ÖS Wm v^wmiVifi-'tW **H>fi'V l\* V ' v1 •' iH i il K HM UA Ati-Atil'- \S •>• U * '- äffe ü { ; Library l||l l : 1 : lös*!'»'»' * •'r'r'r'» yr,r f i'»'*^t Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften herausgegeben von A. Engler Reihe Scitamineae Fam. 45. Musaceae von K. Schumann (Heft 1; ausgegeben im Aug. 1900) Fam. 46. Zingiberaceae von K. Schumann (Heft 20; ausgegeben am 4. Okt. 1904) Fam. 47. Cannaceae von F. Kränzlin (Heft 56; ausgegeben am 22. Okt. 1912) Fam. 48. Marantaceae von K. Schumann (Heft 11; ausgegeben am 8. Juli 1902) Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1912 4 1 l'l Ol \ fmtx$* >// Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften herausgegeben von A. Engler i . ^ IV. 47 Cannaceae mit 80 Einzelbildern in 16 Figuren von Fr. Kränzlin Ausgegeben am 22. Oktober 1912 Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmaxm 1912 ■J P&(* hkff 5b Copyright 1912 by Wilhelm Engelmann, Leipzig. Cannaceae von Fr. Kränzlin. 'V (Gedruckt im Juli — September 1912.) [Cannaceae Link, Enurn. I. (1821) 1, Handbuch I. (1829) 223; Hegetschweiler, Com- mentat. (1813) 1, fig. 2; G. A. Agardh, Aphorismi bot. (1823) 181; Bartling, Ordines natur. (1830) 61; Endl. Gen. (1837) 225, Enchir. 121; Meisn. Gen. (1836 — 1843) 389; Schnizlein, Iconogr. I. (1846) t. 69, 654; Petersen in Engl.-Prantl, Pflzfam. II. 6. (1888) 30 et in Fl. Bras. III. 3. (1890) 63; Dalla Torre et Harms, Gen. Siphonog. (1900) 87. — Canneae e. p. Juss. Gen. (1789) 62; R. Br. Prodr. I. (1810) 307; Brongniart, Enum. II. (1850) 71. — Marantaceae e. p. Lindl. Veg. Kingd. ed. 3. (1853) 168, Schnizlein, Icon. t. 69; Eichler, Blütendiagr. I. 172; Körnicke in Nouv. Mem. Soc. nat. Moscou XI. (1859) 340. — Seitaminearum cohors Cannaceae Horan. Prodr. Scitam. (1862) 13. — Seitaminearum Trib. III. Canneae Benth. et Hook. f. Gen. III. (1883) 654. — Zingiberacearum tribus Canneae Durand, Ind. (1888) 407.] Wichtigste Literatur. Morphologie und Entwicklungsgeschichte. Payer, Organogenie (1857). — Lestiboudois in Ann. sc. nat. 2. ser. XV. etXVIl. (1 841 — 1842). — Eichler in Bot. Zeitg. (1873) N. 12 — 16 mit 1 Tafel, und Blütendiagramme I. 172. — A. Braun, Über einige sonderbare Eigenschaften der Gattung Canna, in Be- richt Naturforscherversammlung in Königsberg (1860) S. 277. — Körnicke, Mono- graphiae Marantear. Prodrom., in Nouv. Mem. Soc. nat. Moscou XI. (1859) 299 et in Bull. Soc. nat. Moscou XXXV. (1862) P. 1. Systematik. Linnaei Spec. pl. ed. Willdenow I. (1797) 3; Systema Veget. cur. Sprengel I. 7; Codex ed. Richter (1840) 15. — Roscoe, Monandr. PI. (1828) T. 1—24. — Im Bot. Magazine, Bot. Register, Bot. Gabinet, Flore des Serres und allen anderen Gartenbauzeitschriften zahlreiche Abbildungen mit mehr oder (meist) weniger wissen- schaftlich brauchbarem Text. — P. G. Bouche in Linnaea VIII. (1833) 141 — 168 u. XVIII. (1843) 483 — 495, nebst ein paar kleineren Artikeln. — Regel, Index Sem. horti Petrop. (1866), Gonspectus specierum Cannae generis. — Baker, A Synopsis of the species of Ganna, in Gard. Ghron. 3. Ser. XIII. (1893) 43, 70, 164 u. 196. — Petersen in Fl. Bras. III. 3. (1890) 63. — Ascherson u. Gräbner, Synops. d. mitteleurop. Flora III. (1907) 606—611. Character familiae et generis Cannae. Flores omnino asymmetrici. Sepala 3 imbricata, plerumque inter se subaequalia v. uno minore, ovario arete affixa, herbacea v. (rarius) petaloidea. Petala 3 cum sepalis alternantia, uno semper minore, basi in tubum plus minus connata, uno alterove reflexo, interdum omnibus reflexis. Androe- ceum in staminodia corollam ludentia mutatum, basi plus minus tubulosum. Staminodia exteriora interdum nulla (Distemon), plerumque 2 v. 3, staminodia interiora 2, quorum alterum revolutum (labellum dictum), alterum petaloideum antheram dimidiatam, unilocu- larem uno latere gerens, cum stylo fere semper petaloideo lineari basi v. dimidium usque connatum. Stylus ovario oblique insidens, sub anthesi cum stamine tum effeto oblique dependens, additis interdum in tubo stylodiis 2 ; stigma terminale, apici obliquo A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 47. \ 2 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. styli insidens, profunde sulcatum, plus minus bipartitum, addita linea stigmatica papil- lären in uno latere styli plus minus decurrente. Ovarium inferum, subglobosum, papillis plerumque atropurpureis , succulentis dense obtectum. Capsula subglobosa v. ellipsoidea, trilocularis, loculicida, matura membranacea; semina in loculo quoque compluria, matura integumento durissimo tecta, operculo embryoni exitum praebente instructa; embryo satis evolutus albumini albo durissimo insidens. Herbae erectae, foliosae. Caules (v. potius rami) aut e rliizomate repente tenui, aut (plerumque) ex apice rhizomatis in tuberidium incrassati Orientes, basi cataphyllis paucis, mox in folia grandescentibus tecti. Inflorescentiae terminales, rarius simplices, spicatae, plerumque ramosae. Vegetationsorgane. Alle Gannaceen sind Stauden, deren Größe zwischen etwa 60 cm bei den kleinsten bis etwa 4 m bei den größten Arten schwankt. Bei den unterirdischen Stämmen oder Rhizomen lassen sich 2 Formen unterscheiden, die des sich lang hinstreckenden Rhizoms, welches mit Niederblättern besetzt ist, sich mehrfach verzweigt und nach oben wachsende oberirdische Stengel treibt. Ob diese einen Ab- schluß des betr. Sprosses bilden oder oberirdische Zweige sind, das ist aus Herbar- exemplaren, bei denen die unterirdischen Teile meist fehlen, mit Sicherheit nicht fest- zustellen. Die andere (häufigere) Form ist die einer oft sehr stärkemehlhaltigen Knolle. Auch bei dieser ist es bei der raschen Vergänglichkeit der Niederblätter unmöglich zu sagen, ob wir das nach oben gewendete Abschlußstück eines Sprosses vor uns haben, der alsbald seinen Verjüngungstrieb (entsprechend der »Vorderbulbe« der Orchidaceen) in der Achsel irgend eines Niederblattes anlegen müßte, oder ob in beiden Fällen der Sproß konsequent unterirdisch wächst und wir nur Seitensprosse oberirdisch zu sehen bekommen. Dieser letzteren Ansicht neigt sich Körnicke zu, der die blühenden Triebe der Gannaceen geradezu als »rami« angesprochen wissen will*) und soweit ich den Bau an Gartenexemplaren habe studieren können, möchte ich dieser Ansicht beipflichten. Wir hätten alsdann beide Male ein Sympodium, im letzteren Falle ein sehr kurzgliederiges. Eine dritte Form, welche sich vielleicht nur als eine Nebenform der zweiten erweisen wird, wenn jemals eine Untersuchung möglich sein sollte, ist die eines kurzen, nicht in Knollenform verdickten Rhizoms, welches mehr einer einfachen, wahrscheinlich sogar nur einjährigenMonokotylenwurzel gleicht und welches einige wenige oberirdische Stämme treibt. Diese Form findet sich bei der nur aus wenigen Arten bestehenden Sektion Achirida. Von G. liliiflora sagt Planchon, einer der wenigen, welche die Pflanze lebend ge- sehen haben: »Radix fibrosa, caule subterraneo incrassato nullo«. Hieraus erklärt sich denn auch die bedauerliche Tatsache, daß diese Art (die schönste von allen) so un- glaublich schwer zu kultivieren ist und bald nach ihrem Erscheinen in Europa aus- starb und wohl auch, daß sie in ihrer Heimat (Veragua) unmöglich häufig sein kann. Ein strikter Gegensatz zu der zähen, den verschiedensten Einflüssen gewachsenen Re- sistenz sonstiger Ctowwa-Rhizome. Ähnliche Wurzeln scheint die erst neuerdings bekannt gewordene G Brittonii Rusby zu besitzen. G. iridiflora Ruiz et Pav. ist (wenigstens als reine Art) ebenfalls ausgestorben, was wohl auf ihre schwach entwickelten, daher kurzlebigen unterirdischen Organe zurückzuführen ist. Es ist dies ein Analogon zu den Orchideen ohne oder mit sehr kleinen Scheinknollen, welche nur unter der Hand sehr geschickter Kultivateure sich kurze Zeit behaupten, unter minder geschickten aber gleich nach der ersten Blüte unfehlbar eingehen. Die belgischen Gärtner, welche G. lilii- flora aus Samen züchteten, waren die geschicktesten ihres Faches; trotzdem gelang es ihnen niehtj die Pflanze am Leben zu erhalten. In allen Fällen haben nun diese ober- irdischen Sprosse nach y2 gestellte Phyllome — Niederblätter sowohl wie Laubblätter. Aus einem mehr oder minder langen stengelumfassenden basalen Teil gehen diese mit oder ohne eigentlichem, scharf abgesetztem Blattstiel, jedenfalls stets ohne Gliederung in *) Nouveaux Memoires de la Societe Imper. des naturalistes de Moscou T. XI. (1859) 340. Ich kürze diesen langen Titel stets ab in »Nouv. Mem. Moscou«. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 3 die Lamina über. Die Rollung dieser ausnahmslos zweizeiligen Blätter ist nach rechts. Hinsichtlich des feineren anatomischen Baues ist wenig zu sagen. Die oberirdischen Teile der Cannaceen sind ausnahmslos aus Blattscheiden zusammengesetzte, krautige Scheinstämme von kurzer Lebensdauer. Selbst unter ihren heimatlichen Verhältnissen haben diese hapaxanlhen, im äußersten Fall höchstens bis zu k m hohen »Stämme« ein paar Monate auszuhalten. Dazu kommen im denkbar höchsten Falle \ 0 Laub- blätter, mit großer Spreite. Die Standorte sind ausnahmslos solche, an denen Feuchtig- keit in Fülle zur Verfügung steht. Hieraus folgt, daß alle als Schutzmittel zu deuten- den Einrichtungen gegen Trockenheit und andere Störungen gleichviel welcher Art nutzlos wären und somit unterblieben sind und daß das weiche, krautige Parenchym mit einem Minimum von Leitbündeln den Hauptteil des ganzen Pflanzenkörpers ausmacht. Der bei den Musaceen von Schumann und anderen vor ihm dargelegte Aufbau findet sich auch bei den Cannaceen, aber noch mehr vereinfacht und noch mehr auf die unerläß- lich notwendigen Elemente beschränkt. Harze und ätherische Öle fehlen gänzlich, so- mit auch die sie führenden Gänge. Den Wurzeln mancher Arten wäre höchstens eine gewisse Unempfindlichkeit gegen oder wenn man will Vorliebe für stark ammoniakalische Düngung in flüssiger Form nachzurühmen, worüber an anderer Stelle noch zu reden sein wird. Im übrigen sind es typische Monokotylenwurzeln, welche in unregelmäßiger Folge aus dem Rhizom entspringen und nur auf das Wachstum in weichem, humosem Boden berechnet sind. Die Nervatur der Blätter ist die typische der Monokotylen, der Mittelnerv ist meist sehr stark entwickelt und setzt sich bisweilen in ein fadenähnliches Spitzchen fort. Den Wert, welchen P. C. Bouche diesem Charakter beimaß, halte ich für übertrieben. Erwähnenswert ist aber, daß eine »Ligula«, wie die Zingiberaceen sie haben, bei den Cannaceen nie vorkommt. Die Seitennerven sind sehr zahlreich, aber schwach entwickelt, dagegen ist die Randpartie leidlich fest und Zerreißungen, wie sie bei den Musaceen so oft vorkommen, finden sich auch bei wildgewachsenen Exemplaren sehr selten. Die Anzahl der Blätter ist beschränkt, ihre Dimensionen sind meist relativ große, die größten finden sich bei der mit Recht so genannten G. heliconiifolia, welche die Größe der von Heliconia Bihai nahezu erreichen. Ein eigentümliches Merkmal ist die bei manchen Arten an der Unterseite der Blätter und besonders an den Blattscheiden auftretende Behaarung. Im allgemeinen bei den Pflanzen dieses ganzen Formenkreises überhaupt selten, ist sie auch bei Canna im Schwinden begriffen. Es ist ein Wollfilz, der bei älteren Exemplaren mehr oder minder leicht abfällt, was im Stil der Diagnosen mit Ausdrücken wie »tomentum mox detergibile« oder dem Sinne nach ähnlichem beschrieben zu werden pflegt. Man könnte hieraufhin versucht sein, das Merkmal als systematisch wertlos beiseite zu lassen, umsomehr als es bei Herbarexemplaren, zumal denen älteren Datums, schwer zu finden ist. Ich habe es trotz seiner fraglichen Dauerhaftigkeit überall, wo ich es fand, erwähnt. Es ist zunächst nicht angängig, ein Merkmal zu ignorieren, weil es nur an lebenden Pflanzen vorkommt, an Herbarexemplaren aber fehlen kann und dann ist es mir beinahe immer gelungen, Überreste — bisweilen freilich recht minimale — dieses Haarfilzes in den Längsfurchen oder Rissen nachzuweisen, welche sich infolge des Trocknens der Pflanze gebildet hatten. Jedenfalls ist dies Merkmal immer noch wertvoller als der bläuliche Reif, der besonders an den oberen Stengel- teilen, den Scheidenblättern des Blütenstandes, den Deckblättern bis zu den Sepalen hinauf an manchen Arten vorkommt, denn dies Merkmal geht bei den Herbarexemplaren infolge der jetzt üblichen Methoden der Vergiftung stets und unwiederbringlich zugrunde, ersetzt durch eine bläulich weiße Kruste von Sublimat, dem unvermeidlichen Charak- teristikum gut vergifteter Herbarexemplare. Nach nur 1, höchstens 2 noch typischen, aber kleineren Laubblättern geht die Blattbildung ohne Zwischenformen in die der Hochblätter über, welche ebenso wie die Deckblätter stets in rechtsläufiger Anordnung den Blütenstand und dessen Verzweigungen bekleiden. Die Infloreszenz ist stets terminal und botrytisch; sehr selten sind hängende Blütenstände, meist sind sie aufrecht. Die in den Diagnosen bisher üblichen Termini »spica, racemus, panicula« treffen sensu com- 1* 4 Fr. Kränzlin. — Gannaceae. muni genommen alle mit einander an der Wahrheit vorbei und es ist nötig, sich klar zu machen, was man sich gegebenenfalls darunter vorstellen will. Beginnt man mit der Basis, so setzt sich zunächst der Hauptsproß der Pflanze ohne Unterbrechung in einen wenigblütigen Blütenstand fort, welcher bei vielen Arten nie einen Seitenzweig bildet. Hierher gehört die Subsectio Achirida und die Eucannae Olaucae. Bei diesen Arten stehen auch die Blüten meist einzeln und nicht in »Pärchen«, wie der ziemlich unglücklich gewählte Ausdruck lautet, dessen manche Autoren sich bedient haben. In der größeren Mehrzahl der Arten herrscht jedoch die Neigung vor, Verzweigungen zu bilden, deren Entwicklung mehr oder minder davon abhängt, ob die ersten Blüten sich zu Früchten entwickeln und dadurch die Kraft der Pflanze nach diesen Stellen größeren Kraftverbrauches ablenken oder nicht. Solche Verzweigungen in ihrer reinen Entfaltung bekommt man, die Exemplare des »Systems« der botanischen Gärten abgerechnet, nie zu sehen. Sie gewähren mit ihrem spillerigen Wuchs und ihren immer unscheinbarer werdenden Blüten keinen erfreulichen Anblick und werden von den Gärtnern entfernt. Der Verlauf der Entwicklung dieser »paniculae« ist aber normalerweise folgender: Ein großes scheidenartiges Deckblatt der Achse des Hauptsprosses trägt in seiner Achsel einen Seitenzweig, der an seiner Basis mit einem großen Vorblatt versehen ist. Das nach außen gewendete Deckblatt hat nur einen Mittelnerv, das Vorblatt des Zweiges hat, da es gegen den Hauptsproß gedrückt war, deren 2. Die Anomalie erklärt sich, wie schon Eichler nachgewiesen hat, ganz ungezwungen dadurch, daß dies Blatt während seiner ganzen Entwicklung zwischen dem Hauptsproß und seinem eignen Sproß eingekeilt hat wachsen müssen. Diese Seitenzweige wiederholen mehr oder minder hoch über ihrem Ursprung dieselbe Bildung, d. h. Blüten, unterhalb derselben \ großes Hochblatt und in dessen Achsel wieder einen Sproß, der mit einem großen 2 -kieligen Vorblatt beginnt, in seiner Achsel einen weiteren Sproß anlegen kann usw., theoretisch in infinitum, faktisch bis zur Erschöpfung der Pflanze bzw. bis zum ersten Frost, der bei uns dem Dinge ein Ende macht. Bei sicher wilden Exemplaren habe ich nie mehr als 2 Verzweigungssysteme dieser Art beobachtet mit einziger Ausnahme von der sehr mit Recht so genannten C. polyclada Wawra. Es ist klar, daß der Ausdruck »panicula« für einen derartigen Blütenstand streng genommen unzulässig ist. Bis zu dieser Stelle des Blütenstandes ist die Divergenz der Hochblätter Y2» von nun an beginnt und zwar rechtsläufig die Divergenz nach y8. Während der Laub- stamm bisher im Querschnitt rund oder etwas zusammengedrückt war, wird die Rhachis von nun an dreikantig mit mehr oder weniger konkaven Seitenflächen. An der Achse stehen zunächst die Deckblätter der ein- oder zweiblütigen (sehr selten dreiblütigen) Wickeln. Die Deckblätter spielen keine unwichtige Rolle in der systematischen Unterscheidung der Arten. Sie sind bisweilen sehr groß, manches Mal von langer Dauer, gelegentlich von nur kurzer. Merkmale an und für sich scheinbar belanglos, aber leidlich konstant und jedenfalls konstanter als die unglaublich fluktuierenden Merkmale der Blüte, folglich ein nicht zu vernachlässigender Punkt in den Diagnosen und Abbildungen*), falls sie in *) Was die Abbildungen angeht, so ist trotz der Fülle, in der wir sie haben, im Ernstfall wenig damit zu machen; die schlechteren, z. B. alle aus Loddiges, Bot. Gab. sind kaum wert, daß man sie zitiert. Die besten sind gute oder leidliche Habitusbilder, dies gilt besonders von denen von Roscoe, welche den gerade bei Canna wichtigen Vorzug der Größe haben, aber auch diese versagen, wie schon Körnicke hervorgehoben hat, sobald man in Details eintritt. Ich dehne die Vorwürfe sogar noch etwas weiter aus wie K., sie sind meist hinsichtlich der Deckblätter (also im Habitusbild) ungenau oder direkt falsch. Weitere Kritik an den ent- sprechenden Stellen. Sehr unangenehm ist es, daß manche der älteren Abbildungen ganz gut zu 2 heutigen Arten gehören können. Manche der in Pritzel's Index Iconum zitierten Ab- bildungen wird man vergeblich unter den Literaturangaben suchen, welche ich in dieser Arbeit bei jeder Art angeführt habe, da ich diese fragliche Tafel anders zu interpretieren genötigt war; manche Abbildungen sind überhaupt nicht mit voller Sicherheit zu placieren. Mit diesen Schwierig- keiten hat schon J. Lindley gekämpft. Seine C. Reevesii z.B. hat er aufgestellt, weil die Pflanze, die er vor sich hatte, trotz gewisser habitueller Ähnlichkeit sich nicht in Einklang bringen Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 5 letzterem richtig dargestellt sind. Bei den bis jetzt nur als einblütig beobachteten Arten, steht links von dem Deckblatt der Wickel das der Blüte, bei den viel häufigeren zwei- blütigen Arten steht das Deckblatt der räumlich höher gestellten, weil länger gestielten und später blühenden Sekundärblüte schräg nach vorn gegen das Deckblatt der Wickel verschoben. Schumann hat hier den völlig verunglückten Ausdruck »Pärchen« für die Wickel gewählt. Für gewöhnlich versteht man unter diesem Namen 2 räumlich und zeitlich einigermaßen zusammengehörige Dinge. Die einfache Beobachtung lehrt nun, daß dies hier nicht zutrifft. Lassen wir selbst die typisch einblütigen Arten (u. a. alle »Glaucae«) beiseite, so ist auch bei den zweiblütigen Blütenständen die Sekundär- blüte von der primären durch ein bisweilen recht langes Stück Achse getrennt und sie blüht nie gleichzeitig mit der Primärblüte, sondern wesentlich später. Die dritte Blüte eines Wickels ist mir nur einmal in einem Kulturexemplar von C. concinna B. des Wiener Herbars vorgekommen. Da dies, obwohl aus importiertem Samen gezogen, zu sehr den Charakter einer luxurianten Gartenpflanze hatte, so habe ich Bedenken ge- tragen, irgend welche Folgerungen daraus zu ziehen. Die typischen wilden und die in den Herbarien massenhaft vertretenen mehr oder minder verwilderten Kulturpflanzen bringen es nie über zweiblütige Wickel hinaus. Eine sehr eigentümliche, von Eichler nicht erwähnte Bildung, findet sich bei C. edulis Ker, nämlich 2 Blättchen am Blüten- stiel unterhalb des Ovariums. Im Bot. Mag. t. 2 498 werden sie etwas undeutlich ab- gebildet und in der Figurenerklärung mit der Bezeichnung »the bracts« abgetan, was so, ohne allen Zusatz zweifellos irreführend ist. In Roscoe's Monandrian plants t. 15 ist die Sache größer aber keineswegs besser dargestellt und es heißt hier bei der Figurenerklärung »pedicel with its winged appendages« und im Text heißt es: »one of the 2 pedicels winged immediately below the germen, with two unequal petal-like coloured processes«. So, wie Roscoe die Bildung zeichnet, sieht sie in Wirklichkeit nicht aus, er bildet nämlich einen viel zu langen Blütenstiel mit 2 breiten, gegen- ständigen Blättern ab; ganz genau so, wie wir es bei Viola, den einblütigen Oxalis- Arten und sonst überall finden, wo ein einblütiger, der Anlage nach dichasialer Blütenstand anzunehmen ist. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, daß eine derartige Deutung bei monokotylen Pflanzen ein Unding ist und es bleibt nur die andere übrig, daß hier die Braktee einer dritten Blüte vorhanden ist, daß die Blütenstände dieser Qanna ur- sprünglich mehrblütig angelegt waren und daß sie nach und nach, vermutlich unter gleichzeitiger Vergrößerung der Blütenteile, zwei- bzw. einblütig geworden sind. Denn ließ mit der Taf. 107 aus dem II. Band von Redoutes Liliacees, welche C. flaccida Rose, vorstellt (cf. Bot. Reg. Bd. 23 t. 2004). — Dieselben Zweifel, was mit älteren Abbildungen an- zufangen sei, werden jedem neueren Monographen begegnen; bei Canna sind sie zahlreicher und störender, weil die Hauptwerke, in denen sie stehen (Bot. Mag., Bot. Register, Redoutes Liliacees), auf ein wenigstens z. T. aus Amateuren bestehendes Publikum berechnet waren. — Und die Abbildungen in Gartenbauzeitschriften (denn mit einziger Ausnahme der Flora Bra- sil iensis fehlt Canna in den neueren guten Abbildungswerken völlig) sind erst recht lediglich auf den Effekt berechnet, also wissenschaftlich wertlos. Nicht im mindesten besser steht es mit den älteren Diagnosen. Der erste Versuch, der Schwierigkeiten Herr zu werden und eine Canna- Blüte präzis zu beschreiben, ist bei C. edulis Ker gemacht im Bot. Mag. t. 2498 (1824), besser sind die Diagnosen des Grafen von Hoffmannsegg vom Jahre 1826. Im allgemeinen haben aber die älteren inkorrekten Diagnosen nicht viel Schaden angerichtet, denn die wenigen Bo- taniker, welche sich eingehend mit Canna beschäftigten, sahen sich zunächst die Pflanzen "an und allenfalls die Abbildungen, ließen aber die alten Beschreibungen bei Seite. Als erstaunlich verdient es immerhin angemerkt zu werden, dass Dr. Berth. Seemann noch im Jahre 1855 bei der Beschreibung von C. Warscewicxii Dietr. im Bot. Mag. t. 4854 von den Staminodien als »corollae petalis intense coccineis, inferiore emarginato« redet. Soviel hätte der Begründer des Journal of Botany wissen können, daß dies unzulässig sei. Der Text zu dieser Tafel ist noch insofern von Interesse, als dort die Rede ist von der Kultur dieser Pflanzen im Freien. Dr. See- mann bemerkt, daß in Deutschland nicht nur Canna, sondern auch Bananen vom Mai bis Oktober gut gediehen, was ja infolge unserer kontinentalen höheren Sommertemperaturen mög- lich ist. — Die eigentliche Diagnose läßt zu wünschen übrig. 