die Alpenpflanze fein. Es be- ſtätigt fich vielmehr auch hier die anderwärts ſchon gemachte Beobahtung, daß ein Bun Erdboden — dieß ift ver vom fehmelzenden Schnee immer durchzogene Alpen⸗ den — glatte, ein trodfener behaarte und mit Dornen verfehene Gewächle nährt. ‚Mit der Kleinheit ver Stengel ftehen die Blumen der Alpen im entgegengefeßten Ver— haltnißz, diefe find oft aferordentlich groß. Raum ift der Schnee geichmolzen, noch Viegt er in der Nähe, und doch hat die Alpenpflanze ſchon Blumen; es ist, als ob fie fich in ihrer Entwickelung beeilte, um den kurzen Sommer zu benützen; al3 ob die ganze Kraft des Gewächſes dazu angemendet würde, jo ſchnell wie möglich die Blumen zu entwickeln, welche daher vermittelit des Furzen, zum Theil im Geftein verborgenen Sten- ‚gel, unmittelbar aus ver Erde hervorzuwachſen fcheinen. Die bedeutende Größe der Blume, im Verhältniß zum Stengel, ift ein fehr auffalfender Zug der Alpen- Alpenlauch — Alpine. | 29° flora und ex tritt befonderd deutlich hervor bei der DVergleihung mit den Pflanzen der Ebene, welche zu derjelben Gattung gehören. — Ein anderer Charakfterzug bei den Aipenpflanzen find die ſchönen, veinen, unvermifchten Karben, welche die Blumen darbieten: die veinfte ſchneeweiße Farbe; die jchönfte himmel: blaue; die ſchönſte roſenrothe; und ift es auffallend, wie unvein, wie ſchmutzig die Blumen der tiefen Ebenen gegen jene, dem Himmel näher erzeugten Kinder der AWpenflora find. Dabei finden jich geſprenkelte und vielfarbige Blumen unter dieſen jelten. Leider bejißen die Alpenblumen eine Tugend nicht, durch welche ihre Schwe— tern in der Tiefe den Menfchen zu jich locken: die Blumen der Alpen find alle ohne Gerud. — Die Schuld daran trägt das Klima, unter welchen, und der Standort, auf welchem die Alpenpflanzen wachjen, Da ein höherer Wärmegrad auch die Trockenheit des Erdbodens und der Luft, wie Entwicklung von Serretionäfioffen befördert, welche von den Blumen ausdünften, weshalb das jüdliche Europa 3. B. weit mehr mwohlriechende Pflanzen al3 das nördliche hat, und die Anzahl der duftenden Pflanzen im Ganzen gegen den Aequator hin zumimmt, jo begreifen wir leicht, daß die Alyenpflanzen, ee t dem möglichjt niedrigen Wärmegrade in einen ſtets feuchten Boden wachſen, nicht jehr duftend fein fünnen. — Doc, kann man nicht behaupten, daß den Alpenpflanzen Seeretionzftoffe gänzlich fehlen. Sie jind bei manchen in Wurzel und Stengel reichlich —— namentlich kommen Beiſpiele von bittern Pflanzen vor, wie die Genzianen; auch geben die meiſten ein kräftiges Futter für das Vieh. — Dagegen bringen die Alpen feine Giftpflanzen hervor. — Die — gewinnt noch ein beſonderes Intereſſe durch den ſtarken Gegenſatz zwiſchen den Gewächſen und ihrer Umgebung. An die nackten, ſteilen Felſen, die großen und weißen Schneefelder, an die blaͤulichen Gletſcher ſchließen ſich unmittelbar die kleinen zierlichen Kräuter mit Blumen von den reinſten Farben. Hier iſt das Anmuthige mit der majeſtätiſchen Größe gepaart. — Das mittlere und nördliche Deutſchland, mehr noch Dänemark und Schweden haben eine Flora, die der Alpenflora analog ift, nämlich die Frühlingsflora. Auch der Lenz beginnt hier mit Kräutern und jchön gefärbten Blumen; einige, wie Viola, Primula, Anemone, Draba, gehören jogar zu den charakteriftiichen Gejchlechtern der Alpenflora. Die hohe Alpe aber zeigt einen Frühling, auf den fein Sommer und fein Herbit folgt, einen Frühling, den schnell und unmittelbar der Winter verdrängt. Diefer kurze aber anmuthige Lenz macht die Alpenflora noch intereffanter; er ift ein reizender Schmetter= ling, welcher einige Wochen lebt, nachdem die Puppe viele Monate lang in der Erde verborgen gelegen. Alpenland, i. v. a. Siegwurzlaud). Alpenroſe, ſ. u. er und Alpbaljam. Alpine (Alpinia), Gattung der Familie Bananengewächje, mit überweibigem, vöhrenförmigem Kelch, dreitheiligem Saum, einblättriger Beifrone, 1 Staubgefäß, gleichen Staubfäden, fadenförmigem Griffel, dreifeitiger, fopfförmiger Narbe, beerenartiger, drei fächeriger, fleifchiger Kapfel, bemanteltem Samen und endjtändigen Trauben. Arten: Galganta (A. galanga), holziger, knotiger Wurzelſtock, welcher faft wagrecht unter der Erde lauft; dichte, 6-7 Fuß hohe Schafte, breitlanzettförmige, I—2 Fuß lange, 4—6 Zoll breite, kahle, am Rücken weich behaarte Blätter; der am Ende jtehende Blüthen- ftrauß ift aufrecht und wird ber 1 Fuß lang, riecht nur ſchwach; blüht im Sommer röthlichweiß und wächst auf allen Inſeln des indischen Meeres, wo fie häufig angebaut wird. Diefe Pflanze liefert die Galgantwurzel (Radix Galanga), von welcher eine große und eine Fleine Galgantjorte befannt ift, die ſich aber nur durch —— und ſtärkern Geruch, ſowie durch geringere und größere Dicke unterſcheiden. te kleine G. ift fingersdick und von ſtarkem Arom, die größere daumensdick und weniger gewürzhaft, es find aber beide Sorten von einer und derjelben Pflanze, nur im Alter ſind fie verfchieden. Er fommt in runden, gebogenen, Aftigen, fajerigen, holzigen, außen und innen rothbraunen Stücken mit gelblihen, ringförmigen Abjagen zu uns, riecht lieblich und ſtark gewürzhaft, wenn man daran reibt, ſchmeckt aromatisch, bitter, jcharf und brennend, enthält ätherifches Del, welches cajeputartig riecht, ein ſcharfes W:ich- harz, einen Extractivſtoff, welcher zufammenziehend und ſchwach, wanillenartig jchmeckt, Bafjorin und Gummi, Das mit er ochgeachtete Arzneimittel wirkt ſtark erhigend, anhal- tend reizend, und wird daher bei Reiz RT 30 Alpkirfche — Amarauth. Menſtruation und der Seekrankheit, ſowie als Zuſatz ſchwerverdaulicher angewendet. In Oſtindien wird der G. außerdem noch häufig als Gewürz benugt. Beim Einfaufen der Wurzel I man, am fie gutzu erhalten, darauf, daß fie xöth- ichbraun und ſchwer jet, und beim ir nicht ſtaͤube. — Innerlich gebraucht ift fie gegen alle Krankheiten, welche von Verfältungen herrühren und ee Wärme erheifchen. Wenn man G. in Wein fiedet und davon Morgens und Abends trinkt, fo werden Verfältungen des Magen? und Unterleibg gehoben, die Vers dauung wird befördert, der verlorene Appetit ſtellt fich wieder ein; ebenfo wer man gleichviel &., Pfeffer und Peterfilienfamen mit einander ſtößt, dieß Pulver mit Honig vermifcht und Morgens und Abends davon nimmt. — Feb: von innen heraus, "Ohnmachten und Schwindel können durch, ee des ©. mit Wegerichtfaft gehoben werden. — Gegen ftinfenden Athen ftede G. in Wein und trinfe davon, dann wird er wohlrtechend und das ftinfende Geblüt gereinigt, ſowie zu viele Feuchtigkeit aus dem Körper entfernt. — Legt man davon 3-4 Tage in Baumdl, und reibt er kaltete Glieder damit, fo iſt dieß fehr gut, zumal wenn man noch Wein mit ber Wurzel trinkt ; ähnliche Einreibungen bet Blafenerfältungen, dem Stein ze. find ebenfall3 empfehlenswerth,. — Schwermüthigen und Nievergefchlagenen tft der Gebraud) — zu ze Alpkirſche, |. v. a. Traͤubenkirſche. Alpröschen (Rhodothamnus), diefe Gattung der Familie Haidegewächſe “ einen finftheiligen, feinen, bleibenden Kelch, radförmige, fünffpaltige Blumenkrone, 10 Staub: at der Staubbeutel ſpringt mit zwei ſchiefen Löchern auf; dfächerige runde Kapfel; zuſammengedrückten feilftaubartigen Samen. Arten: Kamtſchatkiſches A. (K. camit- — niedlicher, kriechender eh mit a Aeſten, immergrünen, ſtark berwimperten, fahlen, ovalen Blättern, enpftändigen Blüthen, purpurrothen, innen ſchwarzroth ee Blumen, welche nahezu /, Zoll im Durchmeſſer haben. Kommt von Kamtſchatka bis in's Land der Tſchuktſchen, ſowie auf den Aleuten vor. Alranne, ſ. v. a. Wolfs- oder Tollfirfche Althea, ſ. Eibiſch. Amalia, ausgezeichnete Herbſtbirne. ri Amaranth (Amaranthus), Gattung der Familie Immergruͤngewächſe; cm häufig 3—Ötheilige, grüne-oder gefärbte Geſchlechtshülle; die männlichen Blüthen haben 3—5, manchmal 2— freie Staubgefäffe, bei den weiblichen ift der Griffel in —8 adenförmige Narben bis zum Grunde getheilt; bie ein- amige gap jpringt vingsherum auf; mantellofer Samen. rien: Rispiger U. (A. paniculatus), aufrechte Stengel, flaumige Aeſte; eirunde, vorn fpißige, grime, unten roth- nervige, langgeſtielte Blätter ; dicht ftehende, flaumige, ajlige Rispen bildende Blüthenfnäuel, von denen die einzelnen Blüthen roth und dmännig find; Inarbig; 1jährig; ht in Amerika zu Haufe und wird dafelbft als erweichendes, kühlen— des, leicht abführendes Mittel benützt. Findet fich als Zier— anze häufig in unfern Gärten. — Eine andere Art, A. litwm, wird in Frankreich und Spanien wie Spinat benützt und im Allgemeinen wie Gartenmelde gebraucht. — A. vi- ridis wird in Südamerifa, A. spinosus & A. pelygamus in Oftindien wie Spinat gegeffen und deßhalb häufig anges baut, Außerdem werden diefe Arten als einhülfendes, kühlen— des, abführendes, erweichendes Mittel benüst. In Myſore und Eoimbatore wird A. frumentaceus, und im Himalaya A. Anardhana des Samens wegen angebaut, aus dem Mehl bereitet wird, welches einen Haupttahrunggartifel der ges nannten Länder ausmacht. Auch dieſe Arten haben Heilfräfte die aber in der Volks— arzneifunde ohne befondere Beventung find, da fie nur in fernen Ländern wachſen. Fächsſchwanz (A. caudatus), wird 4-6 Fuß hoch, hat einen roth ejtreiften, äſtigen Stängel, grünlichrothe, jpigige Blätter, glängendrothe, lange, nieverhängende Blumen: Amaranth⸗Rinde — Amberbaum. 31 ähren. — Dreifarbiger U. (A. tricolor), hat gelbe, rothe und grüne Blätter und vaugelbliche Blumen. — Rieſen X. (A. giganteus), wird 8—10 Fuß — findet N, wie vie beiden vorigen Arten, ſehr häufig in unfern Gärten, wo fich die Fuchs— Ichwänze unter andern Blumen recht gut ausnehmen, jedoch oft ein Läftiges Unkräut werden, da der Samen feine Keimkraft mehrere Jahre im Boden ae und ungeheuer wuchert. Die eigentlichen Fuchsfchwänze ftammen aus Rußland, Oſt- und Weſtindien marauth-Rinde, |. v. a. Made onirinde Amarellen, eine Kirfchenart mit kleinern Blättern, ſauern, hellvothen, kurzſtieligen Früchten, hängenden Heften und Ausläufer treibenden Wurzeln. Die Fleine U. fi nur bei vollftändiger Neife genießbar, die große WM dagegen hat einen angenehmen, fäuerlichfüßen Geſchmack. Beide Arten retfen Anfangs Iuli. Amarillis, ſchönſte (Amaryilis formosissima), eine im Jahr 1593 aus Merifo in die europaͤiſchen Gärten verpflangte Brachtblume, welche in Töpfen mit J—— ur Gartenerde gehalten wird. Die Wurzel befteht aus einem ſchwarz⸗ A fi raunen Zwiebel, aus welchen tm Mat, ehe ftch die Langen, ei Wins breiten Blätter entwickeln, ein kahler 1 Fuß Hoher Schaft emporichtept, KH AN) auf deſſen Spiße ſich die rörhlich geftreifte Blumenfcheibe befindet. Auf / a einem etwa 2 Zoll langen Stiele des Schaftes entwickelt ſich nun die gockenförmige Blume, welche an Farbenpracht unvergleichlich iſt, dern ihr ſammtartiges, brennendes Purpurroth ift von folcher Reinheit und der Goldſchimmer J ungewöhnlich ſchön, daß ſelbſt der größte Maler weit hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Von der ſechsblätterigen Krone Hängen 3 Blätter herab. — Soll dieſe Pflanze jedes Jahr blühen, fo muß man den Zwiebel im Herbſt herausnehmen und an einem trocfenen, mäßig warnen Orte. überwintern. Vermehrt wird te durch Zwiebelbrut oder durch Samen — Die bandirte A. = vittata) hat richters fürmige Blumen, welche ebenfalls ſehr ſchön find, denn fie haben auf beinem tlenbend wegen Grunde heilpurpurrothe Streifen. Ihre Cultur iſt weniger ſchwierig und wird fie durch Samen leichter fortgepflanzt al3 durch Nebenzwiebel. Sie ftammt vom Kap und verlangt eine gute, lockere Erde. Ambeel, in Vorpommern ſ. v. a. Graupappel. Umber, Ambra (Ambra), eine undurchfichtige, afchgraue, zähe Maſſe, melche das Mittel zwiihen Wachs und Harz hält, Leicht brennt und einen jehr angenehmen Gerud) verbreitet, wenn man fie auf glühende Kohlen ftreut. Der A. wird theild auf dem Meere ſchwimmend, namentlich am den Küſten der et und maldivifchen ns fen, ſowie an den Küften von Afrika und Amerika, theils auf dem Grunde bes Meeres, wo es aufgefiicht wird, theilg in den Eingeweiden des Pottfifches gefunden. Die ges wöhnlichen Stüce, welche gefunden werden, wiegen gewöhnlich 1 Roth, doch kommen auch folche mit 60—80 Pfund vor. Ueber den Urfprung des A. herrichen noch verſchiedene Zweifel, deren — bis jetzt nicht gelungen iſt. Von Einigen wird er —* ein Erdharz, von Andern für den eingetrockneten Saft eines Baumes der Tropenländer (der Maſſe nach, aus welcher der A. Wh ftimmen wir diefer Anfichtbei, und gönnen daher dieſem Artikel hier eine Aufnahme), und noch von Andern für ein thierifcheg Product ges gg — Früher hatte der U. als nervenſtärkendes Mittel, in Ohnmächten 2c. großen uf, allein er wird jebt weniger mehr gebraucht, obſchon man im Morgenlandesnod) glaubt, daß fein Genuß das Reben verlängere. Ber und ſchätzt man ihn hauptſächlich als vorzügliches Räucherpulver, und wird er deshalb häufig zur MR feiner Par: fümerien bemügt. Er ift jedoch fo theuer, daß man fich Leicht verfucht fühlt, ihn zu ver —— weßhalb bei dem Einkauf gewöhnlich Proben angeſtellt werden. Wenn man chten, namentlich kleingeſchabten A. in warmes Waſſer wirft, ſo ſchwimmt oben auf bald ein Del, was bei deu nachgemachten nicht der Fall tft. Amber, Flüffiger, ein feines, vurchfichtigeg Gummi, welcher auß dem wohlriechens den, fetten, geriet after, gelblichrothen Safte des Am berbaums (ſ. d.) gewonnen wird, Amberbaum (Liguidambar),, Gattung der Gruppe Ballambäume, Familie Ga gelgewächfe; einhäuſtg; mit fait fugeligen, männlichen N durch Decblättchen etrennte, zahlreiche, fait auf der Spindel figende Staubbeutel; die weiblichen Kätzchen Ant von derjelben Form, und es ftehen die aus einen mehrblätterigen Hülldeckchen ges 5 "N 32 Amberfraut — Ambrofle, bildeten Blüthen gedrängt; der zweifächerige Fruchtknoten trägt an der Scheidewand viele Eierchen ; die beiden Griffel find pfriemenförmig ; die Samen flügelrandig. Arten; Amerifanijcher A. (L. styraciflua), bhübjcher, 3040 Fuß hoher Baum, deſſen Heimath in den fumpfigen, niedrigen Wäldern von Meriko, Virginien und Canada tft, der aber auch bei uns in einer geſchützten Lage im Freien fortkommt. Die afchgraue Ninde ijt tief geriſſen; die Blätter find denen des Ahorns gleich , das jehr feine, bräun— liche Holz iſt manchmal geadert, grün jehr leicht, getrocknet hingegen jchwer. Bon dent Tiichlern und Schniglern wird es zu vielen Kunjtjachen verwendet, da es ſich, obſchon nicht dauerhaft, vecht gut poliven laͤßt. Die jungen Zweige find als Räuchermittel ge- ſchaͤtzt, und wenn man die Blätter augen den —— reibt, ſo verbreiten ſie einen angenehmen Geruch. Am meiſten Werth hat dieſer Baum aber durch ſeinen gelblich— roͤthlichen, fetten, gewürzhaften, wohlriechenden Saft, welcher in gemäßigten Sinmels- ſtrichen, wenn er ein gewifjes Alter erreicht hat, won jelbjt ausfließt, oder man macht zu diefem Ende entipsechende Einjchnitte. Durch Kochen verdickt man diefen Saft zu einem feinen, durchſichtigen Gummi, welches in den Apotheken als Flüjjiger Amber verfauft wird. Eine geringere Amberjorte, welche unter dem Namen flüſſiger Storgx vorkommt, wird gemonnen, wern man Ninde, Zweige und Blätter in Waſſer einmeicht, kocht und mit venetianishem Terpentin verfälſcht. Die erjte, reine Sorte fonımt bei uns in der Regel nur verfälfcht vor, die zweite aber, welche weniger rein, bräunlich oder roͤthlich aſchgrau, manchmal faſt ſchwarz, dick, zähe, ſcharf aromatiſch und bitterlich ſchmeckend iſt, wird manchmal angewendet, beſonders zur Bereitung des Unguentum de Styrace, ſowie gegen Froſtwunden, und wirft dieſer Amber überhaupt auflöſend, und ftärfend. Orientalifher A. (I. orientale), dem vorigen jehr ähnlicher, nur tHeinerer Baum, mit kleinern, fahlen Blättern und Kleinen Früchten; wird wie ber vorige benügt und wächst im Drient. Indiſcher U. (L. altingiana), prachtooller, oft 200 Fuß hoher Baum, dejien xothe, dicke Wurzelvinde jtark, angenehm gewürzhaft, narziffen- und benzoeartig vicht. Große Stämme haben unten einen Umfang von 30 Fuß, und auc die weißlich graue, innen bräunlich vothe Ninde derjelben wird wie die Wurzelrinde benützt, nur ift fie ſchwächer. Das rothbraune, fejte Holz ijt_ ebenfalls wohlriechend. Die länglich eirunden, 3—d Zell langen Blätter ftehen auf "4 Zoll langen Blattjtielen und find kahl, lederartig, glänzend, Die Kästchen treten mit ven Blättern aus den endjtändigen Knospen hervor und ftehen zu 6—12 in einer 3 Zoll langen, abfallenden Traube; jedes bejteht aus 60100 Staubgefäjien. Die gelblich- — weiblichen Kätzchen ſtehen in der Regel zu 2—3 an dem Traubengrunde auf 1/4 ZoU langen Stielen und enthält jedes 15—20 Blüthen. Von dem gelblichbraunen Samen findet ſich im jedem Fache der Hinter den Hüllblättchen kaum hervorragenden Kapfel meist nur Ein vollkommen ausgebildeter, und ift derjelbe auf der innern Seite mit ftrahligem Kamme bevedt. Das Vaterland diejes Rieſenbaumes iſt das ſüdliche Alien, und findet er ſich am häufigſten auf ben oftindischen Injeln, namentlid = Sava, wo er in den — die ſogen. Roſamala-Wälder bildet, und vom Uri bis Juni und September bis December blüht. Man erhält von diefem Baume den prientalijchen flüffigen Storar (die bejte Sorte), welcher frijch dem Honig — dann heller und durchſcheinender wird. Sein großer Wohlgeruch verſchafft ihn in Wien allgemeine Anwendung, allein zu uns kommt er ſeines hohen Preiſes wegen nur höchit ſelten, weßhalb ev am allerwenigjten Volksarzneimittel it. Amberkrant, j. v. a. Maftir- Thymian und Katzen-Gamander. Ambra, ſ. v. a. Amber. Ambrofie (Ambrosia), Traubentraut, Tranbenklijje. Gattung der Gruppe Bereinfrüchtler, Familie Bereinblüthler, mit mehrblüthigen männlichen Blüthen— köpfen, vöhriger, 5zähniger Blüthenhülle und I Staubgefäſſen. Die weiblichen, mehr: fach zufammengehäuften einblüthigen Blüthenköpfe find mit gemeinjchaftlicher Hülldede umgeben, haben verlängerte Narben, eirunde Schhiepfrüchte. Arten: Meerſtrands-A. A. maritima), ganz mit graulichen Flaumhagaren bedeckt; 2—3 Fuß hoher, fteifzottiger tengel; doppelfievertheilige Blätter; an den Aſtſpitzen jtehen die männlichen Blüthen- föpfe Häufig, die weiblichen befinden jich am Grunde derſelben. Dieje Pflanze findet je am Strande bes Mittelmeeres, ift einjährig, blüht vom Juli bis Auguft, Kat einen - hieplichen Gerud, einen bittern, gewürzhaften Geſchmack, und wird innerlich als reizen- Amelkorn — Amome. 33 d des, jtärfendes Mittel benützt; Außerlich wirkt fie zertheilend und findet daher bei Ge- ſchwülſten 20. Anwendung. : Amelforn, Amer, ſ. v. a. weißer, zweiförniger Waizen. J Ammei (Ammi‘. Dieſe Gattung gehört zur Gruppe ächte Doldengewächſe, Familie Ben SRG) e; ſie hat undeutliche Kelchränder; Aappig, verkehrt herz fürmige Blumenblätter, eilänglichte Spaltfrucht. Arten: Mittelländifche % (A, en, glatter Stengel, mehrfach gefiederte Blätter, ſehr dichte Dolden, ſtarre, zulegt faſt Holzige Strahlen, weiße Blüten, purpurrothe Staubbeutel. Diefe früher ihrer eröffnenden, harntreibenden, menjtruationzbefördernden Eigenschaften wegen jehr eihäste Pflanze tft in den am Mittelmeer gelegenen Ländern zu Haufe, blüht vom Sun bis — und hat eine gewirzhaft ſchmeckende, zähe Doldenſtrahle, welche im Morgenland, Italien, Frankreich, Spanien ꝛc. al? NER beliebt if. Große A. A. majus), der gewürghafte Same dieſer in Südeuropa, Nordafrika ꝛc. einheimifchen flanze, gehörte früher unter den Namen gemeiner Ameifamen mit gu ben vier Heinen erhigenden Samen, wohin außerdem noch der Sellerie=, der Möhren- und der Siſonſamen gezählt werden. — Wenn man den Samen ftopt und Y, Quentchen in warmem Wein nimmt, jo gibt ſich Bauchgrimmen gewöhnlich, die Wirkung des Gifts wird gehemmt, die Gebärmutter geftärkt, Harnabgäng und Menftruation beför- dert, zu welch letztern Zwecken, jowie Steinbejchwerden und Lindenwehe, der Nauch des Kraut und Stengeld gut ift. Ammelung, ſ. v. a. Stärfemehl. Ammerle, Ammern, eine Art der Sauerkirſchen, mit großen Blättern, füßlichen, rothen Früchten, welche einen hellen, nicht färbenden Saft haben. — ©. v. a. Glaskirſche. Ammi, ſ. v. a Rümmelwerf. Ammoniafgummi, Ammoniatharz (Gummi s. G.-resina Ammoniacum). Alfe Theile des ächten Oſchakkrautes d d.) enthalten einen Milchfaft, welcher nament- lich am Urjprunge der Dolvenftrahlen reichlich ausfließt und fi an der Luft Harzartig verdickt, In der Offizin kommen zwei Sorten vor, nämlich; A. in Körnern um A. in Kuchen (Ammoniacum in granis & A. in placentis s. in massis), Erſtere Sorte verdient den Vorzug. Sie beiteht aus erbjen= bis wallmußgroßen, mehr oder weniger runden, einzelnen oder zufammengeflebten, falt trocenen, ſpröden, warm zähen, röthlichen oder gelblichweigen Stücken, welche einen flachen, mujcheligen, ellglängenden und milchweigen Bruch, haben, unangenehm und beim Schmelzen kno —— riechen, widerlich, bitter und ſcharf ſchmecken, und beim Verbrennen eine leichte, große Kohle — — Bei der zweiten Sorte find die Stücke dunkler, gelblich, ſchmierig und mit flanzenzejten aller Art, Samen ꝛc. vermengt, welches zufammen einen wüjten Kuchen bildet. Die Bejtandtheile beiver Sorten find: Gummi, Harz und ein ätheriſches Oel; fie haben theilmeife die Wirkung des Stinfafands, nur ift jie weit ftärfer, namentli al® anhaltendes Reizmittel, indem der A. Fräftig die Thätigkeit der Unterleibs- grgane erregt, namentlich aber die Abjonderung der Schleimhäute befördert, dagegen nur wenig auf das nervöſe Syitem wirft. Auch Außerlich ift die Anwendung des A. fehr vortheilhaft, indem fich durch deſſen Auflöjung Geſchwülſte zertheilen, Absceſſe zeitigen, Berhärtungen, Gelenfiteifigfeiten ꝛc. ermeichen. | Amon (Amomum), Gattung der Familie Bananengewächſe; röhrenförmiger, überweibiger Kelch ; dreitheilige Blumenfrone mit einblätteriger, honiglippenförmiger, verflachter, großer Beikrone; 1 Staubgefäß; dreifächeriger Fruchtfnoten, fadenförmiger Griffel und trichterförnige Narbe, Die manchmal etwas Fleifchige dreifächerige und dreischalige Kapſel enthält zahlreiche, bemantelte Samen. Arten: CardamomeN. (A. cardamomum) weißer, friechender , knottger Wurzelſtock; 2—4 Fuß hohe, zwei- jährige Blätterjtengel; lanzettige, 9—12 Zoll lange, 11,—2 Zoll breite, Furzgeftielte, oben gewimperte Blätter. Die am Grunde der Blätterjtengel zahlreich ftehenden Aehren find ſtumpf, ziegeldachartig und Inder; der röhrenförmige, breizähnige Kelch ift weich pers ; Blumentronenzipfel a weiß; größer ift die dretlappige, lippenförmige eifrone, an welcher der mittlere Lappen gelb ift und zwei — Streifen hat; am Staubfaden iſt ein breiter, dreilappiger, fleiſchiger Kamm; Kapſel etwas filzig. Dieſe ausdauernde, im Mat blühende Pflanze iſt auf Sana und den Molucken zu Sa ‚Die Frucht ijt unter dem Namen: runde Cardamome in ber Heilkunde Er annt, und 34 Ampelgewächfe — Ampfer. dat in rundlich-eiförmiger Geftalt die Gvöpe einer Vogelkirſche; eine weiße, ſchmutzige, in's Braunrothe jtechende Farbe und ijt am vertieften Stellen etwas filzig. Die etwas eckigen, außen dunfelbraunen, innen weißen Samen riechen äußerſt Lieblich nach Gewürzen und Kampher; ihr Geſchmack it angenehm, ſtark und feurig gewürzhaft. Ihre Wirkung ftarf reizend, erbigend, magenftärfend und jchweißtreibend und findet daher Anwen: dung bei Verdauungsſchwäche, Flatulenz, Verſchleimung ꝛc.; dient in ihrem Paterlande als beliebtes Gewürz. — Gewürzhafte A. (A, aromaticum), 2—3 Fuß hohe, rajenbildende Blätterjtengel; 10-12 Zolt lange, 2—4 Zoll breite, kahle, lanzettige Blätter; 1—3 Zoll lange, mit dachztegelartigen Scheiden bedeckte und in der Erde verborgene Blüthenjchaftez Feulenförmig abgerundete Aehre; blaßgelbe Blüthen; der zottige Kelch it gezähnt oder ganzrandig; die Krone hat eine lange dünne Röhre; die Beifrone tft in der Mitte roth, lippenförmig und faſt rundlich; dreilappige Staubfüden; ovalen Samen, Die Kapſeln diefer ausdauernden, in Oftindien wachjen- den Pflanze jollen die jog. Langen Cardamomen geben. Sie haben eine blaß- bräunliche oder gelblichgraue Farbe, find jtarf, gejtreift, dreifeitig, 10-15 Linien lang, 3—5 Linien breit, und enthalten ftarkrungeligen, ovalen, oft auch eigen Samen von ziemlich gelber Farbe mit ganz den guten Eigenschaften der vorangehenden Art. — Größte U, (A. maximum), lanzettige, unten zottige Blätter; eirunde, wagrechte Aeh— ren; weißliche, in der Mitte gelbliche Blüthen; Fugelige, jiebenflügelige Kapfel; der Same riecht nicht jo gut wie bei der vorigen Art und ſchmeckt er jtechend gewürzhaft, wirkt ſehr erwärmend umd er ift jchiefergrau, ſchwachglänzend und etwas eckig. Nach Einigen joll dieſe Pflanze die jelten vorkommenden Gardamomen von Banda, welche vöthlichbraun und Schwachgejtreift find, liefern. — Paradies-A. (A, garanum- paradisi), weit auf der Erde umberkriechenden, braunen, jehuppigen Wurzeiftoc mit langen. Ausläufern; 2—3 Fuß bobe Blätterjtengel; zugeipitte, fußlange Blätter mit bräunlichen Echeiven. Unten it ver Blätterftengel etwas aufgetrieben, und da treten an. der Erde 15 Blüthenjchafte von 1 Zoll Länge hervor; armblüthige, eirunde Achren; gleichjam umgekehrte, weigliche Blüthen. Die 2-3 Zoll lange, längliche Frucht ift immer pomeranzengelb und bat einen walzenförmigen Schnabel; die braunen, rund— lichen, vieledigen, vunzeligen Samen find immer weiß, ſchmecken pfefferartig gewürzhaft und fommen als Paradieskörner in der Offizin vor, bei und jedoch feltener, man bedient jich ihrer mehr als Gewürz und zur Verſchärfung des schlechten Eſſigs. — Die Ihmalblätterige A. (A, angustifolium) hat einen wagrechten Wurzelſtock mit Fa— jern und Augläufern; 6—10 Fuß hohe, gerade, Fable Blätterftengel; 1-2 Fuß lange, 5—6 Zoll breite, fahle Blätter, an deren Grund 6—10 Zoll lange, mit jtachelipigigen Scheiden bedeckte Blüthenjchafte entjpringen; die Achre iſt beinahe zolldick. An den jehr großen, gewürzhaft riechenden Blüthen ift der auf einer Seite geſpaltene Kelch tief blutroth, die lippenförmige Beikrone gelb. Die folbenförmigen, ſchmutzig graubraunen, etwas dreifantigen, geftreiften großen Gardamomen kommen von diefer auf Mada— gaskar und in Dftindien wachlenden Pflanze. Der größere, abgerundete, vöthliche oder graubraune Samen ift minder gewürzhaft, ſchmeckt ſchärfer und kommt hinfichtlich ang Eigenſchaften den vorangehenden Arten ziemlich nahe. mpelgewächſe, Modezierpflanzen, die in mehr oder weniger koſtbaren Ampeln ge aegen werden und eine Zierde unjerer Zimmer bilden, Die fhönften davon find: Cras- sula spatulata, Cordyline vivipagora, Disandra prostrata, Hesperia procumbens, Isolepis pygmaea & prolifera, Linnaria eymbelaria, Lycopodium brasiliense & caesium, Saxifraga sarmentosa & minor, Sedum Sieboldi & denticulatum, Syp- torbia europaea. Ampelideae, weinſtockartige, rankende oder kletternde Sträucher. Ampfer (Rumex), diefe zur Familie Portulakgewächſe gehörige Pflanzengat- tung bat zwitterige, vwielehige oder häufige Blüthen; Gblätterigen Kelch, wovon die 3 innern Blätter größer find; Blumen fehlen; 3 furze Griffel mit großen, pinfeligen Karben; Zkantige Nuß, welche von den 3 innern grögern Kelchblättern ganz bedeckt üft. Kräuter mit etwas fleiichigen, gejtielten Blättern und vispigen Blüthen. Am Rüden der Innern Kelchblätter findet fich manchmal eine angeſchwollene Drüfe. Arten: Ge- meiner A. (R. acetosa), mehrtöpfige, walzigipindelige, außen bräunlichgelbe, innen meiglichgelbe Wurzel; armbfätteriger, gefurchter, kahler oder ſchwachflaumiger, 1-3 Fuß wundblätterige Sauerampfer die wichtig: sten find. Auf Wiefen 20. pflanzt ſich der Ampfer Ampfer. 35 hoher Stengel; pfeilförmige, fiedernervige, ſaftige Blätter; endſtändige Blüthen. Von dieſem nüßlichen, überall auf Wieſen und Triften wachſenden und in Küchengärten häufig gezogenen Gewächſe haben wir mehrere Ab— arten, von welchen der Jungfern- oder große Ampfer mit 16-18 Zoll langen und 6—7 Zoll breiten Blättern, der Wiejenjauerampfer mit länglich-zugeipisten, vothgefleeften Blättern und weißen Blumen, jowie der franzöſiſche oder von ſelbſt fort, bei der Zucht aber ſäet man den Samen in.einen feuchten Boden an einem jchattigen Ort oder man jegt dahin in Entfernungen von 1—2 Fuß Ableger. — Die jänerlichen Blätter find em gutes Mittel gegen den Skorbut (Scharbod), wen 1% % man entweder den Saft durch Einreiben und Ein- Sr nehmen benützt oder die frischen Blätter faut. — Als Zuthat an Spetjen macht er einen guten Magen und befördert die Eßluſt. — Ampfer und Haug: wurz zuſammen gejtogen und mit Ejjig vermifcht hebt, aufgelegt, Entzündungen und mildert die Schmerzen, — Saft davon mit Baumöl auf den Kopf gerieben nimmt Hitze und Schmerzen; mit Wein getrunken wirft er gut gegen Gelbjucht und Leberleiden, und befördert die Menſtruation. — Der Same vertreibt die Spuhlwürmer umd ift ein Gegengift, — Der Saft macht reine Augen, vertreibt, eingeſpritzt Ohrengeſchwülſte, mildert die Ruhr und den Fluß der goldenen Ader. — Sanerampfer, Iſop, grünen Fenchel, jene eine i Handvoll, werden zur Heilung von Eitergeſchwülſten gut gekocht und aufgelegt. — Die Wurzel hebt am Ampfer. Halje Beulen und Auswücje — Für Un- terleibsleiden ijt ein Abjud des Samen in Wein gut. — Die bitter und herb ſchmeckende Wurzel wird auch unter dem Namen Grindwurzel (j. u.) benützt, und gibt erweicht eine rothe Farbe. — Außerdem ift diefe eritmals vom Mat big Juli und das zweite Mal nach der Heuernte blühende, ausdauernde Pflanze ein ausgezeichnetes, ſehr geſundes Viehfutter. — Sie enthält namentlich ſehr viel Sauerkleeſalz — Der Alpener- oder Mönchsrhabarber, (R. alpinus) hat herzförmige, ftumpfe, runz— liche Blätter, findet jih im ſüdlichen Europa und der Schweiz wild, während er bei uns aus Samen in Gärten gezogen wird. Die früher von den Mönchen ſehr häufig gebrauchte Wurzel hat einen vhabarberähnlichen Geſchmack, daher der zweite Namen der Pflanze, — Schildblätteriger W. (R, seutatus), findet ſich im mittlern und ſüd— lichen Europa, hat die gleichen Eigenfchaften wie der gemeine Ampfer, iſt aber noch viel jaftiger, wohlichmecender und zarter. — In gleicher Weiſe wird am Kap bie R. luxurians benüßgt, welche an den Wurzeln hängende Wurzelfnolfen hat. — Gar: tenampfer over engliſcher Epinat (R. patientia), 1 Fuß lange und 1% 30 breite, eirund lanzettige Blätter und einen 3—4 Fuß hohen Stengel. Diefe Art wurde aus alten nach Deutjchland verpflanzt, wo fte aber nur in gutem Gartenlande fort: fommt and alle 3—4 Jahre friich geſäet werden muß. Die Blätter find ein ausgezeich— netes Gemüfe und dienen gegen Skorbut, die Wurzel enthält abführende Kräfte und der ölhaltige Samen tft gut gegen Unterleibsleiven, Mönche bauten diefe Art ver Wurzel wegen haufig an, rühmten fie beſonders gegen Hautausschläge und gebrauchten fie als Erſatzmittel des Rhabarbers. — Der Erauje Ampfer oder die | (R. erispus auch R, pratensis) hat jpigige, Lanzettige und gemwellte Blätter, welche man im Frühjahr als Gemüje und getrocknet als Tabak benützen kann. Es mwächit bei ung überall an fumpfigen Plätzen und enthält Gerbitoff, * Ertractivſtoff, 36 Ampferbaum — Ananas. Schwefel und Stärfemehl, wirkt adjtringirend, erregt namentlich Darmkanal und Haut und wird deshalb beſonders gegen Hronifhe Hauktausſchläge benügt. Der Samen ift ein gutes und beliebtes Volkmittel gegen Abweichen und Unterleib3leiden überhaupt, und häufig wird die Wurzel gegen den Grind des Viehes angemenbet. — Waſſerampfer (R. aquaticus), iſt bitter adftringivend, dient gegen BMI En e: jhwüre, Sforbut, Hautfrankheiten zc, und Liefert in Stalien ein geſchätztes Gemüfe. — Der gemeine Ampfer, wilder a oder Pferda. (R. acutus) - treibt einen 2—6 Fuß hohen, oft gewundenen Stengel und findet fich an allen feuchten Orten Europas. Mit Aaun und Weinftein zerjeßt gibt die Wurzel eine dauerhafte ge und bient äußerlich auch gegen Hautkrankheiten. — Stumpfblätteriger . (R. obtusifolius), innen gelbe, viellöpfige Wurzel, 2—4 Fuß hoher, furchiger Sten- el mit langen kahlen Aeften, welche, wie die untere Blattjeite, etwas flaumig find. Diefe abändernde, vom Juli bis Auguft blühende Ampferart wächſt überall an — ſchaitigen Stellen, Zäunen, Gräben ec. in Europa, Nordaſien und Nordamerika. Die Wurzel wird als vorzügliche Grindwurzel benützt — Der engliſche A. (R. Bri- tanica) wird in Amerika wie bei uns die einheimijchen Arten gebraucht. Ampferbaum, |. v. a. Sauerbaum (j. d.), nordamerifanifcher, wegen feiner fauerjchmecenden Blätter jo benannt. Ampferklee, j. v. a. gem. Sauerflee. Amraharz, dad Harz der mangoartigen Mombinpflaume, welches man durch Einfehnitte in die Rinde gewinnt, aus denen. fich ein gelbrother bitterer Saft ergießt, der nachher verhärtet und zu tonifchen Näucherungen dient. Amfelfirihe, ſ. v. a. purgivender Wegdorn. — Amhris (Amyris), dieſe Gattung der Familie Piſtaziengewächſe iſt zwitterig, Fi vierzähnigen, bleibenden, freien Kelch, 4 Blumenblätter, 8 Staubgefäße; dieje Stein ucht hat eine papierartige, einfamige Steinfchale und ungetheilte, fleiſchige Samen- Jappen. Arten: Balfamreide X. (A. balsamifera), großer Baum mit feſtem, harzigem, jung weißem, fpäter afchgrauem Holz; 2paarige Blätter, endftändige, weiße Flikbenftrauße mit abwechſelnd kürzern Staubfäden und eilänglichen Steinfrüchten. Der ganze in Jamaika wachjende Baum ift äußerſt gewürzhaft, wird daher häufig zu Bähungen benütt und kommt unter dem Namen Rofenholz zu und. Das ätheriſche De befelben gleicht dem ächten Roſenhol zöl und wird häufig an deſſen Statt ver fauft. Außerdem liefert diefer Baum noch einen äußerſt angenehm viechenden Baljam, welcher ſcharf und erhigend wirft und in diefer Hinficht häufige Anwendung in feinem Baterlande findet. — Plümier's A. (A. Plumieri), liefert eine gute, aber jelten vorkommende Sorte Elemi. — Bon einer andern Art werden bie Innern Baittheile als Papier benügt, und die Zweige einer noch weitern, in Oftindien einheimijchen follen wie Drangeblätter riechen und benügt werben. Anacardienbaum, ſ. u. Nierenbaum. Ananas (Ananassa), Gattung der Familie Narciſſenſchwertel, Ordnung Stamm: ſcheidenpflanzen, 4. Klaſſe; zwitterig; übermeibigen Kelch, dreiblätterige, am Grunde verjchmolzene Blumenkrone; ſechs auf einer Scheide ftehende Staubgefäße; fadenförmigen, dreinarbigen Griffel. Eßbare X. (A. sativa, nad, Andern Brome- ı lia_ s.), lange, dicke Wurzelfafern; am Grunde \ büſchelige, 3—& Fuß lange Blätter, die dornig- gacnt, feegrün und jteif find. Der aus ber Mitte dev Blätter fich erhebende, dicke Schaft wird ungefähr 1 Fuß hoch, und um ven Ober- ſtock deſſelben ftehen in einer dichten Aehre die violetten Blüthen, über denen ſich noch ein Bü— chel Fürzerer Blätter erhebt. Die fich aus dem ruchtknoten entwicelnde, einfächerige, dreifamige eere ift goldgelb oder röthlich und befteht gleich- Jam aus einem fleifchigen Zapfen. Hinſichtlich ihrer Form muß bemerkt werden, daß die Zucht — Ananas, 37 verschiedene Varietäten hervorgebracht hat, die theils weißes, theils gelbes, mehr ober weniger ſchmackhaftes Fleiſch haben. In den europäischen Treibhäufern blüht fte im Mat und reift vom Juli bis September, wird bei uns aber trotz der ſorgſamſten Pflege nicht bejonders gut, ungeachtet in heigen Ländern die Ananas außerordentlich wohl: riechend, aromatijch, ſüßſaͤuerlich, ſehr wohlſchmeckend und überhaupt von den Reiſenden al3 die ſchmackhafteſte Frucht gepriefen werden. — Die Kultur der Ananas it ſchwierig, zeitraubend und Eoitjpielig, würde auch den nöthigen Aufwand nie beden, wenn von den Gärtnern die warmen Ananas-Käſten nicht noch zum Treiben anderer Tropengewächfe benüßt werden könnten. In einem gut gelegenen Treibhaus wird zur Ananaszucht ein dick ummanertes, ungefähr 4 Fuß tiefes Lohbeet angelegt, in dag man gegen den Herbſt oder im Februar frijchen Pferdemift mit trockenem Cichenlaube bringt und ihn Lage um Lage bis zu einer Höhe von 3 Fuß feittritt. Darauf fommt eine Schichte alter Lohe, welche die Hite mäßigt und enplich füllt man den Kajten voll mit neuer Lohe. Sit diefe ganz durchwärmt, jo werden die vorher aus der reifen Frucht herausgedrehten und einige Monate troden gehaltenen Fruchtlronen, im März oder September, in Töpfen mit guter Blumenerde, etwas Sand und Moos auf bie le geftochene Lohe geftellt und, nachdem die erite Hite verzogen ijt, in einiger Entfernung von einander reihenweife eingeltellt. Dazwilchen fünnen andere nicht zu große Tropen— gewächfe erzogen werden. 20 R. wird als Mittel der Temperatur der Luft und des Beetes angenommen. Die Kultur der Ananas ohne Lohbeete it viel ſchwieriger, erfors dert eine große Ginrichtung und wird deshalb von Privaten nicht leicht eingeführt wer— den, daher jchweigen wir hier davon. — Durch Samen kann dieſes Gewächs in Europa nicht fortgepflanzt werden, indem derſelbe ſelbſt in Amerifa nicht ein Mal reif wird, ed jind dazu vielmehr Schößlinge und ze oder noch beſſer die aus der Frucht herausgedrehten Kronen nöthig, die zur Vernarbung der Wunden im Sommer 10—14 Tage, im Winter 4-8 Moden an einem trocfenen Orte aufbewahrt werden. Bor unten find die Blättchen einen Daumen breit abzunehmen, damit die Wurzel fich bier bilde, — Der Saft ver Frucht enthält nah Adet: Zucer, Gummi, Apfeljaure, Citro— nenſäure, Weinfteinfäure und ätherifchesg Del. — Die Ananas werden entweder roh, in Querſcheiben zerfchnitten, mit oder ohne Zuder, oder mit Wein, Zucker und Gewürzen eingemacht gegeffen. Eine blos 4 Körner in einer Reihe übereinander enthaltende Frucht -gilt für ſchlecht, eine mit 6 Körnern für mittelmäßig, eine mit 8-12 Körnern aber für gut. Im Uebermaß genofjen werden fie durd ihren ſcharfen Saft ſchädlich fürs Zahnfleiich, Lippert, Zunge und Magen, und nur die geldfleifchige, Kleine, eirunde Ana- nas ift weniger nachtheilig. Die unreife Frucht ift harntreibend; reif behält fie nur wenige Tage ihren Rohfgehhmar; daher wird fie zum längern Aufbewahren vor ber gänzlichen Zeitigung abgefchnitten und an einen fühlen Ort gebracht. Die rechte Reife verräth ſich durch einen ſtark weinartigen Geruch, die Weberreife durch das Abwelken der Krone. Zum Verfenden werben fie vor völliger Neife ſammt Stamm und Krone abgenommen, in Weizenjpreu gelegt und in Papier gewicelt. Cie bleibt jedoch auch fo verpadt nur ‚wenige Tage gut. — AS weinartiges Obſt wird die Ananas in entfprechenden Krankheiten angewendet, wo fie erfrifchend und ftärfend wirkt. Unreif ſchmeckt fie Scharf fauer und tft, wie ſchon gefagt, ftarf Harntreibend, jowie wurme widrig, wirkt ferner zufammenziehend und verurfacht Leicht Abortus. — Der Ananaswein entjteht dur Gährung aus dem Safte der Ananas, und wird als Heilmittel, ſowie als Zuſatz zu Punſchefſenz, welche dadurch das angenehmite Aroma erhält, benüßt. — Der fyrupartige Ananagertract wird wie diefer Wein gebraucht, nur ‚viel häufiger, und ift auf folgende Art zu bereiten: Weber dünne Scheiben von reifen Ananas wird zu Heinen Faden gefochter Raffinade-Zucer Heiß gegofjen, am ars bern Tage giegt man ven Zucker wieder davon ab, bringt die Scheiben in einen ſteiner— nen Topf, kocht den Zuder zum großen Faden ein und fchüttet ihm über die Scheiben. Nach drei Tagen wird er nochmals abgegoffen, zu Perlzuder eingefocht und abermals über die Scheiben geſchüttet. Nach dem Erkalten wird das Gefäß mit einer naſſen Blafe oder mit boppeltem Papier feit zugebunten. Durch ein ober zwei Scheiben dieſes Extracts wird einer Terrine Punſch, Cardinal ıc. das Lieblichite Aroma mitgetheilt. — Ein fehr gefährlicher Feind der Ananaszucht ift die Ananaslaus, die marmorirt if und ſich am Liebjten in ven Blattachfeln einniftet. Zu ihrer Vertilgung überjprigt mar 38 Ananas: Apfel — Andromede. die Pflanze mit Waffer, das eine Wärme von 52° R. hat und Hält überhaupt das Haus möglichit warn, was den Pflanzen ſehr gut, den Läufen aber ſchädlich iſt. Oft reicht ſchon das Auswiſchen der Achſelwinkel mit dent Finger zur Vertilgung dieſes Ungeziefers aus. & | Ananas:Apfel, der gemeine oder rothgeſtreifte Schlotierapfel. * “ Anandrie (Anandria), Gattung der Familie VBereinblüthler, mit mehrreifigen dachziegeligen Hüllblättern, weiblichen Nandblüthen, Aippiger Blumenfrone, gejhwänz- tem Staubbeutel, zweilappigem, an der Spitze geipaltenem Griffel, Länglicher Schliep- feucht und vielborjtiger Fruchtkrome. Arten: Masliebenartige A. (A- bellidia- strum), wurzelftändige geftielte Blätter, einblüthenföpfiger Schaft, weiße oder röthliche Hlüthen, die Übrigens, wie diefe Pflanze überhaupt, abändern, Wächſt an der Gränge yon Sibirien und China, iſt dort als bitterlichichleimiges, namentlich gegen Bruftleiven dienendes Mittel befannt und hat jo ziemlich die Eigenfchaften des Huflattiche. Anbißkraut, ſ. dv. a. Teufelsabbig und Ader-Sfabiofe. ' Andigia, bei Homburg v. d. Höhe, ſ. v. a. Endivie. Andorn (Marrubium), Gattung der Familie Cippenblümler; 1Onervigen Kelch mit 510 etwas gegramnten Zähnen; Fruchtfelchzähne ftehen ab; Aip— pige Blume; aufgerichtete, ſchmale, gejpaltene DOberlippe; ausgerandeten SPüttelzipfel an der Unterlippe; eine Haarleiſte innen an ver Röhre; Staubgefäße und Griffel find in der Blumenröhre verborgen. Un der Spige ericheinen die Nüſſe mit Zeiger Fläche abgejchnitten. Der äftige Stengel und die runzeligen Blätter find filzig; während die Blüthen in blattwinfelftieligen Quirlen ftehen. Arten: Gemeiner Andorn (A. vulgare), weißfilziger, 11, Fuß hoher, am Grunde äſtiger Stengel ; Blätter oval, ſilzig und ruͤnzelig; Kelchzähne und Deckblätter friemenförmig; Blumen klein und weißlich; ausdauernd; blüht vom At Big September und wächſt auf Sandfeldern, an Wegen, Mauern ꝛc. Die ganze — riecht angenehm, faſt ſüßlich und ſchmeckt bitter und ſcharf, namentlich die Blätter, welche friſch ſehr aromatiſch ſind, nach borsdorfer Aepfeln und schwach biſamartig riechen und einen harzigen Ertractivftoff enthalten. Sie iſt als kräftig wirkendes Arzneimittel ſchon ſehr lange bekannt, und wirkt namentlich bei Brufiver? hleimungen und Verſtopfungen des Unterleib jehr auflöfend. In der Gelbſucht hat man fie ebenfalls ſchon häufig mit gutem Erfolge angewendet. Außerdem wird jie in der Gerberei benützt und manchmalgebvauchen ſie auch Bierbrauer anſtatt de Hopfens. Bienen: Halter ſchätzen diefe Pflanze der honigreichen Blumen wegen. — Fremder Andorn (M. peregrinum) , jehr äftiger Stengel, geaufigige, unten eirunde, oben Länglich - ları- zettige Blätter, welche vorn geferbt jind; weiße Blumen, Wechjelt ab. Iſt ausdauernd, wächjt im ſüdlichen Guropa an Zäumen, auf Schutthaufen ꝛc., blüht vom Juli bis Auguft und it zur Zeit in der Dffizin wenig mehr geachtet. — Der Andorn wärmt, riheilt und trocnet. — Ein Abjud der Blätter und des Samens (oder auch des Saftes) in Wein hebt, mit Honig genommen, den Huſten. — 2—3 Löffel voll des aus dem Kraut geprekten Saftes treibt die Nachgeburten ab, reinigt die Gebärmutter und tt als Gegengiftgut..Ueberhaupt leiftet ver Saft Brujtleidenden ausgezeichnete Dienite. — Mit Honig vermifcht reinigt und heilt er Wunden und Geſchwüre, wie er durch Einnehmen auch innerlihe Gejchwitre hebt. Gegen Ohrenweh wird der Saft mit Baumöl vermifcht und eingebracht. — Mit Süßholz, Fenchelſamen und Wein zu 1/, einge fotten und mit Zucker —2 iſt er gut gegen Harnverſtopfung und Grimmen. — ee Hautkrankheiten aller Art fievet man Andorn in Waffer und wäjcht fich damit. Andromede (Andromeda), Gattung der Familie Heidegewächje; nette, meijtens nordiſche und großentheils immergrüne Sträucher, mit Itheiligem, kleinem, unterjtändt- ern Kelch; zurücigefchlagenem, dzähnigem Saum; vorn zweiipornigem Staubfaden und fächeriger, Sklappiger Kapfel. Arten: Poleyblätterige U, Eleiner Poſt, wit der Rosmarin (A. polifolia), Heiner, ungefähr 2 Fuß hoher Strauch mit rosma— rinartigen Blättern und röthlichen Blumen. In der Schweiz und in Deutjchland findet er * auf Moor- und Torfgrund ſehr Häufig, und iſt da von großem Nutzen, indem er den lockern Boden zufammenhält und vielen brennbaren Stoff zum Torf liefert, Auemone. 39 Schafe müſſen fern davon gehalten werden, weil der Genuß der Blätter ihnen ſchadet. — Diefer Strauch ſieht übrigens fo zierlich aus, dag man ihn häufig in Luſtgärten pflanzt. Der fleine, anliegende Kelch it roſenroth, die Blume röthlich:weiß, innert mit zerftreuten Härchen und gleicht einer recht ſchönen Wachsblume, wie man fich zu ihrer Blüthezeit im Juni und Juli überzeugen kann. Die narkotiſch-ſcharfen Blätter werden von den Apothefern bisweilen ſtatt des Sumpfporits benützt, welch leitere jedoch an einer rothbraun-filzigen Unterjeite kenntlich find. Anemone (Anemone), Gattung der Familie Hahnenfußgewächſe; blumenarti: ger, 5 bis vielblätteriger Kelch; Furzer, au den Krüchtchen wenig ww veränderter Griffel, weshalb diefelben Teinen Schweif haben. Dieje ausdauernden Kräuter mit grumdjtändigen Blättern haben einen 1 oder mehrblüthigen Schaft, und gleichen im Uebrigen der Küchen: Ichelle vollfommen. Arten: Kronen oder gemeine U. (A. co- ronaria) , eine ausgezeichnet Schöne Gartenblume, welche aus dem Drient, wo fie auf Feldern wild wächst, zu uns gekommen tjt. Ihre Wurzelblätter find dreifach zufammengefeßt, und die auf Tangen Stengeln im April erjcheinenden Blumen find einfach oder gefüllt wg und finden ſich in verfchievenen Karben und Schattirungen. Ihre NN Vermehrung geichieht durch Zertbeilung der ausdauernden Wurzel, welche man im Herbit oder Frühling in ein lockeres, gefchüßtes, un- gedüngtes Erdreich bringt und vor zu viel Feuchte verwahrt. Diele —X prächtige 2—3 Zul im Durchmeſſer haltende Blume wird wie der ih Hahnenfuß behandelt und darf im Winter nicht über 8 Gran Wärme haben. — Die Walda; Bulda; Windröschen; weißes Walphühnlein (A. nemorosa), hat fünffach getheilte Blätter und weiße, manchmal vöthliche Blumen; gehört zu den eriten Waldblumen Deutfchlands , blüht im März und April, und findet ſich in, Hainen und Wäldern häufig. Die Wurzelblätter find dreizähnig; die Blättchen haben ſägezähn— artige Zipfel und ift das mittlere Zzipfelig gefpalten, während die ſeitenſtehenden 2thei- lig jind; geitielte, ven Wurzelblättern ähnliche Hüllblätter; einzelne Blüthen ; gewöhnlich 6 ovale, ſtumpfe, beiderjeits kahle Kelchblätter; feinharige Früchte. Der wagrechte, ſtiel⸗ runde, fleiſchige Wurzelſtock iſt außen braun, innen weißlich. Der rundliche, etwas behaarte Schaft wird 4-8 Zoll hoch und hat eine dreiblätterige Hülle am Ende. Die fast kahlen Huͤllblätter find Hellgrün; vie Blüthen find gewöhnlich nicfend, bei heiterem Wetter aufrecht, weiß, innen röthlich, oft auch vofa bis ganz votb. Blätter und Blu- men haben eine jolche Schärfe, daß fie auf der Haut Blafen ziehen, und es it ihr Genuß den Schafen, namentlich aber. dem Rindvieh ſehr nachtheilig, indem es davon Entzündung der Gedärme und Blutharnen bekommt. — Hafenfudhgartige W, gelber Waldhahnenfuß, Ranunkel-A., Soldhühnlein (A. ranunculoides), von vorangehender Art namentlich durch ſehr Furzgeftielte Hüllblaͤtter mit ſchmälern, nicht jo tief geipaltenen Blättchen unterschieden, und iſt daran zu erfennen, Bu auf einem Stengel meiſtens zwei gelbe Blumen mit rundlichen Blättchen ftehen. Die arbe der Blätter iſt glanzend grün, und findet ſich dieſe Pflanze an Wäldern, auf Wieſen und in Gärten Deutjchlands allgemein. Blüht im April und Meat, it ausdauernd und enthaͤlt einen brennend ſcharfen Saft, welcher manchmal ſo giftig ſein ſoll, daß er, in eine Wunde gebracht, heftige, ſchmerzhafte Geſchwulſt und nicht jelten gar den Tod verurjacht. Defjen ungeachtet ſchmeckt das frifche Kraut nur jehr wenig bitterlich und mehr frautartig. Die Kaintſchadalen ſollen mit dem Safte ihre Pfeile vergiftet. — Die Barten-A. Stern-4. (A. hortensis, A. stellata); die Wurzel beſteht aus einen mit Langen Fafern befetzten Knollen; die Wurzelblätter find dtheilig; bie appen in 3 Zipfel gejpalten, uud auch die fienden Hüllblätter gewöhnlich zipfelig, oft auch ungetheilt; die 12 Kelchblätter find Tanzettig; die Früchtchen wollig. ‚Sm. füblichen Europa und einigen Nheingegenven findet manı diefe Pflanze wild, fie wird aber ihrer Schönheit, ſowie der Mannigfaltigfeit ver Farben und Größe ihrer Blumen wegen ſehr häufig in Gärten gezogen. Man vermehrt fie durch Samen, — fie gegen Näfje und Kälte durch Gerberlohe oder Strohmatten und verwahrt bie Wurzel ſorgfältigſt gegen die ſehr gefährlichen Mäuſe. — Die Leberkraut-A. Edelleberkraut (A. hepatica) wachſt an ſchattigen und ſteinigen Plätzen vieler Wälder Europas wild, 40 Angelife, und bilbet einen mehrere Zoll hohen, recht dichten Bufch, deſſen dreilappige Blätter erft nad dem Verblühen der in den erjten Krühlingstagen hervorbrechenden Blumen ihre völlige Ausbildung erlangen. Gemwöhnlidy haben die Blumen eine jehr jchöne, himmel: blaue Farbe, die aber in den Garten, wo man fie einfach und gefüllt Hat, mit voth, roth und wei md violet abwechjelt. Weil fie jich von unten herauf jo dicht bejtoden und ihr Anfehen ftattlich ift, bedient man ſich ihrer häufig zur Einfafjung der Ra— batten. Sind fie der Sonne mehr ausgeſetzt, jo muß man ſie häufig begiegen, indem fie immer feucht wollen. Bon Bienen wird diefe Pflanze gerne bejucht, und gejchieht ihre Fortpflanzung am jchnellften und leichteften dur Zertheilung der Wurzel, welche aber nicht im Herbite, jondern im Frühjahr oder Auguft vorgenommen werden muß. — Der Saft wirft im Allgemeinen zujammenziehend und ſtärkend. — Palm-A. (A. pal- mata), iſt im öjtlichen Theile Südeuropa und im nördlichen Afrifa zu Haufe, wird aber in unfern Gärten häufig gezogen und gegen Wechjelfieber, Unterleibsftodungen und Verſchleimungen gebraucht. Die bei und gewöhnlich wachjende Anemone heißt auch Küchenjchelle, Hakelkraut ac, fommt namentlich an ſandigen, bergigen Orten, in Wäldern und Dornheden vor, und verwandelt fich die Blume in vundwollige und rauhe Knöpfchen, welche Aehnlichfeit mit einem Igelskopf haben und vorn zugeipist find. Ihre Wirkung ift Scharf und troden, weßhalb fie innerlich und äußerlich ge- braucht werden. — Träuft man den Saft in die Nafe oder jchnupft man das Pulver der dürren Wurzel, jo wird dadurch dag Hirn gereinigt. — Schleimige Feuchtigkeit wird durch das Kauen der Wurzel entfernt. — Der Safl reinigt ftinfende Gefchwüre und entfernt faules Fleisch. Angelike (Angelica), Engelwurz, heilige Geiftwurzel, Bruſtwurz, Gat- tung der Familie Doldengewächſe; mit mehrfach ges ae fiederten Blättern; bauchig Jcheivigen Blüthenftielen; feh- Iender oder armblätteriger Hülle und vielblätterigem Hüllchen. Der oberjtändige Kelch ift undeutlih; die ganzen Blumen blätter oval lanzettig; die Frucht iſt vom Rücken her zu— fammengedrücdt und bat eine mittelftändige Fugennaht; Früchtchen mit 5 Reifen, won denen 3 vüdjtändig, fädlig * und gefielt, 2 feitenjtändig und fehr breit geflügelt find. Sh&sı, Arten: Wilde A., Walda. (A. sylvestris), gelblichen, 7% furzen, geringelten, Äftigen oder vielfüpfigen Wurzelftoc‘, der innen weiß, dicht und gelblich milchend ift; der ſchwachge— drillte, röhrige, fahle, oben an der Dolde graulich flaumhaa— tige Stengel wird —5 Fuß Hoch; die untern Blätter ſehr groB, gejtielt und Zach gefiedert; Blättchen 1—3 Zoll ang, eirund oder Lanzettig, ſpitzgeſägt mit Enorpeligen Stachelſpitzen. Am Hauptftiel haben die Veräſtelungen oft Nebenblättchen; die obern Blätter jigen auf großen, weiten, eng bauchigen Scheiden und find doppelt und einfach gefiedert. Die iR gewölbten, dichten, —— Dolden find 15—38ſtrahlig; die Hülldecke fehlt oder efteht aus 2—3 Hinfälligen Blättern; die weißen Blüthen fpielen mandmal in’ Grünliche oder Nöthliche. Dieſe ausdauernde Pflanze wächit auf den feuchten Wiejen und in Wäldern Europa’ und blüht vom Juli bis Auguft. Die Wurzel findet in ber Heilfunde häufige Anwendung und ift als Hausmittel gefchäßt. In Italien wird fie namentlich gegen Kräße gebraucht, und find ihre guten Eigenschaften, wenn auch eiwas ſchwächer, der Engelwurz gleich, ſtatt welcher fie manchmal verfauft wird. Durch Aufitreuen des Pulver der Früchte auf den Kopf, ſoll das Ungeziefer getödtet werben. — Glänzende A. (A. lucida), eine in Amerika fehr gejchägte Pflanze, deren Wurzel aromatiſch ſcharf, jellerieartig ſchmeckt und gegen viele Leiden gut ift, namentlich gegen ſolche Unterleibsbeſchwerden, welche von Blähungen u. dgl. herrühren. — Garten-, eble oder gemeine A. Bruftwurz, Engelivurz (A. archangelica, s. sativa), 5—8 Fuß hohe, hübſche — — welche auf ven Gebirgen von Böhmen, Ruß: land, Norwegen, der Schweiz ꝛc. wild angetroffen wird, manchmal aber auch bis an die Ufer der Flüffe und Bäche herabſteigt und nicht felten in Gärten gezogen wird. Beim Anbau muß man ihr einen Iodern, etwas fetten und feuchten, aber ja nicht thonigen Boden geben, wo fie, wenn man bie Blätter abfchneivet, mehrere Jahre aus: ARES ELIA Angerkraut — Angufturarinde. 4 dauert. Die lange, dicke, fleijchige Wurzel gleicht dem Meerrettig; der über 1 Zoll diefe Stengel iſt jaftreich, ſehr äſtig und mit doppelficderigen Blättern bejeßt; die grüne lichen oder gelblichweigen Blumen brechen im Juli hervor, und haben alle Theile ber Pflanze einen gewürzhaften, moſchusartigen Geruch und Gejchmad, welcher ſich nament- lich in der Wurzel und bejonders ſtark im Winter findet, weßhalb man fie um diefe Jahreszeit oder unmittelbar nach dem Schneegang ausgräbt. Im Sommer ijt fie weit weniger Eräftig und ſchwammig. Früher hielt man fie für das allerbefte Präfervativ gegen Peſt und alle pejtartigen Krankheiten, und wirklich noch ift fie, Jowie der Same, al3 jchleimauflöjfendes, magenftärfendes, ſchweiß- und bluttreibendes Mittel jehr bekannt; außerdem wird noch ein Del und Spiritus daraus gewonnen. Die jungen, von der Rinde befreiten Stengel fünnen jowohl roh, als auf Spargelart zubereitet oder mit Zuder eingemacht genofjen werden, und für Schafe, Ziegen und Schweine ift fie ein beliebte® und jehr Fräftiges Futter; Bären ziehen fie fait Allem vor. Die Schweiz, Böhmen und Trieſt liefert ung gewöhnlich die getrocnete Wurzel und müffen wir ung noch etwas näher auf ven Gebrauch, die Gabe und Anwendung diefer nüß- lichen Pflanze einlafien. Gegen Pet, hitzige Fieber und Schweißſucht nehme man Quent gepulverte Wurzel mit 1 Quent Theriat in 3—4 Löffel vol Waffer, lege jicy zu Bette, ohne etwas anderes zu genießen, dann wird fich ein jehr ftarfer Schweiß einjtellen und die Leiden werden ich geben. Im Grmanglung von Theriaf nehme man ein ganzes Quent Angelifa, und man wird dieſelbe Wirfung erreichen. Der Saft oder die gepulverte Wurzel der Angelita in Wein getrunken hebt Grimmen und alle Unterleibsbejchwerden, welche von Verfältungen herrühren. — Außerdem ijt fie gut gegen innerliche Geſchwüre und Verlegungen, Stofung der monatliden Reinigung ꝛc. — Angelika mit Pech vermijcht ift ein jehr gutes Pflajter gegen den Biß wüthender Hunde. Füralte, tiefe Wunden iſt Walter, Saft und Pulver, welche man vermiſcht darein tröpfelt, gut, indem es reinigt und das Wachsthum des Fleiſches befördert. — Siedet man Angelika in Wafler und trinft Morgens nüchtern davon, fo werden Geſchwüre und Drücken auf der Bruft fich geben. — Das Pulver, auf melche Art man e8 auch gibt, tft ausgezeichnet gegen Vergiftung und peitartige Kranf- heiten, und ftärkt der Genuß von Angelifa den Magen, die Leber und das Herz. Angerkraut, |. v. a. Wegeric. Angerweide (Salix repens), f. u. Weide (Mattenweide). Angolabaum, |. u. Manglebaum. ; a hold, Rothholz von der Kite von Angola, dem Kernambul- und St. Martha: olz ähnlich. Angufturarinde, Achte (Angustura vera), die feit etwa 60 Jahren bei und einge- - führte aromatisch = bittere Rinde de8 gebräuchlichen Galipea (j.d.) Zu uns fommt jie in 2—6 Zoll langen, 1—2 Zoll breiten und 1—2 Linien dien, flachen oder Ichwachrinnigen, außen gräulich-gelben, manchmal mit bräunlichen oder grünlichen Flechten beſetzten, auf der imnern Seite vöthlichgelben ziemlich glatten Stüden. Der Bruch iſt eben und röthlichgelb, der Geruch unangenehm, der Geſchmack bitter und ge- würzhaft. Ein Falter wäſſeriger Aufguß der Rinde ift bräunlich - orangegelb, den Schwefelſäure ſtark trübt, kohlenſaures Kalt dunfelroth färbt und in Sublimat einen Itarfen Niederichlag bildet. Der Inhalt der Rinde bejteht in Bitterftoff, ätherifchem Del, Weichharz und Cusparin oder Angufturin. — Es gibt viele Familien, in welchen die geiitige Tinctur diefer Rinde mit großem Vortheil Bemügt wird. Sie iſt dunkel— elblich bis rothbraun, ſchmeckt etwas gewürzhaft ſcharf und angenehm bitter, fest ein yellgelbliches Harz ab und wird vom Waſſer ftarf getrübt. Die Anwendung findet erde tatt: bei allgemeiner Schwäche, alſo nad erjchöpfenden Krank— eiten 2c.; bei Magenfranktheiten, wobei die Verdauung gejtört oder Verfchleimung im Spiel ift; bei ſchleimigem Erbrechen oder Diarrhöe, wenn diefe Uebel von Erjhlaffung, allgemeiner Schwäche und Verſchleimung herrühren. Auch bei Kinnbakfenframpf hat ich diefes Mittel fchon oft jehr gut bewährt. — Die Tinctur bereitet man auf folgende Art: man fett ein ſtarkes Loth gröblich zerftoßene Rinde mit einem ſtarken halben Schoppen guten weißen Rheinwein an, |chüttelt vielen Anſatz öfters um und gießt nach einigen Tagen das Helle als Tinctur ab, welche nun ſorg— faltig zu bewahren iſt. Von diefer Tinctur nun nehme man bei den angeführten 42 Ani — Anis, Leiden täglich mehrere Mal je einen Eplöffel voll. — Gegen ven Kinnbackenkrampf bereitet man die Tinetur aus 1 Theil Angufturarinde und 2 Theilen Weingeift und nimmt davon alle 5—19 Minuten je 15 Tropfen. — Die früher im Handel vorge: fommene Faljche Angufturarinde it giftig, gleicht im Aeußern der ächten Anguftura- tinde vollfommen, hat aber tödtliche Wirkungen und jtammt vom ächten Brechnuß- baum (} dL) 13% Anil, ſ. Indigo. Animegummi, Animeharz (Besina anime), eine Sorte des Copals, welche in unebenen, unregelmäßigen, flachen oder ſcharfeckigen, blaß- oder röthlich-gelblichen, Leicht zerbrechlichen Schichten zu ung kommt, Dev Bruch iſt anfangs fettglänzig, wird aber nachher weiß. Diefes Harz rührt von dem gemeinen Lokuſtbaum her, gleicht dem Elemiharz und Tacamahac ziemlich, ohne jedoch den bittern Geſchmack des letztern zu haben, findet jest nur noch jehr jelten Anwendung. Auf glühenvde Kohlen geftreut, verbreitet es einen angenehmen Geruch, welcher von einer geringen "Menge ätherifchen Del3 herrührt. Es wird meiſtens zu Lackfirniſſen gebraucht, doch auch zu Pflafter gegen Rheumatismus und Lähmungen. Anis (Pimpinella anisum), dieſe ebenjo befannte als nützliche Pflanze wächit im ganzen Driente wild, findet fich aber auch im ganzen fühlichen Europa und wird in Deutichland, namentlich in Thüringen, Franken und Schwaben, häufig angebaut. Sie dauert nur Ein Jahr, hat eine weiße, zarte und lange Wurzel, auf welcher fich ein 3—5 Fuß hoher, äftiner Stengel erhebt, welcher peterjilienartige Blätter und große weiße Blumendolden treibt. Bienenhalter, welche ihren Stöden Aufmerkſamkeit ſchenken, lieben diefe Pflanze ungemein, weil die Bienen immer reich mit Honig beladen davon zurücfehren. Der Same reift im Auguft. Er hat eine längliche Form, eine braune Farbe, einen gewürzhaften Geruch, jürgen Geſchmack, weßhalb er in der Küche zu ver: Ichtedenen Speifen und Badwerfen, in der Conditorei zu verſchiedenen Confituren und Liqueurs und in der Medizin als magenftärfendes, Leicht abführendes Mittel gebraucht wird. Säugende Mütter genießen ihn zur Vermehrung der Milch; bei Kindern treibt er Würmer ab. — Gegen Blähungen dient er, wenn man ein wenig davon in Waffer abjiedet und dieſes zu trinfen gibt. Außerdem liefert er ein ätheriſches Oel (4 Pfund aibt 1 Loth), welches man unter Branntwein mischt und auf Schiffen gegen Sforbut nimmt; e3 wird aber auch auf die Haut gegen Läufe, Wangen u. dgl. Ungeziefer angewendet. Giekt man Tauben davon nur einige Tropfen in den Schnabel, jo fterben fie augenblicklich — Zur Kultur des Anis ift ein tief gegrabener, nicht friſch ge düngter Mittelboven oder Neubruch nöthig, in welchen man den Samen nad) einem gelinden Negen gegen Ende April jäet. Er ift übrigens von allen Früchten, welche im Größern angebaut werden, dem Mißwachs am meiſten ausgefeßt, weil er die Kälte nicht erträgt und von der Anismotte, welche das Mark des Samens herausfrikt, ſehr leidet, auch Nebel und Gewitter den Blüthen Leicht Schaden. Um dieſen Hebelftänden jo viel als möglich abzuhelfen, wählt man zur Ausſaat nur 2--Zjährigen Samen, welchen man mit dem Möhrenfamen ausitreyt. Ein fleißiges Ausjäten iſt bei diejer Pflanze befonder3 zu empfehlen und werden im Anfang des Augufts einzelne Körner braun, jo wird er ſammt den Wurzeln ausgezogen und nach Haufe geführt. Die Büſcheln dürfen aber ja nicht lange aufeinander liegen bleiben, ſonſt wird der Same ſchwarz und nimmt einen widrigen Geruch an. Um dieß zu verhindern, breitet man da3 Eingeerntete auf einem Tuftigen Boden aus, wo es nach etwa 3 Wochen voll- kommen getrocknet fein wird und bei heiterem Wetter gedrofchen werden fan. — Zur Bereitung eines guten Aniswaſſers für ven Hausgebrauch nehme man 4 Loth geftoßenen Anis, 2 Loth Fenchel, 1, Loth Citronenſchalen, werfe die in 1 Maas guten Brannt- wen und 1 Schoppen Waffer, laſſe es 8 Tage lang ftehen und deſtilliren, dann kommt noch 1'/, Pfund Zucker, 4 Maag Waller und Maaß Branntwein dazu. — Der Anis wirft ſowohl für fich allein, al3 mit andern Mitteln ausgezeichnet als auflöfendes und beruhigendes Mittel. Einen einfachen und jehr guten Bruftthee erhält man, wenn 1 Loth Anis, 1 Loth Wollfraut oder Königsferzenblumgen mit Cibeben und Candiszuder ‚ abgebrüht werden. Bei Blähungsbeihwerden, Blähkolik, Verſchleimung und Auftreibung des Magens und Darmkanals leiftet er gute Dienfte, und iſt e3 deß— halb gut, wenn man dem Mehlärei und Getränf der Kinder zur Beförderung der Ver— Anisholz — Antichar. 43 dauung Anis beifügt. Zur einem Mehlbrei nimmt man eine Schwache Mefierfpige voll Pulver. — Zum Anisthee nimmt man auf einige Taffen 2 Quent. Wendet mar das gleichwirkende, weingelbliche Anisöl an, was befonders gegen en zu empfehlen ift, jo nehme man 2—6 Tropfen auf Zucker und reibe bei Blähung3- folif auf den Bauch ein. | ſ. Sternanis. Anisferbel, 1. u. Kerbel. Anisfnabenfraut, ſ. v. a, Orchis moris. Anisforbel, j. v. a. wohlriehende Süßdolde. Anispilz, 1. v. a. Weidenſchwamm. Kaas Aniswurzel, eine am Kap häufig vorkommende, möhrenartige Wurzel von aroma- tiſchem Geſchmack, welche auf verjchiedene Weiſe zubereitet und gegeffen wird, auch als Zuthat zu verjchiedenen Speiſen dient. nfelbinme, ſ. v. a. ſcharfer Hahnenfuß. - Anona, ). v. a. Flaͤſchenbaum. Anonis, |. v. a. Ononis. Anthemis, j. v. a Afterchamille. Antifi, ſ. v. a. Endivie. | Antſchar (Antiaris), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; einhäufig; die männ: lichen Blüthen jtehen auf einem runden, flachen over gemwölbten Hauptfruchtbovden, der am Grunde mit vielen dachziegeligen Hüllblättern umgeben it; Gejchlechtshülfe 3 oder 4blätterig; 3 oder 4 Staubgefälje; Staubfäden fehlen fait ganz. Die weiblichen Blüthen ftehen einzeln in einem eimblüthigen, Frugförmigen, außen vielfpaltigen Haupt: fruchtboden und iſt ohme Gefchlechtshülfe. Fruchtknoten einfächerig, eineiig und mit dem Hauptfruchtboden verwachſen; endſtändige Griffel; 2 fadenfürmige Narben, Der Hauptfruchtboven wird beerig und bildet dadurch eine jteinfruchtartige Hüllfrucht. Diefe milchende Sträucher und Bäume wachjen auf den Molukken und in Neuholland. Arten: Giftiger U. (A. toxicaria), 80—100 Fuß hoher Baum, deſſen Stamm unten oft einen Umfang von 60 Fuß bat. Die weige Rinde ift rijfig, tag Holz weiß, feicht und voll Poren ; Blattfnospen enpftändig; Nebenblätter halb eirund; die ovalen, jehr kurz geitielten Blätter find ganzrandig, wechjelftänvig, fallen zur Blüthezeit ab und entwiceln ſich erjt wieder nach dem Abfallen der männlichen Hauptfruchtboden. Die en Hülffrucht Hat die Größe einer Pflaume, ift etwas ſammtartig und ſchwarzbraunroth; die Echliepfrucht ift Eruftenartig hart. Findet fih in dichten Wäldern an nicht zu hohen, fruchtbaren Orten von Java, Bali, Celebes, Timor, den Philippinen, Borneo und Sumatra, blüht Anfangs Juni, und hat feines giftigen Milchjaftes wegen ſchon oft Veranlaffung von mährchenhaften Beichreibungen gegeben. Es Sollte namentlich Kein Pflänzchen in deſſen Nähe wachen, Fein Thierchen darauf leben können 2c., während er mittert unter andern Pflanzen jteht und viele Vögel auf ihm nijten. Allerdings ift der gelbliche oder weiße Milchlaft, welchen er reichlich ent- hält, ſehr giftig. Diefer ſchmeckt bitter, iſt zuerſt Hleberig, erhärtet aber nachher zu einer gummiartigen Maſſe. An jtark befchädigten Bäumen fließt der Saft jo reichlich) aus, da durch feine Ausdünftung in der Nähe lebende Menjchen an allen empfind- lichen Theilen des Körpers fchmerzhafte, empfindliche Geſchwülſte befommen. Der Saft auf den Körper gebracht wirft natürlich noch he und vaubt das Augenlicht Teicht. Selbjt die aus dem Baſte gemachten Kleider erregen beim Naßwerden Jucken auf der Haut, bis durch das Tragen und MWafchen endlich alfer Giftjtoff daraus ent- fernt ift. Mit diefem Milchſaft vergiften die Malaien ihre Pfeile, indem fie je 2 Quentchen der frifhen Wurzel der Galgant-Alpinie, des Caſſamunar-Ingwers, Aron, einer Zwiebel und von einem Stein mit einander ftoßen, dann giegen fie 12—16 Loth des friichen Milchjaftes oder einer Aufldfung, wenn er erhärtet ift, jowie 1 Loth fein: gepulverten ſchwarzen Pfeffer dazu und rühren Alles durcheinander, Nach dieſem ommt noch der Same der Itrauchigen Beißbeere hinein, welcher ein ftarfes Aufbraufen verurfacht, und ſowie fich dieß gelegt hat, entfernt man ihn wieder, jet ftatt deſſen Ihwarzen Pfeffer und einen zweiten Samen der Beibeere zu, worauf ein leichter es Aufbraufen erfolgt u. ſ. f. bis das Aufbraufen ganz aufhört, dann ift das Gift fertig, und kann man 8 nun in verfchloffenen Gefäßen aufbewahren oder die Pfeile gleich 44 Anyswortel — Apfelbaum. durch Eintauchen vergiften. Diefes gefährliche Gift wird von den Einwohnern Upas, der Baum Pohon-Upas genannt, und wirkt daffelbe jchnell tödtend, wenn es fich durch VBerwundung ac. mit dem Blute vermiſchen kann, während es eingenommen in der Regel nur heftigesg Erbrechen verurjacht. — Bei VBerwundungen kann durch als- baldiged Vergrößern und Auswaſchen der Wunde Hülfe eintreten, und ift es biezu zu ſpät, jo hat man auch ſchon recht jtarfe Brechmittel mit Erfolg angewendet. Rumpf empfiehlt eine Kleine aus dem Milchjafte bereitete Pille gegen eiterige Ausſchläge, indem durch die dadurch bewirkte jehr ftarfe Entleeriing der Unterleibsgefähe der Krankheits— ſtoff fchnell entfernt werde. Diefer Milchjaft joll in Pflafterforn das ſicherſte Gegen: mittel gegen den Stich giftiger Infekten fein, allein e3 dürfte bei der Anwendung beider Mittel VBorficht am Platze ſein. — Unſchädlicher A. (A. innoxia), 60-80 Fuß hoher Baum mit wechſelſtändigen, kurzgeſtielten, am Grunde herzförmigen, am Ruͤck— grathe beiderſeits zottigen, bräuͤnlich — Blätter, welche zur Blüthezeit abfallen. Die ſteinfruchtartige Frucht iſt purpurblutroth und birnförmig mit fleiſchiger Außen— ſeite, welche innen weiß und milchig iſt; die kruſtenartige, rauchgraugrünliche Schließ— frucht iſt ſo groß als eine Flintenkuügel und tft der Saft dieſes auf Timor und Celebes en Baumes, welcher im September blüht und zugleich Früchte trägt, nicht giftig. Anyswortel, ſ. v. a. Aniswurzel. Apacondiniharz, terpentinartiger, ftark und angenehm ricchenver, gewürzhaft ſchmecken⸗ der Balfam, welcher aus der Ninde des in Guiana wachfenden verichiedenblät- terigen Jctca (f. d.) fließt. — Er wird in der Offizin wie anderer Balfam benüst. Apfel (Pomum) nennt der Botaniker eine fleifchige, mehrfächerige, nicht auffpringende Frucht, in deren Mitte ſich eine Kapfel (Gröps genannt) befindet. Apfelbaum (Pyrus malus), viefer allgemein befannte ſchoͤne und nüßliche Baum bat eiförmige, ſtumpf gefägte, kurz zugeſpitzte, kahle oder unterſeits filzige Blätter, deren Dlattitiele die Hälfte ihrer Länge haben; an der Bafis zuſammengewachſene Griffel; wird 20-50 Fuß hoch, blüht im Mat und gibt im September und Oftober reife Früchte. Arten: Wilder Apfel (P. malus sylvestris), jüngere Blätter, jowie der Fruchtfnoten etwas filzig und wie die dünnen Zweige meist kahl, jehr Iparrig und oft dornig; findet fich wild und verwildert in allen deutfchen Wäldern der Ebenen, Vor—- gebirge, in Zäunen und an Bergabhängen, wird aber auch in allen Objtbaumfchulen als Unterftamm zur Vereblung der Apfelforten gezogen. Obſchon er in jeder Boden- art gedeiht, wird er, damit er nicht ftrauchartig bleibt, nur in befferem Boden gebaut, zu welchem Behufe man die Kerne von edleren Sorten im Herbit ausfäct, dag fie im peüblinge aufgehen. Wenn man zur Ausfaat den vom Gröbjten gereinigten Treſter enügt, jo muß man dieſen bis zum Gebrauche an einem luftigen Ort dünn ausge breitet aufbewahren, fonft erhitzt fich die Maffe und die Kerne leiden. Das zur Aus- faat bejtimmte, gute, nicht friſch gevüngte Gartenland wird in 4 Fuß breite Beetchen geiheilt, in jedes macht man ver Länge nach 5 etwa 11, Zoll tiefe Gräbchen, in welche man die Kerne dicht ſäet und 1 Zoll body mit Erde bedeckt. Gegen Vögel und Mäufe muß man fie ſehr forgfältig ſchüßen, und werden Ießtere oft durch zerhadte Wachhol- derzmeige abgehalten, wenn man fie in die Gräbchen legt. Im nächiten Sommer muß man fie vom Unkraut freihalten und den Boden fleißig auflodern. Im zweiten Jahre erreichen die Stämmchen gewöhnlich die Dicke eines Federkiels oder eines Kleinen Fin- gers, dann jet man fie in der Baumfchule in Neihen, welche 11, Fuß von einander entfernt find, je 2 Fuß weit. Der Boden ver Baumfchule fol tiefgründig, weder jandig, noch thonig fein und eine Bodenmiſchung haben, wie fie fich gewöhnlich am Fuße von Gebirgsabhängen findet. — Bor dem Anlegen der Baumschule ziehe man ſich eine große Anzahl von Wildftämmen, damit man eine große Auswahl hat, dann wird man von dem Einfegen ver Wilvlinge an in 4 Jahren Stämme haben, die an - ihren Beſtimmungsort verpflanzt werben können. Kernwildlinge verjest man am zwedmäßigiten im Herbft, damit die Erde durch die Winterfeuchtigkeit ſich beſſer an die Wurzeln anlege und das Wachsthum alſo ſchneller gehe, und muß man fie in dieſem Falle etwas tiefer fegen und fefter antreten, damit der Froft fie nicht aufhebt. Zum Verpflanzen nehme man möglichit gleiche Stämme, jchneide die Pfahlwurzel ein, um aus dem jchrägen Schnitte die Entwiclung der Faſerwurzeln zu befördern, und Apfelbaum. 45 fürze das Stämmen auf 11% Fuß ab. — Geht Alles gut und ift die Witterung feucht, jo können die Wildſtämme jchon im erjten Sommer, im andern Falle aber im zweiten veredelt werden. Das Oculiren auf's ſchlafende Auge ift hiebei am empfehlens- werthejten, weil es am ficherften ift, indem man mehrere Augen zugleich — kann, ohne daß man den Stamm zu verſtümmeln braucht und ohne daß dadurch größere Koſten erwachjen, auch weil die Stämme befjer gedeihen und die Arbeit von Ende Juni) bis Anfangs Auguft vorgenommen werden kann, um welche Zeit e& in der Baum: ſchule ſonſt nicht viel zu thun gibt. Erwachſene Wildftämme werden durch's Propfen auf die Aeſte veredelt und mug man dazu die Edelzweige im Februar fehneiden und bis zum Gebraud an einem jchattigen Ort einfchlagen. Das Propfen muß mit dem Beginnen des Wachsthums gejchehen und find die Obſtreiſer forgfältig anzubinden, damit der Wind ihnen nicht jchadet. Von den Wildäften muß man einige al3 Zug: äſte ftehen laſſen, welche erſt im nächjten Jahre entfernt werden, — Ohne Veredlung lafien ji aus dem wilden Apfelbaum dichte Zäune bilden, welche man jedod) im Winter bejehneiden muß, um die darin befindlichen zahlreichen Naupennefter zu ent: fernen, welche ſonſt leicht jehr jcehaden dürften. In der Regel bereitet man aus ven wilden Aepfeln Moft, welcher zur Verbefjerung des Birnmoftes oder zu Eſſig ver: wendet wird. - Das Holz ift feiner Härte und Zähigkeit wegen gefchäßt und wird von Müllern beſonders gern zu Zähnen benügt. — Johannisapfel (P. m. praecox), der Stamm wird nie über 15 Fuß hoch, die Wurzeln find fein und gehen nicht tief, treiben viele Wurzelaugläufer, tragen bald und reifen die Früchte früh. Diefe merk würdige, vielleicht ganz ſelbſtſtändige Art ift zur Veredlung der Zwergäpfel faft unent- behrlich, daher zieht man den Stamm häufig in gutem, Fräftigem Gartenboven, in welchen man die Wurzelbruten (die Zucht durch Samen ift felten) in 8—10 Zoll weiten Reihen 2 Fuß weit von einander feßt. Zur Gewinnung niederer Zmwergbäume für den Gemüfegarten oculirt man feine, nicht zu ftarf wachſende Obftforten auf den Sohannisbaum, jest diefe Stämme nad) 1 oder 2 Jahren aus und fchon nach weitern 2—3 Jahren wird man Früchte ernten, welche die von Hochſtämmen weit übertreffen. Bepflanzt man ein Feld mit ſolchen Bäumen in der Art, daß der Boden noch zum Gemüfebau benügt werden kann, fo kann es zum höchften Ertrag gebracht werden. — Edler A. (P. m. sativa), hiezu gehören alle nicht wilden Aepfeljorten, alfo diejenigen, welche ſich durch Größe, Feinheit und einen angenehmen Geſchmack auszeichnen, von welchen wir die wichtigften nach Metzgers Angaben und Eintheilung aufzählen, und mit den rauhern, dauerhaften Winteräpfeln beginnen, die fi bejonders zur Ans pflanzung an Straßen eignen, indem die Bäume größer werden, ein rauheres Klima leicht ertragen und ein gutes Obft liefern. Hieher gehören: 1. Der Luiken— apfel, welcher mittelgroß, plattrund oder Fugelig tft, zuerjt grünlich, dann weißlich- gelb ausſieht, etwas faltige Kelcheinjenkung, langen, dünnen Stiel, farmoifinroth ver- wajchene Streifen hat und bis ar Mat dauert. Das ausgezeichnete Obſt läßt jede Benügung zu und kann deßhalb diefe in Württemberg allgemein befannte und ge= ſchätzte Objtjorte nicht genug empfohlen werden, namentlih für Gebirgsgegenden. 2. Der gemeine Mätäpfel hat eine fugelige Form, platte, gefältelte und —— Kelcheinſenkung, eine grünlich-weißſchmutzige Grundfarbe mit etwas verwaſchenen rothen Streifen. Dieſer gewürzreiche, violenartig riechende Apfel dauert bis Juli aus, iſt namentlich in der Wetterau, an der Bergſtraße ꝛc. verbreitet, ſollte überall angepflanzt werden und ift mit dem Stettiner und Luifen der befte Wirthichaftsapfel. 3. Braun: gejtreifter Mätäpfel, hat. dunfelbraune, breite Streifen und einen blauduftigen Ueberzug, jonjt hat er Alles mit dem vorigen gemein. 4 Brauner Mätäpfel, ift ein allgemein verbreiteter Abkömmling des gemeinen Wurzapfels, dem er ziemlich gleich) fommt. 5. Der rothbackige'Mätäpfel ift ein Abkömmling des gemeinen Mät- Aepfels, deſſen Eigenjchaften er jo ziemlich hat, und gibt vorzüglichen Obftwein. Diefe Mätäpfel deutſcher Abfunft laſſen ſich durch Samen fortpflanzen, ohne daß die Frucht eine beſondere Veränderung erleidet, fie brauchen aljo nicht veredelt zu werden, worauf wir bejonders aufmerffam machen zu müffen glauben. . 6. Rother Stettiner. Diefer fchöne, in der Regel plattrunde (manchmal auch gerippt oder auf einer Seite niederer) Apfel dauert bis Juli, hat eine feingerippte Kefcheinjenfung, blaßgrüne, auf der Sommerfeite nad) [4 46 Apfelbaum. allen Seiten verwafchene blutrothe Farbe, iſt fein punktirt und oft mit bräunlichen Roftflecfen bedeckt. Diefer in Deutſchland weit verbreitete, ſchnell wachſende Baum wird ſehr ftark und alt, erträgt jede Bodenart, Liefert ein gutes Obſt, welches die wiel- jeitigfte Anwendung zuläßt und kann daher der Anbau diefer Sorte nur empfohlen werden. Die zweite Altheilung, zu welcher wir nun kommen, enthält ebenfalls dauerhafte Winteräpfel, welche jpät veifen, einen tiefgrundigen Boden und ge— mäßigteres Klima verlangen, ſowie als gutes Wirthichafts - und Tafelobft benüßt werden, Die Bäume werden Fräftig und groß. 7. Grafenfteiner A. Der große platte oder runde Apfel it an beiden Enden abgerundet, am Baume ftrohweiß, auf dem Lager goldgelb mit vielen farminrgthen Streifen; hat einen angenehmen Ananas- geichmad, Hält ſich bis Januar, gebeiht auf unbebautem Feld wie im Gartenland, Liefert ausgezeichnetes Tafelobſt und iſt namentlich in Holjtein gemein, von wo aus viel von diefem Obſt nad) Rußland geht. 8. Grüne Reinette. Wlattrunde, ziemlich große, meiſt ungleiche Frucht, mit hellgrüner Schale und lockerem, ſehr ſaftigem Fleiſch. Dieſe köſtliche Tafelfrucht Hält ſich oft über ein Jahr, kommt namentlich im Odenwalde vor und trägt gern. 9. Große engliiche Reinette, hat ebenfalls große, hochge— baute, etwas ungleichrippige Früchte, welche 1 Jahr dauern, zuerſt hellgrüne, jpäter gelbe Schalen haben und köſtliches Tafelobjt abgeben. Der fchnell wachjende Baum mmt auf Aeckern gut fort, trägt gern und findet jich bis jest hauptfächlich am untern Near. 10. Wollſchläger. Die große, plattkugelige, röthliche, duftige Frucht gleicht dem. Taffetapfel, iſt äußerſt wohlſchmeckend und weinig gewürzhaft. Der OR, fruchtbare, Schnell wachiende Baum wird groß und findet fich namentlich an der Berg- jtraße. 11. Rother Taffetapfel. Bei tiefgründigem, fühlem Boden, in Thälern und im flachen Lande wird diefer Baum bald ſtark; er trägt gerne und liefert ein roßes gutes Tafelobit, das ſich bis Dezember hält. 12. Herrenapfel. Groß, platt- ugelig, voth gejtreift und von ausgezeichnetem Geſchmack, dauert bis Juni und Juli, findet fi im Breisgau und Elſaß und verdient allgemeine Verbreitung. 13. Eng- liſche Goldparmäne, große, goldgelbe, vothgeftreifte und getwichte Frucht von ans genehmem Geſchmack und fugeliger Form. Dauert bis Mai und ift für. den Landwirth eine der bejlen Sorten, indem er raſch wächſt, vecht fruchtbar iſt und ſich auch als Zwergbaum ziehen läßt. 14 Grüner Fürjtenapfel. Die ziemlich große, platte — iſt grüngelb mit bräunlicher Röthe, hat ein feſtes, ſäuerliches und vollſaftiges leiſch; iſt namentlich für die Küche gut und dauert bis Mai. Der Baum wächſt ſchnell und iſt fruchtbar. 15. Der ächte Winterſtreifling, zu dem der Weinapfel, Rießling, Wenmingsapfel, Kaiferfrone, weiger Strömapfel und der Nojenwaflerapfel gehören, ift ziemlich groß, grünlich, ſpäter gelblich mit rothen Streifen, welche häufig verwajchen jind. Das lockere, weiße, ſaftige Fleiſch jchmect angenehm weinjäuerlich und dauert bis Frühling. Er ijt weit verbreitet, hat viele verwandte Formen, eignet ſich namentlic) zum Dörren und Moften und findet fich befonders häufig im Odenwalde. 416. Rother Winterfronapfel, mittelgroße, vöthlich geftreifte, duftige, fugelige Frucht, welche bis Juli dauert und außerordentlich fein ſchmeckt. 17. Böhmiſcher oder Sungfernapfel. Die mittelgroße, längliche, ſchön blutrothe und bläulich angelaufene Frucht ſchmeckt Schr angenehm, gewürzhaft und weinfäuerlih, und gehört deßhalb zum feinjten, Wirthichafts- und Tafelobjt, zumal er bis in den andern Sommer hält. 18. Rother Beppiug, ausgezeichnete, mittelgroße, voth gejtreifte Tafelfrucht, die in England allgemein verbreitet ijt und von dort zu uns fam. Der fruchtbare Baum wächſt jehr Ichnel. 19. Edler Winterborspdorfer. Kleine Frucht, regelmäßig ges drückt, Fugelig, mit kurzem Stiel, weigelber, ſpäter ganz gelber Schale, welche auf der Sommerſeite geröthet iſt; dauert bis Juli; ift gut für die Tafel und gibt viel Obit- wein. Diejer langſam wachjende, Spät tragende Baum geveiht in Thälern mit tief gründigem Boden beffer als auf Höhen und kommt hauptſächlich nur in Thälern des Ddenwaldes vor. 20. Amerifanifher Weinapfel, Ein ausgezeichnet jchnell wachjender und fruchtbarer Baum, der ein Tafelobſt erjten Ranges Liefert, Die lang- gejtielte, fugelige Frucht ift faftig, jeher angenehm und dauert bis Juni. 24. Brin- zejjin von Württemberg. Ziemlich große, zuerſt ariine, dann gelbe, big Juli dauernde, etwas rippige Arucht. Der fruchtbare, jchöne Baum wächſt ſchnell. 22. Große Kajjeler Neinette, Ziemlich große, Fugelige, oben abnehmende, Apfelbaum. 47 an der Blumenwölbung leicht gefältelte, gelbe, an der Sommerſeite geröthete, rothge— jtreifte und punktirte ruht auf einen 1 Zoll langen Stiel. Das weißgelbliche, jehr Jaftige Fleiſch hat einen jehr gewürzhaften, angenehmen Geſchmack. Die bejte Neinetten- art Abel fih namentlich in der Wetterau, im Lahnthale und in den Neckargegenden. 23. Der große rheiniſche Bohnapfel gibt einen Apfehwein aufs Lager, tjt ein aus— gezeichneter, gern gerathender Wirthichaftsapfel, in der Yahngegend, Wetterau und dem — zu Haufe 24 Der Bruſtapfel iſt mitcelgron, kuͤgelig, karmoiſinroth, ges ſtreift, ſchmeckt weinjäuerlich und dauert bis Juni. Der Baum wird jehr ſtark und tft uchtbar, — Nun fommen wir an Metzger's 3. Abtheilung, welche anerfannt feine Tafeljorten umfaßt, die in geſchützter Lage, guteni Boden von Objt- und Gemüfegärten, welche in der Nähe von Wohnungen Tiegen, jowohl als Hochjtämme, wie als Zwerg— bäume gut fortkommen, jedoch nie bejonders groß werden und jtet3 einen gebauten Bo— den erfordern. 26. Danziger Kantapfel over ächter Galville Etwas rippige, längliche, oft plattrunde Frucht von ausgezeichnetem Geſchmack; dauert bis Auguft. Der Baum wird groß, trägt bald und viel. 27. Weißer Wintercalvill, ein feines, 6-12 Monate dauerndes Tafelobjt, mit großer weiger rippiger Frucht; erfor- dert einen jehr guten Boden und ift namentlich zu Zwergobit geeignet. 28. Engli- her Wintercalvill, hat eine große, gelbe, rothgejtreifte rippige Frucht mit jehr lieblichem Himbeergeſchmack; iſt etwas grobkörnig und dauert bis Junt. Der ziemlich unanjehnliche Baum trägt fait jedes Jahr und ift geeigneter zum Zwergbaum. 29. Ro- ther Wintercalvill. Die blutrothe, etwas gejtreifte, längliche, bisweilen kugelige ut dauert bis zum Frühling, ift weniger gerippt und gedeiht nur in ſehr geſchützter age. 30. Große englifhe oder ächte Reinette. Der jehr jchnell wachjende, äußerſt fruchtbare Baum trägt jehr große, meist platte, mitunter aber doch auch hoch— gebaute, ungleiche, jlachrippige, Furzgeftielte Frucht, zuerſt grün auf Lager aber gelb und mit fternförmigen Blumen bedeckt. Hält bis Juli und hat ein äußerſt lockeres, zartes, wohlriechendes, weiniges Fleiſch. 34. Neinette von Kanada, mittelgroße, calvilfartige, weißlichgelbe, etwas jlachrippige, jehr feine bis Juli dauernde Frucht. 32. Pomme de haute bonte. Großer, gelber, etwas vöthlich gejtreifter, bis Juli dauernder Apfel. Baum ſehr ſchön und fruchtbar. 33. Swaar apple, ylattfugeliger, gelber, großer, feinpunftirter bis Juli dauernder, ſehr lieblich und gewürzhaft ſchmecken— der Apfel. Der Ichnellwachjende, fFrühtragende Baum kann nicht genug empfohlen wer- den. 34. Kentich Codlin au England. Galvillartiger, vother, jehr feiner, bis Mat dauernder Apfel. 35. Domine excellente, mittelgroßer, fait fugeliger, grüner, rothge— ftreifter, jehr guter, 1 Jahr dauernder Apfel. 36. Mamonth Sweeting, mittelgroße, längliche, ſehr gewürgreiche, gelbe, ſchön roth gezeichnete, bis Auguft dauernde Frucht, welche gern gerathet. 37. Yellew bell flower. Große, lange, rippige, jehr feine, bis Juli dauernde Frucht. Der jchnellwachjende Baum ift jehr fruchtbar. 38. Lang- itieler. Rippige, große, erjt grüne, jpäter gelbe, jehr feine und faftige Frucht, welche bis Juli dauert. Baum schnellwachlend und fruchtbar. 39. Sud nit weiter. Dieje ausgezeichnete Sorte, welche namentlich als Zwergbaum viel und früh trägt, iſt walzenförmig, dunkelroth, gejtreift. 40. Romanite. Schöne, Fugelige, ziemlich große, gelbroth getufchte, jehr feine, bis Mat dauernde Frucht, die gerne gerathet. — Die vierte Abtheilung umfaßt feine Gartenbäume, welche immer klein bleiben, früh tragen und jowohl als Hoch- und Zwergſtämme nur in guten Gemüfegärten fortkom— men. 41. Michael Henry’s Pepping. Schöngeformter, fugeliger, großer, gelber, etwas gejtreifter, 9 Monate dauernder, jehr guter Apfel. 42. Neinette aus der Nor- mandie, mittelgroße, plattfugelige, ſehr feine, citronengelbe, etwas geröthefe Arucht, die bis Juni dauert. Der ziemlich fruchtbare Baum erreicht eine mittlere Größe. 43. Reinette von Orleans, mittelgroße, platte oder Tänglichtgroge, goldgelbe, kar— minröthliche, jehr gute und bis Juli dauernde Frucht. Der Schöne Baum trägt früh und ift fruchtbar. 44. Engliſche, ſcharlachrothe Parmäne Kugelige, fein: vothgejtreifte, äußerſt jchöne, bis April dauernde Frucht. 45. Newyorker Reinette Plattrunde, borsporferartige, jehr feine, gewürzveiche, 618 Juni dauernde Frucht; kommt auch im Obftgarten fort. 46. Franzöſiſche Edelreinette, hochgebaute, mittelgroße, oben gerippte, jehr feine Frucht, die Über ein Jahr dauert, jedoch nur in gutgebauten nicht zu naſſen Gemüfegärten gedeiht, 47. Derölls Seidlitzer Goldpepping, 48 | ei Aupfelbaum. mittelgroße, gelbe, gerippte, äußerſt feine, bis Juni dauernde, kleine ook Der Baum gedeiht nur in Gemüfegärten, iſt aber fruchtbar und trägt früh. 48. Reinette von Sprgvliet, gelbe, mit grauem Roſt überzogene, mittelgroße, jehr feine, weinfäuerliche Sorte, welche bi3 April dauert. Der Baum wird ziemlich grop und ift jehr fruchtbar. 49, Weihe Neinette, platte, gegen den Stiel etwas jpisige, weißgelbe, bis Juli dauernde, wohlgerathende Frucht. O0. —— kleine, kugelige oder längliche, oldgelbe, ſtarkpunktirte Frucht vom angenehmſten weinſäuerlichen Geſchmack; dauert bis uli. 51. Gäsdonfer Goldreinekte. Plattrunde, goldgelbe, etwas gekuſchte, ſehr feine Sorte. 52. Reinette von Breda, ziemlich große, breitgedrückte, gegen den Kelch gerippte Frucht, mit forellenartigen Flecken und auf der Sommerjeite Be ; feine Sorte. 53. Reinette a Cote. Ziemlich große, Das, weiße, wachsartige, erjt im Frühjahr genießbare, 11, Jahr dauernde Frucht. 4. Aesopus van der Vere. Sehr — Zwergbaum, mit mittelgroßer, gelber, ſchön roth gezeichneter Frucht, welche i3 Juli dauert. 55. Engliſche Spitalreinette, feinftes Tefelobjt, das bis zum nächſten Sommer hält und in feinem Garten fehlen jollte. Die mittelgroße Frucht ift gelb und fehr gewürzhaft. 56. Franklins Goldpepping, ausgezeichnetes Tafel- obſt, daS Hein, abgerundet und citronengelb ift. Der Baum trägt jehr früh und reihlicd und kann deshalb nur empfohlen werden. 57. Bullock-Pepping. Etwas zus gelpiste, gelbe, jehr feine, langgeſtielte, bis Mai dauernde Frucht, welche auf einem jehr feinen, fruchtbaren, außerordentlich Frühtragenden Baume wächſt. 58. Parkens grauer Goldpepping, fugelige, mittelgroße, jehr feine, bis Mat dauernde Frucht von gelber Farbe mit grünem Nofte. Der Baum trägt jehr viel und früh. 59. Prin- cesse noble, fugelige, ſchön voth gezeichnete, bis Junt dauernde Frucht. Der jehr fruchtbare Baum follte in feinem Garten fehlen. — Die verſchiedenen Aepfeljpielarten werben, wie ſchon oben bemerkt, bei Hochftämmen in der Baumfchule auf gewöhnliche Wildlinge, bei Zwergſtämmen auf Sohannisäpfel im Juli aufs fchlafende Auge und bei ältern Stämmen in die jüngere Rinde oeulirt. Vier Wochen vor der Deulation müſſen folche Wildſtämme aber gehörig ausgefchnitten werden, damit fie hinlänglich Saft haben; auch ift das Auge tief am Boden einzuſetzen. Außerdem müſſen die Reifer gehörig reif und feit jein und muß überhaupt das Einjegen und Verbinden der Augen möglichit regelmäßig. geſchehen. In dem nun folgenden Herbit hat man weiter nichts zu thun, al3 nad dem Verbande zu jehen, und wenn das Stämmichen jo jchnell wächit, bah er in die Rinde einfchneidet, jo muß er aufgemacht und ein anderer lockerer Verband ans gelegt werden. Den Winter über find die Bäume durch Einbinden mit Stroh, dur) eftreichen mit Fett oder durch Einzäunen des Baumguts gegen Haſenfraß zu ſchützen. In dem auf die Dculation folgenden Frühjahr werden die Stämme 1'%, Zoll über dem eingefeßten Auge abgejchnitten und in der Folge muß man alle wilden Triebe jogleich befeitigen. Ar jolchen Bäumchen, welche zu Hochſtämmen bejtimmt find, muß man die fi) bildenden Seitentriebe immer jo einfürzen, daß fie dem Zugafte nicht zu viel Säfte entziehen und dadurch in jeinem Wachsthume hindern. Zu früh darf man diefe Schöß— linge aber auch nicht abnehmen, ſonſt verfrüppelt ver Stamm, wird ruthenartig und muß einen Pfahl haben, während er bei gehöriger Zucht frei aufwachlen muß. Sind Hochſtämme 6—7 Fuß hoch geworden, jo verpflanzt man fie an ihren Beftimmungsort, den zu ftarfe Bäume wachlen nach dem Verjegen nicht gut. Sie jollen immer in Ent: fernungen von je 30 Fuß gejeßt werden, danıit die Kronen nicht ineinander wachfen und den Früchten das Sonnenlicht entzogen werde. Namentlich bei rauhen, wilden Boden muß man tiefe, weite Köcher machen und diefe mit guter Erde ausfüllen, damit es dem Baum in den eriten Jahren nicht an Nahrung fehle, ſonſt verfrüppelt ev für feine ganze Dauer. Der Baum ift nur jo tief zu ſetzen, als er in der Baumjchule jtand, und muß man ihm alsbald einen Pfahl geben, an welchen man ihn bindet. An Stragen und auf Feldern mug man ihm durch Einbinden mit Dornen 2c. noch jo lange einen Fräftigen Schuß geben, bis er gehörig erftarkt iſt. Junge Obitgärten darf man nicht gleich mit Nafen bepflanzen, nie aber mit Luzerne und Ejparfette, in alten Baumpflanzungen breche man den Grasboden von Zeit zu Zeit um, bepflanze ihn einige Jahre mit Hadfrüchten, dann werden die Bäume bald neues Leben zeigen. Hat man große Bäume, welche unfruchtbar find oder jchlechtes Obſt tragen, jo kann man fie an der Krone auf 2-5 Zoll diefe Aeſte umpfropfen, wobei man einige Weite ftehen läßt, Apfelbntte — Aprifofenbaum. 49 welche ven überflüffigen, den Baum ſonſt erſtickenden Saft ableiten. ‚Die Hochſtämme werden nicht bejehnitten, fondern man nimmt wur die fich kreuzenden oder ungleichen Aefte weg. Innen ift die Krone licht und frei zu halten, damit die Früchte überall dem Lichte und der Luft ausgeſetzt find. Fangen alte Bäume an, dürres Holz zu befommen, jo ſchneidet man alle Zweige ein, entfernt andere ganz oder pfropft fie um. Die zu entfernenden Aeſte mu man, hart am Baume abnehmen und die Wunde mit Baum— falbe von Lehm, Kuhfladen und Kälberhaar gegen die Luft ſchützen. Sowie der Stum— mel-vorjteht, kann ſich die Rinde nicht über die Wunde herziehen, er beginnt vielmehr dürr zu werden und zu faulen, wodurch oft der ſchönſte Baum Hohl wird und zu Grunde geht. Jeden Winter muß das Abkraten der alten Rinde und des Mooſes, daS bejeiti- gen der Naubennefter, das Auflocern des Bodens 2c. vorgenommen werden, wenn der aum fruchtbar fein Jol. — Zur Bereitung von gutem Objtmoft nehme man gewöhn— liche Aepfel, jchütte fie im Herbft 8—10 Tage zum Gähren in Haufen, dann find fie zu mahlen, das Gemahlene tt 24 Stunden im — ſtehen zu laſſen, dann gießt man etwas Waſſer auf die Oberfläche und keltert das Ganze. Soll der Moſt haltbar wer— ven, jo ſetze man etwas Traubentrefter, oder halbreife Trauben, Sperbelfrüchte, Spiritus oder Branutwein bei. Gegen Faftnacht, oft auch noch fpäter, wird der Moſt Klar, dann läßt man ihn ab und legt ihn wo möglich auf Weinhefe. In Ermanglung von folder muß man ihn auf feiner eigenen Hefe lafien, allein ev Hält fich in diefem Falle nicht fo lange. Das harte zähe Holz ift von allen Holgarbeitern jehr geſchätzt, und in ber Heilkunde gibt die Frucht ſowohl roh, als namentlich gekocht ein Nahrungsmittel, wel ches in fieberhaften und entzündlichen Krankheiten nicht genug geſchätzt werden kann. — Saure Aepfel find gegen Magenleiden, welche von zu viel Feuchtigkeit und Hitze herrühren, gut; ferner befördern fie Abjonderung des Wafjers und wehren dem Erbres hen. — Ein aus dem Saft bereiteter Syrup ftillt Herzklopfen, ftärkt den Magen, kühlt bei hitzigen Fiebern und ift für Schwermüthige guf. Apfelbutte, im Elſaß ſ. v. a. Apfelroſe. —3 , eine Unterart des Kürbis, mit apfelförmiger, kleiner, hartſchaliger Frucht; das harte Fleiſch ift ungenießbar, der Same klein und länglichoval. Apfelmoos (Bartramia), diefe Gattung der Familie Haubenmooſe hat endftändige, fait Eugelige Keimbüchfe, der Mündungsbeſatz tft doppelt und hat außen 16 freie, ein— wärt3gebogene Zähne; die innern 16 Zähne find am Grunde bis auf %, in eine Haut verwachlen. Arten: Gemeines A. (B. pomiformis), aufrechter, äftiger, etwa 1 Zoll hoher Stengel; Ianzettige gleichbreite, zugefpiste, gefägte, trocken etwas krauſe Blätter. Bildet an Felſen haufig dichte Nafen von geldgrüner Farbe. Apfelguitte, die ziemlich Fugeligen, apfelfdrmigen Früchte des ächten Quittenbaums. Apfelfine, eine Spielart der Orangenagrume, der fügen Pomeranze ſehr Ahnlich. Apfelroſe (Rosa pomifera), eine Art der Gattung Roſe, mit derben, ungleichen Stacheln; 5—7 elliptifchen, graugrünen, doppeltgejägten Blättern; fiederſpaltigem Kelch— zipfel; £ugeligen, reif marfigen, niefenden Früchten, welche mit einem bleibenden, zuſam— menfchließenven Kelche gekrönt find. Der Straud) wird 5—10 Fuß hoch, trägt im Juni Blüthen, im Auguft veife Früchte, und fan fi) wild auf den Voralpen, im Oberelſaß, kultivirt in vielen Gärten Deutfchlands, welche aber einen guten Boden haben müfjen; wird fowohl dur Wurzelausfchläge, als durch Ausſaat des Samens, welcher 2 Jahre im Boden liegen bleibt, vermehrt. Die Früchte werben viel größer, al3 bei der wilden Nofe, deshalb werden fie denſelben in der Küche, zu Latwergen und Saugen vorgezogen, es muß aber die Pflanze im Schnitte gehalten werden, ſonſt errei- hen fie nicht die gewünfchte Größe. Apocinum, ſ. v. a. Hundsgift. Wolhekerſchwamm, ſ. Badeſchwamm. Apoſtemenkraut, ſ. v. a. Scabioſen. Aprikoſenbaum (Prunus armeniaca), Abtheilung der Gattung Pflaumenbaum; Jammtartig —55 — Steinfrüchte; 1 oder 2 ſeitenſtaͤndige Blüthen, welche ſich aus be— ſondern Knoſpen vor den Blättern entwickeln; die Blätter find in der Knoſpe zuſammen— gerollt. Der U. it in Deutjchland allgemein verbreitet und ſtammt aus Armenien, ei einer gegen Nordwinde gelchibten Lage kommt ev bei ung ſehr gut im Freien fort, und ift es bejjer, wenn er die Morgen- als die Mittagsfonne bat, indem ſich in letzterem 4 50 - Aquifoliaceen — Arabiſches Gummi. Falle die Blüthen zu früh entwickeln und von Frühlingsfröſten wieder zerſtört werben. Ant beſten gedeiht er im einem lockern, warnen, Neem hten Boden, wo er eine‘ —9*— von 25-30 Fuß erreicht. Der anſehnliche Stamm‘ mit‘ chwarzbrauner, viffiger inde bekommt ſehr frarke Aefte, aus welcher wieder viele branne, glänzende ae e entſpringen. Die dumkelgrüner Blätter find herzförmig, die röthlichweißen Blüthen jinterlafjen gelbe, an der Sonnenfeite rothe, dei nie nach durch eine Nath geiheilte Früchte, welche im Juli und Auguſt reifen amd ein’ gelbes, ſehr Taftiges; ſüßlich ſchmecken⸗ des und vortrefflich riechendes Fleiſch haben. Die Frucht birgt dinen glatter, Härten Stein, welcher einen Kern Enthält, der Bei einigen Bäumen fü, bei andern bitter iſt Mir — von den Aprikvſen mehr als 25 Spielarten, welche man hauptſächlich nach dem Geſchmacke der Kerne unterfcheidet, und vor denen die — find: Die hol— Ländifche oder Ananas-Apritofe, mit rothgelbem Fleiſche; plattrund, ziemlich roß, reift Ende Juli und ift jehr gut. Die Provencer Aprikofe hat dunkelrothes in ch, wenig, aber ſüßen Saft. Unter ven Spielarten, welche einen bittern Kern aben, find folgende am — geſchätzt; Die Melle, Wilde oder Kernaprikoſe, welche rund, klein, weißgelblich ſchmackhaft und voll ſüßen Saftes iſt. Die frühe oder Muskatellergaprikoſe iſt ebenfalls ſehr ſaftig und ſchmackhaft. Die Pfirſich— prikoſe ſchmeckt lieblich gewürzhaft und zuckerſuß. Die große Früh- und die rüſſeleraprikoſe find ebenfalls zu ſchätzen. Erſtere iſt länglich, gelblich, ziemlich groß ind reift Mitte Juni. Der fruchtbare Baum wird. ſehr groß und iſt von allen Spielarten der damerhaftefte. — Der W. läßt fich durd) Samen leicht fortpflangen, allein dieſes Verfahren ijt doch unficher, indem man nicht weiß, was für eine Jrudt man erhält, Es iſt immer eine Veredlung nöthig, welche am ficherften durch Oculation auf das ae Auge vorgenommen wird, Auf Pflaumen ift die Veredhung ficherer, als anf Mandeln oder auf ſich jelbit, und befommt man auf eriteren dauerhafte Bäume, auf leteren aber nicht, wenigitens m unferm Klima nicht, Man darf beim Oculiren namentlich nie außer Acht Lajjen, daß das Auge fer erbaben fteht und deshalb der Kern des Auges beim Ausbrechen des Holzes leicht mit ausbricht und dadurch unter dem Auge eine Höhle bildet, welche fich ſelbſt beim forgfältigften Verbinden nicht feft an den Stamm des une anjchließt. Zur Vermeidung dieſes Uebelſtandes jeße man lieber den Schild mit dem Holze ein. Außerdem muß man die Augen jtet in Sommerſchoſſe jegen, daher muß man die am Boden zu veredelnden Wildftänme 6 Zoll von der Erve abjchneiden, während die in die Krone zu veredelnden im Frühjahr auf Stammhöhe einzujchneiden find. Sehr häufig werben die Früchte auf Hochſtämimen Ichöner und befjer, als an Spalieren, und erfordern beide Schub gegen rauhe Winde und Frühlingsfröfte, weshalb es gut ift, wenn man fie he hr der Blüthezeit im Nothfall bedecken kann. Die jungen Zweige find — zurückzuſchneiden, ſonſt gehen die Aeſte zu ſchnell auseinander, werben hinten kahl und altern ſchnell. Bei Beobach— Be dieſer Bi wird man nicht nur alte Stämme befommen, jondern man wird auch nie ftarke Aeſte entfernen müffen, wodurch die Bäume haufig zu Grunde gehen, indem die dadurch verurfachte ftarfe Verwunduag gewoͤhnlich den Harzfluß und endlich das Abſterben des Baums herbeizieht. — Das wohlſchmeckende Fleiſch der Aprikoſen wird meiſt roh genoſſen, jedoch auch häufig zum Kochen, Backen, Einmachen ꝛc. verwen— det; es iſt minder kuͤhlend, als das der Pfrrſiche, erregt aber auch nicht jo leicht Ab— weichen. Die ſüßen und bittern Samen kann man wie Mandeln benügen und geben fie ein ausgezeichnetes Mandelöl. — Durch Verfohlen der Steine erhält man eine gute Malerfarbe. — Das aus ältern Stämmen ausfliegende Gummi kann wie dag von Kirich- und Pflaumenbäumen benützt werben. Agquifoliaceen, j. v. a. Stehpalmenartige Pflanzen. Aracondiniharz, j. v. a. Apacouhiniharz. Arabiſches Gummi, das Harz der Seyal-Acacie (ſ. Acacie) und mehrerer anderer Acacienarten. Es ift gut gegen den Hujten und Lungengefhwüre, ſowie gegem ſchwache Augen, wenn man es in Waſſer auflöft und trinkt. — Unter andern Ab— führungsmitteln iſt es ſehr dienfich, und wer en Magenübel hat, das fich in Häuft- gem Erbrechen äußert, pulverifive arabiſches Gummi, mijche —— darunter und trinke dieß mit Wein, ſo wird er bald Linderung fühlen. — Gegen Blutſpeien iſt eine Auflöſung von Gummi arabicum in Roſenwäſſer gut. Arakatſcha — Arbute. 51 Arakatſcha (Aracascha), eine äußerſt nützliche Pflanze der Kordilleras in Suͤdame— rika, welche zu den Schirmpflanzen gehört und den Aeußern nach viel Aehnlichkeit mit Sellerie und Paſtinak hat. Aus dem Hauptſtamme entjpringen mehrere Stengel, an denen jich große rundliche Blätter befinden, welche den Fergenblättern ziemlich, gleichen. Die weiße, oft auch gelbliche oder vöthliche Wurzel bildet 4—5 Arme, von denen in einem guten, etwas lockern Boden und nicht zu heißen Klima jeder die Größe, und Ge- jtalt eines Stierhorns erreicht. Diefe Pflanze gibt, der Kartoffel ähnlich, "ein leicht verdauliches, mehliges, ſchmackhaftes Nahrungsmittel ab, welches namentlich Schwächlichen, enefenden und jolchen Perjonen wohl bekommt, die einen jehr schwachen Mägen haben. In Santa e, ganz beſonders aber in der Provinz Carracas, wird diefe Pflanze jo häufig angebaut, wie-bei und die Kartoffel, und, kann man aus der Wurzel auch Brod, Stärke, Branntwein 2c._ bereiten, Zum Behufe ihrer Fortpflanzung zerſchneidet man die Wurzel in kleinere Stücke, ſteckt jedes derjelben in ein Loch, und nach 3=4 Mond: ten find fie reif und können — — werden. Läßt man ſie aber noch einige Monate in der Erde liegen, was ihrem Geſchmacke durchaus nicht ſchadet, fo werben fie unge: mein groß. — Auch in Europa kommt dieje Pflanze ſehr gut fort, es wäre daher ihre größere Berbreitung wünjchengwerth, zumal die x noch jehr merklich find. Mi Aralie (Aralia), Gattung der Familie Doldengewächſe; mit jehr furzem, ganzem oder vollzähnigem Kelchfaum, 5 ausgebreiteten Blu- | menblättern, 5 Staubgefägen, 3—d Griffel; die Sfächerige, fleifchige Beere ift oft wulſtig; Fächer it: 4famig; Arten: Nadtitengelige . (A. — mehrföpfige Wurzel mit lan— gen Wurzelausläufern, ſehr kurzem verfümmerten tengel mit einem großen, dreimal dreifingerigen Blatte. An dem Stheiligen Blattſtiel hat dafjelbe auf jedem ein gefievertes Blatt mit 5 Icharfgefägten, jpigen, eirunden, unten ſchwachbehaarten Blättchen, er kurze Schaft theilt fich oben in 3—4 Aeſte, von denen jeder eine vielblüthige Straußdolde trägt. Der Kelch iſt glocig, Die Blumenblätter weißlich, die 3—5 Griffel verlängert; die violetten Beeren find fo groß ala Heibelbeeren. Diefe im Junt und Juli blühende ausdauernde Pflanze wächit in — Bergwäldern Nordamerikas; ſie iſt ſchwach aromatiſch-balſamiſch, wirkt ſchweißtreibend und iſt gut bet Hautausjchlägen, Waſſerſuchten, Bruſtkrankheiten x. Die langen, federdichen Wurzelausläufer werden als Erfatsmittel der ächten Saffaparille benügt und Häufig als graue Safjaparille verkauft, obſchon fie ſich von der erſten durch) ihre blaßgraue, innen weiße Farbe, ihre innen ſchwammige Bejchaffenheit und ungleiche, ringförmige Abſätze unterfcheidet. Friſch tft die Wurzel etwas fcharf, getrock— net aber möglichſt fad. Traubige A. (A. racemosa), wohltiechend, fchleimigebalfa- miſch; gut in Bruſtkrankheiten, bei jhlechter Verdauung, Wunden, alten Geſchwüren x. Die mwohlichmecenden eßbaren — find ‚gut in Catarrhen, und wird Überhaupt wie bie vorige benügt. — Steifhaarige X. (L. hispida), wie die! beiden vorigen Arten in Nordamerika zu Haufe, wo fie Wild-Older — wilder Hol funder — heißt, jehr widrig riecht und eckelhaft bitter fchmect. — Eßbare U. (A, edulis), eine Kulturpflanze Japans, mit gewürzhaft bitterer Wurzel, welche wie Schwarz: wurz zubereitet und gegejjen wird; auch die Sprofien werden als Gemüfe benüßt. — Achtblätterige U. (A. octophylla), Blätter und Rinde werden in Cochinchina als: eröffnendes, harn⸗ und jchweißtreibendes Mittel benützt. — Dornige WA. (A. spinosa) die ſcharfe, beißende und etwas gewürzhafte Rinde dient im ſüdlichen Nordamerika als ſtark ſchweißtreibendes Mittel bei Rheumatismen, Syphilis, Waſſerſuchten, hartnäckigen Katarrhen x. “c Arbanm, in der Schweiz ſ.v. a. Zwergkiefer— Arbute, ſ. v. a. Erdbeerbaum. olgen der Kartoffelkrankheit immer 52 Arbutenbeerbaum — Arekapalme. * Arbutenbeerbaum, |. v. a. Mehlbeerbaum. HERAN | Arelapalme (Areca), Gattung der Familie Palmen; einhäufige Blüthen, doppelte Blüthenfcheide. Bei den männlichen Blüthen ift der Kelch dreitheilig, die Blumenkrone dreiblätterig; im Grunde ber N: Blumenfrone jtehen die 3—12 Be und bilden den —— zu einem Fruchtknoten; Staubfaden pfriemen⸗ fürmig. Bei den weiblichen Blüthen ift Kelch und Blu— menfrone breiblätterig, Staubgefäße verkümmert; ber drei» fächerige Fruchtfnoten ift eirund; die 3 figenden Narben 4 ftehen ab. Die fteinfruchtartige Beere ift einſamig und hat eine est Mitteldede. Arten: Gemeine A. (A. catechu), beißt auch Pinang, und ift ein jehr ſchoͤ— CET — — — = NN * — — ner, gerader, 30—40 Fuß hoher und ungefähr 1 Fuß w diefer Palmbaum, deſſen aha dag Rh Aften ift. x Die hellgrüne Rinde umſchließt ein weißes, marfiges = olz. Die wundernette Krone befteht aus Ichöngeorpneten “ lättern, von welchen fic die Außern frümmen, während 5 die innern aufrecht ſtehen. Ihr Ausbreitung mag etwa 4— 8 Fuß betragen, allein fie geben deshalb doch nur wenig En Schatten. Unmittelbar unter den Blättern brechen er 4 ‚grüne Blüthenſträuße aus dem Stamme hervor, auf welche Mi nicht felten 150 Früchte in der Form und Größe ber # Taubeneier folgen und welche eichelmartig in einem jchup- m pigen Kelche ſitzen. Jede Frucht (Nuß) enthält einen am: eg hey Kern, welchen die Einwohner zerjchnet- im. den, zur Milderung jeiner Schärfe mit etwas Mufchelfalt Ex vermiſchen, in Betelblätter wicfeln und kauen. Dadurch — wird der Athem wohlriechend, der Magen wird geſtärkt, das Zahnfleiſch befeſtigt, nur — die Zähne leiden darun— Rn, ter und werben ſchlecht. Im Driente ist das Kauen des Oreka fo fehr Gewohnheit, wie bei ung das Tabakrauchen, und e3 wäre eine grobe Verlekung des Anftandes, wenn man einem Gafte diefeg Mittel nicht anböte. — Früher war man der Anficht, die in den Apotheken vorräthige Catechuerde, welche in Blutflüſſen, Erihlaffung des Zahnfleifches x. als zufammenziehendes Deittel gebraucht wird, ruͤhre vom Arefa her, was aber faljch ift, indem dieſe, wenn fie Acht iſt, von einer Sinnpflanze kommt. — Aus den Blättern und Blattitielen der A. macht man ern und andere Kunſt⸗ ſachen, benützt ſie aber viel häufiger als Brennmaterial, deſſen Aſche einen ausgezeich— neten Dünger abgibt. Außerdem kann man aus derſelben ein Salz laugen, das zum Waschen von Leinwand zc. nicht beffer fein könnte. — Eine Ablohung der fleiſchigen Fruchthülle ift bei Harnverhaltungen gut. — Aus der Frucht macht man einen ſtark zufammenziehenden, trockenen Extract — eine faljhe Gatehuforte — zu wel- chem Behufe man fie mehrere Stunden in einem eifernen Keffel kocht und hernach die Se eindict, Nach diefem kocht man die Früchte noch ein Mal und dampft die füfjigfeit abermals ab, wodurch man zwei Producte erhält, von denen das erfte unrein und fchwarz, das ziveite rein, gelblichbramm und am Bruch fein evdig iſt. Diejer Er- tract wirkt Base Male und Teiftet daher gute Dienfte bei Schlaffheit und Shwäde, namentlich bei Blut: ud Schleimflüffen, bei Diarrhde und Dy- jenterie, bei Gefhwüren und Sforbut. — Die fohltragende U. (A. ole- racea), diefe Art ift in Amerifa zu Haufe, findet ſich ſehr häufig auf den canarifchen Injeln, wird 30-40 Fuß hoch und hat in der Mitte auf dem Gipfel des Stammes einen Blättertvieb, welchen man wie Kohl auf verfehtedene Art zubereitet, häufig Aria einmacht und in legterer Form bis nach Europa verfendet. Dieſer innere Blättertrieb . gilt für einen Leeferbifjen, weshalb man den Baum jehr häufig köpft. Die, jaftreichen guten Früchte erreichen die Größe der Taubeneier. Die ältern gefiederten Blätter, ſowie der lederartige Ueberzug, den der Baum nebſt einigen Zweigen monatlich abwirft, wer- den zur Bedeckung der Wohnungen, zu Matten 2c. benübt, und aus dem faferigen Mark des Stammes bereitet man Zwirn und Stride. Das Holz wird zum Bauen, zu Argemonerdslein — Aron. 53 Tiſchlerarbeiten sc. verwendet, und laßt fich auch ſehr Leicht zu Rinnen, Trögen ac. aus- böhlen. — Die Vermehrung der U. geſchieht durch Früchte, welche man 5—6 Zoll tief in einen guten Boden ſteckt, wo fie bei freier Luft und voller Sonne nach 30 Tagen feimen. Die halbjährigen Bäumchen verjegt man an ihren Beltimmungsort, wo fie ein Alter von etwa 50 Jahren erreichen. Ki Argemonerdslein (Stahelmohn; Argemone), Gattung der Zamilie Mohnge wäcje, mit Zblätterigen Kelch, Gblätteriger, regelmäßiger Blume, zahlreichen Staub- efäßen, Kurzem Griffel, 4—7 feeiftrahligen Narben, laͤnglicher, ftacheliger Kapfel mit ach; Samen fugelig. Arten: Mexikaniſches A. (A. mexicana); die Pflanze enthält gelblichen Meilchjaft, treibt 3 Fuß hohe, faft aftlofe, ftachelige Stengel, hat buch— tige, fiederfpaltige, dornig gezähnte, oben glänzend-grüne Blätter, welche milchweiß ge- adert und gefleckt find. Die hellgelben, 2—3 Zoll im Durchmefjer haltenden Blüthen find endjtändig, der Kelch weichjtachelig, die dornige Kapfel eirund, die zahlreichen Sa— men as Findet ſich in der heißen a Amerifa’s, iſt einjährig und blüht vom Juni bis Auguft. Das Kraut wirkt äußerlich ſehr erweichend und fchmerzftillend bei Gefhwüren, Augenentzündungen ꝛc, namentlich aber bet Syphilis. Innerlich iſt es ſchweißtreibend und findet deshalb bei Hautkrankheiten und nervöſen Leiden Anwendung. Die ziemlich narkotiichen Blüthen find gut in Hals- und Bruftentzündungen, und der jcharfe Same oder das daraus gepreßte Del gibt ein vorzügliches Brech- und Purgirmittel. — Den Milchjaft läßt man an der Luft vertrodnen und gebraucht ihn gegen Waſſerſuchten. — Gemeines U. er rosa), gleicht dem wilden Mohn, hat bvaunrothe Blumen, und befommt, wie die (apperiofen, ein Knöpflein am Stengel. Die runde Wurzel enthält einen gelben Saft, welcher bei flüſſigen Augen mit Vortheil angewendet wird. — Die Blätter mildern durch Auflegen Entzündungen. Arlöbeere, |. v. a. El3beerbaum. | Armlendhter (Chara), Gattung der Familie Armleuchtergewächfe, mit männ- lichen Blüthen, welche unter den weiblichen rothen oder ſafranfarbenen jtehen, einen nur leicht befeftigten Staubbeutel haben, der jich in 3—4 dreieckige, durchſcheinende Platten trennt, welche den jafranfarbenen Blüthenſtaub fahren laffen. Die weiblichen Blüthen beftehen aus einem Fruchtfnoten, der mit 2—5 Hüllblättern umgeben ift und fich zu einer Afächerigen, harten, jchwarzen, vielfamigen Nußhülſe ausbildet. Der Fleine Same tjt filberhell und bildet eine Maſſe. Arten: Biegſame X. (Ch. flexilis), durhaus grün, höchitens 1 Fuß lang; der durchicheinende, glatte, äſtige Stengel iſt einfachröhrig ; die Aeſte gegenjtändig. Dieſe einjährige Pflanze kommt aud) mit nicht durchſcheinendem Stengel vor, blüht vom Junt bis September und wächſt in ſtehenden Gewäfjern, Teihen und Gräben. — Brüchiger A. (Ch. fragilis), bei diefer und ber folgenden Art ist der Stengel zufammengejeit röhrig; bildet 2—3 Fuß lange, jchöne, dunfelgrüne Raſen und verliert dag Schöne Grün auch in getrocknetem Zuſtande nicht; it ausdauernd, blüht im Juli und Auguft und wächit in Klaren, jtehenden Gewäſſern und Teihen. — Gemeiner X. (Ch. vulgaris), ſchmutzig gelblichgrün, mit ſich weit verzweigenden Heften, einjährig, vom Juli big August blühend und in ftehenden Ge- — Teichen und Gräben wachjend. Armleuchtergewächſe (Characeae), Familie dev Reihe Najaden, Orbnung Rip: penlvje; fnojpenartige Fruchtbildung; die blattlofen Waffergewächle haben wirbeltge Wurzelfafern und wirtelige Aeftchen; fte gehören der gemäßigten und kalten Zone an, und enthalten viel Eohlenfauren Kalt, kohlenſaures Mangan und etwas Eifen. Ihrer unangenehmen, jchwefeligen Ausdünſtung wegen hielt man fie früher für giftig und behauptete, fie verbreite anſteckende Fieberkrankheiten. Landwirthe ſchätzen fie jehr als Dünger, während Aerzte noch feinen Gebrauch von ihr machten. | Arnikapflanze, j. Wohlverlei. (tnofo, ſ. v. a. Orlean. Ürvideen, S. v. a. Aronartige Pflanzen. Aron (Arum), einhäufige Gattung der Familie Arongewächſe, mit am Grunde zufammengerofften Blüthenjcheiden, bläthenisfer, fleiſchiger Spindel, jehlenden Blüthen- decfen. Die weiblichen Blüthen beſtehen nur aus einen Staubweg mit Narben und beveefen den Grund der Spindel; die männlichen, im mehreren Kreifen über den Etanb- 54 Kon wegen stehenden Blüthen beftehen blos ans einem ſttzenden Staubbeutel; trägt Mitte Sommers eine 1 oder wenigſamige Beere. Arten: Gemeiner oder gefleckter Aron (A. maculatum), auch Zehrwurz, deutſcher Ingwer, 00 Pfaffenhütlein, Feines Schlangenkraut; eine an feuch- ten, jchattigen Stellen in den Vorhölzern, an Zäunen und Hecken wäachfende, in Deutjchland häufig vorkommende, ſehr berbächtige Pflanze, welche in allen Theilen mit einer giftartigen Schärfe angefuͤllt ift. Die Wurzel ift faftig, fleifchtg und knollig, hat in der Regel 4 glänzende, ſpießfoͤrmige, ftarfgeaderte, manchmal weiße oder Ieömarggeflectte Blätter und einen purpurvöthlichen, keulen— fürmigen Blumenfolben (blüht im Mat), welcher von einer jcharf zugeipisten, großen, zuſammengerollten Scheide umgeben ift und , im Juli erbjengroße, jcharlachrothe Beeren trägt. Die friſche Wurzel (Aronswurzel) wird haufig ala blaſenziehendes Mittel benützt und enthält, wie die jungen Blätter, einen ſcharfen, ätzen— den Stoff, der überall, wo er hinkommt, einen brennenden Schmerz und Entzündung verurfacht. Die weiße gejchälte Wurzel wird unter dem Namen Aronswurzel häufig in der Heilfunde ge- braucht. Gewöhnlich fammelt man die Pflanze im Herbit und trocknet fie, wodurch fie an ihrer Schärfe ungemein viel verliert. In frischen Zuftande verurfacht ihr Genuß einen zuſammenziehen— ven Schmerz in Schlund und Magen, worauf Magenframpf, bef- tige Kolik, Entzündung, Blutbrechen, ja jelbit der Tod folgt. Bei ER einer jolchen Vergiftung ſoll außer den gewöhnlichen Gegenmitteln Gefleckter Aron. namentlich Eſſig gut jein. Getrocknet kann fie innerlich gegen Berjhleimung und Shwähe des Magens und der Bruft, äußerlich gegen frebsartige Geſchwüre gebraucht werden, ja fie wird in lat Zuftande nicht jelten abgefocht ind als Speiſe benützt. — Gegen Podagra find Theile dieſer Pflanze, wenn man fie mit Kuhmiſt vermengt und auflegt, ausgezeichnet gut. — Wird von der Wurzel unter Speiſen gemijcht, jo werden Feuchtigkeiten abgeleitet, und der Menſch magert ab, macht aber auch die Bruft frei, namentlich von Schleim. — Bei fehr ver: ichleimtem Magen und daraus entipringendem Fieber ift die Wurzel in klarem Wein zu ſieden, dieſen Jäßt man erfalten, dann ift ein glühender Stahl darein ie tauchen, damit er wieder heiß werde, und nun mug man ihn fo warm als möglich trinten Diejes Mittel entfernt ven Schleim ac. und hebt dadurch das Fieber, und ift auch Schon vielen Melancholiſchen gut bekommen. — Ein Bflafter von Aronfaft, Kümmel und Del ift gut gegen Feigwarzen — U. mit Wollfraut in Wein und Se ge: ſotten ift gegen den Afteraustritt, wenn man fich warm darein ſetzt. — Um ein reines, Schönes Angeſicht zu erhalten, pulveriſire je ein Loth Aronwurzel, Fiichbein. und Bleiweiß, vermifche dieß mit Roſenwaſſer umd Del und waſche Dich bamit. — nenne u Form von Knollen zertheilen fich, wenn man ein Bflafter von U., Zwiebeln und Bärenfchmalz macht und darauf legt, oder A. mit Del und Mein fiedet und auflegt. — Käs in die Blätter gewickelt, bleibt won Maden verjchont, und jollten ſich ſchon welche darin eingeniſtet Haben, fo entfernen fte fih. — DieBeeren geben eine Nm vothe Farbe, welche auch als Schminke benügt wird. — Werden Wurzel und Blätter pulverifirt und unter die Seife gemifcht, jo wird ste viel Eräftiger zum Wachen, weshalb Engländer und Franzofen Längst diefen Gebrauch davon machen, and. jeldjt ein einfacher Abſud der Pflanze in Waſſer gibt eine gute Kauge. — Für "Bären bildet fie eine Xieblingsipeife. — Aegyptiſcher A., Colocafie (A. colocasia), auch diefe Art — mehrfachen Nutzen und hat fußbreite, ſchildförmige Blätter mit zwiebelartiger Wurzel; wächſt in Aegypten, auf Creta, in Cypern und Italien wild, wird aber auch häufig der guten, haſelnußartig ſchmeckenden Früchte wegen auf Feldern und in Gärten gebaut, Bei ung zieht man fie manchmal in Gewächshäuſern und ißt fie gebraten oder als Gemüſe, während die zarten Blätter einen angenehmen Salat geben. — Punktirter U. (A. dracuneulus), dieſe Pflanze wird 2-5 Fuß hoch, unten herauf iſt der Schaft mit ſcheidigen Blattſtielen bedecft und diefelden wie jener punktirk, manchmal wie marmorirt. Die fußzehigen, grünen, weißgefleckten Blätter Arracacha — Artiſchoke. 55 ‚haben 5—7 ganzrandige Blattchen; bie ‚eiförmige Blüthenſcheide iſt ſehr groß, außen gründlich, innen ſchwarz purpureolt und ſtinkend. Kommt RE VAL wird bei ung haufig in, Gärten gezogen, iſt ausdauernd und blüht im, Juni. Der jehr dide, ‚Inollige Wurzelſtock iſt viel Ichärfer ‚als Bin gefleckten A., und wurde ‚früher unter dem Namen Drach en wurz oder große Schlangenwurz in der Medizin gebraucht. — ver Axon (A. esculentum), ‚eine in Amerika und den Südinſeln wie bie Kartoffel benutzte Pflanze, von ‚welcher auch die immer friſch nachwachſenden Blätter als Gemüfe gebraucht werben. m ED PER Arxracacha (Arracacha),. Gattung der Doldengewächſe, ‚mit undeutlichem Kelch— and, eilanzettigen Blumenblättern, eilänglicher, ſeitwärts zufammengebrücter Spalt: ‚Auch die Theilfrtichte haben 5 vorftehende, glatte Reife und iſt die Kernmaſſe auf der Beruhrungsflaͤche mit einer Furche Buzhgngen. Arten: Eßbare U (A. Be), dicker knollenaxtiger, höckeriger Wurzelfto, der 8—9 Zoll im Durchmeſſer hat, ‚gelb, weiß oder vöthlich ift und ‚oben 8—412 ſehr große Knollen treibt. Der 2-3 Fuß y obe, ae ſeegrün »beveifte ‚Stengel hat Table, grüne Blätter, von denen die unterjten 3z&h- tg :gefiedert find. Die 2—5 Boll langen, breiteirunden Blättchen find am Grunde fievertheilig,, die obern Blätter Fürzer gejtielt und nur vreitheilig. Die end- und ‚blatt: gegenſtändigen, gejtielten Dolven find S—12jtrahlig; die Blüthen ſchmutzig braungrün- lich oder gelblichgrün. Heimath: Kolumbien, wo fie in fältern und höhern Gegenden gut gedeiht und wie in Weftindien Häufig gebaut wird, Diele ausbauernde, im Novem— ber und Dezember blühende Pflanze ‚gehört zu den nützlichſten Pflanzen Südamerikas, und geben die Wurzelknollen eine hof gejunde, auch für Kranke Teicht verbauliche, gute —— welche in dieſer Hinſicht den Vorzug vor Kartoffeln verdient. Das Satzmehl gibt eine Art Arrowroot. — Zur Vermehrung werden die Knollen getheilt, allein ‚der Anbau im Großen iſt bis jeßt nie gelungen. — Bijamduftige A. (A..moschata), diefe Art iſt weniger bekannt, jo aber eine der vorigen ähnliche Wurzel haben. ee ſ. v. a. weſtindiſcher Salep, wo auh Arrow-root abge handelt iſt. Artiſchoke, welſche Diſtel (Cynara), Gattung ‚der Familie Vereinblüthler; vielblüthige Blüthenföpfe, am Grunde fleiſchige Hüllblät— ‚4er, flache Blüthenlager mit borſtigen Deckblaͤttern, fünf— ſpaltige Blumenkrone; verwachſene Narben; verkehrt eirunde, vierſeitige Schließfrüchte; federige, mehrreihige Fruchtkrone, welche auf einem abfälligen Ringe ſtehende Strahlen hat; Blumen violet. Arten: Aechte U. (C. scolymus), ein. biftelartige , im Oriente einheimiſches Gewächs, das aber im ſüdlichen Europa und bei uns in Gärten häufig gezogen wird, Die ausdauernde Wurzel treibt fußlange, ſehr breite, etwas dornige, graugrüne Blätter, aus deren Mitte ein 324 Fuß. hoher, wolliger, : faftiger Stengel mit vielen Nebenftengeln emporjchießt, von denen jeder einen faujtgroßen il mit grüner, sftacheliger „Schale, einem Diftel- kopfe trägt, welche man zum — abſchneidet, ehe die blauen oder röth— lichen Blumen hervorbrechen. Erſt im 15. Jahrhundert kam die ‚gemeine A. vach Italien, ein Jahrhundert ſpäter nach — und im 16. Sahıdundert wird ‚ihrer auch in Deutſchland als guter Gartenpflange unter dem Namen welſche Gartendiſtel gedacht. Man hat verſchiedene Spielarten von ihr, von welchen die wichtigften find: die rothe, englifche oder ſpaniſche A. welche bie größten, faſt runden Blumen⸗ föpfe mit dickem, fleifchigen Blumenboden trägt; die grüne oder jraned] iſche hat Heine, kegelförmige Köpfe; die kleinſten aber hat die ſtache lige A, welche dagegen in großer Zahl wachſen und beſonders zum Einmachen ſich ſehr gut; eignen. Bei uns werben, die A. gewöhnlich durch Wurzelſproſſen fortgepflanzt, welche man im Ayril oder Mai von den alten Stöcken abnimmt, einige Stunden ins Waſſer ſtellt und dann in die Erde ſetzt. Eine zweijährige, aus Samen gezogene Pflanze liefert übrigens beſſere und größere Früchte, als die, welche man als Sprößling von einer alten Pflanze nimmt. In Anem guten, ihonigen, mit, etwas Flugſand, Kies oder Teichſchlamm vermiſchten Boden, welcher übrigens nicht friſch gedüngt ſein darf, gedeiht ſie am beiten, während 56 | Arundo Phragmites — Afand. fte in Torf und Tufffand nicht fortkommt und häufig begoffen ſein will. Im Winter muß man fie mit Scherben bedecken oder, was noch beffer tft, im Herbite ausheben und in einem Keller oder Gewölbe jo tief in die Erde jegen, wie fie im Freien ſtand. Auch bier kann man fie noch bedecken, e3 darf dieß aber nicht mit Dünger oder Stroh ge- ſchehen, indem fonjt die Pflanzen Leicht faulen. Im Frühjahr find fie wieder ins Freie zu verjegen, und tragen fie bet diefer Behandlung A—6 Jahre gute, im Auguft reifende Früchte. Zur Beförderung ihres Wachsthums muß man im Frühjahr alle überflüffigen Sproſſen bi3 auf die zwei unterjten, Fräftigiten wegnehmen. — Aus der Wurzel der A. bereitet man einen Trank, welcher gute harntreibende Kräfte hat. Am meiften Nutzen aber gewährt der dicke, fleifchige Blumenboden, welcher für eine Leckerei gilt, jedoch von ————— vielſitzenden Menſchen nur in Spargelbrühe genoſſen werden darf. Die ippen A Blätter geben ebenfalls eine gute Speiſe. Der ausgepreßte Saft diefer Pflanze gibt, mit Madeirawein vermifcht, den fog. Artifchofenwein, welcher gegen W erſucht herrliche Dienſte leiſtet. Die Blätter geben außerdem ein gutes Viehfutter, und eine gelbe Farbe. Der nur in wärmern Ländern reif werdende Same gibt ein herrliches Del. Die Mäufe find der Wurzel jehr gefährlich und ift deshalb bejonderer Schuß gegen diefelben nöthig. — Cardonen A. Spanifche Carde (C. cardun- eulus), hat dornige, in Querſtücke gefpaltene Blätter und Heine Früchte, etwa von der Größe einer welchen Nuß, daher tft ihr Ertrag in diefer Richtung gering und baut man fie mehr der fleifchigen Blätterrippen und zarten Stengel wegen, welche als aus- gezeichnetes Gemüfe gejchäßt find. Gefotten und mit Eſſig und Del angemacht, find fie ebenfall® gut. Hat der Stengel im Herbit eine Höhe von I—6 Fuß erreicht, fo werben bei trockener Witterung alle daran befindlichen Blätter von unten bis oben mit Stroh umbunden, mit Erde behäufelt und mit Pferdemijt jo bedeckt, daß nur die ober: ften Spitzen hervorragen. Dadurch werden fie in 3—A Wochen gebleicht und haben, wie Endivie, eine blaffe Zarbe, in welchem Zuſtande fie am beiten find. Ihr Genuß befördert den Harnabgang und vermindert übelriebenden Athen. Arundo Phragmites, |. v. a. Schilf, Schilfrohr. Arveln, die Zapfen der Zürbelnußkiefer. Asa dulecis, }. v. a. Benzosharz. Aſand, wohlriehender, ſ. v. a. Benzoe. — Stinfender A, (Ferula assa foetida), eine in Perſien, namentlicy aber auf den Ge— birgen von Charaſan und Laar wildwachlende Schirm: pflanze, welche 2—3 Fuß hoch wird. Aus dem Stengel, noch mehr aber aus der rübenähnlichen Wurzel quillt, wenn man barein ſchneidet, ein jehr bitterer, nach Knob— auch riechender Milchjaft, welcher fich durch Eintrocknen in ein klebriges Gummiharz verwandelt, das unter dem Namen Teufelsdreck befannt if. Zur Gewinnung dieſes Saftes fucht man im April 4—Sjährige Wurzeln aus (diefe haben oft eine Länge von 2 Fuß und find armsdick), fchneidet oben bie Scheibe ab, dann fteigt der Saft in die Höhe und ſammelt fich auf der Dberfläche, nach einigen Tagen nimmt man ihn weg, jchneidet eine weitere Scheibe ab u. |. f. bis Fein Saft mehr hervor: iM quillt. Der U. kommt in Stücken von verjchtedener IR NEN I Größe und Farbe in den Handel, und hat ächt die x N \ HM | Feſtigkeit des Wachſes, ift etwas durchfichtig, und riecht A |; . D5 f N4 — — — ⸗ DK = Y ir Die: 5 — =: — — SI — — a > a NE = S ſehr ſtark. Bei trüber und fchwärzlicher Farbe iſt er mit Mehl vermiſcht und riecht dann auch ſchwächer. Die RA ihn nicht nur in der $ —— — auch als Gewürz an Speiſen und Getränken. — In ’ Nervenverftimmungen, ei niebergebrücktem, gereiztem BRENNT Gemüth, wo man bei der geringften Bewegung Mattigkeit und Sucht zum: Schlafen empfindet, wirkt dev U. ausgezeichnet günftig. Da fich diefe Zufälle Hauptfächlich bei Hyfterie, Hypohondrie, bei Frauenzimmern ganz beſonders Di Zeit ihrer Ent- wicklung oder bet dem Aufhören dev Menftruation, ſowie bei folchen zeigen, welche Aſche — Alpalath. 57 a ſehr herabgeftimmt find, z. B. durch gewifle Krankheiten, Selbſtbefleckung 4 o wird der W. immer mit Erfolg in dieſen Uebeln angewendet. — Schmerzen, welche bald in den Nerven, bald in den KAnochentheilen figen und ſich durch Druck oder Berührung mildern, weichen ebenfalls diefem Mittel. — Er wird ferner mit Erfolg angewendet bet Anfchuppungen und Stofungen des Pfortader- ſyſtems (ber Goldader), womit Druck und Schwere des Unterleibs, jichtbaves Klopfen in der Herzgrube, Drücken im Magen ac. verbunden tft. — In andauernden Leberfrantheiten befördert er die Gallenabfonderung, und erzeugt dadurch brei- artige, ſtinkende — — Bösartige, langſam verlaufende Geſchwüre zeitigen bet innerlichem Gebrauch ſchneller und eitern bald gehörig. — Bei Knochen— auftreibungen, Knochenerweihungen, Knocheufraß iſt dieſes Mittel une ſchätzbar. — In Form eines Pilafters wirkt es zertheilend in ſcrophulöſen und drüfenartigen Gefhwulften. — Bon den Afandpillen, welhe man fich in der Apotheke machen laſſen muß, nimmt man gu jeder 7, Gran A. und gibt täglich 1—3 mal je 4—6 Stüd. — Eine geeignete Form it auch die Tinktur, zu der man 4 Dment X. auf 2—3 Loth Weingeift rechnet, welche man zufammen einige Tage fteben läßt, damı gießt man das Helle ab und nimmt davon täglic, mehreremal 4—6 Tropfen auf Zufer. — Zur Bereitung des Afandpflafters werden 2 Theile A., 2 Theile Ammoniafgummt und 1 Theil Seife genommen. N Aſche (Cinis) nennt man die won verbrannten Pflangentheilen, namentlich vom Holz zurücfbletbenden, weißgrauen, jehr feinen und Leichten Theile. Sie reinigt, dörrt und troenet; wenn man daher A. auf vollgefogene Blutegel freut, jo geben jie das Blut wieder von ſich. — X. von bitterem Holz, 3. B. vom Eichbaum, ift ſehr blutjtillend und macht man davon eine Lauge, jo tt fie gegen Lungenſchwindſucht und devartige Leiden bei Menfchen und Vieh gut; auch hat es guten Erfolg, wenn man damit Blat- ternfranfe wacht. — Diele Ajche mit Effig vermischt iſt doppelt blutſtillend und muß man damit Naje und Stirn anftreichen. — Hat ſich der Fußſchweiß verloren, mo- durch gewöhnlich vielerlei Uebel entjtehen, oder hat man Reigen in den Gliedern, ſo mache man eine ftarfe Aſchenlauge, ſetze etwas Salz zu und nehme darin mehreremal Abends vor Bettgehen Fußbäder, dann wird ſich der Schweiß wieder einftelfen und das Gliederreißen wird weichen. Aſchenkraut (Cineraria), Gattung der Familie Vereinblüthler; mit länglicher Hülle, welche nur aus einer Neihe gleiehlanger Blättchen befteht; Außenhülle fehlt; gleicht im Uebrigen völlig dem Kreuzfraut. — Arten: Spatelblätteriges N. (C. spathulaefolia), die Blätter find mit kurzen, gegliederten Haaren ſpärlich beſetzt und haben zugleich oben einen ſpinnwebig flocigen, unten weißwolligen Ueberzug; ber Stiel derjelben iſt keilförmig zufammengezogen; das Körbehen bildet einen einfachen, endjtändigen Ebenftrauß; die Hille iſt wollig; der Fruchtknoten dicht und un. Die 2—3 Ruß hohe Pflanze hat gelbe Bläthen, die Strahlenblumen fehlen manchmal ; blüht im Mat und Juni und findet fich in Bergwäldern nicht jelten, namentlich am Rhein. — Rothblätterige3 U. (C. eruenta), herzförmige, eciggezähnte, unten purpurrothe Blätter; genänelie, am Grunde geöhrte Stiele und ebenftraugige Körbchen. Diefe jehr ſchöne ausländiiche Art wird bei ung in Töpfen gezogen, der Stengel erreicht eine Höhe von 1a —2 Fuß, die wohlriechenden Blumen find jehr jchön dunkelroth und blühen im April und Mai; Heimath: canarische Inſeln. Die Vermehrung gejchieht entweder durch Theilung der Wurzel oder noch beffer durch Samen, welchen man ſo— leid nad) der Reife ausfäet. Nach dem Verblühen muß man die Pflanze wenigſtens -8 Wochen ziemlich troden halten, darauf ſetzt man fie um und begießt fie erft dann wieder reichlich, wenn fie wieder treibt. — Blaues U. (C. amelloides), der Stengel iſt halbſtrauchartig; die breit = eiförmigen, ganzrandigen Blätter find ——— die Scheiben gelb, der Strahl himmelblau, blüht vom Spätſommer bis Herbſt, iſt auf dem Kap zu Haufe, wird bei uns häufig in Töpfen gehalten, verlangt aber im Winter — Wärme und wird ſehr teicht durch im Sommer zu machende Stecklinge vermehrt. A tar ſ. v. a. Dietamus albus. Aſchlauch, ſ. v. a. gemeiner Porrey. Aſpalath, amerikaniſches Ebenholz (Aspalathus ebenus), mittelgroßer 58 Afpe — Augentroſt. traud) mit Schmetterlingabfumen; ift auf Samaifa, und andern weftinbifghen, — ee “ii | warzbraunes | Y : Baht Wi reines, Schwarzes, ſehr hartes und feines welches en ald.grünes ober Faliches — vorkommt und bei uns häufig von Tiſchlern und veihpferh au eingelegten Arbeiten amd Runftwerfen benützt wird. | f e ſ. Eſpe. — 53 BR: FR Ga LSA ITEIHTE MU Inte (Cladanthus), Gattung der Familie ERBE AFTER, Keibige Huſſdecke, weibliche Nandblüthen, welche aber u Berfümnterung de A htknotens uͤnfruchtbar find; einlippige Blumenkrone, deren Röhre ganz unter den Hl blättern ein- gefügt und zuſammengedruͤckt ift; zwitterige Scheibenblüthe; SEHE. Der Hauptfruchtboden Hat Häutige Deefblättchen und tft mit fabenförmigen Haaren be— deckt. „Die ‚zufammengedrückte, kahle Schliepfrucht ift ohne — — Arten: Sproßende A. (Cl. proliferus), tahle, 2—3 Fuß hohe Pflanze mit, eilänglichen, dien, ‚oben dunkelgrünen, unten blaffen, glänzend punttiwen Sameublättern; wechſel— ftändige, Tammtheilige Blätter mit Sipaltigen Zipfel. Auf den 6-10 Zoll hohen — entwickelt ſich ein ihender Blüthenkopf, welcher von Llüthenjtäntizen Bättern umgeben iſt. Unmittelbar darımter erſcheinen 5—8 Aeſte, welche ähnliche uthentopfe tragen und die ſich auf dieſelbe Weiſe wieder verzweigen u. ſa f, bis Die Pflanze mit ben gelben Blüthen abſtirbt. Vaterland: Berbien; blüht vom Juli bis September And ift Ajährig, Die Blüten diefer bei uns häufig gebauten Zierpflanze find bei uns ge⸗ ruchlos, während fie in ihrer Heimath wohlriechend jein ſollen. After, 5. v. a. Sternblume, ae f. u. Erbfe. Aſtmoos (Hypnum), Gattung ber Familie Hauben- moofe, mit blattwinfeljtändiger Keimbüchſe, doppelten Mündungsbejaß, von welchen der äußere 16 freie, feite, eingebogene Zähne hat, während der innere aus einer feinen, A6zähnigen Haut beſteht. Arten: Cypreſſen A. (H. ‚cupressiforme), ift lebhaft grasgrün, bildet dichte Raſen, hat liegende Stengel, dachziegelige Blätter, einen 1 Zoll langen, glatten, purpurrothen Borftenftiel,. ges krümmte, länglich walzenfürmige Keimbüchfe; ändert nach dem Standort fehr ab und findet ſich auf Waldboden, Felſen, alten Klögen 20. ſehr häufig und bringt im März und April reife Früchte. Fand früher gegen Keuch— huften ꝛc. mit andern Ahulichen Arten Anwendung. — Dreiblätieriges A. (H. triquetrum), iſt jteif und hellgrün, wird 46 Zoll hoch und hat an ver Spike dicke Weite. Findet ſich in Wäldern, Hainen und auf Triften ſehr haͤufig, reift im Frühjahr und wurde früher gegen Keuchhuften angewendet. nthiopien und auf dem Kap ro hat jung Holz, Nitragaltaffee, ſ. v. a. Kaffeetraganth. Aſtranzie, 1.0. a. Thalſtern oder falſche Meiſter— wurz. Hrlasheerbaum, j.v. a. Elfebeerbaum. Attich, ſ. v. a. lieder. Angentroft (Euphrasia), Gattung der Familie Lar— senblümler, ‚mit Afpaltigem, vöhrigem ober Asühnipem, glocigem Kelch, rachenförmiger Blumenkrone, gewölbter oder concaver Dberlippe, Sfpaltiger Unterlippe, 4 Staub: gefäffen. Der Fruchtknoten hat vieleiige Fächer, der Griffel iſt eingefchloffen, die Kapſel zweifächerig, der Same Ipimdelförmig. Arten: Gemeiner oder weißer N. (E. olficinalis), 3—5 Zoll hohes Pflänzchen mit eirunben, Na auf jeder Seite Szähnigen Blättern; weißen Blumen mit une violetten Streifen, oft find fie auch hellviolett; Oberlippe 14 2lappig, Unterlippe 3ſpaltig. Diefe Art ändert Übrigens ' Gemeiner Augentroſt. Augenwurzel — Aurikel. 59 ehr ab und wächſt häufig auf trockenen Plätzen, an höher gelegenen Stellen, auf Wie- been 2 Bergen, ift einjährig, blüht im Juli und Auguſt. ‚Die niedlichen Blumenähren find oft auch vöthlich oder gelbgeftreift und werben auf Wiefen, mo fie in Menge wachfen, gern gejehen, da das Vieh fie gern frißt. Früher zog man aus dem Kraute ein Waſſer ab, welches man gegen Augenſchwäche gebrauchte; in neuerer ‚Zeit Hat man diefem ſchätzbaren Mittel wieder mehr Geltung eingeräumt, und wird bie ganze, faft geruchlofe Pflanze während dev Blüthezeit gefammelt und das Waſſer daraus abgezogen. Sie ſchmeckt gelind zufammenziehend und falzig -bitterlich, Teiftet auch in Selbjucht, bei Magenſchwaͤche ꝛc. gute Dienfte. — Der braune X, Zahıe troft (C. odontites), Bat langettige, fägartig gezähnte Blätter und röthliche Blumen in einer seinfeitigen Aehre, kommt bei uns unter dem Getreide, an Wegen und auf Wiejen vor, Liefert ben Bienen wiel Honig, wird 4 Fuß hoch und galt ehemals als Mittel gegen Zahnweh. — Dur; Stopen des Krauts der erften Art erhält man ‚einen Saft, der wie das daraus gebrannte Waffer das Geficht ftärft und Elare Augen macht, wenn man ihn darein ftreicht. — Wenn man dag Kraut dörrt, zu Pulver I Ti täglih mit Waffer Quent trinkt, fo wird dadurch das Geficht ungemein geſtärkt. Augenwurzel, j.v.a. Baldrian. — A. (Athamanta), Gattung der Familie Dol: dengewächſe, mit dzähnigem Kelchrand, verkehrt eirunden, ausgerandeten Blumen⸗ blättern, runder ober länglicher Spaltfrucht; die Theilfrüchte haben 5 fadenförmige gleiche, ungeflügelte Reifen, von welchen die ſeitlichen den Kand bilden. Die Hülldecke iſt in⸗ oder wenigblätterig, bie Hülldeckchen find vielblätterig, bie Blüthen weiß, bie Kernmafje nahezu halbftielrund und der Fruchthalter zweitheilig. — Arten: Alpen A. (A. eretensis), bie mehrföpfige, möhrenfärmige, ſchwärz lichbraune Wurzel wird oft 11%, Fuß lang; e3 ent: Ha aus derjelben ein aufrechter, runder, geftreifter, aariger Stengel mit 1—4 auffteigenden Aeften; die drei und zweifach gefieverten Blätter jind unten mehr ober weniger zottig, am Grunde gehäuft und bedecken ven EEE? mit ben breiten, manchmal purpurröthlichen Scheiben; die flachen Dolden find 6-PHftrahlig; die 4—8 — Hüllblättchen haben einen grünen, krautigen Rüdenftriemen ; die weißen Blumenblätter find auf dem Nüden zottig und ändern ſehr häufig ab. Waͤchſt im mittlern und füblihen Europa auf felfigen Etellen der Alpen und Boralyen, iſt ausbauernd und blüht vom Alpenaugenwurget, JZuli bis Anguft. Die ganze Pflanze viecht und ſchmeckt angenehm gewürzhaft, namentlich bie Frucht, und ift ein ſchätzbares reizendes, magenftärkendes Heilmittel, das auch bie Menjtruation befördert, in hronif chem Husten gute Dienste leitet und au zum Theriak genommen wird. ,— Die Fadenblätterige A. (A, Matthioli) und — e U. (A. macedonica) haben dieſelben Eigenſchaften, wie ‚die vorige. Angenzier, ſ. v. a, gemeine Ochfenzunge | et, j. v. a. Stieleiche. Auguithafer, ' v. a. früher, weißer, ungegrannter Hafer. Auguftlinde, |. dv. a. Rleinblätterige Linde. Aurian, |. v..a. Kleines Tauſendguldenkraut. Aurikel (Primula aurieula), die fchönfte Art der Gattung Primel, und eine unſerer ſchönſten Gartenpflanzen, welche ſich nicht allein durch ihr ſehr gefälliges Anſehen, ſon⸗ dern auch durch ihren lieblichen Geruch empfiehlt. Auf den hohen Alpen der. Schweiz, Deſterreichs und Tyrols wächſt fie wild, blüht aber nur gelb oder wei; und wuchert ſehr. In allen Gärten des mittlern und nördlichen Europa's bildet ſie einen beſondern ſehr fruchtbaren Gegenſtand aller Blumenfreunde, und wie ſie in allen Farben und Schattirungen, einfach oder gefüllt, rund und fternförmig 2c. vorkommt, fo. findet fie fich auch in den Fleinften Gärten der Landleute, wie in den koſtbaren Gärtnereien ver Für fen und Könige, Sie wird um fo mehr geſchätzt, je ſammtartiger und glänzender die Blume iſt. Die Wurzel der A, ift chvag äſtig und fleiſchig; es entipringen aus ihr 60 Außendecke — Avogatobaum. mehrere glatte, ſaftige Blätter, welche nicht ſelten mit weißlichem Staube bedeckt ſind und den Ohren gleichen. Zwiſchen ven Blättern tritt ein Blumenſchaft hervor, welcher 2—4 Zoll hoch wird und eine einfache Dolde treibt, welche im April umd Mai zu bfühen beginnt. Bei gehöriger Behandlung fann man aber falt daS ganze Jahr Hin- durch blühende Pflanzen haben. — Im — gedeiht die A. im jedem Boden und leidet von feinem Froſt; allein in Kiftchen oder Töpfen, welche mit guter, feiner, lockerer Gartenerde gefüllt find, gedeiht fie doch befjer, zumal wenn fie gegen die Sonnenhite efhübt wird. Die Vermehrung gejchieht am einfachiten durch Nebenſchößlinge, boch fann jie auch durd) Samen erfolgen, und muß derſelbe im Herbit, ſowie der erſte Schnee fällt, in Kiftchen geſäet werden, welche mit reiner Erde aus hohlen Baumftäm: men gefüllt find. Man kann ihn auch im Frühlinge in Töpfe mit Laubmoos und Dammerde ausftreuen und muß man die auffeimenden Pflanzen täglich befeuchten, gegen die Sonne jchüßen und im Muguft verjeßen. — die mehr oder weniger gefärbte Haut oder Schale, mit welcher der Apfel umgeben iſt. Außenhaut (Ectodermis), die meiſt derbe und gefärbte Samenhülle, welche aus der äußern Eihaut entjteht und unmittelbar unter der Deckhaut liegt. Wo diefe fehlt, bildet fie die Außerfte Samenhülle. . Auszehrungskräuter, Lieber'ſche, daS zur Blüthezeit im Juli und Auguſt geſam— melte, ſchwach gewürzhaft riechende, bitter-ſalzig ſchmeckende Kraut des Hohlzahns, welches gegen Lungenſchwindſucht die allerbeſten Dienſte leiſtet. Wenn es die völlig ausgebildete Krankheit auch nicht heilt, jo verſchafft es doch ſehr große Erleichte— rung, namentlich bei der jchleimigen Lungenfchwindfucht, welche durch dieſes Mittel schon a gehoben wurde. Der Lieber'ſche Thee, welcher gegen Lungenfchwindjucht als Geheimmittel immer noch jehr theuer verkauft wird, bejteht nur aus diefer Pflanze, welche in Drogueriehandlungen weit billiger verfauft wird. Averrhoa (Averrhoa), Gattung der Familie Sauerfleegewächje; 5 am Grunde verbundene Kelchblätter, 5 Blumenblätter, 5 oder 10 Staußgefäße, 5 bleibende Griffel, Kleine, kopfige Narben; Sfurchige und 5fächerige Beere. — Arten: Stumpffantige A. (A. bilimbi), ein dünnjtammiges, S—A0 Fuß hohes Bäumchen, deſſen Aeftchen, Blatt und Blüthenſtiele mit kurzen, fteifen Haaren bedeckt find; die Y,—1!% Fuß lan: gen Blätter find unpaarig gefiedert; die wechjelftändigen, eilanzettigen Blättchen ftehen in 5—10 Paaren, find ganzrandig, grün, oben glänzend, unten matt, in der Jugend flaumig; die vifpigen, ſehr zahlreichen Trauben entfpringen aus dem Stamme und ben Heften, und riechen die 1 Zoll großen, purpurrothen Blüthen veilchenartig. Diefe in Dftindien einheimifche und dort wie auf ven Antilfen Fultivirte Pflanze blüht beinahe immer, hat reizbare Blättchen, welche fih beim Berühren zufammenlegen. Die Früchte find ſehr jauer und werden für fich gekocht oder als Zuthat zu andern Speijen benützt. In Form eines Syrups wendet man ſie in galligen und entzündlichen Fiebern ꝛc, ſowie äußerlich bei vielen Hautausſchlägen an. Die Blätter und ſauren Blüthen geben einen erweichenden und zertheilenden Breiumſchlag. — Gegenſtändige U. (A. carambola); iſt in Oſtindien zu Haufe und wird daſelbſt, ſowie in Weſtindien, Bäufig fultivirt. Bei wildwachjenden. Bäumen find die Früchte ſehr ſauer, durch die Cultur aber werden jie ſüßſauer und weinig. Sie werben fowohl roh, al3 auf verfchiedene Art zubereitet, häufig genoffen und in allen Theilen wie die vorangehende Art bemükt. Avogatobaum (Persea), Gattung der Familie Lorbeergewächſe, mit 6theiliger, weichhanriger Geſchlechtshülle; 12 Staubgefäge, von denen die I äußern fruchtbar find; der einfächerige Fruchtknoten ift eineiig; der Griffel Hat eine jcheibenförmig verbreitete Narbe. Die einfamige Beere fit auf einem fleifchigen Blüthenfttele, welcher zulegt die ah gehabte Gefchlechtshülle ganz verliert. DEE Bäume des heiken Aſiens und merikas haben Aappige Knoſpen. — Arten: Aehter U. (P, gratissima), ein 40—50 Fuß hoher Baum mit großer Krone, weißlichgrauer, tiefgefurchter Rinde, ge- ftrelten, ovalen, 46 Zoll Tangen und 2—3 Zoll breiten Blättern, welche oben kahl und glatt, unten negadrig, flaumhaarig und fchtimmelgrün find. Die zahlreichen, grüu— lich oder gelblichweißen Blüthenſträuße find viel fürzer als die Blätter; die eirunden, ſtark fauſtgroßen, grünlichen, oder gefättigt braunpurpurvothen oder ſchwärzlichen Beeren hängen meift einzeln, haben eine Yederartige, nicht jehr dicke, Teicht von der Mitteldecke Awawurzel — Backharis. 61 trennbare Außendecke; bie fleijchige Mitteldecke ift weich, die Innendecke papierartig. Der weiße, wallnußgroße Samen ift oben abgeplattet. Dieſer in Südamerika einhei— mifche und dafeldft, ſowie in Weft- und Dftindien Häufig angepflanzte Baum blüht vom Aprif bis Juni. Die jehr fettſchmeckende, viel ſüßes Del enthaltende artiſchokenähnliche Frucht wird im ihrem Vaterlande täglich als Obſt gegeffen, und wird fie, wenn maıt erſt daran gewöhnt ift, auch von den Europäern mit Luft verzehrt, Mit ſpaniſchem Pfeffer, Salz zc. ift fie auch unreif gut. Die anfangs weiße, an der Luft vöthlich werdende Milch des Samen verurfacht auf der Leinwand unverlilgbare Spuren, und enthält dieſelbe ein bittere Prinzip, weshalb fie als tonijches Mittel jehr geſchätzt iſt. — Die Knoſpen dienen zur Beförderung der Menftruation und gegen ſyphilitiſche Krankheiten. — — awae), die ſehr kräftig ſchweißtreibende Wurzel des Awapfef— ers (G. u. Pfeffer). ! Azalea (Azalea), Gattung der Familie Heidegewächſe, mit fünftheiligem, freiem Kelch, glociger, regelmäßiger, Sfpaltiger Blumenkrone; 5 Staubgefäße, kurzer Griffel; Afächerige Kapfel. Die zahlreichen Samen find eirund. — Arten: Liegende U. A, procumbens), ein niederer liegender Strauch, deſſen Fahles 13—11% Fuß langes taͤmmchen fich in viele verwidelte, an der Erde hinlaufende Aeſte theilt; die gegenftän- digen, geftielten Blätter find Hein, oval, lederig und bleibend. Die Blume ift roſenroth und hat kurze Staubgefäße. Diefe vom Mai bis Juli blühende Pflanze wächſt im nörd— lichen Aſien und Amerika bis in die falte Zone auf jonnigen Bergen und Felſen. Azerolbaum (Crataegus azarolus), eine in Südeuropa und dem Orient wildwach— jende Art Hagedorn, welche bei und und in England auf etwas trocdenem Boden häufig gezogen und gewöhnlich auf Holzbirnftämme gepropft wird. Er erreicht eine Höhe von 20 Fuß, befommt viele mit Dornen bejeßte en welche fich aber nach und nach verlieren. Die Blätter können faft dreilappig genannt werden; im Mai erjcheinen die Blüthen in traubenförmigen Büſcheln und bilden jich endlich jäuerliche Früchte in der Größe der Mifpeln, die einige Zeit ablagern müſſen, ehe fie genofjen werden kön— nen. Man macht fie auch häufig in Zucker ein oder brennt Branntwein daraus. Das harte Holz ift von Tiſchlern und Drechslern geſchätzt. B. Bablah, Bablach, Babullah, indiſcher Gallus. Die Samenſchoten von Mimosa cinerea aus Oſtindien, die ſeit einiger Zeit in den Handel kommen und bei der Baumwollen-, Wollen- und Seidenfärberei gebraucht werden, indem ſie ein vorzüg— lich ſchönes und dauerhaftes Nankingelb und mit Eiſenbeizen noch verſchiedene Nüancen von Braun und Schwarz geben. Sie find —3 Zoll lang, breitgedrückt, zwiſchen den Kronen Stark zufammengezogen und mit einem grauen, jtaubartigen Filze überzogen. Andere Sorten fommen von der Acacia vera am Senegal, welche heller, mehr gelblich von Farbe und ohne den ftaubartigen Weberzug find; und von Acacia nilotica in en ten, Nubien ꝛc. Zum Gerben werden fie auch empfohlen, haben aber weniger Ger har als die Galläpfel. Baccharis (Baccharis),; diefe Gattung der Familie Bereinblüthler ift haufig, hat ziemlich halbfugelige, mehrreihige Hülldecke, nackten Fruchtboden. Die weiblichen füthenföpfe haben eine abgejtußte, vöhren-fadenförmige Blumenkrone; der hervorragende Griffel iſt zweifpaltigz; die Staubbeutel fehlen, die Kruchtfrone ift haarig. Die zwitterig männlichen Blüthenköpfe haben eine vöhrige, dipaltige Blumenkrone; die Fruchifrone it einveihig haarig umd jo lang wie die Hülldecke. Arten: Klebrige 2. (B. glu- tinosa), diejer Flebrige, fahle Halbitrauch hat ungeflügelte Aeſte, lederige, grodgefägte, lanzettige Blätter, Furzgeftielte Dolventrauben, an denen die männlichen Blüthenköpfe glockig und die Hillblätter eilanzettig, am Nande gefranzt find. Findet fich auf öden Stellen Chile's und wird daſelbſt Chilca genannt. Eine Abfochung der Pflanze wird gegen Harn beſchwerden verjchiedener Art angewendet, während das Harz, welches man durch Kochen aus ihr erhält, noch zu werjchiedenen andern Zwecken dient. — Liegende B. (B. prostrata), nieverliegender Strauch mit verkehrt eirunden, gezäbnelten, ganz- randigen Blättern, blattwinfelftändigen, einblüthentöpfigen Blüthenſtielen; heißt in ihrer 62 Bachbunge — Bärenklaue. Bahholder, |. v. a. Schwelken. — Familie der Diatomaceae; nach ihr nannte man früher alle: Glieder dieſer Familie ach Eurzhin Bacillarten. Bari chige Theilfrüchte, welche mit d erhabenen Reifen eingefaßt find; bie frei in der Frucht: Hüe liegende Kernmaffe ift halbjtielrund und durchaus mit Striemen ‚bedeckt. Arten: auf jteinigen, feffigen Strandftellen, blüht im Juli und Auguft und ift außdauernd, Der — des Krautes > etwas ſalzig, bitterlich und jchwach gewürzhaft und wird. in England wie Gurken in Eſ Würze zu andern Speijen. Es wirft heilſam als veizendes, erdffmendes und hbarntreibendes Mittel, während der Saft jehr wurmtreibend wirkt. Wurzel und Früchte werden in der Heilkunde jest nicht mehr. gebraucht. nt Badekraut, j. v. a. Levisticum officinale. Badefhwänme, Waſchſchwämme, f. v. a. Spongia. Badia, f. v. a Sternanis. | Büren (Baeckea), Gattung der Familie Myrtengewächje; 5theiligen, bleibenden Kelchſaum, mit dem Fruchtinoten verwachjene Röhre, 5 Blumenblätter, 5—15 kurze, freie Staubgefäße; der Griffel hat eine Fopfige Narbe; die im Kelche eingejchlofjene Kapfel iſt —5fächerig. — Arten: Campher-B. (B. camphorata), ruthenäftiger fahler Straudy mit gegenftändigen Aeſten, Fleinen, vierreihigen, kurzgeſtielten, etwa 19—2 Linien langen, verkehrt eirumden, drüfiggetüpfelten, ganzrandigen Blättern; in den Blattwinfeln figen die kurzgeſtielten en einzeln ober zu 2; der grüne getüpfelte Kelch) iſt ganzrandig, die rundlichen Blumenblätter De weiß; die 15 Staubgefäße ein- wärt® gekrümmt; dev Griffel hat eine Fopfige Narbe. Dieje in Neuholland heimijche Pflanze riecht gewürzhaft und blüht im Juli. — Fruchtbare B. (B. frutescens), die Zweige viechen fchr jtark und werden von Injekten gemieden, weshalb fie von den Chineſen zur Abhaltung derjelben zwiſchen die Kleider gelegt werben. Bärendill, Bärenfenchel, f. u. Dill und Fenchel. Bürengerjte, in einigen Gegenden ſ. v. a. gemeine Wintergerfte. PBürenflaue (Acanthus), diefe Gattung dev Familie Lippenblümler hat &blätte- rigen Kelch, verfchiedengeformte Kelchblätter, 1lippige, 3ſpaltige Blumenfrone, 4 Staub: ei mit Sförmigen Staubfäden, 1fächerige Staubbeutel; die 2fächerige Kapſel iſt jamig; die feingeförnten Samen find eirund. — Arten: Aehte B. (A, mollis), aſtloſer, ES 2—3 Fuß hoher Stengel, der gewöhnlich ohne Blätter iſt und tur manchmal unter der Nehre einige Heine Blätter hat; die weitern, grunditändigen, geftielten Blätter find rojettenartig am Boden ausgebreitet, werden I—1', Fuß lang und find glänzend Fiederfpaltig mit buchtig gezähnten Zipfeln; die Aehre wird 8—1 Zoll lang und hat große am ande und an der Spitze gezähnte Deckblätter; das obere, yelmförmige, meift purpurröthliche Kelchblatt deckt die Blumenfrone; die weißgelblichen fumen werden 2 Zoll lang. Findet fich in ganz Südeuropa auf feuchten, grafigen Stellen und unter Gebüſch, iſt ausdauernd und blüht im Mai und Juni. Der ſchlei— mige, Fleberige Saft der Wurzel, des Stengels und der Blätter ijt als erweichendes, einhülfendes Veittel bei Katarrhen, Blutjpeien, Durchfällen gut und wird äußerlich bei Verbrennungen angewendet. Die Griechen und Römer bauten fie mit Sorgfalt in ihren Gärten und bilveten da Laub auf Gapitälen der corinthiſchen Säulen ab. — Die lange, jchleimige, rothe zähe Wurzel wirkt, zerſchnitten und auf ? Barenklaue — Bärentenübe, 8 verrenkte Glieder gelegt, ſehr ſchmerzſtillend und heilt den Brand. Braucht man den Shmier in Wein, ſo gehen Harn und Harnwinde ab und wird die Menftruation beför- dert, — Salben aus den Blättern erweichen Geſchwülſte. Bärenklaue, unächte, deutſche, gemeines Hetlfraut, Kuhpaſtinak (Hera- cleum sphondylium), in unſern Grasgärten, Wäldern, auf Wiejen und unangebauten Stellen häufig vorkommende 25 Fuß hohe Schirmpflanze, welche eine weiße, dicke, bittere Wurzel, große, rauhe, gefiederte Blätter und einen hohlen, gefurchte, rauhen Stengel hat, welch letzterer aber erjt u der Heuernte (unter den Dehmd) aufſchießt und vom Juli bis September blüht. Blätter und Stengel enthalten einen ſüßlichen Saft, wegen deſſen jie häufig gegefjen werden, jo lange fie jung find. Wie fie aber älter werden, entwidelt ſich darin eine große Schärfe, welche beſonders in der Rinde ſteckt wenn mar diefe daher auf die bloſe Haut Legt, ſo zieht fie Blaſen oder verurfacht Sejhwire. Früher war diefe Pflanze in dev Heilkunde jehr gebräuchlich, allein jetst bedient man fich ihrer nur noch als Hausmittel gegen heftiges Abweihen ind HeRupr, Bon den Kamtſchadalen wird der Stengel, von welchem die Rinde abgezogen iſt, aͤls Leckerbiſſen frisch gegefien, oder er wird getrocnet und das herausſchwitzende, füße, gelbe Mark zu Zucker, oder zu Wein und Brammtwein benüst. Aus der Wurzel macht man in Lithauen und Polen ein bierartiges Getränk, welches Bartſch heißt und von Vielen für ſehr gefund gehalten wird. Bärenklee, |. v. a. Bärentraube, | «. Bürenohr (Arcetotis), Gattung der Familie Vereinblüthler; glockige Hülldecke; Ne vielveihige, trockenhäutige Hüllblätter; weibliche Randblüthen; Alippige Blumen- one, 2 Narben. Don den zwitterigen Scheibenblüthen — die innern Durch Griffel- verfünnmerung meift männlich; die röhrenförmige Blumenkrone Hat 5 Zähne und glatte Staubfäden ; die Schliepfrucht ift auf dem Rücken Zflügelig — Arten: Stödhas- blätteriges DB. (A. Stoechadifolia), bei diefer am Kap wachjenden Pflanze ift ber Stengel am Grunde ftrauchig und Aftig; die verlängerten Wefte find ziemlich filgig; die Blätter lanzettig, Wihnt oder eingeſchnitten, faſt leierförmig, oben glatt, unten grau— filzig. Eine Varietäͤt mit buchtig fiederſpaltigen Blättern und großen Blüthenköpfen wird nicht ſelten in unſern Gärten gezogen. Bürentage, vöthliche, f. v. a. Traubenfeulenmorgel. Bürentranbe (Arctostaphylos), Gattung der Familie Haidegewächſe; Htheiliger freier, bleibender Kelch; Frugförmige Blumenkrone; Dzähniger, urüdgerolter Saum; 10 eimgejchlofjene Staubgefäße. er — iſt von 3 unterweibigen Schuppen umgeben; der riffel kurz und die Narbe ſtumpf; die fugelige Steinfrucht ift 5, oft auch 6-10 fteinig. — Arten: Gemeine B., Sand- beerftaude, Stein- oder ſpaniſche Heidelbeere (A. officinalis s. Arbutus uva ursi), bei diefem immergrünen, Elei- nen, niedrigen Strauch, welcher bei und überall auf fandigen, fteinigen , gebirgigen, jchattigen, Falten unfruchtbaren Orten wächſt, treiben mehrere 19—3 Fuß lange, kahle Stämmchen aus einer Wurzel; die jüngern Aefte find flaumig; die verfehrt eirumden Blätter lederig, dick, oben dunkel-, unten hellgrün, etwas glänzend, ftehen abwechjelnd und dicht und find Jung am Rande flaumig; die Blüthen ftehen in furzen, enbftändigen überhängenden Trauben und find weißlich oder ie fleijchfarben; am Grunde behaarte Staubfäden; ſchwarzrothe Staubbeutel; vothe, erbjengroge, glatte Steinfrucht. Diefe im Meat ind Juni blühende Pflanze findet fich auch an rauhen Stellen, fandigen Nadelwäloern 2c. von Aften und Amerika und treibt oft im Herbit zum zweiten Mal Blüthen. — Zum Gebrauche in der Heilkunde find die Blätter, ſowie die jungen, vöthlichen und feichtwolligen Triebe einzuſammeln; fie ſchmecken bitterlich zuſammenziehend und enthalten eine — Maſſe von Gerbſtoff, dag in Rußland das Kalbleder damit gegerbt wird — Die Wirkung der B. ift beſonders ſtark auf die Harnwerkzeuge, daher wendet man fie mit Vortheil gegen Nieren- und Blafenyereiterungen, Harnverhaltungen, S 64 Bärenwurzel — Bärlapp. Steinbefjhwerden, — und zu häufige, ſehr ſchwächende Samen— entleerungen an. Zu dieſem Behufe kocht man von den Blättern für eine erwach— fene Perfon 2-4 Quent in 1 Schoppen Wafjer bis zur Hälfte ein und nimmt dies den Tag über, Für fchwächliche oder jüngere Perſonen nimmt man nur. die Hälfte diefer Dofis, — Auch gegen atonijche Diarrhöen und veraltete Leukorrhöen it dieſes Mittel ſehr gut. — In den Apotheken werden jtatt der Blätter dev Achten B. jehr Häufig die Blätter dev BPreußelbeere, des Burbaums und der Moorheidel- beere verkauft, weshalb Vorſicht in diefer Beziehung zu empfehlen: ift. Büremwurzel (Meum), Be Gattung der Familie Doldengewächfe hat einen undentlichen Kelchrand, ganze Blumenblätter, feine oder 1 bis wenigblätterige Hülldede, vielblätterigeg Hillblättchen und weißliche oder vöthliche Blüthen. Arten: Haar: blätterige B. (M. athamanticum), ſchiefe, möhrenartige, manchmal vielföpfige, braune, innen weißlige Wurzel; 1.—1'% Fuß hohen, gedrillten Stengel, welcher hä: Blüthene äfte und eben jo viel Blätter treibt, welch letztere doppelt gefiedert, heugrün und lang- gejtielt find; die gewölbten Dolden haben I—15 Strahlen; von den gelblichweißen, bie und da röthlichen Blüthen find die mittlern eines jeden Döldchens unfruchtbar, und bilden jih daraus 3 Linien lange, nußbraune, gejtriemte Früchte. Sit ausdauernd, bfüht im Juli umd Auguft, und wäcjt in Europa auf Voralpen und Bergwielen. — Die balſamiſch riechende und ſtark gewürzhaft ſcharfſchmeckende Pflanze wurde früher in der Medicin haufig gebraucht, findet aber jet nur noch als Neizmittel 2c. in der Thierheilfunde Anwendung. — Die Alpenbärenwurzel (M. muttellina) wächſt nur auf. höhern Gebirgen nnd Alpentriften und wird wie die Vorige gebraucht. Bärenzucker, ſ. v. a. Lakritzenſaft. Bärlapp (Lycopodium), Gattung der Familie Bärlappgewächſez iſt geſchlecht— lich getrennt und blüthendeckenlos; hat ziemlich nierenförmige, zweiſchalſtückige Staub— beutel, die Staubkörnchen des Blüthenſtaubs find 4körnig; der Fruchtknoten fehlt oder er ft rund, 3—4 lappig und 3—4 Ihalftüdig. — Arten: Tannen=-DB. (L. selago), der aufrechte, 3—10 Zoll hohe Stengel hat gezipfelte Gabeläfte und ift vollgrün; die 8fach gezeilten, lanzettigen Blätter find glänzend; die Staubbeutel blattwinkelitändig ; der Fruchtknoten fehlt. Die Fortpflanzung gejchteht durch die rojettigen Brutfnollen, welche an den Spiten der Aeſte wachjen und aus denen fi) nach dem Abfallen neue Pflanzen entwiceln. Blüht von Juli bis August, iſt ausdauernd und wächſt an feuchten Stellen in Bergwäldern und auf Voralpen. Dieje Pflanze ſchmeckt bitterlich und zieht nad) dem Genuß im Schlunde zufammen. Sie wird unter dem Namen Purgirmoos als jehr I abführendes, breenerregendes, wurmtreibendes Mittel gebraucht, und ol in Heinen Gaben auch bei verhaltener Menftruation ſehr gut fein. Uebrigens erfordert der Gebrauch diefes Mittel3 große Vorficht, inden es in zu starken Gaben Convulſionen erzeugt und giftartig wirft. — Gemeiner oder feulenförmiger ®. (E. clavatum), dieſes Gewächs wird fast in ganz Europa im dichten, mooſigen Wal: dungen angetroffen, und hat dafjelbe dünne, jchlanfe, zuweilen 10 Fuß lange Stengel, welche ſich mit ihren Nebenzweigen jehr weit auf der Erde ausbreiten oder an Baum— — emporſteigen und ſich mit kleinen Wurzelfaſern immer wieder anklammern. Im Frühjahr erheben ſich aus den Zweigſpitzen fingerslange Blumenſtiele, auf denen 2 Keulen jtehen. Zwiſchen vielen über einander liegenden Schuppen befindet jich eine Kapfel voll des feinsten gelblichen Samens, welcher, wenn dieſelbe nach erlangter Reife im Herbſt auffpringt, fih in Korn eines Mehls weit verbreitet. Diejes Mehl bemigen die Apotheker unter dem Namen Herenmehl, Streus oder Blißpulver, Bärlapp- — zur Beſtreuung der Pillen, und wenn Kinder wund werden, ſo wird es eben— alls an die betreffenden Stellen gebracht, indem es ſehr auftrocknet. Wenn man es durch ein Licht blaſt, entzündet es ſich plötzlich mit einer ſchönen Flamme, weshalb es bei Feuerwerken häufige Anwendung findet. Stärkere Winde wehen den reifen, ſchwarz— elben Samen im Herbſte bisweilen auf Blätter, Wieſen und Gewäſſer, was Veran— aſſung zu verſchiedenen Fabeln von Schwefelregen u. dal. gegeben hat. — Jahrtrie— biger B. (L. aunotinum), Friechenver, fußlanger Stengel mit aufjteigenden, an Grunde mehrfach getheilten Xejten, 5fach gezeilten, vorn etwas gejägten Blättern, welche au jungen Trieben ziemlich anliegen; die Aehren ſitzen einzehr an den Altjpigen; die Deck— blättchen jind ſtachelſpitzig. Blüht im Juli und August, iſt ausdauernd und findet fic) Birlappgewächfe — Baldriam. 65 überall in Bergwäldern. Der Blüthentaub wird als Bärlapp oder Streupulo er gefammelt und verkauft. Ä Bürlappgewädhfe (Eycopodiaceae), ee der Reihe Schuppengewädfe; . Ordnung Rippenloje, V. Klaſſe Jweifelblumige, mit ſich entwidelnden Staubbeutel. Dieſe ausdauernden Sumpf und Haidepflanzen haben Gefäße und Spaltöffnungen, Dichte, dachziegelige und fach gezeilte Blätter; einhäufige Blüthen; nierenförmige Staubbeutel, welche in 2 Schaljtüde quer aufipringen und mehligen, leihtentzünddaren Blüthenſtaub enthalten, Die metjten dieſer Gewaͤchſe find zwiſchen ben Wendekreiſen zu Haufe und 5 draſtiſche Eigenſchaften. Bärwurz, ſ. dv. a. Meum. — B. falſche, ſ. v. a. Silaus pratensis. Zahanaholz, ſ. Rothholz. Bahamaſchwämme, ſ. u. Schwämme. Znlanites, Pflanzengattung der Familie Olacineae; ein Baum im mittleren Afrika und Dftindien, auch in Aegypten angebaut, deſſen fäuerliche Blätter wurmmwidrig find; die unreifen Srüchte wirken purgirend, und aus dem Samen preßt man in Aegypten * ER el, deſſen man fich innerlich und äußerlich daſelbſt als Heilmittel ten, Baldrion, Katzenkraut (Valeriana), Gattung ver Familie Kardengewächſe, welche zwitterig oder vielehig=zmweihäufig tft, einen übermeibigen Kelch Hat, welcher ſich in eine es Fruchtkrone ausbreitet; die trichterförmige Blumenkrone iſt gewöhnlich Sipaltig; 3 Staubgefäße; unterſtändiger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel und 1 Schließfrucht, welche mit 12—18 Strahlen gekrönt if. Arten: Gemeiner B. (V. officinalis), eine in ganz Europa vorkommende, jehr nügliche Pflanze, welche in Wäldern, an Gräben, N ITIN N NS} — Bächen, zwiſchen Steinen, Felſen und auf Bergen wächſt, einen 2-3 Fuß hoben, äſtigen Stengel mit fiederförmigen Blättern treibt und im Mat und Juni in weißröthlichen Blumenbüfcheln blüht. Die fajerige, braune Wurzel ſchmeckt ſehr jcharf \ und bitter und riecht wie dag Kraut, jehr unans N penehn: Diefer Geruch ift nur den Katzen äußerſt N ehaglich, inden fie dieſer Pflanze nachgehen, jich N darauf herummwälzen und ihre —— auf alle N n mögliche Weiſe zu erkennen geben. Uebrigens SI || hat dieſes ſtark und eigenthümtich balſamiſch Na viechende Gewächs höchit durchbringende, auf B— Löjende Kräfte und ift daher eins der wirkſamſten Mittel in Krämpfen, Nervenſchwäche, ver | Epilepfie, bifaulfiebern, Lähmungen, N Uugenkranfheiten, gegen Würmer und > egen den Biß toller Hunde U Klyſtier Q eiftet e&& bei Hartnädigen Durchfällen, Ruhren, Stuhlzwang ꝛc. ſehr müßliche Dienſte. Von dieſer Art haben wir 2 Variekäten, von welchen die mit ſchmalen Blättern ſtärkere BA: befiten ſoll als die mit breiten. — er große oder Gartenbaldrian(V. En £ Der Stengel erreicht eine Höhe von 3—4 Fuß, Ri SL und find die Stengelblätter fiederförmig, bie BON \ Wurzelblätter aber ungetheilt. Die weißlich-rothen — Blumen riechen wie Jasmin; die knollige, fin— gersdicke Wurzel findet gegen Rheumatismen Gemeiner Baldriam. und Hüftweh Anwendung, während dag Kraut als Salat verjpeift wird. Diefe Art —— ſich nur auf hochgelegenen Waldwieſen und Gebirgen in Sibirien und im Oriente, eltener im Elſaß, in Schwaben, Schleſien ꝛc., wird aber in Apothekergärten häufig angepflanzt. — Der celtiſche B, celtiſche Narde, Spicke (V. celtica), erreicht nur die Höhe von 4 Fuß und hat eirunde, längliche, röthliche, kleine Are bildende 08 66 Baldrian. Blätter. Diefe Art findet fih häufig in der Schweiz, namentlich im Walliſerlande, in Kärnthen, Steiermark, in der Gegend von Seeifingen (Bayern) und andern Gebirgen des üdens, wo man die dünne braune Wurzel im Frühling häufig jammelt. Hinſichtlich des Geruͤchs und Geſchmacks gleicht jie dem gewöhnlichen B. völlig und wird von ben erwähnten Gegenden, wenn fte getrocnet ift, ein bedeutender Handel damit nach Trieſt und Venedig getrieben. Bon diefen Handels: | plägen aus geht fie tonnenweiſe nach Afrika N) und Oftindien, wo fie zu Schönheitöjalben, \\ Räucherwerf und Bädern verwendet wird. Ur Ihre Wirkung ift milder, als die des ge \ | wöhnlichen B., und ift diefe Pflanze wohl N, dad beite Surrogat für die Chinarinde. — \ 1 Tliederblätteriger B. (V. sambuci- N | folia), die an der Erde Hinlaufenden Aus NN m NULL Läufer verdicken fich an der Spike und tree EN UIID, ben da Wurzelfajern, während die Wurzeln An VL, \ X N \ ra am Grunde abjterben, und vermehrt fich die Pflanze auf diefe Art ſehr jchnell; die Sten— gel find gefurcht, die Blätter —Sjodhig; die £ edrängten Dolven find ftraußartig; die Großer Baldrian. Er fleiſchroth; die Schließfrüchte Kahl. ine Abart davon hat höhere Stengel, waͤchſft an fumpfigen, waldigen, bergigen Stellen in ganz Deutichland, ift ausdauernd und blüht vom Juni big Auguft. Die Wurzel hat nicht den Geruh des Baldrians und einen ſchwach ingmwerartigen Geſchmack. — Zweihäufiger B. (V. dioica), Au3- läufer treibende Wurzel; 1,—2 Fuß hohen, vierkantigen, geftreiften, an den Gliedern zottigen Stengel; die unterften Wurzelblätter find oval, während die der nicht blühen: den Blätterbüfchel Yanggeftielt und leierförmig ftedertheilig find, Blüht im Mat und Juni —— hat kahle Schließfrüchte, wächſt auf ſumpfigen Waldplätzen, feuchten, moorigen Wieſen, Voralpen, iſt ausdauernd und hat geringere Heilkräfte als der ge— meine B. — Rnolliger B. (V. tuberosa), dickfleiſchige, knollige Wurzel mit viel Wurzelausläufern, welche an den Enden aufwärts ein Blätterbüfchel, abwärts eine weitere fleifchige Wurzel erzeugen; ver aftlofe, glatte, fahle Stengel wid 1a—1'% Fuß Hoch; die oval Länglichen Wurzelblätter find geftielt, die untern Stengelblätter jind leier— förmig fiedertheilig, die obern 3—Ajochig; die endſtändige Doldentraube ift halbkugelig, die Blüthe fleifchroth; die Schliepfrlichte Haben an beiden Seiten weichhaarige Linien. Diefe Art wächft auf fonnigen Hügeln, jteinigen Grasplägen, Bergwieſen 2c. in ganz Südeuropa; fie it ausdauernd, treibt im Mat wohlviechenve Blüthen und Hat eine ächte Baldrianwurzel. — Piemontefifher B. (V. saliunca), fommt den celtifchen B. ziemlich gleich und wird ganz wie derjelbe benüßt. — Friſch ijt die Wurzel des B. weiß, wird aber durch's Trocknen braunfchwärzlich und hat einen eigenthümlichen durch: dringenden, etwas campherartigen Geruch, einen gemürzhaften, ſcharfen, zuerjt ſfüßlichen, nachher bitterlichen Geſchmack. Am kräftigften find die Heinen Fafern, ſowie die Pflan— zen, welche man während der Blüthezeit vom Juni bis Auguft ſammelt. Ihre Ans wendung findet Hauptfächlich in Hufterifchen, Frampfartigen Leiden, wobei ber Schmerz ftechend oder drückend ist, 3. B. auf Scheitel oder Etirne, und fich zugleich Schwindel und Betäubung zeigt, ftait. — Aeußern fih hyſteriſche, hypochondxi— Ihe Beſchwerden auf der Bruſt und im Unterleib durch Drücen, Preſſen oder Ber Hemmungen bald da, bald dort, jo iſt die Anwendung des Baldrians gut; ebenfo bei Aufgereiztheit ver Nerven, mo eine gewiſſe Luſtigkeit mit Aengſtlichkeit abwech— ſelt und ſich ein Gefühl von Kraftloſigkeit, oft mit Sinnentäuſchungen verbindet. Dieſes Mittel empfiehll ſich ferner gegen rbeumatifche Gliederſchmerzen, gegen Reizung zum Brechen und krampfhaftes Erbrechen, gegen Gebär— mutterkraͤmpfe, welche ſich namentlich gern bei dem Eintritt der Menſtruation, in Balldiume — Balfamapfel. 67 Schwangerfhaften und im MWochenbette einftellen, — Ber Fallſucht, welche ihren Sit nur in den Nerven hat, oder wenn fie bei den Kindern von Würmern herrührt, oder wenn fte ihren Grund im zu großem Säfteverluft hat, 3. B. bei bedeutendem Blut: verluft, Selbſtbefleckung ꝛc. wirkt B. gewöhnlich jehr ſchnell und jehr gut. — Dieſes Mittel wird als Aufguß oder Thee, als Pulver und als Tinktur gegeben. Für Er— wachſene nimmt man zu einem Thee von einigen Taſſen 1-2 Quent. — Gegen Epi⸗— lepfie tt das aus der friſchen Wurzel bereitete Pulver am beſten und gibt man da⸗ von täglich zmal je 224 Gran. — Zur Bereitung der Tinktur nimmt man den aus der Wurzel gepregten Saft und vermiſcht ihn mit gleichviel Weingeiſt. In Ermang⸗ lung dieſes Saftes nimmt man von der getrockneten und gröblich gepulver.en Wurzel, fegt 2 Theile Weingeift zu. und gibt auf Zucker, orer unter reinem Wafjer, oder unter Kaͤmillenwaſſer 5-10 Tropfen auf ein Mal. — Gegen Frampfhaftes Erbrechen macht man mit gutem Erfolg an verjchiedenen Orten eine Mifchung von 30 Tropfen Baldriantinktur und 3 Loth Womeranzenelerir und nimmt davon täglih 5—10 Tropfen auf Zuder. — Bei Unterleibsfrämpfen mijche man unter den Baldrianthee 8—10 Tropfen Bibergeiltinftur. — Bei Mutterfrämpfen empfiehlt ſich eine Mi: ſchung von 45 Tropfen Baldrian- und 15 Tropfen Stinfafandtinktur, von welcher man auf Zucker oder unter Waſſer 8-10 Tropfen zu nehmen hat. — Ballblume (Sphaeranthus), Gattung der Familie Vereinblüthler; mehrblätteri— ger, knäueliger Blüthenkopf; vielblätterige, 1—Breihige Hülldecke; weibliche, mehereihige Randblüthen; röhrenfürnige, 5 oft Zzähnige Blumenkrone; 2ipaltiger Griffel; unges ſchwänzte Staubbeutel; deckblättchenloſer Hauptfruchtboden; ungeſchnaͤbelte Schließfrucht ohne Fruchtkrone. Arten: Wohlriechende B. (Sph. suaveolens), unten äſtiger, 41—2 Fuß hoher Stenael mit lanzettigen, gejägten Blättern; Stantige Blüthenſtiele ; der eirunde Dlüthenfopf wird 6—7 Linien lang; die Blüthen find violettzpurpurro.h. Dieſe vom Auguſt bis December blühende ausdauernde Pflanze ift in Aegypten zu Hauſe, kommt vielleicht auch in Oftindien vor, und wird von den Arabern Habagsag genannt. Ihr Geruch ift ſtark gewürzhaft, wie beim Yſop und Lavendel, und wird fie gegen Magenkträmpfe, Koliken, fowie als wurmtreibendes Mittel gar haufig gebraucht. Außerdem joll fie hbarntreibend wirken. Be Ballote (Baltota), Gattung der Familie Lippenblümler; 5zähniger, vöhriger Kelch, rachenförmige Blumenkrone mit Sipaltiger Unterlippe; i 2 mächtige Staubgefäße; die Etaubbeutelfächer ſprinzen mit gemeinſamem Nie auf. — Arten: Schwarze 8, Ehwarzer Andorn (B. nigra), dieſe Pflanze wird 2 Fuß hoch, hat herzförmige Blätter und purpurrethe Quirl: blumen; findet fich ehr Häufig im den meiſten europätjchen Laͤndern, in Deutichland namentlich hinter Hecken, auf Schutthaufen und andern wüſten Etellen. Ihr Gera it fo ſtinkend, daß das Vich fie kaum berührt, während die Birnen viel Honig aus den Blumen’ ziehen. Sie blüht vom Juni bis September und it auzdanernd, ſchmeckt etwas herb und bitter und dient innerlich gegen Hyfterifche und hypochondriſche Leiden, äußerlich gegen Podagra. In Gothland und Schweden wird ſie als Univerſalmittel in Viehkrankheiten benützt. Balſam, grüner, das balſamiſche, grüne Harz des oſt— indiſchen Schönblatts, welches äußerlich bei Wunden und Geſchwüren gute Dienſte leiſtet. — B., kandiſcher, die feinſte, von der Balſamtanne herrührende Terpentinforte. — B., karpathiſcher, eine terpentinartige, weißliche Maſſe, welche im Frühjahr aus den Spitzen der Zweige der Zwergkiefer fließt, ſehr durchdringend riecht, ſehr feurig ſchmeckt, die Wirkungen des Terpentins hat und bei dem ungariſchen Landvolk für ein Univerfalmittel gilt. — ©. Balſambaum. Balſamapfel (Momordiea), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; 1, manchmal 2hänſig; Ötbeilige Blumenkrone. Die männliche Blüthe Hat 5 Staubgefäge und ge— ſchlaͤngelte Staubbeutel; Die 3 Staubgefäße der weiblichen Blüthen find unfruchtbär; 0* Schwarze Ballote. 68 Balfambaum. der Griffel ift Sipaltig; der Fruchtinoten Sfächerig; reif ift die Beere einfächerig. Die Blumen find a et, Arten: Gemein er ®., Wunderapfel CM balsa- mina), ein ranfendes, den Gurken und Kürbifjen ziemlich ähnliches Gewächs, welches latte und handförmige Blätter, blaßgelbe Blüthen, jaftige und länglichrunde Früchte Be die bei völlig erlangter Reife bei der geringiten Berührung Suffgringen und ſich der Länge nach in mehrere Streifen theilen. Wenn man fie mit Del übergießt, haben fie jehr jchmerzitillende, heilende Eigenschaften. Vor vollig erlangter Reife werden fie um Eſſen abgenommen und in Salzwafler eingemacht, während die Blätter zu Thee enügt werden. Dieſes Gewächs, welches man bei ung in Meiftbeeten zieht, ift in Oft: indien zu Haufe, dauert blos ein Jahr und blüht im Juli und Augujt. — Eben da- jelbjt wächjt auch der-große B. (M. charantia), welcher eine Längliche, eßbare Frucht trägt. Diefe Art gleicht der vorigen fo ziemlich, nur ift fie überall mehr oder weniger behaart, hat 5—Hlappige, gezähnte, handförmige Blätter, welche jtark riechen, bitter ſchmecken und im üblichen Aſien, jowie auch in Europa gegen Kolifen, veraltete — und zur Reinigung des Blutfluſſes bei Kindbetterinnen benützt werden. ie Blätter werden ihres reichen Bitterſtoffs wegen ſtatt des Hopfens zum Bierbrauen benützt und ein Abſud davon vertreibt die Würmer. Dieſe Ijährige Pflanze blüht zur Regenzeit im Juni und Juli. — RR, Spring: oder Ejelögurfe * elaterium), dieſe Art rankt ſich in die Höhe und hat rauhe, etwas ſtachelige, herz— range Blätter und walzenförmige, bittere Früchte, welche bei der leichteiten Berührung vom Stiele losgehen und den Samen mit großer Gewalt wegichnellen. Lebterer wird häufig pulverifirt und als harntreibendes Mittel benübt, Macht man einen Enſchnitt in die halbreife Frucht, jo ſchießt dev — einen weißen, harzigen Bodenſatz lie— fernde — Samen heraus, worauf er ſich durchs Trocknen an der Sonne in eine grauliche, zerreibliche Mafie verwandelt, die jehr brennend fchmeckt, unter dem Namen Elate- rium befannt ijt und ſchon den Alten ala ſehr ſtark ausleerendes Mittel befannt war, welches namentlich in Waſſerſuchten gute Dienfte leistet. Die rübenartige Wurzel befist gleiche Eigenschaften und wird hauptjächlich äußerlich bei Waſ jerge- ee Todagra, Hüftweh und Geſichtsausſchlag benüßt. — Diefe flanze findet fich in Frankreich, Italien und andern ſüdlichen Ländern ziemlich haufig. — &tadielige B. (M. muricata), ijt in Oftindien zu Haufe und wird wie der große 2. als Arzneimittel benügt, was auch bei dem zweihäufjigen B. (M. dioica) der Fall ift, nur findet hier auch noch die Wurzel gegen Hämorrhoiden und andere Unterleibsbejchwerden Anwendung. — Der deckelfrüchtige B. (M. opercu- lata) iſt jehr_bitter und eins der Fräfligften purgirenden und harntreibenden Mittel. — Der purgirende B. (M. purgans) wählt in Brafilien, und hat einen eckelhaft bittern, harzigsicharfen Fruchtfaft, welcher in Waſſerſuchten, chroniſchen Augenentzündungen 2. gute Dienfte leistet. — Chochinchineſiſcher 2. (M. cochinchinesis), Leiftet bei Unterleibgftodungen, Leber: und Milzverhärtun- gen, bösartigen Gefhwüren, Verrenfungen, Beinbrüden ac. ausgezeich- nete Dienfte. Balſambaum (Balsamodendron); wir haben verjchiederte Gewächje, welche dieſen Namen im Allgemeinen führen, und zwar diejenigen, aus welchen von jelbft oder aus gemachten Einjchnitten eine ölige, ftarf und angenehm riechende Mafje fließt, welche zum Unterfchied von Gummi und einer Ähnlichen, durch Miſchung dargeſtellten Materie natürlicher Balſam heißt, welcher in der Wundarzneifunde zu Salben ꝛc. unge mein gute Dienste leitet. — Hierher gehört namentlich eine Vokal der Familie Piſtaziengewächſe, welche gelrennt gejchlechtlich tft; mit Azähnigem Kelch, 4, jeltener 3 Blumenblättern; 8, mandmal nur 6 oder 7 Staubgefäße; Skantige Stempelpofiter. Der ungetheilte Fruchtknoten hat einen furzen, jtumpfen Griffel; die eirunde Beere oder Steinfrucht iſt mit 4 Näthen bezeichnet und 1—2fächerig, je mit 1 Samen. — Arten: Aechter oder Gileadiſcher B. (B. giiendense), mittelgroßer Baum mit herab: hängenden, glatten, aſchgrauen, ſparrig abſtehenden Neften und dreifach glattrandigen Blättern; kurzgeſtielte, Feine Blüthen, welche am Ende der Blattäftchen ſtehen. Dieſes Bäumchen kommt nur int fteinigen Arabien, in der Gegend von Mekka vor und Liefert den allerfoftbariten Balſam Balfam von Gilead oder Mekkaiſcher Balfam). Die feinere, theuerſte Sorte davon gewinnt man durch Einfchnitte und ift nur jelten BSalfambaum. & ” nad Europa gekommen; die geringere Sorte gewinnt man durch Kochen der Weite, und Kommt fie in Kleinen, fegelförmigen, bleiernen lafchen in den Handel. Sie ift dünn: flüſſig und blaßgelb, riecht Tieblich nach Citronen und Rosmarin, ſchmeckt bitterlich und Teicht zufammenziehend. Zu und kommt ev in der Regel nur mit andern wohlfeilern Balſamen vermijcht und it zudem noch ſehr theuer, deshalb findet er nur äußerſt Selten Anwendung, indem ein jehr feiner Terpentin fo ziemlich die gleichen Dienfte leiftet. Die jehr gewürzhaften Früchte waren früher als Balfamförner und das Hol al3 Bal- ſamholz geihäßt. Die erſte feine Sorte dieſes Balſams iſt flüffig, weiß, ſehr fein, durchſichtig, von angenehmem, durchdringendem Geruch und ſcharfgewürztem, bitterlichem Geſchmack. Dieſer Balſam iſt fo geſchätzt, daß ſelbſt in Mekka oft ein Quentchen mit 1 Ducate bezahlt wird. ES Liefert aber auch der beſte Baum jährlich höchſtens nur 10 bis 15 Quentchen. Gewöhnlich läßt der türfiiche Kaifer allen Balſam diefer Art auffaufen, welcher zu haben ift, und nur durch Gejchenfe von ihm fommt er hie und da zu ung. — Der gemeine oder Apobaljanbaum (M. opobalsamum) wächit ebenfall3 nur in Arabien, erreicht Feine große Höhe, hat gefiederte Blätter, weigliche Blüthen, aus welchen jich jaftige Beeren von der Größe der Stachelbeeren entwickeln, die einen aus— gezeichneten Balſam liefern, welcher gleichfalls als Mekkabalſam verkauft wird. — Ele- mibaljambaum (M. — ‚ ein ziemlich hoher, ſchlanker Baum mit mehreren notigen Aeften und graubraumer Rinde Man findet ihn namentlich in Carolina, Neu: panten und Brafilien. — Myrrhen-B. (B. kataf), jtrauchartiges Bäumchen mit Iparrig abſtehenden Aeften, welche in Dornen ausgehen; Sfingerige Blätter, welche ein- zeln oder in Büſcheln ſtehen; kurzgeſtielte, erbſengroße, braune Früchte. Aus der Rinde dieſes in Arabien einheimiſchen Baumchens ſchwitzt ein öliges, blaßgelbes, ſpäter butter— artiges, goldgelbes, nach dem Erhärten röthliches oder braunes Gummiharz, welches in der — ſchon ſeit undenklichen Zeiten unter dem Namen Myrrhe gebraucht wird. Wirkt hauptſächlich tonifch, namentlich was die Verdauungs-, Reſpirations⸗ und ſexuellen Organe anbelangt, md findet daher bei Neizlofigfeit und Erſchlaffung diefer Theile Anwendung; ebenſo bei Hartnädigen Gefhwüren, welche nicht eitern wollen. Wir erhalten die Myrrhen im größern oder Heiner rundlichen oder ecfigen, undurchfichtigen, beitäubten, hier und da fettglängenden Stücken, welche unangenehm balfamijch riechen, bitteraromatiich ſchmecken und beim Kauen an den Zähnen hängen bleiben, wobei ſich der Speichel gelblichmilhig färbt. Beim Erhitzen blähen fie ſich auf, ohne zu Schmelzen, verbreiten einen durchdringenden Geruch, verbrennen in Lichter Tlanıme und ſind in Alkohol, theils auch in Waffer löslich. Ihre Hauptbejtandtheile find: ein Weihharz, Gummi, ätherifches Del und Baſſorin. Nicht zufammengebadene, Kleinere, abgejonderte, mit Weingeiit glänzend gemachte Stückchen heißen Auserleſene Myrrhe, und nod andere, tropfenartige Stückchen Myrrhe in Körnern. Dft- indifhe Myrrhe heißt eine großſtückige, ſchwarzbraune, bräunlich beſtäubte Sorte, welche etwas minder bitter ſchmeckt Die unächte M. gleicht der Achten äußerlich vollfommen, ſchmeckt aber faſt gar nicht bitter, oder iſt weich, Fleberig, ſchmeckt fehr bitter und riecht terpentinartig. ine Tinktur von diefen unächten Sorten färbt fich durch Salpeterfäure nicht violeftroth, wie e3 bei der Achten der Fall ift. — Ceylani— Iher oder Mohreu-B. (B. zeilanica), ein in Aethiopien und Oftindien wachjendes Baumchen oder Strauch, wovon der jchäßbare, theure, grünliche morgenländifche Elemibalfam kommt, welcher zu Salben ausgezeichnet it. — Der Ambra-B. (B. ambrosiana) rührt von einem 3O—40 Fuß hohen Baum her, welcher ar dem Meeres: ufer von DOftindien wächſt und eine regelmäßige Krone hat. Der ganze Baum riecht jehr ſtark, was um fo mehr auffällt, wenn er an einem Freien Plage jteht. Früher glaubte man irrigerweile, der graue Amber komme von ihm; er liefert einen andern Balſam, welcher in der Offizin zum Räuchern benutzt wird. — Der wohlriehende DB. it auf Jamaika zu Haufe und hat ein weiches Holz, welches beim Verbrennen einen jehr angenehmen Geruch verbreitet und bet uns unter dem Namen Rofenholz häufig verarbeitet wird. — Perupianifcher B. (Myroxylon peruiferum), ein in Beru, Mexiko und Brafilien vorfommender Baum, welcher in allen Theilen einen weißen, bitterlich ſchmeckenden, vanilfenartig viechenden Balfam enthält, Durch Kochen der jungen Zweige erhält man einen dunkelbraunen Balſam, welcher als Wundmittel, zur Bereitung des englifchen Pflafter$ und auch innerlich gar haufig angewendet wird, — 70 Balfamefpe — Bambusrohr: Zolutanifher B. (Toluifera balsamum), ver Balſam dieſes Baumes tft röthlichgelb amd durchſichtig, und fchmeet angenchm. Oft kommt er verfäliht zu uns und zwar, vie Acht, in halben Schalen Meiner Kürbiffe Er wird innerlich häufig angewendet, yimenilich in feinem PQaterlande, dem mittlern Amerika. Die Blätter dieſes Baumes gleichen denen vom Johannisbrodbaum. — Der Balſam ift namentlich gut bei Wunden amd alfen offenen Schaden, indem er große Heilkräfte beſitzt und eiterige, faule Ge: ſchwüre reinigt. — Innerlich ftärft und befördert er die Verdauung, it harn— treibend und reinigt alle Theile de3 Organismus. — Die Frucht in Trank ge yommen, leiftet in kenfelben Fällen gute Dienfte, nur muß man davon eine weit größere Doſis vehmen. — Näucherungen und Dampfbäder von Balſam jind jehr gut für Rebel an der Gebärmutter. — In die Gebärmutter gebracht fell er unfrucht: bare Weiter fruchtbar machen und ftillet auch den Fluß der Goldader. Balſameſye, ſ. v. a. Populus balsamifera. Balſamſichte, ſ. v. a. Pinus balsamea. — ſ. v. a. Balſamapfel. Salſamholz, 5. u. Balſambaum. Salſamine, Springkraut, Gartenbalſamine (Impatiens balsamina), eine bei uns ſehr beliebte, ſowohl in Gärten als in Zimmern haufig gezogene Zierpflanze, welche aus Oftindien zu uns gekommen ift. Sie wird 1—1' Fuß hoch und hat einen faftigen, vieläftigen Stengel mit lanzettigen Blättern und einfachen oder gefüllten Blu— ie, welche zwijchen ven Gelenken des Stengel und der Aeſte hervorbrechen, minder: ſchoͤn ausfehen und vom Sommer bis ſpät in den Herbit hinein blühen. Außerdem bieten fie don Bienen reichliche Nahrung. Nach Amerika find fie ebenfalls verpflanzt, und werten des ſüßen Saft3 der Blumen wegen von den Kolibris beinahe allen andern Pflanzen vorgezogen. Diefe Zierpflanze verdient um jo mehr die größte Verbreitung, als ihr Anbau nur höchſt geringe Mühe macht, indem man den Samen, welder bei ber geringſten Verührung aus ver apfel ſpringt, in Töpfe oder Miſtbeete ſtreut, um bie jungen Pflänzchen nach einigen Wochen verfegen zu Fünnen. Fleißiges Begießen lieben jie; hat man fie aber in ZTöpfen, fo iſt ein Abzug nöthig, indem die Wurzel ſonſt Leicht Fault. Die Iapanefen fürben die Nägel mit dem Safte diefer Pflanze rot). In ihrem Zaterlande wird fie bei Wunden, offenen Schäden ac. mit Vortheil angewendet und in Italien zur Bereitung des Wundbalſams benügt. — Die wilde B., gemeines Springfraut, Wolfsfrant (I. noli me tangere), findet ſich in Wäldern Deutschlands, an Falter Fächen, unter Weiden und Erlen. Ste erreicht eine Höhe von 2-4 Fuß, hat eiförmige Blätter und gelte, innen rotbpunftirte, herabhän— gende, im Auguſt erfcheinende Blüthen. Der Geſchmack der Blätter ift ſcharf und beißend, ınd werden fie innerlich ala abführendes und hHarntreibendes Mittel benützt, Außerlich aber zum Abwaichen von Wunden und Geſchwülſten gebraucht, Dieje Pflanze findet ich auch in Amerifa, wo man die Blumen und Blätter zum Gelb: färben der Wolle benützt. Balfamförner, |. u. Balfambaum. Balianıfraut, f. v. a. Tanacetum balsamita, Balſamtanne, ſ. v. a. Pinus balsamea. —56 ſ. u. Trüffel. Balſampappel, ſ. u. Pappel. Balſamweide, ſ. v. a. wilder Oelbaum. Bambusrohr (Bambusa), Gattung der Familie Gräſer, mit ſehr äſtigem, ftrauch- artigem Halm; vielblüthige Spelzblumen, welche wirbelig in Aehren ſtehen und die Rispen bilden; die untern Blüthen ſind einklappig, ſchuppenförmig und geſchlechtlos, die andern bald zwitterig, bald getrennt; 6 Staubgefäße; der, Fruchtknoten iſt an der Spitze weich- haarig; der einfache Griffel hat 2gottige Narben. — Arten: Aechtes B. (B. arun- dinacea), das höchjte und größte Gras der Erde, der Rieſe unter den Gräfern, zu denen e3 gehört, und zugleich eins ber nüßlichiten Gewächſe der beiden Indien. Es wächlt hauptfächlih auf nicht zu trocdenem Boden in der Nähe von Flüffen und Teichen und wird 60-80 Fuß hoch. Der Stamm hat bis zu einer Höhe von 20 Fuß eine baume artige Dice, dann aber theilt er fich in mehrere Aefte, welche, wie die Zweige, aus lauter Gelenken beitehen, die mit Dornen und einzelnen fpannenlangen, fingerbreiten Banaıen — Baptifie, a ſpitzen Blättern beſetzt find, innen aber einen hohlen, durch fefte Scheidewände getrenn— ten Raum haben, welcyer mit einem lodern Marke angefüllt it. Die Pflanze ſoll 60 Jahre alt werden, ehe fie blüht, nach der Blüthe aber alle Blätter fallen laſſen und abfterben. Die jungen Zweige werden zum Nuffangen des Palmmeind und anderer Flüſſigkeiten benüst, und macht man daraus aud die bei ung allgemein befanntent Hamoftöcke. Aus den Ältern Zweigen und Stämmen machen die Bewohner der beiden Indien Pfähle, Balken, Stangen, verfchiedene Geräthihaften, Schiffe x. Die Chinejen Fechten große, bewohnbare Hütten daraus. Als Feuerzeug iſt das B. für die Bewohner wilder Gesenden, fir Verivrte ꝛc. jehr wichtig, indem man zun Feuermachen bloß 2 Stücke aufeinender legt, ein dürres Blatt zwifchen beide bringt und die erftern jo lange auf einander reibt, bis fich haffelbe entzündet. Die innere Rinde des Rohrs ift zum Echreiben wie Papier geeignet; die Blätter geben Fußbeden und find zum Einwickeln des Thees und anderer Waaren fehr beguem. Die jungen, faftigen Wurzelfproffen macht man mit Gocoseffenz und Gewürzen ein, dann hat man ein Eojtbares magenſtär— ende Confect, Achiar genannt, welches durch die Holländer zuweilen zu und gekom— men ift. Aus den Gelenfinoten ſchwitzt ein an der Luft verhärtender Zuckerſaft, den man mit der größten Eorafalt fanmtelt, indem der Banıbuzzucer, in feiner Heimath Tebafhir genannt, und wahrscheinlich der fog. Rohrhonig der Alten tft, ſchon in frühern Zeiten gefucht war und heute noch von den Arabern und Perfern überaus hoch gefhägt wird. Cie gebrauchen ihn in der Ruhr, bei Wunden und Außern Gefhwüren In Europa gedeiht dag B. nur in Treibhäufern, in benjelben aber bei einen angemeffenen Erdreich jo gut, daß fte oft in wenigen Wochen eine Höhe vor 20 Fuß erreichen. — Ein Decoct der Blätter ift bIutreinigend, menſtruations— befördernd x. Die in ven Knoten älterer Pflanzen fich entwicelnden Concremente heißen Tabafcheer, und werden diefelben als abftringirendes, frampfitillendes und tonisches Arzneimittel gefchäßt, welches bejonderg bei Blutfprien, Dysurie, Ver: Ichleimungen ac. Anwendung findet. — Das dornige B. (B. spinosa), der auf: rechte Halm it mit Dornen beießt, welche zu 2 oder 3 geftellt find; fteifhaarige Blatt: jcheiden; endftändige Riſpe mit hängenden Aeften; Yanzetlige, an den Gelenken gebrängte Spelzblumen; unten gefchlechtölofe, oben männliche Blüthen; jehr große, äußere Klappe, deren innere Ränder gewimpert find. Diefe Art ift auf den Moluffen, in Cochinchina und Oftindien zu Haufe und ftimmt in den Eigenschaften mit der vorigen überein. Bananen, |. v. a. Musaceae. Bananenpifang, |. u. Pifang. Bandgras, eine Spielart des rohrartigen Glanzgrafes (Phalaris arundiacea), wel= ches weig- und grüngeftreifte, ſchmale, lange Blätter hat, in Gärten fehr häufig gezogen wird und allgemein befannt tft. Bandſchmiele, ſ. v. a. blauer Steifhalm. Banklie (Bauksia), diefe Art der Proteengewächſe ift zwitterig und hat bichte, blüthenkopfförmige Achren; am Grunde hat jedes Blüthenpaar ein größeres Deckblatt und 2 Kleinere Dedblättchen; die unregelmäßige Geſchlechtshülle it Atheilig; am Grunde hat der Fruchtinoten 4 Kleine, fchuppenförmige Schurzblätter und pfriemenförmigen Griffel; die holzige Balgfapfel ift zweifächerig, der Samen ſchwarz und oben keilförmig geffügelt. Diefe Sträucher oder Feine Bäumchen haben fat ſtraußdoldige Aeſte; bie Blätter find oben ohne Spaltöffnungen, während fie unten welche haben. — Arten: Gefägte B. (B. serrata), ein ſtarkes Bäumchen mit lanzettigen, ledevartigen, 6—8 Zoll langen, gefägten Blättern; jehr großen, dicken, blüthenkopfförmigen Aehren; am Grunde bejtäubtweichhaarigen Griffel und walziger Narbe. Aus den Blüthen dieſes in Neuholland handen Baumes ſammeln die Einwohner eine große Maffe Honig: artigen Saft, welcher zu ihren Lieblingsgenüſſen gehört und wie ber Honigfaft des großen Be aa) a gebraucht wird. Das Holz iſt zn allen möglichen Verwendun— gen geeignet. u Baobab, |. v. a. Affenbrodbaum. Baptifie (Baptisia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit 4 bis öfpaltigem Kelch, fömetterlingstörmiger Blume, 10 freien abfallenden Staubgefägen, im Kelch geitielter, vielfamiger, bauchiger Hülfe. — Arten: Färbende B. (B. tinc- toria), fait Holzige Wurzel; 2—3 Fuß hoher, aufrechter, fehr Aftiger Stengel, welcher, 72 Barbadostirfhen — Barkhauſie wie die ganze Pflanze, kahl iſt; die Blätter find Sfingerig und kurzgeſtielt; Nebenblätter ſehr Hein, borftenförmig und hinfällig; 3—Sblüthige, endſtändige, Iodere Trauben und gelbe Blumen. Die aufgeriebenen, 1 Zoll Tangen Hülfen find leberig; der nierenför— mige Samen ift höderig. Diefe in Wäldern und auf Bergen Nordamerikas wachjende, ausdauernde Pflanze blüht im Juli und Auguft, und hat eine jcharfe, etwas unangenehm ſchmeckende Wurzel, welche in Amerika als fäulnißwidriges, aditringivendes Mittel gebraucht wird, das auch in Fiebern gut fein joll und in grögern Gaben brech en— erregend und abführend wirkt. Das Kraut bejigt gleiche Eigenschaften und liefert eine große Maffe indigoartigen Färbeſtoff. Barbadoskirſchen, die Frucht einer in Weſtindien und Südamerika wachſenden Mal— pighieart (ſ. d.), welche zubereitet genoſſen und gegen Diarrhden benützt wird. Barbarafrant, &t. (Barbaraea), Gattung der Familie Viermächtige Pflanzen, mit Ablätterigem, aufrechtem Kelch, 5 gelben Blumenblät— tern, 4 mälhfigen Staubgefäßen; die gleichbreite Schote tit eiwas Afantig; die Schalenſtücke find gewölbt und haben einen RT vorjtehenden Längsnerven und in jedem Fach 4 Reihe Samen. — Arten: Gemeine? B. (B. vulga- ris), kantiger, 11%—2 Fuß hoher Stengel, welcher von der - Mitte an abftehende Aeſte hat; die efwas dicken, unten leierförmigen Blätter haben einen großen Enblappen mit 4 paar Seitenlappen; die vielen reichblüthigen Trauben find zur Fruchtzeit verlängert; die Blüthen ſtehen jehr dicht; Die dunfelgelben Blumenblätter haben die Länge des Kelches. Manchmal find Stengel und Blätter mit furzen, borjtigen Kr beſetzt. Dieſe Pflanze findet fich in ganz Europa auf feuchten Aeckern, an Flüſſen, Bächen, Gräben, in Heden ꝛc. it 2jährig, blüht vom April bis Juni und wird eine I: Spielart davon in Gärten gezogen. — Das bitterlich jchleimige, etwas Freffcartig riechende und ſchmeckende Kraut wurde früher bei Dagen- und Unterleib2let- den benützt, wird aber jegt nur noch zum Reinigen und Trocknen der Wunden, fowie zum Wehren bes faulen Fleifches gebraucht. Das St. B. gehört zu den beiten Bienenpflanzen und werden bie Blätter an einigen Orten zu Salat und Gemüfe benüsst. Barbatimasrinde, eine Rinde, welche fich von der aufammenztiehenden brafi= Ylanifhen Rinde blos dadurch unterjcheidet, daß jte von der Borke befreit iſt. Ste ſtammt von einer in N und Centralamerifa wachlenden Ingaart und fommt gewöhnlich in ',—11, Fuß langen Stücden, welche gerade, breit, ziemlich dic, ſchmutzig rothbraun, tiefriſſig, eichenrindenartia, ſtellenweiſe glänzend, geruchlos, ſtark adſtringirend und leicht bitter ſind, zu uns, und leiſtet in chron iſchen Diarrhöen, Schleim— flüſſen der Harn: und Unterleibsorgane wichtige Dienſte und verdient um ſo mehr Beachtung, als ſich dieſes Mittel leicht verdaut, ohne Verſtopfung zu bewirken. — Im Handel haͤufig vorkommende unächte ähnliche Rinden ſind in der Regel bitterer und rühren von Akazienarten her. ON in einem großen Theile von Deutfchland f. v. a. gemeiner Win— erfreffe. Barholz, eine Art afrikaniiches Sandelholz aus Angola und Gabaon. Barilla, eine der beiten Sodaſorten, welche von dem langblätterigen Salzkraut ges wonnen wird. — Eine Gattung der Familie Cruciferae. Schote linealiſch, jtielrund; Klappen conver mit einem hervorragenden Längsnerven durchzogen; Narbe jtumpf oder ausgerandet; Same in jedem Fache einreihig; Keim ſeitenwurzelig. Das Kraut ber einheimischen Arten B — aut, Waſſerſenf (Barbarea vulgaris, B. arcuata etc.) wär früher als Herba Barbareae gebräuchlich; jet wird es nur noch hie und da in jungen Zuftande als Salat gegefjen. Barfhanfie (Barkhausia), die Gattung der Familie Bereinblüthler bat eine am Grunde mit Eleinern Hüllblättchen umgebene Hülldede; der Hauptfruchtboden ift kahl; die gleichförmigen, ungeflügelten Schliepfrächte find vielſtreifig; die weiße Fruchtkrone Barnifotte — Bartträffel, 73 iſt haarig. — Arten: Stinfende B. (B. foetida), 14—2 Fuß Hoher, graulicher, —5 Stengel, mit ähnlichen, fiederſpaltigen Blättern; vor dem Aufblühen find die Spitzen der Blüthenftiele herabgekrümmt; die Furzhaarige Hülldecke graulich; Blüthen gelb. Diefe Pflanze wächſt im mittlern und ſüdlichen Europa, ſowie auf Teneriffa auf fandigen Stellen, dürren Orten, an Wegen 2c., blüht vom Juni bis Auguft und ift Ajährig. Sie riecht widrig und jehr ſtark nach bitten Mandeln und Hat jonder Zweifel Heilkräfte, welche aber bis jet nicht näher befannt find. , Barnifotte, eine fugelförmige, zufammengedrüdte, 26—28 Linien die und 24—26 Linien hohe, dunfelviolette Feigenart, welche mit bläulichem Staub bedeckt ift und rothes Fleiſch hat. Die eriten find in der Neger nicht beſonders wohlichmedend, um fo beffer die zweiten, und verlangen fie zu ihrem guten Fortkommen einen etwas feuchten Boden. artblume (Leucopogon), Gattung der Familie Bleiwurzgewächfe, mit ötheiligem Kelch, 5fpaltiger, trichterförmiger Blumenkrone, 5 Staubgefäßen, eingefügter Blumenröhre und eingejchlojfenen Staubfäden; der 1—5fächerige Fruchtinoten iſt mit einem unterweibigen, etwas lappigen Becher umgeben; die beerige oder faftloje Stein- frucht hat in jedem Fach 1 Samen. — Arten: Kleinblumige B. (L, parvi- flora), niederer, Fahläftiger Strauch mit 7—I Linien langen und 11, Linien breiten, flachen, 3—Ömervigen, nach oben Iftreifigen Blättern und aufrechten, blattwinfelftändigen, 4— 7 Linien langen Vehren. Die Blumen find wei, die beerenartige Steinfrucht iſt Afächerig, und wächſt diefe Pflanze in Neuholland. — Riche's B. (L. Richei), ein dem vorigen jehr ähnlicher Strauch, welcher im der Jugend ehr zartfilzige Aeſte hat; bie breiten Blätter find flady und am Grunde feingeftreift. Diefer Strauch wächſt eben- alla in Auſtralien, und als fich der Naturforscher Riche einſt in der Van-Leuwin'ſchen üfte verirrt hatte, rettete er mit den Hfächerigen, beerenartigen Steinfrüchten fein Leben. Bartfaden (Pentstemon), Gattung der Familie Larvenblümler; Stheiliger Kelch; 2lippige Blumenfrone; 4 Staubgefäße, wovon 2 mächtig find, ein Hte aber ift ohne Staubbeutel; die Narbe ift undeutlich Aappig, die 2fächerige Kapfel eirund und der flügelrandloje Samen edig. — Arten: Der Ölodenförmige DB. (P. campanulata), bat einen Fahlen, aufrechten, an der Spige flaumigen Stengel mit gegenjtändigen, fißen: ben, Icharfgelägten Blättern, flaumiger Traube und flaumigen Dedblättern, kurzen, meift 2blüthigen Seitenäften an der Traube und Aippigen, purpurrothen Kelchzipfel. Wählt in Merifo und iſt ausdauernd. Bartfledhte (Usnea), Gattung der Familie Tellerflehten; mit aufrechtent ober hängenden, oft auch feinfadigen Geftell; die Rindenſchicht iſt Erujtenartig und ziemlich von der fadigen Marfichicht getrennt; die immer offene Keimplatte ift unbedeckt und ruht auf der fadigen Marfihicht. — Arten: Gemeine B. (U. barbata), dieſes Ichimmelgrüne, zulegt vingförmig aufreigende Moos, wodurch eine Art Glieder entftehen, hat ftrahlig gewimperte Keimlager, und Häufig 4 Köpfchen, welche zuerft eine blafie feiichfarbe Haben und dann braun werden. Es findet fih in ganz Europa ſehr häufig auf Holz und Bäumen, namentlich an der Krone des Laubholzes, an Zaunen, in dich» ten Tannenwäldern 2c., und fommt in folgenden 4 Abarten vor: Blüthenſchildige B. ev b. florida), ftrauchartig, jehr Aftig, hoch, ſcharf und fruchtbar; kurzhaarige B. (U. b. hirta), niedrig, manchmal warzig-flaubig, font der vorigen gleichend und in einem Abſud zur Stärkung des Haarbodens dienend; faltige B. (U. b. blicata), ko, gabeläftig, herabhängend und unter dem Namen Baummoos befannt; zottige . (U. b. dasypoga), didäftig, herabhängend und verlängert, mit abſtehenden Geiten- &iten; ift unter dem Namen weiße3 Baummoos im Gebraud, Bartgerfte, in Mecklenburg ſ. v. a. Reisgerſte. Bartgras, fingerförmiges Blutgras, Flodgras (Andropogon ischae- mum), ein in ganz Deutichland an Wegen, auf trocdenen Hügeln und — wachſendes, ſehr nützliches Gras, welches einen 1—2 Fuß hohen Halm mit braunrothen, dien Aehren treibt und kriechende, fich dicht in einander flechtende Wurzeln hat, was dieſes Gras zum Befeftigen des Flugſandes, der Dämme und Wälle befonders empfeh— lenswerth macht. Bartmoos, ſ. dv. a, Usnea over Bartflichte Barttrüffel (Rhizopogon), diefe Gattung der Familie Schlauchlinge gehört zu ben unterirdiſchen, fleifchigen Pilzen, welche Feine deutlich abgefonderte ınfchlagbütfe 14 Bartweizen — Bajfilicunt. er) haben; außen flodig, innen fleifhig, mit häufigen Körnerſchläuchen. — Arten: Weiße 9. (Rh. album), flodig, rundlich, gelblich oder weißröthlich, innen weig und abderig, an der Luft röthlich werdend. — Kommt in jandigem, lehmigem Boden den Sommer über halb in der Erde vor und ift eßbar, ſchmeckt aber fade. Bartweizen (Friticum durum), eine Gattung des gemeinen Weizen, mit dich: ter, meist runder, Ichlaffer Aehre und 3—4amigen Aehrchen. Der Balg ift Yang, ftarfgebogen und endet in einem breiten, hafenartigen Zahne; die Länge der Grammen überjteigt die der Achren um das 2—sSfache; der Sfantige, höderige, lange Samen iſt meist hell und glafia. Der blaue B. (Sommerfrucht) hat eine violette, Fahle, — der dünnährige eine dünne, weiße, oft röthliche, Fable und der rothe, fammtartige B. eine bräunliche, fammtartige Aehre. Der weise B. ift fahl und weiß und gehört zu den Hauptipielarten. Bartwidhaber, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. weißer ungegrannter Tahnenhaber. x Bafilicum, Bafilie (Ocymum), Gattung der Familie Lippenblümler; die Staub: gefäße Liegen auf der untern Blumenfronenlippe auf; das nierenförmige Staubfölbhen iſt Ifächerig und fpringt in ein breitrundes, flaches Blättchen auf; die obere Blumen— kronenlippe ift Sipaltig, die untere ungetheilt, wogegen die obere Kelchlippe ungetheilt, die untere aber Azähnig ift. — Arten: Gemeiner B. (©. basilicum), die geftielten Blätter find entfernt, eiförmig oder länglich, Schwach gefägt und Fahl; dev Keldy gewim— pert; die Giengel flaumig. Diefe 1—1 Fuß hoch werdende Pflanze mit glatten Blättern und weißen oder rothen Tieblichen Blumen hat neben einem fehr gefälligen Ansehen einen äußerſt lieblichen Citronengeruch und ſtammt aus Perfien und Indien. Sie dauert nur einen Sommer, blüht im Juli und Auguft und reift im Eoptember und DOftober. Aus den jungen Blättern läßt ſich ein guter Salat bereiten und ge trocknet geben fie an vertchiedene Speifen ein quie3 Gewürz, das man namentlich gern in Würfte thut. Zur Beförderung des Schleimansfluffes gebraucht man fie ge- pulvert als Echnupftabat und früher hat man ihm in der Medizin fehr Starke nerven ftärfende und ſchweißtreibende Kräfte zugefchrieben, welche man aber zur Zeit ‚zu gering ſchätzt. Der Same behält die Keimkraft 2 Iahre und Ende April3 wird er in Zöpfe oder in ein Miftbeet geftreut, wo er in 8 Tagen aufgeht und die Pflanzen bald verjeßt werden fünnen; fie verlangen dann aber ein gutes, warmes Erdreich. Noch ftärfer und anhaltender riecht das Eleine B. (O. minimum), welches einen niedlichen, aber nur 6—8 Zoll hohen Buſch bildet. Die Blätter find thimianartig rund, bie Blumen weiß, und ift diefe Art aus Ceylon zu und gebracht worden, wofelbjt die Blätter zum Näuchern und Beitreuen der Todtenfärge benügt werden. — Die wohl: riechende B. (O. gratissimum) iſt in Oftindien, auf Ceylon und Java zu Haufe, und werden dort die Blüthen und Blätter wie bei und Münze und Meliffe benütt. Auch das ätherifche Del und die gewürzhafte Wurzel finden in jenen Gegenden An: wendung, und das durch einen Aufguß von kaltem Waſſer aus dem Samen bereitete ſchleimige Getränf wird, wie das von den andern Arten auf ähnliche Weife gewonnen, gegen Fatarrhalifche Entzündungen und acute Schleimflüffe zc. gebraucht. — Die heilige B. (O. sanctum) ift von den Indiern dem Gotte Wiſchnu geweiht; je riecht gewürgnelfenartig und wird in den, italienischen Klöftern, wo fie aber abän- ert, häufig gebaut. — In Japan wird dad Pulver der eingebogenen B. (O. in- flexum) als göttliches Naucherwerf benützt. — Voala-B. (O. voalae), diefe Art ift in Arabien zu Haufe und hat jo wohlriechende Wurzeln, daß die Einwohner den Ge- ruch durch Reiben andern wohlriechenden Etoffen mittheilen und in einer Kapfel immer davon bei fich tragen. — Die Wurzeln der fraufen B. (O. crispum) wird in Japan gejotten, um damit verfchiedene andere Wurzeln gefättigt roth zu färken. — Die in Afrika vorkommende grünblüthige B. (O. viridiflorum) wird von den Negern als fieberwidriges Mittel ſehr gefhätt, während die pvünnblüthige B. (O. tenuiflorum) gegen Wechjelficher auf Ceylon allgemein geachtet wird. — In Brafilien gebraucht man die grauliche B. (O. incanescens) "bei Krankheiten, welde von Erfältungen herrühren, und wirkt ſehr ſchweiß- und harntreibend — Der Nutzen diefer Pflanzengattung ift überhaupt fehr vielfeitig, und erhält der Garten- befiger z. B. das billigfte und beite Gewürz, wern er die Zweige vor ber Blüthe ab- Baſſte - Baſſorin. 75 ſchneidet, trocknet, zu einem Pulver reibt und wie Pfeffer benutzt. — Bäder, in wel⸗ hen B. geſotten wurde, ſollen ſehr ſtär kend fein. — Siedet man Baſilikumblaätter in Waſſer oder legt man fie iiber Nacht in Wein, fo hat man ein gutes Mittel gegen ben Schwindel. — Bei Verfältungen de3 Magen ift dad Krant in Mein zu ſieden, welcher dadurch ſehr wohlriechend wird, erwärmend wirkt, die Ver: dauung befördert, den Schleim zertheilt zc., wenn man davon Morgens und Abends trinkt. — Hartnädige Berftopfungen weichen auf eine leichte und unfchädliche Art, wern man das Kraut in Mein und Baumöl fiedet und davon nimmt. — Gegen Bräune, Schrunden an Lippen, Zungex., Warzen an Brüjten und andere Shärfen lege Man Samen über Nacıt in Nojenwafler und bejtreiche die Betreffenden Etellen damit. — Trinkt man da3 Kraut in Wein, jo ver: mehrt 03 Die Milch ſäugender Frauen. — Der Same in Wein mildert Aus genleiden — Gegen Schnupfen thut man B. in die Nafe. Baffie (Bassia), Gattung der Familie Sapotillgewächfe; J—Ötheiliger, Zreihi- ger, bleibender Kelch; bauchige Blumenkrone mit fleifchiger Nöhre; 10-40 Staubgefäße in 2 Reihen; lange, pfriemige Griffel; fleifchige Beere mit 6—8 Fächern und 1—4 nußartigen Samen. — Arten: Langblätterige B. (B. longitolia), milchender Baum mit ftarfem Stamme und dicken jungen Aeſichen, welche mit granlichen, filzigen Flaumhaaren bedeckt find. Die 4—7 Zoll Langen, fpigen Blätter find oben dunkel-, unten blaßgrün und Stehen an fchwachzeitigen Stielen. Die abjtehenden, jehr langen, Ablüthigen Blüthenfticle ftehen unterhalb der Blätter; die weiße Blume iſt 9 Linien lang und in 8 längliche Zipfel geipalten. Die gelbliche, ovale, 1—SIfächerige Beere gleicht ziemlich einer recht großen Pflaume und it behaart; der längliche Samen iſt Sfeitig. Diefer im Mai und Juni blühende, in Oftindien heimifche und kultivirte Baum trägt Blätter, welche, ſammt der jungen Ninde und dem Milchſaft der unreifen Früchte, in viefen Krankheiten ihres heiken Baterlandes, namentlich bei Rheumatis— men und hronifhen Hautausſchlägen, wichtige Dienfte leiſten. Das aus den Samen gepreßte Oel wird bei Hautkrankheiten, ſowie zum Brennen, zur Seife: bereitung 2c. benüst und macht man einen Kuchen daraus, welcher in vielen Gegenden ein Haupmahrungsmittel bildet. Wenn die abfallenden Blüthen getrocknet werden, fo haben fie einen weinbeerartigen Geſchmack und geben eine Fräftige Galferte. Auch die reifen und halbreifen Früchte werden, wenn man fie aefchält und die Samen heraus: genommen hat, zu einer Galferte gekocht. Sehr viele Thiere ftellen den Blüthen gierig nach, während der Echafal faſt toll davon werden fol. — Breitblätterige B. (B. Jatifolia), auch den ſüßaromatiſchen Blüthen diefer Art ftelfen viele Thiere nach und läßt fih aus denſelben ein ſtark beraufchender Branntwein deftilliven. Vor der Entfaltung findet fich tropfenweiſe an der Spitze derſelben ein weißliches, geſchmackloſes Harz. Das au dem Samen gepreßte Del wird wie Kokosnußöl gebraucht. — Buttergebende B. (B butyracea), das aus dem Samen dieſer ebenfall3 in Oftindien einheimischen Art gepreßte Del nimmt jchnell eine butterartige Form an, und dient nicht nur wie die gewöhnlichen fettigen Dele, fondern es Teiftet auch gegen Rheumatismen gute Dienfte. Das Fruchtfleisch ſchmeckt ſüßlich und fade. — But: jerbaum-®. (B. micadania), wurde zuerft von Mungo Part Breitblätterige bejchrieben und liefert die fehr gutſchmeckende, ſehr lang haltende Baſſ a das innere Afrika Höchit wichtige Golambutter, welche äußerſt kräftig ein foll. Bafioragummi, ein von einer Acazienart abftammendes Gummi, welches aber nicht zu mediziniſchen — benützt wird. S. u. Acazie. Baſſorin, ein ſtickſtofffreier, aſſimilirter Stoff, welcher ſich in vielen Pflanzen theils in Form eines dicken Schleims in den Zellen findet, theils auch als zellenbildende Subſtanz; in den meiſten Fällen ſcheint es ein Zerſetzungsprodukt der Celluloſe zu ſein: fo verwandeln ſich z. B. die Holzzellen alter Bäume von außenher allmählig in Baſſo⸗ rinzellen; desgleichen verwandelt ſich bei der ſogenannten Weißfäule des Holzes das geſammte Zellengewebe allmaͤhlig in Baſſorin. Ebenſo bildet ſich Baſſorin bei der Faul⸗ niß und Gährung verſchiedener Pflanzentheile, in faulenden Aepfeln, Birnen, Pflaumen, 76 Baſt = Batate, Möhren u. ſ. w. Aber e3 ift nicht immer als Zerſetzungsprodukt der Celluloſe nor— mal. Sp beitehen die befannten Hefenzellen (Gährungspilze), ferner die Zellen im Kirihgummi, die Zellen vieler jchleimiger Algen und aller Pilze ftet3 aus Bafjorin, ‚und auch in dem Flechten Fehlt er nirgends. Auch bildet es den größten Theil des von eimer Acazie jtammenden Bajjora= oder Kutiragummi’s, Jowie des Trag- antd. Das Bafjorin heißt auch Fungin und bildet theilweiie die Pflanzen: gallerte Schleidens. Baſt nennt man im der Botanik die innerfte Rindenlage, deren Fäden ſehr dehnbar und dauerhaft jind. i Baſtard, eine Pflanze, welche durch die Befruchtung zweier Individuen, zweier ver- jchiedenen Arten, entjtanden und nun die Typen diefer beiden Arten in fich vereinigt oder verichmolzen Hat. Ste haben den Botanifern, che man fie kannte, viel zu ſchaffen gemacht, da jie zur Aufitellung einer großen Anzahl unbejtändiger Arten Anlak gaben. Am häufigſten finden fie ſich unter Difteln und Weiden. In Kunſtgärten werden fie durch Kreuzung der Gefchlechter erzeugt, um von den beliebteſten SZierpflanzen immer neue Formen zu gewinnen. Meiftens bringen die Bajtarde Feine feimfähigen Samen hervor und müfen durch Senfer ꝛc. fortgepflanzt werden. h Boni: eine Art des Ihlätterigen Klees, welche fich beſonders für naffen Boden eignet. Batate, Batatenwinde (Batatus), Gattung der Familie Windengewächſe; dblät- teriger Kelch; Hfpaltige Blumenfrone; 5 eingefchlofiene Staubfäden; 3—4fächerige Fruchtknoten mit leiigen Fächern; 3—4fücherige, 3—Aſchalſtückige, 3—Hamige Kapfel. — UÜrten: Eßbare B. (B. edulis), die Wurzelinollen diefer Pflanze haben mit ven Kartoffeln ungemein viel Achnlichfeit und hängen wie diefelben durch Faſern aneinander. Sie hat herzförmige, lappige Blätter und unterjcheivet jich von den andern zu ben Winden gehörigen Gattungen dadurch, daß fte fich nicht an andern Pflanzen oder böherm Gegenſtänden emporranft, jondern auf dem Boden fortfriecht, an den Gelenken Wurzeln Ihlägt und da immer wieder neue Knollen bildet, Diefe, jowie die Wurzelknollen glei— chen jo ziemlich ven Steckrüben; außen find fie roth, innen gelb oder weiß und haben einen Fajtanienartigen, ſüßlichen Geſchmack. Ein einziger Stoc gibt oft über 30 Knollen, meöhalb fie in Oſt- und Wejtindien, wo die Pflanze zu Haufe ift, jo jorgfältig ange: baut wird, wie bei uns die Kartoffel. Ihres großen Nutzens wegen iſt fie von da nad) Spanien, Portugal, Italien und andern ſüdliche Länder, ja ſelbſt nach Defterreich ver: pflanzt worden; allein fie fommt bet ung nur in Miftbeeten fort und eignet ſich des— halb nicht zur Kultur im Großen. Das Kochen macht fie jo weich, daß fie fait im Munde Schmilzt; fie ift gefund und nahrhaft. Dean ißt fie zu Fleiſch oder Butter, wie bei und die Kartoffeln, oder man bereitet fie als Salat zu, oder man mahlt aus ihr in getrodneten Zuftande ein Mehl, welches ein fchmadhaftes Brod gibt. In Weſtin— dien wird ein geiftiges Getränf, Mobby, daraus gewonnen, welches unjerem Biere fo ziemlich gleicht. Von Malaga aus wird ein bedeutender Handel damit in rohem und eingemachtem Zuftande nach verichiedenen Seeſtädten, namentlich nach England, og reich und Hamburg betrieben. — Purgirende B. (B. purga), aus der rübenförmi— ger Wurzel entipringt ein S—10 Fuß Hoher Stengel mit tiefherzförmigen, kahlen Biättern, 1—2blüthigen Blüthenftielen, großen, granatrothen Blumen, wo Staubgefäße und ‘wriffel aus der Röhre hevvorragen. Dieſe ausdauernde Pflanze blüht im Auguſt und September und ift im den merikanischen Anden zu Haufe. — Jalapen-B. (B. jalapa), dieſe, jowie die vorige Art liefern die bei uns ſchon lang gebrauchlide Ja— lapenwurzel. Zum Verſenden werben die größeren Wurzeln zerjehnitten, die fleinen ganz in einem Ne oberhalb eines Feuerheerdes getrodinet, weshalb fie ein jo rauchiges, runzliches, braungraues oder ſchwärzlichbraunes Anjehen haben. Innen find fie heller und haben dunklere, harzige Streifen, riechen, beſonders wenn man fie erwärmt, ſtoßt oder reibt, Stark und unangenehm und jchmecen fehneidend bitter, eckelhaft. Sie purgirt außerordentlich ſtark, wirkt ziemlich ficher, kann nicht Leicht gefährlich werden und wird deher einfach und in verschiedenen Milchungen bei zahlreichen Urmterleibsleiden angewendet. Uebrigens muß man fich jehr hüten, wurmitichige en zu Pulver zu uchmen, indem die Würmer hauptlählih nur Gummi, Stärkemehl und Eiweiß ver: zehren, und Dadurch Die Menge des Harzes, welches 3mal ſtärker wirkt, in einer be Bathengel — Baun. 77 benklichen Art das Uebergemwicht bat. Die im Handel vorkommende falfche Jalape iſt ſchwammig, holzig, vröthlichbraun, innen röthlich weiß, ohne harzige N ſchmeckt leicht adſtringirend und iſt namentlich viel leichter als die ächte. Es gibt Wurzeln, welche 12—20 Phund ſchwer find. — Deckelfrüchtige B. (B. operculatus), der geflügeltzecfige Stengel treibt Ötheilige,, fußförmige Blätter mit gezähnten Lappen; auf den einzelnen oder gepaarten Blüthenftielen jtehen nur wenige Blüthen; die fugelige Kapiel — rumdun auf. Iſt ausdauernd und in Braſilien zu Haufe, hat große, knollige Wurzeln, welche wie Jalape benützt werden. Außerdem macht man auß ber Wurzel ein Sabmehl, welches neben vielem Stärfemehl ein ftarfpurgirended Harz ent- hält, als Gomma da batata zu un? kommt und fir Kinder, ſowie fir ſchwächliche Leute ein mildeg Abführungsmittel gibt. Bathengel, |. v. a. Samander. Bauchpilze, Abtheilung der Pilze, die an ber Luft oder unter der Erde Ieben; bald von geringer, bald von anjehnlicher Größe. ©. Pilze Baueiche, in verfchiedenen Gegenden Deutſchlands ? v. a. Stieleiche. Bauernſenf, 1. v. a. Meerrettig. Banerntabat, |. v. a. Großblätteriger Veilchentabak. Bauhinie (Bauhenia), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; ötheiliger oder ſcheidenartiger Kelch, welcher am der Seite oder unten aufgeipalten it; 5 Blumenblät: ter; 10 oft 2brüderige Staubgefäße, von denen nur 1 fruchtbar iſt; der geftielte figende Sruchtfnoten ift.2 613 vieletig; die Hilfe 1fächerig, Achalſtückig, gewöhnlich vwielfamig, manchmal aber auch Ljamig. — Arten: Borgeitredte B. (B. porrecta), ein etwa 15 Fuß hohes Bäumchen mit flaumigen Aeſten; am Grunde herzförmigen, 3 Zoll Ian- gen, halb 2jpaltigen Blättern, welche nebjt den Blattjtielen unten flaumig find; die endftändigen Trauben fait dolbenartig: die weißen Blüthen groß; von den 10 Staub: gefäßen find 9 in ein Bündel werwachjen, nur das 10. ift frei und fruchtbar; der lange ejtielte Fruchtknoten tft flaumig, die braune Hülfe 5—6 Zoll lang. Dieſes auf Jamaika, Sayfı xc. heimische Bäumchen treibt vom Juni bis September Blüthen, welche ftarf urgiren, während eine Abkochung der Wurzel die Verdauung befördert und tärkt, Würmer abtreibt, den Auswurf erleichtert x. — Doldentrau— bige ®. (B. corymbosa), Strauch, welcher in den untern Blattwinkeln ftielrunde, braunbehaarte Aeſtchen hat; die herzförmigen Blätter find Aheilig und unten auf den Nerven, Blattjtielen und Kelchen rothbraun behaart; die vielblüthige Straußdolde hat ebenfall3 einen behaarten Stiel; die welligen Blumenblätter find eirund und röthlich; die Staubgefäße am Grunde Ibrüderig und 3 fruchtbar; der Fruchtknoten ift purpur- roth und Hat eine breite, fißende Narbe. Heimath: China. — B. (B. purpurea), dieſes Bäumchen iſt in Oſtindien zu Haufe und hat deſſen Rinde großen- Ruf gegen Zahnweh, Aheumatismen, Gicht, Verichleimung der Reſpi— rationgorgane x. Die purgivenden Blüthen und Früchte werden äußerlich bei entzündlihen Geſchwülſten ꝛc. mit gutem Erfolg aufgelegt. Die lange 2. (B. lingua) wächſt auf den Moluffen und werden daſelbſt die Blätter als Gemüfe benützt. Ber Einjchnitten fließt ein gummtartiger Saft ab. — Zugeſpitzte B. (B. acuminata), auch won diefer Art wird die Wurzel in Oftindien gegen Zahnweh benüßt und mil- dert eine Abfochung der Rinde die Schmerzen der Inieftenjtiche, während bie von Blättern und Zweigen bei Gefhwüren gute Dienfte leitet und die Blüthen mild ab— — welche letztere Eigenſchaft auch diejenigen der geſcheckten B. (B. variegata) haben. Die ſchwärzlichrothe Wurzel iſt bei geſtörter Verdauung, Blähungen, Würmern, Lungenleiden ac. gut. — Filzige B. (B. tomentosa), die Wurzel- rinde Jeijtet innerlich bei Keberfrankheiten, Verihleimungen, Würmern und Hämprrhoiden, Außerlih gegen jfrofuldfe Geſchwüre gute Dienfte. — Negadrige B. (B. reticulata), iſt am Senegal zu Haufe und wird dafelbit eine Ab— kochung der ftark adjtringirenden Rinde namentlich gegen chroniſche Durchfälle zc. angewendet, Außerdem wird fie, wie die der Fleinblüthigen B. (B. parviflora) und Adanſon's-B. (B. Adansoniana), zu Stricken benüßt. Baum nennt man ein Gewächs, welches einen einzigen, geraden, manchmal ehr hohen und dien Stamm bat, an welchem fic nach oben mehrere Aeſte und Zweige entwideln, und die gewöhnlich ein hohes Alter erreichen, ſowie jährlich Frifche Blätter, Blüthen 78 Baumeppich — Baumwolle. und Früchte bekommen. Bis auf Blätter und Früchte find alle Theile holzig. Auch Gefträude und Gebüfche, welche meiſtens aus Einer Wurzel Schwache, niedere Stengel treiben und a3 Neifig oder Bündelholz benüßt werden, kann man durch Kunft und Sorgfalt zu Bäumen erziehen, allein fie dauern nie jo lang. Alle Bäume bringen den Merten durch ihr Holz ungemein viel Nugen; viele tragen aber auch noch jehr gute, unfchägbare Früchte, weshalb fie eigens in Gärten gezogen und veredelt werden. — Eine ökonomiſche Eintheilung der Bäume dürfte in folgenden, einfachen Angaven liegen: 1. Garten= und Obftbäume. a) Kernobftbäume. Der Same befindet ſich in einer mit Tieblich ſchmeckendem Fleifche umgebener Kapjel und gehören hieher: Aepfelz, Birn- und Quittenbäume b) Steinobftbäume. Bei diefen liegt der Same in einer harten Schale, welche von einem wohljchmedenden eßbaren Fleifche umgeben ift, 3. B. Pfirfihe, Aprifofens, Pfaumenz, Kirſchen- und Kornelbäume. . Nupbäume Der Same jelbjt ift groß, wohlfchmecend und Fräftig, hat aber Feine eßbare Hülle, 3. B. Wallnuß-, Hajelnuß-, Kaftanien- und Mandelbäume, d) Beerentragende Bäume Der Same liegt ohne Hülle in dem vollfaftigen Samengehäuſe und bilden die meiften 6108 Sträucher oder Fleine Bäumh. Hieher gehören: Mifpel: und Maulbeerbaum, der Weinftod, Johannis-, Stadhel-, Himbeere, Berberi3, Hambuttex. Ti. Waldbäume. Diele zerfallen: a) in Laubholz, welches auch Lebendiges Holz heißt, indem es nad dem Abhauen immer wieder neues Holz aus der Wurzel treibt. Die Blätter fallen gegen den Herbit ab und erjcheinen im Frühling mit erneuter Kraft und Schönheit wieder. Hieher gehören: Ahorn, Ajche, Eiche, Buche, Birke, Erle, Ejpe, Elfenbeerbaum, Faulbaum, Hainbuche, Kreuzdorn, Linde, Pappel, welche für ein Stammholz gilt, Beide, Weißdorn ꝛc. ꝛc. b) Nadel: oder Schwarzholz, weldes auch todtes Holz heißt, indem es aus dem Stocke nicht mehr ausjchlägt. Mit Ausnahme des hicher ges börigen LXerchenbaums behält es auch im Winter da3 Laub oder vielmehr die Nadeln, 3. B. Fichte, Kiefer, Tanne ꝛc. Baumeppid, ſ. v. a. Eppich. Baumfarrn, ſ. v. a. Eichfarrn. — kein .v. a. gemeiner Hollunder. Baumkohl, eine Abart des Winterkohls, mit 5—6 Fuß hohem Stengel, lauchgrünen Blättern, welche denen des Weißkohls gleichen. Diele Spielart findet ſich in unfern Gärten nicht jehr Häufig; fie wird im Frühling ausgefäet und im Winter ausgepflanzt. Die Blätter wachjen fehr ſchnell und werden bis ſpät in den Herbit hinein zum Füttern des Viehes immer wieder abgebrochen. Gegen den Winter haut man die ganze Pflanze ab und ſchneidet fie mit Stroh zu Häferling. Baumlungenkraut, 1. v. a. Stieta pulmoxacea. Baummovs, |. u. Bartflechte. Baumöl, |. v. a. Dlivenst. Baummeide, in der Oberpfalz f. v. a. Weihe Weide, Baumwolle (Gossypium), Gattung der Familie Malvengewächfe, mit becher: fürnigen, kurzem, dzähnigem Kelch, welcher am Grunde mit 3 gezähnten Hüllblättern umgeben ift; 5 Blumenblätter; zahlreiche, Ibrüderige Staubgefäße; L—dipaltiger Grit: fel; Kapſel mit 3—5 Fächern, welche viel Samen enthalten, die in der Kapfel dicht mit Molle umhüllt find. — Arten: Gemeine oder Krautartige B. (G.herbaceum), ber Nutzen diefer Pflanze ift fo groß, daß er fich nicht Teicht mit Worten oder Zahlen ausdrücken läßt, indem fie vielen Millionen Menſchen Beichäaftigung, Kleidung, Wohl: ftand oder doch wenigitens Unterhalt gewährt. Der 3—4 Fuß hohe, frautartige, Aftige Etengel treilt 5lappige Blätter, welche denen des Ahorns ziemlich ähnlich find. Aus den Blattwinfeln entwiceln ſich im Juli die gledenförmigen, blaßgelben, am Boden röthlihen Blumen, welche eine Zfächerige Kapfel von der Gröge einer welfchen Nuß bis zu der eines Kleinen Axrfels hinterlaſſen. Nach erlangter voller Reife fpringt Diele Kapiel auf, worauf die weiche, weiße Wolle, allgemein Baumwolle genannt, zum Vorſchein kommt, in welche mehrere braune Samenkörner von der Größe der Nice eingehülft find. Das Vaterland dieſer Pflanze iſt Arabien und Perſien, wo fie wild wächſt, allein fie hat ji) von va in alle wärmeren Himmelsftrise der bewohnten Erde verbreiiet, und wird namentlich im ganzen Driente, in Griechenland, Salien, Spanien, Baummwollenweide — Becherblume, 79 Südfrankreich, Ungarn, vornehmlich aber in Amerika mit aller Sorgfalt kultivirt. Bet und fommt fie nur in Miftbeeten fort. Sie verlangt einen etwas jandigen, trocke— nen und jehr Fräftigen Boden, in welchen der Same im Frühjahr dünn auzgejäet und tief hinunter geadert wird. Im Sommer find die Pflanzen möglichjt frei von Un fraut zu Halten und die Nebenjtengel bis auf 3 abzubrechen. Im September ale die Pflanzungen jeden Morgen von einigen Arbeitern begangen werden, welche die reifen Samenkapjeln abzureißen und zu fammeln haben. Hat man auf diefe Weife den ganzen Ertrag eingefammelt, jo jchreitet man zur Entfernung der brauen, lederartigen Schaale, wozu man am liebſten eine feuchte Witterung hat, reinigt die Wolle in eigenen Mafcht: nen vom Samen und preßt fie in Ballen von 2-3 Centner zufammen. Nun it fie zum Verarbeiten oder für den Handel zum Verſenden in fremde Welttheile fertig, und erhalten alle Länder Europas ungeheure Quantitäten ähnlicher Baumwolle aus dent Drient. Die feinfte Sorte erhalten wir aus Perjien und Cypern; fie ijt ungemein gefchmeidig, weiß und lang. Auch Eyrien, Smyrna, Macedonten 2c. liefern gute Sor— ten. Sicilien, Malta und andere Gegenden verfenden die ihrige meift nur geſponnen. In zahliofen Manufakturen, welche Europa in allen Ländern und Provinzen aufzumeis fen hat, werden Mouffeline, Zite, Kattune, Barchente, Manchefter, Tücher, Strümpfe und andere Zeuge und Gegenftände zur Bekleidung der Menjchen geliefert, und find die Preiſe diefer Stoffe ungemein billig, Auch ift es den Deutjchen gelungen, dem Baum— wollengarn eine haltbare vothe Farbe zu geben, welche der türfifchen nicht nachjteht. In Arabien war das Baummollenpapier vom 9.—14. Jahrhundert allgemein im Schwung, allein es Fam dann ganz ab, bis die neue Zeit durch Verbefferung der Fabrikation daffelbe wieder in Gebrauch, gebracht hat. Bei gehöriger Behandlung wird es gut, ſchön weiß und empfiehlt ſich hauptjächlih durch feine ungemein bilfigen Preiſe. Die Blätter fann man al3 Gemüfe verjpeifen, und aus dem Samen wird ein Del gewonnen, wel- ches zum Brennen ausgezeichnet iſt und un der Medizin zum Bertreiben der Sonmer- ſproſſen im Geficht und an den Händen benüst wird. — Der Saft der jungen Blätter leiftet bei Bauchgrimmen kleiner Kinder jehr gute Dienfte. — Aeußerlich aufgelegt wirft die Baumwolle reizend, zeitigend und zertheilend. — In Hinterindien und China it die Religiöſe B. (G. religiosum) zu Haufe und wird dort häufig fultivirt. Sie erreicht eine Höhe von 6-8 Fuß, ift ſtrauchig und Liefert eine außerordentlich feine, lange, meiftens gelbliche Wolle, aus welcher in China Nankins und andere Eoftbare DBaummollenzeuge gemacht werden. Es wird davon nur fehr wenig roh ausgeführt, und das Wenige kommt gewöhnlich nur nad) England. — Der Banmwollendaum (G. arboreum) unterscheidet jich durch fein Aeußeres außerordentlich von der gemeinen Baummwollenpflanze. Er findet ſich auf dürrem Boden in Oftindien wild, hat fich aber von da nach Afrika, auf Enpern, nad) Amerifa und auf die wejtindifchen Inſeln ver: ‘breitet, wo er mit vieler Sorgfalt Fultivirt wird, namentlich in der neuen Welt, Er iſt jehr ertvaggreich, wird bis 16 Fuß hoch, Liefert aber eine Mole, welche nach allen Theilen geringer ift. — Beſſere Sorten Kiefern folgende Arten: Zottige B. (G. hir- sutum), wird hauptfächlich in Carolina, Georgien und Louiſiang gebaut und Tiefert mit der Barbadinifhen B. (G. barbadense), welche in Südamerika, in Berbice, Eife: quebo 2c. vorkommt, unerſchoͤpfliches Material für die europäifchen Manufafturen, umd hat man daffelbe bei uns zur Verfertigung feiner Waaren faft unumgänglich nöthig. — Eine ftarfgefätiiate Abkochung der Blätter des Baumwollenbaums (G. arboreum) it, in größerer Maſſe getrunken, ein Leicht wirfendes Bredmittel. Banmwollenweide, eine Weidenart mit baumwolligen Kätzchen, Salix pentandra. Bdellinm, ein balfamreiches Gummi, welches aus dem fich verdiefenden Harze mehrerer na 3 Zone gewonnen und bei denſelben beſchrieben werden wird. (S. im egiſter. Bebereſche, Bebereſpe, in Mecklenburg ſ. v. a. Zitterpappel. Becherblume (Poterium), dieſe Gattung der Familie Roſengewächſe hat vielehige oder 1häuſige Blüthen; Geſchlechtshülle, welche unten von 2—3 Deckblättern umſchloſſen it; 20—30 Staubgefäße; 24 Fruchtknoten; 23 endſtändige, fadenförmige Griffel; pinjefartige Narben. Die 2-3 Schließfrüchte find in einer bleibenden, zulett harten, etwas beerenartigen Schliehfrucht eingefchloffen. — Arten: Gemeine B. Schwarze oder Welche Bibernelle (P. sanguisorba), cin fehr zu ſchätzendes Futterkraut, 80 Becherflechte — Beifuf. welches auf Anhöhen und trodenen Wieſen in Deutfchland, ſowie in allen rauhen Gegenden de ſüdlichen Europa's wild wächlt. In England wird die B. auf Aeckern jo forgfältig angebaut, wie bei ung der Klee. Die Wurzel ift ſehr faferig und entwickelt fi aus derjelben ein 411, Fuß hoher Stengel, welcher viele gefiederte, ſtarkriechende Blätter uͤnd im Sunt florirende, vöthliche Blumen in Heinen, längs lichen Aehren bat. Dieſe Hinterlafjen im Herbſt reifende, rundliche, Damige Steinfrüchte. In trodenem, jandigem Boden dauert die Pflanze mehrere Jahre aus, bleibt den ganzen Winter grün, leidet — ſelbſt von der ſtrengſten Kälte nicht, fo bab während einer Pflan In zung feine Zwijchenjaat. nöthig. wird. Beim regelmäßigen Anbau, ndne muß die Nusfaat im Rrühlinge erfolgen, und vermifcht man ven Samen nicht felten mit Klee, oder noch beſſer mit Luzerne, mit welcher die B. Hinfichtlic, des Wuchſes völlig übereinftimmt. Man kann fie jährlich mal mähen, und wird von dem Vieh ſowohl a getrocknet jehr gern, gefreſſen; auch vermehrt fie die Milch ei Kühen ſehr. Nicht felten kommt es vor, daß fie in Gärten ges ogen, als Salat und frühes Gemüje benützt wird und eine ſchöne Einferfun der NRabatten bildet. In der Gerberei lafjen jih Wur— zeln und Kraut benügen. — Das angenehm viechende Kraut ſchmeckt etwas ſcharf aromatisch und gelind zufammenziehend, weshalb eg bei Verblutungen jehr gute Dienfte leiftet und auch bei Wunden und Geſchwüren, in Steinjhmerzen und der Wafferfucht mit Vortheil angewendet wird, — AS Würze de Salat und ber Gemeine 3— trägt es ebenfalls zur Beförderung der Geſundheit bei. — Becherblume. Bei dem medizinischen Gebraud, kann man die Abkochung ſchwächer oder jtärfer machen. je nachdem es die Umjtände en Becherflechte, ſ. v. a. Cladonia; f. u. Knopfflechte. Becherhüllmoos (Metzgeria), Gattung der Familie JZungermanntenmoofe; kurze, becherfürmige Steinhülle, walzenfürmige, häutige Staubmwege; die Ajchalige, horn: artige Keimkapfel hat einen aufrechten Borftenftiel, glatte Keimkörner und häufige, ges drehte Schleuderfüden. — Arten: Fettglänzendes B. (M. pinguis), kriechend, dunkelgrün und fettglängend, wird in höherem Alter braunröthlich und wächit auf fet- tem, naſſem Boden an den Ufern der Bäche und Gräben, an feuchten Waldabhängen Kb I Ueberſchwemmungen ausgeſetzten Orten. Die Früchte reifen gegen das Früh: jahr bin. Berhermoos, |. v. a. Becherkelchknopfflechte, . u Knopfflechte. Bedegoar, Roſenſchwamm, ift ein dur die Roſengallweſpen an den Hund» rofen erzeugter krankhafter Auswuchs. Beenöl, ſ. u. Behennüſſe. Beerdorn, j. dv. a. Gemeiner Sauerdorn. Beere, eine nichtaufipringenve, faftige nder fleiſchige Frucht, die Feine beinharte In⸗ nenhaut hat. wi, | Beerwiden, |. v. a. Sinugrün. Beerwurz, ſ. v. a. Hirihwurz Beejen, im Erzgebirge h v. a. gemeine Pfrieme. Beiruhtungstheile der Pflanzen nennt man diejenigen Theile der Blüthen, welche die Mitte der Blüthe bilden und fich jelbft zur Frucht entwiceln; ſie heißen Staub: wege Staubgefäße werben diejenigen genannt, welche durch das Auzftreuen des Blüthenftaubs die Staubwege befruchten, damit fie fich zur Frucht ausbilden Fünnen. Behennüfje, der ſcharfe, bittere Samen der — — aus welchem auch das Bun und geſchmackloſe Behenöl gewonnen wird, das innerlich als Purgir— mittel, äußerlich gegen Hautkrankheiten Anwendung findet, nicht leicht ranzig wird und fich ganz befonders zur Bereitung wohlriechender Salben und Dele eignet. Behenwurzel, die bittere und ee Wurzel einiger Arten der Flockenblume; fie ift * und wirkt belebend und ee. eifuß, Grabe- oder Wiegenfraut (Artemisia), diefe wichtige Galtung ber Beifuß. 81 Familie Vereinblüthler war ſchon den Alten jo theuer, daß die Königin Artemiſia diefen Pflanzen ihren eigenen Namen: beilegte und zugleich der Göttin Diana (Artemis) weihte, welche nach den griechischen Mythen gebävenden Frauen Hülfe Leiften jollte. Die dachziegelige Hülldeeke ift gewöhnlich oval; die weiblichen Nandblüthen find Lveihig und haben vöhrenförmige, Zzähnige Blumenkronen mit langem, 2fpaltigem Griffel; die zwit— terigen Scheibenblüthen find mandmal unfruchtbar; dev Haupffruchtboden iſt kahl oder zottig; die verkehrt eirunde, ungeflügelte Schließfrucht hat eine Fleine, überweibige Scheibe und iſt ohne Fruchtkrone. — Arten: Gemeiner B., Wermuth (A. absynthium), es findet fich diefe nützliche Pflanze überall auf Schutthaufen und Kichhöfen, an Nainen, Gräben und andern unbebauten Stellen. Der 2 Fuß hohe äſtige Stengel hat vielfach zertheilte, etwa wollige, graue Blätter, und fait fugelrunde Blumen. Dieſe Pflanze beſitzt in allen Theilen jehr viel Bitterjtoff, wel- cher fich jelbft vem Fleifche und der Milch folder Thiere mit- theilt, welche davon frefien; Inſekten meiden ihn möglichit. In der Heilfunde gewährt der Wermuth jehr viel Nugen, indem man ihn gegen Säure und Schwäche des Magen, in Butkesiedten, MWechfelfiebern, gegen ürner, Skorbut, Bodagra 2c. anwendet. Ein daraus gemonnened — Del wirkt ſchmerzſtillend und Ihlafbringend, und bei Pferden ift diefe Pflanze ein unvergleichliches Sräfer. vativ gegen Darmgicht und andere gefährliche Krankheiten, namentlid wenn ſie von Würmern — indem man ihnen einfach im Frühjahr zur Zeit der Blüthe 10-14 Tage täglich unter dem Futter und mit Salz vermifcht jo viel giebt, ala man mit 3 Fingern faffen fann. Zur Verbeſſerung des Biers hängt man ein Bündel blos oder in ein reines Tuch geſchlagen in die Bierfäffer, wodurch es einen gewürghaften, bittern Ge— — bekommt und die ſchleimige Klebrigkeit deſſelben verbeſ— ert wird. Zudem hält es ſich länger und kommt wieder zu— rechte, wenn es umſchlagen will. Den Wermuthwein gewinnt man dadurch, daß man ihn mit Moſt gähren läßt. — Wird Gemeiner Beifuß. er mit klarem Waſſer abgekocht, jo erhält man einen blaßgelben Thee; ſetzt man etwas Alaun zu, jo wird er citronengelb; Vitriol macht ihn oliwengrün. — Einfältige Leute auben, er bringe Kindern Schlaf, wenn fie ihn in die Wiege legen. — Römiſcher . (A. pontica), die Wurzel ift Friechend; der oben ſtrauchig äſtige Stengel wird in der Regel nicht jo hoch, ala bei der vorigen Art; wird bei ung ſehr haufig in Gärten gebaut und tit befonders wohlriechend, weshalb er in der Heilkunde noch höher geſchätzt HN zumal die Wirfungen milder jind und er beffer zu nehmen if. — Der Jährige Bermuth (A, annua), wird zum Färben des Saffians benübt. — Arabifcher W., Jü— diſcher B. (A. judaica), jtrauchig, Stengel graulic) und 1—11/, Fuß hoch; die Kleinen Blätter jind filzig weißlichgrau; Blüthen gelb. Iſt in Aegypten, Arabien, Paläſtina ꝛc. zu Haufe; ausdauernd, wächit an trodenen Stellen. Dieje umd die vorangehende Art jollen einen bittern, ſcharfen, ftarfriechenden Wurmfamen liefern. — Eberrei3-B. Stab— wurz, Gartenheil, Gürteln (A. abrotanum), diefer 2—4 Fuß hohe Strauch wählt an fahlen Bergen des ſüdlichen Europa’3, in Schwaben, Thüringen 2c. wild, wird aber auch fehr häufig in Gärten gezogen, namentlich von Landleuten, wodurch ev auffallend an Kraft gewonnen. hatz die borjtenförnigen und äftigen Blätter find jehr zart und erfcheinen im Auguft gelbe Blumenähren an denſelben. Die gene Pflanze, alſo Wurzel, Stengel, Blätter und Blüten, riecht ſehr ſtark und fait betäubend; ber Geſchmack iſt bitterlich gewürzhaft. Durch Deſtillation gibt dieſe Pflanze ein ätheriſches Del, das gegen Würmer und in Krämpfen ausgezeichnete Dienſte leiſtet. — Gegen Bruſtbeſchw erden und von ſolchen herrührenden Huſten jammelt man die Blätter im Frühjahr, ſchneidet fie klein und Focht fie in Honig. — Gemeiner B. (A. vul- aris), an den 3—4 Fuß hohen, Aftigen Stengeln_ ftehen flacheingejchnittene, filzige Blätter, und findet fich dieſe Art in Deutjchland auf Schutthaufen, an Hecken, Rainen zc. überall und kommt von da in die Gärten, wo er in einer rothen und in einer 6 82 Beifuf. weißen Spielart überall getroffen wird. Die Blätter find als Gewürz ar ver: ſchiedenen Speifen gejchägt, namentlich an gebratenen Gänjen und anderem Geflügel. In der Medizin werden fie als fäulnißwidriges, purgirended und reinigendes Mittel benüßt. Die Chinefen jammeln den Filz von den Blättern und machen davon fleine Kügelhen, Mora genannt, welche fie gegen Podagra anwenden. — Durch ftarkes Reiben kann man aus den trodenen Blättern einen mwohlriechenden Zunder bereiten, — Wilder oder Feld-Wermuth, Feldbeifuß (A. campestris), iſt halbſtrauchig, treibt 4—V Fuß hohe Stengel; Blätter feidenhaarig grau oder kahl und häufig, fowie 2— fach fiedertheilig; die Blüthen find meift purpurröthlicdy und floriren vom Juli bis September; ausdauernd. — Das Rindvieh, Ziegen und Kaninchen freffen die jungen Blätter jchr gern. Sie riechen und ſchmecken ſehr gewürzhaft und werden bei Wehe jelfiebern, fowie bei Verwundungen benützt. — Die Blüthentöpfe find als wurmmidriges Mittel geſchätzt. — Der perfifhe W. oder p. B (A. persica), diefe in Perſien heimische Art Liefert den im unfern Apothefen allgemein gebräuchlichen Wurmſamen (Semen einae sanctonicum), welcher eine gelbgrünliche Farbe, einen widrigen Geruch und einen fcharfbittern Geſchmack hat, ſowie klein und länglid iſt. — Drague-D. (A. draguneulus), ganz fahl und grün; der frautige Etengel wird 2 big 3 hoch und bat lanzettige Blätter, welche gewürzhaft und angenehm ſchmecken. Er iſt in Sibirien und der Tartarei zu Haufe, wurde aber von da in alle mildern Him⸗ milsſtriche verpflanzt, namentlich auch zu und, wo er in Gärten einen mittelmäßigen, aber feuchten und fchattigen Boden verlangt. Die jungen Blätter geben einen guten Salat und werben zu Gemüfe gefocht; außerdem verwendet man fie noch zur Bereitung eines Eſſigs und ſucht gemwöhnlichem Eſſig einen guten Gefchmad damit zu geben. Reibt man frifches Fleifch mit den Blättern, fo werden dadurch Schmeißfliegen ferne gehalten. — Legt man die ganze Pflanze einige Tage in Waſſer und begießt damit fleißig Gartenbeete, worin junge Pflänzchen ftehen, jo werden die Erdflöhe vertrieben, — Gefnäuelter B. (A. glomerata), ftrauchiger, 1—2 Fuß hoher, rifpig - äftiger, graubräunlicher Stengel; die übrigen Theile ver Pflanze find mit einer fich leicht ab: ftreifenden Wolfe beſetzt; die wolligen, Heinen, handfürmigen Blätter find 3—4 jpaltig; die jehr Kleinen Blüthenköpfe stehen dichtgehäuft zu 2-35 iſt in Paläſtina zu Haufe und Liefert den jog. barbar’fhen Wurmjamen, welcher nach neuern Erfahrungen auch in den Fällen gut wirkt, wo bei gejchwächten Verdauungsorganen nervdfe Lei— den fich zeigen. — Das aus diejer Pflanze Ben eilig Del iſt leicht zu nehmen. — Der Hauptjache nach ftimmen alle Beifußarten mit einander überein, und ift die Wurzel zum Gebrauche im Frühling oder Herbſt einzufammeln. In der Regel . it fie fegelförmig, gefrümmt, gegen die Spige in mehrere lange Aeſte getheilt, außen braun, innen weiß; der Geruch ift erdig, der Geſchmack ſüßlich, fchleimig und zuletzt Just, Für beſonders wirffam werden die allg der Wurzeln gehalten, welche durch bwaſchen von ihrer Kraft jehr verlieren follen, daher jucht man a mehr durch Klopfen und Reiben zu reinigen. Sol das aus der Wurzel bereitete Pulver feine Kraft be- halten, jo muß man e& fo jchnell als möglich trocknen und in Gefäßen aufbewahren, in welchen es gegen den Einfluß des Lichts umd der Luft geſchützt iſt. Selbſt bei diefer jorgfältigen Aufbewahrung ſoll es beim Gebrauche nicht über 1% Jahr alt ſein; je friſcher e8 ift, um fo beſſer wirft es. Die Tinktur wird ebenfall3 Häufig angewendet. Den Namen Beifuß joll diefe Pflanzengattung von dem Umftande haben, daß das Kraut, in die Schuhe geſteckt, die Kraft bejige, im. Gehen alle Müdigkeit zu verhüten. — Häufige Anwendung findet es in der Fallſucht, namentlich bei Kindern und Mädchen, bei denen jich die weibliche Periode zu entwiceln beginnt, ſomit die Nerven jehr gereizt find. Der gleiche Tall tritt bei Frauen zur Zeit des Aufhörens der Menjtruation ein, wo ſie nicht jelten Nervenzudungen und eine Art Epilepſie befommen. In der von Würmern herrührenden Fallſucht leiftet der Beifuß ausgezeichnete Dienfte. — Gegen Berihleimungen, in Catarrhen mit zu ftarker Schleimabjonderung leiſtet er gute Dienſte; ebenfo wenn der Magen fo verjchleimt ift, daß die Verdauung merklich darunter Teidet und ſelbſt Schleim und Galle erbrochen wird; ferner bei Diarrhden, welche von Schwäche herrühren. — Gegen die Fallſucht it das Pulver wohl die zweckmaͤßigſte Form, und zwar entweder vor oder nach dem Anfall. In der Regel gibt man mal täglich je 1 Mefjeripige voll und läßt darauf Zuckerwaſſer trinken, Mit Beinholz — Beinwell. 83 dieſem Mittel iſt längere Zeit und ſelbſt daun noch fortzufahren, wenn das Uebel längſt verſchwunden iſt. Die Erfolge find namentlich in dem Fall günſtig, wenn man eine zecht gejunde und frifche Wurzel hat. Kindern darf man in einem Zeitraum von 24 Stunden nur 2 bis höchftens 4 Gran geben. — In andern Krankheitsfällen gibt man in der Regel die Tinktur, welche auf folgende Art bereitet wird: den aus ber Wurzel —— Saft vermiſcht man mit on Theilen Weingeift und gießt nach einigen agen das Helle als Tinktur ab. Davon gibt man täglich einigemal I—10 Tropfen Zucker. — Ein Abſud in Wein und Bier Teiftet gute Dienfte in Kindsnöthen und befördert die Menjtruation, wenn man davon trinkt. — Der Dampf des B. zertheilt die verhaltene Blume, befördert den Abgang der todten Frucht und anderer Unreinigfeiten, — Zur en und halberlahmter Glieder fiedet man ihn mit Wein, Camillen und Salbei und reibt diejelben damit ein. — Ein Fußwaſſer von DB. -zieht die Müdigkeit heraus, — Gegen dag Austreten des Maſtdarms fiede B, und Wollfraut mit Wein und fige warn darauf. Beinholz (Xylosteum), Gattung der Familie Geisblattgewächſe; zwitterig; über: mweibigen Kelch; Özähnigen, Eleinen Saum; Öfpaltige röhrige Blumenfrone; 5 Staubge— fäße; fadenförmiger Griffel; die Sfächerige Beere ift ohne Kelchkrone, Der Stamm tft in der Negel aufrecht, die Blätter find zufammengewachien;-die Blüthen fiten zu 2 auf der Blüthenftielfpige. — Arten: Hecken-B. (X. dumetorum), aufrechter, 4—8 Fuß ober Strauch, an dem die jüngern Xeftchen weichhaarig jind; die gegenjtändigen, ges tielten Blätter find oval, am Grunde etwas herzfürmig, oben trüb-, unten graugrün; die ſtrohgelbe oder weißliche Blumenkrone ift innen und außen meichhaarig. Die Beeren hie: roth; es gibt aber auch Spielarten mit gelben und weißen; fie purgiven jehr tark, wirken harntreibend und finden in der Medizin häufig Anwendung. — Tartas riſches B. (X. tataricum), dem Vorigen ähnlicher, 5—10 Fuß hoher Strauch, mit eftielten, herzförmig Yänglichen Blättern; auf der Spite der in den „bern Blattwinkeln Fender Blüthenftiele ſitzen 2 Blüten mit rojenrother Blumenfrone. Iſt in der Tar— tarei zu Haufe, wird aber bei und häufig in Gärten und Anlagen gebaut, trägt eben: falls ſtarkpurgirende Beeren und blüht vom Mai bis Juni. — Sibiriſches B. (X. sibiricum), ähnlicher, 5—10 Fuß hoher Strauch mit herzförmigen, langlichen Blättern. Die Tebhaft purpurrothe oder weiße Blumenfrone ift größer ala bei ven vorigen Arten und die Beeren roth. Theilt das Vaterland der vorangehenden Art, blüht aber etwas früher, findet fi) häufig in Anlagen und Gärten und wirkt purgirend und harn— treibend. — ©. v. a. Hartriegel. Beinwell (Symphytum), Gattung der Familie Rauhblättler; mit Ötheiligem Kelch, Szähniger, walzig glodiger Blumenkrone; 5 Staubge⸗ füße; 4 nüßchenartige, freie Schliekfrüchtee Arten: Ge- meiner B. Schwarzwurz (S. offieinale), eine überaus nügliche, in ganz Europa auf feuchten Wiejen, jchattigen Plägen und an Bächen wachſende Pflanze, welche eine Höhe — von 1,2 Fuß erreicht und einen hohen, Aftigen, rauhen AA + Stengel mit lanzettigen, breiten, vauhen und herabhängenden & NZER _\ Blättern hat. Die krichterförmigen, gelblichweigen oder vöthe Lem 7 lichen Blumen erjcheinen im Juni an den Spiten der Aeſte in Kleinen Büſcheln. Das Vieh verſchmäht diefe Pflanze ; in England und Irland jedoch werben die jungen Blätter wie Kohl gegefien. Eine Abkochung der frischen oder getrock— neten Blumen” gibt einen guten Thee gegen Huften. Bon Bienen werden fie ihres reichen Sinigsehattes wegen fleißig befucht. Der ſchätzbarſte Theil der Pflanze ift die möhren- artige, äſtige, außen ſchwarze, innen weiße Wurzel, welche viel zähen Schleim befittt, weshalb man fie äußerlich zu fühlenden und erweichenden Umfchlägen, innerlich als lin— derndes, zufammenziehendes Mittel in Durchfällen, bei Ruhren ꝛc. anwendet. Wenn man den Schleim durch Kochen auszieht und verdickt, jo gibt er mit Gummilad”eine ſchoͤne karmoiſinrothe Farbe. Das Kameelhaar erfordert eine 84 Beißbeere. ng mit dieſem Schleime, indem e3 fich ohne jolche nicht verſpinnen läßt. Durch eftreichen mit diefem Schleime erhält das Leder Gejchmeidigfeit und Dauerhaftigfeit. Im Herbit hat diefe Pflanze mehr zufammenziehende Kräfte, als zu jeder andern Jahres- zeit, mad beim Sammeln zu berücfichtigen ift, und kann man fie dann auch zum Serben benügen. Bei Knohenbrüdhen, Hernien x. it ein Bretüberjchlag von außerordentlich günſtigem Erfolge, weshalb wir dieſes Mittel dringend — — Abſtehender B. (S. patens), im Aeußern kommt dieſe Art mit der vorigen ſo ziem⸗ lich überein und wird ganz wie dieſelbe angewendet; die Blumen ſind violetroth. — Für Wunden, Niffe, Brühe, Eitergefhmwüre x. ift der Schleim von ben allergünitigiten Folgen und getrunfen heilt er dag Blutſpeien. — Ein ausgezeichne- tes Mittel gegen Lungenleiden erhält man, wenn man den Schleim in Wein fiebet und dieß trinkt. — Jeder Wundarzt follte immer im Beige dieſes Mittel fein, indem ein Breiumfchlag auch zerknirſchte Glieder Ic heilt, die Schmerzen ber Ge- ſchwüre mildert und mit Wein getrunken den Fluß der Frauen ftillt. e Beißbeere (Capsieum), dieſe Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe hat einen S—bipaltigen oder 5—Gzähnigen Kelch, 5 bis Eipaltige, radförmige Blumenfrone und 5-6 Staub: — (if gefäße mit ganz furzen Staubfären; der keulenförmige N Griffel Hat eine undeutliche, A—Zlappige Narbe; die U —— as ie —— Arten: Rh B. AU 0. longum), krautige, Fable Pflanze mit 4—dedigem — Stengel, eiförmig zugeſpitzten Blättern, weißlicher VA Blume, herabgebogenen, zinnoberrothen oder gelben, 3 1—6 Zoll fangen Beeren; ift in Weftindien und Sid SS amerika zu Haufe, wird bei uns aber häufig Eultivirt, 70 blüht vom Juli bis September und ift Ajährig. — Gemeine B., indianıfher oder ſpaniſcher Pfeffer (C. aunuum), dieſes bei und allgemein be fannte Gewächs kommt aus Südamerika zu und, wo es häufig angebaut wird, namentlich in Peru und Braſilien; früher wurde er auch in: Spanien und Portugal im Großen kultivirt. Mit dem gemeinen Pfeffer hat er gar feine Aehnlichkeit und befommt er einen 1—2 Fuß hohen, äftigen Stengel mit dunkel: grünen, etrund=Tanzettigen Blättern und —— artigen, weißlichen Blüthen, aus welchen ſich 3 Zoll lange Schoten entwickeln. Diefe find außen glatt und glänzend, haben Anfangs eine grüne Farbe, werben allmalig roth und find zur Zeit ihrer Reife im Au- guft ſchön Hochroth oder orangengelb; ferner find fte dünn und AN fine viele Eleine, Ne / förmige umd gelbliche Samenkörner. Die ganze Pflanze der beiden vorangehenden Arten, Hänenttigh Faber die Lange —— ſpani⸗ Schoten und Samen, haben eine anhaltende, nahezu STEHEN unerträgliche Schärfe, meshalb letztere faft in allen beißen Ländern, vorzüglich in Amer vifa, Oftindien, Spanien, Portugal und auch in Rußland zc. wie der ſchwarze oder gewöhnliche Pfeffer an Speifen als Gewürz genommen werden, und unter dem Namen ſpaniſcher Pfeffer bekannt find. Zu dieſem Ende werden fie wiederhoff gebaden und gedörrt, die Schote gepulvert und der Same wie-Senf gemahlen. In Jamaika benütt man letztere auch al3 Abführungsmittel. Der ſpaniſche Pfeffer ift mit feiner wunderfchönen Frucht eine große Zierde unferer Gärten, weshalb er häufig gezogen wird. Gr verlangt ein wohlgedüngtes fonniges Erdreich und muß bet trodener Wit- terung häufig begoffen werden. Die Schote wird zum Einmachen der Gurfen auch bei ung benüßt, und Branntweinbrenner, Eſſigſieder 2c. geben ihrer Waare eine Schärfe damit. Der ſpan. Pf. gehört unter die ſchärfſten Neizmittel, namentlich in Beziehung auf Magens und Darmlanal und ervegt in ftärfern Gaben Erbrechen, Durdfall, Entzündung des Magens, ja bei unvorfichtigem Gebrauch zeigen ſich alle Syms Beifelbeere — Benedietenwurzel. 85 tome ſcharfer Gifte ohne die Spur einer Narkoſe. — Bei Faul- und Wechfelfiebern, Unthätigfeit der innern Organe, Lähmungen und überhaupt da, wo jtarfe Reizmittel nöthig find, leiſtet er oft umvergleichlich gute Dienjte. — In Deutjchland wird er ge: wöhnlih in der Form einer geiftigen Tinktur genommen, melche dadurch gewonnen wird, da man die Kapfel fammt dem Samen pulverifirt und unter 20 Gran Pulver 200 Tropfen Weingeift mischt. Diefe Miſchung wird öfterd umgejchüttelt und das Helle nach 8 Tagen ala Tinktur abgefchüttel. Davon gibt man in folgenden Leiden täglich 1—3mal je 3-6 Tropfen unter Waffer: in nächtlichen Durchfällen mit Brennen im After; bei VBerdauungsftdrungen, Blähungen, Lindenweh, bei rhHeumatifchzentzundlihen Schmerzen, faltem oder Wechfelfieber, wo man zur fieberfreien Zeit alle Stunden 3 Tropfen unter 1 Löffel Waffer gibt. — Bei bösartiger Mundfäule bepinsle man die kranken Stellen mit der Tinktur; bei rheumatifchen Leiden, Gliederſchwere ꝛc. find Waſchungen gut. — Beeren: artige B., Kleine B., Vogelpfeffer (C. baccatum), der Stengel ift jtrauchartig und fußhoch, die Fleinen Früchte gleichen den Zohannisbeeren und übertreffen die vorigen weit an brennender Schärfe. In ihrem Baterlande (Amerika), namentlich in Cayenne, werben die Beeren getrodnet, gemahlen, mit Waizenmehl und Sauerteig vermifcht, ge— baden, gepulvert, und al3 Gewürz unter dem Namen cayennifcher oder Vogels pfeffer benügt. — Giftige B. (C. toxiearium), dieſe Art ift jo ſcharf, daß fie 208 u tan mit einigen andern Pflanzen vermijcht und zum Vergiften der Pfeile enützt wird. Beißelbeere, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Sauerdorn. Bela⸗aye-Rinde, Belahe-Rinde, die Rinde des zottigen Muſſändebaums, welche als toniſches, fieberwidriges Mittel der Chinarinde, welcher ſie ziemlich ähnlich iſt, gleichgeſtellt wird. Belladonna, |. v. a. Wolfskirſche. Belle, in mehreren Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. Pappel. Bellis, ſ. v. a Gänfjeblümden. Benedictdiſtel, ſ. Cardobenedict. Benedictenwurzel, Nelkenwurzel, Heil aller Welt, Märzwurzel, Igel— kraut, Hajenauge (Geum urbanum), eine ſchätzbare Pflanzenart, welche in ganz» Europa an Zäunen, altem Gemäuer, an jchattigen Orten 2c. wild wächit, jedoch auch in vielen Gärten mit aller Sorgfalt gezogen wird. Sie erreicht eine Höhe von 1—2 Fuß, hat einen äftigen Stengel mit en: am ande geferbten Blättern und gelbe, ee ee Blumen. Diefes Gewächs gibt jung einen guten Salat ober ein Gemüje und wird befonderd gern von Schafen gefrefien. Es befitt fo viel Gerbitoff, daß e3 von den Gerbern gefucht und gefchäßt wird. Den größten Nuten gewährt übrigens die re welche im Frühjahr einen Lieblichen Gemwürznelfengeruch hat und deshalb im April ausgegraben, von Faſern und Erde gereinigt, an einem fehattigen, luftigen Drie zum Trocknen aufgehängt und zu Pulver geftoßen wird. Dieſes Pulver (die Wirkſamkeit wird übrigens durch das Trocknen ſehr gejchwächt) wird in der Medizin Jaufig gebraucht, doch iſt die Tinktur mehr zu —— welche auf folgende Weiſe ereitet wird: die friſche, in kleine Stücke zerſchnittene Wurzel wird mit Waſſer angeſetzt und hat legteres, von welchem man auf 1 Theil Wurzel 4 Theile nimmt, 24 Stunden‘ lang ausgezogen, jo wird das Helle abgegofien. Nach diefem kommen an die gleiche Wurzel noch 2 Theile ftarfer Weingeiſt, jchüttelt dieß mehrmal3 um, läßt es 8 Tage ftehen und gießt dann das Helle wieder ab. Nun fehüttet man beide Tinkturen zuſam— men und bewahrt fie zum Gebrauche auf. Täglich werden unter Waffer 2—Imal je . 10—15 Tropfen gegeben. — Zu der weinigen Tinktur jegt man 4 Loth der Wurzel in 1 Scoppen guten Wein an und nimmt fie beim Gebrauch theelöffelweife. Bet Durfällen ift eine Abkochung gut, zu welcher man auf Schoppen Wafjer 1—2 Duent Wurzel nimmt und Löffelmeife gebraucht. — Dieſes Mittel iſt in irgend einer der angegebenen Formen außerordentlih magenftärkfend und verdient deshalb die allgemeinfte Verbreitung. — Gleich gut ift es gegen Durchfälle, welche von Schwäche herrühren und gegen Erbrechen, welches jeinen Grund in Schleim, Galle, jauren und ranzigen Stoffen hat. — Zur Erjparung des Hopfens hängen Bierbrauer biefe Wurzel nicht jelten in einem Säckchen in den fiedenden Bierfefjel, wodurch daſſelbe 86 Bennußbaum — Benzoe. einen angenehmen bittern Geſchmack bekommt und keinenfalls gefährlich iſt. — Das Wafjerbenedictenfraut (G. rivale) hat herabhängende, glockenförmige, blaß- rothe Blumen und findet fich überall an Bächen, auf feuchten Wiefen und in Gärten. Die herbe Wurzel wirft zufammenziehend und findet daher bei anhaltenden Durd- fällen und Blutflüjjen, gegen Fieber ıc. Anwendung, und durch Kauen be— fejtigt fie, wie die vorige, das Zahnfleifch wieder. Gerber können Wurzel und Kraut benuͤtzen. eben; Moringabaum, Behennuß (Guilandina), Gattung der Familie Gajfiengewächje, mit Sfpaltigem Kelch, kurzer, urnenförmiger Röhre, 5 ſitzenden Blumenblättern, 10 Staubfäden und Furzem Griffel. Die eirumde, igelftachelige Hülſe ift Achalſtückig und 3, oft auch nur 2 oder Ljamig. — Arten: Bonduc-B. (G. Bonduec), ein großer Strauch, deſſen Aeſte weit auf der Erde ausgebreitet find, eine grünliche Rinde haben, welche ſammt den Blattftielen mit vielen zerftreuten, kurzen Stacheln bejett jind; die Blätter haben 4—8 Fieder; am Ende der Triebe jeen 4—6 Zoll lange Trauben; die abfallenden Blüthen find gelb; die 3—4 Zoll Lange, ovale Hilfe iſt ſchwärzlichbraun und dicht mit abftehenden Dornen bejett; der runde oder ovale Samen iſt ajchgrau, ſchmutzig- gelblich oder weißlich; ändert übrigens auch ab. Diefer im Juni und Juli blühende Strauch wächſt in dem üftlichen Theile des heißen Aſiens und in Amerika, wo die adftringivende, bittere Wurzel gegen Diarrhden und vuhrartige Krankheiten und die Blätter gegen Berdauungsfranfheiten, Milz: und XLeberverhärtungen, Wafjerfuht, Würmer, geftörte Men- ftruation und Wechjelfieber gebraucht wird. Der bittere Samen erregt in größern Saben Erbrechen und wird auch gegen Wechfelfieber, das darin enthaltene Del aber gegen Lähmungen gebraucht. — Gemeine B. (G. moringa), diefer Baum ift wegen feiner Samenferne. merfwürbig und wird in ganz Oſtindien, auf Ceylon, auf der Küfte von Malabar, in Syrien, Arabien, Aegypten 2c. angetroffen. Er wird etwa 30 Fuß hoch, der Stamm erreicht eine Dicke von 3 Fuß und hat eine glatte, ſchwärz— liche Rinde, die Blätter find doppelt gefiedert, die Blumen wohlrichend und ftehen in lockern Büſcheln an den Zweigen, an welchen fie 1—1'% Fuß lange, Zeige Hülfen binterlaffen, die in einer marfigen Maffe mehrere hellgrüne Samenkerne enthalten, welche von der Größe einer Hafelnuß find und einen häutigen Ueberzug haben. Diefe Bennüffe genannten Kerne haben einen bittern, unangenehmen Geſchmack, verurjachen beftige3 Purgiren und Erbrechen und geben durch Ausprefien ein fettes, gelbliches, helles und jehr dickes Del, das jog. Bennußdl, welches geruch- und geſchmacklos ijt und nicht Leicht verdirbt. Aus dieſem Grunde verwendet man e3 gern zu wohlviechenden Salben, Balfamen, Pomaden 2c., zumal e3 auch bei öfterem Beitreichen die Haut ges Ichmeidig macht. Die Italiener wiſſen ihm gefchieft den Geruch wohlriechender Kräuter mitzutheilen, indem fie frifche Jasminblumen, Nelten, Rosmarin, Violen zc. ſchichten⸗ weile in eine mit Bennußöl getränkfte Baumwolle legen, Alles in ein Gefäß bringen, dieß wohl verwahren und 24 Stunden an einen temperivten Ort ftellen. In diefer Zeit nimmt das Del den Geruch der Blumen gewöhnlich an, dann wird es aus ber Baumwolle geprekt und um theures Geld als Nelken-, Roſen-, Rosmarin, Violenöl ꝛc. verfauft. Ninde und Wurzel gewähren ebenfall3 einen bejondern Nuten. Erftere ſchmeckt und riecht unten am Stamme jcharf und beigend, wie Meerrettig, und wird ganz wie derjelbe benützt. Bon der Wurzel macht man einen Abjud, der gegen Glie— derſchmerzen, Unterleib3ftofungen ꝛc. gute Dienſte leiftet. — Früher hielt man das aus Amerika zu und fommende Griesholz, welches zum Blaufärben benützt wird, für ein Holz diefer Gattung, was aber irrig ift, indem fich diefer Baum gar nicht in der neuen Welt findet. Benzoe. Wenn man in den Benzoegebenden Storarbaum Einfchnitte bis auf ven Splint macht, fo fließt daraus in nicht veichem Maße ein Baljam, welcher un— ter dem Namen Benzos befannt ift, der als Achter B., wohlriedhender B. ober Aland und Mandelbenzos befannt iſt. Zu ung kommt er al3 hartes, vöthliches, gelbes oder weißliches, körniges und wohlriechendes Harz, welches man in dev Medizin bei hartnädigen Huften, Schwindſucht, jharfen Flüſſen ꝛc., jowie als ner— venſtärkendes und fchmerzftillendes Mittel gebraucht: Ferner benützt man ihn zur Bereitung von Salben, Nauchpulvern, Seifenfugeln, jowie dev Benzoeblumen Berberideen — Bergminze. 87 und des Benzosöls. — Auch die Benzostinktur ift offizinell, und wird überdieß in großer Menge als Schönheitämittel zur Verfeinerung der Haut und zur Vertreibung der Sommerjprofjen, Flechten, Finnen 2c. verbraudit. Berberideen, |. v. a. Jauerdornartige Pflanzen. Berberisitaude, f. v. a. gemeiner Sauerdorn. Bergahorn, j. va. gemeiner Ahorn. ; Bergamotte, eine Abart der Drangen-Agrume (f. d.), mit gerandet=geflügeltem Blattftiel, vundlicher, niedergedrückter oder etwas birnförmiger Frucht, welche einen fäuerlichen Saft enthält. Das aus der Fruchteinde devielben gerrebit Del heißt Ber: amottöl. — ine ausgezeichnete Birnforte, welche unter dem Namen Weiße Herbit- utterbirne befannter ift. | — Bergbohnenkraut, Abart des gemeinen Bohnenkrauts, dem es jo ziemlich gleicht. an ſteilen, — Orten in Krain und dem Littorale wild vorkommend und bei uns hie und da in Gärten kultivirt; wird wie das Bohnenkraut als Würze benützt. Bergeppid, j. v. a. Grundheil. Berg BL j. v. a. wilder Fenchel. Bergfieberwurzel, j. v. a. Enzian., Berghanrftrang, |. v. a. Grundheil. —— Bergminze (Calamintha), Gattung der Familie Lippenblümler; walziger, Aip⸗ — elch, Aippige Blumenkrone; 2 mächtige Staubgefäße, welche auseinander ſtehen; ſpaltige Narbe. Die länglichen Schließfrüchte ſind ar beiden Seiten abgerundet. — Arten: Großblumige B. (C. grandiflora), 1—1!/, Fuß hoher Stengel, welcher, wie die eirunden, ſpitzigen, a; geaderten Blätter, behaart iſt; der Wirbel beſteht aus 3—8blüthi— en Trugdöldchen; die roſenrothe Blumenkrone iſt 9—16 inien lang; die — glatten Schließfrüchte ha— ben am Fruchtnabel 2 weiße Grübchen. Dieſe Art fommt mit großen und mit kleinen Blumen vor und wählt in Tyrol, Kärnthen, Krain, im jüdlichen und — Europa, ſowie im Orient auf Bergen und oralpen, iſt ausdauernd und blüht im Juli und Auguſt. Früher gebrauchte man die großblumige B. häufig in der Offizin, jetzt aber nicht mehr, obſchon fie, ungeachtet des Poleygeruchs, lieblicher riecht, als die andern Minzarten. Gebräuchliche B. (C. officinalis), der 1—1!% Fuß hohe Stengel ift purpurbraun gefärbt, die Blätter find eirund und wie der Stengel mit furzen, graßgrünen — bedeckt; die purpurrothe Blumenkrone hat am rund der Unterlippe einen weißen, violetgetuͤpfelten Fleck. Findet fih im ſüdlichen Europa, ift ausdauernd Ku Eu ea ar —— Bu — un Mr mac diejer Pflanze gleicht dem der Meliſſe und Krauſe— * — auch ee — — EDEL egnne Poleyaxtige B. (B. nepeta), wird Höher als die Vorige, Hat angeerückte, rund— liche Blätter, und iſt Leichter behaart. Die lilafarbenen Blumen Fi 9 und haben auf der Unterlippe violette Tüpfchen. „Findet ſich im weftlichen und ſüdlichen Europe, an Abhängen, Felſen und Mauern, ift ausdauernd und blüht im Juli und Auguſt. Der Geruch ift ſtark poleyartig, der Gejchmad feurig gewürzhaft und die Wirkung adftrir- girend, daher findet diefe Art häufig Anwendung in der Heilfunde. — Feld-B. (€. acinos), aus der dünnen, einföpfigen Wurzel entfpringt der am Grunde äſtige, aufrechte, kurzflaumhagrige Stengel; die eirunden, gejägten Blätter find ziemlich lang geftielt; der Wirbel ift 6blüthig und hat ungetheilte Blüthenftiele; die Blume ift hellviolet, felten weiß und florivt vom Juni bi3 Auguft; einjährige. Kommt in Geruch und Geſchmack ziemlich mit dem Poley überein und wird wie biejelben angewendet. — AUlpen-B. C. alpina), vielköpfige Wurzel, niederliegender Stengel; eiförmige, geſägte Blätter; blüthige Wirtel; große, violetrothe Blumen. Findet fich auf Alpen und Voralpen auf dem Kieſe der Alpenbäche und geht von da bis in die Ebenen hinab. Iſt ausdauernd, 88 Bergreis — Bertramswurzel. * blüht im Juli und Auguſt, riecht ſehr ſtark und angenehm gewürzhaft, und wird, namentlich in Gebirgen, häufig wie der Quendel benützt. — Schon den Alten war dieſe Pflanzengattung bekannt, welche zertheilt und Feuchtigkeiten verzehrt. — Wird dag ge- pulverte Kraut mit Nettigwaffer vermifcht und Morgens nüchtern getrunfen, jo hebt «3 Linden: und Darmſucht. — Kann der Harn nicht gehalten werben, jo mache man von dem Kraut ein Pflafter, lege es über Nabel und Gemächt, dann wird es beſſer werden. — Gegen Naſenbluten wende man den mit Ejfig vermilchten Saft art. — Ueber die Stirne gelegt hebt.ein Umfchlag das Kopfweh und milvert Hitze und Ent- zündung überall. — Mit Salz geftopen ift daS Kraut ausgezeichnet gegen den Biß wüthender Hunde und fanı in diefer Form als vorzügliches Wundmittel empfohlen werben. Alle Bergminzenarten haben diefe Eigenfchaften. Bergreis, diefe Abart unterjcheidet fi) won dem gewöhnlichen Reis dadurch, daß es fajt glatte Blumenſpelzen bat, kürzere Zeit zu feinem Wachsthum braucht und auf trocenem Felde gebaut werben kann. — Bermudagras, in Nordamerika und Weſtindien ſ. v. a. Fingerähriged Hunds— zahngras. Bertram, ſ. Kamille. ee Bertramswurzel (Pyrethrum), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit ziem- lich flacher, halbkugeliger Hülldecke und dachziegeligen Hüllblättern; die Randblüithen find weiblich; die Blumenfrone 1lippig und saähnig; Scheiben: blüthen zwitterig. Die ungeflügelten, kantigen Schließfrüchte jind gleichförmig und mit einer fronenförmigen oder gezähnten Fruchtkrone verjehen. — Arten: Geruchloſes B. (P. ino- dorum), kahle, Famillenartige Pflanze mit 1—2 Fuß hohem, äſtigen Stengel und doppelt bis fach Tammtheiligen, kahlen Blättern; die großen Blüthenköpfe ftehen einzeht auf den zahl- reichen Aſtſpitzen, die abſtehende Lippen habende Ranpblüthen find weiß, die Scheibenblüthen gelb; die 3—Afantigen, gefrönten \ Schließfrüchte Haben auf der Spite 2 dunkle Drüfen und oft noch 2 Fleine Löcherchen. Findet fih an Wegen, auf wüſten Pläßen und Aeckern und befommt auf jalzhaltigen Stellen fleifchi= gere Blätter und ausgebreitetere Stengel. — Gemeine B. (P. parthenium), der aufrechte, geftreifte, Aftige, 1—3 Fuß hohe Stengel ift unten kahl, oben weichhaarig; von dei geftielten, Tammtheiligen, etwas weichhaarigen Blättern fließen die oberften zuſammen; doldentraubige Blüthenköpfe; längliche, weißrandige Hüllblätter; gelbe Scheibenblüthen; die Schließfruͤchte haben eine furze, jpitfantige Krone. Kommt an waldigen, fteinigen Orten, auf Mauern, Schutthaufen und andern wüjten Plätzen in ganz | — nl a — Au vom Den sr — ühend hat die Pflanze einen kamillenartigen, ftarkgewürzhaften widrigen Geruch und einen bittern — Sie wirkt ſehr Gem. Bertramswurzel. ſtark erregend, frampfitillend und tonisch, weshalb man fie bei frampfhaften Un- terleibsleiden, ſtockender Menjtruation, Wechjelfieber 2c., und äußerlich als Fchmerzitillende Bähung fowie zum Zertheilen ver Gefhmwülfte ans wendet. Die Wirkung ijt überhaupt jo ftark, wie bei der römischen Kamille: allein des ſchlechten Geſchmackes wegen findet dieſes Mittel Teiver nur noch felten Anwendung. — Indiſche B. (P. indieum), ftrauchiger, Aftiger Stengel, nach oben weich behaart; die gejtielten, eirunden Blätter find Stheilig; die Blüthenköpfe haben 1 Zoll Duͤrchmeſſer und kommen häufig gefüllt vor; die Blüthen find entweder gelb oder von verſchiedenen Farben; ift in China, Japan und Oftindien zu Haufe und wird bei ung als Zierpflange gezogen. — Chineſiſche B. (P, sinense), gleicht der vorigen Art jo ziemlich, nur find die Blüthenköpfe 2—3mal größer, die ungleich geſägten fiederfpaltigen Blätter leder: artig amd jchimmelgrün. Die Blüthen find in der Farbe verjchieden und zwar oft ſchwarzpurpurroth, lila, vojenvoth, weiß, gelb, orangefarben und manchmal bunt. Iſt in Japan und China zu Haufe und wird bei uns haufig in Gärten gebaut, gewöhnlich aber nur mit gefüllten Blüthen. Berufsfraut — Beta. 89 ‚Berufsfrant (Erigeron), dieje Gattung der Familie Vereinblüthler hat dachziege⸗ lige .. mehrreihige, weibliche Ranpblüthen, einlippige Blumenfronen, zwitterige Schyeibenblüthen, röhrenförmige Blumenkrone und dec£blättchenlofen Fruchtboden; die zu: fammengedrücten Schlieffrüchte haben feinen Schnabel; die ſitzende Fruchtkrone ift aarig. — Arten: Scharfes B. (E. acris), treibt einen oder mehrere 19—11, Fuß ohe Stengel, welcher kurzhaarig und purpurbraunroth iſt; die lanzettigen, ganzrandigen Blätter find ebenfalls Furzrauhhaarig; die Blüthenföpfe find doldentraubig und Steben zu 1-3 an den Weiten; die Randblüthen Haben purpurröthliche, blaue oder weißliche Lippen, während die innern weiblichen Blüthen fadenförmig find; die rothbraune oder weißliche Fruchtfrone ift doppelt jo lang als die weichbehaarte Schließfrucht. Findet fich in ganz Europa, dem Kaukaſus ꝛc. auf fandigen, fteinigen, dürren Orten, fonnigen Hügeln und auf Hatven, blüht vom Juli 613 Auguft und ift Zjährig. Neibt man die friihe Pflanze, jo verbreitet jte einen eigenthümlic angenehmen Geruch, und hat einen beißenden, jcharfen Geſchmack, weshalb mar diefes Mittel früher in Bruftfrankheiten, Magenfäure, verhaltener Menftruation ꝛc. gebrauchte und der Pflanze auch noch magnetjche Kräfte zufchrieb. Beſenbirke, in Zürich f. v. a. weiße Birke Bejenginfter (Sarothamnus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Kelch Aippig; Lippen raufchend, die obern 2=, die untern Zzähnig; Staubgefäße 1brüs — der Griffel ſehr lang, kreisförmig zuſammengerollt, oberhalb verdickt, unten flach; die kleinen Narben find endſtändig, klein und köpfig. — Arten: Gemeiner B. 5 scoparius), diefer 3—d Fuß hohe Strauch hat Fantiggeftreifte, ruthige Aefte, dunkel grüne, oben ſchwach⸗, unten jtarf-flaumig behaarte Blätter und goldgelde Blüthen, welche im Mai erfcheinen und im Herbft reife Samen bringen. Findet fich in ganz Europa wild, namentlich in fandigen Ebenen und nicht zu Hoch gelegenen Gebirgen in allen Bodenarten; wird felten gebaut und ift in Forſtkulturen ein Läftiges Unfraut, das in offener Lage und bei ftrenger Kälte oft bis auf die Wurzel erfriert. Webrigens würde fih der Anbau dieſes Strauch! auf geringen Sandädern gut lohnen, und dürfte der Ertrag größer fein, als bei vielen gedüngten Sandfeldern, indem jie zunächſt ſehr zur Bodenverbejjerung beiträgt, das Aufkommen anderer Pflanzen ſchützt, ein gutes Streu: mittel und Material zu Bejen für Landleute Liefert. Für holzarme Gegenden ift das Reifig zur Teuerung gejchätt und gibt die davon gewonnene Afche fehr viel Pottaſche. In Parkanlagen ift jie in niedern Gebüjchen und am Saume der Baumgruppen wegen ihrer großen gelben Blüthen jehr gejchäßt, und können die Blüthenknoſpen wie Kapern eingemacht werden. Die Blüthen enthalten gelbe Farbe in reichen Maße, während bie Zweige zum Gerben des Kalbleders empfohlen werden fünnen. — Die widrig bitter: ſchmeckenden jungen Aeſte, Blüthen und Samen wirfen ſtark harntreibend und purgi— rend und werden in diefer Beziehung häufig al3 Hausmittel benüßt. ; Beſenhaide (Calluna), Gattung der Kamilie Haidegemwächfe; Ablätteriger, freier, von 6 Deeblättern umgebener Kelch; Alpaltige Blumenfrone; 8 freie, unterweibige Staubgefäße; Afächeriger Fruchtknoten mit 2etigen ra 4fächerige, Aſchalſtückige Kapfel. — Arten: Gemeine B. (C. vulgaris), jehr bufchiger, 1—3 Ruß hoher Strauch mit Nebenäftchen, welche jpäter vertrodinen und mit ven Aeſten abfallen; die endjtändigen Trauben jind I—3 Zoll lang und wachſen aus der Spite oft wieder Aeſte hervor, welche Blätter tragen. Der von Dedblättern umgebene Kelch it lila-roſenroth, manchmal auch weiß, ver Staubbeutel Schwarzbraun und hat 2 flache, gezähnelte Spor— nen. Kommt ar vürren Stellen, auf Sandboden, in Nabelmäldern, auf Torfmooren in ganz Europa bis Island wor und bedeckt nicht felten große Streden. Früher war dieſe — gegen den Stein ſehr gebräuchlich, und jetzt noch iſt unter den Haus— mitteln eine Abkochung der Blüthen gegen Leibſchmerzen und der Saft der Blätter gegen Augenſchwäche geſchätzt. — In der Thierheilfunde Teiftet ein Abſud in Maul: und Klauenſeuche — Dienſte. Außerdem wird die Pflanze hin und wieder zum Gelbfärben und Gerben benützt, und werden die Blumen häufig von den Bienen beſucht. —— in einigen Gegenden ſ. v. a. Wermuth. Be rip ſ. v. a. Bejenginiter. Beta, |. v. a. Mangold. 9 Betel — Beutelftern, Betel, Berelpiefer (Piper betle), ein rankendes Gewächs, welches eine Art des Pfeffers (ſ. d) bildet und im Djtindien wild wächſt. Es jchlängelt fich an den Stämmen der Bäume und Aefte, jowie an andern hohen Gegenftänden empor, und bat eirunde, Scharfzugefpigte Blätter, welche den Romeranzenblättern gleichen und gewürzhaft zufammenziehend ſchmecken. Die in einer Achre hängenden Blüthen hinterlaſſen jchup- pige, längliche Früchte, welchen man jedoch feinen oder nur einen höchft geringen Werth betlegt. Um jo größern Werth aber haben die Blätter, aus welchen der Betel bereitet wird, welcher einen einträglichen Handelsartifel in Oftindien bildet, indem man ihn dort mit Gewürznelken, Arefanüfjen oder auch mit bloßen Aufternjchalen vermifcht und zum Kauen in mehr oder minder Foftbaren Büchjen und Beuteln, wie bei und den Schnupftabat, bei ſich führt. Jedem eintretenden Gafte wird B. angeboten, und es darf der Geringere den Vornehmern erſt dann anreden, wenn er B. gefaut hat, und ein Unterlafjungsfall würde für grobe Verletzung des Anftandes gelten. Das Betel- fauen hat übrigens mehrfache gute Folgen, indem es den Athem immer wohlviechend erhält, den Schleim im Kopfe auflöft, den Magen ſtärkt und das Zahnfleisch gegen Skorbut ſchützt. Der Saft der Blätter färbt Mund und Lippen roth, was bei den Eingeborenen für eine befondere Schönheit gilt; außerdem können aud Zeuge damit roth gefärbt werden. Durch unmäßiges Kauen Leiden die Zähne; fie werden ſchwarz und —— Betelnußpalme, ſ. v. a. Areca. Betonie (Betonica), Gattung der Familie Lippenblümler; mit dzähnigem, röhri— gem Kelch, Aippiger Blumenkrone, an welcher die Oberlippe gebogen, die untere 3ſpal— fig iſt; von den 4 Staubgefäßen find 2 mächtig und erjcheinen fie nach dem Verblühen jeitlich gebogen; die Schließfrüchte find ftumpf und abgerundet. — Arten: Gemeine B., Wiefenb., Zehrfraut (B. officinalis), diefe Pflanze ftund bei den Alten in ehr großem Anjehen und wird in ganz Europa wildwachjend auf lettigen Wieſen, in äldern, auf Bergen und an trockenen Plätzen gefunden. Die faferige Wurzel treibt einen Zeigen, rauhen, 1-2 Fuß hoben Stengel mit etwas herzförmigen, rauhen, au3- gezackten Blättern. Die auf langen Stielen fißenden — find 11/, Zoll breit; die im Juni hervorbrechenden, purpurvöthlichen Blumen bilden eine ſchöne Quirle; fie riechen angenehm und bieten den Bienen eine gute Weide. In friſchem Zuſtande riechen die Blätter ſchwach meliffenartig, ſchmecken fcharf und etwas zufanmenziehend. Ihrer fchleimauflöfenden zertheilenden Eigenfchaften wegen werden fie in dev Medizin benützt und ift der daraus bereitete Thee al3 ſehr gefund zu bezeichnen, weshalb er in Haus— haltungen gehalten werden jollte. Die friiche Wurzel wirft abführend und erregt in etrocknetem Zuftande Erbrechen. — Die Blätter jollen ein Erſatzmittel für den chinefi- en Thee bilder. — Als Zierpflanze kommt eine Abänderung mit weißen Blumen in unfern Gärten vor. — Wenn man die Blätter in wenig Waſſer fiedet und auf zer- knirſchte oder zerfallene Glieder Legt, fo Leisten fie gute Dienjte — Bei Fallſucht trinte man Thee von dem Kraut; ebenjo gegen Sodbrennen Das mit Honig ver- miſchte Pulver der dürren Blätter wirkt in gleicher Art. Der Saft mit Honigwaffer vermischt und getrunken Leiftet in Waffer- und Gelbſucht gute Dienjte. — B. mit Honig und Wein gefotten ift gut für Bruftbefjhwerden, namentlich wenn fie fid) dur Blutjpeien äußern. — Betonienfaft mit Roſenöl vermifcht vertreibt Ohren— ſchmerzen, wenn man dieß in die Ohren läßt. Betzelsbirne, eine am Nhein und in andern Gegenden Deutschlands wachjende, vor: zugliche Wirthichaftsbirne, welche bis Frühling dauert, früh und viel trägt und auch in —— Gegenden gut gedeiht. eutel nennt man in der Botanik eine ſackförmige Höhle des Schnabelwulſtes, auf welcher der drüſenartige Staubhalter liegt. Beutelſtern (Knema), Gattung der Familie Oſterluzeigewächſe; — 3Mpaltige, Iblätterige Geſchlechtshülle. Bei den männlichen Blüthen ſind die Staub— fäden an der Spitze in eine ausgehöhlte Säule zuſammengewachſen, waͤhrend bei den weiblichen der Fruchtknoten einfach oder doppelt ift und der Griffel fehlt. Die ſtein— fruchtartige Kapſel ift einfamig; die diefe Fruchthülle ſpringt in 2 Schalftücke auf; der bemantelte Samen ijt ganz oder mehr oder minder gefpalten. — Arten: Schimmel- grüner ®. (K, glauca), diefer 30—50 Fuß hohe, jchöne Baum hat ftielrunde Aeftchen, 4 Bewegung in der Pflanzenwelt. 9 welche außer, ſammt den Blatt: und Blüthenſtielen, den Blüthen, der Unterfeite junger Blätter, ochergelb oder roftbraun beftäubt find. Die lanzettigen Blätter werben 61/, Zoll Yang und 1—2 Zoff breit; fie find lederig, kahl, oben dunkelgrün glänzend, unten ſchim⸗ melgrün und oft einwenig filberweiß. Die puryurröthlichen, glocigen Blüthen find am Rande 8—A1Ofpaltig, und haben daran 810 geradabftehende Staubbeutel. Die einzelne, doppelte oder dreifache Kapſel wird 11, Zoll Tang, iſt ochergelb bejtäubt und Achalſtückig; der ovale Samen iſt in einer harten, ſchwarzbraunen Schale. Die Hei- math diejes Baumes ift in den Berggegenden Java's; ev blüht faſt das ganze Jahr, bringt namentlich im Dezember und Januar viele veife Früchte, und hat einen gemüng- haften Samenmantel, während der Samenfern ſehr ſcharf ſchmeckt. — Färbender B. —— tingens), aufrechtſtämmiger Baum mit beiderſeits zugeſpitzten kahlen Blättern, ſehr feinen Blüthen, faſt 1 Zoll Langen Kapſeln, welche in aͤhrenförmigen Trauben ehec der Samen ift von einer harten Haut umgeben. Der Samenmantel gibt mit Kalt eine vothe Farbe, welche den Eingeborenen zum Färben der Zähne dient. Vaterland: Am— brina. — Wohlriehender 8. (K. odorata), gegen 50 Fuß hoher Baum, welcher ſchwarzbraune Rinde und nicfende Aeſtchen hat, die an den Enden rothhraunsfilzig find. Die wechielftändigen, 5—8 Zoll langen, 2/a—3"/2 Zoll breiten, geftielten Blätter find Yederig, oben kahl, unten ſchmutzig-grüu und mit ochergelben Sternhärchen bedeckt; Die 35 Boll langen, grünlicjgelblichen Blüthenfträuße find mit. einem breiteirunden Deckblatt umgeben; der Fruchttknoten ift voftbraunfilzigz; ebenjo die langgejtielte, ovale Kapfel. Aus der zinnoberrothen Kernhaut kann man eine Farbe bereiten, und jind bie eruchlofen Samenferne innen weiß und roth marmorirt. Diejer auf ben oftindischen Inſeln heimifche Baum wird auf Java wegen feiner veilchenartig riechenden Blüthen häufig in Gärten gepflanzt, — Madagäskariſcher B. (K. madagascariensis), wunderfchöner Baum, welcher etwas ſchwächer als dev vorige ift und einen — an der Luft roth werdenden Saft von ſich gibt. Die wechſelſtändigen, 4—5 Zoll langen und 2— 21, Zoll breiten Blätter find oben glatt und bunfelgrün, unten Yeicht bräunlich und netzadrig; die Aefte der Enäuelförmigen Blüthenfträuße find filzig; ebenſo die ovale Kapfel. Heimath: Madagaskar. Die angenehm und gewürzhaft riechenden Samen⸗ ferne werden wie Muskatnüſſe benützt. — Talggebender ®, (K. sebifera), biejer jehr Starke Baum mit weißlichem, leichtem Holz erreicht eine Höhe von 60 Fuß, und an herzförmige, 8 Zoll lange und 3, Zoll breite Blätter, die unten braunfilzig und tarfgerippt find; die Blüthenſträuße find ſammt den Aeſten voftbraunfilzig; ebenſo bie Vederige, kugelige Kapfel, welche in 2 Schalftüce aufipringt. Der brüchige, von einer jhwärzlichen Samenhaut umgebene Kern ift innen roftbraun und weißlich marmorirt. ächit an feuchten Pläten in Guiana und Cayenne und trägt im Dezember, Januar und Februar Blüthen und Früchte. Aus Einfchnitten in die Rinde flieht ein rother, ſcharfer Saft, welcher gegen Mundfäule, Shwänmden im Munde, caridfe Zähne x. gebraucht wird. Das talgartige Del, welches aus den Samenkernen ges wonnen wird, dient zur Bereifung von Kerzen, und verurfacht, namentlich in Wunden, Entzündungen. - Bewegung in der Pflanzenwelt. Seither war man gewohnt, als ficherften Unter: ſchied zwiſchen Thier und Pflanze in den — Formen derſelben die freiwillige Bewegung hinzuſtellen und zu behaupten, daß alle die Organismen, welche ſreiwillige oder autonomiſche, d. h. aus ihrem eigenen Organismus ——— Bewegung be- ſitzen, zu den Thieren, diejenigen aber, bei denen bie an ihnen nen Be⸗ wegungen nur von äußern, zufälligen Einflüſſen hervorgebrächte zu betrachten ſeien, zu den Pflanzen zu zählen feien. Diefer Unterjchied konnte aber nur ſo lange als gültig betrachtet werben, als man dergleichen Bewegungen noch nicht an ganz entſchiedenen Pflanzen oder Pflanzentheilen betrachtet a In der That num gibt es bei den Pflanzen ganz abgefehen won jener durch äußere Einflüffe, Wind, Wellen, Licht u. ſ. w. hervor— gebrachten Bewegung, ſowohl eine autonomische Bewegung ganzer pflanzlicher Drganis- men, al3 auch einzelner pflanzlicher Theile. Sie find räthſelhaft, und zerfallen in periodijche und nicht-periodifche Bewegungen. Eritere find bis jett blos an ven Blättern einiger tropifchen Hedyfarum-Arten und an der Honiglippe einer tropijchen Orchidee, des Megaclinium faliatum beobachtet worden. Die auffallendfte Erſcheinung findet fich an den Blättern von Hedysarum gyrans: feine Blätter find 3zählig, und 9 Bezetten — Bibernel. beftehen Aus einem großen Enbblatte und zwei Fleinen Seitenblättchen; das Endblatt und der gemeinfchaftliche Blattſtiel bewegen ſich am Tage fortwährend auf und nieder, bald jchneller, bald langſamer, je nach der Stärke des Lichts. Diefe Bewegung hängt alſo offenbar von dem Lichtreize ab. Die Seitenblättchen zeigen dagegen bei Tag und Nacht eine fchwingende, ruckweiſe Bewegung in der Art, daß die Spite eines jeden Blättchenz einen Heinen Kreis bejchreibt, und zwar bewegt fich oft nur ein Blättchen, während das andere ruht. Bei diefer letzteren Bewegung bleibt das Licht natürlich ohne Einfluß. Zu den nichteperiopifchen Bewegungen gehören zunächſt die Schwingun- gen der windenden oder jchlingenden Achſen, welche zunächſt ven Zweck haben, einen Stützpunkt zu ſuchen; ferner die ohne alle Äußeren oder fremdartigen Einwirkungen erfolgenden Bewegungen der Staubgefäße und der Narben vieler Pflanzen, um die Be- fruchtung möglich zu machen; endlich die Bewegungen der Ddcillarien und Diatomeen, alfo ganzer Pflanzen. Die Odcillarien, zu den nievern Süßwafjeralgen gehörend, be- ftehen aus einer Reihe mehr breiter al3 Langer cylinvrijcher Zellen und zeigen eine dreifache Bewegung: 2 eine Krümmung des vordern, oft farblojen Endes eines jeden Fadens in fpiralifcher Richtung; 2) ein pendelartiges Hin- und Herichwanfen der vor— dern Hälfte eines jeden Fadens, und 3) ein wurmartiges Auzstreden und Vorrücken eine jeden Fadens — Die Bewegungen der Diatomeen aber, einer ganzen, großen Pflanzenfamilie, hat fo viel Scheinbar Freiwilliges, d. h. von eigenem Willen, aljo einer Seelenthätigkeit Abhängendes, daß die größten Naturforicher, 3. B. Ehrenberg, fie zu den Infuſſionsthieren gezählt haben und theilmeife noch zählen. Man ficht dieſe Hlei- nen, mikroffopifchen Organismen, fobald fie nämlich nicht in eine Schleimhülle einges ſchloſſen find, jedoch nur unter dem Mifroffope, frei im Waſſer herumrudern, fieht fie bald nach Links, bald nach rechts abbiegend; ſtoßen jie an einen andern Gegenjtand an, fo weichen fie etwas zurück und verfuchen dann in einer andern Richtung bei dem Ge— — vorbei zu kommen. — Zu den von äußern Einflüſſen, durch Licht u. ſ. w. edingten Bewegu gen der Pflanzen gehört unter andern auch der Schlaf der Blumen und Blätter. ©. Blumenfhlaf, Blätterfchlaf ꝛc. | Bezetten, ſ. v. a. Tournejol. Bezoarwurzel, |. dv. a. Giftwurzel. Biberflee, |. v. a. Wintergrün oder Bitterflee. Biberfrant, |. v. a. Kleines Taufendguldenfraut. Bibernell (Pimpinella), Gattung der Familie Doldengewächſe; undeutlicher Kelch- rand; ausgerandete, verkehrt eirunde Blumenblätter; Griffel mit nahezu fopfiger Narbe; eirunde, an der Seite zufammengezogene Spaltfrucht; die auf der Berührungsfläche iemlich flache Kernmaſſe ift höckerartig gewölbtz der freie Fruchthalter ijt Apaltig. Die lüthen find wei, roth, hie und da gelb. — Arten: Gemeine oder Kleine B. (P. saxifraga), auch Steinpeterfilie, Steinbibernelle genannt; diefe 2—3 Fuß hohe, in ganz Europa auf feuchten Wiefen, trodenen Triften, an Wegen und in Objtgärten lan Pflanze zeichnet fich durch ihre fehr in die Augen fallenden Blumenjchirme aus. Die gefieverten Blätter laſſen fich jung als Salat verjpeifen und find für das Vieh ein gejundes, die Milch ftarfvermehrendes Futter, weshalb viele Landwirthe den Samen im Frühjahr auf ihre Wieſen —— In einzelnen Gegenden Deutſchlands hängt man von dem Kraut kleine Buͤſchel in die Bierfäſſer, damit das Bier einen an— — Geſchmack bekommt. Säuerliche Weine ſucht man ebenfalls damit zu ver: eſſern. Uebrigens bildet die lange, weiße, fingersdicke, ſehr ſcharfe und gewürzhafte Wurzel mit bocksartigem Geruch den wichtigſten Theil der Pflanze. Beim Kauen ver— urſacht fie ein ſtarkes Brennen im Munde, welches jedoch nicht anhält. Im der Heil— funde braucht man fie als fehleimauflöfendes, jchweißtreibendes und ftärfendes Mittel und wendet fie hauptfächlich bei Lähmungen ver Zunge, Blutflüſſen, Bruſt— leiden, Heiferfeit.zc. an, wo fie gute Dienfte leiftet. Getrocknet iſt Die Wurzel, welche allgemeine Anwendung verdient, höchitens jo dick wie ein £leiner Finger, gelblich: graulich, Feingeringelt. Bei KYiähmungen der Zunge oder der Kauwerkzeuge ift das daraus bereitete Gurgelwaſſer ausgezeichnet gut. Es gibt verjchtevene Abarten von dieſer Pflanze, von welchen die Wurzel der einen ein jchönes, hellblaues Del gibt, weshalb te in der Liquerfabrifation häufig angewendet wird. Samen und Kraut haben dieſelben Eigenfchaften, wie die Wurzel, nur nicht jo ſtark. — Die auf Wieſen, grafigen Wald- Bicksbeere — Bilfenfrants 93 plätzen won ber Ebene bis zu den Voralpen wachſende, im Mai und Juni, gewöhnlich noch einmal im Auguft und September blühende Große B. (P. magna) wird ganz wie bie Vorige bentit, und fommt es vor, daß das Vieh die Pflanze manchmal unbes rührt ftehen läßt. -— Anis-B., f. u. Anis. — Die Wurzel in Wein gejotten und den Abjud getrunken verhindert den Andrang des Blut das Du nimmt das Kopfweh. — In Wunden und Eitergefhmwiren träufle man den Saft, namentlich in Ropfwunden, und fie heilen bald, jelbft wenn fie bis auf die Hirnjchale gehen. — Diefer ift auch gut bet Harnbefhwerden, Verftopfungen der Milz und ‚Leber. — Wenn man den Eaft ausdrückt und vor Eintritt eines Fieberanfaälls trinkt, io find feine Folgen äußerſt günftig. Bidäbeere, in Pommern ſ. v. a. Hetdelbeere. -Bidens, |. v. a. Zweizahn. 2 Bienenklee, im Erzgebirge ſ. v. a. weißer Steinflee. Bilfenfraut (Hyoscyamus), el Gattung der Familie Nachtſchattenge⸗ wächje hat einen bzähnigen, Erugfdrmigen, trichterartigen, bier und da auf einer Seite gefpaltenen Kelch, 5 Staubge: füge; der Griffel Hat eine Topfförmige Narbe; die 2fächerige, häufige, am Grunde bauchige Kapfel tft in dem oft vergrößers ten Kelche eingefchloffen und ſpringt an der Spige mit einem fäãcherigen Dedel auf. — Arten: Schwarze? B, al) tgeuner=, Teufels oder Tollfraut (H. niger), eines er giftigften Gewächſe, welches fich) in Europa, namentlich aber in Deutjchland findet, wo es überall an Wegen und Heden, Schutt: und Mifthaufen, jowie auf dden und fetten. Plägen jeder Art wächlt. Die lange, fingersdicke, weißliche Wurzel dauert 2 Jahre und treibt einen 11,—2 Fuß hoben, äftigen, weichen, klebrigen und behaarten Stengel. Die Blät- ter haben eine blaßgrüne Farbe und werden gegen oben zu 7 immer fleiner; fie jind überhaupt zart, ungejtielt, haben einen 374 a Rand und umfafjen den Stengel von IF unten. Die nicht ganz blaßgelben, mit vielen feinen violetten 9 Aederchen netzadrig EDEN Blumen treten im Mat und Juni oben zwiſchen den Blättern hervor und bilden eine lockere Aehre, in welcher ſich in einer 2fächerigen, bedeckten Kapfel eine große Mafje Eleiner, runder, afchgrauer Samen: förner entwickeln. . Das Anjehen des B. ift mit feinen blaß— grümen Blättern düfter und traurig, und verbreitet ed weit um I ber einen ftinfenden, betäubenden Geruch. Die ganze Pflanze ift für den Menſchen tödtlich. Durch den Gemuß der Wurzel, welche der Eichorienivurzel ziemlich ahnlich iſt und daher ſchon mit derjelben vermijcht wurde, entjteht zuerſt heftige® Bren— nen im Halſe, darauf folgen Verzuckungen, Raſerei md endlich jelbjt der Tod. Die Blätter wirfen in gleicher Weife, noch viel jtärfer als der Same, Kinder jpielen gar W gerne damit, man kann ſie deshalb nicht genug warnen, weder die Samenkapſeln zu öffnen, noch die kleinen Körnchen zu verſchluͤcken, noch überhaupt die Pflanze zu berüh— ren. Zahllofe traurige Beijpiele zeigen zur Genüge, wie gefährlich die geringite Nach— läffigkeit ift, indem fich bald Schwindel, Krampf, Lähmung der Glieder und endlich der ſchmerzhafteſte Tod einftellt, falls nicht augenblicklich die kräftigſten Gegenmittel ange— wendet werden, welche bis zur Ankunft eines gejchieften Arztes, mit deſſen Herbeirufung feinen ne geyghert werden darf, im Eingeben von warmer Milch, Del, Brech— mittel ꝛc. beitehen. Auf Federvieh und Fiſche wirft der Samen gleich nachtheilig, und Schweine werden vollkommen gelähmt, wenn fie das Kraut frefien. Streut man das— jelbe in einem Gebäude umber, jo wandern Mäufe und Ratten aus, und nur von ven Ziegen ſoll es ohne Nachtheil gefreffen werden können, ja auch die Pferde follen, wenn man den Samen unter den Haber mifcht, fett davon werden, wovon übrigens Schreiber dieß Feine Erfahrung hat und einen fo gefährlichen Verſuch auch nicht zu machen gewillt ift. Ungeachtet der Gefährlichkeit diejes Krautes gewährt es in ber Medizin doch großen Nusen, und darf ala fräftiges Heilmittel ohne alleg Bedenken ans 94 Bimasholz — Bindlorbeer. endet werben, wenn man nur die dabei nöthige Vorſicht beobachtet und die vorge— — Gaben nicht überſchreitet. Um jedoch Schaden zu verhüten, thut man immer wohl, wenn man das Mittel ſtets — hält und ſicher aufbewahrt. Es wirkt bei allen krampfhaften Zufällen von den leichteſten Verzuckungen bis zu den heftig— in Eonvulfionen jehr gut, namentlich wurde es aber jchon ſehr häufig mit dem beiten folge bei Gichtern, Eonvulfionen, Fallſucht, in re bei Krämpfen der Schwangern und foldhen, die von Würmern herrühren, in der Melancholie und ftilldrfitendem Wahnjinn angewendet. Auch bei heftigem ahnweh, bet dem ein Ziehen, Drüden und Reigen von einem hohlen Zahne ausgin und der Schmerz fich über die Schläfe verbreitete, wenn man glaubte, der Zahn pe: locker und länger, und der Schmerz fich in der freien Luft vermehrte, jowie das Zahn fleiſch geſchwollen war und jehr jchmerzte, leiſtete das B. ſchon ausgezeichnete Dienfte, welches auch, wie Belladonna, der Stechapfel gegen Waſſerſcheu gut fein ſoll. — Bei frampfhaftem Erbrechen, womit heftiges Leibſchneiden verbunden ift und fich die Bauchmuskeln Frampfhaft zufammenziehen, ſowie in krampfhaften Verſchließun— gen der Augenlieder, tft das B. ein hilfreiches Mittel. Ber ſchmerzhaften Stuhl: ausleerungen, wober die Ereremente entweder jchmerzhaft ausgetrieben oder zurückge— halten werben, hat man es jchon vielfach mit Nugen angewendet. — Bei frampfhaf- tem, trodenem Hujten, der fich namentlich gern bei Nacht einftellt und fich gibt, jowie man fich aufrichtet, verdient dieſes Mittel ebenfalls Anwendung, und wird es in folgender Form gegeben: ber Saft wird aus dem frijchen Kraut gepreßt und mit glei— chen Theilen rectificirtem Weingeift vermiichtz nach ein paar Tagen wird das Helle als Tinetur abgegoffen, und davon auf Einmal nur 1I—2 Tropfen unter, 1 Löffel Maffer genommen. Im einem Zeitraum von 24 Stunden darf diefe Gabe nur Qual EEE werden, und oft genügt täglich 1 Gabe. — Bei einer ia tue von Bilfenfraut entjteht bei größern Gaben zuerft raufchartiger Schwindel, Täuschung im Sehen, Flimmern, Doppeltiehen, Toben, darauf Lähmung, Brüten, trode: ner Mund, heftiger Durft, Lähmung der Zunge, Krämpfe, Zittern, Zuckungen und endlich jchlagartiger Tod. — Di man bei eimer jolchen Vergiftung. die ſchon oben an— gegebenen Mittel nicht augenblicklich zur Hand, jo ſuche man Erbrechen dadurd) gu erregen, dag man den Schlund mit einer Feder Tißelt, laues Waſſer zu trinfen gibt, worauf Säuren * können, namentlich Weineſſig, Citronenſaft, auch ſchwarzer Kaffee, Klyſtire, namentlich von Citronenſaft ꝛc. Die ne Herbeirufung eines Arztes darf übrigens nie verfäumt werden, — Daß weiße B. (H. albus) wächſt namentlich im.füdlihen Europa; wird bei uns in medizinischen Gärten häufig gezogen und bat diejelben Cigenicharten, wie dag vorige, nur ih es etwas jchwächer und daher zur An— wendung noc mehr zu empfehlen. Es wird anjchnlich hoch, und hat mehr ſtumpfe, hellgrüne Blätter, jowie weigliche Blumen und Samen. — Die Franzoſen haben diefe Franz auch Ächon mit günftigem Erfolg gegen den grauen Staar angewendet. — &hluttenartiges B. (H. physaloides), wächſt hauptjächlich iu Sibirien und wird dajelbit die ganze Pflanze als Beraufchungsmittel ges dem Opium benützt; doc, wendet man fie en als jchmerzitillendes Mittel, gegen Schlaflofigfeit 2c. am. Die dorti— gen Aerzte behaupten, es leifte gegen Fieber, womit Wahnfinn und Rajerei verbunden ift, veraltete Syphilis, Anohenjhmerzen, verjchiedene Bruftleiden und Rn nen (ui Dienste. — Ber Schmerzhaften Hämorrhoiden und Blut- harnen fol die Wurzel ausgezeichnet gut fein. Bimasholz, ſ. v. a. Rothholz! " Bindlorbeer (Nectandra), diefe Gattung der Familie Lorbeergewächje iſt zwit- terig, hat btheilige, radförmige Gejchlehtshülle, 12 Staubgefäße in zwei Reihen, wovon 3 innere unfruchtbar find; die Beere ift einfamig. — Arten: Großer Puchury-B. (N. puchury major), diejer Baum hat rechtabitehende, fteife, kahle Aefte, mit eiläng- lichen, 4—6 Zoll Langen, 11%—2 Zoll breiten, fahlen, Tederigspapierigen, glänzenden Blättern; die Frucht ift überhängend, das Fruchtuäpfchen ſehr groß und fallen die 1%, Zoll langen Beeren endlich davon ab. Diefer am Rio Negro in Brafilien einhei- miſche Baum Tiefert in feinen von der Samenhaut befreiten Früchten die großen Pichu— rimbohnen, welche eine Länge von 11%—2 Zoll haben; fie find feit, außen jchwarz- braun, innen rothbraun und auf einer Seite ſtark gewölbt, auf der andern flach oder Bindrotting — Binfe. 95 etwas vertieft; fie riechen jtart und angenehm gewürzhaft nach Sajafra und ſchmecken bitterlich gemürzhaft. Das daraus gepreßte, gewürzhafte, fejte, ätheriſche Del iſt doppelt tt und wird bet Erſchlaffung des Darmkanals, hartnädigen Diarrhden, Dyfenterien, Strangurie X. angewendet. Unter den Namen url fommt die Rinde diejeg Baumes zu uns; ihr Geruch ift nach Fenchel und Gewürznelfen, ber Geſchmack gewürzhaft und nicht jcharf, weshalb fie als Meagenmittel geſchaͤtzt it. Die Fruchtnäpfchen riechen und ſchmecken wie die Rinde, nur etwas ftärfer. — Klei— ner Puchury-B. (N. puchury minor), diefer Baum hat dicke, abjtehende Weite, wo— von die jüngiten, Eleinen, dünn graufilzig find, was unterfeit® auch bei den 7—10 Zoll langen und 2!14—3 Zoll breiten Blättern der Fall tft. Die unfruchtbaren Staubgefäße im drüſenlos; die ovale Beere ift %,—1 Zoll lang. Diefer in Brafilien wachjende ‚Baum hat eine Rinde, welche frifch wie Saſſafras riecht, getrocknet aber geruchslos und eſchmacklos ift; die Beeren haben einen widerlichen Fettgeruch; die ölig-ſcharfen Samen- 35 werden wie Peruaniſcher Balſam benützt, und in den von der Samenhaut be— freiten Samen erhalten wir die Eleinen Pichurimbohnen, welche höchſtens 1 Zoll lang und 6-8 Linien breit find; fie werden wie die großen angewendet. Bindrotting, ſ. v. a. Spaniſches Rohr. Binetſch, v. a. Spinat. * Bingelkraut (Mercurialis), Gattung der Familie Rautengewächſe, welche L⸗ mehr aber noch 2häufig iſt; die männlichen" Blüthen find ge— fnäuelt Ahrig, haben einen 3—Atheiligen Kelch und freie, 8-16 Staubgefäge. Ber den meiblichen ährigen Blüthen ift der Kelch auch ee während die 2—3 Staubgefäße unfruchtbar find. Die 2 Slöpfige Spaltfrucht ift filzig oder weichjtachelig ; die Knöpfe find nahezu rund und 2ſchalſtückig. — Arten: Jäh— tige? B., Merfurfraut, Schweißmelte (M. annua), Biete 411a—2 Fuß hohe Pflanze hat eilanzettige Blätter und grünliche Blumenähren; ſie findet fich als bejchwerliches Unkraut in Weinbergen, auf Kraut: und Kartoffelfeldern, in Gärten und an jchattigen Pläben und wirkt betäubend. Als erweichendes und fühlendeg Mittel wird fie Außerlich gar häufig angewendet, und gibt fie ein blaues, indigoartiges Satzmehl, welches fich recht gut gan Blaufärben eignet. Den — Blauſtoff enthält auch die urzel des beſtaͤndigen Bingel- oder Hundskrauts (M. perennis), wenn man ſie klein ſchneidet, trocknet und mit kaltem Waſſer ee Der Stengel diefer Art ift ganz ein- fach, mit behaarten Blättern, ſchlanken, lockern Aehren, 9 Staub: geläben und weichjtacheliger Spaltfrucht. Wächft am fchattigen Stellen auf Aeckern und in Gärten, namentlic aber in Berge Beſt Bingelfraut. wäldern in ganz Europa, iſt ausdauernd und blüht vom April bis Mai. Man fan diefe Pflanze mit zu den Giftpflanzen zählen, indem ihr Genuß Betäubung, heftiges Kopfweh, Zittern in den Gliedern, Erbrechen und wohl auch den Tod erregt. Auch auf Schafe wirkt jie nicht jelten töbtlich, während Ziegen fie ohne Gefahr freffen können, — Im Kleiner Gabe kann man es als Abführungsmittel benügen, und leiſtet der Saft des Krautes bei gejhwollenem Bauch, wen man ihn darauf reiht, gute Dienſte. — Stuhlgänge treten ein, wenn man dag gefottene Kraut auf den Baud) legt. — Wenn man die Blätter auf triefende Augen legt, jo werden fie befier. Binje (Seirpus), diefe Gattung der Familie Cypergräſer ift zwitterig und hat Blüthen in Eopfförmigen Aehren, von welch erftern jede einzelne aus 1 Deefblättchen, 6 Öorftenförmigen, Eleinen Geſchlechtshüllblättern, 3 Staubgefäken, 1 Fruchtknoten, 1 Griffel und 3 fadenfürmigen Narben bejteht; die Schliepfrächte find Sfeitig. Diefe graßartigen Gewächſe finden ſich bei uns überall auf feuchten, ſumpfigen Pan werben jedoch manchmal auch in großen Büfchen auf trocknenen Orten gefunden. Arten: Seebinfe (S. lacustris), die daumendicfe, braume, gegliederte Wurzel hat ftarke, weißliche Wırzel- faſern; der mehrere Fuß hohe Halm ift unten daumensdick, oben mit Aehren oder rifpen- fürmigen Blüthen befeßt. Dieje Pflanze wächſt bei uns hauptfächlich im ftehenden und langſam fliegenden Gewäfjern, und ift zum Anbinden rankender Gewächfe, zum echten 96 Birke, von Körben und zur Bedeckung der Häufer beſonders geeignet. Von Pferden, Schwet- nen und dem Nindvieh wird fie jung gefreflen. Ausdauernd und im Juni und Zuli blühend. Die unter dem Namen große Binfenwurz befannte Wurzel diefer Art iſt barntreibend und gelind zufammenziehend; das jchwammige Mark dient gegen Brand- wunden. Aus dem Halme läßt fich auch Papier bereiten. — Die Sumpfbinfe (8. — welche nur I—2 Fuß hoch wird, wird jung, ebenfalls von dem Vieh gene en. — Auch die Waldb. (S, silvaticus) ift jung als gutes Viehfutter aerhäst; ſie wächſt hauptſächlich in Wäldern, auf feuchten Wieſen und Grasplätzen, an Flüffen und Gräben, blüht im Juni umd Juli und ift ausdauernd. Nach und nach verbeffert fie den Boden jehr, aus welchem Grunde diefe Pflanze beſonders nüßlicdy if. — Die Meerb. (S.maritimus) hat einen weitfriechenden Wurzelſtock, welcher bei Altern Pflan: zen in haſelnußgroße Knollen aufgetrieben ift; der Zfantige, beblätterte Schaft wird 4—3 Fuß hoch und hat ſchmale, gragartige Blätter. Ift ausdauernd , blüht vom Juli bis Auguſt und wächſt namentlich auf feuchten Grasplägen in der Nähe von Salinen, in Gräben, an Seeküften ꝛc. — Eine andere Gattung ift unter dem Namen Simje (Juncus) bekannter, welche auch auf mehr trockenen Plägen wählt, von dem Vieh aber weniger gern gefreilen wird. Hieher gehören namentlich die Knopfbinfe (J. conglo- meratus), welche zu Lampendochten benüßt wird, und die Flatterb. (J. effusus), welche zu Flechtwerfen, Fußteppichen, Fiſchreußen 2c. dient. — In der Medizin werden die Jancus - Arten gegen. vieljährigen Nierenftein, Goldader, Strangurie ꝛc. angewendet, und jchneidet man zu len Behufe die röthlichen, zaferigen Wurzeln unter der Krone ab, reinigt fie in faltem, nachher noch in warmem Waſſer. Yon den getrock— neten, Eleingefchnittenen Wurzeln werden 4 Loth in 11/, Schoppen Waffer in einem bes deckten Gefäße langjam 1%, Stunde mit 1 Kaffeelöffel voll reiner Kreide gejotten, wor: auf man dad Ganze verdeckt abfühlen läßt und dann durch ein Sieb ſeiht. Davon werben eine Stunde nach dem Frühftüc und Abends je Ya Schoppen getrunken, und iſt 2—3 Monate damit fortgefahren, worauf man einige Wochen ausſetzen und dann wieder ſo beginnen kann. Bei dem Abgang der Steine kann man zur Linderung der Schmerzen einige weitere Gläfer trinken. Erhigende Getränke und Kas find zu meiden. irfe ee, Gattung der Familie Kätzchenblüthler; Ahäufig; die männlichen Käschen haben auf 1 Stiele 3 Deeblättchen und darunter 3 Blüthen, welche letztere je aus einem einfeitigen Gejchlechtshüllhlatte gebildet find nnd 4 — mit Ifächeri⸗ em Staubbeutel haben; die weiblichen Kätzchen haben ein Zlappiges Deckblatt und 3 Gülle Blüthen am Grunde. Die Sud befteht in einem Zapfen; die dünnhäutige, eiderſeits geflügelte Schließfrucht ift Afächerig und Afamig. — Arten: Gemeine, Weiße oder Maibirfe (B, alba), einer ver en Waldbäume Europa's und namentlich Deutſchlands, welcher durch ſeine weiße Rinde, ſeinen ſchlanken Wuchs, ſeine ——— Zweige überall eine Zierde bildet, und ſich namentlich unter Nadelholz ehr gut ausnimmt. In kältern Gegenden gedeiht er beſſer als in wärmern, im naſſem Boden aber kommt er gar nicht fort. Die Höhe und Stärke der Eiche oder Buche er— reicht num zwar die Birke nicht, doch wird fie in gutem Boden immer 70-90 Fuß hoch und 1—1!, Fuß die. Gewöhnlich wächit ev in 50 Sahren aus, und hat er eine Wurzel, welche in der Erde jehr weit fortkriecht. An jungen Stämmen ift die Rinde glatt, an alten hingegen riffig; das weiße Holz zeichnet ſich durch Härte, Dichte und Zähig- teit aus und gehen die Stämme anfangs mehr in die Höhe, wogegen fie jich im Alter biegen ' and ——— weshalb ſie auch Hängebirke heißt. Die auf langen Stielen ſitzen— den Blätter ſind hellgrün, glänzend, eiförmig, zugeſpitzt und kleberig. Dieſer ausge— zeichnet nüßliche Baum wird gewöhnlich im 25. bis 30. Jahre gefällt und werden alle Theile davon benüßt. Die Wurzel gibt einen fehr ſchönen, zu Pfeifenköpfen und einge- legten Arbeiten geeigneten Maſer, welcher fich erforderlichen Falls auch" durch Kunft hervorbringen läßt, indem man einfach die Ninde einige Zoll breit vom Stamme abzu- löſen braucht. Von der aus mehreren Schichten beftehenden Rinde ift die äußere fait unverweslich, während die innere früher als Papier benübt wurde, jet noch in der Serberei dient und zur BVerfertigung Heiner Geräthfchaften, 3. B. zu Schachteln, zu Ueberzügen von Flaſchen 2c. benübt wird. In dem armen Lappland und Ramtjchatka wird jie häufig mit dem Getreide zu Mehl gemahlen und Brod daraus gebaden. Arme Leute in Schweden und Norwegen benützen fie zum Bedecken der Häufer, während die Birke, 97 Schweizer fie ſtatt des Kiens brennen und die Ruſſen den Birkentheer (Birkendtl) daraus gewinnen, mit welchem fie den Juchtenleder feine Gejchmeidigkeit und feinen eigenthümlichen Geruch geben. Das Holz ift nicht nur als Brennmaterial jehr geſchätzt, fondern es ift auch ein von Wagnern, Radmachern, Bötichern und Drechslern gejchäßtes Arbeitsholz. Die daraus gebrannten Kohlen find in Schmelzhütten fajt unentbehrlich und werden auch zum Schiegpulver und Zeichnen benüst, während man aus dem Ruß Malerfarbe und Buchdruderichwärze bereitet und die Ajche beim Pottafchenfieden, Blei- Ei und Reinigen des Glaſes geſchätzt ift. Die zarten, ruthigen Reiſer geben gute ejen; die Blätter find ein von den Schafen gerngefreſſenes Futter, und kann man aus ihnen ein Schüttgelb gewinnen, wenn man fie in Alaun mit Waſſer focht und. in den durchgejeihten Abjud etwas Kreide miſcht. Vermiſcht man dieſes Gelb mit Indigo, 9 erhält man eine jchöne grüne Farbe. Der angenehm ſüßlich-ſäuerlich ſchmeckende irtenfaft ift ein Fräftiges Deittel gegen Kolik, Stein» und Nierenſchmerzen, und ein ſehr erfrifchender, blutreinigender Trank. Verdickt man ihn über dem euer, jo gibt er eine Art Syrup; wenn man ihn mit Wein und Zucker gähren läßt, jo ger winnt man daraus ein champagnerartigeg Getränk. Diejer köſtliche Saft der Birke wird im Frühlinge, jo gegen Mitte März Hin, noch vor dem Ausſchlagen der Bäume abgezogen, indem man den Baum an heitern Tagen zur Mittagszeit mit einem dünnen Bohrer anbohrt, weil um diefe Zeit der Saft am meiften in Bewegung tft, und —* ſchief nach oben, nicht zu weit über der Erde und mit einem 1—2 Zoll tiefen oche. In dieſes Koch ſteckt man eine Federſpule, durch welche der Saft in ein unter- geſetztes Gefäß abfließt, wobei jedoch darauf zu ſehen ift, daß man nicht zu viel Saft abzapft, weil jonit der Baum abjterben würde, Die gemachte le it mit einem Pflöckchen zu verſchließen und mit Harz oder Thon zu verjchmieren. enn man blos die großen Zweige anbohrt, jo erhält man einen noch viel ſchmackhaftern Saft. Aus den jungen Enoiven erhält man durch Deftillation mit Waffer ein Del, während die Blumenkägchen eine gute Weide für die Bienen find und von dem Birkhahne jehr gern gefveffen werden. — Das Birkenöl wird in nn allgemein innerlic, gegen Wed - nn: Samenfluß und Tripper, äußerlich gegen Nheumatigmen, böle Geſchwüre 2c. angewendet. — Die * und bitter ſchmeckende Rinde iſt gut gegen Wechſelfieber und ſkorbutiſche Keiden, während ein aus den Blättern bereiteter Thee harntreibend und wurmmibrig ift, und gegen Gicht und Hautausſchläge gute Dienste leiſtet. — Außerdem dienen die Blätter noch zur Herftellung unterbrüdten ußſchweißes. — Die Schließfrüchte geben ein vorzügliches Futter für Sr — ie wohlriehende B. (B. odorata) gleicht der vorigen fo ziemlich, nur find bie Aefte ftärfer, die Blätter wohlriechender, größer, tiefer eingefchnitten, weniger zugeſpitzt und etwas wolliger. — Das weichere Holz ift viel weißer, der Mafer viel jchöner und deshalb weit geſchätzter. — Die Zwergb. (B. nana) ift nur zum Brennen geeignet und wird felten über 3—4 Fuß hoch. Aus ihren Kleinen, Felterförmigen Blättern, welche als Viehfutter jehr geſchaͤtzt find, wird eine gute gelbe Farbe bereitet und gibt der Same ein von den Birfhühnern fehr beliebtes Futter, Die zarten, haarähnlichen Wurzeln dienen zur Bereitung guter Decken. Bei und findet fich diefe Art nur auf dem Broden und Niefengebirge, in Rußland und Schweden aber ift fie jehr häufig, und eine große Wohlthat für die unwtrthlichen Länder bis in den hohen Norden hinauf. — Die Schwarzbirfe (B. nigra) ift in Amerika zu Haufe und zeichnet ſich durch un— emein ſchnelles Wachsthum aus. Sie hat eine jchmärzliche Rinde und eirumde, zuge pitzte Blätter, welche denen der Hainbuche gleichen. Das weißliche Holz hat eime mittlere Härte und wird von Tiſchlern gern zu eingelegten Arbeiten genommen. Die Stämme dienen zur Bereitung leichter Kühne, und aus dem Safte wird ein Zucker ges wonnen, welcher durch Gährung den vorzüglichiten Eſſig gibt. Diefer auch bei uns in leichtem Boden gut fortkommende Baum verdient zur Kulkır alle Beachtung. — Weich: haarige B. (B. pubescens), diefe Art fommt oft ala 60—80 Fuß hoher Baum, oft nur als Strauch vor und ift an den jüngſten Aeften mit weichen Haaren bejeßt. Die eirunden oder etwas rautenförmigen, degenſpitzigen, doppeltgeſägten Blätter jind ſammt den Stielen weichhaarig; wächſt auf feuchten, ſchwammig-ſumpfigen Stellen, Torfboden, mandmal auch auf Sandboden, blüht im April und Mat und kommt bis in bie Bor- alpen vor. 7 98 Birfwurz — Birnbaum, Birfwurz, ſ. v. a. Tormentill, Birnbauım (Pyrus), eine am Grunde nur ſelten genabelte, kreiſelförmige oder kuge— Yige, 2—dfächerige Apfelfrucht; Blätter eiförmig mit cbenjolangen Stielen und kleinge— fägt; 30-60 Fuß hoher Baum, welcher im April und Mai blüht und vom Juli bis Dftober reife Früchte bringt, — Die wilde. Birne hat meiſt dornige Aeſte und filzige oder Fahle Blätter. Sie findet ſich wild oder verwildert in den Wäldern der Ebenen | und Vorgebirge, in Zäunen und auf Gebirgsfeldern und wird in der Baumſchule, bei dem Veredeln, VBerpflanzen ꝛc. wie die wilden Aepfel (j. d.) behandelt. Das Holz der wilden Birnbäume iſt ſehr hart, jehr fein und gleichmäßig dicht, deshalb wird es in der Bildhauerei, namentlich aber zu Formen für — und Conditoren, ſowie zu Holz: jchnitten verwendet, und ift von Tiſchlern, Drechslern ꝛc. ſehr geichäßt. Die Früchte geben einen jehr dauerhaften, aufs Lager geeigneten Obſtwein, daher vermifcht man wilde Birnen gerne mit edlerem Obft, um den Birnmoft geeigneter zum Aufbewahren zu machen. — Edle Birnen. Hiezu werben alle in Kultur befindlichen, edlen Birn- jorten gezählt. Die erſte Abtheilung derjelben bilden die Straßenbäume, welche dauerhaft find, auch in rauhen Gegenden gut fortkommen; Früchte und Bäume werden jehr groß. 4. Die Pfaffenbirne ift rauh, braunvoth, zufammenziehend, reift ans fangs November, eignet fich zum Efjen, Moften und Schnigen jehr gut und verdient namentlich als großer Otragenbaum Empfehlung. 2. Bratbirne Die Eugelige, kleine, langgeftielte Frucht ijt platt abgeftumpft, grünlichgelb, reift anfangs Oftober; dauert nur 8 Tage und gibt vorzüglichen Obftwein. Der langjam wachiende, aber deshalb doch ſehr groß werdende Baum verlangt eine hohe Lage und gebauten Grund. 3. Die Rommelderbirne ift rauh, rund, muß gleich gefeltert werden und liefert einen Moft vom reinjten Weingeſchmack. 4 Begelsbirne Dieſe ausgezeichnete Wirth: ſchaftsbirne dauert bis zum Frühling, iſt mehr zum Moften als zum Dörren geeignet und wächit auf einem ſchnellwüchſigen, fruchtbaren Baum, der hoch und alt wird und deshalb bejonders zum Bau an Straßen, auf Aeckern und für rauhe Gegenden ſich eignet. 5. Die Frankfurter B. ift ebenfallg in der Wirthichaft und zum Moften nütlich. Der fehnellwachiende Baum befommt eine jchöne Krone. 6. Die Hauſemer— birne ift mittelgroß, röthlich, zu jedem Gebrauch geeignet, gedeiht jelbjt in etwas rauhen Gegenden and dauert bis Januar. T. Die Nodeneierbirne hat einen mitteljtarfen, reichtragenden Baum, ift rundlich, mittelgroß, zum Dörren und Moſten vorzüglich, dauert bis Mitte Oftober, wird dann fernweich und gedeiht auch in rauhen Gegenden. 8. Der Rattenſchwanz tft der vorigen Ahnlid. 9. Die grüne Moftbirne lie fert vorzüglichen Obftwein und dauert bis November. Der jehr fruchtbare Baum erreicht ein hohes Alter, kommt ſelbſt in den höchſten Gegenden fort, und tft über den ganzen Odenwald, Schwaben ꝛc. verbreitet. 10. Die Bogenäckerin iſt mittelgroß, gut zu Moft und dauert bis Dezember. Dev Hein bleibende Baum tft außerordentlich fruchtbar und kommt auch in rauhen Gegenden fort. 414. Die rauhe, kleine Haar: rigelgbirne dauert bis November und kann nur den rauheſten Gegenden empfohlen werden. 12. Zum Meoften ift die Kleine, breitwunde, bis Dftober dauernde Wolfs— birne vorzüglich, und eignet fich der große Baum für rauhe Gegenden. 13. Die Brühlbirne dauert bis Oktober, gibt guten Moft und gedeiht auc in rauhen Ge— genden. 14. Die Senfbirne hat eine Fleine, rauhe, bis November dauernde Frucht, ift zum Moſten, Dörren und Latwerge gut geeignet und gedeiht faſt überall. 15. Die Brandbirne geräth gut, ift zu allen Wirthſchaftszwecken geeignet und gedeiht in jedem Boden. 46. Die Weindbirne gibt einen guten Objtmoft und kann für rauhe Gegenden empfohlen werden. 17. Die Langftielerin iſt in der Wirthichaft und zum Moften gut zu gebrauchen und kommt in jeder Bodenart fort. 418. Palmiſch-— birne, ausgezeichnete württembergiſche Moftbirne, die bis anfangs Oktober halt und auf einem ſtarken Baume wächft, welcher jeden Boden und Standort erträgt. 19. Die Plattbirne dauert bis anfangs November, eignet ſich für die Wirthichaft und zum Moften und empfichlt fich zu Straßenpflanzungen in niedern Gebirgsgegenden. — Die 2. Abtheilung umfaßt die Feldbäume, welche dauerhafte Birnen liefern, einen Hiefgründigen Boden und gemäßigtered Klima verlangen und als Wirthſchafts- und’ Tafelobſt gefchäßt find. %, Die deutſche Muskatellerbirne it groß, abge: ftumpft, grün, Ipäter gelb, darf erſt fpät abgenommen werden und hat ein jchmelzendes, Birnbaum. 99 angenehmes Fleisch. Der jchnellwachjende Baum wird jehr groß und kommt in Gärten wie auf Feldern fort. 21. Sarafinbirne, mittelgroß, abgerundet, erreicht erſt auf dem Lager gegen den Frühling hin ihre Neife, Hält fich in einem guten Keller ven ganzen Sommer über, iſt als Tafelobſt geichäßt und muß jo ſpät als möglich abgenom- men werden, Der pyramidenfdrmige, —— Baum iſt äußerſt fruchtbar. 22. Die grau-braunrothe, mittelgroße, ſtumpfe, ſüße, zartfleiſchige Graubirne tft zu allen Zwecken gut und gedeiht gern. 23. Geishirtlesbirne, dieſe Tafelſorte erſten Ranges hat eine rothbraune Farbe, mittlere Größe, gedeiht gern, reift im Auguſt und September und hält fih nur 8 Tage, 24. Die weiße Herbitbutterbirne ift eirund, iemlich groß, ceitronengelb, manchmal geröthet, veift im Oftober, gedeiht nur in gebauten Boden und it ein Föftliches Tafelobjt. 25. Die Dlandsbirne dauert bis Neujahr. Sie ist zu allen Zwecen gut und nützlich, wächſt auf einem ftarfen Stamm, der fich an Straßen und für Felder eignet. 26. Beldenzer, diefe große, lange, vothe Wirth: ſchaftsbirne gedeiht gern und ift namentlich zum Schnigen gut. 27. Offiziersbirne, gut für die Wirthichaft und bis anfangs Oktober dauernd. — Die 3. Abtheilung umfaßt Gartenbäume, welche jehr feines Tafelobit liefern, nur in gutgebauten Boden und etwas geſchützter Lage gedeihen und zu Hoch- und Zwergbäumen jich eignen. — 28. Grüne St. Germaine oder Hermannsbirne, große, lange, kegelförmige, bis Dezember oder Januar dauernde, koſtbare Frucht mit ſchmelzendem, gewürzigem Fleiſch; gedeiht gern, aber mur in gutbebauten Boden und geſchützter Lage. 29. Gelbe St. Germaine, ijt noch beſſer, gelber und größer al3 die vorige und dauert bis Sanuar, 30. Panaſchirte St. Germaine, von der grümen durch gelbe, fich längs der Frucht und den Zweigen hinziehenden Streifen unterjchieden; gedeiht als Zwerg- und Hoch— ftamm fehr gut. 31. Gute Louiſe, unterjcheidet jich von der griimen St. G. dur) eine weiglich-grüne, minder gute Frucht, welche bi3 Dezember dauert. Der Baum kann in Obitgärten und auf Feldern gezogen werden. 32. Williams Chriftenbirne, große, bauchige, Mitte September reifende Frucht, welche 14 Tage dauert und auf einem jhönen Baume wählt. 33, Die Winterhriftenbirne ift groß, bauchig, abge: jtumpft, grüngelb, jchmeckt jüß und angenehm, gedeiht gern, namentlich in Zwergform. 34 Herbjtbutterbirne, eiförmig zugejpitte, helleitronengelbe Frucht von goldarti— ger Zimmtfarbe und jehr feinem, fojtbarem, jchmelzendem Fleiſche; dauert bis November. Der niedere Baum eignet ſich namentlich zur Zwergform. 35. Winterbutterbirne, gelbe, rojtige, große, bauchige Winterfrucht, die ausgezeichnet ſchmeckt und bis Februar dauert. Eignet jich fowohl zum Hochſtamm als namentlich zum Spalier. 36. Graue Butterbirne, die Frucht iſt groß, uneben, grau und hat ein ſchmelzendes, angeneh— mes, gewürzhaftes Fleiſch; reift anfangs Oktober und hält ſich 4 Wochen. Der mittel- große Baum mit etwas gebogenen Xeften eignet % nur für den Garten. 37. Graf Canals von Malabailla, grüne, jehr große, lange, ſchmelzende, etwas förnige Frucht, die bis Januar dauert und namentlich auf Zwergitämmen gut gedeiht. 38. Marie Louiſe, der grünen St. Germaine ähnlich, nur größer, dauert bis Dftober und it namentlich) zur Zwergzucht geeignet. 39. Virgouleuse, unterſcheidet ſich von der grünen St. Germaine durch eine rauhe Schale und gegen ven Stiel abgejtumpfte Spitze. Die bis Januar dauernde Frucht hat das feinste Fleiſch, das von Saft überfließt. Zu Hocjtämmen und Byramiden bejonderd geeignet. 40. Crasanne, gelbgrüne, roſtige, abgejtumpft = Ereifelförmige, Langgejtielte Frucht, welche auf einem großen Baume wächft, im Dftober reift und bi3 November dauert. 41. Winterber: amotte, jchöne, bergamottförmige, heilgrüne Frucht, welche in warmen, gutem Boden ajt bitterjchmelgend wird; mittelgroßer fruchtbarer Baum. 42. Delice d’Hartenpont, ecfige, heilgelbe, große Frucht, deren‘ Fleiſch von Saft überftrömt, bis Septemker dauert und auf Quitten fruchtbar tft. 43. Winterkönigsbirne, große, kreiſelförmige, abgejtunipfte, ſehr feinjaftige Frucht, welche bis Februar dauert. Der Heine, fruchtbare Baum gedeiht nur in einem guten Boden. 44. Verte longue, grasgrüne, feinmusfirte, beinahe kegelförmige, ſaftvolle, gewürzhafte Frucht, welche bis November dauert. Der fruchtbare Baum wird ziemlich hoch. 45. Neil d’hiver, mittelgroße, runde, punktirte, vorzügliche, bis Frühjahr dauernde Frucht; Baum ſtark. 46. Bishop’s Thumb, eine der St, Germaine ähnliche, ſchöne, gelbe, fat ſchmelzende, bis Dezember dauernde, gern- gerathende Frucht. 47. Wildling von Chaumontel, Frucht —— beulig, 100 Birnfeige — Birnfrant. jehr groß und koſtbar; dauert bis Ende Dezember und geväth gern. 48. Bezy de la Motte, grüne, geflecte, große, Fugelige Frucht, welche bis Oktober dauert, ſchmelzendes Fleifch hat und nur im Garten gedeiht. 49. Die Engelsbirne ift gelb, groß, 3 lang und dauert bis Mitte Dezember. 50. Prinzeſſin von Württemberg, foft- bare Tafelfrucht, welche bis zum Frühling dauert, — Im Allgemeinen verlangt der Birnbaum einen fühlen, tiefen Boden, kommt aber auch in jchwerer, Tettiger Erde, ſo— wie in hitigen, ja ſogar Fiefigem Boden fort und gedeiht viel eher ſelbſt in den rauheſten Gegenden, als der Apfelbaum. Vermehrung, Pflanzung und Pflege jind ganz wie beim — 32 Alljährlich iſt das Beſchneiden nöthig und richtet ſich daſſelbe nach der — welche man dem Baume zu geben hat. Bei der Zwergzucht gedeiht er nur in emüſegärten und wird dabei überhaupt mehr zu Pyramiden als zu Spalieren gezogen. Die Benübung gleicht der der Aepfel vollkommen und geben rauhe, herbe Birnen den beſten Mojt, welcher Leicht zum Moufiren gebracht werden kann. Um einen guten Obſtwein zu erhalten, vermilcht man auch edlere Birnen mit wilden, und wird derjelbe noch jehr dadurch verbejjert, wenn man etwas von den Früchten der zahmen Eberejche damit zergueticht. 24 Pfund Kerne geben 3 Pfund ausgezeichnetes Del. — Zur Be nüßung des Holzes werden die Stämme vor dem Safteintritt gehauen, friſch geipalten oder gejcehnitten und an einem luftigen Ort aufbewahrt, font fommt der Wurm darein. Schwarz gebeizt gleicht e8 dem Ebenholze, weshalb es zu feinen Schreiner= und Drechs— lerarbeiten ſehr gejchäßt wird; ebenjo zur Anfertigung mathematifcher Injtrumente, zu Uhren, Drucformen für Farber, Radkämmen, ja ſelbſt zu Holzichnitten ac. — Die meilten Birnbäume find jowohl zur Zeit der Blüthe, al3 nachher, wo fie Frucht tragen, eine Zierde an Straßen, in Gärten ac. und gewähren außerdem jehr großen Nußen. — Aus jungen Sämlingen wilder Birnen lafjen ſich jehr dichte Hecken zur Einfriebi- ung bilden. — Die Benüßgung der Früchte des Menbonms ijt jo vielfad, und e allgemein befannt, daß wir über diefen Punkt nur folgendes Wenige zu jagen glaus ben müflen: Die Winterbirnen dauern jehr lang, wenn man fie einzeln in einer- trockenen Kammer jo lange auf Stroh Tiegen läßt, bis ſich Fröfte einftellen, wo fie dann im Keller auf trocened Laub von Birn- und Kirſchbäumen zu legen find. — Die Herbitbirnen werden entweder alsbald verfpeift, oder gebörrt, oder zu Obſtmoſt ver: wendet, oder auf folgende Art eingemacht: Die jhönften, mafellofen Birnen werden ausgeſucht, Schichtenmweife in ein reines Faß zwilchen grünen pad, Anis und Dill in der Art Birn an Birn gelegt, daß bei einer Schichte der Stiel aufwärts, bei der andern abwärts fieht. Das jo gefilt Faß wird nun zugeichlagen und im Keller durch das Spundloh mit reinem Brunnenwaffer angefüllt. In den erjten 14 Tagen mug man immer etwas Waſſer nachgießen, dann erſt wird es zugejpimdet und verpicht. Auf diefe Art behandelt, halten io die Birnen bis zum Frühling — Die Sommerbir- nen werden meiſt frilch gegeflen, oder gedörrt, oder font in der Haushaltung verbraucht. Außerdem geben fie ein vortreffliches Mus, welches noch beſſer als das Zwetſchgenmus iſt. Wenn man den Birnjaft zu Syrup einkocht, jo kann man ihn an Speijen wie Zuder oder. zur DVerbefferung der Weine benügen. Die Benübung zu Objtmoft, Eſſig und Branntwein iſt zu befannt, als daß fie bier näher aufgeführt werden Der — Die Birnbaumblüthe Liefert den Bienen viel Stoff zu Honig und Wachs, während die Blätter eine gelbe Farbe geben. — Die wilden oder jog. Holzbirnen find ihrer adftringirenden Eigenschaften wegen ein gejchäßtes und empfehlenswerthe3 Hausmittel gegen Diarrhden, zu welchen Behufe man fte Focht. irnfeige, eine Feigenart, bei welcher die Früchte länger als breit jind. Am untern Theile verlängern fie fich zu einer grünen Spige, während fie jonjt überall dunfelviolet oder ——— ſind, ſowie kleine, hellgrüne Flecken und ſehr deutliche Rippen haben; das Fleiſch iſt vöthlichtalb. Ihre Länge beträgt 26—32 Linien, ihre Breite 15—22 Li⸗— nien. Diefe Art verlangt etwas feuchten Boden und liefert im zweiten Saft befjere Früchte als im eriten, SEUBEIZ, in einigen Theilen Deutſchlands |. v. a. Graue Butterbirne. Birnkraut (Pyrola), diefe Gattung der Familie Heidegewächfe hat Ötheiligen Kelch, Iblätterige Blumenfrone, 10 Staubgefähe, welche am Grunde verdickt und ZSſeitig ad die Narbe ijt in 5 Knötchen gefpalten, die Kapfel Sfächerig und in 5 Rifje auf: pringend, — Arten: Rundblätteriges B. (P, rotundifolia), aus dem langen, Birnfürbis — Bitterefche. 101 dünnen, Kriechenden Wurzelſtock entſpringen 1—3 Wurzelföpfe oder kurze Stämmchen, von denen jedes 4—9 gehäufte Blätter hat, welche eiförmig vund, glänzend und etwas lederig find; der bleiche, grüne Schaft ift 3—Afantig, die lange, weiße Traube Inder und 15 4btüthig; kommt auch mit fleiſchrothen Blüthen vor. - Wächft in Europa, im nördlichen Aſien und Amerika in Laub-, felten in Nadelhölzern, it ausdauernd und blüht im Juni und Juli. Die geruchlofen Blätter find bitter adjtringirend und jind zerquetſcht und aufgelegt oder der Saft davon benützt, eines der beften Wundmittel bei alfen offenen Schäden, während die Indianer Nordamerikas die Pflanze auch als Brech— mittel benüßen. — Grünblumiges B. (P. chlorantha), gleicht der vorigen Art ziemlich, nur find die Blätter dunkler, kleiner und haben vothe Blattjtiele, der Schaft ift niedriger und vöthlich, die Traube höchſtens 10blüthig. Wächſt in Nadelwäldern von ganz Europa und Nordamerika, blüht im Juni und Juli, ift auspauernd und hat diefelben Kräfte, wie die vorige. — Kleinere: B. (P. minor), merklich Kleiner als die erfte Art mit weißlichem, röthlichem oder braunrothem Schaft, 10—12blüthiger ‚Traube und hellroſenrothen oder weißen Blumen. Findet fich in Europa, dem nörd- lichen Aſien und Amerika in Lichten Wäldern, blüht im Juni und Juli und, ift aus— dauernd. Als Wundmittel wie die vorigen Arten geſchätzt. — Einfeitsblüthiges B. (P. secunda), hat ein beblättertes, 4-8 Zoll Hohes Stämmchen mit DBlattitielen, welche jo lang als die Blätter ſelbſt find; die Blume ift grünlich weiß. In europäts ſchen, afiatifchen und nordamerifaniichen Wäldern häufig, ift ausdauernd, blüht im Juni und Juli und ift nicht mehr als Wundmittel im Gebrauch. — Einblüthiges 3. (P. uniflora), wird nur 2-5 Zoll hoch und hat genäherte, in den Blattſtiel zuge— Ipiste Blätter; der Schaft iſt 1blüthig, die ganz flache, weiße Blume aber hat 9 Linien im Durchmeffer und einen Geruch, welcher dem der Maiblume ziemlich gleich fommt. In Schweden und Norwegen vbenützt man einen Aufguß diefer Pflanze gegen das Triefen der Augen, Nugenentzündungen 2; die Nordamerifaner aber be nützen es als Brechmittel, Birnfürbis, eine Unterart der Kürbiſſe, mit birnförmiger, ſehr kleiner, hartſchaliger Frucht, hartem, ungenießbarem Fleiſch und Heinen, länglichrunden Samen, Hievon gibt es wieder verſchiedene Spielarten, von denen die wichtigſten find: 1. kleiner, Birnfürbis; 2. Großer, gelber B.; 3. Gelbgeftreifter B.; . Grüner B.; 5. Zweifarbiger B. Bam: f.v. a. Gemeine Mifpel. - re A ‚ eine Abart der ächten Quitte; die Frucht ift birnförmig, verkehrt eirund und länglich. Biſamkörner, die ſehr ftarf nach Biſam viechenden, bitterlich ſchmeckenden Samen vom achten Abelmoſch, welche Frampfitillend wirken und zu Parfümerien benützt werben. Biſamkraut, gemeines no. moschatellina), ein £leine3, zu den Nraliengewäch- jen gehöriges, —6 Zoll hohes Pflänzchen, welches fast in allen Wäldern von Deutfch- land, namentlich unter Cichftämmen und auf feuchten, fehattigen Stellen ſich findet. Die Blätter IE zertheilt und haben gleich ven gelblichgrünen Blumen, welche im März und April blühen, einen Biſamgeruch. Die reifen Beeren haben das Ausſehen und den Geſchmack der Erdbeere, und wird diefes Pflänzchen feines Tieblichen Geruches we— gen häufig in Gärten gezogen. Der weiße Wurzelſtock oder deſſen Saft leiſtet bei erwundungen gute Dienfte. Bifamtrüffel, eine Trüffelart, welche in Frankreich wie der eßbare Trüffel benützt wird. Biſchofsmütze, eine Kürbisart, welche die Form einer Glocke oder einer Biſchofsmütze hat, 3 Zoll hoch und 2, Zoll breit wird. Bitterefhe (Pieranena), Gattung der Familie Rautengewächſe; vielehige Blüthen; Sipaltigen, jehr furzen Kelch; 5 abjtehende, längere Blumenblätter; 5 Staubgefäße mit Kenn Staubfäden; 3 Fruchtfnoten, 1 dreifpaltigen Griffel; 3 fteinfruchtartige, kugelige rüchtchen, welche Afächerig find und zuletzt in 2 Schalftücen auffpringen. — Arten: Hohe. (P. excelsa), diefer oft über 100 Fuß hohe Baum hat einen im Umfang 10 Fuß diden Stamm, und gleicht der gemeinen Eſche jo ziemlich. Die innen weißlich⸗ blaßgelbe Rinde iſt riſſig, aſchgrau und zäh; die Blätter find unpaarig gefiedert und über 1 Fuß lang, jung flaumig, ſpäter kahl; die kurzen, äſtigen Riſpen haben viel männliche und zwitterige Blüthen mit flaumigen Stielen. Diefer vom Oftober bis ' übrigens das Entzümdliche durch einige Blutegel oder ein 102 Bitterholz — Bitterſüß. November blühende Baum wächſt in den Wäldern auf Jamaika und den Caraiben. Seine Rinde iſt wie das Holz ſehr bitter und wird deshalb in der Offizin als jama i— Eanifches over dickes Quaſſiaholz (ſ. d.) gebraucht, welches in 4—6 Fuß lan- gen, großen, dunfelgelben oder graugeftreiften Stücken zu uns fommt, am’ denen bie Rinde gewöhnlich nicht feſt anliegt; ift weniger zäh als das Achte Quaſſiaholz, dagegen eben jo wirkſam. Bitterholz, j. dv. a. bitteres Quaſſiaholz. Bitterflee, I. dv. a. Zottenblume. Bitterfraut, — v. a. Tauſendguldenkraut. Bitterkrefje, |. v. a. Löffelkraut. Sitterlattic) (Nabalus), dieje Gattung der Familie Bereinblüthler bat eine 8 bi3 10blätterige Hülldeefe und ift 5—2Oblüthig. Die bittere Wurzel ijt oft knollig. — Arten; Schlangenwidriger B. (N. serpentarius), 2—3 Fuß hoher, gefleckter Stengel, welcher wie die ganze Pflanze kahl iſt; die gezähnten, rauhen Blätter find an der Wurzel handförmig, am Stengel Ianggejtielt und Zlappig; die endjtändigen, doldigen Trauben haben 12 purpurrothe Blüthen. Findet ſich auf Bergen des mittlern und ſüdlichen Nordamerika's, blüht vom Auguſt bis Oftober, ift auspanernd und gilt für ein ausgezeichnetes Mittel gegen den Schlangenbiß. — Weißlicher B. (N, fraseri), aufrechter, Aftiger, etwas weichhaariger Stengel mit 3ſpaltigen, gezähnelten Stengelblät- tern und Trauben, welche einen dichten Blüthenftrauß bilden; 8 gelblichweige Blüthen und jtrohgelbe Fruchtfronen. Iſt ausdauernd, findet ſich in Carolina und hat eine une gemein bittere Knolle, welche gleichfall3 gegen den Biß giftiger Schlangen gerühmt wird. Bitterpilz, deutjcher Name für Boletus pachypus. Bitterrinde, ſ. v. a. Quaſſia. Bitterſtrauch (Picramnia), — der Familie Piſtaziengewächſe; Mäuſig; 3—ötheiliger Kelch; 3—5 längliche Blumenblätter; 3—5 vorragende Staubgefäße; der Steinfern dieſer Steinfrucht iſt Zfächerig und Ramig. — Arten: Kurztraubiger %. (P, pentandra), dieſes Bäumchen hat unpaarig gefiederte Blätter, Kurze, Tanggeftielte Trauben, dtheiligen Kelch, I Blumenblätter, 5 Staubgefäte, 5 corallenrothe Früchte; wächſt auf ven Antillen. Der jcharfe Saft wird an der Luft ſchwarz und macht unver: tilgbare Flecken; die apftringivende Ninde ift jehr bitter und wird al3 tonijches Mittel gebraucht, — Yangtraubiger B. (P, antidesma), wächſt auf Jamaifa und Haity und wird daſelbſt gegen alle ſyphilitiſchen Krankheitsformen gebraucht. Ein Aufguß ift gegen Koliken gut und wird diefe Pflanze wie Duaffia a Bitterfüß, Alfranken, Fletternder, rother oder Wald-Nachtſchatten, Hirihfraut, Mäuſeholz (Solanum dulcamara), ein in ganz Deutjchland an feuchten, jumpfigen Orten, Gebüjchen, ichattigen Ufern, Teichen, Gräben, Hecken 20. wachjender Straud), dejjen Stengel vebenartig Eletternd oder biegend, glatt und hol- zigmarfig iſt. Bei Altern Stengeln ift die Rinde bräu.ilich- grün, riſſig und runzelig, bei jüngern Zweigen blafgelb oder grünlich; die auf beiden Seiten glatten Blätter find gejtielt; die gegen das Ende der Zweige jtchenden, dolvenartigen Blu— men haben eine violetblaue Farbe; die rothen, faftigen Beeren führen — ab und ſollen zu etwa 30 Stücken einen Hund innerhalb Stunde tödten; blüht vom Juni bis Auguſt. Wenn man Wurzel, Stengel und Zweige friſch reibt, ſo ver— breiten ſie einen betäubenden Geruch, welcher fich aber durch's > Trocknen verliert. Der anfangs bittere Gefchmad wird hinten» 97T nach ſüßlich. Zum Gebrauche ſammelt man die auf trockenen Plägen wachjenden Pflanzen amt liebſten, und zwar bei trocke— ner Witterung vor Eintritt der Blüthe. Sie dient hauptſäch— lich gegen flechtenartige Ausſchläge, welche eiternd oder näjjend jind, jowie gegen Er en Ohrenzwang (GOhrenentzündung), womit Reißen, Stechen und Saufen verbumden iſt; gegen Entzündung und eek des ug wobei ühlendes Abführungsmittel Bitterwurz — Blafenfchotte. 