6 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. einblütige Wickel durch den ganzen Blütenstand hindurch sind keineswegs selten. Sie finden sich bei den altweltlichen Arten beinahe ausschließlich und bei verschiedenen amerikanischen desgleichen, nicht nur in den oberen Teilen der Infloreszenzen sondern durchweg, z. B. bei C. Lambertii Lindl. Blütenverhältnisse. Die B lüte hat den scharfsinnigsten unserer Morphologen schwere Bedenken geschaffen. Sie ist absolut unsymmetrisch und auch durch transversale Orien- tierungsebenen nicht in Segmente zu teilen. Dem unterständigen dreifächerigen Ovarium sitzen 3 freie Sepalen unmittelbar auf. Diesen folgen nach innen 3 größere in ihrem unteren Teil oft verwachsene und mit ihnen alternierende Petalen. An die Röhre der letzteren sind angewachsen 2 bis 4 blattartige Organe, die in ihren unteren Partien meist auch eine Röhre bilden, und mit dieser verschmolzen ist das petaloide Staub- gefäß, welches eine halbierte Anthere trägt, sowie der gleichfalls petaloide Griffel. Wir haben von den \ 5 Phyllomen des pentazyklisch trimeren Diagramms im höchsten Falle \ 4, unter Umständen jedoch wesentlich weniger, d. h. nur H. Mit dieser Aufstellung ge- wissermaßen eines Inventars ist nun aber die Blüte nicht erklärt. In der gelegentlich Fig. \. A Diagramm einer Infloreszenz einer Canna aus der Gruppe der »Trialatae*. Ax Blütenstandsachse. I, II und III die an dieser Hauptachse in ^-Divergenz auftretenden zwei- blütigen Wickel. Die Blüte rechts ist die Priman-, die links die Sekundanblüte. s^ S2 s$ die Sepalen, pi p% p% die Petalen, cc, ß, y Staminodien, lab Labellum, st Stamen mit petaloidem Filament, g Gynostemium mit blattartigem Griffel. — B Diagramm der Primanblüte. Bedeutung der Buchstaben wie in A. (Nach Eichler, Blütendiagramme I. S. 172.) als Gattung angesehenen Sektion Distemon stehen innerhalb der Sepalen und der sehr langen Petalenröhre nur der Griffel nebst dem petaloiden, nur zur Hälfte fertilen Staub- blatt und das eine etwas nach außen und unten gerollte Blatt, welches gleichfalls dem inneren Staminalkreis angehört und dem man wohl mit einer Reminiszenz an die Orchi- daceen den Namen »Labellum« beigelegt hat. Es ist bei Distemon nur schwach, bei den meisten anderen Arten stark nach unten gerollt. Man schreibt diese Phyllome alle dem inneren Staminalkreis zu, der äußere fehlt somit. Eine Ausnahme bildet aller- dings C. [Distemon) Ottonis (Bouche) Kränzl., bei welcher sich noch ein kleines blatt- ähnliches Anhängsel findet. Dies wäre das in den Diagrammen bisher meist fehlende dritte (staminodial ausgebildete) Staubblatt des inneren Kreises. Der episepale Staminal- kreis findet sich durch zwei oder drei Staminodien vertreten, welche in der Regel nach der Rückseite der Blüte hin zusammengeschoben sind und die von Eichler zeitweilig als ein Staubblatt mit zwei Nebenblättern oder »alae« gedeutet sind. Über etwaige Einwürfe hiergegen wird unten zu reden sein. Die soeben mitgeteilte Aufzählung gibt aber doch noch kein befriedigendes Bild, so wünschenswert es wäre, daß sich die Dinge so relativ einfach verhielten. Zunächst Fr, Kränzlin. — Cannaceae. 7 zeigen die drei Sepalen sehr verschiedene Deckungsverhältnisse und ganz besonders störend ist die starke Ungleichheit der drei Petalen, von denen das kleinste von den beiden änderen oft ganz eingeschlossen wird. Hiermit ist das Ideal der Monokotylen- blüte schon in den beiden Perigonkreisen stark gefährdet. Die Entwicklungsgeschichte lehrt uns freilich, daß die drei Blätter dieses Kreises aus ziemlich gleichzeitig angelegten Primordien ihren Ursprung nehmen und daß sie wenigstens in diesem frühen Zustand einwandfrei alternieren; es mag somit der fertige Zustand als ins Unrecht gesetzt gelten. Nun ist aber für die anderen Phyllome der Blüte nicht in den Primordien und noch weniger in den späteren Zuständen ein Alternieren zwanglos nachzuweisen. Wenn dies schon für die Primärblüte jeder Teilinfloreszenz gilt, so in noch stärkerem Sinn für die mit ihr homodrome Sekundärblüte, welche im fertigen Zustand nach rechts ge- dreht ist und deren innere Phyllome noch extra eine derartige Drehung während des Blühens ausführen. Das Bild des fertigen Zustandes stimmt dann so wenig mit dem der Entwicklungszustände, daß man von diesen letzteren für das Verständnis nicht all- zuviel gewinnt oder verliert. Eich ler selbst hat seine Befunde zweimal in sehr ver- schiedenem Sinne interpretiert. Er hat teils Nebenblattbildung teils Dedoublement als t Fig. 2. Links theoretisches Diagramm nach Eich ler, Botan. Zeitung i 873. Der äußere (epi- sepale) Staminalkreis ist unterdrückt, ebenso das vor p$ stehende Staubblatt des inneren Kreises. Das Staubblatt st hat 2 Nebenblätter (alae), von denen sich das eine « nochmals teilt. — Rechts Diagramm einer älteren in den »Blütendiagrammen« wiederhergestellten Deutung, nach dieser sind ß und y Glieder des episepalen Staminalkreises, von dem \ Glied unterdrückt ist. et, lab (Labellum) und st (Stamen) bilden die Glieder des epipetalen Staminalkreises. — (Nach Eichler, Blütendiagramme I. S. 174.) Erklärung für die Stellung und Anzahl der Staminodien herangezogen, ohne mit diesen bei Monokotylen beide Male recht ungewöhnlichen Erscheinungen zu einer voll befriedigenden Lösung der Schwierigkeiten zu gelangen. Es hat infolge dieser stark verklausulierten Interpretation, bei der jedes Wort mit einer gewissen Zurückhaltung niedergeschrieben ist, keinen rechten Sinn, gegen die Auffassung Ei c hier' s zu polemi- sieren, wie dies seitens Schumann's geschehen ist. Der Grundgedanke der Eichler'schen Ausführung ist, den Nachweis zu führen, daß für die (wie weiter zu erörtern sein wird) ziemlich prekäre Kreuzbefruchtung von Canna die Homodromie innerhalb des Blütenstandes notwendig ist. Man kann diese These ohne weiteres zulassen. Allerdings liegen die Dinge sehr oft doch etwas anders, als Eich ler, der nur eine kleine Anzahl von (sämtlich einander sehr ähnlichen) Arten untersucht hat, annahm. Zunächst ist die Reduzierung der Wickel auf nur eine Blüte keineswegs auf die Teilinfloreszenzen letzter Ordnung beschränkt, wie er dies in seiner ersten Studie in der Bot. Zeitg. (1873) annimmt, sondern das Auftreten nur einer einzigen Blüte ist der normale Fall bei mehreren altweltlichen Arten mit Ausnahme von C. chinensis Willd. und bei mehreren amerikanischen Arten. Die Blüten sind meist so groß, daß zwei gleichzeitig blühende sich gegenseitig im Wege stehen müßten und die Verschränkung der Teile, die sich zwischen der zuerst geöffneten und der zweiten 8 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. ergibt, ist derart, daß die zweite notwendig zuerst zurückgedrängt werden muß. Der- artige nach meiner Beobachtung seltene und nur bei üppig gewachsenen Garten- exemplaren — nie bei wilden — vorkommende Fälle ergeben dann allerdings ein Bild, welches, oberflächlich betrachtet, zu einem »symmetrischen Aggregat« neigt, wie Schu- mann sich ausdrückte. Genau besehen ist es nichts anderes als ein akropetales Auf- blühen. Der normale Verlauf ist somit der, daß auch die zweiblütigen Infloreszenzen stets succedan ihre Blüten entfalten, daß sie aber jedesmal, wenn sie blühen, sich einblütig präsentieren. Allerdings ist es von Wert für die Pflanze, wenn beide Blüten sich in gleicher und zwar in der einzigen für Insektenbesuch möglichen Stellung zeigen. Dies ist aber nur durch die Homodromie zu erreichen, mag sie nun, wie fast immer rechtsläufig, oder wie AI. Braun nachgewiesen hat, in einzelnen Fällen linksumläufig sein. Sicher ist nun ferner, daß von den beiden vorhandenen Blüten nur je eine Frucht trägt, was nicht weiter erstaunlich erscheint, wenn man die Größe der pro- duzierten Früchte berücksichtigt. In sehr vielen Fällen habe ich bei Herbarpflanzen beobachtet, daß die zweite Blüte die fruchtbare ist, denn ich fand, wenn ich das Deckblatt der Teilblütenstände abhob, unterhalb desselben die Rudimente des Frucht- knotens der Primärblüte in stark zurückgegangenem Zustand und sogar ohne die drei Sepalen, welche sonst auf der reifen Frucht oft noch zu finden sind. Dies alles zu- sammen macht mir den Eindruck, als ob die Teilblütenstände von Canna normal ein- blütige seien. Es läßt sich ferner gegen die Schumann'sche These einwenden, daß die beiden Blüten einer Infloreszenz nie auf gleicher Höhe stehen, sondern daß die Sekundärblüte oft um ein recht beträchtliches Stück höher steht als die primäre; es ist somit unerfindlich, wie ein nach zwei Seiten hin symmetrisches Gebilde sich ent- wickeln soll. Ich kann hier jedoch nicht umhin, auch gegen die Eich ler 'sehen Zeich- nungen (ich meine ganz besonders Tafel II seiner bekannten hier oft zitierten Arbeit in der Botan. Zeitung) den Vorwurf zu erheben, daß sie zu schematisch ausgestaltet ist und daß Dinge in eine Ebene gezeichnet sind, die sich in Wirklichkeit nie in einer Ebene finden. Dieser Vorwurf trifft besonders die Figuren \ \ und 39. AI. Braun hat in seinen Skizzen, deren leider keine einzige ausgeführt ist, diesen Fehler zu ver- meiden gesucht; er gibt nämlich stets bei der einen der beiden Blüten die Höhe an, in welcher der Schnitt durch die andere Blüte geführt ist und er vermeidet nach Mög- lichkeit das Projizieren in eine Ebene. Viel eher kommt man zur Annahme einer durch die ganze Blüte ansteigenden Spirale, wie unter anderen Petersen sie abbildet. Zum zweiten (epipetalen) Staminalkreis gehören alsdann (nach Eichler) das Labellum und das halbierte Staubblatt, nebst einem (nicht immer vorhandenen) Staminodium. Mit diesen drei Blättern alternieren alsdann die drei Fruchtblätter. Mit einer gewissen Modi- fikation möchte ich mich dieser zweiten Auffassung anschließen. Ich bin wohl nicht der einzige, dem es aufgefallen ist, daß die Eichler'schen Diagramme auf S. 174 mit Spiralen beginnen, um jählings in Zyklen abzubrechen. Man kommt, scheint mir, zu einer ungezwungeneren Deutung, wenn man annimmt, daß die Spirale sich über die Petalen hinaus fortsetzt, auf das innerste Petalum folgen ansteigend zwei (eventuell drei) Staminodialblätter, welche stets steril sind; es folgen dann zwei Stamina, ein meist steriles, das sogenannte Labellum und ein halb steriles, halb fertiles und an dies an- gewachsen als Abschluß der ganzen Schraubenlinie der Griffel. Mit dieser Erklärung einer rechtsläufigen Spirale kommt man einerseits zu einer erträglichen Deutung der in der Regel schräg nach oben verlaufenden Verwachsungen der Staminodien unter- einander und der Reihenfolge der Primordien und ihrer Teilung und man vermeidet schließlich das Dedoublement. Ich habe in diesen Ausführungen das »Labellum« einfach als Staubblatt behandelt. Diese Deutung ist zulässig; denn nicht gerade häufig, aber doch gelegentlich finden sich halbierte Antheren am Labellum; sie finden sich aber nur am Labellum und nie an irgend einem der anderen Staminodialblätter. — Mag man nun die von mir hier mitgeteilte Auffassung einer von den Sepalen bis zum Griffel durchgeführten Spirale billigen oder nicht — von den beiden Eichler'schen Auf- fassungen ist die zweite die richtigere, während die erste an zuviel Gewaltsamkeiten leidet. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 9 Keine von beiden berücksichtigt die schräg ansteigende Verwachsung der Staminodien und sonstigen Blütenteile. Es ist nötig, bevor wir dies Kapitel verlassen, noch einer Kontroverse zu gedenken. Bei der bisherigen Schilderung der Blüte ist (und das ist stillschweigend auch sonst immer der Fall) die Primärblüte berücksichtigt. Die Sekundärblüte ist im wesentlichen nach demselben Typus gebaut, sie ist mit der primären, wie schon oben bemerkt, homodrom. Eine geringe Drehung nach rechts ist übrigens stets wahrnehmbar. Gegen diese Auffassung hat Schumann*] geltend zu machen gesucht, daß erstens die Deutung der Blütenstände als zweiblütiger Wickel nicht zu erweisen wäre. Zuzugeben ist, daß solche Wickel den Charakter gerade dieses Blütenstandes nicht sehr zum Ausdruck bringen, sie teilen diesen Fehler aber mit allen stark reduzierten Blütenständen, deren wahre Natur oft schwer zu erkennen ist. Er wirft ferner den Zeichnungen Eichler 's einen zu weit getriebenen Schematismus vor und das Bestreben, in einseitiger Auf- fassung und unter nicht genügender Berücksichtigung faktischer Verhältnisse einem Prinzip zur alleinigen Geltung verholfen zu haben. Hierbei stützt er sich vor allem auf die Deckungsverhältnisse der Sepalen, bei denen er eine weitgehende Inkonstanz ge- funden haben will. Hiergegen wäre zunächst zu bemerken, daß Eichler selbst in den »Blütendiagrammen« zugibt, daß auch andere Deckungsverhältnisse gelegentlich vorkommen. Eichler's Ansicht wird aber gegen Schumann doch noch gestützt durch zahlreiche Zeichnungen und Notizen AI. Braun' s und meine eigenen Beobachtungen. Und wie hätte Eichler denn sein Diagramm zeichnen sollen? Mehr oder minder stili- siert sind Diagramme stets und Schumann würde dies erfahren haben, wenn er den Versuch gemacht hätte, seine Thesen in Diagrammform auszudrücken, was zu tun er unterlassen hat. Es scheint Schumann auch entgangen zu sein, daß sein Gegner sich in der ganzen Ausführung überall mit einer gewissen Vorsicht ausgedrückt und von allen Deutungen nur die mindest unwahrscheinliche hat bringen wollen. Bei der Dis- kussion der Marantaceen schlägt dieser etwas zögernde und tastende Grundton, der durch die Cannaceen zieht, sofort in eine sehr viel bestimmtere Sprache um, als fühle sich der Autor wieder auf festem Boden. Der einzige Vorwurf, den man gegen Eichler's Zeichnungen erheben kann, ist von mir oben kurz erwähnt worden. Um allen den Möglichkeiten gerecht zu werden, welche Schumann beobachtet hat, hätte es einer ganzen Tafel Diagramme nur der Perigonteile bedurft und es hätte dies den Verzicht auf jede abschließende Interpretation der Blüte bedeutet. Schumann kannte AI. Braun 's Handzeichnungen; daß er an- gesichts der zahlreichen dort niedergelegten Beobachtungen sich gerade diesen Teil der Eichler 'sehen Ausführungen als Angriffspunkt ausgesucht hat, ist mir unverständlich. Die Anthere ist ebenfalls Gegenstand eingehender Diskussion gewesen, man hat sich darum gestritten, ob sie ein- oder zweifächerig sei. Für die erstere Annahme er- klären sich beinahe alle Autoren, nämlich Lindley (Veget. Kingdom S. 168), Endlicher (Gen. Plant, und Enchiridion botan.), Ach. Richard (Dict. d. Sciences sub »Canna«), Grisebach (Fl. Westind. Isl.), Duchartre (Elem. Botan.), Baillon (Dict. d. Botan. I.), Petersen in Engler-Prantl (Pflzfam. II. und in Fl. Brasil. III.), Engler (Syllab.), denen ich noch hinzufügen kann AI. Braun (Manuskr. vom Jahre 1830 im Kgl. Bot. Mus. Dahlem), nicht zu vergessen C. T. Bouche (Linnaea). — Als zweifächerig wird die Anthere bezeichnet von Lestiboudois**) (Lille 1841 F. 91), C. Koch (Berl. Gartenztg. 1858 sub C. formosa) und vor allen Dingen von Dr. G. Dickie in Journ. Linn. Soc. X. (1869) 54 f. Nach diesem Autor, der die Sache am eingehendsten untersucht hat, ist der fertige Zustand irreführend. Die Anthere ist den anderen Blütenteilen im *) Ber. deutsch, bot. Ges. VI. (1888) 55 — 66. **) Die vielzitierte Arbeit von Lestiboudois: »Observations sur les Musac<','es, les Scita- minees, les Cannees et les Orchidees« ist ursprünglich in den Memoires de la Societe des Sciences, de l'Agriculture und des Arts Ser. I. (1841) in Lille erschienen, illustriert mit 17 Tafeln. Sie ist dann (nicht zu ihrem Vorteil) in 2 Teile zerrissen und mit stark verminderten -Abbildungen in den Ann. des Sciences Ser. 2, ßd. 15 und 17 noch einmal abgedruckt. IQ Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Knospenzustand voraus und alsdann »evidently twocelled.« Die Art und Weise, wie der Pollen aus der Anthere entfernt wird und unterhalb der Narbe am Griffel hängen bleibt, ist von Bouche und anderen Autoren ebenso beschrieben. Nun erklärt Dickie aber nicht nur das Staubblatt für vollständig, sondern den petaloiden Teil nicht für ein Filament, sondern für ein zweites steriles mit dem fertilen verwachsenes Staubblatt, es wäre das somit ein Dedoublement mit teilweisem Abortus, eine Auffassung, welche als richtig angenommen, was sie aber nicht ist, natürlich nicht dazu dienen würde, die Frage hinsichtlich des Diagrammes zu vereinfachen. Es muß hinzugefügt werden, daß Herr Dickie diese letzte Konsequenz nicht gezogen hat. Schließlich ist es ziemlich einerlei, ob ein Organ, ehe es sich zu voller Größe auswuchs, einmal vorübergehend sich in einem gewissen anderen Sinne entwickeln zu wollen schien, wenn der fertige Zustand eine so frappante Abweichung von dieser Bildung zeigt. Die Tatsache steht fest, daß die mehr oder weniger entwickelte Längsscheidewand die gegenüberliegende Seite nicht erreicht und daß somit der Innenraum einfächerig ist. Die entleerte zu- sammenschrumpfende Anthere zeigt der Tendenz der ganzen Blüte entsprechend Rechts- drehung. Das Öffnen und Entlassen des Pollens tritt ein, bevor die Blüte sich öffnet. Der Pollen hat bei allen Arten eine mit körnigen Wärzchen versehene Exine, welche im Wasser leicht aufquillt. Bei C. Orientalis, deren Pollen ich nicht gesehen habe, soll die Exine glatt sein. Der Griffel wird von Eichler für nur eines der drei Fruchtblätter reklamiert, von Schumann für alle drei. Nun haben wir allgemein außer der schiefen kopfförmigen, am Ende des Griffels stehenden, deutlich zweiteiligen Narbe noch einen Streifen Narben- papillen, der an der einen (äußeren) Seite des Griffels herabläuft und der sich unge- zwungen als eine dritte Narbenfläche deuten läßt, für die Befruchtung ist sie viel- leicht sogar die wichtigste. Die terminale Narbe ist stets durch eine tiefe Furche zwei- teilig, wie dies Eichler selbst abbildet*). Damit hätten wir dann drei Narbenflächen, deren schiefwinklige Stellung gegeneinander in einer Blüte, bei der alle Symmetrie um- gestoßen ist, nicht weiter auffallen kann. Ich bin somit geneigt, Schumann' s Ansicht in diesem Punkt zu unterstützen, ebenso seine Ansicht über die Bildung des Griffels. Von einer einfachen Narbe kann man wenigstens angesichts dieser klar zutage liegenden Befunde nicht reden. Ich erinnere ferner an die äußerlich als einfach erscheinende Narbenfläche bei den Orchidaceen, welche jeder Botaniker als aus zwei zusammengesetzt ansieht. Dagegen muß ich Schumann's Bemerkung zurückweisen, wenn er meint, daß diese dritte (seitliche) Narbenfläche nicht funktionieren könne, weil das Gewebe des Griffels an dieser Stelle für die Pollenschläuche zu hart und somit undurchdringbar sei. Es ist an der Seite nicht härter als an der Spitze und genauere Betrachtung in vivo zeigt, daß gerade an den Seitenpapillen viel mehr Pollen sitzt als an den beiden apikalen Narben. Frucht lind Samen. Die Frucht von Canna ist eine unterständige, dreifächerige, loculicide Kapsel meist von der Größe einer kleinen Walnuß, selten größer. In den Scheidewänden befinden sich Septaldrüsen, deren Zweck unbekannt ist; außen ist die Kapsel mit weichen, keuligen oder kondylom artigen Papillen besetzt, deren Zweck viel- leicht darin liegt, daß sie in frischem Zustand einen manchen Tieren unangenehmen Saft enthalten, der diese bei dem Versuch in die Kapsel einzudringen abschreckt. Mit zunehmender Reife und Erhärtung der Samen wird dieser Schutz überflüssig und die inzwischen gänzlich vertrockneten Papillen fallen ab. In frischem Zustand enthalten sie sehr viel schwach rötlich gefärbten Saft und lassen das Licht dunkelrot durchscheinen. In jedem Fache können sich mehrere in zwei Reihen angeordnete Samenkörner ent- wickeln, es können jedoch auch mehrere oder die sämtlichen Samenanlagen eines ganzen Faches unbefruchtet bleiben. Bouche gibt an, daß bei Canna (Enrystyles) flaccida und Reevesii die Kapseln nicht aufspringen. *) Bot. Zeitg. 1869, Taf. II, Fig. 4. — Ähnlich in AI. Braun' s Handzeichnungen im Königl. Botan. Mus. zu Dahlem. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 11 Die Samenkörner sind anatrop, mit einer doppelten Testa versehen und springen mit einem Deckelchen auf. Die Testa hat eine fast steinerne Härte; vieltägiges Liegen im Wasser und selbst Kochen erweicht sie nicht; ihr Gefüge ist strahlig, ebenso das des Deckels. Hinter dieser Schale liegt die eigentliche tiefschwarze Samenhaut, welche das harte Eiweiß umgibt und innerhalb dieses in einer besonderen Höhlung der ziem- lich weit vorgeschrittene Embryo. Die unmittelbare Umgebung desselben wird von einer bräunlichen filzigen Masse gebildet. Die Samen bewahren ihre Keimkraft ziemlich lange. Das auffälligste mir bekannt gewordene Beispiel erwähnt Roscoe in »Monandrian Fig. 3. Staubblatt von G. lutea Mill. a von hinten, b von vorn gesehen, c Oberer Teil des Griffels, d Apikaler Teil der Narbe, e Staubblatt von G variabilis Bouche ; die Anthere bei e noch geschlossen, bei f geöffnet, g — i Anthere mit staminodialem Anhang quer durchschnitten und zwar bei e noch geschlossen, bei h geöffnet, bei i völlig entleert, k Samen von oben ge- sehen. I Derselbe im Längsschnitt mit abgesprengtem Deckel, m Embryo, n Deckel von innen, o von außen gesehen. — Alles vergrößert. — Originalabbildg. nach Handzeichnungen AI. Braun's. 12 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. plants« unter C. edulis. Er versichert, daß Samenkörner dieser Art, welche von Ruiz und Pavon gesammelt waren, nahezu 30 Jahre später*) im Garten eines Mons. Lam- bert (dem zu Ehren die C. Lamberti Rose, aufgestellt wurde) keimten. Die Jahres- zahlen dieses Experimentes können nicht genau nachgerechnet werden, aber es muß gegen Ende des \8. Jahrhunderts gemacht sein, also vor Einführung der jetzt üblichen Konservierungsmethoden. Versuche mit wohlausgebildeten Samen nach modernen Metho- den vergifteter Herbarexemplare hatten bisher keinen Erfolg; was sehr zu bedauern ist. Schwere, harte Körner von der Größe eines Kirschkernes oder einer Erbse benötigen zu ihrer Verbreitung der menschlichen Fürsorge und die ist ihnen in reichem Maße ge- worden. Der Fall, daß man die Pflanze lediglich, um sich an ihrer Schönheit zu freuen, verbreitet hat, scheint auch unter Naturvölkern vorgekommen zu sein, denn die Verwendung der Rhizome als Nahrungsmittel ist nur aus Südamerika bekannt und auch dort keine allgemeine. Die Menge der bei den einzelnen Arten zu erwähnenden Volksnamen beweist zur Genüge, daß auch die fremden Völker an diesen schönen Ge- wächsen nicht achtlos vorübergegangen sind. Es eignen sich aber die Samenkörner als Spielzeug für Kinder und zu einem ganz anderen Zweck, nämlich zu Rosenkränzen, beides wird sicher dazu beigetragen haben, sie zu verstreuen. Ein weiterer Gebrauch ist fernerhin der als Gewichte für Gold, der bei einer Art (C. Brittonii Rusby) vor- kommen soll, analog dem Gebrauch der Samenkörner von Ceratonia siliqua in der Alten Welt. Wie weit gewisse Canna-AHen schon seit langer Zeit verbreitet sind, be- weist folgende Tatsache: C. patens Rose, die mit C. indica identisch ist, wurde in England zuerst aus Samen gezogen, welcher aus St. Helena**) stammte. Dies verleitete den Autor zu der Annahme, die Pflanze sei in St. Helena einheimisch, was Bouche in seiner ersten Bearbeitung von Ganna allerdings mit (?) wiederholt. Datiert doch die Kultur in Europa zurück bis in das letzte Viertel des \ 6. Jahrhunderts. Nun ist St. Helena aber schon frühzeitig von Portugiesen besiedelt gewesen und es ist wohl sicher, daß diese die Pflanze aus Brasilien mit herübergebracht haben. Es mögen hier noch ein paar Bemerkungen über die Farbe der Blüten beigebracht werden. Die Auswahl ist merkwürdig beschränkt; gelb und rot von hell schwefelgelb bis dunkel blutrot ist in nahezu allen Fällen die einzige Farbenskala mit Ausnahme von einer Art mit cremefarbigen und zwei Arten mit (rein?) weißen Blüten. Keine andere Farbe ist bisher beobachtet. Die Intensität der Färbung hängt wesentlich von der Be- leuchtung ab, wie schon Rob. Brown dem älteren Bouche gegenüber äußerte, als er bei einem Besuch im botanischen Garten (damals in Schöneberg bei Berlin) sah, dass die Gannas in Berlin leuchtendere Farben hatten als die englischen***). Und was von den deutschen Gannas gilt, trifft in noch höherem Maße zu von den italienischen; je weiter südlich, desto besser die Färbung. Die ungemeine Variabilität der Farben in Blüten, deren Struktur sonst gleich ist, hat, wie immer bei Gartenpflanzen, zu einem Aufstellen von »Arten« geführt, von denen der größere Teil vor der Kritik nicht stand halten konnte; die zahlreichen Synonyma im systematischen Teil überheben mich einer weiteren Ausführung dieses Satzes. Die Variabilität der Färbung bei Exemplaren der- selben Art in Regeln zu fassen, muß ich für ein zunächst wenigstens aussichtsloses Unterfangen halten, mindestens müßte dann zunächst einmal das Studium einer oder *) Roscoe 1. c. ... >the species, which was raised by M. Lambert from seeds, collected by the authors of the Flora Peruviana nearly 30 years before they were comraitted to the ground«. — Die Samen müssen den Herbarexemplaren entnommen worden sein, als Samenproben mit der Absicht sie auszusäen hätte man sie schwerlich 30 Jahre liegen lassen. **) Meliss, St. Helena its Geology, Fauna, Flora etc. (1875) 331 zählt folgende Arten von Canna auf, welche auf der Insel vorkommen: C. indica L., coccinea Ait., glauca L., iridiflora R. et P. und Warsceiviczii Dietr. Von diesen sind die beiden letzten nur kultiviert bekannt, die 3 anderen sind völlig verwildert. Es ist mir bei der Identität von G. indica und patens gar nicht zweifelhaft, daß Roscoe s. Z. Samen von dort erhalten haben kann. Die Samen von C. indica und coccinea werden von Knaben als Geschosse für ihre kleinen Kanonen gebfaucht. ***; Linnaea XVIII. (1844) 492 Anmerkung. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 13 zweier Arten Gegenstand einer besonderen Arbeit werden. Die Frage würde mit der weiteren zusammenfallen, ob und welchen systematischen Wert man sprungweis auf- tretenden Variationen zubilligen will und kann; hiermit wäre dann aber die Grenze bereits überschritten, innerhalb deren sich Arbeiten wie diese hier zu halten haben. Bestäubung und Befruchtung. Die Bestäubung von Canna ist öfters Gegenstand eingehender Beobachtung gewesen und das Resultat ist, daß Selbstbefruchtung der bei weitem häufigste Modus ist, daß Kreuzbefruchtung dagegen stattfinden kann. Die Stellung des Staubblattes und des Griffels in der Knospe ist so, daß das Staubblatt den Griffel ziemlich eng umfaßt und die beiden blattartig flachen Organe liegen alsdann dicht gegeneinander gepreßt. Über die Narben, wie es nach meiner Auffassung heißen muß, habe ich schon geredet. Das untere Ende der meist, wenn auch nur in einigen Papillen vorhandenen seitlichen Narbe reicht stets bis mindestens in die obere Partie der dem Griffel an- haftenden Pollenmassen. Es kommt somit sehr leicht zur Selbstbefruchtung, wie dies bereits P. G. Bouche in seiner ersten größeren Arbeit*) nachgewiesen hat. Er unter- scheidet dort eine »foecundatio directa«, welche er bei G. coccinea und flaccida be- obachtet hat, von einer »foecundatio indirecta« bei 0. orientalis, speciosa und gigantea. Die erstere Art besagt, daß der Pollen gleich von vornherein auf die Narbe kommt und also Selbstbefruchtung herbeiführen muß. Die zweite Art, daß er ganz (nach meiner Ansicht wenigstens größtenteils) unterhalb der Narbe als zusammenhängende Masse liegen bleibt, um von Insekten oder Vögeln abgeholt zu werden. Auch für den zweiten Modus ist, wie oben bemerkt, Selbstbefruchtung nicht absolut ausgeschlossen. Die Frage ist dann später von F. Delpino**) und im Anschluß an ihn von F. Hildebrand***) noch einmal behandelt. H. Müller f) bringt nichts weiter bei als ein kurzes Referat des von Delpino und Hildebrand Gesagten, eigene Beobachtungen hat er nicht ge- macht. Delpino stand, als er seine Beobachtungen anstellte, so vollständig unter dem Einfluß von Darwin' s Epoche machenden Schriften, daß er, um die Fremdbestäubung, die ihm die einzig normale Befruchtungsart erschien, nachweisen zu können, die Höhen- verhältnisse und die gegenseitige Orientierung der Teile einfach übersah und es war (nach seiner Ansicht) selbstverständlich, daß der Blütenstaub unterhalb der Narbe in breiter Masse zur Abholung für die Insekten bereit gehalten würde. Als F. Hildebrand ihn brieflich darauf aufmerksam machte, dass die Dinge in Wirklichkeit anders lägen und daß C. indica und gigantea in geschlossenen Zimmern reife keimfähige Samen ledig- lich durch Autogamie produziert hätten, verstieg sich Delpino zu der Ungeheuerlichkeit, lieber Parthenogenesis anzunehmen. Hildebrand' s Ansicht kann ich in den Haupt- zügen bestätigen. Die Art, wie die Insekten (meist unsere Honigbiene, die ich selbst bei Regen sich um die Blüten bemühen sah) den Honig zu erlangen suchen, hat viel Ähnlichkeit mit der Art wie im-Blüten angeflogen werden. Der Nektar sitzt in einem tiefen röhrenförmigen Nektarium am Grunde des Griffels. Ob nun der Pollen auf den Rücken der Bienen gelangt oder nicht, hängt einerseits davon ab, wie weit die Blüten sich öffnen, andererseits von der Festigkeit der Teile einer geöffneten Blüte. Blüten, wie die der Indiea-Gruippe verhalten sich verschieden, je nachdem sie ganz oder halb aufgeblüht sind; bei solchen, welche selbst sub anthesi halb geschlossen erscheinen, wie C. edulis, discolor, Warscewiczii, lanuginosa, ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Pollen abgeholt und auf andere Blüten gebracht wird, zweifellos sehr groß, während bei den weit ausladenden, großen, stark an unsere Iris pseudacorus erinnernden *) Linnaea VIII. (1833) U3 — 1 68. Trotz mancher überflüssigen Arten eine wesentlich er- freulichere und gründlichere Arbeit als die 10 Jahre spätere in Linnaea XVIII. erschienene des- selben Verfassers mit telegrammartigen >Diagnosen.« **) F. Delpino, Sugli apparechi della fecondazione nelle piante autocraspe (Fanerogame). ***) Botan. Ztg. XXV. (1867) 277. f) Befruchtung der Blumen durch Insekten (1873). 14 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Blüten der G flaccida und JReevesii die Wahrscheinlichkeit, daß dies geschieht, sehr gering ist. Die Festigkeit sowohl wie die Spreizung der Staminodien sind von den älteren Autoren, welche meist nur die mit G. indica verwandten oder verwechselten Arten untersuchten, nicht gehörig gewürdigt. Bei Distemon, der leider ganz aus den Kulturen verschwundenen Untergattung, müssen die Verhältnisse wiederum anders gelegen haben. Es versteht sich wohl von selbst, daß Blüten wie die steil aufrechten, eng trichter- förmigen von C. Lamberti oder edulis einerseits, wie die tutenförmigen der engeren indica- Gruppe, sich bei der Befruchtung ganz anders verhalten müssen, wie andererseits die hängenden Blüten von G. iridiflora oder die beim Aufblühen weit auseinanderfallenden von G. flaccida und Iieevesii, die jedes Turgors entbehren. Bei diesen letzteren ist jede Befruchtung außer durch Autogamie in der Knospe unmöglich, denn die Blütenteile fallen so weit nach außen und sind so weichlich, daß kein Insekt irgendwo einen Landungsplatz findet, und mag der Pollen liegen, wo er will, es ist, den blinden Zufall ausgenommen, ganz undenkbar, dass er gefunden, abgeholt und rite übertragen wird. Daß nicht eine inhärente Abneigung gegen Kreuzbestäubung anzunehmen ist, daß diese Arten ebenso fruchtbar sind, wie alle anderen, beweist zur Genüge die Tatsache, daß gerade sie für die zahlreichen Hybriden unserer Gärten in überwiegend starkem Maße verwendet sind. Um so auffallender ist es, daß gerade C. JReevesii nebst ihren Ab- arten auf den Philippinen unfruchtbar ist. Herr Merrill, der seinen Exemplaren sehr genaue Notizen beizufügen pflegt, versichert dies ausdrücklich. Man kann dies wahrscheinlich auf eine geringere Länge des Griffels zurückführen und dies könnte die Ansicht derer mit stützen helfen, welche in den beiden oben genannten Pflanzen Arten einer besonderen Gattung (Eurystyles) sehen. Ob und inwieweit diese Trennung zu rechtfertigen ist, wird im Zusammenhang an anderer Stelle zu besprechen sein. Der gänzliche Mangel an Früchten bei allen Exemplaren dieser Arten und die ausdrückliche Versicherung, daß sie nie fruktifizieren, steht im stärksten Gegensatz zu Exemplaren von G. orientalis derselben Herkunft, welche mit Kapseln geradezu überladen sind. Eine sehr interessante Beobachtung hat Dr. K. Rechinger*) auf der zu Samoa gehörigen Insel Upolu gemacht. Dort wächst ungemein häufig Canna humilisB. (C. indica genannt). Diese wird regelmäßig von einem kleinen Vogel aus der Abteilung der Meli- phagiden, Myzomela nigriventris Peale, dessen Kopffarbe mit der Cannablüte genau übereinstimmt, besucht. »Besonders des Morgens,* wo er die Blüten mit seinem mäßig langen, dünnen, etwas hakig gebogenen Schnabel sondiert, sich nach Art der Spechte an oder unter dem Blütenstande einige Zeit festhält und so die Befruchtung der Blüten vollführt. Tatsächlich ist auch der Fruchtansatz der hier vorkommenden Canna sehr reichlich. Mitunter besuchen auch Tagschmetterlinge, vorzüglich die hier sehr häufige Danais Ärchippus die Blüten der Canna. « Die Übereinstimmung der Farbe der Ganna- blüte mit der des Vogelkopfes ist gewiß ein interessantes Faktum, aber sicherlich doch nur Zufall. Ich wenigstens möchte nichts von »Wechselbeziehungen« in diesem Falle wissen; man hat deren zeitweilig viel zu viele nachweisen zu können geglaubt. Es ist außerdem schwer einzusehen, weshalb gerade auf Upolu sich eine solche Ähnlichkeit herausgebildet haben sollte, anderswo aber nicht, denn die Pflanze ist weiter über das indo-malaische und pazifische Gebiet verbreitet, als der Vogel**). Die fraglichen Canna- Exemplare Dr. Rechingers habe ich selbst in den Händen gehabt, sie als G. hwnilis Bouche erkannt; den reichlichen Fruchtansatz kann ich bestätigen. Von sonstigem Insektenbesuch habe ich nur einmal an einem zweifellos wilden Exemplar Spuren sehr eigentümlicher Art gefunden. Das in Peru(?) gesammelte Exem- *) Botan. u. zoolog. Ergebnisse einer wissenschaftl. Forschungsreise nach den Samoa-Inseln, dem Neu-Guinea-Archipel und den Salomons-Inseln. — Denkschr. d. malhem. naturw. Klasse der Kaiser!. Akad. d. Wissensch. Bd. LXXXV. Wien 1910 (S.A.) 73. ) Nach A. R. Wallace, Geograph. Verbreit. d. Tiere, Deutsche Ausg. II. 310 sind die Melipkagidae über die ganze australische Subregion verbreitet, finden sich aber nur in dieser. — Es erscheint auffallend, daß aus dem tropischen Amerika, welches ähnliche — vikariierende — iltypen aufweist, analoge Beobachtungen wenigstens für Canna nicht bekannt geworden sind. Fr. Kränzhn. — Cannaceae. 15 plar befindet sich in Kew (Cuming n. < 01 9 oder 1079?*), ist leider nur mit Kapseln besetzt, gehört aber jedenfalls in die Verwandtschaft von C. indica L. Die Blätter zeigen Ausschnitte am Rande, welche stark an diejenigen erinnern, welche unsere deutsche Megachile centuncularis L. aus den Laubblättern unserer Rosen herausschneidet. Von Identität ist natürlich keine Rede und ich wage auch kein Urteil, ob ein Megachile oder Ameisen die Täter gewesen sind. Die ausgeschnittenen Stücke waren für ein mathematisch nicht geschultes Auge ein Mittelding zwischen einem Rechteck und einer in der Längsrichtung kurzen Ellipse, Mathematiker werden eine präzisere Definition dieser höchst eigentümlichen Kurve finden. — Es war mir erstaunlich, daß nur dies eine Exemplar von vielen Hunderten, welche ich im Verlauf mancher Jahre untersucht habe, derartige Spuren einer Beschädigung aufwies, alle anderen waren im frischen Zustand immun gewesen. — Besitzen die Cannaceen doch einen den Insekten unangenehmen Stoff und sind sie nicht ganz frei von Eigenschaften, wie sie bei den Zingiberaceen vorkommen? Es würde dies gut zu einer an anderer Stelle zu erwähnenden Beobachtung stimmen, nach welcher der Rauch der verbrannten Canna- Stengel und Blätter eine tödliche Wirkung auf Insekten ausüben soll. Unser Urteil, daß den Cannaceen aro- matische oder sonstige Riechstoffe fehlen, ist doch nur ein subjektives, lediglich von unseren menschlichen Sinnesorganen diktiertes, dessen absolute Gültigkeit wir nicht aus- sprechen dürfen. — Schade, daß an diesem Exemplar Spezieszugehörigkeit und genauer Standort im Dunkel bleiben werden. Geographische Verbreitung. Wie jedes Kapitel bei den Cannaceen seine eigenen Schwierigkeiten hat, so vor allem dieses. Zwei Dinge sind einer genauen Kenntnis der Ver- breitung bisher abträglich gewesen. Erstens, die in den meisten Fällen ungenügenden Stand- ortsangaben, besonders aus den älteren Sammlungen, zweitens der Unfug, den man in Landesfloren mit der Bezeichnung G. indica zu treiben pflegte. Bei den Standortsangaben fehlt zumeist jede Notiz (wenige rühmliche Ausnahmen sind an entsprechender Stelle zu ihrem Recht gekommen), ob die betreffenden Exemplare in der Wildnis fern von irgend- welchen bestehenden oder verlassenen Wohnplätzen, oder in der Nähe solcher, gesammelt oder ob sie Kulturexemplare sind**). Daß jede Kolonial- oder Landesflora als unvermeid- liches Requisit G indica enthält, dürfte zur Genüge bekannt sein. Es mag ja in vielen Fällen schwer sein, zu unterscheiden, ob man eine wilde Pflanze vor sich hat, denn die Canna scheinen sich auch auf verlassenem Kulturland noch lange zu behaupten und viele von ihnen haben überhaupt, so selten das klingen mag, eine entschiedene Anlage dazu, Un- kräuter und Ruderalpflanzen zu werden. Von C. coccinea Ait. sagt F. C. Lehmann, sie sei bei Popayän ein kaum ausrottbares Unkraut. Von C. bidentata Bertol. sagt Stuhlmann, sie wüchse in der Nähe der Ortschaften auf stark mit ammoniakalischen Stoffen durchtränktem Boden. Nicht ganz ausgeschlossen scheint es mir, daß sich aus solchen Gartenflüchtlingen, zumal wenn neben einer einheimischen Art mehrere Arten oder Hybriden in einer Gegend kultiviert werden, mit der Zeit Formen herausbilden, welche in ihrem ganzen Auftreten indigenen Arten völlig gleich sind, daß dann im *) Die Nummer ist undeutlich geschrieben. — Cuming n. -1064 ist Calceolaria pinnata L. von Lima. **) Hier ein Beispiel. Der Verf. fand unter den ihm aus Dahlem zugesandten Materialien Exemplare verdächtigen Aussehens aus einer unserer ältesten Kolonien stammend und eingesandt von einem unserer besten Kolonialgärtner, dem wir viele gute Kollektionen verdanken und dessen Namen manche neue Spezies trägt. Diesen Exemplaren fehlte jede Notiz, ob kultiviert, wild oder verwildert und was sonst zu einer genauen Angabe gehört; außerdem rechnet man für gewöhnlich nicht darauf, daß ein in botanischen Dingen sehr versierter Gärtner Gartenpflanzen einlegen und nach Hause senden wird. Und doch war es so. Die Exemplare stammten aus dem Garten des Gouverneurs, die Knollen teils aus dem Königl. botan. Garten in Dahlem, teils aus Neapel. — Wieviel Zeug ähnlicher unklarer Provenienz mag in den Herbarien Europas stecken! 16 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Laufe vielleicht langer Zeit das Fluktuieren der Charaktere aufhört und wir Neubildungen erhalten, welche wir sonst als Spezies zu bewerten gewohnt sind, Ansätze zu solchen (ich wage hier einen vielleicht sehr anfechtbaren Ausdruck und bitte, mir die Brevi- loquenz zu gute zu halten) Pseudospezies liegen mir aus 2 Plätzen vor. Aus Natal von der Trappistenkolonie Marianahill (Dr. Landauer n. \\ % u. \ 95) leider ohne genaue Notizen und von Manila (Merrill n. 6686, 6687 und 6693) mit ungemein sorgfältigen Notizen, welche fast den Wert von ausgearbeiteten Diagnosen haben. In beiden Fällen handelt es sich um verhältnismäßig neue Siedlungen. Bei den Exemplaren aus Natal haben wir es wohl mit einer relativ neuen Züchtung (vermutlich französischer Herkunft) zu tun, welche aber von der afrikanischen G bidentata Bertol. beeinflußt ist. Bei den Exemplaren von Manila überwiegt augenscheinlich der Einfluß von G. flaccida Rose. und in einem Falle von C. glauca L., alle beide sicher amerikanischer Herkunft und aus historischen Geschehnissen der letzten Dezennien zu erklären, aber beide beeinflußt durch fremdes Blut, wobei es sich nur um die von älteren Autoren als »C. indica« bezeichnete C. chinensis Willd. handeln kann. Was aus diesen zur Desertion sehr ge- neigten Elementen werden wird, ob und wie sie sich mit den einheimischen Arten aus- einandersetzen, bleibt abzuwarten. Zunächst wäre es mehr als leichtsinnig, derartigen unfertigen Existenzen den Rang und Wert und die in feste Ausdrücke gegossene Formel einer »Spezies« alter Observanz zuzuerkennen. Die Frage liegt doch hier wesentlich anders wie z. B. bei C. coccinea. Diese rein amerikanische Art ist auch ein Unkraut und auf allen halb- und ganzkultivierten Stellen häufig, aber sie ist z. Z. eine gut um- schriebene »Art« mit nicht mehr Neigung zum Variieren als man Canna sowieso zu- billigen muß. Ähnlich steht es mit G indica L. Ich beginne mit G. indica L. — zweifellos amerikanischer Herkunft — deren Name oft genug für nahezu alle Arten — die der Flaccida- Gruppe ausgenommen — mißbraucht ist. Die Brit-el-qunsül, die Tochter des Konsuls, nach Prof. Asche rson der Name, den die ägyptischen Fellachen der aus den europäischen Gärfen massenhaft desertierten Canna gegeben haben — und der Volksname allein beweist, wie sehr diese Pflanze sich durchzusetzen gewußt hat. Der Umstand, daß die schwarzen glänzenden Samenkörner nicht nur überall ein beliebtes Kinderspielzeug sind, sondern auch in zwei Religionen (außer bei Katholiken auch bei Mohammedanern) zu Rosenkränzen dienen, hat sicher sehr dazu beigetragen, die Pflanzen zu verbreiten und das Bild der ursprüng- lichen Verbreitung zu verwirren. Es scheint, daß die Durchbohrung der Samenkörner die Keimkraft nicht zerstört. Ich will nun versuchen, soviel an sicheren Daten beizu- bringen, als ich aus zahlreichen Herbarexemplaren entnehmen konnte, von den in der Literatur verstreuten habe ich die Angaben des ungemein sorgfältigen älteren Bouche bevorzugt. Ich beginne mit den wenig zahlreichen sicher paläotropischen Arten. Von diesen ist eine, C. bidentata Bertol., sicher afrikanisch und gelegentlich unter Be- dingungen gefunden, bei denen Verschleppung kaum anzunehmen ist. Dem westlichen Teil Asiens, dem Gebiet des tropischen Himalaja gehören G. speciosa Rose, und G. chinensis Willd. (nepalensis Wall.) an, welche beide von dort sich weit nach Osten und Südosten verbreiten. An sie schließt sich die dem pazifischen und dem östlichen Teil des Monsum- gebietes gehörige G. humilis Bouche an und die von den Sundainseln bis nach den Philip- pinen, verbreitete sehr ähnliche G Orientalis. Auch eine der größtblumigen aller Canna gehört hierher, C. Reevesii und eine neue milchweiß blühende Art aus Siam G. siamensis Kränzl. Ich möchte durch die Abteilung der »Glaucae«, zu denen neben C. Reevesii Lindl. vor allen Dingen G flaccida gehört, eine der wenigen Arten, deren Gebiet gut und scharf umschrieben ist, zu den zahlreichen Arten Südamerikas übergehen. Von Südcarolina bis Florida findet sich diese Pflanze überall in Strandsümpfen. Die Gründe, weswegen ich C. Reevesii für verschieden halte, sind im systematischen Teil nachzu- lesen. Sie ist eine regelrechte Sumpfpflanze, was in so ausgesprochener Weise nicht einmal die äußerlich in mancher Hinsicht ähnliche C. glauca L. ist, deren Gebiet sich von den westindischen Inseln bis nach Paraguay erstreckt. Ähnlich steht es mit dem Subgenus Diskmon, von dessen sieben Arten sechs ganz sicher in Brasilien vorkommen Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 17 und nur eine Art (G meridensis) Kränzl.) sich im Kordillerengebiet von Venezuela findet. Eine eng umschriebene Verbreitung haben ferner die 4 Arten, aus welchen sich das Subgenus Achirida zusammensetzt: G. iridiflora Ruiz et Pav. , liliiflora Warsc. und G. Brittonii Rusby, von denen die erste und dritte dem Hochkordillerengebiet von Peru und Ecuador angehören, die zweite, augenscheinlich sehr seltne den kleinen Bezirk von Veraguas auf dem Isthmus von Panama bewohnt. Hierzu kommt noch C. Tuerckheimii Kränzl. aus Guatemala, eine mir erst neuerdings bekannt gewordene Art, deren Ver- breitungsgebiet auf Alta Vera Paz beschränkt zu sein scheint. Die übrigen, meist zu Eucanna gehörigen Arten sind von so verschiedenen Standorten des inneren Südamerika bekannt, daß es zwecklos ist, hier von Grenzen und Gebieten einzelner Arten zu reden. G. indica L. ist ganz sicher ebenso gut in Brasilien, wie auf den westindischen Inseln einheimisch. Geschichtliches. Die ersten Angaben über Canna reichen beinahe bis auf die Patres rei herbariae im 1 6. Säculum zurück. Die erste Erwähnung, soweit ich die Frage zurückverfolgen konnte, findet sich in Bauhin's Pinax Theatri Botanici, welche 1623 gedruckt, also jedenfalls früher verfasst wurde. Die Namen Tournefort, Piso, Rheede und Rumphius finden sich, welche alle im 17. und der ersten Hälfte des 1 8. Jahrhunderts blühten. In Linne's Species PI. finden wir dann zum ersten Mal drei Arten zusammengestellt: C. angustifolia^ glauca und -»indica* , letztere mit einer Diagnose ausgerüstet, welche gar nichts besagt und einem Haufen von Varietäten, welche fast ebenso viele Spezies darstellen; vom allerersten Anfang an ein Stein des Anstoßes. Bei Willdenow finden wir (1797) diese drei Arten plus der bis auf den heutigen Tag apokryphen G. juncea Willd. aus Retz, Observationes von 1779. Ein Dutzend Arten zählt C. Sprengel 1825 mit leider sehr kurzen Diagnosen auf. Um 1807*) beginnen Roscoe's Arbeiten, die er schließlich 1828 in seinem großen Abbildungswerk, den » Monandrian Plauts« zusammenzog, ein Werk, welches trotz vieler Ausstellungen, die im einzelnen berechtigt sein mögen, seinen hervorragenden Platz in der botanischen Literatur für alle Zeiten behaupten wird. Ihm unmittelbar vorauf geht- ein deutscher streng genommen Nichtbotaniker, denn er bezeichnet sich selbst des öfteren als Laien, Graf Genturius von Hoffmannsegg, der als erster die Schwierigkeiten begriff, welche die exakte Beschreibung der Canna-Blüte darbietet und ihrer Herr zu werden suchte. In seinem Buch »Zweiter und dritter Nachtrag zum Verzeichnis usw.