103 möglichit gehoben werben muß. Gegen ge chwollene Leiften-, Halz- und Naden- drüfen, Diarrh den, welche von Erkältungen herrühren, Eolifartige Durdfälle im Sommer, namentlich aber gegen Diarrhden, welche Nachts ausbredhen, fowie gegen Brennen in der Harnröhre während des Urinirens ift dieſes Mittel ausgezeichnet zu nennen; ebenjo bei Gatarrhe, mit dem ein Gefühl von Drud, Ste chen, Beklemmung unter dem Bruftbein ꝛc. verbunden it. Bei der Anwendung diejed Mittel vergingen in mehrfachen Fällen auch die Warzen, und dürfte e3 deshalb in diefer Beziehung leicht ſehr wirkſam fein. — Zum Gebrauche werden jolche junge Zweige genommen, welche die Dice eines Gänſekiels Haben und ſchon mit dent ſchwam— migen Marke angefüllt find. Man fehneivet fie Elein, trocknet fie im Schatten und be— wahrt fie nachher in einem gut verſchließbaren Gefäße forgfältig auf. Mit der Zeit verlieren fie alle Kraft und können nur 1% Jahr mit Sicherheit und Erfolg benüßt werden. Bon diefer Wurzel fiedet man für ven Tag 2—5 Loth in jo viel Waſſer, daß man nach dem Abfochen %, Schoppen hat. Beſſer und ficherer aber iſt die Tinktur, zu welcher man den aus den friichen Stengeln und Blättern gepreßten Saft mit gleichen Theilen Weingeift anjeßt, das Helle nach einigen Tagen abgießt und zum Gebrauche aufbewahrt. Von diefer ich Jahre lang haltenden Tinktur gibt man täglich I—2mal je 10—15 Tropfen unter Waſſer. Bitterwurz, j. dv. a. Enzian, Bitterzimmt, |. v. a. Culilawanrinde. Bituminöſes Harz, |. v. a. Braunkohle ira, |. v. a. Orlcanbaum, Bizarden, nach der Eintheilung der Nelken von den Gärtnern werben diejenigen Nelken fo genannt, welche breite Striemen und 2 Zeihnungsfarben haben. Blackwood, ſchwarzes Botanybaiholz, ſehr feſtes Holz von unbekannter Ab- ſtammung, kommt von der Infel Mauritius, ſoll aber auf Madagascar wachen. Es ift friſch blaufchwarz von Farbe, wird aber ſpäter kohlſchwarz und dient zu feinen Drechölerarbeiten 2c. Blandowie (Blandowia), Gattung der Familie Fadenftielgewächje; röhrenför— mige, fißende Blüthenſcheide; ohne Gefchlechtshülle und Staubfäden; auf einem hornar— tigen Stiele erhebt fih aus der Blüthenſcheidenſpitze die geſtreifte, Hornartige, Zfächerige und Achalſtückige Kapfel; die braunen Samen haben einen kurzen Samenfuß, und gleicht die ganze Gattung dem Lebermooſe. — Arten: Geftreifte B. (B. striata), it in Amerika zu Haufe und ohne wejentlichen Nusen für ung. Blankenheimer Kräuter und Thee, ſ. Glaleopsis ochroleuca. Blajengrün, ſ. v. a. Saftgrün. Blaſenmoos (Splachnum), Gattung der Haubenmooſe, mit endjtändiger Keim: büchſe auf blafen= oder uhrglasfürmigem Auffabe. Arten: Flaſchenförmiges B. (S. ampullaceum), wächſt auf Torfmooren in dichten Nafen und bringt im Sommer reife Früchte. — Rothgeſchermtes B. (8, rubrum), aufrechter Stengel mit eirunden Blättern, während der uhrglasförmige Unterfag ſchön roth ist; in den nördlichen Polar: Ländern zu Haufe. Blaſenſchnurtang (Cystoseira), eine Gattung ver Tangalgen, mit ftengelartigem 2 und perlichnurfsrmigen Schwinmblajen. Injenfchotte, Blafenjenne, Blafenftraud, Linſenbaum (Colutea), Gat- tung ber Familie Schmetterlingsblümler; mit dzähnigem Kelch, ſchmetterlings— artiger Blume; 10 zweibrüderige Staubgefäße, fadenförmige Staubfänen; durch einen Fruchthalter geftielte, trodenhäutige, blafenfdrmige Hülſe. — Arten: Grauer DB. (C. frutescens), die Aeſtchen diefes Strauches find graufeidenhaarig, die Blätter unpaarig geftedert, die Trauben blattwinfelftändig, die Blume roth. Die Hülſe öffnet fich am Grunde der Bauchnath. Iſt am Kap ver Hoffnung zu Haufe, findet ſich bei uns aber nicht ſelten als Zierſtrauch. — Gemeiner B. (C. arborescens), wird in Mittels und Südeuropa ſo haufig angepflanzt, daß er nicht felten verwildert vorkommt. Die unan— genehm bitter ſchmeckenden Blätter können die Sennesblätter wenigſtens theilweife erjeßert. Das rothe, gelbgeftreifte Holz dient zum Einlegen. Bei ung verlangt diefer Strauch einen guten, trockenen Boden, in welchem der Stanım oft armsdick wird. Die Fortpflanzung geſchieht ſowohl durch Ableger als durch Samen, welcher linſenförmig und Schwarz ift. 104 Blätterfchlaf — Blattblume, * Blätterſchlaf, darunter verſteht man die Eigenſchaft vieler zuſammengeſetzter Blätter, namentlich der dreizähligen und gefiederten, bei trübem Himmel, im Schatten oder während der Nacht eine andere Stellung anzunehmen. Sie pflegen dann meiſt ihren gemeinschaftlichen Blattjtiel zu frümmen und ihre Blättchen im verjchiedener Weiſe an- einander zu legen. Einfache Blätter zeigen die Erjcheinung des Einſchlafens und Er: wachens oder de3 fogenannten Blätterfchlafes weniger deutlich. lätterfhwanm, Goldfarbiger, Herrenpilz, Katjerling (Agaricus caesa- reus), einer der unſchädlichſten, im Auguft und September in Fichtenwäldern und auf Triften von ganz Deutichland, Italien und Frankreich fich findender Schwamm, welcher 6—8 Zoll hoch wird und einen gemölbten, goldgelben, an der untern Seite mit Blätt- chen beſetzten Hut hat, welche jtrahlenartig von dem Mittelpunfte auslaufen. Der Stiel ift nach oben mit einem breiten Rand verjehen; das weißgelbliche Fleisch hat einen fehr angenehmen Geruch und Geſchmack. Hieher gehören: Der Brätling, Breitling (A. lactifluus), dejjen ſüßes, —— riechendes und ſchmeckendes Fleiſch viel Milch— ſaft enthält. Die wichtigſten 3 Abarten dieſes Schwammes find: Der Gold-, der _ Silber- und der rothbraune Breitling, welche in allen europäiſchen Wäldern vorkommen und gern gegeſſen werden. Weitere 3 Abarten haben einen ſehr widrigen Geruch, ätzenden Milchſaft, ſcharfes Fleiſch und überhaupt giftige Eigenſchaften. — Un— getheilter Blätterſchwamm, Täubling (A. integer), ein ſich gegen den Herbſt in ganz Deutſchland in Eichen-, Birken- und Buchenwäldern findender Schwamm, welcher einen 2—3 Zoll ‚breiten, — gewölbten, nachher flachen und zuletzt trichter— förmigen, oben ſchleimigen Hut hat. Auch von dieſer Art gibt es verſchiedene Varietä— ten, von welchen die eine eine rothe Farbe hat, ſchwach, aber angenehm riecht, ſowie MR und zart jchmect; er heißt Honigtäubling und kann ohne Gefahr genoffen werden. — Der Staubling ift roth, hat einen widerlichen Geruch und ſcharfen Ge— ſchmack; ungeniegbar. Der blaue Täubling hat einen violetblauen Hut; der Grün: Ling bat einen gelb» und grünlich gefleckten Hut. Letztere 3 Spielarten find giftig, und it, wenn jie unglüclicherweife genofjen werden, als - kräftige Gegenmittel eiskaltes Brunnenwaffer fleißig zu trinfen und ein mit Wermuth gefülltes und in Wein ge- jottenes Kiffen auf den Magen zu legen. — Der Flie- enſchwamm (A. muscarius) hat einen 8-10 Zoll reiten, blutrothen Hut, welcher oben mit weißen Stein- chen beſetzt iſt. Er it ſehr Ei und findet ſich in Eu— ‚ ropa und Nordafien häufig auf trockenen Waldwieſen. Er re wird jehr Häufig als Fliegengift benübt und zu dieſen — Ende in kleine Stückchen gefchnitten, über welche man Mid und Waller gießt und den Fliegen Hinftellt, auf “EZ welche der geringfte Genuß augenblicklich tödtlich wirkt, Auch Wanzen innen damit vertrieben werden, wenn Fliegenſchwamm. man einen Brei daraus macht und dieſen mittelſt eines Pinſels in die Fugen ftreicht. Dlattblume — Gattung der Familie Rautengewächſe, mit 1-, ſelten 2häufigen Blüthen, 5—6theiligem, tiefem Kelch, 3 Staubgefäßen ꝛc. Die Spaltfrüchte find Ifndpfig, die Köpfe derſelben 2ſchalſtückig und Yamig. — Arten: Sichelför— mige B. (Ph. falcatus), 4 blattlofer, 5—6 Fuß hoher Strauch mit aufrechtem, gera⸗ dem Stanme; bie blutrothen, kurzgeſtielten, In den Kerben der Blüthenäjte gehäuft ſtehenden Blüthen find vermifcht und floriren vom Juli bis Dezember. Bon den Baha- masinjeln ift er auch auf die Antillen und auf Maskarenhas verpflangt worden, wo alle Theile für jehr Harntreibend gelten. — Die vielblühende B. (Ph. muluflorus) wird, in DOftindien mit dem beften Erfolg gegen Blaſenleiden angewendet. -— Be: täubende B. (Ph. conami), dient in Braftlien und Weftindien zum Fangen ber Fiſche, welche davon betäubt werben. — Die ſchuppige B. (Ph. squamifolius) hat Blätter, Blüthen und Früchte, welche ihrer erweichenden und zeriheilenden Gigenfchaften wegen jehr geſchätzt find, fchmerzftillend wirken und auch bei Leiden der Bruftorgane, Nieren und Harnblafe gute Dienfte leiften. — Dornige B. (Ph. rhamnoides), die Dlätter geben gute, zertheilende Umschläge, welche entzündliche Gef chwülſte ſehr mildern. — Kleine B. (Ph. microphyllus), ein Decoct von Blättern und Samen Blattkohl — Blendbaum, 105 ift ausgezeichnet gut gegen Harnruhr. — Einfache 2. (Ph. simplex), aus ben feifchen Blättern, Blüthen und Früchten, zu welchen Zucker genommen wird, macht man datwerge gegen Gengrrhde, während man die Blätter als Waſchmittel bei Hautkrank⸗ heiten der Kinder benützt. — Die gelbe B. (Ph. niruri) hat eine bittere, adjtringirende Wurzel, welche bei Krankheiten ver Nieren und Öelbj ucht NN Dienfte Yetften joll. Die bittern Blätter find harntreibend und werben auch bei Koliken und andern Unterletösleidven mit Vortheil angewendet, — Harntreibende B. (Ph. uri- naria), diefe Pflanze ift eines der beiten harntreibenden Mittel, das guc) bei andern Krankheiten der Harnorgane mit Vortheil benützt wird, ſowie bei Koliken, Eonvulfionen der Kinder ꝛc. gute Dienjte leiltet. - Blattlohl, Blattfraut, ſ. v. a Winterkohl. Blaugras, ſ. v. a. Stetfhals, Blauholz, |. dv. a. Blutholz. a Bleiwurz (Plumbago), Gattung der Familie Bleiwurzgewäcfe; röhriger, dkan— tiger und dzähniger Kelch; trichterförmige Blumenkrone mit Stheiligem Saum; 5 Staub- gefäße, 5narbiger Griffel; die 5feittge, Aiamige Kapfel ift im Kelch eingeſchloſſen. — rien: Eurdpäiſche ©. (P. europaea), jenfrechte, walzige, dicke, Fleischige Wurzel, welche außen gelb oder bräunlich, innen weißlich ift, und aus der ein Erautiger, ruthenförmiger, 11/2 bis 4 J hoher Stengel entſpringt, welcher durchaus ſparrige Aeſte hat; die länglich-lanzettigen Blätter umfaſſen den Stengel und ſind am Rande ſcharf gezähnt. Die purpurviolette Blume wird 4 Zoll und darüber lang und entwickelt ſich vom Auguſt bis September; ausdauernd; im ſüdlichen Europa zu Hauſe, findet ſich aber auch bei uns auf trockenem Boden nicht jelten. - Der Geruch diefer Pflanze ift Faum merklich, dagegen hat fie einen ſüßlich-ſcharfen, beigenden Geſchmack, jo daß der Genuß der Blätter oder Wurzel den Speichelfluß erregt; ferner ziehen fie Blafen, und werden gegen Zahnweh auf die Hände oder an die Schläfe gebundgn. Gegen Krätze uud Kopfweh werden Blätter und Wurzeln in Del’gejotten und dann aufge legt. — Sind Pferde von dem Saltel oder andern Theilen des Geſchirres re ‚ Jo wirft ein solcher Ueberſchlag ebenfalls jehr vortheilhaft. — Durch Auflegen der Wurzel ziehen Bettler in Italien Gejchwüre herbei, um dadurch das Mitleiven zu er: regen. — Ceylaniſche B. (P. zeylanica), die friſche Wurzel ift noch viel jchärfer und ätzender, als bei voriger Art und wirft, wie bie Blätter, jehr ſtark auf alle Abſonderungen; er: regt Erbrechen und wird innerlich und Außerlich gegen Gift- Europ, Bletwurz. wunbden —— gegen Ausſchläge und Wunden aller Art gut. — KlimmendeB. (P. scandens) iſt in Südamerika zu Haufe und hat die Eigenſchaften der Vorigen. — Noch Ihärfer als die ceylaniiche B. ift die in Oftindien einheimische rofenrothe 2. (P. rosea), welche wie diejelbe gebraucht wird. Dleiwursgewähfe, Familie der Reihe Becherblüthler, Ordnung Limbiflorae, anfangs Kräuter mit Schaft, nachher beblätterter und endlich holziger Stengel. Bei diefen Sträuchern find bie Blätter roſettig, meiſt ſehr einfach und ganzrandig, felten fiederfpaltig und fiebertheilig. Die Blüthen find zwitterig; 4-5 Siaubgefäße; 1 bis mehrfächerigem, freiem Fruchtknoten; Afamige Schließ» oder Büchfenfrucht, oder eine Kapſel mit vielfamigen Fächern oder eine 1 bis mehrfamige Schlichfruchl. — Aechte . Eine Gruppe diefer Familie, deren Gattungen und Arten zum Theil toniſch und jehr adftringtrend, zum Theil ätzend-ſcharf und giftartig wirken. Blendbaum, Agallohbaum (Excoecaria Agallocha), ein in Oſtindien wachen: der Baum, der einen weißlichen, dieflichen, fast eckelhaft riechenben , ſehr ſcharfen Milchſaft enthält, welcher, wenn er in die Mugen geſpritzt wird, eine fehr ftarfe, oft mit Blindheit endigende Entzündung erzeugt. Der Geſchmack iſt zuerft ziemlich fade, brennt nachher mäßig und verurfacht beim innerlichen Gebrauch ftarkes Purgiren, womit nicht ſelten Erbrechen verbunden ift. Der Milchjaft und die Rinde werden auf ben Moluffen 106 Bliden — Blumentohl. als Brech- und Purgirmittel angewendet und aus erſterem noch eine Art Kautſchuk ge- zogen. In der Wurzel und dem Splinte findet man öfters cine fettige, leicht brennbare Maffe, welche friich angenehm nach Benzo& riecht und als Harziges Del gegen Haut- ausſchläge eingerieben wird. Davon durchdrungene Holzjtüde werden bei uns als eine Sorte Alosholz verfauft. Die aus den Aeſtchen und Wurzehr gefertigten Zahn. ftocher darf mar nur bei Zahnweh anwenden, indem fie ihrer Schärfe wegen eine Rei— zung des Zahnfleifches und eine ftärfere Abjonderung im Munde verurfacen. riefen, j.v. a. Einforn. Blodzittwer, der Wurzelſtock des Caſſumunar-Ingwers. ——— (Anthodendron), Gattung der Familie Haidegewächſe; Stheiliger, Eleiner Kelch, 5 Staubgefäße, Hfächerige Kapfel; vielſamig. — Arten: Pontiſcher B. (A. ponticum), ein oft über 5 Fuß Hoher Strauch, deſſen jüngite Aeftchen behaart find; die Furzgeftielten, verkehrt eirunden Blätter find behaart und hellgrün; Blüthen beinahe doldenſtraußig; augen Elebrig behaarte Blumen, welche meiſt goldgelb, oft aber auch blaßgelb, orangefarben, fupferroth, oder gelb und weiß gemischt jind. Dringt von den Ländern de3 Schwarzen Meeres bis nach Podolien vor, blüht im Mat und Juni, viecht durchaus ſtark balfamisch, wirkt narkotischgiftig, weshalb im Kaukaſus viele Ziegen von den Blättern getödtet werden. Der von den Bienen daraus gejammelte Honig wirkt be täubend und bringt oft Raſerei hervor. Blüthenftanb, in den Staubwegen (Pistilla) befindliche, mehlartige Maffe, welche durch ihr Ausftrenen die andere Blüthen oder Theile ihre eigenen Blüthen befruchtet. Blumenbadie (Blumenbachia), diefe Gattung der Familie Loaſengewächſe hat eine fpiralförmigsgeftreifte, mit dem Fruchtknoten verwachjene Kelchröhre, Ötheiligen Saum, 1 Griffel mit einfacher Narbe; ſchwammige, Sfchalftückige Kapfel; Fantige Samen. — Arten: Ziegelrothe B. (B. lateritia), LO—RO Fuß hoher, Elimmenver, techend- jteifhanriger Stengel mit gegenftändigen, geſtielten, ftevertheiligen Blättern; die am Grunde breitern Blätter find lebhaft orangegeld; 2—3 Zoll Lange, walzenförmige Kapfel; iſt in Chili zu Haufe, Blumenbinfenwurzel, dev Wurzelftoc der doldigen Wafferviofe, welcher im nördlichen Fl Sn und gegeffen wird und in ver Heilfunde für kühlend, erweichend und auf- öſend gilt. * — (Ornus), Gattung der Familie Sapotillgewächſe; Sſpaltiger Kelch; Ablätterige Blumenkrone; 2 Staubgefäße; 2fächeriger Fruchtfmoten. Die längliche Nup- hülſe iſt flach zufammengedrüct und ae — Alrten: Gemeine oder europät- he B. (O.europaea), Baum, der etwa SO Fuß Hoch wird, braune, bepuderte Knoſpen und unpaarig gefiederte Blätter hat; die endſtändigen Riſpen In groß; blüht im April und Mai weiß. Die Nußhülfe ift etwas Kleiner und ſchmäler als bei der gemeinen Eiche; ift im ganzen ſüdlichen Europa zu Haufe Dieſe Eſche wird in vielen Gegenden auch Mannaefche genannt, und fließt aus deren Stamm von felbjt, jedoch nur in wärmern Gegenden, und aus in die Rinde gemachten Cinfchnitten in viel reichlicherem Maße die Manna, welche als mildes Purgirmittel ſehr geſchätzt tft. In friſchem Zuftande purgirt fie nicht, und ift ein jchleimig = zucheriges Nahrungsmittel, Die beite Sorte jhwist in den heigen Monaten von ſelbſt aus der Rinde und heißt Tropfen- mannaz fie findet fich in Heinen und größern, trockenen, ganz weißen Körner. — Die Nöhrenmanna fließt aus Einſchnitten, welche man im Juli und Auguft in die Ninde macht und aufwärts bis an die Aeſte täglich um einige Zoll erweitert. Der ſchnell vertrocknende Saft wird auf Neifern und Stroh aufgefangen und kommt in rin— nenförmigen oder tropfenartigen, blaßgelblichen, ſüßen Stücden in den Handel. — Die gemeine Manna jtrömt im September und Oktober vom Stamm herab, trocdnet langjam und kommt in geößern und kleinern, gelblichen over ſchmutzigbräunlichen weichen Klumpen vor. Der Gerud ift Schwach honigartig, der Geſchmack eigenthümlich ſüß. Die darunter vorkommenden und ausgelefenen Stüde heißen Körnermanna. Fette oder dicke Manna ftrömt im November und Dezember aus; weich, jchmierig, unrein. Blumenholz, ein ſchöues Holz von noch unbekannter Abftammung, mit blumenähn— lichen Zeichnungen, welches zuweilen von den Moluffen nach England fommt und zu feinen Tifchlerarbeiten benützt wird. Blumenkohl, ſ. u. Kohl. Blumenohr — Blutholz. 107 Blumenohr (Canna), Gattung der Familie Bananengewächje; überweibiger, Stheiliger Kelch, Stheilige Blumenkrone, Aappige, faſt drachenförmige Blumenkrone; die häutige, Sfächerige und mehrſamige Kapfel ih blatterigsweichjtachelig; der Eugelige, man— telloje Samen hat eine lederige Samenhaut. — Arten: Indiſches B, Baternofter- frant (0O. indica), diefe ausgezeichnete, aus beiden Indien ftammende Zierpflanze fommt im Sommer auc bei uns im Freien in einer feuchten Erde gut fort. Der tohrartige, glatte, 2—4 Fuß hohe Stengel hat an den Stellen, wo fich die eiförmigen, an beiden Seiten zugeſpitzten Blätter ne Knoten. Die jcharlachrothen oder gelben Blumen bilden eine Achre, während die ſehr harten, glänzendichwarzen Samentörner zur Anfertigung von Roſenkränzen gebraucht werden. Außerdem werden diefe Samen als Kaffeefurrogat empfohlen, und läßt fich daraus eine fehönspurpurrothe Farbe berei- ten, welche aber nicht dauerhaft ift. Blumenſchlaf. Darunter verjteht man die Eigenthümlichfeit vieler Pflanzen, ihre Blüthen während einer beftimmten Zeit zu ſchließen; jedoch erfolgt diefes Schließen und Einschlafen, jowie daS damit zufammenhängende jpätere Erwachen nicht plößlich, fondern die Blumenblätter find genau betrachtet jtets in einer gewiffen Bewegung, entweder um ich zu Jchließen oder um jich zu Öffnen, jo daß alfo nur von einen Maximum de3 Geſchloſſenſeins oder des Geöffnetſeins, die Nede fein kann, nicht aber von einer Dauer diefer Zuftände. Da aber freilich dieſe periodische Bewegung fich in die Zeit von 24 Stunden theilt, jo glauben wir ſowohl beim Schlafen als beim Wachen ein Verharren in diefen Zuſtänden zu bemerken, da die ftet3 fich verändernden Verhältniffe fir unfer Auge nicht wahrnehmbar find. Bei einigen Pflanzen fällt die Zeit der vollftändigen oder weitejten Deffnung in die Zeit des Morgen, in die Vormittags- oder Nachmittags- jtunden, auf den Abend, und noch andere öffnen fich wohl gar blos während der Nacht, und man unterjchetvet denmach Morgens, Mittag, Abend- und Nahtblumen. Unter den weißgefärbten Blumen finden ſich die meisten Abend» und Nachtbhumen, unter den gelbgefärbten die meisten Morgen: und Mittagblumen; die meisten aber blühen am Morgen auf und ſchließen fich erjt am Abend. Diefer Blumenfchlaf hängt nicht allein vom Lichte ab, jondern auch von der Temperatur der Luft, ſowie von dem Druͤcke und Feuchtigkeitszuſtande der Atmoſphäre. Eine ähnliche Erſcheinung ift der Blätterſchlaf. Auf dem Umjtande, daß viele. Blumen zu verfchiedenen Tageszeiten fih öffnen und Ichließen, dag man alſo eine Reihe von Pflanzen zufanmenftellen kann, bei denen eine jede ihre Blumen zu einer andern Stunde des Tages geöffnet und gefchlofjen zeigt, be— be die Moglichkeit der fogenannten lumenuhr, wie ſchon Linne eine aufgeftellt hat, Blutapfel, S. v. a. Sohannisapfel, ſ. u. Apfel. ; Blutauge (Camarum), Gattung der Familie Roſengewächſe; 1Ofpaltiger Kelch, an dem die Zipfel Zreihig find, 5 DBlumenblätter; 20 und mehr Staubgefähe; die Fruchthalter vergrößern fich nach den VBerblühen und bilden eine Beere, welche fleijchig- ſchwammig it. — Arten: Sumpf=B. (C. palustre), langer, friechender, geftederter Wurzelitod, mit 1—2 Fuß hohem, braunrvthem, auffteigendem Stengel, deſſen Blätter unpaarig gefiedert find; die enpjtändigen, zu 2—D gehäuften Blüthen find dunkelroth. Findet ſich auf Jumpfigem, torfigem Boden, in Gräben und an Teichen in ganz Europa, blüht vom Juni bis Juli und ift ausdauernd. Wurzel und Kraut werden wegen ihren ae Eigenschaften gegen Durhfälle, Blutflüffe und Wechjelfieber gebraucht. \ Blutbuche, eine Spielart der gemeinen Buche, welche blutrothe Blätter Hat, im Thü— ringer Wald wild vorfommt und durch Propfen von dort in alle deutjchen Gärten ver- pflanzt worden ift. Blutholz (Haematoxilon), Gattung der Familie Caſſiengewächſez dtheiliger Kelch mit £urzer, bfeibender Röhre; 5 faſt gleiche Blumenblätter; 10 freie Staubgefäße; vrit- jenlojer Staubbeutel und haardünner Griffel; die flach zufammengedrückte, Afächerige, 2—Sjamige Hülfe — nicht an den Näthen, ſondern in der Mitte der Schalenſtücke auf und hat querlängliche Samen. — Weſtindiſches B. (H, campechianum), der Stamm dieſes 30-50 Fuß hohen Baumes ift gewöhnlich krumm, die Rinde vunzelig und ſchwarzbraun, die Aeſte gekrümmt und unter den Blättern häufig dornig; die Blätter ind S—Apaarig gefiedert, In der Negel ftehen die blattwinfelftändigen Trauben einzel, 108 Blutfraut — Bocksbart. find länger als die Blätter und vielblüthig; vor dem Aufblühen ift der Kelch purpur— voth, dann gelb. Die 11%, Zoll Lange, an beiden Enden verjchmälerte Hilfe flach, dünn und braun und der Same auch von diefer Farbe. Findet fich in Mexiko und Weſt— indien und blüht im Februar und März. Der Splint des Baums ift gelblich, das Kernholz dunfelvoth, feit und dicht, wielbekannt unter dem Namen Campeche-, Blau- oder Blutholz; die zu uns Fommenden, grobfajerigen oder gerafpelten Splinte find Bea: ſchwaͤrzlich oder dunkelbraunroth, viechen veilchenartig, ſchmecken ſüßlich und zu- ammenziehend, werden in der Färberei häufig gebraucht und auch gegen Diarrhöen, Ruhren, Schleim- und Blutflüffe ıc. benützt. Ninde und Sat find in Amerika als ſchweißtreibendes Mittel geſchätzt, während die Früchte als Umſchläge bei rheumati- ſchen Leiden gute Dienfte leiſten. Aus dem Stamme flieht viel Saft, welcher jehr hart, jpröde, dunkelroth und durchjichtig wird, ſüßlich ſchmeckt und wie dag arabiſche Gummi Ban werden Kann. | Dlutfraut (Sanguinaria), diefe Gattung der Mohngewächſe hat einen Abläkterigen Kelch; 8—12 Blumenblätter, von denen die innern ſchmäler find; 24 Staubgefäke; 2lappige, bleibende Narbe; die Aſchalſtückige, Kängliche Kapfel ift vielfamig. — Arten: Kanadiſches B. (S. canadensis), knolliger, fleifchiger, außen dunfelbrauner, men blutrother, ſehr ſaftiger Wurzelſtock, aus dem oben 2 Blätter und 1 Schaft treiben. Die erſtern, 3—4 Zoll langen, ftehen auf vöthlichen Stielen und find in 79 kurze, gezähnte Lappen gejpalten, haben oben eine blaßgrüne, beveifte, unten eine ——— röthlich geaderte Taste Der 4—6 Zoll lange, blaßröthliche und blattloſe Schaft trägt eine eigige weiße Blume, aus der fich die 11,—2 Zoll lange, häufige, beiderjeits ſpitzige Kapſel bildet; der leicht glänzende, braunrothe Samen tft etwas nabelwulſtig; wächſt von Canada bis Florida in trockenen Wäldern, iſt ausdauernd, blüht im März und April, und hat eine bittere, ſcharfſchmeckende Wurzel, welche den Speichel beim Kauen voth färbt, in Eleinern Gaben veizend und fehweißtreibend wirft, fowie den Aus- wurf befördert. In größern Gaben ift die Wirkung jehr ſtark, e3 erfolgt purgiven nach ie und unten, ſowie Betäubung. Die Wirkung ſoll überhaupt dem Stechapfel ähn- ich ſein. Blutnuß, in der Gegend von Darmftadt |. v. a. Lamberthafelnuf. Blutſchwamm, rothe Hirſchzunge, Fleiſchſchwamm (Boletus hepaticus, s. Sanguineus), dieſer ine hat zuerft eine hellbraune, dann eine purpurrothe und zulegt eine fchwärzliche Haut. Wird der Schwamm durchſchnitten, jo überraſcht einen das ſchönſte Farbenſpiel von roſenrothen Binden, Lilaſtreifen und violetten Flam— men auf blendendweißem Grunde. Im Auguſt findet er ſich an den Wurzeln oder Stämmen alter Eichen nicht ſelten und wird, obſchon er ſehr verdächtig iſt, jung gegeſſen, indem er nad) dem Fleiſch von Schilöfröten oder nach Froſchſchenkeln ſchmecken Toll. Boabab, f. v. a. Affenbrodbaum. : Bocksbart (Tragopogon), dieſe Gattung der Familie Vereinblüthler hat eine eingache, S—16blätterige Hülldecke, deckblätlchenloſen Hauptfruchtboden, ungeftielte ‚ge ſchnäbelte Schlieffrüchte, gleichförmige, federige Fruchtkrone — Arten: Laucharti F B. (T. parrifolius), aus der Langen, fleiſchigen Wurzel treibt ſich die kahle 3—4 Fuß hohe Pflanze ; die Blätter find Yanzettig und gleichbreit; die Blüthenſtiele werden nad) oben immer dicker, erlangen Keulengeftalt und find Hohl; die purpursvioletten Blumen haben oben einen ganz flachen Blüthenkopf. Findet fih im ſüdlichen Europa auf Wie- jen und Hügeln, dauert 2 Jahre und blüht im Juni und Juli. Die der Schwargwurz ziemlich gleichfommende Pflanze verdient als Gemüfe Beachtung. — Wiejen:B. (T. — die fleiſchige, möhrenförmige, braune, innen weiße Wurzel enthält viel Milch— ſaft; der 23 Fuß hohe, kahle Stengel hat ganzrandige Blätter. Die gelben Blüthen erjheinen vom Mai bis Juli, und iſt diefe Pflanze, welche 2 Jahre dauert, in Europa und dem Oriente überall auf Wiefen, Triften und Grasplägen zu finden. Die ſüßlich Ihleimige Wurzel ſchmeckt etwas bitterlich und ift als eröffnendes und gelind auflöjen- des Mittel zu ſchätzen. Die jungen Stengeltricbe geben eine gute Speife. — Großer 2. (T. major), der kahle Stengel erreicht die Höhe der vorigen Art, die 12blätterige Hülldecke ift Länger als die gelben Blüthen; Zjährig, im Juni, und Juli blühend und auf trockenen Wiefen, namentlich auf Kalkboden in Europa wachſend. Die bittere Wurzel wirkt Fräftiger, al3 die der vorigen Arten. Bocksbeutel — Boerhaavie. 109 Bocksbeutel, Bocksaugen, Bockshoden, ſ. v, a. blauer Trollinger, ſ. u. Weintrauben. Bocksdoru ge diefe Gattung der Nachtſchattengewächſe hat einen Erug- förmigen, Szähnigen oder Öfpaltigen Kelch, trichterförmige Blumentrone mit 5—10fpal- tigem Saum; I Staubgefäße; die 2fächerige, am Grunde mit dem Kelch verjehene Beere iſt vielſamig. — Arten: Gemeiner ®. (L. barbarum), fahler Strauch, mit ſchlan— ten, fantigen, überhängenden, jehwachdornigen Zweigen, gejtielten, diefen, länglichen Blättern, ZI paltigem Kelch und lilafarbenen Blumen; die eifürmige Beere ift mennig- .roth. In Südeuropa, Alten und Afrika zu Haufe, wird bei ung zu Hecken, Luftge— büſchen und Lauben angebaut, blüht vom Juni bis September. Die Blätter find gut gegen Rothlauf. — Ehinefiiher B. (L. chinense), dem Vorigen fehr ähnlich, Die Ehinejen jollen aus den Blättern einen Thee fieden, welcher in vielen Krankheiten gute Dienfte leiftet. — Afrikaniſcher B. (L. afrum), wächſt in Afrika, im Orient, in Spanien und Portugal, wo früher aus den Aeſten und Blättern ein Extract gemacht wurde, der unter dem Namen Lycium allgemein befannt war, jet aber ganz außer Gebraud iſt. Blätter und junge Triebe werden in Spanien als Salat benübt, — Europäiſcher B. (L. europaeum), wirkt eröffnend und harntreibend. — Doldiger und Gehäufter B. (L. umbellatum), viefe Arten ftimmen darin ganz miteinander überein, daß das Holz beim Brennen Explofionen verurjacht. rg . v. a Tragant. - Bockshornklee, v. a. Hornklee. Bockspeterſilie, ſ. v. a. Peterſilie. Bockswurzel, die ſtarkriechenden Knollen dev Bocks-Zügelorche; ſ. Zügelorche.— Bodenholde, Bodenſtete, Bodevage ER a Da die verjchiedenen Pflanzen verjchiedene chemische Stoffe enthalten, jo müſſen fie auch ganz natürlich verſchiedene Stoffe in fih aufnehmen; da aber diefe verichtedenen Stoffe bald in allen, bald nur in beftimmten Bodenarten vorhanden find, jo tt es einleuchtend, daß auch nicht alle Pflan- zen auf jedem Boden Leben können; eine Salzpflanze wird nur auf falzhaltigem Boden, eine Kalkpflanze nur auf Kalkboden zu leben im Stande fein. Hiernach theilt man ſämmtliche Pflanzen nach dem Boden, welchen jie zu ihrem Leben verlangen, in obige drei Klaſſen ein, und bezeichnet mit dem Namen der Bodenfteten Pflanzen alle diejenigen, welche Lediglich blos in einer beftimmten Bodenmifchung gedeihen (4. B. nur auf Gyps-⸗, Kalkboden u.f.w.); Bodenholde Pflanzen find aber diejenigen, welche eine bejtimmte Bodenart vorzugsweiſe Tieben und auf ihr am zahlreichiten und üppigſten wuchern, ſich aber außerdem auch vereinzelt und meist weniger Fräftig auf anderem Boden finden; die Bodenvagen Pflanzen endlich find diefenigen, deren Vorkommen durchaus von Feiner bejtimmten chemiſchen Mifchung des Bodens abhängig ift, und auf allen möglichen Bodenarten wachfen. Bodenkohlrabe, in Württemberg ſ. v. a. Stedrübe, A Bodenjeerettig, im ep a. Gelblihgrüner runder Sommerrettig. Boerhaavie (Boerhaavia), Gattung der Wunderblumengewäcdhje; zwitterig; Heine, trugboldige Blüthen; trichterförmige Geſchlechtshülle; 1-4 Staubgefäße; ovaler Fruchtknoten mit fadenförnigem Griffel. Der Oberſtock ift frautig oder ſtrauchig; von den gegenjtändigen Blättern tft daS eine kleiner. — Arten: Aufrehte B. (B. erecta), friechende, dünne Wurzel; aufrechter, Ajeitiger, 1—2 Fuß hoher, aufwärts weichhaariger Stengel mit Hlebrigem Gelenfe; die eirunden, wellig-eckigen, 1%, Zoll langen und 1 Zoll breiten Blätter find unten weißlich, braunherzig getüpfelt und gewimpert. Die trug- doldig- riſpigen, weißen Blüthen fpielen ins Braͤuliche; 2 Staubgefäße; die abgeftugte Hüllfrucht iſt verkehrt kegelförmig und kahl. Dieſe ausdauernde, vom Juli big Septem⸗ ber blühende Pflanze iſt in Südamerika und Weſtindien zu Hauſe und hat in der Wurzel brechenerregende Eigenſchaften, welche ſich in größern Gaben auch aufs Purgiren aus— dehnen. — Veränderliche B. (B. mutabilis), ſehr weichhaarigen oder kahlen, nieder— liegenden und ſtielrunden Stengel; iſt in Auftralten zu ee und hat eine dem Bocks— bart Ähnliche Wurzel. — Kletternde B. (B. scandens), ftrauchiger, kletternder, 5—6 Fuß hoher Oberſtock; Herzeirunde, dicke, grüne Blätter; grünlichgelbe, faſt doldige Blüthen. Blüht in Südamerika und Weftindien vom April bis September, und wird die Wurzel dajeldjt als Brechmittel und gegen Samenflüffe und Tripper gebraucht. 110 Börſtenkraut-Blüthen — Bohne. Börſtenkraut-Blüthen, ſ. Saflor. Bogenäckerin, eine gute Moſtbirne, |. u. Birne, Bohne (Phaseolus), Gattung der Familie Re 2lippiger Kelch, die obere Lippe daran 2, die untere 83zähnig; der oberhalb bärtige Griffel ift mit dem Staubgefäß und Kiele ſchraubenförmig gewunden ; an der Bafis iſt der Fruchtknoten mit einer Keinen Scheibe umzogen; die Alappige Hülſe ift durch locker-zellige Dämm— chen etwas querfächerig. Der Nabel wird von einem Imenlifchen Mantel bedeckt. Dieje allbefannte, ſehr nützliche Hülſenfrucht ſtammt aus Dftindien ab und wird jeit langer Zeit im Großen bei uns gebaut. — Arten: Gemeine türfifche Bohne, Veits- Stangen-, Stedenbohne (Ph. vulgaris), aus den Winkeln der herzförmigen Blätter Fommen die Blüthentrauben hervor, welche verfchieden große und verfchieden ge— formte Hülfen hinterlaffen. Der von der Rechten zur Linfen ſich windende Stengel jteigt oft über 15 Fuß empor und find von diefer Art folgende Varietäten befannt: die weiße türfifhe Bohne; Schminfbohne; Schwertbohne, welche fußlange, 1—1'% Zoll breite, fichelförnige, gebogene Hülfen hat. Feuerbohne mit hochrothen Blüthen; bunte oder ſchwarzgefleckte, türfifche oder arabifche Bohne; bie Perl: oder Zuckerbohne; die Erbfen= oder Eierbohne — Die Zwerg-, Buſch Krups, Kriede, —— (Ph. nanus), die Hülſen ſind runzelig und zuͤſammengedrückt, die Stengel find äſtig und windet ſich dieſe Pflanze nicht; wird nur 1, höchſtens 2 Fuß hoch. Spielarten hievon find; die breite Schwertkriech— bohne und die Eleine frühe Kriechbohne. Dieje beiden Hauptarten der Bohnen, welche neben den angeführten in noch zahllofe andere Unterarten zerfallen, wollen zu ihrem Gebeihen einen jonnigen, mittelfetten und vecht Incfern Boden. In friſchgedüng— ten oder zu fettem Boden treiben fie fehr viel Stengel und Blätter, aber wenig Früchte. Gegen Nachtrröfte find fie jehr empfindlich, deshalb darf man den Samen erit anfangs Mai und jo alle 14 Tage bi in den Juni hinein legen, und meiſt gehen da nod) die erit gejtecften zu Grunde. Die Löcher, in welche die Einzelnen Bohnen fommen, macht man in Entfernungen von je 1 Fuß, 1 Zoll tief. Bon der Kriechbohne thut man nur 4—2, von den Steefbohnen aber 6—8 in ein Koch, Letzteren muß man entweder bald nach dem Legen oder doc, fogleich, wern fie aufgegangen find, 10—12 Fuß lange Steden neben, wodurch fie zugleich Schub gegen Nrachtfröfte erhalten. Auch verlieren die Bohnen jehr an Güte, wenn man fie 2 Jahr nad) einander in das nämliche Land pflanzt, wo— gegen die fernere Behandlung äußerſt wenig Mühe macht, Die Erde wird von Zeit zu Zeit aufgelocert und vom Unkraut gereinigt, Sind ſie S—10 Fuß hoch geworden, jo werden zur Zeit der Blüthe die Spiten von denen abgebrochen, welche nicht zu Samen beftimmt find, indem dieß die Fruchtbarkeit ſehr vermehrt und auch gegen die Blattläufe Ichüßt, welche fich fehr gern daran jegen. In der Hauswirthichaft gewähren die Bohnen ſehr viel Nutzen. Sie werden entweder grün als Gemüſe verfpeiit, oder für den Ges brauch im Winter in Salzwaffer eingemacht oder zum fpätern Gebrauche gedörrt. Zum Einmachen eignen fich die Schwertbohnen am beiten. In Ermanglung derjelben werden von den andern Arten diejenigen ausgefücht, deren Kerne noch nicht jo groß geworden find. Zunächſt werben fie in kaltem Waſſer gewaſchen und dann in einem Keſſel oder einer großen meſſingnen Pfanne Leicht gejotten, wodurd) fie ihre grüne Farbe behalten. Nach diefem läßt man fie über Nacht eiwas auf einem Brette abtrocknen, den Tag dar: auf aber werden fie jehichtenweife in ein gutverpichtes Fäßchen von Eichen oder Tan— nenholz gelegt, dazwischen wird Weinlaub, Fenchel, Lorbeerblätter, Saturey, Thymian ꝛc. gelegt, Salzwafjer darauf gegofien (u 12 Meben Bohnen werden I Pfd. Salz, welche in 6 Maß Waffer über Nacht aufzulöfen find, genommen) und endlich ein reines, leine— nes, weißes Tuch darauf gelegt, worauf ein pafjender tannener Dedel kommt, welcher mit einigen großen Steinen bejchwert wird. Yun kann man das Fäßchen bis zum Gebrauche ruhig im Keller ſtehen laſſen, nur muß man jie im Anfang, wie dad Sauer: fraut, alle 8 Tage reinigen, dann find fie zum Gebrauche fir den ganzen Winter ge: eignet. Zum DVerfpeifen werden fie 2 Stunden lang gefocht, das Wafjer, in welchem fie gefocht wurden, wird abgegofjen und dagegen anderes, ſiedendes Wafler daran ges ſchültet. — Zum Dirren werden ebenfalls nur ſüße, zarte Bohnen genommen, welche man ein wenig in ein nicht zu ſtarkes Salzwaſſer legt, dann darin kocht, dieß abgiept Bohnenapfel — Borretich, 111 und nad) dem Erkalten auf reine Bretter dünn ausſtreut, auf welchen man fie nun bei mäßiger Ofendite, an der Sonne oder an der Luft trocknet. Wenn fie vollfommen gedörrt find, jo lafjen fie fich in Schachteln over Leinenen Säckchen an luftigen Orten ſehr lange aufbewahren. — Die frischen Blätter der Bohnen, fowte das dürre Stroh und die leeren Hilfen geben ein gutes Viehfutter, daS auch den Schafen gut befommt. — Das Bohnenmehl gibt erweishende, jchmerzftillende Umschläge, die Bohnen ſelbſt aber find für den Menjchen ein kräftiges, gefundes Nahrungsmittel, während fie nur von wenig Thieren gefreſſen werden und für viele ein Gift find, namentlich für Ratten und Mäuſe, daher befteht das von den fog. Kammerjägern verkaufte Ratten: und Mäufegift, größtentheil3 aus Bohnenmehl. — Zur Fortpflanzung muß man die Samen gehörig reif werden laffen und immer die ſchönſten Sorten auswählen. Bohnenapfel, großer, vheinifcher, f. u. Apfel, Bohnenbaum (Citisus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Aippi— ger Kelch; Abrüderige Staubgefäße; pfriemiger, aufjtrebender Griffel; ſchiefe, aufwärts abjchüffige Narbe; jtumpfer Kiel. — Arten: Gemeiner oder breitblättriger B, Linfenbaum (C, laburnum), diefer mittelgroße, in der Schweiz und im ſüdlichen Europa, ja ſelbſt auch in einigen Theilen von Deutjchland, namentlich an der Wejer und in Dejterreich wild wachjende Baum wächit außerordentlich jchnell, weshalb er zum Anbau in Luftgärten befonders empfohlen werden kann, zumal er jehr ſchön ausſieht und prächtige Schmetterlingsblumen hat. Er gedeiht auch im fchlechtejten Boden und erreicht jchon in 3 Jahren eine Höhe von 12 Fuß. Der mit einer aſchgrauen Rinde bedeckte Stamm hat von unten auf grüne, ſchlanke Zweige und eiförmig längliche Blät- ter. Aus den gelben Blumentrauben entwickeln ſich fingerslange, herabhängende, ven Bohnen gleichende Hülfen, welche ſchwärzliche, linſenförmige Samenferne enthalten. Der Genuß devjelben verurjacht dem Menjchen Erbrechen, von den Vögeln aber werden fie ohne Nachtheil gefreſſen und bilden eine Lieblingsnahrung der Kajanen, Birk» und Nebhühnern, weshalb man diefen Baum namentlich an jolchen Stellen pflanzt, wo ſich diefe Hühnerarten aufzuhalten pflegen, damit es ihnen nicht am Winterfutter fehlt, Das jehr harte Holz des Bohnenbaums ift außen gelb, innen jchwarzbraum und wird von Tiichlern, Drechslern ꝛc. als unächtes Ebenholz verarbeitet. — Durch die Zucht hat man verichiedene Spielarten erlangt. — Die Blätter ſchmecken krautig-ſalzig, ſchlei— migsbitterfich, nachher etwas ſcharf, die Samen efelhaft Scharf, und purgiven letztere mit Betäubung, erjtere aber wirken zertheilend und auflöfend. — Schwärzliher B. (C. nigrieans), diefer in der Gegend von Negensburg und Tübingen häufig vorfommende Strauch wird nur 46 Fuß hoch und gleicht Hinfichtlich feiner Eigenjchaften dem Vori- gen. — Der purpurrothe DB. (C. purpureus), wird feiner wunderjchönen Blumen wegen beſonders gejchäßt und namentlih in Kärnten und Krain gefunden. Wird ge wöhnlich aus Samen gezogen. Bohnenkraut, j. Saturey. ——— av. a. Gelbe Lupinenerbfe Bollbaum, in einigen Theilen Deutfchlands ſ. v. a. Silberpappel. Bolletricholz oder Pferdefleifhholz, ein aus Surninam kommendes, ſehr feſtes und ſchweres Holz, das frifch wie rohes Fleifch ausficht, an der Luft aber bläffer wird; man benübt es bejonders gern zu Walzen u. dgl. Bollweide, j. v. a. Graupappel. Bombar, j. Ceibabaum. Dome, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. Brombeere. Bora), Boraken, ſ. v. a. Gemeiner Borretid. Bornwurz, ſ. v. a. Cardobenedict. Ni: Boronie (Boronia), Gattung der Familie Nautengewächfe; Atheiliger oder Ajpal- tiger. Kelch; 4 Blumenblätter, 8 fruchtbare Staubgefähe; herzförmige Staubbeutel; 4 Fruchtknoten; Afurchige oder Fopfige Narbe; 4 Kapſeln. — Arten: Gezähnelte 2. (B. denticulata), aufrechter Stengel, ftiefrunde Aeſte, gegenjtändige, lanzettige Blätter, doldentraubige, Kilaspurpurrothe Blüthen. ä : Borretid; (Borrago), Gattung der Familie Rauhblüthlerz 4 freie, an der Baſis ausgehöhlte und mit einem gevunfenen, faltig gereiften Rande umgebenen Nüſſe; ads fürmige Blumenkrone; Eurze, ftumpfe, ausgerandete Decklappen; Apaltige Staubfäden; 112 Borsddrfer — Boswellie. von denen der innere Schenkel das Staubfölbchen trägt. — Arten: Gemeiner oder gebräudlicher B. (B. officinalis), ein prächtig blühendes Sommergewächs, welches im 415. Jahrhundert aus der Levante zu und fam und fich feither förmlich bei ung einheimiſch gemacht hat. Der jaftige, 11%—2 duß hohe, | aͤſtige und hohle Stengel hat eiförmige, behaarte - Blätter, himmelblaue, manchmal auch röthliche und weiße Blumen, welche endſtändig in kleinen N) Büſcheln erfcheinen. Der B. wird in unſern AN Gärten häufig gebaut, indem man den 2 Jahre * dauernden Samen im April in ein gutes Gar- tenland dünn ausſtreut. In 8 Tagen ſchon er: age die Sämlinge, und fommt e3 überhaupt ehr häufig vor, daß fich dieſes Gewächs durch augfallenden Samen von jelbjt fortpflanzt. Der B. gehört u den geſündeſten Küchengewächſen; die jungen Blätter miſcht man gern unter Salat, um demſelben einen guten, gurkenartigen Ge: > ſchmack und Gerud gu geben; mit den Blumen ” eben ſie einen Tieblichen Thee. Die bis ſpät im den Herbit hinein blühenden Blumen dienen auch zum Blaufärben des Eſſigs und werben von den Bienen fleißig beſucht. Die frifche, jehr jaftige Pflanze riecht eigenthümlich nach Surfen und ſchmeckt etwas ſalzig; fie wird als fchleimig- kühlendes, erweichendes, entzündungswidriges Mittel gebraucht, und leiſtet der ausgepreßie Saft namentlich gute Dienſte in Seitenſtechen und allen mit Hitze verbundenen Krankheiten, — in nr — holie. — Wenn man das Kraut zu Aſche —— brennt und mit Honigwaſſer vermiſcht, jo hat Gem, ober gebräuchlicher Borretſch. man ein gutes Mittel gegen Bräune, Verlegung de8 Halſes, der Zunge und des Zahnfleifches, wenn man dieſe Theile damit waſcht. — Fräftigend und blutreinigend wird das Kraut, wenn man es in Wein fiedet und dieß trinkt. — Eine andere weniger wirkſame a zeigt folgende Abbildung, mit der die erite häufig verwechſelt wir Borsdörfer, ſ. u. Apfel. Borftengras, | v. a. Nardus stricta. Borſtenhirſe, ſ. v. a. Setana. Boswellie (Boswellia), diefe Gattung der Familie Kreuz- dorngewächſe iſt zwitterig, bat einen Kleinen, Zzähnigen, blei— benden Kelch; 5 Blumenblaͤtter; 10 Staubgefäße; 1 länglichen J— 1Griffel mit kopfiger oder 3lappiger Narbe; Zeckige apſel; 3 Samen, welche mit einem breiten, häutigen Flügel um— geben ſind. — Arten: Geſägte B. (B. serrata), großer Baum, welcher an den Enden der Aeſtchen ziemlich dichte Blätter hat, mit ‚denen jich die Blüthen zugleich entwiceln; die außen flaumigen DBlumenblätter jind jchwach fleifchroth. Blüht vom Februar bis N Mat und findet fich auf den oſtindiſchen Bergen. Aus Einſchnit— Borretf ie Yt ten, welche in die Rinde gemacht werden, fließt der in diſche etſch, zweite Art. Weihrauch, deſſen Geruch balſamiſch-harzig und in erwärmtem Zuſtande viel ſtärker iſt. Am Feuer oder beim Entzünden wird er wohl weich, ſchmilzt aber nicht, und hat einen bitterlichen, ſcharf-gewürzhaften Geſchmack. Der Weihrauch kommt in 2 Sorten aus Dftindien zu und, und zwar: 1. Weihraud in Körner und 2, gemeiner W. Erjterer beiteht aus rundlichen oder länglich tropfenförmigen, blaßgelblichen oder. 2 Botanik — Boviſt. 113 Ihwachrdthlichen, unburchfichtigen, Tetcht zerbrechlichen Stücken, melche weiß beftäubt find. Der zweite iſt in größern, unregelmäßigen, häufig zufammengebacdenen, mehr röthlichen oder bräunlichen Stüden, welche nicht jelten mit Rinden und Holztheilchen vermijcht find. — Der Weihrauch Teiftet innerlich gegen langwierige Schleimflüffe Dienfte, wird aber meift nur Augerlih zu Pflaftern und Räucherungen angewendet. rüber erhielten wir nur Weihrauch aus Arabien (arabifcher W.), ohne daß deſſen bitammung genau bekannt geworden wäre, obſchon anzunehmen it, daß er auch von der B. abjtummt. ; Botanif oder Kräuterlehre ift diejenige Wiſſenſchaft, welche Beichaffenheit und Natur der Pflanzen jowohl im Allgemeinen als im Einzelnen fernen lehrt, indem fie in erjterer Beziehung mit dem Bau, der Entjtehung, dem Wachsthum, dem gefunden und kranken Zuftande derfelben, ſowie mit ihrer Lebensdauer befannt macht und fte nach natürlichen, augenfälligen Grundfägen in als eintheilt oder in künſtliche Syſteme bringt. In der zweiten Beziehung macht fie mit der Blüthezeit, der Fruchtreife, dem Standorte, Nuten und Schaven der Gewächſe, jowie mit ihren Feinden befannt, und wird legtere auch angewandte B. genannt. — Die fog. bkonomiſche B. befaßt fich mit folchen Pflanzen, welche im’ der Lanbwirthichaft im Gebrauch find und Iehrt desen vortheilhafteften Bau und geeignetfte Behandlungsart. — Die Forjtbotanik bejchäftigt ich mit den im Freien ohne beſondere Pflege ——— Hoͤlzern, Bäumen und ——— und lehrt deren beſte Benützung. Botanybaigummi, Botanybaiharz, das Harz des hohen Gelbharzbaums (ſ. d.). Botanybaiholz, Paraportholz (im England Lookes oder Beefwood, Ochſen- olz, weil es in te und Zeichnung dem Ochjenfleifch gleicht); ftammt von einer ichenart in Neuholland; hat viel Nehnlichkeit mit dem Mahagoni, nur find die Flam— men und Flecke auf nn Grunde viel dunfler. Man unterfcheidet braunes, plivenfarbigeg, vrangegelbeg und fleifchrothed. Es kommt theils in runden, 10—14 Zoll dicken und 3—8 Fun langen Stämmen mit ftarfer, rauher Rinde, theils in Brettern in den Handel und dient zu Tiichlerarbeiten. — Siche auch Blackwood. Botanybaikino, die von der harzigen Schönhaube (ſ. d.) gewonnene Kinoart. Betrytis Rassiana. ein Schimmelpilz, die auf lebenden Seidenraupen entſteht, und deshalb jehr gefürchtet iſt. Es iſt ein in Frankreich unter dem Namen Muscardine befannter Schimmel, befällt die Raupen meilt erft vor ihrer Verpuppung; re ſehr bald davon und find dann mit einer weißen, zuderigen Efflorezcenz ede Botterfamen, bei Greifäwalbe ꝛc. f. v. a. Gemwöhnlicher Leinbotter. Bovift (Lycoperdos), eine Gattung der Familie Streulinge, mit figender Um— hlaghülle, deren Haargeflecht innen gr zart, dicht und mit eingeftreuten, gelbgrünen Keimkörnern, verjehen ift. — Arten: Gemeiner Bd. (L. bovista), ein beinahe fugel« runder Schwamm, welcher auf trodenen, unfruchtbaren Feldern, Wieſen ꝛc. wächlt, einen fat nicht bemerklichen Stiel hat, zuerft weiß, dann dunfelafchgrau iſt, gewöhnlich Eleiner als eine welfche Nuß bleibt und bie Größe eines Hühnerei's nie Überjteigt. Bon dem ziemlich ähnliche Champignon unterfcheidet fich diefe Art durch eine rauhe, lederige Ober: fa Wenn man auf fie drückt, jo zerplagt fie mit einem Knalle und ſpritzt einen hwarzen Staub von fih. Diefer den Samen bildender Staub bejteht nad) genauer Beobachtung aus Tauter geſchwänzten, mit zahlfofen Kleinen Widerhäkchen befegten Kügel— hen, welche in den Augen oder dur Einathmen in den Lungen oft fehr gefährliche Entzündungen erregen. — Durch Räucherungen damit kann man die jchwärmenden Bienen wieder zu dem ſchwachen Mutterftoc zurüctreiben und die Königin, tödten. — Der angeführte, am unrechten Orte ſehr ſchädliche Staub kann in der Heilkunde mit großem DVortheil angewendet werden, namentlich bei gewiffen Harnbeſchwerden, die fich durch häufigen Drang zum Uriniren, Brennen und Stechen in der Harnröhre und Entzündung der Harnröhrenmindung äußern. — Bei dem weißen Fluß, welder jo ſcharf 4 daß die naheliegenden Theile davon angefreſſen werden, leiſtet er ebenfalls gute Dienſte; ebenſo bet krampfhaften Bruft: und Athmungsbeſchwerden, mit denen — in der Bruſt und Herzklopfen verbunden iſt. Gegen dieſe Uebel ver— miſcht man 6 Gran Boviſtpulver möglichſt ſorgfältig mit 1Quent weißem Zucker, theilt dieß in 6 gleiche Theile und nimmt es den Tag Über, Damit wird nn jo lange 114 Boviftitrenling — Braunwurz. fortgefahren, bis die Beſſerung v eingetreten iſt. — Außerdem benützt man den Staub auch zum Austrocknen alter flie ßender Schäden und zum Blutftillen. Boviftitrenling (Bovista), bei dieſer Gattung der Strenlinge ijt die Fugelige Um— ſchlaghülle doppelt und ſtiellos; Die äußere weiße Haut löſt fich unregelmäßig ab, wäh- rend die innere endlich an der Spitze zerreißt. Das innere, zarte Haargeflecht ift mit geftielten Keimkdrnern verjehen. — Arten: Schwärzlicher B. (B. nigrescens), jung iſt der Pilz eifdrmig, bis ſich die Äußere weiße Haut in Schuppen abgelöſt hat und die innere, gelblich-grane, ſpäter ſchwärzlich-umbrabräune erſcheint. Findet fich auf Aeckern, Triften und in waldigen Gegenden; wird wie die vorangehende Pilzart bemükt. — Der bleigraue B. (B. plumbea) iſt ebenfalls Fugelig; die innere Hülldecke blei- grauz wird ſtark jo groß wie eine Haſelnuß und hat vor der Reife der Keimkörner ein röthliches Fleiſch. Findet ji) im Sommer und Herbſt in Ebenen. S Brachdiſtel, in einigen Gegenden |. v. a. Mannstren. Brachſeukräuter (Isodteae), Familie der Reihe TAauchergewächſe, Ordnung Wur— zelfheidenpflanzen, Klaſſe Scheivenpflanzen, mit vorgebildetem Fruchtfnoten und Staubbeutel, welch beide ſich in verjchtedenen, grundſtändigen Blüthenjcheiden in ein und derjelben Pflanze befinden. — Bon der einzigen Gattung diefer Familie ift in. den nördlichen und gemäßigten Klimaten fein bejonderer Nußen befamnt. Bram, ſ. Körnerbranp. Braſiliauiſche Rinde, die Ninde einer Ingaart, welche ih von dev Barbatimao- vinde (f. d.) nur dadurch) unterjcheidet, daß jie noch die Borfe hat, aber alle Eigen: ſchaften derſelben befitt. Braſilienholz (Caesalpina echinata), ein ſehr großer, dicker Baum, welche eine Art der Gattung Läſalpiuie bildet und in den Wäldern Brafiliens häufig wächit. Der Stamm ift gewöhnlich mehr oder weniger krumm, die Zweige find mit Stachehr bejeßt ; die gefiederten Blätter Haben eine eirunde Form; die weigen, eine einfache Traube bil- denden Blumen riechen jo Lieblich, als unſere Maiblumen. Das unter dem Namen Brafilienholz bekannte Holz iſt jehr hart und ſchwer, hat augen eine dunkelrothe, angejchnitten eine hellrothe Farbe und läßt fich ſehr ſchön poliven. Von der Stadt‘ Fernambuf aus wird damit ein jehr anjehnlicher Handel getrieben, daher kommt es ge- wöhnlich unter dem Namen Fernambukholz nad, Europa. In Straf: und Arbeitz- anjtalten wird es gewöhnlich gerajpelt und dann in der Färberei als unächter Carmoiſin verwendet. Tijchler und Inſtrumentenmacher benützen es auch zu jehr feinen Arbeiten, Wenn man Alaun, Weinkryſtalle und arabiſches Gummi zuſetzt, jo erhält man eine jchöne rothe Dinte. — Eine andere, geringere Sorte. liefert die —— alpine (O. sapan), welche mr eine Höhe von 12—15 Fuß erreicht, auf der Küſte von Koro— mandel und andern Theilen Dftindiend häufig wächſt. Das augen jchwarze Holz iſt innen hochroth und fommt als oſtindiſches B., Sapanholz oder rothes San- delholz in den Handel. ES wird ebenfalls von Färbern und Tijchlern benüßt, — Ferner kommt noch das Yamoner= DB. oder Allerheiligenholz vor, welches auf Jamaika und andern oftindifchen Inſeln wächſt und namentlich von der Allerheiligenbai ausge- führt wird. Die geringjten Sorten find: da B. von St. Martha und das von den braſilianiſchen Injeln Alle diefe Hölzer werden zum Rothfärben benüßt, und läßt ſich daraus eine ſchöne vothe Paſtellfarbe, ein Kugellac und eine blaue Saftfarbe bereiten. Brafilienpfeffer, i. dv. a. Beißbeere und Piment. Brafilienrinde (cort adstr. bras.), ächte adjtringirende Rinde, ächte Gerb- jtoffrinde, ſtammt aus Südamerika, wurde als jtärfendes Mittel gegen Blutungen angewendet, wird jetzt aber ihres hohen Preifes wegen und weil jie haufig verfälicht wird, jelten angewendet. Sie ift rothbraun, vijfig, faſerig und hat einen zuſammen— ziehenden, jäuerlich Fragenden Gejchmad. Stammt von eimer Acazienart in Brafilien: Brafilin, ſ. v. a. Rothholz. Bratbirne, ſ. u. Birne. Braunbeere, ſ. v. a. Brombeere. Braunelle, Prunelle. Branukohl, f. u. Kohl. | a op Braunwürz (Serofularia), Gattung der Familie Larvenblümler; Stheiliger Kelch; Brehbohne — Brechnußbaum. 115 giodige Blumenfrone; Saum mit 2 Lippen, wovon der obere längere 2=, der untere lappig iſt; 4 is Afächeriger Staubbeutel. Die eirunde Kapfel ift Zfchafftiidig. — Urten: Anollige®. (S.nodosa), diefe 3—4 Fuß hohe Pflanze ift unter dem Namen Wurmfraut, Sauerwurz befannt, und wächit bei und an feuchten Orten, auf Wiejen und in Wäldern, hinter Hecken und Zäunen jehr häufig. Der eckige, vieläjtige Stengel hat herzförmige Blätter und dunfelbraune, etwas grünliche Blumen. — Mit einem Ab- ſud der Blätter werden räudige Schweine gewaſchen und gewöhnlich dadurch hergeſtellt. — Der Geruch der zer: quetjchten Pflanze iſt ſtark und widrig, ver Geſchmack unan- genehm, bitter und ſcharf, welche Eigenjchaften fich durch's Trocknen jedoch ganz verlieren. — Der Same ift gut gegen Würmer, und wurde früher die ganze Pflanze häufig in der Heilkunde gebraucht. — Wenn man ein Quentchen zer- ftoßenen Samen nimmt, jo gehen die Würmer ficher ab. Mit Pfeffer und Myrrhen unter Wein gemifcht und ge- trunfen, vertreibt er Hüftweh. — Gegen Grind, Kräße und ähnliche bösartige Ausſchläge prefie man im Mat den Saft aus Wurzel und Kraut und mache daraus mit Wachs und Baumöl eine Salbe, welche gegen erwähnte Lei- den ausgezeichnete Dienfte Leiftet. — Die Wafferbraun: wurz (Sc. aquatica) findet man an Wafjergejtaden, in Graben und Sümpfen häufig; fie hat braunrothe Blumen trauben und ift namentlich in frischem Zuftande ein jehr Knollige Braunmurz. gutes Wundmittel, Auch diefe Art iſt ausdanernd, blüht im Juli und Auguft und hat alle Eigenjchaften der vorigen. — Wenn man den Samen zerftoßt, mit Honig ver- miſcht und pflajterartig fiber die Stirne legt, jo gibt fich dag Augentriefen. — Ge gen Drüjen am Hal 2c. pulvert man die Wurzel, vermifcht fie mit Honig und nimmt Morgens und Abends 2 Stunden vor und nach dem Eſſen hievon. Brehbohne, in verjchtedenen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Zwergbohne, Br bil jen, Brehhülfenbaum, f. u. Hülſen. Brechkörner, j. v. a. die Samen von Bicinus communis, Brechkraut, ſ. u. nn Brechnuß, j. v. dv. Krähenaugen — Schwarze B., Burgirnuß (Jatropha eurcas), vwieläftiger, 12—15 Fuß hoher Strauch mit herzförmigen Blättern und grün: lichen Blumen; wächſt im ſüdlichen Amerika, namentlic, in Brajilien und Gutana, und iſt durch feine Samenferne, die bekannten Burgirnüfje oder Höllenfeigen, welche die Größe der Bohnen haben, mit einem weißen Häutchen überzogen find, merkwürdig; fie ſtehen einzeln in Sfächerigen Kapfeln, die etwa jo groß wie eine weljche Nuß find. Die jüglich nach Mandeln jchmecenden Kerne verurjachen, wenn man fie ſammt dem Häutchen it, Brennen im Halfe, heftiges Erbrechen und Purgiren, wogegen fie ohne Nachtheil gemofjen werden Finnen, wenn man das Häutchen abzicht. Auch wird das Ricinusöl daraus gepreßt, welches unſchmackhaft ift, innerlich gegen Waſ— ſerſucht, Kolif und Würmer, äußerlich gegen Hautfrankheiten und bei ge lähmten Gliedern ꝛc. gebraucht wird. — Der Mantihotoder Caſſabi (J. manihot) it ein 6—8 Fuß hoher Strauch, welcher handförmige, Iappige Blätter und blaßgelbe Blumen hat. Seine weiße Wurzel wird 1 Fuß lang und 2-4 Zoll dick, gleicht einer Nübe und entHält einen Mitchjaft, der Geſchwülſte erregt und oft töptlich wirkt, Hat man dieſen durch Kochen ausgezogen, jo kaun die Wurzel, aus welcher das weftin- diſche Brod bereitet wird, ohne allen Nachtheil genoſſen werden. Außerdem erhält man von ihr ein jehr ftarkes, beraufchendes Getränk. Findet ſich auf den weſtindiſchen —— wild, wird aber auch ung dajelbit gebaut. rechnußbaum (Strychnos), Gattung der Familie Drehblüthler; A-Hfpaltiger Kelch; trichterförmige, 4—5fpaltige Blumenkrone; 4—5 Staubgefäge; Afächeriger Frucht: knoten, bei dem die Fächer wieder mehrere Fächer haben; diefichalige Beere, in welcher der Same im Breie niſtet. — Arten: Aechter 8 (St. nux-vomica), — hoher, 116 Brechftrauch. winkelrankenloſer Baum mit meiſt krummem Stamme und glatter, ſchwärzlich-aſchgrauer Rinde; die kurzgeſtielten, ovalen, 5—5d nervigen Blätter ſind kahl und glänzend; die grümlichweißen, 6 Linien langen Blüthen viechen angenehm; die fugelige Beere hat 2 big 3 Zoll im Durchmeſſer und ift von eimer glatten, harten, orangefarbenen Schaale um- geben; der weißliche Brei iſt gallertartig; 5—8 Ereisrumde, aſchgraue oder bräunliche Samen. Das Holz der Aeftchen hat einen bittern Geſchmack; noch bitterev ift die Wurzel, welche jammt dem Holze der mittlern Stämme und Aefte den größten Theil des nad) Europa kommenden Lignum colubrinum offieinale bildet. Es wird gegen Wechjel- fieber, den Bi giftiger Thieremmdtoller Hunde, lähmungsgleiher Schwäche der untern Extremitäten, Schleimfieber, Hyiterie, Hypochondrie, Milz: und Lebergeſchwülſte, Schleimflüjje, Honigbarnrubr, Kolifen, Durchfälle ꝛc. gebraucht. Neußerlich wird das Holz, jowie die jehr bittern Blätter egen gichttjch- vheumattsche Schmerzen angewendet. Die giftige Rinde Fam früher als Pelle. Angufturarinde in den Handel. Der jehr bittere, geruchloje Same gehört zu den ſtärkſten Pflanzengiften und it bei uns unter dem Namen Krähenaugen oder Brechnüſſe befannt. Ihre Wirkung ift namentlich ſehr jtarf auf das Rücken— mark und dejjen Nerven und bilden ſie deshalb bei vielfachen SLäͤhmungskrankheiten, namentlich der untern Extremitäten, ein wichtiges Heilmittel. Außerdem leiſten jie bei Wechlelfiebern, Nubren, Würmern, Keuchhuſten, Aſthmas oft gute Dienite. — Schlangenwidriges B. (St. colubrima), der kletternde Stamm hat einfache, jeiten- jtändige, holzige Winkelvanfen, elliptifche, Snevvige Blätter, endſtändige, armblüthige Trug- dolden ; die Blätter und Blüthen Haben flaumige Sttele, die Fugeligen Beeren find 2—12jamig. Auf der Küste von Malabar und Geylon zu Haufe; blüht im April und Mat, jchmeekt durchaus bitter, iſt jo giftig wie die vorige Art und wird wie dieſelbe benützt. — Liguſterartiger B. (St. ligustrina), 12—15 Fuß hoher, geradäſtiger Baum, mit eirunden, beiderſeits Znervigen Aeſten, endjtändigen, flaumigen Trugdolden, 4—5ipalti- gem Kelch und einer außen flaumigen, Zoll langer Blume; die 2—Sſamige, zuerſt grünlich-gelbe, endlich röthliche Beere iſt ſo groß, wie eine Reine Claude; Samen jilberweißsglängend und ſeidenhaarig; blüht vom Dftober bis Dezember und ift auf den oſtindiſchen Inſeln Timor, Notty, Pulu-Kambing ze. zu Haufe Hat die Eigenjchaften der vorigen Arten. — Javaniſcher B. (St. tieute), der armsdicke Stamm Elettert bis im die höchiten Bäume hinauf und ift oft bis auf 120 Fuß aſtlos; das Holz tt pords, blaß ſtrohgelb; Blätter elliptiich, plößlid zugejpist und 3 Zoll lang; grünlich- weiße Blumen, welche angenehm jasminartig riechen; Samen oval, jeidenhanrig und bräunlich; die braungelde, zuletzt rothe, glänzende Beere iſt vielſamig und hat 3—4 Zoll im Durchmefjer. Waͤchſt in den unzugänglichiten Wäldern Java's, blüht vom Juni bis Juli und brüngt im September ımd Oftober veife Früchte, Der übelriechende Saft der Wurzelrinde it unter dem Namen Upas Tjettek oder Upas Radja als ein furcht- bares Gift befannt, welches von den Wilden hanptjächlich auch zum Vergiften der Pfeile benüst wird, welche bei der geringiten VBerwundung schnell jehr ſchwächen und den Tod unter heftigen Convulſionen herbeiführen. Diejer erfolgt jelbit bei größeren Thieren oft jchon nach wenigen Minuten, längſtens aber innerhalb 1/, Stunde, Inner— lich wirkt es ebenſo verderblich, nur weniger jehnell. Ber Verwundungen muß man die Wunde augenblicklich erweitern, damit das herausſtrömende Blut dag Gift ausjpült; darauf ift fie jo ſchnell als möglich auszubrennen oder auszuätzen. Zeigt das Gift ihon Wirkung auf das Nervenſyſtem, jo find veichliche Aderläffe, kalte Umſchläge um ven Kopf, Einreibungen von Queckſilberoxydulſalbe und Atherifchefampferigem Dele, jo- wie innerlich Opium anzınvenden, damit der Blutandrang von dem Gehirne abgeleitet wird. Brechſtrauch (Psychodria), dieje Gattung der Kamilie Krappgewächſe iſt zwitterig, hat einen überweibigen Kelch, 5 oder 1dzähnigen Saum, 5—4 Staubgefäße, unterjtän- digen Fruchtknoten, einfachen Griffel, Apaltige Narbe; jteinfruchtartige, fleiſchige Beere; papierartig lederige Steinferne. Meiſt Bäumchen und Sträucher, jelten ausdauernde Kräuter. — Arten: Achter. (Ps, emetica), jchiefaufiteigende, durch Quereinjchnitte — Wurzel, welche außen graulich-gelb oder bräunlich, innen weiß iſt, viel mehr inde als Holzkörper hat. Das äſtloſe aufrechte Stämmchen iſt 1—11, Fuß hoch und mit bräunlichen Filzhaaren bedeckt; die gejtielten, beiderjeits zugeſpitzten gegenftändigen Blätter find 5—4 Zoll Tag und 9—42 Linien breit, gewimpert und unten weichhaarig; Brechtanne — Brodbaum. 417 die blaue, genabelte Beere bat eine kugelig-ovale Zorn. Wächſt in den ſüdamerikaniſchen Wäldern, blüht im Mat und liefert uns die Schwarze Brechwurzel (gejtreifte oder peruanifche Jpecacuandha), welche Fraßendebitter Schmeckt und Brechen erregt. — Schmarsgender B. (Ps. parasitica), rankender, Fahler Strauch, deſſen hängende Aeftchen an der Spitze Aſeitig find; geftielte, eirunde Blätter; kleine, weiße Blüthen; Szähniger Kelch; eingefchlofjene Staubbeutel; jcharlachrothe, Fugelige Beeren; wächſt auf alten Baumftämmen in den Bergwäldern Wejtindiend. — Die brechenerregende Wurzel wird in vielen Gegenden wie die ſchwarze Brechtwurzel benüßt. Brechtanne, in einigen Gegenden Deutjchlandg |. v. a. Lerche. Brediviole (Jonidium), Gattung der Familie Veilchengewächje; dtheiliger, tiefer Kelch; 5 ungleiche Blumenblätter; 5 Staubgefäße; freie oder verbundene, oft Jehr kurze Staubfäden; einfacher Griffel, verdichte Narbe; Afächerige, Sichalftückige Kapſel. — Arten: Aechte B. (J. ipecacuanha), 4--6 Zoll lange, Teichtgejchlängelte, kleinfingers— dife Wurzel, welche außen weiplichgrait, im Alter blaßgrau, innen weißlich iſt und mehrere Stengel trägt, die zottig, halbſtrauchig, aſtlos find und 1,—2 Fuß hoc, werden. Die wechjelftändigen, ſehr kurzgeſtielten, gelägten, beiverjeit3 ſpitzigen Blätter werden 712 Linien lang; fatt ſitzende, ebenfalls Eurzgeftielte, weiße Blüthen; am Grunde be: haarte Staubfäden; zottiger Fruchtknoten; flaumige, I—12famige Kapfel. Blüht vom Juni bis September und wächſt -auf felſigem, ſandigem Boden in Brajilien. Friſch viecht die bittere, jcharfe Wurzel unangenehm und wird unter den Namen weiße Brehwurzel oder weiße Ipekakuagnha wie die ächte Wurzel dieſes Namens ges braucht, ift jedoch nicht in allen Fällen jo wirkfam, und hat mit der Seifenwurzel jehr viel Aebnlichkeit. — Zum Erbrechen ſchneiden die Brafilianer die Wurzelrinde in Stüde, gießen Wafjer daran und laſſen dieß 12 Stunden jtehen, dam nehmen jie von dem Abguß 2A Drachme. — Rauchhaarige B. (J. poaya), ſenkrechte, weißliche, Feder: kieldicke, geichlängelte, 2-3 Zoll lange Wurzel, die einen halbſtrauchigen, a—1!4 Fuß hohen Stengel treibt, rauchhaarige, wechjelftändige, faſt fiende und herzeirunde Blätter hat; Blumen weiß, oben zottig; Staubfävden frei und flach; Griffel Sförmig. Blüht vom April bis Auguft und wächft auf den Triften Brafiliens. Die blaßerdfarhiggraue Wurzel hat eine feit an dem gelben Holzkerne jisende, weiße, hornartige Ninde, welche ſchwach, etwas Fragend jcharf ſchmeckt und wie die vorige gebraucht wird. — Achnliche andere Arten, welche ebenfalls im heizen Amerika und DOftindien wachfen, bejigen die gleichen Eigenschaften. Bredweide, in Sachjen ſ. v. a. Bruchweide, Bre wurzel, ſ. Ipecacuanha. Breiapfel, gemeiner (Achras sapota), ein mittelgroßer Baum Südamerika's, wel— cher äpfelaͤrtige Früchte trägt, die ſehr ſchmackhaft ſind und den Ananas noch vorgezogen werden, wenn fie wie die Mifpeln weich zu werden beginnen. Diefer Baum wird tn vielen Gärten Amerika's mit Sorgfalt gezogen, indem man außer den Früchten auch noch die Ninde als Fieberrinde benüsen kann. Die ſchwarzglänzenden Samenkerne find ein vorzügliches Hauntreibendes Mittel. — Der bruftförmige B. (A, mammosa), et Hat Fuß hoher Baum, welcher Länglichrunde Aepfel und ein eßbares, musartiges Fleiſch hat. Breitling, eine gute Aepfelforte, ſ. u. Aepfel. Brennfrant, |. v. a. Wollkraut md Hahnenfuß. Brenneſſel (Urtica), die Blüthen diefer unter dem Artikel Neſſel beſonders abge— handelten Pflanze gibt einen Thee, welcher gegen Eolifartige Schmerzen ausge— zeichnete Dienfte Leiftet. — Wenn man aus den äußern Blättern und Stielen diejer Planze ein Süppchen bereitet, fo leiſtet dieß ausgezeichnete Dienfte in vuhrartigen Fällen. — Gegen den weißen Fluß find die Blüthen dev weiglichblühenden Neffel ſchon oft mit Erfolg angewendet worden. Brillenſchote (Tetradynamae Liliculosae), europäische Pflanzengattung der Cruci— foren; die Schdtchen gleichen einer Brilfe, Brod nennt man in Ungarn den Krapp, befonders den aus dem Banat. ‚Brodbaum (Artocarpus), dieje Gattung der Familie Neffelgewächfe ift 1häufig, mit männlichen Blüthen, welche auf einem keulen- und Fätchenförmigen Sauottrunge boden dicht jtehen; 2 Stheilige Gefchlechtshülle, 1 Staubgefäß. Die dicht blüthenköpftg 118 Brodfaren — Brodnuß. gehäuften, weiblichen Blüthen ftehen verſchmelzend auf einem Fugeligen Hauptfruchtboven; der pyramidenfdrmige Saum hat am der Spige eine Deffnung zur Durchlaſſung des Griffels; der freie Fruchtknoten ift einfächerig und eineiig; der feitenftändige Griffel ragt fadenförmig — hervor; 1—2 Narben; aus den verſchmolzenen Gejchlecht3- hüllen bildet fich eine beerenartige Sammelfrucht; die häufigen Nußhülfen beriten der Länge nach und enthalten einen eirunden Samen, Milchende Bäume mit meift jehr großen leverartigen Nebenblättern. — Arten: Wahrer over eingefchnittener B. (A. incisa), ein Oi die Bewohner der heigen Länder von Afien und Südindien jehr wichtiger Baum, indem dort wegen der allzugroßen Hite unjere Getreidearten nicht leicht fortfommen, und durch diejes ausgezeichnete Geſchenk der Natur erſetzt werden. Der Baum erreicht die Größe einer mittlern Eiche und bildet mit feinen Aeſten und Zweigen eine jchöne, pyramidenförmige Krone. Die 111 Fuß langen und 8-10 Zoll breiten, eifdrmigen Blätter find mit Einfchnitten verſehen; die 7—8 Zoll Langen, gelben Blätter gleichen den Melonen vollfommen, und nach erlangter vollfommener Neife ent: halten fie einen widerlichen Brei, welcher nicht die gefündeften Eigenfchaften beſitzen joll, Aus diefem Grunde werden fie vor der Neife abgenommen, in 3—4 Stücke zerjchnitten, in Blätter gewickelt und auf heißen Steinen geröftet. Durch diefes —— erhalten ſie den Geſchmack des Weizenbrodes und bilden, mit etwas Kartoffelmehl vermiſcht, den größten Theil der Nahrungsmittel von den Bewohnern jener Länder. Nicht ſelten läßt man auch die nicht ganz reifen Früchte auf einem trockenen Boden nachreifen, dann wirft man fie in gepfläfterte Gruben und bedeckt fie da mit Blättern und Steinen. Hier kommen fie nach einiger Zeit in Gährung und werden in einen Teig verwandelt, aus welchem ein Brod gebaden wird, das fich über einen Monat hält. Es wird angenom— men, daß von 3 Brobbäumen eine Perjon, und von 10 eine nicht zu ftarfe Familie Leben kann. Aus diefem Grunde hat man der Kultur diefes Baumes befondere Auf- merkjamfeit gewidmet und dadurch mehrere Spielarten mit und ohne Samen erzielt. Die Fortpflanzung — durch Samen oder durch Ableger und abgeſchnittene Zweige, und wächſt dieſer Baum ungefähr 70 Jahre, dann fängt er an, allmälig abzuſterben. Außer den Früchten wird auch noch das gelbe Holz zum Verbrennen, forte zu verjchie- denen Kunſtſachen benübt, während man aus dem Splint Zeuge verfertigt. Die Blätter dienen zum Cinwideln beim Baden der Frucht, zu — Segeln ꝛc. Der aus Einſchnitten in die Rinde ausftrömende Saft wird mit Kofusmilch eingefocht und gibt dann einen guten Vogelleim; vermiſcht man ihn mit Sagomehl, Zuder und Eiweiß, fo gibt er einen vorzüglichen Kitt. Aus den trodenen Blumenkolben Yaßt fich ein guter Zunder bereiten. Die Samen können gleichfall® als Nahrung zubereitet werden. — Die Wurzel wildwachjender Bäume wird gegen Nuhren angewendet, während eine Abkochung des gefpänten Holzes mit dem des jtinfenden Mangobaumes blutreinigend iſt und den Geburtsplutfluß befördert. — Die Afche der Blätter gibt mit Kokosöl eine vorzügliche Einreibung gegen flechtenartige Krankheiten. —, Jakabrodbaum (A. integrifolia), diefer ebenfalls große Baum hat ungetheilte Blätter und recht ſchmackhafte Früchte, welche fo groß wie Kürbiſſe werben und an der Wurzel, dem Stamme und der Aeſten figen. Cr wächlt auf Eeylon, fowie an ven Küſten von Malabar und Ko- romandel. Die Früchte diefes im Juni und Juli blühenden Baums werden fowohl roh al3 auf verjchiedene Art zubereitet genofjen, und bei einer Spielart davon ſchmeckt das Fleiſch wie Weintrauben und Erdbeeren, weshalb anfommende Europäer fich fait nicht jatt daran eſſen können. Der zuweilen aus der Wurzel tretende Milchjaft ſammelt fich in der Erde zu knollenartigen, weichen, innen gelblichen Körpern und leiſtet gegen Diarrhden ausgezeichnete Dienfte. Eine Wurzelabfochung ijt in denſelben Leiven, jowie, gleich den Früchten, Außerlich gegen bösartige Flechten zu gebrauchen. — Das Holz in zu Gurgelwaffer bei Erfchlaffung des Zäpfchens und der Mandeln, die Früchte gegen Blödfichtigfeit gut. Brodfarru (Arthrozamia), dieje Gattung der Familie Zapfenfarrn hat männliche Zapfen wie der Palmenfarrın und weibliche, wie der Zapfenfarrır. Brodnuß (Brosimum), diefe Gattung der Familie Neſſelgewächſe ift zweihäufig ; die männlichen Blüthen fißen dicht blüthenföpfig auf einem fugeligen Hauptfruchtboven ; runder, ſchildförmiger Staubbeutel; die weiblichen Blüthen ftehen in einem Frugförmigen Hauptfruchtboden, welcher mit ſchildförmigen Schuppen oder borftenartigen Weichftacheln Brohmkapern — Brombeere. 119 bejegt ift, damit ift der Zfächerige Fruchtknoten verwachſen; endftändiger Griffel, 2 Nar- ben. Die beerenartige Hüllfrucht iſt einſamig, ziemlich trocken und aus dem vergrößerten Hauptfruchtboden gebildet; Fugeliger, kernmaſſenloſer Same. Milchende, nur im heigen Amerika gedeihende Bäume. — Arten: Nindige B. (B. alicastrum), Grobe Baum mit jchlaffen Aeſten, gejtielten, wechjelftändigen, fahlen, unten geaderten Blättern; die männlichen Blüthenköpfe find etwa erbfengroß; die weiblichen Hauptfruchtböden gejtielt und ftehen einzeln oder gezweit in den Blaktwinkeln; die braune Hüllfrucht Hat ungefähr die Größe einer Muskatnuß. Findet fich auf Hügeln und in Feldern Jamaika's, blüht vom Mai bis Auguft, und bilden dort die jungen, einen dicken, klebrigen Milchjaft enthal- tenden Blätter die Hauptnahrung aller grasfrefienden Thiere, wogegen die Milch der altern Aeftchen und Blätter ätzend tft und diefe deshalb nicht mehr zur Fütterung taugen. Den fait wie Hafelnüffe oder Kaftanien ſchmeckenden Samen ißt mar in Jamaika roh oder al3 Brod zubereitet. — Milchender B. (B galactodendron), hoher, auf Felſen wachjender Baum, dejjen Stamm oft 7 Fuß im Durchmeffer hat, die Aejte erjcheinen wie abgejtorben; emdjtändige, weichhaarige Knoſpen; wechjelftändige, I—10 Zoll lange Blätter auf diefen, fahlen Stielen; fie jind etwas Tederig, Fahl, oben grün, unten gelb- braun; etwas fleischige, Fugelige, wallnußartige Hüllfrüchte; wächlt in Südamerika. — Der reichliche Saft des Stammes ift fü, wohlſchmeckend, klebrig, weiß, und fteht der Kuhmilch nicht nach, Hat Anen balfamifchen Geruch und wird getrunfen oder mit Mais— brod, Maniok ꝛc. gegeſſen. Durch Kochen desfelben am Feuer oder durch Trocknen au der Luft ſcheidet fich ein gelblich-weißer, wachsartiger Stoff aus, welcher gute Kerzen gibt. Brohmfapern, Geiſterkapern heißen die, befonders in den Nheingegenden in Eſſig eingelegten und wie Kapern verbrauchten und verfendeten Blüthenfnofpen vom gemei- nen Bejenginiter. Broffoli, f. u. Kohl. Brombeere, Brombeerftrauch (Rubus), diefe Gattung der Familie Roſenge— wächfe ift auiiterig, manchmal auch häufig, bat einen dfpaltigen, ziemlich flachen Kelch, 5 Blumenblätter, bald mehr bald weniger Staubgefäße; zahlreiche Fruchtknoten; fait jeitenftändige Griffel; einfache Narbe; jteinfruchtartige Früchtchen; maulbeerähnliche Beere. — Arten: Gewöhnliche B. (R. fructicosus), 4—6 Fulz hoher, jtacheliger, anfehnliher Strauch, der an Bächen und in Heden, namentlich aber ın Waldungen mit jungem Anflug wächit und häufig in Gärten gezogen wird. Die einfachen Blätter jind manchmal 3—dfach zufanmengefett und unten filzig; die Blüthen haben eine weiße oder rötgliche Farbe und find hier und da gefüllt; die runden, etwas harten, grünrothen und ſchwarzen Beeren find geruchlos, haben viele Kleine Erhöhungen und enthalten einen vothen, jauerlichen Saft. Sie werden ſowohl roh gegeffen, al3 zur Färbung des Weins und zur Bereitung eines Syrups gebraucht. Die Schweizer brennen einen vorzüglichen Branntwein aus Ihnen, welcher ſogar dem berühmten Kirfchenwaffer auf der Allmannzfette vorgezogen wird. Wenn man fie unveif trocknet und pulverifirt, dienen fie zur Berei— tung eines —— Eſſigs aus Wein. Das Holz gibt ausgezeichnete Pulverkohlen, während die Blätter von den Weidmännern als Winternahrung für's Wild isst jind und auch zum Gerben benüßt werden. — Ackerbrombeere, Bocks-, Kratz- beerjtrauch (B. caesius), diefe Art hat einen ſchwachen, Eriechenden, bedornten Sten— gel und weniger Schmachafte, jchwarzblaue Beeren, welche roh genießbar find und zur Berbefferung des Wein benüßt werden; wird oft ein ſehr Tältiges Unkraut auf Ges treidefeldern. In unreifem und getroefnetem Zuftande wirken die Beeren gegen Durchs fälle; die Stengeltriebe, Blätter und Blüthen find gelind adftringirend und werden zu Gurgelwafjer, gegen Diarrhden und Blutflüffe gebraucht; die Wurzel ſoll in Diarrhöen befonderz gut fein. — Steinbrombeere (B saxatilis), der kaum 1 Fuß hohe Strand) bringt erbjengroße, vothe Beeren, welche einen angenehmen, ſäuer— lichen Gefchmac haben. Bei ung finden fie fich in Bergmwäldern, an Felſen und ſteini— gen Drten, und werden die Beeren jehr Häufig eingemacht und zu Fleiſch gegeffen. Die Ruſſen bereiten daraus mit einem Zuſatz von Honig ein gutes Getränk. — Der hieher gehörige Himbeerftrauch ift unter Himbeere zu fehen. — Laub, Blumen, junge Schöß- linge und Frucht des Brombeerſtraͤuchs find äußerlich und innerlich zu gebrauchen, in dem fie, in Waſſer gefotten und getrunken, ſowie als Ueberfchläge, die Hitze ſehr mildern. — Wenn man die äußerſten Schößlinge und dürreu Blätter in Wein ſiedet — 120 Brome — Bruchweide. und trinkt, fo wird dadurch der rothe Bauchfluß geſtillt und bie übermäßige vothe Blume gemildert. — Wenn man das Laub in Lauge fiedet, jo fann man damit die Haare ſchwarz färben. — Reibe ven Saft der Brombeere in einem Bad auf die Haut, ſo wird ſie rein, ſelbſt wenn fie mit einem ausfchlagartigen Schorf bedeckt iſt. Brome, in Sachſen |. v. a. Brombeere. Bromel, auf dem Hundsrüd |. v. a. Brombeere Bronfionetie (Broussonetia), diefe Gattung der Familie Neffelgewächje iſt zweis häufig; die männlichen Blüthen ftehen in dichten Aehren, haben eine Atheilige Geſchlechts— Hülle und 4 Staubgefäße; die weiblichen Blüthen find auf einem ——— Hauptfrucht⸗ boden dicht blüthenköpfig gehäuft und haben dazwiſchen zottige Deckblättchen; die krug— förmige Geſchlechtshülle iſt 354zähnig; eirunder, 1fächeriger und Jeiiger Fruchtknoten, welcher ſchief auf einem keulenförmigen Fruchthalter ſteht; fadenförmiger Griffel; etwas fleiſchig-gallertartige Nußhülſe, welche von dem vorragenden Fruchthalter emporgehoben und von ungleich verlängerten Rändern eingefchloffen ift. — Arten: Papiergebende 3. (B. papyrifera), milchenvder Baum mit eirumden, ganzen over lappigen, 3—Ötheilt- gen Blättern, welche unten, nebjt den Blattjtielen, furzhaarig ind. Iſt in Japan und auf den Injeln des indischen Dceans zu Haufe, und hat eine jehr zähe Rinde, melche zu verſchiedenen Geweben, hauptſächlich aber zur Papierbereitung dient. Brucen (Brucea), Gattung der Familie Rautengewächſe, mit zweihäufigen, zum Theil zwitterigen Blüthen, Atheiligem Kelch; 4 Blumenblätter, 4 Staubgefäße, welche in männlichen Blüthen in ein Alappiges Polſter eingefügt und in den weiblichen unfrucht- bar find; A Fruchtknoten; ſpitzen Griffel; 4 einjamige Steinfrüchte. — Arten: Ruhr— widrige B. (B. antidysenterica), aufrechter Strauch, welcher mit einen Fleinen Wallnußbaume Aehnlichkeit hat; fait viffige, rehfarbige, ſpäter gelbliche Rinde; an den Enden der Aeſtchen vichtitehende Blätter, die eine Länge von 1-1", Fuß haben und unpaarig gefiedert find; die dünnen, einfachen, — Trauben ſind blattwinkel⸗ ſtändig; die Blüthen unanſehnlich, der Kelch außen roſtbraun zottig, die Blume dem Kelch beinahe gleich; pfriemenförmiger Griffel. Iſt in Abyſſinien zu Hauſe, blüht vom April bis Mai, und hat eine innen, bittere Rinde, welche ſammt den Blättern gegen teber, namentlich aber gegen Ruhr gebraucht wird. — Sumatraſiſche B. B. sumatrana), alle Theile find bitter, namentlich aber die Blätter, welche unanges nehm riechen und gegen Ruhren, Fieber und Würmer ausgezeichnete Dienfte leiſten. rnhhafer, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. Flughaber. Bruchkraut (Herniaria), Gattung der Familie Bortnlafgewächje; Stheilige Ges ſchlechtshülle; 10 Staubgefäße; £ugeliger Fruchtfnoten; jehr kurzer oder fehlender Griffel; 2 ſtumpfe Narben; häufige, einfamige, nichtauffpringende, deckelloſe Nußhülfe; die äußere Samenhaut ift Enorpelig und hart. — Arten: Kahles B. (H. glabra), aus ber dünnen Wurzel entfpringen zahlreiche Stengel, welche fich liegend im Kreife ausbreiten, 3—8 Zoll lang werden und wie bie ganze Pflanze gelbgrün find; die fahlen oder etwas gewimperten, oval: elliptifhen Blätter werden 11%—3 Linien lang; die jehr Heinen, geldgrünen Blüthen jtehen in 7—10blüthigen, blattwinfelftändigen Knäueln und evjcheis nen vom Juli bis Herbit. Das geruchlofe Kraut ſchmeckt Schwach falzig und herb, iſt unter dem Namen Taufendforn bekannt, wirft auflöfend, Harntreibend und wund— heilend, wird jedoch mit Necht jelten mehr gebraucht, joll jedoch gegen Schwindfucht gut jein und manchmal an dev Wurzel die polnische Schilolaus nähren. — Von andern hieher gehörigen Arten gilt dafjelbe. Bruchmoos (Meesia), diefe Gattung der Haubenmooſe hat eine he endftändige Keimbüchfe, doppelten Mündungsbefas, wovon der Äußere 16 kurze, jtumpfe, der innere Av durch eine Neshaut verbundene Zähne hat. — Arten: Gemeined 2. (M. — aufrechter, ſehr kurzer Stengel; zungenförmige, ganzrandige Blätter; aufrechten, 2 Zoll langen Borſtenſtiel; birnförmige Keimbüchſe; etwas gewölbten Deckel ohne Schnellring. Findet ſich auf Torfboden, in Brüchen und Sümpfen und iſt unter dem Namen Goldhaar gebräuchlich. Bruchweide (Salix fragilis), Qmännige Art dev Weiden, mit geſtielten Kätzchen und beblättertem Stiel, gleichfarbigen, abfälligen Schuppen, eiförmigbafirten, geftielten Kap: jeln, mittelmäßigem Griffel, dicker, 2fpaltiger Narbe, lanzettigen, kahlen ung etwas jeidig), gejägten Blättern und halbherzfürmigen Nebenblättern, Dev 40-50 Fuß hohe Bruchwurg — Bruftbeere, 121 Baum blüht-im April und Mat, veift im Juli und hat eine Menge Spielarten, von welchen folgende die wichtigften find: 1. Ruſſel'ſche B., die jüngern Blätter find II behaart und haben meist Eleine Sägezähne. 2. Täuſchende B., die Aeftchen aben eine ledergelbe Rinde, die Knospen find ſchwarzbraun, die unterften Blätter der Heftchen find ſehr ftumpf und breit, verkehrt-eiförmig. — Gemeine®., (8. vulg.) voth- braune Aeſtchen, an denen die unterten Blätter Länglich verkehrt eiförmig find. Die B. findet fih auf feuchten, mehr leichtem als thonigem Boden und fommt namentlich auf Fluß— inſeln, die manchmal überſchwemmt werden, vor. Auf Knoſpenausſchlag behandelt wächſt fte Schr ſchnell und Liefert beſſeres Holz, als die weiße Weide. — Eins der beiten China- jurrogate erhält man, wenn man die Rinde im Frühjahr von 2—Sjährigen Zweigen abzieht und zum Gebrauche trocknet. — Zum Gerben ift fie ebenfalls geeignet. Bruhwurz, ſ. v. a. Knabenfraut und Odermennig. Brugmanfie (Brugmansia), diefe Gattung dev Familie Nachtſchattengewächſe hat einen fich der Länge nach ſpaltenden, erſt fpäter abfallenden Kelch, zuſammengeleim— ten Staubbeutel, undeutlich Sfeitigen Samen in eirunder oder beinahe Fugeliger, weich— ftacheliger, Afücheriger Kapjel. — Arten: Blutrothe B. (B. sanguinea), 10—25 Fuß hoher, baummwollenartiger Strauch mit büfcheligen Blättern am Ende der Triebe, welche unten flaumhaarig, oben fahl und glänzend find; die 7—8 Zoll lange Blume mit 1dftreifiger, vom Grunde bi3 zur Mitte gelben, oben, gelbrother Blume und orange: rothem Saum; 4—5 Zoll Lange Kapſel. Wächt in Peru und Golumbien an wüſten und hohen Stellen, blüht vom Juni bis Auguft, und bringt Früchte, aus welchen in jenen «Ländern ein Trank, Tonga genannt, bereitet wird, der verdünnt Schlaf macht, ohne Verdünnung aber leicht Naferei erzeugt. — Aus den Blättern bereitete Um— Schläge befördern die Eiterung. — Die Priefter im Sonnentempel zu Sagamoza und die Prieſterinnen zu Delphi kaueten den Samen diefer Pflanze, um fich zu begeiftern und zu weizjagen. — Weiße ©. ee candida)), ijt in Peru und Columbien zu Haufe und wird dajelbft, wie in Europa, häufig in Gärten gezogen, weil die herrlichen weißen, 9—12 Zoll Tangen Blüthen namentlich Abends und bei Nacht den herrlichiten Geruch verbreiten. — Die Blätter geben eine erweichende, zertheilende, ſchmerzſtil— fende Salbe, welche, wie die Blätter jelbit, häufige Anwendnng findet, Brimelle, |. Prunelle. Brunnenkreſſe (Nasturtium), Gattung der Familie Viermächtige; Ablätteriger, abftehender Kelch, 4 weile oder gelbe Blumenblätter, 4 mächtige Staubgefäße; gleich. breite, längliche, Fugelige oder ovale Schote; gemwölbte oder faſt flache Schalenſtücke; die Samen ftehen in jedem Fach unregelmäßig in 2 Reihen. — Arten: Gebräuchlicher B. (N officinale), eine fehr bekannte Pflanze mit einem friechenden, dann aufwärts fteigenden Stengel, welcher viel Aefte und gefiederte, faftige, glatte Blätter hat; die Sei- tenblättchen find eirund herzförmia; auf die Kleinen weigen Blumen folgen niedergebogene Schoten mit gelblichen Samenförnern. Der Brunnenkreſſe wächſt in ganz Europa, Nordamerika und im DOriente an Quellen, Bächen und in Wafjergräben wild, und wird in Thüringen, bei Erfurt, Weimar und an andern Orten, in befondern Wafjerbehältern, Kreßlinge genannt, To häufig gezogen, daß der jährliche Abjab gegen 2500 fl. beträgt. Der Icharfe, bitterfiche Geſchmack des Krautes wird durch die Kultur jehr gemildert und angenehmer, und wird er in Apotheken häufig zur Bereitung von Kräuterjäften, in ven Küchen aber im Winter und Frühjahr als Salat benützt. — Diefer ift namentlich (gleich dem Saft) ausgezeichnet gut gegen Skorbut. — Ein Aufguß des Krautes ift gegen Lungenfäule des VBiehes gut. — Der Same kann auch jtatt des wi ge: raucht werden. — Als hHarntreibendes Mittel und bei Verftopfungentleiftet ev ebenfall3 gute Dienſte. — Die Vermehrung des DB. geſchieht durch Zertheilung ver Pflanze, welche man aus den Bächen nimmt und einfach in einen Wafferbehälter wirft. Gegen Winterfröjte ift fie dadurch zu ſchützen, daß man jie unter das Wafjer drückt. — Außer den angegebenen Gigenfchaften beſitzt ev auch die des Löffelkrauts. — In di— iher ®. (N. indicum), findet fich im ſüdlichen Aſien, iſt wohlichmecfender als der ge— wöhnliche B. und fängt als ſkorbutwidriges Mittel an, auch in Europa beliebt zu werden. Brunnenleberkrant, j. dv. a. Steinleberfraut oder Strahlentopf. N er }. v. a. Inula helenium. Bruftbeere, die Frucht des gemeinen Judendorus (ſ. d.). 122 Bruftbeeren — Buche. ee ſchwarze, ſ. v. a. Cordie, Schwarze Bruſtwurzel, ſ. v. a. Angelik. Brutknollen, die außer den gewöhnlichen Knollen ſich manchmal am Unterſtocke fin— denden kleinen, knoſpenartigen, fleiſchigen Körperchen, welche ſich nach völlig erlangter Ausbildung von der Mutterpflanze trennen, neue Wurzeln treiben und ſomit neue Pflanzen bilden. Manchmal erſcheinen ſie auch an andern Theilen der Pflanze, nament— lich in den Dlattwinfeln, z. B. bei der bruttragenden Lilie, oder zwiſchen den Blüthen, 3. B. beim Gemüſelauch. Brya (Brya), dieſe Gattung der Familie Schmetterlingsblümler hat einen Zzähnigen, etwas Aippigen Kelch, ſchmetterlingsförmige Blume, 10 Staubgefäße, Aap— ige Hülfen, 2 Samen. — Arten: Ebenholzartige B. (B. ebenus), ein oft nur I oft gegen 45 Fuß hoher Baum, welcher eine graue oder braune riſſig run— zelige Rinde und abftchende, ſchlanke, dornige Aeſte Hat; zahlreiche, einfache, ſehr kurz— geftielte Blätter, von denen 2—3 aus einer Knofpe brechen. Bon den 2—5 beiſammen— ſtehenden Blüthenftielen ift jeder 1—2bfüthig; die Blumen find gelb, die Hilfen eirund nierenförnig, braun, flaumig und papierartig, die Samen braun und nierenförmig. Blüht vom März bis April und wächit in Hecken, an dürren Stellen 2. auf den An— tillen. — Da3 grünlich = bramme Holz nimmt eine fchöne Politur an und bildet eine Sorte des im Handel vorkommenden Ebenholzes. — Die Blätter leiſten gute Dienfte bei Geſchwüren, während die ſchleimig-ſüßen Blüthen und Früchte wie der Same al3 Purgirmittel benützt werden, und auch im erſten Stadium des Keuchhuſtens gute Dienſte Leiften. Bubenfrant, |. v. a. Hahnenfuß. Bubon (Bubon), Gattung der Familie Doldengewächje, mit undeutlichem Kelch- rand, verfehrtseirunden, ganzen Blumenblättern, Yinfenförmiger Spaltfrucht; 2theilige, freie Fruchthalter. Halbfträucher, deren Hülldecke und Hülldeckchen vielblätterig, Die Blüthen aber gelblich = grinlich find. — Arten: Galban-B. (B. galbanum), Halb- jtrauch von 5—6 Fuß Höhe, mit ftierunden, unten bolzigem, kahlem, ſchön jeegrün bereiftem Stengel; auf den Furzen, fteifen Scheiden ftehen die Blätter faſt ſitzend, und find nur die unterjten geftielt, Zfach gefiedert, während die obern fach Ifingerig find; die Dolden find groß und flach, die lineal-pfriemigen Hüllblätter zurückgeſchlagen; ovale, 3 Linien lange Spaltfrucht. Blüht im August und wächit auf Hügeln am Kap. Früher glaubte man, das Galbanbarz ftamme von diefer Pflanze, was aber irrig tft, indem PR weiße, ftarfriechende Milchſaft diefer Pflanze einen ganz andern Geruch und Ge— mac hat. S Bucco⸗, Buncenblätter, 1. Buffoftrand,. Buhäfter, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. gemeine Hainbuche. Buchampfer, S. v. a. gemeiner Sauerflee. Bude (Fagus), Gattung der Familie Kätzchenblüthler; Männchen: Kätzchen fait fugelig; Schuppen klein und abfällig; Sfpaltiger Kelch; 10—15 Staubgefäße. Weibchen: einzeln; Afpaltige und Wlüthige Hülle; mit einem Kleinen Kelche gefrönten Fruchtknoten; 3 Narben; Sfächeriges, unreifes Fruchtgehäuſe, bei dent die Fächer 2riig find; die reifen Nüffe enthalten 1—2 Samen, welche in verhärtete Hüllen eingefchloflen find. — Ars ten: Gemeine B. (Fagus sylvatica), eiförmige, kahle, jchwachgezähnte, am Rande gewimperte Blätter. Tiefer Baum wird über 100 Fuß hoch, blüht im Mat und bringt in DOftober reife Früchte und zählt folgende Spielarten: 1. Blutbuche. Die Blätter blutvothze hat ſich durch Propfen durch ganz Deutjchland verbreitet. 2. Kraus— blätterige B., findet ſich felten in Gärten und wird durch's Pfropfen vermehrt. 3. Roftfarbige B., die Blätter find voftfarben, kommt nur in Gärten vor und wird durch's Pfropfen vermehrt. 4. Hängende B., hängende Aeſte; Vermehrung durch's Propfen. 5. Buntblätterige B. Wird wie die obigen durch Pfropfen vermehrt und findet ſich nur in Gärten. Die gemeine B. findet jich in den Ebenen und auf den Gebirgen von ganz Europa bis zum 60. Grade, und bildet in Deutſchland, der Schweiz ꝛc. bis 4000 Fuß über der Meeresfläche meist große Waldungen, indem fie in verjchiedenen Bodenarten gedeiht, jedoch am beften in tiefgründigem, gutem Boden, geſchützter Lage, in Thälern und an nördlichen Abhängen. Bechftein jagt von der Buche: „Ste ift ein jehr nüßlicher Baum und die Fortpflanzung erfordert daher alle Aufmerkjamkeit. Als Buche. 123 Hochwald erzogen gewährt fie ihren größten Nuten, und man muß daher beim Abtriebe derjelben jo verfahren, daß fie fich immer wieder in ihrer Art verjüngt, welches um jo nöthiger ift, da fie unter die ſchwer fortzupflangenden Hochgewächfe gehört; denn fie ver Yangt in der Jugend Schatten und Schuß, weil fie weder Hitze noch Froſt ertragen kann. Bei der natürlichen Art, fie fortzupflanzen, muß daher ein dunkler Beſämungs— ichlag, im welchen fich die Samenbäume ganz oder beinahe mit dei äußerſten Zweigen berühren, veranftaltet werden, in welchen die jungen Pflanzen beſchützt und beſchattet bis zu 1 oder 1%, Fuß Höhe erwachlen; alsdann erhalten fie durch den Lichtſchlag mehr Luft, und wenn ſie endlich in milden Klima 3, und in rauhen 4—5 Fuß hoch angewachlen find, jo gejchieht der Abtriebsſchlag, wo alles alte Holz weggenommen wird. — Bei Buchenſchlaghölzern muß der Wald auf chen diefe Art verjüngt werben, indem man bei einem Samenjahre viel Oberholz, damit die Schläge beſäet werden, und fo lange ftehen läßt, bis der junge Aufflug Feines Schattens mehr bedarf, Iſt dieß nicht möglich, jo muß man zur Einftlichen Fortpflanzung feine Zuflucht nehmen und die Buchenniederwaldungen durch Befamung aus der Hand wieder herauftellen juchen. Man hackt in diefer Abficht die Iceren Stellen und ſäet im Herbfte oder Krühjahre die Buchenz ferne ein; noch beffer thut man aber, ſolche öde Stellen mit 4—Gjährigen Pflanzen zu bejegen. — Die zum Säen beftimmten Buchen muß man bei trockener Witterung aufs {efen, auf einen luftigen Boden fchütten, öfterd wenden und den Winter über mit Opreu oder Häferling vermiſcht an einem trocenen Orte aufbewahren. Wo die jungen Pflan— zen gehörig Schatten und Schuß finden, kann man fie gleich im Herbſte ausſäen, an freien Plaͤhen aber leiden fie jehr von Frühlingsfröften, weshalb man fie Lieber erſt im April ausſäet. Vorher aber wird der Pla ganz oder ftreifen= und platzweiſe gehackt oder gar gepflügt und auf den Morgen bei der Breitſaat 100-120 Pfv. gerechnet. Der Samen wird etwa 1 Zoll hoch mit Neifig bedeckt und mit einem Schatten gebenden Haber eingefäet. Befjer jedoch als die Saat gedeiht die Pflanzung auf einem ganz öden Platz, wenn Stämmchen eingejeßt werden, die 1—1'/, Zoll im Durchmeffer haben und 6—10 Fuß Hoch find. Die Einpflanzung kann Ende Oktobers oder Anfangs November oder im Frühjahr Ende März oder Anfangs April vorgenommen werben. Beim Baum— holz, auf welche wieder eine friiche Einpflanzung folgt, geſchieht die Hauung vom No— venber bis April, beim Schlagholz zu der Zeit, wenn der Saft fteigt, aljo blos im April, damit die Stöcke um fo beſſer wieder ausfchlagen. — Die Buche gibt das beite Brennholz und unterhält die Hitze in der Kohle unter allen Holzarten am ftärkjten und Yängiten, wogegen fie fich zu Bauholz nicht wohl eignet, indem fie ſehr brüchig und dem Wurmfraß leicht ausgefegt und nur beim Schiff- und Wafjerbau, wo fe immer unter Waffer ift, findet fie Anwendung. Von Wagnern, Schreinern und Drechslern wird es zur Anfertigung verfchiedener Arbeiten benützt und nimmt es eine jehr hübſche Politur an, Die daraus gebrannten Kohlen werden von ven Feuerarbeitern für bie beften erklärt; die Aſche ent— hält die vorzüglichſte Pottaſche und iſt zum Waſchen und Bleichen, ſowie zum Düngen am meiften geſchaͤzt. — Schr großen Nuten Teiftet das Del vom Samen in der Oeko— nomie, indem es jowohl zum Brennen al3 zum Schmälzen geeignet iſt. Um zu letzterem Gebrauche viel gutes Del zu erhalten, dürfen die Bucheln nicht abgejchlagen werden, wie es leider jo häufig gejchieht, ſondern fie müſſen jo lange ftehen bleiben, bis ſie von ſelbſt abfallen, was nach dem erſten Froſte der Fall fein wird. Nach dem Einſammeln find fie rein zu leſen, zu trocknen, 2-3 Monate an einem trockenen Orte aufzubewah— ven, dann auf einem Gerbgange von der äußern Schale zu befreien, im einen Sad zu thun und durch Schütteln auch die innere Haut abzuldjen. Wenn man die gereinigten Kerne mit einem Zufat von Waſſer in reinen Tüchern auspreßt, jo erhält man mehr ‚und befjeres Del, als wenn man jie erwärmt und zermalnt, ach diefem kommen ſie noch ein Mal auf die Preſſe, müffen aber jest erwärmt werben und ift dieje zweite Sorte nur zum Brennen geeignet. 100 Pfund reine Buchen geben bei 2maligem Preſſen 12 Pfd. gutes und 4 Pfd. trübes Del, welch eriteres im Geſchmacke dem Provenceröl nicht nachfteht, namentlich wenn es vecht hell abflärt, was man in Gläſern thut, indem man veines Brunnenwafler zugießt, umſchüttelt und jo lange ruhig ſtehen läßt, bis ſich das Unreine geſetzt hat. Iſt dieß geſchehen, jo kann man da helle Del abgießen und Jahrelang aufbewahren, — Die Oelkuchen find zur Schweinefütterung gut, wogegen fie dem andern Vieh nicht dienlich fein folfen. — Bon den Buchnüſſen Gucheln, Buch: 124 Ä Buchenpilz — Buchweizen. efern) wird das Wild fehr fett, und foll die äußere Haut derjelben betäubende Gigen- ſchaften beſitzen, namentlich in friſchem Zuftande, weshalb ihr Genug Kopfweh macht und betäubt. — Das junge Buchenlaub und die friichen Triebe machen dem Vieh Blut- harnen, wenn es davon frigt, weshalb man es nie in junge Buchholzſchläge treiben jollte. — Rinde und Fruchtkapſeln laſſen fich wie Gichenlohe zum erben verwenden. — Die gerafpelten Buchenſpäne werden zur Käuterung und Färbung des Weines bemütt. Bucheupilz, ſ. v. a. Plättchenpilz. | Bu er ſ. v. a. Löcherpikz. Buchklee, ſ. v. a. Guckauchklee. Buchs, Buch sbaum (Buxus), dieſe bekaunte Gattung dev Familie Rautenge— wächſe hat Ihäufige Blüthen; bei der männlichen Blüthe iſt der Kelch 3theilig, md hat fie 2 Blumenblätter, 4 Staubgefäße und einen, Anſatz zu einem Fruchtknoten. Bei der weiblichen Blüthe it der Kelch Atheilig; 3 Blumenblätter, 3ſchnäbelige Kapfel, Zfächerig, mit Zamigen Fächern. — Arten: Gemeiner B. (B. sempervirens), von dieſem befannten Gewächje hat mar Durch die Kultur verſchiedene Spielarten erzielt, von denen folgende die wichtigsten find: 1. Baumartiger B.; 2. Schmalblätteriger B.; 3. Buntblätteriger B.; 4 Strauchartiger oder Zwergb. Der Bd. ift im Orient und dem jüdlichen Europa zu Haufe, wurde aber von da ſchon vor langer Zeit durch Ableger in andern Gegenden, namentlich auch nach Deutichland verpflangt. Der Baumartige B. (B. semp. arborescens) wird im jünlichen Ländern oft 25 Fuß hoch, wogegen er in nördlichen nur eine Höhe von 3—4 Fuß erreicht. Von jenen gibt es Stämme, welche 1%, Fuß im Durchmefjer haben, letztere werden höchſtens 5 Zoll die, Der Stamm ift mit einer bräunlich-grauen Ninde bedeckt und theilt jich oben in mehrere Aefte mit länglichrunden, glänzenden Blättern, zwifchen welchen jich die röth- lichen Beeren anfegen. Ber uns wird er gar nicht jelten zur Zierde in Gärten, na— mentlich zur Einfaſſung der Nabatten gehalten. Das ſchwere, harte, gelbe, feinfaferige So nimmt eine prächtige Politur an, finft im Waſſer unter und wird nicht leicht von Würmern angefreffen. Es dient zur Verfertigung von Flöten, Klarinetten, Hautbois, Dofen, Pfeifenröhren, Kämmen, zu eingelegten Arbeiten und ift überhaupt von Drechslern und Inftrumentenmachern wie fein anderes Holz gefchäßt. Ganz vorzüglich aber dient es zur Anfertigung von Holzichnitten, zu welchen es Überhirnt genommen wird. Nur auf diefes Holz Laffen fich Arbeiten zu feinen Druden gut ausrühren, daher gewinnt das Burholz täglich mehr an Anfehen und Werth) und bildet einen wichtigen Handels— artifel in Korſika und Stalten. Aus der geaderten, maferigen Wurzel fertigt man jchöne Dofen, Pfeifenföpfe, Büchſen ꝛc. und aus dem gerafpelten Holze wird ein Del gewonnen, welches gegen Zahnweh ausgezeichnete Dienfte leiſten joll. — Sonſt iſt das Holz nicht mehr offizinell. — Die unangenehm bitter ſchmeckenden Blätter wirken purgi— vend, und joll ein Abjud davon ven Haarwuchs befürdern. — In Frankreich benützt man jie häufig ftatt de Hopfens zum Biere — Zwergbuchs (B. suffruticosa), diefe bei ung in Gärten jehr häufige Art wird 1-2 Fuß hoch, hat Kleine, vundliche Blätter und trägt nie Früchte. Diefer Buchs wird gar häufig zur Einfafjung der Gar: tenbeete benützt, wozu er, obſchon er nicht jelten ein den Gartengewächjen jehr geführ- liche3 Schnecenneft wird, fich gut eignet, indem er nicht allein ein ftattliches Anſehen hat, ſondern auch das Erdreich feit zuſammenhält und die Abjchlemmung de3 Bodens verhindert. Als Nachtheil ift ferner noch anzuführen, dar er den im der Nähe jtehenven Pflanzen viel gute Nahrung entzieht. Er erfordert fleißiges Begießen, bis er vollfom- men eingewachlen ift, dann aber wächjt er ohne bejondere Pflege jehr jtarf und muß alle 3—4 Jahre bejehnitten werden. — Die Wirkung des B. ift im Allgemeinen zuſam— menziehend. — Wenn man die Blätter dörrt, pulvert und mit Lavendelwaſſer einnimmt, jo hat man ein gutes Mittel gegen Kopfweh mit Verwirrung. — Siedet man bie Späne in Lauge und kämmt damit die Haare, jo werden fie gelb. Buchweizen (Polygonum Fagopyrum), eine zum Knöterich gehörige Art, welche blattwinfelftändige, einfache Trauben hat, von denen die endjtändigen ebenjträußig ſind; zugefpißte, Skantige Nüſſe; ganzrandige Kanten; aufrechten, wehrloſen Stengel; pfeilherz- förmige, zugeſpitzte Blätter; vojenrothe oder weiße, an der Baſis grüne Blüthen. Der B. iſt in Aſien zu Haufe und fam vorn da zu den Zeiten der Kreuzzüge zu ung. Seit— her wird er in Deutfchland, Frankreich und andern Staaten Europa's häufig angebaut, Bude — Buddleje, ; 125 namentlich in Gebirgägegenden und es jagt Thaer davon: „Der Buchweizen nimmt mit Bodenarten vorlieb, die für jede andere Sommerfrucht zu dürftig find. Er wächſt auf dürrem Sandboden in Jahren, wo es zur rechten Zeit an Negen nicht Fehlt, und gibt dann einen jo veichlichen Ertrag darauf, wie Feine andere Frucht; hat aber der Boden eine feuchtere Kage, jo it der Ertrag um fo jicherer. Dann liebt er den Haide— boden und hat daher feinen Namen erhalten, ſowie auch abgetroefneten Moorboden. Er wird J ſolchen Neubrüchen mit großem Vortheile gebaut und bereitet ſie für andere Früchte beſonders vor. In ſandigen Gegenden iſt er die einzige Zwiſchenfrucht zwiſchen den Roggenſaaten, und vertritt die Stelle aller andern Brodfrüchte, woſelbſt er alſo in der —— gebaut wird. Sicherer und beſſer gedeiht ſie aber, wenn der Acker eine Reihe von Jahren zur Winde gelegen hat, im aufgebrochenen Dreiſch an die Stelle der Brache. Kraͤftiger und ſtärker wächſt die Pflanze freilich auf beſſerem Boden, aber nur im Kraute, und ſetzt hier ſelten viele Körner an. Eine ſchwache Düngung bekommt ihr gut, eine kräftigere treibt ſie zu ſehr in's Kraut. Wenn der Acker gedüngt werden ſoll, ſo bringt man gewöhnlich nur die Hälfte der Düngung vor der Ausſaat, die andere Hälfte nach der Aberntung auf die Stoppel. Der Heidepaltendünger, welcher in dei Buchweizengegenden viel gemacht wird, ift dem Buchweizen beſonders angemeſſen. — Es wird auch der Iojejte Boden zweimal dazu im Frühjahre gepflügt, bejonders wohl um des Unfrautes willen, — Diejeg aus dem Oriente in den Zeiten der Kreuzzüge zu ung gebrachte Korn hat jeine Empfindlichkeit gegen den Froſt noch nicht abgelegt und wird durch den geringiten Morgenreif zeritört. Deshalb wagt man nie, es früher zu ſäen, ala bis alle Gefahr der Maifröfte vorüber zu fein ſcheint. Jedoch hat man wahrge— nommen, daß es noch um Johanni erfror. Man ſäet es alfo nie vor der Mitte des Mat und dann bis zur Mitte des Juni. Später geſäet können ihm wieder die frühen Reifen vor feiner Zeitigung uachtbeilig werden und überhaupt jet e$ dann wenig Kör— ner an. Es wird halb jo ſtark wie das Getreide eingeſäet und eine dichtere Saat wird ihm nachtheilig. In den Buchweizengegenden läßt man diefes Korn jprechen: „Gieb mir Platz, jo fomme ift!? — Der Samen darf nur untergeeggt werden, das Unterpflü— gen verträgt ev nicht; auch habe ich gefunden, daß ihm das Walzen nicht gut befommt. — Die Reife der Körner ift fehr verfchieden, da der Buchweizen fajt immerfort blüht und anjeßt. Ber der Ernte muß man fich fait immer nach dev Mehrheit der Körner richten. Zuweilen haben die eriten Blüthen gar keine oder taube, mehlloje Körner an: gejeist, die ſpäteren dagegen beſſere. ES reifen aber feine Körner noch nad, ja es jegen jogar feine Blüthen noch an, wenn er in Schwaben liegt, bejonders wenn ihn da zu: weilen Regen trifft, den man deshalb für gut halt. — Für viele Gegenden ift dieje Frucht ein wichtiges Nahrungsmittel und wird auch zum Viehmäſten benüst; ebenſo das ————— geſunde Stroh, welches aber nach Weihnachten nicht mehr jo- gut ſein ſoll. Defjen ungeachtet aber kann der Bau im Allgemeinen jeiner Mißlichkeit wegen nur gg Gegenden empfohlen werden, wo er unentbehrlich ift. Zum Düngen tft er, zur Zeit der Blüthe untergeadert, jehr gut. Das frilche Kraut iſt ein für die Kühe jehr nahrhaftes und milchgebendes Futter. — Tartariiher oder Sibiriſcher B. (P. tartaricum), diejer hat einen höhern Stengel, büjchelige, grünliche Blüthen und nahezu gezähnelte Samen. Dem gemeinen B. iſt er. jedenfalls vorzuziehen, indem er weniger fehlſchlägt, fait noch einmal jo viel Samen gibt, weniger von der Kälte leidet, 3—4 Sahre auf demjelben Acer dauert und fich von ſelbſt durch ausfallenden Samen fortpflanzt. Seine Iaftigen und nahrhaften Blätter laſſen ſich wie Spinat zubereiten. In Schweden ift feine Kultur allgemein und auch bei uns verschafft er fich mehr und mehr Eingang. Der Same wird wie der von voriger benüßt, aus den friichen Etengeht aber kann man eine jchöne gelbe Farbe bereiten. — Der geflügelte B. (P. emargi- natum), diefe in China einheimische Art blüht im Juni, reift im Auguft und wird bei — botaniſchen Gärten gebaut. — Das Mehl des B. gibt ſehr erweichende mſchläge. Bucke, — v. a. Beifuß. Buddleje (Buddleia), Gattung der Familie Laxvenblümler; kurzer, glockiger, Azähniger oder Hpaltiger Kelch; roͤhrige oder glockenförmige Blumenkrone mit 4ſpaltigem Saum; + eingeſchloſſene, gleiche Staubgefäße; die Staubfäden fehlen faſt ganz; verdickte Narbe; Yächerige und Achälſtückige Kapſel; Heine Samen, — Verbumdenblätterige .. Buffbohne — Bukkoſtrauch. B. (B. connata), Halbjtraud), etwa 6 Fuß hoch, mit Afeitigen, etwas wolligen Aeften, gegenftändigen, lanzettigen, unten filzigen, am Grumde verwachjenen Blättern; Jafrangelbe Blüthen in Fugeligen Köpfchen. Blüht vom Dezember Bis Februar und ift in Süd» amerifa zu Haufe. — Blätter und Blüthen wirfen erweihend und gelinde zuſam— menziehend, deshalb werden fie in Brafilien wie bei und die Königskerze benützt. — Amerifanijche B. (B. americana), dieje ebenfall3 in Südamerika und MWeftindien einheimifche Art wird wie die vorige benützt und ift namentlich zu erweichenden Bähun— gen und Bädern geſchätzt. — Die Fugelige B. (B. globosa) wächſt häufig in Chili und wird bei uns nicht jelten als Zierpflanze gezogen. Sie theilt die Eigenſchaften der Borigen umd wird gepulvert zur Heilung von Geſchwüren benüßt, im welcher Beziehung fie alle Achtung verdient, a NZ ſ. v. a. Bohnenwide, ſ. u. Wide Büffelhorn, ſ. v. a. Burchellie. Bügel, in Sachſen ſ. v. a. gemeiner Portulak. Bürgelfrant, in der Volksfprache j. v. a. gemeiner Bortulak, Bürjtenfrant, ſ. v. a. Saflor. Büſchelbohne, in Steiermark ſ. v. a. Zwergbohne, | Büſchelerbſe (Pisum umbellatum), eine Spielart der gemeinen Erbſe; 2—blüthig, am Ende des Stengel3 anfangs doldig gehäuft; gerade, endlich walzige Hülfe mit ge- näherten Samen. Büſchelkiefer, . v. a. Weymuthskiefer. Si elfirjche, |. v. a. Träubenkirſche. | Büſchelkraut (Desmodium), diefe Gattung der Familie Schmetterlingsblümfer hat einen Kelch mit 2 Deckblättchen, 2 Lippen, von denen die obere 2, die untere Zthei- lig iſt; ſchmetterlingsförmige Blume; 10 zweibrüderige Staubgefäße; mehreiiger Frucht: knoten; fadenförmiger Griffel; zuſammengedrückte, mehrgliederige Hülſe — Arten: Kanadiſches DB. (D. canadense), oben kurzhaariger, geftreift eckiger, aufrechter, 11%, bis 2 Fuß hoher Stengel; dreizählige, kurzgeſtielte Blätter; fadenförmige, gleichbreite Nebenblätter; endſtändige Trauben; behaarter Kelch; pinpurrothe Blume, deren Fahne am Grunde einen dunfelvoth geaderten gelben Alec hat; die ungefähr 11, Zoll lange Hülſe ift 4—dgliederig. Blüht vom Juni bis Juli und ift in Nordamerika zu Haufe, wo es früher offieinell war. — Drehendes B. (D gyrans), äftigen, etwa 3 Fuß hohen, jtielrunden, Fahlen Stengel; geftielte, Izählige Blätter; endftändige, aus abjtehen- den Trauben bejtehende Riſpe; rothe, am äußern Rande oblaͤuliche Fahne; 11% Zoll lange, hängende Hülſe; Zaͤhrig; in Bengalen zu Haufe, und durch die Seitenblaͤtichen merkwürdig, welche jich Tag und Nacht auf ihren Stiden in Frummer Linie drehen, während das große Enoblättchen fich blos aufrichtet und wieder finft. — Korallen: baumblätteriges B. (D. erythrinaefolium), in Südamerika zu Haufe, wo diefe Art gegen Ruhr und Blutfküſſe mit Erfolg angewendet wird. — Das auf den Antillen und in Columbien einheimifche Gewundene B. (D, tortuosum) wirkt ftarf purgirend, während andere Arten als Gemüfe und Viehfutter gefchätt find. Büſchelrohr, in verfchiedenen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. gemeines Rohrſchilf. Bugulae herba, da3 Kraut von Ajuga gonevensis; war früher ala Gänfel-, Guldengänſel- oder. Guldenmmmdfraut gegen Ruhren und Schwindſucht n. f. w. im Gebrauch. Bukkoſtrauch (Barosma), Gattung der Familie Rautengewächſe; dtheiliger oder Hpaltiger Kelch; 5 bartloje Blumenblätter; 5 fruchtbare Staubgefäße; ſitzender, dfäche- riger —— bei dem die Fächer 2eiig find und übereinander geſtellte Eierchen haben; verdünnte Griffel; ſehr Heine, Ölappige Narbe; 5fnöpftge Kapfel. — Arten: Kerbiger B. (B. cerenata), ein oft über 5 Fuß hoher, kahler, aufrechter Strauch, mit gegenftändigen, ganz kurz geftielten Blättern, welche länglich oval, jtumpf gefägt, und zwilchen den Drüjen unten drüfig, oben dunkelgrün, unten bläffer find; der bis zum Grunde Stheilige Kelch hat weißgerandete Zipfel; die Blumenblätter find weiß oder etwas lilaröthlich; die Staubfäden find unten weiß behaart; der Fruchtknoten hat an der Spitze 5 flache, jtarfbehaarte Anhängſel. Blüht vom Oktober bis November, wächit am Kap, und bejitt in allen Theilen einen eigenthümlichen, jtarfen Geruch und Ge- ſchmack. Die Blätter find bei uns als Bukkoblätter bekannt und werden gegen Erfäl- Bulbenzwiebeln — Burfere. 127 tungen, Gliederreißen, Krämpfe, Leiden der Harnorgane, jaſelbſt gegen die Cholexa mit Erfolg angewendet. — Andere Arten des B. beſitzen dieſelben Eigen— ſchaften und kommen theitweie als lange Bukkoblätter in den Handel, Bulbenzwicbeln, eine Abart der gewöhnlichen Zwiebel, bei welcher die Dolde ftatt der Blüthen Kleine Zwiebelchen hervorbringt. Hieher gehören: 1. Die vothe B. ameri- kaniſſche, ägyptiſche oder zwiebeltragende B., im Boden flein, rundlich, werth: (08, die 8-10 Dolvenzwiebelchen aber find Klein, hart, rund und gut, werden jedoch) mehr der Euriofität als der Güte halber gezogen. Bullenpeest, in Mecklenburg ſ. v. a. breitblätteriger Lieſchkolben. Bulperabben, in Mecklenburg ſ. v. a. Brombeere. Bungen (Samolus), Gattung der Familie Primelgewächje; fait glockiger, Sfpal- tiger Kelch; 10 Staubgefähe, wovon d fruchtbar find; kurzer Griffel; halbunterſtändige, Afächerige Kapſel, welche an der freihervorragenden Spitze in 5 Schalſtücke aufipringt. — Arten: Salz-B. (S. valerandi), Y—1 Fuß hoher, Fahler, glatter Stengel; ver: fehrt eirunde Blätter; anfangs jtchen die weißen Blüthen in ſtraußdoldenförmigen, nach- her jehr verlängerten Trauben. Findet ſich am Meeresjtrande, an Quellen, Gräben und Sümpfen , auf jalzigem Boden von Ajten, Europa und Amerika, blüht vom Juli bis Auguft, ift ausdauernd, ſchmeckt bitterlich und hat die Heilkräfte des Bachbungen— Ehrenpreis (f. d. unter Ehrenprei?). Buphthalmi, das Krant und die Blumen der Färberkamille; ſ. u. Kamille, Burchellie (Burchellia), diefe Gattung der Familie Krappgewächſe iſt zwit- terig, hat einen überweibigen Kelch, verfehrt eirunde Röhre, Htheiligen Saum, 5 Staub- gefäße, unterftändigen Fruchtinoten, fadenfdrmigen Griffel. Die vom Kelchſaume ge— frönte, 2fächerige Beere ift ziemlich Fugelig; die Fantigen Samen find zahlreich, — Arten: Kapijche DB. (B. capensis), weichhaariger Strauch mit jtarfen Aeſtchen, ges genftändigen, eirund-ovalen, etwas herzfürmigen, 3—d Zoll langen Blättern, welche faſt lederig und furzfteifhaarig find; die feurig ſcharlachrothe Blumenkrone iſt außen behaart und 1 Zoll lang. Am Kap zu Haufe und wird dajelbjt von den Einwohnern des außerordentlich harten Holzes wegen Büffelhorn genannt, uretich, auf dem Hundsrücken und im Breisgau ſ. v. a. Borretſch. Burgunder, eine Weintraubenjorte, im Breisgrau, Elſaß, in Württemberg ꝛc. ſ. v. a. blauer Klävner. BR —— in einem großen Theil von Württemberg und Bayern ſ. v. a. Nun elrübe, Burre, in Mecklenburg j. dv. a. gemeiner Lauch. Burſere (Bursera), Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; vielehig; 3—dthei— liger Kelch; 3—5 in der Knoſpenlage Elappige Blumenblätter; 6—8 Staubgefäße; Sfächeriger Fruchtknoten; kurzer, vorn 3ſpaltiger Griffel; dieje ovale Steinfrucht hat eine jaftige Rinde, welche in 3 Schalenjtüde auffpringt, und enthält der Kern 1 be— mantelten Samen. — Arten: Harzreihe B. (B. gummifera), großer Baum mit bläunlicher oder vöthlicher, glatter, jich in dimnen Lappen ablöjenner Rinde; unpaarig gefiederte, meist 2—Apaarige Blätter; blattwinfelftändige Trauben mit Kleinen, weiglichen Blüthen; die eirunden, haſelnußgroßen, 3kantigen Früchte jind grünlich-purpurroth; der herzfoͤrmige, vothbemantelte Samen iſt zufammengedrädt, Blüht in Südamerika und MWeitindien vom März bis Mat, und ift feiner Rinde wegen jehr geſchätzt, indem ſich diefelbe durch einen balfamischen, dem cyperischen Terpentin ähnlichen, ſüßlich-gewürzhaft ſchmeckenden Saft auszeichnet, welcher innerlich gegen Nuhren, Nieren: und Lun— genfranfheiten, äußerlich aber zu Salben und Pflaftern verwendet wird, und unter dem Namen Ehitouharz oder Gomartgummi in den Handel Fommt, bei und jedoch jelten Anwendung findet. Vor dem Verfenden wird der Saft getrocknet und in die Blätter einer Maranta eingewieelt, — Die friſchen Blätter find_ein gutes Wund- mittel; während man die Knospen wie ven Balfam braucht. — Gegen Samenfluß und Tripper dient die Stammwinde, welche auch zu anthelimatifchen Aufgüj- jen benügt wird, — Die Wurzelrinde wirft wie die Sinarubarinde. — Aus dem Sa— men wird ein dickes, ſchmutziggelbes, balſamiſch viechendes Del gepreßt, welches gegen Schleimfluß der Lunge ausgezeichnete Dienjte leiſtet. — Andere Arten haben die- ſelben Eigenfchaften und das gleiche Vaterland. | DR. Burzeldorn — Byrſonime. Burzeldorn (Tribulus), diefe Gattung der Familie Seifenbaumgewächſe tft zwitterig; 5blätteriger oder Ötheiliger Kelch; 5 Blumenblätter,; 10 Staubgefäße; 5fäche- tiger Fruchtinoten; der Griffel fehlt oder bildet uur ein kurzes Schnäbelchen der Theils früchte; dftrahlige, hulbfugelige, große Narbe; nußhülſenartige Theilfvüchte, welche in 2—4 übereinanderjtehende, — Fächer getheilt ſind. — Arten: Gemeiner B. (T. terrestris), die Wurzel treibt mehrere, nach allen Seiten auslaufende, zottige, 2 Fuß lange Stengel; paarig gefiederte gegenſtändige Blätter, von denen das eine Kleiner tft oder ganz fehlt; die eirunden Blättchen jtehen in 6 Paaren und find behaart; 1blüthig mit gelben Blumenblättern; Furzborjtigen Fruchtinoten, dev von 5 Drüfen um— eben iſt; Länglich Sfeitige, Fable, auf dem Nücen mit 2 langen und 2 fürzern Dornen beſetzt. Wächſt im jüdlichen Europa, im Oriente und im nördlichen Afrika auf unfrucht baren Plätzen, ift Ljährig und blüht vom Juni bis Herbit. Früher galt diefe Pflanze als tonifch = adftringirendes Mittel und fand namentlich Anwendung bei Augen- und Halsleiden, Diarrhden, Blutflüffen und Harnbefchwerden, iſt aber jetzt außer Gebrauch. — Eine in Oftindien einheimische Art (T, lanuginosus) iſt noch jebt als harntreibendes Mittel ſehr geſchätzt. Buſchakazie, eine Abart der kleinblätterigen Akazie; zwergig und durch Verkrüppelun entſtanden; wird durch Pfropfen auf die hochſtämmige U. fortgepflanzt und findet ſich faſt in jeder Anlage. Buſchbhaum, in Mecklenburg ſ. v. a. Buchsbaum. ham bohne, in Sachen und bei Ulm ſ. v. a. Zwergbohne. Bulcherdbeere, 5. v. a. Rankenloſe Erdbeere, Buſchweide, ſ. v. a. Mandelweide, Buten (Butea), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; glockiger, Alp— iger Kelch; Dar kai Blume, eirunde Fahne; 10 zweibrüberige Staubges *— aufſteigender Griffel mit Kleiner, drüſiger Narbe; geſtielte, dünne, häutige Hülſe; der große, zuſammengedrückte Samen liegt in der Spitze der Hülſe. — Arten: Dicht— belaubte B. (B. frondosa), ein oft über 25 Fuß hoher Baum, deſſen mannsdicker Stamm meijt kruͤmm ift. Die ſchwammige, ajchgrane Rinde enthält einen blutrothen Saft; die Aeftchen find flaumhaarig; die Szähligen, großen Blätter abfallend; am Ende und zur Seite der entblätterten Triebe ftehen die jteifen, 1-11, Fuß langen Trauben, welche dicht mit weichen, ſchwarzgrün-purpurrothen Haaren bedeckt find; die jcharlachz rothe Blume hat einen orangegelben und filbergrauen, flaumigen Ueberzug; filzigen — hängende, 6—8 Zoll lange, 2 Zoll breite, flaumige Hülfe Wächſt im Dftindien auf Hügeln und Bergen, blüht vom März bis April und werden die Samen als Wurmmittel jehr daſelbſt geichäßt. Der entweder von ſelbſt oder an verlegten‘ Stellen aus der Ninde fliegende Saft ift roth, ſtark adftringivend, und erhärtet an der Luft zu einem brocdeligen, rubinvothen Gummi, welche Farbe es aber verliert, wenn es dev Sonne längere Zeit ausgeſetzt ift. Dieſes bildet dad aſiatiſche oder oſtindiſche Kinogummi, weldes übrigens jelten zu ung fommt und wie Catechu benützt wird. Lackſchildläuſe bedecken oft Aeſichen, Blattjtiele und Blätter, weshalb man auch Gummi— la von diefem Baume jammelt. : Buttelfolbe, in Sachſen ſ. v. a. Liefchfolben. Butten, im Eljaß und einem Theil von Württemberg ſ. v. a. Hundsroſe. Butterbaum, ein von Mungo Parks im innern Afrika entvecter und Shea Mica- dania genannter Baum, welcher eine berühmte, äußerſt wohlichmecende, fich lange hal— tende und fir Afrika äußerſt wichtige Butter (Golambutter) Liefert. Wahrfcheinlich gehört — Baum zur Gattung Baſſie. Butterbirne, eine gute Birnſorte, ſ. u. Birne. Butterpilz, ſ. v. a. Röhrenpilz. Bur, Buxsbaum, ſ. Buchs. Bursdorn, ſ. v. a. Bocksdorn. Byrſonime (Birsonime), Gattung der Familie Nelkengewächſe, mit Stheiligem, am Grunde meiſt S—1Odrüfigem Kelch, 5 Blumenblättern, 10 Staubgefäßen, 3 Grif— felnze. Die Steinfrucht Hat eine Zfächerige, beinharte Innenhaut, — Arten: Aehrige 8. (B. spicata), ein mehr al3 40 Fuß hoher Baum mit ajchgrauer Rinde (bei füngern Aeftchen ift fie roſtbraun); die Eurzgeftielten, Tanzettigen, 2a—84Yg Zul langen Blätter Gacaobaum. 129 jind kahl, jung unten voftbraun und nahezu jeidenfilzig; die ſammtartigen, ährenförmt- gen Trauben find endjtändig und 2—3 Zoll lang, die Blüthen gelb und wohlriechend, die Früchte ebenfalls gelb und Fugelig. Ihr Geſchmack ift ſäuerlich und unangenehm, und geben fie für mehrere Halsübel ein gutes Gurgelwafjer. — Ein daraus bereiteteg Mus joll gegen Ruhren ausgezeichnete Dienſte leisten. — In der Ninde und dem röthlichen Holz findet fich viel Tannin, weshalb beide zum Gerben benükt werden. Iſt im heißen Amerika zu Haufe und blüht vom Mai bis Dftober. — Andere, ebenfall3 nur in heißen Himmelzftrichen heimijche Arten haben dieſelben Eigenjchaften, werden hauptjächlich Außerlich angewendet und auch zum Nothfärben benützt. — Gegen Wechſelfieber, das gelbe Fieber, Blut- und Schleimflüjfe ꝛc. wird die Beranotenee Rinde des in Guiang und Cayenne wachjenden B. crassifolia jehr gerühmt, C. Cacaobaum (Theobroma), Gattung der Familie Storchſchnabelgewächſe; Öbfät- teriger Kelch, 5 Blumenblätter; 10 Staubgefäße, welche in einen 10ſpaltigen Becher “ verwachjen find; Afädiger Griffel; Stheilige Narbe. Die Hfächerige, vielſamige und Did- rindige Kapſel Ipringt nicht auf. — Arten: Hechter E. (Th. cacao), ein ſehr nütz— licher, in Südamerika und auf den Antillen wildwachjender Baum mit vielen ſchlanken Aeſten, länglichen, eivrunden, Y—1'a Fuß langen, un der Jugend röthlichen Blättern. Er wird nicht allein im feinem ursprünglichen Baterlande, jondern auch in Brafilien, Merifo, auf den philippinifchen Injeln, im ſüdlichen Nordamerika ꝛc. in jolcher Menge eultivirt, dag man dort Pflanzungen findet, welche großen Wäldern gleichen. In wil- dem Zuftand wird er oft gegen 20 Kuß hoch, in Pflanzungen jedoch durch das Be— ſchneiden etwas niedriger gehalten. Am meisten Aehnlichfeit hat er mit dem Citronen— baum, und it der ziemlich die Stamm rijjig und uneben, die Rinde zimmtfarbig. Aus den blaßgelben, jn Kleinen Büjcheln ftehenden Blumen bilden fich Früchte, welche ihrer Gejtalt nad den Gurfen oder Melonen gleichen, etwa 6 Zoll lang und 3 Zoll diet werden, zuerjt grün, dann roth ausfehen und in ihrem ſüßſäuerlichen Fleiſche 20 bis 80 dlige, grauliche oder dunfelviofette Samenferne haben, welche Hinjichtlich der Gröge den Mandelkernen gleichfommen, jedoch eiwag dicker und mit einer dünnen, filber- farbig bejtaubten, zerbrechlichen Haut überzogen find. Dieje unter dem Namen Cacao— nüſ e oder Cacagobohnen bekannten Kerne ſchmecken angenehm bitterlich, und haben je nad) der Gegend, in welcher fie wachjen, einen größern oder geringer Werth. Die beiten Sorten find die von Carracad und Berbica, weniger gejchätt find die von Mar- tinique, Cayenne und von den canar. Inſeln. Der Baum trägt dag ganze Jahr hindurch) Blätter, Blüthen und Früchte; zur Beförderung des Wachsthums und der Fruchtbarkeit aber wird jungen 4-8 Jahre alte Bäumchen die Blüthe angenommen, von Sn Zeit aber werden die Früchte jährlich zweimal, nämlich im Juni und Dezenber, eingeerntet, und gewinnt man bet jeder Ernte von einem Baume 1—2 Pfund, jährlich alſo 2-4 Pfund Kerne. Die abgenommenen Früchte werden der Länge nach anfgejchnitten, die Kerne herausgenommen und dann 45 Tage lang in ein Faß gelegt, damit fie in Gährung fommen und eine dunkle Farbe erhalten. Fit dieß geichehen, ” werden ſie au der Sonne auf Schilfmatten getrocknet, in Häute (Suromen), Gebinde oder Balleır zum Verfaufe eingepackt und in ungeheurer Menge nad) Europa verführt. Die dem Baume jeinen Werth verleihenden Cacaonüfje lafjen die mannigfachite Benützung zu. In ihrem Vaterlande werden jie zerftogen und unter Zufeßung von Milch und Waller zur Be— reitung verjchiedener CS peijen benützt. Am häufigſten werden jie übrigens zu einem eben 4 nahrhaften als jtärfenden Getränk, zur Chokolade, verwendet, welches die Europäer von den Mexikanern kennen lernten. Zu diefem Zwecke werden jie geröftet, geigält, geſtoßen, mit Zucker, Zimmt, Vanille und andern Gewürzen vermijcht und in lechernen oder zinnernen Formen zu feiten Tafeln gebildet, welche man zu beliebigem Gebrauche verwendet. Durch Prefien und Auskochen erhält man ein fetleg Del (Ca— canbutter), welches jehr angenehm ſchmeckt und jich über 10 Jahre Hält, zum Beſtrei— en der Metalle vorzüglich geeignet ift, indem es gegen Roſt ſchützt. am Schminfe 4130 Cactus. und in der Medizin wird es wie jedes andere Oel gebraucht, und kann man außerdem auch Seife, ja ſogar Kerzen, daraus verfertigen. In Martinique macht man die Kerne der noch nicht reifen Früchte ein und verteilt fie. Auch das Mark der Frucht ift eßbar oder wird daraus, ſowie aus den Schalen, ein weinjäuerlicheg Getränk deſtillirt. Die Amerikaner benügen die Schalen auch zur Anfertigung von Gefähen und die Blätter ur Bedeckung der Häuſer. Der C. wird durch Samenferne vermehrt und verlangt dieſer nn einen guten, fetten Boden und fehattigen Standort; auch muß er gleich jo ge- pflanzt werben, daß er jtehen bleiben kann, indem er das Verſetzen nicht Teicht evträgt. Bis zum 30. Jahr it er jehr fräftig, dann aber läßt feine Fruchtbarkeit nach, — Die gewürzhafte Chocolade verträgt mancher Magen ihrer erhigenden Eigenjchaften wegen nicht, und darf fie in folchen Krankheiten nie gegeben werden, wo man Erhigendes und Aufreizendes vermeiden muß, namentlich bei Fiebern. Dagegen ift reiner Cacao, welcher geröftet und wie Caffee mit Milch gegeben wird, jehr gut, indem ein jolcher Caffee nicht nur angenehm ſchmeckt, jondern auch Leicht verdaulich und nahrhaft ift und von jedem Magen gut ertragen wird, — Gerſtenchocolade wird aus gleichen Theilen Cacao und präparirtem Gerjtenmehl bereitet, und bildet die jogenannte Set undheitschoco— lade, wozu auch noch die Sorten gehören, welche aus Cacao allein oder aus Cacao und Zucker bereitet werden. Wo man ſtärken will, find dieſe Geſundheitschocoladen unge— mein empfehlenswerth, namentlich wenn bei großem oder fortwährendem Verluſt an Kraft und Stoff gehöriger Erfat geboten werden muß, wie bei Schwindſuchten, Zehrkrank— heiten, jehr jtarfen, anhaltenden Eiterungen 2c., jowie bei Magenleiden, wo der Magen nur leicht verdauliche Speifen erträgt, alles Erhitende und Stärfere aber erbrochen wird, jo daß wegen Mangel an Ernährung Abmagerung entfteht. — Zweifarbiger €. (Th. bicolor), diefer hat fußlange, herzförmige Blätter und Längliche Kerne, — Gu— janijcher C. (Th. gujanensis), diefe Art hat ſpitzige, unten filzige Blätter und runde Kerne. Jener findet fi) in Neugranada, diefer in Gujana's Wäldern an fumpfigen, feuchten Plätzen und werden beide Arten zu Chocolade gebraucht. Cactus (Cactus), Gattung der Familie Ribſelgewächſe; meist röhrige, ander Mündung gerade Blüthen, welche an den Seiten der Stachelbüſcheln oder an den Kan— tenbuchten der Kerbzähne heroortreten und ſich nur einmal öffnen; die dachziegeligen Kelchhlätter find zu einer Röhre verfchmolzen und gehen innen in die Blumenblätter über; zahlreiche, an die Kelchröhre gewachſene, niedergebogene Staubfäden; längliche Staubgefälje; vöhrigfädiger, vorn vielfpaltiger Griffel; eirunde, narbige oder jchuppige Beere; in Brei aufgelöste Samenhalter, Der Stamm bat eine holzige Achje und iſt fugelig oder verlängert, fteif oder Friechend, hat Glieder oder feine und trägt jehöne DBlüthen. Bon diefem aus Amerika zu und gekommenen Pflanzengejchlecht haben wir über 30 Arten, welche alle einen jaftigen, meist mit Stacheln bejegten Stengel haben und zweig: und blätterlod ſind. Bei einigen ift diefer Stengel rundlich, bei andern eckig und bei noch andern befteht er aus fugelförmigen Gliedern. — Arten: Warzen: sder Heine Melonendiftel (C. mammillaris), wird in Deutjchland nicht jelten in Glashäuſern und Zimmern angetroffen, erfordert aber eine — Pflege, und hat einen Fugelförmigen, jtacheligen, warzigen Körper, welcher manchmal 6 Zoll im Durch- Ser hat. Erjt nad) mehreren Jahren treten aus demjelben ähnliche rumde Körper, aus welchen ſich Blumen und eßbare vothe Früchte bilden. — Bei den eigentlichen Fackel— dijteln iſt der Stengel verlängert, und gehört hieher namentlich die Dretedige Fackeldiſtel (C. triangularis), Sfantiger wurzelnder Stamm, welcher hoch an Felſen und Bäume hinauffteigt, aus Skantigen, durch ſtarke Einfchnitte getrennten Gliederſtücken bejteht und kleine Stachelbitichel an den Kerben der Kanten hat. Die etwa 10 Zoll langen und 8 Zoll breiten Blüthen dauern nur eine Nacht, und find daran die äußern Zipfel gelbgrün, die innern weiß. Die augen und innen jcharlachrothe Frucht hat die röße eines Gänſeeis und ſchmeckt jäuerlich jüR, weshalb man fie häufig als Obſt genießt und als Fühlendes Mittel benützt. Aeſte und Stengel werden zerguetjcht und zu zertheilenden und erweichenden Breiumfchlägen benützt. Blüht vom Juli bis September und iſt in Weltindien zu Haufe. — Sechseckige Fadeldiftel (C. hexagonus), der Stamm gleicht einer 6—8 Ellen hohen, aufrechten Säule und wird — mn Amerika getrocknet, in Del getaucht amd angezündet. — Peitſchenförmige F. (C. flagelliformis), findet jich bei uns häufig in Gärten und Zimmern, treibt wiele Aftige Cäſalpinie. 131 fingersdicke, 2—4 Ellen lange Stengel, welche mar an ein Geländer feftbinden muß, wenn fie nicht über den Topf herabhängen ſollen. — Der fänerliche Saft diefer Pflanze wird mit Erfolg gegen Würmer angewendet. Großblumige F. (C. grandiflorus), blos auf den Caraiben einheimische, in Südamerika aber häufig zur Zierde gezogene Pflanze, welche auch bei uns nicht felten Fultivirt wird, indem fie ſehr große, gebe und weiße, äußerſt wohlriechende Blüthen treibt, die übrigens nur eine einzige Nacht dauern. Der ſcharfe Saft wird in Ihrem Vaterlande innerlich gegen Waſſerſuchten und Würmer, äußerlich aber als blaſenziehendes, Mittel, ſowie zu reizenden Einreibungen bei Gliederreiß en ꝛc. gebraucht. Die ſäuerlichen Früchte find als Obft geſchätzt. — Nispige F. (C. paniculatus), dic Früchte werden in ihrem Vaterlande (Weftindien) nicht allein gegeflen, jondern auch gegen fieberhafte und gallige Krank- heiten benützt. Das Öleiche gilt von dem C. jamacaru. — Peruaniſche F. (C. pe- ruvianus), die Früchte werden wie bei den vorigen Arten benützt. — Gefranzte F. (€. fimbriatus), der Saft dieſer auf Hayti einheimiſchen Art iſt brennend ſcharf und wirkt dem Safte der Euphorbien gleich, ev wird daher innerlich gegen Berhärtu ngen der Unterleibsorgane, Wafjerjuht ꝛc. äußerlich als Zugmittel, gegen Warzen, Grind und ähnlihe Hautkrankheiten angewendet. Die angenehm jäuerlich ſchmeckenden Früchte jind als Fühlendes, erfrifchendes und antibilis- es Mittel geſchätzt. — Die gologelben, ſüßen Früchte von C. divaricatus find als Obſt gejchätt, und wird der ſcharſe Saft der Pflanze wie der von voriger Art benützt. — Auf den Antillen wächst der C. moniliformis, der als erweichendes Mittel zu Breiumjhlägen und zu Bähungen bei Entzündungen ver Haut, rheuma- tiſchem Gliederreißen, Augenentzündungen ꝛc. gute Dienjte leiſtet. — 6. opuntia oder indiſche Feige, |. Feigendiſtel. Cäſalpinie (Caesalpinia), Gattung der Familie Caſ ſiengewächſe; ungleich Stheiliger, am Grunde faſt gewölbartiger Kelch; 5 ungleiche Blumenblätter; 10 aufſteit genke, freie Staubgefäſſe, welche am Grunde zottig und Faum länger als die Blumen- lätter find; 2 jchalige, zwiichen den Samen meiſt mit zelligen Querwänden verfehene Hülfe — Arten: Bahamiſche C. (C. bahamensis), Strauch over kleiner Baum, we cher an Aeften und Blattjtielen ftachelig, jonjt aber ganz Kahl ift; die Blätter find doppelt und paarig geficdert; die rispigen Blüthen weißlich und wohlriechend; die Leicht geftielten, abgeplatteten Hilfen enthalten mehrere rundliche ovale Samen. Blüht vom Mai big Juni, wächst auf den Bahamainjeln, und enthält in der jehr feharfen Rinde ein blafen- und eiterzichendes Mittel, während das Kernholz das gelbe Brafilienholz gibt. — Bielſtachelige C. (C. erista), der vorigen Art nahezu ganz gleich; die Bluthe ſind weißlich; die kahle Hülfe ift 7—Sjamig. Auf Jamaika zu Haufe und Liefert in dem gelben Kernholz eine Sorte des Brajilienholzes. Die Ninde hat ebenfalls blafen- iehende Eigenjchaften und wird bei torpiden Geihwüren zur Beförderung der Eiterung enügt, — Sinnpflanzenartige €. (C. mimosoides), die Blätter zeichnen fich durch Reizbarkeit aus. — Regneriiche C. (C. pluviosa), aus allen jungen Aeftchen fcheidet ſich ein klares Waffer, welches wie Regen herabfällt. — Fernambuc?C. (C. echinata), ‚von dem Kernholz kommt das Fernambuc- oderrothe Brafilienholz, weldes einen wichtigen Handelsartifel bildet und in armsdicken, vothbraunen oder faſt blaufchwarzen Stücfen zu uns kommt, die jedoch) an frifchen Schnitten gelblichroth find. ES kommt übrigens auch geraspelt in den Handel, ift geruchlos, ſchmeckt ſüßlich zufammenzichend, und ift haubtfächlic jeines rothen Färbeſtoffs wegen gejchäßt, obſchon derſelbe nicht ſehr dauer: haft it. Die daraus mit Säuren oder Alfalten bereitete rothe Dinte iſt gul. Außer— dem wird es in Brafilien, von welchem Lande es feinen Namen hat, häufig als Arznei- mittel gebraucht und auch bei ung manchmal gegen Wechjelfieber angewendet, — Braſilianiſche C. (C. brasiliensis), liefert mit mehreren andern hieher gehörigen Arten Fernambuc, welcher zu ung kommt. — Schiefblätterige ©. (C, — dieſe in Oſtindien einheimiſche Art liefert das Sappanholz, oſtindiſches Farb— Holz oder falſches Santelholz, welches dem Fernambücholz ziemlich gleicht und in jeinem Baterlande häufig als Heilmittel benügt wird. — Gerber-C. (C, coriaria), in Südamerifa und Weftindien zu Haufe, hat jehr adftringivende Früchte, welche als Libi- dibibohnen oder Libidibifchoten befannt find, zum Gerben gebraucht werden und in ihrem Vaterlande auch als Heilmittel dienen, — Molukkiſche 6. ee nuga), die 132 | ı Gaffee — Cajeputbaum. Wurzel ift in ihren Vaterlande, der Mofukfen, als harntreibendes Mittel ſehr gefaßt und wird gegen Nieren» und Blajenjteine gebraucht. Aus Einfchnitten in die Rinde fliegt ein Gummi. — Delhaltige ©. (CE. dıgyna), das aus dem Samen geprekte Del wird in Oftindien gewöhnlich zum Brennen verwendet, — Andere hieher gehörige Arten werden auf diefelbe Weiſe benützt. Caffee, ſ. Kaffee. A | Cajanſtrauch (Cajanus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; glodi- er, — Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume; 10 zweibrüderige, kürzere und längere taͤubgefäſſe; nach unten behaarten, oben kahlen, ſchildförmig benarbten Griffel; Läng- liche, an beiden Seiten ausgedehnte Hülſe, in welcher 3—D Samen ſchief und einge— ſchnürt ſtehen. — Arten: Gelber E. (C. flavus), reich beafteter, behaarter Strauch; gejtielte, Szählige Blätter; filzige janmtartige, oben granlich-grime, unten weißliche Blätter; blattwinkeljtändige, aufrechte Trauben; gelbe Blumen, bei denen die Fahne auch augen gelb iſt; 2—Sjamige Hilfe. It in Afrika zu Haufe und Fam von da nad) Welt: indien und Südamerika, wo er häufig zu Gemüſe gebaut wird. — Die jungen, gelind adjtringirenden Triebe leiften bei Augen= und Bruftfrankheiten, die Blätter bei Hämorrhoiden, Hautausichlägen, Wunden und Gefhwüren, die Blüthen bei Katarrhen umd die Samen als erweichende Breiumſchläge gute Dienite. — Zweifarbige ©. (C. bicolor), diejer in Oftindien einheimische Strauch wird fait in allen Troppenländern gebaut, indem der Same eine jehr beliebte Speije bildet. In Djtindien werden die Blätter gegen ftarfen Hämorrhoidalblutfluß, in Cochinchina die Wurzeln gegen Bauchflüſſe, Bleihfuchr, den Biß giftiger Thiere, Zahnſchmerzen x. gebraucht. Cajeputbanm (Melaleuca), dieje Gattung der Familie Myrtengewächſe hat einen Stheiligen Kelchſaum; halbfugelige, an den Kelch gewachjene Röhre, 5 Blumen- blätter ; zahlreiche Staubgefäſſe; aufliegenden Staubbeutel; fadenfürmigen Griffel. Die Kapſel iſt mit der verdickten Kelchröhre verwachlen und verjehmilzt dadurch mit der Aſt— vinde; fie iſt Hfücherig und vielfamig. — Arten: Nechter C. (C, leucadendron), mittelgroßer, in Oftindien, namentlich aber auf den moluffifchen Inſeln einheimiſcher Baum, dejlen immer etwas gefrümmter Stamm 1—2 Fuß dick wird, und unten eine ſchwarze, oben und an den Aeſten hingegen eine weiße Farbe bat. Die Blätter find lanzetförmig, und jtchen die Blumen in langen weißen Aehren. Aus den Blättern wird durch Deftillation ein ausgezeichnetes Del, das sogenannte Cajaputöl, gewonnen, welches auf der Inſel Banda im Großen bereitet und von da über Batavien in den Handel kommt. Bei uns ift e3, wie in jeinem Baterlande, jehr gejchätt, indem es bei Krämpfen, Gicht, Zahnweh, Lähmungen, Magenfhwäche, Hypochon— drie, Waſſerſucht, Aſthma, unterdrücten Blutflüffen, gegen Würmer ac. ausgezeichnete Dienfte leijtet, und wuch gegen Motten und andere Inſekten häufige An- wendung findet. Wenn das Cajaputöl Acht ift, jo hat e3 eine gelblichweiße Farbe; es wird aber, weil es ziemlich heuer ift, mit feinem Rosmarinöl, dem etwas Campher zu- gejeßt it, verfälicht. — Das Holz des Baumes ift zum Schiffbau, die ſchwammige Rinde zum Ausſtopfen dev Kühne vorzüglich. — Aech ter E. (M. cajaputi), ein dem vorigen ziemlich ähnlicher Baun, welcher jih auf den Molukken, auf Eelebes und Borneo findet, fajt immer blüht, durchaus, namentlich aber in den Blättern und Früchten, einen jehr gewürzhaften, cardamomenartigen Geſchmack und Geruch hat, weshalb jie auf den Inſeln im indiſchen Meere innerlich und äußerlich als Heilmittel und Näucherwert benützt werden. Das daraus dejtillivte Del kommt unter dem Namen Cajaputöl zu uns; es ijt blaf- grün oder grünlichgelb, jehr dünnflüſſig, ſchvimmt auf Wafjer, verbrennt ganz, riecht ſtark gewürzhaft, Schmeckt Leicht kampherartig und dann kühlend. Auch diefe Sorte wird nicht jelten mit Nosmarinöl und Campher oder Cardamomen verfülicht, welches falſche Del beim Verbrennen jedoch einen Fohligen Rückſtand hinterläßt. Seine Heilkräfte fommen denen des worigen gleich und hat es Überhaupt alle Eigenfchaften der äthe- riſchen Dele. — Feuriger E. (M. fulgens), aufvechtes Bäumchen, deſſen braune Rinde ſich in Längftreifen ablöst; die paarig fich Freuzenden Blätter jind unten grün und dunkel getüpfelt, oben ſeegrün; die netten Blüthen jtehen in einer ovalen Achre unter den jungen Blättertrieben; Kelch grün; jcharlachrothe Staubfädenbündel. Blüht den Sommer über md findet ſich auf der Südküſte von Neuholland. — Weißer Calambal — Ganarienbaun. 133 Theebaum (M. genistifolia), ilt in Neuholland zu Haufe und gilt für das befte Theejurrogat. Calambat, 5. v. a. Alveholz, oder vielmehr diejenige Sorte deffelben, welche von der achten Alve abſtammt. Calandrinie (Calandrinia), Gattung der Familie Portulakgewächſe, mit 2blätt- vigem, bleibenden, hüllenloſen Kelch; 3—5 gleichen Blumenblättern; 1-50 Staubgefälfe, welche oft mit den Blumenblättern wechſeln; vorn Sipaltigen Griffel; länglich elliptiſche, Zſchalſtückige, Lfächerige, vielfamige Kapfel; Linfenförmige, glänzende Samen. — Arten: Verſchiedenfarbige C. (O. discolor), Halbjtrauchiger, oft über 2Fuß hoher Stengel; fleiſchige, patelförmige, oben ſeegrüne, unten purpurrothe Blätter; endſtändige Trauben mit großen, vofenvotben Blumen; 25 bi 30 Staubgefäfle mit vothen Staubfäden; röth— licher Griffel mit gelber Narbe. — Diefe und mehrere andere Arten werden in Chili, Nordamerika und Nordafien als Gemüſe benützt. Calebaſſenbaum, j. Kürbisbaum. Caliatur holz, ſ. Flügelfruchtbaum. Califaya-China, ſ. v. a. gelbe oder Königschinarinde. Caluus, |. Kalmus. Camellie, (Camellia), Gattung der Familie Theegewächſe; 5—Yblätterigen Kelch mit Kelchblättern in 3 Reihen; 59 am Grunde verbundene Blumenblätter; zahlreiche Staubgefäffe ; 3—Hfächerigen Fruchtfuoten, bei dem jedes Fach 5 bis vieleiig iſt; 3—d- ipaltiger Griffel; Holzige oder lederige, nicht auffpringende Kapfel. — Arten: Japa- niſche E. (C. japonica), kahläftiger Strauch oder Bäumchen, mit eirunden, 2—4 Zoll langen, lederigen, glänzenden Blättern; blattwinfelftändigen, meift einzelnen Blüthen an den Altenden; Blüthen ſchön roth, bald mehr, bald weniger Hell, auch weiß, gelblich oder bunt; 3—Hfächerige, kahle Kapfel. Sit feit nralter Zeit in China und Japan ala Zierſtrauch gejchäßt, und kommt mit gefüllten Blüthen auch bei uns in zahlfofen Varie— täten wor; blüht von December bis Mat. In Japan wird aus den Samen ein fettes Del gewonnen, welches ſowohl in der Haushaltung als in der Heilkunde gute Dienfte feiftet. — Gewürz-C. (C. sasanqua), die angenehm viechenden Blätter werden in Ehina und Japan unter den Thee gemischt, um demfelben einen angenehmen Geruch zu geben umd werden auch fir fich als Thee benützt. Aus dem Samen wird ein Olivenöl gepreßt, welches in der Haushaltung und Offizin geſchätzt iſt. — Aus ver C. Kissi wird in Nepaul ebenfalls ein beilbares Del gewonnen, während ein Aufguß über die jtarfriechenden Blätter ein dem chinejiichen Thee ähnliches Getränf gibt. — Delige €. (€. oleifera), da3 fette Del des Samens findet in der Heilfunde in China häufige Anwendung. Campechebaum, Campecheholz, |. Blutholz. Campher ꝛc. ſ.Kampher u. f. Canarienbaum (Canarium commune), zu den Burjeren gehöriger Baum, welcher außerft nüslich ift, auf ven molukkiſchen Inſeln und auf Amboina wild wächst, jedoch in einem fetten, mit etwa3 Sand vermifchtem Boden häufig auch angebaut wird. Er erreicht eine beträchtliche Höhe und hat einen geraden Stumm mit weißlicher Rinde. Die Krone iſt Schön regelmäßig und dicht belaubt; die Blätter find gefiedert; auf. die Blumen folgen mit einer ſchwammigen Maſſe umgebene Nüffe, die einen Kern enthalten, welcher in reifem Zuſtande mit einem feuerrothen, ſchwärzlich gejtreiften Häutchen über: zogen ift und einen mandel- oder Faftunienartigen Gefchmad hat, Von kultivirten Bäu— men werben die Kerne mit Salz gegeffen, oder man ftoßt fie, mifcht etwas Mehl darunter und backt eine Art Mandelbrod daraus. Außerdem wird ein zum Verſpeiſen und Brennen geeignetes Del daraus gepreßt. Aus allen Stämmen fließt eine Art Terz pentin, welcher gelb, zähe und wohlviechend ift, fich wie Unfchlitt zu Lichtern eignet, zu Pflajtern, zum Lakiren und zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird. Das Holz gibt ſchöne Hausgeräthe, welche jedoch nicht dauerhaft find. — Muritiſcher ©. €. mauritianum), aus diefem auf der Mauritiusinfel einheimifchen Baum fließt ein weißliches, ftechend terpentinartig viechendes Harz, welches fich zur Conſiſtenz des Butters verdickt ımd dem Anſehen nach dem Rampher gleicht. — Bengalifher C. (C. Ben- galense), aus der Rinde diejes in Silhet einheimischen Baums fliegt ein berniteinfar- biges, bald hart und brüchig werdendes Harz, welches als Copal nad Ealcutta kommt 4134 Ganarienginfter — Canellbaum. und von da wahrjcheinlich als oſtindiſcher Copal weiter verjendet wird. — Weißer C. (C. album), ift in China und Cochinchina zu Haufe, und werden die Samen roh und zubereitet, gegejjen, die ganzen Früchte aber wie Dliven eingelegt. Canarienginjter (Genista canariensis), diefer zum Ginſter gehörige, immergrüne Baum ift auf den canarischen Infeln zu Haufe und Fam von da nad) Spanien, in die Levante und auf die Injel Rhodus. Die grünliche, oft runzelige Ninde birgt ein ſchönes, weißes, oft mit gelben und rothen Adern durchzogenes Holz, welches einen harzigen und beim Reiben einen Nojengeruch verbreitet, weshalb es bei uns als Roſen- oder Rhodiſer holz bekannt ift, und von Tischlern zu feinen Arbeiten gejchägt wird. Das nn — gewonnene Oel iſt ſehr wohlriechend und wird ſtatt des Roſenöls äufig verkauft. Canarienglanzgras, Canarienſamen (Phalaris canariensis), dieſes 2—3 Fuß hohe Halmgewächs nn eine 1 Zoll lange, weißlichgrüne Aehre, welche ſchwarze oder weiße, dem Lein ähnliche Kerne enthält. Es findet ſich außer den canarischen Inſeln auch) noch auf Malta und Gicilien wild, und wird in England, Frankreich, Stalien, ja ſelbſt auch in Deutfchland gebaut, indem man es im Frühjahr in gut zubereitetes Land ſäet und dann wie anderes Getreide behandelt. Die Canarienvögel freffen den Samen ſehr gern; auch kann man ihn mahlen, mit Weizenmehl vermiſchen und Brod daraus baden, oder zur Appretur feidener Stoffe und baumwollener Zeuge verwenden. Ueber— dieß läßt ich aus dem Samen ein Del preffen, welches nicht allein zum Effen, fondern auch in der Heilfunde als eröffnendes Mittel gefchätt if. — Das rohrartige Glanzgras (Ph, arundiacea), gehört ebenfalls hieher, wird 4—d Fuß hoch, wächst an den Ufern der Flüffe und Teiche, ift jung ein gutes Futter fir Pferde, Schafe und Ziegen. — Eine Spielart hievon iſt das allbefannte, in unfern Gärten überall fich findende ſpaniſche oder Bandgras, deſſen Samen ebenfall3 gern von den Canarien— vögeln gefrefjen wird. Canarjant, bei Sreifswalde zc., |. v. a. kanariſches Glanzgras. Canapalie (Canavalia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; röhri- ger, Aippiger Kelch; jchmetterlingsförmige, großfahnige Blume; 10 einbrüderige Staub- — unten mit einem Scheidchen verſehener Fruchtknoten; ſchiefe, kahle Narbe; zu— ammengedrückte Hülſe. — Arten: Stumpfblätterige E. (C. obtusifolia), halb: ſtrauchiger, unten dicker, ſchwammigholziger Stengel, mit dünnen, langen Aeften, imittelft welchen er die höchſten Bäume erklettert; Szählige Blätter mit am Grunde etwas be— haarten Stielen; große, röthlich-violette, außen weißliche Blumen in Trauben; 3—5 Zoll lange und halb fo breite, am Rücken dicke, an der Bauchnath faft ſchneidende Hülſe, 3—d brannrothe Samen. Iſt in Oftindien zu Haufe und blüht zur Negenzeit. Es ſoll fich in diefer Pflanze jehr viel Cathartin finden und der Genuß des bittern Samens gefährlich fein. — Ein Breiumfchlag der Blätter dient zum Zertheilen von Drüſengeſchwülſten; geröftet und mit Senf vermengt find fie Außerfich gut gegen Leibihmerzen, fowie zu antiarthritifhen Räuherungen — Schwert: förmige ©. (O. ensiformis), halbſtrauchig und gleichfalls hoch an Bäumen empor: kletternd; lang geſtielte Zzählige Blätter, lange Trauben; große, purpurrothe oder faſt violette Blüthen; 1.42 Fuß lange, 1—2 Zoll breite Huͤlſe mit ſteifgekrummter Spitze; 6—12 länglich⸗vvale, oft über 1 Zoll breite Samen mit rothem Nabel. — Iſt in Weit: indien zu Haufe und wird daſelbſt, ſowie in Oſtindien angebaut; blüht zur Negenzeit. In Malabar werden die Früchte Außerlich gegen gichtifche und andere ähnliche Leiden angewendet und können jung segeln werden. — Säbelförmige 6, (C. gladiata), eine im heißen Afien Eultivirte Pflanze, von welcher die jungen Hülfen gegeſſen werden. Die. Malaten jchäßen den Samen als Heilmittel, Canellbaum (Canella), Gattung der Familie Guttagewächje; Stheiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 10-20 at mit Staubfäden, welche an der Spitze mit einer abgejtumpften, ganzen Röhre verwachlen find; freie, Sfächerige Fruchtknoten; ſäulenför— miger Griffel; Sfächerige Beere, jedes Fach 2—Sjamig. Arten: Weißer C. (C. alba), ein auf den weitindifchen Inſeln, Domingo, Jamaika ꝛc. wachjender Baum, welcher 20—80 Fuß, hoch wird, einen geraden 6-10 Zoll diefen Stamm, länglich ftumpfe, glänzende Blätter und an den Spiten derſelben Blumenblätter hat, aus denen fich runde Beeren bilden, die, grün eingefammelt, noch hitziger und fehärfer als Pfeffer find. Der Ganna — Capweine. 135 Baum it nach allen Teilen gewürzhaft und in diefer Richtung brauchbar; namentlich ‚ wird die innen weiße, außen röthlich - geftreifte Ninde gar häufig benüßt, indem mar die innere Lage behutfam abjondert, zuſammenrollt, trodnet und dann unter dem Namen in den Handel bringt, als welche fie bei uns ziemlich bekannt ift. Ihr eruch ift Schwach, dagegen ſchmeckt fie um fo jtärker und gewürzhafter. Ste gilt als ein ſehr magenftärkendes, der Fäulniß widerjtehendes Mittel, und it daher ein nicht zu verachtendes Gewürz. Den Indianern iſt der Baum heilig, indem fie Steige davon bei Feiten aufjtecfen und bei Friedenzunterhandlungen in den Händen tragen. Am meiſten Kraft Hat die weige Rinde der Aefte, welche al3 weißer Zimmt, weiße Sanellrinde oder falſche Wintersrinde in der Offizin befannt ift und in 13 Fuß langen Röhren oder 3—5 Zoll langen, dünnen, rinnenförmigen Stücken g und kommt. Die Wirkung der Rinde iſt namentlich ſehr ſtärkend, beſonders auf die erdauungsorgane. — Andere Arten diefer Gattung haben dieſelben Eigenjchaften, werden jedoch weniger bei ung angewendet, z. B. die BParatudorinde, welche manch— mal in 4—6 Zoll langen, 1—3 Zoll breiten, mit tiefen Längs- und feichten Querriſſen verjehenen, graubrammen Stücken zu ung kommt. — Die Rinde von C. laurifolia iſt etwas dunkler gefärbt, al3 die gewöhnliche Zimmtrinde, welch letztere ihre guten Eigen— ichaften 10 Jahre Yang behält. — Trinkt man fie mit Waffer, ſo wird außer den jchon angedeuteten Vortheilen die Menftruation und Nachgeburt befürdert, innere Feuchtigkeit verzehrt, ven Magen erwärmt ꝛc. — Gepulvert und mit Honig vers mengt, damit Abends und Morgens Geficht und andere Theile des Körpers bejtrichen und mit Roſenwaſſer abgewafchen, benimmt alle Flecken und Unreinigfeiten der Haut. Canna, Shilf, Rohr. — Die amerikanische Pflanzengattung Blumenrohr. Cannabineen, hanfartige Pflanzen, Unterabtheilnng der Urticeen. Frucht Letig, ohne Eiweiß; Eichen hängend; Keim gekrönt oder jchraubenfürmig, mit anfeinander liegenden Keimblättchen. Eine wahre Frucht, oder auch eine falfche trockene, aus einer Aehre in Geſtalt eines Kätzchens gebildet. Cannabis, ſ. v. a. Hanf. Cantalupe, v. a. Rippenmelone. Caobaholz, ſ. v. a. Zuckerkiſtenholz. Caoutchouc, ſ. v. a. Federharz. —— ‚ eine in Calabrien gewonnene geringere Sorte der dicken oder fetten Manna. Cape, in Pennſylvanien die langbeerige Art des amerikaniſchen Weinſtocks. Caper, ſ. Kapernſtrauch. apis, ſ. v. a. Weißkraut, weißer Kopfkohl. Capita papaveris, l., Mohnköpfe. Cappflanzen, auf dem Cap der guten Hoffnung wachſende Pflanzen. Capriata, ein auf Capri aus Muskateller- und andern fügen Trauben gewonnener Weit. Gaprification, ein in der Levante und Italien übliches, uraltes Verfahren , die Reife der Feigen zu befördern und diejelben im größter Menge zu gewinnen, Man hängt nämlich über den alfein cultiwirten weiblichen Feigenbaum die mit einem Theil dev Zweige abgejchnittenen fogenannten Früchte des wilden Feigenbaums, im welche häufig die Feigengallwespe ihre Gier legt, aus denen dann die Gallwespen hervorkommen und nun aud) die unreifen Früchte des cultivirten Baumes angreifen. Man nimmt an, daß ein Feigenbaum, der ohne C. 5 Pfund Feigen bringt, nach gefchehener C. deren 20 Liefert. Feigen, mit denen diefe Operation nicht vorgenommen ift, haben indeß einen beffern Geſchmäck und halten fich länger. Den Erfolg der Operation erklärt mar da— durch, daß das Infect Samenftaub aus den männlichen Feigen zu den weiblichen Blüthen bringe. Einen gleichen Erfolg erlangt man aber, wenn man alle 4-5 Zage einen Tropfen Del in die Oeffnung der weiblichen Feigen bringt. Siehe Feige, Feigen: baum. — Dieſes Verfahren heißt Caprificiren. Cap'ſche Bohne, ſ. v. a. Spargelbohne. Capus, in Wejtphalen |. v. a. weißer Kopftohl. Capweine, vortreffliche, theil3 vothe, theils weiße, am Gap der guten Hoffnung gezo— gene Weine. Am befannteften find: der Cap-Conſtantin, ein feiner, geiftveicher, würziger Liqueurwein, aus Beeren gewonnen, die man am Stocke welfen läßt; der an 136 Caraghasn — Cardamome. der Falfo- over Tafelbai gebaute Muskatwein, der dem Graves Ähnliche Stein- wein, der Beterswein und der Portawein. . Caraghaen, Caragahen (Muscus s. fucus Caraghen), die getrocknete Pflanze Chondrus (Sphaerococcas) erispus; gelblich-weitz (friſch violet oder roth), 2—8 Zoll Lang, vielfach veräftelt, knorpelig, biegfam, fait hornartig; beim Kochen veichlich eine dickliche Gallerte gebend. Von den Irländern ſchon längſt als Nahrungsmittel benüst, bei uns ſeit einigen Jahren in Abkochung bei Zehrkrankheiten angewandt. Caramatarinde, aus dem wärmern Amerika kommende, ihrer Abſtammung nach un— bekannte, gegen bösartige Fieber empfohlene Rinde, Carapa, (Carapa), Baumgattung mit lederigen, ganzrandigen, paarig gefiederten Blättern, Drangengewächfe — Arten: Shinciige C. (C. guianensis), 60—80 Fuß Hoher Baum Guiana's und Brafiliens, deſſen bittere Rinde (Caraparinde) gegen das Wechfelficher, al Magenmittel und gegen die Spulwürmer gebraucht wird. Aus den Früchten wird ein bitteres, für giftig gehaltene Del gewonnen, Cara: padl, das innerlich gegen die Würmer, äußerlich zu Einreibungen benüßt wird, um ſich gegen die Stiche von Infecten zu ſchützen; auch gebraucht man es bei Wunden und Geſchwüren der Hausthiere, beftreicht damit Möbel und Fahrzeuge, um Beſchä— digungen von Würmern, jtählerne Inftrumente, um den Roſt abzuhalten. Schweine und andere Thiere freſſen die Samen ohne Nachtheil, doch wird ihr Fleiſch davon bitter und ungeniegbar. Das Carapaöl ift nicht zu verwechjeln mit dem Karapatöl (Ri- cinusdl) und dem Garabasl, das aus Acajoufamen beveitet wird. — C. guineensis, ähnlicher Baum in Gutana, aus dejfen Samen gleichfalls ein bittere Del gewonnen wird, das mar wie das vorige benüßt. — C. moluecensis, Baum am Meeresufer und an Flußmündungen in Oftindien. Wurzel und Ninde find bitter, und werden im Ab: ſud gegen Nuhr, Magenfhwäce, Hautausfhläge gebraucht. — C. provera, liefert ein Schönes, geflammtes Holz, das aber nicht mit dem Bois de Carapa zu ver- wechjeln it, welches von einem am Senegal wachjenden Baume Eommt. Carapatol, das aus den Samen de3 gemeinen Zedrach gewonnene Del, welches inner: Lich gegen Würmer, Außerlich zu Einveibungen gegen den Stih von Inſekten, gegen Wunden und Geſchwüre der Hausthiere 2c. angewendet wird. Carapin, in vielen Gegenden Flanderns u. |. w. jo viel als Buchweizen. Caraway, englifche Benennung des Kümmels. Cardamine, — v. a. Bergkreſſe, Gauchblume, Schaumkraut. Cardamome, (Amomum cardamomum), eine in Oſtindien, beſonders auf Malabar, Java amd Geyfon in, jchattigen Waldgegenden häufig wachjende Gewürzpflanze. “Der 6—8 Fuß Hohe, rohrähnliche Stengel entjpringt zu mehreren aus einer dicken, faferigen und gewundenen Wurzel, und Hat jehr lange, zugejpiste Blätter mit ährenförmigen Blumen. Die daraus fich bildenden Samenkapfeln find Zeckig, lederartig und enthalten feine, ecfige oder runde, gelbrothe oder Schwärzliche, ſehr gewürzhafte Samenkörner, welche im Handel unter dem Namen Cardamomen bekannt find, in der Medizin und Küche aber als eines der beiten Gewürze gejchätt werden. Ihr Geruch tft äußert Tieb- lich und ihr ſtarker Gefchmad fampherartig. Bei Schwindel, Krämpfen, Magen: Ihwäce und andern Zufällen leiſten fie die le Dienfte, und wird aus ihnen ein ſtarkriechendes Del bereitet, welches den Cajaputöl ziemlich nahe Eommt und häufig jtatt defjelben verkauft wird. Von den Cardamomen find 3 Sorten befannt, nämlich große C. vunde E. und Fleine C. Die 1—2 Zoll langen Samenfapjeln haben eine blap- graue Farbe, find dreiecig und dünn. Die Körner der großen C. haben die Größe der Corianderkörner, riechen jchwächer, Eommen unter dem Namen Paradies oder Guineakörner in den Handel und werden ihres ſcharfen Gefchmaces wegen wie Pfeffer gebraucht. Wir erhalten fie von Ceylon. — Bei der runden C. find die Samenkapjeln rund und von der Größe einer Hafelnuß; die Körner riechen jtarf und find weit jtärfer al3 die der vorigen Art. Sie kommen aus Java. — Die fleine ©. 1 kaum Zoll lange Samenkapfeln, welche geftreift find und eine blaßgelbe Grund: arbe Haben. Die dunkelbraunen Körner riechen angenehm und ſchmecken jehr ſtark. Sie fommen in den geruchlojen Kapfeln aus Malabar zu ung und werden am theuter- ſten bezahlt. — Bei Schwindel trinke man darüber oder genieße dad Pulver in einer Brühe; es wird dadurd auch der Magen geftärkt und die Verdauung befördert. — Cardinalsapfel — Carminatkraut 137 Gegen häufige, Frankhaftes Aufftogen und Erbrechen pulverefire man die Kerne, mische gleich wiel Paradiespolz darunter und trinfe dieß mit Wein. Dadurd wird auch Appetit erregt, namentlich wenn man ftatt des Paradicsholzes Anis zuſetzt. — Die E. find überhaupt in allen Leiden qut, welche von Erfältungen Herrühren, zumal bein weiblichen Gefchlecht. Cardinalsapfel, mehrere Apfelforten aus der Familie der Ramboure. Cardinalsblume (Lobelia cardinalis), eine wundervolle, aus VBirginien zu ung ge- fommene Gartenblume, welche jedoch iu Europa nur in wärmeren Gegenden im Freien aushält, Der mit breiten, langettförmigen Blättern verjehene Stengel wird etwa 2 Fuß hoch umd treibt am Ende in einer einfeitigen Aehre brennendrothe Blumen. Dieſe Pflanze gedeiht jedoch nur in einem Leichten, lockern Boden. Cardinalskirſche, eine Süßweichſel. Ah Cardobenedictenfrant, Benedictdiftel, Aechte Heildiftel (Cnieus), diefe Gattung der Vereinblüthler hat eine vachziegelige Hülle, unfruchtbare Blüthen, Spaltige Blumen- frone, zwitterige Scheibenblüthen, jttelrunde, gejtreifte Schließfrüchte und feitlichen Keim— fled. — Arten: Achte E. (C. benedictus, Centaurea benedicta, Carduus bene- dietus), diefe etwa 2 Fuß hohe, im füdlichen Europa wild wachjende Pflanze wird bei uns häufig im Gärten angebaut. An dem äftigen Stengel ftehen gezähnte, ftachelige und etwas herabhängende Blätter; die Blumen find gelblich; die Samenkörner länglich und gekrümmt, und enthalten letztere etwas Del, welches ſehr ſchweißtreibend fein ſoll. Für die Kultur diefer nüßlichen Pflanze müffen wir bemerken, daß fie auf ſandigem, magerem, der Sonuenhitze jehr ausgeſeßtem Boden anı beiten gedeiht und am kräftigſten wird, In der Heilkunde iſt Hauptjächlich das Kraut geichätt, welches abgejehnitten wird, jowie fich die Blüthen öffnen wollen. Das E. wirft namentlich ſehr magenflärfend und verdient beſonders bi Schwäche und Berjchleimung des Magens und der Gedärme, jowie beit Kungenverfchleimung alle Beachtung. — Wenn man c3 zur Zeit braucht, Teiftet es bei langwierigentXeberlceiden die ausgezeichnetften Dienfte, und wirkt es überhaupt Eräftigend auf die ganze Conſti— tution des Menjchen, wie e3 auch einzelne Theile ſtärkt und für ihre Berrichtungen fähiger macht. — Bon Schwäche her: rührende Diarrhden werden auf unglaublich ſchnelle Art davon gehoben. — Gegen Wirriner angewendet treibt es diefelben nicht allein ab, Jondern es tritt der Wurmerzeugung Fräftig, entgegen, indem die Schleimbildung im Darmfanal gehoben wird. — Zum Gebrauche werden in einigen Taſſen Waſſer 1-2 Quent abgekocht, mit Süßholzſaft verſüßt und den Tag über getrunken. Mehr noch empfiehlt fich dieß Mittel in Form einer Tinctur, welche mit verdünntem Weingeiſt oder gutem Rheinwein bereitet wird. In 4 Theile Weingeift oder Wein kommt 1 Theil Kraut, welche8 man darin aus: — ziehen läßt und nachher auspreßt. Bon der Weingeift-Tinetur nimmt man täglich 2—Smal je 8--10 Tropfen auf Zuder; von der weinigen Tinctur kann man täglich 2—Imal je 1 Theelöffel voll neben; Kinder erhalten immer nur etwa ſtark die Hälfte. — Gegen Würmer tft eine Abkochung befier. — Die Pulverform war früher jehr beliebt, alfein in neues ; ver Zeit ijt man davon abgekommen. — Bei Wechjelfiebern, in dev Gelbſucht und bei Erebsartigen Gefhwiüren leiftet da3 Kraut ebenfalls gute Dienste, und fann man im dev Apotheke davon haben: eine Effenz, einen Extract, einen Syrup und ein Salz, welche gegen die ſchon angeführten Uebel und auch gegen Reißen im Unter: feib Anwendung finden. Cardone, Cardne, ſ. v. a. Artifchoke. len 5 v. a. ———— arica, ſ. v. a. Melonenbaum, kariſche Feige; jede getrocknete Feige.— Carlisle, |. v. a. Butterbirne. Ihe geigen i ua Carminatkrant, ſ. v. a. geſchlitzt blätteriges Weißkraut. 138 Earoba — Gaffle. Caroba, Caraiba, die Blätter de3 in Brafilien und Guiana wachſenden Baumes Jacaranda procera; bis 2 Zoll breit und 4 Zoll lang, von ſchmutzig graubrauner Farbe, dumpfigem Geruch, bitterem und etwas fchleimigem Gejchmad; dienen in Bra- filten innerlich und Augerlich gegen ſyphilitiſche Hautfrankheiten. Carobe di Giudea, durch Jnjectenftiche an den Zweigen der Pistacia Tere- binthus entjtandene, ziemlich große, dem Johannisbrode an Form ähnliche, ſehr harz- reiche Auswüchſe, die man in Stalien bei aſthmatiſchen Zuftänden wie Tabak raucht. Carobenbaum, |. v. a. Johannisbrodbaum. Carote, ſ. v. a. Möhre. Carpentin, eine Graureinette. Carpobaljam, ſ. v. a. Baljamförner. Carrobis, |. v. a. Johan nisbrod. Carthagena : China, die von der weichhaarigen China Herrührende Chinarinde, von welcher man 3 Sorten unterjcheidet, nämlich gelbe, Harte und Holzige Eh. Carthamin, ein aus Saflor gewonnener vother Farbftoff, welcher durch Luft und Licht verbleicht. Carve, j v. a. Kümmel. Carviol, 5. v. a. Blumenkohl. Caryocar (Caryocar), Gattung der Familie Sauerfleegewähje; 5—6theiliger oder S—bipaltiger Kelch; 5—S dickliche Blumenblätter; zahlreihe Staubgefäfle; 4—6- fücheriger Fruchtknoten mit Keiigen Fächern; 4—bpfriemige Griffel; die Steinfrucht bat 4—6 einfamige Nüffe, bei denen dic Außenhaut locker, die Innenhaut holzig uud bein- hart ift und nierenfürmige Samen enthält. — Arten: Nußtragender E. (C. nuci- ferum), hoher Baum mit gegenjtändigen, Sfingerigen Blättern, endjtändigen, großen, purpurbraumen Blüthen, jehr zahlreichen, gelben Staubgefäfjen, Afücherigen rothen Fruchtknoten, Afadenförmigen Griffel. Die 5-6 Zoll im Durchmeſſer haltenden Früchte find außen röthlichbraun und ſtark gefleckt und haben ein dickes, gelbes Fleifch. Die von einem weißen Breite, welcher adjtringirend wirkt, umgebenen, rundliche nierenför- mige Steinferne find höcerig, braun und enthalten jehr ölige Samen, welche wie Mandeln jchmecen und in ihrem Baterlande — Guiana — ſehr beliebt find, — But— ter=€&. (C. butgrosum), diefe in Guiana und Brafilien einheimijche Art hat ein gelb- liches butterartiges Fruchtmarf, welches wie Butter an Speifen gethan wird. Die öligeu, wohljchmecenden Samen werden wie die alle hieher gehörigen Arten benüst, und geben fie ein dem Mandelöl ähnliches Del. Casca d’Anta, Rinde von Vintera granadensis. Casca per tudo, Rinde von Canella axillaris, dem weißen Zimmt ähnlich und in Brafilien in Gebrauch. Casca pretiosa, bräunliche, im Bruch falerige, eigenthümlich aromatiſch riechende, gewürzhaft und etwas ſcharf ſchmeckende Rinde von Mespilodaphne pretiosa, Cascalvos, der weiße, ſammtartige Bartweizen in Spanien. Cascarillrinde, die Ninde des wohlriehenden Eroton. (ſ. d.) Cascarillzimmt, Rinde von Cinnamomum Kiamis. - Gnscunie, die Nüffe des wejtindifchen Nierenbaums (ſ. d.), von welchem nament— lich die Hülſe offizinell iſt. Caſſave, das aus dem Mehl des Maniok bereitete Brod. Cafſie (Cassia), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; 5 unten verwachſene Kelchblätter, 5 Blumenblätter; gewöhnlich 10 freie Staubgefäſſe; meift_geftielte Frucht Enten; fädiger Griffel; endjtändige, einfache Narbe; jtielrunde oder zufammengedrückte, 4 oder mehrfächerige, wenige oder vielfamige Kapjel, welche mit einem Breie angefültt it. — Arten: Aegyptiſche C. (C. absus), aufrechter, krautiger, 111, Fuß hoher, aftlofer, oben drüſenhaariger Stengel; paarigegefieberte, 11/,—2 Zoll lange Blätter; zottige Nebenblätter; blutrothe, blaß= oder vorangegelbe und blutrothgeaderte Blumen; 5—/ Staubgefäfle; zottigen Fruchtknoten; jchwartigslängliche, 11%—2 Zoll lange Hülſe; längenden, eirunden, bräunlich-fchwarzen Samen. Dieje Ijährige, im Juni und Juli Blühene Pflanze ift in Oftindien und Mittelafrifa zu Haufe, hat einen aromatijch- viechenden und jehr bitter und fchleimig ſchmeckenden Samen, welcher als einzig ficheres Heilmittel gegen die jog. ägyptifche Augenentzündung gebraucht wird. Auch bei ung Gaffie, | 139 Hat er fich in vielen Fällen als wirffam bewährt. — Niedrige C. (C. chamaecrista), ift auf den Antillen und dem fühfichen Nordamerika zu Haufe, wo fie wie Senna benützt wird und bei Vergiftungen durch Hundsgiftgewächje gute Dienfte leiſtet. — Mary landiſche E.(C. marylandica), krautige, 4-6 Fuß hohe, Hin und wieder mit Haaren beſetzte Stengel; paarig geftederte, 5—9 Zoll lange Blätter, deren Stiele etwas behaart find; in ven obern Blattwinfeln ftehen Trauben, welche vielblüthig und kürzer als die Blätter ſind; blüht vom Auguſt bis September, iſt ausdauernd und findet ſich im ſüd⸗ lichen Nordamerika. Die purgirenden Blätter werden wie Sennesblätter —— nur muß man größere Gaben davon nehmen. Auf dieſelbe Weiſe werben auf Jamaika bie Blätter der Ausgerandeten €. (C. emarginata), und in Brafilien die der Pur— girenden EC. (C. Cathartica), benüßt. — Lanzettblättrige C. (C. lanceolata), aufrechter, ftrauchiger, 111%, Fuß hoher, vieläftiger Stengel, mit jchwachen, flaumigen Heften, paarig gefiederten, 2—4 Zoll langen Blättern; blattwinfelftändigen, 8-12 blü— thigen, langgeſtielten Trauben und blaßgelben Blumen. Die etwas fichelig ovalen Hülfen find 11", Zoll lang und haben mehrere Querfächer und 4—7 verfehrt Eee gelblichgrüme oder bräunfiche Samen. Blüht im Januar und Februar, ift in Oberägyp— ten und Nubien zu Haufe und liefert mit den folgenden Arten die in der Heilfunde jo hochgefchätten Senneshlätter und Sennesbälge, welche einen eigenthümlichen jüßlichen Geruch haben, wiverlich bitter nnd fchleimig ſchmecken und jehr purgivend wir: fen. Es kommen von diefen Blättern folgende 4 Sorten im Handel vor, von welchen die erjte die beſte, die letzte die jchlechtejte und nur im der Thierheilfunde gebräuchliche it: 1. Mlerandrinifche ©,, unter welche in Aegypten Blätter des purgivenden Arghel gemifcht werden; 2. Tripolitanifche ©., mehr zerſtückelt und ohne fremde Beimiſchung; 3. Breit- oder ftumpfblätterige Senna; 4. Oſtindiſche ©, bei welchen unter den zerſtückelten Blättern fich Stiele, Früchte und Unrath befinden. Nicht jelten wird die Senna mit zerftückelten Blättern von Buchsbaum, Lorbeer, den ges meinen Hülfen und vom Blafenftrauche verfälfcht. — Spibblätterige E., (C. acuti- folia), der rundlich eckige Stengel wird 2—3 Fuß hoch, die 5—Ipaarigen, doppelten Blätter Kiefern die oftindifche, arabifche oder mokkaiſche Senna, wozu aud) die Früchte Fommen. — Verfehrteiförmige E. (C. obovata), die ftrauchigen, auf: rechten, I— 11/, Fuß langen Stengel find wie die Aeſte ftielrund; die paarig gefieder— ten, 5—4 Zoll langen Blätter Tiefern die breitblätterige, jtumpfblätterige, aleppifche oder italienifche Senna; in Aegypten und Arabien einheimiſch und in einer Abart in Italien kultivirt. — Vieredigfrüchtige C. (O. tora), dieſe im ſüdlichen Aſien einheimiſche Art riecht in allen Theilen ſtark und unangenehm, ſchmeckt ſchleimig uud wird innerlich als gelind abführendes Mittel, äußerlich gegen Hautkrankheiten, namentlich gegen Flechten, Geſchwüre, Bierten= und Wespenftiche ꝛc. angewendet. Die zarten Blätter werden als Gemüfe geſchätzt. Schwefelgelbe €. (C. sulfurea), die Wurzel dient in Oftindien gegen Gicht, die übrigen Theile, namentlich auch die Rinde, werden gegen Samenflüfje und Tripper, jowie gegen Harnruhr angewendet. — Die geöhrte C. (C. auriculata) hat eine jehr adftringirende Ninde, welche in DOftindien als Medizin und zum Gerben und Färben des Leders angewendet wird. — Giftige E. (C. venenifera), die Wurzel dient in Guiana zum Fiſchfange und die Chilifche E. (C. stipulacea) zum Tödten des Un- gezieferd. — Weſtindiſche E. (C. oceidentalis), in Dftindien und im heißen Amerika wachjend, wo die Wurzel gegen Stockungen im Unterleib, Wafferfucht und Ber- giftung gebraucht wird. Die Blätter find ein gutes purgirendes Mittel, gegen Flech— ten und Hyfterie gut und gelten für einen ſehr erweichenden und RN Umschlag. Die Brechen erregenden Samen find gut gegen Hautausſchläge und werden manchmal wie Gaffee geröftet und benützt. — Nauhhaarige C. (C. hirsuta), ‚der Saft wird in Südamerika zum Betäuben und Fangen der Fiſche benützt. — Geis— vautenblätterige C. (C. sophora), alle Theile diejer in Oftindien und Aegypten einheimijchen Art verbreiten einen unangenehmen Geruch, und werben Wurzel und Blätter gegen Flechten, Leberkrankheiten, Gelbfucht 2c. angewendet. — Klap— perhüliige €. (C. cerotalarioides), die Blätter ſind als vorzügliches Abführmittel ge: ſchätzt. — Die geflügelte C. (C. alata), wird in Südamerika und Weltindien gegen Flechten und andern Hantausfchlägen jehr geichäßt. Im gleicher Weife werden im heißen 140 Gafftenbaum — Gaffiphone. Alien die Blätter von Rumphs E. (C. rumphiana), benützt, welche auch gegen Biſſe giftiger Thiere gut fein und wie Senuesblätter wirken jollen. — Nöhrenf ie tige ©. (C. fistula), diefer 6i3 gegen 40 Fuß hohe Baum hat cine glatte, ajchgraue Rinde, paarig gefiederte, 1-11, Fuß lange, abfallende Blätter auf etwas flaumigen Stielen ; die — goldgelben Blumen haben dunklere Adern; dev Fruchtknoten iſt etwas flaumig; die ſtielrunde, Hängende Hülſe iſt glatt, ſchwarzbraun, 1—2 Fuß lang, hat zwei breite Streifen an der Stelle der Näthe, ift durch feſte Querwände vielfächerig und mit einem ſchwarzbrgunen Breie angefüllt; Samen vöthlichbraum oder gelb. In DOftindien zu Haufe, jebt aber auch im Aegypten amd dem heißen Amerika angebaut. Unter den Kamen Röhrencaſſie wird der ſüße, ſchwarzbraune, zähe und nachher ſäuerliche Fruchtbrei oder daS Caſſienmark als gelindes Burgivmittel benützt; ebenfo die wohl: riechenden Blüthen und Samen, welch Teßtere auch zu evweichenden Umſchbägen gut jind. In DOftindien macht man die grünen Hülfen mit Zucker ein und benütt fie in diefem Zuſtande ebenfalls als Purgivmittel, während die adjtringivende Rinde zum Serben gut iſt. — Weihhaarige C. (C. brasiliana), kommt im Handel manchmal unter der Röhrente vor, ift aber weit weniger gut als diefelbe, und werden die Blätter gegen Wunden und Gefchwire angewendet. — Bei der ſtockfrüchtigen C. (C. bacillaris), welche in Surinam zu Haufe ift, endet die Frucht, welche ein braungelbes, herbe nnd ſüß ſchmeckendes Mark enthält, in eine feine Spite. Im Handel kommt fie als £leine amerifaniche Nöhrenc. vor. Der Geſchmack der ächten Sennesblätter iſt chwas bitter, Schärflich und widerlich, und führen ſie ziemlich ſtark ab, ohne beſondere Befchwerde zu erregen. Zum Gebraud dürfen fie aber blos angebrüht werden, denn ſowie man fie kochen läßt, verurjacht fie - Leibjchmerzen, indem durch das Kochen der wirkſame Sennaſtoff jich in ein Grimmen machendes Harz verwandelt. Zu dem Thee, welcher einen jüßlichen Geruch und bittern Geschmack hat, nimmt man auf 1-2 Taſſen 1—2 Quent. Außerdem gibt man fie auch noch im Pulver: und in Latwergforn, wovon man 15—20 und 2O—30 Gran unter Honig nimmt — Bon dem ſehr milde abführenden Wienertränthen nimmt man alle 3—4 Stunden 1 Löffel voll md werden zur Bereitung deſſelben dem Sennathee natronhaltiger Weinftein, Manna und etwas Citronenölzucker beigejeßt. Caſſienbaum, Cajitenlorbeer (Laurus cassia), ein auf Geylon, Java, Sumatra und auf der malabraifchen Küſte wachjender Baum, deſſen Wurzel einen Camphergeruch hat. Die Rinde iſt aſchgrau, das Holz weiß, die Blätter jind lanzettförmig; die den Eicheln —— Früchte enthalten eine längliche Nuß. Im Handel kommt der Splint des Baumes als Mutter- oder wilder Zimmet, Caſſienrinde vor, und iſt gleich der achten Zimmtrinde gerollt, in ſeiner Beſchaffenheit jedoch härter, dicker, dunkler, theilt jich auch nicht in Faſern, jondern brockelt Leicht in kleine Stückchen, viecht und ſchmeckt Ihwächer, wird aber jeiner Wohlfeilheit wegen häufig ftatt des rechten Zimmts angewendet. Cafſienblumen, ſ. v. a. Zimmtblüthen. Caſſiengewächſe (Cassiaceae), Familie der Reihe hülſe nfrüchtige Pflanzen (Leguminosae), mit frei werdenden Staubgefäſſen; enthält nur wenige Kräuter, dagegen viel Sträucher und Bäume; einfache, ganze, zweilappige oder gefiederte Blätter, blatt: winfeljtändige Blüthen in Trauben und Nispen, jchmetterlingsfürmige Blumen. Nur wenige Arten geben ein wirkliches Nahrungsmittel, inden meist nur dad Mark der Hülſe eßbar ift, dagegen find fie in medizinischer und technischer Hinficht wichtig. Caſſieurinde, 5. v. a. Zimmtrinde, — Mutterzimmt, Rinde von Cinnamomum mala- bathrum, an Geſchmack und Geruch dem Zimmt ähnlich, doch beißender, härter, dicker und auf dem Bruche nicht fajerig, jonvdern glatt. Caſſiope (Cassiope), Gattung der Familie Haidegewächfe; bleibender, freier, ötheiliger Kelch; glockige, Slappige Blumenkrone; 10 Eahle, eingejchlojiene Staubfäden; 5fächeriger, vielfamiger Fruchtknoten; kegelförmiger Griffel; 5fächerige Kapſel; Tänglicher, glänzender Samen. — Arten: Aitmoosartige C. (C. hypnaides), ein ſich auf der Erde ausbreitendes, dem Aſtmooſe Ähnliches Kraut, welches nadelartige, dichte Blätter und endjtändige Blüthen hat; die Hipaltige, glockige Blumenkrone ift wei oder fleisch: roth. Findet fich in Sibirien, Lappland, Norwegen, Island, Grönland und den weigen Bergen (in Amerika) auf Felſen. alliphone (Cassiphone), diefe Gattung der Familie Haidegewächſe hat einen Caſſonade — Gatappenbaum. 141 5lappigen Kelch, eirunde oder walzige, dzähnige Blumenkrone, 10 eingefchlojfene Staub: gefäffe und meist zottige Staubfäden. Der Griffel iſt fadenförmig, die Narbe einfach und fopfig, die Kapſel Sfächerig und niedergedriicktsfugelig, der Samen eckig-eirund. — Die Gattung iſt auch unter dem Namen Leucothoö befannt, welchen wir aber nicht gebrauchen zu dürfen glauben, indem denfelben jchon eine Thiergattung führt. — Arten: Maryläandiiche C. (C. marylandica), 11%—3 Fuß hoher Strauch, mit hin- und hergebogenen Aeſten, von welchen die blüthentragenden blattlos find; 93 Zoll lange, oval-längliche Blätter, die etwas lederig, unten blaß und ſchwach getüpfelt find; an den blattlojen Aeſten stehen die büſchelig gehäuften Blüthen; zottige Staubfäden; fugelig- niedergedrückte Kapſel; ecfige, Heine Samen. Die narkotifch ſcharfen Eigenjchaften diejer Pflanze gebieten Vorficht bet irgend einem Gebrauch, und ift auch der von den Bienen aus den Blumen gejammelte Honig ſehr gefährlid. — Buhsbaumblätterige E. (€. buxifolia), lederig-kahle, ſehr kurz gejtellte, oben glänzende, unten ſchimmelgrüne und zulegt vojtfarbige Blätter; kahle oder etwas haarige, enbftändige Trauben ; eirumd- fugelige, hochrothe Blumenkrone; zottige Staubfäden, auf Bourbon, Manritius und Madagaskar zu Haufe. Cajlonade, j. v. a. Rob: oder Karinzuder. Caſſumunarwurzel, die früher gegen Gpilepfie gebräuchliche Fampherartig riechende, bitterlich gewürzhaft ſchmeckende Wurzel von Zingiber purpureum. Caſtagno, italienische Benennung der Caſtanie. Eaitellanes, in weigen Schachteln getroefnet in den Handel kommende Prunellen aus der Provence. Caftello, ein tosfanifcher Wein. Castilea elastica, amerifanifcher Baum, der Kautjchuf liefern joll, won dem aber nur der Name befannt tt. j Catalpabaum (Catalpa), Gattung der Jamilie Larvenblümler; nahezu 2lippig- heiligen Kelch; bauchig-glocdige Nöhre, 5 Staubgefäffe, wovon aber nur 2 fruchtbar find; ſchotenförmige, faſt walzige, Zfächerige Kapfel, in welcher die Samen an jeder Seite der Scheidewand einreihig ſtehen. — Arten: Kilafblätteriger C. (C. syringifolia), ein oft über 50 Fuß hoher, Schöner Baum mit 2—3 Fuß dien, geradem Stamme; langgeftielte, herzförmigseiriinde , oben fahle, unten dicht flaumbaarige Blätter; große Rispen; 1 Zoll lange, weiße, innen gelb- und purpurgefleckte und gejtreifte Blumen; 15—18 Zoll lange, fingerödide, hängende Kapſel. Wächst im ſüdlichen Nordamerika und in Japan, wird aber auch bei ung manchmal in Gärten gezogen, blüht vom Juni bis August und gibt in einer Abfochung der Früchte ein gutes Mittel gegen krankhafte Aſthma, während die Wurzel giftige Eigenjchaften haben joll. Langfrüchtiger E. (€. longissima), Ninde, Blätter und Blüthen werden in Weſtindien mit Erfolg gegen Wechfelfieber, Schwäche der Verdauungsorgane x. gebraucht. S Catappenbaum, (Terminalia), Gattung der Familie Nachtkerzengewächje; meiſt vielehige Blüthen; glocdige, 5ſpaltige Gejchlechtshülle; 10 in zwei Reihen vorragende Staubgefäſſe; am Grunde von einem Slappigen Ringe umgebener Griffel; Tpitige Narbe; oft jaftloje, nicht auffpringende, Afamige Steinfrucht. — Arten: Wahrer E. (C. ca- tappa), jtattlicher Baum, deſſen Rinde innen vöthlich ift, die Aeſte gerade abjtehen und eine pyramidenförmige Krone bilden: 1.—1 Fuß lange, Furzgeftielte Blätter, welche oben fahl, unten gelblich oder graugrimn, flaumig und am Grunde zur Seite des Mittelner— ven mit 2 Drüfen verjehen find; die zahlreichen, 2—3 Zul langen Trauben bejtehen aus grümlichweigen Blüthen; die Staubgefäfje find am Grunde behaart; die ovale, zus ſammengedrückte Steinfrucht ift über 2 0 Tang, gelblich oder röthlichbraun; die Kern— ſchale ijt jehr Hart und vaub, der Same länglich und weiß. Blüht fajt immer, ift in Dftindien zu Haufe und wird dajelbft, ſowie inWeftindien, häufig angebaut, indem die adjtringivende Ninde zum Schwarzfärben, die Blätter innerlich bei gaſtriſchen und gallig- ten Leiden, äußerlich als erweichende Umfchläge und gegen Hautkrankheiten gebraucht werden, Die Samenferne gleichen den Mandeln und werden ganz wie dieſelben benützt. Das daraus gepreite Del gleicht dem Olivenöl nicht nur vollfommen, jondern wird auch nicht jobald vanzig. — Der in Oftindien einheimifche T. Augustifolia, jowie der auf den Maskarenhas wachjende T. mauritiana geben ein Harz, das dem Benzo& gleicht und bejonders zum Nänchern verwendet wird. — Auf den Freundſchafts- und Gefell- 142% Gatehu — Geder, fchaftsinfeln wird die Mandel durch die Samenferne von T. glabrata erſetzt. — Der in Senegambien einheimifche T. macroptera hat jtatt der Früchte öfters durch Inſecten— ftiche taubeneiergroße Auswüchſe, welche mit einem dicken, ſauern Safte angefüllt und al3 aditringirendes Mittel gefchäßt find. — T. alata hat eine gegen Wechfel- fieber, Aphthen, Sforbut xc. gelbähte adjtringivende Rinde. — T. bellerica ift in Oftindien einheimisch und Hat viel Gerbftoff und etwas Schärfe enthaltende Frucht- hüllen, welche adjtringivend und purgirend wirken. Die hafelnmpartigen Samen erregen in Menge genofjen Leicht jehr bevenfliche Zufälle, und fließt aus Einjchnitten de3 Stammes ein Gummi, welches dem arabifchen gleicht und fich an der Flamme leicht entzündet. — T. chebula liefert jehr ſtark purgivende Früchte. — Alle hieher gehörigen Arten Ren mehr „der weniger adftringirende Eigenjchaften; die meiſten wirfen auch urgirend. N Catechu, j. Arefapalme und Sinnpflanze Catesbye (Catesbaea), dieſe Gattung der Familie Krappgewächſe iſt zwitterig, hat einen überweibigen Kelch; verfehrt eirunde Röhre; Azähnigen oder Atheiligen Saum, trichterförmige Blumenkrone; 4-Staubgefäffez fadenförmige Staubfäden und Griffel; unterjtändigen Fruchtinoten. Die fugelige oder ovale, vom Kelchjaume gefrönte Beere iſt 2fächerig und enthält viel jchuppenförmige Samen. — Arten: Rangblumige E. (C. spinosa), ein oft gegen 20 Fuß hoher, dorniger Strauch, defjen Stamm oft I Zoll dick wird; die gegenjtändigen Blätter yet denen des Buchsbaums; die 4—5 Zoll lange Blume ift oefergelb; die ovalen Beeren haben die Größe eines Hühnereies, jind gelb und fleifchig. Die Ninde diefed auf der Bahamainjel wachjenden Strauchs ift als fieberwidriges und tonijches Mittel ſehr geſchätzt und gleich dem Lorachina ziemlich. Cathartin, ein von Laifjaigne und Feneulle 1820 in den Sennesblättern gefundener bejonderer Stoff. Catta, in der Offtein ſ. v. a. Kautſchuk. Cayenneharz, |. dv. a. elaftiiches Harz. a Venmeniehet; daS von der Jrucht der beerenartigen Beißbeere herrührende ewürz. Cover, E. vom Libanon, (Pinus cedrus), ein zu den Nadelhölzern (ſ. Fichte) gehöriger Baum, der ſich durch feinen majeſtätiſchen Wuchs auszeichnet, in Afien, und auch da fat nur auf dem Berge Libanon wachjender Baum, welcher 11% Zoll Tange Nadeln hat, die zu 20 in Büfcheln bei einander jtehen. Am meisten Aehnlichkeit hat ſie binfichtlich der Rinde und der Früchte mit der Tanne, Der Stamm dieſes Baum wird 6-9 Fuß dick; bis zu einer Höhe von 20 Fuß tft er aftlos, dann theilt er fich in 4—5 Aeſte, welche 50—60 Fuß lang werden und fich nach außen gegen die Erde neigen, wo— durch fie einen großen, dichten Schatten verbreiten. Nur der Affenbrodbaum joll ein — Alter als die Ceder exreichen, und kennt man Bäume, welche weit über 1000 ahre alt find. Sie wächst aber ungeachtet diefer langen Dauer ſehr Schnell und kommt ſelbſt in dem fchlechteften, fteinigen und fandigen Boden fort, weshalb fie auch jchon längit nach Europa verpflangt wurde, und in Frankreich und England gut fortkommt. Im Sahr 1685 wurden in den botanifchen Garten Chelfen bei London zwei Gedern vom Libanon verpflanzt, welche damals 3 Fuß hohe Neifer waren, während fie jett über 80 Fuß hoch find und oberhalb der Erde etwa 15 Fuß im Umfange haben. Im nörd- lichen Deutjchland kann man fie nur im Glashaus halten und bleiben da winzige Bäumchen, während fie im ſüdlichen Theile unſeres Vaterlandes doch einige Jahre im Freien aushält, dann aber abjtirbt. Der u reife Samen wird im Frühjahr. in Töpfe gejäet, welche mit guter lockerer Erde gefüllt find und im Anfange feucht gehalten werden muß. Den eriten Sommer bleiben die Pflänzchen jehr Schwach und müfjen fie den Winter iiber mit Laub gegen Froft geſchützt werben, worauf man fie vertheilt, ein- gn in Heine Kiftchen verpflanzt und nach 3 Jahren aus dem Gewächshaufe ing Freie ringe. An der Ceder duftet Alles; das von dem Baum und den Zapfen herabfließende Harz ift weich und riecht ebenjo angenehm, als der Balfam von Mekka. Am meijten ges ſchäßzt und am foftbarjten davon ijt jedoch das feine, feſte, wohlriechende, braunrothe Holz, welches der Verweiung und dem Wurmfraße lange Zeit widerfteht und zu ver- ſchiedenen Kunftarbeiten verwendet wird. Mit diefem Holz wurde der berühmte Jalomo- nische Tempel zu Serufalent gebaut, — Das Gedernharz war früher in der Heil- Eederäpfel — Champagner. 143 kunde üblid) und wurde zum Einbalfamiren der Leichname gebraucht, was aber nicht mehr der Fall ft. — Aus den Blättern flieht dag jüge GCedermanna md läßt fich aus dem Holz ein Del, das Cedernöl bereiten, mit welchem die Alten ihre Bücher be ftrihen, um fie vor dem DVerderben zu verwahren. — ©. Wachholder, Zirbel- nußfiefer und Cypreſſe. al. ſchwammige Auswüchſe, welche fi) am Stamme des virginiſchen Wachholders bilden und ein vorzügliches Wurmmittel ſein ſollen. Cedrate, ſ. v. a. ächte Citrone. Cedratfrüchte, ſ. v. a. Citronenfrüchte. Cedrobaum, Wohlriechender (Cedrela odorata), ein TO—80 Fuß hoher, in Amerika einheimischer Baum, deffen Holz eine rothbraune Farbe, einen jtarken, angenehmen Ge— ruch und einen bittern Gefchmacd hat. Es dient zum Bauen, aut Bereitung verſchiede— ner Geräthe, und werden ſehr ſtarke Stämme von den Wilden beſonders geſchätzt, indem fie oft 40 Fuß lange und 6 Fuß breite Kähne davon aushöhlen. Cedroeſſenz, Cedroöl, ſ. v. a. Eitronendl, Celaſter (Gelastrus), eine Untergattung der Familie Larvenblüthler, Gattung Spindelbaum. — Arten: Steigender C. (O. scandens), prächtiger, kletternder Strauch mit breiten, ſpitzigen Blättern und weißen oder grünlichgelben Blumen in Büſcheln, aus welch letztern ſich rothe, zackige Samenkapſeln bilden. Steht der Strauch in der Nähe von Bäumen, jo uümſchlingt er diefelben ſo feſt, daß ſie in ihrem Wachs— thum gejtört find, weshald man ihn nur an Mauern pflanzt, welche er jchön befleidet und namentlich im Herbſt mit den ſchönen vothen Kapjeln einen wundervollen Anblick — Er iſt in Amerika zu Hauſe, kommt aber auch bei uns recht gut fort. Die inde macht Erbrechen. — Senegalifcher C. (C. senegalensis), die bitter- PR ſchmeckende Wurzelrinde purgirt leicht und wird mit Erfolg gegen Nuhren gebraucht. — Die Blätter des in Peru wachjenden C. macrocarpa 5 ſauer, während der Samen ein brauchbares Del gibt. Celoſie (Celosia), Gattung der Familie Immergrüngewächſe; zwitterig; Oblät- terige Geſchlechtshülle; 5 Staubgefäfle; fadenförmige Staubfäden; 2fücherigen Staubeutel; die Kapfel ſpringt rings umfchnitten auf. — Arten: Hahnenfammartige ©. (€. eristata), diefe in China und Japan wachjende Pflanze hat jcharlach- oder purpur— vothe, jelten blaßgelbe, zufammengedrückte Achren und wird bei ung in mehreren Spiel- arten gezogen. Die adftringivenden Blüthen werden gegen Diarrhden, Schleim— flüſſe, zu ſtarke Menftruation, Blutſpeien ꝛc, angewendet. — Von einer an— dern, in Oſtindien einheimiſchen Art, C. argentea, ſind die Blätter als zertheilen— des Mittel bei Entzündungen, Geſchwülſten, Hautausſchlägen, Eiter— geſchwüren ꝛc. geſchätzt. — Der Same wird gegen Augenkrankheiten in gleicher Weiſe gebraucht. Cembrafichte, j. v. a. Pinus Cembra, ſ. Zirbelfiefer. Centifolie, die große wohlriechendfte Roſe. Centnerkraut, bei Straßburg |. dv. a. das große Weißfraut, das bei Bern Cent— nercabuß heikt. ‚ Eentnerfürbis, bis 100 Pfd. ſchwere Abart des Feldkürbis; e3 gibt eine gelbe und eine grüne Art. Cerafin, Prunin, ein im Gummi der Kirsche und Pflaumenbäume enthaltener, ge: ſchmack⸗ und geruchlofer, Ipröder, in Aether, Alkohol und Waffer unauflöslicher Stoff. Waller mit eiwas Salpeter- oder Schwefelfäure löst ihn auf. Er entjpricht dem Bas— ragummi. Cerealien, Gewächſe, welche mehlige, zum Brodbacken geeignete Samen tragen. erinthe, ſ. v. a. Wach sblume. Ga Cerorylin, ein im PAR gefundenes, weißes, kryſtalliniſches Harz. Serreihe, Cerriseiche, ſ. u. Eiche. Chalons, ein gefchägter Burgunderwein, abetta ſ. v. a. Schalotken. Chamille, ſ. Kamille. A. i Champagner, Benennung verjehiedener Traubenforten, 3. B. des frühen Klävner und des rothen Klaävner, der Möhrchen u, ſ. w. — Im engern Sinne führt der 144 Champagner:Neinette — Unardon. in der franzöfichen Provinz Champagne wachjende, im weitern Sinne überhaupt der moufjirende Wein diefen Namen; indem man im leßtern Falle aucd wohl den Urſprung noch befonders bezeichnet, 3. B. Rheiniſcher Champagner, Neuenburger Ch., Eplinger Eh. u. ſ. w. Wir fprechen hier mur von-dem Wein der Champagne, welcher meift auf Kalk: und Kreideboden ‚mehr in der Ebene al3 auf Bergen wächst, und von welchem den beten daS Dep. der Marne, weniger gut die Dep, der Dbermarne und Aube, ge ringere das Dep. der Aisne und Ardennen liefern. Während man bei ung unter Ch. ſchlechthin mouſſirenden Wein verjteht, unterjeheidet man in der Champagne ſelbſt a. nicht mouſſirenden (Vin de Champagne non mousseux), der gewöhnlichen aus— gegohrenem Weine gleicht und zu welchem die feinjten Weine der Champagne genommen werden. Aus den geringeren Sorten wird durch Fünftliche Behandlung b. ver Schaum— wein (Vin de Champagne mousseux) bereitet, welcher weit theurer ift, als der vorige, weil nicht nur jeine Bereitung mehr Mühe macht, jondern auch bei derjelben durch das Zerjpringen der Flaſchen viel Verluſt herbeigeführt wird. Der Schaumwein wird wieder unterjchieden in 1. halbmouſſirenden Ch. (Vin de Ch. demi mousseux oder eremans), der weniger ſchäumt, aber mehr Weingeift enthält, als 2. der vollmouj- jirende Eh. (Vin de Ch. grand mousseux), der in einem Mittelzuftande von Moſt und Wein ift, und deſſen ſchäumende Kraft noch dur) Zuſatz von Candiszucker ver- mehrt wird. Da der mouſſirende Wein nur ein Kunftproduct tft, zu welchem man Weine nimmt, die an und für fich höchſt chlecht find, jo beruht e3 lediglich auf Eimbildung, wen man den Achten Eh., d. h. aus der Champagne jtammende Schaumweine den in Deutjchland bereiteten vorzieht, welch’ Letstere übrigens Häufig genug jelbjt von Kennern für Achten Eh. getrunfen werben. Champagner: Reinette, eine geſchätzte Neincettenart. Champagner- Birne wird zu Hohenheim eine Sommerbirne genannt, die anderwärts als Bratbirne aufgeführt wird, und welche einen moufjirenden Objtwein gibt, Champiguon, Feldblätterihwanm (Agarieus campestris), von allen eßbaren Schwämmen iſt dieß der befanntefte, und zeichnet ev ſich durch einen Furzen, jedoch ſtar— fen, weißlichen Stiel, einen glatten, leicht gewölbten, manch- mal auch jchuppigen, weißen Hut aus. Erwächst den ganzen Sommer über häufig auf Wiefen, Weiden und in Gärten, namentlich aber auf Miftbeeten. Eine einzige Nacht nach einem warmen Negen kann ihn zu taufenden aus der Erde hervorloden und hat er anfangs die Größe und Kugelform einer welſchen Nuß, in welcher Form er, in Eſſig eingemacht, auch am beiten iſt. Beim Einſammeln iſt jedoch Vorſicht nöthig, indem man ihn jchon gar haufig mit dem gefährlichen Boviſte verwechjelt hat, indem dieſer ebenfalls in Kugelform hervorichießt. Uebrigens hat der Bovift feinen Stiel, ift auf der Oberfläche rauh und innen mehlig, wogegen der Ch. einen Stiel, eine glatte Haut, und nach dem Aufreißen verjelben weigliche und vothbräunliche Blättchen hat, welche nach eini- gen Tagen jchwarz werden. Zum Eſſen iſt er eigentlich nur dann recht gut, wenn fich dag Kügelchen Kaum entwickelt hat; jind die Blättchen einmal jchwarz, oder ift er jo lange Eßbarer in einem Geſchirr geſtanden, daß er völlig erkaltet iſt, joift ev Feldblätterſchwamm. zum Genuß untauglich. Seine Zubereitung iſt verſchiedenartig. Entweder nimmt man die weiße Haut ab und thut die Blättchen heraus, oder man trocknet ihn zum Gebrauche für den Winter. In Italien, Frankreich und China baut man ihn eigens auf Miſtbeeten und treibt einigen Handel damit. — Sollte man aus Verſehen giftige Schwämme unter dem Ch. genöſſen haben, jo trinke man reichlich guten Weineſſig, dieß iſt das ficherfte Gegengift. Champs, ein guter Burgunderwein. Chandama, sjtindijcher Name des weißen Sandelholzes. Chanturgne, ein Wein aus dev Auvergne. C apelle-Guiuchey, eine mittelmäßige Burgunderweinſorte. Charden a bonnetiers, franzöſiſche Benennung der Weberkarde. Ehavenay — Chinabaum. 145 a eneh, ein Wein der Auvergne. Chayawurzel (Radia Chaya), —6 Zoll Lange, gewundene Wurzel, angeblich von Achyranthes Canata, fommt bisweilen jtatt der Achten weißen Jpecacuanha in den Handel. Chaye, Che, Chaya-root, Chayarer, Wurzel der Oldenlandia umbellata, auf der Küfte Coromandel zum dauerhaften und jchönen NRothfärben des Baumwollenzeugs gebraucht, und in neuerer Zeit auch von Bengalen nach England ausgeführt. Chibongummi, Chibouharz, Granatgummi (Besina Chibou s. Cachibou), gummiharzige Subjtanz von der Bursera gummifera in Südamerika und Weftindien gewonnen, von terpentinartigent Geruch; gilt im Lande als ein treffliches Wundmittel, — aber ſelten zu uns, und wird dann für Elemie-, Aume- oder Tacamachacgummi verkauft. Chibouharz, das ſelten nach Europa kommende, in die Blätter einer Maranta einge— wickelte Harz der harzreichen Burfere (ſ. d.); unwirkſam. Chica, ziegelrother Farbſtoff, der ſich durch Maceriren der Blätter von Bignonia Chica in Waſſer abſondert und ein wichtiger Handelsartikel iſt. Die Indianer färben damit ihre Haut, und die Spanier wenden die Chica in Waffer gerührt al3 ein treff- liches dBiuretijches Mittel au. Chicha, angenehmes, aber ftarfes Getranf, da3 aus dem Samen der in ven Wäldern Chilis wachjenden Duvana dependens bereitet wird. Chichim, Chichin, die Namen der Cassia Absus, welche in Aegypten am Senegal Chigny, eine gute Champagnerforte, Chilierdbeere, die größte bis jeist befannte Erdbeerart, welche in Chili wild wächst, bei und aber Hin umd wieder in Gärten gezogen wird. und in der Türfer als ſpecifiſches Mittel gegen die ägyptiſche Augenentzündung gebraucht werden. Chicle, der an dev Luft verdickte Milchfaft eines noch wenig befannten Baumes, dem Kautſchuk bis auf ven Mangel an Elaftieität ähnlich, ganz geſchmacklos und durchaus j be harzig, aber dennoch leidenſchaftlich gekaut und auch zu plaftischen Arbeiten benützt. hina, neue oder ſurinamiſche, eine unächte Chinarinde, welche in Röhren oder en augen glatten, von vielen Duerriffen durchzogenen matt und röthlich- raunen Stücken zu ung kommt. Dieſe jtarkadftringirende Rinde ſchmeckt lohähnlich, un— angenehm bitter, iſt zum er nicht geeignet und ſtammt von einem bi3 jebt nicht befannten Baume. — Weiße Ch. dieſe bejteht in aufgerollten, oder fat flachen, dünnen, zerreiblichen, außen graulichen, innen weiglichen Stücken von unangenehmen, bitterzzufammenziehendem Gejchmade; bei uns nicht in Gebraudh. — Ch. von Rio Janeiro, die Rinde der brafilinniichen Cosmibuena, welche in 15—20 Zoll langen, diefen, zuſammengerollten, außen graulich- oder gelblichweißen, riſſigen, Faftanienbraunen, am Bruche feinförnigen Stücken zu und fommen und bitter zufammenziehend ſchmecken. In Brafilten ift fie der ächten Chinarinde gleichgefchätt. Chinabaum (Cinchona), diefe in der Heilfunde jo wichtige Gattung der Familie Krappgewächje ijt zwitterig, hat einen überweibigen Kelch, Sfpaltigen Saum, 5fpal- tige Blumenfrone; 5 mitten in der walzigen Röhre angeheftete Staubgefäffe; kurze Staub— fäden; unterftändige Fruchtknoten, eirunde oder längliche Kapfel, welche vom Kelchſaume gekrönt und Zfächerig ift. — Arten: Peruvianiſcher Eh. (C. officinalis), diejer in grobe Anzahl in Südamerika, namentlich in der Gegend von Lora in Peru wachjende aum leiſtet durch feine jeit 1638 in Anwendung befindliche Ninde die wichtigiten Dienfte für die leidende Menjchheit, indem fie das beſte Mittel gegen Fieber und andere Krankheiten ift. Der Baum wird, wenn man ihm die Ninde läßt, gegen 50 Fuß hoch und 11 Fuß dick; feine Blätter find eivund, zugefpist und unten haarig; die weißen oder rojenrothen Blumen jtehen in Büſcheln und Kolaen darauf längliche, plattgedritckte Samen. Das Holz wird von den Amerikanern auf verschiedene Weiſe benützt, doch tft e3 im Verhältniß zur Ninde nur Nebenfache. Dieſe [hält man jährlich vom Septem— ber bis November von dem Baume ab, um fie in den Handel zu bringen. Der dadurd) abjterbende Baumı Kotägt an der Wurzel wieder aus und treibt ſchnell neue Stangen. Die Bechaffenheit der Rinde ift harzig, zufammenziehend, bitter, der Geſchmack gewürz- haft und dumpf. Die Ureinwohner von Amerika jollen die FRPIUNEN, SIEIEE Rinde 146 Chinabaum. ſchon ſehr lang kennen, und durch Zufall auf ihre Wirkſamkeit gekommen ſein, indem ein. Fieberkranker das bittere Waſſer eines Teiches aus Durſt getrunken haben uud nun gegen alles Vermuthen genejen jein jol. Ber ähnlichen Krankheiten habe er nun dag gleiche Mittel empfohlen und dadurd der Menfchheit den wichtigften Dienft geleiftet. Die Europäer wurden von den Spaniern mit diefer Rinde befannt gemacht, und zwar von der Gemahlin des Vicekönigs Cinchon zu Linna in Peru, welcher fie von dem Stadtrichter zu Loxa gegen Wechjelfieber empfohlen wurde und die davon genag. Nun verschaffte fie jich einen grogen Vorrath diefer Rinde aus Lora und theilte fie in Form eines Pulvers unter Arme aus, wovon dafjelbe ven Namen Gräfinpulver erhielt. In der Folge übertrug fie die Austheilung dejjelben den Jeſuiten, weshalb man es fpäter Jefuitenpulver nannte Nachher Fam eine große Partie davon nach Nom, von wo aus es ein Cardinal von Lugo über ganz Stalien verbreitete, jo daß man es bier Cardinalspulver nannte Von diefer Zeit an machte diefe in ihrem Vater— fande Quinguina, d. 1. Ninde aller Ninden, genannte perupianifche Rinde einen wichtigen Handelzartifel aus, welche bis heute als dag bejte Mittel in Kiebern, jowie egen alle Krankheiten, welche von Schwäche der Nerven, der Lungen, der Se arme 2c., herrühren, gilt. Auch beim Brand, bösartigen Blattern, dev Ruhr, Sforbut, Stiefhuften ꝛc. ꝛc. leiftet e8 gute Dienite. Amerika führt von diefer Ninde jährlich mehrere Hundert Centner aus, und erhält jie das Feſtland gewöhnlich über England. — Man unterjcheivet hauptſächlich 4 Sorten China, nämlich eine weiße,-gelbe, rothe und runzliche. Wenn die Chinarinde gut ijt, jo muß fie zufammengeroflt fein und darf in der Dicke 2—5 Linien nicht überſteigen. Ferner dauf fie nicht hart, faferig und ſchwammig ſein, ſondern muß ſich Teicht zerbrechen und verreiben lafjen, ver Bruch muß Glanz haben, darf nicht jplitterig ſein, und ift ihre Farbe augen gräulich oder bräun- lich, innen gelbroth oder zimmtfarben. — Diefe Gattung ift reich an wichtigen Arten, die aber alle nur im Tropenländern, namentlich in Amerika, gedeihen und hinſichtlich ihrer Eigenschaften der angeführten Art wenigſtens den Hauptjachen nach gleich fommen. Die wichtigjten davon find: der caraibiſche Fieberrindenbaum (C. carabaea), welcher jih aud auf Jamaika findet, und dev neugranadijche oder die grangen- farbene Quinquina (C. lanceifolia), welche beide wie, die Ächte Fieberrinde ges hätt werden ! ; Die Anwendung der China gegen Fieber jollte immer den Arzte ausſchließlich über: laſſen bleiben, indem diefe Krankheit die größte Aufmerkſamkeit und befondere Kenntniß erfordert. Dagegen kann man jie (jie iſt in jeder Apotheke zu haben) in folgenden Fällen anwenden: Bei wirflicher, von Säfteverluft herrührender Schwäche, aljo nach erſchöpfenden Krankheiten, Abmagerung, Reizbarfeit der Nerven, Neigung zu Schweigen ꝛc.; ferner bi Magenſchwäche, welche fich dadurch Außert, daß die Speijen nac dem Eſſen längere Zeit Beſchwerde machen, drüden, ein Gefühl des Vollſeins, Mattigkeit und Schläfrigfeit erregen, endlich ſelbſt Schmerzen im Unterleib verurjachen und zufet unverdaut abgehen. Aehnliche Empfindungen treten aufs Trinken ein. — St die Verdauung durch Kraftlofigfeit geftört, jo leistet Ch. vorzügliche Dienfte ; ebenjo wenn fich Blähungen oder Durchfälle aus Schwäche in den Gedärmen ein: ftellen, oder wenn Gebärmutterflüffe ihren Grund in Schwäche haben. Sehr qute Dienfte Teiftet fie bei zu häufigen Samenergiekungen, befonders aber bei böſen Solgen der jo ſchädlichen Onanie, bei Feuchtem Brand, bei VBereiterung der ungen und bei Wechjelfiebern. Auch hat fich China bei mehreren Milzleiden bewährt, namentlich bei jolchen, die ſich durch ein umerträgliches Stechen äußern, jowie in einer fchmerzhaften Anjchwellung des Knies, welche fich bei der Berührung dieſes Theils merklich fteigert. — Bei wirklicher allgemeiner Schwäche, Magenjchwäche, Ichlechter Verdauung, Blähungen, Durchfällen, Gebärmutterblutflüſſen, allzuhäufige Samenentleerungen und gegen die Folgen der Dnanie iſt die Form folgenden Trankes am geeignetiten: man macht einen Anjab von 2—3 Loth gröblich geſtoßener Chinarinde und 4 Schoppen Rheinwein, jehlittelt dich öfters auf und nimmt von dem klaren Aus— zug täglich mehrere Mal je 1 TIheelöffel vol. Wenn man nur fleine Portionen, dagegen um fo öfter nimmt, jo ift das Mittel um jo wirffamer. — Gegen Lungeneiterung ud feuchten Brand it folgende Form empfehlenswerth; 1 Loth Chinapulver ift mit heißem Anisthee anzubrühen, dieß öfters umzuſchütteln und hievon unter Berlaffung des Pulvers Chinawurzel — Ohou. 147 elbſt je 1 Theelöffel voll zu nehmen. — Beim Brand find auch noch äußerliche Um— läge davon gut. — Beim Wechjelficher ift das Pulver zu nehmen, und zwar zur ee freien Zeit jede Stunde 1 Mefjeripige voll. Man kann es auch mit Milch oder Wafjer vermifchen und die Gaben nach Umständen verſtärken. Zur Fieberzeit ſagt es dem Magen nicht zu, und auch in fieberfveien Zuftande ertragen es Manche nicht, weshalb man das Ganze in concentrirte Form zu bringen fuchte, welche weniger jtark auf den Magen wirkte, z.B. Chinatinetnr, welche aber zur Heilung von Wechjelfiebern nicht hin- veichend iſt. Beſſer ift ver Extract, welchen man dadurd) erhält, daß man das Pulver focht und bis zur gehörigen Dicke verdunften läßt, — Zu einem Chinaabjud läßt man 4 Unze Chinapulver zehn Minuten lang in Piute oder Maß Waller ein- fochen, dann jeiht man dag Decoct durch; bievon gibt man 1—2 Unzen. — Einen Auf— guß von China erträgt beinahe jeder Magen, und gießt man zur Bereitung deſſelben 1 Pfund Waffer über 1 Unze Chinapulver, welches man 24 Stunden ftehen läßt. Hievon werden 3—4 Unzen gegeben. — Um die Kräfte der Chinarinde in concentrirter — darzuſtellen, iſt ſchon ein Chemiker nöthig, es iſt dieſes Verfahren aber ausgezeich— net nützlich für die Heilkunde, indem das Mittel dadurch an ſeiner urſprünglichen Kraft nicht nur nichts verliert, ſondern eine viel ausgedehntere Anwendung geſtattet und auch in Kinderkrankheiten benützt werden kann. — Bei gewiſſen Conſtituͤtionen führt die Rinde auch ab; um dieß zu verhüten, gebe man mit jeder Gabe ungefähr 6 Tropfen Laudanım oder /,—!1, Gran feſtes Opium. Aus der gelben Chinarinde wird ein vegetabilifches Alkaloid, Chinin genannt, dar: gejtellt, welches in ganz Kleinen Gaben allen Zweden der Chinarinde entjpricht, ohne die widrigen Eindrücke des Chinapulverd oder des Chinaaufguffes zu haben, und find davon 8 Gran jo wirkjam, als 1 Unze Pulver. Für Surrogate der Chinarinde, welche bei ung immer noch ſehr hoch zu ſtehen kommt gu die rindenartige Schale deg Granatapfels, die bittern Mandeln, Heine aben von Arjenif, die Wanpdflechten (Lichen parietinus), die Ninde des Perückenbaums (Rhus cotinus), die celtijche Narde (Valeriana celtica) und noc) viele andere, welche aber weniger Beachtung verdienen. Chinawnrzel, wejtindifche (Radix Pseudo-Chinae), der große Wurzelſtock des weitindiichen Smilar, welche viel häufiger als die ächte Chinamurzel zu ung kommt, jedoch ganz wie diefelbe angewendet wird. incapin, die Zwergfajtanie und deren Frucht, Chindina, |. v. a. Chinarinde, Chinese rubarb, j. v. a. hHandblätteriger Rhabarber. Chineſiſches Holz, j. v. a. Veilchenholz. € —5 — in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Hartriegel. Chininga, Chinininga, Strauch in Peru, defjen Wurzel dort der bejten China gel geachtet wird, von dem man in Europa jedoch, kaum mehr, als den ihn von feinem : a Pavon gegebenen jyjtenat. Namen Unanunea (vielleicht Unona?) febri= uga fennt. Chinlenwurzel — chinlen), die von einem Thalictrum abſtammende Wurzel, welche in China als magenſtärkendes Mittel ſehr geſchätzt wird, in größern Gaben aber Erbrechen verurſacht. Chironie (Chironia), Gattung der Familie Drehblüthler; dſpaltiger Kelch; Sthei— liger, etwas glockiger Röhrenſaum; 5 am Schlunde eingefügte Staubgefäſſe mit kurzen Staubfäden, anſcheinend Afächerigen Staubbeutel; der Griffel hat zwei ſich zuſammen— neigende Narben; die Kapfel ift ein- oder unvollftändig zweifächerig. — Arten: Jas— minartige Ch. (Ch. jasminoides), halbjtrauchige, immergrüne, ea ee 1—2 Fuß Hohe Pflanze, mit ziemlich Afeitigen Xeften, welche an der Spitze Ablüthig find; 19—%, Zoll Lange, verfehrteirunde, gegenftändige Blätter, auf welchen durch das Vergrößerungsglag weiße Punkte fichtbar find; die wohlriechenden, über 1 Zoll langen, — en — ſind geſtielt und kleberig. Blüht vom Februar bis Maͤrz und iſt m Rap zu Haufe. Shocalabeiban, ſ. v. a, Caccaobaum. Chocoladenwurzel, ſ. v. a. Erdeichel. Chou, franz. Name für Kohle, er 148 Chouankörner — Eichorie. Chonanförner, Carminkörner, der gräuliche, zur Garminbereitung taugliche Same von Trigonella foenum graecum, 2 er, in mehreren Gegenden Dentjchlands ſ. v. a. gemeine Stehpalme, Chriitenjaft, ſ. v. a. Liquiritenſaft. Ehriſthand, große (Palma Christi major), die Knollen der fliegenartigen Nacktorche, welcher man früher jehr beruhigende Kräfte in Nervenkrankheiten und gegen Manie zus fchrieb, auch gegen Quartanfieber gebrauchte, und einen weinigen Aufguß der Samen gegen Epilepjie verwandte. Sie find jetzt weniger mehr im Gebrauch, ob mit Necht oder Unrecht, hatten wir bis jet feine Gelegenheit zu prüfen, und kann man jie auch zu Salep benützen. Die wohlriechende Nacktorche war früher unter dem Namen fleine Chriſthand bekannt. Chriftianwurz, |. v. a. Traganth. ; le vothe Traminerweintraube, die bis Weihnachten hält. x Ehriſtophskraut (Artaea), Gattung der Familie Ran unfelgewädlie; 4-9 blumenartige, abfallende Kelchblätter ohne Blume; unfruchtbare Staubgefäile, welche Blumenblättern gleichen, dann auch zahlreiche, fruchtbare Staub— gefäſſe; 1 Staubweg, mehrjamige, beevenartige Balgkapſeln; zus jammengedrückten Samen in 2 Reihen. — Arten: Gcemeines Ch., ANehrenförmiges Schwarzkraut (A. spicata), eine 4—2 Fuß hohe, ſcharfe Pflanze mit großen, glänzenden, getheilten Blättern und weißlichen Blumen, die auf einem eigenen Stiel an der Seite des Stengel3 im Mat erfcheinen und eine Achre bilden. Aus demfelben entwiceln fich ſchwärzliche, ovale, trockene Beeren, welche eine gute jchwarze Dinte geben, wenn man fie mit Alaun kocht. Die Wurzel und das Kraut wirken Abend und blajen- ziehend, weshalb man evjtere häufig zu Haarfeilen fir das Vich benützt und nicht jelten jtatt der schwarzen Nießwurz verfauft. Dieje Pflanze findet ſich häufig in ganz Europa, namentlich in Thüringen am Fuße der Gebirge, ſowie auf ſchattigen Stellen der Wälder. Ferner wirft die geruchloje Wurzel brechenerregend und wurde früher gegen Kröpfe, Aſthma 2c. angewendet. — Das traubentragende Eh. (A. racemosa) wird 45 Fuß hoch und kommt in unfern Gärten nicht jelten als Zierpflanze vor, wo fie einen fetten, leichten Boden und ichattigen Standort verlangt. In Nordamexika, wo jie_ wild wächst, iſt Die Wurzel als Gegengift gegen den Big der Schlangen jehr geſchätzt. — Die ganze Pflanze viecht widrig und ftarf, namentlich die Wurzel, welche auch unangenehm zufammenzichend, Bitter und endlich ſchleimig ſchmeckt. Gegen Wafjer- ſucht, Lungenſchwindſucht und andere Bruftfranfheiten wird fie wie der Fingerhut gebraucht. C riſtpalme, ſ. v. a. Ricinus communis. C EL Rare ſ. v. a. Ricinusöl. Chriſtroſe, Chriſtwurz ſ. v. a. Helleborus hiemalis. Chriſtusthränen, ſ. v. a. Coix lacryma. Churnmaha-Pfeffer, die, in, den Wäldern Peru's heimiſche Peperomia Churumaya, deren aromatifche Blätter in ihren Baterlande als Thee zur Beförderung der Ber dauung getrunken werben. \ Cibeben, eine -Gattung der Weintvauben, welche lange Traubenftiele, große lockere Trauben, große, dickhäutige, fleifchige Beere hat. In ſüdlichen Ländern, wo jie aufer- ordentlich viel Zuckerſtoff enthalten, werden ſie getrocknet und fo im Großen in den Handel gebracht. Cidjorie (Cichorium), Gattung der Familie Vereinblüthler; doppelte Hülldecke, "wovon die Äußere kurz und etwa öblätterig, die innere 9—10blätterig it; dev Haupt: fruchtboden ijt nackt oder kleinwabig; die kahlen Schließfrüchte find verkehrt eirund; die Fruchtkrone befteht aus vielen ganz Furzen Epreublättchen. Blüthen blau, nur jelten und zufällig weis. — Arten: Gemeine C. (C. intybus), das ſitzende und‘ gejtielte Köpfchen ift gezweiert oder aus mehreren zufammengejeßtz die blüthenftändigen Blätter entjpringen aus breiterer Baſis, welche die Stengel faſt umfaßt. Diefe ausdauernde Pflanze blüht anfangs Juli und reift im Auguſt. Sie zerfällt in folgende Spielarten: Eichorie, 149 1. Wilde E., welche eine Aftige, dünne, ſelten einfache, Lange * Wurzel hat; 2. Kultivirte C., dieſe hat eine lange, flei— N ſchige Wurzel; 3. Weigblühende E., Blüthen weiß und nur felten erjcheinend; 4. Buntblätterige E., die grünen Blätter haben viele rothe Flecken. — Die erjte und dritte Spielart fommt faſt in ganz Europa an unkultivirten Orten, auf trockenen Triften, an Wegen 20. al3 Unkraut vor, wäh- vend die andern zwei, manchmal auch die dritte, gebaut wer: den. Zu ihren guten Gedeihen verlangt fie einen Fräftigen Boden, welcher gut vorbereitet werden und eine freie Lage haben muß. Der Same wird im Frühjahr zeitig ausgefäet, und bilden jich dann den Sommer über dicke Wurzeln, welche man im Herbit zum Gebrauch in der Küche oder zur Fabri— fation des Cichorienfaffee’3 verwendet. — Der Samen veift erjt im zweiten Jahr, und wird er beim Ausſäen mit etwas Sand vermijcht, damit man ih gleich herum bringt, inden er jo Flein ift, dag man auf Morgen nur 11% Pfund Samen braucht; ev muß nämlich jo weit gefäet werden, daß die Pflanzen 6 Zoll weit von einander jtchen. Haben die Blätter eine Länge von 11% Zoll erreicht, jo muß man den Acker vom Une fraut reinigen, was den Sommer über noch mehr nebjt Be- hacken zu gejchehen hat. Was Samen geben ſoll, wird im Herbit in guten Boden verjeßt oder in einen trockenen Keller | Cichorie. gebracht und erſt im Frühjahr wieder verpflanzt; die übrigen für die Küche beſtimmten Wurzeln legt man in den Keller und hält ſie ſo friſch. Im Großen wird ſie in meh— reren Gegenden Deutſchlands zur Bereitung des Cichorienkaffee's angebaut, und läßt man ſie zu dieſem Zwecke den Winter über im Boden ſtehen, bis der März wieder ſchöne Tage bringt, nachher gräbt man ſie aus, wäſcht und ſchabt ſie rein, ſchneidet und trocknet ſie an der Luft, dann werden ſie gelinde — gleich dem arabiſchen Kaffee — ge— röſtet und darauf, ſo lange ſie noch etwas warm ſind, zu Pulver gemahlen. Der Anbau dieſes allerbeſten Kaffeeſurrogats, das, mit dem ächten Kaffee vermiſcht, denſelben klärt, ihm eine ſchöne Farbe und einen zarten Geſchmack gibt, bis jetzt bei weitem das beſte it, ift für den Landmann ſehr Iohnend, indem er den Sommer über in den Blättern, von denen man die nnterjten immer twieder abnimmt, forte fie jich auszubreiten anfan— gen, eine reiche Duelle an Viehfutter hat: Im October ift die Wurzel ausgewachſen, dann wird fie herausgenommen, nach dem Abjchneiden des Krauts {eicht abgewajchen und an den Gichorienfabrifanten verkauft. Ein Morgen gibt 100-120 Gentner und wird für den Gentner 1f[. bis 1fl. 12 fr. bezahlt. Die Cichorienkaffeefabrifation bes ſchäftigt eine große Anzahl von Menſchen, in Lahr im Breisgau 3. B. allein über 300. Feiburg, Braunjchweig, Meppen, Magdeburg, Nitrnberg, Fürth und noch viele andere Städte Deutjchlands haben bedeutende Gichorienfabrifation. Die Wurzel befitt ſtärkende und auflöjende Eigenfchaften und leistet daher als Salat bet Leberverftopfungen, verjchleimtem Geblüte gute Dienfte. Mit Zucker überzogen wendet man fie gegen Würmer der Kinder an, und iſt fie auch in Gelb-, Milz- und Bleihfucht ein nicht zu verachtendes Mittel. Die Blätter find al3 gefunder Salat und Gemüſe gejchätt und als PViehfutter namentlich dem Rindvieh zuträglich, da es fette Milch und ſehr wohlſchmeckende Butter erzeugt. — Conditoren machen ſie häufig in Zucker ein und verkaufen ſie unter dem Namen Hindläufte. —Wirkſamer als die kultivirte Wurzel iſt die ſpindelförmige, oben äſtige, fait fingers— dicke, faſerige Wurzel der wildwachſenden C., welche außen bräunlich gelb, innen weiß und fleifchig if. Die ganze Pflanze ſchmeckt ſehr bitter und etwas zufammenziehend umd wird zu mebicinifchem Gebrauche im März und April gefammelt. Stra auflöjen- des umd verflüffigendes Mittel braucht man fie namentlich bet Anfhoppun- gen, Stodungen und Verſchleimungen im Unterleib, beſonders wenn die Goldader oder langwierige Leber: und Gallenleiden (Gelbſucht) mit im Spiele find. — Zum Gebrauche legt mar 2—3 Loth der Wurzel in 1 Schoppen Waffer, focht dieß bis zu Hälfte ein und nimmt das Mittel löffelweiſe. — Zu einer Frühe 150 Gieori — Eiftrofe, lings- und Blutreinigungsfur preffe man den Milchjaft aus der friſchen Wurzel und mische davon unter 1 Tafje Milch oder ſchwache Fleiſchbrühe 3—4 Löffel. Bei län— gerer Fortſetzung wird fich das Blut nicht nur reinigen, jondern es werden ſich auch 2eberleiden, Hämorrhoiden 2c. ſchnell geben. — Der ausgepreßte Saft der Pflanze wirkt wie die Wurzel. — Endivien-Cihorie (C. Endivia), die Köpfchen find gezweit oder in mehre- ven zuſammengeſtellt, ſitzend und geftielt; die — 2, bfüthenjtändigen Blätter haben eine breiteiförmige Form mit herzförmiger Baſis; blüht im Juli und Auguſt, reift im September und kommt in folgenden Spielarten vor: 1. Schmalblätteriger oder Schnittendivie, mit etwas gezähnten, oft eingefchnittenen, noch oben breitern Blät- tern; 2. Breitblätteriger E, breite, abgerundete, enge und mehr in einer Roſe bei- fammen ftehende Blätter; 3. Eransblätteriger, grüner E,, tiefeingejchnittene, gejchlißte und jehr krauſe Blätter; 4. Frausblätteriger, gelber E., unterjcheidet ſich von borangehender Art nur durch gelbe Blätter. — Die im Jahr 1548 aus China und Japan nach England gefommene Pflanze wird jchon lange in fait ge Europa häufig angebaut, indem ſie theil3 zu Gemüfe, theils zu Salat jehr geſchätzt ift. Die erjte Spielart wird im Frühjahr in Reihen gefäet und als Gemüſe abgejchnitten, die andere werden als Salat benüßt. Zu feinem guten Gedeihen erfordert er cin lockeres, gutes, feines Erdreich, in welches man den Samen erjtmals in der Mitte Mai's ſäet und mit dem Sien von 4 zu 4 Wochen big in die Mitte August fortfährt. Wenn die jungen Pflänzchen 6 Blätter haben, werden fie 1 Fuß weit von einander verjegt, Blätter und Wurzeln aber vorher eingeftußt. Erwachſener E wird durch Zufammenbinden des ganzen Stocks oder durch das Dariberftürzen eines Blumenjcherbens gebleicht, oder man jest fie ſammt der Wurzel ganz dit in einen Kleinen Kübel. Späten ©. behans delt man anders, inden man ihn bet trockener Witterung aushebt, ſowie jtarfe Fröfte zu befürchten find, und fammt der Wurzel in Sand in den Keller verpflanzt. — Die schönsten, zur Samenzucht beftimmten Stöcke werden im Sand im Keller überwintert, dürfen des Faulens wegen nur ſelten begoſſen werden und kommen, wenn feine zu ſtar— fen Fröſte mehr zu befürchten find, im Frühjahr auf eine ſonnige Rabatte, wo fie 4%—2 Fuß von einander gepflanzt werden müſſen. Manchmal wird E. auch erſt im Sept. oder Det. gefäet, im Freien überwintert und zur Samenzucht benützt. Der Samen behält 6 Jahre Keimkraft. — Die Wirkung tft ſchwächer als bei der vorigen Art. Cicori, in einigen Gegenden Deutfchlands |. v. a. Cichorie. Cider, ſ. v. a. Apfelwein. Ciſer, Ciſererbſe, ſ. v. a. gemeine Kicher. Ciſteumanng, mannaartige Abſonderung auf den Blättern mehrerer Ciſtusarten. Ciſtenſaft, |. v. a. Hypocijtenfaft. N Ä Cijtrofe, (Cistus), Sonnenröshen, Gattung der Familie Ciſtroſengewächſe; Kelch mit 5 Blättern, von denen die zwei äußern Feiner oder verfümmert find, während die drei innern vor dem Aufblühen zufammengebreht erjcheinen; 5 hinfällige Blumen: Blätter; zahlreiche, untermweibige Staubgefäfle; 1 ſehr Furzer Griffel; 5—10fächerige und ſchalſtückige Kapfel. — Arten: Cretiſche €. (C. creticus), jehr äſtiger, Elebriger, 3-10 Fuß hoher Strauch, deffen jüngere Aeſte kurz behaart find; eirund-ovale, filzig— kurzhaarige, wollige Blätter; etwa 11, Zoll im Durchmeſſer haltende, purpurrothe Blumen; feinzottige, eirunde, Sfächerige Kapſel mit röthlichbraumen Samen. Findet fich im fünlihen Europa und im Orient an dürren Mean Drten, blüht vom Juni bis Juli, und jondert in den Aeſten und Blättern ein zähes, hartes, wohlriechendes Harz ab, welches als Ladanumharz (Gummi ladanum) befannt it und angezündet einen ftarfen, angenehmen Geruch verbreitet. Diejes Harz ſchwitzt während der heißen Som: mermonate von jelbjt aus und wird forgfälttg gejunmelt. Es kommt im Handel jedoch jelten ganz rein vor, fondern tt mit Sand und Ajche verfälſcht. Man unterjcheidet hauptjächlich folgende 3 Sorten: 1. Gemeine Ladanum, welches in ae trocke⸗ nen, ſproöden, ſchwärzlichen Stücken zu und kommt und zu 1,4 mit eifenhaltigem, ſchwar— zem Sande verfälicht iſt. 2. Cypriſches Ladan um. Diejes hat einen jehr ange- nehmen, jtorarartigen Geruch und balſamiſchen Geſchmack, iſt jedoch felten und fommt als poröſe Maffe in großen Blafen zu ung. 3. Ladanım in Stangen, diefe feine Sorte gleicht im Anjehen jehr dem Lakrizenſafte. — Auch die Cypriſche E. (C. cyprius) und die Radanım C. (C. ladaniferus) Tiefen Ladanum, welches zu heilen: Citronate — Cluſie. 151 ven Pflaſtern, namentlich aber zu Räucherungen ſehr geſchätzt iſt, in der Heilkunde jedoch ſelten mehr Anwendung findet; wurde früher hauptſächlich gegen Bauch- und Blut— flüſſe angewendet. Citronate, eingemachte Citronenſchalen und von Citronen bereitete Backwerke; ſ. Agrume. Citrone, Citronenbaum, ſ. Agrume. —— ſ. v. a. Stubwurgbeifuß; ebenſo Citronenbeifuß, Citronen— ampher. Citronentraut, Citronenmeliſſe, ſ. Meliſſe. Citronenmünze, ſ. u. Minze. Tilronendl, das durch Auspreſſen oder Deſtillation gewonnene Del der Citronenſchalen. . Citronenfeft, Gitronenjänre, Limonade, ein die Gitronenfäure enthaltender Gitronenfaft ift ein Auferft kuͤhlendes, erfriichendes, durſtloͤſchendes und ſchweißtreibendes Mittel, welches namentlich die zu jtarfe oder Scharfe Gallenabjonderung beſſert. Uebrigens darf man das Mittel weder zu häufig anwenden, noch zu ſtarke Saben nehmen, fonft wird der Magen von der Säure angegriffen. — Innérlich wird diejes Mittel gewöhnlich als Limonade gegeben, wozu man aus einer Gitronenfchale ſo viel Saft unter Zuckerwaſſer preßt, daß es angenehm ſäuerlich ſchmeckt. Bei heißem Wetter ſich häufig einftellende Blutwallungen, zu ſtarke Gallenabſonderung, woraus Kopfe wch, Schwindel, Appetitlofigfeit, geftörte Verdauung und ungeregels- ter Stuhl entjpringen, wirkt Limonade kräftig entgegen, und unter Fliederthee u. dgl. gemifcht wirft fie ſehr ſchweißtreibend — Aeußerlich iſt er das befte Mittel gegen blu - kendes, Sjhwammiges Zahnfleiſch (Skorbut), ſowie gegen Sommerjproj= ten und andern Flecken im Geficht, welche verfchreinden, wenn man jie damit reibt. Das Innere der Schale iſt reizend, ableitend, die Haut roth machend, weshalb man es namentlich in ver Schläfegegend mit dem beſten Erfolg gegen einſeitiges Kopf: weh, Zahnſchmerzen 2c. anwendet. Gitronenthymian, Citronenguendel, eine Abart von Thymas serpyllum. Cleoine (Cleome), Pillenbaum, Gattung der Familie Kapperigemw ächſe; 4 abitehende Melchblätter; 4 fait auffteigende Blumenblätter; 6, ſelten mr 4 Staub- gefäſſe; furzer Griffel; Eopfige Narbe; ſchotenförmige, 2 Ichalftücfige Kapfel. — Arten: Praͤchtige C. (C. speciosissima), frautiger Stengel, 5—7 fingerige, geſtielte Blätter; fraubige, purpurroſenrothe Blüthen, langgeſtielter Fruchtknoten; ift in Mexiko zu Haufe und dauert nur 1Yahr. — Große EC. (C. gigantea), diefe widrig riechende und bren- nend scharf ſchmeckende Pflanze wird in Weftindien und Brafifien wie bei uns der Senf als Neizmittel bemüht, während das Kraut der Cleome heptaphylla auf dei Antillen als bakſamiſches wundheilendes und zertheilendes Mittel ſehr geſchätzt iſt, und innerlich gegen ſchlechte Verdauung, Blähungen 2c. gut ſein joll. — Die in einem größern Kreife wachjende Cl. polygama wird in derjelben Weile benüßt. Clethrides, verteinertes Holz, dem Erlenholz ähnlich. Clitorie, (Clitoria), Schamblume, Gattung der Familie Schmetterlings-> blüntler;öjpaltiger Kelch; Ichmetterlingsförmige Blume; große, ſpornloſe Fahne ; 40 Staubgefäffe, nach oben verbreiteter Griffel; jißende, gleich breite, vielſamige Hülfe. — Arten: Gewöhnlihe ©. (C. ternatea), halbſtrauchige Pflanze, deren Stengel ſich wendet und viele lange, dünne, flaumige Hefte hat, welche an ander Gegenjtänden em— Poren: geitielte, emporgefiederte Blätter; 2 Zoll große, ſchöne, blaue, innen gelblich: weige Blumen; fast kahle, 3—5 Zoll lange Hülſen mit 8-12 grauen, ſchwarz punttirten oder geftreiften Samen. Wächst im ſüdlichen Aften theils wild, theils wird ſie dort, jowie in andern heißen Ländern Fultivirt, weil fie falt immer blüht. Die Edel und Erbrechen ervegende Wurzel wird gegen Eroup und andere derartige Leiden gebraucht, wo— gegen man die ebenfalls brechenerregenden Blätter und Samen nicht oder nur ſelten anwendet. Aeußerlich wird fie gegen Hautkrankheiten, Geſchwüre ꝛc. gebraucht, und geben die zarten Blättchen ein gutes Gemüſe. Die blauen Blumen dienen zum Färben der Speiſen und Getränke. Clock wheat, Benennung des rothen, ſammtartigen engliſchen Weizens. Cluſie, (Clusia), Gattung der Familie Guttagewächſe,; vielehrige Blüthen, 6 bleibende Kelchblaͤtter; 4-9 in ber Knospenlage zuſammengerollte Blumenblätter; ſehr 152 Cobäe — Coleus. zahlreiche, am Grunde einbrüderig verwachſene Staubgefäſſe; 5—45fächerigen Frucht— knoten; faſt ſitzende, ſchildförmigſtrahlige Narbe; lederige, 5—12fächerige Kapſel, der ſtielrunde Samen iſt ohne Kernmaſſe. — Arten: Anſehnliche C. (C. insignis), ein über 20 Fuß hoher, 19—1 Fuß dicker Baum, welcher als Schmarotzer auf andern - Bäumen wächst und dieſe endlich tödtet; die fich paarig Ereuzenden Blätter find verkehrt eirund und 47 Zoll lang; die ſehr großen Blüthen haben alle 4 Zoll im Durchmefier und jtehen gewöhnlich zu zwei bei einander, Iſt in Brafilien zu Haufe, wird von den Eingebornen Apui genannt, blüht vom Oktober bis November und ſondert dutch die Blüthen jo viel Harz ab, daß es v. Martins möglich war, aus 2 Blüthen 2 Koth zu jammeln. Durch das Trocknen wird. e3 dunkelbraun, glänzend und hart; gepulvert nimmt es eine ocherartige Farbe au. In eine gläferne Röhre eingefchloffen und zu Pulver gebrannt, verbreitet e3 einen lieblichen Geruch. — NRofjen=6&, (C. rosea), iſt durchaus mit einem klebrigen, balfamifchen, jehr bittern und zähen Safte angefülkt, welcher nach dem Ausfließen an der Luft ſchwärzlich wird. Er fließt freiwillig aus und wird don den Negern auf den Antillen gleich dem Gummigutt und Scammonium be nüßt; außerdem verwendet man ihn noch wie Pech oder Theer uud braucht die Blätter zu Bädern oder Waſchungen. — Wohlriehende C. (C. flava), der Saft ift auf Jamaika unter dem Namen Hoggummi (Schweinsgummt) bekannt, indem verwun— dete wilde Schweine jich inftinftmäßig an dem Stamme reiben jollen, bis er ausfließt. Er iſt als Wundmittel, zur Heilung des Hüftwehs ac. fehr geſchätzt. Die Rinde dient häufig zur Verfälſchung dev Chinarinde, fie ift aber dünner und weniger holzig. Cobäe (Cobaea), dieſe Gattung der Familie Windengewächſe hat einen Stheili— gen, bleibenden, glocigen Kelch; weite, Slappige Blumenkrone; 5 Staubgefäfle; 3, ſelten fächerigen Fruchtknoten; 1fachen Griffel mit 3—Öfpaltiger Narbe; etwas fleijchige, birn- fürmige, 3—Hfächerige Kapfel mit zufammengedrücktem Samen. — Arten: Blaue C. (€. scandens), hoch Fletternder Strauch mit paarig gefieverten, kahlen Blättern; die großen Blumen find anfangs grün, bis fir allmälig violet werden; ift in Mexiko zu Haufe und dort unter dem Namen fedra morada bekannt. ee j. v. a. Kermes. Eodenillcactus, ſ. v. a. Opuntia. Eogenillen = Feigendiftel, ). u. Feigendiitel. Gocosbaum, |. Kofospalme. Codihoſtrauch (Codiaeum), Gattung ver Rautengewächſe. — Arten: Geſcheck— ter C. (C. chrysostietum), 4—8 Fuß hoher Strauch in Hinterindien und auf den Molukken, mit pannenlangen, 2 Zoll breiten, grün- und gold-, bisweilen auch voth- und ſchwarzgefleckten Blättern. C. sylvestre, ähnlicher Strauch auf ven Molukken, mit purgirender Rinde. Cola, am Senegal und in Guiana, Name des Samen: von Sterculia tomentosa und von St. acuminata, welche von den Negern nach jeder Mahlzeit gefaut werben, ‚indem alles nachher Genofjene einen angenehmen Geſchmack erhalten und namentlich das jo häufig Faulige Waffer —— werden ſoll. Coleonema, (Coleonema), Gattung der Familie Rautengewächſe; zwitterig; Öthei- liger Kelch; 9 Blumenblätter; 5 fruchtbare, kahle Staubgefäfſe; mit einer kleinen, ſitzen— den Drüſe bekrönter Staubbeutel; 5fächeriger Fruchtknoten, der in jedem Fach zwei Eier hatz an der Spite verbreiteter Griffel; Hköpfige Kapfel. — Arten: Schönes C. (€. pulchrum), 4—6 Fuß bober, aufrechter Strauch mit dünnen, ruthenförmigen Zwei— gen und 1—11%, Zoll langen, fadenförmigen Blättern; die kurzen Blüthen ftehen einzeln in den Blattwinfeln und haben vojenrothe Blumenblätter. Diefe im April und Mai blühende Pflanze wächst am Kay. Coleus, (Coleus), dieſe Gattung der Familie Lippenblümler hat einen Aippigen, eirundglocigen Kelch; Aippige Blumenkrone, aus welcher die Nöhre herausragt; 2 mäch- tige Staubgefäffe mit a welche am Grunde in eine den Griffel umgebende Scheibe verwachjen find. — Arten: Bärtiger C. (C. barbatus), äftiger, 2-3 Fuß hoher Halbjtrauch mit filzigsfteifhaarigem Stengel und dieflichen, flaumigsfilzigen Blät tern; an der vwioletten Blume it die Röhre herabgefnicht. Diefe in Oftindien, Nepal, dem glücflichen Arabien ꝛc. einheimische Pflanze blüht im Dftober und November. Sie a Eolheririnde — Eopal. 153 ift ſehr gewürzhaft und wird gegen Huften, Dyspare, Harnbeſchwerden und zur Beförderung der Menftruation benützt. — Helmfrautartiger C. (C. scutellarioides), die auf den indischen Inſeln und in Auftralien einheimijche Art viecht citronenartig und wie Musfatellerfalbei, und Leiftet gegen Diarrhden und Koliken gute Dienfte. Die Blätter wirfen wie alle andern gewürzhaften Mittel. — Gewürz: bafter C. (C. aromatieus), der Geruch ift in allen Theilen ſtark gewürzhaft, etwas citronenartig, der Geſchmack erhitend. Gut gegen Aſthma, veralteten Huſten, Wechjelfieber, Epilepftie, Eonvulfionen 2. Das von den Maskarenhas kom— mende, erjt feit einigen Jahren bekannte gewürzhafte Kraut Patehoully ſoll von einer Art diefer Gattung herrühren. Golheririnde, jelten angewandte, angeblich von einer Acacie ſtammende Rinde, Soliander, im badischen Oberland ſ. v. a. Eoriander. Golfetigerholz, ſ. v. a. Tigerholz. Eollomie (Collomia), Gattung der Familie Weidengewächſe; glodigsröhriger, 5theiliger oder dfpaltiger Kelch; telferförmige Blumenkrone; 5 eingeſchloſſene Staub: gefaͤſſe; Leiige Fruchtfächerknoten ; einfachen Griffel mit 3 Narben; verfehrtherzförmige, Slappige und Sfächerige Kapfel, bei der fich in jedem Fach 1 Samen mit bauchjtändigen Nabel befindet. — Arten: Cavanille's C. (C. Cavanillesii), aufrcchter, 1 Fuß ober, behaarter Stengel mit zerftrenten, lanzettigen, an der Spitze eingejchnittenen, 3—43&h: nigen Blättern; bis zur Hälfte Sipaltiger Kelch; eingefchloffene Staubgefäſſe; Lamige Kapfelfächer. Dieſe einjährige, in Chili wachjende Pflanze blüht im Juni. Colmarfrant, ſ. v. a Gauchheil. Eolocafie, ſ. v. a. Aegyptiſcher Aron. Coloquinte, ſ. v. a. Coloquinten-Waſſermelone, ſ. u. Waſſermelone. Colubrinum linzmunm, ſ. v. a. Schlangenholz. Columbinfarbe, ſ. v. a. Orſeillefarbe. iR > ne (Colombae radia), die Fnollenartigen Wurzeläfte des handförmigen okkel E. d. Colza, in Frankreich ſ. v. a. Winterkohlreps. Comodgewürz, ſ. Nelkenpfeffer. Concordien, eine Abart der Gartennelken, bei der die Zeichnungsfarbe und die Grund— farbe gleich find, nur ift die erjtere entweder heller oder dunkler. Eongothee, eine Sorte des jchwarzen Thees; ſ. Thee. Copaivabsum (Copaifera), Gattung der Familien Caſſiengewächſe; Atheiliger, abjtehender Kelch; fehlende Blumen; 10 Staubgefäffe ; länglicher Staubbeutel, fadenför— miger Griffel; geitielte, holzige verfehrtseirunde Hülfe, welche 4, höchſt ſelten 2jamig it. — Arten: Jaquin's E. (C. Jaquini s. C. officinalis), ein jchöner großer Baum mit grünlich-aſchgrauen, höckerigen Aeftchen, meist paarig gefiederten Blättern; ſparrige Rispen; am Nande zgottigsflaumige Fruchtfnoten und 1 Zoll lange, vöthlich-braune, jtachelipißige Kapfel, welche braune, Längliche Samen mit weißem Mantel enthält. Diefer in Wäldern Südamerifa’3 wachſende Baum Liefert einen weißgelblichen durchfichtigen Balfam, den man in der Delmalerei nnd zu Firniſſen ſehr ſchätzt. Das mennigroth gefärbte Holz gibt ausgezeichnet ſchöne Tifchlerarbeiten. — Der Copaiva-Balſam (Bal- samum copaivae) fließt aus Einfehnitten, welche man in den Stamm macht, und unter: jcheidet man davon 2 Sorten, nämlich: a. Brafiltanifchen E., welcher in einer dün— nen, Haren, blaß reingelben, öligen Maffe zu una kommt, die angenehm aromatijch riecht und bitterlich Scharf ſchmeckt, und b. Weftindifher C. Diefer iſt dickflüſſig, goldgelb und undurchjichtig und riecht weniger angenehm, ift auch weniger wirkſam. Auf die Schleimhäute und Harnwerkzeuge hat ev eine ſehr reigende Wirkung, weshalb man ihn Häufig bi Schleim flüffen der Harn- und Serualorgane gebraucht, nament- lich gegen Tripper u. dgl. — Lederigblätteriger E. (C. coriacea), Baum mit glatter, manchmal auch mit Schwachen Riffen durchzogener, ſchwärzlich aſchgrauer Rinde; paarig gefiederten, 2—3paarigen Blättern; wächst in Brafilien und Bahia, blüht im März und Liefert viel Copaivabalſam. — Sivamerifa hat noch mehrere Arten diefer Gattung, welche in gleicher Weiſe gefchätt find. Copal, Copalbaum, ein dem Bernftein ähnliches, eleftrifches, jedoch leichteres, blaß— gelbes und mehr rijfiges, durchlichtiges Baumharz, welches von Südamerika und der 154 Eopalbäume — Eoralleiiiweizen. Levante aus in den Handel fommt, fir fich wenig Geruch hat, jedoch auf Kohlen ge- worfen jehr angenehm riecht. Man unterjcheidet Hauptfächlich 6 Sorten, von der die bejte und feinste ganz wafferhell ausfieht und in Stüden vorkommt, welche die Größe eines Taubeneies haben. Wie bein Bernftein finden-jich in einigen bisweilen Ameijen, Fliegen, Spinnen und andere Inſekten. Die ven Gopal Tiefernden Bäume kennt man bet üns noch nicht ganz genau, esift aber gewiß, daß man die feinjte Sorte, den orien- taliihen Copal, engel, Gummicopal, von copaltragenden Gani— terbaum (Elaeocarpus copalliferus) erhält, welcher Baum eine jehr große Höhe und Diefe Hat, und namentlich auf Ceylon und Madagasfar wild wächst. Der oftindifche oder afrikaniſche C., auch Copal tender, fommt vom gemeinen Ganarienbaun. — Eine geringere Sorte, der vecidentafifhe ©, ſtammt von einer Art Sumach, dem Copalſumach, Copalbaum, her, ein in Amerika wild wachjender, jedoch auch bei und gedeihender, baumartiger, 10 Fuß hoher Strauch. Dieſelbe Sorte liefert noch ein anderer, pappelähftlicher Baum, welcher auf den Antillen und in Meriko auf Bergen wild wächst. — Den Amerifanifchen, weſtindiſchen und braſilianiſchen ©. erhält man von verfchiedenen Arten des Lokuſtbaums (ſ. 8.) Obſchon der Copal nichts als ein aus der Rinde des Baums geflojfener verhärteter Saft ift, jo kann er doc) wie Bernftein verwendet werden, nur nimmt ev nicht die Schöne Politur an. Außerdem wird er häufig als NRäucherpulver, vor Allen aber zur Bereitung prachtvolfer Lackfirniſſe ver- wendet. — Durch Deftillation kann ein balſamiſches Del aus ihm gezogen werden. Copalbäume, Bäume, welche Copal liefern, 1. Copal. i Coptis, (Coptis), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe;z 5—6blumenkron-⸗ artige, abfällige Kelchblätter; kleine, kappenförmige Blumenblätter; 2025 unterweibige Staubaefäffe; 6-10 langgeſtielte Balgkapſeln mit 4—6 Samen. — Arten Dret- blätterige C. (C. trifolia), ſenkrechte, Schlanke Wurzel; dreifingerige, wurze [ftändige, Blätter; der Schaft trägt an der Spitze eine aufrechte, blaßgelblichgrüne Yg Zoll breite, faft fternförmige, häufige Blüthe. Wächst im nördlichen Sibirien und in Kamt— hatka, von Grönland bis Virginien herab in Wäldern und a feuchten Gtellen, it ausdauernd, blüht im April und Mai. Die ganze Pflanze dient zum Gelbfärben und ift in Amerika als treffliches Magenmittel ſehr geſchätzt, vorzüglich die bittere Wurzel. — Eine in Dftindien einheimische Art, C. tete, wird ganz auf diefelbe Weife benüßt. Coralfenbanın (Erythrina), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; ab: geftußter, röhriger Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume; 10 Staubgefäffe, wovon das zehnte oft an die anderen angewachien it; pfviemiger, kahler Griffel ; geftielte, vielſamige Hülfe. — Arten: Aechter €. (C. corallodendron), mittelgroßer Baum, der kurze, zerftreute Stacheln an den jungen Trieben Hat; Izählige Blätter; abgeftußter, Szähniger Kelch; 2 Z0U Lange, brennend fcharlachrothe Blume; Zbrüderige Staub elle 5—6 Zoll Lange, röthlich-grüne Hülfe mit glänzend vothem ovalen Samen. Blüht vom Februar bis März, ift auf den Antillen zu Haufe und hat in der Ninde und den Blättern Aus- wurf befördernde Kräfte, deshalb find fie gut gegen Aſthma, wirken abführend und harntreibend, leiften in gaftrifhen Krankheiten, gegen Würmer und Hantausichläge ꝛc. gute Dienste, und bejitt auch in den Blüthen gute Kräfte gegen Bruftfrantheiten. — Indifcher E. (C. indiea), das weiche, ſaftige Holz dieſes in Indien und China einheimischen Baums wird von den Elephanten jehr gern gefreſſeu, und wird es auch häufig als Stüße bei der Kultur des jchwarzen Pfeffer berüßt.; Der Rinde werden fieberwidrige und antifeptiihe Heilkräfte zugejchrieben ; man wendet fie namentlich gegen Nuhren und die Blätter gegen Leibſchmerzen an. Letztere leiſten auch bei verſtockter Menftruation, fowie al3 Salbe gegen ſyphyli- tiſche Knochenſchmerzen, Bubonen, Geſchwüre und Hautkrankheiten gute Dienſte. Der bunte E. (C. picta), iſt ebenfalls in Indien zu Haufe und hat ein bock— artig viechendes Holz. Die Ähnlich viechenden Blätter geben jung ein Gemüfe, älter find fie gut gegen Gefchwitre und vermehren die Milch jehr — Braunrsther 6. (C. fusca), das Holz diefes auf den Moluffen und Sundainſeln, in Cochinchina einheimischen Baums iſt gefhäßt gegen Nieren= und Blajenfranfheiten, die Wurzel gegen rheumatiſche Lähmungen; Ninde und Blätter find gut zur Heilung von Gefhwüren und Wun— den. Die jungen Blätter und Blüthen geben ein gutes Gemüſe. Coralfenweizen , ſ. v. a, weißer, gegrannter Dinfelweizen. Cordie — Coriander. 155 Cordie, (Cordia), Gattung der Familie Rauhblättler; —— Zzähniger, glatter oder zehnſtreifiger Kelch; trichterförmige, 5ſpaltige Blumenkrone; 5 eingeſchloſſene Staub- gefäſſe; 4fächeriger Fruchtknoten; 2gabelig geſpältener Griffel; die vom Kelche umgebene Steinfrucht hat 1 Kern mit 4 einſamigen Fächern. — Arten: Schwarze (C. myxa), diefer auch Pflaumencordie genannte Baum erreicht die Größe unjeres Pflaumen baums, und ijt in Aegypten, Syrien und auf Malabar zu Haufe, Die immergrünen Blätter find eirund; die weißen, wohlriechenden Blumen erjcheinen im Frühling an den Seiten der Zweige in Büſcheln und hinterlaſſen länglich-runde Steinfrichte, welche ſehr viel Achnlichfeit mit ven Pflaumen haben. Diefe reifen im Auguft, find fchleimig und werden frisch eingemacht und getroefnet wie die Jujuben gegen Huſten, Hals: und Bruſtbeſchwerden gebraucht; fie find überhaupt gut gegen alle Leicht entzündlichen Krankheiten der Nefpirationgorgane. In ihrem Baterlande gebraucht man fie auch als Obſt, und ift dajelbjt die Wurzel zu Stuhlentleerungen, die Rinde als adjtrin- girendes Gurgelwajjer geſchätzt. Die Blätter führen ab und werben äußerlich gegen Augenflecken gebraucht. — Sebeſten-CE. (C, sebestena), ein 8-10 Fuß hohes, in Oſt- und Wejtindien wildwachjendes, bei ung manchmal in Treibhäufern ge— zogenes Bäumchen, das länglich-eirunde, jung leicht fägenförmige, alt aber kaum merklich ausgejchweifte Blätter Hat. Aus den gelblichrothen Blumen, welche an den Enden der Hefte hervorbrechen, bilden ſich Steinfrüchte, welche ein weißes, jaftiges, ſäuerlich ſchmecken— des Fleiſch haben, daS eine Afächerige Nuß umschließt. Ste find in der Heilfunde unter dem Namen Brujtbeeren befannt und dienen gegen verjchiedene Bruftfranfheiten. Das Holz iſt als Aloéholz bekannt und hat eine jchwärzliche, auch braune, rothe und geaderte Farbe. ES enthält viele wohlriechende Harztheile, welche ſich namentlich dann entwickelt, wenn man es auf glühende Kohlen wirft, daher bildet es einen Hauptbeſtand— theil unferer Näucherpulver. Das Bäumchen wird durch Nüſſe fortgepflangt, welche bald aufgehen und fich jo jchnell entwickeln, daß die jungen Bäumchen oft ſchon im erjten Jahr blühen. — Breitblätterige ©. (C. latifolia), wird in Oſtindien wie die vorige Art benüßt, und hat eine fühjchleimige Frucht, welche ſich jehr Leicht vom Kerne ablöst. — Die geferbte C. (C. cerenata), gibt Früchte, aus welchen in Aegypten viel VBogel- fein bereitet wird. — Rumph's €. (O. Rumphii), das Schöne, grauſchwarze Holz riecht ſchon in gewöhnlichem Zustande jehr Tieblich, noch mehr aber, wenn man es auf glühende Kohlen freut, — NRundblättrige C. (C. rotundifolia), in Peru gegen Gelbſucht und Augenfranfheiten jehr geſchätzt — Chineſiſche E. (EC. chinensis), das zus fammenziehende Truchtfleifch wird gegen Krankheiten der Nieren und Harnwege mit Bortheil angewendet. — Guſianä'ſche E. (C. guiarensis), die Blätter find gut gegen Geiämälte Anihwellungen, Gliederſchmerzen 2c., ganz beſonders aber zu Bädern und Bähungen. — Kugelige C. (C. globosa), die Blätter find zu Bädern gegen Waſſerſuchten, Hautkrankheiten, und zu Bähungen ſehr geſchätzt. Coriander, Gattung der Familie Doldengewächſe; ungleid, dzähniger Kelchrand ; verkehrt eirunde, tief Apaltige Blumenblätter; fugelige Spaltfrucht; ſtriemenloſe Nillen : an der Berührungsfläche concave Kernmaſſe; 2jpaltigen, in der Mitte freien Frucht: halter. — Arten: Gemeiner C. (C. sativum), ſchlanke Pfahlwurzel; 1—2'% Fuß hoher, ſtielrunder Stengel, Tebhaft grüne, Slappige und gefiederte Blätter; Tanggefttelte, flache, 3—Sftrahlige Dolden; 1blätterige Hülldecke, die oft auch ganz fehlt; die weißen Blumen find vor dem Entfalten rofenroth; die 119x—2 Linien lange Spaltfrucht ift blaßbräunlichgelb. Dieſe allgemein bekannte Schirmpflanze wächst im ſüdlichen Europa und im Oriente wild unter Saaten, ift Ajährig, blüht vom Juni bis Juli, uud wird ihre3 gewirzhaften Samens wegen häufig in GArten und auf Feldern bei und gebant, namentlich in Franken und Thüringen. Sie hat fehr viel Achnlichkeit mit dem Anis und verlangt jo ziemlich diefelbe Behandlung, — Die Samentörner find gelblich geſtreift und haben, gleich der ganzen Pflanze, Frisch einen ſtinkenden Wanzengeruch, welchen der Maulwurf jo habt, daß man ihn vertreiben kann, wenn man einige Blätter da- von in fein Loch steckt. Durch das Trocknen verlieren die Körner diefen Geruch und find dann ein gute Gewürz, welches man nicht nur gern an Speifen nimmt, jondern auch unter Brod und Käſe miſcht und zu Bier und Branntwein verwendet. Jened er: hält dadurch eine braufende Kraft, diefer einen beſſeren Geſchmack uud eine jcheinbare Stärke. — In der Conditorei werden fie Häufig mit Zucker iberzogen und zum Nach— 156 Goriandole — Cortuſe. theil der Geſundheit gelb oder roth gefärbt und unter in dem falfhen Namen Anisförner oder Aniskügel— Mr hen verkauft. Morgens nüchtern einige Körner genonte men machen einen guten Magen, in gröperer Menge aber verurfachen fie Schwindel und Kopfweh. Das durch Deitil- lation daraus gewonnene Del ift al3 windtreibendes und magenftärfendes Mittel befannt. Die Spanier und Aegypter eſſen das Kraut an Speifen, wie wir die Beterfilie, und verlieren fich die betänbenden Kräfte wahr: icheinlich durch das Kochen. Wir erhalten den größten und beiten Corianderſamen ausItalien, doch wird auch bei ung viel gebaut und Erfurt allein verjendet jährlich mehrere Gentner. Im der Offizin werden fie Corianderjamen oder Schwindelfärner genannt und wie Anis oder Kümmel gebraucht. — Das Kraut wird Aufßerlich gegen Entzündungen, Karfunkeln, Geſchwüre u. |. w. gebraucht. — Wenn man den Samen in Wein oder Eſſig beizt, jo it er für den Magen jehr gut. — In ſüßem Mein getrunfen treibt rWürmer ab und befördert die Menjtruattion. — Ungebeizt und unbereitet darf \ man ihn Übrigens nur in den kleinſten Gaben anwen— ) den, ſonſt wirft er giftartig und muß man dagegen Salz- wafjer trinken. — Einen wohlriedbenden Mund er- Gemeiner Corianper, hält man, wenn man ihn dörrt, dann eimbeizt oder mit Zuder einmacht und nimmt. — Gegen Geſchwüre am Gemächt ftoßt man den C., vermifcht ihn mit Honig oder Roſenöl und beftreicht fie damit. — Den Frauen ver— mindert er die Luft und wirft bei Männern der Sanenerzeugung entgegen. Coriandole, Strahlende (Biforis radians) und Strahlenloje ©. (B. testicu- lata), dieje am Mittelnteer einheimischen Hin gleichen dem Eoriander im Aeußern vollkommen, und ift der Geruch der Pflanze beinahe noch ftärfer, dagegen find die Früchte falt geruch- nnd geſchmacklos. Corin, |. v. a. Erdfiefer. Corinde, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Gemeiner Flieder. Corinthen, eine mittelgroße, lockere, meift ajtloje Traubenart mit jehr Fleinen, dünn— häufigen, oft fernlojen Beeren, welche zur gewöhnlichen Zeit veifen, und gedörrt als kleine Nofinen in den Handel kommen. Cornas, ein rother Franzwein. CTorrea (Correa), Gattung der Familie Rautengewächſe; 4zähnigen oder nahezu ganz vandigen Kelch; + nur am Grunde verwachlene Blumenblätter; 8 Staubgefäffe ; 4 dichtjternhanrige Fruchtknoten; der Griffel hat cine AHappige Narbe, + Kapſeln. — Arten: Prächtige C. (C. speciosa), dieſer Strauch hat ſternartig-filzige Aeftchen ; Blätter unten ebenjo, oben dunfelgrin und eilänglich; aufrechte Blüthen; ſternhaarig— filzige, roſtbräunliche, ſchalenförmige Kelche; walzige, Alpaltige, flaumige, 1—1Y Zoll lange, vothe, vorn grüne Blumen Dieje in Neu-Süd-Wales einheimifche Pflanze fommt bei ung bisweilen als Zierftrauch vor. — Weiße E. (C. alba), die Blätter diejer eben- falls in Neuholland einheimifchen Art kommen häufig ftatt des grünen Thees in den Handel. Corfifaweine, ſüße und feurige, theil3 weiße, theils vothe Weine, Die von Muriana, Campoloro und Capo Corſo jind die beften. Die weißen werden zum Verſchneiden junger und jchwacher Franzweine gebraucht, ı Cortuſe (Cortusa), Gattung der Familie Primelgewächfe; dfpaltigen Kelch; bei— nahe vadfürmig = trichterige Blumenfrone; 5 Staubgefäffe; vieletigen Fruchtfnoten]; fadenförmiger Griffel mit fopfiger Narbe; Ifächerige, 2 ſchalſtückige, vielſamige Kapfel. — AUrten: Matthiol's C. (C. Matthioli) 3—4 wurzelitändige, langgeſtielte, 9—11 lappige Blätter; 12—1 Fuß hoher Echaft; 4—-12—20blüthige Straußdolde; hängende, wohlriechende Blüthen; Tanzettige, vorn gezähnte Hüllblätter; ſpitzer, Zzähniger Kelch— zipfel; purpurrothe, lange Blätter, deren Röhre innen und ein Theil des Saums grüne lihgelb iſt; grüne Staubfäden; bleichgelbe, oben violette Staubbeutel; findet jich an Gosmelie — Cowdeeharz. 157 X triefenden Felswänden und ſchattigen Waldbächen der Alpen bis zu einer Höhe von 5700 Fuß, ſteigt aber auch bis in die Voralpen herab und findet ſich namentlich in Oeſterreich, Ungarn, Steiermark, Tyrol und Oberitalien, iſt ansdauernd und blüht vom Mat bis Juni. Dieſe Pflanze iſt won jeher bei Gliederſchwäche, Krankheiten der Gelenfe, Nieren- und Blajenjteinen 28, gejchäßt, Cosmelie, (Cosmelia), Gattung der Bleiwurzgewächſe; blattartiger Kelch ; röhrige, Sipaltige Blumenkrone; 5 an die Blumenkrone gewachſene Staubgefäfje; Fruchtinsten mit 5 vieletigen Fächern; Dfächerige Kapjel. — Arten: Rothe C. (C. rubra), aufrech- ter Strauch mit halbumfafjenden, Eapuzenförmigen, leichtgewimperten Blättern, ſchönen, rothen, gegen 1 Zoll langen, vorn verengten Blumen, Iſt in Neuholland auf Torf grumd zu Haufe. ’ Cosmibuene (Cosmibuena), diefe Gattung der Familie Krappgewächje ift zwitte- vig, der Kelch üuberweibig, der Saum glocig und 5— 6zähnig, die trichterförmige Blumen: frone 5—6ſpaltig; 5-6 Staubgefäſſe; unterftändiger Fruchtknoten; Afacher Griffel, 2 theilige Narbe ; längliche, 2 fücherige Kapſel; ſchildförmige Samen, welche mit häuti— gem Flügel umgeben jind. — Arten: Brafilianiiche 6. (C. hexandra), ftattlicher Baum mit 1—2 Fuß dickem Stamme, dünner, rifiger, innen blutrother Rinde, filzigen, Ihwärzlich-braunen Aeſtchen, ovalen, 6—10 Zoll langen und 4—6 Zoll breiten, oben fahlen und glänzenden, unten vojtbraunen, zottigen, jtarfgerippten, jährigen Blättern auf 1—1'% Zoll langen Stielen; Igabelige, große, filzige Rispen; lederige, filzige, ſchmutzig ochergelbe Blumenkrone; 6 Staubgefüre; behaarte Staubfäden; walzigsfeulen- fürmige, braune, gejtreifte, 2—3 Zoll lange Kapſel mit jehr dünnen, braungelben, flügel- randigen Samen. Iſt in den Gebirgswäldern Brafiliens zu Haufe, und kommt die Rinde als Ehina von Rio Janeiro in den Handel. Die zu und kommenden Stücke find dick, Stark zufammengerolft, 15—20 Zoll lang, augen graulich oder gelblich-wei und riſſig, innen faftanienbraun, am Bruche feinförnig. Der Geſchmack iſt bitter md adjtringivend und foll diefe Ninde wie die Achte Ehinarinde wirkſam fein. Coſtwurz (Costus), Gattung der Familie Bananengewächje; überweibiger, 3ſpaltiger, röhrenförmiger Kelch, Stheilige Blumenkrone; trichterförmige Röhre; 1 Staub- gefäß; Sfächeriger Fruchtknoten; fadenförmige, zwilchen den Staubbeutelfächern durch— gehender Griffel; Sfächerige Kapjel mit zahlreichen, bemantelten, eigen Samen. — Arten: Schöne ©. ((E. speciosus), wagrechter, innen weißer, auß vielen Knoten be- ftehender Wurzelftock, aus welchem jich ein 4-6 Fuß hoher Schaft erhebt, der ganz von blafjen, weichhaarigen Blattjcheiden umgeben iſt; die zapfenartige Aehre wird fauft- groß; die großen, rothen Blumen find wohlviechend; die Zſeitige, harte Kapfel hat eine dumfelrothe Farbe und enthält Schwarzen, glänzenden Samen; blüht vom Juli bis Aug., ift ausdauernd und wächſt in Oftindien. Bon diefer Pflanze erhalten wir die ara-= bifche oder bittere Coſtwurz, und zwar in 2—3 Zoll langen, dünnen bis 11% Zoll diefen, außen grauen, innen bläffern oder weißen Stücen, welche am Bruch ftrah- lige, mit einer rothen Maſſe durchzogene Zellen zeigen. Andere bittere Rinden werden jedoch nicht jelten jtatt diefer verkauft, und ift jie als toniſches, flüchtig reizendes Heil- mittel gejchätt. — Die jogen. ſüße Eoftwurz ift die Rinde de8 weißen Ganell- baums (j. d.) Coteauxwein, eine geſchätzte Gattung Franzwein. Cotewein, Weine, die in der Cote dvr zu Cote in Neuſchatel und überhaupt an nicht zu hohen kalkigen Hügeln im ſüdöſtlichen Frankreich wachjen. Selbft ein Bordeaux— wein heißt jo. Starke feurige Weine von viel Körper. Couconrelle, weiße, eine Feigenart bei der die Frucht erhabene Adern hat, 14 Linien die und 16—18 Linien hoch iſt. Sie verlangt zu ihrer frühen Zeitigung durchaus einen Frodenen Boden. — Die braune E. reift früh, ift fruchtbar, verlangt ebenfalls einen trockenen Boden, und hat bei der zweiten Ernte weniger lange Früchte, als bei der erſten. Coumierharz, eine von der Guiana'ſchen Scica gewonnene Weihrauchart, welche nament- lich gegen langwierige Schleimflüffe fehr wirkfan fein joll. Sie fließt aus Ver— N der Ninde, riecht wie Citronen, wird auch als Näuchermittel und zu Firniß gebraucht. Courbaril, ]. v. a. Unimebaum und Animeharz. Cowdeeharz, neuſeeländiſches Dammarharz, milchweiß, gelb „der braun, weder in 158 Crabeholz — Groton. Weingeift, noch in Terpentin- oder Leinöl lösbar und daher zu Lackftrnißen wenig ge: eignet. Kommt von Agathis australis, | VE ARTE Crabeholz, ſ. v. a. Nelkenholz. Cratäve (Crataeva), Gattung der Zamilie Kapperngewächje, mit 4 binfälligen Kelchblaͤttern, 4 Blumenblättern, 8—24 Staubgefäffen, langgeſtielten Fruchtfnoten; eifdrmige, Afächerige, innen marfige, vieljamige Beere. — Arten: Duftige C. (C. fragrans), 10-20 Fuß langer, ſich in die Höhe windender Stengel mit Zfingerigen, wechjelftändigen Blättern, endjtändiger Doldentraube, Dieje in Sierra Leona wachjende Pflanze hat angenehm ananasartig viechende Blumen. — Wejtindijche C. (C. tapia), die adftringirde Ninde diefer aud in Südamerika wachjenden Art ift in der neuen Welt gegen Wechſelfieber, Schwäche und Erjehlaffung des Darmfanalz ſehr geſchätzt. Die lauchartig riechenden, jühlichen, etwas weinartig ſchmeckenden Früchte werden häufig gegefien. — Die [harfe C. (C. gynandra), wächst auf Jamaika, wo die Wurzel aͤußerlich als Neizmittel benützt wird, wie bei ung der Senf, während bie Stammminde und die Früchte wie bei der vorangehenden Art dienen. — Trauer-C. (€. religiosa), wird auf einzelnen der Südſeeinſeln auf Gräber gepflanzt, — Die weinartig viechenden und ſchmeckenden Früchte dev auf Malabar wachjenden O. nurvala find ſammt den fjünerlichen Blättern als harntreibendes Mittel befannt; Rinde und Samen werden Außerlic zur Erweichung und Zeitigung von Absceſſen verwendet. Crocus, ſ. dv. a. Safran. Cronwitbanm, in mehreren Gegenden Deutjchlands j. v.a. gemeiner Wachholder. Croton, (Croton), diefe Gattung der Familie Nautengewäcje hat, jelten Ahäufige Bluͤthen, von denen die männlichen einen Stheiligen Kelch, 5 Blumenblätter, 5 Staub: gefäſſe haben, wogegen bei den weiblichen dev Kelch 10theilig ift und Blumen und Drüfen jeblen. — Arten: Gemeiner oder wohlriehender C. (C. eluteria), baumartiger Strauch, deffen Ninde augen weiß, innen braun iſt; gejttelte, eirunde, 2—3 Zoll lange, durchjcheinend getüpfelte Blätter; zufammentgejeßte, — Trauben; zahlreiche, kleine, grünlichweiße Blüthen; 10—12 Staubgefäſſe; roſtbraun getüpfelter Fruchtknoten und erbſengroße Spaltfrucht; blüht vom Auguſt bis September und iſt auf Jamaika zu Hanfe. — Der größere Theil der im Handel vorkommenden Cascarill-oder Scha— farillrinde fommt von dieſem Strauche, und erhalten wir diejelbe in 3—4 Zoll langen, gewöhnlich gerollten, jchweren, brüchigen Stücen, die augen vunzelig und mit Eruftigen, weißen Flecken (manchmal find fie auch jchmwärzlich) bedeckt jind, während die innere Oberfläche glatt, gelblich oder röthlichbraun tft. Dev braunvothe Bruch glänzt ſchwach, und verbreitet die Rinde gerieben oder angezündet einen jehr lieblichen Geruch, weshalb man feinern Feuerſchwamm auch in eine Abkochung der Rinde taucht, um ihm einen lieblichen Geruch zu geben. Sie gehört zu den Fräftigiten, veizendftärfenden Heil mitteln. — Färber- oder Ladmuscroton, Krebsblume (C. tinctorum) ; dieje jehr nützliche Pflanze hat einen Erautartigen, 1 3uB hohen, äftigen Stengel mit rauten- förmigen Blättern und runden, dunfelgrünen, mit weißen Wärzchen bejeisten Früchten. Dev Färber wächst im Orient, in der Levante uud im füplichen Europa wild, in ber Gegend von Montpellier (Frankreich) aber wird er im Großen auf den Feldern gebaut. Aug den Blättern und Stengel gewinnt man diegenige blaue Farbe, welche im Handel unter dem Namen Lackmus vorkommt Am meiſten Farbe erhält man, wenn fie gegen Ende des Juli's in ihrer Blüthe oberhalb der Wurzel abgefchnitten und in friſchem Aı- ftande zwischen zwei Steinen (einer Mühle Ähnlich) zermalnt wird, damit man dei dunfelgrünen Saft ausprejien kann. Unter diefen Saft wird etwas Urin, ungelöjchter Kalt und Pottaſche gemischt und in ganz reine Stückchen Leinwand getaucht, welche man möglichjt ſchnell an der Sonne trocknet, abermals eintaucht, wieder trodnet u. ſ. f. 618 fie ganz dunkelblau ausjehen. Nach dem vollkommenen Austroefnen werden ie in Ballen verpact und an Fabriken verfendet, namentlich nach Holland, wo man den Farb— jtoff wieder aus der Leinwand zieht, in lange, viereckige Stückchen formt und als Lack— mus oder Holländifchhlau in den Handel bringt. Maler und Färber ſchätzen dieje Farbe gleich jehr. Aus den Leinwandſtückchen (Färberläppchen, Tourneſols) wird die Farbe nicht mehr ganz rein herausgebracht, weshalb man fie zum Färben der Weine, Käfe, Liqueurs und Syrupe verwendet, ein höchſt tadelnswerthes Verfahren, ins dem der Lackmus eine jehr ftarfe Schärfe beſitzt. — Mit dem frifchen Saft jollen fi Crotonöl — Enbeben. 159 Warzen vertreiben lafjen. — Lackroten (EC. lacciferum), diefer in Dftindien wach: jende Baum ift in allen Theilen jehr gewürzhaft und enthalten namentlich Wurzel und Blätter Scharfe, purgivende Stoffe. Auf ihm lebt eine Art der Echildläufe, von welchen der feine Gummilack herrührt, der zum Färben jeidener Zeuge 2c., jowie zur Bereitung von Firnigen jehr geſchätzt iſt. — se (O. tiglium), ftrauchartiger Baum, wels her auf den molukkiſchen Injeln und in mehreren Provinzen Oſtindiens wild wächst. Die unter dem Namen Purgirkörner befannten Sanenförner werden als jchweiß- treibendes Mittel, in Fiebern, in der Waſſerſucht gebraucht, und erregen fie ſehr heftiges Purgiren. — Küche werden jo jehr von ihnen betäubt, daß man fie leicht fangen kann. — Auch das blafje, geruchloje Holz (Purgirholz, welches edel- haft Schmeckt, fowie das aus den Körnern gewonnene Del, erregen, wenn man von letz— terem nur einige Tropfen nimmt, oder äußerlich auf ven Baud) in der Nabelgegend ein: reibt, Purgiren. — China-C. (C. Pseudo-china), feiner Baum mit afchgrauen, ab: jtehenden Aeſten, eirunden, 2/,—4 Zoll langen, oben grünen, unten filberweiß-jchlüpfes rigen Blättern, 1—1'% Zoll langen, vielblüthigen, vojtbraunsfchülferigen Trauben; 20 Staubgefäffe; ovale, Ihwarz und gelb geflectte Samen. Blüht im Juli und ift in Mexiko zu Haufe. Die gewürzhaft bittere Rinde gleicht jehr der Cascarille und kommt meift in fußlangen, 1 Zoll breiten, rinnenförmigen oder gerollten Stücen zu ung, welche manchmal mit einer weißlichen Borke verfehen find, anderemal find fie ohne Borfe und haben dann eine gelblichgrane oder blaß röthlichbraune, innen ſchmutzig-rothbraune Farbe. — Weftindifche C. (C. micans), die Rinde diejes in Weſtindien einheimi— ſchen Strauchs gleicht der Eopalbaumrinde; Blätter und junge Triebe geben gute aroma— tilche Bäder und Bähungen. — Ausgezeichnet gut gegen ſyphilitiſche Krankheiten ift die Wurzel von CO. campestris. — Der in Weftindien wachjende C. niveus enthält einen harzig-balfamijchen Eaft und iſt als Wundmittel gefchäßt. — Balſamiſcher C. (C. balsamifer), alle Theile enthalten einen gelblichen oder bräunlich=gelben, fehr wohl- riechenden, harzigen Saft, welcher wie alle andere Balſame verwendet wird. Aus Zweigen und Blättern gewinnt man einen jehr guten Xiqueur, Eau de Mantes ges nannt. — Eine dem Weihrauch ähnliche, und wie derjelbe zu benüsende Subjtanz fließt aus der Rinde des C. adipatus; ebenſo aus C. thurifer, — Prächtiger ©. (C. origanifolius), ijt in Weſtindien zu Haufe und gibt aus Einfchnitten einen gelben, dicken, balfamifchen Saft, der wie Copaivabalſam dient. Ein jchweißtreibendes und frampfwidriges Mittel erhält man durch einen Aufguß über Rinde und Blätter, aus welchen jich auch ein Liqueur dejtilliven läßt. — Wohlriedhender C. (C, aromati- cus), der baljamijche Saft des Stammes und der Aeſte ift in Oftindien, Cochinchina und auf den Moluffen zur Heilung von Wunden und Geſchwüren ſehr geſchätzt. — Gew — &. (EC. corylifolius), Aeſte, Blätter und Blüthen find in Oſtin— dien gegen Schwäche der Verdauungsprgane, Kolif, Krämpfe, Blähun— gen, Menoftafie ac. jehr geſchätzt; wirft mit Behenöl übergoſſen ausgezeichnet bei Wunden und Geſchwüren — Drachen-C. (C. draco), dieje in Merifo einheimi— ſche Art enthält einen blutrothen Saft, welcher fpäter verhärtet und eine der beften Sorten des Drachenblutes gibt. Dieſes ift cin ſandartiges, bräunlich = Schwarzes Pulver, welches aus ungleichen, undurchfichtigen, glänzenden, eckigen Körnchen befteht und bitterlich zufammenziehend ſchmeckt. — Andere Arten diefer Gattung wirken in gleicher Weiſe. Crotonöl, j. u. Eroton. Cubeben, Eubebenpfeffer (Piper cubeba), runzliche, Kleine, jchwarzgraue, lang— geftielte, innen weiße Körner, welche an einem zu der Gattung Pfeffer gehörigen Etrauche wachjen, der fich in den Wäldern von Java, Malabar und auf der Infel Bour findet, einen gegliederten Stamm hat, mit dem er ſich an den Bäumen in die Höhe windet. Die Früchte Haben ungeachtet ihrer Schärfe einen angenchmen und ges würzhaften Geſchmack und find meist fo groß wie Erbſen. In der Heilkunde find sie als eins der beiten nerven- und magenftärfenden Mittel bekannt, weshalb fie auch die Conditorei in ihren Bereich gezogen hat und überzuckert, jowie in andern For— men, gegen Schwindel x. verkauft. — Außerdem jind fie hHarntreibend, werden mit Bortheil beim Stein der Nieren, bei Hauptflüffen, Verhärtung der Därme ꝛc. angewendet. — Gegen Epilepjie kocht man fie mit Nosmarin in 160 Cuichunchulli-Wurzel — Curcume. Wein und trinkt dieſe Flüſſigkeii. — Man macht auch Gebrauch von C.bei acuten und chron. Trippern, und bei veneriſchem Fluor albus. Man gibt dag Pulver der E. zu 3j-jß 2-3 Mal täglich. : Cuichunchuſli⸗ Wurzel (Radix Cuichunchulli, Ch. de Cuenca), diefe von einer Brechviole (Jonidium mierophyllum) abjtanmende Wurzel wird gegen Elephantiasis tubereulata in Amerifa jehr gejchäßt. Culilawan - Rinde, . v. a. bitterer Jimmt, ſ. u. Zimmtblume. R ELONDEREEALN, Balfam des Commandeurs von Verne, eine Art yon Benzoe- inctur. Cummeline (Commelina), Gattung der Familie Liliengräjer; zwitterig; büfchelige Bluͤthen in fcheivenartigen Deeblättern ; Stheiliger Kelch; Stheilige Blumenkrone; 3 Staub- gefäſſe und 3 Staubfäven; die Kapſel iſt won einen fappenförmigen oder zuſammenge— falteten Deekblatte umhültt, — Arten: Knollentragende ©. (C. tuberosa), der Unterſtock Hat büſchelige, längliche Knollen; die jißenden Blätter find eirund-längli und weichhaarig; 3 ſchöne, himmelblaue Blumenblätter; diefe ausdauernde Pflanze ift in Merico zu Haufe, wird bei uns hin und wieder in Gärten gezogen md liefert in den fleifchigen Knollen eine wohlſchmeckende Speife, Curaſſaupfel, (Curassarica aurantia), die Heinen, unveifen, erbſen- oder kirſchen— grogen, grünen (getvoenet braungrünen), würzigen, bittern Früchte der auf Curaſſar wachjenden Curaſſar-Pomeränze (Citrus Aurantium curssaiensis, Malus auran- tja major); werden als Magenftärkung oder auch ftatt der Erbjen in Fontanellen ges braucht. Die Schale der Euraffarpomeranze wird, weil dünner und weniger marfig, al3 die der gewöhnlichen Pomeranze, diejer letztern vorgezogen. Curcume, (Cureuma) Gattung der Familie Bananengewächje; Hberweibigen, Zjährigen oder Sipaltigen, röhrenfoͤrmigen Kelch; 1 Staubgefäß mit 2 weitern Anſätzen zu er Sfächeriger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel; kopfförmige Narbe; Zfäche— vige Kapfel mit zahlreichen, bemantelten Samen. Bet uns wird diefe fußhohe, in China, Japan, Oftindien und auf Eeylon wild wachlende Pflanze Häufig in Gärten gezogen und auch Gelbgilbwurz, Erdiafran, indiſcher Safran genannt. — Arten: Runde E. (C. rotunda), diefe Art hat eirund-lanzettförmige Blätter, und 1 Zoll Dice, fnollige, außen hochftämmige gelbe Wurzeln. — Lange 6. (C. longa), ſchilfähnliche Blätter und Lange, knotige, fingersdice, augen dunfelgelbe Wurzeln, welche, gleich denen der erften Art, in den Handel kommen. Sie jind gewürzhaft, jcharf, gelinde bremmend und riechen wie Safran und Ingwer. Im Oftindien werden fie als gewöhnliche Ge— würz an Speifen gethan und als harntreibendes und ſchleimauflöſendes Mittel gebraucht. Für wollene und leinene Zenge kann man eine jchöne gelbe Farbe daran bereiten, welche jedoch nicht dauerhaft ift. Metalle erhalten davon eine ſchöne goldgelbe Farbe, weshalb man Spiegelvahmen, Bilder und andere Gegenjtände, die vergoldet werden ſollen, vorher mit diefer Farbe überzieht. — Gewürzhafte C. (C. aromatica), die handfoͤrmigen Wurzelfnollen find innen gelb und ſchmecken jcharf, gewürzhaft brennend, wogegen die weißlichen, eifdrmigen Knollen an der Spige der Wnvzelfafern fait geſchmack— 103 jind; Blätterftengel über 3 Fuß hoch; 4—6 ee gezeilte, L—2 Fuß lange, unten jeidenhaarige Blätter. Neben dem Blätterjtengel fteht ein 5—6 Zoll Langer Blüthenfchaft, der mit lockern, ſcheidigen Schuppenblättern umgeben tft. Wächst in Djtindien, blüht im April und Mat amd Liefert die runde Zittwerwurzel, — Zittwer-C. (C. zedoaria), hat ebenfalls handförmige, verlängerte Knollen, die innen viel bläffer gelb und als lange Zittwerwurzel bekannt find, und fich von der vorigen nur der Form nach unterfcheidet. Wir erhalten fie in halbirt eirunden, Zeckigen und fcheibenförmigen, dichten, Holzigen, ſchweren, ſchmutzigweißen oder vöthlichen, innen grauen oder bräun- lichen Stücken, die ſtark ——— kampherartig riechen, ſcharf-bitter und gewürzhaft ſchmecken und deshalb friiher bei der Aerzten höchgeachtet waren, jetzt aber faſt ganz von der Calmuswurzel verdrängt find. — Aus den an der Spigen der Wurzelfafern aller diefer Arten jtehenven ovalen Knollen wird ein feines Stärkemehl bereitet, da3 unter dem Namen Tikhur, oder Tikor, auch Kooa befannt ift und die Eigenjchaften des Pfeil- wurzmehls hat. — Wenn man die Wurzel ſtoßt und auf den Kopf ftreicht, ſo fallen die Haare aus. — Leiftet bei Nieren: und Blaſenkrankheiten gute Dienfte und treibt den Harn ab. ie Eurnpita — Eyperwein. 161 Curupita (Couroupita), dieje Gattung der Familie Kreuzblumengewächfe hat eine an den Fruchtboden gewachjene Kelchröhre, Gtheiligen Saum, 6 Blumenblätter; jehr zahlreiche, Ibrüderige Staubgefäſſe; Gfächeriger, mit der Spige frei vorragender Frucht knoten; fißende, fternförmig beckige Narbe; fugelige Kapſel; zahlveiche, lappige, blattartige Samen. — Arten: Guiana'ſche C. (C. guianensis), dft über 60 Fuß hoher Baum, defjen Stamm 2 Fuß im Durchmefjer hat und mit einer dien, ftark vilfigen Rinde bedeckt iſt; keilförmige, 8—12 Zoll lange Blätter; an vorjährigen Trieben 1-3 Fuß lange Trauben mit 50—100 hochrothen, wohlriechenden Blüthen, welche die Größe der — haben, und ſich am Morgen zu 2—3 öffnen, Abends aber ſchon wieder ab— fallen, Die kugeligen Früchte, von denen in der Traube nur 1—2 reifen, erreichen Par: Zoll im Durchmefjer, ſind außen rauh und röthlichbraun, und enthalten ein grins licheweißes Mark, das am der Luft blau wird. Iſt von Guiana auch auf die Antillen verpflanzt worden, blüht das ganze Jahr, und Liefert in dem Marke ein ausgezeichnetes Getränk, welches da vorzüglich wirkt, wo fühlende, jäuerliche und erfrifchende Mittel an— © zuwenden find. — Bei hartnädigen Diarrhöen und chroniſchen Entzün- dungen des Darmkanals it eine Abfochung defjelben zu Klyftieren ausgezeichnet, — Beim Verweſen verbreitet die Pflanze einen unerträglichen Geſtank. Cutta-Cambop, ſ. v. a. Gutta-Gambeer. ; Cyanen, ſ. v. a. Kornblumen. Cymbelblume, ſ. v. a. Epipactis latifolia. Cymbelkraut, ſ. v. a. Linaria Cymbalaria. Chyypergras, (Cyperus), dieſe Gattung der Familie Cypergräſer ift zwitterig, hat 2zeilige, jpivrige oder büjchelige Aehren; die Blüthen find in 2 Längereihen dach— iegelig gelegt und aus 1 Dedblatt; 2 oder 3 Staubgefäffe und 4 Fruchtnoten mit N narbigen Griffeln gebildet. — Arten: Runde C. (C. rotundus), an den Wurzel- fafern des Unterſtocks jtehen eiförmige, gegürtelte, außen braune, innen weigliche Knollen von Hajelnupgröße; der Zkantige Schaft wird 1—2 Fuß hoch und ift von grumditändi- gen, ſchmalen, ſchöngrünen Blättern umgeben. Wächst in ganz Südaften und Neu— holland, ift ausdauernd und liefert mit der folgenden Art der unter dem Namen runde Eyperwurz bekannte Heilmittel, welches ſchwach-aromatiſch riecht und bitterlich ſchmeckt; alle Knollen jind übrigens geruch- und geſchmacklos. In Oftindien find fie noch immer geſchätzt, und auch bei ung hat man ſie früher Häufig bei Magenleiven, Lungen: verjhhleimungen, Harnwinden, fehlender Menftruation ꝛc. angewendet, — BEN Ye 2 C. (C. offieinalis), dieje der vorigen ziemlich gleichende Pflanze it in Südeuropa, Nordafrika, Arabien zu Haufe, blüht vom Juni bis Juli und iſt aus— dauernd. — Langes C. (C. longus), ſchief unter der Erde Eriechender, holziger, dicker, dunkelbrauner Wurzeljtoc aus dem jich ein Skantiger, unten beblätterter, 11%—3 Fuß hoher Schaft erhebt; gekielte, oben jcharfe, breite Blätter. Findet ſich im ſüdlichen Europa ꝛc. in Gräben, an Sümpfen, auf feuchten Wiefen 2c., ift ausdauernd, blüht vom Juli bis Aug. und hat eine wohlviechende, gewürzhafte, bitterliche, nahezu ingwerähnlich ſchmeckende Wurzel, welche als lange Eyperwurz oder wilder Salgant of fizinell war und namentlich zur Stärkung des Magens, fowie bei mangelhafter Menftruation angewendet wurde — Eßbares C. (C. esculentas), auch bei diejer Art Hängen an den Wurzelfafern bisweilen Knollen, welche mehlig find; der 8kantige Schaft wid 19—1 Fuß Doch und hat am Grunde Blätter, welche noch Länger werden, — Findet fih in Südeuropa und Nordafrika, wird im mehreren Gegenden angebaut, 3. B. in Defterreich, Baden, Württemberg ze. ift ausdauernd, blüht vom Juli bis Auguft, und hat oft an einer Pflanze 100-150 fleischige, angenehme und für ſchmeckende Knol— len, welche eine nahrhafte Speife abgeben und als Erdmandeln bekannt find. Sie enthalten außerordentlich viel fettes Del, welches ſehr rein und wohlichmecend tft. Mit Wafjer und Zucker, wozu man noch Mandelmilch nehmen kann, geben fie ein ſehr fih- lendes Getränk, Als Kaffeefurrogat find fie jehr gefhägt, und wird der daraus bereitete Caffee Mandelfaffee genannt. Cypernholz, zu feinen Tifchlerarbeiten gebraucht, Eommt von Jamaika und den Carai— ben, von Cordia Geraschanthus. Cyperweiu, ſehr hitziger, ſüßer, dicker, befonders in Italien beliebter, auf Cypern ges wonnener Wein, Man unterjcheidet Komthurey= — auf 12° Cypreſſe — Cypreſſenkraut. Bergen wachſend, die ſonſt den Templern gehörten, Muskateller und ordinären C. ee erjten ſind voth, der Teßtgenannte in der Jugend weiß, tm Alter aber jehr dunkel. (7 reſſe, (Cypressus), diefe Gattung der Familie Zapfenbäume iſt Ahäufig; die männlichen Blüthen bilden Fleine Kästchen, und haben 4einfächerige Staubbentel am untern Rande des Deckblättchens; die weiblichen Kätzchen find noch Kleiner und ftehen dabei 8 oder noch mehr Blüthen am Grunde des jchuppenförmigen Fruchthalters. Ein aus bolzigen, ſchildförmigen, eckigen Früchtehaltern beftehender Zapfen bildet die Frucht; Lappiger Samen. — Arten: Gemeine, immergrüne 6. (C. sempervirens), ziemlich hoher, im Oriente, namentlich auf der Injel Candia wildwachjender Baum, welcher jedoch, nicht num im ſüdlichen Europa häufig vorfommt, jondern jeldjt in Deutjch- Yand fich nicht jelten in Luftgärten findet. Der Stamm ift gerade und die, die Rinde zimmtbraun oder röthlich, das Holz gelblich ; Aeſte und Zweige find mit vielen, wie Schuppen übereinander liegenden, ſpitzigen, bläulich grünen Blättern bejeßt, was dem Baume ein wunderfchönes Anfehen verleiht, indem er dadurch eine nette PByramidenge-# ftalt erhält. Die herabhängenden Früchte beftehen aus Kleinen Zapfen mit bittern Nüffen, und erhöhen ven Tieblichen Anbli des ganzen Baums. In ihrem Vaterlande ftrömt nicht felten ein Harz aus der Enprefje, welches jehr gut riecht und die Eigenfchaften des Terpentins hat. Weberhaupt hat der ‚ganze Baum eine jo gewürzhafte Ausdünſtung, daß vor Zeiten die Aerzte im Orient glaubten, Lungenkrankheiten können allein von dem Einathmen derjelben geheilt werden. Früher wandte man auch Früchte und Rinde gegen Lungenkrankheiten, Wechjelfieber und bei Geſchwüren au. Das wohlriechende Holz wiverfteht nicht nur jehr lange der Fäulniß, jondern wird nie von Würmern angefreffen, daher verwendet man es zu Fojtbaren Bauten und läßt Bretter davon ſchneiden, welche von Tijchlern und Drechslern gleich hoch geſchätzt find. — Kebensbaum-E, weiße Eeder (EC. thyoides), diefe Art wächst an jumpfigen Stellen Nordamerifa’s in ungeheurer Menge; der Stamm wird oft über 100 Fuß hoch und 2 Fuß die. Die Blätter Liegen ebenfalls wie Schuppen übereinander, die Früchte Dingegen find wachholderartig. Das weige Holz ift leicht, dabei aber jehr dauerhaft und . deshalb zum Schiffsbau, zu Zimmerholz, Brettern und Hausgeräthichaften jehr geichätt. Die jungen Zweige find zu Faßreifen geeignet, und geben die feinen Späne einen guten Thee. Diejer Baum kommt auch bei uns im Freien fort, — Virginiſche, zwei- zeilige €. (C. disticha), diefer in feinem Baterlande am Wafjer wachjende Baum ‚wird 70-80 Fuß hoch, der Stamm erreicht eine Dicke von S—10 Fuß, die Blätter gleichen denen des Taxus und bilden an den Zweigen 2 Reihen, welche im Winter ab- fallen. Die glatte Rinde ift braunröthlich, daß zarte, dauerhafte Holz weißgelb und feinharzig; es ift namentlich gut zu Brettern, und wird zum Verbauen, jorwie zu aller lei Geräthichaften verwendet. Aus dem untern Theile des Stammes machen die Ameri- faner ihre Kanots (eine Art Feiner Boote aus Einem Stück), der obere Theil gibt immer noch gute Maften. Diefe E. wächst in Europa jehr langjam, und auch dieß nur in einer ganz gefhügten Lage. — Wagrechte C. (C. hericontalis), ein haufig in den Wäldern des Drient3 wachjender Baum, wo er jelbjt in dem fchlechteften Boden gedeiht und die Größe einer Eiche erlangt. Die Zweige breiten jich ganz wagrecht aus, daher ihr Name, — Das ſehr dauerhafte Holz tft namentlich zu Zimmerarbeiten unvergleich- lich gut und joll von deu alter Aegpptiern zu den Särgen fir ihre Mumien verwendet worden fein. — Die Cypreſſe war im Orientegfrüher den Göttern geweiht und gilt dafelbft heute noch-fir ein Sinnbild der Trauer, welches ſich auf allen Gräbern findet. — Die adftringirenden Eyprejjenzapfen find gut gegen Fieber, Blut: und Schleimflüffe — Wenn man die Blätter der gemeinen ©. ſtoßt und mit Eſſig vermischt, fo Abt dieh faules Fleifch von Wunden und reinigt fie. — Die frischen Nüffe geftoßen und mit Wein vermiſcht find ein gutes Mittel gegen das Blutjpeien. — Die Blätter mit Wein getrunken, ſtärken die Harnwerfzeuge jehr. — Die geftogene Ninde gibt, mit Attichwaffer eingenommen, ein gutes Mittel gegen Lenden- und Blafenjtein. Cypre — ſ. v. a. Euphorbia, Chpreſſengarbe, ſ. u. Garbe. Cyprejlenfraut, j. v. a. Santolina Chamaecyparissus. Cypreſſeumoos — Dattelbaum. 163 Cypreſſenmoos, |. dv. a. Hypnum cupressiforme, a E.-Staburz; f. u. Stabwurz. Chpreſſenwolfsmilch, |. v. a. Euphorbia Cyparissias. Cypriſche Birn, ſ. v. a. Frühronffelet. Cyhpriſche Pflaume, ſ. v. a. Eierpflaume. Cypris faba, ]. v. a. Meerbohnen. D. Dachskohl, der kleine Frausblätterige Braunkohl. Dachwurzel, ſ. v. a. Sempervivum tectorum. Dahlie, va. Georgine. Damascener Pflaume, |. u. Pflaume. 2 Damascener Roſe, ſ. u. Roſe. —— Damenfeige, grüne Feige, eine Feigenſorte mit grüner, bläulicher, innen rother Frucht von 18—RO Linien Dicke, 24—26 Linien Höhe, mit ſehr langem Stiele. - Damenmandel, eine Sorte weichichalige Mandeln. Danmarbaum, (Agathis), dieje Goläing der Araucariengewächſéiſt häufig; die männlichen Blüthen find mit gedrängt jtehenden Deckblättchen umhüllte Kätzchen, wogegen die weiblichen ohne Deckblättchen find. — Arten: Molukkiſcher D. (A. dammara), ein oft gegen 10 Fuß dicker, jehr hoher Baum, welcher am untern Theile fopfgroße Knoten (Auswüchje) hatz zerftrente, Tederartige, 2—5 Zoll lange und 1% Zoll breite Blätter, welche fich vorn in eine ſtumpfe Spiße verichmälern und eine ſchimmel— grüne, feingeftreifte Farbe Haben. Findet jic auf Gebirgen der molukkiſchen Inſeln, und gibt aus dem Stamme ein weiches, dutrchfichtiges, Schnell erhärtendes (dadurch wird es weiß) Fryftallartigesg Harz von fich, welches eiszapfenartig an den Bäumen herab- hängt. Bon Altern Bäumen wird das Harz goldgelb und bernteinartig. Macht man Einjehnitte in die Knoten des Stammes, jo gewinnt man theils weißes, theils braun— vothes, theils nahezu jchwarzes Harz in großen Stücen, welches al3 Dammarharz oder oſtindiſcher Eopal in den Handel kommt. In weichem Zuftande viecht er ſtark, trocknet gar nicht mehr, und auf glühende Kohlen gejtreut gleicht fein Geruch dem Sichtenharz und Maſtix; fein Geſchmack ift ebenſo. Es 1d8t fich ſehr Leicht in Terpen— tindl und wird deshalb häufig zu Lacken verwendet, welche jehr jchön glänzen; jedoch nie fejt werden. Sonft kann man es wie alle andern Harze verwenden. — Das foge- nannte ſchwarze Dammarharz fommt von der Marignia acutifolia. — Neuſee— ländiſcher Dammar, j. Cowdeeharz. Damar Puti, malayische Benennung des Dammarharzes. Dammer, ſ. v. a. Dammarharz. Dammweide, j. u. Weide. Daphne, |. v. a. Seidelbaft. Darmbeerbaum, ſ. v. a. Eljebeerbaum. Dattelbaum, Dattelpalme, (Phönix), diefe Gattung der Familie Balmen ift 2häuſig, hat einen napfförmigent , Szähnigen Kelch, Shlätterige Blumenfrone Die männlichen Vlüthen haben 6 Staubgefäffe mit jehr furzen Staubfäden, die weiblichen 3 Fruchtkno— ten mit verfümmerten Staubgefäffen, zwilchen denen 3hackenförmige Narben ftehen; fteinfruchtartige Beere mit einem walzenfürmigen, jehr harten Samen. — Arten: Ge— meiner D. (Ch. dactylifera), der Strune wird bei einem Umfang von 9 Fuß oft über 60 Fuß hoch, hat eine braune Farbe und Höcker, welche von Ueberreiten der Blatt— jtiele herrühren; an der Spike Stehen 40—80 Blätter, welche 8—10 Fuß lang, jehr ſtark gerippt und gefiedert find. Dazwiſchen ftchen die männlichen und weiblichen Blüthen, jedoch auf verjchtedenen Stämnten, und hängen in großen Büſcheln herab. An 6—10 der weiblichen Trauben bilden fich oft über 100 länglich-runde Steinfrüchte, Datteln genannt, welche hinfichtlich der Form den Eicheln, der Größe nach aber den Pflaumen gleichfommen. In reifem Zuftande haben fie eine rothgelbe Farbe; ihr Fleiſch iſt jaftig und ſüß und enthält einen harten, länglichen Kern. Für Afrika und Alien ift diefev Baum die größte Wohlthat, und fiehl man in den dürren EUER oft 164 Dattelpflaume. ganze Wälder von Dattelpalmen, namentlich in der Barbarei, Aegypten, Arabien, Sirien und Perjien. Uebrigens kommt diefer Baum auch im jüplichen Europa fort und findet jich nicht felten in Boriugal, Spanien, Italien und Griechenland, wo er aber nie fo groß wie in feiner Heimath wird und nie jo gute Früchte treibt. Von diefem Baume find alle Theile brauchbar. Das Holz iſt gut zum Bauen; das Marf junger Stämme ift eßbar; ein Sinnbild des Friedens und der Freude bilden die Zweige bei den Morgenländern, weshalb fie bei Feierlichkeiten ihre Häufer nud öffentlichen Pläte damit verzieren; aus den Blättern lafjen ſich Matten md Körbe flechten und kann man fie auch als Papier benügen; die Blattjtiele werden zu Verzäunungen der Gärten, zu Latten, Gittern ac. verwendet und die Faſern der Blumenjtengel zu Seilen und Stricken benützt; die jungen Blätter geben gekocht ein. gutes Gemüfe, der Palm— kohl; eingemacht find fie als Palmkäſe bekannt. Aus Einſchnitten in den Stamm fließt ein Saft, ver Balmwein, welcher 24 Stunden lang ſehr gut ſich Hält, dann aber jauer wird. Den größten Nutzen gewähren jedoch die Datteln, indem fie oft die einzige Nahrung in jenen heißen Ländern bilden, Nach dem Reifen und Abnehmen läßt man jie einige Tage liegen und it fie voh oder bereitet fie auf verſchiedene Art zu, auch fo, daß man fie längere Zeit aufbewahren kann. Dev aus ihnen gepreßte ſüße Saft wird wie Butter aufs Brod geſtrichen, mit Zucker beftvent und von den Reichen unter dem Namen Cariot gegeflen. Getrocknet Ichmecen fie wie Feigen und fommen in diefer Form häufig in den Handel, indem Vornehme fie für ihre Tafeln Faufen und ein guter Brufttranf daraus bereitet wird. — Die beften erhalten wir über Mar— feilfe, Venedig und Genua aus Tunis. Aus den frischen Datteln wiſſen die Türken ein Getränk zu bereiten, das mit Wein oder Gewürzen vermifcht eine ausgezeichnete Arznei gegen Colik und Magenkrämpfe abgibt. Die zu Wiehl gemahlenen Dattel- ferne, ſowie die unveifen Datteln geben ein vorzügliches Futter für Kameele, Rindvich und andere Hausthiere. Dev Baum wird durd Kerne und noch schneller durch Wurzels ſchößlinge fortgepflanzt. — In friſchem Zuftande find die Datteln ein jehr einhüllen- des, reizmilderndes Mittel, das namentlich bei entzündlichen Bruſtkranuk— heiten gute Dienfte leiſtet. — Die unreifen Früchte ind adftringirend und werden gegen Diarrhöen, Schleimflüſſe, porfuje Katamenien angewendet; ebenjo die Blüthenſcheiden und der Blüthenſtaub. Dattelpflanme, (Diospyros), diefe Gattung der Familie Sapotillgewächſe it vielehig-2häufig, zwitterig; Atheiliger Kelch; 3—Gipaltige Blumenkrone; 8—10 Staub- gefäſſe am Grunde der Blumen, wobei die der männlichen Blüthen doppelt jind; 8—12 fächeriger Fruchtfuoten; 3 oder Atheiliger Griffel; ganze oder 2jpaltige Narbe; 8—12 fächerige Beere mit ſehr harten, nupartigen Samen. — Arten: Italieniſche D. (D. lotus), großer, ſchöner Baum, deſſen dünne, runzliche, braune Rinde ein grün— liches oder bläulichgraues Holz birgt; Länglich zugejpigte, oben dunkelgrüne und glän— zende, unten weißlich-feegrüne, flaumige Blätter; gehäufte, blattwinfeltändige, purpur- röthliche Blüthen; Eirichengroße, jchwärzlichtblaue Beeren. Iſt in Afrika, im Dviente und im füdfichen Europa zu Haufe; blüht vom Mat bis Juni, und fand früher in dem Nufe, als habe das Holz die Kräfte des Guajak. Aus den eßbaren Beeren wird ein Syrup und eine Art Wein bereitet. — Virginiſche D. (D. virginiana), dieſe im nördlichen Amerika einheimische Art gleicht der vorigen jo ziemlich und Hat eine Rinde, welche ftark adjtringivend fchmeckt und gegen Diarrhöen, Ruhren, Wed- jelfieber, Blutflüffe ze. gute Dienfte Leiftet. Aus dem Stamme ſchwitzt ein dem Kirihen- und Zwetſchgenbaumgummi ähnliches Harz; eine Abkochung der Blätter wirkt adftringirend und wird wie die Ninde gebraucht. — 2—3 Fröfte machen die ſonſt jehr herben, vothen Beeren wohlſchmeckend, jo dag man fie nicht allein roh it, ſondern auch auf Kuchen verbackt. Außerdem find fie zur Branntwein- und Giderbereitung geeignet. — Ebenholz;-D. (D. Ebenum), ein gegen 50 Fuß hoher Baum, der eine ſchwarze, und nur an jungen Xeften eine graue over weipliche Rinde hat; längliche, 1—2 Zoll Lange, oben dunfelgrüne, unten helle, faſt weißliche und netzadrige Blätter ; 3—15 fitende Blüthen in jedem Blattwinfel; die olivenartigen braunen oder grauen Beeren find zu 3/; von dem vergrößerten, hartgewordenen Kelche umhüllt und haben 2—S bläulichweiße Samen. Blüht während der heigen Jahreszeit, wächst in Ojtindien und Madagaskar wild und wird auf den Maskarenhas häufig Fultivirt. Das Kernholz diefer und einiger Dauphine-TBeine — Derligen. -165 anderer Arten bildet eins der fchwärzeften, fchwerften der vorkommenden Ebenhölzer und hat einen weißlichen Splint. Man hielt es früher fir bfutreinigend und wandte 03 deshalb gegen Augenkraukheiten, Hantausfhläge, Syphilis, und als Holztrank an, jet aber wird es nur noch zu feinen und koſtbaren Tischler: und Drechslerarbeiten gejchäßt. — Schwarzholzige D. (D. melanoxylon), unter allen in Oftindien vorfommenden Ebenhölzern iſt dieß das geſchätzteſte, und wird die ſtark zu- ſammenziehende Ninde gegen Nuhren, Bluts und Schleimflüffe gebraucht. Die Früchte ſchmecken nicht beſonders gut, werden aber doch gegeffen. — Bon der filzigen D. (D. tomentosa) erhalten wir ebenfalls ein Ebenholz und Beeren von der Größe eined Taubeneies. — Klebrige D. (D. glutinosa), diefer immergrüne, mittelgroße Baum hat eine glatte, ſchwärzlich-roſtfarbige Rinde, wechjelitändige, Zveibige, lanzettige, 6 Zoll lange Blätter, welche unten ſeegrün find; in den Dlattwinfeln jtehen weißliche Bluͤthen. Die Eugeligen, gelben Beeren gleichen einem mittlern Apfel und find mit einem roſtbraunen Staube bedeckt. Blüht vom März bis April, wächst im nördlichen Theile Oftindienz, und enthält in den wohlfehmeefenden Beeren einen adftringivenden, flebrigen Schleim, der bet Wunden [ehr heilfam iſt und in Bengalen als Tifchler: leim, ſowie als Schiffstheer bett wird. In den unreifen Beeren tft jehr viel Tannin enthalten, deshalb werden fie in dieſer Nichtung Häufig angewendet. — Japaniſche D. (D. kaki), diefer in China und Japan wachjende Baum wird daſelbſt Häufig kulti— virt, inden er kleine Orangen ähnliche, fafrangelbe, wohlſchmeckende Früchte trägt, welche jedoch bet zu Häufigem Genuß Diarrhden und Nuhren verurfachen und bejonders Fremden gefährlich find. In Zucker und Mehl eingemacht bilden fie einen bedeutenden Ausfuhrartikel. N Danphine- Weine, gute rothe, um Vienne, und weiße, um Seiſſel, Chateau-Goillet, in Auvergne und Limotfin wachlende Weine. Dechantsdirn, Benennung verfehiedener Birnforten; f. u. Birn. Deeringie (Deeringia), diefe Gattung der Familie Immergrüngewächſe iſt zwit— terig, bat eine 5blätterige Geſchlechtshülle, 5 unfruchtbare Staubgefäſſe; fadenförmige Staubfäden; Zfächerige Staubbeutel; ſehr kurzen Griffel; aufgedlafene vieffamige Hülle; der Same ift von einer lederartigen Schale umgeben. Arten: Gelofienartige D. (D. celosioides), aus der fnotigen, dien Wurzel erhebt fich ein 10—20 Fuß hoher Stamm, der 2-3 Finger dick wird und fich mit den Neften auf benachbarte Bäume und Sträucher ſtützt; die eirundzugeſpitzten, 4-6 Zoll Langen Blätter find langgeſtielt, die Achren 1-2 Fuß lang, überhaͤngend und ſchlank; blüht zur Regenzeit, iſt auf den Molukken und in Australien zu Haufe, und enthäft in den bitterlich ſchmeckenden Blät— tern ein den Blätterausbruch beförderndes Mittel, das anch äußerlich bei entzündlichen Geſchwüren gebraucht wird. Fir die Schleimhaut der Nafe ift die Wurzel ein ſtarkes Reizmittel. Degenfnopf, ſ. v. a. Sparganium ramosum. Degenkraut, (Xyris), diefe Gattung der Familie Liliengräfer ift zwitterig und blüht in kopffoͤrmigen AUchren; 3 Staubgefäffe; Zipaltigen Griffel; Afücherige, 3klappige, vieljamige Kapfel. — Arten: Amerifanifche3 D. (X. americana), grundſtän— dige, grasartige Blätter, zwifchen denen fich dev 6-15 Zoll hohe Schaft erhebt, auf welchem im November und Dezember blaue Blüthen erſcheinen; ausdauernd. Iſt in Südamerika zu Haufe, und wird der Saft daſelbſt gegen chroniſche Haut,aus— ſchhäge gebraucht, während man in Oftindien die Wurzel einer andern Art zum gleichen Zwecke benützt. Degenöl, ſ. v. a. Birkentheer. Deggut, ſ. v. a. Birkentheer. De ia Maraue, ein Schweizerwein. Delice dHartenpont, Birnforte. Frucht groß, eckig, hellgelb. Fleiſch über- — in Saft. Vorzügliche Frucht, die bis Dezember dauert. Baum auf Quitten ruchtbar. Demuth, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. Thymian. Dentariae majoris radix Wurzel von Lathraea squamaria. Bentellariae radix, Wurzel von Plumbago europaea. Derligen, in ver Pfalz S. v. a. Gelber Hornftraud, oder Cornelkirſchen. 166 - Deutfche Cochenille — Dierling, Dentihe Cochenille, ſ. v. a. Kermes. Deutſche Kappern, allerhand Knospen, wie 3. B. die der Dotterblume und von Genista offlieinalis, welche als Surrogate der Kappern gebraucht werben. —— Ingwer, ſ. v. a. Aronswurzel. Deutſcher Kaffee, ſ. v. a. Cichorienkaffee. Deutſcher Safran, ſ. v. a. Saflor. Deutſcher —— eine Art Wachholdergummi; ſ. Wachholder. Deutſcher Weihrand, ſ. v. a. Sandarad, Densie, (Deutzia), Gattung der Familie Gehörntfrüchtlher; Freifelförmige, mit dem Fruchtknoten verwachſene Kelchröhre, 5—6ipaltiger Saum; 5—7 Blumenblätter; 10, jelten 12—14 Fürzere und längere Staubgefäſſe; 3—5 bleibende, fadenförmige Griffel; papterartige, 3—Öfächerige Kapfel, bei der jedes Fady vielfamig ift. — Arten: Scharfe D. (D. scabra), ſchlanker, Fajtanienbrauner, etwa 5 Fuß hoher Strauch, mit eirunden, gegenjtändigen, oben und unten mit Sternchen befeßten, dunfelgrünen Blättern, endftän- digen, dichtfilzigen, weißen Trauben; ift in Japan zu Haufe, wo man die innere Rinde zu verſchiedenen Pflajtern und die ſcharfen Blätter "zum Poliren benützt. Dibs, 5. v. a. Dattelhonig. Diehülfe (Macrolobium), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; 4-Dfpaltiger Kelch, der am Grunde 2 Decdelblättchen hat; 4 Heine und ein fünftes großes Blumen» blatt; 3 oder 4 freie, lange Staubgefäffe; gejtielter Fruchtknoten; fädiger Griffel; Ijamige, zufammengevrückte Hülſe. — Arten: Bohnenförmige D. (M. phaselocarpum), Baum mit glatten, kahlen Aeftchen, Zfingerigen Blättern, Afpaltigem Kelch, 1 Blumen> blatt; 9, Zoll lange, braune, Tederigsforfige, am Nande rinnige, ganz vom Samen ausgefülfte Hülfe, welch letztere dunkelbraun und bohnenförmig ift. Wir erhalten von ihm den brafilianifchen Eopal. — Zweiblätterige D. (M. bifolium), aus Einschnitten fließt ein harzigsöliger Saft; das Holz gibt gute Fadeln; ift in Guiana zu Haufe. Dickkörbchen (Emilia), Gattung der Familie Vereinblüthler; vielblüthige Blü— thenföpfe, Iveihige, deckblätterloſe Hülldecke; flaches Blüthenlager; röhrige, Szipfelige Blumenfrone; Narbe mit fteifhaariger, kegelförmiger Spite; längliche, Sfeitige Schließ- früchte; haarige mehrreihige Fruchtkrone. — Arten: Diftelf alatblätterige3 D. (O. sonchifolia), dieje zerftveut flaumhaarige oder Fahle, ſchimmelgrüne Pflanze hat einen 1—2 Fuß hoben Stengel, unten leterförmige oder verfehrtseirunde, gene kahle oder flaumhaarige Blätter; wenigköpfige Doldentraube, wogegen jeder Kopf 3050blüthig it; purpurrothe Blumen; einjährig, blüht faft immer und if im fühlichen Aften zu Haufe. In Oſtindien wird das Kraut gegen Fieber, Aſthma, Unterleibsleiden, der Saft gegen Augenentzündungen, die Blätter gegen Geſchwülſte, Ver— ſtauchungen 2 angewendet. — Pfeilblätterige3 D. (C. sagittata), größer als die vorige Art, mit endjtändiger, 5—Tköpfiger Doldentraube, wobei jeder Blüthenfopf etwa 50blüthig iſt; Schön rothe Blume; Ljährig, in Oftindien zu Haufe, bei uns beliebte Zierpflanzen, theilt die Eigenjchaften der Vorigen. Dickrübe, ſ. v. a. Runkelrübe. Dickſamen (Clibadium), Gattung dev Familie Vereinblüthler; eirunde Hülldecke, ähnliche Hüllblätter; weibliche Randblüthen; fädigröhrige, oſpaltige Blumenkrone; Apal— tiger Griffel; bei ven Randblüthen dicke, zottige Schliehfrüchte. — Arten: Terpen— tinartiger D. (C. terebinthinaceum), ein über 5 Fuß hoher Halbftrauch mit be- haarten Aejtchen und Blattitielen, gegenjtändigen, etwa 4 Zoll langen Blättern, dolden— traubiger Nispe; weißliche Blüthenköpfe; blüht im Meat, tt auf deu caraibiſchen Infeln und Jamaika zu Haufe, riecht ſtark gewürzhaft, ſchmeckt erhitend fcharf; beim Reiben verbreiten die Blüthen einen angenehmen, terpentinartigen Geruch. Wird innerlich und äußerlich wie andere aromatifche Heilmittel angewendet. — Naubhe D. (C. asperum), der jellerieartige Geruch und bittere Geſchmack diefer Pflanze betäubt Fiſche und wird deshalb zum Fischfang angewendet. Dickwurzel, j. v. a Nunfelrüben. Didier, ein geichätter Burgunderwein. Dienkel, Dierligen, |. v. a. Hornſtrauch. Dierling, ſ. v. a. Eorneltirihe, Diersille — Diptam. 167 ‚ Diervilfe (Diervilla), dieje Gattung dev Familie Geisblattgewächſe ift zwitterig, die Röhre eilänglich, dev Saum Stheilig, die trichterige Blumenkrone Sfpaltig; 5 Staub, gefäffe; Afächeriger Fruchtknolen; die nuphülfenartige, längliche Kapfel enthält viele Eleine Samen. — Arten: Canadiſche D. (D. canadensis), ein höchſtens 5 Fuß hoher Strauch mit braunen, Ajeitigen Aeften, Furzgeftielten, tn dev Jugend gewimperten, dann kahlen Blättern, ſchmutzig-gelben Blüthen. Findet fi) von Canada bi3 Carolina, blüht vom Juni bis Juli und enthält in den Aeſten fehr blutreinigende und harntreibende Kräfte, welche namentlich bei Samenfluß, Tripper und Syphilis vorzügliche Dienfte Teiften. Digitalis, ſ. v. a. Fingerhut. Dill (Anethum), Gattung der Familie Doldengewächfe; undeutlicher Kelchrand, rundliche Blumenblätter; linſenförmige Spaltfrucht; mit 5 Neifen umgebene Theilfrüchte; am Mücken gewölbte Kernmaſſe; 2theiliger Frucht: halter; gelbe Blüthen. — Arten: Gemeiner D. (A. graveolens), dieje bekannte Schtrmpflange wächst im füdlichen Europa unter Getreide wild, wird aber bei uns häufig in Gärten gezogen, er: veicht eine Höhe von 119-3 Fuß, bat doppelt gefiederte Blätter, welche jedoch jo ſchmal find, daß fie feinen Fäden gleichen. Die im Juni erjchei- nenden Blumen werden, wie Blätter und Samen, ihres TLieblichen, aromatifchen Geruches wegen als Gewürze zum Einmachen der Gurfen und des Sanerfrauts3 genommen. Die als Dillfamen befannten Früchte haben die Heilfräfte des Kim: mels und Fenchels, und wird auch ein hellgelbes Del daraus gewonnen, welches erwärntende und Frampfitillende Eigenschaften hat und gegen Blähungen, Koliken 2. ausgezeichnete Dienfte Keiftet. Wo der D. einmal angebaut: ift, pflanzt er fich durch augfallenden Samen von jelbjt fort; wo man ihn anzubauen gevenft, wird er im April in gutes Gartenland gejtreut, ohne einer weitern Pflege zu bedinfen. Mehrere Vögel tödtet er. — Gegen Dhrenweh ift der Saft des Dills oder das Del gut. — Das Kraut und der Samen vermehrt die Milch ſäugender Frauen jehr. — Wird D. gejotten und getrunken, fo ſtillet dieß Unterleibsbeſchwerdeu, macht aber Leicht Erbrechen; diefer Trank befördert auch dad Harnen. — Mit Zucer gefotten, Del und Wein vermijcht, befördert er die Menftruation, erleichtert die Geburt ꝛc. — Dil- und Nefielfamen in gleichen Theilen mit Jungfernhonig zu einem Pflafter gemacht, auf Feigwarzen und dgl. gelegt, heilet jolche jehr Schnell. — Für hHisige Augen ftoßt man die Wurzel und legt ” darauf. — Gejotten und mit Maftir vermischt ftillt er Erbrehen. — Sowa-D. (A. Sowa), wächst in Oftindien und wird daſelbſt wie der gemeine Dill gebraucht. Dinkel, |. v. a. Spelz; ſ. u. Weizen. Dintenbeer, im Breisgau f.v. a. gemeinerHartriegel. Diptam, Ra diefe Gattung der Familie NRau- tengewächje iſt zwitterig und hat einen Ötheiligen, unglei— hen Kelch, 5 ungleiche Blumenblätter, von denen das fünfte abwärts gekehrt ift, 40 drüfige Staubgefäfje; Sfächerigen Griffel; 5 Kapſeln, welche 1—Sfamig find. — Arten: Ge meiner oder weißer D. (D. albus), weißliche, dicke, tief- Be Wurzel, aus der ſich ein aufrechter, 11%—3 Fuß ober, ajtlofer Stengel erhebt, welcher mehr oder weniger 168 Diptamdoften — Diftelfalat. flaumig und oben mit purpurrothen Drüfen beſetzt iſt; unpaarig gefiederte Blätter; endftändige, 10—20 blüthige, ſtark viechende, große Trauben; fteifhaarige, drüfige Kapfel. Findet ſich im füdlichen und mittleru Europa an jonnigen Bergen und Felfen, ſowie in trockenen Bergwäldern, namentlich auf Kalkboden, ift ausdauernd, blüht im Mat und Juni. Die ganze Pflanze enthält jo viel Atherifches Del, daß e8 von den Blüthen in jolchem Maße ausgejchteden wird, daß man, wo viele bei einander ftehen, an trodenen Abenden die ganze Atmofphäre entzünden fan. Die ftarkriechende Wurzelvinde ift als Diptamrinde befannt und als Fräftig tonifchereizendes Mittel im Gebraud), namentlich gegen Würmer, Wechjelfieber ꝛc. Die Bienen befuchen diefe Pflanze jehr gern, und wird jie durch, Samen oder Wurzelzertheilung fortgepflangt. Diptamdojten (Amaracus), Gattung der Familie Lippenblümler; am Grunde röhrigen Kelch, mit 2lippigem, ganz randigem Saum, ganz den Doften ähnlich. — Arten: Cretiſcher D. (A. dietamnus), %,—1!% Fuß hoher, ftrauchiger, bräunlicher, oder vöthlicher, oben wollig filziger Stengel, mit Eurzgeftielten, weißfilzigen Blättern, end= und blattwinfelftändigen, überhängenden, oben purpurrotgen Aehren; purpurröth- liche Blumenkrone. Im Driente und auf Candia zu Haufe, wird übrigens bei ung häufig Tultivirt und blüht vom Juni bis September. Dieſe gewürzhafte Pflanze hat alfe Heilkräfte des Majorans (f. d.) Dirleinbanm, |. v. a. (Primus Padus.) Dirlipſen, im Elſaß ſ. v. a. Nunfelrübe, > Dijtel (Carduus), alle zu den Difteln gehörigen Gattungen haben jtachelige Blumen: köpfe und find am Stengel und an den Blättern mehr oder weniger mit Stacheln bejeßt. Meiſt werden jie nur als Unfraut betrachtet, das man in Gärten am beten dadurch vertilgt, daß man den Stengel unmittelbar nach der Blüthe abſchneidet, wodurch die Wurzel den Winter über ficher abſtirbt. Uebrigens find die Difteln fo ganz nutzlos nicht, al3 man gewöhnlich anzunehmen geneigt ift, und es gäbe 3.82. die Bifampiftel (O. natans) ein vecht gutes Futter für Schweine und Gänfe. Sie hat ftachelige, am Stengel herablaufende Blätter und vöthliche Blumen, welche Nachts einen Bifamgerud) verbreiten. Wächst in gang Europa auf trockenen Triften, an Wegen und auf Schutt: haufen, und wird der obere Theil des Stengel3 in Sicilien geſchält und als Speife be- nüßt, zu welchem Zwecke auch das Blüthenlager geeignet ift. — Für Efel gibt die Sperroijtel (C. lanceolatus) mit ihren fiederförmigen, ftacheligen Blättern ein gutes Futter. — Ein gutes Bogelfutter gibt der Same der Ackerweg- oder fraujen D. (C. cerispus). — Breitblätterige D. (C. heterophyllus), aus dem frischen Kraut: wird eine jchöne gelbe Farbe gewonnen. — Mariendiſtel (C. marianus), ver ſpieß— fürmige, ftachelige Stengel wird 4—6 Fuß hoch und hat umfafjende Blätter und pur- purrothe Blumen, weshalb man ihn zumeilen als Zierpflanze in Gärten hat und als Gemüſe verjpeist. Der ölige Same, Stehförner genannt, wurde früher gegen Seitenjtechen gebraucht. — Alle Diflelarten zuſammen vereinigen den Vortheil, daß man aus ihrer Ajche dag feinfte, weißefte Glas bereiten Ffann und daß ihr Samen ein für die Malerei jehr wichtiges Del enthält. ©. Kraz-, Krebspdiitelxc. Diitelfarde, |. v. a. Kardengewächſe. Diſtelſalat (Sonchus), Gattung der Familie Vereinblüthler; vielblüthige, dach- ziegelige Hülldecke; geftreifte, vorn abgeftugte Schließfrüchte; haarige, weiche, ganz weiße Fruchterone, — Arten: Gemüfeartiger D. (8. oleraceus), aufrechter, Frantiger, 1—3 Fuß hoher Stengel, fägenförmig-fiederfpaltige Blätter; gelbe Blüthen. Findet ſich fait in allen Ländern auf bebautem Boden, in Gärten und auf Schutthaufen, iſt Ljährig und blüht vom Juni bis November. Die ganze Pflanze enthält einen bitteren Milch jaft, welcher dem des Pfaffenröhrleing gleichfommt. Die jungen Blätter, welche früher auch in der Medizin Auen wurden, werden in einigen Gegenden wie Salat und Eichorie benützt und gibt das Kraut ein Fulter für Canarienvöge. — Stacheliger D. (S. asper), aus der jenfrechten Wurzel erhebt fich ein aufrechter, Erautiger, oben —— Stengel mit ovalen, ſtarkgezaͤhnten, meiſt glänzenden Blättern; kahle Hülldecke und gelbe Blüthen; wächst fat auf der ganzen Erde auf bebautem Boden, jowie an öden Steffen, ift 1jährig, blüht vom Juni bis November. und wurde früher wie die vorige Art benützt. Dividivi — Dorlen 169 Dividivi, die jchotenartige Frucht von Acacia americana (nordamerifaniicher Schoten: dorn), welche in der Färberei als Erſatz der Galläpfel dient, denjelben aber nachſteht. Dobraer Wein, eine gefuchte Sorte des Ungarweins. i . Doctorgum, Doctorgummi, aus dem Stamme von Rhus Metopiam ſchwitzendes Harz, das man äußerlich gegen Wunden und Geſchwüre, aber auch innerlich gegen Stockungen im Unterleibe anwendet. Dörreiche, ſ. v. a. Klebeiche. Dörſchen, ſ. v. a. Steckrübe. Bene ſ. v. a. gemeine Ebereſche. Dolde heißt man den Blütheſtand, bei, welchem aus der Oberſtockſpitze oder deſſen Verzweigungen Speichſtiele hervortreten, auf deren Spitze wieder Speichſtielchen exſchei— nen, auf welchen die Blüthen ſtehen, wie z. B. beim Dill, Fenchel, Kerbel ꝛc. Kleine Dolden bilden die Speichelftielchen, welche Dölchen heißen und aus denen die Dolde zus ſammengeſetzt ift. | Doldengewächfe, Kräuter, felten Sträucher, mit hohlen, gefurchten Stengeln und meiſt vielfach getheilten oder gefiederten Blättern und doldenfürmigem Blüthenftande. Doldenpilz, Eichha ſe (Robetus ambellatus), in der Jugend kugelrund, ſpäter flach, über 1 Zoll breit, hellwußbraun, mit weißem Nöhrenlager und blaßgelbem Stiel. Oft find 30 und mehrere zu einem gemeinfchaftlichen Stiel verwachjen, der dann vieläftig wird, Er wächst im Auguft in Gebirgswäldern und tft unſchädlich. Doldenjpurre, ſ. v. a. Holosteum umbellatum. ; Doldentranbe heißt man denjenigen Blüthenftand, bei, dem mehrere in verſchiedener Höhe ftehende Blüthenftiele fast in der gleichen Höhe endigen und der Oberſtock fich in die Blüthen aufldst, ohne ſich als Speivel bis zur Spiße fortzuſetzen. Hieher gehört die Garbe, die doldentraubenblüthige Bertramswurzel ıc. Dollapfel, ſ. v. a. Eiernachtſchatten. — Dombeia (Dombeya), Gattung der Familie Storchſchnabelgewächſe, die Blüthe hat 2—3 ceinfeitige Deckblättchen; 5theiligen Kelch; 5 Blumenblätter; 195—20 Staubge⸗ fäſſe; Sfächerigen Fruchtfnoten; Lan der Spite Dipaltigen Griffel; Sfächerige, 10 ſchal— jtücfige Kapfel, bet der jedes Fach 1— mehrjamig ift. — Arten: Hanfgebende D. (D. cannabina), baumartiger Stamm mit Ianggeftielten, herzförmigen, Zlappigen Blät- tern, Blüthen in Doldentrauben, von denen jede 5 weiße Blumenblätter hat. Sit auf Madagaskar zu Haufe und hat für uns bis jegt wenig Nutzen. Donnerbart, Donnerbohnen, j. v. a. Sedum Telephium. Donnerblatt, Donnerfraut, f. v. a. Sempervivum tectorum. Donnerbuſch, ſ. v. a. Alpruthe. Donmerdiftel, j. v. a. Cryngium campestum, Donnernelfe, |. v. a. Dianthus Carthusianorum, Donnerrebe, ſ. v. a. Glechoma hederaceum. h Doppelblatt (Jygophylium), diefe Gattung der Familie Seidenbaumgewächſe ift zwitterig, hat einen 5blätterigen Kelch, 5 Blumenblätter, 10 Staubgefäfle, Sfeitigen Fruchtknoten, 5feitige oder Öflügelige Kapfel mit 5 Fächern. — Arten: Stinkendes D. (I. insuavae), fahler, aufrechter, ftrauchartiger Stengel mit gefttelten, doppelten % Blättern, großen gelben Blithen, die am Grunde einen violetten Fleck haben. Riecht ſehr unangenehm, wird won feinem Thiere gefreffen, blüht vom Juli bis September und wächst am Cap. — Gemeine D. (Z. fabago), diefe im Orient und Nordafrika wachjende Pflanze verbreitet beim Reiben einen unangenehmen Geruch und ſchmeckt ſcharf und bitter, weshalb es im Oriente gegen Würmer und ſyphilitiſche Krank— heiten häufige Anwendung findet. Die Blüthenfnospen werden wie Kappen benübt, — Einfahes D. (Z. simplex), von den Arabern der Wüfte gegen Hornhautflede ſehr geſchätzt. Hieher nehört auch ein in Peru und Chili wachjender Strand) (Porliera hygrometrica), der guies Wetter anzeigt, wenn fich die Blättchen der gefiederten Blätter ausbreiten, wogegen fie fich bei bevorstehenden regen zufammenlegen. Doppelweizen, ſ. v. a. Bolnifcher Weizen. Dorant, ſ. v. a. Marrubium album. — D., großer, ift Antirrhinum majus, — D., Eleiner, it Antirrh. Orontium. — D., weißer, tft Achillea ptarmica. Dorlen, in einigen Gegenden Deutfchlands |. v. a. Gelber Hornſtrauch. 170 Dorſchen — Doften. ; nen in mehreren Gegenden Deutfchlands |. v. a. Stedrübe oder Erd— oblrabe. Dorftente (Dorstenia), dieje Gattung der Familie Neſſ elgewächje iſt Ahäufig und hat einen fleifchigen, wabenfsrmigen Fruchtboden, auf dem männliche und weibliche Blüthen unter einander ftehen; er trägt Früchte, ift etwas jaftig und umſchließt um— ſchnitten-aufſpringende Büchjen. Dieſe ftengelfofen Kräuter haben mittelſtockſtändige Blätter. — Arten: Giftwidrige D. (D. contrayerva), aus der möhrenförmigen, gelbbräunlichen, fingersdicken Wurzel erheben fich geftielte, bherzförmigsfiederspaltige, 3—7 zipfelige Blätter ; der 2-6 Zoll hohe Schaft ift Kchtvads behaart, der Accige Hauptfrucht- boden flach ausgehoͤhlt, blaßggrün umd Hält tiber 1 Zoll im Durchmefler; blüht vom Mai bis Auguſt, ift ausdauernd und wächst in Oftindien. Die Wurzel diefer und der ‚andern hicher gehörigen Arten ſchmecken friſch brennend feharf, trocken nur etwas feharf und bitter, datei aber ſehr gewürzhaft. In der Heilkunde ift fie als Gift oder Be: zoarwurzel befannt, und wirft auf alle Abfonderungsorgane ehr fräftig und ſtimulirend, befördert namentlich die Hautausdünſtung und it in Amerika gegen den Biß giftiger Schlangen fehr gefchäßt. Da fie durch das Liegen jehr verliert, wird fie bei uns nur jehr felten angewendet. — Drafe3 D. (D. Drakena), die nußgroße, rundlich ovale Pfahlwurzel hat langgeftielte, herzfürmige Blätter, welche in 5—7 Lappen handförmig fietertheilig find. Iſt ausdauernd, blüht in Merifo vom Mat bis Aug., und wurde von dem Admiral Franz Drafe ald Giftwurzel zuerjt nach Europa gebracht. — Trompetenförmige D. (D. tubieina), verkehrt eirunde, 1—2 Zoll lange, knotige, gelbliche oder rothbraune Pfahlwurzel, aus der fich viel 3—4 Zoll lange, herzförmig Kängliche, auf der Erde ausgebreitete, unten furzbehaarte Blätter er heben ; der Schaft ift 3—4 Zoll hoch, der Hanptfruchtboden violet, zuleßt weißlich. Findet fich auf Bergen in Peru und Weftindien, blüht vom Juni bis September und ift ebenfall3 als Giftwurzel geſchätzt. — Brafilianiide D. (D. brasiliensis), ift im Ganzen Eleiner als die vorige Art und it die Pfahlwurzel augen graubraun. Blüht im März und April, ift ausdauernd und enthält in der Wurzel ausgezeichnete Gehrden gegen vergiftete Wunden. Innerlich angewendet, erregt fe in größeren Gaben Srbrechen. Dort, ſ. v. a. Noggentrespe. Doſenbaum, ſ. Lackholz. Doſenbaum, ſ. v. a. Krummholzkiefer. Bit Doſten, (Origanum), Gattung der Familie Lippenblümler; röhriger, dzähniger, im Grunde zotliger Kelch; Aippige Blumenfrone; 4 Staubgefäffe; getrennte Stanbbeutel- fächer. — Arten: Gemeiner D., Wohlgemuth, wilder Majoran (O0. vulgare), eine in Deutfchland nicht felten in ‚u ei Wäldern, an Rainen, in Hecken zc. wachjende Pflanze, welche 1 vöthlichen, 1—2 Fuß Hohen Stengel hat; die eirunden Blätter find etwas behaart; die Blumen bilden eine fleifchröthliche, vunde =. Aehre, und viecht die ganze Pflanze angenehm gewürzhaft, wor ld gegen der Geſchmack ſcharf ift. In der Heilkunde it fie als auflöjendes, zertheilendes, fäulnißwidriges Mittel gefchäßt, und wird fie zum Verhiten de Saueriwerdend vom Bier un dafjelbe gehängt, welches dann auch beraufchend wirft. Einen ausgezeichneten Thee geben die Blätter, wenn man fie jung, noch vor dem Blühen der Pflanze, abnimmt, zuſammenrollt und trod- net; er iſt befonders in Schweden fehr geichätt. Aus den Blu— men jammeln die Bienen ſehr viel H onig und wenn man die ganze Pflanze abfocht, jo läßt ſich damit Wolfe hellroth oder röth— lich-braun färben. — Cretiſcher D. (O. creticum), 1-1", Fuß hoher, mit weißen, ſteifen Haaren bedeckter Stengel, breiteirunden Blättern, von denen die oberſten nebſt den Kelchen mit feuerfarbigen, glänzenden Drüſen bedeckt ſind; drüſig getüpfelte; Aehren; weiße, drüſige Blumen. Die ganze Pflanze, namentlich aber die Blüthenähre riecht ud ſchmeckt ftark gewürzhaft, dem Majoran nicht unähnlich, deſſen Heilkräfte er auch hat. Aus den Blüthenröhren wird das ſpaniſche Hopfendl gewonnen. — Wenn man Doften in Wein fiedet md überjchlägt, jo mildert er die Hiße Dotter — Drachenbaum. 11 jehr. — Ohrenbrauſen wird dadurd gehoben, daß man den Dampf in die Ohren läßt. — Gegen Lungenfucht, Bruftfrankhetten, bösartigen Huften, Rei- Ben im Kopf, Würmer ze. fiede man D. mit Feigen, Nauten, Honig und Wein und trinke davon Morgens und Abends. — Gegen Kopfweh ac. Fülle Blumen und Blätter in ein Säckchen, erwärme diefes in Wein, lege es dann auf den Kopf und decke den Kranken jo zu, daß er jchwißt, jo wird es befjer werden und auch Keuchende werden Linde— rung fühlen. In ähnlicher Art auf den Bauch angewendet, befördert es das Harnen und Iindert Unterleibsleiden. — Mit Feigen gefotten gibt es ein vorzügliches Gurgel- wafjer gegen Halsweh. — Bei verjtodtem Leib mache man Pulver aus Dojften, jtreue es auf den After, jo wird gelinder Stuhlgang eintreten. — Kaltes oder tro— pfenweijes Harnen wird durch warme Anwendung des Mittel3 gehoben. — Zur Erweihung und Reinigung der Mutter fiede man D. in Wein, miſche Baumöl darunter und lege es auf die Schamtheile. Dotter, ſ. v. a. Leindotter. Dotterblume, (Caltha), Gattung der Familie Nanunkelgewäcfe; blumenfron: artiger, 5blätteriger Kelch; fehlende Blume; zahlreiche, unterweibige Staubgefäſſe; 5—10 vieljamige Balgkapſeln; nabelmulitige Samen, — Arten: Gemeine D. (C. palustris), auch Schmalzbutterblume genannt, eine unferer erſten Früh— lingsblumen, welche jich an Waljergräben, auf feuchten Wiefen ac. SIIYU) m findet. Aus der Wurzel entjpringen viele faftige, große, nieren- ON OR * förmige, glänzendglatte Blätter, zwiſchen denen ein Fuß Hoher, ſafti- | ger Stengel ſteht, welcher mit mehreren kleinen, herzförmigen Blät— NW. ER N tern beſetzt iſt und von deſſen Spitze mehrere große, goldgelbe, glän- | zende Blumen niederhängen, welche in Gärten auch gefüllt vorfom: 2 & men. Ungeachtet die ganze Pflanze bitter und feharf ift, wird fie doch von Ziegen und Schafen gerne gefreffen, und wenn fie Kühe unter anderem Futter erhalten, jo machen fie der Butter eine ſchöne gelbe, Farbe. Die noch grünen Blumenfnospen kann man als Kap- pern einmachen umd efjen. Wenn man den Saft der Blumen mit Alaun kocht, jo erhält man eine fchöne gelbe Farbe, welche fich ſo— NN wohl zur Dinte als zum Färben gut eignet. — Siedet man Kraut AN und Blumen in Wein, und trinkt diefeg Mittel mehrere Tage lang, AN jo hebt es Gelbſucht; ebenfo wenn man den Samen zerjtoßt md je 7, Quent Im Wein nimmt, doch foll man vor der Anwendung ftarf zu ſchwitzen ſuchen. — Ein Pfla— jter, welches alle Beulen und Auswichje, die der gefunden Haut gleich ſehen, jchmerzlos heilt, erhält man, wenn Blumen und Blätter zerſtoßen und unter zerlaffenes Wachs gemischt werden. — Das daraus veftillirte Waffer ift weiß und bat bei hitzigen Augengefchwüren ausgezeichnete Heilfräfte. — Bittere D. (0. bishma), Indiſche D. (C. nirbisha), beide Arten wachfen auf nörblichen Gebirgen Indiens und jollen ein ausgezeichnetes ficberwidriges Mittel fein. — C. cadua wächst in Nepaul und gilt für höchſt giftig. otterfraut, j. v. a. Myagrumm sativum. Dotterweide, eine Spielart der Weiden, mit dottergelben oder feurig= mennigrothen Aeſtchen ändert nach dem jeweiligen Standort ſehr ab. Doura, bei den Negern ſ. v. a. Parkia africana. Drachant, in der Pfalz, Schweiz zc. ſ. v. a. Dragunbeifup. - — Drachenbaum (Dracaena), dieſe Gattung der Familie Kornlilien iſt zwitterig und hat eine blumenkronartige, btheilige Gefchlechtshülfe, 6 Staubgefäſſe mit in der Mitte verbieten Staubgefäffen, kugelige, 6 furchige, Zfächerige Beere. — Arten: Gemeiner D. (D. draco), ein hinfichtlich feines Wuchſes palmartiger, 30-60 Fuß hoher Baum, welcher in Oftindien, auf dem Gap, den canarifchen Inſeln ꝛc. zu Haufe iſt und won dort in's ſüdliche Europa verpflanzt wurde, wo er noch im Freien gedeiht. In feinem Vaterlande erreicht er ein Alter von 3—400 Jahren. Die Blätter find lang, fleiſchig und ftachelig, die Blumen weiß, und bilden fich daraus gelbe, jänerliche Früchte von ber Größe der Kirfchen. Wenn man im Frühling Einfchnitte in die Knoten des jehr harten Stammes macht, jo fließt daraus ein blukrothes Harz, welches unter dem Namen Drahenblut befannt ift, in trockenem Zuftande leicht zerrieben werden kann und über 172 Drachenkopf — Drehorche. dem Feuer einen angenehmen Geruch verbreitet. Von diefem Harze kommen im Handel dreierlei Sorten vor, von denen die bejte aus Körnern oder Tropfen, die mittlere aus Stücken von der Größe einer weljchen Nuß, welche mit Schilfblättern umwunden find, und die geringere aus Kuchen bejteht, welche die Diefe von 1 Zoll haben. — In Blut- ſtürzen und der Nuhr wirft das Drachenblut jehr jtär fend und zuſammenziehend, und auch Außerlich wird 3 bei Wunden, Gefhwüren, und zur Befejtigung der Zähne angewendet. — Von den Juden wird ed unter das Beſchneidungspulver gemiſcht. — Für Maler und Lafiver gibt es eine jehr jchöne vothe Farbe. Vom Flügel- fruchtbaum, Rotang 2c. erhält man ebenfalls Drachenblut. Draden-Rataug, ſ. v. a. Calamus Draco. Drachenkopf, (Dracocephalum), Gattung der Familie Lippenblümler; röhriger, 2lippiger Kelch; vachenförmige Blumenfrone, wobei die Oberlippe gewölbt, die untere Shpaltig iſt; 2 mächtige, mit der Spitze vorwärts gekrümmte Staubgefäffe; Tängliche Schliegfrüchte. — Arten: Türkiſcher D. (D. moldavica), 1—5 Fuß hoher, fein: geflaumter Stengel mit grasgrünen, unten drüſig getüpfelten, Langgeftielten Blättern; die gejtielten, von Juli bis August erjcheinenden Blüthen stehen zu 4—6 wirtelig in den Blattwinfeln, und wird die hellwiolette oder auch weiße Blume 1 Zoll Yang; 4jährig. Iſt in Mittefaften und dem füddjtlichen Europa zu Haufe und wird bei ung häufig in Gärten gezogen. Die jebr ftarf und melifjenartig riechenden Blätter enthal- ten jehr viel Atheriiches Del und finden. in diefer Richtung Anwendung in der Heil funde. An vielen Orten wird die Pflanze gezogen und als Gewürz benützt. — Cana— riſcher D. (D. canariense), früher waren die Blätter, welche ſehr ſtark gewürzhaft und durchdringend kampher- und terpentinartig riechen, in der Heilkunde jehr gefchäßt. Dradenfraut, |. v. a. Odermennig; — Draconium;— Rumex sanguinea; — Cupatoriam cannabinum. Drachenwurz, der Wurzelftoc des punktirten Arons (f. d.) — Aethiopiſche D. (Calla aethiopica), eine prächtige, in Afrifa wildwachjende, bei und aber nur im Zim— mer fortfommende Pflanze; die dicke und Fnollige Wurzel lauft in mehrere Faſern aus. Auf den daraus entipringenden dicken, faftigen Stielen, welche über 2 Fuß hoch werden, jtehen glatte, 8—12 Zoll Lange, 6-8 Zoll breite Blätter, welche unten jcheidenartig ind und dag Eigenthümliche haben, daß ein älteres Blatt abjtirbt, jo oft ein jüngeres hervorbrechen will, Dadurch bleibt die Pflanze das ganze Jahr hindurch frifch und grün, Nach 2 oder 3 Jahren erfcheint ein etwa 3 Fuß hoher Blumenfchaft zwifchen den Blättern und darauf jtcht eine blendend weiße, Z—4 Zoll lange Blume, welche ges wunden tt, vollfommen einer Düte gleicht und oft über 14 Tage den herrlichiten Ans blick gewährt, worauf fie allmälig abzufterben beginnt. Bei fehr guter Behandlung, zu der ich einen Etandort am Fenfter, wo fie einige ſriſche Luft genießen kann, fleigiges Vegießen, Auflocern der Erde um die Wurzel und Auffüllen mit frifcher, guter Erde zähle, kommt es häufig vor, daß eine neue Blume erjcheint, ſowie die alte abjtirbt. Dieje Pflanze bildet auf alle Fülle eine prächtige Zierde der Zimmer, und wird durch Wurzeliprogen vermehrt, welche fie im dritten Jahre treibt und die man ohne alle Ge— fahr ablöjen kann. Sollte fie durch irgend einen Zufall, als: Kälte, Mangel an Luft, allzugroße Stubenhite ꝛc. abjterben, jo ſchneide man alsbald die Blätter bis auf ein paar Zoll über der Wurzel ab, dann wird fie aufs Neue Blätter treiben und bald wieder Blumen tragen. — Sumpfdrachwurz (C. palustris), ſ. u. Schlangen: fraut. — Kommt in den Wirfungen mit dem Aron überein. Dradhen-Aucca, ſ. v. a. Yucca draconis. Dragant, Dragonell, Dragun, Dragunbeifuß, ſ. v. a. Beifuf. Dragon, ſ. v. a. Esdragon oder Eftragon. Dredjad, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Wispel. Drehhals, ſ. Wendehals. Drehkraut, ſ. v. a. Tordylium. Drehmoos, ſ. v. a. Funaria. Drehorche (Spiranthes), Gattung der Familie Stendelgewächſe,; ſitzende Blüthen; rachenfoͤrmige Kelchzipfel und Kronenblätter; freie bleibende Staubbeutel; aus je 1Körn— hen zuſammengeſetzte Staubförner; ungedrehter Fruchtknoten. — Arten: Herbitor. (Sp. autumnalis), aus den Länglich-walzigen Knollen erhebt fich ein 6—10 Zoll hoher Schaft, welcher einige Blattjcheiden trägt; die grumditändigen Blätter bilden ein Büfchel Dreiblume — Drüfenfrone. 173 neben dem Schaft; die Aehre iſt gedreht, die weißen Blüthen verbreiten einen angeneh- men Hyaeinthengeruch. Wächst auf Hügeln und feuchten Bergtriften Europa's, blüht vom Sept. bis Det. und ift ausdauernd.“ Die Wurzelfnollen hielt man früher für ein Neizmittel zur Wolluſt, und wirten fie harntreibend, ſowie fie auch die Thätigfeit der Unterleibsorgane befördern. Dreiblume, ſ. v. a. Trianthema. Dreibüſchelblume, ſ. Tridesmis. Dreifaltigkeitsblümchen, ſ. v. a. Se länger je lieber; ſ. u. Veilchen. Dreizack (Triglochin), Gattung der Familie Waſſerlieſche; zwit— terig, mit grünlichen Blüthen; 3blätterigen Kelch; und Blumenkrone; 6 Staubgefaͤſſe, bei denen die Staubbeutel faſt ſitzen, 4 Staubweg, welcher aus 3 oder 6 zuſammengewachſen iſt; 3 oder 6 weichhaarige Narben; die Spaltfrucht theilt fich bei der Neife in 3 oder 6 einfamige Balgkapſeln. — Arten: Sumpf-D. (T. palusire), diefe oft über 1 Fuß hoch werdende Pflanze hat nur mittelſtockſtändige, ſchmale, 2reihige Blätter, einen aftlofen, aufrechten Schaft mit enpftändiger Traube, Zſitzende Narben. Wächst jehr häufig auf feuchten, ſumpfigen Wiefen, blüht vom Juni bis Juli umd iſt ausdauernd. Alles Vieh, namentlich aber Die Schafe, frejien fie wegen ihres jalzigen Gefchmades ſehr gern, und ift fie zur Sodabereitung gut geeignet. — Meerjtrands-D. (T. maritimum), diefe dem Aeußern nach der vorigen ſehr ähnliche Art erjcheint am Grunde durch die bfeibeuden Scheider der vworjährigen Blätter zwiebel- artig, blüht vom Juli bis Auguft, iſt ausdauernd und wächst auf falzi- gen, feuchten Triften, an Saltinen und am Meeresjtrande Der Ge: ſchmack diefer Pflanze ijt jalzig, weshalb die Afche zur Spdabereitung benüßt wird. Dreſchbohne, ſ. v. a. Kleine weiße Bohne. Druidenbaum, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Stieleiche. Drüſengriffel (Adenostyles), Gattung der Familie Vereinblüth— ler; walzige, einreihige, wenig blätterige und wenigblüthige Hülldecke; kleines Blüthenlager; röhrige Blumenkrone mit 5zähnigenm Saum; ge Dreizack. ſtreifte, ſtielrunde Schließfrüchte. Arten: Alpend. (A. alpina) 4—5 Fuß hoher, armblätteriger, einfacher Stengel, deſſen 3--6 Zoll lange und 58 Zoll breite Blätter in der Jugend in jpäter kahl find; gedrängte Dol- dentraube; 3—Hblüthige Blüthenköpfe; roſenrothe Blumen. Wächst im mittleren Europa auf Alpen und Voralpen der Kalfgebivge an Bergjtrömen und Quellen, ift ausdau- ernd, blüht ine Juli und Auguft, und werden die geruchlofen, fchleimigen, bitterlichen Blätter von den Bergbewohnern wie der gemeine Huflattich, namentlich gegen chroni— ſchen Husten gebraucht. y Drüſenklee, (Psoralea), Gattung dev Familie Schmetterlingsblümler, mit bleibenden, halb Hfpaltigen Kelch, ſchmetterlingsförmiger Blume, 10 Staubgefäffen, Afächeriger und Kſamiger Hülſe. — Arten: Hajelblätteriger D. (Ps. corylifolia), weiglicher, fait Aſeitiger Stengel; Schwach herzförmige, ſtartdrüſige Blätter; Ianggeftielte, blattwinkelſtändige Blüthenköpfe, weißlich vwiolette, Fleine Blumen; 1—Zährig; in Arabien und Oftindien einheimiſch. Dieſe Pflanze ſchmeckt bitterlich und ift aromatifch harzig, weshalb man fie als magenſtärkendes Mittel, fowie bei Unterleibsitogfun- gen und gegen ſchroniſche Hautkrankheiten anwendet, — Harzduftiger D. (Ps bituminosa), die ganze Pflanze verbreitet einen ftarfen, angenchmen, eroharzigen Geruch, und werden die Blätter gegen Blähungen, Hpfterie, Wechfelfieber, Epilepfie, ven Biß giftiger Schlangen umd gegen Zahnſchmerzen ange wendet; wächst im füdlichen Guropa. — Chiliſcher D. (Ps. glandulosa), riecht, namentlich beim Reiben, jehr jtark, aber nicht angenehm, jondern vautenartig ; die Blät- ter jind magenjtärfend, wurmwidrig umd geben ein gutes Wundmittel, Aeußerlich werden fie auch zu Breiumſchlägen benüst, während ein Aufguß ihrer Ache als Burgirs und die Wurzel als Brechmittel gefchäßt if. Drüjenfrone (Adenostemma), Gattung der Familie Vereinblüthler; glockige, 474 Drüfenftrauch — Dürrivurz. Areihige, vielblüthige Hülldecke; Szähnige Blumenkrone ; Lange, gefärbte Narben; etwas fantige, verfehrt-eirunde Schließfrüchte. — Arten: Färbende D. (A. tinetorium), friechende Wurzel mit liegendem, ausgebreitetem Stengel, gegenftändigen, nervenlojen Blättern, ſtraußig doldentraubigen Blüthenköpfen, weißen Blüthen. Iſt in China und Cochinchina zu Haufe, heißt dort cham-Ionla und wird angebaut, indem die zerftoßenen Blätter eine gute blaue Farbe geben, Drüſenſtrauch (Jatropha), Gattung der Familie Rautengewächſe; Ihänfige oder vielehig =1häufige doldentraubige Blüthen; Htheiliger Kelh, 5 Blumenblätter; 8—10 unten verwachfene Staubgefälle; einwärts gekehrte Staubbeutel; 3 Griffel; Zköpfige Spaltfrucht. — Arten: Baumwollenblätteriger D. (J. gossypifolia), ein grau- vindiger, 3—6 Fuß hoher Strauch, defjen jüngite Aeſte flaumig und an ihrem Urſprunge mit fteifen, äftigen Drüfenhaaren befegt jind; Slappige, 4—5 Zoll lange Blätter; end- ftändige Doldentrauben ; flaumiger Kelch; vothe Blume; S—12 bis zur Mitte verwach: jene Staubgefäffe; oval-bſeitige, dunkelbraune, runzelige Frucht; ſchwarz und graugeſcheck— ter Samen; kommt an ſonnigen Stellen in Weſtindien und Südamerika vor, blüht vom Mai bis Aug., und werden die purgivenden Blätter gegen krampfhafte Kolik, jowie da angewendet, wo ftärfere Darmandleerungen nöthig find. Das aus dem Samen gepreßte Del purgirt ebenfalls. Von Inſekten herrührende Auswüchſe am Stengel werden nicht mr als Purgir- jonvdern auch als Niesmittel benügt. — Gebräuchliche D. (J. offieinalis), diefer in Brafilien heimifche Strauch führt dort den Namen Raiz de Tihu, und ift als emetifch purgivendes Mittel gegen Tertian— fieber, Waſſerſucht, Syphilis umd den Biß giftiger Schlangen fehr ges ſchätzt. — Die in Arabien wachjende Jatropha glauca hat Blätter, welche bei Abſceſ— jen und Furunkeln als erweichendes, zeitigendes und jchmerzmilderndes Mittel jehr gefchäßt find. Das fcharfe und reizende Samenöl leiſtet bei chroöniſchen Rheuma— tismen und Lähmungen gute Dienfte. Unter dem Namen Purgirnüſſe famen früher die Eamen von J. multifida zu und. Das daraus bereitete, ebenfalls pur— girende Del ift al3 Pinhosdl befannt. Wenn man 10—12 Blätter in Fleiſchbrühe focht, jo erhält man ein angenehmes, gelindes, ſicherwirkendes Purgirmittel. Drüswurz, ſ. dv. a. Ranunculus bulbosus et Oenanthe fistulosa. Druthenblüthe, j. v. a. Pinus Padus. Dryade (Dryas), Gattung der Familie Roſengewächſe; S—Hipaltiger, flacher Kelch ; 8—9 Blumenblätter; zahlreiche, in den Kelch aefügte Staubgefäffe mit vielen Staub: wegen; die Schliegfrüchte jind von dem faderigen Griffel gekrönt. — Arten: Acht— blätterige D. (D. octopetala), dieſes rofenartige Sträuchchen wird nur 3—6 Zoll hoch, und hat Längliche, oben glänzendgrüne, unten weißfilzige, ausdauernde Blätter; endftändige, große, weige Blüthen; wächst in Europa, Aſien und Nordamerika auf den Alpen, blüht von Juli bis Ang., wirkt zufammenziehend und wird von den Bergbewoh- nern gegen heftige Diarrhden angewendet. Dihagarazuder, in Oftindien durch Einkochung des Palmenſafts gewonnen; fieht röthlich-brann aus, kann aber auch vaffinirt werden, ſchindſche, berauſchendes Getränk der Neger auf der Weſtküſte Afrika's; aus der. fartoffelähmlichen Wurzel gleichen Namens bereitet. . Ducatenbohne, |. v. a. Spargelbohne. Dürenftande, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. Gemeiner Wacholder. Dürligenbaum, Dürlein, |. Cornelbaum, Dürrwurz (Conyza), Gattung der Familie Vereinblüthler; dachziegelige Hüll- decke; vielreihige, weibliche Nandblüthen, fadenförmige, 2—3zähnige Blumenkrone; ges fchwänzte Staubbeutel. — Arten: Quitoc-D. (C. Quitoc), Frautige Pflanze mit figenden Blättern, welche in langen Flügeln am Stengel herunterlaufenz die zahlreichen Nandblüthen find blaßgelb, die innern violet; kommt kahl und flaumig vor, iſt Ajährig und wächst auf feuchten, jandigen Feldern Brafiliens, Dieje Pflanze heißt in ihrem Daterlande Duitoc, Quttogun oder Quitoco, und riecht angenehm gewürzhaft, ſchmeckt bitter und etwas fampherartig. — Sparrige D.(C. squarrosa), dicker Wur— zelſtock; 2—3 Fuß hoher, aufrechter, doldentraubiger, weichhaariger Stengel; jchmußig- grüne, oben weichhaarige, unten dünnfilzige Blätter; gelbe Blumenkronen; Fahler Haupt- fruchtboden ; gefurchte Schließfrüchte. Findet fih an Zäunen, auf trodenen Wiejen, an Dumpalme — Durchwachs. 175 ügeln, an Waldfäumen, namentlich wenn dev Grund kalkig ift, von ganz Europa, in erjien, ijt ausdauernd und blüht vom Juli bis Auguft. Gerieben verbreiten die Blätter einen unangenehmen, gewürzhaften Geruch, und haben einen bitten, aromatischen Ge- Ihmad‘, weshalb man fie gegen Magerihwäkhe, Blähungen, Krätze, jowie al? harn- und ſchweißtreibendes Mittel anwendet, — Alle Ungeziefer foll ein Rauch davon vertreiben. — Man hüte ſich übrigens wohl, fie nicht mit den Blättern de3 vothen Fingerhuts zu verwechſeln. — Balſamiſche D. (C, balsamifera), unten halbjtrauchige Stengel mit jtielrunden, zottigen Aeſten, Teierförmigen, oben zottigen, unten feinwolligen Blättern und faſt vispiger Doldentraube, braumvöthliche Fruchtfrone. Blüht im ganzen ſüdöſtlichen Afien faſt das ganze Jahr, und wird dort auch häufig - Aultioirt, indem jie balfamifch = jalbeiartig viecht, bitterlich ſchmeckt und daher als-jehr gewürzhaftes, ſtimulirendes, Frampfjtillendes, ſchweißtreibendes, auswurfbeförderndes Mittel ſowohl innerlich als äußerlich angewendet wird. Dunpalme, (Hyphaene), Gattung der Familie Palmen; Mäuſige Blüthen, von denen die männlichen einen Sipaltigen oder 8theiligen Kelch, eine 3blätterige Blumen- frone, 6 Staubgefäfle, freie Staubfäden, die weiblichen aber Ihlätterigen Kelch nnd Blumenfrone, 6 verfümmerte Staubgefäffe und einen Pfächerigen Fruchtinoten mit 3 fienden Narben haben, hornige, hohle Kernmaffe. — Arten: Aegyptiſche D. (H, thebaica), ein oft über 30 Fuß hoher und 3 Fuß diefer, mit narbigen Ningen umge: bener Strund, welcher ſich zulegt oben in 2 Aefte theilt, aus denen wieder weitere Aeſte entjpringen. An der Spitze der Aefte ſtehen 25—30 Blätter fächerförmig getheilt bei- jamen; die jehr Aftigen Blüthenfträuße find hängend und blaßgelb; die gelbbraunen, be- reiften Früchte haben die Größe der Birnen und ſchmecken angenehm ſuͤß und gewürz— haft. Dieſe von den Arabern Dum genannte Palme ift in Oberägypten zu Haufe und liefert das ägyptiſche Bdellium, ein Gummiharz, welches in rımdlichen, graulic- elben, grünlichen oder röthlichen Stücken mit wachgartig glängendem Bruche zu ung ommt. Deſſen Geruch iſt myrthenartig, der Gejchmadk bitter und ſcharf. Aehnliche Subjtanzen erhalten wir von der ſpaniſchen Möhre und andern Pflanzen. — Die Früchte der D. jind als Nahrungs- und Heilmittel wie die Datteln gejchätt und kommen des— halb Häufig auf ven Markt in Cairo, Der Kern ift ebenfall3 eßbar und wird in der Dffizin gebraucht. ungrag, ſ. Wiefenwolle Durante, (Duranta), Gattung der Jamilie Lippenblümler; 5zähniger, glocfiger Kelch; tellerförmige, Spaltige Blumenfrone; 4 Staubgefäffe, endftändiger Griffel; Abee- rige, Afernige Frucht, wobei jeder Kern Afächerig und Afamig ift. — Arten: Plu- mier's D. (D. Plumieri), diefer manchmal dornige Strauch hat herabhängende, 4fantige Aeſte, gegenftändige oder Zzähnige, faſt häutige Blätter, jehr lange, ährige Trauben, und violet-blaue Blumen; iſt in Südamerifa zu Haufe — Elbiſche D. (D. ellisia), die eßbaren Früchte ſchmecken ſäuerlich-ſüß. Durchbrech, ſ. v. a. Bupleurum rotundifolium. Durchwachs, vundblätteriger, Haſenohr (Bupleurum rotundifolium), eine in Deutſchland auf Aeckern, an Wegen und Hecken ſich nicht ſelten findende, 1-2 Fuß hohe Pflanze, welche rundliche, den Stengel ganz umgebende Blätter hat. Früher hat man jie für das allexbefte Wundmittel gehalten, und auch jet noch verdient fie in diefer Hinficht Beachtung, zumal der Same ein fettes Oel für Pflafter liefert. — Haben Kinder Brüche, fo gibt man ihnen den Samen zu effen und legt das Kraut auf ven Bauch und Bruch. — Steht bei denfelben der Nabel zu fehr heraus, jo faım man ihn durch Anfbinden des Krantes und Samens wieder hineintreiben. — Bei Brühen, welche nicht über 1 Jahr alt find, mache man von D., Fünffinger- fraut, Kamillen und Vergigmeinnicht (von jedem 1—2 Hände voll) ein Bad, in welchen man 3 Tage nach einander je 3 Stunden badet, dabei wird jedesmal 1, Loth von dem Samen eingenommen und nachher ift folgende Salbe einzureiben. 1, Loth Kamillendl und 2 Loth von dem pulverifirten Samen werden mit etwas Wachs ver- miſcht; damit wird wenigſtens 8 Tage fortgefahren, dann aber tritt in den meisten Fällen Linderung ein. « 176 Early⸗Horn⸗-Carrot — Eberefche. E. Early-Horn-Carrot, Benennung der frühen rothen Carrotte in England, Early-maudan-corn, eine Be ſpitzkörnige Maisſorte, die aus Illindis zu ung kam. Eben, Provinzialname des Eibenbaums (Pasus baccata), f. d. w. u. Ebenbaum, deuticher, |. v. a. Cytisus Laburnum. Ebenholz-Dattel (Dyospyros Ebenum), oder das eigentliche Ebenholz, kommt in Ditindien, namentlic, auf Geylon und Madagasfar häufig vor; ift ein jchöner 30—40 Fuß hoher Baum mit weiglichter, im Alter ſchwarzer Rinde, länglichen, oben dunfel- grünen, unten helleren, lederartigen Blättern, blattwinfelftändigen, zu 3—15 bei einan— der fißenden, männlichen und weiblichen Blüthen; olivenartiger, brauner oder grauer Beere. Nur das ſchöne Schwarze Kernholz der Ebenholzvattel, nicht aber der weikliche Splint, wird von Tijchlern, Drechglern ꝛc. zu feineren Arbeiten häufig verwendet. In der Heilkunde wird das Ebenholz nicht mehr angewendet; früher galt es für hilfreich gegen Augenübel, Syphilis und wurde zu jogenannten Holztränfen gebraucht. — Der in der Schweiz, Italien und Frankreich wachlende Bohnenbaum (Cytisus Laburnum), fiefert das Faljhe Ebenholz, das wie das Achte gebraucht wird und den Vortheil der Wohlfeilheit vor dent weitherfommenden Achten E. hat. — Das portugiefijde €. kommt von einem unbekannten Baum aus Brafilien und ift Schwarz und voth geadert. — Amerikaniſches E. fommt von dem in Weftindien und auf der Inſel St. Maus ritius wachjenden Baunte Asphalatus Ebenus. — Aethiopiſches oder grünes ©. erhalten wir gleichfalls aus Weitindien und von Madagaskar; es ift olivengrün, oft mit gelben Adern oder ſchwarz und rührt von der amerikanifchen Palmenart Ayri ber. — Rothes E. ftammt von Ebenus cretica, in Weſtindien wachjend, ab; es iſt jehr hart und braunroth, und verjteht man oft auch das Grenadillaholz darunter. — — Künſtliches ©. läßt ih aus harter Holzarten durch verſchiedene Beizmethoden bereiten. Zu dieſem Zwecke wird es recht glatt gehobelt, mit Bimzftein oder Schach— telhalm abgerieben, und die Beize von Sampecheholzabfud, ſchwarzen Galläpfeln, gebrann— tem Eijenvitriol, Grünſpankryſtallen, arabiſchen Gummi 20. aufgetragen, nach dem Trock— nen mit Wachöleinwand oder Zwiebeljchaalen polirt oder Lafırt. Schr gut iſt e8, das Holz mehrere Tage in der Beize Liegen zu laſſen. — Im Allgemeinen belegt man alle jehweren, im Handel vorfommenden Hölzer, die eine ſchwarze gder irgend eine andere dunkle Farbe haben, mit diefem Namen. Ebenreis, ſ. v. a. Artemisa abrotanum. ibemus. Pflanzengattung der Familie Hedysareae Arten: E. cretica, zierlicher Strauch, welcher auf Ereta wächst, die Blätter find filberweiß und behaart. Ebereſche, (Sorbus), Gattung der Familie Nofengewächie, ein jchlanfer, mittel: großer, in den Wäldern von ganz Europa vorfommender Baum, mit unpaarig gefteder- ten, unten, wie die jungen Zweige, filzigen Blättern; 6—8 langslangettigen, ſpitzgeſägten Blättchen, ftarkviechenden, weißen Blüthen; 3—4 Griffen, erbjengrogen, ſcharlachrothen Früchten; blüht im Mai und Juni. Die Blätter können als Viehfutter gebraucht wer” den; das weihliche, harte, zuweilen braungemaſerte Holz läßt ſich ſchön poliven und wird don Tiſchlern, Drechslern 2c. mit Vortheil verwendet. Die Beeren geben einen guten Efjig, auch Bramntwein Gewöhnlich dienen fie nur als VBogelfutter, doch werden jie im Norden auch zu menschlicher Nahrung. und zu Brod benützt. Sie wirken auf die Harnorgane und werden deshalb als Harntreibend, jowie gegen Durchfall angewendet, bauptfächlich in Form eines Syrups. In Alleen nimmt fich diefer Baum unter Linden jehr gut aus. — Die filzige E. (Pyrus Aria), fommt meiſt ſtrauch- und nur zuwels len baumartig vor, hat eirunde, doppelt gefägte, oder Fleingelappte Blätter; im Uebrigen der vorangehenden Art Ähnlich. Findet ſich in den Bergwäldern Europas; die Beeren find, nachdem Fröfte darüber gegangen ſind, eßbar. Das Holz wird im der Technik häufig verwendet, Bon der erjten Art jind die Beeren unter dem Namen Vogel-, von der zweiten unter dem Mehlbeeren bekannt, — Die zahme E., zahmer Vogels: beerbaum oder Spierling (Sorbus domestica), hat gefiederte, jügezähnige, unten *— Blätter, birnförmige, teigige, eßbare Früchte, welche mit Erfolg gegen Durxch— all angewendet werden, und zwar durch den einfachen Genuß derjelben friſch oder gebörrt. Eberraute — Ehrenpreis. Audi Eberraute, Cberreis (Artemisia Abrotanum), ſ. a. v. Stabwurzbeifuf. Eberwurzel, Silberdijtel, (Carlina), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit vielblüthigen Blüthenköpfen, röhriger Blumenfeone, länglich-walzigen Schließfrüch— ten. Arten: Die ftengelloje E. (C. aucalis), hat feinen oder einen nur hand- hoch werdenden Stengel, fieverfpaltig geftielte, Fable, unten wollige, gezähnte Blätter, — Blumen; wächst an ſteinigen, beſonders kalkigen Orten, blüht im Juli und Auguſt. Die Wurzel wird 1Fuß Ma Des lang, und 1 Zoll die; fie tft ölig, riecht frisch nicht unan— U WPF£ 2 enehm, ſchmeckt ſcharf gemürzhaft, und bildet den Haupt: „IN — Beftandfpeil des Roßpulvers. Als Hausmittel dient diefe N N) 4 Wurzel ferner als auflöfend im Catarrhe, überhaupt gegen Berichleimung und als magenſtärkend, in der form eines — FF Thees, 1—2 Loth auf eine Tafje, oder mit gutem Wein 3—4 2 <= Loth auf 1 Schoppen angejegt und in Eleinen Portionen ge— ZN NIE nommen. Das Blüthenlager it eßbar. — Bei Viehſeuchen, Schweinsfranfheiten und andern Epidemien unter dem Vieh leiftet ver Gebrauch der gepulverten Eberwurz vorzügliche Dienfte, Die Wurzel gewährt bei ver Schweinezucht weſentlichen 69 ES Nutzen. — Die Tauben werden davon angezogen, wenn man X NN an von — Backofenlehm, Honig, Harn, Häringlack und — N der E. einen Teig macht und in das Taubenhaus legt. — \M * MN NUR \ Sievet man die E. in Eſſig, ſo vertreibt fie als Wafchwafjer die N 2 1) N P Raude und andere inreinigfeiten der Haut, iſt auch gut WN vo gegen Zahnweh. — Die gemeine E. (C, vulgaris), hat einen aufrechten, 14—15 Zoll hohen Stengel, viele Blüthenföpfe oder Doldentrauben ; dornig- gezähnte, buchtige, laͤnglich-lanzettige, unten filzige Blätter, blüht im Juli und Auguſt Seibtich, wächst an dürren, wüſten Orten. Sie gemeine E. wird manchmal wie bie ſtengelloſe &, verwendet. — Die gummigebende E. (C, gummifera), mit kurzem Stengel, großen Blüthenköpfen, die in der Mitte der Blätterrofette einzeln oder zu meh— reren ſitzen; Blumen purpnrtoth; wächst an unbebauten Orten, blüht im Juli und Auguft. Das aus der Hülldecke fließende Harz wurde früher gegen den Bandwurm anz gewendet, und thut jo ziemlich dieſelben Dienſte wie Maftir. i Echalotte, j. v. a. Schalotte. Edenhagner Apfel, eine gute Neinettenart. Eder, Frucht der Eiche. Ederbaum, ſ. v. a. Stieleiche, Eckerbuche, ſ. v. a. gemeine Buche. Eckerdoppen, innen wollige Kelche von Eicheln, von Quercus Aegilops, aus der Leyante und Spanien kommend und von Gerbern gebraucht. Eckererbſe, ſ. u. Erbſe. Edelfichte, ſ. v. a. Weißtanne. Edelpilz, ſ. v. a. ts Edelweig, ſ. v. a. rojettenblüthiges Katzenpfötchen. Effenbaum, |. dv. a. gemeine Rüfter. Egelkraut, |. v. a. Pfennigkraut. Ehrenpreis, (Veronica), Grundheil, Wund— heil, Köhlerkraut, Gattungder Laärvenblüth— ler, mit unterjtändigem 4 — Stheiligen Kelche ; radförmiger Blüthe, Wächeriger Kapſel. Arten: Gebräuüchlicher E. (V. officinalis), hat einen behaarten, ungefähr fußhohen, am Grunde kriechen— dent, mit den Spigen aufftei enden Stengel; gegen- ſtändige, kurzgeſtielte, [ängliche oder verfehrt eirund- elliptiiche, gejägte, behaarte Blätter; vielblüthige, blattwinfeljtändige Trauben; Atheiligen Kelch; blaßblaue, dunfelgeaderte oder weiße, rojenfarbge- aderte Blumen; wächſt an trockenen Orten, in 178 Eiben?— Eibifch. Wälder u. |. w., blüht im Juni und Juli. Die 4, Pflanze hat friſch einen angenehmen Geruch, im Frühjahr gefammelt und jchnell getrocknet, dient > Yieinnerlich gegen Bruftfranfheiten, alte Catarrhe mit viel Schleimauswurf, überhaupt Ir gegen Berjchleimung der Bruftorgane, als Thee zu 7 2 Roth auf 3—4 Taffen, die täglich zu nehmen find. Vorzuziehen iſt übrigens der friiche aus— epreßte Saft zu 2 Löffel voll unter Geismilch korgens nüchtern getrunfen; äußerlich bei Frifhen Wunden, leichten Verbrennungen in nachbezeichnetem Anſatze, mitdem mittelftCharpie und Bäuftchen Umschläge gemacht werben; der frifch ausgepreßte Saft Cungefähe 1, Schoppen), wird mit ebenſo viel gutem Kornbranntwein ges mischt, Häufig geſchüttelt, nad) einigen Tagen das u abgegofjen und diefer Abguß dann mit einer Eompofition aus Ya, Pfund venetiani- her Seife, 1 Pfund vectificirtem Weingeift und 9, Pfund Roſenwaſſer, welche bei ge- linder Wärme und wiederholten Schütteln aufgelöst und ſodann durch Durchjeihen Klar gemacht worden find, gemiſcht. Wird das Kraut gepulvert und dem Vieh mit Salz ges geben, jo hilft es vorzüglich gegen den Husten, üt bei Leberfäule und Leberfucht vorzüglih. — 1, Phund Alaun in Ehrenpreiswafler, wege man durch Beizen des Krautes in Waffer und Wein erhält, vertreibt alle Schaden. Dafjelbe leiſtet als Gur- gelwaſſer bet Hals- und Mundgefhwitren vorzügliche Dienfte. Trinft man davon Morgen? und Abends je zwei Loth, jo ſtärkt & den Magen, ie tagt das Blut, vertreibt den Schwindel. Siehe auch Waſſerpunge. Zu Tinte focht man diefes Kraut mit Eifenvitriol. Außer dem gebräuchl. E. findet man noch ungefähr 20 Arten des E. in Gärten als Zierpflanze, z. B. den Enzianblättrigen €, (V. gentianoides), auf Bergen, in Wäldern, auf Aeckern, an Bächen, Quellen, ftehen- den Maffern, bei verjchiedenen Gattungen, bald fiten den, bald kurz-, bald Tanggeftielten behaarten oder Fahlen Blättern, mehr oder minder hohen Stengeln und röthlicher, weiß- Lichter oder bläulichter Blüthe; fie werden im der Heilkunde jelten mehr angewendet, zum Theil aber eben jo hoch gejchäßt wie_der gebr. EC. Wir ftellen die verjchiedenen Ehren— preizarten in 4 Abbildungen dar. Siehe auch Alpenehrenpreiz. Eiben (Taxus), Gattung der Familie Eibengewächſe; immergrüne, Ahäufige Bäume mit Fleinen Kästchen, jteinfruchtartiger Hüll— frut. — Arten: Gemeiner Eiben (T. baccata), Strauch oder Baum, als ſolcher langſam 30—40 Fuß Hoch wachjend, mit Kurzgeittelten, gedrangten Nabelblät: tern; rothhrauner, an den ingiten Zweigen grüner Rinde; blattwinkelitändigen Kätzchen; (die männlichen bräunlich, die weiblichen grün), ſchwarzbrauner Schließ- - Frucht. Iſt im mittleren und fünlicheren Europa ein= heimiſch, blüht im März und April, ſoll bis 500 Jahre alt werden. Das jehr harte, jchön rothe geaderte Holz ie fehr gefchäßt und wurde gegen Wafjericheu gebraucht. irkliches Gift Scheint der E. nicht zu enthalten, doch wirfen jeine Theile ſtark betäubend, weshalb fie nur mit Außerjter Vorficht in der Heilkunde angewendet wer: - den önnen. Ein aus den Früchten bereiteter Syrup dient gegen Bruftfranfheiten, diejungen grünen Zweige gegen Unterleibsuͤbel. Auf Thiere, welche das Laub des E. fragen, hat es entjchteden tödtlich gewirkt. Die Fortpflanzung gejchieht durch Samen, noch Leichter aber durdy Stecklinge. Iſt als Zierpflanze zu empfehlen. Die Beeren mäften die Hühner gut, während der Nauch des Holzes die Mäuſe tödtet Eibifd), (Althaea), Gattung der Familie Malvengewächfje; auch Althee, Ibiſch, Eiche. 179 Eibſchen genannt, Öfpaltiger Kelch; mit 5 bis vielfpaltiger Hülle, 5 Blumenblättern ; Spaltfrucht. — Arten: gebräudliher E. (A. offieinalis), mit jtarfer, fleichiger Wurzel; aufrechtem, ungefähr 3 Fuß hohem, filzigem, mit fingerdicken Aeſten verjehenen Stengel; trübgrünen, filzigen, herzförmigsrumdlichen und eirunden, geferbten Blättern; Ne— benblättern ; blattwinkeljtändigen, vielblüthigen Blüthenftielen ; weißen, feidenartigen Bhlumenblättern; meiſt 10 Theilfrüchte enthaltende Spaltfrucht. Gedeiht im mittlern und jüdlichen Europa an 3 Orten, beſonders auf ſalzhaltigen Stellen, blüht im Juli bis Sept.,, iſt ausdauernd. In Gärten oder auf dem Felde wird der gebräuchl. E. häufig der heilkräf— tigen Wurzel wegen gebaut und zwar durch Zertheilung der Wurzel, beſſer aber durch Samen. Innerlich wirddie Wurzel gegen Huften mitviel Reiz, gegen Durchfall, Kolik ud Ruhr, bet ſchmerzendem Uriniren mit Harnzwang angewens- det, meiſtens gleichzeitig als Thee und als Einſpritzung, wo es thunlich iſt; fie wirkt lindernd, einhüllend; äußerlich braucht man 2 fie zu Mund» und Gurgelwafler bei Gefhwüren und Entzündungen im ber Mundhöhle. Man wil ferner entdeckt haben, daß die Vorzüglichkeit des chineſiſchen Pa— piers zu Abdrücen von Kupferjtichen durch den Saft der Eibiſchwurzel bewirkt werden könne, e3 wäre demnach dieſelbe auch in der Bapierfabrifation von großem Nutzen. Wird die Wurzel ſammt dem Kraut gefotten, auf Harte Geſchwüre gelegt, jo werben A erweicht. Auch der Same erweicht und heilt hitzige Geſchwüre. — Der Same in Waſſer und Wein gefotten, nimmt den von Hiße herrührenden Huſten; wird er in Wein ges jotten und mit Baumöl vermifcht, fo iſt er als Augenwaſſer vorzüglich und vertreibt alle Flecken, indem «3 die Hite nimmt und aud bei Brandwunden gut tft. Innerlich treibt daſſelbe Mittel ohne Del Harnfteine ab. , Zu Eibiſchwaſſer wird die Wurzel im Sommer geftoßen und mit Waſſer und etwas Weingetjt deftillirt; mit Wein getrunken ift es gut gegen Ruhr und Blutflüſſe, Blafenfteineund erſchwertes Harnen — Eibiſchabſud (Decoctum Althaeae), wird mit Waſſer gemacht und dazu auch zuweilen Roſinen oder Süßholz genommen. Pasta althaeae, Eibijch- paite, Althäen, Xederzuder, weiße Ragliſe, aus einen concentrirten Abjude der Wurzel, arabifchem Gummi, Zuder und Eiweiß mit Pomeranzenblüthen- waſſer; gegen Catarrhe, Huſten, Heiterkeit 2. Althäenkäfelchen unterjcheiden ſich davon blos durch fejtere Conſiſtenz. — Der Roſeneibiſch (A.rosea), mit 5—9 Fuß hohen Stengel, großen geferbten, 3—7 lappigen, rauhhaarigen Blättern; 2—Sipaltigen Neben- blättern, blattwinfelftändigen Blüthenftielen; großen ſchönen, vothen, orangefarbenen, gelblichen oder weißen Blüthen. Blüht beinahe das ganze Fahr, wird bei und als Topfpflanze durch Stecklinge vermehrt und verlangt | einenjehr guten Boden. Bekannt find viele Spielarten. S | Eiche (Quereus), Gattung der Familie Kaätzchenblüthler; ausdauernde, Ahäufige Bäume, die männlichen Blüthen in Kätzchen mit fißender 5—10 theiliger Gefchle ch töhülle, die weiblichen im Winfel eines Deckblaͤttchens mit vielen Heinen bleibenden Hüllblättchen, die Nußhülfe am Grunde mit einem napfförmigen Hülldeckchen umgeben; Afächerig, 4jamig. — Arten: Stiel-Eiche, Stielblüthige Eiche, Sommer- Eiche (G. peduneulata), mit furzgeftielten, faſt ſitzenden, verfehrt-eirund -länglichen, buchtigen, rundgelappten, kahlen Blättern, langem Blüthenftiele. Blüht im Mat, die Früchte reifen im Dftober. Wird 100-160 Fuß hoch und jehr alt. Man kenut von diefer Art mehrere Spielarten, die jedoch nicht weientlich von einander verjchieden find. Sie wächst mehr im Süden als im Norden und meiftens in Thälern, in gutem tiefgrundigem Boden, Die Beſtockung von Waldſtrecken mit Stieleichen, gefchieht entweder durch Selinge, die in der Schule gezogen worden find und beim Verſetzen nicht iiber Te hoch fein 180 Eiche. Tollten, oder durch unmittelbare Ausſaat der Früchte, die nach dent Abfallen gefanmelt, und wo möglich gleich in den umgebrochenen Boden locker untergeegt werden. Jeden— fallg erfordert die Ausſaat und auch die jungen Setzlinge Schuß gegen rauhe Witterung, der bei der erfteren am beften durch gleichzeitige Ausjien von Wintergetreide, welches beim Aufwachen die jungen Eichen ſchützt, aber nicht unterdrückt oder durch Bedeckung mit Reißern, bet der zweiten durch Beimiſchuug won Birken oder andern ſchnellwüchſigen Holzarten, die bei der erjten Augläuterung bereits etwas vertragen, gewährt wird. Das Holz der Eiche und der Stieleiche ingbejondere, wird auf_die mannigfachite Weije bes nüßt, zu allen Arten von Zimmerholz, zum Kriegs: und Schiffsbaumelen, zu Schreiner: und Wagnerarbeiten; e3 wird im Waſſer und Sumpf beinahe fteinhart, taugt aber wegen feiner Schwere weniger zu Trägern bei Gebäuden und wirft fich bei abwechſelnder Feuch- tigkeit und Trockenheit; auch als Brennholz kommt es mehreren andern Holzarten nicht gleich, da es nicht gerne brennt und eimen fcharfen jtarfen Rauch gibt. Die Rinde, jowohl der alten al3 der jungen Stämme und Aeſte, dient nach gehöriger Zubereitung durch Schälen, Reinigen, Schneiden und Mahlen zum Gerben, und wird tn der Heil Funde, als ſehr zufammenzichend wirfend, äußerlich al Mund» und Gurgelwafjer bei Geſchwüren in der Mundhöhle, bei leicht blutendem, aufgelockertem Zahnfleiſche, auch) zu Umschlägen um zu heilen, in der Form einer Abfochung gebraucht. Cichenblätter auf hitzige Blattern gelegt, zieht die Hibe heraus. — Wird Eichenholz gejotten und der Abſud mit Wein vermifcht, jo hat man einen guten Trank gegen Blutjpeien, Kopf- weh und Blutflüffe Der Genuß der Eiheln, 3. B. als Kaffee, ijt gut, wenu die Menstruation zu ſtark ift, namentlich wenn man dabei noch das Holz und die Mittel- rinde fiedet und von unten aufbäht. — Gepulverte Eicheln find gut gegen Diarrhde, erichwertes Harnen, Blafenfteine. Gegen Sodbrennen lege man ein Eichen- blatt auf die Zunge und fehlinge die dadurch Hervortretende Feuchtigkeit hinunter, — Geſtoſſene Eichenblätter auf friſche Wunden gelegt ziehen dieſelben zuſammen. — Zu Eichelwaſſer deitillive man das Laub im Mat. Daffelbe ift als Trank gut gegen Diarrhde, Leberleiden,Lungenfhwindfudht, Seitenftehen, Blutflüffe, Steinbefhwerden. Ad Umschlag fühlt es ſehr. Das Holz gibt Hleingejchnitten eine De Farbe. Zur Bereitung von Tinte dienen die Galläpfel, rundliche kirſchen— große Auswüchſe, welche durch den Stich der Gallweipe auf den Eichenblättern entſtehen: fie geben auch eine Schwarze Farbe. Die Blätter der E. dienten ehedem in der Heilfunde gegen Blut- und Schleimflüfje, jet werben fie noch — und zwar mit Unrecht, weil zu ſchnell trocknend, gegen das Aufliegen und Wundſein der Kinder angewendet, Die Fette der €. find das beſte Schweinefutter; fie geben in Stücke zerjchnitten, Teicht geröftet und gemahlen einen jtärfenden, die Berdauung befdrdernden, dem Durchfall aus Schwäche abhelfenden Kaffee, jedenfalls einen anzurathenden Beiſatz zu dem eigentlichen Kaffee. — Die Sipblüthige E. (Q. sessiliflora), Winter-Steineiche, etwas Fleiner als die vorige, aber dicker und Afliger, mit ang LEN Blättern, gedeiht mehr im Norden und auf Gebirgen und treibt jpäter Blätter ala die Stiel-E., deren Holz. fie auch in Beziehung auf Härte noch übertrifft. Im Uebrigen gilt von ihr, was von der Stiel-E, gejagt ift. — Weihhaarige E. (Q. pubescens), kleiner al3 beide vorigen Arten, mit ejtielten, verfehrt-eirunden, am Grunde feilförmigen Blättern, die im Alter unten weich- — werden; oval⸗länglichen Früchten, hat viele Aehnlichkeit mit der Steineiche, mit der fie auch in Bezug auf Standort, Blüthezeit, Neife der Früchte und Gebrauch der einzelnen Theile übereinfommt. — Die Färber-E. (0. tinctoria), Schwarzeicdhe, Duerceitroneiche, 60-80 Fuß hoch, mit Furzgeftielten, unten weichhaarigen, jtachel- ſpitzig-gelappten Blättern; fat fugeligen Früchten, ift in Nordamerika zu Haufe, blüht im Mai. Die Früchte reifen im zweiten Jahre. Die Ninde, die zum Gerben jeder ans deren vorgezogen wird, enthält einen dauerhaft färbenden gelben Farbeſtoff und fommt als Duercitronholz zu und. Diefe und einige andere amerifanijche Eichenarten trifft man bei uns blog in Parkanlagen, dürfte aber, wenn erſt Verſuche angejtellt wer— den, wohl weitere Verbreitung finden. — Die Galläpfel-E. (Q. infectoria), ſtrauch— artig, nur etwa 6 Fuß Hoch, mit ſehr kurz geftielten, eirund-ovalen, grobgefägten, kahlen Blättern; ift in den Berggegenden de3 Drient3 einheimifch; von ihr jtammen die eigent- lichen Galläpfel, die als türtifche Galläpfel in den Handel kommen. — DieZerr-E., (9. Cerris), öfterreihifche E., an Größe der Stiel-E. beinahe gleichfommend, mit Eicheldoppon — Einblatt. _ 181 weichhaarigen, jüngeren Zweigen; feicht buchtigen oder fiederſpaltigen, unten graufilzigen Blättern; im zweiten Jahre reifenden Früchten; wächst in waldigen Berggegenden Oeſter— reichs, Ungarns und Südeuropas. Die von ihr fommenden Galläpfel nennt man fran— zöſiſche, fie find weniger gut als die jogenannten türfifchen Im Uebrigen wie die jtielblüthige E. — Die Ziegenbart:E. (Q. Aegilops), mit langgeftielten, unten weichhanrigen Blättern, wird ziemlich groß, wächst im Süden Europas. Sie ſchwitzt eine Art Manna aus. — Die Kermes-E. (Q. coccifera), wird meijt ftrauchartig ge— troffen, mit filzigen Aeftchen, an Größe fehr verschiedenen, immergrünen Blättern, wächst in Südeuropa und im Driente. Auf ihr findet man die Kermesschildlaug, deren trächtige rothe Weibchen, früher für Auswüchje der Kermes-E. gehalten und deshalb Kermeskörner genannt wurden. Gie enthalten eine rothe Farbe, die nicht fo ſchön als Carmin aber dauerhafter ift. Auch von diefer E. fommt durch Ausſchwitzen eine Art Manna. — Die forfartige E. (Q. Pseudosuber), mit immergrünen Blättern, liefert eine Art Kork, aber von geringerer Qualität als der, der eigentlichen Kork-E. — Die Kork-E. (Q. Suber), jowohl jtrauch- als baumartig vorfommend, mit an jüns gern Bäumen glatter, an älteren rifjiger, dicker und ſchwammiger Rinde, immergrünen, ovalen, jtachelfpisigen, unten filzigen Blättern, gedeiht in Südeuropa und Nordafrika. Die Rinde alle 6—8 Jahre abjchälbar, ohne dem Baume zu ſchaden, Yiefert ven bekann— ten Kork, fie kann von einem Baume 15—18mal abgejchält werden. — Die Hülſen-E. (Q. Jex), hat viel Aehnlichfeit mit der Kork-E., nur ift die Rinde nicht fo ſchwammig und riſſig, wird in Südeuropa, ihrer Heimath, ebenſo verwendet wie bet ung die Stiel-E, Eicheldoppou, Eichelnäpfchen, die von Morea fommen und von den Gerbern benüßt werden. Eichelhaber, |. v. a. ſchwarzer Rispenhaber. Eihen-Manna |. v. a. Ziegenbart- und Kermes-Eiche. Cichenmiftel, |. v. a. Riemenblume. Eichenroſe, roſenartige Mißbildung, welche dadurch entjteht, daß eine Gallweſpe in die Blüthenknoſpen der Eichen jticht. Eichentraube, Auswuchs von vielen an einander hängenden herzförmigen, won außer tothen, innen weißen Körpern, an den Wurzeln der Eichen unter der Erde, im Früh: jahr. Wahrfcheinlich durch den Stich eines Inſects entjtehend. Eichfarn, |. v. a. Steinfarn. Eienbaum, Bezeichnung des Taxusbaums (Taxus baccata), in der Gegend von Zürich. Eierdotter wird auf dem Huudsrücken der Feldſalat, Ackerſalat genannt. Eierfürbis, ſ. Kürbis. unge: ſ. v. a. Nachtſchatten, eßbarer. Eierſchwamm, ſ. v. a. Faltenpilz, eßbarer. Eife, ſ. v. a. gemeiner Eibenbaum. Einbeere, (Paris), Gattung der Familie Zaukenlilien, mit horizontal ausgebreitetem, wier= oder fünfblätterigem Kelche, eben jolcher Blumenfrone; vier- oder fünffächeriger Beere mit 4—famigen Fächern, — Arten:Die vierblätterige E. (P. quadrifolia), Wolfsbeere, mit 4, oder 6 verfehrteiförmigen, der ovalen, am Ende des 5—40 Zoll hohen Stengel3 figenden, wirteligen Blättern. Aus ihrer Mitte erhebt fich der 1—2 Zoll lange Blüthenftiel, der die gelblich-grüne Blüthe und fpäter die Ihwarzblaue Beere trägt. Blüht im Mat — Juni. Die gauze Pflanze enthält ein narkotiſch-ſcharfes Gift. Verſchiedene ihrer Theile wurden in der Arzneikunde angewendet, jet nur noch) der Wurzelitoc, deſſen Anwendung immerhin bedenklich ift, wes— halb wir jo viel als möglich davon abrathen. —— Einblatt (Parnassia), Gattung der Familie Drehblüthler, mit bblätterigem Kelche und Blumenkrone; 1fächeriger Kapfel. — Arten: Das Sumpf-E(P. palustris), mit mehreren 5—10 Zoll hohen, Ablüthigen Stengeln, Ianggeftielten, ganzrandigen, herz fürmigeeirunden Wurzelblättern, einem umfafjenden Stengelblatte, weißer Blume; wächst an feuchten Orten in Europa und Nordaften, blüht im Juli und Auguft, ift ausdauernd. Wurde früher gegen Augenübel angewendet, jet nur noch als Hausmittel gegen Sod— 182 Einforn — Elephantenfuß. brennen, Magenjhmerzen. Das zergquetichte Kraut iſt zu alten und friichen Wunden ganz vorzüglih. Einkorn, ſ. Weizen, einkörniger. (Triticum monococcum.) Eisbeifuß, ſ. v. a. Artemisia mutellina, Eiſchbeer, ſ. v. a. Vogelbeere. Eiſenbauin, |. dv. a. Eibenbaum. Gijenbeere, ſ. v. a. Elfebeere. Eiſenholz, ſ. u. Sternapfel. — Eiſenhut — — ‚der Familie Ranunkel gewächſe, mit 5 Kelchblät— tern ; (das obere haubenförmig gewölbt), 5 Blumenblättern, unterweibigen Staubgefäffen ; vielfamigen Balgkapjeln. — Arten: Stoerks-E. (A. Stoerkianum over napellus), mit 2—5 Fuß hohem, rundlichem, faſt Fahlen Stengel; zahlreichen, dunlelgrünen, glän— zenden, Ttheiligen Blättern, deren rautenfürmige Zipfel Zzählig zerjchligt find; Wurzel: knollen nußgroß, auch Eleiner, braun, rundlich, jährlich 1—2 neue bildend; Traube viel- blüthig, mit violetten, bunten oder auch weißen Blüthen. Blüht im Juni — Auguft an trockenen Orten, auf Gebirgen u. ſ. w., aber auch als Zierpflanze in Gärten. Die Blätter werden im Beginn der Blüthenzeit geſammelt und gegen Gicht, Drüſengeſchwülſte und Lähmungen angewendet; die Wurzel tft Fräftiger als die Blätter, wird aber nicht gebraucht. Die Blätter des wildwachjenden E. werden denen de3 in Gärten gepflanzten vorgezogen. Im größerer Gabe wirkt namentlich die Wurzel des E. giftig, dieß gilt jedoch mehr von dem Wolfs-E. (A. Lycoctonum), aud gelber Sturmhut, mit Ichwarzbrauner Wurzel, Fahlen oder leichtbehaarten, handfdrmigen, gezähnten Blättern, dichten Trauben, meiſtens gelben, auch violetten, vöthlichen Blüthen, ſchwarzem Samen, der in den Bergwäldern Europa’3 und Nordaſien's im Juni bis Juli blüht und deſſen Saft zum Tödten von Wölfen, Hunden, Haben, auch zum VBertreiben des Ungeziefers in Wohnungen und bei Hausthieren gebraucht wird. Cijenfraut, (Verbena), Gattung der Familie Lippenblüthler, mit röhrigem, dzäh— nigem Kelche, tellerförmiger Blumenkrone, Schließfrüchten. — Arten: Gemeines ©. (V. officinalis), mit lei rauhem, ungefähr 2 Fuß hohem), Akantigen Stengel; gegenſtändigen, rautenartigen, geſchlitzten, geferbten Blättern; fadenartigen Aehren; Heinen, röthlich- oder bläulich-weigen Blüthen. Blüht im Juni auf Schutthaufen u. ſ. w., üt in Amerika einheimifch, wo e3, wie noch einige andere Eifenfrautarten, mehrfach in der Heilfunde angewendet wird. Bei und werden jie nicht gebraucht. Die Wurzel mit Wein ausgezogen, it gut gegen Gelbjucht. — DW Kraut in Wein geſotten, hilft gegen ver— ſtopfte Leber-, Milz- und Nierenleiden, jchweren Athen, Fieber. — Läßt man die Blät- tev vier Tage in Wein ftehen und nimmt die Flüffigfeit in den Mund, jo heilen die Geſchwüre davon. — In Waffer gejottenes Eijenkraut befördert die Menjtruation der Frauen. — Der Brand weicht, wenn man das E. in Eſſig taucht, ſtoßt und darauf legt. — E. jammt der Wurzel geftogen uud getrunfen oder Teßtere pulverifirt, vertreibt die Harnfteine. — Wenn man das ganze E. um Johanni fammt Allem hackt und brennt, io erhält man das Eiſenkrautwaſſer, welches Morgens und Abends Löffelvollweije enommen, die Gelbjucht, das Sieber, die Lungenjudt, Grimmen, Blut: 3 nnd Kopfweh vertreibt. Eisſchimmel (Oidium), Gattung der Familie Faſerpilze, mit gegliederten Flocken. — Der Frucht-E. (O. frutigenum), bildet dichte, flockige Häufchen auf faulem Obſte. EBlaterium, |. Sprißgurfe. Elbweide, |. v. a. Gertweide, Korbweide, Elemi, j. v a. Icica. - Elephantenfuß (Elephantopus), mit 3, 4 oder Öblüthigen Blürhenköpfen; handför— miger Blumentrone; 5fpaltigem Saume; Schliegfrucht. — Der Scharfe E. (E. scaber), mit ungefähr 2 Fuß hohem, zweiggabelig äſtigem Stengel; dreierlei verjchteden gejtaltes ten, entweder Lang verichmälerten, oder halbumfaſſenden, Lanzettigen oder herzeirunplichen, degenjpisigen, behaarten Blättern; violetten Blumen; wächst in Oſtindien; blüht das ganze Jahr, Die bitteren Blätter und Wurzeln dienen gegen Unterleibskrankheiten, Leber- und Milzleidven. — Der carolianiſche E. (E. carolinianus), ift dem vorigen ähnlich, wird wie bei ung die Heildiftel angewendet, die Wurzel in Brafilien gegen Wechſelfieber. Elephantenlänfe — Enzian. 183 Elephantenlänfe, j. Nievenbaum und Herzfrudt. Elephantenreis, auf Java wachjende, Fleine, weiß gegrannte Reisart. Clettarie (Elettaria), Gattung der Familie Bananengewächfe, mit dreijährigen, röhrenförmigem, überweibigem Kelche; Itheiliger Blumenfrone; Zfächerigem Fruchtfnoten. — Arten: Cardamom?-E. (E. Cardamomum), mit 3—4 wagrechten, am Grunde de3 Blätterftempels entfpringenden, in aufrechte Blüthentrauben getheilten Blüthenfchaften ; bi3 9 Fuß hoben Blätterjtengel; 1—2 Fuß langen, auf weichhaarigen Blattjcheiden ſitzenden, lan⸗ zettigen, weichhaarigen Blättern; ovaler dreiſeitiger Kapſel; zahlreichen, eckigen Samen. Die Früchte ſind als kleine Cardamomen bei uns bekannt, gelten für magenſtärkend, erhitzend, jchweißtreibend und werden gegen Verdauungsichwäche, Verfchleimung und als beliebtes Gewürz gebraucht. — Mittlere E. (E. Cardamomum medium) au32—3 Fuß langen, handbreiten, geftielten, unten zottigen Blättern, ährenförmigen, mittelftocjtändigen Trau— ben, großer, vother, wohlriechender Blüthe, wächst wie die vorige Gattung in Oftindien, Ihre Früchte find die mittleren Cardamomen. Eller, |. Erle. Elloru, ſ. v. a. gemeiner Hollunder. Elrigen, |. v. a. El3beeren. Einfer Weine, leichte rothe und weiße Weine von angenehmen Geſchmack aus dem Elſaß, die über Straßburg in die Schweiz und nach Deutichland gehen. Die beiten wachjen int Oberelfaß und heißen in Kranfreich Gentils. Zu ihnen gehört der Stroh: — Die beſten Sorten liefern Biſchofsheim, Echenheim, Sulz, Turingheim, Weißen— urg ꝛc. Elſe, in einigen Gegenden Deutſchlands. ſ. v. a. Wermuth. — — ſ. v. a. Crataegus torminalis. Elfen, ſ. v. a. Beerenpflaumen. Cmmer, rother und weißer, ſ. Waizen, zweikörniger. Endivien, ſ. u. Cichorien. Engelbrod, ſ. v. a. Manna. Engelsblümchen, ſ. v. a. Gnavalium dioicum. Engelſüß, ſ. Tüpfelfarren, gemeiner. Eugelwürz, (Archangelica), Gattung der Familie ES Doldengewächje, mit Hzähnigem Kelchrande; Spalt Bspstza frucht. Arten: Gebräuchliche E. (A.officinalis), mit "N hellbrauner, innen weißlicher, milchiger Wurzel; ungefähr 4 Ruß hohem Stengel, doppelgefiederten, langgejtielten Blättern; 4—6 Zoll Langen, eirunden, gefägten Blättcheit; großen, dichten, faſt fugeligen Dolden; grünlichen Blüte NINA (72 WER chen; ftrohgelber 3—4 Linien Langer Spaltfrucht. Wächst NN 25 an feuchten Stellen in den Gebirgen Europa's. Blüht UN / = im Juli und Auguſt. Die bittere, gewürzhafte Wurzel UTC EN KU wirft belebend uud anregend auf die Nerven, auch auf den SU ASIEN Magen, Darmkanal und die Oberhaut; fie wird von den Zappländern wie Tabak gefaut, und ift der Hauptbeitand- theil eines im Norden häufig vorkommenden geiftigen Ge— tränfes. Die Stengel werden in Zucer eingemacht und gegefien. Die Wurzel dev ſchwaärzrothen Engel: SEN wurz (A. atropurpurea), dient in Nordamerika, ihrer ESS) Heimath, wie bei uns die gebräuchl. E. Die Rufen KH \ nennen die in Kamtſchatka einheimifche Gmelin's-E. |1) (A. Gmelini), Beterjilge und gebrauchen fie zum Kochen. Englifher Klee, ſ. u. Klee. Engliſcher Pepin, ſ. u. Gewürzpepin. Engliſche Rüben, ſ. v. a Turn ips. Engliſches Gewürz, ſ. v. a. Amomen. Entengras, ſ. Süßgraß. Entengrüze, |. v. a. Meerlinfen. Enzian (Gentiana), Gattung der Familie Drehblüthler, mit 4—10fpaltigem PA 184 Enzian. Kelche; glocken- oder radfürmiger, röhriger Blumenkrone; 4—A0fpaltigem Saume; 4—9 Staubgefäffen; 1 oder 2 Griffeln; Afächeriger Kapfel. — Arten: gelber €. (G. lutea), mit diefer, bis 3 Fuß langer, außen bräunlicher, innen gelber Wurzel; diefem hohlem, aufrechtem Stengel; die unteren Blätter gejtielt, die oberen fißend, oval, gegen oben an Größe ab- nehmend; büjcheligen, an _der oberen Hälfte des Stengels blattwinkelftän- digen Blüthen; ungleich dzähnigem Kelche; goldgelber Blume; blüht im Sul — Auguft, iſt ausdanernd. Wächst wild auf Triften, hauptfächlich gerne in den jchweizer Alpen, in den Gärten als Zier- und Apotheker pflanze, wegen der ausgezeichnete Dienfte Leiftenden Wurzel. Die gewöhn- lichſte Anwendung findet ſtatt als Thee, 1—2 Quent auf mehrere Taffen, die den Tag über getrunfen werden; mit Weingeift angejegt täglich 2—3 mal 10 Tropfen auf Zucer oder mit Waffer genommen; mit gutem Weine angeſetzt Morgens und Abends 1 Löffel voll zu nehmen und ift hülfereich gegen Magenſchwäche mit Durchfall, Schlechte Verdauung, Muskel— ſchwäche, Bleihjucht, überhaupt ftärfend. DieWurzel wird auch mit Pomeranzenſchaale und Wein oder heißem Waſſer angefent und täglich einige Löffel voll genommen. Mit Waſſer ift es Hauptfächlich bet Bleichſucht räthlich. Die getrocknete Wurzel it im Handel am beiten an den vingförmigen Runzeln und der gelben oder bräunlichen innern Farbe kenntlich und ift vorzüglich in der Medicin gebräuch® lich ; fie behält, im Mai gefammelt, ihre Kraft auf fünf Jahre Yang bei. Der Enztan wirft zertheilend, die Feuchtigkeit verzeh- rend, daher legt man die Wurzel auf Ge— ſchwulſten, Eiterwuns ven, Schlangenbiffe. — Burpurrotber & (G. purpurea), mit 12 Fuß hohem, altlofem Stengel, an der Spitze deſſelben ſitzenden, rothen, glo— ckigen Blumen; ſchei— denartigem Kelche, lan— zettig⸗laͤnglichen Blät— tern; gedeiht auf den Bergen der Schweiz, Deutſchlands big Nor— wegen. Die Wurzel iſt innen weiß, dient zur Bereitung eines Branntweins (wie die des gelben E.) und wird ebenfalls in der Heilkunde angewendet. — Der ungariſche G.(G. pannonica, Fig. 1), wird in Gegenden, wo der gelbe €, nicht gefunden wird, 3.2. Ungarn, Defterreich, der Wurzel wegen, welche die gleichen Heilkräfte befigt, wie die des gelben E, wie diefer geſchätzt. Die Wurzel ift ſtark braun, mit ftarfen Längsrunzeln und fommt als rothe Enzianwurz in den Berne iſt aftlo3, die unteren Blätter geftielt, die oberen ſitzend; die Blüthen wirtelig mit 1 Endblüthenkopf, kurz ge- ftielt; dev glockige Kelch 6—Üpaltig. — Getüpfelter E. (G. punctata), mit ſtroͤh— gelben, ſchwarzroth punktirten Blüthen, hat viele Aehnlichkeit mit dem gelben E. auch in Beziehung auf Standort, Blüthezeit und Wirkung, die letztere ift aber weniger Fräf- tig. Kreuzförmiger €. (G, eruciata, Fig. 2), mit fingersdicker, weißlicher Wurzel; ungefähr Fuß hohen Stengel; paarig freuzenden, Länglichen, am Grunde in eine Scheide verwachſenen Blättern; außen grünlicher und dunfelvioletter, innen azurblauer, röhriger Blumenkrone; Afpaltigem Saume; wächst an jonnigen Orten, in Yichten Bergwäldern don Mitteleuropa big Sibirien. Die Wurzel wird zuweilen gegen Wechjelfieber und Epenholz — Erbſe. 185 Würmer angewendet, dad Kraut als Wundmittel. Auch ſoll die Wurzel gegen Waſſer— ſcheu Dienſte leisten, was jedoch noch zu bezweifeln it. — Schwalbenwurzartiger &. (G. asclepiadea), mit aftiger, gelblicher Wurzel; ajtlofem Stengel; gegenjtändigen, figenden Blättern; blattwinkeljftändigen, fißenden oder kurz geitielten, außen violetten, innen azurblauen, auch hellbläulichen oder weißen, Sfpaltigen Blüthen. Wächst an fchat- tigen und feuchten Gebirgsorten, durch ganz Europa; die Wurzel wird in der Heilkunde angewendet. — Wieſen-E. (G. Pneumonanthe), wächst auf. feuchten Wiefen, hat viele Aehnlichkeit mit der eben bejchriebenen Art; die Wurzel ift weniger, aber angenehmer bitter al3 die des gelben E., wird als Hausmittel gegen Wunden und bei Bruſtkrank— beiten angewendet, wo der gelbe E. nicht zu haben it — Kleinſter €. (G. mana), nur 1—2 Zoll hoch, mit Ackigem äſtigem Stengel; niederliegenden Aeſten; roſettigen A—5theiligen Wurzelblättern; weiglicher, rothgejtriemter Blume; gedeiht an der Eis— region der Schneeberge. Die Übrigen Enzianarten, als: der niederliegende E. (G. decumbens), der feifenfrautblättrige ©. (G. Saponaria), der durchſcheinende &.(G. frigida, Fig. 4), der jtengelloje ©. (G. acaulis), ohne oder mit faum fin- gerälangem Stengel, der niedrige E. (G. humilis), der bärtige E. (G. barbata), der bittere &. (G. Amarella, Fig. 5), der geöhrte E. (G. auriculata), haben alle wejentliche Achnlichkeit, Hauptjächlich in Beziehung auf ihre Heilkräfte, mit den bejchrie- . benen Arten, und werden in ihrer Heimath, da jie beinahe über die ganze Erde ver: breitet vorkommen, mehr oder minder gegen verjchiedene Krankheiten angewendet, jo daß der Enzian al3 Gattung mit Necht für eine der nüßlichjten Pflanzen gilt. Epenholz, j. v. a. Rüſte, gemeine, Epheu (Hedera), Gattung der Jamilie Doldengewächſe, mit oberjtändigem, 5zäbh- nigem Kelche; 5—10 Blumenblättern; 4—10fücheriger Beer. — Gemeiner E. (H. Helix), ein immergrüner, Fletternder Strauch, wird 6—10 Zoll die und Elimmt an Mauern, Bäumen mitteljt kleinen Würzelchen, 40-50 Fuß hoch. Die Blätter find lederig, kahl, glänzend, eiförmig, zugefpist; die Blüthen grünlich-weiße Dolven; die Ichwarzen Beeren Sfächerig; fie reifen erjt im zweiten Jahre. Die Beeren verurfachen Durchfall, die Blätter werden zum Verbinden von Fontanellen und bei Gejchwüren äußerlich gebraucht, jollen auc in Eſſig geweicht und auf Hühneraugen gelegt, dieſe vertreiben. Das Holz dient in der Geftalt Eleiner Kügelchen ftatt der Erbſen bei Fon: tanelfen, al3 Becher zum Durchfeihen von Flüſſigkeiten. Der Genuß der Blätter ſoll bei Schafen und Ziegen unmittelbar vor dem Lammen jolches hülfreich befördern. Die in Dftindien vorkommenden baumartigen Epheuarten zeichnen fich durch den Wohlgeruch ihre Theile aus, diefe werden deshalb, insbefondere das Harz, zu Näucherungen theil- weije auch als Heilmittel gebraucht. Eppich, |. v. a. Sellerie. ; Erbje (Pisum), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit 5fpaltigem Kelche; Ichmetterlingsförmiger Blume; großer Fahne; 1fächeriger vielſamiger Kapfel, ges fiederten, fahlen, ganzrandigen Blättern; niederliegendem oder Flimmenden Stengel. &s gibt viele Unter- und Spielarten, die in nachltehendem Verzeichniſſe zufammengeftellt find: Erbje mit Ablätterigem Blattitiele, Heinen Hülfen, gefleckten eingedrüc- en Samen. IH. Brodelerbje, harte Hülfe, nur die Samen eßbar, mit folgenden Spielarten: a) an ergbrocdelerbje 1—3 Fuß hoher Stengel; Fleine runde Samen, hieher gehören: 1. Die weiße niedere Zwergerbfe, Samen Flein, rundgrünlich-weiß, wird nur fußhoch, der Stengel ift ziemlich aufrecht. 2. Weiße Zwergbrodelerb IH weiße Blüthe, fleifchige Hülfe, weißer runder Samen. 3. Graue Zwergbrocdelerbfe, mit hellgrauem Samen. b) Gewöhnliche Brockelerbſen mit 6-8 Fuß hohem Stengel, runden, mittel- großen Samen. 4. Kleine weiße frühe Brockelerbſe, ift jehr früh. 9. Kleine weiße jpäte Brodelerbfe, reift jpäter als die Tebtangeführte Art. 6. Mittelgroße weiße Brodelerbfe, mittlere Größe, weiße Blüthe. 7. Große weiße Brodelerbfe, 6 Fuß hoher Stengel, große und gute Früchte, 8. Graue Brodelerdfe, mannshoher Stengel, großer grauer Samen. 186 Erbfenbaum — Erdbeerbaum. 9. En Ihwarzaugige Brodelerbje, hoher Stengel, zum Anbau nicht zu empfehlen. 1b Rothgefleckte Brodelerbje mit rothgefleckten Samen. 11. Schwarze Örodelerbfe, mit fchwarzen Samen. c) Doldenerbjen, doldenförmiger Blüthenftand an der Spite des Stengel2. 12. Weiße Doldenerbfe, rumder weißer Samen, hoher Stengel. 13. Lupinenerbjenzhoher Stengel; große viereckige Samen, find ſämmtlich zum Anbau nicht anzurathen; es werden zu diejer Spielart gezählt: die weiße, die gelbe; die graue, blaublühende, die graue weigblühende; die graue ſchwarzaugige, die voth gefleckte ; die Schwarze Lupinenerbſe. MI. Zuckererbſe mit breiten, krummgebogenen, fleiſchigen, eßbaren Hülſen, eckigen Samen, hieher gehoͤren: 14. Die frühe Zwergzuckererbſe, mit niederem, keiner Unterſtützung bedürftigen Stengel; iſt ſehr frühe. 15. Die weißblühende Zuckererbſe, mit 4565 Fuß hohem Stengel, weißen, runden Eamen. Sit früh. 16. Die blaublühende Zuckererbſe, von der eben angeführten Art nur dur die Narbe der Blüthe unterſchieden. | a 17. Große graue Zucererbfe, wird fehr hoch, hat große graue Samen. Die Erbjeu werden im Frühlinge als ſehr gejchäßtes Frübgemüje in Miftbeeten, an jommerigen Mauern, den ganzen Sommer-über im freien Garten als Gemüfe und der Samen wegen, und endlid, auf Aeckern, der Samen wegen, und als Viehfutter gepflanzt. Im Allgemeinen verlangen fie einen guten, nicht friich gedüngten Boden und bei früher Ausſaat in Gärten Schuß gegen ungünstige Witterung. Die Ausfaat der früheften Sorien fann in Miftbeeten ſchon im Januar bis März von den Arten 2., 3., 4, 15., 16. gefchehen, die Arten 5. u. 7 werben fpäter gejäet; aufs Feld und zum dürren Gebrauche eignen fich vornehmlich die Arten 5., 6., 7. u. 8. In gut verftopften Flaſchen laſſen fich die grünen Zuckererbſen-Samen lange au AS Futterpflanze wird die E, mit Linfen oder Wicken vermifcht gefäet. Kenn man den ganzen Erbjenftoc jammt den Schotten nimmt, zerjtoßt und auf ein entzündetes Glied legt, fo weichen die Schmerzen jehr Schnell. — Die Frucht macht viel Blähungen, Magendrücken 2c., deshalb fagt der Genuß der Erbjen Schwachen Naturen nicht zu, die Brühe davon ift aber ſehr fräftig und gefund. — Zu Wunden, offe— ner Geſchwulſten 2c. fiede man Erbſen in Waffer und waſche diejelben damitzaus, dann heilen fie bald. — Erbſenbrühen find gut für Kindbetterinnen, Gel und Wafjerfüchtige, iiberhaupt für Alle, welche der Stärkung bedürfen. — Der Kopfgrind wird geheilt, wern man Erbjen mit Waffer und Lauge fiedet und damit die angegriffe- nen Stellen wäſcht; mifcht man dazu noch Honig und Gerftenmehl, jo hat man ein vor: zugliches Mittel gegen alle Eiterbeulen. a — j. u. Robinie. Erbſenſtranch (Caragana), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit krugförmigem, dzähnigem Kelche; fchmetterlingsförmiger Blume; ſtachelſpitziger, mehr: ſamiger Hülfe. — Der baumartige E, (C.arborescens), bi3 16 Fuß hoher Strauch, mit flaumigen, paarig gefiederten Blättern; büfcheligen, Tanggeftielten, gelben Blumen ; ſtammt aus Sibirien, findet fich zuweilen auch bei ung, blüht im Mat, hat eßbare, erb- ſenähnliche Früchte. Erbſich, ſ. v. a. Verſich. Erdäpfel, ſ. v. a. Nachtſchatten, knolliger; Erdbirne und Kartoffel. Erdapfel, Erdartiſchocke, Art der Gattung Sonnenblume (Helianthus). Erdartiſchocken, ſ. v. a. Erdbirnei, Erdheergpfel, mehrere Sorten des Calvil; ſ. v. a. Blutapfel. Erdbeerbaum, (Arbutus), Gattung der Familie Haidengewächſe, mit kugeliger oder glockiger Blüthe; 5fächeriger, meiſt höcklger, d— Oſteiniger Beere. — Arten: Ge— meiner ©. (A. Unedo), mit 5 Fuß hohem Stamme, runzeliger Rinde; immer— grünen, Länglichslanzettigen, ftumpfgefägten, glänzenden Blättern; vielblüthigen Riſpen, weiger, oben grünlicher oder vöthlicher, einfacher oder gefüllter Blume; rothen, £örnigen, jehr ſüßen Beeren von der Größe einer Erdbeere, Gedeiht im ſüdlichen Europa an bewahren. Erdbeerbirne — Erdbeerfpinat. 187 fteinigten Orten. Die Beeren liefern einen Wein und fehr guten Alkohol; die Rinde und die Blätter dienen gegen Durchfall. Der orientalijche €. (A. Andrachne), baumartiger Strauch mit vöthlicher glatter Rinde; langgeftielten, Fahlen, ganzrandigen Blättern; aufrechter Rispe; glatten, rothen, eßbaren Beeren; wächst auf Eypern und in Kleinafien, zumeilen in Griechenland. Erdbeerbirne, Frucht des Cereus triangularis, welche auf Jamaika als Erfrifchung genofien wird. ca Erdbeere, (Fragaria), Gattung der Familie Roſenge wächſe, mit 1Ofpaltigem Kelche ; 5 Blumenblättern, 20 oder mehr Staubgefäffen, nach dem Verblühen größer werdenden und die-fleischige, jaftige Schliepfrucht bildendem Fruchthalter Ra Ichtefem, faferigem, mit Wurzelausläufern bejegten Wurzelſtock; Tanggeftielten, gefingerten, gezähn⸗ ten Blättern; weißer Blüthe. — Arten: Die gemeine E. (F. vesca), mit wagrecht abftehenden Blattſtielen, behaarten Blüthejtielen, 1—2 Fuß langen Wurzelranfen; 3—6 fingerigen, graugrünen, unten leichtbehaarten Blättern; 3—8 Zoll langem einzeln oder zu mehreren aus einer Wurzel ſproßendem, veräjteltem, dicht behaarten Stengel; rothen, zuweilen weißen Beeren, blüht im Dat und Juni in Wäldern, auf Hügeln, durch faft ganz Europa, reift im Juni und Juli. Die Beeren jollen gegen Unterleibsftokungen, Gicht, Schwindſucht, Steinfranfheiten fich hilfreich erweiſen, die Blätter find Beitandtheile eines befannten Maitrankes, und die jüngeren im Schatten getrocfnet, hat man als Erſatzmittel des chinefischen Thees empfohlen. — Die Unterarten: gemeine Walderdbeere, weißfrüchtige E, ranfkenloje E, immerblühende E. ge— fülltblühende E., einblätterige E. außer der gem. Wald-E. nur in Gärten ge pflanzt, zeichnen fich durch die in ihrem Namen ausgedrücten, befondern Eigenheiten von einander aus. — Die hochitengelige E Zimmt-E. (F. elatior), der vorigen Art Ähnlich, weit verbreitet in Gärten‘ gezogen und wild wachfend, ift im allgemeinen größer und ftärfer, trägt häufig Blüthen, welche Feine Frucht bilden. — Der Hügel-E. (6. collina), auch harte E., mit beiverfeits behaarten Blättern; an die Frucht dicht um— ‚Ichliegendem Kelche; blüht im Mat und Juni, reift im Juni bis Juli an ſonnigen Orten, wird in Gärten felten gezogen. — Großblumige E., Ananas-E., (G. grandiflora), mit oben ziemlich kahlen, dunfelgrünen, grobgejägten Blättern; großen Blüthen und Früchten, blüht im Mat und Junt, reift im Juli. Sie ſtammt aus Oftindien, wird aber der jehr guten Früchte wegen bet ung häufig in Gärten gezogen, und zwar durd) die nächſt an den älteren Pflanzen ftehenden, an den Wurzelranken ſproſſenden, jungen Pflänzchen, welche Ende Augujt oder Anfangs September abgefchnitten, fußweit von einander in guten, lockeren, aber nicht friich gedüngten Boden, (dev von Unfraut fauber gehalten werden muß) gejett, bei trockenem Wetter begofjen, bei großer Hitze befchattet werden müſſen. Alle 3 bis 4 Jahre iſt eine neue Anpflanzung nöthig. Weitere Arten als: Die Chili-E. (F. chilensis), die Scharlach oder virginiſche E. (F. virgi- niana), die indifche Erdbeere, wachen wild in den Ländern, welche ihnen den Namen gegeben habe, bejiten aber weder ausgezeichnet ſchmackhafte Früchte, noch Heilkräfte, und werden bei ung nur jehr jelten in Gärten gezogen. Zu der Anpflanzung von €. in Gärten gehört viele Sorgfalt. Im Allgemeinen werden die von den Wurzelausläu— fern gewonnenen, jungen Pflänzchen Ende Auguſt oder Anfang's September geſetzt und behandelt wie es oben bei ver Ananas-E. angegeben ift; nur fünnte noch beigefügt werben, daß bei Pflanzen, von welchen nur die Seichte genommen werben wollen, bie Ausläufer gleich bei dem Erjcheinen abzufchneiden find, daß der Boden der Beete im Herbite zollhoch mit gutem verfaultem Dünger, der im Frühling untergehackt wird, bes deckt werden jollte, und daß es rathjam tft, bei manchen Arten, deren Früchte abfallen, den Boden mit Stroh oder Schiefer zu bedecken, um die Früchte rein zu erhalten. — Die Frucht wirkt janft abführend und fühlend, muß aber von fehwachen, zur Säure geneigten Magen vermieden werden; im Menge genofien, find fie vorzüglich gegen Podagra und Gicht; zergueticht heilen ſie die ositbenlen — Das Kraut gibt einen guten Thee, der wie die Wurzel adftringirend wirft. — Bei heftigem Lendenweh fiede mar 4 Hände voll Erpbeerfraut, in Waffer, und bähe ſich damit von unten auf. er aroflel, eine geſchätzte Kartoffelart; |. u. Kartoffel. Erdbeerflee, \. u. Klee. Erdbeerjpinat, (Blitum), Gattung der Familie Immergrüngewächje; zwitterige 188 Erdbirne — Erdfarn. Pflanze mit Frautiger Gefchlechtshülfe, welche bei der Sruchtreife beevenartig wird und die Nußbülfe umſchließt. — Seitenblüthiger ©. (B. virgatum), mit chwa 2 Ruß hohem, Aftigem, bebfätterten Stengel; tiefgezähnten, länglich-Zeckigen Blättern, blattwinkel- jtändigen, grünen, bei der Reife dunkelrothen, erdbeerförmigen Blüthenfnäueln; fchwar- zem Samen; iſt einjährig; blüht im fünlichen Europa im Juni — Auguft an Wegen, auc auf angebautem Boden. Der Samen ift ebar. Eröbirne, ſ. v. a. Kartoffel. Erdbrod (Cyclamen), Gattung der Familie Primelgewächfe; mit 5theiligem Kelche; kurzer glockiger Blumenröhre; Stheiligem Saume; S5fächeriger, in 5 Theile zerſpringender Kap⸗ ſel; kantigem, kugeligem Samen. — Arten: Das ! gemeine ©. (O. euro- N paeum), mit dicker, knol— lenartiger Wurzel; wur- zelftändigen, gejtielten, rundlichen, herzförmigen, oben dunfelgrimen, unten rothen Blättern; 1 — 3 ZU langen, Ablüthigen, aufrechten, bei der Frucht: reife niederliegenden Blü— \ll Io thenjchäften; roſenrothen, zumeilen weißen , wohlrie⸗ 0 chenden Blumen; wächst in Mittel- und Südeuropa an BE = 9 ſchattigen, trockenen Stellen ver Bergwälder, blüht von Aug. — DE., ift ausdauernd. Die im frifchen Zuftande ein jcharfes Gift enthaltenden Wurzelfnolfen, bewirken beim Genuffe Erbrechen, auch Abortu3 ; ſie werden gegen ER Unthätigkeit de3 Darmfanals, häufiger aber zu Zertheilung von Drüſenanſchwel— lungen, gegen Kropf angewendet; auch wenn das Gift durch Nöften verflüchtigt ift, gegejjen. Einige weitere Arten wirken in derſelben Weiſe. Die Wurzel, welche im Herbite zu ſammeln, zu zerfchneiden, an Faden zu reihen und zu trocknen iſt, führt, mit Wafler etrunken, gelinde ab, vertreibt aufgetrichenen Bauch, ift gut bei Waffer- Much und Verſchleimungen, und reinigt die Gebärmutter, namentlich wern man die Wurzel ſiedet und in einem Tüchlein auf das Gemächt Iegt. — © nupfen und Unreinigfeiten des Kopfes werden vertrieben, wenn man den Saft in bie Naſe läßt. — Das aus der Wurzel bereitete Pulver nimmt das faule Fleiſch in allen Wunden, den Kreb3 in der Nafe ıc. — Die daran bereitete Salbe Unguentum en vertreibt beim Einreiben des Bauches die Würmer, die Waſſerſucht, und führt ab. Erdeichel, (Arachis), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; mit fehr langröhrigem Kelche; in der Kelchröhre verborgenem Fruchtinoten, länglicher, langgeſtiel— ter, 2—Ajamiger, Afächeriger, nicht auffpringender Hülfe. — Arten: Unterirdilde €. (A subterranea) mit fajeriger Wurzel; Frautigem, vom Grunde an in ausgebreitete, bis 4 Fuß lange Aeſte getheiltem Stengel; paariggefiederten Blättern; mit ganzrandi- gen, ovalen, meiſt kahlen Blättchen ; blattjtielftändigen Nebenblättern; gelben zu 2—6, bei- ſammen ftehenden, blattwinfelftändigen Blüten; in die Erde dringenden und dort reifen- den Fruchtknoten; ſtark nußgroßer Hülfe; braͤunlich vothen, innen weißen, hafelnuß- großen Samen. Iſt in allen heißen Gegenden, zuweilen auch in Südeuropa angebaut; die Samen werden roh und zubereitet gegeffen, fie dienen auch zu Bereitung einer Chos folade und Liefern ein Del, das dem Dliven- und Mandelöl an Güte und Brauchbar⸗ keit gleichkommt. Die Wurzel wirkt wie Süßholz. Erdeichel, j. v. a. Steinbrech, rother. Erdepheu, ſ. v. a. Gundelrebe. Erdfarn, ſ. v. a, Steinfarn. Erdfeige — Erdfternftrenling. 189 Erdfeige, S. dv. a. Erdnuß, Wurzel von Carum bulbocastanum. Erdflöhfrant, j. v. a Polygonum amphibium, Eat, j.v. a. Taufendguldenfraut. Erdfaftanie, Erdnuß, f. v. a. Erdfeige. Erdkiefer, (Coris), Gattung der Familie Brimelgewächfe, mit glocfigem Kelche, 5ipaltigem, die weiße Frucht mit den Zipfel umpschliegendem Saum; unterweibiger Blumenfrone; Afächeriger KRapfel. — Die violette E. (C, monspeliensis), ein 3—8 Zoll Hoher Halbjtrauch, mit auffteigendem, filzigem, vom Grunde an mit dichtbeblätter- ten Aeſten bejeßtem, flaumigen Stengel, kahlen, ledrigen, ſchmalen, gleichbreiten , zer— jtreut ſitzenden Blättern; kurzer, dichter, endjtändiger Aehre; vöthlich violetter, faſt ſitzen— der Blume, blüht im April bis Juni an den Kitten des mittelländischen Meeres. Soll gegen ſyphylitiſche Uebel fehr gute Dienjte leiſten. — DBereitet man aus der Frucht einen Tran, jo ift derfelbe fehr yarntreibend und befördert vie Menftruation; thut man Pfeffer darunter, jo werden die Fieberſchauer gemilvdert. — Siedet man die Wurzel Ri Beil, jo erhält man ein vworzügliches ftärfendes und ſchweißtreibendes ittel, Erdkohlrübe, j. unter Kohl. Erdfränglein, |. v. a. Gundelrebe. Gröleberfraut, ſ. v. a. Peltidea canina, Erdmandeln, . v. a. Erdnuß. — Siehe u. Eypergras. Erdmoos, 1. v. a. Bärlappe und isländiſches Moos. Erdmordeln, 1. v. a. Trüffeln. Erdmorcheln, ſ. v. a. Erdüpfel. Erdnuß (Panis porcinus), eine wicenartige Pflanze, die gern in Waizen- und Gerſten— feldern wächst, im Brachmonat rofenfarben blüht, und eine erdfarbige, innen weiße, rübenartige Wurzel hat. Die 3—4 Nüflein hängen an einem dünnen Jaden im Boden an der Wurzel, und wirfen erwärmend, jowie jonjt purgirend nach unten und oben, Erdorjeille, j. Pockenflechte. Erdrauch (Fumaria), Gattung der Familie Mohngewächje, mit Zblätterigem Kelche ; Ablätteriger Blume; nicht aufjpringender, kugeliger Nußhülſe; jährige, Aftige Kräuter. — Arten: Der gemeine ©. (F, officinalis), mit gefiederten, wechſelſtändigen, jee- grümen, oben fißenden, unten gejtielten Blättern, Stheiligen Blättchen, Fußhohem, oben äftigem, oder auch) vom Grunde an zertheiltem und ausgebreitetem, kahlen Stengel; Ipindeliger Wurzel; vielblüthigen, gejtielten, blattgegenjtändigen „der endjtändigen Blü- thentrauben, rojfenrother, nach hinten an einen Sporn endender Blume; runder, runz- Lichter Nußhülſe, Ljährig, blüht vom Mat bis September auf Aeckern und in Gemüſe— garten. Das Kraut enthält einen dauerhaften, gelben Farbeſtoff, der Saft wird gegen Stodfungen im Unterleibe und gegen Hautausfchläge angewendet, ijt aber zu fortgejegtem Gebrauche nicht anzurathen. — Vaillants ©. (F. Vaillantii), ijt dem vori- gen jehr Ähnlich. Die Blätter find jchmäler, die Blüthen Eleiner und blafjer, die Früchte freisrund und vorn abgeftumpft. — Kleinblüthiger E. (F. parviflora), ift in allen Theilen feiner und zarter al3 der gemeine Erdrauch, im übrigen mit diefem und der Set befchriebenen Art, vollfommen übereinjtimmend. Der Erdrauch hat die beiten Heilkräfte, wenn er am grünften iſt; dann nimm zwei Loth davon, jtoß es mit Zucker, trinke die Brühe, und die Krätze wird davon verichwinden. — Der Ausſatz weicht, wenn man neben diefem Trank, in den Saft Nußöl umd etwas Eſfig mifcht, und den Körper damit einreibt; das Einreiben ift auch gut bei Krätze. — ZweiQuent Erdrauch— jtoff, 17, Duent von der Wolfsmilch, wiederholt genommen, treibl ungefunde Feuch— tigfeit, namentlich auch die Waſſer ſucht, dur) den Schweiß ab. Siedet man das Kraut und ißt es ſammt dem Waſſer, jo gehen viel Unreinigfeiten durch den Harn ab. Erdrübe, ſ. u. Kohl. Erdſcheibe, ſ. v. a. Erdbrod. Erdſchocke, ſ. v. a. Artiſchocke. Erdſchwamm, ſ. v. a. Trüffel. Erdſchwefel, j. v. a. Bärlappenjamen. Erditernitrenling, en) Gattung der Familie Streulinge, mit doppelter Umſchlaghülle, die Außere fpaltet fich fternförmig im regelmäßige Abjchnitte, die inmere 190 Erdtoffeln — Escallonie. öffnet ficy unregelmäßig, oder in einer bejondern Mündung. — Der wetterzeigende &. (G. hygrometricus), wird im Herbite in Nadelhölzern auf der Erde gefunden ; die Zipfel der Außeren dicken Umfchlaghülle breiten fich bei feuchter Witterung aus und eigen fich bei Trockenheit wieder zuſammen. Erdtoffeln, ſ. v. a. Kartoffeln. ? R Erdweide ſ. v. a. Salix triandra, Erle (Alnus), Gattung der Familie Kätzchenblüthler; einhäufige Bäume, auch ftrauchartig vortommend, männliche Kätschen mit ſchildförmig geftielten Deckblättern, deren jedes 4 Decfblättchen und darunter 5 fißende Blüthen trägt; weibliche Kätzchen mit eirunden Deckblättern, die am Grunde 2 mit einer Blüthe verjehene und 2 blüthenfofe Deefblätichen tragen. Die holzig gewordenen Deckblätter bilden zur Zeit der Fruchtreife einen Zapfen. — Die gemeine E., Eller, Shwarz:E., Kleb-E. (A. glutinosa), 30—60 Fuß hoch, mit Schmußig - röthlichen, getüpfelten, jungen Aeſtchen; faft runden, ungleich gefägten, fahlen, in der Jugend jehr Hebrigen Blättern ; gedeiht in der gemäßig- ten Zone an feuchten Stellen in Sümpfen, am ven Ufern der Gewäſſer, blüht vom Februar bis März. Das rothe braune Holz, in den zuweilen jehr jchöne Maſer ges funden werden, ijt im Waſſer fat ungerjtörbar, defjwegen bei Waflerbauten häufig ans gewendet, ferner zu Schnitzarbeiten der verſchiedenſten Arteır, zu Drechslerarbeiten und gebeizt zu Möbeln. Die Rinde dient zum Gerben und Färben. Die Blätter als Vieh- futter und als VolfSmittel zur Bertreibung der Milch bei nicht ftillenden Wöch— nerinnen, gegen Geſchwüre, Hüftweh, Lähmangen, und zur Herjtellung unterdrüdter Fußſchweiße. Die Rinde joll ferner bei Wechjelfiebern ähn— liche. Dienfte thun wie China. Die Zäpfchen fünnen bei Tintebereitung die Gallüpfel erjegen. Gebrannten Steinen gibt in den Brennofen geworfenes, grünes Erlenreis eine graue Farbe. — Die graue E. (A. incana), mit grauer Rinde am Stamm und Aeſten; eirunden, doppeltgefägten, unten weißgrünen, weichhaarigen, nicht Flebrigen Blättern; größeren Zapfen als bei der vorigen Art. Kann ganz jo gebraucht werden, wie Die vorige Art, doc) kaugt ie nicht zum Anpflanzen auf Wieſen, weil die Wurzeln fich ſehr weit verbreiten und dem Graje Nahrung entziehen. — Die grüne ©. (A. viridis), ftrauchartiger Baum, fommt meiſtens auf Aipen und Boralpen vor. Unterjcheidet fich nicht weientlich von den beſchrie— benen Arten, Wird das dicke, Elebrigeund zähe Blatt der Erle mit heißem Waffer auf & e- Ihwuljten, Beulen 2c. gelegt, jo geben fich diejelben alsbald. — Die Hibe der Füße wird ausgezogen, wenn man das grime Blatt in die Schuhe Legt. — Die Rinde wird zu einer ſchwarzen Farbe benützt; legen Schufter fie mit altem Eifen in Maffer, jo haben fie in wenigen Wochen eine jcharfe Schwärze für Lederwerf. Erlenbeerwein, ein aus gegohrenen Beeren der Erle und Rofinen bereiteter Wein, der Fühlend ift, aber nur wenig mehr in der Medicin beachtet wird. Erliotenbom, in Mecklenburg, ſ. v. a. Elfebeerbaum. Ermeaniel, eine gute Spitapfeljorte. Erve (Ervum), Gattung der Familie Schmetterlingsblünler, mit Öfpaltigem Kelche; Lfächeriger, 2 ſchaalſtückiger Hülſe; Eugeligen , oder zufammengedrücten, oder eefigen Samen. — Arten: Knotenfrüchtige ©. (E. Ervilia), mit fußhohem, auf rechten, meiſt kahlem Stengel; paarigegefiederten, ftachelfpisigen Blättern; 1—Sblüthigen, blattwinfeljtändigen Blüthenftielen ; weißlicher und fleischrother Blume. Der Genuß der Zecki— gen Samen ſoll ſchädlich fein, Doch wurde er früher bei Harnbeſchwerden, Verjchleimung der Zungen, auch äußerlich gegen Ausſchläge, Drüſenanſchwellungen angewendet. Die E. gedeiht auf Aeckern des mittleren, doch mehr de3 jüdlichen Europas, blüht im Junt — Juli, iſt einjährig. Aus den Kernen der Schoten macht man ein Mehl, welches mit Honig vers mijcht, auf Gefhwüren, Flechten ꝛc. jehr lindernd wirkt. — Gebrannte Erven heilen erfrorene Stellen, Juden des Leibs ac. Erzeugelwurzel, ſ. v. a. Angelicawurzel. | Escallonie (Escallonia), Gattung der Familie Loaſengewächſe, mit 5zähnigem Kelche; 5 überweibigen Blumenblättern; häufiger oder beerenartiger, vielfamiger und ſchalſtuͤckiger, auffpringender Kapfel; Langlichen Samen. — Die rothe €. (E. rubra), bi3 142 Fuß hoher, Aftiger Strauch mit flaumigen, Elebrigen Aeſtchen; verfehrtseirund- länglichen ; kerbig-geſägten, ſpitzen, in einen Blattjtiel verfchmälerten Blättern; blatt- winfeljtändigen und enditändigen Blüthenftielen ; rother, walzigeröhrenartiger Blume. Eſche — Efparfette. 191 röschen, HR, —0 und Elsbeerbaum. ohne. was flaumhaarigen Blättern; Nebenblätlern; blattwinkelſtändigen Trauben; roſenrothen, in's Bläuliche ſchimmernden Blumen, Blüthenzeit: Juni; Reife im Auguſt. Gedeiht in 192 Esparto — Eyburger. ganz Europa und wird in Deutichland als geſchätzte Zutterpflanze gebaut, am_ beiten auf fteinigem, Falkhaltigem Boden an Bergen; in anderer Lage geräth die E. weit weniger gut. Somohl wegen ihres Gehalts an Nahruugsitoff, als hauptjächlich, weil fie auf dem unfruchtbarften Boden, wo beinahe feine andere Pflanze Ba ſich ans pflanzen läßt, fommt die E, immer mehr in Aufnahme Sie kann eben jowohl grün verfüttert, al3 zu Heu gedörrt werden. Als Arzneipflanze iſt fie durchaus unwichtig. - Esparto, Espartogras, (Stipa tenacissima), in ben ſpaniſchen Gebirgen wild» wachjende Pflanze, aus der man im füdlichen Frankreich, namentlich in Marfeille, Körbe, Fußteppiche, Matratzen und Schnüre verfertigt. Espe, ſ. Bappel, Art Zitterpappel. Espeletie, (Espeletia), Gattung der Familie Vereinsblüthler, mit vielblättriger, glociger Hülldecke, zahlreichen Nandblüthen; Szähniger, röhrenförmiger Blumenfranz. Schliepfrucht. — Die großblüthige E. (E. grandiflora), krautige Pflanze, mit wollis gen Blättern und, Stengeln; gelben, endftändigen, eine Dolventraube bildenden Blüthen— töpfen; ift in Südamerika zu Haufe; daS von ihr genommene Harz (Trementhina) ift für Buchdruder ſehr zu empfehlen. Espeln, ſ. v. a. Weißdorn. Esper, f. v. a. Eöparfette. Esperzeh, im Breisgau |. v. a. Lambert-Haſelnuß. Ejfigdorn, |. v. a. Sauerdorn. Ejligrofe, 1. dv. a. Damascener Roſe. Estragon, ſ. Dragun, Beifuß. Eubbiſche Nüffe, ſ. v. a. Kaſtanien. Eugente (Eugenia), Gattung der Familie Myrthengewächſe, mit fugelartiger, an den Fruchtknoten angewachjener Kelchröhre ; 4—5 Blumenblättern ; gewöhnlich 1fächeriger, ziemlich große runde Samen enthaltende Beere, — Arten: Michelis €. (E. Michel), ein nicht unanfehnlicher Baum mit ungefähr 15 Fuß hohem Stamme; ſehr Aftiger Krone; a ae furz geftielten, ungefähr 2 Zoll langen, eirun— den, in der Jugend bräunlichen Blättern; blattwinfelitändigen Blumen- jtielen; weißer Blüthe; Firichengroßen, durchaus rothen Beeren. Sit in Weftindien einheimiſch, wo die epbaren Früchte zur Bereitung von Syrup, eines Eſſigs und in der Heilkunde angewendet werden. Bon mehreren anderen in Weftindien und Südamerika einheimifchen Arten werden Wurzeln, Blätter und Früchte, theils gegen verſchie— denartige Krankheiten angewendet, theils mit wechjelnder Zubereitung auch roh gegefien. — Die gewürzhafte E. (E, Pimenta), ziemlich) ſtarker oht Baum, mit vielen im Alter runden, in der Jugend zu— ſammengedrückt- wieredfigen und dann flaumigen Aeſten; geſtellten, kahlen, lederigen, länglichen oder ovalen, glänzenden, getüpfelten Blät- tern ; doldentranbigerispig ftchenden, geftielten, Kleinen weißen Blüthen; erbſengroßer, ſchwarzbrauner, 2fächeriger, 1—2famiger Deere, blüht in Wejtindien im Juli — Auguft, riecht in allen Theilen, vorzüg- Yich aber die Blätter und unveifen Früchte, gewürzhaft. Die bei uns unter den Namen: Neugewürz, Modegewürz, Jamaika— pfeffer, Nelfenpfeffer, Piment, am häufigiten in der Haus— haltung, zumeilen auch in der Heilfunde angewendet werdenden, ſcharf gewürzhaft ſchmeckenden Beeren, enthalten Del, Gerbeitoff, Harz, Gummi und Zucker. Das Kron-Piment, eine etwas größere und ſchärfere Sorte des Neugewürzes, joll von der in Weftindien einheimifchen E, acris abjtammen, — ſ. u. Wolfsmilch, gebräuchliche. Euphorbien tanbpilz (Aecidium euphorbiae), feines Schwänmmchen an den oberen Blättern von Euphorbia Cyparissias, durch welche diefelben jo verändert werden, daß man fie al3 bejondere Art betrachtete und EB. degener nannte. Eve, Evenbaum, ſ. v. a. Eibenbaum. Everrante, j. v. a. Stabwurzbeifuß. Eybe, ſ. v. a. Eibenbaum. Eyburger, eine gute Sorte Neckarwein. Faba — Fadenkrant. 193° Faba, |. v. a. Bohne, Faba de Tonka, j. v. a. Tonfabohne. Faba Ignatiji, ſ. v. a. Ignatiusbohne, Faba inversa, die Jrucdht von Anagyris foctida. Faba Libidibi, Schoten von Caesalpina coriaria, Faba marina, Früchte von Entada gigalobium. DIET (Once), Scnung ter Eonii — ackeldiſte actus), Gattung der Familie Ribſelgewächſe; fleiſchige, m minder ſtachelige oder auch blattartig gekerbt-randige, wild A — en ee Südamerifa’3 gedeihende Pflanzen | von verjchiedenartigjter äußerer Ge ftalt und Größe, mit meijt jchönen Blüthen. Sie werden bet ung häus fig in Gewächshäufern und Zim— mern gezogen und durch Ableger vermehrt, als welche die jungen x Schoße verwendet werden, die man, nachdem der, behufs des Abnehmens gemachte Schnitt, etwas vertrocnet, _ ist, in gute Baumerde oder auch in Ss leichte jandige Erde ſteckt. Waller - verlangen die %. jehr wenig, dagegen — lieben jie die Wärme. — Arten: Sechseckiges F. (CO. pentagonus), deren zuweilen armoicer, ſehr hoc) aufwachjender, unten 5 oben 10kan— tiger, aftlofer Stamm mit braunen zu S—10 beifammen jtehenden Sta— cheln bejeßt it, und im Juli bis Auguft weiße, augen röthliche Blü- then trägt, — Die vieredige 7. (C. tetragonus), unterſcheidet fich blog durch die Anzahl der Kanten von der vorigen Art. — Schlan— gen-F. (O. flagelliformis), mit nie— derliegendem oder kletterndem, finge— rsdickem, vielborſtig-höckerigem, äſti— gem Stengel; zahlreichen, fingerslan— 5* en, röthlichen, beinahe den ganzen Sommer vorhandenen Blüthen. — Großblumig, ., Königin der Nacht (CO, grandiflorus), mit fingersdickem, ſchlangenförmigeme turzborjtigem, 5—beefigem Stengel; großer, ſchneeweißer, ſehr wohlriechender , aber nur eine Nacht andauernder Blüthe, — Prächtige F. (O. speciosus), mit äſtigem, ziem— ich aufrechten, 3—dfantigem, Höckerigsftacheligem Stengel; großer, ſehr ſchöner, hoch— other Blume, — Dreiedige %. (EC. triangularis), mit Sfantigem, gegliedertem, kurzſtacheligem, äftigem Stengel; ſehr ſchöner, außen grüner, innen weißer Blume; blüht im Auguft — September, — Geflügelte F. (C. alatus), mit aufrechtem, exit geferbt blattförmigem , dann runden, holzigem, blattförmige Aefte tragenden, jtachellofem Sten— gel, zahlreichen, rofenrothen, den Tag über geöffneten, geruchlofen Blüthen; verlangt ziem- lich viel Feuchtigkeit. — Der blattförmige F. (C. Phyllanthus), unterjcheidet fich von der vorigen blos durch die weiße, wohlriechende, de3 Nachts offene Blüthe. — ſ. v. a. gemeine Kiefer, Fadenkraut (Filago), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit weiblichen Rand-— bfüthen; zwitterigen innern Blüthen; röhriger Blumenfrone. Schliegfrüchte. — Deut ſches F. (F. germanica), auf aftlofem, oder mehr oder minder Aftigem, isigewolligem, — 19 Badentang — Fahnenhafer. aufrechten oder audgebreitetem Stengel; graugrünen, filzigen Blättern; endftändigen, dicht «gefmäuelten Blüthenköpfen, wächst durch ganz Europa an Wegen und auf Aedern, blüht im Juli Bis Auguſt. — AckerzF. (T. arvensis), wächst auf Felder, an Wald: rändern, auf Heiden, in gleichem Klima wie die vorige, ift diefer überhaupt ſehr ähnlich und wurde chedem auch wie fie in ver Heilkunde gebraucht, jeßt find aber beide in diefer Beziehung unwichtig. { Fadentang (Scytosiphon), Gattung der Familie Tangalgen, mit grünem, faden— foͤrmigem, röhrigem, lederigem Lager, von dem birnfoͤrmigen Keimbalge bedeckt. — Ge— meiner %. (S. Filum), 2—10 Fuß lang, von der Dicke einer Stricknadel, röhrig, — zähe und trocken, wächst in dem weißen Meere und wird zu Bereitung von Tangſoda benügt; in Norwegen ſoll er auch als Viehfutter dienen. engere j.v. a. Reisgerfte, ächerkopf (Calycera), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit zahlreichen Bluthen, am Grunde verwadfenen Fülblättern; nad) dem Verblühen dormförmigserhär: tenden 5 Kelchzipfeln. — Burzeldornartiger %. (C. tribuloides), mit fantigem, tahlem, aufrechtem Stengel; büchtigegezähnten, länglichen ftumpfen, unten |patelförmigen, oben al Blättern; ——— Blüthenköpfen. Früher: Palme (Borassus), Gattung der Familien Palmen, mit Ahäufiger Blüthe; mehrblättriger Hülldecke, walzenförmig-ährigen, einen äftigen Blüthenftrauß bildenden, männlichen Blüthen; vereingelten, zwijchen den Deckblättern der Aehren figenden, weib— lichen Blüthen; 3blaͤttrigem Kelche; dreifteinkerniger Steinfrucht. — Die gemeine F. (B. flabelliformis), mit ajtlofem, rauhen, zuweilen 100 Fuß hohem und unten 2 Fuß diem Stamme; 4—5 langen, dornigegeränderten Blattjtielen; großen, fächerförmigen, in 70—80 ſpitze Zipfel gejpaltenen , die Form einer Kappe bildenden Blättern; wohl- riechenden, zu 2—3 auf einer Palme befindlichen, braunen männlichen Blüthenröhren; faft aftlofen, weiblichen Blüthenſträußen zu 2—3, höchitend bis 8 auf einem Stamme; ovalen, mehr oder minder dunfelbraunen Früchten, von der Größe eines Kinderkopfes; ift am häufigsten im ſüdlichen Afien, fommt auch in anderen Welttheilen vor und blüht vom zwanzigiten Jahre an bis fie zuweilen 200 Jahre alt wird. Der durch Abjchneiden der noch nicht ganz entwicfelten Blüthenfträuge gewonnene Saft, ift unter dem Namen Palmenwein, ein angenehmes Getränke befannt, wird auch zu Syrup eingedickt, und zu einem Ihönen und guten Zucker abgedampft. Der Saft der weiblichen Blüthen dient ferner ala beilfräftig gegen Blutfpeien, Abzehrungsfranfheiten. Die Früchte I roh und zubereitet ein Hauptnahrungsmittel für die Bewohner der Heimath der 4. Das —— harte Holz wird zu verſchiedenen Geräthen verarbeitet; das Mark des Strunkes gibt Sago. über Fälbringer, ſ. v. a, Weiße Weide, ärberbaum, . v. a. Perücken-Sumach. ärberbeer, j. v. a. Wegdorn. ürberblume, f. v. a. Genista tinctoria. ſ. u. Ginfter. ürbereroton, |. n. Croton. Vürberdiftel, ſ. v. a. Scharte. ürbereiche, f. v. a. Schwarzeiche. ärberginfter, j. u. Ginſter. Särberfnmille, ſ. dv. a. Anthemis tinctorie. Vürberfnöterig, ſ. u. Knöterig. | 2 — Färberkraut, ſ. v. a. Reseda luteola; — Anchusa tinctoria et Rubia -tinct. Füärbermoos, ſ. dv. a. Orjeille. Värberpfrieme, |. v. a. Genista tinctoria. ürberrefeda, f. v. a. Reseda luteola, arberröthe, f v. a. Krapp. ärbericharte, |. v. a. Scharte, ärberwaid, |. u. Waid. — ahanblätter, Folia Fahan, Faam, Thea de Insula Bourbon, tonkoartig riechende Blätter von Angraecum fragans, als Thee in neuerer Zeit in den Handel gekommen. — oder Fohanin ſ. Heiligenkraut, Wohlriechendſtes. ahnenhafer, ſ. u. Hafer. Fallkrant — Fafel. 495 allfrant, 1. dv. a. Wohlverlei. FR altenmorchel (Helvella), Gattung der Familie Hutlinge, auch Stumpfmorchel, Breitmordel, Stodmordel, Haſenmorchel, gemeine Mor: hel, mützenförmiges, aufgeblafenes, hautig-wachsartiges Gebilde, auf einem hohlen oder flockig-markigen Fuße. — Gemeine F. (H. escu- lenta), zu mehreren beifammen im Frühlinge in Wäldern, an mofigen Drten, befonders an den Rändern jandiger Wege gefunden, wird 1—3 Zoll hoch, mit weißlichem, weichen, Leicht zerbrechendem Fuße, I—3 Zoll breitem, braunen, runzlichten, ünförmlich aufgeblaſenem Hute, iſt eBbar, doch jind alte, wurmſtichige, Schlecht getrocknete Morcheln ſchädlich. — Grubige $. (4. lacunosa), entweder größer mit weißen, oder Heiner mit jchwärzlichem Fuße, ſchwarzgrauem, Tappigen, aufgeblafenen Hute, wächst im Frühlinge und Herbite auf der Erde und an faulen Bäumen; iſt eßbar. I Faltenpilz, (Cantharellus), Gattung der Familie Pilcati; Hut fleiſchig, horizontal oder Fantig; Schlauchlager mit parallelen, Aftigen Falten, Strunk in den Hut übergehend oder fehlend. — Arten: Gemeine $., Eierfhwanm, Pfefferling, Dotter: gelb (©. cibarius), Strunf central, innen dicht, am Grunde dünner, Hut er eingedrüct, am Nande verbogen, kahl; Falten ſchmal, die, Aftig, weitläuftig. Riecht friich angenehm, Schmeckt etwas ſtechend pfefferartig. In Wäldern. Der ihn ähnliche, aber giftige ©. aurantiacus tft orangegelb, filzig, kaum fleischig, wenig eingedrückt, Tal ten dicht, zweifpaltig, unten raus; Strunk jpäter hohl. amenfer, ſ. Nelken. arbenfndterig, |. u. Knöterig. BE Farbenwinde, (Pharbitis), Gattung der Familie Wiedengewächſe, mit 5blätteri- gem Kelche, glociger oder trichterfüuniger Blumenkrone; 3—Afächerigem Fruchtfnoten, auffpringender 3 Afächeriger Kapfel. — Blaue F. (Ph. eoerulea), mit mannzhohen, windendem, ſtielrundem Stengel; berzförmigen, Tpigsdreilappigen Blättern; blattwinfel- ftändigen Blüthenftielen; bläufichen, txichterförmigen Blumen; Yjamiger Kapſel. Der Same wird in Ditindien, der Heimath der F. als heilkväftig verkauft: Die Wurzeln und Blätter einer in China einheimifchen Art des Silberblattes, werden dort zu er: weichenden Umfchlägen gebraucht. Farbholz, oſtindiſches, |. v. a. Caesalpinie. Farrn, Karrnfraut (Filices), dritte Ordnung der zweiten Stufe Stodpflan: zen; Gewächfe, die auf der Rückſeile der ohne Stengel aus dem Wurzelftoct kommenden, faft durchgängig geftederten Blätternfapfeln mit gegliederten Ringen umgeben tragen, und deren junge Triebe bei dem Auffchiegen ſptraͤlförmig zuſammengerollt find. Se nachdem die Dberhaut ala Hülle der Kapjelhäufchen Kon bleibt umd ein Schleierchen bildet oder nicht, ergeben fich zwei Ordnungen, nämlich: Ungeſchleierte und Gefgleierte. Sie lieben fchattige, feuchte Orte, und find in MWaldungen, weil fie dort junges Hol erſticken und ſchwer auszurotten find, ſchädlich. In Amerika bilden te, in — aufſchießenden Gattungen und Arten ganze Waldungen. Eingeäſchert geben ſie reich— haltig Kali. In nördlichen Gegenden dienen mehrere Arten zur Viehfütterung. Farrnkrautwurzel (Radix polypodii maris), auch Farrnkrautmännchen, (As- pidium filix mas), die gegen 6 Bull Lange, 2—3 Zoll die, aus vielen eirundlichen, dicht auf einander liegenden, harten, ſchwärzlichen Wurzelfnollen der Wurmfarrn (j. d.) iſt eines der fräftigjter Mittel genen ven Bandwurm. Ueber den offteinellen Gebrauch des Farrnkrauts fiche die einzelnen Arten, wie Leber— mooSfarrn, Billenfarrn, Wurmfarren ac x. Farrnkrautwurzel-Extract iſt ätberiich, und wird durch Ausziehung der gereinig- ten, etwas abgetrocneten Wurzel mittelft Aether und Verdunftung des letzteren bereitet, ſeine Conſiſtenz iſt Ss oder fyrupartig und kann als das wirkſamſte der bis jetzt bekann— ten Mittel gegen den Bandwurm betrachtet werden. —“ ſ. Wurmfarrn. aſanenkraut, ſ. v. a. Orobus vernus. Faſanenſtrauch, ſ. v. a. Coluta arborescens. — Faſel (Dolichos), Gattung der Familie Schneue— * mit dzähni⸗ 196 Faferfrucht — Feigenbaum. em, glocigem Kelche, ſchmetterlingsförmiger Blume; 2— vielſamiger Hülſe. — Arten: & inefijche F. CD. chinensis), mit windendem, rundlich geitreiftem Stengel; Szähligen Blättern; blattwinkelftändigen, vielblüthigen Blüthentrauben, hängender, walzichter, ge— bogener Hülfe; rothbraunem oder weißen Samen, ver in China und Oftindien ein all: gemeines Nahrungsmittel ift und wegen dem die F. dort häufig gebaut wird. Mehrere andere Arten der F. werden im ſüdlichen Aften, theil3 der Krüchte, theils des Krauts wegen häufig gepflanzt und als Nahrungsmittel und Arzneipflanze benützt. Ueberhaupt wird fie für diefe Gegenden, was fir uns die Bohne ift, und faft noch allgemeiner ge braucht. Als Nahrungsmittel ift der Kern nicht Leicht verdaufich, und kommen in diefer Richtung jo ziemlich mit unjern Bohnen überein. — Grün genoffen erregen fie Er— brechen und Unterleibspefchwerden. Faſerfrucht (Inocarpus edulis), auf den Molukken und Süpfeeinfeln zu Haufe; wird verjchteden zum Eſſen zubereitet. Eine Abkochung der. adftringivenden Ninde ift vorzüg— lich bei chroöniſchen Diarıhden und Dyfenterien. Faulbaum, (Frangula), Gattung dev Familie Kreuzdorngewäcdie; zwitterblüthiger Strauch mit dſpaltigem Kelche, 5 Blumenblättern; 2—4ferniger Steinfrucht, — Ge— meiner %. (F. vulgaris), ftrauch- oder baumartig, bis 2O Fuß Hoch werdend, fahl mit mwechjeljtändigen Aeſten; ganzrandigen, ovalen, fahlen woechjelltändigen Blättern; in den Blattwinkeln gefchärften, geitielten weißen Blüthen, erbiengroßen, erſt rothen, dann Ichwarzen Steinfrüchten. Blüht im Mat — Juni in Wäldern und Gebüſchen. Das ER wird von Drechsler gerne verwendet, und gibt die befte Kohle zu Schießpulver. ie Rinde, Blätter und Beeren werden zum Färben gebraucht und die innere Ninde gepulvert und mit Eſſig und Butter gekocht, ala Wafchmittel gegen die Krätze, auch gegen die Raude bei Thieren angewendet. Wird die mittelfte, gelbe Rinde des Baums mit Eſſig begofjen und auf Grind gelegt, fo heilt derſelbe; fiedet man diefelbe mit Effig und gurgelt ſich mit der erhaltenen Flüſſigkeit, jo heilt dich das faule Zahnfleiſch, ſtillt Zahnſchmerzen ac. Federharz, ſ. Trompetenbaum, ſchildförmiger, ferner Krummröhre, Kautſchuk und Maniok, nußbariter, — ſ. v. a. Gummibaum. edernelke, ſ. v. a. Eleine Gartennelke. ederrüben, ſ. u. Rüben. Fedie (Fedia), Gattung der Familie Kardengewächſe, mit überweibigem, Azipfe- ligem Kelche, einblätteriger Blumenfrone; ſchwammiger, Sfächeriger Nußhülſe. — Füll— horn-FF. (F. Cornucopia), mit eirunden, ganzen fißenden Blättern ; vöthlichen Blüthen ; gedeiht an den Küften des mittelländifchen Meeres, blüht im Mai — Juni, ift einjährig. eigbohne, j. dv. a. weiße Wolfsbohne. eigenbaum (Ficus), Gattung der Familie — — ein oder Ahäufig ; die Blüthen von dem fleifchigen, birnförmigen Fruchtinoten umſch offen, die jehr kleine Schließfrüchte in der aus dem vergrößerten Hauptfruchtboden entitandenen an enthalten. — Arten: Gemeiner 7. (J. Carica), im wilden Zuftande ſehr Klein, kul— tioirt aber bis 30 Fuß hoch werdend. "Das Holz ift weiß, weich und ſchwammig, wird deshalb zum Poliren von Metallen gebraucht; auch Dofen, Büchfen und ähnliche Geräthe werden daraus verfertigt. Die Blattjtiele find rund, weichhaarig, die Blätter herzförmig, entweder ganz oder handfürmig, 4-Dlappig gefpalten, unten weichhaarig; die Geichlechtshülfe weiß oder röthlih. Im Freien gedeiht der Gemeine %. bios in Süd-Europa, im Oriente, im nördlichen Theile Afrikas; dag Klima Mittel-Europa’s it im Winter Schon zu hart, weßwegen die Feigen dort in Gewächshäufern oder in ellern überwintert werden müfjen. Wo die Früchte in Menge zu haben find, bilden fie ein Hauptmahrungsmittel der Einwohner, find auch getrocknet ein bedeutender Handel3artifel. Die in Gewähshäufern gezogenen Feigen werden bei uns noch ebenſo wie die getrockneten fremden zum Nachtifch gegeſſen. Gute Feigen müfjen getroefnet weich, Elebrig und durchicheinend ſein; als jolhe werben ſie innerlich) als Bruftthee, etwa mit Gerfte und Rofinen abgefocht, gebraucht und in Form dieſes Abjuds tajjenweile getrunfen. In heißer Milch oder Waſſer erweichte getrocknete Feigen find ala milderndeg Mittel gegen Zahngeſchwüre zu empfehlen. Den Vorzug in jeder Beziehung gibt man den griechifchen Feigen. Die alten Griechen brauchten fie auch Teigenbaum — Feigenbirne. 197 al3 Umschlag bei Entzün— dungen, Scorpionftichen, BifjenwüthenderHunde. — Die en, (S. Sycomorus), mit jehr ſtarkem und hohem Stamme, geittelten, ungefähr 4 Zoll langen, kah— len, herzförmig-eirunden Blät- tern; blattlofen, am Stamme und den jtärferen Aeſten ent- Ipringenden Doldentraubenblü— then; birnförmigem jchmußig- weißem, grünlich = gejtreiften Hauptfruchtboden ; wird in Aegypten und dem Driente mehrere Hundert Jahre alt. Die Früchte werden wie die de3 gemeinen %. gebraucht; das fich jehr lange erhaltende Holz wurde von den Aegyp— tern in früherer Zeit zu Mus mienfärgen verarbeitet. — Ro— fenblättriger %. (F. nym- phacifolia), ungefähr 20 Fuß hoch, mit langgeitielten, mehr als 1 Fuß langen und breiten, herzförnig=rundlichen, unten % weißgrünen, ſchwachwolligen Blättern; weichhaarigen, ge— Gem. Feigenbaum. zweit-ſitzenden Früchten; gedeiht in Weſtindien und Südamerika. Sein Milchſaft wird mit andern Pflanzenſäften vermiſcht und iſt jo ein Beſtandtheil des Kautſchuks (Federharzes, Gummielaſticum), doch kann auch der Saft anderer Feigenbaumarteu ebenſo verwendet werben. — Der heilige F. (F. religiosa), hoch und ſtärk mit lang— gejtielten, durch den ſchwächſten Luftzug beweglichen, Herzförmig > vumd = ovalen, N. gen, hellgrünen, glänzenden Blättern; blattwinfelftändigen, einzeln oder zu zwet beiſam— men jigenden Fugeligen, Eirfchengroßen, grünen, in der Neife vöthlichen Früchten, iſt in Oſtindien (jeiner Heimath) dev Gottheit (Mifchau) Heilig, daher fein Name. Seine Blätter find der Aufenthaltsort der Lack-Schildlaus, welche in unzähliger Menge darauf lebt, von dem austretenden Milchjaft überzogen wird und mit diefem als Gummilak in ben Handel kommt und zwar als Stoflaf mit den Zmeigen, an denen er feſtſitzt oder als Körnerlak in den von den Zweigen abgelösten Stückchen; oder als Klumpenlaf, wenn viele Körner zu einem Kuchen zuſammengeſchmolzen worden find, und endlich als Schellak ausgefocht und von dem Farbenftoff gereinigt werden. Die 3 erſten Sorten werden als Erjagmittet der Cochenilfe, der Schellak zu Firnißen und Kitt verwendet. Der inbifche F. (F. indica), ift die ftärkfte Feigenbaumart; von feinen Aeſten Laufen lange Wurzelfajern aus, die in die Erde dringend, neue Stämme bilden, und jo einen Baum in kurzer Zeit zu einen Eleinen Wäldchen umfchaffen. Die Blätter find, herzförmig, breit⸗rund, ſehr dick, gallig; die Früchte gezweit, blattwinkelſtändig, Fugelig, nußgroß, voth, behaart. Der Genuß der Feigen ift für Alle ſehr gefund, die an Yujten, Luü— ge neranfheiten zc. leiden. Ihre Kraft wird, erhöht, wenn man ſie mit Waffer und Iſop fiedet und auch die Flüffigkeit davon trinkt. — Die Gebärmutter wird wieber in die vichtige Lage gebracht, wenn man Feigen mit Siebenzeitfamen und Gerjtenwaffer fiedet und damit von unten auf bäht. — Alle Geſchwulſten, namentlich die von Waſſer— jucht herrührenden, werden durch Auflagen ſehr ſchnell gemildert. — Der Saft de3 Feigenbaums bewirkt, wenn man ihm unter fire Milch mifcht, ein ſchnelles Gerinnen devjelben; gejtandene Milch löst er hingegen wieder auf. Feigenbirn, eine geſchätzte, feigenförmige Sommerbirne. 498 Feigenbiftel — Fenchel.- Feigendiſtel (Opuntia), Gattung der Familie Rübſelgewächſe, mit radförmigen, aus bejonderen Büicheln oder dem Rande des Stengels hervorbrechenden Blüthen; hoͤcke— riger, zuweilen ſtacheliger, kugeliger Beere. — Arten: gemeine J. (O. vulgaris), mit kriechendem, bis 8 Fuß langem, ſtark veräſteltem, gegliedertem Stamme; eirunden, dicken, fleiſchigen, kurz und büſchelig ſtacheligen Gliedern; blaßgelben Blüthen; rothen, ſtacheligen Beeren; iſt in Oſtindien einheimiſch. Die Beeren werden nach Abnahme ver Schaale gegeſſen, find aber nicht ſchmäckhaft; die Glieder als erweichend im der Heil: funde verwendet. — Cochenille-F, (O. Cochinillifera), mit aufrechten, mehr als mannshohem Stengel, ftachellojen, gegliederten Aeften, rojenrothen Blüthen; vother Beere, ift in Südamerika zu Haufe, wo die jungen Triebe gegefjen, die Samen zu Mehl ges macht werden. Hauptfächlich ift aber diefe Art nüglich, weil auf ihr die Cochenille— Schildlaus Icht, welche die befannte Carminfarbe. liefert. Teigenwarzenfraut, S. v. a. Braunwurz md Schellwurz. eigwurz, 1. dv. a. Tormentillwurzel. elbe, Felber, Felbinger, f. v. a. weiße Weide. eldahorn, eine Art der Gattung Ahorn, welche unter dem Namen Maßholder befannt ift. el fer, |. v. a. Rumex acetosella. eldbeifuß, 1. u. Beifuß. | eldblätterſchwamm, |. v. a. Champignon. elöferzen, j. v. a. Wullfraut. eldröslein, S. v. a. Feldanemone, j. Anemone eldfalat, f. v. a. Aderfalat oder Rapünzchen. Feld-⸗Thymian, ſ. Duendel. Fellriß, ſ. v. a. Löwenzahn. elsbüſch, (Epacris), Gattung der Familie Bleiwurzgewächſe, mit Stheiligem Kelche, röhriger, oſpaltiger Blumenkrone, öfächerigen Fruchtknoten; vieletigen Fächern; Hfächeriger Kapjel. — Arten: Grübiger %. (E. impressa), Strauch mit flaumigen Aeſten; jigenden, lanzettigen, ftachelipisigen Blättern; endjtändigen, blattwinfelitändigen, traubiggehäuften, hängenden, roſenrothen Blüthen; iſt in Auftralten einheimifch, wird bei und in Gewächshäufern getroffen. elfenftrand, . v. a. Azelea procumbens. enchel (Foenieulum), Gattung der Familie Doldengewächfe, mit undeutlichem Kelchrande, Länglicher Spaltfrucht. — Arten: Gebräuchlicher %. (F. offcinale), mit ftarfer, rübenartiger, gelblicher Wurzel; 3—6 Fuß hohen, äſtigem, dunkelgrünem, bereiften, marfigem Stengel; 2=, 3= und mehrfach geftederten, oben auf langen Scheiven figenden Blättern; endjtändigen und blattgegenftändigen, großen Blüthenvolden ; gold— gelben Blumen. Iſt in Süd-Europa zu Haufe, wird dort und auch bet ung in Gärten häufig gebaut, blüht im Juli — Aug, ift zweijährig. Zum Anpflanzen des F. wird gewöhnlich tiefes, fettes Land gewählt, doch fommt er beinahe überall fort und beſamt fih häufig von felbit. In Gärten wird der einjährige Samen im April gefäct, die Pflänzchen ſpäter verjebt, das Land rein erhalten und die Stengel im Herbite am Boden abgejchnitten. Die Wurzelfproffen, insbefondere aber die jungen Stengel, wenn fie mit Erde gehäufelt worden und dadurch zart geblieben find, werden als Ealat gegefjen; die unreifen Dolvden legt man zu eingemachten Gurken, hauptjächlich iſt e8 aber der Same des Fs. welcher benüßt wird. Er befördert die Verdauung, tft deßwegen gegen verjchie: dene Magenübel anwendbar; auch gegen Bruftfranfheiten, 3. Bd. Brujtwaj- jerfudt, Catarrhe, wird er mit Erfolg gebraucht. ALS Thee werden 1—2 Duent auf einige Taſſen genommen, auch unter Milch, uno befördern in diefer Form unge: gemein die Milhabjfonderung ſäugender Mütter. In letzterem Falle kann auch nach- ſtehende Mifchung angerathen werden: Fenchſelſamen, weißer Zucker, Gelbe von Pome— ranzenjchalen, von jedem 1% Duent, weiße Magneſia, 2 Quent, in Bulverforn täglich Zmal einen Theelöffel voll zu nehmen. Das aus den Samen des 73. bereitete Del wird in gleicher Weife verwendet. Der italienische Fenchelfamen ift dem deutfchen vorzuziehen. In Südeuropa werden mehrere, von der Hauptart jedoch nur unweſentlich verjchiedene Spielarten angebaut, al3: der ſüße F, dev Eſels-F., mit ſehr ſcharf aromatischen — Der indische F. und der capiſche F. jind im den durch ihren Namen ezeichneten Gegenden zu Haufe. Die Früchte des in Südeuropa wildwachlenden ge— Fencheldill — Ferkelkraut. 199 drehten Seſels (Seseli sortuosum), mit gewürzhaftem Geruch und Geſchmack, gelten in ihrer Heimath für heilkräftig, namentlich als Gegengift gegen Schierlingagift, fie haben jedoch nichts vor andern Früchten der verwandten Gattungen voraus. In Nord: amerika wird die Wurzel der jehwarzrothen Thaspie (Thaspium atropurpureum), als antiſyphilitiſches Mittel angewendet. Zu Hitze geneigte Perfonen ſieden Fenchel mit dem Kraut oder ven Samen allein und trinken das Wafjer, dann werden fie immer wohl bleiben. — Säugenden grauen ift der Genuß de3 Fenchels in alfeu Formen jehr gut, indem er die Milch vermehrt. Die Gebär- und Harnorgane reinigt, Milz und RT öffnet 2. Fenchel wirft ſehr magenftärfend — Bei geichwolles nen und entzündeten Brüften fiede man die Wurzel ganz weich und lege fie lau— warn darauf, dann werben fie befjer. — Der Saft der Fenchelwurzel, der in zinnernen Gefäffen aufzubewahren ift, Leiftet vorzügliche Dienfte bei entzündeten und ſchwa⸗ chen Augen. Auch der grüne und der gepulverte Same iſt gut für die Augen. — Die Ohrmwürmer werden getödtet, wenn man Fenchelkrautſaft mit Honig vermischt und in die Ohren läßt. — %. in Efjig gefotten und auf Wunden und andere offene Schäden gelegt, heilt diefelben. Fencheldill, bei Eifenach, |. v. a. gemeiner Fendel, enchelholz, f. v. a. Saffafrashol;z. encdjelwortel, am Gay, |. v. a. Efel3fen del. enugrec, 1. v. a. Bockshorn. te ennich (Panieum), Gattung der Familie Gräfer, mit Wlüthiger Spelzenblume; Kispe; ftachelipisigen Kläppchen; freier Schliegfrucht. — Arten: Der Hirien-f, (P. mileaceum), mit 1—4 Fuß hohem, großentheils behaartem Stengel, lanzettigen; behaarten Scheidenblättern; lockerer, meiſt überhängender Rispe. Blüth im Juni und Juli; Neife: im Aug. auch Sept. Unter: ‚arten: grauer Rispenhirſe (Hirsch, Hirſe), mit grauen Samen, loderer, einfeitiger Rispe; mag wohl die uriprüngliche Art fein, welche aus Dftindien zu ung gefommen iſt, und aus der durch Gultur die übrigen Unterarten fich entwicelt haben. Er geveiht jo weit als Mais— und Weinſtock, und ift die am häufigiten angebaute Art, weil der Samen an Güte alle übrigen übertrifft. Schwarze Nispendirfe mit Schwarzen Samen, fommt jehr ſelten vor, ift niederer und reift fpäter als die vorige Unterart. Gelbe Klumphirſe, mit zuſam— mengezonener Rispe, ftrohgelben Samen, wird Hauptfächlic im Deft: reich häufig angebaut. Weiße Klumphirje, Nispe wie bei vos riger Art, Samen weiß, jehr jelten angebaut. Blutrothe Klum: penhirfe, mit blutrothen Samen, ſehr felten. Der Hirfen-F. - braucht zum Gedeihen ein mildes Clima und warmen Loceren, etwas jandigeu Boden. Trockenheit und Hitze ſchadet ihm nicht Teicht. Da: egen Nachtfröfte bei zu früher Ausſaat; diefe Finn noch im Mai und ogar ſpäter jtattfinden, am zweckmäßigſten in Neubrüchen, ausgetrockneten Sümpfen. Der Samen gibt nahrhafte Suppen und Brei, zu Brodbereitung taugt ev weniger. Die Stengel find grün abgemäht in trodenen Jahrgängen, wo andere Futterpflangen nicht gerathen, ein gutes Erjagmittel für diefe; dürr taugen fie nicht viel, (serfeleiche, 1. v. a. Sommereide, Ferfelfrant (Hypochaeris), Gattung dev Familie Bereinblüthler mit bachzieges liger Hülldecke; kahlen Schließfrüchten; federiger Fruchtkrone. — Arten: Kahles F. (H glabra), mit äſtigem, zuweilen auch aſtloſen, kahlen Stengel; wurzelitändigen, fahlen oder Furzhaarigen Blättern; blüht gelb im Auguft, befonders auf fandigen Aeckern Mittel⸗Europa's. — Aeſtiges %.(H.radicata), mit langer, walziger, fleifchiger Wurzel; fehr niederem oder auch bis 3 Fuß hohem, gewohnlich äftigem, doch auch aftlofem, Fahlen Schafte; wurzelftändigen, furzhaarige , fiederipaltigen, gezähnten oder fchrotfägeförmigert Blättern; gelben, im Juli und Auguft ericheinenden Blüthen; Tanggefchnabelten Schließ« früchten. Wächst in Europa auf Wiefen und ähnlichen Orten; die Blüthen und Blätter bienen zuweilen gegen Unterleib3ftofungen und einige Bruftfrankheiten. — Gefledte3 F. (H. maculata), mit fteifhaarigem 1—3 blüthenköpfigem, zuweilen 122 Blätter tragendem Schafte; wurzelftändigen, breiten, vorn zugerundeten, rauhhaa⸗ 200 Fernambucholz — Fettfraut. tiger, meift braun gefleckten, gezähnten Blättern; gejchnäbelten Schließfrüchten. Blüht im Juli — Auguft, an fteinigten Orten auf Waldtriften, ift ausdauernd. ernambuc-Holz, ſ. Cäſalpinie (vielftachelige.) erresbeeren, S. dv. a. gemeine Berberbeere. Fetthauſch, |. v. a. Feldſalat. ettblume (Piaranthus), Gattung dev Familie Seidenpflanzengewächſe, mit glockiger, fleiſchiger, Sfpaltiger Blume; einfacher Beifrone, glatten, walzigen Balgkapjeln. — Arten: Braune‘. (P. pullus), mit blattlojem, fleifchigem Stamme; —— zähnten, aufrechten Aeſten; gehäuften, faſt ſitzenden, zwiſchen ven Zähnen ſtehenden, dun— kelbraunen Blüthen, findet ſich am Vorgebirge der guten Hoffnung auf ſandigen Stellen. Fleiſhfarb, F. (P. incarnatus), ebendaſelbſt vorkommend, dient den Hottentotten als Speiſe. Fetthenne (Sedum), Gattung der Familie Gehörntfrüchtler, mit Stheiligem, blätterigem Kelche, 5 Blumenblättern; 5 vielfamigen, geſchnaͤbelten Balgkapſeln. — Arten: Scharfe F. (S. acre), Mauerpfeffer, Steinpfeffer, in allen Theilen brennend ſcharf ſchmeckend, mit dünner, faſeriger Wurzel; viele, theils blühende, theils blüthenloſe, 2—-3 Zoll hohe Stengel treibendem Wurzelſtocke, dicken, * fleiſchigen, kahlen, eirunden, gedrängt figenden, ſchön grünen Blättern; kahler 4—Öblüthiger Trugdolde; gelben Blüthen. An trocenen, fandigen Stellen im Juni bis Juli blühend. Innerlich genommen bewirkt das frijche Kraut Erbrechen und Durchfall, wurde ſchon gegen Waſſerſucht und Scorbut ange wendet, auch gegen Fallſucht empfohlen, doch möchte jein Hauptnutzen darin beitehen, daß Glas und ähnliche Gegenftände fich ſehr gut damit von Fett reinigen laſſen. Die jungen Blätter der zurüdgefrümmten F. (8. reflexum) und einer Abart davon, des 8. rupestre, welche beide unter ven Namen große oder gelbe Trippmadam bekannter find, werden als Suppe oder Salat genofjen. Das 3 ; ganze Kraut von der vorigen Art, nur durch die zuweilen blau oder graugrüne Blüthe wejentlich unterſchieden, dient auch Außerlich gegen Geſchw,üre, innerlich gegen Scor— but. Die Enollige F. (S. Telephium), gemeine %., mit ſtark knolliger Wurzel; auf- rechten, kahlem, ajtlofem, am Ende zuweilen auch auf einem oder einigen Neft chen die dicht doldentraubetragendem Stengel, fleifchigen, oval länglichen, ſtumpfgeſägten, unten Kurzgeftielten, oben figenden, gegenftändigen oder wirteligen Blättern; gelblichweißen oder purpurrothen, wohl: riechenden Blüthen. Im Juli — Aug. an fteinigen Orten und Hecken blühend. Iſt ein jchmerzitillendes, fühlendes, wundhei— lendes Hausmittel. Die große Fetthenne (S. maximum), von voriger Art nur durch die Itengelumfaffenden oberen Blätter verjchieden, Hat ſonſt Alles mit ihr gemein. — Wenn man das Kraut zerſtoßt und auf Wunden legt, ſo wirkt es ſehr heilſam auf dieſelben und ſtillt zugleich das Blut. Die Schmerzen weichen jehr ſchnell beifder Anwendung diefes Mittels. Fettkraut (Pinguicula), Gattung der Familie Kugelblumen: gewächje, mit Ötheiligem Kelche; Aappiger, geſpornter, kurzröh— tiger Blumenkrone, eirunder, 2jchaliger, vieljamiger Kapfel. — Art.: Gemeines F. (P. vulgaris), mit rofettigen, oval-länglichen Blättern; feinbehaarten, Ablüthigen, einige Zol hohen Stengel, » AN NN wurzelftändige , violetten Blüthen. Iſt auspauernd, blüht an | torfigen Orten im Mai bis Juni. Das Vieh verichmäht dad F. Gem, Zettfrant. als Futter, den Schafen ſoll es ſehr jehädlich fein. Um der Mil, einen guten Ge- Settpflanzen — Fichte. 201 Ihmad zu geben und fie dick zu machen, wird diejelbe im nördlicher ‚Europa friſchgemolken durch Blätter der %. geſeiht; im Uebrigen wie ge- wöhnlich behandelt. Als Heilmittel bei Wunden und Geſchwüren wird das %. jebt ebenjo wenig als gegen Lungenſucht angewendet. Die in Südamerifa einheimische Art: getüpfelte Wannenblume a punctata), dient dort als Burgirmittel und gegen Luſt— euche. ettpflanzen, Pflanzen mit dicken, ſaftigen Blättern. ettitrand), (Cotyledon), Gattung der Gehörntfrüchtler; Htheiliger Kelch, walzigeröhrige Blume; 5 Balgkapjeln. Paarig-kreuzender Fett— ftrauch, mit figenden, paarig freuzenden, fleiſchigen, walzenartigen, ftachel- ſpitzigen Blättern ; endftändiger, langgeftielter Trugdolde; blaßrothen, hängen— den, geftielten Blumen. Blüht am Vorgebirge der guten Hoffnung im Juni. Die Blätter ver in Europa vorkommenden Art: hängendes Nabelfraut (Umbellicus ——— ſind ein kühlendes, erfriſchendes Heilmittel. euchte, ſ. v. a. Föhre. a euerbohne, j. v. a. türkiiche Bohne. a, senerfrant, |. Knopfflechte, Art: Scharlach-Knopfflechte. | enerlilie, ſ. u. Lilie. enernelfe, ſ. u. Nelke. enerröschen, j. v. a. Adonis autumnalis. euerſchwamm, ſ. Löcherpilz, Art: Zunder-Löcherpilz. ichte (Picea), Gattung der Familie Zapfenbäume. Einhäuſiger Baum. Die männlichen Blüthen in Kätzchen mit braunen Schuppen, welche je 1 einfächerigen, auf: Ipringenden Staubbeutel bedecken und mit demſelben verwachlen find, weibliche Blüthen in Kätschen, deren Deckblätter 2 weibliche Blüthen enthalten. Nach der Neife fallen die geflügelten Samen aus und die holzig werdenden, an ver Spitze verflachten Fruchthalter bilden den Zapfen. — Arten: Die gemeine F. (Picea excelsa), Rothtanne, Schwarztanne, 120—180 Fuß hoch, mit rothbrauner Rinde; geradabtehenden Aeften ; zuſammengedrückten, dunfelgrünen, zerjtreuten Blättern; bis 7 Soll langen, im zweiten Jahre reifenden Zapfen, geflügelten Schliepfrüchten. Blüht im Mai — Junt in Europa und Nordaften, am liebſten auf Gebirgen, wo fie bis zu einer Höhe von 5000 Fuß über . der Meereöfläche gedeiht. Die Nothtanne verlangt zu ihrem Gedeihen nur einen mittelmäßig guten, nicht zu trockenen, jandigen und nicht zu fejten und naffen Boden. Gedeiht an Bergen fait in jeder Lage, weder zu eng noch zu weit ftehend, gibt fo das feftejte Holz und unterdrückt den Graswuchs, der ihr in der Jugend fchadet. Der im Herbite oder Frühlinge von dem, noch nicht ganz reif gebrochenen Zapfen durch Dörren an der Sonne, oder mit bejonderen Vorrichtungen gewonnene Samen wird, um dem Schaden durch Vögel, ver bei früher Saat beträchtlich ift, vorzubeugen, im April oder Mat in Boden gejüet, der im Herbit zubereitet und nicht zu locker ift. Die Bedeckung darf nicht zu jtark fein. Die gemeine F. läßt ſich auch vecht wohl verfegen, doch muß Jorgfältig dabei verfahren, ganz niedere Pflanzen ausgewählt, höhere aber, fogar big 10 Fuß hohe, augen durch einen Pfahl geftügt werben. Sie wächst in der Jugend langſam, ſpäter aber immer rafcher, und erreicht ihre Vollendung in etwa 100 Jahren. Die Wurzeln liegen flach und gehen nicht ſehr tief. Das Holz der Rothtanne ift ein vortreffliches Bauholz, wird degwegen zum Schiff und Hochbaumeien, zu Maften und Tragbalten häufig angewendet, die Tifchler und Böttger (Kübler) — es gerne, ebenſo die Dreher daS fein geaderte, die Orgelbauer und Inſtrumentenmacher das aſtloſe zu Blasbälgen und Refonanzböden. Auch zu Latten und Bretier läßt es fich zweckmäßig ver- arbeiten. Dem buchenen Holze kommt es als Brennholz nicht gleich. Durch Aufritzen der Rinde und des Baftes an noch ftehenden Bäumen, das jedoch nachtheilig auf die Dualität des Holzes als Brenn- und Bauholz wirkt, wird das Harz und auch Terpentin gewonnen, doch weniger als von der Kiefer. Die reinften Stücke dieſes Harzes find der gemeine Weihraud. Das Harz wird zu Pech und Theer verarbeitet, und von Schuftern, Sailern und andern Handwerkern als Theer, insbefondere beim Schiffsbau verwendet. Weber die verjchiedene Arten und die Anwendung des Terpentins möge das Nähere unter Kiefer, gemeing, nachgefchlagen werben. Die juugen Sprofjen, welche — 202 Fichte, mit rothbräunlichen Schuppen bedeckt find, fich harzig anfühlen und bitter ſchmecken, werden im Frühlinge geſammelt, klein zerſchnitten, zu 3—4 Loth mit ungefähr 3 Schop- pen Waſſer abgekocht und dieſer Abſud taſſenweiſe getrunken. Sie geben insbeſondere bei längerer Fortſetzung dieſer Kur ein ſehr zu empfehlendes Mittel bei Verſchleimung der Lungen, unreinen Säften, Ausſchlägen, Flechten, auch gegen rheu— matiſche Uebel. Die Zapfen der Schwarztanne find ein, wenn auch nicht ausge— eschnetes, doch brauchbares und ärmern Leuten willfommenes Brennmaterial. Die lätter (Nadeln), werden als Streu benügt; von den unreifen Zapfen ein Del gewonnen, da3 zu Firnißbereitung gebraucht wird. AS Zaunpflanze wird dic Rothtanne nament— Lich in Gebirgsgegenden nicht felten gebraucht; fie erträgt den Schnitt ziemlich gut. Zu Lohe gemahlen iſt die Ninde, inSbefondere mit Eichenrinde vermifcht, zum Gerben ziem— ich tauglich. — Die [hwarze F. (P, nigra), in Norvamerifa einheimifch, bis 80 Fuß hoch, mit ſchwärzlicher Rinde, wagrechten Aeften, weichhaarigen Aeſtchen, zerftreuten, dunkelgrünen Blättern; kleinen ovalen Zapfen; blüht im Mai. Eine Abkochung der jungen Aeſtchen bildet mit Melaffe oder Ahornzucer vermischt das in Nordamerika ge: bränchliche Tannenbier, das als Getränk und als Heilmittel acegen Mundfäule gebraucht wird. — Weiße F. (P. alba), mit weißlichter Rinde, aufiteigenden Aeſten, zer: jtrenten, jeegrünen, leichtgekrümmten Blättern; ovalen, halbfingerlangen Zapfen; geflügelten Schließfrüchten. Iſt ebenfalls in Nordamerika zu Haufe, und wird dort wie die vorige Art zu Tannenbierbereitung benüßt. — Orientalifche F, (P. orientalis), im Driente einheimifch, der gemeinen F. Ähnlich, nur Kleiner. Das Harz tropft aus den Spigen der jungen Aeftchen und ift bei ung unter dem Namen Sapindusthränen befannt. — Die Lärchen-F., Lärchenbaum, Lerche (P. Larix), mit grauer, rifjiger Rinde, ausgefpreizten Aeften, büjcheligen, blaßgrünen, einjährigen Blättern; Fleinen, männlichen und purpurrothen weiblichen Käschen; aufrechten, zollhohen Zapfen; iſt in Nordafien und Südeuropa einheimiich, ihre Eultur kommt aber neuerer Zeit auch in Mitteleuropa immer mehr in Aufnahme Die Vermehrung gefchieht am zweefmäßigften durch im Frühlinge vorzunchmende DVerfegung in Beeten gezogener junger Bäumchen. Die Aus: jaat gefchicht im März, das Einfammeln der Zapfen, behufs der Sumengewinnung im Februar und März. Am beiten gedeist die L. in Gebirgsaegenden, in ziemlich kalter Lage, und etwas fandigem Boden, wo fie zumeilen fchon in 30--40 Jahren eine Höhe von 60 und eine Dicke von 2 Fuß befist. Das Holz kommt dem Eichenholze beim Schiffsbaue an Werth gleich, übertrifft aber diefes und fogar das Erlenholz an Brauch⸗ barkeit bei Waſſerbauten. Zimmerleute, Schreiner, Kübler, Dreher, verarbeiten es auf verſchiedene Weiſe. AS Brenn- und Kohlholz kommt es dem der Rothtanne gleich, ebenſo die Rinde zum Gerben. Der gebräuchliche Löcherpilz wird hauptfächlich an Lärchenſtämmen gefunden. Von der Lerchen-F. gewonnener Terpentin, der weißlich oder blaßgelb iſt, wird venetianiſcher T. genannt. Ueber deſſen Anwendung in der Heilkunde ſ. Kiefer, gemeine Außerdem dient er noch als Kitt zu feineren Gegen=- ſtänden, überhaupt als Bindemittel. Die Lärchenmanna, Manna von Brian son, die ebenſo, doch fchwächer wirft, wie die gemeine Manna, ift daB Harz der L., das in jüdlicher gelegenen Gegenden von jelbft aus den Blättern tropft. Durd) Ausbrennen der Stämme erhält man in Sibirien ein dem arabischen Gummi ähnliche Harz, das al® Gummi von Drenburg befannt ift, und als Speife, als Mittel gegen Munpdfäule und al3 Bindemittel benüßt wird. — Die kleinfrüchtige F. (P.mierocarpa), von der vorigen Art nicht wejentlich unterjchieden, ift in Nordamerika einheimifch, der von ihr gewonnene Terpentin ſoll den der bei ung vorkommenden Lärche noch an Güte übertreffen, wird aber nicht ausgeführt. — Die Cedern-F. (P, cedrus), wonicht die höchfte, doch bie am dickſten werdende Fichtenart, mit ausgebreiteten Aeſten, aufiteigenden Nebe näften, ausdauernden, dunfelgrünen, büjcheligen und gedrängt zerftreuten Blättern; großen ovalen Zapfen; geflügelten Schließfrüchten. Dieſe Art wird fehr alt, nach einigen über 1000 Jahre; das Holz ift äußerſt dauerhaft, und war ala folches Schon im Alterthum berühmt, und vom Libanon (ein Gebirge in Kleinasien) aus weithin auch zu dem Tempelbau nad) Jeruſalem verführt. Jetzt iſt die Ceder beinahe ein feltener Baum geworden. Das Cedernharz diente in frühejten Zeiten zum Einbalſamiren der Leichname. Das Einath— men der Luft in Fichtenwäldern ift ungemein gefund, und hat fchon viele Zungen: ſüchtige wieder hergeftelft, zumal wenn man innerlich noch dev Gebrauch der Zürbel- | Fichtenapfel — Fiugerkraut. 203 nüſſe damit verbindet. Letztere befördern auch, mit ſüßem geſottenen Wein eingenommen, den A und lindern die Hitze dev Nieren und der Blaſe. Werden bie Nüßlein mitBurgelfaft gefotten, fo ftärken fie den Magen und entziehen ihm alle Hiße. Wenn man die mittelfte Rinde des Pinbaums zerftoßt und den dadurch erhaltenen Saft nimmt, jo Führt dieß gelinde ab und befördert da8 Haren, Die zerquetichten Nadeln treten jeder Entzündung ftörend entgegen. Fichtenapfel, ſ. v. a. Fihtenzapfen und Gnanas. ichtennuß, ſ. dv. a. Zirbelnuß. ieberklee, j. Zottenblume, dreiblätterige, oder Bitterklee. jeberfraut, j. v. a. Tauſendguldenkraut. Fiebernuß, ſ. v. a. Ignatiusbohne. Fieberrinde, |. vd. u Chinabaum, Condamine's. Fieberweide, ſ. dv. a Bruchweide. Zebrunel, ſ. v. a. Gentiana iutea. hr v. a. Steinbred, rother. singerjennid, |. Hundszahngras, fingerähriges. — Fingergras Digitaria), Gattung der Familie Graͤſer, mit ährenfdrmiger, einſeitiger Traube; kurz oder auch länger geſtielter, einblüthiger Spelzenblume; Alappiger Blüthenhülle; Schließfrucht. — Arten: Blut-F. (D. sanguinalis), mit 1-2 Fuß Hohen Halmen; dünn behaarten Blättern, abftehendszottigen untern Blatticheiden, enpftändiger Dolventraube; kommt am häufigſten auf angebautem, ſand'ge Boden Europa's und Südamerika's vor, blüht im Juli — Aug. und wird in fandigen Gegenden, z. B. in Böhmen, als Wies— wachs angebaut; die Kleinen, enthülsten Früchte, Bluthirſe, werden als Nahrungs: mittel und in der Heilkunde wie die Hirie genen Durchfall und zu Umfchlägen ge: braucht. — Kahles F. (D. glabra), der vorigen Art ſehr ähnlich, nur Heiner, die Stengel ganz niederliegend, die ganze Pflanze kahl. u Fingerhut (Digitalis), Gattung der Familie Kugelblumengewächfe, mit Stheilt: gem Kelche; glockenförmiger Blumenkrone; unregelmäßigem Saume; 2fächeriger, 2jchals ſtückiger Kapſel. — Arten: Rother F. (Digitalis purpurea), mit aufrechtem, bis 4 Fuß hohen, flaumigem Stengel; eilangeitigen, gekerbten, unten flaumigen Blättern; end: ſtändigen Trauben; außen rother oder weißer, innen getüpfelter Blüthe. Wird ber ſchönen Blumen wegen häufig in Gärten gezogen, wächst wild an waldigen und ſonni— nen Orten des fünlichen, auch mittleren Europa's, ift Zährig; blüht im Juni Dis Aug. Die ganze Pflanze wirkt betänbendegiftig und bewirkt in größerer Gabe Erbreden, Durhfall, Schwindel, Verdunkelung der Augen, Zittern, Ohnmacht und Schlagfluß. Demungeachtet ift dev rothe F., der Übrigens an Wirkſamkeit von dem geglätteten %. (D. laevigata), noch übertroffen werben ſoll, eine jehr wichtige und häufig verwendete Arzneipflanze, und zwar innerlich bei anfangender Schwind— ſucht, Bruftwafierfudt, Gelbfucht, Herzfranfheiten; die Gelbjucht muß gleich beim Beginne damit behandelt werden. _ Die gebräuchlichhte Art der Anwendung it täglich 1--2 Tropfen der Tinctur 2mal unter einem Löffel voll Waffer zu nehmen. Die Tinctur wird durch Auspreffen des Saftes aus der, beim Beginne der Blüthe gefammmelten Pflanze und Vermiſchung desſelben mit ebenſo viel Meingerjt, von welcher Mischung nach 2—3 Tagen das Helle zum Gebrauche abgegofjen und aufbewahrt wird, bereitet. Der Genuß von Eſſig ift bei Anwendung diefer Tinctur gu vers meiden. Aeußerlich dienen die Blätter des rothen F. ſowohl friſch, als nachdem fie getrocknet und wieder ermeicht worden find, zum Auflegen bei Geſichtsſchmerzen, Hodengeſchwulſt, Gichtknoten. Die Blätter müffen bei längerer Aufbewahrung wohl verichloffen und vor dem Sonnenlichte geſchützt werden — Roftfarbiger F. (D. ferruginea), mit 2-4 Fuß hohem, kahlen Stengel; gezähn⸗ ten, lanzettigen, kahlen Blättern, glociger, gelber, innen geaderter Blume, in Beziehung auf Vorkommen, Standort, Blüthezeit und Wirfung wie vorige Art. Fingerkrant (Potentilla), Gattung der Familie Nofengewäcfe, mit 8 oder 10jpaltigen Kelche, Sblätteriger Blume, Kleinen, nußartigen Schließfrüchten, — Arten: 204 Finkenſamen — Fifchmüngze, Das Gänfefingerfraut (P. anserina), mit holziger, vielföpfiger Wurzel; Friechendem, bis 2 Fuß langem Stengel; zunehmend unpaariggeftederten , vielpaarigen Blättern; länglichen, gejägten Blättchen; vielſpaltigen, ſcheidigen Nebenblättern; gelben Blumenblättern; iſt aus— dauernd, blüht im Mat bis Juli, zum zweitenmale im Herbite an fjandigen Orten, an Wegen in der Nähe der Wohnungen in dem gemäßtgten Theile dev nördlichen Halbkugel. Der Abjud des geſtoßenen F. ſoll als Um— ſchlag von den Indianern in Nordamerika gegen Schlan— genbifje mit Erfolg verwendet werden. Innerlich wird das F. bei und gegen Waflerfuht in Folge von Leberleiden auf folgende Weife gebraucht: 2 Tränke, der eine bejtehend aus 1/, Loth Mannstreuwurzel (Eryn- gium campestre), '/, Loth Wegwartenwurzel mit 3 Schop- pen Waſſer auf die Hälfte eingejotten und mit 1 Löffel voll gutem Honig vermiſcht; der andere aus 1% Loth 3. und 1, Loth macedonischem Körbel mit ebenjo viel Honig auf diejelbe Weife bereitet, wie der. erjte, werden ab- wechslungswetje den einen Tag der eine, den andern Tag der andere, eine Stunde nad dem Nachteffen nach Durjt getrunken. Es dürfen nie beide Tränfe gleichzeitig genommen und feine andere Arznei dann beigebracht werden ; auch rohe Speifen, Salat, Gemüse u. ſ. w. find zu vermeiden. Weiger Wein mit ges jottenem Waffer vermijcht, Fan gemofjen werden. Mit dem Gebrauh der beiden Tränfe wird jo lange fortgefahren, bis Bejjerung eintritt, welche beinahe unausbleiblich erfolgt, wenn die Leber überhaupt noch heilbar it. — Schwargrothes F. (P. atrosang.), mit fußhohen, äftigem, auf: jtetgendem, flaumigem Stengel; Sfingerigen Blättern; verkehrt-eirunden, gefägten, unten weißfilzigen Blättchen; bei und in Gärten als Zier— pflanze vorkommend, iſt in Mittelafien einheimiſch — Tormentill- 3. (P. Tormentilla), mit vielföpfigem, walzigem, ſchwarzbraunem Wur— zelitocke, zahlreichen, niederliegenden oder aufjteigenden, nach oben äſti— gen, fußlangen Stengeln; 3—dftngerigen, kurzgeſtielten oder figenden Blättern; fahlen oder ſchwach behaarten, länglichen, -gefägten, am Grunde ganzrandigen Blättern; Fleinen, gelben Blüthen; vunzeligen Schliegfrüchten. Blüht im Juni bis Juli in Wäldern, auf Haiden, Straugart. durch ganz Europa, ift ausdauernd. Der herbe, ſchmutzig-braune, ins Fingerkraut. nen vöthliche Wurzelſtock ift ein vorzügliches, zufammenziehendes Mittel und kann zum Serben und auch zum Färben benüst werden. — Das ftrauhartige F. (P. fructi- cosa), im Norden Europas und Alten vorkommend, iſt ein jehr a Zieritraud) ; die Blätter follen von den Kalmufen als Thee benützt werden. Die Blätter in Eſſig gejotten nehmen ven Rothlauf überall; werden fie in Wein gefotten und diejer ge- frunten,, jo vertreibt er daS viertägige Fieber — Wird das Kraut mit altem Schmeer geftogen, jo heilen davon auch die bösartigften Wunden — Gegen Gelbſucht mache man Kichlein vom Fünffingerblatt, Mehl und Waffer, eſſe dieſe ueun Tage und das Uebel wird weichen. Finkeuſamen, ſ. v. a. Leindotter. Fioringras, eine Art des Windhalms; beliebtes Wieſengras, welches unter dem Namen friehende Schmelle bekannter ift. HERR ſeKottel ifchleimftrand (Sarcocalla), Gattung der Familie Santelgewächſe; zwitterig, mit glociger Geſchlechtshülle, Aeitiger Kapfel. — Gebräuchlicher F. (S. officinalis), 1—2 Fuß hoch, mit wechjelftändigen Aeften, zahlreichen, eirund-rautenförmigen, kahlen Blättern; gelber, endftändiger Blüthe; röhriger Geſchlechtshülle; iſt in Südafrika ein— heimisch. ‚Der Saft diefes Strauches war, früher als Fiſchleimgummi, oder Fleiſch— leimgummi in der Heilkunde gebräuchlich, wird aber jest nicht mehr angewendet. Fiſchmünze, im Elſaß ſ. v. a. Pfeffermünze. Gänſle-Fingerkraut. —* Fifchweide — Flaſcheubaum. 205 iſchweide, ſ. u. Weide. iſetholz, ſ. v. a. Sumachz Perücken-Sumach. lachs, ſ. Lein. lachs, neuſeeländiſcher, ſ. Flachslilie. lachsbaum, ſ. v. a. Antidesma alexiteria; Pflanzengattung in Oſtindien; eine Ab— kochung der Blätter dient als Gegengift gegen den Big der malabarifchen Natter; der Baſt des Baums zu Stricken und Garn, dad verwoben wird. lachsgras, ſ. Wollriet. — lachslilie (Phormium), Gattung der Fämilie Kronlilienz zwitterig, mit röhriger, viel— theifiger Geſchlechtshülle, länglicher, dreiſeitiger, gedrehter, dreifächerigeri Kapfel. Arten: Die zähe F. (Ph. tenax), mit fleiſchig-knolligem Unterſtocke; mittelſtockſtändigen, großen, bandförmigen, 2-9 Fuß langen, bis gegen 4 Zoll breiten, kahlen, zähen, lebhaft grünen, am Rande vothen Blättern; bis 7 Fuß hohem und am Grunde 3 Zoll im Umfang mefjenden, in der Mitte der Blätter entjpringendem, braungefchupptem Schafte; am Ende des Schaftes ftehendem, 10—15blüthigem Blüthenftrauge; gelben, am Grunde grünen Blüthen; 3 Zoll langer, anfangs gelblich-grüner, ſpäter dunfelbrauner Kapfel. 'Iſt iu Neufeeland einheimiſch; die Faſern der Blätter an Feinheit und Zähigfeit beinahe un— überirefflich, find der jogenannte neujeeländifche Flachs. Im der Heimat ver Pflanze werden Matten, Deden u. |. w. davon verfertigt. re (Cuscuta), Gattung der Familie Immergrüngewächſe; mit 4-bthei— ligem Kelche, glockiger Blumenkrone. Arten: Gemeine %. (C, europaea), mit faden— förmigem, äſtigem, blattloſem, an andere Pflanze durch Saugwärzchen ſich anklammern— dem Stengel; 1045blüthigen, zahlreichen Blüthenknäueln; röhrig-glockiger, röthlicher oder weißer Blume; wächst in Hecken und auf angebautem Felde und iſt auf diefem häufig ein Fäjtigeg Unkraut. Sie blüht im Juli — Aug., iſt einjährig. AS auflöfend und gelind purgirend, war fie früher in der Heilkunde gegen Leber- und Milzfrank heiten gebräuchlich, wird aber jeßt nicht mehr angewendet. Mehrere in Südamerika, Oſt- und Weſtindien einheimiſche Arten diefer Gattung werden in ihrer Heimath als Arzneimittel oder auch zur Speiſe benützt. lacurtie (Flacurtia), Gattung der Familie Kapperngewächfez zuweilen häufig, mit I—Ttheiligem Kelche; Fugeliger, mehrfächeriger Beer. Art: Die Zaum-F. (F, sepiaria), jehr Äjtiger, beinahe immer blühender, 4—5 Fuß hoher Strauch mit verkehrt: eirunden, kurzgeſtielten, kerbig-geſägten Blättern; blattwinfelftändigen und endftändigen an wohlriechenden, grünlichen Blüthen; erbjengroßen, jchwärzlichen, glän- enden Beeren, ift in Oftindien einheimiſch; die Finde wird dort gegen Gicht, die lätter gegen Schlangenbifje und die Beere als Obſt benüst. Andere noch weniger befannte, ebenfalls in DOftindien und den Injeln des indiſchen Oceans en Arten werden in verjchiedener Weile als Arzneis und Nahrungsmittel benüßt, find aber für unfere Gegenden ganz unwichtig, daher gar nicht vorfommend. Inderbaum, ſ. v. a. gemeines Ahorı. lamentinerkirſche, eine ) ätzte Herzkirſche. lammenblume, ſ. u. Phlox. laſchenbaum (Anona), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe, mit Ztheiligem Kelche; 6 Blumenblättern; ſitzender, weichſtacheliger, ſchuppiger Beere. — Arten: Schuppiger F. (A. squamosa), bis 20 Fuß hoher Baum, mit ſchwärzlicher Rinde, länglichslanzettigen Blättern; blattgegenftändigen, grünlich-gelben, ſehr wohlriechenden Blüthen, eirunder, grüner, bereifter, ſchuppenartig-bedeckter Beere. Urſprünglich ftammt der ſchuppige F. aus Amerika, ift aber jeßt in allen heißen Segenden der Beeren wegen angebaut, welche ein nicht blos angenehmes, fondern auch geſundes, insbeſondere gegen Durchfall und Fieber heilfames Obſt find. Auch die Rinde wird in ber Heilkunde als reizend-zuſammenziehendes Mittel gebraucht, ferner die Wurzelrinde gegen die Folgen des Genufjes giftiger Fifche, die Blätter gegen Würmer, die Knospen und Blüthen gegen Mundfäule u. f.w. — Der Tihirimajabaum (A. Cherimolia), in Südamerika und auf Java häufig vorfommend, trägt die wohlſchmeckendſten Früchte diefer Gattung, welche übrigens nebjt den andern Theilen des Baumes auf die bereit3 angegebene Weije benützt werden. Sein Anbau ift auch ſchon in Südeuropa aber ohne Eh g verjucht worden. Alle übrigen, mehr oder weniger befannten Arten find einander 206 Flaſchenbirue — Fleckblumos. in fofern ähnlich, als fie in heißen Gegenden gedeihen, durch ihre Früchte beliebtes Obſt liefern, und daß diefe, fowie die Rinde, Blätter, Wurzeln, Blüthen und Samen gegen perfchiedene Uebel als heilkräftig angewendet werben, Slajchenbirne, eine geſchätzte grüne Sommerbivne — Kicks-Fl., eine Herbſtbirne. — Boͤſes Fl., ebenfallg eine Herbitbirne. Alle Haben die Flaſchenform. Br Sen Slafhenfürbis (Tureupita), Gattung der Familie Kürbisgewächſe, einhäufig; nit glocigem, Hfpaltigem Kelche; Htheiliger Blumenkrone; dickſchaliger, Firrbisartiger, mehrjamiger, nicht aufipringender Deere; weigen Blumen, — Gemeiner F. (O. lage- naria), mit langem, kletterndem, flaumhaarigem Stengel; langgeftielten, herzfürmig oder am Grunde nierenförmigen, abgerundet jtumpfen, entferntsfeingezähnten, weichhaarige | graulichen Blättern; langen Blütdenftielen; ziemlich großen, fternförmigen, weißen Bus men; Feilenförmigen, erſt feindehaarten, danır kahl werdenden und ſchmutzig gelben ir ten. It aus Oftiudien zu und gefommen und wird jest als Sierpflanze in Gärten gezogen bet und. von Juni — Eept. Das Fleifch der Früchte von einigen Unterarten wird gegefien. Allgemein waren früher die Samen in der Heillunde gegen Krankheiten ber Harnorgane benügt, die Blätter werben als Abſud noch heute in Oftindien egen Gelbjucht gebraucht. Im Morgenlande werben die ausgehöhlten Schalen ber rüchte zu verſchiedenen Gefäffen verwendet, Die Samen einer in Weſtindien einheis milchen Art follen gegen ven Bandwırm treffliche Dienſte leiſten. (nfchenfürbisbirne, eine gute Herbitbirne, die gut gedeiht. laſchenmoos (Blasia), Gattung der Familie Sungenmanienmoofez die fruchte tragenden und die fnospentragenden Pflanzen find geſondert. — Hooker s %. (B. Hoo- kerii), die einzelnen Theile des Lagers jtehen ziemlich nahe, jind jaftig, grün, am Rande wellig und enthalten in der Aſchalſtückigen Kapfel die mit einer durchjichtigen Haut um— gebenen Keimförner. Wächst auf feuchter und fetter Walderde. Iatterrüfter, eine Ulmenart. lechte, isländiſche, ſ. v. a. isländiſches Moos. Flechten Lichenes), zweite Klaſſe ver Faſerpflanzen; Pflanzen, die auf einer ſehr niedern Stufe ſtehen, erzeugen in einer rinden-, ever laub-, oder ſtrauchförmigen Auͤsbreitung Keimpulver oder Keimkörner, auch den Früchten ähnliche Körner, in wel hen fcheindare Samen, meift in eigenen Schlaäuchen, wie bei Echwänmen und Keim— fhwänmen, vorfommen. Ste zerfallen in eigene Familien, wachſen hauptfächlich da, wo fonft feine andern Pflanzen fortfommen, und überziehen Fable Selen, Baumſtämme, altes Mauer- und Holzwerk, öde Etellen ꝛc. Ihre Nasrung ziehen fie aus Negen, Nebel und der Luft,. welche jene Gegenstände befeuchtet. Häufig ſcheinen fie bloße graue, braune, gelbe oder weißliche Flecken zu ſein; doch ähneln andere F. Pflanzentheilen, bes fonders Blättern. Meiſt ift ihr eigentlihes Leben im Winter, wogegen fie im , Sommer vertiodnen und zugleich für andere Gewächle, z. B. Moofe, den Boden bilden, inden fie auch dem fahlften Flecken, wenn fie abgeftorben find und faulen, einige Damm— erde geben. Jungen Wald- und Fruchtbäumen werden fie als Echmarogerpflanzen ſchädlich, find jedoch meist mehr ein Produft der Verderbniß der Pflanze, als ihre Urſache. Aus diefem Grunde heißen auch einzelne Arten Baumfräge Souſt erhal- ten fie auch ihrer Form oder Conſiſtenz nach noch befondere Benennungen, als Staubz, Warzen, Schild, Schuppen-,Blätter-, Leder-, nabelförmige, Becherz, Straud-, Haar-Flechten, over nach dem gewöhnlichen Standort: Baum, Steine, Waud-F. u. f. w. Einige, wie die Rennthier-F., dienen Thieren zur Nahrung, im Norden z. B. den Nennthiere, bet und Hirschen, Reben, Echafen 2.5 an— dere 3. B. die isländiſche F. (isl. Moos) werden von den Menſchen gegeſſen und ſehr häufig in der Medizin benügt. — Mehrere Arten enthalten Far bſtoffe. — Ueber ihre Wirkungen und ihren Gebrauch fiehe die einzelnen Gattungen. Flechtenmöos (Riecia), Gattung der Familie Plattmooje, mit gewölbter Stiel— hühe, welche den mit Keimknospen angefüllten Knospenſchlauch umſchließt. — Gewim: pertes F. (R. ciliata), mit fternförmig ausgebreitetem, in Rappen abgetheiltem, grau— grimem Lager; hohler, Fugeliger Stielhuͤlle; grünen, päter braunen Knospenſchläuchen, gedeiht an Überichwenmt gewejenen Plägen durch ganz Europa. lechtenroth, ſ. v. a. Orfeille, ledblume (Spilantbes), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit zweireihiger, 2 Fleiſchblume — Flieder. 307 angedrückter Hülldecke; röhriger, 4—dzähniger Blumenkrone; eirunden oder fegelfürmigen Bluͤthenkoͤpfen. — Arten: Wahre F. (Sp. Acmella), mit 2—3 Fuß hohem, aufrech— tem oder aufiteigendem Stengel, gegenjtändigen, geftielten , ziemlich kahlen, meiſt ganz randigen oder auch gefägten Blättern; langen Blüthenftielen; gelben Blüthen; gewim— perten Schließfrüchten. Iſt in Ojtindien einheimiſch und blüht dort das ganze Jahr. Sie ſchmeckt erſt balſamiſch-bitter, dann ftechend ſcharf, md wurde früher gegen Mund: fäule, als jchweiß: und harntreibend, beſonders auch gegen Nierenftein angewendet. In Oftindien glaubt man durch Kauen diefer Pflanze, bei Kindern, deren Zunge geläu- fig machen zu können. — Krefjenartige F. (Sp. oleracea), mit zuweilen mehr ala mannshohen, Aftigem Stengel; gegenftändigen, gejttelten, breiteirunden, am Grunde ſtum— pfen oder herzförmigen Blättern, endſtändigen Blüthenftielen; 15—16 Hüllblättern; gelben, in der Mitte des Blüthenkopfes zuweilen braunrotrhen Blüthen. Iſt in Süd amerika zu Haufe, einjährig, und blüht das ganze Jahr. Ihr Gefehmast it wie der ber vorigen Art, fie viecht aber etwas unangenchm, deſſen ungeachtet wird fie in ihrer Heimath wie Kreſſe als Salat gegefien, daher ihr Same Frefje von Para. — Die ringelblumartige Wedelie (Wedelia calendulacea), ebenfall3 hieher gehörig, ift in Oftindien einheimifch, und wird dort gegen Magenleiden und Unterleibg> franfheiten, auch gegen Waſſerſucht und Außerlich als zertheilend gebraucht. — Das fampherduftige Riehfraut (Unxia camphorata), in Eurinam zu Haufe, mit ſtarkem, kampherartigem Geruche, tft dort ein gefuchtes Heilmittel. | Fleiſchblume, ſ. v. a. Wiefenklee. Fleiſchkraut, im Elſaß, |. v. a. Meerrettig. Fleiſchkrone, ſ. u. Philibertie. >; Flieder (Sambucus), Gattung der Familie a mit 5zähnigem Kelche; radförmiger, Furzröhriger Blumenkrone; 3 618 dfamiger Beere; zwitterig. — Guter Attich-F. (S. Ebulus), Zwergbollunder, mit ziemlich ftarfer und langer, friechender Wurzel, Frautigen, 13 5 Fuß hohem, rauhem Stengel; gegenftändigen, uns paarig gefiederten, aus 5—413 ellanzettigen, Fahlen, Kleingefägten Blättchen beſtehenden Blättern, großer, enpftändiger Trugdolde; weißer, außen röthlicher Blumenkrones; ſchwar— zen Beeren. Blüht im Juni bis Juli an Waldrändern, in Hecken u. ſ. w., iſt aus— dauernd. Die ganze Pflanze riecht unangenehm, ſchmeckt unangenehm bitter, ziemlich fcharf, Die Beeren jäuerlichjüß und jchleimig; aus ihnen wird das Attihmus, ein Purgir— mittel, bereitet — Dev ſchwarze F. (S. nigra), ſchwarzer Hollunder, Holder, Elhorn; ftrauchartig als Baum bis 30 Fuß hoch werdend, mit großer, ganz mit weißem Marfe angefüllter Markröhre; gegenftändigen, geftielten, unpaarig gefiederten, aus 3—7 geftielten Blättchen beſtehenden Blättern; eirumden, eirund-ovalen, |piten, dicht gefägten, fahlen Flättchen; großer endftändiger Trugdolde; gelblicheweißen Blumenfronen ; ſchwar— zen Beeren an der zur Zeit der Reife violettegefärbten, Überhängenden Trugdolde. Mächst wild in Hecken, Zäunen, in Europa und Nordafien, blüht im Juni bis Juli. Die Blüthen des Schwarzen F., befannter unter dem Namen Hollunder= oder Holder: blüthe, geben einen allgemein gefannten und gebrauchten Thee, der hauptfächlich bei Leiden, die von Erkältung oder zurücgetretenem Schweiße herrühren, vortrefiliche Dienfte thut, alfobi Ohren=, JZahne, Kopfihmerzen, Seitenſtechen, Beflemmun auf der Bruſt; in einzelmen Fällen hat diefer Thee aus 2-3 Loth Blüthen 9 einige Taſſen beſtehend, auch ſchon bei Keuchhuſten, in Gichtern und Fallſucht bei Kindern ſich hülfreich erwieſen, die Blüthen ſollen nach dem Pflücken möglichſt ſchnell getrocknet und bei dem Einſammeln eine Verwechslung derſelben mit andern Flieder— blüthen ſorgfältig vermieden werden. Sie können auch zu ſchmerzlindernden und zer— theilenden Umſchlägen bei Geſchwulſten angewendet werden. Auf die Bruſt wirkt das Hollundermus auflöſend- und beruhigend, ſtärker als der Thee, kann auch insbe— ſondere Kindern ſehr leicht beigebracht werden. Die Bereitung geſchieht durch Auspreſſen des Saftes aus reifen Beeren und Eindicken deſſelben zu Mus. Das letztere ſollte wo möglich nicht in kupfernen Gefäſſen geſchehen, welche dem Muſe ſehr leicht Kupfertheile mittheilen und beim Genuſſe deſſelben ſehr ſchädlich werden können. Iſt das jedoch ge— ſchehen, ſo erkennt man das Daſein von Kupfer im Muſe daran, daß ein in daffelbe geſtecktes polirtes Meffer einen kupfrigen Anflug befommt. Die Neinigung von diefer ſchädlichen Beimiſchung ijt möglich durch Verdünnung des Mufes mit Wafjer, anhaltene 203 Fliegenbaum — Flodenblunte. des Kochen deſſelben und dabei ſtattfindendes ſtetiges Umrühren mit einer eiſernen Klinge, Löffel oder ähnlichem Werkzeuge, das jedoch öfters gewechſelt werden muß. Wenn ſich an ihm nach längerem Umrühren keine Kupfertheile mehr anſetzen, kann das Mus un— bedenklich wieder eingedickt und gebraucht werden. Es dient auch äußerlich wie die Blüthen zum Aufziehen und Zertheilen von Geſchwulſten. Die innere Seite der Rinde wird al3 Pulver oder als Tinctur, zu gleichen Theilen Rinde und weißen Wein (dem Gewichte nach) angefegt, gegen Gihter, Eonvulfionen, Fallſucht gebraucht und von dem Pulver täglich einige Mefjeripigen voll, von der Tinctur einige Theelöffel voll genommen. ES muß. jedoch vor zu jchneller Anwendung des Hollunder3 in irgend einer Weife und vor zu großen Gaben gewarnt werden, da der Holfunder fehr leicht Durchfall verurjacht. Die Beeren können noch ferner zum Nothfärben des Weineg, der Saft der Blätter zum Gelbfänben des Sattlerleders gebraucht werden. — Der trau bige %. (S. racemosa), meift ftrauchartig, in den Wäldern, auf Ebenen und Bergen Mittel- und Süd-Europa's vorfommend und im April — Mat blühend, unterjcheidet ſich von der vorigen Art hauptfächlich durch das braune Mark und die rothen Beeren; im Uebrigen kann er wie der ſchwar ze F. gebraucht werben, mas jedoch ehr felten vorzufommen jcheint. — Die grünen Blätter und Blumen des Fs. Fühlen, ebenjo das daraus deſtillirte Waffer, mögen fie nun innerlich oder äußerlich gebraucht werden. — Die Wurzeln in Wein gefotten und getrunken, find vorzüglich gegen Wafferfucht. Fliederblätter in Gaisunſchlitt geröftet, ftillen beim Auflegen die Schmerzen des Poda— gras. — Die grün zerftogenen und auf Grind gelegten Blätter wirken ſehr heilfam ; ebenjo beim Wurm am Finger — Geſchwollene Füße geben ſich ſehr ſchnell, wenn man Blätter oder Frucht in Salzwaffer fiedet und diefelben damit wälcht. — Die aus den Beeren bereitete Latwerge wirkt fräftig Schweißtreibend. — Die Attihwurzel in Waffer gejotten und getrunfen, ift vorzüglich für Waſſerſüchtige, und leiſtet auch bei Hu— jten gute Dienfte. — Die verhärtete Gebärmutter wird fehr Leicht erweicht, wen man die Wurzel in Wein fiedet und die Kranke damit bäht. — Gegen das eintägige Fieber vermifche man Attichjaft mit dem Pulver von MWolfgmilchwurzel und Zuder, und gebe dieg dem Kranken. — Das Holderblätterwaffer wird im Mai aus deu Gipfeln, Dolden und Blättern gebrannt, und Teiftet in all den vorangeführten Fällen "Bene Dienfte. liegenbaum, ſ. v. a. After, gemeine. liegenflappe (Dionaea), Gattung der Familie Ciſtroſenge— wächje, mit Sblättrigem Kelche; 5 Blumenblättern, 1fächeriger, dſchal— ſtückiger Kapſel. Art: Amerikanif che F. —— mit wur⸗ zelſtändigen, ſteif gewimperten, Aappigen, oben kurzſtacheligen Blättern; flachen, ſpatelförmigen Blattſtielen; aufrechtem, blattlojem Schafte; weißer, am Ende des Schaftes ſtehender Doldentraube. Wächst auf Torf- und Moorboden in Nordamerika, iſt ausdauernd. Das Merk: würdigſte an dieſer Pflanze iſt die Eigenſchaft ihrer Blätter, die ſich durch Zuſammenbiegen der Ränder —— ſobald ein Inſekt ſich darauf ſetzt, und dieſes ſo lange gefangen zu halten, bis es ſich nicht mehr rührt. Fig. 1 Kelch, Staubgefäſſe 2c. Fig. 2 blühenbe Pflanze; N\ 27 dig. 3 nisse Kapiel. ' j EN il Sliegenpilz!, Fliegenfhwamm, ſ. v. a. Blättchenpilz, ſ.“ v' Blätterſchwamm. PAS Slodenblume, (Centaurea), Gattung der Familie Vereinblüth- \\ ler, mit dachziegeliger Hülldecke; trichterförmiger Blumenfrone ; zwitt- * rigen Scheibenblüthen; zuſammengedrückten Schließfrüchten; borſtiger, Fliegenklappe. meiſt mehrreihig ſpreublätteriger Fruchtkrone. — Arten: Die große F. (C. centau- rium), mit dicker Wurzel; bis 5 Fuß hohen, aufrechtem, äſtigem, kahlem Stengel; fie— dertheiligen, kahlen, lederartigen, geſaͤgten Blättern; großen, langgeſtielten, endſtändigen Blüthenköpfen, purpurrothen Blüthen; kahlen Schließfrüchten. Blüht auf den Alpen Südeuropas im Juli — Aug., iſt ausdauernd. Die Wurzel wirkt zujammenziehend, ſchmeckt bitter und wurde früher als magenftärkend nicht jelten angewendet. — Behen-F. (€. Behen), mit aufrechtem, äſtigem, weichhaarigem Stengel; lederförmigen oder fieder- paltigen untern Blättern; eirunden, ganzrandigen , berablaufenden, ftengelftändigen | Flockenkraut — Flohſamen. 209 Blättern: faft figenden Blüthenköpfen; gelben Blüthen; kahlen Früchten. Ift in Perſien einheimifch und wird dort die Wurzel, wie früher auch bei ung, als beledendes Mittel angewendet. — Wahsblumenblättriges %. (O. cerinthefolia), auf dent Libanon, überhaupt aber im Meorgenlande vorfommend, ift der vorigen ganz Ähnlich, nur Kahl, | Ihre Wurzel tft wie die der Behen-F. als weine Behenwurz bekännt. — Korn-F. (C. Cyanus), mit aufrechtem, äftigem, flockig-filzigem Stengel, fitenden, ganzrandigen oder gezähnten filzigen Blättern; Tanggeftielten, einzelnzenditändigen Blüthenköpfen ; Ihwarzgeränderten Hüllblättern; himmelblauen, auch weißen, purpurrothen und fleifch: rothen Blüthen; blüht im Juni bis Auguft gemeiniglicy auf Aeckern unter dem Getreide, Die Bfumenblätter wurden früher als Harntreibend und zu Augenwaſſer benützt, jeßt dienen ſie blos noch als verichönernder Yufaz von Räucherpulver um Morfellen; den Malern liefern jie mit Alaun eine blaue Saıke. — Berg-F. (C. montana), mit aufs vechtem, aftlofem oder wenig äftigem Stengel; herablaufenden, länglichelangettigen, ganze randigen oder gezähnelten Blättern: ziemlich großen Bluüthenköpfen; himmelblauen Rand: blüthen, die Scheibenbfüthen voth violett. Blüht im Juli und Auguſt in Bergwäldern, auf Alpen In Europa und dem Driente, ift augdauernd und wird zuweilen auch in Gärten gezogen. Die ganz wirkungslofen Blumenblätter werden gar nicht mehr in der a gebraucht. — Scabioſen-F. (EC. Scabiosa), mit aufvechten oder aufſtre— endem Stengel; lederartigen, wolligen, fiedertheiligen Blättern; purpurrother, felten weißer Blüthe; dLüht im Juli — Sept. an trocfenen, dürren Plätzen, auf Hügeln und an Wegen, ift ausdauernd. Die Wurzel tft gegen Hautausjchläge, befonders Fleſch— ten empfohlen worden. Die ganze Üffanze liefert eine gelbe Farbe. — Sommer-F. (CC. solstitialis), mit aufrechten oder ausgebreitetem äſtigem, graulichzfilzigem, fehmals geflügeltem Stengel; lanzettigen, gleichbreiten, herablaufenden, ganzrandigen Blätter; leterförmig-fiederfpaltigen Wurzelblättern, einzelnzendjtändigen, eirunden Blüthentöpfen ; eitronengelben Blüthen. Ft in Südeuropa und dem Oriente einheinifch, zweijährig, blüht im Juli — Auguft. In Oberitalien wird die Wurzel gegen Wechfelfieber angewendet. lockeukraut, in Sachen ſ. v. a. Geisklee, gemeiner. lockenſtreuling, ſ. Boviſt. löttgras, |. v. a. Mannagras. lohkraut (Pulicaria), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit meift dachzieges ligen Hüllblättern; weiblichen Randblüthen; zwitterigen, vöhrenförmigen Scheibenblüthen ; jtielrundlichen Schliegfrüchten. — Arten: Gemeine F. (P. vulgaris), mit niede— vom, abjtehendzäjtigem, zottigem Stengel; figenden, Länglichelangettigen, welligen Blättern ; Ipirrenartiger Doldentraube; Heinen jeitene und endjtändigen Blüthenküpfen, borftiger RAR Blüht im Juli und Aug. an feuchten, überſchwemmt geweſenen Stellen in uropa und Mittelajien, tft einjährig. Die ganze Pflanze viecht unangenehm, und foll dadurch Injekten vertreiben, woher wohl ihr Namen ftammen Fünnte; fie wirkt auch gegen Durchfall. Ruhrwidriges %. (P. dysenterica), höher al3 vorige Art, bis 2 Fup hoch, artzottigewolligem Stengel, länglichen, dickſtehenden, umfafjenden, leichtegezähnelten, unten filzigen Blättern, dichteipirriger Trugdolde; gelben Blüthen. Blüht im Juli -- Aug. an feuchten Stellen, auf Wiefen u. |. w. Das ganze Kraut riecht ſtark gewürz— haft, aber eben nicht angenehm ; die Wurzel ift bei Dyfenterien und Hämorrhoiden anmwendbar, wird zuweilen mit ver Wohlverlei: Wurzel verwechlelt, diefe auch damit verfäljcht, hat aber in ihrer Wirkung durchaus Feine Achnlichkeit mit jener, und unter: Icheidet fich durch ſchwächern Geruch und Geſchmack, ſowie durch die größere Anzahl von Wurzelfaſern. — Klebriges 8. (P. viseosa), höher als vorige Art, mit weichhaatt- gem, Eebrigem Stengel; eben folchen geſägten, lanzettigen Blättern ; pyramidenförmiger, am Grunde äſtiger Tranbenblüthe; blüht im Juli bis Aug. an den Ufern des mittel- ländifchen und adriatifchen Meeres, ift augdauernd, riecht durchdringend ftark, Schmeckt aewürzhaft bitter und wird innerlich gegen Kotit und Fallfucht, äußerlich gegen Schlangenbiffe und zur Verteilung von Geſchwulſten angewendet. Der Saft de3 geftogenen 3. tft ausgezeichnet bei faulen Wunden von Menjchen und Vieh, indem diefelben dadurch ſehr gereinigt werden und heilen. — Streut man das Kraut Whtgenz mit dem Thau in ein Zimmer, und kehrt es nachher hinaus, fo verſchwinden auch die Flöhe, — Die Diirrwurz wird hin und wieder auch F. genannt. Slohjamen, |. Wegerich. — Arten: FlohfameneW, und einige all Arten, 240 Floramor — Foßtikbaum— zloramor, eine Art der rothen Amarantheır. „ ‘ loreſtine (Florestina), Gattung der Jamilie Vereinblüthler mit Lreihiger Hüll— decke; Furzröhriger, Sfpaltiger Blumenkrone ; länglichen, behaarten Schließfrüchten. Art; Die fußzehige F. (F. pedata), mit aufrechtem, Aftigem Stengel; wechjelftändigen, ge— ſtielten, ſaſtehig getheiten Blättern, blüthenſtraußartigem Rand der weißen Blüthen; iſt in Mexico einheimiſch. Flügelfrucht (Pterocarpus), Gattung dev Familie Schmetterlingsblümler, mit 5ſpaltigem Kelche; jchmetterlingzförmiger Blume; geſtieltem Fruchtknoten; unregelmäßi— ger, nußhülſenartiger, geflügelter Hülſe; nierenförmigen Samen, — Arten: Kork— artige F. (Pt. suberosus), ein bis 50 Fuß hoc werdender Baum, mit zunehmend— unpaarig gefiederten Blättern; kurzgeſtielten, eirunden, wechjelftändigen, kahlen, glänzen- den Blältchen; eirunden Nebenblättern; blattwinkelftändigen, traubenförmigen Stätben- ſträußen; gelber, purpurroth-geſtriemter Blüthe; gekrümmter, einjamiger, verfehrtseirund- licher Hülſe; liefert ohne Zweifel auch Drachenblut, wie die in Weſtindien einheimiſche rothſaftige F. (Pt. Draco), aus deſſen Rinde nach gemachten Einſchnitten ein hell blutrother Saft fließt, der an der Sonne bald vertrocknet, und in Körnern oder - Stangen ald amerifanijches Drachenblut zu und fommt; wird in der Heilkunde als ſehr zufammenziehend und jtirfend bei Blutftürzen, Nuhr, äußerlich bei Wunden und Gejhwiüren, auc zur Befeftigung der Zähne gebraucht. Die Maler und Lafırer brauchen das Drachenblut gerne als vothe Farbe. — Die dunkelrothe F. (Pt. santalinus), liefert dag befannte vothe Santelholz, das bei uns im jchweren und großen Stücen im Handel vorkommt, eine blutrothe, oder durch den Einfluß der Luft augen Schwärzliche Farbe hat, ſchwach gewürzhaft riecht und zufammenzichend fchmeckt, und zu Räucherungen und Zahnpulver, hauptfächlich aber zum Färben benütt wird, In Ehina wächst eine Art dieſes Baumes, die gelbe Klügelfrudt (Pt. flavus), deren gelbe und bittere Rinde dort gegen mehrere Krankheiten, ingbejondere aud) zur Heilung von Geſchwüren verwendet wird Flügelkern, (Pterospermum), Gattung der Familie Storchſchnabel gewächſe, mit nattem, Stheiligem, etwas ea! Kelche; 9 jehr Furzen Blumenblättern; 5fäcyeriger, Sfchalftückiger, holziger Kapſel. — Heyne & (Pt. Heyieanum), mittelgroßer Baum, mit roſtbraun-filzigen jüngern Aeſten und Kelchen; eben jolchen kurz geitielten, längs Tichen, 3-5 Zoll langen, ganzrandigen Blättern; linealiſchen Nebenblättern; wohlrie— chenden, großen, weißen Blüthen; blüht in Oftindien beim Eintritt der heißen Jahres— zeit, führt dort ven Namen Mufufunda, Wie Schnupftabaf gebraucht wird die Wirkung der aepulverten Blätter gegen nerndjes Kopfweh gerühmt Mehrere weitere in ſüdlichen Afien und den umliegenden Inſeln einheimische Arten werden dort gegen ver: ſchiedene Uebel, al3 Hopfweh, Diarrhöe, Dyfenterie, äußerlich bei Geſchwul— fen, Brüchen, gebraucht, doch iſt ihre Heilkraft nicht jo bedeutend, daß fie ausgeführt und zu und gebracht werden Fonnten. ° Flügelilee, ſ. v. a. purpurblüthige Spargelerbfe. lugbrand, ſ. Rußbrand. Ihren, f. Lofuftbaum. öhre, ſ. Kiefer. ohanin, j. Heili genkraut, wohlriechendfteg. orhe, 1. v. a. Kicker. orjter, pfälzer Weine, die um das Dorf Forft im Canton Dürkheim der bayeriichen Pfalz gewonnen werden. Foßtilbaum, (Maclura), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; zweihäufig, mit . traubigem Blüthenjtand; bei den männlichen, blüthentopfigen bei den weiblichen Blüthen; vierblättriger Geſchlechtshülle, brombeerähnlicher Sammelfrucht. Art: Färber-F. (M. tinctoria), bis 60 Fuß hoch werdender Baum mit etwas riſſiger Rinde, blattwinkel— ſtändigen Dornen an den Aeſten; geſtielten, eilänglichen-zugeſpitzten, ganzen oder büch— figen, unten weichhaarigen Blättern; kugeliger, gelber Sammelfrucht. Blüht im Juli. Iſt in Weſtindien und Suͤdamerika einheimiſch, kommt aber als gelbes Braſilienholz, —— Foßtikholz, zu und, wegen ver ſchön gelben Farbe, die es enthält, Die Früchte ſollen nicht unangenehm ſchmecken, ſowohl roh als zubereitet gegefjen werben, und auf Jamaika gegen Halsentzündung Anwendung finden. Fotzwang — Frauenflachs. 211 tzwang, ſ. v. a. Knabenkraut. aisanlerkraut, ſ. v. a. Freiſamkraut. ranche Comté-Weine liebliche, füße, dem Champagner ähnliche Weine, theils roth, teils weiß. Am beliebtejten find die weißen von Arbois. Franciscen (Franciscea), Gattung der Familie ar Bar a eh ‚ mit giedigem, en Kelche; tellerförmiger Blumenkrone, Ieverartiger, faſt kugeliger, fächeriger, 2jchaljtüciger, zerreißender Kapjel; Tantigen Samen. — Arten: Ein: blüthige N (P. uniflora), mannshoher, biegfamer, fahler Strauch mit weitjchweifig abftehenden Xejten; eliptifchen, ganzrandigen Blättern; geftielten, einzeln ftehenden, weißen, violettzgefäumten Blüthen; blüht in Brafilien, ihrer Heimath, im Sept. bis Oct. Sie Teiftet in Brafilien ausgezeichnete Dienfte gegen veraltete Luſtſe uche, Knochenſchmer— zen, Haut ausſchläge, auch gegen Schlangenbiſſe. Fraucoa (Francoa), Gattung der en Gehörntfrüchtler, mit Atheiligem, blets bendem Kelche; 4 gleichen Blumenblättern; 4fächeriger, Achalftüciger, auffpringender Kapſel. Art: Bänf ediftelblättrige F. (F. sonchifolia), mit aufrechtem, — 2 Sub hohem, jaftigem, nach oben flaumigem Stengel; wechſelſtändigen, Ieierförmigs üchtigen, halbitengelumfafjenden, flaumigen, welligen, gezähnelten Blättern; end» und blattwinfeljtändigen, ährenförmigen Trauben ; geftielten Blüthen, vothen, fpatelförmigs länglichen Blumenblättern. Iſt in Chili neh, bfüht im Juli — Aug. Die Wurzel dient zum Schwarzfärben, der Saft des Krautes ift ein la ‚ lin: derndeg Mittel, ingbejondere bei Goldaderflüffen, bei welchen es äußerlich aufgelegt wird, jedoch nur in feiner — bet ung wird es weder friſch noch getrocknet gebraucht, Sranfenweine, die meift weigen, in Franken wachjenden Weine, deren gute Sorten den ie Nheinweinen gleichfommen. Die feinjten find: a. Würzburger, nämlich heil. Geiftwein, (Reiftenwein, Steinwein, Harfenwein), SchaltSberger und Krelmuth. b. Werthheimer, nämlih Hasſslacher, Diftelhäufer, Klin: genberger, Nemberger, Wetterburger, Kaffeljteiner. Außerdem fommen . ute Sranfenweine von: Sommerach, NRödelfee, Eibelftadt, Heidingsfeſt, —— Iphofen, Mühlbach, Nordheim, Mainſtockheim, Schwein— urt, Mainbernheim, Sommerhauſen, Ziel, Ochſenfurt, Altenburg, Bäringsfeld, Volkach ac. ranſchholz, ſ. v a. Franzoſenholz. ranzbäume nennt man diejenigen Obſtbäume, welche durch die Ratur ihrer mit einer Zaſerwürzel verjehenen Unterlage nie] in dem Wuchje ihres Untertheils bes chränkt, einen kleinen Raum einnehmen und frühzeitig tragen. Sie geftatten den Bau des edelſten Objtes in NRabatten und Gemüfegärten. tanzbohne, Pi v. a. Zwergbohne. — eeren (Graines d'Avignon), Beeren von Rhamnus infectorius, zum Gelbfärben dienend. ranzoſenholz, ſ. Pocke nholz, gebräuchliches ranzweine, die weißen franzöſiſchen Weine. ranzweizen, ſ. v. a. Buchweizen. ni, 1. v. a. Vergißmernnicht. ranendiftel, j. v. a. Wegpiitel. i stanenfladj8, (Linaria), Gattung der Zamilie Kugelblumengewächfe, mit Stheis ligem Kelche, gefpornter Blumenkroue, deren Unterlippen Sfpaltig, die Oberlippe Atheilig. Art: Gemeingr F. (L. vulgaris), mit fahlem, dicht beblättertem, 2—3 Fuß hohem Stengel, zeritreuten, I al gedrängt ftehenden, kahlen Blättern; flaum— haariger Blüthenfpindel und Blüthenftielchen, jchwefelgelber Blume; blüht im Juli big Sept. an Wegen, Aeferrainen, Dämmen in bebauten Plägen in Europa und Norbame- rika, iſt ausdanernd. Dieſe ſcharfſchmeckende Pflanze wird zwar jegt nicht mehr wie früher gegen Waſſerſucht, Gelbſucht u. f. w., wohl aber zu Umfchlägen und als Salbe, namentlich gegen Hämorrhoidalknoten und zu Bädern für jchwächliche und an Drüfen leivende Kinder gebraucht. — Alpen-F. (L. alpina), mit handhohem, liegendem Stengel; wirteligen, zu 4 beifammen — ger Blättern; endjtändigen, eiförmigen, kürzen Trauben; vöthlichblauer, I Linien langer Blume; bluht im Juli bis Aug. At; Alpen; ift einjährig. — Spiepblätteriger $ (L. elatine), 212 Frauenhaar — Frofchlöffel. mit niebderliegendem, fchon am Grunde veräfteten, zottigem Stengel; zeritreuten, geftiel- ten, jpießförmigen, flanmigszottigen Blättern; einzem in den Blattwinfel ſtehenden, weiß⸗ lichen, innen vidlet und ſchwefelgelben, auf dünnen Blüthenſtielen ſtehenden Blüthen. Blüht im Juli bis Herbſt; auf thonhaltigen Plätzen, namentlich an den Ufern ber Alpengemäfler. rauenhaar, }. v. a. Widerthon, Strichfaren, Krullfarn. ——— (Alchemilla), Gattung ver Familie Roſen— gewächfe, mit Sipaltiger Geſchlechtshülle; glockiger Röhre; nußartiger Schließfrucht. — Gemeiner F. (A. vulgaris), mit jchtefer, vielköpfiger Wurzel; aufjteigendem, fußhohem, nad) oben äjtigem Stengel; nierenfürmig rundlichen, T—Ylaps 27 pigen Wunrzelblättern; großen, eingejchnittensgefägten Neben» 7A blättern; Doldentrauben ; kurzgeſtielten, arünlichen, innen gelb— lichen Blüthen. Blüht vom Mai — Juli, auf Wiefen und in Wäldern durch beinahe ganz Europa, iſt ausdauernd. Wurzel und Kraut find geruchlos, bitter, zujammenziehend und hülf— zeih genen Blutflüffe, Diarrhöen, Harnrudr, auch ukerlich heilend bet Wunden und Geſchwüren. — Acker— * (A.arvensis), auf Aeckern häufig vorkommend, wird gegen ranfheiten der Harnorgane gerühmt, die jungen Blätter davon Können aud) als Salat gegeffen werben. Franenmünz, — raue N fraut u age saracenica), Pflanzen mit Yangen, ſpitzigen ättern,, die münzartig ah und Scharf ſchmecken. Die Gipfel des Stengels find BEARERRET gelbe, offene, runde Köpfe. — In Wein gejotten und getrunken, ift dieſe Pflanze vor— züglich, wenn ein exſchlaffter Körper der Erregung bedarf. — Wird dag Kraut geitogen und als Pflaſter aufgelegt, jo bringt es Eiterbeulen jchnell zum Aufgehen, indem. 83 jehr erweichend wirkt. Frauenſchuh — —— Gattung der Familie Stendelgewächſe, mit geſtielten Bluͤthen; weit abſtehenden Kelchzipfeln; deren 2 untere zuſammengewachſen; großer Honig— lippe. — Gemeiner %., (O. Calceolus), mit blättrigem, fußhohem Schafte, oval-läng— lichen Blättern; I—2 ſehr großen, hellgelben, purpurroth-punktirten Blättchen. Blüht im Mai bis Juni in ſchattigen Wäldern, am liebſten an Bergen, iſt ausdauernd. Die Wurzel möchte wohl krampfſtillende Wirkung haben, iſt aber noch nicht erprobt. ranenveilden, 1. v. a. Hesperis matronalis, veifamfraut, eine Art ver Biolen (f. d.), welche in der Mediein gebraucht wird. 7 ſ. v. a. Pbonienroſen. reiſchlichwurzel, ſ. v. Schuppenwurzel. roſchbiß, UAydrocharis), Gattung der Familie Rixenkräuter; zmweihäuftg, mit Shlättertger Blumentrone; fleifchiger Beere. Art: Gemeiner %. (H. Morsus-Ranae), wurzelranfige Waflerpflanze, mit handlangen Blüthen und Blattjtielen; blattwinkelftän- digen, geſtielten Knospen und ſchwimmenden, nierenartigerunden Blättern; weißer Blumen- krone; Fugelig-eirunder Beere. Blüht im Juli bis Auguſt in ftehenden Gemäffern, iſt ausdauernd. Durch Verwechslung mit einer Art Eleiner Seeroſen wird das eat bigfraut zumeilen für ein fühlendes, gelinde zufammenztehendes Heilmittel gehalten, dag es jedoch keineswegs it. Froſchlöffel, (Alisma), Gattung der Familie Wafferliefche,"zwitterig, mit tiefbrei- therligem, bleibendem Kelche; trodenen, einſamigen Echließfrüchten. — Gemeiner %. (A. Plantago), mit dicker, fleiichiger Wurzel; langgeftielten, mittelſtockſtändigen Blät— tern; dreijeitigem, aufrechtem, ungefähr 2 Fuß hohem Schafte; pyramidenförmiger Rispe; Langgeitielten Blüthen. Kommt in mehreren Abarten vor, blüht im Juni — Aug. in Sümpfen, Gräben, jtchenden Gemäfjern; ift ausdauernd. Die Wurzel und Blätter waren früher unter dem Namen Waſſerwegerich, wegen ihrer Schärfe al biajenziehendes, roihmahende3 Mittel gebräuchlid. Die Anwendung der Wurzel unterbleibt aber, weil fie in bezeichneter Weiſe ſich beinahe unwirkſam er: wiefen hat und auch gegen den Biß toller Hunde, wo fie ala hilfreich gerühmt wurde, fie Leider unkräftig erfunden worden tft. Den Pferden und dem Rindvieh, auch den Schafen, iſt ſie nachthetlig, wird.deshalb nicht Teicht von ihnen gefreffen; in größerer Fruchtblattmoos — Gagel. 213 * Gabe würde fie auch für ven Menſchen ein Gift fein; deſſen ungeachtet eſſen vie Kal— müfen die Wurzel, nachdem durch Trocknen die Schärfe verflüchtigt iſt. Da Fruchtblattmoos (Targionia), Gattung der Familie Plattmooſe, mit 2jchaljtüdiger Stielhülie; 2blättriger Staubweghülle; Fugeliger, hornartiger, ſich an der Spitze Öffnen: der Keimkapſel; eingeſcheideten Schleuderfäden ; linfenförmigen Keimkörnern. Art: Mid es 1[V8=%. (J. Michelii), vafenartig, mit einfachen, Länglichen, fleiſchigen, oben grünen, unten purpurrothen Stielblättern; innen und außen purpurrother Stielhitlle; eiförmis ger, brauner, hornartiger Keimkapſel; Kinfenförmigen, braunen Keimkörnern; iſt in Mittel- und Shdeuropa einheimiſch. — Deutfche3 F. (I. hypophylla), rafenartig, mit verkehrt- eiförmigem, grünem, ausgezwicktem, oben mit Löcherigen Wärzchen beſäetem Stielblatte ; carmoifinrother, Zjchalftüciger Stielhülle; findet fih in Deutjchland auf feuchter und lockerer Erde auf der Nordfeite von Felfen, in Gebüfchen, riecht beim Zerreiben unan— genehm.. rühgerfte, 1. Serite. : rü BE 1. Hafer. Siehe bei allen Zufammenfegungen mit Früh: unter dem betreffenden Schlagwort. | { uchſie, (Fuchsia), Gattung der Familie Nachtkerzengewächſe, mit gefärbten Kelche; Atheiligem Saume; 4 Blumenblättern; vielfamiger, beerartiger Frucht. Art: Kugelblumige F. (J. globosa), aufrechter, kahler Strauch mit, Iwirteligen, auch — — kurzgeſtielten, eirund-ovalen, gezähnten Blättern; Klattwinkelſtaäudigen, bluͤthigen, überhängenden, kurzen Blüthenſtielen; rothem Kelche, länglich-ſpitzen Kelch— zipfelu blauen, verkehrt-eirunden, zuſammengerollten Blumenblättern; ovaler, dunkel— rother Beere. Iſt in Mexiko einheimiſch, und wird bei uns in Gewächshäuſern und Zimmern häufig als Zierpflanze gezogen, wo die Vermehrung durch Samen und Ableger geſchehen kann. Bon einer in Südamerika einheimifchen Art-dev Fuchsia macrostemma, wird ein Aufguß gegen entzündliche Krankheiten, das Holz zur Bereitung einer Ihwarzen Farbe benükt. Fuchsſchwanz, (Alopecurus), Gattung der Familie Gräjer, mit — jtark zufammengebrüdten Spelzenblumen; 2klappiger Blüthen— hülle; kahlen Fruchtknoten; ai Schließfrucht. Art: Biete n⸗F. (A. pratensis), mit aufrechtem, kahlen, 2—t Fuß hohem Halme; 18 Zoll langem Blüthenſchweife; geſtielten eirund-länglichen Spelzenblumen; bes —— Kläppchen. Kommt in verſchiedenen Formen vor, grün oder ereift, mit kürzeren oder längeren Blüthenſcharten; einem oder mehreren folhen an einer Pflanze, Blüht auf Wiefen im Mat — Juni nach dem Abmähen derjelben zum zweitenmale, wächst ſehr ſchnell und wird von dem Vieh wegen jeiner Weichheit und Saftigfeit gerne gefreflen. uchsſchwanz, j. dv. a. Amaranth. uchsweizen, im Naſſauiſchen, }. v. a. Bartwaizen. ühlboom, in Mecklenburg, |. v. a. Wegdorn. Mifingerfrant, j. Fingerkraut. üflethplz, ſ. v. a. Perücken-Sumach. uttegbohne, ſ. v. a. Saubohne. G. Gabelzahn, ſ. v. a. Zweizahn. Gagel, (Myrica), Gattung der Familie Gagelgewächſe; zweihäuſig, bie männ— lichen und die weiblichen Blüthen mit dachziegelartig gelegten Decblättchen; einfamiger Schliepfrucht, — Arten: Gemeiner Gagel (M. Gale), jehr äftiger, bis 3 Fuß hoher Strauch mit Furzgeftielten, verkehrt-eirunden, lederärtigen, oben bunfelgrinen, unten weichbehaarten Blaͤttern; zolllangen, männlichen Kätzchen; gelber, kugeliger Ge— miſchfrucht. Blüht im April — Mai auf naſſem Moor- und Torfboden in Nordeuropa und Amerika. Riecht ſehr ſtark gewürzhaft, beinahe betäubend und wird deshalb zum Vertreiben von Inſekten gebraucht. Die Blätter waren früher unter dem Namen Bra: banter Myrtihenblätter gegen Hautausfchläge, namentlich Raude gebräuch— 214 Gaisbaum — Galläpfel. - lich. Die Früchte enthalten etwas Wachs. — Wachsgebender ©. (A. cerifera), ftrauch« oder baumartig, mehr als mannshoch, mit fingerslangen, Länglich = Tanzettigen, meist ganzrandigen Blättern; erbfengroßer Gemifchfrucht. Bluͤht im Mai an Tumpfigen Stellen in Nordamerika. Aus den Früchten wird durch Auskochen und Abjchöpfen des dadurch oben ſchwimmenden Fettes eine Art Wachs bereitet, das zu Kerzen und Pflafteru verwendet wird; außerdem dienen fte noch al® Abführungs- und Brechmittel. Der karolinifche und der penſylvaniſche ©. liefern Wachs. Die Hottentotten eſſen das aus den an der Südſpitze Afrika's wachſenden Gagelarten gewonnene Wache. Gaisbaum, ſ. v. a. Eſche. Gaifter, |. v. a. Ginfter. Galambutter, Bambufbutter, Bambarrabutter, ein butterartiges, ſchmack— haftes Pflanzenfett, da3 aus den Früchten der in Afrika wachſenden Bassia longifolia a wird. albandolde, Galbanharz, | f. Zirmet, Galganga radix, |. v. a. Salgantwurzel. Galgant, großer und Eleiner, ſ. v. a. Alpinie — ©., wilder, |. v. a. Cypergras. Galinjoga, (Galinsoga), Gattung der Familie VBereinblüthler, mit halbfugeliger Hülldecke; einlippiger Blumenfrone. Art: Kleinblüthige ©. (G. parviflora), mit auf: ftrebendem, bis 3 Fuß hohem, dreigabeligsäftigem, oben weichhaarigem Stengel; gegen— ftändigen, gejtielten, eirunden, jtumpfgefägten Blättern; Eleinen, gejtielten Blüthenföpfen ; weißer Blüthe. It in Mittel: und Südamerifa einheimifch, blüht dort dag ganze Jahr, bei und in einigen Gegenden verwildert von Juni — Dftober. Galipea (Galipea), Gattung der Familie Rautengewächje, mit furzem, Öfpalti> gem Kelche; etwas ungleichen, 5 oder A Blumenblättern; fait glodige Kapfel, Arten: Fieberwidrige ©. (G. febrifuga), hoher Baum mit Ianggeftielten, Ifingerigen Blättern ; elliptifchen zugeſpitzten, oben kahl und glänzenden, unten weißflaumigen Blättchen; ge= ftielten, traubenförmigen, weißen Rispenblüthen; bildet in Südamerika ausgedehnte Wal- dungen. Die Rinde dieſes Baumes ift heller al3 die Achte Angufturarinde, ift weniger wirffam als diejelbe und jchmeckt unangenehm bitter, wird aber trotzdem oft anftatt derſelben nach Europa gebracht. — Gebräuchliche ©. (G. officinalis), ein 12—20 Fuß hoher Baum, mit 3—5 Fuß diefem Stamme, grauer, glatter Rinde, Zfin- gerigen Blättern auf — Stielen; traubenförmige, geftielte, achjel- und endſtändige Rispen; fünfzähniger, behaarter Kelch; weiße, 1 Zoll lange Blumenblätter, welche am Grunde in eine Nöhre verwachſen find, zwei derſelben find etwas länger und breiter; 7 Staubgefäfje; Fopfige Narbe; rauhhaarige, 1—Rfjamige Kapſel. Wächst auf Bergen in Columbien, blüht vom Auguft bis Sepember, und Liefert die in der Officin befannte Angujturarinde (f. d.). alläpfel, (Gallae), fugelförmige, meiſt höcerige Auswüchſe, die an den Blättern und andern zarten Theilen mehrerer Eichenarten durch den Stich der Eichengallmespe entitehen. Dan muß fie einſammeln, ehe fich das Inſect durchbohrt, und find die vor— augliden mit einer dichten Subſtanz erfüllt. Sie enthalten hauptfächlih Galläpfelläure und Gerbeitoff, weshalb fie in der Offizin, zur Färberei und verſchiedenen techniſchen Zwecken, bejonder3 zur Bereitung der ſchwarzen Dinte, benützt werden. Die beften ſchwarzen oder dunfelblauen, ſehr höcerigen und ftacheligen Eommen von Aleppoz fie enthalten bejonderd viel Gallusſäure und Gerbeitoffz hieher gehören auch die cypri— jhen ©., die aber in Karamanien und nicht auf Cypern wachſen; die höderigen und jtacheligen find die beten davon. Nun folgen die von Tri de in Syrien, dann die Ihwärzlichen, grünen oder gelblichen von Smyrna und Acre. Die forianer ©. find eine geringere Sorte der aus Syrien kommenden; man heißt fie auch ©. aus Surinam. Noch geringere kommen aus den Abbruzzen und andern Gegenden Italien, aus Jftrien und der Brovence Abermals geringer find die unga= rischen und böhmischen G., die ſchlechteſten aber erhalten wir von unfern eigener Eichen; jie haben eine rothe Farbe und fchrumpfen beim Trocknen fehr ein. — Die chineſiſchen ©. jollen ausgezeichnet fein, fommen aber äußerſt felten im Handel vor: — Das Pulver von G. frißt das faule (wilde) Fleifh von Wunden und of: fenen Schäden. — Gegen anhaltendes Abweichen vermifche man ©. mit Eiweiß Galleiche — Gamander. 215 und lege dieſes auf den Bauch. — Gegen, heftiges Erbrechen jicde mat S in Eſſig und Negenwafler, netze Tücher darin umd lege dieft auf der Magen. — Gegen zu Itarke Blutflüffe der Frauen ſiede ®. in Regenwaſſer, miſche Wegerich— ſaft darunter, befeuchte damit einen Zapfen von Baumwolle und ſchiebe ihn in die Scheide, jo laſſen dieſe beſtimmt nach. Das Naſenbluten weicht demſelben Mittel, weun man ben Zapfen in die Naſe ſchiebt. Ueberhaupt kann das Blut auf dieſe Art überall geſtillt werden. Zum Schwarzfärben der Haare ſiede gute, ſchwere Gall— äpfel im Del, laſſe letzteres durch ein Tuch ablaufen, trockne die © an der Sonne, zer: ſtoße fie zu einem Pulver, ſiede fie nochmals mit Negenwaffer, waiche damit bie Haare und den Bart, jo werden fie beſtimmt jchwarz. alleiche, 1. v. a. Burgundiiche Eiche. — aertalgen (Nostochinea), 25. Familie des Reiche nbachſchen Syſtems. Die hieher gehörigen Gewächſe bilden ſchleimiges oder gallertartiges Knoöspenlager von vers ſchiedener Geſtalt. Gallertflehte (Collema): Gattung der Familie Gallertflechten, mit verſchieden acitaltetem, entweder flach ausgebreitetem, oder äſtig-blattartigem, gallertartigem Lager; flachen, ſitzendem Keimlager. Art: Krauſe ©. (C. crispum), mit rundlichem, faltige lappigem Lager, zeritreuten, vothbraunen Keimlagern. — Unterarten: Die kamm— förmige, die undeutliche, die körnige ©. fommen häufig auf Bergen, am Boden zwilhen Moofen vor. — Schwarze ©. be. melaenum), nit jtergartigent, freißrun: dem, dachziegeligem Lager, zerſchlitzten Lappen, welligen Rändern. — Unterarten: Die eihlängelte und die freuzfrautblätterige G. Iſt dunkelgrün, findet ſich am häufigiten auf Steinen an Gewäſſern. 2 | Gallertpilze (Tremelloideae), gallertartig, ſchleimig, mehr oder weniger erhärtet und a Theil geäftelt; in der Maffe Liegt der Schlauch mit den nicht hervorbrechenden Keim: Örnern. Dieje Gewächſe bilden den Uebergang von. ven Pilzen zu den folgenden höhern Pflanzen und werden in die Familien Warzenptlze, Schwanmgallerte und AUlgengallerte getheilt. Gal- Mörtel, Gale-Rüben, f. v. a Möhren. —* a, Gamander (Teucrium), Gattung der Familie Lippenblüthler, mit iger Kelche; fehlender Oberlippe und 5lappiger Unterlippe der Blumenkrone; Schlie frucht. — Arten: Lauhduftender ©. (T. scordium), mit ungefähr fußhohem Stengel; figenden, langlichen, gelägten, mattgriinen Blättern; Ablüthigen Wirteln; purpurrothen Blumen. Zt ausdauernd und blüht im Juli — Auguft au feuchten Stellen, auf Wie: jengräben und ähnlichen Orten. Sein Geſchmack iſt bitter, der Geruch Enodlauchartig, feine Wirkung als Heilmittel reizend, ſchweiß— freibend, auch wurmwidrig — Trauben-G. 2 Botrys), die ganze Pflanze feinbehaart, mit is Fußhoch werdendem Stengel; doppeltfieders ipaltig gejchligten Blättern; 2—bblüthigen Blü— thenwirteln; blaßrothen Blumen; in Mittel- und Südeuropa an jteinigten Orten, von Jult 618 Herbit blühend, einjährig, riecht ſehr ſtark, war früher als Heilmittel gegen Fieber gebräuchlich. — Gemeiner ©. (T. chamaedrys), mit nie— dergejtreeftem Stengel; aufiteigenven, flaumhaa— rigen Aeſten; gejtielten, eirunden, gekerbten Blät: tern; bblüthigen Wirteln, purpurrothen Blumen; an jonnigen, jteinigen Orten im Juli — Sept. | blühend, ift ausdauernd. Bon gewürzhaftbitte- vem Geſchmack, wirkt fie ztemlich ſtärkend und kaun zweckdienlich gegen Wechjelfieber, Gicht ebraucht werden. — Katzen-G. (T. Marum), fußhoch, halbſtrauchartig, mit jehr Aftigem Sten— gel; filzigen Aeſtchen; geſtielten, etrundsovalen, ganzrandigen, filzigen Blättern; roſenrothen Blu— men. An unfruchtbaren aber ſonnigen Orten rn oz EN I NE —* f * —— Gambirſtrauch — Gänſefuß. an den Ufern des mittelländiſchen Meeres wildwachſend, wird er bei uns auch zuweilen in Gärten oder Töpfen gezogen. Sein Geruch iſt äußerſt ſcharf und durchdringend⸗ gewürzhaft; die Katzen lieben ihn ſehr, zerbeißen die ganze Pflanze und wälzen ſich dar⸗ auf, daher ihr Name. Im der Medicin ift fie außer Gebrauch gekommen, leiſtet aber gute Dienfte bei frampfhaften Nervenleivden und Zehrfichern. — Gelber ©.(T. flavum), mit aufſtrebendem, ftrauchartigem Stengel; geftielten, Zeckig-rundlichen, gekerb— ter Blättern; weißgelblichen Blumen. Blüht im Juli — Auguft an fteinigen Orten in Südeuropa. In Südeuropa, Nordafrifa und Nordamerika find noch einige Arten ein- heimisch, die jedoch in Anfehung des davon zu machenden Gebrauchs mit den aufgeführ: ten zufammenfallen, und bei una nicht vorkommen. — Der Berg-G. (P. montanum), dem gelben ©. ähnlich, nur der Stengel niedergeſtreckt, die Blätter ganzrandig. — Der Poley-G. (T Polium), mit vielen Unterarten, vie jedoch alle en oder minder filgig und behaart find, Halbjtrauchige, auffteigende Stengel, ſitzende, geferbte Blätter, weiße, gelbliche oder purpurrothe Shumen haben. — Wird G. geſtoßen, mit Baumöl vermijcht, und der Körper oder einzelne Theile damit eingericben, jo vertreibt er ein widriges, froftiges Gefühl umd macht eine angenehme Wärnte. Gambirſtrauch (Uncaria), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwitterig, mit überweibigem, vöhrenförnigem, Sfpaltigem Kelche; geftielten, keulenförmigen Kapfeln. — Achter ©. (U. Gambir), dorniger, hochklimmender, kahler Strauch mit Eurzgeftielten, eirunden Blättern; Straußdolde; ift in Hinterindien einheimijch und Tiefert eine Sorte Catechu. Vergl. Areka-Palme. Gandelbeere, ſ. v. a. Heidelbeere. Pr Ösniterbaum (Elaeocarpus), die Ganiterbaumgewächfe bilden die erfte Gruppe der Familie Lindengewächfe unb haben zerichlite oder gefpaltene Blumenblätter, drei— oder viermal mehr Staubgefäffe als Blumenblätter; die Staubbeutel ſpringen an ber Spitze mit zwei Xöchern auf. — Die Gattung G. hat einen Öblätterigen, abfallenden Kelch, 5 Blumenblätter; 1 Griffel; eine 1- bis dfächerige Steinfrucht — Arten: " Nebadriger ©. (C. reticulatus), großer Strauch mit Lanzettigen, auf beiden Seiten zugejpißten, 3—4 Zoll langen, gefägten Blättern; die ziemlich dichtblüthigen Trauben jind kürzer als die Blätter; die Blüthen weiß ; die erbjengroße, blaue Frucht ift Eugelig und hat einen ziemlich glatten Steinkern. Wächst in Neuholland. Die Früchte diefer und einiger anderer Arten werden in Oftindien gegeffen, und die ſehr harten Steine zu Schmuchvaaren verarbeitet. — Die Früchte von C. Porim-Kara ſchmecken angenehm jäuevlich-füß, und werden auf Malabar roh, oder in Zucker, Salz oder Eſſig “ eingelegt genoſſen; fie jollen dann ſehr magenftärfend und die Verdauung befördernd fein. — C. lanceolatus hat cine toniſch-diuretiſche Rinde, welche auf Java als Heil: mittel geſchätzt tft. — ©. resinosus ift reich an balfamifchen Stoffen. Die meiften Samen diefer Pflanzengattung find ölreich. — Vallea cordifolia hat Blätter, welche in Bern zum Gelbjärben dienen. — In Cochinchina werben die Blätter von Decadia aluminosa beim Färben zum Firiven der Farben benübt, wie bei ung dev Alan. — In Ehilt find die Beeren von Aristotelia Macqui beliebt, und bereitet man aud) einen angenehmen Wein daraus; die Rinde gibt Stricke, das Holz gute muſikaliſche Inſtru— mente; die Blätter find als reinigendes und heilende Mättel bei Geſchwüren aller Art und gegen Mundkrankhekrten geſchätzt. Gänsblume, ſ. v. a. Johannisblume; (Chrysanthemum leucanthemum.) j. aud) unter Camillen. Gänspiftel, |. v. a. Haſenköhl (Sonchus arvensis.) Gänſeblümchen, ſ. v. a. Bellis perennis. Bu Gänfefuß (Chenopodium), Gattung dev Familie Immergrüngewäcfe, zwittrig, mit Frautiger, Sfpaltiger Gefchlechtshülle; in diefer enthaltener, Afamiger Nußhülſe. — Arten: Stinfender ©. (Ch. olidum), mit fußlangem, hingeſtrecktem, in vom Grunde an fich ausbreitende Aeſte getheilter Stengel; geftielten, rautenförmigseirunden, ganze randigen, mehligen Blättern; blattwinfel- und enpftändigen, blattlofen Blüthenähren,. länzendefhwarzen Samen. Blüht im Juli — Aug. an Wegen, Echutt und Dung— De iſt einjährig. Schmeckt und riecht widrig und eckelhaft, getrocknet aber nicht mehr amd wird ſo gegen Krämpfe, neuerer Zeit auch gegen Menoſtaſie gebraucht. — XTraubiger ©. (Ch Botrys), mit fußhohem, aufrechtem, kurzbehaartem, äſtigem Gänſekraut — Garcinie. 217 Stengel; büchtigefiederfpaltigen und ftumpfgezähnten, länglichen, behaarten Blättern; furzen Blüthenähren; fchwarzbraunen, glatten Samen. „Blüht im Juli und Aug, an fandigen Steffen in Süd-Europa, Mittelafien und Reroamerik, ift einjährig. Riecht und Schmeckt gewürzhaft, wirft Frampfitillend, und zwißchen Kleider gelegt die Motten vertreibend. — Weißer ©. (Ch. album), wirft fühlend, gelind abführend, wird auch als Gemüſe genoſſen; die Samen find ſchon zur Bereitung von Grüße benützt worden. — Der Bafları-® (Ch. hybridum) , Sautod, Saumelde, am häufigſten auf bebautem Boden im Juli — Aug. blühend; joll den Schweinen ein tödtliches Sirt fein, fann aber ohne Nachtheil als Gemüſe gezeffen werden. Gänſekraut, in einigen Gegenden |. v. a. Beifur. - Gäniepappel, |. v. a. Malva rotundifolia. Ganferkrant, |. v. a. Stabwurz. Gänsjuß (Pes anserius), ein giftiges Nachtſchattenkraut, welches in unbebauten Gärs ten ellenhoch wird, den Miſtdiſteln gleicht, u ringsum in ſpitzen Kerfen ausgefchnittene Blätter hat, wodurch dieſelben Aehnlichkeit mit einem Gänsfuß erhalten. Gänsgarbe, ſ. v. a. Potentilla anserina. Gänstrant ſ. v. a. Potentilla anserina et Comarum, et Chrysanthomum leucan- themum et Alsine media. Gänskreſſe, ſ. v. a. Taſchelkraut. Ganfter, |. v. a. Ginſter. Garaffelwurz, 5. dv. a. Nelkenwurz. arbe, |. v. a. Kümmel. Garcinie (Garcinia), Gattung der Familie Guttagewächſe; nach dem Engländer Lawrence Garcin, der im 18. Jahrhundert große Reifen in Indien machte und ung mit vielen damals unbekannten Pflanzengattungen bekaunt machte, benannt; 1 oder häufig; 4 bleibende Kelchblätter; 4 bleibende Blumenblätter; 12-20 Staubfäben ; 2 A0kcheigen Fruchtknoten; fleischigfaftige Veere. — Nrten: Wohlihmedende &. (G. mangostana), ſchöner Baum in DOftindien, mit rofenrothen Blüthen, wohl- ſchmeckenden, Säuerlich-gewürgbaften, ſehr gefunden Früchten, welche in eine harte, den Sranatäpfelichalen ähnliche Schale eingefchloffen find. Die Früchte gehören mit zu den beften Oſtindiens, und find fo gefund, daß fie bei gallichlen und fauligen Fiebern als Heilmittel benübt werden. Die Schale ift bitter und ſehr zufammenziehend, und wird, mie die Rinde des Stammes und die Blätter, gegen Dyfenterien und bei Mund- und Halsgeſchwüren als Gurgelwaffer benüßt; in der Technik dienen fie um Echwarzfärben. Aus Verlegungen an den Aeſten quillt ein gelblicher Saft, ber Ipäter zu einer weichen Maffe verdichtet. — G. celebica, wird auf den Moluften wie die vorige Art gefchäßt und num auch auf Maskarenhas und den Antillen culti- virt. Aus Verlegungen der Ninde fließt ein faſt farblofer, gummöfer Saft. Das einige Jahre im Sumpf vergrabene Holz wird hart wie Stein. — Gelbfaftige ©. (@. Cambogia), ein ftarker Baum mit außen jchwärzlicher, innen weißlichgelber Rinde, röthlichegelben Blüthen, fait Fugeliger, gelber, 8—10furchiger, Ijamiger Deere! von der Größe einer Pomeranze. Blüht im Februar und März, wächst in Malabar und Tra: vancore und heißt auch unächter Gummiguttbaum. Aus Einſchnitten fliegt ein citrongelber, gummöfer Saft, der frifch terpentinartig riecht und langſam vertrocnet und fih dann elaftiich anfühlt. Die guten Früchte werden gegen Keuforrhöe, zur Beförderung der Verdauung und zur Vermehrung der Milch jäugender Frauen gebraucht. — G. zeylonica gibt aus Einfchnitten das ceylonijhe Gummi-> gutt; eine jchlechtere Sorte davon erhält man von G. Cowa. — G. Kydia (auf den Andamans-Infeln und in Hinterindien), liefert angenehm ſauer ſchmeckende Früchte, welche gegefjen und wie Citronen als Heilmittel benützt werden. Der Saft des Baums liefert eine geringe Sorte Gummigutt. — G. lanceolata, G. paniculata, wird in Eil- der der guten Früchte wegen cultiwirt; ebenfo G. purpurea in Oftindien; die wohl ſchmeckenden Früchte find durch und durch roth. — G. pedunculata, die Früchte werden in Bengalen, wie die Gitronen, als Zuthat an Speifen gethan und Kiefern auch ein fühlendes Getränk; getrocknet find fie für Seereifen vorzüglich. — Die beite Sorte des Summigutt® jol von G. cochinchinensis (Oxicarpus cochinchinensis) in Stam, 218 Gareinteae —Gauchheil. —— und auf den Molukken herrühren, nämlich das Achte ſiameſiſche Gum— migutt. Garcinieae, |. a. v. Guttagewächſe. Bäume und Sträucher mit und ohne Dornen, fleifchigen Früchten und meiſt fchönen Blüthen; kommen vorzüglich nur in der heißen Zone vor. Gardenie (Gardenia), Gattung der Familie Krappgewächſe, nad einem Dr. Barden aus Carolina benannt; die fleifchige Beere ift unvollſtändig 2——fächerig. — Arten: Jasminartige ©. (G. florida),, unbewehrter, aufrechter Strauch mit gegenftändigen Blättern, weißen, wohlriechenden, leicht gefüllten Blumen; wächst in Oft- indien und am Cap. Die verkehrt eirunden Beeren werden jo groß wie ein Taubenei, pomeranzenfarbig. Wird auch in unfern Gewächshäufern gebaut und blüht faft das ganze Jahr. Der pomeranzengelbe Saft der Beereu wird in China zum Färben von Seidenzeug benützt. Die Beeren wirken fühlend, erweichend, und leiften bei Fiebern, Shwindfuhten, Dyfurie, gegen Augenentzündungen und Hautaus— Hläge vorzügliche Dienjtee — G. Thunbergia wähst am Cap; G. gummifera in Ceylon; und hat große, trichterförmige, weißigelbliche, wohlriechende Blüthen; nnd gibt, wie G. arborea und lucida, ein dem Elemi ähnlicheg Harz. G. radicans ift ein liegen- der , wurzelnder Strauch in Japan, mit weißen, wohlriehenden Blüthen von der Größe der Roſen; das rothgelbe Fleifch der Frucht dient in der Färberei. — G. Rothmania fommt am Kap vor, uud hat ein ſehr ſchwarzes, dunkles Holz, unter dem Namen ſchwarzes Eifenholz bekannt; ſchönblühende, nette Sträucher oder Bäume der heißen Zone. Gartenanpfer, ſ. u. Ampfer. Sartenampher, der gemeine Spinat. Gartenbaldrian, dev große Baldrian. artenbohne, ſ. u. Bohnen. artenchpreife, |. u. Cypreſſe. Gartendiftel, gemeine Artifchode. Gartenendivie, der gewöhnliche Endivie. Garteiteppich, gemeine Peterſilie. Gartengurfe, gemeine Gurke. — die ſpaniſche Scorzonere. Gartenferbel, |. v. a. Klettenkerbel. Gartenmelifie, die gebräuchliche Meliſſe. Gartenmiftel, |. Miſtel. Gartenmohn, gefüllter Mohn. *) Gartenfaturei, ſ. v. a. Bohnenkraut. Gartenwurz, ſ. v. a. Beifuß. Garthagen, ſ. v. a. Beifuß. Gaften, ſ. v. a. Gerſte. Gatta Camboo, Gatta Gambeer, Gatta Gambir, der adſtringirende Ertract aus dem ausgepreßten und ausgekochten Safte der Blätter und Zweige des Gambirſtrauchs; wird auch zu einer falſchen Sorte des Katechu benützt, welche im Handel in würfelförmigen Stücken vorfommt. Gauchhafer, ſ. Hafer. Art: Flughafer. Gauchheil (Anagallis), Gattung der Familie Primelgewächfe, mit Stheiligem Kelche; radförmiger, Furzröhriger, 5theiliger Blumenfrone; Afächeriger Kapfel. Art: Acker-G. (A. arvensis), mit niederliegendem, Afantigem, audgebreitetem, ältigem Sten— el, gegenftändigen oder Z3wirteligen, ſitzenden, eirunden Blättern; blattwinkeljtändigen, anggeltielten, weißen und vothen, feingeferbten Blumen; ift einjährig, blüht im Jult — Auguft auf Aeckern, in Gärten und Weinbergen. Ihr Gefchmad iſt ſchleimig-fade dann bittericharf, der Ertract ſoll auf Thiere tödtlich wirken, ebenfo der Samen auf fleine Bögel; früher wurde diefe Pflanze gegen Unterleibsftodungen, Leber: *) Was fih unter der Bezeihnung Garten u. f. w. bier nicht findet, fiehe unter dem beiref« fenden Artikel, 3. B. Melifie, Primel, Salat von Gartenmeliffe ıc. Gauflerblume — Geisblatt. 219 verhärtung, Waſſerſucht, fogar gegen Fallſucht a) ift aber jet nicht mehr BE obihon er, in Wein gejotten und unden damit gewafchen, jehr Heilfam tft. Der Saft ift gut gegen Waſſerſucht, Leber- und Nierenverftopfungen, Harnfteine Der ausgetretene After tritt zurücd, wenn man G. auflegt. — Blauer ©. (A. coerulea), von en voriger Art nur durch die gewöhnlich blauen, auh AR N weißen Blumen wejentlich unterjchteden, iſt in ihrer \ Wirkung weniger kräftig. In Mittelamerika wird der dort einheimifche wechfelblättrige ©. bei Gonorhöe, der mortenblättrige ©. zur Beförderung derRach geburt bei Frauen benüßt. Ganflerblume, ſ. v. a. Mimulus. Sa n Gaultherie, (Gaultheria), Gattung der Familie uchheil. Saidegewächfe, mit dipaltigem, ſid vergrößern dem und dann die Kapjel einjchliegenden Kelche; dzähniger, eirunder Blumenfrone. — Arten: Niederliegender ©. (G. procumbens), niedriger, immergrüner, fahler Strauch mit auffteigenden Aeſten, verfehrtseirunden, lederigen, geſägten Blät— tern; röthlich-weißer Blume Blüht in Nordamerika im Inni — Gept. an jandigen Drten. Die Blätter werden als Thee benüßt, die Früchte gegefien. Die in Meittelaften einheimtiche, wohlriehendite ©. zeichnet fich, wie dieß fchon ihr Name befagt, durch ihren Gerudy aus. — Ehbare ©. (G. Schallon), Acker Gauchheil. aufrechte, mit jteifhaarigen Aeſten, Furz geftielten, bleibenden, ſpitzen, gefägten Blättern: blattwinkel- und endjtändigen Blüthentrauben; weißer oder fleifchrot er Blume. Im Weiten von Nordamerika Häufig vorfommend. Die Früchte find dort eine beliebte Speife. ‚ Geddah- Gummi, wenig durcchjichtige, dunfelgelbe oder röth— liche Sorte des arabifchen Gummi’, in rundlichen Stücken; Flebt beim Kauen in den Zähnen und Löst ſich in Wafjer nicht völlig auf, Gedenfemein (Omphalodes), Gattung der Familie Naucd- blätter, mitötheiligem Kelche, tellerförmiger, Öfpaltiger Blumen: frone. Art: Frühlings» ©. (O. verna), mit braunem, ſchiefem oder wagrechtem Wurzelſtocke; 2erlei Stengeln; (nämlich Yänge- ren, unfruchtbaren, niederliegenden , wieder ae und auf: er rechten oder auffteigenden, blüthentragenden), geitielten, faft fa N len, berzeirunden und eirundslangettigen Blättern; ſchön heil IR blauen, armblüthigen Blumentrauben; glatten Schließfrüchten. Iſt ausdauernd, blüht im April wild in waldigen Berggegenden, am häufigiten aber in Gärten als Zierpflanze. 11 und Geduldfraut, ſ. v. a. Rumex patientia. Gefüllte Blumen ſind ſolche, deren ſämmtliche Staubgefäffe, 9 wohl a en II a a oder bei ©aultherie. zuſammengeſetztem Bau, deren Scheibenblümchen fich in Strahlenblu Gehlwied, in Meclenburg f. . a. — eh e. en Badener, das Harz von der Zwergfiefer, f. u, Kiefer. Geigenholz, j. v. a. Citheroxylon. ee: ſ. Keulenmordel. — Im Elſaß ſ. v. a. gemeine Bfrieme oder °x rt. BeisMNatt (Caprifolium), Gattung ver Familie Geisblattgewähfe, zwitterin, mit überweibigem Kelche; kleinem, fünfzähnigem, bleibendem Scums j Ehe: u Innen one; gefrönter Beere. Arten: Italäſches G. (C. italicum), ziemlich hoher Strauch, mit Ihlingenden Aeſten; gegenftändigen, ovalen, ganzrandigen, unten geftielten, gegen oben immer mehr im Grunde verwachjenen Blättern; wirteligem Blüthenkopfe; weißlicher 20 Geißfuß — Gemswurz. oder purpurrother, innen gelber, wohlriechender Blume, ſcharlachrothen, ovalen Beeren. Daun, im ſüdlichen Europa, feiner Heimath, im Mat — Juni in Gebüfchen, bei una häufig als Zierpflange in Gärten. Für die Heilkunde ift fie nicht mehr von befonderer Peventung. Gegen Krankheiten der Milz brauche man 6 Wochen lang _alle Mor- gen 1 Quentchen von den zerjtogenen Samenkoͤrnern mit elwas Mein. — Das ganze Rraut mit dem Samen und der Wurzel geſtoßen und mit Süßholzfaft zur Syrupdicke eingeftoßen, Teiftet die gleiche Dienste, und kann auch bei äußern DBerlegungen ange: ‚wendet werden. — Schmalblättriges ©. (C. implexum), dem Vorigen ſehr Ähnlich, mit immergrünen, gegenftändigen, ziemlich ſchmalen Dläkern; wirteligem Blüthenftande; it in Südeuropa einheimifch und blüht im Mai bis Juni. — Etxuskiſches G (C. etruscum), ven beiden vorigen ähnlich, aber niederer, mit abfallenden Blättern, außen purpurrotheu, innen weißer, dann gelber Blume. It in Südeuropa zu Haufe und blüht im Juli — Aug. Für die Heilkunde ganz unwichtig. Geißfuß (Aegopodium), Gattung der Familie Doldengewächje, mit ausgeran- deten, verkehrt-eirunden Blumenblättern; Spaltfrucht. Arten: Gemeiner ©. (A. poda- raria), mit ſtark viechender Wurzel; bis 3 Fuß hohen, kahlen Stengel, geitielten, 2mal Sfingerigen Wurzelblättern; Ifingerigen oder Stheiligen oberen Stengelblättern; eirund— ovalen, gefägten Blättchen; flachen Dolden; weigen Blüthen; blüht durch ganz Europa an Ihattigen Orten im Juni — Auguft, ift ausdauernd. Unter dem Namen —— ch, iſt dieſe Pflanze ein Heilmittel gegen Podagra. Die jungen Triebe ſind eßbar. eisklee, ſ. v. a. Geisraute. eisrante (Galega), Gattung der Schmetterlingsblüthler, mit dzähnigem, glockigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger Blume; Aſchalſtückiger, gleichbreiter, geſtreifter Hülfe. Art: Gemeine G. (G. officinalis), mit mehrköpfiger Wurzel; kahlem, äſtigem, aufrechtem, bis 4 Fuß hohem Stengel; unpagrig-gefiederten Blättern ; kahlen, lanzetti— en, ftacheljpisigen Blättchen, pfeilförmigen Nebenblättern; Tanggeftielten Trauben; vio— etten oder weißen Blumen; gegen 2 Zoll en Hilfen. Gedeiht in Mittel und Südeuropa an feuchten, Jumpfigen Stellen; blüht im Juli bis Auguft, it ausdauernd. Für die Heilkunde von keiner Bedeutung. Täglih 1 ftarfen Löffel voll von dem Saft des Rrautes genommen, ſoll vorzüglich gegen die fallende Sucht ſein. nn ſ. v. a. Geisraute. eisſtaude, j. v. a. gemeiner Bohnenbaum. Gelbbeeren, |. Wegedorn, gemeiner. Gelbe Bandweide, — v. a. Goldweide. a Rüben, ſ. v. a. Möhren. elbe Viole, S. v. a. Goldlad. Gelber Ingwer, ſ. v. a. indifcher Safran. f. u, Curcume. Gelbharzbaum (Xanthorrhoea), Gattung der Familie Liltengräfer; zwitterig, mit btheiliger Geſchlechtshülle; Zkantiger, Sfächeriger, aufſpringender Rapid: Schwarzen, eirunden Samen. Art: Hoher ©. (X. arborea), mit hohem, baumartigem Stamme ; fangen, fehlanfen, hängenden, in der Mitte vreifantigen Blättern; langer Aehre; fahlen Deeblätichen und Blüthen. Iſt in Neuholland einheimiich. Das aus dem Stamme ſchwihende, al gelbes Harz von Neuholland, Botanybaygımmi, bekannte, helfgelbe, beim Verbrennen wohlriechende Harz, wird don manchen Aerzten gegen Ma: genrnhr und bei Bruſtkrankheiten angewendet. — Niedriger ©. (R. Hastile), mit jehr kurzem Stamme; zahlreichen, langen, zmweijchneidigen Blättern; ift an gleichem Orte zu Haufe wie die vorige Art, und Liefert ebenfalls Harz. Gelbholz, 1. v. a. Foßtikbaum und Wegdorn. Gelbholz-Sumach, ſ. Nejeda. Be rant, ' va — et, | elbwurz, ſ. v. a. großes Schöllkraut. Gelfter, 1. v. a. Ginfter. ®; Gemswurz (Doronicum), Gattung de Familie VBereinblüthler, mit 2—Sreihiger, ya flacher , halbkugeliger Hülldecke; einlippiger Blumenkrone; Schließfrucht. Art: emeine GB. (D. Pardalianches), mit zahlreichen, unterirdiichen Wurzelranken; bis 4 Fuß hohem, röhrigem, behaartem Stengel; eirunden, gezähnelten, behaarten Blättern; ar: Gemswurz; — Gerberbaum. 21. (die wurzelftändigen langgeftielt, die mittleren Stengelblätter auf einem geflügelten Blattjtiele, die oberen Stengelblätter ums allen} gelben Blüthen. Blüht im Mai bi Juni in den ergwäldern des mittleren und füdlichen Deutjchlands, tit ausdauernd. Sie wirft ähnlich wie der Wohlverlei, aber ichwächer, wurde früher jogar für giftig gehalten. Gemswurz, römiſche, ſ. v. a. us — Genefter, ſ. v. a. Ginfter. Senipe (Genipa), Gattung der Familie Krappgemächie; zwitterig, auf überweibigem, glattröhrigem Kelche; tellerförmi— ger Blumenfrone ; diefchaliger Beere. Art: Amerikaniſcher (G. americana), mit ſtarkem, geraden Stamme, ajchgrauer Rinde, fait jigenden, verkehrt-eirund-lanzettigen, fußlangen und ſtark handbreiten Blättern; weißen, ziemlich großen, wohl- riechenden Blüthen; pomeranzengrogen, weiglichgrünen Beeren, deren Mark gegejjen wird, bei Durchfall ala Gegenmittel Anwendung findet und zu Bereitung eines Weines dient. Sit in Weftindien und Südamerika einheimifch, blüht im April — Juni, — VV Genippi, ſ. v. a. Schafgarbe, biſamduftige. Gem. Gemswurz. Gentian, ſ. v. a. Enzian. Genueſerwein, geringer und wenig haltbarer Wein aus Genua. Georgine (Georgina), Dahlie, Gattung der Familie Vereinblüthler, mit dop— pelter Hülldecke, (die äußere aus 5, die innere aus 12—16 Hüllblättern beſtehend), ein— lippiger, röhriger, Hzähniger Blumenkrone; länglichen Schließfrüchten. — Arten: Veränderliche (G. variabilis), vielfarbige G. mit büſchelig-knolliger Wurzel; 4—6 Fur hohem Stengel; gegenſtändigen, fiedertheiligen oder gefiederten Blättern; ſäge— zähnigen Blättchen, gegenftändigen Aeften; dunkeln, Tanggeftielten, einzelnen Blüthen— köpfen; verfchtedenfarbigen Blumen von allen Schattirungen von Roth bis Weiß. Iſt in Merico einheimtfch und Fam ums Jahr 1790 nad, Europa. Jetzt ift ſie weit und breit in Gärten als Zierpflanze angebaut und faft in unendlich vielen Spielarten vor— handen. Sie blüht vom Ende Jult bis Herbft, wenn die erften Fröſte eintreten, die ſie unausbleiblich zerjtören. Die Fortpflanzung gefchieht am beften durch Zertheilen der Wurzelfuollen, wenn aber neue Spielarten erzielt werden wollen, durch den Samen. Im | rühtng wenn feine Fröfte mehr zu befürchten find, werden die Wurzeln, welche zur Anpflanzung, beziehungsweife zur Zertheilung beftimmt find, einige Tage ing warme Zimmer gelegt, (damit die Augen, durch das dort erfolgende Anjchwellen erfennbar wer: den), hierauf jo getheilt, daß am jedem Theile ein Theil des Wurzelhaljes mit einigen Augen bleibt und das Auspflanzen im gut umgearbeitete3 Land in fonniger Rage vor: enommen. Tritt dennoch Kälte ein, jo iſt Schu dur Anhäufeln, und wenn die Bflanzen bereits aufgejchoffen find, durch umgeſtürzte Blumentöpfe — — Inhige Begleßen, auch mit Jauche, iſt dem Gedeihen und dem frühen Eintreten der lüthe ſehr förderlich. Ueberwintert werben die Knollen, nachdem fie im Herbite aus: ‚genommen und ohne Anwendung von Wafjer gereinigt worden find, an einem trockenen, nicht zu Falten Platze. Ob die —— der G. eßbaͤr find oder nicht, darüber find bie Meinungen noch etwas getheilt; jo viel aber ift gewiß, daß fie wenigſtens Feine ange: nehme Speije abgeben. Geracy- Hanna, der Wirkfamfeit nach die dritte Sorte vom Manna, welche von der europäiichen Blumenejche herrührt. Geranium, j. dv. a. Storchſchnabel. i Gerberbaum, Gerberſtrauch, Gerber-Sumad —— Gattung der Familie Ranunkelgewächſe, mit glocigem, 10theiligem Kelche; fehlender Blume, — Myr— tenblättriger ©. (C. myrtifolia)), 3—6 Fuß hoher, Fahler Straud) mit weit aus— gebreiteten Aejten (die jüngeren Afantig), jehr Furzgeftielten, eisovalen, zugefpigten Blät— tern; lockeren, 9—12blüthigen Trauben; gegenitändigen Blüthen. Blüht im Mat bis Auguft in den Heden und Gebüfchen Südeuropa’3 und Nordafrika's. Die Blätter können zum Gerben verwendet werden, enthalten aber einen narfotifchzgifligen Stoff, der bei 29 Gerberniyrte — Germer. Menfchensund Thieren Schwindel, Ohnmacht, Convulſionen und ben Tod herbeiführt. Einige Achnlichkeit mit den Sennesblättern hat ſchon zu deren Verfälſchung mit den Plättern des G. Anlaß gegeben, die von den nachtheiligften Folgen begleitet war. Die Früchte einer in Neufeeland einheimischen Art, werden dort nad) Entfernung der giftigen Samen ohne Gefahr gegefien. Gerbermprte, |. v. a. gemeine Myrte. Gerberweide, |. v. a. weiße Weide. Gerhardsfraut, ſ. d. a. Aegopodium podagraria. | Germer (Veratrum),, Gattung der Familie Simjenlilien, mit fechgblättriger, bDlumenfronartiger Geſchlechtshülle; in Kapjeln gefonderte Spaltfrugt. — Arten: Weißer ©. (V. album), mit fchtefem, außen braunen, innen weiglichem Wurzelſtocke, ſchmal— zigem, big 4 Fuß hohem Schafte, ovalen, gefalteten, unten weich — Blättern; einem Deckblatte an jeder Traube. Blüht im uli — Auguft auf Alpen und Voralpen Europas, ift ausdauernd. Die Wurzel ift unter dem Namen weiße Nießwurz ein befamtes Heilmittel, doch in größerer Gabe gefährlich, und bewirkt jo Spei— helfluß, Entzündung des Magens, Krämpfe, und jofort den Tod. Die gepulverte Wurzel ift ein Beifab zu Laͤuſeſalbe und Nieppuls ver. — Xobels ©. (V. Lobelianum) , der vorigen Art ähnlich blüht an gleichen Orten, gleichzeitig mit ihr auch wird die Wurzel unter demjelben Namen gebraudt.— Sabadill-G. (V. Saba- dilla), mit am Grunde gehäuften, ovalen, kahlen Blättern ; fait blattlofem Stengel; ſchwarzrothen Blüthen. It in Merico ein- heimisch und blüht dort in feuchten Wäldern, ebenjo auf_den Anz _ tilfen. Die Samen mit der Kapfel find der jogenannte Sabadillfamen, der jedoch von folgender Art mehr gebraucht und wie nachjtchend verwendet wird, — Gebräuch— fiher A. (V. oflieinale), auf jhalhäutiger Zwiebel; blattlojen, 3—6 Fuß hohem Schafte; mittelftodjtändigen, bi8 4 Fuß langen, a, bandfdrmigen, kahlen Blättern; gelblicher Geſchlechtshülle; ift wie > ae“ die vorige Art in Mexico einheimifch,. Seine Samen -und die des EUR. Sabadill-®., die Scharf, unangenehm, bitter ſchmecken, geruchlos — ER find, wirken ftartwurmwidrig, weil fie aber leicht Kolik und Darms TERN entzüudung heroorrufen, werden fie innerlich jelten mehr augewen— N det, und auch äußerlich als Streupulver gegen Ungeziefer bei Geſchwüren auf der Kopfhaut nur mit Berhränkung. wegen der m zu befürchtenden nachtheiligen Folgen. \' In Bezug auf den weißen Germer- jagt Dr. Friedrich: Diefeg Mittel ift da und dort im Gebrauche und wird in gemifjen Fällen jehr angerühmt. Es wird übrigens bemerkt, daß die weiße Rießwurz ein heftig wirfendes Gift ift, daher dag Mittel nur mit äußerſter Vorficht und genau nach der Vorichrift angewendet wer: den darf. Angemwendet wird die Wurzel, welche entweder zur Zeit der beginnenden Blüthe oder im Herbſte eingeſammelt wird. Sie ift cylindriſch, 2—3 Soil lang, bis 1 Zoll die, holzig, hat viele weiße Fafern, iſt außen ſchwarzbraun, innen beim Querdurchſchnitt weiß. Getrocknet riecht fie nur wenig; der Geſchmack ift Icharf, brennend, Fragend, bitter und widerlich. — Anwendung, Form und Gabe: in Geiftesverwirrungen, Wahnsinn; von der Tinetur täglich 2—4 Tropfen auf 2mal. In heftigen, jehr ſchwächenden Durchfällen, Ruhren, Brechruhren; von der Zinchur bringt man in 1 Duart Waffer 6-8—10 Tropfen, gibt davon alle 1,—1a--1 Stunde einen Löffel voll, läßt damit aber jogleic nach, wenn die Zufälle fich beſſern. Eintretender Schlaf ift ein günftiges Zeichen. Zur Bereitung der Tinctur fegt man 20 Gran der frifchen oder doch noch guten, klein zerſchnittenen — mit 3 Loth rectificirtem Weingeiſt an, gießt nad) 3—4 Tagen das Helle ab und bewahrt es wohl verjchlofien zum Gebrauche auf. Germfer — Gerfte. 27% Germſer, ſ. v. a. Knoblauchskraut. Gerſchen, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a gemeine Eſche. Gerſte (Hordeum), Gattung der Familie Gräſer und Halmfrüchte; mit ein— blüthigen Aehrchen, oft auch einblüthig mit einem grannenförmigen Anſatze zu einer ara Blüthe, figen zu 2, 3 und 4 auf den Ausſchnitten der Spindel; Balg zmei- lappig vor die Blüthen gejtellt; die Klappen der zu 3 geftellten Aehrchen ftellen- eine bblätterige Hülle vor. Häufig verfiimmert die oberſte Blüthe; zweilpälziges Bälglein. Gerſte Bielzeilige, (H. polysticha), Aehren rund, fruchtbar und in mehr oder minder regelmäßigen Reihen, 1. Lange ſechs zeilige ©. Der Halm wird 2,,—3 Fuß Hoch, die Rehre ift 3—4 Zoll lang, aufrecht und oben meiſt abgeftumpft.. Ihre Ver: breitung beſchränkt fih auf Verfuchzfelder, indem diefe Sommerfrucht feinen befondern zkonomiſchen Werth hat. 2. Die kurze ſechszeilige ©. hat Furze, dichte, Pyramiden: fürmig gebaute Aehren mit ſtark abjtchenden Grannen, ift ſchon etwas weiter verbreitet als ‚die Vorige, verlangt aber einen jehr Fräftigen Boden und mildes Klima, wo fie fich ſtark beſtockt, Ende Juni bi3 Anfang Juli reift, Fräftiges, weiches Stroh Liefert, auf fchlechtem Boden und in Gebirgen den Anbau aber nicht lohnt. Der Schöne Wuchs diejer Gerfte ift übrigens fehr täujchend, indem beim Dreſchen der Ertrag an Körnern jich der diden en wegen als ſehr Elein herausſtellt. Als Winterfrucht ift fie noch weniger zu empfehlen. Gerſte Gemeine, (H. vulgare), unregelmäßig jechgreihige Achre, die meift ſtark gebogen ift; die Grannen übertreffen der Länge nach die Yehre falt ums Doppelte; iſt von der ſechszeiligen Gerſte hauptſächlich durch eine ſchlaffe Achre unterjchieden. 1. Ge— meine Wintergerjtce (H. v. hybernum). Halm gegliedert, gelblich, 2-3 Fuß hoch; Aehrchen zu 3 beifammen und 12—15 in der Reihe. Früher in Deutjchland jehr verbreitet, wird aber jet der frühen Neife wegen nur nod von Armern Landwirthen im Kleinen angebaut, wogegen fie in dem niederländischen Marſchboden einen jehr hohen Ertrag gewährt. Es herrichen überhaupt die verfchiedenften Urtheile über diefe Frucht, welche auf fettem Marichboden am. beiten gedeiht, man bringt fie daher befonderd da an, wo ſich der Weizen leicht lagert. Nach einer pafjenden Vorfrucht lohnt ſich ihr Anbau übrigens auch in feuchtem, Fräftigem Mittelbovden, der jedoch nicht ganz frifch emergelt jein darf. Wo der Dung gelhant werden muß, oder wo es zu kalt und troden wird, taugt diefe Gerfte nicht. Als Vorfrucht eignen ſich: Bohnen, Brache, Klee, bejonderg aber Reps, und im fetten Boden jede Getreideart. Ihrer frühen Neife wegen kann füg- lich Roggen, Mengkorn 2c. darauf folgen. Um ſich vor Eintritt des Winterd gehörig beſtocken zu fünnen, muß die Wintergerjte vor jedem andern Getreide gejäet werben, worauf 1% nur leicht zu eggen ift, damit kleine Klötte bleiben, welche die Saat vor dem leichten Ausmwintern und den Boden vor dem Verſchlämmen fichern. Nach Erfahrungen der Nordländer taugt fie ebenfo gut zum Bier, wie die Sommergerfte, was im jüdlichen Deutfchland auch hiegegen behauptet werden mag, denn dag Bier derjelben ift faft aus lauter Wintergerfte gebraut. — Um im Frühjahr bald ſüßes, markiges und nährende? Grünfutter zu erhalten, wird die Wintergerite 14 Tage vor der gewöhnlichen Saat ein- gebracht, dann entipricht fie diefem Zwecke vollfommen. 2. Gemeine Sommergerjte (H. v. aestivum). 63 ift die diejelbe Gerfte, wie die gemeine Wintergerite, nur hat I längere Kultur zur Sommerfrucht gemacht, won der fie aber auch wieder zur Winter: ucht zurückgeführt werden kann. Früher war fie in ganz Deutjchland allgemein, Ki aber fommt He nur noch im nördlichen und in höhern Gegenden des ſüdlichen Deutjch- lands häufig vor, wo fie wegen der Fürzeren Vegetationzzeit und des Gedeihens auf leichtem Boden ven Vorzug verdient. Für beffere Gegenden ift die zweizeilige Gerfte beffer. Wichtig ift 1., ihr fchnelles, in 9-10 Wochen vollendete Wachsthunt, jo daß jie jelbft im Juni noch ausgeläet werden fann und 2., ihr Gedeihen auch auf Leichtem, minder gutem Boden mit Schwacher Düngung. Weil fie eig iſt, wird fie häufig vier- zeilige ©, genannt, was aber faljch ift, indem fie 6 Zeilen hat 9. Die große ge— meine Gerjte (H. v. coerulescente), ijt eine Winterfrucht, die ſich von ber ie oben bejchriebenen durch Eräftige Beſtockung, Furze, dicke, mehr aufrechte Achre und größere, etwas bläuliche Samen unterjcheidet. Sie iſt bis jet nur wenig verbreitet, erfordert einen milden, nahrhaften Boden und milde Klima, wintert aber außerordent- lich leicht aus. Die ſchwarze gemeine ©. (H. v. nigrum) ift ebenfallg Winter: Da Gerfte. frucht, hat Schwarze Uchren und Grannen, reift Ient früh, eignet fich aber nur für ein mildes, warmes Klima, da fie leicht auswintert. 4 Gemeine nadte ©, (H. v. nu- dum), eine Sommerfrucht mit nacten Samen und gelblicher Achre. Beſtockt ſich ftark, artet leicht in die gemeine G. aus, wird auf dem Himalayagebirge mit gutem Erfolg ebaut, erfordert einen I trockenen, reinen Boden, gejchlitte Rage und frühe usjaat, wo fie dann viel und gute Stroh und einen reichen Körnerertrag abmır Für geringe Felder eignet fie jich nicht, Gerſte Zweizeilige, (Hordea disticha), Aehre flach; zwei fruchtbare Aehrchen in zwei regelmähigen Reihen, unfruchtbare Aehrchen Klein und ſchuppenähnlich an die Spindel gedrückt. 1. Neisgerjte (H. zeocriton). Bekleideten Samen, dicht überein: ander Liegende Achrchen ; die Grannen bilden einen Fächer. Halm gegliedert, hohl, aufs recht und 2/2 — 3 Fuß lang. Findet fich unter dem Nameu nie her Reis ſchon ſeit drei Jahrhunderten in Deutſchland, wird jedoch erſt in der Neuzeit wieder mehr angebaut; verlangt einen kräftigen, gutbearbeiteten Boden und wegen der ſtarken Be— ſtockung eine dünne Ausſaat. Auf ſchlechtem Boden ſchlägt ſie gegen jede andere Gerſten— art zurüd, Zum Bierbrauen iſt fie ganz beſonders geeignet. 2. Die lange zwel— zeilige Gerſte (H. distichon nutans) ift in ganz Europa allgemein befannt, und in befiern Gegenden die gemeine G. beinahe verdrängt, indem fie einen reichern Ers rag gewährt, ſowie zur Bierbrauerei und Bäckerei geeigneter ift. Am beiten jagt ihr ein mit Thon und Sand gleichmäßig gemengter, gut bearbeiteter Boden zu, bat daher gern Hackfrüchte vor fih. Frühlingsfroͤſte Schaden ihr nicht leicht, deshalb kann fie ſchon im A und Anfangs März gefäct werden, wenn anders das Wetter um diefe Zeit günstig it. Das Stroh ijt zur Fütterung vorzüglich, als Winterfrucht Hingegen ichlägt fie in diejem jowohl, als in dem Körnerertrag ſehr bedeutend zurück. Was Schwerz vom Gerjtenboden in Folgenden jagt, gilt vornehmlich diefer Art: „Weit mehr für den Boden, als für das Klima, iſt die Gerſte empfindlich. Sie ift darin weit heifeler, als Weizen und Roggen find. ine zähe Erdfrumme vermag fie mit ihren weichlichen Blatt: Ipigen nicht zu durchbohren; ein Diver, loſer Boden ift ihr zumider; auf einem magern oden hat fie Fein Gedeihen. Säure verträgt ſie nicht, daher fie auf Boden, ber manch— mal unter Waffer fteht, oder Torf oder Haidehumus enthält, Schlecht angebracht ift. Hat der Eandboden auch nur eine moorige Unterlage, jo kömmt fie darauf nicht fort.“ — Al Pan) empfiehlt fich Roggen und ähnliche Getreidearten, zwifchen denen und der Gerſte aber Feine Stoppelvüben gebaut werden dürfen, indem fie diefe nicht verträgt. 3. Kurze zweizeilige Gerſte (H. distichon ereetum), Sommerfrucht mit dichten, aufrechten ehren und befleideten Samen. Sie weicht won der vorigen Art durd) ab— gelumpfke, breitgedrückte und aufrechtftehende Achren ab, hat überdieß meijt anliegende rannen und einen höhern Halm. Ihre Verbreitung befchränft ſich auf Verjuchgfelver, wo jie bei gehöriger Behandlung im ſchwerem, feuchtem Boden längeres Stroh und einen jehr guten — gewährt, daher dürften Anbauverſuche zu empfehlen ſein. 4 Nackte * eizeilige Gerſte (H. distichon nudum), hängende, verlängerte Aehre und nackten Samen. Kommt bi8 jest nur in Verfuchsfeldern vor, gedeiht auf Fruchtbarem Boden, namentlich Gartenboden, außerordentlich gut, auf geringerem Boden aber iſt ihr Ertrag io ge, daß fie fich nie einer großen Verbreitung zu erfreuen haben wirt. ie Anwendung und der Nutzen aller diefer Geritenarten ift ſehr mannigfach, indem die Gerfte zur Bereitung von Graupen, Brod, Bier, Branntwein, Eſſig und zur Maftung bejonders geeignet ift. Das Brod von Gerftenmehl ift erfrifchend, etwas ſüß— Lich, aber fchwerer und weniger nahrhaft al3 Roggen: und Meizenbrod; auch trocnet es eichter aus. In der Heilkunde wird die Gerfte in folgender Anwendung, Form und Gabe gebraucht: Enthülst wird fie abgefocht, und gibt dann ein Fühlenves, einhüllendes und leicht nährenne® Fiebergetränf. In der Mitte zwifchen mehligen und zuderartigen Arzneimitteln ſteht das Gerjtenmalz, welches nährend, reizmildernd, auflöfend, Die Secretionen befonders der Nieren befördernd wirft, und vorzüglich bei kachektiſchen, ſtrophulöſen Krankheiten, insbefonvere bei Sforbut, auch beiſchroniſchen Hautkrankheiten u. |. w. angewendet wird. Daffelbe ift in einer Abkochung Ein trinfen und, wo dies immer möglich ift, auch ala Bad anzumenden. Bäder diefer Art find jehr ftärfend, und vorzüglich für atrophifche Kinder von großem Nugen. * Gerftenbirn — Gewürz. 225 Der Hauptbeftandtheil des Gerftenmehls befteht aus Hordein oder Cavadin, daß unter dem Namen präparirtes Gerjtenmehl Häufig vorkommt, und bei den Yerz: ten als leicht verdauliches, kräftig- nährende® Mittel in hohem Anſehen mit Recht ſteht. — Für Bruſtkranke ift —— einfache Trank ſehr gut: Eine Hand voll roher Gerſte wird mit 2 Schoppen Waſſer jo Lange abgekocht, bis die Körner ſtark an— ſchwellen, dann gießt-man das Waſſer durch einen Seiher ab und trinkt es taſſenweiſe. Noch beſſer iſt es, wenn man damit zugleich 4 Loth Roſinen und 4 Loth Candiszucker abkocht, wodurch das Mittel noch bien und auflöfend auf die Bruftorgane wirkt. Die gemälzte Gerſte der Bierbrauer ift der vohen Gerſte noch vorzuziehen. — Zum VBermehren der Milch fäugender grauen tt ein Abjud von Gerfte mit Fenchel gut, indem diefer Trank, wie die Gerfte im Allgemeinen, ſehr Fühlend und nährend tft. Gegen aufgejprungene, hitzige Geſchwüre, jowie gegen Podagra und Aus— chkäge, die von derHiße herrühren, ift ein aus Gerjtenmehl, Quittenkernen und Eſſig bereitetes Pflaster jehr gut. Gerjtenmehl allein lindert ſchon Die Schmerzen hitziger Ge— ſchwüre bedeutend, wenn man «3 als Pflaſter auflent. — Abweichen wird durch das Eſſen von in Butter geröfteten Gerjtenmehl geſtillt. Blattern um Geſchwüre werden auch geheilt, wenn man Gerſtenmehl und friſchgemolkene, gewäſſerte Milch zu einer Salbe macht, und darüber legt. Schärfe an den Auglidern und andern Stellen wird dadurch, ſowie durch Waſſer, in dem Gerſte een wurde, ebenfalls geheilt, indem es fühlt und die Haut fanft und weich macht. Gegen Seitenſtechen und dergl., zur Linderung der Schmerzen und zum Zertheilen von Geſchwüren dient das Auflegen eines Pflaſters von Gerjtenmehl, Steinflee, Wegſamen- (Mohn) Kolben und Rauten, die zu gleichen Theilen mit einander geſotten werden. Eins der beften Getränke in Fiebern und allen hißigen, ſowie im den meiſten andern Krankheiten it dag Gerjtenwaffer, welches auf folgende Weiſe bereitet wird: In etwa ein Glas ſiedendes Wafjer werden 1-2 Unzen (12 Unzen auf 1Pfund) Perlgraupen gethan, darin 5 Minuten lang gefotten, das Waſſer abgegofjen, und 1'% Maß (2 Quart) ſiedendes Waſſer dazu gefüigt, bis zur Hälfte eingelocht und dann ges jeiht. Diefes einfache Gerſtenwaſſer kann wejentlich dadurch verbejjert werden, went man zu einem Quart noch 2 Unzen aufgefehnittene Feigen, 2 Unzen aufgejchnittene, ausgekörnte und geftogene Roſinen und 1 Kane Wafjer nimmt, dieſes bis zur Hälfte einfocht und dann jeiht. Diele Getränk ift ebenjo angenehm als kühlend und durſt— jtillend in hitzigen Fiebern und entzündlichen Krankheiten, bei denen milde, vers duͤnnende Zutene in großer Menge genoſſen, zu den Hauptheilmitteln gehören, welche die Natur ſelbſt in zu deutlicher Sprache fordert. Gegen ven Strengel der Pferde tft gefottene Gerſte ausgezeichnet. Sie wird in einen Sad gethan, den man dem Pferd an den Kopf bindet, damit der Dampf durd) Nafe und Maul vefjelden dringt. Meift frißt es auch die Gerjte nach dem Erkalten, und danır ift die Wirfung um fo beffer. Meberhaupt wirft Gerfte und Gerſtenwaſſer eben jo Fühlend und nährend bei Thieren jeder Art, ala bei Menjchen. - Gerftenbirn, ſ. v. a. Frühbirne. Geritentrespe, ſ. u. Trespe. Gertenkrant, 1.v.a. Stabwurzbeifuß und Ferula communis oder Steckenkraut. Gertwurz, ſ. dv. a. Stabwurzbeifuß oder Stabwurz. Geſter, j. v. a. Giniter. i Getreide (Frumentum) iſt in der weiteften Bedeutung der Name aller Feldfrüchte, die zur Nahrung für Menſchen und Vieh dienen, als Weizen, Roggen, Hafer, Serite, Dinkel, Haidekorn, Mais, Erbfen, Bohnen, Linfen, Wien, Hirje 2c.; im engern Sinne verfteht man darunter nur diejenigen Feldfrüchte, welche in Aehren und Rispen wach- jen, als Weizen, Roggen, Dinkel, Gevite und Hafer. Getreidehaber, ſ. u. Haber. | —— Gewürz, Gewürze (Aromata), nennt man im Allgemeinen die Körper, welche ſich durch einen jtarfen, nicht gerade unangenehmen Geruch auszeichnen, geniegbar jind und einen pifanten Geſchmack haben. Im engern Sinne find es nur diejenigen Körper, welche wir zu unfern Speifen und Getränfen anwenden, um fie wohlſchmeckender zu machen. Me Gewürze find: Majoran, Thymian, Fenchel, Anis, Kümmel, Saturei, Corians der, Safran, Pfefferfraut, Wachhofverbeeren, die verſchiedenen Laucharten, ale DM, 5 226 | Gewürz — Gewürzrindenbaum. Senf, Zwiebeln, Schalotten, Salbei ꝛc. Ausländifche Gewürze: Zimmt, Gewürznelken, Musfatnüffe, Muskatblumen, Cardamomen, Ingwer, Pfeffer, Vanille, Cayenne⸗-Pfeffer oder Piement ꝛc. Gewürz, engliſches: ſ. v. a. Amomen. Gewürz, großes, ſ. v. a. Tabascopfeffer. Gewürzbeere (Monodora), Gattung der Familie Ranun: telgewächje, mit Iblättrigem Kelche; 6 ungleichen Blumen blättern; glatter, dicrindiger, falt Fugeliger Beere. Art: Mu: fatnußartige ©. (M. myristica), mittelgroßer Baum, mit kahlen Aeſtchen, Furz gejtielten, länglichen, handgroßen, leder: nen, kahlen Blättern; fingerölangen Blüthenftielen; großen, _ gelben, rothgetüpfelten Blumen; fugeliger Beere. Von den Ans tillen, wo fie jehr Häufig angepflanzt ift, kommen die Früchte a Mukatnüſſe von Jamaika, amerifaniihe Mu: katnüſſe zu uns, fie gleichen den Achten Musfatnüffen und werden auc wie diefe gebraucht, f. Musfatnußbaum. Fig. 4 iſt eine ganze, Fig. 2 eine durchfchnittene Nuß. en Gewürzfümmel, j.u. Shwarzfünmel. — Gewürznelkenbaum (Caryophyllus), Gattung der Familie Myrtengewäcje, mit walziger, ziemlich langer Kelchröhre; Atheiligem Saume; 4 Blumenblättern. Arten: Aechter ©. (G. aromaticus), mittelgroßer Baum mit verhältnißmäßig jehr kurzem Stamme; grauer, durchaus Fahler Ninde; gejtielten, paarig-kreuzenden, lanzettigen, kahlen, getüpfelten, in der Jugend bräunlich-rothen, dann oben dunfel-, unten gelblich- rünen Blättern; reichblüthigen Trugdolden; furzen, geglieverten Blüthenftielen und lüthenſtielchen; röthlichem oder blutrothem Kelche. Sit urſprünglich auf den Gewürz: injeln einheimifch, jein Anbau hat fi aber wegen der ſehr gejuchten Blüthen beinahe über ganz Südamerifa und Weſtindien verbreitet. Die Blüthezeit tft im Sept. — OH. Die vor der Entfaltung gejammelten Blüthen find von jehr angenehmen Geruch und gewürzhaft ſcharfem Geſchmacke, kommen in großer Menge zu ung, werden großentheil® al3 Gewürz, aber auch in der Heilfunde, ſowohl in uriprünglicher Form, als aud in der Geftalt des Nelkenöls gebraucht. Ein Anja von 1 Theil Gewürznelfen auf 2 Theile Weingeift (dem Gewichte nach) leistet, täglich 1—2inal zu 5—6 —— auf tar oder unter Waſſer genommen, gute Dienjte bei Magen- und Unterleib3- chwäche, Blähungen, jchleimigtem Erbrechen, Durchfall. Wegen der reizenden und erhitzenden Cigenjchaften diefer Tinktur iſt aber längere Fortjegung ihres Gebrauchs, jowie zu ftarfe Gabe, befonders für wollblütige Perſonen, nicht anzurathen. Heuperlich dienen die Gewürgnelfen gefaut gegen Zungenlähmung; das Del bei Knohenfrag in Zähnen als jchmerzitillend und als Einreibung am Unterfeibe und an gelähmten Gliedern, bei Kolik und Paralyſis. Die Früchte befigen zwar nur in geringem Grade die Eigenjchaften der Blüthen, werden aber in China noch haufig verbraucht. Der Genuß der Nägelein als Würze befördert die Verdauung, erwärmt den Unterleib, benimmt den übeln Geruh des Mundes; ift gut für die Leber, treibt den Harn ab ıc. Sewürzrindenbaum (Drimys), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe, mit 2—sblättrigem Kelche; 6 Blumenbfättern; 4—Sfamigen Beeren. Art: Winters ©. (D. Winterii), Baum von verjchtevdener Größe, mit afchgrauer,, narbiger Ninde; kurz— geftielten, länglichen, glänzend-grünen Blättern; Eleinen, weißen, gejtielten Blüthen; Hanfenfrucht. Blüht in jeiner Heimath, der Südſpitze Amerika's im Dezemb. — Jan. Alle feine Theile, befonderd aber die Ninde, find ſehr gewürzhaft; die leßtere fommt in zujammengerollten, 2—5 Linien diefen Stücen von verjchiedener Größe und gelblicher oder bräunlicher Farbe zu ung, und wird nur wegen ihrer Seltenheit nicht öfter in der Heilfunde als anhaltend reizendes Mittel angewendet. In Brafilien ift eine Art einheimijch, deren Rinde dort häufig angewendet wird, fich von der Rinde der vorigen Art nur durch größere Bitterkeit unterfcheidet uud unter dem Namen Melamborinde nah Europa ausgeführt wird. Ein Aufguß der Blätter einer auf den Inſeln des in- diſchen Oceans einheimischen Art ol gegen Cholera mit Erfolg wirken. Ghorfabaum — Gilbiveiderich. 227 Ghorkabaum (Stalagmites), Gattung der Familie Johanniskraut gewächſe; mit 4—5 bleibenden Kelchblaͤttern; 5 Blumenblättern; 3—Öfächeriger Beere. Art: Süſ⸗— er ©. (St. dulcis), mit glatter, olivengrüner Rinde; gegenſtändigen, eilänglichen, Zoll langen, kurzgeſtielten, kahlen Blättern; an den Zährigen Aeſten, deren Blätter abgefallen ſind, ſtehen die büſcheligen Blüthen; apfelgroße, hellgelbe, eßbare Beexen. St auf den Gewürzinſeln einheimiſch und blüht dort im Juni bis Juli. Bon einer in Oftindien und auf Ceylon vorfommenden Art wird ein zum Malen jehr brauchbares Gummigutt gewonnen. Gihtbeere, Gihtbeerftraud, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. ſchwarze Johannisbeere. Gichtkraut, in einigen Gegenden ’f. v. a. Schlüffelblumen. Gichtmorchel (Phallus), Gichtſchwamm, Gattung der Familie Hutlinge, mit dop— De Wulfthüfe; müßenförmigem, auf einem Fuße ftehenden , jchleimigen Hauptfrucht- boden. Art: Stinfende ©. (Ph. impndicus), nac dem Auffchiegen einem Hühnerei ähnlich, bis nach dem Zerreißen der Wulſthülle der daumengroge, hohle Fuß wächst, anf dem der rungelige, mit einem olivengrünen Schleime bedeckte, und nach deſſen Ab— ſchließen weiße Hut ſteht. Dieſer Pilz beſitzt die ihm beigelegten Heilkräfte gegen Gicht nicht, iſt aber giftig. (S. Gitterpilz.), Im Sommer in Wälder und Gärten, auch ‚in Weinbergen zu finden, wo er einen ſtarken Aasgeruch verbreitet. Fichtroſe, ſ. v. a. Rhododendron chrysanthemum und Paeonia communis, Sichtrübe, a. j. v. Bryonia alba. Gierlein, ſ. v. a. Zuckerwurzel. Gierſch, ſ. Geisfur. Giftbaum, |. v. a. Üpas. Giftdiftel (Cardopatium), Gattung der Familie Vereinblüthler mit 8-1blüs thigen Blüthenköpfen ; dachziegeligen, lederigen, am Rande dornigen Hüllblättern ; hand» fürmig-dfpaltigen Blumenfronen; zottigen Schliegfrüchten, — oldentraubige ©, (€. corymb.), mit 6-I Fuß hohem Stengel, jehr dornigen, volettigeauögebreiteten, fieder⸗ iheiligen Wurzelblättern; ebenfalls dornigen, umfafjenden, kahlen Stengelblättern; Kleinen Hlüthenföpfen; hellblauen Blumen. Iſt augsdauernd, in Südeuropa einheimiſch und blüht im Juni — Juli. Die früher für giftig gehaltene Wurzel dient äußerlich angewendet gegen Hautausſchläge, auch gegen Bananen. Giftlattich, |. v. a. Lactuca vicosa. Giftrebe, i. v. a. Rhus radicans. £ — ſ. v. a. Rhus toxicodendron. Giftwurzel, ſ. Dorſtenie; auch ſ. v. a. die Wurzel von Crinum asiaticum. Gilbe, Gilbkranut, ſ. v. a. Färberginſter und gelbe Färberkräuter, namentlich Scharte, Gilam, ſ. Schotie. | Gilbnejiel (Galeobdolon), Gattung der Familie Lippenblümler, mit flacher Unterlippe; röhrig-glockigem, 5zähnigem Kelche. Art: Ge meine ©. (G. luteum), mit fußlangen, theil3 aufrechten, theils nie⸗ dergeſtreckten Stengeln; gefttelten, eirunden, doppelt-geſägt, gekerbten Blaͤuern; bbluͤthigen Wirtelnz hellgelber Blume. Blüht im Mai bis Juni in Hecken und Laubwäldern. Gilbſtern (Gagea), Gattung der Familie Stmjenlilien, zwitte— tig, mit Oblättriger Gefchlechtshülfez Sfächeriger Kapfel. Art: Schmal— blättriger ©. (G. stenopetala), mit aus 3 abgeſonderten Zwiebel— knollen beſtehendem Mittelſtocke; einem oder zwei lanzettig⸗bandförmi—⸗ gen, flachen Blättern, einem die Straußdolde tragenden Schafte. Sit auf Aecern durch beinahe ganz Europa zu finden. Blüht im April bis Mat und ift ausdauernd. Die ſüßlich-ſchleimig ſchmeckenden Wurzelfnollen wurden zuweilen unter dem Namen Vogelmilch— wurzel, hauptſächlich aͤußerlich, gegen freſſende Geſchwüre angewenbet Walde ©. (G. lutea), mit nur 1 Zwiebelfnollen; 1blätt- tig; ſonſt wie vorige Art; wächst in Wäldern, blüht im April bis Mai. A -Gilbweiderid) (Lysimachia), Gattung der Familie Brimelges ae 5* 228 Gilbwurz — Girtwurz. wächfe, mit dtheiligem Kelchez radförmiger Blumenkrone; kurzer Röhre; 1fächeriger Kapfel. Art: Gemeiner ©. (L. vulgaris), mit ziemlich langer Wurzel und Wur- zelausfäufern, aufrechtem, 1—4 Fuß hohem, flaumhaarigen Stengel; gegenjtändigen oder wirteligen, Kurz geſtielten, Länglichelangeltigen, unten flaumhaarigen, ſchwarz-getüpfel— ten Blättern, endſtändigen, rispigen Trauben, goldgelben Blumen. Wächst in Europa und Aſien an feuchten Stellen, in Waffergräben, auf Wiefen u. ſ. w. Blüht im Juni bis Sept., iſt ausdauernd. Dient noch als Hausmittel wie die folgende Art, — Rund- blättriger ©. (L. nummularia), mit friechendem, 1—2 Fuß langem, kahlem Stengel; egenftändigen, herzförmigerumdlichen, feinsgetüpfelten Blättern; blattwinfeljtändiger, ge— ſtielter, eitronengelber Blume. Sit an feuchten Stellen gemein, wo er im Junt — Aug. blüht. Der Saft und das zerguetjchte Kraut wird bi Wunden und Geſchwüren angewendet, Gilbwurz, eine Curcumenart. SE Gilendballem, I. vd. a. Meccabalſam,; fälichlih auch das Harz der Baljamtanne, Gilie (Gilia), Gattung der Familie Weidengewächſe, mit röhrigem, Sfpaltigem Kelche; trichteriger Blumenkrone; Zfächeriger Kapſel. Arten: Dichtblättrige ©. (@. densiflora), mit aufrechte, Fahlen, gegenftändig-äftigem Stengel; gegenjtändigen, jißenden, 7—Itheiligen Blättern; kopfiggehäuften, telferförmigen, weigen, lila- oder roſenroth⸗geſäumte Blumen. Iſt einjährig, ihre Heimath ift Californien. — Dreifar- bige ©. (G. tricolor), mit aufvechtem, fahlem, fußhohem, beblättertem, Aftigem Stengel, wechjelftändigen, doppeltsfiebertheiligen, unten geftielten, oben fißenden Blättern; 3—6- blüthigen, rispigen Dolventrauben; glockenförmigstrichteriger Blume, gelber Röhre, brauner Echlund, weißen oder röthlihen Saum. Hat gleiche Heimath mit der vorigen Art; iſt einjährig. — Die ligufterblättrige ©. (Cantua ligustrifolia), dient in ihrer Heimath EHili ald Arzneimittel und zum Gelbfärben. Bei ung ift diefe Gattung weder angepflanzt noch benitkt. Gillblume, ſ. v. a. Authemis tinctoria. Gilfenie, i Spiere, dreiblättrige. Gimpelbeerſtaude, ſ. v. a. Hartriegel. Ginſinq, ſ. Kraftwurz. Ginſter (Genista), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit glodi- gem, krautartigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger Blume; zuſammen— gedrückter Hülſe. Arten: Färbender ©, Färberginfter G. tinctoria), mit halbſtrauchartigem, bis 3 Fuß hohem, kahlem % oben eiwas flaumigem, erhöht geftreiftem Stengel; Heinen Nebens 2 \ Zu blättern; zerſtreuten, lanzettigen oder elliptifchen, furggeftielten, am 80 SWR Rande flaumigen Blättern; gelben Blumen. Waͤchst wild auf 9 AN trockenen Wieſen, in lichten Wäldern durch Mitteleuropa; kulti⸗ X \ NN virt in engliichen Anlagen. Iſt ausdauernd und blüht im Mai. — 9 () e {7 e D n 5 Neſte ſie —I 1 DEN LER N de un — liefern eine dauerhafte, gelbe nd N AN Mes: g Farb abgekocht, nennt man die Farbe Shhtr WIN VRR“; gelb. Früher wurde der &. gegen Leber: und S—— AR MI auch schen gegen Wafferfcheu, wiewohl leider erfolglos angewendet. Su 7,2 Einige weitere Arten untericheiden fich nur unbedeutend von dem NUN, 5 3... und werden ebenjo gebraucht. — Die Blumen oder der NA Same mit Honigwaſſer genommen, wirft ſchweißtreibend. — Die Y Fa Blumen und der Samen können in den verjchiedenften Formen ge— N i geben werden, und wirken ſtets gut auf Nieren und Blafe, N jo daß fieweder Berhärtungen noch Steine auffommen laſ— ſen, Auch bei Menſtruationsſtockungen leiften fie gute Dienfte. -Giorgilina rigida, ein in neuerer Zeit aus Aegypten nach Deutfchland ge- fommenes Sommerölgewächs; jcheint keinen Beifall gefunden zu haben, und aus dem Anbau wieder verfchwunden zu ſein. Giraumontſame (Semen Giromont), die in Frankreich gegen den Bandwurm ange: wendeten Samen einiger Kürbisarten. Girlein, ſ. v. a. Zuckerrübe. Girofle, ſ. v. a. Gewürznelke. Girtwurz, ſ. v. a. Beifuß. Gitterpil; — Gleiffe, 229 ? Gitterpilz (Clathrus), Gattung der Familie Hutlinge, mit fibender, Fugeliger, zerreißender Wulfthüffe; gitterigem Hauptfruchtboden. Art: Gemeiner ©, (A. can- cellatus), mit blaffer, auffpringender Wulſthülle; iſt gewöhnlich roth, aber auch gelblich- weiß und ſehr giftig. Sein Genuß bewirkt oft erſt mehrere Stunden nachher heftigen Schmerz im Magen und den Gedärmen, Erbrechen, Geſchwulſt, Brand des Darmkanals und ven Tod. Schnelle ärztliche Hilfe ift dabei unbedingt nöthig, wo folche nicht gleich zu haben ift, müſſen Brech- und Abführungsmittel, namentlich auch Klyſtiere einer ſtarken Tabaksabkochung angewendet werden, um ben giftigen Stoff Schnell zu entfernen, Die weitere Behandlung iſt nur von einem Arzte zu unternehmen, da jenach ven fich äußern— den Zeichen ganz verfchtedenartige Mittel angewendet werden müffen. Das hier Ge- fagte gilt übrigens nicht blos von dem in Südeuropa einheimischen G., ſondern im All— gemeinen von allen giftigen Pilzen. Glane, ſ. v. a. Hornitraud. Glasfrant, ſ. v. a. Parietaria. Glasſchmalz (Salicornia), Gattung der Familie Immergrüngewächje, mit zwitt- rigen Blüthen, fleifchiger Geſchlechtshülle; Afamiger, ſchlauchiger Nuphülfe Arten: Krautiges ©. (S. herbacea), kahl, mit frautigem, aufrechtem „der niederliegendem äftigen, geglieverten Stengel. Gedeiht blos an Jalzhaltigen Stellen, faſt in allen Welt- teilen. Die fleifchigen Aehren können gegefjen werden, Die Ache Liefert gute Soda. Glasihwarz, in einigen Orten f. v. a Möhren. Glattblume (Leianthus), Gattung der Familie Seidenpflanzengewächfe, mit faft glodigem, 5theiligem Kelche, trichterförmiger Blumenkrone; 2fächeriger Kapſel. — Arten: Tangblättrige ©. (G. longifolius),, halbitrauchig, mit ältigem, 2 Fuß hohem, behaarten Stengel, gegenjtändigen, gejtielten, flaumhaarigen Blättern, endſtändi— gen, trichterigen, blaßgelben Blumen; eirunder Kapſel. Wächst auf Jamaica. Dieje, jo: e einige weitere Arten werben bei uns weder gezogen, noch auf irgend eine Weiſe enüßt. Glatthafer (Arrhenatherum), Gattung der Familie Gräfer, mit Rispe; zweiblü— thigen Spelzenblumen; häutigen Klappen; Schließfrucht. Art: Hoher ©. (A. elatius), mit 2-4 Fuß hohem Halme, flachen, banbförmigslangettigen, ſcharfen Blättern; läng— licher Rispe; blüht im Juni — Juli, reift im Auguft und Sept. Unter dem Namen franzöſiſches Raygras allgemein und häufiger auf Wiefen gebaut, und wild art MWaldrändern, an Rainen u. ’ iv. zu finden. Auch auf nur mittelmäßigem, ſogar ichlechtem Boden liefert e3 noch einen Heuertrag, der zwar nicht an Qualität, aber an Duantität dent der meiften Wiefengräfer gleichfommt, oder ihn überjteigt, und tjt des— halb feiner Verbreitung vollfommen würdig Samen ift jehr Leicht zu befommen, da überall Raygras getroffen wird; die Ausſaat geſchieht im September, — Gleditidie (Gleditschia), Gattung der Familie Caſſiengewächſe, mit 4Sſpal⸗ tigen Kelche; 3-5 Blumenblättern; zufammengedrückter, vielfamiger Hülfe, Urt: Drei: vornige ©. (G. triacanthos), bis SO Fuß Hoher Baum mit zahlreichen, jtarten Aeſten; am Stamme und an den Aeſten ftehenden, langen, braunen Dornen; büſcheligen, paarig— ee Blättern; wechjelftändigen, Länglichen, jchwachgeferhten Blättern. Sit in den ereinigten Staaten von Nordamerika einheimijch, bei uns in Gartenanlagen häufig ges pflanzt. Die Fortpflanzung gefchteht durch den Samen, der entweder in Beete oder auch gleich an Ort und Stelle (wo die jungen Pflanzen Schuß haben) im gutes, tiefes Erd— reich, am beiten in der Nähe von Gewäffern, ausgefäet wird. Doch können auch Abs leger und Wurzelausfchläge gepflanzt werden. Ein guter Boden und fleigige3 Bearbei— ten und NReinhalten desſelben tt für das Gedeihen der jungen Pflanzen insbeſondere, wenn daraus Hecken gebildet werden wollen, (was jehr zweckmäßig iſt) unumgänglich nothwendig. Das Holz wird wegen feiner Zähe und Feſtigkeit von Drechsler und Wagnern jehr gefucht. Die Samen jollen ein brauchbares Wiehl geben. Durch Cultur hat man auch eine Spielart ohne Dornen erhalten. Gleiſſe (Aethusa), Gattung der Familie Doldengewächje, mit undeutlichem Kelch rande, verfehrl-eirunden Blumenblättern. Art: Garten-G. (Ae. Cynapium), mit möhrenartiger, Äftiger, weißlicher Wurzel; bald nur einige Zoll, bald beinahe manns— hohem, aufrechte, äftigem Stengel; 2— fach gefteverten, glänzenden Blättern; langge ittelten, blattgegenjtändigen und endjtändigen Dolden; weißen Blüthen; geftriemter Spalt” 230 Gleiß — Glockeninoos. Schließfrüchten. (a Blüthe; b-e Blumen: 08. Erone; f—h Kelch; g Piltill; i und k Nuß⸗ N NA hen; I Blatt). Art: Rauhhaariges ©. J— 7: (S. hirsuta), halbſtrauchartig, rauhhaarig, I Ah [ mit niederliegend en Aeſten länglichen, ge > er Slocenpappel — Götterbaum. 2331 grüner, dann röthlicher Keimbüchle. Kommt an Mauern, auf Steinen und Kiezplägen nicht jelten vor. Glockenpappel, |. v. a. Althea rosea. } Glodkenpfeffer, großer, vother, ſpaniſcher Pfeffer. Glockenſchinumel (Ascophora), Gattung der Familie Schimmelpilze, mit au einen flocigen Lager entipringenven, die fugelige Umfchlaghülle, (welche die Keimförner enthält) tragenden locken. Art: Der gemeine ©. (A. Mucedo), graulichgrün, ift am häufigften auf Obit. Ah Gloxinie (Gloxinia), Gattung der Familie Kugelblumengewächje, mit 5theiligem Kelche, trichterige oder glocfigerachenförmiger Blumenkrone; 1fächeriger Kapfel. Art: Praͤchtige G. mit ganz beblättertem, äußerſt kurzem Stengel; elliptiſchen, geferbten, rauhhaarigen Blättern; zahlreichen, gejtielten, blattwinkelitändigen, violetten Blumen. In Südamerifa wild, bet uns in Gewächshäufern oder in Töpfen als Zimmerzierde zu finden. Getüpfelte ©. (G. guttata), mit ſtarkem, filzig behaartem, beblättertem Stengel; gegenftändigen, gefägten, fülzigen Blättern; blattwinkelftändigen, blaſſen, roth— getüpfelten Blüthen; Heimath und Verbreitung wie bei voriger Art. Um Verhär: tungen der Oberhaut zu erweichen, 3. B. Schwielen, Hühneraugen, werben in Chili die Blätter der dort einheimischen Eriehenden Sarmienta gequetjcht aufgelegt. Glysblume, |. v. a. Ranunkel. Gmeline, |. u. Tekbaum. Gnadenkraut (Gratiola), Gattung der Familie Kugelblu— N 7 mengewächje, mit 5theiligem Kelche; 2lippiger Blumenkrone; ag fächeriger, zerreigender Kapfel. Art: Gebräuch— VA lihe3 ©. (G. offieinalis), mit gegliedertem, krie— hendem Wurzelſtocke; aufrechten, fußhohen Sten— geln; figenden, paarigsfreuzenden, lanzettigen, fein- gefägten Blättern; blattwinfelftändigen, gejtielten, 5 zolllangen, weißen oder röthlichen, geitreiften Blu— men. Wächst an feuchten Stellen in Südeuropa, it ansdauernd. Die Wurzel und das Kraut find ohne Geruch, von jehr bitterem Geſchmacke, und werden häufig gegen Uebel, die durch Unthätigfeit der Verdauungsorgane hervorgerufen find, ange— wendet, als z. B. Trübfinn, Niedergejchla- — genheit, Geiftesverwirrung, bet ftarfer sag Verichleimung, außerlich gegen Geſchwüre und Beinfraß. Durch Verwechslung wird manch: mal das gemeine Helmfrant oder auch der ſchildfrüchtige Ehrenpreis jtatt des G. gejammelt und gebraucht; beide Haben auch in ihrer Wirkung Aehnlichkeit mit mit demjelben, fommen ihm aber an Kraft und Nachhaltigkeit nicht gleich. Mehr.re weitere in Südamerika einheimijche Arten werden dort gegen verfchievene Uebel finnerlich und äußerlich, zum Theil auch als Erſatzmittel de3 chinefifchen Thees benuht Gnemonbaum, länglich-blättriger, (Gnetum Gnemon), und ovalblättiriger (G. ovalifolium), beide auf den Moluffen einheimiſch; vertritt die Stelle des Hanfz. Die Blätter des erjtern werden falt täglich al3 Gemüſe gegeffen. Ein noch viel ſchmack— bafteres Gericht jollen die Blüthen abgeben. Die eichelförmigen Früchte werden gleid)- jam genoſſen. Unter der Fruchtichale des eritern, der auch Maninjobaum heißt, be- 7 ſich kurze, ſteife Haare, die gern in die Haut eindringen und Schmerzen ver— b. Gnidia zrana, die höchſt draſtiſch wirkenden, jetzt nicht äuchli Senn tn AR een Et chſt draſtiſch jetzt nicht mehr gebräuchlichen ötterbaum (Ailanthus), Pflanzengattung mit Stheiligem Kelch, 5blätteriger Krone 10 Staubfäden, 3—5 Fruchtknoten, 1jamige ——— Arien YA, andulden, mit ungepaart gefiederten, 6 Kuß langen Blättern; Baum in China, der Aeſche ähnlich. A. excelsa, mit abgerifien gefieverten Blättern und gefägten Blättchen. Vaterland: die Gebirge Bengalens, Die Rinde ſchmeckt angenehm aromatiſch bitter und wird in Oft: 3 ——— 232 Götterblume — Goldruthe, indien bei Schwäche ver Verdauungsorgane und Wechſelfieber gebraucht. A. malabarica, Baum in Oftindien, deſſen Rinde und der aus ihr jchwisende Saft gegen Blähungen und Unterleib3franfheiten, und deſſen Früchte gegen Kopf— weh und Augenfranfheiten angewendet werden. Götterblume (Dodecatheon), Gattung der Familie Brimelgemwächje, mit 5theili- gem Kelche; dtheiliger, Furzröhriger Blumenkrone; Afächeriger, aufjpringender Kapſel. Arten: Ganzrandiger ©. (D. integrifolium), mit — ee lanzettigeu, ipigenfahlen Blättern; fußhohem, kahlem Schafte; vielblüthiger Straußdolde; rojenrothen Bramen. Iſt in Nordamerika einheimifch und ausdauernd. Hieher gehört dag Meer- ſtrands-Milchkraut, das an falzigen Stellen durch ganz Europa wächst und bei fäugenden Müttern die Milchabfonderung begünitigt. Götzenholz, |. v. a. Silberpappel. — 3 aus Arabien ſtammend; angeblich der eingedickte Saft von Calotropis gigantea oder C. procera. Golambutter, der Saft des Butterbaums, eine Art der Pflanzengattung Bassia, wel— cher höchſt wohlſchmeckend, geſund und lange haltbar iſt. Goldblume (Chrysanthemum), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit dach— ziegeliger Hülldecke; einlippiger Blumenkrone; Schließfrüchten. Arten: Kronenför— mige ®. (Ch. coronarium), mit krautigem, kahlem, bis 3 Fuß hohem, äſtigem Stengel; umfaſſenden, doppeltfiedertheiligen, geſägten Blättern; geſtielten, einzelnen Blüthenköpfen; weißlichen oder gelblichen Blumenblättern. Iſt in Südeuropa und Nordafrika zu Hauſe, wird bei uns in Gärten nicht ſelten, zuweilen gefüllt oder halbgefüllt, als Zierpflanze getroffen. Wird die Blume in Wein geſotten und davon einige Tage getrunken, ſo iſt dieß gut gegen Gelbſucht; ebenſo wenn man den Samen zerſtoßt und mit Wein nimmt. Zuvor joll man aber fchwisen. — Blumen und Blätter zeritogen und mit warnıem Wachs zu einem Pflafter gemacht zertheilt Beulen und Geſchwülſte. Die - Keine Shmalzblume it am beiten biezu. ! Golddiſtel (Scolymus), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit dachztegeliger Hülldecke; röhriger, behaarter Blumenfrone; Schließfrucht. Arten: Gefledte ©. S. maculatus), mit bi3 4 Fuß hobem, fahlem, äftigem, geffügeltem Stengel; büchtt- gen, dornigen, fieverjpaltigen, glänzenden, weißgeflecten, herablaufenden Blättern ; endftändigen, gelben, won dornigen Blättern umgebenen Blüthenfnöpfen. Wächst durch Südeuropa an Acerrändern und ähnlichen Orten. Die jungen Triebe find eßbar. — Spaniſche ©. (S. hispanieus), mit Aftigem, bis 4 Fuß hohem, weichbehaartem, geflüt- geltem Stengel; herablaufenden, faſt kahlen Blättern; blattwinfelftändigen Blüthenköpfen. Blüht im Juli — Sept. an den Ufern des mittelländischen Meeres, iſt zweijährig. Die es aan werden wie Spargeln gegeffen, mit ven Blüthen zuweilen der Safran verfälicht. olderwurzel, S. v. a. Jpecacuanha. Goldgras, ſ. v. a. Antoxanthium odoratum. Goldhaar Benennung für Widerthon auch für Wettermoos; ferner Goldhaar (Chrysocoma), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit vielblüthiger, dachziegeliger Hülldecke; gejchnäbelten Schließfrüchten. Art: Feinblättriges ©. (Ch. Lynosyris), mit 1, — 1), Ruß hohem, kahlem, aufrechtem Stengel; gleich breiten, fahlen Blättern; gologelben Blüthen. Blüht im Juli bis Sept. an jonnigen Stellen in Südeuropa; iſt ausdauernd. Goldkirſche, ſ. v. a. gelbe Herzkirſche. Goldkraut, ſ. v. a. Lysimachia mimmularia et Senecio vulgaris. Goldlack, ſ. v. a. gelbe Viole. Goldlilie, ſ. v. a. Feuerlilie. Goldmalve, ſ. u. Althäa. Goldregen, im Elſaß ſ. v. a. gemeiner Bohnenbaum. Goldröslein, ſ. v. a. Helianthemum vulgare. Goldruthe —— Gattung dev Familie Vereinblüthler, mit vielblättriger, oft länglicher, dachziegeliger Hülldecke; einlippiger, vöhrenförmiger Blumenkrone; ſtiel— rundlicher Schließfrucht. Arten: Gemeine G. (S. virga-aurea), mit blos einige ZU oder auch bis 3 Fuß hohem, aufrechtem Stengel; eirunden, degenfpigigen Blättern, Goldftrauh — Granatbaum. 233 aufrechten, gelben Blüthenknöpfen; aus Blülhentrauben beſtehendem Blüthenftrauße. Mit vielen Unterarten. Die fcharfichmecfende, ſpeichelerregende Wurzel und das Kraut wer- ben als harntreibend bei Steinbejhwerden, aud) innerlich und äußerlich bei Wunden angewendet. Aus der in Nordamerika einheimifchen wohlriehenden ©. S. odora), wird ein flüffiges Oel und eine ftimulivende Tinctur gewonnen; diefelbe wird auch als Thee benützt. Goldſtrauch, eine wirkfame Art der Brechſtrauchge wächſe. Goldveilden, ſ. v. a. Chrysosplenium alternifolium. Goldweide, ſ. v. a. Salix vitellina. Goldionrz, ſ. v. a. Taglilie. ; Gomartgummi, kommt nur felten nach Europa, und rührt von ver harzreichen Burſere her. Sombalafice, |. v. a. Hibiscus esculentus. Eommartharz, ſ. v. a. Chibouharz. Eommer, ſ. v a. Polniſcher Weizen. Gondelbohnen, die bitter und herb ſchmeckenden Samen von Heritiera littoralis, wer den in Oftindien gegen Diarrhöen und Dyjenterien angewendet, wie auch als uthat am einige Speifen benützt; die übrigen Theile diejes Baumes wirken ebenfalls adftringirend. Gonjac, gute Sorte weißen oberländifchen Bordeauxweins. Goodenie (Goodenia), Gattung ver Familie Ghockengewächſe, mit öthetligem Kelchfaume; unregelmäßtger, 2= oder 1lippiger Blumenkrone; zerreigender, 2fächeriger Kapſel. Art: Einblättrige ©.(G. ovata), halbſtrauchig-aufrecht, kahl, mit eirunden, ezähnt-gefägten Blättern; blattwinfelftändigen, gabeligen Blüthenftielen, lappiger, gelber {umenfrone. Iſt in Auftralten einheimiſch. Gorsperid, ſ. v. a. Gauchhaber. Gottesgnad, Hin und wieder werden einzelne Arten des Storchenſchnabels fo benannt. Gottheil, j. v. a. Prunella, Gonron, |. Stinkbaum. Gonron-Nuß, ſ. Parkie, afrikaniſche. Gräfenberger, von Gräfenberg, einem Weinberg, der ſonſt dem Kloſter Eibach gehörte; ein trefflicher Rheinwein, der zwiſchen dem Hochheimer un Steinsberger, mitten inne ſteht. Gräjer, 49. Pflanzenfamilie, mit knotigem Halm, flachen oder vingelförmigen, ums fafjenden Blättern, Eriechenden Wurzeln, „weiße Aehren ober Rispen. Diefe Familie iſt für uns höchſt wichtig, denn zu ihr gehören unfere Getreivearten, Wiejengräfer ꝛc. Graminis radis, ]. dv. a. Queckenwurzel. Granatbanm, (Punica), Gattung der Familie Weiderichgewächje, mit lederigem Kelche; 5—7 Blumenblättern; mehrfächerigen, vieleiigen Früchteknoten; gekvönter Beere. Arten: Aechter ©. (P. Granatum), baumartig, bis W Fuß hoch werdend, mit vielen Aeſten; kurz geftielten, gegenjtändigen, länglich-lan ettigen, kahlen, glänzenden, ganz— randigen, abfallenden Blättern; endſtändigen, ———— Blüthen; glänzenden, ſchar— fachrothem Kelche; 5—8 wie zerfnitterten, Scharlachrothen, zuweilen blaßgelben ober auch geiprengelten oder wieder felchgelben Blumenblätiern; fugeliger, gefrönter, ſammt— lederiger, vother, bei einer Abart weiß-grüner Beere. Urſprünglich im nördlichen Afrika einheimifch, jet aber in Südeuropa, dem Oriente und Oftindien eben fo häufig, wird der ©. bei ung in Gewächshäufern und Gärten, meiſtens mit gefüllten Blüthen, nicht felten gezogen und blüht vom Juli bis September. Die Vermehrung gefehieht bei ung durch Ableger oder Steeflinge, welche in gute Miftbeeterde gebracht werden. Ueberwintert wird der ©. an froftfreien Orten, auch in Kellern. Die Wurzelvinde, nach Einigen auch die Rinde des Stammes und der Hefte, iſt ein ſchätzenswerthes Mittel‘ gegen den Band: wurm; diejenige des Sauerdorns und des Buchsbaumes ſoll in diefer Beziehung Aehnlichfeit mit ihr haben, was aber ſehr zu bezweifelt it. Die faftige, ſüße oder an— genehmzjäuerliche Samenhülfe wird in wärmeren Gegenden als Obſt von Kranken, auch ala kühlendes und durftitillendes Mittel genofjen. Von einigen in Südamerika, Oftund Weftindien einheimifchen Arten werden dort die Beeren ober die Blätter zur Speife und als Heilmittel gebraucht, in Europa fommen fie aber nicht vor. — Die Granatäpfel wirken adjtringirend und werden von ſchwachen Mägen nicht ertragen, 234 Granatbirn — Grieswurzel. Granatbirn, ſ. v. a. Blutbirn. Grangen (Grangea), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit zweireihiger Hüll- decke, Fädigeröhriger Bluͤmenkrone, halbfugeligem Hauptfruchtboden; gefrönter Schließfrucht. Arten: Indiſche ©. (G. maderaspatana), mit furzem, uiederliegendem, Aftigem, weichhaarigem Stengel; fiederfpaltigen, mechjelftändigen, halbumfafjenden Blättern; gel: ben, einzelnen Blüthenköpfen; blüht in Oftindien, ihrer Heimath, beinahe immer, iſt einjährig, von gewürzhaftim Geruch und Geſchmack und wird in ihrer Heimath zu aufs Löfenden, frampfitillenden, auch magenftärfenden Mitteln, ſowie gegen Waſſerſucht angewendet. Grannenweizen, ſ. Weizen. Gras, das gewöhnliche, wirkt purgirend, wie wir bei den Hunden jehen. Die ver⸗ ſchiedenen Grasfamen mit Wein gejotten, wirken bei Unterleibsleiden kräftig und ftär- fen den Kranken, treiben den Harn ab und reinigen die Berdauungdorgane. Grasblumen, |. v. a. Nägeleinblumen. Grashirje, 1. Süßgras. Grasnelfe, (Armeria), Gattung der Familie Blei— wurzgewächje, mit vachziegeligen Hüllblättern am Blüthenkopfe; vöhrigem, dzaͤhnigem Kelche; Hblätteriger Blume; Schließfrucht. Arten: Gemeine ©. (A. vulgaris), mit brauner, mehrköpfiger Wurzel; wurzel⸗ ſtaͤndigen, gleichbreit verlängerten, kurzgewimperten Blät— tern; fußhohem, kahlem Schafte; roſenroth-, zuweilen weiß⸗ blüthigen, geſtielten Blüthenköpfen. Blüht den gan— gen Sommer über an trodenen, jonnigen, nicht ange auten Stellen, in ganz Europa, iſt ausdauernd; die zus fammenziehend wirkenden Blätter und die noch ſtärker wirkende Wurzel wird zumeilen bei Durchfall, zu ftarfer Menstruation, äußerlih als Gurgel- waffer, bei Verfchleimung der Mundhöhle an gewendet. Meerſtrands-G. CA. maritima), der vo— rigen ähnlich, mit niederem, flaumbaarigen Schafte; viel kürzerer Blüthezeit, fommt wild an den Küften von anz Europa, angebaut als Zierpflanze in den Gärten ei uns vor. Ihre Wirkung tft wie die der vorigen Art. Gravesweine, bei Bordeaux bis 3 Stunden ſüdlich auf einem, fiefigen Boden wachſende Weine, Der beite ift der von Haut-Brion. In Deutjchland it Granes- W. oft überhaupt Bezeichnung für Bordeaux-Weine. ANNE Graswurzel, j. Queckengras. | emeine@rasnelfe Green, gewöhnlicher Meerrettig. Gregorinsholz, |. Pflaumenbaum. Grenadillholz, ſchönes, hartes, ſchwarzes und rothgeadertes Holz, zu Tifchlerarbeiten brauchbar; kommt von Madagaskar, Mauritius und St. Helena, Grenfing, 1. v. a. Schafgarbe. — im Buſch, Gretchen in der Staude, ſ. v. a. Nigella damascena und Sativa. Griechiſches Pech, ſ. v. a. Colophonium. Griechiſche Weine, die Malvaſierſorten von den Inſeln des Archipelagus; jo auch die ſüßen Liqueurweine von dort und aus dem Neapolitanifchen. Griesholz, (Lignum nephriticum), blaues Sandelholz, jonjt offieinell, Tommt aus Mejico und Nordamerika; Mutterpflanze unbekannt. Grieswurzel (Cissampellos), Gattung der Familie Lorbeergewächſez zweihäufig, bei ven männlichen Blüthen mit Ablättrigem Kelche; glocenförmiger, Aipaltiger Blumen: krone; bei den weiblichen mit einblättrigem Kelche; einblättriger Blumenkrone; einfami: ger, fteinfruchtartiger Beer. Arten: Gebräudlicher ©. (C. Pareira), mit jehr ſtarker, holziger Wurzel; langem, ſchlingendem, halbſtrauchartigem, nach oben weich— haarigem Oberſtocke; geſtielten, nierenförmig-runden, unten graulich-gelben und weich— behaarten Blättern; kleinen, blattwinkelſtändigen, ſparrig-trugdoldigen männlichen, und Grimpel — Guntterie. | 235 ‚blattwinfelftändigen, Heinen, traubigen, weiblichen Blüthen; feingeförnter, ſtark erbjen- roßer, Scharlachrother, weißlich-behanrter Beere. Blüht im Mittel-Amerika im Juli — uguft. Unter dem Namen Grieswurzel oder Pareirawurzel wird der Unter: ſtock zu ums gebracht und gegen Harnbefhwervden, Gries, Nierenitein und Waflerfuchten, wierohl nicht mehr häufig, angewendet. Er ift geruchlos, ſchmeckt erſt ſüßlich, dann unangenehm bitter; im Handel wird die Grieswurzel mit andern derjelben Gattung vermifcht, getroffen. Caapeba-G. (C. Caapeba), blüht im Juli — Auguft in Weftindien, und kam wie die vorige Art, von der ſie fich Überhaupt nur unbedeutend unterſcheidet, gebraucht werden. Grimpel, ſ. v. a. Elrige —— ſ. v. a. Rhamnus frangula. Eriudkraut, ſ. Scabiose. Grindmagen, |. v. a, Klapperroſen. Grindwarzel, |. Ampfer. Grinitſch, j. dv... gemeine Pfrieme. —— ſ. v. a. Grenſing oder Schafgarbe. Groſſelbeere, ſ. v. a. Stachelbeere. Grubenflechte (Sticta), Gattung dev Familie Schüffelflechten, auf vlattartigem— vom Mitelpunkte ausgebreitetem Lager; ſchalenförmigem Keimlager. Arten: Lungen— G. (St. pulmonacea), mit ſchlaffem, lederigem, großem, grünem, lappigszipfeligen Lager, rothbraunen, riffigen, randftändigen Keimlagern; ift befonders häufig an alten Eichen und Buchen und als Thee (1 Händchen voll auf 1 Taffe) ein geichägtes Hausmittel gegen Sungenfranfheiten, daher ihr Name Lungenmoo®. | Grundbirne, ſ. v. a. Kartoffel. Grumdeidel, |. dv. a. Erdnuß. Grundheil, ſ. Haarftrang — Auch ſ. v. a. Ehrenpreis und Gauch heil Grünſelbaum, ſ. v. a. Ligustrum vulgare, Gunggoala, ſ. v. a. Iciea. Gugjakholz, ſ. Pockenholz. Gunjavenbanm (Psidium), Gattung der Familie Myrtengewächſe, mit urnen— förmigem Kelche; 45 Blumenblättern; gefrönter, mehrfächeriger, vielfamiger Beere. Arten: Birnförmiger G. (Ps. pyriferum), baumartig, bis 25 Fuß hoch; mit wenigen langen, in der Jugend 4antigen Aeſten; eliptifchen, fingerslangen, furzgeitiel- ten Blätterft ; furzgeftielten, blattwintelftändigen, 4 bi3 5blättrigen, weißen Blüthen; an Größe und Geftalt einer mittelgroßen Birne gleichenden, gelblichen Beeren. Ur: ſprünglich in-einem Theile Südamerika's und in Weftindien einheimifch, wird der ©. jest in allen heißen Ländern getroffen, wo jeine Früchte eine angenehme und ber Se: — zuträgliche Speiſe, ſowohl roh als unter verſchiedener Zubereitung abgeben, wohl auch im unreifen Zuſtande, wie die Wurzel und Rinde, auf ähnliche Weiſe wie bei uns die Quitten zur Stärkung des Magens und Darmkanald verwendet werden. Gegen Hantfranfheiten werden Bäder mit den Blättern gebraucht. Sit gleicher Weiſe find noch einige weiteren Arten diefer Gattung gebräuchlich, und in Anfehung ihrer Verbrei- Big ebenfalls dem bivnförmigen ©. gleich. nannco-China, rührt von dem drüſentragenden Chinabaum ber, und kommt in röh⸗ renförmigen, 8-10 Zoll langen Stücken zu uns. Außen ſehen fie ſchwarzgrau, aber durch zahlreiche Flechten ganz weißlich und von Furchen durchzogen. Der Geruch iſt thonartig, der Geſchmack ſtark bitter-zuſammenziehend, weßhalb dieſe Sorte von den grauen Chinaarten den Vorzug verdient. Öuarana, |. u. Paullinie, Guatterie, (Guatteria), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe, mit Stheiligem, abfälligem Kelche; 6 Blumenblättern; Haufenfrucht. Arten: Rothbraune ©. (6. rufa), mit fingevlangen, zugefpigten, am Grunde herziörmigen, unten braunfilzigen Blät- tern; feitenjtändigen, kurzgeſtielten, purpurrothen, augen etwas filzigen Blumen; eiruns den, geftielten Beeren. Alle Arten diefer Gattung find unter verſchiedenen Namen in alfen heißen Gegenden verbreitet, werden hauptſächlich und beinahe überall gegen Wechſel— fieber, Magenleiden und Verſchleimung, zum Theil auch als Gewürz, und der Baft zumeilen zur Fertigung von Stricken und Matten benützt. Yon der Benützung der > 236 | Guggul — Gummi Olibani. —— als Gewürz, die hauptfählih in Afrika ſtattfindet, hat eine Art ven Namen Neyerpfeffer then Guggul, |. Icica. Guilandine, ſ. v. a. Bennußbaum. Guineaholz, dichtes Holz, zum Färben dienend. Guineap eier. gewürzige Samen verjchtedener — beſonders von Unona concolor Guineifher Kürbis, die Frucht des Kalebaſſenbaums. ee j. v. a. Psidium. Sul, Algnl, Dornſtaude in Arabien, auf deren Blätter fih das Manna findet. ——— bei Zürich und an andern Orten ſ. v. a. purpurblüthige Spar- . BEEETDIe > Gummi (Gummi), aus der Oberfläche mancher Pflanze ſchwitzende und dort zu Klumppen gerinnende Subftanz, welche feit, glänzend, von glatten Bruch, in Waller löslich, in Weingeift unlöslich ift; ftellt fih im arabiſchen Gummi am reinften dar. Es nn 98 Prozent Gummiftoff, und jchwitt im farblofen, weißlichen oder ſchwachgelben, halbdurchfichtigen, rundlichen, auf dem Bruche glänzenden, geruch- und geſchmackloſen Stücden aus der Rinde mehrerer Afazien der wärmeren Zone. Das am wenigften ges färbte, in weißen oder blaßgelben, Eleinen und gewundenen Stücken ift dag beſte. Man unterjcheidet da Achte, das Balfora, das Gedda und das Sennegalgummi. Es wird als ein fchleimiges, nährendes, einhillendes, erichlaffendes Mittel gegen Durch— fälle, Ruhren, Krankheiten der Bruft und Harnmwerfzeuge, meilt in Verbin— dung mit andern Mitteln, Außerlich in Klyſtieren, ferner gegen Ercoriationen, Entzündungen der Augen und des Halſes gebraucht, und dient, im Waſſer un— auflögliche Körper in demfelben zertheilbar zu machen. Die Araber eſſen G. mit Milch ſehr häufig, während Künftler und Handwerker es zu vielerlei technijchen Zwecken be— nüßen. — In Pulver aufgeitreut, wirft Gummi ſehr blutftillend. Gummi »esa dulcis, |. Benzin. Gummi sesa fötid, ſ. Stinfafand. Gummibaum, 1. Acacia vera, A. senegal und die andern das arabifche Gummi Liefernde Bäume; 2. Bussera gummifera, der dag Chibougummit liefernde Baum; 3. Croton lacciferum. Gummi cerasorum, Kirſchgummi. Gummi elasticum, Kautſchuck. Gummi galda, j. Takamahak. : Gummi gambiense., j. Kino. Gummigutt, Summiguttdaum. E3 gibt in Oft und Weftinvien mehrere Bäume, von welchen man das Gummigutt, ein gelbglängendes, geruchloſes, aber widrig und bitter ſchmeckendes, harziges Weſen erhält, das in Kuchen, Rollen oder glatten Stüden zu ung gebracht, und von Malern zur gelben Farbe, auch in der Medicin zum Pur: —— gebraucht wird. Es gibt drei Hauptſorken von Gummi guttae, uämlich 1. zey— oner G.; 2. Achte? G.; 3. amerikaniſches ©. Gummi hederae, |. v. «a. als RER Gummi jumiperi, |. Sanderad) Gummilad, Summilakbaum (Lacea.) Gummilad ift eine harzige Subſtanz, welche von der Gummiſchildlaus zur Bildung ihres Verwandlungsgehäuſes ausgeichwigt wird und an den Zweigen des Gummilhackbaums (Croton laceiferum), ſowie an einigen Feigenbäumen hängen bleibt. Im Handel fommen vor: Stocdlad, welcher ſich noch an den Reifern befindet; Körnerlacd, welcher jchon davon abgelöst it; Klumpen- oder Plattlack, Lad in Knollen, welcher durd Schmelzen der vorigen Sorte am Teuer bereitet und in Kuchen geformt wird; Schell oder Zafellad, welchen man erhält, wen man der erſten Sorte ihre Farbtheile durch das Auskochen entzieht, durch Schmelzen über Kohlenfener, durch Preſſen durch Teinene Beutel reinigt und durd) Prei- jen zwoilchen Marmorplatten in dunkelbraune, Halbdurchfichtige, dünne Tafeln formt. Sit in Alkohol löslich, und dient deshalb zur Bereitung von Lackfirniſſen, namentlich auch zu Siegellack ꝛc. Gummi mastigis, |. Maſtix. | Gummi Olibani, ächter Weihrauch. ’ Gummi sanguinis — Gurke, 237 Gummi sanguinis draconis, Drachenblut. Gummi serapinum, Sagapengummi. Gummitraganth (Gummi traganthae), aus mehreren Arten von Astragalus aus jchwigende, geruche und geſchmackloſe, arzneiiſch und technifch gebrauchte Gummiſorte. Gun, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. gemeine Quitte, Gundelfrant, j. v. a. Thymus zygis: Gundelrebe, (Glechoma), Gattung der Kamilie Lippenblüm- ler, mit röhrigem, dzähnigem Kelche; Zlappiger Blumenfrone; ova- len Schließfrüchten. Arten: Epheuartige ©. (G. hedera- ceum), ein⸗ oder zweihäufig, mit aus Wurzelausläufern entjprin- genden, ungefähr fußhohen Stengeln; gegenitändigen, langgeftielten, geferbten, dunfelgrünen, unten vöthlichen Blättern ; einſeitswandigen, at Sblüthigen Trugdöldchen; heilwioletter Blume, Blüht im pril — Mat an feuchten Orten in Wäldern, an Heden u. |. w. durch beinahe ganz Europa, iſt ausdauernd. Ihr Geruch it ſtark aber nicht unangenehm, ihr Geſchmack bitterlich-jcharf. AS Thee eine Handvoll des getrocneten Krautes auf 5—6 Taſſen kochendes Waſſer genommen, wirft die G. ſehr wohlthätig auf leidende Bruſt— organe, und wird auch häufig ſo benützt, ebenſo zu Kräuterſuppen, von denen fie einen Hauptbeftandtgeil bildet. Ein jehr wohlſchmecken— der Maitrank kann ausjGundelrebenblättern, Melifjenzweigen, ſchwar— zen Sohannisbeerblättern und Waldmeijter bereitet werden, wenn diefe Beitandtheile mit wohl verſüßtem alten Weine übergofjen und mit demfelben zehn Minuten in einem wohlverſchloſſenen Gefäffe . gelaffen werden. Die ©. ift bei Nierenfteinen und Poda— gra ein vorzügliches Badkraut. — Bringt man den Saft der ©. in die Ohren, jo bringt er dad verlorene Gehör wieder und — ſtillt das Zahnweh. Wird Gundelrebenwaffer getrunfen, jo öffnet es Leber und — befoͤrdert den Harnabgang 20; fließende Augen damit gewaſchen, macht dieſelben wieder trocken. Gundermann, ſ. v. a. Gundelrebe. Gunnere (Gunnera), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; zwittrig, mit Atheilis em Saume; einfamiger Schließfrucht. Art: Scharfe ©. (G. scabra), mit ftarfer urzel; herzförmigen, beinahe 1 Fuß langen, 5lappigen Blättern auf purpurrothen, weichftacheligen Stielen; weichitacheligen, Furzen Schäften; zolllangen Aehren; kleinen, röthlichgelben Früchten. Blüht den Sommer über in Südamerika, ift ausdauernd. Der in anjehnlicher Menge vorhandene, an der Luft jich ſchwarzfärbende Saft diefer Pflanze wird als fühlendes Getränke; die Blattftiele als Gemüfe, die Wurzel aber zum Gerben und Schwarzfärben verwendet. Gurfe (Cucumis), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; einhäufig, mit röhrig— glocfigem, özähnigem Kelche; Ötheilige Blumenfrone, dickſchaliger, nicht auffpringender eere; verfehrtseiförmigen, zufammengedrücten, jcharffantigen Samen. Arten: Ge— meine Gurfe (C. an). mit Fletterndem , fteifhaartgem Stengel; Tanggeftielten, peraförmigen, Zeckigen Blättern; kurzgeftielten, blattwinfelftändigen Blüthen, die männ— ichen zu 3—5 gehäuft, die weiblichen einzeln, längliche; warzige Früchte. Blüht im Juli — Aug., die Früchte reifen im Aug. — Sept. Ihre Heimath ift Oftindien; fie kam gegen dag Ende de3 16. Jahrhunderts nad) Europa, wo fie jet weiter ver⸗ breitet und häufig in Miftbeeten, Gärtenländern und auf freiem En angebaut wird. Zum guten Gedeihen der Gurken gehört vor allem gutes, fettes, lockeres Land, Feuch⸗ tigkeit und Wärme. Pferdedünger anzuwenden iſt zweckmäßiger, als jeder andere Dün— Be Die Anpflanzung gergieht auf verfchiedene Weife, je nachdem man früher oder päter Früchte haben will, oder die Dertlichfeiten günftig find oder nicht. Die frühefte Ausfaat kann im März in Miftbeete oder Töpfe gefchehen, welche mit Gerberiohe oder Sägeſpänen und 3 fingerbreit hoch) mit guter Erde Gin welche die Samen Y, Zoll tief a en gefüllt find. Werden folche Töpfe in We pder gar auf einen fen gelte, 9 wird das frühzeitige Keimen der jungen Pflänzchen noch mehr befür- dert, welche, nachdem fie das dritte Blatt getrieben haben, ausgehoben und an einen froftfreien O rt verpflanzt werben können. Die unmittelbare Ausſgat der Samen in bie ee 238 | Gurke. Pe zum Anbaue beftimmten Länder kann wegen der Nachtfröfte nicht wohl vor Ende Aprils oder Anfangs Mat gefchehen und es ift da noch durch Aufſtreuen einer ſtarken Schichte Pferdedünger Schuß zu geben. Was die Art des Ausſteckens betrifft, jo kann dieſelbe auf dreierlei Arten vorgenommen werden, entweder in Furchen jeden Kern einzeln und 5—6 Zoll entfernt von einander, oder in Grübchen zu 10—15 Kerne, ungefähr 3 Fuß von einander oder in Freisförmige, einander einjchliegende Ninge, jo daß im die Mitte ein Grübchen mit mehreren Kernen gemacht wird, und, dieſes umgebend, mehrere Ringe folgen, die am bejten nicht auf einmal, jondern in Zwilchenräumen von 58 Tagen befäet werden, um bei etwaigem Erfrieren der erjt feimenden Pflänzchen doc, die jpäter Gefäcten zu retten. Im Miftbeete können, in Zöpfen am Ofen den Winter hindurch getriebene Gurfenpflänzchen ſchon im Februar verjegt werden, wenn bdiejelben gehöri angelegt find. Die Samen werden von gut ausgewachjenen, ganz reifen Gurfen, wel- hen man einige Wochen Zeit zur Nachreife gegeben hat, genommen, jorgfältig abgewa- ſchen und trocken aufbewahrt, fie bleiben jo mehrere Jahre Feimfähig, man will ſogar oder Zjährigem Samen den Vorzug vor vorjährigem geben. Die befannteiten Spiel: arten, die jedoch gewöhnlich nicht jo ſcharf von einander unterjchieden find, und durch Boden, und größeren oder geringeren, auf ihren Anbau verwendeten Fleiß, einfache Ab- änderungen erleiden, find die Traubengurfe, mit jehr Kleinen aber frühen Früchten; kann ſogar im Zimmer in großen Töpfen gezogen werben; die kleine und bie große weiße ©., welche faft nur in Miftbeeten gezogen werden können; die Fleine und bie roße grüne &., welche am häufigften vorfommen, und deren erjte namentlich zum aa mit Eſſig benügt wird, und die Schlangen-©,, mit großen, jpätreifenden Früchten, Außer dem befannten Gebrauche der G. als Salat, zum Cinmachen und ge Tocht, Jol auch ihr Saft bei Lungenkrankheiten erklefliche Dienfte leiſten. — Wird. der Samen gejotten, und die Haut damit gewafchen jo reinigt er dieſelbe jehr und nimmt die Hitze. Auch bei Hige im Magen ijt diefer Trank gut. — Der Genuß der &. felbft jagt Leuten mit ſchwachem Magen nicht zu und erfordert eine ſtarke Ver- dauungskraft. Der Same wird im verjchiedenen Formen auch gegen Lenden- und Blaſenkrankheiten, gegeben. Melonen-G. (C. Melo), mit jteifhaarigem, klim— mendem Stengel; herzförmigen, deefigen, gezähnten Blättern; in den Blatiwinfeln ges häuften, Kleinen Blüthen; fugeligen oder ovalen, glatten oder knotigen, neßigen oder rips pigen Früchten. Die Heimath der Melone ift Aſien, doch wird jie eben jo häufig oder —9 noch mehr in Südeuropa angebaut; fie blüht im Juli — Aug. Die Früchte reifen im Aug. — Sept. In Mittel-Europa iſt die Melone kaum anders als in Miftbeeten oder im Gewächshaufe fortzubringen ; in Nachitehendem geben wir in Kürze ein erprob- les Verfahren hiezu an: Die jungen, in einem mit Erde (aus 2 Theilen guter Garten- erde, 1 Theil Schafmift und 4 Theil Flußfand bejtehend), gefüllten Miftbeete gezogenen Pflaͤnzchen werden, wenn das Zte Blatt gewachjen iſt, mit Sorgfalt, nebſt der uächit- liegenden Erde, ausgehoben und in ein anderes warmes Miftbeet in größere Entfernung verpflangt, wenn die Ranken jpannenlang find, das Herz abgehneipt, um Nebenranken zu erhalten. Es dürfen jedoch am 1. Stock nur höchſtens 7—8 Ranken bleiben, welche in gehöriger Entfernung von einander gehalten werden müffen, um einander nicht Licht und Luft zu entziehen. Es find demnach alle überflüſſigen Ranken ganz, und auch dies jenigen, an welchen eine Frucht angeſetzt hat, ſpannenlang iiber diejer abzufneipen. Mäpiges Beyieben und Schuß vor großer Hite und vor Froft, tt ja nicht außer Acht u laſſen. Wer die in Miftbeeten etwas ſchwierige Befruchtung der weiblichen Blüthen fünftlich befördern will, der ſchneide eine männliche Blüthe ab, deren Samengefälle geöff- net find, entferne janft die Blumenblätter und ftreiche die männlichen Staubfäden leicht über die Staubgefäffe, bis der Samenftaub fich dort angehängt hat. In jehr ſonnigen und gefhüsten Lagen und in guten Jahrgängen find auch ſchon im ſüdlichen Deu ig. land Melonen im Freien erzielt worden, es iſt aber dazu eine ausgezeichnet gute Erde und darunter eine ftarfe Schiehte Pferdemift, Gerberlohe oder Laub erforderlich, und ein Erfolg zweifelhaft. Samen von im freien gezogenen Melonen und anfänglich Schuß durch Glasglocken ift förderlich. Unterarten find: die glatte Melone, die Netz— melone und die Rippenmelone (Cantalupe) , devem jede eine beträchtliche Anzahl Spielarten aufzuweiien hat, und von denen namentlich die dritte häufig ar epflanzt iſt * — Spielarten ſich durch Wohlſchmack, Feinheit und Saftigkeit * Früchte auszeichnet. Surfenfraut — Haardolde. 289 Gurkenkraut, bei Weimar |. v. a. Borretſch. Guter Heinrid), ſ. v. a. Atriplex canina. Guttabanm, ſ. v. a. Garcinia et Xanthochymus, ‚Gutia gammbia, j.v a. Gummi-Guttä. &y PEvegue, ein geringer Burgunderwein. Gynandro psis (Gynandropsis), Gattung der Familie Kapperngewächſe, mit 4 Kelchblättern, 4 Blumenblättern, jchotenförmiger Kapfel. Art: Fünfblätt- tige ©. (G. pentaphylla), mit aufvechtem, Frautigem, äſtigem, flaumigem, bis 2 Fuß hohem Stengel; gejtielten, 3= oder Öfingerigen Blättern 5 Tanggeftielten, weißen over blaß— fleifchrothen Blumen. Ihre Heimath ijt Oftindien und Mittelafrika, wo fie im Juni — Aug. blüht. Sie riecht unangenehm, tft jehr Scharf und bewirkt auf der Haut Ent: zundung und Blaſen, weshalb jie wie Senf gebraucht wird. Die Blätter werden gekocht und als Gemüfe verjpeist. In beiden Indien und Südamerika kommen uod) mehrere Arten der ©. vor, fie werden meiſtens auch für wurnmidrig gehalten und in dieſer Be— ziehung, jowie auch gegen andere Uebel angewendet, Keine Art wird aber in Europa oder in unfern Gegenden gebaut oder gebraucht, weshalb wir deren Aufzählung, zumal da fie im Allgemeinen der bejchriebenen Art ähnlich find, unterlaffen. Gyenbaum, ſ. v. a. Eibenbaum. Gypskraut (Gypsophilla), mit glocdigem, bzähnigem Kelche; 5 Blumenblättern fäche— riger, aufpringender Kapjel. Arten: Dolvdentraubiges ©. (G. fastigiata), mit Ipindeliger, langer und zäher, weiglicher Wurzel; holzigen, hingeftredten, Afttgen Stämme: chen; vielen, meist vichtbeblätterten Stengeln; linealiſchen, etwas fleiſchigen, kahlen Blät- tern; vielblüthigen Doldentrauben; Eleinen, weißen over roſenrothen Blüthen; farbigen Kelche. Blüht in Mittel- und Süd-Europa im Juni — Aug. an fteinigten Orten, ift ausdauernd. Die Wurzel kann beim Waſchen einigermaßen die Seife erjegen. In Südamerika ift noch eine weitere Art einheimisch, die wie vorige zum Wafchen benüßt werden fann, die aber insbeſondere als Arzneipflanze Werth hat und deren Wurzel als fpanifche, levantifche oder ägyptiſche Seifenwurzel in den Handel fommt. Sie it getrocknet grau oder hellbraun, runzlicht, riecht ſchwach gewürzhaft; ſchmeckt ſüßmeh— lig und wird hauptfächlich bei Stocfungen der Unterleibgorgane, Lebergeſchwulſt, Schleimſchwindſucht angewendet. 9. aagein, ſ. v. a. Eibenbaum. aar, in Steiermark ſ. v. a. gewöhnlicher Flach2. narbeeren, . v. a. Brombeeren und Himbeeren. | aarblume (Trichosanthes), Gattung der Familie Kürbisgewächje, einhäufig, mit Ötheiligem Kelche; Ötheiliger Blumenkrone; 3—HYfächeriger Berre. Arten: Schlan- — ———— H. (T. anguina), mit 5fantigem, kurzhaarigem, klimmendem Stengel; anggejtielten, nierenförmigen, gezähnten, flaumbaarigen, gelappten Blättern; doldentrau— big ſtehenden, männlichen, — einzeln ſtehenden, weiblichen Blüthen; weißen Blumenblättern; walzigen, geihnabelten, hochrothen, bi3 3 Fuß langen Samen; blüht im füdlichen Afien im Mai bis Aug., ift einjährig, riecht ſtark und unangenehm, ſchmeckt bitter. Nachdem die umreifen Früchte gekocht und das bittere Waffer abgegoffen worden ift, jind ſie eßbar; gereift wirken fie jtark abführend und follen zum Abtreiben des Bandwurms dienlich fein. „Die ſpitzfrüchtige H., in Oftindien zu Haufe, wird al3 auflöjendes Mittel auch gegen Kolifen und Würmer angewendet. Haardolde (Piychotis), Gattung der Familie Doldengewächje, mit dzähnigem Kelche; verkehrtzeirunden Blumenblättern; Spaltfrucht. Art: Koptiſche 9. (Pt. cop- tica), mit aufvechtem, bis 2 Fuß hohem, äftigem Stengel; geftielten, Ifach_gefiederten Blättern (die oberen auf Scheiven jigend;) weißen Blüthen; graubrauner Spaltfrucdt. Dit auf der Injel Candia und in Aegypten einheimijch, blüht im Juli — Aug., iſt einjährig. Die Samen wurden früher unter den Namen Ammeifamen häufig zur Belebung 240 Haardtwein — Habichtskraut. der Verdauungsorgane, zur Beförderung der Wehen und der Milch— abfonderung bei Frauen benützt, jest kommen fie wohl nur noch als Beſtandtheil des Wurmfamens vor. Die indiſche ©. (P. Ajowan), der vorigen ſehr ähnlich, wird in ihrer Heimath DOftindien von den Eingedorenen und den anfäßigen Europäern als Gewürz und als Heilmittel in den oben bei dem Koptiſchen H. angegebenen Fällen DEAN, fam früher auch nach Europa. Eine weitere Art: die Rivius-Sächeldolde, ommt auch in unferm Klima an Wegen und andern Orten vor, und wirft reizend, eröffnend und ale ein, Hoc Haardtwein, Pfälzer Wein, nach dem Dorfe Haardt, bei Speter jo benannt. Haarfleihte, eine Flechtenart ohne große Bedeutung. Haargras (Elymus), Gattung. der Familie Gräfer, mit 2—Ablüthigen Aehrchei, die zu 3 auf der Aehrenfpindel fißen. Art: Sand-H. (E. arenaria), mit weit uͤm— her Friechender Wurzel; zufammengeroftten Blättern; grau-grünem, jteifem, bis 3 Fuß hohem Halme. Iſt ausdauernd, blüht im Juli und — an ſandigen Stellen und eignet ſich durch ſeine langen Wurzeln ſehr gut zum Befeſtigen von Ufern, Dämmen u. ſ. w. re der Traubenkirſchenbaum. aarthar, |. v. a. Sevenbaum. narjtrang (Peucedanum), Gattung der Fa— milie Doldengewächfe, mit dzähnigem Kelche, verfehrtseirunden Blumenblättern, Theilfrüchten. Arten: Gebräudlider 9. (P. officinale), mit jtarker, rübenartiger Wurzel; bis manus— hohen, nackigem Stengel; Imal 3fingerigen Dlä: tern; gleichbreiten Blättchen; großen Tolden ; blaßgelben Blüthen, oval-länglicher Spaltfrucht. Blüht im Juli — Aug, in Mittel- und Süd— europa auf Wiefen, ift ausdauernd. Die wider: [icheriechende Wurzel diente chedem bei Ver— MORELEERDDEN der Bruſt- und Unter: - eibsorgane; der im Frühlinge durch Auf— ritzen der ne erhaltene Saft als nach— haltiges Neizmittel, das mehr auf die Schleim: häute ala die Nerven wirkt. Starrer 9. (P. Cervaria), ebenfalls mit ftarker Wurzel, bis 4 Fuß hohem, meist aftlofem Stengel; Sfach oder doppelt geftederten Blättern; lederigen, gejägten Blättchen; auf Scheiden fißenden, oberen Sten— gelblättern; weißen Blüthen; linſenförmigen — Blüht im Juli — Aug. in Mittel- uropa an Hügeln und Bergen, auf Wiefen, ift augdanernd. Die Wurzel ift unter dem Namen Hirſchwurz ein Hausmittel gegen Wechjelfieber. Berg- 9. (P. oreosclinum), mit etwas Heinerer Wurzel, 618 3 Fuß hohem Stengel; gejtielten 3- und 2fach gefiederten Blättern; eirumden, gezähnten Blätthen; großen Dolden, weißen, zuweilen vöthlichen Blüthen ; verfehrtseirunder Spaltfrucht. Blüht im Juli bis Aug. in Mitteleuropa bis Alien, auf Wieſen, in Wäldern, ift ausdauernd. Die außen gelbliche, innen weiße, milchende Wurzel ijt unter dem Namen Grundheil ein bekanntes Bolfsheilmittel, das Wgleich ſtaͤrkt, die Abſonderung und die Ausdünſtung befördert. Wird die Wurzel in ein geſotten, jo reinigt dieſer Trank die Bruſt, zieht den zähen falten Schleim au derſelben, nimmt alte Huften, befördert und erleichtert Geburten, jowie Blutflüffe, wirft gut auf den Harnabgamg und leiftet daher auch bei Waſſer— fuchten gute Dienfte. Bild: Fig. 1 Blüthe; Fig. 2 Blatte und Blüthenſtengel. anrweide, ſ. v. a. Korbweide. aarwurz, ſ. v. a. Seeblumen. aber, ſJ. — »aberdiftel, ſ. v. a. Cirsium. Gabichtskraut (Hieracium), Gattung der Familie Vereinblüthler, mit dach— ziegelartiger, eirundlicher Hülldecke; Hauptfruchtboden ohne Deckblättchen; Schliepfrüchten. Habichtspilz — Hafer. 241 Arten: Mäunfeohr-H. (H. Pilosella), mit nicht fußhohem, blatt: Iofem, einblüthenköpfigem Schafte, zahlreichen, rauhbehaarten Wurzel: ſproſſen; raubhaarigen, unten graufilgigen, verfehrtzeirunden, ganze randigen oder gezähnelten Blättern; ſchwefelgelben, theilmweife roth— geftreiften Blumen. Mehrere Unterarten find befannt, die fich jedoch faum unterjcheiten. Die Blätter und Blüthen ſchmecken bitterszufam: menzichend, und werden zwar nicht mehr wie früher gegen Blutflüffe und gegen Bruftübel, aber doch von Thierärzten angewendet. Mauer: H. mit fußhohem, meiſt einblättrigem, oben doldentraubigen Stengel; rauhhaariaen, gezähnten, geſtielten, herzförmig = eirunden Blättern. Blüht im Juni — Aug. in Wäldern u. | w. durch Mitteleuropa; ift ansdauernd. Das beinahe geichmaclofe nur wenig bittere Kraut gilt für wundheilend. Gronov's H (H. Gronovii), mit aufrechtem, nur unten beblättertem, doldentraubigem Stengel; rauhhaariaen, vers fehrtseirunden, aanzrandigen Blättern; Heinen Blüthenköpfen. Iſt in Nordamerifa einheimisch, wo die zerquetfchten Blätter zur Vertreis bung von Wanzen, die gefaute Wurzel gegen Zahnſchmerzen gebraucht werden. — Siedet man da3 H. in Maffer, und nimmt alfe 1-2 Stunden 3—4 Löffel voll, ſo mildert dieß dag Stehen auf der Bruft und den Seiten wenn es von Entzündung herrührtz wirkt bei Fiebern und andern hitzigen Krankheiten jehr kühlend. Der Eaft ift noch wirkſamer, und tft auch bei entzündeten Wunden mit dent größten Bortheil anzumenden. abichtspilz, |. v. a. Hydrum imbrichtum. Inden, |. v. a. Buchweizen. Häderich, ſ. v. a. Sisymbrium officinale, aetern, ſ. v. a. Hornjtraud), rother, ümbern, |. v. a. Himbeere, ändleinwurz, ſ. v. a. Orchis maculata. audlinkrant, |. v. a. Saxifraga tridactylides. Sängblume (Posoqueria), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwitterig, mit Uberwerbigem Kelche; fünfzähnigem Saume; trichterförmiger Blume; eirunder, Zfächeriger, ſaftiger, gefrönter Beer Arten: Langblumige 9. (P. lo gillora), baumartig, mannshoch, mit glatter, grüner Rinde, fchlanfen Aeften, gegenftändigen, länglichen, ganze randigen Blättern; endftändiger Trugvolde; geftielten, überhängenden, weißen Blüthen; gelben, eßbaren Beeren. Waͤchsſst in Guiana. angebirfe, ſ. u. Birke. äugetanne, ſ. v. a. Pinus viminalis, afer (Avena), Gattung der Familie Gräfer; mit 2 vielblüthigen Spelzenblumen; zwitterigen Blüthen; 2 Kläppchen (deren unteres begrannt ift) an jeder Blüthe; Schließ— fruht. Arten: Kurzer 9. (A. brevis), alias tdndbel, mit 2—3 Fuß hohem Halme; einfeitiger, Aftiger Nispe; Fahler, grauer Schließfrucht,; blüht im Juli, reift im Aug., ift einjährig. Megen der ſehr kurzen Aehrchen und dem dünnen Halme liefert diefer H. nur einen Fümmerlichen Ertrag, wird deßhalb faſt nirgends angebaut. Gemeiner H. (A. sativa), Rispenhafer, mit mehreren Unterarten ald; a) weißer, gegrannter Rispenh. mit weißen, begrannten Kläppchen; 8-10 Zoll Tanger Rispe; fahlen, vunfelgrünen, 8&—10 Zoll langen Blättern; graulich-weigen, jehr mehligen Samen. Iſt mit Recht fehr häufig angebaut, da er ſowohi wegen der Qualität al3 der Quantität des Ertrags an Körnern und Stroh mit den weiter unten angeführten Arten: weißer, ungegrannter KR, Shwarzer, gegrannter W., weißer, ungegrannter Fahnenhafer und weißer gegranntergahnenhafer, die zum Anbau am meijten a empfehlenden Haferarten ausmacht. b) weißer, ungegrannter R. Alles wie ei erjtbejchriebener Unterart, nur grannenlofe Bälgchen. Wird fogar dem gegrannten Rispenhafer von manchen Landwirthen noc vorgezogen, beſonders eine ſehr frühe reiz fende Spielart. Der Frühhafer, auch Augujtbafer, der hauptſächlich in Gebirgs— gegenden wegen der frühen Reife beliebt ift. ce) Schwarzer gegrannter R., dag untere Bälgchen iſt ſchwarz und trennt fih nicht vom Samen, wird felten rein, aber zuweilen mit anderen Haferarten vermifcht angebaut; ber feinen al? Futter 242 Hafer. N em verschiedene Meinungen, doch fcheint feine geringe Verbreitung wenig zu ſeinen unjten zu fprechen. d) Schwarzer ungegrannter R., mit ſchwarzbraunen, be grannten Bälgchen; über feine Verbreitung und Werth als Futterkorn läßt fi das gleiche jagen, wie von voriger Unterart. Fahnenhafer (A. orientalis), türkiſcher 9. mit einfeitiger, traubiger, äftiger Rispe; 2—Ihlüthigen Spelzenblumen ; feinhaariger, an der Spige zottiger Schließfrucht. Unterarten: weißer gegrannter %., mit weißen, gegrannten Bälgchen, mit bis 4 Fuß hohem, hohlen, gelben Halme; fleineren Blättern und gleichgroßer Achre wie der Rispenh. Soll aus dem Oriente ftammen, wird mit andern Haferarten vermifcht angebaut, reift zwar etwas fpäter als diefe, erz trägt aber Frühfröfte ohne allen Nachtheil und kann deshalb ſehr frühe geſäet werden. b) weißer, ungegrannter %., mit grannenlofen Bälgchen, jonit wie vorige Unter: art. e) ſchwarzer gegrannter %., mit ſchwarzen, gegrannten Samen, reift jpäter als die meiften übrigen Haferarten, Liefert geringeren Ertrag und wird wohl nur da, wo er unter dem Samen jich eingeniftet hat, unfreiwillig mit angebaut. d) ſchwarzer ungegrannter %., mit jchwarzen, ungegrannten Bälgchen, ift kaum al3 Unterart auf: zuzählen, da die Bälgchen häufig mehr oder weniger begrannt auftreten, und ſogar feinen Unterjchied von voriger Art begründen Chinefiider H. (A. chinensis), mit bis 4 Fuß hohem Halme; über fußlangen, zolfbreiten Blättern; 4—Hblüthigen, 3-4: früchtigen, hängenden, jehr lockeren Spelzenblumen; feinbehaarter, weißlicher, freier, aus fallender Schließfrucht. Stammt aus China, ift bei und nur wenig verbreitet, wird jedoch mit der Zeit mehr in Aufnahme kommen, da er ſich ungemein ſtark beſtockt, ftarfe Halme und große, vielblüthige Aehren hat, und die Samen nicht erft enthülst zu werden brauchen, wenn fie zur Nahrung für Menfchen ‚beftimmt find. Natter-H. (A. nuda), ES bis 3 Fuß hohem Halme; fußlangen, fingerbreiten Blättern; einfeitiger Rispẽ; —4blüthigen, 2früchtigen Spelzenblumen; Kleiner, freier, Teicht ausfallender Schlieh- ek In England wird aus den Samen vorzügliche Grüße bereitet, auch ſoll dort, owie in Echottland und. Schweden Mehl daraus gewonnen uͤnd fie zur Bereitung von Bier benüßt werden. Doc wäre der hinefifhe Hafer in jeder Beziehung vorzu— ziehen. Sandhafer (A. strigosa), Setreidehafer, Rauhhafer, Burrhafer, als Unkraut unter dem Getreide in beinahe ganz Europa wildwachlend. Weil er aud) in schlechtem Boden noch fortfommt, ſoll er in einigen Gegenden als Grünfutter gebaut werden, die Ejparjette dürfte ihm jedoch mehr al8 zur Genüge erſetzen. Flughafer (A. fatua), Gauchhafer, Sorjperich, mit bis 4 Fuß hohem Halme; ausgebreiteter Spelze; 2—Iblüthiger Nispez ift wie die vorige Art ein weit verbreiteteg und ſchwer zu vertilgendes Unkraut, defien immer wiederfehrendes Vorkommen in Feldern, die man davon gereinigt zu haben glaubt, fich wohl. nur dadurch erklären laffen wird, daß der Wind den leichten Samen mit ſich führt. Fleißiges Ausjäten oder Anbau des Feldes mit Eiparjette, Klee u. ſ. w. find die wirffamften Mittel zu feiner Vertilgung. Was num den Anbau dev verfchiedenen Haferarten, deren em pfehlenswerthefte oben beim Nispenhafer aufgeführtfind, betrifft, jo kann derjelbe in allen Bodenarten, aus— genommen dürrer Sand over Kalt, ftatthaben, und wird derfelbe auch mit verfchiedener, mehr oder minder zwecdienlicher Behandlung, unter verfchiedenen Fruchtfolgen angebaut. Die Anwendbarkeit einer Methode ift durch Klima, Boden, Witterung, Vorfrucht und auf den Hafer folgende Frucht, theihweife auch durch vorhandene oder fehlende Arbeits: traft bedingt. AS allgemein gültig und anwendbar glauben wir ungefähr Nachftehendes bezeichnen zu können. Der Hafer kann ſowohl untergeackert al3 umtergeeggt werden. Das Unteradern iſt bei leichtem, das Untereagen bei: jehwererem Boden vorzuziehen. Wenn der Hafer auf Kartoffeln u. vergl. folgt, fo ift einmaliges Umpflügen und ſo— fortige3 Unteveggen hinreichend ; ift aber dem Hafer, Klee, oder Getreide vorangegangen, jo ift bei 2Zmaligem Umpflügen im Herbjte oder Winter und im Frühlinge mehr Ausfiht auf angemejjenen Ertrag. Ber der Frage, ob 1mal oder 2mal Pflügen, follte beſonders da— vauf Nücficht genommen werden, od der Acker mehr zu Quecken oder Hederich (Kriebel— Rettig) und Ähnlichen Untraute geneigt iftz bet Quedfen ift Amalige3, bei anderem Un— kraute Imaliges Pflügen anerkannt räthlicher, Amaliges Eggen und Walzen, um dem Boden den für den Hafer nöthigen Schluß zu geben, nach der Saat, auch wenn diejelbe ſchon aufgegangen tft, fördert dag Gedeihen des H. ſehrz ebenfo daS Begießen mit Jauche, wo der Boden nicht ohnehin allzukräftig iſt, und deswegeu bei weiterer Düngung ein r Haferdiftel — Hahnenfuß. 243 - Lagern des H. zu befürchten wäre. Der Hafer foll fo frühe als möglich in ben Boden gebracht werden. Mergel iſt ihm zuträglich. Der Hafer kann auf alle Getreivearten ohne bejondere Düngung folgen, ſogar 2 und Imal auf fich felbft, ohne am Ertrag merk: lichen Ausfall zu haben, nad Klee’ oder in Neubruc wird er jedod) vorzüglich ſchön und ergiebig. Auf den Hafer may jede Frucht, fogar Weizen, folgen, Yofern der Boden nicht durch, Entbehren von Dung zu ſehr entkräftet ift. Das Einbinden follte wo mögs lich unmittelbar auf das Schneiden oder Mähen folgen, da Sowohl durch Mäufefraß und Ausfallen von Körmern, als auch an der Qualität des Strohes und des Samen bei längerem Liegen des H. auf Schwaben Verluſt entfteht. Auer dem befannten allgemeinen Gebrauche des Hafers als Pferdefutter und als Grüße, dient derfelbe auch in der Heil: Funde ald Abkochung der Grüße zu einem einhüllenden, auflöfenden, auch nährenden Getränke und zu Klyftieren. Unter Beimifchung von zerichnittener Wegwarte und etwas Zucker ift eine Abkochung von Hafergrüge, nachdem fie durch ein Tuch gepreßt nnd erfaltet ift, ei fehr blutreinigender Trank, wenn fie je einige Zeit wor dem Efjen getrunken wird. — Wird Habermehl ala Pflafter auf Geſchwüre gelegt, To wirft es ſehr erweichend und zertheilend, und foll daher namentlich auch bei Fiiteln Ans wendung finden. Haferdiftel, ſ. v. a. Carduus sylvestris, ſ. u. Diftel, Hafergras, ſ. v. a. Wiefengras, kurzhaariges. ee ſ. v. a. Kriechenpflaume. aferwurzel, ſ. v. a. Tragopogon porifolius et T. pratensis. agäpfel, die Früchte des Hagedorns. —— ſ. v. a. Hundsroſe, ſ. u. Roſe. agebuche, ſ. v. a. Hainbuche. agenweide, |. v. a. Salix monandra. agjeiltebe, |. v. a. Clematis vitalba., 4 ahmbutter, |. v. a. Hundsroſe. ahnenfuß (Ranunculus), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe, mit 3-5 blättrigen Kelche; 5 Blumenblättern; Schließfrüchten. Arten: Großer 9.(R. Lingua), mit zuweilen über 4 Fuß hohen, aufrechten, vöhrigem, Äftigem, Fahlem oder feinbehaare tem Stengel; langettigen, gezähnelten, gewöhnlich nur unten, ſelten beiderfeit3 flaum— haarigen, bis jpaumenlangen Blättern, großen, glänzend-gelben, gejtielten Blumen; zufammengedrüdten Schliepfrüchten. Blüht im Juli — Aug. an ah Etellen der gemäpigten Gegenden, ift augdauernd, Er wirkt, blafenziehend. Blaſenziehender 9. (R. sceleratus), mit fajeriger Wurzel; 12—2 Fuß hohem, auf rechten, faftigem, röhrigem, meiſt etwas flaumigem Stengel; hands fürmigsgetheilten, eingejchnittenzgeferbten, kahlen Blättern; Kleinen, blaßgelben Blüthen; Kleinen Schließfrüchten. Blüht im Juli — Herbſt an naſſen Stellen und ift einjahrig. Wirkt ſehr ſcharf und giftig, verliert aber durch Kochen dieſe Eigenfchaft ebenſo, wie die übrigen Hahmenfuparten, und joll jogar als Gemüje gegeſſen wer: den, Feigwarzen-H. (R. Ficaria), mit molliger Wurzel; ausgebreiteten, mit den Enden aufſtrebenden, fußlangen, kahlen, beblätterten Stengein; glänzenden, herzfdrmigen Blättern; meiſtens 3, zuweilen bis 7 eirunden Kelchblättern; glänzendgelben Blumen; glatten Echließfrüchten. Blüht im April bis Mai überall, wo Grad wächst; ift ausdauernd. Vor der Blüthezeit befitt die ganze Pflanze viel Schärfe, die jich aber verliert, jo daß die Blätter als Salat i und Gemüfe gegefjen werden können. Das Kraut ftirbt ſehr bald ab, jo daß nur noch die Knöllchen, welche fich an dem untern Theile des Stengel3 anfegen, auf der Erde liegen bleiben und an Orten, wo die Pflanze häufig wächst, in jo großer Menge ge⸗— funden werbeu, daß fie VBeranlaffung zu der Sage vom Getreide-Regen gezeden haben. Die Wurzel und dag Kraut wirken fchleimauflöfend, und wurden deßhalb und werden zuweilen noch jegt bei Bruſtkrankheiten angewendet. Scharfer iR (BR. acris), mit fajeriger Wurzel; bis 3 Fuß hohem, flaumigem, aufrechtem, i Ligen Stengel; 248 Hahnenhoden — Haidelbeere. behaarten, gefleckten, unten handförmig getheilten und fpitgezähnten, oben Ztheiligen er —5 Blättern; ichöngelben, geftielten Blüthen; behaarten Kelchblättern. Blüht im Mai bis Juli auf Wiefen u. ſ. w., ift ausdauernd. In Gärten wird er auch mit gefüllten Blüthen angetroffen. Grün verfüttert_ift er dem Vieh, insbeſondere ben Schafen, jehr nachtheilig, dürr aber verliert er die Schärfe und kann ohne Anjtand vers füttert werden. Der Inollige 9. (BR. bulbosus), mit am Grunde fnollig verdicktem, 1, 1a Fuß hohem, äftigem, feinbehaarten Stengel; Tanggejtielten, zahlreichen, — Wurzelblaͤttern; goldgelben Blüthen. Blüht auf Waiden, an Ackerrändern und ähn— lichen Orten im Mai — Juli, iſt ausdauernd. Beſitzt ſehr viel Schärfe. Gegen lehten wird eine Abfochung von dem Kraut und den Wurzeln bes nolligen 9. theelöffelvollweife unter einer Taſſe Fleifchbrühe Morgen? und Abends genommen, und diefe gleichzeitig mit dem Safte gewaſchen. Kriehender 9. (R. re- pens), mit kriechenden Ausläufern; fußhohem, aufjteigendem oder aufrechtem, äſtigem Stengel; Zzähligen oder doppelt Zzähligen Blättern; ziemlich großen, goldgelben (in Gärten) gefüllten Blüthen. Blüht im Mai — Juli auf etwas feuchten Wieſen, in Wäldern, als Zierichlange in Gärten. Da er feine Schärfe befist, kann er ohne Nache theil gegejien werben. Der Acker-H. (R. arvensis), unterfcheivet ſich von voriger Art durch die Kleinen, blapgelben Blüthen und dadurch, daß er einjährig ift, und jehr viel Schärfe befist. Er blüht im Mat — Juli auf Aeckern, wo er ein läſtiges, kanm aus: zurottendes Unkraut ift. Der aſiatiſche 9. (R. asiaticus), mit aufrechtem, einfachen oder unten äſtigem, ungefähr. fußhohem, feinbehaartem Stengel; geittelten, 3lappigen oder Szähligen, gezähnten Blättern; endftändigen Blumen, vothen, weigen, auch bunten Blüthen. Iſt im Driente umd in Griechenland einheimifch, blüht im Mat — Juni, tft ausdauernd. Wird bet uns in Gärten als Zterpflanze gefüllt oder halbgefüllt getroffen. Die Fortpflanzung geſchieht mittelft der braunen, fnolligen Wurzel zur Gewinnung neuer Spielarten auch mittelft der Samen, welche von den ſchönſten halbgefüllten Exem— plaren genommen werden. Der aftatifche H. Tiebt im Garten einen fehattigen, Luftigen Standort, lehmigen, mit Miftbeet oder Torferde gemifchten Boden, in den die Wurzels Inollen im November 3 Zoll tief und 4—D Zoll von einander entfernt geſteckt und ben Winter über mit Stroh oder Pferdemift bedeckt werden. An einem trockenen, froftfreien Drte können die Knollen auch außer der Erde überwintert werden, doc, ift es räthlich, fie auch da mit Erde zu bedecken; auspepflanzt werden fie danı im März. Wenn nad dem Verblühen die Blätter zu welfen beginnen und gelb werben, ift es Zeit, die Wurzeln aus den Beeten zu nehmen, die Stengel und die Blätter davon zu entfernen, fie zu reinigen, und nachdem fie an einem jchattigen, Tuftigen Orte getroctnet worden find, an den Ort der Aufbewahrung zu bringen. Um Winter blühende Pflanzen diejer Art im Zimmer zu haben, werden die im Juli ausgehobenen Knollen bis Auguft oder September aufbewahrt, dann im Töpfe, welche bis zum Eintritt der Kälte im Freien bleiben, 1/2 Zoll tief gejeßt; jie blühen jehr gerne. Einige weitere Arten gedeihen theil3 an nafjen Stellen auf Wieſen u. ſ. w., theils in Bächen und Tlüffen, es zeichnet fich jedoch Feine durch bejondere Eigenjchaften aus, weshalb ihre Aufzählung bier unterbleiben mag. — Thut man die Wurzel vom brennenden Hahnenfuß in einen hohlen Zahn, fo läßt das Zahnweh bald nach; über Kröpfe und Beulen gelegt, vertreibt fie die- felben. Wenn man das Kraut zerftoßt und auf wüſte, ungeformte, krankhafte Nägel bindet, jo werden diejelben gefund und Schön; auh Warzen und Krähenaugen weichen diefem Mittel. — Mo ei Neiz nah außen nöthig ift, kann das Nuflegen von Hahnenfugfräutern empfohlen werben. Hahnenhoden, ſ. v. a Corneliukirſchen, und Hagebutten; die Samenfapfeln von Evonymus europaeus, Hahnenhüthen, die Samenfapfeln von Evonymus europaeus. Hahnenkamm, ſ. v. a. Rhinanthus ivista gallı. ahnenkammklee, ſ. v. a. Ejparfette. ahnenkopf, ſ. v. a. Eſparſette und Hedysarum (Onobrychis) caput galli. Hahnenkopf, türkiſcher, ſ. v. a. Alhagi maurorum. Hahnenſporn, ſ. v. a. Ranunculus bulbosus, et Plectranthus graveolens. Hrn ſ. v. a. Buchmeizen. aidelbeere (Vaccinium), Gattung der Familie Haidegewächfe, mit 4—dzähnigen — Haldeflachs — Haideſtrauch. 245 Kelche, glockiger Blumenkrone; kugeliger Beere Arten: Gemeine H. (V. nn ftrauchartig, ungefähr fußhoch, Aftig und ganz Fahl, mit Fantigen, grünen Aeſtchen, abe falfenden, Fahlen,, feingejägten Blättern; blattwinfelftändigen Blüthenftielen; ugeliger, blaßröthlicher, 4—5zähniger Blumenfrone; erbſengroßer, fugeliger, bläulich-ſchwarzer, blauzbereifter Beere. Blüht im Mai — Juni in Wäldern, auf Haiden u. ſ. w. in Nord: und Mitielenropa bis an die höchiten Gebirge. Das Kraut kann zum Gevben gebraucht werben. Die ſauerſüßen, etwas herben Beeren dienen gegen Durchfall, Ruhren, Ichleimiges, jaures Erbreben und Magenkrämpfe; außerdem find fie ein beliebtes Obſt, das auch zu Branntweinbereitung, zum Färben des Weing, überhaupt al3 Färbemittel benügt wird. Die gemeine Haidelbeere follte in feiner Haus— haltung fehlen, denn fie ift ſowohl Frisch als gedörrt ein vorzügliches gefundes Mittel gegen Diarrhde Zum Aufbewahren wird fie an der Sonne oder auf einem warmen Ofen gebörrt, und wenn fie gebraucht werden foll, fo ſiedet man fie leicht in warmer Milch, und it fie dann ſammt derfelben, worauf dag Abweichen ſammt den Grim— men nacläßt. Sie wird gebörrt ſehr gern won Kindern gegeſſen, und follten denfelben namentlich im Frühjahr gegeben werden. — Läßt man Wein an Kraut und Beeren Ihn, jo erhält man einen Trank, der den Harn- und Blutabaang befördert und Blafenfteine abtreibt. — Der Saft der Blätter it ala Mundwaſſer ſeorbutwid— rig; für entzündete Augen ift er ebenfalls gut; mit Zucker getrunken, iſt er gut gegen dag Blutfpeien. — Der Saft der 9. gibt mit Alan und Galläpfeln eine recht Ihöne blaue Farbe zum Malen auf Papier. — Will man Leinwand oder Garn blau färben, fo nehme man etwa 2 Maaß des ausgepreßten Heibelbeerjaftes, miſche darunter 3 Schoppen Weineffig, 2 Loth geftofjenen Maun, !n Loth geftoßenen Kupferſchlag, laſſe es mit einander fieden, und tauche die zu färbenden Gegenjtände hinein, wenn bie Farbe noch lauwarm ift; nach erfolgtem Trocknen an der Yuft find fie in Falten Waſſer augzuwalchen, dann ift Die Farbe Schön, gut und dauerhaft. Die jungen Blätter geben einen angenehmen Thee. — Die ganze Pflanze hat zufammenziehende Eigenjchaften und faun deshalb in der Gerbevei henügt werden. Rafenartiges 9. (V. caespitosum), etwas Fleiner al3 die vorige Art, fonft ihr ganz ahnlich, ijt in Nordamerika zu Haufe, wo die Beeren ebenfalls gegeffen werden. Moor-H. (V. uliginosum), 2—3 Fuß Hoch, aufrecht, mit runden Aeſten, abfallenden, ganzrandigen, furzgeitielten Blättern; beinahe endftändigen, 1blüthigen Blüthenftielen; Sfpaltiger, weißer Blume; ſchwarzblauen, bereif— ten Beeren. Sie ift noch weiter verbreitet als die gemeine H., gedeiht am häuftgften in Nabelwäldern auf etwas fumpfigem Boden. Die Beeren, obgleich wenig Ichmadhaft, find eßbar, folfen in größerer Menge genoffen, beraufchend wirken, und werden im Nor— den Europas zur Bereitung eines ftarfen Branntweins benügt. Die rothe 9. (V. Vitis-idaea), mit friechender, in Zwifchenräumen, aufrechter, 3 Zoll bis fußhohe Stämm- hen treibender Wurzel; lederigen, immergrünen, verfehrtseirunden, ganzrandigen oder Leicht gefägten Blättern; endftändigen, gedrungenen Trauben; walzig-glockiger, weißer ober röthlicher Blumenkrone; jcharlachrothen Beeren. Blüht vom Mat bis Juli und noch länger in fandigen Nadelwäldern und auf Haiden in beinahe ganz Europa, Norbafien und Nordamerika. Die Beeren find die fogenannten Preuffelbeeren, die ſowohl Friich al3 eingefülzt genoffen und von Kranfen als erfrifchend und fühlend gerne benügt wers ‚den. Die Blätter find ein Hausmittel gegen Huften, werben zuweilen auch ftatt ber Blätter der Bärentraube gebraucht, fcheinen aber diefelben Heilfräfte nicht zu bejigen. Die Dolventranbige 9. (V. corymbosum), ift in Nordamerika zu Haufe, bie Bee— ven werden dort fo benügt, wie bet una die gemeinen Heidelbeeren. Bräunlide 9. (V. fuscatum), ffein, mit fat battlofen Aeftchen ; abfallenden, fahlen, feingejägten Blättern, gehäufien, enpftändigen Trauben; braunem Kelche; walziger, weißer oder rother Blumenkrone; eßbaren Beeren; ift ebenfalls in Nordamerika einheimiſch. In Südamerika gibt es eine wohlviechende Art H., aus denen ein Mittel gegen Zahnw eh bereitet wird. aideflahs, in einigen Gegenden eine feine Flachsſorte mit Schönen lichtblauen Blüthen. Haiden, |. v. a. Haideftraud. * aideſtrauch (Erica), Gattung der Familie Haidengewächſe; mit Atheiligem, freiem Keiche ; röhriger, teller-glockenfoͤrmiger Blumenfrone; Afpaltigem Saume; Sfächeriger, fachzerreiender Kapfe. Arten: Bankſiſcher 9. (E. Bauksii), niedergedrückter Strauch mit ftarren, ausgefpreigten, kurzen Aeften; Iwirteligen, gleichbyeiten, glänzenden 248 i Hainbuche — Hainfinfe, Blättern; faſt ſitzenden, endſtändigen Blüthen; dachziegeligen Deckblättern; röhriger, kahler Blumenkrone. Iſt am —— der guten Hoffnung einheimiſch. Großblu— miger 9. (E. grandiflora), mit langen, Gzähligen, gleichbreiten Blättern; blattwinfel- ftändigen, wirteligen Blüthen; jonft Alles wie bei voriger Art. Am gleichen Orte kom— men noch vor: der aufgetriebene H.(E.tumida), dev naſſauiſche 9. (P. Massoni), der flafhenblumige 9. (E. ampullacea), der herabgekrümmte 9. (E recur- vata), die ſich durch Seat! und Farbe der Blätter und Blumen einigermaßen, doch nicht bedeutend, von einander untericheiden, und für ung von Feiner Bedeutung, find. Der Moor-H. (E. Tetralix), 4—1"/, Fuß hoch, mit flaumbhaarigen Aeftchen, zu 3—4 wirteligen, abjtehenden, gleichbreiten Blättern; endſtändigen, ftraußdoldigen Blüthen ; Azähniger, Erugförmiger, fleifchrother, auch weiger Blumenkrone; Sfantiger, zottiger Kaps jel. Blüht im Juli — Sept. auf Torfmooren in Weftindien und Nordamerika, wo er haupt: jächlih zur Bildung des Torfes beiträgt, ‘jedoch auch zu guten Kohlen benüßt wird. Blätter und Zweige jollen bei der Bierbereitung ven Hopfen einigermaßen erfegen können. Gegen Lendenweh ziehe die Blumen in Waffer aus und bejtreiche damit Lenden und Bauch nach einem Bad. — Die Blumen mit Jucer zerrieben und davon Morgens und Abends genommen, ijt vorzüglich gegen dag viertägige Fieber. Hainbuche (Carpinus), Gattung der Familie Kätzchenblüthler; einhäufiger Baum, bie männlichen Kätzchen mit eiförmigen Schuppen, die weiblichen fehr loder. Die Nuß- hülſe gehrönt, einfächerig, hart. Arten: Die gemeine 9. (C. Betulus), Weiß - buche, Haubuche, Steinbuche, 60-80 Fuß hoch, mit weißgrauer Rinde; mechjel: ftändigen, eirundsovalen, degenfpigigen, dreifach, gefägten Blättern. Sie blüht im April bis Mai in den Wäldern und Parkanlagen Europa's, doch nicht weit gegen Norden. Die H. gedeiht am Liebjten auf der Ebene, in feuchten, tiefem Boden, feltener an Ab: hängen, fajt nie auf oder an Gebirgen. Eie ijt fat immer mit andern Laubholzarten untermiſcht und mehr Nieder: und Mittelwald als Hochwald, Liefert auch jo höhern Er- trag. Der Same wird im Ottober gefammelt, fogleich entweder in Baumfchulen oder unmittelbar an Ort und Stelle gefäet und leicht bevedt. Die Verpflanzung der in Zaumjchulen gezogenen Etämmchen wird vorgenommen, wenn fie eine Höhe von 2-3 Fuf erreicht haben. Das weiße und fehr harte Holz der H. ift ausgezeichnetes Werkholz, zu Räderwerk, Preſſen, Echrauben u. ſ. w. und übertrifft als Brennholz die — an Güte und liefert viel Pottaſche. Die Rinde, Blätter und Zweige beſitzen einigen Gerb— ſtoff, die innere Rinde färbt gelb. Zweckmäßig wird die H. auch zu Hecken und Lauben gepflanzt, wo fie ohne Anwendung von vieler Mühe vollfommen entfprechend gedeiht. Eine Epielart: die gefehligtblättrige H., fann nicht durch Samen vermehrt werben und wird auch nur in Parkanlagen gefunden, nindutten, ſ. v. a. Hagenbutten. ainräfter, eine Ulmenart; ſ. u. Ulme. ainfhönden (Nemophilla), Gattung der Familie Rauhblättler, mit 5theiligem Kelche; glocenartiger, röhriger Blumentrone; Arächeriger, Zjchalftücfiger, Kamiger Kapfel. Art: Prächtiges 9. (N. insignis), mit nieberliegendem oder aufftrebenden, behaar— tem Stengel; fiederfpaltigen, gegen- oder wechleljtändigen, meift ganzrandigen Blättern; behaartem Kelche; radförmig-glockiger, blau-weißer Blume. Blüht im Juli — Aug., ift in Californien zu Haufe, bei una zuweilen in Gärten als Zierpflanze zu finden ; einjührig. Haiuſimſe (Luzula), Gattung der Familie Simjenlilien; zwitterig, mit 6 jpelzen= artigen, krautigen Geſchlechtshüllblättern; Afächeriger, Sfchalftüciger Kupfel. Arten: Behaarte 9. (L. pilosa), mit fchiefen, mehrere Fuß hohem, beblättertem Schafte und Blatterbüſche treibendem Wurzelſtocke; behaarten Blättern, (die wurzelſtockſtändigen lan— zettig, die ſtengelſtändigen Kleiner als dieſe); einfacher Spirre; einzelnen Blüthen; eiför— miger Kapſel. Blüht im April — Mai in Wäldern. Vom Volke ſchon längere Zeit, int zuweilen auch von Aerzten wird der Wurzelftod mit Erfolg gegen Steinbe- bwerden angewendet. Die gemeine 9. (L. campestris), mit kurzen Wurzelaug- läufern; 4-8 Zoll hohem Scafte; flachen am Nande behaarten Blättern; faſt ſihenden, kopfigährigen, fpirrenförmigeftehenden Blüthen ; braunen Geſchlechtshüllblätternz rundlicher, ftachelfpigiger Kapfel, Blüht auf Waiden, Micfen und Haiden im März — Meat, ift ausdauernd. Unter dem Namen Hafenbrod werden die fürlichen Blüthenröhren und Samen, namentlich von Mndern, gerne gegeffen. = # Hainweide — Hanf. 947 ainweide, |. d. a. Manbelmeide. ‚Hafengriffel (Chorozema), Gattung ver Familie Schmetterlingsblümler, mit Aippigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger Blume; Afächeriger Hülſe. Arten: Bunter 9.(Ch. varium), jtrauchartig, mit faſt ſitzendeun, Herzförmigen, dornigegezähnten, Kaumis gen Blättern; orangegelber Fahne; rothen Flügeln; Meinem Samen, Blüht in Neus boffand während der Sommermonate, | afenlilie, j. v. a Crinum. akenſtrauch, ſ. v. a. Uncaria. alanebaum, ſ. v. a. Tethranthera glabraria. almfrüchte, ſ. v. a. Getreide. alskraut, ſ. v. a. Trachelium et Campanula cervicaria. alsroſe, ſ. v. a. Althaea rosea. Hamelie (Hamelia), Gattung der Familie Krappgewächſez zmitterig, mit übers weibigem, eirundsröhrigem, fünfzähnigem Kelche; xöhriger, fünffeitiger Blumenkrone; ovaler, gekrönter, fünffächeriger Beere. Arten: Gelbblumiger 9. (H. lutea), ftrauchartig, kahl, mit gegenftändigen, owalslänglichen, geftielten Blättern; gelben Blüthen in endftändigen Trugdolden. Iſt in Südamerika einheimifch. Hammerftrand) (Cestrum), Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe, mit glocigen, Izähnigem Kelche; trichterförmiger Blumenfrone; Ötheiligem Saume; vom Kelche umhüllter Deere. Arten: Ruthenförmiger H. (C. Parqui), mann3hoher Straudy mit, zahlreichen Aeften; Eurzgeftielten, Ianzettigen, fahlen Blättern; blattwinkel: ftändigen, büfcheligen Doldentrauben; grüngelben, Nachts ſehr wohlriechenden Blumen. Blüht in Amerika, jeiner Heimath, im Februar und März, — bei ung cultivirt im Juli — Dftober. Die Blätter befigen einen eigenthümlichen Geruch, welcher dieſem Strauche den Namen Schweinebraten verfchafft hat; man mißt ihnen den Haugthieren ſchädliche Eigenfchaften bei. Andere Arten diefer Gattung heilen mit der bejchriebenen die Hei— math und werden dort ald Hausmittel gebraucht, find aber bet ung nicht zu treffen. Hamp, in einigen Gegenden Deutſchland's |. v. a. Hanf. anchinol, merifanifcher Name von Heimia syphilitica. andblume (Cheirostemon), Gattung der Familie Sauerfleegewächje, mit ——— Ztheiligem, abfälligem Kelche; —— Zfächeriger, dkantiger, öoſchalſtückiger apfel; ohne Blume. Arten: Platanenblättrige 9. (Ch. platanoides), baum- artig, ungefähr 15 Fuß hoch, immergrün mit roftfarbenen, filzigen Aeſten; herzförmigs eirunden, 5— Tlappigen, jchwachge übten, unten filgigen Blättern; fleifchigen, außen braunrothem, innen rothen Kelche; fingerslanger, jchwärzlichzfilziger, aufipringender Kapfel. Blüht im Nov, — Ian. in Merico, Die Blüthen werden dort gegen Fallſucht angewendet. Zu diefer Gattung gehört noch die weftindifche Bleichwolle, deren Theile entweder wie Kork oder zum Ausftopfen von Meatragen und dergleichen gebraucht: werben. andbohnen, f. v. a. Erböbohnen f. u. Bohnen. | andelsgewächſe, die nicht unmittelbar zur Ernährung der Menfchen und Thiere art gebauten Pflanzen; zerfallen in Del:, Fabrik», Gewürz-, Farb- und Arznei— gewächſe. andkrant, ſ. v. a. Potentilla. anf (Cannabis), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; zweihäuſig, die männliche Blüthe mit 5theiliger Geſchlechtshuͤlle, die weiblichen mit einblättriger, auf einer, Seite ber Länge nach gejpaltener Geſchlechtshülle; Schliegfrucdht. Arten: Gemeiner 9. (€. Sativa), mit möhrenförmiger Wurzel; aufrechtem, kurzhaarigem, gewöhnlich 46 aber auch 10 und fogar 20 Fuß Hohen Stengel; gefingerten, unten gegens oben wechlel- ſtaͤndigen, 5—7 oder Yblättrigen, grobgefägten, Kurzhanrigen Blättern; rispenförmigen, blattwinkelftänbigen, geldlich-grünen, männlichen, gefnäuelten, grünen, weiblichen Blüthen; grunliche oder weiplichegrauer Schliehfrucht. Die Heimath des Hanfes ift Büd-Aſien, er wird aber fchon Tange und allgemein in Europa angebeut. Zu Isjnem Webeihen vers langt ber. Hanf fetten, fehr gut und tief bearbeiteten Boden, warmes Aima und geſchützle Lage; wo dieſe Bedingungen nicht oder nur unvollitänb!* gegeben find, wird auch nur ein kümmerlicher Hanfertrag erzielt werben, man fpare ao weber Dung noch 3—äma- liges Pflügen, fo daß ein Hanfacker vor ber Saat einem Garten aͤhnlich ift, wenn Aus: 248 Sanffraut — Harmelitande. ficht auf einen lohnenden Ertrag vorhanden fein fol. Einen guten Samen, erhält man von Stöcen, die einzeln und entfernt von einander ſtehend gezogen worden ſind, weil fo die Hanfpflanze größerer Entwicklung fähig it; doch iſt immerhin häufiger Samen- wechſel anzurathen. Der Hanf jollte nie gejäet werden, wenn der Boden nicht gehörig abgetroctnet ift, indem zu viel Feuchtigkeit ebenjowohl als Trodenheit ihm ſchadet. Gyp— fen wird ſehr empfohlen, wenn der Hanf einige Zoll hoch iſt. Je nachdem die Saat dicht oder diimn gemacht worden ift, wird feinerer oder gröberer Hanf gewonnen, es fan alfo fchen bei der Saat auf die Beltimmung des Produkts Rückſicht genommen werden. Die männlichen Pflanzen, welche früher reifen und feineren Baſt haben, werden meiftens ausgezogen, wenn bie weiblichen noch einige Wochen zu ftehen haben. Die Landleute nennen dieſes Gefchäft feneln (von Femel, mit welchen Namen fie irriger Weiſe die männlichen Pflanzen bezeichnen) und unterlafjen e3, wenn fie die männlichen und weib— lichen Stöcke aleichzeitig, die Ießteren dann etwas früher ausziehen wollen. Das weitere Verfahren mit dem Hanf, bis er zum Spinnen tauglich tft, zu bejchreiben , unterlaffen wir, da es hinlänglich befannt ift; auch das Verfahren bei der Bercitung des Hanfſamen— 88 und die Verwendung deſſelben al3 Brenn- und ſchnell trocknendes Maleröl, bedarf einer längern Erörterung. Dagenen dürfte die Aufführung des Gebrauchs des H. in der Heilfunde willkommen fein. Er findet ftatt innerlid, als Tinctur, welche aus ven ausgepreßten, eben ind Blühen gefommenen Spigen der Hanfpflanzen mit gleichen Theis Ien Weingeift gemischt, gewonnen wird, oder auch als Hanfjamenmilch, d. h ben, in einem Mörfer fein zerriebenen und nach und nach mit 1 Schoppen Waffer verjeßs ten Hanffamen. Von der Tinctur werden täglich eins oder Mal 5—6 Tropfen genons men, die Milch, foviel angeſetzt it (ungefähr 4 Schoppen) in einem Tage nad) und nac, getrunken, und zwar bet [hmerzendem Uriniren, bei anfangendem Trips per; 63 find dann diefe beiden Gaben radical heilend; auch beit Bruftfrämpfen ers leichtern fie jehr. Aeußerlich wird die Tinctur bei Augenſchwäche mit Waller vers mischt an die Augenlieder gebracht, bei Hornhautflecken, diefe mit der reinen Tinctur betupft. Bei ſchmerzenden Hoden Hilft Auffegen von friichen oder ermeichten Hanf: blättern; das erwärmt anigelente Abwerg zertheilt die Milch in den Brüſteu ſäu— ender Frauen. Ein Brei von Hanflamen auf ſchmerzende Stellen gelegt, wirft fir erleichternd und jchmerzftillend. Der H. riecht friih und fogar noch dürr ſtark und etäubend, innerlich genommen wirft ein Aufguß der Blätter beinahe wie Opium, fie werben deshalb im Driente zur Bereitung eines beraufchenden Getränf3 verwendet; übri— gens Scheint der dortige H. betäutende oder beraufchende Einenfchaften in höherem Grade zu befigen, al3 ver bei und gebaute. — Hanfjamen in Milch geſotten und getrunken vertreibt den Huflen, madjt den Urin und Harnabgana mild. — Hanfjamen zer: ftoßen undauf Rothlauf gelegt, hebt denfelben bald. — Bet flüffigen Ohren ſpritze man häufig Hanfjanendl cin. anffeaut, ſ. v. a. Bidens tripartita et Linaria. anfnefjel, ſ. v. a. Galeopsis. anfpappel, ſ. v. a. Malva sylvestris, anfweide, |. v. a. Salix viminalis. arfenwein, ein geſchätzter Frankenwein. arlefen, f. v. a. Hornftraud oder Cornelfirfhenba um. \ armeln, ſ. v. a. Feldfamillen. armelraute (Peganım), Gattung der Familie Nautenge- wächje, zuittrig, mit Ötheiligem Kelche; Hblättriger Blumenfrone; Zfächeriger Kapfel. — Arten: Gemeine 9. (P. Harmala), mit krautigem, aufſteigendem, Aigen, kahlen Stengel; Stheiligen und fie— dertheiligen, wechleljtändigen, figenden Blättern; geftielten, einzelnen, ends oder blattgegenftändigen, weißen Blumen. Blüht auf fandigem Boden in Süd?Europa und Kleinafien, im Juli — Aug., it aus: dauernd. ie richt ftark, unangenehm, ſchmeckt harzig, bitter, beif- ſend und wirkt reizend⸗ſcharf. Ber geſchwollenen Füßen ſoll ein Umſchlag von dem Kraͤute gute Denſte leiſten und die Sameu als Gewürz benützt werden können. Mit Schwefelſäure geben die letztern die unter dem Namen türkiſch Roth bekannte Farbe. Harmelraute. Harmelftaude, ſ. v. a. Harmelraute, | Harnkraut — Harze. 249 Harnfrant, ſ. dv. a. Reſeda und Heraiaria. arnrefhbaum, ſ. v. a. Sorbus aucuparia. artbaum, |. v. a. Hornſtrauch. Hartgraß, ſ. v. a. Schafſchwingel. artheide, ſ. v. a. Ledum palustre. artheu, ſ. v. a. St. Johanniskraut. artheugewächſe (Hypericineae), 130. Familie des Reichenbach'ſchen Syſtems. Kräuter und Sträucher mit gegenſtändigen, quirlartigen oder wechſelnden Zweigen und Blättern, ftiefrunden und Afantigen oder geflügelten Zweigen; Blätter meiſt fißend und ganzran: dig, oft mit durchjcheinenden Punkten, fo wie auch andere Theile der Pflanzen mit punft- und ftrichförmigen Oeldrüſen verjehen find. Blüthen zwitterig, Blüthenſtand vwerfchieven. Fruchtknoten 3—40fächerig, durch Verkümmerung ber Scheidewände felbft einfächerig, meilt aber 5fächerig; 4-—5 und mehr Griffel; Kelch meift 5hlätterig, aber auch anders. Hartpilz, ſ. v. a. Selerotium. Hartriegel (Ligustrum), Gattung der Familie Sapotillgewächfe, mit Agähnigem, abfälligem Kelche; trichteriger Blumenkrone; Atheiligem Saume; 2fächeriger Becre, Arten: Gemeiner 9. (L. vulgare), ftrauchartig, bis 40 Fuß hoch, mit gegenftändts en, furzgeftielten, Tänglichzlanzettigen, fahlen Blättern; endſtändigen Rispen; weißen, ſüßlich-riechenden Blumen; erbjengroßen, meist jchwarzen, bei einer Spielart gelben Beeren. Blüht im Juni in Wäldern, an Heden, in Anlagen, in Mittel: und Süd-Europa, und fommt beinahe in jedem Boden fort und wird durch Samen, Ausläufer und Stedlingen fort epflanzt. Zur Einhegung von Gärten eignet ſich der H. ſehr gut, äßt ſich beliebig mit ver Scheere behandeln und wird fehr dicht. Das Holz ift weiß, jehr fein und hart, wird deshalb insbeſondere zu feine: x ren Dreherarbeiten gern benüßt. Die Beeren geben mit Glauberfalz N und Salmiakgeiſt eine rothe, mit Urin eine purpurne, mit ſcharfen Säuren eine Schwarze, mit Bottafche eiue grüne, mit Soda eine braune, mit Eijenvitriol und Alaun oder Kupfervitriol eine blaue Farbe. Gegen Mundgefhwüre, Scorbut u. f. w. werden fie nicht mehr dder felten wie früher als Gurgelwaſſer gebraucht.j Hartſchwamm (Tragium), Gattung der Scefhwämme; aus faferigen, äftigen, dol⸗ bigen Bünveln beſtehend. ; arz, gelbe, j. v. a. Botanybaigummi und Kautſchuk. yarzbänme, alle harzgebenden Navelholzbäume, mie Fichte, Kiefer, Tanne se. Harzbaum, an einigen Orten |. a. a. Fichte. arze (Resinae) nennt man die in den Wurzeln, Rinden, dem Holze, den Blättern und Samenbehältern vieler Pflanzen, namentlich der ausdauernden, vorkommende, an ber Luft erhärtende, in mäßiger Wärme ſchmelzende, nicht in Waffer, wohl aber in Mein geift, Aether, ätheriſchen und fetten Delen lögliche, an der Flamme leicht entzindbare Subſtanz, welche mit ätzenden Alfalten feifenartige Verbindungen eingeht und mehr oder weniger Gerud und Geſchmack beſitzt. Sie iſt theils farblos, theils gelb oder braun nefärbt, durchſichtig oder durchjcheinend, hat ein ſpecifiſches Gewicht von O,3— 4,20, ift theils hart und brüchig, theils elaſtiſch, theils weich und fehmierig, wen fie viele Fremke Beimiſchungen enthält. Iſt fie rein, jo erhält man von ihr durch trocdene Deitilfation außer den gewöhnlichen Producten Brandjäuren, auch Odoxin. Zu den harten Harzen welche Leicht im Alkohol Löslicy find, gehören: das Fichtenharz, ein Provutt mehrerer Finusarten, aus welchen dad Harz mit ätherifchem Dele in Berbindung ala Terpentin auzfliegt, welches geichmolzen und mit £altem Waller übergoſſen das Geigenhar (Colophonium) Liefert; ferner das Maftir, Sanderach, Animä, Eleni Ben 308, Stoxax, Pfefjerharz, Jalappenharz, Talamahaf, Guajae x Aı denen, welche nur ſchwierig ſich in Weingeiſt löſen, gehören: Copal, Bernftein Erds und Zudenpech, Rejinit, Majticin u. a. Eigenthümliche Verbindungen von Harz, Gummi und ätheriſchem Dele nennt man Steinharze (Gummi-resinao); zu ihnen gehört: dag Euphorbium, Stinfafant, Gutti, Scammoneum Ans montaf, Opoponar, Myrrhe, Weihraud ꝛc. Die Gewinnung ders arze durch Verlegung an den Bäumen nennt man Harzen, Harzreißen Saralı arr und die dazu bienenden Walpjtreden Harzreißereien. e a 20. Harzeiche — Haſelwurz. arzflee, ſ. v. a. Psoralea. arztohle, ſ. v. a. Glanzkohle. arzkraut, |. v. a. Cressa. arztanıe, ſ. dv. a. Fichte. alelenle. ſ. v. a. Borsdorfer. aſelbuſch, ſ. v. a. Haſelnußſtaude. afeleiche, ſ. v. a. Sommereiche. alelfraut, f. v. a. Asarum europaeum. afeluuß (Corylus), Gattung der Familie Kätzchenblüthlex; einhäufig, mit wer» kehrt-eirunden Deckblättchen an den männlichen Kätzchen; dachziegeligen Schuppen an ben weiblichen Knospen; mit dem Fruchtknoten verwachfene Gejchlechtshülfe; beinharter, 4— Yamiger Nußhülſe. Arten: Gemeine H. (C. Avellana), ſtrauchartig, jelten baumartia, bis 25 Fuß hoch und höher werdend, mit herzförmigen, gejägten, degenſpitzi— gen Blättern; gelblihbraunen, männlichen Kätzchen; bräunlichen weiblichen Kätchen ; zoftbraunen, jungen Aeſtchen; von der Hülldecke umgebene Nuphülfe Mit mehreren Unterarten. Blüht im Februar bis März in Waldungen, Anlagen u. |. w. Die Früchte reifen im September. Die Hafelnuß gedeiht im Allgemeinen am beiten in etwas ges ihüsten Lagen an Abhängen; fie ift, jedoch nicht ſehr empfindlih. Wenn man ber Früchte willen Anpflanzungen vornimmt, ſo geſchieht es am ſicherſten durch Stocausichläge and Ableger, da bei der Ausfaat von Samen die Pflanzen leicht aus der Art ſchlagen; wo aber blos das Holz der Zweck der Anpflanzung ift, mag diefelbe im Herbſte mit den Samen gejchehen, die jofort im Frühlinge aufgehen. Der Hauptnugen der Haſelnuß— ftaube beiteht unftreitig in der großen Brauchbarfeit der jungen Ruthen zu Stöden, Git: terwerfen, Blumenftöcen, Bohnenfteefen, und namentlich zu Reifen für Kübler und Küfer. Eine Hafelnußwaldung ift deshalb ſehr einträglich, da alle 5—6 Jahre gehauen werden fann, die Stangen zu dem angeführten Gebrauche, die —— zum Klarmachen von trübem Wein und Bier, die in ein mit dieſen Spähnen gefülltes Faße gegoſſen und nad ein Paar Stunden völlig klar, jedoch mit Verluſt an Güte, abgelaſſen werden koͤnnen; die Früchte find nicht blos ein beliebtes Obſt, ſondern dienen auch zu Bes reitung eines angenehmen Salatöls, das auch für Maler taugt. Es wird ferner die Kohle. des Holzes, das übrigens als Brennholz nicht viel Werth bat, von Mtalern als Reiskohle und zur Bereitung des Schießpulverd benützt. Die Lamberts-H. (C. tubulosa), ſtrauch- oder baumartig, bis 20 Fuß hoch, mit Länglichen, jtumpfen Nebenblättern; herzförmigen, doppeltgefägten, degenſpitzigen Blättern; roſtbraunen, jungen Aeftchen. Blüht im Februar — März in den Wäldern des ſüdlichen und iöfttichen Europad. Die Anwendung feiner Theile ift ganz die der vorigen Art. Tür: tijche 9. (C. Colurna), baumartig, bis 40 Fuß Hoc), mit herzförmig-rundlichen, ges fägten Blättern; Ianzettigen Nebenblättern; eirunder Nußhülſe. Blüht im Februar biß März in ven gleichen Gegenden wie vorige Art. Das Holz ift jehr geſchätzt und wird zu den feinten Möbeln verarbeitet; die Früchte find die ſchmackhafteſten aller Haſelnuß— arten. In Gärten wird die Hafelftaude zu Hecken gezogen, und theil® durch Ableger, theils durch Nüſſe fortgepflangt, zu welchem Ende Ießtere den Winter über in Moos oder Laub im Keller aufbewahrt und im Frühlinge in zwei Zoll tiefe Furchen gelegt werden. — In Sicilien, Spanien und der Türkei machen fie einen wichtigen Handel3- artifel aus, indem jährlich taufende von Säcke nad) allen Gegenden ausgeführt werben, wo man fie mit Zucker einmacht, oder aus ihnen einen der Chocolade ähnlichen Trank be reitet. Der Genuß der H. macht fett. — Geftogen und mit Honigwafler getrunten, vertreiben die H. den Huſten. — Ihr häufiger Genuß ift nicht gefund, denn fie vers urſachen Kopfweh, ſtarke Blähungen im Magen und erfordern eine Fräftige Verdauung. afelnuginandel, j. v. a. Orangenaprifofe, eg ſ. Hafelnuß. aſelwurz (Asarum), Gattung der Familie Ofterlugeigewächfe, zwittrig, mit ges * ter, glockenförmiger, 3—4fpaltiger Geſchlechtshülle, lederiger, bfächeriger Kapſel. rten: Gemeine H. (A. europaeum), mit wagrechtem, aufgeſperrt äſtigem Wurzel⸗ ſtocke; 1 Zell langen, mit 3 Schuppen beſetzten Stengeln; 2 langgeſtielten, gezweiten, tief nierenförmigerundlichen, lederigen Blättern an jedem Stengel; einer außen braunen, Sin f. v. a. Klebeiche (Quercus sessiliflora.) Hafenampfer — Haubenmyrthe 251 innen dunkelrothen Blüthe in der Mitte der Blätter. -Blüht im März 6i3 April in trockenen Wäldern an fchat- tigen Orten, ift einjährig. Der Geruch der H. ift ſtark fampherartig oder baldrianartig, ihr Geſchmack gewürz— haft, bitter, beides verliert fich einigermaßen beim Trock— nen. Die H., vornehmlich aber der Wurzelſtock, wirken ftarf auf Magen und Darmfanal, erregen Erbrechen und Durchfall und waren vor Einführung der Ipeca— cuanha das nebräuchlichite Brechmittel. Es foll auch die weibliche Blume befördern und Krämpfe jtillen, wird aber jeßt meiftens von Thierärzten bei Rindvieh und Schafen gegen Fäulniß, und bei Pferden gegen die Würmer gebraucht, doch auch noch gegen Trübſinn und abwech— ſelnde unnatürliche Quftigfeit gebraucht, und zwar in der Form der Tinchur, welche aus dem Saft der Wurzel und Blätter beſteht, wenn er zu gleichen Theilen mit MWeingeijt vermiſcht, angeſetzt und nachdem . beides einige Tage mit einander gejtanden, amd das Helle zum Gebrauche abgegoſſen worden iſt und wohl verjchloffen aufbewahrt wird. Daß die 9. die ihr zugefchriebenen und namentlich von Soldaten und Jägern gejuchten Zauberkräfte nicht befißt, dürfte anzuführen beinahe über: Kulis fein. Die Wurzel wird auch in Wechſelfiebern, in der Wafferfucht und uhr angewendet, um den Schleim aufzulöjen, Ein Abjud der Blätter dient zum Färben der Wolle; frifch jolfen fie als Gift auf die Thiere wirken. j afenamhfer, ſ. dv. a. Oxalis acetosella. aſenbrod, Re ſ. Hainfimfe. afemdiftel, ). v. a. Saudiſtel. aiengeil, j.v. a Shwarzer Ginfter. ajenflee, j. v. a. Alleluja. aſenkohl, Ackerkohl, Rainkohl, Milchen (Lapsana communis), milchgebende Pflanze, die in Kohlgärten, Feldbüſchen, auf Aeckern, an Hecken und Wegen in ganz Europa wächst. Sie hat äftize, 2-4 Fuß hohe Stengel, eirundslangettförmige Blätter, und E£leine, blaßgelbe Blumen. Das Lich frißt fie ungemein gern, die Blätter kann man als Salat und gekocht wie anderes Gemüfe benützen. Innerlich gebraucht hat bie Pflanze abführende, und äußerlich friſch und zerquetjcht, befonver3 auf wunde Bruft: mwarzen gelegt, erweichende und fühlende Eigenschaften. afenfraut, j. v. a. Hypericum perforatum. afenlattid), f. v. a. Prenanthes. aſenmorchel, 5. v. a. Faltenmorchel. aſenohr (Bupleurum), Gattung der Familie Doldengewächſe, mit undeutlichen Kelchrande; rundlichen Blumenblättern; Spaltfrucht. Arten: Rundblättriges 9. B. rotundifolium), mit möhrenartiger Wurzel; 1—2 Fuß hohen, aufrechtem , oben aftigem Stengel; jtengelumfafjenden, bereiften Blättern; gelben, doldenförmig ſitzenden Blüthen; jhwarzbrauner, eilänglicher Spaltfrucht. Blüht im Juni — Juli auf Aeckern in Südeuropa und ijt einjährig. Bei Wunden foll das Kraut heilfam wirken. Das ftraud: artige 9. (B. fructicosum) diente chedem gegen verhaltene Menftruation erſchwertes Harnen u. |. w. Das weiter gegen Norden vorkommende fichelblättrige H. (B. faclatum), dient wie die erſt angeführte Art. alenpappel, j. v. a. gemeine Bappel. alenpfütdhen, ſ. v. a. Trifolium arvense. —31 ſ. v. a. Sonchus oleraceus. aſenſtrauch, Hafenlattich, f. v. a. Prenanthes muralis. ‚ Hanbenmprthe (Syzygium), Gattung der Familie Myrtengewächſe, mit verkehrt: eirunder Kelchroͤhre; 4—5lappigem Saume, Afächeriger Beere. Arten: Gewürzhafte 9. (S. caryophyllaeum) , mittelgroger Baum mit pyramidenförmiger Krone, kurzgeſtiel⸗ ten, verfehrtzeirunden, lederigen, glänzenden Blättern; endftändigeh, doldentraubigen Trug- dolden, vöthlichsweigen, Heinen Blüthen, Aamiger Beere. It auf Ceylon einheimifch. Die Rinde riecht und Schmeckt nelkenartig, und fam früher als Nelfenrinde over Nelken Hafelwur;. 259 Haubuche — Hautalge. zimmt zu und, iſt aber neuerer Zeit durch eine andere kraftigere Rinde erſetzt oder verdrängt worden. aubuche, |. v. a. Hainbuche. andenblatt, ſ. v. a. Zapfentfraut. auhechel (Ononis), Gattung der Familie Shmetterlingsblümler, mit glocki⸗ gem, Sfpaltigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger Blume; aufgetriebener Hülfe Arten: Dornige 9. (O. spinosa), mit Langer, holziger, — äſtiger Wurzel; aufs — ges oder aufrechten, harten, zerftreutsbehaarten, bis zur Mitte in ee —— efte getheilten Stengeln; kurzen, blattwinkefftändigen, an der obern Hälfte des Stengels befindlichen, theilweie in einen Dorn auslaufenden Aeſtchen; furzgeftielten, 3zähligen oder einfachen, gezähnelten, fait kahlen Blättern; zuſammengewachſenen Nebenblättern; kurzgeſtielten, blattwinfelftändigen, vofenrothen, zuweilen weißen Blüthen ; eiförmigen, aufrechten Hiülfen. Blüht im uni — Aug. an etwas feuchten Stellen, Triften u. f. w. Die geruchloje Wurzel ſchmeckt erft ſchleimig-ſüß, dann bitterlich-herb, wirkt ſtark auf bie Abjonderungsorgane, inSbefondere auf die Nieren, und wird zur Befördern ng der Harns abjonderung, gegen Blaſenſtein, Hodengeſchwulſt, und gegen Drüfenverhär: tungen gebraucht. Die Friechende H. (O. repens), der vorigen fehr ähnlich, nur mit niedergeſtrecktem Stengel und —— Aeſtchen, iſt noch weiter verbreitet und häufiger zu finden als die vorige Art, wird übrigens ebenjo gebraucht. Die gelbe 9. (0. Natrix) ift namentlich in Südeuropa häufig, ihre Wurzel erſetzt dort die jelteneren der oben angeführten Arten. — Die 9. ift eines der Fräftigften La und Stein- abtreibenden Mittel, zu welchem Zwecke man Wurzel und Rinde in Mein fiebet, oder längere Zeit in den Wein legt umd dann trinkt. In den Mund genommen, ftilft er dad Zahnweh. — In Waſſer gefotten und ven Pferden eingegeben, macht, daß ‘fie alsbald ftallen. — Mit dem Kraut kann man auch gelb färben. aufenblatt, ſ. v. a. Streptopus. auslilie, ſ. v. a. Zaunpilz. auswurz (Sempervivum), Gattung ber Familie Gehörntfrüctler, mit 6-20 einigem Kelhe; 6-20 am Grund verbundenen ‚Blumen: lättern; Balgkapfeln. Arten: Gemeine H. (S. tectorum), NN a 2 mit zahlreichen, fleifchigen, eine Roſette Bildenden Blättern; 5— aus der Mitte der Blätterrofette entipringendem, diefem, bes MS Den © blättertem, drüfig behaartem Stengel; beinahe fitenden, ziem« A, — — N lich einfeitgrandigen, eine Trugdolde bildenden, radförmigen, Er 7 — meiſt 12blättrigen, roſenrothen Blüthen. Blüht im Juli — % Ye 9 Aug. auf Alpen, Voralpen, angepflanzt auf Dächern, Mauern SR * u. — w., iſt mehrjährig, blüht und trägt aber nur einmal Früchte. Die Bläiter find ſehr faftig, ſchmecken ſäuerlich— * wirken kühlend und beſänftigend und werden deshalb ei Fiebern, Ruhren, Blutflüffen und Mundfäne len gebraucht. Aeußerlich dienen fie zur Vertreibung von Sommers profjen, zur Heilung von Wunden und nament- lich gegen Hühneraugen, zu welchem Zwecke die Ober: haut auf einer Seite des Plattes abgezogen, die abgelöste Seite oder-ein zerquetfchtes Blatt Morgens und Abends auf das Hühnerauge gelegt und damit fortgefahren wird, bis nach einigen Tagen die Operation de3 Ausſchneidens ohne Schmerz en und aründlic vorgenommen werden fan. — Ein Ab * des Krauts ſtillt die rothe Nuhr und zu reichliche Menſtruation. — Ein im Entſtehen begriffener Kropf vergeht wieder, wenn man H. Schafunſchlitt und Salz mit einander ſtoßt und die dadurch erhaltene Salbe auf den Kropf legt. — Die Hauswurz wirkt unter allen Formen kuͤhlend, und ſoll daher bei innerlichen und äußerlicheu Ent: zünbdungen Anwendung finden. ) Hautalge (Halymenia), Gattung ber Familie Kernalgen; mit flahem oder röh— rigem Lager; ſehr Eleinen rothen Keimkoͤrnern. Art: Handförmige 9. (H. mit handförmigsgetheiltem, flachem, häutigem Lager; 3 Zoll big A Fuß langen Zipfel ; Hautbarface — Helligenfraut. 253 beinahe oben auf bem Lager in Häufchen liegenden Früchten. Sie ift beſonders in ber Nordjee ſehr häufig, riecht, wenn fie benegt wird, veilchenartig, ift für Schafe und Ziegen ein angenehmes Futter und wird in einigen Theilen Schottlands auch von Menfchen gegefjen. autbarfac, ein geſchätzter Franzwein mittlerer Qualität. autbrand (Sphacelia), Gattung der Familie Urpilze; Elehrige, an der Spibe des Fruchtknotens der Gräfer befindliche Mafje, welche die Veräuderung beffelben zum Muts terforn erzeugt. Art: Gemeiner 9. (Sph. segetum), ift befonders in feuchten Jahs ren jehr häufig, namentlih am Roggen und veranlagt dort die Bildung des Mutters foınd (secale cornutum). Diejes ift ungefähr zollang, meiſtens gefrümmt und auf einer Seite gefurcht, dunkelbraun, violet, und trägt ‚wie ein Käppchen auf der Spike den eigentlichen Pilz. ALS die Wehen befürderndes Mittel wird dag Mutterforn zuwei⸗ len in der Heilkunde angewendet; es ſoll auch Abortus bewirken. autfarrn, ſ. v. a: Hymenophyllum. autflechte, ſ. v. a. Leptogonium. J ayja-Palme en, Gattung der Familie Balmen; zweihäufig, die männs lichen Blüthen walzenförmigsährig, die weiblichen einzeln in Blüthenicheiden, mit Shlätt- rigem Kelche; Iblättriger Blumenkrone; großer Sternfruht. Art: Kofosartige 9. (L. sechellarum), mit 30-60 Fuß hohem, aſtloſem, geringeltem Strunfe. 1520 großen, an der Spige des Strunkes ſitzenden, langgeftielten, geipaltenen, fächerförmigen, ovalen Blättern; großen Blüthenbüſchel; ungemein großen, mehr als fußlangen, ovalen, glatten, grünlichen Früchten. Dieſe Palme iſt beſonders häufig auf den Sechellen-Inſeln, von wo die Früchte in großer Menge ausgeführt werden. Sie gelten fir heilfräftig gegen Mundfäule, Luſtſeuche und mit andern Ingredienzien gemiſcht gegen Cholera. In Europa find fie zwar nicht allgemein im Gebrauch, aber keineswegs mehr jo felten wie früher, wo Kaifer Rudolph für einen aus dem Steinferne gefchnißten Becher 4000 Thaler bezahlt haben joll. —— Hayſanthee, die beſte Sorte des chineſiſchen Thees ſ. d. Hebenftreitie, gezähnte (Hebenstr. dentata), ſoll Morgens gar nicht, Mittag wids rig und Abends jehr gut riechen; eine Unterart der Kugelblume. echtkraut, v. a. Potamogeton lucens et Myriophylium. eckdorn, ſ. v. a. Schlehendorn und Weißdorn. eckenbaum, ſ. v. a. Cornus Sanguinea, Kedenbeere, die glatte Stachelbeere. eckenkirſche, mehrere Arten der Gattung Lonicera, ſ. v. a. Bouquetkirſche. eckenroſe, die verſchiedenen Arten der wilden Roſen. eckenwicke, ſ. v. a. Viciadumetorum. eckenwinde, ſ. v. a. Convolvulus sepium. eckholz, ſ. v. a. Ligustrum vulgare. Heckroſenweide, ſ. v. a. Salix monandra. Hederae gummi, ſ. v. a. Epheuharz. ederich, ſ. v. a. Kriebelrettig, ſ. Rettig; |. v. a. Wegienf und Aderrettig. —— ſ. v. a. Mandelweide und Salix triandra. eide,“) ſ. v. a. Erica, Seien ſ. Buchweizen. eiligengeiftwurz, \. v. a. Angelifawurzel. Seiligenpar, ſ. v. a. Guajafharz. + geiligenholt, 1. v. a. Fofenholz, oder Franzoſenholz, oder Guajakholz. eiligenfraut (Santolina), Gattung dev Familie Vereinblüthler, mit vielhlüthi- gen Blüthenföpfen; röhrigen Blüthen ; glockiger Hülldecke; gewölbten Blüthenlager, läng— lichen Schließfrüchten. Arten: Cypreſſf enartiges H. (8. chamaecyparissus) halbſtrauchartig, bis 3 Fuß hoch, mit dünnfilzigen, blattlofen, 1blüthenköpfigen Aeften, Haumbaarigen, gezähnten, gleichbreiten Blättern. Blüht im Zuni — Juli an fonnigen Orten in Südeüropa; riecht ſtark gewürzhaft und wird als wurmwidrig, krampfſtillend, reizend und zertheilend in der Heilkunde angewendet. Grünes 9. viridis) halb⸗ ſtrauchartig, mit aufrechtem, äftigem, kahlen Stengel; an der Spitze blattlofen Aeſten. 2) Was ſich unter Heide= nicht findet, ſuche unter „Haide., 254 Heilighen — Heinrichskraut. Kommt bei uns in Gärten in Südeuropa wild vor und wird wie vorige Art gebraucht. Wohlriechendſtes H. (S. fragrantissima), halbſtrauchartig, mit vielen doldentrau⸗ bigen, an der Spiße filzigen Stengeln, figenden, eirunden oder länglichen, gejägten Blättern; vielküpfiger Doldentraube; gelben Blumen, In Vorderafien und Arabien, feiner Heimath, iſt es allgemein als Heilmittel gebraucht und auch bei ung unter dem Namen Fahanin oder Kohanin bekannt, : eilighen, ſ. v. a. Eſparſette. jeilfrant (Heracleum), Bärenklaue; Gattung der Familie Doldengewächſe; mit dzähnigem Kelche; verkehrt-herzſförmigen Blumenblättern; flach zuſammengedrückter Frucht. Arten: Gemeine? 9. (HM. Sphondylium), mit möhrenartiger, fußlanger, ee augen bräunlichgelber, innen weißer Wurzel; Fantigem, kurzbehaarten, unge⸗ fähr 3 Fuß hohem Stengel; rauhhaarigen, fiederſpaltigen Blättern; ſtarken Blattſtielen; roßen Blattſtielſcheiden, gekerbt-geſägten, lappig fiederſpaltig oder handförmig⸗getheilten —— großen Dolden; weißen, hellgrünen nder röthlichen Blumenblättern; ovaler, kahler Spaltfrucht. Man kennt davon einige Spielarten. Blüht im Juni — Herbſt auf Wieſen, in Gebüſchen und auf Alpen faſt in ganz Europa und wird auf mannigs fache Weiſe gebraucht. Die von der Rinde befreiten Stengel und Blattſtiele überzuefern ähnlich wie die Zwetſchgen und werden in Rußland und einem Theil von Aften, ſowie auch die jungen Blätter, nicht ſelten gegeſſen, und zu Bereitung eines geiſtigen Getraͤnkes benützt. Die Rinde ſchmeckt beißend ſcharf, verurſacht Brennen im Munde, und röthet äuperlich aufgelegt die Haut, fie wird in der Heilkunde nicht gebraucht, dagegen die ſüß— liche, gewürzhafte Wurzel, welche bei Berdauungsbefhwerden, Stodungen ım Unterleibe, Veran fen Leiden, auch FAllfucht, qute Dienfte Leiftet, ebenfo bie Samen die gegen hyſteriſche Krämpfe mehrfach empfohlen werden. Heilfamen, ſ. v. a Wafferfendel. es Heilwurz (Pastipacea opoponax), eine der jchönften paftinafenartigen Schirm: pflanzen mit vorwärts eingejchnittenen Blättern. Man findet diefe Pflanzen in Frank— veich, Italien, Sicilien und der Levante wild; von dorther erhalten wir von derſelben dad Banar-Gummi (Opoponar). Es iſt die der gelbe Milchfaft der Pflanzen, welcher aus den untern Theilen des Stengels und der Wurzel durch angebrachte Ein: ſchnitte herausläuft, an der Luft vertrodnet, von außen. gelb und braun, von innen * blaß, im Anfühlen ziemlich fett und ſpröde iſt einen eckelhaften, bittern, dem Yieb- ſtöckel Ähnlichen Geſchmack und einen angenehmen Geruch hat. Wir erhalten dieſes Harz in wallnußgroßen, kuchenförmigen Stücken, jelten in Körner, und dient e8 zu Wund— und Heilpflajtern, Pillen ꝛc. Siehe auch Eibifh und Tormentill. Heinrichskraut (Agathophytum), Gänfefug. Gattung der Familie Immergrüns gewächje, mit —Zſpaltiger Geſchlechtshülle; Ichlauchartiger, von der beerenartigen Geſchlechtshülſe eingefchloffener Nußhülſe. Arten: Gemeines 9. (A. Bonus Hen- ricus), guter Heinrih, Schmergel, Hundsmelde, mit auf: rechtem oder aufjteigendem, I—3 Fuß hohem, am Grumde äſtigem, gefurchtem, mehligen Stengel; ganzrandigen, Zeckig-ſpießförmigen, gegen oben an Größe abnehmenden Blättern; dfpaltigen Blüthen; glatten, ſchwaͤrzlichen, aufrechten Samen. Blüht im Mai — Auguͤſt auf Schutt, Miſthaufen und ähnlichen Orten in der Nähe ver Dörfer, auch in Gärten im größten Theile Europa's, ift ausdauernd. Die jun— gen Triebe können wie Spargeln, die Blätter wie Spinat gegeffen werden. Wurzel und Kraut, erjtere aber am ſtärkſten, wirken erwei— chend, reinigend, wundheilend und zertheilend, und dienen in der Form von Umfchlägen bei Entzündungen, Hautausjchlägen, inner- Gh auch gegen Lungenfhmwindfudht Wohlriehendftes 9., (A. ambrosioides), Traubenfraut, UngarifcherThee, Stengel und Dlätter wie bei voriger Art, die letzteren aber lanzettig, gezähnt; mit blattwinfelftändigen, Kleinen, gefnäuelten, zahlreiche, jtarkbeblät- texte, einfache Achven bildenden Blüthen; Eleinen, ſchwarzbraunen, glänzenden, glatten Sumen. Blüht im Juli bis Auguſt in Weſtindien und Südamerika, ſelten wld aber ziemlich häufig in Gärten cultivirt in Europa. Gegen Nerv enleiden enthält e3 ein kräftiges Heil- mittel und Leiftet namentlich im der Form eines Thees, der aug ein Helenentraut — Herkuleswurz. | 255 Quent der getrockneten Blätter auf 1 Taſſe heißes Waſſer befteht und von dem alle Stunden ein Löffel voll genommen wird, erſprießliche Dienfte bet catarxhaliſchen nen und Bruftfrämpfen, auch bei Laͤhmungen und bei Schlagan: ällen. Helenenfraut, Helenie —— Gattung der Familie Vereinblüthler, mit 2Zrehiger Hülldecke; aus zahlreichen, verlängerten, Lanzeltigen, gleich breiten Blättern ber ftehender, Äußerer und aus weniger und kürzeren, degenſpitzigen Blättern beitehender in— nerer Reihe der Hülldecke; einlippiger, zuweilen röhrenförmiger Blumenkrone; zittert: en Scheibenblüthen; verkehrt fegelförmigen, zottigen Schliegfrüchten. Arten: Herbit- ). (H. autumnale), mit dickem Wurzelitode, mehreren, 36 Fuß hoben, fahlen, äſti— en, mehrblüthenköpfigen Stengeln; wechjelftändigen, lanzettigen, fingerslangen, herab: aufenden, entferntsgejägten Blättern; blüht in den Vereinigten Staaten von Nordamerika an Baͤchen u. ſ. we von Aug. — Oktober, iſt ausdanernd. Sie ſchmeckt jehr bitter und wird gegen Wechjelficher und ald Nießmittel angewendet. elft, an einigen Orten ſ. v. a. Vergißmeinnicht. elfebeeren, bei Hamburg ſ. v. a. Heidelbeere. ellerkraut, ſ. v. a. Obolaria. elmbuſch, ſ. v. a. Bulbocapnus. elmgras, f. v. a. Arundo areıaria et Elymus arenarius. elmfraut (Scutellaria) Gattung der familie Lippenblüthler, mit furzem glocki⸗ gem, Aippigem Kelche; Appiger Blumenkrone. Arten: Gemeines H. (S. galeri- eulata), mit %—2 Fuß hohem, aſtloſem oder äſtigem Stengel; gegenſtändigen, kurzgeſtielten, herzförmig-länglich-lanzettigen, ſtumpf— gekerbten Blätiern; blattwinkelſtändigen, einzelnen kahlen, hellviolett— blauen, xöhrigen Blumen; bekrönten Schließfrüchten. Blüht im Juli — Sept. auf allen Stellen in Gebüſchen Europas und Aſiens; iſt ausdauernd. Sein Geruch iſt knoblauchartig, ſein Geſchmack ſalzig, bitter, ſeine Wirkung auflöſend, magenſtärkend, wurmwidrig, was es gegen Wechſelfieber und Halsentzündung mit Er— folg anwenden läßt. Mit dem in Nordamerika einheimischen ſei— tenblüthigen‘H. find Verjuche zur Hetlung der Hundswuth gemacht worden, aber leider nicht befriedigend auzgefallen. Das Alpenhelmkraut gleicht dem gemeinen H., und wird ebeno gebraucht, findet fich a auf den Alpen des füdlichen Euro: pw. Das höchſte Helmfraut (Se. altissima), fommt nur in China vor, joll aber dort genen Beinbrüde Außerlich, und in- nerlich zur Beförderung der Menſtruation gebraucht merden, Hembeere, j. v. a. Himbeere, { Hemlockstanne, |. v. a. kanadiſche Tanne. Helmkraut. Sengelfirſche, f. v. a. Straußweichſel. ; Hentelbeerftande, |. v. a. Hagedorn. Hennebeere, ſ. v. a. Hartriegel. Herba, Iat., Kraut, Pflanze. Herbftbirnen, Birnen, die im Herbit zeitigen, aber auch nicht Über denfelben hinaus dauern. Herbitblume (Callistephus), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit 34, veihiger Huͤlldecke; jtumpfen, gewimperten Hüllblättern; einlippiger, röhrenfürmiger Blumenkrone; verfehrt-eirunden,, zufammengedrücten Schließfrüchten. Arten: Die Hinefiiche 9. (€. chinensis), mit furzbehaartem, bräunlichen Stengel; einblüthen— Topfigen Aeften; gezähnt-geſägten Blättern; ſehr großen äußeren Hüllblättern; mannig— foltigegefärbten Randbluthen; gelben Scheibenblüthen. Blüht in ihrer Heimath Japan * er und jet bei ung zuweilen als Zierpflanze gezogen, im Auguft bis Deftober; ift einjährig. en exit fpät im Jahr blühende Blumen. erbitenzian, j. v. a. Gentiana amarella. Serbftrofe, ſ. v. a. Althaea rosea. Herbitzeitlofe, ſ. Zeitlofe. Herkuleswurz, ſ. v. a. Seeblume, 266 — Gerlizenbaum — Herzſame. Herlizenbaum, ſ. v. a. Hornſtrauch. Sermel, |. v. a. Feldkamille. ; S:ermodatteln, nennt man die Wurzelknollen de3 Inollentragenden Schwertels ſ. d. » errenfümmel, j. v. a. Ammei. — Herrenpilz, |. v. a. eßbbarer Röhrenpilz oder Kaiſerling. Serrgoitsbätfeit, ſ. v. a. Bibernelle. — ſ. v. a. Chelidonium vulgare. erzfreud, ſ. v. a. Sternleberkraut. Herzfrucht (Semecarpus), Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; vielehig, häufig, mit 5fpaltigem Kelche; 5 Blumenblättern; herzförmiger Nußhülſe; hängenden Samen. Arten: Oftindifche H. (S. Anacardium), ziemlich hoher Baum mit grauer Rinde; geftielten, zerftreuten, verfehrt-eirunden, aanzrandigen, unten flaumigen Blättern ; endjtändigen Blüthenfträugen; grünlichgelben Blüthen; glockigem Kelche, Ichwarzer, 1 Zoll langer, auf den verdickten, gelben Blumenboden figender Nußhülfe. Blüht im Mai — Aug. in ven Gebirgen Südafiend. Die grünen Früchte geben einen Firniß und Vogel: leim, die Fruchtbüfle einen Azenden, gegen Aheumatismen, Ruftfeuhe, Haut: aunsichläge, Hüftwehe und Geſchwüre amwendbaren, ſowie auch zum Zeichner der Leinwand dienlichen Eaft. Die Samen wurden fonft als oſtindiſche Elepbans tenläufe in der Heilkunde wie die weſtindiſchen angewendet, worüber das Nähere bei Nierenfrucht nachgelefen werben kann; jeßt werden fie wie jene, faſt nur nod) roh oder zubereitet als gewöhnliche Kost gegefjen, cbenfo auch der Blüthentoden. Sersgefpenn (Cordiaca), das wilde Mutterfraut, mit hohen Stengeln, Blätter wie die große Nefiel, vothe Blümchen; ftarker, widriger Geruch; wächst auf öden Plätzen, an Straßen, Zäunen und alten Mauern. Das Kraut reinigt, unter Gemüſe ackocht, den Unterleib und befördert die Verdauung. Der Eaft, mit Zucker vermischt und ein— genommen, jtärkt dad Herz und vertreibt Bangigfeiten. erzgras, ſ. v. a. Plantago cornuti. erzkirſchen. Mehr oder weniger herzförmig geftaltete Süßkirſchen, nach der gerins gern oder größern Härte des Fleiſches in Anorpelfirfchen und eigentliche 9., nad der Farbe in Schwarze und weiße H. getheilt. Zu den ſchwarzen H-gehören: die Mai-H. und zwar die ſüße, die große füße, und die große frühe; die frühe ſchwarze H., Die grobe ſchwarze frühe H., die Kronberger Kirsche (Mildling von Kronberg), die ogel: (Wald:) Kirſche (und zwar die fleine Schwarze runde, und die Heine ſchwarze lange), die ſpaniſche Kiriche (und zwar die ſpaniſche braume Kirſche und die jpantfche fpäte jchwarze), die Ochſenkirſche, dig Maulbeerkirſche und die engliiche Krons ine — Zu den weißen 9. gehören: der Amaranth, der Klamentiner, die Bernſteinkirſche (Fleiſchkirſche, Feine weiße Frühkirſche), die weiße und rothe große Herzliriche, die frühe, lange, weiße H., die rothe Molkenkirſche, die Perlkirſche, die Heine, runde, rothe Bogel- (Walde) Kirihhe, die längliche Vogelkirſche, die Türfin, die Vier auf ein Pfund, die Prinzeſſin. Herzklee, ſ. v. a. Oxalis acetosella. erzfohl, Braunkohl, deſſen Mittelblätter fich herzförmig ſchließen. erzkraut, . v. a. gebräudliche Meliſſe. erzmünge, ſ. v. a. Mentha arvensis sativa. erzſame (Cardospermum), Gattung der Familie Seifenbaumgemächfe; zwitte— rig, mit Ablätterigem Kelche, 4 Blumenblättern; aufgeblafenshäutiger, Ifücheriger Kapſel. Arten: Gemeiner 9. (C. Halicacabum), mit frautigem, 3-5 Fuß hohem, klettern— dei, dünnem, Aftigem Stengel; doppelt-dreifingerigen, fahlen, etwas flaumigen Blättern; geſägten, Furzgeftielten Blättchen ; blattwinkelftändigen, Fleinen, weiglichen Blüthen ; erbſen— großen, ſchwarzen Samen; birnfürmiger Kapſel. Ihre Heimath iſt Dftindien und die umliegenden Infeln, fie blüht dort beinahe das ganze Jahr und ift einjährig. Die Wurzel ſchmeckt jchleimigzecfelhaft nnd wird al3 eröffuend und fchweißtreibend gegen Blajen= franfheiten und Gicht angewendet. Die Blätter jollen zuweilen als Gemüſe gegefjen werden. Eine in Brafilien einheimische Art diefer Gattung ſoll dem giftigen Honig der Lechequäna-Weſpe dieſe Eigenſchaft mittheilen und wird ähnlich wie die Kokkelkörner zum Betäuben der Filche verwendet. Andere Arten werden in Südamerifa, gegen veraltete Syphilis, auch gegen Gicht angewendet. Herztroſt — Hexenkraut. 257 Herztroft, ſ. v. a. gebräuchliche Meliſſe. Herzwurzel, die Pfahl- oder Hauptwurzel. Heſchabetiſch, in Steiermark ſ. v. a. Apfelrofe, Hespel, ſ. v. a. Mispel. Hefte, |. dv. a. Elſter. eger, ein jtarfer Ungarwein. eu (foenum) nennt man die zum erſten Male gehauenen und getrockneten, zum Futter für das Vieh dienenden Kräuter und Gräfer dev Wiefen und Kleefelder. Gutes Heu muß aus gefunden, wohlſchmeckenden und nahrhaften Pflanzen beftehen, und darf weder harte, giftige, noch jtachelige Gewächje führen. Man fucht dieß mittelft eingeftreus ten guten Samen zu befördern. Das Abmähen der Futterkräuter gefchieht zu der Zeit, wenn die Mehrzahl der Pflanzen in der Blüthe jteht oder den erſten veifen Samen be— fommt, weil nach diefer Zeit die Blätter ſchon anfangen, welk zu werden und bie veifer Pflanzenftengel viel an Nährkraft verlieren. Die einjchurigen Wiefen, welche ver Hut— weide bis in den Mat unterworfen find, werden gemeiniglich um Jakobi gehauen, wes— halb jie auch den Namen Jakobswieſen führen. Bet den zweifchurigen Wieſen ge- Ichieht der Schnitt, welcher vorzugsweife Heu genannt wird, zu Ende des Juni oder An— fange Juli, und der zweite zu Ende des Auguft oder Anfangs Sept. Dreifchurige Wieſen, deren es nicht viele gibt, werden das letzte Mal im Dftober abgemäht. Trodene Wieſen Liefern ein ſüßes, naffe und jumpfige dagegen ein jaures und ſchilfiges Gras, dag ein Ichlechtes Futter gibt und nur den Pferden und dem Maſtvieh gefüttert werben fann. Gute Wiejenheu muß einen eigenthümfichen angenehmen Geruh und eine jchöne grüme Farbe haben. Durch Negenwetter, wiederholt mit Sonnenjchein wechjelnd, geräth das abgehanene und ausgebreitete Heu leicht in Fäulniß, und das in Haufen gebrachte erhigt ſich, kommt in Gährung, verliert Kraft und Farbe und wird oftmal3 dem Vieh ſehr ſchädlich. Das getroefnete und eingebrachte Heu wird meistens in eigens dazu er— bauten und beftimmten Scheuern und Böden aufbewahrt, nur muß man dasjelbe, zumal wenn es noch etwas feucht war, vor der Selbiterhisung bewahren, was am beften durch Zwiſchenſchichten von altem reinen Stroh gejchieht. eu, griechijches, |. v. a. Trigonella foenum. eu, fbetanithes. ſ. v. a. Prangos pabularia. Heublumen, das Kurze, welches auf den Heuböden Liegen bleibt und zarte Blätter, Blüthen und Samen vom Heu enthält. Wenn man davon einen Korb voll in einem Bad für einen Erwachjenen fiedet, das Bad durch ein Tuch laufen läßt und möglicht warm nimmt, jo wirken fie nicht allein jftärfend auf geſchwächte Glieder, fondern auch belebend bei Lähmungen; fie find gutgegen Flüfje und Gliederreigen, be— fördern die Thätigfeit ver Haut, und find überhaupt in allen Leiden gut, wo nicht jede Erregung vermieden werden muß. Heuchere (Haechera), Gattung der Familie Gehörntfrüchtler; mit eiförnigen, Spaltigem Kelche; 5 Blumenblätternz Lfächeriger Kapjel. Arten: Gemeine 9. (H americana), mit vielföpfiger, brauner Wurzel; langgeſtielten, wurzelftändigen, rundlich— herzfürmigen, 5—Tlappigen, gegähnten, fteifbehaarten Blättern; blattlofen, 1—2 Fuß — dichtbehaartem Schafte; Rispe; glockigem Kelche; lanzettigen, röthlichen Blumen— lättern. Blüht im Mat — Juli in beinahe ganz Nordamerika und ift ausdauernd. Sie wirkt zufammenziehend und wird als Heilmittel gegen Blennorrhden und Hä— morrhagien, es außerlich bei Geſchwüren, jehr häufig in den Apothefen Nord: amerika's angetroffen. enhedhel, j. v. a. Oxonis spinosa, euſchreckenbaum, j. v. a. Animebaum. euſchreckenbaum, ſ. v. a. dreidornige Gleditfchte ' exenbaum, ſ. v. a. Prunus padus. exenholz, ſ. v. a. Traubenfirihe „ exenkraut (Circaea), Gattung der Familie Nachtkerzengewächſe; nußhülſen— artige Frucht. Arten: Gemeines H. (C. lutetiana), eine 1 Fuß hohe Pflanze mit eirunden Blättern und mehreren weißen Blüthentrauben. Sie wächst in der Schweiz und in Schwaben in feuchten und im fchattigen Waldgegenden, wird von den Schafen gerne gefreflen und son den Bienen fleißig beſucht. Ihre Wurzel — zum Gelb— 258 Herenmehl — Himbeere. Ken. Die Blätter wirken erweichend und zertheilend und waren früher häufig in nwendung gegen Condylomen. erenmehl, ſ. v. a. Bärlapppulver, der Blüthenftaub des Bärlapps. erenpilz, |. v. a. Hexenröhrenpilz, |. u. Pilz. Hibiſch (Hibiscus), Gattung der Familie Malvengewächſe, mit öſpaltigem Kelche; 5 bis mehrblättriger Hülldecke; I Blumenblättern; von dem Kelche und der Hülle um: gebener Sfächeriger, Fachzerreigender Kapfel. Arten: Rojenartiger 9. (H. rosa Sinensis), chineſiſche Roſe, ſtrauch- oder baumartig, mit abjtehenden oder etwas herabhängenden Aeſten; eiförmigen, am Grunde ganzen, nach vornen gejägten, kahlen, glänzenden Blättern; ſchmalen Nebenblättern ; geftielten, großen, purpur= oder ſcharlach— rothen, orangefarbenen, gelben, oder auch weißen Blüthen; rundlicher Kapſel. Blüht in China und Oftindien, jeiner Heimath, jehr lange, und wird dort als beliebte Zierpflanze gezogen, bei und in Töpfen. Er verlangt eine gute lehmige Erde vol Wärme und etwas Feuchtigkeit. Im Sommer Tiebt er dieSonne, im Winter find ihm 10—15 Grad Wärme nöthig. Die Fortpflanzung geſchieht durch Stecklinge, und e3 werden von diejen bei gehöriger Behandlung —— Blüthen erzielt. Bei uns gilt der H. blos als Zier— pflanze, in ſeiner Heimath wird er ähnlich, wie Eibiſch, angewendet, die Blüthen ferner u dem, den dortigen Begriffen von Schönheit angemefjenen Schwarzfärben der Kopf- Gehe und Augenbraunen, und mit Ejfig zur Beförderung der Menftruation gebraucht. Schwefelfarbener 9. (H. Manihot), j. v. a. Biſam Eibiſch, |. u. Eibiſch. Der deränderl. 9. (H. mutabilis), dem vojenartigen H. in Beziehung auf Heimath, Blüthezeit und Gebrauch Ähnlich, wird wie diefe bei uns in Gewächshäuſern gezogen, wo die Blüthen erſt weiß find, dann blagröthlich, und endlich vor dem Verblühen dunkelroth werden. Dieje Veränderung der Blüthen von weiß in dunkelroth, gebt in. der Heimath des H. in einem Tage vor ſich. Einige andere Spielarten gelten wie die bejchriebenen für einhillende, erweichende Heilmittel, werden auch in einzelnen ihrer Theile zu andern Zweden, 3. B ur Anfertigung von Deden, Watten u. j. w. benüßt, fommen jedoch bei und weder in len, noch find fie überhaupt zu treffen, weshalb wir ung mit dem Gejagten be- grügen. Der ftahelige 9. (CH. surattensis), mit frautigem, ſcharfem, aufrechten oder ſchlaffem Stengel; Tanggejtielten, handfürmig 3—Hlappigen, gejägten Blättern; großen Nebenblättern, g_A0ftrahlenförmig abjtehenden Hüllblättern, gelben, am Grunde purpurrothen und glocdigszufammenneigenden Blumenbläfttern. Blüht in ihrer Heimath Oftindien faſt das ganze Jahr, it einjährig. Die Blätter geben ein angenehm jchmecfen- des Gemüfe. Gefingerter 9. (H. digitatus), mit aufrechtem, fahlem, am Grunde äftigem Stengel; 3—ölappigen, gejägten, kahlen Blättern; blattwinfeljtändigen, jehr kurz eftielten Blüthen; oben weißen, gegen unten rothen Blumenblättern; Fugelig zugeſpitzter Aanfet; fahlen Samen. Urſprünglich in Afrika einheimifch, wird er jett beinahe überall zwiſchen den Wendekreiſen, jowohl wild als meiſtens angebaut gefunden, und gibt ein beliebtes Gemüfe, wird auch zu Confituren, Geleed und zu einem meinartigen Getränke ebraucht. In jeiner Heimath ift er als weißer Sauerampfer bekannt, zum Unter- | ied von dem rothen Sauerampfer, der fi übrigens in Beziehung auf Eigen— Ichaften und Benützung keineswegs von ihm unterjcheidet. efroſe, ſ. v. a. Hundsroſe. iften, ſ. v. a. Hagebutten. Himalayagerſte, ſ. u. Gerſte. imbeere (Rubus idaeus), eine Art des Brombeerſtrauch 33 46 Fuß hoher Strauch, der in ſteinigen und ſchattigeu Wäldern, an Zäunen und ungebauten Plätzen wild waͤchſt und auch in Gärten gezogen wird. Sein Stengel ift nicht wie der des Brombeerftrauchd Tiegend, ſondern ziemlich aufrecht, dünn und ftachelig. Die Blätter ind 3—5fingerig, oben Hellgrün, unten weiglich; die weißen Blumen erjcheinen im Mai in kleinen Büjcheln, hinterlaffen rothe, weige und auch gelbe Beeren (Himbeeren, Hohlbeeren), welche einen eigenen, angenehmen Geruch haben und Tieblich-weinartig ſchmecken. In ihrer Höhlung halten fich gerne Kleine Maden auf. Die Himbeeren wer: den al3 vorzügliches Abkühluͤngsmittel roh gegeſſen, auch mit Honig oder a (auf 4 Pfund Himbeeren wird 1 Pfund Zucker genommen), eingemacht und zu allerlei Bad: werfen verwendet. Außerden erhält man von ihnen einen guten Ejiig, Wein und Syrup, der in Hitzkrankheiten unter dad Getränk gethan, von vorzüglicher Wirkung Himber — Höckerblume. 259 üt. Der Himbeerſtrauch vermehrt fih durch feine Wurzelſchößlinge unglaublich ſchnell und wird zuleßt al3 Unkraut den Wäldern und Gärten nachtheilig. Die jungen, einjährigen Schößliuge werden erſt im dritten Jahre tragbar, und liefern alsdann 2—3 Jahre Lang eine reichliche Ernte. — Die gelind adftringivenden Blätter fanden früher häufig Anwendung gegen Diarrhde, Blutungen, zu Gurgelwaffer. — Wohl— riehende 5. CR, odoratus), ftammt aus Amerika ab und wird nun häufig in Europe in Gärten gezogen, hat einen nicht Fuß Hohen, von einem wohlviechenden Harz wie mit De überzogenen Stengel und vofenrothe, prächtige Blumen, auf welche, jedoch jehr felten, albrothe, gute und weinfäuerliche Beeren folgen. Himber, ſ. v. a. Ingwer. Himmelbeeren, |. v. a. Himbeeren. Himmelsbrod, ſ. v. a. Wild, mehrerer tropifcher Pflanzen. Himmelsgerfte, die nackte gemeine Gerſte. Himmelsihwaden, j. v. a. Hundszahngras. Himmelsthau, |. v. a. Lichtgras oder Schwingel, | Hindläufte, die in Zucer eingemachte Wurzel der Eichorie. Aa RE j. v. a. Tolanum dulcamara. Hirnſchädelmoos, |. v. a. Steinfchüffelflechte. Hirſchſtreuling (Elaphomyces), Gattung der —— Streulinge; unterirdiſche, wurzelloſe Pilze mit korkartiger, kugeliger Umſchlaghülle, welche die dunkelfarbigen, kleinen, zwiſchen dem ſpinnenartigen Haargeflecht liegenden Keimkörner umſchließt. Arten: Der bekörnte 8 (E. granulatus), 1—2 Zoll lang, oval oder kugelig, mit brauner, warzigerauher Oberfläche; dicker, innen weißlicher Umſchlaghülle; ſchwarzen Keimkörnern. Zuerjt iſt diefer Pilz weich und ftinfend, verhärtet ſich aber nach und nad) und wird faſt brühig; am liebſten gedeiht ev in Nadelwäldern. Früher hielt man diefen Pilz für jtimulivend, man tft jedoch von diefer Meinung zurücgefommen und wendet ihn höchſtens noch in der Thierheilfunde an, Er heißt au Hirſchtriffel, Hirſchbrunſt, und wird von vielen Hirten zu einem geilmachenden Mittel fir’ Vieh benükt. irſchwurz, ſ. Haarftrang, ftarrer. irſchzunge (Scolopendrium), Gattung der Familie Wedelfarren; mit längs der Rippen in 2 Linien chief querslaufenden Fruchthäufchen ; häutigem Schleier. Art: Gebräuchliche H. (S. officinarum), mit kurzem, fpreublätt- rigem Laubjtiele; I—1Y, Fuß langen, 1-2 Zoll breiten, Yederigen, zungen- fürmigen, am Grunde nierenförmigen Wedeln, in zu zwei bei einander ftehen- den Fruchthäufchen, die, nachdem die Schleier fich in der Mitte losgemacht und an die Ränder ſich zurücgezogen haben, einem einzigen, von 2 Schleiern ein- efaßten Fruchthäufchen gleichen. Wächst an Feljen und fteinigten Orten in Mittel: und Süd-Europa und wird gegen Berjtopfung der Unterleiböprgane, Diarrhde, und auch Außerlih als Wundmittel gebraucht. Diente aber früher häu— figer al Wundmittel und gegen Nierenfteine, Hirfe, j. u. Fennich. - irtentäjdhel (Capsella), Gattung der Familie Viermächtige; mit Ablättrigem, abftehendem Kelche, 4 Blumenblättern ; Zeckigen oder länglicheovalen Schötchen, Arten: Gemeines H. (C.Bursa pastoris), mit bis 2 Fuß hohem, faſt aftlofem oder von unter abjtehendem, Ajtigem Stengel; länglich-langettigen, fiederfpaltigen, rojettigen Wurzelblättern ; figenden, pfeilfürmig-umfaffenden Stengelblättern; weißen Blüthen; Ianggeftielten, ab- ſtehenden Schötchen. Blüht von April — Oct. an Wegen u. j. w. faſt in allen Welt: theilen. Ein Aufguß auf dag Ende Mai's gejammelte, er Kraut und die Wurzel ift ein Hausmittel äußerlich gegen Blutungen aus Wunden oder auch aus der Nafe, und innerlich gegen Ruhr und übermäßig ftarfe Menjtruition, ER ſ. v. a. gemeine Eſche. ; öderbiume (Columnea), Gattung der Familie Kugelblumengewächſe, mit Htheiligen Kelche, röhriger, rachenförmiger Blumenfrone; gewölbter Oberlippe; Sipaltiger Unterlippe ; Afächeriger, mehrjamiger, breiiger Beere. Arten: Baudhhaarige H. (C. hursuta), halbſtrauchig, mit Hlimmendem Stengel; vierkantigen, flaumig⸗ſcharfen Aeſten; ges 417* — — — — DE DISS — 260 Höckerwurz — Hohlzahı. teften, gegenftändigen, geferbtegefägten, ſpitzlichen Blättern; blattwinkelſtändigen, rauchhaa⸗ J Aal Blüthen. Ste Seimath ift Jamaika. Die jehr vielen honigabjondern- den Blüthen der in Weftindien einheimischen, Elimmenden Höckerblume, haben dieſer flange in ihrer Heimath den Namen Syrupliane (liane de sirop) verichafit. Söderwurz (Anoplanthus), Gattung der Familie Kugel blumengewä je; mit glocki⸗ gem, A-Öfpalttgem Kelche; Aippiger Blume; Aſchalſtückiger Kapjel. Arten: Einblü- thige H., mit Inotigem Wurzelftode; ſchlanken, ſchuppigen, einblüthigen, gelblich-weigen Schaͤften; Öfpaltigem Kelche. Sft in Nordamerika einheimisch, wo die Wurzel gegen bösartige Geſchwüre gebraucht wird, Hölfenfeigen, ſ. Brehnuß. öllenöl, dad Del aus dem Samen von Jatropha curcas, Et örnerblatt (Ceratophyllum), Gattung der Familie Armle uchtergewächſe; ein Häufig, die männlichen, wie die weiblichen Blüthen mit krautiger Geſchlechtshülle, gleich breiten, abgeftugten Hülblättern; gefröuter Schließfrucht. Art.: Langdorniges 9. (©. demersum), mit wirteligen Blättern; ovalen, am Ende mit einem und am Grunde mit 2 ziemlich Langen Stacheln verfehenen Früchten. Blüht im Juli und Aug. in ftehenden Gewäfjern, iſt ausdauernd. Kur zdorniges 9. (C. submersum), mit 3—4 fach zweizinfigen Blättern; ovalen, blos an der Spige mit einen kurzen Stachel vers jehenen Früchten. Blüht im Juni — Juli an den gleichen Orten, wie die vorige Art; ift ausdauernd. Breitdorniges 9. (C. platyacanthum), den beiden bejchriebenen Arten ganz ähnlich, mit ſehr langem Stachel am Ende, 2 plattgedrückten Stacheln am Grunde der Frucht und zwifchen diefen mit einem gezähnten Flügel. Hörnerflee, ſ. v. a. Schneckenklee. — Hörnerſchorf (Anthoceros), Gattung der Familie Plattmoofe, mit häufiger, ſcho— tenförmiger, bis zur Hälfte aufipringender Kapſel; häutigen, gedrehten Schleuderfäden; Zeckigen Keimkörnern. Arten: Glatter 9. (A. laevis), mit ziemlich großem, dünn— häutigem, glattem, geferbtslappigem, oben hellgrünem Lager, röthlichen, ovalen Knospen⸗ ſchlaͤuchen in den Bechern; ſchwarzen Keimkörnern. Iſt am ſandigen feuchten Stellen in der Nähe von Wäldern u. f. w. nicht felten. Getüpfelter 9. (A. punctatus), mit welfig-gefräufeltem, grünem, rothgetüpfeltem Laube, ſonſt wie vorige Art. ohlbeere, j. v. a. Himbeere und Brombeere. ohlfirfchen, die Früchte von Prunus padus, J ohl zahn — Gattung der Familie Lippenblümler; mit röhrigem, J nigem Kelche; rachenförmiger Blumenkrone; abgerundet -ftumpfen, unten ſtumpf Zkantigen Schließfrüchten. Arten: Gelblichweißer H. (G. ochroleuca), mit 1—2 Fuß hohem, flaumhaarigem Stengel; faumbaarigen, gefägten, eiförmigen oder eilanzetti= gen Blättern; gelblich-weißer Blümenkrone. Blüht im Juli — Aug. auf mageren Fel⸗ dern in Mittel -Europa, iſt einjährig. Friſch gepflückt riecht er etwas gewürzhaft, — iſt er geruchlos und von bitterſalzigem Geſchmack. Zur Blüthezeit geſammelt, iſt die ganze Pflanze ein Hauptmittel gegen Lungenſchwindſucht, das ſchon häufig gänz- liche Heilung, jedenfalls aber Erleichterung der an diefem Uebel Leidenden bewirkt hat. Die berühmten und theuer bezahlten Lie— berihen Auszehrungsfräuter bejtehen blos aus dem Kraute des H. ohne alle andere Beimischung. Zum Gebrauche wird ein \ Aufguß von beliebiger Stärke gemacht und nach Belieben, doch AMD ohne Uebermaß und auch nicht in zu geringer Menge getrunken. S Acker-H. (G. Ladanum), voriger Art ähnlich, mit hellpurpurs / other Blume. Wirkt ebenfo wie diefe, und ift deshalb geeignet, den Gegenden, wo jene fehlt, dafür als Erjaß zu dienen, Gemeiner . (G. Tetrahit), mit 1—3 Fuß hohem, fteifhaarigem, unter den BER elenken verdictem Stengel; eilänglichen, grobgejägten Blättern; DS purpurrothen Blüthen. Blüht im Juli — Aug. unter dem Getreide an Wegen u. |, w. in ganz Europa, ift einjährig. Ihre Wirkung ; yeint der der beiden vorigen Arten ähn— lich, jedoch ſchwaͤcher zu fein, weshalb ſie gewöhnlich nur bet Schleimflüffen, nicht aber wie jene bei Lungenſchwindſucht angewendet wird. Ausgerandetes 8 (G. bifida), wie vorige Art, die Blumenkrone aber ſehr Hein, Flaumhaariger + Holländiſches Kraut — Hopfen. 