« (Dresden 182 6) S. 76 u. folg. bespricht er die Gattungsdiagnosen von Canna, welche Linne, Jussieu, Willdenow und Roemer-Schultes publiziert hatten, um als- dann seine eigene Auffassung zu geben. Nach dieser besteht die Blüte aus drei Se- palen, einer sechs- resp. fünfblättrigen »corolla«, von der der äußere Kreis (den wir jetzt Petalen nennen) stets aus drei Blättern besteht, der innere (die Stami- nodien) mit 3 oder 2 Blättern vertreten sein kann. Das z. T. petaloide Staubblatt nennt er »parapetalum« und beschreibt seine Verwachsung mit dem Griffel richtig, ebenso die Narbe, deren Teilung in zwei Hälften er gesehen hat, was er mit »stigma rimale« bezeichnet. Sonderbarerweise nimmt er keine Notiz von dem Blatt, welches wir jetzt »labellum« nennen. — Die ganze in einem unglaublich schlechten Lateinisch geschriebene und deshalb schwer verständliche kleine Abhandlung ist doch bei weitem das Beste, was über Canna bis dahin und bis lange darüber hinaus gesagt worden ist. Ebenso gut und gründlich sind die Hoffmannsegg 'sehen Diagnosen von C. gigantea, pruinosa und rubra. Wenig später fällt die erste Arbeit P. G. Bouche's im achten Band der Linnaea (1833), in welcher er 47 Arten aufzählt, mit einer recht gut durch- dachten Einteilung in Gruppen, die 48. ist die unvermeidliche G. juncea (Retz) Willd., die durch alle Werke bis auf dieses hier mitgeschleppt wird ; 1 4 davon tragen seinen Autornamen oder hört. Berol. Diese Arbeit, sie führt den bescheidenen Titel: Mit- *) Transact. Linn. Soc. VIII. 340 und folg. A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 47. 18 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. teilungen vieljähriger Beobachtungen über die Gattung Canna, enthält alles, was mittler- weile publiziert war und ist bewunderungswürdig durch die Mühe, welche Bouche sich gegeben hat, die damals schon reichlich verworrene Nomenklatur zu sichten. 1 0 Jahre später im Band XVIII der Linnaea erschien von demselben Verfasser die »Synoptische Zusammenstellung der Omina- Arten, sowie zweier davon getrennter Gattungen« [Di- stemon und Eurystylus), welche einschließlich dieser beiden 71 Arten stark war. Den Höhepunkt der Totalziffer erreichte aber P. Ho ran in ow in seinem »Prodromus Mono- graphie Scitaminearum« (St. Petersburg 1862), welcher die 7 Distemon und 2 Eury- stylus Bouches, 90 Arten Canna (teils nur als Nomina nuda) und eine Art Achirida {C. iridiflora Ruiz et Pav.) aufzählt, im ganzen somit genau 100 Arten. Der Rück- schlag erfolgte ebenda, wo diese ziemlich kritiklose Aufzählung erschienen war, denn nur 4 Jahre später (1866) und wie mir scheint, veranlaßt durch Horaninow's Werk zog E. von Regel im Index Seminum horti Petropolit. drei Viertel dieser »Arten« ein. Wenig hiervon unterschieden ist Baker 's (des älteren) Synopsis in Gardener's Ghron. (1893), der nur 23 Arten zuläßt. Seit dieser Zeit ist niemand der Frage näher ge- treten. Schumann, welcher bekanntlich die anderen Familien dieser Reihe bearbeitet hat, starb, ohne die Hand an diese hier gelegt zu haben. Nichts publiziert, jedoch viel auf diesem Gebiet gearbeitet hat aber ein anderer, dessen ich hier gedenken muß, AI. Braun. Zweimal in seinem Leben hat er sich mit Canna eingehend beschäftigt, als ganz junger Mann 1830 — 33 und später in Berlin von c. 18 60 an. Was er hinterlassen hat, sind nur Zeichnungen mit kurzen Bemerkungen, diese aber in großer Fülle, die letzten sind bereits mit zitternder Hand auf das Papier gesetzt; sie tragen die Jahreszahl 1873 (er starb bekanntlich am 29. III. 1877). In die Systematik von Canna hat er insofern günstig eingegriffen, als er die Publikation weiterer neuer »Arten« zu verhindern wußte, denn auf Pierre Charles war Emile Bouche gefolgt, auch er ein (wie ich noch aus eigener Erinnerung weiß) großer Freund dieser Pflanzen und ebenso wie sein Vater nur zu sehr geneigt, neue Arten zu sehen. Es wurden mit rührender Ausdauer Jahr für Jahr abweichende Formen sauber eingelegt und mit Speziesnamen versehen, es blieb aber bei den Herbarnamen, publiziert wurde nichts mehr. An Braun und seine ausschließlich morphologischen Vorarbeiten schließt sich Eichler an. Mit ihm tritt dann die morphologische Seite der Frage in den Vorder- grund, von dieser ist zur Genüge an anderer Stelle gesprochen. Wenn AI. Braun es nicht geduldet hat, daß die Literatur durch neue Arten von Canna noch unübersichtlicher gemacht wurde, als sie es ohnehin war, so hat er nicht gehindert, daß sie weiter kultiviert wurden. Der Umstand, daß seit 182 0 bis c. 1880 zwei Garteninspektoren und ein Direktor besondere Freunde dieser Pflanzen waren, hat die Folge gehabt, dass der Botan. Garten zu Berlin eine auserlesene Sammlung von Canna-Artm besaß und ein Herbar ohne gleichen erhielt. Dies und die Privatsamm- lung Bouches sind jetzt in das Herbar zu Dahlem übergegangen. Dies Material hat in erster Linie für die vorliegende Arbeit gedient und auf diese reichlichen und sehr gut konservierten Pflanzen hin habe ich eine Anzahl Arten wiederhergestellt, welche E. von Regel und auf seine Autorität hin Baker eingezogen hatten. — Die Total- ziffer meiner Monographie weicht von der Regel-Baker'schen nicht so stark ab, als es scheint. Von den 51 Arten, welche ich angenommen habe, sind 9 gut zu moti- vierende neu, 8 davon habe ich zu verantworten, dann bin ich aber und zwar auf Grund des guten Materials aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in der Lage gewesen, alle Distemon-Arten. Bouches wiederherstellen zu müssen, also anstelle von 1 Art, wie Baker, oder von 2 Arten, wie Regel will, weitere 7. Dadurch kommen sich die Zahlen der Arbeiten meiner Vorgänger und meine schon wesentlich näher, wenigstens soweit es sich um die Auffassung der »Arten« handelt, welche diesen beiden Forschern zugänglich waren. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle habe ich mich ihrer Anschauung unbedingt anschließen können. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 19 Nutzen. Neben der Anwendung zu rein ornamentalen Zwecken tritt jede andere bedeutend zurück*). Wie schon an anderen Stellen erwähnt ist, wird in Südamerika G. edulis wegen des Gehaltes ihrer Knollen an Stärkemehl kultiviert. Zu einer Nahrungs- pflanze im eigentlichen Sinne des Wortes hat außer dieser einen es keine andere Art von Ganna gebracht. Der Verwendung der Samenkörner für sehr verschiedene Zwecke ist schon an anderer Stelle gedacht. Der Erwähnung wert scheint mir noch eine Notiz, die ich in der Revue horticole von 1904**) fand. Auf dem Kongreß amerikanischer Gärtner, der in jenem Jahre abgehalten wurde, teilte ein Mr. Fulmer mit, daß er mit den Blättern und Stengeln seiner abgeblühten Gannas seine Gewächshäuser räuchere und daß der Rauch den Insekten ebenso nachteilig sei wie der von Tabak. Relata refero; mir schien jedoch die Notiz wichtig genug, hier noch einmal mitgeteilt zu werden; denn was eine sonst für den Kompost bestimmte Masse von Pflanzen wert ist, wenn sie als Substitut für Tabak verwendet werden kann, bedarf keiner weiteren Ausführung. Über die Folgerung, welche sich hieraus ergibt hinsichtlich des Gehaltes an chemisch wirksamen Stoffen, habe ich an anderer Stelle gesprochen. Volksnamen. C. lanuginosa heißt nach F. G. Lehmann bei Tolima in Golumbien »achira« und wird dort kultiviert; sie blüht hauptsächlich im Mai. G. edulis Ker wird in Ecuador und Bolivia der Knollen wegen kultiviert und heißt dort gleichfalls »achira«. Wird in Venezuela ebenfalls kultiviert und heißt dort » capacho «. G bidentata Bertol. heißt in Deutsch Ostafrika (Uluguru usw.) kleine mkoya. Die Kerne werden aufgereit als Halsschmuck getragen, wohl hauptsächlich von Kindern, welche auch sonst mit den Samenkernen spielen und wohl als Verbreiter der Pflanze gelten können. G. bidentata Bertol. heißt im Togogebiet atukli. Die Pflanze wächst massenhaft in der Nähe der Ortschaften auf mit » Ammoniak c durchtränktem Boden, vereinzelt auch fern von den Ortschaften. Die reifen Samen dienen als Spielzeug. G. siamensis Kränzl. heißt bei Bangkok »pu.tterak sa«. C. indiea L. resp. alle Formen, welche in Ägypten kultiviert werden, führen dort den Volksnamen, den so ziemlich alle europäischen Gartenpflanzen erhalten haben, bintfoder brit?)-el-qünsül »Tochter des Gonsuls«. C. Brittonii Rusby. Die Samenkörner werden nach Miq. Bang dazu benutzt, Gold zu wiegen. Die Pflanze führt am Sacramento die Volksnamen »chias« und »tacara«, beide zweifellos indianischer Herkunft. C. Warscewiczii Dietr. heißt in Costa Rica: »caite de tallo rojo«, in Guarani- Idiom in Paraguay: »mberu«. G. orientalis Rose. (= G. flavescens Link) ist das alte Cannaeorus Rumph's, der eine ganze Anzahl damaliger (17 47) Volknamen beibringt. Auch er bestätigt die Ver- wendung der Samenkörner für Rosenkränze und zwar hauptsächlich der Muhammedaner. Sehr interessant ist, daß zu Rumph's Zeiten auf Amboina, wo man die Pflanze häufig in Gärten »ad recreationem« kultivierte, die Frauen es nicht litten, daß sie in der Nähe von Arzneipflanzen wuchsen, weil diese letzteren dadurch ihre Wirksamkeit ein- büßen sollten***). Ein Stück Volksaberglaube aus einer vermutlich weit zurückliegenden *) Es ist auffallend, daß die Japaner, deren Freude an schönen Blumen bekannt ist, an diesen Gewächsen achtlos vorübergegangen sind. Nach Franchet-Savatier, Enumeratio II. S. 20 (Anmerkung), wird eine Canna »indiea« L. in Japan kultiviert und führt dort den Vulgär- namen »Dan-doku«. In Inuma, So moku zusselz I. fol. 2 u. 3 ist sie abgebildet. Die Art (ob G. indiea oder eine andre) ist nicht feststellbar. Das ist alles, was ich über japanische Dar- stellung von Canna habe auffinden können. Auf den zahlreichen oft künstlerisch so vollendeten Abbildungen japanischer Maler, welche ich speziell auf diesen Zweck hin angesehen habe, fehlen Gannas gänzlich. **) Rev. hortic. (1904) S. 431 »Mr. Fulmer dit d'avoir obtenu des resultats aussi satis- faisants par ce procede qu'avec celui du tabac.« ***) Mulierculae superstitionem alunt nolentes hanc adstarc alis herbis medicinalibus dicentes harum virtutes per illius (Cannacori seil.) vicinitatem enervari atque imminui.« Rumphius Herb. Amboin. V. (1747) 177. 2* 20 Fr. Kränzlin. — Gannaceae. Zeit, welcher sich noch unter den Frauen konserviert hatte. Welche Ideenverbindungen mögen einst hier als Faktoren gewirkt haben! C. coccinea führt in Westindien, wo ihre Heimat ist, mehrere Namen, am häufigsten heißt sie »raaracas«, stellenweise »platanilla« , während die Namen »tous les mois« und »balisier resp. balisier jaune« für die gelbrote Varietät entschieden schon zu den Buchnamen gehören. Daneben finden sich noch, wenn schon seltener, die Namen »tapioca« und »chapelet«, beide auf den Gebrauch der Knollen als Nahrungsmittel und der Samenkörner für Rosenkränze hindeutend. Im Gauca dagegen heißt sie nach Lehmann »achira«, ein Name, der in den Kordilleren mehreren Arten von Ganna gegeben wird. Bei Popayan (1750 m), wo die Pflanze als unaus- rottbares Unkraut vorkommt, blüht sie das ganze Jahr hindurch; die Knollen werden dort nicht als Nahrungsmittel und auch nicht zur Bereitung von Stärkemehl benutzt. Als ein geradezu gefürchtetes Unkraut (une des mauvaises herbes des plus redoutees par les cultivateurs) tritt nach Hub er die gelbblühende Varietät von G coccinea in Paraguay auf und zwar bevorzugt auch sie aufgelassenen Kulturboden, obwohl man ihr stark zu Leibe geht und sie ausrottet, wo und wie man kann. Auf niedergebrannten Kompostplätzen erschienen 8 — < 4 Tage, nachdem alle Pflanzen zerstört waren, massen- haft junge Keimpflanzen. Da man doch nicht wohl annehmen kann, daß die Samen soweit feuerfest sind, um von den verbrannten Pflanzen herrühren zu können, so bleibt nur übrig anzunehmen, daß sie Jahre hindurch in der Erde gelegen und ihre Keim- kraft bewahrt haben (Huber in Bull. Herb. Boiss. %. Ser. III. [1903] H08), sogar in einem zeitweilig stark durchhitzten Boden. Verwandtschaftliche Beziehungen, Abgrenzung und Einteilung. Hinsichtlich der näheren Verwandtschaft zu anderen Familien hat nie ein Zweifel darüber bestanden, daß nur die Marantaceen in Betracht kommen können. Eichler hat diese Frage sehr eingehend in den Blütendiagrammen I. S. 176 und folg. erörtert. Die Blütenstände sind jedoch nicht selten wesentlich abweichend, es finden sich auch hier zweiblütige Teilinfloreszenzen, diese haben aber antidrome Blüten und stellen sich dar als Dichasien mit unterdrückter Primanblüte; »die Homodromie der Gamia-Blülen kehrt hier nirgends wieder« (S. 176). Die Grundblätter der Zweige sind nicht wie bei Ganna zwei- sondern oft dreikielig, was sich darauf zurückführen läßt, daß diese Blätter sich außer an der Achse (wie bei Ganna) auch noch an den Blüten vorbeipressen müssen und sich zwischen sie einschieben. An den Blüten ist besonders bemerkenswert, daß das bei Ganna zum Labellum und in seltenen Fällen eine Anthere tragende Blatt stets kapuzenförmig und über den Griffel gebogen ist. Der petaloide Teil des Staubblattes ist bei den Marantaceen meist auf einen schmalen Saum reduziert, die Anthere ist ebenfalls halbiert. Der Griffel ist meist rund und nie blattartig wie bei Ganna. Von diesen Abweichungen abgesehen ist die Übereinstimmung sonst groß und die nahe Verwandtschaft außer Diskussion. Es ver- dient aber doch darauf hingewiesen zu werden, daß die Area der Abänderungen aller dieser Teile eine viel weitere ist, als bei Ganna, so daß es notwendig und selbstver- ständlich gewesen ist, bei den Marantaceen eine ganze Anzahl gut definierbarer Gat- tungen zu unterscheiden, was, wie wir sehen werden, bei Ganna nicht angeht. Man hat zeitweilig versucht, die Gattung Ganna zu teilen. Bouche und Hora- ninow machten aus ihr vier Gattungen, d. h. neben der Stammgattung noch Distemon Eury Stylus und Achirida. Von diesen drei eignen sich nur die erste und dritte zu Sektionen. Eurystylus aber nicht einmal hierzu. Angesichts der Tatsache, daß der ganze Aufbau der Blüten in überraschendem Grade bei allen Arten derselbe ist, daß lediglich die in ihrer Anzahl nie ganz konstanten Staminodien und auch diese in engen Grenzen Unregelmäßigkeiten zeigen, halte ich es nicht für praktisch, die Merkmale dieser Pflanzen über den Sektionscharakter hinaus zu bewerten. Auch die Merkmale von Eurystylus verflüchtigen sich bei genauerer Betrachtung. Es wäre von Wert, wenn es sich nachweisen ließe, ob die Kapseln nicht aufspringen, wie Bouche dies behauptet. Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 21 Mir scheint aber diese Beobachtung gut zusammenzustimmen mit dem, was Eimer Merrill jetzt auf den Philippinen festgestellt hat, nämlich daß diese Art überhaupt schlecht oder gar nicht fruktifiziert. Das Geschlossenbleiben der Kapseln wäre als eine Art Übergang zum absoluten Fehlschlag anzusehen. Aber selbst angenommen, es ließe sich nachweisen, dass dies Verhalten auch bei normalen Exemplaren vorkäme, so wäre auch dies noch lange kein Gattungscharakter. Das kriechende Rhizom und das Fehlen der knolligen Verdickungen findet sich bei einer ganzen Anzahl echter Canna-Arten und auf die schlaffe Struktur der auffallend breiten Staminodien allein hin möchte ich auch keinen großen Wert legen. Schließlich hat Mr. Crozy, einer unserer modernen Züchter, C. flaccida, die er C. nepalensis nennt, mit G. Warscewiczii fruchtbar ge- kreuzt. Es haben außer Bouche und Horaninow, deren Auffassung sich beinahe überall deckt (so vollständig, daß man Horaninow kaum als Autor im strengeren Sinne ansehen kann), alle Botaniker, welche sich mit der Systematik von Canna genau beschäftigten, an der Einheit der Gattung festgehalten*). Die Frage, was man sich unter der alten originalen C. indica L. vorzustellen habe, ist oft aufgeworfen und sehr verschieden beantwortet, oft als unlösbar erklärt worden. Im »Codex Linnaeanus« von Richter finden wir eine Notiz, welche der Wahrheit sehr nahe kommt. Der Autor fügt nach Beibringung aller Zitate hinzu: »Subsunt his C. lutea Ait., C. patens Rose, et C. coccinea Rose.« Von diesen drei Arten kann man ohne den Tatsachen Gewalt anzutun, C. lutea und coccinea, ausschalten, da ihre Farben zu charakteristisch sind, als daß eine andere Bezeichnung möglich wäre und von G. indica, wie Linne sie aufgefaßt zu haben scheint, steht mindestens soviel fest, daß sie nicht gelb und nicht hochrot war. C. patens Rose, dagegen stimmt in den sonstigen Merkmalen außerordentlich und hat eine indifferent rote Farbe. Roscoe's Abbildungen Tafel \ C. indica und Tafel 3 C. patens sind in den Analysen der Blüten identisch; im Habitus und der Spreizung der Blütenteile wenig verschieden. Ich trage somit kein Bedenken, die Identität beider Arten auszusprechen. Man könnte natürlich, da C. indica eine verschwommene und G. patens eine gut bekannte Art ist, die Frage in dem Sinne lösen, daß man G. indica L. mit dem Zusatz e. p. bei G. patens, lutea, coccinea und sonst noch mehreren Arten des tropischen Amerika als SynoDym zitierte, sie aber als »Spezies« von jetzt an verschwinden ließe; man würde aber damit die Frage wohl kaum dauernd aus der Welt schaffen. Es gibt wenig Namen, die so fest im Gedächtnis vieler Menschen — Botaniker wie Laien — haften, wie dieser und da es nach Prüfung aller Akten kaum irgend welchen Zweifel leidet, daß Linne, als er seine C. indica beschrieb (wenn anders man diese 5 Worte eine Diagnose nennen will), etwas Ähnliches wie C. patens vor sich gehabt haben muß , so muß der neuere Name dem älteren Platz machen, auch wenn wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben sollten, uns unter dem Namen C. patens etwas Konkreteres vorzustellen, als unter dem C. indica. Daß man damit auch aus der schwierigen Frage nach der Heimat von C. patens herauskommt, deren Samen Roscoe aus St. Helena erhielt, die aber keinen- falls dort endemisch sein kann, ist bereits oben bemerkt. Die Frage, wie weit die Abänderung aller dieser im morphologischen Abschnitt be- sprochenen Teile ausreicht, um Arten abzugrenzen, ist von vielen Botanikern in dem Sinne beantwortet, daß sie kurzweg alles C. indica L. nannten, was dieser Art ent- fernt ähnlich sah. Ganz so schlimm steht es schließlich nicht. Die Anzahl, die Größe der Staminodien, die Höhe, bis zu welcher sie verwachsen oder der Petalenröhre an- gewachsen sind, variieren bei einer und derselben Art nicht in dem Maße, wie oft be- hauptet worden ist. Die, mehr oder minder tiefe Teilung an der Spitze ist ebenfalls von Wert, es gehört aber eine große Erfahrung dazu und eine große Vertrautheit mit Herbarmaterial, um dies Merkmal noch an getrockneten Pflanzen zu erkennen. Oft ist *) Man könnte Eichler dagegen anführen, der an ein paar Stellen in den »Bliitendia- grammen« von Eury Stylus als Gattung spricht, er hat aber nie eine Art dieser »Gattung« unter- sucht. eyty Fr. Kränzlin. — ■ Gannaceae. es in der Tat sehr schwer festzustellen. Das Vorhandensein oder Fehlen der Behaarung, die Größe der Deckblätter, ihre Dauer während und nach dem Blühen sind ebenfalls Merkmale von Wert. Ein bei lebenden Pflanzen mit Vorsicht anzuwendendes, in Ab- bildungswerken oft inkorrekt dargestelltes Merkmal liegt in der Färbung; ganz zu ge- schweigen, daß bei Herbarpflanzen jede Farbe in ein gleichmäßiges, stumpf-kaffeebraunes Kolorit übergeht. Für die ungemeine Variabilität in der Färbung gibt es kaum eine ausreichende Erklärung und ich halte es für sicher, daß bei vielen Arten die Jahr auf Jahr blühenden Exemplare nicht konstant in ihrer Färbung sind. Hierneben stehen andererseits wieder Arten, deren Festigkeit sogar in der Färbung erstaunlich ist. So habe ich C. lutea Bot. Mag. t. 20 85, C. lagunensis Bot. Reg. t. 1311 in den Camia- Kulturen des botan. Gartens zu Dahlem wiedergefunden, C. Warscewiczii Bot. Mag. t. 4854 begegnet man sogar häufig; und erstaunlicher als dies: im Bot. Garten zu Wien fand ich C. indica (und patens) Roscoe Monandr. PI. t. 1 u. 3 wieder. Hiermit ist aber leider die Liste der Arten, die man, wenn auch selten, noch rein antrifft, ge- schlossen. Eine sehr große Sammlung, welche im' botan. Garten zu Dahlem kultiviert wurde, enthielt zum überwiegenden Teil zweifelhafte Zwischenformen und es ist so gut wie sicher, daß die meisten der in dieser Monographie beschriebenen Arten augenblick- lich nur in Herbarexemplaren bekannt sind. Diese Arbeit wäre somit ein Seitenstück zu Melliss' Flora und Fauna von St. Helena. So trostlos sieht es nun in Wirklichkeit deshalb nicht aus, weil die Originale zu unseren Herbarexemplaren noch leben, wenigstens in ihrer Heimat; für den jetzigen Zeitpunkt jedoch liegt der Vergleich des Inhaltes dieser Monographie mit jenem Nekrolog nahe genug. Viel haben hier die Gärtner ge- sündigt, welche, sobald eine brauchbare Hybride erzielt war, die Stammarten als nun- mehr wertlos eingehen ließen. So habe ich z. B. C. iridiflora Ruiz et Pav. nie rein ge- sehen, statt ihrer immer nur G. Ehmanni*). An diese Art knüpft sich die interessante Beobachtung, daß bei Züchtung weiterer Hybriden mit dem Pollen dieser Hybride zu- nächst eine geringe Menge keimfähiger Samen erzielt wurde und daß die daraus heran- gezogenen Hybriden verschiedene »Spezies« hätten darstellen können. Es ist in dem betr. Artikel leider nicht gesagt, ob sie in Form oder Farbe oder beidem abänderten. Bei der Aufzählung in dieser Monographie bin ich im allgemeinen mit geringen Ab- weichungen der Anordnung E. v. Regel's**) gefolgt, nur daß ich mit den relativ ein- fachen Formen von Distemon beginne und mit den höchstentwickelten von Achirida ende. Man könnte nun mit Recht fragen, warum rebus sie stantibus eine Monographie? Diese scheint doch insofern erwünscht, als sie außer einer Zusammenfassung dessen, was man sicher weiß und einer Eliminierung zahlreicher überflüssiger Arten eine Basis abgeben wird. In den Claves ist der Umfang der denkbaren Variationen wenn nicht völlig, so doch annähernd erschöpfend dargestellt, man wird somit in der Lage sein, die Kategorie zu bestimmen, in welche eine Canna gehört. Ich nehme die Produkte unserer Züchter neuester Mache natürlich aus, denn diese sind mit verschwindend ge- ringen Ausnahmen Hybriden von Hybriden. In den botanischen Teil konnte ich diese Artefakte schon deshalb nicht aufnehmen, weil viele von ihnen von kurzer Dauer ge- wesen sind und weil ihre Nomenklatur willkürlich ist. Man hat, zum Glück für die *) G. Arcangeli, Ulteriori osservazioni sopra la Canna indiflora hybrida, in Atti di Soc. Toscana di scienze natur. Proc. Verbali Pisa IV. (1884) 63—64. Vergl. Just, Bot. Jahresber. XII. T. 1. (1886) 631. — Mit dem Pollen von G. Ehmanni hört. (= G. iridiflora hybrida) wurde die Stammart ohne Erfolg befruchtet. Etwas bessere Resultate ergab die Befruchtung bei G. peruviana, discolor und grandiflora. 