261 (G. pubescens), mit angedrückt-flaumhaarigem, unter den Gelenken verbieten Stengel; eirund-ovalen, degenfpigigen, grobgefägten Blättern ; meiſtens purpurrother Blumenfrone. Blüht im Juli — Aug. an Wegen, auf Schutihaufen u. |. w. in falt ganz Europa, und kommt in feinen Eigenfchaften mit dem gemeinen Hohlzahn überein. Bunter $. (G. versicolor), mit 4—6 Fuß hohem Stengel, großer, — an der Unterlippe violetter Blüthe; blüht im Juli — Aug. an etwas feuchten Stellen, iſt einjährig. Sonſt wie der gemeine 9. : olländiſches Kraut, ſ. v. a. Rothkraut. ollunder, Holder, ſ. v. a. Flieder. — ſ. v. a. Jüdas⸗-Ohrpilz, ſ. Ohrpilz. Holmskioldie (Holmskioldia), Gattung der Familie Lippenblümler; mit großem, abjtehendem Kelchſaume; ganzblättriger Blumenfrone; verlängerter Röhre; fleiſchigen Schließfrüchten. Arten: Blutrothe 9. CH. sanguinea), ftrauchartig, kahl, mit 4jeitigen Aeften; gegenftändigen, gejtielten, herzförmigen, feingezähnten Blättern; wenig— blüthigen Wirteln, in kurzen, blattwinfelftändigen Träubchen, rothem Kelche und eben ſolcher Blumenkrone; ift in Oftindien einheimiſch. Holz nennt man den härtejten Theil eines Baumes oder eined Geſträuchs zwiſchen der Rinde und dem Marke; es beiteht aus unzählig vielen Faſern, die fich in Ringen jährlih um das Holz anſetzen, welche deshalb Jahrringe genannt werben. olsbirnbaum, . v. a. wilder Birnbaum, olzkirſchen, ſ. v. a. Vogelkirſchen. —5 — onigblume (Melianthus), Gattung der Familie Seifenbaumgewächſez zwitterig, mit 5theiligem, gefärbten, ungleich zipfeligem Kelche; 5 Blumenblaͤttern; aufgeblafener, et Kapfel. Arten: Große 9. (M. major), jtrauchartig, bis 7 Fuß hoch, mit raunem Stengel, wechjelftändigen, unpaarigsgefiederten, fahlen, bisweilen fußlangen Blättern; 5—Ilanzettigen, gefägten Blättchen; am Grunde je zu einem verwachjenen Nebenblättern ; enditändiger Traube; grünlichrothen Deckblättern; bräunlich-rothem Kelche; 4 etwas filzigen Blumenblättern und einem fleineren sten fehwarzen, eirunden Samen. Blüht an jumpfigen Stellen am Borgebirge der guten Hoffnung im Mat bis Juli. Die Blüthen ſondern einen ſehr wohlſchmeckenden Honigfaft in rn großer Menge ab, daß fie davon wie von Negen benebt find, und derjelbe fich auf unter ven Strauch ges breitete Blätter Leicht abſchütteln läßt. Diefer Honig ift allgemein im Gebrauche, wo er a wird. E & Hpni HERRLANT SR R& — ſ. v. a. Gleditschia triacantha. Zoniggras, wolliges Roßgras, Mehlhalm (Holcus lanatus), ein ſehr nüß- lichẽs, ſaftiges Futterkraut, das zum Anbau beſtens empfohlen werden kann. Die feine, faſerige Wurzel breitet ſich ſehr aus und treibt nicht ſelten 3O—40 graugrüne, blätterreiche Halme, die 2-3 Fuß hoch werden und mit 4—5 Zoll langen ausgefperrten Rispen beſetzt find. Es fommt in jedem trocdenen und feuchten Boden fort, dient vorzüglich den Jug ſand und die Flugerde zu befeſtigen und ſchlechte Weideplätze zu verbeſſern. Die Aus— ſaat geſchieht im Frühling, wenn der Froſt aus dem Boden iſt, und rechnet man auf den württeinb. Morgen 56 Pfund Samen. Damit ſoll noch eine andere Grasart, 3. B. gelbes Ruchgras, ausgeſäet werden. Im erjten Jahre dürfen die Schafe, denen es am liebſten ift, nicht darauf getrieben werden, jonft ziehen fie die zarten Pflanzen aus. Es dauert mehrere Jahre uud gehörig beitoct, känn man e3 in einem Jahre 2—3mal abmähen. Im dritten Jahre tft e3 für Lämmer jehr gut. onigklee, |. v. a. weißer Klee und Lotus cornieulatus. opfen (Humulus), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; zweihäufig, mit rispi— gen, traubenähnlichen, aus bis zum Grunde Ötheiligen Geſchlechtshüllen beſtehenden männlichen und zapfenförmig = ährigen, aus 2blattartigen Deckblättern beſtehen— den weiblichen Blüthenz gelblicheharziger Schlieffrudt. Arten: Gemeiner 9. (H. — mit ſenkrechter, äſtiger Pfahlwurzel; mehreren aus einer Wurzel entſprin— genten, bis 15 Fuß und darüber langen, fantigen, jehr rauhen, jchlingenden Stengeli; gejtielten, gegenftändigen, herzeirunden, fünf Sipaltigen und ganzen, großgefägten, oben jehr ſcharfen, unten gelbdrüßig-getüpfelten Blättern; zufammengewachjenen Nebenblättern ; gegenjtändigen, männlichen Rispen, gelblich-grüner Geſchlechtshülle; anfangs erbjengroßen 262 Hopfen: in dert Blattwinkeln traubenartigsjtehenden, weiblichen Blüthen, braunlich-gelber, 4—A11/, oll Yanger, aus ſehr vergrößerten Decblättern und Decblättchen zujammengejeßten Srustpen, fugeliger Schließfrucht. Blüht wild im Juni — Aug. an Hecken und Ge— üfchen durch faft ganz Europa, meiſtens aber cultivirt in den Hopfengärten, doch hier nur die weibliche Pflanze, die zur Bierbereitung bisher unerjeglich — iſt. Von mehreren Spielarten zählen wir hier nebſt der urſprünglichen Form nur diejenigen auf, die Behufs der Benügung der Blüthen zur Bierbereitung angepflanzt werden, da die übrigen und namentlich die Spielarten mit rothen Stengeln, als zu der bezeichneten Ver: werdung untauglich, ganz unwichtig find. R Yen Wilder Hopfen, mit rundlichelänglichen, grünen, zapfenartigen, ziemlich Kleinen ehren. 2) Kleiner runder Hopfen, mit weißen, zapfenähnlichrundlichen, dichten, kleinen, traubenförmigeendjtändigen Achren. 3) Längliher, mittelgroßer Hopfen, mit an den Nebenzweigen in lockeren Trauben fißenden Aehren. 4) Großer langer Hopfen (Spalter-Hopfen), mit großen, zapfenähnlichen, locke— ren, vierfantigen, ziemlich einzeln an den Nebenzweigen en Aehren. Am beſten gedeiht der H. in ſandigen Ebenen, auch an ſandigen Abhängen; zuweilen liefert er auch in Kalk- oder Sandſteingebir befriedigenden Ertrag; der in vollfommen gutem Boden erzeugte Hopfen, obgleich an Menge den im Sandboden erzeugten über: - treffend, fteht doch diefem an Güte nad. Eine gejchügte Lage gegen Sturm ift fehr vorzuziehen, weil da nicht blos die Stangen weniger durch den Wind ausgeriffen wer den, Ad die Reife auch frühzeitiger eintritt. Die Fortpflanzung gefiieht dur) Wurzelausſchläge am beiten von jungen Pflanzen, die im April bei guter Witterung in 2—3 Fuß tief umgegrabenen Boden, in 1 Fuß tiefe Gruben (die in geringerem Boden mit guter Erde ausgefüllt werben) 4—5 Fuß weit von einander gepflanzt werden. Nach: dem die Pflanzen eine Höhe von ungefähr 6 Fuß erreicht, werden die Stangen 1—1 uß weit von ihnen entfernt gegen den Wind gejtellt und die Ranken an fie mit troh angebunden, worauf fe ſich in der Negel von Ki weiter hinaufwinden; einige Nachhilfe durch Anbinden der herumffaiternden Zweige ift räthlich. In der Regel wird dann Schon im eriten Jahre. eine Kleine Ernte gemacht werden können. Im zweiten Jahre find ſodann die Pflanzen im März — April (je nach der Witterung) aufzuräu— men, die Wurzeljptoffen und Stengel vom vorigen Sahre bis auf 2-3 Augen ab- zuſchneiden und diefe mit Erde und gut vergohrenem Dünger leicht zu bedecken. Nach dem Ausjchlagen werden die Stangen in der angegebenen Entfernung gejest und 2—3 der ſtärkſten Auzfchläge daran befejtigt, nachdem ‚die übrigen entfernt worden find. Nach— dem ya ſpäter, joweit e3 nöthig erfunden wird, für Befeſtigung der Zweige geforgt worden it, bedarf es nur noch jorgfältiger Neinhaltung des Bodens durch Felgen und Aufrichteng umgeriffener Stangen, um bei Beobachtung des bejchriebenen Verfahrens ein befriedigen- des Reſultat zu erlangen. Die Ernte findet Ende Auguſts oder Anfangs September, wenn der Hopfen gehörig, doc nicht überreif tft, jtatt. Die rechte Zeit ift an dem Weiß- oder Gelbwerden ver Hopfenähren und dem Dürrwerden der Spitzen der einzel- nen Blüthenblättchen erfenntlich. Zum Ausziehen ver Stangen und Abjchneiden ver Stöcke iſt trodenes Wetter zu wählen. Die Blüthen, nach dem im Freien oder zu Haufe ftattgefundenen Abpflüden, auf einen Yuftigen Speicher, unter mehrmaligem, täglichen Umkehren zu trocknen und biejelben, nachdem fie ganz troden find, in Säcke, welche zu- genäht werden, jo feſt al3 möglich zu jtopfen. Die gewöhnlich als Mehlthau bezeichnete Urjache des Mißrathens des onen find die Blattläuſe, welche die untere Seite der Blätter mit ihrem Unrathe überziehen und dadurch verdorren machen; wenn ihr Vor— bandenfein zeitig genug bemerkt wird, iſt durch MR ER Beiprigen der Blätter mit Seifenwaſſer oder in Waffer aufgelösten Chlorkalk noch Rettung möglich. Wie bereit3 bemerkt, beiteht der Dune des 9. in feiner Anwendung zur Bier— bereitung, welchem ev Würze und Haltbarkeit, keineswegs aber eigentlichen Gehalt, der blos vom Malze herrührt, verleiht. Außerdem wird er noch in der Heilfunde bei Ver— A RC Waſſerſucht und Quetſchungen angewendet, die jungen Sproſſen im Frühlinge als Gemüſe oder als Salat gegefjen. Die Sprofien ala Gemüfe _ gegefien, reinigen dad Geblüt und machen eine gelinde Deffnung — Hopfen in Hopfen — Hornmohn. 263 ein gefotten ift gut gegen die Gelbſucht; in diefer Form auf die Milz gelegt, weichen die Schmerzen alsbald. Der Dampf der Hopfenblumen erweicht die verhärtete Mutter und Harnfjteine — Surrogate des H. ſind: Bitterflee, Car: dobenedict, weißer Andorn, Taunfendguldenkraut, Reinfarrn; Frauen» münze, Melifje, gemeine Dofte, Alant ꝛc. Hopfen, ſpaniſcher, |. v. a. Origanum hirtum. Hopfenbucde (Ostrya), Gattung der Familie Kätzchenblüthler; einhäufig, mit eirunden Deekblättchen; aus den vergrößerten, aufgeblajenen, Fapfelförmigen Hülldeckchen entftandene Zapfen, welche die einfamige Schließfrucht enthalten. Art: Gemeine 9. (0 carpinifolia), ftrauch- oder baumartig, mit braumer Ninde; eixund-ovalen, degen⸗ Ipisigen, gefägten Blättern; langen, den Hopfenähren ähnlichen Kätzchen. Blüht im April — Mai im ſüdlichen Europa, wächst jchneller ald die gemeine Buche, das Holz ift aber von geringerer Qualität. opfenflee, ſ. v. a. Trifolium agrarium, opfenflee, ſ. v. a. Medicago lupulina. opfendl, ſpaniſches, nennt man das aus den Blüthenöhrchen der cretiſchen Doften (f. Doften) gewonnene Del. opfenfeide, |. v. a. Flachs ſeide. opfentwurzeln, radices Jupuli, Surrogat von Safjaparille. orubaum, ſ. dv. a. Hagebucde. ornkirſchen, |. dv. a. Cornelkirſchen. | Hornflee (Trigonella), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; mit Sfpaltigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger, am Grunde nicht verwachlener Blume; 6 bis vielſamiger, gleichbreiter oder Länglicher, zugefpißter, zufammengebrückter, oder auch wal—⸗ ziger Hülfe. Arten: Gemeiner 9. (T. Foenum graecum), mit 1—11/, SR hohem, beinahe aſtloſem aa Zfingerigen Blättern; Feilförmigen, vorn gezähnelten Blättchen, kleinen, eirund⸗ ſpitzen Nebenblättern; blattwinfelftändigen, einzelnen oder gepaarten, kurz: gejtielten, weiglich-gelben Blühen; annäherndsfichelartigen,, gejtreiften, gleichbreiten, fabe ien, 3-4 Zoll langen, meift 2Oetigen Hülfen. Blüht wild unter dem Getreide an Acer: vändern u. |. w., und angebaut auf ven Feldern Südeuropa’, auch noch des jünlichen Deutjchlands im Juni — Aug, die Samen reifen im September. Zu jeinem Gedeihen ift dem 9. ein guter, doch nicht allzu fetter Boden nöthig, der im Herbſte gedüngt und umgebrochen, und im Fruͤhlinge mit der Egge angefäet wird. Auf 1 Morgen find ums gefahr 20 Pfund Samen erforderlich. Bet gehörigem, auf die Neinhaltung des Feldes verwendetem Fleiße, ift ein Lohnender Ertrag an Samen zu erwarten, ber zu Der Fet eingeheimst wird, wenn die Mehrzahl der Hülſen reif iſt, da nie alle leichzeitig reifen. Belondere Sorgfalt erfordert noch das Trocknen des Samens, der jehr Leicht, ſtatt ſchwe— felgelb, ſchwarz wird und an ſeinem Werthe verliert. Am beiten werben die mit der Sichel gefchnittenen Pflanzen auf Trodengeftellen mit Strohbedeckung getrocknet und das Ausdreichen und Neinigen der Samen vorgenommen. Der Geruch des Krautes ijt bes Keime im getroefneten Zuftande fürlich, der Samen unangenehm, ihr Geſchmack hleimigebitter. Als Futterpflanze hat der H. nur fehr geringen Werth, die Samen aber finden fowohl in der Färberei zum Gelbfärben und als ſchleimigmachender Zuſatz Ben al3 auch in der Heilfunde zu erweichenden, zeitigenden Umjchlägen ei Gefhwüren Anwendung, und werben von Thierärzten gegen den Rob ber Pferde gebraucht. Um die in der Türkei zur Schönheit gezählte Fettigkeit zu erlangen, ſollen die dortigen Frauen in den Harems den mit Milch abgekochten Samen des 9. als ein zum Ziele führendes Mittel genießen. Horufraut (Cerastium vulgatum), kleines Pflänzchen mit eiruns den und jchneeweigen Blümchen, das in den erjten Frühlingstagen blüht, daher auch in Gärten gefunden wird; Schafe und Rindvieh frefien das Pflänzchen ſehr gerne. — \. v. a. Delphinium Consolida. ‚Horumohn (Glaucium), Gattung der Familie Mohngewächſe; mit 2blättrigem Kelche, Ablättriger Blumenfrone; ſchotenförmiger, Achalſtückiger, Afächeriger, vielfamiger Kapfel. Arten: Gelber 9. (G. luteum), mit braunrother, gelbmildyender Ka aufrechtem oder aufiteigendem, bis 3 Fuß hohem, Aftigem, Fahlen Stengel; geitiel 264 Hornſtrauch — Hüllwinde. ten, fiedertheiligen, behaarten Wurzeln und ſtengelumfaſſenden, lappig-fiederſpaltigen Stengelblättern; blattwinkel- oder blattgegenſtändigen, einzelnen, citronengelben Blüthen; 6—10 Zoll langen Kapſeln; braunen Samen. Bluͤht im Juni — Juli an ſandigen Stellen, gewöhnlich an Seeufern; ift Zjährig. Das ganze Kraut, wie die Blätter, ent- halt einen gelblichen Milchjaft und wird, da e3 im jeinen Eigenjchaften dem Schöllkraute ziemlich gleichfommt, wie dieſes angewendet. Horuſtrauch (Cornus), Gaftung der Familie Doldengewächſez mit Hleinem, 4zäh— nigen Kelchſaume; A länglichen, ſitzenden Blumenblättern; Steinfrucht. Arten Gel- ber 9. (C. muscula), jtrauch-, zuweilen auch baumartig, mit aufrechten, gegenftändigen, fahlen Aeſten, eiförmigen, furzgeitielten, etwas behaarten Blättern; vor den Blättern er— jcheinen 15—30blüthige Straußdolden; gelben Blumenblättern, zolllanger, elliptifcher Steinfrucht. Blüht im März; die Früchte reifen im Juli an trodenen, jonnigen Bergen Mittel- und Süd-Europa's, cultivirt in Gärten und Anlagen. An Tebt bezeichnete Drten eignet er fich jehr gut, da er fich beliebig jchneiden und in verjchiedenen Formen ziehen läßt, jowohl in größerer Anzahl beifammen, als auch einzeln wohl geräth, und obendrein den Vortheil des Früchtetragen® gewährt, der bei Zierjträuchern außerdem jelten over nie in Nechnung genommen werden darf. Die Fortpflanzung gejchieht durch den Samen, der gleich nach der ea in die Erde gelegt werden muß und der erſt im zweiten Jahre aufgeht, ebenfo gut aber durch Ableger oder Propfen. Daß der 9. fi) ſehr gut zur Bildung won Lauben, Hecken u. ſ. w. eigne, iſt ſchon oben gejagt; das Holz it Gebr hart und zu den feinſten Dreherarbeiten, mathematiichen Inſtrumenten u. j. w. verwendbar, bekannt find die daraus gefertigten Stöde unter- dem Namen „Ziegen: hainer, welchen Namen je von dem Drte Ziegenhain, wo ſie in großer Menge ver: fertigt wurden, erhalten haben. Die ſüßlich-ſäuerlich ſchmeckenden Früchte werden jowohl roh als mit Zucker oder Eſſig eingemacht gegeſſen; befannt find ſie unter dem Namen Kornelfirichen und jollen bei Hisigen Kiebern ımd auch bei Durdhfällen erſprießliche Dienfte Leisten. Die geröfteten Früchte find auch Schon als Erjasmittel des Kaffees, die Blätter zur Verwendung als Thee vorgejchlagen worden. Schönblüthi— ger 9. (EC. florida), mit grausgrünen, glänzenden Aeſten; vor den Blüthen entwicelten, eiförmigen, angedrückt-behaarten Blättern; blüthenfopfiger Straußdolde; großer, weiß: röthlicher Hülldecke; Eleinen grünlich-gelben Blüthen; Kleinen, jcharlachrothen, bittern Früchten. Blüht in den Wäldern Nordamerifa’3 im Mat. Die Ninde wirkt ähnlich wie Chinarinde und erſetzt diefe häufig in den Apotheken Nordamerikas. Das ſchöne braune Holz tt jehr gejchäßt. Hornungsblume, ſ. v. a. Leucojum vernum. Sormaclhe, ſ. v. a. Salix caprea. Hofter, ſ. dv. a. Hainbuche. ‘ ———— nennt man die eßbaren und angenehm ſchmeckenden Früchte der ajerblume. 3 x Hovenie (Hovenia), Gattung der Familie ae e; zwitterig, mit fait flachen, 4, felten Öfpaltigem Kelche; 5 oder 4 Blumenblättern, Inöpfiger euch Arten: Süße 9. (H. duleis), baumartig, mit wechjelftändigen, gejtielten, gejägten Blättern; Eleinen grünen Blüthen. Iſt in Japan zu Haufe, wo die fleifchig werdenden Plüthenftiele als belichtes Obſt gegeſſen werden. Hoya, ſ. v. a. Wahspflanze uantalies- China, brauner, von dem purpurfarbigen Chinabaum herjtammenbe China, welche in röhrenartigen, 15—20 Zoll langen Stüden zu und fommt. Sie ent- Halt unverfälicht in einem Pfunde 28 Gran Chinin, und His 132 Gr. Chinchinin. Hühnerangenbeeren, 5. dv. a. Traubenkirſchen. Hühnerbeere, |. dv. a. Sedum album, Sühnerdarım, . dv. a. gemeine Sternmiere. ühnerklee, vo Th Serpvll ühnertohl, h . db. a. Thymus Serpyllum. üllwinde (Calystegia), Gattung der Familie Windengewächſe, mit 5blättrigem Kelche; trichterig-glociger Blumenkronez Afächeriger Kapfel. Art: Zaunhüllwinde (C. sepium), mit fahlem windendem, ziemlich hohem Stengel; pfeilfürmigen Blättern; Iblüthigen, Aantigen, ziemlich Yangen Blüthenftielen, 2 herzförmigen, großen Dedblät- tern, ſchneeweißer Blume, Blüht im Juli bis Sept, an naffen Stellen faſt in allen Hülfen = Hülfenfrüchte, 265 Welttheilen, ausgenommen in Falten und heißen Gegenden; it ausdauernd. Der einge: dickte Saft ſoll ſtark purgirend wirken und die an den Küften des mittelländijchen Meeres zu findende Meerftrandg-Hüllvinde gegen Wafferfucht gute Dienfte leiſten. ülſen (Mex), Gattung der Familie Sapotillgewächje, mit 4—-Hzähnigem Kelche ; radförmiger, 4—dtheiliger Blumenkrone; 4—dferniger, genabelter, einfamiger Steinfrucht. Arten: Gemeiner 9. (1. Aquifolium), Stehpalme, of Stechlaub, ſtrauch-, zumeilen auc) baumartig und dann bis AO Ruß buch, gewöhnlich aber nur 10—12 mit grüner, glänzender Rinde an den Aeſten; wechjelftändigen, eirun— den oder elliptiich-länglichen, fahlen, glänzenden, dornig— gezähnten oder ganzrandigen und mit einem Dorne endigenden Blättern; vdoldentraubenförmigen, weißen Blüthen ; Icharlachrother, felten ee oder weißer Stein⸗ frucht. Man hat mehrere Spielarten, die meijtend durch die Eultur entftanden find, al3: der gemeine $., mit dornjpisigen, unebenen Blättern; der verſchiedenblätt— rige H. mit dornfpißigegezähnten und ganzrandigen Blät- tern; der dickblättrige H. mit gleichfürmig-gefägten, dicken, ebenen Blättern; der vieljtahhelige H.mit am Rande und auf der Oberfläche jtacheligen Blättern; der buntblättrige H., mit jtacheligen, gelb oder weiß- gefleten Blättern. Blüht wild in den Gebirgswaldun- gen im Südweften und Noröweiten Europa’s, kultivirt in Anlagen und Gärten. Am eften gedeiht der H. auf fteinigem, ſchwerem Boden und in Gebüfchen, weniger gut allein ftehend, ohne Schub und Schatten durch Gebäude oder Baumgruppen. Der Samen wird im Herbit in Rinnen geſäet und feſt eingetreten, worauf ev im zweiten oder auch erjt im dritten Jahre feimt. So frühe als möglich werden die jungen Pflanzen aus den Beeten in die Baumfchule, und wenn fie 3—4 Fuß hoch find, am den Ort ihrer Beſtim— mung verpflanzt. Dieſes zweimalige Verſetzen gewährt einige Garantie gegen das jpätere Ausgehen einzelner Stämmchen, das ſonſt nichts feltenes iſt. Die Spielarten werden gewöhnlich durch Dculation oder Copulation vermehrt. Das Erziehen der Pflanzen in Töpfen, erleichtert daS Verſetzen, daS mit möglichjter Schonung der Stämmchen, und ſo, daß die Erde an den Wurzeln bleibt, zu gejchehen hat, jehr, ſowie auch dag Verſenden. In Deutjchland leidet der H. haufig durch Froft, erjegt aber dann die abjterbenden Staͤmmchen duch Stockausſchläge. Diefe Empfindlichkeit des H. für den Froſt macht ihn zu Hecken, Einfriedigungen u. j. w. weniger empfehlenswerth, doch iſt er als Zier- baum unter Zufammenftellung mit andern Hölzern und auch einzeln von ausnehmender Schönheit und gewährt durch fein feines, hartes, weißes und jehr ſchweres Holz, das fich verſchieden beizen läßt, mannigfachen Nuten, da es zu feinen Tiſchler- oder Drechs— arbeiten, Peitichen und Spazierftöcen, die zuweilen mit ſchöner Schnitarbeit verziert werden, jehr gejucht ift. Früher waren die Früchte, welche ftarf abführend wirken, die Rinde umd die Wurzeln, die als erweichend und zertheilend angeſehen waren, in Gebrauch, jeßt nur noch die Blätter, die häufig bei cheumatifch-gihtifhen Beſchwerden mit Erfolg angewendet werden. Ein guter Vogelleim wird auf folgende AWeije_ bereitet: die abgejchälte Rinde des H. wird, nachdem fie bis zur Ablöfung der grünen Oberhaut im Wafjer gekocht worden tft, im Keller mit krautartigen Pflanzen bedeckt 20—30 Tage der Gährung ausgeſetzt. Die dann in eine ſchleimige Maſſe zerflofene Rinde wird bis zur gänzlichen Auflöjung der Nindenfafern zu Teig geftoßen, mit Waſſer ausgewajchen, — einigen Tagen, wenn die Gährung voruͤber iſt, abgeſchäumt und aufbewahrt. Zum Gebrauch ſetzt man noch eiwa 1, Nußöl mit etwas Steinöl vermiſcht zu. In Nord— amerika, einheimische Arten werden dort in der Heilkunde ebenjo gebraucht, wie bet und die einheimische Art. Zu bemerken ift noch, daß der fogenannte Paraquay-Thee, ‚der in neuerer Zeit auch in Europa Mode wird, von einer H.:Art, die in Südamerika vor— fommt, jtammt. Es gehören ferner noch hieher die in Nordamerika gedeihenden Winter- beerenarten, die in ihrer Heimath allgemein ala Heilmittel Anwendung finden. ea, ſ. dv. a. Animebaum. ülfenfrüchte, alle Ackerfrüchte, die in Hülfen eingefchloffen find, wie Linſen, Exbfen, Bohnen, Widen, Lupinen, * 266 Hufeifenflee — Hundsbürlige, Batentegl ina, vom drüfentvagenden Chinabaum herrührende Chinafortes Kommt in 8-10 Zoll Langen Röhren zu und; außen ſchwarzgrau, durch zahlreiche Flechten weiglich und gefurcht; fiche Guanuco- China. Hufeijenflee (Hippocrepis), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; mit kurzem, glodi- gem, Szähnigem Kelche, jchmetterlingsfürmiger Blume, geglieverter, zujammengedrücter Hülfe Arten: Vielfrüchtiger 9. (CH. multisiliquosa), mit meh- reren krautigen Gtengeln und paarig = gefiederten Blättern; verfehrtseirunden Blättchen; blattwinfel- jtändigen und endftändigen, an der Spite die 2—5 blüthige Straußdolde, tragenden Blüthenftielen ; fleinen, gelben Blumen. Blüht im Mat — Suni in Südeuropa; iſt einjührig. Huflattich (Tussilago), Gattung der Familie Bereinblüthler, mit einreihiger Hülldecke; ein— lippiger, ganzer Blumenkrone an den zwitterigen Scheibenblüthen; jtielrunden Schließfrüchten. Ar- ten: Gemeiner 9. (T. Farfara), mit einblüthen- fopfigen, ſchuppigen, vor den Blättern erjcheinenden Schaften; hellgelben Hüllblättern; wurzelftändigen, erſt nach der Blüthezeit erſcheinenden, Tanggeftielten, &herzförmigeeirunden, —— Blättern. Blüht im März — April auf etwas feuch— \ tem Thon oder Lettenboden; ift ausdauernd. Die fast geruch- Iojen Blätter werden im Mat — Juni gefammelt und geben ein empfehlenswerthes Mittel bei Lungenleiden, Catarrhen mit viel Schleimauswurf, Verſchleimung der Lungen und der Halsader, Luftröhrenihwindfucht. Der frijch ausgepreßte Saft der Blätter wird täglich 3—Amal je 1 Löffel voll unter einer Taſſe Fleifchbrühe oder_ warmer Milch genommen, welche Kur zwar im Frühlinge am erfolgreichften zu in pflegt, jedoch auch den ganzen Sommer fortgefeßt werden kann. Win— ter wird von den im Schatten gut getrockneten und forgfältig aufbewahrten Blättern ein Thee mit Milch und Candiszuder be reitet, der nach Belieben getrunken -werden kann und deſſen Genuß meiſtens von der erwarteten Wirkung begleitet ift. Im Zwei— brückiſchen raucht man bie Blätter jtatt des Tabaks. huichunchilliwurzel, Wurzel von Jonidium microphylium. Ä umiribann (Humirium), Gattung der Familie Orangen 7 gewächje, mit jchalenfürmigent , — Kelchez 5 Blumenblättern; Steinfrucht. Arten: Vielblüthiger H. (H. floribundum), baumartig, 20—30 Fuß hoch und 1 Fuß die, mit riſſiger, graubrauner, innen rothbrauner Rinde; ſehr zuſammengedrück⸗ ten Aeſten und Blüthenſtielen; an einem kurzen Stiel befindliche, ovale, ganzrandige, jtumpfe Blätter; blattwinfel- und endſtändige Doldentrauben; länglic) = lanzettigen Blumenblättern; ovaler, jchwärzliche Steinfrucht. Blüht in Brafilien feiner Heimath im Aug. — Sept, Durd) Einfchnitte in den Stamm wird der Humiri-Balſam gewon: nen, der dem Copaiva-Balſam an Heilfräften gleichfommen, ihn ſogar noch übertreffen ſoll. Humdeweizen, j. v. a. Triticum caninum, Hundhafer, |. v. a. Forſthafer. Hundlänfte, ſ. v. a. Cichorium lutybus. Hundsbaum, |. v. a. Rhamnus frangula, R. catharticus; Prunus padus; Erony- mus europaeus; Lonicera xylosteum. Hundsbeere, ſ. v. a. gemeiner Hartricegel. Hundsblume, |. v. a. Taraxaeum dens leonis. Hundsbom, in Mecklenburg |. v. a. gemeiner Wegdorn. undsdorn, ſ. v. a. Rosa arvensis, undsdürlige, . v. a. Cornus sanguinea, Hundsflechte — Hundszahngras. 267 undsflechte, j. v. a. Peltidea canina. undsgift (Apocynum), Gattung der Familie Drehblüthlerz mit öfpaltigen Kelche; glociger, Sfpaltiger Blumenkrone; 2 Balgkapſeln. Arten: Kliegenfangens de3 9. (A. androsaemifolium), mit langen Wurzelfafern und Augzläufern; aufrechtem, Aftigem, 3 Fuß hohem Stengel; eirundlichen, ſpitzen, oben Fahlen, unten flaumig-grauen, Blättern; blattwinfel- und enditändiger Trugdolde; wohlriechenden, weißen, rothgeſäum— ten Blüthen; hängenden Balgkapfeln. Blüht in Nordamerika, feiner Heimaih, im Juli — Sept. ; ift ausdauernd. Der hanfartige Baſt wird zu Striden, Matten u. |. w. ver arbeitet; die Wolle, welche den Samen einhüllt, mit Schafwolle oder Seide vermengt, und fo wie diefe verwendet. Die Wurzel, die wie die ganze Pflanze einen weißen Milch- faft enthält, wirft wie Ipecacuanha und wird in ftarken Gaben (bis zu 30 Gran) als Bredhmittel, in geringeren zur Beförderung der Verdauung gegeben. Bon den Eingebornen Nordamerikas joll fie auch gegen Luſt ſeuche angewendet werden. Auch in einigen Gegenden Süd-Europa's ift eirie Art diefer Gattung: das venetiani- Ihe Hundsgift, einheimifch, das eben jo wirkt, wie die vorige Art, und zeichnen fich beide durch die Eigenjchaft der Blüthen aus, Kleine Infekten, die hineinfriechen, feitzus halten, ob dadurch, daß diefelben feſtgeklemmt werden, over daß fie ankleben, ijt noch nicht hinlänglich ermittelt. Die der Wurzel des jugendgebenden H., das in China einheimiſch ift, dort zugejchriebenen verjüngenden Kräfte haben ihm den Namen verichafft. — S. v. a. Wolfswurz. Hundsgras, ſ. Knaulgras. Hundskamille, ſ. u. Kamille. undsknoblauch, ſ. v. a. Ackerknoblauch. ta j.v. a. Apozynum; — Mercurialis annua ; — Thelygonum Cynocranbe. ‚Hundsfolben (Cynomorium), Gattung der Familie Kolbenſchoſſer; einhäufig, mit dichtblüthiger Aehre; durch eine verkehrt Fugelförmige, dicke, von 3—4 dünnhäutigen Huͤllblaͤttern umgebene Schuppe gebilveter, männlicher und aus einigen dünnhäutigen üllblättern beftehender weiblicher Blüthe; einfamiger Schließfrucht. Arten: Rother . (€. coceineum), mit in der Jugend fchuppigen, ſpäter Fast ſchuppenloſem, ungefähr 17, Fuß hohem, fingerdickem Schafte ; Folbenartiger, dicker, dicht mit ſcharlachrothen Hüll- blättern beſetzter Achre. Blüht im April — Mai auf den Wurzeln mehrerer Gewächſe an ven Ufern des mittelländischen Meeres, ift ausdauernd. Er iſt geruchlos von bitter- lich-ſalzigem Geſchmack und fand früher allgemeiner als jet Anwendung in der Heil funde gegen Mundfäule, Durchfall und Geſchwüre. Bekannt ift er auch unter dem Namen Maltheſerſchwamm. Hundskraut, f. v. a. Bingelfrant und Hundskohl. Hundskürbis, |. dv. a. Balfamapfel und Bryonia alba. Hundslattich, j. v. a. Taraxacum dens leonis. Hundsmelde, 1. v. a. Bingelfraut und Chenopodium. Hundsmoos, |. dv. a. Hundsſchildflechte f. Schildflechte. Sundsnelke, ſ. v. a. Saponaria officinalis. Hundspeterfilie, ſ. v. a. Gleiße. Sundsroſe, |. v. a. Hagebutten- oder Feldroſe. Sundsſchierling, j. u. Schierling. Hundswiude, ß v. a. indianiſche Rebe. Huudswürger (Cynanchum), Gattung der Familie Seidenpflanzengewäch,ſe, mit 5theiligem Kelche; radartiger, Ötheiliger Blumenkrone; doppelter Beikrone; walzigen Balgkapſeln. Arten: Monkpellierſcher H. (C. monspelliacum), mit weißlicher, fingersdicker, einige Zoll langer Wurzel; mehreren kahlen, äſtigen, 4-6 Fuß langen Stengel ; nievenherziörmigen Blättern; zwifchen zwei Blättern ſteh enden, gejtielten Trug- dolden; geftielten, weißen und vöthlichen Blüthen. Blüht in Süd-Europa im Juli — Aug., iſt ausdauernd. Vermifcht mit andern Harzen fommt der eingedickte, ſcharf und purgirend wirkende Saft unter dem Namen franzöſiſches Scamonium in ben Apothefen vor, ift jedoch in neuerer Zeit bedeutend durch die Jalappe (| Batatenwinde) verdrängt worden, da diefe ven gewünfchten Erfolg vollſtändiger und gleichmäßiger her- beiführt und nicht fo Teicht zu werfälfchen ift; daher nur noch felten in Anwendung, Hundszahngras (Oynodon), Gattung der Familic Gräfer, mit mehreren am ber 268 Hundszahnwurz — Hutlinge. Spitze des Halmes ſtehenden, ſtraußdoldigen Achren; einſeitigen, einblättrigen, zuſammen⸗ gedruͤckten Spelzenblumen; abſtehender, Alappiger, grannenloſer Blüthenhülle; zweiklappi— gen Blüthenhüllchen; freier Schließgfrucht. Arten: Fingerähnliches H. (C. Dac- tylon), mit langen, gegliederten Wurzelausläufern, langen, ſtrohgelben, hingeſtreckten Wurzelſproſſen; 2 Blattſcheiden an jedem Gelenke der Wurzelſproſſen; ſchimmelgrünen, důnnbehaarten Blättern; 9—7 ſtraußdoldigen, violetten Aehren; zweireihigen, wechſel— ftändigen Spelzenblumen an der 8kantigen Spindel. Blüht im Juli — Aug. an ſan— digen Stellen des jünlichen Europa’s, jehr häufig aber an den Seeküſten Nordamerika's und Weftindiend, wo e3 den Namen Bermulagras führt; iſt ausdauernd, Die Gras— wurzel wird in Südeuropa jehr häufig gejammelt und wie bei und daS Duedengras aebraucht. Weitere Benennungen find; Fingerfennih und Himmelsſchwaden. Die Wirkung des 9. ift heilend, indem er Wunden zufammenzieht und dadurch heilt. Hundszahnwurz, Benennung des Zwiebelknollens der Hundszahnlilie, ſ. Zahn: LiLTR Hundszunge (Cynoglossum), Gattung der Familie Rauchblättler, mit Hfpaltigem Kelche; trichteriger, Sfpaltiger Blumenfrone; weichjtacheligen, ovalen, nüßchenartigen Schliegfrüdten. Arten: Gebräudlide 9.(C. officinale), mit brauner, jpindeliger Wurzel; auf: rechten, zottigem Stengel; graufilzigen, unten ellip— tiſchen und in einen Blattjtiel verichmälerten, oben berzförmigehalbumfaffend Lanzettigen Blättern; weiß: lichen, rothgeſäumten Blumen; glatten Schliegfrücd)- ten ;widerhaftgen Weichjtacheln an den Früchten. Blüht im Mai — Juli, wächst auf Schutthaufen und ähn— lichen Drten, iſt zweijährig. Den eigenthümlichen, unangenehmen, etwas betäubenden Geruch verliert 4 die 9. durch's Trocknen. Im Gebrauch find Wurzel aa, und Blätter, obwohl nicht mehr jo häufig als früher Er bei ſchmerzhaftem Durkhfall, Blutflüffen, J. Außerlih bei Wunden und Gefhwüren Ob Be fie wirklich betäubend wirft, wie vielfach en wird, ift noch nicht erwiefen, und auch fein Fall befannt, wo ihre Anwendung von nach— theiligen Folgen begleitet gewejen wäre. In Süd-Europa wird die dort vorkommende lackblättrige 9. äußerlich zur Heilung von bösartigen Gefhwüren in Form des zu einem Pflafter eingedickten Saftes angewendet. Kriechende 9. (C, omphalo- des), fommt in unfern Gärten als Gartenvergigmeinnicht vor, hat eine‘friechende, aus— dauernde Wurzel, herzförmige, große, gelbliche Blätter und blüht bei guter Witterung jhon zu Ende März. Hungerblümden (Draba), Gattung der Familie Viermächtige, mit Ablättrigern Kelche; 4 Blumenblättern; vvalslänglichen Schöthen. Arten: Sauter 9. (D. Sauteri), mit vielföpfiger, jehr äſtiger Wurzel; zahlreichen, 3—5 Zoll Yangen, hinge— ſlreckten, ausdauernden Aeſtchen, aufjtrebenden Zweigen; rofettiggehäuften, lanzettigen Blättern; blattlojem, kahlem, ſehr kurzem Schafte, gelber Blume. Blüht im Juni — Juli auf den Kalkfelſen ver europäiſchen Gebirge, ift ausdauernd. Arten: Frühlings— hungerblümcden (D. verna), ein weißblühendes, 1 Zoll hohes Pflängchen, das auf allen dürren, jandigen Plätzen, auf Aeckern und an Nainen gleich in den erjten Früh: lingstagen zum Vorſchein kommt, und manchmal ein fehr Yäitiges Unkraut wird. Auf den Roggenfeldern ist es jo jchädlich, wie der Hederich auf den Sommerfeldern. Man vertreibt e8 am jicherjten, wenn man gleich im Frühlinge die Felder mit einer Egge, deren Zähne eng bei einander jtehen, fleißig Morgens an jchönen Tagen überzieht, damit die Sonne die ausgeriffenen Pflänzchen trockne und fie dann abfterben. Schafe freffen e3 gerne. Wenn Regen kommt oder die Nacht anbricht, hängt eg feine Blumen nieder. Hungerfraut, ſ. v. a. Chrysanthemum segetum; — die gemeine Grindwurzel. utbaum, ſ. v. a. Gatappenbaum. utlinge (Hymenini), Familie der dritten Ordnung Hutpilze, die Keimkörner find in einem Hute verjammelt und meift in Körnerſchläuchen, welche ſich zu der Schlauch: haut vereinigen. Dieje Familie enthält die wichtigjten Pilze, da viele Arten davon eßbar find. Hutmorchel. — Hyacinthe. 209 Hutmorchel (Morchella), Gattung der Familie Hutlinge; mit kugelartigem ober rundlichen, im Mittelpunfte von einem Fuße geſtützten Hauptfruchtbopen ; in neßförmige, zellige Streifen abgetheilter, den Hut bedeckender Schlauch- A haut, hohlem Fuße. Arten: Die gemeine 9. (M. esculenta), u: gefähr zolfhoch, weich, weiß, glatt, mit eirundem, braͤunem, Längsgeitreif- tem Hute ohne Querjtreifen. Erjcheint im Frühling an lichten Wald: jtellen auf Kalkbergen, am liebſten auf Stellen wo Kohlen gebrannt wur— den, riecht ſchwach und fchmeckt jehr angenehm. Sie dient ſowohl friſch wie getrocknet als Nahrungsmittel und kann ohne allen Abgang benützt werden, wenn jie von Schnecken oder Inſekten, die fich zumeilen darinnen aufhalten, gereinigt ift. Böhmiſche H. (M. bohemica), 4—8 Zoll hoch, mit walzigent, fajerigem, glänzenden, zartsmarfigen Fuße, freiem, fingerhutförmigem , weißgerandetem ute; Längen= und ſchwach angedeuteten Duerftreifen. Sit wie die vorige Art eßbar, findet fich in Gärten und Wäldern an fchattigen Orten zwiſchen abgefallenem Laube, und fommt gedörrt in den Handel. uttelbeeren, |. v. a. Eljebeeren. yacinthe (Hyacinthus), Gattung der Familie Kronlilien; zwitterig, mit trichtes riger over glociger, blumenfronenartiger Geſchlechtshülle; abſtehendem, bſpaltigem Saume; Sfächeriger Kapfel, fugeligen Samen. Arten: Orientalijches 9. (H, orientalis), emeine H., mit jchalhäutiger, fat Fugeliger Zwiebel; mitteljtocfitändigen, —1 Fuß angen, bandfürmigen Blättern, ftielrundem, die Blätter an Länge übertreffendem Schafte, 6—18blüthiger, endſtändiger Traube; wohlriechenden, blaßblauen, weißen, gelben, rothen, durch Eultur Häufig gefüllten Blüthen. Blüht im April — Mat wild in Nordafrika, dem Driente und einem Theil Süd-Europa's, cultivirt in faſt zahllofen Spielarten in Gärten, Treibhäufern und als Topfpflange durch ganz Europa, am häufigiten in Holland, wo eine Zwiebel von einigen oder jehr feltenen Spielarten, zwar jest nicht mehr wie früher mit taufenden von Gulden, aber doch noch ungemein theuer bezahlt werden. Im jüdlichen amd mittleren Deutjchland kommt die H. vecht gut im Freien fort, insbeſondere in gejchüßteren Lagen, oder wo ihr Winter durch übergebreitetes Stroh, Lohe oder Dünger einiger Schub gewährt wird. Gewöhnlich gefchieht die Fortpflanzung und Vers mehrung durch die Zwiebeln, aber auch durch den Samen, der häufig neue ſchöne Spiel- arten erzeugt, aber erjt nach 3—6 Jahren blühende Pflanzen liefert. Nach dem Ver— blühen, wenn die Blätter zu welfen beginnen, werben die Zwiebeln aus der Erde genom— men, und im Schatten unter wiederholten Umwenden jorgfältig getrocknet. Im Septem— ber werden jodann. diejenigen — Zwiebeln, bei denen es gut angeht, von den alten etrennt und in tief umgearbeitetes, mit altem Kuhmiſt gedüngtes, lockeres Land in Zoll tiefe Löcher und ſpannenweit von einander entfernt, auf eine dünne Schichte Bachſand geſetzt und ebenfalls mit etwas Sand bedeckt. Ueber den Winter iſt eine Be— deckung der Beete, wie oben angedeutet, anzuempfehlen, dieſelbe jedoch im Frühlinge zeitig zu entfernen. Zum Winterflor in Töpfen werden die Zwiebeln um Michaelis in dieje gepflanzt, bi3 zum Einfrieren im Freien gelaffen und bei 10-16 Grad Wärme im Zimmer behalten, oder auch einige Zeit in den Keller geitellt. Wenn die Zwiebeln zu treiben beginnen, namentlich aber zur Blüthezeit, iſt das Begießen derſelben mit Regen-, Schnee= oder Flußwaſſer, dad am zuträglichiten ift, nicht zu verfäumen, Die Zwiebel der H. joll mit Wein zeritoßen und als Bflafter aufgelegt, das Wachfen der Haare verhindern; außerdem wurde fie früher bei Blutflüffen und Gelbfücht, aucd gegen Biſſe giftiger Infekte angewendet, iſt aber jet nicht mehr offieinell. — Die deutjche oder niederländijche 9. (H. non EN wird in England, Frankreich. und an: dern ſüdlichen Ländern auf Haiden und in Gebüjchen angetroffen, und unterjcheivet fich von der vorigen dadurch, daß ihre-Blumen mehr glodenförmig und die Lappen zurüc- gerollt find. Aus ihren Zwiebeln bereitet man ein Gummi, wenn man fie in einem Mörfer jtoßt und den Brei mit Wafjer auswafcht. Die durch Leinwand filtrirte Lauge wird mit gehöriger Vorficht zur Syrupdicke abgedampft, auf eine Form von weißem Blech gegojien und abgetrodnet. Man kann biekes Gummi wie jedes andere benußen, Muskat-H. (I. muscati). Sie kam mit der folgenden Art 1554 aus Afien zu und und verbreitete fich ihres Lieblichen Geruches wegen in allen europätfchen Gärten. Ihre in Trauben verlammelten Blumen haben sine graulich-gelbe Farbe und einen dicken, 270 Hyaecin — Samaifapfeffer. faft fternförmigen Saum, — Die Trauben-H. (H. botryoides), hat ſchöne, dunkel blaue Blumen, die in einer ährenförmigen Traube ganz dicht. beifammen ftehen. Im füd— lichen Deutſchland kommt fie zuweilen vwerwildert auf Wiefen und in Grasgärten vor, wird aber nur 4 Zoll hoch, die Traube etwa 1, Zoll lang, während die fultivirte über 1 Fuß hoch und die Traube 1—11% Zoll lang wird. Hyacin thenalo6, ſ. v. a. Sanseviera (Aletris) guinensis et zeilandica; — Veltheimia virid. folia, yorus, ſ. v. a Waſſerpflanze. ypociſt (Oytinus), Gattung der Jamilie Hypociſtgewächſe; einhäuſig, mit gefärb- ter, röhrenförmig-glockiger, vierjpaltiger Gefchlechtshüille, achthalbfächeriger Beere. Arten: Gemeiner H. (C. Hypocistis), mit ajtlojem, 2—4 Zoll hohem, gelb: und dachziegelig- gelhuppien Schafte. 5—5—9, an der Spite des Schaftes befindlichen, aufrechten, helb- ichen Blüthen; lederigen, den Samen in Schleim eingehülft enthaltenden Beeren. Blüht im April — Mat ſchmarotzend auf den Wurzeln der Giftrofengewächle, Die jungen Triebe jind eßbar und jollen in mehreren Gegenden Süd-Europa's nicht felten verfpeist werden. Der durch Auspreſſen der ganzen Dflanze gewonnene Saft wird eben dort nod) Bi Blutflüffe und Durchfall angewendet, op. Hyſop, ſ. v. a. Yſ J. —— Wurzel von Pipir reticulatum, einem Strauch in Weſtindien und rafilien. Jacarande (Jacaranda), Gattung der Familie Rugelblumengewäcdhfe; mit Hzähnigem, Rt fait ganzrandigem Kelche; Furzröhriger, giocfigeerweiterter Blumen frone ; rundlicher oder eirunder Kapfel. Arten: Filzige S. (J. tomentosa), ftrauch- artig, mit doppeltgefiederten, filzigen Blättern; unpaarig, eirundsrautenförmigen, von unten gegen oben an Größe zunehmenden Blättern; blattwinfeljtändigen, geftielten, vio— letspurpurfarbenen Blüthen. Iſt in Mexico zu Haufe, wo, wie auch in Südamerika, noch weitere Arten diefer Gattung vorkommen und theilweife in ihrem Baterlande als heilkräftig Anwendung finden. It für unfere Gegenden nicht von Intereſſe. Jägerbeeren, ſ. v. a. Raufchbeeren. Sägerfraut, j. v. a. Ranunculus alpestris. R — —— eine Art Chinarinde, deren Gebrauch bei China nachgeleſen wer— en kann. St. Jakobsblume, blüht überall an ſandigen, dürren Orten um Jakobi, und gleicht der Kreuzblume ſowohl dem Ausſehen als der Wirkung nach. Jakobsholz, ſ. v. a. Dottermeide. nd eine für die Küche gezogene Lauchart. alapenwurzel, die Wurzel der Salapen-Batatenrinde, ſ. Batatenrinde. Die Jalappe ijt ein ſehr nützliches Purgirmittel, und beträgt eine Gabe 10—20 Gran; felten jedody wird fie allein angewendet, ſondern meist mit Calomel verbunden, wobei man einen Theil Calomel auf zwei Theile Jalape nimmt. Die Gabe eine folhen Purgir— mittel beträgt für einen Erwachſenen von guter Kraft 5 Gran Calomel auf 18 Gran Salappe, und wird in Gallerie, Honig oder einer andern Hebrigen Subftanz genommen. Um ein ſehr draftiiches oder active Purgirmittel darzuftellen, wie es in gewiſſen Kopf: leiden etwa nöthig fein mag, oder um eine große Menge Waffer in Waſſerſuchten ab» zuführen, nimmt man ſechs Gran Aloe, zehn Gran $. und fünf Gran Scammontum sder Gummigutt. Die durch eine jolche Gabe bewirkten Stuhlausleerungen find oft von erjtaunlicher Größe und een große Linderung. — J. mit Weinfteinrahm vere bunden, wirft bei den meiften Perſonen chen ſo ſchnell und ficher und vermehrt auch den Harnabgang. Auf 1 Theil J. kommen 2 Th, Weinfteinrahm; eine Gabe beträgt 40—60 Gran und kann in einer beliebigen Flüffigfeit gegeben werden. Jamailaholz, ein fernambukartiges Faxbholz von Comocladia brasiliastrum, Yamailanfefter, bie Srüchte ber gewürzhaften Eugenie, Jambuſe = Icacopflaume. 271 Jambuſe (Jambosa), Gattung der Familie Myrtengewächfe, mit freifelförmiger Kelchröhre; A—6lpaltigem Saume; 4 Blumenblättern; fleifchiger Beere. Arten: Ge— meiner J. (J. vulgaris), immergrüner Baum mit ſchlankem Stamme , dichter Krone, kurzgeſtielten, Tanzettigen, paarigsfreuzenden, kahlen, glänzenden, getüpfelten Blättern; endjtändigen, 4—Hblüthigen Tragdolden; grünlich-weißen Blüthen; gelblichen Früchten. Blüht in feiner Heimath, die urſprünglich Oſtindien iſt, jet aber alle tropijchen Länder umfaßt, im Februar — Junt. Die Rinde wird gegen Durchfall, Rinde und Blätter zu zufammenziehenden Klyjtieren, Waſchungen n. ſ. w., und die angenehm ſchmecken— den Früchte gewöhnlich als Dbft, aber auch als kühlendes Mittel bei entzünd— lichen galligen Fiebern gebraucht. f ; Jamesthee, eine Bezeichnung der zum Gebrauch als Thee beftimmten Blätter des breitblätterigen Porſtes (Ledum latifolium), apanholz, ſ. v. a. eine Art Sa apaneſiſches Sapanholz, eine Art Brafi un | 99— Jarobe, rankende (Tanaecium Jaroba), eine Abart des Kürbisbaum; J— lange Früchte, und wird in Braſilien wie die Früchte des großfrüchtigen Kürbisbaums benützt. Jasmin (Jasminum), Gattung der Familie Sapotillgewächſe; mit 5—Szähnigem Kelche, tellerfürmiger Blumenfrone; 5— Stheiligem Saume; Zjamiger Beer, Arten; Gebräugliher Jasmin (J. offieinale), jtrauchartig, 6—10 Fuß Hoch, mit gegen: ſtändigen, unpaarig gefiederten Blättern; eirund-ovalen Blättern; geftielter, wohlriechen- der Blume, Blüht urjprünglich in Dftindien, jeßt aber im ſuͤdlichen Europa ebenjo häufig im Juli — Aug. Die Blüthen dienten fonft als eröffnendes, erweichendes und nervenftärfendeg Mittel, werden aber jetzt blos noch -zur Bereitung des Jasminöls ver- wendet, indem jie mit Behenöl übergojjen werden, das jo ange daran bleibt, bis es den Geruch des J. angenommen hat. dit her J. (J. sambac), 8—20 Fuß hoch, mit langen, gedrehten, Hletternden, bräunlich-behaarten Aeſten; Furzgeftielten, gegenftändigen, ovalen, etwas welligen Blättern; endjtändigen Trugdolden; fehneeweißen, nach dem Ber: blühen purpurröthlichen Blüthen, glängender, ſchwärzer Beere. Iſt in feiner Heimath Ditindien und Afrifa immer blühend und kommt fowohl wild als angebaut vor. Die äußerſt wohlriechenden Blüthen werden in Privat und öffentlichen Gebäuden aufgeftellt oder umhergeitreut, zu einent wohlriechenden Dele (Jasmindl), und Waffer verarbeitet, ebenſo wie bei und Roſenöl und Roſenwaſſer benügt und außerdem noch als zertheilen- des Heilmittel verwendet. Zur DBereitung de3 Del3 wird Baumwolle mit gewöhnlichen Del befeuchtet, zwifchen die Blüthen gelegt und wieder ausgepreßt, wenn es den Geruch völlig angenommen hat. Großblumige J. (J. grandiflorum), zugerundete Blätter und 24 weige, jehr ſtark viechende Blumen; ift bei uns ziemlich bekannt und wird ſehr # ; wächst auf der malabarischen Küfte wild. Der wohlriehende J. (J. odo- ratissimum), wird auf Madera 6-8 Fuß hoch, bleibt aber bei uns klein, hat eine glatte röthliche Rinde, immergrüne, De Blätter und jehr wohlriechende, gelbe Blumen- ſträuße; wird durch Ableger und Wurzelſchößlinge fortgepflanzt, laſſen ſich auch oeuliren und zu einem Bäumchen ziehen, verlangen aber einen warmen, feuchten Boden! Jasmin, Baſtard-IJ. wilder oder welfcher, ſ. v. a. Pfeifenjtraud, aan, ſ. v. a. rothe Plümerien. atahy, Benennung des Martius'ſchen Lokuſtbaumes. atobaharz, eine Art Copal, j. das Nähere hieriiber bei Lokuſtbaum. barba=Pitanga, bei den Eingebornen der Brafilianaholzbaum, nat, yo u onen, dejjen Früchte geſchätzt find ; noch nicht näher befannt. iſch, ſ. v. a. Eibiſch. Icacopflaume (Chrysobalanus), Gattung der Familie Mandelgewächſe, mit Sfpaltigem, glockigem Kelche; 5 Blumenblättern; pflaumenartiger, Aferniger Steinfrucht. Arten: Aechte 3. (Ch. Icaco), baumartig, 4—10 Fuß hoch, mit zahlreichen, kahlen Aeſten und Zweigen, bräunlicher, graulich-getüpfelter Rinde; kurzgeſtielten, rundlichen, — glaͤnzenden Blättern; rispigen, blattwinkel- und faſt endſtaͤndigen, weißlichen Blüthen; kleinen Deckblättchen, rundlich-ovaler, nußgroßer, meiſt in verſchiedenen Schat— tirungen rother, auch ſchwärzlicher oder gelblicher Beere. It in Weſtindien und Sud— amerika einheimiſch, blüht dort ſtets. Die Blätter, Rinde und Wurzel geben ein 272 Seica — Igeldiſtel. zuſammenziehendes Heilmittel bei Blutflüſſen, Durchfall um Erſchlaffung. Die ſüßen Früchte dienen roh oder eingemacht zur Nahrung und die Samen zur Be- reitung eines fetten und milden Oels. Auch in Afrika, inSbejondere an deſſen Weitfüften, » find mehrere Arten diefer Gattung einheimiich, die ebenjo verwendet werden, und ſich überhaupt wenig von der bejchriebenen unterjcheiden, Jcica (Ieica), Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; zwitterig, mit 4—5zähnigem Kelche, —5 figenden Blumenblät- tern ; fugeliger, 1—Sfächeriger Steinfrucht; beinharten Stein- fernen. Arten: Guianaſche J. (I. a baumartig, 15—20 Fuß Hoch, mit riſſiger, vöthlichebrauner Rinde; unpaa- rigsgefiederten Blättern; faſt fißenden, Fahlen, ganzrandigen Blättchen; armblüthigen Trauben; grünlichweißen Blüthen; eirunden, mit röthlichem Marke angenälkten Früchten. Iſt in Cayenne einheimiſch, wo die Zweige zum Räuchern verwendet und der Baum als Näucherholz (bois d’encens) bezeichnet wird. Der durch Cinjchnitte in den Stanım gewonnene Saft dient als Firniß. Alle Arten diefer Gattung zeichnen fich durch einen mehr oder minder wohlriechenden, und deshalb zu Näuches rungen verwendbaren Saft, zuweilen auch durch Heilkräfte aus, 3.8. die brafilianifche 3., deren ebenfalls durch Einjchnitte gewonnenes Harz als brajilianifches oder weſtindiſches Elemi, das in ziemlich großen, grünlich-gelten, etwas durch— jcheinenden Stüden auf Handelöwegen zu und fommt, anges nehm aromatisch, aber nicht ſtark riecht, Bitterfich balfamito) ſchmeckt und am häufigften als Beitandtheil von die Eiterung befördernden Pflafter verwendet wird. Das äthiopiſche Elemi, das, jedoch jelten oder gar nicht mehr im Handel vorkommt und das oftindiiche Elemi ſtammen eben— fall3 von einer Scicaart, hingegen da bengalifhe 3. (Guggul, Guaggoala) von einem Balfambaum, der übrigens derſelben Familie angehört. In Guiana wird von der verfhiedenblättrigen 9. dag Aracouhini- oder Apacouchini-Harz gewonnen, dad fich durd) ftarfen und jehr angenehmen Geruch auszeichnet, und wie ans dere Balfame angewendet wird. Jean radix. |. Jkanwurzel. Jehovahblume, ſ d. a. Steinbrech. % länger je lieber, ſ. v. a. Penſée. erichorofe, ſ. Geisblatt, Jeruſalemsgerſte, die gemeine nackte Gerſte. Jeruſfalemskorn, eine Art Weizen; ſ. v. a. Himmelsgerſte. eg ſ. v. a. Lychnis chalcedonica., Serulotemstaihet ‚ die in Südeuropa einheimische Art des knollentragenden Wollfrautes., Jernfalemswein, ein gejchäßter ſyriſcher Wein, Jeſuitenrinde, die peruvianifche oder Chinarinde, weil die Sefuiten- fie in großen Jefnitenthee, .v. a. mexikaniſches Taubenkraut (Thenopodium ambrosioides.) Quantitaͤten aus Südamerika nach Europa einführten. Jeſusblümchen, ſ. v. a. dreifarbiges Veilchen. Jeſus Ehrifmännggeh, ſ. v. a. Beris aquilina, If, Sen, ſ. v. a. Eibenbaum. gajur, |. v. a. Ignatiusbohne. geldiftel (Echinocactus), Gattung der Familie Ribſelgewächſe, mit aus Stachel: büjcheln an der Spige der Stammrippen hervorbrechenden , furzröhrigen Blüthenz zahl- reihen, dachziegeligen Kelchblättern; Ihuppiger, gefrönter Beer. Arten: Beſen— artige J. (E. Scopa), mit länglichem, fleiſchigem, grünem, der Länge nach geripptem, mit wolligen Stacheln büſchelig-beſetztem Stamme; fait glodfiger, kurzröhriger, kreiſelar— PER a eitrongelben, an der Spitze gejägten Blumenblättern. Sit in Brafilien ein- eimiſch. Igelginſter — immer. 273 Sgelginfter (Erinacea), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit röhrigem, 5zähnigem Kelche; jchmetterlingsfürmiger Blume; jchmalen, langgenagelten Blumenblättern ; gleichbreiter, zufammengedrücdter Hülfe Arten: Spanijder J. (E. pungens), jtrauchartig, mit vielen langen Dornen, wenigen, gegen= und wechſelſtän— digen, einfachen, ovalen oder länglichen Blättern; Eurzgeitielten, blüthenköpfigen, lilafar— benen Blumen. Iſt in Südeuropa und Norvafrifa einheimiſch. Die Wurzeln und auch die Blätter und Früchte wirfen zufammenziehend, finden aber faum-noch Anwendung. Igelhaube (Echinomitrium) Gattung der Familie Jungermanien-Mooſe, mit ziemlich einblättriger, ausgcehöhlter, etwas gewimperter Stielhülle; vöhrenfärmiger, ſteif— haariger Staubweghülle; vierjchalftüciger, auf einem Borftenftiele befindlicher, die Keim— fürner und Schleuderfäden enthaltender Keimkapfel. Biolettwerdende J. (E. vio- laceum), mit gleichbveitem, ziemlich aufvechten, lappigem, gewimpertem Lager, nieren= förmiger Stielhülle; bläulichweiger, Staubweghülle; brauner, hornartiger Keimkapſelz endſtaͤndigen, violetten, kurzgeſtielten Keimknospen. Findet ſich in Wäldern und Gebü— ſchen an der Rinde der Bäume, an trockenen, ſchattigen Steinen. Reife der Früchte September — October. Igelklette, ſ. v. a. Echinophora & Xanthium strumarium. Igelkolben (Sperganium), Gattung der Familie Rohrkolbengewächſez einhäuſig, mit kugeligen Blüthenköpfen; bei der männlichen Blüthe häutiger, bei der weiblichen 3—bhlättriger,, bleibender Geſchlechtshülle; einſamiger, etwas ſchwammiger Nußhülſe. Arten: Aeſtiger J. (Sp. ramosum), mit kriechendem, walzigem Wurzelſtocke; an den Seiten ausgehöhlten, am Grunde 3kantigen, 2Fuß hohen Blättern; oben Aftigem Schafte. Blüht im Juli bis Aug. in Waffergräben, Teichen, jtehenden Gewäfjern, iſt ausdauernd. Die Pferde und Schafe verichmähen das Kraut als Nahrung, während das Rindvieh es zur Noth noch annimmt In der Heilkunde wird es nicht mehr angewendet. Aſt— (ojer J. (Sp. simplex), wie voriger, nur die. Blätter an den Seiten flach; die Schafte ajtlos. Igelkraut, |. v. a. Momordica Elaterium. Igelweizen, eine Unterart de8 gemeinen Weizens. Ignatiusbohnen (Fabae St. Ignatii) find die Früchte einer auf den philippinifchen Inſeln einheimichen Brechnußbaumart ver bittern Ignatie, die in der Heilkunde haufig Anwendung finden. Die Pflanze heißt Iguatiusbaum und hat wie Jasmin riechende Blüthen, welche birnartige Früchte hinterlaffen, die wie Krähenaugen wirken und auch Fiebernüſſſe genannt werden. Ihre Anwendung bei Fiebern erheilcht große Borficht, indem der Genuß nicht allein Erbrechen, jondern auch Betäubung und andere üble Zufälle zur Folge bat. Fibern, j. v. a. Sohauntsbeere. Jinſeng, die Wurzel der ächten Kraftwurz, j. Kraftwurz. Ikauwürzel, Kleine, Iharf gewürzhafte, aus China kommende Wurzel, die fonft als blutreinigend und magenjtärfend empfohlen wurde, ge, ſ. v. a. Iris pseudacorus, Ilipeöl, das aus dem Samen von Bassia latifolia, B. longifolia und B. butyracea ausgekochte Pflanzenfett, dag in DOftindien als Speiſeöl und zur Beleuchtung dient. me, ſ. v. a. gemeine Rüfter. ITe, |. v. a. Alfe. Immenblatt (Melittis), Gattung der Familie Yippenblümler; mit glodigem, lappigszweilippigem, aderigem Kelche; Aippiger Blumenkrone; vreifantigen Schließfrüch- ten. Arten: Meliſſenblättriges J. (M. Melissophyllum), mit ungefähr fußhohem, raubhaarigem Stengel; grasgrünen, eirunden, grobgejägten Blättern; blattwinkelſtändi— gen, langgeftielten, weigen, röthlichzjchimmernden, 1 Zoll Langen Blumen; flaumbaarigen Schließfrüchten. Blüht im Mat — Juni in Gebüfchen und Hecken Südeuropa’, ift ausdauernd. Es viecht ziemlich jtark, doch aber nicht angenehm, und jol eröffnend, ven Auswurf befördernd wirken, findet aber felten oder nie Anwendung. Findet ſich — in der Gegend von Ulm und andern gebirgigen Ländern Deutſchlands häufig im Freien. | Immer, |. d. a. Emmer, eine beliebte Getreidentt. : 18 7A Immergrün — Indigo. Immergrün, ſ. v. a. Aizoon; — Epheu; — Hauswurz; — Sinngrün; — Daphne laureola. Immortelle (Helichrysum), Strohblumen, Gattung der Familie Vereinblüth— Ler; mit trockenhäutiger, dacyziegeliger Hülldecke; einreihigen, weiblichen Randblüthen; zwittrigen Scheibenblüthen; röhrig-fadenförmigen Blumenkronen; gekrönten, jtiehrund- lichen Schließfrüchten, Arten: Stöchas S. (H. Stoechas), mit ausgebreitetem, jtarf peräftetem halbftrauchigem Stengel; filzigen Aeſtchen; gleichbreiten, unten oder beider- ſeits filzigen Blättern; Eugelartigen, doldentraubigen Blüthenköpfen; citrongelben Hüll— blättern. Blüht im Juli — Aug. auf fandigen Stellen an den Ufern des mittelländt- ſchen Meeres und entwickelt beim Neiben der Blätter einen angenehmen Geruch. Schmal— blättrige $. (H. angustifolium) der vorigen Art Ähnlich, nur die Blüthen zahlreicher, Heiner und blaffer gelb. Blüthezeit, Standort und Heimath wie bei ver Stöchas-J. Sand-$. (H. arenarium), mit mehreren ungefähr fußhohen, Frautigen, aufrechten Stengeln; ſitzenden, filzigen, lanzettigen Blättern; zuſammengeſetzter Dolventraube, gold- gelben Hilfblättern. Blüht im Juli bis Sept. in Europa und Mittelaftenz viel weiter verbreitet al3 beide vorige Arten; ausdauernd. Die beim Reiben gewürzhaft riechen- den und etwas bitterlichezufammenziehend ſchmeckenden Blüthenköpfe, wurden früher jehr haufig bei Anfhoppungen der Leber und Milz und Unterleibsftofungen in der Heilkunde angewendet, was aber jest kaum mehr gejchieht; ferner ſoll die Pflanze zwifchen Kleider gelegt, die Motten davon abhalten. Duftige J. (H. odorum), mit frautigem, aufrechtem, flaumigzäftigem Stengel; Tanzettig-gleichbreiten, jigenden Blättern; endftändiger Dolventraube; fißenden, gelben Blüthenköpfen. Iſt in Auftralien einheis mich, Wohlriechhendfte 3. (H. odoratissimum), halbjtrauchig, mit zeritreuten, herab: Yaufenden, gleichbreiten, filzigen Blättern, dichter, rispenartiger, endjtändiger Dolden— traube; 10blüthigen Blüthenköpfen. Iſt am Vorgebirge der guten Hoffnung zu Haufe, ALS Zierpflangen kommen die Smmortellen auch in unjern Gärten fort, wo die Samen cs mangetfig in Töpfe oder Miftbeete gefüet und die Pflanzen ſpäter in die Beete ver- ett werben. Incarnatklee, 1. v. a. Blutflee, rother Klee Indianiſche Blätter, 1. v. a. Malabathrumblätter. Indianiſche Bohne, ſ. v. a. die Eaffienröhre. Indianiſche Feigen, eine indianische Cactusart, die bei Plinius Opuntia. heißt. —— e Giftwurzel, ſ. v. a. Bezoarwurzel und virginiſche Schlangen— wurzel. Indianiſche oe ſ. v. a. Tuberoſe. neh uüß, ſ. dv. a. Encosnufß; — Muskatnauß; — maldiviſche Nu. Indianiſcher Balſam, ſ. v. a. peruvianifher Balfam; — Eopaivabaljam; — Yergbalfam; — Meftabalfam; — Tolu-Balſam. ce Gottesbanm, ſ. v. a. Ficus religiosa. Sudianitcher Pfeffer, j. dv. a. ſpaniſcher Pfeffer. — u. ſ. v. a. Specacnanha. Indianiſches Blumenrohr, ſ. v. a. Canna indica. Indianiſches Brod, ſ. v. a. Caſſavabrot. Indianiſches Holz, ſ. v. a. Campechehol z; — Guajakholz; — indiſches Fenchel- oder Saffranholz. Indianiſches Honiggras, ſ. v. a. Sorghum vulgare. Indianiſch Holz, j. v. a. Franzoſenholz. Indianiſch Korn, |. v. a. Mais. Indigo (Indigofera), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit fur- zem, 5iyaltiaem, zuweilen faſt ganzem Kelche; jchmetterlingsförmiger Blume; Achalſtücki— ger, ſtielrundlich-AWantiger, zufammengedrücter Hülfe. Arten: Färber-J. (I, tinc- toria), halbſtrauchig, 2—D Fuß hoch, mit aufrechtem, ſehr Aftigem Stengel; unpaarig- gefiederten Blättern; länglich-eirunden, bläulichegrünen, unten ſchwach flaunthaarigen Blättern; pfriemenartigen Nebenblättern. Urſpruͤnglich in Oftindien einheimiſch, wird der J. jebt überall zwiſchen den Wendekreifen, d. h. in allen heißen Gegenden als eine Foftbare blaue Farbe Liefernd, angepflanzt; in Europa find alle Verfuche zum Anbaue de3 J. jogar im ſüdlichſten Theile gejcheitert. Er blüht zur Regenzeit und iſt mehrjährig. Indigo — Ingwer. 25 Bei dem Anbau ijt viel Fleiß und Sorgfalt nöthig, da Unkraut, jtehen bleibendes Regenwäſſer, insbefondere aber eine Art Flie— genlarve ungemein ungünjtig auf das Gedeihen derjelben ein— wirken. Der Farbeftoff, ver als beſte und ſchönſte blaue, Farbe bekannt it und häufig in Europa eingeführt wird, wird aus dem Kraute gewonnen, das vor der Blüthezeit abgejchnitten, in Kufen mit Waffer übergoſſen und einige Tage unter häufigen Umrühren der Gährung ausgeſetzt bleibt, bis fich ein ſäuer— licher Geruch entwickelt. Dieſes Waſſer wird ſodann mittelft Hahnen abgelaijen, etwas Kalk zugefeßt, und nachdem fich der Farbeſtoff zu Boden geſetzt hat, Jorgfältig und jo entfernt, daß der Nieverichlag nicht zerjtört wird. Nach jofort ftattgefundes nem Trocknen wird die Verpadung in Kijten oder Säde vor— genommen. Man hat übrigens mehrere Sorten, von denen der oftindische der vorzüglichite ift. echter reiner J. ift außen leb— haft punfelblau, glänzend, inwendig etwas. filberartig flimmernd, ericheint auf dem Fingernagel zerrichen röthlich und löst fich in Waller ohne Rückſtand vollfommen auf, Die Wurzel des J. joll gegen Steinbeſchwerden und Kujtjeuche, vie Blätter zu zertheilenden Umjchlägen bei Berrenfungen und Ent- zundungen gebraucht werden können. Anil-J. (J. Anil), Sndige voriger Art ähnlich, aber Eleiner, mit weißlich-grünen Blüthen, iſt ebenfo häufig ange- baut al3 der Färber-J. und liefert diefelbe blaue Farbe. Einige Spielarten, die eben- falls in Oftindien oder Südamerika einheimiſch find, werden nebſt der Verarbeitung zu Farbe auf mannigfache Weiſe in der Heilkunde gebraucht, ſowohl Außerlich gegen Gejhwürt, Hautkrankheiten, krebsartige Schäden, al3 auch innerlich bei Engbrüjtigfeit und Luftjeuche. Eine Pflanze, die jehr geeignet it, den Indigo als Farbepflanze für Europa zu erjegen, iſt Maid (deutjcher Indigo), worüber bei diefem Artikel das Weitere nachgelefen werden wolle, — Derjelbe Liefert gleichfalls eine vortreffliche blaue Jarbe, und ward in den Jahren 1650 und 1654 iu Deutfchland, jowie vorher jchon im Frankreich, die Einführung und der Gebrauch des Indiggs zu Gunſten des Waids ſtreng verboten. Indigo, wilder, ſ. v. a. färbende Podalirie. Inga (Inga), Gattung der Familie Caſſiengewächſe, mit zwittrigen und männ— lichen Blüthen, Szähnigem Kelche; oſpaltiger Blumenkrone; breiter, zuſammengedrückter, Afächeriger Hülſe. Arten: Aechte J. (I. vera), baumartig, 12-2 Fuß Bi, mit glatter, graulicher Rinde, ausgebreitet herabhängenden Aeſten; einfachen und zunehmend paarig-gefiederten Blättern; armblüthigen, achjelftändigen Aehren; fleifchigen Hilfen. Blüht im April — Mat an FSlußufern in Wejtindien und Südamerika. Blätter und Rinde find ein reizend-zuſammenziehendes Heilmittel, das füße Mark der Früchte wird nicht jelten gegefien, joll aber etwas abführend wirken. Harris'ſche 3. (J. Harrisii), Itrauchartig, mit klimmendem, behaartem Stengel; gefiederten Blättern, großen, Ereifel- jürmigen, vojenrothen, grünsgefäumten Blüthen. Iſt in Mexico einheimiſch. In Weſt— indien und einem Theile Südamerika’ wird die bittere zufammenziehende Rinde der Katzenklauen-J. gegen Geſchwüre, ruhrartigen Durchfall und Vorfälle angewendet. Die purpurrothe S. (J. purpurea), mit vojtbraunen Aeften, gefieder- ten Blättern; achjeljtändigen, gejttelten, einzelnen Blüthenföpfen ; purpurfarbenen Ge— ſchlechtstheilen; frautigem Kelche — iſt in Weftindien zu Haufe. Die Rinde der Wurzel und des Stammes der Seifen-J. wird in dem Vaterlande derſelben jtatt der Seife ge- braucht. Von einer Art diefer Gattung kommt auch die Jurema-Rinde und die DER EAU he Rinde, die als zufanmenzichende Mittel auch in Europa gebraucht werben. Ingberskraut, ſ. v. a. Pfefferkraut. Ingelheimer, ein rother Rheinwein, der feinen Namen von dem Marktflecken Ingel- heim, großherzogl. heſſiſchen Kreis Bingen hat; gefchäßt. Zugwer (Zingiber), Gattung der Familie Bananengewächje, mit röhrenförmts gem, dreizähnigem Kelche; vreitheiliger, kurzröhriger Blumenfrone; an uriaer, drei⸗ 1 * 276 Infulaner Weine — Johannisbrod. la ppiger Beikrone; breifächeriger‘ rear Kapfel. Arten: Geh räuchlidher Ingwer (Z. of-y\ fieinale), (Fig. 1), mit, fnotige \ gefiedertem, Friechendem, zuſammen— gedrücktem, fingersdickem, außen grauem, innen weißem Wurzelſtocke, langen Wurzelfaſern; einjährigen, kahlen, 3—4 Fuß hohen Blätter: ftengeln; auf langen Blattſcheiden— figenden, lanzettigen, unten weich, behaarten Blättern; fußhohen, blaß- grünzgelblich bejchuppten Blüthen— Ichaften; zapfenartiger, 3—4 Zul langer Aehre; ftachelipigigen, eirun— den, rothen Deckblättchen; wohlrie— chenden, gelblich = weißen Blüthen, Slappiger, jchmwarz = purpurrother, lippenförmiger Beifrone; jelten rei- fender Kapſel. Blüht in Oftindien, feiner Heimath, im September, iſt au2dauernd. Die Wurzel wird ent- weder im Schatten getrocknet, iſt ſodann blaßgrau, und kommt als weißer Ingwer zu ung oder aber fie wird abgebrüht und am Ofen oder an der Sonne gedörrt, iſt dann dunfelbraun oder ſchwärzlich und Heißt Shwarzer Ingwer. Guter Ingwer riecht angenehm gewürzhaft, it ziemlich hart, jedoch nicht holzigefajerig, und von ſcharfem brennendegewürzhaftem Gefchmade. Seine Wirkung ift eine veizende, anhaltend erhigende, in geringeren Gaben magenftärfend und die Verdauung befdrdernd. Als Küchengewürz und mit Zucker eingemacht, findet ev ausgedehnte Anwendung. Zerumbet-Ingwer (Z. Zerumbet.), (Fig. 2.), wie die vorige Art, der Wurzelſtock groß und ftärfer; die Blätter wellig; die Achre von der Größe eines Gänſeeies. Blüht in den Wäldern Oft- indieng im Sept. — Oft., ift ausdauernd. Die danmendide, bis armsdicke, außen bräunlich-gelbe, innen gelblich-weiße Wurzel, dem Wurzelſtocke des gebraucht. I. ähnlich wirfend, war früher häufiger als jet unter dem Namen Zerumbetwurzel, wie der Fogmwer, angewendet. Caſſumunar-J. (Z. Cassumunar) (Fig. 3), mit häutig-be Ihupptem, fnotigem Wurzelſtocke; langen, weißen Wurzelfafern. Sonſt nur unweſent— üch von den beſchriebenen Arten unterſchieden, blüht in Oſtindien und den umliegenden Inſeln im Juli — Aug. , iſt ausdauernd. Der in halbbirnförmigen, oder fcheiben- Iris zu ung kommende, holzige, außen graue, innen gelbe Wurzelſtock iſt unter dem amen Blodzittwer oder gelber Zittwer bekannt, wirft jchwächer, aber in ber gleichen Weife wie Ingwer und ift weniger angenehm zu nehmen. Nach Einigen foll der J. auch in Europa fogar im Freien gezogen werben fünnen. Wein, in welchem Ingwer und etwad Kümmel gefotten ift, kann als vorzügliches Mittel gegen Magen- und Unterleib3leiden, Blähungen ac. betrachtet werben, Inſulaner Weine, die Weine der griechiſchen Infeln, 3. B. v. Chios, Cypern. Jochbaum, |. v. a. Hainbuche. Do nsbene die Früchte der rothen Krausbeere, ſ. Krausbeere. Kohannisberger, der vorzüglichite Aheinwein, von Dorf und Echlog Johannisberg, Amts Rüdesheim, Herzogthum Naſſau. Der Wein vom Schloßberge übertrifft den bei dem Dorfe wachjenden an Güte und gibt im Durchſchnitt jährlich 24—30,000 fl. Reinertrag. Sohannisblume, 5. v. a. Wehlverlei; — Galium verum; — Chrysanthemum leucanthemum ; — Hypericum perforatum. Sohannisblut, die an den Wurzeln des mehrjährigen Knauels ſich aubhaltende, fo- genannte deutſche Cochenille-Schildlaus, oder polniſcher Kermef. Johannisbrod, die Früchte des Johannisbrodbaums, fie find gut zur Verzefferung vor Arzeneien, welche gegen Husten und Lungenſucht dienen; nad) dem Efjen-genoffen, ftärft 8 den Magen, jtopft aber etwas und befördert dag Harnen, | Johannisbrodbaum — Johannisträublein. 277 x Johannisbrodbaum (Ceratonia), Gattung der Familie Eajftenrgewächfe; vielehig, mit Ötheiligem Kelche; fehlende Blume; vielfächerige, zufammengedrücte Hülfen. Arten: Achter J. (C. siliqua), baumartig, mittelgroß, immergrün, mit unebener, riffiger, in der Jugend glatter Rinde, zunehmend paarig-gegliederten Blättern; ovalen, etwas welligen, glän— zenden, lederigen Blättchen; purpurrothen, an den Aeſten oder am Stamme, jelten an den Blattwinfehr entipringenden Trauben; 3-8 Zoll langer 1—1'% Zoll breiter, brauner, geitrichelter, innen röthlicher Hülfe; eirunden, röthlich-braunen Samen. Blüht in den Ländern am mittelländifchen Meere im März — Mat. Die Hülfen find von angench- men, ſüßem Geſchmack, und dienen als Johannisbrod jowohl als gewöhnliches Nahrungsmittel als auch als Häufig angewendetes Hausmittel gegen Catarrh und zu Bereitung eines ſtarken Branntweins. Die Samen werden als Erſatzmittel für ben Kaffee benützt, entiprechen diefem Zwecke jedoch unvolljtändiger, als viele andere Surrogate. Kohannishand, die Wurzelftöce einiger Farrenarten, insbefondere des gemeinen Wurmfarrens, wenn von ihnen Spreublättchen, Wurzelfafern und Laubftiele weggenom— men, und nur an der Spibe einige unentwickelte Wedel ftehen geblieben find, wodurch fie eine entfernte Aehnlichkeit mit einer Hand enthalten. Johanniskorn, . v. a. Johannisroggen. Johanniskraut (Hypericum), Gattung der Familie Johannisfrautgewächfe, mit Stheiligem Kelche; 5 Blumenblättern; 3—Öfchalftüciger, auffpringender Kapfel; zahlreichen punktirten oder geitreiften Samen. Arten: Gemeine J. (H. perforatum), mit aufrechtem oder aufjteigendem, Erautigem Stengel; gegen= jtändigen, jehr kurz-geſtielten oder ſitzen— den, länglichen, ganzrandigen, durchſich tigepunftirten Blättern; endſtändigen— doldentraubigen, dottergelben, an den , Rändern der jchiefen, etwas ranfenför- migen Blumenblättern, ſchwarzgetüpfel- . 1 ten Blüthen; dunfelbraunen, punktirten, \\\ \\j länglichen Samen. Blüht im Juni — Aug. an Wegen, in Wäldern, auf Bergen, iſt ausdauernd. Zwifchen ven Fingern gerieben entwidelt das J. einen aromatischen Geruch, jchmeckt bitterlich, und wird häufig als VBolfsheilmittel angewendet. Es wird zu dem Behufe das Kraut und die Wurzel furz wor oder wäh- rend der Blüthezeit gefammelt, getrocdnet und aufbewahrt, bis fie als Thee zu einem Duentchen Wurzel und ebenjo viel von dem Kraute auf einige Taffer, die täglich ges trunfen werden jollen, verwendet werden. Dieſer Thee it ein ebenſo einfaches als wohl: feiles Mittel zur Herstellung der weiblichen Periode, bei einfeitigen, ſpannenden oder brennenden Geſichts- und KRopfichmerzen, bet Gebärmutter=end Nervenframpfen, auch Bleichſucht des weiblichen Geſchlechts und endlich Sei den Nervenftimmungen des männlichen Gefchlechts in der jogenannten Entwicffang3periode. Gleiche Dienfte leiftet die Tinctur, die aus dem zerquetichen Kraute bereitet wird, indem man dem Ge— wichte nach doppelt foviel Weingeift daran gießt, das Ganze wohl verjchloffen aufbe— wahrt und nach eim’paar Tagen auspreßt. Das Blare wird, wenn jich die Maffe ge- jest, abgegofjen und benüst, indem man 5—10 Tropfen auf einmal gibt und nöthigen- falls bis zu 24 auffteigt. Dieje Gabe wiederholt das Landvolk, jchreibt dem J. auch man: nigfache magiſche Eigenschaften zu, weitere Arten dieſex Gattung finden fich in allen Welttheilen und werden auch überall als heilfräftig angewendet, ihre Wirkung ift aber immer mehr oder weniger der des bei ung einheimiſchen 33. ähnlich. Johannismandel eine Art Mandeln. ——— ſ. Wallnuß. Johannisroggen, der Winterroggen, wenn er, wie dieß zuweilen geſchieht, ſchon um Johannis geſäet und dann gegen dei — als Grünfutter abgemäht wird. Johannisträublein, ſ. v. a. rothe Krausbeere. 275 Sohanniswerel — Juckbohne. Kohanniswedel, ſ. v. a. Geißbaum. Johanniswurzel, die Wurzel des gebräuchlichen Wurmfarrens, ſ. d. w. u. Joneſie (Jonesia), Gattung der. Familie Caſſiengewächſe, mit gefärbtem, 4ſpal— tigem, trichterigem, langröhrigem Kelche; fehlender Blume; ſäbelförmiger, zufanmenges drückter Hülſe. Baumartige J. (I. Asoca) 15—20 Fuß Hoch, kahl mit paarig— gefiederten, gefärbten Blättern; gegenſtändigen, länglich-lanzettigen, ganzrandigen Blätt— chen; vielblüthigen, büſcheligen Doldentrauben; herzeirunden, orangefarbenen Deckblätt— chenz orangerothem Kelche; 6—40 Zoll langer, breiter Hülſe; grauen Samen. Iſt in Südaäſien und den umliegenden Inſeln einheimiſch; blüht im December — Januar. Die Nachts wohlriechenden Blüthen jollen biutveinigend wirken. End ſ. v. a Saturei, Joſephsblume, gemeiner Bocksbart. Joſephsſtab, die gefüllte weiße Narciffe. Jofephsſtift, die rothrandige Narciffe. Ipecacuanha, ſ. Kopfbeere. Ipern, eine Ulmenart, ſ. Ulmen. Irideen, Irisartige Pflanzen familie; Perigon obenſtändig, blumenblaitig- btheilig; Staubgefäſſe 3; Fruchtknoten 3fächerig, vieleiig; Eichen Areihig; Narben 5, einfach, geſchlitzt und blumenblattig; Kapſel 83klappig; Keim innerhalb des Eiweißes; Kräuter mit knolligen, ſelten zwiebeligen Wurzeln. Iſarie (Isaria), Gattung der Familie Warzenpilze, mit aufrechtem, keilenförmi— gem oder äſtigem, innen manchmal fleifchigem, flockigem Polſter; kleinen, kugeligen, zwi— ſchen den Flocken ſitzenden Keimkörnern. Arten: Sammetftielige 3. (I. velutipes), bi3 zollhoch, gejellig, weiß mit flockigem, zuweilen etwas gelblichem Stiele, Folbenförmi- gen, an der Spite des Stengels ſitzendem Polſter. Findet ſich namentlich auf todten Schmetterlingspuppen. Iſertie (Isertia), Gattung der Familie Krappgewächſez zwittrig, mit kugelar— tigem, röhrigem Kelche; bleibenden, 4—6zähnigem Kelche; Langer, röhrenförmiger Blumen- krone; Fugeliger, gefrönter, ſechsſteinkerniger Steinfrucht Arten: Scharlachrothe J. (I. coccinea), baumartig, 10—12 Fuß hoch, mit graulic, oder rojtbräunlich- filzigen Aeſtchen; länglichen, degenſpitzigen, unten zottigen Blättern; vojtfarbenen Nebenblättern ; endftändiger, trugdoldenartiger Rispe, zottigem Kelchez jcharlachrother, 2 Zoll langer Blumenfrone, rother Beere; braunem Samen. Blüht in dem nördlichen Theile von Südamerika mehrmals im Jahre. Das Holz ift von bitterem Geſchmacke, die Beeren ſüß — eßbar; die Blätter werden im der Form von Bädern gegen Geſchwülſte an— ewendet. Isländiſches Moos (Lichen islandicus; Cetraria isl.), wächst auf der Erde au trockenen, bergigen, freien Stellen und in Nadelmäldern in Europa, doch häufiger in den nördlichen Gegenden und in Gebirgsländern. Es bildet dichte, 2—4 Zoll hohe Nafen und it don einer fnorpeligsfederartigen Subſtanz. Dieſe Flechte iſt faſt geruchlos, ſchmeckt ſtark bitter, ſhleimig, und beſteht aus Stärfemehl und Bitterjtoff. Sie wird bei großer Schwäche und Auszehrung angewendet, und dient zur Bereitung der Moosgelee ud MooSshocolade Im den Nordländeru, namentlich in Island, — ſie * — und in einigen Alpengegenden zur Schweinemaſt. op, ſ. v. a. Vſop. Italiener Körbel, ſ. v. a. Myırhis odorata. Italieniſche Pappel, ſ. u. Pappel. Jubisroſinen, eine Roſinenart; ſ. u. Roſinen. Juckbohne (Mucuna), Gattung der Familie Schmetterlingsblüthler; mit BIP gem 2lippigem Kelche; jchmetterlingsförmiger Blume; fteifhaariger , gleichbreit- anglicher Hülle Arten: Brennende S. (M. urens), mit jehr langem, halbitrau- chigem Stengel; Izähligen Blättern; eirunden, filberfarbfilzigen, oben hellgrünen Blätt- hen; pfriemigen Nebenblättern; kurzem, rothbraunen ade, weißlicher oder gelblicher und rothgerandeter Blume; braumborftigen, jchwärzlichen, etwas zufammengedrückten Hilfen. Blüht in. Weftindien und Sidamerifa im Juli — Aug. Die borjtigen Haare der Früchte jollen unter Honig, Mellaffe oder ähnlichen dickflüſſigen Säften genommen, gegen Würmer als mechanijch wirkendes Mittel mit Erfolg gebraucht werden. Aechte Judasbaum — Tungfernbaums. 279 J. (M. pruriens), wit halbfträuchigem, windendem Stengel; 8zähligen Blättern; 4—5 Zoll langen rauhhaarigen Blättchen, vielblumigen, hängenden Trauben, vöthlich-violetten Blumen, faſt S-förmig gefriimmten, borftigchaarigen Hülfen. Blüht an Heden und in den Gebüfchen Djtindiens während der Negenzeit. Die Borftenhaare der Früchte werden, wie oben angegeben, benüßt. Judasbaum (Cereis), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; mit Özähnigem, krugförmigem Kelche; Sblättriger, beinahe jchmetterlingsfürmiger Blume; völlig getrenn- ten, genagelten Blumenblättern; nacten Samen. Arten: Europäifcher J. (C. Si- liquastrum), jtrauch- oder baumartig, bis 20 Fuß hoch, mit herzförmigenierenförmigen, rundlichen, kahlen, ganzrandigen Blättern; bufcheligen, vothen, vöthlichen, zuweilen weißen Blüthen, braunvöthlichen, hängenden, —5 Zoll langen Hülfen. Blüht in Süd-Europa und dem ſüdweſtlichen Theile Afiens im April. Die etwas zufammenziehend wirfenden Blätter jind gegen Diarrhoe gerühmt worden; die Blüthen werden’ als Salat genofjen. Die japaniſche Farbhülſe, die ebenfalls zu diefer Gattung gehört, wird öfters in Luſtgebüſchen auch bet uns gezogen, und enthält in deu Hülſen eine jehr ſchöne gelbe Farbe, die jedoch unſers Wiſſens nicht im Gebrauch ift. Judasohr, |. v. a. Judasohrpilz, f. Ohrpilz. Supenbaum, Judendorn (Zizyphus), Gattung der Familie Kreuzdornge— wächje; mit flachen, ausgebreitetem Kelche und Kleinen Blumenblättern ; jaftiger, kerniger Steinfrudt. Arten: Gemeiner J. (Z. vulgaris), jtrauch- oder baumartig, gewöhnlich 6—10, zuweilen bis 20 Fuß hoch, mit Fahlen, glänzenden Heften und Aeſtchen; eirunden, gezähnelten, gezweiten Dlätternz aus den Nebenblättern entjtandenen Dornen; furzgeitiel- ten, gehäuften oder einzelnen, grünlich-gelben Blüthen; jcharlach- vothen, eirunden, hängenden Steinfrüchten. Blüht wild wachjend in Nordafrifa und cultivirt in Süd-Europa im April. Die ange- nehm ſchmeckenden Beeren werden als Obſt gegefien, auch zu beliebten: Kuchen bereitet, indem jie gehörig reif an der Sonne getrocknet, zu Mehl gejtogen, mit Waſſer vermifcht und die aus dem Teige ge- formten Kuchen an der Sonne getrocfnet werden. In der Heilkunde ind fie unter dem Namen Sujuben oder rothe Bruftbeeren als erweichend, einhüllend und lindernd, befonder3 bei Brujtfranf- heiten nnd Harndbrennen gebräuchlich. Ste kommen auch in den Handel, und zwar in 2 Sorten. Die Spanischen Sujuben, die länglicher und größer, und die italienischen, die Fleiner und mehr fugelig und weniger ſüß jind. Der Lotusjudendorn, inStalien häufig £ultivirt, war in ältejten Zeiten durch jeine Früchte ein Haupmahrungsartifel. In Nordafrika, dem Driente, Djtindien und China find übrigens noch mehrere Judendorn-Arten befannt, die ſämmtlich in ihrem Waterlande gegen verjchiedene Krankheiten gebraucht werben, jedoch feine fo bejonderen oder feltenen Heilkräfte beißen, daß fie ausgeführt und zu uns gebracht werden, weshalb wir ihre a en Judendöckchen, a ER Audenhut, } j. vd. a. Sudenfirjche. Sudenfirsche, die Beeren der gemeinen Schlutte, Judenpalme, Zweige der Zwergpalme, welche zum Laubhüttenfefte dev Juden benützt werden. Judenpechholz, ein vielleicht von Aspalathus ftammendes Holz, das aus Syrien, Aegypten und von Rhodus Fommt, ſchwer, Hart, ölig, bitter und ſchön polirbar ift, a3: phaltartig riecht, und zu feinen Tiſchler- und Drechslerarbeiten geſchätzt ift, Judenruthe, ſ. v. a. Judenkirſche. Indenſchwamm, ſ. v. a. Boletus luridus. Judenweihrauch, ſ. v. a. Thymianrinde. Jujubenkreuzdörn, j. dv. a. Bruſtbeereubaum. Julianspflaume, |. v. a. Krieche. Jungfer im Buſch, 3. in den Haaren, f. v. a. Nigella damascena. Sungjernbaum, |. v. a. Bibes nigrum. 280 Jungfernhaar — Kaffeebaum. Jungfernhaar, ſ. dv. a. Mäuſegerſte. Jungferntabak, eine bekannte Täbaksſorte, Nicotiana peniculata. di j.v. a. Tamus communis. — rauendiſtel, ſ. v. a. weiße Gartendiſtel. ungfranenhaat, ſ. v. a. Manerrauten. Jungie (Jungia), Gattung der Familie Bereinblüthler; mit I—2reihiger, viel: blüthiger Hülldecke; länglichen Hüllblättern; von Decblättchen umhülltem Hauptfrucht- boden; zwitterigen Blüthen; Aippigen Blumenfronen; 3kantigen oder länglichen, gekrön— ten Schließfrüchten. Arten: Anſehnliche $. (J. spectabilis), halbſtrauchig, mit wechjelftändigen, gejtielten, 5— Tlappigen, oben borftigen, unten flaumhaarigen Blättern, Kir gelben Blüthenföpfen; ungefchnäbelten Schliegfrüchten. Iſt in Peru einheimiſch. Jupiterbart (Anthylis barba Jovis), immergrüner Strauch in Südeuropa. Juremarinde, die Rinde einer Art der purpurrothen Jaga. Juribalirinde, die Rinde einer Art des gemeinen Zedrachs. Juvia, braſilianiſche Kaſtanien, Fruchtkerne von Bertholletia excelsa. Iva, ſ. v. a. bijampduftige Schafgarbe. Kr). Kaddigbaum, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. gemeiner Wacholder. Kälberfropf (Chaerophyllum), Gattung der Familie Doldengewächje; mit un: deutlichem Kelchrande; verkehrt-eirunden, abgeftußten, oder ausgerandeten Blumenblättern; ungejchnäbelter Spaltfrucht; Hriefigen Theilfrüchten. Arten: Knolliger 8. (Ch. bulbosum), mit fnollen= oder rübenartiger Wurzel; aufrechtem, 3—7 Fuß hohem, unter den Gelenken angejchwollenem Stengel; großen, geftielten, mehrfach geftederten, behaarten Blättern ; fiederjpaltigen Blättchen; fehlender oder Lblättriger Hülldecke; weisen Blüthen- dolden; gelblich-braunen, geftriemten, linealiſchen Schliegfrüchten. Blüht in Heden, in Gebüſchen und Wäldern ar etwas feuchten Orten im Juni — Juli, iſt 2jährig. Die Wurzelfnollen können als Salat verfpeist werden. Durch Verwechslung mit den Blät- tern de3 gefleckten Schierling3 findet man den K. zuweilen in den Apotheken, ev unter jcheidet fich jedoch von diefem nicht allein dadurch, daß er die Kräfte des Schierlings nicht bejigt, fondern auch, äußerlich durch die an der untern Seite der Blätter befind- lichen Haare und die Schmäleren Blattzipfel. Der beraufhende 8. (Ch. temulum), voriger Art jehr ähnlich, nur gewöhnlich wiel niederer und mit gezähnten Blättern, wird für betäubend-giftig gehalten, ob mit Necht oder Unrecht, wagen wir nicht zu entjcheiven. Weiter fommen noch vor: der gelbfrüdhtige K., der rauhhaarige und der ge- würzhafte 8, die alle einigermaßen verdächtig in ihrem Außern, aber wenig von dem fnolligen K. unterſchieden jind. Kämly, ſ. v. a. gemeiner Kümmel. Bümplerie (Eaempferia), Gattung der Familie Bananengewächje, mit vöhren: förmigem, Sipaltigem Kelche; dreifpaltiger Blumenkrone; dreiſpaltiger Beikrone; drei— fächeriger, fachzerreigender Kapfel. Arten: a 8. (K. pandurata), mit knolligem, jchöngelbem Wurzelftoce ; ſcheidig-geſtielten, 2—3 Fuß hohen, breitzlangettigen, unterjeit3 weichbehaarteg Blättern; in den Blattjcheiven verborgener, von vielen Dec- blättchen umhüllter Aehre; blaßbräunlichen und blaßroſa-geſaͤumten, gewöhnlich nur eine auf einmal, jelten mehrere gleichzeitig erjcheinende Blüthen. Iſt in Oſtindien und den nächjtliegenden Inſeln einheimiſch; ausdauernd. Die Wurzel dient unter der Bezeihnung: vunde Curcume oder Turmerif auch in Europa nicht jelten zur Bereitung eines Goldlaks. ———— ſ. v. a. gemeine Pappel. Kaffeebaum (Coffea), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwittrig, mit eirund— röhrigem Kelche; kurzem 4—Özähnigem Saume; trichterförmige Blumenkrone; genabelter, *) Was ſich unter Krnicht findet, ſuche unter C. Kaffeebaum. 2831 gefrönter, fteinfruchtartiger, Ateinkerniger Beere mit papierartig = häufigen, einjamigen Steinfernen; an der innern Seite mit den flachen, eingerollten Samen. Arten: Aechter K. (Fig. 1 it eine Beere, Fig. 2 der Same.) baumartig, 15—30 Fuß hoch, mit jchlan- tem, äftigem Stamme; gegenftändigen, gejtielten, 4—6 Zoll langen, 11%—2 Zoll breiten, zugeſpitzten, etwas welligen, unterjeitS blafjen, oberjeit3 glänzend- dunfelgrünen Blättern; kurzgeſtielten, blattwinkel- jtändigen, weißen, zu 3—7 gehäuften, oder wirteli- gen Blüthen; 12—15 Linien langer Blumenfrone; dunkfel= purpurrother, ovaler, 6—9 Linien langer Beere; gelblich -grünlichen und bläulichen Samen von verjchtedenen Abjtufungen diefer Farben. Blüht in feiner Heimat) Arabien und jest in Oſt- und Weſtindien und Südamerifa fat das ganze Jahr. Die Samen find die befannten Kaffeebohnen, die heutzutage der Hauptbeftandtheil des wohl am wei- teften verbreiteten, und am allgemeinften genofjenen Getränfes, des Kaffees, bilden. Der Gebrauch dieſes Getränfes iſt in dem Baterlande des Kaffeebaums jehr alt, da nach ziemlich jicheren Nachrichten der- jelbe jchon im Beginne des 15. Jahrhunderts dort Häufig genoffen wurde. Nach Europa fam der Kaffee wahrjcheinlich zuerjt durch die Türfen, fand dann durch die Venetianer weitern Eingang und zwar, nächſt Italien um’3 Jahr 1660, zuerit in Frankreich, wo um dieſe Zeit in Marjeille und Paris Kaffeehäufer bejtanden; in Deutjchland war er. zuerſt in den Seeſtädten bekannt, jcheint aber auch hier wie überall ſchnell Freunde ges funden zu haben, und kann jet wohl nicht mehr, entbehrt werden, da vielfache Verfuche einen Erjab zu finden, mehr over weniger unbefriedigend ausgefallen find. Der Kaffee fommt in mehrere an Farbe und Güte jehr verjchiedenen Sorten im Handel vor; als der befte wird der Mokkakaffee bezeichnet, deſſen Samen flein, dunkelgelb, in Europa faum unverfälicht zu befommen find. Die zweite Sorte ijt der Javakaffee, der dunfelfarbiger und größer ijt als die vorige Sorte und der zuweilen zu deren Verfäl— ſchung dient; etwas geringer als dieſer iſt ver längliche, weise Kaffee von Bourbon, und jodann die an Werth einander ziemlich gleich jtehenden, grünlichen oder bläulichen geringften Sorten von der Havannah, Martinique, Jamaika und Brafilien. Als Heilmittel wird der Kaffee gegen Wechjelfteber, geröftet gegen Bergiftungen durch betäubende Stoffe, z. B. Opium, auch zur Reinigung der Luft in Zimmern an- gewendet. Als gewöhnliches Getränk und mäßig genofjen wirkt der Kaffee veizend und erhigend und verjchafft ein wohlthätiges Kraftgefühl; ſtarker Gebrauch desfelben ift aber beinahe unausbleiblich von nachthetligen Folgen, als Blutandrang nad) dem Kopfe, Stockungen im Unterleide, Magenichwäche, Erichlaffung des Darmkanals, Hämorrhoiden und Nervenabjpannung begleitet. Wer diefe Symptome an fich verfpürt, der entfage dem ‚ Kaffee Lieber ganz, auch defien Surrogaten, die zum Theil noch weniger taugen. Der) befte Kaffee wird unter jonjt gleichen Bedingungen bereitet, wenn die Bohnen nicht mit UM AS ZIEH A 1° y heigem Waſſer begofjen, jondern mit dem Waſſer und in demfelben erwärmt, wohl auch ”. Ihon einige Stunden vor dem Sieden des Waſſers mit diefem angefetst werden. Bohnen, die durch Meerwaſſer gelitten haben, werden dadurch verbeffert, daß eine oder zwer \ Zwiebeln in dem Roͤſter mitgeröftet werden, die ihnen den üblen Gefchmack entziehen, ohne irgend einen Nachtheil herbeizuführen. Aus ven Kaffeefase läßt jich eine ſchöne ſchwarze oder braune Farbe bereiten, wenn er an der Sonne getrocknet, geſammelt und in einem un— glafirten Topfe, deffen Deckel mit mehreren Kleinen Löchern verfehen fein muß, in einem Hafnerofen gebrannt, umd ſofort auf dem Neibteine zerricben wird. Kaffeefurrogate jind die geröftete Wurzel dev Möhre, der Nunfelrübe, ver@ichorie, des Cyper— grajes, die Gerftenkförner, der Roggen, der Weizen, ber ſpaniſche Tra— J (als ſchwediſcher oder Stragelkaffee), die Samenkörner der gemeinen ichen, des ſtechenden Mäuſedornus und des Waſſerſchwertels. 282 h Kaffeeerbfe — Kalmus. En ſ. v. a. gemeine Kicher. Kaffeegerſte, zweizeilige, große, nackte Gerſte. Kaffeetraganth, ſ. v. a. ſpaniſcher Traganth. Er ‚ deutfcher Kaffee. Kaffeewurzel, bei Eifenach |. v. a Erdmandel, Kahlblume (Lissanthe), Gattung der Familie Bleiwurzgewächſe, mit Ötheiligem Kelche, Sipaltiger, trichterförmiger Blumenfrone; beeriger, hartſchaaliger Steinfrucht. Art: Wohlſchmeckende 8 (L. sapida), ftrauchartig mit zart filzigen Aeſten ; läng— lich-gleichbreiten, jtachelfpigigen, abſtehenden, unterſeits weißen, jtreifigen Blättern ; blattwinfels und endjtindigen, 2—Sblüthigen, weißen Blüthenträubchen, Iſt in Neuhol— land zu Haufe, wo die Beeren wie die Heidelbeeren gegefien werben. Kahn, der Meberzug von Schimmel auf gegohrenen Flüffigkeiten; er entjteht aus einer Planzenbiloung, die zur Gattung Hygrocroeis gehört. Kaiſerkrone (Petilium), Gattung dev Familie Kronlilien; zwittrig, mit ſechsblättri— ger, blumenkronartiger Geſchlechtshülle; ſcharf beckiger, dreifächeriger, auffpringender Kapjel. Arten: Gemeine R. (P. imperiale), mit großen Zwiebelfnollen; 2—4 Fuß hohem, aufrechtem, jteifem Stengel; zahlreichen, jchraubenförmig- wirteligen, (änglich- lanzettigen Blättern; an dem oberen Fahlen Theile des Stengel ftehendem Blätterjchopfe ; unter dieſem befindlichen gejtielten, länglich-glockigen, bräunlichen oder gelbrothen Blüthen. Blüht in ihrer Heimath Perfien und in unjern Gärten als Zierpflanze im April; ausdauernd. Der Honigjaft der Blüthen erregt Erbrechen, die Zwiebelknollen ſollen giftig wirken. Die Behandlung der K. in ven Gärten ift jehr einfach, indem die fchuppigen und jehr groß werdenden Zwiebeln alle 3--4 Jahre aus der Erde genommen, getrocknet und gereinigt und ſodann wieder in frifche Erde, ungefähr 4 Zoll tief, fogleich verſetzt, oder wenn dieß erſt jpäter vorgenommen werden will, einftweilen in trodenem Sand aufbewahrt werden, Kaiſctüng, 1 d. a. eßbarer Röhrenpilz. Raijerthee, ſ. u. Thee. Raiferwurzel, j. v. a. Imperatoria ostruthium. Ralabafie, Kalbaſſe, ein Flaſchenkürbis, aus dem wilde Völkerſchaften pafjende Trintgefchirre fertigen. — Die Früchte de3 Kalabafjenbaums werden ebenjo benüßt. Kalbsauge, |. v. a. Sohannishlumen. Kalkkraut, |. v. a. Gypsophila. Ralferwurz, T. v. a. Seeblumen. Kalmie (Kalmia), Gattung der Familie Haidegewächſe, mit Ötheiligem, freiem Kelche ; tellerförmig-radförmiger Blumenkrone; fächeriger, oſchalſtückiger Kapfel. Arten: Breitblättrige K. (K. latifolia), ſtrauchartig, bis 16 Fuß hoch werdend, mit runden, kahlen Aeſten; langgeftielten, wirteligen oder zerjtreuten Blättern; flaumbaarigen, pfir— fihblüthenrothen oder weißen, endftändigen Dolvdentrauben. Blüht in den vereinigten Staaten Nordamerikas von Mai — Juli. Die narfotiichen, ziemlich jcharfen Blätter, die auf Hausthiere entjchieden jchädlich wirken, jedoch vom Wild ohne Nachtheil gefrejien werden jollen, werden in Nordamerifa gegen Diarrhoen, von den Indianern auch gegen Luſtſeuche und Hautausfchläge angewendet. Auch dem Honig der Bienen, wenn er in verhältnigmäßig beträchtliche Menge von diefer und einigen andern Pflan- een Gattung gefammelt worden tft, theilen diefelben betäubend-giftige Eigen- haften mit. Ralmus (Acorus), Gattung der Familie Haufenlilienz zwitterig, mit fleifchig- ipindeliger , dichtblüdhiger Aehre ohne Blüthenjcheide, Hblättriger Geſchlechtshülle; Nuß— bülfe. Arten: Gemeiner K. (A. Calamus), mit friechendem, daumendickem, gerin- geltem Wurzelſtocke; 3—4 Fuß langen, bandjchwertförmigen, am Grunde jcheidenartig- umfafjenden, grasgrünen Blättern; zujammengedrüdtem Schafte; Fegelförmiger, an der Mitte des Schaftes ftandiger, aufwärts gefrümmter Aehre; braunlich-gelden Blüthen; blüht im Juli — Aug. in Teihen, Sümpfen, an Ufern fließender und ſtehender Ge— wäſſer. Alle Theile des K. find gewürzhaft, doch ift nur der Wurzelſtock im Gebraud) und wird auc al3 Hausmittel, bejonders mit Branntwein angelegt, gegen Magenübel gebraucht. Das außerordentlich ſchnelle Kortwuchern des K. macht ihn fait mehr als jede andere Pflanze zur Dedung und Befeftigung von Fluß- und Seeufern geeignet. Kalobar — Kamille, 933 Die Wurzeln liegen jo dicht an- und aufeinan— der, daß auch der fchlammigite, nachgiebigite \ Boden dadurch joviel Feſtigkeit erlangt, um darauf jtehen zu fünnen. Zur Bildung von Torffchich- ten trägt der K. ungemein viel bet, iſt auch zur Anpflanzung ver Blutegelweihertt [ehr zu empfeh— len, da die Blutegel fich gerne darin aufhalten und Schuß gegen rauhe Witterung und Feinde finden. Außer dem oben angeführten Gebrauche der Kalmuswurzel als Hausmittel, findet fie noch in der Heilkunde Anwendung bet Gicht, Wechfelfiebern, Siechthum, und wird von den Conditoren auch in Zucker eingenacht. — Die Brühe, in welcher die Kalmuswurzel gejotten wurde, treibt ven Harn ab, iſt gut für Schmerzen im Unterleib und Bruſt— Eranfe, für's Seitenftehen und Krämpfe, 4) Magenleiven und geftörte Menftruas | tion. Der aus der Wurzel gepreßte Saft \ — die Augen ungemein. Die Wurzel AL) trägt in allen Formen jehr zur Erwärmung, des Ron! lien Magens bei. uno UIHNN Kalobar, ein perfiiches Arzneimittel, wahr: Kalmus. ſcheinlich die gewürzhaften Samen einer Heracleum-Art. Kameelsſtroh, Kameelsheu ſ. v. a Cypergras, eine Gattung Bartgras, das in der arabiſchen Wüſte häufig wächst und den Kameelen zum Futter dient. Das ſchwam— if ſcharfe, gewürzhafte Mark liefert ein ätheriſches Del. | Kamille (Anthemis), Gattung der Klaſſe Syngenesia, Ordnung Hygamia superflua, mit halbfugelförmiger oder mehr flacher Hülldecke, dachziegelförmigen Hülblättern, weib: lichen Randblüthen, einlippiger Blumenkrone, länglicher Kippe, zwitterigen Scheibenblü- then, röhrenförmiger Blumenkrone; flach zuſammengedrückter, beiverjeit3 geflügelter Nöhre und fünfzähnigem Saum Der Hauptfruchtboven hat Deefblättchen, die fich oft aber nur in der Mitte finden, und manchmal gar nicht fichtbar find, — Arten: Acker— oder wilde 8. (A. arvensis). Der ein Fuß hohe, meift ſehr äftige Stengel ift auf- jtrebend oder beinahe hingeſtreckt; die länglichen Blätter find weichflaumig; die gleichen Zipfel 2—Szähnig. Die gejtielten Blüthenköpfe haben weiße Ränder und eine fait ebene gelbe Scheibe. Dieje einjährige Pflanze blüht vom Juni bis Herbft, und wächst in ganz Europa auf jandigen und bebauten Plätzen überall, wo ie ein käſtiges Unfraut wird, das Schafe gern frefjen. Die Blüthen werden häufig aus Unkenntniß oder aus be- trüglichen Abjichten ſtatt der ächten Kamillenblüthen, denen ſie an Kraft nachjtehen, gefammelt. 2. Die ſchopfige 8. (A. comosa), iſt von der Vorigen fait nur dadurch verſchieden, daß, die Decblätichen weit über die Blüthen hinaus reichen und ihr Vorkommen viel jeltener ift. — 3. Auch die Stink- oder Hundsflamille (A. cotula), gleicht der Ackerkamille ſehr, ſie kann aber deſſen ungeachtet ihres widrig⸗gewürzhaften Geruchs und. unangenehm bitterlich-ſcharfen Geſchmacks leicht mit derſelben verwechſelt wer— den, vor was man ſich ſehr hüten muß, indem der widerliche Thee davon leicht Erbrechen gest. Sie wächst auf Sven Pläben, in Küchengärten umd unter Getreide, wird von röten gejucht, von Bienen und Flöhen aber gemieden. Früher wurde fie gegen Gichter, Krämpfe zc. gebraucht, ſeit langer Zeit jedoch nicht mehr. Die mit Wismut) zubereitete Volle kann mit einem Abſud der Blumen und Stengel citrongelb gefärbt werden. — 4. Gekrönte K. (A. coronata), unterſcheidet ſich von der Vorigen nur durch eine Krone von Deckblättchen auf der äußerſten Spitze. . Die Färber-K. (A. tinctoria) hat in der Regel gologelbe, manchmal auch weiße oder vöthliche Blumen. Sie wächst bei uns auf trodenen Aeckern, an feinen, Mauern u. |. w. Wolle kann man mit den Blumen leicht und ſchön hochgelb färben, zu welchen Zwecke man die getrockneten Blüthen un eine nur wenig Alaun enthaltende Beize Legt, darin kocht und mit diefer gewonnenen Brühe färbt. Der Geruch diejer Pflanze iſt widrig gewürzhaft, der Geſchmack krautartig N IN 07 // T In IIIN N | J RE \ INNE DS gr \ ae ıl INN N * —— —Woeoe 284 Kamille, und etwas fcharf. Ihr Standort find trockene, Sonnige Steffen auf Hügeln und Bergen im üblichen umd mittlern Guropa, wo fie im Juli und Auguft blüht und ausdauernd iſt. In der Heilkunde wurde das Kraut früher als zertheilent, wundheilend und nerven ftärfend, die Blüthen als wurm- und Frampfwidrig häufig gebraucht. — 6. Die edle, römtjche oder Gartenfamilfe (A. nobilis), trägt viele Blü— thenföpfe, hat mehrere 6—12 Zoll hohe Stengel, liegk nieder, bil- det oft dichte Nafen und nur die Enden der Stengel und Aeſte jtehen aufwärts. Blätter beinahe Fahl, fammtheilig; Blüthen mit weigem Nand und citrongelber Scheibe. Kommt auch gefüllt vor, und ijt weiß, mit meiftens einlippigen Blüthen; dauert aus. Findet ih auf Triften und fandigen Aeckern des ſüdlichen Europa’s, wird auch in Gärten gezogen, iſt ausdauernd und blüht im Juli und Auguft. Die gefüllten Blüthen find al römische Kamillen befannt und bejigen diefe, ſowie die ganze Pflanze, einen angenehm gewürzhaften Geruch, einen gewürzhaft bittern Geſchmack und ent- halten ein grünlich-gelbes , Atheriiches Oel, bittern Ertractivftoff, etwas Harz, Gummi und eifengrünenden Gerbftoff. Die Wirkung iſt noch ſtärker als die der Achten Kamillen (Matricaria chamomilla), welche nicht zu den Vorigen, jondern zu der Gattung Mutterfraut (f. d.) gehört. Der vieläftige Stengel wird von einigen Zoll bis 11% Fuß hoch; die Blätter ſitzen, find etwas fleiſchig, kahl und doppelkammtheilig; die länglichen Hüllblätter der Bluͤthen werden von den Lippen der weißen Randblüthen um das Dreifache überragt; die Scheibenblüthen find gelb. Es kommt jedoch auch eine Abänderung mit viel Eleinern Blüthenköpfen vor. Diefe unter dem Namen gemeine Kamille jehr befannte Pflanze kommt bei ung überall auf Aedern, bebauten Stelfen und wüſten Plätzen vor, blüht vom Mai bis Auguft und it einjährig. Die Blüthen haben einen ſtarken, gewürzhaften Geruch, und einen bittern, gewürzhaften Geſchmack und enthalten, wie die ganze Pflanze, ein dickes, dunfelblaues, ätheriiches Del, bittern Extrac— ttoftoff, Gummi, etwas Harz und einige Salze. Ihre Wirkung tft flüchtig reizend, das Gefäß— und Nervenſyſtem erregend und Frampfitillend, daher ihre viekfeitige Anwendung. Sie jind weit weniger ſcharf und angenehm als die römiſchen Kamillen, erregen nicht jo Leicht Erbrechen und andere Beſchwerden, können auch bei den ſchwächſten Naturen aängewendet Re und find daher in den meiften Fällen den jtärfern römischen Kamillen weit vor: zuzichen. Die Kamillen find in der Heilkunde hochgeachtet, zumal die Blumen, welche mar bei trodener Witterung unmittelbar nach dem Aufblühen einfammeln, auf jchattigen, Iuftigen Böden forgfältig troden und verjchloffen aufbewahren muß, damit fie ven lieb: lichen, apfelartigen, aromatischen Geruch und bitterlichen Geſchmack nicht verlieren. Der daraus bereitete Thee muß gelbröthlich fein, den reinen Kamillengeruch und einen Schwach bittern Geſchmack haben. Anwendung, Jorm und Gabe. Er dient innerlich befonder gegen rheumatiſche, ztehendreigende Gliederſchmerzen, zumal, wenn jolche in den Gelenken fitzen, bei Nacht am heftigften und oft mit Hite und Durft verbunden find; gegen Convul- fionen und Zudungen zahnender Kinder ; überhaupt gegen Nervenleiven, aufge: regte Nerven, Bruſt- und Halskrämpfe, Schredhaftigfeit; gegen ge— ftörte Verdauung, namentlich wenn Zorn die Urfache davon it; gegen Zahn— \hmerzen, die mit Backengeſchwulſt verbunden und am heftigften nad, Efjen und Trinken — namentlich warmer Getränfe — find; gegen denjenigen Magenkrampf, mit dem ein jchmerzlicher Druck in der Magengegend und einem Gefühl verbunden tft, als drüde er daS Herz ab, oder mit dem ſich Furzer Athem, leeres und ſaures Aufftoßen mit Erhöhung der Schmerzen, oder auch Uebeligkeit, Neiz gum Erbrechen, Spannung des Unterleibs, bitterer oder ſchleimig-ſaurer Geſchmäck, ſowie Appetitlofigkeit einftellt; gegen Koliken und Blähungen mit aufgetriebenem Bauch, oft auch mit dem Gefühl einer Kugel in der Seite des Unterleib3; gegen Diarrhden, zumal nächtliche; gegen Leibmweh der Kinder, bei dem der Abgang grüngefärbt, jchleimigt, fauerriechend, geron- nen iſt, und wobei fi) Blähungen, manchmal auch Gichter zeigen; gegen geronnene und Kammgras — Kampherkrant. 285 wehertartig abgehende Mutterblutflüffe; gegen Mutterfrämpfe, die jich nicht felten vor Eintritt der Periode unter Drang zum Uriniven, ſchneidenden Leibjchmerzen, auffteigendem Gefühl von einer Kugel oder Wind, manchmal in Erbrechen übergehender Uebelfeit, kugelartiges Zufammendallen der Mutter zeigen; gegen verhaltene, frampf- hafte Menftruation; gegen Ohrenzwang und Taubheitz gegen trodenen, Eranfhaften Huften u. |.w. — — — Aeußerlich jind fie krampf- und | merz- ftillend, zertheilend, erweichend, die Eiterung befördernp, z. B. bei Ge- Ihwulften, Entzündungen, Nothlaufen, Drüfen u. dgl, wenn man fie warm in Säckchen auflegt. — Zu Klyſtieren wird der Thee mit Olivenöl vermischt und bei Krämpfen, Blähungen, Kolif und Rheumatismen angewendet. Zu Thee wird ein Quent Kamille auf eine Taſſe genommen; zur Tinetur wird die ganze Pflanze friich ausgepreßt, mit gleichen Theilen Weingeift vermiſcht, nach ein Paar Tagen das Helle abgegojien und davon 10—12 Tropfen auf einmal genommen. 5—10 Tropfen einfaches Kamillenöl auf Zuder ift krampf- und ſchmerz— ftillend und gut bei Blähungen und Ohrenzwang. Gegen harte Geſchwüre jiede Kamillen in Waffer, lege jie darauf, dann weichen die Schmerzen und der Eiter tritt au. Gegen Lähmung und zur Stärfung der Gelente ift Wein gut, in dem über Nacht Kamillenblumen lagen. Zur Stärkung des Hirn und gegen Kopfweh, dag von Erfältungen her— rührt, lege Kamillenbäufchchen auf den Kopf. Zur Heilung der Mund und Halsgeſchwüre hat man ſich mit Kamillenthee zu gurgeln; Schweres Harnen weicht vom Trinken dejjelben. Magengefhmwitlfte weichen und die Verdauung wird beffer, wenn man Kamil- fen in Wein fiedet und dies trintt, Kamillenthee ift gut gegen Keuchen, Schlechte Leber, innere Geſchwulſten und Steinbefhwerden, 3—AMal wiederholt, zur Stärkung der Lenden, Blaſen und aller Glieder, womit das Einreiben von Kamillenöl verbunden werden kann. Gegen böfe Wunden, fowie zur Erweichung der Haut und gegen alle Frauen— franfheiten find Camillenbävder vorzüglich. Das Trinken von Honig und Eſſig, worin Blumen gejotten wurden, lindert die fal- lende Sudt. Das Kraut pflafterartig über Wunden gefchlagen, heilt dieſelben, indem es ſie ſchnell zufammenzicht. Zu Ramillenwaffer jammelt man da3 Kraut im Mai und Junt, dörrt und brennt ed, und trinft davon gegen Bauchweh, Harnbejhwerden, Menjtruation- und Geburt3fehler, Xeberleiden, Geſchwülſte des Magen, weiße Ruhr und zur Erwärmung Morgen! und Abends 2—5 le vol. Die Glieder wer- ar Se Einreibungen damit geftärft und erwärmt, daher ift es gut gegen Flüſſe jeder Art. Kammgras, |. v. a. gemeines Wiefengras. gelber, ſ. u. Hafer. Kampeſchebaum, ſ. v. a. Campeſchebaum. Kampher, der aus dem Holze des kamphergeben den Zimmtbaums gewonnene, in der Heilkunde vielfältig angewendete Extract. Das Nähere hierüber bei Zimmt— baum. Weiter wird noch eine jehr feine Sorte Kampher von dem Kampherölbaum gewonnen. abet, ſ. u, Zimmt. | | Kampherfraut (Champhorosma), Gattung der Familie Immexgrüngewächſez yuittvig: mit Ajpaltiger, glockiger Geſchlechtshülle; zufammengevrücter, fchlauchartiger uphülfe, Arten: Haariges K. (O. monspeliaca), mit halbitrauchtigem, 1—2 Fuß langem, flaumigem, am Grunde äftigem Stengel; zahlreichen, büſcheligen, behaarten Blättern; ſehr kurzgeſtielten, blattwinkelftändigen, ährigen Blüthen; braunen Samen. Blüht im Juli — Aug. an fandigen Orten in den Ländern am mittelländifchen Meere, bejigt einen ſchwach-kampherartigen Geruch und wird zuweilen als harn- nnd ſchweiß— treibendes Mittel gegen verdorbene Säfte, Engbrüftigfeit und Waffer- jucht angewendet, \ verbraucht wird. 286 Kamphermasliebe — Kampherölbaum. Kamphermasliebe (Osmitopsis), Gattung der Familie Verein blütbler; mit mehr- röhriger, glockenförmiger Geſchlechtshüllez einlippigen, geſchlechtsloſen Randblüthen; röh— renförmigen, zwitterigen Scheibenblüthen; Schließfrüchten. Arten: Filzige K. (O. asterisoides), ſtrauchartig, ungefähr 2 Fuß hoch; mit lanzettigen, getüpfelten, gehäuf— ten, weichhaarigsfilzigen Blättern; weißen Rand- und gelben Scheibenblüthen. Blüht am Vorgebirge der guten Hoffnung im März und April. Sie riecht ſtark Tampherar- tig, findet in ihrer Heimath als erhißend, veizend und ſchweißtreibend häufige Anwen: dung und läßt fich auch zur Bereitung eines Spiritus verwenden. Die kahle K. ift eine von der befchriebenen Art blos durch die fahlen Stengel und Blätter unterjchiedene Urt und fällt mit ihr auch in Anfehung des Gebrauchs zufammen. KRampherölbeum (Dryobalanops), Gattung der Familie Lin dengewächfe; mit vöhrigen, Stheiligem Kelche ; I am Grunde ver- wachjenen Blumenblättern ; Sfchalftückiger, holzig-faferiger Kapfel. Arten: Sumatraiicher 8. (D. Camphora), baumartig, big 100 Fuß hoch, mit wechjelitändigen und gegenftändigen, eirumd = ovalen, lederigen Blättern; pfriemigen Nebenblättern; achjelitändigen Blü— then; brauner, gejtreifter, eifürmiger Kaplel. Sit auf Sumatra und 4— Borneo zu Haufe, In den Stämmen der Bäume ift in befonderen 4 Behältern viel Fampherartiges Del enthalten, welches bei jungen M/W Stämmen flüſſig, bet älteren in feſten Maſſen ſich vorfindet, durch Umbauen der Stämme gewonnen und theil3 ohne weitere Behand- Jung, theils auch nach vorgängiger Deitillation Häufig verwendet wird. 63 follen von einem Baume 10 — 20 Pfund dieſes Kamphers erhalten werden können, welcher von. andern Kampherjorten durch zwar langjamere aber gleichmäßigere und anhaltendere Wirkung ſich auszeichnet und namentlich auch durch viel geringere Verflüchtigung an der Xuft, ſowie durch den angenehmen veilchenartigen Gerud, EIS den er verbreitet, untericheidet. Im Preiſe fteht er ſehr hoch und | fommt höchſt jelten nach Europa. Da weitaus der größere Theil von Chinefen und Japaneſen aufgefauft und in deren Vaterlande N Keiner Kampher ift leichter als Wafler, weiß, eryitallinisch, jalbenartig anzufühlen, zäh und ſchwer zu pulverifiren. Er hat einen bittern, gewürzhaften, jcharfen, dann küh— lenden Geſchmack; fein Gerud iſt ſtark, eigenthümlich, aber angenehm; er tft jehr flüch- tig und ſehr Teicht entzündlih, und in Weingeift und Aether auflöslich, Außer dem Kampferbaum findet man ihn noch in jo vielen verjchtedenartigen Pflanzen, wie in Car— damomen, Galgant, Zafelmurzel, Küchenjchellen, Pfeffermünze, Rosmarin, Thymian, Zimmt ꝛc., jo daß man ihn als einen der eigenthümlichen Grundftoffe der Pflanzen betrachtet. Der Kampher ift eine Subſtanz von anjehnlicher Wirkfamkeit, wenn er in ven Magen gelangt. Er vermehrt die Körperwärme, dient zur Beförderung der Hautaus— dünftung, ohne vielen Einfluß auf den Puls zu üben, ausgenommen in großen Gaben, wo er denjelben befänftigt und woller macht. Ueber die Wirkungen des Kamphers find die Anfichten lange Zeit verſchieden gewejen, was fich Leicht erklären läßt, wenn man in Betracht zieht, dag die Emmen behaupten, er äußere feine Wirkungen bald nach feiner Anwendung in Fleineren Gaben, während Andere auf jeine nachfolgenden Wirkungen vertrauen, wenn er in großen Gaben gereicht wird. Im Anfange reizt er, nachher aber tritt Abfpannung ein. Man hat ihn in verjchiedenen Krankheiten der Mattigfeit an- gewendet, wie in Fiebern thyphöſer Art, in rheumatiſchen Siebert, wo viel Schwäche vorhanden, in Ausſchlagskrankheiten, wie Boden und Maſern, wenn der Hautausichlag zu ſchnell verichwand. Man braucht ihn als krampfſtil— lendes Mittel mn Eonvuljionen, Hpiterie und beim Schluden. Der Kam— pher ift ferner nüßlih in Bauchfellentzündung, ob jie bei Männern oder bei Frauen im Mochenbette vorfommez natürlich muß jedoch im Anfange der Krankheit dag antiphlogiftiiche Verfahren angewendet worden jein. Leuten, die jich feinen Schlaf verſchaffen koͤnnen, wenn fie nicht große Gaben Optum nehmen, wird dieß zuweilen ' gelingen, wenn fie Kleinere Gaben mit Kampher mifchen. Mit Nuten kann der Kampher I } ‚ mit verfchiedenen andern Arzneimitteln verbunden werben; jo mit China, in thyphö— Kanahie — Kappernftraud. 9 jen Krankheiten, mit Baldıtan, Moſchus, Aſafötida ꝛc, in Krampfleiden; und mit Spießglanz- und andern jehweißtreibenden Mitteln. Was den Betrag jeiner Gabe und die bejte Darjtellungsweife derſelben betrifft, fo Fan man ihn, da wenige Tropfen Alkohol hinreichen, ihn in zu Pulver verwandeln, in Pillen geben; indem man von 2 bis zu 5 Gran Rampfer alle vier Stunden reicht, Bis er eine Wirkung äußert, d. h. bis er die Neizung lindert, den Puls voller und janfter macht und einen gelinven Schweiß erzeugt. In größeren Gaben, wie von 20 — 30 Gran, verurfacht er gerne Erbrechen, Schwindel und andere widrige Erfeheinungen. Man kann den Kampher auch in Geftalt einer Emulfisn anwenden, indem er mit jürgen Mandeln, Zucer und heißem Waſſer gerieben wird, bis er ganz gleichmäßig in der Miſchung vertheilt if. Ein Scrupel Kampher mit 2 Drachmen ſüßen Mandeln, 41 Drachme Zuder und 6 Unzen Pfeffermünzwaſſer bilden eine Emulſion, von der alle 2—3 Stunden 1 oder 2 Eßlöffel voll genommen werden fünnen. Ferner kann man ihn als Pulver, mit Zucker oder Magnefia vermijcht, geben; oder kann man ihn als Tinctur gebrauchen; eine halbe Drachme, mit ebenjoviel zuſammengeſetztem Lavendelgeiſt vermijcht, und zu einer Unze Schleim gefügt, ift eine angemeffene Duantität zu einem Kampher— trante. Del löst den Kampher auf und bietet dadurch auch das Mittel, ihn äußerlich, in Rheumatismen, indolanten Geſchwülſten ꝛc. anzumenden. Zumeilen wird er auch zu Queckſilberſalben gefügt, um deren reizende und Berfjtopfung hebende Wirfungen zu erhöhen. Als Spiritus wird er zu Zertheilung von Entzün- dungen äußerlich angewendet. Ranahie, |. u. Spitzkrone. Kanarienbaum (Canarium commune), ein jehr nüßlicher Baum, welcher ſich auf den moluffifchen Inſeln und auf Amboten wild findet, doch auch Häufig in eimem fetten, mit etwas Sand vermifchten Boden angebaut wird. Er hat eine anjchnliche Höhe, geraden Stamm mit weißlicher Rinde, und macht eine regelmäßige, vichtbelaubte Krone. Die Blätter find gefiedert, die Blumen hinterlaffen Nüffe, welche mit einem ſchwammigen Weſen bedeckt find und einen Kern enthalten, der, veif, mit einem feuerrothen, ſchwärz— lich geftreiften Häutchen überzogen ift und wie Mandel oder Kaſtanien ſchmeckt. Die Kerne won den Fultivirten Räumen werden mit Salz gegefjen, oder gejtopen und mit etwas Mehl zu einer Art Mandelbrod gebaden. Auch geben fie Del zum Brennen oder - zum Speifen. Aus alten Bäumen fließt eine Art Terpentin, daS gelb, zäh und wohl: riechend ift, umd wie Unfchlitt zu Lichtern, auch zu Pflaftern und zum Kalfatern der \ Schiffe gebraucht wird. Das Holz gibt ſchönes, aber nicht dauerhaftes Hausgeräthe. Die hohen Stämme Liefern gute Majtbäume, Kanarienginfter (Genista canariensis), immergrüner Baum, der auf den canarijchen Inſeln, in Spanien, in der Levante, und auch auf der Inſel Rhodus wächst. Die grüne und oft runzelige Rinde umſchließt ein ſchönes, weißes, mit gelben und rothen Adern durchzogeneg Holz, welches einen harzigen und beim Reiben einen Roſengeruch von fich gibt. Wir erhalten es unter vem Namen Rofenholz, Rhodiſarholz umd wird von Tischlern zu verichiedenen Kunftfachen angewendet. Das daraus gewonnene Del wird häufig anſtatt ächtem Roſenöl verfauft. | Ranarienfamen, die Samen des Kanarienglanzgrafes, die ein von Kanarien- vögeln fast jedem andern vorgezogenes Futter diefer Vögel find. |. Glanzgras. Kanarienzuder, die feinfte Sorte des weißen Zuders. ſ. Zuckerrohr. Kandelkraut, Kannenfrant, $ I »- a. Schafthalm. Kanouenbaum, |. v. a. Cecropia peltata. Kantalupen, eine Melonenart, ; RER Kappernſtrauch (Capparis), Gattung der Familie Kapperngewächſez mit Ablätt- rigem Kelche, Ablättriger Blumenkrone; geftielter, vindiger Beere. Arten: Gemeiner 8. (C. spinosa), ftrauchartig, mit gefchlängelten Neften; geftielten, ganzrandigen, blau— grünen Blättern; 2 Dornen am Grunde des Blattſtieles; blattwinkelſtändigen, einzelnen, geitielten, weißen oder blaßrofenrothen Blüthen; weißlichen, nierenförmigen Samen. Blüht im Mai — Juni in den Ländern am mittellänpifchen Meere; in Deutjchland wohl nur in Gewäkhshäufern. Im Gebrauch find von diefem Strauche verjchiedene Theile, insbeſondere aber die noch nicht ganz entwickelten Blüthenknoſpen als Kappern, 288 Kapuzinerkreſſe — Karden. die als Salat, in Brühen, Überhaupt ald Zuthat an Speifen haufig verbraucht werben und indbefondere für Hypochondriften geeignet jein jollen. Sie werden von den Gegenden, wo der Strauch einheimiſch ift, weithin PR und auf folgende Weile zubereitet. Nach dem zu rechter Zeit gejchehenen Pflücken, werden ſie bis zum Ab— welfen in Schatten gelegt, hierauf 3mal in Ejjig eingeweicht, der das erjte Mal nad ungefähr 8 Stunden abgegofjen wird, das 2te Mal 8 Tage lang daran stehen bleibt, und von dem der dritte Aufguß in den Fäßchen zum DVerjenden gemacht und nicht mehr abgegoffen wird. Achnlich wie diefe Kappern laſſen fi) auch die Knospen der Dotterblume und der Kapu— zinerfrefje verwenden. Die bittern und jcharfen Blätter und die Ninde, bauptjächlich von der Wurzel des K. finden in der Heilkunde Anwendung gegen Waſſerſucht und Ber: härtung an der Milz. Auch in andern Welttheilen wer: den Bilanzen diefer Gattung, die dort einheimifch find, in der Heilfunde angewendet, und wirfen Ähnlich wie von der Wurzel- rinde des K. gejagt iſt. — In vielen Gegenden bilden die Kap— pern einen Handelsartikelz; zu uns fommen fie aus Trieſt, Genua, Toulon oder Marfeille. Die Heinjten K. jind die theuerften, obſchon fie fich im Geſchmack kaum von den größern unterſcheiden. Man jpeist jie als Salat, oder an Brühen, Fleiſch ze. und haben fie magenftärfende und auflöfende Kräfte, weshalb ihr Genuß befouders Hypochonprijten empfohlen werden fann. Der Strauch läßt fich durch Ableger vermehren, kommt aber bet uns im Freien nicht gut fort, weshalb er jich Hauptjächlich nur in Gewächshäuſern findet. Rapuzinerfrejje (Tropaeolum), Gattung dev Familie Storchſchnabelgewächſe; mit Ötheiligem, geiporntem Kelche; 5 zuweilen theilweife fehlichlagenden Blumenblättern; 3theilfrüchtiger Spaltfruggt. Arten: Große 8. (T. majus), mit windendem, I—S Fuß hohen Stengel; jchiloförmigen, geitielten, orangefarbenen Blumen; ſchmutziggelben, runglichten Theilfrüchten. Die ganze Pflanze riecht und ſchmeckt frejjeartig, wird auch wie dieje gebraucht, außerdem noch die Blüthenfnospen wie Kappern. Ihre Heimath iſt Peru, jest aber ift fie in Europa weit verbreitet in Gärten angebaut. Die Ausſaat des 3 Zahre feimfähigbleibenden Samens gejchieht im Mai 1 Zoll tief und 6 Zoll entfernt yon einander, in die Beete, wo die Pflanzen bei ung im Winter abjterben, aber ſich mehrere Sahre halten, wenn fie im Herbite in Töpfe verjegt und im Zimmer überwin- tert werden. Feuchtigkeit und Sonne ift ihrem Gedeihen zuträglih. Die Kleine K. der vorigen ähnlich, nur Fleiner, wird auch wie dieje gebraucht umd zumeilen mit ge gefüllten Blüthen getroffen. Morit K. (T. Moritzianum), mit langem, windendem Stengel, jaftigen, ſchön grünen Aeſten; ſchildförmigen, 7—Ilappigen Blättern, einzelnen, blattwinfelftändigen, gelben, roth-geaderten Blüthen, runzlichten, korkig-runzlichten Früch— ten; ift in Südamerika einheimifch. Eben dort wächst auch die dreifarbige K. (T. tricolor), die fich nur durch den orangefarbenen Kelh und die gelben Blumenblätter von der vorigen Art weſentlich unterfcheidet. Diefe allbefannt niedliche Gartenpflanze, von der wir nun viele Spielarten haben, Fam im Sahr 1584 nach Europa, und werden durch Samen fortgepflanzt; die mit gefüllten Blumen pflanzt man durch Ableger oder Nebenzweige fort. Blumen und Blätter geben zeritampft auch ein Wundmittel ab und dienen gegen ven Scharbod. Karavanenthee, gleichbedeutend mit ruſſiſcher und Souchong-Thee, eine Sorte des ſchwarzen Chineſiſchen Thees; ſ. Theeſtrauch. Karden (Dipsacus), Gattung dev Familie Kardengewächje; zwittrig, mit hüll— deckigen Bluͤthenköpfen; vierfpaltiger Blumenkrone; hüllfruchtartiger, gekrönter Schließ— frucht. Arten: Wald-K. (D. sylvestris), wilde K. mit möhrenförmiger Pfahlwurzel, tarrem, kantengefurchtem, ſtacheligem, 2—5 Fuß hohem Stengel; gekerbten, geſägten, itzenden, am Rande und auf dem Rücken ſtacheligen Blättern; eirund-länglichen, 117,8 Zoll langen Blüthenköpfen; ſtarren, pfriemenförmig-gleichbreiten, aufwärts gebogenen Hulblättern; biegſamen, länglichen, degenſpitzigen Decblättchenz lilafarbenen, zuweilen weißen Blüthen. Blüht im Juli — Aug. an Wegen, auf Feldern und Gräben und Karfiol — Kaſtanie. 289 ähnlichen Orten; zweijährig. Die Bienen juchen die Blüthen gerne auf, die Samen dienen den Vögeln als Futter, für die Gewerbe ift diefe K. aber nicht anwendbar, da die Spiten der Deckblättchen zu biegjam und gerade find. Geſchlitzte K. (D. laciniatus), beinahe ganz wie die vorige Art, blüht im Juli — Aug. mehr an feuchten Stellen, tft zwei— jährig. Die Webertarde (D. Fullonum), Kardendiftel, Kartetſchendiſtel, Zuhfarde, Rauhkarde, mit ziemlich ſtarkem, bis 6 Fuß hohen, Fantigem Stengel; ſitzenden, gekerbt-geſägten over eingejchnittenen, Fahlen, ganzen Blättern; Lanzettig gleich: breiten, abjtehenden, an der Spite abwärts gebogenen Hüllblättern; ftarren, länglichen, zurücgefrümmt = degenfpitigen Deckblättchen; vötblich-Kila oder weigen Blüthen. Blüht wild, im ſüdlichen Europa angebaut, auch in Deutichland im Juli — Aug. ift zwetjährig. Die Früchte veifen im September. Ueber den Anbau der Karden dürfte ungefähr mit Nachitehendem in Kürze das Wichtigite gejagt jein: Die Anpflanzung geſchieht auf zweierlei Weije, entweder durch unmittelbare Ausſaat auf das Feld oder durch Erziehung von Seblingen in Beeten und Ausſetzen verjelben auf die Aecker. Im erſten Falle wird gut gereifter, vollkommen ausgebildeter Samen Ende Auguſt's entweder breitwürfig oder in Reihen im nicht allzufetten, nicht friſch gedüngten, gut und tief umgenrbeiteten en (sehr zweckmäßig in Brach-Aecker) geſäet. Die zweite Art der Behandlung ift mehr zu empfehlen, weil dabei nicht jelten ſchon im erſten Jahre eine Vorernte erzielt wird, Die Ausſaat in die Beete gejchieht ſchon im Frühlinge; um Seßlinge für /, Morgen Land zu erhalten, bedarf man 4—5 Pfund Samen, Die Verfegung kann im Juli — Aug. vorgenommen werden, am bejten wird daſſelbe mitteljt Steckhölzern ausgeführt; was oben über die Beſchaffenheit des Feldes geſagt iſt, gilt auch bier, nur ſei noch beigefügt, daß etwas feuchte und jonnige, auch vor Winden gejchüste Lage die fürderlichite iſt; die Ente fernung der Pflanzen von einander beim Ausjegen mag ungefähr 2 Fuß betragen und it noch bei trocener Witterung Begießen der Stöcke und Ergänzen der Ausgehenden nöthig. Bei vorfommender Berunreinigung des Feldes durch Unkraut wird wiederholtes Felgen im Herbite, Anhäufeln der Erde um die Wurzeln und im 2ten Jahre wiederum mehrmaliges Felgen erforderlich. Dei dem Allem ift ver Ertrag an Karden, deren Ernte im Aug. und Sept. vorgenommen wird, immer etwas unficher und ſchwankend. Es kann auch durch zu frühes oder veripätetes Einheimjen derſelben die Qualität bedeutend ver— tieren. Zweckmäßig iſt das Berfahren gefunden worden, die Stiele nad) dem Verblühen einige Zoll unter den Köpfen zu knicken und dieſe jo nachreifen und insbefondere völlig anstrocnen zu lafjen, ehe fie gefammelt werden, die ſtärkſten Karden werden von den Strumpf- wirfern, die kleinern von den Tuchmachern gebraucht, beide laſſen fich unbeſchadet ihrer Brauchbarkeit troden einige Jahre aufbewahren, Arten: Die behaarte K. (D. pilo- sus), mit jehr äſtigem, 2—3 Fuß hohem Stengel; geftielten Blättern; Fugelartigen Blüthenköpfen; länglich-lanzettigen, he Hüllblättern; verkehrt -eirunden, granigsdegenfpisigen Deckblättchen; gelblichweiger Blumenkrone. Blüht im Juli — Aug. an schattigen Bachufern, Walorändern u. |. w., ift zmeijährig. Fir die Heilkunde Haben die Karben insgefammt wenig Werth. | Rarfiol, 5. v. a. Blumenkohl. Rartoffeln, |. v. a. Enolliger Nachtfſchatten. Karuben, j.v.a a Johannisbrod. Kasbeere, die wilde ſüße Kirſche. Kaſtanie (Castanea), Gattung der Familie Kätzchenblüthler; mit geknäuelten, ſitzenden, lange, walzige Käschen bildenden, männlichen — und einzelnen, knospenförmi— gen, von einer vierjpaltigen Hülldecke umgebenen, weiblichen Vlükhen; zur Hüllfrucht, die 2 — 5 oder auch nur I Samen enthält, jich ausbildender Hülldecke. Arten: Achte K. (C. vulgaris), ein jehr hoher, und zuweilen ungewöhnlich dicker Baum (am Aetna jollen fih 3 Kaftanienbäume befinden, deren jeder 70 Fuß Durchmeſſer hat,) mit graulicher Rinde; länglich-lanzettigen, 6-10 Zoll langen, 2—3 Zoll breiten, degen— Ipisigen, ſtachelſpitzig-gezähnten Blättern; langen, Loceven, männlichen Blüthenähren ; am Grunde der männlichen Blüthe oder auch auf einem eigenen Stiele befindlichen, weiblichen Blüthen, weichitacheliger Schließfrucht; 2—3 dunkelbraunen, lederigen Nuß— hülſen. Blüht in Süd-Europa und dem Driente, feiner Heimath, jeßt auch in Deutjch- land ziemlich häufig angebaut im Juni. Die Früchte, welche durch Sieden noch mir aber durch Aöften zu einer angenehmen Speije fich bereiten laſſen, find in Hauptnah⸗ 1 290 Katechu — Katzenwurzel. rung der ärmeren Claſſe der Bewohner Italiens, die auch Mehl und Brod daraus be— reiten. Das harte und dauerhafte Holz it zu Tiſchler- und Drechsler-Arbeiten, ſowie zum Bauen, gleich tauglich. Die Rinde dient zum Gerben. — Die K. wird gar häufig in Luſtgärten und Allen gezogen, und verlangt einen guten, aus Dammerde, Lehm und Sand bejtehenden Boden, jowie eine gegen Nordwinde geſchützte Lage. Feuchter Boden ſagt ihm gar nicht zu, Er wächst ſehr ſchnell, trägt ſchon im bten Jahre und fann ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen, Wir haben am jchneltjten große Bäunte, wenn man gute Zweige auf junge Eichen pfropft. Die Früchte der zahmen K. heißen Maronen und find in Stalten und andern ſüdlichen Ländern jo wichtig, wie bei ung die Kartoffeln. Durch Ausprefien gewinnt man ein autes Del davon, jowohl zum Bren— nen als zum DVeripeifen geeignet. Werden die K. gejchält, aerieben, in einen Sad ge than, öfters mit Waſſer begofjen, jo löſen fich ihre Veehltheilchen auf. 1 Zentner gibt 54 Pfund Mehl oder 40 Pfund Syrup, von dem man 10 Pfund Zuder erhält. Auch Kaffee und Choͤcolade laſſen fih aus den Früchten bereiten. Die wilden K. dienen zum Füttern des Viches und zum Mäſten der Schweine. R Katechn, ein in der Heilfunde nicht jelten Anwendung findender, zuſammenziehend— trocfnender Ertract, der von verjchiedenen Bäumen, ald der Orefapalme, dem Gan— birſtrauche, und von der Catechu-Akazie gewonnen wird. Das Nähere möge je bei den genannten Pflanzen und unter Mimoſe nachgeleſen werben. — bag v. a. Dammarharz. Kasenbaldrian, |. v. a. gebräuchlicher Baldrian. Katzenbalſam, ſ. v. a. Katzen münze. Katzenkraut, ſ. v. a. Gamander. Katzenmünze (Nepeta), Gattung der Familie Lippenblümlerz mit röhrigem, 8zäh— nigem Kelche; Aippiger Blumenkrone, länglich-ovalen Schließfrüchten. Arten: meine 8, mit ſpindeliger Pfahlwurzel; 2—3 Fuß hohem, flaumigem Stengel, geſtiel— tem, herzförmigeeirunten, geferbtsgefägten, unterſeits graulich-filzigen Blättern; blatt- winfelftändigen, gejtielten, vwielblüthigen, dichten Trugdolden; weißen in's fleifchfarbene, ipielende Blumen, ovalen, kaſtanienbraunen Schließfrüchten. Blüht im Juli — Aug. an Wegen, auf Schutthaufen u. j. w. durch faſt ganz Europa, Mittelafien und Nord: anterifa, iſt ausbauernd. Die gewürzhaft riechenden Blätter werden auch jest noch zuweilen bei hyſteriſchen Beſchwerden, Berjhleimung der Bruft und des Darmfanals angewendet, auch jollen fie gegen Zah nweh gute Dienjte leiſten, wenn fie gefaut und der fich jammelnde Speichel im Munde behalten wird. Eigenthümlich it, daß die Raben diefe Pflanze jehr Lieben, was ihr wahrjcheinlich den Namen gegeben hat. Im Südeuropa allein vorkommende Arten werben dort bet Eontufionen äußerlich bei veraltetem Huften, und zur Beförderung der Hautthätigfeit innerlich gebraucht. Katzenpfötchen (Antennaria), Gattung der Familie Vereinblüthler, meijt zmei- häufig oder mit weiblichen Randblüthen; vöhrigen oder trichterfürmigen Blumenfronen; dachziegeliger Hülldecke; Schließfrucht. Arten: Gemeine? K. (A. dioica), mit nieder: geftreeften, wurzelnden Wurzeljprofjen, aftlofen Stengeln; verfehrt-eirundsfpatelförmigen Wurzelblaͤttern; dem Stengel angedrücten, gleichbreitslanzettigen Stengelblättern; end- ftändiger Dolventraube; zweihäufiger Dolventraube; zweihäufigen Blüthenköpfen; roſen— rothen oder weißen Hülldlättern. Blüht im Mai — Sunt auf trodenen, dürren Stel— Yen durch faſt ganz Europa, iſt ausdauernd. Die Blüthen waren, insbeſondere früher häufig gegen Husten, Blutjpeien und Lungengefhwiüre gebräuchlich. Perlen— artiges K. (A. margaritacea), mit frautigem, aufrechtem, weißftlzigen Stengel; gleich breit-Langettigen, unten weißfilzigen Blättern; Zhäufigen Blüthen; weißen Hülblättern. Blüht auf ven Gebirge Nordamerika's und aud Europa's im Juli — Aug., it aus— dauernd. Soll insbejondere bei Geſchwülſten äußerlich gute Dienste Leiften und wird als Zierpflanze in Gärten nicht felten gezogen, wo es fich durch die Wurzeln bei etwas ichattiger Lage Leicht und ſchnell vermehren läßt. Kahenſchwanz, |. v. a. Anthecium cauda felis; — die Gattung Caturus; — Equi- setum arvense, T Kagentraube, Benennung für mehrere Sedum-Xrten. , Katzenwedel, ſ. v. a. Katzenſchwanz. Katzenwurzel, ſ. v. a. Baldrianwurzel. Kautſchuk — Kerbel, | 291 Kautſchuk, elaſtiſches Gummi, ſehr befannte Subjtanz, zu welcher ſich der Milchjaft verjehiedener Bäume verdickt; er findet in der Technik und zu chirurgischen Zwecken die mannigfachite Anwendung. Kegelfopf (Cenocephalus), Gattung der Familie Marchantien-Mooſez; mit ge ftieltem, unterſeits fächerigem, eckigem Hauptkeimboden; Furzgeftielter, aufreigender Keim- Eapjel; eingefeheideten Schleuderfaden, ohne Gejchlechtshülle Arten: Gemeiner K. (€. vulgaris), vajenförmig ausgebreitet, ſchön grün, mit gelblichen Wärzchen; 1-2 Zoll hoch geftieltem, grimen, dann braunen, dutenförmigem, oben geferbtem Hauptkeimboden; hängenden, dunkelbraunen Keimkapjeln. Beſonders gerne geveiht dev K. an feuchten Stellen in Wäldern, an Felfen, in dev Nähe von Waſſermühlen, befitt einen angeneh- men Geruch und fand früher gegen Leberkrankheiten Anwendung. Keimblatt (Bryophyllum), Gattung der Familie Gehörntfrüchtlher; mit walzig— röhrigem, Ajpaltigem Kelche; walziger, Alpaltiger Blumenkrone, A4geſtielten, vielſamigen Balgkapſeln. Arten: Aufgeblafenes 8. (B. calycinum), halbftrauchartig, 2—4 Fuß hoch, aufrecht, kahl, mit geſtielten, gegenſtändigen, unpaarig-gefiederten, einfachen Blättern; grobgekerbten, Eurzgeitielten, ovalen Blättchen; trugdoldenartiger, hängender, gelblich-gruͤnlicher, roth überlaufener Blüthe. Blüht in Südaſien im Mat. Die ven Geſchmack in der Weiſe wechſelnden Blätter, daß ſie Morgens ſäuerlich, Mittags ge— ſchmaͤcklos und Abends bitter find, beſitzen noch die Eigenſchaft, daß fie auf IV Erde oder auch zwischen feuchten Papier am Rande Knospen und Wurzeln treiben. Kelhblüthige Pflanzen, eine Abtheilung ver zweiten Klaffe, zweifeimblättrige fanzen; Rerigon einfach, die Blumenblätter fehlen entweder, oder find mit dem Kelch verjchmolzen. Kelchblume (Calycanthus), Gattung der Familie Wunderblumengewädfe; zwittrig mit Frugförmigsröhriger , oben zipfeliger Geſchlechtshülle; geſchwänzten, in der hagebuttenartigen Hüllfrucht enthaltenen Schließfrüchten. Arten: Blumenreide 8. (C. floridas), jtrauchartia, 6—10 Fuß hoch, mit Afeitigen Aejtchen ; geftielten, gegen die Spige der Hefte an Größe zunehmenden, 2—3 ZU langen, halb jo breiten, unten weißgelblich-faummetartigen Blättern; endſtändigen, einzelnen, aeftielten, braunrothen Blüthenz;z verkehrt-kegelförmiger Hülfrucht. Blüht in dem gemäßigten Theile Nordame- rika's im Mat — Juni, auch in europäiſchen Gärten als Sierpflanze, leidet aber Yeicht % durch Froſt. Blüthen und Rinde find von ſtark gewürzhaftem Geruche, letztere von eben jolhem Geſchmacke und wird als Gewürz benützt. Ferner dient fie in Nordamerika als ftimulirendes Mittel. Mit Wismuth geben die getrockneten blattlofen Zweige der Wolle eine braune Farbe. Arten: Die ſchimmelgrüne &. (C. glaucus), Rei Fu hoch, der vorigen jehr ahnlich, mit unterjeitS fchimmelgrünen Blättern; etwas heller ge- farbten Blüthen. Vorkommen und Blüthezeit wie bet voriger Art. Für unfer Klima bat fie den Vorzug, jelten durch Froft zu leiden. Glatte 8. (C. laevigatus), höher als die vorige Art, mit fteifen Aeſtchen; kahlen Blättern, ſonſt Alles wie bei voriger Art. Kelchflechte (Calicium), Gattung der Familie Kelchflechten; mit Fruftenartigem Lager; geftielten oder figenden over gejtielten becherförmigen Keimlagern; fohlenartiger Lagerhülle; in nacte Keimkörner zerfallender Lagerhülle. Arten: Balken-K. (C. ti- gillare), mit gelbem, warzigsfruftigem Lager; jchwarzer Keimplatte; wächst namentlich an eichenen, im Freien befindlichen Brettern, Pfählen u. ſ. w. Kelhhülle, die Hülldecke der Blumenkelche. Kellerhals, ſ. v. a. Seidelbaſt. Kelp, Varec, Barille, rohe Soda, die Aſche von verbrannten Tangarten. Kerbel (Anthriscus), Gattung der Familie Doldengewächje; mit undeutlichem Kelchrande; abgeſtutzten oder ausgerandeten Blumenblättern, geſchnäbelter Spaltfrucht; Theilfrüchten. Arten: Der Gebräuchliche K. (A. Cerefolium), mit dünner, röh— renartiger Wurzel, ſchlankem, äſtigem, 1—3 Fuß hohem Stengel, Zfach gefiederten, blaß— grünen, unten geſtielten, am obern Theile des Stengels auf Scheiden befindlichen Blät— tern, blattgegen? und endſtändigen, ſitzenden oder kurzgeſtielten Dolden; 2—8blättriger Hülldecke; weißer Blüthe; ſchwarzer, 4I—6 Linien langer, geſchnäbelter Schließfrucht. Blüht im Mat — Juni. Die Samen reifen im Juli. Wild gedeiht der Käin Hainen, an Waldrändern, auf Schutthaufen, meiſtens aber angebaut in Gärten, hier unter dem Namen Gartenkerbel, Die Anpflanzung de ©, kann in jedem N jtattfinden, 292 Kerbelkohl — Kenlengriffel. und man iſt dabei an feine Zeit gebunden. Um immer frifche Blätter zu haben, wird, da der K. jehr leicht jchießt, alle 14 Tage eine neue Ausfaat vorgenommen. Am beiten wählt man zu der eriten Ausfaat im März jonnige Beete an einer Mauer, im Sommer nördlich gelegene jchattige Stellen und im Herbite, Dftober, offenes, freies Land. Der im Juli gejammelte Samen bleibt mehrere Jahre feimfähig, doch iſt einjähriger der beite. Die Blätter werden als Würze zu Suppen und Salaten benüßt, der ausgepreßte Saft des Krautes wird in der Heilkunde al3 gelinde reizend und auflöfend bei Tuberkeln in den Lungen, beginnender Auszehrung und bet Hautkrankheiten be nüßt. Auch bei Engbrüftigfeit, ſchleichenden Fiebern und Drüſenver— härtungen leiftet er vorzügliche Dienfte. Wald-R. (A. sylvestris), mit ſtarker Wurzel, aufrechtem, gefurchtem, unten vaubhaarigem, 2—4 Fuß hohem Stengel; gefie- derten, unten lang geitielten, oben fcheidenförmigeumfaffenden Blättern; eiförmig-lanzet— tigen, fieverfpaltizen Blättchen; geftielten, endſtändigen Dolden ; mattweigen, zuweilen grünlichen Blüthen; gejehnäbelter Spaltirucht. Blüht auf Wiefen, in Obftgärten und Wäldern in Europa und Norvafien im Mat — Junt, ift ausdauernd. Früher wurden diefev Pflanze, doch wie es fcheint, ganz mit Unrecht, betäubend giftige Eigenjchaften zu— geſchrieben. Durch Verwechsluͤng findet fie ich zuweilen in Apotheken ftatt dem gefleck— ten Schierling, von dent er fich durch die feinen am Rande der Blätter befindlichen Wimpern wefentlich unterjcheidet. — Der wohlriehende, ſpaniſche oder Myr— tenferbel (A. odorata), wächst auf den Schweizer: und füdenropätfchen Alpen wild, findet fich auch in Gärten, hat eine dicke, fleifchige Wurzel, bildet einen ziemlich ftarfen Buſch mit dreifach geftederten Blättern umd weichen Blättchen. Vom Schierling ift er durch feinen jüßlichen, anisartigen Geruch Teicht zu unterfcheiden. Die Wurzel ift eß— bar; die Blätter nimmt man zu Suppen, und aus den Samen wird ein Del deftilfirt. Die ganze Pflanze beſitzt erwärmende und magenftärkende Kräfte, und ihr Saft wird ——— in Bruſtkrankheiten angewendet, und zwar in Gaben bis zu %, Schop- pen täglich. | Kerbelkohl, ſ. v. a. fraufer Kohl. Kerferinde (Cortex Kerfe), jehr bittere, als Tiebermittel und gegen Ruhren empfoh- Iene Rinde eines noch unbekannten Baumes am Senegal. Kermesbeere (Phytolacca), Gattung der Familie Immer— rüngewächſez zwittrig, mit gefärbter oder frautiger, Othetz Hier Geſchlechtshülle; mehrfächeriger Beere. Arten, Ge- meine 8. (Ph. decandra), mit mehrköpfiger, fleiſchiger, rij- figer Wurzel; aufrechte, Frautigem, jehr Aftigem, bis 60 Fuß hohem Stengel; eirumden, ftacheliptsigen, kurzgeſtielten, etwas welligen, unten 10 oben 4—6 Zoll langen Blättern ; jteifen, reihblüthigen, Ianggeftielten Trauben; weißen oder röthlichen , Blüthen; glänzenden, Jchwarz - viofetten Beeren. Blüht in Nordamerika, ihrer Heimath, jest auch in Weſtindien und den Ländern am mittelländifchen Meere verwildert im Juli — Sept., iſt ausdauernd. Die ganze Pflanze befitt jehr viel Schärfe und wird in Norvamerifa in der Heilkunde angewen— det. Die Wurzel als Purgirmittel und zu Umſchlä— gen, die Blätter gegen Krebsgeſchwüre und ven Örind, auch gegen Syphilis und Hämorrhoiden; die Samen wirfen wie Senf. Die Beeren werden zuweilen, inSbejondere in Frankreich, zum Färben der Weine und von Zuderwaaren unvorfichtigere und der Gejundheit nachtheiligerweile benüst; fürben Wolle und Seide ziemlich dauerhaft violett und werden zur Dereitung einer Schminfe verwendet. Kermeskörner, rothe Schiloläufe, welche ſich auf der Kermes-Eiche (ſ. u. Eiche) auf: halten, und auch deutſche Eochenille heißen. Kerngerfte, j. v. a. gemeiner Ligufter. Kernitur, ein guter Tokayerwein. Kerzenkraut, j. v. a. Wollkraut. Kenlengriffel (Stylocoryna), Gattung der Familie Krappgewächfe; zwittrig, mit Dad Keulenmorchel. — Kiefer, 293 überweibigem, werfehrt-eirunden Kelche; fünfipaltigen Samen, trichterfürmiger, Sipaltiger Blumenkrone; Eugeliger Beere. Arten: Dolventraubiger K. (St. corymbosa), jtrauchartig, bis 8 Fuß hoch, mit kahlen Aeften ; Eurzgeftielten, länglich-lanzettigen, lede— vigen Blättern; jehr ſpitzigen, breiteirunden Nebenblättern; reichblüthigen, endjtändigen, vispenartigen Doldentrauben; weißer und gelblicher, 10 Linien langer Blumenkronez erbjengrogen, jchwärzlichen Beeren. Blüh: im ſüdlichen Afien das ganze Jahr. Die Blüthen beſitzen einen angenehmen Geruch, die Beeren find eßbar. Kenlenmordel (Clavaria), röthliche Bärentabe, Gattung der Familie Hut— linge; aufrecht, keulenförmig, fleijchtg, der Hauptfeimboden mit dent Fuße zufammen= gefloſſen; mit glatten, die ganze Oberfläche einnehmenden, an den Endſpitzen mit dünnen Koͤrnerſchläuchen verſehener Schlauchhaut 2c., gelben oder weigen Keimkörnern. Arten: Trauben-K. (Cl. botrytis), weich, bis 30 Zoll und darüber hoch, Aftig, mit ſtarkem, niederliegendem Fuß; ftumpfen, diefen, etwas runzlichen Aeſten; rothen Spitzen der Aeſte, die ſich bei nafjer Witterung in Zweige weiter vertheilen. Die T. wird von weißer, fleifchrother und gelber Farbe in Waldungen im Sommer und Herbft gefunden. Gelbe K. (A. flava), Ziegenbart, Geisbart, gelber Hirſchſchwamm, aufrecht, zer brechlich, raſenförmig, 3—4 Zoll hoch, mit weißem, dickem, nach unten jich verdünnen- dem Fuße; geraden, gelben Heften. Wird im Aug. — Sept. in Wäldern getroffen, it eßbar. Nöthliche K. (Cl. rubella), 3—4 Zoll hoch, blaßgelb oder fleiſchroth, weich äftig, mit weißfilzigem, nieverliegendem oder aufrechtem Fuße; aufrechten, glatten, nach oben an diefzunehmenden, biegjamen Aeſten. Findet fich befonders im Norden von Europa in Nadelwäldern im Aug. — Sept., ist eßbar. Amethiftfarbige 8. (Cl. amethys- tina), raſenförmig, äſtig, glatt, violett, bis 2 Zoll hoch. Erjcheint im Aug. — Sept. an der Erde auf Haiden u. ſ. w., iſt eßbar. Keulwurz, ſ. v. a. Seeblume. Keuſchbaum, ſ. v. a. Schafmüllen. Keuſchkamm, Keuſchbaum, Keuſchtanne, Keuſchſtrauch, |. dv. a. Müllen, gemeine. Keuſchkraut, die verſchiedenen Mimoſenarten oder Sinnpflanzen. Kicher, Kiche rexbſe (Cicer), Gattung der Familie Schmetterlingsblüm— ler; mit bſpaltigem Kelche; ſchmetterlingsförmiger Blume; aufgeblaſener, häutiger, Iſami— ger Hülſe. Arten: Gemeiner K. (C. arietinum), Kichererbſe, Kaffeeerbſe, mit dichtbehaartem, 1—2 Fuß hohem Stengel; unpäaarig-gefiederten Blättern; gegen— oder wechjelftändigen, ovalen, an der Spitze Icharf gefägten Blättchen; eirunden, ziemlich großen Nebenblättern; einzelnen, blattwinfelftändigen, gejtielten, vöthlichvioletten oder mweigen Blüthen; vrüfenhaarigen Hilfen; weißen oder röthlichen, höderigen Samen. Blüht im Juni, die Früchte reifen im Aug. unter ven Saaten, auch angebaut. Man hat 3 Unterarten, 1) mit Fleinen vothen Samen und rother Blüthe, 2) mit Heinen weißen Samen und weißer Blüthe, 3) mit großen gelben Samen und weißer Blüthe, deren lebte die am häufigiten angebaute tft. Die Behandlung und der Gebraud) der K. ift wiedie der Erbfe, fie gedeiht aber bei großer Hitze und in dürrem Boden leichter al? diefe und eignet fich deshalb namentlich für ſüdlich gelegene Gegenden, doch findet fie auch noch in Deutichland neben andern Hülfenfrüchten Pla auf den Feldern. Das Mehl der Samen dient zu erweichenden Umjchlägen, die Samen als Erjagmittel für dem Kaffee. Auf den Harn und die Periode der Frauen wirkt fie kräftiger als die Erbſe, daher iſt das Trinfen von Waller, in welchem K. abgejotten worden, jolchen zu empfehlen, die an Steinfchmerzen, geftörter Menstruation ꝛc. leiden. Die ganze Pflanze iſt ein gutes Futter für Schafe und junges Rindvieh, und nimmt mit jedem Boden vorlieb, entzieht demjelben wenig Säfte und reinigt ihn von Unkraut. Riebigei, |. v. a Schachblume. | Kiefer (Pinus), Gattung der Familie Zapfenbäume; einhäufig, die männlichen Blüſthen in zufammengefetten Kähzchen mit braunen Deckblättchen; längs verwachjenen Staubbeuteln und Decblättchen; die weiblichen Blüthen aus Deekblättern bejtehend, welche in der Achjel die Blüthen bergen. Der holzige Zapfen beſteht aus den an ber Spitze rautenförmig verdickten Fruchthaltern, die Schließfrüchte ſind nußartig. Arten: Die gemeine K. (Pinsus sylvestris), baumartig, bis 120 Fuß hoch, auf magerem Boden, oder in ungünſtigem Clima bei weiten diefe Höhe nicht erreichend, mit am obe— % 294 Kiefer. ren Theil des Stengeld und den jtärkeren Aeſten blaßbrauner Rinde; jteifen, 2—3 Zoll Jangen, jchimmelgrünlichen, gezweiten Blättern; in Aehren geftellten und dieſe häufig zu mehreren bet einander ftehenden männlichen Kätschen ; purpurröthlichen, herabgeboge- nen, weiblichen Kätzchen; 11%—2 Zoll langen, eirundsfegelförmigen, aufſpringenden, ſchwarzbraunen Zapfen; geflügelten, im Sten Jahre ausfallenden- Schliepfrüchten. Blüht im Mai, die Samen reifen im Oftober de3 zweiten Jahres umd bildet auf Sand und Kalkboden durch Nordaſien und Europa, doc auch hier mehr gegen Norden al3 gegen Süden große Wälder, gedeiht aber im Süden faft nur auf Gebirgen bis zu einer Höhe von 5000 Fuß über der Meeresfläche. Die 8. iſt in Beziehung auf die Qualität des Bodens, der zu ihrem Gedeihen erforderlich ift, jehr genügfam, indem jogar in dürrem Sande, wo feine einzige Pflanze von forjtlicher Wichtigkeit mehr geräth, recht ordentlich, wenn auch etwas kümmerlich, fortkommt, nur ſcheut fie naſſen Torf- oder Mioorboden. Der Anbau geſchieht forftwirthichaftlich entweder durch unmittelbare Ausjaat an Ort und Stelle oder durch Ausfegen der in Schulen gezogenen, 1—2 Fuß hohen Stämme: chen, die jedoch jehr leicht, insbeſondere in dürrem Boden, in trockenen Jahrgängen oder auch wenn fie zu lange außer der Erde find, zu Grunde gehen, weshalb wir die erjt angeführte Art der Behandlung, nämlich durch unmittelbare Ausſaat, für die einzig em— pfehlenswerthe halten und hier in Kürze näher bejchreiben. Der Boden jollte ziemlich tief umgearbeitet, überhaupt tiefgründig fein; recht wohl eignet ſich die, Kiefer auch fir Boden, der mit Laubholz angebaut, aber nicht mehr ergiebig genug war, jet es nun aus wirklicher Magerkeit oder auch weil ihm durch Beraubung des Laubes vie nöthige Düngung entzogen worden. Solchen Boden hat man jchon nad) 15—2Ofähriger Be- wirthiehaftung mit K. wieder für Laubhölzer geeignet werden chen. Der Samen der Kiefer wird von den im Januar — März gefammelten, reifen Zapfen durch vorfichtiges Dörren, um dem Samen nicht zu jchaden, der durch jtarfe Hitze gern leidet, und nach— heriges Ausklopfen gewonnen. Ob ein Samen gut und feimfähig jei, erfährt man da- durch, daß eine abgezählte Anzahl davon in einen Topf geſäet, bei gehöriger Feuchtigkeit an den Dfen geftellt und nach etwa 8—12 Tagen die Zahl der aufgegangenen Pflänz- chen mit der Zahl der geſäeten Samen verglichen wird. Solchergeſtalt erprobter Samen wird im März — Mat (jedenfalls fo frühe als möglich), fled- oder rinnenweile in den Boden gebracht; wo letzterer mit dem Pfluge bearbeitet iſt, auch breitwürfig wie Getreide gejäet und nicht jehr tief durch Eggen bevect, das Eintreten der Samen durch Weber: trieb von Schafen, iſt namentlich bei lockerem Sandboden räthlih. Da die Kiefer über: haupt etwas gejchloffenen Stand und in der Jugend Schuß liebt, iſt auch bier wie bei mehreren forjtlichen Anpflanzungen Schuß der aufgehenden Saat durch daruntergeſäetes Sommergetreide vortheilhaft, deſſen abjichtlich Hohe Stoppeln aud) den Winter über durch Feſthalten des Schnee’3 nüßlich werden. Die ſchönſten und nusbarjten Stämme werden in nicht allzudichten, gejchloffenem Stande erzeugt, allein oder zu dünnftehend, wächst die Kiefer allzufehr in die Aeſte, zu gedrängt ſtehend, erreicht fie feine verhältnigmäßige Die. Sie verdient allerdings große Beachtung wegen ihrer unverfennbaren Vorzüge in Rücficht auf die Leichtigkeit der Anpflanzung und des umfalfenden Gebrauchs, der von allen ihren Theilen gemacht wird. Die Stämme geben die jhönften, danerhafteiten Maſtbäume, die beiten Bretter, Rahmſchenkel, Latten, und wenn jolche dem Wetter ausgeſetzt werden follen, überhaupt ganz gute Brunnenröhren und Bauholz. Das Holz ift weicher als Lärchen-, aber härter al3 Tannenholz, der weiße Splint taugt aber nicht viel. Durch verjchiedene Behandlung wird von der K. der gemeine Terpentin, dad Terpen- tindl, ver gefohte Terpentin, dad Geigenharz, das gemeine Fihtenharz, das gelbe und Schwarze Pech und der Theer gewonnen. Die feinfte Sorte des, durch om untern Theile des Stammes der K. gemachte, breite und tiefe Spalten und Entfer— nung eines Theil der Rinde gewonnenen Harzes, ift ver Terpentin, aus’ dem durch Deftillatton das Terpentindl bereitet wird. Beide, insbeſondere aber das waſſerhelle, Schnell verflüchtigende Terpentindl, wirken äußerlich und inmerlich reizend auf das Blut— gefäßſyſten, und werden zu Pflaftern und Salben, zur Zertheilung von —— Blute und Geſchwülſten äußerlich; das Terpenlinöl aber meiſtens innerlich, gegen Bandwurm, Fallſucht, und ähnliche Nervenleiden häufig verwendet. Der bei der Deſtillation des Terpentinoͤls bleibende Rückſtand tft der gekochte Terpentin, und wenn er jo lange fortgefocht wird, bis er eine bräunliche Farbe hat, das Colophonium Kiefer. 295 oder an Hal erſteres wird wie der Terpentin, letzteres in der Heilkunde als durch Verklebung biutjtillendes Mittel angewendet. Der nach der Gewinnung des Ter— pentins aus dem gemachten Spalte noch ausfliegende, oder auch zu der Ninde heraus— ſchwitzende Saft, iſt daS gemeine Fichtenharz, es iſt troden, gelblichweig und härter als der Terpentin, wird ähnlich wie diefer zu Pflaſtern verwendet und heißt, wenn es geſchmolzen tft, gelbes Pech. Der Theer wird durch trodene Deftillatton des Kie— fernholzes gewonnen, in der Heilkunde äußerlich wie Terpentin und als NRäucherungen bei Lungenſchwindſucht, meiſtens aber bet Schiffsbauten zum Schuge des Holzes und Tauwerkes gegen das Waſſer gebraucht. Wird er bis zu völliger Trockenheit abgedampft, jo heißt er Schwarzes Pech. Der durch langſames Verbrennen weiter bearbeitete, bei dem verjchiedenen VBerwandlungen des Kieferharzes bleibende Rückſtand, ift der Kien— ruß, der von Buchdrucern als jchwarze Farbe benützt wird, und auch noch außerdem Anwendung findet. Die ganz jungen Sproſſen werden als Fichtenſproſſen in der Heilkunde angewendet, worüber das Nähere bei Fichte nachgelefen werden möge, Aus den jungen Sprofjen läßt ſich ein Extract bereiten, der fich jehr lange hält und wovon 1 Theil mit 36 Theilen Waſſer gekocht, ein bierähnliches Getränf liefert. Die Zwergfiefer (P, Pumilio), Krummholz, Knieholz, mit 2-5 Fuß hohem, vom Grunde an Aftigem Stamme; auf der Erde ausgebreiteten, aufiteigenden Xeften ; jonft wie die gemeine K., wird von Vielen gar nicht al3 eine bejondere Art anerkannt, jondern für eine Abart der gemeinen K. gehalten, die nur durch den Standort auf Gebirgen und auf nafjen, torfigen Boden jo verfrippelt werde. Diele Meinung hat die Erfahrung für jich, daß jte auf gutem Boden mehr und mehr ihre Form verliert und in die der gemeinen K. übergeht. Beſonders Häufig ift fie auf ven Alpen der Karpathen und des Rieſengebirges. Die aus den jungen Zweigen im Frühlinge ausſchwitzende, dem Terpentine ähnliche, durchdringenderiechende und ſtark feurig ſchmeckende Maffe ift der ungarifche oder karpathiſche Balfam, der wie Terpentin wirft. Das jo: genannte Krummholzöl wird durch Deftillation aus den Zmeigen diefed8 Baumes gewon— nen und hat viele Aehnlichkeit mit dem Terpentinöl. Die Strand-F. (P. maritima), ziemlich hoch, doch niederer ald die gemeine R., mit doppelt jo langen Blättern; groß und dicht ährenfürmigen, männlichen, aufrechten, zumeilen wirteligen, weiblichen Kätzchen; figenden, eirumdsfegelförmigen, ſchwarzbraunen Zapfen; geflügelten Schließfrüchten. Blüht im Mai; die Früchte reifen im Dftober des zweiten Jahres. Der von diefer K. gewon— nene Terpentin, jowie das daraus bereitete Terpentinöl ift unter dem Namen franzd- ſiſcher Terpentin, franzdfifches Terpentindl befannt und übertrifft dag ber emeinen Kiefer in Güte und Feinheit. Sie gedeiht meift nur in Süd-Europa und er— * zu ihrem Fortkommen guten Boden und mildes Klima. Schwärzliches K. (P. nigricans), Shwarzföhre, ziemlich hoc, und ftark, mit etwas ſchwärzlicher Ninde ; 5—7 300 langen, gezweiten, dunfelgrünen Blättern; wirteligen, männlichen, aufrechten, weiblichen Käschen, eirunosfegelförmigen, fißenden, 3—4 Zoll langen, ſchwarzbrauͤnen Zapfen. Sie it am häufigiten im einigen Provinzen Oeſterreichs, zeichnet fich durch einen bejondern Harzreihthum aus und eignet fich jehr gut zum Anpflanzen in Anlagen, wo fie jich durch die langen Blätter ehr gut ausnimmt. Ihr Harz wird wie das der übrigen K. verwendet. Die Pinien-K. (P.Pinea), bedeutend niederer al3 die gemeine K., aber ein äußerſt Schöner Daum, mit ſchlankem Stamme, fchöner, ſchirmartiger Krone; gezwoeiten, 46 Zoll Langen, bläulichen oder weißlich-grünen Blättern; faftanienbraunen Zapfen; furzgeflügelten Schließfrüchten; weißen, fleiſchigen, ſüßſchmeckenden, eßbaren Samen. Letztere werden in der Heilkunde wie die Mandeln benützt, in Südeuropa, der Heimath der P., Häufig gegefler und auch in Zucker eingemacht. An Harz ift die BP. nur wenig ergiebig. Weywuths K. (P. Strobus), 150-180, fogar zuweilen 200 Fuß hoch, mit glatter Rinde; gehäuften, Ichlaffen, dunkelgrünen Blättern; hängenden , geitiel- ten, walzenförmigen, im evften Jahre veifenden Zapfen; geflügelten Schließfrüchten. Iſt in Nordamerika einheimifch und dort in großer Menge vorhanden, wird aber auch im Deutjchland in Anlagen und zuweilen in Waldungen getroffen. In mannigfacher Bes iehung verdient dieſe Kiefer als Nub: und Werkholz den Vorzug vor allen andern rten, fie wächst ſehr ſchnell, auch im älteren Gegenden, zu einer jehr bedeutenden Höhe, ihr Holz iſt in der Jugend zwar etwas weich, aber ehr feinfaferig, und vorn ausgewach— jenen Stämmen jehr dauerhaft, weshalb fie in Amerika zu Maften und allen möglicher 296 Kieferweide — Kino. Bauwerken benübt wird. Auch Harz wird von ihr in den gleichen Sorten, wie von der gemeinen K. gewonnen, doch in geringerer Menge und heißt amerikaniſcher Terpentin. Zirber-R. (P. Cembra), ein in der Regel 70—120 Fuß hoher Baum, deſſen Aeſtchen faſt roftbraun, filzig, die Blätter gefünft, manchmal auch gedreit und ge— viert, jteif, an ven Kanten fcharf und weißlich grün find; die eirunden, ſtumpfen, 31, Zoll langen Zapfen jind fait ſitzend. Wächst in Sibirien und den höheren Gebirgen des wärmeren Europa’s, blüht vom Mai bis Juni. Die Samenkörner find ſüß und wohl: Schmedend, und waren früher in der Heilfunde unter dem Namen Zirbelnüffe Nuclei cembrae), wie die Binien, häufig im Gebraud,, findet aber jest nur noch felten ei Schwindſüchtigen Anwendung, zumal jte bald vanzig werden und dadurch ihre heilfamen Eigenjchaften verlieren. Das daraus gepregte Del iſt jehr gut. Die Ausdünjtung von Kieferwaldungen befommt allen Bruſtleidenden ſehr gut, und bat hin und wieder jchon Schwindfüchtige wieder hergeftellt. Die gefährlichjten Feinde diefer Baumgattung find: die Kieferraupe, der Bir fenfäfer, wildes und zahmes Vieh. — Kieferweide, ſ. v. a. Goldweide. 3 ſ. v. a. gemeine Kiefer. Kielgerfte, die kurze, ſechszeilige Gerſte. Kielkrone (Calotropis), Gattung der Familie Seidenpflanzengewächje; „theili— ger Kelch, faſt glocige Baumkrone, knotige Röhre, Stheiliger Saum; 5 in eine Nöhre verwachjene Staubgefäfje; der Samen hat am Nabel einen Wollfchopf. Arten: Oſt— indiſche K. (C. gigantea), aufrechter, 6—10 Fuß hoher Strauch mit aſchgrauer Ninde, faſt aufrechten Zweigen, von denen die jüngern wollig find; die Blüthen viechen ſchwach Yıltenartig; die Blume wird fait 1 Zoll lang, bis 2 Zoll im Durchmefjer, blaßviolet bis roth und bis auf %/, ihrer Länge getheilt. Findet fih im jüdlichen Alien häufig, namentlich auf altem Mauerwerk, wüſten Pläßen, wird auch häufig Eultivirt und blüht immer. Die ganze Pflanze enihält einen jcharfen, Leicht opiumartig riechenden, bittern Milchjaft, ver in Oſtindien als Heilmittel ſehr gejchätt it, und wie die Wurzelrinde (Mador, Akum, Yercundd, gegen Epilepjie, Hpiterie und Convulſionen, ſowie bei Krämpfen und paralytiihen Leiden, namentlich aber gegen Ele— phantiaſis und andere chroniſche Hautausichläge, Syphilis, Arthritig, Wurmfranfheiten, Wechjelfieber, Schlangenbijje In Jamaika, wohin die K. verpflanzt wurde, wendet man den Milchjaft gegen Gaumengeſchwüre, chroniſche Ophthalmien und gegen Aphthen an. Das Mudarni der Wurzel iſt jo jtark, daß 1 Gran, in 3 Dojen genommen, jchnelles und veichliches Erbrechen erregt. Die Rindenfafern Lafjen fich verjpinnen und geben ein feines, ſeidig-flachsartiges Gewebe. Heißt auch Asclepias gigantea. Die folgende Art: Perſiſche K. (C. procera), it der vorigen ziemlich ähnlich, mit jternförmigen, innen rothen, am Grunde weißlihen, und außen grünen Blumen; fommt in Perſien, Aegypten, auf St. Jago 2c. häufig vor, und enthält einen jcharfen, Abenden Milchjaft, der innerlich zu ſtark purgirt, äußerlich aber als Salbe bei Hautkrankheiten jehr gut it. Die gefochten Blätter werden mit VBortheil auf kalte Geſchwulſten, Gicht ꝛc. aufgelegt. Die Blätter jondern in Perfien den mannaartigen Ochar-Zucker ab, Kien, |. v. a. Kiefer. Kienapfel, die raum, wenn fie zwei Jahre alt jind. Kienbaum, ſ. v. a. Kiefer. Kienöl, ſ. v. a. Terpentinöl. Kienpoſt, — poest, — rost, ſ. v. a, wilder Rosmarin (Ledum palustre). Kienruß, der Ruß von verbrannten Harz oder harzreihem Holz. Kiesedenbaum, ſ. v. a. Sambucus nigra. Kiffe, ſ. v. a. Kiefer. Kikbeeren, Galläpfel, welche die Cedidomya junperina auf dem Wacholder bewirkt. ifefunemalo, bei den alten Schriftitelleen Name für Eopal oder Animeharz. Kimmweiden, ſ. v. a. eine Art Korbweiden. Kino, Kinogummi (Gummi Kino), eine ſchwarzrothe, in der Officin häufig vorkom— mende Gummiart. Arten: Der afrikaniſche 8, fließt nah Guibourt aus der Ninde von Drepanocarpus senegaleusis, und erhärtet an der Sonne; ijt ſtark ad— Kintfchelbeere — Kirfehbaum. 297 ſtringirend und blutſtillend, kommt aber felten unverfälſcht zu und. — Der oſtindiſche K. iſt dem vorigen ziemlich Ähnlich, vührt von einem unbekannten oſtindiſcheu Baum ber und fommt in Kiften von I—2 Centner zu ung, auf deren Deckel imwendig der Name John Brown steht. — Der 8. aus Kolumbien kommt in 2-3 Pfund jchweren Stüden in den Handel, auf deren Oberfläche ſich Aborüce von Palmblättern zeigen. Seine Abftammung ift, wie die des dunfelbraunen K., das in viereckige, 15—18 Linien dicke Stüce geformt ift, unbekannt. — Neuholländifcher oder auftralijcher K., färbt den Speichel bräunlich und ſchmeckt Herb und bitterlich; Abſtammung unbe— kannt. — Amerikaniſcher oder occidentaliſcher K. K. aus Jamaika, fließt aus der Rinde von Coccolola uvifera, vder wird durch Anskochen aus vderjelben ges wonnen, ſieht kaſtanienbraun, enthält 100,,; Gerbſtoff und eigenthümlichen Ertractivitoff, 24 Schleim, 1 rothen Faſerſtoff; löst ſich in Alkohol viel beſſer als in Waffer auf und wird bisweilen jtatt des Achten K. verkauft, — Der K. beſteht fait ganz aus. Gerbitoff und wird daher wie die Katechu angewendet. Das Kinogunmt wirkt ſehr ftreng adſtrin— girend und wird in den bei der Ratanhia und Tormentill angeführten Fällen angewen— det. Die Dojis in Pulver oder Emulfion mit arabijchem Gummi oder Eigelb abgerieben iſt 5 — Zj; — der Tinktur 30-50 Tropfen. — Aeußerlich üt eine Auflöfung dejjelben in rothem Wein bei erjchlafften oder ſkoörbutiſchen Ge— ſchwüren jehr zu empfehlen. Es iſt ferner als ein ficheres, bfutitillendes Mittel bes kannt, namentlich bei Blutungen aus vielen Kleinen Gefäſſen; die man nicht unterbinden fann und wo andere blutitillende Mittel nicht hinreichend oder nicht anwendbar jind. 63 wird dan folgendes Pulver meſſerrückendick aufgetragen und mit Charpie bedeckt: Gummi Kino 3j. Gummi arab. 32. Vitriol. Cupri Ziij. Alles fein pulveriſirt. Rintichelbeere, ſ. v. a. Prunus Padus. Kirſchbaum, eine Abtheilung der Gattung Pflaume, indem von denfelben alle Arten hieher gehören, welche feinen jtaubartigen Ueberzug, wie die Pflaumen, oder eine wol- lichte Hülle haben. 63 gibt Hauptfächlich zwet Arten von Kirſchbäumen, welche als Stammväter der vielen bis jest bekannten Kirfchenjorten zu betrachten find, und ung die eben jo bekannten als guten, jaftigen Früchte Kiefern, Die Vogelkirſchen, der füge Kirihbaum (Prunus avium), erlangt unter den Steinobjtbaumen die größte Höhe und Dicke, denn in einem guten mit Kies und Sand vermijchten Boden wird er oft über 8SO Fuß hoch und 2—5 Fuß did; ev wächst jehr ichnell und hat oft daS Anfehen einer Eiche. Der Stamm tft gerade, die Rinde glatt, weißlich-braun, die Hefte bilden eine ſchöne Krone, die Blätter jind groß, eirund lanzet- fürmig, doppelt gezähnt, hängend, faltig, unten wollig. Die weißen Blüthen brechen in den erjten warmen Frühlingstagen in feſtſitzenden Dolden hervor und hinterlaffen ſchwarze oder rothe Früchte, als Kirschen allgemein befannt und wegen ihres ſüßlichen Saftes überall beliebt. In der Negel reifen fie um Johannis. Diefer Kirſchbaum finder fich wild *) in der Schweiz, im nördlichen Deutfchland und in den meilten Wäldern des nördlichen Europas, und alle jet verevelten fügen Kirfchen, mit färbendem over nicht färbendem Safte, mit ſchwarzer oder bunter Haut, mit hartem oder weichem Fleiſche, fie mögen auf Zwergbäumen oder Hochjtämmen wachjen, jtammen von ihm ab. Von diefer Art haben wir viele Sorten, von denen die wichtigjten find: Die große, frühe Maikirſche, dunkelroth, ſaftig, ſüß und mittelgroß; die Frühe, ſchwarze Herz- kirſche, ſchwarz Elein und füß; die ſüße Maiherzfiriche, gewürzhaft, gut und faftig; die große ſchwarze Herzkirſche, hat ein fehr feites, weniger ſaftiges Fleiſch, it aber dod) angenehm; die Blutherzkiriche wird fehr groß; die rothe Molfen- kürſche ift recht füh, am Stiele breitgedrückt, vorn abgerundet; die Perlkirſche ift am meisten herzfürmig; die Lothfirfhe, Marmorkirfche, mehr länglich als rund; die Spedfirjche ift ausnehmend groß und faftig; die Fleine Ambra, recht gut; die goldgelbe Herzkirſche, an vielen Orten ſehr beliebt und jaftig. Die zweite Art ift der gemeine jaure Kirfhbaum, Weichſelnbaum (Prunus cerasus), Der Baum it unanjehnlich, kaum 20—25 Fuß hoch), jelten 1 Fuß die, und hat eine weißgrauliche, etwas rauhe Rinde, ſperrige Aeſte, glatte, eirund-lanzet— fürmige, am Rande feingezähnte, ftehende, glänzende Blätter und weiße Blüthen, die dol- *) Wird hin und wieder Zwiefelbeerenbaum, Holz= ober Waldfirfhenbaum genannt, 298 Kirſchbaum. denartig mit kleinen Stielen bei einander ſtehen. Sie hinterlaſſen runde, hell- oder dunkelroth gefärbte Früchte, welche geſchwängert find mit einem angenehm ſaͤuerlichen oder jauren Safte und etwas fpäter al3 die vorigen reif werden. Das Vaterland dieſes Baumes joll das mildere Afien, die Provinz Pontus, die Küftenländer vom ſchwarzen Meere fein, von wo er ſchon vor einigen taufend Sahren nach Europa kam. Gegen- wärtig trifft man ihn in allen europäischen Ländern, namentlich in allen Theilen von Deutfchland, Hin und wieder verwildert und dann Raffebeerenbaum genannt. Von sen vielen Sorten diefer Art find Folgende die wichtigiten: die ſchwarze Spanische Frühkirſche und die vothe Mustatellerkiriche ſchmecken etwas ſüßlich, find ziemlich groß und länglich-rund; die Velſerkirſche gehört zu den vorzüiglichiten Süß—— weichjeln; die jpäte, Föniglihe große Weichfel hat einen ſäuerlich-ſüßen Ge- ſchmack; die oſtheimer Weichjel ſchmeckt ſäuerlich, iſt rund, ſchwarzroth, hat einen langen Stiel und iſt vorzüglich zum Dörren; die ſchwarze Forellenkirſche iſt groß und ziemlich jauerz die große Glaskirſche hateine hellrothe, glänzende Farbe, ein weißgelbliches, ſaftiges Fleisch und ift rund; die ſchwarze Orangékirſche hat einen jehr angenehmen, gewürzhaften Geſchmack; die rothe Drangelirihe, Malvafier- firjche iſt voll ſäuerlich-ſüßen Saftes, blaßröthlich, mit dunkelrothen Flecken; die frühe königliche Amarelle iſt ſehr groß, die ſpaͤt Amarelle mittelgroß und an beiden Seiten etwas eingedrückt; die Bouquetkirſche, Traubenamarelle, hat auf einem Stiele mehrere Früchte; die Leitzkauerkirſche ift kugelrund, nach erlangter Neife kohlſchwarz, das Fleiſch blutroth und ſäuerlich; trägt gern und läßt fich Leicht ziehen. — Die verſchiedenen Kirſchenſorten find jo zahlreich, daß wir fie unmöglich alle auf: zählen können. Der füge und jaure Kirſchbaum wird auf ein und diefelbe Weiſe benüßt, und die Früchte meiſtens roh gegejfen, da fie überaus fühlend und erquicend find. Für Ihwächere Magen verdienen die ſüßen Kirschen ven Vorzug, meil fie nicht jo ftarf fühlen, nahrhaft, der Bruft und dem Magen zuträglich find und weniger blähen, auch eine verdünnende, auflöfende Kraft haben und angenehm lariren, wenn man fie in Menge genießt. — Die jauren 8. ſollen bei Melancholiſchen ausgezeichnete Dienfte leiften, wenn man jo wiel gibt, bis ſie purgiren. Sie werden häufig gebörrt, indem ein Abjud von ihnen ein Fühlendes, vecht nüßliches Getränk in hitzigen Fiebern bildet. Gie jind durchjchnittlich, vornemlich aber die Glaskirſchen, zum Einmachen mit Zucder und Gewürz in Branntwein geeignet; die Amarellen find gut zum Cinmachen mit Eifig, und geben außerdem einen angenehmen Kirfhwein, wenn man fie ſammt ven Kernen in einem Mörſer zerftoßt, ven Saft mit Zucer und Gewürz vermifcht, zu einem Syrup einkocht und dann Mein zufest. Eebt man zu den geftoßenen Kernen etwas bittere Mandeln, jo geben fie durch Deftillation mit Waffer das fogenannte Kirſchenwaſſer. Auch braucht man die Kirfchen in der Defonomie zu Kuchen, Torten u. ſ. w. Die Stiele der jauren Kirfchen geben einen Thee, der angenehm jchmect und im Catarrh ute Dienjte leistet. Die Blätter find zum Mäften ver Schweine, vorzüglich aber zum inmachen der Gurken geeignet. Die Rinde liefert ein geſchätztes Yarbenmaterial, und ſchwitzt im Sommer an vielen Stellen ein gelbliches, durchlichtiges Harz aus, welches wie das arabiiche Gummi gebraucht wird, namentlich in Frankreich. Das Holz des Ks. iſt jehr gefchätt, denn es ift röthlich, hat viele feine Adern, eine mittelmäßige Härte und Schwere, und gibt vorzügliche Tiſche, Kommode, mufifalifche Inftrumente und andere feine Tiſchler- und Drechslerarbeiten. Junge Stämme geben gute Faßreife. Die wilden 8. ziehen ſich durch Samen und Wurzelſchößlinge von jelbft fort. Zu a erzieht man die Kirfchwildlinge aus den Samen der wilden Kirfchen, die am beiten aufgehen und gleich nach der Reife mit dem Fleiſche gefäet, aber nur leicht bedeckt werden dürfen. Man jest die Stämmchen, wenn fie 1-2 Fuß gewachſen find, reihenweife in die Baumfchule Die Veredlung gefchieht durch das Propfen und Oculi— ren auf fich jeldjt oder auf die Mahalebkirſche. — Kirſchen auf Mahalebkirſchen veredelt, gedeihen in dem Sande beſſer, als auf ihren eigenen Wildlingen. Junge Bäume werden ficherer in die junge Rinde oculirt, alte hingegen- in die alte Rinde und in den Spalt gepfropft. Junge Stämme müffen vor der Deulation im Frühlinge abgeworfen werden, damit fie junge Ruthen treiben, weil die Augen nur in friichen Sommertrieben und nicht leicht in alter Rinde anfchlagen. Die Oculation gefchieht jehr früh mit der Kirfchen — Kirfchlorbeerwafler. 299 Zeitigung der mittelfrühen Kirſchen. Zum Propfen ſchneidet man die Zweige im Anfange des Be und en fie an * ſchattigen Orte in der Erde auf. Das Propfen ſelbſt darf nicht eher auichehen, als bis die Vegetation begonnen hat und die Do treiben anfangen. — Die Fortpflanzung einzelner Sauerkirſchen geſchieht durch Wurzel⸗ auslaͤufer, die der andern durch Oculation, ſeltener durch's Propfen auf bie Mah I lebskirſche, welch Lettere durch Samen, die mit dem Fleiſche in lockere Gertenbe geſäet werden, fortzupflanzen ſind. Dieſe Kirſche kommt ſelbſt im ſteinigſten Boden und im Flugſande fort, weshalb fie in ſolchen Gegenden ſich zum Unterſtamm aller, auch Er Süßkirſchen, beſſer eignet, als die gewöhnlichen wilden Süßkirſchen. Die Früchte fin ungeniepbar. \ Bei dem Verfegen der K. an ihren Standort vermeide man einen naſſen, jumpfigen Boden, bejchneide fie nur fehr wenig, und nehme ihr blos inwendig das unnütze Holz weg. Während der Jugend mug man den Boden fleißig auflockern und die jungen Bäume durd Einbinden vor zu ftarkem Frofte ſchützen. Dünger, zumal friſcher, wirkt ſehr nachtheilig, indem er daS Abſchälen der Rinde u. ſ. w. nach fich zieht. — Gar zu ichlechten Boden verbeffere man durch eine Vermifchung von Erde, Lehm und Sand. Kirſchen, die Früchte des Kirſchbaums. Kirſchenwaſſer, das deftillivte Waffer der ſchwarzen Kirfchen (Aqua, Cerasorum nig- rorum), enthält etwas Blaufäure und wirkt in mäßigen Gaben beruhigend, frampf- und ſchmerzſtillend. Man wendet es zu diefem Zwecke als Vehikel zu Mirturen, Emulfionen und bei Kindern gegen Keibjhmerzen, bei fieberhaften Krankheiten mit etwas Eibifch- oder Veilchenwurzeljaft Löffelweile an. J Kirſchgummi, Kirſchharz, welches kränkliche und verwundete Weichſeln und Süß⸗ kirſchen ausſchwitzen, erhärtet an der Luft und nimmt eine weiße, gelbe oder braune arbe an. Es iſt geruchlos, im Waſſer Teicht (glich und wird ftatt des arabifchen ummi's gebraucht. ah Kirſchkern, enthalten etwas Blaufänre, daher foll man fie nicht von Kindern auf- Ihlagen und die Kerne ejjen Lafjen. ‘ 4 Kirſchlorbeerbaum (Prunus laurocerasus), ein nettes, immergrünes Bäumchen, das im Jahr 1575 aus den afiatifchen Küftenländern des ſchwarzen Meeres u und verpflanzt wurde, und in geſchützten Lagen vecht gut im Freien ——— jedoch häufig auch in Gewächshäuſern ſich findet. Die Rinde des Stammes iſt braun, an den Zweigen gruͤnlich und mit Warzen be— jest. Die ovalen Blätter find 6 Zoll lang und 2 Zoll breit, glänzend, jteif, Die wie Pomeranzenblätter, und tragen auf der untern Seite ein paar Drüfen. Die Blüthen zeigen fich in Länglichen Büjcheln, die weiß und wohlriechend find und ziemlich große, Schwarze, jaftige Kirjchen mit einem länglichen Kerne hinterlaffen. Blumen und Blätter ſchmecken jo ziemlich wie bittere Mandeln, den fie auch der Milch mittheilen, wenn man ſie in derſelben abkocht. Es ift aber ihr Genuß für die Geſundheit des Menfchen jehr nachtheilig, und wenn fie ſammt den Fruchtkernen in Waſſer deftigfirt werden, fo erhält man ein Del, welches als ſtarkes Gift wirkt; 10 Tropfen davon tödten einen Hund. Das wirkjamfte Gegengift dagegen it: Salmiakgeiſt und Milch. Die Aerzte menden das Del mit der höchjten Vorficht gegen Shwindjuht, hartnäckige Ver- Eafetgen n. ſ. w. an. Vögel freffer das Fleiſch der Kiriche ohne Nachtheil. Ein ufguß der Blätter wird Häufig dazu benüst, Eierrahm, Puddings ꝛc. einer Wohlge- ſchmack zu verleihen, man ſollte aber dieje gefährliche Würze nie anwenden, da fie jehon oft jehr nachtbeilige Folgen hatte und Kirſchlorbeerwaſſer nicht felten den Tod herbet- führt. Die giftige Eigenſchaft Toll in feinem Blaufäurengehalt beruhen. Das Waffer leiſtet auch gegen Krämpfe, Leber: und Drüjenverhärtungen, Mutterfrebs, Lungenentzündung, Bandwurm gute Dienfte. Die Gabe beträgt 5—10 Tropfen. Drei Mal täglich, man fteigt aber bei minder reizbaren Perſonen oft bis auf 60 Tropfen, doch iſt unter allen Umſtaͤnden die größte Vorſicht nöthig. Kirſchlorbeerwaſſer (Aqua Laurocerasi), es kann in allen Fallen angewendet werden, wo Blaujäure gut ift, und gewährt größere Sicherheit, wer gleich auch bei demſelben roße Vorſicht geboten ericheint. Man gibt es zu I—530 Tropfen, und in gewifien Um— Händen jelbjt zu 35 3—A Mal täglich, Man wendet es vorzüglich in folhen Krank 300 Kirfchpflaume — Klapperhülfe. heiten an, denen eine gefteigerte Sefretion zu Grumde liegt und wen zugleich en Entzündungsveiz oder erethifcher Zuftand im Gefäßſyſtem andere reizende narkotiſche Mittel verbietet, und heftigen Schmerzen, bei örtlichen Entzün- dungen, namentlich der Lungen und de3 Uterus; ferner bei Bluthuften und Mut: terblutflüffen, wenn das Nerven- und Gefäßſyſtem. aufgereizt it; gegen Neural- gien, Gefichtsfchmerz, gegen Shmerzhafte Affeetionen des Uterns; bei Ihmerzhafter Menftruation, Rrämpfen und Convulſionen, die vom Rückenmark ausgehen, auch bei übermäßigen Bollutionen, bei Schleichender Entzündung d8 Rückenmarks mit Nitwum. Man hat das Kirſchlorbeerwaſſer bei Hyfterie,.Hypochondrie, ja ſelbſt in der Manie und bei der Fchwarzen Krankheit angewendet; ferner wird es in Verbindung mit Baryt gegen Sfrophel- Eranfheit, Drüfenanfhwellungen, Verhärtungen und' gegen krebsar— tige, Sehr ſchmerzhafte Geſchwüre und Geſchwülſte benüßt; im den letzteren Fällen kann man es auch als Waſchung und in Bädern auwenden. Gegen Drüſfen— degenexation im Bauche und in der Bruſthöhle, und beſonders gegen die Tuberkelbildung in den Lungen, gegen Uteruskrebs von Trippergift hat es fich nützlich bewährt. — Erregen zu ſtarke Gaben bedenkliche Zufälle, ſo gebe man alle I Minuten 20—30 Tropfen Ammonium causticum in einem Glas Waſſer. Kirſchpflaume, eine Kleine Art runder Pflaumen. Kirſchwurzel, ſ. v. a. Laferfraut. Kitke, . dv, a. Quitte, Kläfjenfrent, ſ. v. a. weiße Fetthenne. Klammerſtrauch (Echites), Gattung der Familie Drehblüthler; Stheiliger Kelch, teller- oder trichterförmige Blumenkrone; Stheiliger Saum; d Staubgefäfle; 2 Frucht⸗ knoten, welche mit 5 Schuppen umgeben find; 1 fadenförmiger Griffel; am Nabel woll- Ihopfiger Samen. Arten: Sternartiger 8. (E, stellaris), ein mit weichen Haaren befleiveter Strauch, defjen Stengel fich windet; eilänglich-zugefpitte, Furzgeftielte Blätter, die oben dunkelgrün, unten gelblich find; Ianggeftielte, auswärts ftehende Doldentraube, zwilchen Kelch und Blume 5 Furze Schuppen, Blüthen fleifchroth und wohlriechend; wächst in Brafilien. — Weftindifcher K. (E, suberecta), in Gebüſchen wachjender, 810 Fuß hoher und Eletternder Strauch mit flaumhaarigen Aeſten; fait lederige, jtachel- ſpitzige, unten flaumhaarige, oben glänzende Blätter; große, gelbe, außen zottige, trichte⸗ rige Blume; blüht faſt immer und ift in Weſtindien zu Haufe. Der Millchſaft dieſes Strauches enthält ein jo ſtarkes Gift, dag ſchon 6 Gran von der Wurzel einen starken Hund tödten, während 2 Drachmen des Saftes diefelbe Wirkung in 3 Minuten äußern. Es joll daraus das Woarara-Gift bereitet werden. — Langblumiges 8. (E. longiflora), enthält in allen Theilen, namentlich in der Wurzel, einen ſcharfen Milch: jaft, der in Brafilien in Breiumfchlägen und Klyftieren, bei Hämorrhoidalknoten, ſowie bei Rindviehſeuchen, faulen Fiebern der Pferde und Maulthiere gebraucht wird. — Der ausgezeichnete K. (E. insignis) wird von ben Irdianern gegen verſchiedene Unterleibsfrantheiten gebraucht. — Malabarifher 8. (E. mala- barica), die Wurzel dient gegen Fieber, die Blätter gegen Garbundel. — Nelken- riechender K. (E. caryophyllata), mit nelfenartig-viechenden Blüthen; dienen in Oft: indien gegen arthritifche Fieber. Klanglein, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. gemeiner Flache. Klapperbaum, j. v. a. Prosopis spicigera und Cocos nucifera. Klapperhülfe (Crotalaria), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler Sfpaltiger Kelch, Fchmetterlingsförmige Blume, 10 einbrüderige Staubgefäfle; Hülfe im Kelch gefticht und vielfamig. Arten: Warzige K. (C. verrucosa), rautiger, 223 Fuß hoher Stengel mit ſcharf Afantigen Aeſten, eirumdsovale, einfache, 2—4 Zoll lange Blätter, die oben hellgrün, unten weiglich flaumig find; 6—8blüthige, enditändige Trau— ben; jchöne, hellpurpurblaue, am Nücen flaumige Blumen, deven Fahne geftreift und weißlich blau ift; wächst in Oftindien, Maskarenhas und Weftindten, tft 1jährig und blüht im Sommer. Die Wurzel ift vorzüglich gegen Blähungen und Kolik; die bittern Blät— ter als Brehmittel bei gaſtriſchen und bilidfen Fiebern, ſowie bet Haut- ausſchlägen innerlich und äußerlich. — Heißt auch Cr. coerulea und Cr. angulosa. — Abgeftugte 8. (C. retusa), wird wie die vorige Art benüst, die Blüthen geben Klapperfrant — Klebwurzel, | 301 ein gute Gemüse; wächst in Oft: und Weftinvien und auf Mauritius. — Binjen- artige K. (EC. 5 dient in Oſtindien ſtatt des Hanfs. Klapperkraut, Klapperkopf, glatter Hahnenkamm (Alectorolophus), Gattung der Familie Larvenblhümler; bauchig aufgeblaſener, Azähniger Kelch, rachenförmige Blumenkrone, 4 Staubgefäſſe, von denen 2 mächtig ſind; Fruchtknoten mit vieletigen Fächern; Zfächerige Kapfel ; flachgedrückter, ringsum geflügelter Same. Arten: Gro Red 8. (A. major, A. grandiflorus; Rhinanthus major, R. erista galli), in ganz Europa als befchwerliches Unkraut auf niedern, feuchten Wiefen, in Santen und auf jandigen Aeckern befannt. Der Stengel wird 8—12 Zoll hoch, hat lanzetförmige, fägenrtig ges zäbnte, anfigende Blätter, die etwas nervig, feinbehaart und glatt find. Im Mat und Juni erſcheinen in einer einfeitigen Aehre gelbe Blumen, die einen nierenförmigen, ges flügelten Samen in breiten, harten, zufammengedrüdten Kapfeln binterlafjen, der im August reif ift und dann in denſelben klappert. Jung wird das Kraut von dem Vieh gefrefien, da3 Alter macht es aber trocden und ungenießbar. Auf Aeckern und Wiefen wird e3 durch fleißiges Ausziehen während der Blüthezeit ausgerottet, Wird der Samen in Waſſer gejotten, jo dient er zum VBertreiben von Wanzen und andern In— jeften. Wird er mit der Frucht zu Mehl gemahlen, jo färbt er dafjelbe blau und gibt ihm einen bittern Geſchmack — Das rauhhaarige K. (A. hirsutus), findet fich in großer Menge im Roggen, und gibt deſſen Samen dem Noggenmehl eine dunkle —— und einen unangenehmen, bittern Geſchmack, welcher nachtheilig auf die Geſund— heit wirken dürfte. Klappernüſſe, die Cocosnuß, deren Kern eingetrocknet iſt und klappert; überhaupt jede Schote oder Nuß, in welcher ſich der Kern durch Eintrocknen abgelöst hat und klappert. © v. a. Pimpernuf Klapperſchlangenkreuzblume, ſ. u. Kreuzblume. Klapperſchlangenwurzel, ſ. v. a. Artaea racemosa et Polygala Senega. Klapperſchote, ſ. v. a. Klapperhülſe. Klatſchroſe, Klatſchmohn, ſ. u. Mohn. Klatſchroſen, Ackerſchnallen, rother Feldmohn (Flores Papaveris Rhoeados). Innerlich werden die Blätter der bekannten Klatſchroſe dem Brujtthee beigefügt. Der Syrupus Papaveris Rhoeados wird bei Neizhuften entweder für fich kaffeelöffelweiſe genommen, oder den andern reizmildernden Säften oder Mixturen beigejeßt. Aeuperlich kann man fie den erweichenden Kräutern zu Gurgelwafjer beimijchen. Klebeiche, ſ. v. a. Wintereiche. Kleber, Kleberich (Hydrolea), Gattung der Familie Windengewächſez Stheili— ger Kelch; 5 ziemlich vorragende Staubgefäſſe; pfeilfürmige Staubbeutel; 2—Hfächerige Fruchtknoten; Samen zahlreich und geftreift. Arten: Dorniger 8. (H. spinosa), zottiger, in den Blattwinkeln dorniger Halbitrauch ; die ovalen, furzgeitielten Blätter jind etwas wollig und fleberig; Blüthen am Ende doldentraubig, blau und glockig; Kapfel von der Größe einer Erbſe. Südamerika und Weftindien. Ber allen Kleberarten ent hält das Kraut einen bittern Stoff. ©. auch Labtrank. Klebergewärhle, die weige Gruppe der Familie Windengewächje;, 2—3 Griffel, 1=, 2= und Ifächerig, vielfamig. / Kleberklee, |. v. a. Eiparjette. Klebernelfe, ſ. v. a. Silene viscosa. Klebgras, die Pflanzengattung Cenchrus. Klebfraut ſ. v. a. Galium Aparine. Klebroggen, der Winterroggen mit bräunlichem Halme. —0 Klebſame (Pittosporum), Gattung der Familie Veilchengewäch ſe; 5—6blätteriger Kelch; 5—6 Blumenblätter; 5—6 freie Staubgefäſſe; Afächeriger Kapſel; Samen in einem harzigen Brei. Arten: Hornftrauchblätteriger 8. (P. cornifolium), ſchlank— jtammiger Strauch mit kahlen, länglichen, etwas lederigen, 2—3 Zoll langen Blättern; die flaumigen, gehäuften Blüthen endſtändig, außen röthlich, innen bräunlich; Frucht: Enoten dicht behaart und oval. Neufeeland, wo die Blüthezeit im Sept, in unjern Ge— wächshäufern in den März fällt. — Molukkiſche 8. (P. filarium), die Rindenfajern dienen auf ven Molukken zur Anfertigung von Striden, Klebwurzel, ſ. v. a. Färberröthe. 302 Klee. Klee (Trifolium), verjchtevene Pflanzenarten, bei denen die Blätter auf einem Stiele ftehen, namentlich eine Pflanzengattung der Schmetterlingsblümler; Öfpaltiger oder Özähniger Kelch, Ichmetterlingsförmige Blumenkrone; 10 Staubgefäſſe; eirunde, 4—amige Hülfe Arten, die ein durchaus gutes Viehfutter geben und von denen etwa 30 wild in Deutjchland wachjen; die wichtigiten davon find: Wieſen-K. (T. pratense), er heißt auch rother, türfifcher, ſpaniſcher und holländi- her K. ift die befanntefte und nützlichſte Art, und findet ſich wild in ganz Europa auf Wiefen und Graspläßen; wird jeit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in allen Gauen Deutfchlands mit der größten Sorgfalt auf Aeckern angebaut. Aus der Friechen- den und faferigen Wurzel treibt er einen hohlen, Ajtigen, harten, 1—1%, Fuß hohen Stengel, der weißliche, rothgenderte, zugeſpitzte Blattanſätze hat, aus welcher jich lange Dlattjtiele mit drei, jelten mit vier Blättern entwiceln. Die blaßpurpurrothen Blumen bilden einen runden, eifürmigen Kopf; blüht im Mai bis Sept., reift im Auguft und September. Der Klee wird durch Samen fortgepflanzt, die im Frühling in eine Sommerfrucdt, meist in Gerfte, gewöhnlich) 14 Tage nach der Ausſaat derjelben, manchmal auch in MWinterfrucht dick geſäet und leicht eingeeggt oder eingemalzt werden. Eine im Frühjahr mißrathene Kleefaat kann oft mit dem beiten Erfolg nach der Ernte nachgeholt werden. Auf den badifchen Morgen jind 11 — 12 Pfund Samen zur Ausſaat nöthig. Ieder zu Klee bejtimmte Acer muß rein, gut gepflügt, und zur Borfrucht recht gedüngt fein. In magerem Land gedeiht der Klee nur jchlecht, wird vom Graje überwachen und lohnt Mühe und Koften nicht. — Das breitwürfige Säen unter irgend eine Getreide- art ift deshalb nöthig, daß die junge Pflanzen gegen ſtarke Sonnenhite und Erdflöhe Schub haben und das Land zweckmäßig benützt wird, d. h. nie brad) liegt. Das Aus— ſäen ohne Schußpflanze taugt nichts. Der gemeine Klee Liefert bei günjtiger Witterung im erjten Jahre einen und im folgenden 2—3 Schnitte. — Das Gypien des Klees im Frühlinge bei feuchter, nicht aber bei regneriſcher Witterung, wenn er zu wachjen bes ginnt, iſt durchaus nöthig, wenn man einen gehörigen Ertrag will. Dret gute Schnitte gewährt er nur dann, wenn das Frühjahr mehr feucht al3 troden üt. Der Landwirth hat bei geregelter Stallfütterung das erite Futterkraut in dem Klee, namentlich in Fräftigem , jchweren Boden, und it in wiejenarmen Gegenden gar fein ordentlicher Viehftand ohne den Klee denkbar. Er ift ſowohl friſch als getrodnet ein ausgezeichnetes Viehfutter, erfordert aber, jo lange ex noch jung und weich ift, große Borficht, weil er dag Rindvieh gern aufblaht. Im der Regel wird er erſt dann gemäht, wenn ſich die Blüthenköpfe völlig ausgebildet haben. Zum Trocknen breitet man ihn auf dem Felde aus; wenn man ihn auf Stangen (Heinzen, Heudörren) legt, nachdem er etwas abgemelft ift, jo fallen die Blätter nicht jo leicht ab. Aus dem— felben Grunde muß man das Kleeheu nach Haufe bringen, wenn es noch etwas vom Thau befeuchtet ijt. Schneidet man den Klee einige Zoll lang und ſalzt ihn in großen Rufen wie Sauer- fraut ein, jo bildet er unter Häckſel einen Lecferbiffen für das Rindvieh; es jind dazu 2 Prozent Salz nöthig. Zum Erziehen von Samen läßt man den zweiten Schnitt ftehen, die Blüthen welf werden, dann drijcht man jie aus, und dörrt fie, da jich der Same noch nicht völlig da= von getrennt hat, an der Sonne oder in einem warmen Zimmer, dann macht man ihn aus. Friſch ijt er Hein, rumd, gelb und glänzend, gedörrt fchmußiggelb, uneben und matt, Bleibt 2—3 Jahre feimfähig, und bildet einen oft jehr bedeutenden Handelsartikel. Der Klee fordert unter allen Umftänden einen guten, tiefgründigen ,, Humußreichen Boden, dann gewährt aber der Morgen im zweiten Jahre einen Ertrag von oft 100 Eentner per Morgen. Im dritten Jahr jchlägt die Ertragsfähigkeit jehr bedeutend zurück. In Gärten empfiehlt er ſich zu künſtlichen Raſen, doch iſt hiezu der nieverbleibende Steinflee noch weit mehr geeignet. Das geruchlofe, etwas herbe, bitterlich und beißend ſchmeckende Kraut, jowie die ſüß— Yiche, dabei aber doch etwas beißend herbe, honigriechende Blüthe war früher in der Of— fiein fammt dem Samen als Herba, Flores et Semen Trifolii purpurei gebräuchlich, und fand namentlich Anwendung gegen Hroniichen Huften, Medorrhöe, Außer: Ulich als Breiumfchläge bei Wunden, Geſchwüren und Augenfleden. — Der Same dient um Gelbfärben, manchmal auch das Kraut, während die abgefochten Blätter eine grüne Sathe geben. — Der mittlere 8. (F. medium), ift eine Abart des vorigen, wird in England gleichfalls als Futterpflanze cultivirt, und verdient auf Falten, trockenem, zähen Boden den Vorzug. Schönrother Klee (T. incarnatum), aufrechter, zottiger Stengel, Ifingerige, ver- fehrtzeirunde, zottige Blätter, eirunde, und zuleßt walzenförmige Aehren; Blumen jchar- lachroth, jelten fleifcehroth oder weiß; 1—2jamig. Wächst im füdlichen Europa, ift eine jährig, blüht vom Juni — Juli, wird hin und wieder als Futterpflanze angebaut und eignet jic vorzüglich fir Echafe. Haajen£lee, Aderflee (T. arvense), äjtiger, flaumiger Stengel; dreifingerige Blätter; einzelne, jehr zottige Achren am Ende in den Blattwinkeln; Blumen jehr klein und weißröthlich; wächst auf Aeckern häufig, it einjährig, blüht vom Jult bis Sept., und ift in der Offizin al3 Herba ct Flores Lagopi bekannt. Eine Abfochung leiſtet gegen Diarrhde recht gute Dienite. Kriechender K, weißer Wieſenklee (T. repens). ein vorzügliches Schaffutter, das auf Wiefen, Triften und hohen Bergrüden häufig wächst, gegen Kälte nicht jehr empfindlich ift, und von Seiten der Landwirthe größere Aufmerkſamkeit verdient, da es fich weit leichter zu Heu machen läßt, als der gemeine Wieſenklee, einige Jahre fort dauert und jaͤhrlich 2—Imal geichnitten werden kann. Kalter Lehmboden, wo anderer Klee nicht geveiht, jagt ihm vecht gut zu. Der Stengel friecht auf dem Boden fort, die Blumen find weiß oder rojenfarbig und geben ſammt den Blättern einen recht guten Thee, welcher zur Beförderung der Gefundheit beiträgt. Schildföürmiger K. (T. clypeatum), eine Abfochung des Samen davon ift im Driente gegen Koliken und Blähungen jehr gemein und gut, Kaftantenbrauner 8, (T. spadiceum), eine Abkochung des Samens iſt vorzüg— lich gegen Augenentzündung. Mittlerer oder gebogener K. (T. medium, s. flexuosum), auf bergigen, etwas trockenen und waldigen Stellen wachlende Kleeart, die einen äftigen, manchmal geboge— nen, 1-3 Fuß hohen Stengel, jchöne rothe Blumen und eiförmige Aehren hat. Sit als Futterkraut ſehr nützlich und kann, einen guten Boden und Beitreuen mit Gyps vorausgeſetzt, jährlich 6—Smal geſchnitten werden. Anbau wie beim gemeinen Klee, nur braucht man etwas weniger Samen. Der Wald- oder braune Bergflee (T. alpastre), findet jih auf fat allen Bergen und Hügeln Europa's, unterjcheidet fih von dem gemeinen Wiejenklee nur durch Ichmälere, ſpitzige Blätter und eine Fugelrunde, zottige Blumenähre; treibt mehrere Stengel und hält viele Jahre aus. Hat man ihn einmal auf eine Stelle gejäct, jo läßt er fich nicht Leicht verdrängen. Läßt man die Stengel zu alt werden, jo jind fie für's Bich zu hart. Die Blumen find jammt den andern Klecarten eine gute Bienenmeibe, Weißer Bergflee (T. montanum), findet jich auf trocdenen, beraigen Wiefen und bufchigen Hügeln oft in großer Menge, hat ſchneeweiße Blüthen, die in 2—3 Blumen: föpfen am Ende des Stengel3 jiten. Jung tft er ein vortreffliches Futter, verhärtet aber bald und muß deshalb früh gehauen werden. Wird nicht regelmäßig Fultivirt, fondern auf Weidepläßen ausgeftreut, damit diefelben gutes Futter geben. Gelber Hopfenklee (T. agrarium), aufrechter, 1—2 Fuß hoher, harter Stengel mit vielen Blättern, goldgelben, 1 Zoll langen Blumenköpfen; auf Wiejen, Brach- und Saatädern, jungen Setsihtägen ſehr verbreitet, und verdient als kräftiges und geſundes Vieh- und Schaffutter auf Wiefen und Weideplägen ausgeftreut zu werden, zumal er nicht leicht ausgerottet werden kann, wo er einmal ift. Liefert eine eben jo jchöne gelbe Farbe als der Wau. In England ſäet man ihn Häufig unter das Getreide und zieht ihn feines fügen Gefchmades wegen dem Wieſenklee noch vor. Erdbeer= over Blafenflee (T. fragiferum), diefe Art wächst hauptſächlich auf graſigen, feuchten Plägen, an Wegen und folchen Steffen, wo den Winter über Waſſer jtand. Der kriechende Stengel wird etwas über 1% Fuß lang und hat Fleine, faſt runde, purpurrothe Blumenköpfchenz; wird in ausgezeichnetem Boden oft bis 6 Fuß hoch, bes fommt einen dien Stengel, wird dann aber nicht mehr gern vom Rindvieh gefrefjen. Der gemeine Steinflee, Melilotenflcee (T. Melilotus officinalis), wird zu= weilen auch Honigflee genannt, hat eine lockere, zulegt verlängerte Traube, immer: 304 Kleebaum — Kleinie. weige Blüthen, und findet ſich als eine vom Vieh gejuchte Autterpflanze in ganz Europa auf Aeckern, Wieſen, lettigem, fandigem Boden und unter: dem Sommergetreide; blüht im Suli und Aug., veift im Sept. und treibt oft 5—6 Fuß hohe Stengel. — Gedeiht faft auf jedem Boden, wird wie der gewöhnliche Klee gejäct, iſt weniger empfindlich als derfelbe und trägt viel Samen. Im den Testen Jahren hat man venjelben zu hohem PBreife unter dem Namen Niefenklee verfauft und feinen Anbau dringend empfohlen, allein wir willen länaft, daß er weniger gut zum Anbane tft. Die Pflanze hat durd) ihren hohen Fräftigen Stengel ein verführerifches Anſehen, jo daß man fie auf den erjten Anblick für eine wichtige Futterpflanze hält, allein bei näherer Prüfung zeigt fich nur zu bald, daß derfelbe holzig und die Blätter nicht ſchmackhaft find; dag Vieh frißt fie jeldft jung nicht gern. — Der Baft gibt Stride und weiße Leinwand, jteht aber dem Hanf und Flach bedeutend nach, und kann deshalb auch int diefer Richtung nicht em— pfohlen werden. Als Gründüngerpflanze hingegen hat fie fich bei ihrem raſchen Wachsthum jehr empfohlen, und joll zu diefen Zweck die Ausfant Schon im Februar der März auf Aeckern jtattfinden, die zu diefem Zwecke jchon im Herbſt vorbereitet wurden. Alle Theile des Steinflees haben einen eigenthümlichen Geruch, welcher ven Motten ſehr zuwider ift, weshalb man die Stengel zwijchen die Kleider legt, um diejel- ben nebft andern Inſecken abzuhalten. — Blätter und Blumen dienen in der Medicin zu Pflaſtern und erweichenden Ueberfchlägen, während man die gepulverten Blätter und ein deſtillirtes Waffer und Del in Tabaksfabrifen gebraucht. Die Schweizer, namentlich in Glarus, fammeln den Steinflee, trocknen ihn jorgfältigit und nehmen ihn gepulvert zu dem belichten weißen Zieger, Schabzteger. — Der ſchwediſche Klee hat gleichfalls weiße Blumen, ift eine Abart des vorigen, kommt jelbft im ſchlechteſten Boden 3—4 Jahre fort, erreicht eine Höhe von 6—7 Fuß, kann vor der Blüthe noch zweimal gehauen werden, theilt der Milch und Butter einen unangenehmen Gefchmac mit, wird von dem Vieh Lieber gefreffen, und wird deshalb an einzelnen Orten auf Aeckern angebaut. Wohlriehender Klee, blauer Steinflee, Siebenzeit (T. melilotus coe- rulea), wächst in Böhmen, Defterreich und der Schweiz wild, wird 13 Fuß Doc, und bat weißliche, mit blauen Adern durchzogene Blumen, die eine hübſche Aehre bilden und jammt den Blättern einen etwas scharfen Geruch und Gefchmad haben. Früher war diefer Klee bei verſchiedenen Bruſtkrankheiten jehr geichätt, während man fich jeiner in der Medicin jetzt nicht mehr bedient und in der Schweiz zur Bereitung des Schab- ziegers gebraucht. Er dauert nur ein Jahr im Boden, und wird in Gärten gezogen, wo er fich durch den ausfallenden Samen von jelbit fortpflanzt. Für Pferde, Schafe und Rindvieh iſt er ein belichtes und Fräftiges Futter. Soll er zu Heu gemacht wer— den, jo muß man ihn in der erften Blüthe abmähen und forgfältig dörren, was feinen Geruch noch durchdringender macht. RN Kleebaum, ſ. v. a. Bohnenbaum. Kleefarrn (Marsilea), Gattung der Familie Wurzelfajern; die Keimfrüchte find gefticht, eirumd, zweizeilig, mehrfächerig und ftehen am Grunde der Blattſtiele. Arten: VBierblättriger K. (M. quadrifolia), dünner, fadenförmiger, Friechender Strunf, einige Zoll hohe, einzelne Blätter, an der Spite 4 Blättchen, wodurch er das Anſehen des Thees erhält; erbiengroße, gejchlofjene, Tererartige, ovale Keimfrüchte, welche zivet jenfrechte Fächer und dieſe wieder jenkrechte Fachtheile enthalten. Findet ſich an feuch- ten, oft überſchwemmten Stellen in Süddeutſchland, Frankreich, Italien ꝛc. Kleeſalzkraut, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. gemeiner Sauerklee. Kleeſtaude, Kleeſtrauch, j. v. a. Medicago arborea. Sleiderbaum, in einigen Gegenden Deutſchlands |. v. a. abendländijche Platane. Kleie, die Hülfe oder Schale des Getreides, die beim Mahlen ſich abjondert und noch) einen Theil mehligen Stoffes enthält. Ein Abjud daraus, namentlich von der Weizen- Eleie, ift ein vworzügliches Getränk in Fieberkrankheiten, und nimmt man zu 2 Schoppen Waffer 6—7 Loth Kleie, kocht dann dafjelbe bis zu %, ein. Dieſes Decoet wirft fühlend und etwas abführend. — Gegen jhmerzhaftes Wundfein der Kinder werden Bäder von abgefochter Kleie angewendet, die jehr lindernd wirken, Kleine Roſinen, ſ. v. a. Korinthen. r Kleinie (Kleinia), Gattung der Familie Vereinblüthler; vielblüthige Blüthen— köpfe; einreihige, vielblätterige Hülldecke; röhrige, dzähnige Blumenkrone; ungejchnäbelte Klette — Klettenkerbel. 305 Schließfrüchte; borftige, mehrreihige, etwas ſchiefe Fruchtkrone. — Arten: Wolfs- mildhwidrige 8. (K_Antheuphorbium), fleiſchig-ſtrauchig, Stamm kahl und auf- recht; eirunde, fleiſchige Blätter; einzelne kurzgeſtielte Blüthenköpfe; aus den Aſtſpitzen entſpringen mehrere Doldentrauben; weißliche Blüthen mit dunkelpurpurrothen Griffeln. Blüht in Südafrika und Aethiopien vom Febr. bis März, und enthält einen fchleimigen, fühlenden und einhüllenden Saft, welcher vorzüglich gegen die Hiftartige Schärfe mehrerer ee Sr kung der Familie Bereinbtätät kelblüthige Blüthenköpf lette (Lappa), Gattung der Familie Bereinblüthler; vielblüthige Blüthenkb dachziegelige, in einen ſpitzen Hacken auslaufende Hüllblätter; flache, borſtige Blüthenfager, röhrige, 5 jpaltige Blumenfrone; freie Staubfäden; Tängliche, zufammengedrückte Schließ- früchte; jcharfe, vielreihige, Furze, borjtige Fruchtkrone. — Arten: Große oder ge— meine X. (L. major; L. officinalis; Arctium majus; A. Lappa), wächst in ganz Europa, in Deutjehland, namentlich auf angebauten und wüſten Stellen , auf Schutt- haufen, an Ziumen und in Gebüfchen ; wird troß ihres Nutzens als Unkraut betrachtet. Die Wurzel dauert nur zwei Jahre aus; fie — außen ſchwarzbraun, innen weiß, dringt ſehr tief in die Erde ein und treibt im erſten Jahre eine kleine Staude mit blogen Blättern ohne Blüthe; im zweiten Jahre aber wird fie 2-3 Fuß hoch, hat einen ſtarken, Aftigen Stengel mit vielen großen, mehr als 1 Fuß langen und breiten, herzförmigen, unbewehrten ‚Blättern und purpurrothen Blumen, die in einem £ugelrunden, mit hadenförmig gefrümmten Schuppen beſetzten Kelche eingejchloffen find, Ihöne Köpfe bilden, im Juni an den Spigen der Aeſte und des Stengels zum Vorſchein kommen und in ihren ſtacheligen Samenkapſeln ſehr viel Samen enthalten, die läng⸗ lich, von Farbe aſchgrau ſind, einen etwas ſcharfen, bittern Geſchmack haben und im OF tober reif werden. Auf Wiejen ift die Klette fchädlich, indem fie das Gras verdrängt, fie kann aber auf denjelben ausgerottet werden, wenn man fie fleißig abjchneidet, ehe fie Samen trägt. Das Vieh läßt fie unberührt ſtehen, und fie wird dadurd auch dem Menjchen bejchwerlich, daß fie ſich mit ihren Häckchen gar leicht an die Kleider anhängt. Indeſſen ift fie in der Medicin und Dekongmie von ‚jehr großem Nuten, Mit ven jun— gen Stengeln gekocht und mit Eſſig und Oel zubereitet, gibt ſie einen gefunden Salat. Der Same, welcher fett und ölig it, wird von den Vögeln gerne gefreffen, auch gibt er, wenn man ihn jammelt, ein wohlfeiles umd gute Brennöl, worauf wir die ärmeren Klafjen beſonders aufmerkſam machen, — Die ſüßlich und bitter ſchmeckende Wurzel hat eröffnende, harn- und ſchweißtreibende Kräfte, und wird gegen Podagra, Gicht, Stein, Krätze und amdere ähnliche Krankheiten als vorzügliches Mittel empfohlen. Blätter und Samen wirken zertheilend und veinigend. Die fleiichige, 1—2 Fuß lange, daumendide Klettenwurzel (Radix Bardanae), ift außen bräunlich, innen weiß mit einem grünen Ringe, in getrocknetem Zuftande braun runzelig, innen gelblichgrau, faſt geruchlos, während fie friſch unangenehm riecht, von jüßlich-fchleimigen, dann bitterlichem und etwas jcharfem Geſchmack, und wirft durch ihre auflöfenden Eigenschaften gegen die vorerwähnten Uebel, jowie gegen Unterleibsftofungen. Neibt man die Blätter mit Del, jo hat man ein ausgezeichnetes Mittel gegen atonifche Geſchwüre; friſch zerquetſcht oder der Saft davon wird auf Brandſtellen oder Eitergeſchwüre gelegt. — In größern Gaben purgiren die Früchte, ziemlich ſtark. Wirkt innerlich blut- reinigend, namentlich bei Flechten, unreinen Hautausfchlägen, und wird in einer Abkochung für fich oder mit Wachholverfafern, Fenchel, Fichtenſproſſen ꝛc. gege- ben. Aeußerlich als Waſchmittel bei Flechten und Ausſchlägen, und befoͤr⸗ dert als ſolches den Haarwuchs, ſehr. Innerlich gibt man 4—6 Loth auf einen Schoppen eingekocht, taſſenweis. Dieſelbe Portion kommt zu Waſchungen. — Filzige K. (li. tomentosa, Arctium tomentosum; A. Bardana), ziemlich dolventvaubige, dichte Blüthenköpfe; eirunde, wollige Hülldecke; hackige Hüllblätter, die innerjten davon mit ge= rader Stachelſpitze und purpurroth; Blilime dunfelpurpurroth; wächst an denjelben Orten wie bie vorige und wird auch ganz ſo gebraucht. — Kleine K. (L. minor; Arct. minus; A. Lappa), fleiner als die vorigen Arten; die traubigen Blüthenköpfe ſtehen in den Blattwinkeln; Blumen purpurroth; wächst an öden Stellen, blüht vom Zuli bis Sept., iſt zweijährig, und findet die gleiche Anwendung. | Slettenterbel ce) Gattung der Familie Doldengewächſe; undeutlicher Kelchrandz verfehrt-eirunde fumenblätter, an der Geite zujammengezogene, gejchnäbelte Spaltfrucht; faft jtielrunde Theilfrüchte, Blüthen weiß. Arten: Gemein a Kerbel 306 Klettenwurzel — Klimmen. (A. Cerefolium; Scandix Ceref.; Cerefolium sativum; Myrrhis odorata), Blätter feingottig und mit kurzen Haaren; Hüllchen Tanzettig und zugefpistz blüht im Juni, reift im Aug. Findet jich wild in den Thälern der weltlichen Schweiz, in ven Vogeſen und der ganzen Alpenkette bis Krain und Kärnthen, in Mähren, in den Sudeten, auf dem Meißner in Heſſen und in der Eifel; wird zuweilen in Gärten fultiwirt, und ver- Yangt dann die Pflanze einen schattigen Standort, weshalb fie unter Bäumen ebenfo gut fortfommt, als hinter Mauern, in Winkeln 20.5; vermehrt jich durch eigene Beſamung. Die Samen werden gleich nach der Reife gefäet, wo fie am beiten aufgehen. Much pflanzt man diefe Kerbel durch Theilung der Stöcde fort. Diefe als Gartenferbel bekannte Pflanze ift al3 Herba Cerefolii s. Chaerophylli in der Offizin befannt, und wirkt ge Linde veizend, auflöfend, zertheilend und harntreibend; der ausgepreßte Saft wird zu Kräuterjäften, namentlich bei Tuberfeln in der Lunge, beginnende Phthiſis, Hautkrankheiten z2c. bemüßt. Das Kraut dient als Würze von Suppen, Salat ꝛc. — Wald-R. (A. sylvestris; Chaerophyllum sylvestre), möhrenartige, Aftige, dicke Wurzel; aufrechter, 2—4 Fuß hoher, raubhaariger Stengel, drei und mehrfach gefiederte Blätter; Dolden endjtändig, überhängend, 10—1dftrahlig und kahl; längliche Spalt: frucht mit unbewehrten Körnchen. Findet fich in ganz Europa, dem nördlichen Aſien auf Wiefen, in Objtgärten, unter Gebüfchen und in Wälpern, it ausdauernd und blüht vom Mai bis Juni. Die frilch etwas unangenehm riechende und bitterfich Scharf ſchmeckende Wurzel war früher als narkotiichegiftig verfchrieen, und fommt in der Offizin als Herba Cieutariae vor; auch gibt man es jehr häufig ftatt des gefledten Schierlings, von dem es ſich aber unter dem Bergrößerungsglaje durch Wimpern am den Nändern der Blätter unterjcheidet. Klettenwurzel, die offieinelle Wurzel der großen Klette (ſ. d.) Kliebenkraut, in einigen Ländern Deutſchlands ſ. v. a. Färberröthe. Klimmen (Cissus), Gattung der Familie Doldengewächje; zwitterig; freier, 4 manchmal 5zähniger Kelch; 4, felten 5 freiftehende Blumenblätter; 4 Staubgefäffe ; Hächerige Fruchtkapſel; Beere 1—Aamigz ranfende Sträucher, nur jehr jelten Bäume, — Arten: Stihlingsblätterige KR. (C. sieyoides), halbjtrauchiger, Eletternder, geglieverter, blutroth getüpfelter Stengel mit ähnlichen Aeſten; geftielte, 3 Zoll Tauge, 2 30 breite, Fable, glänzende Blätter ; ſchwarzrothe, ovale Beeren; ift auf den Antillen zu Haufe, blüht vom Juni bis Juli, gilt für ein ausgezeichnetes Wundmittel, ift aber auch zu Bädern bei rheumatiſch-gichtiſchen Leiden und entzündliden Geſchwulſten geſchätzt. — Breitblätterige KR. (C. latifolia), die Blätter ſchmecken fauer und etwas jcharf und werden jung in Oftindien als Gemüfe gegefien. Dabei find jie jehr gejchätst zur Zeitigung von Abſceſſen, Karbunkeln 2e und befördern die Heilung der Knochenbrüche. — Seegrüne K. (C, glauca), eine Abfochung davon, ſowie der Saft wird in Indien gegen hitzige Fieber, Brujtentzündung, Hujten, und zur Blutreinigung benüßt; die Wurzel dient gegen Zahnweh, unreine3 Zahnfleiſch, verhärtetefinden bei Geſchwüren u — Rund— blättrige K. (C. rotundifolia), die ſäuerlich ſchmeckende Abfochung der Blätter wird in Arabien gegen hitzige Fieber angewendet, und, wie die Blätter der dreizähli— gen K. (C. ternata), zu Gemüſe gekocht. — Hechtblaue K. (C. caesia), hat an— genehm ſaͤuerliche Früchte, ift in Sierra Leona zu Haufe und dort jehr gefchäßt; auch geben fie Eſſig. Die Blätterafche wird mil derjenigen von Mimosa incurvata und Palmöl zu einer Salbe verwendet, die man auf giftige Schlangenbiffe legt. — Krie- chende K. (C. repeus), wird in Oftindien in Bäder gegen Lähmungen gethan, wäh- rend die Blätter allein oder der Saft davon gegen Augenfranfheiten dienen. — Vier— fantiges 8. (©. quadrangularis), wächst in Guiana; der zerguelichte Stengel ift bei Verbrennungen gutz die Blätter und Stengel find bei mehreren Unterleibskranf- heiten ein gutes, umſtimmendes Mittel. — C. uvifera liefert ſüße Früchte, die in Fieber: krankheiten jehr Fühlend wirfen und in Sierra Leona haufig gegefjen werden. — Viel— fruchtige K. (C. producta), wird in Dftindien äußerlich gegen Kopfweh angewendet. — Drüjige 8. (C. glandulosa), wächst in Arabien, hat eine faſt knollige Wurzel, die zuerſt Jüß, dann aber brennend ſchmeckt. — C. latifolia (auch Vitis latifolia) hat große Früchte, welche brennend ſchmecken. — Zangnebarifche K. (©. Botria oder Botria africana), hat eine in ihren Wirkungen auflöfende und hHarntreibende Klipprofe — Knabenkraut. 307 Wurzel. — Dreilappige K. (C. trilobata), wird auf Malabar mit Ingwer und Pfeffer gegen Aſthim a gebraucht. — Geferbte K. (C. erenata), die Blätter ſchmecken uerſt fade, dann pridelnd, werden aber doch in Oftindien und auf den Mioluffen, fo jie jung find, als Gemüſe verfpeist, jowie gegen entzündliche und gallige Fieber gebraucht. — Fleifhige K. C. carnosa), die Wurzel dient gegen Ge ſchwüre; aus den Blüthen bereitet man mit Kokosöl eine Salbe gegen Koliken. — Saures K. (C. acida), die fleifchige Wurzel wirft gleichfalls zertheilend. — Heil: fräftige 8. (C. salutaris), wächſst im Cumana; die Wurzel ift gut gegen Waff.er- ſuchten. — Gefingerte 8. (C, digitata), ein Abſud davon ift in Arabien gegen hitzige und gallige Fieber ſehr gefehäßt. — Fußzehige K. (O. pedata), auf Malabar werden die Blätter uf Hantausichläge, Wunden und Geſchwüre ge legt. — Epheuartige 8. (C. hederacea; Hedera quinquefolia), in Amerika ein- heimisch, Häufig in unſern Gärten gebaut; die Blätter werben im Herbſte faft ſcharlach— voth und dienen in Amerika wie bei uns der Epheu. Klipprofe, ſ. v. a. Seeneſſel. Kloſterbeere, an einigen Orten Deutſchlands ſ. v. a. gemeine Stachelbeere. Kloſterpfeffer, der Keuſchbaum, beſonders der Same deſſelben. Klumpeiche, ſ. v. a. Klebeiche. Klumpenbeere, die maulbeerarligen Früchte von Batis maritima, Klumpenlack (Lacca in —— eine Art Gummilack, welcher vom heil. Feigen— baum herrührt und aus zuſammengeſchmolzenem Körnerlack beſteht. Klumphirſe, eine Abtheilung der Gattung Hirfez zuſammengezogene, einſeitige, hän— gende Riſspe. — Arten: Gelbe K., eine Sommerfrucht mit zuſammengezogener Rispe und goldgelbem Samen; wird in Defterreich gar häufig und fait ausfchlieklid) angebaut. — Blutrothe K. hat blutrothe Samen und kommt meist nur in Gärten und Samme lungen vor. — Weiße K., zufammengezogene Rispe, weißer Samen; wird felten an- gebaut, kommt nur in Gärten vor. — Die Hirfe gedeiht am beiten auf niedrigem, Fräf- tigem, Loceren Boden in den Ländern, wo es Wein gibt. Sie erträgt Trockenheit und Hitze jehr gut, ift für Neubrüche gut, darf aber erſt dann gefüet werden, wenn feine Fröſte mehr zu befürchten find; veift ſchnell. Auf 4 Joch hat man zur Ausſaat 4"; Metzen nöthig. wovon man 20-30 Metzen ernten kann. Rlumperrübe, |. v. a. Kohlrübe. Klumpskohl, |. v. a. Beißkohl. Klupers, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. gemeiner Wachholder. Woeee bei Baden ſ. v. a. weiße Doldenerbſe. Kluſterbeere, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Stachelbeere. Knabeukraut (Orchis), 4. Gattung der Familie Stendelgewächſe; ſitzende Blüthen; Kelchzipfel und Kronenblätter rachenförmigz Staubbeutel verwachſen; Staubmaffen lap— pig; Fruchtknoten gedreht. — Arten: Gemeines K. (O. morio), ziemlich runde, gelb— lich weiße Knollen; 6-9 Zoll hohen Schaft, ſcheidenartig mit Blättern bedeckt; 4—10- blüthige, lockere Aehre. Die Blüthen find im der Negel purpurroth, die Honiglippe am Grunde weiß mit vothen Punkten, die obern Kronenblätter und Kelchzipfel mit ftarfen grünen Adern durchzogen ; e3 gibtaber auch dunfelviglette, roſenrothe und weiße Blüthen. Findet lich Häufig auf trodenen Wiefen und Grasplägen von Europa, Mit- telafien 2c. ift ausdauernd, blüht im April und Mai. Die Wurzel diefer Pflanze ift anfangs Mai jehr reich an nährendem Stoff, und gi gepulvert und mit Zuder in Waſſer aufgefocht eine Eräftige und eichte Speije für Kranke. Man muß fie aber, wenn. fie aus der Erde kommt, ſehr ſchnell abwaſchen, damit fie nicht? von ihrem Schleimgehalt verliere, fodann im kochendes Waffer tauchen, an Fäben reihen und im Backofen trocknen. Auf diefe Art läßt fie ſich ſehr lange aufbewahren. Der größte Theil des Saleps, wie die Wurzel- Inollen genannt werden, fommt zwar aus dem Oriente und Perfien, wird aber doch auch in größerer Maſſe von unferem Knabenkraut ges wonnen. Bon den beiden Wurzelknollen, die fich bei einer Pflanze befinden, nimmt man immer nur die jüngern und läßt die Altern 308 Knabenkraut. ſtehen. Sind ſie auf die vorbeſchriebene Art behandelt, ſo werden ſie zum Gebrauche gepulvert und zu Gallerten mit Fleiſchbrühe, Waſſer oder Milch genommen. Er wirft nicht blos nährend, jondern auch einhüllend, veizmindernd, erweichend, und ift als anti- phlogiſtiſches Mittel befannt, dag bei entzündlichen Krankheiten, Katarrhen, Schwindjuhten, Abzehrungen 2. vorzügliche Dienfte leiſtet. Der Genuß des Saleps bringt gejchwächte Perſonen jchnell wieder zu Kräften. — Männlihes K. (0. mascula), ovale, ungetheilte und größere Knollen; 1—11% Fuß hoher Schaft, der nach unten ſchwarz getüpfelt ijtz die 3—6 Hal langen Blätter find oft purpursjchwarz getüpfelt; die lockere Aehre wird 3—4 Zoll Yang; die jchönen purpurrothen Blüthen find manchmal fleifchfarben oder weißlich. Abarten davon find: ftumpfblüthiges K., mit 3 ftumpfen Kelchzipfeln; ſpitzblüthiges K., mit fpigen Kelchzipfeln; ſchönes K., mit ſehr lang zugeſpitzten Kelchzipfeln. Findet ſich bei uns auf Wieſen und Gras— plaͤtzen häufig, und liefert guten Salep. — Lockerblüthiges K. (O. laxiflora), ungetheilte Knollen; 111, Fuß hoher Schaft; bandförmig-lanzettige Blätter; verlän- gerte, lockere Aehre; längliche, ſtumpfe Kelchzipfel; purpurrothe Blüthen; wächst bei ung auf torfigen, ge Miejen, blüht vom Mat bis Juni und gibt gleichfalls guten Salep. — Helm-K. (O. militaris), ungetheilte, ovale, große Knollen; 1--11% Fuß hoher Schaft, der am Grunde 3—5 walzlängliche Blätter hat; die 3 Kelch- und 2 obern Kronenblätter find unten verwachlen und bilden oben einen ovalen Helm von weißlich- grauer oder Lilafarbe; purpurrothe und in der Mitte weiße Honiglippe. Findet fich auf Kalfhügeln, Bergwieſen, zwijchen Geſträuch 2c. blüht vom Mai bis Juni. Die Wurzel wird häufig geſammelt. — Braunes 8. (O. fusca), ein dem vorigen jehr ähnliches, ftattliches Stendelgewächs mit ungetheilten, großen Knollen, 2—3 Fuß hohem Schaft, großer Achre, eirundem Blumenhelm von ſchwarzrother Farbe mit dunkeln Punk— ten oder grünlich mit ſchwarzrothen Punkten, weißer oder hellroſenrother Honiglippe, die bochrothe, vauhhaarige Punkte hat. Blüht vom Mat bis Juli und Tiefert nie Salep. — Waͤnzen-K., ftinfendes K. (O. coriophora), ungetheilte Knollen; höchſtens 1 Fuß hoher Schaft; gleich breite, bandförmige Blätter; ziemlich dichte Aehre; ſchmutzig braun- purpurfarbiger Helm; in dev Mitte hellrothe Honiglippe, die duntelpurpurfarbige Punkte und grüne, am Nande rothe Zipfel hat. Wächst auf unſern Wiefen, blüht im Mat und Juni. Die Knollen werden zu Salep gejammelt, die Pflanze hat ihren Namen von dem wangzenartigen Geruch der Blumen. — Breitblättriges K. (O. latifolia; O. majalis), die Knollen find mit Qund mehr Spigen handförmig geſpalten; 1,—1 Fuß hoher, röhriger, —6blättriger Schaft; purpurrothe Blüthen; wächst auf feuchten Wieſen jehr gern, blüht im Mat und Juni; könnte auch als Salep benübt werden, wird aber, wie die gefpaltenen Wurzeln der folgenden Arten nicht zu diefem Zwecke gejammelt, früher dagegen in der Offizin als Radix Palmatae befannt. — Schmalblättriger K. (0. angusti folia, O. incarnata, O latifolia), handförmig geipaltene Knollen; dicker, röhriger Schaft, überhaupt der vorigen Art jehr ahnlich; die Decblättchen länger als die Blüthe; wächst auf torfigen, jumpfigen Wiefen, blüht ſpäter. — Geflecktes K. (0. maculata), handförmig gefpaltene Knollen; 4—1Y, Fuß hoher, jhlanfer, 6—10 blätteriger Schaft; Blätter braungeffeckt; Blüthen blaßlila mit purpurrothen Flecken und Striemen. Blüht im Juni in Wäldern und auf feuchten Wiefen in ganz Europa, Mittelafien 2. — Zweiblättriges 8. (O. bifolia), durch einen angenehmen Vanillen- geruch ausgezeichnet. — Pyramidenförmiges 8. (O. pyramidalis), wird mit eini- gen wenigen andern Arten der Blumen wegen zur Zierde in Gärten gebaut. — Dieje Pflanzengattung ift überaus reich an Arten, jo daß wir unmöglich alle aufzählen können; alle aber trifft man auf Wiefen, feuchten Triften und rauhen Waldgegenden, und haben Enollige, hodenähnliche Wurzeln , jchilfartige Blätter und auf einem 1-3 Fuß hohen Stengel eine karmoiſinrothe, violette, auch weißliche, dunkelgefleckte Blumenähre. Die Wurzeln aller Arten können als Salep gebraucht werden. — Der Saft des K. innerlich gewonnen, ift gut gegen Gicht. — Die Wurzel in Wein gejotten und Honig darein gethan, heilt die ſchmerzhafteſten Wundgeſchwüre. — Die Wurzel zerquetſcht und auf hitzige, ſowohl geſchloſſene ald fließende Geſchwulſten seta, wirkt jehr — heilſam und blutſtillend. — Die Wurzel von allen Arten ſoll den Samen ehr vermehren und den Geſchlechtstrieb ſteigern. Kunabenkraut — Knoblauch. 309 Knabenfrant, |. 9, a. Rattenſchwanz, gemeines Zweiblatt (Ophrys ovata) und Ragwurz. Knackbeere, ſ. v. a. Paederia. Kundelbeere, ſ. v. a. Fragaria collina. Kuadweide, |. v. a. Bruchweide. | Knauel, Knaulgras (Scleranthus), Gattung der Jamilie Portulackgewächſe; Sipaltige, unten vöhrige Gefchlechtshülle; 10 Staubgefäſſe; Freier Fruchtfnoten; häutige, Namige Nußhülfe Arten: Mehrjähriges KR. (S. perennis), 2—4 Z0U langer, meist roth überlaufener Stengel ;. jchmale, bläulich-grüne Blätter, die am randhäutigen Grunde gewimpert find; ändert jehr ab; wächst an warmen, dirren Stellen auf Kalk, Sand und Steinboden, und blüht vom Mat bi? Septbr. Das Kraut war früher gegen freb3artige Geſchwüre al3 Herba Polygoni cocciferi befannt. Dem Vieh it e3 ein belichtes, Fräftiges Futter, und in Wein gejotten, leiſtet es Hülfe bei Steinbe- Ihwerden. — An feiner Wurzel kommt die polniſche Schildlaus (Coccus po- lonieus), auch FJohannisblut oder deutſche Cochenille genannt, vor; Früher wurde fie wie ächte Cochenille benüßt, und kommt auch jet noch als Farbmaterial vor. ee fich die Hunde in Folge von Magenüberladungen erbrechen, jo freien fie diefe3 Gras. Knautie (Knautia), O Gattung der Familie Kardengewäcfe; zwittrige Blüthen in hülldeckigen Blüthenköpfen; raubhaariger Hauptfruchtboden; überweibiger Kelch ; ſehr unregelmäßige, A—Öipaltige Blumenkrone; 4 Staubgefäffe; 1 Griffel. Arten: Mor- genländifche K. (K. orientalis), 2—4 Fuß hoher, fteifhaaviger Stengel, an ven Spiten je in drei Blüthenftiele getheiltz unten kammförmig eingefchnittene Blätter, die obern gezähnt; 12—AÖfleifch- oder purpurrothe Blüthen u den eriten Blüthenföpfen: mit dem Alter der Pflanze werden die Blüthen fparfamer, bis fie am Ende nur noch Sblüthig find. Iſt im Drient-zu Haufe, läßt ſich in unfern Gärten aber Teicht durch Samen erziehen. Kneienbuſch, 1. v. a. Gertweide (Salix viminalis.) Rnibbeeren, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. Erdbeere. Knickbeeren, die Beeren der Bärentraube. Knickweide, ſ. dv. a. Bruchweide. Knieholz, |. v. a. Zwergkiefer; f. u. Kiefer. Kiefer, gemeiner Wachholder. Knirk, Knirkbuſch, in Medlenburg ſ. v. a. gemeiner Wacholder. Kniſter, gemeine Miftel. Knitihelbeeren, die Beeren des Faulbaums Knoblauch (Porrum sativum; Allium sativum), 4 eine Art der Gattung Porrey (1. d.); ein befanntes Imiebelgewächs, das von feinem DVaterlande Sicilien chen längſt in alle Theile der Welt verpflanzt wurde und fich feiner vielfeitigen Brauchbarkeit wegen häufig in unfern Gärten findet; die große Zwiebel ift aus vielen Fleinen, eirunden, ſpitzig zulaufenden Zwiebelchen zufammengefeßt, die ſämmtlich mit feinen weißen Häut— chen überzogen find; fie dauert mehrere Jahre im Boden aus und treibt einen 2—3 Fuß hohen Stengel, der mit graßartigen, flachen Blättern beſetzt ift, und oben einen Blumen— fopf hat. Der Same wird übrigens fo felten veif, daß die Fortpflanzung, des Knob— lauch3 durch die fogenannten Zehen erfolgen muß, welche man im März in eim nicht friſch gedüngtes, dabei aber doch Fräftiges Land 3 Zoll tief und 6 Zoll weit teckt, fie im Sommer bei trocenem Wetter begießt und fleißig vom Unkraut reinigt. Um Johan— nis werden die Stengel umwidelt, daß die Wurzeln größer werden: im Dftober, nad) Umständen auch noch früher, hebt man fie aus, hängt fie büfchelweife an einem luftigen Drte zum Austrocknen hin und verwahrt fie im Winter vor Froft und Mäufen. Wegen feines ftarfen Geruchs und Gefchmads ward der 8. ſchon von den alten Völkern als Gewürz au Speifen benübt, und noch heut zu Tage ift er al3 folches im Oriente und in vielen Ländern Europas beſonders geſchätzt. Im Unteritalien bildet der K. einen wichtigen und einträglichen Handelsartikel nach der Türkei. Der Knoblauch nährt jehr, und erweckt der mäßige Genuß deffelben den Appetit, jtärft den Magen, ſchützt vor Blähungen und Krämpfen, wirft harntreibend, führt Würmer ab, Leiftet in Wech— jelfiebern, Wafferfucht und Bruſtkrankheiten gute Dienfte; in den Mund ges 310 Knoblauch — Knöterig. nommen und gekaut iſt er ein vorzügliches Verwahrungsmittel gegen anſteckende Krank heiten. Aeußerlich wendet man ihn an gegen Grind, Niſſe und Läufe, zu welchem wecke man ihn ganz Klein zerjchneidet und mit Butter und Honig zu einer Salbe be- reitet. Schnacken werben von den Feldern, Erdflöhe von den Pflanzen, Kornwürmer von den Fruchtböden und Maulwürfe aus ihren Löchern durch feinen durchdringend wis derlichen Geruch vertrieben. Der Pips der Hühner vergeht, wenn man ihre Zunge mit Knoblauch veibt. Der ausgepreßte Saft wird Außerlic, gegen Flechten angewendet und iſt in den Apotheken als Knoblauchſaft zu haben. Träge, faule Ge- ſchwürre, werden durch den Saft lebendiger. Nimmt man denjelben mit Waffer, jo gehen die Spulwürmer ab, namentlich wenn man damit ein Kleienklyftir verbindet, unter das ein Löffel voll Saft gemifcht wird. Knoblauch mit Milch abgejotten und als Klyſtir angewendet, tödtet die Heinen Würmer, welche ſich im Maſtdarme aufhalten und am After furchtbare Schmerzen erregen. Knoblauch, wilder 3 v.a Heberid, Knoblauchskraut, PR, . Kuoblauhichwamm, eine Agaricus-Art; ein in Wäldern wachjender Schwamm, der ſtark nach Knoblauch riecht und an Speifen gethan wird, um ihnen einen pilanten Ge- ſchmack zu geben. Knoblauchſtrauch, ſ. v. a. Petiveria alliacea. Knörich, ſ. v. a. Knöterig. | Knötelbaum, in einigen Gegenden Deutſchlands f. v. a. Holzbirnbaum. Knöterig (Polygonum), 4. Gattung der Jamilie Portulackgewächſe; 4-Hipalti- ger oder theiliger, oben gefärbter Perigon; 2 Neihen Staubgefäße; 3kantiger Fruchtino- ten; von dem bleibenden Perigon umgebene Nuß. Arten: Schlangen-K., Wieſen-K., Ratterwurz (P. pistorta), fingersdicke, wurmförmig gebogene, innen röthliche oder gelbliche Wurzel, welche zufammenziehende Kräfte beſitzt und als Gerbmaterial gebraucht wird; früher bediente man fich ihrer auch in der Medizin gegen Blutflüſſe und Durhfälle Die Isländer trocknen fie an der Luft und mahlen fie zu Mehl, das zum Bereiten verſchiedener Gerichte dient und ein ſchwärzliches, aber gefundes und nahr- haftes Brod gibt. Der aftlofe, 1jährige Stengel erreicht eine Höhe von II Fuß und trägt an der Spie eine Ährenförmige Traube, bei der die Blüthen zu 2—9 aus den Winkeln eines gezähnten Deckblattes entipringen; jie find roſen- over fleiſchroth. Wächst in Europa, dem nördlichen Aſien und Amerika auf feuchten Wieſen,' iſt ausdauernd, blüht im Juni und Juli, wird vom Rindvieh gefrejien, während Pferde es ftehen laſſen. Die Wurzel gehört zu den kräftigſten adftringirenden Heilmitteln. — Brutfnolliger 8. (P. viviparum), hat an der untern Hälfte Brutinöllchen, welche in den nördlichen Ländern gegefjen werden; die Wurzel Liefert ein Mehl, aus welchen man einen ſchmackhaften Milchbrei bereitet. — Drientalifher 8. (P. orientale), aufrechter, 3—8 Fuß hoher, flaumiger Stengel; große, geftielte, eirunde, etwas flaumige Blätter; zahlreiche, faſt vispige, überhängende, ſchön rothe oder weiße Achrenz fait Freis: runde, zuſammengedrückte, ah Schließfrucht. Wächst im Drient bis Oftindien und Japan , iſt ah, wird bet und häufig in Gärten als Zierpflanze gezogen. Die Hütter ſchmecken ſchleimig-krautig, adſtringiren gelind, amd werben in Alien äußerlich und innerlich al3 Heilmittel angewendet. Chineſiſcher 8. (P. cochinchinense ; Lagunaea coch.), in Ditindien, China und Cochinchina äußerlich als zertheilendes und auflöfendes Mittel ſehr geſchätzt, namentlich bei den dort häufigen Kniegeſchwulſten. — Scharfer⸗K. (P. Hydropiper, H. acre), aufvechter oder niedergeſtreckter, grüner oder zöthlicher Stengel; überhängende, lineal-fädelige Aehren; drüfigsgetüpfelte, grüne, am Rande — oder weißliche, meiſt 4ſpaltige Blüthen; 6 Staubgefäſſe; zuſammenge— drückte oder dreikantige Schließfrüchte. Wächst dieſe Art auf feuchten Stellen, ſo wer— den die Blätter unten weiß und filzig; blüht vom Juli bis zum Herbſt, und findet ſich in Europa, Nordafien und Nordamerika. — Eine Abart hievon iſt der jogenannte Wafferpfeffer (al% Herba Hydropiperis s. Persicariae urintis in der Offizin be— kannt). Man findet ihn 1—2 Fuß hoch mit vöthlich-weipen Blumenähren in Zeichen und Waffergräben, und wird wegen feines ſcharfen und beigenden Pfeffergeſchmacks von Bich katim angerührt. Die jrifchen Blätter Iegt man auf wäſſerige Geſchwülſte, Kunöterig. 314 um ſie zu vertreiben. Bei alten Geſchwüren und faulem Fleiſche leiſtet ihr Auf— legen ebenfalls Hülfe. — Pferde werden damit im Sommer gerieben, um das Ungeziefer fern von ihnen halten. — Früher war ein Abſud der Blätter in Wein oder Waſſer geſchätzt gegen Waſſerſucht, Gelbſucht, Ruhr und Verſtopfungen des Un— terleib3. — Bei Schafen treibt der Genuß der friſchen Blätter oder das Eingeben de3 Saftes die Würmer ab. — PBaracelfus Iegte auf diefe Pflanze großen Werth und nannte fie Mercurius terrestris. — Acker-K. (P. acre), hat einen jcharfen Ges Ichmad, wie der Hämorrhoiden. (P. antihaemorrhoidate), welcher in Brafilien unter dem Namen Erva de bicho zu Kräuterbäbern und Breiumjchlägen gegen Hä— morrhoivden, Gibt und Geſchwüre gebraucht und auch veripeist wird, — Ge- würzbafter 8. (P. odoratum), jchmect gewürzhaft ſcharf, daher in Aſien als Küchen- gewürz gebaut. — Floh-K., Flohkxaut (P. Persicariae), hat bejonders jchöne, rothe DBlumenähren, und wächst auf feuchten Wiefen ımd in Gräben. Das jeharfe Kraut wird zerjtampft oder ganz friſch aufgelegt als blafenziehendes und Geſchwüre reinigendes Mittel benützt. Auch laßt fi damit geld färben. Es joll auch li— thontriptifche Eigenschaften befizen. — Waſſer-K., weidenblättrige 8. (P. amphibium), diefe Art findet ſich haufig auf feuchten Aeckern, von denen fie nicht Leicht vertrieben werden kann; die lederigen, widerig riechenden Blätter find ſchon haufig gegen Blafenfteine angewendet worden; die gelind adjtringivenden Kräfte machen diefe Pflanze auch bei Hautkrankheiten wirkffam, und zu einem Surrogat für Sajjaparille geeignet. Wirt man von den Blättern in gährenden Wein, jo bekommt er einen Him— beergeruch. — Köhler: ". (P. glabrum), die Wurzel purgirt, und iſt als exröffnendes Mittel geſchätzt; die Blätter werden gegen Waſſerſucht nnd das ganze Kraut als Salbe gegen Arthritis gebraucht. — Bart-K. (P. barbatum), ein Blätteraufguf wird in Dftindien gegen Koliken, am Rap gegen Waſſergeſchwulſten angewen— det. — Chineſiſches K. (P. chinense, P. tinetorium), aus der vorigen und diejer Art macht man in Japan und China eine gute indigoblaue Farbe. — Färber-K. (P. tinetorium), frautiger, 11%—2, Fuß hoher, wunder Stengel, ſchön grüne, faftige Blätter, welche beim Trocknen bläulich werden; rothe, fünftheilige Blüthen. Wird in Ehina zu einer jchönen, blauen, imdigogleichen Farbe benützt, welche durch Kalkwaſſer und etwas Schwefelfäure ausgezogen wird. Dieſe höchſt wichtige Jarbepflanze, welche in der Neuzeit unfere volle Aufmerkfamkeit erregt bat, kommt in jedem Boden und in jeder Lage fort, wird aber in fruchtbarer und etwas feuchter Erde am größten. Bis jest gejchieht die Fortpflanzung durd) Samen, welchen man im April in ein gutes Beet ſäet, wo er ſchnell keint. Die 2-3 Zoll hohen Pflanzen werden 1 Fuß weit von ein- ander aufs Feld gepflanzt. Sollen die Stöcke fehnell vermehrt werden, jo werben fie, wenn fie 1 Fuß hoch geworden find, zertheilt und die gut geveihenden, einzelnen Zweige ausgeſteckt. Die Chineſen jollen die Stengel im Herbſt abſchneiden, die Blätter abzopfen und den Winter über biüfchelweife in Sand einſchlagen, bis fie dieſelben im Frühjahre zur Auspflanzung brauchen. Verſuche in diefer Nichtung mißglückten bei und; ihr Ge— lingen würde ſehr zur Beförderung de3 Baus vom F. beitragen. Zur Gewinnung der Farbe jchneivet man die Pflanzen im Sommer und Herbft mehrmals ab, worauf fie immer jogleich wieder neue Zweige treiben. Die Blätter werden nun abgezopft, in Kufen gebracht, mit reinem Waffer übergofjen und fo befchwert, da das Waſſer über jie geht. Bei warmer Witterung fommen die Blätter innerhalb 5—6 Tagen in Gährung, was jich durch Auffteigen von Blafen im Waffer Fund gibt. Sowie ſich diejelben mehr— jach zeigen, wird dag Waſſer abgelaffen, und eine Stunde lang gepeitjcht oder mit Schöpftübeln ausgehoben und wieder in die Kufe geſchüttet, jo daß es mit der Luft in Berührung fommt, da der Sauerjtoff derjelben dem Waffer eine dunkelblaue Farbe gibt. Hat es dieje erlangt, jo wird es in eine hohe Bütte gejchüttet, in welcher fich Die Farbe auf dem Boden ablagert. Man gießt hierauf mehrmals frifches Waffer nad und läßt es wieder ablaufen, ſowie jich die Farbe geſenkt hat, welches Verfahren die Farbe rein abjchlämmt, jo daß fie am Ende nur herausgenommen und getvoefnet werden darf. Die Farbe wird um jo jchöner, je kürzer der Gährungsprozer iſt und je ſchneller fie dem Wafjer entzogen wird. Sowie das Waſſer faul wird und einen übeln Geruch annimmt, verliert die Farbe ſehr an Werth. Das Nieverjchlagen »derfelben wird durch einen ge: ringen Zuſatz von Kalkmilch befördert, 312 Knolldolde — Anopfflechten. Nach Andern bewahren die Chinejen die Leicht getrockneten Wurzelſtöcke auf und brin- gen fie zur geeigneten Zeit in fchiefer Nichtung jammt dem Pflanzenftok in die Erbe. Der Farbeſtoff ſoll durch Eochendes Wafjer, welches man über die Blätter gießt und 12 Stunden daran ſtehen läßt, befjer ausgezogen werden. Diefe Operation wird nachher zweimal wiederholt, die Flüffigkeit hierauf mit 1 Prozent Schwefelfäure vermifcht, worauf \ich die Farbe binnen 24 Stunden niederſchlägt. — Durch dieſes Verfahren erhält man 2—3 Prozent Indigo, welcher weit reiner al3 der im Handel vorfommende ift. — Spaniſcher 8. (P. hispidum), wächst in Columbien und wird dort als Tabak ge- braucht. — Schönblühender 8. (P. perfoliatum), dient in China gegen Haut— krankheiten umd zu Breiumfchlägen, die erweichend und zertheifend wirken. — Alpen-K. (P. alpinum), gut gegen Ruhren, und wird mit einigen andern afiatifchen Arten auch) al3 Gemüſe benützt. — Vogel-K. (P. aviculare), wächst bei und überall, hat einen jehr ſchwachen Geruch, einen etwas zufammenziehenden Geſchmack, und Leiftet gute Dienfte gegen Diarrhöen, Hämorrhagien x Die zerftoffenen Blätter und der Saft dienen auch zur Heilung von Wunden und Geſchwüren, und werben von den Vögeln un: ae gern gefrejjen. — Adftringirender K. (P. stypticum), Brafilien. — Biel- lüthiger 8. (P. multiflorum), hat eine fnollige Wurzel, welche in Japan gegejjen wird und herzſtärkend wirft. — Sn Golumbien benüst man die Blätter von P. tamnifolium abgefocht gegen Blutflüffe. — Weidenartiger K. (P. Convolvulus), überall bei uns und Heim Nothfall als Grüße zu benützen. Hieher gehört auch Calligonum Pallasia, ein blattlofer Strauch, welcher in Sibirien bis zum Faspifchen Meere wächst. Die lange Wurzel gibt ein tragantähn- liches, ſchwer trocfnendes Gummi, welches ſehr nahrhaft fein ſoll, während die jungen Triebe und Früchte den Durft ftillen ; dev Rauch des Holzes dient gegen entzündete Augen, Knolldolde, |. u. Kümmel. Knollenblume, ſ. v. a. Trollius europaeus. Knollengewächſe, Gewächſe mit Knollen auf den Wurzelfafern. . Kuollenfrant, |. v. a. Braunwurz. Knollenſtrauch (Brachystelma), Gattung der Familie Seidenpflanzenz Ötheiliger Kelch; Sfpaltige, glocige Blumenkrone; 5 verwachlene Staubgefäſſe; 2 Fruchtknoten, 2 Griffel; am Nabel wollfchopfiger Samen. Der fnollige Wurzelitoct treibt Halbjträucher. Arten: Krauſer 8. (B. crispen), knolliger Wurzelſtock, bujchiger, flaumiger Strauch mit krauſen, flaumigen Blättern und purpurfarbigen, innen flaumigen Blumen. Nicht jehr ſtinkend und Fothartig. — Eßbarer K. (B. edule, Pergularia edulis), dient am Kap zu Gemüfe. Kuollenwide, Knollenwurz, ſ. v. a. Erdnuß. Knollradies, eine dicke, runde Art der Monatrettige. Knollwicke (Apios), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; glockiger, Azähniger Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume; 10 zweibrüberige Staubgefäße; mehrfamige Hülle Arten: Amerifanifche 8. (A. tuberosa; A. americana; Glycine Apios), nollige Wurzel; gejtickte, dreipaarige und gefiederte Blätter; blattwinkelftändige Trauben mit lilarothen Blumen; blüht in Amerika vom Aug. bis Sept., und wird der ftarf- riechenden Blumen wegen bei uns in Gärten gebaut; die knolligen Wurzeln und erbfen- artigen Samen werden als Gemüfe, jedes für fich gefocht. —— (Quercus Aegylops), eine Eichenart, auch Gall- oder Stachelerche genannt, mit abfälligen Blättern, welche jung unten flaumbhaarig find; 40—50 Fuß hoch; blüht im Mai, reift im Oftober, wächst im ſüdlichen Europa, vorzüglich aber in Mleinafien. Die unter dem Namen Velanide vorkommenden Kapern rühren von diefem Baume her. Näheren Auf: ſchluß hierüber hat man nicht. Knopffaſer (Racodium), Gattung der Familie Faferpilze; Flocken, welche aus lauter verwachjenen Aeften beftehen; in oberflächlichen, obern Umſchlaghüllen fiten Kleine, fugelige Keimkörner. Arten: Keller-K. (B. cellare), graugrüner oder graubrauner, dichter, tuhähnlicher Filz; an Weinfäffern; kann als Feuerſchwamm und zufammenz gedrückt zum Stillen des Blutes benützt werden; zum Einpacken feiner Gegen- ſtände jehr geeignet. Knopfflechten (Cladoniaceae), Familie der Ordnung Fadenflehten. — Eine Gat- tung dieſer Familie mit horizontaler Lage und Inorpelartigem, röhrigem Geftell. Arten: Knopfrofe — Knotenfchnurfeige. 313 Scharlach-K. (Cladonia coceifera), findet fi unter Gebüfch und Bäumen Häufig in unfern Wäldern und andern fchattigen Orten, und ward früher als Scharlad- moos oder Fenerfraut nicht felten gegen Keuchhuften gebraucht. Auch unter den Gattungsnamen Lichen und Cladonia befannt. Knopfroſe, ſ. v. a. gallifche Roſe (Rosa gallica). Knopfitrand; (Adenandra), Gattung der Familie Nautengewäcje; zwitterig; ötheiliger und 5fpaltiger Kelch; 5 Staubgefäge; Sfächeriger Fruchtinoten; Hköpfige, vorn weichjtachelige Rapfel. Arten: Schöner K. (A. amoena), fehr äftiger, aufrechter, be— haarter Strauch mit fahlen, lederigen, unten getüpfelten Blättern, außen vothen, innen röthlich-weißen Blüthen. Wächsſt am Kap und heißt auch Diesma amoena und D. ovata. Kuoppern, ſ. dv. a. gemeine Galläpfel. Ruorpelalge, ſ. u. Alge. Ruorpelblume, Knorpelkelch, j. v. a. TMecebrum. N er ge eine Unterart der Süßkirſche, mit guter, hartfleifchiger, herzförmiger rucht. Knorpelſalat (Chondrilla), Gattung der Familie Bereinblüth- ler; Sblätterige Hülldeeke, welche 712 zweifach geveihte Blüthen umschließt; ftielrunde, ungeflügelte und gejchnäbelte Schließfrüchte; haarige Fruchtnoten; ganz weiß. Arten: Stachelblättriger K. (Ch. acantophylla; Ch. latifolia; Ch. juacea), enthält in dem jehr äftigen, vunden Stengel viel Mil; am Rande Fleinjtachelige, gleichbreitslangettige Blätter; gelbe Blüthen; Schooten fo lang als die Frucht. Findet fich bei uns auf jandigen Aeckern, tft zweijährig, blüht im Juli und Aug Die Wurzel, welche namentlich viel bit tern Milchjaft enthält, it gut gegen Diarrhöe. — Ch. juncea wird in der Heilkunde auf diefelbe Weiſe benüst. Knorpelſchwamm (Mazina), Gattung dev Seefhwämme; leder— oder Enorpelartig. Arten: Diebshand (M. digitata, M. lobata), auf Felſen in europätichen Meeren. Knoſſe, bei Zürich ſ. v. a. breitblättriger Lieſchkolben. Kuotenblume (Leucojum), Gattung der Familie Narcijjen- ſchwertel; zwitterig; blumenfronartige, 6theilige Geſchlechtshülle; — 6 Staubgefaͤße; unterſtändiger Fruchtknoten; keulenförmiger Griffel; | dreifächerige, vielſamige Kapfel. Arten: Frühlings-K( ver- Knuorpelſalat. num; Levcojum vernum), auch unter dem Namen Schneeglöckchen, Frühlings— glode, Merzglöckchen, Sommerthürden befannt; ein weißes, nieverhängen- de3 Blümchen, das bejonders in kieſigen Waldgegenden auf freien Plätzen und unter dem Gebüſche in den erſten Frühlingstagen in Menge hervorſproßt. Dft erhebt e3 jich Ihon im Februar au dem Schnee, und zwar meiftens in Gefellfchaft des Heinen Schneeglöddhens (gemeiner Schneetropfen, kleines Merzenglödkhen), mit dem es jehr viel Achnlichkeit hat, nur daß es in allen Theilen größer tft, gleich lange, an den Spitzen grüngefleckte Blumenblättchen hat, während fie beim Schneetropfen un: gleich, drei davon länger und ganz weiß, die drei andern kleiner eingeferbt und grüns gefleckt find. Beide verfündigen die baldige Ankunft de3 wiederkehrende: angenehmen Frühlings, und hat deshalb ihre Schönheit einen größern Werth, daher pflanzt man fie häufig in Gärten, Vom Schneetropfen gibt es eine Spielart mit gefitliten Blumen. Die Zwiebel de3 Schneeglöckchens erweicht bei dem äußerlichen Gebrauch, bei dem inner⸗ lichen aber erregt ſie Erbrechen. Knotenkraut, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. türkiſcher Beifuß. Fan ce ſ. v. a. Drypis. Knotenſchimmel (Aspergillus), Gattung der Familie Schimmtelpilze; Lager nie berliegend und flocigz; aus demfelben erheben ſich aufrechte, aſtloſe Flocken, die ſich oben fopfförmig verdicken und die Keimkörner perlfchnurartig tragen. Arten: Seegrüner 8. (A. glaueus; Mucor glaucus), grau oder grünlich, 4", Linie hoch; wächst jehr Häufig auf faulenden Körpern, z. B. Pflanzen, Früchten, Brod, Backwerk, Käſe zc. Kuotenſchnurfeige, Servantine, eine gute Teigenart, länger als breit;' gedeiht auch in schlechtem Boden. 314 Knowltonie — Königsferze, Knowltonie (Knowltonia), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe; 5 gefärbte Blumenblätter; 5—15 Blumenblüthen, zahlreiche unterweibige Blumenblätter; Afamige Beeren. Arten: Blafenziehende R. (K. vesicatoria), kurzer Wurzelſtock; dop— pelt dreifingerige Blätter; die Stengel find an der Spitze in mehrere Aeſte doldenartig getheilt, von denen jeder eine fast einfache Dolde trägt; grünlichgelbe Blüthen. Blüht am Kap im April und Mat, ift ausdauernd. Die ganze Pflanze iſt durchaus jehr Icharf, daher werden Blätter und Wurzel wie Blajenpflajter, jowie gegen Glieder- reißen 2. gebraucht. Heißt auch Adonis vesicatoria; A. capensis; A. laserpitri- foliä; Anamenia laserp. Auf gleiche Weiſe wird am Kap K. rigida benützt. Knuflod, in Mecklenburg f. v. a. Knoblauch. Kochapfel, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. enalijche Reinette. Kodelsförner (Semen cocculi, Coceuli indici), den Lorbeeren gleichende, jcharf Ichmecfende Beeren von Cocculus platyphyllus et suberosus. Koddenbaum, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. die filzig-blätterige wilde Birne, Köcherbaum, ſ. v. a. Erythina. Köchern, in der Pfalz ſ. v. a. eßbare Platterbſe. Kohl, Köhlkraut, ſ. v. a. Kohl. | Köhlerkraut, j. v. a. gemeiner Ehrenpreis und gemeine Bärlappe. Köhm, in Mecklenburg f. v. a. gemeiner Kümmel. Königs-China, die gelbe Ehinarinde, welche vom Tanzettförmigen China— baum herrührt. i Königsfarrnwurzel, der Wurzelftoc des Königstraubenfarn (. Traubenfarrn), welcher gegen Eitergeſchwüre und Sfrofeln gebraucht wird. | Königsfeige, mehr lange al3 breite Feigenforte, die viel Aehnlichkeit mit der weißen Feige Hat und getrocfnet ausgezeichnet gut ift. Königsholz (lignum regium), braunes Ebenholz, ein ſchönes, hartes, einfarbigsviolettes oder violettes und roth oder braunvoth gejtreiftes oder marmorirtes Holz aus Südamerika. Königskerze (Verbascum), Gattung der Familie Larvenblümler; Ötheiliger Kelch, ziemlich radfürmige, Ötheilige Blume ; 5 Staubgefäße ; 1fächeriger Staubbeutel; 2fücherige Kapjel. Arten: Großblumiges K. (V. Thapsus) ; auch gemeines Wollfraut; it in ihrer vollen Blüthe eine ehr ſchöne Pflanze, die in ganz Europa auf jandigen, fiejigen Plätzen, auf Schutthaufen und an Wegen angetroffen wird; zweijährig; bildet mit ihren eirundlänglichen Blättern, die oben und unten mit ciner feinen Wolle überzogen find, einen ſtattlichen Buſch, aus deffen Mitte fich im- folgenden Jahre ein einfacher, dicker, 3-8 Fuß hoher, auf beiden Seiten mit wolligen Blättern beſetzter Stengel erhebt, der im Juli oben mit einer fußlangen, goldgelben Blumenähre geziert ift. Blumen und Blätter . der K. enthalten einen feifenartigen Saft, weshalb man fie bei Geſchwulſten und Gefhwiüren als erweichende und lindernde Mittel zu Ueberfchlägen gebraucht. Die Blüthen werden hauptjächlich innerlich gebraucht und zu dieſem Zwecke ohne Kelche gefammelt; fie riechen angenehm, aber Schwach, und ſchmecken jchleimig-fürlich, enthalten ein ätheriſches Del, ein dickes Fettöl, einen gelben, harzigen Färbeſtoff, Schleimzucer, Gummi, mehrere Salze und Säuren ꝛc. Die Blüthen haben einhillende, gelind jchweißtreibende Kräfte, weshalb fie beivielen Frebern und Entzundungsfranfheiten vorzügliche Dienfte leiften, nament— Lich wenn die Nefpirationsorgane leiden, ſtarker Hu— ten vorhanden it, indem fie den Hauptbeſtandtheil der meijten hiegegen verordneten Thee bildet; es müſſen dieſelben aber vor dem Gebrauch ſorgfältig geſeiht werden, um die Wollhaare der Staubfäden, welche im Halſe Fragen und zum Huften reizen, zu entfernen. — Ein Abſud der Wurzel, oder der Saft derjelben, oder wenn man fie in Kleine Stückchen ſchneidet, ift gut gegen die Phthiſis des Rindviehs. Wirft man Samenkörner in's Wafjer, jo betäuben fie Fiſche, weshalb fie zum Filchfang benügt werden. — Die Blätter werden abgeſotten und Königskirfche — Kohl. 345 gegen Durhfall und Ruhr angewendet; aus den Blumen vejtillivtes Waſſer leiſtet et Krämpfen 20. gute Dienjte. Die wolligen Blätter geben einen guten Zunder; da3 gepulverte Kraut verzehrt das wilde Fleiſch in Wunden; die Blumen jind aud) zum Gelbfärben von Wolle und Baumwolle geeignet. Die K. wird von feiner Thier- gattung gefrejfen, und wenn man fie in Häufern herumſtreut, oder in die Köcher der Ratten und Mäufe ſteckt, jo ſoll fie die ſchädlichen Thiere vertreiben. Schwarze K. (V. nigrum), hat einen Aftigen, 2—3 Ruß hohen Stengel, aus welchen ſich gelbe, innen röthliche Blumen entwickeln. Wird wie die vorige Art benüßt, und leijten die frijch zerquetfchten und mit Del gefochten Blumen ausgezeichnete Dienfte, wer man fie auf Wunden, bösartige Geſchwüre und andere Schäden Legt. — Schabenz= oder Mottenwollfraut, glattblätterige K. (V. Blattaria), dient zum VBertreiben der Schaben und Motten, bat Fable Blätter, meiſt gelbe, felten weiße Blumen, zeigt fich auf fonnigen, naffen, jandigen oder thonigen Wieſen oft als gefährliches Un— fraut, da3 mit allem Ernft entfernt werden mug. — Kleinblumige 8. (V. Schra- derii; V. Thapsus), 2—6 Fuß hoher Stengel; geferbte Blätter mit gelbem Filz; end— ftändige, gold= oder blaßgelbe oder weiße Traube; blüht auf dürren, ſonnigen Stellen im Juli und Aug. Weniger Fräftig. — Hieher gehört auch der ſchamartige Adhi- mene3 (Achimenes sesamoides; Columnea longifolia), oftindifche Pflanze, die zu erweichenden Umſchlägen bei Abfcejfen, die Wurzel aber die Kopfwalchungen benüßt wird. — Chochinchineſiſſcher K. (A. cochinchinensis; Diceros cochiuch.), dient in Cochinchina al3 Salat. — Das Wollfraut ausgepreßt, den Saft mit Ejiiz ver: mischt und auf Branditellen gebracht, heilt dieſelben. — Das Waſſer, täglich ge trunfen, ift qut gegen Flüſſe aller Art, Gliederreigen ꝛc, namentlich wenn noch Umschläge davon auf die ſchmerzhaften Stellen, Sejchwuljten ac. gemacht werden. Böſe, fliegende Augenlivder und entzündete Augen heilen am Ichrelfften, wenn fie hin und wieder mit dem Safte der KR. ausgewajchen werden. — Ein unver- gleihlih gutes Haardl erhält man, wenn man ein Glas mit den Blume füllt, es wohl verjtopft und der Sonnenhite ausfeßt; das dadurch ausſchwitzende Del ift als vorzügliches Haardl zu gebrauchen. önigskirſche, die große, Schwarze, Eurzgeftielie Süßkirſche. Königsfrant, ſ. v. a. Nicotiana rustica. Königskümmel, |. v. a. Ammei. Königsuelfen, eine gute Gewürznelkenart. Königsrofen, ſ. v. a. Päonienrofen. Körbel, ſ. v. a. Kerbel. Körner von Avignon, die unreifen, getrockneten Steinfrüchte des Wegdorns, welche zum Gelbfärben ein ſehr wichtiges Material abgeben. Körnerbrand, eine bei Getreivearten Häufige Krankheit; der B. ift feiner Natur nad eigentlich ein fich auf dem reifen Getreideforn anjesender Staubpilz, beſonders von der Gattung Uredo, von der folgende Arten beſonders ſchädlich Jind: Schmierbrand, Weizen: und Kornbrand (U. sitophila); Spelzen- oder Kappenbrand (U. glumarum); Flug- oder Rüſtbraud (U. segetum); auch verjchiedene Gattungen von Staubpilzen, als: Roſt Puceinia); Kelchbrand (Aeccidium); Gewitterbrand (Roestelia) u. m. a. Zur Verhinderung des Brandes iſt gerathen worden, den auf einen Haufen geſchütteten Samenweizen zu Beizen, oder mit andern Worten mit einer flüffigen Brühe von Lederkalk zu beneßen. Um dieſes Mittel wirkffam zu machen, muß man den Haufen während des Begießens fleißig umftechen, damit jedes Korn von der Brühe benekt wird. Der auf diefe Art angefeuchtete Haufen wird 2 Fuß hoch länglich gemacht, damit er ſich erhist und die Keimkraft der unvollfommenen Körner getödtet wird. Ein zuverläf- tig wirkſames Mittel gegen dieſes Uebel it bis jet nicht bekannt. — eine Gummilackſorte, welche in Körnern zu uns kommt, und für ſehr rein und gut gilt. Körnermanna (Manna electa s. in granis), die tropfenartigen Stücke des Röhren— mannasz gilt fir vorzüglich; ſ. u. Blumenefche. Körnerftorar, eine feine Storarforte in Körner. Köſte, an der Bergftraße, im Breisgau u. ſ. w. ſ. v. a. gemeine Kaftanie. Kohl (Brassica), J Gattung der Yamilie Viermächtige (Tetradynamae); linen- 316 Kohl. liſche oder längliche Schotez convere, mit einem geraden Rückennerven durchzogene Klap— pen, an dem jich nur undeutliche Seitennerven zeigen; Eugeliger Samen, von dem in jedem Fach eine Reihe; die rinnig gefalteten Keimblätter liegen auf einander. Arten: Garten= over Gemüſekohl (B. oleracea), einfach und äſtig; Blätter ftet3 kahl; die Blüthenknospen ftehen höher als die Blüthen ; der Kelch iſt aufrecht und fo Yang als die Staubfäden. Die ziemlich große, flache Blüthe ift in der Negel weißlich— gelb, jelten weißlich; am Rande wollige Slumenblätter; die Schoten jtehen ab, find fait vierfantig, und laufen in einen furzen, diefen Schnabel aus. Zweijährig, wird bis 3 Fuß hoch, blüht im April und Mai, reift im Juli und Aug. — Iſt unter allen Ge- müjearten die befanntefte und nüßlichite, und foll aus England ftanımen, wo man nod) an den Küften von Dower und in Cornwallis wilden Kohl antrifft, von welchem die Cultur cine Maſſe Spielarten erzeugte. Die wichtigjten derſelben find: Straudjfohl (B. o. fruticosa; B. sylvestris), ſehr verzweigte, äftige Stengel, geftielte, hellgrüne, im Alter etwas geröthete Blätter. Die wilde Korn zeigt fich manchmal als mehrjähriger. Straud). — Ewiger Kohl oder Blattfraut (B. o. hortensis), wird vom Juli bis Sept. durch Stecklinge vermehrt, welche in's freie Land gelegt werden und in den folgenden Jahren cine Mafje Blätter Tiefen. Die Blätter werden vom Frühjahr bis zum Herbſt nach Belieben abgebrochen und wie Spinat, den fie häufig —— grün gekocht. Iſt namentlich für's Frühjahr, wo andere Gemüſe fehlen, zu beachten. Winterkohl (B. o. acephala), einfacher, oft gegen 6 Fuß hoher Stengel mit vielen Sproſſen, aus welchen ſich im Frühjahr Blüthenſtengel enwickeln; die Blätter ſtehen an der Spike in einer offenen Roſe bei einander. Hieher gehören folgende Spielarten: 1. Der Blattfohl, ganzrandige Blätter, frei von Blaſen, Wellen und Einfchnitten, wie a. Grünerdlatt- oder Marftfohl; b. Grüner großblätteriger Bl, große? Blattfrant; c. baumartige Bl., Riefen-, Kuh-, Baum-, Geidfohl, Kraut; 5—6 Fuß hohe Stengel, Tauchgrüne, weiß-frautähnliche Blätter. Die Arten a. und b. finden ſich häufig in Gemüfegärten, e. aber in den Thälern des untern Schwarzwaldes, in Flandern 20. Die beiden erjtern ſäet man im Auguft und verjebt fie nach erlangter gehöriger Stärfe an geſchützte Stellen, 3. B. unter Lauben, dichte Bäume, auf die Nordfeite von Gebäuden ꝛci, um die Blätter im Frühjahr als Gemüfe zu benüßen. c. ſäet man im Frühling und pflanzt fie den Sommer über. Die Blätter fünnen fortwährend abgenommen und als Viehfutter benüst werden; auch Laffen fie fih zu Sauerkraut einfalzen oder dörren, und den Winter über mit Sped kochen. Zur Samenzucht läßt man die fchönften Pflanzen bis zum nächjten Jahre ftehen. 2. Der Grünkohl hat grüne, gejchlitte oder Eraufe Blätter. Hieher gehört: a. Ge: Ihlistblättriger Grünfohl, Winterkohl (bei Zweibrücken), mit gefchlitten, ebenen, wellenlofen Blättern; b. Gefranztblätteriger Gr., Blätter eingefchnitten, gefraust und wellig; ec. Frausblättriger Gr.; bei Köln: grüner fraufer Wins terkohl; Köhlkraut und Winterköhl; krauſer Federkohlz ift ſehr verbreitet und treibt einen 2—3 Fuß hohen Stengel; d. kleiner krausblättriger Gr.; fleiner grüner Röhl; (bei Heidelberg) grüner Federköhl; (bei Tübingen) fraufer Kohl; fraufer niederer Federkohl (bei Hamburg); jehr niederer Stoc, Teidet von der Kälte nicht leicht, daher werden die Blätter glei) im Frühjahr zu Gemüſe benützt. 3. Brannkohl, von dem Grünkohl durch dunkelrothe, in's Violette und Blaue übergehende Blätter unterjchieden. a. Gefchlistblätteriger Br., Blätter ge: Ihlist und eben, oft aber auch anders; b. gefranztblätteriger Br.; brauner Kohl (bei Heidelberg); Ihwarzer Fraufer Kohl (am Niederrhein); blauer Win- ter£öhl (bei Heilbronn); Braunfohl (in Norovdeutichland); wechjelt gern und geht manchmal in Grünfohl über; c. Frausblättriger Br.; Braunfohl (in Norb- deutſchland); Blauköhl (bei Heidelberg); Feder: und Winterföhl (am Boven- jee) ; treibt 2-3 Fuß hohe Stengel; d. Eleiner fransblättriger Br. (bei Ham- burg); Federfohl (bei Stuttgart); Winterköhl (bei Heidelberg); Bardowider- und Dachskohl (in Samenfatalogen); ſehr feine Kohlart für ven Winter- und Früh: jahrsgebraud) ; e. buntblätteriger Br., Bunter, Feder- und Plumagekohl, hat — Blätter, und wird deshalb hauptſächlich nur zur Zierde gezogen; artet gern aus. Kohl. 317 Die Spielarten e und d vom Grün: und e und d vom Braunkohl verdienen für den Küchengebraucy angebaut zu werden; die andern find zu rauh oder wechjeln leicht ab. Von beiden Arten haben die Formen d den Vorzug, indem fie fehr gut find und nicht Teicht von der Kälte eingehen. — Der Same wird im April und Mat in gute Gartenbeete geſäet; find die Pflänzchen gehörig erjtarkt, jo werden fie in guten Garten- oder Ackerboden verjegt und den Winter über ftehen gelafjen, nachdem man die Stöcke zuvor gegen den Boden niedergedrüct hat. Der Braunfohl hat cher Schuß gegen Kälte nöthig als der Grünkohl, doc, genügt auch bei ihm in der Regel das Niederdruͤcken. Roſenkohl; Spruckenkohl (bei Köln); Roſen-, Brüffeler- der Sproſ— ſenkohl; 2—3 Fuß hoher, einfacher Stengel, aus dem fich eine Menge fopfig geſchloſ— jener Blattröschen entwickeln, aus welchen, ſowie aus der halbgejchloffenen Kopfroſe, im Frühling die Blüthenftengel hervorbrechen; die Blätter ſind blaſig und wirjingartig ; bildet den Uebergang vom Winterfohl zum Wirfing. Den Samen ſäet man ſchon im März, jo früh als möglich in Gartenbeete, und pflanzt die Seßlinge in gutzubereitetes, fettes Land, welches fortwährend Inder und rein zu halten iſt; erfordert von allen Kohls arten den beften, nahrhafteften Boden und iſt empfindlich gegen den Froft. Der Rofen- kohl steht als Wintergemüfe dem Blumenkohl nicht nad), und wird davon die Kopfrofe wie die Seitenproffen wie Wirfing gekocht. Zur Samenzucht läßt man im Herbit vie ſchönſten Pflanzen ſtehen, ſchützt ſie durch Einfchlagen, Bedecken mit Stroh und Raub gegen Kälte und behandelt fie wie das DBlattfraut. Wirfing (B. ol. bullata); Savoyer Kohl im nördlichen Deutjchland; einfacher, kurzer Stengel; Blätter theilweife eingejchnitten, blafig und in einen Iodern Kopf ver: wachjen. Es gibt davon zwei Unterarten mit verjchiedenen Spielarten. 1. W. mit run: den Köpfen: a. Gejhligtblätteriger W.; Carminatfohl bei Ulm; gefchligte Blätter, ziemlich Iocfere Köpfe; b. Fleiner runder W., feite, runde Köpfe; außen dunfelgrüne, innen gelbliche Blätter. Hieher gehört der frühe W.; Savoyer Kohl = Köln); früher Mailänder Kopffohl (bei Straßburg); früher Ulmer opffohl (bei Tübingen und im Breisgau); Halbfrüher ®.; Mittel-W. (bei Heil- bronn); Mittelkohl (bei Lahr); Auguſt-Zwergkohl (bei Salem); jpäter W,, großer ſpäter Kopffohl. c, Großer W.; großer Mailänder an l (bei Straßburg); Herbſt-Savoyerkohl (bei Köln); ſpäter W. (bei Heilbronn); — ſpäter Savoyerkohl (bei Hohenheim); d. gelber W.; ſpäter, natür— ich gelber W.; Blätter gelb-grün, Köpfe locker und etwas länglich. e. ee (ängliche Köpfe, Lange, jchmale, jehr blafige Blätter. ££ Großer grüner W., Hafen: £ohl, langer und Straßburger K., langer, vdichtgeichloffener, großer Kopf. — Zum Küchengebrauche werden die Spielarten b, c, d, f gewählt und auf folgende Art gepflanzt: Im Februar oder März wird der Frühfohl in ein Miftbeet oder auf eine warme Rabatte gejäet, und find die Pflanzen jtarf genug, jo werden fie in ein guteg, fettes Land 11%—2 Fuß weit von einander gepflanzt. Mittel- und Spätfohl wird im April und Mai geſäet und die Pflanzen nach erlangter, gehöriger Stärfe verſetzt. Se bejjer der Boden, um jo größere Köpfe erhält man, Beim Weberwintern des W. im Keller fault derjelbe Leicht und verliert viel von feinem angenehmen Geſchmack, deshalb üt das Ueberwintern im Freien rathſam, zu welchen Zwecke die Stöcfe dicht zufammen eingeschlagen und bei jtrenger Kälte mit Stroh oder Strohmatten bededft werden. Am längiten hält fich der Straßburger Kohl (Spielart f.) Um ſchon im Mai frifhen W. zu haben, jüe man den Samen im Aug. an eine fehattige Stelle, verjege einen Theil, nad) gehörigem Erjtarfen in zwei Zoll tiefe Grübchen; um die Wurzeln zu decken, Tegt man über Winter etwas Moos oder Laub darauf und felgt die Pflanzen im Frühjahr, jobald dieß thunlich ift. Die im Samenbeete ftehenden Pflanzen werden zunächft mit Reifig bedeckt, auf welches bei — Kälte Erbſen- oder Wickenſtroh kommt. Im März werden dieſe ebenfalls verſetzt, worauf man ſchnell Wirſingköpfe erhält. Den Win— ter über muß man die Pflanzen fortwährend gegen Mäuſe jchügen. In einem kalten Miftbeet kann man die Pflanzen fpäter im Herbft verfegen und erreicht feine Abſicht früher und vollfommener. Ulm liefert einen ächten Samen von den Spielarten b, c. und d, Straßburg von f. Weißkraut (B, ol. capitata), im jüdlichen Deutjchland Weiß- und Rothfraut, im nördlichen Kopfkohl; hin und wieder auch blos Kraut, Sauerkraut, glatte, 318 Kohl. ebene Blätter, dichtgeſchloſſene Köpfe. Hieher gehören: Weißkraut mit kugeligen Köpfen, als: a. Geſchlitztblättriges W., Ochſenherzkraut, Carminatkraut, kleiner, feſter, frühreifender Kopf; b. kleines, frühes W., Erfurter kl. FEW; früh Ulmer W.; frühes, rundes Kraut; kleine, feſte, frühreife Köpfez c. mittel— großes W.; ſpätes, rundes Kraut; weißer Herbſt-, weißer Erfurter um weißer Braunjchweigerfohlz; breites Engelberger Kraut, Nördlinger Kraut, Kappis; Weißkraut, Kapıs; ziemlich großer, jpätreifender Kopf; ift am allerweiteften verbreitet. d. Großes Weißkraut, Gentnerfraut, Centnercabus, Braunfhweiger Spätweißfraut, weißer Capus, Straßburger Weißkohl, großer ſchottiſcher Kohl, Rieſenkohlz fehr großer, platter, Schwerer Kopf; wird in höchjter Vollkommenheit bei Kehl und Straß- burg auf Aedern erzogen. e. Bläulihes Weißkraut, Zampertheimer-, Nedar:, Amersforter Kraut, mittelgroßer, in's Bläuliche gehenvder Kopf; in einigen Gegenden, z. B. bei Lampertheim, Konjtanz, Radolphzell 2c. gar häufig ge- baut und weit verführt, — Weißkraut mit länglichen Köpfen, Zuckerhutkraut. f. or: ferfvant; jehr furzer Stengel, eirumder, oben abgeftumpfter Kopf, der nicht gar feit üt. g. Kleines Zuderhutfraut, frühes Zuderhutfraut, englifches weißes 3, hat Heine, jpißige, feitgejchlojjene Köpfe h. Großes Zuckerhüt— fraut, Filderfrant, Filderkohl, fpiiger weißer Kohl, Spikfraut, Spitzkapus; jehr großer, zugefpister Kopf, gedeiht in Gebirgsgegenden ausgezeichnet und ift jehr fein und gut. — Rothkraut. i. Kleines Rothfraut, a: er Kopf kohl, Holländer oder Erfurter Rothfraut, Straßburger Blutroth- fraut; fejtgefchlofjener, Kleiner, dunkelrothblauer Kopf; jehr fein und vorzüglich zu Salat geeignet. k. Großes Rothfraut, großes holländiſches Roth— fraut, Ulmer R., rother Kapus, etwas größer; hellfarbiger und ſpäter al3 die — Sorte. — Wil man das Weiß- und Rothkraut als Frühkraut, jo em— pfehlen ſich hauptſächlich die Spielarten b und f.; zum ſpäten Kraut in's flache Land die Spielarten ec, d, e und in's Gebirge h; vom Rothkraut find die Spielarten i und k die beiten. Das Yorkerkraut (f) reift am früheften, erfordert aber einen vorzüg- lichen Boden und eine gejchüßte Lage, wenn e3 recht qut werden joll. Der Same ift in Straßburg jehr gut zu haben und wird im Auguft auf gute Beete geſäet; die Pflänz- linge werden im October in geldnilen N in Grübchen gejett und da ftehen gelafen. Auch kann man ed im Frühling in Miftbeete oder warme Nabatten ſäen, dann erhält man eim gute Sommergemüfe, — Samen von Ipäterem Kraut wird im April auf warme Rabatten gejüet, dann pflanzt man die Seßlinge nach gehörig erlangter Stärfe auf den Acer oder in den Garten in friſchgedüngten Boden und bearbeitet denjelben den Sommer hindurd, fleißig. Das mehrmalige Beichütten (mit Kühwaffer oder Abtrittz- brühe) des Kraut den Sommer hindurch ift jehr gut. Im October jchneidet man die Köpfe ab und jchneidet fie zu Sauerkraut ein. Der beite Samen kommt von Ulm; unter allen Umftänden halte man fich mit dem Bezug an folide Samenhandlungen, — Der Same des Rothkrautes wird im April ausgejäet und die Setzlinge zur gehörigen at verpflanzt. Die Köpfe werden ſehr feft, und find im Keller zu Winterfalat und emüfe für den Winter aufzubewahren. Zur Samenzucht wähle man immer die fchönften, feiteften Köpfe, bewahre bis zum Eintritte des Froftes an einem trocenen Orte uneingefchlagen auf. Mit dem Eintreten des Froftes, bis wohin jie etwas abgewelkt find, stellt man fie bi3 zum Frühling im Keller auf und fett fie zur geeigneten Zeit im Freien aus, nachdem man fie zuvor von fauligen Blättern gereinigt hat; wenn nur die Herzrojfe noch gefund iſt, jo ſchaden an- dere faule Theile dem Samenertrag nicht?. Der Same von den Seitenſproſſen ift nicht fo gut, wie der von der Roſe. Keimfähig: A—5 Jahre, — Nochmals muß bemerkt werden, daß eine ftarfe und friiche Düngung allen Kohlarten jehr zuſagt; ebenfo fleißt- ges Behacken und Beſchütten mit Abtrittbrühe. Kohltabe (B. cl. Caulo-Rapa), furzer Strunf, der fich merfwürdigerweife zu einem fleiichigen Knopf ausbildet, bei dem ſich noch Spuren der Stengelroſen zeigen. a; Weiße Kohlraben. Hievon gibt e3 eine frühe Sorte, Früh, frühe Wiener-K, und eine jpäte. b. Blaue Kohlrabe, Die frühe Sorte ift umter dem Namen frühe Glaskohlrabe, frühe kleineK, die jpäte als fpäte blaue mio Ulmer Kohl — Kohlreps. 319 RK bekannt. c. Geſchlitztbhättrige K., mit geichlisten Blättern, jedoch nicht con- ftant. — Der Same der Frühfohlr. wird zu Ende Februard oder Anfangs März auf ein faltes Miftbeet, Später in's Freie auf eine warme Nabatte geſäet. Nach gehörig erlangter Stärke verjest man die Pflanzen in gutes Lund I—1'%, Fuß von einander, gedeihen jedoch in Fuͤrchen zwijchen zwei Beeten am bejten. Durch das Abbrechen der Blätter werden jie holzig. Am beiten find fie, wenn fie die Größe eines kleinen Apfel3 haben, was im Juni gewöhnlich ver Fall iſt. Die ſpäten K. jest man weiter, weil fie länger ftehen und ungleich guöger werden. Zum Aufbewahren entfernt man alle Blätter bis aufs Herz, jest die Knollen im Keller in Sand ein oder bringt fie im Freien in eine Erdgrube. — Zu Samen wählt man im Herbit die jchönften, rundeſten Köpfe aus, Üuberwintert fie in einem Sandbeet und jeßt fie im Frühjahr in — nicht zu magere Gartenbeete. Der im Juli reifende Samen behält 4 Jahre Keimkraft. Spargel- und Blumenkohl (B. ol. botrytis), Blätter lang und nur ſelten eingeſchnit— ten; aus ihrer Mitte entwieelt ſich ein großer, fleifchiger Blüthenftengel mit unförmigen Blüthen, die in eine fleifchige, käſeartige Maſſe verwachjen find und als Gemüſe jehr gefchätst werden. Der Spargelfohl hat ausgebreitete, mehr vispenartige, fleiſchige Blüthenjtengel; es gibt davon eine weiße, eine gelbe und eine violeite Sorte. Den beiten Samen erhalten wir aus Italien. — Der Blumenfohl, aud Cardiviol, Earviol, Käſekohl Sn, bat in eine dichte, fleifchige, endjtändige Maſſe verwachjene Blüthenftengel, und baut man einen Frühen weißen, einen jpäten weigen und einen vothben Blumenkohl. — Diefe beiden Arten verlangen einen tiefen, fetten, feuchten Boden und ein warmes Klima, weshalb fiein Stalien beſſer gedeihen als bei und. Walter fagt hierüber: Die Erde, in welche dieſes Gewächs gepflanzt wird, muß vigolt oder gereutet, friſch oder fettgebingt, das Land etwas feucht, die Lage jonnen- reich und gegen kalte Winde gefchüßt fein. In einem Neubruch und auf freien Felde geräth er am beften. Man ſäet den Samen des Blumenkohls in der erjten Hälfte Februar3 oder des Märzes, oder im April, je nachdem man denfelben früher oder ſpäter haben will, in ein Miftbeet, oder auch im März in ein vor rauhen Winden gejchübtes Gartenbeet, welches Incfere und gute Erde hat. Man ſäe den Samen ja nicht zu dicht. Sit die Pflanze ſtark genug, jo jet man fie an den bejtimmten Ort, aber ja nicht unter Kopffohl und Kraut in den Garten, wo er dem Mehlthau und den Raupen jtark aus— gejeßt ift. Beim Verſetzen ſehe man darauf, daß man dag Herzblatt nicht bejchädige, weil e3 ſonſt Narren oder Schalfe gibt. Jede Pflanze muß 1'12—2 Fuß von der an— dern gefeßt fein. Hebt man die Pflanzen aus dem Beete, wo fie aufgewachjen jtehen, jo laſſe man in gehöriger Ordnung einzelne ftehen, welche drei Wochen bälder als die verpflanzten Blumenföpfe anfegen. Mar behackt und behäufelt ven Blumenkohl wie bie andern Kohlgewächſe, und begießt fie fleißig, doch fo, daß fein Waſſer in das Herz fallt. Der fpät geſäete Blumenkohl liefert vom Aug. bis in den fpäten Herbit Köpfe. Im Herbit muß der Carviol ausgehoben und jammt den Wurzeln an einen trockenen, lufti— gen, Fühlen und froftfreien Ort an Bindfaden verkehrt aufgehängt „der auf Bretter ge- legt werden. Hat der Carviol im Herbft noch feine oder ganz Kleine Käfe, jo jest man venfelben in den Keller in ein von Sand und Erde zubereiteteg Beet mit den Wurzeln feſt ein und gieft ihn etwas an. Jedoch darf feine Pflanze die andere mit ven Blättern, die mit den Meffer etwas eingeftugt werden, berühren. Sp lange als möglich Tapt man ihnen frische Luft zu, nur vor Kälte bewahre man fie gut, Sie Kiefern noch ſchöne Köpfe. Um den Carviol früh zu erhalten, ſäet man frühen cyprijchen ober englijchen C. im Anfange de3 Sept. in’3 Freie oder in ein kaltes Miſtbeet, verſetzt ihn, wenn er ſtark genug iſt, in ein gleiches Miftbeet 4—5 Zoll von einander und bedeckt benjelben mur ei ungünſtiger Witterung, bet Kälte oder Faltem Negen, und gibt ihm jo viel möglich Luft. Bei Nacht wird das Miftbeet mit Laden und Strohmatten bebedt, daß feine Kälte eindringen Kann. Von dieſen Pflanzen verfegt man dann in ein warmeg Miſt— beet den Winter über, wern man kann. Die Samenerzicehung iſt mit vielen Schwierig: Kir und großer Mühe verbunden; man Kauft ihn daher bejjer von fichern Handels— gärtnern. Kohlreps, Repskohl (Brassica Napus), eine Art ber Gattung Kohl; wegen der Achnlichkeit der Blätter mit dem lauchgrünen Kohl fo genannt; iſt ſtengellos, hat nur 3% Kohlreps. einen kurzen Wurzelhals; Blüthenfnospen jtehen höher als die Blüthen; die Blumen: blätter find goldgelb glänzend; 1- und Zährig, blüht im April, reift im Juli. Die zwei Unterarten hievon zerfallen wieder in mehrere Spielarten. — Eigentlider K. (B, Napus oleifera), meift dünne, jpindelförmige Wurzel; wird manchmal in Gärten gebaut. — Winterfohlreps (B. N. oleifera biennis). a Gemeiner oder grüner Winterfohlreps, Reps, Schölfamen, Kapusreps, Krautreps, Krautlevat, Winterjaat, Winterfohl, Kohl, Saat, von dem Nübenrepg durch Fahle, blauangelaufene, Eohlähnliche Blätter unterſchieden, jonft find beide Spiel- arten einander gleich; im Ertrag und in der Qualität der Dele weichen fie übrigens jehr von einander ab. -— b. Winterfohlrep3 mit Shmußig gelben Blüthen, ruffiiher Kohl. e Italieniſcher Kohl reps; unterjcheidet fich von der Spiel- - art a durch größere Beſtockung, Liefert aber einen geringern Ertrag als dieſelbe. d. Winterfohlreps, rother Schnittfohl, Blätter und Stengel röthlich, Blüthen hochgelb; wird in Gärten zu Schnittfohl gezogen. e. Krausblätteriger Winter: fohlrep3; Schnitte und Frühlingsfohl; hoher brauner, f[hlihterSchhnitt- nat a öh An er Schnittfohl, hat Fraufe, rothe Blätter und iſt als Frühlings— gemüfe gejchäßt. Sommerkohlreps (B.N. oleifera aunua); Stockreps; holländifher Sommer- reps; Sommerfrautlevat;z Schnittfohl; Senf; Sommerölſamen, diefe Epielart wird durch öfteres Ausſäen des gemeinen Winterfohlreps im Frühlinge erzielt, und wird hin und wieder zur Delgewinnung in Kartoffeläcer gejäet, in welchen man beim Behaden nicht zu dicht einzelne Stöce Heben läßt; bejtoct jich unter andern Pflan- zen jehr ſtark und gewährt dadurch einen netten. Nebenertrag. Winterfohlreps gewährt einen viel beffern Ertrag, erfordert aber einen kräftigen, ſchweren Boden, welcher vor der Einjaat mehrmals gepflügt und gut zubereitet werden mug. Neubrüche, überhaupt Humusreicher Boden, gewährt ven größten Ertrag. Die Ausſaat erfolgt im ſüdlichen Deutſchland Ende Auguſts oder in der eriten Hälfte des Septemberd entweder breitwürfig oder in Reihen. Die Neihenkultur ift am emprehleng- wertheften, namentlich wenn man die Pflanzen vor Winter noch häufelt, indem ver Reps dann nicht jo leicht auswintert und durch ſtarke Beſtockung einen höhern Ertrag gewährt. — Gedrillter Reps gedeiht am beiten, ficherften und gewährt den größten Ertrag. Stedrübe, Erdfohlrabe (B. N. Esculenta); Kohlrabe, Bodenfohlrabe, Un- terfohlrabe, Kohlrübe, Dörſchen, Pfoſchen, Krautrüben, Nutabagaz ſtarke, fleiſchig-ausgebildete Wurzel; wird faſt ausschließlich als Futterpflanze auf den Feldern gebaut. a. Weiße Steckrübe, weiße Erd» oder Bodenfohlrabe, treibt eine große, weiße Nübe ohne viel Würzelchen. b Gelbe Steckrübe, ſchwe— diſche Bodenfohlrabe, -Rutabaga, gelbe Erdfohlrabe, große gelbe Stefrübe, gelbe runde Kohlrübe, gelbe ſchwediſche Kohlrübe c. röth- lie Stedrübe, rothhalfige Bodenfohlrabi. — Bon diefen drei Spielarten verdient die zweite den Vorzug, weil fie ein feineres, kräftigeres Fleiſch hat und einen höhern Ertrag liefert, zumal fie durch längere Cultur fo verfeinert und vergrößert wer: den kann, dag man fie auf den erften Anblik fir eine andere Pflanze halt. Gedeiht auch in einem zäheren, rauheren, feuchteren Boden und in Gebitgen, wird wie die Nun: felrübe gebaut, und verdient deshalb alle Beachtung. Als Futterpflange ift die Kohl— rabe vorzüglich und fommen 2 Gentner davon 3 Gentner Kartoffeln gleich, nur darf man fie nicht in zu großer Menge oder in großen Stücen füttern. — Zur Verwendung in die Küche zieht man die gelbe Spielart vor. Rübe (Brassica Rapa), Blätter grasgrün und rauhhaarig, offener Kelch, goldgelbe Blumenblätter. Hieher gehört die Unterart Rübenreps (B R oleifera), von der Aehn— lichfeit mit der weißen Rübe fo benannt; ſpindelförmige Wurzel; dient zur Delgewin- nung. Winterrübenrep, Rübſen, Raps, Eleiner Steps, Winterlevat, Sprengel, Rübfprengel; hat oft auch die Benennungen des Kohlrepſes. Kann als die Stammform betrachtet werden und hat Blätter, welche denen der weißen Rübe völlig gleichen; gibt bei jorgfältiger Pflege ziemlich ſtarke Rüben; gedeiht fait in jeder Bodenart, wintert nicht leicht aus und iſt vorzüglich zum Anbau in armen Sandgegen- den geeignet. Wird wie der Kohlreps ausgeſäet, reift meift acht Tage vor demjelben, fallt weniger gern aus und Teidet nicht Teicht won Infecten, dagegen iſt die Ertragsfähigfeit Kohlapfel — Kohlbaum. 321 unter ſonſt gleichen DVerhältniffen geringer. — Sommerrübenreps, Sommer: rep8, Sommerlewat, Sommerrübfen, Dotter, Sommerfohl; einjährige Pflanze, durch wiederholte Ausſaat des Winterrübenreps im Frühjahr erzielt, wird haupt- ſächlich da gebaut, wo die Landwirthichaft zurück oder der Boden ſchlecht iſt. Wird im Mai oder Juni breitwürfig in gutbearbeitete und wo möglich Frifchgedüngte Felder ges ſäet und kann nach drei Monaten jchon geerntet werden. Die ſpäte Saat leidet weniger von Erpflöhen als die erſte. Gewährt einen geringern Ertrag, als der Winterrüben- reps, verdient aber injofern alle Beachtung, als er nod) gebaut werden kann, wenn der ee — in welchem Falle der geringere Ertrag von den höhern Preiſen aus— geglichen wird. Rübe, Weißrübe, Waſſerrübe, Brad: und Baurüben, Stopfel- und Stupfelrüben; ſehr dicke, fleiſchige, eßbare Wurzel. Lange Rüben, ſehr große, lange Wurzeln. a. Weiße lange Rübe, Feldherbſtrübe, Stopfelrübe, Rub. b. Selbe lange Rübe. ce. Rothe lange Nübe, lange blaue Herbftrübe; jehr verbreitet und häufig angebaut. d. Rothſchwarze lange Rübe, franzöfi- Ihe Nübe; felten, wird fait nur als Viehfutter benützt, weil fie wäſſerig ift. — Runde Rüben, Wurzel nur oben ausgebildet, daher tellerförmig; Blätter Klein. e. Weiße runde Rübe, frühe platte Mairübe, Brüfjeler weiße Rübe, Vrührübe, Tellerrübe, Mairübe, bei und felten, häufig in den Niederlanden. f Gelbe runde Rübe, runde gelbe Mairübe, Brüffeler gelbe Nübe, holländische gelbe Nübe, in Holland gemein. g. Grüne runde Rübe, jehr jelten. h. Rothe runde Nübe, frühe, platte rothe Rübe, rothföpfige Rübe — Teltower Rübe, nach dem Dorfe Teltow bei Berlin benannt; beit auh Berliner, Märkifche, Baierifche oder Nicfelrübez Klein, |pindelförmig, hat einen äußerſt feinen Geſchmack und ift vorzüglich für die Küche, verlangt einen jandigelehmigen Boden; wird im Juni ausgefäet und im DOftober geerntet, Artet in gutem Boden aus. | Zur Samenzucht pflanzt man die Schönsten Nüben im Herbft an geſchützte Orte aus und bedeckt fie gegen jtrenge Kälte mit Stroh; blüht im April und Mai, reift im Juni und Juli. Rüben follen nur in einen wohlgedüngten, wohlgereinig- ten und wohlbearbeiteten Boden geſäet werden. Die Brachrüben werben . um Riliani gefäet, und zwar ja nicht zu dicht, denn ein dichter Stand iſt am allernach- theiligjten. In der frischen Furcche, die man etwas abeggt, wenn das Feld rauh liegen bleiben joll, geht der Samen am jchnellften auf. Das jo häufig verſäumte Behaden der Brachrüben ift ſehr empfehlenswerth. Die gewöhnlichen Kohl- und Krautblätter wirfen ſehr Fühlend, wenn man ſie friſch auf hitzige Gejhwüre, entzündete Wunden u. dgl. Legt. — Das jaure Kraut wirtt erweihend auf Eitergejhwüre, wenn man Umſchläge davon auflegt. — Den Saft des Köhls auf ven Kopf gerieben, befördert den Haarwuchs. — Gegen anhaltendes Bauchweh (Grimmen) ſiede einen alten Hahnen mit Kohl, trinfe die Brühe davon und das Uebel wird weichen. — Wer 2—5 rohe Kohlblätter mit Salz und Eſſig genießt, ehe er Wein trinkt, nachher auch wieder das Gleiche thut, wird nicht leicht beranjcht werden oder üble Folgen davon empfinden. — Taucht man Tücher in die Brühe von ſaurem Kraut, jo heilen fie beim Auflegen den Brand. — Legt man friiche Kohl- oder Krautblätter auf den Kopf, jo wird dadurch die Hiße gemildert und das Ausfallen der Haare verhindert. Kohlapfel, j.v. a. Schwarzer Borsdorfer. Kohlaron, j. v. a. Arisarum vulgare. Kohlbaum (Andira), Gattung der Familie Schmetteriiungsblümler; kreiſel— fürmigeglodiger, Daähniger Kelch ; fehmetterlingsfärmige Blumen; 103weibrüderige Staub- gefäße; geftielte, runde, fast fteinfruchtartige, Ljamige Hülfe. Arten: Weftindifcer ®. (A. inermis; Geoffroya inermis), mittelgroßer Baum mit ajchgrauer, ind Bläu- liche gehender Rinde; glatte, kahle, ftielrunde Aeſte; unpaarig gefiederte, 1 Fuß lange Blätter, große, end- oder achjelftandige Rispen; Furzgeftielte, purpurrothe Blüthen; blüht vom Mai bis Juli, und ift in ven Wäldern und an den Küsten Weftindiens gemein, Die faft geruchlofe, bitterlich-ſcharfſchmeckende Rinde it al Ja maik a'ſche Wurm- rinde gebräuchlich. Kommt in zwei Sorten vor, wovon die evite aD 1—2 Fuß % w 322 Kohle — Koffelfamen. langen, vinnenförmigen, 3—4 Linien dicken Stücden zu und kommt; außen haben bie jelben eine 1—2 Linien dicke, ſchmutzige, oder gelblich-weiße, theilweife auch braune Borke, die leichte Längs- und Querrifje zeigt. Die emetifh-Fathartifch wirkende Rinde erregt in größern Gaben bedenkliche Zufälle und ſoll ſelbſt narkotiſch wirken; bei uns jelten mehr als Wurmmittel im Gebrauch. — Stumpfbläiteriger K. (A. retusa; Geof. retusa), mittelgroßer, glattrindiger Baum, der einen rothen, harzigen Saft aus— ſchwitzt; lange kahle Aefte; unpaarig-gefiederte Blätter; hochrothe Blume; ovale, fait jteinfruchtartige Hülfe ; wächst in Cayenne und Surinam. Die etwas dumpfige, unan- genehm bittersfchmecende Rinde iſt als ſurinamiſche Wurmrinde befannt, und kommt in flachen oder Leicht gebogenen, grünlich-braunen , warzigen Stücden zu uns; wirkt noch heftiger als die Rinde ver vorangehenden Art. Kohle (Carbo), vorzüglich Lindenfohle (C. ligni Tiliae). Die Kohle hat ſowohl äußerlich als innerlich antifeptifche Kraft. Nah Vogt wirkt fie der Neigung zur Ver: flüffigung entgegen, vermehrt ift Plaftizität des Blut? und die Dichtigkeit der organischen Safer. Das Lindenkohlenpulver wirft hauptfächlicy bei Faulmig und Entmi- Ihung und verbefiert ſchlechte und faulige Sekretionen. Man hatdie Kohle 618 jetzt in Kaulfiebern, fanligem Typhus, in der Ruhr und bei fau- iger Diarrhde angewendet; in leiterem Fall ift die Verbindung mit Opium jehr dienlih. Die Gabe der ſehr fein gepulverten Kohle ift innerli 38 —j einigemal täglich, in Verbindung mit Eifen, Opium, China. Aeußerlich findet die Holzkohle viel: jeitige Anwendung, und zwar in Ealbenforn gegen chröniſche Hautausſchläge, Flechten, böjen Kopf; ferner in Salbenform oder als Streupulver bei bösar- tigen, fanligen, jaubigen Gejhwüren, im feuchten Brand, in dem fie die flüſſigen, gasfürmigen Sekretionen in Gefchwüren auffaugt und auf der Bafis derjelben eine größere Thätigfeit erzeugt. Mean verbindet fie al3 Etreupulver mit China, Kamillen, Myrrhe, Kampher. Das feine Pulver von Lindentohle oder geröftetem Brod it das beſte Jahnpulver Zur Vertreibung übler Gerüche md fehlechter Luft dient die gutausgeglühte Kohle in Nachtſtühle und Abtritte geftreut. Kohlholz, ſ. v. a. gemeiner Hartriegel. Kohlpalme, ſ. v. a. Euterpe & Areca. | Kohlportulaf, j. v. a. gemeiner Portulak. Kohlrabe, ſ. u. Kohl. Kohlreps, ſ. u. Kohl. Kohlrübe, ſ. u. Kohl. Kokkel (Coceulus), Gattung der Familie Lorbeergewächſe; zweihäuſig, 3—6—9 blätteriger, 2—Zreihiger Kelch; ſechsblätterige Blumenkrone; die männlichen und weib— lichen Blüthen ſind von einander unterſchieden. Arten: Grubiger K. (C. lacuno- sus; Monispermum Cocculus; M. lacunosum), Kletterſtrauch; meiſt armsdicker Stamm; dicke, ſehr runzelige Rinde; wechſelſtändige, 8-10 Zoll — 5—7 Zoll breite Blätter, unten gelb und etwas wollig; die einzelnen weiblichen Blüthenfträuge werden 11, Fuß lang, jind weiß und viechen unangenehm; es jtchen meiſt 2—3 Beeren bei einander, fie haben die Größe dev Weinbeeren, find erſt weiß, dann roth, dann ſchwarzpurpurroth; wächst an den Meeresufern der Molukken, und hat ein pordfes, ecfelhaft viechendes Holz. Bon diefer Art, jowie vom Eorfartigen Fiſchkokkel (ſ. d.) hat man die Koffels- körner, Fiſchkörner. Kokkelſamen, Mondſamen (Semen Cocculi). Er iſt rundlich, nierenförmig, braun, ſchmeckt ſehr bitter und wirkt in etwas größern Gaben giftig. Die Fiſche, welche dem Kokkelſamen ſehr gerne nachgehen, verfallen vom Genuß in eine Art Betäubung. In der Medicin in ſeiner Wirkung auf das Rückenmark ſehr kräftig, daher gibt man ihn bei Lähmung der untern Gliedmaſſen und ſolchen Gliederlaͤhmungen, welche ſich nur an der einen Hälfte des Körpers zeigen, ſowie bei heftigen Unter: leib3främpfen, zu früh oder zu reichlich. eingetretener Periode, oder wenn diejelbe nicht zur Zeit eintritt oder plötzlich ſtockt. Leiſtet bei frampfhaften Blähungsfolifen, fowie bei Magenframpf, der zufammen- ſchnürend umd drücend ift, und mit dem ein bittereg oder fauliges Aufjtoßen, Appetit Injigfeit, harter Stuhlgang, Athembeengung, trodener Mund und Schlund verbunden ift. Gegen die vom Fahren entjpringenden Hebel hatfich dieſes Mittel in den meiften Kokospalme. | 323 Fallen hülfreich erwieſen. — Zur Vertreibung der Käufe ftreut man pulverifir- ten Samen auf den Kopf. — Form und Gabe: ES wird eine Tinctur bereitet, zu welcher man 2 Theile des gepulverten Samens mit 30 Theilen Weingeift auszieht und nach einigen Tagen das Helle abgießt. Davon nimmt man in 24 Stunden in einem Gläs— hen Wafjer 3 bis 6 und 8 Tropfen. — Das fette talgartige Del der Samen dient in Dftindien zur Kerzenbereitung. — Handförmiger 8. (C. palmatos; Menisp. pal- matum; M. Calamba), jenfrechte Pfahlwurzel, aus ver jich mehrere fleifchige, 3—4 Zoll dicke, braune, warzige Aeſte entwiceln; die männliche Pflanze Hat blattwinfelftändige, hängende Blüthenfträuße, die weibliche trägt Blüthentrauben. Die mit langen, ſchwarzen Drüfenhaaren bejeßten Beeren erreichen die Größe einer Haſelnuß; die nierenförmigen Samenkörner haben eine dünne, ſchwarze Samenhaut; wächst in ven Wäldern des innern Afrika's und iſt ausdauernd. — Die Columbowurzel (R. Columbo), rührt von den fnollenartigen Wurzeläften diefer Pflanzen her, und kommt in jcheibenfürmigen Stüden von 1—3 Zoll Durchmefjer und /, — 1 Zoll Dicke in den Handel, Sie ſchmeckt ſehr bitter, wird durch Jodtinktur ſchwärzlich-blau gefärbt, und ift ein vorzügliches, in vielen Krankheiten höchſt eigenthümlich wirkendes Heilmittel, namentlich wenn die Ver— dauungswerfzeuge an Schwäche, krankhaft veränderter Abjonderung oder übertriebener Reizbarkeit leiden, wie ed bet Schleimflüffen, chro— nifher Diarrhde, hyſteriſchen und hypochondriſchen Leiden der Fall ift. Zu große Gaben müſſen vermieden werden. Die unächte Eolumbomwurzel, welche — vorkommt, iſt viel weniger bitter und etwas ſüßlich, und wird durch Jod nicht verändert. Kokospalme (Cocos), Gattung der Familie Palmen; einhäuſige Blüthen, welche in einem Blüthenſtrauße ſitzen und von einer holzigen Blüthenſcheide umgeben ſind; die männlichen ſtehen oben; eirunde, oder eirund-dreiſeitige, einſamige Steinfrucht, bei wel— cher der Steinkern beinhart iſt und am Grunde drei Löcher hat. Arten: Gemeine. (€. nueifera). Unter den zahliofen Palmarten ift die gem. K. unftreitig die nützlichſte. Dieſer Baum wächst an den, Küften und Tlußufern der heizen Länder von Afien, Afrika, Amerifa, und wird namentlich in großer Menge auf den Südſeeinſeln getroffen. Der gerade 1—1!1% Fuß dicke Stamm wird ohne Stacheln 70—80 Fuß hoch und treibt am Gipfel durch jeine 12 Fuß langen und 1% Fuß breiten Blätter eine „unvergleichlich ihöne Krone. Unterhalb derſelben kommen bei einigen Spielarten im jechsten, bei an- dern im ſiebenten bis 12. Jahre die Blüthen und Früchte hervor, und hängen dann in der Regel beide daS ganze Jahr hindurch zur gleicher Zeit am Baume, Die Früchte be- jtehen in Nüffen, welche die Größe eines Kindskopfs erreichen, mehr oder weniger eckig und von einer braumen, falerigen, 2—3 Finger dicken Hülle umgeben jind, unter welcher erit die den Kern umjchliegende Schanle fonımt. Im Anfang tft diejelbe knorplig und bleich, nachher wird fie hart, holzig und braun, hat oben drei Köcher, durch welche der Keim hervorzufprojien vermag. Deffnet man diejelbe, jo lang die Früchte halbreif find, jo erhält man 1, Maaf des angenehmiten, ſüßen, milchartigen Saftes. (Kocosmild) ; laßt man ſie völlig veif werden, Io verdickt jich diefer Saft zu einem feiten, ölreichen Kern, welcher nur in der Mitte eine ſaftvolle Höhlung behält und friſch wie Mandeln ſchmeckt. Iſt er ganz eingetroefnet, jo Elappert der Kern in der Nuß, weshalb dieſelbe auch Klappernuß beißt. Alle Theile de8 Kocosbaums können benützt werden, Der Saft der Nüffe, welche in Büſcheln von 40-20 Stücken am Baum hängen, gewährt den Bewohnern jener heißen Länder, jowie den Seefahrern, ein jehr erquickendes und ſtärkendes Getränk, welches nicht allein den Durſt löfcht, ſondern auch ein vorzügliches Mittel gegen Scorbut und andere derartige Krankheiten ift. An einer einzigen Nuß fönnen fich zwei Perfonen vollkommen laben. Der feite Kern kaun roh gegefjen werden, es läßt ſich aus ihm mit Waffer aber, auch eine Art Milch (Santar genannt) berei- ten, in welcher man Gemüfe, Fleiſch und Fiiche kocht. Läßt man ihn eine Zeit Yang liegen, jo fann man ein Del daraus preffen, mit dem ein jehr ftarfer Handel in Indien getrieben wird, — Die harte Schaale der Nuß gibt Punjchlöffel, Trinkgeſchirre, Dofen, Stocfnöpfe, Schmuckſachen aller Art, Knöpfe u. ſ. w.; aus dem Faſern ver äußern Hülle kann man Stride, Lunten und Schiffstaue verfertigen. — An den Stellen, wo die Blumenkolben abgejchnitten jind, fließt ein vorzüglicher, weinartiger Saft aus, der un- ter dem Namen Palmwein befannt ift, friſch recht gut ſchmeckt, jedoch er zur Bereitung 324 Kola — Kolophonium. von Arad, Eſſig, Branntwein und Zucker befonders geeignet ift. Der obere weiche Theil des Stammes, das ſogen. Palmhion, ift als Nahrungsmittel gleichfalls gejchäßt, doc, wird dajjelbe nicht gar häufig benübt, weil der Baum zu jchnell hievon abftirbt. Das Holz ift zwar ſchwammig, deshalb aber doch dauerhaft, und wird zu Pfählen bei Flußdämmen, zu Fahrzeugen, Gebäuden und verjchiedenen ZTifchlerarbeiten benützt. In einem lockern Boden und warmen Klima kann man diefen Baum leicht durch Nüſſe fortpflanzen. — Die Wurzelfafern der K. werden gegen Diarrhden umd Dyiente- rie, die Blüthen gegen Pyurie und Blennorrhden, und die ganz unreifen Eleinen Früchte bei Hämorrhagien angewendet. Die Milch der Früchte ijt bei allen ent- zündlichen Krankheiten ausgezeichnet gut, und das aus dem Samen gepreite oder gefochte Del kann wie Olivenöl benüßt werden. — Guineiſche K. (C. guine- ensis), hat einen ftacheligen, nur 12 Fuß hohen Stamm; das Holz wird zu Latten, Pfählen ꝛc. benübt, während der Saft eine Art Wein liefert. Eine befondere Gattung der, Kofospalmen kommt auf den Seichelleg-Infeln bei Afrika vor; ſie trägt 20-30 Nüffe, von denen jede über 25 Pfund wiegt, aber Über ein Jahr zur Reife brauchen. Das Holz gibt gute Ninnen, Pfähle, Stafeten 2c., die Blätter dienen zum Bedecken der Häufer; der wollige Blätterüberzug eignet fich zum Polftern der Sitze, Betten ꝛc., die Schaale zu Trinkgefäßen ; aus den Blattrippen kann man Körbe, Hüte u. dgl. flechten. Kola, die Nüſſe von Sterculia acuminata, in Sierra-Leona als Scheidemünge dienend. Kolbenhirfe, eine als Sommerfrucht gebaute Hirſenart, die Hein und ungegrannt ift, und eine faſt eirunde Aehre hat; die Blumenftiele fehlen oder find ſehr kurz; heißt auch Hirſen-Fennig. — Noch verjchiedene andere Hirfenarten werden jo genannt, nament- ch führt Mesger eine ganze Gattung (Setaria) auf, bei der die Hülle aus grannen- fürmigen Borjten zufammengefeßt ift; auf dem Rücken convere, vornen flache, einblüthige Aehrchen z 3klappiger Balg. Arten: Italieniſche 8. (8. italica), faferige Wurzel, 2—5 Fuß hoher Halm, Ihilfartig und breitblätterig; ährenförmige, doppelte Rispe; blüht im Juli und Aug., veift im Aug. und Sept. — Große K., jehr Lange, faſt gleid) breite Achre; 46 Fuß hoher Stengel. Große gelbe K italienijcher Fennich, weljche Hirje, bei ung 3—5 Fuß hoher Halm, der von der Blatticyeide faft ganz umjchlojjen iſt; beſtockt ſich außerordentlich, ift jehr ertragsreich; jedoch für das deutjche Klima ziemlich empfindlich. — Große gelbe, ungegrannte &., wird al3 Sommer: getveide gebaut, und hat dicke, jamenreiche Achren. — Kleine K. die etwas ovale Aehre ift kurz; der Stengel wird nur 2—8 Fuß hoch. Die Eleine ftrohgelbe K. wird als Sommerfrucht gebaut, heißt im Murgthale Fennig, in Oeſterreich Pfennich, jonft auch Fuchsſchwanz-Fennich, hat einen nievern, 2-3 Fuß hohen Halm, eine geringe Beſtockung, gedeiht aber ſehr gern, reift früh und nimmt auch mit dem geringjten Boden vorlieb. — Kleine orangegelbe K, Mohar; etwas eirunde Aehrchen und oran- gegeibe Samenkörner; wird in Ungarn, Defterreich 2c. vorzüglich al3-Futterpflanze ge— aut, und gewährt ſelbſt im geringften, jandigen Boden und bei den trodfenften Jahr— gangen einen ſchönen Ertrag; naſſe Jahrgänge jagen ihm weniger zu; wird zur Samen- — Ende Aprils, zum Füttern vom April bis Juni geſäect. Der Mohar ift owohl friſch als gedörrt ein vorzügliches Futter und liefert einen ſehr reichen Ertrag. — Kleine, violette K., etwas eivunde Aehre, violette Blumenftiele, röthlich-braune Samenz gedeiht nur in warmen Weingegenden; gewährt einen großen Ertrag. — Kleine ungegrannte K. fat eirunde Aehre, Blumenftiele fehlen oder find jehr kurz; hat eine Io] ovale Aehre. ©. auch Hirse. Kolbenſchoſſer (Balanophoreae), 55. Familie des Reichenbach'ſchen Pflanzenfyitens ; pilzähnliche, zapfenförmige Schmarotzer mit verkümmerten, ſchuppenartigen Blättern, di- cliniſchen Blüthen, welche dicht auf Kolben ſtehen, zwiſchen Schuppen oder Borſten; die männlichen Blüthen ſind geſtielt und Haben einen trichterförmigen, Stheiligen Kelch. Kolbenweizen, diefe Benennung führen einige Weizenarten, von denen die erfte ſchlaffe, ungegrannte, gelbe fahle, die zweile bräunliche, kahle Aehren hat; die dritte ift von dieſen beiden erjten nur durch einen ſammtartigen Ueberzug unterschieden. Kolbwurs, ſ. v. a. Nymphaea alba. Kolderkraut, |. v. a. gemeines Gauchheil. Kolophonium, eine aus dem Pech der Fichte bereitete, harzige Maſſe, auch Geigenharz genannt; wird in der Technik häufig benütt und hat den Namen von der Stadt Kolophon. Kometenwein — Kopfbeere. 325 Es iſt die von dem Terpentin nach Entfernung de3 Terpentindls zurücbleibende, gelbe oder braune, alasartig ſpröde, halbdurch— fichtige Maſſe, die in Alkohol Täglich it und mit Ammoniak und Kali — Saifen, mit Salpeter- oder concentrirter Schwefel- ſäure — Fünftlichen Gerbitoff bildet. Das K. befteht aus Pi- ninjäure (Alphaharz), Sylvinfäure (Batchar;) und Eolopholjäure (Gammaharz); wird zu Näucherun- gen, zu Pflaftern, noch mehr aber von Klempnern, Zinngießern beim Löthen, von Mufifern zum Beftreichen der Violinbogen, auf Theatern als Blibpulver ꝛc. benützt. Kometenwein, der in einem Kometenjahr gewonnene Wein, wel: cher nach der Annahme der Weingärtner meift gut wird, Komthureiwein, eine ausgezeichnete Sorte Cyperwein. Seniga (Koniga), Gattung der Familie Viermächtigez No. \ f ter ytıycz Ablättriger Kelch, + weiße Blumenblätter, 4 mächtige Staubges fälle; der eine Faͤcher enthält 2—3 geramdete Samen. — Ar- ten: Meerftrands- *- (K. maritime), Alyssum maritimum ; Clypeola maritima; Lobula.]a maritima), mehrföpfige Wurzel mit dünnen und ſchlankem Sacugel; lanzettige, ganzrandige Blätter; ſchneeweiße Blumenbfätter, die plötzlich in einen purpur— farbigen Nagel zufammengezogen find; ausdauernd; wächst an den Küften des ſüdlichen Europa's und blüht vom Juni bis Juli. Die Samen waren früher officinell gegert Skorbut, Blennorrhden, Leiden der Harnorgane, und werden im Süden vom Volk jest noch benützt. Konradskraut, ſ. v. a. Sohannizfrant. Kopalſumach, eine Art des Sumach3, mit gefiederten, lan— zettigen, unten weichhaarigen Blättern; wird 6—10 Fuß hoch; blüht im Juni, veift im Herbſt; wächst wild in Nordamerika, bet und in leichtem Gartenboden und geichüßter Lage gebaut. Die Fortpflanzung gefchieht durch Wurzelausläufer, und wird Koniga, davon der amerifanifhe Kopal (Gummi copal), gewonnen, den man blos zur Bereitung- von Firniffen benüßt. ©. Sumadı. Kopfbeere (Cephaelis), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwitterig; Überweibiger Kelch; kurz fünfzähniger Saum; faſt trich- terförmige Blumenfrone; 5 Staubgefäfje; verfehrt=eirunde Stein: feucht mit beinharten Kernen. — Arten: Brehenerregende AN &.(C. Ipecacuanha; C emetica; Callicocca Ipec.), halbſtrauchig; — die federkieldicken Wurzeläſte find durch viele Einſchnürungen höcke— 7 AT / Mi A W5 rig geringelt, außen bräunlich, innen weiglich, dev fadenfürmige Holzkern derjelben ijt von einer dicken Rinde umſchloſſen. Das aus: 9% dauernde, 1—3 Fuß lange Stämmchen jteigt. Frautig auf, ift etwas \ 2 vierfeitig und oben weichhaarig; die 3-4 Zoll langen Blätter find — beidjeitig zugeipist, oben etwas rauh-, unten weichhaarig; die Blüthen lien zu 8—15 tr dichten, hülldeckigen Köpfchen und find weiß; die N erbjengroge Steinfrucht iſt zuerſt purpurroth, dann ſchwärzlich— violett, während die Steinkerne eine Erdfarbe haben. Blüht vom November bis März und wächst in feuchten Wäldern Braſiliens ſehr häufig. Wir erhalten von der Wurzel die Achte, gerin— gelte, graue oder braune Ipecacuanha (Ipecacuanha vera s. annulata s. fusca 8. grisea); fommt in gebogenen, verjchiedenartig gedrehten, 3—4 Zoll langen Stücfchen zu ung, die bald etwas dicker, bald etwas bünner als eine Nabenfeder find, umd außen eine grauröthliche, bräunliche oder Ihwarze Farbe Haben. Friſch iſt die Rindenſubſtanz weiß und mehlig, trocken grau oder braun, auf dem Bruche harzig und fait hornartig. Geruch und Geſchmack find unangenehm, bitterlich und Fragend ſcharf. Diefe Wurzelfubftang ift eines der beten und ficherften Brechmittel, 326 Kopfblüthiger Bohnenbaun — Korallenbäumchen. und heilt die Nuhr auf die ſchnellſte und ficherfte Art, weshalb die Wurzel auch den Namen Radix anti-dysenterica führt. In der Ruhr wirkt fie dadurch günftig, daß ſie eine ftete Bewegung dev Gedärme nach unten unterhält, und auf die Haut wirft. Man kennt jedoch jetzt beſſere Mittel dagegen, wogegen kein bejjeres Brechmittel befannt tft, denn jelbft eine zu große Gabe hat blos zur Folge, daß der Magen ſchneller entleert wird, ohne irgend einen Nachtheil herbeizuführen. Man kann die 3. ganz kleinen Kin— dern aß Brechmittel geben, und jie hat nicht jene erſchöpfenden Nachtheile zur Folge, wie metallische over andere Brechmittel. Man wendet die Wurzel nicht als Pulver an, 'und die Gabe davon beträgt bei erwachjenen PBerjonen von 15—20 Gran, bei Kin: dern, die ſchon fiber einige Wochen alt find, von 6—12 Gran, je nach deren Alter. Häufig wendet man fie auch im Weinaufguß an, wozu man weißen Wein nimmt, der die Eigenthümlichkeiten der Ipecacuanha gut extrahirt, und dieß ift eine jehr paffende Darftellungsforn, vorausgefegt, daß fein zu großer Grad von Fieber vorhan- ven ift. Einem Kinde kaun man davon alle 10 Minuten einen Theelöffel voll geben, bis Wirkung erfolgt. I. iſt auch ein vortreffliches, auswurfbeförderndes Diittel, und kann zu diefem Zwecke in Gaben von 3—4. Gran dreimal täglich gereicht werden ; oder man kann mit irgend einer ſüßen oder gewürzhaften Subſtanz Zeltchen daraus bereiten, von den J.-Zelkchen enthält jedes 1, Gran. Als eckelerregendes Meittel iſt ſie in geringeren Gaben nützlich bei Blutflüffen aus der Lunge und aus der Gebärmutter; ebenfo als Frampfitillendes Mittel, namentlich bei krampfhaften Bruftbefchwerden. In Nuhren und Durchfällen kann man fie in Verbindung mit andern Mitten anwenden, Verbunden mit Opium bildet fie das berühmte Dover3: Pulver, das jehr ſchweiß— treibend ift, und um feiner befänftigenden Wirkungen in Schnupfen, Rheumatismen und verichiedenen Unterleibsleiden willen, eine der heilſamſten Compoſitionen der Phar— mafopde bildet. Siehe auch Brechſtrauch. KRopfblüthiger Bohnenbanm, ſ. v. a. Bohnenſtrauch. Kopfblume (Cephalanthus), Gattung der Tamilie Krappgewächſe; zwitterig; überweibiger Kelch; vierzähniger, Fantiger Saum; unterjtändiger Fruchtknoten; lederige Spaltfrucht, die am Kelchfaum gekrönt ift, und fich vom Grunde an in 2-4 Nuphülfen theilt; Kängliche Samen. Die gelblich-weigen Blüthen Stehen auf einem borftigsbehaarten Hauptfruchtboden. — Arten: Nordamérikaniſch 8. (C. oceidentalis), 6-10 Fuß Hoher Straudy mit gegenftändigen, an den Rippen weichhaarigen Blättern; wächst an jumpfigen Stellen von Canada bis Florida, blüht im Aug. und Sept. und findet jich als Zierftrauch in unfern- Anlagen. Die Nine it als ſchweißtreibendes und pur: girendes Mittel, jowie gegen intermittirende Fieber im Gebrauch. Kopffaden (Cephalotus), Gattung der Familie Gehörntfrüchtler; Sfpalliger Kelch; fehlende Blume; 12 Staubgefäfle; 6 Fruchtknoten; häutige, 1z, jelten Kapſel. — Arten: Schlauchtragende K. follicularis), ſpindelige, an der Spitze in 2-3 Köpfe getheilte Wurzel; gedrängte, ellipfifche, ganzrandige Blätter; zwilchen den Blättern find geftielte, herabhängende, bedeefelte, innen purpurrothe Blattſchläuche, die eine wäſſerige Fluͤſſigkeit enthalten; 1—2 Fuß hoher Schaft; Blüthen in grünlich-weißen Trauben; blüht im Aug.; ift ausdauernd und findet ſich auf der Süͤdweſtküſte von Neuholland. Kopfklee, ſ. v. a. Wieſenklee. Kopfkohl, ſ. u. Kohl. Kopfinlat, eine Lattichart, deren Blätter einen großen Kopf von verſchiedener Größe und Form bilden. J Kopfſchimmel or Gattung der Familie Schimmelpilze; das niederliegende, flocfige Lager treibt aftlofe, fruchtbare Flocken; erſcheint vorzüglich auf ftickjtoffhaltigen, in feuchter Zerſetzung begriffenen Subjtanzen. Arten: Ausläu TSERES ENTER K. (M. stolonifer), ſchwärzlichgrau; kommt auf Birkenäſten und faulenden Weinblättern im Herbſte vor. — Gemeiner K. (M. Mucedo), hat aufrechte, fruchtbare Flocken, die in einer ſchwärzlichen Umfchlaghülle kugelige Keimkörner tragen; jehr häufig auf Gegen: ftänden, die in Fäulniß übergehen, wie Brod ꝛc. Kopfweide, j. va weiße Weide Korallenbäumden, ſ. v. a. hinaartiger Nachtſchatten, ſ. u. Nachtſchatten. Korallenbaum — Korn, 327 Koraklenbaumt, bei ung in Gärten gebauter Strauch, |. v. a. weißbeerenartiger Nachtſchatten. Korallenflechte (Isidium), Gattung der Familie RP) ORER Un unfruchtbares Fruchtlager, bejteht aus vielen Eorallenartigen, dichtjtehenden, ziemlich walzigen Körper: hen. — Arten: Achte K. (J. corallinum; Lichen corallinas; Stereocaulon corall, ), wird in großer Menge von Schweden nach Holland ausgeführt, wo er zur Lakmusbe— reitung dient. Korallenholz, Holzarten erotiicher Bäume, von vother Korallenfarbe, Korallen —— eine prächtige rothe Hyazinthenart. Korallenfraut, f. v. a. gemeine Spargel. Korallenfumad, ſ. v. a. Rhus metopium. Korallenweizen, |. v. a. rother Dinkel. en, die Wurzel de3 gemeinen Tüpfelfarens (ſ. d.); in der Heilkunde e t. ——— entſteht aus vielen Blüthen, die auf einem Hauptfruchtboden ſtehen und von einer auf demſelben befeſtigten Hülle umgeben ſind, wie bei Sternblumen, Diſteln, Chamillen ꝛc. Korbfeigen, eine Feigenart, ſ. u. Feigen. Korbweide, ſ. v. a. Dotterweide, Koriander, ſ. v. a. Coriander. Korinthen, die getrockneten Beeren von Vitis veni fera apyrena, von den eigentlichen Rofinen durch Kleinheit, runde Form und Kernloſigkeit unterjchieden. Pe per ſ. v. a. Ribes alpinum. Korinthenwein, ein zu Zante aus den Korinthentrauben gewormener, füher öliger Wein. ort, Korkeiche (Quercus suber), eine jehr ſchätzbare Eichenart, von der wir das fo nügliche Bantoffelholz erhalten. Diefer Baum wächst im firdlichen Europa, in Frank— reich, Italien, Spanien 2c.; er wird beträchtlich hoch umd dick und erreicht ein Alter von hundert Jahren. Die immergrünen Blätter find eirundsfänglich, unzertheilt und gezähnt, auf der untern Seite filzig; die ſüßlich ſchmeckenden Früchte werden wie Kaſtanien ge- xöftet und gegefjen, und liefern Vögeln und andern Thieren eine angenehme Aebung. Das wichtigfte am ganzen Baume aber ift die Rinde, die Teicht, ſchwammig und viffig it, und von mehr als 15 Jahre alten Bäumen während der Sommermonate Leicht ab- gezogen werden fan. Wenn das zarte, über dem Splint liegende Hättchen nicht ver: legt wird, jo wächst die Ninde wieder nach und kann von 8 zu 8 Jahren wieder abge hält werben; je Alter der Baum ift, um fo beffer wird fie. Die abgenommene Rinde hängt man ein wenig über glühende Kohlen, legt fie in’ Waſſer, jchichtet fie auf ein- ander umd bejchwert jie mit Bäumen, um fie platt zu machen. Dev auf diefe Art ev: haltene Kork wurde ſchon von den Alten zu Schuhfohlen, Schwimmgürteln, Fiichereiges räthen u. |. w. benützt; jeit dem 15. Jahrhundert aber werden aus ihm die Stöpfjel auf Bouteillen gejchnitten, und mit denſelben aus Frankreich, wo jie weißlich, und aus Spanien, wo fie dunkel ausſehen, jowie aus Jtalien, ein bedeutender Handel betrieben. Ihre Güte erfennt man daran, wenn fie recht weich, elaftifch, wie Sammt anzufühlen, durchaus eben und ohne Löcher und Riffe find. Aus dem verbrannten Korfe macht man eine Schwarze Farbe, dad ſpaniſche Schwarz Das Holz dient zu feiten, dauerhaften Werkzeugen und zum Berkohlen. — Auch chirnrgifche Inftrumente werden aus dem Kork gefertigt; und war er früher als abftringirendes Heilmittel bei paſſiven Blutffüffen geſchätzt. — Gegen Sodbrennen verbrenme man einen gewöhnlichen Stöpfel vollkom— men auf einem eiſernen Deckel oder dergleichen, und nehme die Ajche in Waffer ; dem — Gebrauch weicht das Uebel zuverläſſig, wenn es auch noch ſo hart- nädig fein jollte. Korn, |. dv. a. gemeiner Winterroggenz f. Roggen und Weizen. Die ge- meine nackte Gerſte heißt auch ägy ptiſches Korn. — Im größten Theile von Würt— temberg, Baden, Bayern Benennung für Dinkel, Spelz, Veeſen, Dinkelwei— zen (Triticum spelta), Yiefert ein feineres, weißeres Mehl, als andere Weizenarten; hat mit dem gemeinen Weizen viel Aehnlichkeit im Aeußern; wird in gutem Boden und fruchtbaren Jahren oft * höher als derſelbe, hat aber eine etwas duͤnnere Aehre und ' 328 Kornblume — Kornelbanm, längere röthliche Körner, die zu zwei, felten zu drei, an der Spige, aber nur einzeln in ftarken Hülfen und jo gut verwahrt find, daß fie auch im Drejchen nicht heraus— fallen. Man baut das Korn, das in einem wärmeren Klima weit cher al in einem fältern fortkommt, jehr Häufig in Frankreich, in der Schweiz, am Nhein, vorzüglich aber in Schwaben, wo weit weniger Weizen gebaut wird. Es iſt eigentlich eine Win: terfrucht, verlangt einen fetten, jehweren und gut zubereiteten Boden, wird etwa 14 Tage vor. Michaelis in ver Hülfen ausgefäet. In ſchwerem Boden hat e3 in der Regel keine Grannen, & ift alattes Korn, in einem leichten Boden hingegen hat es Grannen, es ift jogen. rauhes Korn. Kommt letzteres wieder in einen jchweren Letten- und gut— bearbeiteten Boden, und wird 14 Tage vor Michaelis in den Hülfen ausgeſäet, jo verliert es die Grannen, fowie umgekehrt das glatte in einem Yeichten Boden rauh wird. Bald hat es auch vöthliche, bald ganz weige AUchren. Eine Spielart ift dad Sommerkorn, auch Speltgerfte genannt, daß wie die Gerjte mit Grannen verjehen, an Halm, Achre und Körner Fleiner it und im Frühjahr geſäet wird, fobald man in Boden kann, weıl ihm die Märzenfröſte nicht ſchaden. In Deutjchland iſt dag Sommerkorn nicht ſehr häufig. Viele Landwirthe lieben das Winterforn ohne Grannen, weil folches weniger vom Meylthan angegriffen wird; fie geftehen aber, daß dad mit Grannen cin gejchlachteres, feineres Häutchen habe, jchönereg Mehl gebe und ergiebiger fei. Im Meat, che bie Kehren einfchiegen, werden die Spiken ver Blätter, wo die Saat üppig fteht, mit einer Sichel abgefchnitten, wad man gedünkelt heit, und dann als gejundes Futter dem Rindvieh gegeben. Zuweilen wird auch etwas Roggen unter das Korn ausgejtrent, wodurch das Niederfallen bei fruchtbarer Witterung, wenigftens in etwas verhindert wird. Kann im August, oft noch früher, geerntet werden. — Weil fich das Korn im Dreſchen nicht ent- hit, jo geſchieht dieß auf gewöhnlichen Waffermühlen durch das jogen. Gerben, wozu die Steine weiter geftelit, und eigens zugerichtet werden müſſen. Der enthilste Samen fommt unter dem Namen Kernen in den Handel, woraus ein vorzügliches weißes Mehl gemahlen wird, das zu Puder, zu Stärke und ven feinften Backwerken benüst wird; für die Kliche und zu Brod mischt man etwas Noggenmehl darunter, Außerdem bedient man ſich des Kernens zum Bierbrauen, zum Branniweinbrennen, und macht Grüße, Graupen x. daraus. Auf Iuftigen, trockenen Böden läßt es jich in den Hülſen viele Jahre Lang aufbewahren, und gibt es für unſere Hausthiere, Schweine und ſelbſt für Pferde ein vorzügliches Futter ab. Kornblume, gemeine Kornflockenblume (Centaurea eyanus), eine ſchöne, him— melblaue Blume, die fich überall auf Getreideäckern findet und mit den Klatfchrofen und Kornraden eine vorzügliche Zierde unferer Korufelder ift. Im einem guten Boden wird die Pflanze 2—3 Fuß hoch: der Stengel iſt hart, mach oben vicläftig, die Blätter find weiglich, holzig, die untern halbgefiedert. Sie werden hin und wieder in Gärten zur Zierde gebaut, wodurd man Spielarten mit weißen, braunen, vothen, violetten, purpur- farbigen, bunten, einfachen und gefüllten Blumen erhalten hat. Den Bienen liefern fie reichliche Nahrung. Sammelt man die Blumen frifch und trocknet fie, ſogleich auf einem heigen Blech, jo erhält man bei einem Zufaß von Maun und etwas Gummi eine vecht Ichöne blaue Malerfarbe. — Ein Abjud der ganzen Pflanze iſt ein ſchätzbares Mittel in der Waſſerſucht. Wo übrigens die Kornblume zu ſehr wuchert, ſchadet fie dem Wachs— thum des Getreides und anderer Pflanzen, und kann der Same, welcher Feine Bürft- chen hat, wenn man ihn mit Linſen und Erbjen kocht, Nebelfeiten und heftige Leibjchmer- zen verurfachen. — Auf Wunden und Blattern, die recht unrein und eiterig find, Teiftet der Saft gute Dienfte. Kornelbaum, Kornelkirſche, Herligen, Dürlisenbaum, diefen Namen führt auch der gelbe Hornſtrauch (j. d.), welcher in Frankreich, England, Deutjchland ze. häufig wächst, 8-10 Ruß hoch wird, in Gärten jich aber oft in einer Höhe von 20—24 Fuß findet. Die Früchte werden ſowohl vol gegeſſen, als zu einem fühlen, jtärfenden Mittel in der Ruhr und beim Blutſturz benützt; auch macht man fie mit Zucker und Eifig ein oder kocht fie zu einer Latwerge. Durch Sährung geben fie einen guten Mein oder Branntwein. Nimmt man fie noch nicht völlig reif ab und legt ſie in Salz: waſſer mit Lorbeerblättern und Fenchel, jo werden fie in Farbe und Gejchmac völlig oli- venartig. Ans den jungen Blättern erhält man einen angenehmen Thee, wenn man fie an der Xuft trocknet. Rinde, Blätter und Samen find als Gerbematerial gejchäßt. Das Korngerte — Kräuter. 329 Holz gibt dauerhafte Nadfpeichen, Zähne in Kammräder, Mefjerhefte ꝛc. Durch Samen, noch schneller aber durch Wurzelſchößlinge, kann man diefen Baum leicht fortpflanzen. Er liebt einen etwas feuchten Boden, darfaber nie in die unmittelbare Nähe von Bienen- jtöcfen gebracht werden, weil die Bienen ftark über die frühe Blüthe herfallen, und da— durch Durchfall bekommen. , Das Beichneiden erträgt ev recht gut, auch ſchaden ihm Raupen und Mehlthau nichts, und bringt er fein Alter auf mehr als 100 Jahre. Seine Blätter bleiben bis in Spätherbit grün, weshalb er al3 Zierſtrauch geſchätzt if. KRorngerte, ſ. v. a. gemeiner Hartriegel. Kornnelke, ſ. v. a. Kornrade. Kornrade (Agrostemma), Gattung der Familie Nelkengewächſe; öſpaltiger Kelch, 5 genagelte Blumenblätter, 10 Staubgefäſſe, 5 Griffel; Afächerige, vielfamge Kapſel. — Arten: Gemeine 8. (A. Githago), ein jehr Läftiges Unkraut in Wintergetreive, das einen ellenhohen, Enotigen Stengel und ſchöne purpurrothe Blumen treibt, die im Juni amd Juli Hervorbrechen und Längliche Samenkföpfe mit vielen ſchwarzen, bittern Samenkörnern hinterlaffen; es wird derjelbe von den Thieren nicht gefrejien, und das Federvieh ftirht davon, wenn es viel bekommt, ja jelbft den Schweinen iſt er jchädlich. Kommt er in Menge unter Roggen und Korn, jo wird das Mehl davon Ichwärzlic, und das daraus gebacene Brod iſt ver Geſundheit nachtheilig, wogegen er zu Branntwein geeignet ift. Gemahlen, mit Wermuth vermischt und auf. den Nabel gelegt, ift er ein finderdes Wurmmittel und im warmen Wein genommen, wirft er urintreibend. St Das Getreide jehr Damit vermijcht, Jo follte e3 nicht mehr zur Ausſaat benüßt wer: den, um die Felder möglichft rein von dieſem Unkraut zu halten. Sammt- oder Krauenröschen, Berirnelfe (A. coronaria), wächst in Italien wild, wird in une jern Gärten häufig gezogenz treibt int erjten Jahr eirund-lanzettige Blätter, die mit einem weißen Filz überzogen find, im zweiten 2 Fuß hohe Aftige Siengel, aus deren Spitze ungemein ſchöne, fammtartige, farminrothe Blumen brechen, die tn ihrer Mitte Iharfe Stacheln haben und stechen, wenn man an ihnen riechen will. Sie vermehren fich durch den ausfallenden Samen von ſelbſt und trogen auch dem ftrengften Winter. Es gibt auch Spielarten mit weißen, fleifchfarbigen und gefüllten Blumen. — Glatt— blätterige NR, Himmelöröschen (A. coelirosa), etwa 1 Fuß hoch, oben in mehrere Hefte getheilt, won denen jeder eine hochrothe Blume trägt. Säet man im April, Mai und Juni aus, jo hat man fortwährend eine ſchöne Garteneinfaſſung. Kornröschen, ſ. v. a. Kornrade. Rornrofe, ſ. v. a. Klatſchroſe und Scabiosa arvensis. KRornwide, j. v. a. Frvum hirsutum. Kornwinde, |. v. a. Convolvulus arvensis. — —— . va. Mutterkorn. eo enberger, eine Art Rheinwein. Koftbeeren, |. v. a. Heidelbeeren und gemeine füge Kirſchen. Koftenkrant, j. v. a. Mauer-Habichskraut; f. u. Habichskraut. Krahmandel, cine Spielart der gemeinen Mandel, mit dünnem, faſt lederartigem, feicht zerbrechlichem Steinkern. Kradhweide, ſ. v. a. Bruchweide. (Salix fragilis.) Krähenauge, ſ. v. a. ähter Brechnußbaum. (ſ. d.) Krähenaugendina, |. v. a. hinaartiger Brechnußbaum. Krähenaugenbeeren, die Beeren von der ſchwarzen Raufchbeere Krähfihte, ſ. v. a. gemeine Fichte. Krän, ſ. v. a. Meerrettig. Krätzflechte (Lepra), Gattung der Familie Staubflechten; Flechtenkörper, der zu einem mit Keimknospen vermijchten Bulver zerfallen ift. Arten: Gelbe K. (L. flava; Lichen flavus), ift im unfruchtbaren, pulverartigen Zuftande die dottergelbe Schlüffel: flechte, kommt an Felſen, Steinen, Holz, auf der Erde 2c. vor. Kränfelbeere, 5. dv. a. Stachelbcere. _ Kräuter (Herbae) nennt man vorzüglich vollfommene Pflanzen mit faftigerem, wei: herem, meift grünem, nicht verholzendem und nur einen Sommer hindurch dauernden Stengel. Auf der einen Seite ftehen fie daher den Sträuchern und Bäumen, auf ber andern den unvollfommenen Gewächſen gegenüber. 330 Kräuter⸗Orſeille — Krapp. Kränter-Orfeille, ſ. u. Lakmusflechte. Kraftwurz (Panax), Gattung der Familie Doldengewächſe, milchig; ſehr Kurzer, Zzaͤhniger Kelchſaum, 5 Blumenblaͤtter, 5 Staubgefäße; 2—3 kurze Griffel; fleiſchige, 1g3fächerige Beere, die Fächer find einſamig und (edevig-papierartig. — Arten: Achte 8. (P. Schin-seng), möhrenartige, geringelte, gelblich-weiße Wurzel, die einen 2 Fuß hoben, ausdauernden Stengel mit eirund-gezähnten Blättern treibt; wächst in der chinefischen Tartarei und in Nordamerifa auf waldigen Gebirgen wild und fteht im himmliſchen eich Längit Schon wegen ihrer Wurzel in außerordentlichem Anfehen. Ges trocknet gleicht fie der Peterjilienwurzel, iſt nur fingersdick, runzelig, äußerlich und in- nerlich gelbgrau, feft und zähe, ohne merklichen Geruch, aber von fcharfem, bitterlich- gewürzhaftem Geſchmack. In China wird fie bei allen Krankheiten al3 Univerfalmittel gebraucht, ja man fchreibt ihr dort fogar die Kraft zu, daß fie das Leben verlängere. Daher kam es auch, daß man 1 Loth diefer Wurzel mit 30—40 Loth Silber bezahlte, ehe man fie in Amerika entdeckte. Die Chinefen wenden die Wurzel vorzüglich gegen geistige und förperliche Erſchöpfung an, und war fie auch in Europa auf einige zeit in Gebrauch, ohne dag man jedoch bejondere Kräfte daran entdecken fonnte. Die Blätter werden in China und Japan auch als Thee benüßt. Die in Amerika entveckte 8. (P. quinquefolius), fol in ihren Wirkungen etwas ſchwächer fein, wird jedoch häu—- fig nach China verführt. — Die Löffelartıge 8. (P. cochleatus), wächst auf Java und den Moluffen, dient als harn- und fchweiktreibendes Mittel; die Blätter werden » jung als Gemüſe, Später nebjt den Aeſten zu ſchweißtreibenden Bädern, ſowie zu Tellern und Schüſſeln benüßt; Außerlich werden fie bet Entzündung und Eiterung der Brüfte angewendet. — Strauchartige K. (P. fruticosus), riecht angenehm und ftarf ge würzbaft, jchmeckt faft wie Sellerie, wird in China und Cochinchina gebaut, und dient dort als Heilmittel gegen Dysurie, Wafferfuht, Gonorrhöe, jtodende Ka— tamenien u. ſ. w — Anisduftige 8. (P. Anisum), die nach Anis riechenden Beeren werden zu Salben und die Blätter als Würze zu den Speifen genommen. — Hieher gehört auch die malabarifche Gilibertie (Gilibertia Nalagu), wovon die Wurzel gegen Magenbefhwerden, Kolifen xc., die Blätter zur Beförderung ber Verdauung und Äußerlich gegen Gichtſchmerzen, jowie als Gemüfe benützt werden. - Eine Abfochung des Holzes iſt jehr fühlend. Kramerie (Krameria), Gattung der Familie Kreuzblumengewächſe; 4—Hblät- teriger, unterweibiger Kelch; 4—D DBlumenblätterg 3—4 Staubgefäfle; Fugelige, holzig- federige, Ifamige, ftachelige Frucht. Arten: Dreimännige K. (K. triandra), dicke, . rothhraune, Äftige Wurzel; halbſtrauchiger Stengel mit niederliegenvden Aeſten; ſitzende, weißgraue, feivenhaarige Blätter; fat purpurrothe Blumenblätter; 3 Staubgefäfle; erb- jengroße, weißwollige und borjtige Früchte, blüht an den peruanifchen Anden fait das ganze Jahr. Wurzel und Rinde enthalten jehr viel Gerbftoff, und außerdem einen füßen, azothaltigen Stoff, ver als Natanhia in der Offizin gebraucht wird, Kommt in ge— bogenen, feverfiel- bis fingerdicten, runzeligen, außen dunfelbraunrothen, innen blaßgel— ben oder ſchmutzig vöthlich-grauen Stüden zu und. Der trodene NWurzelertract kommt in braunrothen, glänzenden Stüden zu und, und foll auch noch die eigenthümliche Krameriafäure enthalten. Die Krameria Ixina wächst auf den Antillen und in Südamerika, und hat wie die vorige Art jehr zufammenziehende Kräfte; beit außerdem vorzügliche tonifche Heilfräfte; wirft auch wie Senega. Krammel, ſ. v. a. gemeiner Wacholder. Krampfdiftel, |. v. a. Krebsdiſtel. Rranabetbeer, |. v. a. Wahholderbeere. Kranichſchnabel (Pelargonium), eine Unterart der Gattung Reiherfchnabel; bei ‚uns ihres Wohlgeruchs wegen häufig als Zierpflanze gezogen; riecht rojenartig, und gibt durch Deftillation eine Art Rojenöl; auch Roſenwaſſer kann daraus bereitet werben. Inder Dfftein noch nicht beſonders im Gebraud). But, Krangreizftaude, in einigen Gegenden Deutichlands ſ. v. a. Wachhol- derbeere. Kranzbeere, ſ. v. u. Wachholderbeere. Krapp (Rubia), Färberxöthe, Gattung der Familie Krappgewächſe; rundliche Frucht, zweiknotig, beerenartig, ſaftig; der Rand des Kelches iſt unmerklich vierſpaltig, die Krappwurzel. 831 Blumenfrone radförmig und vieripaltig. Arten: Gemeiner der Färber-K. (R.Tinctorum), Ijähriger Stengel, 4 oder bſtän— dige, furzgeftielte, Tanzettige, aderige und getrocknet netzige, am Rand rauhe Blätter; dreigabelige, blattwinkelſtändige Blumen; die Blumenkrone iſt in ein Anhängſel zugelpist. Iſt aus— dauernd, blüht im Juni und Juli, reift im September und wächst wild im Drient, verwildert in mehreren Gegenden Deutichlands und Frankreichs in Hecken und Zäunen. Der K. wird auf gar mannigfache Art fultivirt, denn in einiger Gegenden nimmt man die Wurzeln ſchon im erſten Fahre heraus, in andern läͤßt man fie 2, und im noch andern ſogar 3 ad itehen. Im ſüdlichen Deutjchland und der Pfalz wird der Krappbau im Allgemeinen auf folgende Art betrieben: Der Krapp erfordert als jüdliche Pflanze eine möglichjt ge— ſchützte Lage; der Boden ſei locker und mit einer reichen Humus— erde derfehen, da er in einem gebundenen Thonboden nicht ge veiht, Dagegen in lehmigem Sand noch gebaut werden kan. Uebrigens muß auch auf dem beften Boden im Herbft gedüngt werden, und ift es gut, Krappfelder nach Gartenart zu bear: beiten. Der Krapp läßt ſich aus Samen ziehen oder durch EN‘ Wurzeln (Fechſer) fortpflanzen. Die Krappjeßlinge werden im Färber-Krapp. Frühjahr von den reichen Pflanzen einjähriger Krappfelder abgeriſſen und zum An— pflanzen verwendet, nämlich von Mitte April bis Ende Mai. Man zieht der Breite des Ackers nach je 1% Fuß von einander Grübchen, und legt die Schlinge 10 Zoll weit von einander ein. —— den Setzlingreihen läßt man von 2—2 Ruthen nach der Breite einen Raum von 2 Fuß, worauf man oft Kraut, Gemüſe, Leindotter, Saf— lor x. baut. Diefer Raum ift zur Ueberdeckung der Krapppflanzen nöthig, wodurd) die— jelben zum Anfegen eines zweiten Knotens mit auslaufenden Wurzeln unter der Ober: fläche genöthigt werden; dieß vermehrt nicht allein den Wurzelertrag, jonderi liefert auch die nöthigen Seßlinge für’3 nächte Jahr. Das Bedecken wird im Herbit des erſten Jahres vorgenommen, und hat außerdem noch zur Folge, daß die Pflanzen gegen jtarfen Froſt geſchützt ſind. Das Bedecken wird im Frühjahr des nächiten Jahrs oft noch ein Mat wiederholt, wodurd der Breite des Ackerlandes nach 11, Fuß weite Gräben entjtehen. Die Übrige Zeit ift das Land möglicht rein von Unkraut zu halten und joll man feine andern Gewächfe zwifchen denfelben bauen. Die Ernte wird im Detober des zweiten, nach Umſtänden des dritten Jahres vorgenommen, zu welchem Zwecke man jede Reihe mit dem großen Karjten gleichjam unterwühlt und jeden Stod aus dem Boden heraus- jhüttelt. Die Herausgenommenen Wurzeln müſſen vor größerer Kälte oder Reif durch Bedecken geſchützt werden. Dieſelben werden in Krappfabrifen verkauft, hier gedörrt, feingemahlen, in Fäffer gepackt und zum Rothfärben, ſowie zum Bereiten des Krapp— lacks benützt. — Ferner braucht man fie zum Netnigen der Zähne als vorziigliches Zahnpulver Wird er in der Medicin fortgejest, innerlich gebraucht, jo färbt er alle abgejonderten Flüffigkeiten, wie Harn, Milch, Schweiß, ja ſelbſt die Knochen roth, ohne übrigens dadurch zu Schaden. Außer Türkiſch- und Krapproth dient er auch noch dazu, Roſa, Braun, Violett und Schwarz ächt zu färben; dient in der Medizin gegen Ver— Ihleimung der Bruft und des Magens, gegen Gelbſucht umd die engli- Ihe Krankheit und wirkt harntreibend. Die friichen Blätter geben ein gutes Vieh— futter. — Der Ertrag it fowohl nach der größern und geringern Ernte, als auch nad) den Berfaufspreifen jehr ſchwankend. Kommt unter gar verjchiedenen Namen, wie Adignoner, elfaßer, Färber-, fremder, holländifher, indiſcher, la— vantijcher, ſchleſiſcher, Smyrna-Krapp x, im Handel vor; die Sorten aus dem Orient follen am feinften fein. Krappwurzel (Radix Rubiae tinctorum), bitterliches, gelind aftringirendes Mittel, dag bei längerem Gebrauche die Knochen roth färbt; es ſcheint aber nicht wohlthätig auf die Reproduktion zu wirken, denn Thiere, an welchen Verfuche gemacht wurden, ma= gerten ab und jtarben bald. Man hat fie gegen alle Knochenkrankheiten ange: wendet, aber jelten erprobt gefunden. Wirkfamer hat fie fich bei Atomie und Schlaf 332 Aratzbeerenſtrauch — Krausbeere. heit der Eingeweide, bei Störung der Menftruation, bei Bleichſucht und atonifcher Gelbfucht erwiefen. Die Gabe des Pulvers iſt täglich Bj; in Abtochung Zij — Zvj zu Zvj Colatur. Kratzbeerenſtrauch, j. v. a. Buſchbrombeerſtrauch. ſ. u. Brombeerſtrauch. Krahzdiſtel (Cirsium), Gattung der Familie Vereinblüthlerz; zwitterige oder zwei— häufige Blüthen, federige Fruchtkrone; gleicht ſonſt der gewöhnlichen Diſtel — Arten: Gemüfe-R., Kratzkraut, Kohldiſtel, wilde Cardobenedicte (C. oleraceum; Cnicus oler.; Cnicus partensis; Carduus ol.), diſtelartiges Gewächs, mit einem auf— rechten, eigen, 25 Ruß hohen Stengel und fiederfoͤrmigen Blättern; wächst aut Bächen und auf feuchten Wieſen, wird nicht einmal vom Vieh gefreffen und iſt mehr ſchädlich als nützlich. Die Nuffen fochen die jungen Blätter als Kohl. Iſt ausdauernd und blüht im Juli und Auguſt. — Acker-K. (C, arvense; Serratula arvensis; Breea arv.), lange, friechende Wurzel, ſehr äftiger, 2—4 Fuß hoher Stengel; herablaufende, £leindornigsgewimperte Blätter, vispigedoldentraubige Blüthenköpfe mit ſchmutzig-blaß— purpurrothen, felten weisen Blüthen ; ift bet ung auf Aeckern, in Weinbergen und an Wegen ein läftiges Unkraut, blüht im Juli und Auguft und kam mit Getreide aud) nach Nordamerika. — Die Blätter wirken eröffnend uno auflöjend, und jind nament: lich die an denfelben durch Smfektenftiche gebildeten Auswüchje gegen Hämorrhoiden ſowohl innerlich, wie Außerlich als Salbe wirkſam; darin find weiße Inſectenlarven, welche gegen Zahnjchmerzen Dienjte leisten jollen. Kraspiitel, ſ. v. a. Heildiſtel. Krausbeere, Rransbeerenftrauch (Ribes), Gattung der Familie Rübfelge- wächfe, zwitterige, felten zweihäufige Blüthen, Sipaltiger, etwas gefärbter Kelch; 5 ven Kelch überragende Staubgefäße; die Afächerige Beere ift vom verwelkten Kelchjaum ges krönt. — Arten: Dornige K. (B. Grossularia), buſchiger, dorniger, 2—5 Fuß hoher Strauch; die Blätter find 3—-dftumpflappig eingefchnitten gefägt, die Blattjtiele flaumigszottig, die Blumen weiß, die Beere Fugelig oder oval grünlich, gelblich bis dun— felpurpurroth. Wir haben eine Mafje Abarten von diefer Art, welche unter dem Namen Stahelbeere häufig in unfern Gärten vorfommt. Die Frucht ift Schr gefund, ſowohl in ihrem natürlichen Zuftande, als eingemacht. Das einzige, was die Stachelbeeren möglicherweife dem Magen ſchädlich machen Fanır, ift, wenn fie in zu großer Menge oder mit den Hülfen genofjen werden. Perſonen, deren Magen viel Anlage zur Säure hat, müffen fie vermeiden. Auch kann man aus ihnen einen. jehr wohlſchmeckenden Wein und vorzüglichen Eſſig bereiten; unreif dienen jie als Zuthat an Speifen und zum Ginmachen mit Zucker. — Die in Amerifa vorkommenden verwandten Arten find weniger gut und haben adftringirende Kräfte — Rothe K., Fohannisbeere (BR. rubrum). Diejer befannte und beliebte Strauch fommt von der Inſel Zante, von welcher er vor fait 300 Jahren nach England fam und jich jeither in ganz Europa ein- gebürgert hat. Kann als ganz Eleines oder als 6 Fuß hohes Bäumchen gezogen werden, hat eine glatte, braune und weißgeflectte Ninde, das Holz iſt weiglich, die Blätter 3—5 lappig ; die im April erfcheinenden Blüthen find herabhängende, Kleine Trauben, die verschieden gefärbte, erbjengroße Beeren hinterlafjen. Diefelden haben viele angenchme und heilfame Eigenjchaften und werden ſowohl in ihrem natürlichen Zuftande al3 mit Zucker zubereitet und in Geftalt einer Gallerte eingemacht genofjen. Sie befiten eine angenehme Säure, find fühlend und abführend und haben die Eigenfchaft, die Fäulniß zu verhindern. Man kann fie mit Nuten in Fiebern und andern Krankheiten geben, die von Durft und Trockenheit der Zunge und des Halſes herrühren oder begleitet find. Die Gallerte bietet, mit Waffer vermengt, ein wortreffliches Fiebermittel. Auch zur Ver: treibung der Spulwürmer der Finder ift ihr Genuß zu empfehlen; cbenjo gegen Sforbut. — Durch Propfen und Deuliren hat man auch größere Trauben und Bee- ren gewonnen, und man trifft jet in den Gärten: gemeine rothe, gemeine weiße, fleifehfarbige, perlfarbige, große holländiſche rothe, große holländifche weiße Johannisbeere au. Der daraus geprekte und mit Zucker vermifchte Saft kann wie der —— benützt werden. Zur Eſſigbereitung läßt. man die Beeren gähren; ſetzt man zu 6 Pfund Saft 6 Pfund Waſſer und 2 Pfund Zucker zu, Io erhält man den Föftlichjten Wein. Diefer Strauch fommt in jedem Boden fort, gedeiht aber in einer etwas gefchügten, fchattigen Lage am beiten; ift alle 3—4 Jahre Krausdiftel — Kreisblume. 333 von dem entfräfteten alten Holze zu befreien, wodurch feine Fruchtbarkeit jehr vermehrt wird. Zur Fortpflanzung ſchneidet man im Frühjahr oder Herbft 1—2 Fuß lange, junge Schoge ab und ſteckt fie über die Hälfte jehräg in die Erde. — Schwarzer Sohannisbeerftrauh, Nalbeerftraud, Gicht- und Bocksbeerſtxrauch, (R. nigrum), von der vorigen Art durch größere Blätter, haarige Blumentrauben und einen unangenehmen, fat wanzenartigen Geruch in allen Theilen, vorzüglich aber in ber Beere, unterſchieden. Die dumfelvioletten, nicht jehr jaftigen Beeren haben ſtark urin— treibende Kräfte und werden als ein gutes Müttel gegen Gicht und die Bräune ges noffen. Die jungen Zweige und Blätter werden in heißem Wafjer abgebrüht und wie- der getrocknet, um als Thee bei den Ähnlichen Leiden benüßt zu werden. In den nörd— lichen Ländern, namentlich in Schweren und Norwegen, benügt man die Blätter zum Gelbfärben des Branntweins und die Knospen, wenn man fie vor dem Aufblühen pflückt, um dem Wein einen Muskatellergeſchmack zu geben. Wird durch Ableger und Schnittlinge fortgepflanzt. Diefer Strauch verdiente weit mehr ein abgelegenes Plätz— hen im unfern Gärten, denn außer den angegebenen guten Eigenjchaften werden Beeren und Blätter als harn- und fchweißtreibendes Mittel gegen Wafferfudt, die Biffe giftiger Schlangen und wüthender Hunde benübt; befördert auch die Verdauung. — Blutrothe 8. (B. sanguineum), die Beere ift Freifelförmig, zottig, braunſchwarz und Bitter; wächst in Nordamerika und wird hin und wieder als Zierſtrauch wegen ihrer Schönen rothen Blüthentrauben gezogen; viecht wie die ſchwarze Sohannisbeere. — Goldgelbe 8. (R. aureum; R. fragrans), dornenlofer, 3—) Fuß hoher, amerifanifcher Strauch, treibt im Mat große, goldgelbe Blüthen, die jehr anges nehm, gewürznelfenartig riechen; die kahlen Beeren find eßbar. Krausdiftel, eine Art der Gattung Diftel, j. Diitel. Kranfemünze, j. u. Münze. Krauskohl, die Kohlarten mit Eraufen Blättern. Kraut, ſ. u. Kohl, oder gemeiner Kopfkohl. Krauthollunder, ſ. v. a. Attichflieder; ſ. u. Flieder. Krautpeterfilie, j. u. Beterfilie. Krebsblume, ſ. v. a. Croton. Krebsdiftel (Onopordon), Gattung der Familie Bereinblüthler; vielblüthige Blüthenköpfe, Sfpaltige Blumenfrone; borftige, am Grunde hornartige Jruchtfrone. — Urten: Gemeine 8. (O. Acanthium), eine ſchöne, nüßliche Pflanze, welche auf angebauten und wüften Stellen in ganz Europa wächst, 5—6 Fuß hoch, wird und ſich vecht ausbveitet. Die Wurzel ift jehr ſtark und fleifchig, der Stengel äftig, weißlich— grün, mit ftacheligen Blatthäuten bejest, die Blätter jind oft über 1 Fuß lang und breit, eiförmig, am Nande mit dreiefigen Zähnen, daran große Stacheln; die großen Blumentöpfe haben wie die Difteln purpurvothe Blumen, die im Juli blühen und ecki— gen Samen hinterfafjen. Die Wurzel wird Häufig, vornemlich in Jtalien, gegejjen, und bat auflöjende, barntreibende Kräfte Aus den Blättern wird ein Saft ge: preßt, dev vorzügliche Dienfte in Erebgartigen Gejchwüren am Halje und im Gefichte leiftet. Die jungen Stengel und Fruchtböden ſchmecken wie Artifchoden; der Samen (iefert ein Lampenöl; die Samenwolle gibt das fogen. Difteltuch; die Blumen enthals ten reiche Nahrung für Bienen und Hummeln und befördern das Gerinnen der Milch. Außer dem Efel follen die Blätter nicht von Thieren gefreſſen werden. Krebskraut, j. v. a. Eroton und mehrjähriger Knauel. Krebswied, in Sachen |. v. a. Gertweide (Salix viminalis). Kreen, ſ. v. a. Meerrvettig. Kreisblume (Anacyclus), Gattung der Familie Vereinblüthlerz fajt glodige Hülldecke; dachziegelige Hüllblätter; einlippige, meiſt Längliche Blumenlippe; vöhrenfür- mige, jchwieligsfünfzähnige Blumenkrone; kegelförmigen oder gewölbten Hauptfruchtboden ; zujammengebrückte, beiderſeits geflügelte Schliegfrüchte. Arten: Gebräuchliche K. (A. offieinalis), möhrenartige Wurzel, 2—1 Fuß hoher Stengel mit mehreren Aeſten am Grunde; elwas behaarte, kammtheilige Blätter; 1020 „ben weiße, unten vöthliche NRandblüthen, kürzer als der Durchmeffer der gewölbten Scheibe, welche citronengelb iſt. Wächst im ſüdlichen Europa, wird in Thüringen, bei Magdeburg ꝛc. ſehr häufig ange— baut, ift einjährig, blüht im Mai und Juni, und liefert die in allen Apothefen vorkoms 334 Kreisholz — Kreffe. mende Bertramswur je! ‚(Radix Pyrethri), welche möh- renförmig, felten dicker ald ein Tederficl, unten etwas wurze— (ig, augen braungrau, innen gelb bis bräunlichgelb iſt; viccht beißend widria, ſchmeckt Scharf und brennend, ‚und erregt ſtar— kes Speicheln, daher als ftarkes Neizmittel bei läh- mungsartigen Zufällen, fauligen Fiebern, hart— nädigen Wechſelfiebern und ARheumatismen im Gebrauch. Zahnweh, — durch Einjchieben eines Stückchens davon im den hohlen Zahn oder in die Ohren, — und Zungenlähbmung werden fehnell und häufig damit geheilt. Schlechter Ejjig erhält einen ſcharfen Gefchmad, wenn man die Wurzel daͤrein legt. — Speichelerregende 8. (A. Pyrethrum; Anthemis Pyr.), möhvenförmige, fleifchige Pfahl— wurzel; %a—1 Fuß langer, weichhaariger Stengel mit ziem- lich kahlen, fammtheiligen Blättern; Aft mit Blüthenköpfen an der Spitze. Kommt in der Barbarei, Arabien, Syrien ꝛc. vor, ift ausdauernd, blüht vom Juni bis Aug., Schmeckt ſcharf; erregt, zwifchen den Händen gerieben, zunächſt ſchneidende Kälte, Kreisblume. dann Wärme und Liefert die zweite Sorte der gebräuchlichen oder römischen Ber- tramswurzel, die der vorigen an Wirkung gleich it, jeltener vorfommt, und dicker iſt. Kreisholz, S. v. a. gemeiner Hartriegel. Kreſſe (Lepidium), Gattung der Familie Biermächtige; von der Seite zuſammen— gedrückte, längliche, vundliche oder eiförmige Schötchen; Afamige Fächer; Tahnfürmige, auf dem Rücken gejtiehte Klappen; zahnloſe Staubfäden; gleiche Blumenblätter; aufein— ander Liegenve, flache Keimblätter; weige Blüthen. — Arten: Gartenfrejje (L. sativum), jehr jchäßbare, allgemein in unfern Gärten kultivirte Salatpflanze, die zus weilen auch verwildert angetroffen wird; kann vom März Bis Oftober in gute Erde ges ſäet werden und wird nicht als Einfaſſung der Nabatten benügt; ſchon nad) 3 Tagen geht der bräunliche Same auf, erreicht ſchnell die Länge, daß er als Salat abgejchnitten werden kann, erreicht eine Höhe von 1—2 Fuß, hat einen äſtigen, bläulich angelaufenen Stengel. Dieje Höhe laßt man den Krefie jedoch jelten und nur zur Samenzucht er- reichen, er wird vielmehr zu grünen Suppen und gemischten Salaten ganz jung verwen- det. Die ganze Pflanze beſitzt fchleimauflöfende, blutreinigende und magenjtärfende Kräfte und kann als eines der gejundejten Küchengewächſe empfohlen werden, Der äußerlich zum Blafenziehen dienende Samen gibt ein gutes Brennöl. Ein von den Blättern ab- gezogened Waſſer oder der daraus geprekte rohe Saft ift mit oder ohne Eſſig ein vor- zugliches urintreibendes Mittel. Auch ift der 8. ein gutes Mittel gegen Sforbut. Will man im Winter fri- N us ſchen Kreſſe haben, jo kann man dieß leicht dadurch bewerk- ae Dr itelligen, daß man fleine Käftchen mit Erde füllt, diefe in SQ * R) 12 97 — der Stube ſtehen läßt und häufig begießt, dann keimt der Samen recht bald, und nach wenigen Tagen kann man ihn benügen Gegen jeine gefährlichen Feinde, die Erdflöhe, wird er am beiten durch einen jchattigen Standort geſchützt. — Eine Abart hievon Hat frauje Blätter umd iſt ala ge- füllter Sartenfrejje befannt, — Steinkreſſe (L petreum), hat gefiederte Blätter, findet jich auf Bergen und in. Seljenrigen von Frankreich und Deutjchland und beſitzt die Heilfraft der vorigen Art. — Breitblätteriger K., Pfefferfraut (L. latifolium), findet ſich mit eirundslan- zettigen Blättern, an jchattigen, feuchten Orten in ganz Deutjch- land und Holland, wird hin und wieder auch in Gärten gezo- gen, da es auf Suppen und als Gemüſe gut jchmeckt. Der Saft wird von den Chirurgen zur Neinigung der Gefhwüre und zur®ertreibung der Wanzen benüßt. Stinffrej " (L. ruderale), etwas dicke, fiedertheilige Blät- ter und weiße Blüthen; findet fi in Europa, Nordafien, Südamerifa und Neuholland N) 1 f; J 52 II 12 — BER! F * —— IHR = m © — S Krenfelbeere — Kreuzkraut. 335 an Wegen, auf öden Plätzen, Schutthaufen ꝛc., blüht vom Juni bis Aug., iſt zweijäh— rig, riecht höchſt widrig, ſchmeckt ſcharf, und leiſtet vorzügliche Dienſte gegen Wechſel— fieber. Der widrige Geruch vertreibt Wangen, Flöhe, Kornwürmer ꝛc. und theilt ſich allen Theilen und Ausſcheidungen von ſolchen Thieren mit, welche von dieſer Pflanze gefreffen Haben. — Birginifhe 8. (L. virginium; Tu. Iberis), wird in Weftindien und Gentralamerifa wie bei ung der Gartenfrefje benüßt. — L. piscidium ijt jehr ſcharf, wird auf den Süpdjee-Injeln zum Fangen und Betäuben der Filche, und gegen ſkor— butifche und Syphilitifche Krankheiten benüßt. — L oleraceum, nur wenig ſcharf und von den Seefahrern gegen Sforbut jehr gefucht. — L Draba, der jcharfe Saft diefer Pflanze wurde früher häufig anftatt des Pfeffers benützt. reufelbeere, |. v. a. Stach elbeere. Krenzbeeren, ſ. dv. a. Kreuzdorn. Krenzblume (Polygala), Gattung der Familie Krenzblumengewächje; 5blätte- riger Kelch, Die beiden innern Kelchblätter gefärbt und flügelförmig ; 8 Staubgefäfle; ujammengedrückte, Zfächerige und 2jamige Kapſel; der hängende Samen ift auf ver Srußenfeite behaart. — Arten: Bittere 8. (P. amara), eine ausgezeichnete Arzneis pflanze, die in Frankreich, Dejterreich, und in vielen Ländern Deutſchlands, namentlich im Donauthale und andern Gebirgögegenden gefunden wird, Sie hat viele auf dem Boden Tiegende, bald aufrecht jtehende, bald Tiegende, 3-5 Zoll hohe Stengel, eirunde, burartige Blätter und eine dunfelblaue Blüthenröhre. Die Wurzel ſchmeckt ſchwach— bitterlich-Jüß, während die Blätter eine heftige, anhaltende und durchdringende Bitterfeit beſitzen. Alle Theile der Pflanze find jchleimig und officinell. Die bittere K. hat eine jehr dünne, faferige, gelblich-weige Wurzel, während das Kraut äußerſt bitter ift. Den Thee der gemeinen Kreuzblume wendet man mit dem beften Erfolge als milchbeför— derndes Mittel jäugender Frauen an; zu dieſem Zwecke nimmt man vom getrockne— ten Kraut 1 Duent auf eine Tafje und jest etwas Anis zu. Die Wurzel wird gegen Lungenjhwindfuht, Lungenverſchleimung, alte Catarrhe, in einer Ab— fochung gebraucht. In einer weinigen Tinetur dient fie bei jchlechter Verdauung ald magenjtärfendes Mittel und Ichleimige Durcfälle Bei der Abkochung fommt auf einige Taſſen 1—2 Duent; man fest gern noch isländiſches Moos und Süß— holzwurz bei. Zur Tinctur nimmt man einen guten alten Schoppen Wein (1, Flalche), und jest darin 6 Loth Wurzeln an; wird Löffelvollweife genommen. Im Mat hat die Wurzel am meiften Kraft, fie it deshalb in diefem Monat zu ſammeln. Leiſtet auch nah Entzündungen der Bruft und der Lunge vorzügliche Dienjte, befördert die Thätigfeit der Sgpleimhäute und wirkt zugleich tonish. — Die gemeine K. (P. vul- garis), wächst mit ihren rothen und weißlichen Blumen auf feuchten und trocdenen Wieſen in ganz Deutjchland jehr häufig, iſt als Viehfutter ausgezeichnet, und wird manchmal wie die vorige in der Heilkunde gebraucht. — Senega:- Pflanze, Klap- perihlangenfreuzwurz (P. senega), wächöt in Nordamerika, enthält in der Rinde jehr viel bittere Schärfe, und macht ji durch ihren Gebrauch gegen Schlangenbilje, namentlich gegen die von der Klapperihlange berrührenden, berühmt. Zu diefem Ende wird die Wurzel gefaut und der Saft hinunter gejchlungen, während man die Meberbleibjel auf die Wunde legt. Bei gehöriger VBorficht kann man jie auch gegen Bruftfranfheiten und Würmer anwenden. Krenzdiftel, |. v. a. Eberwurz. Krenzdorn, ſ. v. a. Wegdorn (ſ. d.) Krenzdoruholz, das gelbliche, im Kern ſchön vothe Holz von Rhamnus cartharticus. —A ſ. v. a. Aloeholz. Kreuzkraut (Senecio), Sg der Familie Bereinblüthler; walzige oder kegel— — Hülldecke; einreihige Hüllblätter; röhrenförmige, dzähnige Blumenkrone; unge Ihnäbelte Schließfrüchte. Dieſe Gattung zählt mehr als 600 Arten. — Arten: Ge- meines 8., Krötenfraut, Bogelfrant, Goldfraut, Speifraut, Grind- traut, Baldgreije (S. vulgaris), ein in allen Gärten Europa’3 läſtiges Unkraut, welches einen mehr als — äſtigen Stengel mit dicken, ſtarkzertheilten, lappenför— migen Blättern hat; die gelben Blumen ſtehen in Keinen Büſcheln am Ende der Stengel und Aeſte. Die Blumen werden jehr fleißig von den Bienen befucht; dad Kraut wird don einigen Vögeln gefrefien, während dag Vieh es unberührt ftehen läßt. Blüht außer 336 2 Krenzkümmel — Kreuzwurz. den Gärten an öden Stellen, an Üegen, Heden und Manern das ganze Jahr, und wird gegen epilep- tijche Zufälle (Falljucht), mit großem Bor theil angewendet. Zu diejem Zwecke kocht man die ganze Pflanze mit Wafjer ab und trinkt's. Wird äußerlich als erweichendes, zertheilendes und Giterung beförderndes Mittel, Wurme bejchwerden und gegen Menſtruationsſtockun— gen benützt. — Japaniſches K. (S japonica), die Stengel ſind als Gemüſe geſchätzt. — Schönes K. (S. elegans), hat röthlich-violette Blumenitrab- {en und goldgelbe Scheiben, daher als Zierpflane MM gezogen. — Jakobskraut (S. Jacobaea), ehr "> fraut, Jakobsblume, eine jehr gemeine Pflanze — mit gelben geſtrahlten Blumen, die im Juli hervor— brechen und einen ſchönen Strauß bilden, Wäãchst beinahe in ganz Europa, namentlich in Deutſchland an allen Wegen und Zäunen, auf feuchten Wieſen und in Mälvdern und hat einen 2—3 Fuß hoben, äftigen Stengel, der mit vielen leyerförmigen, gefie— derten Blättern beſetzt iſt. Friſch iſt das Kraut zum Grünfärben geeigneter als getrocknet. Wird ihm etwas Wipmuth zugefeßt, jo gibt es eine oliven- Braune, etwas in's Goldgel beſpielende, dauer— a Be a nen eſſen die Blätter, Kreuzfrauf. und finden die Bienen viel Nahruug in den Blumen. Das Kraut wird a Braune, chroniſchen Huften und Nuhr, äußexlich aber als HI theilend angewendet. — Krebspijtelblätterige K. (S. acanthifolius) gegen Nie— ven= und Blajenfteine, Unterleiböverhärtungen, verhaltene Meuftruas tion und KRrantheiten des Uterus dient eine Abkochung der Blätter und Blüthen. — Goldgelbes K. (S. aureus), wird wie Mohlverlei gebraucht. — Sumpf: (S. palustris; S. villosus : Cineraria palustris), blaßgelbe Blüthen; die Aeſte der obern Blattachſeln jehr zeitig und eine Doldentraube bildend ; findet fich an Suͤmpfen und auf Torfmooren von ganz Europa, namentlich im nördlichen Theile und in Sibi— rien, iſt einjährig, blüht im Juni und Juli, und hat in der Wurzel Heilkräfte gegen Geſchwüre und den Wurm am gingen — Sarraceniiiks ®. (S. sarra- cenicus), kriechende Wurzel, hat oft einen 6 Fuß hoben, fahlen Stengel mit ſehr ſpitzen unten feilförmigen Blättern; vielblüthenköpfige Dolventraube mit goldgelben Blüthen; kahle Schließfruͤchte; kommt in feuchten Hecken, Weidengebüſchen, Flußufern ꝛc. von Europa vor, ift ausdauernd, blüht im Juli und Aug., ift geruchlos, ſchmeckt bitterlic und etwas ſcharf und galt von jeher für eines der beften Wundmittel; wird an nt Stockungen des Unterleib ımd al® harntreibendes Mittel gebraucht. Kreuzkümmel (Cuminum), Gattung der Familie Doldengewächſe; 5zähni Kelchſaum; Zipaltige, längliche Blumenblätter, weiße oder öthliche Ehen —— Seite zufammengezogene Spaltfrucht; ungeflügelte Theilfrüchte, anf dem Riten convere an der Berührungsfläche concave Kernmafje, 2theiliger Fruchthalter. — Arten: Ach: ter 8. (C. Cyminum), 1,—1'/, Ruß hoher Stengel, mit gabeljpaltigen Aeſten und Eurzgeftielten, einfach) vreifingerigen Blättern und blattgegen= oder endjtändigen Dolven ; weiße, rofenvothe oder faft purpurrothe Blüthen ; blapgelblich-graue, feinflaumige ober fahle Spaltfrucht, auf den Riefen mit Stacheln befett; wächst in Aegypten und Aethio— pien, ift einjährig, blüht im Juni und Juli. Die jtark und widrig riechende und bitter- lich gewürzhaft ſchmeckenden Früchte wirken wie der gemeine Kümmel, doch viel ſtärker. Kommt in der Offiein als römiſch er oder ägyptiſcher Kümmel (Semen Cumini S. Cymini) vor, wird bei uns jedoch ſelten gebraucht. Hieher gehört auch bie jellerie- artige Krubera leptophylla, welche im Drient wächst und dort gegefjen wird. reuzwurz, ſ. dv. a, Zotenblume. Krenzwurz. 337 Kreuzwurz, Kreuzenzian, Sporenftih, Heiner Enzian, Himmelsſtengel, Sibillen: wurzel, Lungenblume, Heil aller Schaden (Gentiana ceruciata). Diele Enzianart wächst auf trodenen Wieſen, Bergen und an Wegen, wird 2—4 Fuß hoch, blüht blau im Juli und Aug., die Stengel jtehen von 1—4 einander gegenüber; die lanzettigen Blätter find dunkelgrün und umfaſſen den Stengel. Die vfficielle Wurzel ift in der Regel mehräftig, fingersdic, 1,,—1 Fuß lang, augen weißgelb, innen weis, ſchmeckt bit- terlich rote und verurfacht beim Kauen eine Schleimabjonderung. Nach 3. Balie iſt diefelbe dag bewährteſte Mittel gegen die Hundswuth. Ein von einem wüthenden Hunde gebifjener Menſch fühlt anfangs feine Schmerzen, die Wunde wird bläulich und faulig, und ergießt eine dünne, übelriechende Jauche. Der Gebifjene wird traurig, un— ruhig, Elagt über Kopfweh und Meattigfeit, hat ängitliche Träume, befommt Schaueran- fälle, wird immer ängjtlicher, jucht die Einſamkeit, jene Augen find tier und rollen oder glänzen und er fühlt eine Art electriicher Schläge. Jetzt tritt die Wuth bald ein, wenn man die Blutadern auf der untern ZJungenfläche, die ganze Knötchen bilden, nicht 3—4 Linien lang auffehlist und fo lange bluten läßt, bis es von jelbft aufhört. Nach diefem erhält der Gebifjene die erjte Portion unſeres Mittel3, welches aljo zubereitet wird: man nimmt von der friſchen Wurzel 3 Loth, ſchneidet ſie klein umd ſtoßt fie in einem Mörjer unter Jugießen von. Brunnenwafjer zu einem dünnen Brei. Diefen preßt man durch Xeinwand jo aus, dap man 3—4 Loth Saft davon erhält. Zur erjten Gabe, welche am wirkſamſten jein muß, nehme man die ftärkiten und ältejten Wurzeln. Solche Gaben muß man 9 Tage hindurch nehmen, am beiten Morgens bei nüchternem Magen. Die getrocnete Wurzel anzuwenden, ift nicht rathjam, dagegen muß man die Wunde Außerlich, wie folgt behandeln. Die friiche Wunde wird mit Nosmaringeift ausgewa— chen, dann verhindet man fie mit einem Pflaſter, das aus 2 Theilen ungejiebtem Korn- mehl und 1 Theil recht fein geſtoſſenen Wachholverbeeren, mit jtarfem Branntwein zu einem Brei gemacht, bejteht. ne Verband ijt von 16 zu 16 Stunden zu erneuern, und muß die Wunde nach jedem Verbande ausgewajchen werden, bis endlich nach dem dritten Verbande ein Pflajter fommt, zu dem man %, Pfund Baumöl und 4 Loth gelbes Wachs in einen neuen glafirten Gefäß über glühenvden Kohlen zergehen läßt, /, Pfund Minium beimifcht und jo lang auf dem Feuer läßt, bis das Ganze ein roſtbraunes An- ‚jehen hat. Vom Feuer genommen, wird die Maſſe noch jo lange gerührt, bis fie lau it, dann miſcht man noch Y, Pfund Weizenftärke hinzu, und hat man das Ganze aber: mals Stunde fleigig über dem Feuer gerührt, jo mijcht man 6 Loth venetianischen Terpentin dazu und rührt es jo lang, bis e3 lau geworden iſt, zerreibt Loth Kampher in 5 Eplöffel vol Baumöl und miſcht dieß unter obige Mafje.*) Kleine Bißwun— den oder bloße Hautabjhärfungen, die übrigens am gefährlichiten find, oder wenn fie ſich Schon gefchloffen haben, muß man vor Anwendung irgend eines Mittel auf- Ichneiden und einige Zeit bluten laſſen. Wird man auf dem Felde von einem wüthen— den Hunde gebifjen, jo wajche man die Wunde alsbald mit Urin aus und jchreite zu weiterer Behandlung, wenn man nad) Haufe kommt. Schmerzt und brennt die Wunde beim zweiten oder dritten Berbande, jo ijt der Menjch außer aller Gefahr, im andern Fall it fein Zuſtand bedenflih, und mug man dann Brech- und Abführungsmittel geben, die Unterzungenvenen öffnen, wenn fie wieder anjchwellen, die Gaben des Wurzelſafts vermehren, Schläfe und Bruft mit Nosmaringeift einveiben umd den Duft davon einath- men. So oft der Patient den Saft genommen bat, jol er ſich in's Bett legen und 1", Stunde nachher nichts eſſen. Am fiebenten Abend gebe man dem Kranfen während der Hägigen Kur 2—6 Tropfen Nosmaringeift, jonft aber nie. — Bei ſchon ausgebro- chener Wuth ift der Kranke zu binden, und der Krenzenzianfaft mit Wafjer zu geben, welches in einem fupfernen Keſſel gefotten wurde. 2 Stunden nachher juche man ihm eine Fräftige Brodfuppe beizubringen, reibt Stirn, Schläfe, Haldadern und Bruft mit Rosmaringeift, und jucht ibn möglichjt zu beruhigen. Schläſt der Kranke längere Zeit, jo ift er gevettet, namentlich) wern er nachher Wafjer trinkt. Gebiffene Thiere werden ebenjo behandelt, und jehe man in allen Fällen darauf, daß man fich mit dem Geifer der *) Diefes Pflafter hat fich auch als vorzüglich bei friſchen und alten Wunden, bei Duet- fhungen, Gefhmwulften, gebrannten Theilen ac. bemäprt, und Fann im Allgemeinen als Wundpflafter empfohlen werden. 2 2 338 | Krieche — Kropfſchwamm. Kranken nicht beſchmutzt, namentlich an Stellen, die nur eine ſchwache oder gar verletzte Hautbedeckung haben. Um den K, ſtets bei der Hand zu haben, iſt deſſen Anbau zu empfehlen. Der Samen fann im Herbſt Leicht gefammelt werden, dann baut man ihn im Frühjahr vor einem Regen auf Hügeln und trodenen Wiefen an, jedoch nicht zu dicht, ſonſt bleibt die Wurzel zu klein. Im Sept. und Det. werden die Wurzeln ausgegraben, fie werden dicht aneinan- der in Keller aufgejtellt und mit feiner Gartenerde beftreut. Auf diefe Art erhält fich die Wurzel, bis man fie wieder frifch haben Fan. Befjer noch ift, man bezeichnet ich die Stellen, wo die Wurzel wächst, dann kann man fie zu jeder Zeit ausgraben. Die öjterreichiichen Sanitätöbehörden haben diefes Verfahren in allen vorkommenden Fällen anzuwenden befohlen, J ieche, Kriechel, in Sachſen, bei Erfurt ꝛc. ſ. v. a. Pflaume (Prunus insititia); — ſ. v. a. Haberſchlehe. Krocken, A v. a. Vogelwicke; — die Grannen der Gerfte.: Krötenbaljam, ſ. v. a. Mentha aquatica. Krötendill, ſ. Dill. - Krötenfuß, mehrere Juncus-Nrten. Krötengras, Sumpfbinjengras, eine vom Vieh gefuchte ſalzige Grasart, ſ. v. a. zeizad. Krötenkraut, ſ. v. a. Kreuzkraut. - Krötenmelde, ſ. v. a. Stechapfel. Krollerbſen, j. v. a. Korallenerbfen. = 5 — Kronwit, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. gemeiner Wach— older. Kronerbje, ſ. v. a. weiße Doldenerbje. Kronnent, ſ. v. a Wachholder. Kron-Piment, die größere, mehr ovale, im Handel vorkommende Sorte des Neuge— würzes, welches jtarf und angenehm nad, Nelfen, Zimmt und MaciS riecht, und von den Früchten von Kugenia acris herrührt; ſ. Eugenie Kronsbeere, in Mecklenburg und andern Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Preifelbeere. Kronwide (Coronilla), Gatlung der Familie Schmetterlingsblümler; kurzer, lockiger, Izähniger Kelch, jchmetterlingsförmige Blume; an der Spite verbreitete oder Ir gleiche Staubfäden; lange, Leichtgebogene, von 4—6 längsriefen durchzogene Hülfen, rten: Straudhige oder Sforpiond-K. (C. Emerus; Emerus major), jehr äſtiger, 25 Fuß hoher Strauch mit zerjtreuten, unpaarig-gefieverten Blättern, gelber Blume, 119 — 2 Zoll lange, dünne, 4—Sfamige Hülfen, die durch Riefen fechsfantig ſind. Wächst im mittlern und ſüdlichen Europa auf Hügeln und Bergen zwifchen Ge: büſch, findet fich oft in Anlagen und blüht vom Mat bis Juli. Die geruchlofen, unan— genehm bittern Blätter dienten früher häufig als Abführungsmittel, und enthalten inbi- grehgen Färbeitoff. — Bunte K., Peltſchen, (C. varia), hat durch ihre Schmetter- ingsblumen und gefiederten Blätter viel Achnlichfeit mit den Wicken, nur daß die Blu- men mit 8—12 blaßrothen Blüthen ein Kleines Köpfchen bilden. Wächst im mittlern Europa und mehreren Gegenden Deutjchlands auf Aeckern, hohen Waldwiefen und an Rainen wild. rg hat man jie als Futterpflanze empfohlen, allein das Vieh frißt fie nur im Nothfall. Wird fie in Gärten als Zierpflanze gezogen, fo erlangen die Blumen eine beträchtliche Höhe. Wirkt brechenerregend und hat giftige Eigenschaften. — Va— — — K. (O. valentina), die Blüthen riechen ſehr ſtark und widrig. — Meer- grüne K. (C. glauca), dieſe beiden Arten find im ſüdlichen Europa zu Haufe und bejigen gleichfalls emetifche und purgivende Eigenfchaften. — nie: K. (C. scropioides; Arthrolobium ser.), ſchmeckt ſcharf und wurde früher für ſehr wirk— ſam gegen den Skorpionsſtich gehalien. Kropfſchwamm, Badejhwamm; das darin enthaltene Jod vertreibt alle Drüſen, daher müſſen Krauenzimmer bei der Anwendung dieſes Mittels vorfichtig fein, font Ihwinden ihre Brüfte merklich; auch wird die weibliche Periode dadurch vermehrt und muß von Schwangern ganz gemieden werden. In der Luftröhrenſchwindſucht, wenn im Kehlkopfe ein Brennen, Zufammenfchnüren oder Täftige Trockenheit ſich zeigt und der Huſten nicht gehen will, hat fi) der 8. auch als fehr dienlich ken Bon dem in Kropfwurzel — Krummröhre. 339 jeder Apotheke j habenden Kropfpulver nimmt man Morgens und Abends je eime Mefferjpige voll, und joll daſſelbe zur Zeit des abnehmenden Mondes am wirkſamſten jein. Auch kann man fi) eine Kropf= oder Jodſalbe geben laſſen und damit täg- lich zweimal, je eine Bohne groß, einreiben. Schon verfnöcherte Kröpfe weichen dieſem Mittel nicht, dagegen ift es gut in Luftröhrenjchwindjucht. Das Pulver kann man als Tinctur geben, wenn man e3 mit dem gleichen Theil Weingeift bereitet und täglich, 8—15 Tropfen davon nehmen läßt. Kropfwurzel, die Wurzel v8 gemeinen Tüpfelfarrng (ſ. d.) Krugalge (Ceramium), Gattung der Familie Gelenffruhtalgenz gegliedert- fadiges, dichtes Lager mit Keimkörnern im den Gelenken. — Arten: Durchſchernende 8. (D. diaphanum), befteht aus gegliederten, glashellen Fäden mit rothen, undurchſich— tigen Gelenken, weshalb fie in Wafjer ein vojenartiges, vöthliches Anjehen haben. Wächst in allen Meeren und ift en gebräuchliches Wurmmoos. Krugfrucht (Edaianthus), Gattung der Familie Glockengewächſe; Öfpaltiger Kelch, überweibiger Saum; halb Sfpaltige, manchmal auch gloden- oder trichterförmige Blumenkrone; I freie Staubgefäße; 2—Sfächerige, unterftändige Kapſel. — Arten: Grasblättrige 8. (E. oder Hedraeanthus sraminifolus), mehrere dicht rafenartige Wurzelköpfe; weichflaumbaarigen Stengel und Blätter, dieje ganz und bandfsrmig; blaue Blumen; blüht im ſüdlichen Stalien und auf Sieilien im Juni und Juli und auf age und Bergen und iſt ausdauernd. Blätter und Blüthen jollen gut gegen Epi- epfie jein, jedoch noch nicht erprobt. Heißt auch Campanula gram,. und Wahlen- bergia graminifolia. moos (Alicularia), Gattung der Familie Jungermannienmooſe; krugför— mige Stielhülle; lederige, farbige Geſchlechtshülle; kugelige, glatte Keimkörner. — Ar— ten: Treppenartiges K. (A. scalaris), aſtloſer, kriechender, fleiſchiger, grüner Stengel; grüne, zweireihige, dicht dachziegelige Blätter; wächst auf feuchter, fetter Erde und auf Sandſteinfelſen. Rrullfarn (Adiantum), Gattung der Familie Wedelfarrn; randftändige, gleich breite oder rundliche Fruchthäufchen, Tchuppenartiger Schleier, der vom umgejchlagenen Rande des Laubes ausgeht. — Arten: Frauenhaar-K. (A. Capillus-Veneris), iſt fehr glatt und zart, wird etwa 1 Fuß hoch; horizontaler, Aftiger Wurzelſtock; Wedel am Grunde doppelt, oben einfach, gefiedert; kommt in Feljenrigen, feuchten Mauern, Spring- brunnen im ſüdlichen Europa, Südamerika und Teneriffa vor, blüht vom Juni bis Sept. Geruch und Geſchmack ſchwach gewürzhaft, wird unter den Namen Frauenhaar in einem Aufguß bei Leihteren Katarrhen gebraucht; diente früher zur Bereitung des Syrop Capillaire, jett meift nur noch aus Altheefyrup und Drangenblüthenwaffer bejtehend. — Fußze higer K. (A. pedatum), glatt und größer als der vorige; wächst in Nordamerika, ijt ausdauernd, trägt vom Aug. bis Sept. Früchte, viecht ſchwach ge- würzhaft, ſchmeckt etwas zufammenziehend bitterlich ſüßlich, und wird als fanadifches Trauenhaar der vorigen Art noch vorgezogen. Krummhals (Lycopsis), Gattung der Familie Rauhblättler; Stheiliger Kelch; trichterige, Spaltige Blumenfrone; durch 5 flaumhaarige Dedflappen geſchloſſener Schlund ; 5 Staubgefäſſe; + nüßchenartige Schliegfrüchte. — Arten: Acker-K. (L. arvensis), ganz fteifhaarig; 1—2 Fuß hoher, aufrechter Stengel; gezähnte, Tanzettige Blätter ; die gekrümmte Blumenfronenröhre tft in der Mitte weiß, der Saum hellblau; wächst überall auf Aeckern, ijt einjährig, blüht vom Juni bis Herbit und wird in der Medizin nicht 0 gebraucht. ummholz, Keummholzbaum, ſ. v. a. Zwerg-Kiefer |. u. Kiefer. Krummholzöl, aus den Zweigen von Pinus pumilio jtammender Balfam; wird un- Bon Her B alfam (Balsamum hungaricum, B. carpathicum ) genannt, wenn er elbjt ausgeflofien, Templinerödl (Oleum templinum), wenn er durch Deftillation ge wonnen wird. Krummkiefer, S. v. a. Aspe Krummröhre — Gattung der Familie Glockengewächſe; Sſpaltiger Kelch; Sfpaltige Blume; ganze, meist herabgekrümmte Röhre; zufammengewachjene Staub- gefäße; eingejchloffener Griffel — Arten: Kautſchuk-K. (S. Caoutschouec), etwa A2 Fuß hoher, lahläſtiger Strauch; Aeftchen, Blätter und Blumen —— filzig mit 340 Kruppbohne — Kürbis. äftigen Haaren; elliptiſche, 3-3, Zoll Tange Blätter, Blumenfrone außen behaart; blüht auf den columbischen Anden im November. Das von Quito in den Handel Toms mende Federharz rührt von dem Milchjaft dieſes Strauchs ber. Kruppbohne, eine Abart der Reiferbohnen, j. v. a. Zwergbohnen. —————— j.v. a. Stachelbeere. Krutichenbaum, ſ. v. a. filzblätterige Birke, Aubeben, j. Cubeben. Kududafei e, in Sibirien f. v. a. orientalifche Lichtnelke. Küchenſchelle, j. v. a. Oſterblume. Kühſchote, ſ. v. a Bejenginfter oder Pfrieme. Kümmel (Carum), Gattung der Familie Doldengewächſe; undeutlicher Kelchrand, auggerandete Blumenblätter; Theilfrüchte mit 5 Niefenz blüht weiß. — Arten: Ge- meiner Feld» oder Wieſenk. (C. Carvi), man findet diefe befannte Pflanze in ganz Europa auf un und Bergen wild, wird aber ſeit etwa 50 Fahren in verſchie— denen Theilen Deutſchlands, vorzüglich in Sachen, mit Sorgfalt gebaut. Der 8. bat doppelt gefiederte Blätter; fiederjpaltigsvielfpaltig; kantiger Stengel; ſpindelige Wurzel. Sit ausdauernd, blüht im Mai, reift im Juli und Aug. Verlangt zum Anbau einen lehmigen Sandboden oder einen ſandigen Lehmboden, der nicht zu naß und nicht zu friſch gedüngt fein darf. Compoſt-, Güllen-, Kalle oder Aſchendüngung ift am beiten. Er wird breitwürfig oder in Reihen in einen gut zubereiteten Boden gejäet, und kann man dem Boden vorher noch einen klei abgewinnen, wenn man ven Samen im Frühjahr in Neihen jüet und jpäter in einer Entfernung von 6—8 Zoll auf das zubereitete Feld verfegt. Ein fleißiges Felgen erhöht den Ertrag ehr. Zur Vermeidung des Körner: ausfalls werden die KRümmelpflanzen Morgens in bethautem Zustande abgejchnitten, zum Trocknen auf ein Trocfengeftell oder auf Eleine Haufen, die man mit Stroh bedeckt, ge fett. Nach dem Abtrocknen drifcht man den Samen aus, reinigt ihn und jchüttet ihn auf einem trocenen Boden auf, wo er öfters umgewenbet werden muß. Der 8. wirkt gewürzhaft und erwärmend; man braucht ihn als Thee oder Pulver gegen Blähungen, folikfartige Schmerzen, Magenbefhwerden, ſchlechte Verdauung jowie zur Beförderung der Milch fäugender Frauen. In den erften Fällen wird das Kümmelöl angewendet, von dem man einige Tropfen auf Zucker nimmt oder die ſchmerzenden Stellen damit einreibt. Die Wurzel läßt fih auch al3 Gemüfe und an Euppen gebrauchen, während der Same ein vorzügliches Gewürz ift; zieht man Branntwein darüber ab, jo erhält man den Rümmelbranntwein — Serqeficht man den Samen, feuchtet ihn mit Brannt- wein an, und legt ihn in dünner Leinwand auf den Kopf, jo vertreibt er gewiſſe Arten des Kopfwehs. Ber Blähungskrampf, Verdauungsſchwäche 2. gibt man einen warmen Theeaufguß zu 35 — üj auf zwei Taffen Waller. Man kann bieje Samen auch zu aromatischen Kräutern und Bädern nehmen, da fie wohlfeil find, und zwar mehrere Unzen auf ein Bad. Das ätheriſche Del diefer Samen darf man nur mit Vorficht anwenden und höchſtens 2—4 Tropfen auf Zucker in einer Gabe. — Auf — Wieſen ſollte man ihn als vorzügliches Viehfutter überall bauen. — Der ſchlanke K. (C. gracile), und der ſchwarze Kümmel (C. nigrum), dient in Oft: indien, wie bei und der gewöhnliche 8. — Knolliger 8. (C. Bulbocastanum; Bunium Bulb.), fnollige, bis 2 ZoU dicke Wurzel, außen dunkelbraun, innen weiß; wird roh, gekocht und in der Afche gebraten gegefjen. Auf gleiche Weife wird die fnollige Wurzel der nadten Knolldolde (Bunium denudatum), in England, Frankreich und Südeuropa benützt. — Steckenkrautblättrige Knolldolde (B. ferulaefolium), Rn aa wird von den Türken unter dem Namen Topana gegeſſen; wächst auf Can— ia, Cypern 2. Kümmerling, |. v. a. gemeine Gurfe. Künlein, |. Thymian. Künthen, Kürbeeren, ſ. v. a. Hornitraud. Kürbis (Ban: Gattung der Familie Kürbisgewächſe; Szähniger Kelch, Sipaltige Blumenkrone, 5 Staubgefäſſe, Ibrüderige Staubfäden, 5 verwachlene Staub- fölbchen; dag Weibchen hat nur drei nicht ausgebildete Staubfäden; Ffpaltiger Griffel, 2ipaltige Narbe, Zfächerige Fruchtfnoten, rindige, gejchlofiene Beeren. — Arten; Ge— meiner Garten-Kit (C.Pepo), jteifhaariger, kletternder Stengel; Aftige Winkelranfen ; u Kürbisbaum. 3441 berzförmige, Slappige, rauhe Blätter; rundlich-längliche, zufammengedrücte oder aud) lange, in mannigfachen Formen erfcheinende Früchte; ift einjährig, blüht im Juli, reift im Sept. Der K. ftammt gleich den Gurken und Melonen aus den wärmern Ländern; liebt, wie diefelben, anhaltende Feuchtigkeit, und ift gegen Kälte befonders empfindlich. In entfprechendem Boden treibt der K. einen 20-30 Fuß langen, vanfenden Stengel mit gelben Blumen und ‚getrennten Gefchlechtern. Diefelben hinterlafjen apfel- oder birnförmige, glatte oder warzige Früchte, die oft unglaublich groß werden und ein Mark mit vielen Samenfernen enthalten. Der K. kann ohne viele, Mühe gebaut werden und erfordert ein ftarfgedüngtes Land; am beiten gebeiht er in alten Miſt- oder Compoft- haufen, welche jonnig liegen. In diefe gräbt man zu Anfang Mai ein 3 Fuß. breites und 1 Fuß tiefes Loch, füllt dasſelbe mit beſonders geeigneter Erde aus und legt 4 gute Kerne 1, Zoll tief drein. Die auffeimenden Pflanzen begiegt man fleitig, ſchneidet die Seitenranfen ab und läßt nur ein Paar Hauptranfen, welche dann Nahrung zu ihrer gehörigen Entwidlung haben. Um fie vor Fäulnißflecken zu jchüten, legt man ihnen dünne Brettchen unter und fehrt die untere Seite öfter der Sonne zu, damit fie ichneller und befjer reifen. Die Menjchen können die Frucht nicht roh eſſen, weil Fleiſch und Mark etwas zähe und blähend ift, dagegen geben fie ein nahrhaftes Futter für Schweine, Kühe und Fiſche. Mit Mil und Eiern gefocht oder auf irgend eine andere Art zubereitet, geben fie guten Brei, Pfannfuchen 2. Junge, Kleine Kürbiffe, die nad) - dem Abwelfen der Blüthe gebrochen werden, fann man wie Gurken mit Eſſig einmachen und reripeilen. Der aus gefochten K. gepreßte Saft gibt durch allmäliges Abdampfen einen angenehmen Syrup, der noch zu Zucker abgedampft werden kann. Die Samen-« förner geben ein kräftiges Mehl zu Backwerken, mit Waſſer in einem Mörſer zeritoßen, erhält man von ihnen eine Milch, die gegen Fieberhitze und Unterleiböbe- Ihwerden mit Vortheil angewendet wird. Werden fie von ihrer weißlichen Haut be: freit und ausgepreßt, jo Liefert 1 Pfund Kerne 1, Pfund feines Del unter der Prefle, das jo gut wie Baumöl ift. Bejtreicht man Vieh mit dem Blätterjaft, jo wird dasſelbe nicht von Bremfen und anderem Ungeziefer geplagt. Unter Kartoffeln, Kohlkraut ꝛc. würde dieſer K. recht gut gedeihen, ohne dem Wachsthun der andern Pflanzen zu ſchaden, daher ift zu bedauern, daß er nicht mehr angebaut wird. Der Brei gibt gute, Fühlende Umschläge; wird in einer Maffe von Ab- nnd Spielarten gebaut. — Flaſchen— fürbi3 (C. lagenaria), wächſt in Oſt- und Weftindien wild an Bächen, fommt aud) bei uns fort und wird wie die vorige Art Eultivirt. Die Blätter find eckig und filzig, die Früchte Holzig mit einem bittern Mark, das nur zur Maftung fich eignet. Die Kerne enthalten ein gute Del. Die ausgehöhlten harten Kruchthülfen werben getrodnet und zum Berjenden von Pflanzenfamen über’3 Meer gebraucht. Außerdem geben fie Trichter, Löffel und andere Geräthe. — Waſſſer-K., Wafjfermelone (C. citrullus), hat die Form der Melone, wird oft 3 Fuß lang, 2 Fuß die und gegen 30 Pfund Ihwer ; wächst in Indien, in Unteritalien und am beiten in der großen Bucharei wild. Auf Ceylon hat er einen Muskatengeſchmack, und wird er dort wie Aepfel gegefjen. Dei uns gedeiht er nicht gut, was zu bedauern ift, weil fein ſaftiges, kr Fleiſch füh- lend und erquidend it, in großer Menge genoffen aber erfältet, Kolif und andere Zufälle erregt. Mit Zucker und Roſenwaſſer vermifcht, gibt man den Saft gegen hitzige und faule Kieber. In China faut man den Samen als abkühlendes Mittel und preßt ein Del daraus. — Zur Zierde pflanzt man in Gärten den Melonen=f., den Tür— fenbund und andere Spielarten. Kürbisbaum (Urescentia), Gattung der Familie Larvenblümler; 2theiliger, glei= her, abfälliger Kelch; glodige Blumenfrone; 4 Staubgefäße, von denen nur 2 mächtig und fruchtbar find; jehr große, eirund=ovale, Arippige, breiige, 1fächerige Beere; Samen im Marf. -- Arten: — K. (C. Cajete), ein 20—30 Fuß hoher Baum, mit ziemlich diem Stamm und ausgebreiteten, falt horizontalen Aeſten, die 25— 30 Pfund ſchwere Früchte in einer harten, holzigen Schaale tragen. Der fäuer: lie Saft kanu zu einem Syrup gekocht werden und leiſtet in allen Brujtfranf- heiten vorzüglihe Dienfte; er ift im heißen Amerika unter dem Namen Calabash be- kannt, und wird dort vorzüglich bet entzündlichen und galligen Krankheiten, Waſſerſucht, und äuperlih bei Ductfhungen und Verbrennungen, ſowie als Speiſe benützt. Die Holzige Fruchthülle gibt allerlei Geräthe und Geſchirre — 4 342 Kürnel — Kugelkopf. Kleinfruchtiger K, Calabaſſenbaum (C. cueurbitina), wird kaum 15 Fuß hoch, wächst an ſumpfigen Plätzen in Südamerika, und hat länglich-runde, kürbisartige Früchte mit einer zerbrechlichen Schale und einem gelblichen Marf, deſſen Genuß für den Men: jchen ſehr ſchädlich, ja oft tödtlich ift. Das weiße Holz wird von Tifchlern gefucht. Kürnel, f. v. a. gelber Hornſtrauch. | Rüttelfraut, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Stabwurgzbeifuß. Rugelafazie, die gemeine Nobinie wird wegen ihrer 55 Krone ſo genannt. Kugelblume (Globularia), Gattung der Familie Kugelblumengewädhfe; Blüthen— köpfe mit 9—4Wlätteriger Hülldecke; Aantiger, röhriger, Sfpaltiger Kelch; unterweibige Blumenkrone; 4 Staubgefäſſe; aufliegender Staubbeutel; Aſpaltige Narbe; vom bleiben- ven Kelche, eingejchlojjene, Ijamige Nuphülfe — Arten: Gemeine K. (G. vulgaris), vielföpfige Wurzel, 3—6 Zoll hoher, Frautiger Stengel; fpatelfürmige Wurzelblätter ; endftändiger, Fugeliger Blüthenfopf; blaue, felten weiße Blume mit Stheiligem Saum. Wächst im mittlern und fünlichen Europa auf jonnigen Hügeln und Bergen, blüht im Mai und Juni und ift ausdauernd. Die bittern Blätter find ein gelinde3 Purgir- mittel, und werden zerquetfcht auf Wunden und Geſchwüre gelegt. — Drei- zähnige K. (G. Alypum), ftrauchig, wächst im füolichen Europa; Blätter purgirend, erregen oft Erbrechen und erfeßen die Senna. Früchte wirken in gleicher Weife. Kugeldiftel (Rehinops), Gattung der Familie Bereinbküthler; ſehr zahlreiche ein- blüthige Ztheilige, kurzröhrige Blumenkrone; walzige, feinzottige Schließ— frucht — Arten: Breitſchuppige K. (L. platylepis), ziemlich ajtlofer, 1—4 Fuß hoher, etwa filziger Stengel mit fiederſpaltigen, Leichtfilzigen Blättern, großen, blauen Blüthenföpfen, Fronenförmiger, häutiger Fruchtfron e; ift ausdauernd im Bannat heimifch. — Gemeine 8. (E. sphaerocephalus), 4—6 Fuß hoher Stengel, buchtig-fiederige Blätter, oben flebrig flaumig, unten graulich filzig; weißliche oder blaßbläuliche Blumen, blüht im Juli und Aug.; wächst an dürren, fonnigen Pläben des ſüdl. Europa’, kommt als Zierpflanze vor, und hat eröffnende und auflöjende Kräfte, die aber in der Offizin nicht benützt werden. Rugelfledite (Sphaerophoron), Gattung der Familie Stanbfugelflehten; ſtrauch— artiges, augen Frujtiges, innen ee Geſtell; endjtändiges, Fngeliges Keimlager. — Urten: Korallenförmige 8. (S. coralloides), jtrauchiges Geftell; Faftanten- braun, doch kommt fie auch weiß vor. Kugelfruchtalge (Sphaerococeus), Gattung der Familie Kernalgen; fähig oder flach, iſt naß wohlriechend und purpurröthlich — Arten: Purpurröthlide K. (S. purpurascens), fadenförmiges, zartes Laub; purpurrotb; im Meere. — Wurm: treibende K. (S. helminthochortos), wächst im Mittelmeer und bildet den Haupt: beftandtheil des Wurmmoofes, das in unjern Apotheken vorkommt, und aus vielen kleinen Geepflanzen von ſcharf widrigem Geruche und angenehmen, ſcharfſalzigem Gejchmacke beiteht. Dient gegen Würmer, vorzüglich gegen die Spulwürmer der Kinder, fowie gegen hartnäckige Drüfengefhwülfte, Berhärtung und Anſchwel— Yung weiblidher Brüfte und hartnädige Sfropheln. Innerlich gibt man täg- lich —Z3mal je 15—30 Gran auf einmal als Pulver mit Zucker oder Anis, oder als Lahverge unter etwas Honig, oder als Thee, zu dem man auf den Tag 4 Loth u mehreren Taffen nimmt. Ein Anfab von Wurmmoos und Sennesblätter, von jedem 3 Loth auf 1 Schoppen Rheinwein, ift jehr Fräftig, und nimmt man davon Morgens und Abends je 3—4 Löffel voll. Ein Abſud gibt vorzüglihe Wurmklyftiere — Gewimperte 8. (S. ciliatus), wird in Irland zu einer Galferte gekocht und gegeffen. — Rraufe K. (S. erispus), naß braun purpurfarbig, getrocknet ſchwarz, wird durch das Liegen in ſüßem Waſſer grümlich und zuletzt weiß; findet ſich in allen euro: päifchen Meeren, verwandelt ſich durch's Kochen und Erkalten im eine feite Gallerte, wird in der Mediein ala Lichen Caragheen wie Salep und isländifches Moos ge braucht, enthält aber noch Jodine, was jehr zu berüdfichtigen ift. ©. audy Algen. Kugelgummi, |. v. a. Senegalgummi. ! —— K eltopf (Cephalophora), Gattung der Familie Vereinblüthler; 2reihige, zu— rückgeſchlagene, vielblüthige Hülldecke; röhrenfürmige Blumenkrone; Szähniger Saum; fugelige Blüthenköpfe. — Arten: Gewürzhafter K. (EC. aromatica), krautiger, äſti— ger, ſch immelgrünlicher Stengel mit wechſelſtändigen, unten fiederſpaltigen, oben leicht Kuhbaum — Labfrant. 343 gezähnten ‚Blättern; gelbe Blüthenföpfe an den kahlen Aſtſpitzen; einjährig; auf ftrau: chigen Hügeln und Triften von Chile; riecht ſtark gewürzhaft, wie Rain 1, heißt des— halb Mancanilla del Campo, — Schimmelgrüner 8. (C. glausa), der vorigen Art ähnlich, nur it der Stengel halbſtrauchig und die Blätter länglich-lanzettig, auch jind die Blüthenköpfe noch einmal jo groß; zweijährig; wächst im Chile. Die getrod- neten Blätter dienen zum Gelbfärben. Kuhbaum, amerifanifcher, |. v. a milhgebende Brodnuß. Blum: j. v. a. Caltha palustris. Ruhhornklee, |. v. a. gemeiner Hornklee. Kuhkohl, j. v. a. baumartiger Blattkohl. Kuhkurutz, in einigen Gegenden Deutſchlands |. v. a. gelber gemeiner Mais, Ruhpilz, ſ. v. a. großer eßbarer Röhrenpilz. Ruhweizen, ſ. v. a. Wachtelweizen. Kummern, bei Homburg dv. d. 9. n v. a. gemeine Gurke, Kunerle, in Sachjen f. v. a. gemeiner Thymian. Kuuſchroten, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. gemeine Pfrieme, Kurbeer, |. dv. a. gelber ri ‚Kutira Gummi, ein dem Traganth Ähnliches Gummi, das aber kein Stärfemehl ent- hält, und vornehmlich von der Farneſiſchen Akazie gewonnen wird. Kutte, |. v. a. gemeine Quitte. Ruttelfraut, |. v. a. Stabwurzbeifuß. L Pabdanum, |. v. a. Ladangummi. Pabfrant (Galium), Gattung der Familie Krappgemwächle; vielehig oder zwitterig; überweibiger Kelch; flache oder radfürmige Blumenfrone, 4, jelten 3 Staubgefäße; kuge— (ig-zweifnotige Spaltfrucht, die ſich nach erlangter Neife in 2 einjamige Sch ießfrüchte trennt. — Arten: Rurzblätteriges 8. (G. Cruciata), 1—2 Fuß Hoher, aftlofer Stengel, der rauhhaarig und Afantig ift; furzhaarigszottige, während der Fruchtreife herabgejchlagene Blät- ter; gelbe Blumenkrone; nierenförmige, kahle, vunzelige, unter den herabgeichlagenen Blättern verborgene Spaltfrucht, von den beiden Schließfrüchten kommt oft nur eine zur Reife; ändert ab, um wächst in Europa, dem nördlichen Aſien auf Waldwiejen, an Hecken und Zäunen, blüht im April und Mai und ift ausdauernd, Die ziemlich jtark riechende, etwas adjtringirend bitterlich-ſchmeckende, blühende Pflanze wurde früher innerlich angewendet, jet aber nur noch al3 Wundmittel und bei Brüden. — Wahres, gel— bes L., Waldmeifter, Unferer Frauen Bettitroh (G. verum), von allen Arten diefer reichen Gattung die verbreitetite, befanntejte und nüßlichite. Ste findet fich in ganz Europa auf trockenen Wiejen, an Rainen, in Gärten und Wäldern, hat einen aufrechten, über 2 Zuß hohen Stengel, welcher mit jchmalen, ſcharfgeſpitzten Blättern in Sternform befeßt it, nach oben zu altig wird und den ganzen Sommer hindurdy mit goldgelben, wohlriechenden Blumenähren geziert ift. Gibt ein beliebtes, gutes Futter für das Nindvich, während es Pferden ſchädlich ift, und Bi Bi fleißig *9 In Eaigge, N werben, — umeu dienen zum Gelbfärben, die Wurzel, wenn fie im Frühlin 2 melt und in Bier gefocht wird, zum Nothfärhen des Wollengarnz Be lan Thiere befommen rothe Knochen. Früher galt das Labkraut für das vorzüglichite Mittel gegen die Fallſucht, wird aber jegt weniger mehr angewendet, Bein: Nindvieh vertreibt es das Blutharnen. Die darin enthaltene EAure kann zum Gerinnen der 344 Lablab — Lade. Milch benügt werden, weshalb man daſſelbe im vielen Gegenden jtatt des Labs zum Käfemachen verwendet. Die ſtark ſüßlich riechenden Blüthen werden auch zur Bereitung des Chefter-Käfes benützt. — Breitblättriged oder weißes % (G. mol- lugo), bejitt durchaus einen angenehmen Gerud), Lamgeltige. ſtachelſpitzige Blätter, weitfchweifige, vwielblüthige Nispe, weiße, weißliche, oder gelblichweiße Vlüthen, kahle, etwas runzelige Früchte, ändert ab; blüht vom Mat bis Aug., wird wie die vorige ge- braucht, und hat noch Erampfftillendere Eigenschaften. — Klebfraut, Klebe— ri, rauhe 8. (G. aparine), findet ſich als ehr läftiges Unkraut auf Feldern und in Gärten, hat weiße Blumen und an den Blättern rüchvärts gebogene Stacheln, mit denen es fih an allen Gegenftänden anhängt. Das Kraut wird von dem PVich gefrefien, Pferde hingegen laſſen e3 unberührt ftchen ; klein gibt es ein ſehr gutes Futter für junge u Die Wurzel dient zum Nothfärben, während man den Samen al3 Kaffeefurrogat benützen kann. Der daraus gepreßte Saft hat auflöjende und harn- treibende Kräfte, die namentlich in der Waſſerſucht gute Dienfte leiften. Bei Dhrenweh ftopfe man es in die Ohren. — Das Kraut mit Schmeer zerftoßen und aufgelegt zertheilt Gejchwüre und Fleiſchgewächſe. Kablab (Lablab), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; glodigsröhri- ger, Afpaltiger Kelch; Schmetterlingsförmige Blume; 10 zweibrüderige Staubgefäfle; zufammengedrücte, fajt 4ſamige Sue — Arten: Gemeiner ®. (L. vulgaris), 5—8 Fuß hoher, windender Stengel mit etwa3 flaumigen Blättchen und büfcheligen Blüthen auf höcerartigen Auswüchſen der Spindel; violette, purpurrothe oder weiße, Blumen; 3-4 Zoll Lange, länglich-bauchige, gefchnäbelte Hülſen, 3—5 ſchwarze, ſchwarzrothe, roftbraune oder weiße Samen; ändert ab. Vaterland: Oſtindien, jett aber überall ge: baut; blüht vom Juni bis Aug., ift Ajährig, und werden die jungen Hülfen und reifen Eamen wie unfere Bohnen benüßt. Gefocht dienen fie gegen Bruftfranfheiten und Amenorrhöc; die Blätter find ein fühlendes Mittel. — Schöne 8. (L. lignosus), hat ſehr nette Blumen und wohlſchmeckende junge Hülfen; im ſüdlichen Aſien häufie ine — Lableb microcarpus, hat eßbare Früchte und Blüthen, L. perennans, eß— are Blätter und Früchte, Laborde, cine bekannte Sorte der Bordeaux-Weine. Labrador-Thee, die Blätter vom breitblätterigen Porft. Kabyaa, wohlriechendes, dem Bernftein ähnliche® Gummi von einemBaume in Süd— carolina. Lac, Milhfaft der Pflanzen. Lachenalie, dreifarbige (Lachenalia tricolor), eine jehr ſchöne Blume, die von Afrika zu und verpflanzt wurde. Ein Zwiebel treibt Hyazinthenartig einen einfachen, fußhohen Blumenschaft mit lanzettigen, oben braungefleckten Blättern, an deſſen Spite eine cylindrifch-gefticlte, dreifarbige Blume herabhängt. Die gelben Blumenblätter find am Grunde fcharlachroth, an den Epiken grün; vermehrt ſich durch Samen oder noch leichter durch Zwiebeln. Gedeiht gut in Glashäufern in Töpfen, die mit guter Baum: fauberde und '/,, Sand gefüllt find, Blüht im März und kann in's Freie gejtellt wer- den, wenn feine Fröfte mehr zu befürchten find; erträgt Näffe gar nicht. Lachenknoblau ‚|. Gamander. Lack, Lacklevkoye, Goldlack, gelbes Veilchen (Cheiranthus), Gattung der Familie Viermächtige; 4 aufrechte Kelchblätter, 4 Blumenblätter, 4 mächtige Staub— gefäſſe, gleichbreite, vierkantige Schote, bei welcher in jeden Fach 1 Reihe Samen iſt. — Urten: Gemeiner %. (Ch. cheiri), eine ſeit alten Zeiten beliebte Zierpflanze, welche früher als auflöſendes Mittel ſehr gefchäßt war; wächst wild in Spanien, Ita: lien, England, Franfreih und der Schweiz auf Mauern, Felſen und Dächern, wo fie 111, Fuß hoch wird; hat einen Aftigen Stengel mit lanzettförmigen, ſpitzen, dunkel— grünen Blättern und goldgelben, wohlrichenvden Blumen. Durch jorgfältige Cultur hat der L. an Größe, Schönheit der Farbe und Füllung der Blumen ungemein gewonnen, weshalb «3 jelten einen Garten gibt, in welchem er ſich nicht findet. Gibt verfchiedene Abarten, namentlich 1. Stangengoldlad, hat einfache, halb- oder ganzgefüllte Blu— men, die fich prachtvoll und pyramidenförmig über die Blätter erheben; 2. englifcher werg= oder Stecklack, hat niedrige, Aftige Stengel und braune oder ſchwarzbraune Blumen. Die echte Abart wird ——— durch Samen, die zweite durch Ableger fort— Lackharz — Lagerwein. 3454 gepflanzt. Zu Ießteren nimmt man Zweige, die unten noch etwas jähriged Holz haben, nach der Blüthe von der Mutterpflanze abgenommen und in einen Topf oder bie bloße Erde an einem fchattigen Orte eingefteeft werden ; ein fetter Boden, der beim Blüthens treiben feuchter zu halten ift, jagt ihm am beiten zu. Verfaulter Kuhdünger, etwas alter Lehm, Schlamm und Sand, ift die befte Erdmiſchung; Holzafche und Schafvünger find qut darunter, aber nur fehr mäßig. Im Spätherbit muß man den Lad in eine trocene, helle Kammer bringen, und im Winter gegen große Kälte noch bejonders Ihüßen, indem man ihn in Stroh oder Abwerg einbindet. Sehr ftarfe min und große Blumen erzielt man, wenn man den jungen Pflanzen die Seitenäfte abnimmt, und nur den Hauptftengel läßt. 2—3 Jahre werden die Blumen ganz ſchön, danır aber wird der Stock altersfhwach. Die Blüthen abgebrüht, eröffnen den Leib, find gut in Gelbſucht; Samen, Wurzel und Blätter leijten die gleichen Dienfte. an, .v. a Gummiharz. Lackholz, |. v. a. Krummholz. Lackkraut, j. v. a. Balsamina hortensis. h Lackmus (Lacca musica), blaned Pigment aus der Roccelleflechte; in Holland auch aus der Lecanora tartarica dargeftellt. Lackmus, |. Croton, Ervorfeille und Orſeille. Lackviole, ſ. v. a. Lad. Lacrymä Chrifti, edler, vother, feuriger, am Fuße des Veſuvs wachjender Wein; wird aus dem Safte bereitet, der aus halbgewelften Trauben von felbjt oder bei Teichtem Drucke abfliegt. Meift fommen aber Weine von Poppuoli, Ischia und Nola unter diefem Namen in den Handel. er Pflanzen, die in ftehendem ſüßen Waſſer oder auch am Rande beffelben machjen. Bndanım, ſ. u Eiftrofe. Ladü, ein vother Champagnerwein. Lämmerblume, f. v. a. Fiaria raxunculoides. Lämmerſalat, ſ. v. a. Valeriauella olitoria. Lärchenbaum, ſ. Lerchenbaum. Lätie (Laetia), Gattung der Familie Orleangewächſez Stheiliger, verwelkender Kelch; Blumenblätter fehlen meiſt; fächerige, lederige, vielſamige Beere. — Arten: Balſamiſche L. (L. apctala), cin 53548 Fuß hohes Bäumchen mit ſchlankem, auf- rechtem Stamm, geſtielten, ovalen, 1-1, Zoll langen Blättern, oben glänzend und leichtgetüpfelt: 50 umd mehr Staubgefäße; durch den Griffel zugeſpitzte, ſechsfurchige Deere; wächst in MWeftindien und Südamerifa, heißt dort Pao de Piranha, und liefert ein weißes, balfamifches, dem Weihrauch oder Sanderaf Ähnliches Harz. Läuchel, ſ. v. a. Knoblauchskraut. Läuſekörner, die Samen vom ſcharfen Gartenritterfporn (!. d.) Läuſekraut, ſ. v. a. Scepterkraut und. Nießwurz. Läuſeſamen, mexikaniſcher, die Balgkapſeln mit den Samen des gebräuch— lichen Germers. Lagerſtrömie (Lagerstroemia), Gattung ver Familie Weidrichgewächſe; unter— weibiger, halbkugeliger, 6ſpaltiger Kelch, unten mit 2 Deckblätternz 18—30 Staubgefäſſe; 3—6fächeriger Fruchtknoten; vom bleibenden Kelch umgebene, 3—bfächerige Kapſel; ger flügelter Samen. — Arten: Indiſche L. (L. indica) Bäumchen von der Größe des Granatbaums; gegen-, manchmal auch wechſelſtändige Blätter; endſtändiger, vielblüthiger, blaßroſenrother Blüthenſtrauß; blüht in China, Japan ꝛc. von Auguſt bis Det. — Pracdtvolle &. (L Régina), wächst in Oftindien; hat kräftige Wirkung in der Wur- zel gegen Aphthen, Mundgeichwüre und ähnliche Krankheiten des Halſes; auch gibt fie fehr wirkfame und zertheilende oder erweichende Breiumſchläge auf entzündliche Geſchwülſte. Bei Stodungen und Anihoppungen im Unter: leibe, bei Wafferfucht xc. leiftet eine Abkochung der Rinde, Blätter und Blüthen ute Dienfte. Der Same foll etwas narfotifch fein. -- MS zertheilendes Pfla- ter gegen Bubonen und andere ſyphilitiſche Krankheiten ſoll die Rinde von EL. hirsuta vorzüglich fein. Ragerwein, Wein, der jich lange auf dem Lager hält, 346 Lagholz — Landwein. Po in Altbaiern ſ. dv. a Ktefer. Laichkräut (Potamogeton), Gattung der Kamilie Wafferlie- ‚Ihe; zwitterig, Ablätterige Gefchlechtähiillez 4 große Staubbeutel; 4 Fruchtknoten; in jeder Blüthe 4 fteinfruchtartige Schließfrüchte; Waffergewächle mit ährigen Blüthen auf fleifehiger Spindel. — Arten: Shwimmendes 2. (P. natans), aftlojer Stengel mit langgeftielten Blättern, von denen die fehiwimmenden ledrig und faft eirumd find; wächst häufig in ftehenden Waffern, wie Teichen und Seen, und in langſam fließenden Bächen und Flüffen, blüht im ni us ——— iſt — 77— — — — ziehend; eine Abkochung der Pflanze iſt gut gegen Erbrechen, na— mentlich von Blut, und äußerlich bei ichtifchen Gefchwulften. Die friſchen Blätter find gut auf alle Geſchwüre. Von Schafen wird fie gemieven, wogegen Schweine fett damit gentacht werden können. Dient Waſſerſchnecken und Fifchen zum Anheften des Laichs und als Nahrung. Fluthendes 8. (P. fluitans), dem vorigen ähnlich; wächst ın Flüſſen; blüht im Juli und Aug. und iſt ausdauerüd Lakmus, Lakmusflechte — Gattung dev Familie Tellerflechten; zu— erit aufrechte, dann hängendes, knorpelig-lederiges Geftell mit kreisrundem Keimlager; Ihwärzlicher Keimplatte. — Arten: Achte 8. (R. tinctoria; Lichem Roccella), ſchimmelgrünes, lederartiges, fadenförniges Geftell; wächst vafenartig an Felſen ber Meerezufer von Südeuropa, den Fanarifchen und azorifchen Inſeln, auf Bourbon und am Kap der guten Hoffnung. Kommt im Handel al Kräuter-Orſeille vor, aus welcher man eine rothe Farbe, die Orfeille- oder Kolumbinfarbe bereitet. Durch Behandlung mit alfalifchen Subftanzen, wie faulendem Urin, erhält man. eine blaue Farbe, das Lakm us oder Tournefol, die jedoch theurer tft, als die aus der ſchmutzi— gen Schlüffelflechte bereitete. a, Lakmuskraut (Crozophora), Gattung der Familie Rauten gewächſe; Ahäufige, traubige Blüthen, von ‚denen die weiblichen am untern Theile Stehen. — Arten: Ge— meines 2. (C. tinetoria), krautiger, aufrechter, 9—15 Zoll hoher, weißlich = grauer Stengel mit pulverigsfilzigen, afhgrauen, im Alter ſchmutzig-grünen Blättern, kurzen, weißlich-filzigen Trauben, bei denen die männlichen Blüthen faſt ſitzend find, während die weiblichen zu 2-3 auf einem längern Stiele am Grunde der Traube ſtehen; hän- al Zknotige, fein beichuppte Spaltfrucht; weißer Samen; ift Ajährig, blüht an den üften des Mittelmeerd im Juni und Juli. Hängt man mit dem Saft getränfte Lein— wandlappen, über Kalk und faulendem Urin auf, fo werden fie blau und fommen dann. al? blaue Shminfläppchen, Bezetten oder Tourneſol in den Handel; man. be nüßt fie zum Färben von ——— einiger Weine ꝛc. Behandelt man die blauen Lappen mit Säuren, jo erhält man die rothen Schminkläppchen oder Be- zeiten. Blauer Lackmus kann übrigens auch aus mehreren andern Flechten bereitet werden. Diente früher auch gegen Würmer, und der ausgepreßte Scharfe Saft zum BVertreiben der Warzen. Der Same tft purgivend; heißt nach Kinne Croton tinct. — C. plicata, wächst in Oftindien, China und wird dort gegen Ausſatz gebraucht. Hieher gehört auch Caperonia castaneaefolia. welches bei Wunden und Gefhwären * auf den Antillen findet. Ir Lakrizenholz, in Sachſen |. v. a. gemeines Süßholz. Lakrizenfaft, in mehreren Gegenden Deutfchlands }. v. a. Süfholzjaft. Laktuke, bei Düffelvorf |. v. a. vunfelgrüner Binpfalat. Yalage (Lalage), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; 2lippiger umd Sipaltiger Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume; flache, rundliche Fahne; 10 einbrüverige Staubgefäffe. — Arten: Zierlihe L. (L. ornata), Strauch mit ſeidenhaarigen Aeften, geftielten, eirunden, aderneßigen, unter: jeidenhaarigen Blättern; behaarter, innen ge- färbter Kelch; gefättigte, gelbe Fahne, unten mit einem rothen Fleck und braunpurpur- rothen Flügeln; ſehr zottiger Fruchtfnoten ; Weſtküſte von Neuholland. Lamberthaſelnuß, gemeine Hafelnuß, bei welcher der Kern außen roth ijt. Landgummi, Summit von einheimischen Obftbäumen. Landirae, ein Bordeaurwein. Tandwein, der in einer Provinz gebaute, geringe Wein. Langlade — Laſerkraut. 847 Langlade, geſchätzter rother Franzwein. Langoiran, ein Bordeauxwein. Langnedoeweine, feurige und geiſtreiche franz. Weine, die jedoch eine geringere Blume haben; fie find: a. rothe, der von Cornas, Tavel, Birac, Beaucaire, Nismes, Avignon, Gaillac, St. Georges, St. Chriſtol, Caſtris, Narbonne ꝛc.; b. weiße, ber von Gt. Peray (mouſſirend), St. Sean (vin de cotilion), Calviſon (Clarette) Gaillac, Linnoux ꝛc. Langwurz, |. v. a. Gartenmelde. s 3 Lapiapaline (Metroxylon), Gattung der Familie Palmen; einhäuſige Bluͤthen in einem äſtigen Blüthenſtrauße; die männlichen Blüthen haben 6 Staubgefäße, die weiblichen einen dreizähnigen Kelch, glockenförmige Blumenkrone, verkümmerte Staubbeutel, die eine un— terweibige, bzaͤhnige Beikrone bilden; trockene, 4ſamige Beere mit rückwärtsliegenden Schuppen. — Arten: Rumph's-L. (M. Rumphii; Metroxylon Sagus; S. Rumphii), ftrauchartig, wird höchftens 30 Fuß hoch mit einem Durchmefjer von 11% Fuß, zuerit an den Blattüberreften mit Stacheln bejeßt, die ſpäter abfallen und Narben hinterlaffen; die Schwach 2 Finger dicke Holzrinde befteht innen ganz aus einem weißen, mehligen, feuchten Mark; die armsdicken Blattftiele haben eine mit dünnen Stacheln bewehrte Scheide; treibt erſt im höchften Alter Blüthen, und zwar in einem aufrechten, 10—15 Fuß langen Stengel, an welchen fich, ſowie an den Blüthenäjten, männliche, weibliche und zwitterige Blüthen befinden. Die ziemlich fugeligen, braunlichen, jtachelipisigen Blüthen haben die Größe einer Pflaume, ihr Fleiſch iſt fleichrothkraun, der Same Fugelig und erdfarbig braun; wächst auf den Inſeln des indischen Meeres, und geht ein, wenn I Blüthen und Früchte getragen hat. Dieje Palme ift für das ſüdlichſte und ſüdöſtlichſte Alien von der höchften Wichtigkeit, denn aus dem Marke wird Sago und Brod zur täglichen Nahrung bereitet. Mean fällt fie vor dem Blüthentreiben, jobald ein ftaubar- tiger, weißer Beſchlag der Blätter die völlige Markbildung anzeigt. Durch Schlämmen mit Waffer wird dag vom Strunke gewonnene Mark von den Faſern befreit, daS ge- wonnene Satmehl getroefnet und zum Gebrauch aufbewahrt, oder noch feucht durch Ge— fäße gedrückt, die mit Fleinen Löchern verjehen find, damit fich kleine Körner daraus bil- den, die unter dem Namen Sago zu und fommenz eine einzige Palme kiefert oft über 600 Pfund davon. Die weiße und die braune Farbe deſſelben rührt von der verſchiede— nen Trocknungsweiſe her, doch Kiefern auch noch andere Pflanzen Sago; wenn jchon nicht in gleicher Menge und Güte. Derfelbe ift eine wohlſchmeckende, nahrhafte und leicht verdaufiche Speife, die auch als diätetifches Heilmittel bei Magen- umd Unterfeibsleiden gebraucht werden fan. i Laſerkraut (Laserpitium), Gattung der Familie Doldengewädfe; Szähniger Kelch— rand, verfehrt -eirunde, ausgerandete Blumenblätter; Sflügelige Spaltfrucht, die Theilfrüchte mit 5 Riefen; anfehnliche Dolden, weiße oder gelbliche, ſelten vothe Blüthen. — Arten: Breitblätterige3 L, weißer Enzian, große weiße Hirfhwurzel (L. latifo- #® lium), eine in ganz Deutjchland wachlende, 4—6 Fuß hohe Schirmpflanze, die auf trockenen Anhöhen und Ber: en wächst; ihre Wurzel iſt lang, oft über 2 Zoll die, hart und gewürzhaft, treibt einen geraden, Aftigen Sten— gel mit herzförmigen, eingejchnittenen, am Rande fäge- artig gezähnten Blättern und blüht im Juli, die Blumen bilden einen jehr großen, weißen Schirm. Die Wurzel wird als R. Gentianae albae als jehr kräftiges, toniſch-reizendes Heilmittel bemüßt, ftärkt ven Magen, wirft harntreibend und jollte viel häufiger Anwendung finden. Much die Früchte find angenehm ge- würzhaft. — Gebräudhliches L, Sejelfraut, Roß— fümmel (L. Siler), wächst in Oftindien, dem ſüdlichen Europa, in Kärnthen, Thüringen und der Schweiz wild auf Bergen, hat eirund-lanzettige Blätter, und wird 5-6 Fuß hoch. Die Wurzel leiſtet bei Zahnweh gute Dienſte, wenn man ſie auf das Zahnfleiſch legt, da fie den Speichel ftark ausziehr. Durch Deitillation erhält man aus 348 Satifepten — Lattich. dem Samen ein blaues oder grünes wohlriechendes Del, welches als Würze an Speifen kommt und zertheilende, Harn und Blähungen treibende Kräfte hat; auch in Mutterbefhwerden leiftet es gute Dienfte. Die bitterfich fcharfe Wurzel findet gegen dieje Uebel gleichfall3 Anwendung. -- Preußifches &. (L. pruthenicum), die aro- matiſchen Früchte riechen gerieben nach Möhren, Eitronen und Benzoe; die Wurzel ift gleichfalls gewürzhaft; kann wie die vorige Art benükt werben. Latiſepten oder breitwandige Pflanzen, haben auffpringende, 2flappige Schöt- hen und eine Scheidewand nach dem größten Querdurchmeffer derſelben. Lattich (Lactuea), Gattung der Familie Vereinblüthler, dachziegelige, walzige Hülldecke deekblättchenlofen Hauptfruchtboven; flach zufammengedrücte Schließrrüchte, die ungeflügelt ſind und ein fadenförmiges Schnäbelchen haben. -— Arten: Garten=&, Gartenſalat (L. sativa), diefes beliebte und in allen Ländern verbreitete Küchenge- wächs hat ein ung unbekanntes Vaterland, und fchieft zu einem 2—3 Fuß hohen, äjti- gen, milchreichen Stengel empor; die Blätter find zugerundet herzförmig und oben mit einen blaßgelben Blumenſtrauße beſetzt. Durch die Kultur hat man eine Menge Ab- arten von ihr erhalten, die fich alle in die zwei Hauptabarten Kopf- und Binde- ober Blattſalat bringen laffen. A. Der Kopfialat (L. sat. capitata), die Blätter bilden fich zu einem aroßen Kopf von verjchiedener Form. Hieher gehört: 1. Der grüne frühe und fpäte Kopf- ſalat, ala: grüner Steintopf, grüner, großer PBrahljalat, grüner Ra- puziner, grüner KRaiferfalat, der Schwedenfopf. 2. Der gelbe frübe und |päte Ropffalat, ald: der kleine gelbe und der große gelbe Eicr- jalat (Montren), der große gelbe Schweizerfalat und ber gelbe Brahplfalat. 3. Der rothe frühe und Phäte Kopfialat, als: rother Steinfopf- umd — 4. Der rothgefleckte Kopfſalat, als: Forellen- und Prinzen— alat. 3 Blatt oder Bindſalat, Sommerendivie, krauſer Lattich (L. s. crispa), lange, am Rande gezähnte und gekerbte Blätter, die niemals einen Kopf bilden und daher oben zu— fanmengebunden werden, daß fie bleichen. Sicher gehört: 1. Der grüne, 2. der gelbe, 3. der rothe und 4 der rothgefledte Binpfalat; man kann auch nod) den gelben, fraufen, englifhen Sommerendivie, und den großen, frau: fen, fpanifhen Montreefalat zu diefer Abtheilung zählen. zer 2. fommt in jedem Boden fort, jol er aber große Köpfe bekommen, wohlſchmeckend un) mild fein, jo muß man ihm ein gebüngtes, gutbearbeitetes Plägchen und einen Iuf- tigen, jonnigen Standort geben. Er kann zu jeder Zeit geſäet werden, es iſt aber gut, wen man vom Februar bis Aug. alle 14 Tage eine Ausſaat macht, damit man beftän- dig junge Pflanzen verfegen fann und über den Winter fürs künftige Frühjahr Sep: lin ze hat. Jeder Same gibt Sommer: oder Winterfalat, je nachdem man ihn früher oder jpäter jäet, doch iſt es empfehlenswerth, zur Winterfaat nur eine gute, dauerhafte Art zu wählen, 5. B. den grünen Kapuzinerfalat. Soll Salat verpflanzt werden und nicht Leicht fchießen, jo muß er ſchon 6 Blättchen beim Verfeen haben. Bon den Salat: ſorten von grüner und röthlicher Farbe erhält man nur bis Johannis, von den gelben aber bis im Herbſt recht Schöne Höpfe. Der grüne Salat Steht dem gelben an Güte und Zartheit nach, dasegen erträgt er Kälte und vaube — eher, während der gelbe auch für große Hitze und Näſſe empfindlich iſt. Haben die Salatpflanzen einmal feſte Wurzel geichlagen, " it das viele Begießen nicht rathſam, da ſonſt die Blätter hart und ſpröde werden. — Wie der Salat in der Küche gebraucht wird, ift allgemein belannt; roh genofjen verbaut er fich fchwer, mit Effig, Oel, Salz, Pfeffer :c. angemacht, verdaut er fich befjer, am nahrhafteften und gefundeften aber ift er, wenn man ihn wie anderes Gemüfe kocht. Schält man vie Camenftengel der Köpfe, ſchneidet fie in Kleine Stücke und erweicht fie mit Salz und Eſſig, fo kann man fie wie Spargeln effen. In Gımanglung der Maulbeerblätter können die Salatblätter auch als Futter für Seiden— zanpen benüßt werden. Zu Samen läßt man immer die jcehönften und feiteften Köpfe Ychen, und zopft ihn nach erlangter Reife aus; cr enthält, wenn er auch noch jo trocken Iheint ziemlich viel Oel, und behält feine Keimfraft 5-8 Jahre. Die Mäufe find ihn fährzlich; Kanarienvögeln gibt man davon, wenn fie purgirt werden follen. Der L. enthalt einen na rotif hen Grundftoff, und wer ihn in der Abficht genießen will, fich Laubholz — Lauch. 349 Schlaf zu verichaffen, jollte feinen Eſſig dazu genießen, da dieſer den ſchlafbringenden Eigenichaften entgegen wirkt. Neuerlich ift der &. auch in die materia medica einge führt worden, weil er einen Extract gewährt, dev einige der Eigenfchaften des Opiums beſitzt und in manchen Fällen für dafjelbe inbitituirt werden fann, Mean nen! diefen Ertract Lactucarium oder Yattihopium; er wird durch Meberyiegen des Lattichs mit Weingeift und Eindickung gewonnen, und man gibt davon 3-5 Gran, und von der Tinctur 5080 Tropfen. Man hält dafür, daß dieſes Lactucarium die ſchmerz— Kräfte des Opiums beſitze, ohne damit deſſen verſtopfende Eigenſchaſten zu verbinden. Andere bemerkenswerthe Arten hat der L. noch: Wilder Salat (L. scariola), wächst in ganz Deutjchland und meh: reren jüdlichen Ländern auf Bergen, Schutthaufen, an Zäu: nen und Mauern, treibt einen 2 Fuß hohen, hin und wider mit Dörnchen bejebten Stengel, pfeilfürmige Blätter, die an der Mittelrippe und am Rande Stacheln haben; blüht im Juli. Der obere Stengeltheil ift kleberig. Wird die Pflanze an irgend einem Theile verlegt, jo ergiekt jich ein milch- weißer, bitterer, betäubender Saft, der ehemals in Keber: 4% entzündungen und in der Gelbſucht gebraucht wurde. KIA‘ — Ser Giftige ftinfender %. (L. virosa), auch diefe * Art findet man zuweilen in Gärten und an Heden, gleicht der vorigen jo ziemlich, hat aber am Stengel nur unten, und an den flachjtehenden Blättern nur an dev Mittelrippe fleine Dornen ; der Geruch iſt äußerſt widrig und betäubend, der Milchjaft jehr jcharf uud bitter. Ein au dem Kraute bereiteter Ertract wird in Waſſerſucht al3 harntreis bend und bei Verftopfungen des Unterleibes x. gegeben, leiftet auch in frampfartigen Bruſtbeſchwer— den Hülfe. Giftiger Lattich. Laubholz, mit Blättern beſetzte Waldungen, Bäume, wie Buchen, Fichen, Eſchen ꝛc. Laubinoobſe, alle Moosarten, welche einen beblätterten Stengel haben. Lauch (Allium), Gattung der Familie Kornlilien; zwitterig; 6blätterige oder bſpal— tige, blumenkronartige Geſchlechtshülle; 6 Staubgefäße; Sfeitige oder Ifantige Frucht knoten; Blüthen in einer Straußdolde. — Arten: Gemeiner 8, fpanifche Borre (A. porrum), ein beliebtes, in den meijten Gärten mit Sorgfalt bebautes Zwiebelgewächs, das einen ganz eigenthümlichen Geruch hat. Der flachblätterige Stengel wird 3—4 Fuß hoch, trägt viele Blümchen Eopfförmig bei einander und breitet diefelben nach allen Seiten aus. Der hautige Zwiebel wird nicht beſonders groß und ftammt wahrjcheinlich aus Italien. In einem etwas feuchten, guten, nicht frifchgedüngten Boden gedeiht er am beiten. Der Same, welcher bei und in der Regel nicht reift un» aus Italien bezogen wird, ift im März in ein Miftbeet zu ſäen; die fingerölangen Pflanzen werden behut— ſam ausgezogen und in dem für fie beftimmten Plat 1 Fuß weit und 1 Zoll tief Area weiſe verjeßt. Gegen ven Herbſt ift der Lauch reif, und wird alsdann in der Küche be- nüßt, z. B. unter Salat, unter verfchiedenen Fleiſchſpeiſen 2c., doch darf man ihn nur mäßig anwenden, da er den Magen bald bejchwert und fchwächend auf die Augen wirken joll. In der Heilkunde wird ein Abſud gegen Griesfchmerzen angewendet, während dem Samen in allen Formen urintreibende Kräfte zugefchrieben werden. Man kann ihn den Winter über auch im Lande ftehen Laffen, er muß dann aber bei jtrenger Kälte bedeckt werben. Die Knollen in Milch gekocht oder im Butter abgedämpft erweichen Eiter: geſchwüre jchnell. — Der Berl-L. (A. sectile) gilt für eine Abart davon; er hat perlenförmige Zwiebeln, und wird noch) häufiger angebaut, weil fein Geſchmack feiner und angenehmer RR Dreiblättriger oder wilder 2. (A. ampeloprasım), ift aus dem Orient zu ung gefommmen, treibt einen 3—4 Fuß hohen Stengel, erträgt die Kälte nicht Teicht, und foll in Oefterreich auch wild auf jonnigen Pläßen gefunden werben. — Shlangenlaud (A. victorialis), heißt auch, Allermannsharnifch, Alpens lau, Alraun; fpigige, gefleckte Blätter mit einer runden, ſchirmförmigen Blume; wächst auf den ſüdeuropäiſchen Alpen, fowie in einigen Gegenden Deutſchlands auf {) | bel RT 350 | Laurentie — Lavendel. | r Wieſen und in Wäldern, und wird wegen ihrer ſchönen Blumen manchmal auch in Gärten gezogen. Die Wurzel beſteht aus zwei rundlichen Knollen, deren Geſchmack hintennach beigend ift. Früher trugen fie abergläubifche Leute, um ſich hieb- und ſchuß— feft zu machen: findet in der Heilkunde nur felten Anwendung. — NRojen- oder ro— jenfarbiger 8. (A, roseum), findet ſich im füdl. Frankreich und in Deutſchland wild auf Bergen, wird aber wegen jeinen purpurrothsgeftreiften Blumen, welche eine pyramt- denförmige Aehre bilden, zur Zierde in Gärten gezogen. — Weinlauch (A. vineale), ift mit feinen walzenförmigen Blättern ein Läftiges Unkraut in Weinbergen, Aeckern und Wieſen de3 mittlern Europas; wird von dem Rindvieh gern gefreſſen, gibt aber der Mild einen widrigen Geruch. Er macht das Fleiſch der Leipziger Lerchen, welche manchmal davon freffen, befonder3 ſchmackhaft — Der Schnittlaucd (A. schoeno- prasum), wächst in der Schweiz, in Schweden und Sibirien wild, hat röhrenförmige, pfriemige Blätter, blafröthliche Blumen, wächst am Tiebften in einem dichten Buſch und treibt ‚oft gegen 2 Fuß hohe Stengel. Er gedeiht am beften in einem lockern, warmen, etwas jandigen Boden, wird am ——— im Herbſt durch ſeine Wurzelbrut fort— gepflanzt. Alte Stöcke find von 3 zu 3 Jahren auszuheben, zu zertheilen und in 3—4 Zoll weite Reihen frisch zu verfegen. Zu Einfafjungen an Rabatten ift er vecht gut gerignei, und dient er vorzüglich al Würze an Suppen, Gemüſe, Salat, auf Butter Tod 2c., zu welchen Zwecke man ihn öfters abſchneidet. Das Abjchneiden ſoll nie bei anhaltendem Negen gejchehen, indem fonft das Waſſer in die hohlen Stengel eindringt, und diefe gelb und faulig macht. Würmer und Engerlinge werden den Eleinen Pflanzen leicht gefährlich. Hat man ihn in größerer Mafje, jo wird er als vorzügliches Vieh— futter unter lee und Gras gemijcht und Pferden und Rindvieh als ein jehr gejundes Futter gegeben. — Holländiſcher &, großer Hohl- oder holländijder 2. (A. sch. majus), ift eine Abart vom vorigen, hat Längliche Zwiebeln, treibt oft ellenlange Blätter und reift um Johannis. Zwiebel und Blätter braucht man im Frühjahr als Ichmachafte Würze an Rindfleiſch — Bär-L. (A. ursinum), lanzettige Blätter und weiße Blumen; findet fich an fchattigen Waldplägen, und wenn Kühe davon freffen, jo befommt Milk und Butter einen jo widrigen Geruch, daß jich Natten und Mäuſe damit vertreiben lajien. . Laurentie (Laurentia), Gattung der Familie Glodengewäcje; Hfpaltiger oder Szähniger Kelch; 5ſpaltige Blumenkrone, verwachjene Staubgefäſſe; etwas hervorragender Griffel. — Arten: Langblumige %. (L. longiflora; Lobelia long.; Rapuntium long. ; Hippobroma long.; Isotoma long.), £rautiger, Aftiger, mit weichen Haaren be— ſetzter Stengel; lanzettige, jpite, gezähnte Blätter; weiße, jehr lange Blüthen; Fugelige Samen; wächst in Dftindien an feuchten Stellen, Ufern ꝛc. ift ausdauernd, blüht vom Juli bis Dec, und ift eine fcharfe, gefährliche Giftpflanze, die äußerlich aufgelegt jtarfe Entzündung ‚erregt, weshalb die Blätter manchmal als Gegenreiz zum Blafen- Re äußerlich aufgelegt werden; brennendſchmeckender Milchjaft; die Ausdün— tung der Pflanze joll namentlich in verſchloſſenen Räumen fehr gefährlich fein. Die Blätter tödten Pferde. Dient in Weftindien in fehr Kleinen Gaben als drajti- ſches Purgirmittel und wird gegen veraltete Syphilis angewendet. — Hieher gehört auch der ſurinamiſche Stacelbart (Centropogon surinamensis; Lobelia sur.); die Beere iſt eine gewöhnliche Speife auf Surinam. Labatere (Lavatera), Gattung der Familie Malvengewächje; Sſpaltiger Kelch; 5 Blumenblätter; zahlreiche, Ibrüderige Staubgefäfle; zahlreiche Griffel, unten verwach- fen; Afamige Spaltfrucht. — Arten: Gemeine %. (L. thuringiaca), aufrechter, krau— tiger, Rn Stengel; dünnfilzige, trübgrüne Blätter; die bleich-rojenrothen Blumenblätter viel länger als der Kelch; zottige Staubfäden ; kahle, Ihwarzbraune, quer runzelige, geftielte Theilfrüchte; wächst an Wäldern, Zäunen, in Weinbergen 2. von Thüringen bis nad Afien, tt ausdauernd, blüht im Juli und Aug. Die Ruſſen ge- brauchen die Wurzel wie wir die Eibiichwurzel, während Blätter und Blüthen an vielen Orten wie diejenigen der Malven angewendet werden. — Schleimige %. (L. arborea), bat ‚jchleimige Blätter und Blüthen, welche im ſüdlichen Europa, dem Orient, Nordafrika die ‚gleiche Anwendung, wie die Vorige, findet. avendel (Lavandula), Gattung der Zamilie Lippenblümler; röhriger, ungleich dzähniger Kelch, der fi) nach dem Verblühen zufammenneigt, bei der Fruchtreife aber Lawele — Lebensbaum. 351 wieder öffnet; Aippige, nad) oben erweiterte Röhre; flache Tippen, von denen die obere Apaltig, die untere Kleinere Sfpaltig ift; 2 mächtige, von einander entfernte Staubgefäffe, längliye Schliepfrüchte. — Arten: Gemeiner &, Spide (L. spica; L. vera; L. offieinalis), eine in unjern Gärten ebenſo bekannte als belichte Pflanze, wo fie häufig zu Rabatten, Einfafjungen benützt wird; findet ſich wild im jüblichen Franf- reich und in Italien, hin und wieder auch in der Schweiz und im ſüdlichen Deutjchland. Der 11%—2 Fuß hohe Strauch hat lanzettförmige, am Nande etwas zuruͤckgebogene Blät- ter und eine blaßblaue, jelten weißliche Blumenähre. Blumen und Blätter haben einen Ttarfen, angenehmen Geruch, und es geben namentlich die erjten, wenn man fie vor dem völligen Oeffnen pflückt, durch Deftillation ein Del, welches als Spicköl oder Laven— deleſſenz befannt ift, und eine gelbliche Farbe haben muß, wenn es echt fein joll. Sehr häufig wird es mit Terpentin und Weingeift verfälfcht. Der Geſchmäck der Lavendel— blumen ift angenehm bitter, der Geruch balſamiſch und wird innerlich gegen Kolik, außerli gegen Verrenkungen, Quetſchungen, Blutunterlaufungen und Berlegungen jehniger umd flechſiger Theile angewendet, um den Hunds— frampf zu verhütenz leiftet auch bei gichtifchen und rheumatiſchen Geſchwul— jten gute Dienfte — Zum imnerlichen Gebrauch wirft man eine Hand voll 8.-Bhumen in einen Schoppen alten Wein und ein Stückchen Butter von der Größe eines Hühner- eis, ſiedet dieß einige Augenblicke, ſeiht es durch und trinkt folche Portionen mehrmals warm. Zur Äußerlichen Anwendung in Form von Wafchungen, Umfchlägen, Bädern, Bähungen, Kräuterfiffen, werden fie mit andern balfamischen Mitteln, wie Wermuth, Rosmarin, — Kamillen, Salbei ꝛc. angewendet. Eine ſehr paſſende Form iſt der Lavendelſpiritus, d. h. ein Anſatz von 1 Theil Lavendelblumen mit 4 Theilen rectifizirtem Weingeiſt und hinlänglichem Wafferzufat ; wird einen Tag bei einander gelajjen und dann filtrirt. Die 2.-Blumen wirken mit Rosmarin und Meliffen ſehr zertheilend. — Zu Einreibungen ift daS Lavendelöl geeignet, und leiftet dafſelbe na- mentlih Hülfe in gihtifcherheumatifhen Anfchwellungen, Kähmungen, alten Berrenfungen 2c. Ferner findet e3 Anwendung bei Lähmung der Zunge, bei Ohnmachten, Schwindel, Nervenſch wäche 2c.; auch wird es von Tijchlern benützt, um dem Holze einen ausgezeichneten Glanz zu geben; den Porzellanmalern ift es unentbehrlih. Bon Frankreich aus kommt immer eine bedeutende Quantität in Han— del. Auch der Zavendelejfig iſt zwecfmäßig anzuwenden. Trocknet man Blume und Blätter, und legt fie zwiſchen Wäſche, Kleidungsstücke, Pelzwerk 2c., jo werden Motten und andere Injecten davon abgehalten. Bon Bäumen und andern Pflanzen kann man Ameifen am beiten abhalten, wenn man einige Hände voll Kavendelblumen um den Stamm legt. Der 2. kann leicht erzogen werden, denn er gedeiht in jedem Garten, und jollte die Pflanze in harten Wintern auch bis auf die Wurzel erfrieren, jo jchlägt fie doch im nächſten Frühjahr wieder aus. — Breitblättriger %. (L. latifolia), wird 2—4 Fuß hoch und halbſtrauchig, jtet3 grau, die Aehre etwas kürzer; ſammt-pulverige, jelten gefärbte Kelche; wächst in Südeuropa auf jonnigen Hügeln und Bergen, blüht im Juni und Aug. und iſt gegen Winterfälte ſehr empfindlich; riecht noch ſtärker als die vorige Art, und wird in Südfrankreich vorzüglich zur Bereitung des Lavendelöls benüßt, das aber meist mit Terpentindl verfälicht zu uns kommt. — Schopfiger &, Stöchas-L., (L. stoechas), hat jowohl dem Kraut als den Blumen nad) einen kam— pherartigen Geruch, iſt für Kälte empfindlich, daher mehr in wärmeren Gegenden ein- heimiſch; wird wie die vorigen Arten benütt. Lawele, in einigen Gegenden Deutjchlands ſ. v. a. Silberpappel. Lebensbaum (Thuja), Gattung der Familie Zapfenbäume; häufige Blüthen ; männliche Kästchen, meiſt jehr Klein, faſt kugelig und endftändig an den Eleinften Zwei— gen jtehend und Schüppchen tragend; die 2 weiblihen Käktzchen find noch Kleiner, bilden längliche, eiförmige, oder faſt Eugelige Zäpfchen mit dachziegeligen Schup- pen; hat am Ende eine zurücgezogene Stacheljpibe; beiderfeit3 randflügelige Früchtchen. — Gemeiner, abendländijcher oder amerifanifcher 2. (Th. occidentalis), faſt wagrecht abſtehende Aeſte, eirundförmige Blätter, welche auf der Mitte des Rückens eine erhabene, höckerartige Drüſe haben; umgekehrt eirunde Zäpfchen mit ſtachelſpitzigen Schuppen. Wird bis 80 Fuß hoch, blüht im Mai, reift im October, wächst wild im nördlichen Amerika und in Sibirien, jedoch in Gärten und Anlagen, fie und da ⸗ 352 Lebensbaumcnprefie — Leberklee. auch in Wäldern angebaut, verwildext aber bei ung vorzüglich auf alten Mauern und Ruinen, 3. B. auf dem Heidelberz ger Schloß. Verlangt einen mehr jandigen als thonigen, nicht feuchten Boden und eine gejchüßte, nicht zu jonnige Lage. Wird durch Samen, der jährlich in Menge gewon- nen werden kann, nachgezonen, zu welchen Zwecke man die Samenzäpfchen im Februar und März jammelt, an warmen Orten aufipringen läßt und dann ausklopft. Das Ausſäen geſchieht auf feingelockerte Gurtenbeete von jchattiger Lage; der Same darf damit nur leicht bedecft werden und keimt ſchon nad) 4—5 Wochen. Die Sämlinge werden im zwei: ten Jahr in die Baumschule 1 Fuß weit on einander ge: pflanzt und an ihren Beitimmungsort gebracht, wenn jie 2—4 Fuß hoch geworden jind. Kann im Frühjahr leichter als alle andern Navelhölzer angepflanzt werden. Als Zaun: ehe Renee pflanze ift der L. umvergleichlich, denn er bildet mit feinen Abendl. Leben I wagrechten Aeſten faſt undurchoringliche Hecken von großer Schönheit, erträgt auch den Schnitt leicht und Fann zum Ausfüllen lücenhafter Stellen benügt werden. Mit ans dern Nadelhölzern zujammengejtellt, bildet er die ſchönſten Baumgruppen. Das vöthliche, —— zaͤhe, harzige Holz iſt zu Pfählen und Stangen in's Freie oder in's Waſſer ehr gut, gilt aber nur als mittelmäßiges Brennholz und wächsk in der Jugend ſehr ſchnell. Die jungen Aeſtchen Haben gerieben einen ſtark balſamiſchen Geruch und einen gewürzhaft bittern Geſchmack; ein daraus deftillivtes Del riecht ſcharf kampherartig und ' treibt Würmer fräftig ab, Wird aus einer Abfochung der Aeftchen und Fett eine Salbe bereitet, jo hat man gegen rheumatiſche Schmerzen ein gutes Mittel. Die jungen Aeftchen und dag Holz (Xebensbaumblätter und Kebensbaumbholz) wirfen | abgefocht auflöjend, harn- und ſchweißtreibend, daher gut bei Waſſerſucht, Wechſelfieber, Gicht ꝛc. — Drientalifcber oder hinefifher 8. (Th. orien- talis), von der Vorigen durch aufrechte Aeſte, ſowie durch unbehöckerte Blätter, die eine Mittelfurhe haben, unterjchieden. Die Zäpfiben find größer, vunder und härter, die jungen Aeſtchen haben einen ſchwächern Geruch; 12—25 Fuß hoher Strauch, der im März blüht und vom Det. bis Frühling blüht; wächst wild in Japan und Chili und wird in Gartenanlagen Eultivirtz ijt empfindlicher als die vorige Art, wird gleichfalls durh Samen vermehrt und ift ein Schönes, immergrünes Zierbäumchen; findet fich Hin und wieder in Töpfen. — Kugeliger %, (Th. sphaeroidalis; Cypressus thyoides), der Vorigen ziemlich ähnlich, it in Nordamerifa zu Haufe, blüht im April und Mat, und liefert ein vorzügliches, angenehn riechendes Holz, welches als weißes Cedern— olz ſehr geſchätzt iſt, geraspelt und ein fiedender Aufguß darüber ift bei Magens ch wäche ausgezeichnet. Lebensbaumcypreſſe, ſ. Cypreſſe. Leberbalſam, ſ. v. a. Achillea ageratum und Erinus alpiaus Reberblümden (Hepatica), Gattung der Familie Ranunkelgewächſez; 3 Felchblatt: artige Hüllblätter; 6—9 blumenfrautartige Geſchlechtshüllblätter; zahlreiche, unterwetbige Staubgefäfje; Ifamige, gejchnabelte Schliegfrüchte, auf einem halb£ugeligen Blüthenboden. — Arten: Dreilappige3 %. (H. triloeba; Anemone Hepatica; Hepat. nobilis), kurzer, abgebifjener Wurzeljtoc; herzfürmige, vreilappige Blätter, die fich erjt nach der Blüthe entwickeln, theilweije aber auch, bis zur nächften Blüthe dauernz zahlreiche, zottige, 1blüthige Schäfte; hellblaue, manchmal” auch violette, purpur=, rojenvothe oder weiße Blüthen, die in Gärten oft gefüllt find; wächst in Bergmwäldern Europa’3, wird häufig in Gärten gezogen, ift augdauernd und blüht im März und April. Die geruchlojen Blätter find ſchwach adftringirend, wurden früher bei mehrereu Bruſt- und Unter: leiböfrankheiten gebraucht, findet aber jegt nur noch Anwendung in einem Aufguß von Wein zur Beförderung der Katamenien. Reberdiftel, S. v. a. Endivie und Saudiſtel. “ —— ſ. v. a. Federharz. Leberklee, ſ. v. a. Leberblümchen. Leberklette — Leimkraut. 353 are H j. v. a. Agrimonia Eupatoria. — (Lichen aphthosus), ſ. v. a Aphthen-Schildflechte; ſ. Schild— lechte. Lebermoosfarru (Salvinia), Gattung der Familie Flachfarrn; Keimſrüchte geſchloſ— ſen und mehr oder minder geſtielt; zahlreiche, geſtielte Keimkapſeln auf einem ſäulchen— artigen Hauptkeimboden. — Arten: Schwimmender %. (8. natans; Marsilea na- tans), einige Zoll langer, äftiger Strunk mit zwei Reihen zelligen, warzig getüpfelten, ovalen Blättern; melonenförmige, harte, doppelhäutige, in Luftkämmern abgetheilte Keim— kapſeln und Knospenbeutel; jedes Träubchen hat mehrere Keimfrüchte und 1 Knospen— beutel; findet fich in Europa auf Teichen und jtehenden Gewäſſern. Ledwein, Wein, der aus den; beiten und reifiten Beeren von ſelbſt getröpfelt ift; hatte man die Trauben zum Auslaufen auf Stroh gelegt, jo nennt man ihn Strohwein Rederbinme (Ptelea), Gattung der Zamilie Nautengewächfe; vielehige, zweihäufige - Blüthen; JÖtheiliger Kelch; 4—5 Blumenblätter und Staubgefäße; in den männlichen Blüthen länger, in den weiblichen fürzer ; zuſammengedrückter, 2, manchmal Zfächeriger u tknoten; ungeflügelte, 2fächerige Nuphülfe. — Arten: Gemeine L. (P. trifoliata), leines Bäumchen oder Strauch, deſſen jüngfte Triebe nebjt den Blättern und Blüthen- jtielen flaumig find; geitielte, Sfingerige Blätter; geſtielte Trugdolden; grünliche, nelken— artig riechende Blüthen; 4 Blumenblätter und Staubgefäffe; Freisrunde, ring3beflügelte Nußhülſe; braune Samen; im füdlichen Theile von Nordamerifa zu Haufe, bei uns in Anlagen £ultivirt; blüht im Juni. Die jtinfenden Blätter find al Wurmmittel und Außerlich bei Geſchwüren gut; in Amerika verwendet man die gewürzhaft-bitter- ſchmeckenden Früchte manchmal anfiatl des Hopfen?. Lederflechte, j. v. a. Aphthen-Schildflechte; f. Schildflechte. Lederharz, ſ. v. a. Kautſchuk. Lederzucker, der aus verſchiedenen Theilen von Eibiſch gewonnene Schleim, der mit einem Zuſatz von arabiſchem Gummi, Zucker und Eiweiß ein vorzügliches Mittel gegen Huſten und Heiſerkeit iſt. Leerbaum, Leertanne, ſ. v. a. Lerche. Legfohre, Legforche, ſ. Kiefer. Leichtholz Claphrium), Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; zwitterig, 4thei— liger, bleibender Kelchz 4 gleiche, ſitzende Blumenblätter, 8 gleich lange, freie Staubge— fäße; 2fächeriger Fruchtnoten; kugelige Steinfrucht; dicke Rinde, die ſich in 2-3 Schal: ſtücke trennt; 2 nahezu bauchartige Steinkerne — Arten: Filziges & (C. tomen- tosam; C. Jaquinianum; Fagara octandra), 12—25 Fuß hohes Bäumchen mit wenigen Aeſten; die Rinde ift mit einem wohlviechenden, balfamifchen Safte erfüllt; das jehr leichte Holz ift weiß; die paarigegefiederten Blätter erfcheinen mil den gelblich-weigen Blüthen; wenig blüthige, 111, ZoU Lange Trauben; erbſengroße, grünliche, balfami- ſche Früchte; jchwärzliche, unten weiße, mit einem ſcharlachrothen Brele bedeckte Kernen; wächst in Südamerika, blüht vom Juli bis Aug., und Liefert ein Harz, welches das wejtindijche Tacamahac (Resina Tacamahaec) bildet. Die im Handel vorkommen— den Sorten des Tacamahacz rühren theils von dieſem, theils von folgendem Baume, theil3 von den Gattungen Icica und Calophyllum her. Aecht viecht dafſelbe ſtark und ſchmeckt bitter, und bejteht aus vöthlichen oder gelblichen, Leicht zerreiblichen Körnern, mit gelben Nindenftücichen vermijcht. Das oftindifche T. it nelblichhram. Die fich viel häufiger findenden unächten Sorten haben einen viel ſchwächern Geruch und oft gar feinen Geſchmack. Die Farbe und Form der Stücke ift unbeſtimmt 2c. Dient äußerlich zu Räucherungen und Pflaftern, wird jegt aber felten angewendet. — Hohes L. (O. excelsum), it in Merico zu Haufe und Liefert gleichfalls weitindifhes T. — — Hieher gehört auch C, eapense oder Fagarastrum capeuse, welches am Cap als Gewürz dient, Leimbaum, ſ. v. a. gemeine Ulme, Leimlraut, Bedhnelte, Morgenröshen (Silene), zwitterige, manchmal auch vielehige oder aba Blüthenz; 5Szähniger, ſchuppenloſer Kelch; 5 genagelte Blumenblätter, ‚40 Staubgefäße, 3 Griffel; am Grunde Zfächerige, oben einfächerige sel die auf- 2 J 354 4 Lein. ſpringt und vielſamig tft. — Arten: Aufgeblaſenes, % (S. inflata; S, oleracea; S. dus: RN: behen), tiefeindringende , vielköpfige, weißliche, ft he (zige Wurzel; %—2 Ruß hoher, meift fahler Stengel; lanzettige, —I — Blätter; dige, Zgabelige Doldentraube; er weißliche oder röthliche Blüthen; eirunde Kapfel auf einem kurzen Fruchthalter. 63 gibt mit Fahlen, mit am Rande gewimperten, mit funzen Haaren und mit zottig rauhen Haaren beſetzte Blätter; auch gibt es mit großen und Heinen Blüthen. Wächst vom Meer bis auf die Alpen an Waldrändern, auf Wieſen, an Wegen ꝛc. it ausdanernd, blüht vom Juni bis Aug., und wird jung hin und wieder als Gemüſe, die Wurzelſproſſen als Salat gegeffen. Aeußerlich dient dag Kraut gegen Nothlauf, während die Wurzel oft jtatt ver echten weißen Behenmwurzel verkauft wird. — Ohrlöff elartiges x. (S. otites; Cucubalus otites; Cuc, parvi- florus), mehrköpfige, Tpindelige Wurzel; 1-2 Fuß, hoher, meist aftlofer. Stengel, der wie die Blätter graugrün tft, rückwärts angedrückte Härchen und einige Gelenke hat, welche fetere in der Mitte kleberig find; verlängerte ſchmale Rispe; Heine, grünlich = gelbe Bluthen; fait fiende Kapſel; graubraunen Samen; wächst an dürren Stellen in Mittel: europa, iſt ausdauernd, blüht vom Mat bis Ang,, und hat eine bitterfiche, adftringirende Wurzel, welche als weiniger Aufguß mit Theriaf gegen Hyorophobie dient. — 8. viscosa findet ſich im ſüdlichen und mittlern Europa felten und wirkt brechenerregend. — 3. virginiaca dient in Virginien und Illinois als Wurmmittel. — Hieher gehört noch S. baceiferus (Cucub. bacc.), welches wie die Sternnieren gebraucht wird, — Nächthiches & (8. noctiflora), blüht auf Aeckern und an Hecken Morgens und Abends, und fommt in Gärten auch mit weißen gefüllten Blumen vor. Rein, Flachs (Linum), Gattung der Familie Johanniskrautgewäch ſe; Öblätte- riger, bleidenver Kelch; 5 Blumenblätter; 15 Staubgefäße; 5 felten 3 Griffel; Fopfige, keülenförmige Narben; 5fächerige Kapfel, bei der jedes Fach wieder abgetheilt ift, in jeden der Fruchttheile Samen. — Arten: Gemeiner L. (L. usitassimum), eine, ſehr nüßliche, ja unentbehrliche Pflanze, welche in beinahe allen Ländern als Sommergewaͤchs auf Aeckern gebaut wird, und aus eimer dünnen, faferigen Wurzel, einen einfachen, runden, mit ſchmalen, lanzettigen Blättern bejeßten Stengel. treibt, der ſich nad) oben theilt, 2-5 Fuß hoch wird. Die blauen Blüthen Hinterlaffen £ugelförmige, Samen: kapſeln, Knoten und Bollen genannt, die nach erlangter Netfe etwas größer als Erb- fen find und in 10 Furchen A10eiförmige, platte, vöthliche oder dunkelbraun glänzende Samen enthalten. Trotz der vielen Spielarten wollen wir und doch nur auf zwei der- jelden einlaffen, namlich auf ven Klang- oder Springlein und auf Dreſchlein, von denen beide wieder mehrere Abarten haben. Die Blüthen des erjtern find etwas größer und heller, die Stengel äftiger umd niederer, die Kapfeln ſpringen mit einem Klange oder Kniſtern gern auf, namentlich in der Sonne; der Flachs davon wird ehr weich und weiß. Der zweite, welcher in einigen Gegenden auch Aheinlein heißt und zu den auch der ruſſiſche 8. gehört, hat etwas dunklere Blüthen, ftärkere, dunkelgrüne, 3—4 Fuß hohe Stengel und Rapfeln, welche zuerft an die Sonne gelegt, und dann ger droſchen werden müffen, wen man fie Öffnen will, Der Lein will zum Anbau eisen ziemlich fetten, [oefern, wohlbearbeiteten, gut und friihaedüngten Boden, der ja nicht naß fein darf. Taubenmift jagt ihm am allerbeften zu. In milden Gegenden mit ſchwe— vem Boden, welcher die Feuchtigkeit behält und ſtarke Winde erträgt, kann man den jog. Frühlein ſchon im März und April in rauhen Gegenden, namentlich wenn der Boden leicht ift und Stürme nicht erträgt, wird der jogen. Spät- oder Herbftlein erft Mitte Juni's ausgeſäet. Zum Erzielen eimer befonders ergiebigen Ernte ift nicht gerade ein thenrer, ausländifcher Same nöthig, es wird vielmehr daſſelbe Reſultat mit inländiſchem Samen erlangt, wenn man ihn 324 und noch mehr Jahre alt werben läßt. Im erſten Monat der Ausfaat verlangt der 8. häufig Negen und warme Nächte, fonft geht er nicht aleich auf und wird auch nicht hoch. Während er uoch ganz klein ift, kann man ihn am beften vom Unkraut reinigen, und ift dabet auf Vertilgung der fogen. Flach 3- jeide am meiften zu reflectiren. Zum Schuß gegen Erdflöhe läßt man den Saatlein 24 Stunden unter Hein gefehnittenem Knoblauch liegen, der man überftreut efläke gegangene Saat mit feingemahlenem Gyps, und zwar jo lange, bis fich feine Erpflöhe mehr zeigen. Nach Ablauf eines Vierteljahrs tft der Flachs reif, was an der gelblichen Zarbe ver Stengel und an den braunen Samenkapſeln zu erkennen if. Er wird mit Teinbaum — Leindotter, 355 der Wurzel aus der Erde gezogen, in Bündeln nad Haufe gebracht und durch Niffeln von den Bollen befreit, Die Stengel bindet man abermals in Büfchel, legt fie zum Röften in's Wafjer oder breitet fie auf Wiefen und Stoppelfeldern aus, daß Thau, Luft, Regen und Sonne die holzigen Theile auflöfen, die feinen Faſern erweichen und zu weiterer Bearbeitung gar machen. Im Waſſer erfolgt das Nöften in S-10 Tagen, auf Aeckern in 3s—4 Wochen. Iſt er zulegt gut abgetrocknet, fo dörrt man ihn an einem nicht jeuergefährlihen Ort auf einer Flachsdarre oder noch befjer an der Sonne fo hart, daß die Stengel jchnell zerbrechen und die fremdartigen Theile Leicht abgehen. Nach der Breche wird er auf der Schwinge gejchwungen, auf der Hechel vein gehechelt und als Spinnflahs benügt oder verkauft. Der von allen Kapfeltheilen geveinigte Samen wird zur künftigen Ausſaat an einem Tuftigen Orte aufbewahrt oder zu Oel gefchlagen. Letzteres enthält zu viel jchleimige Theile, um an Speifen tauglich zu fein, und ent- wickelt beim Brennen einen jo ſtarken Geruch und Dampf, daß man es vorzüglich nur ‚zur Bereitung von Farben, Firniſſen 2c. benützt. — Der zerftogene Leinſamen“ wird zu erweichenden, lindernden Umſchlägen, Klyſtieren, jeiöft zu Gurgelwaſ— ſer benützt. Ein aus Leinöl und gelbem Wachs bereitetes Pflaſter ift gut zur Heilung vieler Wunden; man nimmt von beiden Theilen gleichviel und Täht 8 über einen gelinden Kohlenfeuer zergehen. — Gegen Verbrennu ungen dient folgendes Pflaſter: 4 Theile Leinöl und 3 Theile füge Mandelmilch werden mil einander vermifcht und aufgelegt; oder; .Leinöl und cinige Eierdotter werden gut mit einander vermiſcht und dann aufgelegt. — Zu Umſchlägen wird ein Brei von Leinfamen, weichem Brod und Mild, gekocht, dem man oft noch Kamillen zuſetzt. — Zu Klyftieren nimmt mar 2 — 9 Eplöffel voll Seinöl in einem Kleien- oder Kamillenwafler, und wirft bei hartnädiger Verftopfung noch einen Löffel voll Salz darunter. Auch innerlich dient 8 gegen hartnäckige VBerftopfung der Eingeweide, gegen DBlutfpeien, Seitenſtechen 2c. — Leinfuchen jind im Waſſer aufgelöst ein treffliches Viehfutter, und geben ſie auch einen haltbaren Kitt. Rußland, Polen und Preußen betreiben einen jehr bedeutenden Handel mit Leinſamen und verſehen ganze Länder damit. Aus dem Abwerg ſpinnt man ein grobes Garn, welches zu Säeen, gewöhnlichen Mleidungsftücen zc, verwoben wird. Der eigentlihe Spinnflachs läßt ſich durch Kunſt fo fein herſtellen als Seide und liefert daS zarteſte Garn zu Leinwand, Spitzen 2c., welche für die Fudu— ſtrie und den Handel Deutſchlands von ver höͤchſten Wichtigkeit find. — Sibiriſcher oder bleibender Flachs (L. perenne), wächst in Sibirien wild, liebt einen feuch⸗ ten Boden, treibt vier Jahre nach einander aus der Wurzel 3-5 Fuß hohe Stengel. Er wird im April gejäet, wie der gemeine Flachs behandelt, nach erlangter Keife abge- Ichnitten, die Stoppel den Winter über mit etwas Mift bedeckt. Die daraus bereitete Leinwand. iſt nur mittelmäßig, wird aber beffer und feiner, wen man den Lein vor er- langter Reife abjchneidet. — Purgir- oder Berglein (L. cartharticum), faum 1 Spanne hohes, zartes Pflänzchen mit weißer Blüthe, das in ganz Deutſchlend auf Wieſen und Bergen wächst, und ein gelinde wirkendes, aber fiheres Bred- und Purgirmitiel iftz leiftet defonders bei Wurmfrantheiten vorzügliche Dienfe. — Peruaniſcher & (L. segalinoides), ſchmeckt bitter, befördert die Verdauung, wirft gelinde purgirend, und wächst in Peru, Chili ac. Leinbaum, j. v. a. Flachsbaum und gemeine Ulme Leiudotter (Camelina), Gattung der Kr Viermächtige, Ablätieriger, aufrech- ter Kelch; & gelbe Blumenblätter; 4 mächtige, zahnlofe Staubgefäße; vielſamige Fächer; ungerandete Samen. — Arten: Gemeinerk.; Afterdotter (1. sativa; Myagrum sativum; Moeichia sativa), 1 Fuß hobe, äſtige Pflanze, die ſich bei ung haufig unter dem Getreide, namentlich, aber unter dem Flachſe als Täftiges Unkraut findet. Die blaßgelben Blumen enthalten in umgekehrt eirunden Schötchen gelbe, dreieckige, Hlige Körner. Das daraus gewonnene Del ift vorzüglich geeignet zum Brennen und au Speijen, daher wird der Dotter in manchen Gegenden regelmäßig angebaut. Er gebeiht in jedem Boden, wenn er nur wie ein Flachsacker zubereitet und der Same vom März bis Anfangs Mai geſäet wird. Kälte, Erdflöhe u. j. w. ſchaden ihm nichts , und wird er nad) etwa Jahr, noch ehe alle Schöichen gelbreif ausſehen, wie der Flachs gerauft oder abgemäht, auf dem Felde getrocknet, und dann einige Zeit liegen gelaffen, bis alle Bar 350 Leinkraut — Lianen. Körner reif ſind, dann gedroſchen. Das Stroh iſt blos zur Düngung geeignet, während der Same nicht allein zur Oelbereitung, ſondern auch als gutes Vogelfutter dient, Leinkraut, |. v. a. Löwenmaul. Leiſtenwein, eine geichäßte Art der Frankenweine. Leitermoos (Climacigm), Gattung der Familie Haubenmooje; blatiwinkeljtändige Keimbüchje; doppelter Mündungsbeſatz, jeder mit 16 Zähnen. — Arten: Baumar- tiges X. (Cl. dendroides; Hypnum dendroides), unten friechender, dann aufrechter, 3—4 Zoll hoher, baumartiger Stengel mit zerftreuten, dachziegeligen Blättern ; trägt auf feuchten Wiefen und in Waldungen reichlich Früchte im Frühjahr. Lerche, Lerchenbaum, j. u. Fichte. mann , ein dem Manna ähnlicher Stoff, welcher aus den Zweigen und Nadeln des Lerchenbaums, befonders in den franzöfifchen Gebirgen, -abgefondert wird. . Lerchenharz, das helle, balſamiſche Lerchenharz (der Achte venetianische Terpentin), wird durch Anbohren der Lerchenbäume bis auf den Splint vom Frühjahr big in den Herbſt gewonnen. Das feinere und bejjere Harz, welches von jelbjt aus der Rinde ichwißt, wird in Frankreich Bijou gemanıt, Die Mitte des Stammes der Lerchenbäume enthält noch einen, dem arabijchen Gummi ähnlichen, doch röthlichen Saft, der in Ruß— land Orenburg'ſches Gummi heißt; man gewinnt dafjelbe, wenn man Baumjtänme bis auf das Mark auöbrennt. Lercheuſchwamm, ſ. dv. a. Löcherpilz. Lerchenſporn (Corydalis), Gattung der Familie Mohngewächje; 2blätteriger, zu- weilen fehlender Kelch; Ablätterige Blumez zuſammenſchließende Blumenblätter, von denen das obere nach hinten gejpornt it; 6 Staubgefäße; aufjteigender Griffel; jchotenförmige, Ifächerige Kapſel; 2 Samenförner. — Arten: Hohlwurzeliger 8, (C. cava; Fu- maria cava; F. balbosa), fnvllenartiger, hohler Wurzelſtock, der erſtarkt 6-8 Stengel mit wechjeljtändigen Blättern treibt ; purpurrotbe, jelten Kilafarbige oder weiße Blumen ; lange Kapſel; jchwarzer, glänzender Samen, der mit einer bandartiaen Nabelwulft um- zogen iſt; ausdauernd; blüht in Büſchen und Wäldern, an Wiejenrändern zc. im April und Mai. Der Wurzelſtock Schmeckt jehr bitter, etwas zufammenziehend und fcharf, und wird in der Medizin als Radix Aristolochiae cavae wie die Wurzel der Ofterlugei angewendet, namentlih gegen Würmer und mangelnde Menjtruation. Leuchterblume, 3. v. a. Wachsdolde. Lebkoje (Matthiola), Gattung der Familie VBiermächtige; Ablätteriger Kelch; 4 Btumenblätter; 4 mächtige Etaubgefäße; aus 2 aufrechten Blättchen bejtehende Narbe; aleich-breite, walzige oder zufammengedrückte Schote; jeiten wurzeliger Keimling. — Arten: Garten: oder Winter-L. (M. incana, Cheiranthus incanus), dieje allbefannte, wunderſchöne Gartenpflanze hat einen aufrechten, äftigen Stengel mit Lanzettigen, ſtum— pfen, weißlichsgepuderten Blättern und jehr wohlriechenden Blumen, die an den Aeſten und Zweigen hervorbrechen und Iocfere Achren bilden; wächst am Strande des ſüdlichen Frankreichs und Spaniens wild, und find die Blumen dort meistens weiß. Hat durch) Kultur ungemein gewonnen, wird oft 3—4 Fuß hoch, mit einem baumartigen Stamm, ſchlanken, zurücgebogenen Zweigen und jehr vielen rothen und weißen, gefüllten, dicht ſtehenden Blumen, heißt in diefem Fall Baum-L. Findet ſich häufiger als Buſch-L. Buſchförmig 1—2 Fuß hoch, mit einfachen und gefüllten, weißen, aſchgrauen, hoch-, ziegel- oder dimfelrothen und violetten Blumen. Das Erdreich trägt wohl am meilten zu diefen vielen Spielarten bei, und muß man, um gefüllte Blumen zu erhalten, fleißig mit dem Samen wechjeln und ihn nur von den größten Schoten nehmen; auch laſſe man an einem Stoc nie mehr als 4—6 Blüthenzweige und an denfeiben nie über 4 Blumen jtehen. Im Freien erfolgt die Ausfaat im April, bei anhaltender Trockenheit muß man aber die Erde bedecken, daß Froſt, Hite oder Erdflöhe nicht ſchaden. Bei zu dichten Etand oder übergroßer Feuchtigkeit faulen die jungen Pflängchen gern, Leiden auch Leicht von Inſecten, im leßtern Fall überftrent man das Land mit Tabakftaub. Lewat, im Elſaß und Breisgau ſ. v. a. gemeiner Winterfohlrepd. Lianen, die zum Theil viefigen Schlinggewächfe, welche fih in den Wäldern des tro— piihen Amerikas von Baum zu Baum fchlingen und die Wälder oft undurchdringlich — Sie gehören verſchiedenen Gattungen an, bei denen ſie ſpeciell aufgeführt ind. Liatris — Lichtnelke. 357 Liatris (Liatris), Gattung der Familie Vereinblüthlerz dachziegelige, wenig— reihige, 5—30blüthige Hülldecke; erweiterte Blumenkronenröhre; verlängerte, jelten kurze Zipfel; lang hervorragende, walzige Narbe; Hanptfruchtboden deckblättchenlos; ziem— lid) walzige, etwa 10ſpaltige Schließfrüchte; Fruchtfrone bejteht aus 1—3 Reihen fedes riger oder ae Borften Bei den cultivirten Arten verbreiten jich die Narben manch— mal in blumenblattartige Zungen. Die terpentinartig riechenden, fnolligen, harzigen Wurzeln heißen in Canada Pinetta de Prairia, und find als diuretiſche und anti— ſyphilitiſche Mittel offieinell. — Arten: Aehrige 2%. (k. spicata; Soerratula spicata; Suprago sp.; L. picta; L. gracilis; Anonymus eiliatus), kugelig-knollige Wurzel, aftlofer, Fahler, 3-5 Fuß hoher Stengel, wechjelftändige, gleich breite, kahle, am Grund gewimperte, nervige und befleckte Blätter, Tangährige Blüthenföpfe, welche achtblüthig jind und in den Winkeln der Deckblätter fiten; längliche, angedrückte Hüll— blätter; purpurvothe Blüthen. Wächst von Pennſylvanien bis Georgien auf Wiefen und in Fichtenwäldern, ift ausdauernd, blüht vom Auguft bis Det. Die bitterlich und ſcharf ſchmeckende Wurzel hat einen terpentinartigen Geruch, und wird, wie die der ans dern Arten, als diu retiſches und reizend-zertheilendes Heilmittel gebraucht. — Wohlriechende L. (L. odoratissima; Trilissa od.; Anonymos od.), dicke, ziem— Lich Enollig-fajerige Wurzel; aftlofer, kahler Stengel ; doldentraubiger, vielfüpfiger Blüthen- ſtrauß; purpurvothe Blüthen; ausdauernd; wächst in Birginien, Carolina und Florida an jumpfigen, ſonnigen Stellen und in Fichtenwäldern. Zeichnet ſich durch einen vorzüg- lihen Wohlgeruch aus; die geriebenen Blätter viechen wie Vanille. Libanonwein, ein ſyriſcher Wein, der felten zu und fommt. Libelle, j. v. a. Wafferjungfer. Libidibibohnen, Libidibifchoten (Fabae s. Siliquae libidibi), die ſehr adftrin- girenden Früchte der in Weftindien und Südamerika wachjenden Gerber-Cäſalpi— nie; fie werden in ihrem Vaterlande zum Gerben und al3 adftringivendes Heilmittel benützt. Libournea, ein Bordeaurwein. Lichenes, ſ. v. a. Flechten, daher die verschiedenen Lateinischen Zufammenfegimgen. id j. ». a. Herbftzeitlofez f. Zeitlofe. Lichtnelke (Lyehnis), Gattung der Familie Nelfengewäche; zwitterige, manchmal zweihäufige Blüthen; 5zähnigen Kelch; 5 genagelte Blumenblätter; 10 Staubgefäſſe, 5 Griffel; kahle Narben; am Grunde 5 oder Afächerige Kapſel, welche an der Spitze in 5 oder 10 Zähnen auffpringt. — Arten: Abend-L. (L. vespertina; L. dioica; L. pratensis; L. alba; L. arvensis; Melandrium pratense), Waldlichtnelfe, Bauernlevfoi, äſtige, ziemlich dicke, tiefeindringende, gevingelte, weißliche Wurzel; aufrechter, 13 Fuß hoher, unten zottiger Stengel ; flaumige, graulich-grüne Blätter; einzelne weiße, jelten röthliche Blüthen in den Gabelfpalten des Stengels, welche ſich Abends entfalten und ſehr gut viechenz die männlichen Blüthen find A0ftreifig und röhrig-kenlen— förmig, die weiblichen eirund-kegelförmig und zur Fruchtzeit ſehr aufgetrieben ; ſitzender Fruchtknoten; Afächerige, Fegelfürmig = eirunde Kapfel mit 10 Zähnen; nierenförmige Samen. Kommt aud mit gefüllten Blumen vor, und wächst auf Hügeln, trodenen Wiefen, an Zäunen, Aeckern und Wegen; blüht vom Junt bis Aug., it zweijährig und mit gefüllten Blumen ausdauernd. Die weiße, getrocnet gelblich-graue, unebene Wurzel war früher officinell al3 weiße Seifenwurzel (Radix Saponariae albae) ihr Ges ſchmack iſt bittersfchleimig, ihr Gebrauch wie der der vothen Seifenwurzel; läßt fich auch zum Wafchen verwenden. — Rothe Y. (L. diurna), die Blumen find purpurs, ſelten blaßroth oder weiß, und kommt in den Eigenjchaften mit der vorigen überein. — Drientalifche L. (L. chalcedonica), aufrechter, gerader, 11% — 4 Fuß hoher, meiſt ajtlofer Stengel; ſcharf- und rauhhaarig; firende, eilängliche, am Grunde faſt herzförmige, zerjtreut mit kurzen Haaren befeßte Blätter, die am ande ſcharf find; dichte, Eopfähnliche, wielblüthige Doldentraube, Eurzgeitielte, ſcharlach-, jelten fleiſchrothe oder weiße Blüthen; Afücherige, eirunde, fünfzähnig -auffpringende Kapfel; wächst im mittleren und nördlichen Alten, wird bet uns in Gärten gebaut, it ausdauernd, blüht vom Juni bis Juli. In Sibirien wird die ganze Pflanze unter dem Namen Kukuks— oder Tartarenjeife zum Wafchen gebraucht. Die kratzend-ſcharfe Wurzel ſchmeckt wie Seneyga, und jeheint ähnliche Heilträfte wie derjelbe und die Seifenwurzel zu haben. — Kukukslichtnelke (L. fos cuculi), fußhohe, fenernelfenartige Pflanze mit roſen— 358 Lichtröschen — Liebſtöckel. rothen Blumen, welche auf Wieſen und in Gärten angetroffen wird. Pechl., Pech- nelke (L. viscaria), wächst häufig auf Triften, hat einfache, roſenrothe, in Gärten gefüllte Blumen, welche einen ſchönen Strauß bilden, wie Levkoi. — Gliedweich (L. sylvestris), wächst an Straßen, gleicht dem zahmen Morgenröglein, nur find Blätter und Stengel dünner und grüner; Blume weiß oder braun; wirkt erweichend, wenn mar die Glieder damit bäht oder den Dampf daran läßt. Der Saft ded Samens und der Blätter nimmt die Hitze entzündeter oder gejchwollener Augen. Mit Kleie, Del, Eifig und Weinhefe gefotten und warm aufgelegt, erweicht verhärtete Gelenke und ftellt verrenfte Glieder wieder hev, Lichtröschen, ſ. v. a. Lichtnelke. Licienholz, Holz von Prunus Mahaleb, P. padus und P. caroliniana (Baftarden- mahagony) (j. d.) dr Lieber'ſche Auszehrungskräuter, Lieber'ſcher Thee, ein Geheimmittel, welches ſchon viele Auszehrende rettete, und aus dem zur Blüthezeit gefammelten Krant be gelb- lich-weißen Hohlzahns (j. d.) befteht. F Liebesapfel (Lycopersicum), Gattung der Familie Kugelblumengewädje; I—btheiliger Kelch, vadfürmiger, 3—6fpaltige Blumenkronez ftumpfnarbiger Griffel; 2—Sfähherige Beere; breiigszottiger Samen. Arten: ERbarer 2. (L. esculentum; Solanum Lye.) Stengel wehrlos-krautig; Blätter gefiedert, eingefchnitten; Traube blät- terlos und 2theilig; Frucht gefärbt, glatt, glänzend, mit einer leverigen Haut; die ein- jährige Pflanze riecht widerlich, wird 3—4 Fuß ho, blüht im Aug., reift im Sept. und Det. und kommt in folgenden Formen vor: x Dr. } a. Großer, rother 2, mit großer, rother, eiiger, rippiger Frucht; eigentliche - Stammform. n — Großer, gelber L., von vorſtehendem nur durch die angedeutete Farbe unter hieden. c. Kleiner, rother %., gerippte, kleine, rothe, frühreifende Frucht. d. Runder, rother L., runde, Heine, rothe Frucht ohne Rippen. * e. Runder, gelberf., von der vorigen Spielart nur durch die gelbe Farbe unkerſchieden. f. Bivnförmiger rother 8, die Frucht ift birnförmig, roth und ohne Rippen. g. Birnförmiger gelber &., von der vorigen Spielart nur durch die gelbe Farbe unterſchieden. Findet fic in der Form a wild im ſüdl. Amerika, und wird in derſelben cultivirt im ſüdlichen Europa; kommt bei uns in botan. Gärten häufig vor. Liebt einen jehr warmen Standort mit warmem, Teichtem Boden. — Im März werben die Samen in ein kaltes Beet geſäet, nach gehörigem Erſtarken fest man bie Pflanzen in's Freie 111% Ruß weit von einander. Hat eine Partie Pflanzen Früchte fo fneipt man die Endzweige ein, damit diefelben nicht verwildern und ſich die Früchte ſchneller und vollfommener entwickeln. In Italien gibt es faft feine Mahlzeit ohne diefe Frucht. — Die Früchte dienen hauptjächlich zu Saucen, zum Einmaden und bei ber Zuderbäderei. Sie enthalten Säure, Schleim und Zucker, und heißen in Peru Tomate, bei una Baradicsapfel, in Franfreih Pomme d’amour. — Die Arten mit Heinen Früchten werden wenig Eultivirt. Liebesapfel, in einigen Gegenden f. v. a. Tolläpfel (Mala infama.) Liebesapfelpfeffer, f. v. a. gelber jpanifcher Pfeffer. Liebfrauenmild), gute Sorte des Rheinweins; hat ihren Namen daher, daß fie um die Liebfrauenfirche zu Worms wächst. | Liebſtöckel (Levisticum), Gattung ber Familie Doldengewädhfe; unbeutlicher Kelchrand, rundliche Blumenblätter; Theilfrüchte mit fünf geflügelten Reihen ; 2theilige Sruchthalter ; gelbe Blüthen. — Arten: Gebräudlider 8. (L. offieinale; L. vul- gare; Ligusticum lev.; Angelica lev.; Ang. paludapifolia). Dieſe nütliche Schirm- pflanze wächst! auf ven Apeninnen und im jüdlichen Europa wild, während jie bei uns in Gärten gezogen wird. Wurzel die, fleifchig, äftig, 1, Fuß lang; Stengel 6-8 Fuß hoch, Hohl, mit vielen Nebenzweigen, vielfach zertheilten Blättern, gelben Blumen, die einen Yänglichen, gelben Samen binterlaffen. Die ganze Pflanze riecht eigenthümlich ſcharf, jellerieartig und unangenehm, ſchmeckt gewürzhaft, und befit einen gelben, gummihar- zigen Saft, welcher dem der Som ähnlich ift. Wurzel und Samen wirken ſchleim— auflöſend, und werden in verſchiedenen weiblichen Krankheiten, bei Schwäche Lierbaum — Silie. 359 der Bruft, in Kolifen ꝛc. mit Erfolg angewandte. Auch in Viehkrankheiten Leiften fie gute Dienſte. Die ganze Pflanze wird von dem Vieh gerne gefrefien, doch nehmen Milch und Fleiſch einen widrigen Geſchmack davon an. Bienen körbe, in welche man einen Schwarm faſſen will, werden mit den Blättern ausgerieben. Die Wurzel ſchrumpft beim Trock— nen ſehr ein, iſt dann ſchwammig, runzelig, augen braun, in— nen weißlich; ihr gewürzhafter Geſchmack iſt anfangs ſüßlich— ſchleimig, dann etwas bitter und brennend-gewürzhaft, und ent— halt ätheriſches Oel, Weichharz und bittern Exträctivſtoff, wo— durch ſie ſehr kräftig auf die Unterleib3organe, das Haut— und Nervenſyſtem wirft. Liebſtöckel in Wein oder Waſſer geſotten und kalt getrunken, eröffnet Leber und Milz; mit Kümmel vermischt und in Wein gebraucht, wird der Ma— Gebt kirgnödei gen bergeftellt und die Blähungen gedämpft. PEN EL OMIEL Die Dämpfe des Krautes befördern ven Harıı=-, Stein: uno Menſtruations— Abgang. Kindbetterinnen jollen Wurzel und Samen in Speifr und Trank zu fih nehmen. Die geddrrte und gejtogene Wurzel wirft als Würze wie der Pfeffer, er— wärmtden Magen, befördert die Verdauung ꝛc. Macht man die Wurzel mit Salz und Efjig ein, jo hat man den vorzüglichiten Salat. Lierbaum, in einigen Gegenden Name für die Lerche. Lieſch, in der Gegend von Heidelberg |. dv. a. Lieſchkolben (Typha). er j.v. a. Thimstheunsgras oder Phleum pratense. Liejhfolbe, ſ. v. a. Rohr- oder Wafferfolbe, Pignfter, |. v. a. Hartriegel (f. d.) ilak, lila, an vielen Orten Deutfchlands |. v. a. gemeiner Jlieder. — Eine Gattung der Familie Sapotillgewächle; zwitterigz kurzer, Azähniger Kelch; erhabene, telferförmige, Afpaltige Blumenkrone; 2 Staubgefälle; kurzer Griffel; 1—2jamige, 2fäches rige, 2 Ichalftücige Kapjeln. — Arten: Gemeiner %. (Syringa vulgaris), ein oft 613 20 Fuß hoher, baumartiger Strauch mit zugeſpitzten, ganzrandigen, kahlen, gejtiel- ten Blättern, endjtändigen großen Nispen, bYäulich-violetten over weißen Blumen. Va— terland: das nördl. Perfien. Kam dur Busbecq, öſterr. Gefandten, nad) Wien, findet ſich jest in allen Gärten Deutſchlands und ift wegen der lieblich riechenden Blüthen ſehr geſchätzt. Die Früchte find al3 bitter adſtringirendes Heilmittel gejchätt, und mit Shönem Erfolg wendet man das rein bittere Ertract ber unveifen Kapſeln gegen Wechſelfieber an. Wenn man das Holz deitilfirt, jo erhält man ein butterartiged Def, welche3 dem NRofen- und Santelholzöle jehr nahe. fommt. Die jungen Triebe enthalten einen an Geruch, Geſchmack und Wirkung der Aloe ähnlichen Bitteritof. — Chinefi- {her £., (S. chinensis), findet fich ebenfall3 häufig in unfern Gärten; ebenfo Per— fifher & (S. persica). Auch hübſche Spielarten haben unjere Gärtner von dieſem Strauch erzielt. Ä lie (Lilium), Gattung der Familie Kronlilien; jechsblätter. Geſchlechtshülle; 6 Staubaefähe; 1 Griffel mit Zfeitiger Narbe; Zfächeriger Kapſel; flache, horizontale Samen. — Arten: Weiße 8%. (L. candidum). Nach 8. bildet die Lilie ein eigenes Pflanzengeſchlecht, das wegen feiner prächtigen, glocfenförmigen Blumen die ſchönſte Zierde unferer Gärten bildet: Wild findet fich die weiße 2. im ſüdl. Europa und in Alien, bet uns aber nur kultivirt. Sie hat eine ſchuppige, gelblichweiße, 1—1' Zoll dicke Zwiebel, welche in den erften Frühlingstagen lange, ziemlich breite, glänzende Blätter treibt, zwifchen welchen jih ein 2—5 Fuß Hoher Stengel erhebt, am deſſen Spite im Juni und Juli blendend weiße Blumen in großen Sträußen hervorbrechen, die beſonders de3 Morgens und Abends weit um jich her einen überaus feinen, Lieblichen und jtarfen Geruch verdreiten, welcher in verjchloffenen Zimmern Kopfweh und Betäubung verurſacht. — Diefe Blumen werden gefammelt, To lange fie noch frifch und ſaftig find, um aus ihnen ein Del zu ziehen, das gegen die fallende Sucht, vorzüglich aber gegen den Brand von Feuer und fievendem Waffer gebraucht wird. Noch wirkſamer find die Blätter, welche unmittelbar aus der Zwiebel hervorbrechen, auch wohl das ganze Jahr. hindurch grünen, und jelbft im ſtrengſten Winter unter dem tiefften Schnee nicht verfaulen. 360 Limette — Timonienbaum. Friſch aufgelegt find dieſe Blätter ein außerordentlich gute Hell mittel in fri— Ichen, und alten Schäden, in Brand ſowohl von Fener und heißen Flüſſigkeiten, als auch im ſogenannten falten Brand an irgend einem Theile des menſchlichen Körpers, im Rothlauf, bei entzündeten Augen, Nagelge— ſchwüren u. dgl. Man kann fie 12—24 Stunden liegen laſſen, che man fie wieder vertaufcht. — Dr. Friedrich jagt über die weiße Gartenlilie: „Bei Knochen— fraß bat fich die weiße Gartenlilie wirklich hülfreich erwielen, indem man die frifchen grünen Blätter derfelben täglich wiederholt auflegte.” — Gegen Verbren- nungen gießt man auch Olivenöl Über die Blumen, und wendet diefes an. Die ſehr en Zwiebelfnollen wirken Außerlich ſehr erweichend und zeitigend; innerlich gebraucht, entweder roh oder als Nahrungsmittel, oder der Saft, wirfen fie fehr RU Im Oriente werben fie gebraten oder ald Brei gegeffen. Der Staubbeutel wirkt auf ven Uterus reizend ein und ift fehr heilſam bei Epilepfic. — Eine erweihende und [hmerzlindernde Salbe erhältman, wenn man von Lilienknollen, Bärklauwurzel und Eibiſchwurzel zu gleichen Theilen nimmt und in Wein mit Del dick einjiebet, nad) diefem etwas Wachs beifügt und jo auflegt. Flie ßende Geihmwüre, Wunden und andere Schäden heilt man, wenn man die Knollen ftoßt, mit Honig, nach Umftänden auch mit Effig vermifcht und wiederholt auflegt. — Die Knollen geſtoßen, gejotten und mit Rofenöl vermischt find gut bei Brand, ſowie bei Unterleibs- und Bruftentzündungen, wenn fie äußerlich aufgelegt werden. — Die gebratene Wurzel erweicht durch das Auflegen die Gebärmutter, und be- fördert die Menstruation oder zieht fic herbei. Hodengefhwulften und Eut- zündung diejer Theile wird gehoben, wenn man die Knollen mit Ejfig, Balſam— fraut und Gerjtenmehl zu einer Salbe ftoßt und auflegt. — Die Fortpflanzung der weißen L. geſchieht durch ihre Zwiebeln, welche man viel Jahre und noch länger im Boden läßt, dann herausnimmt, und zwar im Aug., gehörig abtrodnen läßt, und Hann im September wieder in den Garten. und guten Boden verfeßt. — Feuerlilie (L. balbosum), wächst in Italien, Ocfterreih, Hin und wieder auch in Deutichland wild, hat einen 2 Fuß hohen Stengel, der mit etwas jchmälern und fteifern Blättern bejegt ift, und kleine, geruchlofe, brennendrothe Blumen, die Ende Mai erjcheinen und oben einen hübſchen Buſch bilden, Die gelben Zwiebel werden gerne von den Mäufen angenagt, und in Nordaſien, fowie in Rußland gegefjen. — Margatonlilie, Tür: fenbund, Krull-v. (L. margaton), hat da3 gleiche Vaterland mit den vorigen, findet jih aber auch bei ung fast in allen trocfenen Gebirgswaldungen wild. Die gel ben, dien Swicheln treiben 2—3 Fuß hohe, grüne, dunkelroth gefleckte Stengel, mit dunfelgrünen, ſteifen und fternförmig geftellten Blättern. An der Spitze des Stengels hängen im. Juli viele feine, blaßrotbe, weiß und dunkelroth gefleckte und punftirte Blumen mit zurückgerollten Blättchen herab. Wird in unfern Gärten ausgezeichnet ſchön und groß. Die Zwiebel riecht Frisch widerlich, ſchmeckt ſchwach und fehr jchleimig, wirkt äußerlich erweichend und reinigend bei Hautkrankheiten nd Geſchwü— ren; innerlich befördert fie die Menjtruation und den Harnabgang. — Brut- tragende Y. (L. Balbiferum), 1—11, Fuß hoher, ftarkbeblätterter Stengel, der oben in den Winkeln oft eine Brutknollen trägt; aufrechte Blüthen. Iſt ausdauernd, blüht im Juni und Juli; kommt häufig als Zierpflange vor, und in feuchten, fehattigen Bergwäl- dern und iſt aufden jubalpiniichen Wiejen zu Haufe. — Mennigrothet. (L. carniolicum), Xahler Stengel; aufrecht abſtehende, gleichmäßig zerftreute Blätter, die auf den 5—7 Nerven der untern Fläche weich behaart find; überhängenve, rothe Blüthen; iſt aus- dauernd; blüht vom Mat bis Juli; hat das Vaterland der vorigen Art, und fommt bei uns als Zierpflanze häufig vor. Ebenſo die 14 Tage ſpäter blühende Chalcedoniſche ®. (L. chalcedonicum). | Timette, ſ. v. a. füße Eitrone. Limettöl, das aus der Schale der fügen Citrone gewonnene Del, welches feiner und ftärfer als das —— iſt und lange nachhaltend etwas kampherartig ſchmeckt. Limone, ſ. dv. a. Citrone, ſ. u. Agrume. — Die Blüthen find purpurroͤthlich, die Früchte meiſt glatt, dünnrindig und enthalten einen ſauren Saft. Limonienbaum, ſ. v. a. Citroönenbaum. — Bon dieſem Namen ver Citrone ſtammt die Benennung Limonade, und erhält man ein angenehmes Limonadelpulver, Lindbaft — Linde, 861 wenn man 1 Quent Weinfteinfäure, 7 Quent Zucker und 2 Tropfen Citronenöl zufam- menmifcht. Noch beffer wird es aus 1 Quent Citronenfäure, 6 Quent Zuder und ein paar Tropfen Eittonendf, von dein matt etwas unter Waffer mifcht. Ein ſolches Ge— trank tft pt ergüidend und durftlöfchenn, namentlich bei heißer Witterung oder in Krankheiten, zumal in gaflichen und gaftrifchen Siebert. Findbaft, in einigen Gegenden Deutichlands |. v. a. gemeine Rüfter. Finde (Tilia), Gattung der Familie Lindengewächſe; Hblätteriger, abfälliger Kelch, 5 Blumenblatter; zahlreiche, freie, bei ausländiſchen Arten vielbrüderige Staubgefäße mit 5 Bündeln; 5fächeriger Fruchtknoten; 2eiiger Fächer; I Griffel; Nuß durch Fehl— ſchlagen Afächerig und — Arten: Kleinblätterige L. (T. parvifolia; T. europaea; 7, ulmifolia; T. microphylla; T. cordata), Blätter zugeſpitzt, ſchief⸗ rundlicheherzförmig, kahl, unten meergrün und in den Achjeln der Adern gebärtet, Eben- fträuße 5—blüthig; Nebenfronblätter — Kapſel undeutlich 4—5fantig. 60—100 Fuß hoher Baum, welcher im Juli blüht und im Det. reife Früchte mägk Es gibt perjchiedene Formen, welche aber wieder ineinander übergehen, weshalb wir bier nur bie Ant meilten abweichenden aufführen, nämlich: 1. Holländifche 8. (T. pubescens), mit faft cinfarbigen, feinhaarigen Bläßern, die etwas größer als bei der Grundform und unten etwas hellgrüner als oben find. Kann in der Jugend bei fräftigem Wuchfe nur durch die vielzähligen Blüthen auf einem gemeinschaftlichen Blüthenſtiele erfannt werden. 2. T. cordifolia, faft einfarbige, ziemlich kahle Blätter, da die Haare unterſeits in die Winkel zufammengezogen find. Yokalverhältnifie haben eine Maſſe Zwiſchenformen er— zeugt, welche aber durchaus zwijchen diejen beiden Hanptipielarten ſtehen und deshalb nicht befonders aufgezählt zu werden brauchen. In hohen Alter find die Blätter der Linde meiſt einer, als in der Jugend, nament- lid) in magerem Boden; an ſehr fonnigen Orten werden fie gleichfall3 Eleiner, und unten beinahe weiß. Findet ſich wild im mittlern und nördlichen Europa, namentlich in feuch- ten Wäldern des flachen Landes; wird cultivirt an Promenaden, Straßen, auf öffent- lichen Pläten in Dorfichaften, wo diefe Bäume oft 1000 Jahre alt werden und einen Unfang von 30-36 Fuß erlangen. — Diefer Baum wird durch) Samen, Ableger und Wurzelausfchläge fortgepflanzt, mar verwendet aber bei ung felten Mühe auf die Er— ziehung, indem immer junge Stämme in unfern Waldungen vorkommen, welde man leicht an belichige Orte verpflanzen fan. Zum Erhalten der amerifanifhen Ar- ten veulirt man Stämme von der Fleinblätterigen 2. — Das Yindenholz ift jebr weid, zäh und dicht, weshalb man es zu Schnitarbeiten,, Reißbrettern ꝛc. gut bezahlt. Die Kohle dient zur Bereitung des Schießpulvers und zum Zeichnen. Zum Brennen taugt da3 Holz nicht viel. Die Blüthen enthalten jehr viel Wachs und Honig, und werden deshalb fleigig von Bienen befucht. Zum Gewinnen von Bajt jchält man die Rinde im Mai ab, bindet fie in Büfchel und läßt fie fo lange im Waſſer, bis man den Baft abziehen kann, welchen man nach diejem gut auswafcht, an der Luft trocknet und zum Anheften von Pflanzen, Reben, jowie zu Baftmatten benüßt. Die von diefer Art eingefammelten Blüthen find gut zu einem ſchweißtreibenden Thee, und wird auch das Lindenblüthenwaſſer (Aqua florum Tiliae) daraus bereitet. Die Blüthen enthalten etwas Aetheröl, namentlich aber Zucker, Gummt und eifengrünenden Gerbjtoff; ſie wirfen gelind reizend, Erampfftillend und etwas dDiaphoretifch. Bei der Anwendung in Form von Thee u. dgl. dürfen blos bie Ylüthen genommen werden, nicht auch die blos adſtringirenden Deckblätter. Der jchlei- mige Baft wird mit ſchönem Erfolg auf Wunden und Geſchwüre gelegt. Benützt man die Blätter als Vichfutter, jo geben die Kühe eine talgartige Butter. Die ölreichen Samen kann man zu einer Art Ehocolade benüßen. — Der aus der Mittelrinde ge- ‚preßte Saft heit Entzündungen und Brandſchäden. — Eine Abart davon ift die Winterlinde, Steinlinde, Waltlinde (T. cordata), welche Heinere Blätter hat als die vorige, die auch erft im Detober abfallen, während fie die Sommerlinde ſchon im Sept. verliert; fie blüht auch ſpäter, treibt größere Früchte und hat ein härz tere, röthlihes Ho. — Großblätterige Y. (T. grandifolia; T. platyphyllos; T. eordifolia; T. pauciflora), jchieferundlich-berzförmige Blätter ; 2—Iblüthige Eben- ſtraͤuße; fehlende Nebenfornblätter. Bon der vorigen Art dadurch verfchieen, daß der 362 * | Lingelfraut — Linfe. Baum friiher grüner wird, eine mehr glatte Rinde, mehr aufſteigende Aeite, einer ſchnel⸗ (ern Wuchs und vorzüglic, größere Blüthen hat. Kommt wild in Waldungen des ſüd⸗ lihen Deutſchlands aut hartem Geftein vor, wird aber auch in Anlagen und auf öffent: lichen Plätzen cultivirt. — T. alba, T. tomentosa, T. americana und andere Arten werden in Anlagen gezogen und wie die vorigen berüßt. - Hicher gehören auch Grewia orientalis. G asiatica, G. tiliaefolia, G. hirsuta, G. sapida, G. megalocarpa, von denen die Früchte größtentheils gegeffen werden. @. Microcos hat bitterfich adftrin- girende Blätter, welche in Oftindien gegen Wechſelfieber, Bauchflüſſe, äußerlich gegen Hautkrankheiten und als Gurgelwaffer benützt werden; die fchwarzen Früchte find eßbar. — In Weſtindien und Sidamerifa wendet man die Blüthen von Muntin- gia Calabara wie bei uns die gewöhnliche Lindenblüthe an; ver fehleimige Baft dient zu Augenwaffer, und die Blätter gegen Diarrhden. — Das leichte Holz von Berrya Anomilla dient zu Kähnen und ift ein wichtiger Ausfuhrartifel Ceylons. — Corchorus olitorius, wächst wild im heißen Aſien, Afrika und Amerika, wird dafelbft häufig kultihirt und bildet eines der gewöhnlichſten Gemüfefräuter; wird auch als er— weichendes und eröffnendes Mittel, fowie bei Bruftfranktheiten gebraucht; die Samen purgiven. Die verfehiedenen hieher gehörigen Corchorus-Arten werden in gleicher Weiſe benützt. — Triumfetta lappula wächst in MWeftindien, und wird dort wie bei uns der Eibiſch gebraucht. Von dev Linde läßt fich Alles benützen, denn außer den ſchon aufgeführten Vortheilen macht man aus ver Rinde einen Roſenlack für die Maler; weicht man diefelbe in Waffer ein, jo erhält man einen Schleim, der bit Wunden und Gefhwüren küh— Yend und heilend wirkt. Wenn man vermoderte Blätter fchneidet, in heißem Waffer brüht, mit '/,, Lumpen ftampft, jo geben fie ein haltbares graues Papier. Aus den Blüthen läßt ſich ein wohlriechendes Waffer deftilfiren, während man aus dem Samen in butterartiges Oel preffen kann, welches dem Gacaobutter gleicht und wie baffelbe ge— braucht wird, Der Lindenfaft, welcher wie der Birkenfaft im Frühlinge ausgezogen wird, beſitzt blutreinigende Eigenschaften. Lingelkrant, |. v. a. Corrigiola. | Ä Pinnäe (Linnaca), Gattung der Familie Geisblatt ie ächfe; überweibiger Keldy; Htheiligev Saum; einblättrige, 5ſpaltige Blumenkrone; 4 Staubgefäße; nuterjtändiger, Zfächeriger Fruchtfioten; Fugelige Narben; durch Tehlfchlagen Afamige Nußhülfe — Arten: Nordifche 8%. (L. borealis), immergrüner Halbftrauch; ans der Wurzel fteigen mehrere nicdergeftredte, weichhaarige, 1-6 Fuß lange Stengel; an jedem Aeſt— hen find 3—4Paaro gegenftändiger, furzgeftielter, an der Spitze ciwas geferbte, durch wenige Härchen gew'mperte Blätter; überhängende Blüthen; weiße, innen behaarte, mit blutrothen und unten mit gelben Striemen durchzogene Blumenkrone. Kriccht im nörd- lihen Euryppa im Mooſe der Tannen und Föhrenwälder herum, kommt auch in höheren Gegenden Deutſchlauds vor und bfüht im Mat und Juni oft noch fpäter. Der ange: nehme Geruch ver Blüthen iſt Nachts am ftärfften. Dieſes Gewächs dient in Schweden und Norwegen al3 erdünnendes, Ihweiß- und harntreibendes Mittel, namentlich wenn rheumatiſch-gichtiſche Schmerzen vorhanden fin. Linſe (Lens) Getung der Familie Schmetterlingsblümler; dfpaltigen oder dzähniger Kelch; Ar iderige Staubgefäße; fädlicher, auf der obern Seite behaarter Grif- fel: Afächerige Hülſe; 1 613 vielfamige, unpaarig gefiederte Blätter; zufammengedrückte Samen. — Arten: Gemeine % (L. esculenta; Ervum Lens; Cicor Lens), 126lüthiger Blüthenſtiel, welcher ungefähr fo lang al das Blatt begrammt iſt; dte obern Blälter enden mit einer Wickelranke und find meift bpaarig; Yanzettige, ganzran- dige Nebenbfätter; Kelch fo Yang als die Blumenfrone; faſt rautenförmige, 2famige, kahle Hilfen; Ajährt ; 1 Fuß body; blüht im Juni, reift im Aug. Es gibt folgende Formen von diefer I flanzenart: 5 | a. Kleine dunf: (braune 8, bei welcher der Samen Hein, dunkelbraun, bisweilen Nomen und faſt rum ift, Stammform. b. Kleine grare., mit Meinem, oft faft rundem grauem Samen, welcher nicht jelten in's Weißliche oder Rothbraune übergeht. ‚ ec. Mittelmäßige, dellgrane 8, weiße Vrovencer 8, mit gelblich-grauem, ws Weiße jpielenden, flachen, mittelgroßen Samen. | Öinfenbanm — Lobelie 668 d. Große gelbgraue 2., Heller- oder Pfennig-L, der. große, flache, gelblich- graue Samen fpielt in's Weiße. Diefe und die vorige Spielart arten Teicht in die Epielart b aus | e. Winterlinfe. Bon der Spielart e nur dadurch unterfchieden, daß fie über bei Winter angebaut wird. | ; Die Grundform a finvet fih wild im füblichen Europa auf Aeckern, während bie Spielarten b, e und d in Deutfchland, Stalten und Frankreich Häufig gebaut werben. — In trofenem Elima will die 2. einen Thon-, in feuchten einen leichten Boden. Ihre Kultur ift namentlich da am Pla, wo die Felder für den Getreideban nicht kraͤftig ges nug find. Das Stroh ijt grün und gebörrt ein gutes Vichfutter, — die Früchte in Suppen und als Gemüſe äußerſt nahrhaft, obwohl ſchwer verdaulich ſind. — Eine aus Linſen auf folgende Art bereitete Salbe hat ſich bei erfrorenen Gliedern als vorzüglich bewährt. Ganz feines Pulver von L., welche auf dem Dfen gebörrt wurden, werden mit füßem Gänfefett*) zu einer mäßig dicken Salbe angerührt, jedesmal friſch bereitet vor dem Schlafengehen auf die erfrorenen Glieder gelegt, mit einem reinen Tuche umbunden und Morgens wieder abgenommen. Gegen Gelbſucht reiht, Dr. Bates einen guten Theil Wafferlinfen in Wein ein, und läßt von dem Wein neun Tage fang täglich 12 Loth trinfen. — Ein aus Bier und -Linfenmehl gefochter. Brei gilt in ven Rheinländern fir ein vorzügliches Mittel bei Knchengefhwäüren. — Pferden jollen die Linſen Ichäblich ſein. Linſenbaum, ſ. v. a Bohnenbaum oder Bohnenſtrauch. Linſenbohnenbaum, ſ. u Bohnenbaum Linſenunkraut (Hedysarum), eine Art des Büſchelkrauts (ſ. d.) Lipariſcher Wein, rother und weißer Malvaſier von der Inſel Laperi. Liszka \. u. Totfayer- Wein. Litſchibaum, S. v. a. wohlſchmeckender Zwillingspflaumenbaum.. Rpaje (Loase) Gattung der Familie Gehörntfrüdhtlerz fpiralig geſtreifte Kelch-⸗ röͤhre; Ötheiliger, bleibender Saum, 5 kapuzenförmige Blumenblätter, 25° Staubgefäße, 3ſpaltiger Griffel; Freifelförmige, Afücherige Kapſel; viclfamig. — Arten: Brennende 2. (L. hispida), brennend-fteifhanriger, äftiger Stengel; wechjelitändige, doppeltfieder⸗ ſpaltige, 5 Zoll lange, flaumhaarige Blätter; einzelne geſtielte Blüthen; 1 Zoll lange, gelbe, nachenförmige, drüſig-flaumige Blumenblätter; weiße, kahle Staubfäden; gelbe Staubbeutel; jteifhaarige Fruchtknoten. Chili. Blüthezeit: Juli. Die, Breunhaare brennen, wie unfere Neffe. Syn: L. urens; I. ambrosiaefolia. Lobelie (Hobelia), Gattung der Familie Glockengewächſez Öfpaltiger Kelch; Sipaltigezweilippige Blumenkrone; 5 Staubgefäße; unters oder halboberftändige- Frucht» fnoten: 2—Sfächerige Kapfel, welche an der Spise in 2-3 Schalititeke fachzerreißend aufipringt. Arten: Brennende 2. (L. urens; L. serrulata;:Rapuntium urens), aufrechter, aftlofer, 11, Fuß hoher Stengel; fahl:, ſitzende, gezähnte Blätter; endſtän⸗— dige Traube; blaue Blumenkrone. “Findet ſich an fumpffenchten Stellen von Englaud, Südeuropa, Madeira, ift ausdauernd, blüht im Juli und bir en in * kn iftpflangen und iſt jelbit einen jtechenden, brennenden Gejchmad, gehört zu den jcharfen Thieren töbtfich, welche davon freſſen. — Wafjer-2. (L. Dorimanna; Dortmanna palustris; Rapuntium Dort.), die Wurzel befteht aus einer Büfchel langer, weiſer Za- jern, hat wurzeljtändige Blätter, welche I—2 Zoll lang, vofettig und 2fächerig finds der aufrechte, hohle, aftlofe, ſchuppige Schaft trägt an der Spig: eine wenig blüthige Traube mit milchweißen oder himmelblauen Blumen. Wächst auf Sandboden in reinem Waſſer der Landjeen des nördlichen Europa's und Amerika’; ift ausbauernd, blüht im Juli und Auguft, und enthält durchaus einen weißen, Scharfzgiftigen Milchſaft. — Vir— ginifche 2. (L. syphilitica; Rapuntium syph.), durchaus kurz behaart; aftlofer, aufs rechter Stengel; eirunde Blätter; traubige , violettblaue, manchmal auch weiße Blüthen. Aendert auch ab, und fällt namentlich die Baftardpflanze (L. speciosa; Rapun- tium ‚spec.) mit purpur-⸗violetter Blumenkrone auf. Wächst an feuchten Stellen: Nord— amerika's, it ausbauernd und blüht vom Aug. bis Det. Riecht unangenehm; und eut- 9 Ausgebratenes Gänſefett kann alſo nieht verwendet werben, — = 364 he Tochfernflechte — Löcherpilz. Hält einen ſcharfen tabakartigen Milchſaft, welcher eingenommen bie Hautausbün- ftung vermehrt, purgirt und oft Erbreden erregt. In Syphilis ift die Wurzel ehr beilkräftig, wurde von englifchen Aerzten lange als Geheimmittel gez kauft, und wird nun auch bei uns als R. Lobeliae angewendet. — Anfgeblajene C. (L. inflata; Rap. infl.), aftlofer, aufrechter, 1—2 Fuß hoher Stengel; furzhaarige, ovale, ſitzende Blätter; traubige, blapblaue Blüthen. Wächst auf Feldern und in Wäl- dern Nordamerifa’z; iſt ARE: blüht im Juli und Auguft, und iſt dort unter dem Namen Eye-brighte und Indian Tabacco al ſchweißtreibendes, brechener— regended, auswurfbeförderndes, namentlich aber als antiaſtmatiſches Mittek befannt. Muß mit großer Vorjicht angewendet werden, da der Gebrauch jelbit ben Tod herbeiführen kann. — Zeurige t. (lu fulgens; L. formosa; Rup. ful.), flaumbaarige Pflanz mit aufrechtem Stengel, welcher aftlos und 1—1'% Fuß hoch wird; fitende, gezähnelte Blätter; endftändige Traube; flaumbhaarige Blumenkrone; ſcharlach— rothe Blume. Iſt in Merifo zu Haufe; ausdauernd, blüht vom Juli bis Nov., wird häufig als Zierpflanze gezogen und kommt im Aeußern und nach den Eigenjchaften mit folgender Art überein. — Scharlachrothe L, Cardinalsblume (L. cardinalis; Rap. card.), eine der ſchönſten Gartenblumen, welche aus Virginien nad) Europa ver: pflanzt wurden, wo ſie im jühlichen Theile dejjelben aud im Freien ausdauert. Sie hat einen 2Fuß hohen Stengel, breite, lanzetförmige Blätter, und brennendrothe Blumen am Ende des Stengels in einer einfeitigen Aehre. Die Pflanze verlangt einen lockern, tyockenen Boden. Die unangenehm ftechend und edelhaft-tabafgartig ſchmeckende Wurzel ift ein gutes, wurmwidriges Mittel und wird auch mit Erfolg gegen Syphi— lis angewandt. Lochkernflechte (Pertusaria), Gattung der Familie Balgfernfledten; Fruftenarti- ges Lager, warzenförmiges, durchbohrtes Keimlager mit gefärbten, wacdhsartigsgalfertigen Reimfernen. — Arten: Gemeine 2. (P. communis; Lichen pertusus; Porophora pertusa; Endocarpon verrucosum), meergrüne, in's Graue oder Weißliche fpielende lechte, deren Mindungen in vollfommenem Zuftande ſchwarz-warzig, innen fleifchroth And. Eine Form davon ijt die bittere Pockenflechte (Variolaria amara), welche unfruchtige Keimhäufchen trägt und als fieberwidriges Mittel bekannt tft. Die unfruchtige Form mit forallenartig ausgewachlenem Lager bildet daS Isidium coccodes. Diefe Flechte findet fih in ganz Europa an Baumrinden, namentlich an Buchen und Erlen, jedoch auch auf Steinen. Löcherpilz (Polyporus), Gattung der Familie Hutlinge; fleiſchig-zäher oder kork— artiger Hut mit und ohne Fuß, von runden Löchern durchbohrt; die dünnen Scheide- wände tragen die Körnerichläuche. Von den 1 . zahlreichen Arten jind die meiften verdächtig und werden auf Bäumen und alten Baum: ſtämmen angetroffen. — Arten: Schafs-L. (P. onivus; Boletus bonivus), heißt auch Kuh— pilz, Kuhlöcherſchwamm, und ift vom Aug. an auf Wiefen und in Wäldern zu ſehen. Sein Hut iſt platt, flacherhaben und gerändetz die ſpitzigen Röhren find buntgefärbt und aus eckigen Löchern zufammengefegt. Hiriche, Nehe, Schafe, Kühe ac. Freffen ihn häufig, allein bei Kühen wacht fein Genuß eine übelrtechende, Leicht gerinmende Milch. — Trüfifelartiger 8. (P. tuberaster ; Boletus tuberaster), lederiger, zäher, blaffer Fuß; fleiſchiger, ſchuppi— ger Hut, der im Mittelpunft vertieft, etwas zottig und hirſchbraun iſt; eßbar und ſehr eſchaͤtzt; kommt auf den Bergen Italiens vor. Wird in Neapel durch Begiegen von ufftein, der von dem Samenweiß durchzogen iſt, häufig gepflanzt, und im 2. oder 3. Tag seines Alters verjpeist. — Zerjtörender &. (P. destructor), ift weißlich, einjährig, faft fußlos und viecht ſtark; befteht aus einer faferigen Subſtanz, wächst vorzüglich an Fichtenftämmen und am Holz der. Gebäude, welches. er zerftört. — Gebräuchlicher &. (P. officinalis ; Boletus off.; Bol. larieis), heißt auch Lerchen ſchwamm, und ft ein in Afien und Südeuropa wachjender, geruchlofer Pilz von ſüßlichem, hernach bitterlich ſcharfem Geſchmack, Leicht zerbrechlich, außen aſchengrau, innen weiß, -ungefticlt, Löcherſchwamm — Löffelkraut. 365 verſchieden groß, oft wie eine Fauſt, oft wie ein Kindskopf. Kanı aus Apotheken be— zogen werden. Der Lerchenſchwamm wird mit außerorventlihem Erfolge gegen Lun— genſchwindſucht verwendet, und tilgt ev namentlic, die übermäßigen Schweiße dieſer rankheit. Neben andern Mitteln wird er mit günftigen Erfolg gebraucht bei alten Satarrhen, Rungenverfhleimungen umd Leiden der andern Bruftorgane. Was die Korm und Gabe anbelangt, jo nimmt man in Lungenjchwindjuchten Mor— gens und Abends je ein Pulver von 1 Gran. Bei alten Catarrhen und Lungenver— ichleimungen wird ein. Thee aus 1 Quent Lerchenſchwamm, 1, Duent Rhabarber und Enzian je %, Duent gefotten oder angebrüht, und daven alle Stunden ein Theelöffel voll genommen. Der Gerud) diefeg Schwammes gleicht auffallend dem von friſchem Mehl, und wirft er jehr heftig purgirend. — Zunder-L. (P. fomentarius; Bol, fom,; Bol. ungulatus), dauert mehrere Sahre, hat einen jitenden, faſt dreifantigen, außen hars ten, innen kahlen Hut von nußbraunsgrauer Farbe. Daraus macht man den befannten Feuerſchwämm (Agaricus s. Aq. quernus praeparatus S Ag. Chirurgorum), der al3 blutftillendes Mittel gebraucht wird. Die Bereitung geſchieht dadurd), dag man ihn in Stücke fchneidet, diefe in einer Salpeterauflöfung einweicht, trocknet md dann Elopft. Wächst hauptſächlich an Buchen: und Eichenftämmen. — Feuevr-L. (P. igniarius; Bob. ig., Agaricus ig.), ein gepolfterter, dicker Schwamm, einem Pferdehuf gleid), oben glatt und bräunlich, unten weiß oder purpurroth; wächst auf Buchen: und Birkenſtäm— men, auch auf Erlen, Efchen, Weiden ꝛc., und gibt ebenfalls Zunder, wenn man ihn in einer Lauge von Urin und Aſche beizt, ſodann abjpült, mit einem Hammer tüchtig Elopft, und dann wieder in einer Lauge von Salz, Ajche und Salpeter einweicht. Da der jo bereitete Schwamm ganz Lederartig ift, macht man zuweilen Mügen daraus. — Gelber L., Schweinspilz (Bol. luteus), gepoljterter, etwas Elebriger Hut mit runden Löchern, oben braun, unten goldgelb; fit auf einem Stiele und wird auf Waldboden zumeilen jehr aroß gefunden. Nach dem Zerbrechen wird er blau. Manchmal trodnet und ſpeist Be a wie die Morchel. Wenn Kühe ihn frefien, fo geben fie eine ſchlechte, unſchmack— hafte Milch. Löcherſchwamm, j. v. a. Löcherpilz; oft auch ſ. v. a. die lebte Art ber vori- gen Gattung. Löffelbaum, ſ. v. a. Kalmie. Löffelkraut (Cochlearia), Gattung der Familie Viermächtige. Schöttchen im Um— riſſe — oder elliptiſch, durch die ſehr convexen Klappen gedunſen oder kugelig; die Klappen haben einen bemerklichen, mehr oder weniger hervortretenden Längsnerven; zahnloſe, oberwärt3 gerade Staubfäden; an einanderliegende, manchal ſchiefe Keimblät- ter ; die Blüthen aller Arten find weiß. — Arten: Gewöhnliches L. (C. officina- lis), gejtielte, breit-eiförmige Wurzelblätter, welche durch einen jeichten Ausſchnitt etwas herzförmig jind; die jtengeljtändigen Blätter jind eiförmig, gezähnt; die obern mit tief- herztörmiger Baſis umfafjend; Fugelige, etwas zuſammengedrückte Schötchen. 1- und Zahrig; blüht im Mai, reift im Juli. — Man unterſcheidet die Spielart: Schötchen noch ein Mal ſo lang als breit und elliptiſch; Blüthenſtielchen ſo lang als daſſelbe und noch länger. Wächst wild am Meeresufer und an Salzquellen in Dentjchland und Frank— rei, umd wird auch in Gemüfes und Apothekergärten gebaut. Will einen leichten Boden in geſchützter, Schattiger Lage, und wird durch Samen, welchen man im Juli fäet, oder durch Wurzeltheilung, oder durch Selbjtbefamung fortgepflanzt. Die Blätter find zum Eſſen gut auf Butterbrod und in Salat. Die zerquetichten Blätter legt man mit Ihönen Erfolg auf Jcorbutifhe Geſchwüre; den: daraus gepreßten Saft benützt man zum Abreiben der Zähne, indem dadurd dag Zahnfleifch befeftigt und die Zähne gereinigt werden. Durd) dad Trocknen gehen die Kräfte verloren, und eg bleibt dann nur noch etwas Bitterfeit zurück. In nördlichen Küftenländern werben die Blätter eingefammelt, eingefalzen, in Fäſſern aufbewahrt und al3 Gemüfe verjpeist, was nament« lich auf. Echiffen gut ift. Den außgepreßten Saft mifcht man oft unter Wein und Bier, und läßt dieß von Perſonen trinken, weldhe an Scorbut, Trägheit, Schwin— del, Bruftbefhwerden zc. leiden. Schafe frefjen dieß Kraut jehr gerne und werben davon gefund und fett, nur theilt es dem Fleiſche einen unangenehmen Geſchmack mit. Der Same gibt ein gutes, weigliches Del. Das Kraut enthält ein flüchtiges, ſcharfes, ſchwefelhaltiges Del, Eiweißſtoff, Chlorophyll und einige Salze, weshalb es auch bei - 366 Eowenfuß — Löwenzahn. Krankheiten der Verdauungsorgane, Verſchleimungen, einigen Haut— ausſchlägen und Leiden des Zahnfleiſches gute Dienſte Leiftet: Meer⸗ rettig⸗L. (O. Armoracia), ſ. Meerrettig. — Kraähenartiges L., Schweins— kreſſe (C. coronopus), wächſst in vielen Gegenden Deutſchlands an Wegen wild, wird aber auch in Gärten gezogen, und hat einen niedergedrückten, kaum 1 Fuß {angen Stengel mit fiederförmigen Blättern. Die jehr Icharfe Pflanze ſchmeckt wie Brunnenkreffe, und wird wie derſelbe als Salat und Zugemüſe verjpeist. — Engliſches 2. (C- anglica), wächst an den Hüften von England, Frankreich, Norwegen, Lappland 2c. Diefe umd alle andern Arten des L. werden auf dieſelbe Weiſe benützt. WLöowenjuß, Tv. a. Frauenmantel, | Röwenmanl (Antirrhinum), Gattung. der Familie Karvenblümlerz ätheiliger Kelch; maskirte Blume: mit- 2theiliger oder 2fpaltiger Oberlippe und Sipaltiger Unterlippe; "4 Staubgefäße; Fruchtknoten, defjen Griffel am Grunde verdickt iſt; 2lappige, Furze Narbe; die Kapfel Sprint an der Spibe in drei Oeffnungen auf. — Arten: Großes "%..(A. majus), findet fih) wild an Zäunen des ſüdlichen Europa's; hat einen 2—3 Fuß hohen, äftigen, dicht mit Tanzettförmigen Blättern bewachjenen Stengel. Die Blumen- ahre iſt ſehr Schön und groß, und in Gärten, wo man dieje Pflanze zur Zierde hat, ‚trifft man die Blumen von verſchiedener Größe, Farbe und Schattirung an. In der Regel dauert fie nur 2—3 Jahre, und wenn fie mehrere Jahre ‚blühen ſoll, jo darf ‚man Ste in feinen zu’ fetten und zu feuchten Boden jegen; aud muß der Stengel gleic) nach der Blüthe abgebrochen ewerden, damit fich die Wurzel nicht zu ſehr entkräftet. Durch den ausfallenden Samen, wIcder auch gutes Del gibt, pflanzt fie ſich von ſelbſt fort. Das etwas scharfe Kraut tft als zertheilendes, wundheilendes, harntreiben- des Mittel befannt, und wurden ihm früher von Abergläubiſchen geheimnißvolle Kräfte beigelegt. — Feld- oder wildes %, Todtenfopf (A. orontium), wächst - bei uns auf Brahädern und unter Getreide an ſandigen und kalkigen Stellen, hat einen äſtigen, kaum⸗ fußhohen Stengel mit fleifchfarbenen, die und da weißen Blümchen, die eine eiförmige, höderige Samenkapſel hinterlafien, welche nach dem Aufipringen einen Todtenkopf darftellt; it verdächtig, wird in der Heilkunde wie die vorige Art angewandt, und von Landleuten mit zum Beräuchern des Viehes benügt. — Mau kann dag Kraut dieſer Arten auch erweichenden Kataplasmen beifegen und macht man davon ein "Ungt. Linariae, welched gegen [hmerzhafte und entzimdete Hämorrhoidalfnoten angewendet wird. — Eckiges 8, 3imbel: oderftabelfraut (A. cimbalaria), nette, ſich ausbreitende Pflanze mit herzfürmigen, lappigen Blättern und purpurröthlichen Blu: ‚men; wächst auf altem Gemäuer und in Steinrigen, wird daher häufig zum: Bekleiden der Mauern 20. in Gärten benützt. Gemeine %., Leinfraut, Frauenflachs, darienflachs (A. linaria), auf Schutthaufen, an Zäunen und Wegen gemeine Pflanze, deren Stengel über 1 Fuß hoch wird, und mit vielen Tanzettfürmigen, ſpitzen, ‚abwärts? hängenden Blättern bejegt ift; oben bilden goldgelbe, rachenförmige Blumen eine Schöne Aehre. Die ganze Pflanze riecht widerlich, Hat aber dennoch erweichende and ſchmerzſtillende Kräfte, weshalb fie äußerlich zu Umſchlägen an- gewendet wird, während jie Außerlih außer Gebraud) ift. Zudem hat fie verbächtige Eigenfchaften , denn wenn man fie in Milch Focht, jo jterben die Fliegen davon, Bienen. befuchen die Blüthen gern. Löwenzahn (Leontodon), Gattung der Familie Bereinblüthlerz vachziegelige, viel- blüthige Hülldecke, kahler Hauptfruchtboden; ftielrunde Echließfrüchte, welche ſich oben in einen Schenkel verdünnern; jederige, bleibende Fruchtfrone. — Arten: Gemeiner xöwenzahn, Dotter-, Butter:, Eier:, Kuhblume, Pfaffenröhrlein, wilde Eihorie, Mönchskopf (L. taraxacum), bekannte, nützliche Pflanze, welche in ganz Europa auf Grasplägen, Wiefen, am Wegen ımd in Blumengärten getroffen wird. Die fußtief in die Erde eindringende Wurzel treibt in den erjten Frühlingstagen eine Mafje langer, etwas zugejpister, beiverjeit? in viele zahnfdrmige Lappen: zertheilte Blätter, welche ſich flady auf ver Erde ausbreiten. Zwiſchen denſelben erjcheint ein glatter, fußhoher Stengel mit einer: gelben, zufammengefeßten Blume; diejelben hinter: ll gefiederte Samenkörner in Geftalt einer runden, weißen Kugel. Gnthält in allen Theilen einen jeifenartigen, bittern Milchjaft, welcher in der Wurzel am bitterften ift, ſich aber beim Trocknen verliert. Die Wurzel iſt wie Skorzoneren eßbar oder läßt fi wie Loff⸗, Loheipe — Lokuſtbaum. 367 Cichorie zu Ajche brennen. Sud geben die feinen Blätter einen angenehmen Salat und ein gelundes Gemüfe, weshalb man ihn oft in Gärten pflanzt und wie Endivie bez handelt. Schafe und Ziegen freifen ihn ger. Die Blumen werden häufig von Bienen befucht. — Der Löwenzahn wirkt auflöfend und ftärfend auf die Schleimhäute, nament- lich auf Lungen, Leber, Darmkanal und Harmwerkzeuge, daher Teijtet er gute Dienjte bei, Stofungen und Berjhleimungen ber Eingeweide, des Pfortader— ſyſtem 3, der Goldader (Hämorrhoiden), in Leberleiden, Leberftodun- gen, Gelbſucht, .berträgem, mit Zwang verbunderem Stuhl, in Lun— genverichleimungen, catarrhaliſchen Beſchwerden. Man gebraucht ihn in der Regel ala Frühlingskur, uno wendet ihn als blutreinigendesMittel:an ; ſoll der, Erfolg ein günftiger jein, jo muß die Kur wenigjtens 4 bis 5 Mochen. regel: mäßig forigefegt werden. Zu dieſem Zwecke bedient man jich des aus der ganzen Pflanze gepreßten Saftes, von dent man täglich zweimal je 2 Löffel voll unter Schwacher Fleifc)- bruͤhe, oder. unter Anig= oder. Fenchelwaſſer trinkt Ein Ertract von ihr wird bei Ver: ftopfungen des Unterleibes und. der Harnwege, in Gelb- und Waſſer— jucht, jowie bei verjchiedenen Hantfranfheiten angewendet, — Herbſt-L. (1. autumnalis), abgebifiene, zaferige Wurzel; wurzelitindige, fiederipaltige Blätter; 1—3 Fuß langer Schaft ;, ändert ab; auspauernd; wächst auf Wieſen in. ganz Europa bis auf die Alpen, in Sibirien und Nordamerila; blüht vom Juli bis Herbit. — Pro— feſſor Weber fagt über die Löwenzahnwurzel und das Kraut (Radix et Herba Tara- zacı): „Der Löwenzahn. ift ein jehr auflöfendes, bitteres Mittel. Er dient beſonders bei atomiſcher Schwäche im Magen und Darmlanal, in der Leber u. dgl., welche nad) akuten Krankheiten in dieſen Organen zurücgeblieben ift, und wo der Gebrauch pofitiv ſtärkender Mittel noch nicht geflattet ift; ebenſo nad) gaſtriſchen und gallinen Fiebern, nad) Hämorrhoiden und Gichtanfällen, nach akuten Katarrhen, bei atomiſchem Schleim Hub des Darmfanalz, bei Stockungen in ver Leber, in der Milz und in der Pfortaver, und den damit zufammenhängenden Krankheiten, namentlich Gelbfucht; ferner bei Drüſen— anſchwellung und Berftopfung im Unterleib, befonders bei den Skrofeln im Meſen— terium, bei Arthritis, Wafjerfucht, bei Hypochondrie, Hämorrhoiden und Blutbreden, überhaupt bet venöſem Zuftand, wie hlovatifcher und arthri- tiſcher Cachexie. Seine auflöfende Wirkung ift Über die tonische vorherrſchend. Man gebraucht es in Abkochung oder al3 Trank, und werden Wurzel und Kraut, che es Blüthen treibt, zu 1-23 auf 2-3 Shoppen Waffer dazu verwendet; dieſe Dofiz wird in 24 Etunden genommen. Das Extractum Taraxaci inspissatum wird täglich zu 3j—38 in Mirtur oder Pillen verordnet, Das Extractum Taraxaci liquidum 5 —— täglich, in Verbindung mit auflöſenden Salzen, bittern und aromatischen itteln. 8, Der Löwenzahn ift ein Bejtandtheil der Frühlingsfur, Dieſe befteht in der Anwen- dung friſch ausgeprepter Säfte von auflöfenden, bittern und Frefjeartigen Kräutern und Wurzeln. Die gewöhnlichiten jind die Radix Graminis, Taraxaci, Herba et Radix Saponariae, Herba Marrubii albi, Fumariae, Centaurei, Tussilaginis, Cochlearia, Veronicae, Nasturtium aquaticum,. Man läßt im Frühlinge Morgens nüchtern den friſch ausgepreßten Saft der Pflanzen zu 2—453 trinken, entweder für ſich allein, over mit Fleiſchbrühe oder Milch vermifcht. Dabei ift Bewegung nöthig. Bei fchlechtem Magen kann man bittere oder magenftärfende Mittel zufegen. Wenn die Kur wirkſam jein joll, jo müfjen täglich einige Stuhlgänge erfolgen; ift dieß nicht, fo gibt man Abends etwas Rheum und Bitterfalz. Schwer verdauliche Koft muß man vermeiden. Dieſe Kur wird bei all den oben angeführten Krankheiten, fowie bei Skorbut, Leberleiden, “ matismen ac. mit beitem Erfolg angewendet. N ch * di Loheſpe, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. Zitteipappel, Lokuſtbaum (Hymenaeca), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; leveriger, 4—5 theiliger Kelch mit frugförmiger Nöhre, abfallenden Lappen; D oder 3 ungleiche Blumen— blätter; 10 freie Staubgefähe ; geftielter Fruchtknoten; fädiger Griffel; bolzige oder le— derige, ovale, Afächerige, 1- und mehrjamige Kapfel, die mit einem Mehle oder fejten Marke erfüllt if. — Arten: Gemeiner 8. (H. Courbaril), 60—80 Fuß hoher Baum mit Zfingerigen Blättern; gipfelftändiger Doldentraube in den oberſten Blatt: winken; filgiger, A—Öiheiliger Reid; 5 fißende, weiße Blumenblätter; Längliche, 4-6 368 Lolch. gen lange, zufammengedrückte, holzige, dunfelbraune, glänzende Hülfe, welche durch fehr leine Harzbehälter faſt chagrinartig iſt, und mit einem mehlig-faferigen Marke und 4—8 länglichen, braunen Samen —* it. Wächst in Südamerika, Weſtindien, blüht im Mai und Juni. Die Blätter dienen gegen Würmerz die innere, gelind purgirende Rinde dient gegen Blähungen und andere Verdauungsfehler; das ſüße Mark ift eßbar. Hievon und von den folgenden Arten erhält man den amerifanifchen Eopal, weltindtihen und brafilianifhen Eopal. Zur heißen Jahreszeit jchwitt er von jeldft ın Tropfen aus der Ninde, oder er ſammelt ſich zwifchen derſelben und dent Holze au. Am meiſten liegt unter den Wurzeln, bei alten Bäumen oft 6—8 Pfund Im der Kälte ift ver Copal geruchlog, verbreitet aber beim Reiben oder Schmel- en einen jehr lieblichen Geruch, ift in kaltem Weingeifte faſt unlöglich, und dem Bern- Hein in feinem Verhalten ähnlich. Im Handel kommt roher, ungefhälter und geihälter Eopal vor. Einige behaupten, nur das an der Wurzel ſich Anſammelnde jei Copal, das aus dem Stunme Schwigende aber fei eine Art Animeharz. Ya: tobaharz, welches aus Brafilien kommt, ſoll gleichfallg eine Copalſorte fein, welche jehr weiß und etwas weicher ift. In Amerika dient Copal gegen Tangwierige Hu: ten, jchleimiges Afthma und Kungenblennorrhäen, Äußerlich gegen Rheu— matismus und Gicht, jowie gegen Geſchwüre, dient aud zu Räuch er werk und - Salbe Wird in der Technik als ſehr guter Lad benützt — Das Animeharz, Animegummi oder Flußharz erhälten wir in unregelmäßigen, blaß- oder röthlich— gelben, außen weis bejtäubten, leicht zerbrechlichen Stüden; es war früher offtcinell, findet aber jest jelten mehr Anwendung. Das Dlampiharz md Kikekunemalo älterer Schriftfteller it entweder Eopal oder Animeharz. — Martius'ſcher 8. (H. 'Martiana; H. copalifera), ein ähnlicher Baum Brafiliend, mit Yingerigen Blättern, weißen Blüthentrauben in Dolden; er heit bei den Eingeborenen Jakahy und liefert einen etwas gelben Eopal. — Alle andern Arten diefer Gattung liefern gleichfalls Eopal. Lolch (Lolium), Gattung der Familie Gräſer; einzelne Aehrchen; welche auf den Ausſchnitten der Spindel figen und mit dem Rücken gegen die Spindel geftellt find; 1flappiger, J—vielblüthiger Balg, welcher oft jo lang als das Aehrchen ift, die untern - Spelzen find wehrlog oder unter der Spige begrannt. — Arten: Taumel-L., Som- merst, Taubforn, Tollforn, Sommertreöpe, Tobrich, Schwindel- baber (L temulentum), ein jehr ſchädliches Unkraut unjerer Getreidearten, nament- lich des Habers, zumal auf feuchten Aeckern oder in naffen Jahrgängen; einjährigz; hat einen gegliederten, 2 Fuß hohen Halm, welcher mit jchmalen, gragähnlichen Blättern befegt it, und eine faſt ſpannenlange, begrannte AUchre, die oft 18, ja noch mehr Aehrchen in jich faßt, welche in einiger Entfernung wechſelweiſe won einander ftehen, und im Juli oder Aug. blühen. Der Same it braunſchwarz, oval, breitgedrüct und Heiner als bei den gewöhnlichen Getreidearten. Genießt man ihn roh, oder wird er unter Getreidemehl ge— mischt, oder in Bier oder Branntwein eingeweicht und davon viel genoſſen, ſo äußern ſich jehr bald die traurigjten Wirkungen, indem ſich Kopfweh, Schwindel, Verwirrung der Sinne, Dunkelheit der Augen, Obrenklingen, - Zittern in allen Gliedern, Erjchlaffung, Uebelfeit im Magen, Reiz zum Erbrechen, ſtarke Schweiße, Krämpfe, Schlagflüge ꝛc. einftellen, ja es kann plöglich der Tod erfolgen. Kopfiveh und Betäubung gibt der Samen fchon, wenn man ibn im Zimmer röſtet, oder den Brodteig, unter dem fich Samen befindet, im Zimmer gähren läßt. DemBrod gibt er eine jchwarzblaue Farbe. Bei Pferden verurſacht er den Koller, Blindheit und andere böfe gufäne Den Hunden, Schweinen, Gänfen und Hühnern it er gleichfalls ſchädlich, wäh: vend ihn einige Singvögel ohne Nachtheil freien. Wenn man ihn zu Mehl mahlt, jo kann man ihn höchſtens als |chmerzlindernden Ucher - ihlag in Seitenftehen benügen. Es hält äußerſt Schwer, diejes Unkraut von den Aeckern zu vertilgen, da der Samen drei Jahre und noch länger im Boden liegen kann, ohne feine Keimfraft zu verlieren; zudem vermehrt er fich bei nafjer Witte- rung außerordentlich ftarf und oft jo, daß er das Wachsthum der angebauten Getreide arten verhindert. Zu feiner Verminderung muß man die Aecker fleißig ZupTRGEN und das Getreide recht jorgfältig fieben. Profeſſor Neftler will behaupten, daß diejeg Gras, Lonicera. — Rorbeerbaum. 369 welches in einigen Gegenden auch Twalch, Tolltrespe ac. heißt, völlig unſchädlich jet. Ausdauernder 8, Naygras, Wieſen- oder Glatthaber (L. perenne), ausdauernde Gras, welches einen Raſen von Blätterbüſchelchen und jtarfem, kahlem Halm bildet; die Aehrchen find länger al3 die Klappen, die Blüthen Tanzettig, wehrlos oder kurzſtachelſpitzig. Blüht vom Juni bis Auguft und hat vom Juli bis Dft. reifen Samen. Findet fih in ganz Deutjchland wild auf Wicfen, an Wegen und Aeckern ꝛc., namentlich auf derbem, feſtem, oder. auf leichtem Boden, welcher oft betreten wird; es wird häufig zwilchen Klee auf Feldern, auf Wiefen und Graspläßen ꝛc. Fultivirt, indem es jehr ergiebig ift, und ſowohl in grünem, wie in gedörrtem Zuftande den Vieh ſehr gut bekommt, und vor allen andern Gräfern überall fultivivt werden kann. Ein mäßig kräf— tige3 Land gibt per Morgen 2 Centner — 11 Simri (württ.) Samen; ein Centner foftet 24—86 fl. Soll 1 Morgen Wiefe rein mit engl. Naygras befamt werden, jo find dazu 30—36 Pfund Naygras und 4—5 Pfund Eteinfleefamen nöthig. — Zu Zier= raſen ift es wegen feinen dunkelgrünen, Schönen Blättern vorzüglich geeignet, muß aber alle 14 Tage abgemäht werden, wenn ev ſchön werden fol, Die Kühe geben ungleich mehr Milch, als von anderem Gras, und fett alles Vieh) weit mehr Fett davon an. 63 kann im Frühjahr fehr bald abgemiäht werden, und hilft deshalb oft aus dringenden Berlegenheiten. Cinen damit eingejäeten Acer fol man nach 6 Jahren umbdrechen und wieder mit Getreidearten beftellen. — Aus dem gereinigten Samen fann man Mannas grüße bereiten. — Wir haben verschiedene Abarten von diefem Gras, von welchem der italieniſche Lolch (L. per. italicum) am befannteften ift. Lonicera, ſ. v. a. Heckenkirſche. Looröl, aus den Lorbeeren gewonnenes Del, al3 äußerliches, nervenftärkendes, reizen: des Mittel gegen Schwäche der Glieder, Lähmungen ꝛc im Gebraud). Loosbaum (Clerodendron), Gattung der Familie Yippenblümler: glodiger, Sfpal- tiger oder zähniger Kelch, der fich zur Fruchtreife jehr erweitert; walzige Blümenkron— röhre mit 3—dtheiligem Saum; 4 Staubgefäßez 2 ſpitze Narben; Afernige, beerige Steinfrucht, bei welcher die Steinferne geſondert und Ljamig find. — Arten: FilzigerL. (Cl. tomentosum), Strauch mit länglichen, filzigen Blättern, dichten Doldentrauben; ift in Neuholland zu Haufe Duftiger 2. (Cl. fragrans), hat einen herrlichen Geruch und wird deßhalb in allen Welttheilen gezogen. Bewehrter %. (Cl. inerme), ijt im ſüdlichen Afien und Auftralien zu Haufe; Wurzel und Blätter riechen ſtark und find bitterlich Icharf, weshalb man fie al3 alterirende Mittel gegen Sfropheln und Inphilitifhe Kranfheiten gebraucht. Wurzel und Früchte dienen nad) dem Ge— nuß ſchädkicher Früchte F Gegenmittel. Zottiger L. (Cl. villosum), in Oſtindien und Java zu Haufe, wird dort gegen Leibſchmerzen, Lienterien, der Blätter— faft gegen Würmer gebraudt. Unglüdlider 8. (Cl. infortunatum), auf Geylon ı und den Moluffen zu Haufe, die Blätter werden innerlich und äußerlich gegen Dyſen— terien, Kolifen, Fieber, zur Zertheilung oder Zeitigung von Eitergejhwüren, gegen Verbrennungen, zu Bädern für neuge- borene Kinder, zur Beförderung ded Ausbruchs der Blattern angewendet. Dreigabeliger %, (Cl. trichotomum), wächst in Japan, hat einen Starken, unangenehmen, alaunartigen Geruch. Im Innern der Aefte findet fich eine In— jeftenlarve, welche den Kindern mit einer Art Bier vermischt gegen Spulwürmer gegeben wird, Lopezwurzel (Radix lopeziana), von einem afrikanischen Baumftanıme ſtammende, frampfitillende Wurzel. Lorbeerbaum (Laurus), Gattung der Familie Lorbeergewächſe; ug Blüthe; Atheiliger Perigon; bei den Männchen find die endftändigen Blüthen 12männig, ohne Fruchtknoten, die Staubgefäße 2reihig, die 6 Außern einfach, die 6 innern in der Mitte mit 2 Drüfen verjehenz die feitenftändigen Blüthen find 9—10männig. Die Meibehen haben 4 unfruchtbare Staubgefähe und vollfommenen Fruchtknoten. Beer. Arten: Edler Xprbeer (L nobilis), länglichslanzettige, an beiden Enden zugeſpitzte, aderige, etwas wellige Blätter, blattwinkeljtändige, büjchelige Blüthen. 10—20 Fuß hoher, ftrauch- artiger Baum, welcher im April und Mat blüht und von dem man folgende Formen hat: 41. Silziger L. (I. tomentosa), mit filzigen, wolligen Blättern; feheint die Urform zu ſein. , 24 370 Lorbeerfampher — Loxa⸗-China. 2. Rohlblätteriger X. (Laevis), alle Blätter kahl; kommt in Deutfchland in Glashäuſern und Zimmern am häufigften vor. 3. Weidenblätteriger L. (Salicifolia), hat jehr ſchmale und kahle Blätter. Findet fich wild im ſüdlichen Europa, aud in der Schweiz jenjeit3 der Alpen, Südtyrol, im öſterreichiſchen Littorale, im ſüdlichen Deutichland an geſchützten Mauern, in Oran— gerien, Glashäufern und Zimmern. Der Lorbeerbaum ift als Zierbufch bei uns jehr geichäßt, er erträgt aber nicht über 6 Grad Kälte, weshalb man ihn im Freien fehr gut bedecken muß. In Kübeln und Töpfen läßt er fich an jedem froftfreien Orte jehr leicht überwintern. Bet uns gefchieht die Vermehrung vorzüglich durch Wurzelausläufer, in feinem Baterlande hingegen dur) Samen. Die Alten hatten ven Lorbeer Apollo ge- weiht, und Frönten jte die Stine der Helden und Priefter damit, weshalb nach dent Zorbeerfrang jeßt noch finnbildlich Dichter, Künftler und Krieger ftreben. Die ovale, blaufchwarze Beere wird etwa 7 Linien lang und enthält eirunden, zugefpisten Samen. Die Eorbeerblätter enthalten ein ätherifches Del und einen bittern Ertractivftoft, riechen und jchmecen gewürghaft und adftringirend, und werden als magenſtärken— des und blähungtreibendes Mittel, fowie als Gegengift gegen Kirſchlorbeerwaſſer empfohlen, vorzüglich aber als Küchengewürz an Speifen benützt. Im Handel kommen die Beeren mit einer ſchwarzen, rungzeligen und brüchigen Schale vor; fie riechen und ſchmecken ſtark, bitter und fett, enthalten ein fetied und ein ätheriſches Del, einen harzartigen, jcharfen, bittern, flüchtigen Stoff (Kaurin), Salz: mehl, Gummi, Bafjorin, und gehören zu den ftarf reizenden, erhißenden, tonifhen Mitteln. Das butterartige, gelblich-grüne Lorbeer öl (Oleum expr. laurinum s. bacc. lauri), welche8 ausgepreßt wird, enthält auch die ätheriichen Stoffe und leiſtet bei Einreibungen vorzügliche Dienfte, nur erhält man es leider jelten unver— fälſch. Es ſtärkt vorzüglich Die Nerven, hebt bie Schwäche der Glieder, die Lähmung und oft auch die Taubheit. In Bolen und Rußland verwen: ' det man die Beeren au zu Branntwein und bezahlt fie zu diefem Zwecke gut. Ein Abjud der Blätter it gut gegen Zahnweh. Durch Deitillation erhält mansvon ' den Beeren ein dünnes helles Del, welches aber nicht fo wirkſam iſt, als das ausgepreßte. Lorbeerfampher, der aus dem Kampherbaum jelbft gewonnene Kampher. Lorbeeröl, aus den Lorbeeren gewonnenes Del, als äußeres, nervenſtärkendes, reizen: des Mittel gegen Schwäche der Glieder, Lähmungen ıc im Gebraud). Lorbeerroje, eine Art des Oleanders mit rofenfarbiger Blüthe und Inrbeerähn; lichen Blättern; ſ. Dleander. Zorbeerjeidelbaft (Cortex Laureolae), j. v. a immergräner Seidelbaft. Lorbeerweide, ſ. v. a. langſpitzige Weide, f. u. Weide. Lorbeerweiden-Ninde (Cor. Sal, Laureae), die Rinde der langſpitzigen Weide Lorche, ſ. v. a Trüffeln — Schwarze, um die Kieferſtöcke wachſende Pilze von der Größe eines Taubeneis. | Lore, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Lerche (ſ. d.) Rothe, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Lolch (ſ. d.) Lotusbaum, ſ. v. a gemeiner Judendorn (fd) Lotusblume (Diospyros lotus), f. v. a. italienifche Dattelpflaume. Rotnsharz, |. vd. a. Animeharz. Lotusklee, ſ. v. a. Schotenflee Lotwurz (Onosma), Gattung der Familie Rauhblättler; Stheiliger Kelch; dzähnige, walzig-glockige Blumenkrone; 5 Staubgefäße; pfeilförmiger Staubbeutel, 4 nüß- chenartige, freie Schliegfrüchte. — Arten: Natterfopfartige L. (O. echioides), möhrenartige, innen ſchmutzig-weiße Wurzel mit dunkelrother, augen ſchwarzbrauner Rinde; jehr Aftiger, purpurrother, 1-11, Fuß hoher Stengel. mit ſteifhaarigen Blät— tern, traubigen Blüthen, anfangs weigen, ſpäter gelblichyeweigen Bhmen. Wächst auf jonnigen, dürren Hügeln des ſüdlichen Europa's und Deutjchlands, ift zweijährig und bfüht im Juni und Juli. Die Wurzel wird zum Färben wie die Wlfannamurzel benüßt; ebenjo in Nepaul die von O. Emodi. Loupigc, ein Bordeaurwein. Rora-China, Achte, die Rinde von Condamine3 Chinabaum. I. „falſche, die Rinde vom rauhhaarigen Chinabaum. Loxa⸗China — Maba. 574 Rora-Ching, gemeine, die Rinde vom grubenpunkftirten Chinabaum. — graue, ſ. v. a. braune China; ſ. dieſe Artikel unter China- aum. Lucerne, ſ. Luzerne. Luciariude, eine Sorte Chinarinde. Lucienholz, das Holz von der Weichſeltraubenkirſche (Prunus mahaleb), welches früher gegen Hundswuth und zur Beförderung des Schweißes gebraucht wurde. Luckberſte, in einigen Gegenden Deutfchlands j. v. a. glatter Wegedorn. Ruftpflanze, j. v. a. Aerides, namentlicd) A. arachnides. Yungenfraut (Pulmonaria), Gatlung der Familie Nauhblättler; Hipaltiger Kelch, Öfpaltige, trichterige Blumenkrone; 5 Staubgefäße; länglichen Staubbeutel; 4 nüßchenartige, freie, glatte Schließfrüchte mit ebenem Grunde. Es gibt eine Tang- griffelige und eine Furzgriffelige Form; die erftere hat meift größere, die lettere meiſt Heinere Blumen. — Arten: Gemeine oder ge bräuchliches L, blaue Schlüfjelblume, Wallwurz, Hirfhmangold, Hirſchkohl (P. officinalis), cine in allen europäischen Wäldern gewöhnliche Pflanze, die gern auf trodenen Stellen wächst nnd nicht viel über Fuß hoch wird; die eifürmi- gen, behaarten und meiſtens gefleckten Blätter jind wurzelftändig ; im März erjcheinen die Blumen oft Schon in hellrothen Büſcheln, welche aber in wenigen Tagen ihre Farbe ändern und blau werben. In Gärten fennt man eine Spielart mit weißen Blumen. Bei dem Verbrennen hinterläßt dieſe Pflanze eine weiße Ajche, welche Y, ihres Gewichts ausmacht und zu einer Icharfen Lauge benüßt werden kann. gum Gebrauch in der Heilfunde wird das Kraut zur beginnenden füthezeit eingefammelt. L., Ehrenpreis und Kerbel ift fehr gut gegen Blafenhämorrhoiden, Blaſenſchwäche, Bluthar- nen und Anlage zur Griesbildung. Bon jedem der genann— teu Mittel nimmt man 1 Duent, macht davon einen Thee zu 3 Taffen, welchen man den Tag über trinkt. Zur Erzielung eines günftigen Erfolgs muß man die Kur einige Zeit fortjegen, und ftet3 nur friihe Kräuter dazu verwenden. Früher dienten die jchleimigsfchmecenden Blätter auch gegen Heiferfeit, leichte Hals- und Bruftentzündungen und Blutfpeien. — Diele Pflanze dient auch zum Blaufärben wollener Tücher und Zeuge. Lungenmoos, ſ. dv. a. Lungengrubenflecdhte; ſ. u. Grubenflechte. Luniſon, Art der Bordenurweine. \ Lupine, ſ. dv. a. Wolfsbohne — d.) Lupinenerbſe, eine Spielart der Erbſen mit mehreren Abarten, von der. Aehnlichkeit der Samen mit mehreren Lupinenarten; hoher Stengel; Lange, breite Hülfe; großer, a. Soon eingedrückter Samen; alle Spielarten find ſchlecht und eignen Mio) nicht zur Kultur. a der Hopfenftaub, welcher für ſich in ver Heilfunde benützt wird; . u. Hopfen. Ruzerne, |. va. Schnedenklee (j. d.); als Futterpflanze ſehr gefchäßt. Quzienholz, T. dv. a. Lucienholz. ee ſ. v. a. gelber Weiderich; f. Gilbweiderich. M. aan, bei Greifswalde f. v. a. gewöhnlicher Mohn. Maba, ebenholzartige (Maba ebenus), auf den Moluffen wachjender Baum mit —— eckigem Stamme, welcher einen großen Theil des im Handel vorfommen- den Ebenholzes Liefert, In feinem Vaterlande macht man Becher davon, welche a rig jein jollen. Eine Abkochung des Holzes wird bei NEE UTAAUTRENT, die Wurzel 379 Macaire — Madfrant. als blutreinigendes Mittel bei la linke ve’ ſyphili— tiſchen Leiden 2c. gebraucht. Die eßbaren Beeren ſind ſchleimig-mehlig, ſüß und etwas adjtringivend. Die Blätter verurjachen ein ſtarkes Geräufch, wenn man fie in's Feuer wirft. — Arten: Buhsbaumblätterige M. (M. buxifolia), hat noch wohlſchmecken— dere Beeren und wächst in Circars. — Große M. (M. major), die ſchlechtſchmeckenden Früchte werden auf den Südſeeinſeln gegefien. Macaire, ein Bordeauxwein. ' Maccabeo, weißer franzöfischer Wein, kommt aus Perpignan. Macis, ſ. v. a. Muscatblüthe, f. u. Muskatnußbaum. Macisbohne, |. v. a. Muscatenbohne. Macignüſſe, |. dv. a Muscatblütye \ - Madkimmig, im Breisgau ſ. v. a. gemeiner Kümmel. Madbeeren, in Sachen ſ. v. a. Himbeeren. RR Madeira-Mahagoni, M.-Holz, das angenehm riechende Holz des indiſchen oder amerifanijchentöniglihen Korbeerbaums (Laurus indica); wächst in Birginien und wird in England Häufig zu feinen Möbeln verarbeitet. x Madeirawein, jtarker und angenehmer Wein von dev Inſel Madeira ; gehört zu ben jogenannten trodenen Weinen, daher Dry Madeira, was Unfundige mit „drei- mal die Linie paffirten Madeira” überfegen, während doch dry trocken heißt. Madeirazuder, j. v. a. Canarienzfider. | Madenkräut, |. v. a. Saponaria officinalis. Fr Madhuca, Madhuaruma (Bassia longifolia), häufig in Oftindien angebauter Baum, dejjen getrocknete, den Rofinen Ähnliche Blüthen gegeffen werden und einen bedeutenden eg bilden Die Früchte find eßbar, die Samen ölreich, das Holz feft und ehr nußbar. Madikraut (Madia), Gattung der Familie Verein— blüthler; fait Eugeliger Hüllfelch ; gleiche, Lreihige, rin⸗ nig zuſammengefaltene Blättchen; Blüthen des Nandes weib- lich, Areihig und zungenförmig, während die des Mittelfeldes zwitterig und röhrig find; ungeſchwänzte Staubkölbchen; ſpreui— e, nackte, zwiſchen dem Rand und dem Mittelfeld 1= oder veihige, zufammengedrückte, gleichförmige Aehren. — Ar— ten: Delgebendes M. (M. sativa; M. mellosa; M. viscosa), aufrechter, Hlebriger Stengel; ſtengelumfaſſende, ganzrandige, Imervige Blätter; Eurzgeftielte, faſt traubige Röpkhen: der Hüllkelch länger als die Nandblüthen; die Samen der letztern verfehrtzeirund, Zſpaltig; Blüthen gelb; einjährig; blüht vom Juni bi3 Aug. und reift vom Juli bis Sept. Kommt wild in Chili und Californien vor, wird dort allgemein als Delpflanze gebaut, was in ven legten 10—45 Jahren auch bei ung gefchieht, indem fie unfer Klima recht gut verträgt, namentlich in trodenem Boden, und wenn er auch mager ift. Die Ausſaat, wozu je nad) der Bodenbejchaffenheit 4-8 Pfund Samen per württenb. Morgen erforderlich find, Fann fowohl Ende Oct. als im Frühjahr vorgenommen werden, indem die jungen Pflanzen weder von Frühlingsfröften, noch von Thieren oder Infecten leiden. Beſſer iſt übrigens immer die Saat vom März bis zur Hälfte Juni zu beforgen, indem fie innerhalb 3 Mona- ten ihre Vegetationzzeit vollendet. Bei früher Getreideernte kann man ſie noch nach Roggen ſäen. Bei der breitwürfigen Saat hat man weiter nichts mehr nöthig, als das Teld von Unkraut rein zu halten und allenfalls die Stöde ein Mal zu behaden, weil fie dann viel jtärker werden. Wenn der Same ftatt ſchwarz, ganz gran erjcheint, jo ift er reif, und muß man dann die Pflanzen abjchneiden oder ausraufen, zum Trocknen aus— fegen und wie den Reps einheimjen. Das Ausdreſchen ift ſogleich vorzunehmen, weil die Elebrige Stengel Leicht in Gährung gerathen, was dem Gehalt deg Samens ER ſchadet. Bon einem württemb. Morgen erntet man A61/, Scheffel Samen; 1 Scheffel wiegt 176 Pfund, woraus 56—64 Pfund kaltgeſchlagenes Del gewonnen werden, Diejes Madrono — Mäufedorn. 373 Del ift zum Schmieren von Mafchinen vorzüglich, dann gibt es eine gutjchäumende Seife und enthält überdieß einen heilfräftigen Harzſtoff; als Speiſeöl ift es ſehr gefund. Bei allen vorfommenden Schleimfranfheiten dürfte diefed Del vorzügliche Dienste leiften. Nach all diefem ift anzunehmen, daß dieg die wichtigfte Delpflanze für Deutjchland werden bürfte, indem fie betihrer Begetationzzeit wenigen Zufällen — iſt. Mabrono, ſ. v. a. Erdbeerbaum (Arbutus unedo). Mädelbaum, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. gemeine Kiefer. Mäl in Steiermark ſ. v. a. gewöhnlicher Mohn. Bi erfrant, der gemeine Sauerflee. Mähriiche Weine, theils geringere, welche herbe und wäſſerig find, theils beſſere Weine; zu den leßteren gehören die von Pollaſchewitz, Roſaterg, Befeng, Domanin ꝛc. Märzbinme, Märzglöckchen, Sf. v. a. gemeiner Huflatti) und Leucojum vernum; Hepatica triloeba; — Anemone nemorosa. Märzgerite, 5. v. a. lange, zweizeilige Gerfte. Märsbaber in einigen Gegenden Deutjchlandg . v. a. weißer gegrannter Ris— penhaber. Märzveilden, ſ. Veilchen. Märzwurz, ſ. v. a. Nelkenwurzel. Mäſſeller, in Sachſen ſ. v. a. Feldahorn. Mätapfel, ein bis Juni und Juli dauernder, mittelgroßer, kugeliger Apfel; Kelchein—⸗ ſenkung platt gefältet und beulig; graulich-weiße, ſchmutzige Grundfarbe; —— und etwas gewaſchen bezeichnet; Geruch violenartig, gewürzreich. Ausgezekchnete Wirthſchafts— ſorte, welche vorzüglich über die Wetterau verbreitet iſt, und ſich von dort aus nach der Bergſtraße, dem Main, Odenwald ꝛc. verbreitet hat. Mätkraut, ſ. v. a. Spiraea ulmaria. Mäuſebrod, ſ. v. a. Hahnenfuß. Mäuſedarm, die als Vogelfutter bekannte gemeine Sternmiere (ſ. d.) Mäuſedorn (Ruscus), Gattung der Familie Zaukenlilien; zweihäuſig; Kelch und Blumenkrone Ztheilig; die männlichen Blüthen haben 3 Staubgefäße; die Staub— fäden find in eine Röhre verwachlen, auf welchen 3 Staubbeutel ftehenz die weiblichen Blüthen haben fahlgejchlagene Staubgefäße ; Fruchtknoten oberftändig; Griffel fehlt faſt ganz. Dreifache Beere mit Zamigen Fächern. — Arten: Stehender M. ſtachli— er M. (RB. aculeatus) , immergrüner Strauch), welcher in den Wäldern Italiens, rankreich? und der Schweiz angetroffen wird, und kaum eine Höhe von 1—1Y/, Fuß erreicht ; hat Tanzettförmige, ſpitzige Blätter und Fleine weiße Blumen, welche Kleine, vothe Beeren hinterlaffen. Die Wurzel ſchmeckt zuerſt ſüß, darauf bitter, und wurde früher in Waſſerſucht, Gicht ꝛc. gebraucht. In Italien igt man die Jungen Wur- zelfprofjen wie Spargel. Bei und wird diefer Strauch zur Zierde in Gärten gezogen, dauert jedoch felten über Winter im Freien aus. Mit diefem Straudy follen die Mäufe von Fleiſch und Speck abgehalten werden können. Blüht im März und April. Der grünlicheweiße, geruchlofe Wurzelſtock ſchmeckt fchleimig und bitterlich Scharf, und war früher als Mäufedornwurz ein Beftandtheil der größern, fünferöffnenden Wurzeln (Rad. quingue aperientes majores); eine Abkochung davon ift ala eröff— nendes und harntreibendes Mittel bei Wafferfuht, Unterleibsver- ftopfung 2. geſchätzt. Der Same verbreitet beim Röften ein Aroma wie guter Kaffee, weshalb er als Surrogat für venfelben dienen kann. Traubenmäuſedorn (R. ra- cemosus), wird 3—4 Fuß hoch, wächst auf ven Infeln des Archipels, in Italien, Por: tugal, dauert aber auch bei und an gejchüßten Lagen aus; hat ovale, zugeſpitzte, perga- mentähnliche, immergrüne Blätter, weiße Blumen, welche an den Zweigenden in Trau- ben ericheinen und runde Beeren hinterlaffen. Man Hält dieſen M. fir ven Lorbeer, mit welchem die Alten ihre Helden ꝛc. Frönten. Zungenförmiger M. (BR. hypo- glossum), ftrauchartiger, 1 Fuß hoher Stamm; begenipihige Stielblätter; mehrblüthige, grünlich-weige Blüthenbüfchel; blüht im März und April, und wächst in den Berg: wäldern des ſüdlichen Europa’. Die adftringirenden Stielblätter wurden früher al3 Zäpfchen: oder Bonifaziusfraut bei Erfhlaffungen des Zäpfchens und ahnlihen Halsbeſchwerden angewendet. Der Wurzelſtock ift heilfam bei Ute— vinfranfheiten. | J 374 Mänfegerite — Magnolie. haber, ſ. v. a. Flughaber; f. u. Hafer. ola, j. v. a. Solanum dulcamara; — Dicca palustris. ar jerfte, Mäuſekorn, f. v. a. Hordeum murinum. äuſe alcan Män Fol, ſ. v. a. Vergißmeinnicht. Manſepfeffet, ſ. v. a. Stachys sylvatica. Magdalenenblume, Magdalenenwurzel, f. v. a. Valeriana celtica. Magellaniſche Rinde, ſ. v. a. Winter'ſche Rinde Magenklee, ſ. v. a. Menyanthes trifoliata. Magenwurz, ſ. v. a. gefleckter Aronz ſ. u. Aron. Magenwurzel, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Kalmus. Magepwurzel (Radix Agaves), der Harntreibende und antiſyphilitiſche Wurzel— ſtock der amerikaniſchen Agave. Magnolie (Magnolia), Gattung der Familie Ranunkelgewächſez Iblätteriger Kelch; 6—12 und noch mehr Blumenblätter; zahlreiche, unterwerbige Staubgefäße ; zahl- reiche Staubwege; furzer Griffel; zahlreiche, 2jchalige, 1—2jamige Kapjeln, welche ge— häuft und ährenartig jtehen. Der Same hängt an jehr langen Nabelſchnüren aus ben Kapfeln heraus. — Arten: Großblumige M. (M. grandiflora), prächtiger, oft 100 Fuß hoher Baum der jüdlichen Staaten von Nordamerifa. Der Stamm tft voll- fommen gerade und erhebt jich wie eine jchöne Säule, während die Krone einem ſtum— yien Kegel gleicht. Die immergrünen, lanzettförmigen Blätter find unten braun; bie lumen oft über 8 Zoll breit, völlig weiß, und ungemein wohlriechend. In trockenen Zuſtande fteht das ee aus, iſt dichter und feiter alS das des Pappelbaums und kann fowohl zum Bauen als zu verjchiedenen Geräthichaften benüßt werden. Die bittere, etwas aromatiſche Rinde ift als tonijches Mittel und in Wechjelfiebern gut. Graue M, Schmalblätteriger Biberbaum, Tulipanenbaunt (M. glauca), ein 15—18 Fuß hoher, nordamerifanifcher Baum mit länglichen, unten weißwollenen Blättern, welche denen des Kirichlorbeers gleichen und eine dichte Krone bilden, durch welche Fein Sonnenstrahl dringen kann. Die Blumen gleichen einfachen Roſen, fie find — und haben einen ausnehmend ſtarken und angenehmen Geruch. Die roth— "ih. Früchte find jo groß, wie eine welſche Nuß, zuweilen wie ein Hühnerei; die drin eingefchloffenen Faden hängen an Samen und gleichen den Bohnen. Wenn man fie in Rhum legt und an der Sonne dejtillirt, jo erhält man davon ein magenſtär— tendes Mittel. Das ſchwammige, zähe und weiße Holz diefes Baumes ift zum Ver: brennen untauglich. Biber freffen die Rinde jehr gerite, weshalb man fie damit zu Inacı pflegt. Auch in Fiebern und der Schwindſucht leiſtet fie vorzügliche ienfte. Wegen ver Blumen und des ſchönen Ausſehens diejes Baumes pflanzt man ihn auch in Europa, wo er eine geſchützte Lage und einen aus Sand und Dammerde gemischten Boden verlangt. Die ſaſſafrasartig viechende Rinde ift noch Fräftiger als von M. grandif., und dient vorzüglich gegen Wechjelfieber, Verdauungsſchwäche, Baudrlüffe ‚ Shleimfhwindjugt und chroniſche NRheumatismen; en und Samen werden in gleicher Weile benützt. In gleicher Weiſe wird M. %cuminata benützt. Mexikaniſche M. (M. mexicana), gleichfalls jehr ſchön und — wird bei Verdauungsſchwäche und Diarrhöen benützt. — Ein kräftiges Mittel gegen Verdauungsſchwäche, Wechfelfieber und rheu— matifhe Leiden r man in ver bittersaromatifchen Wurzel- und Stammrinde von M. maäcrophylla, welche einen Fryftall-harzigen, ſublimirbaren Stoff enthält. In China wird feit Yanger Zeit M. Yulan kultivirt und die bittern Samen als Fiebermittel benüßt. Die Rinde der in Japan einheimijchen M. gracilis hat einen Campherges rudh. Geöhrte M. (M. auriculata), amerikaniſcher, 40 Fuß Hoher Baum mit ab- fallenden Blättern, welche Herzförmig, geährt, kahl und unten ſeegrün find; 3—4 Zoll breite, weiße Blüthen, die jehr angenehm riechen; ſchön vojenrothe, 3-4 Zoll lange Fruchtähre; wächst an Bächen und Flüffen, blüht im April und Mai, und bietet in — aromatischen Rinde ein gutes Mittel gegen Wechſelfieber und chroniſche benmatismen. Rothe M. (M. obovata), ſtrauchartiges Bäumchen mit abfallen- den Blättern, die verfehrtseirund und unten kahl find, ift in China und Japan zu Haufe, bei uns als Zierftrauch, muß aber im Winter ſehr geichügt werden; blüht im Juni und Auguft. Magnolienholz — Maidblume. 375 Magnolienholz, aus Amerika kommendes, aus verfchiedenen Arten der Gattung Mag- nolia jtammendes, jehr hartes und zu verichiedenen Kunftarbeiten brauchbares Holz. Magold, in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Mangold. Magonie (Magonia), Gattung der Familie Seifenbaumgewächſe; auf einen und demſelben Stumme zwitterige und männliche Blüthenz Ötheiligen, ungleichen Kelch; 5 ſchuppenloſe Blumenblätter, 8 Staubgefäße; ringförmiges Stengelpoliter ; Z3fächerigen Fruchtknoten mit vieletigen Fächern; 1 Griffel, Slappige Narbe; ſehr große, Ifächerige Kapfel; großer, verflachter, ringsum geflügelter Samen mit randftandigen Nabel. — Arten: Flaumige M. (M. pubescens), ſehr äftiger Baum mit Eorkartiger Rinde ; flaumigen Aeſtchen; unpaarigegefieverte Blätter ; endftändige, fuhlange, rothbraune, flau- mige Rippe; augen und an den Ramdern flaumige, unten grünliche, in der Mitte vio— lettbranme Blumenblätter ; 2—3 Zoll große, kugelig-Zeckige Kapfel; der Same ift mit der breiten, lederigen Flügelhaut 11%—2 Zoll breit, 11% Zoll lang und glänzend ; blüht in Brafilien vom Aug. bis Sept. Iſt giftig_wie Serjania lethalis, und dient vorzüg- lich zum Betäuben und Tödten der Fiſche. Die Eorfartige Ninde wird mit Nuten auf Geſchwüre der Pferde gelegt, während die Blüthen viel zur Giftigfeit des Honig der Lecheguanamespe beitragen bürften. Mag, Magfamen, ſ. v. a. Mohn. ——— das Holz der ee he enie; |. u. Swietente. Mahagonirinde, die Rinde der Mahagoni-Swietenie; |. u. Swietenie, Mahalebskirſche, Steinkirſche, Steinweichjel (Prunus Mahaleb), heißt wohl auh wohlriehende, Felſen-, Ahlkirſche xc, ungarifhe Weichfel; ge- jtielte, convere, einfache Ebenfträuche; abfällige, vundlich-eiförmige, etwas herzförmige, ſtumpfgeſägte Blätter; blüht im Mai, reift im Sept. Kommt in jedem fteinigen Boden und jelbjt im Flugſand fort; weshalb fie fich für jolche Gegenden vorzüglich als Unter: jtamm der Süßkirſche eignet. Das wohlriechende Holz läßt fich jchön poliven, weshalb man e3 unter dem Namen Lucienholz zu Mefferheften, Etuis 20, verwendet, Mahwabaum, j. v. a. Madhuca. Maibaum, in einigen Gegenden Dentjchlands ſ. v. a. Traubenkirſche. Maiblume (Convallaria), Gattung der Familie Zaukenlilienz zwitterig ; a blumenfronartige Gefchlechtshülle ; oberjtändigen, Sfächerigen Fruchtfnoten; Ifeitige Narbe am Ende des Griffels; Lamiger Fächer in den Beeren. — Arten: Gemeine M. (C. majalis), befannte Pflanze, welche in allen Wäldern Deutſchlands angetroffen wird. Sie hat eine ausdauernde Wurzel, welche eirundslanzettförmige, glatte, 5 Zoll Lange Blätter treibt, zwilchen denen im Mai der nackte Blumenschaft erjcheint, welcher eine einfeitige Traube mit herabhängenden, glocdenfürmigen, weisen Blumen trägt. Ihr Ge ruch ift ungemein lieblich, und theilt ſich bei einer Deftillation auch dem Waffer, Del oder Ejiig mit. Das-von friihen Blumen abgezogene Waſſer ift erquickend und nervenſtärkendz werden fie getrocknet und pulverifirt, jo erregen fie Nießen auf angenehme Art, weshalb man ſie auch mit zu Schnupftabak verwendet. Diefe Blumen Yinterlaffen faftige und rothe Beeren, welche abführende und frampf- ftillende Eigenjchaften befigen und daher bei Wechjelfiebern Anwendung finden. Durch Beimiſchuug von etwas Kalk geben die Blätter eine dauerhafte, grüne oder gelbe Farbe. In Gärten kommen auch gefüllte und-vröthliche M. vor, welche fich weit ausbreiten, jedoch einen fetten Boden und eimen jchattigen Standort verlangen. Blüthen, Wurzeln und Beeren ſchmecken widerlichsbitter und etwas ſcharf. Wurzel und Beeren jollen gut fein gegen Epilepfie. Zweiblättrige M., Fleines Maiblümchen (C, bifolia), der vorigen Art ziemlich ähnlich, wächst Häufig in Tchattigen Wäldern und Feldbüſchen, bat aber herzförmige Blätter und Feine, radfürmige, weiße, wohlriechende Blumen, welche von Bienen fleißig bejucht werden. Maiblumenbujd, j. v. a. Azalea nudiflora, MaibInmenftraud, ſ. v. a. Apocynum androsaemifolium. Maiböck, in Medlenburg und Pommern f. v. a. als gemeine Buche. Maibudhe, an einigen Orten Deutſchlands ſ. v. a. gemeine Buche. Maidblume (Parthenium), Gattung der Familie Bereinblüthler; halbkugelige, Aeihige Hülldecke; weibliche, Kreihige Randblüthen; 1lippige Blumenfrone; 2 Yalbftiel- runde Narben ; zwitterige, unfruchtbare Scheibenblüthen; röhrenförmige, bzähnige Blumen 376 Maie — Mais, frone; kegel- oder walzenförmigen Hauptfruchtboden ; zufammengedrücte Schließfrüchte. — Arten: Vielfpaltige M.(P. hysterophorus, Argyrochaete bipinnatifada; Vil- lanova bip.), 2—A Fuß hoher, krautiger, ftrauchartiger Stengel; doppeltfiedertheilige Blätter; gegipfelte Doldentraube, weißliche Blüthen, 2 häutige Spreublättchen, bluht in Fiefigem Boden Südamerika's und Weltindiend vom Juni bi3 Dftober, iſt Ijährig, und wird wie die Bertramswurz äußerlich als erweichend, zertheilend md zu Bädern angewendet; ſoll auch als Wundmittel qut fein. Maie, junge, in ihrem frischen Safte abgefihnittene Birke. Maid, ſ. v. a. Stieleide. Maienkraut, ſ. v. a. gemeiner Waldmeifter. Maienträubel, ſ. v. a. Osmunda regalis. * Maiholz, in einigen Gegenden Deufſchlands ſ. v. a. Dotterweide. Mailly, ein Champagnerwein. | Mairofe, f. u. Rose. Mairübe, Spielart von Brassica crapa. Mairübe, bei Hamburg ſ. v. a. weiße, runde Rübe. Mais (Zea), Gattung der Familie Gräfer; einhäufig; endftändige, männliche, traubigsrispige Blüthe; Ablüthige Aehrchen; 2flappiger Balg; die weibliche Blüthe iſt in blattwinkelftändige, von Scheiden eingehüllte Aehren geordnetz Wlüthige Achrehen ; Klappen und Spelzen fleiſchig-häutig fehr lange Griffel; feingewimperte Narbe; Körner rundlichenierenförmig, in 8 paarweile ‚genäherten Neiben geordnet. — Arten: Gemei- ner M. (Zea Mais), Welſchkorn, türfifcher Weizen, ein fehr nützliches Se. wächs, welches erſt jeit der Enideckung Amerika's bei e uns befannt wurde; dort wurde es früher als die ein= dige Getreidegattung mit dem größten Fleiße gebaut. 3 gehört zu den Gräſern, hat einen 1—2 Zoll dicken Halm, an defjen Spite die männlichen Blüthen in lan: en Rispen erjcheinen, und fchilfähnliche, herabhängende lätter, zwijchen denen die weiblichen Blüthen als löckere Haarbüfchel hervorfommen. Nach der Befruchtung zeigt ſich ein walzenförmiger, 7—9 Zoll langer und über 1 Zoll dicker Kolben, an dem gewöhnlich gegen 200, in guten Gegenden Amerifa’3 aber über 300 Samenkörner in 8—12 gebrängten Neihen feſt fiten. Die Körner find größer als Erbſen, ſehr Hart und mehlreich, jehen gelblich oder braum aus. Man unterjcheidet beim Mais 2 Spielarten, und zwar: 1. Der gemeine M. (Z. m. vulgaris), der 4—6 Fuß hoch wird, geringelte Blät- ter, eine Hleinere Achre, und in 3 Monaten reifen Samen hat, welcher aber nicht jo ergiebig ift, doch feineres und weißeres Mehl Liefert; und 2. den großen M. (Z. m. americana), der in einen warmen Klima, wie man ihn auch ſchon in Italien bei den pontinifchen Süm- pfen findet, 10—16 Fuß hoch wird, breite Blätter hat, roße Achren befommt, aber immer 5—6 Monate zu er Reife braucht. — Wegen feiner großen Frucht- barfeit wurde der M. früher jchon auch in Europa angebaut, und 1590 machte man damit in Italien die erjten glücklichen Berfuche. Gegenwärtig ift er in Spa— nien, Portugal, Italien, Frankreich, Ungarn, Deutjch- land ꝛc. jehr gemein und erfeßt in vielen Gegenden die Kartoffeln vollftändig. Er kommt in jeder Gegend, und in einem fandigen Boden oder in einer mit Sand vermifchten Erde am beiten fort; in einem fetten Lande ſchießt er mehr in Blätter und Halme, und trägt weniger Körner. Mean wählt zu jeinem Anbau einen Acer, der im Herbte etwas gedüngt und gepflügt, und im Frühlinge wieder bearbeitet worden. Im April werden fodann 2— 3 Körner reihenweife und m 2 Fuß weit von einander entfernte Löcher gelegt. Die jungen Pflanzen werben vom * ER Fein - — 8 288; — EL : Fe] Nez NRZ N PERRK BSH Mais. | 377 Unkraute forgfältig gereinigt, und die fehwächern herausgezogen; die ſtärkern bleiben itehen, werden behäufelt, nach der Blüthe die männlichen Rispen abgefchnitten und die Kolben bis zu ihrer völligen Reife ftehen gelaffen. Dieſe werben jodann abyenom: men, am der Luft getrocknet, und die Körner auf irgend eine Art, oft an befondern Eifen abgejchaben. Man kann den Mais auch in Gärten, und am beiten zwi⸗ hen Kohlpflanzen ziehen, wo ihm die Bedüngung, das Behacken und Bearbeiten der Kohlgewächle zu gute Eommen; doch müffen die Körner ſechs Wochen cher gelegt werden. Bermittelit einer gezogenen Schnur bezeichnet man den P laß, wo der Kohl geſetzt wer—⸗ den ſoll, und beftimmt nun eine Reihe zu M., die andere zu Kohl u. 1. T. bis der ganze Pla bebaut ift. Im Sept. jterben die Maispflanzen ab. Man gebraucht dieſes Gewächs auf verſchiedene Weiſe. Jung iſt es ein geſundes Futter für Pferde und Rindvieh z aus den friſchen, dicht an der Erde abgeſchnittenen Stengeln, von denen aber die männlichen Blüthen, die Schaftblätter und die Blätter um den Kolben als untauglich abzujondern find, erhält man einen reinen, jüßlichen Saft, wenn fie in 4 Zoll lange Stücke zerhadt, oder beffer in einem marmorenen Mörfer Hein geftopen und auf einer Weinfelter aus— gepreßt werden. Wird diefer Saft bei ftarfem Feuer mit einem Zuſatz von gelöfchtem und yulverifirtem Kalk*) nebſt ein wenig Buchenfohle, um ihm ven unangenehmen Ge: ſchmack zu benehmen, gekocht, jo kocht er auch nach und nach zu einer Honigdide ein, ficht goldgeld aus, läßt fich in Fäden ziehen und iſt jo ſüß, daß er mit dem Trauben: fyrup die größte Aehnlichkeit hat, und zu Suppen und Verfügungen des Obſtes, aber nicht wohl zu Thee oder Kaffee zu gebrauchen ift. Dem Gewicht nad) erhält man von 100 Pfund Stengel 44 Pfund Syrup. Die harten Stengel dienen zur Feuerung; die jungen, milchigen Kolben find gebraten, oder mit Eſſig oder Zucker eingemacht, eine ans genehme Speife. Hat man die Körner von ihnen weggenommen, jo liefern fie eine Aſche, von welcher 1 Pfund '/, Pfund ſchöne Potajche gibt. Den größten Nuten gewähren übrigens die Körner, die man zu Mehl, Grüße, zum Bramntweinbrennen, Bierbrauen und vorzüglich zur Maftung des Viehes gebrauchen kann. In den füplichen Ländern, auc im ſüdlichen und mittlern Deutjchland, machen fie ein wichtiges, geſundes, jehr fräfliges Nahrungsmittel des Landvolks aus, und in andern Welttheilen, bejonders in Amerika, find fie die Hauptnahrung vieler Völkerſchaften. Ein aus blopem Mais ge: backenes Brod ift fpröde, aber mit Waizen- und Noggenmehl vermijcht iſt es gut, ges fund, nahrhaft und ſchmackhaft. Im der Ukraine dient das geröſtete Brod mit einem Aufguß von Waffer auch zu Kaffee. Ein vorzügliches Futter find die Körner für bag Rindvich, Pferde, Schweine, Gänfe, Hühner und anderes Geflügel. Die Tauben ſetzen dabei Gerjte und Erbſen hintan; auch braucht man davon 1), weniger Futter, weil diejes mehr fättigt und doch fett macht. In Italien, Portugal und Spanien wird auch ein ftarfer Handel mit Mais getriebei, und viele unferer deutfchen Weingärtner, welche. ihn in Weinbergen bauen, wären in den letzten Jahren ohne diefe nützliche Pflanze verhun— gert. Die Maiskörner beftehen faft ganz aus Stärfemehl, etwas Zurfer und Gummi, deshalb wirken jie jehr nährend, und zugleich Fühlend und erweichend. Der M. bekommt Kindern und Säugenden ebenſo gut wie Gefunden, und wird das Mehl in mediciniſcher Beziehung zu Rataplasmen verwendet. In Merico wendet man eine Abkochung ber Körner bei entzündlichen Krankheiten u. |. w, an, wie bei und Gerjte und Reid. Die männlichen Blüthen leiften bei Krankheiten der Harnwerkzeuge gute Dienfte. Der befannte Rußbrand unferer Getreidvearten befüllt zuweilen aud) die Blüthen diefer Grasart. Durch die Kultur find von obigen zwei Hauptunterarten eine Maſſe Spielarten entjtanden, von welchen bie folgenden am wichtigiten find: 1. Amerifantfcher gemeiner M., Rieſenwelſchkorn, oftindifher Rieſen— mais, wird öfters 14—16 Fuß hoch; 2. gelber gemeiner M., türkiſcher Wai— zen, Welſchkorn, Kukurutz x; wird am häufigſten in Europa gebaut; 3. weißer, gemeiner M., gelber, gemeiner M., weiße Früchte; 4, vother, gemeiner M., Früchte purpurroth; 5. blauer gemeiner M., Halın hoch, Früchte „violett; 6. bunter gem. M., unbeftändige Spielart de gem. M.; . gem. M. mit äftiger *) Man rechnet 14 Gran Kalk auf jedes Pfund Saft; Buchenholzkohle wild vier weniger ge- nommen;tzu viel davon ſchadet der Farbe des Syrups fehr. 378 Maifchein — Malflechte. Achre, die weibliche Achre gleichfalls äftig. 8. gem. niedriger, gelber M., Kleine Aehre, nit goldgelben Früchten; 9. rother, niedriger gem, M., Fleine rothe Achren; 10. bunter, niedriger gem. M., Früchte bunt, Achren Klein; 11. nied- viger, gem. M. mit Äftiger Achre, unbejtändige, jeltene Spielart. , Maiſchein, ſ. v. a. Steinbrech. Maiweichſel, eine mittelgroße, dunkelrothe Weichſelkirſche, mit ſaftigen, angenehm— ſäuerlichen Früchten; reift im Juni. — Davon iſt die frühe Maikirſche, eine Suͤßweich— jelart, verſchieden. Majoran (Majorana), Gattung der Familie Lippenblünler; von einanver ent- fernte, oben auseinander tretende Staubgefäße; getrennte, faſt dreieckige Staubfolben: fächenz die obere Blumenfronlippe gerade und audgerandet, die untere 3ſpaltig; in der Röhre fehlt die Haarleifte; dzähntger Kelch. — Arten: Gemeiner M. (M. hortensis; Origanum M.), dieſe beliebte Gewürgpflanze wird häufig in unſern Gärten gezogen, und zur Würze an Würfte und andere Speifen genommen. Er wird felten über 1 %uR hoch, hat eirunde, ftumpfe Blätter, und runde, weiße Blumenähren, welche von ven Bienen fleißig befucht werden. Werden die Blätter pulverifirt, jo dienen fie als Schnupf- taback, welcher ven Ausfluß des Schleimes ſehr gut befürbert. Veberhaupt ift er wegen feiner Ihleimauflöjenden und [hweiktreibenden Kräfte geihäbßt. Er enthält viel atherifches Del und hat einen jtarfen, durchdringend gewürzbaften Geruch und Geſchmack, und findet auch äußerlich Häufige Anwendung. Wächst wild im Drient, bis nach Oſtindien, blüht vom Juni bis Aug. und ift bei uns einjährig. Man jäet ven M. gleich im Frühling in ein Miſtbeet, und verjegt die jungen Pflänzchen auf ein gutes, Tonnenreiches Gartenland, wo jie ven Sommer über öfters begofjen werden müfjen. Eine Abart davon hat- einen ftrauchartigen Stengel, welcher auch im Winter grün bleibt, und daher Winter-M. heißt. — Del von Majoran erweicht ſteife Selenfe — M. in Waffer gejotten und den Dampf unten auf gelaffen, reinigt die Mutter; davon getrunfen wirft fräftig auf die Harnorgane und ven Harn- und Steinabaang, jowie gegen Leibweh. Ein M.-Pflafter über verrenfte Glieder gelegt, jtellt die- jelben wieder her. Griehifche M. (M. heracleotica; Orig. her.), dem vorigen ziemlich ähnlich, jedoch mit einem krauſen Flaum bedeckt; blüht in Dalmatien und dem jüböftfichen Europa im Juli und Aug., ift ausdauernd, hat gleichfalls einen ftarfen Ge- . ru und wird auf diefelbe Art gebaut. Smyrnaiſcher M. (M. smyrnaca; Orig. smyr.), furzflaumig, ftrauchartig, 1—1', Fuß hohen Stengel; faft herzförmigeeirunde Blätter; eirunde, Ljeitige Aehren; weiße Blumen. In Griechenland, dem Driente und nördlichen Afrika zu Haufe; blüht im« Juni und Juli. Die zarten Blätter werden dort zur Appetit-Erregung gegefien. Die ſtark und angenehm gewürzhaft riechenden Blüthen- ähren kommen nebjt dem obern Theil der Stengel als Herba s. Lamitates Origani eretici, oder als die ächten cretifhen Doſten im Handel vor. Majoran, wilder, Doftenfrant (Herba Origani), dieſes ift ein Fräftiges, aroma- tiſches Mittel, das bei Blähungen und in Bädern angewendet wird. Die Doſis im Aufguß ift Zizj—36. — Das ätherifche Del davon ift brennend ſcharf, und wird wie das Nelfenöl auf hohle Zähne angewendet. Mala eitrea, |. v. a. Citrone. Mala medica, ſ. v. a. Citrone. Malaccanüſſe, Früchte von Semicarpus anacardium. Malaga, edler Wein, welcher bei Malaga und dem nahen Velez Malaga (Manaba) wächst und den Haupterwerb beider Städte ausmacht. Die gejchäßteften Sorten find: ver Lagriıma de Malaga, der Pedro Ximenes und der Vino de Guindas, dieſer letz⸗ tere, ein gewöhnlicher Malaga, ven man auf den zarten Sproſſen einer gewiſſen Art Kirſchbäume (guinda genantıt) hat Liegen lafjen. Im Ganzen baut man 30 verjchiedene Sorten in 7000 Weinbergen. Der Malaga ift ein angenehmer, feuriger und ſüßer, rother und weißer Wein. Malerapfel, im Defterreichiichen ſ. v. a. rother Stettiner. Maletten, eine Abart ver gemeinen Aprifofen, mit kleinen Früchten und einem härtlichen Fleiſche; Heißt audy gelber Sommerpfirjing, und reift bald.‘ Malflehte (Arthonia), Gattung der Familie Malflehten; fledenfürmiges Keim: Yager. Arten: Sternförmige M, (A. astroidea), ſchwarze Schriftflechte, Deren Mally — Malve. 379 Keimlager ſtrahlige Flecken bilden; wächst auf der dünnſten Rinde glatter Baumäſte durch ganz Europe. Mally, ein rother Champagierwein. Malteſerſchwamm (Fungus melitensis), |. v. a rother Hundsfolben Malvafier, ein lieblicher, ſüßer, enler, gekochter, griechtiher Wein, der auf Sicilien, Sardinien, in der Provence und in Spanien nachgeahmt wird. Unter den fardinifchen Sorten zeichnet ſich beſonders der Malvagia di Sorso aus; die von Cagliari, Boa und Algheri find ftark, aber minder lieblich; Meſſina und Syracus liefern vorzügliche rothe und weiße Arten; die Spanier bezichen den ihrigen befonders aus Catalonien und von Tene- riffa (Canarienject.) Malve (Malva), Gattung der Familie Malvengewächſe; Sfpaltiger Kelch, 5 Blumen: blätter ; zahlreiche, Abrüderige Staubgefäße; Leiige Fruchtinotenfächer; 7 Griffel; klein— fopfige Narbe; Spaltfrucht zerfällt in 7 und mehr Ajamige Theilfrüchte, — Arten: Rundblätterige M., Käſe- oder Gänfepappel (M. rotundifolia; M. vulga- ris; M.neglecta), wucherndes Unkraut, welches in ganz Europa auf unbebauten Plätzen und dürren Hügeln, an Gebäuden, Wegen und Namen angetroffen wird. Die falerige Wurzel ift ſuͤßlich und treibt einen nicderliegenden, 1—2 Fuß langen Stengel mit lang- geftielten, rumdlichen, unmerklich 5Hlappigen Blättern, zwijchen welchen den ganzen Som: mer hindurch Kleine, unanjehnliche, weißliche, rothgeaderte Blumen und. auf dieje viele nierenförmige Samen evjcheinen. In China werben die Blätter als Salat gegefjen. Wenn man die Blät- ter abfocht, jo erhält man auf Leinwand eine grüne uud von den Blumen cine röthliche Farbe. Der Stengel diefer und der andern Arten fann in Wafler geröftet, getroefnet, wie Flachs oder Hanf behandelt und geſpon— nen werben. Kommt mehr oder minder behaart, mit größern oder viel fleinern Blättern vor. Alle Theile dieſer Malve, welche vom Juni bis Herbft blüht und zwei- jahrig it, find ſchleimig, weshalb fie in verſchiedenen Krankheiten, vorzüglich in Kolifen, bei Huften, Halsgeſchwulſten 2c. al3 linderndes Mittel bekannt it, und bet Ruhr ald Trank und Klyſtier vorzügliche Dienste leijtet. Die ſehr nährende Wurzel kann im Nothfall zu Brod verbacden werden. Außerdem kann man die weiße, jchleimige, ſüße Wurzel wie die Eibifch- wurzel gebrauchen. Auf entzündete, hartnädige Geſchwüre muß man das gejtoßene Kraut Yegen, hi dann zeitigen fie, werben weich und ſchmerzlos. Die — eſtoßenen Blätter heilen friſche Wunden. — Gegen —6 After- und andere Geſchwulſten koche man die geſtoßenen Blumen mit Honigwaſſer oder Wein, und lege ſie darauf. — Der Erbgrind wird geheilt, wenn man dieſe Pflanzen mit Menſchenhaaren ſiedet und auflegt. — Ein Bad davon erweicht die verhärtete Mutter. — Der Huften weicht, wenn man jie in Milch Tegt und täglich davon trinkt, Die Malvenblätter haben erweichende, die Spannung vermindernde Kräfte, werben aber blos Außerlich zu Kormentationen, Cataplasmen, Gurgelwaſſern und Alyftieren benüßt. Mean wendet eine Ab- kochung defjelben gegen Augenentzündung, crethiſches Augenleivden x. an. — Im jüolichen Europa wird M. nicaeensis auf die gleiche Weife gebraucht; ebenjo M. verticillata in China, wo jie auch als Futterpflanze gebraucht wird, oder M. erispa in Syrien, welche an Schleimgehalt und Heilkräften die andern Arten übertrifft und jung ein vorzügliches Gemüſe abgibt; hat Fraufe Blätter, wird 4 Fuß hoch und Häufig in unfern Gärten angebaut. — Waldmalve, Haſen- oder großblumige Pappel (M. silvestris), mit Frautartigem, äftigem, 2—3 Fuß hohem Stengel, fiebenlappigen, Ipisigen Blättern, und großen, hellrothen, punfelgeaderten Blumen; wächst an Garten- mauern, Rainen und auf Feldern, wird von Bienen fleißig bejucht und wie die erfte Art benüßt, — Schlitzblättrige M. (M. Alcea), Blätter mit Sternhärchen bejebt und handförmig-fünftheilig, Blumen groß (2 Zoll im Durchmefjer) und vofenroth mit Strie⸗ 380 Mamite herba — Mandelbaum. men; wächst an fonnigen Hügeln, Wegen und Zäunen von ganz Europa, und wirb wie die rundblätterige Malve und Eibiſch angewendet. — Durch einen Bifamgeruch zeich- et fi M. moschata aus. a0 Mamita herba. in der Offizin vorfommendes, au Arabien ſtammendes Kraut, graulich-grün, etwas filzig, leicht zerreiblich, ohne bedeutenden Geruch, ſchmeckt ſchwach— bitterlich jchletmig, wenig gewürzhaft. Mutterpflanze noch unbekannt. Mammeibaum (Mammea), Gattung der Familie Guttagewächje; zwitterige ober männliche und weibliche Blütben; meiſt 2blätieriger, gefärbter Kelch; viele freie Staub- gefäße; kurze Staubfäden; Heine Staubbeutel; Afächeriger Fruchtknoten; Alappige Narbe; fleiichige Beere mit 4 Ifamigen Fäden. — Arten: Amertfanijher M, Mammel- baum, amerifanifcher Bürftenbaum (M. americana), ſchöner, oft über 40 Fuß hoher Baum, welcher auf den Bergen der wärmern Länder Amerika's, in Jamaika und auf den caraibifchen Inſeln wächst. Seine Blätter find ftumpf, am Rande glatt, fteif, 5—8 Zoll Yang, die Blumen weiß und wohlriechend. Die Früchte haben die Größe der Quitten, und enthalten, wie die Aprikofen, unter einer etwas bittern Haut ein ſchönes, gelbes Fleisch von angenehmen Pfirſichgeſchmack. Man ißt fie roh oder mit Zuder ein— gemacht. Ste werden von dem Herkuleskäfer jehr geliebt. Auf Martinique und andern weftindifchen Infeln macht man aus den Blumen dur) Deftillation eine Art Brannt- wein, welcher unter dem Namen Eau creole ſehr gejchätt ift. Wenn man Einjchnitte in das ſehr lockere Holz macht, gewinnt man einen weinartigen, hellen Saft, Toddy— der Mominwein genannt, welcher ſehr ſtark wirkt, auflöfende Kräfte befikt, und gute Dienfte gegen ven Blajenftein leiſtet. Der Saft verdickt zu einem Gummi, welchen die Neger zum Tödten der jo läftigen, in die Haut ſich einbohrenden Sand- flöhe benügen. Das beſte Getränk erhält man aus dem Saft, welder tropfenweile aus ven abgefchnittenen Aeftchen fließt. — Mancinellenbaum (Hippomane), Gattung der Familie Rautengewächſez einhäu— fig; die männlichen Blüthen ftehen geknäuelt in Aehren, haben einen Ereifelförmigen, Mpaltigen Kelch, 1 Staubfaden; die weiblichen Blüthen find einzeln, der Kelch 3thei- Yig, die Blume fehlt, Fruchtfnoten Tfächerig; Griffel die; Narbe Titrahlig ; die Heifchige, äpfelförmige Frucht enthält eine holzige, mehrfächerige Frucht. — Arten: Wahrer M. (H. mancinella; Mancinella venenata) gleicht einem bichtbeafteten Apfel- oder Birnbaum, mit eirunden, 2—3 Zoll langen, ſpitzen, glänzenden Blättern; männliden, aufrechten Blüthenähren;z großen Fruchtknoten; die grünlich-gelbe, gan, ſchwammig⸗ fleiſchige Frucht gleicht einem kleinen Apfel völlig, und enthält eine 6—7fächerige Pu, mit filberweißem, rumdlich 3feitigem Samen. Enthält in allen Theilen einen weißen, äbenden Meilchfaft, welcher zum Vergiften der Pfeile dient. Bringt man ein Tröpfchen davon auf die Haut, jo brennt dieß wie Teuer umd erzeugt eine Blaſe. Beißt man die Frucht aus Verſehen an, fo brennen die Lippen alsbald wie Teuer, und ift das ficherite egengift die nahe dabei wachſende Bignonia leucoxylon. Schon der Schatten dieſes Baumes wirft, wenn Aeftchen davon abgebrochen find, nachtheilig auf die Haut, weshalb deffen Anpflanzung zu Alleen ac. verboten ift. Den kauſtiſchen Milchſaft wendet mar äußerlich gegen ſchwammige, namentlich ſyphilitiſche Auswüdie an, während ber Blätterertract wie der des Giftſumachs benügt wird, und auch gegen Aus— fat und Hemiplegien dient. — Hieher gehört auch Cnemidostachys chamaelia; wird auf Malabar md Coromandel gegen veraltete Syphilis und mande Kache— yien, jowie zur Beförderung der Harnabjonderung und mit Mein gegen Diarrhöen ängewendet. — ——— eine in Amerika wachſende Art Mais, mit ſpitzigen, weißen, glaſigen örnern. Mandelbaum (Amygdalus), Gattung der Familie Mandelgewächſe,; ſaftloſe Stein— feucht, welche bei der Reife unregelmäßig aufſpringt. — Arten: Gemeiner M. (A. communis), Yanzettige, drüfigsgefägte Blätter mit oben brüfigen Blattitielen; Kelchröhre lockig; mit Löchelchen durchſtochene Nußſchale; hellroſenrothe oder weiße Blüthen; meift ost, oft über 3O Fuß hoher Baum, der im Februar und März blüht und im Sept. reift. Die Kultur erzeugte folgende Unterarten: 1. Bittere Mandeln mit bitterem Kern (A. c. amara), a. Kleine Frucht Hein, rundlich und hartichalig.. b, Mittelgroße, mittelgroße, hartſchalige Frucht; der weiß: Mandelbaum. 381 rindige Baum*ift ſehr fruchtbar. c. Große. Große, hartſchalige Frucht; der Baum trägt gern und hat meiſt weiße Rinde. d. Weichſchalige. Miltelgroße, leicht zuſam— mengedruͤckte Frucht; trägt nicht gern. 2. Süße Mandeln (A. ec. duleis), die Kerne fehmecen angenehm ſüß. A. Hart: ſchaligé. e. Kleine. Kleine, faft runde, hartichalige Frucht, welche auf einem großen Baum mit jchmalen Blättern wähst. k. Kleine längliche. Schr gut gebeihenve, 44—15 Linien lange, fpisige Frucht. g. Atlasmandel. Kleine runde Frucht. Der rothhlühende Baum ift wegen feiner Empfindlichfeit werthlos. h. Breitblätterige. Zuſammengedrückte Frucht; mittelgroßer Baum. i. Weidenblätterige Rundliche, Heine Frucht; zierlicher Baum mit aufrechtſtehenden Aeſten. k. Große, hartichalige nut; der große Baum trägt jehr gerne. 1. Große M. von Tours. Sehr große, ängliche Frucht, an einem mittelgroßen Baum mit jchlaffen Aeſten. B. Weihichalige Krahmandel (A. c. fragilis). m. Pijtazien-M. Kleine Frucht auf einem zärt— licher Baume. n. Sultain-M. (A. c. macrocarpa), rundliche, Kleine, gute Frucht; der Baum ift empfindlich. o Damen-M., frühreifende, Tängliche, gutgedeihende Frucht. 3. Pfirſich-M. (A. c. persicoides), Mittelform zwifchen Mandel und Pfirfich; hat etwas Eh bittere Fruͤchte und rothe Blüthen. 4. Gefülltblühende M. Wegen der großen, gefüllten Blüthen ein jchöner Zierbaum, Wächst wild im nördlichen Afrika und dem Orient; wird im füdlichen Europa und im füdlichen und mittlern Deutfchland cultivirt, und will einen leichten, tiefgründigen, war: men Boden in gefchüßter Lage; gedeiht namentlich in Weinbergen gut. Zur Kultur nimmt man hauptjächlicd Spielarten mit ſüßem Kern, vorzüglich die Sultanin: umd Damenmandel; kann durd) Samen und durdy Deuliren fortgepflanzt werden. Hochſtämme maß man jährlid im Schnitt halten, weil der Baum jonft jchnell altert. — Man ge: nießt fie ſowohl friih als trocden und geröftet, und werden zu Magenmarfellen, Mafronen, Badkwerfen, Mandeljeife, Mandelmilh und zu verjdie- denen Speijen benügt. — Das gelblichweige, jehr harte und feine Holz dient zu den ſchönſten Drechlerarbeiten. — Die bittern Mandeln find länglicht, zufammen- gebrückt, außen braungelblich, innen weiß, won bitterem Geſchmack. Alte M. haben in- nen gelbe Flecken und find untauglich, denn fie enthalten Blauſäure. Durch Abreiben mit daltem Waſſer geben fie die befannte Mandelmilh. Man rechnet bis 10 bittere M., denen man gewöhnlich noch etwas ſüße M. beifügt, auf 1 Schoppen Milch für 1 Tag. Die bittere Mandelmilch dient als beruhigendes, frampfitillendes Mittel, 3. B. bei gereiztem, Erampfartigem Huften, Bruft- md Mutter: främpfen, Zufungen, in Magenleiden. 2—3 gejchälte, bittere Mandeln gegefjen vertreiben das Aufſtoßen. Das ftarfe, bittere Mandelwaffer (Aqua Amyg- dalarum concentrata), ift in feiner Wirkung faſt dem Kirfchlorbeerwafler ahnlich und wird zu Zj — üj oft Statt defjelben angewendet, — Die ſüßen M. find größer, ſchmecken jehr angenehm jüßlich-ölig, gewürzhaft; alte find innen gelbflecfig, ſchmecken ranzig und taugen nicht? mehr. Man wendet fie als Mandelmilch oder in Delform an. 3— Loth füge Mandeln geben 1 Schoppen gute Mandelmilch. Sie find jehr — beruhigend; man gebraucht die Milch oder den Mandelbrei als leicht ver— dauliches Nahrungsmittel, fowie bet Durchfällen und Harnſchmerzen. — Mandelmilch ſoll die Milch ſäugender Frauen ſehr vermehren. Die ſüße Mandelmilch iſt ein emperirendes Getränk bei leichten Reizfiebern, bei ner— vöſer Aufreizung, bei Unruhe und Schlafloſigkeit, Leibſchmerz en und Ruhr. Die ſtopfende Wirkung fol noch_vermehrt werden, wenn man die braunen Rinden mitjtoßt. Man nimmt gewöhnlid 3j — jB zu 2 Schoppen Waffer oder Lin— denblüthenthee; man zerreibt die Mandeln mit Zucer und etwas Waller zu einem Brei und ſchüttet dann das Übrige Waffer dazu. Wenn man einen angenehmen Ge Ichmad machen und ſchmerzſtillend wirken will, i fann man einige bittere Mandeln 3 feben. Dad Mandelöl ift fehr mild, angenehm, wirft innerlich, des Tags 2—3 Theelöffel mit geftoßenem Zuder genommen, beruhigend, reizmildernd bei Catarrhen, Heijerfeit, Halsſchwindfucht; äußerlich dient e8 zu Einreibungen in die aut, um zu mildern, eine ſpröde Haut wieder weich zu machen, nament- Uc, in Form der Mandelſeife; auch bei wunden Stellen, 3. B. Bruftwärzden x. De Mandelkleie wird zum Waſchen benüßt bei rauber, [pröder Sant 382 Mandelbenzoe — Manglebaum. um fie gejhmeidiger und reiner au machen. — Bittere Mandeln find für die blind zur Melt fommenden Thiere ein tödtliches Gift. Mandelbenzoe, die zweite Sorte des Benzoe’S, welcher vom benzoegebenden Storarbaum (f. d.) gewonnen wird. Mandelinenfürbis, j. v. a. gelber, langer Kürbis; rippig, 12—15 Zoll Lang; ift in Frankreich einheimiſch. - Mandelkaffee, das eßbare Cypergras, deſſen Knollen als Kaffeefurrogat zubereitet und in Handel gebracht werben. Mandeltürbis, der gemeine Kürbis. Mandelnuß, eine große, gute Haſelnußart. Mamdelolive, eine große, eiförmige Dlivenart, welche ſchwärzlich und oben zugeſpitzt ift. Mandel-Storar, eine Art des gebräuchlichen Storay, |. u. Storardaum. Mandelweide, eine große jtarfe Art der Weiden (}. d.), von welcher es mehrere Spielarten gibt. Mandioda, das ſehr nüsliche Mehl, welches au dem Maniock (j. d.) bereitet wird. Mangafrucht, die Frucht des Mangobaums (ſ. dv.) Manganilbaum, gemeiner Giftbaum, |.v.a. Mancinellbaum. (f. d.) Manghasbaum (Cerbera), Gattung der Familie Drehblüthler; tief Ötheiliger Kelch; Sipaltige, trichterförmige Blumenkrone; 5 eingejchloffene Staubgefäße; Ttachel- jpisige Staubbeutel; 2fächeriger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel; ſcheibenförmige Narbe; 2 gejonderte, Ijamige Steinfrüchte. — Arten: Oftindifher M. (O. odal- lam; ©. manghas), 15 bis 30 Fuß hoher Baum mit dreifeiligen, dunkelgrünen Aeſt— chen, lanzettigen, 6—10 Zoll langen Blättern, endjtändigen Trugdolden, über 2 Zoll langen, weißen, am Schlunde ſafianrothen Blumen. Die hängenden, ovalen, gelblichen Früchte gleichen großen Acpfeln und enthalten einen herzfürmigen, 2jamigen Oteinfern; blüht an Flüffen, Seen und Sümpfen Dftindiens das ganze Jahr, und werden bie wohlrichenden Blüthen und die Rinde, deren Geſchmack bittersftechend und brennend. ift, al ein gutes Burgirmittel benützen. Die Früchte dienen bei Hautfranf- heiten al3 Umſchläge, und die jehr bittern Samen wirken wie die des Stechapfel3. — Moluffijher M. (C. lactaria), der in allen Theilen enthaltene Milchjaft wirft ftarf auf den Stuhlgang, ohne jo fcharf zu jchmecen, weshalb die Rinde in ihrem Baterlande haufig als Burgirmittel gebraucht wird. Die Blätter geben jung ein gutes, eröffnendes Gemüfe, und aus den Samen wird ein Brennöl gewonnen, — Heil fräftiger M. (C. salutaris), ift auf den Moluffen und in Cochinchina zu Haufe, und hat eine augen jchmußigsgelbliche, innen blaßgelbe, brüchige, jehr bitlere Rinde, welche dort gegen gajtrifche Juftände, Kolifen und andere Unterleibskrank— ae gebraucht wird. Die Samen ſchmecken haſelnußartig und haben gleichfalls Heil- räfte. ‚Manglebaum (Rhizophora), Gattung der Familie Nachtkerzengewächſez dem ruchtfnoten angewachjenter, Alappiger Kelh; 4 Tängliche Blumenblätter, 8 mit den fumenblättern abmwechjelnde Staubgefäße; >fächeriger Fruchtknoten; kurzer, 2furchiger Griffel; eirunde, halbunterjtändige Frucht. — Arten: Gemeiner M. (Rh. mangle), ein eigenthümlicher, in außerordentlicher Menge im füdlichen Amerifa, im warnen Afien und Afrifa wachjender Baum, welcher einen jchwammigen Boden Yiebt, und oft ganz nahe am Meere wächst. Er wird bis 50 Fuß Hoch, hat ein weißes Holz, eine gelb: braune Rinde, eirunde, glänzende Blätter; die Blumen haben 4 fchneeweiße, innen haa— rige Blumenblätter, und hinterlafjen eine 8-10 Zoll lange, fleiichige Frucht. Sowie der Baum aus der Erde herporiproßt, zertheilt er fich in zahlreiche, ſehr Enotige Nefte, welche zufammen aufwachlen. Aus jedem Knoten treten wieder mehrere Zweige hervor, welche ſich nach und nach jo in einander verjchlingen und verflechten, daß man fie un- möglich auseinander bringen kann. Jeder diefer Zweige aber treibt an der Spite Wur: zeln, welche zuerſt wagrecht fortlaufen, fich dann aber gegen das Ende biegen und darin befejtigen. Durch die unglaubliche Vermehrung und Ausbreitung bilden ſich aus folchen Manglebäumen die größten, undürchdringlichen Wälder. Die unterften, dicht aneinander verflochtenen Zweige dienen den Jägern zum Weiterfommen, da ohne diefelben alles weitere Fortfommen auf dem fehwammigen Boden unmöglih wäre. An den mit den Heften verſchlungenen Aeſten bleiben bisweilen Auftern hängen, was gar komiſch ausfieht. Manglietia glauca — Mangold. 383 Das Holz ift gut zum Brennen und die Rinde zum Serben. Die bittere Rinde enthält viel Tannei, und dient gegen Wechfelfieber, und äußerlich als ftark adftringivendeg Mittel. — M.-Candel dient mit Ingwer und fangen Pfeffer gegen die Harnrubr; im tropiſchen Alien wächst am Meeresufer und in Sümpfen Bruguiera eylindrica, mit einer bittern, zufanmenziehenden Rinde, welche gegen Magenſchwäche, Leibſchmer— zen, Blähungen, Aphthen dient und eine gute Wundſalbe gibt. Die Früchte dienen zum Kauen des Betels. — Hieher gehört aud) der dDornige Angolambaum (Alangium decapetalum), dejjen ſchwammige, innen braunrothe, wohlriechende, bittere Wurzel als Purgirmittel bei Berjchleimungen des Darmkanals, Wafjer: ſuchten, galligen Krankheiten, dem Biffe von Thieren und giftigen Schlangen gebräucht wird. Die Früchte haben ein faftiges, fühes, gutes Fleiſch A. hexapetalum, wächst in Oſtindien, hat eine ähnliche Wurzel; die Blätter geben in Oel gekocht eine worzügliche Salbe zu Wunden und Gejchwiren, wozu auch die Wurzel ver— wendet werden kann. Manglietia glauca, eine auf Java wachjende Magnolie, veren weißes, — feſtes Holz ſowohl dort als im Ausland ſehr geſchätzt iſt. ango, Mangobaum (Mangifera), Gattung der Familie Piſtaziengew ächſe; vielehige Blüthen; 4-5 Blumenblätter; 5 Staubgefäße; Leiiger Fruchtknoten; faſt end- ſtändiger Griffel mit einfacher Narbe; fleiſchige, etwas zuſammengedrückte Steinfrucht mit holzigem, Aſchalſtückigem Steinkern. — Arten: Aechter M., indiſcher M. (M. in- dica), ein 40 Fuß hoher Baum, welcher ſowohl auf den oſtindiſchen Inſeln, als auf dem oſtindiſchen Feſtlande gar häufig getroffen wird. Sein Stamm iſt mehrere Fuß dick, die Aeſte breiten ſich weit aus, die Blätter ſind immergrün und wohlriechend; am Ende der Zweige erſcheinen die Blumen in traubenförmigen Büſcheln und hinterlaſfen nierenförmige Steinfrüchte, die bei den hie und da wild ſtehenden Bäumen nicht größer als. Pfirfiche find, bei denen aber, welche man in Gärten zieht, oft größer als ein Gänfeei werden. Das Fleiſch derjelben ift gelb, jaftig, ſüßſäuerlich, ſchmackhaft, weshalb man diefe Früchte roh oder mit Zucker eingemacht häufig ißt. Die unveifen Früchte behan- delt und ſpeist man wie die Oliven und Gurfen, und macht fie zu diefem Zwecke mit Eifig nnd Pfeffer ein. Aus dem ausgepreßten Saft der reifen Früchte wird durd) Gäh- rung eine Art Wein gewonnen, der recht gut ift. Das Holz eignet fich zu den feinften Tiſchlerarbeiten. In der Heilkunde braucht man die jungen Blätter gegen chroniſche Hujten und Aſthma, die ältern zum Zähnereinigen; daS röthlich-braune, bitter- lich-ſch arfe, wohlviechende nn Stammes leiftet gegen Ruhren und als antify- philitiſches Mittel gute Dienfte. Die wurmmwidrigen, bittern Samen wer- den, wie der wohlriehende Nindenfaft, gegen Diarrhöen umd Dyfenterien ge braucht. — M. oppositifolia & M. sylvatica haben geringere Früchte, werben des— halb aber doch gegeſſen. — Stinkender M. (M. foetida), it in Cochinchina und auf den Moluffen zu Haufe, und hat jchlechte Früchte. Aug Rindeneinfchnitten fließt ein zäher, milchiger, faſt äbenver Saft, Mangold (Beta), Gattung der Familie Immergrüngewächſe; zwitterige Blüthe; öfpaltiger Perigon; 5 Staubgefäße; 2 Narben; am Perigon angewachjene Frucht; wag- rechter Samen mit lederiger Samenhaut; 1- und Zjährig. — Arten: Gemeiner M. (B. vulgaris), eis, faſt herzförmige, wurzelftändige Blätter; beblätterte Aehre. Blüht im Juni und Juli, reift im Sept. Wird im den werfchiedenften Formen auf die mannig- fachjte Art gebraucht und zerfällt in folgende Unterarten : 1. Wilder M, (B. v. maritima), Seemangold, Blätter grün und röthlich, Wur- zel kaum dicer als der Stengel; blüht im Juni, reift im Auguft und Sept, Kommt wild am adriatiichen Meere vor, und wird als Stammform in botanifhen Gärten Eultivirt. 2. Garten: MI, M.⸗Kraut (B. v.), walzige, ganz in ver Erde befindliche Wurzel, dieerippige, breite Blätter, GSpielarten; a Gemeiner grünbfätteriger (B. alba), grüne Blätter und grünlich-weiße Blattrippen; b. weißrippiger M.; c, weißer, breitrippiger M., gelblihgrüne Blätter mit weißen, fehr breiten Blatt rippen; d. gelbrippige M. Blätter grün, Blattrippen und Nerven vothgelb; e, ro» ther M., wird im den meiften Gemüfegärten gebaut, namentlich die Spielarten a, b und c. Kommt fat in jeder Bodenart und Lage fort, zu kräftigen Blattftielen aber ift Düngung und guier Boden nöthig. — Wird durch Samen forigepflanzt, welchen man 384 Manignette — Manua. vom März bis Mai im Gartenbeete ſäet, als Schnitt-M. daſelbſt ſtehen bleibt, als Nippen-M. aber 1 Fuß weit von eimander gepflanzt wird. Die Blätter und Rippen geben in verſchiedener Zubereitung ein vorzügliches Gemüſe, während fie «al3_ Futter— pflanze öfters abgeblattet werden und namentlich auch gut find zum Mäften der Schweine, Die frifchen Blätter benübt man zuweilen äußerlich bei, durch biajenziehende Mittel wundgewordenen Stellen der Haut; als, bei Entzündungen, Kopf: ſchmerzen ꝛc. al3 fühlendes Mittel. — Aus ihrem fügen Safte kann man auch Syrup und Zucker bereiten, Dieß ift vorzüglich bei einer andern Spielart, der Ruukelrübe der Fall, welche zur Nunftelrübenzuderbereitung im Großen gebaut wird; der jelbe ift zwar nicht ganz jo gut wie der Rohrzuder, allein weit billiger, da letzterer mit hohen Zöllen belegt ift, um die Bereitung des erjtern zu ermöglichen. Früher diente der M. al8 erweihendes, auflöfendes Mittel bei Leber- und Milzfranf- heiten, und mit Honig gegen Schwindfucten Wenn man die Wurzel der Nun- felrübe, oder einer Spielart davon, der Zückerrübe, dörrt umd vöfcht, fo iſt fie ein ſehr billiges Kaffeefurrogat, unihädlih und zugleich nahrhaft. Eine andere Abart ift die rothe Rübe, welche einen, eigenthümlichen, vielen widrigen Geruch hat, der” füß- liche Geſchmack erregt vielen Perjonen Eckel, während andere jie gern efjen, nachdem fie gekocht, acfalzen und mit Eſſig übergofjen wurde. Wenn man den ausgeprekten Saft mit Mafler vermifchteund trinkt, jo mildert er die Fieberhitze; diefer Saft wirft als ſtarkes Nießmittel, wenn man ihn rein in die Nafe zicht, als Klyſtier wirkt er pur= girend, und verdient die rothe Rübe alle Beachtung im diefen Beziehungen. — Der nn aliſche M. (B. beugalensis), wird in Oſtindien als Gemüfe benützt. Manignette, Paradiesförner, von Unona concoloz; unter dem Namen äthio- piſcher' Pfeffer aud als Gewürz gebraucht. Mangoftane, ſ. v. a. Wohlſchmeckeunde Garcinie. Mantof (Manihot) Gattung der Familie Rautengewächſe; Ihäufige, traubigeriö- pige Blüthenglode, oſpaltiger Kelch; die männliche Blüthe hat 10 freie Staubgefäße; ber der weiblichen fitt der Fruchtknoten auf einem fleifhigen Polſter und ift Sfächerig; Zpiellappige Narben; 3knöpfige Spaltfrucht; Achalſtückige Theilfrüchte. — Arten: Nuß- barfter M. (M. utilissima; Jatropha Manihot; Janipha M.), Caſſabi, ein 6—8 Juß hoher Strauch) mit handförmigen, lappigen Blättern und blaßgelben Blumen. eine Wurzel ift weiß, 1 Fuß lang und 2—4 Zoll dick, gleicht einer Ruͤbe und enthält einen füßen, Geſchwulſt erregenden und tödtlichen Milchſaft. Iſt diefer durch Kochen ausgezogen worden, jo ift die Wurzel unſchädlich, und man bereitet daraus das weit: indit he Brod. Durch Gährung erhält man von ihr ein ſtark beraufchendes Getränk. Er wächst in Domingo, Jamaika und andern wejtindiichen Inſeln wild, wird aber auch eigens angebaut. Das aus der Wurzel bereitete Mehl heißt Maniok oder Mandioka, und das daraus gebadene Brod Caſſave. Der Ertrag eined mit diefer Pflanze bes ſtellten Ackers ift Gmal ftärker als dev eines Weizenackers. Gegen die Vergiftung mit der. Wurzel ſoll ein Abſud des Krautes am beften jein. Die friichen Blätter werden auf alte Geſchwüre gelegt, auch als Salat oder Gemüfe gegefjen, während die Samen als draftifch-purgirend und emetijch befannt find. — Im ganzen warmen Ame- rifa wird M, Aipi in vielen Spielarten Fultivirt, und heißt wegen de3 ganz milden MWurzelitoffs füge Caſſave. — Knolliger M.(M. Janipha; Jat. urens), die fnol- ligen Wurzeln werben geröftet und gebraten gegefjen, während die Samen und dag dar: aus gepreßte Del gegen veraltete Objtructionen, Waſſexſucht ꝛc. gebraucht werden. Letzteres iſt auch als Brennöl geſchätzt. — M. foetida hat jtinfende Blüthen, © auch Brechnuß. Maunng, ſ. u. Bluͤmeneſche. Manua, gelbliche, zuckerartige, aus der Rinde mehrerer Eſchenarten fliegende, an der Luft erhärtende Subſtanz die als auflöjendes und abführendes Arzneimittel gebraucht wird. Wird beſonders in Galabrien, Sicilien, Spanien und Amerifa gewonnen. — M. von Brianeon, ſ. Lerdenbaummanna. Perſiſche M., kommt vom Albagi- ſtrauche. Polnifhe M,f.v a Mannagrübe — Als erſchlaffendes, einhüllendes Burgirmittel macht die Manna leicht Blähungen und Bauch ſchmerzen, doch ift fie mit Neutralfalzen bei leichten entzündlichen, galligen und katarrhaliſchen Fiebern bei Schwangern, Wöchnerinnen und Kindern jehr Manna — Maponhol;. 385 dienlich. Die Dofis in Auflöjung ift für Erwachſene 58—ij mit Rheum, Senne Sblät tern, Salzen. Der Syrupus de Manna jol Heinen Kindern mm mit der größten Vor ficht gegeben werden, NManna, ſ. u. Blumeneſche. Mannaeſche, ſ. v. a. Blumeneſche. Mannagras, ſ. v. a. Süßgras. Mannagrüge, die Früchte des Süßgraſes (ſ. d.), welche eine geſunde, wohlſchmeckende, leicht verdauliche Nahrung abgeben. Mannajaft, Marnaf yrup, man gebraucht ihn als gelindes Abführungsmittel, na— menilich bei Kindern, welchen ev Eaffeelöffelvollweije gegeben wird. Gern jeßt man zur Hälfte Nhabarberfaft bei, wo man fräftiger antreiben und den Magen ſtärken will. Auch etwas Magnefia kann man dem M. beifügen, wenn man nämlich beabjichtigt, zus gleich vorhandene Säure im Magen und in den Gedärmen zu tilgen. Mannaſchwingel, ſ. v. a. Glyceria fluitans. . Manmajtraud), ächter (Alhagia maurorum), eine Art Brya, welche in Syrien, Per— fie, Arabien und Aegypten zu Haufe ift, und während der heigen Monate einen honig— artigen Saft ausſpritzt, welcher ſich in der Nachtkühle zu gelben und braunrvöthlichen Körnern verdichtet und vor Sonnenaufgang gefammelt werden muß. Man gebraucht im Drient diefe perfifche oder Alhagi-M. ald Nahrungs- und Purgirmittel; joll. von den Juden in der Wüſte genofjen worden fein. Manusharniſch, Mannsichild, ſ. v. a. Androsace, bei. A. maxima. Mannstren (Eryngium), Gattung der Familie Doldengewächſez Zzähniger Kelch: rand; aufrechte, verkehrt-eirunde Blumenblätter; ‚glatte Theilfrüchte; 2theiliger Frucht- halter; unregelmäßige Dolden; zwitterige Blüthen.. — Arten: Feld-M. Jeldrad- diftel (E. campestre), fußhohe Schirmpflange, welche bei ung häufig auf dürren Plägen wächst, eine daumensdice, lange, fajerige, außen jchwarze, innen weiße Wurzel hat, welche ſüßlich, Hintennacd etwas gewürzhaft ſchmeckt. Sie treibt fteife, jehr große, geichlitte, blaßgrüne Blätter, welche ſich auf der Erde ausbreiten, und den äftigen Stengel mit den grünlich-weißen Blumen nur felten wngeben. Die Wurzel wird häufig mit Zucker eingemacht, und gilt für ein vorzügliches Mittel gegen Storbut und Griesfhmerzen. Wenn man von dem Kraut täglich eine Hand voll abjiedet und den Thee trinkt, jo leiſtet es vorzügliche Hülfe bei eiteriger Lungenſch windſucht. Die Wurzel gehörte früher zu den d Eleinern, eröffnenden Mitteln, und diente bei Stodungen im Unterleibe, Monoftafie, zur Beförderung der Harn— abfonderung und als Aphrodiliacum, während der Krautjaft gegen Blen- norrhden, Schwindjudht, Hautkrankheiten häufige Anwendung fand. — See— ftrand&-M. (E. maritimum), wird in ganz Europa an jandigen Seeküſten gefunden, hat ftachelige Blätter, und kann man das junge Kraut ſammt der Wurzel als Gemüſe bereiten, und die jungen Sprofien wie Spargeln effen. Außerdem befigt fie harn- treibende Kräfte und wird wie die vorige Art benützt. Stintende W. E. foe- tidum), wächst vorzüglich in Südamerika, hat einen jehr ftinfenden Geruch, und enthält ein flüchtiges Salz, weshalb fie für ein Gegengift gehalten und von ven Amerikanern gegen den Biß giftiger Thiere gebraucht wird. Schon der Geruch diefer Pflanze iſt den Schlangen jo zuwider, daß fie vor ihr fliehen. Wird auc gegen bösartige Fieber, Hyfterie und nervöſe Keiden gebraucht. — Waſſer-M. (E. aquaticum), eine offizinelle Pflanze Amerikas, welche bei Wafferfucht und dem Biſſe der Klapper- ichlangen gute Dienfte Leiftet. Bon den zwei weitern Arten E longifolium und E. bromeliaefolium gebraucht man in Meriko die Wurzeln gegen Magenſchwäche, Blähungen, ftinkfenden Athen, Beförderung der Menftruation und Harnabjonderung ac. Mannszeh, f. v. a. Mazina lobata, j. u. Knorpelſchwamm. Mantelli radix. aus China in den Handel gefommene, gewürzhafte Wurzel von unbekannter Abftammung, vielleicht von Curcuma oder Kaempheria., Manzenilfenholz, gelbbräunfiches, von Drechslern und Tiſchlern verarbeitetes Holz von den Antillen, Maponholz, weißes, Leichtes, ſchwammiges, aber zähes, zu Meubeln benütztes Holz der Liane Saehanthus Malochodeudron auf Isle de France, | | 25 \ ‘386 Maraute — Marille, Naraute (Maranta), Gattung der Familie Bananengewächſe; überweibigen, Stheifigen Kelch; Stheiltge Blumenkrone; umgekehrt Stheilige Beikrone; Eronenblätteriger, 2theiliger Staubfaden; fleifchiger Griffel; faſt Zfeitige Narbe; beerenartige, Ifächerige und Ijamige Nußhülſe mit Fugeligen Samen, — Arten: Nohrartige M. (M. arın- dinacea), langer, wagrechter, fnolliger Wurzelſtock, welcher nac oben Triebe zu Sten- geln und ſeitlich knollenartige Wurzelſproſſen treibt; 2—4 Fuß. hoher, Frautartiger Sten- gel, S-12 Zoll Lange, 2—5 Zoll breite, weichhaarige Blätter; die weißen Blüthen jtehen zu 2m den Aſtſpitzen; die bramm glänzenden, Samen jind Zſeitig bucelig; wächst in Wejtindien und Südamerika und wird dort mit der folgenden Art auch angebaut, ift ansdanernd und blüht im Juli und Auguſt. Wurzel amd Wurzelſproſſen find in fri- chem Zuſtande ſehr ſcharf und vöthen beim Auflegen die Haut, beim Kauen aber verur- Jachen jie einen ſtarken Speichelflug. In Weſtindien bereitet man daraus ein feines Sabmehl, Preilwurzeimehl, weſtindiſchen Saleyp (f. Salep), welches mannig- fache Benützung findet. — Indische M. (M. indiea), wird in Weittindien häufig an- gebaut und wie die vorige, Art benützt ; Marchwein, vorher und weiger guter Wein aus dem Herzogthum Krain. Marderwurzel, j. v. &. Ophioxylum serpentinum, Wenrentafen, |. v. a. Miſtel. Marejiig, in Mecklenburg |. v. a. gewöhnlicher Meerrettig. Margaretgel, Margaretdendlume, .v. a. Karthäuſernelke, . u. Nelken, Margranatenbaum, 1. v. a. Granatenbaum. Marienbalſam, ein grünlicher Balſam, welcher zur Negenzeit in reichlicher Menge in Bern von dem Baum Vertieillaria acuminata gewonnen wird; man wendet ihn Außer: lich wie die andern Balſame an. Tovomita et Quapoga enthalten einen ähnlichen bal- jamtichen Saft, Marienblättchen, daS gemeine Balſamkraut. Marienblume, ſ. v. a. Masliebe. Mariendiſtel (Silybum), Gattung der Familie Verein— blüthler; vielblüthige Blüthenköpfe; blaktige, ganzrandige Hüllblätter; fleiſchiges und borſtiges Blüthenlager; ungleich Ipaltige Blumenkronen; pupillige, in eine Röhre verwachſene Staubfäden; zuſämmengedrückte, kahle Schließfrüchte; borſtige Fruchtkrone — Arten: Gemeine M.(S. marianum ; Car- duus mar. ; Cissium maeculatum), mit jpiehfürmigen, ſtacheli— gen, den 4—6 Fuß hohen Stengel umfafjenden Blättern und purpurrothen Blumen; wird nicht jelten in Gärten gezogen und als Gemüſe gejpeist. Der Ölige Same (Stehförner), hatte früher einen Ruf gegen Seitenftehen und Bruſt- leiden. Außerdem braucht man diefes einjährige, bittere Kraut jammt der Wurzel zum Auflöjen, Erdöffuen und gegen Fieber, Wafjerjuht, Amenorrhöe. Junge lätter werden wie Candonen zubereitet und gegefjen. Marienflachs, ſ. v. a. Linaria vulgaris et Stipa pennata, Mariengras, 1. v. a. Bandgras. Marienfrant, J. v. a. Alchemilla vulgaris et Arnica montana. Marien-Magdalenenfraut, |. v. a. Valeriana. Marienmiüse, das gemeine Balſamkraut. Mariennejlel, der gemeine Andorn. Marienröslein, mehrere Uychnis-Arten. Marienjchelte, 5. v. a. Maiblume, Marienſchuh, 5. v. a. Frauenſchuh. Marienthalblume, die gemeine Maiblume. Marientrank, ſ. v. a. Arnica montana (W ohlverlei) Marientröpfchen, die Federnelke. Warienveilchen Marienglöckchen, ſ. v. a Campanula medium, Marienwurzel, das gemeine Balſamkraut. Marille, in Steiermark ſ. v. a.gemeiner Mandelbaum. Markweide — Masliebe, 387 nr gegen Schwindſucht, Die ganze Pflanze Leiftet da gute Dienfte, wo allmälige Auf- loſung nöthig ift, wie bei verhaltenerMenjtruation, Gicht x. — Einjährige 25" 388 | Maßholder — Maulbeere, M. (B. annua), hat einen aufrechten, Frautartigen Stengel mit blafblauen oder weiß— lichen Blumen; pflanzt fick durch den ausfallenden Samen leicht fort. Mafholder (Acer campestris), eine befannte Ahorn-Art, ſ. u. Ahorn. Mafjoyrinde (Cortex Massoy), eine in Oftindien als Heilmittel vorkommende Pflanze, welche von einem Zimmtbaume herfommen jol, was aber bei ihrem jcharfen, balſamiſchen Geſchmack nicht Leicht möglich iſt; ſie kommt in ſchmutzig dunkelbraunen Stücken zu uns. Maſtbuche, die gemeine Buche. Majteihe, die Sommereiche. Majtir, Maftirbaum, Majftir-Piftacie (Pistacia lentiscus), eine Piftacienart; immer: grüner Baum, welcher in Paläſtina und auf Cypern und Chio, in Griechenland, Por- tugal, Spanien, Aranfreich und Italien wild wächst, 10—12 Ruß hoch wird und bei uns nur in Treibbäufern gedeiht, wo er mr eine Höhe von 6—7 Fuß erreicht. Seine B:ätter jind abgebrochen gefiedert, Tanzettig und wohlviechend, die Blüthen bilden Heine Aehren und hinterlafjen erbjengroße, in reifen Zuſtande ganz ſchwarze Früchte, welche ein dem Dlivenöl ähnliches und brauchbares Del geben, unreif aber zur Lederbereitung verwendet werden. Das Holz heist wegen jeiner Härte und Dauerhaftigfeit ewiges Holz; es läßt ſich gut poliven, eignet jich vorzüglic zu eingelegten Arbeiten und Zahn: ſtochern, weil es die Zähne gejund erhält. Den größten Nuten verſchafft übrigens die— ſer Baum durch fein Harz, Maftir genammt, welches im heißen Sommer von jelbt und gegen den Herbit durch gemachte Einſchnitte ausfließt, und in kleinen trockenen Kör— nern auf unterle ten Tüchern mit aller Sorgfalt gefanmelt wird. Der M. fiebt blaß— gelb aus, it vurchjichtig und zevreiblich, entzimdet jich auf Kohlen, hat einen angeneb- men Geruch und emen nicht unangenehmen, gewürzhaften Geſchmack. Er wird zu Räucherpulver und Zahnpulver, um die Zähne und das Zahnfleifch damit zu itärfen, genommen; die Tirfen und Türkinnen fauen ihn häufig, um einen wohlriechen- den Athen zu erhalten. Im der Technik gebraucht man ihn zum Lackiren und Ver: golden, zu Firniſſen und Kitten, zur Gottondruderei und QTabaksfabrifation ꝛc. Der M. bejteht aus Harz, etwas ätherifchem Del, und einem Unterharz. In Räuche— rungen dient ev gegen torpide Gefchwüre; auch wird er wegen feinen jtärfenden und zertheilenden Kräften bet Geſchwüren in Pflajtern, ſodann innerlich bei Di: arrhöen u. dgl, gebraucht. Früher brauchte man das Holz und noch früher Blätter, Früchte und Wurzeln gegen paſſive Blutflüfje, Blennorrhöen md Dyſen— terie. Gegen Verſchleimung und Nachtripper wirft Maftir innerlich gut. Die Doſis it 5—D gr. einigemal täglich in Pillenform. Aus Maſtix und Sandaraf oder Wachholderharz bekommt man eimen ausgezeichneten Zahnkitt. Folgende Mifchung wird zur Honigdice eingedict: Gummi Mastichi Zj, Gummi Sandaracae 36, salve in Spirit. vini rectif, ij, Tinet. Castech. Viij M,, dann taucht man Baumwolle dar- ein und jteckt jie möglichit tief in den gutgereinigten Zahn. Nach einigen Minuten vers fliegt der Weingetit, und diefe Miſchung bildet mit der Baumwolle eine jefte Maſſe. MN aftirifel, j. v. a. Carlina gummifera. Maſtixkraut, j. v. a. Thymus mastichina. Majtlinde, die gemeine Linde. Matalistae radix, j. v. a. Mehoacannawurzel. Matronenkraut, ſ. v. a. Mutterkraut. Manerephen, Mauereppig, der gemeine Epheu. Mauerpfeffer, weißer, ſ. v. a. weiße Jetthenne (Sedum album ) Manerraute, ſ. v. a Manerftrihfarrn, fen. Strichfarrn. Manertraube, j. v. a. weiße Fetthenne (Sedum album.) Mauerwinde, der gemeine Ephen. Maulbeere, Maulbeerbaum (Morus), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; Perigon Atheilig; Männchen: 4 Staubgefüße; Weibchen: Afächeriger Fruchtknoten, 2 Griffel. Aus dem Fruchtboden und den ſaftigen Hautfrüchten bildet ſich eine faljche Frucht. Das Vaterland aller Arten ift das wärniere Afien, von wo einzelne längjt über ganz Europa verpflanzt ſind. Die Blumen erfcheinen in runden Kätzchen und hin- terlafjen himbeevartige, Ijamige Kätzchen. Manchmal trägt ein Baum blos männliche „der weibliche Blüthen, manchmal beide zugleih. — Arten: Weißer M. (M. alba), ſtammt aus China, wird in einem warmen Klima 30-40 Fuß hoch, bei und aber faum Maulbeere, 38 über 20: Auf, obſchon er in einem guten, lockern, mehr trodenen Boden aut fortkommt, Er hat eine hellaſchgraue Rinde, ein weißlich-gelbes, etwas hartes Holz, ſparrige Aefte nit abwechſelnden, zugeipigten, herziörmigen, mehr oder weniger eingefchnittenen und ges lappten Blättern, und trägt weiße Früchte, welche zur Noth eßbar find, jedoch widrig ſüßſchmeckend und auch einen Syrup geben. Diefer Baum wird durch Samen, Stöck— linge und Ableger fortgepflanzt; auch fann man ihn Durch Pfropfen und Dculiven vers edeln. Er wächst jehneller, als der ſchwarze Mi, erträgt das Abnehmen der Blätter recht gut und jchlägt im der Regel erſt aus, wenn alle Machtfröfte vweriiber find. Man benugt von ihm vorzüglich die Blätter, weiche ein vorzügliches Futter für Seidenraupen, auch für Schafe und Ziegen find Aus dem gehörig in Waſſer eingeweichten Baſte kann man Stricke verfertigen. Aus den zarten grünen Reiſern und der Rinde läßt fich ein feiner Flachs bereiten, währene das Holz von Tiſchlern und Drechslern geſchätzt wird. Sträuche jind zu Futter für Setvenranpen ergiebiger, als Bäume, Früchte wach— jen aber nur auf den, Bäumen. Die weißen M.-Blätter (F. Mori albae), waren früher als Wundmittel und ihr Saft gegen Tertien- und Quartanfieber befannt. Die Wurzelvinde ift ein eröffnendes, veizendes, wurm- und harntreibendes Mittel, und findet Anwendung bei Wafferjuchten, gegen den Band- wurm, alten Hulten und Geſchwüre x. Die reifen Früchte find bei Bruft- und Halsbejhwerden, fatarrhaliihen Entzündungen ı. aut. Aus ven Wurzel und untern Stammholz erhält man mit Alaun und Weinftein eine für Tuch brauchbare gelbe Karbe. Die Ma ulbeeren (Baccae Mori) enthalten einen Saft (Sy- rupus Mororum), welcher bei entzimdlichen Zuftänven der Wund- und Rachenhöhle gute Dienjte leiftet; entweder läßt man ihn Faffeclöffelmeife nehmen oder man jeßt ihn den Wund- und Gurgelwaflern und PBinjelfäften zu. — Schwarzer M. (M. nigra), in ganz Europa und and) bei ung ſehr gemein, gleicht dent vorigen im Wuchſe ziemlich, nur iſt der Stamm mehr krumm, die Rinde grau, das Holz gelblich, die Blätter find eiwas rauh, herzförmig und dunkelgrün. Die Früchte, welche er gewöhnlich am jungen Holze und oft jchon im zweiten Jahre trägt, find größer und ſchwarz, und haben einer jehr angenehmen, weinjänerlichen Geſchmack; man zieht ihn vorzüglich wegen ven Bee: ven, welche man voh oder mit Zucker eingemacht genießt. Die Blätter werden weniger zur Fütterung der Seidenraupen benüst, als von der vorigen Art, obſchon jie jich dazu recht gut eignen, namentlich wenn man fie mit den Blättern des weißen Dt. vermijcht, Daft und Holz wird wie bei dem vorigen benügt. Auch ar Spalieven kann man dieſen Baum pflanzen, ohne dadurch dem Früchteertrag wejentlich zu jchaden. Blüht im Mai, Die Iharfe und bittere Wurzelrinde ift zum Burgiven und gegen den Bandwurm ſehr gut. Außerdem fol jie ſammt dem daraus fließenden und verhärteten Saft gut gegen Zahnweh jein. Die richte wirken kühlend, erfrifchend und reizmindernd, und der daraus bereitete Manlbeeriyrup wird aus den kurz vor der Neife gefammelter Früchten gewonnen und bei entzündlichen Krankheiten des Meundes und Haljes ange— wendet. — Rother M. (M. rubra), ilt in Nordamerifa zu Haufe, hat längliche, dun— felrothe, jaftige richte, welche jehr ſchmackhaft und mit einer angenehmen ſüßlichen Säure verbunden find. Nach gemachten Erfahrungen ift der rothe M. für unſer Klima noch beſſer geeignet, al3 der weiße, und zum Füttern der Seidenraupen ebenjo gut geeig- net, weshalb cr zum Anbau den Vorzug verdient; treibt ſpät und blüht im Mat une Juni. Sein Anbau dürfte namentlich im Vereine mit den weißen M. empfehlenswerth fein. Alles wird wie bei der vorigen benüßt und angewendet. — Papier: M., Ba- pierſtaude (M. papyrifera), wird in China, Japan und auf den Nordfeeinjeln 10— 15 Fuß hoch, ift von da nach Amerika verpflangt worden und kommt felbit in England u geihüsten Lagen fort; hat eine weißlich-graue Rinde und ein gelblich-weikes 01; die runden, dunkelrothen, fehr jaftigen und ſchmackhaften Früchte find etwas größer als Erbjen und mit vielen röthlichen Haaren beſetzt. Aus der Rinde laffen jich Stride, Dochte und alle möglichen Zeuge bereiten, zu welch” Testeren fie aber nur durch Ans wendung der Früchte des wolligen Trompetenbaums geeignet wird. Das feinste Papier gewinnt mar aus der Rinde junger Zweige, während das Holz zum Gelbfärben geeigriet it. Wird durch Ableger und abgefchnittene Zweige, welche man blos in die Erde fteckt, vermehrt; kann auch auf den weißen Maulbeerbaum oculirt werden. — Färbender M,, Gelbholz (M, tinctoria), ſchöner aftiger Baum, voll gelbem Milchjaft, ver heraus— 390 Maulbeerbaumflachs — Meergras. fließt, ſobald an irgend einer Stelle une oder Einjchnitte gemacht werben. "Die hell⸗ braune Rinde umſchließt ein ſchönes, hellgelbes und hartes Holz; die rundliche, blaße oder gelblichgrüne Frucht iſt für und wohlſchmeckend und hat die Größe einer Muskat— nuß. Wächst in den Wäldern von Jamaika, Braſilien und den caraibiſchen Infehr. Das Holz bildet einen wichtigen Haudelgartikel und kommt in 00 Y fund fchweren Stücken unter dem Namen Fuſtikholz, Stodfifh holz, gelbe3 Braſilienholz zu une. Gerafpelt dient 8 zum Färben von Wolle und Bäumwolle in verschiedenen Schattirun: gen von Gelb und Braun. Durch Propfen kann man diefen Baum jehr veredeln. Manlbeerbaumfladhs, der zum Spinmen geeignete feine Baft des Maulbeerbaums. Manlbeerfeigendaum, |. u. Feigenbaum. | Maulbeeritraudh, ſ. v. a. Multbeere. ee al, j. v. a. Eupherbia lathyris. Maulwurfstod, der gemeine Goriander. Maurandie (Maurandia), Gattung der Familie Kugelblumengemwädfe; dtheilt- ger Kelch; Aippige ver mastirte Blume, und bat die obere Lippe 2, die untere 3 Yap- pen; 4 fruchtbare und 2 mächtige Staubgefäße; Fruchtknoten mit pfriemenförmigen Grif— Tel; zuſammengedrückte, oben mit I kurzen Kläppchen aufipringende Kapſel. — Arten: Barclays WM. (M. Barclayana), Elimmender Halbſtrauch mit herzförmigen, langgeſtiel— ten, kahlen Blättern, einzelnen blattwinkelftändigen Blüthen, großen violetten Bluͤmen; an der Spitze drüſigen Fruchtknoten; wächst in Mexiko. Mausgerſte, in verichtedenen Gegenden Deutſchlands |. v. a. ausdauernder Yold,. Mansröhrdhen, bei Heidelberg |. v. a. Feld- vor Ackerſalat, Sonnenwärbel. Mautzenkraut, ſ. v. a. Chenopodium vulgare. | A in verjchiedenen Gegenden Deutjchlands |. v. a. gemeine Bim: pernup. Made, in verichiedenen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. flaumhaarige Birke. Mays, . v. a. Mais (f. d.) Maytenbaum (Maytenus), Gattung ver Familie Theegewächſe; vielehige Blüthen; 5ipaltiger, Heiner Kelch; 5 Blumenblätter; 5 Staubgefäße; 2—Sfächeriger Fruchtknoten; 2—Blappige Narbe, lederige, 1L—Afächerige Kapfel; der Same ift von einem häutig-breiigen Mantel umhüllt. — Arten: Ehilijcher WM. (M. chilensis; Senacia M.; Celastrus M,, immergrüner, 20— 30 Fuß hoher, ganz Fahler Baum mit eefigen Aeſtchen, wechjelitändigen, dunfelgriinen und glänzenden Blättern und gefblichen Blüthen; blüht in Chili vom Oct. bis November. Wenn man die Blätter und Zweige abfocht, jo hat man em gutes Mittel zum Wajchen gegen die giftigen Wirkungen des dort wachſenden Llithi— oder Litribaums, deſſen Ausdünſtungen Geſchwulſten und Hautausfchläge bewirken. Die Blätter dienen wie Sennesblätter, und die Samen geben wie die von M. verticil- latus (in Peru) ein brauchbares Del. Mazapanbohne, eine hellgraue Zwerggartenbohne. Mechoacanug, graue, die officinelle Wurzel der Tangblumigen Wunderblunte, Mechoacanug, weine, Wurzel von einem Arum oder Caladium. Rediſches Heu, Medischer Klee, j.v. a. Luzerne. : Reerbaͤlle, die borſtenförmigen Weberbleibjel vom Meerwafferriemen, welche von ven Meerwellen abgerifjen und in leichten, braungelben Kugeln ausgeworfen werden. Wer- den in Apotheken gegen Kröpfe und Hautfranfheiten gegeben, und rühren oft auch von den Wurzelborften des gemeinen Meergrafes her, Ad dann aber weniger wirkſam, und dieß nur durch ven ‚Seefalzgehalt. Meereiche, in der Heilfunde früher ſ. v. a. Blajen-Seetang. Meerfenchel, ſ. v. a. Bacille. Meerföhre, ſ. v. a. Strandfiefer. Meerglödchen, j. v. a. Meerkohl. Meergras, |. v- 0. Tang. Meergras (Posidonia), Gattung der Familie Simſenlilienz zwitterig; Blüthen in Abpfigen Blüthenhüffchen: I Staubgefäße; Afächeriger Fruchtfnoten; Ijamiger, beerei- grtiger Schließfrucht. — Arten: Gemeines M. (P. caulini), langer, Eriechender, ge— aliederter, weiglich-borjtiger Wurzelſtock; bandförmige, ſchmale Blätter; 2—3 Zoll hoher, Schaft mit 3= öder Wlüthigen Welten; bildet im mittelländiſchen und dem tropifchen Meergries — Meerrettig. 30 Meeren an den Küſten immergrüne Raſen; iſt ausdauernd und blüht unter dem Waſſer vont Juni bis Auguſt. Meergries, Meerhirſe, ſ. v. a. Lithospermum oflicinale et L, arvense. | —* (Cramba), Gattung dev Familie Piermächtige; Wliederige Schötchen, welche ſich in 2 nicht aufſpringende, Nſamige Glieder trennen, von deren das untere ftiel- förmig, unfruchtbar, das obere Fugelig und 1ſamig it. Samen hängt an einem langen, fadenförmigen Nabelſtrang; rinnig gefaltete Keimblätter; weiße Blüthen. — Arten: Gemeiner M. (C. maritima), die, lingern Staubfäden an dev Spitze gabelig; griffel- loſe Schötchen; rundliche, wellige, hechtblaue Blätter, welche nebit dem Stengel Fahl ſind; wächst wild am Strande der Nord md Ditfer, bet Nizza, an der englischen Küſte; kultivirt in England, Fraukreich und Deutſchland. Man genießt die jungen, gebleichten Triebe auf verſchiedene Art zubereitet, und kann im Febrnar une März bett werden, wo es an ander Gemüſearten fehlt. Sie, werden im März oder Auguſt in warme Mift- beete oder guten, leichten Boden gehörig, weit von, einander geſteckt, fleißig behackt und be— goſſen. Durch Wurzelſchößlinge und im Frühlinge durch Wurzelſtöcke geht die Vermeh— rung raſcher. In allen Fällen aber läßt man die Pflanze in den 2erſten Jahren er— ſtarken und fängt erſt im dritten an, fie abzufchneiden, zu welchen Zwecke man die jun⸗ geun Triebe mit einem Topf bedeckt, ſowie ſie ſich zeigen; fie beſtehen aus dicht mit ein- under vereinigten Blättchen in der, Form eines langen Tannenzapfens, blühen fchnell, werden nahe am Wurzelhals abgeſchnitten, wenn jie 6—8 Zoll hoch geworden find. Diefe Pflanze dauert jehr lange, wenn man jtetS einige Iriebe zum Entwickeln stehen Yäßt. Ein ververbender Wurzelſtock wird durch die jungen Schößlinge ſchnell wieder erjett. Ber Schr kaltem Wetter bedeckt man das Ganze mit Stroh oder trodenen Blättern. Ge: deiht namentlich. in ſumpfigen Gegenden ſehr aut. Orientaliſcher M. (C, orien- talis), wächst im Orient, wird wie der gemeine Meerkohl benübt; die Wurzel it ein autiſcorbutiſches Mittel. — Tartariiher M. (C. tartaria), die dicke, fleiſchige und ſüße Wurzel wird als Gemüſe und Salat im ſüdöſtlichen Europa gern gegeffen und läßt jich mit Milch zu einer Art Brod verbacken. Meerlinſen, ſ. v. a. Wafferlinjen. Meerlungenkraut, ſ. v. a. Pulmonaria maritima. Meermelde, ſ. v. a. Atriplex halinus. Meerrettig, (Armoracia rusticana; Cochlearia armor.), kugelige Schötchen, herzför— mige Wurzelblätter, die untern find eiförmig-lanzettig, gekerbt-geſägt, die obern linealiſch. Blüht im Juni und Juli, veift im Sept. Findet ſich wild oder verwildert an Wegen, Zäunen, Bächen ꝛc.; wird in Gemüſegärten und auf Aeckern Fultivirt. , Die Wurzel bil— det von Nürnberg, Bamberg, Würzburg und Raſtadt aus einen erheblichen Handelsar— tifel, und lohnt ſich dejfen Anbau außerordentlih gut. Der M., gedeiht namentlich in ſchattiger Lage und in einem feuchten, Ichmartigen, fetten- Boden, Die Blätter find bi3- weilen 3 Fuß lang, die weiße, äſtige Wurzel wird armsdick. An den 2—3 Fuß hoben Stengeln erſcheinen im Juni 2 weißlich-rothe Blumen, welche in einer Schote ſchwarze, rundliche Samen hinterlaffen. Die gortpflanzung erfolgt in der Negel durch Neben- wurzeln oder Durch die Krone der dicken Wurzeln, welche man einige Zoll lang abſchnei— det und. jogleich im den Boden jtect. Im Herbit oder bald im Frühjahr werden die Nebenwurzcht jchräg 11, Fuß weit in tiefgegrabene gute Erde gelegt, im Sommer vor Unkraut rein gehalten und 2 Jahre unberührt gelaffen, dann werden die Wurzel fehr lang und, did. Zu dieſem Zwecke muß man 3 Beete haben, um jedes Jahr Wurzeln ausgraben zu können. Wo er einmal eingewurzelt ift, wuchert er bald jo ſtark, daß er faſt nicht mehr zu vertilgen iſt. In der Küche wird er auf verjchiedene Weise benükt. Sewöhnlich jpeist man ihn zum Fleiſch mit Zucker, Mandeln u dgl, oder auch blos in Fleiſchbrühe gekocht, oder. gerieben und mit Eſſig und Del angemacht. Cr iſt magen- ſtärkend und geſund, man kann ihn aber friſch nur von Herbſte bis zum Frühjahr Haben, weil ex, wenn er ein Mal treibt, nicht mehr kräftig und ſchmackhaft ift. Was man fin den Winter nöthig hat, gräbt man im Detober aus, und das für den Gebrauch im nächſten Sommer Beftimmte, nimmt maıt bald im Frühlinge aus dem Boden, zerſchneidet die Wurzel in kleine Scheiben, trocknet jie ſchnell, ſtoßt fie zu Pulver und bewahrt dieſes in wohloerftopften Flaſchen auf. Bei dem Gebrauch darf, man diefes Pulver blos mit friſchem Waſſer befeuchten, AS Wurzel nimmt man den M. vorzüglich zum Einmachen 392 Meerrohr — Meertränbchen. der Gurken. Ein Pulver davon macht in der Gerberet ein Schönes und gutes Peber, In der Oekonomie bedient man jich eines Mecrrettigwaſſers, um die Milch vor dem Einfluß der Gewitter zu bewahren und ſie ficher 1 Woche lang ſüß und frifch zu erhal: ten. Zu diefem Ende werden 12 Pfund Wurzeln vor Dftern mit 12 Pfund Waſſer über einem „euer abgezogen, welches dadurch einen durchdringend Iharfen Geſchmack und fteyenden Geruch annimmt, und in gläfernen Flafchen mehrere Fahre aufbewahrt wer: ven kann. Von diefem Wafjer werden im;Sommer zu jeder Maß Milch 2 Eßlöffel voll genommen und diefe ſodann umgerührt jtehen gelafjen. Gewitter werden auffienichtwirten und auch feine Infecten ar die Milch kommen. Der Saft von M. wird bei ſchwächem, trä: gem Magen mit Blähungsbeſchwerden gebraucht, einen Theelöffel voll unter etwas Fleiſchbrühe. Gegen Schwindſucht ift auch folgende Zufammenfeßung gebräuch— lich: Meerrettig 2 Loth, Wermuth 1 Quent, Wallwurz (Lungenkraut, Hirſchkohl) 4 Loth, angejegt mit reinem Fruchtbranntwein, davon täglich 2 Malje 1 Xöffel voll zu nehmen ift. Der M. wird in der Mediein ferner gebraucht wegen jeines fcharfen, flüch:tgen und ſal— zigen Saftes al3 ein vorzügliches, ver gAäulniß widerftchendes Mittel auch genen Gicht, in der Waſſerſucht und gegen Würmer. Aeußerlich dient geriehener M. mit etwad Eſſig angefeuchtet zu Umſchlägen, um die Haut voth zu machen und dadurch abzuleiten, 3. B. Zahnweh, Rheumatismen 20; man legt folche namentlich gern um die Handgelenfe, zumal bei Kindern. In Schweden nehmen ihn Frauenzimmer mit einem Aufguß Falter Milch zu einer Schminke Auc empfiehlt man ibn mit Wein: effig aufgegofjen zur Vertreibung der Sommerfproffen. eertohr, ſ. v. a. ſpaniſches Rohr. Meerjalzfrant, ſ. v. a. Salicornea herbacea. Meerjenf (Cakile), Gattung der Familie Biermächtige; Ablätteriger Kelch; 4 Blu— menblätter; 4 mächtige Staubgefäße; 2 ſchneidige Schötchen. — Arten: Gemeiner M, (C. maritima), '%—1 Fuß langer, unten jehr äftiger Stengel, welcher wie vie ganze Pflanze kahl und mit einem zelligen Marke rfüllt it, die fletfchigen, graugrünen ‚Blätter ſind bis auf den Mittelnerv fiederſpaltig; lilarothe Blüthen; in der dicken Frucht— hülle befindet ſich ein röthlichbrauner, halbmondförmiger Samen. Wächst an ven Mee- resufern im nördlichen und ſüdlichen Europa, im Orient und nördlichen Afrika, ift ein: zährig, blüht vom Juli bis Dft. und war früher officinell; wirft purgivend, anti- Scorbutifh und diuretijch. Meerſtrands-Aſchenpflanze, ſ. v. a. Cineraria maritima. Meeritrandsbinie, | v. a. Scirpus maritimus, — . vd. a. Pisum maritimum. Meeritrandsgerite, |. v. a. Hordeum maritimum. Meeritrandsichotenklee, |. v. a. Lotus maritimus. Meeritrandswinde, ſ. v. a. Convolvulus soldanella. Meerträubchen (Ephedra), Gattung der Familie Eibengewächfe; zweihäufig ; Eleine Kätzchen; bei den männlihen Blüthen bilden 2 zufammengewachjene Hüllblätter eine querüber gefpaltene Hillderfe, und haben 2—4—8 Staubgefäße; an den weib— Yichen bilden die 2 oberjten Hülfblätter eine Art Geſchlechtshülle mit 1—2 aufrechten ruchtknoten; I—2 kruſtenartige Schließfrüchte, welche von den 2 fleifchig gewordenen uüllblättern umgeben find und dadurch eine Art Steinfrucht find. Blattlofe Sträucher mit gegliederten Aeſten. — Arten: Zweijähriger M. (E. dystachia), 2 Fuß hoch, aftig und bla; gezweite oder gedreite Kaͤtzchen; 6-8 Staubgefäße; rothe Hüllfrüchte: wächst an jonnigen Felſen und fandigen Stellen im firdlichen Guropa, blüht im April und Mai, reift im Auguft und September. Die Kätchen werden als Meerträubchen— kätzchen (Amenta Uvae marinae), jammt den Zweigen gegen Blutflüffe, Krant- heiten ver Schleimhäute und Geſchwüre angewendet. Die fäuerlich-füren Hüll— früchte Leiften bei fauligen Fiebern, galligen Krankheiten :c. vorziigliche Dienſte. — Cinähriger M. (E. monostachya), gleicht den Vorigen ziemlich, wächst auf vürren Bergen in Sandgegenden von Ungarn, dem ſüdlichen Rußland, Sibirien ; hat. ſäuerliche Hüllfrüchte, welche den NReifenden in Sibirien ſehr willkommen find. Eine Gallerte davon dient bei Katarrhen, und eine Abkochung der Aefte bei Rheuma - tismen als jhweißtreibendes Mittel. Früher gebrauchte man die Zweige gegen Diarrhden. Meerzwiebel — Mehlthanfchlanchling. 3 Meerzwiebel (Seilla), Gattung der Familie Kronlilien; zwitkerig, ohne Blüthen- ſcheibe oder Dede; Hblätterige, blumenkronartige Gefchlechtshitlle; 9 Staubgefäße; eirun— der Fruchtknoten; Sfächerige Kapſel; fugeliger oder zufamengedrücter Samen. — Ar— ten: Achte M. (8, maritima), große Sternhyacinthe, nüßliche Pflanze, welche tr ſandigen Gegenden am Meer in Portugal, Spanien, Sicilien, dem nördlichen Afrifa, Syrien ꝛc. wächst und fich bei uns in Treibhäufern und Zimmern findet. Ihre Wurzel iſt eine ſtarke Zwiebel, welche oft jo groß wie eine Kauft, manchmal 4 Pfund ſchwer iſt, und aus dicken, fleiſchigen, feſt über einander liegenden, nach innen zu etwas weichen, nach außen zu etwas trockenen und harten, röthlichen oder weiglichen Schuppen befteht. it Frühling treibt er noch vor den lanzettigen Blättern einen 2—3 Fuß hoben Blumen- yaft, welcher an feiner Spitze einen langen Strauß mit weißlichen oder röthlichen Blumen trägt. Wird wegen diefer Schönen Blumen bet uns häufig gezogen, und gedeiht in einem ſandigen, leichten Boden, jowie in Torferde jehr gut, namentlich wenn man die Erde im Frühling und Sonmer mit Ealzwafjer begießt, was aber im Winter durchaus nicht ge— Ichehen darf. Die Vermehrung erfolgt durch Nebenzwiebeln. Die M., welche man fih aus einer Apotheke verschafft, ſchmeckt anfangs Ichleimig, danır aber ſcharf, eckelhaft und ſehr bitter. Zu große Gaben machen Edel, Erbrechen, Aengftlichkeit, un: ruhigen Schlaf, Schwindel, Fieber Das Mittel wirft ftark auf den Urin und Ichleimauflöfend, weshalb es gegen Waſſerſuchten, trodfenen catarr: haliſchen Hujten 2c. häufig angewendet wird. Das Pulver auf ein Mal 3 Gran, täglich einige Male wiederholt, vder die Tinetur, indem man Meerzwichel und Wein: geist zur gleichen Theilen anfest, nach 3—4 Tagen das Helle abgießt und davon bis 10 Tropfen unter Waffer gibt. Dev Meerzwiebeleffig (mit Eſſig bereitet) und der Meer: zwiebeljanerhonig (Meerzwiebeleffig und Honig) wirken nicht b[o8 auf den Harır, fon- dern auch Sehr Nereimauffötend auf die Bruft, befonders in trodfenem Ca— tarrhuften; man gibt theelöffehveid, mehrmals im Tag wiederholt. Yeßterer ift ferner gut ber Halsbeſchwerden, Gejchwulften. Der M. befördert die Thättgkeit aller abfondernden Organe, namentlich der Nieren. Kommt von Sicilien, Spanien und Syrien in Handel. Megelkeant, ſ. v. a. Poterium sanguisorba. Megerkrant, ſ. v. a. Galium verum. Mehlbaum, . v. a. Hagedorn und Mebhlbeerbaum. Mehlbeerbnum, Mehlbeerhagedorn, eine Weißdornart; f. Weißdorn. Mehlbeeren, ſ. v. a. Hagedorn. M ehlblume (Kelipta), Gattung der Familie Berceinblüthler; zweireihige, 10— 12blätterige Hülldecke; einlippige, weibliche Randblüthen; zwitterige Scheibenblüthen ; röhrenförmige, 4zähnige Blumenkrone; weiße Blüthen; der Saft mehrerer Arten dient zum Schwarzfärben. — Arten: Niedergejtredte M. (E. prostrata), 4-5 Fuß langer, kriechender Stengel; Eurzzottige Aeſte; gegenftändige, längliche, ftriegelige Blätter; blattwinfelftändige, faſt immer blühende Blüthenköpfe, befrönte Schliepfrüchte; wächst an feuchten Stellen Oſtindiens. Wurzel, Stengel und Blätter riechen und ſchmecken fcharf und bitter, und werden gegen Magenbeſchwerden, Unterleiböfrankheiten, Sicht, Zahnweh und Ausfchläge gebraucht. — Aufrechte M. (E. erecta), gleicht der vorigen Art; der daraus geprekte Saft wird auf den Moluffen gegen Afth: ma, äußerlich gegen Ausſchläge, zur Kühlung bei Kopfweh und zum Schwarzfärben der Haare gebraucht. — Achrige M. (E. spicata; Verbesina spie.) in China und Sochinchina als Salat geihäßt und fultivirt. — in einigen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Mehlbeerbaum. Mehldinkel, ruſſiſcher, eine Art des Winteremmers, mit ſchlaffer, halbbegrannter, weißer, ſammtartiger Aehre; kommt bis jetzt nur in warmen Gärten vor und wintert bei und gern aus. Mebhldorn, in mehreren Gegenden Deutichlands |. v. a. gemeiner Weifdorn. Wehlfäßchen, vie Früchte de gemeinen Weißdorns. Mehlhalm, in mehreren Ländern Deutfchlandz |. v. a. wolliges Honiggras. Mehlpalme, ſ. v. a. Sagus Rumphii. | Mehlthauſchlauchling (Erysibe), Gattung ver Familie Schlauchlinge; alle Arten überziehen Blätter und Stengel Icbender Pflanzen, hemmen dadurch ven Säfteumfauf iu Meierkraut — Meliffe. 7 derjelben, zerſtören ibre Oberfläche, und bilden namentlich in veränderlichen Jahrgängen under dem Namen Mehlthan eine jehr gefährliche Krankheit unferer Getveivearten. Dieierkrant, |. v. a. Waldmeiſter. RE Meeifchbeere, in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands ſ. v. u. gemeine Ebereſche— Meißner Wein, meiſt blanker Wein, in der Gegend von Meißen gebaut, zwar ſchwach und ſäuerlich, aber einer großen Veredlung fähig. Meiſterwurz (Imperatoria), Gattung der Famlie Doldengewächſe; fehlende Kelch: zähne, flache Spaltfrucht; Huͤlldecke fehlt; Blüthen weiß. — Arten: Gemeine M. (J. ostruthium; Peucedanum obst.), Schirmpflanze, welche auf den ſüdeuropäiſchen Alpen, auch in Defterreich, Schleſien, in der Schweiz, hin und wieder auch in Deutſch— land, in gebirgigen Gegenden gefunden wird. Die fleifchige, geringelte Wurzel iſt auße aſchgrau, innen weiß und ausdauernd, treibt einen 2—3 Fur hohen, äſtigen Stengel, und hat eirunde, ſpitzige, am Rande eingekerbte oder dreilappige Blätter und große, weiße, ganz platte Blumenſchirme, die im Juli an den Stengel und Aſtſpitzen zum Vorſchein kommen. Die ganze Pflanze, namentlich aber die Wurzel, beſitzt einen ſtarken, gewirz haften Geruch) und einen heigen, den ganzen Mund einnehmenden, langanhaltenden Ge: ſchmack. Im Winter und Frühlinge iſt ſie am kräftigſten, und wird um diefe Zeit auch zum. mediciniſchen Gebrauche gefammelt. Man bedient fich ihver bei Lähmungen der Zunge, in Mutterkrämpfen, hartnäckigenFieber'n, ift auch. als ſchleim— ziehendes und zertheilende3 Mittel md Engbrüftigkeiten ac. geichäßt, und wirft Daxntreibend und magenftärkend Am wirkſamſten find die würzel— ſproßenartigen Wurzelköpfe. Wird wie die Engelswurz gebraucht; liefert auch äthe— Denen Del, und, wird zum Branntweinbrennen, ſowie zum Schwarzfärben auf. Seide enützt. Mekkabalſam, (Balsamum de Meeca; Opobalsamum verum) aus dem Stamme von Balsamodendron giliadense ausſchwitzender Balſam. Melamborinde, die Rinde von Winters Gewürgrindenbaum (ſ. 2.); hat noch feinen beſtimmten Gebrauch in der Offizin. Melafje, der flüffige Theil, welcher fich beim Kochen des Zuckerrohrſaftes von dem dieelichen und körnigen abſondert. "ni Melde (Atriplex), Gattung der Familie Immergrüngewäcchſe; Ihäufige Blüthen ; dei den Männchen oder Zwitter 3—Ötheiligen Perigenz 3—d Staubgefäße; bei den Weibchen ift der Perigon zufammengedrüct, Aappig oder 2theilig; ſenkrechte, eiweißhal— tige Samen; um vie Kernmaffe gefrimmter Keimling. — Arten: Sarten- Mi (A. hortensis), frautiger, aufrechter Stengel; herzförmige, dreieck ige, gezähute, glanzloſe Blätter, davon die bern länglich, dreieckig, faſt ſpießförmig; Fruchtperigon rundlich, eiförmig-kurz-zugeſpitzt, netzaderig, ganzrandig; einjährig; blüht im Juli in verſchiedenen Spielarten grün, weißlich, roth, bunt und ſchwarz, reift im September, und wird durch Samen fortgepflanzt. Kommt faſt in jedem Boden fort. Die frühzeitig abgeſchnittenen Blätter werden wie Spinat zu Gemüſe gekocht. Der Same erregt, in Menge genoſſen, Erbregen: Stengel, Blätter und Blumen laffen sich in der Färberei benügen und geben einer mit Wismuth vorbereiteten Wolle eine Schöne, dauerhafte, olivengrime Farbe. — Spißblätterige, weitichweifige M. (A. patula), 3 Fuß hoher, glatter, fait wiereefiger Stengel mit lanzettigen, ſpitzen Blättern; wird bei uns haufig in Gärten, auf Schutthanfen, altem Gemäuer, an Wegen und Zäunen angetvoffen, und zur Noth von Nindvich, Ziegen und Schweinen gefreflenz Schafe jollen Frank davon werden. — Auch ſ. v. a. Gänſefuß (!. d.) Melette, eine Feigenart, deren Früchte länglicher als breit find. Melilotenklee, ſ. v. a. gemeiner Steinklee. Meliſſe (Melisa), Gattung dev Familie Lippenblümler; von einander entfernte Staubgefäße, an der obern Spitze zuſammengewachſene Staubkolbenſäckchen; obere Blumen— kronlippe concav, unten 3ſpaltig; 2lippiger, oben flacher Kelch. — Arten: Garten-M., Gebräuchl. M., Eitronen=M. (M. officinalis; M. graveoleus), krautige, aufrechte, äftige Pflanze; eiförmige, gekerbte, etwas behaarte, krauſe Blätter; eine wohlviechende Pflanze, die im ſüdlichen Europa wild wächst, bei uns häufig in Gärten angetroffen wird. Sie Hat eine ausdauernde, faferige Wur el, weißlich-rothe, zuweilen auch vöthliche, quirl- förmige Blumen, welche fleißig von den Bienen befucht werden, Friſch haben die Blätter * 4 Meliffenblatt — Melone, 395 einen erquickenden, lieblichen Citronengeruch, der" nad) dem Trocknen noch fchärfer wird und jich auch jedem wäſſerigen Aufguſſe mittheilt. Zum Gebrauche jammelt man diefe Blätter noch vor der Blüthe und ſchneidet jte jährlich von Johannis bis in Auguft und immer in den Nachmittagsjtunden, um fie trocken einzubringen, 2-3 Mal ab, teoefnet fie jo ſchnell als möglich an der Sonne oder bei der. Ofenwärme, und verwahrt fie vor Feuchtigkeit, weil ſie ſonſt viel von ihrer Kraft verlieren würden. Sie geben einen angenehmen Thee, der Blähungen ertreibt und den Magen jtärtt. "Durch Deſtillation erhält man daraus den Meliffengeift, das Meliſſenöl umd Meliſſenwaſſer, welche da angewendet werden, wo aroma— tiſch-reizende Mittel zu gebrauchen find. Die Blätter machen auch einen Hauptbeſtandtheil des Karmeliterwaſſers und friſch des Mait ranks aus. Dieſes gewürzhafte Kraut riecht vor der Blüthezeit am ſtärkſten und angenehmſten, und gibt einen balſamiſch-ſchmeckenden, bitterlichen Thee; wirkt gelind rei— zend, krampfſtillend, ſchweißtreibend und etwas träftigend, wird daher innerlich gegen Magenkrämpfe, Unterleibsfrämpfe der Frauen, krampfhaftes Erbrechen, namentlich wenn diefe Erjeheinungen mit einem geichwächten und gereizten Nervenſyſtem zufammenhängen, ge braucht, und Teiftet oft auch bei Hypochondrie gute Dienfte; treibt bei geftörter, verhaltener Menſtruation gelinde, namentlich wenn Gebärmutterfrämpfe mit-im Spiele find. Aeukerlich wirft die M. zertheilend bei Sefhwulften, Nothlauf, Milchknoten in den Brüften, Quetſchun— gen, Blutunterlaufungen Nicht Jelten wendet man jie aud zu ftärfenden Bädern au, wobei man meist noch andere Mittel, je nachdem man eine Wirkung beab- fichtigt, beifeßt, 3. B. Camillen, Quendel, Lavendelblumen 2c Innerlich gibt man den Thee von 2—35 Quent auf ein paar Taſſen; äußerlich find es Kräuterkiſſen, denen man zum Zeriheilen gern noch Camillen oder Lavendelblumen beifügt. — Eine eitronartig riechende Spielart der Katzen münze wird haufig mit der DE verwechjelt. — Siehe aut) Drachenkopf. Melifjenblatt, j. v. a. Smmenblatt (ſ. d.) N Melle, auf dem Hundsrücden und in andern Gegenden |. v. a. Garten— melde. — die kleinen ſüßen Früchte ungepropfter, aus den Kernen erzugener Aprikoſen— äume. Melone, Gartenmelone, eine Art der Gattung Gurke (j.d.); ein zärtliches Ge— wächs, das im jüdlichen Europa gut im Freien gedeiht, bei uns aber nur auf Miftbee: ten wächst. Die Wurzeln find fang und äftig, die Blätter groß, rauh, herzförnig und winkelig eingejchnitten ; die Blumen hochgelb, glockenförmig und getrennten Gejchlechtz ; die Früchte in Größe, Farbe, Korn und Geſchmack ſehr verfchteden, und nur völlig reif (im Auguft) eßbar. Die 5 Hauptarten find: 1. Kantalupe, groß, mehr platt al rund, mit vielen Warzen und Beulen, dunkel- oder hellgrün, gelblich oder weißgeflammt; hat eine die Haut und cin Feites, ſehr gutes Zleifch, zart und gewürzhaft. Spielarten: ſchwarze italieniſche K, M. der Heiligen, große Krucht, Schale dick, Schwan: mig, dunkelſchwarzgrün, Fleiſch dunfelgelb, ſüß und vorzüglich; Frühe, verfilberte Orangen-K, laͤnglich, vorzüglich und Leichter zu erziehen; rothe K., Fleiſch dunkel— roth und gut; ſpaniſche K., hat das zarteſte Fleiſch; Zwerg-K., Früchte kugelrund u. ſ. w. 2. Netz-⸗M. Frucht ziemlich groß und lang, Schale dünn, dunkelgrasgrün, bei erlangter Reife aufjpringend!, wodurch fie netzartig wird; in Deutſchland gemein; hat ein feſtes, vunkelorangegelbes, jaftiges Fleiſch 3 Gereifte, gerippte M., große, 12reifige Frucht, grüne Schale, ſchön gelbes Fleifh. 4 Kleine, Früde Zuder-M,, Kleine, fugelförmige, mit {einen Netz Überzogene Frucht mit ſchmackhäftem, goldgelben Fleiſch. 9. Weiße M., ovale, außen glatte und weiße Frucht, anfangs mit feinen Archen beſetzt; gelblich-weißes, ſehr weiches und ſüßes Fleiſch. Zum Auspflangen ſoll 396 Melonenbaum — Melote. der Same wenigftens 3—4 Jahre alt fein, denn von 1- ober Zjährigen Kernen führen die Samenlappen den jungen Pflanzen zu viel Nahrung zu. Der Same wird uneinge weicht Mitte März in ein erwärmtes Miſtbeet zwei Zoll weit geſteckt; die 14 Tage alten Pflanzen werden in friſche Beete weitlänfig Abends verjest und fogleich begofjen. Haben die Pflanzen 6—8 Blätter, jo nimmt man die oberjten Spisen der Nanten ab, damit ſich Seitenranfen treiben, welche fruchtbarer iind; jeder Pflanze läßt man drei Ranken nit weiblichen Blüthen, und an jeder Ranfe 1—2 ver jchönften Früchte. Unter größere Früchte legt man Steine, daß fie nicht faulen; jowie fie zu veifen beginnen, entfernt man Blätter und Nankenjpisen. Sterben die Nanfen ab und geben die Früchte ihren eigenthümlichen Geruch von jich, jo werden ſie gepflücht, einige Tage an, einen kühlen Ort gelegt, darauf mit Zucker und Pfeffer geſpeist. Sie find jehr fühlend und verurjachen leicht Kolif, Krämpfe ıc. Grün kann man fie jcheibenweile mit Eſſig und Salz ein: machen. Die dligen, ſüßlichen Kerne werden in der Medicin zu kühlenden Ge— tränfen (Orgent), zu Emulfionen u. dgl. gebraucht. — Siche auch Wafjermelone n. dgl. Artifel. Melonenbaum (Carica), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; zwei— jelten ein: häufig oder vielehig; bet männlichen Blüthen Hzähnigen Keich; Zſpaltige, trichter: förmige Blumenkrone, 10 Staubgefäße; bei ven weiblihen Blüthen ift der dzähnige Kelch jehr Klein, die Blumenkrone finfblätterig, Staubgefäße fehlen. Die fait fleiſchigen Beeren innen bretig. — Arten: Gemeiner V., Bapanabaum (C. papaya), 20 Fuß hoher Baum in Oft: und Weftindien, der der Palmen gleicht, einen geraden, einfachen, oben beblätterten Stamm treibt. Die Blätter find 11% Fuß lang, 1 Fuß breit, figen auf 3 Fuß langen Stielen, breiten fih unten wagrecht, oben aufrecht aus und bil- den eine schöne Krone; die gelben, melonenartigen richte hängen herab, und werden wie Melonen gegeffen. Gekocht find fie gejüinder, werden auch wie Gurfen eingemacht und enthalten unreif einen Milchfaft. Der hohle Stamm gibt Dachrinnen u. dgl., der Baſt Stricke und Gewebe, die Blätter Seife und die Stiele derfelben Pfeifenröhren. Bei und kann man diefen Baum aus Samen in Treibhäufern ziehen; er wächst ſchnell, ver— langt ein fettes mit /, Sand "vermifchtes Erdreich; muß im Sommer häufig, im Winter gar richt begoffen werden. Beim Verſetzen darf man die Wurzel nicht verlegen — Der furinamifche M. (C. posaposa), hat einen äftigen Stamm, Iappige, unzertheilte Blätter, birnförmige, 8 Zoll Lange, 5 Zoll breite Krüchte von ſüßlichem Geſchmack und angenehmer Geruch, die wie von der vorigen Art benützt werden. Die weitern Arten werden Fir giftig gehalten, namentlich der gefingerte M. (C. digitata), welcher 5070 Fuß bach wird, in Südamerika wächst, und wegen feinen giftigen Cigenjchaften bekannt ift. Die Indianer nennen ihn Chamburu. Melonenbaum, j. v. a. Aifenbrodbaum. Melonendiftel (Melocaetus), Gattung der Familie Ribſelgewächſe; röhrige Blü- then auf einem endftändigen Kolben; 5—6 blumenblattartige Kelchzipfel; 6-18 Blumen: blätter; fadenförmiger Griffel; glatte Beere. — Arten: Gemeine M. (M. commu- nis; Cactus Melocactus), fleijhiger , rundlicher, ſchwarzgrüner, 12—16 Zoll hoher Stamm mit 42—18 ſenkrechten, vorstehenden Rippen, auf deren Rücken büfchelige, rotb- braune Stacheln entipringen ; dunfelpurpurrothe Blumen; werfehrtseirunde Beeren; wächst int warmen Amerika auf. jteinigen Stellen und Felſen, blüht vom Juni bis Auguft, und ift dort ald erweichendes und zeitigendes Mittel bei Hautentzündungen befannt; die Blüthen follen gegen Syphilis gut jein, während man aus den — ſüßen Beeren einen Syrnp gegen Bruſtkrankheiten bereitet. Melote (Melilotus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümlerz Zzähniger, glockig-roöͤhriger Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume; 10 zweibrüderige Staubgefäße, kurze, faſt kugelige Hülſe, die 1—Sjamig iſt. — Arten: Gebräuchliche M. (M. officinalis; Trifolium Melilotus offiein.; M macrerrhiza), Stein- over Honig-— klee, kahler, aufrechter, 2-6 Fuß hoher Stengel; Sfingerige Blätter; zahlreiche, lockere Blüthentrauben; gelbe Blumenz eirunde, zur Neife Schwarze, oben etwas zujammenge- prücte, Schwach flaumige Hilfe mit grünlich-, gelblich: oder röthlich-braunem Samen; ändert ab; wächst in ganz Europa auf Wiejen, an Ufern und Gräben, in feuchter Ge- büfchen, iſt zweijährig und blüht vom Juli bis September. Die obern blühenden Theile riechen Stark, ſüßlich, ſchmecken bitterlich-ſchleimig und aromatiſch-ſcharf, enthalten vorgäg- u. ae Meuderle — Merk. 397 lich Schleim, ätheriſches Del und Benzoeſäure; jie wirken innerlich Frampfjtillend, werden aber namentlich äußerlich als zertheilende Pilafter und zu ſolchen Umſchlägen benügt. Wurde ſchon mehrfach als Niejen- oder Wunderklee als ergiebige Autterpflanze empfohlen, wozu fie jedoch des jcharfen Geruchs wegen nicht geeignet iſt. Dient in der Schweiz auch zur Bereitung der Kräu— terfäle. Die Wurzel wird von den Kalmücken gegefien. Mit diefer kommt überein die ſchwefelgelbe M. (M. Petitpiereana; M. off.); weniger wirkſam iſt die weiße M.(M. alba). Blaue M. (M. eoerulea,; M. Trif.coeru- lea; Trigunella c.), 1—3 Fuß hoch, behaart; vreifingerige Blätter; fopfförmigen Trauben; weiglich = blaue Blumen; bauchige, eirund-ovale Hülſen; 1—2 ſchmutzig-gelbe Samen ; ändert ab. Kommt aus dem nördlichen Afrika, wird in Europa hin und wieder angebaut, it einjährig, blüht im Juni und Juli, viecht eigenthümlich ftarf, und zwar bald jtärker, balo ſchwächer, je nach der Witterung, weshalb man glaubt, jie verliere umd erhalte den Geruch täglich Gebräuchl. Melote. fieben Mal, daher der Nanıe Siebengeruch over Sie— benzeit. Diente früher als ſchmerzſtillendes, diaphoretiſches, Auswurf be— fÖrderndes, hHarntreibendeg, zertheilendes und wundheilendes Mittel, Wird in der Schweiz zu Kräuterfäje bemüst, um ihm Farbe und Geruch zu geben. Menderle (Eranthemum), Gattung der Familie Lippenblümlerz Öjpaltiger Kelch; teller- oder trichterförmige Blumenkrone; ſchlanke Röhre; 5theiliger Saum, 2 fruchtbare Staubgefäße; Zipaltige Narbe; geftielte, 2fächerige, 4ſamige Kapfel; jcheibenfürmige Samen. — Arten: Zweifarbige M. (E. bicolor; Justieia bie ), längliche, ziem— lich kahle Blätter; blattwinfelftändige, nackte, ehva Ablüthige Blütheuſtiele; tellerförmiger Saum; wächst auf den Philippinen. — Langöhrige Aufticie (Just. Ecbolium), in Dftindien, wo fie wächst, wird die Wurzel gegen Gicht und mit den Blättern gegen Steinbefchwerden gebraucht. Die Blätter dienen aud) gegen chroöniſchen Huſten, und in Cochinchina gegen Panaritien. — Kärbende und einjertsblühende ). (Juste. inficiens & J. secundiflora). in Peru färbt man damit blau, und in Gochin- hina mit der Fär ber-J. (J. tinetoria) Schön grün. Mengelwurz, j. v. a. Rumex erispus, Mentelie (Mentzelia), Gattung der Familie Loaſengewächſe; walzige oder läng— liche, Sfurchige Kelchröhre ; 5theiliger Saum, 5 gleiche Blumenblätter, zahlreiche Staub: gefäße; 3 Griffel; 1fache, Freifelförmigewalzige Kapfel; 3—6—Iamig, — Arten: Steifhbaarige WM. (M. hispida), durchaus mit Furzen, fteifen Haaren beſetzt; 5—4 Fuß hohe, gabeläjtige Stengel; yegenftändige, —4 Zoll lange, doppelt eingejägte Blät- ter; gabel- und endſtändige, einzelne Blüthen; goldgelbe, ovale Blumenblätter; 30—35 Staubgefäße; fadenförmige Griffel; bſamige Kapfel mit 3 Längsfurchen; ift ausdauernd, blüht in Mexiko vom Juni bis Sept., hat eine heftig purgirvende Wurzel, welche gegen Syphilis häufig angewendet wird. | Meriauie (Meriania), Gattung der Familie Weidrichgewächſe; unterweibigen, giodige Blume mit I—bipaltigem Kelch, 5—6 Blumenblätter; 10—12 Staubgefäße; ahler Fruchtknoten; fait Feuliger Griffel; freie, ungeflügelte Rapfel. — Arten: Kof en- rothe M. (M. rosea), 10—20 Fuß hoher Baum, mit kahlen, purpurvioletten Neftchen, ovalen, Znervigen, glänzenden, am Rande knorpeligen und feingejägten Blättern; blattwin- telftändigen Blüthen; große, roſenrothe Blumen; dicke Blumenblätter; 5feitige Frucht: knoten; halb vom Kelche umgebene Kapfel; blüht auf Jamaika vom Mai bis Br Die Blüthen geben einen angenehmen, bei Bruſtkrankheiten bienlichen Thee. Merk (Sium), Gattung der Familie Dolvdengewächhle; Özähniger Kelchrand; Fr ba Blumenblätter; an der Seite zufammengedrüdte Spaltfrucht; weiße Blüthen. — Arten: Breitblätteriger M., Wajfereppich, Wafferpeterfilie (S. katifolium; Drepanophylium palustre), verdächtige, bei und an Bächen- und Sümpfen wachſende Schirmpflanze mit einem 3—4 Fuß hoben, hohlen, äſtigen und Imptige 398 Merzwur; — Miconia. Stengel, gefiederten, ſcharf jägenartig-gezähnten Blättern und gegen Ende Juli's weigen Blumen. Das Vieh frißt das Kraut, allein die Wurzel it, nach Johannis ausgegraben, für Menfchen und Thiere ſchädlich, indem fie Raſerei verur- jacht und ſelbſt den Tod herbeizieht. — Zucker-M. (8, sisarum), nützliche Schtvmpflanze, welche, wegen: ihrer Wurzel and in Gärten gezogen wird, Wurde aus China zu und verpflanzt, und bejteht die Wurzel aus 5 und noch mehr oben zuſammengewachſenen, länglichen, fingers— dicken Knollen, die ein ſüßes, gewürzhaftes Mark enthalten, Aus ihr erhebt ih ein 11, Fuß hoher, äſtiger Stengel mit geftederten Blättern und einem weißen, Blumenjcirme, Das Kraut frißt das Vieh gern, die Wurzel aber ‚gibt ein vorzügliches Gemüſe zu Fleiſch u. dgl. Auch Fann man aus ihr Zucker und jehr guten Branntwein gewinnen. - Die Kul- ” as tur ift ſehr leicht und erfolgt Burch Samen, der un Herbit, N Fe weil ihm die Kälte nicht jchadet, oder auch im Frühlinge in ein gutes Land gejüet wird, Schneller ‚und befjer ver: Zucker-Merk. mehrt man ſie durch Wurzelkronen. Dieſe werden über den Winter im Keller in Sand aufbewahrt und im Frühlinge in einen guten, lockern Boden 2 Zoll tief und 1 Fuß weit eingeſetzt und bei trockener Witterung begoſſen, bis ſie au— gewachſen ſind. Nach der Reife ſchneidet man die Stengel ab, dann erſt wachſen die Knollen recht. Gegen den Herbſt find fie 1 Fuß lang, dann nimmt man ſie heraus und bewahrt fie im Keller auf. Man kann fie ohne Nachtheil den Winter über im Boden Lafjen. — Ninſi-M., Ninfing, Ninjifraut (8. ninsi), eine der Zucker: wurzel ähnliche Schirmpflange, die in China wild wächst und in Japan Fultivirt wird; bat gefiederte Blätter und eine weiße, fingersdice Wurzel, die gewürzhaft-bitter ſchmeckt. Sit ie 3 Tage in Waſſer eingeweicht, ſo wird fie über Wafjerdampf geftellt, getrocknet und jo in Handel gebracht, Sie hat magenjtärkende, nährende Theile, und war früher als Heilmittel gegen alle Krankheiten jehr gejchäßt; wird wirklich im der nur noch, jelten gebraucht, und darf nicht mit der Ginſenwurzel verwechjelt werden. . Merzwurz, ſ. Beredictenfrant. Meſchansker-Apfel, ſ. v. a. Borspdorfer. Meſerig, in Sachſen ſ. v. a.gemeiner Waldmeiſter. Mesomale regnum;, von Einigen angenommenes, zwiſchen Pflanzen und Mineralveich ftehendes, die Vilze, Flechten, Conferven ꝛc. umfaſſendes Naturreid), Metke, in verichtevenen Gegenden Deutjchlandg |. v. a. Feldahorn, Mexikauiſche Bezoarwurzel, j. v. a. Psoralea pentaphylla, Merikaniſcher Thee, ſ. v. a. Chenopodium ambrosioides. i Retikaniſches Harz, dem Stocklack ähnliches Harz, das von den Aejten eines nicht näher befannten Baumes gewonnen wird. Meyerkraut, j. v. a. Amaranthus Blitum. Meyran, ſ. v. a. Majoran. Mezes-Mafe, ein Tokayer-Wein. ' | Mezzomonte, ein guter tosfanifcher Wein von vother Farbe. Michaurerbſe, ſ. v. a. ihwarzaugige Brodelerbfe. Michelia Champaeca, zu vn Magaslien gehörige Pflanzenarten; die friſchen Blüthen find in Oftindien ſehr wohlriechend, weshald fie nach Bädern zum Haarſchmücken, zum Streuen auf Lager umd zu Salben benügt werben; fait alle Baumtheile find bitter, aro- matifch und Scharf, weshalb fie ven Darmkanal reizen und den Blutumlauf im Pfortaderſyſten vermehren. Die gepulverte Rinde dient mit warmen Waſſer gegen Amenorrhöde und bewirkt bei Schwangern in größern Gaben Tehlgeburten. — M. montana, die Rinde wirft wie Gascarille, nur jchwächer. — M. Tsiampaca (M. sirecea), die wohlriechenden, bittern Blätter färben das Waſſer roth, welches dann gut bei Augenkrankheiten ift. — Miconia holosericea, zur Gattung Marumie gehörige Pflanze; filzig Middel — Milzfarrn. 399 tehaart, und im warmen Amerika wie Feuerſchwammm gebraucht. A. alata, eine Ab- fohung der Zweige und Blätter dient in Guinen zum Heilen von Wunden ımd Ge- ihmwüren, und die Rinde von M. longifolia zum Schwarsfärben. M. tinctoria wird in Brafilien zum Gelbfärben gebraucht. Middel, in einigen Gegenden Deutfehlands ſ. v. a. gemeines Zittergras. - Mige, ein geringerer Burgunderwein. Migraine, einer ver beten Burgunderweine, in der Nähe von Auxerre wachjend. Mitanie (Micania), Gattung der Familie Bereinblüthler; einreihige, 4—Hblätte: rige, Wlüthige Hülldecke; Kleines, deckblättchenloſes Blüthenlager; Kurze, oben faft glodige Blumenkronröhre, vorragende Staubbeutel; haarige, Treihige Fruchtkrone. — Arten: Giftwidrige M. (M. guaco), frautiger, bis 30 Fuß hoher, windender Stengel; furzhaarige Aeſte; 4—5 Zoll lange, eirund—-elliptiſche Dlätter, vielblüthige, blattwintel- ſtändige Doldentrauben; ſchmutzig-weiße Blüthenföpfe. Blüht m Eolumbina im Mai, it ausdauernd und heit dort Guaco oder Huaco. Alle Theile viechen und ſchmecken durchdringend und etwas ecfelhaft und haben die Heilfräfte der Wafferdoften (f. d.). Der Saft oder eine Abkochung der Pflanze tt vorzüglich gegen Schlangenbiffie, über welche man zugleicd, einen aus der Pflanze bereiteten Breiumjchlag legt; ſoll eben jo gut gegen den Biß toller Hunde jein. — Heilbringende M. (M. opifera), wird in Brafilien Erba de Cobra genannt und gegen Schlangenbifje gebraucht. — Gebſräuchliche M. (M. offieinalis), heißt in Braſilien Coracao de Jesu, und wird dort wie Cascarilla und Ehina gebraucht. Milchbanm, ſ. v. a. nüßlihe Tabernämontane (ſ. d.), auch ſ. v. a. ſpitz— bfättriger Ahorn. Milchblume, i. v. a. Polygala vulgaris. Milddiftel, j. v. a. Carduus Marianus. Milchen, 5. v. a. Haſenkohl. Milhhorn, j. v. a. Acer platanoides. Milchkraut, Meerſtrandsmilchkraut (Glaux maritima), kleines, nicdriges Pflänz- hen mit jaftigen Blättern und röthlich-weigen Blumen; wächst an den Meeresufer und Salzquellen ꝛc. Sit roh oder als Gemüſe eßbar, und gibt für Nindvieh ein vorzüglich geſundes, milchgebendes Futter, weshalb man es eigens anbauen ſollte; vermehrt die Milch ver Säugenden jehr. Milchlattich (Muldgedium), Gattung der Familie Vereinblüthlerz dachziegelige, vielblüthige Hülldecke; zufammengedrücte, Fahle Schließfrüchte; borjtenfürmige Frucht: frone, — Arten: Floridaniſcher M. (M. floridanum; M. Iyratum; Sonchus floridanus, Lactuca fl.), fahler, 3—4 Fuß hoher Stengel, purpurröthlich oder ſchimmel— grünlich, an der Spitze doldentraubig; blaue Blüthen. Wächst in ganz Nordamerifa an ſchalligen Stellen uͤnd Wegrändern, blüht im Juli und Auguft und it ausdauernd. Die jehr bittere Wurzel (Gall of the earth) dient gegen Schlangenbiffe. Milchpilze, j. dv. a. Bärtling. | Milchſchwamm, ver weiße und der gelbe Pfifferling. Milditern, ſ. v. a. Vogelmilch. Milchwundkraut, j. v. a. Hieracium murorum. Milchwurz, ſ. v. a. Polygala vulgaris. Milde, im Breisgau |. v. a. Gartenmelde. h Milhomes radix, Wurzel von Aristolochia eymbifera in Brajilien, gegen Schlangenbiſſe, Wechjelfieber, Thyphus angewandt. / Miliögras (Milium effusum), ein in jchattigen Wäldern Europa's wachjendes, mib- liches Gras mit fußhohem Halm, der getrocknet zu Strohhüten und anderem Flechtwerk dient; friſch riecht e3 angenehm und wird vom Vieh gen gefrejjen. Der Same gibt gutes Mehl zu Brod. und Speijen. Milziarın (Ceterach), Gattung der Familie Wedelfarrn; auf der Wedelrückſeite bilden die Fruchthäufchen Querſtreifen. — Arten: Gebräuchlicher M. (C. offici- narum, Asplenium Cet., Grammitis Cet.), bitjchelig-faferiger Wurzelſtock; 2—4 Zoll hoher Wedel; wächst an Felſen und Mauern in Südeuropa, iſt ausdauernd und hat im Juli und Auguft Früchte. Geruchlos, jchleimig, etwas adjtringivend, und wurde früher unter dem Namen Milzkraut Häufig gegen Milzkrankbeiten, Verſtopfungen ‚400 Milzkrant — Minze. der Eingeweide, Aſthma, Waſſerſucht ze. ‚gebraucht, — Großes Milzkraut, früherer Name des buchtenfarrnartigen Wurmfarrn. 4 ar yore Milzkrant (Chrysosplenium), Gattung der Familie Gehörnt— m fruchtler; 4, felten Öfpaltiger Kelch; fehlende Blumez 5, jelten 40 Staubgefäße; 1fächeriger Staubbeutel; 2 Griffel; 2 jchnäbtlige, Tfächerige Kapfel, die fich zuleßt in einen Alappigen Becher aus— breitet und in der Mitte die glänzenden Samen trägt. — Art.: Wechjelblätterignes M. (Ch. alternifolium), ausdauernd, wächst überall in feuchten, jehattigen Gründen, hat tellerfürmige, glänzende, jtumpfaußgezähnte Blätter und einen fingerlangen, glab ten, jaftigen, nach oben getheilten. Stengel mit gelben Blumen, die im März und April erjcheinen. Geruchlos, ſchmeckt ſchwach frefienartig, diente früher als Herba Chr. als auflöjendes, gelind ſtärkendes Mittel bei Leber- und Milzanjhoppungen, Harnleiden, chroniſchen Huften x. Mimofe, ſ. v. a. Sinnpflanze (j. d.) Minze getüpfelt; abjtehende, weige oder blafröthliche, nach dent VBerblühen grünliche Kelch- blätter; 5— 9 Fruchtinoten; brauner Samen. Bald iſt der Schaft höher als die Blätter, bald umgefehrt; blüht in Ge- birg3wäldern und Doralpen des jüdlichen Deutichlands, Frank— reichs, der Schweiz, Oberitaliens x. vom Dec. bi! März. Die Wurzel iſt frisch braun, riecht wie vanziges Del, getrodinet dunfelbraun und als R. Hell. nieri s. Melampodii offtcinell, und enthält ein fettes und ein flüchtiges Del, eine ſcharfe, harzige Maſſe, eine flüchtige Säure und einen bittern Stoff. Wirkt al3 Icharfes-drajtiih-purgirendes und bredhenerre- ehe Mittel, daS im geringere Gaben den Darm: anal und bie übrigen Unterleib3organe fräftig reizt und umſtimmt, und auf das Iymphatiſche Sy— Ki namentlich auf die ſympathetiſchen Nerven fehr eilſam wirkt, findet ſomit beſonders beig roßer Torpidität ver Verdauungsorgane, bei Stockungenim Pfortaderſyſtem undallen davon abhängigen, vorzüglich veralteten Krankheiten, ſowie gegen Würmer Anwendung; ebenſo bei Geiſtesſtörungen, welchen äbmliche Urſachen zu Grunde liegen. Dient aud) gegen Hautfrantheiten. Häufig hat man in Apotheken ftatt der ſchwarzen N. andere Wurzeln, wie: Actaeu spicata, Adonis vernglis, Trollius europaeus, Astrantia major, Veratrum album. Sie find übrigens nad) ihrem Gehalt jehr verfchieden von ber Achten Schwarzen N. Mird die Wurzel pul- 4238 Nilafer — Veonnenfraut. werifirt und als Taback gefchnupft, fo verurfacht dien gefährliches Nieken. Die Hirten nehmen jte bei verjchiedenen Viehkrankheiten jtatt eines Haarſeiles. Im der Schmeiz halt man den Genuß ter grünen Blätter fir die Urjache des Blutharnens vom Rindvieh. Die Nießwurz ſtimmt in ihren Wirkungen mit Summigutt überein und wird bei allen bei bemjelben angegebenen Leiden angewendet. Die Dojts in Subitanz ift 3—5, höchſtens 19 gr. 23mal täglich. Als draftiihes PBurgirmittel gibt man fie zu 15-30 gr. im Tag, und Gemüthöfranfe ertragen noch größere Gaben. Man bereitet auch einen wäſſerigen Aufguß von Zj—nij zu 5 Vi j Colatur, wovon man täglich 9-—4 Eßlöffel vol nehmen läßt. Das Extractun Helleborni nigri gibt man zu 6-20 gr. im Ta in Pillenform. Die Tinctur u MW 60 Tropfen täglich Orientaliſche R (A. orientalis; H. officinalis) die Hippofratifer benutzten diefe Wurzel anftatt der vorigen. — H. viridis wäct in den Gebirgswäldern Mitteleuropa’s, und hat die Heilfräfte der Schwarzen N., ja joll noch Eräftiger jein. — Stinfende N. (H. foctidus), Läufe Erant, wilde Chriſtwurz, wächst in Deutjchland an Bergen und in fternigen Wal— dungen, 3. B. an und auf der jehwäbischen Alp, wo fie vom Mai bis Aug. blüht. Sie bildet einen I—) Fuß hohen Buch mit fußförmigen Blättern, und hat einen äſtigen Stengel, deſſen Blumen grünfich und etwas lederartig find. Die Wurzel und die ganze Pflanze beſitzt einen häßlichen Geruch und eine ausnehmend große Schärfe, gebört zu den betäubenden Pflanzen, und muß als Heilmittel mit großer Vorficht angewendet wer— den. Getrocknet oder gepulvert, als Decvet oder Ertract braucht man fie gegen Würmer und Engbrüftigfeii, umd ift als ſcharf-draſtiſches Mittel (R. et H. Hell, foet. s. Hell.) befannt. — Grüne N. (H. viridis), grüne Blüthen, welche im März und April ericheinen; wächst wo die vorige Art, hat gefingerte Murgelblätter , welche gegen den Herbit abſterben, und dünne Murzelfafern, welche aber noch ſchärfer, als bei der Schwarzen N. find, und wie die ſchwarze N., befonders in Viebfranfheiten, gebraucht werden, — Winternießwurz (H. hiemalis), wächst auf deutſchen Gebirgen und in der Schweiz, wird einige Zoll hoch, bat ſchildförmige gelappte Blätter und gelbe Blumen; wird auch in Gärten gezogen. Kilafer, ſchwarzgrüne, diuretiſch wirkende, aus den Sumpfgegenden Perjiens kommende Samen, die von einer Art Convolvulus oder Ipomoea abitammen jolfen. Ninſikraut, Nenfiwurzel, ſ. u. Mert. Ninſing, in China und Japan die Wurzel vom Ginſing, nur auders bereitetz als Arcanım jo geſchätzt, daß man ein Stückchen mit 48 Thalern bezahlt. Nirbinme (Nenufar), Gattung der Familie Nirenfräuter; zwitteriger, meift zblätteriger Kelch; vielblatterige Blumenfronez jehr zahlreiche, auf dem Fruchtboden jtehende Staubgefäße; oberjtändige Fruchtknoten; ſchildförmige, fißende Narbe ; verfehrt-birnför- mige, vielfächerige und vielfamige Kapfel. — Arten: Gelbe R. (N. Iutenm), ©ee- kandel Nymphaea lutea; Nupharluteum), mit braunen Wurzelfafern beſetzter Wurzel— ſtock; ſchwimmende, ſchildförmige, oval-herzförmige Blätter, 114—2 Zoll Durchmeſſer haltende Blüthen, welche, während ſie offen ſind, einige Zoll über das Waſſer empor— ragen; 5 lederige, innen dottergelbe, außen grünliche Kelchblätter; 14—16 dicke, dotter- gelbe Blumenblätter; gelbe Staubgefäße; flache, mit 18-—20 Strahlen belegte Narbe. Eine Abart hat um die Hälfte Fleinere Blüthen und behaarte Stiel. Wächst in ganz Europa in Sümpfen, jtehenden und langſam fließenden Gewäflern, tft ausdauernd und blüht von Juni bis Aug. Wurzelitocf und Blüthen (R. et. Folia Nymphaeae luteae) ſtimmen in ihrer Kraft und Wirfung mit der weigen Scerofe (j. d.) überein und werden wie diejelbe gebraucht. Die etwas betäubend riechenden Blüthen dienen ben Türken zur Vorſtellung eines veitillivten Waſſers, das bei ihnen mit verschiedenen Zu— rasen ein beliebtes Getränf iſt. Wurzelitöcte werden in theuren Zeiten gegeſſen und eignen fich alt zum Gerben und mit Milch. zeritoffen tödtet er Schaben. Mit dem Blät- terrauch laſſen fi) Grillen wertreiben. Wurzelſtock und Blätter ind zum Mäften der Schweine gut, und auch die Fiſche halten fich gern bei dieſer Pflanze auf. Noels, rother Franzöfticher Wein, wächst in der Gegend von Blois. Roethoom, in Pommern 5. v. a. gemeine Hajelnuß. Nöthbuſch, in Meklenburg 5. v. a. gemeine Haſelnuß. Nonnenkraut, der gemeine Erbraud. . Nonnetau — Obſtbäume. 429 Nonnetan, ein Burgunder Wein. | Norantea (Norantea), Gattung der Familie Guttagewächje; Iblätteriger Kelch; 5 Blumenblätier; 20-50 Staubgefäke in zwei Reihen und ehvas mit den Blumen: blättern verwachſen; meiſt Hfächerigen Fruchtknoten; lederige, +bfächerige, vieliamige Kapſel; Eapugenförmig ausgehöhlte Deckblätter am Grunde der Blüthenftielchen. — Arten: Paräa'ſche R. IN. paraönsis), Bäumchen mit zerjtreuten,, verkehrt-eirunden Blättern, endjtändiger, 115 Fuß langer Traube und Heinen violetten Blüthen; 25 gelb- che Staubbeutel; flache, ſpatelförmige Staubfädenz eirunder, 10furchiger, Öfächeriger Sruchtfnoten. Iſt in Braſilien zu Haufe. - Nordländifche Beeren, vie Beeren von Rubus areticus, welche friſch getrocfnet und eingemacht genofjen werben; dem Wein geben jie einen angenehmen Geſchmack. Rorifchtrant, in verjchiedenen deutſchen Gegenden ſ. v. a. gelbliche Reſede. Nuchtlifrucht, wohlſchmeckende Frucht von Opuntia tuna oder von der Opuntien- und Kactusarten. — — J Nüße, bra ſilianiſche, die in Handel kommenden Früchte der gemeinen Topf: Lanze (}. d.). | —2 — malediviſche, die im Handel vorkommenden Früchte der Eofosartigen Havjadpalme (j. d.) } Nu, jede Frucht, deren Kern oder Mark in einer harten Schale eingejchloffen und eßbar ift, wird mit diefem Namen belegt. Wir verftehen darunter vorzüglich die Hafel- nuß (j.d.), und wälſche Nun (j. Wallnup) die Hickory-Nuß (u. Wallnı$.) Nußſtrauch, in mehreren Gegenden Deutjchlandg ſ. v. a. gemeine Hafelnur. D. Obſt. Mit diefen Namen belegt man alle Baumfrüchte, deren Fleisch gegeffen werben kann. Der Genuß des Obſtes ift, wenn man es nicht im Uebermaß ißt, ſehr gefund, indem e3 den Stuhlgang befördert, Fühlend und auch umſtimmend auf den ganzen Or: ganismus wirkt, ohne die Berbauungsfräfte befonders in Anſpruch zu nehmen, und das Blut dünn und flüſſig macht. Für vielfitende Perſonen iſt es namentlich gut, und folls ten diejelben, wenn nicht andere dringende Gründe dagegen ſprechen, täglich etwas Obft genießen, namentlich Aepfel, welche für viele Krante oft die einzige Erquickung bilden, umd die mit Ausnahme der Magen: und Unterleiböleiden, mit denen Erbrechen und Ab: weichen verbunden ift, fat in allen Fällen gegeben werden dürfen. Die Bäume, welche . das Obſt tragen heißen Obitbäume, und gehören hieher vorzüglich: Aepfelbäume, Birnbäume, Zwetſch— gen, Bfluumen>, Kirihenbäume ꝛc (f. alle diefe). In Bezug auf ihre Größe gibt es hochſtämmiüige Bäume, welche frei in Gärten, auf Aeckern und Wieſen und on Strapen jtehen, und Zwergbäume, welde an Spalieven gezogen werden. Nach jeiner Quantität zerfällt das Obſt in wildes und edles (Gartenobft); nad) feiner innern Beſchaffenheit in Kerne und Steinobft, und nach jeiner Zeitigung in Some mers, Herbit: und Winterobſt. Wildes Obſt heikt man folches, das auf Bäu- men gewonnen wird, welde ohne weitere Pflege und Behandlung aufgewachien find, das Somit Flein bleibt und immer einen etwas herben Geſchmack behält, während dag Bartenobit, das in Gärten aus; Kernen gezogen und durch Verjegen, Propfen, Deuliren 2c. veredelt wird, den feinten, angenehmften Geſchmack hat. Kernobit ift ſol— ches, das in der Mitte des Fleiſches in einem Kernhauſe Sanienferne enthält, 3. B. Aepfel, Birnen, Quitten; Steinobft, ‚welches in der Mitte einen einzigen, Hein. eis Kern, und in demfelden den Samen hat, wie Pflaumen, Kirfchen x. ommerobjt reift im Sommer, und fault wegen feiner vielen, zum Theil ſüßlichen Säfte bald; Herbſtobſt kann im Herbſte gegefjen werden, während Winterobft erft im Winter auf dem Lager feine völlige Güte erlangt, und oft bis in den näshiten Som-- mer dauert. Am jicheriten zieht man die Objtbäume aus dei jchönften, vollkommenſten Fernen ber beiten Objtjortem, welche man 1 Zag in Waſſer einweicht, dann an einen offenen, Tuf- tigen, jonnigen, ‘gegen Nordwinde gefhüsten Plage in einen etwas lockern, ſandigen, unbedüngten Boden ausftreut, Kernobft im Herbit, Steinobft im Frühjahr, in Winkeln verfümmern die Kewnreifer wegen Mangel? an Luft und Sonne. Reinigt man die * gen Reiſer fleißig von Unkraut, ſo wachſen ſie in zwei Jahren ſo ſchön heran, daß ſie jo dick wie ein Pfeifenſtiel ſind und im Frühlinge in die Baumfchule verſetzt werben können, woſelbſt man fie nach dem Anwachjen veredelt (propft oder oculirt.) Beim Her— ausnehmen der R.ifer darf man jie nicht zu jehr von der Erde befreien, und zu lange der freien Luft ausfegen, weil die zarten Mürzelhen von der noch rauhen, ſcharfen Frühlingsluft leicht ausgetrodnet werden, und jie dann jedes Mal lange Zeit brauchen, big fie jich wieder erholen. Am deften ift 68, wenn man die Kernreifer mit dem Ballen aus dem Boden nimmt und die Wurzel gegen die Einwirkung der Luft und Sonne da- durch ſchützt, daß man fie gleich in einen Korb thut, diefen mit einem Tuch bedeckt und fie jobald al8 möglich wieder in die Erde bringt. Wenn man wahrhaft veredeln will, jo darf man dag Edelreis, z. B. des Borsdorfers, dir Reinette u. ſ. w. nur auf ein aus dem Kern gezogene® Stämmchen des Borstorfers, der Neinette u. ſ. w. impfen. Die edelſte Sorte macht ſich ganz anders, wenn fie auf eim anderes Stämmchen gejeßt wird. Nah der Neredlung muß man jedes Bäumchen wenigftend 4 Jahr lang ruhig ſtehen laffen, und erjt im folgenden Jahre oder wenn es jchon eine ſchöne Krone befom- ‚men bat, verpflanze man es an jeinen beflimmten Pla im Garten. Das hin und wieder in Anwendung kommende Berfahren tft fehr rathjam, daß man Kernftämme an den für fie bejtimmten Standoxt verjeßt, und nach 3—4 Jahren bei heiterem Wetter Morgens oder Abends veredelt, imden die auf jolche Art behamdelten Bäume weit ge: jünder und jtärfer werden und reichlichere Früchte tragen. Oft ıft es auch gut, wenn man die aus den Kernen des Edelobſtes gewachjenen Stämme wachjen läßt, ohne fie zu veredeln, weil man dadurch oft die vortrefflichiten Obſtſorten erhält. Den Bäumen, welche verjegt werden jollen, mug man möglichſt viel Wurzeln laſſen, und fie nur wenig bejchneiden, welches auch bei der Krone geſchehen muß; ganz darf diefe ohnehin nicht, ber Nupbaumen gar nicht bejchnitten werden. Jedes Baumchen follte in ein 2 Fuß tigſes und weites, gerade und nicht tiefer eingejeht werden, als es vorher ftand. Die Wurzeln muß man jchön zertbeilen, und die oben abgeftochenen Nafenftücke nicht ganz unten in's Loch werfen, weil fie da nicht Leicht faulen, und da8Wachathum der Wurzeln cher ftören als befördern. Beſſer legt man jie verkehrt um den Stamm herum, damit der Froſt nicht zu tief eindringe, und fich im Frühling einige —— unter dem Naſen erhalte, was der Wurzel bei trockenem Wetter ſehr gut bekommt. Das Verſetzen geſchieht im Herbſt, wenn die Blätter abfallen, oder im Frühling, wo die Winterfröfte wicht mehr ſchaden, das Bäumchen jchneller treibt und die Wurzel von den Verwun— dungen jich leichter erholen, und darf dabei das ftarfe Einfchlämmen mit einem jchon * Zeit lang geſtandenen und von der Sonne erwärmten Waſſer nicht unterlaſſen werden. Das Wachsthum der Bäume wird durch verſchiedene Krankheiten, wie Brand und Krebs und mehrere Thierarten gehindert. Gegen Raupen, Blattläuſe und andere Inſecten ſchützt man ſte durch fleißiges Waſchen der Rinde mit Seifenwaſſer und Urin, oder mit Kalkwaſſer. Gegen den Haſenfraß werben fie geſchützt, wenn man fie im Herbſt mit einer Auflöfung von Stinfafand oder mit Fuchsfett von unten leicht be> jtreicht. Gegen anderes Wild find fie durch einen Umband von Domen und Wachhol— dergeiträuch zu ſchützen. Das Einbinden mit Stroh taugt nichtE, weil fich die Feuchtig- feit zu jehr darin anfammelt, was dem Baum bei eintretendem Froft ſchadet. Der Ein: band muß hoch genug fein und im Frühjahr zeitig weggengmimen werben, damit fie Fein Injectenneit abgeben. Befindet fi Moos oder Flechten an den Bäumen, jo werben fie. im Februar oder März mit Kalk angemweißt, und wird dadurch nicht allein das 008, jondern auch die in der Rinde fich aufhaltende Infectenbrut: zerjtört. Das Kal: ten, welches die Baumrinde gefund erhält, ift gut gegen den Baumkrebs und den Brand, welcher vorzüglich in doige von nafjer Sommerwitterung und unverftändigem Beichneiden ericheinen. Vom Krebs werden namentlich alte oder folche junge Bäume a en, welde in tiefliegenden Gärten oder in einem feuchten Boden ftehen; er zeigt ih alg ein ſchwammiger Auswuchs, der zu verjchicdenen Zeiten im Jahr eine Abende, alles auffrefjende Jauche ausfließen läßt. Es gibt einen bffenen und einen verbor- genen Baumkrebs; letzterer greift die eblern Theile de Baumes an, ehe man vom Ochar⸗Zucker — Obermennig. 431 außen das minbefte bemerkt, und es ift fein Mittel dagegen bekannt. Der erſtere wirb ebeilt, wenn man die Rinde jammt allen jchadhaften Theilen rein ausſchneidet und die sie Stelle jogleich mit friſchabgeſchälter Weidenrinde von 2—Zjährigen Stämmen bedeckt und feſt mit Bandfaden umbindet, damit die Wunde nicht austrocknet. Auch kann man anitait der Rinde die Wunde mit dem Forſyth'ſchen Kiite beftreichen, welchen man aus einer Miſchung von 16 Theilen Kuhmiſt, 8 Theilen trockenein Kalk von altem Ge: mäner, 8 Theilen Holzafche und einem Theil Flußſaud bereitet. Will man Obftbäume in einen feuchten Boden pflanzen, To grabe man ihm auf, überdecke den Grund mit Bauschutt, welcher die Feuchtigkeit ableitet, und bringe auf denſelben 1-2 Fuß hobe gute Erde, Um ältere Bäume ſoll man die Erde alle Id Jahre aufgraben, wodurd I wie verjüngt und fruchtbarer werden. Junge Bäume wachen in Graßgärten ſchnel— er, wenn man um den Stamm herum Flachs ageln legt, da fie das Gras erſticken, den Boden mürbe und locker machen, folglich zur Kräftigung des Baums weſentlich bei⸗ tragen. Unſer Gartenobſt ſtammt meiſt aus fremden Ländern, namentlich aus dem Morgenlande, und je mehr wir gegen Norden gehen, um fo ſpärlicher wird es. Je rauher aber auch das Klima ift, um jo mehr verliert es an Güte, und im nördlichen, Europa gedeiht es nicht mehr. Ochat-Zucker, der in Perjien ſich aus den Blättern der perſiſchen Kielfrone abjondernde Saft, welcher zucker- oder weinartig ift. For ge der gemeine Löwenzahn. | Ochſenherzkraut, das geichlitt-blätterige Weißkraut, aud) Carminatkraut, mit kleinem, Feten, frübreifenden Kopf. IK Ochſenzunge CAnchusa}, Gattung der Familie Rauhblättlerz Dfpaltiger Kelch; trichterförmige Blumenfronez durch 5 ſtumpfe, flaumhaarige Deckklappen geichlofjenen Shlund; 5 Staubgefäße; 4 nüßchenartige, freie Schliegfrüchte; ausgehöhlter Grund. — Arten: Gebräudlide O. (A. officinalis), hat viel Nehnlichfeit mit dem Bor: retſch; fingersdicke, bräunliche Wurzel, welche gelind jchleimig ſchmeckt, und die einen 11, Fuß hohen, rauhen, äjtigen Stengel mit ſanzettförmigen Blättern, und blaue, auch viplette und purpurrothe Blumen treibt; diefelben erſcheinen im einſeitigen Aehren im Mat und Juni, Die D. wächst in ganz Europa auf Aeckern, an Wegen und auf un— fruchtbaren Stellen, Auf Wiefen jchadet fie dem Graswuds ſehr, da jie die andern Pflanzen unterdrüdt. Bienen bejuchen die Blumen gar häufig, und gibt auch der aus ihnen gepreßte und mit Alaun gekochte Saft eine grüne Farbe. Jung kann man ſie als Gemüſe kochen, und ift fie dann auch ein gutes Futter für das Vieh, Blüht vom Mat bis Herbit, iſt Zjährig, bisweilen ausdauernd. Die geruchlofen Wurzeln, Blätter und Blüthen (B., H. et Flores Buglossi s. Linguae bovis), jchmeden fab, ſüßlich— Ichleiimig, und wirken erweichend, Fühlend, bejänftigend, ven Auswurf be fördernd und gelind eröffnend — Italieniſche O. (A. italica), wächst an Wegen, auf Feldern und in Weinbergen des ſüdlichen Europa's und wird wie die vorige Art benütt. — Färbende, voihe D. (A. tinctoria), wächst in Spanien und dem füdlichen Frankreich wild; hatsige dunkelrothe Wurzeln, liegenden, einfachen, 2 Fuß lanıen Stengel ud hat Nehnlichkeit mit der erften Art. ir Wurzel wird in den Apsthefen unter dem Namen falſche Shminfwurzel (Alcanna sparia), zum Färben der Dele und Salben benüßt; pulverifirt gibt fie der Butter eine Schöne Farbe. — Virginiſche O. (A. virgiviana), glatter, fußhoher Stengel mit großen, hellblauen, * gelben Blumen. Die Wurzel liefert eine in Amerika haͤufig benützte rothe Farbe u minke. — —— eine Amarellen- (Sauerkirſchen-) Art; Heine Blätter, ſaure, ſehr pt veifende Früchte, ' Odermennig (Agriwonia), Gattung der Familie Roſengewächſe; Freifelfdrmiger Keldy mit Sipaltigem Saum, der fich nach dem Verblühen zufammenneigt; die Nöbre unter dem Saum mit vielen Weichitacheln bewehrt; 5 Blumenblätter, 15 Staubgefäße; 2 Fruchtknoten, 2 Griffel; 2 oder 1 häutige Schließfrucht, welche im verhärteten Kelche eingejchlofien it. — Arten: Gmeiner DO, Stein- oder Brechwurzel, König traut (A. eupatoria), fußhohe Pflanze mit gefiederten Blättern und gelben Blumen, welche im Juni erjcheinen und eine lange, ee Aehre bilden. Findet fich bei ung an Hecken und Wegen, in Wälbern, aufungebauten Stellen und Triften, Das Kraut riet 439 Oelbaum. friſch angenehm, iſt aber getrocknet geruchlos; ſein Geſchmack iſt bitter und herb. Wegen ſeiner zuſammenziehenden Eigenſchaften iſt es gut zum Gerben; außerdem wird es aber auch in hartnäcki— gen Kheumatismen amd bei Hautfrantbeiten gebraucht. Eine mäßige Gabe, welche in einem Abjud, der wiederheli zu nehmen ift, beſteht, hebt die Schlaffheit des Darmkanals und-der übrigen Berdbauungsorgane, Harnbeſchwer— ven, Shwindindht, Halsweh, und ift ein ausgezeichnetes Wundmittel. Vor dem Oeffnen der Blumen geben Blätter und Stengel eine dunkelgelbe Brühe, und die mit Wismuth wor: bereitete Wolle erhält davon eine jchöne goldgelbe, Dauerhafte Farbe. Durch Deftillation erhält man aus dem Kraut ein wohlviechendes Waſſer und ätheriſches Oel. Die Blätter werden nur von Scha— jen und Ziegen gefrejjen. Oelbaum (Olea), Gattungderfamilie Sapotillgew äche ; 4zäh— niger Kelch ; trichterig-vadförmige Krone mitätheiligem Saum; 2 ,vor= vagende Staubgefäße; kurzer Griffel mit Apaltiger Narbe; Steinfrucht wit beinhartem,, 1—2jamigem Zac. Arten: Achter O., ge meiner Olivenbaum (0. europaea), jehr nütslicher Baunı, welcher im Orient, in Syrien, Afrika, Griechenland ꝛc. wild wächst, jedoch daſelbſt, gleichwie in Portugal, Spanien, Italien, dem füd— S ar lichen Frankreich ꝛc. mit großem Fleiße gezogen wird. Wild wird Dura er ungefähr 10, kultivirt oft über 30 Fuß hoc, und hat zumeilen Ki einen doppelten und dreifachen, S—10 Zoll dicken Stamm, welcher ; faft die ganze Länge hinauf mit weihlich-grauen, unregelmäßigen Aeſten und Zweigen beſetzt ift. Die lanzettförmigen Blätter ſind ſteif, Tederartig, ven Weidenblättern ähnlich, und zwiſchen denſel⸗ ben erſcheinen weiße Blumen, welche dichte Trauben bilden und eiförmige Früchte (Oliven) hinterlaſſen, die jo groß wie Kirſchen und Zwetſchgen, zuweilen. noch größer jind, anfangs grün, dann röthlich und zuletzt Schwarz ausſehen. Der Nutzen dev Oliven ift fehr groß. Ganz reif haben fie wohl eimen berben Gejchmad, und find vol ohne Zucer, Salz und Pfeffer nicht genießbarz un— reif hingegen werben ſie mit Salz und Gewürz eingemacht und in verichtedene Länder verjendet, wo fie wie Capern an Brühen und verjchtedene Speiſen kommen. Ihr Hauptmusen beſteht übri— gens darin, daß man aus ihrem Fleiſche das vortrefflichſte Del — Dfliven- oder Baumöl (Oleum olivarım) — gewinnt, zu deſſen Bereitung jich die Fleinen, ‚aber. veifen, doch nicht überreifen Früchte am beiten einen, und von dem man. verichiedene Sorten at, welche ihre größere nder geringere Güte theils der Spielart, theils dem Boden, vorzüglich aber der Fruchtreife und Behand— luͤngsweiſe· verdanken. Das veinfte oder Jungfer nöl hat eine ſehr belle, weiße Farbe, einen angenehmen, ſüßlichen Geichmad und wird durch gelindes Preſſen der vollkommen veifen Oliven Aechter Delbaum. aleich nach dem Einfammeln gewonnen; das weiße Baumöl erhält man duch ſchär— fereg Preffen, und durch noch Ichärferes dag weiße Provencerdl, welches aber auch weit geringer it und von dem man mehr erhält, wenn fie durch mehrtägiges Liegen eine Art Gährung erlitten Haben. Das grünlichegelbe, gemeine Baqumöl hat einen. ſchwachem Geruch und einen milden Geſchmack, und wird durch eine Vermiſchung des Rückſtandes non der vorigen Sorte mit kochendem Waſſer oder duch ein Leichtes Preſſeu der Früchte gewonnen. Wird der Nücitand von der vorigen Sorte mehrmals jcharf gepreßt, jo erhält man ein grünliches, diefliches Del von unangenehmem Geruch und Geſchmack. Reines Dlivenöl, welches bei uns jedoch größtentheil® mit Nuß- oder Mohnöl vermifcht it, wird wie die andern milden, fetter Dele innerlich und vorzüglich äußerlich angewendet. Man braucht es namentlic, bei Injectenftihen und Schlan- genbifjen. Es erſetzt in ſüdlichen Ländern das thieriſchegett faſt ganz. Innerlich und f Delbaum — Delpalme. 433 äußerlich wirft e8 lindernd, erweihend und ſchmerzſtillend; auch wird es gegen Gifte, gegen die Gicht, Steinfchmerzen md andere Mebel gebraudt. Das Baumöl verwendet man Häufig zur Bereitung der Seife, zur Delmalerei, Buchdruckerfarbe, fowie zur Bertilgung der Wangen, wenn der Saft des gemeinen Wermuths unter dafjelbe gedrückt und die Fugen und Niten der Bretter, wo ſich diefe jchlimmen Säfte aufhalten, damit bejtrichen werden. Miſcht man Baumöl unter Kalk, jo wird das Mauerwerk dadurch nicht blos mehr gegen Feuchtigkeit, jondern auch gegen Ungeziefer verwahrt bleiben. Die Rinde ift bitter adftringirend, und wirft ſammt den Blättern des Oelbaums jehr fieberwidrig. In den wärmiten Ländern ſchwitzt aus dem Stamme ein Harz, das Olivin, cine eigenthümliche kryſtalliſche Subitanz, dem Storax ähnlich, enthält, als Näuchermittel dient, und auch fieb erwidrig ſein joll. Del und Oelkuchen find ein gefhättes Brennmaterial, und das marmorartig ges majerte Wurzel und Stammholz, welches cine ſchöne, grünlich-gelbe Farbe mit ſchwar⸗ zei Flecken und Adern hat, eine gute Politur annimmt, dient zu allerlei künſtlichen Tiſchler⸗ und Drechslerarbeiten. Früher juchte man den Körper durch Einreiben mit dent Del zu jtärken, und noch jest juchen die Morgenländer durch Einreiben des Oels auf den ganzen Körper anjtedende Krankheiten von fich abzuhalten. Schon in den älteſten Zeiten jtand der Oelbaum im größten Anjehen, und ein Delzweig galt für ein Sinnbild des Friedens und der Ruhe; ein Kranz davon war bei den Griechen die größte Auszeichnung für Berdienfte um's Vaterland. Die Pflanzung und Beredlung des Dlivenbaums, welcher gegen und über 2000 Jahre alt wird, gejehieht gerade wie bei unjern Obſtbäumen. Auch gräbt man die Wurzeln blos, ſchneidet die Inorpeligen Auswüchſe (Eier), welche ſich Häufig daran zeigen, ab, und Legt fie in die Erde. Dieſe treiben gerade Stämmchen, welche, nun zu Oelbäumen hevanwachfen. Im Deutſchland fommt der DO. im Freien nicht fort, trägt wenigitens feine Früchte, und felbft in Ge wächshäuſern erreichen dieſelben jelten ihre Vollkommenheit. In Louifiaua, Carolina ac. trifft man Oelbäume, welche noch weit größer, ertragsreicher und ſchöner als die italienischen jind, und ein gleich gutes Del liefern; er heißt amerifanifcher O. (O. americana). — Warziger D. (O. verrucosa), wächst am Kap, hat erbjengrofe Früchte und wird dort gegen Diarrhöen gebraucht. — Ausgerandeter DO. (O. emarginata), die Jrüchte werden am Kap gern gegefien. — Kleinfrüdtiger DO. (0. mierocarpa), dient in Cochinchina als zertheilendes und diuretifches Heilmittel, — Wohl riehender O. (O. fragrans), die wohlriechenden Blüthen werden. dem chineſiſchen Thee beigemiſcht, um ihm den bekannten, angenehmen Geruch zu geben. Oelbaum, wilder, ſ. v. a. Oleaſter. Oelbaum, unächter, oder böhmiſcher, oder ſchmalblätteriger, ſ. v. a. Oleaſter. — Oelbaumgummi, Delbaumbarz (Gummi olea), das Elemi der alten Officinen, welches von allen Oelbäumen in Aegypten, Aethiopien und Italien abgeſondert wird. Oelgurke (Telfairia), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; zweihäufig; bei den männlichen Blüthen iſt der Kelch glodig und tief 5fpaltig; 5 efranzte Blumen- blätter, 5 Staubgefäfje; bei den weiblichen Blüthen ift der Kelchfaum überweibig, Zzähnig, 5 gefranzte Blumenblätter; walziger, gefurchter Fruchtknoten; hlappige Narbe, Länglich gefurchte, 52mbfäãcherige Beere mit zahlreichen Samen, jeder in einer lederigen, nußhülſenartigen Haut eingeſchloſſen. — A rien: Fuüßzehige O (T. pedata; Feuillaea ped.; Joliffia africana), hübſcher, oft Über 100 Fuß Hoher Schlingitrauch,, deffen Stamm manchmal 11 —2 Fuß im Umfang hat; weibliche Blüthen einzeln, die männlichen in 6—8 blüthigen geftielten Trauben. Die gurkenartige, dickſchaalige Beere wird 1148 Fuß lang, hat gegen 12 tiefe Furchen und eben ſoviel Rippen; über 200 Samentörner in einer Frucht. Im ſüdlichen Afrika an Waldrändern heimijch, wächst auch an der Küite von Zanguebar, heißt bei den Indianer Koume und wird auf, Maskareuhas Kıltivirt. Aus den eßbaren, guten Samenfernen preßt man ein Del, welches dem feinsten Oliven⸗ Öle gleichlommt. Der fleifhige Fruchtbrei ift ungeniehbar. Delmagen, Delmägen, |. v. a. Mohn. Oelnuß, ſ. v. a. Beernuf. : Delpalme, guineijche (Klaeis guineensis), eine Palmenart mit faferiger, leder— artiger Fruchthülle, aus welcher wie bei dem gewöhnlichen Oelbaum Olivenöl gawonnen 28 434 Delrettig — Ohnblatt. ‚wirds ed ist als Palmenöl bekannt, weiß oder gelblich, won butterartiger Conſiſtenz lieblichem Geſchmack und veilchenartigem Geruch. Dieſer Baum iſt auch nach Amerika verpflangt, hat einen ſchönen, geraden, ſtarken Stamm, welcher von den bleibenden Blatt: ftielen wie mit ſtumpfen Stachel beſetzt erjcheint, geftederte, gegen 15 Fuß lange Blätter. Gegen Abend verbreiten die Blüthen einen Tieblichen Anisgeruch, während die Früchte den Pflaumen gleichen. Das vorzüglihe Del kommt friſch an Speiſen, in der Medicin dient e& zum Ginreiben auf Sroftbeulen, zur Zertheilung gichtiſcher Knoten und zur Erweihung der Gejhwüre Alt nimmt es einen übeln Geruch an und dient dann blos noch zum Brennen. Häufig wird es vermiſcht, oder aus Baumöl und Wachs, oder Schweinefett und Hammeltalg mit einer Beimiſchung von Eureumewurzel nachgemacht, Die Stämme find gut zu Bauholz. Delrettig, chineſiſcher (Raphanus sativus, sinensis oleiferus), eine Spielart der Gartenrettigs, ein einträgliches Schotengewächs, welches wie der Reps gebaut wird. Die Heine Wurzel wird nicht benützt, um fo mehr aber der große umd Aftige Stengel, an welchen fich mac der Blüthe eine Menge Schoten mit zahlreichen Samen anſetzen, welche ein vorzügliches Baumdl und beim Kaltichlagen ein ausgezeichnetes Speiſeöl ges benz; er joll zur Halfte jeines® Gewicht? Del liefern. Der von dem verbrannten Del gewonnene Ruß dient zur Bereitung chinefischer Tuſche. Vermiſcht man dad Del mit ungelöſchtem Kalke, jo wird dadurch daS damit bejtrichene Holzwerf vor Würmern ge fichert. Die Berpflanzung des chinefischen D. entipricht nicht in allen europäiſchen Ländern den gehegten Erwartungen, indem deſſen Anbau nur für milde Gegenden empfehlens- werth ift. Er will ein lockeres, jandiges, niedrig gelegenes, Fräftiges, fonniges, nicht friſch gedüngtes Erdreich, in welches man ihn im Herbſt oder im April recht weitläufig jet. Die Herbitiaat verdient den Vorzug, indem fie bis zum Frühjahr ſchon jo er— ftarkt ift, daß die Erbflöhe ihr wenig mehr fehaden können. Man muß ihn fleigig vom Unkraut reinigen, und die fich gern umlegenden Stengel mit Stangen wie vie Bohnen unterjtüßen. Sowie die Stengel wei werden, ift er reif, und wird er dann abgehauen, in Bündel gebunden und gedroſchen. Den Samen breitet man hierauf noch 8—14 Tage auf Tüchern aus, dann Schlägt man Del daraus. Das Stroh wird von Schafen und die Spreu vom Rindvieh gern gefrefien. Delröschen, ſ. v. a. Hellborus niger. Delfamen, in mehreren Gegenden Deutichlands f. v. a Mohn. —_ Oelſenich (Thysselinum), Gattung der Familie Doldengewächſe; jtimmt in ben ecke ſo ziemlicdy mit der Gattung Haarftrang überein, und hat Ijtriemige len, — Arten: Sumpf-O. (Th. palustre; Selinum pal,; S. sylvestre; 8. Thysselinum; Thysselinum sylv.), äftige, hellbräunliche Wurzel, welche voll Fleberiger, ſcharfer Milch ift, und 4 oder mehrere gefurchte, 2—5 Fuß hohe, röhrige Stengel mit abjtehenden Aeſten treibt; große, meift mehrfach geftederte Wurzelblätter auf langen, röhrigen Stielen; tieffiederipaltige Blättchen; große Dolden mit 20—30 innen flaume haarigen Strahlen und weigen Blumen. Wächst an Graben und Teichen, feuchten und ſumpfigen Wiejen, blüht im Juli und Auguft, und ift Zjährig. Die ftarf und unangehm, etwas terpentinartig riechende Wurzel ſchmeckt ſcharf gewürzhaft, bitter, zulegt brennend, und war früher als Oelſenich- oder Deljenigwurzel (R. Thyss. s. Olsnitii) gebräulich, findet auch jett wieder Anwendung gegen Epilepfie, welche davon wenig— jtens jehr gemildert werden jol. Die Slaven benügen fie wie Ingwer. Ihre Beſtand— theile find: Weichharz, ätheriſches Det, Gummi, Schleimzucker, eine eigenthümliche Säure und einen gelbfärbenden Stoff. Häufig wird fie mit der ſchwächer riechenden und jchmedenden Wurzel des Wiejenfilaws verwechjelt: diefe ift augen ſchwarzbraun. Defterreicher, eine Weinſorte, |. v. a. grüner Sylvaner. Ohnblatt (Monotropa), Gattung der Familie Heidegewächſe; 4—Öblätteriger Kelch und Blumenkrone; 8—10 unterweibige Staubgefäße; Iwinkelig, am Grunde 2lap- pige Staubbeutel; von 5 Drüſen umgebene Fruchtfnoten; 4—5fächerige und ſchalſtückige Kapjel; an beiden Enden geflügelte Samen. — Arten: Gemeines DO. (M. Hypo- pitys; Hyp. multiflora), ſchmarotzt in fchattigen Wäldern in Europa, Afien und Ame— rifa, auf den Wurzeln von Kiefern, Tannen und Buchen; treibt einen 3—8 Zoll hohen Stengel, welcher wie die ganze blaß ftrohgelbe Pflanze wachsartig ift, endigt im eine vielblüthige Traube; furzgeftielte, wohlriechende Blüthen; wird durch dag Trocknen dun— Ohnmund — Dleander. 435 felbraun und riecht dabei vanillenavtig; ändert ab, blüht im Juli und Auguſt, und leiſtet gepulvert Ben Hülfe gegen den Huften R der Schafe und Rinder; bildet in Schmeren ein Univerfalmittel. Man gibt dem Vieh täglich je nach der Stärke des Huſtens 2—6 Hände voll in ver: ſchiedenen Gaben. Ohumund (Phascum), Gattung der Familie Haubenmooſez endftändige, geſchloſſen bleibende Keimbüchſe, welche zulcht unregelmäßig aufplakt. — Arten: Pfriemenblätteriger DO. (Ph. subu- latum), 1-2 Linien hoher, meist aftlofer, zuerſt grüner, dann brauner Stengel; Fugelige Keimbüchie ; feingeförnte, grubenpunktigeKeimkörner; an Gräben, in Gärten, aufdle Fern, anMauern imFrühjahr undHerbft. Ohrblume (Otanthus), Gattung der Familie Bereinblüthler; vielblüthige Blüthenköpfe mit zwitterigen Blüthen; glockige Hülldecke; dachziegelige Hüllblälter; flache, zuſammengedrückte Blumentron- röhre; über den Fruchtknoten verlängerten Sporn; kantige Schließfrüchte, — Arten: Meerjtrand 3: OD. (0. maritimus), nette Pflanze mit 6-12 Zoll langen, jchneeweißfilzigen, äſtigen Stengeln und ova— Ien, ſchneeweißfilzigen Blättern; wächst an den Kü— ften des Mittel und atlantiichen Meeres, iit aus— dauernd, blüht vomJuli bis Sept., und wirdjeit den älteften Zeiten gegen Bauchflüſſe, Hamoptyſis, Nieren und Blaſenkrankheiten gebraucht. Gemeine Ohrblume. Dr in mehreren Gegenden Deutfchlands |. v. a. gemeiner Ahorn. Ohrmörchel, ſ. v. a. gemeine Morchel. Ohrpilz (Exidia), Gattung der Familie Hutlinge; der Hauptfeimboden tjt eine weiche, gallertartige Maſſe oben kahl, glatt und eben, unten zottig oder runzelig. — Arten; Judas-Ohrp. (E. Auricula-Judae), jitend, troden und mehr ſchwarz, bei— derfeit3 aderigsrungelig, unten etwas zottig; 2—5 Zoll breit, 1—2 Zoll im Durchmeſſer, aleicht oft einem Menſchenohre und hat auf der glänzenden Oberfläche zerftreute Käp— hen. Unter den Namen Hollunderjhwanm (Fungus Sambuci), wird er als kühlendes, austrodnendes, etwas zufanmenziehendes Mittel bei Augenfrankheiten, Halzentzündungen ac. gebraucht, indem man den getrock— neten Pilz oder das Pulver davon auflegt. Riecht friſch eigenthümlich, ift geſchmacklos, und heißt aud) Judasohr (Tremella Aur.-Jud.) Dlampi-Harz, bei alten Schriftitellern f. v. a. Kopal oder Animeharz. Ein den Kopalähnliches, aus Amerika fommendes, von einem unbefannten Baume ſtammendes Harz. Dlandsbirne, eine gute edle Birne, welche bis zu Neujahr dauert, auf einen ziemlid) großen, reich tragenden Baume wächst, und zum Rohgenuß, zum Moften und Schnißen gleich vortheilhaft iſt. Oldenlandie (Oldenlandia), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwitteriger, überweibiger, 4ſpaltiger oder Azähniger Kelch; ungeflügelte Röhre; rad- oder röhrentrich— terförmige, Alpaltige Blumenkrone; 4 Staubgefäße; Achalſtückige, aufſpringende Kapfel. — Arten: Doldige O. (O. umbellata), die innen orangeurothe, —4 Fuß lange Wurzel treibt mehrere weitichweifige, Aſeitige Aeſte mit gegenjtändigen borjtigen Blättern, kopfig gehäuften, faſt doldigen Blüthen; an jandigen Stellen au’ Java und in Oſtindien, wird dort auch gebaut, heit Che, it augdauernd und blüht vom Juni bis Aug. Die Wurzel dient gegen Hautfranfheiten, und die Blätter als auswurfbeförderndes Mittel, Baumes wolle wird mit der Wurzel jehr ſchön und dauerhaft roth gefärbt. Dlder, in mehreren Gegenden Deutichlands ſ. v. a. Eleberige Erle. Oleander, (Nerium), Gattung der Familie Drehblüthler; ätheiliger, am Grunde Ichuppiger Kelch; 5theilige tellerförmige Blumenfrone, am Ende mit Nebenkrone von ge- jhligten Schuppen; fadenförmige Anhänge am pfeilfürmigen ENG; walzenförmige. 5 436 * Oleaſter — Dpium, Balgkapſel mit vielen Haarfchopfigen Samen. — Arten: Gemeiner O,, Rofen- lorbeer (N. Oleander), ſchönes Gewächs mit Langettartigen, fteifen , unten kahlen, oben dunkelgrunen, fiedernervigen und punktirten Blättern; Blüthen in Trugdolden mit kleinem, rothen Kelch und roſenrother, ſelten weißer Blumenkrone. Wächst im ſüdlichen Europa, nördlichen Afrika, im Orient ꝛc. als 8—15 Fuß hoher Strauch oder Baum wild, und wird bei und Häufig in Gärten kultivirt. Verlangt eine gute, fette, mil etwas Sand vermifchte Erde, im Sommer viel Sonne und Feuchtigkeit und blüht vom Juli bi8 Sept. Auf einem Falten Standort fallen die Blüthen ab. ird durch Wurzelfprofien, Ableger und Stecklinge fortgeflanzt. Gehört zu den narkotiſch-ſcharfen Pflanzen und iſt kultivirt ſchädlicher als wildwachſend. Der Blaͤtterſaft ſoll, innerlich genommen, Menſchen und Thiere tödten, und Schafe und Ziegen ſollen ſchon von dem Waſſer ſterben, in welchen Dieanderblätter lagen. Der Geſchmack iſt bitter und fcharf und erregt bei an— haltendem Kauen Entzündung. Früher brauchte man den Pflanzenjaft gegen chroniſche Hautausichläge. — Wohlriehenver DO. (N. odoratum), hat größere Blumen und viel: Fach fädig-geſchlitzte Schlundſchuppen; wächst in Oftindien, wird aber auch bei und ful- tivirt; wirkt wie die vorige Art. Die Wurzelrinde wird Außerlih gegen Haut ausjihläge gebraucht; fie wird abgefotten und der Kranke kalt damit gewaſchen. — Ruheſtillender D. (O. andidysentericum), findet fich im warmen Aſien, im ſüd— lichen Rußland ꝛc. ald Bäumchen oder Strauch, hat eirunde, gejtielte Blätter, weiße Blumen und einen Jasmingeruch. Die herbe, angenehm bitter ſchmeckende Ninde iſt gut gegen Ruhr und hartnäckige Duxrchfälle, und kommt ald Eonejjirinde zu und. — Hicher gehört auch die gleichwirfende Alftonia, welche in Ehina theilweile wie Enzian benügt wird. — Die Kamatie wird in Amerifa zw den narkotiſch-ſcharfen Sitten gezählt. — Oleaſter, -(Elaeagnus), Gattung der Familie Proteengewächſe; zwitterig oder vielehig; roͤhriger, Ablätteriger Geſchlechtshülle; 4-5—6—Sipaltiger,, glodenförmiger Saum; 45—6—8 Staubgefühe, 1 ee fadenförmige Griffel; jteinfruchtartige Hüllfrucht, welche aus der beerig gewordenen Gefchlechtspüllenröhre beſteht und eine Lamige Nußhülſe enthält. — Arten: Schmalblätteriger, wilder Delbaum. (E. angustifolia), jchöner, 18—22 Ruß hoher Baum mit langen ſchmalen, weidennr- tigen Blättern, oben dunkel unten blaßgrün, über und über wie gepulvert ausſehend. Zwilchen denſelben erſcheinen im Juli Kleine, gelbe, angenehm und oft bis zur Betäubung, ftarkriechende Blumen, welche Eleine, olwenartige Früchte binterlajien. Der O. wächst im ſüdlichen Europa, in Kleinafien, ja ſogar in — wild, laßt ſich durch Samen und Ableger leicht fortpflanzen, und kann auch bet ung in einem etwa3 feuchten, guten Boden fultivirt werden. Er taugt namentlich zu Heden. Die Früchte werden gegeſſen fein Holz ift ala Nutzholz geioäst, und aus den Zweigen und Blättern erhält man eine Ihöne grüne Farbe. Die Blumen find eine gute Weide fiir die Bienen. Eine aus den Blüten bereitete geiftige Flüffigfeit, welche nach denſelben erde oder himbeerartig riecht, leiſtet vorzügliche Diente gegen faulige Fieber. Dive, |. u. Delbaum. Dlivenbaun, j. v. a. Delbaum. Olivenöl und ähnliche Artikel F. u. ODelbaum. Oltwurzel, |. v. a. Mantwurzel. Opium, |. u. Mohn. | Ohinm, Dr. Weber jagt über diefes wichtige Mittel: Das Opium iſt der einge- dickte Saft der grünen Kapjeln und übrigen heilen de Papaver somniferum.: Man bat die Wirkung des Opiums verjchieden beurtheilt, allein es ift nach genauen Beobach— tungen ausgemacht, daß Fleine Gaben des Opiums bei der Mehrzahl der Individuen erregend umd beledend wirken, größere Gaben hingegen betäubend und abjpannend. Die Hauptwirkung verdankt dad Opium nach der neuen Chemie der im Opium enthaltenen Dpiumjäure oder Meconjäure, dem Morphium nämlich, dem Opiumalfaloid, dem eigentlichen wirkſamen Beſtandtheil des Opium. — Sir jehr Eleinen Gaben ange: wendet, vermindert das Opium die Senfibifität, und bringt eimen Zuftand von Ruhe hervor, welcher zum Schlaf führt. Dieſe Wirkung iſt vorzäiglich auffallend ‚wer der Kranke viele Schmerzen erleidet. In etwas größeren Gaben wirft es als Fräftiges Reiz— mittel, es vermehrt die Kräfte, die Frequenz und Bälle des Pulſes, ſowie die ihierifche RX Schlafloſigkeit, wenn nicht Kongeſtionen nach dem Gehirn die Urſache find, Optum. 437 Wärme und Musfelkraft, es erhöht die Geiftesthätigfeiten. Allein bei längeren Fort- gebrauche und fteigenden Gaben, erfolgt auf diefe Erfcheinungen im kurzer Zeit Mattigkeit, Echwere in Kopfe, allgemeine Abipannnng und ein unruhiger aufgewecter, nicht er- quickender Schlaf. In arogen Gaben ift es eines der heftigit evregenden narkotiichen Gifte. Man wendet dad Opium jehr oft: zu Stillung der Schmerzen, zu — der erner zu Verminderung der aufgereizten Senſibilität, und vorzugsweiſe in den meiften srganifchen Krankheiten an. Schr gute Wirkung zeigt e8 bei den Durchfällen nicht entzundlicher Art (jedoch auch hier mit Heinen Gaben von Ralomel), bei Ruhr, Cholera. Bei dieſen Krankheiten iſt es ein unerſetzliches Mittel, und man ſollte ſich nicht ſcheuen, es auch im Kindesalter zu geben, wenn man bemerkt, daß dieſe Krankheiten einen ſchlimmen Verlauf nehmen wollen. Ferner wird das Opium bei Wechſelfiebern, in Berbindung mit Tartarus emeticus oder China gegeben. Bei Neuralgien, bei allen nervöſen und frampfhaften Zuftänden wird ed angewendet. Bei dent Delirium tremens iſt & ein vorzügliches Mittel. Im Tetanus und in der Waſſerſcheu gibt man e8 in jehr großen Gaben. — Als Gegenanzeigen find zu betrachten, alle wahre Entzündungen und entzündliche Fieber, Kongeftionen nach dem Gehirne, Stodungen in den Unterleibein- geweiden, weil es Verjtopfung bewirkt; ferner dag Findliche Alter und große Reizbarkeit mit plethoriichenm Zuſtande. Dagegen ift dad Opium bei allen afthenifchen Entziindungen und Tiebern, in Ver— bindung mit Ralomel, Nitrum, Salmiak, von größten Nutzen; in aſtheniſchen Blut- flüſſen, jo im ae) mit Peitrum, Digitalis, jelbft mit Fleinen Gaben von Ipeka— fuanha, und ſelbſt bei den Blutbrechen Teijtet e8 herrliche Dienfte. Es tit ein Haupt- mittel gegen alle Krämpfe, indem es allgemeine Schweiße hervorbringt; im der Hyſterie älterer Perſonen wirkt & in Meinen Gaben faft ſpezifiſch. Bei Gangraena senilis ik 03 jehr von Nugen. Eine merhvürdige Wirkung ded Opium ſah man bei einer bös— artıgen Scharlach-Epidemie, wo bei Annäherung der Krifis Krämpfe im Halje, Hinfäl- ligfeit des Körpers, überhaupt ein fo jchlechter Zultand bei den Kindern eintrat, daß man den Tod zw erwarten glaubte; hier rettete eine oder zwei Dojen Laudanum, zu 4—8 Tropfen gegeben, vielen Kindern das Leben, e8 trat bald ein befferer Zu— ſtand em. Hier winden gewiß viele Aerzte nicht getraut haben, da Laudanum zu geben, während es ein alter Land-Chirurg getroft reichte, obgleich derjelbe im Anfange wahrjcheinlich felbft nicht wußte, warum er dieſes Mittel gab, allein er hatte die Freude, augenscheinlich vielen Kindern das Leben gerettet zu haben. Aeußerlich benüst man dag Opium zu Einreibungen, zu VBerbanpdfalben, zu Bflaftern, zu Augenwaſſern, theilg wegen feiner beruhigenden Wirkung, theils aber auch, weil es zugleich tonifch, fräftig erregend, nämlich belebend und dadurch hei— lend wirkt. Ferner wendet man ed in Subftanz als Pille, oder in Tinftur auf hohle Zähne an. Zu Klyſtieren wird es benützt, theils als ſchmerzſtillend, theilg aber um erſchöpfende Diarrhöen zu heben. Sehr wirkſam zeigen ſich Einreibungen von Opium mit flüchtigen und geiſtigen Mitteln, bei en rheumatiſcher, arthritifcher Art, bei Gelenksſchmerzen von Säfteanhäu Torpor in den äußern Organen. Mas die Präparate von Opium und ihre Dofen beirifft, jo wirkt das Opium purum am fräftigften, 1. — U — 1 — 13 gr. ftündlich oder zweiſtünd— lich gegeben, kann als eine fleine Dofis angefehen werden; — 1 gr. al? eine mittlere Doſis; und 2 — 3 gr. als eine.große Doſis. Selbſt im Te- tanus und Belirium tremens darf die Doſis von gr. 3 felten überſchritten werben, und immer ift die Wirkung einzelner Dofen abzuwarten, ehe man eine neue Dofis reicht. — Das Extractum Opii aquosum, wird in gleicher Doſis wie das Opium purum verordnet. — Die Opiumtinkturen, wie die Tinctura the- baica s. simplex; Die Tinctura Opii crocata s. Laudanum liquidum Sydenhami; und die Tinetura Opii vinosa, enthalten in 10-12 Tropfen gr. j Opium, und werben nad) dieſen Berhältniffen zu 3-5—10 höchſteus 20 Tropfen verordnet. — Die Tinc- tura Opii benzoica s. Elixir paregoricum, wo 3j Tinetur gr. 2% Opium enthält (außerdem Benzoefäure und etwas Kamıpher), wird zu 4-8—15—25 Tropfen gegeben. — Der Syrupus Opiatus s; Diacodion enthält in 3j, gr. ij Opium. — Das Pulvis ung und bei Unthätigkeit, bei nervöſem 438 Opiumalkaloid — Drleanbaum, Doveri wird zu 6—-10—15 gr. gegeben, und iſt ein ſehr beruhigendes, ſchmerz⸗ und krampfſtillendes Mittel. — Der Thexiak, die Opiumlatwerge, Electuarium Theriaca, wird ſelten mehr angewendet; Zj enthaͤlt gr. v. Opium. — Einige rühmen auch die Aqua Opii destillata. — Die Do5id in äußerlicher Anwendung ift die 2>—Sfache. Optumalfaloid. Man bedient ich des geruche und farbelofen reinen Morphiumg, das nur in Weingeift, Aether oder fetten Delen auflöglich ift, gewöhnlich nur in Verbindung mit Säuren, entweder ais fchwefelfaures, Morphium Sulphuricum; oder ejjig: jaureö, Morphium aceticum; oder ſalzſaures, Morphium muriatieum. Dieje Präparate wirken beruhigend, Schmerzitilfend, und doch nicht jo betäubend und lähmend wie das reine Opium, ımd regen auch das Gefäßſyſtem nicht jo auf. Mean hat fie in der Schwindfucht angewendet, um den Huftenreiz zu wermindern; ebenſo jollen fie den Schweiß bei Schwindfüchtigen vermindern. Sehr wirkſam ift das Morphium bei Neu- ralgien, ſowohl innerlidy als Außerlich, als endermatiſch angewendet Gu 4,— 1% gr. applicirt, entweder rein oder mit Zucker aufgeftreut.) Auch als Einreibung bei Nerven: jhmerzen, Gichtſchmerzen, bei Hämorrhoidalfnoten zeigt 8 fich nützlich. Man gibt das eſſigſa ure Morphium in Pulver auch in Auflöfung mit Aether zu Yo—V—), gr. 2—Imal täglich. Die Doſis des ſchwefel- und falzjauren Morphiums iſt dieſelbe. Opoponar (Opoponax), Gattung der Familie Doldengewächſe; undeutlicher Kelch— rand; rundliche Blumenblätter; ſehr kuürzer Griffel; am Rücken flache Spaltfrucht; Atheiliger Fruchthalter. — Arten: Aechte DO. (O. chironium; Pastinaca opop.; Ferula op; Laserpitium op.), dicke, fleiſchige, 2 Fuß lange Wurzel, außen ſchwarzbrauͤn, innen weiß, mit gelblichem Milchſaft; aufrechter, 5—10 Fuß hoher‘, markig-röhriger, geriliter Stengel; jchr große, 2—3fach gefiederte Blätter, durch Bürſtchen eiwas rauh, oben fait glatt; 10—20 jtrahtige Dolden; goldgelbe Blüthenftiele und Blüthen ſehr flache gelblich-braune Spaltfrucht. Iſt ausdauernd; wächst im ſüdlichen Europa an dürren, ſonnigen Stellen, auf Schutthaufen ꝛc., blüht im Juni und Juli. Aus Einſchnitten am een Stengeltheil fließt ein Gummiharz (Opoponax; Gummi resina Opop.) welches reizend und ziemlich wie das Ammoniakharz wirkt. E3 gibt O. in Körnern, (O. in granis) und DO. in Kuchen (O. in placentis). Erjtere erhalten wir in unregelmäßigen, haſel⸗ oder wallnußgroßen Stücken von röthlichegelber oder bräunlicher Farbe, augen bejtäubt, am Bauch wachgartig glänzend, gelblich-weiß; fie riechen Tiebftöcelartig, ſchmecken aromatiſch, verbreiten angezündet einen Knoblauchgeruch, und beftehen aus Harz, Gummi, einen milden Ätherigen Dele, etwas Wachs ıc. Die zweite Sorte iſt eine große, grau> braune Mafje, in Geruch und Gefchmad weit weniger ſtark und angenehm. Leiſtet al? Wundmittel ausgezeichnete Dienfte, und ift veinigend und ungemein heilfam; wird als Pflafter aufgelegt oder al3 Pulver aufgeftreut. Orange, Drangebaum, f. v. a. Drangenagrumes ſ. u. Agrume, Pome- ranze und Citrone. Drangeletten, Eleine, unreif getrocknete Pomeranzen. Orangenblüthenöl, das ätherige Del der Blülhen der Orangen-Agrumez ein vorzügliches Parfüm. Orelbaum, ſ. v. a. Mehlbeerbaum. Orleaubaum (Bixa), Gattung der Familie Orleangewächſez öblätteriger, abfälliger Kelch; 5 blumenblätterige, freie, zahlreiche, unterweibige Staubgefäße; einfacher, langer Griffel; 2 ſchalſtückige, borſtig-weichſtachelige Kapſel; 8—40ſamige Samenträger; von einem mehligen und farbigen Mark umgebener Samen. — Arten: Aechter O. (B. orellana), unter die vielen nützlichen Bäume der neuen Welt gehört auch der O. Er wächst in Südamerika an feuchten Orten, an Bächen und Gräben wild, wird aber dort von Europäern an Wegen, auf freien Plätzen ꝛc, gezogen, und zeigt in feinem Wuchfe _ jehr viel Nehnlichkeit mit dem Pflaumenbaum. Sein Trautartiger Stamm hat eine bräunliche Rinde, die obern Zweige find gelblich, die jungen Triebe oft purpurfarbig punktirt; die immergrünen Blätter find lang und Ger Sig gewellt. An den Zweig⸗ enden ftehen die Blumen in dichten, traubenförmigen Büfcheln; fie find blaßroth und jo groß, wie wildeNtye:, und hinterlaffen linglichrunde, mit Borften beſetzte Samenkapſeln von der Größe unferer Pflaumen. Zuerft find fiegrün, dann aber braun oder roth. Nac srlangter Neife Ppringen fie von jelbft auf und zeigen 40 und noch mehr nmeinander ge: Drleanifher Wein — Dfchaffraut. 439 reihte, erbjengroße Samenförner, melche mit einen kleberigen, ftarfriechenven, rothhraunen Brei und Häuschen überzogen find. -Dieje Körner werden um Johannis und Weih- nachten gejammelt, und daraus ein werthvolles Farbematerial, welche3 unter dem Namen Drlean, Arnoko, Roucou, befannt ift und bejonders aus Cajenne und Berbice zu und kommt. Es werden nehmlich die Samentörner jo lange mit lauwarmem Waſſer angefeuchtet, bis ſich die rothe Farbe dem Waſſer mitgetheilt bat. Durch da3 Stehen: laſſen ſetzt ſich der Farbeftoff zu Boden, das Waſſer wird abgegofjien und aus dem Satzmehle bildet man fleine Kügelchen oder vierecfige Täfelchen, trocknet fie an der Sonne und verpackt fie zum Verſenden. Manchmal: wird ver von feiner Bedeckung befreite Samen auch mit den Händen: gerieben, bis fich das vöthliche Häuschen ablöst und zu einem klaren Teige wird. Diefen jhabt man von den Händen ab, legt ihn auf fein Blatt, läßt ihn trocknen und gewinnt. auf diefe Art eine noch feinere Farbe. Guter Drliean muß bochroth ausſehen, einen violenartigen Geruch haben, fich trocen und ohne Härte anfühlen und an Brüchen noch lebhafter roth fein als augen, auch im Waſſer ih ohne Sab auflöfen. Maler benüten ihn zu Waſſer- und Delfarben und zu Firniſſen. Die Holländer und Holjteiner geben der Butler damit eine ſchöne Farbe, jie wird dadurch aber etwas bitter. Am nüßlichiten it ev zum Drangegeldfärben vor jeidenen, leinenen, baummollenen und wollenen Zeugen. Wird er mit Urin angemacht, jo ijt die Farbe auferorvdentlich dauerhaft. Die Indianer beftreichen damit ihren Körper, um jich gegen Injektenftiche zu jchüsen, und die Haut gejchmeidig zu machen. Das weißliche Holz gibt Feuer, wenn man e3 aneinander veibt, und aus der Rinde macht man die dauerhaftejten Taue, Bänder und Stride. Kann dur Samen und Stedlinge fortgeflangt werden. Auf den Antillen findet man ihn zur Zierde faſt vor allen Häufern, bet und fommt er aber nur in jehr warmen Treibhäufern fort. Das bitterlichsherbe, veilchenartig riechende Fruchtmark dient zur Bereitung eines Getränfes, welches Eühlend, fiebervertreibend, mildhvermehrend wirft und gut ift gegen Diarrhöen, Blutflüffe, Steinbefhwerden und Gicht. Die gewürzhaften Samenkörner find herzſtärkend, befördern die Verdauung und geben ein gute3 Gewürz. Die Farbe wird häufig zum Farben von Pflafterı, Salben ꝛc. benützt. Srleanifher Wein, ein Teichter, rother een. DOrlenbaum, in verjchiedenen Gegenden Deutichlands |; v. a. Fleberige Erfe Orſan, roter, zu den Cetteweinen uchöriger Franzwein. DOrfeille, die aus der ächten Lafmusfleäte (f. d.) bereitete blaue Farbe. Ortenauer, guter, weißer und rother Wein aus der Ortenau, deffen bejte Sorten Drtenberger, Dberfirher und Dffenthaler find. / Ortuine, Pfeifenröhren, welche aus dem zähen, weißen Holz des wolligen Schneeballs gemacht werden. Osbeckie, (Osbeckua), Gattung der Familie Weiderichgewächſe; eirumder, oft mit Borjten oder. handförmigen Schuppen oder Flaumhaaren befegter Kelch; A—5 Zipfel mit eben jo vielen Anhängjeln, 4—5. Blumenklätter; 6—10 Staubgefäße; gefchnäbelte, mit einem Loch aufjpringende Staubbeutel, an der Spitze borftiger, kegeliger Frucht— knoten; trockene, 4-Hfächerige Kapſel. — Arten: Sternartige O. (0. stellata), aufrechter, teifyaariger Halbſtrauch; Afeitige Aeſtchen; gegenftändige, fteifhaarige, d nervige Blätter; end- over blattwinfelftändige, meift einzelne Blüthen; Erugförmiger Kelch; fait 2 Zoll Durchmeſſer haltende, roſenrothe Blume; Sfärmige, Langgejchnäbelte Staubfädenz im Kelch eingejchlofjene Kapfel; jharfer Samen. Iſt in Neapel zu Haufe, — Chineſſche D. (O, chinensis), dient in China gegen Kolif, und in Aufßerlichen Bähungen gegen. Geſchwülſte, Berrenfungen — In Brafilien braucht man die Rinde von D. Princeps zum Schwarzfärben. Oſchakkraut (Dorema), Gattung der Familie Doldengewächſez Heiner, dzähniger Kelchrand; Blumenblätter mit eingefchlagenen Zipfelchen; fleiſchige, becherförmige Griffel; flache Spaltfrucht; Theilfrüchte mit 3 Rückenriefen; freier, Aheiliger Fruchthalter. — Arten: Aechtes D. (D. Ammoniacum), gleicht dem Opoponar, feegrün, mit weichen ‚ Drüfenhaaren 5; 2 Tuß lange, doppeltsgefiederte Blätter; ſproßende äftige Dolden; weiße, in Wollhaare gehültte Blüten; mit einem breiten Rande umgebene Frucht; wächst im nördlichen Perſien und im Armenien; ausdauernd. Alle Theile enthalten einen Milch— jaft, welcher namentlich, am Anfang der Dolvenftrahlen von ſelbſt oder an Einfchnitten ausfließt, vertrodnet und als Ammoniaflgummi oder Ammoniakharz (Gummi 440 Dfterblume. s. G.