5 Pflanzen, welche zuerst zur Blüte gelangten, zeigten Ähnlichkeit mit der Pollenpflanze (also C. Ehmanni). Alle später blühenden Exemplare zeigten untereinander so wesentliche Unterschiede, »dass jedes Individuum für sich eine selbständige Art vorzustellen schien. Alle hatten jedoch aufspringende Antheren mit regelmäßig entwickelten Pollenkörnern im Innern.« — Die hier erwähnten G. peruviana hört, und grandiflora hört, sind als Nomina nuda anzusehen. Diagnosen derselben habe ich ebensowenig wie Autornamen aufzufinden vermocht. **) Index Seminum horti Petropol. (1866); Conspectus spec. Gannae generis (S. 83 — 88). Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 23 Botanik, hier nie den Versuch gemacht, die Hybriden botanisch zu drapieren durch An- wendung von Namen, welche wie echte Speziesnamen lauten, nur in einigen Fällen sind Doppelnamen, welche aus denen beider Eltern zusammengesetzt sind, verwendet, wie dies bei den Orchideen gemacht worden ist. — Von keinem Erfolg sind die Versuche begleitet gewesen, Canna mit anderen Gattungen zu kreuzen. Ein Mr. Howard in Los Angeles — California — hat Canna (welche Art ist nicht gesagt) mit Hedychium coronarium und Myrosma cannaefolium gekreuzt. Eine Pflanze, welche aus diesem wunderlichen Experiment hervorging, stellte sich als H. coronarium heraus (vgl. Gard. Ghron. [18 96] I- H2, woraus folgt, daß diese Pflanze schon vorher befruchtet war). Wie bodenlos leichtfertig selbst Züchter von Ruf hinsichtlich der Angabe der Eltern ihrer Kreuzungen verfahren, dafür ist folgende Geschichte von Wert. Ich ziehe es vor, die Stelle im Wortlaut aus Gard. Ghron. (1897) I. S. 362 mitzuteilen, sie steht aller- dings in Möllers Deutscher Gartenzeitung, wo, ist nicht angegeben und kann ich nicht ermitteln, da ich sie nicht besitze; der Autor ist Mr. Crozy, lange Zeit hindurch der berühmteste Züchter von Canna- Hybriden. »I began (says Mr. Crozy) hybridisation between C. Warscewiczii and C. nepalensis, a variety with large yellow flowers and very long creeping tubers.« Hieraus geht klipp und klar hervor, daß Herr Crozy C. flaceida und nicht nepalensis in Händen gehabt hat, 2 Arten, die miteinander soviel Ähnlichkeit haben wie etwa unsere Primula ofßcinalis mit P. imperialis, denn C. nepa- lensis ist eine relativ kleinblütige Form. Ob nun C. Warscewiczii, die andere Partei bei der Kreuzung, echt war, das zu glauben sind wir nach dieser Probe durchaus nicht verpflichtet. Wir erfahren in diesem Artikel, daß Mr. Crozy allein 180 — 200 Hybriden von Canna gezüchtet hat. Es ist wenig erfreulich, dieses öde Verzeichnis von Namen von Mr. oder Miß Smith, Brown und Robinson durchzugehen, ein paar allgemeine Be- merkungen über die bei den Züchtungen befolgten Tendenzen mögen aber am Platze sein. Um mit etwas Löblichem zu beginnen, so hat Mr. Crozy viel Mühe darauf ver- wendet, Varietäten zu züchten, deren Blüten einigermaßen besser dem Regen wider- ständen als die alten (»they stand rain and other adverse weather conditions well, which the older varieties not do.« — An der oben zitierten Stelle). Das wäre, falls es durchweg gelänge, ein entschiedener Vorzug, denn Canna-Beete sehen nach einem Regen, der andere Pflanzen erfrischt, oft kläglich aus. Weniger erfreulich ist die Tendenz, kurze kompakte Varietäten zu züchten. Diese Richtung ist auch in anderen Gruppen an der Tagesordnung und die aus ihr hervorgehenden Produkte, die »dwarfs«, mögen Gärtner in Enthusiasmus versetzen, aber man kann nicht verlangen, daß ästhetisch gebildete Leute diese Verirrung mitmachen. Zwerge sind früher einmal modern ge- wesen und teuer bezahlt, heute wendet man sich von ihnen ab als von etwas Natur- widrigem und verweist sie in Schaubuden und ähnliche »attractions«. Bei Canna ist es der schöne, noble Wuchs, der uns erfreut und daß wir uns, wenn auch nur für wenige Wochen, etwas von der Herrlichkeit der Tropen in unsere Gärten zaubern können. In ähnlicher Weise wie man die Dimensionen der Pflanzen verringerte, suchte man die Größe und Anzahl der Blüten zu steigern, bis auf diesem Punkt die Ameri- kaner mit ihrer »Kate Grey« ein Ding zuwege brachten, deren Blütenstand gestützt werden mußte, weil er sonst rettungslos abbrach. Die Abbildung des Blütenstandes nimmt eine volle Seite von Gard. Chron ein, die Blüten sind so ineinander gerammt, daß keine zur Geltung kommt. — Augenblicklich ist es stiller geworden. Gard. Chronicle enthält seit einigen Jahren kaum eine kurze Notiz. Viele der einst angebotenen und kultivierten »Sorten« sind durch gärtnerisch wertvollere ersetzt und die alten sind selbst von ihren Züchtern unbarmherzig kondemniert und aus den Listen gestrichen. Wozu also ganze Seiten mit ihren Namen füllen! Hybriden und Gartenvarietäten. Dies ist, wie schon aus dem oben Gesagten hervorgeht, ein uferloses Meer, auf dem sich wie immer außer einigen Berufenen mancher Unberufene getummelt hat. Ich habe in folgendem nur diejenigen mir in der Literatur bekannt gewordenen Gartenformen erwähnt, für welche entweder gute Abbildungen vor- 24 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. liegen, oder die sonst ein mehr als ephemeres Interesse beanspruchen dürfen. Als die eigentliche Fundgrube für alles, was auf diesem Gebiet publiziert ist, muß die »Revue Horticole« bezeichnet werden. Die Artikel in diesem Journal sind zum großen Teil von Ed. Andre geschrieben, der als Autorität anzusehen ist. Auf die abgebildeten Hybriden habe ich mich darum beschränken müssen, weil bei der ungemeinen Variabilität gerade in der Färbung ein Fixieren möglichst vieler Formen durch Bilder den einzigen Schutz gegen eine Überschwemmung durch neu sein sollende Hybriden bietet. Ich beginne die Aufzählung mit 3 botanisch anerkannten Arten, welche aber das Interesse der Gärtner so stark in Anspruch genommen haben, daß sie hier nicht gut übergangen werden dürfen und weil sie alle 3 bei der Züchtung der Hybriden starke Verwendung gefunden haben; alle 3 sind im systematischen Teil dieser Arbeit abgebildet, C. iridiflora Ruiz u. Pav. war 1858 noch am Leben und die sehr erträgliche Abbildung in der Flore des Serres t. 13 60 stellt die wahre Pflanze dar. In den sechziger Jahren muß sie dann nach und nach überall ausgestorben sein, sie ist nicht weit von dem alten Ruiz-Pavon'schen Standort jüngst wiedergefunden worden. Im Jahre 1875 findet sich in der »Revue horticole« eine Abbildung (S. 291), welche ganz sicher nicht mehr die echte Pflanze ist und auf S. 321 wird die Schriftleitung der »Revue« auch von einem kundigen Manne daraufhin interpelliert. Die Abbildung stellt eine ähnliche Pflanze dar, aber mit kürzeren dunkelroten vorn weit (8 — 9 cm) spreizenden Blumen. Welche andere Art bei der Bastardierung mitgewirkt hat, ist nicht mehr festzustellen; mir scheint C. Warseewiczii mit dabei zu sein, eine Art, deren die Gärtner sich gern bedient haben, wenn sie eine kräftige Blütenfarbe erzielen wollten. Leider scheint auch diese unechte G. iridiflora mittlerweile völlig verschollen zu sein; vor einigen Jahren sah ich im botam Garten zu Wien eine den eben erwähnten Hybriden ähnliche Form in einem schwachen Exemplar, seitdem schweigt alles von ihr. Mit Iridiflora-Kreuzürigen hat sich auch Prof. Arcangeli versucht und zwar hat er C. glauca als zweiten Partner verwendet, was freilich ein sehr ungleiches Paar ergab. Er erzielte gleich 3 Hybriden auf einmal, die er G. Raphaelis, Thomasae und Clementis nannte. »Leurs fleurs difterent beaueoup de forme et de coloris et Tauteur dit que ses 3 varietes sont tres- distinetes des types qui leur ont donne naissance et qu'on aurait de la peine ä re- connaitre en elles les 2 especes generatrices. « Demnach scheint es (mir wenigstens), als seien bei der Kreuzung ganz fremde Elemente mit hineingekommen. (Rev. hortic. 1887, S. 340). Von dem Schicksal der 3 Hybriden und weiteren Versuchen des Herrn Arcangeli wissen wir nichts. Die zweite inzwischen verschollene Art ist G. liliiflora Warscew. Sie war 18 82 schon sehr selten und ward 1883 zum letzten Male als blühend erwähnt. Die dritte zum Glück noch lebende Art ist C. flaeeida Rose, die uns von jetzt an öfters begegnen wird, sowohl unter ihrem eigenen, echten Namen als unter ihrem Pseudonym »nepalensis«. Diesen schweren Fehler, der leicht genug zu vermeiden ge- wesen wäre, begangen zu haben, bleibt auf Mr. Crozy haften. Er fällt um so schwerer ins Gewicht, als dieser Herr als die Autorität in Canna- Hybriden galt. Bei G. flaeeida berührt Mr. Ed. Andre in Rev. hortic. die Frage, ob Beevesii Lindl. ein Synonym zu flaeeida sei, oder eine selbständige Art und zwar entscheidet er sich für die Zusammengehörigkeit beider. Dies als richtig angenommen , hätten wir in G. flaeeida eine Art, welche auf zwei um den halben Erdumfang getrennten Plätzen wild vorkäme, d. h. in den Südstaaten Nordamerikas und in China. Dies widerstreitet zunächst allem, was wir über die geographische Verbreitung der Cannas bisher wissen. Die am weitesten verbreiteten Arten sind C. glauea und coccinea in Amerika und ö. orüntalis im Monsungebiet; keine von diesen drei greift aber in andere Gebiete über. Zu den fälschlich so genannten Hybriden möchte ich hier noch rechnen C. macro- phylla hört, aus Flore des Serres XII. S. 196. Der allerdings sehr oberflächlichen Be- schreibung nach kann die Pflanze möglicherweise C. helieoniaefolia Bouche oder lati- folia Rose. sein. Es sind nur ganz allgemein gehaltene Bemerkungen beigebracht; eine botanisch brauchbare Beschreibung fehlt. Die Blätter sind fast 1 m lang. Es Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 25 mögen nun einige echte, gut bekannte und bis in die neueste Zeit renommierte Hybri- den folgen: G. Annaei hört, ist nach Ed. Andre eine Kreuzung von G. glauca L. mit der echten C. nepalensis Wall. Die Pflanze hat ein kriechendes Rhizom, schmale, an die von -»glauca«- erinnernde Blätter und lachsfarbene Blüten, welche in dreiblütigen Teil- infloreszenzen stehen sollen, was aus der Abbildung allerdings nicht zu ersehen ist (vgl. Rev. hortic. S. 469 und die dazu gehörige Tafel). Mir scheint G. Annaei ein Hybride aus C. nepalensis Wall. ad 6 cm longa, supra 1 cm lata. Labellum subaequale, apice bilobulum eodem colore. Staminis pars petaloidea lanceolata, acuta, antheram bene superans, apice involutum, pallidius quam staminodia. Stylus linearis, luteus. Totus flos ultra 7 cm longus, supra ringens v. patulus. Capsula 3 — 4 cm longa, ultra 2 cm diam. ovoidea. Provinz des tropischen Zentralamerika, von Trinidad und subäqua- toriale andine Provinz: Sicher von Trinidad importiert; ob dort wild? Guatemala: ohne Standort (Bernoulli nach Baker). — Guba: bei Cieneguita (Gombs n. 593!); ob wild? Golumbien: Bei Limon an sumpfigen Orten (F. C. Lehmann n. 1223!). Nota. Hac specie propter folia pulcherrima picta saepissime usi sunt hortulani novarum varietatum cupidissimi et interdum Ulis occurrit, ut speciebus v. hybridis inter se jam e paren- tibus valde affinibus intermixtis, plantam parerent, a specie quadam originaria vix v. non di- versam et quasi in typum patris v. rnatris relabentem. His hybridis a planta originaria non diversis adnumeranda est C. rotundifolia E. Andre. Difficillimum semper erit, accuratius ex- ponere, an planta haec pulcherrima loco suo natalitio re vera indigena fuerit an culta s. sub- spontanea. Suspicor loca supra citata omnia esse dubia. 15. C. concinna Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 491; Horan. Prodr. Scitam. 16. — C. elata Pohl mscr. — Planta gracilis 1 m alta v. paulum altior, glaber- rima. Folia brevi-petiolata , lanceolata, basi et apice valde angustata, subtus palli- diora, maxima ad 40 cm longa, vix 10 cm lata, inferiora oblonga, ad 30 cm longa, ad 1 1 cm lata. Inflorescentia folia bene excedens jam ineunte anthesi plus minus paniculata, leviter fractiflexa, vaginae in basi 2 paulum distantes, 16 v. 1 8 cm longae, apice filamentosae (ut etiam folia?) bracteae cincinnorum illaeque florum obovatae, obtusae, pellucidae tenerrimaeque, 2 cm longae, 6 — 8 mm latae, illae florum pedicellos graciles, tenues vix aequantes. Ovaria sub anthesi ellipsoidea. Sepala oblonga, obtusa, duo 7 — 8 mm longa, unum 5 — 6 mm, viridia v. virescentia. Petala anguste lanceo- lata, in ipsissima basi tantum connata, unum alterumve sub anthesi reflexum de- flexumve, viridia, basi rubescentia, ad 3,5 cm longa, 3 mm lata. Staminodia 2 valde inaequalia, quam petala bene longiora, e basi lineari sensim dilatata, majus apice ob- lique rotundatum, vix v. levissime v. non emarginatum, alterum brevius et angustius lineare, antice sublatius. Labellum e basi latiore angustatum, deinde in laminam linearem, apice subbilobam dilatatum. Filamentum lineare, apice obtusum, antheram angustam bene superans, cum stylo anguste lineari, supra subclavato medium usque connatum; haec omnia ad 4 cm longa v. subbreviora, rubra, concoloria. Capsula ellip- soidea, 3,5 cm longa, 2,5 cm diam. Südbrasilianische Provinz: Genauere Herkunft unbekannt. In Schönbrunn bei Wien 182 6 aus Samen gezogen, der von Dr. Pohl aus Brasilien gesandt war. Ebenso bei Potsdam auf der Pfaueninsel von 1836 — 1842 kult.! - — - Subäquatoriale andine Provinz: Peru, ohne genaueren Standort (Matthews n. 885!). — Chile- nische Übergangsprovinz: Chile, ohne genaueren Standort (Cummins!). Nota. Species a cl. Bouche verbis 10 descripta satis peculiaris videtur. Est enim Om- nibus partibus gracillima et phyllis florum angustissimis eximia. Inflorescentia jam ineunte anthesi foliis longior et manifeste fractiflexa. Folia pro planta angusta sunt. — Specimina Musei Vindobonensis foliorum egent, inflorescentiae tarnen bene quadrant cum Ulis Musei Bero- linensis. Planta a cl. D. Pohl C. elata nominata et forsan sub hoc nomine distributa est. 16. C. lutea Mill. Gard. Dict. ed. 8. (1768) n. 4; Ait. Hort. Kew. ed. 2. I. 1; Roscoe in Trans. Linn. Soc. VIII. 3 38 et Monandr. pl. (1828) t. 18; Roem. et Schult. Syst. veget. I. 12 et Mantissa I. 6; Sprengel, Syst. veg. I. 7; Link, Handb. I. 22 7; Bot. Mag. t. 2085; Loddiger, Cab. t. 646; Bouche in Linnaea VIII. 147 et XVIII. 489; Bot. Reg. t. 773; Horan. Prodr. Scitam. 15; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 87 e. p. ; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 164 excl. syn. e. p. ; Petersen in Fl. Brasil. III. 3. 71; Hemsl. Biol. Gentr. Am. III. 312. — C. lutea var. aurantiaca Regel (1866) 1. c. 87; Baker et Petersen 1. 1. c. c. — C. aurantiaca Rose. Monandr. pl. (1828) t. 2<; Bouche in Linnaea VIII. 153 et XVIII. 491; Dietrich, Syn. pl. I. 15; Horan. 1. c. 15. — C. commutata Bouche 1. c. VIII. (1833) 147; Spreng. Syst. veg. Cur. post. 5; Link, 40 Fr. Kränzlin. — Gannaceae. Handb. I. 227; Dietrich 1. c. 16. — G maculata Link, Handb. I. (1 829) 227; Dietrich 1. c. ; Bouche 1. c. VIII. 1 48. — Huc rae judice C. indica Redoute Liliac. t. 201 (non L.). — C. sulphurea hört. Bouche ex Linnaea VIII. (1833) 150. — G. straminea Bouche, Ind. sem. hört. Berol. (i 861) 5. G densifolia Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 489; Horan. 1. c. 15; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 43 sub C. orientali Rose. — G. flori- bunda Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 489. — Caulis medioeris, 50 — 120 cm altus, distanter foliatus. Folia sessilia s. brevi-petiolata, supra et subtus laete viridia, oblonga v. late lanceolata, acuta, vix v. non undulata, ad 40 cm longa, medio 13 — 15 cm lata, vaginae foliorum glabrae ut tota planta. Racemi plerumque simplices, rarissime pauciramosi, leviter pruinosi, folia paulum tantum excedentes, basi vagina 1 saepius ad 1 6 cm longa muniti. Gincinni plerumque biflori, in racemum pauci-pluriflorum dispositi; bracteae cincinnorum rotundatae, sub anthesi siccae, oblongae v. suborbiculares, Ovaria excedentes, 1 cm longae et fere latae ; bracteae florales oblongae, multo minores. Sepala oblonga, acuta, quam ovarium longiora, viridia, albido-marginata. Petala basi paulum connata, lanceolata, acuminata, coneava, paulum patentia, pallide luteo-alba. Staminodia superiora 2, e basi paulum latiore connata, libera, ligulata, obtusa, quam petala quarta longiora, apice leviter emarginata, lutea, unicoloria, staminodia interiora subbreviora et angustiora, ceterum aequalia, lutea, purpureo-maculata v. punetulata. Staminis fertilis pars petaloidea intensius colorata. Stylus oblanceolatus, obtusus, basin versus e luteo in colorem aurantiacum transiens. Totus flos ad 6 cm longus, staminodia superne 7 mm lata. Capsula ellipsoidea v. obovata, ad 2,5 cm longa, 2 cm diam. a. genuina Kränzl. — Flores plerumque lutei v. straminei. ß. pallida Kränzl. — Flores pallide straminei, intensius maculati. y. aurantiaca Kränzl. — Flores aurantiaci, labellum luteum. Huc synonyma supra citata exe. illis typicae formae. Im tropischen und subtropischen Amerika weit verbreitet. — Jamaica St. Kitts (Marsh!); Guadelupe (Pere Duss n. 3542!, 3566!). — Mexiko: Gordoba (Kerber n. 4a!). — Costa Rica (Polakowsky e. p. n. 340!). — Südbrasilianische Provinz: Rio de Janeiro (Glaziou n. 13236?!, 13328!), Rio Pardo (Sello!). Nota. Omnia Synonyma supra citata facile cum typo in 1 speciem contrahenda videntur. C. densifolia formam fortasse maxime diversam, depauperatam praebet; hanc speciem e »Chinac allatam esse, ut vult cl. Bouche, certe erroneum est. Addere juvat verbotenus; quae de C. Tinei Tod. dieta sunt. Canna Tinei Tod. in Index semin. Hort. Panormit. (1858) 25. Canna aurantiaca Tineo ined. non Auct. Ulterius inquirendum an haec pulcherrima species jam a cl. Tineo evulgata fuisset, seu potius remaneat verisimiliter adhuc inedita. Flores certe non aurantiaci, multoque minus aurei ; sed potius rosei cum aliqua luteola mixtura. Hortulani nostri enarrant ex spontanea hybrida- tione ortam esse. Nota. Cum haec omnia sint, quae sciamus, de loco hujusce plantae in systemate nil proferri potest. Me judice hortulani Panormitani a veritate minime aberrant plantam hybridam esse suspicantes. Inveniuntur multa speeimina originis dubiae fere ubique in hortis praesertim antiquioribus. 17. C. Sanctae Rosae Kränzl. n. sp. — Planta certe magna, glabra. Folia brevi- petiolata, basi paulum inaequalia, oblonga, acuta? acuminata? certe 50 cm longa v. longiora, ad 23 cm lata. Racemus simplex v. pauciramosus, ramis arrectis, basi vagina, aretissima, 20 cm longa, cinetus, rhachis tenuis subfractiflexa, cincinni biflori, supremi interdum uniflori, bracteae oblongae, acutiusculae v. obtusae, ad 2 cm longae, 1 — 1,5 cm latae, flos alter sessilis, alter brevi-pedicellatus, bracteae florales aequales at minores. Ovaria anguste ellipsoidea, sub anthesi 7 cm longa. Sepala oblonga, obtusiuscula, inter se paulum diversa, 9 ad 1 2 mm longa. Petala lanceolata, acuminata, basi in tubum brevissimum connata, haud multum inter se diversa, 3,5 cm v. 4 cm longa, utpluri- mum 5 mm lata. Staminodia 2 e basi vix angustiore lanceolata, acuta, ad 5,5 cm longa, 7 mm lata. Labellum lineare, in circulum tortum, basi paulum latius, apice ob- Canna. 