-resina Ammoniacum) vorkommt. Die beffere Sorte (Ammoniaftgummi in Körnern) erhalten wir in gelblich weißen oder röthlichen, unregelmäßigen, erbjen- bis wallnuggrogen, trodenen, in der Wärme zähen Stücen, auf dem Bauche milchweih, mufchelig und hellglänzend; riechen und ſchmecken unangenehm, bitterlich-ſcharf, beim Verbrennen etwas knoblauchartig und hinterlaſſen eine große, leichte Kohle. Bei der geringern Sorte (U. in Kuchen) find diefe Stückchen dunkler, mit Holzſtückchen, Plans zenreiten, Samen ꝛc. vermifcht und zu einer ſchmierigen Maffe vereinigt. Es enthält Gummi, Harz und ein ätherifches Del, und wirft ala Heilmittel theilweije wie Stinka— ſand, ift aber Schärfer, anhaltend reizender, erregt die Thätigteit der Unterleibsorgane, namentlich ver Schleimhäute Eräftiger. Aeußerlich wendet man es mit Vortheil an zur Zertheilung von Sejhmulften, Zeiti- gung von Absceſſen, bei Verhärtüngen, Gelenkfteifigkfeit, Stiorh ofitäten, indem man es als Pflaſter auflegt. — Ofterblnme (Pulsatilla), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe; ftimmt mit der Gattung Weidröschen übereim, die Auferften Staubgefäße find aber unfruchtbar, und die Schließfrüchte enden in einem_ langen Federſchwanz. — Arten: Ge- meine DO, Küchenſchelle, Mutterbiume, Beizwurzel, Weinfraut, Tagefchlaf, Schlotterblume (P. vulgaris; Anemone pulsa- tlla), eine jehr gemeine aber verdächtige Pflanze, welche in ganz Deutfchland überäll auf trockenen, jonnigen Wald- und Bergplätzen, an Acerrainen, auf Schutthaufen ze. wächst. Sie wird gegen 1Fuß hoch, Hat doppelt gefieverte Blätter und glocfenförz mige, purpurviolette Blumen, welche ſchon im März und April erſcheinen und geſchwäuzte Samen hin— terlaffen, die einen fabenartigen Büſchel bilden. Wegen ber fehönen, frühen Bhunen pflanzt man fie auch in Gärten. Die große und fchöne Blumen: Trone, welche vor den Blättern fommt, ift aufrecht oder nur wenig nicfend und beitcht aus 6 Blumen: blättern, ſchön violett, auf der innern Seite glatt, auf der äußern mit langen Haaren beſetzt. Befitt in dev Wurzel und in den Plättern äbende Säfte, mit denen man jogar Warzen vertreiben kann. Die Kamtjchadalen beftreichen mit dem Saft ihre Pfeile, um fie zur Erlegung der Wallfiſche zu gebrauchen. \ Schafe und Ziegen frefjen dag Kraut ohne Nachtheil. Aus ven etwas betäubend riedhen- den Blumen ſammeln die Bienen viel Honig. Mit Blumen und Blättern kann man grün färben, was bei Oftereiern oft zum Nachtheil der Geſundheit geſchieht. Der Blumenſaft gibt eine grüne Dinte. Friſch iſt die Pflanze jo ſcharf, dag man beim Zer— quetſchen im Hals, Nafe und Augen ein Brennen empfindet. Diefe Schärfe verliert jich durch's Trocknen, und es bleibt nur ein bitterlicher, zuletzt etwas falzartiger Geſchmack. Zu ſtarke Gaben machen bohrende, ſchneidende Schmerzen in den Angennerven, Reißen im Kopf, reichlichen Harnabgang, Aufſtoßen, Magendrücken, Erbrechen, Purgiren, ſelbſt Krämpfe und Conpulfionen. Dient innerlich gegen die unterdrücte Periode der Jrauenzimmer, oder wo fie nur Schwierig erfolgt, und gegen die Folgen verhaltener Menftruativn, z. B. Schwindel, drückende oder einfeitige Kopf- Ichmerzen, Beengungen, Herzklopfen, Düfternheit im Gemüth, Bruſtkrämpfe, Magenleiden, Uebligkeiten, Bauch⸗ und Ruͤckenſchmerzen, indem das Mittel ‚die Periode wieder gelind berjtellt. — Gegen Entzündungen der Augenliderdrüſen, wo die Augenliver zu klebrig, mit Lichtſcheue, Brennen, Kragen im Auge verbunden. Ferner bei derjenigen Art von Augenleiden, wo fich eine flimmernde Bewegung amd ein Spann: gefühlin den Augenlidern zeigt, wo ſich die Gegenjtände ungemein raſch zu be: wegen ſcheinen, ſo daß zuletzt Schwindel entfteht, Ein paar Tropfen ver Tinktur heben Dfterlilie — Oſterluzei. 444 diefe Erſcheinungen raſch. Gegen rheumatiſche Zahnſchmerzen, die ſich in der - Betlwärme vermehren, anfallsweife fommen mit Stechen und Wühlen in ven Zähnen, bejonders Abends und Nachts. — Gegen rhenmatifche und gichtiſche Beſchwer— ben, namentlich wenn Gefchwuliten, die bald da, bald dort fich zeigen und jchmerzen, zugleich da find. Endlich hat fich dieſes Mittel Hilfreich erwiejen gegen das Bettpij- jen, wo der Harn Nachts unwillkürlich abgeht, wie bei Kindern, oder jelbjt bei jeder geringen Anftvengung, wie durch Nießen, Huften, Gehen. — Aeußerlich dient das friſch aufgelegte Kraut gegen Geſchwulſt der Hoden, beim kalten Brand, faulen Gefhwüren. Bereitung und Gabe der Tinktur: Bei Deginnen- der Blüthezeit wird die ganze Pflanze friſch ausgepreßt, der Saft mit gleichen Theilen MWeingeift gemifcht, nach einigen Tagen das Helle abgegoffen und als Tinetur an einem fühlen Orte wo hl aufbewahrt. Hievon gibt man täglich 1—3—dmal, je nad) den Um— ftänden auf ein Mal 3—5—8 Tropfen unter wenig Wafler. Die Doſis des friichen Krautes im Aufguß iſt Zj—ij zu 41% Schoppen Waſſer, taffenweife einige Mal täglich. Das getrocknete Bulver iſt ziemlich unwirkfam. Die Aqua destillata wird zu Zij—iij einige Mal täglich gegeben. Der durch Abdampfung bereitete Extract wird täglich einige Mal zu 1-4 gr. gegebtn. — Wieſen-O. (P. pratensis), jhwarz- brauner, vielköpfiger Murzelftockz fach fiedertheilige Wurzelblätter; bis 1 Fuß Lange Schäfte, dicht weißzottig; weiße, ſchwefelgelbe oder vofenrothe Blüthe mit zerſchlitzten Ge— ſchlechtshüllblättern. In Europa auf fonnigen Hügeln und Haiden, it ausdauernd, blüht im April und Mai; riecht unbedeutend, beim Zerreiben etwas beißend, ſchmeckt brennend Scharf, enthält flüchtige Säure, eine kryſtalliniſche Subjtanz und Atherijches Del; ift narkotiſch-ſcharf, und wirft namentlich, friſch ſehr Fräftig bi Lähmungen der Gehirnnerven, namentlih Amanrofe, Dysfraftien, veraltete [yphi- litiſche Uebel, Gicht, Unterfeibsftodungen, Wafferfudt, Wechſel— fieber, mehrere Bruftfranfheiten u Wird aud) wie die vorige Art benüßt und diefe wie die vorige, — P. patens verbreitete fich von Sibivien bis nach Böh— men, Bayern 2c. 5 ift ſehr ſcharf und wirft ſelbſt blaſenziehend auf die Haut. Dient gegnUnterleibsitodungen, Hämorrhoiden, Waſſerſucht, Men itrnas tionsftörungen, Amanrofe, Magenfrämpfe, Gicht, ſyphilitiſche Leiden un. }. w. Dfterlilie, T. v. u gemeine Nareiſſe. Diterluzei (Aristolochia), Gattung der Famlie Oſterluzeigewächſe; unter der fitenden, Hipaltigen Narbe ſtehen 6—12 Staubbeutel, einfache, röhren- und zungenför- mige, an der Baſis bauchige Blüthenhülle; 6fächerige, vielfamige Kapſel. Zwitterig. — Arten: Gemeine Q. (A. Clematitis), lange, dünne, tief in die Erde dringende Wurzel, einfacher, aufrechter, geftreifter, kahler, etwas Hinz und hergebogener, lebhaft grüner, 2-5 Fuß hoher Stengel, abwechſelnde, faft freiarımd = herzförmige; geftielte, kahle, ganzrandige Blätter; in den Blattwinkeln ftehen vecblätterlos die gehäuften, ein: bfüthigen Stiele; grüngelbe Blüthenhülle. Ein fäftiges Unkraut in Weinbergen, an Zäunen, Ackerrändern; ist ausdauernd, blüht im Juni. Riecht ſtark und unangenehm, ſchmeckt bitter, ſcharf, etwas balſamiſch. Blätter und Wurzelausläufer werden in der Offiein gebraucht; letztere find getrocknet außen braun, innen gelblich, bitterer und ſchärfer als die Blätter, und wirken erregend und umſtimmend auf dic Unterleibs— organe, beLebend bei allgemeiner Schwäche; in Umfchlägen heilend bei Schlangenbifjen und unreinen Gefhwüren. Tierärzte heilen damit bösar- tige Gefchwitre, indem fie das daraus gemachte Pulver darauf freuen. Mit einer Blät- terabfochung laſſen ſich Blattlänfe von Pflanzen und die Wangen vertreiben. Gehört zu den narkotiſch-ſcharfen Giften. — Schlangen-O., virginiide Schlangen wurz (A. serpentaria), wächst in nördlichen Amerika und hat eine aus lauter durch: einamder geflochtenen Fafern beftehende Wurzel, welche aus einen Heinen Knopfe her- vorkommen und einige Zoll lang werden. Außen ift fie bräunlich und fpielt ins Grüne, innen weißgelblich; riecht campher- und baldrianähnlich, ſchmeckt bitter, gewürzhaft und ftechend. Die Blätter find Tänglich-herzförmig und flach, der Stengel ſchwach gebogen und rund, die Blüthen mit einer dunkelrothen, Tanzettlichen Lippe; wächst in Virginien. Gehört zu den vorzüglich flüchtigen und anhaltend reizenden Mitteln. Soll vorzüglich gegen Schlangenbifje gut fein, weßhalb fie virginifhe Schlangenwurz (R. 442 . Oswegothee — Dtter. Serp. virginianae) beißt. Zum Heilen faut man das Kraut, verſchluckt den Saft da— von und legt zerauejchte Blätter auf die Wunde Bildet einen bedeutenden Handelsar— tifel nach Europa, wo man fie als ungemein wirkſames Mittel in Faul-,Wechſel— und Gallenfiebern hält. Sie enthält ätheriges Del, bittern und gunmigen Er- tractiojtoff und ein Weichharz. Wirkt bei allen Leiden gut, welche einen nervöfen und fauligen Character haben. — Pfeifens oder großblätterige DO. (A. sipho), Ihöner, bis 20 Fuß hoher ranfender Strauch mit abwechjelnden, kahlen, herzförmigen Blättern, dicker, grüner, rothbraun-geaderten oder ſchwarzpurpurrothen Blüthen, welche in der Form Meerjchaumköpfen gleichen. Kommt’ aus Benfylvanien , gibt dichte Gar: tenlauben, daher auch zu uns verpflanztz will einen lockern, fruchtbaren Boden, wird durch Wurzeltriebe und Stedlinge vermehrt und blüht vom Juni bis Aug. Die Blätter wirfen in Theeforn als gutes ſchweißtreibendes Mittel und bi Eatarrhen. — Lange O. (A. longa), möhrenfürmige, I Fuß lange, armsdicke Wurzel; 1 Fuß hohe, äſtige, weichhaarige Stengel; grumndlappige Blätter; einzelne blattwinfelftändige Blüthen ; grünlich-weige Geſchlechtshülle; birnförmige Kapſel; blüht im April und Mat, it ausdauernd und wächst im füdlichen Europa. Die Wurzel riecht Frisch ſcharf und widrig, iſt trocken geruchlos, ſchmeckt cefelhaft bitter und wirft nod ftärfer als gemeine D. — Die blajfe ©. (A. pallida), und die runde DO. (A. rotunda) haben diejelben Heilkräfte, wie die gemeine O. und wirken namentlich fräftig auf die Beförderung der Menftruation. Die erfte bildet einen Beftandtheil des in England jo berühmten Gichtmittel3 Pulvis antarthritic. Portlandi. — Syriſche O. (A. maurorum), wächst in Syrien, und wird dort wie die vorigen Arten gebraucht. — Gebräuchliche D. (A. offieinalis) Wurzelftoct mit vielen graulichen Wurzelfaſern; aftlofer , Hinz und hergebogener Stengel; berzförmigsiängliche , mweichhaarige, 3-5 Zoll lange Blätter; einblüthige; verfehrt=eirunde, leichthaarige Kapfıl. Blüht in Nordamerifa im Mai und Juni und nochmals im Herbft und wird wie die Schlangenwurzel gebraucht. — Schlangentödtende D. (A. anguicida) halbjtrauchig und ranfend; forfartige Stengel ; herzfürmigelängliche, kahle, netaderige Blätter. Blüht in Südamerifa und Merifo im Aug. und Sept., und hat einen widerlich gelben Wurzelfaft, welcher gut it gegen © 9 langenbijfe Kann man davon einer Schlange etwas beibringen, jo ‚wird fie jo betäubt, daß man fie ohne alle Gefahr anfaſſen fann, und eine größere Duantität tödtet fie. — Dreilappige DO. (A. trilobata), hat eine Pfahlwurzel, einen gefurchten, ſtrauchigen Stengel, Zlappige Blätter; am Grunde herzförmige, innen pur— purrothe, feingeaderte Kippe; wächst in Oftindten und dem wärmeren Amerika; blüht im Juni und Juli; wirft wie Schlangenwurz-D., ja noch fräftiger. — Groß— blumige D. (A. grandiflora), ftrauchig und hoch an Bäumen emporkletternd, 4-5 Zoll lange und ebenfo breite Blätter; S—9 Zoll Lange, weißliche Röhre, und 7—8 Zoll im Durchmefjer haltender, faſt herzförmig, weißlich, purpurroth = geflectter, adriger an der Spitze mit einem fußlangen Saum. Niecht jehr unangenehm und betäubend und ift allen Thieren ſchädlich. Die Blätter dienen auf Jamaika zu Bähungen und Bädern bei rheumatifchen und gihtifchen Beſchwerden. — Geferbte O. (A. pistolochia), federkieldicker Wurzelſtock mit gelblichegrauen Wurzelfafern, mehreren 6—9 Zoll langen, äftigen, weichhaarigen Stengeln und faum 1 Zoll großen, weißlichen ftachelfpigigen Blättern; ſchwarzrothe Blume; ift außdauernd; blüht im füdliches Europa im Juni und Juli. Der Unterſtock viecht nicht unangenehm, und ſchmeckt bitter und fcharf und war früher als R. Pist. s. Aristol. polyrrhizae gebräudlih. — Nachen— fürmige O. (A. cimbifera), höceriger Wurzelftock mit langen Wurzelfafern; 3—4 Zoll langen und breiten, fahlen, uuten neaderigen Blättern; einzelne Blüthen, innen röthlich-braun oder ſchmutzig⸗iſabellgelb, fein dunkelroth geitriemt und getüpfelt, wächst in Brafilien. Die eigenthümlich durchdringend ricchende Wurzel iſt außen ſchwärzlich— grau oder dunkelbraun, innen weißlich und grau = geadert, ſchmeckt gewürzhaft bitter und etwas jtechend, und wird in Brafilien als Taujendmannwurzel wiedie Schlangen- wurz-O. gebraucht, ſoll aber noch weit kräftiger wirken als diejelbe. Oswegothee, der Thee von der doppelföpfigen Monarde (1. Monarde) ift in England unter diefem Namen bekannt. Ex wirkt wie der Thee vom Melifjen und Meinzen. ——— Re in verfchiedenen Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. flebe tige Erle Dtterlauch — Palme. 445 Dtterlaud, ſ. v. a. Allium victoriale, Dttilienfrant, 1. v. a. Delphinium Consolida. Dralbaum, in verfehtevenen Gegenden von Dentjchland |. vo. a. Mehlbeerbaum (Sorbus Aria.) ——— ſ. v. a. Prunus Padus. Pachira (Pachira), Gattung der Familie Sauerkleegewächſe; bleibender, röhren— oder näpfchenförmiger Kelch; 5 ſehr lange Blumenblätter; ſehr zahlreiche, unten 1brübe- tige Staubgefäße; nierenförmiger, Afächeriger Staubbeutel; Ifächeriger Fruchtknoten; 4 Griffel; holzige Kapiel mit 1 Fach; zahlreicher Samen. — Arten: Rothe P. (P. en), gegen 45 Fuß hoher Baum mit zerftreuten, 5—Sfingerigen Blättern, einzelnen blattwinfelftändigen Blüthen, welche über 1 Fuß lang und prachtvoll_gelb, grünlich und voth find. Dvale, 5-7 Zoll große, braunrothe, zottige, drippige Frucht mit Faftaniengroßem, braunrothem Samen. Blüht an Flüffen und Bächen von Südamerika vom Sanuar bis März Hat im ganzen die jchleimigen Eigenfchaften der Malvenge— -wächie, weshalb ihn die Eingebovenen wichtige Heilkräfte zufchreiben. Die jüngern Blätter und Blüthen werden als Gemüſe gegeffen, und der Samen wie Kaſtanien geröftet ver- ipeißt. — P, fastuosai; Corolinea fastuosa), in Mexiko wird ‚die Wurzelrinde bei Wund— gefhwüren und Krankheiten der Harnorgane angewendet, — Auf den Anz tilfen braucht man P. grandiflora (Car. insignis) wie die erite Art. Pachyrrhizus angulatus over efigblätterige Knollenblüthen, wird in ganz Oftindien angebaut, hat eine große, Enollige Wurzel, welche vor der Frucht— reife ausgegraben und vol) wie eine Rübe und gekocht gegefjen wird; tft auch ein Fü h> tendes Heilmittel, namentlich in Fiebern. Dreilappige Knollenblätter (P. trilobus), die büſchelig-knollige Wurzel wird in China, Cochinchina ꝛc. wie die vorige benützt. — Bataten=R. (P. tuberosus), die vübenartige Wurzel und der Same dienen zu erweichenden, zertheilenden Umfchlägen, eine Abkochung davon gegen chroniſchen Huften und zu Klyſtiren. Pacourine, (Pacourina)), Gattung der Familie Bereinblüthler;z dachziegelige Hülldecke; breite Hüllblätter, von denen die äugerften in einen Dorn enden; kurze Blumen: kronröhre; fleifchiger, unbedeckter Hauptfruchtboden; walzige Schließfrüchte; kurze, mehr: veihige Fruchtkrone — Arten: Eßbare P. (P. edulis), jtielrunder Stengel mit wechjelftändigen Blättern, hie und da etwas mit borftenförmigen Zähnen gejägtz blatt: gegenftändige Blüthenköpfe; purpurrothe Blüthen. Wird in Cayenne als Gemüſe be- ei lie der fleiſchige Hauptfruchtboden des großen Blüthenkopfs, wie bei der Artiſchocke. Palixanderholz, St. Lucienholz, aus Braſilien kommendes zu feinen Tiſchlerar— beiten dienendes Holz. Pallote, geringere Sorte des Burgunderweins. alme (Palma), eine eigene Familie von höchſt merkwürdigen Bäumen, welche ſich von den andern durch ihren Bau umd ihr Wachsthum ſehr unterjcheiden, und den wärmeren Himmelsftrichen, unter denen fie allein wachen, ein eigenthümliches prachteoffes Anſehen geben. Der gerade und einfache Stamm hat weder eine eigentliche holzartige Ninde, noch Aeſte und Zweige, jondern es bildet fich oben an feinem Gipfel eine ftarfe Krone von immergrünen Blaͤttern, welche fid nach allen Seiten ausbreiten und herabhängen und gewöhnlich 10—15 Fuß Yang werden. Sowie der Stamm in die Höhe fteigt, fallen die untern Blätter ab, laſſen aber einen Theil ihres Stiels zurück, welche ſich wie Schuppen am Stamme feftfeen und ihm fo ftatt der Ninde dienen. Die traubenartigen Büchel am Gipfel kommen aus einer länglich-runden Scheide zwijchen oder unter bei Blättern hervor und find getrennten Geſchlechts. Die B. erreichen von allen Bäumen die größte Höhe, und wird z. B. der Drahenblut-Rottang von 300-600 Fuß hoch, die caraibifche Tannenpalnte (Rlate Caribaea) gegen 300 Zuß, die Anden- Wahspalme gegen 200 Fuß u. ſ. w. Es gibt aber auch jehr kleinetungen; ſolcheew wird 3. B. die Zwergpalme faum 3 Fuß ho. Mit Ausnahme der leisten, welche 444 Palmen — Balmtfchbirne. auch im ſüdlichen Europa wild angetroffen wird, gebeihen fie nur in den heißeſten Ländern der Erde, und laſſen fich nur mit Schwierigkeiten in andere Gegenden, wie nach Italten, Spanien zc. verflanzen. In Valencia ift ein ganzer Wald von Dattelbäumen. Im Eng: land, Holland, Deutſchland ꝛc. bfeiben fie niedrig. Sie find ein äußerſt wohlthätiges Geſchenk der Vorſehung, da fie den Bewohnern jener Länder die unentbehrlichiten Be— dürfniſſe, Speife und Trank, Materialien zur Kleidung , Wohnung, zum Hausgeräth und zum Schreiben *) Kiefern. Die Palmen liefern Alles, was der Menſch' theils zur Nahrung, theils zur Bekleidung und Wohnung theils zur Bequemlichkeit und Geſund— heitöpflege bedarf. Die vonden P. er Nahrungsmitteln und Getränke werden nach Umftänden auch als Heilmittel angewendet, 3. B. Datteln, Kokosnüſſe, Palmenöl, Balmenwein, Palmenzucker 2c. Durch einige andere Stoffe werden andere Bahnen und ihre Theile gleichfalls zu Seilmitteln. Die wichtigften Gattungen find: Dattelpalme, Rottang, Lapiapalme, Sagopalme, Kokospalme, Arekapalme, N Hayjapalme, Fäherpalme, Saribupalme, Shirm- palme. Palmen nennt man in der Volksſprache die Knospen oder Augen des Weinſtocks, ſowie die Kätzchen verfchievener Weidenarten. Palmenfaren (Oycas), Gattung der Familie Balmenfarrırz zweihäufige, männ— liche Pflanze mit einem figenden, endftändigen Zapfen; die weibliche Pflanze hat Frucht- knoten, welche in den Randbuchten der Wedel jißen; fteinfruchtartige rüchte mit ziem- lich Fugeligen Samen. — Arten: Oftinvdifher P. (C. ecimalie); Ichlanfer, pal- menarliger, bis zu 45 Fuß hoher Bann, außen ajchgrau und geringt. Der gefieverte Wedel iſt vor der Entwiclung in eine große Knospe zu 30-35 zufammengehäuft, und wird endlich S-10 Fuß lang. Der dornige Laubftiel breitet: fi) am Grunde ſchaufel— förmig aus. Aufeiner Strunkſpitze figt ein einzelner 2 Fuß langer, diefer, fleiſchiger, unange— nehm riechender Zapfen, der als gelbes Pulver jehr viel Blüthenjtaub enthält. Andere Bäume haben an der Spibe zahlreiche, dicht vothhraunfilzige Wedel, beiverfeit$ mit 2-3 Buchten verſehen, im deren jeder eine fteinfruchtartige, pomeranzengroße, gelbrothe Frucht fikt. In der Mitte derſelben erfcheinen wieder junge Wedel, zwiſchen denen abermals Früchte erfcheinen u. ſ. f. Die äußere Haut der Frucht ift fleiſchig, gelb und ſüßlich; darunter liegt eine harte, Holzige, nußartige, braune Steinfihale, welche einen weißen, etwas bitter: lichen, fleiſchigen Kern enthält. Wächst in Oftindien, und wird bei uns häufig in Ge- wächshäufern gezogen. Aus dem Strunf ſchwitzt Gummi, welches gut ift gegen Gicht und den Shlangenbiß; die fleiichigen Fruchtlerne werden’ zubereitet und gegeffen und jollen roh Durchfall erregen. Die jungen Blättchen und Sanbftiele werden al3 Ges müſe gegeffen; äußerlich werden fie bet Geihwüren, und der daraus gepreßte Saft bei Koliken ꝛc. angewendet. Aus dem Strunkmark dieſes und des umgerollten P. (€. rexoluta) macht man Sago und Brod. anni; (Lignum palmarum), and Guyana kommendes Holz, das vielleicht von einer Sagopalme herrührt, hart und ſchwer ift, Schwarze Adern auf grauem Grunde hat und zu feinen Arbeiten benützt wird. Palmenhirn, das junge, ſuͤße, jehr gute Gipfelmark der gemeinen Kofospalme. Balmenkohl, 5, v. a. Balmenbirn. i Palmenöl, das aus ven Samenfernen mehrerer Palmenarten, namentlich der Kokos— palme, gewonnene, dicke, butterartige Del, welche gleich vorzüglich tft als Speife, wie als Arzneimittel und zum Bremeır. Valmenwein, der aus dem Strunk mehrerer PBalmenarten fliegende Saft, welcher fich nad) einer Gährung in ein weinartiges Getränk verwandelt. ! Palmenzucker, dieſer von den Palmen ausfliegende Saft enthält ſehr viel Zucker, da— ber dampft man denjelben haufig ab, und gewinnt dadurch einen fchwärzlichen oder braunen, vorzüglichen Zueer. Palmholz, |. v. a. Bu Een: Palmhonig, zu ver Zeit von den Bienen gefammelter Honig, um welche die Baum: knospen aufbrechen. 9* Palmiſchbirne, bis Anfangs October dauernde, kleine, unten zugeſpitzte, vortreffliche *) Mit einem eiſernen Griffel kann man ganz gut auf Palmblätter ſchreiben. N Palmkohl — Pappel. 445 Mostbirne, welche auf einem jehr ftarfen Baume wächst, der in jedem Boden und jedem Standort fortfommt. Palmkohl, bei Hamburg eine Kohlart mit langen Köpfen, jehr langen, ſchmalen bla— figen Blättern; Köpfe nur haldgeichloffen. Palmöl, das aus dem Kern der Cocosnuß und den Früchten anderer Palmenarten gewonnene butterartige Del. Balmfect, |. v. a Balmenwein und Canarienſect. Balmwier, in Vorpommern ſ. v. a. Bruchweide. Balfternaden, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a gemeiner Baftinat. Bameroon-Rinde, die Ninde von Morchoxylon Swartzii (Trichilia morchata), einer Zedrachart, welche bisfamartig riecht, bitter ſchmeckt, ſtaͤrkend und zugleich gelind ab- führend wirkt, R iur Panar-Gummi, der aus der Heilwurz fliegende Milchjaft, welcher vwerhärtet und zu Wunde und Heilpflaftern vorzüglich it; ſ. Kraftwurz. { Pandane (Pandanus), Gattung dev Famlie Nohrtohlgewädhfe; Mäufigz die männlichen Blüthen haben BUSSI: Blüthenkeiben ohne Blüthendecken während die weiblichen Blüthen imeinem Zfücherigen Bläthenkolben ohne Bluthen? decken ſtehen; ſehr zahlreiche freie oder bündelige Fruchtknoten; faſerige Steinfrüchte mit einem ſehr harten, Ljamigen Kern. — Arten: Nutzbare (P. utilis), bis 25 Fuß hoher, Baum, innen faferig, außen mil einer afchgrauen, in's Röthliche ſpielenden, glän— zenden Rinde; gabelipaltige gebreite Aeſte; vorn ſchraubenförmige, ſehr lauge, am Grunde weigliche, auf dem Ktel und an den Rändern dornige Blätter, Die weißgelblichen männ— lichen Blüthen riechen angenehm ſtark und find mit Staubgefäßen bedeckt; die weiblichen Bluͤthen bilden zwiſchen Blättern einen blüthenkopfförmigen Blüthenkolben, der bei der Neife kopfsdick, Angelig, ſchön grün glänzend und mit den Eegelförmigen, 6fantigen, röth— lich genabelten Früchten bedeckt iſt. Wächst auf Madagasfar und den Mastarenhas. Che der Baum Hefte treibt, ſchneidet man die Fräftigen Blätter ab, trocknet, zerſchlitzt fie und verfertigt aus ihnen ſehr große Matten, auf welchen man ven Kaffee trocknet; auch macht man daraus dauerhafte Säcke, in welche man dein Kaffee verpackt (Raffee- jacde). Die mandelartigen Fruchtlerne werden gegefjen. Die männlichen Blükhenkolben find eine ausgezeichnete, unglaublich beſuchte Bienenweide — Wohlriehende P. (P. odoratissimus), 613 20 Juß hoher Stamm, unter mit Stuͤtzwurzeln; 3 Fuß lange und 2 Zoll breite Blätter, ſeegrün und auf dem Kiel dornig gezähnt. Die fchnceweißen männlichen Blüthenkolben viechen ſehr gut und bilden zufamengejegte Bündel mit ſchnee— weißen Dedblättern; jehr großer Fruchtkolben mit gelben oder vöthlichen , fantigen Früchten. Wähst in Südafien und Auſtralien. Die Blätter Teiften äußerlich auf Wunden gute Dienfte, ihr Saft aber innerlich bet Diarrhöe und Dyfenterie. Die unentwidelten Blüthen laſſen jih als Gemüſe kochen. Das Fleisch der Frucht wird nur pon Armen gegeſſen; fein Saft tit heilfam bei Aphthen— Ka re j. v. a. Frauenſchuh. antofſelholz, ſ. v. a. Korkeiche. Kantate — v. a.Schotenklee. Pao de Bosa, dunkelrothes, wohlriechendes, gemaſertes Holz aus China. Papagaibaum, ſ. v. a. Melonenbaum. un Papiergras, |. v. a. Cyperus papyrus,. a j. Maulbeerbaum Bappel, (Populus) Gattung der Familie Kätzchenblüthlexz Blüthen in Kätzchen welche ſich lange vor den Blättern entfalten; ftrahligsgefchligte Schuppen; 830 vote Staubgefüre auf einem urnen- oder glodenförmigen Blüthenboden; Fruchtfnoten mit 2—3 Narben; Zfächerige Fruchtchen; Alappige, mehrſamige Kapfeln. Schnellwachfente große Bäume mit langgeftielten, breiten, herzförmigen, Zeckigen, kurz-eirunden oder Faft rautenförmigen Blättern, welche geſägt oder gezähnt find. — Arten: Sifh er- BP. (©. alba; P. niven), Weiße PB, Weißbaum, weiger Alberbaum, weiße Es pe, wächst ſehr ſchnell, wird über 100 Fuß Hoch; hat eine ausgebreitete Krone und ſchneeweiß ſilzige eſtchen, rundliche, eckig gezähnte, oben dunkelgrüne, unten ſchneeweiß⸗ filzige Blätter. Wächst im mittlern und jüpfichen Europa in —— Wäldern, Alleen und Anlagen; blüht im März und April. — Die Bappelrinde (Cortex popum) 446 Pappe. dient gegen Strangurie, namentlich gegen das Hüftweh, weun man fe frifch oder erweicht auf die jchmerzende Stelle legt. Wird fonft wie die folgende Art benützt und hat als Brennholz geringen Werth; dagegen ift es zu vielen Drechsler- und Tifchlerarbeiten jehr gut. Wird durch Stecklinge fortgepflanzt, welche man ein- ſchlämmt. — Schwarze B., Pappelweide, Alber-P., Salbenbaum (C. nigra), wächst in Aſien und ganz Europa häufig, namentlih an Fluß und Bach— ufern und andern feuchten Pläßen, wo er die beträchtliche Höhe der Eiche und eine fait unglaubliche Dicke erreicht. Die Wurzeln gehen tief, der Stamm ift gerade, die junge Rinde weiglich oder afchgrau und glatt, alt aber rifjig und rauh. Das gelbe Holz iſt bet alten Bäumen ziemlich hart: Aeſte und Zweige breiten ſich weit aus; die Blätter jind dreieckig, ſcharf zugejpigt und fügeförmig. Bor dem Ausfchlagen zeigen ſich läng— liche, dunkelgelbe, fette nnd kleberige Knospen von der Größe eines jtarken Samenforng, die angenehm riechen. Diejelben werden ad Pappelknospen in der Heilkunde gebraucht, und enthalten worzügliches Harz, Atherifches Del und Wachs. Man macht daraus die jogenannte Bappelfalbe (Unguentum populeum), welche bei Ver— wundungenundgihtijhen Gliederſchmerzen fehr heilfam wirft. Durch das Auspreſſen diefer Knospen erhält man ein ſchmutzig-gelbes Wachs, welches gut brennt und angenehm riecht. Eine Tinctur davon braucht man gegen Blafenfranf- heiten, hronijche paffive Blutflüffe und viele Bruftleiden. Für Hiriche, Schafe und Ziegen ift das Laub ein gutes Futter, und Aeſte und Zweige werden zu Körben und Reifen benüßt. Die Rinde gibt eine vorzügliche Lohe zur Verfertigung des Zurichtleders und, gleich dem Laube, eine dauerhafte, gelbe Tarhe, Das gelbe Holz nimmt die feinjte Politur an, eignet: jich vorzüglich zu Dammarbeiten, Faſchinen, Palli— jaden, da es jehr lange im Waſſer aushält, gibt dauerhafte Kähne, und wird in Galz: - waſſer endlich jo Leicht wie Kork. Er gibt viel Wolle, welche wie Baumwolle benüst oder unter Schafwolle gemijcht werben kann. Wird durch Samen, Wurzeljprößlinge und Stedlinge fortgepflanzt. — Graue P. (P. canescens, P. alba), —— oft über 100 Fuß hoher Baum, bei dem die jungen Aeſtchen weißgraulich filzig ſind; eckig gezähnte, eirunde Blätter, unten mit weißgraulichem Filz. Wächst im mittlern Europa und Aſien, namentlich in feuchtem Sandboden; blüht im März und April und hat ein weißes, zähes Holz von großer Dauer, das als Brennholz nicht, als Werkhol ſehr geſchätzt iſſ. — Zitter=:B., Aspe, Espe (P. tremula), Strauch oder bis 100 Fuß hoher Baum mit ausgebreiteter Krone, etwas herzförmigen , grobgezähnten Blättern, die an den jungen Pflanzen und en etwas zottig und in fortmährender Bes wegung jind. Wachſen in Europa, Sibirien 2. auf jedem Boden, blühen im März und April und haben ein leichtes, weiches, weißes, glattes Holz, welches zu Drechölerarbeiten dient. Schält man den Stamm zur Saftzeit an feinem Standort, daß er austrocknet und dann erſt gefällt wird, jo wird das Holz hart und zu Bauholz jo gut wie das tanıtene, verdient daher die größte Beachtung, obſchon es als Brennholz nicht jo gut ift. Die Kohlen werden zur Schiegpulverbereitung benüßt. Eine Abkochung der bittern Rinde ift gut gegen Sforbut und ſyphiliktiſche Xeiden, auch gibt fie durch ver: ſchiedene Zuſätze brauchbare Karben. Die Wurzelloden find ein adftringirendes Heilmittel. Mit frifchen Aspenwellen gebrannte Ziegel werden außerordentlich gut und erhalten eine jchieferartige Slafur. — Zottige RP. (P, villosa), oft Strauch oft 30—50 Fuß hoher Baum mit weißzottigen Aeftchen, rundlichen, grobgezähnten Blättern, weißzottigen Blattftielen; braune, 7—12 fpaltige, dichtzottige Deckblaͤttchen; 3—6 Zoll Lange weibliche Kätzchen, über Zoll lange Kapfel. Wird wie die vorige Art benüßt und blüht in europäiſchen Wäldern im März und April. — Italieniſche P. (P. pyramidalis), Pyramiden P., ftammt von der Lombardei und vom Kaukaſus, in Deutichland an Wiefen und zur Dämmung von Bächen und Flüffen ſehr gemein; hat zu Alleenan Straßen, in Anlagen ꝛc., dasprächtigite Anjehen, und wächst in einem guten, etwas feuchten und lehmigen Boden ungemein ſchnell, wird oft über 100 Fuß hoc), bat gleich won unten viel Aefte, welche fich nicht jtark-ansbreiten und dem Baum eine Py— ramidenform geben. Rinde grünlichgeld; Blätter herzförmig, fait dreieckig, mehr breit al3 lang. Die jungen, biegjamen Zweige find gut zu Flechtwerk und Reifen, Die ge- troefneten Sproßen geben eine fehöne, goldgelbe Farbe. Das Holz wird von Drechslern, Tiſchlern und Zimmerleuten benüst. Junge Stämme geben gute Hopfenftangen. Zur Pappel — Paradieshlume, | 47 Vermehrung legt man 1jährige Reiſer 24 Stunden in's Waſſer, ſteckt ſie hernach 1 Fuß tief in die Erde und läßt nur 2—3 Augen herausſehen, begießt fie allabendlich, bis fie Wurzel fchlagen, dann jchießen fie jchnell empor. Blühen vom Febr. bis April und haben herzreiche Knospen, welche wie die von der Schwarzen P. benützt werden. — Perl- ſchnur-P. (P. monilifera), ſehr großer Baum mit abjtehenden Aeſten, eirund-dreiwin— feligen, gefägten, degenjpitigen Blättern, in der Jugend am Rand gewimpert, endlich kahl; abjtehende Blattrippen; weibliche Kätschen zur Fruchtzeit perlſchnurförmig unter brochen. Wächst in Nordamerika; jest aber auch bei ung Häufig in Anlagen, Alleen x. Blüht im März und April und hat Knospen, welche wie bei der jchwarzen P. be: nübßt werde. — Balfampappel (P. balsamifera), wild in Nordamerika und Sibirien, von dort nach Deutjchland 2c verflanztz; wächst jchnell, wird hoch und hat verfehrtzeis fürmige Blätter und ausgebreitete Zweige. Rinde ſchwärzlich und glatt; Holz weißlich und feit, weshalb e3 alles Pappelholz übertrifft, jedoch leicht vom Wurmfraß leidet. An warmen Frühlingsabenden jchwitt aus Knospen und Blattanſätzen ein gelblicher, zäher Saft von bitterlichangenehmem Geſchmack und balfanigem Geruch. Im Sibirien wird er gefammelt, und zur Bereitung eines geiftigen Getränks benüßt. Diefer Saft ver: härtet zu einem Harz und fommt als gemeines Tafamahaf (Tam. com, s, vulgaris) vor; dient zum Näuchern und zu afferhand Pflaftern. Das Harz von den Gattungen Leichtholz, Jctfaund Schönblatt führt auch viefen Namen. — Canadiſche P. (P. canadensis), hat herzförmige, große Blätter, ausgebreitete Aefte, wird 100 Fuß hoch, gedeiht in Europa gut und wächst noch ſchneller al3 die italienische Tappel, weshalb fie ſich gut für öffentliche Plätze eignet. Pappel, |. v. a. rundblätterige Malve. Bappelfnospen, j. u. Pappel. Pappelkraut, da3 Kraut von Malva rotundifolia et M. sylvestris. Bappelrinde, |. u. Bappel, — ſ. Herbſtroſe. Pappelſalbe ꝛc. ſ. u. Pappel. Pappelweide, ſ. v. a. Schwarzpappel und Weißpappel. Pappenblume, Pappendiſtel, Pappenkraut, ſ. v. a. gemeiner Löwenzahn. Paphrusgras (Papyrus), Gattung der Familie Cypergräſer; zwitterige, 2zeilige, ſpirrige Aehren; dachziegelig gelegte, Ahrige Blüthenz 3—2 Staubgefäße und 1 Staubweg mit 1 Griffel und 3 Narben; zahlveiche Deckblätichen. — Arten: Acchtes B. (P. antiquorum , Cyperus Papyrus), 3lantiger, kahler, mannshoher Schaft; zufammenge- jegte, über 1 Fuß Durchmeſſer haltende Spirre; jehr abjtehende, 6—Shlüthige Nehren, bet cultivirten Bflanzen 12 —13blülhig. Iſt ausdauernd; wächst in Sieilien, Calabrien, Syrien, Aegypten ꝛc. an Flüſſen, und hat einen friechenden, dicken Wurzelſiock, welcher dort allgemein gegejjen wird, während man aus den Schaften das berühmte ägyptiſche Papier verfertigt. Man kann auch ein Wafjer daraus deſtilliren, welches gegen Flecke und Verdunflung der Augen dient. Paradiesapfel, die Früchte des eßbaren Liebesapfels, theils für fich, theils als Zuthat zu andern Speiſen gut. i Paradiesblume (Poinciana), Gattung der Familie Caffiengewächfe; der unterfte Kelchzipfel manchmal fait gleich, das obere Blumenblatt mit röhrig-eingerolltem Nagel; jehr lange Staubgefähez mehrjamige Hülfe mit ſchwammigen Querwänden. — Arten: Schönjte P. (P. pulcherrima), 10—15 Fuß hohes Bäumchen mit glatter Rinde und 2 krummen Stachehr an jedem Aſtknoten; doppelt- und paariggefieberte, fahle, 1 Fuß lange Blätter: fajt doldentraubige, enditändige, über 1 Fuß lange Trauben und kahle, honigartig riechende, gelbe und orangenroth geſcheckte Blüthen; ſcharlachrothe, fehr lang vorragende Staubgefäße; Längliche, 3—4 Zoll Lange, braunrothe Hilfen mit 628 graubraumen Samen. Wächst in Oft: und Weltindien und Südamerika; blüht vom Mat bis Aug. Die bitteru Blüthen find gut gegen chroniſche Lungenfatarrhe, Schleimſchwindſucht, Wechjelfieber, und gegen Hautausfhläge (wegen ihrer dDiophoretifchen Kräfte); in größeren Gaben wirken fie purgirend; dieß it aber noch mehr der Fall bei den Blättern und Samen; wirken in dieſem Fall jo reizend auf den Uterus, daß cine Fehlgeburt daraus entſtehen kann. Die Blätter dienen aud) als Emmenagogum. — Prächtige P. (P. regia) unbewehrter Baum mit dickem 448 Paradiesbaum — Parfinfonie, Stamm, grünen und weißgetüpfelten, kahlen, jungen Aeſten, 2 Fuß langen, Sfiederigen Blättern, endftändigen, lockern Trauben, welche oft auch in den obern Blattwinfeln ftehenz; 4 Zoll Durchmeſſer Haltende Blüthen mit orangerothen, am Grunde gelbslinirten Blättern, oben feilfürmig, weiß, roth und gelbgeftreiftz 10 Staubgefäße; 4 Zoll Lange Hülfe mit Y, Zoll langem Samen. Iſt auf Madagaskar zu Haufe und heißt dort Tanahou, Baradiesbaum, ſ. v. a. wilder Delbaum. Varadiesholz, j. v. a. wohlriehendes Aloeholz; ſ. u. Adlerholz. Paradieskörner, die brennend-gewürzhaften, pfefferartigen Samenkörner von der Pa— radies-Amome ſ. u. Amome Sie werden benützt, um Branntwein und Efjig eine künſtliche Schärfe zu geben. Baradiestranben, gute Sorte Weintrauben, die befonderd zu Rofinen (Paradiesrofinen) verwendet werden. Baraguaythee, der aus ven Blättern der glanziojen Hüljen (ſ. Hülfen) bereitete Thee, welcher in. Amerita häufig getrunken und Blach’-drink genannt wird; wirkt ſtark ſchweiß⸗ und Harntreibend, in größern Gaben brechenerregend, ohne llchelfeit und Würgen y erregen. VBaratndorinde (Cortex Paratudo), die Ninde von Cinnamodondron axillare, einer Sanellbaumart, welche in 4-6 Zoll langen, 1—5 Zoll breiten, graubraunen, innen ſchmutzigbraunen, geruchsloſen, brennend-aromatiſch-ſchmeckenden Stücen zu ung kommen. Sie werden gleich der Wurzelrinde als ſchweißtreibendes Mittel und gegen giftige Schlangenbiſſe angewendet; die Blätter dienem gegen Bruſtverſchlei— mung und die jungen Früchte als Abführmittel. Pareipawurzel, |. v. a. Grieswurzel. Borfimirfiriehe in verschiedenen Gegenden Deutſchlands ſ. v. u Mahalebskirſche oder Steinweichſel. Paribarabowurzel, von Piper umbellatum ſtammende, pſefferartig ſchmeckende und riechende Wurzel. Parkie (Parkia), Gattung der Familie Sinnpflanzengewächſe; vielehigen Hlüthen, röhriger, Aippiger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 unterweibige, Abrüderige Staubgefäße; zuſammengedrückte, vielſamige Hülſe mit einem mehligen Mark zwiſchen ven Samen. — Arten: Afrikaniſche P. (P. africana; P. biglobosa; Mimosa bigl.; Inga bigl.), fahler, mittelgroßer Baum mit faſt 20 Paaren Fiedern verſehenen Blättern, weichhaarigen, drüſigen Blattfiielen, fienden Blättcyen, lauggeſtielten, keulen— fürmige Achren, purpurröthlichen Blumen und langer, jpiraliger Hülſe. Wächst im tropifchen Afrika und wurde won dort nad Wejtindien verflanzt; blüht von Mat big Aug. Der bitterliche Samen macht ein wichtiges Nahrungsmittel aus; fie heißen ihn Gaurou, in Europa it er als Kaffee von Soudan oder Gouru-Nuß befannt. Sie werden wie Kaffee geröjtet, gerieben und mit Waffer einer Gährung unterworfen, nach diefem in Kuchen geformt, welche die Neger als vorzügliche Zuthat an Speifen be- nüßen. Cie benehmen auch dem faulen Wafjer der unangenehmen Geſchmack und find daher bei Wüſtenreiſen wichtig. Ferner wirken fie gut gegen Impotenz. Das Hüljen- mark dient zum Färben und gibt ein angenehmes Getränk. — Hieher gehört auch die Drüſenblume (Adenanthera pavonina), deren Holz ſehr geſchätzt wird; ein Blätter: decget dient gegen Hronifche Rheumatismen; ver ſcharlachrothe glänzende Samen wird gefocht und gegefjen, als Gewicht und als Schmuck benützt. — Der ſchwimmende Büſchelzopf (Desmanthus natans), gilt im wärmern Aſien für magenftärfend, harntreibend und ein antiarthritijches Heilmittel; findet äußerlich bei ent— zündlichen Gefhwulften Anwendung. Die jungen Blätter geben Calat. Barlinfonie (Parkinsonia), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; kurzröhriger, Gtheiliger, gefärbter Kelch mit zurückgeſchlagenen Zipfeln; 5 abftehende Blumenblätter; 40 Freie, unten zottige Staubgefäße; fadenfürmige Griffel; wuljtige, vielfamige, zwiſchen den Samen eingefchnürte Hülſe. — Arten: Stachelige P. (P. aculenta), Fahler, 7—12 Rus hoher Strauch mit biegjamen, gejchlängelten Aeſten, einzelnen Dornen, zu 3—5 gehäuften, abnehmend und paarig gefiederten, 4 Fuß langen Blättern, zahlreichen, jehr Leinen Blättchen, achjel- und endjtändigen, gelben Blüthentrauben, 3—4 Zoll langer, ſchmaler, braungelber Hilfe und 3-8 jchwärzlichen Samen. Blüht im wärmeren Amerila vom Mai bis September, Ninde und Blätter find gut zu Bädern und Parmäne — Paſſionsblume. 449 Klyftieren bei Atrophie der Kinder, während man zugleich einen Aufguß der jehr wohlriechenden Blüthen gibt. Der geröftete Samen dient gegen Wechfelfieber. armäne, engliſche ſcharlachrothe, feiner Gartenapfel, Fugelige, fein rothge— jtreifte jehr gute Frucht, welche bis April dauert. Der Baum trägt gerne und reichlich. Parzenfraut, ſ. v. a. Cicuta virosa. Rafkonsblune (Passiflora), Gattung der Familie Seidenpflanzengewächſe; Stheiliger Kelch, 5 auf dem Kelche ſtehende Kronenblätter; eine oder mehrere Nebenfronen aus buntfarbigen Fäden, 5 Staubfäden, an deren Spige die Staubbeutel aufliegen; oberjtändiger Fruchtknolen; Geevenartige, gewöhnliche, marlige, vielfamige Frucht; immer: grüne, vankende und Fletternde Sträucher, meiſt in Amerika einheimisch. Die meist mit einer großen Hülle umgebenen Blüthen dauern höchſtens 1 Tag. Man hat bei uns mehrere Arten im Freien, im Zimmer oder im Glashaufe, namentlich die blaue Paf- jionsblume (P, coerulea), welche au dem wärmern Amerika ſtammt und in Süd— europa fajt einheimiſch geworben ift. Der rumdliche, kahle Stengel wird 0-40 Fuß hoch, die Blätter find tief handförmig in 5—7 ovallängliche, ftumpfe, ftachelfpisige Kap- pen eingetheilt, die Nebenblätter faſt halbmoudförmig, ſtumpf und in eine lange Stachel- ſpitze endigend; die Deefblätter der großen Blüthen jind fo lang als der Kelch; die Kelch— zipfel concav, ftachelipigig, außen grün, innen weißlich z Kronenblätter fach und ftumpf, an der Baſis einen purpurrotheit, in der Deitte weißen und am Ende himmelblauen Strahlenfranz. 2 Zoll lange, orangegelbe, ovale Beere. Blüht vom Juli bis Oftober. Das Fruchtmark ſchmeckt angenehm ſäüerlich und gromatiſch, und dient zur Bereitung eines Fühlenden Getränks, welches Hülfe Teiftet bei Sforbut, Gallenkrank? heiten x. In Europa ſchmeckt das Mark honigartig und nicht jo angenehm. Diefe Pflanze trägt bisweilen 150 Blumen, welche fehr groß, weiß und blau Ab und einen prachtvollen Anblie gewähren. Mean pflanzt die P. durch Ableger oder Wurzelſpröß— linge fort, und jollen fie nach dem Aberglauben die Marterinftrumente bei der Kreuzi— gung Chrifti, z.B. Dornenkrone, Speer, Nägel ꝛc. geliefert Haben. — Die Fleifc)- farbige P. (P. incarnata), und die viereckige B. (P. quadranguloris), haben noch gößere Früchte, und find im warmen Amerika wegen ihres gefunden, ſüß-ſäuerlichen Saftes jehr geſchätzt. Derſelbe dient zur Bereitung eines fehr guten Getränts, während die eine morphinartige Subjtanz enthaltende Wurzel giftartig wirkt, ſelbſt in Eeinern Gaben Er brechen, Zudungen, Lähmungen, und in größern felbft den Tod herbeiführt. Iſt in jehr Heinen Gaben das erfte Wurmmittel, — Karmin— rothe P. (P. Kermesina), fahler, hochrankiger Strauch mit herzförmigen, tief Slappis gen, oben glänzend dunkelgrünen, unten lilarothen Blättern, purpurrothen, etwa 3 Zoll Durchmefjer haltende Blüthen. Wächst in Brafilien. — Lyraförmige P. (P, Iyraefolia), dienen auf den Antillen zu eröffnenden und kühlenden Tiſanen bei Leberkrankheiten. Eine Abkochung derſelben wirft Harntreibend und heil: Jam bei Hautausſchlägen. — Rothe P. (P. rubra), Eletternder Strauch mit zottigem und Ajtigem Stengel und jammartigszottigen Blättern. Die feharlachrothe, faft fugelige, flaumbaarige Beere enthält Schwarzen, weißbemantelten Samen ; blüht im wär- mern Amerika von April bis Sept. Cine Abkochung diefer Pflanze (the Bull boof oder Dutchman’s Laudanum), namentlich dev Blüthen und Früchte, Hat beruhigende und narkotifche Eigenjhaften, und der daraus bereitete Syrup oder eine Tine- tur kann den Opium erſetzen. — Die kapſelartige P. (P. capsularis), gleicht der vorigen, und wird zur Beförderung der Menftruntion gebraucht. — Durchwachſene P. perfoliata, P. normalis), kantiger, äſtiger, wicfelranfiger Stengel; Znervige, herzförmig-ölappige Blätter; 11%, Zoll lange, violetzpurpurrothe Blüthen mit 5 Blumen blättern, Wächst in Weftindien. — Traubige P. (P. racemosa), hochklimmend; blüthentragende Aeſte, fadenförmig und faſt aſtlos; tief Zlappige, kahle und breite Blaͤt ter; roſenſcharlachrothe, geruchloſe Blüthen, 5 Zoll im Durchmeffer; oval-langliche, blaßgrüne Frucht; heißt in Braſilien Martyrio cachudo. — P. (P. eoceinea), wächst in Guiana und auf den Antillen; der ſchleimige, fänerli h-ſüße Brei der Früchte gibt ein ſehr kühlendes und erfriſchendes Getränk bei gal- lichten und entzündlichen Fiebern. Der daraus bereitete Syrup ift gleichfalls offizinell, — Apfeltragende P. (P. maliformis), bis 20 Su hoher Kletterſtrauch mit 4—6 Zoll langen, ganzrandigen Blättern, und grünlich-gelber, ge, ovaler 450 Paiftelbeere — Paſtinake. Deere. Blüht in Weltindien und Sübamerifa vom Juni bis Det. Der Pflanzenfaft ift gegen dag eintägige Wechjelficher. Die ſäuerlich-ſüße, ſchleimige, breiartige Samenhülle wird in der Negel gegeſſen und al3 Fühlendes Heilmittel benüßt. In gleicher Weife werden die Früchte von P. serratistipula, P. liguralis, P. serratifolia und P. ornata benützt. — Geflügelte P. (P. alata), ein Blätterertraet ift in einer Verbindung mit Aloe ſehr Heilfam gegen Marasmus. — Lorbeerblätterige P. (P. laurifolia), die wohlricchenden Früchte find als Obſt fehr geſchätzt und dienen als Heilmittel bei entzündlichen, gallihen und ähnlichen Krankheiten. Die etwas zufammenziehenden, jehr bittern Blätter find ein gutes Wurmmittel. P, contrayerva, dient in Mexiko beit Mil zkrankheiten, Stockungen im Unter leibe, beginnender Wajferjuht und gegen giftige Schlangenbiffe — Bielfädige P. (P. filamentosa), hat ein jafrangelbes, weinfäuerliches Mark, welches an kühlenden, erfriſchenden und befänftigenden Eigenschaften alle andern Arten übertrifft, und in Brafilien ſammt den in Zuder eingemachten Blüthen und Frucht ſchalen häufig als diätetiſches Mittel gebraucht wird. — Geſägte B. (P. serrata), das weiße, jchleimige Fruchtmark it ein Fühlendes, entibiltöſes, gelindharntrei- bendes Heilmittel; ein Blätteraufguß (Theo) dient gegen ſkorbutiſches Zahn— fleiſch, Halsweh, ein Blüthenaufguß (Thee von den Blüthen), gegen Augenfrank- beiten. — Fußzehige B. (P. pedata), cin auf Hayti aus den gutſchmeckenden Früchten bereiteter Syrup dient gegen Fieberhitze, Gallenkrankheiten ꝛc. — Stinfende P. (P. foetida) riecht art und unangenehm, und it gut zu antiſpaſti— Ihen Bädern, Bähungen, erweihenden Umjchlägen Ein Blüthenaufguß leiftet gegen Bruftbefchwerden gute Dienfte, welche von VBerfältungen herrühren. — Die blajje P. (P. pallida) iſt ſehr ſchweiß- und harntreibend, anflöfend x. Die Blätter dienen Äußerlich gegen Hämorrhoiden, innerlich gegen Wechſelfie— ber. Die mit einem ſäuerlich-ſüßen, jchleimigen Marke überzogenen Samentörner find ein worzügliches Fühlendes Mittel. — Gelbe P. (P. Iutea), der jäuerliche Frucht- brei gibt einen jehr wohljchmedenden Syrup, welcher die Fieberhite jehr mildert. — Hat augerdem noch viele andere in Amerika heimiſche Arten, welche faſt alle fühlend wirken. Paſtelbeere, in mehreren Gegenden Deutjchlands |. v. a. gemeiner Sauerdorn. Pakenat, Baitenei, in mehreren Gegenden Deutſchlands |. v. a. Baftinafe, Paſtetenſchvamm, Drehling, Aufterfhwamm, ehbarer Blätterfchwamm, der im Spätherbit in gedrängten Haufen wächst. Paſtinake (Pastinaca), Gattung der Familie Doldengewächſez flachzufammenge: drückte, feingereifte Frucht; undeutlicher, 5zähniger Kelchſaum; ovale, eingerollte, an ber, Spite abgeitumpfte Blumenblätter; möhrenartige, oft fleiſchige Wurzel fiederſpaltige Blätter; Blüthen gelb; Hüllen und Hüllchen fehlen meilt. — Arten: Gemeiner P. (P. sativa), in ganz Deutfchland auf Wieſen und Graspläsen, an Wegen und auf, Aeckern wachſendes, jchädliched Unkraut, welches hin umd wieder auch in Gärten als Garten- odertzahbmer EB. gebaut wird. Er gehört zu den Schirmpflangen, wird 3—6 Ruß hoch, hat einfach geficderte Blätter, denen der Peterſilie und des Schierlings ähnlich. Die gelblichen Blumen erjcheinen im Juli des zweiten Jahrs und werden wegen ihres Saftes fleißig von Inſekten befucht. Die Wurzel ift rund oder länglich, wird in fetten Ichmigem Boden oft 3 Fuß lang, oben fauftoie und fleifchig, riecht ges würzhaft und ſchmeckt ſüßlich. Beim wilden iſt ſie fleimer, dünner und holzig. Der Same wird in der Negel im Herbit auf ungevüngtes Land gejäct, welches früher mit Kohl, Salat ꝛc. beftellt war. Die jungen Pflanzen jollen 8—10 Zoll weit auseinander ftehen nmd deswegen fleißig im Frühjahr verzogen werden. Bon Johanni bis Michaeli find die Wurzeln zum Veyſpeiſen tauglich, jpäter werden fie holzig und unbrauchbar, und Zährig ſind fie ſogar der Geſundheit nachtheilig, verurjachen Schwindel, Erbrechen. Säet man den Samen erft im März aus, jo muß man das Land fchon vor dem Winter umgraben, dann kann man die Wurzel jchon nach Bartholomai genießen, dürfen aber nicht den Winter im Boden bleiben, jondern müffen im Keller aufbewahrt werden; nur die zur Samenzucht beftimmten Wurzeln bleiben im Boden, im Frühjahr nimmt man fie dann Heraus und ſetzt fie an den Ort, wo fie ftchen jollen. Man it fie gekocht ala Gemüfe und ungekocht als Salat. Mit Milch gekocht find fie jehr heilfam in ber Shwindjuht Der Same wirkt Harntreibend und nebjt der Wurzel jehr Paſtinat — VPersettye. 451 heilfam in Wechfelfiebern. Fürs Vieh Schafe und Ziegen find fie ein beſſeres Futter als Möhren und andere Nüben; das Kraut ift jedoch unbrauchbar, und hat bie wilde P. nicht diefe guten Gigenfchaften. Aus der zahmen P. läßt ſich auch Mehl und Dranntwein bereiten. Die Deutfchen am Rhein mußten von dieſer Wurzel alljährlich einen Tribut an Kaiſer Tiberius abliefern. — P. sckakul wird der wohlſchmeckenden Wurzel wegen häufig im Orient gebaut, Paftinat, |. v. a. Paſtinak. Paſtuägel, ſ. v. a. Paſtinak. Pataten, ſ. v. a. Bataten. Paternoſterbaum, ſ. v. a. gemeine Pimpernuß. Pattelespe, in verſchiedenen Gegenden von Deutſchland ſ. v.a. Zitterpappel. Pech (Pic communis), durch Schmelzen des gemeinen Fichtenharzes erhält man das gelbe Pech, welches zu Pflaſtern und Salben verwendet wird, und nament— lich die Zeitigung von Eitergeſchwüren ungemein befördert. Pechbaum, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ.v.a. Rothtanne, gem. Kiefer. zechnelke, ſ. v. a. Leimkraut. Bechtanne, ſ. v. a. Fichte, gemeine. Pechurimbohne, f. v. a. Muskatenbohne Befanlinawurzel, bei den Malaien Tigevmilch, gegen Lungenſucht, Nieren- gries und Shleihende Kicber empfohlene, aus China kommende Wurzel. Pekanwallnuß, ven Wallnüſſen ahnlich ſchmeckende Früchte von Carya olivefermis, Pekothee, eine Sorte des Shwarzen Thees (ſ. u. Theeſtrauch); heikt auch ruſſiſcher-oder Karavanenthee, Sounchongthee. Peltſchen, ſ. v. a. Korn wicke. Pelzſame (Tarchonanthus), Gattung der Familie Vereinblüthlerz Mäuſig-zwit— terig; die männliche Blüthen haben eine einreihige Hülldecke aus 5 Blättern; rauh— haariger Fruchtboden; außen zottig-kleberig, innen klahle Blumenkrone; langgeſchwängte, in eine Röhre verwachſene Staubbeutel; fehlſchlagende Fruchtknoten; fädenförmige, vorn Aappige Griffel; weißes, ſchwieliges, fruchtknotenartiges Honiggefaß. Die weiblichen Blüthen haben eine Preibiae Hülldecke; Blumenkrone und Fruchtboden wie beſchrieben; Honiggefäß fehlt; wollene Schließfrucht ohne Fruchtkrone. Strauchartige Bäumchen des Kaps, welche bei den Eingebornen Moh naka heißen — Arten: Kampherduftiger P. (T. camphoratus), baumartig; 10—16 Fuß hoch; Aeſte bräunlichfilzig; 2—3 Zolllange, a—1 Zoll breite, wechjeljtändige Blätter, lederig, oben Fahl und netaderig, unten weißlich— nie: Blüht am Kap von Juni bis Sept. Niechen wie Salbei, Rosmarin und Kampher, chmecken jcharf gewürzhaft und werden wie Salbei und ähnliche Gewächſe, vorzüglich, äußerlich, angewendet. Penäe, (Penaea), Gattung der Familie Santelgewächfe; zwitterige, lederige, vier Ipaltige und glockige Geſchlechtshüklle; oben an der Nöhre A Staubaetäße; aufrechter Staubbeutel, freier, 4fächeriger Fruchtknoten; 4 flügelige und 4 fpaltige Griffel; Afeitige Kapjel. — Arten: Stahelfpißige P. (P. mucronata), ftachelfpitige, herzfärmig- eirunde Blätter; vothe, endſtändige Blüthen; äthiopifcher Strauch, welcher Fleiſchleim— gummi liefert. : Braig, in mehreren Provinzen von Deutfchland |. v. a. Eleine violette Kol— enhirſe. —— in Mecklenburg ſ. 9 a.gemeines Bohnenkraut. eperoni, in Eſſig eingemachte unreife Früchte des ſpaniſchen Pfeffers. erde in mehreren Gegenden von Deutichland |. v. a. gemeine Sale % erlbohne, eine weige, runde Stangenbohne mit runder, gebogener Hülſe; ausgezeich— nete Kernbohne, Verlengerfte, die von allen Kläppchen befreite zweizeilige Gerfte, Perlenthee, eine auögezeichnete Sorte de grünen Thees; ſ. uchineſiſcher I—heeftraud. Perlmoos (Lichen Baragheen) ſ. v. a. fraufe Rugelfrudtalge Perlzwiebel, Abart des Norre mit Eleinen weißen Zwiebelchen von — Geſchmack. Hernambutholz, ſ. v. a, Braſilienholz. Pernettye (Pernettya), Gattung ber Familie Haidegewächſe aupeiliger, freier, 452 Peronas — Veterfilge, ibender Kelch; kugelige Blumenkrone mit Szähnigen, zurückgerolltem Saum; 10 ein- —— Stuutgeäfe ; dornen Apaltige Staubbeutel; niedergeprückter Fruchtknoten mit ) unterweibigen Drüſenſchuppen; dom Kelch unterjtüte Sfächerige Beere. — Arten: Spigblätterige P. (P. mucronata), Halbſtrauch, 2—3 Fuß hoch und äſtig; eirunde, gefägte, ſtachelſpißige, 2—4 Zoll lange Blätter; weiße, nickende Blüthen; d längere und — Staubgefäße. An der Magelans-Straße, auf Cap Horn und dem Feuerland. Die eßbare Beere bildet an der Magelansſtraße, die letzte Gabe der Natur. Der Strauch heißt aud) Arbutus mucronata, hit eronas, ne hellgrüne Frucht mit dicker, behaarter, weißpunktirter Haut. Trägt gern und überall. Be Berragutue „Feigenart, dunkelviolet, mit blänlichem Staub bedeckt; gut; liebt tro- ckenen Voden. hy & — erry, ein rother Champagnerwein der Sorte. — Perſ enbaum, Werfen ih — Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. Pfirfihbaum. er . v. Ku } i i .d. a. Chinarinde. BEN. — Rdn ar nid), vanillenartig viechender, durch Freiwilliges Ausfließen (weißer B.) oder durch Deftillatton der Schaale, Wurzel ze. (brau ner P.) von Myrospermum peruiferum gewonnener Balfam. Als Arznei und Gewürz dienend. Berädenbaum, |. v. a. Perücken-Sumach. Peſelbeeren, |. dv. a. Preißelbeeren. Fi tilenzwurzel, |. Huflattich. N eſtwur ——— Gattung der Familie Ver— einblüthler; faſt 2hülſigreihige Hülldecke; wei b— liche Blüthen mit röhrenfadenfoͤrmiger, Alappi- ger Blumenkrone, vielreihig, bei der männlichen Blüthe Lreihig; dzähnige, röhrenförmige Blumen— krone; kahler Hauptfruchtboden; walzige Schließ— früchte mit haariger Fruchtkrone. — Arten: Ges bräuliche P. (P. officinalis), dicker Wurzelſtock; große, 122—2 Fuß breite, langgeſtielte, nierenför— mige Blätter, unten flaumigegraulic. Der roͤhrige, purpurröthliche Schaft erſcheint vor den Blaͤttern und trägt einen länglichen Blüthenſtrauch mit pur— purröthlichen Blüthen. Wächst in ganz Europa auf ſumpfigen Wieſen, an Bächen und Quellen, iſt ausdauernd und blüht vom März bis April. Die Wurzel riecht ſtark uͤnd widrig, ſchmeckt durchdrin— gend bitterlich uud aromatisch: ſie dient als Radix Petasitidis al3 eröffnendes, verbünnendes, ſchweißtreibendes Mittel gegen Gicht, un- terdrückte Menjtruation, Aſthma, bösar- tige Fieber, Epilepfie. Galt früher für ein kräftiges Mittel gegen die Pest, ift gut bei Vieh: jeuchen, wird Außerlich auf bösartige Geſchwüre gelegt und verdient alle Beachtung. Peterlein, Peterling, f. v. a. Peterſilie. Peterfilge, Peterfilie, Steinjilge (Petroselinum), Gattung der Familie Dol⸗ dengewächje; undeutlicher Kelchrand; rundliche, eingekrümmte Blumenblätter ; eirunde, etwas Anotige Spaltfrucht; Zriefige Theilfrüchte; Ajtriemige Rillen; böder- artig gewöldte Kernmaſſe; tief heilige Fruchthafter; weiße oder grünliche Blüthen, — Arten: Gemeine P, (P. sativum; Apium petroselinum hortense), ein bekanntes und beliebtes Wurzelgewäͤchs, das in Sardinien an Quellen wild wächst, aber ſchon lange in allen Gärten Guropa’3 gepflanzt wird. Die Ipindelförmige, fleifchige, weiße Wurzel treibt glatte, glänzendgrüne und doppelt-gefiederte Blätter, welche viele Aehnlich— feit mit denen dev Gleiße oder Hundspeterfilie haben, nur daß deren Blätter Peterfilie — Pfaffenbaum. 453 mehr jchwarzgrün ausſehen. Im zweiten Jahre treibt die Wurzel einen 2—3 Fuß hohen Stengel mit vielen Zweigen, an deren Spitzen ſich grünliche Bhumenfchirme ans jeßen, die kleine, etwas gekrümmte und gefurchte Samen hinterlaffen, welche im Auguſt reifen. Wurzel und Blätter find in der Haushaltung ein angenehmes Gewürz an Speifen und Suppenz fie find gefund und harntreibend, nur Perfonen von ſchwachen Nerven und Solche, welche die fallende Sucht Haben, ſollen fe auch nachtheilig fein. Der Same wird gleich im März oder April auf ein gutgedüngtes Gartenland gejäct, doc) nicht alfzudicht, er geht jpat auf und verlangt bei anhaltend trockenem Wetter etwas Begiegen. Will man im Frühling des fünftigen Jahres recht bald P. für die Küche haben, ſo muß man fchon nach Bartholomäi eine neue Ausſaat machen. Der Samer. vermehrt den Urin, befördert die Verdauung, wirkt den Blähungen entgegen. Innerlich werden fie angewendet ber Blähungen, geſchwäch— tem Magen, geringer Verdauung, Waſſerſucht. Aeußerlich wird gegen Sommerſproſſen al3 Waſchwaſſer die Abkochung des grimen Krautes benützt. Zu innerlichen Gaben bereitet man einen Thee, und zwar bet Waſſerſuchten 1 Loth auf 1%, Schoppen, bei Magenleiden, 1-3 Quent auf einige Taffen. Mit ven Blättern werden Drüſengeſchwülſte vertheilt, wenn man jie darauflegt; zerqueticht und auf bie Brüfte gelegt vertreiben fie die Milch der Frauen. Ber Schafen find fie ein gutes Mittel gegen die Naude. Aus den Samen bereitet man ein ätherifches Del, das zu Salben und Vflafter häufig verwendet wird. Zerftoßt man den Samen und vermischt ihn mit Fett, jo kann man damit die Kopfläufe vertreiben. Die Wurzel bildet auch einen Beftandtheil der 5 größern evöffnenden Mittel, und werden die Früchte noch gegen Hronifchen Husten, Schlangenbiffe und Krankheiten de3 Uterus angewendet. Abarten find: Kraufe, gefüllte Schnittpeteriilie; gleicht in Geſchmack und Wirkung der vorigen Art, hat aber fraufere Blätter, ſieht dadurch jchöner aus, unterscheidet ſich Leichter von ſchädlichem Unkraut und verdient daher den Borzug. — Wurzel: B., treibt oft eine 11, Fuß lange, 1—2 Zoll dicke Wurzel und viel breitere und ſtärkere Blätter, wird in vielen Gegenden Deutſchlands jehr häufig an— gebaut und ein Handel damit getrieben. ‘ Peterfilie, macedon iſche, f.v. a. Galbankrant. —B., wilde, [.v.a. Gleiße. Peterſilienſchierling, ſ. v. a. Hundspeterfilie, nn in einigen Gegenden von Deutfchland ſ. v. a. einkörniger Weizen. eteröfrant, |. v. a. Apargia autumnalis; Hypericum quadrangulare. Peterſchlöſſel, ſ. v. a. Primula veris. Peterſtrauch (Symphoricarpos), Gattung der Familie Geishlattgewächle; zwit— terig ; Überwerbiger Kelch; Kleiner, L—5zähniger Saum; glodige, 4 —dipaltige Blumeıt- krone; 45 Staubgefäßez unterftändige , Afücherige Früchtknoten; fadenförmige Grif- fel; fopfige Narbe; vom Kelch gefrönte, Afächerige Beere. — Arten: Gemeiner P. (S. vulgaris), feiner Strauch mit dichtweichhaarigen Heftchen; furzgeftielten, gegenjtän- digen Blätter mit Stachelipischen, oben kahl und mattdunkelgrün, unten graulich-grün und weichhaarig; Fleine, röthliche und gelbe Blüthen in blattwinkelftändigen Trauben; ziemlich trocene, purpurrothe Beerchen in der Größe der Hanfförner. Wächst in Nord- amerika, bei uns in Anlagenz blüht im September und Od. Die adftringtvenden Blätter dienen gegen Wechfelfieber, und mit der Wurzel Fan man ſolche Jicher vertreiben. Heißt au) S. conglomerata; Lonicera Symph. — Traubige BP. (S. racemosus), ährenjtändige Trauben mit außen purpurrothen, innen zottigen Trau— benblumen; große, Schneeweiße, glänzende Beeren. Blüht im Juli und Auguft. Aus Nordamerika in unjere Anlagen verpkanzt. Peterswurz, |. v. a. Hypericum ascyron. Peteſta, ein türkiſcher Wein. Petit-Burgunder, die leichten Burgunderweine, namentlich die von Tavel, Lirac und Noquemaure, Petit:Champagner, weiter und vother, ſehr Yieblicher Wein von Bergerac. 2 Pfälzer Weine, gute, meift weiße Weine aus der Pfalz; die beften Sorten find: Forſter, Deidesheimex, Nhodter, Königsbacher. —5— Pfaffenhuͤtlein, Pfaffenholz, |. va. gemeiner Spindel— 454 Pfaffeublatt — Pfeffer. affenblatt, Pfaffendiſtel, der gemeine Löwenzahn. | ae Fenrührkeir (Zaraxacum), Gattung der Familie VBereinblüthlerz doppelte Hülldecke; deckblaͤtichenloſer auptfruchtboden; vielreihige Blüthen; etwas zufammen: ebrückte Schließgfrlichte mit fadenförmigem Schnabel; haarige,, ganz weiße Frucht— one. — Arten: Gebräuchliche P. (T. offieinale; T. Dens Leonis; Tueontodon Tar.), ftarimilcige Wurzel; ftielrunder, hohler, etwas flociger, milchiger Schaft, ber Ablüthenkönfig Üt, die Länge dev wurzelftändigen, zerihligt-fieberipaltigen Blättern Hat; gelbe Blüthenz braune Schließfrüchte. In ganz Europa auf Wieſen, Triften, Gras— pläßen, an Wegen, am Meerufer 2c. Wurzel und Blätter (R. et H. Taraxaci) dienen als aufldfend-toxifges Mittel umd findet von allen ähnlich wirfenden Heil mitteln die häufigfte Anwendung, es gibt daher nicht leicht eine mil Stodungen im Uns terfeib verbundene Krankheit, wo es nicht von Nuten wäre. Am wirkſamſten ift der frifch ausgeprekte Saft. Der Milchſaft enthält bitten Ertractivftoff, Kautſchuk, etwas Harz und Schleimzuder, freie Säure und einige Salze. Zunge Blätter dienen hin und wieder als Salat. Junge Gänfe fürtert man am beten mit dem frifchgehadkten Kraute diefer Pflanze. Die geröfteten Wurzeln find ein gutes Kaffeefurrogat. — Schwarz: wurz=:®. (FT. Svorzonera ; Leontodon Sc. ; Sc. Taraxaci). Gleicht der vorigen ziem— Yich, hat aber breitere Huͤllblätter, jedoch die gleichen Standorte und blüht im April und Mai.— Geglätieies P. (T. laevigatum; Leont. laev.), gleicht ver erften Art gleich- falls, ift aber Eleiner, hat bläffere Blüthen und ändert ab. Wächst im mittlern und - füblichen Europa 2c., auf fonnigen Anhöhen, trodenen Zriften, blüht im April und Mai, ift ausdauernd und wird ganz wie diefelbe benützt. —— in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Dotterweide. Pfauengerſte, ſ. v. a. Bartgerſte. Pleffer (Piper), Gattung der Familie Oſter— luzeigewächſe; zwitterig; wenn bie Staubge— füfle fehlſchlagen häufig; Blüthen nur von einem ſchildförmigen Blätichen bedeckt; 2 bis mehrere Staubgefäße; auswärts gekehrte Staubbeutel, 2 oder Afächerigen Fruchtinoten; Afamige Beere; Blüthen in binnen Achren. — Arten: Schwarzer oder gemeiner Bf. (F. nigrum), 12—12 Fuß hoher Strauch, in Wuchs und Biltung dem Weinſtock ähnlich; treibt wie dieſer Knoten und Augen, während die ſchlanken Zweige auf der Erde fort- friechen, wenn fie keine Süße finden. Die Blätter find enheuartig und riechen ftart. An den Ran— kenenden erſcheinen jährlich zweimal weiße Blumen fträuße, die 20—40 erbſengroße Beeren hinterlaf- jen, die zuerit grün, daun ſcharlachroth ausſehen und die eigentlichen Bfeffertörner find. Wächst in DOftindien, namentlich auf Java, Malabar und Sumatra, wo er in Ebenen reihenweiſe gezogen und wie der Hopfen mit Pfählen verjehen wird. Jedem Strand läßt man 2—3 Schößlinge. Im dritten Jahr tragen fie, und ein Strauch liefert jährlich durchſchnittlich 2-3 Pfund Körner. Ein und berfelbe Strauch Liefert den Ihwarzen und den weißen Pfeffer, welche fich nicht allein durch die Farbe jondern auch dadurch unterjcheiden, das der ſchwarze immer runzelig ift und einen ſchar! fen, brennenden Geſchmac hat, während der weiße glatt und weniger ſcharf iſt. Den Ihwarzen Bf. erhält man von ben grünen, unreifen Beeren, die man bei ihrer Schärfe frühzeitig pflückt und an der Sonne trocknet, wodurch fie ſchwarz und rungelig werden. Den weißen Pf. erhält mar von den ganz reifen Beeren, welche man ordentlich pflückt jammelt und jo lange im Scewaſſer erweicht, bis fie aufquellen und ylaben. Nach dieſem waſcht man ſie mil den Handen, reibt ſie ab und trocknet fie, wodurch fie die äußere Haut verlicren und eine weiße Farbe berommen. Der Pf. wird in feinem Vater— lande amd Dei uns gar vieljeitig benüht, und bildet einen wichtigen Handelsartifel für Pfeffer — Pfefferbeeren. 455 die Engläuder, Holländer, Franzoſen, Dänen ꝛc. Der beſte iſt derjenige, welcher ſchöne, große Körner hat, rein und ohne Staub, ſchwer, nicht von Würmern angefzefjen iſt, und nicht nad Schimmel riecht. Der ſchwarze Pf. it an Speifen ein jehr gefiindes und beliebtes Gewürz. Beſonders dient er geftogen oder in ganzen Körnern zu 2—4 Stücken, des Morgens nüchtern und auf Brod genommen, zur Stärkung des Ma— gend. In Wechjelficbern u. dgl. nimmt ihn der gemeine Mann öfters mit Brannt- wein, allein nicht jelten zieht er ſich dadurch noch er Uebel zu, wie Waſſerſucht, Lungenentzündung. Pulverifirt und auf den Kopf gerieben, tödtet er die Käufe, und in Milch gekocht die Stiegen. Der Ichwarze Pf. enthält ein ſcharfes Weichharz, ein gelblich- ätheriſches Del, Piperin, ein eigenthümlich kryſtalleniſchen Stoff, Extractivftoff, Gummi und einige Salze. Diefe ſtarken Stoffe gebieten bei vem häufigen Gebrauch des Pfeffers Vorſicht. Bei dem VBerfchlucen von ganzen Körnern zum Heben von Magenübdeln fünnten zu viele Körner den Magen entzünden, und leicht einzeln in der Meagenfchleim- Haut fich zu lange verweilen und daſelbſt Entzündung erregen. Beruht das Magen— leiden rein auf einer gewiffen Schwäche, entwiceln sich im Magen und Darmlanal Blähungen, Aufjtogen u. |. w., iſt die Verdauung jchlecht, die Nahrungsmittel ſchwer verdaulich , ſo ift eine mäßige Beigabe von gejtoßenem Pfeffer zu den Nahrungsmiitcht ganz gut. Für Ähnliche Fälle nimmt man auch den BF. unter den Kornbranntwein. Ber ven ſchon erwähnten Xeiven, auch bei Wechjelfiebern umd großer Torpor im Unterleibe bereitet man bie und da einen Weinaufguß von 38—j zu Zrj Celatur und läßt täglich 3—4 Mal einen Löffel voll nehmen. Gepulverten —— kann man auch zu Senfteigen nehmen. — Piperin dient gegen hartnäckiges Wechfelfieber, in Mixtur zu iv—vj täglich. — a wenden in Lähmungen und Ähnlichen Leiden das Pfefferdl an, welches Auferli und innerlich günftig wirkt. — Für Schweine it der Pf. ein tödtliches Gift. — Langer Pf. (P. longam), wird wie die vorige Art in Djtindien gebaut, hat einen bolzigen, fingersdieten Stengel, welcher ſich in viele grümliche Ranken theilt. Die Blätter jind herzfürmig, die Blüthen bilden 2 Zoll lange Aehren. Sind die Heinen Beeren noch unreif und grün, jo nimmt man vie ganze Fruchtähre ab, troenet fie an der Sonne oder im Dfen und bringt die Körner als langen Pf. nach Europa. Sie dienen wie die vom gemeinen Pf., nur ift ihr Gefchmac noch hitiger und bremmender, werden aber Yeicht wurmftichig. — Amalago-Pf. (P. Amalago), halbjtrauchig, wächst in Weſtindien, hat Eleine ovale Beeren, welche wie der ſchwarze Pf. dienen. Die Wurzel hat erregende, ſchweiß- und harntreibende Kräſte und dient bei Unterleibsftodungen, Gibt und Waſſerſucht. Die Blätter und jungen Triebe werden zu zertheilenden Umſchlägen und aromatifhen Bä— dern benützt. — Dreihäuſiger Pf. (P. — halbſtrauchig, mit kugeligen, rothen, erbſengroßen Beeren, welche wie der ſchwarze Pf. benützt und mit ihm verwech— jelt werden. MWächst in VBorverindien an feuchten, ſchattigen Stellen im Berggegenden. — Betel=- Pf, 1. Betelpfeffer. — Cubebenpfeffer (P. Cubeba), ſ. Cubeben— pfeffer Hier ift noch nachzutragen, daß jie ein grünes, dickes Harz, ein dickes äthe- riiches Del, etwas braunes trockenes Harz, bittern Ertractivftoff, Gummt und Galze enthalten. — Hunds-Pf. (P. canınum), kletternder Halbjtzauch mit wechjelftän- digen, unten weichhaarigen und jchimmelgrünen Blättern, zweihäufigen, lockern Mehren, kleinen Beeren, die getrocknet Schwarz Find, haufig mit den Eubebenpf. verwechfelt wer- ven, jedoch Ichwächer jind und fait anigartig riechen. — Schärfer und daher wirkfamer it ver Siriboa= Pf. (P. Siriboa), welcher auf den indiſchen Infeln wächst und auch Eultivirt wird. — Awa-Pf. (P. methysticum), 6 Fuß Hoher, gabeliger Halbitraud) mit herzfürmigen, vielnerpigen Blättern. Wächst auf den Societäts- und Sandwichs— Inſeln. Die zerguetichten Blätter geben mit Kokosmilch oder Waffer ein grümnliches, eckelhaftes Getränk, welches dort wegen feinen beraufchenden Eigenjchaften fehr beficht iſtz es verurſacht bei fortgejektem Gebrauch hartnädige Hautausſchläge, Gejchwüre, chronifche Augenentzündung, Auszehrung, Stumpffinn. Die Awa-Wurzel (R. Awae), it als ſehr Schw eigtreibend geichäßt. Pfeffer, jama ikaniſcher, ſ. Myrte. Beer Ir er, ſ. v. a. Beißbeere (ſ. d.). Andere Zufammenfegun: gen mir bfeiter. | Piefferbeeren, die Beeren des Kellerhalſes; — die ſchwarzen Johannisbeeren. 456 Pfefferholz — Pfingſtroſe. Rab erholz, ſ. v. a. Evonymus europaeus. Pfefferkraut, |. v. a. Garten-Sgturi, ſ. u. Saturei. Pfeffermäinze, Pfefferminze, |. u. Minze fefferiwurzel, der ſcharfe Wurzelftod von Dentaria diphylla; wird in Nord amerika ftatt des Sons gebraucht und kommt getrocknet als Würze an Speifen. Pfeifenbaum, Pfeifenſtrauch, |. v. a. gemeiner Flieder. Hfeifenrohr, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. gemeines Rohrſchilf. Pfeifenſtrauch (Philadelphus), Gattung der Familie Gehörnt: früdtler; kreiſelförmige, mit dem Fruchtknoten verwachjene Kelch roͤhre; 4-Ötheiliger Saum; 4—5 Blumenblätter; 20—40 Kurze, Staubgefäße; 1 oder mehrere am Grunde verwachjene Griffel; 4—5 ſchalſtückige und fücherige, wielfamige Kapfel; Same am Nabel gefrangt. — Arten: Gemeiner Pf. (Ph. coronarius), 4--8 uß hoher Strauch mit flaumigen Aeftchen, gegenftändigen, 3—4 ol langen, Zfachuervigen, unten etwas kurzhaarigen Blättern ; Hipaltigem Kelch, 5 Vlditern; weißliche Blume; Aſpaltige Griffel. Bluͤht im füblichen Europa in Hecen vom Mat bis Juni. Die bitterlich-[harf ſchmeckenden Blätter werben ſammt der un gleich— Hlättrigen Wolle in Italien unter Salat gethan. Die Wur- I riechen ſtark jasminartig und find ald nerven ſtärken des ittel bekannt. Das daraus bereitete Del dient zur Verfälſchung des Achten JasmindlSs. { Pfeillraut (Sagittaria), Gattung der Familie Waſſerlieſche; Ahäufig, untere Blüthen weiblich; Iblätteriger Keld und Blumenkrone; die männlichen haben viele Staubgefäße und die weiblichen viel Staubwege auf dem Fugeligen Fruchtboden; zuſam— mengebrüickte, Afamige Nußhülſen; hufeiſenförmige Keimling. — Arten; Gemeines P. (P. sagittaefolia), ſchöne Wafferpflanze mit knolligem Wurzelftod; Akantige Blattjtiele; zuerft bandförmige, dann Z3winkelige Blätter; aftlofer Schaft; faſt rispige weiße Blüthen mit röthlich-viglettem Nagel, was die Blume vöthlih und ſchön macht. Wächst in ſte— henden und fliegenden Gewäffern, Sümpfen, Teichen ꝛc. in Europa, Afien und Nord: amerifa; ift augdauernd und blüht vom Juni bis Juli. Der Wurzelftoc enthält Arrow- root und ift deshalb eßbar. Könnte mit Vortheil in jumpfigen Thonboden gebaut wer- de, welcher fonft nichts trägt. Die Blätter waren früher offieinell, Schweine, Ziegen und Pferde freßen dieſe Pflanze ger. feilwurzelmehl, 5. v. v. Arrowmehl; |. auch unter Salep und Marante. Pfennich, in Seſterreich ſ. v. a. Kleine, ſtrohgelbe Kolbenhirfe — In Kärn— then |. v. a. Heine violette Kolbenhirſe. unigkraut, ſ. Taſchenkraut. uniglinfe, eine große gelbgraue Linſenſorte; eine ertragsreiche, oft in's weiße ſpie— lende Spielart der gemeinen Linfe. Pferdebohne, in mehreren Gegenden von Deutjchland |. dv. a. Ackerbohne. Spferdennk, eine Abart der gemeinen Wallnup; jehr große Frucht mit dicker Steinfchale, aber Fleinem Kern. il ewurz, |. v. a. Zaunrübe. Pfifferling, gemeiner oder gelber, |. v. a. ehbarer Faltenpilz. Pfingfimate, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. weiße Birke und fl aumbaarige Birke, Pfingfteofe (Paeonia), Gattung ber Familie Ranunkelgewächſe; 5 ungleiche, bleibende Kelchblätter; 5—10 Blumenblätter ; zahlreiche, unterweibige Staubgefäße; 2—5 Staubwege in einer fleifchiger Scheibe; zungenförmige Narbe; 2—5 Afächerige , lede— rige Balgkapfeln, vundlicher, glatter Samen. — Arten: Gebräuchliche Bf. (P. of- fieinalis), Gichtroſe, ſehr bekannte Gartenpflanze mit großen, dunkelkarmoiſinrothen, gefüllten Blumen, welche auf etwa 2 Fuß hohen jaftigen Stengeln im Juni zum Vor— ſchein kommen. Wächst auf den Alpen wild, hat eime ein paar Zoll lange, kuollige Wurzel von eckelhaft bitterm Geſchmack und betäubendem Geruch und Yänglich = breite, zugeſpißte Bläher Cie wächst ohre Mühe in jedem Boden und verbreitet ſich durch Pfirſiche. 457 die Wurzel ſchnell. Man hat auch Spielarten mit helle und blaßrothen und geftreiften Blumen. Früher dienten Wurzel, Blumen ımd Samen gegen Epi— lepſie (Gihter), Menoſtaſie, Altıma, Rheumatalgien. Getrocknet enthält die Wurzel faſt blos Stärkemehl, Schleimzucker und bittern Ex— tractivftoff. Der friſche Samen bewirkt Erbrechen. DM reiht man den Samen an Fäden, hängt ihn kleinen Kindern um den Hals, um das Zahnen zu erleichtern... Die ſchönſte Päonie iſt P. Moutan oͤder P. arborea, cin 5—4 Fuß hoher Halbſtrauch, jeit 1500 Fahren in mehreren Spielarten in China fultivivt und vor einem halben Jarhundert durd) Banks nah Europa verpflanzt. Die Wurzel dient gegen nervöfe Shwäde, Krämpfe und ftocdende Katamanten — Die Wurzel von P, anomala ijt bitter und Leiftet gute Dienfte gegen We. jelfieber. Waächst in Sibirien. Bfirfihe, Pfirſche, Pfirfihbaum (Per- sia), Gattung der Familie Mandelgewächſe; fu: gelige, ſammtartige, jaftigefleifchige Frucht mit un— regelmäßig » vungeligegefurchtem und etwas gelöcher— ten Steinfern. Stimmt im MVebrigen mit dem w * * J Pflaumenbaum überein. — Arten: Gemeiner | P (P. vulgaris; Amygdalus persica), ftanımt \ aus Alten, wird jebt wegen feinen vorzüglichen — Früchten in allen mildern Gegenden von Ge Gebrännlige Pfingfrofe und auc in Amerifa aeflanzt. Der Baum erreicht eine Höhe von 18—20 Fuß, der Stamm ift armsdick, die Ninde grauröthlich mit weißen Wärzchen; die ſchlanken, dün— nen Zweige bilden mit ihren langen, ſchmalen, lanzettförmigen Blättern, welche ausgezackt find, eine ſchöne Krone. Die vor den Blättern in den erſten Frühlingstagen erfcheinenden Blüthen find ſchön blaßroth und von lichlichem Geruch; fie hinterlaffen runde, mit einer jammtartigen Haut bedeckte Früchte, die vorzügliches, jaftiges Fleiſch und in dem— jelben in einer jteinharten Schale einen angenehm bitterfchmeeienden Kern haben. Die mehr al3 60 Epielarten laſſen fich in folgende 4 Klaſſen bringen: I. Wollige Pfirſiche mit ſich vom Steine ablöfendem Fleiſche. Hicher gehören die beten Sorten, wie frühe Admiral- Pf, mit ſeinem, weißem, am Nande blaßrothem Fleiſch, vol Saft; Hant hellgelb, an der Sonnenfeite ſchön roth; reift im Sept. Späte Admiral-Pf., gelbes Fleisch, reift im Oft. — Safran-Pf., reift im Sept., hat ein zartes gelbes, am Stein rothes, ſüßes Fleiſch — Nothe Magda: Lena, jchr groß; weißes, am Kern vothes, ſehr gutes, gewürzbaftes Fleiſch. — Frühe Purpur-Pf., dieer als lang; reift im Aug. — Große Blut-Pf., Fleiſch roth; ſehr gut zum Einmachen. — Zwollſche Pf., ſehr groß und gut; Geſchmack weinartig. 11. Wollige Pfirfiche, deren Fleiſch ſich nicht vom Steine löst, als: Monftröjer-Härling, jehr groß und dick; Fleisch hart, weiß und faftig, reift im Oftob. — Große Prinzeſſin-Pf, ſchmelzendes, faltiges Fleiſch, reift im Aug. — Charlstowner Ananas-PBf., hochgoldgelb, reift im Oct. IH. Kahle Bfirfiche mit fih vom Steine ablöjfendem Fleiſche, wie: Gpldnectarine, mittelgroß; weißes Fleisch, weinartiger Geſchmack; veift im Sept. — Kleine frühe Biolette, grüngelbliches Fleiſch und muskateller Geſchmack; reift Ende Aug. — Große frühe Violette, größer und fpäter. IV. Glatte Pfirſiche mit ſich nicht ablöjendem Fleifche, wie: violette Brugnon, ſehr groß und braunröthlich — Violette Musfateller; jpäter Vio— LEITENDE NL 5, Man zieht den Pfirfihbaum aus Kernen, welche man im Herbft 3—4 Zoll tief in foderes Erdreich legt; im folgenden Sommer werden die Bäumchen ſchon einige Fuß hoc) und müfjen den Winter über gegen Kälte, Hafenfraß ꝛc. gefchüßt werden, Im 2 458 Pfirfichholz — Pilanzen Sommer werden fie an den für fie beftimmten Platz verjegt. In guter Erde (1 Theil Lehm, 1 Theil gute Kuhmifterde oder Baumlauberde und 2 Theil reiner Wafjerfand) und in fonniger Page tragen jolche Bäume auch ohne Veredlung gute Früchte. Feuchter,, fetter Boden hindert dad Wachsthum und verurfacht Brand. Durch Ableger oder durch Ocu— liren und Pfropfen auf Pflaumenbäume pflanzt man diefen Baum ficherer fortz auf Mandelbäumen wachjen die bejten Früchte, find aber auch am empfindlichiten gegen Kälte. In Falten Wintern muß man den, Stamm mit Stroh umwinden und die Wurzel mit Pferdemijt bedecken. Das Beichneiden erirägt er nach dem 4. Jahre oder wenn er hochſtämmig tft, nicht leicht und muß immer fchräge geichehen. Se mehr junge Zweige, deſto mehr Früchte. Diejfer Baum leidet Leicht am Harzfluß, dem nur dadurch zu helfen tft, day man alles Harzige weg= oder ausfchneidet. Zum Bertreiben der rothen Wilben beiprigt man den Baum mit Kalkwaſſer. Sind die Früchte ausgewachjen, ſo nimmt man die Blätter nach und nach ab, damit fie Schneller reifen; völlig reif ertragen fie nicht den leiſeſten Druc, denn fonft faulen fie Schon nach wenigen Stunden. Sie find roh oder mit Zucker eingemacht eine erquickende Speife, lafjen ſich aber nicht über 14 Tage aufbewahren. Zu viel davon efjen, kühlen zu jehr und machen Unterleiböbejchwerden. Wenn man die nicht völlig reifen Früchte ſchält, vom Stein befreit, mit Wein, Zuder, Zimmt und Gitronenfchalen oder auch blos mit Branntwein einmacht, fo kann man ae allmälig verjpeifen. Die Kerne geben ein Del, das dem Mandelöl gleicht, und einen Brammtwein, den Perfilo. Das ausden Blumen deftillivte Waſſer dient gegen Unreinigfeit und Flecken der Haut. Eine daraus bereitete Yatwerge und ein Syrup find zum Abführenvon Würmern und ſchlermigen yeuchtigfeiten vorzüglich. Die getrockneten und pulverifirten Blätter find ein vorzügliches Mittel gegen äußerliche Schäden, auf welche man da3 Pulver ftreut, und felbft gegen Krebs. Ein aus den Friichen Blättern bereiteter Thee, Morgens und Nachmittags getrunken, it vortrefflih bei Steinbejhwerden, 8 muß dieſes Mittel 2-3 Monate lang gebraucht werden, ehe es fich wirkſam zeigt. Das von den Kernen dejtilfirte Waſſer iſt gleichfalls ausgezeichnet bet Steinjhmerzen Das röthliche Holz ift bei Tiichlern und Drechslern geichäßt. ; P | holz, das Holz des Pfirfichbaums, |. v. a. Nicaraguaholz. Pfirſichweide, in mehreren Gegenden von Deutjchland f. v. a. Mandelweide. Pflanzen nennt man alle aus der Erde hervorjproßenden organiichen Körper, welche durdy mehrere dazu bejtimmte Nöhren Nahrung zu fich nehmen, jich vorzüglich durch Samen fortpflanzen, ein Leben aber feine Empfindung und feine willfürliche Bewegung haben. Ste unterjcheiden ji von den Thieren dadurch, daß fie die Nahrung nicht durch einen Mund, jondern durch Wurzeln und andere Gefäßen an fich ziehen, nicht empfinden und ſich auch nicht willfürlich bewegen firmen; von den Mineralien abe, daß te leben, und nicht aus einem fremden Stoffe, wie diefe, jondern aus Theilen eines ihn Ähnlichen Körpers entftehen, auch nicht durdy einen Anſatz neuer Theile von außen, fondern durch die erhaltene Nahrung von innen heraus vergrößert werden. An den Pflanzen find wehrere Theile bemerklich, nämlich Solche, welche zu ihrem Wachsthum, andere, die zur Erhaltung, noch andere, die zum Schuß und folche, die zur Fortpflanzung dienen. Die wichtigften find: Wurzel, Stamm, Aefte, Blätter und Blumen — Durch die Wurzel ift die Pflanze in der Erde befeftigt; jie führt ihr durch die feinen Deff- nungen der zahllofen Wurzelfäferchen Nahrung zu. Sie ift bald größer, bald kleiner, bald länger, bald kürzer, einfächerig und äſtig, dünn oder knollig, zwiebelartig ꝛc. — Stamm heißt ber fich über die Erde erhebende, auf der Pfahl- oder Herzwurzel ruhende Theil. Bald gleicht er einer ſtarken, aufrechten Säule, wie bei den Bäumen, bald iſt er dünn, Schlank und beweglich, z. B. bei den Gräjern; oft fchlingt er fich um feſte Körper, wie bei den Winden, dem Epheu 2c., bald Eriecht er auf der Erde fort, wie bei den Gurken x. Bei Bäumen und Gefträuchen bleibt ihm der Nanıe Stamm, bei Grasarten heist er Halm, bei Kräutern Stengel, bei Kohlarten Strunf, be Blumen Schaft. Aus dem Stamme brechen die Aefte hervor, die fich wieder in nehrere Feine Zweige und Neifer vertheilen, an welchen die Blätter und Blü- then figen. Die Theile, aus welchen die Wurzel, ver Stamm mit feinen Kelten, Zweigen und Reifern befteht, find: Rinde, Baſt, Sylint, Hol und Mark. Die verschiedenen Benennungen der Pflanzentheile jind aus dem der Pflanzen. 459 Einleitung beigefügten, alphabetifchen Verzeichniffe hierüber zu ent: nehmen, worauf wir hiemit verweisen. Die Blätter find den Pflanzen eben fo nöthig, als die Wurzeln, deun fie gereichen ihnen nicht nur zur größten Zierde, ſondern faugen auch eine Menge Feuchtigkeit aus der Luft ein, oder fondern überflüflige Säfte ab, was zum Wachsthum nnd Gedeihen der Pflanzen durchaus ndthig ift. Dieß kann man immer fehen, wenn eine Pflanze ihrer Blätter auf irgend eine Art beraubt wird. Sie find zu dieſem Zwecke meift Ei der untern Seite mit Mündungen zum Ausftrömen und Einſaugen verjchen, wogegen. die Ober: fläche glatt, glänzend umd wie mit einem Firniß überzogen ift, wodurch bie innern, zarten Gefühe gegen die Sonnenwärme und andere Einflüffe gefchüßt werben. Dieſe Mündungen befinden jich bei folchen Blättern auf. der Oberfläche, bei been der untere Theil die Erde berührt. Bei Kräutern und Kohlpflanzen, welche jehr schnell wachſen, befinden fie fich meift auf beiden Seiten. Die Ausdünſtung geichieht mehr bei Tag, die. Einfargung mehr bei Nacht. Der innere Bau der Pflanzen ift zwar einfacher als bet den Thieren, aber weit ſchwie— riger zu unterjcheiden. Soviel it übrigens gewiß, daß fie alle aus Flüffigen und fejten Theilen bejtehen und eine Menge außerorbentlic Kleiner Gefäße enthalten, welche zu ihrer Ernährung und zu ihrem Wachsthum dienen. Die Grundlage der fejten Theile beſteht aus Faſern CHolzfafern); es find dieß lange, zarte Fäden, welche aus - einem ſchleimigen Stoffe und etwas Erde bejtehen. — Unter der alle Theile einer ‘Pflanze bedeefenden Oberhaut, namentlid) in der Rinde, iſt das Zellgewebe, das aus der Länge nach liegenden Faſerbündeln bejteht, die netzförmig gegeneinander laufen. In demfelben Liegen die feinen Luft» und Saftgefäße, welche die zum Wachsthum erforderliche Flüſſigkeit zu- und abführen, und mit den regelmäßig gewundenen Schrauben gängen, welche fich zur Mifchung der Eäfte dent Marke nähern, in Verbindung ftehen. Sp lange die Adern mit Säften angefüllt find und diefe nach allen Seiten hinftrömen, wächst die Pflanze, jie hat Lebenz fowie diefe Organe, die in "er Negel nur einen Theil de3 Jahres thätig find, holzig oder verstopft werden, hört das Leben auf und bie Pflanze ſtirbt allmälig ab. Ber jungen Bäumchen läßt Sich gut beobachten, wie ſich die Holzfcyichten nad) und nach bilden. Durchichneidet man den Stamm forgfältig, jo ſieht man im Meittelpunft einen Ring von Gefäßbüſcheln, die als weiße, durchfichtige Punkte erſcheinen. Um diefen Ning zieht fich das feine, faftige Zellgewebe und füllt im Junern die jehr feinen, leeren Räume aus. Durch das Wachsthum fondern ſich von jedem Ringe vie weniger faftigen Gefäße ab, die jenen Ning von innen als Holz, von aupen als Splint umgeben. Zuletzt verliert dieß Gewebe ım Innern des Körpers feine Kraft, und es heißt dann zum Unterjchted von dem mehr nach außen liegenden Zellgewebe das Marf. Die neuen Holzlagen preffen es immer mehr zuſammen, bis es zuleßt un den Stämmen ganz verjchwindet und nur noch in den Aeſten und Zweigen zu jehen ift. Die Neizbarfeit der Gefäße bewirkt den Umlauf der Säfte, auch wird fie weſent— lich durch die Wärme befördert und durch die Kälte gehemmt. Zum Wachsthum der Pflanzen tragen Boden, Waſſer, Licht und Wärme am meiften bei: Der Boden bient zum befeftigen der Wurzel, und bietet ihnen ihrer Natur angemefjene Nahrungsſtoffe, deshalb können auch die verichiedenartigen Pflanzen auf Einem Boden wachfen und die verfchiedenartigiten Früchte hervorbringen, denn eine Pflanze will diefe, die andere jene Nahrung. Durch Düngung muß dem Boden wieder erjeßt werden, was er verlor. Ebenſo unentbehrlich ift ihren das Waffer, welches fie mit den Wurzeln, ber Ninde und den Blättern einziehen. Mangelt ihnen dieß, fo werden fie welk und fterben ab. Viele können ven Boden weit cher entbehren, als das Waffer, und c8 gibt welche, wie Kreſſe, die blos im Waffer geveihen. Die Einwirkung der Luft befördert den Säfteumlauf; bei ihrer Entziehung ſtocken fie, die Pflanzen befommen eine bleiche Farbe und fterben end: lich ab, wie man an Gemwächjen in Kellern und verfchlojfenen Zimmern, an mit Moos überzogenen Bäumen ꝛc. ſehen kann. Ste bleiben niederig und ſchwach, neigen fich zur Erde, während die andern emporjchtegen, es wird daher kein Gärtner junge Bäume an dunkle Orte, unter andere Bäume u. ſ. w. pflanzen, ſondern ihnen an einem freien, offenen Plate eine Stelle anweifen. Die Wärme befördert das Keimen bed Samens, den Säfteumlauf, macht die Früchte reif x. Gegen Kälte ift ein befaubter ober blü— hender Baum weit empfindlicher, als ein Fahler, deshalb bat man den Froftableiter 460 Pflanzenfeide — Pflaume. erfunden, um die Blüthe der Bäume gegen Frühlingsfröfte zu fhüsen, und können die— jelben auch bei andern Gewächſen Anwendung finden. Sie beftchen aus Stroh- oder Hanfjeilen, welche man un den Stamm de3 blühenden Baums jchlingt und deren Enden in ein einige Schritte vom Baume freiftehendeg, von feinem Afte bedecktes Gefäß, welches mit Brunnenwaſſer gefüllt ift, herabhängen läßt. Meitteljt eines auf die Enden gelegten Steing müſſen fie ganz ımter Waffer gehalten werden. Sie erhalten bei Froſt nicht allein die Blüthen, jondern bewirken auch einen reichlicheren Anfag von Früchten. Ohne das Sonnenlicht bleiben die Pflanzen gleichfalls bleich und ſchwächlich. — Alle Pflanzen beditrfen des Schlafs; dich Km namentlich bei Pflanzen in die Augen, weldye aefie- derte Blätter haben, z. B. bei Acacien, Mimofen, Lupinen ꝛc. Sie falten gegen Abend ihre Blätter oder Blumen zuſammen, und öffnen fich erſt wieder mit den Aufgchen der Sonne. — Viele Pflanzen oder Pflanzentheile find mit Haaren bedeckt, welche theil3 zum Schutz, theild zur Ausdünſtung dienen; andere haben Waffen, wie Stacdheln, Dornen, Brennſpitzen, um gegen Beſchädigungen der Thiere 2c. gefichert zu fein. Die Gabeln der Erbjen, Wien ꝛc. dienen zum Feithalten an andern Gewächfen. Auswühfean den Blättern, namentlich an Weiden, Eichen u. ſ. w. entftehen durch Inſekten, welche eine Deffnung darein machen, und ihre Eier hinein legen. Hie— durch treten die Säfte an dene verwundeten Theile aus und bilden Höcker, welche zur Wohnung und Nahrung der jungen Larve dienen. Die Pflanzen können vermehrt werden durch Wurzelfproffen, Zweige, Augen oder Samenz bei Weiten am. häufigiten ift die Fortpflanzung aus Samen. — Vergleiche die Einleitung von diefem Werk. Pflanzenfeide, S. v. a. Scidenpflanze, ſyriſche. Pflaume, Pilaumenbaum (Prunus), Gattung der Familie Mandelgewächſe; unterweibiger, Sfpaltiger Kelch; 5 furzgenagelte Blumenblätter; 20—25—30—40 freie, in den Kelchjchlund gefügte Staubgefähe; freier, Afächeriger Fruchtknoten; 1 endftändiger Griffel mit Fopfiger Narbe; jaftige, Kkernige Steinfrucht mit glatten oder zungeligen Steinfernen. Früchte fahl mit einem hechtblauen oder weißlichen Neife, der ſehr leicht abwiſchbar iſt, bedeckt; feitliche Blüten vor den Blättern. — Arten: Zwetſchgen— pflaumen, Zwetſchgenbaum (P. domestica), wächst wild in Ajien, bei uns wegen den vorzüglichen Früchten allgemein geflanzt, und haben wir von dieſer Steinobft- art mehr ald 100 verjchiedene Sorten, welche alle von dem verwilderten Zwetſchgen— baum, den Spelgen, Krecken und Schlehen abjtantmen mögen. Der gemeine Bft. wird 18—25 Fuß Hoch, mit ziemlich geraden, 6—12 Zoll diem Stamm und grauer, weißgefleckter Rinde. Die Aeſte find etwas ſperrig, die Sommerjproßen glatt und glän- zendroth, die Blätter länglichrund. Die einzeln oder zu 3—4 aus einer Knospe kom— menden Blüthen erjcheinen Ende Aprils. Die Früchte find rund (Pflaumen) oder län glich (Zwetichgen), und haben unter einer gelben, röthlichen oder dunfelblanen, ſchön bereiften Haut ein jaftiges, gelbes, jehr gutes Fleiſch. Die befannteften Spielarten find: die eigentliche Zwetjchge, deutfche, blaue Zwetichge; die Königs pflaume, bellvoth, jehr groß und rund, mit vielen goldenen Punkten beſäet und und ftark beftäubt; Hervenpflaumez ſchön violet, jehr groß, faft rund; große Damascenerpflaume, länglichrund und ſchwarzblau; Lange violette Damas— cenerpflaume; Damenpfl; Aprifofenpfl., länglich, groß und gelb, Kathe— rinenpfl., groß, eirumd, etwas platt und fehwärzlich; Ungar. oder DattelpfL, groß und lang; gelbe Eterpfl., 3—4 Zoll lang, über 2 Zoll breit und ſchön wachs— gelb; rothe Eierpfl., über 2 Zoll lang und eirund; gelbe Mirabelle; läng— lichrund, Flein und fehr gut; ſchwärze und vr otbe Mirabelle; Mirobalbine, dunkelroth, platt, rund und mittelgroß; Reneklode, fehr groß, rund und grün, auf der Ennnenjeite röthliche, vorzügliche Pflaumen; kleine Reneklode; Herzpflpaume, mittelgroß, blau, weiß und roth; Pflaumen ohne Stein, jhwarzblau und ſchlehen— groß, der Stein ohne Kern im Fleiſch liegend u. |. w. Der PBflaumenbaum kommt in jedem Boden, am beften wenn ev mittelmäßig feucht ‚it, fort, bedarf außer fleifigem Umhacken de3 Bodens um die Wurzel und Düngung mit altem, ja nicht frischem Mifte weiter feiner Pflege. Zum Entfernen des fchäplichen Mooſes mug man Stamm uud Aeſte mit Kaltwatjer bejtreichen oder mit Seifenwaſſer waschen. Sterben einzelne Aeſte und viele Zweige ab, was von ftrenger Kälte oder Pflaumengummi — Pfriemenkreſſe. 461 andern Unfällen herrühren kann, dann darf man den Baum nicht jogleich abbauen, fonderu nur die Aefte abjügen, und im folgenden Jahre treibt er wieder friſch und jteht wie veorjüngt da. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Wurzelſproſſen; durch Propfen und Deuliren werden die Früchte größer, ſchöner und ſchmackhafter. Sunge Bäume veulirt man um Jakobi und frühe Sorten auf Pflaumenſtämme. Beim Verſetzen im Frühling muß man die Zweige ſtark befchneiden. — Die Früchte diejes Baumes gewähren einen großen Nußen, und werben fie roh, gefocht, gedörrt und ein- gemacht auf verſchiedene Weile gegejjen, und bilden eine geſunde, den Leib eröffnende Speife. Man kann aus ihnen einen Zucer, eine Marmelade, ein Mus oder Latwerge bereiten, welches auf Backwerk oder Brod vorzüglich ſchmeckt. Zu leßterem Zwecke wer- den die Früchte ausgefteint, in einen Kefjel unter bejtändigen Umrühren gekocht, durch ein Sieb oder einen Durchlreiber gerieben, dieß bis zur beliebigen Diefe nochmals ein- gekocht, mit Nelken und Zimmt vermifcht, in einen fteinernen Topf gethan, oben mit Schmalz bedeckt und fo aufbewahrt Nicht ganz reife Pflaumen kaun man mit Effig einmachen, oder durch Gährung eine Art Wein daraus bereiten, oder einen guten Brannt- wein brennen. Gedörrt bilden fie einen einträglichen Handelsartifel, zumal fie auf See— reifen von großem Nugen find. Das gehörig getrocknete, harte, rothe, geflammte Holz wirft im Freien nicht auf und wird daher von Tiſchlern und Drechslern gefucht. Wenn man e3 in einer mit Kalkwaſſer vermifchten Lauge jtedet, nimmt e3 einen höhern Glanz an. Das ſüße Samenöl ift fo gut als Dlivenöl. Das aus den Bäumen Jchwißende Gummi fann wie ordinäres, arabisches Gummi bemügt werden. — Alle Arten ſtimmen ziemlich miteinander überein. Pflaumengummi, aus dev Ninde der Pflaumenbäume ſchwitzendes Gummi. P —— Kreckenbaum, Kriechpflaume (P.insititia), ſchöner Strauch, welcher ſich zu einem Baum mittlerer Größe pflanzen läßt. Stamm und Zweige haben Stacheln; die Blätter ſind eirund, gezähnt und etwas kraus; Sommerſproſſen glatt und erdfarben; die ſchwarzblauen Früchte ſind noch einmal ſo groß als Schlehen, etwas ſauer und mehlig, die Steine rund und heißen in Schwaben Fantaſten; Kriechen— Zibarthen. Ueberreif oder abgelagert find fie qut eßbar; man Fanır fie mit Ejjig einmachen oder zu Branntwein brennen. Vermehrt jich durch Wurzelausläufer ungemein ſtark und wird durch Pfropfen auf Pflaumenbäume jehr veredelt. N Pfluder, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Pflaume. Pfoſcheu, bei Nürnberg ſ. v. a. Steckrübe, Erdfohlrabe. Pfrieme (Spartium) Gattung dev Familie Schmetterlingsblümler; oben ge jpaltener, Alippiger Kelch; Ichmetterlingsförmige Blume; 10 einbrüderige Staubgefäke; aufftrebender, pfriemiger Griffel, ſchwammige Narbe; flachgedrückte, vielſamige Hülfe. — Arten: Binjfernartige Pfrieme (Sp. junceum; Genista juncea; G. odorata), wohlriehended Pfriemenfraut, Ginjter, wächst auf Bergen bes ſüd— lichen Europas, ift ein lieblicher Strauch, der zuweilen 10 Fuß hoch wird und lange, runde, binfenartige Zweige treibt, die mit Keinen, lanzettartigen Blättchen beſetzt find, und im Juni an den Spiten ziemlich große, gelbe Schmetterlingsblumen tragen. Wächst im füdlichen, hin und wieder auch im mittlern Europa auf fandigem Boden an Wegen, in Gebüſchen und Wäldern, dauert in Italien, Südfrankreich ze. im Freien au, muß aber ven Winter über in Keller oder Gewächshäufer gebracht werden. Die jungen tm Aug. abgefchnittenen Zweige laſſen jich wie Hanf behandeln und Stricke, Segeltuch und Leinwand daraus bereiten. Die Zweige dienen zum Färben, zum Füttern der Schafe und Ziegen. Bienen befuchen die Blumen gern; blüht im Mat und Juni. Alle Theile ſchmecken bitterlih, wirfen ſtark harntreibend, emetijch purgirend; findet jeßt nur noch jeltene Anwendung. Siehe auch Bejenginiter. Pfriemenkraut, ſ. v. a. Genista und Spartium. Pfriemenkreſſe (Subularia), Gattung der Familie Viermächtige; 4 Kelch» und 4 weiße Blumenblätter; 6 zahnlofe Staubgefäge; fiende Narbe; ovale Schötchen; mehr: famige Fächer. — Arten: Wafferpfrieme (8. aquatica), einer fleinen, zarten Simſe ähnlich; mit weißen Zaſern befegte Wurzel mit Wurzelköpfen, auf denen gras— — pfriemige, 1—1'%, Zoll lange Blätter ſitzen; 2—10 blüthige Trauben in den lattwinkeln; jehr Kleine weißlihe Blüthen. Wächst in Teichen, blüht im Juni und Juli, hat hellbraunen Samen und ift einjährig. 462 Pfundung — Pinperunf. fundnuß, ſ. v. a. Zellernuß. hilibertie, (Philibertia), Gattung der Familie Seidenpflanzge wächſez Sthei— liger Kelch; Dlappige, krugige, radförmige Blumenfrone; doppelte Beikrone; D in einen Eylinder verwachene Staubgefäße; 2fächeriger Staubbeutel; 10 paarige, hängende, Etaub- maffen; 2 Fruchtfmotenz 2 Sriffel, am Nabel wollfchopfiger Samen. — Arten: Groß: blumige Ph. (P. grandillora), windender, flaumtg-zottiger Strauch mit gegenftän- digen, herzförmigen Blättern, weißgelber Blume, innen mit piurpurfarbigen Strichen und Punkten. In Tucuman zu Haufe. — Hicher gehört auch die windende Fleiſch— Trone (Sarcostemma viminale), ojtindifcher Echlingftraud), voll von einem angenehm jäuerlihen Milchlaft, weshalb die Zweige als durſtlöſchendes Mittel auf Reiſen ſehr geſchätzt ſind. — Aueh die fleifchigen und bfattlofen Stengel der 8. stipitaceum werden in Arabien gegefen. — Seegrüne Ph. (Tar. glaucum), die Wurzel in Caraccas als Ipecacuanha befannt, und dient wie dieje. Videlbeere, in verjchienenen Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. Preißelbeere. Picotten, eine Abtheilung der Gartennelfen, welche ſchmale und fcharfe Striche und nur eine Zeichnungsfarbe haben. ; Billenfarrn, (Pilularia), Gattung der Familie Wur zelfarrnz Afücherige, fait ku— elige Keimfrüchte, welche ſich Atheilig öffnen; Keimfapjeln und Knospenjchläude an A andleiften. — Arten: Kugel-P. (P. globulifera), dünner, fadenförmiger Strunk; büfchelige, pfriemenfadenförmige Blätter an den fußlangen Stengel; zwifchen den Blät— tern die behaarten Keimfrüchte; in ſeichten Waſſer, Gräben und Sümpfen im mittlern Europa. Pilze (Fungi), die erjte Klaffe der Faſerpflanuzen, lichtſcheue, weiche, fleifchige, feinfaſerige Gemwächjez umterjcheiden fich von den Mioojen und Xebermoofen durch den Mangel aller Vlätterz fie Haben nur eine dünne Dberhaut, einige Wurzeffäferchen. Hauptbeftandtheile find: Strunf (Stiel fammt der Wurzel) und Hut, eine auf dem Strunke figende Scheibe, welche bald flach, bald gewölbt, bald fegelförmig, auf der untern Seite ausgehöhlt und aus Blättchen, Röhren oder Zellen zufammengefeßt ift, bei einigen Battungen fehls der Hut, und dann find fie wie Gitter, Becher, Kräufel over Keule geformt. Der Wulſt, die allgemeine Hülle der Schwänme, befindet fich am Grunde des Strunf3, der in der Mitte von einem Kragen, Nina, umaeben ift, bei vielen aber bald wieder verichwindet. Die P. wachjen niemal3 unter dem Waſſer, ſondern auf der Erde, an Bäumen, auf faulem Holz, Miftbeeten, an Wänden, in Kellern und an thieriſchen Körpern. Sie pflanzen ſich durch Samen fort und find theilweiſe eßbar, theilweiſe giftig. Solche, welche eine bläuliche, violette oder rothe Farbe haben, oder beim Zerſchneiden überhaupt ihre Ol ſchnell verändern, find wenigſtens ſehr verdächtig, indem jich dieſe Erſcheinungen feither an mehreren giftigen und an efbaren Schwäm— men gezeigt haben, Einige Löcherſchwämme enthalten fogar Zuckerſtoff, welcher fich ab- jcheiden und kryſtalliren läßt. Die Gattungen und Arten diefer Ordnung find fehr zahl- reich und unter betreffenden Artikeln nahzufchlanen. — Im allgemei- nen enthalten die Pilze: Fungin oder Bilzftoff, D3mazom, ein wall rathartiges Fett, Shwanmzuder, Pilzſäure, Del und Eiweiß, und fommen ſomit den thieriichen Subjtanzen am nächjten, da in ihren chemischen Beftand- iheilen der Stickſtoff vorherricht. | Piment, |. v. a. Jamaika-, Nelkenpfeffer, Neu- oder Mobdengewürz; j. u. Eugenie, gewürzhafte, impernäfje, f. v. a. ächte Biitacien. impernuß (Staphylea), Gattung der — Seifenbaumgewächſe; zwitterige Bluͤthen; Ötheiliger, gefärbter Kelch; 5 Blumenblätter; 5 freie Staubgefaͤße; 2—3Tap- pige Fruchtfnoten; 2—3 Griffel; 2—Sfächerige, häutige Kapfel. — Arten: Gemeine a geftederte P., Klapper-, Blajen-, wilde Zwiebelnuß, Todtenfopfbaum (St. pimmata), bis 15 Fuß hohes, jtrauchiges Bäumchen, welches in der Schweiz, in Tyrol, Böhmen und dem ſüdlichen Europa wild wächst und bei uns in Baum und Luftgärten bisweilen vorkommt. Der Stamm wird manchmal gegen 1 Fuß dick, das Holz ist feit, die Rinde braun und weißgetüpfelt. Die langgeftielten Blätter haben einige Aehnlichkeit mit den Hollunderblättern, nur ift ihre Farbe heller. An den Zweigenden ericheinen im Mai und Juni große, herabhängende, weißlicherothe Blumentrauben, welche Pimpinelle — Piſaug. 463 mehrere anfgeblafene Samenfapfeln hinterlaſſen, die vom Winde bewegt, Elappern und in 2-3 Fächern 4—6 fteinharte, kuͤgelrunde Nüffe enthalten, noch Kleiner als Haſel— nüfje, mit fleinen Kern. Durch Auspreffen gewinnt man aus den Kernen ein gutes Del, während die Nüſſe ſelbſt zu Roſenkränzen dienen, und die Blumen eine gute Bie— nenweide abgeben. Die marfigen Zweige find gut zu Pfeifenröhren. Das Holz eignet fich vorzüglich zu eingelegten und andern Tiſchler- und DrechSlerarbeiten. Wird durd) Ableger fortgeflangt. Verdient zur Bekleidung von Lauben alle Empfehlung, und wird fein Wachsthum durch einen geſchützten Stand an einer Mauer vorzüglich begünftigt. Die Nußkerne wirkend gelind purgirend, und in Georgien werden die Blüthenfnospen wie Kappern benützt. Bimpinelle, ſ. Becherblume. impinellkraut, ſ. v. a. Poterium sanguisorba. Pimpinellwurzel, die Wurzel der gebräuchlichen Becherblume. inang, ſ. dv. a. Arefapalme, Pinaſter, langnadelige, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. Strand- fierer; u. Kiefer. Pinei nuclei Molmecani, ]. v. a. Purgirkörner. Pinhoenöl, das aus den Purgirnüſſen (Früchte von Jatropha multifida) gewon- nene Del, welches ſehr ſtark purgivend wirkt. Kocht man in Fleiſchbrühe 10—12 Blätter diefer Pflanze, fo hat man gleichfall3 ein ſehr ſtark wirkende Purgirmittel. Pinholz, |. v. a. Faulbaum. Pinie, Piniole, f. v. a. Kiefer (j. d.) Pinny, aus den Früchten von Valeria indiea gewounener, zur Lichterfabrikation ges eigneter Pflanzentalg, Pippan (Crepis), Gattung der Familie Vereinblüthler; doppelte Hülldecke, deefblättchenlofer Hauptfruchtboven; gleichförmige, ungeflügelte Schließfrüchte mit 10 — 30 Streifen und gejchnäbelt; haarige, werke und weiche Fruchtkrone. — Arten: Zerſchlitz— ter ®. (EC. lacera), jchimmelgrünlicher, 1 Fuß hoher, Fantiger oder doldentraubiger Stengel; Turzhaarige, fievertheilige Blätter. Wächst in Italien auf Kalkbergen , iſt 2 jährig und ausvanernd, heißt dort Angina oder Cichoria di montagna, und ſoll ſehr giftig jein. — Tleifchfarbiger 8. (CE. incarnata; Hieracium ine.), blattlojer, 11% Fuß hoher Schaft mit wurzelftändigen, weihhaarigen Blättern, Heinen, fleiſchrothen Bfüthenfnöpfen und weißer, weicher Fruchtfronez Fommt auch mit gelben Blüthen vor. Blüht auf niedrigen Bergen und Boralpen im Mat und Juni und ift ausdauernd. Piquerie, (Piqueria), Gattung der Kamilie Vereinblüthler; 1reihiger, 4—Öblät- terige Huͤlldecke, 4 und bblüthig; kurze Blumenkronröhre; ftumpfe Narben; in der Jugend zufammengevrückte, im Alter Hfantige, kahle Schliegfrüchte. — Arten: Dreinervige PB. (P. trinervia; Ageratum febrifugum; Stevia feb.), fahler, frautiger Stengel mit gegenftändigen, Inervigen, Länglichen Blättern, blüthenjtraußförmiger, weißer Dolden- traube. Sit auf felfigen Stellen in Mexiko ausdanernd. Die angenehm aromatisch riechenden Blätter heißen dort Koxonitztal oder Yoloxiltie, und find ſehr wirkffam in Wechjelfiebern. Pilang (Musa), Gattung der Familie Bananengewächje; vielehiger, überweibiger, fast einfeitiger, röhrenförmiger, an der Spike HZſpaltiger Kelch; einfeitige, durchſcheinende, dünnhäutiger Blumenfrone; 5 Staubgefärez Z3fächeriger Fruchtknoten; dicker Griffel; Glappige, trichterig-feulenförmige Narbe; Längliche, fantige Beere. Stammförmiger Schaft, der aus übereinandergerollten Blätterjcheiden befteht. — Arten: Paradies-P. Adamzfeigenbaum (M. paradisiaca), jehr nützliches und ſchönes, palmartiges Gewächs, das von Dftindien in alle Welttheile verpflanzt wurde und bei und in feinem beſſern Gewächshaufe fehlt. In fetten, thonigem Boden wächst es jehnell, am üppigiten in den Ebenen von Java, wird 20 Fuß hoch, hat einen aufrechten, Frautigen, in Blätter ſcheiden gehlillten Stamm, der nahe über der Erde 10-12 Zoll die und nicht holzig it, nad) oben immer dünner wird, und am Gipfel eine Ichöne Krone aus grünen, glatten, länglich-runden Blättern trägt, welche auf kurzen, ſtarken Stielen fißen und in heißen Länder Bis 12 Fuß lang werden. An dem Stammgipfel erhebt jich im ber Mitte der Blätterkrone ein langer, dicker, herabhängender Blumenkolben, an welchen ſich mehrere Blumenbüfchel befinden, von denen jeder eine grüne, dann bunfehrothe Scheibe 464 Piſonie — Piftacie. Hat, welche aber abfällt, ſowie fich die purpurröthlichen Blumen öffnen. Diejelben hin- terlaffen 6—10 Sol lange, gurfenähnliche, jamenlofe Früchte, Die reif gelb ausſehen und unter einer lederartigen Schale ein ſüßes, weiches, wohljchmecendes Fleiſch Haben. Ein einziger Blumenkolben kann über 100 Früchte tragen. Sowie der P. cin Mal Früchte getragen hat, wozu er in der Negel 11,, Jahre braucht, jo hat er fein höchſtes Alter erreicht, er ftirbt bi auf die Wurzel ab, welche aber im folgenden Jahre einen neuen Stamm von der "gleichen Größe treibt. In Oft: und Weſtindien werden die Früchte veif und unreif, voh und gekocht, getroenet und mit Wein, Zucder und Zimmt eingemacht, häufig Hefpeist. Wegen ihres Fühlenden Saftes find ſie für heiße Länder eine wahre Wohlthat, jollen aber ganz reif nd in Menge genofjen weniger gejund fein. In einigen Ländern bereitet man ein Brod daraus, und in Amerika legt man fie in's Waſſer, wodurch ein ſüßes Getränk für die Neger gewonnen wird. Die Blätter benützt man anftatt des Papiers und der Leinwand zum Einpacken, zu Tiichtüchern ꝛc. Die flahsähnlichen Fäden, welche man von dem Stamm gewinnt, geben ein gutes Garn zu Tauen, Segeltüchern ze. Einige fagen, diefer P. habe die verbotene Frucht getragen, welche Adam und Eva im Paraͤdies afen, daher dev Name Adanse oder Paradies- feige. Andere glauben, unſere Stanmeltern haben jich damit die Blöße bedeckt. Eine einfache Abkochung der Rrüchte ift ein gewöhnliches Getränk; Durch Gährung erhält man eine Art Wein. Die füßen milden Früchte, welche etwas zuſammenziehend ſchmecken, Teiften gute Hilfe bei Bruftfranfheiten md andern Entzündungen, be Diarrh öen. Die Spike des Blüthenkolbens gibtein gutes Gemüfe. — Der aus dem Schaft gepreßte Saft wird angewendet bei ſchmerzhaftem Harnen, Nervenent zün— dungen Merfurialkrankfheit. Wenn man in Folge genojjener ſchädlicher Speifen leidet, foll der Wurzelftod vorzügliche Dienfte Leiften. — Feigenartiger P. Bananen-®P. (BE. sapientum), gleicht der vorigen Art ziemlich, nur iſt ver Schaft roth geftriemt und getupft, die Blätter am Grunde herzförmig, die Jcheidenartigen Deckblätter unten violet, die Früchte kürzer, geräderter, weicher, ſüßer und wohlriechender. Iſt in Oftindien zu Haufe und wird auf gleiche Weiſe benübt. Setzt man die Früchte in die Sonne, jo erhalten fie fich wie eigen. Piſonie (Pisonia), Gattung der Familie Wunderblumengewächle; meilt zwit- terig; Heine Blüthen ın Dolden; 5zähnige oder Öfpaltiger, gefältelter, bleibender Saum; 6—10 Staubgefäge; ovaler Fruchtknoten; von der Fantigen Geſchlechtshüllenröhre einges ſchloſſene Schließfrucht. Sträuche oder Bäume. — Arten: Dornige P. (P. acu- leata), dorniger, nicht über 25 Fuß hoher Strauch mit langen, zurückgebogenen Aeſten, gegenftändigen, an beiden Seiten zugeſpitzten, 2-3 Zoll langen, 1 Zoll breiten Blättern; gelbariine, weihhaarige Blüthen in Trugdolden; Fantiger, Heberiger Hüllfrucht. Blüht in Weftindien im März und April. Die Blüthen riechen hollunderartig. Die Früchte hängen fich bisweilen in ſolcher Menge an die Federn der Vögel, daß fie nicht mehr fliegen können. Eine Wurzelabkochung ist ein gutes Heilmittel bei Gonorrhden Biftacie ae Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; häufig; die männ— lihen Blüthen haben eine doſpaltige Blüthenhülle, 5 Staubgefäße, Heiliger Staub- beutel; die weiblichen Blüthen 3—Afpaltige Blüthenhülle, 1—Sfächeriger Frucht— Enten, Z3dickliche Narben, 1 fteinfernige Steinfrucht mit beinharten, Afächerigem Stein— fern. — Arten: Achte P, Pimpernuß-P. (P. vera), in Perſien, Arabien und Syrien einheimischer, MB—30 Fuß hoher Strauch oder Baum, welcher nach den ſüdlichen Rändern Europas verpflangt ift, und ſelbſt bei uns hin und wieder vorfommt; hat einen biefen Stamm mit aſchgrauer Ninde, braune, weit ausgebreitete Zweige, ungleich gefie- derte, ziemlich große Blätter. Die im April erjcheinenden männlichen und weiblichen Blüthen find getrennt; jene find Kätschen, diefe weißliche Traubenbüfchel, werhalb man Bäume beider Gefchlechter immer nebeneinander pflanzt, damit fich Früchte anjegen können, welche im Herbit ihre völlige Neife erlangen. Dieſe beftehen in länglichen, efigen Nüffen von der Größe der Hafelnüffe und haben eine doppelte Schale, von denen die Äußere häutig, grün und zerbrechlich, getrocknet gelblich, die innere aber holzig und weißlichgelb it, und einen blaßgrinen, fetten, öligen, ſüßlich-bittern, wohlſchmeckenden Kern um— jchließt, welcher mit einem blafrothen Häutchen überzogen ift. Die Kerne werden als Leeerbiffen wie die Mandeln roh gegefien und zu allerlei Backwerken, Konfituren, Magenmorfellen ze. gebraucht. Sie geben auch ein gutes Del, werden in Ajien wie Pite — Platane. 465 Gurken eingemadjt, und bilden aus dem Orient, von Sicilien ıc. einen wichtigen Hans delsartifel nad Europa. Wegen ihres reichen Oelgehalts laſſen fie fi) nicht lange aufbewahren, fondern werden wurmftichig und bekommen einen ranzigen Geſchmack. Das go ift gefchäßt uud gut. — Terpentin:®P. (P. Terebinthus), die Rinde dieje3 aumes ift graubräunlich, die abfallenden Blätter find jung ſchön roth, ſpäter dunkel— grün; wärst in den Ländern des Mittelmeers und blüht vom April bis Mai. Aus Einſchnitlen in den Stamm fließt ein klares, dickflüßiges, grünlich-gelbes oder etwas bläufiches, wohlriechendes und balſamiſch ſchmeckendes Harz, welches die feinfte Sorte bes Terpenting (chriſcher Terp., Terp. von Chivs) bildet, jedoch nur felten unverfälicht vor⸗ fommt Durch Infektenftiche entftehen am beit Aſtenden johannisbrodartige Auswüchſe, welche bei aſthmatiſchen Zuſtänden mie Taback geraucht werden. Same, Rinde und Blätter dienen gegen Menoftafien, pajfjive Blutflüjje und Dysenterien. — Maftir-P., ſ. Maftir. — Atlantijche P. (P. atlantica) im Orient und der Barbarei; ſchwitzt ein blaßgelbes, wohlriechendes Harz aus, welches bem ächten M. gleich Tommt. Die fäuerlichen Früchte werden mit Datteln gegefjen. — Del reihe P. (P. oleosa), hat weinbeerartige Früchte. Der Samen enthält ein blaßgelbes, wohlriechendes, etwas bitterliches Oel, welches nicht leicht ranzig wird, ſondern fich zu einer er Maſſe bildet; dient zu innerlichen Salben und innerlich und äußerlich indet fi) vom Juni bis Oct. auf Grasplägen in Wäldern, hat einen feſtfleiſchigen, am ande zottigen Fuß, einen 2—4 Zoll breiten, weißen artiger P. (A. piperatus), feſtfleiſchig, Fahl, weiß uno mit viel Rüfter» denartig, weiß, gelb, grün in verjchiedenen Nuangen, braun gefärbt; ae fnollig, der Hut 2—3 Zoll breit, und mit weigen Plättchen verjehen, Gihtmordel art, Plättchenpilz, ſ. Blaͤtterſchwamm. Plättchenpilz. aus zahlreichen, Afächerigen, I—2reihigen Fruchtknoten; am Grunde rauhhaarige, Ljamige Schließfrucht. Hohe Baͤume mit umhüllten Knospen und wechſelſtändigen Blättern. — 30 466 Platonie — Platterbfe. Arten: Morgenländijche PL. (P. orientalis), jehr ſchöner Baum, welcher feit den älteften Zeiten aus dem Orient nach allen mildern Ländern Europas verpflanzt wurde, und fich in Deutjchland häufig in Alleen, Anlagen 2c. findet. Nächft der Ceder und der Eiche ift die Pl. der berühmteite Baum, und gewährt durch feine Höhe und Dicke und durch feine prächtige Krone einen herrlichen Anblid. Der Stamm ift gerade, die Ninde grau und glatt, fich jährlich verjüngend. Die Blätter find Handfürmig, wie beim Ahorn, augelpibt, gegen 1 Fuß lang und ebenfo breit, e3 gibt eine Spielart, wo fie gerade abgefehnitten find. Die im Juni er Icheinenden Blüthen bilden große, rundliche, weiße oder röth— liche Ballen. Der Same, welchen fie hinterlaffen, fit in Kugeln beifammen, reift im Herbſt und wird leicht vom Winde fortgeführt. Geveiht in einem fetten, etwas feuchten Boden am beiten, und kann durch Schöglinge oder Samen Veicht fortgepflanzt werden. Zur Zucht aus Samen läßt man denjelben bi3 vor der Saatzeit im April am Baum hängen, und ſäet ihm dann in fandigen Boden aus. Diefe Bäume wachſen ungemein ſchnell, und haben ein jchönes, feines und leichtes Holz, welches eine fchöne Politur annimmt und fehr hart iſt. Blätter und Ninde leiſten gute Dienfte auf ent: zündlichen Geſchwulſten, die Blätter auch bei Augen: tranfheiten und die Rinde bei Zahnſchmer zen. Blü— then oder Früchte mit Effig getrunken find gut gegen Blutes Platane. flüſſe und äußerlich bei Gefhwüren — Abendländiiche PL. (P. occiden- talis), hober, dick ſtämmiger Baum mit graulich-weißer, abſchäliger Rinde, großen, nieren- förmigen, Sipaltigen Blättern. Blüht im April und Mat. Wegen feines ſchönen Aus— jehens von Nordamerifa auch zu uns verpflanzt, wo cr fehr gut gedeiht. Die ſehr wohl: riechenden Blüthen erfcheinen in gelblichen Ballen. — Ahornblätterige PB. (P. aceriflora), gleicht dem VBorigen ziemlich, blüht im April und Mai, wird bei uns gleic)- falls häufig gepflanzt und ift im Oriente zu Haus. Platonie (Platonia), Gattung der Familie Guttagewächfe; bleibender, 5blätteriger Kelch; 5 Blumenblätter; zahlreiche Staubgefähe, welche einfächerig oder 2ſpaltig und in 5 Bündel verwachfen jind; einwärtsgefehrte, auffpringende Staubbeutel, 1 fadenfdrmiger Griffel mit Hfpaltiger Narbe, fleifchiger, Öfächeriger Beere; große Samenkörner mit Kernmafje. — Arten: Große Pl (P. insignis; Pacoury; Moronobea esculenta; Symphonia esc.), riefiger Baum mit ſehr ftarfem Stamm, 20—30 Fuß hoch, aftlos ; dicke, graue rifjige Rinde; eiförmige Mrone; gegenftändige, 3-5 Zoll lange, oben glänzend grüne, unten bläffere, fiedernervige Blätter; endftändige, 11/2 Zoll breite, außen roſen— rothe, innen weiße Blüthen; gegen 800 Staubgefäßez über 1% Zoll langer Griffel; ovale, gelbbraune Beere von der Größe einer Apfelfine; langkantiger, brauner, ge- ſtreifter, faſt 1_Zoll langer Samen. Blüht in den Urwäldern Brafiliens im Auguft. Das weißgelbe Fleisch Schmeckt angenehm fäuerlich-[üß und wird häufig mit Zucker ein- gemacht. Die fühdligen Samen dienen wie Mandeln. Plattbirne, eine bis October dauernde Birnenart; ziemlich groß, länglich, zum Schniten — gleich gut, eignet ſich vorzüglich zu Straßenpflanzungen in niedern Ge— irgsgegenden. latterbſe (Lathyrus), Gattung der Familie S chmetterlingsblümlerz oſpal⸗ tiger oder Szähniger Kelch; ſchmetterlingsformige Blume, 10 zweibrüderige Staubgefäße; N Griffel; 2 ſchalſtückige, Afächerige, vielſamige Hilfe; paarig gefieverte lätter mit Winkelranfen. — Arten: Ehbare B., deutſche Kiefer (Pi. sativus), auf Aeckern des ſüdlichen Europas, in Spanien 2c. fehr gemein, findet fich bei ung aber nur in Gärten. Der Stengel wird 2 Fuß hoch, die einzeln auf Langen Stielen aa Blumen find ſchön blau, oder voth oder röthlich lan und werden gerne von ienen beſucht, während das Kraut ein gutes Viehfutter iſt. — Rothe Pl. (L. eicera), der vorigen Art ziemlich ähnlich, nur ſind die Blüthen um die Hälfte kleiner, trübziegel— roth, die Hülſe ſchmäler, gedunſener, auf dem Rücken doppelrandig, der Same rothlich- braun; blüht im fühlichen Europa vom April bis Junt, ift einjährig. Das daraus Plattgerſte — Pockeuholz. 467 ren Mehl ſoll ſchädlich fein und nervöſe Zuftände hervorbringen. — Knollige P. (L. tuberosus), faſerförmige Wurzelausläufer, haſelnußgroße, ſchwarzbraune Wurzel: knollen; Akantiger Stengel; paarig gefiederte, Ipaarige Blätter; ſchöne roſenrothe Blü— then. Blüht auf Lehm- und Kalkboden in ganz Europa im Juli und Auguſt, ausdauernd und als Futterkraut gefchätt. Die Knollen dienen gegen Diarrhien, Nuhren ı. Das daraus deſtillirte Waffer riecht angenehm rofenartig; gekocht ſchmecken fie angenehm ſüßlich. — Bleichgelbe P. (L. ochrus), im füdlichen Europa eßbar; bitterlich und ſchwer— verdaulich. — Wohlriehende PL. (L. odoratus), jchöne, roth und weiße, wohl riechende Blumen; bei uns häufig als ſpaniſche Widen in Gärten. Slattgerfte, S. v. a. lange zweizeilige Gerſte. Plattſchote (Platylobium), Gattung der Familie Shmetterlingsblümler; 2 Hanne: Kelch mit größerer Oberlippe und Deckblättchen; fchmetterlingsförmige Blume; 10 einbrüderige Staubgefäße; im Kelch geftielte Hülfe. — Arten: Stumpfedige Pl. (P. obtusaugulum), fadenförmiger, Äftiger Stengel; lederige, beltaförmige, Stachelfpitgige Blätter; blattwinkelftändige Blükhe. Blüht auf Vandiemensland im Mat. Plicaria, jonjt Zuname der gemeinen Bärlappe, weil man fie als ein Mittel gegen den Weichielzopf betrachtete, Plümiere (Plumiera), Gattung der Familie Drehblüthler; Öfpaltiger Kelch; 5 ſpaltige trichterförmige Blumenkrone; 5 Staubeefäße; freie Staubbeutel; Fruchtknoten; 2bauchige ———— am Grunde geflügelter Samen. — Arten: Rothe P. (P. ‚rubra), 10—20 Fuß hoher, ſehr äftiger Baum, 8—10 Zoll lange, 3—4 Zoll breite, fiedernervige Blätter, büſchelige Blüthen mit ſchönen, roth und gelben großen Blumen; blüht ſtets, iſt in Südamerifa und Weftindien zu Haufe und wird bei und in Gärten gezogen. Der jcharfe, Abende Milchjaft dient zum Wegbeigen der Warzen md als ſehr Heftiges Purgirmittel bei Wafferfuchten, chroniſchen Krank: heiten, einigen Kachexien, Syphilis ꝛc. Aus der Wurzel bereitet man eröff: nende Btifanen und aus den angenehm riechenden Blüthen einen Syrup, welcher bet vielen Bruftfranfheiten fehr dienlich wirkt. — Weiße P. G alba), der Milch⸗ jaft wird in Weltindien gegen Warzen, Flechten und böfe Geſchwüre gebraudt. In einer Abkochung der friſchen Wurzel hat man ein unfehlbares Mittel gegen die Pians. Alle weitern Arten haben einen ähnlichen jcharfen Milchjaft, welcher jo ziemlich in der gleichen Weiſe Anwendung findet. Pockenflechte (Variolaria), Flechtenkörper in Pulver zerfallen und mit Keimknospen vermifcht,. — Arten: Bittere P. (V. amara; V. communis), die gemeine Loch— kernflechte erſcheint als Kleine Häufchen tragende, unfruchtbare Krufte; wächst auf Baumrinden (von Erlen, Buchen 20) und Steinen, und ift als fieberwidriges Mittel geſchätzt. — Orſeillen-P. (V. oreina), hat die Kleinhäufchentragende, unfruchtbare Form der ſchmutzigen Schlüffelflehte, wächst an Steinen und Felſen und ift wegen ihres vothen Farbeſtoffs als Erdorfeille (Parelle d’Auvergne) befannt, Podenholz (Guajacum), Gattung der Familie Seifenbaumgewädhfe; zwitterig; 5theiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 Staubgefäßez 2—dedfige und 2—dfächerige (jedes Fach Seiig) Fruchtknoten; 2—5fücherige Kapſel. — Arten: Gebräudlihes 2. (P. officinale), ein überaus nüßlicher Baum, welcher in Größe und Wuchs unferer Eiche gleicht; wächst in Weſtindien wild. Die Rinde ift jung rungelig, alt glatt, dick und blätterig, das Holz ſchwarz, ins Grünliche fpielend, hart, feſt und jo ſchwer, daß es im Waffer unterfinftz Blätter gefiedert und immergrün; Blüthen bläulich.- Bet alten Bäumen fließt aus der Rinde von ſelbſt oder aus Einfchnitten ein gelblich-braunes Harz (Guajatgummi), das an jic ——— iſt, auf Kohlen geworfen angenehm riecht und ein vorzügliches Mittel gegen die Luſtſe uche bildet. Aus dem Holz verfertigt man vie feinſten Tiſchler- und Drechölerarbeiten, auch Flöten, Tabaksdoſen, Mefferfchaalen. In Amerika wird es hauptjüchlich zu Näbern und Zähnen in Zuckermühlen verwendet. Das Holz kommt häufig nad) Europa, und wird bei uns häufig gevafpelt verkauft, e3 ſchmeckt ſcharf gewürzhaft und bitter und enthält Guajakharz und einen kratzenden Extractivſtoff. Die Ninde it noch fchärfer. Verfälſchungen des Harzes mit Eolophontum erfennt man an dem verjchiedenen Geruch, wenn man es auf Kohlen wirft. Eine Weingeiſt-Löſung des Harzes färbt viele Pflanzenftoffe und Milch blau. Das Einftliche ar bereitet 468 Vockenwurzel — Womeranze. man aus der Weingeift-Tinktur des geraßpelten Holzes durch Abdeſtilliruug des Alto: hois. Holz und Harz find als ſehr Fräftig reizendes, alle Ub- und Ausfonderungen jehr vermehrendeß, vorzüglihes harn- umd ſchweißtreibendes Mittel befonders gejhäßt. Das Holz Yeiftet ausgezeichnete Dienjte gegen imveterirte, mit Mercurialleiden vermilchte erste der Syphilis; ferner bei Gicht, Unterleib3= tofungen, Hautkrankheiten, die Tinctur gegen Zahn- weh. Aus dem Holz wird ein empyreumatijdes Del de— ftilfirt, das mit Salpeterfäure äußerlich angewendet wird, um eine oberflählihe Hantentzündung zu bewirken. — Das Heilige Holz (G. sanetum), wird in Brafilien und Weſtindien auf die gleiche Art angewendet, nur ift es noch bedeutend ſchärfer und etwas bitterer. Poclenwurzel, unächte, |. v. a. weſtindiſcher Smilax; ſ. v. Smilax. — ſ. v. a. Chinawurzel. — ſ. v. a. wilder Indigo. omadendijtel, f. v. a. Sphaerocephalus. Bolei, ſ. v. a. Mentha pulegium; ſ. u. Minze. Pohon⸗Upas (Giftbaum) bei den Malaien ſ. v. a. gif- Podenpol;. ti 5 An — en omeranze, Pomeranzenbaun (Citrus aurantium), eine Art (j. d.) ; ein fchöner, nüßlicher Bann, 30—40 Fuß hoc), mit Her AA Rinde und vieläftiger Krone ; blattwinkfelftändigen Dornenz jcharf zugefpitze Hlätter und geflügelte Blattjtiele. Der Baum gewährt durch feine ſchönen Früchte und wohlriechenden weigen Blüthen, die ev ſtets trägt, ein prächtige Anſehen. Die Früchte (Orangen) find kugelrund, an beiden Enden platt eingedrückt und verfchieden groß; fie find unreif grün, reif goldgelb und haben einen jänerlichen oder ſüßlichen Geſchmach Die ſäuer— lichen P. haben eine hoͤckerige Schale und einen durchdringenden Geruch, die ſüßlichen ſind ſaftreicher, dünner und glatt. Ein großer Baum trägt jährlich gegen 5000 Momeranzen Die reifen Früchte werden roh oder eingemacht gegeſſen. Ihr Saft ift ein vortrefffiches Mittel- genen Skorbut, in Gallenfiebern u. dgl. Geröſtet und in Wein gethan geben fie das angenehme Getränf: Biſch off. Die Schalen (die von Malta, aus Spanien und Portugal find Die beften) werden häufig überzucert, und dann gegen Koͤlik, Leibſchmerzen, Magenweh x. gegeffen. Die unveifen, bittern Früchte dienen zu Branntwein, Liquers 2.5 fie werden auch, noch kaum jo groß als Kirfchen eingemacht und. gefpeist, zuweilen getrocknet, und dann werden fie jo hart, daß man aus ihnen Roſenkränze jcehnigelt oder fie polirt. Aus den Pomexanzenſchalen erhält man das Bergamvtt oder Oraniendl, Bomeranzendl, und, aus den Blüthen durch Deftillation das röthliche, ungemein wohlrichende Neroliölz ebenjo auch das Herzftärkende and angenehme DOranienwafjer. Aus den frischen Blättern wird gleichfalls ein Del gewonnen, welches als heilſames Mittel gegen die fallende Sucht dient... AUS Tee getrunken find die Blätter magenftärkend und Erampf- Lindernd. ‚Die, Haupt eſtandtheile find: bitterer Extractivſtoff und ätheriſches Del. Am mei— ſten toniſch reizend ſind die unveifen Früchte. Durch Kultur hat man verſchiedene Spielarten von diefer Art erzielt. Das ſehr feſte Holz ift zu feinen Arbeiten gejucht und in den fünlichen Kindern bilden die Pomeranzen einen wichtigen Handelsartifel in die nördlichen Staaten. Am beſten find die aus Malta und Afien. Die merfwürdigfte Abart ift die Apfelfine. Die Bäume werden durch Kerne oder abgefchnittene Zweige fortgepflanzt auf Eitronenftämme gepfropft und wie dieje behandelt. — Ueber die Pomeranzen⸗Citronen ſagt Dr. Friedrich in Beziehung auf den Gebrauch: 1. Die Blätter von angenehmem Pomeranzengeruch und gewuͤrzhaft bitterem Ge: ſchmack. Angewenbet wird meiſtens die Tinctur, d. h. ein Anſad der Blätter mit Wein- geift ober Rheinwein, ſodann bie Bulverform. Bon dem Pulver gebraucht man in der Fall ſucht täglich) dreimal je eine Meſſerſpitze voll längere Zeit hindurch, und gegen Eonvulfionen, 5—40, Gran auf einmal. Den Thee oder die Tinktur gibt man als angenehme magenftärfendes Mittel; zum Thee nimmt man 1 Quent auf Pombeer — Borft. 469 1 Taſſe, von der weingeiftigen Tinktur je 10 Tropfen unter Waſſer nad) dem Mittag: und Abendefjen, von der weinigen je 1 Theelöffel voll. 2. Die unreifen Pomeranzen geben mit Weingeift oder Wein angefeht eine ausgezeichnet magenftärfende Zinchw; von der weingeiftigen Tinktur nimmt man auf ein Mal 10-20 Tropfen unter Waffer, von der weintgen je 1 Theelöffel voll. 3. Die Pomeranzenſchalen haben (in der äußern Rinde) einen angenehm ges würzhaften Geruch und einen aromatisch erwärmenden, kräftig bitter Geſchmack. Man bereitet aus ihnen eine magenjtärkfende Tinctur mittelſt Weingeift oder Wein. Auch die mit Zucker eingemachten Pomeranzenjchalen geben ein angenehme Magens mittel ab. — Ein gutes, magenjtärfendeg Elirir wird folgendermaßen bes reitet: man nimmt zerfchnittene Pomeranzenfchalen,, 6 Loth ımreife Pomeranzen und Zimmtcafjte zerftoffen von jedem 3 Loth, Enzian 2 Quent, hiezu gießt man 11, Schoppen Malagamwein; nad) mehreren Tagen wird das Ganze ausgepreßt und theelöffelweis davon genommen. — Ein ebenſo angenchme 3 Magenmittel tft der Pomeranzen- Ichalenfyrup. Man nimmt von der Außern, Hein zerjchnittenen Rinde ver Pome— vanzenfchalen 5 Loth, gießt darauf 11%, Schoppen Rheinwein, preßt das Ganze nad) 2 Tagen aus; fett hiezu 1%, Pfund weißen Zucker und läßt es ein Mal aufkochen. — Das Stilling’she Magenmitel, das ſich oftmals bewährt hat, tft: mit Zucker eingemachte Pomeranzenfchalen 6 Loth, Zimmtcaſſie 2 Loth, voher Kalmus 1’ Roth, Hein zerfehnitten, im eine Leinwand gebunden und mit 2 Schoppen Rheinwein wenig aufgekocht, hievon jeden Vormittag einen Kelch zu trinken. — Gegen Kolit wird fol- gende Zufammenfeßung gebraucht: 4 zerftoffene Pomeranzenjchalen, 1 Loth zerftößene Krebsaugen, und ein ftarfer Löffel voll Baumöl. ombeere, |. v. a. Brombeere. ompelnußbaum, j. v. a. Pompelnuß-Agrume; ſ. u. Agrume. ompoua, eine Sorte Vanille, in dicken, krummen Schoten, Pontak, in Böhmen eine Traubenforte mit dunkelrothem Safte; |. v. a. blauer, rothjaftiger Färber. Porre, Borrey (Porrum), Gattung der Familie Kronlilien; zwitterige, bblätte— rige oder btheilige, blumenkronartige Geſchlechtshülle; 6 Staubgefäße; Ifeitige oder 3kan— tige Fruchtfnoten; Bfächerige Kapfel mit Eantigen Samen. — Arten: Schalotten-P., ſ. Shalotte. - Knoblauch: BP. — ſ. Knoblauch. — Nodenbolle (P. ophios- corodon), gleicht dem Knoblauch ziemlich in allen Theilen und wird wie derjelbe benüßt. — Zwiebel-P. f. Zwiebel. — Gemeiner P. (P, commune ; Allium porrum), Aſchlauch, einfacher, weißfchalhäutiger Zwiebel, der im Orient und ſüdlichen Europa wild wächst, bei uns überall angebaut wird, im Juni uud Juli blüht und 2jährig iſt; dauert in wärmeren Gegenden aus; wird wie Zwiebel und Knoblauch benützt. — eine vorzügliche Sorte Burgunderwein. | ac die Wurzelzwiebel der zuletzt aufgeführten Porreyart. orſt (Ledum), Gattung der Familie Haidegewächſe; Heiner, Dzähniger, freier Kelch; Dblätterige Blumenfrone; 5 oder 1 dfücherige Kapfel; 5 Samen: träger; zahlreiche Samen. — Arten: Sumpf-P. (L. palustre), wilder Rosmarin, Diefe in ganz Deutfchland an jumpfigen, torf- moorigen Pläben wachjende Pflanze hat 24 Fuß hohe, Aftige, ſtrauch— artige Stengel mit weißen, bisweilen vöthlichen Blumen, traubenartig an den Enden der Zweige. Die Blätter find oben grün, unten filzig— braun, den Nosmarinblättern ähnlich. Die Pflanze blüht vom Mai bis Juli, wo das Kraut einzufammeln ift. Die friſche Pflanze richt ſehr ſtark, betäubend, widrig, tevpentinartig. Innerlich angewendet, wirkt der. P gegen den Keuchhuſten, gegen unreine Hautausjchläge, näſſende Flechten, bejonders in letzteren Fällen dann, wenn fic) der Urin bedeutend vermehrt, die Haut heftig juckt und ſelbſt blaſenar— 4 tige Ausſchläge zum Vorſchein kommen, weldye als günftige Wirkung Sumpfporf. des Mittel3 angejehen werden. Aeußerlich damit gewafchen, vertreiben fie dag U ges ziefer. Man nimmt das Kraut in Theeform, 2—4 Duent auf 2-3 Taffen, bie den Tag über allmälig genommen werden. Andere nehmen noch 6 Gran Brechwuͤrzel dazu und finden dieſe Beigabe bei Keuchhuſten ſehr erprobt. Da nach Angabe mehrerer 40 Porto — Potaden, Beobachter das getrocknete Kraut nur etwa 17, Jahr feine volle Wirkſamkeit Haben ſoll, fo bedienen fich diefe in der Zeit, wo fie in die gehörige Wirkfamfeit des Krauts Zweifel jegen, einer aus dem Kraut bereiteten Tinctur, von der fie unter wenig Wafjer oder auf Zucker täglich S—Amal je 5 Tropfen geben. Die Tinctur jelbjt bereiten fie, indem fie den aus dem frifchen Kraute ausgepreßten Saft mit Weingeift zu gleichen Theilen mischen, ſchütteln und nad) einigen Tagen das Helle abgießen. — Breitblätteriger P. (L. latifolium), gleicht dem Borigen ziemlich und wächst an naſſen ſumpfigen Stel: Yen in gang Nordamerifa, wo man die Blätter Häufig wie den chineſiſchen Thee benützt, der auch bei Bruftfranfheiten, namentlih Keuchhuſten, gut iſt; wird James: oder Labrador-Thee genannt. Porro, ſ. v. a. Porrey. Portländie (Portlandia), Gattung der Familie Krappgewächſe; zwitterig; über— weibiger Kelch; Ötheiliger, bleibender Saum; ſehr große, Sfpaltige und Sfeitige Blumen— fronez 5 Staubgefäße; Dfeitige, verfehrt-eirunde Kapfelz zahlreiche Samen mit fleifchigem Keimfleck. — Arten: Großblumige P. (P. grandiflora), jchönes, bis 15 Fuß Hohes Bäumchen mit riffiger,, korfiger Ninde, 6—9 EA langen, halb jo breiten, Diclichen, glänzenden Blättern. Die Blüthen duften Nachts jtark und angenehm. Wächst auf den An— tilfen an felfigen Stellen, blüht vom Juni bi Sept. und hat eine bittere, zufammen ziehende Ninde, welche ein vorzügliches, magenſtärkendes und fieberwidrigesMittel iſt. BEN das aus den Schalen frifcher Pomeranzen gewonnene Del (Pome— ranzenöl). Portugieſiſche Weine, meift über Porto ausgeführte, geiſtige Weine, z. B. der Carca— vellos, Setubal, Bucellos 2. Portulak (Portulaca), Gattung der Familie BPortulafgewächfe; Apaltiger, freier Kelch; 4—6 in den Kelch gefügte, freie Blumenbfätter, 8-20 Staubgefüße; Griffel porn 3— Sipaltig, Afächerige, ringsumschnittene, vielfamige Kapjel, — Arten: Gemeiner P. (P. oleracea), Sanensutihtat. Kohlportulaf, Bürzelfraut, ein für die Küche fehr brauchbares Sommergewächs, welches in Oftindien, Amerika, dem ſüd— lichen Europa auf Aeckern, an Mauern und in Weinbergen wild wächst, bei uns aber häufig in Gärten Fultivirt wird. Der nieverliegende, jehr Aftige Stengel wird 1%, Fuß hoch, und Hat Zweige mit keilförmigen, glänzend hellgrümen oder gelben, jaftigen Blät— tern, in deren Winkeln gelbe, Kleine Blumen einzeln oder in Büſcheln fen. In Gärten werben die Stengel oft 1 Fuß hoch, die Blätter größer und jaftreicher. Sie werden jung al3 Salat gegefien oder mit Gemüfe gekocht. Die zarten Stengel find mit Salz, Eifig und Del angemacht jehr gut. Der fäuerliche Saft dient in der Medizin als küh— lendes und Yinderndes Mittel in verfchiedenen von Schärfe herrührenden Bruftfrankheiten und gegen Sforbut, Außerlich gegen Brandſchäden und auch! gegen Hühnerangen (Leihdorn). Leite audhbei innern.umd äußern Entzündungsfranfheiten und folden Krankheiten, die von einer Schärfe herrühren, namentlih Nieren» und Blafenbefhmwerden, Blutjpuden, Au— enentzündungen, Verbrennungen und Sforbut gute Dienfte. Der Samen Semina Portulacae)bilvet einen Beitandtheil der fogenannten £ Eleineren, kühlenden Samen. Den Samen ſäet man im Febr. oder März auf ein Meiftbeet, oder im April ganz flach auf ein feines, fettes Land. Nach 4 Tagen geht er auf und nun werben bie Pflanzen fleißig begoffen, nachher 6 Zoll weit auf ein gutes, etwas feuchtes Land verjeßt, Einerlei Samen Tiefert gelben und grünblätterigen PB, doch joll der gelbe befjer fein. — Haariger P. (P. pilosa), wird in Weftindien und Südamerika gegen VBerdau- ungsſchwäche, Menoftafie und als hHarntreibendes Mittel benügt. — Groß: blumige P. (P. grandiflora), knollige Wurzel; weitfchweifige, Aftige, jaftige Stengel; figende, fahle, feegrünliche Blätter; lange, orangefarbene ober purpurrothe Blume. Wächst in Südamerifa. — Thellufjows PB. (P. Thellusonii), jehr große, orangerothe, am Grunde gelbe Blume, heißt deshalb auch P. grandiflora rutila. Portwein, weißer und rother ſchwerer Wein aus den portugiefischen Provinzen Minho und Beira; hat jeinen Namen daher, weil er meijt über Porto verjendet wird. Porzellanblume, eine aus China jtammende a a beliebte Stubenpflanze. FR eine befannte Bohnenartz ſ. u. Bohne. | otaden, bei Nürnberg und im andern deutſchen Gegenden ſ. v. a. Kartoffel. Prablbohne — Proſtanthere. 411 ——2 in verſchiedenen Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. Feuer bohne. reißelbeere, eine Art dev Heidelbeere, ſ. v. a. rothe Heidelbeere. Die Beeren ſind ſauer und herb, die bittern Blätter adſtringirend; ſie enthalten eiſengrünen Gerb— ſtoff, bittern Extractivſtoff, wurden früher gegen den Stein gebraucht und dienen jetzt noch gegen Huſten. Aus den Beeren, welche man auch mit Zucker einmacht, bereitet man eine jäuerlich Fühlende Sulz oder einen Syrup, welcher bei entzündlichen Krankheiten gute Dienjte leiſte. Man kann auch eine Art Wein daraus machen. Siche unter Heidelbeere. Preigelland, ſ. v. a. Schnittlaud). Breftling, im Erzgebirge |. v. a. wilde Erdbeere. Primel (Primula), Gattung der gamilie Primelgewächſe; Szähniger oder 5fpaltiger, glockiger, röhriger over kegelförmiger Kelch, Sfpaltige, teller= oder trichterförmige Blumen Erone; 5 Staubgefäße; vieleiiger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel mit kopfiger Narbe; Afächerige Kapſel; getüpfeltswurzelige Samen. — Arten: Gebräudliche B. (P. of- fieinalis; P. veris). Shlüjjelblume; Himmelsſchlüſſel. Diefe Frühlingspflange, welche ſchon Kindern bekannt ift, hat überhängende, wohlriechende, fafrangelbe Blumen, und findet jich in den meilten Ländern von Europa häufig auf trockenen Wiefen, in lich— ten Waldungen und auf Jonnigen Hügeln. Die ausdauernde gewürzhafte Wurzel dient zur Verbeſſerung ded Biers. ir Schafe, Ziegen und Schweine find fie ein Bere Fut⸗ ter, nicht jo für's Rindvieh. Die Blume iſt entweder citron- oder faſt goldgelb mit 5 ſafranfarbenen Flecken amSchlunde, oder fie iſt noch einmal jo groß, flach, der Kelch an den Kanten grünlich, oder, die Krone ift nur halb jo lang als der Kelch oder fie haben in den Gärten eine kirſch- oder braunrothe Farbe oder andere Mifchungen von Braun, Roth und Geld. Blüht im April und Mat. Wurzel, Blätter und Blüthen, namentlich leistere, werben in ver Heilkunde gebraucht. Die Wurzel riecht frifch leichtanisar— tig, ſchmeckt bitterlich, wird zerrieben als Niefemittel, Blätter und Blüthen gegen ner- bige aan SUjeit der Glieder, Schwindel, Lähmungen, bei Nie— ven= und Harnblafenfranfheiten, äußerlich bei Migräne, Gelenkſchmer— zen und Wunden angewendet, indem man jie in Waſſer fiedet und die betreffenden Theile darin badet oder wajcht, und daneben Folgenden Thee trinkt. Die gelben Blumen dienen als angenehmes, mild ſchweißtreibendes Mittel in der Form von Thee, wozu 1—2 Loth auf ein paar Tajjen genommen werden. — Große P. (P. elatior; P. veris), Blätter welliger, unten flaumig; Blüthen faſt geruchlos, Kelch enger, Blumen größer, fehwefelgelb; manchmalift der Kelch in eine Blumenfrone verwandelt, jo daß zwei Blumen in einander zu jtecken jcheinen; gibt auch purpurrothe, braune oder verſchiedene gelbe Mifchungen. Blüht in ganz Europa auf feuchten Wiefen, in Gebüfchen 2. vom März bi3 Mat, ift ausdauernd und hat geringere Heilkräfte. — Bährenohr-P. (P. auricula), wurzelftändige, vers fehrtseirunde, I—3 Zoll lange Blätter, Schaft Fahl, oben jammt der Dolde weiß-mehl—⸗ ftaubig; jehr wohlriechende, citrongelbe Blumen mit flachen, braunem Saume. Wächst auf Alpen und VBoralpen de3 mittlern Europas, namentlich auf Kalfboden, und wird als Aurikel in zahllofen Spielarten in Gärten gezogen. Blüht vom April bis Juli, oft nochmals im Herbit. Wird wie die gebräuchliche Pr. angewendet, und gilt auf der Aly für ein vorzüglihes Huftenmittel, gegen Schwindfuht, Schwindel und zur Stärkung des Kopfes. — Prächtige Pr. (P. praenitensz; P. chinensis), zoftig behaart, Fegelfürmig, am Grunde abgeftubter Kelch, roſenrothe, außen flaumhaarige Blume; befannte Sierpflanze. — Kleinjte B. (P, minima), kleines Pflänzchen mit wurzelftän- digen Blättern, kahlem 1—Rblüthigem Schafte, rofenrothen, fehr felten weißen Blumen ; wächst auf den felfigen Alpen, blüht bis an die Schneegränze im Juli und Augu und it ausdauernd, rinzenholz, aus Jamaika von einem ftarken Baume kommendes Holz, das zu feinen Arbeiten dient. Be I. v. a. Bilfentraut. Proitanthere (Prostanthera), Gattung der Familie Lippenblümler; glodiger, 2lippiger Kelchz kurze, ABftreifige Nöhrez Mippige Blume, die obere Lippe ausgerandet 2jpaltig, die untere Zlappig; 4 Staubgefäße; 2Zjpaltiger kurzer Griffel; nußhülfenartige Schließfrüchte; ſtarkriechende Sträucher mit ſitzenden Drüfen, die auch getrocknet he jehr gewitrzhaft riechen. — Arten: Zottenblumige P. (P. lasianthus), ziemlich 172 Protensftranch — Purgirnuß. kahler, mannshoher Strauch mit Lanzettigen, kahlen, andauernden Blättern, egenftän- bigen, gefpornten und zottigen Blumen. Wächst in Neuholland und auf Bandie- mensland. N Br , Protensitraud) (Protea), Gattung der Familie Pr oteengewädle; zwitterig ; viel— blüthige Blüthenföpfe; Alippiggethellte Gefchlechtzhülfe; 4 Staubgefaͤße; von 4 Heinen Schurzblättern umgebener Fruchtinoten; pfriemenförmiger, bleibender Griffel; giftige Nußhülſe. — Arten: Anjehnliher P. (P. speciosa), 5—10 Fuß hohes Bäum— chen, Stamm gerade, Aeſte afchgran und kahl, Blätter 6 Zoll lang md 6—8 Linien breit, am Grund zottig, oft ſchwärzlich gefledt nnd am Rande roth; ovale, fait fauft- große Blüthenköpfe mit feivenartigen Hüllblättern; blüht auf Bergen am Kap vom April bis Juni. In den Blüthenköpfen diefer und mehrerer andern Arten findet ſich ſehr viel Honigfaft, welcher eingefammelt, gereinigt, zu Syrupdicke eingefocht und gegen Huften, jowie andere Bruſtkrankheiten gebraucht wird. — Provencer-Roſe, eine ſehr kleinblumige Art der hundertblätterigen Roſe. Provencer-Weine, meiſt liebliche und kräftige franzöſiſche Weine, von denen folgende die beten find: von la Malgun, Gemones, Clairet vou Chateau-Renard und Airagues, ber MugFateller von Ceotat und Cuers, der Carnouleswein. Prunelle (Prunella), Gattung der Familie Lippenblüm— ler; Aippigen, nad) dem Verblühen geſchloſſenen Kelch; 3zäh— nige Oberlippe; rachenförmige Blumenkrone; 2mächtige Staub- yefäke; 2jpaltigen Griffel; ovale Schließfrüchte. — Arten: Großblumige PB. (P. grandiflora), geftielte, ganzrandige, gezähnte oder fiederſpaltige Blätter; geſtielte Achre; falt 3 Mal ſo große Blumen als bei der folgenden Art; es gibt eine Spiel- art mit fiederjpaltigen Blättern. Wächst auf fteinigen, trocke— nen Hügeln, namentlich auf Kalkboden und feuchten Wiefen, ift ausdauernd, blüht. im Juli und Aug. — Gemeine P. (P. vulgaris), Wiefenbrunellez auf Wiefen, in Gärten, Wäl: dern umd auf magern Plätzen häufig wachlende Pflanze mit dunkelblauen oder violetten Duirlblumen. Blätter und Blumen wirken kühlend und gelinde zufammenzichend, und werden bt Wunden, in br Bräune undgegen die Mund: fäule, theils durch Beftreichen mit dem Saft, theils durch Auf: legen der zerquetjchten Blätter gebraucht. Wirlt als Wund— mittel innerlich (al3 Thee 1 Hand voll auf 2 Taffen) gege— ben und zugleich äußerlich angewendet fehr gut. Das Vieh frißt das Krautgerne, und aus Blumen fammeln die Bienen viel Ho- nig. Die jungen Blätter geben einen guten Salat. In Gärten dient bie fange auch zum Einfaffen der Nabatten. Budelbeeren, die gemeine Heivelbeere. Pulverholz, |. v. a. Faulbaum. nal IF ! v. — 3 a! ch w ka unala, eine Tuchenarttige Maſſe, welche die Indier durch Auspreſſen der Früchte von der gemeinen Fächerpalme —— PER RRENtE: gt rbhaum, |. v. a. glatter Wegedorn, | urgirbeere, in Sachſen |. v. a. gemeiner Wegedorn. nl, ſ. v. a. Coloquinte. Purgirholz, ſ. v. a. Croton. — große], die Samenkörner vom gemeinen Wunderbaum, |. Wun— Purgirförner Eleine, der Same von der Freuzblätterigen Wolfgmi d Burgirfraut, 1. v. a. Gratiola officinalis, ſ. Grad — a N, — ſ. v. a. Tannenbärlapp; ſ. u. Bärlappz ſ. v. a. isländi— urgirunß (Curcas), Gattung der Familie Rautengewä 1häuſi or Blüthen N Ofyiliger PR bei Yo erbringen $ ne aim Dlume, bei den männlichen Blüthen 5 gefonderte Blumenblätter; 10 einbrüderige Purgienüfie — Quackelbeere. 418 Stanbgefäßez einwärts gekehrte Staubbeutel, Zfächerige Fruchtknoten; Zfadenfoörmige Griffel; Sfächerige Frucht. — Arten: Schwarze P. (C. purgans; Jatropha Cur- cas; Castiglionia lobata), bis 12 Fuß hoher, milchiger Strauch mit kahlen, höckerig— narbigen, nur am Ende beblätterten Aeſten; langgeftielte, herzförmige, Heckige oder faſt 5lappige, 5—7 Zoll Tange und A—6 Boll breite Blätter; kürzere Doldentrauben; Htheiliger Kelch; blaffe, grimlichgelbe, innen zottige Blume; ovale Frucht, einer kleinen weichen Nuß gleich und ſchwaͤrzlich; bohnengroße, ovale, ſchwärzliche Samen. Blüht in MWeftindien, Südamerika, nun auc in Oftindien faft das ganze Jahr. Der Milchſaft riecht ſehr unangenehm, faft betäubend, und ift ſcharf; die Blätter dienen zu zertl.ci> Venden und erweidhenden Umschlägen Die ſüßen, mandelartigen Samen: förner ſchmecken etwas brennend ſcharf und wirken in dem Gr dbraftijd - purgirend und emetifch, daß ſchon ein einziger Kern oft zehnmaliges Erbre: hen umd doppelt jo viel Stuhlgänge macht. Jetzt in Europa felten im Gebraud). urgirnüfje, die Samenkörner der in Amerika wachienden Jatropha multifida. urgirparadiesapfel, f. dv. a. Coloquinte. urgirwinde, eine Wiedenart, ſ. v. a. Convolvulus scammonia. urgirwurzel, die Jalappenwurzel. Purpurſtrahl a Gattung der Familie Bereinblüthler; Zreihige Hüll decke; gefchlechtslofe Nandblüthen; Tangseinlippige Blumenkrone; zwitterige Scheiben: blüthen; walzige, dzähnige Blumenkrone; eirunder, oben knorpiger Hauptfruchtboden ; Afeitige, dicke Schließfrüchte; Fronenförntige, abfällige Fruchtkrone. — Arten: Groß— blumiger ®. (E. purpurea; Rudbeckia purp.), glatter, 3—4 Fuß hoher Stengel mit Fahlen, 3 oder fait Sfachnervigen Blättern, großen, blaßpurpurrothen, herabhängen— den Blüthenköpfen; Blumenkrone der Zwitterblüthler iſt dunkelgrün. Blüht auf nord— amerikaniſchen Bergen vom Juli bis Sept. und iſt ausdauernd. Bei uns in Gärten. — Spätblühender P. (E. serotina), wagrechter Wurzelſtock, niederer, kurzhaariger Stengel, ſcharfe, eirund-lanzettige Blätter; Blüthenkopf wie bei der vorigen Art, aus— dauernd; in der Ebene von Louifiana. | Purpurweide, ſ. u. Weide. Burrhafer, |. v. a. Getreide over Sandhafer. Pyramidenholz, geflammtes Mahagoniholz. D. Qundelbeeren, |. v. a Wachholderbeeren. Quackelbuſch, ſ. v. a. Wachholderbufd, Quajackholz, ſ. v. a. Guajäckholz. Dmalfter, in verschiedenen Gegenden von Deutſchland |. v. x. Eberſche, gemeine Quaſſie (Quassia), Gattuug der Familie Nautengewächje; zwitteriger, Htheiliger, gefärbter Kelch; 5 Blumenplätter; 10 Staubgefäße; 5 Fruchtinoten; 1 ſehr langer Griffel; Dfurchige Narbe; 5 fteinfruchtartige Früchtchen. Arten: Bittere Q (O. amara), Bitterholzbaum, werthuoller Baum, welchen man in Surinam, auf Et. Croix, ſeit 1772 auch in Cayenne ꝛc. antrifft, wächst an den Ufern dev Flüſſe und in aufgejehwenmten Land, fowie an jchattigen Stellen, und gleicht im Wuchje, ſowie in der Höhe unferer Eiche, hat eine ſehr dicke, holzige, weißliche Wurzel, einen ziemlich diefen Stamm mit dünner, vunzeliger, aſchgraäuer und gefleckter Ninde und weißem Holz, gefiederte Blätter und prächtige, purpurrothe, in lange, einfeitige Trauben geordnete Zwitterblumen. Die Früchte find olivenartig. Alle Theile dieſes Baumes, namentlich und Holz’ find bitter, geruchlos und befiben vorzüglich mediciniſche Kräfte, welche ein Neger, Namen? Quaſſi, entdeckte. Wir erhalten das Holz in Stücken von ver: ſchiedener Größe und Dicke, meiftend walzenförmig, 2—6 Fuß lang, 4 Zoll tid, ſchmutzig⸗ weiß, Leicht, augen faft ſtets mit einer Iojen, jehr dünnen, glatten, weigen und grünlich-grau gefleckten Rinde bedeckt; fehlt dieſe, jo iſt die Burn außen. gelb, oder etwas bläulich oder ſelbſt ſchwärzlich. ES wird als Quaſſiaholz, Bitterholz (Lignum Quassiae), in der Dfficin gebraucht, und enthält Gummi, Aryftallinifch-ätherigeg Oct, einige Salze und Schillerjtoff, welcher die Tinktur bald gelb, bald violet färbt, nebjt einem alkaloidiſchen Bitterftoff, welcher e3 unter den rein bittern Heilmitteln zu den 474 Quiecke. kräftigſten macht Anwendung: als ſtärkendes Mittel bei Verſchleimungen, geſchwächtem Darmfanal, bei Schwäche überhaupt, wie nah Krank heiten, Säfteverluft; bei ſchwachem, jchwerverdauendem Magen, God brennen, Aufftogen, bei Neigung zu Durdhfällen und wirklichen Durd- fällen, bei Erbreden, Magendrüden, jowie gegen zu häufige nächte lihe Samenergießungen. Zum Nehmen bereitet man eine Tinctur aus einem Anfat von 2-3 Loth Duafjia, welche man in der Apotheke haben Kann, mit einem ftarfın halben Schoppen Rheinwein, theelöffelweife mit Zucker oder unter Zimmtwaſſer zu nehmen, Wird ferner angewendet in Fiebern, gegen Würmer, Aufwallungen des Geblüts und der Galle, gegen erfhöpfende Schweiße von Atonie und mit beftem Erfolg bei Neconvaleszenz nah ſchweren Tieberfranfheiten, indem e3 nicht allein ftarft, fondern auch der Fäulniß entgegenwirkt. Die Bitterfeit zieht man 6108 durch einen Aufguß von kaltem Wafler au dem Holze, das auch anftatt des Hopfens u Bier verwendet werden kann. Der kalte Aufguß des Lignum Quassiae wird ung Fi bi3 38 bereitet; man läßt es mit Zv—vj falten Waſſer maceriren und jet gerne Sjiigäther zu. — Das Extractum Quassiae wird zu 3J—36 gegeben, entweder in einem aromatischen Waffer aufgelöst oder in Pillen. — Simarube-D. (Q. simarube), wächst auf fandigen Stellen des wärmern Amerifag, wird gegen 40 Fuß hoch, hat weißliche Blumen in Schönen Nispen. Man benügt von dieſem Baume vorzüglich die Wurzel- rinde, die weißlichgelb, dick faſerig, ſehr zähe, ſchwer zu pulverifiven und ohne allen Geruch aber ungemein bitter ift. Ein Abjud davon wird gegen innerlide Schwächen gegeben ; vorzüglich ift fie gegen die Nuhr, auch gegen Würmer und Wechſelfieber. Das Holz enthält gleichfall3 viele Eräftige Bitterkeit. — Un ächte Q. (O. excelsa), ftrauchiger Baum auf Samaifa, der in Holz und Wurzel viel Bitterfeit enthält, und häufig mit dem Ächten vermilcht wird. Quecke, Queckeugras (Agropyrum), Gattung der Familie Gräfer; einzelne Spelzenblumen in den Spindenausfchnitten; 2Elappige, S—viel- blüthige Blüthenhülle; 3 Staubgefäße; an der Spite zottigen Frucht knoten; vorn zottig weichhaarige, won Kläppchen umſchloſſene Schließ— frucht. — Arten: Kriehende Q, (A. repens; Triticum rep.), Hund3- oder Spitzgras, kriechender Weizen, ſehr läſtiges Unkraut, das überall auf ſandigen, lockern Aeckern, namentlich aber in Gärten wächst. Es wird 2 bis 3 Fuß hoch, hat eine 2—3 Zoll lange Achre mit fehmalen, zufammengedrücten, in den Spelzen frei liegenden Samen und vermehrt fich durch die gelblich-weiße, gegliederte Wurzel, welche einem unter der Erde fortlaufenden Halme gleicht, der durd) Knoten geteilt ift, die mit feinen Wurzelfafern verſehen ind. Sie läßt da, wo Sie ſtets wuchert, wenig Getreide aufkommen, und verhindert auch in Gärten das Gedeihen anderer Pflanzen. Dabei hat fie aber den Nuten, daß fie jedem lockern Boden Halt gibt, namentlich den Flugſand befeftigt. Dämmen und Erdwällen eine große Dauer verjchafft und fie mit einem grünen Nafen iberzieht. An den Meeresufern ſchätzt man fie, weil fie zum Gewinnen von neuem Boden dient. Die Wurzeln und Halme enthalten einen feifenartigen Saft und mehlige Bejtandtheile, weshalb man Branntwein daraus gewinnen oder fie zu Mehl mahlen und diefe mit anderem Mehl zu gutem Brod verbaden kann. Gewa— fchen, getrocknet, klein gefehnitten und mit Häkerling oder Kleie vermiſcht, find fie ein gutes Futter für Rindvieh, und machen Kühe fett und milch reicher. Pferde freffen fie gleichfalls gerne. Wegen ihrer blutreini— genden Kraft werden jie unter dem Namen Rad. Graminis minoris al3 das mildefte unter den diaphoretiſch-diuretiſchen Mitteln gebraucht, namentlich bei Drüjenftodungen im Unterleib, bei hronijch veränderter Harnabfonderung, bei Steinkrank— heiten n. dgl. Man gibt fie in einer Abkochung zu ZE—ij auf 2-3 Schoppen Waſſer al3 Getränke für den Tag. Sie finden ferner Anwendung bei Störungen in den VBerdauungswerkfzeugen, bei Hautfranfheiten, Gelbſucht, VBerhärs tung der Leber und Milz u. ſ. w. Man gibt die Wurzel in Abfochung zu 1 Loth Kriechendes Queckengras. Quellmo»s — Quereitronholz. 415 auf 2-3 Schoppen Waſſer als Getränke für den Tag. Zum Zerſtören der Wurzel muß man dieſelbe ſorgfältig ſammeln und verbrennen, oder in Schafſtälle werfen, damit der Urin die Wurzelkeime zerſtört. An Quellmoos (Fontinalis), Gattung der Familie Haubenmoo ſe; blattwinkelſtändige Keimbüchje; doppelter Mindungsbefab, von denen der äußere 16 freie Zähne hat, während dev innere aus einer gitterartigen, fegelförmigen Haut befteht. — Arten: Gemeines Q. (F, antipyretica), bis 2 Fuß langer, ſchlaffer, etwas äftiger Stengel, welcher auf, und unter dem Waſſer ſchwimmt; Sreihige, dachziegelige Blätter von dunfelbrauner Farbe; kleiner Borftenftiel; ovale, dunfelbraune Keimbüchje von ftumpfen Hüllblättern umgeben; fegelfürmige Deckel; kegelförmige, ſchwarze Haube; ſcharlachrother Mündungsbeſatz; in Quellen, Bächen, Flüſſen und Seen; hat im Juni und Juli reife Früchte, und wird bei en gebraucht, namentlich eine Abkochung davon als Fußbad bei Bruſt— iebern. Quendel (Thymus), Gattung der Familie Lippenblümlerz Aippiger Kelch, Oberlippe 3Zzähnig, die untere 2theilig, Schlund gebartet; Aippige Blumenkrone; Qmächtige Staubgefähe; faſt zwits terige Schliepfrüchtee. — Arten: Feld-Q. (Th. Serpyllum; Th. chamaedıys), Feldthymian, findet fich den ganzen Som: mer hindurch auf allen Hügeln, an Ackerrainen, auf Triften und in Wäldern, wird nur wenige Zoll hoch, bildet mit jeinen röth— lihen Blumen einen niedlichen runden Buſch, aus welchem die Hleinen, runden Blätter hervorichimmern; verbreitet weit umher einen jehr angenehmen, gewürzhaften Geruch. Liefert ein ätheri— ſches Del, welches al3 nervenftärfendes Mittel dient und mit Recht zu fünftlichen Bädern empfehlen wird. 2 Hände voll Bilfenfraut und ebenjo viel Quendel in 2 Schuppen Waffer 1% Stunde gekocht und die erfrorenen Glieder in dieſen noch ehr warmen Abjud 1/, Stunde lang gehalten, ſodann herausge— zogen, ohne ſie abzutrodnen, und dieß einige Abende hindurch wiederholt, bringt dieſelben wieder zu ihrer vorigen Geſundheit. Ein Thee davon vertreibt das Kopfweh, welches man ſich durch Beraufchung zuzog. Streut man dad Kraut in Hühnerftälle, jo werden daraus die Hühmerläufe vertrieben. Der Quendel, welcher ätherifches Del, bittern Eptractivftoff und Gerbjtoff enthält, ift auch gut in Kräuterkijjen. In Spiritusform ift er gut u ſtärkenden Wajhungen, in Dampfform gegen vheumatifches Zahnweh. Form und Gabe: Auf 4 Bad nimmt man 2-3 Hände voll Q., wicelt fie in feine Leinwand, brüht fie mit heißem Waſſer ab, gießt den gewürzhaften Auszug in's Bad und hängt das Bündelchen ſelbſt auch darein. Auffallend find tie Erfolge, zumal auch bi ſchwächlichen Kindern, welde ihre Beine noch gar nicht zu gebrauchen wifien. — Den Spiritus bereitet man mittelft Weingeift oder Wein. — Die Dampfform, indem man Q. in einem Gefäß mit heißem Wafler anbrüht, und den gewürzhaften Dampf in den Mund aufjteigen läßt. — Schmalblätteriger O. (Th. angustifolius), der vori— gen Art ähnlich, nur ift der Stengel behaart, eirunde Blätter; ändert ab; kommt in mehrfarbigen Blumen vor, wächst auf Sandfeldern und in Föhrenwäldern vom Juli big Herbit und wird wie die vorige Art gebraucht. — Garten-O. (Th. vulgaris), rö— miſcher Q., wird 6-8 Zoll hoch, viccht nicht beſonders angenehm, hat eirunde, am Rande zurücgerollte Blätter und blaßröthliche, quirlförmige Blumenähren; wächst in Spanien, Frankreich, in Sibirien auf Bergen und Anhöhen wild, kommt bei ung nur in Gärten vor, dient zu Nabatteneinfaffungen, und ift zur Blüthezeit eine gute Weide für die Bienen. Wird in der Heilkunde wie der Feld-Q. gebraucht und im der Küche als Würze benützt. — Kopfiger (D. Th. eretieus; Satureja capitata), am Mittel- meer; riecht ſtark und augenehm, ſchmeckt brennend und gewürzhaft und wird wie ber Dr gebrauht — Maftir-Q. (Th. Mastichina), riecht majtirartig und wird wie eldquendel gebraucht. Ebenfo der julianiſche Bartjaturei (Mieromeria juliana — Satureja jul. Qnercitroneiche, |. vd. a. Färbereiche. Das Holz devfelben heißt | Quercitronholz; e3 dient zum Gelbfärben, bildet einen wichtigen Handelsartikel; ſeu. Eiche. 476 Quina — Raiflefie. Quing, ſ. v. a. Chinarinde— Lruitſchenbeerbaum, |. v. a. Ebereſche. Quitte, wilde, ſ. dv. a. Mispel. Quitte, Quittenbaum (Cydonia), Gattung der Familie Roſengewächſez blat— tiger, feingeſägter oder kurzer und ganzrandiger Kelchzipfel; S—14famige Aepfelfächer; ſonſt wie beim Birnbaum. — Arten: Achter Q. (C. vulgaris; Pyrus Cyd.), ftrauchiges, 12—20 Fuß hohes Bäumchen, bei dem die Aeſtchen weißfilzig find; kurzge— ſtielte, ganzrandige, unten filzige, jung auch oben flodig-flaumige Blätter ; einzelne, kurz geftielte Blüthen an den Aftencchen; die weißlicherofenrothe Blume hat 2 Zoll im Durd Een Ä große, eitrongelbe Früchte mit braumrothen Samen. E3 gibt verjchiedene Früchte, nämlich: 41. Apfelquitte, (C. maliformis), fugelig und apfelförnig; 2. Birnguitte (C. oblonga), birnförnig ; 3. Portugieſiſche Q. (C. lusitanica), Blätter breiter, faft verkehrt-eirund. Wächst an felfigen, ſonnigen Stellen, in Weinbergen, Hecken und Gebüfchen des ſüd— lichen Europas, ſoll fich von Greta aus verbreitet Haben, findet ſich auch bei und ver- wilsert, blüht im Mai und Juni, und galt bei den Alten für ein Geſchenk der Liebe. Div Früchte riechen ehr angenehm und eigenthümlich, ſchmecken zufammenziehend und herbe, werden auf verichiedene Weife gekocht, namentlich in Zucker gejegt und gegeffen. Sie werden in der Officin als Syrup, Eonferve, Gelee, oder Quittenbrod zum Kühlen, Einhüllen und NAdftringiren angewendet. Zum Stillen der Diarrhöe dient eine Abkochung der getrocneten Q. Häufiger noc wird der Samen angewendet. 1 Theil Samen macht 40 Theile Waffer bei Häufigem Schütteln fehr ſchleimig; man zerſtoßt die Samen nicht. Der Schleim ift kühlend, mildernd, heilend, befonders in Aus gementzündungen, wunden Bruſtwärzchen. Noch heilender und elwas mehr zuſammenziehend wirkt diefer Schleim, wenn er aus 1 Quent Quittenfamen mit ', Pfund Roſenwaſſer bereitet wird. — Diefer Schleim eignet fih auch zum Kitten von Por: zellan. — Auf die Quittenftämme kann man auch Birnjorten pfropfen, wenn man fie als Spalierbäume pflanzen will. Der Quittenbaum wird in der Kegel durch Wurzel: Iproßen, welche man am ficherften im Herbſt wegnimmt, fortgeflanztz ebenjo durch Pfropfen und Denliven auf Birnſtämme. Bei großer Sommerhitze müffen junge und alte Bäume fleißig Degofjen werden. Wenn man die Erde jährlich umhact und mit frifchem Mift bedeckt, jo tragen fie reichlicher. — Feine Backwerke erhalten durch Quitten einen lieb— lichen Geſchmack. — Der ausgepreßte und mit Zucker gefochte Saft Liefert die beliebte DOnittenlatwerge; durch Gährung erhältiman von ihm den belichten Quitten— wein, und mit abgezogenem Branntwein und Zucker den Quittenligqueur. Werden die gefochten Früchte durch ein grobhaariges Sieb gerieben, und über dem Feuer unter beftändigem Umrühren bis zur Härte eines Teiges abgedampft, jo hat man das Quit— tenbrod. Man ftreift ven wolligen Ueberzug der D. "eicht ab, und legt ihn wie Schwamm zur Stillung de3 Blutes auf Wunden. — Landleute heilen mit den in heigen Wein oder Branntwein getauchten Blättern böfe Geſchwüre. Man bereitet ven Duittenförnerfchleim am beten Durch Einweichen der Körner in kaltes deftillivtes Wafjer indem man auf 1 Theil Quittenkerne 8 Theile deftillirtes Waffer nimmt. R. Nnbendiftel, ſ. v. a. Eryngium campestre. | Rabnnzel, Rabünzchen, in verjchiedenen Gegenden von Deutjchland ſ. v. a. Acker— — aces, eine Art der provencer Mandeln, durch harte Schaalen ausgezeichnet. Rackersberger, eiu fteyerifcher Wein von mittlerer Güte, Rade, j. v. a. Kornrade. Nadieshen, ſ. v. a. Monatrettig. Kadix, |. v. a Wurzel. Räucheröl, ſ. v. a. Roſenholzöl. Raffleſie Raſflesia), Gattung der Familie Hypociſtgewächſe; zwitterig oder Ge— = Ragfaden. 477 ſchlechter getrennt; röhrige Geſchlechtshülle; Ötheiliger Saum; fleiſchige, tellerförmige Geſchlechtsſäule in der Mitte der Blüthe, welche unten unter dem Umgerollten zahlreiche Staubbeutel trägt; 1fächericher Fruchtinoten mit der Geſchlechtsſäule und Geſchlechts— hülle verwachſen; ebenfo die Griffel; Beere mit vielen Keinen Samen. — Arten: Arnold-R. (R. Arnoldi), zwiſchen mehreren dunkelbraunen Schuppenblättern jitt die bolzige, Schmarogige Wurzel; Sefjlechtshre mit weißen Warzen bejetst und 3 englilche Fuß im Durchmeſſer, fomit die größte befannte Blume, welche bis 10 Pfund wiegt und 4 Maß Flüffigkeit aufnehmen kann; die etwas gebogenen Narben gleichen Kuhhörnern; einjährigz 4818 von Arnold auf Sumatra entvedt; wird mwahrjcheinlich wie die fol- gende Art benügt. — Javaniſche R. (R. patma), ſchmarotzt auf der Wurzel von Cissus scariosa; vor dem Deffnen mit ſchwarzpurpurrothen, dachziegeligen Schuppenblättern bes deckt, gleicht dann in Geftalt und Größe einem Kohlkopf; fleiſchrothe, ſpäter ſchwarz— braune, immer nackt, 11%—2 Fuß Durchmeffer Haltende Blume; verkürzte Röhre; oben mit weißlichen Warzen bejegte Kappen; karminrothe Befruchtungsjäule; weiße, erbjen- große Staubbeutel; kegelförmige; vorn behaarte Narben; fait keilförmige Samen; einjäh- rig. Blüht auf Java zu verfchtedenen Zeiten, ift in allen Theilen jehr ſtyptiſch, daher dort mit Muskatnuß und andern Gewürzen verfegt, und bei Schwäche nad ſchwe— ren Geburten, gegen Metrorrhagien mit Erfolg angewendet. Ragfaden (Exostema), Gattung der Zamilie Krappgewächſez zwitteriger, überwei— biger Kelch; eirunde Nöhre, Szähniger Saum; trichterförmige, Sfpaltige Blumenkrone, 5 Staubgefäße, unterftändiger Fruchtinoten; fadenförmiger, verlängerter Griffel; lederige, von Kelchſaum gekrönte, Yächerige Kapſel; zahlreiche, dachziegelige Samen. — Arten: Garaibijher R. (E. caribaeum ; Cinchona car.), kahler, bis 50 Fuß hoher Baum mit afchgranen Aeften, dichten, 11%—2 Zoll Tangen und 9—40 Linien breiten, zuges ſpitzten Blätternz 2 Zoll lange, ſchmale Blumenkrone; ovale, ſch värzliche Kapfel; ge— flügelter, verkehrt-cirunder Same. Blüht in Weſtindien vom Juni bis Sept. Die Rinde dieſer und der 3 folgenden Arten wird wie die Chinarinde gebraucht; ſie iſt ſehr ſieberwidrig, erregt aber leicht Erbrechen und Purgiren. Die Rinde, welche weder Cin— chonin, noch Chinin enthält, kommt als Cortex Chinae caribaeus in gebogenen oder gerollten, 6 Linien bis 11% Zoll breiten und bis 2 Linien dicken Stücken vor; ſie ſind weißlich⸗ oder gelblich-grau, riſſig, ſchwammig und zerreiblich, und ſchmecken ſüßlich— ſchleimig, nachher ſehr bitter und widerlich, leicht —— — Reichblüthiger R. (E. floribundum; Cinch. flor.), oft gegen SO Fuß hoher Baum mit einem Stamm von 1—2 Fuß Durchmeſſer; etwas zufammengedrückte, vöthliche Aejtchenz; 4-6 Linien lange Nebenblätter, längliche, 4—7 Zoll lange, 11, —3 Zoll breite, zugeſpitzte Blälter; endjtändige, voldentraubige Rispez fleifchfarbige, 2 Zoll lange Blumenkrone; binht in Weltinpien vom Juni bis Aug. Die Rinde kommt als China St. Luciae s. China Piton s. Ch. martinicensis s. Ch. moniana in vröhrenfürmigen, 10—12 Zoll lan, em, dunkelgrünlich-braunen, oder flachen Stücken vor. Sie enthält ein ſehr bitteres, Leicht Erbrechen erregendes Alkalodid (Montanin). — Schmalblätteriger X. (E. an- gustifolium), ftrauchiges Bäumchen mit afchgrauer, unten braun gejtreifter Rinde, 2— 3 Zoll langen, Ya Zoll breiten Blättern, oben kahl, unten weichhaarig; endjtändigen, Ztheiligen Trugdolden, roſtbraun-weichhaariger Kelch; weiße, gegen 2 Zoll lange Blumen— frone ; ovale Kapfel mit Heinen, ganzrandigem Samen. Blüht auf St. Domingo vom Dec. bis Juni und ift ſehr wohlriechend. Die Ninde von untern Theil des Stammes (Cort. Chinae angust.) ift dic, rauh, riffig, bräunlichgrau, ſchmeckt unerträglich herbe, und gleicht der unächten Ehinarinde (neue oder jurinamijche China), die weder Chinin noch Chinchonin enthält und von feinem Chinabaum herrührt. — Kurz früchtiger R. (E. brachycarpum) , gegen 23 Fuß hoher Baum mit riffiger, braun— grauer Ninde, aus der nad Ginfchnitten ein weißlicher Saft fließt; Fahle Aeſtchen; ovale, kahle, 5 — 6 Zoll lauge Blätter; entſtändige, trugbolvenartige Rispe; blaßro.he oder fleischfarbige, 3 Zoll lange Blumenkrone; ovale, 1Ojtreifige Kapſel; blüht in Berg— wäldern Jamaikas vom Mat bis Aug., und hat eine jehr bittere, widerliche Nine, welche früher als Cort. China brachycarpae in England ſehr berühmt war. — Fein— ſpißiger R. (ER. euspidatum), ftrauchiges Bäumchen mit zottigen Blattſtielen, läng— lichen, 915 Zoll langen, oben pulverigen, unten zottigen Blättern, endftändiger Rispe, 478 Ragwurz — Nainfarrn. weißer, außen zottiger Blumenkrone. Die Rinde wird in ihrer Heimath als Heilmittel benützt und iſt als Quina do Mato bekannt. Ragwurz (Ophrys), Gattung der Familie Stendelgewädie; jitende Blüthen ; abftehende Kelchzipfel und Kronenblätter; bis zum Staubbeutel mit der Gejchlechtsfänle verwachfene Honiglippe; Lappige Staubmaſſen; ungedrehter Fruchtinoten. Die Honig: Lippe gleicht oft Infekten, wie liegen, Wespen, Spinnen, Käfern 20. — Arten: Flie— genartige R. (O. muscifera) , oben 2 Kronenblätter gleichbreit, zottig, gefreifelt und fadenförmig; fammtartige, längliche Honiglippe, in der Mitte mit einem faſt Acdfigen, fahlen Fleck; grüne Blüthen; die purpurbraune Honiglippe gleicht einer Fliege, und hat einen graubläulichen le, am Grunde zwei glänzende, ſchwarzbraune Höcerchen; aus— dauernd. Wächst im mittlern und fühlichen Europa auf Bergwieſen und in Bergwälern, namentlich auf Kalkboden, und blüht im Juni. — Dean ſammelt die Knollen dieſer und der andern Arten diefer Gattung als Salep, welcher gepulvert und mit heißem Waſſer übergofjen eine ſehr jchleimige Maſſe gibt. Iſt die auch bei uns Häufig vorkommende Pflanze im Verblühen begriffen, jo fammelt man die jungen, feiten Knollen, veinigt fie legt fie dann einige Minuten in heißes Waſſer, trocknet fie hierauf ſchnell ab, worurd) fie ihren unangenehmen Geruch verlieren. Durch kochendes Waſſer wird das Salep— pulver zu einem ſehr dicken Schleime aufgelöst. 1 Theil Pulver macht 48 Theile Waffer, 5 Gran Pulver machen 3—4 Loth Waffer ſchon ſehr ſchleimig. Salepſchleime ſind ſehr mild, leichtverdanlich und paffen für Kranke und Neconvalescenten; bei Durchfällen find fie jehr zweckdienlich; in Nuhren wird der geröftete Salep in Pulverform mit günstigen Erfolge gegeben.. b Nahınbaum, |. v. a. Fleiſchbaum. Rahmbeere, die gemeine Brombeere. Naigras, englifches, ſ. v. a. anspanernder Lolch; f. u. Lolch. Naigras, fran zoͤſiſches f. v. a. Hoher Glatthaferz ſ. u. Dafer. Nuinfarrn (Tanacetum), Gattung der Familie Berein- blüthlerz dachziegelige, halbkugelige Huͤlldecke; weibliche Nandblüthen mit röhrenfadenförmiger, Szähniger Blumen— krone; Fantigsgeftreifte, kahle Schließfrüchte; jehr Heine oder fehlende Fruchkkrone. — Arten: Gemeiner R., Wurm jamen (T. vulgare), eine widrig vicchenve, ſcharf bittere Pflanze, welche in ganz Europa auf Dämmen, Acerrainen und ungebanten Plägen wächst; der aufrechte, äſtige Stengel wird 2—4 Fuß hoch, und ift mit doppelt geftederten, ſcharf eingefchnittenen Blättern beſetzt. Eine Sprelart hat Fraufe Blätter. Die gelben Blumen fehen wie platte Köpfe aus, ftehen gehäuft in den Aftipisen und bilden einen flachen Strauß. Die Blätter kann man anftatt des Hopfen in Bier nehmen. Das Kraut färbt grün und kann auch in der Gerberei benütt werden. Enthält ein ätherifches Del, MWeichharz, bittern Extractivſtoff, eifengrünenden Gerbitoff, Gummi, Wachs, Apfelfüure und einige Salze, und iſt ein ſehr kräftiges, toniſch-aromatiſches Mittel, welches bei geſunkener Digeſtion und allen davon herrühren— den Leiden, in Wech ſelfiebern, allen krampfartigen und gihtifhen Leiden, verhaltener Menftrua: tion, Wurmfranfheiten ꝛe. angewendet wird. Die Pflanze blüht von Juli bis Sept.; der kleine, längliche, et— was gekrümmte, gefurchte, am obern Ende mit einem Fleinen Rande eingefagte und breitere Samen, reift vom Auguſt bis De. Kraut, Blumen und Samen riechen ſtark balſamiſch, kampherartig und ſchmecken bitter gewürzhaft. Zeigt ſich am wirkſamſten gegen Spul- und Madenwürmer, vheumatifhe Schmerzen, Sliederweh. Gegen Würmer dient der Thee oder der Samen in Pulverfornz; vom Kraut 1—2 Quent auf 1—2 Taſſen ; vom Pulver auf ein Mal 4-8 Gran unter chvag Honig. Der ſchwache Abjud gegen Madenwürmer in Klyftirforn. Gegen rheumas Rainkohl — Nappwurz. 479 tifche Gliederſchmerzen: Bäder oder Waſchungen mit dev geiſtigen Tinchur, ber man zur Hälfte noch Ameiſenſpiritus beiſetzt. Zu Bädern nimmt man von Kraut, Blu: men und Samen einige Hände voll; die geiftige Tinetur bereitet man aus denjelben Pflanzentheilen mitteljt Weingeift; den Ameifenfpiritus bereitet man aus 2 Pfund Ameifen, rectificirtem Weingeift ‚Brunnenwaffer, von jedem 4 Pfund, durch Deftillation bei gelindem Feuer auf 4 Pfund, — Gegen Gliederweh Bäder aus Kraut, Blumen und Samen, mit denen man noch 1—2 Pfund Ameifen abbrühtz äußerlich die Waſchun— gen wie bei Gliederfchmerzen. Rainkohl (Lamsana), Gattung der Familie Vereinblüthler; Areihige, 8—10 blätterige und S—1Mbfüthige Hülldecke; deckblüthenloſer Hauptfruchtboden; Längliche, zus fammengevrückte, feingeftreifte Schliegfrüchte. — Arten: Gemeiner R. (L. commu- nis), Kahl oder haarig und äftig; 79—4 Fuß hoher Stengel; geitielte, leierförmige Blätter, elbe, rispig-doldentraubige Bluͤthenköpfe. Aendert ab und kommt auf Aeckern, wüften lägen, in Gebüfchen und Wäldern von ganz Europa vor, ift einjährig und blüht vom ZJuli bis Sept. Wirkt als Herba Lampsanae innerlich und äußerlich erweichend, auflöfend und Fühlend. Wird im Orient gleich dem grogblüthigen R. (L. grandiflora) al3 Salat und Gemüfe gegefjen, obſchon ber Geſchmack bitterlich ift. Rainweibe, in Mecklenburg |. v. a. gemeiner Hartriegel { — mehrere große, mehr breite als Hohe Apfelſorten, mit lockerem, grobkör— nigem Fleiſch. Ramsbohnen, Ramſeln, im Breisgau ſ. v. a. weiße Wolfsbohne. Namselwurz, ſ. v. a Allium ursinum. Ramſen, |. v. a. Eſparſette. 9 Ramtille (Guizotia), Gattung der Familie Vereinblüthler; 2reihige Hülldecke mit freien Hüllblättern, weiblichen Randblüthen; Alippige Blumenkrone; zwitterige Scheibenblüthen; röhrenförmige, dzähnige Blumenkrone, welche über dem Fruchtboden gegliedert iſtz kantige, kahle Schließfrucht ohne Fruchtkrone. — Arten: Oelgebende Rt. (G. abyssinica, Polymnia abyss.; Pol. frondosa; Helianthus oleifer.), oben weich— haariger Stengel; halbuͤmfaſſende, eiförmige, ſpitze, weitgeſägte Blätter, gelbe Blüten. Aendert ab, wird in Oſtindien Häufig angebaut, da die Früchte ſehr ölreich find und ift Ajährig. Das Del ift gut zum Verſpeiſen und zum Bremen. Randblunme (Mouriria), Gattung der Familie Weidrich gewächſe; Kelch mit 2 Deeblättchen; kurze, glocfige Röhre z dzähniger, Erugförmiger, bleibender Saum; Hſitzende Blumenblätter; 10 Staubgefäße; länglicher Staubbeutel, welcher an der Spite mit 2 Löchern auffpringt ; kugeliger, dfächeriger Fruchtknoten Eugelige, vom zujammengezogenen Kelchſaume gekrönte, Afächerige Beere. — Arten: Guiana’fche R. (M. guianensis ; Petaloma mouriri), Baum mit Furzgeftielten, eirunden, fiedernervigen Blättern, gelben Blüthen; fadenförmiger Griffel, und gelber, rothgetüpfelter, Afamiger Beere; Guiana, heißt dort Mouririchira. Nandfarrn (Lomaria), Gattung der Familie Wedelfarrnz linealiſches, fortlauſendes Fruchthäufchen, welche den Nicken des zufammengezogenen Laubes bedecken z vandjtändiger Schleier, der ich am innern Nande löst und zurücichlägt. — Arten: Nördliche R. (L. spieant; Osmunda sp.; Blechnum boreale), 1—2 Fuß bed; wächst im ganzen nördlichen Europa, auch in Deutfchland an feuchten Stellen, Felſen, in Wäldern ꝛc. Blüht vom Juni bis Aug. Diente früher unter dem Namen Kleines Milzkraut —— a minoris) al auflöjendes Mittel bei Milzverhärtungen und dergl. ie, ſ. v. a. Runkelrübe. Nanfenwurz, ſ. v. a. Braunwurz. Ranunkuius, Ranunkel, .v. a Hahnenfuß (ſ. d.) Ranuſch, ſ. v. a. Runkelrübe. Rappelthän, in verſchiedenen Gegenden von Deutſchland |. v. a. Feldahorn., Nappwurz (Phyteuma), Gattung der Familie Glodengewächje; —— über: weibiger Kelch; 5theilige Blumenfrone; 5 Staubgefäße; amt Grunde verbreitete Staub— fäden; Griffel mit Samenhaaren und vorn ——— 2—Bfücherige Kapſel, welche an den Seiten in Löchern aufſpringtz eirunde Samen — Arten: Oehrige R. (Ph. spicatum; Rapunculus sp.), möhrenartige, dide, fleifchige Wurzel; ganz kahlz 13 480 Raps — Rauchfaden. Ruß Hoher Stengel; einfach gekerbte Blätter; pfriemenförmige Blätter; eingekrümmte Bluͤthenknöpfe; weißgelbliche Blumen; 2—5 Narben. Bei einer Spielart find Stengel und Blätter Kurz behaart. Findet jich im gemäßigten Europa in Wäldern und Bu Bergwieſen; ausdauernd; blüht im Mai und Juni und hat eine eßbare, fleifchige Wurze Raps, ſ. v. a. Rep: |. Kohlrep2. Napünzden (Valerianella), Gattung der Familie Kardengewäcdje; zwitteriger, iiberweibiger Kelch; undeutlich gezähnter oder in 3—5 ſchmale Zähne oder 5—12 Lappen gejpaltener Saum; trichterförmige, Hlappige Blumenkrone; 3 Staubgefähe; 3 Narben; gekrönte, Zfächerige Nußhülſe; 2gabelige Kräuter; Blüthen weiß, bläulid over röthlich. — Arten: Gemüſe-R., Aterbaldrian, Sonnenwirbel (V. locusta; V. olitoria; Fedia locusta), nüßliche, auf Aeckern faſt überall wildwachjende Pflanze, welche jung einen jehr gefunden und wohlſchmeckenden Salat gibt und daher häufig angebaut wird. Völlig ausgewachſen wird fie kaum 1 Fuß hoch, hat einen weichen, 2theiligen Stengel mit vielen eefigen, fich ftarfausbreitenden Zweigen, lanzettigen Blättern und Eleine bläu- Jiche oder röthlichweiße Blumen. Will mar den Salat Eultiviven, jo fäet man den Samen in Herbft in ein etwas lockeres Erdreich, wo er ohne alle weitere Pflege und im Winter auch unter dem Schnee hervorkommt. Iſt der Aderfalat ein Mal in einem Garten, jo pflanzt er fich durch den ausfallenden Samen von ſelbſt fort und wird zulegt ein läſtiges Unkraut. Schafe und Kanarienvögel freien ihn gerne. Früher brauchte man ihn als tühlendes, erfriſchendes und antifcorbutifche Heilmittel. — Ge- kieltes R. (V.carinata; Fedia car.), gleicht der vorigen Art ziemlich, Hat aber gleich im Früh: jahr größere und fettere Blätterbüfchel, meiſt ganzrandige Blätter und größere Trugdolven ; einjährigz wächgt im füblichen und mittleren Europa; wird häufig gegefjen und ift na- mentlich unter dem Namen Wingert3- oder Weinbergsfalat bekannt. Lohnt den Anbau reichlich. — Geöhrtes R. (V. Auricula, Fedia Aur.), fajt flügelfantiger, gezähnter, 10—12 Zoll hoher Stengel; eirund-ovale, Hfache Nußhülſe, innen dreifach, wobei aber nur 1 Fach fruchtbar tft. Kommt mit kahlen, mit weichhaarigen und mit zwergigen Früchten vor; wächst unter der Saat in ganz Europa, iſt einjährig und blüht im Juli und Ang. — Das gezähnte R. (V. dentata) gleicht diefer Art jo ziemlich, — MorifongeR. (V. Morisonü), gleicht den vorigen Arten gleichfalls. — Blaſiges. I. (V. vesicaria), verkehrt Eegelfürmige, Sfächerige Nußhülſe, von dem fugeligen, auf geblafenen Kelchſaume gekröntz blüht an bebauten Steffen Südeuropas im April und Mai. Rapunzel, 5. v. a. Nachtkerze. Rapunzel, |. v. a. Rappwurz. Kar, „RR Kafenſchmiele, das gewöhnliche und allgemein befannte Wiefengraß. Raspen, in einigen Gegenden von Deutſchland |. v. a. Flughaber. Nafjelblume (Catananche), Gattung dev Familie Bereinblüthler; vielreihiger dachziegelige, vielblüthige Hülldecke; mit fajerfürmigen Decblättchen beſetzter Haupt— fruchtboden ; 5feitige, verkehrt fegelfürmige Schließfrüchte; aus 5—7 langen, degenſpitzigen Spreublättern bejtehende Fruchtkrone. — Arten: Blanc. (C. oerulea), 1 Fuß hoher Stengel; lanzettigebandförmige, graßartige, zottige Blätter; blaue Blüthen; aus— dauernd im ſüdlichen Frankreich, Spanien und Ligurien 2. Ratanhinwurzel, fie ift ein feines und kräftiges adftringivendes Mittel, welches leicht in die Saͤftemaſſe eingeht, und daher in Blutflüffen, auch imtungenblut- flüffen und Blutbrechen, gute Dienfte leiſte. Wird auch bei Mutterblut- flüffen aller Art, bei dev Blutfleckkrankheit, chroniſcher Diarrhöe, atonifhen Schleimflüfjen, Neigung zu Abortus mit Erfolg angewendet. Die Dofis als Subftanz in Pulver iſt täglich ‚3j—1j, die des Extractes ans den friſchen Wurzeln bereitet, Hj— Zi. Die Tiuttur wird zu 20—30—60 Tropfen gegeben. In Abkochung wird fie von Zj—Vj zu 5Vj Colatur angewendet. — Aeußerlich wird der verdiinnte Extract a8 Gurgel: und Mundwaffer, zu Einfpritsungen ec. bei Blu— tungen, Schleimflüfjen 2. angewendet. Rattenſchwanz, eine Kleine, gelbe Birnſorte; zum Anbau überall und zum Moften und Schnitzen gut geeignet. . Rauchfaden (Lasiandra), Gattung dev Familie Weidrichgewächſe; Öfpaltiger, außen borjtenlojer Kelch ; eirunde Röhre am Fruchtknoten; 5 Blumenblätter; 10 Staub: gefaͤße; verlängerte, kurzgeſchnäbelte Staubbeutel; Sfächerige fait freie Kapfel. — Arten: Nauchkarde — Nauke. 481 Geftielter R. (EL. petiolata), aufrechter Strauch mit zuſammengedrückten, — Aeſten, gegenſtändigen, eirurdlänglichen, 2%—3 Zoll langen Blättern, großen Blüthen in Rispen am Ende der Aeſte; wächst in Braſilien. — Desfontaines R. (Tu. Fon- tainesiana), hübjcher, fteifhaariger Strauch; geflügelt 4kantige Aeſte; lederige, Hnervige, ganzrandige Blätter; emdjtändige Nispen; Akantige Blüthenjpindel; vor dem Aufblühen in zwei große, hinfällige Deekblätter eingeſchloſſene Blüthenz über 2 Zoll große, purpur- rothe Blumen, die im Aug. in Brafilien erjcheinen ; beevenartige Kapſel. — Hieher ge hört auch Lasiandra argentea; dient in Brafilien zum Schwarzfärben; und Chaeto- gastra canescens, ift Litbontriptif ch, dient auch gegen Dysurie und Harn— befhwerden. Die angenehm gewürzhafte Tibouchina virusanum hat eßbare Beeren, welche heilfam find bet Syphilitifhen Krankheiten. Rauchkarde, |. v. a. Weberfarden. Rauhfaſer (Amphiconium), Gattung der Familie Fajerpilze; etwas ſtarre, rauh— fürnige Flocken, welche an der Spitze anfchwellen, die plagen und Keimknospen aus— werfen. — Arten: Veilden-R. (A. Jolitus; A. Linnaei), jung rothbraun, alt geldgrünlich, körnig-perlſchnurartige, undurchfichtige, braune Flocken an Sandſteinen auf der Höhe der Urgebirge. Niecht friſch veilchenartig und heißt derhalb Veilchenmoos, und die Steine, auf denen es wächst, Veilchenſteine. Früher bei fieberhaften Hautausſchlägen officnell. — Fel ſen-R. (A. rupestre), riecht gleichfalls veilchenartig. Nauhhafer, ſ. v. a. Sandhafer. Nanfe (Sisymbrium), Gattung der Familie Viermäch— tige; Ablätteriger, aufrechter Kelch ; 4 gelbe oder weiße Blu— menblätter; Amächtige Staubgefäße; gleichhreite, oder oben verdünnerte Schote; flache auf einander liegende Samen— lappen. — Arten: Gebräudlihe K. (S. officinale; Erysimum off.; Chamaeplium ofl.), aufvechter, 1—2 Fuß hoher, ſtarrer Stengel mit abwärts gerichteten Haaren, ſchrot— Jägefürmige, fiedertheilige, flaumige Blätter, Kleinen, citron— gelben Blüthen, flaumhaarigen Schoten und ſchwachpunktirten Samen. In ganz Europa, Nordafrika ꝛc. überall auf Schutt- & ap San —— X An en —⸗7 — ER ur — — — je r \ N v J —9 AU, Pa % LE B 1 (N haufen, an Zäunen, Feldern, Mauern, wüſten Pläben, iſt m 1, Ajährig und blüht vom Junt bis Aug. Das Kraut ijt herb J > und etwas jcharf, der Samen fenfartig (H. et Semen Ury- ERS simi), und wird ald,.auflöjfendes, Auswurf beför- derndes, diuretiſches Mittel gebraucht, und ift na- mentlich gegen Heiſerkeit gut. Zu diefem Zwecke bereitet man aus dem frischen Kraut Honig und einen Syrup. — — geinblätterige R.,Bejen: oder Sophienfraut (S. Sophia; S. parviflorum), wie alle Arten rundliche Scho- ten haben und vorzüglich an feuchten Orten wachfen, fo auch dieſe, welche fich übrigens überall findet, einen I—2 Fuß hohen Stengel, vielfach jehr fein gefiederte Blätter und gelbe Blumen hat, welche ſehr Lange, ſchmale, vunde, fait ven ganzen Winter hindurch gejchloffene Schoten hinterlaffen. Der Samen, dem die Vögel gern nachgehen, iſt ſtark toniſch veizend, wirkt zufammenzichend, und wird beim Vieh in der Nuhr und bei Durchfällen gebraucht. Bei Wunden und Gefhwüren leiftet das Kraut vorzügliche Dienfte. Der Samen enthält auch Salpetertheile, umd wenn er mit 9 Theilen Schiegpulver vermifcht wird, jo erhöht er die Kraft desjelben. Auch, läßt fich ein Brennöl daraus preffen, während die Stengel zu Befen dienen. — Knoblauchs-R. (S. Alliaria; Erysimum All,; All. off.), aufrechter, kahler, 1-3 Fuß hoher Stengel, aſtlos oder in blühende Aefte getheilt, ganze Blätter, oben mattgrün, unten graulichgrün ; dicke abjtehende Schoten. Wächst in Europa an Wegen, in Heden und Gebüjchen, iſt zweijährig und blüht im April und Mai, riecht gerieben knoblauch— artig, Schmeckt bitterlichſcharf und Befigt eröffnende, zertheilende, autifeptis Ihe, ſchweiß- und harntreibende Kräfte, und wird deshalb Häufig angewendet. Die Blätter geben einen guten Salat. Freffen Kühe davon, fo ſchmeckt und riecht ihre Milch Tauchartig. ji | 31 432 Nauſchbeere — Kante. Rauſchbeere (Empetrum), Gattung der Familie Rautengewächſe; uf oder vielehigz Stheiliger Kelch; 3 Deck- und 3 Blumenblätter; 3 Staubgefähe; Fruchtknoten auf fleiſchigem Stempelpolſter; ſtrahlige, 6—Itheilige Narbe; 6—Ifteinternige Beeren. — Arten: Shwarze R, Affenfräben-, MootrinfelzBeere (E.nigrum), Heiner, 11 Fuß hoher Strauch, der auf hohen, Falten Gebirgen Deutſchlands, Schwedens, Rußlands 2c. wächst, wie gemeine Heide. Die Ninde ift rothbraun, die Blätter ſtehen zu 3—5 quiclförmig umd gedrängt an den Zweigen beifammen; jie ſind klein, länglich- rund, ftumpf, dick und Eurzgeftielt, der Länge nach mit einem weißen Streif bezeichnet. Im April ericheint die Blüthe in den Blattwinkeln; fie ift weißlich und purpurroth und hinterläßt Heine Beeren, die veif ſchwarz find und wie Wachholverbeeven ausjchen. Sie find fir Vögel, namentlich fir Hafelhühner, eine angenehme Speife, und geben in Alaun— wafjer gekocht eine braune, dunkelrothe und viofette Farbe, mit welcher man Leder, wol- lenes und leinenes Garn färben fann. Kinder effen fie in Schweren und Kamtjchatfa, befommen aber etwas Schwindel davon. Beſſer jind fie, wenn fie den Winter über unter dem Schnee lagen. In Grönland bereitet man daraus eine Art Limonade, und durch Gährung einen geringen Wein. Die Schafe freffen die Blätter nicht. Wird am beſten fortgepflanzt, wenn man junge Stöcke im Auguſt aushebt, die Wurzel mit Moos umgibt und in naffen Boden verfeßt. — Corema alba hat weiße Beeren und dient in Portugal zur Bereitung eines fäuerlichen Getränts, welches gegen Fieber, dient. Cneorum tricoccon hat bitterlich ſcharfe Blätter, welche ein kräftiges Purgirmittel abgeben. — C. pulverulentum wächst auf den canarifchen Infeln und wird anftatt der Chinarinde gegen Wechjelfieber gebraucht. Naufhbeere, |. v. a. Moorheidelbeere, Raute (Ruta), Gattung der Jamilie Rauten gewächſe; zwit- teriger Kelch, bleibender, Atheiliger Kelchrand; genagelte Blumenblät- ter, 8 Staubgefäße, figender Fruchtknoten auf einem Stempelpoffter mit 6—10 Honiggruben; oben 3—Dlappige Kapjel. — Arten; Gemeine R. Weinraute (R. graveolens), 2—3 Fuß hohe Staude, welche im füdlichen Europa, in Defterreich, der Schweiz, auch in Afrika wild wächst, und bei uus in Gärten, wo fie ohne bejondere Pflege in jedem Boden fortfommt, gezogen wird. Die meergrünen, getüpfelten, marfigen, vielfach zujfammengefeßten Blätter bleiben den ganzen Winter hindurch und jo lange frisch, bis im Frühjahr neue hervorbrechen. Die grünlich-gelben Blumen ericheinen an den Enden der Zweige im Juli in Rispen und hin- terlaffen eine Atheilige Samenkapſel. Das ganze Gewächs riecht balſamiſch und nicht für Alle angenehm, und ſchmeckt friſch ſcharf und bitter, allein Geruh und Geſchmack geht durch das Trocknen verloren. Früher gebrauchte man die Blätter häufig als magen: ſtärkendes, krampfſtillendes und fänlnigwidriges Mittel und Landleute fireuen fie oft noch gegen anſteckende Krankheiten auf Butterbrod. Sie Teiften gute Hülfe bei Nervenfhwind- und Schleimlungen- jucht Der Same bejitt Ähnliche Kräfte uud Teiftet außerdem noch gute Hülfe gegen Würmer. Diefe Pflanze enthält vornehmlich ein ätherifches Del und bittern Erirac- tivſtoff, und ift jegt mit Unvecht weniger im Gebrauch. Durch Auflegen der Blätter kann man die Haut röthen. Kraut und Samen geben dur Deftillation ein hellgelbes, bren- nend ſcharfes ätheriſches Del, das friich bei größerer Kälte gerinnt. — Alle diefe Eigen⸗ —— haben gemein: R. divaricata, R. bracteosa, R. macrophylla, R. angustifolia. eit ſchärfer ft die am Mittelmeer wachjende R. montana, welche äußerlich aufge- legt Heftige Entzündung und Bufteln erregt. — Im nördlichen Afrika, Arabien, wird Haplophyllum tubereulatum in gleicher Weiſe gejchäßt; der Saft des zerftoßenen Krau— tes joll ven Haarwuchs jehr befördern. — Die Gartenraute wird auf trockenem, jan- digen Boden am Fräftigiten, und üt das Kraut zum Trocknen im Mai und Jumt zu jammeln, ehe die Blumen hHerporbrechen. Die mitteljt Weingeift oder Wein aus dem friſchen Kraut gezogene Tiüctur wirkt übrigens viel Fräftiger, und durch Ausziehen mitteljt Ejjig wird der Rauteneſſig gewonnen. Den wällerigen Anfguß wendet man als Waſchmittel gegen mehrfahe Schmerzen in den Gliedern, 2 B. bei — Rauwolfie — Nebewdolde. | 483 Reiben, Ziehen inden Armen, bei Schmerzen in den Schultergelen- fen, wievon N bei Schwäche der Füße, beit Krampf in den Augenlidern, wo leßtere bald aufwärts bald nach den innern Augenwinkeln gezogen werden. Wafchungen mit der Naute, zumal mit dem Nautenefjig, jollen Müdigkeit der Glieder, wie nach großen Anftrengungen oder Krankheiten, jehr 0 bejeitigen, auch vor anſteckenden Krankheiten, namentlich uervöfen, jhüßen. Rauwolfie (Rauwolfia), Gattung der Familie Drehblüthler; Hfpaltiger Kelch; trichterige, Sfpaltige Blumenkrone; 5 Staubgefäße; 2lappiger Fruchtknoten mit Zeigen Fächern; faft Fugelige, doppelte, 2fernige Steinfrucht; fleiſchige Kernmaſſe. — Arten: Dreiblätterige R. (R. ternifolia), weiße, Kleine, fajt dolvdentraubige Blüthen; wächst in Sübdamerifa. — GlänzendeR. (R. nitida), der Milchfaft wirkt ematifch- purgirend. — Brechenerregende R. (R. vomitoria), wirkt in gleicher Weiſe und it in Guiana zu Haufe. — Graue R. (R. canescens), hat einen ſcharfen und ätzenden Milchfaft. Von einer R. ſoll auch die gemürzhafte Rinde Casca de Anta abjtammen. — Die gewürzhafte Alyrie (Alyxia stellata) gehört auch hieher; fie ift wohlriechend, auf den indischen Inſeln und Java von jeher als Heilmittel gefchäßt, namentlich gegen bösartige Wechjelfieber, Shwähe der Verdauungsorgane im Allge— meinen 2c. bildet einen bedeutenden Handel3artifel, kommt in zimmtartigen, ftarkgerollten Stücken zu ung, und enthält ein fcharfsgewürzhaftes, weichharziges, Atheriges Del, bittern Ertractivftoff, etwag Gummi und Stärkemehl. — In gleicher Weiſe wird die Yıinde der lorbeerartigen X. (A. laurina) benütt, deren Ninde des Wohlgeruchs wegen auch) zu vielen Salben und NRäucherungen kommt. Ravenjarabaum (Agathophyllum), Gattung der Familie Lorbeergewächfe; zwit— terige, trichterförmige Gejchlechtshülle; Gfpaltiger Saum; 12 zweireihige Staubgefäßez Afücheriger Fruchtknoten; einfamige Nufhülfe in der lederigen, verdickten Geſchlechtshül— lenwöhre. — Arten: Gewür Dane X. (R. aromaticum), großer, dickſamiger Baum mit pyramidenförmiger Krone, braunrother, gewürzhafter Ninde, geitielten, Alappigen Knospen, 227, Zoll langen Blättern, welche gerippt, lederig, kahl, oben grün, unten weiglichgrün find. Blüthen Elein ; wächst in Madagaskar; blüht im Jan. und Febr. Die Frucht Nelkennuß) ift noch jo groß als ein Gallapfel, runzelig, bräunlichſchwarz, und befteht aus einer jehr gewürzhaften Ninde, welche wie Nelkenzimmt viecht und eine holzige, graue Nußhülſe umſchließt. Das Innere der Nuß enthält einen gelblichen, 6lappigen Samen, der gewürzhaft brennend ift. Die Blätter geben ein Gewürz, das ben Gewürznelten, den Muskatnüſſen und dem Zimmt ähnelt. Verdient in medici- niſcher Beziehung alle Beachtung. Raygras, u. Lold. Nebe, in vielen Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. Weinſſock. NRebendolde (Oenanthe), Gattung der Familie Doldengewächſe; dzähniger Kelch⸗ rand; ausgerandete, etwas eingeſchlagene Blätter; walzliche Spaltfrucht; driefige Theil- früchte, mit denen der Fruchthalter verwachſen iſt; meiſt büſchelig-knolliger url, weißen oder rojenvothen Blüthen. — Arten: Fenchelſamige R. (O. phellandrium), Tabl; unterer Stengeltheil zuerſt büfchelig-zajerig, dann möhrenfürmig, dit und ſchwammig; ſehr äſtige mit kriechenden Ausläufern; 23Zfachgefiederte, ſchöne, grüne, Blätter; gegen⸗ und endſtändige Dolden und Blätter; weiße Blüthen; blüht an Bächen, Sümpfen, Zeichen xc. im Juli und Aug., iſt Arie Die unangenehm viechenden und jcharf ges würzhaft Ihmecenden Früchte (Waſſ er= oder Roßfenchel) werden als baljamijchs reizend gebraucht, und jollen auch narkotiſch fein. Sie enthalten ätherifches und fettes Del, Harz, Gummi und Ertractioftoff, und wirken heilend bei Blennorrhden der Lungen, beim ſchleim Er Aſthma, Überhaupt bei allen Leiden, wo balſamiſch— veizende Mittel von guten Folgen find. Zum officinellda Gebrauch fammelt man un: veife Früchte, wobei darauf zu fehen ift, daß man nicht die Früchte anderer Doldenge- wächje nimmt, wie vom breitblätterigen Merk, oder vom Shmalblätterigen Sumpfeppich, odervom giftigen Wafferfhierling. — Giftige R. (0. cro- cata), wächst häufig in England, Frankreich , Suͤdeuropa in Sümpfen, Bächen, Teichenec.; die Wurzel theilt fih in 4 ara kleinere, laͤnglichrunde, dicke Wurzeln, welche den Paſtinakwurzeln gleichen, und wird 3 Fuß had. Die Blätter gleichen denen des Schier- lings; die Blumenſchirme find weiß, Der Genuß ber Wurzel und Blätter verurjacht 31* Gicht, Naferei und wohl auch den Tod, man hat fich daher ſehr wor diefer Pflanze zu hüten. Uebrigens follen alte, hartnäckige Geſchwüre damit geheilt werden fünnen. — ibernellartige R. (O. pimpinelloides) und Nöhrige R. (O. fistulosa), beide früher als diuretifche Heilmittel geſchätzt, Yebtere Schirmpflanze hat eine hohle, faferige, Friechende Wurzel mit Eleinen Knollen, einen 2 Fuß hohen, hohlen Stengel, doppelt gefiederte Wurzelblätter und röthlich-weiße Blumen. Die Wurzel iſt Gift für Menſchen und Thiere, und der daraus geprepte Saft erregt epileptiſche Zufälle, Berdrehen der Augen, Ohnmachten, unter Umſtänden jelbjt ven Tod. NS Gegenmittel dient vorzüglich laues Waſſer und Oel. — O. ineberians; Lich- tensteinia pyrethnifolia heißt bei ven Hottentotten Gli, und dient ihnen durch Gäh— rung mit Honig und Waſſer zur Bereitung eines berauſchenden Getränts. PA Hehgeis, Nehling, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. chbarer Jaltenpilz. Nehheide, Rehkraut, in mehreren Gegenden von Deutjchland ſ. v. m. gemeine Pfrieme. Reiherſchnabel (Herodium), Gattung der Familie Storchſchnabelgewächſez; Dblätte: iger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 unfruchtbare Staubgefäße, dD Drüfen am Grunde der— ſelben; Dfächeriger Fruchtknoten; Dfücherige Spaltfrucht mit Ifamigen „Fächern. — Arten: Bifamduftender R. (H. moschatum), dünnſpindelige Winzel; 14—2 Fuß Yanger, ſammt den andern Theilen zottiger Stengel; unpaarig gefteverte Blätter; 7—11 ſitzende Blättchen; fleischfarbige oder vojenrothe Blüthen; kahle Staubgefäße; langhaarige, zottige, braune Spaltfrucht; wächst am Mittelmeer, ſelten im mittlern Europa an bes bauten Stellen, tft Ajährig und blüht vom Meat bis Aug. Riecht durchaus biſamartig, namentlich bei trockener, heißer Witterung, und wird als ſchweißtreibendes und ſogen. herzftärfendes Mittel unter dem Namen Herba Moschatae s. Acus mus- catae gebraucht. — H. cicutarium wächst im Orient, dem nördlichen Afrifa, in ganz Europa, riecht ſehr nach Möhren, und wird haufig Außerlich gegen Geſchwüre ge- braucht. Gilt in Schweden bei dem gemeinen Mann als Amulet gegen das Wech ſel— fieber. — Von H. gruinum und H. ciconium werden die Schnäbel der Theilfrüchte zu Hygrometern benützt; fie wachjen im ſüdlichſten Europa. y Reis (Oryza), Gattung der Familie Gräſer; Blüthenſtrauß mit traubenförmigen Aeſten; 1blüthige Spelzenblumen; zwiſchen zwei großen Klappen ſitzt die kleinere Blüthe auf einem Knoten; fleiſchige Geſchlechtshüllblätter; 6 Staubgefäße; kahle Fruchtknoten; freie, von dem Klaͤppchen umſchloſſene Schließfrucht. — Arten: Gemeiner N. (O. sativa), für die wärmeren Länder iſt der N. das, was für ung der Dinkel, Weizen oder Roggen, denn er bildet eine vorzügliche Fruchtart, und gleicht am meisten dem Weizen oder der Gerfte, nur find die Halme ftärfer und länger, etwa 4 Fuß lang, die Blätter find rauh, Schilfartig md ſtark gerivpt, die Aehre ift eine dichte Nispe, welche in mehrere Aeſte getheilt iſt und, wenn fie reifen Samen trägt, einen lockern Büchel bildet. Es gibt verjchiedene Spielmten: weißen, rothen oder bunten, begrannten oder unbegrannten, feinen oder groben, mitrundlid ge= ferbten der vertieften Samen, Berg: oder Sumpf: reis, Er wächst wild in Aethiopien und in Peraguay, und wird in allen wärmern Ländern, namentlid, in Oſtindien, China und Japan, in Amerika, in Aegypten, in der Türkei, in Italien, Spanien, Portugal, ja ſogar in Böhmen angebaut, und würde auch in ganz Süddeutſchland gedeihen, da die Hite vom Juni bis Sept. zu feiner Zeitigung hinreichend wäre. Er verlangt weder einen ſo guten Bo— den, noch jo viel Dünger, als anderes Getreide, fteht auch nicht jo Yang auf dem Halme, Teidet fomit weniger von ungünftiger Witterung und Fanır viele Jahre auf einem und demfelben Boden gepflanzt werden. Er kann jowohl in einem nied- rigen, feuchten Boden, welcher fih unter Waſſer fest (Sumpfr 13), als in hohem und trocken gelegenem (Bergreis) gebaut werden, nur veift letzterer ſpäter und ift weniger ergiebig. Tiefliegenden Boden theilt man in Keine Stücke ein, etwa 120 Fuß Reis — Nemijie, 485 Yang und 50 Fuß breit, danu fet man das Land wo möglich einige Tage unter Wafler, umd ſäet den zuerft in Salzwafler eingeweichten Samen mit feiner natürlichen Hülle anfangs April aus. Haben die jungen Pflanzen nach 14—20 Tagen eine Höhe von 6-7 Zoll erreicht, jo werden fie verfeßt, d, h. 2—3 Halme auf leere Stellen geſteckt, und von jetzt an hält man die Pflanzen beftändig 1 Fuß Hoch unter Wafler. Kommt dazu noch ein Regen, fo wächst die Pflanze oft in einer Nacht um 6—7 Zoll. Im Waſſer kann man nach 3—A Monaten ernten, in trockenen Land aber erſt nach 6 Monaten. Spwie der Samen zu reifen beginnt, läßt man das Waſſer ablaufen, und am reifen Reis fehneidet man die Halme dicht unter der Nispe ab, und läßt das übrige noch 14 Tage ftehen, wodurch die Feuchtigkeit nach und nach aus der Erde gezogen und das Feld weniger ungefund gemacht wird. Darauf ſchneidet man den Reſt der Halme ab und laͤßt 6 Zoll hohe Stappeln zum Verbrennen ftchen. Den gewonnenen Reis läßt xian auf einer Lage alten Strohs abtrocknen. In vielen warmen Ländern bildet er fait das einzige Nahrungsmittel; er wird gekocht oder als Kuchen u. dgl. gebacken gegefjen; Brod daraus gebacken würde zu trocken werden, obſchon er fich auch mahlen und gut verbacken läßt; beffer geht es durch Vermiſchung mit anderem Mehl. Bei uns genicht man den Reis gewöhnlich als Suppe, Zugemüſe, bisweilen als Backwerk oder auch in Milch; gekocht und mit Zucker und Zimmt beftvent al3 Brei. Er bildet eine geſunde, leichte Speife, macht werig Blähungen, und ift daher auch für Kranke geeignet, Reis— waſſer und Reisſchleim wandte man jchon öfters bei Lungenb eſchwerd en „bei Schärfe der Säfte u. dgl. mit gutem Erfolg an. Im Indien macht man aus Reis mittelſt des Weins der Kokospalme den Arak. Die Türken brauen aus ihm einen Trank, Boza, der dem Biere gleicht. N. bildet einen wichtigen Handelzartitel, und erhalten wir den fehönften aus Carolina und Georgien; darauf kommt der oſt— indische; weniger gejchäßt ift der ägyptiſche, türfijche und levantiſche, weil er umrein ift. Der italienische findet in Deutjchland bedeutenden Ab- ſatz. Guter Reis muß frifch, Schön weiß, rein und groß ausſehen, nicht dumpfig fein und feinen Beigeſchmack Haben. Aus Reisſtroh macht man eine Art Bürſten. — Geröſteter R., löffehweis genommen, ift ein bewährtes Mittel gegen hartnäckigen Durchfall, Ruhr x. Neis, deut ſcher, in einigen Gegenden von Deutſchland |. v. a. Bartgerite. Neisdinfel, |. v. a. weißer, zweiförniger Weizen. nigoeiie, in einigen Gegenden von Deutjchland f. v. a. Bart- gerfte. Reithgras (Calamagrostis), Gattung der Familie Gräjerz ris— pige, Tanzettige, 1blüthige Spelzenblumen; 2klappige, lange Blüthens bülle; fißende, häutige oder lederige Blüthe, am Grunde behamt; 3 Staubgefäße; kahler Fruchtkuoten ; 2 Eurze Griffel; federige Narbe; freie Schliegfrucht. — Arten: Lanzettige3 R. (C. lanceolata ; Arunde Cal.), treibt Ausläufer; 2%—4 Fuß hoher Stengel; band— jörmige, zugejpiste Blätter; ausgebreitet, ſchlaffe Rispe; weißliche Blüthe, welche kürzer als die Blüthenhülle iftz ein auf feuchten, ſum— pfigen Wiefen, an Bächen, wachjendes Gras, welches ausdauert und un Juli und Auguſt blüht. Die ganze Pflanze ift ſammt den Aus— läufern ein kräftiges, Harntreibendes Mittel, und leiftet bei vielen chroniſchen Krankheiten, in deren Folge fih Waſſer— ſuchten einftellen, gute Dienftez ebenfo bei beginnenden Lun— genkrankheiten — Achnlich wirkt dag Land-R. (C, Epigeios; Arundo Ep.), deſſen Halm größer, ftärker und nach oben ſcharf iſt; Spelzenblumen violet und grün oder ganz grün. Wächst auf Sand— jelvern, trockenen Hügeln und in Wäldern, dauert aus, und blüht im Juli und Auguft. Nemijie (Remijia) Gattung dev Familie' Krappgewäch jez zwit- teriger, überweibiger Kelch; 5 Ipaltiger Saum; 5ipaltige Blumen frone; D an die Nöhrenmitte geheftete Staubgefähe ; unterjtändiger Fruchtknoten, fadenfürmige, Griffel; Leicht zufammengedrückte, fächerige Kapſel; child 486 Neneclode — Rettig. | fürmige Samen mit häufigen Flügeln. — Arten: Roftfarbige R. (R. ferruginea), 4—5 Fuß hoher, etwas Eitiger Straudy; außer dem Stammgrund und der Blattober- fläche überall roſtbraun-zottig; 5—8 Zoll lange, 112—2 ZoU breite, beiderſeits ſpitze Blätter; unterbrochene Trauben mit 4—6 Paaren gegenftändiger Blüthen-Büfchel; fleifch- farbige Blumenkrone; wächst an dürren Stellen der Gebirge von Minas-Gerans. Die Ninde wird wie die Chinarinde angewendet, ift jedoch weniger wirkſam. Wo diefer Strauch vorkommt, findet fich meist Eifen in der Erde. | Neneclode, Pflaumenart; grün, plattkugelig, groß, ſchmeckt ſüß und fehr angenehm; bleibi auch beim Kochen und Baden ſüß und reift im Aug.; verlangt eine gefchüßte Lage und bebauten Boden. enette, eine jehr gute Wepfelforte, die in vielen Spielarten vorhanden ift, meiſt eine grime, auf dem Lager gelbe Schale hat, mit fternförmigen Punkten überfäet ift, und zu dem beiten Tafelobſt gehört. Reps, ſ. u. Kohlreps. Reſede, Reſeda (Reseda odorata), eine Art der Gattung Wauz; wegen ihres überaus Lieblihen Geruchs in Gärten und Zimmern allgemein gejchägte Pflanze, die aus Aegypten ſtammt. Sie hat lanzetfürmige, oft Zlappige Blätter, und treibt einen 101 Fuß langen, etwas auf der Erde Liegenden Stengel, welcher fich hebt, Her ſich die lockere Blumenähre entwickelt. Der Same wird im Frühling und Sommer in's Freie gejäet, wodurch man fich den ganzen Sommer bis in den jpäteften Herbit, namentlich in den Morgen- und Abendjtunden, an ihrem Wohlgeruch laben kann. Pflanzt fich auch durch ausfallenden Samen fort, und Tiebt eine mit Lehm und Flußſand vers 6 Dammerde. Den Winter über darf man ſie im Zimmer nur mäßig feucht er— R ten, denn vieles Begießen ſchadet ihr da eben fo jehr, als übermäßige Wärme. Ges ährlich find ihr ber Rübenſchmetterling und der Aurorafalter, weil fie ıhre Eier auf die Blätter und in die Blattwinfel legen, und die daraus herborfommenden grünen Raupen die Pflanze in wenigen Tagen abfrefien. Die Blumen bilden eine gute Bienenweibe. Resten, in einigen Gegenden von Deutjchland ſ. v. a. gemeiner Hollunder. Nettema, d. h. vette den Mann, f. dv. a. gemeine Wintergerfte, welche zuerſt ge— gEaN a kann und daher in Hungerjahren die erjte Hülfe gewährt, — „ven Mann reiten Nettig (Raphanus), Gattung der Familie Viermäch— tige; Ablätteriger, aufrechter Kelch; Ablätterige Blume; Amächtige Staubgejäßez in dem Griffel zugeſpitzter Re, knoten; mehrjamige Schote; zufammtengefaltete Samenlappen. — Urten: Kriebel:%. (R. Raphanistrum; Raphanist- rum lampsana; Raph. innocuum; Raph. segetum; Ra- pistrum arvense), 1—2 Fuß hoher, äftiger Stengel, etwas borſtig; einfach leierförmige Blätter, lockere Trauben, ziem— lich große Blüthen; weiße oder violet geaderte, oder ſchwefel— elbe und dunkler gelb geaderte Blumenblätter; perlſchnur— —— Schoten; Ajährig, blüht auf Aeckern von ganz Europa im Juni und Juli, und bildet ein unter dem Namen Hede rich befanntes, läſtiges Unkraut, deſſen Samen Scharf ih, und als S. Rapistri wie Senf gebraucht wird. Früher glaubte man mitlinrecht, der unter dag Getreide gefommente Samen verurfache die Kriebelfvanfheit, welche mar deshalb Raphania benannte. — Garten-R. (R. sativus), vüben= artig, in Größe, Form und Farbe jehr verſchieden. Wurzel weißlich, roſenroth, purpurviolet, grau und ſchwarz; auf- rechter, 2— 4 Fuß Die Stengel; leierförmige Blätter, zahlreiche Zraubenz purpurviglette und dunkler geaderte, oder rojenrothe, oder weiße Blumenblätter; ftielrunde Scho— ten; chagrinirter Same. Wurde in den Ältejten Zeiten von China und Japan nach Europa ap und wird jebt in mehreren Spielarten cultiviet; 2jährig; blüht im Mai und Iuni. Spielarten; Radiesſchchen oder Monat— Nenfter — Nhabarber. 487 vettig, ein, fait kugelig, weiß, oder roth oder violetz weniger ſcharf. — S hwarzer it, hat eine große, oft 8 Pfund fehwere, mehr oder minder ſchwärzliche oder grauliche, hart= fleifchige, Tcharfe Wurzel. — Oel-R., vünnfpindelige, kaum fleifchige, weißliche Wurzel und bielſamige Schoten. Der ſchwarze N. wird als Sommer: und Winterrettig gebaut, ift in erſten Fall weniger feharf, und kann dam auch weiß oder roth fein, wo er noch milder ift. Aus tem Samen de3 Oelrettigs wird ein Del gepreßt, weshalb man ihn Schon Häufig zum Anbau empfohlen Hat, obſchon er dent Reps weit nachjteht. Am feichtejten verdaulich ift dev Monatrettig, am fehwerften der Schwarze N. Er wird in der Heilkunte, manchmal auch der Same (Rad. et S. Raphani nigri s. hortensis) we— gen jeiner auflöfenden, reizenden, harntreibenden Eigenfchaften, namentlich bet übermäßiger Schleimabfonderung der Reſpirations- und Verdau— ungsorgane und ähnlichen Krankheiten an den Harnorganen benügt. Man jchneidet die N. in der Negel in Scheiben, beftreut fie mit Salz, dann bilden fie eine gefunde, angenehme, Fühlende Speife. Ganz jchlechte Mägen werden durch ihren Genuß beſchwert. Der daraus gepreßte Saft gibt mit Zucker vermifcht einen Syrup, der fäulnißwid— vig und urintreibend wirft. Ein zevriebener Nettig mit Eſſig angefeuchtet und auf die Haut gelegt, dient als blajenziehendes Mittel. Mittelft Honig kann man aus den Ret— tigen eine Art Wein bereiten; auch bilden fie für Pferde und Kühe ein geſundes und nahrhaftes Futter. Der Genuß der R., namentlich Vormittags, erhöht die Thätigkeit der VBerdauungsorgane, macht die Bruft von Schleim frei, erregt den Appetit zc Der Same erregt Erbrechen, wenn er ohne ale Beimiſchung gebraucht wird. Der R. wirft namentlich kräftig auf den Urin, daher wird er in verjchiedenen Formen häufig gegen Wafferfucht gebraudt. 3 ſchwarze R. werden in einem neuen, wohlverfchloffenen Topf in einen Badofen gebraut und das Produkt von dem Kranken gegeffen; oder man pulverifirt die Schwarze Oberhaut, miſcht davon unter Fenchelwafjer und gibt täglich ein paar Mal einige Theelöffel voll; oder man preßt ſchwarze R. aus, und nimmt den Saft theelöffelweife unter Peterſilienwaſſer. Gegen Sommer— jprofjen find fie ein erprobtes Mittel. Zu diefem Zwecke jchneidet man Me ſchwarze N. in Scheiben, ſtreut in einer zinnernen Schüſſel Salz darauf, ſchüttelt dieß wohl und reibt mit der Brühe die Sommerfleden ein. Nenfter, in einigen Gegenden von Deutfchland |. v. a. gemeine Rititer. Ahabarber (Rheum), Gattung der Familie Portulakgewäch ſe; bis zum Grunde 6, jelten Htheilige, gefärbte Serslechtshüle; I Staubgefäße, 3 Griffel, welche kopfige Narben haben; 3 kantige Schließfrucht, die Kanten find geflügelt; in der Kernmaſſe achjenftändiger Keimling. — Arten: Handblätteriger oder wahrer Ah. (R. palmatum), eine vorzüigliche indische Pflanze, welche namentlich an der Grenze von China, in der chineſiſchen Tartarei, Mongolei 2. wächst. Sie hat große, handfürmige, 2 Fuß breite Blätter mit rothgefprengten Stielen, einen 6—8 Fuß hohen, einige Zoll dicken, etwas knotigen Stengel und eine blaßröthliche Blumentraube. Die Wurzel, welche je nach der Bodenbeichaffenheit verfchieden ift und den wichtigften Theil der Pflanze bildet, jteigt jenkrecht nieder, ift 5—7 Fuß lang, oft 20 Pfund ſchwer, nnd bildet oben einen fauſtdicken Kopf, aus welchem Kleine Nebenäfte hervorgehen. Außen ficht fie gelblich, innen jafrangelb und vothgeadert, fat wie eine Muskatnuß aus. Man nimmt fie, wenn jie S—-10 Jahre und noch länger im Boden gejtanden ift, heraus, wenn im Herbſte die Blätter verwelft find, oder fie im Frühlinge treibt. Sind nach forgfältigem Reiniger die Rebenwurzeln weggeſchnitten, jo zerlegt man fie zum Trocknen in Stücke, wodurd) fie viel von ihrem Gewicht verlieren, indem 100 Pfund frischer Wurzeln kaum 7 Pfund getrockneter geben. Sie wird dadurch aber auch kräftiger, läßt fich Leicht zerreiben, hat einen eckelhaften, bitterlichen, zufammenziehenden Geſchmack und ftarken, widerlichen Ge- vuch, knirſcht beim Kauen unter den Zähnen, färbt das Waſſer, auch den Speichel gelb, ohne etwas Schleimiges ſpüren zu Taffen und leiſtet in der Medizin vortreffliche Diente. Für China, Dftindien 2. bildet fie einen bedeutenden Handelsartifel. Die Chinejen Iprechen jich über den Bau de3 N. nicht aus, und geben um feinen Preis Schößlinge oder Samen ab. In Europa und namentlich in England Fultivirt man den handför- migen R., und bringt ihn aß englifchen R. (R. anglicum) in Handel; deſſen Wurzelſtücke jind weicher, bläffer, in Geruch und Geſchmack ſchwächer und Enirjchen nicht unter den Zähnen. Man unterfcheidet vorzüglich 3 Sorten, nämlich: 1ruſfiſcher 488 ... Mhabarber. ober mosko wit eſcher R. (R.russicum s. moscoviticum), fommt in flachen oder rund: lichen, mehr oder wenig, eigen Stücken mit ziemlid, weiten Bohrloche, augen vöthlich- gelb, meiſt hochgelb beftäubt, innen voth und weiß, negaderig geftreift und marmorirt zu und; färbt Speichel hochgelb. Nach diefer beften Sorte fommt 2. der chineſiſche, indifche oder Holländifche R. (R. chinense s. indicum s, hollandicum), meift walzige, jelten halbrumde, dichte und ſchwerere Stücke von bläfjerer Farbe, undurchbohrt und bitterer. Er heißt auch dänischer R., weil ihn die Dänen in Dftindien holen. 3. Perſiſcher oder levantiſcher R. (R. persicum s. levanticum), dem vorigen ähnlich, nur find die Stücke flach, außen dunkler und weniger bejtäubt. 4. Weißer R. (R. album s. imperiale), milchweiße, Ha geruchloje, Fade Wurzel, welche am ruſſiſchen Hofe als Eöjtliches Arzneimittel geſchätzt ft, und nicht im Handel vor— kommt. Der Ähte N. enthält einen ftarfpurgirenden Harzigen Stoff (Nhein oder Rhabarberin), gelben Farbitoff, eifengrünenden Gerbftoff, Gallusjäure, Zucer, Gummi, Sabmehl, ein fettes und ein flüchtiges Del, ſauerklee- und apfelfauren Kalk. — Man baut hin und wieder auch in Deutſchland N. an, allein die Wurzel ift weit weniger gut, woran neben dem Boden auch dieß ſchuld fein mag daß man jte Schon nach 3—A Sahren aushebt. Man pflanzt ihn durch) Samen oder Wurzelzertheilung fort, und gibt ihn einen mittelmäßigen, Jandigen, 7—8 Fuß tiefen, gut umgegrabenen Boden. Schweres, gebundened Erdreich muß durch Miſchung mit Seifenſiederaſche, Sand ꝛc. verbefjert werden, Feuchter, naffer Boden iſt untauglih. Auch will er eine jonnige, offene, ge— Ihübte Lage, wo die jungen Pflanzen 3 Fuß weit voneinander geſetzt und die Stöcke im Herbſt mit kurzem Mift bedeckt werben. Im 2. Jahre blühen ſie ſchon, während aber erſt im dritten die Hauptblüthe eintritt. Die jungen Sproßen laſſen ih im Frühjahr als Gemüſe oder Salat verjpeifen. Der N. wirkt Fraftigend und erregend auf dad Ge— fäßſyſtem, erhöht die Thätignfeit des Magens und Darmfanalö, ver- mehrt und verbefjert die Abfonderungen der Verdauungsfäfte und erhöht die thierifjhe Wärme Macht in größern Gaben Purgiren, worauf, wegen der ftärfenden Eigenfhaften oft Verſtopfung folgt. Er ift da ein ausgezeichnetes Magenmittel, wo bei bitterem und ſaurem Ö ſchmack Hunger aber kein Appetit vorhanden ift, oder wo man etwas genießen möchte und . nicht weiß was, auch das Efjen gleich widerficht, dev Magen voll iſt, drückt und fich Die Uebelkeit bis zum Brechreiz jteigert. Dabei tft in der Regel träger Stuhlgang, ſtinkende Blähungen, Drängen zum Stuhl und Unterleibsfchmerzen. Im diefen Falle gibt mar von ber Tinctur täglich) 2—5 Mal je 20 Tropfen unter etwas Waſſer, Aniswaſſer oder mit Zucker. Dieſe Tinetur wirkt in denjelben geringen Gaben vorzüglid gegen Durch— fälle Gegen Berftopfung und gegen Würmer müfjen die Gaben in Diejer der einer andern Form ftärker fein. — Die Tinktur bereitet man aus 2 Quent Aha: barber mit 1, Schoppen Wein. Das Pulver iſt friſch Hellgeld, wird au der Luft dunkler und nad) einiger Zeit unwirkſamer; zu 2—4 Gran auf ein Mal wiederholt ſehr magen— jtärkend, die Gedärme gelind antreibend; in größern ‚Gaben wirkt es abführend, wurm— wiorig; man gibt 10—15 Gran auf ein Mal. Als Wurmmittel jet man meift noch die Hälfte geriebenen Wurmfamen bei, oder man gibt zuerjt ven Wurmſamen und nad) einigen Stumden den R. Ein wälferiger Aufguß von R. wirkt ebenfalls ftart abführend. — Zum gelinden Abführen fin, Kinder ift ver R.=Saft fir ſich oder nit Mannaſaft vorzüglich. Befonderd magenftärfend ift vie weinige Rhabar— bertinctur, wozu 6 Loth zerichnittene Nhabarberwurzel, 1Y, Loth J——— Po⸗ meranzenſchalen, 2 Loth zerſtoßene Cardemomen kommen, woran man? Schoppen (1, Maß) Malagawein gießt, dieß mehrere Tage ſtehen läßt, dann auspreßt, 8 Loth gepulverten weißen Zucker beiſetzt, und nach dem Abſetzen das Klare abgießt; davon nimmt man je 1 Thee— Löffel voll, — Der wellenförmige und fibirifche R. (undulatum s, rhabarbarum) wächst in China und Sibirien, und hat grüngelbliche Blumen. — Dichter Rh. (R. compactum), ftumpfe, ſehr glatte, glänzende und am ande feingezähnte Blätter. — Pontijiher Rh. Rhaponſtik (R. rhaponticum), hat eine weniger wirkfame Wurzel und ändert je nach der Bodenbefchaffenheit ſehr ab. Diefer wird ſchon von dem alten aras biſchen Arzte Roob Ribes aufgeführt, und dient auch zur Bereitung einer. Salbe, welche bei Entzündungsfrantheiten vorzügliche Dienfte Leiftet. Khabarber, wilder, Mönchs-R. |. Ampfer. Rhapontikwurzel — Ricinusöl. 489 Rhapontikwurzel, die Wurzel des pontiſchen Rhabarbers. Nheinbeerbaum, Rheinbeſig, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. ge— meiner Hartriegel. ; Nheinweide, |. v. a. Liguſter. Rhus (Folia Rhois Toxicodentri), Blätter des Giftbaumzsz fie wirken in Heinen Gaben ſtark auf die Hautausdünftung, befördert ven Stuhlgang, machen aber in geößern Gaben Uebligkeiten, ja jelbft Betäubung 2c. Rhus gehört zu den ftark veizens den Mitteln, und wird deshalb in chroniſchen Kheumatismen, alten Unter- terleibsitodungen und Drüfenanfhwellungen, ferner bei Lahmungen der Dlaje und v8 Maftdarms und blödſinniger Geiftesfhwäche ange: wendet. Die Dofis ift jchwer zu bejtimmen. Einige geben das Pulver der getrockneten Blätter zu Y,—1, gr., und nehmen zu einem Aufguß von Zvi j nur 8-10 er., und laſſen diejen Eplöffefweife nehmen. Bon der Tinetur, welche am ficherften wirkt, gibt man 5—8 Tropfen einige Mal täglich. k BRhynchanthera grandiflora, gehört zu der Gattung Marianie, wächst in Guiana, ſchwitzt durch Drüfenhaare eine Elebrige, balſamiſche Flüffigkeit aus. Die Blätter dienen zum Heilen von Wunden, die Blüthen als beruhigendes, Auswurf beförderndes Mittel, namentlid bei alten, ſchleimigen Huſten. Die Rinde eignet fich zum Schwarzfärben. Rhynchoſie (Rhynchosia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Aip— piger Kelch, die obere Lippe zwei>, die untere 3ſpaltig; abfällige Blume, länger als dev Kelch; 10 zweibrüderige Staubgefäße; Fahler Griffel, etwas zujammengedrückte Hilfe. — Arten: Kleinfte R. (R. minima), windender, Fantiger, etwas flaumiger Stengel; Zzählige Blätter, ſpitzig und unten getüpfelt; blattwinfelftändige Trauben; gelbe Blumen; junmtflaumige Hülfe. Wächst auf den Caraiben. Riecht unangenehm, enthält viel Cauthartin. Der Same ſelbſt kann tödten. Ä Ribijil, in Steiermark ſ. v. a. Johannisbeere. Nibigel, Hin und wieder |. v. a. Johannisbeere. Richardſonie (Richardsonia), Gattung der Familie Krappgewächſez zwitkerig; überweibiger Kelch ; trichterförmige Blumenkrone mit 3—5lappigem Saume; 3—d Staub— gefäße; 3— Afächerige Fruchtknoten mit eineitgen Fächern; 3—Afpaltigen Griffel; häntige Spaltfrucht. Kräuter, welche in Mittel- und Südamerika wachjen; Blüthen in Köpfen mie Ablätteriger Hülldecke; Wurzel brechemerregend. — Arten: Scharfblätterige R. (R. scabra, Richardia scab.) 4—8 Zoll lauge Wurzel; mehrere 13—1Y, Fuß habe Stengel; gegenjtändige, 7,—1'% Zoll Tange, kurzhaarige Blätter; geftielte, weiße Blüthen- köpfe; braumnliche Samen. Wächst auf jandigen Feldern und an Wegen von Südamerika, dauert aus, blüht vom Juli bis Det. Die Wurzel wird in der Heilkunde als weiße, voer mehlige, oder wellenfürmige Brechwurzel (Ipecacuanha alba s. amy- lacea s. undulata) gebraucht und iſt getrocknet augen weiglich grau oder bräunlich, ge— fiedert, innen weiß, mehlig, zerreiblich, der Holzige Kern gelblich, viecht Schwach dumpfig, chmeckt fad, etwas Fragend und cefelhaft, kann bei uns auch im Freien gezogen werden und wirkt ſchwächer ad brauner Ipecacnanda. Ricinusöl, Kaſtoröl (Oleum Ricini; Oleum Palmae Christi), es bildet ein erſchlaf— fendes und einhüllendes Abführungsmittel, Das jedoch auch im frischen Zuftande eine ges wifje flüchlige Schärfe bejist. Man wendet es in allen Fällen an, wo fette Dele gut wirken und man bei entzündlichen und Frampfhaften Zuftande des Darmkanals eröſf— nende und abführende Mittel gebrauchen will, wie bit Magen: und Darmentzün— dung, namentlich went letztere durch Brucheinklemmung verurjacht ift, bei ver Beritvnitis, bei Entzündung der Leber, bei Nierenentzündung, jo lange Salzmittel vermieden werben müſſen, bei Blaſen- und Gehärmutterentzündung, in gaftrifchen, galligen und Wurmficbern, bei ſtarkem Netz der Leber und v3 Darmfanals, im Kindbettfieber, Bluthuften und Blutbrechen, be entzundlihen Hämorrhoiden, Bleikolik, haxtnäckiger Berftopfung und ‚gegen Bandwirmer. Die Doſis für Erwachjene it 52 — ij, für Kinder 1— Thu > Löffel voll. Man gibt es am bejten in warmer, ziemtich ſtark gefalzener Fleiſchbrühe, per mit Gigelb oder avabijchen Gummi abgerieben, auch mit Salzen, Rheum, oder auch allein für fich, neben dem Gebrand) anderer Arzneimittel, bis Stuhlgang erfolgt, 490° Riechbirke — Rindsauge. Niechbirke, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. flaumhaarige Birke Riedgras (Carex), Gattung der Familie Cypergräſerz 1 und 2 häufig; 2—viel- blüthige Aehrchen; bei den männlichen Blumen befinden ſich unter Einem Dee blättchen 3 Staubgefäße, während die weibliche Blüthe aus einem Deckblättchen und einer flajchenförmigen, 1blätterigen Staubweghülle beſteht; aus letzterer bildet ſich eine Hüllfrucht mit Sfeitiger Schließfrucht. Arten: behaarte R. (C. hirta), treibt Wurzelansläufer; 4 Zoll bis 11% Fuß hoher Schaft; meift behaarte Blätter und Blatt jcheiden ; Ahrige Blüthen. Mächst auf jandigen Stelfen, an Wegen, Bächen ꝛc., dauert aus und blüht im Mat und Juni. Die Wurzelausläufer werden ganz wie die der Sand: Segge gebraucht. Die zahlreichen Arten des Niedgrafes werden von dem Vieh verſchmäht, da die Blätter zu ſcharf, ſpitzig und fchneidend find. Nach und nach geben fie fumpfigen, nafjen Stellen einige Feſtigkeit. Niemenblume (Loranthus), Gattung der Familie Geisbhattgewächſe; Mäuſig oder gmilterig; mit dem Fruchtinoten verwachlene Kelchröhre; überweibiger Saum; 4—S oder 5—6 Kronenblätter ; vor denfelben ftehen eben jo viel Staubgefäße; unterftändiger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel; Lfamige Beerez meift Schmarogende Kräuter. — Arten: Europäiſche R. (L.europaeus), kahl und äftigz; 2—4 Fuß hochz ſtielrunde, fparrige Aeſte mit ringförmigen Gelenken am Grund; gegenſtändige, nervenartig gerippte Blätter; einfache endftändige Achren ; Kleine, gelblich-grüne Blüthen; hellgelbe, Fugelige Beeren; wächst auf Eichen, blühlt im April und Mai und bildet die Achte Eichenmiſtel (Viscum quernum), und von den Zweigen erhält man das Achte Eichen miſtelholz (Lignum Viseiquerni.) Riementang (Laminaria), eine Gattung der Tangalgen. — Arten: Zucker-R. (L. sacharina) efbar und zur Jodinbereitung brauchbar. — Eßbare R. (L. escu- lenta), wird roh und gekocht gegefjen und wirft antifforbutifch. — Fingerför— miger R. (L digitata), olwengrün, trocken gelblich; wird wie ver Zucker-R. be nüßt, Siehe unter Algen. Rieſenanangas, eine faftige, füße, I—11 Zoll hohe Ananasart; nicht emfindlich und leicht zu erziehen. Niefenchpreffe, ſ. v. a. virginiſche Eyprefie Rieſeneiche, de amerifanifherothe Eiche; längliche, tiefbuchtige Blätter; wird über 100 Fuß hoch. Rieſenklee, ſ. v. a. gebräuchliche Melote, ergiebige aber nicht gute Jutter— sflanze. Rieſenkohl, in Samenkatalogen |. v. a. großes Weißkraut. | Niejenmais, Rieſenwelſchkorn, .v.a. amerifanifher gemeiner Mais. Niejentrespe, Niefenfhwingel, eine At des Schwingel- oder Wiefen- graſes; fajerige Wurzel; aufrechter, 3—4 Fuß hoher, beblätterter Halm, jchlaffe Rispe; blüht im Juni und Juli, reift im Aug., und wächst häufig in Nieverungen. Niepling, eine gute weiße Weinforte; Kleiner Rebſtock; Blatt mehr rund, 5, felten 3 lappig; Beere rund, oft etwas plattgedrückt, weißgrün, großnarbig, feinpunktirt, grau— duftig, jehr marfig und fleifchig, aromatiich, angenehm und ſüßſchmeckend, Aernig, bei völliger Neife rot angelaufen. Neth, in mehreren Gegenden von Deutfchland ſ. a. a gemeines Rohrſchilf. Rinde (Cortex), die Dberhaut, welche das Holz der Stämme beffeidet. Rinde, zufammenzichende brafilianifche (Cortex adstringens brasiliensis), ſtammt von einem brafilianiichen Baum, kommt in 3—4Fuß langen, meiſt rinnenför— migen, jchmußigerothhraunen, höckerigen, eichenrindenartigen Stücken zu und, enthält vor— züglich eifengrümenden Gerbftoff, und dient gegen hronijche Diarrhden, Blen— norrbden, namentlih bei Schleimflüßen der'Harn- und Serualorgane, wird leicht verdaut und macht Feine Verftopfung. Die unächten Ninden, welche der ächten im Uebrigen gleichen, ſind bitterer. Nindsange (Baphthalmum), Gattung der Familie Vereinblüthlerz dachziegelige Hülldecke; weibliche, einfach gereihte Randblükhen; zwitterige Scheibenblüthen; röhrenför— mige Blumenkfrone; die Nandhlüthen haben Ifantige Schließfrüchte, kronenförmige Frucht frone, — Arten: Weivenblätteriges NR. (B. salicifolium),, frautiger, etwas behaarter Stengel; weichhanrige Blätter, kahle Schließfrüchte; im ſüdlichen Deutfchland - Ringelblume — Nispengras,, 491 auf Kalkboden, unter Gefträuch, dauert aus und blüht im Juli und Aug. Riecht ges trieben terpentinartig, und wird in Oberitalien, Tyrol ꝛc. für ein kraͤftiges Mittel gegen den Biß giftiger Schlangen und wüthender Hunde gehalten; wirkt ſchwach narkotiich. — GroßblumigerR. (B. grandiflorum), Zierpflanze in unſern Gär— ten, wächst in Italien, Oeſterreich und in der Schweiz wild, wird 2 Fuß hoch und hat große, glänzendgelbe Strahlenblumen, welche vom Juni bis Det. ununterbrochen blühen. Ningelblume (Calendula), Gattung der Familie Vereinblüthler; halbkugelige, Hülldecke; weibliche fruchtbare Nandblüthen; 1lippige Blumenkronez zwitterige, unfruchts bare Scheibenblüthen; röhrenförmige Blumenkrone, 2—3fach gereihte Schliegfrüchte. — Arten: Gebraͤuchliche R. (C. offieinalis) 1—2 Fuß hoher, etwas kantiger und Furzhaariger Stengel; etwas fleifchige, weichhaarige Blätter; pomeranzen- oder citrons gelbe, 11%4—2 Zoll im Durchmefjer haltende Blüthenköpfe; nachenförmige Schließfrüchte. In Südeuropa auf Aeckern; wird Häufig in Gärten gezogen, ijt 1jährig und blüht von Juni bis Det. Kraut und Blüthen riechen ftark, ſchmecken fcharf, etwas jalzig und bit- terlich, und enthalten einen bitterlichen Ertractivftoff (Ealendulin), ätherige Dele, Gummi und apfel= und phosphorfaure Salze. Mit den Nandblüthen wird der Safran häufig verfälichtz auch miſcht man die Blüthen häufig unter die gebräuchlihen Wohlverlei- blüthen. Wird innerlih gegen Magentrampf und hartnäckiges, auf Krebsbildung hinweiſendes Erbrechen, gegen Sfropheln und Drüjenanfhwellungen, äußerlich gegen freb3artige Gejhmwüre in Salbenform gebraucht. Zu innerlichen Gaben wird von den Blumen und den Kraut, friih ausgepreßter Saft 1—2 Löffel voll unter einem Glas warmer Milch oder Fleiſch— brühe, auch Aniswafjer oder lauterem Wafjer mit Zucker verführt genommen. — Zur Salbe nimmt man fo viel Saft zu frifcher Butter, als nöthig it, daß damit noch Geſchwüre verbunden werden fünnen, was täglich 2—Imal gejchehen muß. — Zt au als eröffnendes, auflöfendes, ſchweißtreibendes Mittel, befonderß bei Unterleibsftofungen, befannt. Aeußerlich wird fie im Auf uß oder Abkochung zu Umfchlägen gegen verhärtete Drüjen, zum Verband rebsartiger Gejhwüre, zu Einfprigungen gegen Mutterfreb3 benügt. Der Extract wird in Auflöfung oder mit Fett zu Salben zu den nämlichen Zwecken ver- wendet. Der Liquor Calendulae dient auch al Wundbalfam umdals blutjtillendes Mittel. Die Dofis des Extractes ift innerlich im Tage gr. Xij— 3j. — Aeußerlich nimmt man zu einer Abkochung Zij— 38 der Blumen und des Krautes zu 24; Wafler. Der Ertract wird zu Salben von Zj—iß Fett, Wachs oder Del genommen, — Acker-R. C. arvensis), ungleihlanzettige Blätter; weichjtachelige Schließfrüchte, davon die äußer— ſten gefchnäbeltz im mittlern Europa in Weinbergen, auf Aeckern ꝛc.; Ajährig. Blüht vom Juli bis Oct. und foll diefelben Heilfräfte haben wie die vorige Art. Die friſchen, gleichfalls" gelben Strahlenblumen dienen auc zur Erweihung harter Gefhwiüre. Kocht man dieſelben mit Alaun, jo erhält man eine gute Malerfarbe. Durch Deitillation gewinnt man daraus ein Wafler, welches vorzüglich gegen entzündete Augen tt. — Afrikaniſche R. (C. pluvialis; ©. africana), alle R., namentlich diefe, zeigen die VBeränderung des Wetters anz Öffnen jie ihre Blätter Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr, jo bleibt daS Wetter den Tag über Klar und troden; Nachmittags 4 Uhr beginnen fie ſich wieder zu jchliegen. Schlafen fie Morgens nad) 7 Uhr noch, jo tritt bejtimmt noch vor Eintritt der Nacht Negen ein. Ninnenblume (Hydrophylium), Gattung der Familie Ra uch 6b Lättlev; Ötheiliger Kelch, jede Buchte mit einem herabhängenden Anhängfelz; Sfpaltige, röhrig-glockige Blumen— krone; 5 hervorragende Staubgefäße; porn 2jpaltige Griffel; Afächerige, 2ſchalſtückige Kapſel z 2 große Samenhalter, welche eine innere zweite Kapfel vortellen. — Arten: Virginiſche R. (H. virginicum), äſtiges, etwas flaumiges, 8 Zoll hohes Kraut mit fiedertheiligen, 3—Tzipfeligen Blättern; trugdolven-büfcheligen, weißlichen Blüthen ; ausdauernd. Wächst in Nordamerika. — Canädiſſche WR. (H. canadense), eine Ab> fochung von Kraut und Wurzel ift gut gegen Schlangenbiffe, jowie gegen den Hautausſchlag, welchen der Giftfumach erregt. Nispengras (Poa pratensis), Wollengras, eined der gewöhnlichen Gräfer auf trockenen Wiejen, an Rainen; hat einen Schwachen, 2—3 Fuß hohen, knotigen Halm mit einer beinahe 4, Elle langen hängenden Rispe; iſt grün ein Leckerbiſſen Für das * — 492 > NRispenhirfe — Aobinie. Rindvieh, und wird auch von Schafen und Ziegen gerne gefreſſen. Es ſäet ſich von ſelbſt aus, und verdient an folchen Stellen, wo es no — ſteht, geſchont zu werden, damit es ſich mehr beſtocke. S. Gras. Rispenhirſe, ſ. v. a. grauer, ſpreizender Hirſenfennich. Ritterſporn (Delphinium), Gattung der Familie Ranunkelge— wächje; 5 blumenkronartige Kelchhlätter; von denen das obere ge- jpornt iſt; 4 Blumenblätter, davon die 2 vobern geſporut; oft find diefe 4 Blumenblätter in ein einziges geſporntes verſchmolzen; zahl- veiche unterweibige Staubgefäße; 1—3—5 Staubwege mit füplichent Griffel; 1—3—5 vielfamige Balgkapſeln. — Arten: Feld— R. (D. consolida), auf unſern Kornäcern befannte, oft als Unkraut läſtige, über 1 Fuß Hohe Pflanze mit äſtigem Stengel und vielfach getheil- ten Blättern; ar demfelben erfcheinen im Juli bis ſpät im Herbſt Ihöne dunkelblaue Blumen mit einem Sporn, welche einen netten Strauß bilden. Bienen befuchen die Blüthen gerne. Früher brauchte man fiegegen Ungenentzündungen, während der ausgeprehte Saft Rispengras eine gute grüne Farbe für Zuderbäder gibt; mit Man zerfeßt erhält man eine blaue Farbe, welche auch als Dinte gebraucht werden Fan. Hin und wieder mifcht man die getrocfneten Blumen unter Rauchtaback, um demſelben einen angenehmen Geruch zu geben. Blätter und Bfüthen (Herba ct Flores consolidae regalis s. Calcatrippae) wirken eröffnend, harntrei— bend und wurmwidrig. Der ſchwarze Same wirkt noch träftiger, macht in größern Gaben Eckel, Durdfall und tarfen Schweiß, und ift eine Tinctur davon gut gegen Krampfhuſten. — Dieſelben Eigenfchaften befitt der Gar- ten-R. (D. ajacis); einfacher, 2-8 Fuß hoher Stengel, grö— Bere, zum Theil gefüllte und verjchieden gefärbte Blumen, welche zuweilen in jehönen, 17, Elle langen Achren prangenz wuchert durch den ausfallenden Samen manchmal als Unkraut. — Scharfer R. (D. Staphisagria), 2-31, Fuß hoher, drüfen- haariger Stengel; diefliche,, flaumige, Handfdrmig 7—dtheilige Blätterz verlängerte, vielblüthige Trauben; blaßblauer oder violetter Kelch mit einen grünen Fleck an den Blattjpisen, außen flaumig, mit ſackförmigem, kurzem Sporn;z 4 bläulich «weiße Blumenblätter; Sfeitiger, großer, braumer Samen, welcher beim Zerreiben unangenehm riecht, ſehr ſcharf und bitter ſchmeckt, als Stephans- oder Läuſekörner (Semen Staph. s. Staphidisagriae) bekannt iſt , und ein ſcharfes, an Apfelfäure gebundenes Alkaloid (Delphinin ), fettes Oel, Gummi, Eiweiß, Amylum, mehrere Salze zc. enthält. Wirkt ſtark purgivend, emetifch und wurmwidrig, und wird gegen Ungeziefer auf dem Kopfe gebraucht, wobei jedoch Feine wunden Stellen fein dürfen; eberfo gegen Flechten, und die auf dem Haarkopfe fi bil- denden Schuppen, ift auch gut für den Haarwuchs. Ferner aut bei Gicht— fnoten, Entzündung der Augenlider, wenn diefe in Folge von Drüſenaus— ſchwitzungen zukleben. Gegen das Ungeziefer ſtreut man dag Pulver auf, in andern Fällen aber wendet man Waſchungen und Ümſchläge eines Abſudes an. Wächstim fühl. Europa. Nobinie, (Robinia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Aippig- Zzähniger Kelch ; jchmekterlingsförmige Blume mit großer Fahne; 10 Abrüderige, abfällige Staubgefäße z; vorn bärtige Griffel; ſitzende, Afächerige, vielfamige Hülſe — Arten: Stabelige R. (BR. hispida), Baum mit borftigsweichftacheligen Meftchen, unpaarig ge⸗ fiederten, ſtachelſpitzigen und kahlen Blättern, borſtenförmigen Rebenblätichen, blattwinkel— ſtändigen Trauben, großen, roſenrothen Blumen. Blüht' in Nordamerika im Juni und Juli und findet ſich bei uns in Gartenanlagen. — Gemeine R. (R. pscudacacia), Daum mit kahlen Aeſtchen, unpaarig gefiederten Blättern, welche jung feidenhuaria, Tpäter kahl iind; blattwinkelſtändige, vielblüthige Trauben; weiße Blumen mit grünlicher Fahne in dev Mitte; kommt mit und ohne Nebenblattvornen, ſowie mit Auferft dichter Krone als Kugelacacie vor. Iſt in Nordamerika zu Haufe, wird aber bei uns Häufig gepflanzt, ” bone — Röhrenpil r 493 No er dhrenp —V und blüht im Mai und Juni wohlriechend. Wächst raſch und hat ziemlich gutes Holz. Die Blüthen find eine gute Bienenweide, dienen zum Gelbfärben, zur Bereitung eines Syrups, dev gelinde abführt, Wurzel und Bat riechen und ſchmecken fait wie Süß— holz und werden wie dasſelbe gebraucht. Die Blätter find als Viehfutter geſchätzt, und aus den Samen kann man ein Del prefjen. Heißt auch weiße Acacie. | Hobjonie (Robsonia), Gutung der waniie Ribſelg ewächſe; tiefer, meijt A, felten 5theiliger Kelch; meift 4, jelten d jehr hervorragende Staubgefäße; gleicht jonft der Gat— tung Krausbeere — Arten: Große R. (RB. speciosa; Ribes spec,; Rib. stamineum), dorniger, Frausbeerenartiger, 3-5 Fuß hoher, äſtiger Strauch; am, Blättergrunde meiſt Ztheilige, rothe Dornen z kahle, Zlappig geſpaltene Blätterz 2—Hblüthige, überhängend Trauben; dunkelrother, drüſig-behaarter, A—ätheiliger Kelch; rothe Blumenblaͤtter; 4 Staubgefäße; dunkelrothe Staubfäden; blüht in Californien im April und Mai. Rockamboll, Knoblauchart, welche ſich von dem gemeinen Knoblauch durch größere, und dickere, mehr ausgebreitete Wurzel⸗ und Doldenzwiebeln unterſcheidet; dickzwiebeliger Knoblauch. Stortenbolfe (Rocambole) |. v. a. Nodenbollen=-Borreyz |. u. Porrey. Röhrencafſie (Kructus Cassiae Fistulae), die Jrüchte der vöhrenfrüdigen Eaffie;y. u Eaffie. LT is Röhrenflechte (Siphula), Gattung der Familie Röhren Flechten; vertikales Ges ſtell; ſtrauchig, bewurzeltfajert. — Arten: tabrepovenförmige R. (8. madre- poriformis) Y—1 Zoll hochz bildet polſterförmige Raſen auf den Alpen, Röhrenhüllmoos (Jungermannia), Gattung der Familie Jungermannienmooſez geſchlechtshüllartige, röhrige, Ablätterige Stielhülle: Geſchlechtshülle fehlt; häutige Staub⸗ weghülle; hornartige, Aſchalſtückige Keimkapſel auf einem Borſtenſtiele; kugelige Keim— körner. — Arten; Strichfarknartiges R. (1. asplenioides), aufſteigeüder, äſtiger, „B3 Zoll langer, rothbrauner Stengel; gelbliche, glänzende Blätter; Staubweghülte mit langem Griffel und 6—10 Nebengriffcht ; ſchwarze, sale, glänzende Kapſel; doppelte, braune Schleuderfäden. Unter Laubmooſen in Laubwäldern, Hohlwegen, Gebüſch. Trägt im April and Mai Früchte. — Schattenliebendes R. (1. ambrosa), ſchwach-ſchim— mernd und gelbgrünz bräunrother, niederer Stengel; gegenjtändige, Zveibige, tief 2ihei- lige, blaßgrüne Blätter. Sit oft purpurroth (1. purpurea), vajenartig, mit braumer Keimfapfel. Reift im Frühjahr. Nöprenland), in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. Schnittzwiebel, Nöhrenmanna, der getrocknete, vinnenförmige Saft der europäiſchen Blumen: ehe; f. u. Blumeneſche. Nöhrenpilz (Boletus), Gattung der Familie Hutlingez fleifchiger Hut auf mittelſtändigem Fuße; vom Hut gefonverte Schlauchſchicht; won einander tremmbare, offene Röhren; Körner- Ihläuche mit Eleinen Keimkörnern. — Arten: Hexen-R. (B, luridus), Hexen pilz, netz— aderiger, dicker, rother oder gelblicher Fuß; kiſſenförmiger, etwas filziger Hut, jung oliven— grün, dann gelblichbraun, etwas kleberig; oft ſpannengroß. Das gelbe Fleisch wird an der Luft blau, joll aber doch nach dem Abbrühen genießbar fein. Im Sommer und Herbft in Vergwäldern, unter Eichen 26, — Satans-R. (B. Satanas), mittelftändiger Fuß, 2—3 Zoll hoch, 2—4 Zoll die, dunkelroth, innen feſt— fleiſchig, weißgelb, gewölbter, 3—7 Zoll breiter, weißgelber, etwas Elcheriger Hut. Der in's Bräunliche oder Grünliche ſpielt; mattweißes, etwas röthliches, am Bruch bläuliches a Iſt ſehr giftig, und wer davon genoffen Hat, kann fih nur durch Trinken von Del md Eßbarer Röhrenpilz Milch und Ähnlichen Kfyftieven retten. — Eßbarer R, (B, edulis), Steinpilz, Sn Hall N) m 4 494 wer Röhricht — Roggen. großer Kuhpilz, Herrenſchwamm, feit fleifchiger, netzaderiger Fuß, weißlich oder blaßbräunlichz großer, Kiffenförmiger, Fahler, weicher, brauner Hut mit rothem Hand, deſſen Oberhaut bei trockenem Wetter zerreißtz ſtets weiß bleibended Fleiſch. Das Fleiſch ſchmeckt angenehm nupartig, und wird roh und gekocht gegejjen. Im Sommer und Herbit in Nadehväldern und auf Haiden. — Erzfarbiger R., Löherihwanm, ſchwärzer Steinvilz (B. aereus), ziemlich Dinner, negaderiger Fuß, gelb oder braͤunlich; Feftfleifchiger, Fahler, nuß= oder ſchwarzbrauner Hut; jehr dickes, weißes oder hellichwefelgelbes Fleiſch; noch bejjer als der vorige. Wächst in Süddeutſchland und Arankreih. — Nauber R. (B. scaber), langer, oben dünner, ſchuppig-ſcharfer Fuß; flocfiger Vorhang; kiſſenförmige, 2—5 Zoll breiter Hut, welcher Eleberig, ſchuppig und trocken riſſig iftz das weiße Fleiſch wird an der Luft blau oder ſchwärzlich; weite, freie Nöhren mit mennigrother Mündung; voftfarbene Keimkörner. Die Hutfarbe ändert jehr ab und iſt eßbar, namentlich jung. Nöhricht, in einigen Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. Schilf. Noggen (Secale), Gattung der Familie Gräßerz einzeln auf den — ſitzende Spelzenblumen, 2blüthig, nebſt Anſatz und einer dritten langgeſtielten Blüthe; pfriemenförmige, ſchmale Klappen; 2kläppige Blüthenhüllchen; 3 Staubgefäße; vorn zottige Fruchtknoten; von dem Kläppchen umgebene Schließfrucht. — Arten: Ge meiner R. (S. cereale), Winterroggen (8. c. hybernum), Grundform. Wird in ganz Europa angebaut, und bildet den Hauptnahrungsgegenſtand des ganzen nörd— lichen Deutſchlands, Belgiens 2c. Hat weniger weißes und gutes Mehl als der Weizen, gibt aber doch ein geſundes, ſchmackhaftes Brod. Die Hülfe enthält eine aromatijche Subſtanz, welche erfriichend auf den thierifchen Körper wirkt, wie dieß ſchon der nerven- ftärfende Wohlgeruch des friichgebacdenen Brodes verräth, und ift es namentlich dann für fißende Leute gut, wenn das Mehl ſammt der Hülſe verbaden wird, Der R. trägt eben jo viel Körner, wie der Weizen, und noch mehr Stroh, welches zu Strohflechtereien ſehr gut geeignetift. Der Ertrag ift ziemlich ficher, auch begnügt er fich mit weniger guten Boden, und wenn er bei trodenem Wetter in die Erde fommt, fo ift ein Miß— rathen felten, verdient daher alle Beachtung, namentlich für chlechtere Gegenden, zumal er, wie ſchon gefagt, faſt in jedem Boden gedeiht, die ſtärkſte Kälte verträgt, und jelbft da noch einen Ertrag gewährt, wo alle andern Fruchtarten verfümmern. Am bejten gedeiht er auf Sandfeldern, wo er viele Jahre nacheinander auf fich ſelbſt folgen Kann, ohne zurückzufchlagen. Um bald im Frühling gutes Futter zu haben, ſäet man ihn im Herbit jo bald als möglich auf ein Feld, das im Fünftigen Jahr mit Kartoffeln, Dick— rüben, Taback 2c. beftellt werden jol, und mäht ihn dann im Frühlinge ab. Er ge währt fo einen ſchönen Ertrag, und iſt namentlid) in — Jahren zu berückſichtigen. Der Noggenfaffee iſt eins der beliebteften Kaffeeſurrogate, und wird auf folgende Art bereitet: Man weicht den Roggen über Nacht in faltes Waſſer ein, gießt dasjelbe Morgens wieder ab, und bringt denjelben wieder in frijches Waſſer, welches ſodann über das Teuer geſetzt und bi! zum Gieden gebracht wird. Wenn nun die Körner aufgefprungen find, werden jie in einen Seiher gebracht, dreimal ganz fiedendes Waſſer darüber gegofjen, und nachdem das Wafler abgelaufen ift, werden die Körner in der Sonne oder auf einer heigen Platte jchnell getroefnet, ſodann wie Kaffee, (nur recht heil) geröftet, gemahlen, in einen Steintopf eingedrückt und verſchloſſen aufbewahrt. Verjchiedene Kaufleute mengen darunter etwas Kaffee, und verfaufen ihn unter dem Namen Patent: Mode: oder neuer Kaffee. Das Getränk hievon ift jeher nährend, hat feinen unangenehmen Gefchmad, und kann als das beſte Kaffeefurrogat empfohlen werben, Kleie von Noggen gebraucht man zu zertheilenden und erweichenden Umſchlägen, und den Sauerteig, mit Senf vermischt, als Neizmittel für die Haut. Wenn man ge— röstete Brodkruften mit fiedendem Waſſer übergießt, jo tft dieg für jich oder mit andern Zufägen ein gutes Getränk für Fieberkranke. — Der Thee aus ——— ſaftigen Pflanzen iſt gut bt Schwäche der Bruſtorgane, erfordert aber Vorſicht, ſonſt kann er Blutfpeien und andere Zufälle erregen. — Näfie ift dem R. nachtheilig und verurfachtden Brand und den Hahnenſporn. Diefer it ein widernatürlicher, ſtarker Auswuchs des Kern, der zuweilen 1301 lang wird, innen violett, außen ſchwarz aus: fieht, einen eckelhaft ſüßen Geſchmack hat und wahrjcheinlich von einem Inſektenſtich her— rührt, Iſt er in Menge im R, vorhanden md wird er mit den guten Körnern ge— Rohr — Rollgerſte. 495 Anders iſt das Mutterforn, gleichfalls ein Auswuchs des Roggenkerns, der von Kälte oder Näffe und von der zurücgehalienen Ausdinftung, während der Kern in der Milch ift, herrühren mag, doch nicht jo jehr jchädlich ift, indem das daraus gebadfene Brod Feine beſonders nachtgeilige Folgen zeigt. Ob das Mutterforn wehenbeför- dernde Eigenjhaften bejitt, fteht dahin. Mit geröfteten Roggen kann man dem Vieh die Hälfe vertreiben, wobei man jedoch behutfam verfahren muß, weil diefe ſich ſonſt Leicht entzünden. Dev Noggenbranntwein hat einen Fufelgeruch und Geſchmack, welchen man dadurch entfernt, daß man Kohlen von Linden, Bappeln, Weiden oder Birken Flein zerſchlägt, in einem irdenen oder eilernen wohlverjchlofjenen Topf Ya Stunde lang glüht, nach dem Erkalten zu Pulver ftoßt und fofort davon 33 Pfund in ein Faß von 3 Eimern kölniſch wirft. Der fufelige Branntwein wird darein gegofien, das Faß zugefpundet, 1% Stunde lang herumgevollt, und das Herumrollen von 4 au 4 Stunden wiederholt, bis ſich der Geruch verloren hat. — Außer diefem Winter- „Johannis-R. Winterkorn, hat man noch folgende Abarten: Sch szeiliger Winterroggen; gelblicheweiger Halm; aftlofe, bei der Neife Gzeilige Aehre; Iblüthige Spelzenblumen; Liefert einen großen Körnerertrag nnd heißt auch äghptiſches Korn ägyptiſcher R,Jerujalemsforn — Winter-R. mit bräunlidem Halme, wird über Winter ausgeſäet; bejtaudet fich mehr als der gemeine Winter-R., gewährt im Stroh und Körnern einen großen Ertrag und heißt auch Kleb-R., Stauden: forn. — Winter: R. mit äftiger Aehre, die Achre hat einige Aeſtchen und ift eine unbeftimmte, durch recht fetten Boden erzeugte Spielart. — Sommer-R. wird am Frühjahr ausgejäet, und ift durch mehrjährige Kultur die Grundform zur Sommer— frucht geworden. — Der Staudenroggen entitand durch wiederholt frühere Einſaat der Grundform, wodurch er fich Fräftiger beſtockt; hieher gehört das archangelifche, das wallahijche und das norwegiſche Staudenkorn. Yale .v a. Schilf. Mohr, ſpaniſches, ſ. u. Rottang. Rohrkolben (Typha), Gattung der Familie Rohrkolbengewächſe; Ahäufig; ge trennte Blüthen in Aehren, die männlichen Blüthen haben einen Staubfaden mit 2—Afächerigem "Staubbeutel an ver Spitze; am Grunde faſt haarförmige Geſchlechtshüll— blätterz die weiblichen Blüthen beitehen aus mehreren borftenförmigen Gefchlechts- hüllblättern, welche einen Staubweg umgeben, der fich fpäter zu einem langen Frucht halter En Die Frucht ift eine häutige, Ljamige, gefrönte Nußhülſe. — Arten: Breitblätteriger R. (T. latifolia), Lieſch- oder Wafferkolbe, bei ung ge- meines, ſchilfartiges Gewaͤchs, welches man in Sümpfen und ftchenden Waſſern in Menge antrifftz wird 5—6 Fuß hoch, hat breite, jchwertförmige, 3 Fuß lange Blätter, und auf der Halmjpige eine Außerlich dunkelkaftanienbraune, walzenförmige Kolbe, die 6—10 Zoll lang und 1 Zoll die ift, und aus einer weiglichen, feinen, weichen, dicht zufammengebrängten Samenwolle bejteht, Mit einem Zuſatz von Haaren oder Schaf: wolle kann man daraus einen guten Filz bereiten, auch ift jie zum Wattiren von Cou— verten jehr_geeignet, doch ballt fie ſich mit der Zeit in Klumpen zufammen, went fie nicht mit Schafwolle vermifcht iſt. Die Blätter werden von den Küfern (Bindern) zum Einlegen und Berjtopfen der Dauben und Böden an den Fäffern benützt. Fürs Vieh taugt dieß Gewächs um jo weniger, als ihm die Wolle Leicht tödtlich werden kann. Der ſtärkmehlhaltige, zufammenziehende Wurzelſtock ift gut gegen Dyfenterien, Gongr: rhöen, biWundgefhwüren, und wirft blutreinigend und harntreibend; er iſt ſamut den jungen Trieben eßbar. Den reichlichen Blüthenftaub findet man bis— weilen anftatt des Baͤrlappſamens. Die Wollbaare wirfen gut bet ercoriirten Froft- beulen. — Schmalblätteriger R. (T. angustifolia), bandförmige, etwas fteife Blätter, welche Länger find al3 der Blüthenjchaftz männliche Blüthen von den weiblichen entfernt; in ftehenden Gewäfjern und Flüſſen; dauert aus, blüht im Juni und Juli wird wie die vorige Art benützt. Rohrigilf, f. dv. a. Schilf (ſ. d) ' —“ (Radix Arundinis vulgaris), die Wurzel des gemeinen Schilfs; WOGHT , Rollgerfte, ſ. v. a. kurze, ſechs zeilige Gerfte, mahlen, ſo macht der Genuß des daraus gebackenen Brodes Uebelkeit und Schwindel. 496 Noſamala⸗Wälder — Noſe. Roſamala-Wälder, Wälder auf den Gebirgen von Java, welche won dem indiſchen Amberbaum gebildet werden; ſ. u. Amberbaum. Roſe, (Rosa), Gattung der Familie Roſengewächſe; krugförmiger, meiſt Sfpaltiger Kelchz fleiſchige, vorn verengle Röhre; verwelkender Saum; H, ſelten 4 Blumenblätter; 20 „der mehrere Staubgefäße, welche wie die Blumenblätter dem Kelche vor der drüfigen Scheibe eingefügt find; zahlreiche Fruchtknoten in der Kelchröhrez aus der fleifchtgen Kelchröhre bildet ſich eine beerenartige Hüllfrucht mit vielen harten Schließfrüchten. — Arten: Gemeine R., Gartenroſe, hundertblätterige R. (R. centifolia). Wir Haben won diefer Roſe, welche man wegen ihrer ſchönen Form, ihres erquickenden Geruchs und ihrer angenehmen Karben fehon die Königin der Nofen nannte, eine Mafje Spielarten, von denen viele in unfern Gärten gemein find. Die berühmtefte iſt die Sartenvofe, welche aus dem nördlichen Perſien abſtammen fol, unfer Klima fehr gut erträgt und fich jetzt überall findet. Ir gutem Boden bildet fie einen 4—8 Fuß hohen, dor- nigen Strauch, und läßt fich auf einen Hagebuttenftanım venlirt Leicht zu einem 10— 14 Fuß hohen Bäumchen ziehen. Die wichtigiten Abarten davon find; Königscen- tifnlie, mit vielen, jchinen, großen Blumen; Holländife R.; zweifarbige N; portugichifche Rz; weiße Gentifolie; Fleine oder Jungfernrofe, welche nach allen Seiten Kleiner tft, und bei einem wandernetten Bau das gefälligite Anfehen hat. — Bei der gemeinen R. geben die friichen Blumen durd) Deftillation mit Brunnenwaffer da3 bekannte Roſenwaſſer, welches man an verjchiedene Speifen thut und zu Backwerk benützt; auch in der Medien Leiftet es Dienſte. Wenn 9, un: gejalzened Nojenwafjer mit 17, Franzbranntwein vermijcht und damit Morgens, Mittags und Abends ſchwache Augen gewalchen werden, fo erhalten fich diefe jo gut, daß auch allerlei Angenbefchwerden weniger empfindlich fallen und man doc) ohne Brille * leſen kan.“) Auch geben fie einen Roſenhonig, Roſenſyrup und Roſeneſſig. Sammelt man die völlig aufgeblühten Roſen Vormittags, und ſondert man die Blätter vom Kelch und den Befruchtungswerfzengen jorgfältig ab, jo geben ſie ein gutes Mehl, wenn man dieBlätter von 100 Stücken Klein wiegt, mit zwei Dottern von Hühnereiern vermiſcht, Waſſer daran thut, Weizenmehl dazu Enetet, daraus Kuchen macht, ſolche in einem Dfen bat, darauf zu Pulver ſtoßt und durch ein Haarfieb ſtäubt. Werden wenige Löffel voll von diefem Mehl mit ſüßer Milch angerührt, an gelindem Teuer ge- £ocht, mit Zucker und Zimmt gewürzt, je erhält man em Mus, welches beſonders für ſchwächliche und alte Berfonen ungemein nahrhaft ift. „Diele Roſe wird durch ihre Ausläufer vermehrt. Ein Aufguß der frifchen Blätter gibt ein ge— lindes Burgirmittel, Siewird gelind adftringivend, und durch ihr Atherifche Del etwas reizend. Man benübt namentlich die Blumenblätter der rothen Roſe, um ge ſchwächten, aufgeloderten Theilen mehr Kraft zu geben, 3. B. al Gurgelwafjer bei aufgeloderten Shleimdrüfen, Mandeln, Zäpfchen; auc als Heilendes Waſchwaſſer. Ir gleicher Abficht wendet man den Roſen— eſſig theils für fich, theilS etwas mit Waſſer verdünnt oder wie beim Gurgeln, oder bei aufgelockertem Zahnfleiſch noch mit einem Zuſatz von Honig an. Der Roſeneſſig wird alſo bereitet: auf 8 Loth rothe Roſenblätter gießt man fo viel heißen Eſſig, daß die Jlüffigkeit, welche man nach einer Stunde abfiltrirt, 11% Pfund beträgt. — Franzöſiſche, Zuders, Eſſig-, Kuopfrofe (R. gallica), der bedornte Straud; etwa kleiner, die Blumen jelten jo ftark gefüllt, auch tft ihr Geruch) Ichwächer , dagegen haben fie eine ſchöne, dunkle, Carmoiſinfarbe. Ber einer Spielart, der Sammtrofe, find die Blumen dunkelpurpurroth, in's Schwarze Übergehend, von ſchwachem, doch angenehmen Geruch und Tieblichen Anſehen. Die mehr adftringivenden Blätter (FI. Rosarum rubrarum) muß man zum offieinellen Gebrauch bei trocfener Witterung einfammelhr, dann find fie aber vorzüglich unter Räucherpulver, zu Eſſig und zu einem reinigenden Honig. — Die weiße R. (R. alba), wächst im füdlichen Europa wild, ift bei und jchr gemein und wächst zu einem 10—12 Fuß hohen Strauch), bei dem Stamm und Blattjtiele bedornt find. Die etwas fühlich riech— enden Blumen geben durch Deftillation ein wohlviechendes Waſſer. E3 gibt davon mehrere Spielarten, von denen folgende die wichtigften ſind: große, vollblätterige weiße *) Bergleihe Schlehdorn. Noſe. 497 R., wobei die innern Blätter rk find; grünlich-weiße R., mit ſchmutzig— —3 innern Blättern; halbgefüllte weiße R., die Kronenblätter bilden oft nur 2 Reihen; einfache, weiße Jwergrofe — Alle diefe Abarten werben durch Spröß— linge fortgepflanzt und die einfachen Blumen jtark von Bienen befucht. — Gelbe-R. (Rosa lutea s. eglanteria), wächst in Jtalien wild, gibt einen 8—10 Fuß hohen Strauch mit geraden Dornen, vielen Schößlingen; alle Theile verbreiten einen weinartigen Geruch). Die Blätter find gut zum Gerben. Wirken tonifch = adftringivend, werden zu Augen: waſſern und innerlich bei Krankheiten desDarmkanals undderLungen gebraucht. — Schwefelgelbe R. (R. sulphurea), gefüllt, die Knospen leiden jedoch leicht vom Regen oder werden von Inſekten zernagt. Am beſten gedeihen ſie in mittelmäßigem Boden an einer Mauer, wo ein überhängendes Dach ſie gegen Regen Ihüßt. — Damascener R. (R. damascena), im ſüdlichen Frankreich wild, treibt einen 6—8 Fuß hohen bedornten Strauch, und trägt volle, jehr angenehm riechende Blüthen, welche wie von der Hundertblätterigen R. gebraucht werben. ine Spielart davon iftdie Monat3rofe, welche bei einiger Pflege mehrere Monate nad) einander blüht. — Damenröschen, Eleine blumige R. (R. parviflora), kommt aus Nordame— rifa, gedeiht bei ung fehr gut, wird 2-3 Fuß hoch, und hat niedliche Blumen, von denen oft 2 bei einander ftehen. — Burgunder-Röschen (R. parvifolia), 1—1'% Fuß hohe, zarte Stacheln, nicdliche, purpurrothe, gefüllte Blumen, welche Achnlichkeit mit den Gartenranunkeln haben. Bermehrt fich durc Ausläufer jehr und kommt in verjchiedenen Spielarten vor. — Türkiſche oder Biſam-R. (R. moschata), baumartiger Etraud), wird auch bei uns 12 Fuß Hoch, ift im ſüdlichen Afien und nördlichen Afrita zu Haufe, blüht vom Juni bi3 Sept. und hat gar große, blaßrothe oder weiße, doldentraubige Blumen. Liefert das Achte Roſenöl, welches unverfälicht ſehr thener ift, indem 600 Pfund Rofenblätter nur 1 Unze Oel geben ‚weshalb es häufig mit Nofenholzöl verfäljcht wird. — Weihhaarige R, große Hagenbutten-R. (R. villosa), wächst in Wäldern und Hecken von ganz Europa, wird 7—10 Fuß doc; Stamm, Zweige und die weißfilzigen Blätter find mit einzelnen geraden Dornen beſetzt; hellrothe Blumen, große, dunkelvothe, etwas feinhaarige Früchte (Roſenäpfel), welche getrocknet und ein- aemacht angenehm fchmeden und in der Küche und Gomditorei gejchäßt werden. In Gärten ift diefer Strauch gut zum Belleiden der Wände und Mauern und zu Hecken. Die daran befindlichen Roſenſchwämme werden wie die von der Hundsroſe gebraucht. — Wlpenrofe (R. alpina) vöthlich; Stamm und Zweige »ornenlos; 2—3 Fuß bad) ; wächst in der Schweiz, bei una in Gärten, wo fich auch die Zimmtroſe (R. cima- momea) findet. — Theerofe (R. Thea), gewürzhafter Geruch; kommt unter den hinefischen The, — Weinroſe (R. rubiginosa), riechen angenehm weinjänerlich und werden als Theefurrogat benübt. — Außerdem find noch befannt: Baljamrofe, wohlrichende N. (R, rubiginosa), Buſchroſe (R. corymbosa), Wrovencers rofe) R. provincialis). Dieje ift dunkelroth, fühlt fi) wie Sammt an und riecht auch getrodnet jeher angenehm. In Frankreich treibt man mit diefen feſt zuſammengepreßten und wor Luftzuteitt geſchützten Roſen einen bedeutenden Handel nach den Orient, und wird auch ein gutes Nofenwaffer daraus gewonnen. — Hundsroje, Hagen- buttenrofe, Feldroſe (R canina), wähst in ganz Europa in Wäldern und Ge- büfchen, an Nainen und Hecken, bildet einen 6—10 Fuß hohen Strauch, Hat im Juni einfache, hellrothe oder weißliche Blumen, welche einen lieblichen Geruch verbreiten und länglichrunde, glatte, oben zugefpißte, hochrothe Früchte, (Hagebutten, Hahne— butten, Hambutten) hinterlaffen. Bon ihren haarigen Samenkörnern gereinigt, ges troefnet, mit Zucker eingemacht und als Brühe oder fonft auf verjchiedene Art zube— reitet, find fie eine gefunte Speife. Aus den Blumen macht man Roſenöl. Die Blätter find ein gules Futter Fir Ziegen und fpanifche Fliegen. — Eine Abkochung derſelben leiftet treffliche Hilfe bei dem Magenframpf, zumal einem jolchen, der mehr auf einer gewiffen Schwäche des Magens beruht. An den Zweigen jieht man häufig haarige, braunvöthliche Auswüchſe (Roſenſchwämme, Schlafäpfel), welde von dem Stiche der Roſengallwespe Herrühren und von abergläubijchen Leuten hie und da noch aufge: jucht werden, um, unter das Kopfkiſſen gelegt, den Schlaf zu befördern. Indeſſen kann man die in den Nofenfhwämmen befindlihen Maden Bpe N Da 2 Zahn— 498 Hofenbaum — Nofinen. weh brauchen, wenn man fie zwijchen den Fingern zerbrückt und den schmerzhaften Zahn bringt oder das Zahnfleisch damit reibt. Die Wurzelrinde foll gut gegen den Biß tollerHunde fein. Die Schlafäpfel gebrauchte man früher gegen Fieber, Diarrhöe, Dyfenterie, Kranfheitender Harnorgane und zu Kohle gebrannt yegen Kröpfe Blumenblätter und Nüßchen wirken getrocknet adftringirend, friſch, abführend Die Blätter find ein gutes Theefurrogat, und die Hagebutten jammt dem Samen treiben Würmer ab; fie enthalten Schleimzucker, Gummi, Aepfel- und Citronenfäure, etwas Gerbitoff, Harz und mehrere Salze. Nofenbaum, ſ. v. a. Alpbalfam. v Nofendiftel (Pereskia), Gattung der Familie Nibjelgewäcfe; radförmige, fait rispige Blüthen; Areihige, fait blattartige Kelchblätter; Aeihige Blumenblätter; zahl- reihe Staubgefäße; fadenförmige Griffel; Fugelige oder eirunde Beere; Sträucher oder Bäume mit abfälligen Blättern; am Blattwinfel einzelne oder am Stengel büfchelige Stacheln. — Arten: Sroßblätterige N. (P. Bleo; Cactus Bleoa), ftrauchiger, braungrüner Stamm; wechjelftändige, elliptifche, 4—6 Zoll lange, fleiſchige Blätter; büjchelige Stacheln; grüner, fleifchiger Kelch; 10 Blumenblätter in 2 Reihen, außen grün, innen blaß- bis vofenvoth. Blüht in Eolumbien vom Mai bis Juni, und vient zum Klären ſchlechten Waſſers. — Elliptiſche R. (P. aculeata, Cactus pe- reskia), hat jülich-fäuerliche, wohlfchmecende Beeren, welche den Auswurf befördern und lindernde antifyphilitiiche Dekofte geben. Wächst auf den Antillen. Nofenholder, f. v. a. gemeiner Schneeball, namentlich die Abart mit ſchnee— weißen Blumenfronen. Nofenholz, das So der befenartigen Winde (f. u. Winde) und das vom der balfamreihen Amyris (ſ. d.) Roſenholzöl, das aus den beiden voranſtehenden Holzarten gewonnene Oel. Roſenhonig (Mel rosatum), wird als reinigendes Mittel bi Gefhwüren im ne: Rachen, bei Aphten und Sforbut in Pinjeljäften als Grumpftoff angewendet. Niofentoht, eine Abart de3 Gartenkohls, mit vielen Köpfen und ganzen Blättern, welche in der Mitte eine Nofette bilden. Roſenöl, da3 aus den Blumenblättern dev Nofen bereitete Del; ſ. u. Roſe. Roſenſchwamm, ſ. u Roſe. Roſenwurz (Rhodiola), Gattung der Familie Gehörnt— früchtler; 2häufig. Die männlichen Blüthen haben einen Atheiligen Kelch, 4Blumenblätter, 8 Staubgefäße; 4 Politer: Ihuppen um die Etaubweganjäte; weibliche Blüthen, Atheis liger Kelch, 4 Kleine oder ohne Blumenblätter, 4 Politer- ſchuppen, 4 Fruchtknoten, 4 viellamige Balgfapfeln. — Ar: ten: Gemeine R. (R. rosea), cine faftige Pflanze der Alpen und Boralpen, blüht im Juni und Juli, hat zahlreiche, fahle, feegrüne, 1.—1 Zoll lange, Eeilfürmige Blätter, einen aufrechten, einfachen Stengel und einen grünlichgelben Blu— menjhirm. Die Wurzel (Rad. Rhodiae), ift weiß, faftig, Inotig, daumensdick, und hat einen Roſengeruch. Sie iſt gut egen Skorbut und Kopfweh , auch eignet fie ſich zum erben. Durch Deftillatton Liefert fie ein Waſſer und ein gelbliches Del, fat wie Roſenhol zöl. Außerdem wirft He Ihmerzitillend, zertheilend und fühlend Im u Norden werden die Blätter als Gemüſe gegeffen. ofinen, große, die getrodineten Beeren einer großbeeri— gen Traubenart, die wir im mehreren Sorten aus Spanien, Griechenland, Jtalien und dem Drient erhalten; fie heißen auch) Eibeben und werden in catarrhaliſchen Leiden als Heilmittel benüßt. Ebenfp die Fleinen R. oder Korinei then, welche von einer Eleinfrüchtigen, fernlofen Spielart herrühren. Ein Abfud davon ift ein trefflihes, füß- Gemeine Rofenwurz lendes, erquickendes, auflöjendes und zugleih nahrhaftes Mittel Nosmarin — Roßfeuchel. 499 in Catarrhen, Fiebern. In katarrhaliſchem Huſten iſt ein Trank aus einem Abſud roher Gerſte mit Candiszucker und R. ein ausgezeichnetes Mittel, Rosmarin (Rosmarinus), Gattung der Familie Lippenblümler; Aippiger, im Schlunde kahler Kelch; rächenförmige Blumenkrone, bei welcher die Dberlippe tief 2 - Ipaltig it; 2 fruchtbare Staubgefäße und 2 Anfäge zu ſolchen; mit den Rändern ver- wachſene Staubbeutel; Schließfrüchte mit großem, feitenftändigen Fruchtfchnabel. — Arten: Gemeiner R. (R. officinalis), riecht ftarf campherartig, wächst im Orient, im ganzen füdlichen Europa bis in die Schweiz auf Anhöhen, am Meeresufer ze. in Menge wild, wird bei ung ſehr häufig in Gärten gezogen und kommt in Freien nicht leicht duch den Winter. In feinem Vaterlande wird der. holzige Stamm 10—12 Fuß, bei uns aber jelten 5 Fuß hoch. Er treibt viele lange, fteife, graue, nicht fehr dicke Zweige, und hat ftiellofe, immergrüne, jchmale, Tanzetförmige, fteife, am Nande umgebogene, oben dunfelgrüne, glatte, unten filberweige Blätter, zwifchen welchen im Juli bläulich-weiße Blumen erjcheinen. Es gibt auch eine breitblätterige Spielart. Die Blätter ſchmecken Scharf, gewürzhaft und bitter, und werden deshalb zur Bereitung des Ros— marinöls benüßt; es hat eine weißlich-gelbe oder grümliche Farbe, einen durchdringen— den Geruch, und ſtärkt in wenigen Tropfen genommen die Nerven, treibt Blä— hungen ab, befördert den Schweiß. Diefelben Eigenjchaften Haben auch die fri= hen und getrocneten Blätter, daher werden fie angewendet in Nervenzufällen, Schwindel, Lähmu Win: x. Mit Wein gekocht und Honig vermifcht Teiften fie vorzügliche Dienfte bei Engbrüftigkeit. Aeußerlich zertheilen ſie wäſſerige Geſchwülſte, und in Umſchlägen mit Wein thun fie dem Falten Brand Einhalt. In Ungarn be— reitet man aus den Blättern und Blüthen, über welchen man ſtarken Weingeift mehr: mals abgießt, das ungariihe Waſſer (Kau de la Reine d’Hongrie). Dft läßt man die Blüthen nicht herauskommen, weil fie dem Wachsthum der Pflanze ſchaden, und werden die jungen Triebe häufig zu Kränzen benützt. Er wird Leicht durch Ableger oder ab- nejchnittene Zweige fortgepflanzt, welche man im Auguft an einem eh Ortin einen Zopf jest, wo fie bald Wurzel Schlagen; den Winter über müffen fie in Keller aufbewahrt werden. Die getrocfneten Blätter bilden in Spanien einen Handelsartikel. Das ätherische Del, welches zu den vorzüglich reizenden und auflöfenden Mitteln gehört, lööst auch Copal und Kautſchuk auf und wird häufig mit Terpentinöl verfälſcht. Innerlich wirft R. vor- züglich bei wirklich gejhwächten Magen, der Schwer und unter Erzeugung vieler Blähungen verdaut; Außerlich wirft er reizend, zertheilend, belebenpd, nervenftärfend, gegenrheumatifhe&liederfhmerzen, ftinfenden Athem, b 456 Geſchwuͤre, Krebs, unreine Hautausſchläge, Lähmungen der Glieder; Waſchungen damit befördern den Haarwuchs. Innerlich gibt man einen Thee von 20 Gran getrocknetem Kraut auf 2 Taffen, theelöffelweis zu nehmen; oder der Nosmarinwein,d. h. ein Anfag von 2 Quent R. mit 1 Schoppen Rheins wein, theelöffelweis zu gebrauchen, oder das Rosmarinöl, 1-2 Tropfen unter 1 Löffel Aniswaſſer oder auf Zucker. Aeußerlich dient da3 Kraut zu Umfchlägen für jich oder mit andern aromatischen Kräutern. Der Nosmaringeift, No3marinjpiri- tus, d. i. ein Anfag von 3—4 Loth Nogmarinblätter mit 1 Schoppen Weingeift; die nad 2 Tagen durchzufeihende ZJlüffigkeit dient zu Einreibungen bei Lähmungen, hartnäcdige Rheumatismen, Quetſchungen 2c., doc find auch Einreibungen von Del jehr zwecdienlih. Zu Munbwaffer und als Beförverungsmittel des Haar: wuchfjes dient der Nogmarinwein Mit Schweinefett, Butter oder Ochſenmark gibt das Del eine gute Salbe zu Einreibungen. Zur Bereitung des wirkſamſten Nosmaringeiftes nimmt man die Fieineren Gipfel fanımt der Blüthe, füllt damit 2 Theile einer Flaſche und überjchüttet fie vollends mit 32—Sdgradigem Branntwein, verjtopft die Flafche und Täht das Ganze an einem warmen Orte 50 Stunden dige— riren. Nachdem die Flüſſigkeit filtrivt worden ift, jeßt man auf etwa 1, Schoppen württ, Quent Kampher Hinzu. Das Unguentum nervinum s, Rosmarini compo- situm iſt ein ſehr wirkſaͤmes, überall anwendbares Mittel, wo man beiebend, gelind er— regend und jtärkend wirken will. Zu deſſen Bereitung werden benützt: Kraufemünze, Salbeiblätter, Majoran, Schweinzfett, Wachs, Lorbeeröl, Terpentin, Hammelstalg, Ros— marinöl, Wachholderöl und Berubalfam, Nopfendel, ſ. v. v. Waſſerfenchel, ſ. u. Rebendolde, a, 500 Nofigras — Roßkaſtanie. Roßgras, |. dv. a. Honiggras. Roßkaſtanie (Aesculus), Gattung der Familie Seifenbaumgewächfe; vielehig; Sipaltiger, vöhriger Kelch; unregelmägige Blume mit 5 oder 4 Blumenblättern; 628 freie Staubgefäße; 3fächeriger Fruchtknoten mit 2etigen Fächern; 1—4Ajamige Kap- % großer Samen mit grumdjtändigen Nabel. — Arten: Gemeine, wilder Ka— tanienbaum (A. hippocastanum), ſchöner und nüßlicher Baunı, welcher ſchon im 16ten Jahrhundert nad) Europa verpflanzt wurde und fich jet faſt überall findet. Heißt deshalb R., weil die gemahlenen Früchte ein bewährtes Mittel für Pferde in Huſten und ſchwerem Athem find, wenn man davon unter das Futter miſcht. Gleicht in der Stärke und Höhe der Kinde, und hat durch die emporfteigenden Aeſte mit den großen, aderigen, gefingerten amd langgeftielten Blättern eine prächtige Krone, und gewährt na- mentlih im Frühling einen herrlichen Anblick, wenn die Blumen in großen, weißen oder rothgefleckten Sträußen erjcheinen. Die in einer Zſchalſtückigen, ftacheligen, grün— lichbraunen Samenkapfel eingefchlofjenen Früchte gleichen in Größe, Geftalt und Farbe ver Ächten Kaftanie, nur ift der Kern etwas runder, Herb und bitter. Zum Yortpflanzen bewahrt man die Frucht den Winter über in Sand auf, und legt fie im Frühjahr mög- lichjt bald in 1 Fuß weiten Furchen 2—5 Zoll auseinander in der Art in den Boden, dan die Reime gleich unter fich in die Erde gehen, dann bedeckt man fie 2—3 Zoll hoch mit Teichter, fetter Erde. Im andern Frühjahre pflanzt man die Bäumchen 21%, Fuß weit auseinander, und nad) 5—6 Jahren können fie an ihren Standort verfeßt werden. Sie dienen vorzüglich zu Alleen, zur Zierde vor Häufern und an öffentlichen Pläßen. Die Stammrinde ift gut zum Gerben; die der jungen oder Zjährigen Zweige ſoll in einer um %, vermehrten Doſis ebenfo wirkſam fein als Ehinarinde; auc färbt fie mit Zufäßen wollene Zeuge dauerhaft bräunfichgelb, und mit Waffer gekocht und etwas Pot- alche dazu gethan, Wolle und Keinwand ſchwarzbraun. Das zarte, weiche Holz fault in der Näfje Leicht, für Tifchler, Drechsler, Holzjchneider ift e3 aber gut. Blätter find für Wild, Schafe und Ziegen ein gutes Zutter, und die Blimen eine gute Bienenweide, Den größten Nupen gewähren die bitteren Früchte, indem man fie ftatt des Hopfens zu Bier nehmen kann, und für Hirfche, Pferde, Nindvieh und Schafe, und mit Gerjten- fhrot vermengt, auch für Schweine ein gefundes, fräftiges Autter abgeben. Beim Nind- vieh kann man mit 1 Centner R. und Heu S Kühe füttern, wobei fie vorzügliche Milch geben, fetter und gefund bleiben. Schafe und Lämmer ſchützen ſie gegen das Faulwerden, daher jollte man ihnen namentlich bet Regen und Nebel Morgens und Abends davon geben. Mit Knoblauch vermischt, ſchützen jie diefelben auch gegen Pocken, Naude und Huften. Man Fann aus dem Kern eine Stärfe ziehen, welche zu Kleiſter für Buchbinder und Tapezier vorzüglich ift, indem fie gut leimt, und wegen ihrer Bitterfeit von Maden und Infekten verschont bleibt. Man Fanır ihr das Bittere durch Beizen mit einer Lauge von Kalk und Ajche nehmen, worauf fie in friſchem Waffer abgewajchen und gekocht wird. Die zu Kohlen gebrannten Samenfapjeln geben eine Ichöne Schwarze Farbe. Die Ninde jüngerer Xefte (Cort. Hippocastani) enthält nament- lich eifengrünenden Gerbitoff, bittern Extractivftoff und wirkt auch wie die Weidenrinde. Durch Gaͤhrung geben die Früchte einen Branntwein und geröjtet ein Kaffeefurrogat. — Rothe R. (A. pavia), wächst im nördlichen Amerika wild, wird nur 10 bis 20 Fuß hoch, und hat Kleinere und glattere Früchte. Die Wurzel (Poison-root) wird dort für giftig gehalten, umd zerftoßen und gekocht ftatt Seife zum Waſchen wollener Zeuge benügt. — Gelbe R, (A. Iutea), gleichfalls in Nordamerita, größer als die vorige Art, kann leicht in unſer Klima verpflanzt werben, ift aber fir Kälte empfindlicher, nament— lich jung. — Hieher gehören noch: Dodonaea viscosa ; die Blätter dienen im heißen Amerika zu Bädern gegen Nheumatismen und zu Bähungen gegen Halsent— züundung, Hämorrhoiden, Verbrennungen x. Der Same jchmect Faltanien- artig. — In Dftindien, auf den Moluffen dient dad Holz von Dod. dioica gegen Windkolif. — Sand-Dlive (D. Thunbergiana), wächst am Kay, wirft fieber— widrig und purgivend. — Capania tomentosa, hat führen, faftanienartig ſchmeckenden Samen, welcher gegen Blutfpucden und Diarrhöen dient, Die zufammenziehenden Blätter und Früchte find gut gegen Blenorrhden, Blajenlatarrhe, die Rinde zum Gerben. — €. sapida, hat eine Falbströschenartige Umhüllung und wird im heißen Amerifa auf verfchiedene Art zubereitet gegefjen, während die gefochten Früchte Nofkaitanienrinde — Nottang. 501 zu erweihenden Breiumjchlägen, und mit Zucder und Zimmt gegen Diar: rhöen dienen. Das deſtillirte Blüthenwaffer gilt fir ein Schönheitsmittel, Roßkaſtanienrinde (Cortex Hippocastani), diente friiher als Eurrogat der Chinarinde, hat aber ſehr wenig mit derjelben gemein; fie ift leicht tonijch umd adjtringirend. Große Achnlichkeit Hat fie mit dev Weidenrinve und wird wie diefe als gelind adſtringirendes Mittel gegen Blutflüffe aus Schwäche, gegen Schleimflüffe und Skrophel-Ca— chexie angewendet. — Die Dojis in Abkochung ift 35—jß zu 5Viij Golatur auf 24 —— Das Pulver wird im Tag zu Zij—30 gegeben; der Ertract zn Hj-ij im Tag. Roßneſſel, |. dv. a. Zieſt (ſ. d.) Roßweide, an mehreren Orten ſ. v. a. Bruchweide. Roſtfaſer, (Phyllerium), Gattung der Familie Moderpilze; verlängerte, gekrümmte, gleichdicke Flocken ohne Keimkörner. — Arten: Linden-R. (Ph. tiliaceum), bränn— lich ; findet ſich auf Lindenblättern. Rothbaum, in mehreren Gegenden von Deutichland |. v. a. Lerche. Nothbefingftraud, in mehreren Gegenden von Deutfhland ſ. v. a. Preifelbeere, Nothbeuf, in Pommern ſ. v. a. gemeine Bude. —95 — in einem großen Theile von Deutſchland |. dv. a. gemeine Buche. Rotheiche, |. v. a. Stiel- und Klebeiche. Rothfichte, in mehreren Gegenden von Deutfchland ſ. v. a Rothtanne. Rothgerſte ſ. v. a. £urze, ſechszeilige Gerſte. Rothholz (Erythroxylon), Gattung der Fämilie Nelkengewächſe; ötheiliger oder oſpaltiger Kelch; 5 innen mit 2 Schuppen beſetzte Blumenblätter; 10 unterweibige Staub: gefäße; 2—Zfächeriger Fruchtknoten; 3 Griffel; Zköpfige Narben; eckige, 1fächerige und Afamige Steinfrucht. — Arten: Lorbeerblätteriges R. (E. laurifolium), lan— zettige, fiedernervige, kahle Blätter ; blattlofe, ährentragende Neftchen; wird auf Mauritius Bois de Rongle genannt. — E. coca, Peru; hat Leicht bitterliche Blätter, welche einen flüchtigen, narkotifchen Stoff enthalten, und dienen gegen ſchleimiges Aſthma, ver: Ichleimten Unterleib, Berdauungsfhwäche, Hypohondrie x. und wird in Peru als Beraufchungsmittel gefaut, wie im Orient der Opium. — In Golumbien werden die Blätter von E. hortense cbenfo angewendet. — E. areolatum, im heißen Amerika werden Blätter und zarte Sproßen als kühlendes und die Rinde als tonifhes Heilmittel gebraucht. Die Citronen- und Apfelfänre, Schleim und Zucker enthaltenden Früchte dienen zur Bereitung eines purgirenden und harntreiben- den Honigs, der auch als Salbe gegen Hautausſchläge, zu welcher noch der Blätterjaft kommt, gut ift. — Mit der Rinde von E. suberesum färbt man roth, 9 der von andern Arten röthlich und bräunlich. Das Holz aller Arten iſt feſt und art. — eine Kopfkohlart mit rundem und rothem Kopf. Rothrübe, rothe Rübe, eine Runkelrübenart, deren Fleiſch blutroth und in der Küche ſehr geſchätzt iſt. Rothtanne (Picea excelsa), in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. ge— meine Fichte. Rottang, (Calamus), Gattung dev Familie Palmen; 2häuſige Blätter in einem Blüthenſtrauß, woran jeder Aſt eine abfallende Blüthenfcheive hat. Die männlichen Blüthen haben einen Szähnigen oder Sfpaltigen Kelch, Stheilige Blumenfrone ; 6 Staubgefäße un den verkümmerten Fruchtknoten; am Grunde verwachfene Staubfäden; pfet'förmige Staubbeutel. Bei den weiblihen Blüthen jind Kelh und Krone ebenſoz 6 verkümmerte Staubgefäße in einen Kranz verwachlen ; Sfächerige Fruchtknoten mit Zſitzenden Narben; Lfamige Beere mit vichwärtsgehenden Schuppen. — Arten: Drabenblut-R. (C. Draco), 1 Zoll dicker, über 300 Fuß hoher Strunk, lehnt und Flammert fih an Bäume und Sträucher, hat ftachelige Blattfcheiven, Blatt- ftiele und Blättchen, letztere 1 Fuß lang, fingersbreit und dreinervig; achjeljtändiger, doppelter, 2— 21, Fuß langer Blüthenftrauß ; haſelnußgroße Beere; wächst in Oftindien. Ein vothes Harz dringt zwifchen den Früchtefchuppen hervor, welches als Draden- blut (Sanguis Draconis) befannt ift. Zum Abjpringen dezfelben werden die Früchte in einen Sad gefchiittelt oder geftampft, die Stückchen dann erwärmt und in Kugeln 502 Huäfchen — Auſter. oder Stangen gefermt, die man in Palmblätter wicelt. Das Drachenblut in Stüden (diefe größer und Eleiner) ift eine geringere Sorte; ned) geringer ift das Harz, welches man durch Auskochen der Früchte gewinnt; es kommt in vieredigen, zolldicken Kuchen vor, wie dag vom gemeinen Drabenbaum (j. d.) ine vierte Sorte beſteht aus 6—8 Zoll langen und 3—4 Zoll breiten Tafeln und wird aus Colo- phonium, gepulvertem Santelholze und etwas Drachenblut bereitet. Gut muß es troden,. ſpröde, hochroth, in Weingeiſt löslich, in Waſſer unlöslich fein, beim Verbrennen einen angenehmen Geruch verbreiten, und Draconin (ein eigentbümliches Alfaloid) enthalten. 63 wirkt adftringivend und toniſch bei Blutflüffen, Diarrhöen x. aufßerlich bei Augenfrankfheiten und Gefhwüren und fommtzu Zahnpulver und Ähnlichen Zufammenfegungen. Dient zum Poliren des Stahls. Bon diejer und andern Arten macht man eine Menge Hausgeräthe, Flechtwerk, Strike, Taue ꝛc. Strünfe und Weite fommen ala ſpaniſches Rohr hänfig nach Europa; fie müſſen in Stücden einen feinen Glanz haben, ſchön rund und biegjam fein und aus einen Schuße beftehen. — In gleicher Weife wird der Korb-R (C. viminalis) benüßt ; wächst auf Java, Borneo, Macaflar, Celebes. Ruäſchen, im Breisgau ſ. v. a gemeine Rüfter. Nub, in einigen Gegenden von Deutichland ſ. v. a. Rübe. Ruchgras (Anthoxanthum), Gattung der Familie Gräfer; beiderfeits zufammengedrückte 3blüthige Spelzenblumen; beide Klappen ungleich; die 2 untern Blüthen — die obern zwitterig; 2 Staubgefäße; freie, von Kläppchen umgebene Schließfrucht. — Arten: Gelbes R. (A. odoratum), ſehr ſaftiges, nahrhaftes, blätterreiches Futter— gras, welches an der Wurzel einen ſtarken, oft biſam- und baldrianartigen, an den obern Theilen aber einen dem Steinklee ähnlichen Geruch hat, der ſich auch getrocknet erhält und das Heu wohlriechend macht. Es wächst bei ung häufig auf Wieſen und verdient alle Beachtung, da es von Pferden, Rindvich und Schafen außerordentlich gern gefreffen wird. Am beften gedeiht es in einem mäßig trodenen guten Meittelboden, und befommt einen 19—1Y, Fuß hohen Halm und eine 2 Zoll lange Aehre. Durch den häufigen Genuß jollen Schafe gegen Pocken gefehüßt werden. Außerdem wird es fleißig von Bienen befucht und thut dem Moos Einhalt. Getrocknet gleicht der Geruch der MWeichjelkiriche und dem Waldmeifter. Zum Samenfammeln läßt man die Spelzenblumen gelb werden, hält daun ein Papier darunter und klopft daran. übe, ſ. u Kohlreps, Mangold, Runkelrübe. — Gelbe Rüben, nüchtern roh genoffen treibt Spul- und Mapdenwürmer ab; der eingebickte Saft löst den Bruftihleim auf — Auf krebsartigen Geſchwüren wirft der Saft fehr heilfam. — Harte Brüfte, Gefhwülfte weichen einer Mifchung des friſchen Saftes mit Honig, oder des Saft3 mit Seife und Wachs zerlaffen. — Weiße R, Kohlre p3 ein Dampf davon im Nachtftuhl hebt ven Zwang in der Nuhr.— Gegen erfrorene Glieder jchneidet man von einer gefrorenen weißen Rübe ein Stücd weg, drückt dieje Nübenfeite an einen heißen Ofen, bi3 fie zu braten anfängt; damit reibt man nun das erfrorene Glied jo lang, bis es gleiches Gefühl mit den übrigen Theilen erhält, Rüböl und Nübfen, |. u. Kohlrep2. Ruellia antipoda, großblumige Bonnaya, das Kraut dient auf den Molukken bei flehtenartigen Hautausſchlägen, Gefhwüren x. Nuellie (Ruellia), Gattung der Familie Lippenblümler; dtheiliger Kelch; trich- terige, Sipaltige Blumenfrone; 4 Amächtige Staubgefäße; Zfächeriger Fruchtknoten; läng- Yiche, Afeitige, Afächerige, 6—Sfamige Kapfel. — Arten: Schöne R. (R. formosa), aufrechter, behaarter, Frautiger Stengel; ganzrandige, behaarte Blätter; rauhhaarige, arm— blüthige Blüthenftiele; rachenförmige Blumenkrone ; wächst in Brafilien. — Knollige R. (R. tuberosa) ſchmeckt bitter und ſcharf und erregt Erbrechen; Teiftet bei chroniſchen Diarrhden, Äuferlih bi Hautfrankfheiten, Wunden und Geſchwüren aute Dienste. — Ebenſo wirkt die vaufhende R. (R. strepens). — Heimliche R. (R. en die Frifche Wurzel ſchmeckt etwas ſcharf und dient auf Jamaika gegen Sieber. Rüſter (Ulmus), Gattung der Familie Nejfelgewächfe; zwitterige, glockige, 4, 5, 6 oder Szähnige, verwelfende Gejchlechtöhülle; 2fächeriger Fruchtknoten; 2 Griffel mit fast zottiger Narbe; 1fächerige, ringsum geflügelte Narbe; büfchelige Blüthen. — Arten; Ruhrbeer — Nuke, 503 Feld-R., Ulme, Elme, Elfenbaum, Fliegenbaum, Leimbaum (U. cam- — oft über SO Fuß hoher Baum mit brauner, viffiger Rinde, zottigen Blattftie- len; wechjelftändigen, vvalen, doppelt oder faſt Sfach gefägten, unten weißlich gebarteten Blättern; frühzeitigen Blüthen in dichten Büſcheln; braunrothe Sefchlechtshülle; 5, auch 4 und 6 Staubgefäße; kahle Nußhülfen. Folgende Abarten find ſehr befannt: Nackte Feld-R. Ninde glatt, eben, nicht korkig; ovale Nußhülſen. H ohe Feld-R. Rinde glatt und eben, Freisrunde Rußhülſen. — Große Feld-R, korkig geflügelte Rinde, große Blätter, verfehrtzeirunde Nußhülſen. — Korkige Feld-R, korkig geflügelte Rinde, kleine Blätter, kreisrunde, jedoch auch veränderliche Nußhülſen. In ganz Europa in Wäldern, Hainen und Dörfer, blüht im März und April, hat weißes oder gelb- röthliches, hartes, ſchweres, im Waſſer dauerhaftes Holz, wird daher zu Waſſerwerken benützt. Rindvieh, Schafe und Ziegen freſſen die jungen Blätter gern. An denſelben bewirkt die Nüfterblattlaus oft zahlloſe Auswüchſe, welche einen ſchleimig-aromati⸗ ſchen Saft enthalten, der früher als Auferliches Heilmittel diente, Die Blätter find ein Theefurrogat und die Wurzel ein Wundmittel. Die Wurzel gibt auf wollene Zeuge eine blafje Ocherfarbe, durch Zuſätze andere Farben. Die innere Nüjterrinde (der Bat; C. Ulmi interior), ift gelblichweiß, nach, dem Trocknen bräunlich ober röthlichgelb, ſtark ſchleimig, bitter, zuſammenziehend, ſtärkend bei Schwäche der Ver— dauungswerkzeuge, Wechfelfiebern, Gicht, Waſſerſucht, Blut- und Schleimflüffen ꝛxc, findet borzüglich bei Hautausſchlägen Anwendung. Die Norweger machen den Baͤſt zu Pulver, mengen daſſelbe unter Mehl und verbaden «8 zu Brod. Mit den Nußhülſen kann man das Fe ervieh fett machen. — Kahle R. (U. glabra), gleicht dem vorigen len nur ift ev auch in der Jugend fahl und wird wie derfelbe benütt. — Langitielige oder gewimperte R. (U. effusa; U. ciliota; U. octandra; U. racemosa), hoher Baum „der Strauch; zoftige Aeſtchen ; weichhaarige Blattſtielez ſtachelſpihige, 2° oder fach geſägte Blätter, unten weichhaarig, oben glatt oder Icharf. Bon diefer Art gibt es cine glatte langſtielige und eine |charfe, langfticlige R.; auch die Früchte ändern ab. Blüht in Wäldern und Zäunen im März und April. Wird wie die Feld-R. benützt. — in mehreren Gegenden Deutſchlands |. v. a. gelber Hornftraud. Ruhrkraut (Gnaphalium), Gattung der Familie Ber- einblüthler; dachziegelige, trockenhäutige Hulldecke ; weib: liche Randblüthen ; röhrig:favenförmige Blumenkrone ; zwit⸗ terige Echeibenblüthenz borſtig geſchwänzte Staubbeutel; 2fpaltiger Griffel; borjtenförmige Fruchtkrone. — Arten: Vira-Vira-R. (G. vira-vira; G. chilense), die durd)- aus weißwollene Pflanze hat Tanzettige Blätter, an. den Altfpisen zufammengehäufte Blüthentöne, 39—35 weibliche Nandblüthen, 4—5 Zwitterblüthen; wächst in Chili; 4jäh— rig. Gibt einen Fchweißtreibenden Thee md it gut: gegen Wechfelfteber. — Biſamduftiges R. (G. moschatum), durchaus ſchmutzig weiglichwollig; an ven Aftipigen wenigblüthigz wächst in Neu-Wales; Ljährig. Riecht friſch ſtark mojchusartig. — — Wald-N. (G. sylva- ticum; G. rectum), ruthenförmiger, aſtloſer Stengel, der in eine Aehre endet, ſelten äſtig und mehrährig. Auf Haiden und Triften, an trockenen und waldigen Stellen in Europa, Sibirien und Nordamerika; ausdauernd; blüht im Juli und Auguſt. —— — v. a. Haſelnuß; ſ. u. Haſelſtaude. Ruhrrinde, die Stammrinde der bittern Simarube; ſ. u. Simarube. Ruhrwurzel, ſ. v. a. Brechwur zel oder Jpecacuanha. Ruke (Eruca), Gattung der Familie Viermächtige z Abfätteriger Kelchz 4 weiße oder gelbe, netzaderige Blumenblätter z Amächtige Staubgefäße; gleichbreite Schote mit Akantigem Schnabel; in jedem Fach 2 Reihen Samen. — Arten: Gebaute R. (E, sativa), 1,—4 Fuß Hoher Stengel, fein: berieft und behaart; Teicvförmig-fiedertheilige, 504 Nummel — Sänlenbinme, dickliche Blätter; zuletst fehr verlängerte Trauben. Auf öden und bebauten Pläßen am Mittelmeer, wird in Stalien unter dem Namen Ruca, Rucola et Ruchetta als Oel— pflanze Eultivirt; blüht im Mat und Juni und ift einjährig. Niecht unangenehm, ſchmeckt ſcharf und bitter und wird im füdlichen Europa als Gemüſe oder Salat gegefjen. Der Same fommt mit dem Senf überein, umd gibt ein gutes Del. Rummel, auf dem Hundsrüden ſ. v. a. Runfelrübe oder rothe Rübe. Nunfelrübe, |. u. Mangold. Ruſchen, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. gemeine Rüſter. NAupbrand (Ustilago), Gattung der Familie Brandpilze; Icere, kugelige Keimkör— ner, dunkel, meist fchwarz, oft übelriehend, — Arten: Saat-R. (U. segetum), auf den Spelzenblumen mancher Gräfer, namentlich auf der Gerfte, dem Hafer, Noggen, Weizen, Mais ac. als beinichwarzes Pulver ; zerjtört den Fruchtknoten, iſt jehr — namentlich auf ſteinigen, ſehr trockenen Aeckern. Rußholz, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. gemeine Rüſter. Ruie, in der Schweiz und einigen Gegenden von Deutjchland |. v. a. Gartenrante. Ruthendiſtel — Gattung der Familie Ribſelgewächſe; radförmige, ſei— tenſtändige Blüthen; 3—b6theiliger Saum mit häutigen, zugeſpitzten Zipfeln, 6—8 ab- ſtehende, in den Kelche geſägte Blumenblätter; 12—50 Staubgefäße; fadenförmige Grif— fel mit 3—6 abſtehenden Narben; gekrönte weiße Beere; ſäulenförmige Samenträger. — Arten: — — R. (R. mesenbrianthemoides), gefnäueltäftiger Strauch; aufrechte, borſtenbüſcheltragende Aeſte, welche an den Seiten dicht mit fleiſchigen Gliedern beſetzt ſind; die Haare der Büfchel find fein, bla weiß, immer dunkler werdend und vor dem Abſterben ſchwarz; weiße Beere. Blüht in Südamerika im März und April und heißt auch Rh. salicornoides. ©. Saarbaum, ſ. v. a. Graupappel. Saat, bei Machen f. v. a. gemeiner Winterkohlrep2. Saatrußbrand, ſ. v. a. Ruüßbrand. Sabadilliamen (Semen Sabadillae), die Balgkapſeln nebſt dem Samen vom Sa— badill und gebräuchlichen Germer (ſ. d.) der vorzüglich äußerlich gegen Läuſe als Streupulver angewendet wird, wobei jedoch nicht zu lange fortgefahren werden darf und keine offene Stellen vorhanden ſein dürfen, da ſonſt tödtliche Zufälle daraus ent— ſtehen, wie Gliederkrämpfe, Geiſtesverwirrung, Raſerei. Sabenbon, in Mecklenburg und Pommern |. v. a. Sadebaum, Sadewachholder— Sadhaube (Saccogyne), Gattung der Familie Jungermanniermoofez ohne Stielhülle; häufige, ſackförmige, zuerft gejchlojjene, dann offene Geſchlechtshülle; aufved)- ter Borjtenftiel mit Afchalftüciger, hornartiger Keimfapfel; doppelte, eingefcheidete Schleu— — — Art: Langrankige S. (S viticulesa), bildet rothbraune Stellen und aſen. Sadebaum, Sadebaumzweige, Sadebaumwachholder, Sevenbaum, ſ. v. a. Sodawachholder; ſ. u. Wachholder. Sänerling (Oxyria), Gattung der Sanilie Portulakgewächſe; am Grund Atheis lige Gefchlehtshiille, wobei die beiden innern Zipfel größer find; 6 Staubgefäfle, davon vor den zwei äußern Kelchzipfeln und je 1 vor den inmern; 2 Eurze Griffel mit pins jeligen Narben; linfenförmige, ringsum geflügelte, Afamige Schließfrucht. — Arten: Nierenblätteriger ©. (O. digyna), mehrköpfige, oben jhuppige Wurzel; nieren: fürmige, ausgerandete, bellgrüne, Fahle Blätter; 3—10 Zoll hoher Schaft, der in eine Traube endigtz; blutroth geffügelte Frucht. Auf den europäifchen Alpen und Boralpen und in allen Polargegenden. Das — ——— Kraut kommt in ſeinen Wirkungen mit dem Ampfer überein, iſt aber noch beſſer und in den Polargegenden ſehr geſchäͤtzt, namentlich auch gegen den Skorbut. Säulenblume (Stylidium), Gattung der Familie ie überweibiger, Aippiger Kelchſanm; unregelmäßige, iM Blumenkrone; 2 Staubgefäße; 2fächerige vielfamige Kapfel. — Arten;: Lerchenblätterige ©, (St. laricifolium), halbſtrauchiger, Säure — Safran. 505 flaumhaarige Stengel; ſchmale, gleichbreite, faſt kahle Blätter; endjtändige Blüthen in einem drüßig-flaumhaarigen Blüthenſtrauß; blaß roſen-purpurfarbene Blumen; oval⸗ längliche Kapſel; wächst in Neuholland. — Eine andere Art (auch Scacvola Taccada), heißt in Oftindien Moral oder Mokal, und enthält in Blättern und Beeren einen bit— tern Saftz fie werden als Gemüſe gegefien. Rinde und Holz ſollen ſtärkend ſein, wäh. vend das Mark gegen Diarrhden und männliche Impotenz, die Wurzel als Gegenmittel nach dem Genuß aiftiger Fiſche dient. Das weiße, ſchwammige Mark läßt ſich wie Wachs zu Blumen, Vögeln ꝛc. formen. — Säure von Holz, Holzeſſig (Acidum s. Aretum pyrolignosum). Der Holzeſſig zeigt bedeutende antiſeptiſche Kräfte auf todte thier ſche Stoffe, und man hat hieraus mit Necht auf Ähnliche Wirkungen am lebenden Körper geſchloſſen. Man benüßt den Holz: eſſig ſowohl äußerlich als innerlich, und zwar vorzugsweife bet trockenem und feuch— tem Brande, bei fauligen, jaucigen und fchlaffen Geſchwüren, befonders aber gegen den Waſſerkrebs der Kinder. Man legt Charpie mit Holzeifig geräntt auf die zevftörten und Franken Stellen, und gibt gegen den Wafferkrebs innerlich täglich einige Male je 10—15 Tropfen. Ferner wird die Holzſäure auf Krebsgeſchwüre, chro⸗ niſche Fußgeſchwuͤre gebracht, indem man fie entweder mit einem Pinſel beſtreicht vder mit einer Salbe zu Z3j zu 3j. Gegen die Magenerweihung und die Put“ rescens des Uterus wurde die Holzſäure auch angewendet, Einem Erwachſenen gibt man im Tag Bj—3P in Zvj Vehikel. — Saflor (Carthamus), Gattung der Familie Vereinblüthler; vielblüthige Blüthen⸗ löpfe, dachziegelige Hüllblätter; borſtig-deckblätteriges Blüthenlager; vöhrige, õſpaltige Blumenkrone; verkehrt-eirunde, kahle Schließfrüchte. — Arten: Färber-S. (O. tinc- torius), kahler, äſtiger, —8 Fuß hoher Stengel; kahle Blätter mit kleinen, dornigen Sägezähnen; ſchön ſafrangelbe, ſpäter dunkelſafranrothe Blumenkrone; Aſeitige und drip- pige Schließfrüchte, in Oftindien, Aegypten, dem Dvient, hin umd wieder in Europa kultivirt; einjährig; blüht im Juli und Auguſt. Die bittern öligen Früchte (Sem. Car- thami) dienen als PBurgirmittel, bei Gelbjucht, Waſſerſucht, Verſchlei— mung der Nefpirationsorgane Im Oftindien wird der ©. wegen des Oels der Früchte angebaut, und wird dafjelbe werzüglich gegen Nheumatismen und Lä h- mungen gebraucht. Die getroefneten Blumen bilden das bekaunte Zarbematerial Sa— flor (Flores Carth.), und enthalten in großer Menge einen ertrativftoffartigen Farbe: Hoff. Das Saflorgelb, welches durch Waſſer ausziehbar it, und in geringerer Menge einen rothen, Harzartigen, in Alkalien, wie Eohlenfauren Natvon, löslichen Färbeſtoff, das Saflorroth enthält, welches ſehr gefuchtift. Dasselbe gibt dag fogenannte ſpaniſche Roth und die feinste roihe Schminke. Der perſiſche ©. ift der befte, dann kommt der Spanifche und alerandrinifche; von geringerem Werthe iſt der philippi— nifche, amerifanifche, fFranzöfifche, ungarifche wu deutſche © — Sap ran wird häufig mit ven Blumen des Saflors verfäljcht, weicht man aber eine jo ver: fälſchte Waare in Waffer ein, jo laſſen fich die dinmen, langährigen, Dipaltigen Blumen des Saflors Leicht erkennen (ſ. folgenden Artikel.) , Safran (Crocus), Gattung der Jamilie Nohrkolbengewächie; zwitterig; blumen— fronartige, trichterförmige Geſchlechtshülle; ſehr lange Röhre; Gtheiligen, glocenfürmigen Saum; 3 Staubgefäße; pfeilförmigen Staubbeutel; unterſtändigen Fruchtknoten an der Spibe des Zwiebelknollens; fadenfürmiger Griffel; Zſchalſtückige, Zfaͤcherige, mehrſamige Kapfel. — Arten: Achter ©. (C. sativus), orientaliſches Zwiebelgewächs, welches auch auf den ſüdeuropäiſchen Alpen verwildert angetroffen wird. Nundliche Zwiebel wie bei der Herbftzeitlofe; im Det. erfcheint auf einem kurzen, hohlen Schaft eine lilienför— mige Blume von dev Größe einer Tulpe, welche roth und innen mit dunkelvioletten Streifen gezeichnet ift. Nach denſelben erjcheinen die grasartigen Blätter, welche erit um Frühjahr abfterben. Wird im Orient, Spanien, Frankreich, Italien, Deutfchland ıc. als zahmer ©. in eigenen Gärten angebaut, indem ev überall da wächst, wo der Wein gedeiht. Ein kräftiger Jandiger Boden mit alter Düngung jagt ihm am beten zu. An— fangs Auguft legt man die Zwiebeln in 3—4 Zoll weiten Reihen 1%, Zoll tief ein. Der köſtlichſte Theil ift dev weibliche Geſchlechtstheil, der Staubweg, Griffel, der oben im drei faferige, rothgelbe, Ttarkriechende Narben endigt, weshalb mar die Blumen bald nach dem Aufblühen in ven Morgenftunden pflückt, in Säckchen nach Haufe trägt, 506 Safranpfirfich — Sago. auf einer großen Tafel ausbreitet, die Narben ſachte abnimmt, in eigenen Oefen 24 Stunden lang trocknet amd dann als Safran verkauft. 5 Pfund frischer Samen geben 3 Pfund getrockneten. Die Zwiebeln vermehren fi, daher wird die Ernte Im nächiten Jahr reichlicher; ebenjo im Sten Jahre. Im Aten Jahre werden die ‚ Zwiebehr um Johannis ausgehoben, von der jungen Brut befreit, auf einem luftigen Boden getrocknet und danı wieder auzgepflanzt. Die befte Sorte ift dunkelroth, faſt glänzend, biegfam, fühlt ſich etwas fettig an, läßt fich ſchwer pulverifiven, hat einen ſtarken gewürz · haften Geruch, bitterlichen Geſchmack und iſt ſehr leicht, färbt beim Keiben zwiſchen den Fingern dunkelroth und macht in geringer Do— ſis viel Waſſer goldgelb. Sowie er feucht und Elebrig it, zwijchen den Fingern nicht abfärbt, Schwachen Geruch und Geſchmack bat, hellgelbe Faſern zeigt, fo it er fchlecht oder verfälſcht, z. B. mut Saflor, Ringelblumen, fehr zarten Faſern von geväuchertem Rind— fleifch ac. Der Geruch wird mit dem Alter jchwächer, daher be⸗ wahrt man ihn in Blaſen, welche in gläſerne oder zinnerne, wohl— verschloffene Gefäße kommen. Er gibt Speifen und Backwerken eine ; ichöne gelbe Farbe, dient zum Färben der Seide und zum Malen. Safran. Das durch Deftilfation gewonnene, goldgelbe, ätheriiche Oel riecht jehr ftarf, finkt im Waffer unter, und wird in verjchiedenen Krankheiten als auflöfen: des, ſchmerz- und Erampfftillendeg Mittel gebraucht. Jedoch muß man mit der Anwendung vorfichtig fein, da er betäubende Eigenjchaften befigt, in größern Gaben Yeicht gefährlich wird, heftiges Kopfweh, Schwindel, Schlafſucht ꝛc. erregt. Er findet in— nerlich Anwendung gegen Nafenbluten, Bluthuften, Mutterblutflüffe, zur Herjtellung der weiblichen Periode Schwangere müffen ihn fehr vorfichtig gebrauchen, jonft kann eine Fehlgeburt entjtehen. In Krampfr und Keuchhuften it er gleichfalls wirffam. Man gibt zweckmäßig die Tinctur, d. h. einen Anfaß von 1 Quent ©. mit 1 Loth Weingeift, —4—6 Tropfen auf ein Mal, nöthigenfals 1—2 Mal wiederholt. Das Bulver zu 1 Gran wird mit Anispulver gegeben; man gibt davon binnen 24 Stunden 3—4—5; oder man mischt I5—6 Gran unter Aniswaffer und nimmt davon theelöffelweis. Aeußerlich wirkt er erweichend, ſchmerzſtil— lend, die Eiterung befördernd, ferner ift ev gut bei Berhärtungen, Ent— zündung der Brüfte, Hoden, bei Nagelgejhwüren, Fingerwurn, Ges lenfanjfhwellungen; Augenliderframpf. Er wird angewendet mit Wafler, Milch oder Wein zu Umfchlägen und in Bähungen; als Salbe mit Schweinejchmalz; als Pilafter mit Wachs, Galbanum und etwas Unjchlitt. Bei böfen Fingern madt man eine Salbe aus ©., Baumöl und Eiweiß. — Der Safran befigt erregende, die Gefäßthätigkeit erhöhende und Erampfftillende Wirkung, Er wirft in Heinen Gaben als angenehmes Gewürz auf den Magen und Darmfanal, treibt Schweiß und befördert die Menstruation. Im größern Gaben wirkt er erjchlaffend und bes täubend. Er wird hauptfächlich in der Hpfterie und Hypochondrie, bei Bläh— krämpfen und krampfhaften Gatarrhen, bei Berftopfung und Verhaltung ver Menftruation und Lochien und als Wehen befürderndes Meittel angewendet. Die Dofis in Pulverform ift 6-20 gr. einigemal des Tags; cin Aufguß Hj—ij. Die Tinetura Croci wird zu 10—30 Tropfen, das Extractum zu 10—30 gr. einige Mal des Tag gegeben. Der Safran findet fich in mehreren Pflajtern vor, und wird bisweilen auch den Cataplasmen beigefügt. — Arühliungs=-©. (C. vernus), kommt groß- und Eeinblüthig vor und wird häufig in Gärten als Zievpflanze gezogen; ebenfo der gelbe ©. (C. Iuteus), beide blühen im März und April und find ausdauernd; wild im Orient. Safranpfirfid, eine mittelgroße Pfirfichart mit gelbem Fleiſch; veift im Aug. und ift für Spaltere geeignet. Sagapenum, da3 Gummiharz des perfiichen Stedenfrauntes; ſ. u. Stefenfrant. Sago, Sagopalme (Sagus), Gattung der Familie Palmen; einhäuſige Blüthen in denjelben äſtiger Vlüthenſtrauß, bildet mit den Neftchen Aehren; napfförmige Ded- blättchen; bei den männlichen Blüthen ift der Kelch dreizähnig, Blumenfrone Stheilig, 6-12 Staubgefäße; Anfat zu einem Fruchtknoten fehlt; die weiblichen Blüthen Salap — Salben. 507 Haben ebenfall3 einen Zzähnigen Kelch, glockenförmige, Sipaltige Blumenfrone; aus den verfümmerten Staubbeuteln entftcht eine Erugförmige, 6zähnige Beikrone; Sfächeriger Fruchtfuoten mit 3 pfriemenförmigen Narben; trockene, Ijamige Beere mit rückwärts— henden Schuppen. — Arten: Mehlreiche ©. (S. farinifera), Strunf glatt; Blatt * mit einzelnen langen Dornen; gefiederte 15—20 Fuß lange Blätter; ſehr veräſtelter Blüthenſtrauß; verkchrt-eirunde, ftachelfpisige Frucht mit glänzenden, hellgelben, dach: ziegeligen Schuppen. Wächst auf den Infeln des indischen Meeres, namentlich auf den Molukten. Gibt Sage in reichlicher Menge; außerdem erhält man jolhen von ber Laptapalme, der Zuderpalme und dem oftindiihen Palmenfarrn. — Sago ift jehr nährend, Leicht verdaulich, paßt daher befonders in Krankheiten, wo andere Mittel nicht ertragen werden, zumal in Durchfällen. Schwach geröftet ift er jehr wirkſam gegen Hartnädige Durchfälle, Nuhren ei Er ift jo nahrhaft, daß 2300 Pfund Mehl einen Menfchen das ganze Jahr nähren. Nach erſchöpfenden Krankheiten erhält man das bejte Gericht, wenn man Zij mit 2 Pfund Waffer, Milch oder Fleiſchbrühe ſtark einkocht. Siche au Lapiapalme. Salap, |. v. a. Ragwurz (ſ. d.) Salat, ſ. v. a. Lattid. Salbey (Salvia), Gattung der Familie Lippenblümler; 2lippiger Kelch; ganze oder Zzähnige Oberlippe, Afpaltige Unterlippe 5. rachenförmige Blumenkrone mit ganzer oder ausgerandeter Oberlippe, Apaltiger Unterlippe; 2 Staubgefäße, oft noch weitere verfünts merte; die Schliegfrüchte haben einen Kleinen, grundjtändigen Sruchtnabel. — Arten: Gebräuchliche ©. (8. officinalis), immergrünnes Gewächs, welches einen 1—2 Fuß hohen, breiten Busch bildet und in ſehr vielen Gärten Deutſchlands angetroffen wird, Stammt aus dem füdlichen Europa und hat lanzetförmige, eirunde, weiche, etwas wollige Blätter, die gerade nicht angenchm riechen umd eine weiß-grünliche Farbe haben. Im Juli ericheinen die blauen oder weißen Blumen in Wirteln, deren jeder wenigſtens aus 6 Blumen befteht. Die friichen Blätter find noch ftärker fäulnißwidrig, als Chinarinde, und werden fie gegen anſteckende, gihtifhe und rheumatifche Krankheiten, bei Lähmungen, Wundgefhwiren ꝛc. gebraucht. Namentlich it ein Abjud da- von ſehr aut bei Erfchlaffung des Zahnfleifches, wenn man jich öfters damit aurgeli. Zum Gebrauche jammelt man das Kraut im Mai mit dein nicht entwickelten Blumen ein. In fetten, fchattigem Boden wird die Pflanze nach allen Theilen viel größer, aber auch viel gehaltlofer. In recht fonniger Lage und mageren, jteinigem Boden wird fie am Fräftigften. Innerlich gibt man fie gegen Schweiße der Schwindfühtigen oderaud, wenn fie vonandern erſchöpfenden Krank: beiten hberrübren, fowie gegen fchleimige, auf Schwäche beruhende Durhfälle und leihte Ruhren. In den erjten Fällen ift der Thee von 1—2 Quent auf mehrere Taflen pafjend; bei Schweißen der Schwindſüchtigen jeßt man auf den Tag gern 15—20 Tropfen Haller’3 Sauer bei. Bei Durchfällen und Ruhren kann man das Pulver, 3—4 Gran auf ein Mal, unter Anis und Saleppulver geben. — Aeußerlich dient ©. gegen aufgelodertces, leicht blutendes Zahnfleiſch. Ein Waſch- und Badwaffer von ©. ift gut gegen Shwanmige, reizlofe, faulige Geſchwüre; aß Gurgelwafier bei angejhwollenen Mandeln, Zäpf ben, aufgelodferten Schleimhäunten im Munde und Nahen Zum Gur: gelwaffer fest man gewöhnlich etwas Eſſig und Honig bei. Bei blutendem, ſtin— fendem Zahnfleijch wirfen die frifchen Blätter, mit denen man dasjelbe veibt, fräftigend und zufammenziehenud. — In der Gerberei kann man die ©. ganz gut gebrauchen, fowie eine andere Art, die Wiefen-©, (S. pratensis), die herzförmige, längliche, vunzliche Blätter und blaue oder bläulich-röthliche Blumen bat, und auf vielen Wieſen bei uns wild wächgt. Die ganze Pflanze ift Eleberig und riecht ſtark unangenehm, wird nur von Schafen, Ziegen und Kaninchen gefreffen, und dürfte ausgerottet werden, da fie andere, beſſere Pflanzen verdrängt. Ihut man fie unter das Bier, fo theilt jie demjelben beraufchende Kraft mit; dem Weine aber gibt fie einen Muskatellergeſchmack. Man kann mit ihr dauerbaft Schwarzbraun färben. — Die letztern Eigenjhaften hat auch die Muskateller-S. (S. sclarea), ſowie jene die Heilkräfte dieſer. 2—3 Fuß hoher, Erautiger, zottiger Stengel; eirunde, doppelt geferbte, etwas filzige Blätter; 6blü- thiger Wirtel; Mäufiche Blume, Wächst auf grafigen Hügeln, an Wegen, in Heden 1 508 Salep — SammtbInme. und Gebüfchen des ſüdlichen Europa’3 und im Orient; Zährig; blüht im Juni und Juli. Riecht gerieben jehr ſtark und betäubend, ſchmeckt balfamifch-bitter, Die Blätter (Herba Sclareae) jind gut gegen Krämpfe und andere Nervenleiden, bei Blennor: rhöen, Menoftalien ꝛc. — Ungariſche ©. (8. Aethiopis), wächst im ſüdlichen Europa, Ungarn, Defterreich, und dient gegen Bruftfrankheiten, Hüftweh u — Schopfige ©. (8. horminum), der mit Waffer aus den Früchten gewonnene Schleim it gut gegen Augenentzündungen, umd wenn etwas in das Auge gekommen ift. — Leierförmige ©. (8. Iyrata), in Amerika gebraucht man den Saft zum Bertreiben der Warzen — Kleberiger ©. (8. glutinosa), Frautiger, drüfigszottiger, Elcberiger Stengel; herzipießförmige, flaumhaarige, grobgefägte Blätter; 6blüthiger Wirtel; ſchwefel— gelbe und braungetüpfelte Blumen. Wächst an fchattigen Stellen der Gebirge des ſüd— lichen Europas und Deutſchlands; dauert aus und blüht im Juni und Juli. — Wird wie die Muskateller-S. gebraucht, und ift auch gut gegen Bruftfrankheiten und den Stein. — Apfeltragender © (S. pomifera), dient in der Türkei und auf Candia wie bei uns der gebräuchliche Salbei. Trägt an den Zweigen und Blättern von Inſektenſtichen runde, zollgroße, graue, flaumhaarige, fleischige Auswüchfe, welche ange: nehm gewürzhaft ſchmecken. — Goldfarbiger ©. (S. aurea), riecht und fehmeeft wie Rosmarin, und wird am Kap vorzüglich als Wundmittel gebraucht. — Weftindifcher ©. (S. oceidentalis), dient in Weftindien wie bei uns der gebräuchliche S. — Ganz: randiger ©. (8. integrifolia), ein Deevet ift vorzüglih gegen Plaureſien. — Schönblühender ©. (S. leonuroides), in Peru werden die Blätter gegen Zahn: Ihmerzen gekauft, und eine Abkochung davon iſt vorzüglich gegen Erfchlaffung der Nerven. — Benghaliihe Meriandra (8. bengalensis; Meriandra beng.), riecht noch ſtärker al3 ver gebräuchliche S., ſchmeckt durchdringend kampherartig, und wird in Oftindien als gFewürzhaftes, belebendes und erhißendes Mittel gebraucht. Salep, |. v. a. Nagwur;. Snlomansiiegelwurz (Radix Sigilli Salomonis), der Wurzelſtock von der gebräud)- lihen Siegelblunte. Salpigloſſis (Salpiglossis), Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe; dfpul- tiger, 9 gleichzipfeliger Kelch; trichterförmige Blumenkrone mit Sipaltigem Saum und abftehenden ausgerandeten oder Apaltigen Zipfel; 4 mächtige Staubgefäße; 2fächerige Staubbeutel; trompetenförmige Griffel mit £opfiger Narbe; eirunde, Lederige, oben Apal— tige Kapfel. — Arten: Strohfarbige ©. (8. straminea), kleberigdrüſenhagrig; wechfeljtändige, vorn fieverjpaltige Blätter; große, gelbe, oder gelbe und purpurvioletge- aderte Blume, an der Spise mit weißlich-röthlichen Kappen, Wächst in Chili. — Dort wird auch die ziegeldahartige Fabiana (Fabiana imbricata),, welche bitter ſchmeckt, harzig richt, gegen Krankheiten der Schafe und Ziegen gebraugt. Saljendoru, in mehreren Gegenden von Deutfchland |.v.a. gemeiner Sauerdorn. Salve, in Sachſen ſ. v. a. Salbei. Salvi, in Medlenburg |. v. a. Salbei. Salwei, im ganzen ſüdlichen Deutfchland und dev Schweiz ſ. v. a. Salbei. Salzkräut, ſ. v. a. Glasſchmalz. Enmmtblume (Tagetes), Gattung dev Familie Vereinblüthler; blätterige, glocken— oder walzenförmige Hülldecke; weibliche Nandblüthen; Klippige Blumenkrone; zwitterige Scheibenblüthen; Eleinwabiger Hauptfruchtboden; vierſeitige Schließfrüchte; Afache Frucht— krone; im der Fruchthülle geſtielter Samen; 4jährige, meiſt widrigriechende Kräuter, — Arten: Ausgebreitete S., Studentennelke (T. patula), bei uns gewöhnliche Gartenpflanze, welche aus Mexiko ſtammt, einen 2-3 Fuß hohen, ausgebreiteten, viel— äftigen Busch mit Leichtzevbrechlichen Zweigen bildet und gefiederte Blätter hat. Die Ihönen, nicht angenehm viechenden Blumen bilden eine niedliche Scheibe deren goldgelbe Strahlen ein wenig zurückgeſchlagen und mit einer braunvothen Sammtfarbe überzogen find. Es gibt eine Spielart mit gefüllten Blumen. Sie wird durch Samen fortges pflanzt, welchen man im April ausſäet. Die ©. ift nicht allein eine wahre Zierde unfera Gärten, jondern ein Abſud der vom Kelch gezopften Blumenblättchen Liefert auch mit einem Zuſatz von Küchenfalz cine fchöne citrongelbe Farbe. Durch Beimifchung des Alauns werden in Rußland Seite und Wolle gelb gefärbt. Blüht von Juli bis Okt., und wirkt ftimulivend, Harn und ſchweißtreibend, die Menftruation Sammtnelfe — Sandbüchſenbanm. 509 befördernd, in größern Gaben brechenerregend; wird auch gegen Wechſel— fieber, Stockungen im Unterleibe ꝛc. gebraucht. — Aufrechte ©., große Studentenblume (T. erecta), iſt größer, hat aber nur einfärbige Blumen. Wird das Kraut äußerlich aufgelegt, jo wirkt es zertheilend und auflöfend. Sammtnelfe, ..v. a. Sammtblume. Sammtröschen, ſ. v. a. Nade. Sammtweizen, vother, eine Abart des gemeinen vothen Weizens, ohne Granne, lockere, bräunliche, jammtartige Aehre; vöthlicher Halm. Gehört zu den geringsten Ge: treidearten , wintert leicht aus, und bejtsct jich nicht. — Der weiße Sammt=- oder böhmiſche Weizen hat eine lockere, grannenloſe, weise, ſammtartige Achre, weißen Halm, Liefert zum Flechtwerk geeignetes Stroh, einen veichen Körnerertrag und verdieni alle Empfehlung. Samyda (Samyda), Gattung der Familie Orieangewäcdfe; A0ftreifiger, innen gefärbter, Dipaltiger Kelch mit ungleichem Saum; blumenlos; 10—18 fruchtbare Staub- gefäße; die Staubfäden bilpen einen 10—A1Szähnigen Krug, auf deſſen Zähnen ich die Staubbeutel befinden; Afacher Griffel; lederige, 4—d Ichalitücige Kapjel. — Arten: Gejägte ©. (S. serrulata), Strauch oder Baum mit eiförmigen, länglichen, oben etwas flaumigen, unten filzigen, netzig-nervigen Blättern, weise, blattwinkeljtändige Blü— then; 12 Staubgefäße. Wächst in Weftindien. — Hieher gehören auch: Casearia ana- vinga, in Djtindien dienen die Blätter zu Bädern gegen arthritifche Xeiden; das Fruchtmark wirkt als ſtark ſchweißtreibend und den Darmfanal eröff: nend in vielen Krankheiten jehr heilſam. — C. esculenta die bittere Wurzel ift in Circars ein gutes Purgirmittel, die Blätter eine Speife, und das ſcharlachrothe Frucht- mark ein geſchätzter Färbeſtoff. — C. ulmifolia , in Brafilien find die Blätter al3 Wund— mittel und der Saft daraus gegen Schlangenbifje gefchätst. — C. lingua, eine Blätterabfochung dient in Brafitien gegen entzündete Kranfheiten und bösartige Ficher. Sandarad, Sandarak (Gummi sandarac), harziges Gummi, welches vorzüglich von dem Sandaralbaum gewonnen wird. — Das Wahholderharz (. u. Wahholder) ift auch unter dem Namen deutſcher ©. befannt. Sandarafbaum (Callitris), Gattung der Familie Zapfenbäumez Ahäufig; die männlihen Blüthen bilvenganz kleine Kätzchen, welche am untern Rande des Deck— blättchens 5—D5 Afücherige Staubb utel habenz die weiblichen Blüthen bilden fleine Kätzchen mit 4 - 6 2fach gereihten, ſchuppenförmigen Sruchthaltern. Unten an jeden Sruchthalter ſtehen 3 und mehr Blüthen, jede aus einem Fruchtknoten bejtehend. Die Aapfen jpringen wie mit 4—6 Schaljtücen auf. — Arten: Bierflappiger ©, Gegliederter Lebensbaum (©. quadrivalvis; Thuja articulata), 15-20 Fuß hoher, jtrauchartiger Baum mit ſparrig abjtchenden Heften, jehr Eleinen Blättern, welche am obern Ende eines jeden Gliederſtücks Azählig ſind; jedes Deckblättchen dev männlichen Kätchen hat 4 Staubbeutel. Blüht auf Hügeln und Bergen de3 nördlichen Afrikas im April und Mai Das gelblichweiße, zevveibliche, gejchmaclofe Harz, welches der Stamm ausjchwißt, iſt als Sandarak befannt, und kommt meist in Länglichen, trockenen, faft durchfichtigen, augen etwas beſtäubten Stücken vor, ift in Weingeift unvolljtändig, in Ter- pentinöl votlſtändig löslich, und verbreitet erwärmt oder auf Kohlen gejtreut einen au— genehmen Geruch. Er wird häufig zu Laden, Firniſſen 20. benützt, und kommt in feinen Wirkungen mit dent Majtir überein, Sandbeere, |. v. a. Steinbeere, 4 Sandbelle, j. v. a. Pyramidenpappel. Sandbüchſenbaum (Hura), Gattung der Familie Rautengewächſe; Ihäufig; männ— liche Blüthen in fäschenartigen Aehren; Frugförmiger Kelch; Blume fehlt. Die weiblihen Blüthen find einzeln; Frugfdrmiger Kelch; zulegt Stheiligen , zerreigen- den Fruchtknoten mit 12—1S Fächern; Dlume fehlt; langer, mach oben trichterförniger Griffel; Ihildformige, große Narbe mit 12—A8ftrahligen Lappen; holzige Spaltfrucht. — Arten: Gemeiner ©, Hurnbaum.(H. erepitans), hoher Baum mit herz jürmigen, geaderten Blättern; wächst in Mexiko und Weltindien. Die bis zur völligen Reife des Samens hängende Frucht zevplaßt mit einem ftarfen, piſtolenſchußartigen Knall, wobei der Same weit fortgejchleudert wird. Die Frucht gleicht einer Streufanobüchfe, und kann zu dieſem Zwecke gebraucht werden, wen man fie vor dem Auffpringen auf- 510 Sanddorn — Santelbaum. fchneidet und den Santen herausnimmt. Der unreife Samen purgirt fark, wie Krähenaugen. Der fcharfe Milchfaft macht im Auge ftarfe Entzündung, kann foyar Er- bindung erregen, und gibt auch Kautſchuk. Die mit Del infumdirten Blätter find gut gegen rheumatiſche Schmerzen, wenn man fie auf die leidenden Stellen legt. Sanddorn (Hippophae), Gattung ver Familie Proteengewächſez häufig; männ— liche Blüthen mit tiefs2theiliger Geſchlechtshüllez 4 Staubgefäße mit ſehr kurzen Staubfäden und aufrechten Staubbeuteln; weibliche Blüthen mit vöhrenfürmiger, oben 2fpaltiger Gefchlechtshülle ; 1 Staubwegz; Letiger Fruchtknoten; fteinfruchtartige Hüll— frucht, welche aus ver Gefchlechtshülle entjteht, und eine harte, nußartige, 1ſamige Schließ- frucht enthält. Die Blüthen bilden Eleine, jchopfige Achren. — Arten: Gemeiner ©, Haftdorn (MH. rhamnoides), 4—16 Fuß hoher, baumartiger, Aftiger Strauch mit dornfpisigen Aeſten; genäherte, 119—2'/, Zoll langen, oben graugrünen, unten weiß- Ichälferigen Blättern ; ovale, erbjengroße, goldgelbe oder orangenfarbige Hülffrucht. Wächst an Flüſſen und Meeren in ganz Europa und im nördlichen Aſien; blüht im April und Mai. Die jehr ſauren Früchte find eßbar. Statt des gewöhnlichen Holztranks dient eine Abkochung der jungen Aeſte, Blätter und Blüthen gegen rheumatiſche und 36 Leiden, Hautkrankheiten ꝛc. Sandelholz, ſ. v. a. Santelholz. Sandhaargras (Elymus arenarius), eine Getreideart, welche in Island Mehl und Brod liefert und in Küftenländern zum Befeftigen des loſen Sandes dient. Sandolive, (Dodonaea Thunbergiana) cine Roßkaſtanienart; wird am Kap als ges lindes Burgirmittel und auch gegen Fieber benüßt. Sandriedgras, S. dv. a. Sandjegge, ſ. u. Segge. Sanifel (Sanicula), Gattung der Familie Doldengewächſe; dzähniger Kelchrand; aufrechte Blumenblätter; faſt Fugelige Spaltfrucht mit hackigen Stacheln bejeßt; wenig ftrahlende Dolden; gemischte, weise oder vöthliche Blüthen, — Arten: Gemeiner ©, (S. europaea; S. officinalis), Schirmpflanze in faft allen gebirgigen, ſchattigen Wäldern von Europa, welche zu den Sommergewächſen gehört, eine holzige, Schwarze Wurzel hat, auf welcher ich auf langen Stielen 2 Zul lange, 3 Zoll breite, rundliche, glatte, glän- zendgrime Blätter erheben, zwilchen denen fich ein 2 Fuß hoher, oben Zfach getheilter Stengel mit weißen Doldenblumen befindet, Die Blätter ſchmecken zuſammenziehend, etwas falzig, und dienen bei Wunden, innerlich und äußerlichen Sehwü. ren. Unter Gurgelwaffer leiften fie gute Dienfte, und kommen auch unter den ſogen. Schweizerthee Sie find ferner geeignet zur Zertheilung und Aufjangung von innern Blutertravafaten. — Maryland’ihe M. (S. marylandica), wächst im Süden der vereinigten Staaten, hat eine peterfilienartige Wurzel, welche dort Ihwarze Schlangenwurzel heißt und gegen verſchiedene Krankheiten gerühmt wird. Die Zafern geben ein Haarfeil bet Gefchwuliten der Pferde, Sautelbaum (Santalum), Gattung der Familie Santelgewächſe; zwitterig ; urnenförmige, Afpaltige Geſchlechtshülle; bis über die Mitte nit dem Fruchtinoten verwachjene Röhre; abfallender Saum; 4 Staub: gefäße, Griffel mit 3 oder Aappiger Narbe; beerenartige, 1ſamige Stein: frucht. — Arten: Weißer ©. (S. album), ziemlich hoher und dicker Baum, der hauptſächlich in Oftindien und auf Malabar wächst, unſerem Wallnußbaum gleicht, dünne Aeſte, Keine ſchmale Blätter und dunkelblaue, Yorbeerartige Früchte Hat. Die Rinde iſt aſchgrau, Das Holz jehwer, wohlriechend; das Aufere oder jüngere Holz ſieht weiß, das innere gelb, ebenjo das Holz der Wurzel und Aeſte. Das gelbe Holz ſchmeckt bitterlich und riecht rofenartig, und hat frisch giftige, wenigſtens betäubende Eigen- Ichaften, wesha.b man den Baum vorfichtig fällen muß. Die Holländer und Engländer bringen das Santelholz in großen Klößen und Schei- tern nach Europa, wo es zu Tiſchen und andern feinen Arbeiten verwendet wird. Das gelbe, theure Holz dient zu Knöpfen, Dojen, Nojenfränzen 20. Das Pulver davon fommt zu wohlriechenden Seifen, Pomaden. Durch Deftillation im Waffer erhält man daraus ein gelbliches, nach Ambra riechendes Del. In China werden die Särge der Borneh- men daraus gefertigt. Man erhält eine Farbe für Hausgeräthe u. dal., wenn man das Holz zu Pulver ſtoßt und mit Waſſer vermifcht. Es wirft als aͤtheriſch-ANies Sapanholz — Saſſafrasbanm. 511 Heılmittel belebend auf das Gefäßſyſtem, auf die Verdauungswerk— zeuge und Schleimhäute; wird bei uns vorzüglich nur al3 Näuchermittel benützt. — Myrtenblätteriger ©. (S. myrtifolium), meiſt ftrauchartig, lanzettig, unten ſchwach feegrüne Blätter; end- und blattwinfelftändige Trauben mit purpurrothen Blü— then. Auf Java, in Eoromandel; faft geruchlos; kommt als weißes Santelholz im Handel vor. — Das rothe Santelholz rührt von dem Brafilienholze und Slügelfvuhtbaum her. Sapanholz, ſ. v. a. Brafilienholz. Sapindusthränen, da3 aus den Zweigfpigen der orientalifchen Fichte tropfende, feine, klare Harz. Sapium, v. a. Süllingia (ſ. d.) Sappanholz, |. dv. a. Brajilienholz. Sararenenkorn, . v. a. Buchweizen. Sargojja, ſ. v. a. Tang. — Gemeiner ©. (Sargassum vulgare), im ſüdlichen Meer; die obern Sprofjen find eßbar. Dient gegen Haärnbeſchwerden, Stein um Gries’; auch wird Jodine daraus gewomen. — Beerentragende ©, (S. baci- ferum), frei jhwimmend im Ocean, wo er meilenweite, ſchwimmende Wieſen bildet amd oft den Lauf der Schiffe hemmt. Die jungen Sprofjen jind eßbar und dienen gegen den Kropf. In Wafjer eingeweicht und gekocht Teiften fie gute Hilfe bei Dyszurie und Strangurie. Saribupalme (Livistona), Gattung der Familie Palmen; zwitterige Blüthen: Z3ſpal— tiger Kelch ; Stheilige Blumenkrone; 6 Staubgefäße; herzförmigsfänglicher Staubbeutel; 3 Fruchtknoten; pfriemenförmigen Griffel mit einfacher Narbe; 1ſamige Beere; hornige Kernmaffe. — Arten: Nundblätterige ©. (L. rotundifolia), 5O—80 Fuß hober Strunk, ſchwarzbraun und glatt; die, 6 Fuß lange Blattjtiele; ſchildförmige 5—5 Fuß Durchmefjer haltende, Fächerförmige Blätter; über 3 Fuß lange Blüthenfträuße; flinten- fugelgroße Beeren, zuerjt gelb, dann ſchwarzbläulich, mehlig-fleiſchig; bildet auf den Molukken und in Cochinchina ganze Wälder, blüht jährlich, hat ehr hartes, polirbares Holz. Die Blätter dienen zu Sonnenjchirmen, Fächern, zum Einwickeln 20. Die jungen Triebe werden als Palmkohl gegeffen, und das Mark de3 Stammes gibt Sage. Sarfjaparille, j. u. Smilar. Safjafrasbaum (Sassafras), Gattung der Familie Lorbeergewädhfe; 2 oder Shäufige, 6 oder Dtheilige, häutige Geſchlechtshülle; die männlihen Blüthen haben I fruchtbare Staubgefäfle, 3 Staubfäden, Afücherigen Staubbeutel; die weibliden Blüthen haben I—6 unfruchtbare Staubgefäße, 1 Fruchtknoten; pfriemenförmigen Griffel; faſt jcheibenförmige Narbe; 41ſamige Beere. Amerikanische und oftindische Bäume mit frühen gelben Blüthen. — Arten: Gebräudlicher ©. (8. officinalis; Laurus Sassafras), nüßlicher, nordamerifanischer Baum, welcher S-30 Fuß hoch wird. Der gerade Stanım ift 1 Fuß dich, die Ninde dunkelbraun und ſchwammig, das Holz braun: röthlich, leicht und weich; die geftielten Blätter meiſt Zlappig, 4 Zoll lang und 3 Zoll breit; an den Zweigenden erjcheinen im April die Kleinen, gefblichen Blüthen und hin- terlaffen dunkelbraune, anfangs faftige, dann vertrocknende, von den Vögeln gefuchte Bee- ven. Wurzel, Holz, Rinde, Blätter und Blüthen haben einen jehr ftarken, angenehmen, fenchelartigen Geruch und gewürzhaften Gefchmad. Ein Aufguß auf die gewürzhaften Blüthen it magenjtärfend, blutreinigend, frampfitillend und ſchweiß— treibend. Die etwas gewürzhaften, ſehr jchleimigen Blüthen werden zu Suppen für Schwindfüchtige benützt. Ninde und Holz werden al3 Safjafrasrinde und Saſſafras- oder Fenchelholz gebraucht; erjtere ift dic, runzelig und ſchwammig, grünlich-braumroth, innen voftbraun. Bein Holz ift da3 von der Wurzel dunkler und fräftiger, und kommt in großen, dicken, äftigen, guobfaferigen, knolligen, Stüden zu ung, 65 riecht ftarf und angenehm fenchelartig, ſchmeckt Scharf und fühlich, enthält viel äthe— riſches Del, wirkt daher ftarf reizend und ftärfend, erhöht die Thätigfeit des ganzen Gefäßſyſtems, der Nieren und der Haut, findet deshalb Anwendung bei vielen Kaherien, Gicht, Hronifhen Nheumatismen und veralteten ſyphilitiſchen Leiden und Hronifchen Metallvergiftungen. Man gibt fie in einer Abfochung zu Z3—jß zu 2 — 3 Schoppen Waffer im Tag. In einem mes tallenen (nur nicht eifernen) Gefäß in Nrin gekocht, kann man damit Wolle dauerhaft 512 Saffaparille — Sauerflee. orangegelb und röthlich färben. Zum Brennen taugt das Holz nicht, wohl aber zum Bauen. Saſſaparille, ſ. u. Smilar. — Saturei (Satureja), Gattung der Familie Lippen— blümler; röhrigsglociger, Dzähniger oder Sipaltiger, 10ftreifiger Kelch; Aippige Blumenfronez davon die obere ausgerandet oder ganz, die untere Sfpaltig; 4 Staubgefäße; getrennte Staubbeutelfächer. — Ars ten: Garten=-&,, Bohnen- oder Pfefferfraut (S. hortensis), befanntes, ftarfriechendes Kraut, wel ches aus dem jüdlichen Europa in unjere Gärten ver— pflanzt wurde, in denen es ſich won jelbit ſehr ſtark vermehrt. Wird faum 1 Fuß hoch, hat einen vieläfti- gen, holzigen Stengel, kleine, ſpitzige, lanzettförmige Blätter und Kleine, blänliche Blumen. Befitt durchaus einen gewürzhaften Geruch und ſcharfen Geſchmack, welch beide fich durch das Trocknen vermehren, west alb man es al3 Gewürz an verjchiedene Speijen, nament— lich zum Kochen und Einmachen der Bohnen verwendet. In der Medizin dient 68 wie der Thymian (f. d.) und gibt durch Deftillation ein jeharfes, ſtarkriechendes, ätheriſches Del, gleichwie e8 auch zum Gelbfärben ges eignet it. — Berg=©. (8. montana), im ſüdlichen Europa auf Bergen, riecht ftarf und angenchm gewürzhaft, ſchmeckt jtechend aromatiſch, Hat die Heilkräfte des Yſſops (j. d.) und wird in der Küche wie die vorige Art benützt. Bunte S. (S. variegata) in Kroatien, Iſtrien und Dalmatien, als Erampfftillendes Mittel gefchäßt. Sanapfel, in mehreren Gegenden von Deutfchland [. dv. a. gemeiner wilder Apfel. Sanauge, ſ. v. a. vierblätterige Einbeere. Saubohne, in vielen Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. gemeine Aderbohne, Samdiftel, ſ. v. a. Diftelfalat. Sanerampfer, |. v. a. Ampfer. Sanerambdfer, rother (Oseille de Guinee rouge), in Amerifa |. v. a. vother Hi- bifch, f. u. Hibijc. . Sanerampfer, weißer (Oseille de Guinee blanche), auf den Antillen |. v. a. ge— fingerter Hibijc. Sauerbaum (Oxydendron), Gattung der Kamilien Heidegewächſe; Dtheiliger, freier Kelch; eirunde, Dzähnige Blumenfrone; 10 Staubgefäßez;' Dfeitigen, dieflichen Grif— fel; 5feitine, Hfächerige und SIſchalſtückige, pyramidale Kapfel; feilftaubartige Samen. — Arten: Nordamerikaniſcher ©. (O. arboreum), —60 Fuß bober, fahler Baum mit ſtielrunden Aeſten, 5—6 Zoll langen Blättern, jung ſehr behaart, dann kahl; end- ſtändige Rispen aus einfeitigen Trauben, urnenförmige, außen flaumhaarige Blumen: frone; wächst in Nordamerika. Die jauren, etwas herben Blätter, wegen denen er auch) Ampferbaum (Sorrel-tree et Sourtree) heißt, werden als antiphlogiftiiches, ven Durft in Fiebern ftillendes Mittel bemüst. Sanerdattelbaum, j. v. a. Tamarinde. Sauerdorn, ſ. v. a. Berberis. | Snuerhonig (Oxymel simplex), eine Auflöfung de3 Honig in Efjig, it ein herrliches temperivendes Mittel und wird als Zuſatz in hitigen Krankheiten angewendet. Sauerflee (Oxalis), Gattung der Familie Sauerkleegewächſe; Dblätteriger oder tief Dtheiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 Staubgefäße; Fruchtinoten mit 5 abgejfonder- ten Eriffeln; pinfelförmigen oder Eopfigen Narben; ovale, Dfantige, Dfächerige Kapfel; fleifchigen Samenmantel, welcher ſich an der Spitze elaſtiſch aufrollt und den Samen ausftopt. — Arten: Gemeiner ©. (O. acetosella), Fleines, niedliches Pflänzchen, das in ganz Europa und auch in Dentſchland in Wäldern au jchattigen, feuchten Orten wächst und zuweilen große Strecfen bedeckt. Treibt ans der Wurzel mehrere einzelne Ichwache und feine Stiele mit 3 gleichgroßen hellgrünen, etwas haarigen, verkehrt-herz— jörmigen Blättchen, welche vor ihrer völligen Entwicklung am Stiele unterwärts zu— Saugſchwamm — Seabiofe. 513 fammengefaltet find. Die im April zwiſchen den Blättchen auf einem etwas längern Sticle hervorfommenden Blumen jehen milchweiß aus, find mit feinen rothen Aederchen durchflochten, und unten gelb gefleckt. Die angenehm ſäuerlich ſchmeckenden Blätter laſſen fich frifch wie Sauerampfer effen; durchs Trocknen verlieren fie die Säure. Aus den Blättern wird Sauerfleejalz gewonnen, mit wel- chem man Leinwand und andere Stoffe von den darin be— findfichen Flecken und Papier von Gejchriebenem und n Dintenfleren reinigen kann. Im der Heilkunde benüßt a NY, man es hauptfächlich als hitzedämpfendes Mittel SEE in Sallenfiebern. Mit Zuder und Gitronenöl gt WIN es ein gutes Limonadepulver. Das Sauerfleejalz Sy wird durch Klären und Einkochen des Saftes gewonnen. — — O. compressa wächſt am Kap und enthält noch mehr AN | ID) Sauerkleeſalz. O. cernua wird am Kap als Gemüfe be- N }\ | nüßt,. — Rofenartiger ©. (O. rosacea), am Grunde \X P zwiebeliger, einfacher Stengel, welcher nebjt den andern Theilen und Kelchen flaumig iſt; Ifingerige, —— Blätter; große, roſenrothe, am Grunde und unten gelbe FT Blumen; wächst am Kap; ausdauernd. — O. repens, au A wächst am Kap, in Brafilien, Eeylon, auf Madagaskar, und wird nebjt andern Arten als kühlendes Mittel bei + bösartigen Fiebern gebraucht. — O. strieta, wird in Weſt⸗ indien wie der gemeine ©. benüßt; ebenjo O. corniculata, welcher überbieß noch harn⸗ treibend wirkt. — O. crassicaulis fommt im warmen Amerifa vor, bat wallnußgroße Knollen, welche bejjer als die beften Kartoffeln find; dad Kraut gibt ein gutes Gemüſe. — In Chili werden die Wurzelfnollen von O. tuberosa gegefjen. — Alle weitern Arten find al3 Gemüfe egbar, und liefern Fühlende Heilmittel in bödartigengiebern, nen ſ. v. a. Badeſchwamm. Saukaſtanie, v. a. Erdnuß. Saumfarrn (Pteris), Gattung der Familie Wedelfarrn; randſtändige, gleichbreite Fruchthäufchen; vom Rande des Laubs ausgehender, einwärtsgebogener Schleier. — Arten: Adler-©. (P. aquilina), tiefgehender, ſchwarzer Wurzelſtock, welcher im Duerdurchichnitte 2 halbe Bogen C)C) zeigt, welche man mit einem doppelten Adler ver: glichen hat; 2—5 Fuß hoch ; doppelt gefieverte, gelbliche Aefte; unter dem umgebogenen Rande bilden die Jrüchte einen Saum; in Waldungen und Berggegenden von ganz Europa; trägt im Aug. und Sept. Früchte. Der Wurzelſtock (Adlerfarrnwurz) üt ſchleimig, bitter und zufammenziehend, und wird in dieſer Hinficht, Seine gegen Würmer gebraucht. Die Ajche des Krauts gibt gutes Glas; wird diefelbe mit Zaugenwafjer vermengt, in Kugeln geformt und getrocfnet, fo hat man eine gute Seife zum Wafchen. Befreit man das junge Laub und den Wurzelftoc durch Aufgiegen und nachheriges Ausdrücken vom Waſſer won der Bitterkeit, jo find dieſe eßbar. Sammelt man die Blätter im Juli, jo dienen fie zum Gerben feinerer Häute. Zum Bearbeiten der Felle zu Corduan wird der Wurzelftock benükt. Saurad), bei Homburg v. d. Höhe und auf dem Hundsrüden ſ. v. a. gemeiner Sauerdorn. Sauſſuree (Saussurea), Gattung der Familie Vereinblüthler; vielblüthige Blü— thenköpfe; dachziegelige Huͤlldeckez borſtiges oder ſpreuig-deckblätteriges Blüthenlager; zwit— terige Blüthen; öſpaltige, röhrige Blumenkronen; kähler Fruchtknoten; häufig doppelte Fruchtkrone. — Arten: Bittere ©. (8. amara), ſteiſer, 3—4 Fuß hoher, äſtiger Steugel; ziemlich kahle, lanzettige Blätter; äſtige, vielblüthige Doldentraube; flaumhaarige Huͤlldecke; purpurröthliche Blumen; im ſchaitigen Wäldern von Sibirien, Dahurien 2c. Dauert aus. Eine Abkochung der bittern, etwas ſalzigen Wurzel dient gegen Syphilis, namentlich gegen ſyphilikiſche Knochenſchmerzen. Savenbaum, ſ. v. a. Sadewachholder. Savoyerkohl, j. v. a. früher Wirfing und großer Wirfing. Scabioſe (Scabiosa), Gattung der Familie Kardengewächjez zwitterige, vielblät— terige, ſternförmige Hülldecke; rauhhaariger Hauptfruchtboden ; — Kelch mit 514 Scammonium — Schachblime. ſchüſſelförmigen Saum; 4 — Sfpaltiger Blumenfrone; 4 Staubgefäße; 1 Griffel; vom Kelchſaum gefrönte und in dem Hülldeckchen eingefchloffene Schließfrucht. — Arten: Ader- ©c. (Se. arvensis; Knautia arv.), eine gemeine Pflanze auf Wieſen, an Aderrainen und andern freien Pläben; hat fiederförmige, eingefchnittene Blätter und blaue, auch vöth- liche Blumen, welche auf einem 1—2YuR hohen, oben Zthei— ligen, borjtigen Stengel fißen und vom Mat bis Auguſt blühen. Die ganze Pflanze jchmeckt bitterlich herbe, und hat vortreffliche Kräfte zur Heilung von Wunden und Ge- ſchwüren; wird mit Honig vermischt innerlich in Bruft- franfheiten mit gutem Erfolge gebraucht. Iſt mit einem Zuſatz von Ulmenrinde vorzüglich gegen den Kopfgrind. Wird von dem Vieh gern gefreffen, und ift auch zum Grün— färben der Wolle geeignet. Kommt auch ganz blätterig und mit ftrablenlofen Blüthen vor. Wirkt ferner biutreinigend und aufldfend, und heißt auch Grind- oder Apojtenfrau — Wald-Sc. (Sc, 'sylvatica), gleicht der vorigen Art, wächst in gebirgigen Wälvern, am Saume derjelben und auf Waldwiefen des mittlern und ſüd— lichen Europas, dauert au, blüht im Juli und Auguft. Kommt auch mit am Grunde fammförmigen Blättern vor. — LRangblätterige ©c. (8. longifolia), fanımtartig- behaarter Stengel; langlanzetlige, ganze Blätter; lila Blü- then; mit 8 borftenfdrmigen Kelchzähnen gefrönte Schließ- frucht; dauert aus, blüht auf Alptrifften im Juni und Juli, — S. suceisa, |, v. a. Abbichkraut. Scammonium, antiochifches, wird au dem Safte von Alpini’® Scamone ge wonnen. | Scammonium, franzöfiiches, dev Milchjaft de Montpellier’fchen Hund 3% würgerg wird eingedickt und wird daun andern purgivenden Stoffen und Spargen des franzöſiſchen Sc. beigefügt; es kommt in kleinen, dicken, harten und dichten, ganz Ihwarzen Kuchen vor; ſ. Winde. Scepterfrant, Läuſe kraut (Pedieularis), Gattung der Familie Qarvenblümler; Hzähniger oder Aippiger Kelch, vachenförmige Blumenfrone, wobei die Oberlippe helm» förmig, die Unterlippe 3ſpaltig iftz 4 mächtige Staubgefäße; Fruchtinoten mit vieletigen Fächern ; endftändige Griffel mit Eopfiger Narbe; Zfächerige Kapfel; Fantiger Samen. — Arten: Sumpf-©. (P, palustris), 1 Fuß hohe Pflanze, welche man bisweilen jehr haufig auf jumpfigen Wieſen antriffi, namentlich im nördlichen Europa; fie hat einen äftigen Stengel, doppelt gefiederte, geferbte, oben vöthlichgrüne, unten getüpfelte Blätter und purpurröthliche, auch weiße Blumen, welche im Mai erfcheinen und einen dichten Blus menſtrauß bilden. Der scharfe, ätzende Saft diefer Pflanze ſchadet dem Bu und ven Schafen, während fie von den Ziegen ohne Nachtheil gefreffen wird. Ein Abjud davon dient Außerlich zur Neinigung der Fifteln und alten Gefhwüre und zur Tödtung des Kopfungeziefers, und wird auch bei zu ftarfer Mens ſtruation gebraudt. Früher glandte man, dag Nindvich befomme von deſſen Genuß Läufe. 2jährig. — Wald-S. (P. sylvatica), wächst auf feuchten Waldwiejen und wird wie die vorige Art gebraucht. — Aechtes-S. (P. sceptrum carolinum), 1—3 Fuß hoher, aftlofer Stengel, oben mit einer Blumenähre; fiederfpaltige Blätter; Izähs niger, kahler Kelch; 1", Zoll lange, kahle, gelbe Blume mit einem blutvothen Anftrich am Rande der Unterlippe; Fugelige Kapjel; ausdauernd; blüht auf Torfmooren und Jumpfigen Wiefen vom Juni bis Aug. Schachblume (Fritillaria), Gattung der Familie Kronlilien; zwitterig; 6blätterige, blumenkronartige Gefchlehtshülle; Honiggrube am Grunde der Geſchlechtshüllblätter; 6 Staubgefäße, Sfeitiger Fruchtknoten; Inarbiger Griffel; jtumpf Zeckig, Sfächerige Kap- jel; flache Samen. — Arten: Gemeine Sc. (F. meleagris), weißer, haſelnuß— großer Zwiebel; 4—8 Zoll Tanger Stengel.mit 1—2 überhängenden Blüthen ; fleifchrothe Schachtelheu — Schafgarbe. 515 oder gelbliche, je ſchön blutroth gewürfelte, nur felten ganz weiße Geſchlechtshülle. Blüht im April und Mai auf feuchten Wieſen in Südeuropa, ift austauernd, und wird wegen der fchönen Blüthen unter dem Namen Kiebitzei häufig in Gärten gezogen. — Oft auch ſ. v. a. Kaiſerkrone. Schachtelhalm, ſ. u. Schafthalm. Schachtelhen, ſ. v. a. Kännenkraut. Schafgarbe (Achillea), Gattung der — Vereinblüthler; ovale Hülldecke; dachziegelige Hullblätterz weibliche Randblüthen; Llippige Blumenkrone; zwitterige Blü— Ken kheiben: ähnige Blumenkrone; zujammengebrücte, auf jeder Kante mit nevven- fürmigem Haube verjehene Schliegfrudht. Die 3 erjten der folgenden Arten haben 4—6 Randblüthen, die andern 5—20. — Arten: Gemeine Sch. (A. millefolium), in Deutjch- land überall an Wegen, in Heden, auf Wiefen und Triften wachjende Pflanze, blüht manchmal bis in Winter fort, wird ‚„ AA! * hoch, hat einen eckigen, haarigen Stengel, lange, — ederte, dunkle Blätter, und kleine, weiße, zum Theil auch röthliche Blumen, welche einen einfachen Strauß bilden. Die ganze Pflanze, namentlich Blätter und Blumen, beſitzen einen zujammenziehenden, bittern, Fampherartigen Geſchmack, und gehört von jeher zu ben kraͤftigſten iſt be— ſonders wirkfam in Krämpfen und Blutflüſſen, bei innerliden Gefhwüren, Blutungen ıc, jowie Gußerlih ala Wundmittel Als Shee getrunken ift fie gegen bie zu ſtark fliegende goldene Aber gut. Ein Thee von Schafgarbe und Kamille ftärkt Kinder, welche Nachts dag Waſſer niht Halten fünnen. Reibt man das Kraut am Halfe und den Geiten eined Pferdes ftark, jo Hält der Geruch die Fliegen ab. Der aus dem Kraut gepreßte Saft wird zu Frühlingskuren bemüht, Q—3 Cöffel voll unter warmer Kleifchbrhhes dieß Mittel wirft fräftt- gend, etwa auf den Urin treibend, paßt befon- ders bei hHerabgefommenen Kräften nach Kranf- heiten, bedentenden©Säfteverluften; bei Verſchlei— mungen auf der Bruſt und ſchlechten Verdauungs— fräften, namentlich auch gegen die Folgen ber Selbjtbefletung; jodann wirkt dag Mittel auch belebend auf die Nerven. Auch der Thee, 1-2 Loth auf mehrere Taffen, ift gut. Die weinige Tinctur it beſonders für einen ſchlechten Magen; man ſetzt 5 Loth mit 11, Schoppen Nhein- wein am und nimmt bavon ben Tag über 3—E Löffel voll. Eine ſchwache Abkochung dient zu größerer Stärkung. Sehr Träftige Bäder erhält man durch 2-3 Hände Sch., Kraut und Blumen, welche man in einem Säckhen abbrüht; fie dienen bei ge— ſchwächtem Körper, vheumatifhen und gichtiſchen Gliederfſchmerzeen. Auch bei offenen Froſtbeulen und erfrorenen Gliedern iſt fie gut; fie wird mit ausgelaſſenem Sped, etwas Wachs und Butter zufammengebraten, bis die Maſſe braun wird, preßt es dann durch ein Tuch und ſchlägt es jeden Abend friſch über. Die Sch. enthält ein blaues, ätheriſches Del, ein Hartharz, bittern Ertractivftoff, Gummi, mehrere Salze und Spuren von Schwefel. In Gärten gibt es eine Spielart mit roſen⸗ rothen Blumen. Die — kommt in ihren Wirkungen am meiſten mit den Kamillen überein, doch ift fie tonicher und balfamischer und weniger Erampfitilfend, Aufguß und Ertract werden in denjelben Fällen angewendet, wie Kamillen, namentlich aber bei ato- niſchen Schleim- und Blutflüffen, geftörter Menjtruation, Hämor— vhoiden aus Schwäche, bei Rieren- und Blafenfchleimflüffen, Krämp- fen im Magen und Darmlanal, Das Oleum aethereum millefolii beſitzt die— ſelbe Wirkung, nur in höherem Grabe, Die Doſis des Oels, des Ertractd und des Krauts ift wie bei den Kamille. — Edle Sch. (A. nobilis; A. schkuhrii), wächgt in der Schweiz und Tatarei wild, fommt als Zierpflanze in unfern Gärten vor, hat nicht jo tief eingejchnittene, aber wohlviechende Blätter, und große, ſchöne unregelmäßige Blumen 95 * 516 Schafgras — Schalotte. dolden. Iſt bei Wunden und Blutflüffen Fräftiger als die vorige, — Kleberige Sch., Bal ſam⸗Sch., Leberbalfam (A. ageratum), jchöne Pflanze n.it einem ftarfen bal- famifchen Geruch und gelben, ungleichförmigen Blumendolven. Läßt ſich an einem ſon— nigen Standort und auf einen trockenen, Ichmigen Boden leicht aus Samen erziehen. — Bifamduftige Sch. (A. moschata), braune Wurzel, die Sproßen treibt; 5—10 Zoll hoher Stengel, kahl oder weichhaarig; figende, Fammtheilige Blätter; weiße Blüthen in Dolventrauben ; an bewäfjerten Stellen, auf den höchſten Alpen Europas; ausdauernd; blüht im Juli und Aug. Heißt bei den Alpenbewohnern Genippi oder Iwa, riecht durchdringend und angenehm gewürzhaft, Schmeckt bitter und brennend, und ift ein Fräf- tig ftimulirendes und toniſches Heilmittel, kommt auch zu dem jogenannten Schweigerthee. — Bertram: Sc. (A. ptarmica), deutſche Sch., weißer Dorant, wächst an den Häufern, auch auf Aeckern und Wiefen, nnd hat lanzettige, fpige Blätter und einen ‚brennend jcharfen Geſchmack und ftarfen Geruch. Das aus den Blättern und Wurzeln bereitete Pulver erregt Nießen und Teiftet gegen Zahnſchmer— zen Hülfe. Die jungen Sproßen geben im Frühling einen Salat, In Gärten fommt ‚eine Spielart mit gefüllten weißen Blumen vor. Die Wurzel fommt bisweilen jtatt dev achten Bertramdwurzel vor. Schafgras, ein auf trocenen, jandigen Wiefen, an Nainen vorfommendes, ſchmächti— ges Berggras. Schafthalm (Equisetum), Gattung der Familie Schafthalmez; endſtändige Aehre aus wirteligen, geſtielten, ſchildförmigen, I—Tedigen Deckblättern; jedes derſelben hat unten 4—7 dutenfoͤrmige Säckchen, gefüllt mit ſtaubartigen, grünen Fruchtknoten, die ohne Narben find; fehr Heine, Feimtornartige Schließfrucht. Es gibt Arten mit 2erlei Stengeln, von denen der eine die Fruchtähre trägt, während der andere mit wirteligen, unfruchtbaren Aeften verfehen tft. — Arten: Acker-Sch. (K. arvense), Kannen>, Scheuer-, Zinnkraut, Kabenwedel, ein befchwerliches Unkraut auf Ichmigen Aeckern und feuchten Wiefen; hat 2 ungleich zergliederte, vunde Stengel, von denen der fruchttragende glatt und nact, der unfruchtbare aber mit vielen fteifen Blättern verjehen ift, welche quirlförmig um ihn herum figen und einen dichten Wedel bilden. Wird von ferden und Ziegen gefrefjen, it aber Rindvieh und Schafen ſchädlich, indem es Durch— fälle und andere Uebel erzeugt. In Weißrußland wird vie jaftige Wurzel gegefjen. Bei ung dient der getrocknete Wedel zum Busen zinnernen Geſchirrs. Den unfruchtbaren Stengel gebrauchte man früher als gelind adjtringirendes Mittel (kleiner Sch.) — Fluß-Sch. großer Sch, Schachtelheu (L. fluviatile), wird in ganz Europa an den Ufern dev Bäche, Flüſſe und Teiche 3—4 Fuß hoch, kann durch Ueber: ſchwemmungen auch auf 14 Jahr auf Acer kommen, und wird jung vom Bich gefrefjen. Der getrodnete Stengel (Schachtelhalm) wird von Tijchlern und andern Künjtlern zum Äbſchleifen und Poliren feiner Arbeiten benügt. Diente früher als harntrei- bendes Mittel. — Wald-Sch. (E. silvaticum), 3 Fuß hoch, Schön grün; beide Stengelarten find doppeläftig, blüht in Waldungen an feuchten Stellen, Quellen und Bächen im April und Mat, dauert aus und wird wie die vorige Art benüßt. — Schlamm-Sch. (E. limosum), lauter fruchtbare, 2—4 Fuß lange, einfachsäftige, viel- ecfige Stengel, weißlich-grüne, gezähnte Gelenkicheiden mit ſchwarzen Zähnen; kurze, dicke Aehre;z kommt mit 1 und 2 Achren vor. Wächst in Schlammteichen, Sümpfen, Moräften; dauert aus; blüht im Juni; Harntreibend und [ehr heiljam bei Blafengefhwüren — Polir-Sch. (E. hiemale), 2—4 frudhitragende, nur uns ten etwas Äftige Stengel; kurze Gelenkſcheiden; kurze, eirunde, fehwarze Aehren. In feuchten Wäldern, an Quellen, Bächen 20.5 ausdauernd; im März und April blühend. En lern als Polir-Schachtelhalm zum Abjchleifen benützt; wirft harn— reibend. Schakarillrinde, die Rinde vom wohlriechenden Croton; ſ. u. Croton. Schalotte, Schalotten zwiebel, Eſchla uch (Porrum ascalonicum; Allium asc.), eine Porreyart; kleines Zwiebelgewächs mit pfriemenförmigen Blättern, trägt bei uns feinen Samen und wird durch die junge Brut vermehrt; ſtammt aus Syrien, wo fie durch Samen fortgepflanzt wird. Hat einen jeher angenehmen Gefchmac, mehr läug- liche als dicke Zwicbel, und wird deshalb Häufig bei und gebaut. Gedeiht in gefchüßter Lage, trockenem, lockerem, jehr Fräftigem, nur nicht friſch gedüngtem Boden am beiten. Schamkraut — Schellack. 517 Werden die Blätter nach Johannis geld, jo muß man die Zwiebeln ausgraben und ar einen Iuftigen Platz zum völligen Abtrocknen hinlegen, nachher von den Blättern und der jungen Brut reinigen und in der Haushaltung gebrauchen. Die jungen Triebe find aleichfall3 aut an Speiſen. — ſ. v. a. Gänſefuß. Scharlachbäum, eine ausländiſche Eichenart; ſ. v. a. Kermese iche (Quercus coccifera.) Scharlacherdbeere, eine in Virginien vorkommende Erdbeerart, reift ſchon im Junt. Scharlachmoos, ſ. v. a. Scharlachknopfflechte; f.u. Knopfflechte. Scharte (Serratula), Gattung der Familie Vereinblüthlerz vielblüthige, zwit— lerige oder Ahäufige Blüthenköpfe; achyiegelige Hüllblätter; vöhrige, Hfpaltige Blüthen; jehr Scharfe Staubfäden; Tängliche, glatte Schließfrüchte; haarige, mehrreihige Frucht frone. — Arten: Färber-Sch. (8. tinctoria), wächst in Europa, namentlich im nördlichen, auf Wiefen und in Wäldern, wird in manchen Gegenden auf fettem, feuch— tem, gutgedüngtem umd tief umgegrabenem Lande gebaut, kann 2— Fuß hoc werben, hat unten meist eirunde, ungetheilte, oben mehr aelappte uud feverartige, eingejchnittene, zu— weilen buch Blätter und bläulichrothe Blumen. Den Samen jäet man im Früh— jahr auf ein Gartenbeet, jet die Pflänzchen 10—12 Zoll weit auseinander. Im Herbit wird das Kraut bis auf die Wurzel abgejchnitten, getrocknet und verfauft. Die Stop: peln düngt- man dann mit ausgelaugter Afche, und fie treiben im nächſten Frühjahr deftg Beier. De Pflanze gibt eine dauerhafte gelbe, und mit Zuſatz von Indigo eine grüne Farbe. Die jungen Blätter find ein angenehmes Futter für Schafe, wäh: rend die Eamenfronen fi zum Ausftopfen von Polltern eignen. Wurzel und Kraut werden vorzüglich Auperli bei Gefhwüren, Brüden und Hämorrhoiden angewendet. — Acker-Sch. Haber-, Eleine Marienpdiftel (S. arvensis), be: jchwerliches Unkraut auf Aeckern und Wieſen, in Wäldern und an Wegen mit 2—3 Fuß hohem, oben äſtigem Stengel, ftacheligen und gezähnten, diftelartigen Dlättern, pur— purröthlichen Blumen, welche im Juli und August erfcheinen und von den Bienen fleißig befucht werden. Der behaarte Samen kann mit Wolle gder andern Haaren vermilcht zu Deefen verwoben und zum Auspolftern benübt werden. Mit eiwas Grünfpan geben die jungen Blätter eine ſchöne grüne Farbe. Iſt zerftampft und mit Kleie vermifcht ein gutes Schaffutter. Auf Acckern Schr jchädlich und Schwer auszurotten. Schannfrant (Cardamine), Gattung der Familie Vier mächtige; Ablätteriger Kelch; 4 weiße oder lilaröthliche Blumenblätter; 4 mächtige Staubgefäße; meiſt gleichbreite Schoten; in jedem Fach 1 Reihen Samen. — Arten: Bittere? Sch. (C. amara), 'a—1'% Fuß hoher, kantig gefurchter Stengel; unpaarig gefieverte Blätter ; lockere Trauben. Kommt fahl und furzhaarig vor, und wächst an feuchten, ſchattigen Stellen, an Quellen und Bächen im mittlern und nördlichen Europa, im nördlichen Afien, blüht im April und Mai, iſt ausdauernd. Dient ganz wie der Brunnenkreſſe, und heißt auch bitterer Brunnenkreſſe. — Wieſen-Sch. (C. pratensis), nützliches Pflänz- chen auf feuchten Wieſen, in Gärten und Wäldern; wird S—10 Zoll hoch, hat gefiederte Hlätter, von denen die Wurzelftänder rundlich, die am Stengel lanzettförmig find; hat im Juni weiße oder weißlicherothe Blumen, welche von den Bienen gerne befucht werben. Wird von Schafen und Nindvieh gerne gefrefien, von Pferden und Schweinen aber nicht angerührt. Iſt wie der Brunnenkreffe und gegen Krämpfe und Sarlach— fieber im Gebrauch. — Sumpf-Sch. (C. palustris), wächst an jumpfigen Stellen, blüht im April und Mat, ift ausdauernd, ſchmeckt ſcharf Freffeartig, und fann wie der Brunnenkreſſe gebraucht werden. 1 Scheibenflchte (Iiecidea), Gattung der Familie Scheibenfledhten; horizontales, kruſtiges Lagerz immer offene Keimplatte, zuerft punktförmig, eingedrückt, oft hornartig und auf einer fohligen Schicht. — Arten: Wahlenberg’3 ©. (L. Wahlenbergi; Lichen pulchellus), da3 Eruftine Lager bedeckt manchntal handgroße Stellen an Felfen, darm— artig gewunden und grünlichgelb, das Unterlager Schwarz; auf feuchten Felsftellen der Alpen. Scheißbeere, |. v. a. Hartriegel. Schellad (Lacea in tabulis), der ausgekochte, gereinigte Milchjaft des heiligen Feigenbaums (f. d.), welcher zur Bereitung von Laden, Siegellack u. dgl. vorzügs liche Dienste leistet. 518 Schellenbaum — Schierling. Schelfenbaun (Thevetia), Gattung der Familie Drehblüthler; dtheiliger Kelch; trichterigestellerförmige, Sfpaltig, am Schlunde Bzähnige Blumenkrone; 5 Staubgefähe ; mit, einem unterweibigen Ringe umgebenen, 2fächerigen Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel mit Aappiger Narbe; niedergedrückte, chvas Aappige Steinfruchtz holzige Stein— ſchale. — Arten: Dleanberblüthiger Sch. (Th. neriifolia; Cerbera Thev.), 12—18 Fuß hoher Baum mit 3—5 Zoll langen, fpigen, am Rande nmgebogenen, etwas leverigen Blättern; wohlriechende Blüthenz 2 Zoll ange, gelbe Blume mit ficheligen Zipfeln; rumbdliche, Zoll die, grünliche, glänzende Si, oben mit 2 Grübchen. Blüht in Weftindien und Sübamerifa vom April bis Juni; enthält in allen Theilen viel ätzenden, Höhft giftigen Milchfaft. Die Steinferne dienen als Schellen, und die Samen Äußerlih gegemdben Biß giftiger Schlangen — Brafiliani- ſcher ©. (Th. ahovai; Cerb. ah.), kahler Baum mit weißlichgrauer Rinde, 2—3 Zoll langen, 1—1Y 2 Zoll breiten, faft Ieberigen, hellgrünen Blättern; 6—Tblüthigen, end— ſtändigen Trugboldenz rundlicher Steinfrucht mit einer Warze in der Mitte; Zeckiger, gefurchter, Faftaniengroßer, glänzender Steinkern; blüht in Brafilien faft immer, und enthält einen Bere —— riechenden Milchſaft. Der Same iſt ein ſehr ſtarkes, narkotiſch⸗ſcharfes Gift. Das Ho Ra unaugftehlich, und betäubt Fiſche völlig, wenn man es in's Waffer wirft. Die Steinferne dienen ala Schellen, Klappern und verſchie— denen Zierathen und Geräthichaften. \ Schenerfraut, j. v. a. Schafthalm. Schiebchen, ſ. v. a. gemeiner Hollunber. Schiefblatt ee Gattung der Familie Portulakgewächſe; Ahäufige Blü- then; die männlichen Blüthen haben eine gefärbte, blumenkronartige, Ablätterige Geſchlechtshulle, Be Staubgefähe,, jehr furze Staubfäden, längs auffpringende Staubbeutelfächer; bei den weiblihen Blüthen tft bie Roͤhre der Geſchlechtshülle krautig, A en, 1—Sflügeligen, 4—Itheiligen, blumenkronartigen Saum; 3 furze, Apaltige ri; häufige, Zfeitige und Ifächerige Kapfel mit viel Samen. — Arten: Ungleihfarbiges Schiefblatt (B. discolor), knotiger, gegliederter, Trautiger Stengel; Beralbumige, unten blutrothe Blätter; grüne, purpurroth überlaufene Brutknoͤll— chen in ben Blattwinfeln; roſenrothe Blüthen; Kapſel mit ftumpfedigen Flügeln ; wächst in China und Martinique; bei und nero hange- — Glänzendes Sch. (B. nitida), Schmeckt angenehm fäuerlih, wirft Fühlend, antibilids, antifforbutijc, fowie gegen Verſchleimung und äußerlich bei Wunden und Geſchwü— ren. — B. cucullata wächst in Brafilien, enihält viel Sauerfleefäure; der Saft dient gegen entzündliche und galligte Krankheiten, namentlich bei Blaſenka— tarrhen. — B. malabarica, die Blätter geben eine wundheilende Salbe, und werben in Dftindten als Gemüſe een; ebenjo B. tuberosa auf den Moluffen. — B. acutifolia ift noch jaurer als Ampfer, und dient in Weftindien als antiphlogi- ſtiſches, antibiöfes und antijforbutifched Mittel; die Blätter werden ala Gemüfe gegefien. — B. grandiflora, et B. tomentosa haben bitteradftringivende. Wur— zen, und werben in Peru gegen Blutflüffe, Bruftfranfheiten, Scorbut und hitzige Fieber gebraucht. Schierling (Conium), Gattung der Familie Doldengewächje; undeutliher Kelch: vandz feitliche, zufammengebrüdte, eirunde Spaltfrucht; Sriefige Theilfrüchte; auf der Berührungsfläche mit einer Furche durchzogene Kernmaſſe; 2jpaltiger Fruchthalter; weile Blüthen. — Arten: — * Sch Tollkorbel (O. maculatum), ſehr gefähr— liche Giftpflanze, die an alten Mauern, Hecken, ſchattigen Orten, auf bebauten nnd un— bebauten Plätzen und auf Wielen wächst; hat eine fußlange, weiße, faferige, 2jährige Wurzel, die in rn und Größe der Möhre gleicht, ven Geruch der Paſtinake hat, jung einen milchigen Saft, im zweiten Jahr aber nur noch eine wäfferige, braune Feuchtigkeit enthält. Der aufrechte Stengel wird 4-7 Fuß hoch, 1 Zoll dick, ift Tnotig, hohl, glatt, von unten ii, grau, glänzend, geſtreift, dicht mit bluttothen und braunen Flecken be: Iprengt ; die Blätter ni 3 aus einer rothgefleckten Scheide, fie find groß, glänzend, den Peterſilien- und Kerbelblättern Ähnlich, doch find fie dunkelgrün und 3mal gefiedert. Im Juni erſcheinen an den äußerſten Atfpisen große, weiße Blumendolven, deren Kelch Hülle) aus 7—8 zurücgebogenen Blättchen bejteht, welche bet der Samenreife abfallen. Die Blumen hinterlaſſen faſt kugelrunde, geferbte, Sftreifige Früchte, welche 2 geftreifte a Schierling — Schildflechte. 519. und getüpfelte, Halbgewölbte Samen enthalten, deren LUnterfläche glatt und im die Quere gerippt ift, dem =Y Reis gleicht, jedoch beim Reiben wo, zwifchen den Fingern einen übeln Geruch verbreitet. — Alle Theile, N 4 namentlich Blätter und Samen, vie: RN alas N cher widerlich, wie Mäuſe oder ſpa— — nische Fliegen, oder Katzenurin, Kir S —— AR mentlic) zur Zeit, wenn die Blumen Na A. fich Öffnen. Um diefe Zeit muß man EN EN 3% ihn für den mebicinijchen Gebraud) — — 7 auch einſammeln, ſpäter taugt er 2 Ah —R6 nichts mehr. Der Genuß des Sch. — Ay verurfaht Schwindel, Zittern, — — Wahnfinn, Blindheit, Con— NIEREN KR vulfionen u. dgl, wohl aud) den — FRERS % ER Tod, wenn man nicht ſchleunige Ret— —— | tungsmittel anwendet, welche in N Brehmitteln, Pflanzenſäu— i ve, Honig beftehen. Der Sch. enthält ein jehr —— Alkaloid (Coniin) ein ſcharfes aͤtheriſches Oel, Harz, Eiweiß, Farbeſtoff und mehrere Salze, wird als Heilmittel bei Krankheiten des 1ymphatiſchen Syſtems, bei Anfhwellungen und VBerhärtungen der Drüſen, beiſSkrophelkrankheit u. dgl, ſowie bei bös— artigen ſtirrhöſen, felbit Er eb3artigen Gefhwüren ıc. gebraucht, wird aber in den Apothefen häufig mit andern Doldenpflanzen, namentlich mit dem Waldklet— tenferbel und dem Enolligen Käl berkropf, verwechſelt, und Hat dann nicht bie gewünfchte Wirkung. Kommt durch eine Wunde Coniin im das Aut, jo bewirkt dieß Zuckungen aller Muskeln und fat augenblidlichen Tod, Innerlich wird ein Extract, äußerfich Umschläge angewendet, und ſelbſt beim Kindbettfieber leiftet ein Abjud gute Dienfte. Das Emplastrum de Cieuta s. Conii dient als er weichendes und zer— theilendes Mittel auf Drüfengefhwülfte, Berhärtungen der Brüſte, Mirchknoten, Hodengeſchwulſt und Hodenverhärtung und bei Boubo— nen. Man läßt in dieſen Fällen noch andere Pflajter damit verbinden, 3. B. das Empl. mereuriale, E. frigidum, E. de Ammoniaco, E. Diachy!on compositum; oder wert man etwas mehr reizen will, das E. Coniicum Gummi Ammoniacum, es beiteht aus Schierlingspflafter, Ammoniafgummi und Meerzwiebeleifig. — Das Extractum Cicutae wird bet ſyphilitiſchen Geſchwüren ven Pinjeljäften beigefügt; ebenjo den Verbandwaflern und Salben. Bei herpetiichen und pſoriſchen Hautausſchlä— gen dienen auch Bäder von Schierling aus einigen Pfunden bereitet. — Innerlich gibt man das Pulvis herbae Cicutae zu 3--15 gr. 3 Mal täglich. — Daß Extrac- tum Cieutae von 2—10 gr. einige Mal im Tag, oder in 24 Stunden 3—36. Man kann das Pulver herbae Cicutae mit, dem Extractum Cicutae zu Pillen verbinden. Der Sch. wird gerne mit Calomel, Goldſchwefel, ſalzſaurem Baryt, Brechmeinftein amd Aqua Laurocerasi angewendet. Schierling, Eleiner, |. Gleiße. ne, großer Wüterich, ſ. Waſſerſchierling. Shierlingstaune, ſ. v. a. Balſamtanne; ſ. u. Tanne. —— 7 — ſJ. v. a. Faulbeere. Schifföspech, (Pix navalis), bis zur Trockene abgedampfter Theer; eine ſchwarze, ſpröde, glaͤnzende; Keberige Maſſe, welche zu vielen techniſchen Zwecken und in ber Heilkunde bei einigen impetigindfen Krankheiten oder äußerlich aufgelegt al3 anhaltend örtlich-veizendes Mittel gebraucht wird. Schildflehte (Peltigera), Gattung der Familie Schlüffelflehten; centrifugal ausgebreitet, Tederartiges, unten freies, zottiges Lager ohne Bechergrübchen ; ſchildför— miges Keimlager; anfangs gejchlofjene oder unterjtändige Keimplatte, — Arten: Aphten-Sch. (P. aphthosa; Lichen aph.), Ievevartiges, weiches, ‚oben warzigeg, ſchön 520 Schildklee — Schirmpalme. grünes, etwas gefbliches, unten ſchwarznetzaderiges, faferiges Lager; rothes Keimlager; an der Erde auf Moog, in Wäldern u. |. w. Früher ald grünes Lebermoos over Lederflehte gegen Aphten gebräuchlich — Hunds-Sch. (P. canina), oben grubenpunftirtes, feinfilziges, braungrünes, unten weiße Lager mit blaßfleifchrothen dern. Wächst auf der Erde und an Steinen zwifchen Moos. Riecht ſchimmelig, ſchmeckt bitter; wurde früher als Hund smoos gegen ven Biß toller Hunde gerühmt und bildete mit Pfeffer vermijcht das Pulvis antilyssus..— Safranfarbige Sch. (P. crocea), lederartiged, dunkelgrünes oder zimmtbraunes, unten fafranfarbiges Lager mit äftigen Adern; kaſtanienbrauues Keimlager; wächst auf Gebirgen von ganz Europa; gibt mit Wafjer oder — eine ſchöne, gelbe Farbe. Schildklee, ſ. v. a. Eſparſette. 1? Schildſäule (Gonolobus), Gattung der Familie Seidenpflanzengewädje; 5theilige, radförmige Blumenfrone; ſchildförmige, 5lappige Beikrone; 5 Staubgefähe, in einen Eylinder verwachſen; 2fächeriger Staubbeutel; 2 Fruchtinoten; 2 Griffel; bauchige, gerippte Balgkapſeln; am Nabel wollichopfige Samen. — Arten: Großblätterige Sch. (G. mucrophyllus), Halbjtrauch ; windender, kurzhaariger Stengel; gegenftändige, herzförmigslängliche Blätter an behaarten Blattſtielen; achjelftändige Straußdolden ; wächst im Süden Nordamerikas; die Indianer gebrauchen ven Milchjaft zum Bergiften der Pfeile. — Schwarze Sch. (G. niger)., windender Halbſtrauch; dicke, herzförmig-läng— liche, unten flaumige, oben kahle Blätter; ſchwarzrothe Blume mit kahlen Zipfeln. Blüht in Mexiko im OH. — Ungleichfarbige Sch. (G. discolor), der Milchjaft iſt ſcharf, emetifch und purgirend. Schilf (Phragmites), Gattung der Familie Gräferz weitichweifige Rispen mit 3—7 blüthigen Spelzenblumen; Alappige Blüthenhülle; die unterftändige Blüthe ift männlich, die andern find zwitterig und in Haare gehült; Alappige Blüthenhüllchen; große dünn— häufige Geſchlechtshüllblätter; 3 Staubgefäße; kahler Fruchtinoten ; freie Schließfrucht. — Arten: Gemeine? Sch, Teihrohr, Röhricht, Reith, Rohrſchilf, Ded- rohr (P. communis; Arundo Phragmites), das größte unfrer Waffergräßer, wird 6— 8 Fuß hoch, bat eine ausdauernde Wurzel, einen hohlen, gelenfigen Stengel, lange, an beiden Seiten jcharfe Blätter, lockere, fußlange Blumenähre, welche im Juli hervorbricht. Wächst in ganz Europa an den Ufern jtillitehender und fliegender Gewäſſer; wird in Fiſchteichen ſchädlich, weßhalb man es dadurch zu vertilgen ſucht, daß man den Teich um Johannis abläkt, dag Nohr 1 Spanne hoch vom Boden abfchneidet und das Waſſer wieder darüber leitet, damit es oben in die Pflanze eindringe und den Kern der Wurzel erjäufe. Sicherer wird e3 vertilgt, wenn man den Teich trocken werden läßt, das Rohr mit dem Schlamm ausfticht und als Dung auf Aecker führt. Es dient zum Bedecken der Häufer, zur Streue für das Vieh, zum Nohren der Zimmer, um Kalk und Gyps darauf auftragen zu können, zu Hurden, Weberfpulen, Tlechtwerk ꝛc. Die Blumenrifpen geben eine gelbe Farbe, und mit Indigo vermischt eine grüne Farbe für Wolle, Die Wurzelaugläufer ſchmecken füß jeifenartig, und werden al3 gemeine Rohr: wurzel (R. Arundis vulgaris), al3 blutreinigendes, harn- und gelind Ihweißtreibendes Mittel, ſowie gegen fypbilitifhe Krankheiten gebraucht. Die gedörrten, gepufverten Wurzelausfäufer geben mit etwas Mehl Brod. Schilfrohr, ſ. v. a. Schilf. Schilf⸗-Storax (Styrax calamites), in Schilf verpackter Storax; bräunlich, außen weißlich bejtäubt; riecht ſehr angenehm; f. u. Storar. - Schimmel, N Kopfihimmel. Schinſeng, die Wurzel der Achten Kraftwurz (f. d.); gilt in China und Japan für das Fräftigfte und ſtärkendſte Heilmittel. Schirmmoos (Catharinea), Gattung der Tamilie Haubenmoofe; endftändige Keim— büchje; einfacher Mündungsbeſatz mit 32 Zähnen; Fahle Haube, — Arten: Welliges Sch. (C. undulata), 1 En hoher Stengel mit zarten, aufrechten Blättern; 1 Zoll langer, röthlicher Borftenitiel; walzenförmige alt röthliche Keimbüchfe; bildet große Nafen an ſchattigen Drten. Blüht vom Frühling bis Aug. Heißt auch Bryum und. Schirmpalme (Corypha), Gattung der Familie Balmen; zwitterige Blüthe in mehr: blätteriger Hülldecke; näpfchenartiger, Zzähniger Kelch ; 3blätterige Blumenkrone; 6 Staub: gefäße; eirumde Staubbeutel; 3 Fruchtknoten; pfriemenförmiger Griffel mit einfacher Schfuhrie — Schlaugenwurzel. 521 Narbe; Aamige Beere. — Arten: Aechte Sch. (C. umbraculifera), 60—80 Fuß hoher, glatter Strunk; 8-10 fehr große Blätter an der Spite, welche eine Krone von 40 Fuß Durchmefjer bilden, im 35—40 Jahre ſchießt aus der Mitte der Blätterkrone eine fchr große, 30 Fuß hohe Achre mit dachziegelartigen Scheiden; darauf verliert fie ihre Blätter und gleicht einem mächtigen Maftbaume. Auf einen neuen Trieb folgen neue Blätter, und die Aehre treibt durch die Scheiden GSeitenäfte, wodurch der unge heuerſte grünlichweiße Blüthenſtrauß der Wett entjteht. Die kugeligen Beeren find 117, Zoll im Durchmeffer, glatt, gelb, fleifchig und bitterlich, Nach der Fruchtreife ftirbt die Pflanze ab. Wächst in Oftindien. Die Wurzelfafern find gelind adjtringivend und werden gegen Weichleibigfeit, leichte Diarrhden 2. gebraucht. Der Saft der Fruchtäfte erregt Erbrechen, und wird angewendet, wenn nach dem Biß giftiger Schlangen Schwindel und Irrereden erfolgt. Aug Ein jchnitten in die dachztegeligen Scheiden fließt ein Saft, der eingetrodnet als Ab ortiv- mittel mißbraucht wird. Auf die Blätter kann man, wie auf Papier, mit eifernen Griffeln fchreiben. Die jungen Triebe geben einen Palmenkohl, und das Mark eine geringe Sagojorte. Schfuhrie (Schkuhria), Gattung der Familie Vereinblüthler; wenigblüthige Blüthenköpfe; Hblätterige Hülldecke; 1—2 weibliche Randblüthen; Alippige Blumenkrone; zwitterige Scheibenblüthen; röhrenförmige 4—dzähnige Blumenkrone; Afeitige Schließ— früchte; aus 8 gewinperten Spreublättchen bejtehende Blumenfrone. — Arten: Eber- reisblätterige Sch. (S. abrotanoides; Pectis pinnata; P. multifida), 2—4 Fuß hoher, äftiger Stengel; wechjelftändige, Zfach kammtheilige, kahle Blätter mit ganzrandis gelbe Blüthen; wächst in Bern; heißt dort Asha-pichana (bitterer efen). Sa aiaplel, ſ. u. Roſe. Schlagkraut, ſ. v. a Gamander. Schlangengurfe, ſpätreifende, große Gurkenart; ſtammt aus Oſtindien und iſt ſehr ang. Schlangenholz (Ophioxylon), Gattung der Familie Drehbluthler; Hfpaltiger Kelch; Zſpaltige, trichterige Blumenfrone; lange, in der Mitte dicke Röhre; I Staubbeutel; doppelter Fruchiknoten; eingefchloffener Griffel; beerige Steinfrüchte mit Ifamigen, runze— ligem Steinfern. — Arten: Achtes Sch. (O. serpentinum), 6—10 Fuß hoher, Hetternder, Fahler Strauch mit grauer Ninde; 3—4 wirtelige, 4—6 Zoll lange, oben dunfelgrüne Blätter ; vielblüthige oder blattwinkelſtändige, dichte Trauben; 4 Zoll Tange, weiße Blume mit blaßrother Röhre; erbfengroße, glänzendichwärzliche Steinfrüchte. Blüht in Dftindien immer. Die bittere Wurzel iſt ein gutes Burgirmittel, und wird auch gegen Schlangenbijje, Wechjelfieber, Wurmbeſchwerden und langwierige Geburten angewendet. Wird auf Java Pule pandak genannt, Schlangenlauch, |. v. a. Allermannsharniſch. Schlangenwurz (Ophiorrhiza), Gattung der Jamilie Krappgewäch ſez zwitteriger; überweibiger Kelch; Hſpaltiger, bleibender Saum; trichterförmige Blumenkrone; 5 Staub⸗ gefäße; kurzer Griffel mit Aappiger Narbe; Aappige, breite Kapſel, welche gekrönt und 2fächerig iſt; zahlreiche, bfächerige Samen. — Arten: Aechte Sch. (O. mungos), fpannelange, über 1 Zoll diefe, gedrehte Wurzel; 2 Fuß Hoher Stengel; zottige Blatt— jtiele, 4-6 Zoll lange, papierartige Blätter; endftändige Trugdolden aus eimjeitigen Aehren; 5ftreifige Kapſel. Wächst auf Java, Sumatra, und Ceylon; blüht zur Regen— zeit. Die aus einer rothen, ſchwammigen Rinde und einem harten, weißen, holzigen Kern beftehende Wurzel ift ſehr bitter und heißt deighalb auch Rex amaroris; war früher als indiſche Schlangenwurzel (R. mungos) gebräuchlich, und wurde ange: wendet gegen giftige Schlangenbiffe, Hydropbobie, bösartige Faul— und Nervenfieber und Würmer — Auch ſ. v. a. Oſterluzei. Schlangenwurzel, große, der Inollenartige Wurzelſtock des punktirten Arons. Shlangenwurzel, indische, die Wurzel der ähten Shlangenwurz. Schlangenwurzel, Schwarze, die peterjilienartig ſchmeckende Wurzel, de3 mary— landiſchen Saänikels.“ | Schlangenwurzel, virginijche Rad’x Serpentariae virginianae), Fräftig erregens des, erhigendes, Eampherartigeg Mittel mit tonischen und antifeptifchen Kräften; hebt e 522 Schlanffrucht — Schließlein. am beſten die Senfibilität und befördert die Hautausdünſtung; wirft fubtiler als Kampher und zugleich tonifchz ausgezeichnetes Mittel in aſtheniſchen Kiebern, Faul— fiebern, bösartigen Entzündungen des Darmfanals und der Lungen, wenn die Kräfte finfen. Die Verbindung mit China it ſehr nüßlich bei vom Brand alter Leute, und oft fügt man mit Nußen noch Opium bei. Die Anwendung ges Schteht gewöhnlich im heißen Aufguß zu 31j5—5B auf Zvj Colatur; auch der Aufguß nit Wein ift ſehr gut. Man fett nach Umftänden Aether, Kampher, Arnika ꝛc. zu. Extract gibt man im Tag zu 35—34. Schlaukfrucht, guincaifche (Ichnocarpus Alzeli), gehört zum Klammer: lg: uch; eine Abkochung der Blätter und Zweige ift ſehr magenjtärkend, wächst in Guiana. Schlehdorn, Schlehen, .v. a. Schlehen pflaumen; eine zu den Pflaumen ges börige Art; niederer Strauch, der fieh überall an Nainen und trodenen Plätzen findet; die Wurzel breitet fich oft 30 Fuß in der Erde aus, und kann durch Kultur zu einem Bäumchen gezogen werden, das feine Dornen verliert. Das Holz ift Hart und zähe, die Ninde glatt und fehwärzlich, die Blätter lanzetförmig und fein gezähnt. Vor den Blättern erjcheinen im April eine große Menge Blüthen, die angenehm riechen und etwas herbe ſchmecken. Darauf folgen viele reif ſchwarzblaue Früchte in der Größe der Weinbeeren, mit einem fejten LION Fleiſch, das durch einige Fröſte befjer und durch Einmachen mit Zucker oder Ejftg angenehm und gefund wird. Trocknet man einige Meben Schlehen halb in einem Backofen, jeritcht fie fo, daß die Kerne blos aufipringen, thut dazu 2 Pfund große, zerfchnitiene Roſinen, etwas Zucker und Gewürz- nelfen und thut dich Alles in ein Feines mit Franzbranntwein gefülltes Fäßchen, jo erhält man den vorzüglichiten feuerrothen Schlehenwein. Der Schlehenjaft gibt mit Apfelmoft und Branntwein ein angenehmes Getränf (Oporto, Rumpunk), welder auf Schiffen ſehr gerne getrunken wird. Sie find cin bewährtes Mittel zum Berbeffern zäher Weine — Befreit man die Echlehen durch Stampfen von den Kernen, jcehüttet daran Waſſer, preßt dieß aus, Focht den Saft zu einem Schlehen- mus ein, jo hat man ein gutes Mittel gegen Durchfälle, zum Gurgelm. bei Halsgeihwuliten Die Kerne kann man wie Kirjchferne benügen. — Die Blüthe wird al3 Reinigungsthee im Frühling, auch mit Waffer und Milch gekocht als abführendes Mittel benüßt. Schlehen- und Kamillenblüthe, von jevem 1 Hand voll in Kuhmilch zu Brei aefocht, dient gegen böſe Augen, weni diefer Brei in ein Tüchlein gefchlagen und fo warm als der Kranke es leiden Fann über beide Augen einige Tage gelegt wird. Das Wild frißt tie Rinde gern; auch taugt fie zum Gerben, bewahrt Käſe vor Fäulniß, gibt mit etwas Lauge eine vothe, die unreifen Früchte aber mit einem Zuſatz von Vitriol eine ſchwarze Farbe. Das Holz eignet fich zu den feinften Arbeiten. In einer Abkochung von 2—2 Loth auf 1 Schoppen it ein gewöhnliches Larirmittel, es macht aber in großen Gaben gern Leibjchneiden, Eckel und ſelbſt Erbrechen. Dieg Mittel ift auch gut in hartnädigen Bauch— wafjerfuhten, langwierigen Unterleib3-, namentlich Keberlceiden und manchen Urin= und Bruftbefhwerden, indem der Gebrand den Stuhl und Urin vermehrt; wird mit etwas Anis und Fenchelfamen beffer ertragen, und die Wirkung auf den Urim- durch etwas MWachholdermus vermehrt. Schleifenblume (Iberis), Gattung der Familie Vier mächtige; Ablätteriger Kelch; 4 jeher ungleiche Blumenblätter; Amächtige, zahnloſe Staubgefäße; ; jeitlic) — drückte Schötchen mit 1ſamigen Fächern; kahnförmige, auf dem Rücken gekielte, Schalen— ſtücke; die Samenlappen liegen nebeneinander. — Arten: Doldige Sch. (I. umbel-. lata), kahler, kantiger, krautiger Stengel; lanzettige Blätter; kurze Doldenttauben; Blumen roſa, oder weiß oder dunkelpfirſichroth; Apallige Schötchen; im ſüdlichen Europa auf unbebauten, dürren Plätzen; Ajährig; blüht im Juni. Bei uns Zierpflanze. Der bittere und fcharfe Samen ift als Harntreibendes, den Auswurf befürderndes Mittel bekannt. Schleißholz, ſ. v. a. gemeine Kiefer. Schleißzwiebel, in mehreren Gegenden von Deutfehland ſ. v. a. Schnittzwiebel. Schlie ie, eine Flachsart, meift 2 Fuß Noch, Blüthen und Kapſel Hein, Samen dunkel, Schlinge — Schmiele. 523 Schlinge (Periploca), Gattung der Zamilie Seidenpflanzengewächje; Stheiliger Kelchz radförmige, Sipaltige Blumenfrone; 5 Staubgefäße; freie, vorragende Staubfäben ; 5förnige Staubmafien; 2 Fruchtnoten; am Nabel wollichopfige Samen. — Arten: Griech iſche Schl. (P. graeca; P. muculata), Eletternder, 10-3) Fuß hoher Straud) mit gegenftändigen, ovalen, 2_—4 Zoll langen Blättern, 10-20blüthigen; zottigflaumi- ger Kelch; 1 Zoll breite, außen gelbgrüne, innen purpurbraune und weißzottige Blume; 4 Z0U lange, bräunliche Balgkapfel; blüht im Orient und Griechenland im Juni und Aug. ; bei und Zierpflanze. Enthält einen ſcharfen, giftigen Milchjaft, mit dem man hin und wieder Wölfe tödtet. Die aufgelegten Blätter wirken zertheilend. — Maus ritianifche Sch. (P. mauritiana), wächst in Oftindien und auf ven Mastarenbas; die Wurzel gibt ein Surrogat für die Ipecacuanha ab. — Brehenerregende Sch. (P. vomitoria) und Gewimperte Sch. (P. ciliata), wirken ſehr brechener— regend; wächst in Oſtindien. — Schlitzzahn (Dryptodon), Gattung der Familie Haubenmooſez endſtändige Keim— büchſe; —— Muͤndungsbeſatz; mützenförmige Haube. — Arten: Polſter— förmiger Sch. (E. pulvinatus), bildet dichte, graugrüne Raſenz 1/2 Zoll hohe, äſtige Stengel; im Frühling auf Dächern, Mauern, Steinen, Felſen ſehr gemein. Gibt in Eſſig — gute Umſchläge bei Blutungen. Schloßwurz, ſ. v. a. —— Schlupfer, ſ. v. a. Pflaume. Eye ’ S Kiefkinine, fommt in ihren Wirkungen mit der Lindenblüthe überein und wird wie dtefelbe zu Thee benüßt; j. u. Prümel. amt, die gepulverten Blätter des Perückenſumachs; ſ. u. Sumad,. Schmalſtrahl (Stenactis), Gattung der Familie Bereinblüthlerz 2—4fach gereihte Hüllblätter; weibliche Nandblüthen mit Alippiger Blumenkrone; zwitterige Scheiben- blüthen mit vöhrenförmiger, Szähniger Blumenkrone; deckblättchenloſer Hauptfruchtboden; ungejchnäbelte Schließfrüchte; die Nandfricchte Haben eine borftige, Afache Fruchtkrone. — Arten: Jährige Sc. (St. annua; Aster annuus; Erineron annuum; Puli- caria bellidiflora), 2—4 Fuß hoher, raubhaariger Stengel; vielfüpfige Doldentraube am Ende; flaumigsfurzhaarige, eirunde Blätter; Blüthenköpfe faft wie bei der ausdau— ernden Maßliche, Randblüthen weiß, Scheibenblüthen gelb; wächst in Nordamerika an Wegen, auf Schutthaufen, Nainen 2c., findet fich jetzt au) in Europaz Ijährig; blüht im Juli und Aug; Schweiß: und harntreibend. — —77 (Tamus) Gattung der Familie Zaukenlilien; Han ‚glodige Ges ichlechtshülle; Ötheiliger Saum; die männlichen Blüthen haben 6 freie Staubges fäße, bei den weiblichen Blüthen ift die Geſchlechtshüllenröhre mit dem, Frucht⸗ knoten verwachſen; Gtheiliger Saum, an deſſen Grund 6 Heine Staubgefäße; Zfächeriger Fruchtknoten, Sfpaltiger Griffel. — Beere. Arten: Gemeine Sch. (T. communis), knolliger, fauftgroßer, ſchwaͤrzlicher, innen weißer Wurzelſtock; windender Stengel; langgeſtielte, herzförmig-eirunde Blätter; grünlich-gelbe Blüthen in blattwinkelſtändigen Trauben; kleine, gekroͤnte, ſcharlachrothe Beeren, blüht im März und April im jüb= Yichen Europa, in England, im Orient, in Nordafrika in Hecken und Gebüfchen, Wäldern, an Bächen. Der viel Sagmehl mit einem bittern, ſcharfen Stoff enthaltende Wurzelſtock ſchmeckt ſcharf und bitter, wirft eröffnend, purgirend, in größern Gaben brehenerregend: wurde früher als Schmeerwurz oder ſchwarze Zuder- rübe (R. Tamis Bryoniae nigrae) gebraucht. Dient äuperlich bei Gontufionen, Ude Schmerzen und dem Kropf. Die jungen Zweige kann man wic Hopfenkeime efjen. Schmelle, |. v. a. Schmiele. Scmetterlingsblume, ſchmetterlingsförmige, Ablätterige Blume, welche aus dem obern Blumenblatt (Fahne oder Wimpel) einem nachenförmigen Blumenblatt (Schiffchen) und 2jeitlichen Blumenblättern (Flügeln) beſteht. Scmiele, ſüßes Waffergras (Aira aquatica), vorzügliches Gras, das an feuchten Stellen wächst; unter anderm Gras 1, allein jtehend 2—8 Fuß hoch; beftaudet ſich jehr, treibt faftreiche, knotige Halme mit zarten, langen, ſchmalen Blättern und überhängender, langer Blumenrispe; frifch und getrocknet ein vwortreffliches DVichfutter, von dem Die Rüde viel Milch geben; auf jchlechten Wieſen verhindert es das Wachsthum des Mooſes. u 594 | Schminkbohne — Schneeball. — Nafenz vder Ackerſch. (A. cespitosa), auf ſchattigen Waldplätzen, feuchten Aeckern und Wiefen, in Gräben; hat auf einem 2—3 Fuß hohen , äjtigen Halm eine bräunliche und filberfarben glänzende Rispe; wird jung vom Vieh gern gefrefjen, ijt aber rauh und ſtrohartig. — Gebogene Sc. (A. flexuosa), 2 Fuß hoc), durch 3— 4 rothbraune Knoten getbeilter Halm und ausgefperrter Nispe; in bergigen Waldungen auf trockenen Anhöhen, fteinigem Boden; gutes Sutter. — Graue Sch. (A. canes- cens), fußhoher Halm, 1—2 Zoll Lange Rispe; bildet auf fandigem Boden einen dichten Raſen, und iſt ein gutes Futter fir Ziegen und Schafe, Schminfbohue, ſ. v. a. gemeine Bohne. i N Schminkläpphen, mit dem Saft des gemeinen Lakmuskrautes getränkte Lein— wandlappen; ! u. Lakmuskraut. Schminfwurzel (Lawsonia inermis), immergrüner Strauch in Oftindien und Aegypten, dort mit befonderem Fleiße angebaut, wird 4—5 Fuß hoch, treibt viele 4eckige, mit Ge— lenken verjehene Zweige ohne Dornen und einer zarten, weißlich-gelben Rinde; Blätter länglich und glatt; Kleine blaßgelbe und wohlriechende Blumen, die Blätter werden im Srühling, Sommer und Herbft gefamntelt, getrocknet, pulverifirt, mit Sale zu einem Teig gemacht und mit Eſſig angefeuchtet, dann erhält man eine ſchöne gelbe Farbe zum Bemalen der Haut, welche durch Beftreichen mit Oel roth wirt. Die Wurzel gibt mit einem Zuſatz von Kalk eine brennendrothe Farbe. Kocht man die Blätter in Milch, jo vertreiben jie den Schlaf. Schminkwurzel, falfche, ſ. v. a. Ochſen zunge. Schneckenklee, |. v. a. Luzerne. Schneeball (Viburnum), Gattung der Familie Kardengewächſe; zwitteriger, überweibiger Kelch mit Szähnigem Saum ; 1blätterige, vadfürmige, Dlappige Blumen krone; 5 Staubgefäße; Sfächeriger, unterftändiger Früchtknoten; jäulchenförmige Griffel; 3 Narben; Afamige Beer. — Arten: Gemeiner Sch. Wafjerholder, (V. opulus), 12—18 Fuß hoher Strauch, der in Europa und Alten an Zäunen, in Wäldern und unter jchattigem Gebüſch auf feuchten Pläben wächst. Die Ninde ift braun, das Holz weiß; die Yanggeftichten Blätter gleichen den Ahornblättern. An den Spiten mehr: jähriger Zweige erfcheinen im Mai weiße, aber ungleiche Blumen in einer großen Dol- dentraube, welche länglichrunde, flache, weiße und Icharlachrothe Beeren hinterlaſſen. Das Fleifch derjelben ift Jäuerlich-wäfferig, und werden von den Tataren, Kurländern, Ruſſen und Schlefiern zur Bereitung eines Trankg benützt. Das Vieh frißt die Blätter gerne, während das Holz zu Schufternägeln benützt wird, Die langen Zweige dienen zu Pfeifenröhren. In Gärten gibt es eine Spielart mit großen weißen Blüthen, die eine Kugelform haben und einem Schneebalfen gleichen aber Feine Früchte anſetzen. Sie werden durch Aalen vermehrt. Die Beeren können in der Färberei benüßt werden, Ninde, Blüthen und Beeren aber haben ähnliche ſcharfe Eigenfchaften, wie ver ‚lieder, und können in der Heilkunde demfelben gleich benüßt werden. — Wolliger Sch. Schlingenftraud, Schwilfenbeere (0. lantana), wächst in Deutjchland und im ſüdlichen Europa auf fteinigen Hügeln und Dergen, ſowie in Wäldern mit Let- tenboden; wird 10—12 Fuß hoch, hat eine glatte, afchgraue Rinde, weißes Holz und breitet ſich mit gefperrten, bieyfamen, mit weiplicher Wolle überzogenen Zwergen und Aeſten weit aus; Iederartige, herzförmige Blätter; weiße Blumen, welche im Mat in ſchönen flachen Afterdolden erſcheinen, und eirunde, flachgedrückte, faftige, erſt grüne, dann vothe und im Herbſt glänzend ſchwarze Beeren Hinterlaffen, die Ichleimig find und widrig ſüß ſchmecken, deßhalb aber doch gegefjen werden; Vögel ziehen denjelben fehr nach. Mit den in einer Lauge gekochten Blättern Fann man die Haare [hön Schwarz färben, Die abgefottene Rinde gibt einen guten Bogelleim; die jungen Zweige färben Tuch braun, während die Fangen, ſehr biegfamen Zweige Schlingen, Haarfeilen und Pfeifenröhren geben und unter dem Namen türfiiche Pfeifenröhren vorkommen, Die Beeren (Baccae viburni) wurden früher bei fatarrhbaliiden Hals: entzündungen und Diarrhden gebraucht. — Smmergrüner Sch. Baſtard— Iorbeerbaum (V. tinus), hat immergrüne, glänzende Blätter, wohlriechende, röthlich- weiße Blumen, und wird bei uns häufig als Zierpflanze gezogen. Die Ichönen, jchwarz: blauen Beeren haben purgirende Eigenjhaften, und leiften in Waſſerſuchten gute Dienſte. Schueebeere — Schöllkraut. 595 breite Blätter, blattwinfeljtändige Trauben; weiße Beeren. Blüht in den Urwäldern Brafiliend im Febr. und März. Die Wurzel ſtinkt frifch jehr, ſchmeckt anfangs wie Kaffeebohnen, dann ſcharf, jpeichelzichend und eckelhaft. Gegen Schlangenbiffe. | Schneebirne, eine Birnenart in Defterreich, wächst in bergigen Gegenden; wird erit 526 Schönauge — Schönblatt, aber und durch's Kochen von der Schärfe und ‚dem übeln Geruch verliert. Die Wurzel wird im April, das Kraut im Mai eingejammelt. Das Sch. gehört zu den ftarfwirkenden Mitteln, weshalbdie folgenden Gaben nicht überschritten werden dürfen. Innerlich gegen N Verftopfung mit Drang; Harnlei- N) den, namentlich Brennen; Stehen und SR Schneiden beim Uriniren; Ohren— UM 2 al weh, wenn ein Klingen, Saufen, ein Gefühl = ln von ausftrömendem Wind damit verbunden iſt; eh Ve | gegen unterdrüdte Menjtruation; “ Da | An Nu l if N mins N \\ x Min 9 || gegen Schwindfucht, felbft wenn bereits e — nächtliche Schweiße, Brennen in den Fußſoh— en WE DR — fen und der Handfläche mit Fieberfroſt vor- Aa NEE handen find; leiftet auch Hilfe bei verftopf- AL I ten Eingeweiden, Waſſerſucht, Gelb- VEN] 14477 HAN) —— HN UN (al FUN RRDRZE $ 2 —8 NEE ſucht, Wechjelfiebern, veralteter Sy- philis. Auch der frische Saft verdient in geringen Gaben Anwendung. Aeußerlich vertreibt der friiche Saft Warzen, wenn man diefe damit betupft. Zu innerlichen Ga— ben wird der Saft aus den frifchen Wurzeln und Kräutern gepreßt, zu gleichen Theilen mit Meingeift vermijcht, gut verforkt, und nad) einigen Tagen dad Helle der Tinctur abge goffen und forgfältig aufbewahrt. Unter wenig Wafjer nimmt man hievon 5—8—10 Tropfen, welche Gabe je nach Umftänden täglich, mehrmals wiederholt wird. — Um 1700 hielt man dag deftillirte Schöllfraut- wajjer*) für eine Univerfalmedicin gegen alle Zufälle der Augen. Mit einem Wurzelabfud werden faule Geſchwüre, namentlic) auch bei Pferden, mit gutem Erfolg ausgewalchen, und auch Flechten geheilt. Der Saft gibt eine dauerhafte gelbe Farbe, dient in der Gerberei und ſtatt des Waids. Das Sch. enthält eine gelbe Farbe, einen flüchtig ſcharfen Stoff, ein Alkaloid und, ein Subalkaloid, grünes Weichharz, Gummi, Baflorin, einige Säuren und mehrere Salze. — Eiſengraues Sc, ge= hörnter Mohn (Ch. glaueium), hat blaßgrüne, vauhe Blätter und — oben in's Scharlachrothe fallende Blumen; im ſüdlichen Europa an ſandigen Plätzen und Teichen, bei uns mit gefüllten Blumen in Gärten; riecht widerlich, und verurſacht beim innerlichen Gebrauch Schwindel, Wahnſinn und andere böſe Zufälle. Schönauge (Calliopsis), Gattung der Familie Vereinblüthlerz Feihige Hüll⸗ decke; ſparrige Hüllblätter; geſchlechtsloſe, Lreihige Randblüthen; Llippige, 2ZBzahnige Blumenkrone; zwitterige Scheibenblüthen und roͤhrige, Szähnige Blumenkrone; zuſam— mengedrüuͤckte Schließfrüchte. — Arten: Färbendes Sch. (C. tinctoria), kahler, dünner, äſtiger Stengel; fiedertheilige oder doppeltfiedertheilige, 83theilige, vielgeſpaltene Blätterz; goldgelbe, unten purpurbraune Randblüthenlippen; blüht auf überſchwemmten Wieſen im Axkanſas vom Aug. bis Det., iſt einjährig und kommt bei uns in Gärten vor; heißt auch C. bicolor., Coreopsis tinetoria. — Ausdauerndes Sc. (C. atkinsoniana; Careopsis atk.) gleicht der vorigen Art, iſt aber ausbauernd und wächst an Bächen, Quellen und Flüffen in Nordamerika. Schönblatt (Calophyllum), Gattung der Familie Guttagewäcdhle; zwitterige Blü- then; 2—4 gefärbte, abfallende Kelchblätter; 4 oder 2 Blumenblätter; zahlreiche, freie oder am Grunde in 4 Bündel vereinigte Staubgefäße; Afächeriger und Leiiger Frucht: knoten; 4 Griffel; Afamige Steinfruht. — Arten: Großes Sch. (C. inophylium; Balsamaria inoph.), SO—100 Fuß Hoher, großer Baum mit fchöner Krone, gegen- ftändigen, ftumpfen, 4—6 Zoll langen Blättern, die dieklich und Kahl, oben glänzend, *) Durch einen Staliener Namens Borri verbreitet. © Schönfaden — Schotenflee. 527 unten blaßgrün find; blattwinkelftändige, 6—Iblüthige Trauben; weiße Blüthen; gegen 200 Lange Staubgefähe; runde, 1, Zoll große, glänzende, gelbliche over eiwag braun: liche Steinfrucht mit dünnen gelblichem Fleisch; ſchwammigkalkartiger Steinkern und gelbliche Samen. Blüht im ſüdlichen Theil Oftindiens fast das ganze Jahr und wird kultivirt. Aus Ninvdeneinfchnitten fließt ein gelber, balfamifcher Saft, der zu einem gelbbraunen Harze (wftindifher Tacamahaf, (Yacamahaca orientalis s. sublimis s. intestis). Diejer Saft ift auch) im Samen enthalten, und erregt licht Erbrechen oder Durhfall. Die Ninde ift ein diuretiiches und treibendes Mittel und wird jammt den Blättern gegen Augenfranfheiten, das Samenöl aber gegen Hautaunsfhläge und Kheumatalgien, jowie zum Brennen gebraucht. — Dieſelben Eigenfehaften hat ©. bintagor ; wächst am indischen Meer. — C. tacamahaca gibt aus Einfchnitten einen dunkelgrünen Saft, welcher, jammt dem Samen von Tri- gonella Foenum graecum, den grünen oder Martenbaljfam oder dad bour- bonifhe Tacamahac liefert; dient äußerlich gegen Wunden und Gefchwüre ; wächst in Madagaskar ꝛc. — C. calaba, aus Einjchnitten flieht ein gelbgrimlicher, nad) dem Berdicen dunfelgrüner Saft, welcher angenehm gewürzhaft riecht und bitterlich aroma— tiſch ſchmeckt, und in Weftindien dem Copaib- und PBerubalfam vorgezogen wird. Er ift reizend, Auswurf befördernd, ſchweißtreibend, daher namentlich gut bei veraltetemLungentatarrhe, Gonorrhden und Leukorrhöen; das Holz ift dauerhaft und gut; das Del vom Samen dient zum Malen und Brennen. Schönfaden (Callistemon), Gattung der Familie Myrten gewächſez eirunde Kelch- röhre am Fruchtknoten; Dtheiliger Saum; 5 Blumenblätter; 20-30 jehr lange, freie Staubgefäße; einfach genarbter Griffel; 2—3fächerige, vielfamige Kapjel. — Arten: Prächtiger Sch. (C. speciesum), lanzettige, ſtachelſpitzige, Znervige Blätter, in der Jugend röthlich und ſeidenartig; Afächerige, oben filzige Kapjel. Kommt auch mit ſee— grünen Blättern vor. Schönhnube (Eucalyptus), Gattung der Familie Myrtengewächfe; fchalenförmige Kelchröhre, mützenartig abfallender Saum; blumenlos; freie, zahlreiche Staubgefäße; einfachgenarbter Griffel; 4 oder Zfächerige Kapfel mit viel feinem Samen. — Arten: Harzige Sch. (E. resinifera), großer, vieläftiger Baum; graulich-braune rifjige Ninde, 4—6 Zoll lange, nervig gefäumte, geripptaderige, jeegrinliche Blätter, die jehr fein und dicht punktirt find; 7—A10blüthige Straußdolden; vor dem Aufblühen Fegelförmiger Kelch; rundliche, Sfeitige Kapſel; feilftaubartiger Samen, von den nur wenig vollkom— men it, Blüht in Neuholland von April bis Juli. Aus Rindeneinſchnitten fließt ein röthlicher,, jehr zufammenziehender gummiartiger Saft, der getrodnet dag neuholläne diſche oder Botanibay-Kino (Kino novae Hollandiae) bildet. Dasſelbe kommt in eckigen Stücken zu uns, gibt gerieben ein chocoltdebraunes Pulver, ſchmeckt herb und bitterlich, färbt Speichel ſchwach bräunlich. Die ſchmutzigbraune, wäfjerige Löſung gibt mit Eijenorydjalzen einen braunen Niederichlag. Die Blätter diefer und anderer Arten Ihwigen Wanna aus, und enthalten vielätheriged Del, ſowie einen cajeputähnlichen Geruch. Ninde zum Gerben. — Metrosideros vera gehört wahrscheinlich auch hieher, hat ein hartes, dichtes, graubraunes, unverwültliches Holz, und eine grauliche, zuſam— menzichend bittere Rinde, welche auf ven Molukken 2c. gegen Diarrhden und Leu— korrhöen gebraucht wird. Schönholz, in mehreren Theilen von Deutfchland ſ. v. a. gemeine Lerche. Schopfmoos —— Gattung der Faͤmilie Haubenmooſez endſtändige Keimbüchſe; doppelter Mündungsbeſatz, wovon der äußere S—16 freie, der innere S—16 freie und gegliederte Zähne hat. Die Haube hat oft auswärts ftehende Haare. — Arten: Seftreiftes Sch. (O. striatum), 1 Zoll hoher Stengel; zottige Haube; der Aufßere Mündungsbefat hat 16 goldfarbige, der innere 16 ſchneeweiße Zähne. Trägt im April an Baumjtämmen und Zäunen reife Früchte, Schoßwurz, j. v. a. Stabwurzbeifuß. | Scotendorn, ſ. v. a. äg yptiſche Minoſe oder wahrer Acacienbaum. Schotenflee (Dotus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Öfpaltiger oder Hzähniger Kelch; fchmetterlingsförmige Blume; 10 2brüderige Staubgefäße; kahler Griffel; vieleiige, ungeflügelte Hülfe, — Arten: Gemeiner Sc). (L. cornieulatus), diefe Pflanze ift den Kindern jchon nuter dem Namen Bantöffelden befannt, und 528 Schotie — Schüffellechte. wächst in ganz Europa an Nainen und auf Triften, namentlich auf feuchten Wieſen und an fehattigen Stellen. Sie ift bald niederliegend, bald aufrecht, bald größer, bald fleiner, hat von 4 Zoll bis 2 Fuß Höhe; eirund-lanzetförmige, zuweilen auch zugejpißte, glatte, zottige Blätter, aus deren Winkeln fich der Blumenftiel mit mehreren plattge- drückten, fchirmartigen, goldgelben Blumenföpfen, die vor dem Aufblühen im Mai fchön purpurroth ausfehen, und walzenfürmige Schoten hinterlaſſen. Für Schafe ein ange- nehmes und gefundes Futter. Die Blumen geben den Bienen reichliche Nahrung, und liefern getrocknet eine grüne, die Blätter eine blaue Farbe. Der Geſchmack des Krautes ift etwas herbe und jalzig; die Blumen riechen honigartig, jchmeden ſüßlich, darauf bitterlich herbe; wirken gelind zufammenzichend und wundheilend und fün- nen wie die gebräudhlihen Melote angewendet werden. — Im jüdlichen Europa werden die Früchte von L. edulis und im Orient von L. gebelia gegefjen. — Bier: eckiger Sch, Spargelerbje (L. tetragonolobus), wild in Sicilien, bei uns wegen den Schmetterlingsblumen hin und wieder in Gärten; Sommergewächs mit Tiegenden Stengeln, treibt an jedem Gelenk Zfache, eirumde Blätter. Die einige Zoll langen Blu— menjtiele tragen große, rothe Blumen, welche aufgeblajene, 4Aeckige, an den Ecken ge flügelte Hülfen hinterlaffen, die jung jo gut find als Zuckererbſen. Schotie (Schotia), Gattung der Jamilie Caſſiengewächſe; freifelfürmiger, 4—5 Ipaltiger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 freie, am Grunde Abrüderige Staubgefäße; ge- jtielter, I—Setiger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel mit ſchildförmiger Narbe; lederige, 1— Sjamige Hülfe; Samen quer. — Arten: Prächtige Sch. (Sch. speciosa), fparr- äftiger Baum; wechjelftändige, paariggefiederte, S—10paarige Blätter; rothe Blume’; — Senegal und Kap. Der mehlreiche Samen gibt ſchmackhafte Grütze und gutes Brod. Schottsken, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v.a. gemeiner Hollunder. Schraubenbaum (Helicteres), Gattung der Familie Sauerkleege wächſſez 5fpal- tiger, röhriger Kelch; unvegelmäßige Blume; 5 zungenförmige, Tanggenagelte Blumen- blätter; 10—15 Staubgefäße, von denen 5 unfruchtbar jind; einzeln jtehende Staub beutel; 5 Fruchtknoten auf langem Stiel; 5 Griffel; 5 mehrjamige Balgkapfeln, meift Ichraubenförmig gedreht. — Arten: Hafelnupblätteriger Sch. (H. isoria), 10— 16 Fuß hoher Baum; 2reihige Blätter, meift eirund, S—dnervig, oben Scharf, unten filzig; pfriemige, zottige Nebenblätter; fternhaariger Kelch, faſt hellrothe, 15—18 Linien lange Blumenblätter; aus 5 Balgkapfeln bejtehende Haufenfrucht; grünlich-brauner Samen; immerblühend in DOjtindien. Die gelbliche, gutriechende, bitterliche Wurzel dient gegen Magenfhwäche, Lungengefjhwüre und Hautausfhläge; die Früdte gegen Kolifen und andern Krankheiten, — H. jamaicensis, in Wejtindien werden Wurzel, Blätter und Blüthen wie Malven angewendet. — H. sacarolha, die Wurzelabfochung dient in Brafilien gegen ſy philitifche Krankheiten. Schraubeumoos (Fortula), Gattung der Familie Haubenmoofe; endjtändige Keim- büchje; einfacher Mündungsbefag mit 32 haarförmigen, nach einer Seite gewundenen Wimpern. — Arten: Pfriemenförmiges Sch. (T. subulata; Bryum sub.), 3— 4 Linien hoher, durch mehrere Jahrestriebe etwas Aftiger Stengel; aufrechte, 9—12 Linien lange, aufrechte, vothe, gedrehte, Borjtenftiele; goldgelbe Hauben; 3—4 Linien lange Keimbüchje, zuerjt grün, dann braun. Männliche Blüthen jehr Hein und in den Blattwinkeln beſonderer Stengel. Schriftflechte (Opegrapha), Gattung der Familie Ninnenflchten; Fruftenartiges Lager ; jtübchenfürmiges Keimlager, gerandet durch die Fohlenartige, freie Lagerhülle; rinnige, hornartige Keimplatte. — Arten: Gemeine Sc. (O.sceripta; Lichen scrip- tus), findet ji mit dem Eruftigen Lager in ganz Europa auf Baumrinden. Schüfjelflehte (Parmelia; Lichen), Gattung der Famile Schüffelflehten; vom Mittelpunkt horizontal ausgebreitetes oder auffteigendes Lager; jchüffelförmiges Keim- lager; faſt wachsartige Keimplattee — Arten: Stein-Sch. (P. saxatilis), dachziege- lige3 , Enorpelartiges, ſchimmelgrün-grauliches, unten ſchwarzes Lager, das fich zumeilen in eine Korallenflechte verwandelt; dev Nand der Keimlager ift oft weißlih. Eine Ab— art davon tft die nabelartige St.-Sch. (P. s. omphalodes), glänzendes, erzfarbig- braunes Lager; Keimlager mit runzeligem, weißlichem Rand. Wächst in Menge auf Steinen, an Holz und Bäumen. Die Steinflechte und eine auf Menſchenſchädeln vor- Schüttgelb — Schuppenwurz. 529: fommende Abart war früher als Hirnſchädelmoos officinell. — Wand-Sch. (P. parietina), Bee blattartiges oder dachziegeliges Lager, etwas gelappt, gelb oder grünlichegelb, unten bläfjer. Aendert jehr ab, fommt nacdt und ftaubig vor; wächst überall an Steinen und Säumen, altem Holz und auf der Erde; ſchmeckt zufammen- ziehend bitter, und wird als Surrogat für China empfohlen. — Gewimperte Sc. (P. ciliaris), ſchlaffes, faſt ftrauchartiges, knorpeliges, zipfeliges, feucht-hirſchbraun— Ihimmelgrünes, trocken?weißliches Lager; ſchwarzbraune Keimplatte; auf Bäumen, nament: ich Objtbäumen, an Steinen ꝛc. — Weinfteinartige Sc. (P. tartarea), wein- Heinartiges, Eörnig-geballtes, jhimmelgrünliches oder weißgrauliches Lager mit blaßem Unterlager; angewachjenes Keimlager. DBildet die mehlige Krätzflechte (Lepra- ria farinosa), wenn dag Lager unfruchtbar und in Pulver zerfallen ift; oder die zu— jammengeballte Pockenflechte (Variolaria conglobata), wenn das unfruchtbare Lager in Pulver zerfallen und in Keimhäufchen gefondert ift, oder knieförmige Ko— rallenjlechte (Isidium gonatodes), wenn das unfruchtbare Lager korallena tig aus— gewachſen iſt. MWächst in Menge an Steinen, auf Holz ꝛc., namentlich in Tartern Gegenden. Gibt eine rothe und durch Zufäge eine blaue Farbe; fommt zur Lak— musbereitung häufig aus Schweden nach Holland. — Dotte — Sch. (P. vitellina), kruſtiges, weinfteinartiges, dottergelbes Lager mit gehäuften Körnern; weißes, flocdiges Unterlager; in ganz Europa auf Hol, Steinen x. ; ift auf dem Wind auögejeßten Steinen am beten und enthält fehr viel Farbeſtoſf. — Schmugige Eh. (P. sordida), kruſtiges, weinjteinartiges, ſchmutzigweißes sder ſchimmelgrün-weißliches Lager, dicht und durch Ritze getheilt; weißes Unterlage. — Die Orſeillen-Pockenflechte (Va- riolaria orcina) entjteht, wenn da3 Lager unfruchtbar und in Keimhäufchen getheilt ift; bildet jich aber das unfruchtbare Lager forallenförmig aus, jo entſteht die ächte Ko— rallenfledhte (Isidium corallinum); an Steinen und Felſen. Dient zur Lakmus— bereitung. — Warzige Sch. (P. verrucosa), Enorpelige, warzige, Eruftenartige Lager, ihimmelgrünlicheweiglich oder gelblich, oft pulverartig; weißes Unterlagerz es gibt mit offenen Warzen, frugförmige (P. v. urceolaria), wobei die ausgehöhlte Keim— platte offen Tiegt; mit geſchloſſenen Warzen, lochkernige (P. v. pertusaria), wobei die Keimplatte wie eine jchwarze Mündung hevvorragt. Auf Holz, Bäumen, an der Erde, auf Moos. Bildet den Uebergang zur Lochkernflechte. Schüttgelb, wird aus einer Abkochung des Birkenlaubs mit Zujeßung von Alaun und Kreide gewonnen. — Das Schiüttgrün erhält man, wenn man die Kreide wegläßt. Siehe unter Birke, Schuhhülle (Pedilanthus), Gattung der Familien Rauktengewächſez jhuhförmige Kelchhülle; hat jonjt die Gattungsfennzeichen der Wolfsmilh. — Arten: Myrten- blätterige Sch. (P. tithymaloides), 3-10 Fuß hoher, Fletternder Strauch; an jün— * Aeſten Zreihige Blätter, 2-3 Zoll lang, dunkelgrün und fleiſchig-lederig, jung auf eiden Seiten filzig.flaumig, Später kahlz ſcharlachrothe, an jungen Trieben gehäufte Kelchhüllen; rundliche, A: Spaltfrucht. Blüht in Südamerifa und Weftindien vom April bis Juni; enthält wich fcharfen Milchſaft. Die Wurzel ift ein gutes Brechmittel; ein Decoet der trodenen Pflanze wird gegen Syphilis, Amenorrhöe ꝛc. angewen— det. — P. padifolius, hat einen ätzend jcharfen Milchſaft; dient in Südamerika gegen Warzen und Schwielen, die Wurzel als Brechmittel, die ganze Plange gegen Syphilis. — Maprounea brasiliensis wächst gleichfalls in Südamerika; eine Wurzelablochung iſt als Trank und als Klyftier bei Berdanungsftörungen gut. —— (Cephalaria), Gattung der Familie Kardengewäcchſez; zwitterige Blüthen; vielblätterige, halbkugelige Hüllderte mit dicht dachziegeligen Hüllblättern ; über— weibiger Kelch mit beckenförmigem, gezähntem Saum; 4jpaltiger Blumenkrone; 4 Staub- gefäße; 1 Griffel; vom Kelchſaum gefrönte, in's Hülldeckchen geſchloſſene Schließfrucht. — Arten: Alpen-Sc. (C. alpina), 3—4 Fuß hoher, zottiger Stengel; oft 3 Fuß lange Mittelftocblätter, die ftengelftändigen find gleichfalls großgefiedert, weichhaarig ; faft_Fugelige Blüthenköpfe auf Langen, grauzottigen Stielen ; weiglich-gelbe Blumenfrone; große Sülfeucht; der Kelchſaum zottig; ausdauernd. Auf warmen Alpabhängen. Schuppenwurz (Lathraea), Gattung der Familie Larvenblümler; glodiger, Apaltiger Kelch; 3 Mr Blume; helmförmige Dberlippe, Szähnige Unterlippe ; 4 mächtige Staubgefäge; Ifamige, Achalſtückige Kapfel mit el Samen- 530 Schuſterholz— Schwarzkorn. trägern. — Arten: Gemeine Sch. (L. squamaria), äſtiger, weißſchuppiger, durch Zajern an Baummurzeln befeftigter Wurzelſtock; 14,—1 Fuß, hoher, weißswöthlicher Schaft; weiße Blumen mit 2’röthlihen Striemen auf der Unterlippe. Durch’S Trocknen wird die ganze Pflanze ſchwarz. Oft it die Blume auch im Kelch eingefchlofien, oft iſt fie noch fo Yang als derſelbe. Blüht in Europa in Laubwäldern vom März bis Mat, und ift außdauernd. Der violenartig riechende Wurzelſtock ſchmeckt bitterlich herbe und iſt aß Schuppenwurz (BR. squamariae) gegen Kolifen, Convulfionen und Epilepfie ver Kinder im Gebraud). * erholz, ſ. v. a. rother Hornſtrauch. Ir ee 1. v. a. Fluttſüßgras; ſ. u. Süßgraßz auch die Früchte des Flutt- üßgraſes. Warichenie (Schwaegrichenia), Gattung der Familie Piſtaziengewächſe; vielehig oder zwitterig; — Kelch; Ahälftig verwachſene Blumenblätter; Sfurchige, Afächerige Fruchtfnoten ; beerenartige, Alappige Steinfrucht mit 3—2 harten Steinfernen. — Arten: Balſamiſche Sch. (Sch. balsamifera; Hedwigia bals.), hoher Baum mit weißgrauer Rinde, unpaarig gefiederten, 1 Fuß langen Blättern, aufrechten Rispen an den Enden der Aeſtchen, Kleinen, weißlichen Blüthen; Afurchiger Frucht, wie eine große Hafelnuß. Blüht in Bergwäldern Weftindiend im Mai. Es wird daraus ein dunfelrother, aromatifcher Balfam (Baume a cochon), gewonnen, der wie Copaiva— baljam dient, namentlich bei Hronifchen Xeiden der Schleimhäute, Nieren- franfheiten, Gallenfteinen; wird äußerlich noch häufiger angewendet. Die Ninde iſt ein fieberwidriges Mittel, und das Del dient wie Mandelöl—. —— — ſ. v. a. Schöllkraut. Schwalbenwurz (Vincentoxicum), Gattung der Familie Sei— denpflanzengewäcje; Ötheiliger Kelch, radförmige, Ötheilige Blumenkrone; jchildförmige, 5—10lappige Beikrone; 5 in eine Röhre verwachſene Staubgefähe ; 2fächeriger Staubbeutel; Wbauchige, hängende Staubmaſſen; 2 Fruchtinoten, 2 Griffel; bauchige Balg- fapjeln; am Nabel wollfchopfige Samen. — Arten: Gemeine Sch. Siftwurzel (V. officinale; Asclepias Vine.), verdächtige, in ganz Europa auf trodenen Hügeln und Bergen, an jteinigen und jandigen Orten wachjende Pflanze, aus deren mehrjähriger Wurzel 1 ein gerader, 1—2 Fuß hoher Stengel erhebt, welcher herzfürmige, zugeſpitzte, dunkelgrüne, glänzende Blätter, und viele —J oder etwas grünliche, wohlriechende Blumen hat, die im Juli immer auf einer Seite der Pflanze und nach oben zu zwiſchen den Blättern auf langen, dünnen Stielen zum Vorſchein kommen, eifoͤrmig zugeſpitzte Schoten mit wollſchopfigen Samen hinterlaſſen. Die Wurzel riecht friſch ſtark und eckelhaft, was ſich aber durch's Trocknen verliert. Der Geſchmack ift Iharf und etwas bitter. Das Vieh frißt die Pflanze nur ausnahmsweiſe. Der Stengel gibt einen guten Flach, wenn er wie derjelbe behandelt wird, darf aber nicht bis zur Neife geröftet werden. Die Samen wolle kann man zum Poljtern benützen, daher wäre der Anbau diefer Pflanze an jehr fteinigen, rauhen Plätzen empfehlenswerth. Die Wurzel enthält ein emetinartiges Alka— loid, ätheriſches und fettes Del, Harz, Gummi, Stärfmehl und einige Salze. Sie ift brehenerregend und fcehweigtreibend, dient in Waſſerſuchten und peitartigen Fiebern, befördert ven Ausbrud der Blattern, und leiſtet Auperlich bei alten Gefhwüren gute Dienfte. — Hieher gehört auch die ſchön— blumtige Ningfrone (Holostemma Ada-Kodien), der milchige Saft ift mild, das Wurzelrulver heilt in der Augen die Flecken der Hornhaut; auch macht man in Oſtindien allerlei Salben und Arzneien gegen Augenfranfheiten daraus. Scwalbenwurz, ſ. v. a. Schöllfraut. Schwamm, j. v. a. Pilz. Schwarzdorn, ſ. v. a. Schlehdorn. Schwarzföhre, 1. v. a. ſchwärzliche Kiefer. Schwarzkraut, ſ. v. a. Chriſtophskraut. Schwarzkorn, Mutterforn (Secale cornutum), dieſe Ausartung des Roggen? Schwarzkümmel — Schwarzwurz. 531 befigt nahezu narkotiſch-giftige Wirkungen; erregt in großen Gaben Bergiftungszufälle und die Grübelfranfheit, Comvuljionen, Lähmung und Brand. Wird als wehen:> treibendes Mittel angewendet, follte aber nie ohne Noth und nur dann gegeben werden, wenn die Wehen nachlafien oder ganz ausbleiben, dabei aber der Muttermumd weit geöffnet ift. Auch dient es En Austreibung der Nachgeburt oder einer abgejtorbenen Frucht. Auch bei Gebärmutterblutfluß nad) der Geburt aus Schwäche iſt e3 jehr wirkam. Man gibt es in Pulver zu 5—6 gr. alle 1-2 Stunden, oder in gewiſſen Fällen alle Stunde, bis Wirkung eintritt. In Abkochung verordnet man es zu Zj auf Zvj Colatur, und läßt alle 7,—1 Stunde 1—2 Eplöffel voll neh— men. Manche verbinden es mit Opium und Gewürzen, Schwarzkümmel (Nigella), Gattung der Familie Ranunfelgewächle; 5 blumenfronartige Kelpblätter, 5—10 2lippige Blumenblätter, wobei die fleinere Lippe die Honiggrube bedeckt; 5—10 Griffel; 5—10 Balgfapfeln ; vielfamig und vom hornförmigen Griffelgekrönt. — Arten: Aechter Sch., römiſ er Sch. (N. —— aus Candia und Aegypten ſtammendes Som: mergewãchs, das jetzt in unſern Gärten und jelbjt auf Aeckern verwildert vorkommt: es wird über 1 Fuß hoch, hat haarige Blätter, weiße oder blaßblaue Blumen (im Juni und Juli) und vundliche, zacfige Samenkapſel. Es gibt 2 Sorten: mit ſchwarzem Samen (ſchwarzer oder römi- Her Kümmel, Coriander) und mit gelbem (Gewürzkümmel, deutfhe Würze). Der ſchwarze Samen riecht angenchm und fchmeckt ewürzhaft; es laßt ſich aus ihm ein wohlriechendes Waſſer abziehen, Pte ein Del, ein Harz und ein gummiartigen Extract bereiten, welcher in Viehkrankheiten gebraucht wird. Dieſer Same wird ſehr oft mit dem des Stechapfels verwechſelt. Der Gewürzkümmel richt noch ſtärker und angenehmer, fommt im Geſchmack dem englifchen Ge- würz und den Carbamomen jehr nahe und verdient mit Recht deſſen Stelle zu ver: treten. Im Orient wird damit das Brod gewürzt, wie es bei und mit dem Kümmel und Fenchel zu geſchehen pflegt. In einigen Gegenden wird derſelbe anftatt anderer Gewürze gebraucht, namentlich zu fauren Speijen, Würften ıc. Der Same wirkt nelind reizend, blähungtreibend, eröffnend, auflöfend und harn- treibend:, namentlich gegen Berjchleimungen der Lungen und de Darm- tanalz, Würmer, verhaltene Katamenien, Gelbfudt a, — Ebenſo wird der lürkiſche Sch, Sarten-Sc,., Greihen imBufh, Brautin Haaren (N. damascena) benügt. Wächst im Drient und dem fühlichen Europa, fowie bei ung in Gärten und auf leichten Aeckern wild; wird 1 Fuß hoch, hat jchöne blaßblaue Blumen, die mit einer Hülle umgeben und in Gärten gefüllt find. Wird oft ein Täftiges Unkraut, Schwarzmund (Melastoma), Gattung der Familie Weidrihgewädfe; eirunder, halb an den Fruchtknoten — Kelch; A—bfpaltiger Saum; 26 Blumenblätter: 8—12 Staubyefäpe; bogenförmiger Staubbeutel; an der Spibe borftige Fruchtknoten; punkt förmige Narbe am Griffel und A—6fächerige Beere. — Arten: Malabarifcher © cd. (M. malabathricum) jhöner Straud, oder Bäumchen; Akantige junge Aeſte; ganz- vandige, 34, Zoll lange Blätter, beiderfeit3 mit 3 Hauptnerven, durch röthlicy- bräunliche Haare jtriegelig ; an den Aſtendchen 1—3—5—Ihlüthige Büſche; purpur- rothe, 1 Zoll Lange Blumenblätter; ungleihe Staubgefäße mit 5 fruchtbaren Staub: beuteln ; kugelige, fleiſchige Frucht, welche bei völliger Reife platt. Wächgt auf den oſtindiſchen Injeln Malabar. Die epbaren Beeren diefer und der andern Arten färben Lippen und Mund jchwärzlich. Wolle kann man damit purpurroth färben. Die Blätter wirken zufammenzichend, und werden in einer Abkochung und in einem Ertract gegen Diarrhden, Dyscenterien, Koliken, Aphten u. dgl. gebraucht, Schwarztame, ſ. v. a. gemeine Fichte, Ins Schwarzwurz (Scorzonera), Gattung der Familie Bereinblüthler: dachziegelige Hülldecke; —— Hauptfruchtboden; ungejtielte und ungefehnabelte Schließ⸗ früchte; federige Fruͤchtkrone mit 5 Strahlen. — Spaniſche ©c. (Se. hispanica), außen jchwärzlich, walzig, fleiſchige Wurzel, oben ſchuppig⸗ſchopfig, beblätterter, 1 und mehrblüthenköpfiger, 2—3 Fuß hoher, etwas wolliger Stengel; lanzettige Blätter ; gelbe Blüthen z figende Fruchtkrone ; ändert ab, und komint mit eirunden, Kr langlan- 532 Schwefelregen — Schwertel. — zettigen, mit gleichbreiten Blättern vor. In Spanien, Frankreich und Deutjch- land auf fruchtbaren Wiefen, zwifchen Geſträuch; Jährig, wird häufig angebaut. Die jchleimigsfügliche Wurzel (R. Scorzonerae) wirkt gelind eröffnend, auflöjend und einhüllend, ift mild nährend und wird häufig zu Gemüje fulti- virt. — Niederige Sch. (Se. humilis), bräunlich, oben ſchuppig-ſchopfige Wurzel, 19—1'% Fuß hoher, wolliger, 1—Sblüthenföpfiger Etengel; wurzeljtändige, lanzettige Blätter; gleichbreite, jtengelftändige Blätter; gelbe Blüthen ; glatte, gejtreifte Schliep- früchte; blüht auf feuchten Wiefen und in Bergwäldern, im ganzen mittlern Europa, Schweden z. im Mat und Juni und dauert aus. Wurzel, Kraut und Frücte (R. H. et S, Scorz.), wirfen fräftiger al3 bet der vorigen Art. — Wohlſchmeckende Sch. (Se. deliciosa), fnollige, länglihe Wurzel; fait aftlofer Stengel; gleichbreite, leicht mehligefilzige Blätter; pucpurrothe Blüthen; dauert in Sicilien auf Bergtriften aus. Die angenehme und erfriichende Wurzel wird häufig in Zucker eingemacht. — Knollige Sc. (Sc. tuberosa), kugelig-knollige Wurzel, welche von den Kalmücden gerne geneljen wird. Schwefelregen, ein gelber Blumen- oder Samenftaub von Nadelhölzern, welcher von einem heftigen Winde fortgeweht und auf die Erde oder einen Teich fallt, jomit ängſti— gen ſich Abergläubifche unnöthigerweiſe über diefe Erſcheinung. Schweinsgummi, der balſamiſche Eaft der anſehnlichen Elufie. Schweinskreſſe, 1. dv. v. Löffelkraut. Schweitzerthee, ſ. v. a. Sanikel. Schweribohne, ſ. v. a.gemeine Bohne; ſ. u. Bohne. Schwertel (Iris), Gattung der Familie Schwertelgewächſe; zwitterig; blumen— kronartige Geſchlechtshülle; am Fruchtknoten; btheiliger Saum; 3 Staubgefäße; unten mit der Geſchlechtshüllröhre verwachſene Staubfäden; unterſtändige Fruchtknoten; Griffel mit 3 kronenblattartigen Narben; lederige, Zſchalſtückige, 3fächerige Kapſel. — Arten: Deutſcher oder blauer Sch, Schwertlilie (I. germanica), häufig in Gärten, da die Blumen ſchön indigoblau find, in der Schweiz und Deutjchland manch— mal auf freien Plägen, Mauern und Felſen wild. Knollige, in Gelenfe getheilte, unten jehr faferige Wurzel, die glatten, ſchwertförmigen Blätter und zwiſchen denjelben gerade, äftige Blumenftengel treibt. Gedeiht in jedem Boden und wird durch Wurzelzertheilung fortgepflanzt. Es gibt Spielarten mit weißen und gelben Blumen. Durch Gährung und Kalk wird aus den blauen Blumen das Kiliengrün der Maler bereitet. Die getroefnete Wurzel (R. Iridis —— iſt ein kräftiges Auflöſungsmittel. — Friſch riecht ſie ſehr widrig, ſchmeckt ſcharf, erregt Erbrechen und Abführen, wirkt ſtark auf die Urinabſonderung und wird daher bei Waſſerſuchten ge— braucht. — Prächtige Schwertlilie — (J. susiana), große, weiße, feingeſtrichelte oder punktirte Blumen; wächst im Orient wild, bei und in Gärten. Beim Verſetzen muß man vorzüglich darauf fehen, daß die fleifchige Wurzel nicht verlegt wird oder durch Näfje leide. Verwundete Wurzeln muß man jogleich trocknen, d. h. mit Holz: fohlenpulver oder Kreide beftreuen oder mit Baumwachs verftreichen. Im Auguft wird die Wurzel aus dem Boden genommen, auf einem luftigen Boden aufbewahrt und im Sept. 3 Zoll tief in Gartenbeete gelegt. — Niederiger Sch. (J. pumila), jehr kurzer Schaft, längere, jchwertförmige Blätter; violelte, oder blaßblaue oder weiße Blumen; auf jonnigen Hügeln und Mauern, tft ausdauernd, blüht im April und Mai. — Flo— rentiner Sch. (1. florentina), in Italien und Krain wild, bei und in Gärten; weiße Blumen; gleicht fonft der gemeinen Sch. ziemlich. Die weiße, braungefüpfelte Wurzel beſitzt getrocknet einen ftarfen Viofengeruch, gepulvert einen bitterfichen Geſchmack, und hat als Weilhenwurzel (Rad. Ircos s. Iridis florentinae), ſchleimauf— löſende, gelind abführende, reinigende, harntreibende, den Huſten ftillende Kräfte, und wird demgemäß angewendet, namentlich beiLeibſchmer— zen der Kinder. Gepulvert kommt jie zu wohlriehendem Zahnpulver, in Seifenfugeln u. — Bei Bruftcatarrhe, Bruſt- uud Magenverjchlei- mungen x. gibt man auf ein Mal 5—8 Gran Pulver unter Honig mehrmals täglich. Man Kann auch noch, Huflattigfraut, Wollkrautblumen u. . w. beifügen. — Kindern wird fie umgehängt, daß fie daran kauen und leichter zahnen. Die Kivornejer Beilhenwurzel ift am befannteften. — Blajjer Sc. (I. pallida), jchwert-fichel- Schwertelwurz — Sedelblume. 533 fürmige Blätter; mehrblüthiger Schaft; blüht in Stalten und Griechenland im Mai und dauert aus. Der dicke Wurzelſtock Liefert den größten Theil der gebräuchlichen Veilchenwurzel. — Wafjer:-Sh., Wafferlilie, falfher Kalmus (I. pseu- dacorus), in ganz Europa an Gräben und Simpfen, an Teich» und Flußufern; flet- Ihige, zufammengebrückte Wurzel mir walzenförmigen Knollen, die ſcharf und zufammen- ziehend ſchmecken; jehwertförnige, 3 Fuß lange Blätter; gelbe Blumen mit ſchwarzen Linien. Der im Auguft reifende Samen ſchmeckt angenehm, und kann ſtatt des Kaffees benüßt werden, namentlich wegen feinen magenftärfenden Eigenfhaften. Aus den gelben Blumen läßt ſich mit Ejfig eine dauerhafte gelbe Farbe ziehen. Statt Kalmus wird die Wurzel manchmal in Ruhren, gegen Nafenbluten und Blut- yarnen angewendet. Diefe Pflanze wird nur von Ziegen gefrefjen. . Der Wurzelſtock gibt mit Eijenvitriol eine ſchwarze Farbe, Dient jpezififch bei Amaurofen, ſowie bei Stodungen in den Eingeweiden. — Knollentragender Sc. (I. tube- rosa), 2—Sfnolliger Unterftoct mit Wurzelfafern; 1Fuß hoher, meift einblüthiger Schaft; längere, jchmale und Akantige Blätter. Sriht in Südeuropa im März und April, dauert aus. Die Wurzelfuollen hält man für die Hermodatteln (R. Hermodactyli) der alten Araber; jie erregen Erbrechen und Purgiven, und werden faum mehr angewendet. Schwertelwurz, |. u. Schwertel. Schwertlilie, |. v. a. Schwertel. a nl j. 2old. Schwindelkörner, j. dv. a. Corianderſamen. Schwindfaſer (Byssus), Gattung der Familie Moderpilze; flodiges Lager, dag nicht zur Keimkornbildung kommt. — Arten: Flodige Sch. (B. floccosa), Lange, Ihneeweiße, baummwollartige Fäden in zarten Lagen; heißt in Bergwerfen Wetterzotte, Schwingel, j. v. a. Süßgras. Scopolie (Scopolia), Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe; öfpaltiger, glodige Kelch; mwalzig-glodige Blumenkrone ‚mit Szähnigem Saum, 5 Staubgefäre, fopfiger Narbe; büchjenartige, Zfächerige, unter der Mitte auffpringende Kapfel mit Ifäche- tigem Deckel. — Arten: Tollkirſchenartige Sc. (Sc. carniolica; Sc. atropoi- des; Hyoscyamus Sc.); dide Wurzel; 1—2 Fuß hoher, 2—Bäftiger Stengel; ellipti- Ihe, 21,—4 Zoll lange Blätter; 1 Zoll Lange, außen glänzende, vothbrauneBlüthen, die gelbgrünlichgeadert, nnten geldgrün und innen gelblicheolivengrün und matt find; kommt auch mit ganz gelbgrüner Blume vor. Blüht vom April bis Mat in fchattigen Wäl- dern von Bayern, Krain, Ungarn, Kroatien 2c. Iſt giftig wie das ſchwarze Bilfenkraut, ‚und wird hin umd wieder gegen viele nervöſe Leiden angewendet. Scorodonie (Scorodonia), Gattung der Familie Kippenblümler; Aippiger Kelch; Oberlippe ganz oder mit Zeitlichen Lappen; Unterlippe 4 oder Zähnigz fonft wie der Gamander — Arten: Salbeiblätterige ©. (Sc. heteromalla), 11. — 21, Fuß hoher Stengel; herzförnige, flaumhaarige Blätter; blattwinfel- oder endftändige Trauben mit weißlich- oder grünlichgelben Blumen und rothen Staubfäden; auf magern, ſandi— gen Orten an Waldrändern ꝛc. in Europa; dauert aus; blüht im Juli und Auguft, Hat die Wirkung des Tauchduftenden Gamanders und war früher als Herba Scoro- doniae) s. Salviae sylvestris officinelf. Sebeftenbaum, |. v. x. Sebeſten-Cordiez |. u. Cordie. ecanone, Alpini's ©. (Secamone Alpini), zu der Spornkrone gehörige Art; wächst in Afrika; enthält einen gelblichen, fcharfen Milchfaft und dient in Aegypten als Brech- und Burgirmittel. — Brebenerregended ©. (S. emetica), riecht friſch und getrocknet eigenthümlich gewürzhaft, wird in Oftindien wie Ipecacuanha, auch Baer andere Krankheiten und fuphilitifche Leiden gebraucht. — Aus dem Safte der er- ten Sorte wird das antiochiſche ©. (S. antiochicum) bereitet. ‚ Sedelblume (Ceanothus), Gattung der Familie Kreuzdorngewächſez; halbkuge— lige, Spaltige Kelchröhre; 5 genagelte Blumenblätter; 5 Staubgefüße; flaches, ſchwam— miges Stengelpolfter; kugeliger Fruchtfnoten; 3 faſt freie Griffel; unten mit der Kelch— röhre verwachlen, Zknöpfige Frucht; Eruftenförmige, Achalftiicige Knöpfe. — Arten: Amerikaniſche ©. (C. americana), die, außen vothe Wurzel; 3—5 Fuß * Strauch; kahle, an der Spitze flaumige Aeſte; eirunde, ſpitze, unten flaumige Aeſie; büſchelige, langgeſtielte Blüthen mit flaumiger Spindel; blüht vom Zuli big Och, und 334 Sedum — Seetraube. hat Früchte, die Heiner als ein Pfefferkorn find. Die Wurzel dient zum Nothfärben und wirt purgirenb; eine Abkochung derſelben fowie des Stengels, dient gegen ſy— philitifhe Krankheiten. Die Blätter geben einen guten Thee (Three von Neu-Yerſey). — Colubriana Fermentum, C, ferruginosa et C. reclinata, (im heißen Amerika heimifch), befiten einen angenehm bittern Geſchmack, und ſetzen jebe gährungsfähige Flüffigkeit Shnell in Gährung. — In Südamerika wird ein gutes Burgirmittel von einer Abkochung der dornigen Eolletic (Colletia spinosa) gewonnen. Sedum, Bundfraut, Zungenfraut, Wolfskraut, ſ. v. a. Fetthenne. Seegenbaum, in mehreren Gegenden von Deutſchland f. v. a. Sevenbaum. Seegras, |. v. a. Wafferriemen. Seekohl, ſ. Meerkohl. ——— das Holz von der Heckenkirſche. eeroſe (Nymphaea), Gattung der Familie Nixenkräuter; zwitterig; unterwei— biger, 4- bblatteriger Kelch; —— vielblätterige Blumenkrone; vielreihige, ſehr zahlreiche Staubgefäße; narbige, vielfächerige und vielſamige Beeren; die Fächer zuerſt ſchleimig, dann markig; Samen in mantelförmiger Haut. — Arten: Weiße ©. (N. alba), prächtige Waſſerpflanze; über 2 Zoll dicker Wurzelſtock mit vielen Wurzelfaſern; dem Blattftiel gegenüber ein großes, häutiged Nebenblatt; ſchwimmende, ovale, herzför- mig eingejchnittene, lederige, oben jchön grüne, unten purpurbraun angelaufene Blätter ; ihöne, große, 6 Zoll Durchmefjer haltende, weiße Blumen, die jih Rachts ſchließen; blüht vom Juni bis Auguft und wächst in ganz Europa in Zeichen und langjam flie- Kenden Gemwäffern; augdauernd. Wurzel, Blüthen und Samen (Rad. Fl. et Sem. Nymphaeae albae) jind als Fühlende, ſchleimige und auflöfende Mittel bei Schleimflüſſen, Ruhren befannt. Durd, Auflegen dicker Scheiben vom Wurzel: tod auf Bruſt und Rüden fol ſich das Wechſelfieber vertreiben laſſen. Der Wurzeljto enthält namentlich jung viel Stärfemehl, ift alt auch zum erben geeignet, und enthalt Harz, fette Materie, Gerbftoff und Galläpfelfäure, unkryftalliiirbaren Zuder, Schleim, Stärfemehl Ulmin, eſſigſaures Kali, äpfelfauren und phosphorjauren Kalt und Ammomiakſalz. Die Blätter, welche ein Vieh- und Schweinefutter abgeben, find gut bei allen Geſchwüren, wenn fie aufgelegt werden. Die wohlriehenden Blüthen wirken reizmindernd, daher bereitet man den Syrupus de Nymphaea daraus. Seetang (Fucus), Gattung der Zamilie Tangalgen; walziges oder plattes Lager, meiſt mit Schmwinmblafen; Keimbälge in einer jchleimigen, negaberig-fädigen Maffe. Arten: Blajen-©. (F. vesiculosus), lederig und olivergrün, troden ſchwärzlich, gabeltheitig und geripptz 13 Fuß lang, %—1 Zoll breit; ovale Schwimmblafen; wird von der Nordſee ll ausgeworfen. li als Meereiche (Quercus marina), die Ajche davon als vegetabilifher Mohr (Aethiops vegetabilis) offi- cinell. Gibt durch Verbrennen Tang- Soda (Kalp), und wird zur Bereitung von Jodine benükt,) Geetraube (Coccoloba), Gattung der Familie. Portulakgewächſe; 5theilige, ge färbte Geſchlechtshülle: 8 Staubgefäße; Igriffelige Fruchtfnoten; nußartige, 3lappige Schließfrucht in der fleifchig ee Geſchlechtshülle, wodurch eine, fteinfruchtartige Hülfrucht entjteht. — Art: Aechte ©. (C. uvifera), mittelgroßer Baum mit rothem, hartem, fajerigen Hola, Furzgeitielten, 4—6 Zoll großen, Fahlen, dicken, dunkelgrünen, rothnervigen Blättern; ährenförmige, fußlange Trauben; weißliche Blüthen, wie Kirschen: blüthen riechend; purpurrothe Hüllfrüchte ; nußartige, braune, nach unten 3lappige, run— lige Schließfrucht; am Meeresufer in Meftindien und Südamerifa; blüht im San. und Fehr. Durch Ausbrechen des Holzes erhält man das weftindijche Kino (Kino oc- cidentale s, americanum), welches in bunfelrothhraunen, glänzenden Stücken zu uns kommt, ein hell kermesrothes Pulver gibt, bitterzufammenziehend ift, Speichel ſtark braunroth färbt, und wie der afrikaniſche Kino wirkt. Bon dem Holz ge- winnt man eine jchöne rothe Farbe. Die Trauben und die fehr abftringirenden Site geben gute Tijanen bei hartnäckigen Diarrhden, Blutflüffen und Blennor- rhöen; Wurzel und Rinde wirken auf gleiche Art, Das faftige Fleiſch der Hüllfrucht iſt angenehm. ſüß⸗ſäuerlich. Der ölige, jcharfe Same purgirt. — C. nivea wird in Weſtindien gegeſſen, ſowie gegen. hrontihe Diarrhden, Entzündungsfranf- Segge — Seidelbaft. 585 heiten und den Schluß der Blennorrhden gebraucht. Dafelbft ißt man auch die Früchte von C. pubescens, C. excoriata et C. diversifolia. Segge (Vignea), Gattung der Familie Ey pergräfer;z 41 und 2häufig; 2 vielblüthige Aehrchen; 1 Deckblättchen und 3 darunter Befimbliche Staubgefiße bilden die männ- lichen, 1 Deckblättchen, 1 Staubweghülle mit Fruchtinoten, Griffel und 2 Narben die weiblihen Blüthen Aus der Staubweghülfe bildet jich eine Hüllfrucht. — Arten: Sand-S. (V. arenaria; Carex ar.), häufig in Deutfch- land an fandigen Orten; die lange, Friechende, knotige oder gegliederte Wurzel mit braunen Schuppen, innen weiß und mit Kleinen Wurzelfajern zwijchen den Knoten, iſt officinell; fie riecht ſchwach aromatisch, terpentinartig, ſchmeckt ſüßlich, und ift im erſten Krühlinge am wirkfamjten. Friſch Leiftet fie herrliche Dienſte, getrocknet aber it fie weit weniger wirk— jam. Sie it blutreinigend, vermehrt den Urin und jpielt bei den jegenannten Frühlingskuren eine Hauptrolle. Wird in allen Krankheitsfällen ange: wendet, wo man das Blut von unreinen Stof— fen befreien will, wie in Ausſchlägen, Fled: ten, Gefhwüren, Anlage zu Rothlaufen, in Verſchleimung der Bruſt, der Gedärme, der Harnwege, bei gihtifhen Zufällen, Podagra ıc. Berkleinere 6 Loth Frifcher Wurzeln, gieße fie mit 1 Schop: en heißen Wafferd an, laß das Ganze 2 Stunden zugedeckt ehem, gteße dann das Helle ab und bewahre e3 verichlofjen auf. Nun werden die Wurzeln erſt noch mit einem Schoppen Waffer gekocht, die Flüffigkeit durchgefeiht und diefe zu dem erfterhaltenen Thee gegofien. Diefen Trank trinkt man binnen 24 Stunden und jet diefe Kur 14 Tage lang ſort. Zu einer andern, gleichfalls guten Art von Frühlingsfur nimmt man im erften Früh— jahr 4 Loth rein gewajchenes Sandriedgras, man kann dazu auch zur Hälfte Flecht— oder Shnurgras, oder Graswurzel oder Quedenwurzel nehmen, und kocht. es wenige Minuten in Y%, Maß Wafler.. Sodann nimmt man 1% Maß füße Milch, jest fie über das Feuer, und wirft im fie, fowie fie zu Steigen beginnt, 1—2 Mefjeripigen voll präparirten Weinftein, wodurd man Weinfteinmolfen erhält. Die klaren Molken gießt man nun in ein Gefchier, thut eben fowiel von obigem Wurzeltranf hinzu, trinkt diefe Maffe den Tag Über nach Belieben, am beiten Morgen3 nüchtern, Nachmittags 2 Stunden nad) dem Efjen und Nachts vor Schlafengehen, falt oder lau, mit oder ohne Zuder, Der Appetit wird fi vermehren, die Verdauung Eräftiger, unreine Ausſchläge werden verjchwinden, und überhaupt ein erhöhtes Kraftgefühl ich einftellen. Die Kur ift 4-6 Wochen fortzufegen. — Die Wurzelaug: ausläufer heißen auch deutſche Saffaparille oder rotbe Queckenwurzel G. Caricis arenariae s. Graminis rubri). Seidelbajt (Daphne), Gattung der Familie Seidel gewächſez zwitterig; 1blätterige, Alpaltige Geſchlechtshülle; jchuppenlofer Schlund; walzige Röhrez 8 in diefelbe gefägte Staubgefäße; Furze Staubfäden; aufrcchter Staubbeutel; 1 oberftändiger Staubmeg; Griffel fehlt oder ift jehr kurz; plattkopfige Narbe; faftige oder Iederige 1ſamige Beere, Arten: Gemeiner ©, Kellerhals, Zeiland, falfcher drefferikrang (D. mezereum), bei uns jehr bekannter, 2—4 Fuß hoher Strauch, der in ſchattigen Laubhößzern und Gebüfchen häufig wächst, wegen der frühen, vom Februar bis April erjcheinenden Blumen auch in Gärten gezogen wird, Stamm unten 4 Zoll die, Holz weißlich, Rinde gelblich, grau und glänzend, Blätter zart, glatt, länglich, zugeſpitzt, und wechjehjtändig auf kurzen Stielen am den Zweigenden; fie erjcheinen En wenn die blaßrothen (in Gärten auch weißen), ſchönen Blumenähren verwelten; Fugelrunde, glatte, faftige, anfangs grüne, ſodann jcharlachrothe Beeren, die jo groß wie Erbſen ſind und im Zuli reifen Wurzel, Rinde und Blätter, namentlich die Bee ci, verbreitet friſch gerieben einen widrigen Geruch, haben eine empfindliche Schärfe und erregen auf der 536 | eidenpflanze, Haut Entzündung oder Blajen, gekaut ein unausſtehliches, anhaltendes Bren- nen im Munde. Verſchluckt dev Menſch nur wenige Beeren, jo erregen fie jäm— merlichen Durft, Erbrechen, Zuckungen und andere fchreeliche Zufälle, nicht jelten ven Tod. 6 folcher Beeren follen einen Wolf tödten. Schweinen und Bögeln ift ihr Genuß unfchädlich, auch die Blätter werden von Ziegen und Schafen gefreſſen; ſie geben eine jchöne Mealerfarbe. Die friiche oder in Eſſig erweichte Rinde wird äußerlich in Augen- und andern Krankhei— ten zum Blaſenziehen, felbft gegen den Geſichtsſchmerz und die urzel zu Haarjeilen gebraudt. Die Wurrzelrinde gibt ein graues Pa— pier, und die Stammrinde fammt der Deere eine Salbe, welche in bösar— tigen, frejfenden Gefhwüren Anwendung findet. Will man früher wunde Stellen zum Ableiten wieder flüffig machen, jo ftreut man das Pulver ver Rinde auf. Innerlich wird diefe Pflanze angewendet gegen trodfenen Huften Abends und Morgens, verbunden mit Heiſerkeit, Brennen und Trodenheit in der Luftröhre, [dh merzbafter Spannung in den Bruſtmuskeln, jowie gegen Knohenfrap. Man gibt die Tinftur, d. h. man fammelt die Rinde zur begin- nenden Blüthezeit, zerkleinert und zermalmt fie, preßt In aus, und mijcht gleiche Theile Saft mit Weingeift; von diefer Tinktur läßt man täglich 2—3 Mal je 2 Tropfen unter etwas Wafjer nehmen. Der ©. enthält ein Alkaloid, ein dunkelgrünes, ſehr jcharfes Holz, Schleimzuder, Farbitoff. Die Zweige mit den Blättern dienen zum Gelb- und Braunfärden der Wolle — Immergrüner oder lorbeerblätteriger ©. (D. laureola), immergrüner, 1—3 Fuß hoher, wenigäftiger Strauch mit wechjelftändigen, 2—3 Zoll — kahlen, lederigen, oben dunkelgrünen Blättern; traubige, kahle, gelb⸗ lichgrüne Blüthen; zuerſt grüne, dann ſchwarze Beeren; blüht in Bergwäldern im mitt: lern und ſüdlichen Europa im März und April. Die außen ſchwarzgraue, etwas ge: ftrichelte Rinde (an jüngern Aeſten gelbgrau), wird als Xorbeerfeidelbaft (Cort. laureolae), wie von der vorigen Art angewendet. — Rispenblüthiger ©. (D. gni- dium), wächst an trodenen Stellen des ſüdlichen Europa’3; hat eine braune, dichtnar- bige Rinde, welche wie vom gemeinen ©. benützt wird. — Knaſter- oder wohlric- hender ©. (D. cneorum), niedriger Strauch mit weißen, büfcheligen, weichhanrigen Blüthen, die oft auch ſchön roſenroth (augen trüber) find; ziemlich trockene, gelblichrothe, endlich braune Deere. Im mittlern und ſüdlichen Europa auf trockenen Bergtriften und Haiden; blüht im Juni und Juli. Iſt etwas weniger ſcharf als die andern Arten. Seidenpflange (Asclepias), Gattung der Familie Seidenpflanzengewächie; Stheiliger,, zuruckgeſchlagener Kelch; ähnliche Blumenkrone; Beikrone mit 5 fappenför- migen Blättern; 5 in eine Walze verwachjene Staubgefäße; Wächeriger Staubbeutel ; 10 hängende Staubmafjen; 2 Fruchtfnsten; 2 Griffel; meist rauhe Balgkapfeln; anı Kabel wollihopfigen Samen. — Arten: Gemeine &., ſyriſche ©. (A. syriaca), nüsliche, jich zum Anbau dringend empfehlende Pflanze, die in Syrien, Arabien, Bir ginien und Aſtrachan zu Haufe ift, bei uns in jedem, namentlich in Iehmigen, mit etwas Sand vermiſchtem Boden und jonniger Lage fortfommt. Die daumensdicke, fleifchige und ausdauernde Wurzel wuchert jo ftarf, daß man fie Faum mehr ausrotten kann; fie treibt im Mai einfache Sproffen, die in Kurzer Zeit ohne alle Nebenäfte 6—7 Fuß hohe, fin- gerspicke Stengel werden und mit vielen 5—7 Zoll Langen, 2 Zoll breiten, kurzgeſtielten Blättern, die oben glatt und dunkelgrün, unten zartwollig und meißlichgrau find, befeßt erjcheinen. Im Juni erſcheinen blaß purpurrothe, wohlriechende Blumen in großen, überhängenden Dolden, welche 3—4 Zoll lange, große, die, ſchotenähnliche Kapfeln hin- Seifenbaum — Seifenfrant. 537 terlaffen, die fich der Länge nach auf einer Seite öffnen, und jehr viele plattrunde, gelb- braune, dünne Samen mit einer langen, filberglänzenden Seide enthalten. Zur Reife zeit im Herbſt werden diefe Samenkapſeln abgejchnitten, an einem Luftigen Ort getrod- net, die Seide ſodann herausgenommen Diefe "eignet ſich zum Polſtern von Kiffen, Betten ꝛc. Mit Wolle, Baumwolle 20. laſſen ſich daraus fchöne Zeuge zu Kleidern, Handichuhe, Strümpfe, Hüte ꝛc. verfertigen. Wenu man die Stengel im Herbft ab» ſchneidet und röftet, jo geben fie eine Art Hanf oder Flachs. Die Blumen werden von den Bienen fleißig befucht. Das ganze Gewächs enthält viel fcharfen Milchlaft, daher dürfte der Genuß der jungen Triebe, die wie Spargeln zubereitet werden, jchädlich ei. Wird durch Samen, noch Teichter durch Wurzeliprofien, die 2—4 Fuß im Quadrat von einander zu Liegen kommen, fortgepflanzt. Der Seidenertrag wird um jo geringer, je länger fie in ein und demfelben Boden Tiegen, weshalb man fie nach 6—8 Jahren im— mer wieder im ein andere Land pflanzt. Die Wurzel iſt gut gegen Aſthma, bie Blätter geben einen wirffamen Breiumfchlag bei falten Gefhwulften, einigen Hautausfhlägen ꝛc. — Curaſſaviſche ©. (A. curassavica), ganz kurzer Wurzelftod; aufrechter, flaumiger Stengel; fich paarigsfreuzende, 21,—4 Zoll lange, glänzende, kahle Blätter; bräunlich =jcharlachrothe , oder orangegelbe, zuweilen ſchneeweiße Blumen; gelbe Beikrone; fpindelförmige, bis 3 Zoll lange Balgfapfeln; blüht in Weltindien und Südamerika faft immer. Wurzel und Blätter wirken als Brehmittel; erjtere wirkt namentlich ftarf, und wird in geringern Gaben auch al? Ihweißtreibendes Mittel benützt. Stengel, Blätter und Blüthen dienen gegen Gonorrhöe und Medorrhde; die zerſtoßene Pflanze wirkt blutftilfend bei friſchen Wunden. — Fleiihfarbige ©. (A. incamata), fleifchige Wurzel; oben flaumhaa— riger, 2—3 Fuß hoher Stengel; 3—6 Zoll lange, Tanzettige, kahle Blätter; Famillen- artig, vriechende, purpurrothe Blüthen; ausdauernd; blüht in Nordamerifa im Juli und Auguft. Die Wurzel erleichtert ven AUswurf bei Lungenkrankheiten, und befördert die Hautausdünftung — Knollige ©. (A. tuberosa), knollige Wurzel; rauhhaariger, braunrother Stengel; zottige Blätter; vranggelbe, glänzende Blüthen ; ausdauernd; in Nordamerika auf dürrem, fteinigem Boden. Die Wurzel dient bei katarrhaliſchen Leiden Shweiß- und auswurfbefördernd — Aſth— matiſche ©. (A. asthmatica), in Oftindien al3 Erfatmittel für Ipecacuanha jehr ge: ſchätzt. — Sprofjende ©. (A. prolifera), die Wurzel als Brechmittel gut; wächst in DOftindien. — Heilfräftige ©. (A. Alexicata), dient ganz als brechen: erregended und giftwidriges Heilmittel; wächst in Ceylon nnd Malabar. Seifenbaum, gemeiner (Sapindus saponaria), eine Roßfaftanienart; ziemlich Hoher Baum in Dit: und Weftindien, der in Wuchs und Blätterbildung viel Aehnlichkeit mit dem Mahagenibaum hat. Die Früchte find fo groß als Kirſchen und haben in einer fleifchigen, bitter Haut eine glatte, vundliche, Ichwarzalänzende Ruf. Die Haut ſchäumt im Waſſer wie Seife und wird in Amerika zum Wafchen benüßt, jedoch a Nachtheil der Leinwand und Zeuge. Die zulammenziehenden Früchte dienen gegen Blutflüjfe, Blenorrhden, Bleichſucht, Wechjelfieber ꝛc. DieRinde wird gegen Krank— heiten der Nieren und Harnblafe gebraucht. Der harte Samen gibt Knöpfe. — Sap. marginatus, das Fruchtmark ift noch ſchärfer und faſt terpentinartig ; wird wie die vorige Art als Heilmittel benübt; wächst in Georgien und Carolina. — 8. laurifolius, ſchäumt gleichfalls wie Seife und dient gegen Kolifen und Blähungen. Die wohlriechenden Blüthen geben antiarthritifche Bäderz die Wurzel dient gegen Rheumatismen, Gicht und Lähmungen Die andern Arten werden auf gleiche Weife benütt, und gehören alle der warmen Zone an. Seifenkrant (Saponaria), Gattung der Familie Nelkengewächſe; Özähniger, vöh: iger oder Fegelförmiger Kelch, der unten ſchuppig it; 5 Blumenblätter; 2 Griffel; Afächerige, Azähnige, auffpringende Kapfel; nierenförmige Samen — Arten: Gemei- nes ©. (S. officinalis), Speichelwurz, Waſch-, Schlüffelfraut, Hunds— nelfen, Wurzel und Kraut find officinell; blüht vom Juni 618 Aug; wächst in Deutſchland nicht felten auf Wiefen, an Heden, Gräben, Bächen u. ſ. w. Die Wurzel ift Ertechend, runzlich, mehrere Fuß langz die gegenftändigen Blätter find glatt, grün, am Grunde ſchmäler, und haben 5 Längsnerven ; die weißen oder blaßröthlichen Blumen jtehen in Heinen Büſcheln in den Winkeln der obern Blätter fowohl des Stengel3 ala 538 Seifenfrant — Sellerie. der Zweige, und haben einen angenehmen Geruch. Die Wurzel wird im Frühjahr vor der Blüthezeit gejammelt; fie ſchmeckt guet etwas ſüßlich und fehleimig, dann aber bitterlich Herb, etwas ſcharf und fragend, und erzeugt abge- focht viel Schaum. Findet vorzüglich bei Catarrben, welche fich nicht Löfen wollen, und Bruſtverſchleimun— gen Anwendung. Von der frischen Wurzel und dem Kraut kocht man gelind 1—2 Loth auf mehrere Taffen ab und trinkt e3 mit Süßholzſaft verfüßt den Tag über. Der ſeifenähn— Yiche, mit etwas Schärfe verbundene Saft wird zur Reinigung dev Wäſche gebraucht. Mit einer Wurzelabfochung, auch mit dem Saft der zerguetichten friſchen Blätter laſſen jich Fett— flecfe aus den Kleidern und der Leinwand vertilgen. Die Wurzel (rothe Seifenwurzel) hebt auch Unterleib3- verjtopfungen und gihtifhe Zufälle Sie ent Hält vicl kratzend-bittern Oeifenftoff, Weichharz, Gummt und Satzmehl. Wird fie als Wafchmittel benüßt, jo leiden die Farben nicht Leicht, namentlich bei Seidenzeugen. Wurzel und Blätter befördern den Stoffwechjel, daher find fie auch gut bei Bebergefhhwulften, Ver— bärtungen der Gekrösdrüſen, Schleimſchwindſucht, Syphilis. — Acer: oder Kuh-S. (8. vaccaria), 1jährig; 1I—2 Fuß hoch; hat einen Hair angelaufenen Stengel, vojenroihe Blumen, wächst auf Aedern in Deutſchland, Frank- veih, dem Drient, wird vom Vieh gerne gefrefjen, Teidet jehr von den Raupen und Viefert durch den Samen ein wohlſchmeckendes Del. hg wildes, |. v. a. Tanbenfropf. Seifenwurzel, äguptifche, oder Levantifche oder Spanische, die Wurzel einer Gyp3frautart (Gypsophila struthium); wird in Spanien ſammt den Blättern jebt no zum Waſchen gebraucht; 1,—1 Fuß lang, daumensdick, hellgrau oder gelbbräun— lich; Steht in ihren Wirkungen zwifchen der Achten Seifertwurzel und der Senegawurzel. Seifenwurzel, vothe, die Wurzel von dem gemeinen oder gebräudliden Seifenfraut. Seifenwurzel, weiße, die bitterfchleimige Wurzel von der Abendlichtnelke; wirkt wie die rothe Seifenwurzel, und kann anftatt der Seife zum Wachen benützt werben. Seilweide, in mehreren Gegenden von Deutjchland ſ. v. a. Gertweide. Sellerie (Apium), Gattung der Familie Doldengewächfe; undeutlicher Kelch rand; rundlich, oben -eingebogene Blumenblätter ; rundliche, fait Anotige Spaltfrucht; 5riefige Theilfrüchte; 1—2—Sitriemige Rillen; höcerige, gewölbte, 2 Altriemige Kern: mafje. — Arten: Gewöhnlider ©. (A. — an Gräben und Sümpfen wildwachſendes, in Gärten angebautes Wurzelgewächs. Der wilde ©. (S-Eppig) hat eine lange, fajerige, jtarfe Wurzel, außen gelb, innen weiß ; der fcharfe und widrige Geruch und Geſchmack verliert ſich durch's Trocknen, iſt ungefund. Die gefiederten Blätter jtehen paarweis an dem 1—2 Fuß hoben Stengel. Im 2ten Jahr erjcheinen die weißen Schirmblumen: an der Spitze und den Seitenäften. Wird nicht gern vom Bieh gefreffen. — Der Garten- oder zahme ©. (A. gr. dulce) hat eine mehr rundliche Wurzel, erhielt durd) die im 47ten Jahrhundert begonnene Kultur einen ges würzhaften Geruch und ſüßen Geſchmack, befommt aber doch zu Schwindel und Schlag: fluß geneigten Perfonen nicht gut. Davon hat man 2 Abarten, nämlih: Krautjels lerie, gemeiner ©&,, mit langgejtielten, aufrechten Blättern, rothgeitreifter, äſtiger Wurzel, und Knollen⸗S, Selleriewurzel, Kohlrabi-©,, mit furzgeftielten Blättern und knolliger Wurzel. Man erzicht beide Abarten in gut gebüngtem, tiefge— grabenem Land, fäet ihn, da er erſt in 5—6 Wochen aufgeht, chen im Februar aug, und erhält das möglichjt warme Samenbeet immer feucht. Die Pflänzchen werben 4 Zoll tief und 1 Fuß weit verjett, wobei das Würzelchen nicht verleit, noch abgejchnitten werden darf. Sie find immer vom Unkraut rein zu halten, fleißig zu begiegen und die Erde, daran zu häufen. Im trockener Witterung im Herbſt wird die Wurzel aus: gegraben, nad) dem Abtrocknen ſchneidet man das Kraut bis auf die Herzblätter ab, und bewahrt ſie im Keller in Sand auf, Die Mäufe ftellen ihr jehr nad. Gier enthält Senebiere — Senf. 530 bauptjächlich Zucker, Schleim, Stärkemehl ꝛc., wirkt als eröffnendes und reizen- des Mittel, namentlich auf die Harnorgane Sie wird gefocht und warm, oder mit Eſſig und Del angemacht als Salat gegejjen. Das junge Kraut gibt gute Kräu— terjuppen. Die Wurzel bildet einen Beſtandtheil der fogenannten 5 großen er— öffnenden Wurzeln, während man den Samen zu den 4 kleinern erhigenden Samen zählte, Syn.: Seseli grav ; Sium Apium; Sium grav. GSenebiere (Senebiera), Gattung der Familie DL Be 4blätteriger Kelch; 4 weiße Blumenblätter; Amächtige Staubgefäße; Eurzer oder fehlender Griffel; nußhül— jenartige, 2fächerige Schötchen; Ajamige Fächer; auf einanderliegende Samenlappen; riikenwurzeliger Keimling. — Arten: Krähenfußblätterige ©, (S. coronepus; Goronopus vulgaris; G. Buellii; C. depressus), 3—10 300 lange, jehr äftige Sten- gl; gras⸗ oder bläulichgrüne, etwas fleiſchige Blätter; Trauben an den Stengel- und heiten ; faft Holzige, nierenförmige Schötchen ; in ganz Europa auf furzgrafigen Trif— ten, an Regen, Zäunen, wüſten Pläben am Meeresitrande; Ajährig; blüht im Juli und Auguft, Niecht und ſchmeckt jcharf kreſſeartig. Das Kraut (H. coronopi s. Nas- turtii verrucosi) machte zu Ajche gebrannt einen Hauptbeftandtheil eines berühmten Ge- heimmittel® gegen Blaſenſteine aus. Die Blätter werden wie Gartenkreſſe gegeſſen. "Paar ae (Gummi Senegal), eine Sorte de8 arabiihen Gummi’ kommt in größern, weiglichen, gelben oder vöthlichen, härtern, durchjichtigen und glänzenden Stücken vor; ſ. m. Acacie. Senegapflanze, ſ. u. Kreuzblume. Senegawurzel, die Wurzel der Samenkreuzblume; man bereitet daraus den Senegaſyrüp, der auch aus Apotheken bezogen werden kann, indem man 2 Loth zerichneidet, mit %/, Schoppen heilen Waſſers abkocht, bis man noch einen fchwachen 1/, Schoppen hat, dazu 1, Pfund weißen Zucker, nnd läßt das Ganze noch ein wenig anziehen. Man nimmt ihn theelöffelweife bei Hartnädigen Katarrhen, um auf zulöjen und zu beruhigen: Auch wirkt fie jehr Fräftig, auflöfend und beruhigend auf die rejorbirenden Gefüge; die Schleimhäute und Nieren, und hat viel mit ber Arnica gemein. Bei Unthätigkeit der Haut und Nieren, bösartigen Ka— tarıh- und Schleimficber und bei aſtheniſcher Lungenentzündung, Bruſtwaſſerſucht, Croup, Stiefluß und Lähmung leitet fie herrliche Dienfte, namentlich in Verbindung mit_Nitrum, Salmiac, Cremor tartari ete. Die Doſis in Abkochung ift von Zij—iij zu Zvj Colatur. Das Pulver wird zu 10-45 gr. mehr: mals de3 Tags angewendet Senf (Sinapis), Gattung der Familie VBiermächtigez; Ablätteriger Kelch; 4 gelbe Blumenblätter; Amächtige Staubgefäße; gejchnäbelte Schote; gewölbte Schalftitcfe mit 326 geraden, ftarken Nerven; in jedem Fach 1 Reihe Samen; auf einander Legende Samenlappen ;_ faltenwurzeliger Keimling. — Arten: Weißer ©, engliſcher Gartenhanf (S. alba, Napus leucosinapis), 2—3 Fuß hohe öl- und gewürzreiche Pflanze mit fiederförmig eingejchnittenen Blättern, fchwefelgelben Blumen und Schoten, die einen langen, Ichwertförmigen Schnabel haben; weißgelbe, runde Samenkörner. Wächst faft in ganz Europa wild, wird aber auch häufig angebaut und zu diefem Zwecke int Frühjahr in fetten, mürben, tiefgegrabenen Boden gejäet und vom Unkraut rein gehal- ten. Der Same reift um Bartholomäi. Er gibt viel ſüßes und mildes Del, das vor: züglih zum Brennen ift. Wird er gemahlen, jo gibt das Mehl mit Weineffig und Zuder den als Gewürz jo beliebten Senf*) Er reizt den Magen und beför: dert die Verdauung, weshalb er nur mäßig genoffen werden ſoll, jonjt überreizt er. Ein wenig Senfmehl an Kaffee Läutert denjelben wie Haufenbfafe. Die jungen Pflan- zen find ein gutes Gemüfe und Salat, und ein treffliches Schaf» und Biehfutter. We— niger Scharf als der ſchwar ze Senf (ſ. u. Kohl), wirkt daher milder. Dr, Fried: rich jagt über den Senf: „Der S. wird gewöhnlich als Senfteig (mit Waſſer, Eſſig oder Höfel) zu rothmachenden Umfchlägen benützt, in der Abficht, von innen nad augen abzuleiten, oder durch ftärferen äußeren Reiz cine Anhäufung von Erankhaften Reizen in gewifjen Theilen zu verzehren. Bei vheumatifhen Leiden, Bruft- bejhwerden, vheumatifhem Kopfweh, rheumatiſchem Seitenſtich *), Der Wiener Sexf,hat einen Ruf in ganz Europg, obfchon er anderwärts.gleich gut fabricirt wird. 540 Senfol — Sesbanie. und Zahnweh u. dal. wirkt oft ein Senfteig allein hinreichend zur Befeitigung des Uebeld. Wenn gewile Ausſchlagskrankheiten zurüdgegangen find, wie Maſern (rothe Fleden), Sharladh, Friefel, worurh Bangigfeiten, Entzündungen, ſelbſt lebensgefährliche Erſcheinungen entftehen, jo find oft mehrfach aufgelegte Senfteige ſchon hinreichend, diefelben wieder auf die Oberfläche zurüdzuführen. Iſt bei einev Säugenden die Milh verfhwunden, fo Legt man auf beide Brüfte Scenfteige, und nicht felten gelingt es, mit viefem einfachen Mittel die Milch wieder einſchießen zu ſehen. Den Senfteig legt man gern auf Stellen, vie dent Leiden enigegengejeist find, aber auch an Drte, die beſonders viele Nerven haben, 3 DB. in die Herzgrube, in Gelenke, in den Naden. Man Tegt ihn nie auf die loße Haut, jondern fchlägt ihn in ein feines Tuch, benetzt dieſes etwas mit Waſſer oder lauem Eſſig; man läßt ihn jo lange Liegen, bis die Haut gehörig roth ift, aber nicht länger, weil ſonſt Blaſen und zulest bösartige Geſchwüre entitehen. — Das Senföl ift eigentlich das Wirkfame im Senfe; wo e3 daher darauf anfommt, recht Ihnell die Haut roth zu machen, löst man diefes Del in Waffer auf, und waſcht damit diejenigen Theile, auf welche man wirfen will.” — Hieher gehört auch der Hederid (j. d.) und dev ſchwarze Senf, jowie S. brassicata; dient in China und Cochin— china wie bei uns der Schwarze Senf. — Das Del von S. ramosa wird von den Hin- dus im der Medicin und Haushaltung häufig benütt. Senföl, ſ. u. Senf. | Senna, die Blätter der verfehrt-eiförmigen Caſſiez f. u. Caſſie. Senna, alerandrinifche, die Heinern, unter die Sennesblätter gemifchten Blätter des purgirenden Arghels; ſ. u Arghel. Sennesbälge und Sennesblätter (Folia et Folliculi Sennae), ſ. u. Caſſie. — Die Senn: Shlätter ſchmecken bitter, ſchärflich, wiverlih, nnd führen ftarf und ohne Beijhwerden ab. Wenn man fie kochen läßt, anftatt blos abbrüht, erregen fie Leibjchmerzen, weil ſich dadurch der wirffame Senneftoff in ein Grimmen verur- ſachendes Harz verwandelt. E3 kommt 1 Quent auf 1 Taffe Thee. Zu dem Pulver in Latwergenform kommen 15—20—30 Gran unter Honig. Wenn man dem Sennesthee natronhaltigen Weinftein, Manna und elwas Citronenzuder beifügt, jo hat man das —— Wienertränkchen, das ſehr mild abführt, wenn man alle 3 - 4 Stunden 1 Löffel voll nimmt. Serſch, in mehreren Gegenden Dentſchlands f. v. a. Elfebeerbaum. Seſam (Sesamum), Gattung der Familie Larvenblümler; Ötheiliger Kelch; Eurze Blumenröhre mit glodigem Schlund; 5lappiger, Aippiger Saum; 4 2mächtige Staub- gefäße, nebjt 1 weitern Anja zu einem ſolchen; Yängliche, Aeitige, Afächerige Kapfel, jedes Zach mehrſamig. — Arten: Drientalifher ©. (S. orientale), 2—5 Fuß gaher, behaarter, Aeitiger Stengel; eilängliche Blätter; über 1 Zoll lange, weiße Blume; 17, 300 Tange, pfriemige Kapfel; eirunder, glänzender, gelblicher oder röthlich— brauner Samen ; einjährig; wächst in allen heißen Ländern. Sit innerlich und Außer: Yich ein fchleimiges, erweichendes und zertheilendeg Mittel. Die öligen, füren Samen geben das gute Sejamöl, ſowohl in Krankheiten, wo milde fette Dele dienen, als zum Speiſen gut; e3 ift auch ein vorzüglich kosmetiſches Mittel. War früher auch in unfern Apotfefen zu haben. — Indiſcher ©. (S. indicum), gleicht der vorigen Art faſt ganz, hat aber tiefe, Slappige Blätter, und wird auch im gleicher Weiſe benütkt. Sesbanie (Sesbania), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Sſpalti— ger oder 5zähniger Kelch; jchmetterlingsfürmige Blume; 10 2brüderige Staubgefäke; verlängerte, wuljtige, zwilchen den Samen eingejchnürte Hülfe. — Arten: Bunte ©, (S. picta), 6— 7 Fuß hoher, Eahler, frautiger Stengel; paarig gefiederte Blätter ; blatt- winfelftändige Trauben; gelbe, große Blumen mit auf dem Rüden jchwarzgetüpfelter und gejtrichelter Fahne; perlſchnurförmige Hülfenz 2jährig; wächst in Weftindien und Mexico. Wegen der jchönen Blumen geſchätzt; gibt erweidhende Umſchläge. — Syn.: Coronilla pieta; Aeschynomene picta. — Aegyptiſche ©. (S. aegyptiaca; Aesch. Sesb.), dient in Aegypten zur Hemmung von Hämorrhagien, Blen— norrhöen u f.w. — Hanfartige ©. (S. cannabina), die Stengelfafern werden in Oftindien und Bengalen wie Hanf benützt. — Hieher gehört auch die großblu- mige Agati (Agatia grandiflora), ein zierliches, in Oftindien allgemeines Bäumchen; Sevenbaum — Sichelflee. 541 enthält viel fchleimigegummöfen Saft, und wird gegen Halsweh, Satarrhe, Blat- tern, Aphthen xX. gebiaucht. Mit den Blättern kann man wie mit Seife wajchen; außerlich werden fie bei Eontufionen, Berftauhungen, Verrenkungen, Blutunterlaufungen, und innerlich zum Abführen galliger und jdlei- miger Unreinigfeiten angewendet; eine Abkochung derſelben dient bei Catarrhen BD iR Saft gegen Nugenflede Die jüngern Früchte nnd die Blüthen geben ein emüſe. Sevenbaum, in der Oberpfalz ſ. v. a. Sadewachhohderz ſ. u. Wachholder. Sevenbaumblätter (Folia Sabinae), kräftiges Heilmittel in allen Krankheiten, wel— chen Unthätigkeit und Schwäche des Gefäßſyſtems zu Grunde liegt, und am beſten für ſchlaffe Perſonen geeignet, ſowie bei Stockungen im Uterus und andern Organen, bei Lähmung und lähmungsartigen Nervenleiden, ausbleibender Menſtruation, Bleichſucht. Darf beim Eintritt der Menſtruation niemals als treibendes Mittel gegeben werden. Die Doſis in Pulver iſt 5—20 gr. einigemal täg— Gh; im Aufguß oder Abkochung zu Dij—2j. Das Del zu 2—8 Tropfen. — Eine Abkochung davon wird äußerlich bei leichtem Beinfraß angewendet, um eine gut- artige Eiterung zu bezwecen; man läßt 38 Sabina mit Waſſer bis zu 3x Colatur einkochen, und jest Zij Myrrhentinktur zu, Die Abkochungen wendet man auch bei chro niſchen Hautausſchlägen, Krase, Flechten 2. an. — Um eine fünjt- lie, ſchmer zloſe Eiterung zu unterhalten, wird folgende Salbe dünn auf ein eftrichenes Schwarzes Pflafter aufgetragen. Ungt, digestiv. 3j. Pulv. herb. Sabin, j-jBm und an die beftimmte Stelle gelegt, nachdem man fie zuvor durch ein Blafen- pflafter wund gemacht hat. Der Verband wird jeden Tag wieberholt. Sichelbaum, in der Oberpfalz |. v. a. Sadewadhholder. Sichelerbje, eine Exbjenart mit fihelförmig gekrümmter Hülfe. Sidelfruht (Drepanocarpus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; Szähniger, glocdiger Kelch mit 2 Deckblättchen; jchmetterlingsförmige Blume mit zurüd- geichlagenen Blättern und Fahne; 10 4-,2= ader 3brüderige Staubgefäße; fichelichneden- oder nierenförmige, Ifächerige, Ajamige, Shmwammigslederige Hülfe. — Arten: Sene- galiſche ©. (D. senegalensis), mittelgroßer Baum mit jährlich abfallenden, unpaa— rig gefiederien, 3—Apaarigen Blättern; aus Trauben gebildete Rispen; flaumiger Kelch; Fleine gelbe Blume; wellenaderige Fahne; Kleine, ſchneckenförmige Hülfe; blüht am Sene- cal im Dezember. Aus Nindeneinfchnitten fließt ein blaßrother, jpäter dunkler und harter Saft, welcher das Achte oder afrifanijhe Kino (Kino verum s. gam- biense s. africanum) darjtellt, und in leichten, ecfigen, glänzendſchwarzen Stüdchen u und fommt. Das Pulver davon ift ſchön braunvoth, ſchmeckt rein adjtringirend, ehe den Speichel Leicht violetroth, bildet mit fochendem Waſſer angegofjen, eine durd)- fichtige, rothe Flüffigkeit, in welcher durch etwas Eifenoryd ein ſtark olivenfarbiger Nie: derſchlag entjteht. Beiteht faft ganz aus Gerbitoff und wird deshalb wie Katechu angewendet. Hieher gehört auch die Fifhbetäubende Bongamie (Pongamia pis- ceidia), welche zum Fangen der Filche dient; wächst in Silhet. — Kahle P. (P. gla- bra), die jchwärzliche, ftarfriechende Wurzel, dient zum Heilen von Gejchwüren; die Blätter fommen in Bäder gegen me Eko Schmerzen, während das Del auf gewöhnliche Art in der Haushaltung ünd Officin benützt wird; wächst in Oftindien. — Kletternde Dalbergie (Dalbergia scandens), der Baft gibt Seile und Stricke; die fcharfen Blätter werden zu Breiumfhlägen und der Same als Purgirmittel benügt. — Korallenbaumartiger Fifhfänger (Piscidia Erithrina), wird in Weftindien als fiichbetäubend zum Filchfang benübt; die Ninde gibt eine Harntreibende Tinctur. — Wurmtreibende Geoffroya (Geoffroya vermifuga), der Same ift ein ausgezeichnetes Wurmmittel, namentlich auch gegen ven Bandwurm. Er fommt aus Brafilien als Angelin (Semen Angelin) meiſt zerichnitten zu ung, ift ganz jo groß wie eine Muskatnuß, außen gelblich, etwas horn— artig, innen gelblichweiß, und enthalten einen die Augen angreifenden, jcharfen Stoff ohne bejondern Geſchmaͤck. — Die gleiche Kraft hat der Same von der feindorni- gen.®. (G. spinulosa), welcher unter dem gleichen Namen in den Handel kommt. Sichelklee, eine Klecart mit reichblüthiger Traube, fichelförmiger Hülſe; wird 11 Fuß hoch, blüht im Juni und Juli; reift im September, 542 Sichelfalat — Siegwurz. Sichelſalat (Rhagadiolus), Gattung der Familie Vereinblüthler; Areihige, 5—Shlätterige, 8—12blüthige Hülldeekez deefblättchenlofer Hauptfruchtbopen; gekrümmie, fruchtfronenloje Schließfrüchte, Same kürzer als die Schließfrucht. — Arten: Stern« frudtiger ©. (R. stellatus), aufrechter, äſtiger Stengel; kahle Blätter, nur die un- tern etwas behaart und leierförmig oder gezähntz feitenftändige Blüthenköpfe; kahle Schließfrüchte. Auf Aeckern und in Gärten in Suͤdeuropa; Ajährig, blüht vom April bis Juni und wird im Orient als Salat bemükt. Siebebaum, auf dem Hundsrücken und bei Homburg v. d. Höhe ſ. v. a. Sade— wachholder. Siebengeruch, ſ. v. a. blaue Melote. ‚„Sieteufläfer, in mehreren Gegenden von Deutichland ſ. v. a. Nachtkerze, zwei- jährige. Siebenftrahl (Trientalis), Gattung der Familie Primel— gewächſe; 7, manchmal 5-—Htheiliger Kelch, ähnliche flache Blumenkrone, Blumenblätter durch einen vorftehenden Ning verbunden und Zähne zreiichen denfelben; 7, in den Ning ge ſägte Staubgefäße; fadenförmiger Griffel; Afache, etwas flei- ſchige Kapſel; flache Samen. — Arten: Europäilder ©. (T. europaea), 5—6 Zoll hoher, dünner Stengel; elliptiſche Blätter ; jchneeweiße, außen etwas xöthliche Blume mit gelb- lichweißem, Teichtbehaarten Ring und purpurrothen Staubbeu- ten; blüht im mittlern und nördlichen Europa vom Mai bis Juli in Laubwäldern; ausdauernd. Der Wurzelſtock ift faden— förmig, kriechend und weißlich, und wird von Landleuten als Brechmittel benützt. Siebenſtundenkraut, ſ. v. a. blaue Melote. Die zu Pul— ver geriebenen Blätter geben dem Schafzieber einen guten aro- matiſchen Gerud. Der im Zimmer aufbewahrte Samen riecht nod) viele Jahre nachher darin. Siebenzeit, |. v. a. blaue Melotez ſ. u. Melote, Siegebaum, |. v. a. Sadewachholder. Siegelblume (Polygonatum), Gattung der Familie Zau— tenlilien; zwitterig; bzähnige, weiße, blumenfronartige Ges ſchlechtshülle; 6 freie Staubgefäße; oberjtändiger, Zfächeriger Fruchtknoten; Griffel mit Sfeitiger Narbe; Uamige Beerenfächer. — Arten: Ge: bräudlide ©. (P. officinale; Convallaria Polyg.), fingersdicer, weißer, fleifchiger Wurzelftoc, 111% Fuß Hoher, ſcharfkantiger Stengel ; wechjelftändige, 2reihige, Fahle Blätter ; weiße, wachsartige Geſchlechtshülle; ſchwarz violette Beere; die Blumen find in Gärten gefüllt. In trocenen, lichten Wäldern, auf Hügeln und Bergen in Europa und dem nördlichen Aften; ausdauernd; blüht im Mat und Juni. Der geruchlofe, ſüßſchleimige Wurzelftod war al3 Salomonsjiegelwurz (R. Sigilii Salomonis) offteinell, und diente Außerlich als linderndes, ſchleimiges, zertheilendes Mittel bei Wunden, Quetſchungen und Entzündungen; früher gefchätles Schminfmittel. In nördlichen Ländern kommt dag daraus bereitete Mehl unter's Brod. Die jungen Sproffen werden wie Spargeln gegeffen. Die Beeren erregen Pur: giren und Erbrechen Das aus dem Wurzelftoct gezogene Waſſer joll die Flecken im Geſicht vertreiben — VBielblüthige ©. (P. multiflorum; Conv. mult.), gleicht der vorigen Art, hat aber zottige Staubfäven, und wächst in Europa, Afien und Amerifa in etwas feuchten, fchattigen Laubwäldern; ausdauernd ; blüht im Mat und Juni. Siegwurz (Gladiolus), Gattung der Familie Schwertelgewächfe; blumenfron- artige, Gtheilige Geſchlechtshülle, am Grunde krummroͤhrig, erweitert fich in den trichter- fürmigen Saum; 3 Staubgefäße; unterftändiger Fruchttnoten; etwas geflügelter Samen. — Arten; Gemeine ©. (Gl. communis), zwiebelknolliger Wurzelſtock mit faferiger Gitterhaut; 1—2 Fuß hoher Schaft; bis zu %Y, von Blättern umfcheidet und 5—8hlüt- thig; jchwertförmige, nervige Blätter; purpurrothe Blüthen; Geſchlechtshülle 1y,mal fo lang als der Fruchtknoten; im ſüdlichen Europa auf Wieſen, bei ung häufig in Gärten; ausdauernd; blüht im Mat und Juni. Der Zwiebelknollen viecht ſchwach veilchenartig, Siebenftrapı. Sieverfie — Simarube, 543 ſchmeckt ſüßlich, iſt als runde ©. (Rad. victorialis rotundae), wundheilend, umd diente früber zu vielen abergläubifchen Zwecken; in noch größerem Anjeben jtand der Allermannskarniih. — Dakhziegelige ©. (@. imbricatus), gleicht der vori— gen Art, ift aber in allen Theilen Kleiner; wächst in Mitteleuropa auf Wiefen, ift aus— dauernd, blüht im Mat und Juni und hat die gleichen Eigenjchaften. Sieverſie (Sieversia), Gattung der Zamilie Roſengewächſe; gerader Stengel ohne Glieder; 1, felten Wlüthige Stengel; gleicht Jonft der Neltenwurz — Arten:. Berg-©. (S. montana), dicker, brauner, ſchiefer Wurzelſtock; wurzelrankenlos; 1/,,—1 Fuß hoher Stengel; durchaus zottig behaart; leierförmig, 2—6 Zoll lange Murzelblät- ter ; 2—3 feilförmige, 3 oder faſt fiederſpaltige Stengelblätter, 1—12 Zoll große flache Blüthe am Ende des Stengels; dottergelbe Blumenblätter. Schliegfrüchte ünd Griffel, welcher bleibt, zottig; auspauernd. Blüht auf Alpen und Boralpen vom Juni bis Aug. Die Wurzel ib Caryophyllatae montanae) hat.die Heilfräfte wie Geum urbanum, und heißt deshalb auc; Geum montanum oder Caryophyllata montana. Silau (Silaus), Gattung der Familie Doldengewächje; undeutlicher Kelchrand ; verfehrt-eirunde Blumenblätter in einen eingejchlagenen Zipfelchen ; faſt ftielrunde Spalt- frucht ; driefige (die Niefen fast geflügelt) Theilfrüchte; 4—Sftriemige Berührungsfläche ; Ztheilige Fruchthalter. Blaßgelbe oder grünliche Blüthen. — Arten: Wiejen-©, (S. pratensis; Peucedanum Silaus; P. pratense; Sium Silaus; Cnidium Silaus), möhrenartige, jchopfige, meist mehrföpfige Wurzel, außen Jehwarzbraun, innen gelblich- weiß; 2—4 Fuß hohe, 3—Afach gefiederte Wurzefblätter auf langen Stielen; flachen, 6—A2ftrahligen Dolden; ſchmutziggelbe Blumenblätter ; ausdauernd; blüht im Juni und Auguſt. Wurzel, Kraut und Früchte (R. H. et Semen Silai s. Seseleos pratensis s. Saxifragae anglicae) dienen gegen Krankheiten der Harnblaje, Häufig wird der Sumpfölſenich und der Berghaarjtrang damit verwechielt. Silberbaum, |. v. a. Silberpappel; f. u. BPappelnz f.v.a. Mehlbeerbaum. Silberblatt, S. v. a. Nachtviole. Silherlaub, ſ. v. a. Mehlbeerhagedorn. Silberſchnabel, ſ. v. a. Merle. Silbertanne, ſ. v. a. Weiß- oder Edeltannez ſ. u. Tanne Silge, |. v. a. Oelſenich. Silphie (Silphium), Gattung der Familie Vereinblüthler; glodige Hüllvede ; dachziegelige Huͤllblätter; weibliche, Lreihige Nandblüthen; Alippige Blumenkrone; zwit- terige Scheibenblüthen; röhrenfsrmige Blumenfronez Röhre oben mit weichhaarigen Zipfeln ; oben Eurzhaariger Griffel; mehrreihige Schliegfrüchte. — Arten: Gummi: gebende © (S. gummiferum), fteifhaariger, 2-3 Fuß hoher Stengel; wechjelitän- dige, buchtig-fiederjpaltige, unten fteifhaarige, lappige Blätter; mit —— Grannen gefrönte Randfrüchte; ausdauernd; auf Wieſen in Nordamerika. Aus dem Stengel gewinnt man viel terpentinartigen Gummi, — Zuſammengeſetzte ©. (S. compositum; S. laciniatum), glatter, vumder Stengel; buchtigefiederjpaltige , wech— jelftändige Blätter mit jtumpfen Lappen; Eleine, rispigige Blüthenköpfe, kahle, ovale Hüllblätker; dauert in nordamerifanischen Wäldern aus, und hat eine dicke, nach Fra— jer giftige Wurzel. Simarube (Simaruba), Gattung der Familie Nautengewächfe; meift Ihäufige oder vielchige Blüthen; Ötheiliger Kelch; 5 abftehende Blumenblätter; die männlichen B lüthen haben 10, ſelten 5 oder 12 Staubgefäße und 5 Staubweganſätze; die weiblichen Blüthen haben 5—3, unten mit1Öhaarigen Schuppen umgebene Frucht- knoten; Eopfiger Griffel. — Arten: Bitiere ©. (8. amara; 8. officinalis; Quas- sia Sim.), jhöner Baum mit wagrechten, diefen Wurzeläften; Ninde rauh, fajerig, innen dunfelgeld ; Stammrinde glatt, grau, geldgefleckt, im Alter graufchwarz; 1—1 Fuß lange, gefteverte Blätter; aus Trauben gebildete Nispen, an den Aftenden häufig, Eleine, weißlich blaßgelbe Blüthenz 10 Staubgefäße mit einer zottigen Schuppe am Grunde; oben Hfpaltige Griffel; ſchwarze, glatte, ovale Früchtchenz blüht in den weft indischen Wäldern im April. Die Rinde ift als Simaruba- oder Ruhrrinde (Cort. Simarubae) befannt, und kommt in 1—4 Fuß langen, der Länge nach zufam- mengerollten, gewundenen, querrungeligen, außen roftbräunlichen, innen gelblich-bräun— lichen oder weißlichen, faferigen, jehr zähen Stüden zu ung. Sie jind geruchlog, 544 Simfe — Sinnpflanze. ſchmecken ſehr bitter und etwas jchleimig, und enthalten etwas Harz, ätherifches, nad) Benzoe riechendes Del, Salze und einen alkaloidiſchen Bitterftoff (Duaffin). Dient wie die Quaffie, bei Diarrhden, Dysenterien, Schleimflüjjen, Schleimhä— morrhoiden, Blajenfatarrh ac. noch beſſer. Man gibt fie in Bulver zu 10— 20 gr. einige Mal täglich. Beſſer wirft ein Decoct, 33 Rinde mit Zxij Waſſer gu Zviij eingefocht. — In gleicher Weiſe wird benüßt die Ninde von S. guianensis (8. amara), wächst in Guianaz fie ift etwas dunkler, weniger bitter und meift warzig. — In Braſilien wird die Rinde (Cort. Paraibae) von Sim. versicolor ebenfo angewendet, während die Dittern Blätter gegen Schlangenbifje dienen und ein Wajchmittel gegen ſyphilitiſche Ausfchläge abgeben, — Mehrere Simaruba-Arten, wie S. fer- ruginea, S. quianensis etc., welche im heißen Amerika wachjen, werden auf gleiche Weiſe benübt. — Auf Ceylon und Java wächst Samadera indico ; die Rinde (Cort, Niepa; gibt auch eine vothe Farbe) und Blätter werden bei Verdauungsſchwäche, Diarrhden und Dysenterien gebraucht. Simie (Juncus), Gattung der Familie Simfenlilien; zwitterig; 6blätterige Ge- ſchlechtshülle; jpelzenartige Geſchlechtshüllblätter; 6 freie Staubgefäße; 1 Fruchtinoten mit Inarbigem Griffel; Sfächerige, vielfamige Kapfel; Eleiner Samen. — Arten: Flatter-S. (J. eflusus), Friechender Wurzelſtock; grasgrüner, blattlofer, 1—8 Fuß hoher, ganz ebener, trocken feingeſtreifter Schalt; jeitenjtändige, dichte Spirre; lanzetlige, grünliche oder braune Gefchlechtshüllblätter; 3 Staubgefäße; jehr Kurzer Griffel; 3 fadenförmige Narben; verfehrtzeirunde Kapfel. An jumpfigen, nafjen Stellen, in Grä- ben, Zeichen 2c., dauert aus; blüht im Juni und Juli. Aus den Schaften flicht man Matten, Körbe u. j. w.; das Mark derjelben gibt Yampendochte. Der Wurzelſtock die- jer und der andern Arten ift bei Harn, Stein- und Nierenbefhwerden ein vorzüglicheg Mittel. — Geknäuelte ©. (J. conglomeratus), gleicht der vorigen Art ziemlich und wird auf dieſelbe Art benützt. — Schimmelgrüne ©, (J. glaucus), wächst an den gleichen Orten und findet diefelbe Anwendung. Sinngrün (Vinca), Gattung der Familie Drehblüthlerz Stheiliger Kelch; teller- fürmige, Sfeitige Blumenfrone und Ötheiliger Saum; 5 Staubgefäße; unten knieige Staub: fäden; 2 Fruchtknoten zwifchen 2 unterweibigen Schuppen; 1 Griffel; 2 ftielrunde Balg- fapfeln; platter Samen. — Arten: Kleines ©. (V. minor; Pervinca minor), dün— ner, Eriechender Wurzelſtock; zahlreiche Stengel, davon die unfruchtbaren ſehr lang uud peitjhenförmig; die blühenden Stengel entwiceln ſich aus dem Grunde der ruht. baren, blaue, immergrüne leverige, beiderſeits fpitige Blätter; blaue, ſelten weiße oder röthliche, 1 Zoll lange Blüthen, wobei die Zipfel am Grunde durch ein weißes Häut- hen verbunden find; jelten ausgebildete Balgkapfeln. In Gärten mit gefüllten, weißen und — Blumen; in Egropa in trockenen ſchattigen Wäldern; dauert aus; blüht im April und Mai. Die adſtringirenden, eiſengrünen Gerbſtoff enthaltenden Blät- ter (H. Vincae_s. Pervincae), wirkt blutreinigend, Leit purgirend und ſtärkend bei Durchfällen, Verſchleimungen, Lungenſchw indſuchten, finden auch bei Wunden Anwendung. — Große ©. (V. major), wird wie bie vorige Art benüßt; wächst im fühlichen Europa. — Kleinblumiges ©. (V. parvi- Nora), in Dftindien wird das Kraut gegen Hüftweh in Del gekocht und angewendet. Sinnpflange (Mimosa), Gattung der Familie Sinnpflanzengewächſe; viel- ehige, zwitterige und männliche Blüthen; A—Hipaltiger oder zähniger Kelch ; A—Öfpaltige DBlumenkrone ; 4—15 Staubgefäße, welche wie die Blumenblätter unterweibig find; flache, oft weichjtachelige Hülfe, die ein= oder mehrgliederig ift. — Arten: Empfindlide ©. (M. sensitiva), 7—10 Fuß hoher Strauch mit vielen dünnen, flaumigen, mit gel- ben Stacheln bejeßten Aeften; flaumige Blattftiele, mit 2 Fiedern an der Spike; ein- zelne Blüthenföpfe und lockere Traube am Ende der Triebe; 4 Staubgefäße; ftrahlen- förmige, perljchnurartige, 1 Zoll Tange, flaumige Hilfen mit 3—dovalen Samen. Ent- hält einen harzigen Ertractivftoff, Tammin und Schleim; dient als Purgirmittel und gegen Amenorrhde; die Wurzel erregt in größern Gaben Erbrechen, wäh- vend die Blätter reizend wirken. — Schamhafte, ©. (M. pudica), Halbſtrauch; grüne oder leicht purpurrothe Stengel und Aeſte, gekrümmt ftachelig und borſtig; Afte- derige Blätter; 3—6 Blüthenköpfe in den Blattwinkeln, glänzendfehwarzer Samen, Blüht in Südamerika und Weftindien vom März bis Juli. Die Fieder der Blätter Jegen ſich Sintok⸗Rinde — Smilar. 545 ‚bei der geringften Berührung zufammen. Die Cathartin enthaltenden Blätter und Zweige wirfen giftartig, und dienen al Bähung bei Hüftweh und Nierenjchmer> zen, als Pflafter gegen Drüfengefhwäülfte, namentlich Kröpfe. Die fajerige, braune‘, innen weißliche Wurzel erregt heftiges Erbrechen, und ift gegen die Wirfung der Blätter das befte Mittel. — Urugay'ſche ©. (M. urugayensis), fahler Strauch mit zerjtreuten Stacheln, doppelt gefiederten Blättern (mit 1—2 „der 3 Fieber: paaren), geftielten:, rothen Blüthenköpfen; Apaltige Blumen, 8 Staubgefäße; flache, fichel- fürmige, kahle Hülſe. Wächst in Chili, — Gleich reizbar find die Blätter von M. casta, M, viva, M. pudibunda, M. hispidala, M. palpitans, M. somnians etc, Die Heilfräfte der anhalten S, finden ſich auch bei M. asperata ; wächst in Südamerika und Weltindien, Die Rinde von M. abstergens dient in Oftindien als Scife zum Wajchen, der Same als auflöjfendes und auswurfbefürdernded Mittel, namentlich beit Leberfranfheiten, wie Gelbſucht u. j. w. Hieher gehört auch die o ſt— indifhe Rieſenhülſe (Eotada pursaeta), deren junge Zriebe gleichfalls zum Waſchen dienen; die Rinde ift adftringivend ; der aus zerjchnittenen Aeſten fliegende Saft wird mit Palmenfaft vermifcht und gegen Leibjchmerzen gebraucht. Der eme- tiſche nnd purgirende Samen wird gegen Brechdurchfall gebraucht; halbreif dient er zu ungen bei Shuppigen Ausſchlägen. — E. gigalobium, die grüne Fruchtſchale ift gut bei Wunden und Geſchwüren, der emetische Samen ift in Weſt— indien al3 ein Aleriterium befannt. i Eintof-Rinde, die Ninde von dem Javanifhen Zimmtbaum; f. u Zimmt— au. Siphonia elastica, eine Maniofart; ein 50—60 Fuß Hoher Baum in Süd— amerifa; enthält einen ſehr fcharfen Milchjaft, welcher getrodnet Cautſchuk oder Tederharz (Resina elasica s. Gummi elasticum s. G. Caoutchoue) bildet; jehr elaftifch, in Weingeift nicht; im vectifieirtem Terpentindl löslich. Der Saft wird über thönerne, meist flajchenförmige Gefäße mehrmals aufgetragen, im Nauche getrocknet, was ihm das dunfelbraune Anfehen gibt, worauf man die thönernen Formen zevjchlägt und durch Ausklopfen entfernt. Siſon (Sison), Gattung der Familie Doldengewächſez undeutlicher Kelchrand; rundliche Blumenblätter mit eingeſchlagenen Zipfeln; eirunde Spaltfrucht; 5 riefige Theilfrüchte; Aftriemige Rillen; hoͤckerig gewölbte Kernmaſſe; 2theiliger Fruchthalter. — Arten: Gewürzhäftes ©. (S. amomum; Sium am.; Sium aromaticum; Seseli amomum), möhrenförmige äſtige Wurzel; 1-3 Fuß hoher, kahler, äſtiger, gerillter Stengel; 7—9 gefiederte Wurzelblätter; zahlreiche Dolden; weißliche Blüthen; braun— rothgeſtriemte, ſchwarzbraune Spaltfrucht; auf feuchtem, lehmigen Boden des ſüdlichen Europa's, in Kleinaſien; 2jährig, blüht im Juli und Auguſt. Die harzig-aromatiſch riechenden, ſehr gewürzhaften Früchte ſchmecken ſcharf, und gehören als Semen Amomi s. Amomi vulgaris zu den ſogenanuten 4 kleinen erhitzenden Samen. Die Wurzel ſchmeckt fellerieartig Skamonium, Gummiharz, das ſcharf reizend und draftiich purgirt, wie Gratiola und Jalappe zufammenwirkt. Wird als reizend auflöfendes Meittel in Eleinen Gaben in Subftanz zu 1-3 gr. einige Mal täglich verordnet; al3 Burganz 3—6 gr. in Pul— ver oder Pillen. Die Stamoniumfeife wird zu 3—8 gr. gegeben, 10-20 gr. da— von —— ziemlich ſtark. Skorpionskraut, ſ. v. a. Sonnenwende, Skorzonere, ſ. v. a. Schwarzwur;. Sliwowitz, ein in Slavonien durch Gährung und Deftillation aus den Pflaumen bereiteter, ehr ftarker Branntwein. Emilar (Smilax), Gattung der Familie Zaufenlilien; häufig; gefärbte, Gtheilige Geſchlechtshülle; die männlichen Blüthen haben 6 freie Staubgefäße und am Grunde befeftigte Staubbeutel; die weiblihen Blüthen haben jehr Kleine, verfümmerte Staub- gefäße; Sfächerigen Fruchtknoten; 3 kurze Griffel; ftumpfe Narben; 1 und 2jamige Bere. — Arten: Saſſaparill-S. (S. Sassaparilla), rankender Strauch, welcher im heißen Amerifa an den Ufern der Flüſſe wächst. Die fingersdicen Stengel find eckig, bedornt, tragen eivunde, abgeſtutzte Blätter, weine Blumen und jchöne vothe, aber nicht eßbare Beeren. Ein dicker Knoten, welcher ſich in viele lange, Pu gelte theilt, 546 Socdenblume — Sojabohne. welche unter ver Erdoberfläche fortlaufen, bildet die Wurzel; fie iſt mehlig, feifenartig, etwas bitter und balſamiſch, außen braun und rungzelig, innen weiß, und kommt von den Faſern gereinigt entweder in größern oder Heinern, rundlichen Bindeln (runde Saffaparifle) oder der Länge nach zufammengebunden (lange Saſſaparille) im Handel vor. Die Wurzeln anderer Arten diefer Gattung fommen unter dem gleichen Namen im Handel vor und jind in den Apotheken als K. Sassaparilae, s. Sarsaparilae, s. salsaparilae befannt. Bon andern Gattungen, wie von der Agave, dev Aralie 2c. hat man unächte Safjfaparille. Die beiten, reinften Sorten erhalten wir über Spanien. Sie ift ein ſehr ch weißtreibendes und blutreinigende3 Mittel, wirkt gelinde reizend und tonijch, befördert alle Abſonderungsthätigkeit im Körper. Man bedient fich ihrer vorzüglic) bei eingewurzelter, veralteter Syphilis mit bedeutender Abnahme der Kräfte, bei hronifher Gicht und Rheumatismen, bei hronijhen Hautkrankheiten und Hautausſchlä— genz ferner kei allen Störungen der Vegetation und Reproduktion, welche aus langwierigen Nervenfranfheiten, Hypohondrie, Hyfterie hervorgehen, und bald als nervöſe Gicht, bald als Neuralgie, oder unter der Form von Ausſchlägen, Geſchwulſten und Gejhwüren erjcheinen. Sit auch bei Hronifhen Metallvergiftungen und Merkurialdyskraſien wirkam. Man gibt fie in einer Abkochung zu 38 - j8 auf 2-3 Schoppen Wafjer im Tag. Man jest die Safjaparille gern den Species Iagnorum zu, weldhe aus Guajafholz, Safja- frasholz, Süßholzwurzeln, Wachholderwurzeln, Sandriedgraswurzeln, Klettenwurzeln und Bitterfüßftengeln zufammengefegt find. 223 Unzen läßt man mit 3—4 Schoppen Waffer auf die Hälfte einfieven und trinken. Die Saffaparille bildet einen Hauptbeftandtheil des Zittmanniſchen und Bollinifhen Decoctes, fowie des Syrop de cuisinier und des Roob de Laffectear. — Gebräuchlicher ©. (S. officinalis), jchlingender, borniger, vierfantiger Stamm; herzfürmige Blätter, 41Fuß lang, 4—5 Zoll breit, lederig, 5— nervig; wächst in Eolumbien. Der Unterftoc kommt als jamaikaniſche Saj- Tapartlie im Handel vor, — Chineſiſcher ©., China-S. Chinamwurzel (8. china), wächst in Berfien, China, Japan und auf Jamaika, ift ranfend, hat rundliche, ftachelige Stengel mit herzfärmigen Blättern. Die Enotige, holzige, harzige Wurzel ent- halt unter einer braumvöthlichen Haut ein röthlichweißes Mark. Dient in Amerika. zur Schweinemaſt, gibt in Dftindien ein Mehl fir arme Leute, und fommt als China— oder Bodenwurzel (Rad. Chinae orientalis s. ponderosae) vor. Kommt in unre— gelmäßigen, knotigen, harten, meist etwas plattgedrückten Stücken von vöthlichhrauner Farbe vor; hat ſchwächere Heilfräfte al8 die vorigen Arten, und findet nur noch ſelten An- wendung. — Unähte ©, Weſtindiſcher S‚, unähte Chinawurzel (S. pseu- dochina), wächst in ven jünlichen Staaten Nordamerika's und in Weltindien, gleicht den vorigen Arten ziemlich, Liefert in dem großen, Enollenartigen Wurzelitoc die weſtin di— Ihe Ehinawurzel over unächte Pockenwurzel (R. Pseudo-Chinae s. Chi- nae occidentalis), ijt bläſſer al3 die Achte Chinawurzel, kommt aber häufig ftatt derſel— ben vor, und hat von den vorangehenden Arten die geringiten. Heilkräfte. Sockenblume (Epimedium), Gattung der Familie Mohngewächſez; Ablätteriger, hinfälliger Kelch, 4 Blumen: und 4 Beifronenblätter; 4 Staubgefäge; in Klappen auf- Ipringender Staubbeutel; kurzer Griffel; balgkapfelartige, vielfamine, 1fächerige Kapfel. — Arten: Alpen-S. (E. alpinum), etwas knolliger Wurzelftod; 1 Fuß bober, kahler Stengel ohne Wurzelblätter, nur oben mit doppelt Zfingerigem Blatt und einem traubenfärmigen Blüthenſtrauß; blutrothe Blüthen und gelbe Beifronenblätter; 1, Zoll Lange Kapfel. Im ſüdlichen ud weftlichen Europa an feuchten, schattigen Stellen, namentlid in Alpthälern; dauert aus, und blüht im April und Mai. Die Bittern Blätter wirken ſchweißtreibend und giftwidrig. Sodbrodbaum, . v. a Johaunisbrodbaum, Soddiſtel, |. v. a. Eberwurz. Sojabohne (Soja), Gattung der Familie Shmetterlingsblümler;z Öfpaltig- 2lippiger Kelch ; Schmetterlingsförige Blume; 10 (9 und 1) 2brüderige Staubgefäße; kurzer Griffel; zufammengebrücte, — ſamige Hülfe — Arten: Rauhhaarige ©. (S. hispida; Dolichos seja; S. japanica), aufrechter, 1—3 Fuß hoher Stengel mit bräunlichgelben Haaren; 3zählige Blätter; kurze Trauben in den Blattwinkeln; weiß- Solandra — Sonderling. 547 liche, gelbe, vöthliche oder etwas violette Blume; rauhhagrige, 2-3 Zoll lange Hülfe ; auf Jamaika und im füdlichen Afien angebaut; blüht vom Juni bis Auguft. Den wohljchmedenden Samen ißt man wie Bohnen, und geben fie eine jchr gute Sauce, Sofa, welche in Japan, China und Dftindien, ja jelbjt auch bei uns an veichen Tafeln eine Zuthat zu Speifen bildet. — Auf Jamaika wächst auch die. verwandte hackenfrüch— tige Glycine (Glyeina unecinata), deren Blätter gelinde abführen; das Sa— menmehl gibt zertheilende Umſchläge. Solandra (Solandra), Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe; 3—5fpaltiger Kelch, Hipaltiger,, trichterige Blumenkrone; 5 auffteigende Staubgefäße; Griffel mit kopfi— ger Narbe; breiige, Afächerige Beere; nierenförnige Samen. — Arten: Groß- blumige ©. (8. grandiflora; Datura sarmentosa), vanfender Strauch init Yänglic)- lanzettigen Blättern; an den Triebenden große, 7 Zoll ange, gelblichweiße Blume ; - wächst in Jamaika. Sommerblume, Sommerrofe, in mehreren Gegenden von Deutfchland ſ. v. a. Er dapfel. Sommerbuche, iu mehreren Gegenden von Beutſchland |. v. a gemeine Buche. Sommerchprejje (Kochia scoparia), eine zur Gattung Mangold gehörige Pflanze, welche im ſüdlichen Europa und im mitten Afien bis nach Japan wächst, in unſern Gärten ſich hin und wieder findet, auflöſend, ſchweiß- und harntreibend wird; in Japan jehr gejchätt. Sommerthürden, j. v. a Knotenblume oder Schneeglöckchen. Sommerdinfel, 10 heißt man dieſe und andere Fruchtarten, welche man erſt im Sommergerite, Frühjahr ausſäet und im Herbjt erntet, während fie auch im Sommerrep3, Herbſt ausgefäet und im darauffolgenden Sommer geerntet wer- Sommerroggen, Y den Fünnen, Die Gejammtbezeichnung dafür it Sommer- Sommerweizen, frücht e. Andere Pflanzenarten, namentlich auch Gartengewächie, werden im gleicher Weiſe al3 Sommerpflanzen bezeichnet, ohne daß fte fich deshalb wes jentlich von der Hauptart untericheiden. Sommerwurz (Orobanche), Gattung der Familie Larvenblümlerz Alätteriger Kelch mit 2jpaltigen Blättern, oft auch ganzblätterig, und 5 ober Afpaltig, rachenförmige Blumenkrone; 4 2mächtige Staubgefähe; Aappige Narbe; Afächerige Kapfel, welche in 2 Rifen auffpringt. — Arten: Labkraut-S. (0. galii; O. vulgaris; O. major; (0. caryophyllacea), 5-12 Zoll hoher Stengel, gelblich oder röthlich angeftrichen, und mit purpurrothen Schuppen; Aehre an dev Spitze; 2blätteriger Kelch mit mehrnevvigen Blättern; ſchwach lila, oder roſenrothe oder gelblichweiße Blume mit roſenrothem An— flug. Wächst als Schmaroser auf ven Wurzeln von Galium verum, @. mollugo im mittlern Europa; ausdauernd; blüht im Jüni und Juli. Die Wurzel fammt dem untern Stengeltheil und den nelfenartig viechenden Blüthen werden gleich den übrigen Arten diefer Gattung als R. et Fl. Orobanches gebraucht. Erſtere Schmeckt bitter uͤnd zufammenziehend, und wird gegen Blähungen, Kolifen und als Wundmittel benützt; die Blüthen gegen nervöſe Zuftände, bei Gonvulfionen der Rinder. — Hieher gehören nah: Amerikaniſche Krebswurz (Epiphegus americanus), dient bei Frebs- und andern bösartigen Gefhwüren, wird meift in Pulver (Martins Cancer-Powder) mit Arjenif angewendet, und allgemein Cancer-root ge: nanntz iſt auch gut gegen die Ruhr. — Aegineta indiea mit Muskatnuß und Zucker vorzüglich gegen ſkorbutiſches Zahnfleisch; wächst in Oftindien. — Heilfräf tiges Gallenfraut (Pieria Kel terrae), in China in Gärten; die ſehr bittern Blätter wirken eröffnend, ftärkend, ſchweiß- und Harntreibend, und werden bei beginnender Waſſerſucht in Wechjelfiebern, Kolifen, Leibſchmer— zen, unterdrücdten Gatamenien und Lochien angewendet. — Die fleiſch— haarige Bellonie (Bellonia aspera), hat cine bittere und adjtringirende Ninde, welche bei Fieber-, Blutflüſſen, Blennorrhöen und Dysenterien An— wendung findet; wächst in Weſtindien. Sommerzwiebel, j. v. a. Zwiebel-Borrev; ſ. u. Porrey. Souderling (Quisqualis), Gattung der Familie Nachtkerze ngewächſe; mit dem Fruchtknoten verwachjene, ſchlanke, abfallende Kelchröhre; Hipaltiger Saum; 5 Blumen— blätter; 10 Staubgefäße; Acige Fruchtknoten; fadenförmigen Griffel; Ajamige, ſpitz Öfantige, trockene Steinfrucht, — Arten; Indiſcher ©, (O. indiea; O. pubescens), 35* 548 SonnenbInme — Sonnenthan, Fletternder Strauch, die jüngern Aefte flaumig; gegenftändige, ſpitzige, —— Zoll lange, flaumige Blätter; end- oder 'achſelſtaͤndige, zottige Aehren; flaumige, am Morgen weiß: liche, Nachmittags vöthliche, Abends rojenrothe, am andern Morgen bintrotye Blume; rauhgraue Frucht von der Größe einer Eichel; weiger Samen. Blüht auf den Injeln des indifchen Meers und auf den Moluften vom Mat bis Juli. Die Blätter riechen und schmecken unangenehm, und werden gegen Würmer, Unterleiböfranfheiten der Kinder angewendet, auch roh verjpeist. Der Same ift gleichfalls gut gegen Würmer, ſchmeckt halbreif vettigartig, ganz reif wie Hafelnüffe; ihr Genuß joll nicht gefund fein. Sonnenblume (Helianthus), Gattung der Familie Bereinblüthler; mehrreibige Hülldecke; geſchlechts- und meift griffellofe, Treihige Randblüthen ; Alippige Blumen: krone; zwitterige Scheibenblüthen; röhrenförmige Blumenfrone mit Özähnigem Saum; nit Decfblättchen bejetter Hauptfruchtboden ; geitige Schließfrüchte, welche mit 1-24 Spreublättchen gekrönt ift. — Arten: Einjährige ©. (H. anuus), nüßliche Pflanze mit großen, gelben Strahlenblumen, welche jih nach dem Stand der Sonne wenden; aus Amerika, wo fie gegen 20 Fuß hod) wird, längſt in unjere Gärten verpflanzt und 5—SFuß hoc werdend. Hat viele, oft fußlange und breite, herzförmige, gezähnte, rauhe Blätter, oft gegen W Blumen, die im Juli und Auguſt erſcheinen und ſich immer nad) der Sonne wenden. Sie hinterlafjen eine Menge längliche Samenkörner, welche in einer ſchwarzen und N liegen, von Vögeln jehr gern gefrefjen werden und cin mildes, gutes Del geben; die Oelkuchen davon machen Nindvich fchnell fett. Die Indianer ſtam— pfen den Samen zu Mehl und baden ein Brod daraus. Die Blumen geben nad) einem heiten Tage elektriiche Strahlen von fi, und werden von Bienen gar fleihig befucht. Den Blumenboden kann man vor dem Deffnen wie Artiichofen ejjem Die Blätter find ein gutes Schweizefutter, während die Faſern der holzigen Stengel ſich wie Hanf benügen laffen. Zum Anbau im Großen wähle man einen ſchweren, lehmigen Boden in etwas gefchüßter Kage. Andere Ajährige Arten werden in gleicher Weiſe be— nützt. — Knollentragende ©. (H. tuberosus), die Wurzel hat an Ausläufern rundliche Knollen, und treibt 8-12 Fuß hohe, äftige, ſcharfe Stengel, wechjeljtändige, ſpitze, Zfachnervige, ſcharfe Blätter; einzelne 2—3 Zoll breite Blüthenkoͤpfe; 444 Schließfrüchte. Iſt in Amerika zu Haufe, wird nun aber auch in Europa und Afien angebaut; dauert aus und blüht im Oct. und Nov. Die außen vöthlichen, innen wei- gen Knollen (Topinambouri), ſchmecken artiihodenartig und werden wie Kartofieln ge: geffen. Sie gedeihen auch in dem fchlechteften Boden und vermehren ih ungemein ſchnell. Sonnenröschen (Helianthemum), Gattung der Familie Eift- rojengewädfe; 5 oder blos Iblätteriger Keldh; 5 hinfällige . DBlumenblätter ; viele unterweibige Staubgefäße; 1 Griffel; Sfchal- ſtückige Kapfeln; Samen an einem hervorragenden Nerven. — Arten: Gemeineß ©. (H. vulgare; Cistus Hel. Hel. cha- maecistus), halbjtrauchig und behaart; gegenftändige, Eurzhaarige over unten filzige, gewimperte Blätter; A—ALöblüthige Trauben ; goldgelbe Blumenblätter, am Grunde oft vöthlichgeld, felten weiß. Aendert jehr ab und kommt auf Haiden, trocenen Wiefen, an Waldrändern der höchſten europäiſchen Alpen vor, blüht vom Juni bis Aug.; wirkt als Herba Helianthemi s. Chamaeeisti vulgaris gelind adjtringirend und wundheilend; wird vom Vieh und den Schafen gerne gefreffen. — H, foeti- dum viecht widrig und zaunrübenartig. Sonnenthau (Drosera), Gattung der Familie Eiftrofen- gewächje; Ötheiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 5 Staubgefüße; längs aufipringender Staubbeutel; 3-5 heilige oder vieljpaltige Griffel, Afächerige: mehrjamige Kapfel, endftändige Samenträger und feilftaubartige Samen. — Arten, Nundblätteriger ©. (D. rotundifolia), niedrige Pflanze, welche in der alten und neuen Welt auf ſumpfigen Pläßen und Torfboden wächst, aus einer feinen, faferigen Wurzel mehrere rothe, haarige Stiele mit einem runden, hohlen Blatte treibt; fie Liegen dicht an der Erde und bilden eine Nofe. Dazwiſchen erhebt ſich ein einfacher, nadter Stengel, ter im Juli eine Hin weiße Blumenähre trägt, welche Vormittags offen, Nachmittags aber gefchloffen ift. Die mit Härchen befeßten Blätter find wie mit Thau Sonmenwende — Soymide. 549 überzogen; fie find reizbav und zieheu ſich beim Berühren zujams men. Die fänerlichen Kräfte diefer Pflanze machen die Milch ge- 9, rinnen. Der Stengelfaft ift jcharf, zieht Blaſen, dient zum F Vertreiben der Warzen undLeichtdorne, und wird inner— — li) als MH. Rorellae und Roris Solis gegen Waſſerſucht, Bruſtkrankheiten, Wechſelfieber, Augenleiden x. gebraucht. An den Spitzen der Drüſenhaare ſcheidet ſich ein waſ— ſerheller Saft aus, den die Alchymiſten früher ehr ſchätzten. — D. communis und andere Arten dieſer Gattung haben dieſelbe Schärfe; ihre Heilfräfte find aber noch nicht näher bekannt, Sonnenwende (Heliotropium), Gattung der Familie Rauh— ‚blättler; Ötbeiliger Welch; teller- oder trichterförmige, Sfpaltine | u Blumenkrone; d Staubgefähe; ganzer 4furchiger Sruchtinoten mit Em a endftändigem Griffel; aus 4 Theilen beftehende Frucht. — Arten: Em — Guropäifhe ©. (H. europacum), europäiſches Skor- pionskraut, eirunde, filzige, rundliche Blätter umd weiße oder 7 bleichviolette Blumen. Der Saft davon ift bitter, dient hauptfähe ⸗ Sonnenthau. ih gegen Warzen, frefjende Geſchwüre, Storpion- ftiche, Nafenpolypen u. dgl. Eine Scharfe, faſt kauſtiſche, innnerlich pur— girende Wirkungen befißt diefe Pflanze nicht; ihr Geſchmack iſt bitterlich und ſalzig. — Wohlriehende ©., peruanijches Skorpionskraut (H. peru- vianum), 5—4 Fuß hoher Strauch mit Tanzettigseirunden Blättern und vielen weil: violetten Blumenähren. Iſt aus Peru nach Europa verpflanzt, und wird wegen des lieblichen mandelähnlichen Geruchs, welder das ganze Zimmer erfüllt, jehr geſchätzt. Will im Winter gehörige Wärme, friſche Luft und Sonnenſchein; kann durch abge— nommene Zweige oder Samen fortgepflanzt werden, und heißt bei uns gewöhnlich Va— nillenftraud. — Indiſche Mützennuß (H. indienm; Tiaridium ind.), wächst im heißen Afien und Amerika; gibt zertheilende und heilfame Umfjchläge bei entzündlichen Geſchwülſten, Eitergejhwüren, Abjcefjen, Wunden, Ber- brennungenn. dgl.; ebenfo die verlängerte Mützennuß (H. elongatum; T. elong.). — In har Weife, fowie gegen Hautfrankfheiten und Fieber dient die doldige Tournefortie (Tournefortia umbellata); wächst in Merito. Sonnenwirbel, |. v. a. Aderfalat. Sonninie, brehenerregende (Sonninia vomitoria), dicke, geringelte, blakgelbe, eckelhaftbitterſchmeckende Wurzel, welche in China und Dftindien als brechenerregen— des, harntreibendes und auswurfbeförderndes Mittel gebraucht wird. Sophienbohne, eine weiße, am Ende grüngeflecte Bohnenart; fehr fruchtbar und des Anbaus werth. Sophore (Sophora), Gattung der Familie Caſſiengewäch ſez fchieferiger, undeut— licher, dzähniger Kelch; 5blätterige, Ichmetterlingsförmige Blume; Flügel am obern Rand— runde mit Anhängfeln; 10 freie Staubgefäße; perlſchnurförmige Hilfe — Arten: Fil zige &. (8. tomentosa), I—15 Fuß hoher Strauch mit ſchenkelsdickem Stamm; die Rinde bei Ältern Aeften rau, bei füngern glatt, feidigegraufilzig; unpaarigegeftederte, 6--10 Zoll Tange, ausdauernde Blätter; endftändige Ablüthige Trauben, hellgelbe, große Blumen; 5—8 Zoll lange, eingeichnürte Hülfen, Tederig, grau> oder ſchwarzzottig; faſt fugeliger, Iederbrauner Samen. Aendert ab; wächst im heigen Amerika und Aften und gilt bei den Malaien für eines der beften Arzneimitel, Alle Theile find biiter; die Wurzelrinde und der Samen find ein fpezifisches Mittel gegen die Brechruhr und alle Krankheiten, welche von geftörter Sallenabjonderung herrühren. Sorbet, eine Art Zucer, welchen man in Aegypten aus den Märzveilehen gewinnt, und zur Bereitung eines angenehmen Trankes benützt. Sorg, Sorgfame, ſ. v. a. Moor hirſe. Sohmide (Soymida), Gattung der Familie Orangengewächſe; 5 dachziegelige Kelchblaͤtter; 5 Blumenbfätter; becherförmige, 10lappige Staubfadenröhre; jeder Lappen iſt Zähnig und hat zwiſchen den Zähnen einen Staubbeutel; bfächeriger Fruchtknoten; 4 5feitiger Griffel; Zeckige, ſchildfoͤrmige Narbe; vielgerandeter, an beiden Enden geflü— gelter Samen, — Arten: Fieberwidriger ©, (S. febrifuga; Swietenia febr.; 550 Spaltblume — Spargel Sw. Soymida), 60 Fuß hoher, diefer Baum; wechjelftändige, paarige, gefieverte, kahle Blätter, endftändige, große Rispen; Fleinere, weiße Blüthen; länglicher Samen. Blüht ‚in Oftindien in der heißen Jahreszeit. Die Rinde ift al3 fieberwidriges Mittel das bejte Surrogat für die Chinarinde, und Fommt als Cort. Soymidae in 1—2 Fu langen, I—8 Zoll breiten, harten, brüchigen, außen granen oder gefleckten, innen dunkel: rothen Stücken zu uns; fie riechen fchwach aromatisch und ſchmecken bitter zuſammen— ziehend. — Die dunkelroſtbraune, viffige Ninde von Chikrassia tabularis wirft Fräftig adjtringivend; das jehr Schöne Holz findet vielfache Benützung. — Wächst in Oftin- dien. — Khaya senegalensis hat eine jehr bittere, herbe Ninde, welche die Chinarinde trefflich erſetzt. Eine Abkochung der adftringirenden Aefte und Blätter dient bei Wunden, Blutungen, Blennorrhöen; dad aus Nindenverlegungen fließende Harz ift ein Niefemittel; das Holz kommt als Mahagoniholz zu und; wächst am grimen Vorgebirge, am Gambia, am Senegal und auf den Antillen. — Cedrela Toona, die adſtringirende Rinde wird in Pulverform mit dem Samen von Guilandia Bonducella als Surrogat der China benützt. Das Holz ift etwas heller als Mahagoniholz. — Adrela febrifuga, die bitterliche, herbe Rinde wird auf den Infeln des indischen Meeres jammt den Blättern wie Chinarinde gebraucht, während auch die Blume gegen mia s- matifche Fieber, Diaxrhöe ꝛe. dient. Erftere wird als Cort. Adrelae in geroll- ten, röthlich-—braunen Stücken zu uns: gebracht. — Adrela odorata, das Holz riecht alt gut, jchmeckt aber immer ſehr widrig und ift zu Möbeln ꝛc. geſchätzt. Rinde und Blätter dienen gegen: Wechfelfichber; die Blüthen find Erampfftillend. ee Spaltblune (Schizanthus), Ötheiliger Kelch, Aippige Blumenkrone, die obere Kippe iſt 3, die untere Ötheilig; die feitlichen Zipfel 2lappigz 4 vorragende Staubgefäke, da- von die 2 fruchtbaren länger; jtumpfe Narbe; häutige, 2 fchalftücige Kapfel. — Arten: Eingedrücdte Sp. (Sch. retusus), drüfigweichhaarig; fiedertheilige Blätter. Spaltvedel (Schistostega), Gattung der Familie Haubenmoofez endftändige Keimbüchle; zahnlofer Miündungsbefaß; gewölbker, jchnabellofer Deckel. — Arten: Traubenfarrnartiger ©p. (Sch. osmundacea), 6 Linien hoher Stengel, ner - venloje Blätter ; aufrechte, voftbräunliche Keimbüchſe; wächst auf Dämmen, alten Mauern, Steinen, an Zäunen ꝛc., reift im Mat und Juni und heißt aud) Maium osmundaceum; Gymnostomum pennatum. | Spaltzahn (Fissidens), Gattung der Familie Haubenmovse; vom Blatt umfchei- deter Borjtenftiel; einfacher Miündungsbefag mit 16 bis zur Hälfte gejpaltenen Zähnen; halbfeitige Haube — Arten: Krullfarrnartiger ©p. (F. adiantoides; Di- cranum ad.), äſtiger, 2 Zoll hoher Stengel; 2reihige, am Grunde gefalltete Blätter; längliche Keimbüchje; gelblich-graue Haube; mit 16 purpurrothen, 2theiligen Zähnen be— fester Mündungsbeſatz; männliche Blüthen knospenförmig, in den Blattwinkeln be- jonderer Stengel; wächst an feuchten, fumpfigen Stellen, auf Wiefen und Waldungen ; bat von Herbit bis zum Frühling Früchte, Spanifhe Ceder, |. Wacholder. Spaniſches Rohr, ſ. Notang. Spaniſche Wide, ſ. u. Platkerbſe. Spargel (Asparagus), Gattung der Familie Kronlilien; meiſt haufig; glockige, Etheilige Gefchlechtshülle, die unten ein fticlartiges Röhrchen bildet; 6 Staubgefäke ; Sfächeriger Fruchtinoten, 2eiige Fächer; 1 Griffel mit 3 zurücgefchlagenen Narben ; 2fücherige Beere, — Arten: Gemeine Sp. (A. offieinalis), aus einem Bündel dicker, fleiſchiger Wurzelfafern gebildeter Unterſtock; zuerſt blattlofe, ſchuppige Stengel, die erft Ipäter Aeſte und 6—I halbwirteligebüfchelige, Zoll lange, borftenförmige Blätter treiben; jeder Blattbüfchel ruht auf einem Kleinen, haarſpitzigen Nebenblatt; die Blüthen find grünlich gelb und glockenförmig, und Hinterfaffen erbfengroße Beeren, die im Herbit Iharlachroth ausfehen und 3—4 Schwarze Samenförner enthalten, die al3 Kaffeefurrogat dienen, wenn fie gehörig geröftet werden. Die Keime (Pfeifen), welche im April oder Mai ausgeftochen werden, find eine,angenehme Frühlingsfpeife, und werden verſchieden zubereitet al3 Gemüſe oder Salat gegeffen. Sie wirken eräffnend, blutreintgend und harntreibend, befommen aber Podagriften nicht gut, weil fie Teicht neue Anfälle erregen; bei ſchwächlichen Perfonen hat ihr Genuß Blutharnen zur Folge. Bei Waſſerſuchten zerftoßt man ven frifchen Stengel, preßt den Saft aus nud gibt — Spargelbohne — Speerkraut. 551 davon täglich mit Zucker 3-4 Mal je 1 Eßlöffel voll. Man hat von ihm 3 Sorten; erh Br mit dünnen, aber weichen, jehr ſchmackhaften Pfeifen; 2, die weiße oder rothköpfige Sp., mit weißen, Dice, oben rothköpfigen Pfeifen; 3. die holländifche Sp. mit vorzüglichen, dicken Pfeifen. Die Sp. en * in jedem nicht ganz unfruchtbaren Boden, WO wenigſtens 2 Fuß tief SEE Ki jen a anzutreffen iſt; indeſſen liebt fie eine mit Flugjand gemifchte Garten- oder Se Sm Sandboden wächst fie am geſchwindeſten, wird alsdann aber ſchwach und ſ je nicht Fräftig. Außerdem will fie eine geſchützte, warme, offene Lage gegen Mittag, wel r nicht zu feucht fein darf. — Früher waren Wurzel, Beeren und Same (B., Baccae et Sem. Asparagi) offieinell, und zählte die ſchleimige, etwas bittere Wurzel zu den 5 großen eröffnenden Wurze Un, wird aber jetzt wenig mehr angewendet. — Scharfe Sp. (A. scaber; A. amarus; A. marinus), gleicht ber vorigen Art ziens Yich, hat aber dickere Blätter, noch einmal jo große Früchte und wächst anf Sraspläßen am Ufer des atlantifchene und Mittelmeeres ; blüht im Mai und Inni und dauert aus. Die Wurzelſchößlinge ſind bitter und uneßbar. Spargelbohne, 1. v. a. gemeine Bohne. 1a, — (Tetragonolobus), Gattung der Familie SU) metter- Yingsblümler; fahler Griffel mit faſt Aippiger, hohlen Narbe; mit Ablätterigen Flügelrändern verſehene Hülſe; gleicht fajt ganz den Scho⸗ tenklee, — Arten; Purpurrothe Sp. (T. purpureus; Lotus Tet.), zottiger, äftiger Stengel; Sfingerige Blätter; Hſpaltiger zottiger Kelch 3 purpurrothe Blumen mit ſchwarzrothen Schiffchen und Jlügeln ; 1-2 Zoll Tange, geffügelte Hülſe; blaͤulich-purpurrother Samen; wächst in Südenropa wild, bei ung in Gärten; Ajährig, blüht im Juli und Aug. Die jungen Hüfjen werden gekocht. — Zweiblüt hige Sp. (T. billo- rus), im ſüdlichen Europa und nördlichen Afrika in Breiumſchlägen als erweichendes, zertheilendes Mittel bei Entzündungen, Koliten and Augenfrankheiten. Ein daraus bereitetes Pflaſter “ wird dort wie unſer Melotenpflafter angewendet Spargeltohl, blumenkohlartig; Zjährig, kommt mit weißen, gelben und vigfetten Köpfen vor, und heißt nach denfelben weiger, gelber, violetter oder blauer Spargelkohl. Spark, Acker-,Spergel, Fruͤhlingsſp ergel, Spurre, Knöterig (Sper- gula pentandra; Sp. arvensis), wächst in ganz Europa anf Sandbopen, Aeckern; als Futter gut; kommt im ſchlechteſten Boden fort, hat quirlige Blätter. Das aus ge— preßte Del, zu 3 Eßlöffeln täglich, wirft äußerſt günftig und fehr gegen Lungenblutflüſſe, um buft noch da, wo bluthuſtende Kranke bereits für hofſnungslos gehalten werben. Par. Sparmannie (Sparmannia), Gattung dev Familie Linden gewächſez Ablätteriger Kelch; 4 Blumenblätter; viel freie Staubgefühe, davon die äußern unfrüchtbar; 4 Griffel mit Afacher Narbe; igelftachelige, heckige und 5fächerige Kapjel mit Aamigen Fächer. —_ Arten: Afrikaniſche Sp. (Sp. africana),. bis WMFuß Hoher Strauch mit 4—6 Zoll Tangen, 9-7 nervigen, beiderſeits kurzharigen Blättern, gelblichweißen, überhän— genden Blüthen, brauner, igeliger Kapſel und ſchwarzem, länglichem Samen; wächst am Kap, nun auch kultivirt anf den Antillen. Die ſchleimigen Blätter und Blüthen min— dern den Reiz ſehr, und werden deshalb bei Bruſtkr antheiten, Augenentzünd- ungen ꝛc. angewendet. Speerkraut, v. a. Natterzunge. Speerfraut (Polemonium), Gattung dev Familie MWindengewächje; dfpaltiger, —— Kelch; glockigrabförmige, dlappige Blumenkrone; 5 Staubgefäße, Z3fächeriger Fruchttnoten; oben Iſpaltiger Griffel; mehrjamige Kapſel; kantiger Samen. — Arten: Blanes Sp. (P. coeruleum), wächst im nördlicheu Aſien, der Schweiz, hin und wieder auch in Deutjchland auf Waldwiefen und Gebirgen ; Häufige Zierpflanze unferer Gärten; die faferige Wurzel dauert mehrere Jahre aus, treibt im erſten Jahr blos Blätter, welche wie die des Balorians geficdert, aber weit Heiner find; im 2, Jahr erſcheint ein 11% Fuß hoher Aftiger Stengel, und im Juni eine blaue, oder auch weiße oder bunte Blumen— ähre. Kann durch Samen oder Wurzelzertheilung fortgepflangt werben und gedeiht in friſchem, Teichtem Boden am Velten, Die edelhaft ſchleimigen Blätter gebrauchte man 552 Speierling — Spigelie. früher zum Heilen ver Wunden. Umſchläge davon find gut gegen ſyphilitiſche Drüjengejhwüre. — Speierling, |. v. a. zahme Ebereſche. Speitänbling, Speiteufel, ſ. v. abrechenerregender Plätthenpilz; ſ. u. Blätterſchwamm. | Spelz, |. v. a Dinkelweizen:f. Korn und unter Weizen. Spelzreis, |. v. a. einkörniger Weizen, Sperberbaum, |. v. a. Ebereſche. Spergel, ſ. v. a. Spark. Sperf, ſ. v. a. Spark. Sperlingsſchnabel, bei Spaa ſ. v. a. kurzer Hafer. Sperrfrant, ſ. v. a. Speerfraut. Spide, ſ. v. a. Lavendel. Spirenarde, |. v. a. wahrer Lavendel. J Spiegelblume (Specularia), Gattung der Familie Glockenge wächſſe; 5, 4 oder 3ſpaltiger Kelch; verlängerte Röhre; überweibiger Saum; radförmige, hlappige Blumen: krone; 5 freie Staubgefäße, behaarte, häutige Staubfäden; 3 Narben; prismatiſche, Sfächerige Kapſel, welche nach oben in 3 Löcher aufſpringt. — Arten: Gemeine ©p. (Sp. Speculum ; Prismatocarpus Speculum; Campanula Spec.), fahler oder flaumbhaariger, ältiger Stengel; 3blüthige Aeſtchen; Blumenfrone mit purpurviolettem Saum; fehr glänzende Kapfel; wächst in mittlern Europa und am Mittelmeer in ber Saat; Ajährig, im Juni und Juli blühend. Die jungen Blätter find als Salat eßbar. Spiere (Spiraea), Gattung der Familie Roſengewächſe; zwitterig oder 2häufig ; 5ipaltiger, bleibender Kelch; 5 Blumenblätter; 10 oder 20-50 Staubgefäße; fädiger Griffel; 5—1 oder 6—15 Balgfapfeln, die 2—6jamig find. — Arten: Ulmen-Sp. (Sp. Ulmaria), mehrföpfige, diefe Wurzel; krautiger, 3—5 Fuß hoher, fahler Etengel; unterbrochenzunpaarigegefiederte Blätter; ſpirrenförmige Doldentrauben; weiße, zwitterige Blüthen; 5—8 kahle Balgfapfeln, welche ein ſchraubenförmiges Köpfchen bilden; kommt mit ganz fahleı oder unten filzigen, und in Gärten mit gefüllten Ylumen vor. Wächst in Europa und Nordafien anf jumpfigen Wiefen, in Gräben und Teichen;- blüht im Juni und Juli und dauert aus. Wurzel, Blätter und Blüthen (R. H. et Fl. Ulmariae) find adringirend, ffärfend und fieberwidrig. Die wie bittere Mandeln riechende Blüthen.dienen gegen Würmer. Die jungen Triebe und Wurzeln jind chbar, und eignen fich auch zum Serben, — Waldfpiere (Sp. Aruncus), wächst in euro— päifchen Bergwäldern, und wird wie die vorige Art angewendet. — Knollige Sp. (Sp. Filipendula), Wurzel mit viefen Fafern und an deren Enden vvale Knollen ; frautige, fahle, altlofe, 1-2, Fuß bohe Stengel; unterbrochen unpaarigsgefiederte Blätter ; zuerſt röthliche, dann weise Blüthen; 10—15 flaumige Balgkapfeln in einent Kreife; kommt in Gärten mit gefüllten Blumen vor. MWächst auf Wieſen und Triften in Europa und Nordafien; blüht im Juni und Juli und trauert aus. Man braucht die ſtärkenden und eröffnenden Wurzeln, Blätter und Blüthen (R. H. et Fl. Filipendulae s. Saxifragae rubrae), gegen Krankheiten der Harnorgane, Blennorrhien u. ſ. w. z fie jollen fogar gegen Hydrophobie gut fein. Die Knollen find ſchwarzbraun, innen röthlich und fleifchig; ihr Satzmehl gibt zur Noth ein nahrhaftes Brod. Gin Blätteraufguß foll den Bandwurm abtreiben. — Fil— zige ©p. (Sp. tomentosa), alle Theile find bitterlich herbe und gelten für ein vorzüg- liches, tonifh-adftringirendes Heilmittel. — Dreiblätterige Sp. (Sp. trifoliata), äftige, ftellenweis eingefchnürte Wurzel; 1—2 Fuß hoher, krautiger, roth: bräunlicher Stengel; Sfingerige Blätter; 2-3 Blüthen an jedem Alt; in Sfächerigen Kapſeln verwachſene Balgkapjeln; ausdauernd; blüht in Amerika im Juni und Suli; wird wie Jpecacuanha bemübt, und heißt auch Gillenia trifoliata oder dreiblät— terige Gillenie. — Noch kräftiger ift die Wurzel von Sp. stipulata. Spierlingsbaum, |. v. a. Ebereſche. Spigelie (Spigelia), Gattung der Familie Drehblüthlerz, ätheiliger, glodiger Kelch; trichterige, abfällige Blumenkrone; Afpaltiger Schlund; 5 mit Blumenzipfeln ab— wechjelnde Staubgefäße ; Zfächeriger Fruchtknoten; gerader Griffel; 2fächerige und Anöpfige Kapſel; fait Feilförmigkantiger Same, — Arten: Marylandiihe Sp. (Sp. ma- Spillbaum — Spindelbaum. 553 rylandica), mehrjährige Wurzel; ,—1 Fuß hohe, Fahle Stengel mit 4 Kanten; ſich paarig kreuzende, 2—3 Zoll lange Blätter; endftändige Aehren; purpurſcharlachrothe Blumen, innen gelb oder bräunlichroth; verkehrt-herzförmige, glatte Kapſel; blüht im Süden von Nordamerika vom Juli bis Sept. Riecht unangenehm, ſchmeckt widerlich, wirkt narkotiſch-ſcharf und wird als R. et U. Spig. maryl. gegen Würmer gebraucht. — Glänzende Sp. (Sp. glabrata), riccht und ſchmeckt wie Baldrian; reizend-ſchweißtreibend md wurmwidrigz wädhstin Bahia und dem ſüdlichen Brafilien. — Wurmtreibende Sp. (Sp Anthelmia), eine in Südamerika und Weftindien einheimifche Pflanze, von der das Kraut gebraucht wird; wird getrocknet aus Apotheken oder Gewächshaͤuſern bezogen; letzteres ift am beiten. Wird mit günftigem Erfolg gegen rheumatifche Ohrſchmerzen und vorübergehende Taub- hörigkeit, thränende und gejhwirige Augenlieder mit Drüden und Brennen im Auge, heftige Bruftbetlemmungen und bedeutendes Herz Hopfen angewendet. Man gibt die Tinktur täglih 2—3 Mal je 2—3 Tropfen unter 1 Löffel Waller. Diefelbe wird aus dem Kraut, das man pulverifirt, bereitet, indem man 1 Theil Kraut mit 2 Theilen Weingeiſt anfeßt, öfters umjchüttelt und das Helle nadı 3 Tagen abgießt. It auch zum Wurmabtreiben vorzüglich, wirkt aber in größern Gaben giftig. Epillbaum, |. v. a. Spindelbaum. Spillbeere, ). dv. a. Wegedorn. Spilling, ſ. v. a. Pflaume. Spinat (Spinacia), Gattung der Familie Immergrün— gewächfe; häufig; die männlichen Blüthen haben eine krautige, Atbeilige Geſchlechtshülle; A Staubgefäße; die weibligen Blüthen eine 2—-Bipaltige Geſchlachtshülle, 4 Griffel; Ijamig mit der Geſchlechtshülle verwachjene Frucht: hülle; fcheitelvechter Camen — Arten: Gemeiner Ep. (Sp. oleracca), aufrechter, kahler, 11%- 3 Ruß hoher Eten- gel; geſtielte, durch einen Zahn beiderſeits ſpießförmige, nad) (7 u oben Kleinere Plätter; kommt auch mit länglichen, eirunden = Blättern und ungehörnter Geſchlechtshülle vor; gefnäuelte Plüthen in den Blattwinfeln, welche beblätterte Achren bil den. Kam dur die Araber aus dem Orient nad) Spanien, wird nun in ganz Europa gebaut, blüht im Mat und Juni und ift 1 und 2jährig. Der wenignährende Spinat tft ein gutes, Leicht verdauliches Gemüſe, daher für Kranfe geeignet. Früher war er als M , Spinaciae, wie die Gartenmelde, offizinel, in dem cr gleichfalls erweichend wirft und den Stuhlgang befördert. Gedeiht auf gutgevüngtem Boden am beften, verdient als Bichfutter auf Feldern angebaut zu werden, und heißt auch Isfanach«vder Binetsch. Spinat, en gliſcher, .v. a Gemüfeampfer; ſane Ampfer. Spindelbaum (Evonymus), Gattung der Familie Theegewächſe; A-Äfpaltiger, flacher Kelch, unten mit fleifchigem, ſchildſörmigem Stempel zolſter; 4 — 5 Blumenblätter im Stempelpolfterrand; 4 — 5 Staub- gefäße auf dem Stempelpolfter; Fruchtknoten in dem— jelben; 41, Eurzer Griffel mit gelappter Narbe; 3—dfächeriger, 3—Deeiger, Tappiger Kapſel; in jedem — 4—2 Samen in ſaftigem Mantel. — Arten: Bemeiner Ep, Pfaffenhütchen, Pfaffen— oder Zweckholz (E. europaea; E. vulgaris; E. angustifolus), 5—6 Fuß hoher Strauch, in ganz Europa an Hecken und in Wäldern; wächst in gutem Boden zu einem 15 -20 Ruß hohen Bäumchen. Die rauhe Rinde ift eig, an jungen Zweigen glatt, grün und hat 4 röthliche Linien. Die länglich zugeſpitzter Blätter find 3—4 Zoll Lang, glatt, hellgrün, im Herbit roth; die gelblihweißen Blumen riechen unangenehm und hinterlafjen meist 4fächerige, jaftige Früchte, bie 554 Spinnenkraut — Spikenblume. zur Reifezeit im October und November ſchön roth ausſehen, einer Jeſuitenmütze gleichen und in jedem Fache einen eirunden, glatten, hochrothen Samenkern in einer ſchleimigen en Hülle enthalten ; diefe werden von Meiſen, Rothkehlchen ꝛc. gerne gefrefien, jind aber für Schafe und andere Thiere tödtlich. Pulverifirt, unter Fett gemifcht und mit Noggenmehl aufgetragen, vertreiben fie da8 Ungeziefer von Menſchen um Biehz ebenfo ven Grind, Unreinigkfeiten auf den Köpfen der Kinder. Eine dauerhafte Shwefelgelbe Farbe erhält man, wenn man die Kapfeln in einer Lauge kocht. Drechsler, Tischler ſchätzen das zuerſt weiße, fpäter gelbliche, Harte und zähe Holz jehr. Außer vielen feinen Arbeiten gibt es eine gute Zeichenkohle, dauerhafte Zwecke für Schufter u. f. w. Die Wurzel gibt Tabaksköpfe. — E. tingens dient zum Gelbfärben; wächst in Oftindien. — Hicher gehört auch Catha edulis, wird in Arabien mit dem Kaffee gebaut, und hält man dort die Blätter für ein ſtarkes Reiz- und jchlafwidriges Mittel, die ganze Pflanze aber für einen Talisman gegen Belt. — Auch ſ. v. a. Ahorn. Spinnenfraut (Büttneria cordata), perruanifche Pflanze, deren zerjtampfte Blätter gut gegen die Biffe der dortigen großen Spinnen fein foller. — Guazuma ylmifolia wäd)st in Weftindien und Südamerika, hat fehleimigeadftringivende Früchte, Ste in einer Ab- kochung innerlich und Außerlich gegen flechtenartige und fyphilitifhe Haut- ausſchläge gebraucht werden. Eine Nindenablochung dient gegen Ausſatz. Der fchleis —— Fruchtſaft wird ausgeſogen und zur Bereitung eines bierartigen Getränts enützt. Spinnerin, ſ. v. a. Her bſtzeitloſe. Spinnerling, ſ. v. a. Pflaume. Spisblätteriger Ahorn, ſ. u. Ahorn. ; Spitzblume (Oxyanthus), Gattung der Familie Krappgewächſez zwitteriger, über— weibiger Kelch; hzaͤhniger, krugförmiger Saumz tellerfoͤrmige Blumeükrone; ſehr lange Röhre; Stheiliger Saum; 5 Staubgefäße; unterſtändiger Fruchtknoten mit fleiſchiger Scheibe; fadenförmiger Griffel; keulenförmige, Aappige Narbe; 2fächerige Beere. — Arten: Langröhrige Spy. (O. tubiflorus O. speciosus; Gordenia tub.), Strauch mit gegenftändigen, welligen, degenfpitigen Blättern, gedreiten, furzgeftielten Blüthen in den Blattwinfeln; weiße Blumenkrone; fadenförmige, 6 Zoll lange Nöhre; wächst in Sierxa Leone. Hat bei ung im Juli jehr wohlriechende Blüthen. Spitzdorn (Bandia), Gattung der Familie Krappgewächje; zwitteriger, überweibi- get Kelch; Sfpaltiger, oder Szähniger, bleibender Saum; tellerförmige Blumenkrone; Sthei- iger Saum; 5 Staubgefäße; unterftändiger, mit fleiichiger Scheibe gefrönter Frucht- knoten; kurzer Griffel; dicke, Aappige Narbe; vielfamige Fächer; fantige Samen, — Arten: Hecken-Sp. (R. dumetorum; Gardenia dumetarum; G. spinoca), dorniger, fahläftiger Strauch; 1 Zoll Lange, gegenftändige Dornen; ovale, kahle Blätter, noch ein wenig Heiner als Buchsbaumblaͤtter; einzelne, faft enpftändige, Kleine, weiße, wohlriech⸗ ende Blüthen, beiderjeitS zottig; gelbe runde Beerez blüht in Oftinvien zur Negenzeit. Die Früchte find ein Brech- und die Wurzeln ein eckelerregendes Heilmittel. Spigenblume (Mimusops), Gattung der Familie Sapotillgewächſez 5—Sthei- tiger Kelch mit 2reihigen Zipfelnz; 12° oder vieltheilige Blumenkrone; 6—8 fruchtbare Staubgefäße; 6—Sfächeriger Fruchtknoten mit pfriemlichem Griffel und ſpitzer Narbe; wenig oder”ijamige Beere; nußartige Samen. — Arten: Gehäuftblätterige Sp. (M. dissecta M. Balota; Achras dis.; Imbricaria malabarica), ſchlanker Baum mit wagrechten Heften , gehäuften, 3—4 Zoll langen, Lederigen, dunkelgrünen, unten grau— lichweißen Blättern; ſtraußdoldigen Blüthen in den oberiten Blattwinkeln; weiße, 18thei- lige Blumen; olivenartige, braunrothe, Zamige Beeren; wächst in Auftralien, Manilla und Oftindienz blüht im Juli und Auguft. Die Blätter Leiten bei Geſchwulſten, Lähmungen und die Früchte al8 Verdauung beförderndes Mittel gute Dienfte. — Wohlriehende Sp. (M. elengi), wächst in Oſtindien; hat fehr wohlriechende Blüthen, welche nur Nachts offen find, auch getrocknet ihren Geruch behalten und eine Art Rojenwaffer, das als aromatifches Waffer gebraucht wird, geben. Wurzel und Rinde wendet man bei Gefchwulfteu und als Gürgelwaſſer bei Halsweh, Zahnweh und gegen Aphthen an. Die epbaren, mehligefleifchigen Früchte ent- halten Kerne mit vorzüglichem Del, und follen bei ſchweren Geburten wirkfam Spisklette — Spornkrone. 555 jetn. - Die Blätter dienen gegen Kopfſchmerzen, und jollen in's Feuer geworfen, ſtark Frachen. — Hicher gehört auch der noch nicht näher befannte merifanifche Baum Chicke, deſſen Milchſaft fich wie Caoutchouf verdickt, jedoch nicht elaftifch iſt; er wird dort mit Leidenſchaft gekaut und zu plaftifchen Arbeiten benüßt. Spisflette (Xanthium), Gattung der Familie Vereinblüthlexr; Ahäufig; die männlichen Blithenköpfe haben eine falt Fugelige, vielblätterige Hülldecke, dzähnige, etwas behaarte Blüthenhülle, 5 Staubgefäße; ſehr Eleiner, fehlfchlagender Fruchtfnoten; fadenförniger Griffel mit ſtumpfer Narbe; die weiblichen Blüthenküpfe haben eine oanzblätterige, Zfächerige und 2blüthige, 1—2ichnäbelige Hülldecke; fadenförmiger Griffel; 2 Narben. Aufammengevrüdte Schließfrüchte. Arten: Gemeine &, (X. stru- marium), 1—2 Fuß hoher, flaumiger Stengel; S—Slappige, 3-Inervige, gezähnte Blätter; die männlichen Köpfe an der Spibe der Achre, die andern am Grunde, Wächst in ganz Europa, Nordafrika, Nordaſien und Nordamerika auf wüſten Plätzen, Schutthaufen, an Wegen; blüht vom Juli bis Oct.; 4jährig. Das Kraut und die Frucht (H. et 8. Lappaeminoris), wirfen auflöſend, harntreibend und antijforbutifch, die Wnrzel ſchweißtreibend. — Großfrüchtige ©. (X, macrocarpum; X. ameri- canum; X. canadense), gleicht der vorigen Art ziemlich und wächst in Weinbergen und an Abhängen heißerer Länder. — Burgirende Sp. (X. cetharticum), heißt in Quito Cazamaroucha, und wird dort als Purgirmittel gebraucht. — „Kopfkohlkraut mit eiförmigem, zugeſpitztem Kopf; ſehr ertragsreich und u Spitzkrone, eßbare (Oxystelma esculentum), eine Seidenpflanzenart, welche mild ſchmeckt und in Oſtindien als Gemüfe gegefjen wird, Die wollblumige Kanahie (Kanahia laniflora) wächtt in Arabien und Abyſſinien, und enthält einen Milchfaft, der mit Butter vermiengt gegen Pſora dient. Spornblume (Centranthus), Gattung der Familie Kardengewächſe; zwitteriger, überweibiger Kelch; erit gefräufelter Saum, jpäter zu einer federigen Fruchttrone aus— gebreitet; trichterige, 5fpaltige, unten gefpornte Blumenkrone; 4 Staubgefäß; fadenfür- miger Griffel; Ifächerige und Lſamige Schließfrucht. — Arten: Nothe ©. (C. ruber; Valeriana rubra), 1—-2 Fuß hoher Stengel; eirunde, ſchimmelgrüne Blätter; end» Fändige Nispen; purpur-, pfirfichrothe oder weiße Blüthen; wächst im füdlichen Europa, bet ung in Gärten; ausdauernd; blüht im Juli und Aug. — Schmalblätterige ©. (©. angustifolius), 2-3 Ruf hoher Stengel; ſchimmelgrüne Blätter: purpurrothe Blüthen; wächst im ſüdlichen Europa; dauert aus und blüht im Juli und Ang. Spornfahne (Centrosema), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler: glockiger Kelch; geſpornte Blumenfahne; ſonſt wie Elitoriee — Arten: Plumiers Sp. (EC. Plumieri; Clitoria Pl.; Cl. calcarata), windender, unten korkiger Stengel; Zzählige Blätter; außen jeivenhaarige Blume mit weißer, großer Fahne und großen, yurpurrotbem , weißgeftreiftem lee in der Mitte und weiße, am der Spite purpur- violette Flügel; 6 Zoll Lange, Afeitige, braune Hülſe; braungelber Same; wächst in MWeftindien und Mexiko. Der Saft erregt Erbrechen; Blüthen und Wurzel wirfen ab führend, und enthalten ein flüchtiges Del, gelbes Harz und gummöſen Extractiv— ftoff, wird daher als tonifch-reizendes, auf den Ulerus wirfendes Mittel benützt. — Virginiſche Spy. (C. virginianum; Cl. virg.), ein Blüthenaufguß dient gegen Frampf- und lähmungsartige Leider, eim Breiumfchlag der Blätter bei ſkrophulöſen Geſchwülſten; wird aud gegen Bleichſucht, Menoſtaſien ze. gebraucht. — Die elliptiſchblätterige Nervenhülfe (Neurocarpum ellipti- cum; Cl. rubiginosa) wird wie Plumier's Spornfahne benützt, ſoll aber den Thieren tödtend Gift ſein; wächst in Meftindien. Sporufrone Centrostemma), Gattung der Familie Seidenpflanzengewächſe; Stheiliger Kelch; radförmige, Dipaltige Blümenkrone; einfache, Hblätterige Beikronez unten 1 Horn oder jehr verlängerten Sporn; 5 Staubgefäße; 10 2fächerige Staubbeutel; 2 Staubwege. — Arten: Federartige Sp. (C. coriaceum), windender Halbſtrauch mit ovallänglichen, lederigen Blättern, oben dunfelgrün ‚unten blaß; achjelftändige viel- blüthige Straufdolden; werkliche, innen’ flaumhaarige Blumen, Wächst in Manilla. — Hieher gehört auch die Marspenie (Märsdenia erecta); hat einen fehr jcharfen Milchjaft, welcher auf die Haut gelegt Blaſen zieht, innerlich al3 Brech- und 556 Sprallhirfe — Stachelpitz. Purgirmittel dient; wächst im Orient, — Fär bende M. (M. tinctoria), wird wie der Indigo benüßt, und in Oftindien weit mehr als verjelbe angebaut. — Zähe M. (M. tenacissima), gibt Stricke, Seile und Gewebe wie Hanf; wächst in Bengalen. Sprallhirfe, Hirſenart mit ausgebreiteter Rispe und ſchwarzen Früchten. Springaurke, ſ. v. a. Ballamapfel und Spritzgurke. Springkörner, in unſern Apothefen die Samenkörner von der Freußblätterigen Wolfg- milch; ſ. u. Wolfsmild. Springfraut, |. v. a. Balfamine. ü Springfrant (Impatiens), Gattung der Familie Sauerfleegewädfe; unregel— mäßiger Kelch mit 3 oder 5 Blättern; 3 Blumenblätter, davon die zwei feitlichen 2jpaltig; 5 Staubgefäße, Dfächeriger Fruchtknoten; 5 Narben; reif Afächerige, ovale oder Lange Kapſeln. — Arten: Gemeines Sp. (T. Noli tangere), frautiger, 1—4 Fuß hoher Stengel mit Gelenken; eirunde, grobgeferbte, kahle Blätter; hängende, citrongelbe Blü- then; 1 Zoll lange, kahle Kapſel; ovaler, brauner Samen; in feuchten Wäldern und Gebüſchen, an Bächen, Gräben in Europa und Nordafien; Ijährig; blütht im Juli und Aug. Innerlich Harntreibend, äußerlich bi Wunden, Gefhwüren und Hämor— rhoiden. — In Oftindien wächst J. Balsamina (Balsamina hortensis), welche * * un gefüllten Blüthen Eultiwirt wird; dient zur Bereitung eins Wund— alfams. Spritzgurke (Eeballion), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; 1häufig; Öfpal- tiger Kelch; Stheilige Blumenfronez die männlichen Blüthen haben 3brüderige Staubgefäße; auf und niedergebogene Staubbeutel; die weiblichen Blüthen haben einen Sfächerigen Fruchtknoten, vieleiige Fächer; Sipaltige Griffel; Aheilige Narbe; dickſchalige Beere, welche jich reif vom Stiel trennt und ten Samen nebjt Saft elaftifch ausſpritzt; wickelrankenlos. — Arten: Gemeine Sp. (E. Elaterium; Ecb. agre: te; Elaterium cordifolium; Momordica Laterium) , jhimmelgrün; 1-5 Fuß langer, ttechendfteifhaariger, äftiger Stengel mit herzförmigen, jehr runzeligen, fleifchigen, oben ſtechend haarigen, unten filzigen, graulichen Blättern ; langgeſtielte, voldentraubige, männ— liche Blüthen, aus denfelben Blattwinfeln kommen die einzeln ftehenden weiblichen Blü- then ; elliptiſche, rauhe, weichſtachelige, fleiſchige Beere; Ljährig: im fünlichen Europa an dürren, jteinigen Orten; blüht vom Juli bi3 Sept. Seikt auf arabiſch Kitsa al- hemar, ſchmeckt bitter und ſcharf, wirft purgirend und enthält ſehr bittern Eytractiv- ftoff, jehr bitteres draſtiges Harz x. Aus der Frucht (Ejel3gurfe; Fructus Cucu- meris asinini) macht man einen Ertrac, Schwarzes Elaterium (El. nigrum), der bei vielen Krankheiten, namentlich in Wafferfuchten, Anwendung findet. Das Satzmehl dev Frucht mit etwas Elaterin heißt, wenn es vom Safte gejchiedeu und an der Sonne vertrodnet ift, weißes Elaterium (El. alba.) Spuffer, in Weclenburg |. v. a. glatter Wegdorn. } Spulbaum, in mehreren Gegenden von Deutfchland |. dv. a. gemeiner Spindel: aum. Spurre (Holosteum), Gattung der Familie Nelkengewäch ſez öblätteriger Kelch; 5 gezähnte Blumenblätter; 5, oft auch — oder 4 und 3 Staubaefäße; 3—5 keulenfaden— förmige Griffel; Afächerige, wielfamige Kapſel. — Arten: Doldige Sp. (H. um- bellatum ; Alsine umb.), 2—10 Zoll lange, oben flebrigdrüfenhaarige, aftlofe Stengel; jeegrime, dickliche, Fahle oder drüſig-wimperige Blätter, diewurzelftändig rojettig find; 3—12 bfüthige, endftändige Straußdolde; weiße oder roſenrothe Blumen; fommt auch mit halb- gefüllten Blüthen vor und blüht vom März bis Mat. Im ganz Europa an Rainen, auf Aeckern, Mauern, in Sandgruben ꝛc. Das bitterliche Kraut (H. Holostei s. Ca- ryophylli), wird hin und wieder noch als Außerliches Heilmittel angewendet. Stabbohnen, j. v. a. Stangenbohnen;z f. u. Bohnen. Stabwurz, j. Wermut". Stabwurzfrant, der zur Blüthezeit gefammelte Eberreis-Beifuß; |. u. Beifuß. Etadelbeeren, Stahelbeerftraud, f. u. Krausbeere, dornige. Stahelmohn, f. v. a. Agromenröslein. Stahelnuß, S. v. a. gemeine Waffernuf. i Stachelpilz (Hyduum), Gattung der Familie Hutlinge; dünne Körnerjchläuche ; Hautring fehlt, - Arten: Geſchweifter St. (H.repandum; H. flavidum), Stop- Stachelfame — Stechapfel. 557 pelpilz, Süßling, weißer Ziegenfuß, fahler, blaßer, dicker, kurzer Fuß; Fahler, ansgejchweifter, 2—D Zoll breiter, weißlicher, fahlgelber, oder bräumlicher Hut; blaſſes Fleiſch; blaſſe, ungleiche Stachelfortſätze; ſchmeckt etwas pfefferartig und iſt eßbar; wächst im Sommer und Herbſt in Wäldern. | Slachciſame (Acanthos permum), Gattung der Familie Verein blüthler; bblät— terige Huͤlldecke; weibliche Nandblüthen; Llippige, fappenförmige Blumenfrone; 2 Narben; unfruchtbare, zwitterige Scheibenblüthen ; Szähnige, vöhrige Blumenkrone; flacher, mit Deckblaͤttchen und Haͤckchen beſetzter Hauptfruchtboden. — Arten: Spitzklettenar— tiger St. (A. xanthioides), weitjchweiliger, 1 Fuß hoher Stengel mit weichhaarigen Achten, gegenjtändigen, unten feilförmigen Blätter, gelben Blüthen; auf den äußern Deckblaͤtichen Höcerige Stacheln; die Blätter ändern jehr ab; einjährig ; blüht in Süd— amerika im Aug. Wurzel: und Krautabkochung bilvet eine bittere, toniſche Arznei, — NRiederige St. (A. humille), läjtiges Unkraut in Weſtindien; der Same (S. contra Marro ), jol jungen Hühnern und Perlhühnern ſchädlich ſein. Stäheline (Stachelina), Gattung der Familie Vereinblüthler; walzige Hüll- decke; dachziegelige Hüllblätter; oſpaltige Blumenkrone; Fahle Staubfäpen; mit 2 langen Borften geſchwänzte Staubbeutel; längliche Schließfrucht; handförmige Fruchtkrone. — Arten: Rosmarinblätterige St. (St.dubia), 6—12 Fuß hoher, weißfilziger, äftiger Strauch; gleichbreite, oben grauliche, unten weißfilzige Blätter; purpurrothe Blumen; weißſeidige Fruchtkrone. Wächst in Südeuropa auf ſteinigen, dürren Stellen ; blüht im Juni und Juli. Durchaus jehr bitter: wird bei Unterleibsftodungen, Gelbfuht, Menoftafien und gegen Eingeweidewürmer gebraucht. Stürkmehl, Weizenſtärkmehl it mit Wafjer zu einem Brei gekocht ſchwer verdaus fich, und wird nur zu anhaltenden, abjpannenden Klyjtieren bei Breyruhr der Kinder und Eolliquativen Diarrhden angewendet. Gewöhnlich Focht man es nicht ab, fondern man rührt 1—2 Kaffeelöffel voll Stärkmehl mit 3-6 Löffeln Kamillenanfguß zus jammen und fegt gerne 2 bis 3 Tropfen Laudanum bei, ‚Stangenbohne, |. dv. a. gemeine Bohne; ſ. u. Bohne, Stangenlad, die erfte Sorte des Gummilacks, welche vom ) eiligen Feigenbaum herrührt; |. u. Feigenbaum. Staubalge (Protococeus), Gattung der Familie Gallertalgen; häufiges, durch— fichtiges Lager; loſe, umgefheilte Keimknospen. — Arten: Rothe St. (P. nivalis; Uredo nivalis; Palmella niv.), biloet ein hochrothes, gallertartiges Pulver, hat ein fugeliges, durchfichtiged Lager auf einem sallertartigen Unterlager; purpurrothe Keim- nospen Waächst auf den Schnerfeldern der höchſten Alpen und in den nördlichen Eiß- _ vegionen ; auch auf getünchten Mauern, Kalffteinen 2. Sie verurfachen wahrſcheinlich maͤnchen Blutregen und rothen Hagel, Slaubfruchtflechte (Coniocarpon), Gattung der Jamilie Staubfruchtflechten; fruftenartige3 Lager; angedrücktes, offenes Keimlager; trägt nad) dem Zerreißen oder Schwinden der Keimplatte Häufchen von Ichhaft gefärbten Keimkörnern. — Arten: Zinnoberrothe ©t. (C. cinnabarinum ; Spiloma tumidulum; Sp. gregarium), findet ih auf Baumrinden häufig in ganz Europa. Standelbeere, j. dv. a. gemeine Heidelbeere. Staudengerfte, ſ. v. a. Furze, zweizeilige Gerite. .v. a. Winterrogggen mit bräunlichem Halme; jehr Staudenkorn, ertragsreich. Standenroggen, ( der Halm it bräunlich, die Aehre aſtlos, die Beſtaudung ſehr ſtark, daher der Ertrag groß. Stechapfel (Datura), Gattung der Familie Nachtſchattengewächſe; Hſpaltiger, vöhriger, kantiger Kelch; trichterförmige Blumenkrone mit gefalterem, 5lappigem oder ſpitz 5—10;ähnigem Saum; 5 Staubgefäße; 2blätterige Narbe; eirunde, weichjtachelige, Afächerige und Achalſtückige Kapfel; nierenförmige Samen. — Arten: Gemeiner St. (D. Stramonium), 2—5 Fuß hoher, gabelipalliger Stengel; eirunde, an den untern Nerven flaumige Blätter; aftwinfelftändige Brüthen; 2 Zoll Tanger , Hfantiger, und 5zähniger Kelch; über 3 Zoll Tange, weiße Blume mit 5 langen Zipfeln; weichjtachelige Rapfelz; brauner Samen. »ommt mit einfach buchtig gezähnten und Doppelt buchtig gezähn⸗ ten Blättern, und mit purpurvioletten Blattftielen und Nerven vor, Kam im Mittelalter 558 Stedydporn — Steckenkraut. durch Zigeumer aus Dftindien nad, Europa, und wächst jetzt überall an Wegen, auf Feldern, in und um Dörfer u. f. w.; blüht vom Juli bis Sept. und ift Ajährig. Blätter und Samen (H. et 8. Stramonii s. Daturae), find offieinell, Die widrig viechenden und ſchmeckenden Blätter und Samen enthalten ein narkotiiches Prinzip — Daturinz — fiegehören beide zu den ſtärkſten nartotijchen \ Giften, umd erregen heftige Beraufchung, Efjtafe, erweiterte Pu— pille, Geficht3= und Gehörtäufchungen, Wahnwis, Wolluft, Wuth, Raſerei, Zucungen, Kälte der Extremitäten, kalte Schweiße, Schlaf- jucht, Schlagfluß, Tod. Iſt das Gift noch zu erreichen, ſo wende man Pflanzenfäure in großen Gaben und Brechmittel dagegen an; ſind die Nervenverrichtungen Schon geitört, jo Leite man dürch Fußbäder, Eſſigwaſchungen, Senfpflafter, veizende und erwecende Klyſtiere um innerliche analeptijche Mirturen an. — Zum arzmeilichen Gebrauch ſammelt man die großen, tiefgrünen widrig und betäu— bend riechenden Blätter im Juni und Juli; wird angewendet: ge— gen Berrüftheit der Trunfenbolde, Wafjerjhen, Lähmung der Sprachwerkzeuge, Bruftfrämpfe, zu: malwenn die Musfeln leiden, frampfhafte Musfelbewegungen, Zit- tern und Eonvulfionen der Glieder, Wahnſiun, wenn damit eine ges wijfegurchtfamfeit verbunden tft; Stechapfeltinetur ift ein fo bewähr- tes Schubmittel gegen Scharlach, wie die Belladonna. Aus dem Samen und frühen Kraute wird eine Tinct ur bereitet, indem man zu 1 Theil des gepulverten Samens 10 Theile Weingeift und zu 1 Theil des aus dem Kraut gepreßten Eaftes 140 Theile Weingeift gießt, nach einigen Tagen das Helle ablaufen läßt und bei Tine- turen mit einander vermifcht. Hievon darf man auf 1 Mal nie mehr als 2 Tropfen unter 1 Löffel Waſſer geben, und tft diefe Dofis nach Umjtänden nochmals binnen 24 Stunden zu wiederholen. WS Schußmittel gegen Scharlach mifcht man 5 Tropfen Tinctur unter 3—4 Loth Waffer und nimmt davon Morgens und Abends 1 Theelöffel voll mit Zucker. — Im unfern Gärten findet man vorzüglich wegen der ſchönen großen Blumen den blaßblauen Stechapfel (D. tatula), und den weißen Stedhapfel (D, metel). Zierpflanzen diefer Art haben jo viel Gefährliches, daß fie möglichſt fern gehalten werden follten. — Der baumartige Stechapfel (D. arborea), wird in Südamerifa 12—15 Fuß hoch, der Stamm 4—6 Zoll dick; in unfern Glashäufern aber erreicht er nicht diefe Größe. Die Blätter dienen dazu, die Eiterung auf Ge— ſchwüren zu unterhalten. — Der ſchöne ©t. (D. fastuosa), welcher nur in den heißen Ländern wächdt, ift noch giftiger, dient aber auch in der Medizin gegen ner— vöſe Bruftfrämpfe und Außerlid) wie das Bilfenfraut und der Waſſerſchierling. Kommt als Beraufchungsmittel unter verschiedene Getränke. Den aus den Blättern diefer und der andern Arten gepreßte Saft läßt man zur Dice eines Extracts eintrod- nen, dann hat er auflöfende, verbünnende, gelind betäubende, ſchmerz— -ftillende Kräfte, und wird jehr vorfichtig bi Schwermuth, fallender Sudt, in Krämpfen, Berjtopfung der Eingeweide, Hundswnth, überhaupt wie die Tinetur angewendet. Stechdorn, gemeines (Paliurus aculeatus), gehört zur Sedelblume, wächst im ſüdlichen Europa und dem Orient; die Früchte werden wie die Bärentraube bei Harz beſchwerden 28. angewendet; Wurzel und Blätter find adjtringirend und dienen bei Diarrhden, Blutflüffen u. ſ. w. Der ölhaltige Samen tft im Verein mit den Blättern gut bei Bruftfranfheiten. am Stechkörner, die Samenferne von der achten Heildiſtel; ſ. u. Heildiftel. Stehpalme, j. v. a. gemeine Hülſe; ſ. u. Hülfen. Sterfbaum, |. v. a. gemeiner Wacholder und glatter Wegdorn. Stedentrant (Ferula), Gattung der Familie Dolvenyewächje; dzähniger, Kurzer Kelchrand; eirunde Blumenblätter; convexes Griffelpolſter; am Rücken zufammenges drücfte Spaltfrucht mit geflügeltem Rand; Theilfrlichte mit 3 haarfeinen Rückenriefen; Atheiliger Fruchthalter. — Arten: Stinfendes St. (F. Asa foetida), 2—3 Fuß hohe Schtempflange, die in Perfien, namentlich auf den Gebirgen von Chorafan und . Stedenfrant. 559 Laar wild wächst Aug dem Stengel, und nach mehr aus der möhrenförmigen Wurzel quillt nach Anfchnitten ein bitterer, fcharfer, nach Knoblauch riechender Milchjaft, der . zu einem Hebrigen Gummiharz eintroefnet, das unter dem Namen Teufelsdreck be kannt ift. Zum Gewinnen dieſes Safted wählt man im April 4—Sjährige Wurzeln aus, die oft gegen 2 Fuß lang und armsdick find, jehneidet oben eine Scheibe ab, wor- auf der Saft im die Höhe fteigt und ſich am der Oberfläche ſammelt. Nach einigen Tagen wird derfelbe weggenommen, eine neue Scheibe abgejchnitten, und damit jo lange forigefahren, bis fein Saft mehr vordringt. Dean erhält den Aland in Stüden von verjchtedener Größe und Farbe; ächt- muß er die Feſtigkeit des Wachjes haben, etwas durchfichtig fein und ſehr ſtark viechen. Sieht ev trübe und ſchwärzlich aus, ſo iſt er mit Mehl vermifcht und hat einen ſchwächern Geruch. In Perſien wird er nicht, blos al3 Arznei, jondern auch als Gewürz benützt. Er enthält ein eigenthümlich ätheriſches Oel, Harz, Gummi, Tragantitoff, Schwefel und Phosphor, und kommt in folgenden 3 Sorten vor: Mandelartiger Stinkaſand (Asa foetida amygdeloides), meift große, in Thierhäute gepacte Stüde, daher häufig durch Thierhaare, verumreinigt. — Körniger Stinfafand (Asa foetida in granis), jeltene Sorte in loſen, gelben oder bräunlichen Körnern. — Steiniger Stinfajand (Asa foetida petraca), unför— mige, weißgelbe Stücke mit glänzenden Punkten, Dr. Friedrich jagt darüber: Der Aland ift von einem ſcharf bitterlichen Gejchmade und Inoblauchartigen, eckelhaften Ge— ruch, er 1888 fich zum größten Theil in Weingeift auf und jtellt eine gelbröthliche, klare Flüffigkeit dar. Die Perfer, in deren Land die Pflanze vorkommt, gebrauchen den Saft zur Würzung ihrer Speifen und Getränke. Bei uns it der Ajand in den Apotheken zu haben. Anwendung: ausgezeichnet wirktder A, in Nervenverjtimmungen, wo das Gemüth mißſtimmt, gereizt, arbeitsjchen ift, wo ſäich zugleid) bei ver geringften Bewegung große Mattigkeit zeigt mit Drang zum Schlafe Dieſe Zufälle zeigen ſich namentlich bei Hypochondrie, Hyiterie, umal bei Frauenzimmer zur Zeit ihrer Entwicklung, aber auch dan, wenn die Men— — wieder aufhört; ferner bei ſolchen, welche ſich geſchlechtlich herabgeſtimmt haben, wie durch Onanie (Selbſtbefleckung) und in Folge anderweitiger Krankheiten. — So— dann gegen Schmerzen, die bald in den Nerven, bald in den Knochen— theilen ihren Sitz und Verlauf Haben, und ſich durch Drud und Berührung ver— mindern. — Ferner in Anſchoppungen und Stodungen des Pfortader- ſyſtems (Goldader) mit Drud und Schwere des UnterleibS, ſicht— barem Bulfiren (Klopfen, Schtagen) in der Herzgrube, Vollheits— und Drudgefühlim Magen. — Su Leberkrankheiten, die lange dauern ; der Aſand reiztdie Galle zu mehrerer Abjonderung, und macht damit breiartige, ftinfende Stuhlgänge. — Schlechte, träge Gejhwiüre werben durch den innerlihen Gebraud von Aland lebhafter und jondern einen guten Eiter ab. Endlich hat fich diefeg Mittel vorzüglich wirkſam erwiefen in Anochenauftreibun- gen, Knohenerweihungen, Knoch enfraßz ebenſo als zertheilendes Mit- tel in jErophuldfen, drüfenartigen Geſchwulſten in Form eines Pfla— fters aufgelegt. Form und Gabe: Njandpillen, wo jede Pille 1, Gran Aland enthält, die man ich im der Apotheke bereiten läßt, gibt man des Tags 1—3 Mal je 46 Stüce. Eine jchiefliche Form iſt die Tinktur Man rechnet 1 Theil (A Quent) auf 6 Theile Weingeiſt (2--3 Loth) gießt nach ein Baar Tagen das Helle ab, und nimmt davon auf ein Mal 4—t Tropfen auf Zuder, mehrmals täglich wieder: holt. Zu dem Pflafter nimmt man 2 Theile Aſand und Ammoniafgummi zu gleithen Theilen und einen Theil Seife. Er trägt jehr zur Bermehrung des Appetits bei. — Perſiſches St. (F. persica), der knoblauchartig viechende Milchſaft der Wur- zel kommt als Sagapenum (Gummi resina Sagapenum Ss, Serapinum) in größern Stücken vor, findet aber felten Anwendung und hat die Wirkung vom Stink— aland und dem Galbanharze. — Gemeines St. (F. communis), enthält einen jtin- fenden Saft, welcher ſammk dem Mark des grünen Stengels gegen Blähungen und Schlangenbifje dient. Die aromatischen Früchte werden bei Leibſchmerzen gebraucht. Die zähen Stengel geben Stöchen zum Schlagen und Schienen zu Beinbrüchen. Das trockene Mark gibt Zunder. Nach Einigen fol das in vielen Krankheiten dienliche Syl- phium von V. tingitana herſtammen; wahrjcheinlicher rührt es von Thapsia Sylphium ber. 560 Steefrübe — Steinfame. Sterübe, eine weißliche oder gelbliche Nübenart, für und gutz eine Abart des Reps— kohls; kann als Rüben- und als Delpflanze gebaut werben. Steinbeere (Arbutus uva-ursi), |. v. a. gebräuchliche Bärentraubez ſ. u. Bärentraube. Bi Steinbeerſtrauch, ſ. v. a. Brombeeritraud,. Steinbrech (Saxifraga), Gattung der Familie Gehörntfrücht— ler; Öjpaltiger oder Htheiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 Staubge— faͤße; 2fächeriger Fruchtknoten; 2 bleibende Griffel; 2fächerige, 2 ſchna— belige oder 2lappige, vielfamige Kapfel. — Arten: Weißer oder förnertragender ©t. (8. gramulata), von den vielen Arten ift diefe auf Aeckern als Unkraut die gemöhnlichite, und kommt am häufigften an und auf Bergen vor. Er wird 1 Fuß hoch, hat ausdauernde Wur- zeln, die aus lauter Kleinen, vunden Knöllchen oder Körnern bejtehen, welche mit einem vothen Häutchen überzogen, durch Fafern mit einan— der verbunden find und ein weißes, auch Schmackhaftes Fleiſch enthal- ten. Im Mai brüht es weißlichgrün; in Gärten fommt er mit gefüll- ten Blumen vor. Die ganze Pflanze ift ſäuerlich-ſcharf, nicht Fräftig, wird von dem Vieh jelten gefrejjen und wurde früher Häufig zum Ab: führen der DBlajenfteine benüßt. — Zwiebelfnospiger &t. (8. bulbifera), diente im ſüdlichen Europa, wie bei und die vorangehende Art. — Dreifingeriger St. (8. tridactylides; Bergenia bifolia ; Geryonia crass., Megasea crass.), holziger, diefer Wurzelftoc, große, ovale Blätter, dicker, ahler, oft rother, 1 Fuß hoher Blüthenfchaft, rothe Blumenblätter, bet uns häu— fig in Gärten. Die Kalmüden benüsen die Blätter als Theefurregat, und die Wurzel als antijeptijches Mittel. — Bifamduftiger ©t. (8. moschata), flebriger, traubenartiger, getheilter Stengel, vofettenförmige, ungetheilte oder 2—fpaltige Blätter, blaßgelbe Blumen; riecht durchaus bifamartig, und | wächst auf den Gebirgen von Kärnthen, Salzburg ꝛc. — Zungenfürmiger St. (S. cotyledon), Na— belfraut, fußhoher Stengef mit weißen Blumen; dient mit den vielen fleifchigen, am Nande gezähnten Blättern zum Einfaffen von NRabatten, und wächst in ber Schweiz und Defterreich wild. ©, v. a. Spiere, Steinbuche, ſ. v. a. Hagebuche. Steinedpid, j. v. a. Salbanfraut. Steinflee (Medicago faleata), wächst auf Wieſen, wüſten Plägen, an Rainen, Wegen, Hecken, hat eine mundförmige Hülſe, niederliegenden Staunm; ein in Milch gejottener Umschlag deſſelben Teiftet treffliche Dienfte gegen Brehrupr. Steinfrant, j. v. a. Koniga. Steinlinde, breitblätterige (Phyliyrea lati- folia), die bittern und gelind adjtringivenden Blätter werden wie die des wilden Oelbaums gebraucht, na- mentlih bei Gejhwüren im Munde, gegen Hautfrankleiten, innerlichgegen zuftarke Menjtruntion, übermäßigenHarnabgang; wächst im ſüdlichen Europa. Steintlee. Steinmoos, ſ. v. a. Sternmon®, Steinnuß, eine Abart der gemeinen Wallnuß, mit ſehr harter Kernſchale und vollem ern. Steinpfeffer, |. v. a. Sedum. Steinpilz, ſ. v. a. ehbarer Röhrenpilz. Steinjame (Lithospermum), Gattung der Familie Nauhblättler; 5theiliger Kelch z; Hfpaltige, trichterige Blumenfrone; Schlund mit 5 behaarten Klappen oder Fal- ten; 5 Staubgefäße; ovaler Staubbeutel; 4 Schließfrüchte. — Arten: Gemeiner St. (T. offieinale), 1'19—3 Fuß hoher, Erautiger , Aftiger Stengel; ſitzende, fpike, FR Steinſchmückel — Sternapfel. 561 aderige Blätter, grünlich-weißgelbliche, Kleine Blumen; milchweiße, porzellanartige, glänzende Ochließfrüchte. In Europa unter Ges büſch, auf Schutt ꝛc. Ausdauernd; blüht im Mai und Juli. Frü— ber dienten die Früchte al3 Meer- oder Sonnenhirje (Semen Mılü solis s. Lithospermii) bei Steinbefjhwerden, Ruh— ren, Genorrhdenz fie jollen auch hHarntreibend wirken und die Wehen befördern In Emuljionen wirken fie reiz- und [hmerzmildernd — Acker-St. (L. arvense), frautiger Stengel; ftriegelhanrige, lanzettige Blätter; braune, runzelig-ſcharfe Schließfrüchte; überall auf Aeckern; blüht vom April bis Juni. Die Wurzelrinde ift roth und färbt. leicht ab. Früher gebrauchte man den Samen wie von der vorigen Art. Steinthmidel (Petrocallis), Gattung der Familie Biermäd)- tige; Ablätteriger Kelch; 4 rojenrothe oder hellviolette Blumen blätter; 4mächtige Staubgefäße ; kurzer Griffel; elliptiiche Schöt- hen; Aamige Fächer; aus der. Tachjpige entipringende Nabel: ftränge ; hängender Samen. — Arten: Pyrenäiſches St. (P. pyrenaica; Draba pyrenaica; D. rubra; Zizia pyr.), jehr viele Stämmchen aus einer Wurzel, die fid) ftrahlenförmig aus derjelben, ausbrei— ten; fie find 2—3 Zoll Yang, haben oben vertrocnete Blätter, grüne, fleiſchroth— geſaͤumte Kelchblätter, roſenrothe oder hellvöthlichviolette Blumenblätter; ovale, ade— rige Schötchen ; blüht auf den europäifchen Hochalpen im Juni und Juli, Ausdauernd. Steinwide, |. v. a. ſüßholzartiger Tragant. Steinwurzel, |. Odermennig. Stellholz, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. gemeine Hainbuche. Stephanskörner, j. u. Nitterjporn. Sternanig (Mlicium), Gattung der Familie Ranunkelgewächſe; 3—Oblätteriger Kelch; I—30 Blumenblätter; I—45 unterweibige Staubgefäße; 6—18 holzigslederige, fternförmiggeftellte, Ljamige Balgkapjeln; glänzender, mantellofer Samen. — Arten: Aechter ©t. (I. anisatum), Badian, wir erhalten den bekannten St. von einem ziemlich hohen Baum, welcher oft die Größe des Kirſchbaums erreicht und namentlich in Oftindien, China und Japan wächst. Der gerade Stamm mit jehr vielen Aeſten bildet eine nette Krone. Die dunfelbraune Rinde hat einen grünen, jaftigen, etwas ichleimigen Baſt und einen gewürzhaften Gefchmad. Das röthliche, harte Holz iſt ſpröde, dag grünliche Mark jchwanmig. Die weichen Blätter find den Lorbeerblättern ähnlich) und 3 Zoll lang. An den Zweigenden jiten gelbe, 11% Zoll breite Blumen, die in der Ferne Nareifjen gleichen und jternförmige Samenkapſeln hinterlaſſen, die zuerſt gras— rün, zur Reifezeit Ra ausſehen und braume, glatte, eirunde, — Samen⸗ örner enthalten. Kapſeln und Körner ſchmecken und riechen ſüß und angenehm-gewürz— haft, wie Ani, und werben bei uns zu Thee bei Katarrhen und Bruftfrant- heiten benützt. Wenn man einige Körner jtoßt, in ein Läppchen bindet, mit Waſſer focht, die unter Honig miſcht, jo hat man ein köſtliches Bienenfutter. Dient in China und Japan als beliebtes Näuchermittel und zum Wohlriechendmachen des Athens. Wird über Holland, England und Rußland in Handel gebracht. Er hat die gleiche Wirkung wie der gemeine Anis, nur wirkt er mehr frampfitillend auf den Uns terleib, befonder3 der Schwangern, in Verbindung mit Kamillen. Man gibt ihn im Theeaufguß und im Pulver, wie den gemeinen Anis. — Unächter St. (I. floridanum), nordamerikanifcher Baum, deffen Samenkapſeln und Früchte nur wenig von der vorigen Art abweichen, doch ift dev Geruch mehr corianderartig ; die Rinde kann anftatt der Gascarille verwendet werden. — I, parviflorum, riecht wie, Saſſafras; wächst in Florida. Sternapfel (Carysophyllum), Gattung der Zamilie Sa potillgewächſe; ötheiliger h y Kelch ; radſörmig-glockige Blumenkrone; Dtheiliger Saum; 5 Staubgefäße den Blumen- zipfeln gegenüber; ſehr £urzer Griffel; 5—A10lappige undeutliche Narbe; 5—10fächerige Deere; nußartiger Samen. — Arten: Goldfarbiger St. (Ch. Cainito), 20—40 Fuß hoher, jchlanfer Baum; vöthliche, viffige Rinde; elliptiſche, 3—5 ana Blätter, Steinfane u Sternbaum — Sternbifter. die papierartig, oben Fahl, dunkelgrün und glänzend, unten glänzend goldfarbig⸗ ſeiden⸗ haarig find; kleine weißliche Blüthen in den Blättwinkeln; kugelige, apfelgroße, glatte, roſenrothe, mit Gelb und Grün vermiſchte, oder purpurrothe, oder violette Beeren mit braunem Samen. Wächst in Weſtindien und Südamerika wild und kultivirt; heißt dort Cainito, Chaimitier, Cahimitier; wird als Obſt re ſoll jehr gut für Kranke fein. — Einferniger St. (Ch. monopyrenum), blüht in Oſtindien vom Aug. bis März, hat purpurfchwarze, Ajamige, fteinfruchtartige Beeren, weldhe dort Damas- cenerpflaumen heißen. — ©ilberfarbiger ©t. (Ch. argenteum) und kahler St. (Ch. glabrum), pflaumen- und ofivengroße Früchte mit wenigem Geſchmack. — Apfelartiger ©t. (Ch. pomiforme), apfelartige Früchte. — Kleinfrüchtiger St. (Ch. murocarpum), fehr füße, ftachelbeergroße Früchte. — Ch. rugosum (Bull- aple-tree) und Ch. jamaicense haben gleichfalls gute Früchte. — Birnförmiger St. (Ch. pyriforme), außer dem Fruchtfleiich ift man auch den mandelartigen Samen. — In Indien und am Gap findet ſich die Gattung Eiſenholz (Sideroxylon), welche durch ihe vorzügliches, eifenhartes, ſchwarzes Holz ſehr nüslich ift. — Hieher gehört auch die Gattung Bumelie (Bumelia) und wächst in den Bergwäldern Jamaika's. — Die ſchwarze 8. (B. nigra), deren Holz ſehr hart und brauchbar tft, während bie bittere, adjtringivende Rinde gegen Wechſelfieber dient. — Blaſſe ®. (B. pallida), weiches, unbrauchbares Holz; wächst in Jamaika. — Weidenblätterige B. (B. sa- lieifolia), hat friich ein blutrothes Holz (Galimeta Wood), und gegen Wechjelfieber eine Bitteradftringirende Rinde. — Eingedrücdte B. (B. retusa), der gummiartige Milch faft der unreifen Früchte ift ſehr adſtringirend. — Stinfende B. (B. FÜCHSE, die Blüthen riechen fehr unangenehm. — Boddornartige B. (B.!ycioides), ſchwärz—- liche, fühe Beeren, welche in Nordamerika gegen Diarrhden dienen. — Sterubaum, übelrieche n der, (Astronium graveolens), ein ſumachartiger Baum, mit einem etwas kleberigen, terpentinartigen, eckelhaftriechenden Saft. Sternblume (Aster), Gattung der Familie Vereinblüthler; mehrreihige Hülldecke; ſchlaffe oder dachziegelige Hüllblätter; fruchtbare weibliche Randblüthen; Alippige Blumentrone; zwitterige Scheiben- blüthen mit röhrenförmiger, dzähniger Blumenkrone; flacher Haupt fruchtboden ; haarige, bleibende Sruchkkrone; weiße, blaue oder purpur— rothe Lippen an den Nandblüthen. Bon den vielen Arten diejer Gat- tung, die ſich auch als Futterpflanzen eignen dürften, führen wir blos auf: Virgil3-©t., bergliebende After (A, amellus), wächst in verſchiedenen Theilen Deutfchlandg wild, uud ift als fchöne Zierpflange mit blanem Rande und gelben Scheibenblüthen häufig in Gärten. Die ganze Pflanze riecht etwas gewürzhaft, ſchmeckt beißend und bit- terlich, und wurde früher bet Borfälten, Brüden, Entzün— dungen der Leiſtendrüſen und Augenfranfheiten ge braucht. — Neu⸗-Engliſche St. (A. novae angliae), hat violette Strahlen. — Chineſiſche Witer (A. chinensis), die ſchönſte Art, kam {m vorigen Jahrhundert einfach und weiß, wie Maßliebe (Gänfe- | blümchen) nach Frankreich, bald darauf erhielt man eine violette Spielart, nachher fand man Blumen mit zufammengejeßtem Strahle, ſowie gefüllte violette, rothe und weiße Aſtern; gegenwärtig haben wir fie gefüllt in allen möglichen Farben und Schattirungen. Pflanzt ſich durch den ausfallenden Samen leicht fort. Stermdiftel, (Caloitrapa), Gattung der Familie Verein blüthlerz gleicht der Alodenblume ganz, nur fehlt die Fruchtkrone bei allen Bläthen. — Arten: Floden- ©t. (C. Jacea), aufrechter, —8 Ruf hober, flaumbhaariger Stengel; oben Yanzettige, unten buchtige oder fiederfpaltige Blätter; grün oder araufichflorftg; purpurröthlice, pfirfih-bfüthenrothe oder weiße Blüthen; weichhaarige Schließfrüchte; ändert jehr ab, und findet fich in Europa und Aſien überall an Wegen, auf Wieſen, Triften und Bergen; blüht vom Jumt bis Herbit und dauert aus. "Wurzel und Kraut (R. et H. Jaceae nigrae) find bitter und adftringirend, und werben zu Gurgelwafler und da an- ewendet, wo bittere ertvactivftoffige Mittel am Plate find. Das Kraut gibt eine ſchöne * gelbe Farbe mit Alaun over Potaſche. Aus den Blumen ziehen Bienen Honig Sternbyacinthe — Stermmoos. 563 und Wach; heikt auch Centaurea Jacea. — Aechte St, (C.Hippophaestum; Cent, caleit.), weichhaariger, äftiger, 1-3 Fuß hoher Stengel; weichhaarige, graulichgrime, fiedertheilige Blätter; jeitenftändige Blüthenköpfe; handförmig-dornige Hüllblätter, röth— liche oder. weiße Blüthen ; kahle, glatte Schließfrüchte; an Wegen, oͤden Stellen, vorzüg— lich auf Salzboden im füdlichen und mittlern Europa; 2jährig; blüht vom Juli bis September. Der Same in Wein gekocht und. täglich alle 4 Stunden 3 ftarfe Eßlöffel davon getrunken, ift ein gutes und Yinderndes Mittel gegen den Stein. Das jehr bittere Kraut gleicht der Heildiftel und: wird wie dieſelbe angewendet. Früchte und Wurzel wirken Hayntreibend, während ein Thee von den Blüthen gegen Wech— felfieber dient. Sternhyacinthe, |. v. a Meerzwiebei. Sternfopf, (Asterocephalus), Gattung der Familie Kardengewächſe; zwitterige Blüthen in hülldeckigen Blüthenköpfen ; ſternförmige Hülldecke; rad- oder glocenfürmiger, durcchfichtiger Saum; überweibiger Saum mit 5 borjtenförmigen Zähnen; 4—Öipaltige Blumenfrone; 4 Staubgefäße; 1 Griffel; vom Kelchſaum gefrönte Schließfrucht im Hüll- defchen. — Arten: Tauben-St. (A. Columbaria; Scabiosa Col.), 1—3 Fuß hoher, weichhaariger Stengel mit purpurbraunen Gelenken, die untern Blätter leierförmig, die obern bis zum Rückgrath kammſpaltig; blaue, fleifchrothe oder weiße Blüthen; Sfpaltige Blumenfrone; mit den borftigen braunfchwarzen Kelchzähnen gefrönte Schließfrucht. Die Blätter Ändern jehr ab. Wächst in Europa und Nordafien auf trockenen, jonnigen Hügeln, an Rainen; Zjährig und ausdauernd; blüht vom Juni bis Herbit. Diente früher wie die Ackerſcabioſe. — Weipgelber ©. (A. ochroleueus; Scab. ochr.), gleicht der vorigen Art; wächst auf Hügeln, Grasplägen und an Wegen. — Wohlriehender &t. (A. suaveolens; Scab. suav.), hat feine blühenden Wurzelköpfe und blaue, weiße oder gelblichweiße, angenehm viechende Blüthen; ändert in Bezug auf die Blätter gleich- fall3 jehr ab, blüht vom Juli bis Sept. und dauert aut. — EC hwarzrother St. (A. atropurpureus; Sc. atro.), 2—4 Fuß hoher Stengel; leierſörmige, Fammfpaltige Blätter; pfriemenförmiger Hauptfruchtboden ; Sipaltige, ſchwarz oder bläffer rothe Blumen krone; mit dem jchüffelförmigen Kelchſaum gefrönte Schließfrucht; Ajährig; blüht vom Sommer bis Herbit; wächst im Orient, bei uns Zierpflanze; riecht bilamartig. Sternleberfraut, |. v. a. Meierfraut. Sternlebermoos, wird. frisch zu einem Breiumfchlag gekocht, gegen Wafferjucht auf- gelegt, wo es die Harnabjonderung und Ausdünſtung befördert. Sterumiere (Stellaria) Gattung der Familie Nelkfengewächje; Sblätteriger, unten ſehr verengter Kelch; 5 2paltige oder 2theilige Blumenblätter ; in der Regel 10 Staub— gefäße; viereiiger Fruchtfnoten; 5 Griffel; 6 Schalftitcfige Kapfeln. — Arten: Gemeine St (St. media, Alsine media), niedere ſaftige Pflanze mit eirundherzförmigen Blättern, Heinen, weißen Blumen; wächst in Gärten, auf Aeckern, in Wäldern, an Wegen 2c. al3 Unkraut. Der Samen ift ein vorzügliches Futter fir Singvögel, und wird friſch von Schafen, Rindvich und Pferden gern gefrefjenz Hrebje gehen ihm auch nach. Auf Wunden gelegt Sol e3 fehr kühlen. Der Hühnerdarm oder die Vogelzunge, Vogelmaier, wie diefe Pflanze auch heißt, tft ein guter Wetterprophet; denn bei heiterem Wetter richtet er Morgen? um 9 Uhr feine Blumen in die Höhe, breitet feine Blätter aus und wacht bis Mittag; ift aber die Luft trübe und bald Negen zu erwarten, ſo hängt er fich niederwärts und die Blumen bleiben geichlojien. Ajährig; blüht das ganze Jahr. Das Kraut Bogelmiere, Mäuſedarm; (H. Alsines s. Morsus gallinae) wirft kühlend, gelind eröffnend, und findet bei Schwindjudt Blutfpeien, Hämorrhoiden, Hautausfhlägen, Augenentzündungen, Wunden und Gefhwüren Anwendung — Eine Abart davon ift die verwechſelte &t. (St. negleeta; St. umbrosa; St. latifolia), welche die gleichen Eigenſchaften hat. — Gegen den Durchfall der Kinder wird im nördlichen Alten St. Pullusiana angewendet, Sternmoos (Mnium), Gattung der Familie Haubenmoofe; endftändige Keim— büchſe; doppelter Mündungsbefag, jeder mit 46 Zähnen und der innere noch mit 16 haarförmigen Wimpern verfehen; die männlichen Blüthen ſternförmig. — Arten; Roſenförmiges Sternmoos (M. roseum; Bryum ros,), 1 Zollhoher, wenigblät- teriger Stengel; die Blätter bilden oben eine dichte Roſette; NEST, ae pur⸗ 564 Sternfchuuppe — Stinfbanm. urroth; Keimbüchfe zulebt jafranfarben ; Haube blaßgelb; wächst auf Tandigen, fchattigen Sehen ; trägt felten und vom Herbjt bis Frühjahr Früchte, \ 1 N Sternihunppe, |. v. a. gemeine A teralge, i h Ar Stichling (Sieyos), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; Ahäufig; Dzähniger Kelch ; ötheilige Blumenkrone; die männlihen Blüthen Haben 5 3brüderige Staub- gefäße und gejchlängelte Staubbeutel; die weiblichen Blüthen haben einen Afäche- rigen, Leiigen Fruchtknoten; Sfpaltiger Griffel; dickliche Narben; meiſt weichjtachelige, Afamige Beere. — Arten: Eiger ©t. (S. sangulata), klimmender, weichhaariger Stengel; 5—3ſpaltige, Scharfe Blätter; männliche Blüthen in blattwinkelftändigen Trauben, die weiblichen in einer fopffürmigen Straußdolde; weichjtachelig; wächst in Nordamerifa, — Die eßbare Stahelgurfe (Sechium edule), wird in Weſtindien allgemein angebaut, indem man fie für fi) und mit andern Speifen it. — In Nordamerika wird der Blätterfaft vom hängenden Kümmerling (Melathria pendula) als Abführ- mittel und gegen Augenflece gebraucht. i ’ Stiefmütterden, j. v. a. Tag: und Nachtblümchen. Stillingia sebifera, in China, jest au im wärmern Amerika haufig ful- tivirt; hat um den Samen einen talgartigen Stoff, ver Kerzen gibt; das Samenöl dient äußerlich als Es fowie zum Brennen ꝛc. — St. sylvatica, jehr wirffames an- tifyphilitiiches Mittel; wächst in Nordamerifa. — S. Hippnomane; (Sapium Hipp.), enthält einen fcharfen, giftigen Milchjaft, welcher wieder von Hippomane Man- cinella angewendet wird. — St. aucuparium; Sapium auce., der ſcharfe Milchjaft gibt Cautjchuf; wird in Surinam und Weltindien zum Brennen und zu Vogelleim benüßt, — St. indicum ; Sapium ind., der Milchjaft ift ebenfalls ſcharf; die Blätter dienen gegen bdje Gefhmwüre, zum Wegbeizen von Auswüchſen, und bet Hiße zum Ableiten und Krampfitillen. Mit dem Samen fann man Fiſche be- täuben und fangen. Stinfafand, ſ. u. Ste fenfraut. Stinfbaum, ſ. v. a. Faulbaum. Stinkbaum (Sterculia), Gattung der Familie Storchſchnabelgewächſez getrennt: gejchlechtlihe Blüthen; 5— Tlappiger, Tederartiger Kelch; blumenlos ; 10—20 in einen Becher verwachjene Staubgefähe; einzelne oder zu 3 gehäufte Staubbeutel ;. untereinander verwachjene Fruchtknoten; 5—2häufige Balgkapfeln; mehrfamig. — Arten: Länglich— blätteriger Gt. (St. Balanghas), hoher Baum mit Ichöner Krone, elliptifchen, länglihen, 3-12 Zoll langen, faſt fahlen Blättern, hängenden Rispen, welche nad) dem Blätterabfall erſcheinen; flaumige Blüthenfpindel; glociger, außen behaarter, grün- braumer und etwas röthlicher, innen grünlichgelber, am Nande bräunlichrother Kelch; orangegelbe, 2—3 Zoll Lange, Eleberige Balgkapfeln; S—10 ovale, jchwarzbraune, under der brüchigen Haut ſchwarze Samen; wächst in Oftindien; blüht vom Febr. bis Apr. Der Same bildet geröftet, wie Kaftanien, eine angenchme Speife, Cine aus dem Frucht: jaft bereitete Galferte ift gut gegen Diarrhden; der Stamm gibt eine Art arabifches Gummi. Die Blätter finden bei Entzündungen innerlich und äußerlich Anwendung. — St. nobilis, der Same wird wie von der vorigen Art benübt. — St. Tragacantha gibt ein tragantartiges Gummi; Sierra Leone. — St. acuminata, der aß Cola oder Gouru bekannte Samen ſchmeckt herb-fäuerlich und etwas ſcharf und wird von den Negern vor jeder Mahlzeit verkauft. — St. tomentosa, der Same wird ähnlich und unter demjelben Namen wie von der vorigen Art benützt; Wollſtoffe laſſen fi damit ſchön voftbraun färben; wächst in Senegal. — St. urceolata, der Same ijt roh oder geröftet epbar; die Ninde wird bei Menoſtaſie und die Wurzel äußerlich bei Kopfihmerzen angewendet. — St. cordifolia, hat eine gelbe, fleifchige, ſehr ſüße und gute Samenhaut; wächst auf Senegal. — St. urens, der Same wird gevöftet und gegeſſen; die adjtringirende Stammrinde färbt den Speichel röthlich und ſchwitzt intragantartiges Gummi aus; wächst auf der indischen Halbinfel. — St. guttata, aro- matiſche, wohlriechende Rinde, in Malabar macht man aus dem Baſt Gewebe, — St. foetida, Öliger, nicht befonder3 guter Samen: eine Abkochung davon dient gegen Go— norrhöen, die jungen Blätter gleich den Malvengewächſen; die harn- und ſchweiß— treibende Rinde wird bei Wafferfuchten, Rheumatismen, Gicht und Stinfholz — Storar. 565 Hautkrankheiten angewendet, — Ein Surrogat des Dpiums liefert Perygota Boxburghii, wächst in Silhet. In Bengalen wird der Same gegefjen. Stinkholz (Saprosma), Gattung der Familie Krappg ewächle; zwitteriger ; über: weibiger Melch ; Azähniger, bleibender Eaum: Afpaltige Blumenkrone; 4 Staubgefüße, Hpaltige Narbe; ovale, genabelte, Afamige, vom Kelchſaum gekrönte Beer, — Arten: Baumartiges St. (8. arboreum), baumartig; ovallängliche, geftielte, genenftändigt Blätter; gehäufte, endſtändige Blüthen; ſtrohgelbes, hartes, wie menſchliche Excremente ftinfendes Holz, das auf Java als Lignum foetidum bei Windfolifen, Hyſterie und Sypodondrie, jowte Frampfhaften Krankheiten angewendet wird. Stinfholz (Olax), Gattung ver Familie Sapotillgewächſez öfters vielehig; Kleiner, ganzer, freier Kelch; 5—6 Blumenblätter; ‚3 oder 4—5 Staubaefäße, an die Blumen- blätter gewachſen; unfruchtbare, fadenförmige Staubwege; Zeiige Fruchtknoten; Griffel mit Slappiger Narbe; Afamige, vom Kelch umgebene Steinfrucht. — Arten: Ceilo- nifches St. (O. zeylanica), mäßig großer Baum in Oſtindien; glatte Blätter, welche mit Efſig und Del als Salat gegeffen werden. Die Früchte gleichen Eicheln; das Holz ſtinkt wie menjchliche Excremente, ein Abſud davon ift aber jehr gut gegen hitzige Fieber. — Steifes St. (O. strieta; Spermaxyrum strictum), kahler Straudy mit Br OAAHAndlget, ftachelfpiglichen Blättern, Heinen, weißlichen, blattwinkelftändigen Blü- then, dom Kelch umgebene, jaftlofe Steinfrucht. Wächst in Neuholland. Siockbohne, ſ. v. a. gemeine Bohne. Stoderbie, eine Abart der. gemeinen Erbe; gerade faſt walzliche Hülfe. Stodgerite, kurze, bzeilige Gerfte; poramidenförmige, ſehr dichte, gelbliche Aehre; umjchalte Früchte; Winter: und Sommerfrucdt. Slocklack, ſ. v. a. Stangenlad; die bejte Art des Gummilacks; ſ. u. Feigen— baum, heiliger. Stodmordel, 5. v. a. gemeine Faltenmorchel. —06 weiße Ruͤbe, eine zum Reps gehörige Rübenart, welche man in den Stoppeln baut. + Storar, Storarbaum (Styrax), Gattung ‚der Familie Sapotillgewädje; krug⸗ oder glockenförmiger, 5 Tzähniger, freier Kelch; 3—Ttheilige, trichterige Blumen⸗ krone; 6-16 Staubgefaͤße; ringförmig an die Blume gewachſene Staubfäden; Zfächeriger Fruchtknoten; 1 Griffel; Zlappige Narbe; lederige oder holzige , Afächerige, 1—2famige Steinfrugt. — Arten: Gebräudlidher St. (St. officinalis), 10—12 Fuß hohes Bäumchen, das im ſüdlichen Europa, in der Levante, in Arabien, Syrien, Paläſtina, Aethiopien, Südamerika 2c. oft ganze Wälder bildet. In Bezug auf den Stamm, die Rinde und Plätter gleicht es unferem Quittenbaumz die ſehr jtart riechenden, weiklichen, pomeranzenblüthenartigen Blüthen Hinterlaffen Früchte in der Größe und Geftalt der Hafelnüffe, in welchen ſich 2 Harte, glatte, ſtarkriechende Körner befinden. Von dieſem Yängft befannten Baum erhält man unter dem Namen Storar oder Styrar (Styrax s. Storax) ein officinelles Harz, das von felbft oder aus Einſchnilten aus dem Stamme fließt und braunroth, etwas fett ift. Die verfchiedenen Sorten defjelben find: Weißer oder Körner-&t. (St. albus s. in granis), weißlich oder gelblichrötgliche, undurchfichtige, große, weiche, in Klumpen vereinigte Körner; riecht jehr angenehm vanillenartig, ſchmeckt füßlich-balfamisch, endlich bitter, ift die bejte Sorte, fommt aber bei und nicht vor. Unſer jeiger St. in granis ift ein dickflüßiger St. von dunkler Farbe, blafjen Oeff⸗ nungen und jehr zähe. Mandel-St, ©t. in Stücden (St. amygdaloides s. in massis), riecht noch beſſer als die vorige Art; kommt in ungeformten, ichweren, trockenen, brüchigen, braunen Mafien mit gelblichweißen, mandelartigen Körnern vor; jehr jelten. Schilf- oder Kalamit-St. (St. calamites), bräunlich oder ſchwarzbräunlich, weiß: beftäubt, gleich der vorigen Sorte in Schilf gepackt und angenehm, perubalfamartig riechend; jelten. — Gemeiner St, (St. vulgariss.Scobs styracina), große, unreine Klumpen die wie Torf oder Lohfuchen ausfehen, aus Sägefpänen, St, und andern wohlriechenden Harzen beitehen, und in Rohr und Schilf eingepadt find. Er enthält Harz, Benzoejäure, ätheriiche Dele umd ift ein Fräftiges veizendes Heilmittel, das bei trägen falten Sehhwülften dient, um die Eiterung zu befördern, ſodann gegen frebsartige brandige Gefhmwire, indem, man davon zum. Berbande nimmt. Die alte Salbe taugt nichts mehr und wird auf folgende Art beveitet; Flüffiger ©t, Elemiharz, gelbes 566 Storchſchnabel. Wachs, von jedem 2 Loth, Colophonium '/, Loth und Olivenöl 3 Loth werden. bei_ge- Yinder Wärme geſchmolzen und durch Werg gefeiht. Cr vient auch zu Näucherungen ac. und wird gegen ſchleimige Bruftfranfheiten ıc mur noch höchſt felten ange— wendet. Die früher als Cortex Thuris offizinelle Rinde iſt außer Gebrauch. — Neh— artiger St. (St. reticulatus), goldgelber St. (St. aureus), gibt aus Einfchnitten bis auf den Splint eine Art St. welche jedoch bei ums unbekannt it. — Benzoe- gebender ©t. (St. Benzoin; Benzoin offieinale), Baum mit mannsdickem Stamm; rojtbraune, filzige Aeftchen; ei= oder elliptifch-Längliche, A—6 Zoll lange Blätter, oben dunkelgrün, unten mit kurzem, weißem, auf den Nerven roſthraunem Filze bedeckt; weiße, 8 Linien lange, außen filzige Blume; holzige, runzelige, weißbraune Steinfrucht; vöth« lich-kaſtanienbrauner, bſtreifiger Steinfern; ockergelber Samen mit ſilberweißen Fleck; wächst in Sumatra, Borneo und Java. Blüht vom Dechr. bis Mat. Mus Einjchnitten bis auf den Splint flieht das Benzoe — Wohlriehender Ajand — (Resina Benzoes s. Asa duleis), das in folgenden drei Sorten vorfommt: Körner-B. hell— oder röthlich-gelbe, am Bauche milchweiße, ſchwachglaͤnzende Körner, — Mandel— benzo& (Benzo& amygdalina), gelblichweige, oft mandelartige Körner, welche oft mit einer. vöthlichgelben oder bräunlichen Maſſe zuſammengeklebt find, — Gemeine ®. (B. vulgaris), bräunliche Maſſe mit Körner vermifcht; heißt mit Höhlungen und Luftblafen B. in sortie. Enthält 20%, Benzoefäure, ein gelbes, im Aether TöSliches, und ein braunes, in Aether unlösliches Harz. Benzoe ijt ein ftark erhitzendes, reizendes Mittel, das befonderd auf die Schleimhäute wirft. Man gibt wegen Beläftigun g des Magens das Harz innerlich; äußerlich beniikt man es als reizende Räucherungen bei arthritifchem, rheumatiſchem Leiden, waſſerſüchtigen Anſchwel— lungen. — Die Flores Ben-oës werden oft angewendet; fie find ein feines, ſcharfes, jenegaähnliches Mittel und dienen bei Amenorrhöe, gegen hron tische, rhens matiſche Leiden und ähnliche Lähmungen, namentlich bei Sungenlei- den von Torpor oder lähmungsartiger Schwäche der Yungennerven, afthenifher und nervöſer Lungenentzündung, bei dem ftarfen lähm- ungsartigen Geräufd in der Bruft ohne Auswurf und bei Lungen: Entarrhe Die Dofis der Benzöchlumen ift 4-10 gr. alle 2-3 Stunden inf Tag big zu ij, in Mirtur oder Pulver. Storchſchnabel (Geranium), Gattung der Familie Storhjchnabelgewädfe; 5 gleiche Blumen- Blätter; Fauter fruchtbare Staubgefäße; die Theil: früchtefchnäbel find in einem Bogen nah außen \ DE gerümmt und innen meist kahl; ftimmt jonft mit ll e\ * den Gattungskennzeichen des Reiherſchnabels über — ein. Alle Arten haben einen oblaͤtterigen Kelch, Ihonigtragende Drüschen. — Arten: Blutrother Ci. (G. sanguineum), wagrechter, mehrföpfiger, brauner Wurzelftod; 1—2 Fuß hoher, ältiger Stengel, Blätter eins ums andere gegen- und wedh- jelftändig, 7—5theilig und nierenförmig; farmin- rothe Blumen; glatte Theilfrüchte mit einer behaar- ten Linie auf dem Rüden, brauner Samen. Die ganze Pflanze wird gegen den Herbſt meift purpurs roth; kommt auch mit geaderten , fleifchrothen Blü— then vor. In Europa auf Hügeln, trodenen Wie- jen und in Fichten Wäldern; blüht vom Juni bis Herbſt und dauert aus. Diente früher als R. et H. Sanguinariae gegen Blutflüffe, Blennor: rhöen und Wunden; zun Gerben brauchbar. — Wiejen-G&t. (G. pratense), himmelblaue Blumen und fchildförmige, Atheilige, xunzelige, am Ende fpißige Blätter; wird 1 Ruf hoch und kommt auf Wiefen und in Gärten haufig vor; wird auch von Bicnen gerit beſucht; balſamiſch⸗adſtringirend, und wird als H. geranii batrachioidis bei Wun- den, Gefhwüren und Abfceffen innerlid und äußerlich angewendet, Storzonere — Strauchflechte. 567 Die Blumen werden 1%, Zoll groß, hellblau, felten weiß, und erſcheinen vom Juni bis Auguft. Ausdauernd. — Stinfender ©t, Rob ertskraut (G. Robertianum), Heinpurpurrothe Blumen, federartige, eingejchaltene, 3— 5fache Blätter ; oft ift Die ganze Pflanze roth gefärbt; 2jährig; blüht, vom Juli, bis Herbſt. Auf altem, Gemäuer und Schutthaufen, an Heden, Zäunen und in, Gärten; riecht widrig⸗ bocksartig, wird wegen feinen aufammenziehenden Eigenfhaften in Fiebern, beizKrebsſch ä— den, Salsa nung der Brüfte, in der Gelbſucht, bei Rothlauf.n. |. w, angewendet; der frifche Saft aber als Reinigungsmittel bei Geſchwüren und andern offenen Schäden gebraucht. Wird als H. Ruperti s. Geranii Robertianii noch angewendet bei Blutflüjfen, Harnbejhwerden, Diarrhöen. — 6G. tubero- sum bat runde, ſüßlich ſchmeckende Knollen, welche im ſüdlichen Europa als toniſche Mittel dienen. — Die adftringirenden Wurzeln von G. striatum et G. nodosum finden fich in den Apotheken manchmal als R. Tormentillae. G. maculatum hat eine ſehr adftringirende Wurzel, welche in Amerika al Alum-root, das heißt Alaunwurzel, bekannt ift, gegen Diarrhöen, Dysenterien x. häufig. gebraucht wird und Tan⸗ nin, Gallusfäure, Schleim, Stärfmehl, eine rothfärbende Minterie, etwas Harz und einen fryftallinifchen Stoff enthält. — Die weitern Arten, wie G. ‚mexicanum, G Hermandezi, G. columbinum ete. werben in ähnlicher Weile angewendet. Storzonere, |. v. a. Schwarzwurzel oder Scorconere. Stragelfaffee, ſchwediſcher Kaffee, der Same vom ſpaniſchen Tragant (Astragelus baeticus), wächst am Mittelmeer, wird. in Mitteleuropa hin und wieder angebaut, und ift ein gutes Kaffeefurrogat. Strahlentopf (Marchantia), Gattung dev Familie Marhantienmonfez gejtielter Hauptkelmboden dev ftrahlig getheilt iſt und unter, jedem Strahle ein, 2Elappiges Fach mit 2-6 Früchten hat; Ablätterige Gefchlechtshülle; 1blätterige, 2—43ähnige Staubweg— hülle; kugelig Zeckige Keimförner; ſchraubenförmige Schleuderfäden; flaſchenförmige häu— tige Staubbentel; gallertartiger Blüthenſtaub. — Arten: Vielgeſtaltiger St. (M. polymorpha), Lager aus großen flachen, grünen, buchtigsgelappten ‚oben. weiklich-ge= tüpfelten, unten »ftdunfelbrauntothen Raſen, der auf der Oberfläche viele Becherchen trägt. Die Nerven find rothbraun, oft erhaben und mit Härchen beſetztz Kapfel in weiter Gefchlechtshülfe, fie Öffnet fih in 8 Zähne; wächst. auf jumpfigen Wieſen, ar Quellen, auf feuchten Felfen, Mauern ꝛc. Trägt im Sommer reife Früchte. Findet als Brunnen- oder Sternleberfraut (Hepatica fontana s. Lichen stellatas) gegen Leberfranfheiten Anwendung. Strahlenpalme, Wald: (Taliera sylvestris), die Blätter geben Saͤcke, Matten, grobe Kleidungsſtücke, Segel. Strahlenfhimmel (Byssocladium), Gattung der Familie Fajerpilze; von einer Stelle aus regelmäßig ſtrahlig verzweigte Flocken; ordnungslos aufgeſtreute, kugelige Keimkörner. — Arten: Fenſter-St. (B. fenestrale; Sporotrichum fenst.), bildet das flocige Lager eines Schimmel, und bildet zuerft runde, weiße oder bräunliche, ſtrah⸗ lende Flecken auf dem innern Theil der Fenſterſcheiben, die ſie nach und nach in einem dünnen, graugrünen oder braunlichen Filz überziehen; erſcheint namentlich an feuchten, dumpfen Orten, und iſt durch Benäſſung zu en Strandnelfe (Statice) Gattung der Familie Bleiwurzgewächſe; Afeitige, ris— pige oder doldentraubige Blüthenähren; Sblätterige oder Sfheilige Blumen mit 2-3 Deetblättchen; gleicht ſonſt der Gattung Grasnelke. — Arten: Gemeine St. (St. Limonium St. pseudolimonium), holzige, braunrothe Wurzel; rojettige ausgebreitete Blätter; 92 Fup hoher Schaft; bläulich-lilafarbige, ſelten weiße Blumen; wächst an der Küfte der Oft: und Nordſee, ſonſt auf Salzboden; dauert aus und blüht im. Juli und Aug. Niccht getrocknet wie ber, | inkend e Gänſefuß. Die ſtark adſtringi— rende und toniſche Wurzel iſt als R. Behen rubri officinell, und wird vorzüglich bei Butflüffen angewendet. — Carolina'ſche St. (St. caroliniana) „dic Wurzel ift als ſehr stark adftringivendes Heilmittel in. Amerika, befannt.. — Anſehnliche St. (St. speciosa), bei Blutflüfien, VBorfällen des Uterus u. f. w. im jüolichen Sibirien gar häufig angewendet. — Breitblätterige St, (St. latifolia), dient im Kaukaſus zum erben, , Straudjflehte (Kvernia), unten und am Rande nacktes Geftell; kreisrundes, rand- 568 Strauhmoos — Strichfartm. ſtändiges Keimlager; gefärbte Keimplatte. — Arten: Mähnenartige St. (E, ju- bata), ſtielrundes, ſchwarzbraunes oder blaßes Geftell ; ſchwarzbraune Keimblatte; früher als ſchwarzes Baummoos officinell. Wächſst an Bäumen, Steinen, zwifchen Moos 2c. — Kleiige ©t. (E. furfuracea; Lichen furf.; Laboria furf.), blaltar- tiges, Schimmelgrünes, oft grauffeiiges und wie mit Mehl bejtreutes Geftell; wächst an Bäumen, namentlicd Birken, an Holz und Steinen; gibt eine olivbraune Farbe. — PBflaumen-&t. (E. Prunastri; Lichen Pr.; Laboria Pr.), fait bettarliges, weiß— gelbes, dichtes Lager; jeitenftändige, becherförmige Lager mit rothbrauner Keimplatte; trägt im Alter Frucht; wächst jehr häufig an Obſtbäumen, Sträuchern, Zäunen, Sttie nen; als Baummoos (Muscus arboreus) vffizinel ; wirft ſchwach zuſammen— ziehend und als bittere Mittel. Strauchmoos (Tseskea), Gattung der Familie Haubenmooſe; blattwinkelftändige KReimbüchje; doppelter Mündungsbeſatz, von denen der äußere 16 freie, rüucfwärtsgefrümmte, der innere 16 hautige Zähne hat. — Arten: Seidenglängendes St. (L. sericea), bildet gelblichgrüne, jeidenartig glänzenve Rafen, und it an Fetten, Bänment Mauern x. gemein ; diente früher als blutjtillendes Mittel. x Streifalge (Rhytiphloea), Gattung der Familie Kernalgen; zufammengedrücktes, flache, purpurrothes, trocken ſchwarzes Lager mit jcheibenförmigem, falſchem Unterſtock; warzenfürmige Keimbälge; Fugelige Keimkörner. — Arten: Färbende ©t. (R. tinetoria; Fucus purp.) , 2—6 Zoll hoch; fach fammförmig gefiedert; wächst. im at- Yandifchen und Mittelmeer. Wird als Wurmmoos gefammelt und diente im alten Rom als Schminke. —— ſ. v. a. Hirſchzunge. Streitkolbenbaum (Casuarina), Gattung der Familie Gagelgewächſez 1 und 2 haufig; mannlihe Blüthen in einer gegliederten Aehre mit glockenförmigen Ge— Yenficheiden, jede mit mehreren twirteligen, Amännlichen,, ſpitzigen Blüthen; die wei b— Yihen Blüthen ftehen in jehr dichten, fait kopfförmigen Aehren mit Decfblättchen ; Früchte in Zapfen. Die größer und dicker werdenden zweileitlichen Geſchlechtshüllblätter umjchliegen fapfelförmig eine geflügelte, zufammengedrückte Schließfruchtz häutige Frucht: hülle z faft hornartige Samenhaut, darauf ein dichtes Fafergewebe. — Arten: Stadel: früdtiger St. (C. muricata), 2häufiger, hoher Baum mit gexingelten Stamm, ansgebreiteter, jchlaffer Krone; jehr gedrängte, fadenförmige, 1—1'% Fuß lange, neglie- derte Blätter an den Aſtenden, von denen fie jchimmelgrün und rogjchweifartig herab- Hängen; die Aeſtchen bejtehen aus 40--50 Sliedern. Wächst an jandigen Meerufern in Oftindien und aufden Moluffen. Das grau und braunroth geſcheckte Holz ift federartig durchzogen und ungemein hart. Die Rinde dient äußerlich bei einigen Nervenübeln, Gliederzittern, Lähmungen, eine Abkochung der Aeftchen wirdgegenBauchweh und Kolifen gebraucht. — Bierfhalftüdiger St. (C. quadrivalvis), 2häufiger Daum mit Ajchalftüciger Hülfrucht, fehr hartem und brauchbarem Holz; wächst in Dan Diemenzland. Strihfarrn (Asplenium), Gattung dev Familie Wedel: farrnz gleichbreite Fruchthäufchen auf den Rippen; häufiger, flacher Schleier, der fih am innern Rande löst. — Arten: Frauenhaar-St. (A, Trichomanes), furzer, faferiger Wur— zelſtock, 426 Zoll hoher, bandförmiger, gefiederter Wedel; 3—5 Ichtefe Reihen Fruchthäufchen auf der Blattrückfeite, welche end- lich als Keimfapfeln die ganze Unterfläche derſelben bededen. In Europa an Felfen und Mauern fehr häufig; Juni bis Oct. Früher wandte man die eröffnenden ımd auswurfbe: fördernden Wedel als rothes Frauenhaar oder rother Widerthon, auch Abthon (H. Trichomanes s. Adianti rubri) häufig an. — Grüner St. (A. viride), gleicht der vorigen Art faſt ganz, ift aber jeltener. — Mauer-&t. (A, Ruta muraria), bildet 2—4 Zoll hohe, dichte Rafen, und bedeckt Häufig Mauern umd Felfen; trägt vom Juni bis Det. Früchte. Früher als eine Art Banacee unter dem Namen Mauerraute oder weißes Frauenhaar (H. Rutae murariae s. Adianti albi) offizinell. — Schwarzer St. (A. Adiantum nigrum), 4—10 Zoll lange, faft Zeige Wedel; auf Felfen; Juni bis Oct. ; wurde Striedgras — Süfgras. 569 — Age diefelben Krankheiten als ſchwarzes Frauenhaar (H. Adianti nigri) gebraucht. Strickgras (Bestia), Gattung der Familie Liliengräfer; Ahäufig; mit 1Deckblätt— hen 5 Blüthen in Aehren; bblätterige Geſchlechtshülle; die mäunlichen Blüthen haben 2-3 Staubgefäße, die weiblihen Blüthen verkümmerte Staub— gefäße; 2—Inarbiger Griffel, 2—Ifächerige Kapfel; wächst am Kap und in Neuholland. Arten: Dach-St. (R. tectorum), 1 Fuß hoher, Fahler, aſt- und blattlojer Stengel; Zkantige Aehren; außen jchwarze, innen braune Geſchlechtshuͤllblätter; ausdauerndz wächst auf dürren Saudfeldern am Kap; dient dort zum Bedecken der Dächer. Strohblume (Xeranthemum), Gattung der Familie Bereinblüthlerz dachziege— lige Hülldecke; trocenhäutige, ftrahlende Hullblätter; die we iblichen Nandblüthen haben eine Aippige Blumenfrone, davon die Äußere länger und 2—3zähnig; die Schei— benblüthen find zwitterig und fruchtbar, die röhrenförmige Blumenfrone dzähnig, unten federartig; mit Deefblättchen beſetzter Hauptfruchtboden, jeidenhaarige, gefrönte Schließfrüchte. — Arten: Einjährige ©t. (X. anuum, X. radiatum, X. ornatum, X. indorum), endjtändige Blüthenköpfe; halbfugelige Hülldecke; kahle, ftacheljpißige Hüllblätter, die ſtrahlend noch ein Mat fo lang jind als die Scheibenblüthen — blaß roſenroth; — jeder Blüthenkopf hat 100 und mehr Blüthen. Wächst im öftlichen und ſüdlichen Europa an trockenen, jonnigen Pläßen, ift Ijährig und blüht im Juni und Juli. Bei und Zierpflanze. Studentennelfe, |. v. a. Sammtblume, Stumpfmordel, |. v. a. gemeine Faltenmordel. Sturmhut, ſ. v. a. Eiſenhut. Mi Sudan gl Gattung der Familie Smmergrüngewächle; frautige, Stheilige Geſchlechtshülle; dickliche, fleiichtge Zipfel; d Staubgefähe ; 2—dnarbige Griffel; Zjamige, ſchlauchartige Schließfrucht in aufgeblajener Geſchlechtshülle; wagrechter Samen mit Fruftiger Samenfchale ohne Kernmaffe. — Arten :Meerjtrands-©. (S.maritima ; Chen- opodium mar.; Schoberia mar.), fahler und frautiger, äftiger Stengel; pie, halb: walzenförmige Blätter; 3 weiße Blüthen in den Blatkwinkeln; getüpfelte Samen ; wächst an Meeresufer und auf Salzbovden ; 1jährig; blüht im Aut und Aug. Im Italien kultiviert und gegeſſen; gibt Soda. Aus folgenden Arten wird gleichsfalls Soda gewon— nen: S. salsa, S. fruticosa, S. altissima, S. setigera oder Chenspodium setigerum, namentlich von der letzten, welche am beiten dazu ift. Succate, ſ. v. a. Eitronatez überhaupt eingefochter Fruchtjaft. Sührk, in Mecklenburg ſ. v. a. Sauerampfer. Süßblatt, färben des (Symplocos tinctoria), die Blätter find ſehr ſüß, daher heißt diefer Baum in Nordamerika Sweet-leuf, man färbt Wolle und Seide ſchön gelb da— mit; die bittere gewürzhafte Wurzel befördert die Verdauung und wirft blut: reinigend — Traubige3 ©. (S. racemosa), in Bengalen färbt man damit ſchön und dauerhaft roth. — Theeartiges ©. (.S Alstonia), dient in Columbien zur Bes reitung eines beliebten Thees, der die Verdauung befördert, den Darmkanal ftärft und fehr auf die Hautgausdünſtung wirft. — Aehriges ©, (S. spicata), bat erbfengroße, etwas urnenförmige, 12rippige Nüffe, wilde Kinder in Silhet an Faden um den Hals tragen, um fie vor Zufällen zu bewahren. Süßdolde, ſ. v. a. Myr henkerbel— Süßgras (Elyceria), Gattung der Familie Gräſer; Rispe; 4 vielblüthige Spelzen— blumen; grannenloſe Blüthen; fleiſchige Geſchlechtshüllblätter; 3 Staubgefäße; kahler Fruchtknoten; kurzer Griffel; federige Narben; freie, in die Kläppchen geſchloſſene Schließ— frucht. — Arten: Flutt-S. Mannafhwingel, Himmelsthau, En tengras (G. fluitans, Festuca fluitans, Poa. ſP.), nützliches Gras, das in ganz Europa in ftilfftehenden und fließenden Waſſern, in ausgetrockneten Gräben, auf ſum— pfigen Wieſen wild wächst, Hin und wieder im Großen auf Wieſen angebaut wird, die jährlichen Ueberſchwemmungen ausgefett find. Die im Schlamme fortkriechende Wurzel dauert viele Jahre aus. Der Halm wird 4-6 Fuß hoch, und hat von unten viele Aefte. Die Blätter unter dem Waffer find breit und fang, die außerhalb desſelben jind Fürzer, zugejpist, biegfam und am Nande etwas ausgezadkt. Die Nispe ift nicht felten über 2 Fuß lang, aufrecht und Aftig. An derſelben jegen fich vom Juni bis Sept. mehl— 570 Süßholz — Süßholzwicke. reiche, läuglichtrunde, bräunliche Samenkörner an, die vom Rindvieh, Pferden und Schweinen ſehr gerne gefreſſen werden. Sie werden in Polen Litthauen und an— dern Ländern geſammelt, jo lang der Thau noch auf dem Graſe liegt, getrocknet und zu einer Grütze Mannagrügße, Polnifher Shwadenz S. Graminis Man- ae) gemacht, welche mit Milch und Wein gekocht eine eben fo gute, nahrhafte und ge— funde Speiſe als der Sago iſt; zu Mehl gemahlen geben jie vortrefflichen Brei und gutes Backwerk. Auch alle Waffervögel und Filche Lieben diefen Samen jehr. Außer— dem gibt das Gras ein gutes Heu, welches namentlich von Pferden gerne gefrefjen wird: Süßholz (Glyeyorrhiza), Gattung der Familie Shmetterling3blünder; Aip— piger, Dzähniger Kelch; ſchmetterlingsgförmige Blume; 2blätterige oder Ztheilige Schiff hen; 10 2brüderige Staubgefäße; Fabler, fadenförmiger Griffel; 2 Ichalftücige, eirunde, oder länglich zufammengebrücte, Ifächerige, I—Hamige, Kapjel. — Arten: Gemeir ne3 ©. (G glabra), tiefdringende Wurzel mit fingersdicken Ausläufern, welche wieder Stengel treiben, außen braun ‚innen gelb tft, und im ſüdlichen und mittlern Europa häufig auf Aeckern angebaut wird. Er treibt jeden Frühling einen faſt 3 Ellen hohen Stengel mit geftederten, dunkelgrünen, Elebrigen, glänzenden, vorn jtumpfen und am Rande glatten Blättern, zwiſchen denen tm Juli braune oder purpurrothe Blu— mentrauben zum Vorſchein fommen, welche furze raue Schoten mit linſenförmigen Sa: men hinterlaffen. Gegen den Winter ftirbt der Stengel ab. Alle 3 dis 4 Jahre wird die Wurzel im Herbfte ausgegraben; die größern Stücke davon werden behalten, die Fleinern hingegen bleiben al3 neue Pflanzung in der. Erde, Um reichlichen Gewinn zu erzielen, muß der Boden immer tief gegraben und fleißig gedüngt werden. . Die ſüße, hinterher etwas Fragende Wurzel enthält einen ſüßen, nicht aährungsfähigen Ertractiv. ſtoff (Glycyrrhizim) ein Fragend-fcharfes Weichharz und Amylum; fie tt als Süß— bolzwurzel (BR. Liquiritiae s Glyeyrrhizae) offizinell, und wird in eigenen Au— ftalten, wo im Nov. die Wurzeln gereinigt, in kleine Stücke zerjchnitten , zerqueticht, in groben Keſſeln 4 — 5 Stunden gekocht, und ausgepreßt; diefen Saft focht man jo lange ein, bis er ſchwarzgrün, troden, zevbrechlich, auf dem Bruch glänzend ift. Das Eindicken geſchieht in Kupfergeichirren ; leicht bremmt die Mafje an, und man fraßt die— jelbe ab, wodurch Kupfertheilchen mit eingejchoben werden. Dieje gefährliche Verun— reinigung wird am beiten entdeckt, wenn man die Stangen in Waſſer auflöst, ein po— Yirtes Meffer in die Maſſe ſteckt, am welches ſich das Kupfer metalliſch niederichlägt. Ein folder Süßholzſaft, Lakrizenſaft, Bärendred, Bärenzuder üt zum Gebrauche untauglich, man verlangt daher in der Apotheke gereinigten Süß— holzſaft, welcher jehr paſſend iſt. Man braucht ihn in Heijerfeit, in Huften und in verſchiedenen Bruftfranfheiten, aud als Einhüllmitteleeiner großen Maffe vonArzneiftoffen. In England nimmt man ihn zur Berbefferung de3 Porterbierd. Mit Zucer und arabiſchem Gummi vermifcht, macht man aus dem Safte auch die braune Reglije (Pastae Liquiritiae), die in Eatarrhen, Huſten und Bruftfranfheiten dient: Die Süßholzwurzel gibt man auch ald Thee, 2—3 Quent auf mehrere Taffın. Er wirft ſehr Shleimauflöfend, ven Auswurf be fördernd, und ift außerdem blutreinigend. Ein berühmtes Bruſt— pulver bei catarrhbaliihem Huften und Heiferfeit it: Süßholzwurzel, Sen- nesblätter von jedem 1%, Loth, Schwefelblumen und Anis, von jedem 1 Loth, Zucker 8 Loth. Die Wurzel gibt auch Stöpſel, welche jo gut wie Korkftöpjel find. — Sgel- ftaheltiges ©. (G. echinata), in Rußland, in der Tatarei, im ſüdöſtlichen Europa wird dieſe etwas weniger ſüße Art gleichfalls als Süßholzwurzel gebraucht; 3-5 Fuß hoher Stengel mit gefiederten Blättern, zuiammengebrüdten, am Grunde glatten, nad) oben zu mit vielen fangen, borſtenähnlichen Stachelhaaren befetsten Schoten, Dev Wurzel= faft feiftet diejelden Dienjte. — Drüfiges ©. (G). glandulifera), die Wurzel iſt eben- jo ſüß wie beim gemeinen ©., und wird auf die gleiche Weife benützt; wächst im ſüd— öftlihen Europa, Sibirien x. Die Kalmufen bereiten aus den Blättern einen Thee. — Scharfblätteriges ©. (Gl. asperrima), hat eine fehr füße Wurzel, welche in Si— birien wie die gemeine Süßholzwurzel benüßt wird, El j. u. Süßholz. Süßholzwide, j. v. a. Erdnuß. Süßholzwurzel — Sumach. | 511 Sü Mn wurzel, j. u. Süßholz. Si nd Ki (Prosopis), Gattung der Familie Sinnpflangengewächez viel: ehige, zwittertige und männliche Biüthen; Özähniger Keldy; 5 freie Blumenblätter; 10 am Grunde Abrüderige Staubgefähe; lineale, innen mit Brei gefüllte Hülfe. — Arten: Käbchenblühender ©. (P. juliflora, Mimosa jul,, Acacia jul., Algarobia jul.), Strauch oder bis 30 Fuß hoher Baum mit fehr langen, ruthenförmigen Neiten, ges ſchlängelten, kahlen Aeſtchen; hat ftatt der Nebenblätter 4—5 Zoll lange Dornen; ooppeltgefiederte Blätter aus I—2 Fieverpaaren, dazwischen jet runliche Drüſe; 2—8 walzige, 2-3 Zoll lange, gelbe, wohlriechende Aehren aus der Blätterknospe; innen fast zottige Blume; zufammengebrüdte, Fable, 3-5 Zoll lange Hülſe. Blüht in Weſt— indien im Juni und Juli. Die Dornen innen ſehr gefährliche, ſelbſt tödtliche Verletz— ungen verurfachen. Blätter und Hülfen geben ein. Biehfutter, letztere find aber zur Kalle Jahreszeit Schr ſchädlich. Aus der Rinde jhwist ein Gummi, wie arabijches Gummi. — P. horrida, P. duleis et P. Siliquastrum haben ſüße, wohlfchmecende Hülfen, welche in Südamerika gegefjen werden — Oſtindiſcher ©. (P. spicigera), bat ein braunes, ſüßes, wohlichmecendes Fruchtmarf, welches in Oftindien gegefjen und als Heilmittel wie Johannisbrod benübt wird. Eiliee, in mehreren Gegenden. von Deutfchland ſ. v. a. gewöhnliche Eſpar— ette. Süßſtrauch (Abrus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümlerz glodiger, Alappiger oder Azähniger Kelch, davon der obere Zahn breiter oder Apaltig; ſchmetter— lingsfoͤrmige Blumez eirunde Fahne; 9 Abrüderige Staubgefäße; kurzer Griffel mit Eopfiger Narbe; längliche, zufammengedrücte 4—6famige Hülfe mit zelligen Querwänden zwilchen ven Samenkörnern. — Arten: Schönfamiger ©. (A. precatorius), jtraudjiger, 10-15 Fuß hoch Fletternder Stengel; die jungen Triebe behaart; paarig gefieberte, 10—15 paarige Blätter; blattwinfelftändige, 12—25 blüthige Trauben; blaß— rothe, in's Bläuliche over Purpurrothe gehende, jelten weiße Blumen; eisfugeliger, ſchar— fachrother oder weißer und ſchwarzgefleckter Samen, um den Nabel ſchwarz mit weißen Flecken. Wächst im heiken Afien, Afrika und Amerika; blüht am Schluß der Regen— zeit, und ift die ganze Pflanze füß, daher verwendet man die Wurzel wie die Süßholz— wurzel. Die Samenförner dienen zu Roſenkränzen und werden gegeſſen. Süßweichſel, eine Kirichenart, wahrjcheinlich Baftarde von dem Sauerkirſchen- und dem Suͤßkirſchenbaum; große Blätter; fühfäuerliche, dunkel- over ſchwarzrothe Früchte mit färbendem Saft. Sumach (Rhus), Gattung der Familie Piftagiengewächje; zwitterig, wielehig oder häufig ; Kleiner, Ötheiliger Kelchz 5 Blumenblätter; 5 Staubaefähe vor dem Freisrunden Polfter; Afächeriger Fruchtfuoten; 3 kurze, meift freie Griffel; 3 meiſt kopfige oder ftumpfe Narben; faft trocene Steinfruht mit Ijamigem Steinkern; kernmaſſenloſer, umgefehrter Samen. — Arten: Perücken-S. (R. Cotinus; Cotinus Coggygria), 6-8 Fuß hohes Bäumchen, welches in der Schweiz, in Ungarn, Defterreich, Italien und dem Orient wild wächöt, und im Juli an ven Spigen der Zweige grüngelbe Blu— men in Kleinen Büſcheln treibt; nad) dem Verblühen werden die jeither glatten Stiele mit feinen, röthlichen Haaren befeßt, die einen verworrenen Vallen von ziemlicher Größe bilden und einer Perücde gleichen. Die Wurzel Liefert cine feuerrothe Farbe. Ninde Blätter und Zweige dienen zum Serben. Das Holz (Fuſtelholz, Fiſetholz, Gelbholz, unächtes gelbe3 Braſilienh ol;) dient zum Gelbfärben und wurde in neuerer Zeit al ſchäzbares Surrogat der Chinarinde empfohlen. Die gepulverten Blätter kom: men als Schmaf in der Türkiichrothfärberei zum Schmeken des baumwollenen Garn vor. — Corallen-Sumach (R. Metopium), aus dem Stamm jchwilst auf Jamaika ein gelbes, feſtwerdendes Harz, welches dort Doktor-gum heißt, purgirend, ematijc und jehr diuretifch wirkt, bi Stodungen im Unterleibe, Gelbſucht, ſyphilitiſchen und Krankheiten der Harnorgane gebraucht wird, und zur Heilungvon Wunden und Gejhwiüren dient. Das Holz kommt oft mit dem Duajfienholze vermijcht vor. — Gerber-©. (R. Coriaria), wächst am Mittel: meer, und ift in allen Theilen jehr adſtringirend; mit ven Blättern und Zweigen gerbt man in Spanien das Safftan: und Corduanleder; auch läßt ſich damit jchwarz färben; mit dev Wurzel und den Früchten färbt man vöthlich und mit dev Rinde gelb, Die 572 : Sumpfbeere — Swertie. jehr jauven Früchte und Blätter (Folia et Baccae s. Semen Sumachi), gebrauchte man früher gegen Gallenfieber, Hämmorrhoiden, Blennorrhden; außer— Yich wirfen fie jehr zufammenztehend. Die Früchte dienen als Würze an Speifen und fommen in Ejfig, un denfelben jchärfer zu machen. — Rohrkolben-S. (R. typhina), fabler ©. (R. glabra), beide Arten fommen mit dem Gerberſumach überein und werden in Europa Häufig Kultivirt, Die Krüchte der letztern Art und von Rhus elegans find faft jalzartig und fommen an Speifen; die Blätter jollen den Tabak angenehmer machen, — Copal-S. (R.copallina), wächst im imittlern und nördlichen Amerika; die Blätter werden von den Indianern als Taback benützt — Wallnußblätteriger-©. (R. juglandifolia), wirft faft jo giftig, wie der Giftbaumfumadh. — Firniß-S. (R. ver- nicifera, R. Vernix), der weiße Saft wird as der Luft fehnell Schwarz, erregt Hite auf der Zunge und dient zur Bereitung des berühmten japaneſiſchen Firniſſes; dad talgartige Samenöl gibt gute Kerzen; die Ausdünftung erregt Hautausfchläge. — Gtf- tiger ©. (R. venenata, R. vernix), eben fo giftig wie der Giftſumach; der milchige, bald Schwarz werdende Rindenſaft riecht jehr jtarf und unangenehm, und der Saft des gelben Holzes riecht aashaft. — Giftbaum-S. (S. Toxicodendron,, Toxic. pubes- cens et serratum, Toxic. vulgare et volubile), 3—6 Fuß hoher Strauch), jehr äſtig und im Alter baumartig; die jehr Ianggeftielten, unpaarig gefieverten Blätter haben 3 Blättchen, find gleichſam Sfingerig; traubenförmige, 1-3 Zoll lange Rispen; Ahäufige, grünlichgelbe Blüthenz pfefferforngroße, ſchmutziggelbe, 5—Sfurchige Frucht. Kommt auch mit mehr fletternd-wurzelnden Stamm und ganzen, fahlen Blättern vor (BR. ra- dicans). Wächst in Nordamerika an Bächen und auf trockenen Wieſen; blüht im Juni und Juli. Die Pflanze tft giftig, und enthält einen flüchtigefcharfen Milchjaft. Schon die Ausdünftung diefer Pflanze erregt bösartige Entzündungen, Geſchwülſte, Ausſchläge, eft mit heftigen Fiebern verbunden. Die Blätter (Folia Rhois Toxi- codendri) Leiften bei Lähmungen der Ertremitäten, einigen Unterlcib3- franfheiten, Flechten und SErophuldfen Augenentzündungen gute Dienjte, find aber nur friih wirkfam. — Duftender ©. (R. fragrans), die Blü- then riechen ganz wie Lila. — Gewürzhafter ©. (R. aromatica), das Holz riecht fampherartig. — Wohlrichender ©. (BR, suaveolens), die Blätter riechen oran— genartig, auch werden die Früchte gegejfen. — FKünfblätteriger ©, (R. pento- phylla), in Nordafrika und auf Sicilien werden die Früchte gegeſſen; die vom weißen ©, nr — in Marokko, und die vom nepauliſchen S. (R. buki-amelam) in Nepaul. Sumpfbeere, ſ. Trunkelbeere. Sumpfbinſengras, ſ. v. a. Krötengras. Sumpfcomarum, ſ. v. a. Blutauge. — ſ. u. Porſt. Sumpfkreſſe, ſ. v. a. Naufe. ? Sumpfwurz (Epipactis), Gattung der Familie Stendelgewächſe; geitielte Blü- then; ſpornloſe Honiglippe; kurzer Gefchlechtsfäufengriffeltheil; endjtändiger, freier Staub: beutel; körnige Staubmafjen; nicht genrehter Fruchtknoten. — Arten: Breitblät- terige ©. (E. latifolia, Serapias latifolia), fast friechender Wurzelftod; 11, —2!/, Fuß hoher Schaft; eirunde Blätter; grünliche Blüthen. Wächst in Europa in fchattigen Wäldern, auf bufchigen Hügeln ꝛc.; dauert aus; blüht im Juli und Aug. Der Wurzel: jtocf diefer und der folgenden Art diente früher als R. Helleborines latifoliae Außer: lich bei der Fußgicht. — Schwarzrothe ©. (E. atrorubens), fommt mit ſchmutzig— violetten, mit ziemlich ſchwarzrothen, und mit grümnlichen Blüthen vor, und wächst an denjelden Stellen, wie die vorige Art. Y Suppenlaud, 1. v. a Schnittlaud. . Surinamiihe MWurmrinde (Cortex Geoffroyae Surinamensis), unſicheres, weil oft verfälfcht vorkommendes, Brehen und Burgiren erregendes und nicht felten nar— kotiſch wirkendes Mittel. Die Ächte Ninve ift wirkfam gegen Würmer, muß aber mit Borficht angewendet werden. Die Dofis in Pulver it 93—3B. Den Extract gibt man zu 6—20 gr. Die Abkochung zu Züſ— j Wafler. Swertie (Swertia), Gattung der Familie Drepblüthlerz Htheiliger Kelch; rad- fürmige Blumenkrone mit Ötheiligem Saum; Zipfel unten mit 2 gefranzten Honiggruben; Swietenie — Tabak. - 573 5 Staubgefäße; Griffel fehlt; nierenfürmige Narbe; Afächerige, 2 ſchalſtückige Kapſel; eflügelter Samen. — Arten: Ausdauernde ©, (S. perennis), aufrechter, 17,—2 up hoher, aſtloſer Stengel; nervige dicke Blätter; traubige oder rispige Blüthen am Stengelende ; Otheilige, grau oder grünlich-violette und jchwärzlichhlau getüpfelte Blume. Wächst int mittlern Europa auf Moorwieſen der Alpen und Voralpen, manchmal auch in der Ebene. Die jehr bittere Wurzel und dag Kraut werden wie Enzian benükt, Syn. Gentiana palustris, G. paniculata i | Swietenie (Swietenia), Gattung dergamilte Orangengewächſe; Öfpaltig, 5 Blu- menblätter ; glocige, cylinderige Staubfadenröhre mit 10 Zähnen und 10 Staubbeuteln; 5Sfächeriger Fruchtknoten; jcheibenförmige, Sftrahlige Narbe; eiförmige, 5fächerige Kapſel; viel an der Spibe geflügelte Samen. — Arten: Mahagoni-©. (S. Mahagoni) diefer wegen feines ausgezeichneten Holzes jehr gejchättte Baum wächst im heißen Amerifa unter andern Holzarten, unter welchen er im Aug., wo die Blätter eine röthliche Farbe, befommen, ausgejucht und gefällt werden. Er gleicht dem Cedrobaum, wird SO—100 Fuß hoch, 4Fuß die, jehr Aftig, und hat eine ausgezeichnet fchöne Krone. Die Stamm: rinde ift braum, an den Aeften und Zweigen grau und glatt, das Holz jehr hart und fejt, friſch gelblichroth und gefleckt mit braunen und Schwarzen Adern; Blätter abwechjelnd gefiedert; blattwinfeljtändige, weiglichgelbe Blumen in Büſcheln. Diefer Baum ift eine Goldgrube für die Amerifaner, denn e3 gibt einzelne Bäume, welche einige taufend Gulden Ertrag abwerfen. Gewöhnlich haut man fie 12 Ruß über der Erde ab, weil der obere Theil des Stammes, jowie die Aeſte am beiten find, beichlägt fie auf dent Plate und führt fie an die Küften, wo fie, in Flöße verbunden, nach Europa abgehen. Hier wird das Holz, Mahagonti- oder Amarantholz, zu den koftbariten Möbeln verarbeitet. ES läßt ſich ausnehmend ſchön poliven; doch wird jeine Farbe allmälig dunkler, zuletzt ſchwarz. Mit Wachs und Del darf e8 aber nie ſtark gerichen werden, wenn man nicht das Schwarzwerden bejchleunigen will. Zum Schiffbau iſt e3 weit befjer als Eichenhylz. Die Rinde ift braunroth und graulich, Schwach aromatifch, jehr zujammenziehend, und wird als Mahagoni- vder Amarantrinde (Cort ligni, Mahagoni) gegen Wechjelfieber, Durcfälle, Erſchlaffung des Darmka— nals Blennorrhden angewendet und häufig mit der Chinarinde vermischt. Sie ent- hält einen bittern Stoff, Schleim, Harz und ätheriges Del. Der Same gibt dad Carapat— öl, welches jehr purgirt. Aus Rindeneinſchnitten fließt ein dem arabifchen Gummi ähnliches Harz. Um das Mahagoniholz täuſchend nachzumächen, be dienen fich die Tischler des Ahorns, weil deſſen Holz ſchön weiß ift und am reinften eine Beize annimmt. Hiezu nimmt man 2 Theile Järberröthe und 1 Theil Gelbholz, £ocht beides in einer hinlänglichen Menge Wafjerd 1 Stunde lang. Mit diefer fochenden Brühe wird nun das Holz angeftrichen und diek nach dem jedesmaligen Abtrocknen jo oft wiederholt, bi man die wahre Farbe des Mahagoniholzes erhalten hat. Auf gleiche Weiſe läßt jich dad Holz des ſchwarzen Wallnußbaumes zubereiten. Syringe, ſ. dv. a. Lilaf. T. Taggeſch, in Mecklenburg und Pommern ſ. v. a. gemeine Eiche. Tabat (Nicotiana), Gattung der Familie Nachtſchättengewächfez röhrig-glockiger, bfeibender, Sipaltiger Kelch; trichterförmige Blumenfrone mit gefaltet 5lappigem Saum. I Staubgefäßez Eopfige Narbe; vom Kelch bedeckte, 2—Afächerige, vielfamige Kapſeln; — Arten; Gemeiner T. (N. Tabacum), 3—6 Fuß hoher, äftiger Stengel, welcher wie die ganze Pflanze drüſig weichhaarig it; ſitzende, zugefpiste, 6—15 Zoll Lange, 2—6 Zoll breite Blätter; endjtändige, große Rispe; drüfenhaarige, 2—21% Zoll lange, vojenrothe Blüthen. Stammt aus Wejtindien, wird jest in allen Ländern Fultivirt, blüht vom Juli bis Det. und ift cinjährig. Die ganze Pflanze viecht eckelhaft und be- täubend, ſchmeckt bitterlich Scharf und beigend, enthält Eiweißſtoff, Ammonium, Aepfel- und Eſſigſäure, mehrere Salze, namentlich aber ein ölartiges, flüchtiges, jehr narkoti- ſches Altaloid — Nicotin — und ein Fiyjtallinifches, ätherifches, ſcharfes Del (Nick— tianin oder Tabafsfampher) und gehört zu den heftigften narfotifch-Icharfen Giften. 574 — Tabak. Inner lich angewendet, reizt er ſehr den Magen und Darmkanal, macht gerne Erbrechen, und wirkt als narkotiſches Gift auf das Nervenivften, macht Zittern, Schwindel, Kopfſchmerz, Uebligkeit, verengerte Puͤpille, Schlaffucht, Befchleunigung und Unregelmäßig— feit des Pulſes, vermehrt die Harnabjonderung und wirkt lähmend, bejonders auf das Ruͤckenmark und auf die irritablen Faſern. Be— ſonders wichtig iſt feine Wirfung auf dad reforbirende Sy— tem und auf die Schleimhäute; deshalb wendet man ihn gegen torpide Waſſerſucht, Keuhhuften, Aſthma, Ner— venbranfheiten, Wahnfinn, Epilepfie, Krampf: und Blähkolifen, hartnäckige Verſtopfung, Zrampfbafte Harnverhaltung am Aeußerlich wird der Tabak tm Auf— auß oder in einer Abkochung bei tatanijchen Krämpfen als Klyitter angewendet. Solche Klyftiere find ferner gut bei einge- flemmten Brücken, befonders bei Koth und Krampf— einflemmung, gegen Askariden x. Tabaksabkochungen und daraus bereitete Salben find gegen veraltete Krätze, Flech— ten, bösartige Gefhwüre und Läufe gut, Beiſchro— J niſchen Kopfſchmerzen, fehlendem Geruch und ſchrouiſchen Augenent— zündungen, iſt der Tabak als Nießmittel empfehlenswerth. Der Tabaksrauch hat incitirende und Frampfftillende Eigenſchaften, und iſt gut gegen Ver— ftopfung, rheumatiſche Zahnſchmerzen und Anjtedungen Tabafraud- Elyftiere find jehr wirtfam bei Darmfrämpfen, Hartunädiger Berftopfung ans Torpor nıw Scheintodt. — Die Doſis der Blätter in Abfohung oder Aufguß it 38—3ij auf Zviij Colatur, wovon man täglih 2—3mal 1 Ep- Löffel voll nehmen läßt. — Das Pulver wird zu 9—4 gr. einige Mal täglich ges geben. Den Ertract gibt man im Tag zu 2—8 gr. in einen, aromatischen Wafler aufgelöst oder in Pillen. Zu 1 Klyſtier nimmt man 33—j auf Zviij Waffer; zu Wa— ſchungen 38 auf Ziv—vj Waller. — Der Tabak ift als Rauch-, Schnupf und Kau- nuttel Sehr befannt, und hat fich feit feiner Einführung aus Amerifa in Europa um 14560 mit rafender Schnelligkeit verbreitet. Columbus Gefährten lernten jeinen Ge— brauch 1492 auf Cuba fennen; fie brachten ihn uach Portugal. Joh. Nicot, frauzö— fifcher Gefandter in Liſſabon, brachte den Tabak 1560 nah Franfreih. Walter Ra— Leigh brachte ven Tabak aus Virginien nah England, und von diejen Ländern aus verbreitete er jich ſchnell, jelbft über die Türkei u. f.w. — Großblätteriger T. (N. latissima; N. macrophylla), gleicht der vorigen Art, nur tft der Stengel dicker, die Blätter viel breiter und laufen aus einem geöhrten Grunde herab. Dient wie die— jelbe. — Ehinefifher T. (N. chinensis), wird in China und den Sundeinjeln angebaut, und hat halbftrauchige Stengel. — Bauern-T. (S. rustica), 2—4 Fuß hoher, Elebrig-zottiger Stengel, geftielte, ganzrandige, 4—8 Zoll lange, 2—5 Zoll breite, trüb gelblich-grüne Blätter; endjtändige, jehr Elebrige Rispe; 10 Linien Lange, grünlich- gelde Blumen; fat Fugelige Kapjel. Stammt aus Amerifa, ift überall befannt; 1jäh- ig; blüht vom Juni bis September. Hat dieſelben Eigenjchaften, wie der gemeine Tabak, gibt aber feinen jo guten Rauch- und Schnupftabak. — Klebriger T. (N. ‘glatinosa) und [ungenfrautartiger T. (N. pulmonarioides), beide Arten find viel ichärfer als die vorige, find zum Rauchen nicht gut, dagegen als Arzneipflanze jehr wichtig. De Tabafbau verdient die größte Beachtung unferer Landwirthe, indem er einen ſchönen und fichern Ertrag abwirft, dem Lande viel Geld erhält, weldyes bis jet für Tabak ins Ausland wanderte, und in vielen Gegenden den Weinftoc da erjeßen dürfte, wo fich defien Anbau nicht mehr lohnt, und die Weingärtner in Folge hievon völlig ver- armen, Außer den angeführten Stammformen haben wir durch die Kultur noch eine Mafie Abarten erhalten, welche theils noch befjer find, und bei deren Anbau fich der Zandwirth darnach richten müß, was die Fabriken und Kaufleute, an welche er zu ver- faufen beabfichtigt, für Sorten wünfchen. Sie fünnen am beften aus der Pfalz, wo der Tabafsbau eine hohe Stufe erreicht hat, bezogen werden. Wer ſich über die Kul- tur des Tabaf3 und feine zweckmäßigſte Verwerthbung näher unter— Tabafcheer ” Täſchelkraut. 575 richten will, ſchaffe ſich folgendes, praktiſche, in jeder Buchhaudlung beftellbare Werkchen an: Der wohlerfahrene Cigarren- und Streichzündhölzerfabrikant. Praktiſche, auf lang— ahrige Erfahrungen geſtützte Anleitung zur vortheilhafteſten Fabrikation der Cigarren und Streichzündhölzer. Von einem alten Cigarrenfabrikanten. Mit vielen Abbil— dungen. Ulm, Fr. Ebner. Preis 36 fr. oder 10 Sgr. Tabaſcheer, Tabarir, in den Knoten des Bambusrohrs vorkommende Concremente, welche fait ganz aus Kiefelerde mit etwas Kalt, Kalk und vegetabilifcher Materie be— jtehen; fie wirft Erampfftillend, adftringirend und ftärfend, und wird na— mentlich bet Verſchleimungen, Blutjpeten, Pthiſis und Dysurie angewendet, Tabernacmontane (Tabeinaemontana), Gattung der Familie Drehblüthler; Sthei— liger Kelch; 1 Drüfe am Grunde der Zipfel; tellerförmige Blumenkrone mit Ötheiligem Saum; 5 eingeichloffene Staubgefäße; pfeilförmiger Staubbeutel; 2 Fruchtinoten; 1 fa: denförmiger Griffel; Apaltige Narbe; 2 oder 1 Balgfapfel; nijtender, Fantiger Samen ohne Wolichopf. — Arten: Schönblühende T. (T. coronaria, Nerium cor.), 4—8 Fuß hoher, kahler Strauch mit aſchgrauen, Zfpaltigen Aeſten; 3—6 Zoll lange, jpigige, glänzende Blätter; meift 3—Hblüthige Trugdolden; rein weiße Blüthen, ſchlank, 1% Zul lang; zurückgekrümmte, vielfamige, 1-3 Zoll fange Balgkapſelnz brauner Samen in dunkelrothem Fleifh. Wächst im ganzen jüdlichen Ajten, wo jich eine Spiel- art mit prächtigen Blumen häufig in Gärten fürdet. Die Blüthen riechen bei Nacht ausgezeichnet gut. Der milde Milchjaft der Blätter dient bi Augenentzündungen und Hautfrantheiten, die Wurzelrinde bet Zahnjchmerzen und Würmern, — Eit: ronenblätterige T. (E, citrifolia), die bittere Wurzel wirtt toniſch, fieber- und wurmwidrig; wächst in Meftindien; ebenfo die weiße T. (T. alba), welche dort wegen ihres reichlichen Milchfaftes Bois laiteux heißt. — Krauſe T. (T, crispa, T. orientalis), die gelbliche, bittere und ftechende Wurzelrinde dientgegen Bauchflüſſe aller Art, und äußerlich bei Abſceſſen. — Nützliche T., Milch baum (U. utilis), heißt im brittiſchen Guiana Hya-Hya, und gibt aus tiefen Duereinjchnitten indie Rinde viel weise Milch, welche dicker und ſchmäckhafter als Kuhmilch it, —10 Tage frifch bleibt und fehr nährt. — Rnöterigdlätterige T. (T. persiariaefolia), der Milchjaft iſt ſehr Icharf und ätzend. — Auf Sumatra ꝛc. wächst ein Strand, malaiſche Krugblume (Urceola elastica), deffen Milchjaft einen großen Theil des oſtindiſchen Kautſchuck Liefert. Tachelken, in mehreren Gegenden von Deutichland |. v. a. Graupappel. Tacſonie (Tacsonia), Gattung der Familie Seidenpflanzengewäcje; walzen- fürmige Kelchröhre, unten mit Iblätteriger oder Sipaltiger Hülldecke; Htheiliger Saum; 5theilige Blume; gleicht jonft der Paſſions blume. — Artenz Fiederartige, T. (T. pinnatistipula; Passiflora pinnat, P. pennipes), enporklimmender, widelranfiger Strand) ; behaarter Stengel; etwas herzförmige, 3theilige, unten ſammthagrig-weißliche Blätter; firvertheilige Nebenblätter; 3—4 Zoll Durchmeſſer haltende Blüthen, ſtern— fürmig ausgebreitet und dunkelroſenroth; die äußere Beifrone ift in den Kelchſchlund ges fügt und befteht aus violettblauen Fäden; vundliche, gelbe Beere; wächst in Chile, — Die Beeren anderer Arten find eßbaar, wievon: T. mollissima, S. speciosa, T. tripartita, Täſchelkraut (Thlaspi), Gattung der Familie Vier mächtäige; Ablätteriger Kelch; 4 meiſt weiße Blumenz blätterige Amächtige, zahnloje Staubgefäße; ovale, jeitliche, zu— jammengedrücte Schötchen mit Q—mehrfamigen Fächern; Fahnförmigen Schalenjtüde ; neben einander Tiegende Samenlappen. — Arten: Ader-T. (Th. arvense), 4,—1 Fuß hoher, Eantiggeriefter, kahler Stengelz diefliche, kahle, ftengelitändige, ausgejchweifte oder buchtig gezähnte Blätter; weiße Blumen; brauner, bogig runzelige Samen, In ganz Europa auf Aedern, Schutthaufen und an wüſten Stellen; blüht von Mat bis Sept., riecht gerieben etwas knoblauchartig; dieß ift noch mehr bei den Samen (8. Thlaspeos) der Fall, welcher Blutreinigend, reizend und diuretiſch wirft und namentlich bet Hüftweh und ähnlichen rheumatiſchen Nebeln gebraucht wird. — Noch ftärfer nad) Knoblauch riecht Th. allinceum, welches im mittlern Europa wächst und aan als Herba Scorodothlaspeos gebräuchlic, war. Wie von der erften Art, jo wird der Samen von Th. perfoliatum gebraucht, — Th. Bursa postoris, ſ. v. A. gemeines Hirtentäſchel. (1. d.) 576 Tänbling — Tamarinde. Täubling, bitterer oder häufiger, ſ. v. a. pfefferartiger Plättchenpilz; ſ. u. Blätterfhwamm. Täverich, j. v. a. Noggentrespe. | Tagblume, Taglilie (Hemerocallis), Gattung der Familie Kronlilien; zwitte- tig; blumenkronarkige, Gtheilige Geſchlechtshülle; Furze Nöhre; zurücdgeichlagener Saum ; 6 Staubgefäße am Nöhrengrund, pfriemenförmiger Otaubfaden, 1 Fruchtfnoten ;. Griffel mit Zeckiger Narbe; Sfeitiger Kapfel; Eugeliger Samen. — Arten: Gelbe T. (H. flava), prächtige Zierpflanze unferer Gärten, welche aufgeldern in Ungarn und Sieben: bürgen, in Sibirien und der Schweiz wild wächst, bei ung in Gärten gezogen wird, wo fie einen anfehnlichen Buſch bildet. Die Schilfähnlichen Blätter find 1—2 Fuß lang, und erhebt fich zwiſchen denfelben ein 2—3 Fuß hoher Stengel, an dem um Johannis 2—4 citrongelbe, glocenförmige Blumen erfcheinen, die feinen Kelch, eine zurückgebogene Krone haben und gegen Abend einen Tieblichen Pomeranzengeruch verbreiten. Sie wird- durch Wurzelzertheilung oder Samen fortgepflanzt, gedeiht in jedem Boden; Blätter und Stengel fterben im Herbit ab und werden im Frühjahr durch neue erjegt. Die Blätter geben in der Tartarei eine Art Leinwand. Die Blüthen werben wegen ihres Wohlge— ruchs als Flores Lilio-Asphodeli zu den herzftärfenden Mitteln gezählt — Feuerfarbige T. CH. fulva), wirv noch größer, die Blätter find 2 Fuß lang, ter Stengel gegen 4 Fuß hoch, die Blumen röthlich und geruchlos; wächst in China, bei ung wegen des ſchönen Ausſehens in Gärten. Tag: und Nahtblume, |. v. a. Nachtviole, Tafamahaf (Tacamahaca vera), reſinöſe Subftanz, welche fich in verfchiedenen Pflan- zen findet, die als Pflaster aufgeftrichen oder auch als Räucherung fehr erwärmend, veizend und zertheilend wirkt, bei Erampfhaftem Erbrechen, Erkält ungs— £olif, Diarrhde, Blähungen und Kronifhen Bauchleiven gute Dienite feijtet, wenn man den Bauch damit belegt. Wird Fünftlich dargeftellt aus Wachs, Hammeldtalg, Terpentin, Weihrauch, Benzoäeharz, Mußfatbutter, Pfeffermünz- und Gewürznelkenöl. Talauma Plumieri, cine Magnolienart; die Aeſtchen, Blätter und Knospen find fait wie Kabous, und werden auf den Antillen bei träger Berdauung, Waj- ſerſucht, Gicht, Skorbut ꝛc. angewendet, die wohlriechenden Blüthen zu Liqueuren geſetzt. Aus den Früchten ſchwitzt ein ſchwärzlichbraunes, balfamifches Harz, das er— hitzeud fcharf und bitter Schmeckt, und gegen Blenorrhöen dient. Der Same wirft wie die Blätter und Knospen, Talaveraweizen, j. v. a. gelbjamiger, weißer, gemeiner Weizen ohne Granıen. ; Talg, vegetabilifcher (Piney tallow), durch Ausfochen des Samens von der in- diſchen Baterie erhält man eine talgartige Subftanz; j. u. Baterie Talgbaum, ſ. v. a. Baterie. Tamarinde (Tamarindus), Gattung der Familie Caſſiengewächſe; Aippiger Kelch, davon die obere Lippe Stheilig, die untere nervig und 2zähnig; 3 Blumenblätter, davon das mittlere kappenförmig; 9—A0 Staubgefäße, davon 7 ganz kurz und jtaub- beutellos; pfriemiger Griffel; geitielte, Frumme, 3—A1>jamige Hülſe; zufammengedrücter, 4eitiger Samen. — Arten: Indifche T. (T. indica), ziemlich) hoher. Baum mit diefem Stamm und vielen Enotigen Aeſten und brauner Nindez abwechſelnd gefiederte Blätter; große, gelbe, wohlriechende Blumen, welche in Jänglichen Trauben an den zwei Spiten fißen und 9—6 Zoll lange, anfangs grüne, dann dunfelrothe oder ſchwarze Hülſen, die mit einem faſerigen, ſäuerlichen Marke angefüllt find und 3 -4 harte, braune Samenförner wie Bohnen enthalten; wächst in Indien, Arabien, Aegypten, Süd: amerika 2e. und hat ein gutes, hartes und ſchweres Holz. Die Früchte ſchätzt man wegen ihres jäuerlichen Markes jehr. Man ift fie voh, teoefnet fie an der Sonne, oder macht jie unveif ein. Man genießt das ausgepreßte Mark als eine fühlende, ſkor— but widrige Latwerge, oder mit Zucker und Waffer als Tiebliches, kühlendes Getränf. Zugleich dient es al3 ein gelindes, abführendes Mittel. Die beiten Tamarinden, welche im Handel zu uns kommen, müſſen rein, fait durchjichtig, dabei fleiſchig aber nicht feucht uoch ſchimmelig, weder faul noch vertrocknet ausjehen; die oftindischen werden den ameri- fanifchen vorgezogen, Zuweilen erhält man auch dag bloße Mark eingejchlagen, jedoch. / Famarindenmus — Tanne. - 577 muß man dieß mit großer VBorficht aufnehmen, da es öfter in Eupfernen Gefäßen be— reitet und dadurch ſchädlich wird. Das Tamarindenmus (Pulpa Tamarindorum) enthält vorzüglide Wein-, Citronen- und etwas Apfeljäure, Zuder, Weinftein, Gummi und Gallerte. E3 findet bejonder3 Anwendung bet Hämor— rhoiden, welche nicht gehörig durd) den Darmkanal ziehen, jondern Blutwallungen, jelbjt Blutbrechen erregen; jodaın da, wo nur ſchleimige, galligte Stoffe im Magen und den Gedärmen ſich angehäuft haben, oft mit Fieber ver— bunden, um fie zu entfernen. Die Tamarinden jievet man im Waſſer weich, Schlägt . fie durch ein Sale, verdampft die Maſſe bei gelinder Wärme in einem porzella> nenen Gefäße biß zur Honigdicke, und fegt jedem Pfund Mus 5—6 Loth weißen ucfer bei. Die jäuerlichen Blätter werden gegen Würmer und nebjt den wohl- riechenden Blüthen bei fieberhaften und galligten Krankheiten gebraucht. Tamarindenmus, ein von der Tamarinde gewonnenes Mus, von welchem man le— vantiſches oder oſtindiſches und weſtindiſches unterjcheidet; erjtereg verdient den Borzug. Tamariske (Tamarix),. eine Unterart der Gattung Myricarie Franzöſiſches T. (T. gallica), braune, innen hellgelbe, baljamtjch-bittere, zufammenziehende Rinde wird als C. Tam. gallici wie die von der deutjchen Myricarie gebraucht, namentlich) egen Milzverftopfungen. Die galläpfelartigen Blätterauswüchſe dienen gegen Be trahtheiten, Blutfpeien, Blutflüjje — Mannagebende T. (P. mannifera), wächst am Sinai und im jteinigen Arabien, ſchwitzt durch die Nähe eines Injett Manna (Manna tamariseina) aus, und das Manna ver Juden in der Wüſte gewefen fein ſoll. — T. hispida, die Tataren gebrauchen eine Abkochung der Aeſte gegen Rheumatalgien und Arthralgien, Jowie bei innerlihen Verletzungen. — T. orientalis, wächst im heißen Aſien und Afrika; die Blätter dienen gegen Milz- franfheiten, eine Nindenabfohung gegen Blutflüffe verjchtedener Artz eine Abkochung der Galläpfel und des Holzes genen ſyphilitiſche Krankheiten und Hautausſchläge. Die Übrigen Arten werden zum Gerben benüßt. Tang, ſ. dv. a. Algen. Ä Tanghinie (Tanghinia), Gattung der Familie Drehblüthler; Ötheiliger Keld) ; tellerförmige, 5fpaltige Blumenfrone; durch 5 Schuppen gejchloffener Mund; 5 Staub» nefäße, darunter 5 Drüfenz herzförmiger Staubbeutel; doppelter Fruchtknoten; faden- fürmiger Griffel; Fopfige Narbe; 2 gejonderte, Ifamige Steinfrüchte. — Arten: Ma: dagascarijche T. (T, madagascariensis; T. venenifera; Cerbera Tanghin; Cerb. venenifera), Baum mit aufrechten Aeſten; dichte, Tanzettige, —10 Zoll lange, lederige Blätter ; vielblüthige, endftändige Rispen; weiße Blume mit rothem Saum und Schlund; 2 birnförmige Steinfrüchte, Madagascar. Der Same (Tanguen oder Voa Tanghin) it ſehr giftig, indem ein einziger Samen 20 Perjonen tödten kann; wird dort ald Gotteö- urtheil benüßt, indem der Genuß Unfchuldige nicht tödten joll. Tanne (Abies), Gattung der Familie Zapfenbäume; 1häuſig; einfache männliche Kätzchen; mit 1 Querriſſe aufipringende Staubbeutel; ftimmt fat mit der Gattung Kiefer überein. — Arten: Edel-T. (A. pectinata; Pinac Abiesi; P. Picea) ; 100-150 Fuß hoher Baum mit araulichweiger Rinde, geratabftehenden Aeſten und Blättern, die an jeder Nejtchenjeite in etwa 2 Zeilen flach ausgebreitet, oben dunkelgrün find und unten 2 weiße Striemen haben. Der aufrechte, walzliche Zapfen wird 5—6 Zoll lang, 1%, Zoll die, umbrabraun, reift erſt im 2ten Jahre und hat geflügelte Schließfrüchte. Wächst in europäiſchen und aſiatiſchen Wäldern bis zu einer Höhe von 450 Fuß und blüht im Mat. Er liefert ein harziges und öliges Produkt, wie die Kiefer, das Harz ift aber hier weiß, der gewonnene Terpentin blaßgelber, feiner und ftärfer, und wird al3 Straßburger Terpentin (Terebinthina argentoratensis) verfauft. Das weiße, ſehr feine Holz gibt Reſonanzböden u. dgl. — Balſam-T, (A. balsamea; Pinus bals.), wächst in Kanada, Virginien ꝛc. wild, bei uns als Zierve in Gärten, hat viel Aehnlichkeit mit der vorigen Art, und wird in einem mittlern Boden 45—50 Fuß hoch. Die Nadeln find ſchwächer, fürzer nnd hellgrümer, al3 bet der Weißtanne, und verbreiten gerieben einen balfamifchen Geruch. Der Stamm hat eine aſchgraue, glatte Rinde, ift voll Beulen, aus welchen ein heller, wohlviechender Terpentin fließt, der in England unter dem Namen „Balfam von Gilead“ oder kanadiſcher 30 578 Tannenfichte — Tanbneffel. Baljam (Balsamum canadense) verfauft wird. Er bildet die bejte und feinfte aller Terpentinjorten. Nach 12 Jahren verliert der Baum feine Schönheit; die Aeſte werden frumm, der Terpentin fliegt häufig aus dem Stamme und bald ftirbt er ab. Eine Ab- kochung der Wurzelrinde tft gut gegen Syphilis, — Kanadiſche T. Shier- lingstanne, (A. canadensis; Pinus americana), flache, glatte, ftumpfe, unten weißgeſtreifte, wohlricchende, wachholderbeerartige Nadeln; wird in Nordamerifa 40—50 Fuß hoch, bleibt aber bei uns nieder. Ninde weißgrau md glatt, an jungen Zweigen hellbraun ; wagrechte Aeſte; die jungen Triebe Hängen zur Erde und richten ſich erit im nächjten Jahr auf. Die 1 Zoll dicken Zapfen find Heiner als beim Lärchenbaum ; das Holz mittelmägig hart, zähe, weiglich und zu vielen Zwecken geeignet. Die jungen Zweige dienen zur Bercitung des Tannenbiers. Tannenfichte, j. v. a. Weymouthskiefer. i Tannenhafer, j. v. a. weißer Hafer mit Grannen. Tannenwedel (Hippuris), Gattung der Familie Meerbeerengewächſez mit dem Fruchtknoten verwachſene Gefchlechtshlillenröhre ; 2lappiger, jehr kleiner Saum; 4Staub— gefäß; Afächeriger und Aeitger Aruchtnoten; fadenfürmiger Griffel in der Furche des Staubbeutels; ſchließfruchtartige Steinfrucht mit dünnem Fleiſch, dicker, knorpeliger, Afamiger Steinſchale— Arten: Gemeiner T., Schachtelhelm (H. vulgaris), in ganz Europa in Teichen, Wafjergräben, Bächen 2c.; wird 1-2 Fuß hoc und fieht wie eine fleine Tanne aus. Im Schleim dauert die Wurzel mehrere Jahre. Der hohle, egliederte Stengel trägt oberhalb des Waſſers jchmale, jternförmige, zumeilen nieder: ne zahlreiche Blätter, zwilchen denen im Sommer ſchmutzigweiße Blümchen er: ſcheinen. Der Stengel wird getroefnet, zum Poliren des Holzes und zum Schenern von Ziungeſchirr benübt. Ziegen und Gänfe freſſen die Pflanze, Tapiocca, ein jehr reines Satzmehl, welches von der geriebenen Wurzel des nutz— barjten Manioks gewonnen wird; ſ. u. Maniok. Tartarenfeife, die Wurzel der orientalifchen Lichtnelke, welche jtatt der Seife zum Wachen benützt wird. Tartſchenflechte (Cetraria), Gattung der Familie Tellerflehten; fruchttragendes, knorpeliges oder häufiges Gejtell mit rundlichen oder blattartigen Lappen, an lebte iſt das fast flache Keimlager geheftetz dünne offene Keimplatte auf der Marfichicht. — Arten: Isländiſche T. (CO. Islandica; Lichen Isl.; Physcia 1sl.), 11x—4 Zoll hoch, bildet Roſen, graugrünlich oder olivenbraun, unten röthlich. Wächst bei und auf Gebirgen und in nördlichen Gegenden auf der Erde, bildet ganze Raſen, und dient unter dem Namen isländiſches Moos als bittere und tonifhes Mittel, welche? vorzüglich auf die Schleimhäute, Lungen, den Magen ud Darm: fanal wirkt, die Blaftizität des Blut3 vermehrt und den Stuhlgang beför- dert; dient bei Blenorrhöen mit eiterigen Abfonderungen, namentlid, bei atonifher Schleimſchwindſucht der Lungen, wiegen Lungenjudt ohne entzündliche Reizung, bei Schleimflüfjen des Darmfanals, der Nieren, der Blaſe, des Maſtdarms, chroniſchen Rubren und Durhfällen, äußerer Eiterung 2. Iſt auch gut nach allen Erſchöpfungs— krankheiten und bildet den Uebergang zu den ftark toniſchen Mitteln. Mean gibt 3 in Abkohungen zu 38—5vj mit Waſſer, Milch, Süßholzwurzel, Senega, China ꝛc. Als ernährendes Mittel entzieht man ihn den Bitterftoff dur 8—12ſtündiges Einwei— hen in Falten Waſſer mit etwas Kali, und macht nachher eine Gallerte daraus; man kann auch Kalbsfüße damit kochen oder die Meoschocolade geben. Taſchenkraut, ſ. v. a. Täſchelkraut un Hirtentafche Taubenkropf, ſ. v. a. aufgeblajenes Leimkraut. Tanbhafer, 1. v. a. Flughafer; ſ. u. Hafer. Taubneſſel (Lamium), Gattung der Familie Lippenblimler; röhrig-glockiger, Hzähniger Kelch; vachenfürmige Blumenfrone; 1 Haarring innen in der Roöͤhre; 4 2mäc- tige Staubgefäre. Die Staubbeutelfächer fpringen in einem gemeinschaftlichen Längen- riffe auf. — Arten: Burpurrothe Bienenjaug ( purpureum),. bei ung überall auf Wiejen, in Gärten, auf Aeckern wachſende Pflanze, welche viel Achnlichkeit mit den Nefjeln hat, doch nicht wie dieje brennt und fein jchmerzhaftes Gefühl beim Berühren verurjacht, Sie wird 1 Fuß hoch, hat herzförmige, ftumpfe Blätter und pur— Tanfendblatt — Taufendforn. 579 purrothe Blumen, welche in ſchoͤnen Quirlen oben am Stengel herum jißen, und von Bienen fleigig befucht werden. Wird von Schafen und Ziegen gefreffen und ift jung ala Gemüſe brauchbar; fpäter riecht e3 unangenehm und dient zum V ertreiben der Wanzen. Blätter und Blüthen (H. et F. Lamii rubri s. purpurei), find ſehr wirk— ſam bei Leukorrhoe — Weiße T. (L. album), fie wächst überall auf unbebauten ‚Plägen 2c.; liefert den Bienen: in den weißen Quirlblumen viel Honia, und ein Thee davon iſt gut in Eatarrhaliftifchen Leiden. Jung ift die ganze Pflanze als Ge- miüfe eßbar, Früher wandte man die herzförnigen, ſcharf zugelpitten Blätter, innerlich, gegen Blutflüffe und Skfropheln, äußerlich gegen harte Geſchwülſte an. — Geflette T. (I. maculatum), hat große, Eee Blumen, und wird deshalb au — Er Gartenwege benübt. Wird in Italien häufig gegen Milzkrank— eiten gebraudt. x A T aufendblatt (Myriophylium), Gattung der Familie Meerbeerengew ächſe; thauſig oder zwitterig; die männlichen Blüthen haben einen Atheiligen Kelchſaum, 4 hinfällige Blumenblätter, 8 Staubgefäße; die weiblichen Blüthen Afſeitige Kelch⸗ roͤhre am Fruchtknoten, 4theiligen Saum, 4 ſehr Heine Blumenblätter, Kfächerigen Frucht⸗ knoten mit Aeiigen Faͤchern; Kottigen Narben; ſaftloſe Steinfrüchte, die bei ber Reife in 4 Theilfrüchte zerfällt, hängende Samen. — Arten: Wirteliges T. (M. verti- eillatum), frautiger Stengel; Awirtelige, ficdertheilige Blätter mit borjtenförmigen Zipfeln; wirtelige oder aͤhrige Blüthen mit kammförmig fiederſpaltigen Deckblättern Blüht in ſtehenden Gewäſſern von Europa und Amerifa im Juli und Auguſt. — Hieher gehört das hanfartige Streichfraut (Datisca cannabina), welches unangenehm bitter ſchmeckt, bei gaftrifchen und ſkrophulöſen Krankheiten, jowie bei echjel- fiebern als Bred- und Abführungsmiticl dient; wächst im Orient und wird namentlich in Italien angewendet. Tanfendgüldenkrant (Erythraea), Gattung der Familie Drehblükhler; 5—Apaltiger oder theiliger Kelch; regel— mäßige, trichterförmige Blumenfrone mit 5 Atheiligem Saum; 5-4 Staubgefäße; fächerige, Achalſtückige, fait gleichbreite Kapſel mit viel Samen an den Nändern der Schalſtücke. — Arten: Gemeine? T. (E. Centaurium; Gentiana Cent. ; Chironia Cent.), Jieberfraut, Erdgalle, Aurenkraut (Herba Centaurii minoris), diefe Pflanze wächst auf Wiefen, Triften, in Wäldern, blüht im Juli, Hat aufrechte, fußlange, 4edige Stengel; gegenüberjtehende, Zrippige, glatte, ovale Blät- ter, die am Stengel herunterlaufer und dadurch vemfelben ein beinahe 4eckiges Anjchen geben. Die Blumen, welche jich nur bei Sonnenjchein öffnen, find blaß- oder pfirſichblüthenroth. Stengel und Blätter find jcharf bitter, und enthalten einen bittern Ertractivfteff und einen eigenthünlichen kryſtalliniſchen Stoff (Centaurin). Das getrocknete Pulver iſt gelbgruͤn— lich, Weingeiſt zieht eine braungelbe Tinctur aus. Man ge— braucht das T. theils für ſich, theils mit andern Pflanzen als Frühlingsfur, namentlih bei Verſchleimungen, ‚Stodungen, Berftopfungen im Darmfanal, Reber: verhärtung,Zungenverihleimung, Verdauungsſchwäche, Goldaderzc. Man preßt aus dem friſchen Kraut den Saft, und nimmt 2-—4 Löffel unter Fleiſch— brühe, jeßt die Kur 4—6 Wochen und nod) länger fort. Gern feßt man Löwenzähnſaft bei, auch noch Fieberkleeſaft. Außerdem wirkt diefe Kur ausgezeichnet bei Flechten, Grindaussfhlägen, fowie bei hartnädigen, ſchlechten Eiter abion= dernden Geſchwüren, Kopfgrind. Auch gibt man e3 in Abfochung zu Zij— ij; die Tinctur zu Zj—ij. In Weißrußland macht man daraus eine Art PBorterbier und bei ung bittern Branntwein. — Niedliches T. (E. pulchella; E. inaperta ; E, rano- sissima ; Chironia Gerardi; Ch. inaperta ; Gentiana pulchella), der vorigen Art aͤhnlich, nur Heiner ; wächst auf feuchten Wiefen und Aeckern, namentlich auf jalztgem Boden und findet dicjelbe Anwendung. Tauſendkorn (Herba Herniariae), |. v. a. kaähles Bruchkraut. 580 Tauſendſchönchen — Tephrofie. Tauſendſchönchen, ſ. v. a. Masliebe. Tarus, Taxusbaum, ſ. v. a. Eiben. Tarustanne, ſ. v. a Weißtanne Tecome (Tecoma), Gattung der Familie Larvenblümler; Zzähniger Kelch; blu— menkronartige Röhre; 4—5lappig-2lippiger Saum; 3 Staubgefäße; verlängert:fchoten- ſörmige, Afächerige, holzige Kapſel mit 2 Reihen Samen. — Arten: Capiſche T. (T capensis, Bignonia cap.), kahle, klimmende Aeſte; unpaarig-gefiederte, meiſt Maa— rige Blätter; geſtielte Trauben; orangerothe, 2 Zoll lauge Blumen; wächst am Kap. — Ejhenblätterige T. (T. stans), die Wurzel dient in Weftindien al3 dinretijches Mittel, und. heißt diefer Strauch dort Bois Pissenlit. — Wurzelnde T. (T. radi- cans; Bignonia rad.), äftiger, fahler, 40—50 Fuß hoher Straudy, der fich wie Epheu an Mauern, Felfen 2c. emporwindet, aus Knoten anklanımernde Wurzelfafern treibt, un- paarigsgeficderte, unten flaumigsnervige Blätter und eine 31. Zoll lange, orange, rothe Blume hat; 7—8 Zoll Tange, ſpitze Kapfel; wächst in Nordamerika, bei ung Zierjtraud). Blüht vom Juli bis Sept. und gilt in der neuen Weit für giftig. Teichrohr, ſ. v. a. gemeiner Schilf. Telbaum, riefiger (Tectona grandis), gehört zur Gattung Müllen, und hat ein jehr hartes, unangenehm und bitter ſchmeckendes Holz, das viel Kiefelerde enthält und die böfen Folgen von ſchädlichen Speifen und Getränken hebt, weshalb es den Chinefen, Malaien 2c. zu Gefäfjen dient, worin Speifen und Getränke aufbewahrt werden. Als Bau: und Werkholz ift es ausgezeichnet. Mit dem schnell hart werdenden Blätterjaft kann man Seide und Wolle purpurroth färben. Eine Blätterabfochung dient gegen Cholera, ein Syrup daraus gegen Aphthen, und die Blüthen gegen Harnver- haltung. — Hicher gehört ferner: zottige Gmeline (G villosa), hat eine bittere, gewürzhafte Wurzel, die in Oftindien als Heilmittel jehr geſchätzt ift, namentlich bei Bergiftungen, Schlangenbijjen, bösartigen Fiebern, Dysenterien, Diarrhden, Hautfranfbeiten ꝛc.. — DBaumartige ©. (G. arborea), cine Blätterabfochung dient gegen acute Arthritis und Blähungen, die Ninde gegen Wechfelfieber und auch Kolifen — Dreizähnige ©. (G. asiatica), die Wurzel ift in Oftindien als Schleimiges, demulirendes, blutreinigendes Mittel befannt. — Kleinblätterige ©. (G. parvifolia), die jchleimigen Blätter find in einer Abfochung gut gegen Gonorrhoen. Wächst in Oſtindien. Tenn-China, «ne blafje Ehinajorte, welche in einfachen oder überrollten, dün— nen und furzen Röhren zu ung kommt, hellgrau oder gelblich ift, und auf 1 Pfund Rinde nur 12 Gran Chinin enthält. : Tephrofie (Tephrosia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; freie Blüthen; Szähniger Kelch; ſchmetterlingsförmige, große, außen behaarte Blumen, Flügel am ſtumpfen Schiffchen; 10 1- und 2brüderige Staubgefäße; fadiger Griffel; meiſt flache, vielfamige Hülfe; mit dem Bauch angeheftete Samen. — Arten: Giftige T. (T. toxicaria; Galega tox.), Fnolligsverditte Wurzel, 2—3 Fuß hoher, graugottiger, etwas eefiger Stengel; unpaarigsgefiederte, 1 Fuß lange, 18—2O paarige, graufilzige Blätter; genäherte, lutrothe und etwas weipliche Blüthen mit dichthaariger Sehne; 2 Zoll Tange, jammtartige, ftacheljpigige Hilfe. Wächst in Surinam, Weftindien, nun auch in Afrika ; dient zum Filchfang, indem die zerftampften und mit Kalk vermijchten Blätter die Fiſche betäuben. Die ftinkende, eckelhafte Wurzel wird äußerlich als antipforifhes Mit- tel bemüßt.: — Betäubende T. (T. piscatoria), dient gleichfalls zum. Filchfang ; wächst auf den Südſeeinſeln; ebenfo die ausgerandete T. (T. emarginata); wächst am Orinoto. — Virginifche T. (T. virginiana); — das purpurrothe T. (T. purpurea), ſchmeckt angenehm bitter, dient in Oftindien bei Vervauungsftörungen, Eordialgie, Lienterie uf. w. — Schmaltraubige T. (T. leptostachya), und purgirende T. (T. Senna), die Blätter werden von den Negern ald Burgir- mittel benützt. Färber-T. (T. tinctoria), gibt eine indigoartige Farbe, der Pflan- zenfaft ift gut bei Wundgejhwüren. — ee T. (T. moschata), hat ſtark mojchugartig viechendes Holz. — Hicher gehört auch die Lanzenfrucht, Lan- — (Lonchocarpus Nicou), dient in Guinea zum Fiſchfang, indem die Fiſche etäubt werden, wenn man das Waſſer mit den geſpaltenen Aeſten peitſcht. — Veil— chenblüthige L. (I. violaceus), die Blüthen riechen veilchenartig und werden ſammt Terminalia — Terpentin. 581 den ae als erweihendes Mittel benützt; wächst in Weftindien und Süd— amerika. Terminalia, eine Untergattung de8 Gatappenbaums; T. angustifolia et T. mauritiana, liefern ein benzocartige3 Harz; wachen in Oftindien und Madagaskar. — T. glabrata, der Same dient wie Mandeln; wächst auf den Freund- und Gefelljchafts- Me T. latifelia, Ninde um Samen dienen wie vom Gatappenbaum; wächst in Weſtindien und Südamerika. — T. mucroptera, Inſektenſtiche verurfachen oft ftatt der Früchte taubennußgroße Auswüchje mit faurem Saft, werden in Senegambien als ad— Itringivende Mittel benügt; purgivende Wurzel. — T. alata, die adftringirende Ninde dient gegen Wechfelfieber, Aphthen, jEorbutifches Zahnfleifch; wächst in Dftindien. — T. Bellerica, die Hülfenfrüchte enthalten Gerbitoff und Schärfe; fie wir- fen purgirend und adftringirend und waren als Myrobalani belleriei officinell. Der hafelnupartige Samen ift eßbar. Aus Nindeneinfchnitten fließt ein Gummi, das ieh an der Flamme entzündet. — Bon T. Chebula wirken die reifen Früchte (Myro- balani Cheb ) und die unteifen (Myr. nigris indiei) ftarf purgirend. Die Galäpfel auf den Blättern wirken aditringirend und dienen in der Färberei. — T. citrina, die dunkelorangegelbe Früchte (Myr. eitrini), haben die Wirkungen der übrigen Myroba- lanen, während das Holz jo gut ift als Mahagoniholz. — Conocarpus erecta, ift in allen Theilen fehr bitter und zufammenziehend, und hat in der Rinde ein Surrogat der Chinarinde ; wächst in Weftindien. Terpentin, Terpentinöl (Terebinthina), gemeiner oder venetianifder, weiß oder blaßgelb, ſehr Elar, zähe, etwas dieflich, ſchmeckt erwärmend, bitterlich, etwas ſcharf, riecht citronartig; in rectificirtem Weingeift löslich, und gibt durch Deftillation das Terpentinöl, welches wajjerhell und dunnflüffig ift, an der Luft gelb und dicker wird, Scharf Schmeckt und widrig riecht. Iſt ſchwer verdaulich, nur bei gutem Magen anwendbar, da es jonjt Uebligkeit, Erbrechen, Bauchweh ꝛc., macht, in welchem Fall et- wa3 damit ausgefeßt werden muß. Macht der fernere Gebrauch Brennen und Drud im Magen, fchwere Gefühle im Unterleib, Appetitlofigfeit, jo ift damit gänzlich aufzu- hören. Es läßt ſich am beiten bei reizlojen, phlegmatifchen Perfonen anwenden, unde dient innerlih gegen nervöſes Hüft- und Lendenweh, Gicht, Leber: leiden, Stodungen und Anfhoppungen im Pfortaderblut, Gallen: fteine, Blaſenſchwäche, Blajenlähbmung, wobei der Harn unwiglfür- ih abgeht, unmillfürliden Samenabgang, Hundskrampf, Band— wurm; außerlih gegen Verbrennungen, ehe fih Brandblafen bil- den, Schlechte, brandige Geſchwüre, welche dadurch beiebt werben, Berwun- dungen und Verlebungen der Schnen, Flechſen, um den Hunds— frampf zu verhüten, alte Froftbeulen, gihtifhen und rheumatischen Anihwellungen, Knoten, Lähmungen, Blutungen, 3. B. Nafenblu- ten, wenn man damit getränkte Charpie auflegt u. |. w. Den gereinigten T. gibt man innerlich zu 3—6—9 Gran mit Zuder, namentlich bei Steinbefhwerden. Das Terpentinöl gibt man zu 5—10 Tropfen unter Honig oder auf Zuder, 2-3 Mal täglich, namentlich bei nervöſem und rheumatifhem Hüft- und Lenden- weh, Gicht, Gallenjteinen, Leberverftopfung, Gelbſucht, Anſchop— pungen im Pfortaderblute,hartnädigem&tuhlgang, Hundskrampf, Samenfluß, Blajenlähmung und Bandwurm. Berbindet man dad Terpen- tinöl mit dem frischen Pulver der Farrnfrautwurzel, fo geht der Bandwurm um fo fiche- rer ab. Meuperlich dient der T. zu Klvyftieren, 1%, Loth mit 2 Eivottern abgerieben auf 1 Klyftier bei hartnädigen Berftopfungen, dann zu Salben und Pflaftern, 3. 2. die Terpentin=- oder Digeftivfalbe zum Berband bei brandigen, faulen, ſchlech— ten Eiter abfondernden Gefhwüren; ähnlich wirkt die Bafilifumfalbe. Sehr Ihmerz: nnd Erampfftillend bei Krämpfen und Nervenfhmerzen des Unterleib3 wirkt folgendes Pflafter: 7 Loth Terpentin, 16 Loth, Hammelfett, 20 Loth Wachs zufammengefchmolzen; hierauf jet man zu der erfalteten Maſſe: Pfeffermünz- und Velfenöl, je 2 Quint, Musfatöl 3 Loth, gepulverte Benzoe 6 Loth, gepulverten . Weihrauch 10 Loth. — Das Terpentinöl dient Außerlich zu Einreibungen, 3 B. 3. Loth Terpentinöl mit 1%, Loth Leinöl innig vermengt bei Verbrennungen, zu Umſchlägen, 3. 2. bei Brand. — Die Terpentinfeife ift worzüglich zur Zer- — — 582 N Zerpentinbaum — Theeſtrauch. theilung langwieri ger Geſſchw ülſte, Ba ner ia gichtiſch⸗rheu— matiſcher Steifigfeiten, Lähmungen x. als Einreibung, ſie wird aus Ter- pentinöl, gepulverter ſpaniſcher Seife, je % Pfund und kohlenſaurem Kalt aus ber Pot: aſche, 31, Loth bereitet. ' u Terpentinbanm, in mehreren Theilen von Deutfchland ſ. v. a. Laͤrche, Tanne und Kiefer (h d.) Terpentinöl, |. u. Terpentin. Terpentinfeife, |. u. Terpentin. Zenfelsabbig, |. dv. a. Abbisfraut. | Tenfelöbeere, in mehreren Gegenden von Deutfchland |.v.a. rother Hornitraud. Zenfelsdred, I. v. a. Ajant, ſ. u. Stinkafant. Tenjelsmartern, Tenfel3matten, in mehreren Gegenden Deutſchlands ſ. v. a. rother Hornſtrauch. Thalbuche, ſ. v. a. gemeine Buche. Thalſtern (Astrantia), Gattung der Familie Doldengewächſe; Zzähniger Kelch— rand; aufrechte Blumenblätter mit faſt eben fo langen Zipfelchen in der Mitte; ſtrie— menlofe, driefige Theilfrüchte; vielſtrahlige, eg ea Doldchen mit ſchoͤnen, fternförmigen Hülldecken; männliche und zwitterige Blüthen. — Arten: Großer Th. (A. major), föpfiger, Ihwarzbrauner Wurzelftoc; gerillter, 1—3 Fuß hoher Sten: el; handförmig Stheilige Wurzelblätter, 1—2 Eleinere Stengelblätter, A4—5 oder 8 ftrab- ige Dolde; männliche Blüthen auf langen, weibliche auf kürzern Stielen ; ändert in ben Hüllblättchen ſehr ab. Blüht in Bergwäldern Mitteleuropas im Juni und Aug.; aus: dauernd. Der geruchlofe, Scharfe und bittere Wurzelſtock (R. Astrantiae s. Imperatoriae nygrae), wird häufig jtatt der ſchwarzen Nießwurz gegraben, jicht aber getrocknet ganz ſchwarz und ift jehr zajerigz; gut bei Stodungen und Berhärtungen der Unterleib3organe, wird aber faft nur noch in der Thierbeilfunde benützt. Thee, chine ſaͤſcher grüneru.f.w. ſ. u. Theejtraud. Thee, kuriliſcher, die Blätter vom ſchmalblätterigen Weidenröschen, die im nördlichen Europa als Thee dienen. Thee son Neu-Yerſen, die als Thee dienenden Blätter der amerikaniſchen Sedelblume. Theebaum, weißer (Melaleuca genistifolia) wächst in Neuholland und gibt ein Theefurrogat. \ Theer (Pixe liquida s. Cedria), ein diefflüffiges Harz, welches durch eine Art trocke⸗ ner Deitillation des Kieferholzes, das jog. Theerfhwelen, gewonnen wird, ein Schwarzes Del und Holzjäure enthält, Aubertich bet Hautfrankheiten und Ge: ſchwülſten wie der Terpentin angewendet wird, als Theerräucherungen gegen einige Formen der Lungenſchwindſucht dient, und zum Schutze des Tauwerks der Schiffe gebraucht wird. ——— Theeroſe (Rosa fragrans; R Thea), Abart der Rosa indica; riecht gewürzhaft; die Blumenblätter dienen im Thee wahrſcheinlich dazu, um dem chineſiſchen Thee den bekannten lieblichen Geruch mitzutheilen. Theeſtrauch (Thea), Gattung der Familie Theegewächſe; zwitterig; 5Sbtheiliger, deckblaätichenloſer, abfallender Kelch; 5—9 Blumenblätter in 2—3 Reihen; zahlreiche, freie Staubgefäße; Zfächerige Fruchtknoten; 3ſpaltiger Griffel; Z3fächerige Kapſel; dicker, fernmaffenkojer Samen. — Arten: Chineſiſcher Th (Th. chinensis; Th. com- munis; Cammellia Thea), wild %—30, £ultivirt 4—9 Fuß hoher Strauch; zahlreiche Hefte; Lanzettige, elliptifche, 2-6 Zoll Lange, kurzgeſtielte, glänzende Blätter; 1—2 oder 3 weiße Blüthen in den Blattwinteln; überhängende, bräunlich⸗grüne, etwas chagrinirte Kapjel; rundlicher, — brauner Samen, am Nabel gelb, glänzend und hart. Die Kultur erzeugte ſtehende Abarten, z. B. Thea viridis, verſchiedene gebogene Aeſte und Blätter 3 Mal jo lang als breit; größte Blüthen; Th. Bohea; Th. cantoniensis, unebene Blätter, 2 Mal fo lang al breit, aufwärts gebogene DBlattitiele. Th. strieta, gerade Aefte, Blätter noch kürzer und flach; gerade Blattjtiele. Iſt in China nnd Japan einheimifch, wird dort jeit undenklichen Zeiten fultivirt, nun auch in andere heiße Länder verpflauzt; blüht vom Sept. bis Nov. Die Blätter werden als Thee benützt, jud als hinefifher Thee (Herba Thea) jeit ver Mitte des 17ten Jahrhundert? in Europa Thimotheusgras — Zollfiriche. 583 bekannt; wird bei uns in Maſſe aus China eingeführt, jedoch häufig durch Schlehen- und Eſchen⸗ auch Erobeerblätter verfälſcht und mit Berlinerblau gefärbt. Die Blätter werden in China 4 Mal gefammelt, und zwar zuerſt am Ende Februars (befte Sorte), dann Ende Aprils, im Sumi und im Aug. oder Sept. Echlechteſte Sorte); hin und wieder werben fie auch blos im Frühjahr und Herbft gefammelt. Die Blät- ter werden ohne weiteres, oder nachdem fie zus vor etwas in kochendes Waffer gehalten wur— den, auf heißen eifernen Blechen getrodnet, noch warm oder hei mit den Händen gerollt, wor: auf man ihnen, da ſie geruchlos find, ihren Wohlgeruch durch die Blätter der Theerofe, oder durd) die von Camellia Sasangua, oder Olea fragrans ete., verleiht. Die verjchtedenen durd) Kultur, Bauart, Sammelzeit 2e., entſtandenen Theeforten laſſen fi in 2 Hauptjorten bringen, nämlich: 1. grüner Thee, graulichgrün, jchärfer und gemwürzbafter; hieher gehören: Kaiſer— Theeſſt rauch. oder Blumenthee, Hayſan- oder Hy— ſtonthee, Schulangthee, Perlenthee, Schießpulverthee und der weit ge— ringere Singlo- oder Tonkaythee; 2. ſchwarzer Thee, der durch das Eintauchen in kochendes Waſſer bräunfich ſieht, der Länge nach gerollt ift, milder ſchmeckt und folgende Sorien umfaßt: Souchongthee, oder Karavanenthee oder ruſſiſcher Thee, Pekothee, Thee-Bou oder Bohnathee und Congothee. Die Blätter enthalten hauptjächlich eifenbläuenden Gerbitoff, Gummi, Kleber, flüchtige Theile, kryſtalliſirendes Alkaloid, (Theein, dem Eoffein ähnlich), und wirken erregend und belebend. Ein zu ſtarker Blätteraufguß macht Beklemmungen, Angſt, Herzklopfen, Betäubung, ja ſelbſt Ohmmachten. Der fortaefette Gebrauch des Thees steigert die Empfindlichkeit der Ner— ven jehr, erjchlafft die Verdauungsorgane und erzeugt Madorrhien, Racherien ꝛc. Bei Erkältungen, Krämpfen ıc. wirft er al3 reigendes und diaphoretiſches Mittel. Mäßig gemoffen befommt er vielſitzenden oder phlegmatifchen Perſonen recht gut, indem er das ganze Syſtem zwedmäßig veizt, noch ftärfer, aber auf Ähnliche Weile wirkt, wie der Kaffee. Die befannteften Surrogate find: junge Erobeerblätter, wilde Rofenblätter, Weißdorn⸗ und Brombeerftrauchblätter zc. Am beiten hiezu geeignet wären S a da die Wirkungen derfelben fo ziemlich übereinftimmend mit dem ce find. Thimothensgras, ſ. v. a. Lieſchgras. Thymian, |. v. a. Quendel. Tikhur, Arrow-root; ein ſehr feines Stärkemehl, welches aus den fleiſchigen Knol⸗ Fifor, $ ler der Weißwurzel und ver ſchmalblätterigen Curcume bereitet wird; dient wie Pfeilwurzmehl. Tobertich, . v. a. Lolch. Tococa guianensis, eine Osbeckienart, deren Früchte einen ſchwarzen Saft enthalten, welchen man wie Dinte benützt. W'oddalia aculenta, eine Art der Lederblume; Wurzel, Rinde, Blätter und Früchte riechen und ſchmecken friſch ftechend gewürzhaft und. bitter; Wurzel und Rinde werden bei Magenſchwäche und Wechjelfieber, die Blätter bei Koliken, zu Bädern und Fähungen, und die pfefferartigen Früchte als Würze an Speijen be: nüst. Wächst in Oftindien und auf den Infeln des indiſchen Meeres. Todtenblüme, |. v. a. Ringelblume. Tollapfel, 5. v. a. Eiernachtſchatten. OFEN, .». a. Taumel-Lold;f. u. old. ollfirfche (Atropa), Gattung der Familie Nachtſchatten gewächſe; ätheiliger Kelch; I—10jpaltige,, Furzröhrige, glockige Blumenkrone mit gefaltetem Saum; 5 Staub: N) Äh I: 7 — = Vi '; I FW NE N NN z Sr N Fr N NN 29 B 26 498 Do - , Tollkirſche. efäße; fadenförmige Staubfäden; Griffel mit kopfig— — Krk, Sölherige vielfamige Beere. — Arten: Gemeine T. (A. Belladonna), gefährliche Giftpflanze, welche bei uns in Wäldern ımd nievern ges birgigen Gegenden wächst, fajerige, am ftärkjten Theile daumensdicke, ausdauernde, innen weiße, mehlige, außen bräunliche Wurzel hat; 4—6 Fuß hoher, hohler, ſaftiger, unten röthlichbrauner, oben hellgrüner Stengel, der im Herbſt abſtirbt, im Frühjahr aber wieder ausjchlägt. In der Stengelmitte erjcheinen Eleine Nebenzweige mit läng— Yich-eirunden, fpißigen, oben dunfels, unten blaßgrünen, weichen, ftarkgeaderten, nach der Seite etwas gebogenen, nahezu ftiellofen Blättern, 2—6 Zoll lang, 2 30H breit; fie haben jammt der ganzen Pflanze ein trauriges An— jehen. Im Juli und Auguſt erſcheinen winfelftändig auf langen Stielen glockenförmige Blumen von der Größe der Tabacksblüthen, Shmusigroth, in's Violette pielend, innen gelblich; fie hinterlaſſen grüne, veif glänzend ſchwarze Beeren in der Größe der Kirfchen; jie find voll purpurrothen Safts, herabhängend, und am Stiel von 5ipigigen, grünen Kelchhlättern umgeben, wodurch ſie fich Augerlich von den Kirſchen unterjcheiden; innen enthalten jie ſtatt des Steind viel bräunliche Samenfürner. Sie jchmecen edelhaft ſüß, erregen in fürzefter Zeit die jchrecflichiten Wirkungen der gefährlichen Gifte, als: Entzündung im Schlund und Magen, Krämpfe, Zuckungen, Gichter, Erbrechen, Anjchwellen des Unter: Yeib3, jchweren Athen, Wahnfinn und zulest den Tod. Nur die fchleunigften Gegen: mittel fönnen noch retten, und bis der Arzt herbeifommt, mag ein Brechmittel, etwa alle halbe Stunden '/, bi? 1 Glas lauen Kamillenthee3 oder laues Waſſer mit 1 oder 2 Löffel Baumöl oder laue Milch genommen, auch kalte Ueberichläge auf den Kopf mit Tüchern, die in Eſſig und Wafjer eingetaucht werden, Anwendung finden. Wurzel und Blätter (R. et H. Belladonnae s. Solani furiosi s. lethalis), müjjen zum officinellen - Gebrauch in verjchloffenen Gefäffen aufbewahrt werden, und enthalten erjtere (man muß fie im Herbit jammeln und trodnen) ein narkotiiches Alkaloid (Atropin), Aepfel— ſäure, apothaltiichen Ertractivjtoff (Pſeudotoxia), Kleber, Eiweiß, Gummi und viele Salze. — Genau nah Vorſchrift angewandt ift die Tollfirfche ein ſchätzbares Heilmittel, namentlih innerlih ein Schutzmittel gegen Scharlachfieber, welches bei dem Gebraurf nie zum Ausbruch kommt. Sie wirkt heilfam bei Krampf- und Keuch— huſten, Nervenzahbnweh, oder wenn Zahnweh mit Nervenverftimmung, Mutterfrämpfen zufammenhängt, bei Gebärmutterfrämpfen vor und während der weiblihen Periode, wo fih ein heftiges Drängen zeigt mit Kreuzihmerzen, Edel, Erbrechen, Angſt, Bruftbefllemmungen. Bringt radicale Hülfe im Magenframpf, der von Shwäde und Ver— ftimmung der Nerven herrührt; iſt gut bei gichtiſchen Beſchwerden, na— mentlich wenn ſich ſchon Gichtknoten gebildet haben; bei dev Geſichtsroſe, fErophuldjen Augenentzündungen mit Lihtfcheue, Brennen und Zu— Ihmwüren der Augen; ausgezezeichnet ift fie in ver Hundswuth, che die Wuth ausbricht, bei Epilepfie, Veitstanz ꝛc. — Aeußerlich Leiftet fie die herrlichjten Dienjte bei erfrorenen Gliedern, die man damit wajcht oder mit Umfchlägen bedeckt; in Gebärmutter- und Magenfkrämpfen, langwierigen und hartnäfigen Drüfenanfhwellungen, Leberverhärtungen, Gelenfwafjerjucht helfen Einreibungen damit nicht felten vadical. Man reibt die leidenden Theile mit der Tinftur 2—3 Mal täglich ein, oder macht Bähungen vom Kraut, oder Umjchläge, oder mijcht 45—30 Tropfen der Tinctur mit 3—4 Loth Schweinefett, und veibt damit täglich mehr: mals ein. Jrmerlich wendet man die Tinktur an, zu deren Bereifung man die Pflanze vor der Blüthezeit fammelt, ven Saft auspreßt, mit gleichen Iheilen rectificir— ten Weingeiſts mijcht, nach einigen Tagen das Helle abgießt und dieſe Tinktur gut auf— bewahrt. Hievon gibt man tügfich 2—4—6 Tropfen unter Waffer. AS Schutzmittel gegen Scharlachfieber mifcht man 10 Tropfen der Tinktur mit 4 Quent Wafjer, und Tollforn — Torwentill. 585 aibt davon Morgens und Abends je 2—6 Tropfen. Bei der Gefichtörofe miſche 12 Tropfen Tinktur mit 3 Loth Waffer, und nehmen alle Stunden 5—10 Tropfen, bi3 Beſſerung erfolgt. In Krampf und Keuchhuften gibt man in der freien Zeit alle 2 Stunden einen Theclöffel von einer Miſchung von 6 Tropfen Tinktur mit wenig Waſſer; in der Hundswuth gibt man täglich AMal 4—8 Tropfen unter etwas Waſſer. Bei den andern Keiden reichen täglich 3 Gaben von je2 Tropfen unter etwas Wafjer aus. Tollkorn, Tolltrespe, f.v. a Taumellolch; ſ. u. Lolch. ' —— (Balsamum de Tolu s. tolutonum), ſ. u. Balſamholz, tolu— aniſches. Tongobohnen, ſ. v. a. Tonkabohnen. Sonfabannı (Dipterix), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; 3—5 Ipaltiger Kelch, die zwei obern Zipfel größer und flügelförmig; bleibende Röhre; Hblät- terige jchmetterlingsförmige Blume; 8—10 Abrüderige Staubgefäße; eirunde, dicke, 1ſamige, Achalftücige Hülfe mit hängendem Samen. — Arten: WVWohlriehender T. (D. odorata, Commarouna od.), 5O—YO Fuß hoher Baum mit glatter, weißgrauer Rinde, wechjelitändigen, paariggefiederten, großen Blättern; Sipaltiger, röthlicher Kelch, purpurviolette Blumen; ovale, fleischfaferige gelbliche Hülfe, 1 Zoll langer, röthlich- oder ſchwärzlichbrauner Eamen. Blüht in Guiana im Jan. umd Febr. Die angenehm gewürzhaft riechenden Samen enthalten einen eigenthümlichen Stoff (Tonfatampher), der nadelförmige Kryſtalle bildet, viel fettes Del, und find als Tonkabohnen (8. s. Faba Tonca s de Tongo), von denen man die eng liſchen und die holländi— Ihen Tonfabohnen von einander unterscheidet; jie dienen vorzüglich nur als reiz— ende3 und ſchweißtreibendes Mittel, und um dem Schnupftabad einen guten Geruch zu geben. — Zum Betelkauen vient in Cochinchina die etwas fleifchige und adjtringivende Wurzel von Derris pinnata. Tonfabohnen, |. u. Tonfabaum. Topfbaum, gemeiner (Lecythis Ollaria), eine Abthellung der Gattung Kramerte; in Südamerika dient die Fruchtichale der kindskopfgroßen, bedeckelten Kapſeln zu Trint- und andern Gefchirren; das Stammholz ift jehr hart umd dauerhaft; der Baſt gibt Kleiverzeuge und Taue; die pflaumengrogen, Öligen Samen werden roh und zubereitet gegefien, und zu erweichenden und einhüllenden Arzneien benützt. — L. minor hat gleich falls fchmacfhaften Samen, deſſen roher Genug aber narfotiiche Zufälle, Schwindel, Bangigfeit, Edel 2c. erregt. — L. grandiflora, die jchleimigen Blüthen dienen in Guiana gegen Augenentzündungenz wird ſonſt wie der gemeine T. benützt. — L. Zabucajo , der Same ſoll beſſer als Mandeln fein, wogegen der von L. Idatimon, L. amara und L. parviflora bitter ift, aber von Affen gern gefreffen wird. — Berthol- letia excelsa ift ein jehr großer Baum in Südamerika, heißt dort Tuvia, hat Fededte Kapfeln mit 16—20 großen, beinharten, Zecigen , öligen, ſehr guten Samenkörnern, die als brafilianiihe Nüffe, — Hafelnüffe befannt find und Häufig nad) Europa fommen.' Torenie, aliatifche (Torenia asiatica), kriechende Pflanze, deren Blätterjaft in Dftindien und China gegen Gonorrhde und Hautkrankheiten dient. — Kleinſte T. (T. minuta), der Saft erregt Erbrechen und Abweichen. Waͤchst in Dftindien und auf den indischen Inſeln ’ Torfmoog (Sphagnum palustre), eine Moosart mit herabgebogenen Zweigen, bleich und wolligz wächst in Waldſümpfen; gut zu Zunder, zum Polſtern 2c. - Tormentil, Blutwurz, Nuhr-, Meer-, Nabelwurz, Heil-, Rothwurz, eother Gängel, j.v.a. Tormentillfingerfraut; f. u. Tormentill. Die frifche Wurzel enthält einen rothen Saft; eine Abkochung ift hellbraun, etwas bitterlich, jehr zufammenziehend, darauf ſüßlich, der. Geruch aromatifch. T. dient innerlich bei langwierigen, auf Schwäche beruhenden Diarrhöen und Ruhren, wenn ſich keine Entzündung mehr zeigt, bei Blutungen, die von Schwäche herrühren. Man gibt entweder einen Abſud, 4 Qnent auf 1 Taſſe Thee, den Tag über Köffelweis zu nehmen, oder man macht einen Anjab von 4 Quent Pulver mit 3/, Schoppen vothen Weins, wovon man nad einigen Tagen alle 2—3 Stunden 1 Löf— jel voll nimmt. Man fol die Wurzel ftet3 frifch amvenden. — Iſt gut als Mund- unv®urgelwaffer bei ſchwammigem, leicht blutendem, ſkorbutiſchem — 586 Tourneſol — Traubenfarru— *4 Zahnfleiſch, Speichelfluß, ſch her Halsgejhwüre verlängertem Zäpfchen, gefhwollenen Mandeln x. Bei Maftdarmvorfällem find theils Einſpritzungen, theils Umſchläge gut. — Träge, ſchwerheilende Geſchwüre werden reiner und thätiger, wenn man Pulver aufſtreut oder vom Abſud Unfchläge macht. — Bei bösartigen Fingergeſchwü— ren, nauentlih den Wurnt, find die Umschläge vorzüglich. — Langmwierige Tripper warden durh Cinfprißungen ohne Nachtheil gehoben. Mean rechnet 2-3 Quent Wurzel abgefocht auf mehrere Taffen zu Einſpritzungen, Umjchlägen, Mund: und Gurgelwaffer ; [eßterem fett man noch etwas Honig und Ejjig bei. Tourneſol, ſ. v. a. Lakmus; ſ. u. Lakmusflechte und Latmusfraut. Traganth (Astragalus), Gattung der Familie Schmetter: lingsblümler; dzähniger Kelch; Jchmetterlingsfürni;e Blume; 10 Abrüderige Staubgefäße; fadenförmige Staubfäden; Zfächerige, 9 aufgetriebene Hülſe. — Arten: Aechter T. (A. verus, A. Tormentill. gummifer, A. hispidulus), 2-3 Fuß ho’ er, äſtiger Strauch; gefiederte, 8—10Opaarige Blätter; 2—8 gelbe, Blattwinfeljtändige Schmetterlingsblumen. Wächst in Kleinafien, Armenien, Berjien. Schwitt eine fchleimige, Hart werdende Subſtanz aus, welche als Traganthbgummi (Gummi Tragacanthae) jeit alter Zeit officinell ift. Er enthält Balforin, Acacin, Stärkmehl, 188 Äh in Waſſer nicht ganz auf, und ift oft mit Rus tica- Gummi verfälicht. Im Handel unterjcheidet man 2 Sorten: 1. Morea-T., wurm und bandfürmig, weiße, gelbliche, gelblichbraune, zähe, glanze, geruch- und ge: ſchmackloſe Stücke; die ausgefuchten weißen Stücke heißen Vermicelle. 2. Smyrıa: T., große, flache, dünne, weige Stüde. Er hat die Heilfräfte des arabijden Gummi’, iftaber noch nährender, einhüllender, und wird. dejhalb vorzüglich bei abzehrender Ruhr und Darmſchwindſucht angewendet; man rechnet Zj zu 7. j Waffer als Schleim. In Pulver gibtman Hj— 53. Aeußerlich wird es in Klyftiven bei £olliquativen Durchfällen und in der Ruhr angewendet — Gummigebender T. (A. gummifer), gleicht dev vorigen Art ziemlich, Liefert Traganthgummi von weißer oder gelber Farbe; ebenjo der libanotijdhe T. (A. li- banotica), welcher am Libanon ꝛc. Mesanna, Gomme Sarquis heißt. — Cretiſcher T. (A. creticus), wähst auf dem Ida in Greta — Granniger T. (A. aristatus), wächst im ſüdlichen Europa und liefert den griechiſchen T. — Stengellojer T. (A. exscapus), vielfüpfine, fingersdicke Wurzel; wurzelftändige, unpaarig gefieberte Blätter; —3 Zoll Lange, jehlaffe Trauben; blaßgelbe, Fable Blumen; faft Zjeitige, zot— tige Hülſen. Wächst im mittlern und füdlichen Deutjchland und Europa auf jonnigen Triften und Anhöhen; blüht im Mat und Junt und dauert aus, Die reizend, diu- retiſch, dia phöretiſch aufdie Abfonderungsorgane wirfende Wurzel (R. Astragali exscapi) ijt bejonder3 gut bei Syphilis. — Schlauchartiger T. (A. utriger), die Koſacken benützen ihn mit Erfolg gegen die Druſe der Pferde — Süßholzblätteriger ©. (A glycyphyllos), lange Wurzel, Tiegender, röhriger, 2—4 Fuß langer Stengel; paarig gefieverte Blätter ; Ährenförmige Trauben; weißgelbe Blumen; jchwach Sfeitige, Fahle Hülfen. Wächst in Europa und Nordaſien in Wäldern und auf Bergwieſen; ausdauernd; blüht im Inni und Juli. Blätter und Samen (H. et S. Glycyrrhizae sylvestris) dienen gegen Harnverhaltungen. — Spani- ſcher T. (A. baeticus), |. v. a. Stragelfaffee. Tranbe, j. v. a. Nebe oder Weinbeere. Traubenfarrn (Osmunda), Gattung der Familie Traubenfarrn ; geftielte, Eugelige, ungeschleierte Keimkapfel, die am Nande eines verfümmerten Fruchtwebeld ſchalſtůckig aufſpringt, welcher dadurch rispenartig wird. — Arten: Königs-T. (O. regalis), ichuppige, etwas knollige Wurzel, ſtockig mit vielen Faſern; 2—4 Fuß hoher, doppelt gefiederter Wedel mit 6—8 Zoll langer Fruchtrispe und rothgelben, ſehr gehäuften Keim— kapſeln. Wächst in Europa auf Sumpf und Torfboden. Blüht vom Juni bis Aug. Die Fruchtwedel (Juli Osmundae) und das Wurzelſtockmark (Medulla radicis Os- mundae) dienen bei Sfropheln und Rhachitis, Leberfrantheiten, Koliken Tranbenhafee _ Treſpe. 587° % — man nur noch den Wurzelſtock als Königsfarrnwurzel (R. Os- mundav regalis) an. ” Draubenhafer, j. v. a. weißer türkifcher Hafer mit Grannen. Traubenkirſchbaum (Padus), eigene Kivfchenart mit kahlen Früchten ohne Reif, trau: bige Blüthen, welche erſt nach den Blättern erſcheinen. — Weichſel-T. (Prunus Pa- dus, Cerasus Padus), Vogelkirſche, Stinkhundsbeerbaum, Elfenbeer», Herenbaum,baumartiger Strauch, wird in günftigen Lagen und an Bächen 40—50 Fuß hoch, Hat eine graue, riſſige Rinde, gramwarzige, braune Zweige, lönglichrunde, gezähnte Blätter, die zerrichen ſtinken und von allem Vieh verichmäht werden. Die pe = Blüthen ericheinen im Mat in traubenförmigen Büfcheln, und hinterlafien Meine, erbiengroße Früchte (Hundsbeeren), die zuerit grün, dann roth und reif Schwarz find, eckelhaft ſchmecken und zuweilen geneifen werden. In Schottland macht man daraus ein weinartiges Getränk: «Die getrocfneten und zerjtoßenen Kerne laffen ſich zu Mandel— mild), gebrannt zu Kaffee gebrauchen, und gleichen geſchält bittern Mandeln. Sie geben ein Del. Mit dem Safte kann man grün, und nad) Zuſätzen braunroth färben. Das Holz ift weiß, glatt biegfam, und fommt als Lucienholz zu feinen Arbeiten, Peitfchen- ſtöcken ꝛc. in Handel. Sie findet fich in ganz Europa in feuchten, fowie in magerem Boden, empfiehlt fich durch ihre Blüthen zu Heden in Luftgärten und Sümpfen, fann durch Beeren leicht fortgepflangt werben, und kann man Kirichen und andere edle Obſt— jorten darauf pfropfen. Die Blätter geben einen beruhigenden Thee bei Lungen— ſchwindſuchten und andern Bruftfranfheiten. — Die Traubenkirſchen— vinde, Bogelfirfhbaumrinde (Certex Pruni Pudi), enthält ein blaufäurehal- tende3, ätherisches Del, und der Aufguß, ſowie das deſtillirte Waffer diefer Ninde können dad Kirfchlorbeer- und das bittere Mandelwaſſer in den meilten Fällen er— jegen. Man gibt das Waſſer zu 38—jB täglich einige Mal. Den Aufguß zu Zvj bereitet man aus Z38—j der Ninde, oper bei Gicht, wo er jehr günjtig wirken foll, nimmt mar 3j zu @ 11% Waffer, und läßt ſolches warm trinken, worauf gerne ftarfer Schweiß erfolgt, welchem im Bett abgewartet werben muß; iſt auch al3 harntreiben— des Mittel und gegen intermittirende Fieber, verjhiedene Haut- ausjchläge ꝛc. empfehlenswerth. Die alte Rinde ift unwirkſam. Weichjel-T. (P, Mahaleb, Cerasus Mah.), 3—6 Fuß hoher Strauch, welcher durch Kultur baumartig wird; raubraune, glatte, wie bittere Mandeln riechende Rinde; rundliche, gejägte, unten etwas —*2*— Blätter, 5--10blüthige Trauben; weiße, ovale Blumenblätter; erbſengroße, Ihwarze Früchte, die jehr bitter find, im Samen viel Blaufäure enthalten, friiher als Morgalpfamen oder Mogaleb (Fructus Mahaleb) gegen Steinbefhwervden gebraucht wurden. Das röthliche, wohlriechende Holz wird vorzüglich zu Tabacksröhren (Weichſelröhren) benüst, und fand früher als Yucien- oder Gregorius— holz (Lig. sanctae Luciae s. seti. Gregorii) gegen Hundswuth 2c. Anwendung. P. virginiana, die Rinde wird wie beim Weichjeltraubenfirihbaum oder die Kirichlorbeerblätter gebraucht. — Kirihlorbeer-T, |. Kirichlorbeerbaum. Traubenkraut, ſ. v. a. wohlriehendes Heinrih3fraut (f. d.); e3 ift gut bei rheumatifhen und catarrhaliihen Keiden, Bruitfrämpfen, namentlich Lähmungen, wie auh Schlaganfällen u. dgl. Man zibt Ten Thee, 1 Quent auf 4 Taſſe, ftündlich 1 Löffel voll. Traubenſimſe (Scheuchzeria), Gattung der Familie Simjenlilien; btheilige Geſchlechtshülle; 6 Staubgefähe; Ichlanfe Staubfäden; 3—6 Zeiige Fruchtfnoten; auf: geblaſene, Achalſtückige Kapfel. — Arten: Sumpf=-T. (Sch. palustris), 3—8 Zoll hoher Schaft mit 4—10blüthigen Trauben; fteife, 1 Linie breite Blätter; gelblichgrüne und bräunliche Blüthen ; blüht auf Torfmooren im Juni und Juli; wächst im nörd- lichen Deutſchland. Trauereſche, eine Ejchenart mit hängenden, oft ſenkrecht abgeneigten Aeſten. Trauerweide, ſ. n. Weide. Trespe (Bromus), Gattung der Familie Gräſer. — Arten: Roggen-T. (B. secalinus), 19—85 Fuß hoher Halm, an den Knoten weichhaarig; anliegende, kahle Blattſcheiden; bandförmige, oben am Rande ſcharfe Blätter; 3—6 Zoll lange, nach beit Berblühen überhängende Rispe; große, 5—45blüthige, grasgrüne Spelzenblumen. Es gibt folgende Abarten: Begrannte I. (B. elongatus), etwa 10blüthige, kahle Spel- 588 Trevoa — Trompetenbaum. zenblumen, faſt jo large Grannen als die Blüthen; grannenlofe T.,1 bis 10blüthige Spelzenblumen, wobei die Grannen faft fehlen; gerftenartige T. (B. hordaceus), etwa 10blüthige, Furzweichhaarige Spelzenblumen ; weihhaarige T. (B. badensis), 10blüthige, ſammtartige Spelgenblumen; vielblüthige T. (B. multiflorus; B. ve- lutinus), viel größere, etwa 15blüthige Spelgenblumen, weich = oder furzhaarig. Sit unter der Saat überall ein Täftiges Unkraut, wird jung vom Vieh gern gefreffen, blüht im Juni und Juli, und ift einjährig. Läßt fi) namentlich in Lehmboden jchwer aus: rotten, treibt oft die Saat ab, und ericheint dann in folcher Menge, daß der Aberglaube behauptet, der Roggen verwandle fich in die Trespe. Iſt ein Acker davon jehr einge— nommen, jo muß man ihn mehrere Jahre nacheinander mit Zutterfräutern bepflanzen, damit die Trespe vor der Körnerreife abgehauen wird. Trespe unter Mehl mat na Brod Ihwarz, Schwer und ſchiffig, namentlich wenn man den Brodteig nicht länger als jonft fänern läßt. Siehe auch Kol, Duede ac. Trevova trinervwia; Colletia Trebu, eine Sedelblumenart ; wächst in Chili; wird dort zur Heilung von Wunden und ein Nindenaufguß beiinnern Abſceſſen angewendet. Trichterwinde (Ipomoea), Gattung der Familie Weidengewächfez gleicht in allen Theilen der Gattung Winde, nur ift die Narbe fugelig fopfig und etwas 2lappig. Arten: Turpith-W. (T. turpethum ; Convolvulus turp.), holzige, äſtige, röthliche, 5—6 Fuß lange Wurzel; flaumiger, äutiger, Afantiger Stengel; herzförmige, ſtachel— ſpitzige, flaumhaarige Blätter; feidenhaariger Kelch mit 2 großen Zipfeln; weißer Held. Blüht in Oftindien und Auftralien im Mat und Juni. Die Wurzelrinde erſetzt Jalape volitändig, und fam früher die Turpithb- Wurzel (R. Turpethi) in fingerälangen, oft Zoll dicken, ſchmutzig-bräunlichen Stücden auch zu uns; fie enthält ein purgivendes Hartharz, ein Weichharz, ätheriges Del, gelben Grtractivftoff, Stärfmehl, Eiweiß und einige Salze. — Geigenfürmige T. (I. pandurata; Conv. pand.), bat diejelben Wirkungen, ift in etwas größern Gaben als Falape zu nehmen, und kommt in Amerifa in Gärten auch mit gefüllten Blumen vor. — Meeritrands-T. (I. maritima; Couv. mart., Conv. brasiliensis; C. Pes-caprae), umberfriechende, kahle Pflanze mit runde lichen, ausgerandeten oder Alappigen, vdieflihen Blättern, großer, vivlettröthlicher, am Grunde purpurrother Blume Blüht an den Meeresufern der heigen Länder ftets, dauert aus, und enthält in allen Theilen einen ftarfpurgirenden Milchjait, ver nament- lich in Wafferfuhten als Purgirmittel gut if. Die Blätter legt man ganz —— auf Geſchwüre, entzündliche Geſchwülſte, Hämor— rhoiden x. Trientala, ſ. dv. a. Siebenſtrahl. Trillgras, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ.v. a.gemeines Zittergras. Trinkelbeere, ſ. v. a. Rauſchbeere. Tripmadam, große oder gelbe (Sedam reflexum), wächst an Felſen, auf Hügeln und Mauern, wird in Gärten Eultivirt, und ift mit S. palustre al3 Herbae Sedi ma- joris Jutei ein kühlendes, antifforbutifhed Mittel; kommt in einigen Ges genden an Suppe, Salat. — Weihe T. (S album), wächst an denſelben Stellen, wird als H. Sedi majoris albi al3 kühlendes, antifforbutifches Mittel, ſowie bei fauligen, Frebsartigen Geſchwüren gebraucht. — Siehe Fetthenne. a Trolfblume (Trollius), Gattung der Familie Nanunfelgewächje; 5—15 oder 20 abfällige Melchblätter, 520 Kleine, faft ftaubfadenförmige Blumenblätter mit unbedecter Honiggrube am Grunde; zahlreiche, unterweibige Staubgefäße; vielfamige Balgkapfeln. — Arten: Europäiſche T, Engelblume, Alphahnenfuß (T. europaeus), verdächtige Pflanze, die in Europa, hin und wieder auch in Deutichland auf feuchten, niederigen Miefen wächst; braune, faſerige Wurzel; 11V, Fuß hoher, ſchlanker Stengel mit vielblätteriger, vofenartiggefchlofjener, goldgelber Blume an der Spitze. Die Blätter nleichen denen des Hahnenfußes, find aber breiter und lappig. Das Vieh berührt die Pflanze nicht. Gin Abjud wird gegen Skorbut empfohlen. Wegen der ſchönen Blumen, welche die Bienen fleißig befuchen, wird die Pflanze auch in Gärten gezogen. Die Wurzel kommt manchmal jtatt der Niekwurz vor. 1, Trompetenbaun (Cecropia), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; 2häufig;, die männlihen Blüthen haben eine verkehrt-kegelige, kantige Geſchlechtshülle mit 2 Trompetenblume — Trüffel. 589 \ Löchern an der Spige, woraus die Staubgefäße jeden; die weiblihen Blüthen haben eine glocige, Zzähnige Geſchlechtshülle; 2 unfruchtbare Staubfäden; eirunder, Afächeriger Fruchtknoten; endjtändige, Eopffürmige Narbe; Schließfrucht in fleifchiger Geſchlechts— hülle; milchende Bäume im tropischen Amerika. — Arten: Sıyildförmiger T. (C. peltata), 30—40 Fuß hoher, notig geringeltev Baum, an den Anoten durch häutige, hohle Duerwände abgetheilt; wenig Aeſte; 1—1'% Fuß lange, ſcharfe Blattjtiele, deren ſchildförmige, Hlappige Blätter, über 1Fuß Durchmeſſer haben, oben borftig, unten weiß- filzig find; etwa QO männliche und 4—5 weiblicye Aehren; blüht im heißen Amerika vom Mai bis Sept. und hat rothe Früchte. Die Rinde dient zum Gerben, der Baſt gibt Seile und Stride, daS poröje, leichte Holz, ertzündet ich, wenn man ein hartes Stüd Holz daran reibt; die jäuerlichen ſüßen Früchte jind ſchmackhaft. Der Milchjaft wird an der Luft ſchnell Ichwarz, iſt als ſchleimiges, kühlendes, adftringirendeg Mittel gut bei Diarrhöen, Metrorrhagien, Wunden und Geſchwüren; auch gibt er mit dem des jeerojenblätterigen und pappelartigen Feigenbaumg Fed er- Harz. — Handförmiger T. (C. palmata), der Baum gleicht dem vorigen; die großen, jchiloförmigen Blätter find in 7 oder I handfürmigen Kappen getheilt, oben Fahl, 5 weißfilzig; braunrothe Früchte. Wächst im Südamerika. Wird ganz wie die vorige Art benützt. Trompetenblume (Bignonia), Gattung der Familie Larvenblümler; glockiger, Zzähniger oder ätheiliger, 2—3lappiger Kelch; Sipaltig-2lippiger Saum, 5 Staubgefäke ; 2blätterige Narben; Lederige oder holzige ſchotenförmige, 2fächerige Kapfel; häutig-ge- flügelter Samen. — Arten: Weißholzige T. (B.Leucoxylon), glattrindiger, 30— 40 Fuß hoher, hartholziger Baum mit 5, manchmal 7—Sfingerigen Blättern, großen, blagrojenrothen Blumen, welche vor den Blättern erfcheinen; 5—b Zoll lange Kapſel; blüht in Wejtindien im Juli und Aug. Rinde und junge Triebe jollen ein ficheres Ge- genmittel gegen die giftige, Apfelähnliche Frucht des Mancinellbaums fein, es ift aber diefer Baum ſelbſt nicht frei von giftigen Eigenfchaften, weshalb das Holz von den verderblichen Seewürmern nicht angefrejfen wird. — Kreuztragende T. (B. cru- eigera), ſcharfes Giftgewächs in Nordamerika und Wejtindien. — Langfrüchtige T. (B. aequinoctialis), die Rinde dient in Weftindien gegen Diarrhden, Dysenterien und andere Unterleiböfranfheiten. — Schildblumenartige T. (B. chelonoides), in Dftindien dient die Wurzel gegen Schlangenbifje und Ficher, ein Dlüthenaufguß gegen Fieber. Man legt die Blüthen in Waſſer, welches dadurch wohlriechend wird, und bejprengt damit alle Morgen die indischen Tempel. — Groß: früchtige T. (B indica), die brammrothe, innen gelbliche, bittere Wurzel dient in Dftindien gegen Wafjerfuchten, Außerlich zu einer Salbe bei verſchiedenen Krankheiten, die Rinde ber Beinbrüchen und die Blätter bei Gefhwüren. — Langblätterige T. (B. longifolia), die jtinfenden Blätter dienen zum Schwarz— färben und gegen Geſchwüre; die Wurzelvinde ijt gleichfalls gut gegen Geſchwülſte und Gejhwüre — Färbende T. (B. Chica), durch Maceriven in Wafjer erhält man von den Blättern cinen ziegelvothen Färbeftoff, der im jüdlichen Amerika Chica heißt, dort ſehr geſchätzt ift, und auch als diuretifches Mittel dient — Augen- heilende T. (ophthalmica), dient in Weſtindien gegen die dortigen bösartigen Augenentzündungen — Antiſyphilitiſche T. (B. antisyphilitica), eine Rin— denabfochung innerlich und das Pulver davon äußerlich ift gegen Syphilis. Sm gleicher Weiſe dienen andere Arten diefes Baumes, welche im heigen Amerifa Caroba oder Ca: raiba heißen. — Sumpf-T. (B. uliginosa), gibt Kork. Wächst in Brafilien, Tropfenmanua (Manna in laerymis), |. u. Blumenejche, europäische, Trüffel (Tuber), Gattung der Jamilie Schlau d) ß linge; mehr oder minder fugeliger Umfchlaghülle flociged, außen warzige3, innen fleifchiges Lager mit fugeligen Körnerjchläuchen, die meilt 4 warzige Keim— förner enthalten, welche durch Ausdehnung neue Trüf— feln werden. — Arten: Eßbare T. (T, eibarium; Lycoperdon Tuber), wächst in lockerem, ſandig-thoni— gem Waldboden unter der Erde, wird bis fauftgroß, außen und innen fchwärzlich, riecht ſehr angenehm, 580 Trunkelbeere Alve. ſind ſeit Jahrtauſenden als Leckerbiſſen bekannt, werden von Schweinen und Hunden gewittert und im Winter ausgegraben. Die weißen, nach Knoblauch riechenden ſind die beſten. In Amerika macht man ein Brod daraus. Zum Verſenden wickelt man ſie in mit Wachs getränktes Papier oder legt fie in Baumoöl, wo fie mehrere Monate gut bieiben. Sie werden in vielen Gegenden künſtlich gezogen, ihr zu häufiger Genuß ift - aber ungelund, 7 truukelbeere, . v. a. Moorheidelbeere; weniger gut als die gemeine Heidel— beere; joll in Menge genofjen beraufchen, weshalb fie auch Rauſchbeere heißt. Tſchirimajabaum (Anona Cherimolia), trägt in Columbien und auf Java die beften Früchte; kommt jonjt mit den andern Arten des Flafchenbaums überein. Tuberoſe EN“. tuberosa), wächst in DOftindien und Südamerika wild, hat in. einem 4—6 Fuß hohen Schaft eine 10-2O6lüthige Aehre mit ſchönen weißen, oft auch ſanft gerötheten, jehr angenehm riechenden Blüthen. Die zwiebelartige Wurzel treibt außer dem Schaft noch 2 Fuß lange, dicke, lineale, ſchlaff herabhängente Blätter. Sie iſt eine der ſchönſten Treibhauspflanzen, welche auch gefüllt vortommt, und vom Juli bis Sept. blüht. ö Tuchkarde, T. dv. a. Weberfarde oder Kardendiſtel. Tiipfelfarrn (Polypodium), Gattung der Familie Wedelfarrn; runzliche, ungejchleierte Fruchthäufchen auf der Rückjeite dev MWebel. — Arten: Gemeiner 7, Roß-, Engeljüß:, Baumfarrn, Süßwurz, Torfwurz (P. vulgare), findet ſich häufig in Wäl— dern, Yeldrigen, alten Mauern, Bäumen, befonders an Eichen; balb- gefiederte Wedel; die Befruchtungstheile beftehen in einem runden, über ‚die Mitte des Wedel zerjtreuten Blüthenpunkte. Im Gebraud) ift die Wurzel; fie ift Friechend Lang, gegliedert, gebogen, walzenförmig, mit vielen. bräunlichen, häutigen Schuppen bedeckt und hat jehr feine, Ihwärzliche Faſern; fie wird vor der Blüthe im April und Mai ge: jammelt, jchmect eckelhaft ſüß, jcharf:bitterlich, etwas zufammenzicheno, riecht ſehr ſtark. Alte Wurzeln haben keine Wirkung. Sie dient al? auflöſendes Mittel, in katarrhaliſchem Huſten, und da, wo ein jtarfer Auswurf und Abmagerung mitdem Huften verbunden ift, bei beginnender Lungenſucht gibt man den jchwachen Abſud als auflöfend und ftärfend. Der Thee — 2—4 ment auf mehrere Taffen — ift citronenfarbig und jehr für; weniger ſüß ift der Abſud, der einen bitterlichen, herben Nachgeſchmack hat, Wirkt erdffnend auf den Unterleib, und heißt aud) Be Kropf- oder Korallenwurzel (R. Polypodiü s. R. Filiculae duleis.) Zürfenbund, ſ. v. a. Krulllilie, f. u. Lilie. Türtenbundfürbis, |. v. a. Turbanfürbis. Türfenklee, ſ. v. a. Eſparſette. Türkenforn, TZürkiihforn, ſ. v. a. gemeiner Mais. | . Tüttebeere, in Meclenburg umd andern Gegenden von Deutjchland f. v. a. Preifel: eere. Tuffelu, 1. v. a. Kartoffeln. Tulpe, (Tulipa), Gattung der Familie Kronlilien; zwitterige; bblätterige, blumen— fronartige, honigbehälterloje Geſchlechtshülle; 6 Staubgefaͤße auf dem Fruchtboden; Sfei- tige Fruchtknoten; Slappige Narbe; Sfächerige Kapfelz wagrechter, flacher Samen. — Arten: Garten-T. (T. Gesneriana), eirunde Zwiebel, augen mit kaftanienbrauner Schalhaut; I—1! Fuß hoher, 4blüthiger Schaft mit breitlanzeltigen, ſeegrünen Blättern ; geruchlofe, hochrothe, am Grunde jchwarzgeflectte Blüthe, jet durch Kultur in allen möglichen Farben und Schattirungen fichtbar. Kam 1559 durch K. Gesner aus dem Orient nad Augsburg, wurde bald in ganz Europa, namentlich in Holand, mit Reiben: haft gezogen und findet jih nun in fait allen Gärten. Die jchleimige, eßbare Zwiebel nährt jtark und wirft auf die Serualorgane; frisch macht fie Uebelkeiten; Außer: lich aufgelegt wirft ſie erweichend. Die Blumenliebhaber theilen fie ein: 1. in Ba- guetten, violett und weißgeftreiftz fie gelten für ſehr jchön; 2. in Byblumen, Beiblumen, hochroth und weißgeſtreift; 3. in Biſarden, gelb und mit andern z Tulpenboum — Tutenmalve. N 594 Farben geftreift; 4. in Monftröfe, von allerei Farben und gefranzt. Sie blühen 14 Tage bis 3 Wochen, und wenn man das Wachsthum der Zwiebel nicht hemmen will, darf man feine Blume im beften Flor abbrechen. Wenn im Juli und August Blätter nd Stiele gelblich find, hebt man die Zwiebeln aus, reinigt fie von der jungen Brut, und bewahrt fie an einen luftigen Ort, bis die Zeit des Wiedereinlegens (um Michaelis) da ijt. Läßt man fie zu lange im Boden, jo wird die Blume immer jchlechter. Gedeiht in einem guten, jehr leichten Boden am tejten. Die junge Brut, durch welche die Fortpflanzung gefchieht, treibt im 2. und 3. Jahre Blumen. — Wilde T, Kleine T. (T. silvestris), wächst im jüdlichen Europa, der Schweiz, hin und wieder aud) in Deutjchland und Sibirien in Feldhölzern und Grasgärten, hat eine Kleine, überhängende, wohlricchende gelbe Blume, Tanzettförnige, ſchmale Blätter; pflanzt fich von ſelbſt fort. Die friihe Zwiebel erregt Erbrechen, ift aber ganz unfchädlich, wenn man fie Focht und mit Pfeffer und Del genießt. Zulpenbaum (Liriodendron), Gattung der Familie Nanunfelgewäc je; 3 gefärbte Kelchblätter; 6 Blumenblätter; zahlreiche, unterweibige Staubgefähe; lange, auswärts— jtehende Staubbeutel; dachziegelige Staubwege; viele 1—2jamige Nußhülfen. — Arten: Gemeiner T. (L. Tulipifera), SO—150 Fuß hoher Baum mit 112-5 Fuß diefem Stamm; langgeftielte, an beiden Seiten 2zipfelige Blätter, glänzend und fahl, an ven untern Nerven ſchwachflaumig; gelblichgrüne, am Grunde rothe oder ganz gelbe Blüthen; zZapfenartige, 2—3 Zoll lange Nußhüljen; blüht in Nordamerika von Juni bis Aug. Die ſehr bittere, ftechend gewürzhafte Rinde enthält bitten Extractivſtoff, einen Ervftal- liniſch-⸗harzigen, jublimirbaren, bitten Stoff (Yiriodendrin), ftimmt als Heilmittel ziemlich mit der Cascarille überein, und vertritt in vielen Fällen Chinarinde voll- ſtändig. Das Holz iſt jehr gejchäßt. Iſt auch in Europa und Deutfchland in Anlagen und Allcen zu jehen. — Mit ven frijchen Zweigen und Blättern kann man Wolle gelb, mit einem Ziſen von Potaſche dunkelbraunroth, und von Eifenvitriol ſchwarz— grün färben. Tupa (Tupa), Gattung der Familie Glockengewächſe; 5ipaltiger Kelch; hell- fugelige oder fugelige Nöhre, bleibende, Klippige Blumenfrone; 5 verwachjene Staubge> fäße; unterjtändige, fachzerreigende Kapfel. — Arten: Kantige T. (T. Feuillei; Lobelia Tupa; Rapuntium Tupa), filziger, ajtlojfer, kantiger Stengel; herablaufende, Ipige, ſternhaarige, Fleingezähnte Blätter, vielblüthige Traube; flaumige, orangerothe, Blumenkronez ausdauernd; wächst in Chile. Der fcharfe Milchjaft ſoll jo giftig fein, dag ſchon die Ausdünjtung jchade, der Geruch der Blumen Brechen errege und ver in die Augen gefommene Saft blind mache. — Tupa stricta und T. cirsiifolia, auf den Antillen, jollen fie gleich giftige Eigenschaften haben. Turmerik (Radix Curcumae rotundae), der Wurzelftoc von dev geigenförmigen Kämpferie; jowie die rothfärbende Wurzel des kanadiſchen Blutkrautes, Turneſol, }. v. a. Croton. ( Turnips, ſ. v. a. Reps. Turpankürbis, eine Kürbisart, welche ganz die Form eines Turbans hat. Turpith, Faljcher, die Wurzel der in Südeuropa und Afrika einheimifchen, gar: ganiſchen Pugirdolde, welche jehr ſcharf ift, heftig purgirt, faft Äßend giftig wirft, äußerlich bei Hautkrankheiten und zur Zertheilung von Ge: ſchwülſten dient und mit der Ächten Turpithwurzel Aechnlichkeit hat. Turpithwurzel, die milchente Wurzel der zottigen Purgirdolde (Thap-ia vil- losa), jchmeckt bitter und eefelhaft, wird wie die ächte Turpithwurzel und gegen Slechıen x. gebraucht. — Stinfende PBurgirdolde (Th. foetida), wächst im füblichen Deutjchland, und wirkt heftig purgivend; ebenſo die Schmalblätterige P. (Th. as- elepium, welche aud) gegen Ausichlägeund in Einveibungen gegen Rheumatismen dient, Zurpitywurzel, ächte (Radix Turpethi), ſ. u. Trich terwinde. Zutenmalve (Malvaviscus), Gattung der Familie Malvengewächje; Öfpaltiger, walziger Kelch; 5 ineinandergerollte, aufrechte Blumenblätter, am Grunde geöhrt; viele Abrüderige Staubgefäße; Afpaltiger Griffel; Öbeerenartige, Iamige Theilfrüchte. — Arten: Sammtartige X. (M. mollis; Achania mollis), Straud) oder Bäumchen mit filzigzottigen Neftchen; herzfürmige, Slappige, jammtartig filzige Blätter; ſcharlach— 592 Twalch — Banguerie. rother, 1—1"/, Zoll lange Blumen, die immer blühen; gelbrothe Theilfrüchte; wächst in Weftindien. Dient dorf ganz wie bei und der Eibiſch. — Ebenſo braucht man dort M. arboreus. — In China braucht man eine Abfochung von Christaria botanicae folia gegen entzündliche Fieber. — In Weltindien benützt man Sida pyramidalis, wie bei und die Malven, und S. althaeifolia, wie Eibiſch; ebenſo S. rhomboidea in Dftindten und Bengalen. — Eine Art chinefichen Thee erhält man von den Blättern der S. canariensis; canarijche Injeln. 8. alnifolia, S. carpinifolia, S. jamaicensis, S. crispa (= Bastardia crispa), werden in gleicher Weife angewendet. Twald, |. v. a. Taumellolch; ſ. u. Lolch. Twiefel, in mehreren Gegenden Deutfchlands |. v. a. Traubenkirſche. * Tylophora punctata, getüpfelte Tylophore, hat bitterliche, ſtark, nicht angenehm riechende Blätter, welche auf veralteten Geſchwüren gute Dienſte leiſten. Die A N it ein ausgezeichnetes Mittel gegen Brennfieber; wächst auf Dealabar. u. Ulmbaum, Ulme,f.v. a. Rüſter (ſ. d.) Ulmenbaum, ſ. dv. a. Ulme oder Ahorn (in Sadjen). Ulmenrinde (Cortex Ulmi interior), jie wirkt wie die Eichenrinde, nur dabei noch ſchweißtreibend, und enthält außer Gerbitoff viel Schleim und bittern Ertractivftoff. Eine Abkochung dient als Waſch- und Verbandmittel bei ſchlaffen Gefhwüren, hro- niſchen Hautausſchlägen, Flechten ac Iſt mit Borar und Sublimat noch wirfjamer. Ulve (Ulva), Gattung der Familie Schlauchalgen; zuerft jchlauchartig vöhrigez, dann flaches, häufiges Yager mit meift zu 4 eingejenkten Keimfnogpen. — Arten: Salat=U. (U. Lactuca), dichte, oft einige Fuß lange Haut, durchjcheinend und grün; — Keimknospen; wächst an Steinen im adriatiſchen, Nord- und baltiſchen Meere; eßbar. Urle, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ. v. a. klebrige Erle. Urle, in mehreren Gegenden von Deutjchland ſ. v. a. [pigblätteriger Ahorn. V. Vallisnerie (Vallisneria), Gattung der Familie Nixenkräuter; häufig, die männliche Pflanze hat eine dichte Aehre in Sfpaltiger Blüthenfcheide; Itheilige Ge- ſchlechtshülle; 3 Staubgefäße; bei der weiblichen Pflanze find die Blüthen einzeln, die Blattſcheide ift cylindriſch und umhült den Fruchtknoten; StheiligerSaum; 3 jehr Feine Nebenfäden; unterftändiger Fruchtinoten; Stronenblattartige, große, figende Narben ; vielfamige, gefrönte Balgkapſeln. — Arten: Schraubenjtielige ®. (V! spiralis), jehr kleines Waſſerpfläuzchen mit ſchmalen, grasartigen Blättern; die männliche Aehre ſteht unter Wafjer, die weiblichen Blüthen auf ſchraubenförmigen, ſich aufrollenden Stie— len an der Wafjeroberfläche, die männlichen Blüthen trennen ſich von ihrem Schafte, ſchwimmen auf die Oberfläche empor, und wenn fie die weiblichen Blüthen beftäubt Haben, jo ziehen fie ji durch Zuſammenrollen ihrer Stiele wieder unter dag Waſſer zurüd., Wächst in Italien und Südfrankreich. Bandellie, ausgebreitete, (Vandellia diffusa), geruchlog und bitter, Fräftig eröffnend, purgirend, brechenerregend, befördert die Menftrua- tion; wächst in MWeftindien und Brafilien. Vanguerie (Vangueria), Gattung der Familie Krappgewäch ſe; zwitteriger, über: weibiger Kelch mit Szähnigem Saum; Dipaltige Blumenkrone; 5 Staubgefäße, ſehr kurze Staubfäden; unterjtändiger, Hfächeriger Fruchtknoten; fadenförmiger Griffel; mützchen— jürmige oder 5feitige Narbe; jaftige, Öfteinfernige Steinfrucht; beinharte, Ifamige, Stein- ferne. — Arten: Eßbare V. (V. edulis; Vavanga chinensis), feiner Baum, mit eirunden, gegenftändigen, gejtielten Blättern, blattwinfelftändigen, grünlichweißen Brü- then; Eugelige, 11/5 ZoU die Zrüchte; vothbrauner Samen mit weißer Kernmaſſe; wächst Vanille — Vaterie. 