41 iuse acutatum. Staminis pars petaloidea linearis, apice obtusiuscula, staminodia non aequans, ad 4,5 cm longa, 4 mm lata, anthera longiuscula semitorta. Stylus anguste linearis, obtusus, 4,5 cm longus, linea stigmatosa longe decurrens. — Flores sub anthesi excepto labello subconniventes. De colore nil constat, certe tarnen non maculati, nee bicolores, omnia enim phylla interiora sicca multo pallidiora (fere albida) visa, quam sepala petalaque. — Fl. Decembri. — Fig. 4 C — E. Provinz des tropischen Zentralamerika: Guatemala. Santa Rosa im Departement Santa Rosa, in 1 000 m ü. d. M. (E planus Guatemalensibus, quas edidit John Donneil Smith; leg. Heyde et Lux n. 4290!). Nota. Planta mihi spontanea visa est neque in hortis eulta. Adsunt folium unicum modo anglico agglutinatum (quo factum est, ut de longitudine et de apice et de colore utriusque superficiei certum dicere non audeam), partes 3 inflorescentiae, flores 3 bene conservati in Cap- sula, facillime examinahdi. Summa characterum ut hie observavi, nullibi mihi oecurrit in grege >Bialatarum«. Flores minores angustioresque quam in C. lutea Mill. 18. C. variabilis Willd. in Ges. Naturf. Fr. Berl. Mag. II. (1808) 169; Enumer. pl. I. (1809) 1; Bouche in Linnaea XVIII. 461; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 164. — C. camea Rose. Scitam. (1828) t. 15; Bouche in Linnaea VIII. (1833) 156; Dietr. Syn. pl. I. 1 4 ; Horan. Prodr. Scitam. 16; Regel, Ind. Sem. Hort. Petr. 86; Petersen in Fl. Bras. II. pt. 3. 68. — Caulis 1 ad 2 m altus. Folia late lanceolata v. elliptica, acuta, laete viridia, glabra, interdum ad nervum medianum leviter purpurascentia, ad 40 cm longa. Inflorescentia laxa, rarius congesta, rhachis obscure trigona, subcompressa, (si mavis transseeta semicircularis utrinque acutangula); bractea racemi oblonga acuta, viridis, glabra; bracteae cincinnorum late ellipticae, oblongae, pallide virides, margine albidae, 3,5 cm longae, 1,5 cm latae; prophyllum late ovatum, obtusum, tenuissimum, 1,5 cm longum, 1 cm latum, bractea floris seeundarii aequalis sed minor. Sepala ob- longo-lanceolata, obtusa, viridia, ad 1,5 cm longa. Petala lanceolata inter se vix diversa, acuminata, coneava, basin usque libera, ad 4,5 cm longa, pallide carnea, apicem versus intensiora. Staminodia 2 spathulato-linearia, obtusa v. alterum subbilobulum, 5,5 cm longa, antice 6 mm lata, labellum ligulatum, obtusum, aequilongum, circinnatum, sta- minis pars petaloidea linearis, cum stylo sublongiore dimidium usque connatum, haec omnia colore inter dilute aurantiacum et roseum intermedio eximia. Flores conniventes, plus minus subclausi. Capsula pro genere parva, globosa. Südbrasilianische Provinz. — Genauer Standort unbekannt. (Exam. spec. typica eulta!) Nota. Icon Roscoeana optime quadrat cum speeiminibus, quae aeeepi ex horto Regio Berolinensi, quae tot annis post omnino tales praebuerunt characteres et formae et coloris quales descripsit cl. Roscoe. Quae dicit autor ille illustris >thyrsus cernuus« bene observa- tum videtur, »cincinnos trifloros« tarnen non inveni. Nomen prius hujus speciei certe »C. va- riabilis* est, nomen infelicissime inventum, cum omnes species generis hujus ultra rationem sint variabiles, sed restituendum, ut recte observavit cl. Bouche. Quod eo magis dolendum est, cum cognomen >carneum« omnino sit idoneum. Est certe planta et habitu generali et floribus peculiaris. 19. C. polyclada Wawra in Ost. Bot. Zeitschr. XIII. (1863) 7; Iter Max. 143, t. 22; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 84; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 196; Petersen, in Fl. Bras. III. 3, 69. — C. eximia Bouche Ms.; Horan. Prodr. Scitam. 18 (nomen). — C. cearensis Huber in Bull. Herb. Boiss. Ser. 2. I. (1901) 297. — Rhizoma non descriptum et mihi non visum. Caulis pergracilis, certe altus, glaberrimus, ad 1 m altus v. altior. Folia longe vaginantia, inferiora tantum brevi-petiolata, superiora subsessilia v. sessilia, basi utrinque aequalia, ovata v. ovato-lanceolata, acuta v. brevi- acuminata, maximum, quod vidi, ad 40 cm longum, basi fere 1 9 cm lata, superiora angustiora. Inflorescentia folia bene excedens, effusa, ad 60 cm longa v. longior, multi- ramosa; rami tenues, basi vaginis v. prophyllis 2 longis flores infimos attingentibus muniti, vaginae obtusae v. (supremae) acutae, infimae (maximae) ad 2 4 cm longae, bracteae cincinnorum lanceolatae, acuminatae, bracteae florales haud multum minores, 2,5 — 3 cm longae, quam Ovaria, saus longe pedicellata bene longiores, ovaria obovata, 42 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Fig. 7. Canna polyclada Wavvra. A Folium. B Pars inflorescentiae. C Flos. D Stamino- pium. E, F Stamen. 0 Anthcra. — (Excepto folio A omnia magnit. nat. ex It. Maxim, t. 22.) Canna. 43 ipsa et pars pedicelli setoso-papillosa. Sepala lanceolata, obtuse acutata, 1,2 ad 1,5 cm longa, pruinosa, viridia. Petala elongato-lanceolata, acuminata, basi in tubum connata, concava, 2 majora, tertium quarta minus, ad 6 cm longa, 6 — 7 mm lata. Staminodia 2, petala haud excedentia v. imo breviora e basi lineari oblanceolata, acuta. Labellum subaequale, acutum, revolutum. Staminis pars petaloidea brevior, obtusa, antheram haud multum superans, cum stylo basi connata. Haec omnia coccinea, labellum basin versus luteum, coccineo-maculatum. Capsula matura crasse ellipsoidea, 2,5 cm longa, 1,8 cm crassa, seminibus 6 — 8 in loculo quoque. Südbrasilianische Provinz: Rio de Janeiro, Corcovado (Wawra n. 495!); Teresopolis (Wawra n. 347!); ohne Standort (Jelinek n. 159!); ohne Standort (Mikan!); Prov. Säo Paulo. Serra de Garacol, im schattigen Urwald (Mosen n. 1715!), Herb. Holm.; Prov, Cearä: Umgegend von Guaramiragua, am Bache (Kerb er n. 289!), Botan. Hofmuseum zu Wien. — Nach Baker auch in Prov. Matto Grosso, ohne ge- nauen Standort. — Fig. 7. Nota 1. Differt ab omnibus speciebus habitu pergracili, squarroso, inflorescentia re vera polyclada, floribus parum patulis, petalis quam alae seinper longioribus. — C. eximia Bouchö Ms. olim in horto Berolinensi e seminibus culta est, quae Adalbertus, Borussiae princeps, e Bra- siliae eisdem lere iegionibus miserat, ubi Wawra v. cl. plantam suam collegerat, omnibus cha- racteribus, quos examinare potui, quadrat cum Ulis C. polycladae. Nota 2. In herbar. Berolinensi, et fortasse in quibusdam aliis reperiuntur specimina bra- siliensia Selloana hujus speciei sub nomine C. divarieatae Klotzsch, quod quidem nomen, cum nunquam publici juris factum sit, nunc oblivione obruatur. Est ceterum nomen prius et haud inepte fabricatum. 20. C. cinnabarina Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 490; Horan. Mon. Scitam. 16. — G. fulgida Bouche 1. c. 490; Horan. 1. c. 16. — Planta cujus summitatem tantum vidi, haud magna esse videtur, certe glabra. Folia late oblonga, acuta, v. brevi-acu- minata, longe arcteque vaginantia, mediana 36 ad 40 cm longa, 11 ad 12 cm lata, superiora cum apice producto ad 2 5 cm longa, ad 1 2 cm lata. Inflorescentia racemosa, simplex, pauciflora, folia vix excedens, basi prophyllo 10 ad 12 cm longo praedita; cin- cinni ut videtur semper uniflori, bracteae cincinnorum magnae, oblongae, obtusae, ultra 2 cm longae, 8 mm latae, bracteas florales non vidi. Sepala ovato-lanceolata, acuta, rubra. Petala lineari-lanceolata, inter se vix diversa, acuminata, rubra, apice virescentia, basi in tubum 1 cm longum coalita, pars libera 3 cm longa, 3 mm lata. Staminodia 2 lanceolata, acuta, apice integra aut unum alterumve biapiculatum, cinnabarina, 4 cm longa, maximum supra 7 mm latum, alterum angustius. Labellum lineare, angustius, valde helicoideo-contortum, filamentum in tertia inferiore cum stylo connatum apice obtusum, anthera longius apicem filamenti excedens, haec omnia cinnabarina, flavo- picta. Stylus anguste linearis excepta basi cum filamento coalitus, 3 cm longus, e ceteris floris phyllis oblique divergens. Capsula pro flore gracili satis magna, submatura ultra 3 cm longa, 2 cm diam. Provinz des tropischen Zentralamerika: Mexico. Blühte im botan. Garten zu Berlin in den Jahren 1842 — 44. — Insel St. Bartholome, woher der Same der Berliner Exemplare stammt. — Westindische Provinz: Cuba: Prov. Sta Clara, Distr. von Cienfuegos (Combs n. 593!). 21. C. humilis Bouche in Linnaea VIII. (183 3) 153; Horan. Prodr. Scitam. 16; Dietr. Syn. pl. I. 3. — C. exigua Bouche 1. c. XVIII. (1844) 490. — Planta inter minimas generis. Caulis 40 cm ad 90 cm altus, tenuis, glaber uti etiam vaginae fo- liorum. Folia brevi-petiolata , vaginae laxiusculae, supra paulum ringentes, laminae oblongae, brevi-acuminatae acutaeve, subtus et supra glaberrimae, unicolores, 25 ad 40 cm longae, 15 ad 2 0 cm latae, supremae ovato-oblongae, acutae, multo minores, omnes apice in filum productae. Inflorescentia subsimplex, rarissime paniculata, vagina 1 haud multum ringente et flores infimos attingente praedita, bracteae cincinnorum oblongae, obtusae, 1 — 2 cm longae, bracteae florales multo minores, Ovaria brevi-pedi- cellata non aequantes (pedicelli 5 mm longi). Sepala valde inaequalia, ovato-oblonga, 44 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. paulum ringentia 7 — 9 mm longa. Petala elongato-lanceolata, concava, basi in tubum 5 mm longum connata, pars libera 4 cm longa; coccinea. Staminodia 2 e basi satis lata paulum dilatata, spathulata, apice plus minus biloba. Labellum subaequale, paulum angustius, modice decurvum, haec omnia 6 cm longa, apice 1 ad 1,2 cm lata. Fila- mentum late ligulatum, obtusum, antheram longe superans. Stylus rectus, linearis, ante apicem paulum contractus, apice tantum stigmatiferus, 4,5 ad 5 mm latus. Flores 7 — 8 cm longi, ringentes, coccinei, labellum basi flavum, antice coccineum. Capsula late ellipsoidea v. obovata, 2,5 ad 3 cm longa, 2 ad 2,5 cm "diametro. — Floret in insulis Samoanis Maio. Hinterindisch-ostasiatische Provinz: China. Genauere Herkunft unbekannt. (Exam. specim. Boucheana annis 1827 — 52 Berolini culta!) — Melanesische Provinz: Samoa, Insel Upolu. Bei Malifa als allgemeines Plantagenunkraut und an Straßenrändern (Dr. K. et L. Rechinger n. 321 ! u. 883!). Nota. Praestat haec species inter omnes statura humili floribusque pro exiguitate totius plantae magnis. Omnia specimina aequalia fuerunt, minimum ad Ultimos flores usque 50 cm altum est et floribus 7,5 cm longis decorum. Certe vergitur ad G. speciosam, a qua tarnen non solum habitu differt, sed etiam staminodiis inter se vix v. non diversis. Difficile erit in lucem exponere an planta sit in insulis Samoensibus re vera indigena an ex aliis locis voluntarie v. non importata. Probabilius videtur illam e China v. Asiae orientalis continente ab Europaeis esse allatam, deinde mox e hortis effugisse et nunc quasi spontaneam crescere. 22. C. speciosa Rose. Monandr. pl. (182 8) t. 17; Roem. et Schult. Syst. veg. Mant. II. 60; Spreng. Syst. veg. I. 7; Link, Handb. I. 224; Dietrich, Syn. pl. I. 12; Bouche in Linnaea VIII. 153 et XVIII. 491; Bot. Mag. t. 2317; Bot. Reg. XVI. t. 1276; Reichb. Hort. t. 140; Horan. Prodr. Scitam. 16; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 86; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 196 e. p. ; Miq. Fl. Ind. Bat. III. 613; Hassk. Cat. bogor. 52. — C. polymorpha Loudon, hört. Brit. (1830) 25; hört. Berol. ex Bouche VIII. (183 3) 151; XVIII. (1844) 49 I. — O. saturate-rubra Bouche ex Koch, Allg. Gart. Ztg. (1858) 386; Horan. 1. c. 16. — C. sanguinea hört. Angl. ex Bouche 1. c. VIII. (1833) 154. — C. leptochüa Bouche 1. c. VIII. (1833) 152 et XVIII. 491; Horan. 1. c. 16. — C. indica L. var. speciosa Hook. f. Fl. Brit. Ind. VI. (1892) 261. — G. bifida Herb, ex Roem. et Schult., Syst. I, Mant. I. 69. — Planta maxima. Folia oblonga, acuta, rarius acuminata, apice tenuissima, brevi-petiolata v. (suprema) sessilia et brevi-vaginantia, albo-marginata, ad 45 cm longa, ad 1 3 cm lata, subtus et supra unicoloria. Scapus flores usque vaginis paucis, longissimis vestitus, vagina suprema flores infimos attingens. Racemi elongati saepius paniculati, vaginae ad 20 cm longae, arete vaginantes, prophylla cincinnorum oblonga, obtusa, infima ad 4 cm longa, bracteae florales multo minores, fere orbiculares, brevi-acutatae, coloratae, 1 — 1,2 cm longae et expansae fere latae, ovarium sub anthesi paulum superantes. Sepala lanceolata, paulum inaequalia, obtusius- cula, pallide purpurea. Petala lineari-lanceolata, acuminata, 3,5 cm longa pallide pur- purea, basi tantum in tubum brevem coalita. Staminodia 2 maxima, e basi lineari sensim dilatata, lanceolata, apice brevi-acutata, emarginata v. subbilobula. Filamenti pars petaloidea anguste lanceolata, acuta, antheram bene superans. Labellum sub- aequale, in circulum revolutum. Stylus basi tantum cum filamento connatus, linearis, crassiusculus ; stigma obliquum. — Flores paulum ringentes, petala haud multum divergentia, pallide purpurea, staminodia ad 5 cm longae, intense sanguinea, labellum luteum, violaceo-purpureo-maculatum, Stylus et filamentum purpurea. — Fig. %D. Vom Gebiet des tropischen Himalaya bis in die südwestmalayische Pro- vinz. Java (Hoff mannsegg!); Bengalen (Griffith n. 5785!, Herb. Wight n. 2798!). — Philippinen. Manila (Merrill n. 6688 et 6689!). — (Exam. multa spec. culta!) Nota. Accedit cerlc aspectu generali ad C. indicam L. differt tarnen et magnitudine et prophyllorurn indole, praeeipue autem staminodiis 2 nee 3 ut semper in C. indica L. observanda sunt. Stylus porro in illa specie altius cum stamine coalitus est quam in C. speciosa. Monen- dum porro videtur, C. speciosam Herb, ex Sims. Bot. Mag. t. 2317 (ut supra citavi) cum C. coccinea Mill. esse identicam (uti vult Ind. Kew. I. 413) citationem esse omnino erroneam. Canna. 45 Fig. 8. Canna indica L. A Folium superius. B Inflorescentia. C Fructus semimaturi. — C. speciosa Rose. D Flos. (Omnia magn. nat., icon. origin. partim ex Biblioth. Palatii Imp. Vindobon.) 46 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 23. C. chinensis Willd. in Ges. Naturf. Freunde Berlin II. (1808) 170 exe. synon. et Hort. Berol. I. 2; Bouche in Linnaea VIII. (1833) 146. — C. nepalensis Wall. Cat. (1828) 6622; Bouche 1. c. VIII. 158; Dietr. Syn. pl. I. 4. — G. indica L. var. nepa- lensis Hook. f. FI. Brit. Ind. VI. (1892) 261. — C. pulchra Hassk. Gatal. Bogor. (1844) 52 et PI. Jav. Rar. I. 140; Tijdschr. Nat. Gesch. IX. 152 et X. 123; Miq. Fl. Ind. Bat. III. 614. — Huc certe G. pulchra Bouche ex Horan. Prodr. Seit. (1862) 16. — An huc G. Orientalis Bouche, 1. c. VIII. (1833) 152? — G. montana Blume, Enum. pl. Jav. I. (1830) 35 et Miq. Fl. Ind. Bat. III. 613. — Planta plerumque grandis. Folia late ovato-oblonga, acuminata, apice in filum producta, basi inaequalia, petiolata, vaginae et laminae glabrae, maximum, quod vidi, ultra 50 cm longum, 19 ad 20 cm latum, supremum 22 cm longum, 10 cm latum, omnia, praesertim suprema manifeste luteo- marginata. Inflorescentia jam fere ab ineunte anthesi ramosa, mox squarrosa, vagina acuta areta flores attingente praedita, rami omnes seeundi et tertii ordinis basi vagina et prophyllo semilongo obtuso suffulti, bracteae cincinnorum semper biflorum magnae, orbi- culares, apice retusae, 1,5 cm longae et latae pedicelli subnulli. Sepala paulum inae- qualia, lanceolata, acuminata, fere 2 cm longa, lutescentes. Petala satis late lanceolata, acuminata, valde inaequalia, 3 ad 4 cm longa, coccinea, intensius striata. Staminodia 2 e basi lineari sensim dilatata, apice integra, rotundata, toto ambitu inter spathulata et obovato-oblonga, basin usque libera, ad 6 cm longa, 1 ad 1,2 cm lata, intense coccinea. Filamentum obovato-oblongum, obtusum, staminodiis subaequilongum, sed bene angustius, apice revolutum. Labellum e basi latiore angustatum, lineare, apice obliquum, dex- trorsum ultra circuli circumferentiam tortum. Stylus anguste linearis, fere basin usque liber. Totus flos 6,5 cm longus, omnia phylla excepto labello ereeta, vix ringentia. Capsula ultra 3 cm longa, 2 cm crassa. Südwestmalayische Provinz: Südjava. Babakan (Dr. Lehmann!). Hinterindisch- ostasiatische Provinz: China. Prov. Sze-chuen (Henry n. 8828!); bei Tachien-lu (Pratt n. 378!); Chung-Ching (Bourne n. 78!); Hokiang (Faber n. 308!); Hongkong (Urquhart n. 69!); Hainan (Henry n. 8030 !). — Exam. ceterum spec. Boucheana annis circa 1830 Berolini eulta! Nota. Gannae speciosae Rose, certe proxima, a qua differt inflorescentia mox squarrosa, staminodiis apice integris, latioribus colore nunquam sanguineo, potius aurantiaco, staminodiorum prophyllis maximis basin inflorescentiae ejusque ramorum semicelantibus. 24. C. bidendata Bertoloni in Mem. Acc. Sc. Bologn. X. (1859) 33, t. 5. — Planta plerumque medioeris, rarius alta. Folia ovata v. ovato-oblonga, brevi-acutata, modice petiolata, basi paulum inaequalia, glaberrima ut tota planta, maximum, quod vidi, 45 cm longum, 19 cm latum. Inflorescentia folia bene excedens, simplex v. pauciramosa, vagina suprema interdum in laminam parvam evoluta, bracteae cincinnorum breves, obeuneatae, Ovaria non aequantes, bracteae florales ovatae, obtusiusculae, quam Ovaria sublongiores. Sepala lanceolata, acuminata, inter sc aequalia v. vix diversa, 1,5 cm ad 1,7 cm longa. Petala elongato-lanceolata, acuminata, coneava, ad 4,6 cm longa. Sta- minodia 2, e basi lineari euneata, obovata, apice profunde biloba, utrinque acuta, sinu interdum satis amplo, apice altero bene majore, ad 6,5 cm longa, supra 1 ad 1,2 cm lata. Labellum e basi multo latiore angustatum, lineare, vix v. non revolutum, apice obtusum v. subbilobulum. Filamentum lineare, obtusum, antheram linearem bene superans. Stylus anguste linearis, linea stigmatifera laterali longa, apice brevi-stigmatiferus. Haec foliola interna ad 4 cm longa. — Flores 8 cm longi, pallide rubro-aurantiaci, stami- nodia intensius colorata quam cetera phylla. Capsula ad 4 cm longa, 2 — 2,5 cm diam. Westafrikanische Waldprovinz: Liberia (White comm. Johnstone!); Togo- land (Kling n. 4l! 42!), Misahöhe (Baumann n. 282!): Nigerien, am Benue (Flegel ohne n.J); Kamerun, Jaunde Station (Zenker n. 862!), Batanga (Dinklage n. 422!), Mungo-Urwald an der Bahnstrecke (Thorbecke n. 112! 168!); Spanisch Guinea, Hinter- land (Tessmann n. 368!); Angola, S. Salvador (Büttner n. 539! 540 !); Mukenge- Campine (Pogge n. i486!). — Zentralafrika: Monbuttuland (Schweinfurth Ser. III. n. 203!). — Tropisches Ostafrika: Uluguru, Ngwenu in 1300 m u.d.M. (Stuhl- Canna. 47 mann n. 9759!); Nyika-country (Wakefield comm. Gol. Grant!); Simburungu (Dr. Busse n. 3128!); Insel Pemha (Völtzkow n. 4l!). — Provinz von Madagaskar: Nossi-be, subspontan (Hildebrandt n. 3303k!); Insel Johanna, Ebene im Gebirge in 400 m ü. d. M. (Hildebrandt n. 1702!). — Blühte zuerst in Bologna aus Samen, welcher aus Inhambane im Distrikt von Mozambique gesandt war. Nota. Est species C. formosae Rose, quodammodo similis, a qua differt staminodiis inu- sitatc profunde bipartitis, foliolis omnibus floris (incl. labello) erectis. Speciniina, quae exami- navi, ab insulis Africae oeeidentalibus ad Mascarenas usque vix inter se diversa sunt. Huc per- tinerc videntur speeimina (ceterum valde imperfecta) in insula Scti. Thomae collecta (Moller n. 101) sub nomine C. Ehrenbergii Bouche distributa. Confudisse videntur botanici Conimbri- censes insulam in sinu Guineae cum insula ejusdem nominis maris Antillani, ubi crescerc C. Ehrenbergii B. dicitur. 25. C. Orientalis Rose. Monandr. pl. (1828) t. 42; Bouche in Linnaea VIII. (1833) 152; Spreng. Syst. veg. Curae post. 4; Link, Handb. 22 4; Dietr. Syn. pl. I. 7. {excl. syn. Willd.); Horan. Prodr. Scitam. 4 6; Regel, Ind. sem. horti Petrop. 85; Baker in Gard. Chron. (4 893) I. 43. — G. indica Rose, in Trans. Linn. Soc. VIII. (4 807) 338; Roxb. Fl. Ind. (4 820) 4; Asiat. Res. XI. 322; Loureiro, Fl. cochinch. I. 4 0; Benth. Fl. Hongk. I. 3 49 et Journ. Linn. Soc. XXXVI. 73 (non L. Sp. pl.). — C. flavescens Link, Handb. I. (4 829) 226 et Miq. Fl. Ind. Bat. III. 64 3; Dietr. Syn. pl. I. 3. — C. orientalis Rose. var. ß. flava Rose. Monandr. pl. (4 828) t. 4 3. — C. pulchra Bouche in Linnaea XVIII. (4 844) 49 4. — Cannacorus Rumph. Herb. Amboin. V. (4 747) t. 74, fig. 2. — Icon analytica C. orientalis Rose, ex Körnicke in Mem. Moscou XVII. t. 4 2. — Planta inter Cannas medioeris, 4 m alta v. haud multum excedens, laxe foliata, glabra. Folia ovato-oblonga, rarius oblonga, acuminata, filiformi-apiculata, glabra, albo-marginata, ad 30 cm utplurimum longa, ad 4 0 cm lata, satis longe (ad 4 0 cm) petiolata. Scapus gracilis, tenuis, basi vagina 4 longiore, ad 4 0 cm longa, munitus, racemus paueiflorus, folia paulum excedens. Gincinni plerique 4-flori, bracteee breves, oblongae, obtusae, margine hyalinae v. scariosae, 4,2 cm longae, bracteae florales multo minores, ceterum similes. Sepala oblongo-lanceolata, obtusa, 4 cm longa, pallide viridia, roseo-suffusa. Petala lanceolata, acuminata, 3 cm longa, pallide rosea, unum alterumve deflexum (rarius omnia). Staminodia 3 e basi lineari spathulata, oblonga v. ligulata, acuta, plus minus bilobula, uno semper multo minore quam 2 altera, ad 4 cm longa, supra 4 — 7 mm lata. Labellum angustius, ligulatum, valde reflexum, apice bifidum. Pars petaloidea filamenti, anguste linearis, antheram satis longam haud multum superans, cum stylo stricto, lineari, apice tantum stigmatifero basi connata. Haec omnia phylla basi tantum connata, rosea v. luteola, roseo-suffusa. Capsula ellip- soidea, 2,5 cm longa, 4,8 cm crassa v. minor. Monsungebiet: Dort weit verbreitet. Java (Zollinger n. 4 65!). Philippinen: Manila (Merrill n. 6688!). Carolinen (Andersson!). Singapore (Andersson!). — Melanesische Provinz: Oahu (Chamisso!, Meyen!). Nota. Inter viles characteres habendum videtur, an petala omnia 3 an unum tantum re- flexum sit, an nulluni. Omnia, quae examinavi, speeimina typica C. flavescentis Link petala ereeta praebebant. Nunquam omnia deflexa vidi, ut depieta sunt a cl. Roscoe in tabula sua 13, quae ceterum optima. Speeimina philippinensia notulis aecuratissimis a cl. Merrill prae- dita cum ceteris asiaticis optime quadrant. Variat ceterum valde magnitudine florum, illos ex insula Sandwicensi Oahu interdum vix 4 cm longos observavi. Sectio 2. Trialatae. Staminodia semper tria vario modo coalita. Clavis subsectionum Trialatarum. A. Folia anguste lanceolata semper multo longiora quam lata, glauca. Flores lutei v. rarius aurantiaci, haud raro flaccidi, v. molles. Rhizoma repens, haud in tuberidia incrassatum . Subsect. 