599 in Madagaskar; die Früchte find ein wohlſchmeckendes Obſt, weshalb der Baum in heißen Ländern Fultivirt wird. Baniffe (Vanilla), Gattung der Familie Stendelgewächſe; jigende Blüthen; Honiglippe an der Geſchlechtsſäule; endftändige, dedelartigabipringende Staubbeutel, fornige Staubmafjen; fleifchige, Schotenförmige Kapfel; Eugeliger Samen in einem Mark. — Arten: Gewürzhafte ®. (V. aromatica; Epidendrum Vanilla), 1820 Fuß hohes, vankendes Gewaͤchs, das in beiden Indien, Mexiko, Südamerifa ꝛc. wild wächst und häufig Eultivivt wird; friecht, in Ermanglung eines Baumes oder Felſens auf der Erde, Hammert ſich wie der Epheu Felt und zieht überall Nahrung an ſich; die langge— ftielten Blätter gleichen den Lorbeerblättern ; die Blüthen find gelblihgrün und weißlich; in Mexiko gibt e8 eine Abart mit ſchwärzlichen Blüthen; fie hinterlaffen 6—7 Zoll lange, runde, finger&dide , —— Schoten, die in einem öligen, aromatiſchen Marke viel glaͤnzendſchwarze, wohlriechende Samenkörner enthalten. Das Mark tröpfelt aus den überreifen Schoten von ſelbſt aus und wird daun als köſtlicher Balſam ges ſammelt. Die Schoten ſammelt man vom April bis Juni, wo fie zu reifen beginnen; man hängt fie zum Trocknen im Schatten anihrem äußerſten Ende auf, beftreicht fie jodann mit Cacaoöl, um den. Zutritt der Luft abzuhalten, und daß fie nicht? von ihren Kräften verlieren. Durch das Trocknen werden die Schoten, Banille genaunt, jchmäler, etwa 1 Spanne lang, runzlich, zerbrechlich, braun. Mean bindet fie zn 50—100 in Rohrbfätter, umgibt fie mit einem Blei⸗ oder Zinkblättchen und verjendet fie jo in Kiften nad) Europa. Der Geruch muß ftark, der Geſchmack fettig, etwas ſaͤuerlich und leicht gewürzhaft fein. Zum Beftreichen der Schoten nimmt man. auch dag Del der weſtindiſchen Aca- ſchunuß (Anacardium occident) Die beiten Sorten der Vanille (Siliquae Va- nillae) find: Vanille du leg, dunkelröthlichbraun, runzelig und furchig, 6-3 Zoll lang, und etwas weich und Eleberig, ſchmeckt ſüßlich — und hat den angenehmſten Vanillengeruch. Ueberziehen ſich bei längerer Aufbewahrung mit nadelförmigen, glän— zendweißen Kryſtallen. — Simarona-V. (V. Simarona), weniger dunkelbraun, kleiner, trockener; ſchwächer im Geruch. — Vanillon (V. pompona), weich, klebrig, offen, von ſtarken Geruch. — Braſilianiſche B., kurzer, eckiger, dicker, ſchwächer riechend und ſchmeckend. V. enthält: Del (fettes), Harz, Zucker mit Benzoefäure, Gummi, etwas Stärkmehl und einige Extractivftoffe. Sie wirkt belebend, reizend, erregt Nerven und Blut, paßt daher nicht bei Entzündungen und Blutwallungen, wohl aber, wenn Blut und Nerven einer Belebung bedürfen. Ausgezeichnet in Bleichſucht, Hypohondrie, Melandholie, zur Herftellung der weiblichen Periode, wenn fie au Schwäche ausbleibt, zur Anfpornung desmännliden Bermögen?. Zur Tinetur macht man einen Anjab von 1 Duent Vanille mit 3 Xoth MWeingeift, und nimmt davon 15—20 Tropfen unter Anis- oder Zimmtwafler, Bei Hypohondrie und Melancholie dag Pulver zu 2—4—6 Gran auf ein Mal, oder ein Thee von 1, Quent Vanille und 1 Quent Johanniskraut auf 1 Tag; bei Bleich- jucht macht man eine Mifchung von Vanillentinctur und eſſigſaurer ätheriſcher Eiſen— tinchur, und nimmt davon täglih 4 Mal je 15-2230 Tropfen. — zum Beleben dient der Thee. — 2. iſt eines der feinften Gewürze, kommt namentlich auch zu Choco⸗ lade, wird dabei jedoch häufig durch peruaniſchen Balſam erſetzt. Der Tabak er— hält davon einen feinen Geruch. Banillenftraudy, |. v. a. peruaniſche Sonnenwende; j. Sonnenwende. Banillon, eine Banillenforte; |. u. Banille Varel, ſ. v. a. Kalpz eine Art Potafche, welche aus den Algen gewonnen wird, und woraus man bie Jodine darftellt, Vatairee, guian a'ſche (Vatairea guianensis), die Früchte enthalten viel Tannin, während der Same zu einer Salbe gegen Flechten dient, weshalb er auch Graines a dartres heißt. Baterie ERICH, Gattung der Familie Lindengewächje; Stheiliger, bleibender Kelch; 5 Blumenblaͤtter; 1550 Staubgefäße; kurze Staubfäden; 1— 2pfriemige Staub- beutel; 1 Griffel mit —— oder einfacher Narbe; Iſchalſtückige, 1—2famige Kapſel. — Arten: Indiſche V. (V. indica), ſehr jtarfer Baum mit 4—10 ER: langen, fiedernervigen, glänzenden, unten gelblich grünen Blättern, endſtändigen, großen Rispen, weißen, %/, ZU breiten Blüthen von Nlienartigem Geruch; Zweige, PEROREN und 594 Vatica Fobunta & Beil chen. eelche ternförimig flaumig bvale⸗ 2i Fuß lange, —7— lbderige, le ar bien ee A—— Fi se KH —— ä — age ie indischen — Hi im der in! Fir gegen Erbrechen, Reibjepuie ahnen und Et a: be tärtt den a en; vun) Austoden gibt, er einen ta „m Mn eſten, und Seife dicht, ——.V. Acuminata , Liefert’ den run eier on) St Sal. —;V, — liefert einen bla gelben, RR en &t ai a het und, ht atica vo bust a hör rob.), riefert ein’ Damatk — wie Abann s:Da- au, —— Rauch erh, Firniſſen 2c, dient. — V. Tumbugaia, liefert gle falls — — ſind Re zu Haufe. Do HinLeßt Sir RAU SERNE DIRERR. OD HR Aa Veilchen (Viola), bog der’ Familie‘ Veilch en ge! al e 5; geelchblautet, nten mit, — h, Blimenplätter, ‚davon dag untere nach hinten in einein Sporn ver⸗ taubgefaße, en die zwei untern m it Ipsenfürmigem Anhängiel; Aächeriger "Srrmr, Aridi, zſchal ſtückige Kapſel — kenn Wohlrieche ndes *7 März: V. odorata), Seht allbefanttte 2 ing Hat Yerzföritiige Blätter, kriechende Sprofien, Sblatierigen Kelch, 5 vblatterige, duntelblaue K one; riecht ſehr angenehm, md. enthält einen „eigenen bittern, ſcharfen, giftigen Stoff in Blumen, Blättern und Wurzeluz der Erbrechen, Schwindel. mit Rbintaftebifbent, Glieverzittern, Unruhe, Fieberſchauer, Nacıt- ſchweiße, Tangken, Angſt ꝛc. verurſacht. Dient gegen Hyfterie und Hypochon— ‚drie, Nervenverjtimmungen der Frauen, Mutterleidenz folgender An— ſatz iſt namentlich gut gegen Lahmungen nervenſchwächer Theile, Verren— tungen, Quetſchungen, theumatifhe und gichtiſche Beichwerden, zur Zexth eilun gträger® efäwutiten, Verhärtungen; gegen Anterleibs- ‚Trämpfe, Bläl hungsfolit, Verlegung der Schnewund Flechten 2. Die . Pflanze wird bei lllhuaite Bfüthe- für, ſchnell im Schatten getrocknet, und master aufbewahrt. Davon macht man einen The; 4 Quent ip: 2 Tafien, ‚den man in Tag trinkt. Zu einer Tinetur zermalmt und‘ preßt man wie ganze Mr flanze aus, miſcht den Saft mit gleichen Theilen Weingeiſt, ehe, das Helle nad) eini⸗ gen Tagen ab und bewahrt es zum Gebrauche auf. Hievon nimmt mar 10-12 Tropfen Ä ‚unter etwas, Waſſer täglich 1 vder 2 Mal, — Zum! außerlichen Gebrauch macht man einen Anſatz von einer ftarken Hand voll Blumen, ebenſo viel Roſenblattern und Ros⸗ marinblaͤttern und 1..Schoppen gutem Koınbrannhveii,‘ ſetzt dies wohlverſchloſſen in einer Flaſche der Sonne ang, ſeiht nachher das Ganze durch ſetzt ihm 4 Duent Laven⸗ delðöl bei und gebraucht diefen Spiritus als Waſchung, Baͤhung, Umſchlag und Ver band, — Dr eifarbiges 2; Dreifaltigfeitsblume, Stiefmütterden, Tag: und Nabtblume, Se fäng er je lieber, Freifamtvant, Freifamveilden, ‚Sieb enfarberblüm hen (O..trieolor), an ſaudigen foriitigen Plätzen und in Gär- ‚ten vorkommende Pflanze, blüht vom März bis in den ſpäten Herbit, iſt in Gärten wunderſchön, hat oft ſehr große violette, rothe, gelbe, weißliche Blumen. Am kräftigſten iſt das zartere, zwelfarbige Aweder oͤlan md) weiß, gelb und weiß oder gelb und blau blühende Veilchen, ‚da es weit ſchärfer und bitterer ſchmeckt. Die Zfarbigen, purpur⸗ blauen und violetten, welche oft weit größer find und in Gärten Vorkommen, find: weit ‚weniger, wirkſam. ‚Die friſche Pflanze riecht errieben pfirſichartig, ſchmeckt bitter, ſchlei— mig und chvas ſcharf. Iſt gut gegen Fri ehelarwsf Hläige, welche den ganzen Kör- “per bedecken, abmatken, ſchläftig machen, ohne daß man‘ ichlafen kann. Bei längerem Gebrauche wirkt das Mittel gut gegen Sefihts ausihläge, Milchborke, böſe "Köpfe, geſchwollene Halsdrüſen ver Kinder, namentlich wenn durch den Gebrauch der Ürin den Geruch des Katzenurins annimmt; ferner bei ſolchen Harn⸗ vbeſchwer den, oft und viel urinirt wird, bei Harnzwaug ꝛc. Es wird eine Ab— Fohung mit Wafſer angewendet, elwa un auf Schoppen, mit Zucker verfüßt oder unter Milch, auf * Tag. Noch wirkſamer iſt der aus der Pflanze: ge: preßte friſche Saft, von dem man täglich 1-2 Quentuitter Waſſer gibt, — Im gleicher Veilcheu — Viereckfrucht. „595 Weiſe wirken V, hirta, V. ranine; V, sylvestris, V. mirabilis, V. odorata, V. ca- pillaris (ehin), V. pedata, V. palmata, V. ovata (letztere 3 in Nordamerika.) Die letste Art wirft äußerlich —D bei dem Biß giftiger Schlangen. Veilchen, gelbes, |. v. a. Goldlack. | \ Veilchen, weißes, ſ. dv. a. Nachtviole. Veilchenholz, cin aus Dftindien und Guiana kommendes, jehr feines Holz, veilchen- blau oder. vöthlich, riecht lieblich und dient zu den feinjten Tischlerarbeiten. * Veilchenmoos, }. v. a. Veilchen-Rauhhafer, |. u. Rauhhafer. eh ſolche Steine, an denen der Veilchen-Rauhhafer wächst. Beilcheunwurzel, |. u. Schwertel. ne ‚Ventilago maderaspatana, eine auf den Molucken wachjende Pflanze, welche zu, danterhaften diſchnetzen nud Flechtarbeiten dient. | Venushaar, |. d. a. grauenhaar. Venusſchuh, |. v. a. Srauen;hub. — — 717— (Myosotis),. Gattung ber. Familie Rauhblättler:; Zzähniger oder Öfnaftiger. Kelch; Hipaltige Blumenkrone; Schlund mit 5 Fohlen Dedklappen; Staub— gefaßt; 4 nüßchenartige Schliehfrüchte, Eleiner, punktförmiger Fruchtſchnabel. — Arten: ‚Sumpf=%. (M. palustris), jchieferiger, Friechender Wurzelſtock; Kantiger, 111 Fuß hoher Stengel; AO lanzeltige Blätter; vor dem Aufblühen rofenrothe, dann bin: ‚„melbfane, jelten auch vothe oder weiße Blumen. Aendert ab, indem die Stengelhaare abſtehen (M. pal.), oder angevrüct find (M. strigulosa), oder es find die Trauben and Blüthenftiele lang und jchlaff (M. laxiflora), oder es find die Kelche ungewöhn- lic) tief geipalten (M. repens). Blüht vom Mai bis Juli in Gräben, Sümpfen, auf feuchten ‚Wiejen, an Bächen ꝛc. Wird von. dem Vieh nicht gefreſſen. Vergißmeinnicht, großes oder Garten-V. |. v. a Hundszunge. Vernonie (Vernonia), Gattung der Familie Vereinblüthler; vachziegelige Hüu- decke; Öjpaltige Blumenfrone; glatte Staubfäden; deckblüthchenloſer Hauptfruchtboden ; Schliepfrüchte mit großer Fruchtnarbe; borſtige Fruchtkrone. — Arten: Bapageis®. (V. psittacorum), baumartiger Strauch mit 5—4 Zoll langen, 6—8 Linien breiten, oben jchärflichen, unten rauhhaarigen Blättern ; rispenförmiger Trugdoloe , weichhaarige Schließfrüchte. Blüht auf den Bergen Brafiliens im Juli und Aug., heißt dort Ca-- pueiro, Das ganze Kraut, namentlic, die Blüthen, riechen jehr angenehm. Bon den Colibri's und geftriemten Papageien häufig befucht. — Baumartige 8. (V. arbo- rescens; Conyza arb ; Lepidaploa phyllostachya), Strauch mit zottigen Aeften, oben leicht behaarten, unten graulich behaarten Blättern; endftändige Trugpolden; purpur— blaue Blumenkrone; Eleinwabiger Fruchtknoten; feidenhaarige Schließfrüchte; wächer in Weſtindien, wo die wohlriechenden Blätter zu einem Schwer Btreibenden, frampf: ftillenden Thee, und die gewirzhafter Blüthen und Früchte zu Bähungen. dienen. — Wurmwiderige V. (V. anth. elminthiea; Conyza anth.; Serratula anth.; Bacharoides antl:.; Ascaricida indica), frautiger, faumiger Stengel; flaumhaarige, robgejägte Blätter; doldige, 40—Ablüthige Blüthenköpfe; purpurröthliche Blüthen; kurzhaarige Schließfrüchte. Iſt oft im Ganzen auch weniger. behaart. Blüht in Oſtin— dien zur Negenzeit, bei uns in botanifchen Gärten vom Juli bis Sept.; einjährig. Durchaus bitter. Eine Bähung ift gut. bei Rheumatalgien und Gicht; die Früchte dienen innerlic gegen Kolik, Hronifchen Huften, Eingemweidewirmer und And harntreibenv. . Befen, in mehreren Gegenden Deutfchlands ſ. v. a. Dinkel. Berirnelke, |. v. a. Rade. Bieredfrudt, (Tetragonia) Gattung der Familie Immergrüngewächſez Afpaltige, kreifelförmige Geſchlechtshülle; 4—Shöcerige oder hörnige Röhre; viel Staubgefäße; 3—8 Griffel; beinharte, geflügelte oder gehörnte, 3—Efächerige Nuphülfe — Arten: Außgebreitete V. (T. expansa), Erautiger, fait eckiger Stengel; 11%—4 Zoll lange, 1—1'% 30 breite, mit, Heinen Bläschen und Härchen befeizte Blätter, blattwinfel: ſtändige Blüthen; kreiſelförmige, gehörnte, oben. Aeckige Nußhülfe mit 6—8 Sanıen ; Hahrig; blüht vom Juli bis Oct. Wächst in Nenfeeland und Japan. Dient gegen Skorbut, Unterleibs- und Bruftfrantheiten, wird al Bars gegeflen, 596 Vierzahn — Vogelkopf. und bei ung als neuſeeländiſcher Spinat kultivirt, da er beſſer iſt als der ge: wöhnliche Spinat. | — Vierzahu (Tetraphis), Gattung der Familie Haubenmoofe; endftändige Keim— büchfe; einfacher Mündungsbefat mit 4 freien Zähnen, — Arten: Durchſcheinen— der ®. (T. pellucida; Bryum diaphanum), wächst in dichten Raſen; durchicheinende Blätter ; aftlofer 1a— 3%, Zoll hoher Stengel; unten weigliche, oben dunkelrothe Haube; walzenfürmige Reimbüdhle: an ſchattigen Stellen auf Holz, Steinen, Erde zc., wächst im Frühling und Herbft. de RER» 2 Bilfarfie (Villarsia), Gattung der Familie Drepblütpler; Ötheiliger Kelch; rad- fürmige, im Schlund bärtige Blumentrone mit Speer Saun; 5 Staubgefäge, da- zwifchen 5 Drüfen auf dem Fruchtknoten; Griffel mi paltiger Narbe; Afächerige, vielfamige Kapfel. — Arten: Seerofenartige ®. (Nymphoides; Menyanthes Nym.; Lymnanthemum peltatum; Schweykerta N.), unter den Wafjer, fricchender, äftiger, am Ende auffteigender Stengel; ſchwimmende, herzförmig-freisrunde Blätter ; citronengeibe, 1 Zoll breite, ſtraußdoldigſtehende Blüthen. Wächst in größern Teichen, langſamfließenden und ftehenden Gewäſſern, ausdauerndz blüht im Juli und Aug. — In diſche V. (V. indica), dient wie Fieberklee; Oſt- und Weſtindien. — Ovale V. (V. ovata), die ſehr bittern Blätter dienen am Kap wie Fieberklee. — Kammför— mige V. (V. eristata), gibt mit Santelholz eine kühlende Arznei gegen Fieberhitze und eine Salbe gegen Hämorrhoiden. — Schildförmige V. (V. peltata), heißt in Japan und China Sjun oder Nonawa; Blätter, Blatt» und Blüthenftiele werden mit Zucker und Gewürzen eingemacht und gegefjen oder zu Speifen geſetzt Biole, |. v. a. Veilchen. Woandzeia subterranea, friehender Erdbohrer; wächs in Angola, Madagaskar, Surinam , Brafilien ꝛc. Die ımter der Erde reifenden Früchte. werden unreif und veif gegefjen. Bogelbeerbaum, ſ. v. a. Ebereſche. * Vogelfuß (Ornithopus), Gattung der Familie Schmetterlingsbluͤmler; Hzähniger Kelch, die zwei obern Zähne bis zur Hälfte verwachjen; jchmetz terlingsförmige Blumen; 10 2brüderige Staubgefäße, gegliederte Hülfe. — Arten: Kleinfter V. (0. perpusillus) , einfache Wurzel, die jehr viel niedere Stengel treibt; flaumige, wechlelitändige, unpaarig— gefiederte, 7—12paarige Blätter; kleine Blüthen mit weiplichen, vöthlichgeaverten Flügeln, gelblichen Schiff⸗ hen; etwas gekrümmte, flaumige, geſchnäbelte Hül— fen. Waͤchst auf Sandfeldern und Furzgrafigen Stel- fen im mittlern Europa; Ajährig; blüht im Mat und NR De als H. Ornithopodii s. Pedis avis offizinell. ee Vogelkirſchen, eine, ſchwarze oder weige und rothe Kirihenjorte.”— Auch ſ. v. a. Traubenfirjde (!. d.) Yan. $ Vogelkirſchenbaumrinde (Cortex prunipadi), ein Aufguß und das dejtillirte Wafjer diefer Ninde fönmen bisweilen das Kirſchlorbeerwaſſer und das bittere Maudelwaſſer erſetzen. Man gibt das Waller zu 33—jP täglich einigemal , den Aufguß zu Zvj be veitet man aus 38—j der Ninde. Bei Gicht, wo es jehr günjtig wirken joll, nimmt man 3j zu 11% Pfund Wafjer, und läßt joldhes warnt trinken, worauf gerne ſtarker Schweig erfolgt, welchem im Bette abgewartet werden muB. N th Vogelfopf (Passerina), Gattung der Familie Seidelgewä chſe; zwitterig oder vielehig; ıblätterige, trichterige, bleibende, Aipaltige Geſchlechtshülle; 8 in die walzige Röhre gefügte Staͤubgefäße; 1 oberjtändiger Staubweg ; Furzer Griffel mit fopfiger Narbe; bautige, Aſamige Nuphülfe — Arten: Schimmelgrüner V. (P. 'Thymelaea), tabler, 3—4 Fuß hoher Strauch; zeritreute, 6-8 Linien lange, ſpitze, ſchimmelgrüne Blätter; gelbe Nußhülſe. Wächst im ſüdlichen Frankreich und Spanien auf Hügeln und Bergen; blüht vom Febr. bis April. Früchte und Wurzel purgiren heftig Bogelleuchte — Wachholder. 597 und werden außerdem bet Wafferfuchten x. angewendet. Die gelbliche Rinde dient wie der Seibelbaft. Vogellendte, in mehreren Gegenden von Deutichland |. v. a. Cichorie. Bogelmie e, |. dv. a. Sternmiere oder Mäuſedarm. Bogelmilh, |. v. a. Gilbſtern. | Bogelpfeffer, |. v. a Cayennepfeffer, rührt von der beerenartigen Beiß— beere (.d) ber. Bogeltranbenkiriche, f. v. a. Traubenkirſche. Bogelwide, i. v. a. Wiefenplatterbie; f. Wide Bogelzunge, in mehreren Gegenden von Deutichland |. dv. a. Hühnerdarm, W. Wachenbeerdorn, in mehreren Gegenden von Deutſchland |. v. a. gemeiner Wege: orn. Wachholder (Juniperus), Gattung ver Familie Zapfenbäume; meiſt 2häuſig; männliche Blüthen in ſehr Heinen Kätzchen, 4—7 Staubbeutel am untern Nand eines fchildförmigen Deckblättchens; die weiblichen Blüthen auf dachziegelig-ſchup— pigem Blüthenſtiel meift gebreit, jede Blüthe bildet einen ſchuppenförmigen Fruchthalter, von denen 3 im eine beerenartige Sammelfrucht zerſchmelzen, die 3 harte Schließ— Früchte enthält; 2 Samenlappen. — Arten: Gemeiner ®. (I. communis), nütz- licher allbefannter Strauch, deffen Höhe und Diefe von feinem Standort abhängt; wächst bei uns und im ganzen nördlichen Europa auf trodenen Hügeln, dürren Waldplägen, am Rainen u. dgl., wo er nur 224 Fuß hoch wird, während er im gutem, lettigem Boden, wo man ihm unter der Scheere Hält, 20—30 Fuß erreicht. Die Wurzel breitet ſich ſtark aus, die Ninde ift vöthlich, das Holz weiß, grau, gelblich, braun zc., dauer- haft und wohlriehend, die fpitigen Nadeln then zu 3 um den Stengel. Zwiſchen den Blättern vom vorjährigen Triebe erjcheinen die gelblichgrimen Blüthen im Mai, und hinterlaffen erbjengroße Beeren, welche erft im 2. Jahre reif und ſchwarzblau werden. Die Wahholderbeeren (Baccae Juniperi), find der nußbarfte Theil de3 Strauchs; fie geben mit Brauntwein den Wahholderligueur; dad aus venjelben gewonnene Wachholderöl ift waflerhell, von durchdringendem Wachholdergeruch; der zu einent Mus eingekochte Wachholderfait, Wahholderg’jelz (Roob Juniperi), ift befonderd wirfjam, ftärkt ven Magen und die Brujt, wenn man zuweilen Morgens einige Theelöffel voll nimmt. Das Wachholderholz (Lignum Juniperi), namentlich won der Wurzel, und die Wachholderjpigen (Summitates J.) werden wie die Beeren angewendet. Dieſe enthalten : Atherifches Del, Harz, Wachs, Zuder und Gummi. Sie wirken fräftig aufalle Ab- und Ausfheidungen, auf die Bruft, Harnwege, Goldader und Keber, Drüfen, ftärfen den Magen und die Verdauung, treiben Blähungen und Urin und find am wid) tigften bei Frühlingskuren. Leiſtet bei Waſſerſuchten, namentlid Haut: und Bauchwaſſerſucht die beften Dienfte, man gibt den W. mit Wermuth in einem Bierabſude. Gleich gut ift ev in der Steinfranfheit, bei Stedungen und Verſchleimungen im Blut, Unterleib, der Goldader, Leber, Bauch— drüfen, indem das Blut flüfftger wird und die unreinen Stoffe entfernt werden. Bei Krätze, Flechten und andern Hautausſchlägen ift eine fortgejebte Wachhol⸗ derkur vorzüglich. Das Wachholderg'ſelz hebt Harnverhaltung, unterdrückte ——— wirft ſchleimgufloſend auf die Lungen, und wirkt noch kräf⸗ tiger, weun man Meerzwiebelſauerhonig beifügt; eignet ſich auch bei Catarrhen, Bruſtwafſerfucht. Aeußerlich dient e3 zum Zertheilen und Zeitigen von Gefhwülften, trägen Drüfenanfhwellungen. Dr Wachholder— geiſt, d. h. eim Auszug von 1 Theil zerdrückten Wachholverbeeren mit 4 Th. recti— ficirten Weingeift3, dient äußerlich als belebendes, zertheilendes Mittel. Eine Einreitung von 1 Theil Wachholdergeift und 3 Theilen Seifengeift auf den Un— terfeib ift ausgezeichnet bei träger Bauchwafjerfucht ; ebenfo Wachholvergeift und Kampher⸗ geiſt von jedem 3 Loth bei trägen Geſchwulſten, Quetſchungen, Kopfge— ſchwulſten neugeborener Kinder. Innerlich gibt man als harntreibend 508 Wachholder. 41, Quent Wachholdergeiſt, 4Loth Wachholdermus, '/ Shoppen Peierfilienwafler, a Stunden 2 Löffel voll,, Das Wachh olderöl it erhigend und reizend, und A beit Schwäche und Trägheit der leidenden Theile, wirkt ſtark auf den Urin um ‚die Gebärmutter und jtellt die Menftruation wieder her; man gibt: 2-6 Tropfen auf Zuder. — Aenperlih wirkt es belebend, zertheilt Stodungen beit Gichtgeſchwulſten, hHartnädigen Rhenmatismen, Fähmung, einzelner Theile Man reibt eg für ſich oder mit Nosmarindt: a Schtueine: ihmalz ein. Gegen Krämpfe, Blähungskolik x. mimmt man Morge 3 und Abends einen Löffel Wachholderbranntwein mit. 7 Tropfen Wachholderöl. — Di sach: holderbeeren gebraucht man innerlich) als Thee, indem man 2 Loth zerichttittene Wach: holverbeeren, 1'/, Loth Fenchel auf 1 ſtarken Schoppen Thee bereitet und den Tag über nehmen läßt; oder Wachholderbeeren, Wermuthkraut von jedem 1'/, Loth mit 1, Schoppen jiedendem Bier angegofjen, zugedeckt und nad etwa 6 Stunden durchgeſeiht, taſſenweis zu trinken; dieß tft auch gut bei Waſſerſuchten, indem es ſehr ſtark auf den Urin “wirkt, — Ein blutreinigender Trank iſt folgender; Wachholderbeeren, Fenchel und Peterſilie, von jedem 2 Quent, Wachholderwürzelchen, Sandriedgraswurzel, Sören: zahnwurzel von jedem 6 Loth; zu verkleinern; 2 große Löffelvoll mit 1 Schoppen Waſſer ‚zur Hälfte abzufgchen und den Tag über zu trinken; oder: Wachholderbeeren und Wach: holderwürzelhen, Nebholz (Weinreben) und junge Lindenzweige zu gleichen Theilen erden verbrannt, die Aſche mit heißem Wein übergofien, was 3 Mal wiederholt wird und davon den. Tag über getrunken. — Wewherlic dienen Beeren und Holz zu Räuherungen bei Gefhmwüliten, rheumatifchen Beſchwerden, indem man den Rauch mit einem Flanelllappen auffängt und die, betreffenden: Theile damit reibt. — Umjchläge von zerriebenen Wachholderbeeren mit Brod und Eſſig dienen’ gegen Kopfihmerzen. — Eine ausgezeichnet ftärfende Salbe für gefjhwädte Glieder beſteht aus 7%: Schoppen grimer (alfo nicht veifer) Wachholderbeeren, 17, & Ochſenmark oder frifcher Butter, auf gelinder Kohle jo lange, als man Eier hart jiedet, gekocht, danır. 4 Löffel guten Branntwein over Ameiſenſpiritus zugegofien und ausge— preßtz dad Glied wird vor dem jedesmaligen Einveiben erwärmt: — Wachholderbeeren gelan und den Speichel verjchluekt, macht auf den ganzen Tag einen guten Magen, enimmt den üblen Mundgeruch und foll vor Anftedung bewahren. Das aus den Stamme jchwisende Harz heißt Wachholderharz oder deutſcher Sandaraf (Resina Juniperi s. Sandaraca germanica). — Jwerg=W. (I. nana;; 1. sibiriea), niedriger, dichtwachjendev Strauch auf hohen Gebirgen ; blüht im Jult und Aug: und wird wie die vorige Art benutzt. — Großfrüchtiger W. (I. macrocarpa), baumartiger Strauch mit Beeren, von der Größe einer Haſelnuß; blüht: auf bürren, fteinigen Stellen am Mittelmeer im Mai. Das Holz gibt gleich dem des phönizi- Ichen, des weihrauchgebenden und des Cedernwachholders durch Deftil- Tation ein ſtinkendes Del (Huile de Cade), das gegen die Raude der Schafe u.j.w. ein vorzügliches Mittel bildet. Die Beeren werden wie die vom gemeinen W. benützt. — Cedern-W. (I. oxycedrus), die ſcharlachrothen Beeren find mur halb jo groß als‘ bei der vorigen Art, wird ſonſt aber auf: die gleiche Weiſe benützt. — Phöniziſcher W: (I. phoenicea), 4—8 Fuß; hoc), bfach gezeilte Nadeln ; erbjengroße, rothe Beeren: wächst in heigen Ländern auf feljigen Stellen; blüht im Mat. Aus der Rinde ſchwitzt ein wohlriechendes Harz, überhaupt riechen alle Theile gut; dient wie dev gemeine W. — Virginifher Wo (. virgi.iana), 40-50 Fuß hoher, pyramidenförmiger Baum, ſchmutziggrünz braunrothes, angenehmriechendes, jehr gutes Holz. Der Stamm hat ſchwammige Auswüchſe, welche Cedernäpfel heigen und aß Wurmmittel dienen. Beeren blauſchwarz; blüht im März und April; wächst in Nordamerika, bei ung in Anlagen. Die jungen Aeſtchen dienen wie Sadewachholder. — Sadewadhholder (I. Sabina), immergrüner Straudy, der im Orient, im ſüdlichen Europa wild wächst, unsere jirenge Winterfälte nicht ohne Nachtheil erträgt, daher in Gärten gezogen wird; —T Fuß hoch; wöthlichgraue, viffige Rinde; hartes, röthliches Holz; Entze, ſpitzige Blätter wie Schuppen: an den Zweigen. Die blauen zuſammenziehenden Beeren ſind Heiner als beim Wacholder. Die Blätter: riechen widrig, ſchmecken jcharf, find als Sabebaumzweige (H. s. Erondes Sabina) offieinell, und enthalten viel ätheriges Del, das durch Deftillation gewonnen wird. Dasjelbe wirkt, wie. ein Blätterabſud, 3 u MWachholderbeeren — Wachtelweizen.- 599 ſehr ſchädlich, treibend, abführend, und, ſehr heftig auf das Blut, Liederliche Pers ſonen bedienen ſich manchmal eines Abſudes zum Fruchtabtreiben, allein dieß kann nicht ohne Gefahr des eigenen Lebens.geichehen. Der Saft der Blätter dient zum Ver: treiben ver Würmer, {BA Bei Sy pEUKE Kräße, Frejfenden Geſchwü— ren, Jahn ſchmerzen, Gelbſucht uf. w. Manchmal ſiedet man Blätter in Bier, um bemjelben eine treibende Kraft zu geben, Den Pferden wird ein Pulver’ von den edörrten Blättern im Futter gegen, Würneroder im der Drufe gegeben: Am Bäuftaflen benützt man die jungen Zweige, um durch ihren heftigen Geruch die Motten: und anderes Ungeziefer von Kleidern abzuhalten. Man pflanzt diefen Strauch durch Samen oder Ableger fort. Soll in, der, Nähe von Obſtbäumen nicht gepflanzt werden, weil ein rother Schwamm aus dem Stamm wächst, der anf Birnen oder Blätter geweht dort einen auszehrenden Fleck verurfächtz ſiehe Sevenbaum. ind rien Wahholverhar, Wachholderöl, Wahholvderfaft x, u. Wacholder. Re 22 a A ER 2 Wade: (Cera)), einhüllendes und abjpannendes Mittel bi Durhfällen und kuhren. Die Doſis ift Dj—ij in Mirtur oder Latwerge Aeußerlich dient! es als Zuſatz zu Pflaſtern und Salben, z. 8. einfache. Wachsſalbe, welche zu einem deckenden Verband dient, z.B. bei Erforiationen, einfahen Gefhiwireit, ober ‘bet fiftulöjen Geſchwüren, wo man vorher andete Arzmeimittel'einiprikte.. Als Schutz— mittel von fich neubildenden Nägeln iſt es fehr empfehlenswerth. J J Wachshauni, ſ. v. a wachsgebender Gegel, f. u Gegel. Wachsbarm, europäifcher, ſ. v. a ſchwaärze Pappel Wachsblume (Cerinthe), Gattung der Familie Rauhblättler; ösblätteriger Kelch; Szähnige oder Sſpaltige Blumenkrone; 5 Staubgefäße; pfeilſörmige Staubbeutel; 2’müp- chenartige Schliekfrüchte, Afächerig und ZJJamig. — Arten: Größere W. (C. major), mit einem blauen Hauche überlaufene Pflanze, 1-1", Fuß hoc; am Rande borftia: gewimperte Blätter; Blüthen in Trauben; Blume weißlichgelb, oder weißlichgelb mit violetter Röhre, oder ganz purpurviolett. Blüht auf Voralpen und Gebirgen im Juli und Aug.; Ujaährig. ER N a EAN Wachsdolde, Leuchter blume (Ceropegia), Gattung der Familie Seidenpflan- zengewäcje; Ötheiliger Kelch; bauchige Blumenkrone mit Ipaltigem Saum; Ölappige oder doppelte Beikrone; 5 Staubgefäße in einen Cylinder verwachſen 410 aufrechte, paarige Staubmaſſen; 2 Fruchtknoten; 2 Griffel; glatte Balgkapſeln z wollſchopfiger Samen. — Arten: Schöne W. (Celegans) faſerige Wurzel; laͤngliche, gegen ſtändige Blätter; Aheilige, 10lappige Beikrone Wächst in Oſtindien. = Kronleüch— terartige W. (C. candelabrum), ſchöner, ſchlingerder Halbſtrauch mit Yerabhängen- den Dolden, bräunlichpurpurrothen Blumen; dient äußerlich gegen Blähungen und arthritifhe Schmerzen. Wächst in Oftindien, Malabar. m an end nt Wachspalme, Anden-, der Strunk’ fprigt eine Art Wachs aus, wachsgelb, fehr brüchig, leicht pulveriſirbar, da es Harz enthält; es wird auch durch Sieden: und Aus— preſſen des äußern Theils des Strunks gewonnen und wie Bienenwachs benützt! Wächst in Mittel: und Südamerika. — —rn—o 3 7 2 | — fleiſſchige Hoya (Hoya carnosa), eine Abtheilung der Gattung Knollſtra uſch; wird häufig bei ung kültivirt Z Grünblumige 9 (A. viridi- flora), gelbliche, innen weiße, ſcharfe, ſehr Bittere Wurzel, welche ſammt den jungen Trieben bei Wajferfuhten, zur Beförderung ds Ans wurfs und gegen ven Biß vier Brillenfhlänge n gebraucht werden; wächst in Oſtindien und Ceilon. — Gropblumige ®. (H. corönarja), enthalt eine dicke, klebrige Milch, welche als kühlendes Mittel und bet folgen Wunden dient, die von den Stächeln einiger nreraeh Fiſche Hetrühren ; wächst in Java und auf den Molucken — Rumph's H— Cm. umphii), dient auf den Molucken wie die vorige Art und gegen Genorrhöen. achtein in (Melampynum), a !arvenblünferz Azähniger, reger KA, Blumenkröne mit Sedigem Schlund und era ea 4 2mädh- tige Stanbaefäf ; eirunde, Mächerige Rapfel; laͤngliche Samen mit fleiſchigem Hagelfleck. — Arten: Acker⸗-We (M. ärvense);; wächst in ganz Europa auf fetten Getreide federn; 1 Fuß hoher äftiger Stengel; Tanzettförmige Blüthen; purpurroͤthe, gelögeftreifte Blumen in lockern, uberhaͤngenden Aehren Oft ein läſtiges Unkraut, deſſen Same mit 00 Waͤlſchkorn — Waizen. dem Getreide gemahlen dem Mehl und Brod eine bläuliche Farbe gibt, unter Bier aber Kopfihmerzen „macht. Das Samenmehl (Farina Melampyri), diente früher als er- weichendes und zertheilendes Mittel. Die Blumen: ähren geben eine dauerhafte blaue und mit Laugenjalz eine purpurrothe Farbe. Das Kraut wird von dem Vieh gerne gefreffen. — Wiejen-W. (M. pratense), der Same war früher offizinell. Wälſchkorn, |. v. a. Mais. OR Raid (Isatis), Gattung der Familie VBiermächtige; 4blätteriger, abftehender Kelch; Ablätterige Blume; 4 mäch: tige Staubgefäße; ſitzende Narbe ; nußhülſenartige, Ifächerige und Afamige Shötchen. — Arten: Färber-W. (I. tinc- toria), ſchaͤtzbare Färberpflange, die in der Schweiz, in vers —— ſchiedenen Theilen Deutſchlands wild wächst, aber auch häu— ach telwaizen fig angebaut wire. Iſt 2jährig, hat eine rübenartige Wurzel, treibt im erſten Jahr viele große, lange, am Nande gekerbte Blätter, die jih auf dev Erde ausbreiten, im andern Jahr einen dien, 3—4 Fuß hohen, äſti⸗ gen Stengel mit zugeſpitzten Blaͤttern. An den Zweigen ſetzen ſich oben im Mat und Juni viele Blumen mit 4 gelben, kreuzweiſe gewachjenen Blättchen an, welche Eleine, glatte, Längliche, ſchwarze Schoten mit 2 länglichen, meiſt blauen Samen körner zurücklaſſen. Er gedeiht am beiten in einem leichten, Schwarzen, etwas fetten Boden, in Neubruch, gutgedüngtem Sandboden, wo die im März ausgefäeten Pflanzen fo verzogen werben, daß fie 1, Fuß weit von einander ftehen. Sind die Blätter ſpannenlang und die unterjten gelb, jo werben fie bei gutem Wetter mit einem jchar- fen Meſſer vorfichtig abgeftochen, gefammelt, ges waschen, getrocknet, auf Waidmühlen gemahlen, in einem Getäß zur Gährung gebracht, wodurch fich die Farbetheilhen abjcheiden. Dieje bilden einen blauen Sat, von welchem man das Srajlr ablaufen läßt. Der Sab bilvet eine ſchöne blaue Farbe, Waidindigo, und einen beträchtlichen Handels— artikel. Niecht zerrieben fcharf rettigartig, und at einen jcharfen, kreſſeartigen Geſchmack. Die lätter CH. s. Folia Glasti), dienen inner: Lich gegen Milzevankheiten, äußerlich gegen Gefhmwüljte, Geſchwüre, Wunden und Blutungen. Der Same gibt ein, Del wie Leinöl. — Die Farbe hat durch den Indigo ſehr an Werth verloren. Waizen (Triticum), Gattun der Familie Gräfer; Spelzenblumen einzeln. an ber Spindel; 2flappige Blüthenhülle; ſtachelſpitzige, grannenloſe oder begrannte Klappen; Aläppige Blüthenhüllchen; 3 Staubgefäße, oben zottige Fruchtfnotenz von Kläppchen umgebene Schließfrucht; freie Körner, die beim Drejchen ausfallen. — Arten: Ge— meiner W. (T. vulgare), ‚die vorzüglichite unſerer Getreidearten, deren große, gold- gelbe Körner das feinfte Mehl Viefern, Wächst im mittlern Afien wild, wird nun aber überall Häufig angebaut. Der Halm wird 4—5 Fuß hoc, die Aehre 3-5 Zoll lang. Nach der 3 der Aussaat (nicht nad) den Grannen, welche nach dem Boden und der Ausſaat fehlen oder vorhanden jein können), unterjcheidet man Sommerwaizen (T. aestivum) und —— — (T. hibernum). Jener wird im April, dieſer im Sept. ausgeſät, und verlangen beide einen guten, ſtarken Boden. Um ihn vor dem Körnerbrand zu bewahren, werden die Körner vor der Ausſaat in Kalkwaſſer gelegt, ober es wird lebendiger Kalkftaub damit vermifcht und Waller darüber gegofjen. Unter heißen Himmelzftrichen trägt ex oft Hundertfältig. Man muß ihn ſchneiden, jo lange Waizen 601: er noch gelb iſt, weil fonft zu viel Körner ausfallen. Außer dem Brand leidet er noch vom Honigthau und vom Mehlthan. An Halmen und Blättern ſchwitzt au —9 en Tagen eine kleberige Feuchtigkeit aus, die aber nach einem ſtarken Regen oder ei ſchnell eintretender Falter Luft verdickt, ſich tropfenmweife anſetzt und zu einer mehligeu 5 7 ubjtanz wird, auf der fich bald eine Menge Kleiner Infekten einftellt, welche fie eins ugen und dafür ihren Unrath zurüclaffen. Die Halme verfümmern nun und jeßen üchte an; der Schaden iſt weniger groß, wenn ein janfter Neger die Unreinig- eitig abflößt. Außer dem feinften Mehl Liefert er die befte Stärke, vortrefflichen Syrup und Zuder, fchmachaftes Bier, Meth, Branntwein ꝛc. Das Stroh dient zu verſchiedenen Flechtarbeiten, Hüten, Körben. — Waizenmehl iſt ein Gegenmittel bei. REN durch Quedfilberfublimat. Bon den vielen Abarten führen wir auf: 1. Weißer, gemeiner ®. mit Grannen; lockere, 3—4 Zoll Tange, weiße, table Achre; weniger ertragsreich al3 der vothe Waizen; Winterfrucht. 2. Sammtartiger, weißer, gemeiner W. mit Grannen; lockere, weiße, janımtartige Aehre; Sommer und Winterfrucht. 3. Rother, gemeiner ®. mit Granmenz lodere, bräunliche, Fable, 3Y2 Zoll lange Achte; gewährt als Winterfrucht einen ziemlich guten Ertrag. 4. Sammtartiger, rother, gemeiner W. mit Grannen; 3—4 Zoll lange, bräunliche, lockere Achre; hält nur gelinde Winter aus; Sommerfrucht. 5. Brauner, gemeiner W. mit Grannen; lockere, braune, kahle, etwas ge: — Mr 3-31 Zoll fang, 18—24 Spelzenblumen. Gibt ein feines, gold: gelbes Mehl. 6. Blauer, gemeiner W. mit Grannen; lodere, bläuliche, kahle, 3—4 Zoll lange Aehre; weißer Halm; Halt nur gelinde Winter aus; daher Sommerfrudt. . Schwarzer, gemeiner ®. mit Grannenz lodere, jchwarze, weichhaarige Aehre; eignet ſich nur für ein warmes Klima. 8. Weißlihjamiger, weißer, gemeiner W. ohne Granmen; glalige Früchte, weißer Halm; ausgezeichneted Stroh zum Strohflechten. { 9 Weißlich ſamiger, weißer, gemeiner W. ohne Granneı, mit braun: K 9 ALM Abart von vorangehendem Waizen, hält aber den Winter befjer aus als diejelbe. | 10. Belbjamiger, weißer, gemeiner W. ohne Grannen;z lodere Aehre; goldgelbe, jehr ſchöͤne Früchte; gewährt ven höchften Ertrag; wird am beften im Febr. ausgeſäet, da Saaten vor dem Winter gern lagerıt. 11. Sammtartiger, weißer, gemeiner W, ohne Grannen; lockere Ach: ren, weißer Halm; wintert nicht leicht aus, ift weniger Krankheiten ausgeſetzt, hat aus— gezeichnetes Stroh und iſt als böhmiſcher Waizen bekannt. 42. Gelber, gemeiner W. ohne Grannenz iſt ſehr unbeſtändig und geht meiſt in den rothen Waizen über. 13. Rother, gemeiner W. ohne Grannen, lockere, braunliche, kahle Aehre; bei uns ſehr gemein, iſt ſehr ertragsreich und erträgt den Winter gut. 14. Sammtartiger, rother, gemeiner W. ohne Grannenz lockere, braune, ſammtartige Achte, vöthlicher Halm; geringe Art, die ven Winter nicht gut aushält ‚15. Selbfamiger, dichter, gemeiner W., ſehr dichte, weile Achrenz lagert ſich nicht Leicht, gewährt aber nur einen mittelmäßigen Ertrag. Binkel-, Jgelwaizen. 16. Weiplihfamiger, dichter, gemeiner ®., jehr dichte, weiße Aehre z das Korn ift nicht befonders mehlreich ; begrannte Aehre. Mn 17. Sammtartiger, dichter, gemeiner W., ehr dichte, begrannte, weiße Aehre mit behaarten Klappen ; niaht empfehlenswerth. 18. Grannenlofer, dichter, gemeiner W., ſehr dichte, bräunliche Achre, vöthlicher Halm; wird am beften im Febr. und März ausgefäet und Tagert ſich nicht leicht. Die Körner find Elein, aber um jo mehlreicher. Der jogenannte Bartwaizen hat lange und kurze Grannen. Bieljähriger W. (T. compositum), wird in Kleinaſien (Smyrna), Ungarn, Stalien, England und einigen Theilen von Deutfchland als Winterfrucht gebaut, haft einen 46 Fuß Hohen Halm und eine Ad Zoll fange Aehre, welche 6-8 Feine 669% Weizen. Nebenähren enthäkt, die jo nahe. mit der KR EHRT d 2 einzt AU IIU.RBt [eig zu bilden ſcheinen. Jedes Korn tveibt 6Halme und jede Aehre enthä 4 Er verdient. auch deshalb» häufiger angebaut zu werden, weil. ex, nicht, ſo leicht Brande unterworfen iſt, doch artet er in ſofern wieder bald aus, daß er, feine, —5 ähren verliert. Das Mehl iſt ſe gut als anderes, Waizenmehl. mic ln (T, polonicum), 6 Fuß. hohe Halme, jehr lange, ſtark ‚begraunte Aehxen, und länger \ Mgete, "bt up Körner als beim gemeinen W., die ein ausgezeichnetes Mehl geben. Sn, Polen Frankreich kann ev als Sommerfrucht, bei uns aber, als Winterfrucht, ge auf, rd Man Hat davon auch zahlreiche Abarten. — Engliſcher ®, rauber. ®. (7 Fr tur-. gidum), dicke, afchgraue, begrannte, reichhaltige, Aehren, die vortreffliches Mehl Tiefer; wird. häufig. im England angebaut, und; eignet ſich ‚bejier, als Winterfrucht, Sea. ai, Sommerfrucht. Vögel, namentlich Sperlinge, find ihm fehr gefährlich. Auch von dieſer Waizenart haben wir ſehr zahlreiche Abarten. FR: Dinfelwaizen, Spelzen (Speltae). Die Körner fallen beider Reife,nict, aus: dem Spelzen, Spindel zerbmerhlid, * Gemeiner Spelz, Korn oder Dinkel (T. Spelta), Aehre De zuſam⸗ mengedrückte, ſchlaffe Aehrchen, Zjamig, locker übereinanderliegend; Balg ſehr hart, ab: gejtumpft, zuſammengedrückt, kurzzähnigz Samen. länglich, bauchig, mehr glaſig als, mehlig. | a. Aehre gegrannt, weiß, kahl— b. Aehre gegrannt, bräunlich kahl. e. Aehre gegrannt, bläulich oder, dunkelblau, ſammtartig. d. Aehre ungegrannt, weiß, kahl. e. Aehre ungegrannt, bräunlich, kahl. Dieſe Waizenart, von der vorſtehend die wichtigſten aufgezählt: ſind, gibt ein. ausge⸗ zeichnet: weißes Mehl; Aeußerlich hat das Korır viel ehrliche mit. dem W., wird eben jo hoch, oft noch Höher, hat aber eine, etwas dünnere Achre, und längere, rölh; liche Körner, die zu 2, jelten zu 3, am der. Spike. aber nur, einzeln in ſtarken Hilfen find und nicht leicht ausfallen. Das Korn, wird im ſüdweſtlichen Beutſchland gar häufig, angebaut, und gebeihb in warmem Klima, am beften; es ift eigentlich. eine Winterfrucht und verlangt, wie der Waizen, einen fetten, ſchweren, gutbearbeitelen Boden, wird. in, den Hülfen 14 Tage vor Michaelis ausgefüet. In ſchwerem Boden ift es gewoͤhnlich grannenlos (glattes Korn); in einen, leichten Boden. trifft man c3, mit- Grannen ar (rauhes Korn)’; kommt dieß in einen. jhweren Boden, jo artet es Ichnell aus und vers liert die Grammen und umgefehrt. Bald. hat es röthliche, bald weiße Achren (Tothes und weigegKorn) Kine Spielart ift. das Sommerforn, Speltgerite, das wie die Gerſte mit Grannen verjehen, an Halm, Aehre und Körner, Heiner. iſt und im Frühjahr geſäet wird; bei uns jelten. Das Winterkorn ohne. Grannen leidet ander vom Mehlthau, wogegen das gegrante ein, jchöneres Wiehl gibt, Im April und Rat werben die Blätter gegipfelt, wo die Saat zu üppig it, um das Lagern zu berhintern; man erhält dadurch daS erſte grüne Futter. Die Körner, werden benützt wie nom Waizen. Die Hülfen füttert man Pferden, Schweinen. ıc. era Zweiförniger W, Emmer (T. dicoccum), 3—5 Fuß hoher Halm, markig; ſehr dichte oder lockere Aehre; brüchige Spindel; dachziegelige, gedraͤngte, — — und Zfrüchlige Spelzen; zehnartigſtachelſpitzige, am Rücken gekielte Klappen; chw cher ver ſtärker begrannte Büthen; helfe, meiſt hornartige Schliepfrüchte in dem Kläppchen; wird namentlich im füblichen Deutjehland, und, Europa häufig als weißer. und rother Em mer in verſchiedenen Spielarten angebaut, blüht im Sumi und Juli, ift Yjührig, umd gewährt einen jchönen Ertrag. Mehrere Abarten ertragen unfern Winter nicht gut, laſſen jich dagegen als Eommerfrucht bauen, — Einkörniger W. Einforn (T. monococeum), St. Petersforn, Zeilige, begrannte Achre, der Gerfterrähre ähnlich und röthlichgelb. Jedes Bälalein enthält nur 4, in vorzigfich gutem Boden 2—3 immer etwas Fleinere Körner. Man baut das Einkorn auf mittelmäpig gedüngten, doch gut gepflügten Feldern, und ſäet es als Winterfrucht noch vor dem Korn, als Sommerfrucht gleich nad dem Hafer aus. Das röthliche Mehl gibt mit Noggen= ober . Kornmehl ein gutes Brod, das beſonders von Landleuten gegeſſen wird, d aber doch von allen Waizenarten die geringſte Mehlſorte, gedeiht dagegen aber auch in Boden Wätzengerjte- — Waldrebe. 608= der dem gemöhnfichen Mi nicht genügt. Gewöhnlich baut nnan.ben vothen, cimlör- —— an doch iſt auch der ſchwarze Emmen mit ſchwärzlicher Aehre nicht, elten. Waizengerſte, ſ. v. a nackte, zweizeili ge Gerſte— u a Woaizenkleie, dic Kleie von dent gewöhnlichen Waizen, weiche in Sädchen zu Bäh— ven bi Geſchwulſten, vhenmatifhen und audern Schmerzen, weh ıc. recht gut Dienſte leiſtet, ſtärkt in Bäder geworfen jehr: mehl wird auf die gleiche Weile benützt, dient auch zwierweichenden,, en Kataplasmeı. rend, dienen gegen Diarrhöen, Blutung en, Geſchwüre und ſind har ut reibend — Krühlings- Blatterbie (O vernus); wächst häufig. in Wäldern; derSamen (Semina Galegae nemorensis) jolt eröffitend, zertheilend, harntreibend ſein. — Fiſchbetäubende W. (0. Pissidia), dient in Neu-Cala— donten zum Filchfang. N Wakderdbeeren find mit Waſſer zerdrüct ein angenehmes Getränk; mit Zuger ſind jie gut bei venöſer Plethoraim Unterleib, bi Hypochondvie, Gicht, Nic— venjhmergen und Lungenſchwindſucht. Waldglode, i. v. a. rother Fingerhut. } Waldhafer, 1. v. & jchwarzer, gemeiner Hafer mit Grannem \ Anloit her, Waldwide, f.v. a. Walderbfe, Blatterbfe und Faſanen— raut. Waldlunoblauch, j. v. a. Hederic. Waldmeifter, |. v. a. Labfraut und Maierkraut. — Es wird daraus der Maitvanf, Kräuberwein. bereitet, indem man die jungen Triebe in eine Porzellanſchüſſel legt, diefe mit: Wein oder Obſtmoſt übergießt und belichig Zucker zufeßt ; den Wein läßt man Y,— 1% Stunde daram ftehen, danır wird er getrunken. Mau kann im ganz geringer Menge nod) die, Blätter der Meliſſe, der ſchwarzen Sohannisbeere, Gundel— veben, Erdbeercu ꝛc. beifeßen. Ein ſolcher Kräuteranſatz kann 2 Tage lang ſtehen bleiben und mehrere Aufgüſſe erleiden, ohne daß der Wein weniger würzig wird. elifie, 5. v. a. Immenblatt. aldıtahtidatten, j. v. a. Wolfskirſche. | alorebe (Clematis), Gattung der Familie Nanunfel- gewächjez zwitterig oder haufig; 4—8 Geſchlechtshüllblätter, zahlreiche, unterweibige Staubgefäße; 1ſamige Schließfrüchte. — Waldmeiſter. Arten: Aufrecht⸗ W. (G. reeta), 26 Fuß hoher Stengel; unpaarig-gefiederte, oben kahle, unten: ſeegruͤne, behaarte Blätter, ganz oder Aappig. Dolventraubige Rispe; 4—5 weiße Eeſchlechtshullblätier; kahle, ovale Schließfrüchte; auf trockenen Wieſen, ſonnigen, ſteinigen Plaͤtzen, in Gebüſchen 2c.; dauert aus und blüht im Juni und Juli. 604 Waldfpinnt — Wallnuß. Affe Theile (Herba Clematidis), find brennendſcharf und blafenziehend, und dienen gegen einige Kachexien, ver: altete Syphili3, — wenn ſie ſchon die Knochen er— griffen hat, gegen Gicht, Hautkrankheiten, Geſchwüre u. ſ. w. — Die gleichen Eigenſchaften hat C. vitalba. — C. chinensis, die Wurzel und der untere Stengeltheil wirft trei— bend, dinretifch, diaphoretifch, die Mil vermeh- rend; wächst in China. — C. dioica, cine Wurzelabkochung, mit Wein und Sauerwafjer verdünnt, ift gut als PBurgir- mittel und beit Waſſerſuchten; wächsſt in Jamaika. — C. mauritiana, brennend fcharf, dient als Blaſenpflaſter; wächst in Mavdagasfar. — C. erispa dient in Nordamerika, wie bei ung C. recta. Waldſpinat, |. v. a. Napunzel. Waldftern, |. v. a. Gilbitern. Ir Wallunß (Inglaus), Gattung der Familie Piſtaziengew ächſez Ahäufig; männ: liche Blüthen in Käschen, 5—btheiliger Kelch, 14—56 Staubgefähe; weibliche Blüthen zu 2-4 an den Aftendchen; Afpaltiger Kelch; Atheilige, Frautige Blumen: krone; 2 oder 1 Griffel, kurz; 2 Narben ; Ifernige Steinfrücht. — Arten: Gemeine W., wälſche Nuß (1. regia), ftarker, jchöner, aus Persien ftammender Baum, der feiner Nüslichfeit wegen aus Italien (Wälſchland) längſt zu ung verpflanzt wurde; er- gedeiht nicht in nafjem Boden, um jo befjer, wenn er feft, krocken und Iettig tft, hat ein ſchönes, flammiges Holz, das eine ſchöne Politur annimmt und jehr gefhätt iſt. Die weißliche Ainde ift an jungen Stämmen glänzend dunfelbraun und weiß punftirtz die Achte bilden eine ſchöne Krone mit ftarfriechenden, großen und gefiederten Blättern. Er wächst jchnell, treibt im Mat Blüthen und Blätter, hat eine Art reife Nüffe in doppel— ter Schale, wovon die äußere grün ift, bräunlich abfärbt, zulest aufipringt und ſich von der andern bolzigen, harten, gefurchten Schale trennt. Unter viefer befindet ſich der Kern, welcher mit einem gelben Häutchen —— und durch den Steg oder Sat— tel in 4 Theile getheilt iſt Die verſchiedenen Abarten find: Steinnuß, Grübel— nuß, kleine und dickſchalige Polternuß, Pferdenuß, groß, aber Hleinfernig; gemeine längliche Nuf, voller Kern, Feine jo harte Scale; dünnſchalige Nuß, Meijennuß, länglich, etwas jpißig; an der Spite ganz dünne Schale; ge— meine, runde Nuß, voller ſchmackhafter Kern; große Steinnuß; zum Oelſchla— gen ausgezeichnet; Rieſennuß, oft 4 Zoll Yang, 3 Zoll did; Blutwallnuß, ro: thes Häutchen um den weigen Kern. Die Kerne find nahrhaft, gefund und ſüß; fie geben ein gelbliches Del von Lieblichem Geruch, das zum Speifen, Malen, gegen Flecken in ven Augen md trodenen Flechten dient, wenn man diefelben täglih 2—3 Mal damit beftreicht. Bei alten Nüffen iſt das Dberhäutchen ſcharf und macht Leicht Heiferfeit und Sodbrennen; fie werden aber wieder ganz frifch, wenn man fie 18 Stunden lang in fetter Milch mit Mandelöl einweicht. Die unreifen, um Johannis abgenommenen Früchte werden jammt der grünen Schale mit Zuder und Gewürz eingemacht, und find ein vortrefflihes Mit: tel gegen Magenſchwäche und Mangel an Appetit. Auch geben fie einen gu— ten Liqueur (NRußliqueur.) Die Nußkuchen find ein gutesPVichfutter. Die grünen Schalen wirfen jtärfend, zufammenzichend, und werden benüßt bei Darm verfhleimungen, indbefondere Magenverfhleimung, gegen Spulwür- mer, Drüfenanfhwellungen, Knochenfraß. AS Magenmittel dient ein Anja von 6 Loth verkleinerten Wallnußfchalen und 5 bittern Mandeln mit 1 Schop: pen Branntwein, wovon täglich I—2 Löffel voll zu nehmen find. In den übrigen Fäl— len gebraucht man eine Abkochung von 2—4 Quent grüner Wallnußſchalen mit 1Schop: pen Waffer zur Hälfte, ven Tag über mit Zucker oder Aniswafjer zu nehmen. Die Nußbaumblätter gebraucht man namentlich in Skfropheln aller Art, Ge— ihwülften, KRnohenauftreibungen, Knochenfraß. Man macht einen Thee von zerkleinerten Blättern, fowiel al3 man zwifchen 3 Fingern faffen kann, auf 1% Schop- pen, den Tag Über zu nehmen. Ein Abfud der grünen Schale tödtet die Regen— wirmer; auch geben fie eine damerhafte braune Beize und Farbe Pferde = Wallwurz — Wafjerandorn. 605 werden gegen Ungeziefer geſchützt, wenn man fie des Morgens fleißig damit ab- reibt. Die zarten Knospen kann man als Gewürz an Speiſen thun, Die Rinde foll gut gegen Zahnweh fein. Wenn man das Holz einige Monate in eine Pfübe legt, aus welcher das Vieh trinft, jo erhält es cine bramme, marmorirte Farbe. Das Be: jchneiden beim Verſetzen erträgt der Nußbaum öfters nicht. Weißer Wallnußbaum, Hickery-Nuß (I. alba), wächst in Nordamerika in fteinigem Erdreich, wird 40-50 Fuß hoch; weißes Holz; die Früchte find jo groß wie Ns; fie geben viel Del, dienen aber vorzüglich als Schweinefutter, Mit der Rinde färbt man Wolle und Baumwolle gelb. Man bat davon folgende Abarten Dlivenartige Hickeryn uß (Carya olivaeformis), haben einen ausgezeichnet guten Geſchmack, und geben ein vorzügliches Del. — Weiße 9. CC. alba), ſchon weniger gut, Stammform, heit in Amerifa Kisky Thomas Nuts. — Filzige 9. (O. tomen- tosa), Mocker-Nuis, Eleiner, ſüßer Kern; die jungen, ſüßen Wurzeltriche find eßbar; aus den Stämmen fliept ein zucderhaltiger Saft; die Rinde dient zum Grünfärben. — Bittere 9. (C. amara), der Kern iſt jehr bitter uud nicht eßbar; dient mit Samil- lenöl gegen Bleifolit. — C. aquatica hat gleichfalls bittere nicht eßbare Früchte. Schwarze W. (I. nigra), wächst gleichfalls in Nordamerika, erträgt jede Kälte, hat eine dunkle, Schwarzgeflectte Wurzel, ſchwärzliches Holz mit vielen hellen und dunkeln Stellen, weshalb es noch mehr geſchätzt tft als Mahegoniholz, zumal es im Alter immer ſchöner wird. Wird es in einer Brühe von Fernambuk und Alaun gebeizt, jo nimmt es ganz die Farbe des Mahagoniholzes an. Die rumdlichen, ſchwärzlichen, großen Nüſſe find ſchmackhaft, und die Schalen jo hart, da man fie mit einem Hammer zerfchlagen muß. — Schwarze W. mit längliher Nuß, lange Butternuß (I. oblunga nigra), ijt gleichfalls in Amerika zu Haufe und gedeiht bei ung vecht gut. Wällwurz, |. v. a. Lungenfraut. Walpurgiskraut, |. v. a Mondraute. Walzenfraut, im Erzgebirge |. v. a. gemeiner Schotenklee. Wandfraut (Parietaria), Gattung der Familie Neſſelgewächſe; zwitterige und weibliche Blüthen gemifcht; bei den zwitterigen iſt die Gejchlechtshülfe glocig, Afpal- tig; 4 zuerſt gefreifelte Staubgefäße; Afücheriger und deiiger Fruchtknoten; Eopfigpinfe- lige Narbe; die weiblichen Blüthen gleichen diefen, nur fehlen die Staubgefäke ; die Schließfrucht ift in die Geſchlechtshülle geſchloſſen. — Arten: Aufrechtes W. (P. erecta; P. officialis), 1—3 Fuß hober, fast ajtlojer, oben weichhaariger Stengel; wechjeljtändige, fach nervige, durchſcheinend getipfelte, Furzhaarige Blätter; 2 gabelige Trugdolden in ftengelumfafjenden Knäneln; glänzendſchwarze Schließfrucht. An Wenen, Mauern, auf Schutthaufen ꝛc. im mittlern und ſüdlichen Europa; dauert aus; blüht vom Juli bis Herbft. Das Kraut (H. Parietariae), iſt jalzig-fchleimig, und dient in- nerlich als ſchleimiges, kühlendes, auflöjendes, harntreibendes Mit- tel, äußerlich wird der ausgepreßte Saft oder eine Abkochung bi Wunden und Geſchwüren angewendet. Enthält falpeterfaures Kali und Schwefel. Auf gleiche Weiſe dient dag ausgebreitete W. (P. diffusa; P. officinalis; P. judaica), welche derjelben in allen Theilen ziemlich gleich nur £leiner it. Wanzenbeere, in Sachen ſ. v. a. ſchwarze Johannisbeere. RL, Wanzenfraut, in mehreren Gegenden von Deutjchland |. v. a. Co— riander. Wanzenkraut (Cimicifuga foetida), wächst an Zäunen, in Wäldern im öftlichen Europa, nördlichen Afien und weitlichen Amerika; bewirft als H. Cimif, heftiges Erbrechen und Abführen, ift ferner gut bei Waſſerſuchten ze. Warzenkürbis, eine Kürbisart, deren äußere Schale ganz mit Warzen bedeckt ift. Warzenpilz (Tubereularia), Gattung der Familie Warzenpilze; warzenfürmi- 905, gewölbtes Polfter ; fleiſchige Textur; meist Fichte Farbe; Fugelige, durchfichtige Keim- körner in dichter Lage. — Arten: Wollfühiger W. (T. floceipes), ſchönes, rothes Polfter; wächst im Sommer auf trodenen Aeiten. — Gemeiner ®. (T. vulgaris), faft fugelig, jo groß wie ein Senfkorn und größer; roſenroth, mit kurzem, dickem Stiel, Im Frühjahr auf abgeftorbenen Zweigen, Zäunen ꝛc. Faſt alle hieher gehörigen For- men jind ſchön roth. — Waſſerandorn, ſ. v. a. Roßneſſel um Zigeunerkraut. Waſſerbuche, ſ. v. a. Platane. Baflerbungen, 1. v. a. Bachbungen. fr Wafferdoften (Kupatorium), Gattung der Kamilie Vereinblüthler; mehrreihige, dachziegelige, 5— 100blüthige Hülldecke; eingeſchloſſene Staubbeutel; vorragende , unten weichhaarige Narben; Fantige oder geftreifte Schliehfrüchte, ſcharfe, haarige Srugt- krone — Arten: Hanfartiger ©, Waſſerhanf, Alpkraut (T. canabinum), in ganz Europa an Flüffen und Bächen, feuchten, ſchattigen Stellen, wachjende, Pflanze mit 4—5 Fuß hohem, äſtigem Stengel von röthlicher oder braunrother Farbe, „gefteber: ten, wollenen Blättern, vojenrotben oder‘ fleifchfarbenen, wohlriechenden. Blumen ‚, welche an den Stengel: und Zweigenden ſchöne Sträuße bilden. ı Dient mit verſchiedenen Zu— jäßen zum Schwarz: und Gelbfärben, und in feuchten Gärten: als Zierpflanze. «Ange: ſchoſſene Hirſche ſollen das Kraut frefien, um jich damit. zu heilen. Die Blüthen wie: hen honigartig; Kraut amd Wurzel ſchmecken ſcharf und enthalten ätheriſches Del, icharfen und bittern Ertractwftoff (Eupatorin) Harz u. ſ. w. Wirkt anflöjend, in. größern Gaben purgirend, Harntreibend, dient bei Anfhoppungen der Unterleibsorgane, Bauchwaſſerſucht, Wechſelfieber, Hautaus— ſchlägen, Leberflecken x. — Wohlriechender W. GP. odoratum), ſtrauchig; weichhaͤarig⸗zottige Aeſte; grobgezähnte, Zfachnervige, unten weichhaarige Blätter; weiße Bluͤthen in Doldentrauben; wächst in Wejtindien; blüht im Dezember. Die wohlxriechen⸗ den Blüthen beißen longue dechat. — Gewürzgebender W. (E. aromatisans), kahl; gegenftändige, 627 Zoll lange, 5 Zoll breite, ungetüpfelte Blätter ; weite, Nispe mit 1012blöthigen Bhüthenföpfen ; wächst auf Cuba und Havanna; dient dort dazu, Eigarren einen gewürzhaften Geruch zu geben. — Durchwachſe ner W. (CE. per- foliatum: E. connatum), zutligweichhaarig ; weiße Blüthen; ausdauernd z wächst in Nordamerika; blüht vom Auguft bis Oct. Heißt dort‘ Boneset;. riecht gerieben start, it jehr bitter, und dient als ſchweißtreibendes, Ficberwidriges Mittel, in größern Gaben als Brechmittel; enthält‘ viel bittern Extractivſtoff. Dex Saft joll gut gegen ven Grind fen. — Heilfräftiger W. (E. Ayapana), halbſtrauchig; Zfach nervige Blätter; lockere Doldentrauben; halbpurpurrothe Blüthenköpfe. ı Bfüht in. Süd— amerika und MWeftindien vom Juli bis Of. Wurzel und Blätter riechen wie Tongo— bohnen, enthalten viel ätherifches Oel, und feiften da gute Dienfte, wo ‚aromatijch bittere Mittel Anwendung finden. Ein Blätteraufgu ft in beiden Indien unter dem Namen "Ayapana eine berühmte Arznei, die gegen Schlangenbijje, Cholera 2c. vorzüg— lich fein ſoll und ſtark ſchweißtreibend wirft. Waſſereppich, Wafferpeterfilie, j.v. a Merk Wafferfaden ( Conferva), Gattung der Fadenalgen; Lager aus grünen, geglie— derten. Fäden; in den Gliedern zerſtreute Keimknospen. — Arten: Bach⸗W. (U. ri- eularis), bildet dunfelgrüne, ſchwimmende Nafen; in: ſtehenden Gewäſſern, Zeichen, Gräben, wo das Wafler rein iſt. Umschläge davon find bei leichten Verbren— nungen und Entzündungen gut. Waäſſerfenchel, Roͤßfenchel, die offizinelfen Früchte der Fenhelfamigen Reben: dolde (j. u. Nebendolde); er dient am-häufigiten bei Schleimflüſſen der Lungen, der Nie ren, der Blafe, ver®ejhlehtstheile und imderSfrophels Ihwindjucht. Innerlich angewendet, ſoll er ftinfende, jauhige Geſchwüre verbefjern, und bei Eiterung der Nieren, Leber und bei Mutterfreb3 gute Dienfte leiſten. Acußerlich ift der zevquetichte Samen gut zu Kataplasmen bei, Drüſen— verhärtung und Falten Geſchwülſten. Die Dofis als Pulver iſt von 30. gr. und man. Kann jelbit bis 55 täglich einige Mal geben, in Verbindung mit Milchzucer, Mag: nefia, Goldſchwefel, Optum, Im wäfjerigen Aufguß verordnet man Zij—iij täglich. Wailerfendjel (Maratbrum), Gattung der Familie Fadenftielgewäcdje; röhren- fürmige Blüthenſcheide; geſtielte Blüthe; Geſchlechtshülle aus 4—8 ſchuppenförmigen Huůllblaͤttern, damit abwechſelnd 4—8 Staubgefäße; freie Staubfäden; Afücherige Frucht: knoten mit 2 pfriemenförmigen Narben; geſtreifte, Aächerige Kapſel mit. zahlreichem Samen an beiden Seiten. — Arten: Knolliger ®. (M. foenieulaceum), knolliger Wurzelſtock mit viel Wurzelfaſern; 6-9 Zoll Lange, fenchelartige, mehrfach) zujammen: gejeßte Blätter; kahler Fruchtknoten; ovale, geftreifte, 2fächerige Kapſel. Auf ‚über: ———— Stellen in Südamerika; blüht im Sept. Waſſerholder — Waſſernuß. 07 Wajlerholder, |. v. a. gemeiner Schneebalt. Waſſerkolbe, ſ. v. a. Röhrkolbe. und | | Waſſerkraut (Hydrastis), Gättung der Familie Ranunkelgewächſe; 3Kelchblät— ter z blumenlos; zahlreiche Staubgefage und Staubwege; 1—Yamige, beerige Früchtchen auf halbkugeligem Blütheriboden. — Arten: Canadiſches W. (H. canadensis), ge— drehter oder hoͤckeriger Wurzelſtock; 6 Zoll hoher, zottig flaumiger Stengel; handfürmige, 3—Ötheilige Blätter; blüht an naffen Stellen im Juni amd Juli; wächst in Nordame— rifa. Die Wurzel färbt ſchön gelb umd iſt ein toniſches Mittel. Waſſerkreſſe, ſv. a. Piriementrefie f. od. | Wafjerlinfe (Lemna), Gattung der Familie Waſſerlinſengewächſez zwitterig und Gefchlechter getrennt; dünnhäutige Blüthenſcheide; 2 Staubgefäße, 1 Staubweg; freier Fruchtinoten ; durchſcheinende, Ichlauchartige Frucht; jährig; frei auf dem Waffer ſchwimmende, jelten blühende Gewächſe. Gegen den Winter fallen die grimfdrnigen Keimfnospen auf den Boden, um im März oder April als neue Pflanze zu erftehen. — Arten: Hökerige ©. (Tu, gibba), verkehrt eirunde Stielblätter, jedes mit einer Wurzelfaſer; Nußhülſe mit 3—4 anfrechten Samen ; ſchwimmt auf jtehendent Wajjer und blüht im Mai. — Kleine W. (L. minor), gleicht der vorigen Art völlig; wächst sehr haufig auf ſtehendem Gewäffer. — Vielwurzelige W. (L. polyrrhiza), größer als die vorigen Arten, die Stielblätter unten meift purpurroth, jedes mit einem Büſchel von Wurzelfafern; häufig auf ſtehendem Waſſer. Alle 3 Arten CH. Lentis palustris) jind ein kühlendes Mittel bei gichtiſchen Entzündungen und inder Gelbſücht. Sie bilden ein gutes Futter für Gänfe und Enten, und mit Kleie auch für Hühner. Waſſermelone (Citrullus), Gattung ver Familie Kürbisgewächſe; Ahäufig;öfpaltiger Kelch; Stheilige Blumenfronez; die männliche Blüthe hat 5 Staubgefäße im Grund der Beifrone, gefehlängeltgchogene Staubbeutel; die weiblichen Blüthen haben einen Zfächerigen Fruchtknoten, 3ſpaltige Griffel, etwas herzförmige Narbe, dickſchalige, vielfamige Beere; gelbe Blumen. — Arten: Gemeine W. (C. vulgaris; Cucurbita Citrullus; Cucumis Citr.), wicelrantiger, haariger Stengel; herzförmige, doppelt-buchtig— fiederjpaltige Blätter ; dickſchalige, große, durch Kultur 30 Pfund schwere Beeren, grün, ſternförmig geflectt, ſaftiges meist roſenrothes, ſüßes Fleiſch; großer, brauner Samen, Ajahrig ; wird nun in allen wärmern Ländern gebaut; blüht vom Juli bis Sept. — Eologuinten=-W. (C. Colocynthis; Cucumis Coloeynithis), gleicht der vorigen Art ziemlich; hat pomeranzengroße , gelbe, dünnrindige Beere mit trockenem, ſchwammigem Fleifh und zahlreichen , weißlichgelbem Samen; Ijährig. Wächst im Drient, heißt wort Handal, hat ſehr bitterefgrüchte, die wir ohne Schale (Pulpa Colocynthidis) im Handel befommen. Cie enthalten harzige Extractivſtoffe (Colochnthin), fettes Harz, bitteres, fette8 Del, Gummi, Bafforin, und dienen als draſtiſches BPurgirmittel, wenn große Unthätigfeit und Reizlofigfeit im Unterleibe herrſcht, erregt aber Leicht gefährliche Zufälle. MWafjernabel, (Hydrocotyle), Gattung der Familie Dolden gewächſe; unventlicher Kelchrand ; eirumnde, ſpitzige Blumenblätter ; plattgedrückte Spaltfrucht; Hriefige Iheilfrüchte. — Arten: Gemeiner ®. (H. vulgaris), Inotiger, zaferiger Wurzelſtock; ſchlanker, fait fädiger Stengel; jchildfürmige, Inervige, doppeltgekerbte Blätler, weiße oder röth— liche Blüthen in Blüthenköpfen; wächst an Gräben, Zeichen, in Sümpfen, auf torfigen Wieſen, dauert aus und blüht im Juli und Aug. Schmeckt etwas brennend, wirft er: öffnend, hHarntreibend, wird bei Stodungenim Unterleibeund auperlih ald Wundmittel angewendet. — Doldiger W. (H. ambellata), der Saft macht in größern Gaben Erbrechen; die peterfiltenartig riechende Wurzel wird bei Berftopfungen in der Leber und Milz; und bei Harnverhal— tung mit Erfolg angewendet; wächst im wärmern Amerifa. — Aſiatiſcher ®. (H. asiatica), bitterlich und ſcharf, wirkt fühlend, eröffnend und harntrei— bend bei Kiebern, Unterleib3fitofungen, Wajjerfucht, äußerlich bei Wun— den und Geſchwürenz wird auch wie der Brunnenkreſſe gegeffen: wächst an nafjen Stellen im heißen Aion, Afrika. und Amerika. 39 aſſernuß (Trapa), Gattung der Familie Nachtkerzengewächſſez Kelchröhre am Fruchtknoten; Atheiliger, bleibender Saum; Ablätterige' Blumez 4 Stanbgefähez Lfäche— 608 Waslerpfeffer — Waflerfchierling. riger Fruchtknoten; harte, Ifamige Schließfrucht. — Arten: a (T. re gegenftändige, haarförmig fieder: theilige Vlätter unter Waffer, nur die obern ſchwimmend; fie find oben fahl und glänzend; die Stiele der ſchwimmenden Blätter dick aufgeblafen und markig; weiße Blumen ; nußartige, granfchwarze oder braune, Altachelige Nußhülſe; in Sümpfen und Zeichen ; blüht im Juni und Suli, A4jährig. Der fühliche Samen ſchmeckt faſt macronenartig, und wird roh und gekocht gegeſſen. Die Pflanze gibt kühlende und zertheilende Umjehläge bei Gefhwüren; der Saft dient gegen Augenfrankfheiten. — Zweidornige W. (T. hispinosa,) im Er von Caſchmir kultivirt; die wohlſchmeckenden Nüſſe heißen dort Singhara, und bilden ein wichtiges Nahrungs— mittel. — B. bicornis; in China der Früchte wegen kul— N tivirt. FUN N Et ’ a, — 7 Ns —— ſ. v. a. ſcharfer Knöterig; ſ. u Knö —— Waſſerriemen (Zostera), Gattung der Familie Wierge wächſez 1 oder 2häuſig; au jipringende Blüthenſcheide; Znervige Spindel mit Staubwegen oder Staubgefäpen auf der Vorderſeite; die männlichen Blüthen beftehen aus durchſcheinenden Fädchen und Staubkörnchen dazwiſchen, die weiblichen auseinem Staubwege unter der Spitze. — Arten: Meer: W. (Z. marina), fluthet fchlaff im Waller; 2-3 Fuß langer Stengel; graßartige, 1—2 Fuß lange, bandförmige Blätter, Bildet auf dem Sande aller europäischen Dieere Wieſen. Blüht im Aug. und Sept, dient als Dünger, zum Dachdecken, Bolftern 2c. Heißt auch Seegras, Wier Siehe auch Meerbälle. Waſſerſchierling (Tieuta), Gattung ver Fa: milie Doldengewächje; Szähniger Kelch; ver— tehrt herzförmige Blumenblätter; £ugelige Spalt- frucht; Sriefige Theilfrüchte; Hülldecke fehlt meift ; Blüthen weis. — Arten: Giftiger ®. (C, virosa), giftigjtes Gewächs, das in Europa in impfen und Maffergräben, namentlich in ftehenden Gebirgswäſſern wächst, eine mehrere Jahre dauernde, rübenartige, zaferige Wurzel hat, die innen weiß und voll hohler Zellen iſt; fie riecht wie Paſtinakwurzel, doch etwas eckelhaft und widrig, und gibt beim Zerfchneiden einen gelben Saft von fich, welcher röthlich wird, wenn man ihn die Nacht über ſtehen läßt; im Früh: jahr it er am giftigiten. Er jcheidet ſich oft jelbft von der Wurzel aus und ſchwimmt wie Del auf dem Waſſer. Die Wurzel treibt im Frühjahr mehrere 2—4 Fuß hohe, kahle Sten— gel, unten weiß und roth geftreift, oben meer— grün, mit einem wäſſerigen, Eleberigen Stoff ges füllt und mit fußlangen Gelenken verfehen, aus welchen die Stengel mit Sfach gefiederten Blät- w tern entjpringen. Trägt vom Mai an den Stengel: und Zweigſpitzen große, weiße Blumenvolden, welche aus 10-14 Strahlen beftehen, wobei die einen Dolven meiſtens 4Opfvien enfürmige Blättchen haben. Der Same gleicht dem der Peterfilie. Gegen den Winter fterben die Stengel ab. Fir Menfchen und Thiere find Wurzel und Kraut ein tödlicheg Gift; nur Schafen, Ziegen, Kanin- hen und Schweinen find fie unſchädlich. Der Genuß der Wurzel, welche Leicht mit der Pajtinahvurzel verwechjelt werden kann, erregt Beraufhung, Shtwindel, Neigung zum Schlaf, Sinnfofigkeit, Wahnfinn u. dgl. Wer davon ftinbt, fieht am nanzen Körper blauans, und Magen und Gedärme ſind angefreſſen. Aeußerlich aufgelegt und eingerieben dient die Wurzel gegen Gicht und ähnliche Krankheiten; ver Saft derfelben Wafferfhlauh — Wegedorn. 609 dient Ban bei verhärteten Drüfen. Gegenmittel find zuerſt Brechmittel, dann 18, Mittel gegen die Entzündung der Eingeweide; bei nerodjem Zujtande vom Gehirn ablettende und erregende Mittel. Kann leicht mit der Peterfilie, den Gar: ten£örbel, welcher aber feiner ift, Paftinaf, der gemeinen gelben Rübe, der wilden Engelwurz, der Hundspeterjilie, Gleiße, verwechjelt werben, weshalb Vorficht dringend geboten if. — Gefledter W. (C. maculata), wächst in Nordamerika und hat diefelben Eigenfchaften, wie der gewöhnliche Schierling. Waſſerſchlauch (Utrieularia), Gattung der Familie Kugelblumengewächſe; Ablätteriger Kelch; gejpornte, markirte Blumenfrone; 2jpaltige Oberlippe; 2 Staubge- fäße; kurzer, dicker Griffel; 2lappige Narbe; Afächerige Kapjel mit Fugeligem Samen. — Arten: Bemeiner ®. (U. vulgaris), gefiedertsvieltheilige Blätter mit Luftblajen; mehrfchuppiger Schaft mit 8—-10blüthiger Traube am Ende; dottergelbe Blume; wächst in Sümpfen, Gräben und Teichen; dauert aug, blüht vom Juli bis Auguft. Diente über als H. Lentibulariae gegen Dysurie und äußerlich bet Wunden und Ges ———— — Netziger W. (U. reticulata), gegen Blähungen; wächst in Mas abar. — ſ. v. a. Rebendolde. ont Waſſerviole (Butomus), Gattung der ee Waſſerlieſche; zwitteriger, Zthei⸗— liger Kelch; 3blätterige Blumenkröne; 9 Staubgefäße; 6 Staubwege; 6 geſchnäbelte Balgkapſeln mit vielem Samen. — Arten: Doldige W. (B. umbellatus), ſchöne — mit dickem Wurzelſtock, 2—3 langen, Zkantigen Blättern, noch längerem Schaft mit vielblüthiger Straußdolde, hellroſenroth und außen dunkler voth geitreift; wächst in ftehenden und fliegenden Gewäffern, Sümpfen, Zeichen, Seen in Europa und Nordafien; dauert aus; blüht vom Juni bis Aug. Der Wurzelſtock ijt bitter, umd wird in Aſien geröftet gegeffen. Wurzelſtock und Samen wirken a8 Blumenbinjen- wurzelund Samen fühlend, ermeichend und auflöfend. Aus den Blättern und Schaften werden Körbe, Matten u. dgl. geflochten. Mafjerwegerich, die Wurzel des re Sale roſchlöffels ch. d.). Wau (Reseda), A—Itheiliger, bleibenver Kelch; 4-9 ganze oder zerjchligte Blumen: blätter; 1027 Staubgefäße auf kurzem, ſchuppenförmigem ruchthalter; Fruchtknoten mit 36 Griffeln; Afächerig und vielſamig. — Arten: Färbex-W., Streich— kraut, deutſche Winde (R. luteola), Farbepflanze, in ganz Europa an Wegen, unbebauten trockenen Stellen, in Weinbergen 2c. Spindelförmige Wurzel; 2 Fuß langer, rauher, efiger Stengel; Yanzettförmige, am Grunde gezähnte Blätter; blaßgelbe Blu— menähre. Alle Theile enthalten eine dauerhafte gelbe Farbe, die jehr Schön ijt und durch Miſchung zur Darjtellung a dient. Das ganze Kraut wird ge: trocknet und zum Gebrauche verjendet. In Teichtem, lockerem Boden wird er gebaut, indem man den Samen im Aug. ausfäet, und die Pflanzen im folgenden Herbit, wenn der Same reif it, ſammelt. Wurzel und Kraut dienten früher als auflöjend, harn— und jhmweißtreibend. — Gelber ®. (R. lutea), lange, gelbe Blumenähren, gefiederte Blätter, welche fich im Frühjahr als Salat jpeijen Tafjenz überall ar Wegen, veuen ꝛc. Wird von dem Vieh verſchmäht. — Wohlriechen der W., |. ede eberkarde, |. v. a. Karbe. Wegebreit, 1. v. a. Wegerich. — Wegedoru (Rhamnus), Gattung der Familie Kreuzdorngewächſez meiſt ak vielehig ; Afpaltiger Kelch; A—5 Keine Blumenblätter , welche mit den Kelchzipfeln ab— wechſeln; 4—5 Staubgefäße; 2—Afpaltiger Griffel; Q—4fernige Steinfrucht; knorpelige Steinkerne; tiefgefurchter Same. — Arten: Gemeiner ©. (R. cathartica), baum artıger Strauch, der überall in Hecken, Gebüfchen und Zäunen, in Laubhölzern, an feuchten Stellenzc. angetroffen wird; glatte, braune, faferige Rinde ; röthliher S lint ;hartes, gelbliches Holz; die Ereuzweife ſtehenden Zweige haben an den Enden einen geraden, ſpitzigen Dorn; die Blätter find eirund und glänzend; Blumen grünlichgeld; erjcheinen im Mai in Heinen Büscheln und hinterlaffen erbfengroße, jchwarze Beeren, die unangenehm riechen, bitter ſchmecken, Teicht purgiven, von Krametsvögeln gefucht werden; fie dienem . um Grünfärben, geben mit einem Zuſatz von Alaun eine jafrangelbe Farbe für Leber, pielfarten 0. Aus dem ſchwärzlichgrünen, ausgepreßten Beerjait man ben Pr | x 610 Wiegerich · Kreuzbeerſyrup md für Maler das Saft- oder Blaſengrüm. Die friſche Rinde be rl g ehe und getrocknet eine braunrothe Farbe. Das harte Hol; taugt zu feinen Arbeiten, Stöden, Pfeifenföpfen. Wird durch Beeren oder Wurzel: ſproͤßlinge fortgepflangt. Wurde früher gegen Waſſerſucht, Bodagra, Läh— mungen u. dgl. gebraucht. — — Färbender ®, Zwergfreuzdorn (R. infectoria), wächst im fidlichen Europa, hin und wieder auch in Deutjchland, bleibt nieberig umd gibt Schöne Hecken. Die Beeren (Gelbbeeren oder Körner von Avigion, Grana Lyeu) geben ein wichtiges Material zum Gelbfärben. Mit ver Rinde Tann mar gelb und braun färben. — Immergrüner W. G. alaternus), dornenlefer Hoher Straud), der wie bie vorigen Arten zum Gelbfärben dient. Die Blätter dienen gegen Halsentzün« dungen. Wähst im fünlichen Europa und dem Orient. — R. amygdalina gibt gelb- färbende Beere (Graines jaunes); wächst im nördlichen Afrika. — R. Iycioides, eine Beerenabkochung dient äußerlich gegen Gicht; wächst in Spanien. Wegerich (Plautago), Gattung der Familie Bleiwurzgewächfe; zwitterig; tief Atheiltger Kelch; trockenhäutige Blume mit zurückgeſchlage— nem, Atheiligem Saum; 2fächerigem Fruchting- ten; Griffel mit Aappiger Narbe; häutige, Zfäches rige Kapfel. — Arten: Breiter W, Großer W., (P. major), allgemein bekannte Pflanze mit eiförmigen, glatten, auf den Boden ausgebreite- ten Blättern, zwiſchen denen jich ein füßhoher, fahler, runder Blumenjchaft mit einer zolllangen, walzenfürmigen Blüthenähre erhebt. achst in Graggärten, an Wegen, auf trodenen Weiden, wird von dem Vieh gerne gefreffen, und Liefert den Vögeln in dem Samen ein gutes Futter. Die Blätter, jowie die des mittlern W. (P. media), mit eirumd= lanzettförmigen , behaarten Blättern, und des ſpitzigen W. (P. lanceolata), ſpitzige Blätter, die mehr in die Höhe gehen, an den gleichen Stellen wachlen, haben einen bittern, jalzigen, zufammenziehenden Geſchmack, eignen fih N zum Gerben,wirfen Eräftig auf die Schleim— häntein den Lungen, Urinwegen, Mas gen und Gedärmen, find daher jehr IR gut bei Rungenverfhleimung, alten Dan Catarrhen mit viel Außwurf, Magenverfchleimung, und daher rüh— render Appetitlofigkeit, in -Jhleimigten, langwierigen Durch— fällen, bei Blaſenſchwäche, Blajenhämorrhoiden. Man miſcht 2—5 Löffel vol des aus dem Kraut gepreßten Saftes unter Milch oder Fleiſchbrühe und läßt dieß den Tag Über trinfen. — Alte, träge Wunden mit [hlechter Eiterung hei— len in £urzer Zeit, wenn man Charpie mit dem Saft getränft und DEREN auflegt. In Fällen, wo man nicht jo ſchnell heilen darf, ift das vom frijchen Kraut bereitete de— ſtillirte Waffer zu Umfchlägen ganz geeignet. Ein Abſud des Krauts macht aud das Kopfhaar wachſen, wenn die Haare von Schwäche der Kopfhaut ausgehen. Der Landmann nimmt abergläubifcher MWeife den dürren Samen auf Brod ein, um tleine Splitter aus der Haut zu Schaffen und die Eiterung zu verhindern. — Die gefchälte Wurzel ſoll man bei Zahnſcknerzen jo lang in’? Ohrlegen, bis ſie ſchwarz wird, dann läßt der Schmerz nad. — Meerſtrandswegerich (P. maritima), auf Bo⸗ den und an Meeresufern; wird im nördlichen Deutſchland wie Salat und Kohl gegeſſen, und ift gut gegen Steinbefhwerden, Gries und Eand. — Flohſamen-W. (P. Psyllium), vrüfenhaariger Stengel mit gegenftändigen Blättern; eirunde Achte; 2fächerige, Zjamige Kapſelz glänzendbrauner, länglicher Samen. Im ſüdlichen Europa und nördlichen Afrika auf jandigen Stellen ; Ajährig, blüht vom Juli bis Auguft. — Gibt wie der Sand: W. (P. arenaria), und der ftraudartige W. (P. Cynöps), den jogenannten Flohſamen (Semen Psylli; s. Pulicariae); diejer ift ungemein Wegſenf — Weide. 611 ſchleimig, und überall anwendbar, wo jchleimige Mittel am Platz find. Der Sa— menjchleim dient auch zur Appretur von Seidenftoffen, Mouffelinen, zum Steifen feiner Spigen u. dgl. Alfaleifamen dient zur Berfälichung, diefer ift aber fast ſchwarz, dreiecfig und nicht fchleimig. Wegſenf, ſ. v. a. Raute Wegwarte, |. v. a. Cicho rie. Weichieln, j. u. Kirſchen. Weichſelröhre, Tabadsröhren, welche von dem wohlriechenden Holz des Weichjeltraus benkirſchbaums gefertigt werden. Beide (Salix), Gattung der Familie Kätzchen blüthler; meift häufig; mann liche Blüthen in Kästchen, jedes aus 4 Deefblättchen mit 2 Staubgefägen und mit 4—2 Honigorüfen, beſtehend; die weiblichen Käschen haben 1 Decblättchen, 1 hül— lenloſer Staubwes mit 1-2 Honigdrüfen am Grunde; fadenförmiger Griffel; 2 Narben; Afächerige, Aſhalſtückige, vielfamige Kapjel; wollichopfiger Samenmantel. Die zahlreichen Weidenarten gehören zu den nüßlichiten Bäumen, indem fie an den Ufern der Flüſſe und Bäche, an Seen und Teichen und am feuchten Pläßen fo Häufig wachen, und jo leicht nachgezogen werden können, daß fie denjelben Feſtigkeit geben und einen jchönen Holzertrag gewähren, Einige find ftrauchartig, andere find ſtarke Bäume , alle aber wachjen jehr ſchnell und Haben ein Teichtes, zähes Holz, biegjame Zweige, Längliche, ſchmale, pergamentartige Blätter. Zur Befeftigung der Ufer find fie unvergleichlich. Die Aeſte werden alle 3—4 Jahre im Febr. und März abgehauen. Die Stämme fpringen im Alter gern, werden ganz hohl, und dienen dann zu Backtrögen, Kähnen 2c. Die ſchönſten jährigen Aeſte dienen als Satzweiden; fie werden im April abgehauen, einige Tage in's Waffer gelegt, dann ar dem beſtinimten Platze in die Erde geſteckt. Die jungen Zweige dienen zu Flechtwerk, Körben u. ſ. w.; ältere auch zu Neifen und le— bendigen Zäunen. Schafe, Ziegen und Pferde freſſen die Blätter gern; in Waffer ge- kocht und mit aufgelösten Tiſchlerleim vermifcht geben fie eine dauerhafte Nanguinfarbe für Baumwolle. Die Blüthen geben durch Deftillation ein angenehmes Waſſer, und die Samenwolle eignet fih zum Polftern von Kiffen u. dgl. Die Ninde dient zum Serben, und ift ein ſchätzenswerthes Arzneimittel. Meist ift die Bruchweide, Glas- mweide (L. fragilis), Lorbeer- oder glatte Saal:W. (T. pentandra), die Silber- oder Kamp-, Koch-,Baumzähe W., Felbe, Wilge (S. alba), die gelbe W., Küfer-, Bande, Golde, Dotterweide (8. vitellina), im Ge- brauch. Sie ſchmeckt bitter und zufammenziehend, riecht aromatiich, und wird die dünne biegiame Rinde dev 2— jährigen Aeſte angewendet. Ste dient innerlich gegen Teichte talte Sieber (Wechjelfieber), niht blutige Ruhren mit heftigem Drängen, langwierige jhleimige Durdfälle, Magen: und Darme- verjhleimungen 2; Außerlich zu ftärfenden Bädern, zu Gurgel- waſſer beilangwieriger Aunfhwellung der Mandeln, Verlänge: rung des Zapfhens; bei aufgelvdertem, ſchwammigem, blutendem TERRA als Mundwaſſer; bei unreinen Geſchwüren. — In ber fieberfreien Zeit gibt man gegen Falte Fieber das Pulver ber Ninde, alle Stunden 3—5 Gran; fehr wirkſam tft der Zufat von Chinarinde zu gleichen Theilen, oder der Abſud, 3 Loth Rinde mit 1 Schoppen zur Hälfte abgekocht, ſtündlich 1 Löffel. Gegen die hartnäckigſten Kalten Fieber bat fich erprobt: ein Anſatz von 12 Loth Weidenrinde mit 1, Schoppen Fruchtbranntweintund 1, Schoppen Wafjer; man feiht es nach 12 Stunden durch, Focht diejelbe Rinde mit 41%, Schoppen Wafjer auf 1 Schoppen ein, vernijcht dieß mit dem erjten und verbraucht dad Ganze zwischen zwei Be LE Der man nimmt 2 Duent Weidenrinde, das Gelbe der Pomeranzenfchalen, 11, Loth, pulveriſirt beides und gibt davon theelöffelweife in der fieberfreien Zeit. — Bei bösar— tigen, brandigen Gejhmwüren Teiftet eine Miſchung von Weibenrindenpulver und Kohlenpulver eingeftreut, jehr viel. — Eine Abkoch ung gibt Bäder, Mund -, Gurgel=, Verbandwaſſer und Umjchläge bei den andern Leiden. Die wichtigften Arten jind: Bruce, Knack-, Glas- und Roßweide (8. fragilis), WO Fuß hoch, fparrige ejte, lanzettförmige, beiderſeits zugejpiste, feingezähnte Blätter; die braunen Zweige brechen ſehr gerne, Die abgekochte Wurzel gibt eine purpurrothe Farbe; vie Blü- then erſcheinen früh. — Bujhweide (8. triandria), 14—16 Fuß .< ; 4 Zoll lange, 612 Weidenrinde — Weiderich. ſchmale Blätter ; gelblichbraune, fehr zähe Zweige, zu Flechtarbeiten geeignet. — Gold— weide, Dotterweide (S. vitellina), jchöner Baum mit goldgelben, biegſamen agmeiger Ihmalen, lanzettförmigen, 3 Zoll langen Blättern; ‚gut zu Tlechtwerk, Die inde Tiefert eine gute Brühe zum Färben — Korbweide, Land-, Ufer-, Fiſcher weide — viminalis), 10 — 12 Fuß hoher Strauch oder Baum; 3—6 Zoll lange, ſchmale, gleichbreite, lanzettförmige langzugeſpitzte, unten ſilberartigglänzende Blätter. Die langen, grümlichgrauen Zweige geben ein gutes Flechtwerf, und iſt fie zum befejtigen der Ufer und Heden gut geeignet. — Lorbeer-, Wollmeide (8. ie). 8—12 Fuß hoher, 1 Fuß dider Stamm; rauhe, aufgerifjene Rinde, glan- zende, brüchige, gelbröthliche, auch blutvothe oder dunkelgrüne Zweige; 3 Zoll Tange, 11% cm breite Blätter, welche zwijchen den Fingern gerieben Iorbeerartig riechen; wächst jehr Ichnell; hartes, dauerhaftes Holz. Je älter jie wird, und je häufiger man jie root um jo mehr gibt fie Samenwolle, die fi) gut mit Baumwolle vermilchen und verarbei- ten läßt. Die Rinde ift jehr wirffam in Fiebern, ein Abjud verfelben gegen Spul- würmer und Außerlich ge en den Falten Brand. — Rosmarinblätkerige W. (S. rosmarinifolia), 2— Fuß hoher Strauch mit fehr feinen, zähen und grauen Zwei- en; gleichbreite, Lanzettförmige, unten feidenartig filzige, nach dem Rande zu umgebogene lätter; gibt Flechtwerke. Saal-, Balm:, Werftweide (S.caprea), bei ung jehr gemein; 20—30 Fuß hoch, Tiebt trocfenen Boden; viel biegjame, graue und dunfelgrüne und ziemlich große, hängende, unten feinbehaarte Blätter. Das zähe, leichte Holz wird von Sieb- und Korbmachern gebraucht, gibt gute Stiele und Handhaben in Werkzeuge, Kohlen zum Zeichnen und zu Schießpulver; der Rindenabſud liefert eine ſchwarze Farbe. Iſt ſehr empfehlengwerth, da fie viel Nub- und Brennholz Liefert. — Gemeine, weiße oder Silber-W. (S. alba), wird in 30 Jahren 50 Fuß hoch, 2 Fuß did; bei ung jehr gemein; Lanzettförmige, zugeſpitzte, gezähnte Blätter, die unten von vielen Seidenhaaren filberfarbig glänzen. Die Blüthe wird von Bienen fleißig befucht. Mit der auch officinellen Rinde kann man, wenn fie in einem fupfernen Gefäß in Lauge ge- focht wird, zimmt- und blutroth färben. Diefe ausgezogene Farbe gibt mit Alaun bis zur Trockenheit ausgefocht einen zimmtrothen Lak. Die Wolle dient zu Hüten und dergl.; Liefert in warmen Ländern eine Art Manna. — Thränen-, Trauers, bas byloniſche W. (S. babylonica), ftammt aus der Levante, geveilt bei ung an Orten, die den rauheften Winden nicht zu jehr ausgefegt find; gerader, ſchnellwachſender Stamm mit langen, fchlanfen, herabhängenden Zweigen, 5 Zoll langen, ſchmalen, Tänglich zuges ipisten, herabhängenden Blättern, wodurch eine wunderjchöne, wahrhaft würdevoll aus— jehende Krone entiteht, Erfrieren junge Bäume, fo jchlägt die Wurzel im folgensen Srühjahr wieder aus. Die gelblichhraunen Zweige dienen zu Flechtwert, — Werft-W,, Ipisblätterige Saal-W. (S. acuminata), häufig an — 8 Fuß hoch; hell: braune Zweige; länglich-eirunde, vorn jcharfzugefpitte Blätter. An den Zweigſpitzen ſieht man oft viele Blätter zufammengebrängt, die Meiderofen heißen, fie entiteheu durch den Stich der Weidengallwespe; dient zu Faſchinen, Zäunen und Flechtwerfen. Weidenrinde, |. u. Weide. ' Weidenröschen (Kpilobium), Gattung der Familie Nachtlerzengewächfe; niedere Kelchröhre; 4 Freuzitändi,e Narben; gleichbreite Kapſel; wollſchopfige Samen; gleicht ſonſt der Nachtkerze. — Arten: Schmalblätteriges W. (E. angustifolium; E. spieatum; E. Gesneri; Chamaenerion ang.), friechende Wurzelaugläufer; 2—4 Fuß hoher Stengel; zerftreute, Tanzettige, unten weißlichgruͤne, aderige Blätter; lockere Trau- ben; purpurrothe, jelten weiße, flache Blumen; 2 Zoll lange Kapſel. Wächst in Wäl- dern von Europa, Nordajien und Nordamerika; dauert aus und blüht im Juli und Auguft. Wurzel und Blätter CR. et H. Lysimachiae Chamaenerion) wirken er- weichend, zertheilend, jchleimig, gelind adftringirend. DasKraut dient aud) als Gemüfe, während die Blätter als furilifher Thee benüßt werden. Die Alten glauben, ein Wurzelaufguß mache wilde Thiere zahm. Die Aftaten jegen das Stengel- mark als beruhigend einem geiftigen Getränf bei, welches fie von Heracleum Sphondy- lium bereiten. Weidenroje, j. u. Rojen. Weiderich (Lytrum), Gattung der Familie Weiderichgewächje; unterweibiger, walzenförmiger, 8—12zähniger Kelch; 4—6 Zähne, welche mit den 4—6 gegenftändigen Weiderichsröslein — Wein. 613 Blumenblättern abwechſelnd ftehen; 4—6 oder 8-12 Staubgefäße (ſtets gleichviel ober doppelt fo viel als Blumenblätter) ; freier Fruchtinoten ; Foben Perle Griffel mit Eopfi- er Narbe ; Zfächerige, vielfamige Kapfel. — Arten: Gemeiner W. (L. Salicaria), —5 Fuß hohe Pflanze, bei und häufig an Fluß- und Bachufern, Quellen, feuchten Stellen; Aftig; herz- und lanzettförmige Blätter; im Juli und Auguft ſchöne pur= purrothe Blumen in einer prächtigen, 6—8 Zoll Langen Achre. Wurzel und Kraut (R. et H. Salicariae), wirfen jehr zufammenziehend, enthalten viel Schleim, dienen als Gerbmittel bei Ziegenfellen, in der Offizin bei Blutflüffen und Durdfällen. Wird jung von Schafen gefrejjen. Wenn man diefe Pflanze auf Kornhäufern umher— ftreut, jollen die Kornwürmer abgehalten werden. — L. Hyssopifolia, wundhei- lend, eröffnend und antifforbutijd. — L, alatam, dient in Nordamerika zum Heilen von Wunden und Gejchwüren. Weiderichsröslein, |. v. a. Weidenröscen. Weihpfeffer, j. v. a. gemeine Müllen. Weihraud, j. u. Boswallie — Er dient innerlich mit andern Mitteln bei Ma- genverfhleimung und Magenſchwäche, altemHuſtenmitviel Schleim- auswurf, äußerlich zum Räuchern und als Beſtandtheil von Pflaſtern und Präparaten. Man lösſst 2Duent W. in 4Quent rectificirtem Weingeiſt auf und nimmt bievon täglich 3 Mal je 10 Tropfen auf Zucker. Guter Anfab: 1 Quent W., 1/, Loth Alde, Loth Myrrhe, 10 Gran Safran, 2 Gran Kampher, 4 Loth Kandiszucker were den in 1 Schoppen Kornbranntwein gethan, öfters umgejchüttelt, und davon je Morgens und Abends 20 Tropfen Wafjer genommen. — B., Lavendelblumen und Maftir zu Räucherungen der Leidenden Theile bei rheumatifhen und gichti Then Bejhwerden — Bei Krämpfen und Nervenſchmerzen dient folgen: des Pflajter: 4 Duent Wachs und 1 Duent Terpentin werden gejchmolzen und zu der erfalteten Mafje gefügt: W. 2 Duent, Maftir 1 Duent, Pfeffermünzöl 50 Tropfen. — Die Eiterung bei Abſceſſen, Furunfeln, falten Geſchwulſten befördert: Weihraud, Safran ud Ammontafgummit je 1 Loth mit Wachs und Terpen- tin aufgelöst. — Bei Berbrennungen leiftet die Weihraudtinftur,d. h. 20. W. und 80 Tropfen Kornbranntwein aufgelöst, 4 Loth Kalkwaſſer, 3 Loth Süßmandelöl, vermischt und aufgetragen, vorzügliche Dienfte. — Ein audgezeichnetes Mittel bei bö— Jen Fingern, Banaritien, Gefhwülften, Geſchwüren und Verhärtun- gen erhält man, wenn man 4 Loth Schweinefett in einigen Löffeln füßen Rahms etwas focht, 1/5 Borsdorferäpfel Heingefchnitten beifügt, 2 D. Terpentin und einige Löffel Leinöl zufeßt und dieß unter bejtändigem Umrühren kocht, bis die Maſſe gleichförmig it, we dem Erkalten fügt man 2 D. Weihrauchpulver bei. Ueberdieß bildet er einen Beitandtheil der meiſten zertheilenden Pflafter. Wein (Vinum) wirft jehr Fräftigend, belebend und erregend. Sein mäßiger Genuß erhöht die geiftigen und phyſiſchen Kräfte, befördert die Verdauung, hebt Verfchleimung, Würmererzeugung und Krankheiten aus Schlaffheit; zu jtarfer Genuß ift für das ganze Syſtem jehr ſchädlich. Er iſt gut in allen Krankheiten mit wahrer Schwäde, in hißigen Krankheiten, wenn dag Entzündliche befeitigt ift, bei [hwerer Ver— dauung, in der Reconvalescenz nach erjhhöpfenden Krankheiten, aud Blutflüffen, auf welche namentlich der rothe Wein fich empfiehlt. . In vielen Krank: heiten fordert der Inſtinkt Wein, und man darf ihn ftet3 unbedenklich geben, nur beim Schleimfieber nicht. Al belebend und flüchtig aufregend verdient der weiße Wein den Vorzug, die vothen Weine dagegen find befjer bei großem Säfteverkuft, jtar- fer Giterung u. dgl. Die mouſſirenden Weine find ausgezeichnet bei Schlechter Verdauung, krampfhaftem Erbreden, NReizbarfeit der Magenner ven. Rothe Weine taugen am beiten beigaulfieber, atonifhen Blutflüffen, chroniſchen Diarrhden und Rufr, Schleimhbämorrhoiden, chro niſchem Tripper, chroniſcher Gicht ꝛc. Er foll vermieden werden im findlichen Alter, bei Vollblütigkeit, Hyfterie, afuten Krankheiten im fieberhaften Stadium. — Bei großer Schwäde der Haut und mangelnder Ausdünſtung find laue Weinwaſchun— gen vorzü * — Sehr wirfjam ijt er bei ftarfen und ſtinkenden Fußſchwei— Ben mit Salbei, Lavendel, Nosmarin verbunden, um die Thätigleit der Hantgefäße zu jteigern und den Erankhaften Sekretionsprozeß zu heben. | 614 Weinblätter + Weinſtock Weinblätter, ſ. u. Weinftod. | Ay) Weingeift (Spiritus Vini) wirkt viel heftiger und betäubender als ver) Wein, ift bei fortgeſetztem Gebraud, gefährlich und kann nur bei den Fräftigften Leuten angewen- det werden. Er dient als Verbindung der meiften fpirituöfen Medicamente und hat da: rin auch jeinen Hauptwerth in der Offizin. —* einpalme, ſ. v. a. Fächer palme. Weinroſe (Rosa rubiginosa), eine Roſenart mit weinſäuerlichem Geruch; dient häu— fig als Theefurrogat. Weinſtock (Vitis), Gattung der Familie Doldengewächfe; zwitterig, Ahänfig oder vielehig; Özähniger Kelch; 5 Blumenblätter; 3 Staubgefäße; von drüſigem Stempelpolfter umgebener, 2fücheriger, 4eiiger Fruchtknoten; 1 ganz furzer Griffel; kopfige Narbe; 2—4jamige Beeren. — Arten: Edler W. (V. vinifera), wickelrankiger, Eletternder Straud mit tief eindringender Wurzel; fnotiger, äftiger Stamm ; fajerigeriffiger Rinde; die jüngern Triebe — oder wollig-zottig, herzfürmigsrundlich, 3—Dlappige, grob: gezähnte, flaumige oder filzige Blätter, die in Gröpe Farbe, Form und Ueberzug ehr abändern; Ijpaltige Widelranfen; blättergegenftäntiger Blüthenftrauß, der bei der Reife hängend ift; grünliche, wohlriechende Blüthen; bereifte Beeren, die in Größe, Farbe und Geſchmack ſehr abweichen, grün, gelb, roth, blau, bei einer Abart ſamenlos, und von der Größe einer Erbfe bi8l Zoll lang find. — Eine beachtenswerthe Abart ift der Peter: jilgenwein (V. laciniosa), Sfingerige, oft faft 5fpeltige Blätter. — Der Weinſtock it aus dem Orient in alle Länder eines gemäßigten Klimas verpflanzt, kann aber nicht über 519 Nr. Breite gebaut werden, blüht im Mat und Juni und tft bereit3 in 1500 Abarten vorhanden, von denen die wichtigften Grundformeu find: 1. Oben etwas fein behaarte, unten etwa3 wollige Blätter. Dieſe und die zweite Abtheilnng enthalten die beiten Sorten. a. Klevner. Kurzer, dünner, nad) oben verdickter Traubenftiel, Eleine, dichte Traube nit, Heinen, meift ovalen, dünnhäutigen Beeren. Die hieher gehörigen Sorten reifen früh, und haben einen feinen, gewürzhaften Gejchmad, namentlich Shwarzblauer edler KL; ordinärer Shwarzblauer Kl. (Burgunder); weißer Al, Ihwarzblauer Auguft RL; Eleiner und großer Rubländer. b. Müllerreben; etwas verlängerter ZTraubenftiel; mittelgroße, dichte, aftlofe ‚ Trauben; mittelgroße, großnarbige, rothfleischige, dickhäutige Beeren; ziemlich früh rei: fend, jüß, wenig Bouquet; ſchwarzblaue Müllerrebe (Meunier). e. Traminer; Heine, dichte, Äftige, runde Traube, ovale, Eleine, dickhäutige Beeren; feiner, gewürzhafter Gejchmad; rother Tr. (rother Klevuner); weißer Tra- miner; rother Sand:Tr. (grauer Tokayer) d. Ortlieber; Fleine, dichte, ovale Traube; Fleine, runde, 8 Beere; ſehr früh;z für, ohne ftarfes Bouquet; — Ort (oder weißer Burgunder), weißer Ruh gauer Rißling, Meiner Räuſchling— ee oben Eabl, unten etwas wollig, beim Veltliner manch— mal filzig. a. Riplinge. Sehr dichte, Kleine, klumpige Trauben ; kleine, kugelige, bünnhäutige, zartfleiichige Beeren; Lieblich ſüß und gewürzhaft, veifen ziemlich ſpät und geben die vor— züglichen Icheinweine. Kleiner weißer oder gelber R., großer weißer k, rother R, jhwarzblauer R., weiter Welih-R, ediefer mit Tangitieliger, lockerer Traube). b. Veltliner. Langer Stiel; mittelgroße, pyramidenförnige Traube; mittelgroße, dickhäutige, fleiichige Beeren; angenehm ſüß; reifen jpät. Nother B. (oder großer ne Fleiſchtraminer); eek V. (vothe Hanjen, Fleifchtraube), grüner eltliner. c. Urban; langer Stiel; zottlichte, mittelgroße, walzenfürmige Traube; mittelgroße, Iugelige, dünnhäutige Beeren; füße Beere mit wenig Bouquet; reifen zur gewöhnlichen Zeit. Rother und ſchwarzblauer Urban. d. Elblinge. Mittelgroße, dichte, ovale Traube; kugelige, dünnhäutige Poren; waſſerig. Weißer EH(Weipelben), Grob-E (weißer Grob-, Grün: elben; Rohrelbling); gelber oder kleiner E, rother Elbling. ropnarbige, dünnhäntige teber, gelber Ortl. ander, weißer Tofayer, breis— Weinſtock. 645, e. Fürterer.. Mittelgroße, dichte, längliche Traube; Eleine, rundliche, dünnhäutige Beeren; wohlſchmeckend. Rheinfürterer over Füterling; Wiefetheiter. f. Malvajter: mittelgroße, meiſt äſtige Traube; Fugelige, dünnhäutige Beeren; ſüß und Alfa. Kleiner weißer M.; Eleiner rother M.; Grobſchwarzer. 3. Dben und unten fahle Blätter; aute Wein- und Tafeltrauben. ‘a. Burgunder Mittelgroße, dichte, ajtloje, meiſt walzenförmige Traube; jaftige, dünnhäutige Beeren. Schwarzer B.; weißer B.z rundblätteriger, ſchwarp— zer und weißer Gomme, b. Deiterreiher der Sylvaner, Sylviner. Mittelgroße, jehr dichte, meift aftlofe Traube; meift Eugelige, dünnhäutige Beeren ; ſüß; ziemlich früh reifend. Grüner Sylvaner (oder weißer Sylvaner, grüner Jterfahnler ); gelber Sylv., rother Sylv.; ſchwarzer Sylv. (oder Affenthaler, blauer Zierfähnler.) c. Franken. Mittelgroge, meist dichte, klumpige Trauben; Fugelige, bünnhäutige Beeren; jehr füß und frühreifend. Schwarzblauer Süßroth; grüngelblicer; Methling; weißgelblicher Hängling; Shwarzblauer Hängling. d. Gutedel. Etwas gedrehter Stiel; lockere, große, äſtige Traube; Fugelige, fleiſchige, dünnhäutige Beeren ; angenehm faftig und jüß. Grüner over weißer ©.; gelber oder Eleiner weißer G., Krach-G. oder Krachmoſt; Pariſer ©; früher ©. oder Berltraube; rother ©; Königl. ©; Muskateller-G.; weiße und rothe Beterjilgenrebe. s ee Muskateller. Dicker, mittellanger Stiel; große, dichte, walzenfürmige Traube fugelige, dünnhäutige, hartfleifchige Beeren; feiner, ſüßer, bilamartiger Geſchmack; ſpät— reifend. Weißer, other, Ihwarzblauer, blauer und grüner M; Ihwarzblauer Weihraud. f. Orleans. Ziemlich langer und dicker Stiel; jehr große, dichte, Aftige Traube; ovale, hartfleifchige, dickhäutige Beeren; jehr wohlſchmeckend. Weißer und grüner D. (Hartheiniih und grüner Hartheinijch.) g. Welſche oder Italienifche. Große, lockere, zottliche Traube, Fugelige, dick— häufige Beeren ; fpätreifend. Großer, weljher Zottelwelfcher; großer, Ihwarzblauer Zottelwelſcher. h. Zrollinger. Große, dichte, äftige, pyramidenfürmige Traube; große, fleifchige, Jaftige, difhäutige Beeren; ſüß und wohlſchmeckend, jedoch ſpät reifend. Blauer Trol— linger oder Schwarzwelſcher, davon hat man eine rothholzige und eine gelb- holzige Spielart; rather Tr; weißer Tr.; blauer Gaͤnsfüßler; rothe Calebstraube. 4. Unten filzige Blätter. Reifen ſpät, haben meiſt kleine Beeren daher für Deutſchland nicht geeignet. a. Bluttraubenz mittelgroße, dichte, aſtloſe Traube; mittelgroße, kugelige, dickhäutige Beeren mit rothem Saft; ſchmecken ſäuerlich und reifen ziemlich fpät. Schwarz- blauer Färber (Dintenwein.) b. Cibeben. Langer Stiel; Iocdere, große, eiwalzenförmige Traube; große ovale, dickhäutige Beeren ; ſäuerlich; reifen jehr jpat. Weiße, blaue und rothe Geis— butte; weißgelber Cibeben-Muskateller; weißer und blauer Spib- weljher; weißer Lagler. ‚e. Corinthen. Mittelgroße, lockere, walzenförmige Traube; jehr Feine, dünnhäu— tige, oft fernlofe Beeren; [ehr ſüß; reifen zurgewöhnlichen Zeit. Große, kleine, rothe und blaue Corinthen. d. Dihte gemeine Spättrauben. Große, dichte, äſtige Trauben; kugelige, dünnhäutige, große Beeren; jäuerlich und ſpät reifend. Blauer Scheuder, ſchwarz— lauer Wellenwelfher; Shwarzblauer Grübler oder unächter Ali- ee BT Heiniſch (Heinſchen); gelber Heiniſch (Quadler); ro: her Heiniſch. „e.%9 —— Spättraube Große, lockere, äſtige Traube; große, kuge— lige, dünnhäutige Beeren; wäflerig und ſäuerlich Weiher oder großer Räufd- ling, Weißwelſcher, weiggelber und ſchwarzblauer Hudler; weißgelb- liche Fiſchtraube, oder weißer, langer Tokayer; Schwarzer Heinifch oder 66 | Weinthränen — Welſchkohl. Rothheiniſchen oder ſchwarzer Tokayer; rother Zopfner; weiße Lam— bertstraube oder Hammelſchwanzz ſaure Lamberkstraube. Die friſchen Weintrauben find leicht verdaulich, ſehr nährend, küh— lend, gelind auf Urinwege und Darmkanal wirkend, ſodann nicht wenig auflöſend; man gebraucht ſie daher mit vollem Recht kurweiſe bei Rungen-,Magen und Darmverſchleimungen. Außer dem beliebten Getränke Wein (ſ. d.) En man daraus Weingeift oder Alkohol (Spiritus vini s. Alcohol), den beiten Eſſig, Weineffig (Acetum vini). An den innern Seiten der Weinfäffer ſetzt ſich Wein- jtein (Tartarus erudus), welcher al3 gereinigter Weinftein (Tartarus depura- tus) officinell ijtz ebenfo die Weinfteinfäure (Acidum tartrieum). Siehe Rofi- nen. — Knochenfraß wurde geheilt durch fleißiges, halbjtändiges Baden in einer Lauge von Weinrebenafche, welche durch Nachgießen von heißer Lauge jo heiß unter: halten wurde, als e3 ertragen werden Ffonnte. — Weinrebenfaft, Weinthränen, d. h. der im Frühjahr aug Verleßungen der Schoße ausfließende Saft dient gegen S ommer- Iprofjen, trodene, kleine Geſichtsflechten, und andere unreine Aus— Ihläge; mit Nojenblättern an der Sonne deftillirt wirft er noch Han Der Saft it auh augenftärfend, wenn man die Augenlider öfter damit walcht. Die Tre- jter von den Trauben geben dag Rebenſchwarz. Wejtindifcher W. (V. caribaea), der reichlich au dem Stamm und den unterften Aeſten fließende Saft gibt ein wohlſchmeckendes, Fühlendes Getränk; die großen, feiten Beeren werden gegeffen. Blätter und Nefte wirken fühlend und heilfam bei Hroni- ſchen NE Hautausſchlägen, Geſchwülſten und Ge— Ihwüren. — Indiſcher W. (V. indica), die Beeren geben Weingeiſt. — V. ripa- ria, die Blüthen riechen reſedaartig. — Die Beeren von V. vulpina riechen unange nehm, faſt fuchSartig. Reinthränen, Weintrauben ꝛc. ſ. u. Wein und Weinftod. Weißbuche, ſ. v. a. Hagebuche. Weißdori (Crataegus), Gattung der Familie Roſen gewächſez; bſpaltiger Kelch; mit dem Fruchtknoten verwachſene Röhre; 5 rundliche Blumenblätter; 20 und mehr Staubgefäße; 2—5fächerige Fruchtknoten; 1—5 Griffel; Steinfrucht mit Fruchtnarbe; 41—5 beinharte Steinferne. — Arten: Gemeiner W. (C. Oxyacantha; Mespilus Ox.), überall gemeiner, jtacheliger Strauch; meift auf hartem, fonnigem Boden, in Laub- wäldern, Heden 2c.; 10—20 Fuß hoch; aſchgraue Rinde, an den Zweigen röthliches Holz weiß geadert und zäh. Im Juni erfcheinen die Blüthen in weiken, wohlriechen— ven Dolven, und Hinterlafjen laͤnglich-runde, vothe, eßbare Früchte (Mehlbeeren, Mehlnudeln), welche von Vögeln und Mäuſen geſucht und auch von Schweinen gern gefrefien werden. In der Schweiz macht man daraus eine Art Bier. Die ge— trockneten Blätter und Blumen geben einen Thee. Die Rinde ift gut zum Färben, das barte Holz zu Stöden, Werkzeugen, Heften 2e. Gibt undurdpringliche Gartens heden, wenn man bei der Anlage die Stämmchen gerade einſetzt, im Anfang fleißig be- gießt, und nach einigen Jahren mit einander verflicht. — Spikblälteriger W. (C. monogyna), findet ſich Hin uud wieder, hat fpisigere Blätter und Stacheln, wird dich- ter und höher. — Mehlbeer-W., Mehlbaum, Silberlaub, wilder Atla3- baum, Thellsbirne (C. aria), bildet in gebirgigen Gegenden und im nördlichen Enropa jhöne Bäume; hat eine braume, riffige, an den jungen Zweigen wollige Rinde, weißes, hartıs, zähes Holz, längliche, fägeartig gezähnte Blätter mit fchöner, glänzen: der Oberfläche, unten weißfilzig. Im Mai erjcheinen die wohlriechenden Blüthen in Büſcheln und hinterlaffen die eirunden, vothen, mehligen Mehlbeeren in ver Größe Heiner Kirſchen; fie reifen erft gegen den Winter, und werben gegeffen und zu Brannts wein gebrannt. Das dauerhafte Holz ift fehr geſchätzt. — Azarol- W. (C. Aza- rolus), im jüolichen Europa und dem Orient. Die eingemachten Früchte find magen- ftärfend, ftillen Erbrechen und Abführen. — C. pyracantha, erbjengroße, Iharladhrothe Früchte; fie ftilen Diarrhden und übermäßige Blutflüße; wächst in Südeuropa und dem Orient. Weißkraut, ſ. u. Kohl. FRE Pr S v. a. Edeltanne; f. u. Tanne. Welſchkohl, |. v. a. Wirfing. Welſchkorn — Wide, 617 Welſchkorn, ſ. v. a. Mais. Wermuth, |. v. a. Beifuß. Wermuthkraut, Werm üthſpitzen (Herba et Summitates Absynthii), bitteres und exregendes Mittel, das eigenthümlich auf die Bauchnerven und Eingeweidewürmer wirkt. Es wird bei Verſtopfung, Verſchleimung und Wurmkrankheiten ange— wendet, beſonders bei hyſteriſcher oder hypochondriſcher Verſtimmung des Unterleibs, oder Congeſtionen nach demſelben; ferner bei Gelbſucht, Bauch— waſſerſucht x. Iſt ſehr blähungtreibend. Die Gabe in wäſſerigem oder weinigem Aufguß iſt von Zuj—Vj auf ZViij Colatur, beim bittern, reinen Extract 368j. Das daraus gewonnene ätherifche Del iſt ausgezeichnet gegen Krämpfe und Würmer zu 2-5 Tropfen alle 2-3 Stunden in — oder Aether aufgelöst, Das Del in die Nabelgegend eingerieben, vertreibt die Würmer. Gegen die Askariden foche man das Kraut mit etwas Kochſalz und wende ed als Klyſtier at. Berfig, |. v. a. Wirfing; ſ. u. Kohl. N". Wettermoos (Funaria), Gattung der Familie Haubenmoofe; enoftändige Keim” büchſe; doppelter Mündungsbeſatz mit 16 Sfürmigen Zähnen. — Arten: Gemeines W. (F. hygrometrica; Mnium hygr.), 2—4 Linien hoher Stengel; dichtftehende, ei= runde Blätter; 1—2 Zoll Langer Borſtenſtiel; birnförmige, orangersthe Keimbüchſe; fteht gedrängt an fchattigen, feuchten Pläben; wächst im Mat — Juni. Die gedrehten Borftenftiele drehen ſich bei feuchtem Wetter auf, und ziehen fich bei trockenem zurüd. Schweiß- und harntreibend, und ven Auswurf befördernd; wurde früher als Goldhaar (Herba Adianti aurei) gebraucht. Wie (Vicia), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; äfpaltiger oder Szähniger Kelch; fchmetterlingsförmige Blume; 10 2brüderige Staubgefäße; pfriemige Staubfäden; fadenförmiger Griffel; 2 ſchalſtückige, Ifächerige, mehrjamige Hülſe; metit Tugeliger, oft zuſammengedrückter oder faſt vierediger Samen. — Arten: Futter-W., (V. sativa), Roßwicke, falt in ganz Europa in Wäldern und unter Getreide wild, jedoch Häufig kultivirt; wird im April ausgefäet. Der geſtreifte Stengel wird 1—3 Fuß ho, behaart, etwas fletternd; gefiederte, zurückgebogene, eifürmige, am Ende gezähnte Blätter; treibt im Juni rothe und blaue Schmetterlingsblumen zu 2 und 2 in den Blattwinkeln, welche 2 Zoll lange Hülfen mit ſchwarzbraunem, glatten, etwas eingebrüctem Samen Hinterlafjen. Sie werden entweder grün gefüttert, oder reif im Sept. eingeerntet und gedrofchen. Der Same ift ein gutes Futter für Vieh und Ge- flügel; armen Leuten dient er zu Mehl und Brod. Iſt als Dünger in der Blüthe ges mäht und untergepflügt, ſehr ſchätzenswerth. Er iſt gut bei Diarrhöen, fieber- haften Hautausfchlägen, fowie zu Breiumſchlägen. — Bohnen:W,, Saubohne, Pferde-, Bufbohne (V. faba; Faba vulgaris), mannshohe Sten- gel; gefiederte, grünlichweiße Blätter; weiße, mit fammtartigem ſchwarzem Fleck gezeich- nete, wohlriechende Blüthe; Lange, runde, gejehnäbelte Hülſen; wächst im Orient und Aegypten wild, bei und häufig in mittlerem und feuchtem Boden Kultivirt, indem man den Samen bald im Frühling 1 Zolltiefreihenmweife Legt. Je fpäter er hinausfommt, um jo mehr ſchaden ihm die Blattläufe. Trägt mehr, wenn man die Gipfel abbricht. Ab— arten find: große Gartenbohne, Saubohne, Marzipanbohne, Bufbohne, Windforbohne, Futter-, Pferd-, Saubohne Die 3 erjten ißt man jung mit den Hülfen; werben diefe zähe, jo muß man fie ausförnen. Die reifen harten Kör— ner laffen fi mahlen, und geben gutes Brod. Die andere Arten dienen als Biehfutter. — Stengel, Blüthen und Samen (Stipides, Flores et Semina Faberam) jind offi— zinell. Den Stengel brennt man zu Afche und benüßt das ausgelaugte Salz gegen Drüfenverhärtungen; das deitillivte Waffer der Blüthen gilt für ein Schön— heitsmittel, Früchte und Samen haben diejelben Eigenjchaften, wie Kichern. — Weitere Arten find: Erbjenwide (V. pisiformis), gejtreifter Stengel, Heine, hän— gende, gelbliche Blüthen in Trauben; kurze, breite, zugejpiste Hülfen; ſchwarzer, erb— jengroßer Samen. Auf rauhen gebirgigen Plätzen. Braucht nicht alle Jahre nachges ſäet zu werben und ift eine gute Futterpflanze. — Zaunwicke (V. sepium), pur- Purfarbige und blau-weipliche Blüthen ; 1 Zoll Iange Hülfen. An Zäunen, Wegen, in Wäldern ꝛc. Verdient auf fchlechtem Boden angebaut zu werben. — VBogelwide (V, eracca), 4 Fuß hoher, weichhaariger Stengel; blaue Blumen in ZTraubenbüfcheln; 618) Wille — Wiefenraute, braunen hängende Hülſen, Schwarzer Samen; wild; als Viehfutter zu ſchätzen. — Zwei⸗ jährige ® (V. u, aus Sibirien, ift eine der höchſten, eerraprefien Fulterpflanzen; 12—16 Fuß hoch, mit ‚vielen Seitenäften, gefiederten Blättern, weiß— * Er —— — wird im Ha oder Frühjahr in + Fuß weite Neihen geſäet. ide, ſpaniſche, |. Blatterbje. ib N Widerthon Boreus. — der Familie Haubenmooſez endſtändige Keim— büchſe; einfacher Mündungsbeſatz mit 32 oder 48 einwärts gekrümmten Zähnen; ab⸗ waärts zottiger Haube. — Arten: Gemeiner W. (P. commune; P. yuccaefolium), Gülden W., fadenförmiger, langer Unterſtock; 6—18 Zoll hoher Stengel; 2—4 Zoll lange, purpurfarbene Boritftiele; kurzgeichnäbelter, gewölbter Deckel; 643ähniger Mün— dungsbeſatz; große, goldgelbe Haube; in feuchten, jandigen, moojigen Wäldern. — als Goldhaar, golden Frauenhaar als Bruſtmittel und gegeun Zauberei benützt; wirkt etwas zuſa mmenziehend, ſchweiß- und harntreibend, Der ſchöne W. (P. formosum) wirkt in gleicher Weiſez wächst in Wäldern der Voralpen ꝛc. — rother, f.v. a. Frauenhaar-Strichfarrn;z |. u. Frauenhaar. Wiederftoß, j. dv. a. Taubenfropf. | Wiepen, j. dv. a. Hundsroje. Bier, j. dv. a. Meer-Wafjerriemen. _ Wierboom, bei Greifswalde ſ. v. a rother Hornitrau ch. Wiejenflittergras, f. v. a. gemeines Zitlergras, Wieſengauchblume, j. v. a. Schaumfrant. Wis | Wiefenhafer, 7. v. a. hoher GlattHafer oder franzöfiihes Raygraz. Wiejenfnopf (Sanguisorba), Gattung der Familie Roſengewächſe, vielehig; un- ten mit 2—3 Deekblättchen umgebene Geſchlechtshülle; Ajeitige Röhren; Atheiliger Saum; 4 Staubgefähe; 1 Fruchtknoten; endftändiger, fadenförmiger Griffel; fopfige Narbe; Afamige Schliefrucht. — Arten: Gemeiner W. (8. officinalis), ſchätzbares Fut— terfraut, welches überall auf Wiefen wächst; aufrechter, 2-3 Fuß hoher Stengel; ge fiederte Blätter; dunkelrothe Blumen, welche im Juli eiförmige Aehren hinterlaſſen. Das gewürzhafte Kraut wird von Schafen jehr gern gefreſſen, für Kühe aber ift es nicht gut, indem es die Milch vermindert; kraukem Rindvieh aber joll man täglich 1 Hand vol unter Futter geben. Wurzel und Kraut dienen beim Gerben, und die Blumen in der Färberei, da fie mit Alaun eine grüngraue, mit einer Zinnauflöfung eine Ihwarze Lilafarbe und mit Kupferwafler eine Ihöne ſchwarze Farbe geben. Der Saft des Kraus tes dient gegen Lungenſchwindſucht. Die jün— gern Blätter geben ein Gemüfe. — 8. canadensis, die Wurzel jchmeckt bitterlich herbe, etwas ſcharf und erregt in Gaben von 10-20 Gran Erbreden. Wiejenrante (Thalietrum), Gattung der Familie Ranunkel gewächſe; zwitterig; 4—5 faſt blu: menblattartige Geſchlechtshüllblätter; zahlreiche Staubgefäße; 4-15 Staubwege; 1ſamige Schließ— früchte. — Arten: Gelbe W. (Th. flavum) I—4 Fuß hoher, äftiger, gefurchter Stengel; keilförmige, Slappige Blätter; oben eine aufrecht ftehende, viel— fach gelbe Blumendolde ; in feuchten Gegenden von Deutihland und dem nördlichen Europa. Wurzel und Kraut geben eine gelbe Farbe, die mit einem Zuſatz von Salmiak bläffer wird und mit Wein- fein in's Drange fällt. Die abführende Wur- zel wird oft wie Nhabarber gebraucht, färbt den Stuhl und Harn gelb, und joll gut jein gegen Wechjelfieber und Gelbſucht; dient äußerlich gegen Rückenſchmer zen und Hüftweh. — Die gleichen Eigenschaften bejiten Th. angustifolium et Gelbe Wiefenraute. » Th. aquilegifolium. — Th. cornuti ijt gut gegen Schlangendifje; wächst in Nordamerika. — Chinlenwurgel (R. Chinlen), erregt in größern Gaben Leicht Erbrechen um iſt magenftärkend; wächst in China. ** FE Wiefenrisgengras — Wintergrün. 6419 — 1* Wieſenwolle, vu a. Rispengras. Wil hafer, .v. a. Flughafer;f.u Haber. | Wildkorn, ſ. v. a Buchweizen. Wilmorinroſe, eine Art der 100blätterigen Nofes fleiſchfarbig, ſchön. Winde (Convolvulus), Gattung der Familie Win den gewächſe; 5blätteriger oder 5theiliger Kelch; Sfaltige, trichtersglodige Blumenfrone; 5 Staubgefäße, 2fächerige J— noten; Griffel mit 2 ftumpfen Narben; 2fächerige Kapſel. — Arten: Acker— . (C. arvensis), weiße, außen blaßröthlich geftreifte Blumen ; jchlingt ſich um die Halme des Getreide und anderer Gewächſe, zicht fie oft zu Boden und wird dadurch ſchädlich. Kultivirt befommen fie himmelblaue, innen gelbe und weiße Blumen und werben an Lauben gezogen; wird von dem Vieh gerne gefreffen. — Die dreifarbi % W. (€. tricolor) hat die jo eben bejchriebenen Blumen, wächst am Mittelmeer; bei und in Gärten fultisirt. — Purpurrothe W. (C. purpureus), fanı aus Amerifa zu und. — Purgirwinde (EC. Scammoszia), in der Levante heimiſch, in England, auch bei uns in Gärten; hat gelbe Blumen. Der mildige Saft wird gefammelt, au der Sonne getrgefnet und von Aleppo aus nach Europa gebracht, wo man ihn als jtarfabführendes Mittel anwendet; blüht vom Juli bis Aug. und it ausdauernd. — Bon der beftäubten W. (C. farinosus) und der pfeilblätterigen Winde (C. sagittifolius) wird der gleiche Milchjaft gewonnen; er wird als Scammonium s. Gummi resina Scammonii gebraucht. Es gibt davon folgende Sorten: aleppiſches Scammonium, die befte und jeltenjte Sorte; grünlich aſchgrau; ſmyrnaiſches ©c., runde, breitgebrücte Stücke; ſchmilzt nur unvollſtändig; ift überhaupt ſchwerer löslich; antioch iſches Sc, bröcklich, braunlich oder ſchwarz, noch Schlechter, und mit andern purgirenden Säften vermifcht; Franzöfijches Sc., wird von dem Safte des Hund3wirger (Cynanchum monspeliacum) und anderer Pflanzen bereitet. War früher fehr berühmt, ift aber durch die Jalappe verdrängt. — Schildförmige W. ©. peltatus), dient gegen Entzündung und Eiterung der Brüftez der kle— erige Saft der Pflanze ift aut gegen Harnhautflede und andere Augenkrank— heiten. Wächsſt auf den Moluffen. — Bejenartige W. (C, scoparius; Rho- dorhiza), jeidenhaariger Strauch, ginfterartigz Fleine, weiße, außen behaarte Blume ; elblich zottiger, Wächeriger Fruchtinsten; 1—2jamige Kaplel. Liefert einen Theil des oſenholzes (Lignum rhodium), woraus ein ftarfrichendes, ätheriges Del (Roſen— holzöl, Oleumrhodium) gewonnen ift: es dient zur Verfälfchung des Achten Roſen— 518. — Blüthenreihe W. (C. floridus), ftrauchigz; liefert gute8? Roſenholz; wächst auf Tenariffa. — Das eyriſche Roſenholz rührt von der balſamreichen Amyris (Amyris balsamifera) und dem orientalijchen Amberbaum (Liqui- dambar orientale) her. Windhafer, ſ. v. a. Flughafer. Windröschen, 5. v. a. Anemone. Wintergerite, ſ. u. Gerſte. Wintergrün, Sinngrün (Chimophila), Gattung der Haidegewächfe ; am Grunde ver- breitete Staubfäden; jehr kurzer Griffel; gleicht fonft dem Birnfrant. — Arten: Doldiges W. (Ch. umbellata; Ch.corymbosa; Pyrola umb.), holziges, 3-— 6 Zoll’ hohes Stämmchen; wechjelitändige, faſt wirtelige Blätter, oben dunkelgrün, unten bleihgrün, 2 301 lang, lederig, Jägeartig gezähnt ; blüht im Juniund Juli; es gibtauch 11% Fuß hohe Stämmchen. Wächst in Nadelwäldern des mittlern und nördlichen Europa's, ım nördlichen Afien und Amerifa; heißt dort Pipsissewa, wirft als tonijch diuretiſches Mittel, und ijt gut in Sfropheln, bei träger Säftebewegung im Körper und dapon berrührenden Stockungen, Anſchoppungen im Unterleibe, Berihleimung des Magens und der dünnen Gedärme, [hleimigter Goldader, Lungenverichleimung, alten Gatarrhen, Shleimfhwind- ſucht, Gicht, langwicrigen Hautausichlägen, tragen Waſſerſuchten und Krebs. Muß nah Brech und Larirmitteln längere Zeit gebraucht ' werben, wodurch auch Brüch e verfchwinden jollen. Mean gibt dem Abjud, 2—4 Loth mit 4 Schoppen Waſſer zur Hälfte eingefocht den Tag Über zu nehmen. Bei. Brüchen joll man die Pflanze Ende Auguſts ſammeln, mit Wein auf 17, einfochen und hievon täglich zweimal: einige Löffel woll nehmen. — Geflecktes W. (Ch. maculata), hat 620 Winterkorn — Wohlverlei. noch ftärkere Heilfräfte als die vorige Art, und gefleckte Blätter. Wächst in Nordamerika. Winterforn, |. v. a. Winterdinkel; ſ. u. Waizen. 17 Winterroggen, j. u. Roggen. Er: Wintersrinde (Cortex Winteranus), die Rinde von Winter Gewürzrin— denbaum. f. u. Gewürzrindenbaum. Sie wirft fehr erregend, toniſch und ziem— ih Scharf. Mean wendet fie an bei großer Verdaungsſchwäche, bei Wechſel— fiebern, nervöfen und fauligen Fiebern, bei Verſchleimung umd gegen Sforbut. Die Dofis in Pulver ift 12—30 gr., im Aufguß Zi—ij. Wintersrinde, Fali che, die Rindevomweißen Canellbaumz j.u. Canellbaum. Winterwaizen, j. u. Waizen. Winterzwiebel und alle Zufammenfeßungen mit Winter- ſiehe unter dem betreffenden Hauptartifel, hier alfo unter Zwiebel. MWirbeldoften (Clinopodium), Gattung der Familie Lippenblümlerz fugelige Wirtel in borftenförmigen Deckblättchen; fahler oder behaarter Kelchſchlund; gleicht jonft der Bergminze — Arten: Gemeiner W. (C. vulgaris; c. aegyptia- cum; Melissa Clinop.), gewürzhafte Pflanze an felſigen, trodenen Walditellen, Zäu— nen 2. wächst im füdlichen Europa, in Aegypten, Canada; Aeciger, fußhoher, haariger Stengel; eiförmig geferbte Blätter und purpurrothe oder weiße, rachenförmige Duirl- blumen ; fie taugt zum Gerben, während die Blätter einen Thee liefern, fait jo gut als der chinefiiche. Dazu muß man die jungen, zarten Blätter im Juni vor der Blüthe einfammeln und wie den chinefifchen Thee behandeln. Sun ſ. u. Kohl. Wispel, |. v. a. Mispel. Witihen (Aspalathus) Gattung der Familie Schmetterlingsblümlerz furze Kelchröhre mit 5ipaltigem oder 5theiligem Saum, fehmetterlingsförmige Blume; 10 1brü- derige Staubgefäße; kurze aufgetriebene Hülſe — Arten: Rauhföpfige W. (A. chenopoda), äftiger Strauch; behaarte Aeſte; birfchelige, nadelartige, Zſeitig-pfriemige, ftachelfpißige, behaarte Blätter; Hftreifiger und 5fpaltiger Kelch; gelbe, außen behaarte Blume; furze, etwas haarige Hülſe; wächst am Kap. Witt, ſ. v. a. Waid. Wörmk, Wormt, in mehreren Gegenden von Deutſchland ſ.v. a Wermuthbeifug. Wohlverlei (Arnica), Gattung der Familie Vereinblüthler; walzige Hülldecke; 1lippige Blumenkrone; zwitterige Scheibenblüthen; dzähnige, röhrenförmige Blumen— frone; ſpitze, oben weichhaarige Narbe; ungeflügelte und ungeſchnäbelte Schließfrüchte; haarige Fruchtkrone. — Arten: Berg-W (A. montana), Fallkraut, Johannis— blume, Mutterwurz, Engelskraut, Lungenkraut, römiſche Gems— wurz, Bluttrieb, Stickkrautz; häufig in Berggegenden, namentlich an und auf der jchwäbifchen Alp, dem Erz- und Fichtelgebirge 2c.; blüht vom Mat bis Juli; große, goldgelbe, ftrahlige Blumen an ven Stengel: und Zweigſpitzen; Blumenhülle aus 2rei- digen, geftreiften, Schmalen, hellen, an ver Spite dunfelgrünen Blättchen; die friſchen Blumen riechen widrig, ſchmecken etwas jcharf und häßlich bitter; riechen getrodfnet Ichwach balfamifch und erregen Niegen. Man hat fich zu hüten, daß man fie nicht mit dem Alant oder Hundsauge verwechlelt. -Wittlinger jagt über dieſe erft in der neuern Zeit gehörig anerkannte Pflanze: Die Arnica enthält den kratzenden Srtractivftoff und zugleich ein Atherifchsflüchtiges Del, und ift ein ſehr wirkſames, fräftig erregendes, reizendes Mittel. Sie wirft beſonders erregend und reizend auf die Nerven und Schleimhaut des Magens und Darmkanals; ihre Wirfung vertheilt ſich aber auch über alle Schleimhäute, die Außere Haut, auf dag ganze Lymph- und Drüſenſyſtem und die Nieren aus: fie befigt noch die Eigenschaft übermäßige Stuhlgänge zu hemmen. In größern’ Gaben angewendet jtört fie die Ver- dauung, macht Uebligfeit und Schwindel. Die Blumen find weit wirkſamer und erre— gender als die Wurzeln, dagegen wirken die Wurzeln mehr toniſch auf den Stuhl- gang. Die Arnica findet ihre Anwendung bei torpider Schwäche und Unthätigfeit im nervöſen Stadium des Typhus, und bisweilen jelbft, wenn noch gaftrifche Komplikationen vorhanden find. Man gibt die Blüthen im Aufguß mit 'Valeriana, Senega, Camphor et China. Die Wurzel wendet man ferner bei Zaulfieber, überhaupt bei Annäherung von Zerfegung der Säfte an; man verbindet hier die Ab— Wohlverlei. 62 tochung der Wurzeln mit Mineralfäuren, Kampber, China. — Ferner wirft die Arnica in allen den Bene gut, welche mit afthenifchen Leiden der Schleimhäute verbunden find, z. B. bei Schleim- fieber, Ratarrhfieber, in Verbindung mit Salmiak; ferner in allen Fiebern ud Entzün— dungen, bei denen ſich Schwäche und Läh— mung im Magen und Darmfanal einftellen will. Mit großem Nuben wird die Arnica gebraucht bei örtlicher Entzündung organischer Theile, nament- lich bei jolchen, die von Erſchütterung herkom— men, wenn das Entzündliche bejeitigt ijt, aljo im m Stadium der Hirnerjhütterung, bei ennzeichen von Ertravajaten, bei joporöjem Zuftande; ferner bei Blutertravafaten in in— nern Höhlen, wenn Blutentziehung und andere an: tiphlogiftiiche Mittel voransgegangen find. Man verbindet die Blume im Aufguß mit Natron, Sal: miak, Glauberjalz, oder gibt nebenbei Kalomel. Fer— ner braucht man die Arnica bei Bluthuſten, nad) Entfernung des Blutreizes, zur Beförde— rung des Auswurfs, bei arthritiſchen Leiden und Rheumatismen, in Störung der Ab- und Ausjonderung, bei Lähmung nad Schlagfluß, weil hier faſt immer ſeröſe oder blutige Ertravafate im Gehirn oder Rücken— mark vorhanden find; ferner bei Steckfluß; bei der Amauros durch die Stockung im Darmkanal, und jelbjt bei dem grauen Staar ift fie empfohlen. — Die Dojis der Blume ift im Aufguß Zjß—iij zu ZVj—Viij Eolatur. Zum äußerlichen Zweck, d.h. zum Einreiben und zu Umſchlägen, nimmt man die doppelte Portion. Die Wurzel wird zu Z31j— 38 in Abkochung angewendet. Beide werden jelten als Pulver verordnet; der Arnica-Ertract zu 10 gr. — 9j; die Tinctur zu 15—13 Tropfen; letztere iſt jehr nüßlich bei hohem Grab von Tor- por oder bei Lähmung, Aeuperlich gebraucht man die Arnica-Blüthe mit Wafjer, Wein, Eſſig infundirt zu Umſchlägen nah Erjhütterungen, Quetſchungen und Suggilation, bei der Blütgeſchwulſt Neugeborner und bei Hydro- et Haematocele, gewöhnlich mit Salmiaf verbunden. Die höchſte Wichtigkeit für den Arzt und Nichtarzt hat die Arnica-Tinktur, welche in befjern Apothefen vorräthig gehalten wird, aber auch von Jedermann Leicht gemacht werden fan. Zu diefem Zwecke wirft man in recht jtarfen Branntwein (am beſten ift der Franzbranntwein) dem Gewicht nach die Hälfte Arnifablüthen, und läßt fie gut ver- forft an der Sonne acht bis ‚vierzehn Tage jtehen. Nach diefer Zeit gießt man bag Helle durch 5—bfaches Filtvirpapier oder durch einen Filzfilter ab und bewahrt die ZTinehur im gut verjchloffenen Flaſchen auf. Sie follte in feinem Haufe fehlen, denn bei allen, auch bei den jchmerzhhafteften äußern und innern Verlegungen, die nicht blu— ten, und die in der Regel am gefährlichiten find, leiſtet dieſe Tinckur augenblickliche Hülfe. Bei einer Quetſchung z. B., die fo ftark ift, daß die größten Stellen mit ge- ronnenem Blut unterlaufen find, und die furchtbarfte Schmerzen verurfacht, kann man nicht allein die Schmerzen in ganz kurzer Zeit heben, ſondern auch dag geronnene Blut zertheilen. Leichtere Duetjchungen find in wenigen Minuten geheilt, ſchwerere erfor: dern längere Zeit, doch weichen Schmerzen und der Schaden in unglaublich kurzer Zeit, Haben ſich in den innern Theilen des Körpers geronnene Blutftellen gebildet, jo gebe 6% Wolfsbeere — Wolfsmilch. man innerlich wiederholt die oben angegebenen Doſen der Tinctur und reibe die äußern Theile oft ein, dann wird es ſich vertheilen. Wir wiederholen, daß fie bei Quet— dungen, Verrenfungen jeder Art die ausgezeichnetiten Dienfte Teiftet und um jo ſchneller und kräftiger wirkt, je früher fie nach der erlittenen Beſchädigung angewen- det wird. 73 Wolfsbeere, j. v. a. vielblätterige Einbeere; f. u. Einbeere, — Wolfsbohne, (Lapinus), Gattung der Familie Schmetterlingsblümler; WAip: piger Kelch mit 2—Zipaltigen Lippen; jchmetterlingsförmige Blumen; 10 1brüderige Staubgefäße; fadenförmige Griffel mit kopfiger Narbe; lederige, zujammengedritdte, wulftige Hülfe mit ſchwammigen Querwänden zwifchen dem Samen. — Arten: Schmalblätterige W., Teigbohne, türkiſche Wicke (L. mutabilis; L. an- gustifolius), Sommerpflange, vom füdlichen Europa als Futterkraut zu ung verpflanzt, liefert in den Körnern ein vortreffliches Kaffeefurrogat, azurblaue, fchmetterlingsförmige Blumen, die eine Zierde in Gärten find. Sie liebt einen leichten, fetten, etwas jandt: gen Boden, treibt da fingerödice, über 2 Fuß hohe Büſche, die nach der Blüthe 30— 40 Schoten anſetzen, jo dag eine einzige Pflanze 24 Pfund gelblichweiße, ſchwarz⸗ punftirte Bohnenkörner gibt, welche nach etlichen Jahren zum Anbau taugen. Der daraus gewonnene Kaffee kommt dem achten Kaffee am nächſten, jowohl im Gejchmad, als in den Wirkungen. — Eine Zierde in Gärten bilden wegen ber ſchönen und wohl riechenden Blumen die gelbe W. (L. Iuteus) und weiße W. (I. albus) ; die Körner dienen wie bei der vorigen Art. Wolfsfuß (Iysopus), Gattung der Familie Lippen blümler; 5zähniger Kelch; trichterige, Afpaltige Blumenkrone; 2 oder 4 Staubgefäße; rundliche Schließfrüchte. — Arten: Gemeiner ®. (L. europaeus), 11,—2 Fuß hohe, äftige Pflanze, die in ganz Europa an Zeichen und Bächen häufig wächst; ausgefchweifte, Tägeförmig ge— zähnte Blätter ; weißlichrothe Blumen, die im Juni erſcheinen, Sehr viele Quirle bilden und von Bienen fleißig Dejucht werden. Die Blätter ſchmecken bitter. Die Pflanze verdiente fultivirt zu werden, va ihr Saft ſchön ſchwarz färbt, und er die Grundfarbe der jchönen, ſchwarzen, franzigen Tücher geben jol. Die Zigeuner follen damit ihre Haare Schwarz färben. Enthält: blaßgelbes, bittereg Harz, Gallusſäure, geſchmackloſes Halbharz, Exrtractivftoff, Gummi und mehrere Salze, und dient gegen Wechfelficher, bartnädige Metryrrhagien — Virginiſcher ®. (L. virginieus), dient in Amerifa als vorzügliches Weittel gegen Bluftflüſſe. Wolfskirſche, ſ. v. a. Tollkirſche Wolfsklee, ſ. v. a. Wolfsbohne. SH Hate ſ. v. a Sedum. Wolfsmilch (Euphorbia), Gattung der Familie Rauten- gewächje;, Ahäujige Blüthen, bei denen die männlichen und merblichen in einer felchartigen Hülldecke ſtehen und Icheinbar Switterblüthen bilden; giocige, 9 — 10zähnige Kelch— hülle; 4 Sfächeriger Fruchtknoten; Sfpaltiger oder Stheiliger Griffel mit Wpaltigen Schenken; 3köpfige Spaltfrucht ; Uamige Theilfrüchte. Die Arten diefer verdächtigen Pflanze find jehr zahlreich, und wachjen davon mehrere bei uns, an- dere in andern europäiſchen und außereuropäiſchen Ländern. Sie enthalten jcharfen, ätzenden, milchweißen Saft, der die Milch der Kühe roth färbt, und wenn man Stengel und andere Theile noch friih auf die Haut Legt, verurfachen ſie eine Schmerzhafte Entzündung, Blajen und Gefchwüre, beim Genug in Kehle und Magen ein umnerträgliches Brennen, heftiges Erbrechen, Blutſpeien und zuweilen den Tod. Die Blumen gleichen einem Schilde, jehen gelblich aus und bil- den eine Dolde. Außer der Raupe des Wolfsmilchs— vogels (ein Dämmerungsfalter); ift jie allen Thieren zu— — wider. Eſſig iſt eines der kraͤftigſten Gegenmittel; auch Cppreſſen-Wolfémilch. können laue Milch, Butter, Del und ähnliche Flüſſigkeiten gegen fie gebraucht werben. — Arten: Cypreſſen-W. (E, cyparissias), häufig uf Weiden, Aeckern und in > Wolfsrauch — Wolfstrapp. Wäldern, Grasgärten umd auf trockenen Hügeln; 6-8 Zoll hoher Stengel mit ſchmalen, ftumpfen Blättern, die dem Leim— traut jo fehr gleichen, daß man fie Leicht damit verwechſeln kann. Mit dem Milchjaft kann man Warzen vertrelben. — Ge— meine W., Ejelömild (CE. esula), Unkraut auf Widen, wüften Stellen und an Rainen; einige äftige, 1 Fuß hohe ©ten- gel; dient zum Vertreiben der Warzen. Die Tauben befommen von dein Samen ſtarke Boden. — Garten-W., ſonnen— wendige W. (E. helioscopia), Unlraut in Gärten, Hecken und auf Wiefen; die Wurzelrinde dient zum Blaſenziehen; der Milchſaft färbt blaues Bapier roth. — Purgir-W, Spring: traut (E, lathyris), mehr im füblichen Europa, bei uns in Gärten ; gerader, faftiger, 4 Fuß hoher Stengel mit Tanzeitfürs migen, glatten Blättern; der Samen gleicht dem Hanfjamen, fist in glatten Kapfeln und ſpringt zur Neifezeit weit umber. Die ſtarke, ſchädliche Schärfe diente früher häufig als PBurgirmittel. 603 Die blajen = ziehende Milch dient zur Reinigung der Geſchwüre. Manche Landleute mijchen das getroefnete Kraut unter das Futter, um das Vieh vor Krankheiten zu bewahren. — Gebräuhlihe W. (E. officinarium), wächst wild in Afrika; die Wurzel treibt mehrere dicke, faftige, 3-4 Fuß hohe Sten— gel, die ftatt der Blätter mit krummen Stacheln beſetzt find. Der aus dem Stamme fließende Milchiaft, welcher aus Ritzen quillt, verurjacht nicht allein Blaſen und Gejchwiire, fjondern zerfrißt Leinwand wie Scheidewaſſer. Verdickt und getrocknet Liefert er das gebräuchliche Euphorbienharz, das im Munde ein heftiges und lange anhalten- de3 Beißen und Brennen erzeugt. Die Afrifaner gebrauchen es zum Bergiften der Pfeile. Einige Tropfen unter Milch wirken als ſtar— fe3 Burgirmittel, jowie zum Reinigen alter Geſchwüre bei Pferden und Rindvieh. Die harzigen, erbjene und bohnengroßen, innen weißlichen, außen braunröthlichen oder tiefgelben Körner find in MWeingeift löslich und dienen innerlih gegen Augenliderentzün- dung und fErophulöfe Augenentzündung, gegen Schlechte Zähne, die gern abbrödeln, Eatarrhe mit viel Reizhu— ten, Kurzakhmigkeit, krampfhaftem Preſſen auf der Bruft. Man löst 10 Gran Wolfsmilchharz in 4 Loth Weingeift bei mäßiger Wärme auf, und gibt davon Morgens und Abend unter et— was Waſſer 2 bis 4 Tropfen. Aeußerlich kommt dafjelbe zu Pech— pflaftern, Gummiammoniakpflaſtern zc, um die reizende Wirkung derjelben zu vermehren. — Heft au Heren- oder Teufelsmilch. Die Anwendung jolch fcharfer Mittel erfordert immer die größte Vorficht. Wolfsraud, ſ. v. a. Boviſt. Wolfstrapp (Leonurus), Gattung der Familie Lippenbhüm— ler; bzähniger Kelch; rachenförmige Blumenkrone, dabei die Unter: lippe 8ſpaltig; 4 2mächtige Staubgefäße; ſpitzig 3kantige Schließ— früchte. — Arten: Gemeiner W. (L. cardiaca), 2—4 Fuß hoher, aufrechter Stengel; flaumbaarige oder filzige, handförmig Stheifige Blätter; rojenrothe, 5 Tinten lange Blumenfrone mit zot- tiger Dberlippe ; flaumhaarige Schliegfrüchte; wächst auf öden Plä- gen, an Wegen 2c.; dauert aus und blüht vom Juni bis Sept. ft bitter, riecht wie Taubnefjel, und wird bi Magenbeihwer- den und andern Unterleibsfranfheiten, Herzflo- pfen, Berfhleimung der Lungen ac, gebraucht. Dient in Nordamerika wie Baldrian. — Wolliger W. (L. lanatus; Pan- zeria lanäta; Panz. tomentosa; Ballota lanata), fommt als Herba Ballotae lanatae aus Sibirien zu ung, und tjt ein kräf— tigeg, auf die Harnabjonderung wirkendes Mittel, Bebräudlige Purgirwolfs- mild. Wolfs milch. 624 Wollbaum — Wolltiet. mäßiger, Öfpaltiger Kelch; 5 unten verwachjene Blumenblätter; 1015 Staubgefähe; Köhre oben in Zipfeln, von denen an jedem 2—3 Staubbeutel find; 1 Griffel; Topfige Narbe; Holzige, 5fächerige Kapſel; Samen in Fruchthüllenwolle. — Arten; Wet indifher ®. (E. occidentale; E. anfractuosum; Bombax occ., B. pentandrum), oft über 100 Fuß hoher Baum mit ftacheligen Aeſten, 5—Tfingerigen Blättern, weiß— am Grunde purpurrothe, büfchelige Blüthen; ovale, mit brauner Wolle gefüllte apfel; wächst in Weftindien. Die Wurzelrinde ift ein ematiſches, frampf- ftillende3 mit Tamarinde purgirvendes und harntreibendes Mittel, die Stammrinde dient außerlih bei Entzündungen und Hau ausſchlägen; Blätter, Blüthen und Zweige als ſchleim iges Mittel wie Malven. Die Fruchtwolle gibt Brennchlinder (Mora); die Wollenafche ift gut gegen Blu— tungen. — Drientalifher ®. (E. orientale, Bombax or.), die Fruchtwolle ift gut u Bolftern ; das Gummi, welches aus dem Stamm jchwitt, bei einigen Unterleib$- ranfheiten, die Wurzelrinde wirft emetiſch und krampfſtillend. MWollblume, die Blüthen des Ebenholzes. Wollfaden (Eriostemon), Gattung der Familie Nautengewächfe; dtheiliger Kelch; 5 Blumenblätter; 10 fruchtbare Staubgefäße; 5 Fruchtfnoten auf ſcheibenförmigen Stempelpolſtern, 5 1—Afamige Kapjeln. — Arten: Weidenblätteriger W. (E. ‚salicifolius), Strauch mit 3kantigen Neftchen; gleichbreite, Tanzettige Blätter; einzelne rofenrothe, außen grauliche Blüthen in den Blattwinfeln, die im April erjcheinen ; wächst in Neuholland. Wollgras, |. v. a. Rispengras. £ Wollforn (Corymbium), Gattung der Familie Bereinblüthler;- Ablüthige Blü- thenföpfe; 2blätterige Hülldeckchen; etwas fleiſchige Blumenkrone mit Ötheiligen Saum; ftielrunde, längliche Schließfrucht; Areihige, ſcharfe Fruchtfione. — Arten: Scharfe? W. (C. scabrum), wolliger Wurzelhals ; weichitacheligsfcharfer Stengel: kahle, band- fürmige, wurzelftändige Blätter ; ausdauernd; wächst am Kap. Wollkraut (Phlomis), Gattung der Familie Lippenblümler; röhriger, Szähniger Kelch; rachenförmige Blumenfrone mit Z3ſpaltiger Uuterlippe; mächtige Staubgefäße unter der Oberlippe; abgeftutte oder zadige Schliegfrüchte. — Arten: Knollen- tragende3 W. (P. tuberosa ; Phlomoides tub.), zaferige Wurzel mit Fartoffelartigen Knollen; 3—5 Fuß hoher Stengel; purpurröthliche oder braune Aeſte; 1 Fuß lange, tiefherzfürmige Blätter; dichte Wirtel; blaßpurpurrothe Blume; dauert aus; blüht im Suni und Juli. Wächst an warmen Stellen im ſüdöſtlichen Europa und in Afien. In Gärten gibt e3 Kleinere Abarten. Ein Krautaufguß ift gut gegen die Ruhr. Die Knollen fann man wie Kartoffeln effen. — Straudiges W. (Ph. fruticosa), Je— rufalemsfalbei; die Blätter dienen gegen Wunden, Gejhwüre, und Um: Ichläge gegen Berbrennungen; wächst im ſüdlichen Europa. Wolltraut, j. v. a. Königskerze. Wollkrauiblumen (Klores Verbasei), eine Abkochung derWollkrautblumen Teiftet bei katarrhaliſchen Zuftänden, Riuhr, Stublzwang, ſchmerzhaften Häm— orrhoiden gute Dienfte. Weußerlich werben jie zu Klyftieren, Fomentationen und Cataplasmen benützt. Ein daraus bereitetes Del ift ausgezeichnet bei Verbren- nungen und auf ſchmerzhafte Hämporrhoidalfnoten. Zum Einreiben der Bruft und des Unterleib wirft e8 ti Verbindung mit Oleum Jaceae bei Bruft- und Unterleibsentzündung ausgezeichnet gut, Wollriet (Eriophorum), Gattung der Familie Cypergewächſez zwitterig; eiförmige Blüthenähren; jede Blüthe hat ein bleibendes Dedblättchen; 4—6 haarförmige Ge: ſchlechtshüllblätter, 3 Staubgefäge, 1 Griffel, 3 Narben; von ſeidigen Wollhaaren um— gebene Schließfrucht. — Arten: Schmalblätterige W. (E. angustifolium), lange Wurzelausläufer; 1—2 Tuß hoher Schaft; ändert fehr ab; wächst auf jchlechtei, nafjen, jumpfigen Wiejen; blüht im April und Mat und dauert aus. Früher als Flachsgras CH. Linagrostis), gegen Diarrhden und Koliken, dag Mark als ſehr wirkſam bei Brandwunden im Gebrauch; verdient Empfehlung. Die Woll- haare dienen zum Polſtern. Zum Füttern taugt dieſes Binjengras nicht. — Breit blätteriges W. (E, latifolium), gleicht der vorigen Art in Form und Wirfung. Wollbaum (Eriodendron), Gattung der Zamilie Sauerfleegewädle; iu 5 Wolverlei, fd. a. Wohlvertet. H J ie ö .i f VORN N — — ER \ v 2 x ä n = ’ R ' ? - * Wolverlei — Wunderbinme. en: : Woorara⸗Gift, ein ſehr schnell töbtende3 Gift, welches aus dem weftindif hen Klammerftraud und aus dem Saft: der Paullinia Curusm bereitet wird. Wrightie (Wrightia), Gattung der Familie Drehblüthlerz ötheiliger Kelch mit 540 Echuppen am Grund; tellerförmige Blumenkrone; dtheiliger Saum; 5 dor: ragende Stanbgefäße; 2 verbuftdene Fruchtfuoten, 4 Griffel mit ſtumpfer Narbe ; >29 Balgkapfeln ; woljchopfiger Samen. — Arten: Scharlachrothe W. (W. coc- "einea; Nerium coccineum), fahl.r Straud) mit kahlen, Lederigen Blättern, fleifchig- Tederartigen Blüthen , die ſtark und angenehm riechen; wächst in Silhet. — Fiſch— tödtende W. (W. Pissida; Nerium Ps.), die ſehr faferige Rinde dient wie Hanf; tödtet ins Mafier "gelegt die Fische; wächst in Eityet. — Nuhrwidrige ®. (W. _ 'antidysenteriea), dient in Oftindien gegen Ruhren. — Färber-W. (W. tinetoria), gibt viel indigeartise Farbe; dev Same dient gegen Bauchflüfjez wächst in Dftindien. — FilzigeW. ı(W. tomentosa; N. tomentosum), enthält einen gelben Milchſaft, "amd dient in Oftindien zu Bädern gegen arthritijche Fieber, die Rinde gegen ‚Schlangenbijje nnd ver Same gegen Wechfelfteber; wächst in Oſtindien. Wucherblume (Leucanthemum), Gattung der Familie Bereinblüthlerz flahe Hiülldede ; Treihige, weibliche Raudblüthen; Alippig Blumenkrone; zwitterige Scheiben— blüthe; röhrenförmige, bzähnige Binmentrone ; gleihjdrmige Echliehfrüchte, - Gemeine W. (Lvulgare, Chrysantbemum Leue.), 1—2% Juß beher, Stengel, oben einige Blumenäftez gekerbte, ſpatelförmige Dlätterz Hüllblätter mit bräunlichem And Ihwärztichem Nand; weiße Nandbtütbin ; gelbe Scheibenblüthen. Aendert ab, kommt auch in einer ganz Keinen Spielart (Chrys, atsatum) vor, Wächst in ganz Europa auf Aeckern and Wieſen; dauert aus; blüht im Juni und Juli. Die zarten Sproſſen "und Blätter geben einen gefunden Salat und gutes Gemüfe: Nicht mehr officinell. — Ackerſaat⸗-W., Hungerblume (Chr, segetum), 1—1'% Fuß hoch; dicke, jaftige, lanzettförmige, zerſchlitzie Blätter; weldie ven Stengel umfaſſen; im Juli hochgelbe Strahlenblumen. Das ſchädlichſt e Unfrant, welches die Früchte abtreibt, den Boden ausſaugt umd nicht leicht zu vwertilgen it, Wuhergerfte, \. va Bartgerite. Wütherid, |. v. a. Waſſerſchierling. | Wunderbaum (Rieinus), Gattung der Familie Rautengewächſe; Ahäufige Blü— ihen in Aehren oder Trauben, die untern männlich; S—Ötheiliger Kelch ohne Blume; die männlichen Blüthen haben ſehr zahlreiche Staubgefäße in Bündeln, die weib- lien Blüthen 1 Fructiustenzd kurzer Griffel; 3 Narben mit Zipfeln; Sköpfige und Zfächerige Spaltfrucht, meist weichftachelig. — Arten: Gemeiner ®. (R. communis), 6—8 Fuß hoher Baum in Oſt- und Weſtindien, dauert dort 2—3 Jahre, in Europa aber nur 1 Sommer aus; wächst ſehr ſchnell z hohler, etwas markiger, grünlichweißer Stamm ; oben mit bläulichein Staube bedeckt; ſchildförmige, lappige, 19-3 Ruß breite Blätter; Blüthen in 6 Zoll langer, büjcheliger Aehre; vothe oder — blaßgrüne, rundliche Samenkapſeln mit. 3 braun und grünmarmorirten Samen, der unter dem Namen Burgirkörner vorkommt, ſtark purgiet und in größern Gaben giftig wirft. Dev Same gibt das Gaftor=- oder Ricinus öl (Oleum Rieini s. Ca- ‚storis s. Palmae Christi). Friſch iſt es weißlich, ſüß, ein wenig die, und ohne Ge— ruch; wirft als erjchlaffendes und einhüllendes Abführungsmittel, und wird überall angewendet, wo Entzündung ivgend eines Organs des Unter: le ibs herrscht; auch ber Wurms und Kindbettftebern, Kolit, Würmern, bartnädigen Berftopfungen. ‚Die Doſis fiir Erwachene it: 38.5); für Kinder 1-9 Kaffeelöffel voll. Iſt in ftarfgefalzener Fleiſchbrühe over mit Eigelb am beften zu nehmen. Eine Wurzelabfochung braucht man gegen Windtolif, Nieren- ſchmerzen und Aſthma, die Blätter gegen Hautausichläge, Abfcejjen und Augenkrankheiten. | Wunderbanmdl, 5. Nicinusöl und Wunderbaum, Arten: — Wunderblume (Mirabilis), Gattung der Familie Wunderblumengewächſe; | zwitterig; Iblüthige, Felchartige, Öfpaltige Hülldecke; 1blätterige, blumenfvonarlige Ges ſchlechtshülle mit Hfpaltigem Saum: 5 Staubgefüßez 1 Früuchtknoten; fadenförmiger Griffel; nußartige, etwas Ötheilige Hüllfrucht. — Arten: Falſche al (M. * * * * ‚626 MWunderholz — Wurmfaren. jalappa; Nyctagohortensis), überaus ſchönes Gewächs, welches aus Weſtindien in unſere Gärten verpflangt, im Elſaß 2c. zu mediciniſchen Zwecken gebaut wird; niedlicher Buſch mit jehr großen, eirunden, fpigigen Blättern ; 4 Fuß hoher Stengel mit tridh- terförmiger Blume von der angenehmften und mannigfaltigjten Farbenmiſchung ar veiß, purpurroth, gelb u. ſ. w. — bei einander ſitzen; fie verbreiten namentlich Abends einen ‚ausgezeichneten Wohlgeruch. Um vecht viel Blumen zu befommen, hebt man die Wurzel dieſes jährigen Gewächſes im Herbft nach dem Verblühen aus, legt jie den Winter über an einen trockenen, warmen Ort, und jegt fie im Frühling in's freie Land. Die, möhrenartige Wurzel befigt eine purgirende Kraft, ohne dabei Uebelkeiten und Leibſchneiden zu verurſachen, und dient gegen Würmer, Verſchleimungen u. dgl. Wurde früher für die wahre Jalappe gehalten, ift jedoch weit nicht jo wirkfam. Die Wurzel it als graue Mechoacanna befannt. In unfern Gärten fommen ferner vor: Gabelfürmige W. (M. dichotoma), purpurrothe, wohlricchende Blumen, die ſich etwa 4 Uhr Abends öffnen und die Nacht über Wohigeruch verbreiten. Die Blätter find Heiner und glänzend, die Blüthen nur Halb fo groß. Die Wurzel iſt ein gutes draftifches Purgirmittel. — Langblumige ©. (M. longiflora), weiße, innen rothe oder vöthliche Blumen, die Nacht über wohlriechend; blüht vom Juni bis Sept. Die Wurzel hat die gleichen purgirenden Kräfte, und wird auch in Brannt- weinbrennereien und Bierbranereien gebraucht, um die Gährung zu befördern. Die Wurzel fommt als graue Mechoacanna (R. Mechoacannae griseae) zu uns, und zwar in großen graulichweißen, weichen, Leichten Scheiben; fie enthält ein Doppelfalz aus Phosphor, Kalk und Talgerve, ein ſcharfes Weichharz. — Wohlriehende W. (M. suaveolens), gleicht der vorigen Art, nur ift der Stengel Eleberiger, die Pflanze durd)- aus Keiner, die Blüthen ftehen einzelm und erjcheinen im Ang. und Sept. Ausdauernd. Riecht und ſchmeckt ſchwach maisartig, und al3 magenftärkendes Mittel gegen Diarrhien, Rheumatismen x. F Wunderholz, ſ. v. a. Wunderholz. hf Wuunderklee, ſ. v. a. gebräufiche Melote (f. d.), welche früher ſehr als Futter: pflanze empfohlen wurde. I fir Wunderjhöne, eine ausgezeichnete Pfirfichjorte, welche im Aeußern und Innern alle guten Eigenjchaften im ich vereinigt. 3 t. Ni Wunderwaizen, vother, |. v. a. äftiger, rother, engliic ev Waizen. Wunderwaizen, Shwarzer, ſ. v. a. äftiger, weißer, englifder Waizen mit ſchwarzen Grannen j Wunderwaizen, weißer, f. v. a. äftiger, weißer engliſcher Waizen. Wundklee (Anthyllis), Gattung der Familie Schmetterlin gs⸗ blümlerz Szähniger, bleibender Kelch; ſchmetterlingsförmige Blume mit langgenagelten Blättern; 10 1brüderige Staubge- fäße; zuſammengedrückte, in den Kelch gejchlofjene 1, jelten I— Samige Hülfe. — Arten: Gemeiner WM. rA, vulneraria), mehrköpfige, ſchuppige Wurzel; 4 Zoll bis 1 Fuß hoher, Erautis ger Stengel; ajılos; oben Fable, unten etwas behaarte Blätter; gezweite Blüthenköpfe mit fingerig eingefchnittenen Deefblättern ; ‚ Zurzgejtielte Blüthen; weiglich-grünlich, Häutig, behaart, oft auch gelblich-weig, oder mit rothrandigen Schiffchen ; 1famige Hülfe. Wächst auf arafigen, trockenen Pläben der europäiſchen Gebirge, und ift als Wundmittel geſchätzt — Die ftinfende A nagy— ris (Anagyris foetida) wächst am Mittelmeer , riecht mans genehm, und dient zu zertheilenden Umſchlägen, zur Be: förderung der Geburt und zum Purgiren; der Samen it ein gutes Brechmittel. Wundkraut, ſ. v. a. Sedun. Wundkraut, beidnifch, ſ. v. a Goldruthe. Wundſchwamm, ſ. v. a. Feuerfhwamm, Zundersf.u. Löcherpilz. Wundklee. Wurmfarrn (Aspidium), Gattung der Familie Wedelfarrn; rundliche, gefchleierte Sruchthänfchen; Ereisrunder oder nierenförmiger Schleier. — Arten: Sehränd- ſis im wäfjerigen oder weinigen Anfguß it Zij— ’ 2 “im. Gebrauch. Die gejtußten Wurzelſtöcke mit noch einigen * swurnunoos — Yamsıurzel a ge lider W. (A. Filix-mas; Polypodium F. = m.; Nephrodium F. m.), knotiger, daumens— 0. dicker, augen brauner, innen gelblicher Wurzel- Stock; roſtbraun Spreublätieriger Laubſtiel; ein 3. Fuß hoher, doppelt gefiederter Wedel; roſt— braune Fruchthäufchen in 2 Neihen am Rück— grath; in Laubwäldern und Gebüfchen häufig, trägt vom Mai bis Aug. Früchte, und ift als Sohanniswurzel oder Farruwurze! (R. ' Kilicis maris) zur Tödtung der Würmer im Darmkanal und gegen den Bandwurm ‚unentwicelten Wedeln heißen Johannishand. Die Do- ‚Vj;. in Bulverform oder Latwerge Zi—3ß. Wurmmoos, ſ. vd. a. wurnttreidbende Kugelfrucht— algez ſ. u Rugelfruhtalge. — Wurungoos, corfifanifches Moos, Wurmtang, 67 Burmf ‚ausgezeichnetes Wurmmittel, das man in Pulver oder Laut » AHEH werge gibt, und zwar bei zarten Kindern zu SAU er, z. B. R. Helmin thochort. Zj. Elaeosaech. Anis. 383MF. Pulv. Divid in vj part. aeg. D. 8. alfe 2 Stunden A 4 Bulver. Erwachſenen gibt 34, 2-3 Mal täglich. Als Aufguß oder beffer ala Ab— kochung verordnet man 03 zu Z3j)3—ij im Tag. Wurmrinde, jamaifa’jche, die Jinde vom weſtindiſchen Kohlbaum;f. u. Kohlbaum. Wurmeinde, ſurinamiſche, die Rinde vom ftumpfblätterigen Kohl— baum; ſ. w Kohlbaum, Wurmſamen, aleppiſcher, barbarijher, Tevantifher und ſpaniſcher (Semen Cinae s. Santonici), der beſte iſt dev levantifche; er tft klein, länglicht, grüngelb, riecht kampherartig, widrigbalfamifch und ſchmeckt feharf und bitter. Er dient ‚gegen Würmer, und wirkt zugleich Eräftigend und ſtärkend auf den Unter- leib;gegen unwillfürlihenYarnabgang(Bettpiffen),trodenen Krampf huſten bei Zuckungen der Glieder, ängjtliche Athembeklemmung, Keuchhuften. Man gibt das Pulver zu 15-30 Gran mehrmals des Tags, oder diefelbe Dofis als Lat- werge mit Honig, oder. den Thee, 2-5 Loth auf eimge Tajjen, oder die Tinktur, namentlid) bei Krampf- und Keuchhuften, alle Stunden A—6 Tropfen auf Zucker ; zu derjelben werden 2 Lot gejtogener Samen mit 3 Lot) Weingeift angefeßt, nach einigen Tagen ausgepreft. Will man jehr ſtark auf die Würmer wirken, jo jeße man Baldrian- pubyer bei. Vor der Kur wendet man ein Sennesblätterlarm a, und läßt 3—4 Stunden nad) dem Nehmen des Samens wieder ein Yarter folgen, dann gehen die be- täubten Würmer ab; oder man gebe gleich einen There von I Loth Pulver, 1 Kot Sen- nesblättern und jeße 52—20,Gran Baldrianpulver zu, und verfüße das Ganze mit Süßholz. Aeußerlich zu Klyftiren gegen Würmer, urſtkraut, ſ. ». a. gemeines Bohnenfraut. utiherling, in mehreren Gegenden von Deutfchland f. v. a. gemeiner Sauer- born. % J dunghinzet (Dioscorea), Gattung der Familie Zaukenlilien; haufig; männ— lie Blüthen mit Gtheiliger Geſchlechtshülle, 6 Staubgefäge; weibliche Blüthen mit Gjpaltiger Geſchlechtshülle; 3 Griffel; 3fächerige, Zkanlige oder Iflügelige Frucht- kapſel; zuſammengedrückter, geflügelter Samen. Gleicht der Schmeerwurz — Arten: Geflügelte Y. (D. alata), Pflanze, die in Oſtindien, Afrika und auf den Süpjeeinjeln in hochliegenden Orten gebaut wird, indem die dicke, Fnollige Wurzel eß— bar ift; fie enthält eine Schärfe und Bittere, welche ſich theitweife —— wenn man 40 * 628 —————.— arte vba Zah RR DS SR pa } fie einige Zeit in's Waſſer legt, und dann focht, allein immer bleibt ihr Genuß ver- dächtig. Sie vertritt dort die Stelle des Brodes, und dient äußerlich bei bösartigen Gefhwüren, ter Blätterfaft bei Sforpionsbijjen. — Zahme 9. (D. sativa), ichleimige Wurzel, welche als Gemüſe dient, jedoch eine eckelhafte Süße hat. Wächst in Oftindfen. —- Dreiblätterige 9. (D. triphylla), die zahlreichen, großen Knollen enthalten einen Eaft, welcher auf der bloßen Haut ein ftarfes Zucken verurſacht Diefe Schärfe verliert fi, wenn man die Knollen zerfchneivet, 24 Stunden lang in Aſche legt, dann Meerwaſſer tavauf gießt, einige Tage befchwert, mit ſüßem Waſſer abwajcht, an der Sonne trodnet und als Gemüſe zubereitet; wächst auf Malabar. u fenbaum, j. v. a. Nüfter | | pern, |. v. a. Rüfter. Ylop (Hyssopus), Gattung der Familie Lippenblümler; dzähniger, töhriger Kelch; Aippige Blumenkrone, die Oberlippe 2, die untere Sfpaltig; Pmächtige Staub- gefäße; fein gelüpfelte Schliepfrüchte. — Arten: Gebräudhlide 9. (H. offieinalis), 1—1'% Fuß hoher, halbſtrauchiger Stengel; lanzettige, ganzrandige Blätter; "Ifeitiger Halbwirtel in lockern Trauben, Blumen janft blau, violet, roſenroth oderweiß;wädst . im ſüdlichen Europa auf jonnigen Hügeln und Felſen, bei ung in Gärten; blüht im Juli und Aug. Niecht auch getrocinet jehr ſtark gewürzhaft, ſchmeckt bitterlich aroma— tiſch, enthält viel ätheriges Oel, fettes Del, Gerbitoff, ein Bilteres Subalkaldid. Wirkt zujammenziehend, reizend und belebend, namentlich auf den Unterleib und die Bruft, und ijt auch wurmwidrig; wird daher angewendet bei Lungen: und‘ Darmverjchleimung, Wurmbildung, allgemeiner Shwäde und Er: Ihlaffung der Organe, heftigen Schweißen der Schwindjüctigen, Verlängerung des Zäpfchens, bei angefchwollenem Zahnfleifch und Mandeln in Folge reiner Schwäche AS Ihre gibt man 2—3 Quent auf 2-3 Zafjen mit Honig verfeßt auf 1 Tag. Gegen ftarke, ſchwindſüchtige Nachtſchweiße dient das Yſo pöl 20 Gran, aufgelöst in 2 Quent Haller’ Sauer, 3 Mal täglich) 10 Tropfen unter, chvas Aniswafjer. Heißt bei den heutigen Griechen Micromeria'juliana und bei Linne Satureja. | | ude, prächtige (Yucca gloriosa), wundervolle amerika: nijche Pflanze, eine Zierde nuferer Gärten, die aber den Win- ter im Freien nicht aushält. Die Enollige Wurzel treibt viel Fuß lange, tiefgrüne, ftarfe, ftachelige Schwertblätter, die all: mälig abjterben und dann einen 11, Fuß hohen Schaft bilden, der oben mit einer jchönen Blätterfrone geziert ift, aus welcher fich in unferm Klima im Juni alle 4— 6 Sahreein Sten— ‚gel mit 100-150 weißen und gelblichen, auch purpurfarben gejtreiften, herabhängenden Glocken erhebt, der eine Pyramide bildet und 14 Tage lang den prächtigften Anblick gewährt; wird SO Jahre alt und vermehrt fih durch Wurzelſproßen iemlich jtarf, — Fadige 9. (Y. filamentosa), Lunzettige lätter, der Rand mit langer, weichen Fäden befegt iſt, die zu Leinwand, Tauen u. dgl. dienen. Gleicht im Muchfe der vorigen, hat einen 5-6 Fuß hoben Blüthenftengel mit 3—400 weißen Glocken. Wächst vorzüglich in Virginien. 3. Zachumbaum (Balanites aegyptiaca), eine Stocholzart im mittlern Afrika, Aegypten, Oftindien 2c.; Jäuerliche, wurmwidrige Blätter; dag umveife, bittere Fruchtfleisch ift ſehr purgirend, ſchmeckt aber veif angenehm. — Aus dem Samen wird das Zachumðl gepreßt, welches in Aegypten häufig als Heilmit- tel angewendet wird. | Zackenſchote (Bumias), Gattung der Familie Vierm äch— Zadenihote, Re ige; Mlätteriger Kelch; Ablätterige Blume; A freie, mächtige Staubgefäße; nußbülfen- —9 I 4 —* | 3hpfepenfrant — Zopfenfarrn. RR 629 } artige, aufı 6 Schötchen, Aächerig, ſtielrund oder geflügelt Afantig; zirkelförmig eingerollte Samenlappen. — Arten: Senfblätterige 3: (B. erucago; Erucago racinata; Er. glandulosa), 1—1', Fuß hoher, ſchlanker Stengel mit purpur⸗ braunen Drüſen, unten vauhhaarig; kreisfoͤrmig ausgebreitete, fiederſpaltige Murzel: blaͤtier unten buchtig ausgefchnittene Stengelblätter; citvongelbe Blüthen in Trauben; Alamige, A fächerige Schötchen; hellbranner Same. Auf Aeckern und in Weinbergen des füdlichen Europas; blüht im Juni und Juli und ift eimjährig. Iſt Scharf und wird in Jialien gegeflen. Hi AN iR Zäpfcheukrgut (Uvularia), Gattung der Familie Kronlilien; zwitlerig ; 6theilige Gerch'cchtshülle, Honiggruben am Grunde der Zipfel; 6 Staubgefäße z ſehr kurze Staub— fäden; 1 Fruchtknoten; Sfächerige Kapſel; fait Fugeliger Samen in einer Haut. — Ar: ten: Großblüthiges 3. (U. grandiflora), kriechender Wurzelſtock; 111% Buß hoher Stengel, am Grunde viel geldgrüne, vothgeftriemte Scheiden; eben kahle, feinge: ftreifte, unten fammtartige Blätter ; Sfeitige Kapjel mit aefurchten Kanten. Wächst in Nordamerita,auf ſchattigen Hligeln, blüht im Juni und Sult und it ausdauerndz wird von den Indianern innerlich und Außerlich benützt. h Zahnfrant (Odontites), Gattung der Familie Larvenblümler; gleicht der Gat— tung Augentroftl. — Arten: Frühlings-3. (O0. verna), 3 — 12 Zoll hoher, fteifhaariger. Stengel; Blüthen in Ifeitigen Achren; roſen- oder weißlich fleiſchrothe Blume; auf feuchlen Aedern, an Gräben und Bächen; Ajährig; blüht vom Juni bis Herbſt. Diente früher als vother Augentroft (H. Euphrasiae rubrae) bet Zahn— Ihmerzen amd übermäßiger Menjtruation. * — Zahnlilie (Erythronium), Gattung der Familie Kronlilien;z 6blätterige, blumen— fronartige Geſchlechtshülle 2 Schwielen am Grunde der 3 innern Geſchlechtshüllblätter; 6 Stanbgefähe; Zſeitige Fruchtknoten; Sfächerige_ Kapjel; ovaler, gejchweifter Samen. — Arten: Dund3-2. (E. Dens-Canis), fleiſchiger Zwicbelfnollen; 2 gegenftändige, ſpitze Blätter mit, braunen, Flecken; 410 Fuß hoher, röthliher, 1blüchiger Schaft; hellpurpurrothe Geſchlechtshuͤllblätter; durch Kultur erhält man oft weiße und anders gefärbte Blumen ; blüht auf Bergwiefen in Europa, Sibirien 2c. im März und April; ausdauernd. Die jchleimigen Zwiebelknollen werden wie Salep benützt. Früher als Hundszahnmwurgz officinel; mit Recht ganz außer Gebrauch. ahnwehbaum, ſ. v. a. Gelbholz. ahnwurz (Dentaria), Gattung der Familie Vier— mächtige; 4blätteriaer Kelch; 4 Blumenblätter; 4 mäch— tige Staubgefäße; Kreihige Samen in jedem Fach; ſeilen— wurzeliger Keimling. — Arten: Zwicheltragende 3; (D. bulb fera), weißlicher, gezähnter Wurzelſtock; Ichlaufer, fahler, 1—2 Fuß hoher Stengel, oben 4—12 mwechjeljtändige Blätter, unten unpaarigsgefiederte jenfforn: bis erbjengroße Jwiebelfnospen in den Blattwinfeln; heil: roſenrothe oder, weißliche Blumen; geſchnabelte Schoten; in europäischen und morgenländischen Bergwäldern; dauert aus, blüht im April und Mai. Der Wurzelftoc dient gegen Kolifen und Ruhr, ebenjo der von D. ennea- phylla und andern Arten. — D. dyphylla.die ıt in Nord« amerika wie.die Pfefferwurzel, und wird als Würze wie bei ung der Senf benüßt. amie (Zamia), |. v. a. Zapfenfarrn. Zanonie, indische (Zanonia indica), eine Art Nhan— dirobe; die Früchte riechen und fchmeden wie. Surfen; - \ tie Blätter werden in Oftindien zu Bädern und mit Butter Zahnwurz. gemischt zu einer krampfſtillen den Salbe gebraucht. | Zapfenfatrn (Zamia), Gattung ter Familie Zapfenfarrn: häufig; die männ— lichen Pflanzen Haben endftändige, geſtielte Zapfen, welche auf einer dichten, mit eiſörmigen Staubgefäßträgern beſetzten Spindel: beftchen; die weibliche Pflanze: hat einen, endſtändigen, geſtielten Zapfen mit Fruchthaftern auf der Spindel: ftein- fruchtartige Srüchte; Samen in harter von einer Fleiſchhaut umgebenen Steinfchale. — * King f x - J INGE * ER REN un * Ki ——— 630 | Zapfenhotz — Banned - Fatih ri PONTELLET.N aan: Ma Ne 0) HM. ED AN f * er Arten: Gangblätberiger 3. (Z. integrifolia), brauner, äftiger Wurzelſtock kohler, fußlanger, gefiederter Wedel; Aantiger, mit 18—24 Blättern beſetzter Zmwilchen e J wachst in Weſtindien und Florida. apfenholz, 1. v. a. Haulbaum. | | —— — (Leptospermum), Gattung der Familie Myrtengemädf 2; Htheiliger Saum mit Zeckigen, klappenförmigen Zapfen, Freifelföumiger Röhre, 5 Blumenblättern ; 20-30 Staubgefäßez Griffel mit fopfiger Narbe; 4—Hfächerige Kapſel; ſehr feiner, fantiger Samen. — Arten: Gelblider 3. (L. flavescens; L. Thea; I. poly- galaefolium), kahler Strauch ;- Afantige Aeſtchen; Tanzettige, 1" Zoll Tange Blätter, Zuervig und getüpfelt; gelblichweiße, getüpfelte Blumen z blüht im Juli. Mächst in Keuholland. — L: scoparium, angenehm gewürzhafte, etwas bittere Blätter; von Cook auf jeinen Reifen als Thee und gegen Skorbut gebraucht. — A Zajerblume (Mesembrianthemum), Gattung der Familie Immergrüngewächſe; meiit Dipaltiger Kelch ; zahlreiche Staubgefüße ; meift 5, oft auch 4—20 Narben; mehr⸗ fächerige Kapfel, die ſich an der Spike jternfürmig öffnet, — Arten: Eis artige 3..(M. erystallinum), 1,—1', Fuß langer Stengel; Blätter und Kelche haben Blaſen, die gefrorenen Waffertropfen gleichen; endftändigen, unten grünlichen, oben ſchmutzig— purpurrothe, 112g Zoll lange Blüthen; Sfächerige_Kapfel; wächst an ſandigen Meeresufern. der heigen ‚Länder; blüht am Kap vom Dct. bis Jan. Schmeckt friſch etwas ſalzig und dient gegen Verſchleimungen und Unterleibsftofungen, Harnbefhwerden, Waſſerſucht; convnlſiviſchen Huſten; äußerlich bei entzündeten Stellen, Verbrennungen. Gibt Soda. — Rothrandige 3. (M. rubrocinetum) , nach allen Theilen Fleiner ; purpurrothe Blume; wächst am Rap. — Tinerrahenartige 3. (M. tigrinum), fait jtengellos, wurzelſtändige, ſich . paarigkreußgende Blätter; gelbe, große, ſitzende Blüthen, wächst am Kap; ausdauernd. — Rleine 3 (M. minutum), jtengellos; glatte, ftumpfe Blätter; welche eine feegrüne, gefleckte, fleiſchige Kugel bilden, aus der trichterförmige, rothe Kugeln fommen; wächst am Kap; blüht vom Nov. bi3 Dee. — Nutzbare 3. (M, edule), gute, eßbare Früchte, - welche am Kap Hottentottenfeigen heißen. Die Blätter mehrerer Arten dienen als Gemüſe. — M. geniculiflorum, aus dem Samen bereiten die Beduinen ein Brod. — M. coptieum und M. nodiflorum geben viel Soda. — M. emarcidum , wird von den Hottentotten vie Taback gekaut. — Die Kapfeln von M. Tripolium fommen ‚als Flores Candiae im Handel vor, Zauberftrenuh (Hamamelis), Gattung der Familie Lorbeergewächſe: zwitterig oder vielehig ; kugelige Kelchröhre ; Happiger Saum; 4 lange Blumenblätter; 4 dickliche Nebenblätter ; 4 Staubgefähe; Haldunterjtändiger Fruchtknoten; halbverwachjene, Tederige, ächerige Kapfel; Tänglicher Samen. — Art.; Virginijher 3, Jaubernuß (H. virginica), amerifaniicher Strauch; gleicht in Stamm, Zweigen und Blättern unferer Haſelnußſtaude; grauliche, weißpunftirte Nindez gelbe Blumen, welche Mitte Det. er— fcheinen, wenn die Blätter abfallen. Die eßbaren Nüffe werden erit im folgenden Jahr reif, und bleiben jo fange ſitzen, bis wieder neue Blüthen erjcheinen. In feuchtem frifhem Eroreich fommt diefer Strauch auch bei uns fort, trägt aber Feine Früchte. — Großblätteriger:3, (H. macrophylla), herzförmige Blätter, font ganz wie bie vorige Art. — Kleinblätteriger 3. (H. parvifolia), ift in allen Theilen Kleiner, ſonſt wie die exfte Art. Wächst in Nordamerika. Zaufen, |. v. a. Maiblume. Zaunglode, ſ. v. a Winde, —— Zauntübe (Bryonia), Gattung der Familie Kürbisgewächſe; 1 umd Mäuſig; zzaͤhniger Kelch; dtheilige Blumenkrone ; die männlichen Blüthen haben 5 3brü— derige Staubgefäßez; die weiblichen Blüthen haben Sfächerige Fruchtknoten; Sipaltigen Griffel; Fugelige, faftige, Ifächerige, Beerez gelbliche oder werge Blumen. — Arten: Weiße 2., Sichtrübe, Teufelsfirjhe, wilder Enzian, Hedenfürbis (B. alba), verdächtige Pflanze, die in Europa in Gärten, an Hecden und Zäunen wächst; große, weißliche, vübenartige, ausdauernde Wurzel, treibt im Frühjahr 3—4 weiche, eckige, behaarte, 6-12 FuR lange Stengel mit handfoͤrmigen, rauhen, ſchwieligen Blättern; kriecht anf der Erde fort, oder ſchlingt fich an andern Gewächſen im die Höhe; - blatiwinfeljtändige, traunbenförmige Blumen, weiglich oder blaß, gelb und grüngendert 3 ſchwarze Beeven, welche wirerlich riechen und fehr ſtark abfüh: KIM ren, gleidy den jungen Sprofjen. Weit heftiger wirft noch die Rn 7A eine ftarfe Rötbung und Entzünduna der Han her: friſchgequetſchte oder geriebene Wurzel oder die Abfochung bei Drü- Zazynthe — Zeitlofe. Ä N (im Juni); fie hinterlaſſen erbjengroße, reif glänzend rothe oder 4, Op 54. Wurzel, die einen ſtinkenden, jcharfen, bittern Milchjaft bei fih A —94 führt; und friſch genoſſen ſtarkes Erbrechen, Betäubung, Wahn: / IR \ AN h wit, ja ſelbſt den Tod verurſacht. Aeußerlich bringt fie — vor; getrocknet iſt ihre Wirkung unſicher. Man gebraucht ſie bei Stockungtorpider Waſſerſucht, Epilepſie und Manie. Man wendet den friſchausgepreßten Saft der Wurzel zu 3j—ij 2—3mal täglih mit Milh an. Aeußerlich wendet man die ſengeſchwülſten, kalten Geſchwülſten, chroniſchen Gelenksgeſchwülſten und bei Kröpfen an. Wird in Gär— ten ein Sehr läͤſtiges Unkraut. — Die gleichen Wirkungen hat die zweihäufige 3. (B. dioica), jowie die amerifanijche 3. (B. americana), afrikaniſche 3. (B. africana), und die zer- Ihlißte Zaunrübe (B. dissecta.)— Herzblätterige 3. (B. cordifoha), die Blätter find ein kühlendes, den Au3- wurf beförderndes Mittel; wächst in Java. — Schwic- lige 3. (B. callosa), die bittern Früchte und der Same find gut gegen Würmer; wächst in Oftindien. Die weitern auslän— dischen Arten werden in ziemlich gleicher Weife angewendet. ! Zazynthe (Zazyntha), Gattung der Familie Bereinblüthlerz von fleinen Hüll— blättchen umgebene Hülldecke; deckblättchenloſer Hanptfruchtboden zhöckerige Schließ— früchte; haarige Fruchtkrone. — Arten: Wulſtige 3. (Z. verrucosa; Z. pendula; Lapsana Zapyntha), 1%—1', Fuß hoher Stengel; aſtſtändige, pfeilförmig umfafjende Blätter; end» oder feitenftandige Blüthenköpfe; wächst am Mittelmeer; blüht im Mar und Juni und iſt Ijährig. Diente früher gegen Hauta usſchläge und Warzen. Zedrad) (Melia), Gattung der Familie Orangengewächſe; Ötheiliger Kelch; 5 . freie Blumenblätter; 103ähnige, je 2—3zipfelige, cylindrige Staubfadenröhre ; 10 Staub- beutel vor den Zähnen; 1 fäulenförmiger Griffel; deefige Narbe; Steinfrucht mit har— tem , Sfächerigen und Sfamigem Steinfern. — Arten: Gemeiner 3. (M. aze- darach), herrlicher Zierbaum im wärmern Ajten und. ſüdlichen Europa, in Weltindien, bei uns in Gewächshäufern. Nach oben jehr äſtig; ſchöne hellgrüne, voppelt gefteberte Blätter; zwijchen denfelben große, weiße oder bläulich-purpurrothe Blumen, die einen Strauß bilden, gelbe Beeren hinterlaſſen, in denen eine dfach gerippte Nuß mit einem Kerne ſich befindet. Die Beeren werden für giftig gehalten. Aus den Kernen der Beeren gewimmt man ein Brennöl. Aus den Nüſſen drechjelt man Roſenkränze, und das Holz iſt zu feinen Arbeiten jeher geſchätzt. Mit Vorficht kann man die Früchte ala Wurmittel, Blätter und Blüthen als Frampf- und [hmerzftillend anwenden. — M, sempervirens, wächst in Weftindien und hat die gleichen Eigenschaften wie Die vorige Art. edronl, S. v. a. Citronenöl. hrkraut, ſ. v. a. Betonie. ehrwurz, .v.a. gefleckter Aron; ſ. u. Aron. Zeitbeere, ſ. v. a. Johannisbeere. Zeitloſe (Colchicum), Gattung der Familie Simfenlilien; zwitterig; blumen— kronartige Geſchlechtshülle; trichterige Röhre mit btheiligem Saum; 6 freie Staubgefäße;— 4 Fruchtknoten; 3 Griffel; Sfächerige Spaltfrucht; vielſamige Balgkapſeln. — Arten: Herbit-3,, Hahnenklöfje, Herbftblume, Spinn:, Michelisblume, Wiejenjafran (O. autumnale), wächst auf feuchten Wieſen häufig; die zwiebelige Wurzel wird, im Sept oder Oct. gefammelt; fie ift eirund, außen bräunfichgelb, innen weiß und fleiſchig; viccht widerlich, ſchmeckt bitter Scharf. Die blagrothen Blumen er: Icheinen im Herbſt, im Frühling daranf erfcheint die Frucht zwijchen den Blättern, dann jtirbt die ‚Zwiebel ab,yund wird duch eine andere erjegt. Der zuerſt weiße Samen ift getrocknet ſchwarzbraun, ſehr hart, wulftig, geruchlos, ſcharf und Bitter; die lanzettför— 2 a ie. migen Blätiev ſind gläuzendgrün, zu 3—4 bereinigt. Zwiebel und Samen wirken in groͤßern Gaben tödtlich. Zuerft erfolgt heftiges, kratzendes Brennen sim Schlund, dann Durſt, Uebelfeit Erbrechen, heitige Echmerzen im Magen und ben Gedarmen, Rurgiren mit Zwang, Schwindel, Zittern, Anaft, Ohnmacht, Schwäche, Kälte der Hand, una be u NE Magen: und Darmentzündung zuleßt der Tod. Man wendet dagegen einhüllende, Kühe Yende Mittel an. Wirkt in Heinen Gaben fräjtig auf Haut, Gedärme and Harn; zer theilt und reinigt zähe Säfte, darf aber im Fiebern und bei Spuren oder Neigungizu Entzündungen nie angewendet werden. Dient vorzüglich gegen Gicht, Rheuma: tigmen, Waſſerſuchten, namentlich Brut: und Gelenkwaſſerſucht, Harn— Yeiden, wen der Harn nicht oder nur mit Schinerzen abgeht, Bruftübel, veraltete rheumatiſche Catarrhe, welche jehr been: gend und ſtechend find. Man gibt don der Türe: tur (4 ment zerftogener Samen wird mit 8 Yoth rectificirtem Weingeift gemifcht, bringt dieß an ge: linde Wärme und gießt nach einigen Tagen das Helle ab) täglich mehrmal® 6-30, Tropfen auf Zucker. Zu der Winzeltingtur preßt man den Eaft aus, vermijcht ihn mit gleichen Theilen Weingeiit, gießt nad einigen Tagen das Helle ab und gibt Mor— gens und Abends je 10—20 Tropfen. Der Zeit Iojenwein ift vorzüglich bet Gicht und nimmt man dazu von ber zerffeinerten Wurzel 4 Theil auf 2 Theile Malaga, oder 1 Theil Samen auf 6 Theile Malaga, jeiht das Ganze nad S Tagen und gibt täglich mehrmals je 10 Tropfen. Wird bei Gicht durch Zufab von etwas Opiumtinchur noch wirkſamer. Be Wafferfuhten iſt ver Zeitlofenjauerhonig vorzüglich; wird wie der Zeitlofeneffig am beften aus Apotheken bezogen. Vei Gicht und Rheumatismus it es jehr gut, wenn fih an dem Teidenden Theile mehr Wärme und ein Gefühl wie Ameifenfriechen zeigt. Im ſüdlichen Europa wächst die geſcheckte 3. \ (©. variegatum), welche als Hermodatteln (lawich haufig in gleicher Weile benützt werben. Herbfizeitlofe. Zibatte, Hundspflaume, eine feine, unanſehnliche Pflaumenart. ibeben, j. u. Roſinen. ichorie, ſ. Cichorie. iegenbart, ſ. v. a. gelbe Keulenmorchel. iegenbart, rother, ſ. v. a. röthliche Kenlenmordel. ieſt (Stachys), Gattung der Jamilie Lippenblümler; Zzähniger, röhriger Kelch; rachenförmige, 3ſpaltige Blumenkrone; 4 2mächtige Staubgefäße; kahle Schließfrüchte — Arten: Gerader Z. St. recta, St. betonica, St. sideritis; St. procumbens, St. bufonia), aufrechter, raubhaariger Stengel; geferhte, rauhhaarige Blätterz gelblich— weiße Blumen mit viofettem Strid. Auf ſonnigen Hügeln und Bergen in ganz Europaz andauernd; blüht vom Juli bis Aug. Die aromatiihen Blätter dienen gegen Schlag: fluß; Hyfterie, Amenorrhöe, und abergläubifcher Weiſe gegen das Verhexen der Kinder und des Viehs. — Sumpf-3. (St. palustris), 1-4 Fuß hoher Stengel ; flaumbaarige Blätter ; 6—12blüthige Wirtel; purpurrothe Blume, die Unterlippe punk— tirt. Kommt auch feidenhaarigszottig (St. segetum), vor; danert aus; blüht vom Juni bis Aug. Früher gegen Wechfelfteber und Unterleibsfranfheiten, Außer: Gh ale ichmerzitillendes und Wundmittel. Die knolligen Wurzelausläufer find als Kartoffel-Surrogat empfohlen worden. — Wald 3. (St. sylvatica), 11%—3 Ruß hoher, rauhhaariger Stengel; geftielte, herzeirunde, rauhhanrige Blätter, bblüthige Wirtel; purpurrothe Blume mit weißlich geichlängelter Unterlippe: kommt auch mit 7 Zoll langen und 4 Zoll breiten Blättern vor. Blüht in Wäldern, Gebüfchen, an Heden zc. vom Juni bis Aug; iſt auspauernd; viecht ftarf und unangenehm, ſchmeckt bitterlich Zige unerkraut Zimmt. 633: i herb und diente’ früher gegen Kohiken, Drüſengeſchwulſten, als harntrei— bend, die Menuſtration befördernd. — Deutſcher 3. (St. germanica; St. lanata), 2-2 Fuß hoher, dichthaariger oder weißwollig-zottiger Stengel; wollig gefilzte ober eiruͤnde Blätter; reichblüthige Wirtel in Achren; weißwolliger Kelch; hellpurpurrothe Blume; kommt auch mit gefevbt-gefägten Blättern (St. biennis) vor; wächst an ſteinigen Drten, Wegen, Aeckern rc; HYährig. Blüht im Juli und Aug. Schmeckt widerig bitter, riecht unangehm amd ift nicht mehr offieinell. Zigennerkrant, j. v. a. Bilfenkraut, und Löwenmanl, und Wolfsfuß. "saimmt, Zimmtbaum (Cinnamomum), Gattung der Familie Lorbeerg ewächſe; zwitterig; durch Fehlſchlagen Häufig; 6bſpaltige, lederige Geſchlechtshülle; 12 Staubge⸗ ſäße; Afächerige und Aftappige Staubbeutel; 4 Fruchtknoten; dicker Griffel; Lſamige Beere. — Arten: Ceylon'iſcher 2, (Czeylanicum, Laurus Cin.; Cipn. niti- dum, Persea Cinn.), ſchöner, 18 — Ruß Hoher Baum in Indien, bildet dort große Wälder; hat zahlreiche Nefte und Zweige, und 2:5 Zoll lange, länglichrunde, glatte, glänzende, gewürzhaft viechende Blätter, aus deren Winkeln im Jar. an 3 Zoll - langen Stielen weißliche, geruchlofe Blumen erſcheinen, die zuerſt grüne, dann dunkel: blaue Früchte wie Oliven hinterlaffen. Alle Theile gewähren Nugen. Die unentwietelten braunen Blumenknospen (gimmtnelfen) aleichen den Gewürznelken, werden wic dieſe gebraucht und geben ein vortreffliches Del. Aus den ungenteßbaren Früchten wird Wachs gepreßt, das überaus wohlrichende Lichter gibt. — Die Blätter geben Del und kommen an Epetfen wie Yobeerblätter. Die Zweige, Aofte und der Stanım Kiefern die koſtbare gimmtrinde. Die äufere, grane Rinde ift ohne Werth, deſto größern hat der unter ihr liegende Splint, der gewifjermaffen 2 genau verbundene Rinden bilbet, blaßroth, in's Gelbliche ſpielend ausfieht, und die wahre Zimmtrinde gibt. Bon manchen Bäumen kann man diefe Rinde jhon im d., von andern im 6, Jahre und noch ſpäter erhalten; wächst in weißem, Teichtem Sande am fehnelljten. Man ſchält fie, Doch - wichtralfe Rinde auf einmal vom Baume ab, damit ev nicht abjterbt, ſondern wählt hiezu die jungen, Sjährinen Zweige. Diefe werden jährlich ganz abgehauen, weil fie wieder friſch ausichlagen, dann ſchabt man das graue Oberhäutchen mit einem Meffer ab, reißt die Zweige ber Fänge nach auf, [öSt den Splint ab, ſteckt mehrere kleine Röhren in größere, und legt fie an die Eonne zum Trodnen. Hier vollen fie fih vollends zufammen, worauf fie dann ur Gebäuden, je 2&lfen lang und 83Pfund ſchwer in Säcke verpackt, und dieſe mit ſchwarzem Pfef⸗ fer, welcher die noch übrige Feuchtigkeit aus der Rinde einſaugt und ſie dadurch verbeſſert, be⸗ ſtreut werden und fo im Handel, der früher Monopol der Holländer war, nach Europa kom— men. Sie wird häufig mit Caſſieurinde verfälicht. Auf dieſe Art kann man 44-16 Jahre Rinde von einem Baume erhalten, dann wird er abgehanen , und die Wurzel ſchlägt wieber aus. Außerdem vermehrt fich der Baum ſehr ſchnell durch Samen. Die Wurzel enthält eine Fampherähnliche, Fürnige Materie, die ſehr wohlriechend ift, und als herz ſtärkendes, harntreibende3 Mittel, fowie gegen Gicht gebraucht wire. Die Rinde ift eins der köſtlichſten Gewürze zu Speifen, Bäckwerken u. dgl. Durd) Deitil- lation gibt fie das föftliche Zimmtöl, das ſchön goldgelb ausſieht, und jo brennend ind hitzig iſt, daß ein einziger Tropfen auf der Haut eine Entzündung verurjachen kann. Sie heißt mit Zucker überzogen Zimmtkonfeet, Ganelet, und iſt ſehr magenz ftärfend. Auch Zimmtwaifer und Zimmttinctur wird aus ihr bereitet, Am beften ift der ceylonifche 2. (Cinn. aeutum). Der wilde Baum liefert den fogen. Mutterzimmt. Er enthält ätherifches Del, das im Waſſer zu Boden ſinkt, Gerbſtoff, Harz. Gummi. Dr. Fried rich ſagt vortrefflich darüber: Der beſte Zimmt iſt der Ceyloner-Zimmt. Eine gute Zimmtrinde muß dünn, bieg⸗ ſam, elwas zaͤh, beim Brechen ſplitterig fein, eine aus hochgelb und blaßroth zuſammen⸗ gefegte, Farbe haben, angenehm, durchoringend, gewürzhaft riechen und erſt ſüßlich, ge— würzhaft, erwärmend, hintennach aber eiwas ſtechend auf der Zunge und etwas zu— ſammenziehend fehmecten. Iſt der Geſchmack mehr ſcharf, nelkenartig, etwas bitterlich, fo iſt c8 entweder ein schlechter Zimmt oder ſogar eine ganzandere Rinde. Er wirft treff— lich auf ven Magen ein, beldbend auf Nerven und Blut, und ganz bejonders auf dir Gebärmutter. Reitzbare vollblüthige Perfonen ertragen den Ziwmt weit weniger, ald im Nerven und Biut gefchwächte Menſchen. Anwendung: als magen— ftärtendes Mittel bei gefhwähter Verdauung, Bildung von Säure — ⸗ eur 24 ⸗ re a ” 5 KR > ar DEE? 684 ER RM Zimmt ·.. N = 4 X Pi < und Schleim im Magen, Blähungsbefchwe vden, Aufftoßen, Magen : drücken, frampfartigem Erbreden, und in Folge De an | Ichleimigte Durkfälle Sodaun gegen Blutflüjje ausper Gebärmutter, und zwar .be zu ftarfer oder zu lange andauernder Menftruation, beides in Folge von reiner Schwäche; aber auch bei ſolchen Mutterbiut- flüffen, die nad der Geburt erfolgen, wo der Grund wiederum blos auf - Schwäche beruht. Der Zimmt wirft auch wehenftärfend, wenn die Wehen aus wirflicher Schwäche ausbleiben oder doc) nicht Eräftig genug zur Vollführuug des Geburts geichäftes find. Endlich ift cr ein allgemein ſtärkendes, belebendes. Mittel beit Heruntergefommenen Kräften überhaupt, wie nah Kranfheien, Säfte verluſten, in welchen Fall man gern noch andere ftärfende Meittel beifeßt. Ferne * und Gaben: das Zimmtwaſſer — durch Deſtillation der Zimmtrinde mit der hin reichenden Menge von Waſſer bereitet — nimmt man löffelweis; es reicht ee + - ‚ Fällen für fich ſchon hin, namentlich als magenftärktendes Mittel. Schickl , Tanı man’ aber in demſelben noch andere Stoffe beibringen; jo kann man, um allgemein zu ſtärken und zu beleben, unter Zimmtwajler, China- und Kalmustinctur thun, und theelöffelweis nehmen laſſen, oder Zimmttinctur, wie gegen Mutterbiutflüffe — Eine andere Form iſt das weingeiftige Zimmtwaſſer durch Destillation won 1 Theil Zimmt mit vectifteirtem Weingeift und Wafjer, von jedem 2 Theile; c3 wirkt Fräftig belebend, wie bei heftigen, Lähmungsartigen Durchfällen, ſtarken Mutterblutflüſſen. — Eine häufig gebrauchte Form ift die Jimmttincetur aus 4 Theil Zimmtrinde 5 Theilen vectificirtem Weingeift, von rotbbrauner Farbe, gewürzhaft brennend, ſüßem und chvas herbem Gejchmade, bei großer Nerven= und Blutjhwäche, ſtarken Mutterblutflüffen anwendbar , theelöffelweis zu geben. Folgende Miſchung iſt bei heftiger und frampfhafter Mutterblutung jehr zu empfehlen: Zimmt— tinctur 2 Quent, fafranhaltige Dpiuntinctur 25 Tropfen, Haller’3 Sauer 1 Qwuent; alle Stunden 15-20 Tropfen, oder alle 14— "a Stunde 6—10 Tropfen mit wenig Waffer oder unter einem Schleim, 3. B. von Eibiſch, oder Zimmttinctur 2 Quent, ver: dünnte Phosphorfäure 30 Tropfen, Pfeffermünzwaſſer eine ſtarke Theetaffe, alle a—1 Stumde einem Theclöffel voll. — Zimmtanſätze für den Magen, bei Durchfällen und um zu jtärken find: Geyloner Zimmtrinde 3 Loth, Chinarinde 4 Duent, Kalmuswurzel ‚1 Loth, Rhabarber 2 Quent, Nheinwein 11% Schoppen; dieſe Ingrebienzgien läßt man bei gelinder Wärme unter öfterem Umjchütteln 4 Tage lang stehen, jeiht dann das Ganze durch, und nimmt davon je einen Löffel voll auf einmal, !Dder Eeyloner Zimmt— ‚rinde 1 Roth, das Gelbe der Pomeranzenjchalen 11% Loth mit Malaga, 1 Schoppen, nad) 8 Tagen durchzuſeihen, darunter 6 Loth der weinigen Nhabarbertincetur zu mengen nnd theelöffelmeije zu nehmen. | Caſſien-Z3. (C. Cassia, C. aromaticum, Laurus Cassia, Laurus Cinn,), 0— 30 Fuß hoher Baum, immergrüne, 6-9 Zoll lange, 2—3 Zoll breite, graulich filzige, federartige Blätter ; blüht im Mai und Sept. Wächst in China und Japan. Liefert die Zimmt-Caſſie, oder den indiſchen oder hinefifhen Zimmt, fowie in ven Zipfeln der Gefchlechtshülle die Zimmtblüthchen. — Eulilawans 3. (C. Culilawan, Laurus Cul.), hoher, dider Baum auf den Molukken; Liefert die Acht: Eulilawanrinde oder den bittern Zimmt, die gewürznelfenartig riecht, höchſt felten nad Europa kommt, und bei uns nicht angewendet wird. — Sintof=- 2. (C. Sintoc), 80 Fuß hoher Baum, der in Oftindien, auf Java 2. in hohen Bergwäldern wächst. Die Blätter riechen wie Gewürgznelfen, die Rinde wie Musfatmüffe, fommt aber höchſt jelten zu und — Gelbnerviger=: 3. (O. xonthoneurum), Baum auf Neuguiana, den Molukfen ꝛc.; hat eine ſcharfe Rinde, die zum Berfälichen der Culi— lawanrinde dient. — Kanpherduftiger 3. (C. camphoratum, Laurus calophylla), Bäumchen auf Bergen von Java; Ninde und Blätter find ſcharf-gewürzhaft und riechen wie Musfatnüffe und Kampher. — Glänzender 3. (CE. nitidum, ©. eucalyptoides, Lanrus malabathrica ); ftrauchartiges Bäumchen in Dftindien und den oftindischen Infeln; die Blätter dienen dort als Thee, der angenehm gewürzhaft reizt, und auch bet ung, wiewohl jelten, als Folia Malabathri s. Tamalapatra s. Indi angewendet wird. — Tamalas 3. (C. Tamala, Laurus T., Persea T.), Rinde und Blätter finden nur höchſt jelten in weitern Kreifen Benützung. — Javanijcher 3. (C. javanicum, BE — Zimmtol — Fitteralge. — Laurus malabratum), lieſert die Sintot-Ninde, welche ein vorzugliches Mittel gegen ampihar te Kolif und Ra chwehen if. — Ramphergebender 3. (C. cam- Ben ‚Laurus camph., Camphora offieinarum), ſchöner Baum in Japan, China und Co hinching, deſſen Holz durch Sublimation Kampher (Camphora) liefert; gereinigt iſt ex weiß und durchſcheinend, in bſeitigen Prismen kryſtalliſirt, ſchmeckt ſcharf und. erwarmend, daun billerlich und Fühlend; verflüchtigt ſich an der Luft ohne Rückſtand; in Alkohol, Aether, fetten und flüchtigen Oelen, Eſſig und Schwefelſäure löslich. Nur mit einigen Tropfen Alkohol pulveriſirbar. Wirkt reizend auf das Nerven- ſoſtem namentlich das Gehirn, und wird daher angewendet bei geſchwächtem Nervenſyſtem, und wo die Lebensthätigkeit erhöht werben ſoll. Innerhich gibt man ihn in Krämpfen, Convulſionen, frampfbaftem Erbreden, in vheumatifhftehenden Schmerzen in allen Mustelm, und zwar in T Ipfenform, wozu man Quent Kampher auf 7% Loth Weingeiſt auflöst und root. 6 Tropfen unter Waſſer nehmen läßt. Aeußerlich als Waſchung bei vheumatifchen, Erampfhaften Gliederſchmerzen, zum Zertheilen und Reinigen von Gefhwulften, Quetſchungen, Plutunterlaufungen, unreinen Gefhwitrenz auch ftumpfen Wafchungen damit eine empfindliche Haut gegen äüßere Ginflüffe, Kälte x. ab. Zu MWafhungen Iöst man 1 Loth Kampher in, Schoppen rectificirtem Weingeift oder 1 Theil Kampher in 8Theilen Magſamenöl auf. Bei Wunden löst man Kampher und Safran zuſammen in Wein— geift auf. Bei böfen Brüften, böfen Fingern, unreinen Geſchwüren wird folgende Miſchung alle 12 Stunden friſch aufgelegt: 1% Pfund Provenceröl, "/, Pfund rothe Mennige, 11 Loth Kampher, 1, Loth peruvianiſcher Balſam und 1", Löffel Magiunenöl. — Zu Einreibungen bei STiederweh: 1 Loth Kampher, 2Quent Salmiak zerſtoſſen und in Schoppen reinen Branntweins aufgelöst. — Die berühmte Dr. WezLler’iche Kampherfeife beſteht aus: 1 Pfund gereinigter Haugfeife, zer⸗ Schnitten und in '/, Schoppen Waffer zu Brei gekocht, dazu 13 Loth Provencerdl; ift die Maffe lau geworden, jo ſetzt man 21, Loth Kampher in 21% Loth Oel aufgelöst bei, und gießt die Maſſe nachher in eine Formz fie iſt vorzüglich bei empfindlicher Haut, wars dernden Rheumatismen gut. immtol, Zimmtrinde ünd andere Zufammenfegungen diefer Art ſ. u Zimmt. innie (Zinnia), Gattung der Familie Bereinblüthler; vielreihige Hülldecke; ſchwar zgerandete Hüllblätter; weibliche Randblüthen; viellippige Blumenkrone, zwitterige Scheibenblüthen; röhrenförmige Blumenfrone, Dfpaltig gegliedert; oben ſammthaarige Zipfel; dickſchalige Schließfrüchte, etwas geflügelt. Arten: Wirtelblätterige 3: (Z. verticillata), aufrechter , rauhhaariger Stengel; wirtel: oder ſchraubenförmig ge— ftellte, Längliche Blätter; einzelne, außen vothe Blüthenkrone; wächst in Mexiko, bei am in Gärten. — Schöne 2. (Z. elegans, Z. violazea), aufrechter, kurzhaariger Stengel; herzförmige, ſtengelümfaſſende Blätter; Randblüthen und Deckblättchenſpitzen ſind bald weiß , bald gelb, bald roth, bald violeit. Wächst in Mexiko; bei uns Zier⸗ pflanze: blüht im Aug. und Sept. Zinnoberblume, . v. u. Feuernelke. irbelnüſſe, die Nüffe von der ‚Zirbeltiefer ; |. u. Kiefer. Zirgelbaum, |. v. a. Zürgelbaum. Min irmet (Tordylium), Gattung der Familie Doldengewächſe; Szähniger Kelchrand; verfehrt eirunde, zipfelige Blumenbfätter, davon die äußern Apaltig; flachgedrückte Spalt- früchte mit Enotigem Rand ; gereifte Theilfrüchte; weiße Blumen. — Arten: Gebräude liche 3. (T. officinale, T. apulum, 'T. grandiflorum, T. humile, Coudylocarpus apulus), äjtiger, bis 1", Fuß Hoher, zottiger Stengel; gefiederte Blätter; lockere Dolve mit 4—8 borftig- ſcharfen Strahlen; wächst im ſüdſichen Europa und Orient ; 2jährig; blüht vom April bis Mat. Gibt jung Salat. 2jährig. Die gemürzhaften Früchte jind aut bei Nieren- und Blafenleiven, unterdrüdter Menftruation. — Äpuliſcher 3. (T. apulum), gleicht der vorigen Art ziemlich, tft Jaͤhrig und wird wie diefelbe gebraucht. | h Zitteralge (Nostoe), Gattung der Familie Gallertalgen; kugelig oder häutig— gallertartiger, innen perlichnurartig geordnete Keimknospen. — Arten; Gemeine 3. J 636 - Zitterpilz — a Dre es, (N. commune), meift Thalergroße, durchfichtige, olivengrüne Gallerthaut, cker zelig, ſchwarz und undurchſichtig. Wächst nach warmen Regen häufig au an Triften, Feltern und in Gärten z diente früher bei hartnädigen Gefhwüren ind in der Gicht, iſt jedoch unwirkſam und heist auch Ster nfhuuppe; Tremella tor. Zitterpilz (Tremella) Gattung der Familie Hutlinge; weich und galfertartig, — Arten: Gefrösförmiger 3. (T. mesenterica), gleicht bad cinem Ohr, bald cir Blatt, bald einem gefurchten Kegel u. ſ. w. Wächst im Winter und Frühling h n auf abgefallenen Bäumäſten. Das daraus veftillivte Waffer hielt man früher für wirt jam bet Augenfranfheiten und gihtifchen Lähmungen, — Zittwer, Block- oder gelber, der Wurzelſiock vom Caſſumunar-Iungwer fm ngwer. — — men ſ. p. a. Wurmſamen, aleppiſcher over (evantifcher. — ittwerwurzel (Zedoariae retunda), der Wurzelſtock von der gewürzhaften Curcumez außen bläulichgrau, innen weiß, ſchmeckt gewürzhaft vosmarinartig, ſcharf bitterlich, riecht kampherartig; wird bei wirklicher Schwäche des Magens, Verdauungsſchwäche, Magenverſchleimung, Blähungen ꝛc. gebraucht, und zwar die Tinktur, d. i. ein Auſatz von 4 Loth 3. mit 1 Schoppen Rheinwein, wovon man täglich 2 mal je einen Löffel voll nimmt. Man kann auch Kalmus, Gal⸗ gant und Anis beifügen. Statt des Meind kann man auch Weingeift nehmen und zwar tänlich mehrmals 15—20 Tropfen auf Zucker. — Zitzendiſtel (Mammillaria), Gattung der Familie Ribſel gewäch ſe; röhrige Blüthen wiſchen zitzenförmigen Höckern in den Blattwinkeln; 5—6 gefärbte Kelchzipfel; 5—25 Blumenbläkter; fadenförmiger Griffel mit 3—-7theiliger Narbe; glatte, keuleuförmige Beere. — Arten: Schöne 3. (M. pulchra, M.tentaculata), fleiſchiger, ſafliger, aus— dauernder ; 4-5 Zoll hoher, 2 Zoll diefer Stanım, oben wollig und ftachelig ; Höcfer in 10 Spiralreihen, oben. filzig, mit einem etwa 2Oftacheligen. Stachelbüfchel; ‚rolenrothe Blumen in den Höckerwinkeln. Wächst in Mexiko. — Gemeine 8. (M. simplex, Cactus mammillaris), gibt zertheilende und erweichende Umschläge und wird bei Hautentzüundungen aufgilegt. Die jüglichen Früchte aller Arten diefer Gattung find eßbar. RE: Zottenblume(Menyanthes)Gattungderfamitie Drehblüthler; Htheiliger Kelch; Elappige, trichterförnige Blumenfrone in der Knospen: lage; 5 Staubgefähe; fadenförmiger Griffel; Afächerige, 2ſchalſtückige Kapjel. — Arten: Dreiblätterige 3. (M. trifoliata), Fieber: lee, gemeiner Bitterflee, Kreugwurgz, fchäßbare, 2—6 Zoll Hohe Pflanze in fumpfigen, feuchten Gegenden Europa's. Die lange, Aftige, Eriechende Wurzel treibt mehrere mit Blattfcheiden be- deite Stengel, und eirunde, 6-8 Zoll Tange Blätter, je 3 auf 1 Stiel. Im Mai erfcheinen oben weige und purpurröthliche Blumen, die eine lockere Aehre bilden. Diefe Pflanze ift ohne allen Geruch, hat aber einen bittern Gefchmad nnd wird von Pferden, Biegen und Hafen gerne gefreffen. Die im Sommer gefammelten und im Schatten getrockneten Blätter find ein vortreffliches Surrogat des Hopfens, und kommen zu dem berühmten Rorterbier, indem man die Blätter ausfiedet und die Brühe Löffehweife in der Zeit zu dem Biere gießt, wo man fonft den Hopfen einlegt. Soll das Bier I On recht gut werden, fo jebt man noch ‚etwas Hopfen bei. Die Blätter geben auch eine gelbe und grüne Karbe; auch ift fie gut gegen Scharbod, Wafferfudt, Bleichſucht, Wechſelfieberz ift außerdem magenftärfend und kommt in den Kränterwein. Dient zur Verbefferung naffer Wieſen. Die Blätter find als Bit- terflcee oder Ficberflee (H. Trifolii fibrini), kekannt — Sceblumenartige 2. (M. uymphoides) , herzförmige Blätter, große, gelbe, am Rande gefranzte Blumen; in großen Wafjergräben Europas. In Japan werten die Blätter mit Salz eingemacht und zu Suppen benüst. | EST Zucker, weißer und Candis, angenehmes und temperirendes , Leicht aufloſendes und gelindes Digeftiomittel ; mirkt aut bei Bruftfatarrhen, reizbaren Hämoı- rhoidalzuftändenjungerkente, leichten Gallenaffectionen, ſchlechter SAD rispige, feidenhanrige Spelzenblumen mit einer Jwitterblüthe und einer Afpelzinen, geſchlechtsoſen Blüthe; klappige, ſehr Tange Blüthenhülle; 3 Staubgefäße; 2 lange Griffel mit Iprengmwedeligen Narben; freie Schliepfrucht in Kläppchen. — Arten: Gemeine? 3. (S. offiecinarum), ſchönes, nüß- ‚lies Gras, das unſerm Schilf gleicht, 3—12 Tuß hoher Halm mit Tocferem, faftigen Mark, breite, Tanzettige, band» fürmige Blätter, 3—5 Fuß lang, 2 Zoll breit, mit jcharfem Nand; 12 Fuß lange Nispe mit wirteligen, vieläftigen Aeſten; Spelzenblumen; ſehr klein, 2reihig, von weißen, RR Haaren umgeben; außen purpurrothe Klappen; männige Blüthen; wild in Oftindien; überall unter den MWendekreifen Fultivirt ; ausdauernd; blüht im September. Wurde durch die Kreuzzüge in Europa bekannt, und Liefert in dem Markjaft den fogenanntn Rohrzucker. Man ſchneidet die Halme vor der Blüthe ab, zevguetjcht fie in eigenen Mühlen, kocht den ausgepreßten Saft wiederholt mit Kalk- und Holzajche, und heißt nach dem Abkühlen der flüſ— fige Theil Melaſſe, ter gefärbte körnige dagegen kommt als Rohzucker, Yarinzuder, Thomadzuder, Muscovade oder Caſonade nad) Europa, wo cr rafft- nirt wird, und in verjchiedene Sorten in Handel fommt, die bejte davon ift der Kanarienzucker, welcher zu medicinis- ſchen Zweden und als Zuſatz zu Arzneien amı geeignetften iſt. Der Hutzuder hat nach feiner Beichaffenheit, Größe und Feinbeit verjchiedene Benennungen, als: großer und Kleiner Meliß, fein und ordinärer Xunpen, Ka— narienlumpen, Raffinade 2. Der Candiszuder, weißer oder brauner Zuckercandis wird über aus— 637 * — x a | BB gmterbe — Tmeiblattendhe. ji Kim Fäden gegefien, wo er erhärtet amd ſich im großen ET anſetzt. Ein ueterfeld kann gegen 20 Jahre dauern, erfordert, ein Mal angelegt, wenig Mühe, und gewährt einen jehr hohen Ertrag. , Er wird in der Haushaltung ud Medi in alö das ‚angenehmfte und ſuͤßeſte Gewürz benützt, kommt an verfchiedene Speifen un ( etränke, dient zum Einmachen der Früchte, zu Backwerken; Leder zucker (gegen Huſten und Heiſerkeit) u. ſ.w. Dev Zucker wirkt ſchleimgauflöſend, gelind, ab— führend, die Säfte, namentlich das ſchwarze Blut im Unterleib ver- flüffigend, reigmildernd, fühlend. Zu häufiger Genuß erſchlafft, erzeugt Säure im Magen. Zuderwajjer iſt Fühlend, durſtlöſchend, etwas ab— führend, urintreibend In Catarrhen ift er jehr gut, und wirft Canbiszuder mehr Shleimauflöfend auf Bruft und Darmkanal als weißer, Gereizte Hä— morrchoiden mit Blutwallungen mildern fi Durch fleißiges Trinken von Zuckerwaſſer; Stein und Griedbejhwerden, ſowie Blutwallungen werden ‚dadurch ebenfalls beſſer. Bei Erhisungen ift daS Zuckerwaſſer weit zuträglicher als gemwöhnliches Quellwaſſer. Bei Vergiftungen it er ein chemiſch zerſetzendes Mittel; und äuüßerlich wird er bi Geſchwüren, Schwämmchen, Hornhaut- fleden 2c. angewendet — Durch Kultur hat man verjchiedene Abarten vom Zucker— rohr erhalten. — Violettes 3. (S. violaceum), hat violett gefärbte Halme, wächst namentlich in MWeftindien und dient zur Bereitung des Rhums. ehr: ‚Zuderrübe, eine zucderreiche Runfelrübenart; f. u. Nuntelrübe, & Zuckerwurzel (Iium sisarum), |. u. Merk. ie Zudfaden (Oscillatoria), Gattung der Familie Fadenal gen; fadenförmige, unge; gliederte Keimknospen in Schleim. — Arten; Bräunlider 3. (O. subfusca- Conferva velutina), jehr feine, durchſichtige, kurzſtrahlenförmige Fäden in gallertähn- licher Lage; an Mühlrädern, Steinen im Waſſer in Menge. Zügelordje (Himantoglossum), Gattung der Familie Stendelgewähfe; ſitzende | Bluͤthen; rachenſörmig jtehende Kelchzipfel und Blumenblätter; verwachfener Staub— beutel; lappige Staubmafjen ; gedrehte Fruchtkrone. — Arten: Bo d3:3. (H. hirci- num; Satyrıum hireinum; , Orchis bircina), ovale, hühnereigroße, jtintende Knollen; 41—2 Fuß hoher Schaft, röhrig; lanzettige Blätter; 5—6 Zoll lange; weißlid, grün und rothgeftreifter Halm; weißlichgrüne, rothpunctirte Honiglippe; auf Hügeln, Berg- wiejen und in Wäldern mit Kalkboden; Mittel und Südeuropa; ausdauernd. Die Knollen dienten früher als Bockswurzel (R. Tragorchidis), als Aphrodiſigkum und künnen wie Salep benüßt werben m Zürgelbanm (Celtis), Gattung der Familie Nefſelgewächſez zwitterig, oder durch Staubwegverfümmerung männlih. Die Zwitterblüthen haben cine 5—btheilige Geſchlechtshülle, 5—6 Staubgefäße; Afächerigen Fruchtinoten; Afamige, wenigfleijchige Steinfrucht, beinharten Steinfern und fichelförmigen Keimling; die männliden Blüthen find ohne Staubweg. — Arten: Europäiſcher 3. (C. austr alis), ſchö— ner Baum im füdlichen Europa, dev Schweiz, in Defterreich 2c., ſonſt auch in Afrika, - gleicht dem Birnbanm, hat eine zarte, weißliche oder bläulichgrüne Rinde, glatte, graus gefleckte Aeſte, eirund-lanzettige Blätter und grünliche, blattwinkelftändige Blumen, die eine Art geſchmackloſer, von Vögeln geſuchte Kirſchen hinterlaſſen. Die Rinde eignet ſich zum Gerben, das Holz zu Werkzeugen, Peitſchen, Stöcken, die Blätter zur Würze an Speiſen. Die Früchte geben ein Bruſtmittel, während eine Abkochung der jungen Hefte früher gegen Dysenterie und Blenorrhöen gebraucht wurde, — Ame— rifanifcher 3. (C. occidentalis), jchöner Baum mit eirunden, nervig behaarten Blät- tern und braunrotber, endlich Schwarzer Steinfrucht; blüht im Mat; wächst in. Nord- amerika wild, bei ung in Anlagen. Die aditringivenden Früchte dienen gegen Oyjenterien. — Dftindifher 3. (C. orientalis), Heiner Baum, deſſen Holz jehr zäh und bieg- ſam ift, und deshalb geſchätzt wird. Pig Zumder, |. Löch erſchwamm. ER uk da3 Holz vom Spindelbaum. weiblattorde (Listera), Gattung der Familie Stendelgewähfe; geftielte Blü- then; Kelchzipfel und Blumenblätter ftehen rachenförmig; ſpornloſe Honiglippe; Pin artiger Blüthenjtaub; nicht gedrehter Fruchtknoten. — Arten: Eiblätterige 3. ( ovataz-Ophrys ovata; Epipactis ovata), 1—1', Fuß hoher Schaft, drüfig weichhag- hr N ** 5 3 * ER % — * a 4 — | a Zweizahn — Ziiebelmous. 689 — and blätterig; grünlichgelbe oder blaßgrünliche Blüthen; auf Bergwieſen, Gras— plaͤtzen und in Wäldern von Europa; dauert aus; blüht im Mai und Juni. Diente * rüber als Wundmittel, fa a. Zweizahu (Dieranum), Gattung der Jamilie Haubenmooſe; mdftändige Keim- büchſe; einfacher Mündungsbefag mit 16 Zähnen; halbfeitige Haube, — Arten: Be— jenartiger 3. (D. scoparium), gelbgriner, 2—5 Zoll hoher Stengel; 2 Zoll lange, unten purpurrothe, oben gelbe Borjtenjtiele; walzenförmige Keimbüchſe; im Waldungen ; trägt im Juni veife Früchte, ei Zweizahn (Bidens), Gattung der Familie Bereinblüthler; 2reihige Hülldecke; geſchlechtsloſe Randblüthen mit 1lippiger Blumenfrone, oder fie fehlt, dann find alle Blumen: zwitterig; zwitterige Scheibenblüthen mit röhrenförmiger Blumenkrone. — Arten: Dreitheiliger Waſſerhanf (B. tripartita; B, radiata ;, B. frondosa), 4—3 Fuß hohe Pflanze, die in ganz Europa an wäfjerigen Stellen wächst. „Die äthei- ligen Blätter und die Echeibenblumen find einzeln an den Spißen der Zweige und ‚gelb. Sie dienen friih uud getrocknet für fi) oder mit Aaun zum Gelbfärben ; Tjährig. Das widrig riechende Kraut wirft eröffnend, Harntreibend, die Menftruation befördernd und Außerlich wundheilend. — Ueberhängender 3. (B. cer- nua), gegeuftändige, Tanzettige Blätterz überhängende Blüthenköpfe; auf überſchwemm— ten Stellen, in Wafjergräben 2c. in Europa und Amerika; Ijährig, brüht vom Auguft - bis Herbit und wird wie die vorige Art angewendet. | Zwergpalme (Chamaerops humilis), die ſtark ausgebreiteten Murzelfafern diefer Palme treibt nur 4 Fuß hohe Strunke, wächst allein in Europa, und kann nach abge- are gegejjeit werden; auch die jungen Triebe, werden im füdlichen Europa verjpeist. Zwergwaizen, 1: dv. a. gelbfamiger, dichter, gemeiner Waizen, Zweryweichſel, jich vorzüglich zu Spalieren eignende Weichjelart. wetiähgen, |. u. Pflaumen. | wiebel (Porrum cepa), eine Art ver Gattung Borrey. — Gemeine 8. (Allium cepa), befanntes Gartengewächs, deſſen Wurzel einen Knollen von verjchievener Größe und Gejtalt bildet, und aus vielen weißlichen, vöthlichen oder gelblichen, auf einander liegenden, dünnen und geftreiften Schalen zuſammengeſetzt iſt. Derſelbe treibt einen nackten, 41-2 Fuß hohen Schaft; die 35-6 Blätter find rund, hohl und Fürzerz ftammt wahr: Iheinlic aus dem Orient, wächst namentlid in Aegypten in vorzüglicher: Güte, wird ‚ bei und im März und April ausgefäct, mit Brettern feftgetreten, und gehen dann nach I5—6 Wochen auf. Sie finden jich im Drient, namentlic) in Aegypten, in vorzüglicher Güte, kommen als Würze an Speifen und enthalten viel Schleim, ſcharfes Atheri- ſches Del, Schwefel zc., woher die reizenden Eigenfchaften kommen Mäßig genof- jen, machen fie einen guten Magen, befördern die Berdauung, treiben Blähungen ab und wirken auf den Urin Aeußerlich dienen fie gegen Berbrennungen, erfrorene Glieder und fanligte Gejhwüre Juüͤner— lich gibt man fie ın etwas gedämpftem Zujtande Aeußerlich wende man rohe oder etwas in- heiger Aſche geröftete Zwicbeln an. Ber fauligen Geſchwüren, fteifen Gelenfen, erfrorenen Gliedern werden fie in Form eines Brei- umjchlags aufgelegt; dieß half ſchon in vielen ‚gefährlichen Fällen. Acheumatifche Ohrſchmerzen weichen jchnell, wenn man Zwiebeln in heißer Aſche bratet und od) warm an’ Dhr legt. — Bei Verbrennungen dient ein Säckchen aus Eidottern, Kalkwaſſer und Zwiebelſaft; ift die Oberhaut dabei noch nicht verleßt, ſo lege man zer= malmte Zwiebeln auf. Auf faulige Geſchwüre over fteife Gelenke lege man zerftampfte oder etwas geröftete Zwiebeln für fich allein over mit Olivenöl, in welchen ein wenig Kampber aufgelöst wurde. Zwiebeln in einer gehörigen Menge Schweins— oder Sänfefett gekocht und dann durchgepreft, gibt eine jehr giftig wirfende Salbe bei Croup, welche der Merkurialialbe vorzuziehen ift. Man legt nad) dem Einveiben diefer Salbe Gataplasınen oder ein Pflafter auf, wozu man das Falte Pflafter oder das Meli- lotenpflafter benügt. Sie wirft auch günftig bei Heiferfeit, Bruftkatarrhen, wenn man Hals oder Bruft damit einreibt, Zwiebelmood (Buxbaumia), Gattung der Familie Haubenmoofe; endſtändige Keimbüchje; doppelter Mündungsbefäiß , wovon der äußere 16 Zähne hat. — Arten; u A TR De se": 4, le EI —— — [; ı Er be es ET ET. OR ET 1 N Te — Re A — —— fe‘ N —— ER WEN RER j i > REDEN Auer ERASh, —5 — KA on, AN AG r FAN BO Bwoillingepflanme —igpprefle. · Blattloſes 8. (B. aphylla,B. caulescens; Hippopodium ophylium), bildet vor dem Fruchterfcheinen ein zwiebelart iges, filziges Körperchen in der Größe des Mohnſamens, aus welchen fich ein Borſteuſtiel mit der Frucht erhebt, iſt dann 18oll Hoch. Auf ſchwar⸗ F zem, feuchtem Boden in Nadelwäldern, trägt im März und Avril reife Früchte. — Blattreiches 3. (B. foliosa; Diphyseium foliosum), ſtengellos, grundftändige Blät- ter, durhjichtiggrün. Hat veife Früchte zur Sommerzzeit, wächst in Hohlwegen. Zwieſeldorn, ſ. v. a. Stehpalme — ji Dre: Zwillingspflaume (Nephelium), Gattung ver Familie Seifenbaumgewädfe; 5—bzähniger oder theitiger Kelch; 5—6 Blumenblätter; 6-10 Staubgefäpe; Aappige und 2fächerige oder Zlappige und Sfächerige Fruchtnoten, 14 Griffel mit 2—-3lappiger Narbe; beevige, fleiſchige Frucht, höckerig oder weichjtachelig ; diefer Samen in fleiſchigem Samenmantel. — Arten: Wohlſchmeckende 3. (N. Litchi), Litfhibaum (Di- mocarpas Litchi), mittelgroßer, äſtiger Baum; paarigsgefiederte Blätter; endftändige, ‚große, Ichlaffe Nispe; Kleine, grünlichweiße Blüthen, die nicht angenehm riechen, eirunde, meist einfache, felten doppelte Früchte, wie ein Taubenei oder nod) größer, höckerig, reif hell⸗ oder hochroth; ovaler, brauner Samen iu bläulich durchſcheinendem jaftigem Man- tel: In China, Cochinchina, Bengalen, Weſtindien; wird kultivirt, blüht vom Februar bis April. Das Mark der Früchte ift wohlichmedender, als die befte Meintraube, und daher jowohl friſch al3 getrocknet ſehr geſchätzt. Eie find fehr fühlend und erfrijchend, und werden deshalb auc bei fieberhaften und galligten Krankheiten gebraudht. Der Same ift bitter. — N. longanum, das Fruchtmark ift gleichfalls gut, doch fteht es dem 1 von der vorigen Art weit nach. Im gleicher Weife dient auf Malacer und den Sunda: inſeln die Frucht von N. lappaceum ; die Eamen. find widrig bitter. N. rimosum (an 9% Eilhet) und N. informe (in Cochinchina) haben ähnliche Früchte. — Melicocca bijuga, wächst in Weſtindien und Caracas; die faftige, breiige Samenumhüllung ſchmeckt ange: nehm ſchleimig, ſüß ſäuerlich, aelind zujammenziehend und wird gerne gegefjen. Der Same ſchmeckt wie Kaftanien. Die Rinde wirkt adſtringirend. i Zypreſſe, ſ. v. a. Cy preſſe. | | + ru Y he Vollſtändiges alphabetiſches Verzeichniß & a aller | 2 Krankbeiten und Heilmittel, welche ſich in tiefem Buche befinden, EBEN: e nebſt denjenigen Artikeln der Oekonomie, Technologie und des Handels, welche in dem gleichfalls alphabetiſch geordneten Werke nicht leicht zu finden find, — > Notizen zum zweckmäßigen Gebrauch diefes Negijters. Kein Volkearzneibuch bietet eine ſolche Fülle bewährter Heilmittel gegen alle nur denkbaren Keiden und Krankheiten, wie dieſes Bud. Um alle Mittel für cin und dasjelbe Leiden oder * verwandte Krankheiten zu finden, um dann das geeignetſte und nächſte auswählen zu können, eſe man ſärmtliche Recepte, fowie die verſchiedenen Benennungen für eine Krankheit nach, z. B. „Menftruation, Monatsfluß, Periode, monatliche Reinigung, Blume ꝛc.;“ oder „Würmer, Epulwürmer, Eingeweidewuͤrmer, Askariden ꝛc.;“ oder „Grimmen, Bauchgrimmen, Kolik, Leib- ſchmerzen, Unterleibsſchmerzen ꝛc.“ oder „Goldader, Pfortaderſyſtem, Hämorrhoiden 21.5" oder „Blattern, Pocken ꝛc.“ u. ſ. w. u. ſ. w. Mas ſich unter E nicht findet, ſuche unter K und umgekehrt. ee —— — — — — — Bemerkung: M. bedeutet Mittel; g. bedeutet gegen; M. g. bedeutet Mittel gegen. Erler : a Seite Abführungsmittel, Teichted, für Kinder 387 Abdominalſtockungen, gutes M. g. . 4416| Abführungsmittel, miles . . . „77 Abelmoſch, aͤchter . . 0005 1011 Abführungsmittel, ſehr dienliched . . 60 Abführen, gelindes, bei den Kindern Abtührungsmittel, jehr gute® . . . 540 zu bewirken . en... 48 Abführungzmittel, jehr Harte VE Abführen zu erregen . 2»... 5321 Ubleitungsmütel durch aufziehen » 536 Abführende Früchte, ftark . 7.7 20289 Abortivmittel ... . 2: ne. Abführendes Mittel 64. 70. 72, 154. Abortus, Mittel bei Neigung zu . 480 P 251. 421. 555|AUbfceffe, W.g. . .- ».174. 549. 575 Abführendes Mittel, gelind . . . 139 le Beförderung der Eiterungder 613 Abführendes Mittel, aute® . . 2. 522] Abfcefe, erweichende Umschläge bei . 315 as Mittel, jehr gutes. 24 25 Abſceſſe, Erweichung und Zeitigung der 158 Abführendes Mittel, Start . . 649. 631Abſceſſe, gut® Mg. ee. 6 Abfuͤhrendes und adftringirendes Mittel 498 | Abfcefle, innerlihe, W. 9. ._. » . 988 Adführendes u. Frampfitillendes Mittel 375 Abſceſſe, innerl. und äußerl. M. g. . 966 Abführendes und Fühlendeg Mittel . 187 Abſeeſſe, Mittel zur Zeitigung der . 306 Adführmittel . . 2 2.202 202448 |Mbicefle, Zeitigung der. . . . 33. 440 Abführmittel, außgezeichnet® . . . 4139| Abjonderungsorgane zu kräftigen und Abführungsmittel 84.95.214.338.564. 579| au ftimuliien 2 2 2 2.0. Abführungsmittel, erjchlaffendes und Abjonderungsthätigkeit im Körper zu Einbullennen beforden Abführungsmittel für gallige und ſchlei⸗ Adjonderung und Ausdünjtung beför— mige Unveinigfeiten . . . . . 5441| derndes Mittel... . 0... - Abführunggmittel, gelindes 188. 203. 4935| Ab: und Ausjcheidungen zu ARTEN 597 . 642 Ungeficht, ſchönes zi zu machen URN k Bergeichniß aller Rrantbeisen nnd He Im it Seite Seite Ab» und Ausfonderungen befdrderudes * D . 44 Mittel . u sel at Ee a Ab⸗ und ütnsfonderung, m bi Sit: | Aug 368 rung in 621] Anizthee . 43 Abmeichen, Ms B.: 228 Anfhoppungen, | 43. Abweichen, M i a — wg, -rhenmai * Abweichen, hefti iges g. 351 Abze kt: 308 Aufnklingen, zertheifendeg und mil: Abze Eines Bontheiten‘ M. ur 194] dernd .. 401 Acacie, Kugel- und werte 0 493 Ynhestende ———— abzuhalten 310 Acarodium ... ANAnſteckende Krankheiten, M. g. 433 Adamsfeige 464 Anſteckende — 3 en ‚482. 483 Ader, ben —— zu mildern 35] Anfteefung, Schutzmi 548 Adlerfarınwurg . . Ri, 518 Anſteckungen, M. 9 35102574 Adjtringirende Eonferve 476 ———— iſt M. zu ——— Adſtringirende Kräfte . » 332 | Antiarthritifche Bäder, M. zu. . . 537 Aditringirende Rinde, ächte. . 114 | Antiarthritiiche Stäucerungen 134 Adſtringirendes Gurgelwafler, M. % 455 | Antibikiöfes Mitte 131 ——— Heilmittel . . . 446 Antiſcorbutiſches Dit 39. 392. 580 581 - Moitringivendes Mittel . . 142 | Antifeptifches Mittel . . 412. 560 En Mittel, eräftigftes 310 | Antifpaftifche Bäder und Ri Ki. | ingirendes Mittel, N. 297 — iſches Mittel . 56 ——— Bdellium 175 Apacouchiniharz 272 — Papier. . . . . Lu ee Aetzendes Mittel . . 148 | Aphrodifiafum, M. g .. 638 Aetzmittel, gelindes 637 Aphthen, M. g. 296. 345. 383. Afrikaniſcher Kino. 534 445. 498. 531. 541. 554 Afrikaniſcher Kino, ächter, 541 ee Syrup gegen . 980. 981 After, ausgetretenen, zurüichzutreiben . 219 254 Afteraugtritt, gegen den . . 54 | Appetit, 4 en verfotmenieer Sergflen 30 After und andere — ſchuerz Appetit, M. bei Maugel an 604 afte M. g. 379 Appetit ſehr zu vermehren . 559 Ahornwein 45 Appetit zu befördern . . Re N Akum 296 | Appetit zu erregen . 4137. 487 Aleriterium . 545 | Uppetit zu vermehren a; Alveholz . 106. 455 | Appetitlofigfeit, M. g. . 4151 Alraun . . ET Pe. . . 452 SR Althäentäfelhen ee 179) Aqua Amygdalarum concentrata 381 Amarantholz NE 573] Aqua florum Tiliae . . . 661 Amarantrinde 573 Arabiſches Gummi, * F Amauros, M. g.. 521 BO ARHRDNNRG — RE Amauvoien, M.g. 533 Arak . 485 Amber, flüffiger 32 Aromatifche Bäder. . . 455 Ambraharz 405 | Aromatijches BT: 3 6471 Ameijenjtitug, — des 479 Arnoko 489 Amenorrhöe, M 344, 386. 398. Arrowroot . 55 384. 529. 544. 566. 632 | Arthralgien M. g. 577 Amerikanifche —— . 440 |Arthritig, M. g. 341 Ammeifamen . 239 Arthritis, acute, M. 9... . '580 Ammoniacum in granis et A, in Arthritifche De M. g J—— 6% ‚placentis, s. in massis . . 2.83 [Arthritiiche Leiden, M. 9. al Ammoniafgummi, Ammoniatharg . 439 ———— Leiden, Bäder gegen 509 Ampferbaum . 12Arthritiſche — M. — Mirturen 558 Artiſchokenwein "56 Angelin 541 | Mrzneimittel, —8 wi LE der⸗ 54| daulichen . 80 \ Albhabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Heilmittel. FAND. . 2.50% 0. N cm, M. 9. — 5 Wkariden (kleine Warmer) am After abzutreiben . Aſthma, M.g. 116. 132.448, 153. 154. . 166.383. 500. 408. 452. 457. 537. Aftkma, gutes M. gr. —6 Aſthma, gutes M. a krampfhafte Aſthma, —— M. a 368. 483 Aſthmatiſche Zufälle, g Aſthmatiſche Auftände, nie geg m, M. g. ſchweren . An ftinfenden, M. g ..30. 385. them, übelriechenvden, zu "vertreiben er em wohlriechend zu erhalten : m, wohlriechend zu machen . 52. mbeffenmung, ängftliche, M. g. — ——— N bei {ram haften . . — M. Atrophie der Kinder, Kltftiere gegen: . Atihmus (ein Purgirmittel) „ . . Aufblähen des Viehs, ren Serge M. . . Auflöſendes Mittel . . Auflöfended und beruhigendes Mittel auf die reſorbirenden Gefäffe . Auflöfendes und verflüſſigendes Mittel Auflölenbes, zertheilendes, fäulnißwi—⸗ driges Mittel . Auflöfende und harntreibende Kräfte Anflöfendstonisches Mittel . . Auflöfungsmittel für Eubftanzen, die ſich nicht mit Wafler RN Auflöfungsmittel, Fräftiges t ; Aufitoßen, krankhaftesßs . Anfitogen, jehr gutes M. 9. . Aufitoßen, ſicheres M. g. das . Aufitoßen, ſtärkendes M. bei . — böſe, ſehr gutes Mittel en, Brennen und le a der, $- [2 entzundete, M. 9. en, entzündete, M. g 245. 312. ugen, entzündete, zu — Augen, Flecken in ven, Mg . Augen, fließende, zu trodnen . 4 Augen, flüſſige, M. 9. . Augen, gibis Mo. Augen, M. g. entzündete und ſchwache Sen M. g. rede u. Verdunkelung der Augen, M. g. Flecken in ben. Ban M. 9. hitzige . „ag! Augen, M. g — 95. Augen, —— zu —3 Augen, ſchwache, M. fr 22.0. 559 340 574 Augen zu ſtaͤrken x en, ſchwache gutes m —— und andere —“ Blaſen dabei zu ziehen . Augen, niverjalmebiin run arte geiden der — — Wr Augenentzündung, M. EDEN, — figen g Augenentzündung, aghptifche M. J Amen, chroniſche, sure 8 Augenentzündung, ftrophulöſe, M Augenentzündungen, atomiſche und fr: phulöſe, M. Augenentzündungen, Bägungen gegen Augenentzündungen, hronijhe M. 9. | Angenentzündungen‘, DM. g. 53. 101 456. 218. 236. 470, 409. 5 508. 551. 563. 575. Augenentzündungen, bösarti et M. 9. Augenentzündungen, chroniſche, M. g. Augenentzündungen, ſehr gutes M. für Pr DH a ae — M. F Augenflecke, M. Augenflecke, M. Augengeſchwüre, itzige, M g. Augenkraͤukheiten, M. g. 65.132 143, 155. 165. Augenkrankheiten, vorzügl. M. 9. Augenkrankheiten, M. g. Augenkrankheiten, — Tr sogen Augenkrankheiten, 2. Augenkrankheiten, M. 9. — Augenkrankheiten, M. 9. Augenkrankheiten, guten Saft gegen . Augenkrankheiten, M. g. ; — — gutes M. g. 18. gun: Bu Baht. Augenleiden, M. 9 — Augenleiden, ereißtfeges, Ne wg Augenlider, böfe, fließende, M. 9. Augenliver, M. g . Krampf in den Angenlider, M. 9 . thränenbe und ge ſchwollene Augentiderbrüfen, M. 8. Eutzinbüng ber Augenliverentzündung, M. 8 — — g. Augenſchwäche, DM 59. 89. 28. — Mile ; 5|Augentriefen, M. g. dag 50 Augentroft, vorher TER a 41* . 551. 562, I En Zu "a Pc Ar a a a a a De ——— * — rg J * REN ; er — Augenwaſſer, — Augenwaſſer . Auglider, Erampfhafte Verſchlie ung der Auglider, M. g. Schärfe d or I Yugliverentzünbung, M. g. HE art i Ausſatz, M. g. Ausſchläge, boͤſe, M lee ei eiterige, Pi — Ausichläge, M gflechtenartige Ausſchlãge, M. 405 Ausſchlaͤge, M. 9. bösartige Ausſchläge, M. Ausihläne die vonHiße berühren, Mi 9. ande, chronische, M, % Rn Ak 535. . 189. Ausichläge, M. a Ausſchlaͤge, ſchuppige, M. 9. Ausfchläge, unreine, M. 9. Ausichläge, unreine, gutes M. 9 Ansichlagskrankheiten, an... var zurüdigetvetene | ——— am Harfe zu vertreiben ſchwammige und — iſche M. g. al — wegzubeizen Auswurf befördernde Kräfte Auswurf beförderndes Mittel 973. 326. Auswurf beförderndes, auflöfendes M. Auswurf beförderndes Mittel . 431, Auswurf beförderndeg, ſchweißtreiben des Mittel. . Auswurf befoͤrderndes und eröffnen: des Mittel . Auswurf beförderndes, kühlendes M. Auswurf zu befördern 498. 570 599. 617. Auswurf zu erleichtern . . Auswurf zu befördern u. berußigen Auszehrung, beginnende, MM. Auszehrung, M, bei, gutes et, (ter Ihe Ama Wurzel . — Be i B. Bäber, aromatifche . 3 Bäder für neugeborne Kinder . . Bäder für ſchwächliche Aalet rect ſtärkend zu machen Bäder, fehr kräftige . Bäder, jehr ſtärkende 2A, 395. Bäder, ftärkende, . . Baͤhungen bei Entzündung der Haui Bähungen, erweichende Bãhungen und Baͤder, aromatiſche RS Seite / Seue 405 | Bähung, fe5mergflillenbe . u 437 Ddärendred, Bärenzuder . . . 2. 497 Bärlappfamen vr . 64 94 Balſam, grüner a 225 | Ballam, natürlicher 492 Balfam, ungariicher . 3397 68 Balſam, ungarifcher ober ig 295. 380 | Ballam von Gilend . 57T 17 | Balfamische Pillen 24 44 | Balfamiches, nunbheifenbes u und ae | 4102| theilendes Mittel al Gall), 151 106 | Balsamum canadeuse — 115|Balsamum carpathicum.. . . 8339 393| Balsamum hungaricum . 339 225 | Bandgras, fpanifchez . 134 446 Bandwirmer, DEREN 489 591 | Bandwurm — 239. 552 545 | Bandwurun, beſtes u. mirtfumfte, M.g. 1% 535| Bandwurın, gutes M. g RE” 616 Fandwurm , gute! M. g 627 286 Bandwurm, M.g. 206. — 299. 23. J 540 Bartſch 63 35 Bafilitumfalbe N 5651 Bafjoragummi .. — — 380 Bauch, je g. aufgetriebenen — 8 564 Bauch, M. g. geſchwollenen . 95 154 Bauchdrüfen, gute! M.g i 597 397 Eee A13 g. 286 481 Bauchflüſſe, gutes M. g. 374 545 Baudrühe, M. 9. 139. 151. 362 402. 435 Bauchflüffe er AHFM REN, 575 5271 Bauchflüffe, M. g. — 625 Bauchfluß, vother, zu ſtillen rt. 568 | Bauchgrimmen Kleiner Kinder, MW. g 79 631 | Baucharimmen, Mittel gegen —8 621 Bauchleiden, rentice, M. g 676 77 Bauchwafferjucht, g. 597. 606. 617 489 —— ——— 522 292 | Bauchroch , ——— M 321 278) Bauchweh, M. a. 285 260 Bauchweh u. Kolik, guter Aofub gegen 568 455 | Baummoos, ichwarzes A 568 606 | Baumöl, weißes 5 432 Baunmolle ale veigenbeß, zitigeneß | und zertheilended Mittel. . . 79 340 | Behennüffe, Behenöl . 408 369 Behenwurz, weiße . 209 ana jeunen, Stöctien zu 559 475 Beinbrühe, M. ö 68 515 se x bei . 255 614 Beinfraß, M. a SEE 75| Beinfraß, feichter, Mg 2. 2 541 431 | Pelahe: oder Bela- aye⸗ Ainde — —— 426 Belebendes Mittel bet — Be i% 4591 menen Kräften . DER —— lphabetifches Verzeichniß aller Krankheiten und ‚Heilmittel. Bermu ge. NER IR Bene . . . Benzoeöl . . Benzoetincur Berauf un, ſich davor zu iofigen, I. 5 Bergamo es VL RR ER 2 Re: Bertramdwurzel Beruhigendes und naitotiſches mittel | —— * Bett piſſen, M A g. Bettpiſſen, M Jdas Bettpiſſen, M Beulen am J zu vertreiben Beulen, gutes Sana gegen Beulen, M. Beulen und Snröroichfe die der. aefun- den Haut gleich jehen, zu — Beulen, zertheilendes Mille Bezetten Re i Bezoarwurzel Bienenſtiche, M. g. Bijou Bilentseuieigifnungen, n 5 Birkendl . Birkentheer . . 5 k Biſchoff zu bereiten 2 2 200. Biß der Klapperichlange, M. a. Biß der malabar. Natter, Gegengift gegen Biß giftiger Schlangen, Biß gift. Schlangen, M. g. den 170. Biß gift. Schlangen, M. g. 333. 518. 521. 595. Biß gift. Thiere, M. g. Biß gift. Thiere u. tolfer es Mg. Biß toller Hunde, M, g. 399. 498. Biß wüthenber Hunde, I. g. 88. ai wüthenber Hunde, autes Pflafter g. Bi Babe Sud und gift. ah ‚M. g Sie von Thieren u. © ia en, M. Bitterholz Di > n 3 Bitterflee . . ‚Blähkrämpfe, M, 9. Blähungen, aeyen . Blähungen, M. g a7. 85, 151. 159. 167.173, 175. 596. 232. 276. 300. 637,:559, Blähungen, Mittel gegen, gutes . Blähungen, M. g. 383. 385. 547.576. 580. 599, Blähungen, abzutreiben . . . 499. A ungen aus Schwäche, M. g. lähungen entgegen zu wirfen Blähungen, gutes M. 9. . . 340, 152 Blafenziehendes Mittel 63, 131. 148, Selte 86 | Blähungen, kraftig darauf wirkendes Mt. * ar Ah mit aufgetriebenem ae 56 87 Blhungen freibenbes Mittel 348. 370, 87 | Blähungen und Krämpfe zu vermeiden 321 | Blähungen und Urin a zutreiben 468 | Blähungen zu dämpfen . . . 2681 Blähungsbeichwerden, M. g. 13. 42. 334 Btähngsbelchnerden, ſehr BE s 4419| Blähfolif, M. g. 585 Blähungatolif, quies M. g. 64 Blähungstotiten, M. 9. 441 | Blähungztolit,, orztinfidies Mittel 3 Blähungsttampf, gukes M. g. Blähungsmwidriges Mittel . . Blähungtreibendes Mittel Blanch-drink . . —— Blaſe, Hitze der, zu milbern Blafe, auf diefelbe gut wirkende Mittel 7|Blafen auf der Haut zu ziehen .. 346 | Blafen zu ziehen 4170| Blafen und Entzündung auf der x Huf 139) zu errean .._. 356| Blafenentzundung, M. 9. DE Blafenerfältungen, M.g Blaſengeſchwüre, ſehr beilfames M bei 97| Blejenhämorrhoiden, M. g. 468) Blafenhämorrhoiben, fehr site w x 385] Blafenfatarrhe, nr g . 500, 205 | Blaienkatarıh, M 448 Blafentrontheiten, WM. 9. 454 457. 160, 173 238. 256. Blafenkrankheiten, gute M. g. -» 599 | Blafenlähmung, M- g 439 | Blafenlähmung, afenjnich, M. 3 416 | Ölafenleiven, M. g. —— 520 Blafenpflafter ö 333 | Blafenpflaiter, gleichwirkende Bıryel — Mag. Blaſenſchwäche, M. 371. Blaſenſchwäche, ſehr qutes M. g. Blaſenſteine, M. g. 132.162. 179. ‚180. Blafenfteine abzuführen . . - » Blafeniteine abzutreiben . . - -» Blaſenſteine, auflöfende® M. 9. Blajenfteine, berühmtes Geheimmittel g. Blaſenſteine treibendes Mittel . . 368 | Blafenvereiterungen, M. g. 378 | Blafenziehen, Gegenreiz zunt 2 Blafenzichen, et 2 zum . 609 Blafenzichende Milch 639 | Blajenziehende Blätter und Blumen 446 Blafen= und eiterziehendes Mittel . „311. - Blennorrhden, Kane gegen 1, le. II 1. — Sf de g. Blattern” —“ d. Auzbruchz der Blattern, hitzige, g. Vlolternausbeubbefor derndes Mittel Blatternausbruch zu befördern Blatternkranke, Wafchmittel für Blattläufe an Pflanzen zu vertilgen Blaue Farbe für Zuderbäder . . Bleichſucht, M.g. 18.132. 184, 277. 537. — 555. Eh, atonische, M. NINE Bleihfucht, ausgezefehmeies Mm. 0% Dleichwolle, weftindijche h — Bleikolik, Mittel gegen . . 5. 489, Blennorchöen, M. a. 257. 324. 35 385.388. 405. 490. 500. 508, 537. 540. 550. 552. 566. 572. 573. 576. Blennorrhöen mit eiterigen Abfonde- rungen, M AR 534, Blitzpulver . . ae Diocittwer . . . . BE: Blödſichtigkeit, M. g. Blume, übermäßige, zu mildern l Blume, verhaltene, Mittel gegen bie Blume zu befördern 2 Blut bet Wurden zu ftilfen NR Blut, Vermehrung * Plafticität des Blut von unreinen Stoffen zu befreien, M. bei allen Krankheiten, wo Ne zumasn.. ... Blut zu veinigen i Blut zu ftillen . . Blutabgang su befördern, M. g. Blutandrang gegen das Herz, M. 8. Blutbrechen, M. 9. 367. Dlutertravafate, Sertheitung und — ſaugung von . i Dlutertravafate, M. 9. s Blntfledtrantheiten , m, > ; Bhutflüffe, M. g. i Blutflüffe, — Blutflüſſe, 88. 9. 119, 429, 454, 16 "a, 165. 179. 212. 268. 269. 270. 272. 310. - 392. 405. 410. 412. 439. 466. 918. 537. 547. 558. 566. 567. — 5 Blutflüſſe aus Schwäche, M.g. . Blutflüſſe, adſtringirendes M. — yaffive Stute, nei u. tonisches 502. —— aloniſche, M M, Blutflüffe aus der isch ai Sekte mutter, Dig. . . 128. 150. 312. 480. Dlaſen ndes, rot endes Mittel ee seen! hmachende 515 219 Bluiſtiuſſe, Hrenſee paſſive, M. 8. * 541 Blutflüſſe — rauen, M. g . 369 Blutflüſſe, M Rs 180 530 Blutflüſſe, 57 Blnttlüffe,, pallive, M ER 492| terinnen . . 4 Blutflüſſe, Rindenabtochung gegen RAY, 636 | Blutflüffe, vorzügl. M. g. ER 332) Blutflüffe zu er ol 593 Blutgeſchwulſt, M. 605 Bfutharnen des Rindviehs, M. 9. 638 Blutharnen, KIA: beim — Bluthirſe . — VER 578 Bluthuiten, M. w — 535 Bluthuſten, gutes Mittel gegen 64 Bluthuſten, gutes Mittel bi . . . 276 Bluthuften und Blutbrechen, DE 9. 118 Blutregen und rother Hagel . . 120 a ———— aufiß- 83! ſende Kräfte... > 251 | Blutreinigender Yufguß . 476 | Blutreinigender Saft. _. z78 Blutreinigender Trank, ſehr guter EIER SEEN NE Mittei 16. 148, 187. 305. 306. 416. 474. 535 Blutreinigendes, harn⸗ u.gefind ſchweiß⸗ 9 treibendes Mittel 31 Blutreinigendes u. aufldfendes Mittel 245 425. 514. 93 | Blutreinigended u. diaretifches Heilm. 480 Blutreinigendes u kräftigendes Mittel Blutreinigendes u. ſchweißtreibendes M. 5410| Blutreinigende3 und uber: Mittel 621 rei 480 | Bintipeien, M.g. 50. 62.71. 84. 9). 5 143. 180. 194. 245. 290. a Eger Blutſpeien, gutes Mittel gegen das Blutſpeien, ſehr ms a A Blutſpucken, M. 9 Blutjtilende Aſche . . Blutjtillended Mittel. . 236. 205. 613 501 327 503 BlutjtillungSmittel . Blutſtürze, Mittel in Blutjtürze, M Bfuttveibendes Mittel . . . Blutungen, adſtringirendes M. 326 Blutungenaus Schwäche, vorzügl. M en unterbrücte . 2 = Blutflüſſe, übermähige, M. 9. » 0 165 | Blutflüffe, gutes M. bi... 0 — Tiſane sogen. \ 441 |Blutfluß, Reinigung des, bei Kindbet: ? 947 Bfutbarnen, Di. 9 94. 182, 371, J Blutharnen des Viehs, Erzeugung des Blutharnen des Viehs zu vertreiben Blutſtillendes und a — 9. — kühlendes u. ‚türkendes m. bei — | 1, Blut > und Schleimflüſſe, En gebe und — ſowie Einſpritzungen en WR M. 515. 581. 600, uhunerfngen, m. g. 351. — — gute s8 M. Slutwallungen, 3. * — 151. 637. Ss. d’encens Ah — Bois laiteux . . Botanybaygum mmi KR > Brabanter Myrtgenbläkter Bräune, M. 9. 75. 112. 336. u alter Bei, —— Brand, M: Ka RE 55 Brand, gutes Im. gegen 821. Brand, Mittel gegen feuchten x and, — g. Brand, M 9. feuchten und trodenen Brand, fallen, 23.238 RR Brand, falter, M. 9. den . Brand, Kalter ihm Einhalt zu chui Brand. Kalter, gutes M. 9. - Brandihäden, M. 9. Brandichäden, gutes Mittel gegen Brandſchäden heilen Brandſtellen, Meg. Brandſtellen zu Mumie; dar Brandwunden, M. 9. . . 86.179. Brandwunden, M. g., gutes 309. Brandwunden, augenblicl. Linderungs⸗ mittel für Brandwunden, ausggeig, Pitater für Brafilianifche Rinde . . . Brafilienholz, gelbes . br Brafilienholz, vothed . Bag Brafilienholz, gelbes . . 210. Braſilienholz, S näctes , gelbes Brechdurchfall, M. g. Bredhen u. Purgiten erregendes Mittel Drehen und Purgiren zu erregen Brechenerregendes Heilmittel . ._. Brechenerregendeg Mittel . .. 64, Drechenerregendeg Mittel, gutes Srechenerregendes Mittel — gelinde wireended . an ı u. ſchweißtreibendes Brehmittel 18. 101. 106, 109. 147, ars. 214. 267. 426. 537. 554. 555. 579, ‚607. Brechmittel bei gaftrifchen Fiebern ‚Brechmittel der Landleute LET Brechmittel, eins der ficherften . . Brechmittel, gebräuchliches eh U, ale 2utphabetifches Berzeichnip aller Krankheiten und Yeilmittel, Seite Brechmittel, Häufig gebrauchtes . . Brechmittel, Kafligd 2. 2... 480 | Brechmittel, Teichte® . . Bi 603 | Brechmittel, Teicht wirkendes Rp Brechmittel, fehritrf® . . .. . Brechnüſſe . . — Brechruhr, Mittel gegen 2 Brechruhr, guter Umjchlag gegen Brechruhr, Tpezifiiches M. n — BER IH. Brech⸗ umd Burgirmittel Brechwurzel, ſchwarze Brechwurzel, weiße Brechwurzel, weiße, mehlige oder wel: lenförmige - } Breiumſchläge 12.5.2078, Bi 2 Breiumſchläge, erweichende 131. 132. Breiumjchläge für Wunden, Seſurce und — Breiumſchlag, erweichender und zere theilender Breiumſchlag, wirkſamer, bei Ealten Ge ſchwulſten . Bremfen vom Vieh abzuhalten Brennfieber, M. g. 305 Brüche, M.. g. 84. 210. 348. 517. 315 | Brüche dev Alten zur heilen ‚ 6241 Brüche der Kinder leicht zu heilen 3601 Brüche der Kinder, M. u. . Brüde, gute M. g. Enignbungen 418 | Drüche, eingeflemmte, M. 9. . - 837 Brüche zu heilen 275 | Brüfte, M. bei Verhärtung und Ent- 131) zündungder . 131 | Brüfte, M. 9. Entzündung und Eite: 390] zunger .. 8971| Brüfte, M. gegen Verhärtungen der 945 | Brüfte, böfe, jehr gutes M. g. 972 | Brüfte, Entzündung der, DM. g 592 | Brüfte, Entzündung und Eiterung ar, 537) Mg. 338 | Brüfte, heſchwolene und entzünbee au 448| heilen . . 509 Brüfte, Harte, zu erweichen . Brüjte, Berhärtung und ünſchwellung 530] weiblicher, Dig Brunnenfrefje, bitterer Bruſt, MS . Krankheiten ‚der . , 618 Bruſt, M u Berichleimung ver... 300 | Bruft, MM, g. Stehen auf der ... 542] Bruft, Ve. bei Berihleimungen der . 612 470 421 361 3235| Bruft, Frampfhaftes —— auf der . 251 Bruft, Schwäche ber, M, 9... 358. 855 Bruſt, jehr ſchleimlöſendes M. für die 529 Bruſt, Trank zum Reinigen der . — Brechruhr der Kinder, Klyſtiere gegen 533, Seite Bruft von Schleim frei, zu madhen „ Bruſt⸗ und Lungenentzündung, M. 9. Bruſt⸗ und Unterleibäentzüundung, aus: gezeichnete8 M.g. . Bruitbeeren . Bruftbeeren, roihe, als erweichendes, uůaderndes und einhüllendes Mittel Bruftbeflemmung, M. 9...» - - — —— MN Bruftbejchwerden, M. g. 9. 90. 155. 365. 389. 426. Bruftbefchwerben, M. g. krampfhafte en M. in krampfhaften Bruftbeichwerben, bejänftigendes M. g. Bruftbeichwerden, d. v. Huſten herrühren Bruſtbeſchwerden in Tolge von — tungen, gutes M. g Bruftbeichwerden, kranktafte M.g Bruftbejchwervden, — g Bruſtdrücken, M. 9. > Bruftentzündung, M. g. Bruſtentzündungen, gutes. M. g. Bruſtentzündungen, leichte, gutes M. 9. Bruftentzümdungen, nervöſe, M. g. . Bruſtfieber, en gegen N Bruſtkatarrhe, M. — Bruſtkatarrhe, —— 6836 Bruſtträmpfe, M. g. 248. 284. 381. Bruſikrämpfe, guter Thee gegen . - Bruftfrämpfe mit tg 8 Bruftkranfe, M. für . . an guter Trank für ; “ e Bruſtkrankheilen, M. g. 51. 89. 132. 8. 154. 155. 164. 171. 178. 185. 198.199. 220. 279. 309. 335. 344. 362,403. 405. 419.427. 470. 412. 508. 514. 518. 549. 551. 558. 561. Bruſtkrankheiten, M. g. mehrere . Bruftkrankheiten, beruhtgender Thee bei Bruſtkrankheiten gutes M. g 98; Bruſtkrankheiten, gutes Mittel gegen verichiedene . Srultfranfbeiten guter Syrup gegen Brujtkranfheiten guter Thee bei . Bruftkrankheiten, chleimauflöjend. M.in Bruftkrankheiten, jehleimige M. 9. . Bruſtkrankheiten, ſuͤße Früchte g. Bruſtkrankheiten, Syrup gegen — Bruſtkrankheiten, — von ı Schärfe herrühren, M. 9. Bruftleiden, M. 9. Bruftleiven, WM. 9. veiſhiedene Bruſtleiden, M. g. Bruſtleiden, M. 9. viele. . { Bruftleiven aller Art, Dittel hehen Bruſtmittel, gutes. . . ae 487 Drums, M. merzhafte 335] Spannung d MM N x — Fr Bruftorgane, M. g. Leiden der. 4 104 624 | Bruftorgane, M.g . Schwäche — 494 155 | Bruftorgane, ſehr g Mes. beißeibenber 365 Bruftorgane, woßlifätiges Mittel fur die 237 279 | Bruftpuiver, een, gegen ale Er 207| Huften und Heiferkeit . i : 52 553 | Bruftichleim au eg: Ö Bruſtſchwaͤche, N. 223% Ze 522 | Bruftthee, ſehr — — | 326 Bruſttrank, guter . . 113 Bruſtübel, ſehr gutes M. * I 405 Bruftverfjleimungen, Mittel bei . . 38 81 Bruſtverſchleimung, M. g. ie; = 331 Bruftverfchleimungen, M. g. 448 450 Bruſtverſchleimung, DE RR 535 349 | Bruftverjchleimungen, M. 9. . 538 539 Bruſtverſchleimung, gutes M. g. 416. 532 41 | Bruftwärzchen, fehr gutes Di. g.. . 476 306 | Bruftwärgchen, N zu u — 360 | Bruftwarzen, M. g. s 251 371 | Bruftwarzen, wunde zu Heilen 75 55 | Bruftwafjerfucht, M. g. er 203, 539 475 Bruſtwaſſerſucht, gutes M. g 683 5932| Bubonen, M. g. 154 639 Bubonen, zertheilendes Pflafter ge en 345 5871 Bubonen zu RER zu N 519 255] Büffelhorn 127 558 283 C. 225 Cacaobohnn . 2.» 129 Cacapbutter . — 129 Cacaonüſſe . . er 129 5 Gardamomen, Heine \ 183 595 eh —— 625 441 | Eajaputöl — 132 587| Calabash 341 425Cancer⸗ root 547 Canelet. 633 570 Carapatoöl. 573 467 Garbinalapulver” 146 397| Gariot . — 164 943 GCarminlömer . . 148 566 | Balhunüffe » » » . 427 4641 Ella . , . 384 396] Eaffienmarf . 140 Galtoröl . . 66 470 | Satamenien, M. g. uiterdrůci 7 92Catechu . » - — >] 94 | Katechuforte, falſche BR 386 — Pfeffer . . :.85 446|Cedernäpfll . 2. 598 18Cedernharz . - TE ne ERROR 6181 Cedernholz, weißes wi A Aulphabetiſches Verzeichniß aller Krankpeiten und Heilmittel, Jsttimlisd enn moiispinns® lie edermannanaa... Cedernöl 2 Ö Shan-isnl — Brütgen z zur Beetings ber Chicle sarje 1 China, beufitiinife ER ne + China, Surrogat fir... ..er China von Rio Janeiro. ße R inarinde, beſtes Surrogat dafür : „bt u. beſtes Survogat für... inarinde, eine derjelben ähnl. Rinde Chinarinde, Surrogat für. * —— unächte, oder furinamifche 2 inarinde, wirkjames Erjagmittel für Chinaſurrogat, jehr ga Een » " Chinafurrogate .. 4 ; - Chinawurzel,. 1. Chineſiſcher The, Erfaßmitttl für —— u mim .)f fest j , bein ra "10 Chitouharz VE OCT a ia Hp Hlrlireikrernanner ‚> Chocoladefaffee . - — eh Cholera, Abkochung gu geil, je ‚19 Cholera, M. 9.127. 226. 253. MB. 437. a6 ‚Ehrifthand, ArOBer. jr Ehrifthand,, Heine, . * Chroniſche ———— g mehtere Chroniſche Krankheiten, M galle, welche von Stockungen des Unter⸗ le, Bluts ꝛc. entſtehen 20 Chroniſche Krautheiten mit Bier org Mafbibung, Mu %n © Kichorienkaffee samen: 3 Z Citronenðl a 2 IE 35 deitſhe l . yile 9 Golophonium, ... . “0 Golumbiwurzel, ächte yon. U 1 De er ae dr}: u „vr „mmächte Condylomen, M.g . : . Coneffirinde - 70 Eongeftionen nach Unterleibsverftin: ammgen, Mg : Gonfunptionstraneite, M. 8. — Contuſionen, M, g. —23. Convulſionen, M. So 94, 153. 208. 4 300. ner: 530, Convulſionen, — M. g. Convulſionen der Kinder "405, Convulſionen und Zucungen der di der M. Bei: ‚Sopal . hi “ee —— ameritanifcher h nie pal amerikaniſcher und weſtindiſcher ee Gi = h \ Mr are ie ie jud SU arırG ab ‚Sinchiae ah, PeRARNIPARBE Sorten 404 Darmverichleimungen, * * $ 649 Bun IT @eite 143 |Copal, indiiher . . 2 2.0... .994 143) Copal, — — . 163. 594 Cordialgie M . ums wen 580 344 | Corianderjamen . . 156 555] Cortex Alcornoque et Chambarro . 2 191| Cortex Chinae caribaeus ,ı. s., wi 5239| Cortex ligni. Mahagoni — ie HT8 157| Cortex populi . 2 „ed num 448 66/1 Cortex Simarubae . . . ., 543 550| Cortex Soymidae { 550 426 | Cranberry . u 96 408 IT| Eretifcher Doften —J— 378 ZT] Croup, herrliche Mg. 539 500 Eroup, ſehr gute Salbe gegen. ihr 6939 - 121|&ureume . . — 280 147 Coperwurz, lange ug: sale 161 546 Cyriſcher —— Hung allrae 6 470 ill 982 D— . 147 127 Darmanslerrungen , jtärfere,; zu be⸗ 129) 3wecken . 174 130 Darmgicht der Hyͤferde Praſervativ Re | 580 | Damarharz, neuſeeländiſches 157 606 | Darmfanal, Hronifche Entzündungen d 161 420 Darmeanal, die Thätigkeit desfelben zu Z20| erhöhen : Urie 426 467 | Darmtanal, Erſchlaffung des ya 573 Darmeanal, —— Mörtenbes bei , #74 25 Darmeanal, afig zu eigen und um: suftiumme, Fi 420 485 | Darınlanal; M en En nie vB. 404 149 Darmlanal),' . bei — des 497 ‚18 Darmtanal/ RR. bei Schwäche und Er- 309) ſchlaffung des‘ 158 964 | Darmkanal, M. g. Erſchlaffung des ‚294 | Darmfanal, Mg. Unthätigkeit des 188 9322| Darmkanal, M g. Verſchleimung d. 290. 383 323 Darmfanal, Schlaffheit gegen den 432 -258 Darmkanal, nm und ne 436| ftopfungen im PERERT: . 579 Darınfanal zu eröffnen: . 509 617 | Darmkanal-zu- reizen . 398 Darmkanal zu ſtärken 569 541 Darmkanal⸗ und Leberreiz, M 489 Darmkanalverjchleimung, gutes — 416 558 Darmfanalverichleimung, gutes ka 531 ‚635 | Darmkträmpfe M. g. 574 ‚547 —— vorzügl. m 9 586 Darmſucht, M. g.. 88 284 Darmverhäriung M. 9. dirk 159 ‚133 Darmyerſchleimung, —— 3258| Mittel gegen’. 616 368 Darmverfäjleimungen, M. 9. 413 166 604 ER er 4 I 650 J die Delirium tremens 1 5 Deutſche Würze ER Siartiien — u side a Bei, Diarrhöen, atoniſche, M. g x — —— es Ba Diarrhöen, chroniſche, aa. 3. ie Diarıhöen, x von Schwaͤche Be ; ren, % Diarrhden, —— M. % Diarrhðen, faulige, M. gs Diarrhden, gallige, Mg. Diarrhden, gute Gallerie gegen. Diarrhöe, gutes M. g. R — hartnäckige, Tiſane gegen, Diarrhöen, Eolliquative Klyſtiere gegen Diarrhöen, langwierige und aus — che, M. g. Diarrhöen, feichte, M. —* — Diarrhöen, M. g. 5. 10. 18. 2. IR. Diarrhðen, chroniſche, M. g. . +. Diarrhðen, chroniſche M. g. Diarrhöen, gutes M. g. Diarrhöen, hartnäcki EM. 8% . —J © Diarrhden, heftige M.g. «+ Diarrhöen, jchleimige m Benenıen = Diarrhien,, gutes Hausmittel Be 100. 119.128. 143. 145. 153. 164. 165.180: 212.233: 259.1 279,282. 284.312 313. 324. 362,,374. 380. . 383..388.:392.408. 412,413. 414 | 439. 464: 467.'498,;500.,.501., 505. 594,527.,531, 544. 550,.558..562. 567. 576. 580.589. ‚608. Ra Diarrhden, ſchleimigte, M. 9. Diarrhden, ſchleimiges, ERDLEHBER un r | adjtringtvendes M. 9. . Diarrhden, jehr gutes MM, 3 Diarrhöen, jtille, M. g. Diarrhöen, vorzügl. M. gegen. ° Diarrhöen, welche won Erkältungen herrühren, M.g. Digeſtion, geſunkene, M, dagegen, fowie 9. alle davon Bervähyende: dahen Difteltud). : * a „Diuretifches Heilmittel la Diuretiiches Mittel . un Dover: Pulver, dag) — Digeſtivſalbe Drabenblut . Kt; Drachenblut, ameritaniſches Drachenblut, eine der beſten Sorten . Drüfen ‚ erweichendes, zertheilendes, jmerzftillendes M. $ Drüfen, gutes Pflaſter bei verfärteten. Drüjenim Bauchu. der Bruſthöhle, M. g. 35 J—— > & - > % nt te? Ay > I Ne EEE N a ee h * * —— iodetace One werindinnste Tolle din Hain Biphabetifäes ——— aller Krankheiten und Heilmittel. a RIER ‚ers Digcie A: Drüfen, M M. bei Snfönelungen und Berhärtungen von Du Drüfen, ——— darauf: — 64Drüſ enanſchwellung, M an ‚404 len der .. Eh ‚188 |Drü —— re M Bin 367 ‚ 490 Drü . wellungen, gutes‘ — g. 604 Drůſenan A —— u. “u ME on a rüſenanſchwe un en, 3 2 i al6..a9ı. 491. 489 ‚405 Druſenanſchwellungen A Zu Mg) 597 564 | Drüfenartige Gejchtonlfte, HERD 45 Drüjengeihwülfte, Beeiunfchlag ai ‚534| ' Zertheilen der : —J 134 557 Druͤſengeſchwülſte, ——— Mg 342 Drüuſengeſchwůlſte, M. er &. 631. 633 585 | Drüfengejchwütite, Pfla ter — sid) AD 521 | Drüfengejchwülite zu erweich * 94zertheilen 5 613 Eee eſchwülſte zu dertheilen 10:08 9* Drü enflochungen im Unterleib, Meg. 7| Drüfenverhärtungen, DM. 8 252. — 4Druſe der Pferde, Mg. J Druſe der Pferde zu — Durchfall der Kinder, ? SEHNL, M.'g 176) ig tr 8. 209, >10, >. 296, 234.236. 251: AUT. 315. 9 Fe en Durchfall, Soft geen Durchfall, ruhrartiger, Mg Durchfall, ſchmerzhafter, m —* ft 626 Durchfall, jehr gutes, M. a a ig 48| Durchfall zu erregen r —* 2 Dean aus’ Schwäche, 3. $ J * Durchfälle beim Vieh, Mg 3 Durchfälle, chronische, Mag — * sy 616 | Durchfälle, einhůllendes Mittel bei 245 | Durchfälle, gute Speife bei’! Durchfälle, gutes M. j12487. 103 | Durchfälle, hartnädige, M. 9. "65.436. Durchfälle, Wi und 9 ſchwä⸗ 478chende, M. g. — J 333 | Durchfälle, Eotifarlige” 8 — 484 | Ducchfälle, kolliquative gutes m. g. 481 | Durchfälle, Tangwterige, ichleimige, M.I- 326 | Durchfälle, Manbefmilch gegen . 581 | Duchfälle, M. 9. 4. 85.86. 107, 108. ‚50411 116. 118. 149. 264. 270. ’271127. . 210 310. 488, 022. — 469Durchfälle, M Een Rn: nägstlide, 7 285 | Durchfälle, Neigung Ei tens 608 Mittel bei . ‚300 Durchfälle, ſchleimige, 'm, g. 589 411 * ** ne. | — — Verzeichnig aller Krankheiten und Heilmittel, iimisd. ana Minkisfr ir — ——— Eingeweide, Atomie und Schlaffheit Seite Entzündliche Krankheiten, vorzügl. M.g. 6 Seite nl 2 Ducchfälle, chleimige, die aus Schwãche Eiterung, äußere, M > 578 - | te u “2 — 9 — ee RR er Durch älle, ſchleimige, ſe Tg 8... cung er Nieren und Leber, M.g —2 — ſchleimige und a ‚| &iterung beförderndes Mittel .. 336, 506 : ſehr gules M. Ganyerisimon 610 | Eiterung, Fünftliche und ‚Nöpmerztofe, Tr Durchfaͤlle, Speije bei, . * —anberhalten 54 Ducchfälle, ftärfendes M. bei A 544 |Citermunden, M. 9. ar Duchfälle zufammenziehended M. in 83 |Elaterium, — und hose GEL 3 8 Durſiſtillendes i in Fiebern 512 Elemi, äthiopiſches —2 Dyfenterien. Mag. 18..52. 95. 196. Elemi "Genftlionifches ner ee 272 209. 210. 217. 333, ‚324. 369. 388, De Elem, oſtindiſches re 212 405. 410. 420. 445..465, 495. 531. , - |Clephanteitläufe 1256) 08% anitiän 1 Did DET, 500. Pre: . 638] Elephantenläufe, weſthwiſche 427 Drapare,, M. en in ar? ha Elephantiasis tuberculata, N 4160: Dyspepſie, Mittel gegen, Emetiſch⸗kathartiſches Mittel ———— arie, Mug * 8. 330. 408, ‚481 Emeliſches ‚und purgivendes AN 545 Ba. ISmmenagsgun . AA 30: .@. a ‚‚Emmenagogum, ſtarkes ———— EN FT ‚Emulfionen, einhüllende . . 404 Eau creole_ . — 380 Engbrüftigkeit, ausgezeichnetes Mg 425 Eau de la Reine iriongei a ‚Engbrüftigfeit, M. 9. 275.285. 998, 428 Eau de Mantes 21% #2... 109 Engbrüftigfeit,, Ichleimziehendes und Ebenholz, faljches a zertheilendes” Miltel bei i 394) _ Efelerregendes: Mittel. e 554 Engbrüftigfeit,, vorzügliches M. “8 499 Eichelfaftee als jtärfendes, bein, Dur Englifche Krauth yeit, M. N 38 fall hebendes Mittel 180 Entzündete Stellen, M. 630 ——— Eichenmiſtelholg ächte 490 | Entzündliche Krankheiten, M. og 213. Eichelwaſſer. 180 308. 324 der, Mag. 332 Entzündl. Krankheiten, M.g. 377. 474. 518 Eingeweide, M. g. Stockungen in den 533 Entzündliche u.gallige Krankheiten, M.g. 450 Eingeweide, Stockungen und RT, Entzündungen, Ableitung von 540 mungen der . . 367 Entzündungen, afthenifche, Me. g.,. jo: Eingeweide, veritopfte, m, 6... 526 wie gegen alle davon — Eingeweide, Verſtopfung der, m, 9. 400) Krankheiten 2. . 437 — * ei 598 Entzündungen der Mundhöhle, M ..9..479 Eingeweidewürmer, 2. 557. 593 | Entzündungen des Darmkanals, M. 9.522 Einhüllende Eonjerve 476 | Entzündungen, Eee u. u Einhüllendez, hährenbeg und aidlaß lende Umschläge Bei 3554 fendes Mittel . . 236 | Entzündungen, gegen 41 Einhüllendes, reizmilderndes Mittel 464 Entzündungen, gegen tatarrhaliſche 74 Enhůlimmnel für viele Arzneiſtoffe 570 Entzündungen, gegen 564 Einreibungen, gute „37 Entzündungen, gichtifche, kühl. M. bei 607 * gegen Viut u. ‚Schleim, Entzündungen, gutes Mittel gegen 624 flüſſe 480 | Entzündungen, allen, zu begegnen 208 Eiſenholz 1% a ... .562| Entzündungen, fühfendes Mittel für) 384 Cine, ſchwarz — Er ...248 Entzündungen, ag und —— hy Eiterbeulen, Mittel für 25lendes Mittel 6 151/542 Eiterbeulen, M. 9. i Gitergejchwälite zu heilen Be Eitergeihwüre, ermweichendes M. für Eitergejchwüre, M. 9.84. .93..143: 305. Elerge ſchwůre, M, zur Zeitigung der Eitergeſchwüre zu erweichen —* chwüre zu zertheilen Pe zu — uf en 5 imnı'yıe « is Inc 2.186, 39] | Entzündungen, ſchmerzlin derndes M.g. ji a2 Entzündungen, Mg. 9. 156, an. 31 Entzündungen, M. zum Kuftegen g· 549 Entzündungen, örkliche Mg. 454 | Entzündung organischer Theile, tamentl;»: in Folge von Erjchütterungen 307 Entzündungen, füge Be 9 * nA ae 7 ö 3 ES — Ta —S— * eh OH un u ET Fr ws > br ur: J — 4 3 — FE t rs a — — —— | N I N ER En, — — Ne Tolle dinger. ———— — Ei Be — — aller Krankheiten. und Heilmittel 0000 ; WG R f, | Ad neh: SI End Be i‘ — — a a sr J IE: ungskolik Mg. | 6 Be F Entzündungen, zertheilendes —* mad bei, 145] A sfranthe eiten, ' pi ya J Entzündungen zu heilen Ki: & Tifane I lot NE Entzündungen .zu, mildern Entzündungen. zu zertheilen. . — — innere, u. äu- | 318. Bere E — ron eiten,, "SB. ki, i i Bf ‚509. Entzundungskrankheiten EHER und veizmilderndes Mittel gegen... Epilepſie der Kinder, DR, I, 4 imünsı Y 54 — aa nach 678 EN a Hi Ben Erſchütterungen, beſtes ilepſie, gutes Mg ae SEHE. ———— Epilepſie, M. g. 65., 82. 178. 2%. Bd. 20. Fi 452. 457. 7A, Gpileptijche Zufälle, Mg Erbrechen, das aa —— hin * vwei 4Exweichendes und kühlendes Mittel! 2 196] Erweichendes und zeitigendes Mittel 860 RR 545 Erweichendes u. zerthei endes Ms836. 600 weist, 395,401. 576 a ramifariges, jehr Bu Mittel genen! 694, N Ebbrechen, M ug: heftiges Erbrechen, Steigung zum, M, 9, Erbrechen, ſchleimiges, M. g A. Erbrechen, ſchleimiges und ſaures, M. g. Erbrechen, Ttärkendes Mi. bei ——— und anführen, 35 zu —— und Adführen zu gen, Ä Erbrechen, und Abweichen, 1 e 88 —— 2Erb nenbes” "a ne Mittel egen. 1.985: 1454,187,,.1. 346. ———— "Mütter > 639° tittel 273, 345. 416. 4247 ‚&röffnentdes Del. ;, oa | 470) Eröffnendes 1. aufldfenbes Vitiel 108. ul: 5 > Po Eröffnendes u. harntreibendes Mittel 607 534 Eröffnendes u. reizendes Miltel 62⸗ Erſchlaffung, Mittel bei 69 * Orth —* 530 Erjehöpfung, M. : var 1. geiftige 330 me Son RAR - Erwärmendes Mittel — * MET * | &vwärmung , zur, Mora is, 285 631] Exweichende Beelumfchfäe 130, 404 3 336, ‚Exrmweichender Breiumfchlag . —— 019 5! —— Mileee endes und eröffnendes Witte 3621 Erweichendes u. na 126° 613 Erweichende, m 1425 Eßluſt, Beförderung de ß a 635 Euphorbienharg ©: & =, 5 1693) | Ewige Holz BEE, NHREE) 30 Excoriationen, M, go: 2 5 | 66 . N 3 43 Karen 226] : en MOFSEITTR F 245Pabae St. Ignaui TOT IENOTZI Aa Färberfäppejem : AETEOHTIZ 2NILHR! Zaãulniß bei nwieh —— zu heben 21 605 — der, RER Dans gr Erbrechen u. Purgiren schnell zu ER 790] | —— AU = 25 Erbrechen. zu erregen 200. 487, Au: „555, Fallende Sucht, w $. 90, 285, — Erbrechen zu ftillen 66— 360. 402. 468. Erdflöhe zu- gecheihen Sure Hann ar acht, ME. g 67. 82. —* EN) Erdorſeille re x A67| ‚207. 208, &9. 219. AT BANRYA Erfriſ * Mittel... 6. 75% 405 Erfriſchendes und Eiflendes Witte .. 2451 Farbe zu rirituöfen rien, Kaps” 11) Erfriſchungsmittel ‚in Krankheiten, die Salben’ . — ——— von Durft, Trockenheit der Zunge. arbholz, oftinbüiches SUR 3 "und des Halfes begleitet find . . 332 arrnwürzel : nor 627 Erfrorene Glieder, M.g. 44. 502.515... 584 Faule Fieber der pyfetve An Dante Erfrorene Glieder, jehr gute Salbe % 363 thiere, M, 9 300 Erfrorene Stellen! zu heilen 190 Faulem Fleiſch Au wehren IETIIS Erhitzungen, M. gegen... .; 688 dFaules dleiſch M. 9 bg Erhitzende Samen, die vier, fleineit,, 33 Faules Fleiſch Rdung bon 40 Erkältungen, M g 126 Faules leiſch zu sentfernen 1.0815 Erkältungen, * g. ehen jeder At 137 Kae, ausgezeichneteg M; g 2620 Crfältungeg, DM E Di 2 22020. 583 'Taulfieber, beſtes Getränt it . . » 3 N: — | ee Renten nr Seitmitte. S N = 653 © — Seite Seite "Bas Kan, Mg . 59,5% Fiebe, M. g. leicht entzinbtiche, u kb) eber, M. 9. 65. 85. 39, 449. 613) ige umd atarehalijce 384 f e Fieber, M. ne, . 334. 392, 436 | Fiebermitter, gutes a 3 — Tophus, M 2.0. 322] Riebermittel, vorzüg liches 832 ee 2 Tr —— — 197. 545 | Sieber mit Rahfinie u. Kaferei, Dr ae SR, edra morada . “20000000. 482] 8ieber, nexrvöfe und faulige, wg .. 620 ettigfeit zu erlangen uhtigfeit, innere, zu —— endtigtein M. g. ungeſunde Fenchtigkeiten aus dem Körper, abzüfeiten — DR & Kölzimigt, * uerkraut or er Berl, ee Sieber, aſtheniſ che jeber, aufloͤſendes u, — M. % ieber, beſtes Mittel gegen alle Sieber, bösartige, M. 9. ‚88 Fieber, ‚bösartige, kühlendes m. kei Sieber, bösartige, M..g. +... Sieber, ‚bösartiges, M. 9 Sieber, das von verfchleimten. J herrührt, zu heilen ieber, duxititillendes Mittel bei ieber ‚ ‚eintägiges, M. 9. das Fieber, entzündliche, M. g. das die er, —2 u. galligte, Haan des Mittel gegen — Fieber, faulige, M. g. Sieber, gallige, M. g. Fieber, gallige und entzündliche, WM Fieber, gutes Mittel, gegen. Sieber, gutes Mittel, iu ne und“. faulign * Fieber, hartnackige, DS J—— Fieber, hitzige, gutes Mi. in... 49. dien, hitzige, M. g. 10. 41. 306 426. ieber uneier, Abjud gegen Ser, hißige u. faule, Aiblen N — ie 3 ber, intermittirendeg, M. Ir Kenn‘ intermittivende ,., M..g ieber, kühlendes Getrank I a? ten und entzündlichen. Fieber, Fühlendes u. eröffnendes m. Be dire, langwierige, ‚vorzügl, DL, — leichte kalte —— Mittel gegen gebe, nlosmatifche, Mm. —* A ieber, M. 9. 9. .86,.120. 159. 162. ; 466. 182. 215. 318. 241. 252. 314. 369. A ‚#5, 498, aa. 510, DAT. 549,907: Bien, I ö 9- alle . re Dh ieber, M. 9. bösartiie a * Fieber, Obſt gegen nem „een! ‚20507 167. | Sieber, fehleichende, Mg. 202B — — Sicher iyphöfer Art, Weittelin 2 27.286, . 18 ieber, viertägige, M. J— 204, Rab, ieber, fanmenziehendes Mittel in "67T. 189 — Mag. 8 54] Stebergetränt, kuͤhlendes u. einhů llendes aaa, 458 ieberhafte Krankheiten, Mittel gegen 299 ieberhafte u. galligte en ig Bao 12 BE, 522] Sieberhite, gute Milch gegen 20 3 ‚86 Steberhige, kühlende Arznei gegen 5967. 146 Bieberbiße, Di," 0. — 509 Sieberhige zu mildern NEDTE IE BER 513 Fieberklee . 636 580 —— gutes Getränk‘ Fire 494 „492 | Sieberfrante, jehr führendes Getränt fin 298 Fieberkrankheiten, Schränfim 2"... 804 J4 | ieberfranfheiten, m Me Ichweren 474, 512 giedernüfe — —— 2 | Sieber, peftartige,” M RUE 980) ae N D Sieberfignuer, Mittel gegen. 489 Fiebervertreibendes, tom ſches Mittel all 24 Sieberisibriges Mittel , 72." 80. , TEA FIRE 10 171. 364. 483. 467. 470,530 ‚101 Fieberwidriges Mittel, gutes"... 550 „60 Fieberwidriges, ſchwelßetebendes M. 606: 374 böſe, ausgezeichnetes M. gegen 613 iger, böſe, gutes M gegen. . 635 217 — gutes Mittel gegen 5606 394 Fiſchbetäubende Pongamie ", EL obs She, Mg. den Genuß giftigen 205 5318 Fiſche zu betäuben und zu fangen . "564 365 Fiſche zu betäuben und ni töten, RT 3 | Süuhleimgumm . . 904 326 ehe. . ORTE 987 Fihteln, ——— Pfaſier auf 243 Fiſteln, Heilingsmittel der 17 ‚a iftehr zu veittigen, 0,0754 607 Flaͤtulen; Mag. . ..34 387 Flechten, ‚gutes mM Be su. 39) 597 Flechten, gutes Waſchmittel gegen '. 592 611 I Flechten, M. 9. 139. 190. 202. 209." 550 |. .244. 305. 310. 322: 446. 467.29) : 526.:035. 572.59 lechten, M. g. bösartige >. . 4118 Flechten, näſſende, gutes Mg. . 469 612 echten , Salbe gegen I", 57a.vi5 8; fen]: lechtent, trocene, MM. 9. hr, . .. 604 Hechtenattige Auzichläge, M, ® ef Se eiſch, faules, — A eiſchauswüchſe, Enollige, zu zertheil. — ewachſe gu zertheilen eimgummi a SR en ja Alan cr liegen zu tödten . .. 366. löhe zu vertreiben Flores Aantipenm TER RN Flores Lilio-Asphodeli .» + +, Flores Trifolii purpurei . . » Flüſſe aller Art, Wi... Tüffe, gu Bab gegen Se e, M ed wi . Folia Aurantiorum Fontanellen, Blätter zum Verbinden der Formentationen, erweichende Foßtikholz .. len, Scamonium. ae atte Stellen, M Srauenhaar . ... s Frauenhaar, weiße - +» +... Frauenbaar, 9 oldenes . Kr — 6 Bãder gegen : Dee zurückgetretener, M. g. Friejelausichläge, M. 9 — Ss Froſtbeulen, — auf, beitfame Sroitbeulen, a Froſtbeulen, M. 9. a ; roſtbeulen, offene, M Froſtiges und —— Sf J— ber n—— Froſtwunden, M. g. Frucht, Abtreibung der teten. Frühlingskur . . x Bahnen, Mi zu ine... er lingskur zur Blutreinigung . rühlingsfuren, gutes M. für . . rühlingskuren, Hauptmittel bei. .. vühlingafuren, wichtigites M. bei . üße, geſchwollene, zu heilen . 208, Furunkeln, Erg d. 8 der —— — M.g ßgicht aaa üteniche, M. g. ußſchweiß, M. g. unterdrüdten . - Rußichtweitse, tarfe und ſintende Mg. Fußſ weiße, unterdräckte, wieder herbei zu ziehen... 0 0» Ar. 1. Be: lohſame NE ._ 9. Iharfe . 3 der — ſendes wät \ Par Te Sr 54 344 451 459 Gall of the earth # Galfäpfel . . ee 2.308 4 Sallähret, Eſehmnet ee Gährung befoͤrderndes Mittel, TE * — Galgant, wilder Galgantwurzel . — — Galimeta Wood ——— — 562 Bi ‚39 ie Galle aus dem Magen zu ii" v Galle, Mittel zum Abtreiben der . Galle, Verbefferungsmittel ber . ‚Galle zur Abjonderung zu reizen. .: 559 Gallenabſonderung, geitt törte, — LEER M. g. alle daraus ala rn Krankheiten. . . 549 Gallenabſonderung, Verbeſſerung der 151 Gallenabſonderung, zu ſtarke gegen .. Gallenaffectionen, M. 9. . . 636 Gallenfieber, aute$ M. 9 . 468 Se — in I, Sallenfieber, M. g. 42. SR. Gallenkrankheiten, tihlendes Getränt AT gegen . 449 Gallenkrantheiten, SL % 408, 443. "450 Gallenleiden, M. 9. 4149 Sallenfteine, M. 9. 530, 581 Gallige Bieber, SR: 95: ‚489 Sallige Krankheiten, M. 9. . 388. 892 Gallige Krankheiten, vorzügl. M we 341 Sallige und Schleimige ‚Stoffe, M, wenn fich zu viel im Magen und BR den Gedärmen angehäuft haben .„ 577 Galligte Krankheiten, M.g. — 518 Galligte Leiden, M. 9... 441 — —— 268 Gaſtriſche Fieber, M. 9. 489 Gaſtriſche Krankheiten, M. Abe, 579 Gaſtriſche Leiden, M. * BR 1. Saftriiche Zuftände, M 3832 Gaſtriſche und BER: Sie, Bu mittel gegen . . 300 Gaumengeſchwüre, M 296 Gebärmutter, ausgezeichnet auf J TE wirtendes Mittel } N . 683 Gebärmutter, Ermeichung der „360 Gebärmutter in bie, ‚richtige Lage zu aaa bringen. . Aa Gebärmutter, M. 9. Bfutflüffe aus der "326. Gebärmutter, Näucherungen für. die 70 Gebärmutter, Reinigung der, . 180 ET N a 6 Alxbabetiiche⸗ en rg , * 508. Bubfehwei ae Flechtenarti e —— | 9: 502 weiße — wi Ir er ER LE — ankheiten, K 8 ʒuſtellen * — u Be Flecken im Geficht, Mittel Be Fuſtelholz ee A BE m Se Fleifch, faules, Aetzmittel gegen.14 Fuſtikholz — — — leiſch, aules, von Wunden nr bilee J LEER MR nen Schäden zu äßen . 2 G. —— "462. 188| share Riho * Allphabetifches Berzeichtiß Aller Rranfheiten und Heilmittel. ** . Sebürmutte, Stärkung ver. — verhärtete, zu erh = al ausgezeichnete — Sri dus Ba g Gebaͤrmutterent undung J———— aus Ewige weh, en g. 66. 94. N - Gebärmutterfrämpfemit heftigen Drän: gen und Kreuzichmerzen . . .. GebärmutterreinigungSmittel : = Gebärmutterverjchleimung, M. g.. . Gebãx⸗ und Harnorgane zu reinigen Geblüt, ftinfendes, M._g. j : CR Sehlüt, verſchleimtes, Salat gegen * SGeblut zu reinigen, Gemüfe zu / Geblüůuts⸗ u. Sallentufwallungen, M. g. Geburt, Beförderung der. . Gebt ne und J— * des Mittel . . ö » Geburt, Erleichterung ber Geburten, Beförderung und Srtite Ara tunn Der. i - Geburten, laugwierige, M. bei. . Geburten, M.bei Schwäche nad) aa Geburten, M. bet ſchweren 2 Br N zu: Geburtsfehler, M Gedarme, M. g. alle Reiden, die von Schwäche derjelben herrühren Gedärme, Schwähe und ——— mung der . 2 Gebärmeverjchlehmung, M. 9. Geddahgummi . . . Gefäßſyſtem, die yingien ve), E erhöhen . Gefäßſyſtem zu iefeben Geg Ben BET Gegengift, gutes . Gegengift, wichtiges Gehirn zu reizen > Gehör, M., um dag verlorne, wieder zu bringen m. 9. eförbern s Geiſtesſchwäche, aüzeſnnige— Geiſtesſtoͤrungen, M. 9. Geijtegperwirruug, M. 5. Geiftesverwirrungen, M, 2. ee M. * Gelbes — re Gelbho Gelbſi BR suSgegeichneie® m. 5 Gelbſucht, gutes M. g. 446, ul Fühlendez, M. 8. Gelbſucht, M. g. 11. 17. 18. 25. 35, 38. 90,105, {BT 139.149, 155, 171. 0, Seite 88 208 Gelbſucht, M. g. 211.232. 263. 269. ‚314. 331. A 349, 367, 413. aa .526. 531. 545.557, 567,571. 617, Gelbſucht, gutes M. g. Gelbſucht, M.g., beim Beginn J—— Gelenkanſchwellungen, M. g. Gelenke, Erweichung ſteifer. Gelenke, M. g. Krankheiten der. 3 Gelenke, fteife, Mi g. 0. un» © Gelenke, verhärtete, Mi g. Gelenffchmerzen, Mg Gelenksgeſchwulſten, — 5— "Do Gelentzjchmerzen , beat u arthritiſche Gelenkſteifigkeit, M. g. Gelenkſteifigkeiten, Eweichung der Gelenkwaſſerſucht, Radicalmittel vn Gelenkwaſſerſucht, jehr gutes M. Gemächt, Mittel gegen Enisündung beit, Gemüſe für Kranke, erweichendes Gemüth, M. bei ee und gereiztem Genippt . un ah er Gerjtenchocolade Gerjtenmalz als nährendes , veigmil- derndes und auflöjendes Mittel Gerftenwaffer, Bereitung des, als be— jtes Getränk für Kranfe h, Geruch, fehlender, Mg Sejchlechtstheile, M.ag. —— der Geſchlechtstrieb zu ſteigern . — Geſchwülſte, äußerl. M. g.. Geſchwülſte, Bäder gegen . Geſchwülſte, Bäder und Blumen g. ne entzündliche, M Geſchwülſte, entzümdliche, * 549, Geſchwülſte, Erweihung der. 2... » Geſchwülſte, gutes M. g. » bee gutes Pflaſter gegen . 4 Geſchwülſte, hitige, M. g Geſchwülſte, indolente, F R. 9. Geſchwülſte, Er — 466, 439. Geſchwülſte, M. g. entzündliche i Geſchwülſte, M. g. harte . . Geſchwülſte, M. in Zertheilen ber Geſchwülſte, träge u. kalte, M.g. - Geſchwůlſte und Geſchwüre, Mag. he wäjjerige, ‚gutes, M. Li Geſchwülſte, wärjerige, Mg. h Geſchwülſte zu reinigen und zu ser theilen Geſchwülſte zu vertreiben Geſchwülſte zu zertheilen A40 "en zu — un zu ki igen 1 ua eE | — 27 gi Zertheilung DE nei 0 Sefchwüre, alle, hartnäckige, M %, * DB alte, M. g. . 51. Geſchwüre, alte, zu reinigen & wire am Gernäght, a Geſchwüre auf der Bruft, M ur an blutreinigendes M. g. Geſchwüre, bösartige, beim re Geſchwüre, bösartige, freſſende, M Geſchwüre, bösartige, Mg. 68. Geſchwüre, bösartige, gutes⸗ M. g Geſchwüre, bösartige, M. g. 499. Bar, Geſchwüre, bösartige, Pflaſter gegen * Geſchwuͤre, bösartige und brandige . Geſchwüre, bös— —— Geſchwüre, böſe, M. g. Geſchwüre der Pferde zu heilen Geſchwüre, einfache und fiſtuloͤfe, M. g. Geſchwüre, entzündliche, M. Geſchwüre ‚erweichendes und teinigen ei Gefhwüre, Erweichung der IE Geſchwuͤre faule, Ana ber us Wur⸗ — zelabſud gegen . * —2 faule, jouige und inte Sehe faule, Mi 2 | “ Gejchwüre, faurige und ae, ni - umfjchlag gegen. 1.0. Sefhrwire, faufigte, M. gi: Geſchwüre, frejfende, gutes M. 9. Geſchwüre, Freffende, Mu g. - 37T, Geſchwüre, gegen Iroptnlie | Geſtchwure/ giftige, Mig. 0% Geſchwüre, gutes Mg. alle Geſchwüre, gutes! Mi; bei Nenbt Geſchwüre, gutes A gegen. = Geſchwüre, harte, M Geſchwüre, hartnädige, M. g. Geſchwüre, Hartnädige, M. g in Gelchwüre, hartnädige, (hleeterne Geſchwüre, Heilmittel für Gelchwi ywüre, Heilung von Geſchwüre, hitzige, — M. fin Geſchwüre, innerfiche, M 4, —9— Geſchwuůre innerliche u. 4 M. g. Geſchwüre, —— am Halſe und im Geſicht, g. Geſchwüre, — Salbe: g. Geſchwuͤre, krebsartige, M. g Geſchwüre, krebsartige und ——— Geſchwüre, rannte und — Umſchlaͤge bei Geſchwuͤre M.auff =’ ) 1 ir L ad * ——4 A * af I FR s . vr — * x : N x ‘ a To 2 * NT FE, rn \ } ie Ze gg ggg | 518, 119156 Geſchwüre, Blätter zum RE 8 536 Geichwitre, M ‚ 315) Gejchwüre, I. g ie” » 452 Seihwüre, M;. 3 sup Ai 208 ses M. Gr "äußerliches Sejchwüre, harte, zerißellenbes wie | 33 Gefgwüre, I. 346 en Serchmie, a LAD. 53.67.7 a 530| 80.122/139.151.154.156, —9 — 623) 190. 200.201. 212. 216. 2 — 231. 256, 257. 267. 255. Si 336.. '44| 368. 389, 399.405, 444.466, 67. 4185| 484. 509, ol, 535.556, 588. 603. 604 Wr Geſchwüre, M. auf —J und, hartnädfige —*— J— ———— “fg: alte. ER 384 305 6258| Hibige — 36 ., 260 611 |Gejchmwüre, M 2 4; bösartige 519 Geſchwüre, M RR ah, 564) jauchige ..... A 822 375 | Sefchwüre, M 9. böfe. — 2 97 899 Geſchwuͤre, M. * —— 688 165 Geſchwüre, M,. g. faule und. um ſich greifende 2 14 500 Gechwüre, Mg, harte ar. hihige „ 179 1| Gejchwüre, M. g. ‚innerliche 7.98 Geſchwüren, M. g innerliche u. Auer 526 BT: — * eſchwüre, M Be ‚Tangfamverlau ende 505 | Gcichwüre, M..g. ſchlechte u. — Br J 441 | Gejchwüre, M. zur, Heilung von 27 Geſchwüre reinigendes Mittel . 311 a Gejchwüre, Reinigung der — 15 „ 334 639 | Gejchmwüre, Reinigung, u. Heilung ver 38 599 |Gefchwüre, Salbe, gegen bösartige . 574 549 |Sejchwüre, jchlaffe, gutes Waſchẽ und |. BVerbandmittel ‚gegen, u...» ... 992 36 Sefchwüre, fchlechte, brandige . . .. 581 534 | Gejchwüre, ichwerheilende, gutes M.g. 586 ‚361 | Gejchwüre, ſchmerzlindernde —5 388| men gegen - 405. 235 | Gejchwüre, ſchmer gun derndes Nittel. 84 7 Geſchwuͤre, Gwammige, reiglofe, fur 701 uge, gutes Waſch- und Badwaſſer g. 507 636 Geſchwüre, ſehr erweichendes und zer- —579 theilendes Pflaſter auf . 243 159 Geſchwuͤre, ſtinkende, Reinigung der 40 126 Geſchwüre, anlenhe und jauchige, zu 321) verbeſſern . 606 915 —— torpide Köuherungen g. 388 566) Geichwüre, träge und faule, M, 9. . 310 Geſchwüre, Umſchlag gegen. er 403 335 Geſchwuͤre, Unreine, nr M. g- 611 491 | Gefchwüre, unreine, M 441 502| Sejchwüre umd, Sehne, ir | 5651|: tige und ſchmerzhafte, M tät 300 Geſchwüre und Geſchwülſte, ku 589 608 Geſchwüre und offene Schäden, Reis 342| nigungsmittel für. u m +00 567 > +5 “u und. Schmerzen. dev Füße mildern Seihwüre u, Wunden, M. 8. 312.410. ss würe, veraltete, M. 9. Bat, verhaͤrtete Rinden bei, zu erweichen . Geſchwüre, Wunden u. andere ſiehende Schäden, gutes M. g. = zu erweichen, M. zum Geihwüre zu erweichen und zu seitigen würe zu zeriheilen . . nen aufzuziehen und zu zer⸗ theilen 207, | Seichwulften, aus seichneleöflafer, 7 Geſchwulſten, — l.M. g. 306 ren, gichtifche und Seal che g Ge — gute Bähungen gegen Geſchwulſten, innere, M. g. Geſchwulſten, kalte ‚gutes M. g. 613.296, . 306 Alphadetiſches FEN Seite | Setränt, fühlendes ' . 405 Setränt, Fühlendes, fenvenreibendes, i 624 milchvermehrendes 592] Getränk, fühlendes erfriſchendes dag. Setränt, — kühlendes, —— und fäuerti es Gewürzfümmel . . RR 9 a chronifche, M. 5 utes M. 9. Sicht, 9: 26. 77, 65 290. 305. 308. 311. 352. 368. 373. 576. 581. 603. 604.610, 619. Gicht, nervöſe, M. se Res} 11 Gicht, ſehr gutes gegen. N Sicht, ſehr gutes M. g "43 587, "97. 132. — —187. 205, 207.208. 215.256. 283. Gicht und Ähnliche Krankheiten, M. g 608 er und er — 387. 392. 3983. 483. 439. 441.444. . 452. 459. 468. 503. 511. 537. 564. ten „hl wirffamer Breium: 546 ſchlag 9 537 Sieh borzügliehes M. g. 633 Gefcmwatften, M. für hibige geſchloß Gi M. 94. 457 ſene und flie ... "308 — zu beleben und = SEEN, & chwulſten, M ‘184. 393. 395.) 554 zertheilen . -. 598 Geſchwulſten, M. zum Auswaſchen von Gichtiſche Beſchwerden, M. g. 584 offenen . 186 Gichtiſche Gliederjhmerzen . . 515 Seihwulften, namentlich waſſerſucht — Gliederſchmerzen, gute Salbe * artige, rajch zu mildern .-. 197 "446 3 fmerafe, Unefeläge auf 315 Sitifce. Kuoten zu ertheilen 434 Geſchwulſten, jehr gutes: MM g. 408 Gichtiſche LXeiden . . . 4134 Geſchwulſten — und eäfen“ 11%) 95 Leiden, M. 34 510 artige, Pflaſter g. . 559 Gichtiſche Schmerzen ae! Hit — — träge, zu ertheiten Y 594 Sictilde. Au ufälle, M. g 535. 588 Geldmuttten und Beulen, M.:g. . „> 4190| Gichtifche ufälle, Del genen —— — wulſten und Geſchwüre, erwei— Gichtiſch-⸗rheumatiſche And Dig, g. 116 chende und lindernde Ueberſchläge 314 Gichtknoten, Ba it 584 Sefäiwuliten und Geſchwüre, M. 9.616 Gichtknoten, M. g { . 492 Gef Bertheilung der 209. 210 | Gichtmittel, berühmtes 442 Geſchwulſlen, zertheilendes M. bei." 143| Gichtichmerzen, er Mg. 438 4: wulſten, eh ee ee Gichtſchmerzen, M: 9: . .. 330 ſtillendes, erweichendes M 285 Gierſch 220 Geſicht, FI een im, zu — 542 Gift, Serminung der Wirkung köln 33 Set, t, M. 9. mas im, Be 37 Si 11. 433 Gefichtsaugichläge, M 223% 68. 594 | Gifte, Harte m narkoliſche 55 Ge een Er gutes m. 646 Giftige Schwämme, Gegengift gegen 43 Geſichtsroſe, 584 Giftwidriges Heilmittel '537 Geſi er merz duhch Blafen zu mildern 536 Gi Patee OA 105 merz, M, 9. 800 Giftwurzel 170 Geſichtsſchmerzen, M. zum Auflegen 9. 203 Glied, entzünbeteg, schnell, Imergfei Geſichtsſchmerzen, — u. — u machen HERE nende, zu heben . . 277 Shever, erfrorene, qua M. $ 475 Geſundheitschocolade 130 Glieder, erfrorene, wer 639 ‘ Getränk, einhüllendez, auftsjendes 1 und Glieder, erfältete, Mg. 30 + mährendes ‚7243| Stieder, eihmwächte ” batberlapıme — * Getraͤnk in Fieberkrankheiten ‚3041 zu Eräft gen 83 n — J * + DE — ——— F * 58; ie, fü, vemzalnte Balken: M a tew für ie —“ Pet Ber zerkuirſchte, hnellhe lendee J — vu Gier ſtärken — 5 2. iederlähmunge n, M. g- Gliederreißen, — dab aa s Gliederrei en, 7. AT. Gliederzreißen, zeigende en ; ARE Bader amd Bäpun- gen gegen. . 4 fieberjchmerzen, M. m lieder, M..g ala Glisterfämerzen, I. g. xeumatiig- Alphabetifches. Berzeichnin. aller Kraukheiten und Heilmittel 378 — Abſud gegen u BL Seite} ao german — ‚Are re And ar Sbhfoand Dr — ji riesbi ung, & 29 Grieshoͤlz NOT. ae ) se 358 Griesſchmerzen vorzügl M. 3 > 3 Grimmen, M, 3. ‚a iR 84 | Grimmen. u. — M % ‚370| Srindausichläge, M An Wa al 1m 322 | Grind des Viehs, M. ir 257 Grind, Erbgrind, ficher zu heiien * m 315 Grindkraut h or W Sin, M, g. 17. 33. 115. 134. 196... 208. ea — nn ‚606 Grindwurzehi. » « ii 155, Srübelfrasnfheit, Mi * Fo 86| Grüne, Farbe für. Audersädkr, gut, 2 4145| Grüner — din WS —— Grundheil [343458 ziehendreißende 284 Guaggoalaa.. 7 — eder chmerzen, rheumaliſche, M. 9. 66, 499 | Guajalgummii 2... wm aoilal . 46T iebeı Kömerzen, Beihmiil, gegen ET — 3 verſe jedene . . 482 Guineaköͤrner 108 Glieder! he Bus 5 157 * acaroides et 6. —— chwere, M — 6 G. Haryın F Mue 4 bervervenbung, ®* gmeigftiienbeg — Aloes AA8 63Gummi arabicum . are ai nissen Cinpeibun: Gummi. arabieum 'electum.. 4 Be. we...» 635 Gummi, arabijches, ächtes | ur Gliederiveh, Mi 4718| Gummi. —— — *— 4 jederzittern, — A 558, 568 Gummi Geddah; .; ESTERPRRIEEN. © — — ucken, M. Bir. % ....627| Gummi, gelbeaisıı anna) 64 mbutt * 75. 128 Gummi ladanum BEN ” site 60 Solbader, .....96| Gummi senegal Has eiize Sferth salluudie — SR weab⸗ 367| Gummi senegal: electum BRENNER. —5 — ehe Mg Goldader, Stockungen der, * dl Goldader, —— und Verſchien ‚mungen ber . daderflüſſe, M. Ir — bc Ergo dader,. Stillung, des luffee ber 619] Gummi von DOrenburg — DD— 70 neiawn bet 83 Gummi copl dur nos us 579 — her ber ummigutt, ceylomiicher 1: 210. 0% 597 Summigukt, amefilher . „mul 2114| Summit — unähter.... 0. 17 120, 64T, 618 Gummilak .. 100 merigummi . ee ec Gera elle. abftringirenhed — RO Gomma da batata 14%... © 3e.3+ 72 Gurgelwaller, autguee 496 Gomme. Vacajou du. 427 | Gurgelwafler. 0 .355 379,.408. Er Gemeine gaherge, b 1, 405 Gurgelwaſſer gute? , .. 1484 Gonorrhöe, M. g. 4 Re 527. 537, * Gurgel-,; u. Mundwaſſer gegen rare Hi) | 561. 564...585) ‚und leimäile — 480 gi: hd. Werd + Badsrichren —313 ——— — ouru⸗ Nu inpulver ——— 446 aineg à dartree— 503 Haare, das Ausfallen derſelben m 2) anafgummi . 72 wos AD verhindern. sinne 3214 rauer ER M 9 seen Haare gelb zu färben f 124 eegorluahet 887Gaare, ihr Wachsthum zu brerhindern ‚269 ea az RBB WERNE RATTE EEE | — Mittel zum — der are jchön ſchwarz zu färben 8 — —— 120. 215.38. aaröl, ı gleichlich —— —* für * Vieh . | En oh dern 14. 124.308. ’ rwuchs zu befördern en 482. AN. nen agien, M. 9. en 324. ämorr — — & e ãmorrhoidalknot. en, gutes M au Sämortheibaltneten ſchmerzhafte und entzündete M. 9. . Hämorrpeibelguftäne, veizbane, M. —— ee ãußerliches M. & ämorrhoiden, Ausgezeichnetes 8 ämorrhdiden aus Schwäche M. z ' ae entzündliche M. ämorrhoiden, gejtörte, Mio. ämorrhoiden, gute Salbe gegen‘. ämorrhoiden M.g 68: 77.94, 132. '209. 292. Sit —* 425. 441,500: Ri 517. 556. 568; inorrhoiben, M. zum“ —2 d. — nn { ‚Hämorrhoiden, u Pe rrhoiden, welche —— und Blutbrechen ertegen 2. alsbeſchwerden, M. g.. 155, 373, alsbeſchwerden, ee M. 8 alabejchmwetben, gutes Halsbrennen, M. 9. me. der Kinder ; geſchwollene, Ben » J M. a ai fe lhtungen — Halsentzündungen, katarrhaͤliſche Mig. Halsentzümdungen, Mi g.53. 236. 255. Hälsgefd wire, Gurgelwaffer für bran- dige, faule . } — — Burgelwaſſer gegen sgeſchwüre, gute Gurgelwaſſer g Halsgeſchwüre, KB) mit verlän⸗ gertem Zäpfchen, M. 9. — ———— bei eſchwulſten M. * in bei alskraͤmpfe, M. g alsleiden, Mittel jegen Sichwindfucht, 2 bestem m yalaf fucht,M. 9. a He "596 Harnabfonderung, I M. Kae "594 Sarnen, Berbeteriehs des 167. 17.173. 659 ‚460 Halsübel, Gurgelwaſſer gegen — 2a ne Bike pi gu Oi —— alsver — 345 — S——— — —— 148Halsweh, Gurgelwa ler — „N \ 854 536 —— que Su ei gest. 271: Halsweh, M. Br 499 | Harn Kbhveibeneg DET DT — 540 Harn abzutreiben — 132 Harn, darauf, wirkendes "Scränt . "403 Bu * ae halten zu ronnnen IrAt! vo Tätig wirkendes mM. auf den 3 Fire ſtark darauf wirkende Mittel 393 arnabgang, —— * 11. SER! 638. Harnabgang, M — ar — ——— 3 31. 6560 arnabgang zu befördern — 515 ö 378 489 | Harnabjonderung , chroniſch verän: | 25| derte, M. Harnabjonderung m. befördern - . ; 572 | Harnabjonderung, Vermehrung der, 588 | Harnabjonderung zu befürdern 252, 580. 624 | Harnbejchwerben, Abſud gegen 9.61. arnbejchwerben M. g. 93. 113; 1 128, 153. 235. 432,481. 511.544, 568. 567. 594. 630 arnblaje, M. g. Krankheiten ver. Harnblaſenkrank eiten, M..g m 893 — Mig.. —— 145 Harnblaſenverſchleimung, M g His Hörnbrennen, M. $ usdünſtung zu 1031 Harnen, erſchwertes, M. 5 4115] Harnen, Faltes- oder beopfeitioetfes" J befördern 610 | Harnen; ſchmerzhaftes, gutes m. 0. 500) Harnen, ſchweres, zu Heben arnleiden, einhilfenbe ut wanene Mittel gegen Harnleiden mit Brennen, M. — Harnleiden, Mug. arnleiden, ſehr qutez M. 9. 217 | Harnorgane, en u. kn 4178| Mittel für die . Arnorgane, Krankheiteit der, M. g 586 Harnorgane, kräftiges M, für. 378 379 Sarnorgane, MKrantheiten der 522 4127. 105. 206. 3%. 498, 559, 2 — M. g. Schleimflüffe der arnröhre —— gegen a in der = Harnrudr, Mg. 5. 212. tnjchmerzen, - —E ea f Gaut, M 479 249. ® rüftein ne, M g treibendes uel 16 37. 67. 68. 70.74. 83. 96 121. 482% En 454, 158. 159. 189.233. 234. 252, 309. 331. 336. 347.348. 394. 407. 449, 450,465. 470.485. 516. 522. 523.556. 561. 568. 587. 595. 597; arntreibendes Mittel, ſtark 89. irntreibendes Mittel, ſehr arntreibende Kincur Ir arntreibenbe und cufldſende Kräfte . rm und Harnwinde, Abtreibung der Harn⸗ und Iähmeitreibenbes Mittel 419. 468. — 8* gutes Mg 597. darnverhaltung, frampfhafte, de 9.405. verhaltung, Mg: 38.52. 63.580. arnwege, Mg. Krankheiten der ‚Harnwege, M. g. Verſtopfungen ber ER M.g Harnwerkzeuge M. 9: — ber Harnwerkzenge zu ‚ftärfen Jarıniwinte, M. g i arz von Greuhollaub, gelbes & aſelnüſſe, biafianſche Safenbrob ———— aut Erregung — Thätigkeit "der M. bei Unthätigfeit ver . . Haut, Mittel gegen Unveinigfeiten und Flecken der Haut, Raude und Unzeinigfeiten auf ‚der, zu vertreiben. u. Haut, Reizmittel für. die Haut, Röthung und ntgünbung auf der, zu bewirken Fee roth zu machen . } aut ſchön und rein zu machen 120. Haut und wunde Stellen — weich zu machen . J aut, unreine, zu reinigen aut, Berhärtungen. * der, zu er weichen Haut, Waſchmitiel gegen ‚empfindliche Haut zu zöthen . . . aut zu erweichen wtansdünftung zu beförbern 286.364, Hautausbünftung zu bewirken . Jantauzichläge, . utanzichläge, blutreinigendes M. 9 Hautausichläge, chroniſche, Hautausſ chlaͤge, chroniſche, 6 Sautusfätän NR au T HR tel geg 462 5371 465 Mn g. — a 165. | 544 Heilmittel, zertheilendes und binretifches mittel gegen‘; IR 592 Hautausſchlage, RE As 617 1 Hautausjchläge, Feceh Kate hun: ſy⸗ philitiſche M. g. ine autausſchläge, gutes M. 9. "436, 387, ‘597 _ 633 | Hautausschläge, heilſames M. J re 461 Hautauzichläge, langivierige Sc 619 —— 188, 208. 341, "is, 218. on — | 282,300 366. 410. 426. 447. 503. 527. 528. 537.563. 577.:606. 616. 564 624.625. 631 607 a en pforifche, zu — 519 574 Hautausſchlãge, Salbe zu 501 586 | Hautausfchläge, Umschläge g 254 367 Hautauzjchläge, unreine, jehr gules M 469 535Hautausſchläge, vorzügl. M. g. Hautentzündungen, gutes M. g 377 | Hautentzündung , oberflächlich, Rheumatismen zu bewirken . 4161 | Hautentzündungen, zeitigendes M. g. 4| Hautkrankheiten . 2 585 | Hautkrankheiten, Breiumfdjläge zu ri 246 | Hautkrankheiten ber inte —— Tr 4159| » tel gegen . .- 194 26 | Hautkrankheiten, ‚gutes m 9. , 539 | Hautkrankheiten, HM. 6. 38. 53. ‚80: 445: 131; 138. 139. 144. 451. 154. 455:233:275. 292. 306. 311, 362.. 367.385.413. 432: 468; 510, 549. 575.580. 582. 560, 565. 585. 59. Hautkrankheiten, M. g. chronische 173, 631 Hautkrankheiten, veinigendes und er⸗ 39 weichendes Mb. . autfrankheiten , ſyphilitiſche M.; * autfranfheiten, Umschläge im. 381 — IR Ausſchlage, chroni⸗ * 2881 ſche g Hautſchwäche neine Aus⸗ 2311 dünſtung, M. 635 Hautthätigkeit zu nen, gutes. Bad. 386 1 Hautthätigkeit zu erhöhen .. ; 290, 285 | Hautwagjerfuchten, gutes M. 9: eiliges Holz 569 Heilkräfte, wurmmwibtige, ſchweißirei⸗ bende, eröffnende und antihyſteriſche 372 — gegen alle Krankheiten, was: M kei ie Heifmilket, gelind hauntveibendes: 399 Heilmittel, magenjtärkendes, harntrei⸗ 15} bendes und antiarthritiiches. INTERNE Una aller Krant heiten und Heilmittel · gi pflafter . ferfeit, Brennen und Erodenel in - der Luftröhre, -M. 9.20% Heilerkeit, autes M.g en M. g. 92. 179. 353,371. ss. | Beriytegien, M.g. Herba Barbareae . . Herba- Cerefolii. 8. Chaerophyi Herba Cicutariae 9 Uerba Morsus Diaboli s Herba s. Lamitates Origani eretici - Herba Trifolii purpurei: ae Herba et Flores Lagopi Sein, S Hünsänuf. ernien vube, ſichlliches Schlagen der eratlopfen, ee M.g — —J— Herzklopfen, Stirlung des Seiten M. g. erzftärfendes Mittel. 9. 44. a5. 439. ul Hexenmehl en= oder Teufelzmilch 533, jererei, abergläubijches RR —— Mittel, ſehr gutes. erzitärfendes Oramienhoaffer \ Hindläufte . . Hirn, M. zur Stärkung des Hirn, Reinigung deſſelben. irnerſchütterung, M. bei Bananen Närfenbes und beleben: 3 M HERE. . 4 — — uſt—. hirſchtriffel ori Nirichwurz i } Die abzuleiten . F Hiße der Füße zu nehmen 5 Ditge der Nieren u. dev Blaſe zu mildern Hitze, Milderung der 28. 35. 88.119. 170 499. 33 Krankheiten, A Getränk in igige Krankheiten, M AL ® Hisige Krankheiten nach Beteiligung der Entzündung M. in kskrankheiten, gutes Getränk in open, gejchwollene, gegen. oben, n Hmerzende M. 9 — oden, M. bei Berhäching u. Ent- zimbung der Kai M. 9. 203. 252. odengeſchwulſt zu zertheilen vd. Fa und Enizinbungen ozu heben . . Seite 2354|: Hodenverhärtung zu re og Höllenfeigen . « Art 536 Hoggummi : 639 Seenoiteikten — Hollundermus 0: 570 | Hollunderihwamm . 380 | Hollunderthee Plelstrane . „ir een me „306 | Honig, — > er Me 806) Honigharnruhr, M 5 J 1Hopfenöl, — 378 Senfenirtagt, gutes 302] Hornhaut in den Augen, M. % 303| Hornhautflegtchen, M. 9. 8, | 632) Hornhautflecke der Augen, Mi 9 ur 84| Hottentottenfeigen . 559| Hüftweh, AR des Fi Hüftweh, M a 203| Hühneraugen, Mi 9.) Hühneraugen zu erweichen 633 en zu vertreiben . 64| Hühnerdarm — dr pr 623) Hühnerläufe zu vertreiben 20... 44| Huile de Cade . . —— 424| Hälfe, dicke, zu vertreiben 468| Humiri= Balfam . 149 wunde, gegen ben Biß toller 65. 197 285) Hundsbeeren . . : 40 Hundagift, —— 62 Hundatrampf, M f Hundaframpf zu berhüden ; 427 Hundsmoos .. 529 Zundswůchende zweckmaͤßig zu behan⸗ 259| deln und zu heilen : PR 259 Hundswuth, ehefie ausbricht, g gutes M. 9. 240 Hundswuth, ._ : bewäheteten DE 564 Hundswuth, M. 490 ehe 203 | Huften, alter, M. 9. 240, Huften, alter, mit viel Scteimms- — wurf, gutes M. g uſten, alter und dieiniger M 9: : 12 | 50. 170 uſten, bösartiger, M. g. „Paten, Sa M. g 302. 336. 383. ii 443. 4593. 358 Hulten, condulfiwifches. M 8 14 | Hujten der Schafe und Binder, vor⸗ 248| zuügliches WM. g Huſten, — mM —— 506 Huſten, guter Thee 441 | Husten, gutes Mag 379. 408, 532. 519 | Hujten, — ind oder ah; 360 Huften, Fangwierige M. g. 68 * 10.6. 6. 508. 544, 545. 875... 49| Hüft- und — nevhſes 9 *— 2 “ir ; — 68 ; Suften, 8: N 178, mg Kim trodtener, M. g 4. 11. 38. 50. 159. uften, Mittel gegen armaehen gen mit Auswurf und ——— 8- Huften, ſchmerzhaſter, m * u ten, ſicheres M.g. — uſten, ſtarker, M. g. Huſten, trockener, ralarrhatiſcher, N gegen ten und Heiterkeit, gutes M 9 ſten und Geer 2er der Pferde, — es M. 9. ſten, veralteter, M. g. "68. 158. „E74. zuſten zu mildern. . ß uſtenmittel, vorgügfichen A Hybrophobi ie, M. 9. npochondrie, anögezeichnetes Mm. g. ypochondrie, gutes M. g ochondrie, M. 9. 56. 118. 116.132. 00. 501. 3 Hhpochondrie und Hyſterie, M. 9.546. ochondriſche Leiden, M. 9. . 66. yſteria, Mittel gegen 5.56. 116. "4139, 173.286. 296. 300. 385.403. 421. Sifterie und Snpodonbri, M. 9.323. 412. 50 6. 565. Snfeif Beſchwerden M. 9. yſteriſche Krämpfe, M. ——— Hyſteriſche Leiden M. g. 66. Söfterifche und Bopodenbeifihe Ber: ſtimmung v8 Unterieibs i J Zakobsblume.. Salape, falſche en er effer ER — Japani arbhülfe. asminöl, — des apaneffcher — Jeruſakemsſalbei Jeſuitenpulver .. Son, Krankheiten, M. 8. Impotenz, M. 9. i — M. ;. Seiffung ber männe da, a deutſcher nſekten, M. g. den Stich aiftiger Injeckten, Mitlel zum Abhalten der ; eften, M. zum Vertreiben der ſeklen zu vertreiben —— veeiheiſ — vn sum 197. 245. 276. 306. 353. 405. 426. .. 290 2060 Ei * — * Seite] : Seite a. |Snietenfige N matn N ga Inſektenſtiche 471 Ne — Shen Bin zu 536° fhügen 5 86 Johanniswirzel Fre.” — — Dte 590 Jpecacuan a, geſtreifte oder peruaniie wol “2? « a nr. ⸗ — * — an — ——— * — — ei Pe 2 i ‘ $ £ ' DR . se 2 — * * — a > 2 Dr E j ⁊ re E — A FE > i " 3 RR . i N we Pe u 11 |Specacuanha, weiße 379 |Ipecacuanha | vera s., annulata 's. J 314| fusca s. grisea zerzalipe) SEE I Specacnanha- Zeltchen . 3% 393 Islandifches Moog 88 638 Jucken des Leibs —* heiten 2 - — on 3 i TEE. } gendgebendes un ai . SERIE 290 Jujuben . . —— > EN 248 | Zungfernöl . " 47% |Iurema-Rinde '. a 354 ma 4 + . 9 + 516 593 — 416 R. 42 603 | Kachectifche Krankheiten, M \ 224 559 |Racherien, gute M. 9. 12, 404. 467, 4; 67 Kaffee als diätetifches Mittel...’ 28 Raffee von Spuban PL: Kaffee-Surrogat 264. 24. 2. 500 632 — — — 494 Kaffeeſurrogat, billiges 384 594 elle Bra 861 K 68834 A Kalies Fieber, M. 8. ) NOTINTEB 67 |Kampher . . 886. 635 Kampherſeife ala eifmitit und ie A . 6417| Bereitung . . 685 Kanadifcher Balfam . . Kae 89 — — Burgirmiel für 4 348 — — 9— 28 336 Kar unten, Zeitigung der. . J 37 : 77 |Rarfuntel, WM. g ‘456 76 —— Gauptbeftenbtpelfbes: 335 192 Katamanien, Anfguß gegen... . 279) Ratamanien, M. 9. porfufe. . ._. 274 | Ratamanien, M. 4 ſtockende 380, 572 Kalamanien, verhaltene, vo M. 9. 624 | Rataplaamen Ri 366. | 146 | Kataplasmen, erweichende u fühfende 603 519] Rataplasmen, erweichende u. zertheilende 377 448 Rataplasmen, gute, an Zurunfeln, Ge: ſchwüre 689 505 Ratarıde, arte, M 6. 178. 619. 632, 365 20 Katarrhe, alte und die viel ra Ir jehr gutes M. 9. 610 62 —— beruhigendes M. N 381 301] Katarıh, — und aichaüen- des Mittel .. 2 Alphabetiſches Verreichis aller Krautheiten und Heilmittel. Seite — guter Thee bei .. 561 nr rk bit sriläg.. Katarrhe, — Thee ge gen 2898 Klyſtiere, erweichende — Katarrhe, gutes Mg 539, 638. 597 Klyitiere, erweichende und (indernde , Ratarrhe, artnädige, M. .651 Klyſtiere zufammengiehende . . Ratarrhe krampfhafte, Mittel gegen . 506 | Knochenauftreibungen, gutes Mittel 4 Satarrhe, leichte, ‚urlaub, 0 gegen . . 339] Knochenauftreibungen, M. g. ; Kata 179. 198. 266.. Kuochenbrüche , Brehunfchläge bei xxhe, M.g. 1 EA. 208, 335, 308. 442, 538. 541. Katarıhe, gegen alte .. Katarrhe, wenn der Auswurf aus ende‘ zu ſtark dt. .» Katarrhe mit Drücken u. Belfemmung, M.g Batarchke mit viel Reizhuften IM. * Katarrhe mit zu ſtarker — ———— derung, Mittel gegen . — — M. g. na, gutes mM des Katarrhaliſche Beſchwerden, m. 9. Bainerhalif che Beſchwerden, gufer ar » Katarrhaliſche Entzündungen, M. g. Katarrhalifche Leiden, guter Thee £ Katarrhaliiche Keiden, Wi. g. 498. 499, Kätarrhaliiche Leiden, jchweiß- und - auswurfbeförderndeg Mittel bei ;. Katarıhaliiche Zuftände, Mi dh Be nliger a M: Katarrhhuiten, i kun 7 RE Mittel: g. Aahmung.» der Kermeskörner . . - Keuchen, Mittel gegen dag 1 an Aue Mittel gegen das Keuchhuften, Mg. 58.116. 207. 313; 421. 469: 470. 574 Keuchhuften, M.im ie! — des Kiebitzei Kindbetterinnen, M. für Kindbettfieber, * Mittel gegen ’ Rinddettfieber, M. 489, Kinder, gute Bäber fir atrophiſche Kindanöthen, — Hay in. .: Kinnbadenframpf, M. g. Kino, neuholländiſche oder Botanibay⸗ Kino occidentale s. america 5 Kino verum s. africanum , -. Be nen Monhee oder oſtindiſ Ges Kir —— 3 — Segengift gegen. , Kirichlorbeer- und bittere Mandel: un ev, Erjagmittel für... 587. —* —— tung, eh ae Yen — an —— Mittel pegen Klanenjeuche, Mittel: gegen 570 Knochenbrüche, Heilung der ..... 178 Knochenerweihungen, Mg ————— M. .g. Knochenfraß, jehr gutes Me % 360. Knochengejchwäre, Mg, | Knochenfranfheiten, M. g.. ur Knochenjchmerzen, M. g 94, Knochenſchmerzen, Sophilitifihe, fir. Knochentheile, — in. den Kocosmilch 9 rl „böſe, M. Köpfe der inder zu ranigen Körnerlack Körheriwärme zu PerON RER 4 Kopfgrind, M. 9. 486. Kopfhaare wachſen zu machen Kolik, gutes M. g. 164. 468, 469, Kolik — Mittel gegen. . » Kolik, gr: te, Ger, ne M, & M 87. 6 15 Kofit, PA Im. 508. 26. 2 3. oliken, Aufguß gegen Kolifen der Binder, AM Koliken, gutes M, 9. Kolifen, M. g 116, 458. 284. 285.330. 359. 369 & 586. 624. Koltkartige Schmerzen, gutes M. 9; 224 een SABEER, “r gegen al böfer, m, 9. fuck ‚gegen Uneinigteiten im 4 Mittel gegen ini 370] Kopfyrind, vorzügl, Mg | Kopfihmerzen; Stone, M 596] Kopfichmerzen, einjeitige, ae 299| brennende, zu heben... 476 | Ropfihmerzen, M. 9. 207. 555, IE] Kopfichmerzen, recht gutes M. g 335 | Ropfweh, Ableitungsmittel beim 89| Ropfweh, einfeitiges, Vbleitungsmittelb. Knochenfraß, gutes Mittel gegen. er 57. 559. Körper, erfchlafften, R zu erregen h = ur 528..530. 531. 537, ** 554. 580. Kolikartige Durchfaͤlle, Mittel gegen. er. if 664 Apsebetiäes wech⸗ichaic al rantheiten an Bei, 5 Seite u Seite Lopſweh, di Umfchlag gegen 11.88 Frampfftiffendes Deinen 86 a r une Mittel für 384, 398. ee und Blähfoliken, SIE Kopfweh⸗ Mig. 11. 98.4105. 151. GKrampf⸗ u. Keuchhuften, vorzügl. ‚9. 584 180,482. 285. 498 Krampf⸗ u. ähmungsartigeeiden, Mg. 555 Kopfweh, g. einfeitigeß — 4654 a und jchmerzitillendes Mittel 631 Kopfwe Unsinn, M. g. 2: Krampfwidriges Mittel... 0. . 159 Kohle nach Berauſchung, Me g. 478 Kranke und Deconalescenten, gute N Kopfweh, nervöſes, M. g. e240| "Speife für . 48 Kopfweh, rheumaliſches M. 9. 2039 en erjchöpfende, j Naprumgsr · | Kopfwunden, Mittel gegen ...98| mit . 3:507 Kornelkirichen ; “ 264 — erſchöpfende, Min 613 Kornwürmer ab ubalten . j „613 Krankheiten, anſteckende, gichtiiche und Kosmetiſches Mittel, vorzüglihen 540 vheumatijche, M. . 507. Kornwürmer zu vertreiben ; J Krankheiten, Bibi, deſte⸗ Getränt in 13 Krähenaugen 116 Krankheiten, M nach erſchöpfenden 507 Kräfte, eröffnende, harn- "und ichweiß;- Krankheiten, M, bei herabgefommenen treibende . 3051 "Kräften . 515 Kräfte, herabgekommene, wieberzu heben 515 Krankheiten mit wabrer&cwäce, mi in 613 Kräfte, fchleimauflöjende und ra Krankheiten, veraltete, M. g. 427 treibende . . .. 318 ——— tt ‘400. Kräftenbnahme , beveutende, M. 3 46 Mr, Mn a 499. 619 Kräftigendes Mittel . . . 137 Krebsartige Gejchwüre, Mg. . 54.809 ——— zu verhindern “ 130 | Krebsartige Geihwäre 1...» 487 ähenaugen, M. 9. 44 | Prebsartige Schaͤden, M. 8; 1275 Krämpfe der Schwangern, M. gegen 4 | Krebsgefchwüre, M. g. 202, 508: 547 Krämpfe, die von Würmern pe Krebsſchäden, M 3. — aRleÄrTeR Mittel gegen . . 94 Kreffe von Para‘ vi 1shlilngrrRoR Krämpfe, gutes wit fir, 65. 401. Kreuzbeerigrup ©» 7... 21 2. 598. 613. 630 röpfe, gutes. M. 390 Krämpfe, M. g. 81. 197 132. 136. Kröpfe, M. $. YR, 244, 498. 545, 631 216. 283. 285. 296.299. 300. 315. Kron-⸗Piment - - na Bi 457. 508. 545. 517. 598. 583. 617! @ropf, — gu vertreiben 1252 Krämpfe, tatanifche, FE gegen . STElKropf, M » »488, 511.623 Krämpfe zu ftillen . . 1] Kropp ul 10 — HIER Kräge, gutes Mittel gegen .. 544. 599 oh oder Sodfalbe . 339 Kräge, M.40.105.145.175.189. 305. 597 Kroup, M.g. u. andere beranfige geien 451 Krätze, veraltete, Salbe gegen . 574 [Rrugblume . . en“ 2575 Kräpe, Wajchmittel gegen RE" Rühlende Abkochung 330 Kräuterkiſſen . 395. 475 Kühlende Konjewe. . ; 476 Kräuter- Drfeilfe . °» 846 | Kühlende, erweichende Berren . . 218 Kräuterfuppen . 237 |Rühlende Getränke, Bereitung von ..396 Kräuterwein . 636 | KRühlendes, — ſchweiß⸗ TE Kräuterwein, Bereitung des 603| treibendeg Mittel. . 451 Krampf, Mittel gegen 4141| KRühlendeg, — u vittiſndee J KLrampfhafte Krankheiten, Mittei gegen 5651 Mittel. 106. 609 Krampfartige Leiden, M. 166 Kühlendes Getränk nn. RT te Mustelbewegung , Mm. d. 558 ——— Getränf für Fieberkranke 298 Fr e Zufälle, Mittel um 94 Kühlendes Heilmittel: . . . 443. 450) Krampfhaftes Erbrechen M. nn 94 | Kühlendeg Mittel vs 6: 46, 130. 599 Krampfhuften, gutes M. 9.492. 506, 627 |Rühlendes Mittel, äußerliches 208: Krampfleiven, M. 9... v3 287 Kühfendes Mittel bei Fiebern 2371. 513 Krampfitillende Salbe 629 | Kühlendes Mittel bei immerlichen und: Kram filenbe Aufguß 511] äußerlichen Entzündungen 22 Krampfſtillendes Mittel 167.234. 253. Kühlendes Mittel in hitigen Rum tpi 101. 326. 344.397, 401, 512.550. 5641 heiten . AL Krampfſtillendes Mittel für Schwangere 561] Kürhlendes Prittel, vorgugliches 450 y PR, De En Ba und durftjtillendes Mittel KKuhlendes u. erfriſchendes Mittel 131. Kühfendes ; ‚lern akt En mittel, . . Kümmel, vom. ober äguptifcher | elbranntwein, ah des Kukuksſeife FH HR Kurilifcher The . 1 M. 9. * L. Labrador⸗ Thee JAN ya ee NN, Lactucariam Ladanum, Ladanumharz ——— Lähmung der Sprachwerkzeuge M. mung der untern Gliedmaſſen, M. — einzelner Theile, M. 8. Lähmung, M. 9. - Lähmung, M. g. Lahmungen der Glieder, M. g. Lähmungen der Zunge, M. 9. Lahmungen, giehtifche, M. 9. Lähmungen, gutes M. 9. Lähmungen, M. bei. ur M. 9. augen, Ei g. hronifche . Lähmungen, M. g. rheumatiſche Lähmungen nerven] et Theile, m. 3 Lähmungen, Pflafter bei . Lähmungen, jehr gutes M. g. Lähmungen, ſtärkendes Bad bei Lähmungen, ſtärkendes Mittel in . Lahmungsartige Zufälle, Neizmittel bei Laͤhmungsſchwäche der „she u. Lärchhenmanna . Läufe, M. g. äufe, Salbe zum Bertreiben der. Läufe und Niſſe zu vertreiben . Läufe zu tödten . . Läufe zu verlreiben 393, 453 Läufefdrner . . ER Läuſeſalbe, Beiſatz au | der Lakrizenſaft Lattichopium Lavendeleſſenz Lavendeleſſig . Lavendelgeiſt, achendehſpiüinz Lavendeloͤl Zarirmittel . Lebensbaumblätter, Le bensbaumfelg Lebensthätigfeit zu erhöhen . 370. 541. 621. mungen der Ertremitäten, M. g. "455, 65. 86. 116. 132, 474, 182. 190, 255. 351. 499. 597. 537. 554 568. 581. 587. Alphabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Heilmittel. Seite 233 Leber, J M. 201 Leber, M JJ chlechte Leber, Mittel * —— in 9 212 | Reber, Stockungen u. SE a 336|Xeber zu öffnen. . . 199. 340 Leber und Milz zu öffnen Nur 357 Leber⸗ und Milzftanffeiten, irwelchen 612) des M. in 623 | Leber- und Witgveftopfungen, m. g Leberaloe. eberanfhoppungen, M. 9. — | Reberanfchwellungen, Mg. : » » 470 1 M. gg. . 39. 458 Leberfäule, M. 9... "RT 349 Leberflecken, M Ins BE EN rt 150 deberdeſchwülſie, —6 558 |Rebergeihmulit, M. b. . . — 322 Lebergeſchwulſten, gutes M. 9. 598 Leberkrankheiten, eröffnende und iuh 5389| lende Tiſane g.. 471 Seberkranfheiten, fengwiecge, M. 8. 5723| Reberfrankheiten, M. 9. 7. 138 499 205. bg 545. 567, 9 Leberleiden, hartnädige, M. g. 636 Leberleiden, gutes M. g. . 505 Leberleiben, langwierige, Mig 85 Leberleiden, M. g. 35. 180. 188. 285, Leberleiden, M. g. Stockungen bet Reberleiden um — g. 610 Leberſtärkendes Mittel .. 566 Leberſtopfungen, M. 9. . - - *. 154 Leberſucht Ve { . 594 Leberverhärtungen , zus. m 49 Leberverhärtungen, M.g 38 299, 425 |Leberverhärtungen, — M. g. 257 Leberverſtopfungen, Salat gegen 369 Lederzucker . . Aa 334 Leibſchmerzen ber Kinder 299. 116 —— gutes M. g 202 | Leibjchmerzen, er 4J — 89. 134, 42 4. 369. 383. 547. 574 | Reibweh der Rinder "nr N oh 310 | Leichtdorne zu vertreiben 20» 455 |Leichtvorn, |. Hühnerangen. 504 | Reiben, — u, arthritiſche M.g. 492 Leiſtendrüſen, En —— der, M. 9. 222 Leiſtendrüſen, M. g. —— 570 Lendenkrankheiten, M. 9. — 349 Lendenſtein, a — J 351 Sendenfucht, M 351 Lendenweh, M. 9. 88.85. 351 Lendenweh, M 1 Selig. 354 | Reuforrhöe Park 522 Leukorrhöe, M. 9. 21T. 352 Leukorrhöen, veraltete, N. 9. N 635 | &ibidibibohnen Re: 9 WR 666 Lucienholz .. un Mbibibifchoten . u en. Lichen Caragheen ; . Lieber'ſche Ausgchrumgsträuter 60. Lieber jinen: he Lienterie, M. 9. Lignum colubrinum offieinale { Lienum foeiumni NT Ar. Lignum Quassiae , ... . Lignum rhodium ; ; —J— SE SR Limonadepulver Limonadepulver, ein angenehmes, zu Enereiei: —.- . anne Lindenblüthenwaffer { halle: wirft der Faulniß ‚entgegen und iſt ein —— oer .. A 5 Sindenfaft ; Citriboumergiftungen, Gegengiſt aehen Lochien, M Koichvergiftung, Srgenmitte gegen Lorbeeröl . f Lotusjubendorn.. ‚ 375. Luft in * Zimmern zu reinigen Luftröhre, Brennen, und. — in ber, Mg. Suftröhrenfchtoinbfucht,, M. AR — eugtgechnees — M. 9. ; Mtnentuufen, ae M. 9. Lungenentzündung, afthenifche, Mm. 9. Lungenentzündung, De u, ner⸗ vöje, ohne Auswurf u ©. Lungenentzündung, M, Lungenfäule des Vieh, N Lungengefhwüre, M. a... 7) 390. Zungenfatarrhe, chronische, M. ® h Rumgenfatarrhe, guka: DLR ER UERAER Kungenfatarrhe, M BR: Rungenkfatarrhe, veraltete, M. 34 Lungenkrankheiten, Auswurf dabei zu befördern . } Lungenkrankheiten, beginnende, M. 9 Lungenfrankheiten, M. 9.127, 162.197. 235. 238. Zungenleiven, uögezeichnetes M, g. Allphabetiſches. — —— Seite] / 131 |Rungenleiden, M..g. 342 Lungenleiden von Torpor Fr Bar 260 ——. mungsartiger Schwãche, M Lungenmoos . Lungenſ ah — M. 8. | Lungenjchleimflüffe, Sungenfhweindfucht, ee Lin: aungeniötinbjaßt, beruhigender Fi | gungen fepeiibfucht) eiterige, M. 8 Lungenſchwindſucht, gutes M.g. » Lungenſchwindſucht, Hauptmittel gegen Lungenſchwindſucht, M. — ‚148. 480, 335. 544... | 77, 146, ' Lungenſchwindſucht, Verangern — egen . Lungenschnoindfucht, Waſchlauge gegen LER gutes M. bei beginnender Lungenjucht M. g DR Fur ae ‚ohne entzündliche Reizung, Sungenjüchtige, guter Thee fir — hi Lungenſüchtige, ſehr gutes M. für . Lungen- und ae gu: te 3 M. a JJ . 137. 161. 202..266. 335. 365. Sr. 531.579. & 610. 619, Zungenvereiterung, M. Luſtſeuche, M. g. 201. 253 256. 267. 275. 282. Ruftfeuche, veraltete, Mg... — Lycium . . omppatifches Syſtem, M, bei Kommt: beiten des . . Lymphatiſches Syſiem zu ſtärken —* M. Maris. HH Mador . . N Männliches Vermögen anzufpornen ; Mäufe und Ratten zu venrann Mäujedarn . red Mäufedornwurz — Magen, Beläftigung des, M. Magen, einen guten zu befommen, ; Magen, geihmächten, M. g Magen, geichmächten , — M. g. a Magen gut zu machen Magen, Schwäche des Magen, gutes M. zur Stärkung des Magen, Hige im, zu mildern gutes M. bei wirklicher Alphabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Heilmittel. — —* N % Magen mit Senf zu reizen Magen, M, bei ſchwachem u. — agen, M. einen guten zu erlangen Magen, M. g. Säure und Schleim im - Magen, m g. Säure und Schwäche des Mage, M . 3. Stärkung de3 . Magen, Ihlechten M. für. . Magen, ſchwacher ‚| hwerverbauender, ſtaͤrkendes Mittel bet . . et ‚ Schwäche und Berfileimung 8, M. 9. ’ Magen und Bruft zu ftärfen i R Magen, verdorbenen, wieder herzuftellen A und a ö m, D . + Magen zu. — . 135. 283. Magen, Stärkung des 18. 52. 178, Magen zu ftärfen u. ihm die hite ar entziehen . . — gutes M. 8. Magenbeichwerden, M. g. 330. 393. Magendrüden , ehr gutes M. 9. Magendrücken, ſtärkendes M. bei Magenerfältung, M. g.. 30 Hi: Wagenerweichung, = A a a Seitel 539 | Magenftärtende Züfpeife 2... 392) Magenftärkendes Alamaquavit . ab R 156 Viosenitärkenber Aufguß 634Magenſtärkendes Dittel 13. 44. 135. 81 161 515 474 137 597 399 559 399 594 Magengeihmwülite, N 285 Magenfrämpfe, —— ‚164 Magenkrämpfe, M. 9. . 5. a. 67 Magenfrämpfe, vorzügl. Mi 584 Magenkrampf aus Schwäche tt, Nerven: verſtimmung, Radicalmittel g. 584 Mazenkrampf mit Druck, M. Br 24 Magenkrampf, M.g. sufemmengtehen, den und jchnürenden . ; —332 Magenkrampf, treffliches M 497 Magenkrampf, verzügl. KL g 491 Magenkrankheiten, M. 41 Magenfeiben, diätetiſches FZainutel für 347 Magenleiden M. 9. 49, 72. 161. 207, Mi 381 Magenmorfelle ip 2 464 Magenmorjellen aus "Mandeln 381 Magenmittel, auzgezeichnete® . . . 488 - Magenmittel, gutes . . 136. 154. 604 Magenmittel, Diagenelerir, Magentint- tur, ausgezeichnetes ; 469 Mugennerven, M. bei Weizoarteit der 613 Magenruhr, M. — —— 220 M.g. 89 Magenſchlund, Deitet gegen 8 Her: den 7 Magenſchmerzen 9— a >, Magenſchwäche, gutes F 604. 613 Magenſchwäche, 54 M. 132. 136. 146. 175, 184. 32. 383, = 583 1 Mandeltaffee en 437. 147 156. 173.177. 199. 273. ai =: 276. 335. 347. 370. 374. 394. 398. 411. 533. 616. 648 Magenftärfendes u. erwärmendes M. Magenjtärfendes M., eines der Beſten Magenſtärkendes a gutes 85, 414, 470. IR. Magenſtärkende Tinctur . : Meagenftärfendes und aufföfenbes M. Magenſtärkendes und die Verdauung beförderndes Mittel. . ee und krampflindernder Magenftärtenbes und leicht J itte Magenſtärkendes u. reizendes Mittel Magenſtärkendes u. reisen M. Magenitärfung. . . Magenübel , M. 5 198. 282. Magenübel mit Erbrehen M. g. Magen u. Darmbeichwerden, dal “und fjchmerzhafte L Magen= und Darmentzänbung, M. 4. Magen: und Darmfanal, die Thätige feit vom, zu erhöhen. .. Magen: und Darmfanal, Mittel bei Schwäche und Cähmung im Magen: und Darınfanalfrämpfe, gu: tes M. 9. Magen: und Daruneriöleinuing feht gute M. 1Magen und Gedärme, Verſchlei mung der en und Unterleisaftämpfe, gutes g. Magen: und Unterteitsfcwäche, gu- tes M. g wgeeehiehuimig auegezeichntes mi gutes M. g. 532. 604. 613. Magenverjchleimung, M. g. 18. 54. 89, Magenverichleimung mit pet feit, jehr gute M. 9. Wogenweh, gutes M. 9. Wr Mahagoniholz . —— 550. Mahagonirinde =. -. ns Bir son Mahalebskirſche 298. Maitrant, Bereitung ded ER Maitrank, guter a ide Mattheferfchuamm Pe Er Manie, beruhigendes 9 M. 8. Eu elmilch zu bereiten -. . andeln, angejchwollene, gutes Sur- gelwaſſer genen . Mandelerfchlaffung i Gurgelwaſſer 9. Mandeln, aus Schwäche angeſchwollene Mandeln, gejchwollene, gute! M. g. Mandeln, gutes Gurgelwafjer für die 496| Mandeln, Gurgelwafjer für langwie⸗ ige Arfchrorlung en der . ; Mandelöl, ——— zu gewinnen Mandelwafier Manie, M. 300. Maniof, Mandiofa ar Mann i ei N aa | Manna von Briangen Manna, wo e3 fid) — annagrüße k Marasmus M. 9. Marienbalfam . Marsnen . \ Martins Cancer-Powder 3 Mafern, M. g NR oh - Mafern zurheigchreiene, M. ER WMaſtdarmaustritt, Di. g. . Maftdarmlähmung, M. g. Maftvarmvorfälle, vorzügl. M. — Mattigkeit, gutes Mittel in . Maulbeeriyrup . h ‚ Maulfeuche des Viehs Mechoacanna, graue . Medorhöen, äußerl. VWitel gegen Meborrhöe, M. g. 301.802 Meereihe.. - Meerzwiebeleifig u. Weerʒwiebelhönig MWekkaiſcher Balſam . . Melamborinde . a Melancholie, M. 9. 94 Melancholie, ausgezeichnetes Mm. g. Melancholiſche, ſehr ER M. 9— Meliſſengeiſt . . « Meliſſenwaſſer Menoſtaſien, M. 159. 216. 385, 408. 168. 508, 555. 557. Menftruation, aus Schwäche zu Kane, fchr gutes M. 9. Menftruation, ausbleibende, M. g Menſtruation, Beförderung der 11, 23:.20.'59: 61. 83. 155. 153. 156. 167. 182. 189. 255. 258. 359. 360. 385. 442. 506. 508. 592. 633. Menftruation, geitörte, M.g. 86. En en ge une. und BEE . ” abbebetucheo Verzeichnit aller — and Semi Seite a. 381 Menftrnation, M. # die dZolen Bee: baltener . . 507 en. 148) Menitruation, M a fehlerhafte . 628 | Menitruation, M. g. mangelnde . 586 | Menjtruation, M. g. ſtockende 18. 41, 88. 153. 228. Menftruation, M. 9. Störungender412, 6141| Menftruation, M. g. zu veichliche 50| Menjtruation, M. g. zu ſtarke 143. 234. 259. 514. 381 420 Menftruation, ichmerzhafte, M. 9.285. 631 | Menjtruation, übermäßige, M. g. 384 Menftruation, unterbrückte, M. g. 25. 452. 526. 202 | Menftruationg-Störungen, M. 9. 236 | Menjtruation, verhaltene, M. g. 64. 570 89, 336. 387. 450 | Menftruation wieder BE SUN * 527 Menſtruationsfehler, M. 9. ui 9390| Mercurius — — 547 Merkurialdyskraſie, M. 286 | Mercurialfrankheit, M. — 540 | Mercurialfeiven, vorzügl. M. I 83 | Metallvergiftungen, chronifche, M 586 | Metrorrhagien, M. g. . 286 | Metrorrhagien, jchleimiges, übt: und adſtringirendes M. 9. . i 89) Migräne, M. 9... — 626| Milch der Frauen zu vermehren i 4 Mich der Frauen zu vertreiben . . 53T Milch der Säugenden wieder — zuziehen 393 Milch dick und gut zu machen . - 68 | Milch, jäugender — zu befördern 236 | Milch , Jaugender Frauen zu vermehren 42. 167. 217. 248. 340. 225. 593 Milch, epacne der, bei Wöchne— rinnen. . ; 395 Milhabfonderung, Beförderung ber 395 | Milhabjonderung der Frauen au be- 395 la. fdrdern ' ; Milhabfonderung der Frauen zu ver“ 564| mehren . 198, Milchbeforderndes Mittel für Ben, 634 | Milbborke, M. 9. 541 Milchknoten in den Brüften zu ver- treiben . Milchknoten zu zertheilen und zu miftern 639 | Milverndes und beruhigendes AR » | Milz eröffnendes Mittel u 515Milz, M. 9. 5 \ Milz, verhärtete ; zu wweichen abe 395 Milz zu öffnen , | 9. fehlende... 4 1 . 356° 336 34 252 590 300 629 635 332 478 u 200 230 381 190 232 240 19, 330 594 519 404 359 23 27 199 j & * J— Mg. Milggefhmwülfte, M. 9. . Auphabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Heilmittel. I74. Allan gutes J— ilzkrankheiten, M. g. 205. 306, 408. 450. 577. * Wilzleiden, M. g — ‚Milzleiden , Bet M. A, Dilzverhärtungen , auflöfendes M. bei Milzverhärtungen, M. g. 68. N 8* Milzverſtopfungen, M. g. 98: Minosa verum . Mittel, abfteingivenbes, ftärfendes und fieberiwibriges In 4 Mittel, aromatijches, des, "zertheilendes Mittel, äußert, belebendes und zexthei- fendea . . Mittel, äußerl. reizendes, zeriheilendes, belebendes und nerven tarkendes Mittel, auflöſendes, harntreibendes, antiſcorbutiſches u. ſchweißtreibendes Mittel, auflöſendes, Harn- u. Iöweiß- treibendes . . Mittel, auflöfendes, reizendes harn⸗ treibendes . mr ‚auflöfendes, ſchmerz⸗ u. krampf- "Mittel, — ſchweiß⸗ und boꝛp⸗ treibende: . . 47 Mittel, aufföfendes , ihwerzitillendeg . , Mittel, beruhigendes, feampfftillendes Mittel, Hlutreinigendes und harntrei= bendes . . x Mittel, brechenerregendes, auswurfbe- fürbernbes und harntreibendes . Mittel, diuretifches und treibendes reizendſtärken ARTE Mittel, einhüllendes, Eühlendes und abführendes . . Mittel, ematijches, frampfitillendes, purgivendes und harntreibendes Mittel, eröffnende, zertheilende, jchweiß und harntreibenvde . . Mittel, eröffnendes, auflöfendes, ſchweißtreibendes er Mittel, eröffnendes, blutrein igendes u, harntreibendes Mittel, eröffnendez, erweichendes und nervenſtaͤrkendes Mittel, eröffnendes, harntreibendes u. warinwidriges Mittel, eröffnendes, purgirendes und brecjenervegenbes Ye Mittel, eröffnendes, teigenbes, wurm und harntreibendez Seite 400 416 220 600 182 146 479 474 577 4 Miltel, eröffendes fartendes, ſchweiß⸗ und Harntreibendeg Mittel, eröffnendes und fchweißtreie bendes . Mittel eröffnendeg, verdunnendes und ſchweiß lreibendeẽ Mittel, eröffnendes, zertheilendes und harntreibendes Mittel, ————— auflöͤſendesn und. fühlendes . Mittel, ervegendeg, krampfſtillendes die Sefäßthätigkeit erhöhendes . . Mittel, erweichendes, kühlendes bejänf- tigendes u Mittel, erweichendes , ſchmerzſtillen des Mittel, erweichendes, ſchmerzſtillendes und ndernbes 417, Mittel, erweichendes und Ihfemig fühlendes — Mittel ‚ erweichendeg, zefeilenbes ? 3. lind "dfteingivendes - Mittel, gelind adjtringirendeg . . Mittel, harn⸗ u, ſchweißtreibendes Mittel, innerlich reizendes u. ſtärkendes Mittel, fräftig veizended . . Mittel, frampfitilfendes , abftringiren- des und ſtärkendes . - 5 Drittel, kühlendes, antibiliöfes und an⸗ tifcorbutifches Bu Mittel, kühlendes, entzündungwidriges und antifcorbuttiches —— Mittel, kühlendes, erquickenbes und auflöſendes, treffliches Bess Mittel, kühlendes, erfriichendes, anti- feorbutifches k Mittel, kühlendes, gelind eröͤffnendes Mittel‘, fühlendes, Ichleimige® und auflöfendes . Mittel, kühlendes und anliſcorbutiſches Mittel, fühlende3 und austrocknendes Mittel, kühlendes und erfrifchendes . Mittel, kühlendes und gelind — menziehendes Mittel, fühlenbes und toniſches Mittel, leicht verdauliches , ſehr näh- rendes kühlendes und aufloſendes Mittel, linderudes erweichendes und ſchnierzſillendes Mittel, magenſtärkendes, krampfftillen des umd fäulnißwidriges . Mittel, purgirendes, ematiſches und ſehr durciſches Mittel, purgivendes , emetifches und wurmmidriges FB Mittel, reizendes, anhaltend erhiten- de3 und magenjtärfendes. . . . 670 ie, ——— blahungtreibendes, cffnendes auflfenben und * treibendes 531. Mittel, veigendeß , Bläpungateibriges und Harntreibendes an Mittel, reizendes, eröffnendes —* harntreibendes Mittel, reizendes, frampfftillendes ı und biaphoretifdhes BI; Mittel, reizendes und diaphoretiſches Mittel, reizended u. jchweißtreib. 108. Mittel‘, veizende3 und ftärfendes . Mittel‘, reizend ſchweißtreibendes und wurmwibriges r Mittel, ſcharfes, krampfftillendes und harntreibendes BE Mittel, ſchleim auffdjendes, abführen- de3, fühlendes, urintreibende . . Mittel ſchleimanfloſendes abfuͤhrendes, reinigendes harntreibendes . Mittel, ſchleimiges, billeres und zu ſammeniehendes Mittel, ſchleimiges, demulirendes und blutteinigendes Mittel, ſchleimiges, kuͤhlendes, auflö⸗ fendes und herntveibend es Mittel, ſchleimiges und ein hüllendes Mittel, ſchmerzmilderndes und einhül⸗ iendes Mittel, jemergfitenbe zertheilendes und ruht endes Mittel, ſchwach zuſammenziehendes und billere⸗ Mittel, ſchmerzſtillendes, yharntreiben des, "zertheifendes, woundheilendez . "Mittel, treibende, brechenerregendeg, austounföefärbernbes und antiaftma: tiſches Mittel, fimufteendes, Hanne, Kom , treibendeg . . Mittel, ftimulivendes und toniſches Mittel, toniſch⸗ aromatiſches Mittel, toniſches, fieber⸗ und wurm⸗ widri 8 . Mittel ‚verbünmenbes, ſchweiß⸗ und harn treibendes. Mittel, zertheilenbes , bei Seieitsülften -Mittel, zertheilendeg, wunpdheilendes und harntreibendes . Mittel, Ka reizendes und belebendes . Mittel, zufanmmenziehendes, Tone und in — Moby . Modegewürz . ANDpelaiiee, ... Seite: 932 MN 4 Per Ir * Alhadetiſches Verzeichuiß aller Reanfheiten und Heilmittel — Möbel und andere Geräthe gegen Wur⸗ mer und Ungeziefer . in: zu I ſchützen Möhren] aft, Möfrenfyrup . 03. Mominmwein ; Monatliche Reinigung). — O Mooschocolade . . 4 |Morfellen, verfchönernder Sufg su. N 989 585 911 555 Moosgelee Motten abzuhalten AR Motten, Schußmittelgegen . Motten und anderes uͤngeziefer von 0 Kleidern abzuhalten . . Motten von Kleidern abzuhalten . Motten zu vertreiben. M. 9. 8Moxa, Mittel gegen Bodagra . 638 Müdigkeit aus den Gliedern zu schen Müdigkeit der Glieder, M. g. Mund, Geſchwüre im, M.o.. 2) Mund, ubeln Geruch des, zu vertreiben Mund, wohlriechend zu "machen : 3 Mundfäule, bösartige, M. 9. . i Mundfäufe, M. g. 91.202. 207. 252, 5) Mundgejchwüre, 425 22T, Mundgerich, übeln, zu vertreiben Ne gegen 179. 180, 217 Mundgeſchwüre, M Mundkranfheiten, M 8. 8 Mund und Hals, M. 9. eitzindüich Krankheiten vom 8 Munde u. Halsgeſchwuͤre M. 285. 397 Mund u. Rachen, Gurgelwafjer gegen aufgeloderte Schleimhäute in 2 Mund: und EN aan reizen: des M, bei [ 4 | Mundwarjer für faule Zaͤhne und iR 47 er —— Zahn⸗ MBFatenbafan 8 |Mustefhwähe, WM... . . en Mujufunda . 5| Mutter, M. g. verhärtete BER Mutter, verhärtete zu. erweichen 2| Mutter zu erweichen und zu veinigen 33 En ag M.g. Mutterblutflüſſe, M. g.. 300. 480. 6 TI g. wehenartig ab- ehende geh 8 Mutterblutftüffe, zu ſtarke, nach einer Gent . Mutterblutung, Heftige” u. „rampgefe, Mutterkolik, ſr gutes M. Mutterkrämpfe, DM 9. 67, ds. 381. Mutterfrebg, Einfprißungen gegen den er ..308, - 5) Mundhöhle, M. 9. leſchimung der Nervenſchwäche, M M.g 299. ar 3 M. 2. — Mutterzimmt a + K40: Bean, brabanter . . . . 2 R. — zu weit vorſtehenden, zu heilen Rachgeburt auszutreiben .. Nachgeburten, M. zum Abtreiben der Nachgeburt zu befördern dd. Nachtſtühle und Abtritte, die iihlen Ge: züche und ſchlechte Luft a zu vertreiben . . ———— Nachwehen, äußerliches M. wi Nachwehen, jehr gute M. 9. Vackendrüſen, M. g. ge ſhwollene Nägel, gutes USB neu fich bil: dender . Nägel, Mittel gegen ungeformie und Nankhaſte Due a ut 5 Ragelgeſchwüre, — M. 9. Nagelgeſchwüre, M. N Nahrungsmittel, [ei verdauliches i — g. 88. 215. so * Naſenpolipen, M. 9. . .. Negerpfeffer . | Velkennuß 9,5 Nelkenöl ET ein Keltenratafir Velkenpfeffer . . We ne. . 0... (earhene N A NER Nerolidl . iv Mae Nerven, M. 9. Aufgeregte Nerven zu beleben . f Kerven zu jtärken . — — | M. geee LE Nervenfieber, M. “a SEN 2 Nervengereiztheit Nervenfrämpfe, MR Peervenfrankheiten, he M. 9. Nervenkrantheiten , —— we rungen durch, M. L Rrervenkrankheiten, M. 9. Nervenleiden, falfuchtartige, m 9. Nervenleiden, kräftiges M. g. . — Nervenleiden, M. g. + .- 216. Nervenleiden, M. g. (ähmungsartige Nervenleiben, M. g. verjchiedene . Nervenmittel, ehr gutes . f Revoenfhmergen, 1 M. 8 "57. 438, Nervenjchwäche, M ’ } Rervenſchwache fs. Mitel — 8. + — Alphabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Heilmittel. Saite] 606 | Nerven] chwindſucht, M 633 213 Nervenſtärkendes Mittel, eines — beſten Nervenſtärkendes u. erquictendeß Waſſer Nervenſyſtem bei nervöſen Leiden — ruhigend umzuſtimmen . 175 Rervenſyſtem zu reizen . 2.0.» 531 |Nervenübel, M. für einige . . 38 Nerven u. Blut zu beleben, zu zeigen 2419| und zu erregen . Nerven und Blut ſchwaͤche, M. bei großer 399 |Nerven- und. Gemüthsverftimmungen 408) mit Mattigkeit . 635 |Nerven- und Glieder ftärkendes Mittel 103 Nerven: u. Knochenichmerzen, M. g- Kervenverjtimmungen der Frauen, gus 599 | te M. og. Nervenverftimmungen in der Entwick 24lungsperiode, M. g. u TE 506 | Nervenverftimmungen, M. in. 360 | Nervenverftimmung u. Nervenreizbar- 381] Feit entgegen zu wien . 2... 581 |Nervenzufälle, M. 9. . 8: 549 Nervöſe Aufreizung, gutes mM... 236 Nervöſe Leiden bei gefchwächten Ber- 483 dauunge organen 424 Nervöſe Leiden, M. g 954. 385, 424 Nervöſe Auftände, w g. — 4192 Nervöſe Schwäche, M.g 251 Nervöſe und — haben M, 3 251|Nefieltuh. . . { 468 | Neuer Kafffe Br: Neugewürz N. ie lee aan H|Neuralgien, M. g Neuſeelaͤndiſcher Sing 464 Nicktianin ESG 508 NRicotin . » ek ER Riedergeſchlagene, M. Für aa 661 Niedergefchlagenheit, M. g. Niere, auf diefelbe qutwirkendes Mittel Nieren, auflöfendes und beruhigendes M. für die . Nieren, Erregung der Thätigfeit ber 5741 Nieren, Site der zu mildern » 2.0: Nieren, M M, bei a a * — 254 | Nieren, M. g. San, 234 Peierenbeichwerden, M. g. TE Nierenentzundung, M. 9 » » erengriee 424 Sievenfranfheiten, M. g. 105. 127. 154, 157, 155. 160. 435. 65 ———— M. g.ſchroniſche 146 Nierenleiden, M. g. . . 104, 182. a1 Keierenfchleimflüffe, M. 9.1 31400 594 Nervenſtärkendes initkl 31. Me 8 ——— * — —— ——— —— m — Nierenſchmerzen, M — 97. 545, 603 Nierenſtein, M Nieventhätigkeit zu erhöhen - Nieren» u. Blaſenbeſchwerden, M. 3 Jierenitein, J g. vieljährigen . ..9.207. 935, 9139, 2 Nieren- u. Blafenleiden, M. 9. Nieren und Blafenfteine, M. 9. . Nieren u Harnbiajenfranfgeiten Di s rierenvereiterungen, M. 9: . Nierenverftopfungen, M. 9. Niegen erregendes Mittel Nießen in — oh zu erregen Niemittel 4, 255. 474, Niegmittel, ftarfez . f Niegmittel, vorzügl. } Niekpulver, Bean zu dem . Nießwurz, weiße . . ; Nuclei cembrae Nupliqueur . Nux moschata . D. Obftructionen, er M. 9. Ochar-Zucker . Deffnung, gelinde, zu. erzeugen Oeffnung, gelinde, zu machen Dffene Schäden, Mg - Ohnmachten, Mg. . Ohren, flüfjige, zu heilen . Obrenbraufen, m. 9: ; Öhrenentzündung, N. $ ‚9578; "30. 1 DOhrengefhmwülfte, M. 4 .. 2. ifrenlimenzen., M. 9. 90. 558. Ohrenweh mit Braufen 2, M. g. Ohrenweh, M. g. 38. 167. 207. Ohrenzwang, M. g. Ohrenzwaag, M. 9. rcheumatiſchen f Ohrwuͤrmer zu tödten Oleum de Cetro . Oleum rhodium BU LP 20 Oleum templinäum . ». . 2... Olio di Marmotta Olivenöl, reines Ophthakmten, chroniſche, M. g. Opium, Erfagmittel für . 2.2. Opium, Gewinnung des i un, Surrogat * Be Oporto Oranienöl Oranienwaſſer, herftäufenbes Drenburg’ihed Gummi . Organe, Bein Schwäche und Er⸗ Ihlaffung- der . Drgane, die Thätigkeit, der abfonbern- den, zu erhöhen, sahen —— u aan u Seite = ® ? e a N % ! 7 3 3 u re BEN — * Seite — 625 Organe, Mittel bei get er F— 96| imnern.. s: "437 ie Organifche Krankheiten, M. für die 41| meijten.. 470 | Organismus, Reinigung a aller Seieres 635 Orgent . 396 336 | Orlean I . 439. ei Oswego⸗Thee 406 219 P. 516 TR 375|Palma Christi major . . 148. je 550 | Balmendl . 384 | Balmenmeint . 164. . 194. 323 57a | Bahnbion 2.2, —— 2Palmtͤſee ai 222 Palmkohl — 164. 511 206 Panaritien, ſehr sus M. —— 604 Panax⸗ ‚Gummi. 254 414 | Bantöffelchen 82T PPao de Piranha ———— 345 Bappelfmospen . » 2.00 3 446 Rpelſalbee 446 384 SBarabiesapfel Re SP 358 296 | Baradiesfeige . ; 464 47 er 34. 1836 ı 262 | Baralyfis, M. . 226 71 Paralytiſche — M. 5 296 . 351 | Baratudorinde u. SHARP 248 | Bareiramırzel . » 2... 27202 235 4741| Parelle d’Auvergne . 447 102| Pastae Liquiritiae 570 35 Patcheully . .. +. ‘. 153 639) Batentkaffee . . . . 494 526 Bechpflafter . . ID, DR, Mrs Ne 344.| VBeriode der Frauen, M für die . 233 285| Periode, M. g. zu früh oder zu veich- 1402| Lich eingetvetene, oder wenn fie nicht Ri zur Zeit eintritt oder plößlich ſtockt Zr Periode, unterdrücte, M. 619| Periode, weibl., wieder Herzuftelfen IT. 508 339) Beriode, weibl. "wieder herzuftellen, wenn 27| Sie aus Bier — er.) 432| Berfilg 0, h . 458 296| Veit, M. s 452 449 | Veit, Talisman. gegen. 554 404 Reit, und pejtartige Rranfgeiten, J 565| ſervativ gegen . 4 522| Pfeffer, ſchwarzer und. weiper ; 454 468 | Pfeffer, Ipanifcher . . 84 468 Bfeffermurz ae A 629 256 $teltenröhren, türen. — Pfeilwurelmehl 386 628 | Pferde, das Stallen beim, alsbald au dezwecken 393 | Pferde, gutes M. bei Geſchwüren er 526 Ab Pferde u Haarjeil bei Geſchwulſten der $ mwunde Stellen der ſchue fett zu machen .. en und Bieh gegen —— zu ſchützen ee beſte — RE —— gutes Harz at. 2. ter, gutes M. zu . ® after, gute3 3. Heilung vieler Wunden Pflaſter, heilende . 2 150, Bflafter, Mi zu. ee A laer gertheifendeg BEE" nt Stockungen und An⸗ ſchoppungen im . Piertberfüten, Anſchoppungen und Stofungen im. Pfortaderſyſtem, den Btutumtauf deB, zu befördern . . Pfortaderfuften, Stockungen im, M. 9. Pfortaderſyſtem, Stodung und Ber: ſchleimungen des Mh ans Pians, unfehlbares DENE a Bichurimbohnen ; ; heine Bichurimbohnen, kleine una Biurimrinde . . un. tee. Billen, balfamiihe ı ... » 0. erbaut... 6 ferde, Piment . Piney tallow . Pinhoeöl.. Pips der Hühner zu vertreiben. Plaureſien, M. g. — Be I. ran ini dar 110% Bodenwurzel Bodagra, die Schmerzen dabei ai ‚fülen 54, 67. 68. 81. 82. Podagra, M. g 187. 300.998. 237. * 555. | Polliniſcher Decoet Pollutionen, M. 9. . Polniſcher Schwaven . 2 Bolyhreitpillen . 2 2.20. Bomeranzenöl- un nislielk sis Pomme d’amour , 3: Bam, fiichbetäubenbe — eovenceröl weißed . . .. 0. ra, M. 9... Ai“ f Bihifie, M. 9...» Pulpa Tamarindorum 3 . Purganz, gute F Burgiren, M. 9. - 2... er Rurgiren, M. um „10... 286. urgiren, ſehr Starte zu erregen 105, era zu erregen und paul zu en: / * ‘“, Burgirende Blätter 23 Purgirender und harnireibender Honig a "ar ik, AS NE . ea Wr et * I. Y Eu Aiphabetiſches Verzeichniß aller Krankheiten und Beilmittel. Seite / 540 |Burgirend und diuretiſch — 105 |Burgirmittel 80. 83. 89. 122. 124. 425| 4126. 139, 142.173.174. 201. 29. 326. 364. 384. 385. 408. 409 426. 605] 505. 534. 541. 544. 555. 556. 580. 13 604, 623, 353 | Purgirmittel (Attichmus) 437 | Burgirmittel, ausgezeichnetes 355 | Burgirmittel, draſtiſches 350. 428. 525, en niit m i in 4 . irmittel, erichlaffen es, einhü en⸗ 397 9— — 384. J—— gelindes 21. 406. 140. 342. 355. 463. | gregiemittel, gutes.. 53. 382. 521. 559) Purgirmittel, heftig wirfendes . 397. PVurgirmittel in Waflerfuchten . 398 Burgirmittel, — 2. — * 510. 427 | Burgirholz ; Purgirkörner . » "4159. 367 | Burgirmoos . 467 | Burgirnüfle . = Pyurie, M. g. Q. 24 451! Quartanfieber, WM. g - 492 | Duercitronholz . _. ! 594 Quetſchungen, beſtes M. gegen 174 Quetſchungen, gutes M. g .594 3 310 Quetſchungen, —— gr — 508 lendes M. bei 286 Quetſchungen, M.g. .262.341.351.395. 546 Quetſchungen, neugeborner Kinder, M. 208 — ungen, — —— — 3 M. 610 Quinn do Mato . . ursens 546 Quitoc, Quitoco, Zuilgia 300 |Duittenbrod . i } 570 Quittenlatwerge 24 \Duittenliqueur . > Duittenwein . F 432 555 |Radix agaves . z 575 |Radix Aristolochiae cavae 577 |Radix ati-dysenterica . 545, Radix Chinae orientalis 4 115) Radix crispus s. — 389) Radix Galanga } — 406| Radix Gentianae albae- Radix Graminis minoris 2 488| Radix Liquiritiae s. Glyeyrrhizae i 139| Radix Palmatae ! H 5041'Radix Pyrethry N. "45 - 445. y - Radix Sucecisa . N * 128 % v x - © Radix Rubiae tinetorum Seite 19 Radix Morsus Diaboli. 41 505 — 564 591: —— 331Rheumatismen, M. g: hronifche Radix Saponariae albae . . . . 357 Rheumatismen, fehr As Mg. : Radix Sieili Salomonis . . . . 542 Kheumatismen, veraltete, M. 9. - Näucherhotz . .. 272Rheumatismen, wandernde, gut. I. gi Mäuchermittel gie 144 | Rheumatifch-entzundliche Schmerzen, . Räuchermittel, gute . 1 BT —— Rn em" Räucherpulver . .. „ds „0496| | Näucherpulver, gutes. Räucherpulver, worzügliches , Räucherungen, ontitheiiice . + 4834| der gegen. .. - Räucherungen, gute . % turn REo Pe Ei Fieber, M in’ —— Räucherungen, gutes Harz J— „1,0853 Rheumatiſche Gliederſchmergen, Mag. Räucherungen,reizende .„ 2 em 566 Rheumatiſche, —— aa Räucherungsmittel. 7451 Schmerzen... Raiz de Tihu . . . .....29020174& Rheumatiſche Lähmungen, Mg Ratandia. .. 330 | Rheumatifche Leiden, M. 9.85. 538, 566. Patten und Mäufe e zu "vertreiben... 350 a Schmerzen in allen Mus⸗ Raude der Schafe, gr M. $® 453; 598| Fein, gutes M.g. Raude des Viehs, M 86 RE eumatiiche Schmerzen, I. .g :352. 478, z Raude, M. 9. 213 — und — Schmerzen, Rautenejfig in, Bereitung von 482 | gute. Bähungen gege Regenwürmer zu töbten . 604 |Rheumatifche und Kiſche Anſchwel⸗ Regliſe, braune.— 570] Tungen.u. Knoten - . 1 im Beäfting 522 |Nheumatische und gichtifche Befchwer: Reiskohle . - 250| den, gute Räucherungen gegen . . Reißen und Ziehen in Sc Seren, D9 g 483 Rheumatiſche und gichtiſche Beſchwer⸗ Reiz nach außen au machen j 244 |. den, M. g Reizendes Heilmittel i 5866 —— und gichtiſche Beſchwerden, Reizendes Mittel, anhaltend ont 226 | Bähungen und Bäder gegen Neizend zertheilendes Mittel Kan Neizfieber, leichte, gutes Mg. 1881| gute Salbe gegen Reizloſigkeit, M. bei N Sub NE: 9 — Uebel, NM. "208. Reizminderndes Mittel oh. — Rheumati che, ——— Glide⸗ Reizmittel. ————— ſchmerzen, M. Reizmittel, außerliches es d Reizmittel, anbaltendes + m, 33] gen gegen » - Reizmittel, a der ſchärfſten — 84 | Rheumatismug, M.g Reizmittel für Vieh 64 | Rheumatismug, Pier 8: all Neizmittel, ſehr flarkes, fir bie Naſe 165 Rhodiſerholz - 484 Reizmittel, ſtarkes 334Ricinusöl . Lea EI LER ZEN AR JE Resina flora, R. lutea novi Belgü 4 Kiefenmöhre . 3, ER Resina Tacamahac . 353 Rindvieh, gegen wis — Reſpirationsorgane, Seitmite fir "bie 314 feinen ME .$ — ee Baer 488 |Riffe, M. g . muiwbankun, Rachitis, M, 9. 586 öhrencaifier. EN Nheumatalgien, Mi: 9 457: 577. 595; 527 |Roggenkaffee.. -- 2 Nheumatismen, hronifche, M:g. 448. 511 Robehonig der Alten . A, y Nheumatismen, chronische und -. RofamalaWälder .. matiſche Leiden, gutes Miuga: 37 Kojenäpfel Rheumatismen, Harinädige, M: g. 439. banal Refenhonig, ofen 499. 598 Koll —9* 287. Rfeumatismen, D. g. 26. 1: 65.77: 56 | Ro enholzöl : —— ig: ans g 1 388 ——— zichtiſche Reiben), Mg: Räucherpulver, verjchönernber Zuſab zu 209 | Rheumatijch- gichtiſche Schmerzen, Di.g- — 831Rheumatiſch⸗gichtiſche — DR: F 357 ee und gehtiſche —— 158 Kheumatifches vlioerrahen vahun | za I ah "97. 256.285: 287. 386. 334. 8b. Radix Pareirae bravae . . „mr nA; 868. 371.392. 401: 412. 489. 500. 2 496 619 619 x ſchwächliche ie alte — A nabrhaft = 46096 enöl, Be * — 497 oſenſchwämme 70 1497 Roſenwaſſer En496 — Rosmarin pirius . sm 499 Rosmarinoͤl 499 Roemarinweinn ee J 499 Roßaloẽ. ea ee RE UI "24 Sen eh fügktseiene „Mon 1540 e Flecken, zurückge ene, Dei Mittel. gegen, 1 * 109. 204, 0.395.567 Rothlaufen, ge M. 401 Rothlaufen, M. bei Anlage zu ! —— * —— 1 mei lendes 285 ent der Pfer 6, M. PER 263 Roucou 439 Rücenmarksenkzündung, ſieihende 300 Rue au engen Mg — ei e au erzeugen, welche zum a führ ß 23... 436 618 Ruhr ae, utes M, 211586 Bu beim V Sieh, HR. nr s 481 Ruhr, gutes M 5. 379, A04, 599,629 Ruhr, kühlendes und — om der — Ru r, Milderung der Ruhr, M. g. 4 10, 63 65. 71.108, -416. 118. 120. 136. 127.129. 136, 143, 154, 164, 165. 172, 179, 240. 236: 251. 252.259. 311. 312. 315. 322. 336. 381. 383. 408, 410.424, 436. 467, 474. 478, 485. 507, 538, rn 547. 561. 613, 6, Ruhr, rothe, g. 252. 402% Ruhr, nnetes u, Net — 328 35 gegen bie . . t 326 Ruhr, weiße, M. g. 85 Ruhr, Zwaug dabei zu heben . 502 Ruhrartige aan sig: 86 Ruhrartige Fälle, M.:g. Ruhren Schwäche und: langwie⸗ rige, en Seife, = 9. Ruhren, Leichte, M. Ruhren mit heftigem Drängen, Mit tel gegen . . — M.g. Ihr heftige u. ywa⸗ | Raben, S ecificumt ge a n 5 Kent iM fi en per ent v22 Albhabetiſches Vergeichniß aller Krankheiten und Heilmittel: Seite] 675 — ei 5 j ıN Seite Sabadill.. u: Be 22 Säfte, unveine, zu verbefſern sr RR ‚Säfte, verborbene, M. 9: 285 Säfteverlufte, durch Krankheiten wieder 2 u heben 1. DE Sifigeregung, M.bei Annäeruug ker 620 Saflorgelb R 505 Safe, Erd: ober "indifcher. 4 160 Say 347 Salbe für Wunden und Geſchwůre vorzügliche . 11,088 Salbe gegen verſchiedene Kranfgeiten 589 Salbe, ſehr erweichende u NeGmera U dernde 23 Salbe zu böſen Fingern. “ 506 3 Salbe zum a: Serigeien, rege en i 121 Salep . 307, 478 Salep, weitindifcher 386 Salepichlein als biätetifches Mittel. 478 Salomonzfiegelwurz f . 542 Samen, die viel Fleinen erhißenden —83 Samenabgang, M. g. unfreiwilligen . 581 Samenentleerungen, jhwächende .... 64 Samenergießen, vorzügl. M. g. 146 Samenergiegungen, ſtärkendes M, bei ATA a “ — — 66 Samenflüſſe, M. 9... 01139 Samenfluß, M, 8 2 9 121:1,967-. Sandaraf, —— DEE BO FE Santar a Qch Riese Santelholz . 510 Santelholz, falſches 131 Sapindusthränen 202 Sappanhol . 131 Safjarrasholz 540 Sajjafrasrinde . 511 Safjaparille . 546 Saſſaparille, deutſche 535 Saſſaparille, graue 51 Sauerampfer, rother und weißer 258 Sauerkleeſalz . 513 Scammonium, die verfiebenen Arten von 649 Schaben, Vertreibung ver . 178. 315 Schaben, |. Motten, Ungeziefer und Afecten. Schabzieger zu machen 304 Schäden, äußerlich, Mage 458 Schäden, alte, fließende zu ftilfen . 4414 Schäden, gutes Mittel bei rien — alten . ; 360 Schäden, offene, zu Heiler kr 189 Schärfen aller Art zu heben 122575 DE ER PT ae RBN MEN, NEBEN EL NAT. RE ER AEG ———— Te RL —** Bee 78 Shirt der Säfte, M. g 185 Schleimflüffe, aioni M.g 515 Schafe und Lämmer gegen das Faul⸗ lem, der A und be Re a werden zu ſchützen . ren, 5 Sänfe und Lämmer gegen Boden, Schlemftäfle ber Hart und Serual Raude und Sulen zu jhügen . . 500| organe, M. g — 153. 490 ESchafe u ER bg. Rrantheiten ver 508] Schleimflüffe Da ann und Unter 2 Schafarilltinde .- . 1458| Teibsorgane zu ft a a», Scharbod, M. g. 288, 636 —— * Darmtarald und ter J Scharbock, ſ. v. a. Storbut d. d.) Nieren, M. g. ‚578 m ra — —— des Maſtdarms, mM 8. 578 558 Schleimflüſſe, ——— Mg .157 g⸗ Spibenie, WM... 2 2437) Schleimflüfle,M.-g. 52:108.116.129 "" Scharlachfieber, M. g. 517. —5 143. 162. 164.165. 260. 323. 412. — zurlchgetelener, m. 8 A 501. 503. * 544 Schellad . . j 19 Schleimflüffe, DR. g. Tangwierige . 113 Scharlachmoos . ‚5813 Schleimbämsrrheiben, ME. . 613 Scierlingeergifung ; Segermitte 519 Schleimhäute, auflöſendes und ernbt ak Schlaffheit, M. bei . 59| gendes M. für die. . 539 Schlaf zu verschaffen . 349 | Schleimhäute, Beförderung der Tpätig- A: Schlafäpfel . 497| keit der . 335 Schlafbringendes Mittel . 8 Schleimhänte,M. g. chroniſche Leiden ber 530 Schlaflofigteit, M 9... 94 | Schleimhäute, M. $ ‚Krankheitender392. 402 Sthlaflofigkeit zu heben | 437, Schleimhäute zu kräftigen . . 440 Schlafmachendes Mittel 23, 1a. 286. 404 | Schleimhäute zu beleben 511 en Mittel k 554 | Schleimhuften, ausgezeichneted M. 4. 425 N oh, . 255.587 Schleimhuſten, veralteter, M. 9. 419 Schlagfluß, M. . .. 621. 632) Schleimige Feuchtigkeit, Entfernung . 420 Schlangenbip, außgezeichneies M. 8: 102 | Schleimfranfheiten, ſehr — age Schlangenbiß, M. g 141gegen alle . 373 Schlangenbiffe, isses mM. 525 Schleimlungenfucht, Mg 482 rer g. 205. 909, en der Kungen, ato- . 296. 335.399. 439, 441.442. niſche, M. 578 448. 450.453. 491. 559. 580. ————— ‚gutes Mi. ..239. ‘589. 606. 625 4. 416. 7 538. 619 Schlangenwurzel, — 510 Schlucken, M. g. OR . 286 Schlehenmus . . Pe | Schmali „lkr 4 — 571 Schlehenwein . 522 | Schmal butterblume 171 Schleim, Mittel zum Abtreiben des 23 — abzuhalten . 8 ‚Schleim zertheilendes Mittel. 75 Schmerzen, heftige. . Ä 300 Schleim zu entfernen 2.290 54 | Schmerzen, . Linderung ber N 35 Schleimabſonderung, M. g. übermäßige 487! Schmerzen zu Stillen . . 457 Schleimauflöfendes Mittel . . 41. 90 Scmerähafte Stellen, Umſchläge auf 315 Schleimauflöſendes Mittel, ftarf . . 393 Schmerzlindernde Einreibungen 404 Schleimauflöſendes Mittel für Bruft Schmerzmildernde Emuljionen . . 561 und Darmfanal . . 638 Schmerzſtillendes, beruhigendes Mittel 438 Schleimausfluß aus der Rufe zu "be: Schmerzitillendes, linderndes Mittel . 211 fördert. . 74. 378| Schmerzitillendes Mittel. 81. 86. 437,632 Schleimauswurf, gegen i 18 — — und kühlendes Mittel 200 Schleimauswurf, M. 266 | Schmerzitillende und erweichende u 366 _ Schleimdrüfen, aufgeloderie, * Schminke, die feinſte rothe . F 505 Gurgelwaſſer für 496 | Schminfe von: Beeren 54 Schleimfieker, bösartige, guies M. 5391 Schminfe zu bereiten . 392 Schleimfieber, Br Mittel gegen. 624 | Schminfläppchen, blaue. "346 Schleimfieber, M. 9. . 116 | Schminfmittel, geſchätztes 542 Schleimfluß, M. 9. ge an ie Kal .. RB Schleimflüſſe, acute, gegen. . . 2074| Schnupfen, 70.188.000 } Samice M. bei. Schweißtreibender — Schweizerthee 12... a win Sibbabeuthee —— aller © Rrantscien und Seitwiktel 2, 2 Senemiut * sa u BO reckhaftigkei ee Schrunden an den Rippen u " heilen Schrunden an der Zunge, dem Ban 9 Schmerzeni in den fleiſch ꝛc. zu heilen. in Schuppen auf dem So, M. 9 N Schwäche ver Füße, M ? An Fr ‚gutes M. * Schwämmchen im Munde, M. ” Schwärze für Lederwerk und ſchwarze Farbe zu erhalten . . Schwangern die Krämpfe im Unter- leib zu ftillen . wel Schwarze Krankheit, M. 8. die — Schwarzer Thee, die ver en Sor⸗ ten De . ; Schweine, väubige, zu seiten — Schweinebraten . N Schweinsgummi . Schweinskrankheiten, epidemiſche, M, g. Schweiß, Mittel zur ae des Schweiß zu befördern . Schweiß zu machen . Schweiße, allgemeine, hervorzubringen Schweiße, erichöpfende, M. g.. Schweiße, unterdrüdte, gute M. * Schweiße, zurfichgetelen, wieder her- - zuftellen. ER u j Schweikfuct, M. Schweißtreibender Thee3614. Schweißtreibendes Mittel 14, 41. 53. 74. 159. 228. 326. 405. 442. 455. 471. 484. 509. 523. Schweißtreibendeg, reizendes u. wurm— widriges Mittel Schweißtreibendes und giftwidriges M Schweiß- u. harntreibender Thee . Schweiß-⸗ u. harntreibendes M. 207. 510. Schwerhöri keit, Mg PER 30, Schwermüt — * * Schwermuth, M F FA — 209. Seite 6417| Schwielen, M. Br Schwindel, M MN. 30, 75. 136. 451. Schwindellörner . . N 159. 351. 365. 426: a. 4 21% ST EN, den Schweiß zu min⸗ — 2 483 Schwinbfüchtige, gute Suppe für . 492) Schwindjucht, Heilfames M. g. . ; 483 | Schwindfüchtige, Mittel für . . 52) Schwindjüchtige, M. g. die heftigen 278) Schmweiße der . a - 9. Schweiße der Schwindſucht, M 86. 120. 126. 146| 187. 299..308. 3. 384. 385. 3887, 4441 432. 471. Schwindfucht, M. bei anfangender 146 | Schwindjucht, den Suftenveig dabei zu vermindern 474 42. 218, at. 638 | Seefrankheit, M. g. : . — 91 Seeroſe, weiße . Sehnen und Flechien, M. g. Verwun⸗ 4190| dungen und Verletzungen der . Sehnen⸗ und Flechſenverletzung, M.g. 561Sehnige und fleiſchige Theile, M. bei 300) Berlegungen der . . Seifenfugelit, wohtriechenbes m. ai 5831 Seifenwurgel. . ... 115 | Seifenwurgel, nn . 247 a g. 11. 16. 192. 152 0. 207.225. 241. 283. 355. 177 —— J 3711| ſchla 499 —— tich, rheumaliſcher, M 506 | Sefretionen , faulige und hicht zu 4517| verbeſſern . . 474 Selbftbeflestung, die dadurch verlornen 597 | Kräfte wieder zu Dei Semen Amomi FREE EN 5 207|Semen Angeli . \ 41|Semen Cumini Ss, Cymini h 511|)8emen Trifolii purpurei 803 1Senegafyrup - .. re a Senegalgummi ; . : Senföl, Anwendung 8. — 537 Senfteig . Yan Senfteige, Pfeffer u h AS Koenneäbälge ı +35 nr Harry 546 | Sennesblätter 448 | ©ejamöl . Serualovgane, M. 9. Schleimflüffe 617| Serualorgane, ftarf 3 wiefenbes 516). Mittel... . ; } 11 a gutes 9 M. 2 J—— 49 Silberblatt . . Te 58Simarubarindde rhmorhumfee Skorbut, —— gegen Shorbut, Sütgelmofter negen . Skorbut, M. {9 81. 431. 149. 11, ‚382, 334. 335. 449. 470. 498. 518. 76. 97, 588, 595 599. rk, „M. g. den, und ke rag Bllar 2. } . Skorbut, ſehr gutes M. 9. DIE, Storbut, vorzügliches M. 9. DRAKE Skorbut, portreffliche® M. g. , .. Skorbmiſche Geſchwüre, Mg g. Skorbutiſches Zahnfleiſch, M. g. 450. Storbutwidrige, kühlende ER Storsuhsineige | a h Skorpionftiche, M 197. Storpionsbilie, Dr tin Skrophel-Gaherie, M 0% Skrophelkrantheit M 300. Skropheln aller Art, — m. g. Skropheln, alterirendes M. 9... . Skropheln, gutes M. g 446. Skropheln, hartnädige, Mg Sfropheln, M. g. . 867. Bi. 579. Skrophelichteinbfucht, Mg 416. Skrophuldje Apenefiringen mit ichtſcheue, M. Shronkulife Gefehtwürfte, ’M . 57. Skrophulöſe Krankheiten, W J— 224. Sodbrennen, gut Mg... ... Sodbrennen, M.g. 90. 180 Spobrennen, ftärfendeg, Mi. . Sommerfproffen, bewährte M. gegen Sommerjprofen, M. g . 14, 151. Sommerjproffen, ſehr gutes M. — Sommerſproſſen zu vertreiben . 392. Sorrel-tree et Sourtree WR Spanifcher Pfeffer. -. . : . . Spanühes Rohr . . . . .. - Spanische? Roth . — Spaniſches Schwarz — — gutes M — —— chavliche pick u, neufeefänbifcher . Spulwürmer abzutreiben Spulwürmer der Kinder abzutveiben . Spulwürmer der Kinder, M. g. Spulwürmer, gut M. g. . 604. Spulwürmer, M. g .. 835. 136. Spul⸗ und Madenwürmer, M. 9. Spul- und Madenwürmer aögutveiben Staar, grauer, M.g. . . Stärkendes Mittel . . . . Stärfendes Mittel, jehr , 200. 224. 325, wer Seite er. er 545 Slartendes und Feitreißenbes wet 4189 . 446| Stärkung — Glieder, ‚der Lenden, a 1.18. 35. 36.42. 59. 249) Dlafe ꝛc. P.: ng Smittel für Ringeleinmen. BR Schwäche . ‘ ‚486 ; 502 620 Stalfen bei Pferden alsbalb w w m 323 Stechapfeltinctur | 504 385 | Steefluß, M Staht, Boltrmitiet für * zwecken en: — io ‚386 621 468| Stein, Abſud denn den . 9 365 | Stein, M. 9.30. 89. 159. 305. 508. 563 547] Steinabaang zu befördern \. 576) Steinabtreibendes Mittel 359, 378 252 245 | Steinbefchwerden, Mittel gegen 3 38, 549 584 | Stephanzkörner. . . — 555 13 Stuhlgang, M. 9. TER 64. 233. 246. 275. 309. 403. 439, 544. 561. 587 Steinbefchtwerden, Griesu. Sand, M.g. 610 Steinbejchwerden, Steinfchmerzen Mg. 458 Steine und Berhärtungen "bei Nieren ' und Blafe zu gene Steinfrankheit, M — Steintrantheiten, M Aing 187. Steinſchmerzen, M. g "so. 97. 298. 133 Stein= und Srieabefhwerbei, M. 9: 68 Stellen, ſchmerzende, zu — Stickluß, herrliches Mg Stilling'ſches A Stimulivendeg Mittel . ; Sfintaland 2 0 1 TE on Ho EN III er im Säfteumlauf zu heben 619 Stockungen im Unterleib, M. g. "385 Stockungen im Nterus und ——— de⸗ ganen, Mg n Stöpfel, gute . 570 Stoffwechjel im Körper zu befördern 538 Storar, flüffiger 82 Storaxſalbe, ausge) Bitfeme . 565 Strangurie, M. 9. 6. 446, 5411 Straßburger Terpentin TIEREN Strengel der Pferde, M. g. Streupulter . . N Stuhl, M. g. unvegefmäßigen sr Stuhl, träger, mit Zwang verbundener 367 Stuhlentleerungen zu befürdeen . . 15 Stuhlausleerungen, Frampfhafte, M. 9. Stuhlaugleerungen, jehr große, zu be⸗ wirken 270 Stuhlgänge durch Umf läge zu bewirken "95 — Piqh Km naäckigen er = tuhlgang zu befördern . NM Hann, A 60.6 Syphilis, M. Syphilis, M. g. veraltete 256. 350. Er - Syrupus er Nymphaea Aphabetifches Verzeichniß aller-Rranffeiten und geimiste.” — | —ã— Ms Er Sympatheiiche Nerven, IM ‚für. ; Syphilis, ausgezeichnetes M. g. ——— eingewurzelte und veraltete, Mittel gegen = ei ‚ gute® M. g- 2. 51. 53. 4, 165. 167. 169. 174. 292. 296. 396. 397.467, 513, 526. 529. 538. = ‚518: 586, . alle Rormen von ——— Ausſchläge, gutes — * vB mitte S — Drüf Jengeſchvüre gute Sri Äge gegen . philitiiche Geſchwüre zu heilen u: — en, — ilitiſche Krankheiten 1. 520, 5 571. — Ben, Abkochung gegen Spyphilitiiche Leiden, M. g. 372. 44 Sr Syphilitiiche Leiden veraltete, ar 8: — Uebel bel, M. g. Syrupliane (liane de BR) Be Syrupus de Manna . . . T. Tabak, Erſatzmittel für . Tabatbkampher BER‘ Takamahak, bourboniſcher Tatamahat, gemeines .. Tatamahat, oftindifher . . . Takamahat, —— Tamarindenmus s re Tang⸗ Soda nn en enden. .. + ..-.-.. 0% Zartarenfeife ME —— uben anzuziehen . Lauben, — J cugenbiiciich zu Taubheit, M 285, Taubheit, M. 2 vorbergefenbe & jendforn. . » . ze i ent neröl Termen thina RT BU RR Terpentin HT Terpentin, feinfte Sorte des Terpentin von Chios N Zertianfieber Mg... nun — reabret., .. .. ..53: SE. - ” ’ * + 0} 353 Torpor, M 4% Seite 565 2 angenehmer . 6211Thee, chineſiſcher, Erfagmitteldafür90 — 187. 231 364 a chineſiſcher, die Wir — 546 ah ſchweißtreibender Thee, Surrogat für . Ichweißtreibender und Kampf lenben 589 | Thee, Surrogat für den chineſiſchen 468 | Thee, Surrogat u. Verfatſchunbimitei für den gruͤnrenn 604| Thee von Nteu- Herfey Pe‘ Theefurrogat, beftes , 5441 Theefurrogat, guied. . 2 2 200% 1 ne > 503. 552] Theejurrogate, die ie befanntefen 549 | Tigermilch 154Tikhur, Tibor . . Ä Tinctura galbani Spirituosa ; 577| Tinte zu kochen : 446 | Tintowein Tiſane, eröffnenbe ı und fühfende 449. 534] Todoywein . 511 Seieenvegiftung Segenmiiel bi 1489| Tomate . . ..260| Tonga 385 Toniic- ee Heilminel . 534 Toniſche Arznei, gute Toniſche Heilkräfte, —— Toniſche Räucherungen . Toniſches, flüchtig sr Seifmitel 266 | Tonti 3 Mittel 85. 102, 142. 567, \ I Toniſch veizendes, . den Uterus wir: . 447 | Tontich reizendes Heilmittel, träftigs fendes Mittel 527 | Tontjh — — 577 Tourneſol. 158, 534 | Trägheit — Organe, M. 3: 202] Tripper, anfangender, % WER 357 | Tripper, Sromilche, IM 477 an ——— ſehr gutes 3 re) M, 9. 97.109. 197, 3 553 nn ‚mM. gegen — Er chro⸗ niſchen .. 71 Trübſinn, M J— 339 Tuberkeln in fr Lungen, M. & * 192 Turmerik 294 —— fauliger, M % „465 | Typhus, M. 9. 3 465 —2 Mittel bei ee im 174 neroöfen Stadium { 559] Typhöſe Krankheiten, M —— Seite 2 * We aa a /M 9... Bu “a u > I ee RE Fr * 2 * * — A) Fan € 0 a a ö E32 Aledeleutg Vemelhnts ler Remmteiten ud: mt a u. ebtigeten, die: vom dehren ni gen, h x : Umschläge Eis: Umſchlaͤge, —— 185. dat. 3 —* Umfchläge, erweichende und ee Umfchläge, ‚erweichende u. zeitigende Umschläge für Entzündungen, Haute’ ausſchläge . : 2 Umfchläge, fühfende it Anerrißß: Umschläge, Fühlende und erweichende . Umfchläge, rothmachende und ableitende a ſchmerzſtillende und erwei⸗ Hi " er ſchmerzlindernde und * — und Bähungen, gute BA — 397. — mſchläge, eilende u. erweichende 139. 140. 345. 473,494. Umfchläge, zertheilende u. heilſame Umftimmendes u, erregendes Mittel . Unfruchtbarkeit, M. g. die . } Ungarüches Wafler .. Ungeziefer aller Art zu vertreiben 42. 170.. 182, 222, Ungeziefer auf dem Kopf zu Keane 514. Ungeziefer vom Vieh abzuhalten Ungeziefer von Menjchen und Vieh zu vertreiben. Ungeziefer von ‚Pferden und. bem dich abzuhalten .. ; Unguentum de Artanita Unguentum de Styrace Univerjalmittel in China ; Unruhe und Schlaftofigtet, gutes R. 9. Unterleib, Anſchoppungen im, zu heben Unterleib, ‚aufgetriebener, jehr guteaM.g. Unterleib, dag ſchwarze Blut darin zu verflaffigen Unterleib, euöffnendes M. für den Unterleib, Erweichungsmittel für den Unterleib, krampfſtillendes M. für den Unterleib, M. g. Entzündung eines rgan⸗ — eib,M. g. Krämpfe und Nerven. ſch werjen im. Unterleib, M. g. Reigen. im» Unterleib, M. g. Schmerzen im . Unterleib, M.g. Beritopfungen des 349, Unterleib, M. g. Unthaͤtigkeit und e< loſig teit im £ Unterleib, M. 9. g. venoͤſe Plethora im Unterleib, Stockungen im 139. 254. 385; 509, #4 a >: ? Seite Untrteit, RER u. Sursee, gen 322 Unterleib, Slockungen und ———— 292 mungen im 149. * Unterleib, Torpor im, Mi. 3. — „SO. 7; 540 Unterleib, verjchleimten, IM. mr. 355 | Unterleib. zu fräftigen und zu färten HT 263 | Unterleib zu erwärmen . . 226 Unterleibsbeſchwerden die von viahan⸗ H 254] gen herrühren, M. g 40 341 Unterleiböbeichwerden , gute Milch g ‚34 * nterleibsbeſchwerden M. g41. 167. 174 Unterleibgentzündungen, gutes M. — 360 66. 404 Unterleibserkaͤltungen, M. 9. 30 Unterleibsfrämpfe ber Uber a 9. 395 207 Unterleibskrämpfe, heftige, M: g.. 322 506 | Unterleibsfrämpfe, gutes M. 8. 67. 594 626 Unterleib3kranfheiten der Rinder, M.g. 548 Unterleiböfranfheiten, emetiich und 636 EI en wirfendes M. g. 624 549 | Unterleib3frankheiten, M. g. 207. 382. 62 4146| 393.412. 443. 427.572.589.595. 623.1 632 70 | Unterleib3leiden, Abfud gegen . . 35 499 Ba biätetifojes Seikmits — — el — 8 469 Unterleibsleiden, hartnäcige, M.g 492 Unterleibgleiden, fräftig wirfendes di 341 unterleibsleiden, krampfhafte 88 554Unterleibsleiden, M. g. 35. 36. 72. 166. 276. 283. 605 | Unterleibgleiden, Mittel in zahlreichen : 76 4.86 | Unterleiböorgane, Beförderung der u 32| tigkeit der... ... 173 330 | Unterleiböorgane, Erhöhung der —* —— 381| ttigkeit der .. 440 619 unerleibsorgane, gegen Berbärtungen 401 —— Käfig auf vi 131 nterlet Zorgane, räftig au ie, wir: 638| kendes M. ‚359 590 Unterleibsorgane kräftig zu reizen und 11 umzuftimmen . 4 427 561 Unterleibsorgane, M bei Stockungen ber 289 Unterleibsorgane, M. 5 ———— ba 625, in den ‚606 Unterleiborgane, M. 9. Stortungen x 581] umb Verhärtungen a — 582 137 Unterleibgorgane, M.g. Ver Teinmn POLE : eibsorgane, 8 ſch 3 * der 28 ! 367 Unterleibgorgane, M. 9. "Uorfiopfungbern 259 Unterleib3organe zu erregen u. een 8 607 ſtimmen .2 4 603 Unterleibsftocfungen, alte, M. IR ‚489 Unterleibsſtockungen, kühlendes u. er⸗ 607ffnendes ee. N. 60 Seite —5 — 284 . r — llphabetiſches Verzeichniß aller Kraukheiten und Heilmittel. | —* en M. 9g.2:86. 478, 189 199.218. 274. 305.336: 441. 450. 455. 468. 957. Untesesgficungen und Verf — j Ynderleibaftfitungen N, vonzig. M. 6 Unterleibsübel, in = Wnkerleiböverbärtungen, M. g Unterleibsverſtopfungen, M.g % m, Unterleiböverjtopfung, eröffnendes M.g. 3 Upas Tjettek oder Üpas Radja Urin, darauf zu wirken‘. Urin, Vermehrung des Urin hg mid zu machen Urin vermehren . % (% Urinabfonderung zu: vermehren } Urinbejchwerden, MP. g. Uriniren, ee mit Sam zwang, DI. g. Ueiniven, ſchmerzhaftes, M — Uriniren, ſparſames, mit Drang, M. 9. Uriniren, Stechen u, ‚Schneiden, Mig.d. Urintreibendes Mittel. 1... 329, 334, Urintreibendes Mittel, ſtark Uterinfranfheiten, M. 9. Uterus, denſelben ſehr vegenbes Mitte Uterus, Entzündungen des Uterus, Krankheiten des. Uterus, M. g. Rranffeiten I ae Uterusfrebs vom — a, Di ARE V. Vanillenſtrauch dr, Vegetabiliſcher Mohr Vegetabiliſcher Talg Veilchenmoos Veilchenſteine Veitstanz, M. 9. Veneriſcher Fluor aAlbus M. 9 Venetianiſches Hundsgift Verbandſalben, gute Verdrennungen ehe ſich Brandblaſen bilden, M. g. Verbrennungen, leichte Um chläge gegen Verbrennungen, M. bei leichten een, M.g. 341, 369. 470. 500. 549, 624. 630. Verbrennungen, jehr gutes M. 9. Sn Verdauung, Beförderung der 75, 77; 198, 217. 226. 267.276. 330, 359. 439. 453. 554, 569, Verdauung, gering Mi g.., + ir * 571 630 491 178 336 538 313 44 116 639 459 248 535 532 522 179 248 Verdauung, geſchwächte, ehr g. M.g. Verdauung, geftörte, M.g. 77. 234.1 is. Berdauung a Senf zu befördern Berdauung, M bei Schwacher . Verdauung, M. 9. träge 12.0.2 Berdauung, ſchlechte, M. 3. Rn 151, 335. er: | Schlechte , Speijen, M, 9. . Verdauung, schwere, M, bei, ISDN Verdauung, Stärfung u. Beförderung Verdauung, Thee zur Beförderung Verdauung zu kräftigen, M. g. . Verdauung zu ſtärken hr Verdauungsbeſchwerden, M. g. Berdaunngsfehler, M. 9... Verdauungskräfte zu heben . ee Verdauungskrankheiten, M. g Verdauungsorgane, die Tpätigteit * zu erhöhen :; Verdauungsorgane, m, —J——— eben VBerdauungsorgane, M. für vie Verdauungsorgane, Mig. Krankheiten d. Verdauungsorgane, M,g.Reizlofigkeitd. Verdauungsorgane, M. zum Beleben der Verdauungsorgane, M, zum Reinigen d. Verdaunmgsorane, Schlaffheit der, g- ) Verdauungäprozen, Beſchwerden beim Verdauungsſäfte, ihre Abſonderung zu verbeſſern und zu vermehren ee chwãche durch — TE feit, M. | Bereuunge Omict, gutes Ve 0. ‚340. ö 549 Verdauungsſchwäche, DE. bei großer 934 Verdauungsſchwäche, 594 M.'g. 6 3 470.501. 544, 481 Berdauungsftörungen , Klyſtier gegen 481 | Berdauungsftörungen, M. g. 8. 584 | Berdauungswerkzeuge , 160 Pittel, bei Schwäche ver 267 Berdamungswerfzeuge, M. deirStörun- 437 581 606 178 gei.Deg ... Verdauungswerkzeuge, m. g: Schwäde der, oder wenn ſie an krankhafter Abfonderung oder übertriebener Reiz⸗ barkeit leiden Verbauungswerkzeune zu beleben 404. 639 Vergiftung durch Bilſenkraut, M. g. 613 | Bergi Mg 639 nd durch Gitterpilz, Gegenm. tung mit Champigiong, fichered Beraifting mit ber Kebendolde, Gegen- mittel 45 Vergiftung mit} Upas T, ‚ Segenmiel nach ſchweren eo 08 637. TB - x 4 Berhärtungen auf der Obahout u on ar =». | Wärme im Körper zu erhöhen « % 4 mweihen . + BE Wahnfinn mit — mM % ‚558 Berhärtungen, Erweichung ae 33 Kst M. 9. 222 Verhärtungen, M. 9. 300, 4401 Wahnfinn, M ; Verhärtungen, jehr gute? M. Fk . 613) Wahnjinn, Hufe, M. * —* 94 Verhartungen zu zertheilen . 594Waid — Verkältungskrankheiten, M. g. alle 30 Woidindigo Dt — Verletzungen, äußere, M. mon 20 Wanzen, ML zum: Barren: A 22. rt Berfeßungen, innerliche, M 41..577| 104. 301. 334, 335.433. 241: 444. 59 Berrenkungen, alte, Mg. . -» .351| Warzen, M. g 103. 4311459 4A Berrenkungen, bejtes M. gegen 522| 346. 427.467. 508.526. 529. * 634 Berrenlungen, gutes Mg... .0594| een jtärfende 475 Berrenkungen, M. g. 68. 275. 351. Waſchungen yujaunmengiepende 271 439; 483. 541 Waſchwaſſer, heilendes 496 Berrücktheit der Trunfenbolde, M. g. 558] Wafjer, Beförderung der Abjonkerungh, 49 Berichleimung, Abjud gegen . s I Wafjer, Mittel, e& bei Nacht —— J Verſchleimung, atoniſche M. 442 können — 548 Verſchleimung der ——— Waſſer, schlechtes, au Möwe Re | ö g. 505| Wajjergejchwuliten, Mg. 68 | Verſchle imung des Darutkanais, — 42 Waſſerkrebs der Kinder M. 9... 2,906 h Berjchleimung r Magens, M. u 42Waſſerſcheu, M. u. — 858 nr Ne 95.18, 34.7 01.408 Wafjerien - - m 82, 188, 235. Sch, 474. 518. 544. Waſſerſüchtige Anſchwellungen ve g 566 575. 579. 617. 620. 626 ah, auflöfendes u: —— — Berftauchungen, M. 9...» 166. 541 g- 2 386 Verſtopfung, a: M. g 7% fer, beginnende Mg .. 480: 547 299. 355. 404. 489, 6251 Wafjerjucht, — u— — ) Verſtopfung mit u M g. 5261 bendes Wi. - 88 Verſtopfung, M.g. 42. 28T, 488 Waſſerſucht, gutes M. —* 453 Beritopfung, Tabaksrauch gegen . 574) Waflerfucht, harn- und —— Bermundungen, gute Salbe bei 4465| des Mittel gegen — 330 Bermundungen, gutes M. bei. 101 Balferfuht in Folge v. deberleiden M. g: 204 Berwundungen, M. bei 2% 82 | Wafjerfucht, Harntreibendes "Wu bei, —— Bieh, ausgezeichnetes Mittel gegen das Waſſerſucht, M.g 51. 53. 56. 68 80 Aufblähen des .. 12| 81. 86. 9%, 115. 131. 13%,489,0 Vieh, geifmachendes Mittel für dn8 ..259| 148. 155.159. 174. 188. 189,200: Viehtrankgeiten, Mi. 9. . 359 | 207.208. 211. 219. 234 235. 240. Viehkrankheiten, Univerfalnittel gegen 435 |. 251. 262. 268. 285.288 309. 3411. Biehjenchen, Dig. . u. 17T. 452] 328.330. 344. 345. 349: 352. 367 Binira de Maftos — 5| 373. 383. 384. 385. 389. 392. 398. Vipernbiß, M. g. den . 20,043] 400.403. 414. 426, 441, 455.467. Bogelleim, guten, zu bereite 1266. 5324 1487. 503..505. 524. 526. 330.532. Vogelmaier 563| 549. 550. 556 568. 564 589. 597. Bogelmilhwurzel aa 599. 604. 605.610, 630.632. 636 Bogelpfeffer - 85 Wafferfucht, M. g. torpive 574 68 Vogelzunge 663 FR träge, Mi 9. . 619 Borfälle, M. 9: 275 562] Wafjerlüchtige, vorzüglicher Trank für 208 Mechjelfieber, Amulet gegen . » 484 IS, Wechſelfieber, — —— * 8 450 Wechjelfieber, gutes M. g. 374. 32. Wachholderbeeren 437. 453. 455 Wachholdergeſelz 597Wechſelfieber, Er Mi.» 384 Bersiftung 9.41. 139.984.580.637. Vergiftungen, Da 9. mehrere metalkifche — Vergiftungen durch Quedſſilberſublin Gegenmittel gege es | 40% Teachofberan 404 W WachHolberligueut 7 5 Ri MWachhholderlt - = +} — 601 | Wärme, angenehme, zu machen re an Me ef ber, tote, — — M. 9 2. 81. 9. 85. | J 137. 144. 142. 146. "463. 158. 164. 168.473. 184. 209. 215. 2. 235 240 254. 255. 281. 288. 3 309 8335. 352. 359. 362. 383. 399. 406. 421.441. 442. 447. 449, 450. 451. 455: 457. 474. 478, 482. 503. 509. 52. 5%. 537. 547. 549. 550. 562.568. 573.579. 580. 581.,583. 606. 618.620. 622, 625. Würmer m 5 zu tödten ‚Würmer, M 3 4.86. 145. 116, 120, 132. 131. 1 156. 168,169. Briphabe Se a Aphabetiſches Bexzelihmiß: aller, Keankheiten und Heilmittel, Seitel. ‚534 174. 173. 185.188.239. 278,385. 342. 346. 352.356. 368. 369. 392. 497. 498.488. 498. 474, 531. 558. 572.575. 617. 6% Würmer, Mittel gegen, bei — TR und Vieh Wundbalſam .— —1— Wunde Stellen der Haut weilmaſi zu bedecken Wunden, oöfttingirente, ablochung s Wunden aller Art, M. 9. Wunden, alte, M. e 3. Wunden, alte, träge, mit [tete Eite | Wunden, zufammenzuziehen u. heilen Wundgeſchwüre, Mgſchmer hafte 308, 443, 196.907. 5 600 ERST: 632. 636 Wechſelfieber, DE g. bösartige, 4835| rung, ſehr gutes M. g jelfieber, ——— Mg. 63 Wunden, böfe, zu Geile —— — beförderndes Mittel: 240. 353. Wunden, Alerige,.M. 0... 506, 5611 Wunben, entzundete, M, 9. Wehenftärfendes- Mittel, gutes 63 Wunden, entzündete, kuhlendes M. für Wehentreibendes Mittel . u. Il) Wunden, faule, gutes M. 1. . 209 Weibliche — M. am: > Wunden, Frische, ſchnell zu heilen 478. —3 IR... u 6 — OBEREN SEN — a ee Ur stm a unden, gute ber. un in, gemeiner u. 201 | Runden” ; utes Pflaſter zur Sein Weihrauch, indiſcher 1412| vieler ' & Wein vol zu färben .. \ 2081 Wunden, gutes Pulver ir Weine, zähe, zu verbeffern, fer de⸗ Wunden, heilſames Krant gegen . . —— — og we” inderndes und — — nbergsſalat — Weinſteinmolken zu bereiten . 989 Wunden, M. auf, m das Blut zu Weißer Fluß, DM. 9. 113: 147) ſiillen und fie zu heilen . ©. Weißer Fluß, M. $. sutartigen 3425| Wunden, M. 9. 21. 67. 70. 71, ‚80, Wermuthmwein } ln 8 0 BA. 98. 154 159. 172,7199.2200: Wespenftihe .r. > 2139| 201. 203, 212.9. 28.233. 32. de en 115. er 315. Sr de — —— an > indiiches. Kino 57. audi hard 549. 552. 556 563. 566. 99. ———— alt — —— ar Er * er — 530 ung von 4 Wienerhränfihen Be. . 140. 540 — 481. 514, 518. 574. Se, 589. Windfolif, gutes M. 9. . 500. Bo 625 "605.607. Windtreibendes Mitte f 1561 Wunden, M. g. bösartige . er faſceee us a: Du Auswaſchen der oararag — — unden, M. zum Reinigen u. Trodnend, Wohlgerüche, ftärkende . . 8 Wunden, : Fehnigung * Heilung der Wolfsmilchkraut, Gegengift gegen 13 Wunden, jehr heilfames M. beit . Würmer abzuführen . . . 458 | Wunden, tiefe und alte, M. 9. . Würmer abzutreiben 68. 77. 309 Wunden und Blattern, M. g. ve Wltrmet: db ueiben und thre Bildung umveine zu verhindern . 137 Wunden und Geſchwüre der Haus- Würmer bei Pferben abftreiben dt. 599 thiere, M. 9. » . ‚Würmer bei Pferden zu verhüten 84 | Wunden und Geſchwüre, ſtirrhöſe, M. g. Würmer der Kinder, Mi. g. 495,403 | Winden und Geſchwauͤre, die von Quet⸗ ner, gutes M. gi 48. 54. 548. ſchungen herrühren, zu reinigen 5770685 | Wunden, zujammenbheftendes M. BB Wurmbildung, M. 9. Wundmittel, jehr gutes ; Wurmtreibendes Mittel . > Vindtoendes etwas ER, Runyeilenig, gelind adſtring Wundheilendes Kraut . . Wundheilendez Mittel 200. 543. 613.0, Wundmittel 91. 152. 259. 343. 376. 410. 503. 547. 607.632, Wundmittel, ausgezeichnetes, 1432. Wundmittel, eins der beften — } Rundmittel, gutes 127. 185, 288, 387. MWundmittel, innerliches . 101, 115. MWundmittel, vorzügliches Wundmittel‘, — reim⸗ Wundpflaſter Wundpflaſter, ausgezeichnetes Wundſalbe, gute . Wundſein der Kinder ſ Gmershaftes, M. 9. Wurm am Finger, M. g. den ER 6 396. 489. Wurmbejchwerden, M. Rx Wurmfieber, M. 9. — Wurmklyſtiere, vorzügliche ah Wurmkrankfheiten, gutes M. Wurmkrankheiten, M. 9. 206, 355, Wurmmittel ORG: Wurmmittel, ausgezeichnetes Murmmittel, basıerlen: si Am. m Murmnrittel für Kinder, Wurmmittel, gutes: 353. 450.) 598, Wurmmittel, Fräftiges, für RN Murmmittel, Yinderndes .. \ Wurmmittel, vorzügliches Wurmmoos . .. Wurmmoos, gebräuchliches . . Wurmmoos, Hauptbeftanbtheif des Wurmrinde, jamaikaniſche Wurmrinde, ſurinamiſche Wurmſamen, barbariſcher Wurmſamen, ein ſtarkriechender 62. 64. Wurmwidrige Algen 19. Wurmwidriges Mittel 37.222.253. 383.425. Y%. Yercund . ir Mopöl 3. —————— RE Tor: Zähne, cartöfe, M. I | EU NEN ‚anfheiten un | Seite Zähne, gegen ben Rnodenfenf in ven. E.;;? „62T 528 Zähne, De. g. Ichlechte, abbröckelnde — 548 ana in hohle . a ER 241 | Zähne, M. zum Abreiben: der BR: ähne, M. zur Befeſtigung der im Zähne reinigen, Pe. zum 69 Zäpfchen, geſchwollenes, Suvgehthfer 438 aörıden, qutes Gurgelwaſſer fürdag - 336 | Zäpfchenentzundung und Verlängerung 5415| Zäpfchenerichlaffung, M. 9... 118 4712| Zäpfchenverlängerung, M. g.' t 1751| Zapfchenverlängerungen, ſehr g. M 9. | 145 | Zahnen der Kinder zu erleichtern —— angeſchwollenes, Mi 9. ahnfleiſch, aufgelodertes, M. g-. Zahnfleisch, Befeftigung des ee — und finfendes, Bahnkleiic, faules, zu heilen J—— gan, gegen blutendes u. ſchwam⸗ Be bei b * 5 Zahnfleifch, gutes M. bei lutigem, 628 ſchwammigem, ſkorbutiſchem 6251 Zahnfleifch , — M. bei Eiſchlaf⸗ J 342| fung des. 617 Zahnfleifch, M. | g bbluiendes und auf | 478 — 5— 631 | Zahnfleifch, M g. Leiden des Zahnfleiſch, — gegen aufge 449| ockertes, blutendes 42 —— ai; m g re 599] Zahnfleisch zu befeftigen . — D— = ahnfleiſchgeſchwüre, M. g. Zahngeſchwüre, — Mittel bei Zahnfleiſchverletzung, M M. 19Zahnkitt, — 339 | Zahnpulver -. - i 342 | Zahnpulver, beſtes 321) Zahnpulver, vorzügliches ©: 322 ——— wohlriechendes M. zu 82) Zahnjchmerzen, ur Mg: 610. 3 ee 364 — rheumatiſche, Zahnſchmerzen, Stillung der ahnſtocher gegen Zahnweh ahntroſt ahnweh, Ableitungsmitiel beim ahnweh, Buxöl gegen ahnweh, Gurgelwaſſer bei ahnweh, gute Bähungen gegen } 65 | JZahnweh,! gute Tinctur gegen, LEE 91 Zahnweh, gut Mi gi. 17. 296 628 * 388 3 451.173: 7. 244. 339. 466.: 516.575. ! 21 — mit Backengeſchwulſt r# en Za h, V 7. J — —— egen hainer eger, weißer in? nz | — mi Reroenoeeftimmung und iegeln eine ifrichäeeiafr zu geben \ — RE N Ro J — — Alphadetiches Verzeichnitz aller Krankheiten und Seitmitte 685 Yan Hirte I’ ni Aritt han ih x Seite Die, Weiher. 4.0. 00 Eon 584 immt, 99 94: 105, AT. wre immtfonfect Se Breit Aa 2. 290. 306. 334. ABBENTEENGTERE 22 0a en ai r 392. 393 419. Par NT RE 3,M. 8: 475.., 540] Simmtrinde . . . cr a . .» 216) Yimmttinchr, Zimmiwafler . . . 63 2.186 | Zicbelfnüffe, . BR: AT 632 | Zittern von innen heraus, m, Ey — 632] Zittmannifcher Decockt . . 546 x 032 Bittwer, a dr OS OUT “7. 2,050 Sur ‚90. PL 348 | Zittwerwurgel, runde... . 160 .. 207 | Zuder , die verfhietenen Sorten des 637. BIEERIUATIEN .. u... a BTO I SSULEUMNENL. DIE, eaunaengelihimie M. 25 ungenlähmung, M. g. "996, 3, 351. 394 364 ungenverlegung, M. g. ee 111 | Zugmitte : —— 376 | Zunge, geläufiger zu use ee 304 Antenne Mittel . 2 5 ‚686 - — My — er ORTERLE hr * A Bir * ars — 7 * Albert Merfer, Pfarrer u. Schulinſpektor u R%.Sted, farrer, Mi Schnitten u. 12 Heiligen-Bruftbildern. Sehr ee er Drud. Größtes ai ihönem Sta — — Nie und ig Biden, Men. — EEE ee gt — TR Große illuſtrirte Heiligen: de gende auf al k Lage — * durch 12 Erzbiſchöfl. und Biſchöfl. Approbationen. (H. Erzbiſchof v. Fr Fürft-Erzbifchof v. Gran, Primas von Hgg H. Gardinal En v. Bi Fifhof v. 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Fe A 27 N Fern wm aa Be a Fa — RE EEE —— ET A er — — Tl SER: y ee Pr RR X 1 \ x — FH EN, ger a z Fa J—— — Et * — N 2 a 2 ? * — — aa = Bat Ze. ——— — aan Th., — a he wien es iſt und wie es ſein fon, air Veritrungen und Qugenden, Sinnbildliche Daritellungen zur Erhebung und Beförderung des chriſtlichen Slaudenen Neue — verbeſſerte und vermehrte ARE mit 9Bildern. 24 Er. oder 8 Ngr. a ulm! “ & x Deutfchrenglifcher: ‚Dolmetfcher für Jeden, der möglichft bald engliſch zu lernen wünſcht, oder — engliſche Sprachlehre mit einer‘ Sammlung der gebräuchlichſten eng⸗ liſchen Wörter ꝛtc. 8 nügfihfte Hüifsbuch für Reiſende in England und Amerifa und für eben. ——— wie auch für Jeden, der ohne Lehrer Engliſch lernen will, indem die Aus e gliſchen Wörter genau angegeben tft, Nebſt beachtungswerthen Notizen für Aug i — u von einem Deutfchen (3. Wifeman) der ſchon über zwanzig Jahre in ‚England und Amerika, wohnhaft ift. Vierte verbefferte Auflage. 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