4. Glancae. 48 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. B, Folia late oblonga v. elliptica, plerumque viridia, rarius dis- coloria, rhizoma in tuberidia incrassatum. a. Plantae mediocres (utplurimum 1 ad 1,5 m alti). Flores plerumque plus minus patuli, erecti, tubus sepalorum et petalorum brevior quam staminodia. Flores purpurei v. ignei Subsect. 2. Goccineae v. Indicae. b. Plantae elatae, 2 ad 3 m altae. ct. Flores (i e. staminodia) conniventes (excepta n. 41), purpurei, media longitudine, 6 ad 7 cm vix superantes . Subsect. 3. Elatae. ß. Tubus staminodiorum longus v. imo longissimus (12 cm et ultra). Flores penduli, rosei v. albi. Racemi saepius horizontales. Rhizoma nulluni ...... Subsect. 4. Achirida. Subsect. 1. Glaucae. Eurystylus P. C. Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 485; Horan. Prodi*. Scitam. 18; Baker in Gard. Chron. Ser. 3. XIII. (1893) 196. — Character ampliatus. A. Petala deflexa. a. Flos alter sessilis, alter longe pedunculatus. Flores magni, textura flaccida. ct. Staminodia omnia latissima, flaccida, Stylus dilatatus. Flores lutei. [Eurystylus). I. Staminodia omnia obtusa v. emarginata. Flores 15 cm diam 26. C. flaccida. II. Staminodia externa acuta. Flores utplurimum 8 ad 9 cm diam 27. G. Beevesii. ß. Staminodia spathulata, apice bilobula, Stylus linearis . 2 8. C. Fintelmannii. b. Flores 2 longe pedunculati, inter minores generis vix 5 cm diam 29. G. pedunculata. B. Petala erecta. a. Petala in tubum conspicuum coalita; staminodia basi libera. ct. Labellum obovato-oblongum, apice bifidum, utrinque obtusum. Flores lutei, unicolores v. rarius striati . 30. C. glauca. ß. Labellum lineari-lanceolatum, acuminatum, apice in- grum. Flores lactei 31. C. siamensis. b. Petala omnino libera, labellum angustius quam cetera phylla, ceterum aequale. Planta glaberrima, pruinosa. Folia linearia. Flores curvuli. Stylus angustus . . . 32. C. longifolia. c. Petala in tubum brevem coalita, plantae ceterum praece- denti quodammodo similes. ct. Folia lanceolata, basi aequalia. Staminodia ultra medium in tubum coalita. Flores recte 33. G. Seleriana. ß. Folia oblongo-lanceolata v. elliptica, basi valde in- aequalia. Flores curvuli. Stylus late foliaceus, stigma oblique decurrens 3 4. C. leucocarpa. y. Folia ovato-oblonga, planta supra floccoso et deciduo- lanata. Flores valde ringentes violacei. [Species transitum praebet ad »Indicas«] 35. C. violacea. Subsect. 2. Goccineae v. Indicae. A. Staminodia plus minus patula, apice integra, plerumque (in speciminibus silvestribus semper) unicolores. Canna. 49 a. Flores rubri, plus minus intense aurantiaco- v. luteo- suffusi, omnia phylla praeter labellum erecta v. erecto- patentia 36. C. indiea. b. Flores purpurei v. coccinei. a. Staminodia 2 majuscula, tertium interdum minus. . 37. G. coccinea. ß. Staminodia 3 inter se valde diversa 38. C. formosa. B. Staminodia omnia (incluso labello) apice profunde biloba. Flores elongati, angusti 39. G. sylvestris. C. Staminodium majus bilobum, medium emarginatum, tertium integrum, omnia rubra, margine lutea 40. C. limbata. Subsect. 3. Elatae. A. Gincinni biflori. a. Flores conniventes. a. Staminodia fere basin usque libera, inter se vix diversa. I. Pedicellus floris secundarii bracteolis 2 munitus . 41. G. edulis. II. Pedicellus floris secundarii ebracteatus. Stamino- dium anticum semper bilobum reflexumque. 1. Planta semper glaberrima pruinosa 42. G. Warscewiczii. 2. Planta praesertim infra in vaginis foliorum to- mentosa 43. G. Selloi. ß. Staminodia basi in tubum brevem coalita, inter se inaequalia, maxima 2 obovato-spathulata, minus ligu- latum 44. G. andhuacensis. y. Staminodia in tubum longiusculum coalita. I. Staminodia valde patula, reflexaque 45. C. latifolia. II. Staminodia plus minus conniventia. Folia maxima omnium plerumque elongata 46. C. heliconiaefolia. B. Cincinni semper uniflori. Staminodia basi tantum connata, 2 late obovata, vix spathulata, tertium minus ligulatum 47. G. Lamberti. Subsect. 4. Achirida. Ächirida Horan. Prodr. Scitam. (1862) 18; Baker in Gard. Chron. 3. Ser. XIII. (1893) 196. A. Flores penduli, anguste tubiformes, ad 1 2 cm longi, antice patuli, pulchre rosei 48. G. iridiflora. B. Flores brevi- tubiformes, utplurimum 8 cm longi, intense aurantiaci. G. Flores erecto-patuli, albi v. viridi-suffusi 49. G. Tuerckheimii. a. Petala reflexa, extus rubella, expansa ad 1 4 cm longa, staminodia aequilonga, apice revoluta 50. G. liliiflora. b. Petala 7 cm longa, staminodia aequilonga. Flores albi . 51. G. Brittonii. 26. C. flaccida Salisb. Icon. stirp. rar. (1791) t. 2; Roscoe in Trans. Linn. Soc. VIII. (1807) 339 et Monandr. PI. t. 6; Redoute, Liliac. III. t. 107; Smith, Exot. Bot. II. 83, t. 102; Wendland, Collect, t. 68; Lodd. Bot. Cab. t. 562 (icon pessima); Savi, Fl. Ital. II. t. 58; Roem. et Schult. Syst. veget. I. 13; Dict. Scienc. nat. t. 69; Sprengel, Syst. veg. I. 7; Link, Handb. I. 226; Dietr. Syn. pl. I. 12; Bouche in Lin- naea VIII. (1833) 158; Revue hortic. (1861) 316 et (1896) 84, 85; Ghapman, Fl. South. U. S. 3. ed. 492; Baker in Gard. Ghron. (1893) I. 196; Petersen in Fl. Brasil. III. 3. 74, t. 17, fig. 2 e. p.; Ascherson-Gräbner, Synops. III. 610. — G. glauca cum var. flaccida Willd. Sp. pl. I. (1797) 4. — G. glauca Walt. Fl. Garol. (1788) 59. — A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 47. 4 50 Fr. Kränzlin. — Gannaceae. C. angustifolia Walt. 1. c. 59. — G. flava Michx. ex Lam. in Nat. Hist. Par. I. (1792) 216. — Eurystylus flaccidus Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 485; Horan. Prodr. Scitam. -18. — Gannacorus glaucophyllus etc. Dill. hört. Eltham. 69, t. 59, fig. 69. — C. angustifolius florib. flavescentibus Walther, hört. (1735) 12? — Caulis ad 2 m altus, gracilis e rhizomate repente ascendens. Folia ovato-lanceolata, acuminata, appen- dice filiformi in apice praedita, in petiolum longum, vaginantem angustata, 20 ad 45 cm longa, ad 1 1 cm lata, supra et praesertim subtus glauca. Racemi folia vix v. non excedentes, pauciflori; flores singuli, inter maximos generis, bractea 1 longa, lanceolata, ovarium papillosum superante, ad 3,5 cm longa suffulti. Sepala lanceolata, acuminata, 3 cm longa v. vix breviora, tubum corollae circiter semiaequantia. Petala late lineari- lanceolata acuta, bina majora ad 8 cm longa, ad 1,5 cm lata, sub anthesi reflexa. Staminodia 3 maxima, obovata, margine leviter crenulata, ad 7 cm longa, supra 3 — 4 cm lata. Labellum brevi-unguiculatum, latissime ellipticum, margine undulatum ad 8 cm longum, vi expansum ad 9 cm latum. Pars petaloidea filamenti late semiobovata, labello subaequalis. Stylus brevis, ellipticus; haec omnia pallide lutea v. sulphurea, 6 — 8 cm longa, staminodia ad 4 cm, labellum ultra 5 cm latum. Capsula ellipsoidea, ad 6 cm longa, 4 cm diam. — Floret Junio, Julio, Augusto. — Fig. 9. Immergrüne Provinz der südatlantischen Staaten: Von Florida bis Süd- carolinaj in der Nähe der Küste. — Florida, bei Jacksonville (Gurtiss n. 2828!), ohne Standort und Nummer (Beyrich!); Eustis Lake County (Nash n. 670! u. 1654!); Chatham county, dicht über dem Meeresniveau (Harper n. 1819!); Georgia, Chatham county (Harper n. 1819!). Nota. Hac praecipue specie usi sunt hortulani novas hybridas colentes. [Vidi in Biblio- theca Imperiali Vindoboni iconem authenticam cujus llores ab ovario ad marginem supremam non minus metiuntur quam 15 — 16 cm et 10 — 11 cm latitudine, praebent aspectum Iridis Pseud- Acori maximae.] Gulta est planta illa pulcherrima anno 1827 Vindobonae. — Quam Willde- nowius describit plantam pro G. glauca (non solum varietas sed etiam forma typica) certe est C. flaccida Salisb. Gitat enim sub typo Cannacomm glaucophyllum horti Elthamensis qui certe G. flaccida est. — Inveniuntur interdum specimina floresque bene majora quam supra descripta. 27. C. Reevesii Lindl. Bot. Reg. XXIII. (1837) t. 2004. — C. flaccida Baker (non Salisb.) in Gard. Chron. (1893) I. 196. — Eurystylus Reevesii Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 485; Horan. Prodr. Scitam. 18. — Caulis elatus. Folia ovato-lanceolata, laete viridia, brevi-petiolata v. sessilia, ad 2 3 cm longa, basin versus ad 7 cm lata, brevi-acuminata, basi vix v. non inaequilatera. Racemus brevis, pauciflorus, flores cin- cinni sessiles v. brevi-pedicellati, bracteae cincinnorum hyalinae, illi florum quam Ovaria subglobosa, papulosa breviores. Sepala brevia, viridia, 1 cm longa v. subbreviora. Petala tubum perianthii bene superantia, sub anthesi unum alterumve reflexa, ovato-lanceolata acuta, viridi-lutea, ad 4,5 cm longa. Staminodia v. alae 2, semilanceolatae, apiculatae, margine plus minus integrae, apiculo triangulo, tertium obcordatum, cuspidatum, margine crenulato-undulatum. Labellum maximum, obcordatum, margine undulatum. Staminis pars petaloidea semiobovata, margine leviter crenulata, antice obtusa, antheram dimidium usque affixam bene superans, apice reflexa. Stylus oblique spathulatus, stigma apicale obliquum. — Totus flos citrinus, 10 cm longus, labellum ad 5 cm latum, alae 2,5 cm, stamen ad 3 cm latum. Capsula ellipsoidea, 5 cm longa, 2,5 cm diam., sepalis in 3 cm longitudinem auctis coronata. — Februario. — Fig. 10-4 — C. Hinterindisch-ostasiatische Provinz: Philippinen. Luzon, Manilla (Merrill n. 6481!, 6692!). Nota 1. Est, ut jam observavit cl. Lindley, G. flaccidae Salisb. peraffinis, difFert staminodiis lateralibus apiculatis (non rotundatis), tertio obcordato. Quae profert cl. Baker (1. c. cit.), plantam anno 1830 jam in China cultam esse et semina a cl. Reeves missa sumpta esse a speciminibus cultis, non dubitandum videtur. Est tarnen nullius momenti, si quaeramus, an sit planta Ghinae indigena, aut fortasse Siamensis. Hortulanos chinenses annis prioribus, saeculi XIX jam semina quibus hortos suos adornarent, ex America in Ghmam attulisse, nemo certe crederet. — Pro certo habemus, species 2 differre characteribus si non multis tarnen gravioribus, quin negligere fas sit. Canna. 51 Fig. 9. Canna flaccida Salisb. A Pars apicalis inflorescentiae ad *5/16 magnit. nat. reducta. B Pars inferior ejusdem. (Icon. origin. ex Biblioth. Palatii Imper. Vindobon.) 4* 52 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Nota 2. Capsulam vidi unam tanlum speciminis Petropoli culti, quae quam vis fere ma- tura, inanis est. Saepius jam observatum est, species hujus affinitatis etsi optime et diligen- tissime cultas steriles esse; suspicor Gamiam Reevesii genuinam multis annis ante jam evanuisse. 28. C. Fintelmannii Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 487; Otto in Gartenzeitg. (1858) t. 10; Horan. Prodr. Scitam. 15; G. Koch in Deutsche Allg. Gart. Ztg. (1858) 378 t. 10; Regel, Ind. sem. hört. Petrop, 83; Baker in Gard. Ghron. (1893) I. 70. — Gaulis ad 5 m altus, viridis. Folia laete viridia, ovato-elliptica, ipsa et caulis leyiter pruinosa, acuta, ad 85 cm longa, 15 ad 44 cm lata, inferiora flaccida, patula, superi- ora erecta. Scapus basi vagina longa, flores attingente praeditus. Racemus dcnsiusculus, simplex, circ. 25 cm longus, bracteae cincinnorum oblongae, obtusae, scariosae, 2 cm longae, 1 cm latae, flos alter cincinni longe pedicellatus, pedicelli prophyllis minutis utrinque obsiti; cincinni superiores plerumque ad florem 1 reducti. Sepala oblongo- lanceolata, obtusa, 8 — 9 mm longa, viridia, subaequalia. Petala lanceolata, acuminata, viridi-lutea, basi tantum connata, 4,5 — 5 cm longa, medianum bene minus quam late- ralia. Staminodia bene longiora, obovata, obtusa, leviter reflexa. Labellum lineare, antice valde recurvatum, semicirculum efficiens, haec 3 aequilonga, circ. 6 cm longa, alae apice 1,3 cm latae, labellum 4 mm latum. Pars petaloidea staminis semiobovata. Stylus fere a basi liber, linearis. Haec omnia intense lutea, labellum et Stylus pur- pureo-maculata. — Floret Septembri. — Fig. §A. Provinz des tropischen Zentralamerikas: Mexiko. Im Tale von Mexiko (Aschenborn!); Atoyac (Kerber n. 143a!). (Exam. spec. typica Boucheana!). Nota. Opinionem cl. Baker, speciem esse fortasse hybridam in hortis spontanee ortam e Canna glauca et indica quamquam non plane rejiciendam, tarnen non probo. — Ulis tem- poribus hybridae non tarn crebrae fuerunt quam nostris diebus. Geterum G. Koch 1. c. affirmat, plantam cultam esse e seminibus a cl. Finte Im ann »probabiliter e Brasilia« receptis. Flores ceterum 8 cm longae majores sunt, quam qui ex illa progenie exspectandi essent. Denique folia hujus speciei latiora sunt quam (excepta fortasse G. heliconiaefolia) in ulla specie et ab Ulis G. glaucae non solum forma, sed etiam textura diversa. Planta in Mexico (sed ubi?) haud rara videtur et etiam in California colitur. 29. C. pedunculata Sims in Bot. Mag. XLIX. (1823) t. 2323; Lodd. Bot. Gab. t. 622; Rose. Seit. t. 8; Bouche in Linnaea VIII. 160 et XIV. 486; Roem. et Schult Syst. veg. Mant. 2 add. I. 69; Spreng. Syst. veg. I. 7 et Curae post. 5; Link Handb. I. 1; Horan. Prodr. Scitam. 14; Dietr. Syn. pl. I. 10; Petersen in Fl. Bras. III. 3, 72; Baker in Gard. Ghron. (1893) I. 70. — G Buekii Weinm. in Syll. Ratisb. I. (1824) 119 et in Flora (1821) 10. — O. reflexa Nees et Mart. Amoen. bot. Bonon. Fase. 2. (ex Dietr. Syn.) pl. I. (1839) 4; Roem. et Schult. 1. c. 66a. — G aurantiaca Pohl in sched. (non Rose). — Gaulis elatus, ad 2 m altus, gracilis, viridis v. glaueus. Folia oblongo-laneeolata v. lanceolata, interdum ad 70 cm longa, 10 ad 20 cm lata, laete viridia v. glauca, acuminata et basin versus sensim angustata, longe areteque vaginantia. Racemus elongatus, ad 25 cm longus et ultra, additis vaginis 1 v. 2 ad 1 5 cm longis inter folia et inflorescentiam longe ligulatis, obtusis. Tota pars superior plantae (etiam rhachis) indumento pruinoso detergibili teeta, sed nusquam pilosa. Racemus simplex, sub anthesi grandescens, postremo laxus, ramuli saepius multiflori, bracteae et pro- phylla brevia, oblonga, obtuse acutata, ovarium papillosum superantia. Sepala oblonga, obtusiuscula, viridia, 1,5 cm longa. Petala lineari-lanceolata, acuta, viridi-lutea, sub anthesi plus minus reflexa, nee tarnen proprio sensu revoluta, ad 5 cm longa, vix 3 mm lata. Staminodia 3 e basi lineari sensim dilatata spathulatave apice leviter emarginata, 5 cm longa, apice 8 mm lata. Filamentum semilanceolatum , reflexum; labellum lineare, valde reflexum, haec vix 4 cm longa, reflexa. Stylus brevis, linearis. Haec omnia patentissima excepto labello purpureo-guttulato intense lutea unicoloria. — Fig. 10 IX Westindische Provinz, andine Provinz und Südbrasilien: Cuba: Distr. Lagunilla (Otto n. 102!). — Bolivia: Yungas, Coripati (Bang n. 2413!). — Bra- silien: ohne Standort (Glaziou n. 898, 8980?, Sello!); Sta. Catarina: In Sümpfen bei Tabaräo (Ule n. 1384!); Ad Brejon pr. Sta. Cruz (Pohl n. 291 0!; Herb. Vindob.); Canna. 53 Fig. 10. Canna Reevesii Lindl. A Pars inflorescentiae. a Anthera. st Staminodia. p Petala. s Sepala. stg Stigma. I Labellum. B Stamen. G Ovarium transsectum (A magn. nat. B et C aucta — ex Bot. Reg.). — C. peduneulata Sims. D Inflorescentia (magn. nat. ex Bot. Mag.). 54 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. San Leopoldo in der Provinz Rio Grande do Sul, Hamburger Berg, in Gestrüpp und am Rande der Gebüsche (Lindman, Exped. I. Regneil. n. A60l!). Nota. Specimina cubensia flores praebent multo majores quam illa apud nos culta. Va- riant ceterum flores phyllis plus minus revolutis. Vidi iconem pulcherrime pictam e specimine florente multis annis ante in horto bot. Vratislaviensi, cujus flores phylla habent adeo abbre- viata, obtusa, revoluta, ut cognomen »reflexum« aptissimum appareat, nee tarnen speciem pro- priam ex hoc charactere solo constituere ausus sum. — Est species facillime recognoscenda ha- bitu pergracili, foliis laete viridibus, glaueo-suffusis, floribus haud conspieuis luteis, phyllis florum revolutis. 30. C. glauca L. Spec. pl. ed. 5 I. (1753) 1; Viridar. Cliffort. 104; Hort Upsal. |; Dillenius, Hort. Eltham. (1732) t. 59; Roy. Lugdb. 1; Richter, Codex 16 Willd. Sp. pl. I. 4; Id. Enum. I. 3; Link, Enum. I. 2; Smith, Exot. bot. II. 83, t. 102 Rose, in Trans. Linn. Soc. VIII. 3 39; Monandr. PI. 14 t. 7; Roem. et Schult, Syst veg. I. 13; Aiton, Hort. Kew. ed. 2, I. 2; Sprengel, Syst. veg. I. 7; Wendland, Collect t. 67; Link, Handb. I. 226; Redoute, Liliac. VI. t. 354; Dietr. Syn. pl. I. 11; Bouche in Linnaea VIII. 158 et XVIII. 487; Horan. Prodr. Scitam. 14; Regel, Ind. Sem hört. Petrop. 84; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 70; Trattinick, Thesaur. t. 25; Petersen in Fl. Bras. III. 3, 72, t. 16; Hemsley, Biol. Centr. Am. III. 311; Ascherson- Graebner, Syn. mitteleurop. Fl. III. 608. — G. Schlechtendaliana Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 487; var. rubro-lutea Bot. Mag. T. 63 (1836) t. 3437; var. Annaei (C. Annaei) E. Andre ex Rev. hortic. (1861) 469 c. ic. — G. mexicana hört. Berol. ex Bouche in Linnaea VIII. (1833) 158 et XVIII. 486. — G. stolonifera hört. Berol. ex Bouche 1. 1. c. c. — G. angustifolia L. Hort. Cliffort. (1837) p. 1 n. 2; Sp. pl. 1; Codex ed. Richter 15; Willd. Sp. pl. I. 3, omniumque autorum sequentium. — C. striata Bouche in Linnaea XII. (1838) 144; Horan. Prodr. Scitam. 15. — C. liturata Link ex A. Dietr. Syn. pl. I. (18 39) 12. — Albara s. Pacivira Piso Brasil. (1648) 213. — G. elegans Raf. Fl. Ludovic. (1817) 143? (diagnosis nulla, notulae nimium breves). — C. lanceolata Lodd. ex London Hort. Britann. (1830) 1. — Rhizomata longe repentia' stoloniferi, cormi proprie dicendi nulli. Caulis ad 2 m altus, omnino glaber. Folia longe lanceolata, acuminata, manifeste albo-marginata, ad 50 cm longa, 10 ad 1 5 cm lata, subtus et supra viridia, glaucescentia, interdum leviter vittata, sensim in basin angustata nee tarnen proprie petiolata. Racemus plerumque simplex, folia haud multum excedens, scapus teres, rhachis triquetra, bracteae florum orbiculares, sub anthesi siccae, brunneae, pedicellos neque Ovaria aequantes. Sepala ovata, obtusa, viridia, quam ovarium longiora, tubum petalorum non aequantia, 1,5 cm longa. Petala e basi in tubum longiusculum connata, ereeta, lineari-lanceolata, acuta, tubus 2 cm, pars libera 4 cm longa, medio circiter 1 cm lata, pallide lutea v. interdum leviter viridi- v. auran- tiaco-suffusa. Staminodia superiora 3 obovata, obtusa v. subbilobula, modice patentia, fere 7 cm longa, antice 2 cm lata v. ultra. Labellum angustius, obovato-oblongum, apice bifidum, utrinque obtusum, a medio revolutum. Filamenti pars petaloidea ob- ovato-subfalcata, apice acuta revolutaque, antheram multum excedens. Stylus lineari- lanceolatus, acutiusculus, stigma brevissimum in apicem solum reduetum, non decurrens, antheram bene superans. Totus flos pallide sulphureus, non maculatus, ad 8 cm longus, sub anthesi 5 cm diam. Capsula ovalis v. ellipsoidea ad 4,5 cm longa, 2,5 cm diam. — Floret a Maio ad Augustum. Var. rubro-lutea Bot. Mag. t. 3 437; Herbier, gen. amat. III, t. 189. — Differt a typo colore florum, qui in tabula Bot. Mag. intense luteus rubro-suftusus est, in altera icone citata intense purpurea. — Fig. 1 1 G Westindische Provinz: Portorico: Ohne Standort (Eggers n. 1069b!); Prov. Mayaguez (Krug n. 1102!); bei Cabo Rojo (Sintenis n. 665!). — Guadelupe: Ohne Standort (Duss n. 3335!). — Tobago: Bei Frenchfield (Eggers n. 5555!). — Marti- nique: Selten auf dieser Insel (Duss n. 21131). — Cuba': St. Jago de la Vega (Herb. PI. Cub. n. 722!); bei Habana (Morales u. Borque n. 332!). Brit. Guiana: In Sümpfen (Schomburgk n. 860!, 132l!). — Surinam: Bei Petronella (Wullschlägel n. 51 1!). Canna. 55- Golumbien: Sta. Marta in 800 m (Smith n. 2282a!, 2323!). — Peru: Lima (Wawra n. 2580!). Bolivia: Gran Chaco, bei Tataxenda (an recte?) (Fries n. 1499!); Cochabamba (Bang n. 1 2 8 1 !). Brasilien: Ohne genaueren Standort (Sello n. 2, 27 !, Glaziou n. 4244 !, 13237!, 14327!, Gardnern. 1164!). — Prov. Parä: b. Santarem (Pursh, Spruce n. 626!). — Prov. Bahia: An Gräben bei Ilheos (Martius, Luschnath, Riedel n. 135). — Prov. Minas Geraes: Bei Uberaba am Rio Diamantine (Regnell III. n. 1209). Uruguay: Mercedes, bei Lololo (Osten n. 2900!); bei Concepcion del Uruguay, in Gesträuchen an Ufern (Lorentz n. 134!); Montevideo, am Ufer des Miguelete (Gibert!). Argentinien: Ohne Standort (B et tfre und n. 478!); Terra de Formosa (Nieder- lein n. 314b!); am Jujuy, Quinta bei Laguna de la Brea (Fries n. 38!); Fuerte Olimpo, in Lachen oder Gafiados des Gran Chaco (Anisits n. 2135!). — Buenos Aires: Barrancas al Sud (Venturi n. 52!). — Paraguay: El Chaco, Puerto Casado, in Sümpfen (Lindman n. A 2287!); Misiones, an sumpfigen Ufern des Alto Parana (Ekman n. 528, 529). Philippinen: Manila (Merrill n. 669l! cult.). Sicher nicht einheimisch. Nota. Etiam hac specie usi sunt hortulani, qua hybridas pulcherrimas colant. CI. Petersen in Flora brasil. 1. c. inter loca quibus haec species reperta sit, etiam enumerat haud sine dubitatione Carolinam mederionalem Americae septentrionalis provinciam. Suspicor plan- tam ibi collectam esse Cannam flaccidam. Huc referendum porro C. angustifolia L. Hort. Cliffort. anno 1737 primum descripta, posterius in Speciebus Plantarum aliisque operibus usque ad Willdenowium reiterata. Examinavi specimina 2 herbarii Reichenbach (non Vindobonensis), alterum anno 4 781 in horto botanico Parisiensi cultum, alterum incertae originis, sed ut ex in- dole litterarum schedulae judicari potest, certe vetustissimum, utrumque nil aliud est nisi C. glauca typica, quod quidem eo melius pro certo habendum est, quod C. glauca L. jam ab initio confusa est cum C. ßaeeida Salisb. »Cannacorus« enim »glaucophyllus, ampliore flore Iridis palustris facie« (Dillenius hört. Eltham. 69 t. 59), qui ab Omnibus et etiam a Willdenowio pro C. glauca L. habitus est, certissime est C. ßaeeida, Icon in libro dicto »Herbier general de de l'amateur« III, t. 189 quamquam colore purpureo differre videtur, e forma tarnen eadem est species, est enim quasi var. rufa intense colorata v. colore tot annis post in sordide purpureum mutato, quod appellamus in nostra lingua germanica »nachgedunkelt«. Nuperrime hanc speciem ex insulis Philippinensibus aeeepimus, ubi tarnen certissime eulta tan tum invenitur. Monet cl. Merrill, flores esse semper steriles. 31. C. siamensis Kränzl. n. sp. — Caulis 1 m altus, foliosus; de radieibus nil constat. Folia lanceolata, petiolata, ultra 40 cm longa, 9 ad 1 1 cm lata, glaucescentia, ut tota pars superior plantae, albo-marginata. Racemus haut ita longus, contractus, simplex v. pauciramosus, basi prophyllo magno, ad 20 cm longo, obtuso et bractea vestitus, bractea cincinni cujusque semper biflori brevis, suborbicularis, 1,5 cm longa, circ. 1 cm lata, bracteae florales late oblongae, obtusae, apiculatae, Ovaria aequantes, circ. 1 cm longae. Sepala ovata, acuminata, certe herbacea, 1,5 ad 2,0 cm longa. Petala ereeta, strieta, longe lanceolata, acuminata, basi in tubum 2 cm longum coalita, pars libera 5 cm longa, latissimum medio 8 mm latum. Staminodia 3, ereeta, e basi lineari spathulata, obovato-lanceolata, apice obtusa, ad 6 cm longa, medio 1 cm lata, labellum bene angustius, lineari-lanceolatum, acuminatum, valde reflexum, expansum, aliis staminodiis aequilongum. Filamentum lineare, obtusum, anthera 1,5 cm longa, effeta vario modo torta. Stylus linearis, angustissimus, ceteris phyllis aequilongus, erectus, strictus, stigma uno latere decurrens, apex styli angustissimus. Flores ab o vario fere 8 cm longi, lactei. — Fl. Februario. Hinterindisch-ostasiatische Provinz: Siam, bei Bangkok: Im Wasser und auf sumpfigem Boden (R. Zimmermann n. 14l!). Einh. Name: Patterack-Sa nach Zimmermann. Nota. Planta C. glaucae L. persimilis, differt floribus majoribus lacteis (nee luteis nee rufis), parte inferiore floris in tubum longiorem coalita, stigmate satis longe. decurrente, stylo angustissimo. 56 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 32. C. longifolia Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 487; Horan. Prodr. Scitam. 15; Hemsl. in Biol. Gentr. Amer. III. 312. — G. Schlechtendaliana Bouche 1. c. 487; Horan. 1. c. 15. — Huc me judice C. glauca ß. rufet, in Bot. Mag. T. 49 (1822) t. 2302. — G. glauca Baker in Gard. Ghron. (1893) I. 70 (non L.). — Planta magna, caulis certe 2 ad 3 m altus, 1,5 cm diam. Folia longe et arete vaginantia, longe et anguste lanceolata, acuminata, inferiora satis longe petiolata (ad 1 0 cm), mediana et superiora sessilia, ultra 60 cm longa, utplurimum ad 1 0 cm lata, laete viridia, pruinosa, ereeta. Racemus folia vix v. paulum excedens, corymbosus, vaginis 2 ramulorum juniorum in scapo, pruinosae v. farinosae, ut fere tota planta, bracteae cincinnorum haud magnae, late obovatae v. suborbiculares, Ovaria obovata, brevi-pedicellata. Sepala ovato-oblonga, obtusa, inaequalia, 1,2 — 1,5 cm longa, erecto-patula. Petala lanceolata, interdum vix v. non connata, acuta, coneava, unum praeeipue majus quam 2 alia, ad 5 cm longa. Staminodia 3 e basi sensim dilatata, obovato-oblonga, obtusissima, inter se vix diversa, 6,5 cm longa, majus 1,5 cm, minora 1,2 cm lata. Labellum angustius, ceterum aequale. Pars petaloidea filamenti lanceolata, obtusa, antheram satis longam vix superans. Stylus linearis, obtusus, stigma apicale breve, linea stigmatosa lateralis longior. Flores ringentes, 7,5 — 8 cm longi, fere 6,5 cm media anthesi diametro; »sepala viridia, petala sulphurea, filamenta exterioria (alae) sulphurea (rubro-pieta), interiora rufescentia, flavo- pieta (subfusca apice flava)«. Capsula late ellipsoidea 4 cm longa, fere 3 cm crassa, matura glabra. — Fig. 1 1 A — B. Provinz des tropischen Zentralamerika: Mexiko. Genauer Standort un- bekannt. Nota. C. longifolia Bouche (nomen prius n. 5) et G. Schlechtendaliana Bouche (nomen sequens n. 8) quorum speeimina optime exsiccata compluria typica examinavi, omnibus charac- teribus quadrant, nisi variatione levi colorum. Huc referendam esse C. strietam Bouche sus- picor, sed pro certo dicere non audeo. Differt utraque species a C. Fintelmannii Bouche et G. glauca Lindl. foliis strictis angustis, corymbo florum, floribus etiarn majoribus et magis rin- gentibus, praeeipue phyllis fere omnino liberis, staminodiis apice integris. — Semper in discri- mine erit, an C. glauca ß. rufa Bot. Mag. t. 2302 huc pertinet an ad G. glaucam genuinam. 33. C. Seleriana Kränzl. n. sp. — Planta certe satis alta validaque foliosa, gla- berrima. Folia glauca, inferiora longe vaginantia, tenui-petiolata, lanceolata, basi et apice acuminata, maxima, quae vidi, 56 cm longa, 9 cm lata, petioli 5 ad 6 cm longi, margine foliorum ubique fragili; folia suprema ovata, acuminata, sessilia, multo minora; vagina 1 longiuscula, apice retusa, brevi-acutata, 1 0 cm longa in basi scapi. Inflores- centia brevis, racemosa, paueiflora, bracteae cincinnorum maximae, obovato-oblongae, apice obtusae v. potius retusae, infima 4 cm, ceterae 3,5 — 2,5 cm longae, ultra 1 cm latae, 1- v. 2-florae, flores subsessiles, Ovaria perbrevia, sub anthesi subeylindracea. Sepala ovato-lanceolata, acuta, 2 cm longa, 4 mm lata, basin usque libera. Petala late lanceolata, acuminata, coneava, basin fere usque libera, ereeta, 4,5 cm longa, 2 ad 5,5 mm lata, 1 multo angustius et subbrevius. Staminodia ad 6,5 cm longa, anguste linearia, ultra medium in tubum 4 cm longum coalita, deinde libera, haud multum divergentia; labellum haud multum recurvatum, etiam angustius, omnia phylla apice obtusa v. subbilobula, rarius re vera biloba. Stylus brevior et pro ceteris phyllis latus, crassus, stigma apicale. — Flores rubro-lutei. Gapsulas non vidi. — Fl. Martio. Provinz des tropischen Zentralamerika: Mexiko, Prov. Ghiapas, Bergwald zwischen S. Martin und Ococinga, an feuchten Stellen im Gebüsch (C. und E. Sei er n. 2209!). Nota. Planta habitu generali C. glaucae L. differt primo aspectu racemo breviusculo bracteisque inusitate magnis cincinnorum, phyllis ceterum angustissimis, alte connatis. Inter omnes totius sectionis flores habet angustissimos. 34. C. leueocarpa Bouche in Linnaea XVIII. (1844) 493; Horan. Prodr. Scitam. 17. — Planta gracilis certe alta. Caulis utplurimum 1,3 ad 1,5 cm diam., vaginae foliorum lana detergibili teetae. Petioli foliorum satis longi, tenues, ultra 1 2 cm longi, margine foliaceo passim lacero praediti, tenues, supra sulcati. Laminae lanceolatae, rarius Canna. 57 Fig. 1 1 . Canna longifolia Bouche. A Folium. B Pars inflorescentiae. — C. glauca L. C Flos. D Stamen. — Ö. leueocarpa Bouche. E Flos. — [A — D magnit. natur. E parum auc- tum — omnia icon. origin.) 58 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. elongato-oblongae , acuminatae, basi manifeste inaequiles, albo-marginatae , maximae quas vidi, 55 cm longae, 12 — 1 5 cm latae, tenui-membranaceae. Racemus (fructiferum tantum vidi) certe simplex, pauciflorus, leviter fractiflexus ; bracteae cincinnorum et sepala mihi non visa. Sepala lanceolata, acuminata, inter se aequalia, 1,5 cm longa, viridia (mihi in floribus non visa, ex capsulis descripta). Petala lanceolata, basi tubum brevem formantia, ad 4,8 cm langa, longiora quam ceterae partes florum, aurantiaca. Staminodia 3 in superiore dimidio tantum libera, infra in tubum curvulum, compressum coalita et inter se et cum labello, filamento, stylo, 2 apice plus minus biloba v. bi- partita, lobo utroque acuto, tertium simpliciter acutum. Labellum illi subaequale, acutum. Filamentum obovato-oblongum, curvatum, acutum, antheram vix superans. Stylus late linearis, curvatus, marginatus, in apice et uno latere stigmatiferus. Haec omnia pallide aurantiaca, vix 4 cm longa, pars libera vix 2 cm longa. Capsula ellipsoidea, alba, 4,5 cm longa, 2,5 cm diam. — Flores inter minores generis, sub- clausi. — Fig. 1 1 E. Tropisches Südamerika: Britisch Guiana. Blühte im Jahre 1843 u. 1844 im Berliner botanischen Garten aus Samen, welchen Rieh. Schomburgk und im Jahre 1848 aus Samen, den Moritz aus Merida(?) gesandt hatte (G vitellina Bouche Ms.). Nota. Est species distinetissima, quam infeliciter (ut suspicor speeiminibus imperfectis deeeptus) cl. Baker cum G. lutea Mill. confudit, a qua diversissima. Doleo, quod speeimina authentica Bouchei haud adeo sunt perfecta et bona, ut solitum. Adsunt pauci tantum flores partim fracti et male exsiccati. Differt planta ceterum petiolis praeter consutudinem longis et Fig. 12. Canna violacea Bouche. Flos. s Sepala. p Petala. st Staminodia. /"Filamentum. a Anthera. stg Stigma. I Labellum. — (Omnia paulum aueta — icon. origin.) Ganna. 59 tenuibus. Cum adsit spica \ tanlum capsuligera neque ulla florifera de forma et indole brac- tearum nil proferre audeo. Quos tarnen exposui characteres satis superque sufficiunt, quibus plantam recognoseas. — Nusquam adhuc viva in collectionibus invenitur. 35. C. violacea Bouche in Linnaea XII. (1838) 146 et XVIII. 493; Horan. Prodr. Scitam. 17. — Caules 1,5 m alti. Folia brevi-petiolata, vaginae sparse deciduo-lanatae, satis arctae, prope laminae insertionem undulatae; laminae ovato-lanceolatae, acuminatae, setaceo-apiculatae, subtus deciduo-lanatae, juniores fusco-marginatae, ad 4 5 cm longae, ad 1 5 cm latae. Racemus simplex, vagina 1 longa tubulosa vestilus, pauciflorus, rhachis tenuis, bracteae cincinnorum ellipticae; obtusae, 1,8 cm longae, cincinni 1-flori (an semper!), Ovaria parva brevi-pedicellata. Sepala inter se aequalia, e basi latiore triangula, acuminata, 2 cm longa, viridia, luteo-marginata. Petala angusle lineari- lanceolata, acuminatissima, viridi-lutea, 5 cm longa, basi in tubum 1 cm longum con- nata. Staminodia 3 basi in tubum curvatum connata, deflexa, deinde recurva, anguste linearia, antice in laminam lanceolatam, acutam, interdum subbilobulam producta. Labellum haud cum illis connatum, lineare, aequo modo deflexum recurva tumque. Fila- mentum e basi angustiore sensim dilatatum, supra obliquum, obtusum, cum stvlo lineari alte connatum, antheram superans, aequo modo quam staminodia deflexum, apice in- volutum sed non recurvatum, haec omnia 8 cm longa, pallide lutea, medio sordide violacea, filamentum violaceum. Totus flos ad 1 0 cm longus. Capsula longe (ultra 1 cm) pedicellata, 3,5 cm longa, 2 cm diam. — Fig. 12. Herkunft unbekannt. Blühte im botan. Garten zu Berlin 1857. Nota. Est species distinctissima, atsi fortasse omnium turpissima et nulli proprio affinis. Dolendum est, quod omnino etiam in hortis botanicis esse desinuit. Nulla mihi sunt speeimina visa quam illa typica Boucheana in herbario Regio Berolinensi. — Flores illis C. latifoliae Willd. [G. giganteae Desf.) quodammodo similcs, sed phylla etiam diffusiora quam in illa specie. — Aspcctum cetcrum praebet speciei genuinae et difGcillimum sit cxplanare, quarum spocierum hybrida esse possit. 36. C. indica L. Hort. Upsal I. (1748), Spec. pl. ed. 1. (1753) 1; Ait. Hort. Kew. 2. ed. I. |; Roem. et Schult. Syst. 1.11; Mant. I, 1; Bot. Mag. t. 454 et in Bot. Reg. t. 776; Link, Handb. I. 224; Willd. Sp. pl. I. 3; Codex Linn. ed. Richter 15; Bouche in Linnaea VIII. 155 excl. synon.; Dietr. Syn. pl. I. 4; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 43 e. p.; Ascherson-Gräbner, Synops. 111. 606; Roscoe Monandr. plants t. 1 et 3 (patens); Horan. Prodr. Scitam. 16 (multisque aliis locis praesertim in Floris coloniarum tropicarum interdum recte, saepius incorrecte citata, quos omnes hie enumerare longius est). — C. patens Rose, in Trans. Linn. Soc. VIII. (1807) 338 et Monandr. pl. t. 3; Hooker, Exot. Fl. t. 22 8; Aiton, hört. Kew. 1. c. I. 1; Link, Handb. I. 22 4; Dietrich, Syn. I. 4; Bot. Reg. t. 206 et 576; Lodd. Bot. Cab. t. 1693; Bouche in Linnaea VIII. 160 et XVIII. 488; Horaninow 1. c. 15; Regel, Ind. sem. horti Petropol. 84; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 43 e. p. — G. indica L. var. patens Ait. hört. Kew. (1789) ed. 1 . I. 1 ; Willd. Sp. pl. I. 3; Petersen in Fl. Bras. III. 368. — G. coccinea Link, Enum. pl. hört. Berol. I. (1821) I, 1 (non Mill.). — C. crocea hört. Madrit. ex Roem. et Schult. Syst. veg. I. (1817) 11 et G crocea Lagasca ex Reichen- bach, Icon. exot. IL (1828) 19 t. 148. — C. tenuiflora Bouche 1. c. VIII. 150. — G. speetabilis Bouche 1. c. XVIII. (18 44) 487. — G. ellipticifolia Slokes, Bot. Mat. Med. I. (1812) 2. — G. indica L. var. maculata Hook. Exot. Fl. I. (1823) t. 53. — Huc G. Roscoeana Bouche 1. c. VIII. (1833) 146 (non Distemon Roscoeanus Bouche). — G. surinamensis Bouche in Linnaea XVIII. (1 844) 491. — Cannacorus Indiens Medic. in Act. Acad. Theodor. Pakt. VI. Phys. (1790) 379. — C. ovatus Moench, Methodus (1794) 526. — Icones analyticae: Lamarck, Encycl. t. 1; Treviranus, Symb. t. 1 ; Lectibondois; Mem. de Lille (182 9) t. 5 et 1841 t. 8 (= Ann. sc. nat. XVIII. t. 7); Flora (1855) t. 2; Payer, Organogenie I. t. 45; Bot. Zeitg. (1858) t. 3; Schacht. Lehrb. d. Bot. IL t. 11; Pringsh. Jahrb. I. t. 12; Gärtner, Fruct. et Sem. I. 3 7 t. 12, fig. 3. — Caulis ad 1,50 m altus. Folia oblonga, ad 50 cm longa, 20 — 25 cm lata, supra et subtus viridia (non glaucescentia), acuta, basi plus minus inaequilateralia, brevi- v. (30 Fr. Kränzlin. — Carmaceae. non petiolata. Racemi simplices v. rarius pauciramosi, rämum longum (v. duos) primo deflorato proferentes, bracteae ramorum longe vaginantes, ipsae et illae florum pruinosae; bracteae cincinnorum late oblongae, obtusissimae 1,5 cm longae, 1 cm latae. Flores plerumque bini, rarius (superne) singuli, brevi-pedicellati, cincinni semper bene distantes (interdum 2,5 — 3 cm). Sepala brevissima, libera, quam bracteae oblongae, obtusae multo breviores. Petala lanceolata, sub anthesi convoluta, acuminata, basi ipsissima tantum coalita. Staminodia 3 exteriora obovato-spathulata v. oblanceolata, obtuse acu- tata, apice integra. Labellum Ulis angustius, ceterum subaequale, jam a basi revolutum. Staminis pars petaloidea aequalis a medio revoluta. Haec omnia apice semper integra. Stylus linearis, aequilongus, acutus. Sepala 1 cm longa viridia, pruinosa; petala 3 — 4 cm longa, pallide carnea, basi 4 — 5 mm lata; staminodia et Stylus 4 — 5 cm longa, supra 1 — 1,3 cm lata, pulcherrime rubra v. rosea; labellum minute rubro-punctulatum. — Capsula saepius leviter compressa, loculis 2 majoribus quam tertio, lutea, purpureo- maculata, ceterum ut typus. — Fig. 8Ä — C. Provinz des tropischen Zentralamerika, Westindiens, Südbrasiliens: Mexico (Sumichrast!); Puebla u. Oaxaca (Andrieux n. 82!)? Costa Rica: Bei Piedra Bianca (Tonduz n. 1251 !). — Guatemala. Vulcan Fuejo in 1600 m bei Duenas (0. Salvin!). Westindien: St. Domingo (Mayerhoff!). — Jamaica (Eggers n. 3749!); an spontanea? Peru u. Chile (Ruiz!). Nota 1. Difficillimum erit, typum plantae a cl. Linnaco verbis 7 descriptac (omissis charac- teribus omnibus gravioribus) adeo affirmare et apte describere, ut omnes dubitationes atque discrimina "removeri possint. Diagnosis supra exposita sumpta est e speciminibus permultis vivis et compluribus exsiccatis fere omnibus ex Indiae occidentalis insulis allatis. Characteres, quos gravissimos esse existimo, quod hoc loco brevius repeto, veniam quaero. »Planta mediae alti- tudinis, viridis, glabra (sub anthesi certissime) flores 4 cm haud excedentes, petala vix v. non reflexa (unum alterumve), staminodia 3 spathulata inter se subaequalia, obtuse acutata, ereeta, labellum fere in 3/4 circuli revolutum, color simpliciter rufus, luteo-signatus, foliola floris inter- dum basi lutea, supra rufa, nunquam proprie purpurea v. coccinea.« Plantas floribus talibus decoras, hortis botanicis exceptis, hodie nusquam invenies. Tabulae in operibus melius notis publici juris faetae saepius typum tantum generalem Gannae cujusdam demonstrant aut om- nino falsae sunt. Icon. Bot. Mag. t. 454 est C. patens Mill. et tab. 1 in opere magno Roscoei ipsius eadem est species. Inter omnes aptissima videtur tab. 53 in volumine I Plantarum Exo- ticarum cl. Hookeri quae formam G. indicae optime refert, colores tarnen rarissime oecurrentes. Monendum videtur, Roscoeum ipsissimum cum hanc plantam viderit, dixisse (anno 1823) sibi eam esse adhuc novam. Qua de. causa aham plantam et satis diversam paucis annis post in opere suo sub nomine G. indicae depingi jusserit, minime est intellcgendum. Icon Redoutei est G. speciosa. Planta ex annis prioribus saeculi sedeeimi jam nota et in variis hortis Europae eulta multas praebuit protulitque formas variisque coloribus ornatas, quas nominibus speeificis dis- cernere frustra conati sunt hortulani. — A varietatibus constituendis abstinui, innumerabiles fore quis est qui dubitet? Formarum pulcherrimae sunt G. speetabilis Bouche, G. surinamensis Bouche, turpissima G. tenuiflora Bouche. Nota 2. G. indica L. Bot. Reg. t. 776 (1823) si reeta depieta, typum praestat forma quidem authenticum, colore tarnen quam maxime singularem sepalis viridibus albo-marginatis, petalis vitellinis, staminodiis et labello intense purpureis. 37. C. coccinea Mill. Gard. Dict. ed. 8. (1768) N. 3; Ait. hört. Kew. ed. 2. I. (1810) I, 1; Roem. et Schult. Syst. veg. I. 11 ; Rose. Seit. t. 11; Lodd. Bot. Cab. t. 739; Link, Handb. I. 225; Dietr. Syn. pl. I. 9, Bouche in Linnaea VIII. 145 et XVIII. 490; Horan. Prodr. Scitam. 16; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 85 excl. synon.; Griseb. Fl. Brit. West Ind. Isl. 603; Petersen in Fl. Bras. III. T. 3, 68 t. XV; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 70; Ascherson-Graebner, Synops. III. 607. — G. indica L. y. coccinea Willd. Sp. pl. I. (1791) 3; Redoute, Liliac. t. 201. — C. rubra Willd. Enum. I. (1809) l; Schult. Mant. I. 5. — Caules 1,5 ad 2 m altus. Foliorum vaginae glabrae, in petiolos breves exeuntes, laminae oblongae, v. oblongo-lanceolatae, acumi- natae, filiformi-apiculatae, ad 35 cm longae, ad 15 cm latae. Racemus plerumque Ganna. 6 1 simplex v. uniramosus, vagina una (rarius 2) longa, obtusa munitus, rhachis satis tenuis, cincinnorum bracteae oblongae, obtusae; 1 ad 1,8 cm longae et fere aequilatae, flores supremi singuli, bractea una magna suffulti. Sepala oblongo-lanceolala, obtusa, 1,5 cm longa, viridia, apicibus roseo-suffusa. Petala vix connata lanceolata, acuminata, concava, 3,5 cm longa, pallide coccinea. Staminodia 2, oblongo-spathulata, inaequalia, apice dt emarginata v. rarius integra, addito tertio minore, lineari-lanceolato. Labellum e basi latissima staminodia amplectente angustatum, deinde in laminam late linearem, apice retusam, emarginatam, arcte in circulum revolutum productum, haec omnia 4,5 cm longa, staminodia maxima apice 8 mm lata, coccinea, labellum luteo-signatum. Staminis pars petaloidea anguste ligulata, obtusa, retrorsum revoluta, eodem colore cum stylo crassiore, lineari, in tertia inferiore tantum coalite. — Flores fere 5 cm longi, haud valde ringentes; ovarium obovoideum, Capsula fere 3 cm longa 2 cm diam. Var. bieolor Kränzl. — C. indiea hört. Kew. ed. 2. 11 et Bot. Reg. IX. (1823) t. 776. — C. indiea v. Edivarsii Regel, Ind. semin. Petrop. (1866) 83. — Differt a tjpo sepalis petalisque intense luteis, floribus ceterum satis angustis conniventibus. Staminodia anguste lanceolata, purpurea. In allen Provinzen des tropischen Zentral- und Südamerika: Porto- rico, bei Utuado (Sintenis n. 6494!). Guba (Lemonat!). Jamaica, Trinidad, St. Kitts (nach Grisebach). — Brasilien: Provinz Minas Geraes (Warming). — Surinam: Bei Paramaribo auf Schuttplätzen und Kulturland (Wullschlägel n. 5121). — Bolivia: Tarija (Fries n. 1237!). — Golumbien: Sta. Marta (Herb. Smith n. 2320 !); Cauca, bei Popayan ein fast unausrottbares Unkraut bildend (F. G. Lehmann n. 5735!). Nota. Est species inter minores et minus confusa quam ceterae. 111. Baker cum hac G. sylvestrem Rose, conjungit, quod minime probo, et £11. Petersen C. formosam Bouche, quod mihi valde dubium videtur. 38. C. formosa Bouche in Linnaea XVIII. (1814) 491; Koch in Berlin. Allgem. Gart. Zeitg. (1855) 385 t. 41; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. (1866) 84. — Planta elata. Folia elliptica, cuspidata, saturate viridia, ad 7 5 cm longa, ad 2 5 cm lata, brevi- vaginantia, glaberrima. Inflorescentia laxe paniculata, rami semper singuli, florentes racemosi, ad 3 0 cm longi, basi vagina longa pruinosa vestiti, bracteae cincinnorum 1,2 cm longae, obtusae, margine siccae, rubellae, bracteolae florum subsimiles, multo minores, ovarium aequantes. Sepala inter se inaequalia, oblonga, obtusa, viridi-rubes- centia, pruinosa, 1 cm longa. Petala e basi latiore sensim angustala, acuminata, in- voluta, 2,5 ad 2,8 cm longa. Staminodia inter se valde dissimilia, majora 2 (eliam inaequalia) spathulata, antice elliptica, obtusa rotundatave (tertium multo angustius, lanceolatum, acutum), spathulata, antice elliptica, rotundata, inaequalia, anterius angustius, posterius bene latius et sublongius. Labellum lineari-oblongum, revolutum, obtusum. Staminis pars petaloidea ligulata, obtusa, apice revoluta, antheram multo superans. Stylus linearis. — Staminodia 5,5 cm ad 6 cm longa, majus supra 1 cm latum, cetera minora, intense coccinea; labellum, staminodium, Stylus luteo-signata, nulluni phyllorum omnium apice bilobulum. — Capsula neque visa neque descripta. Südbrasilianische Provinz und Provinz des Amazonenstroms: Maynas, auf grasbewachsenen Weiden bei Yurimaquenrib (Martius!). Am Rio Pardo (Sello!). Para (Spruce!). — Exam. compl. speeim. c. Herb. Vindob! Nota. Haec species plurimis characteribus cum C. coccinea convenit exceptis staminodiis inter se valde inaequalibus et apicibus staminodiorum, quos nunquam bilobos habet sed semper integros, acutos v. plus minus rotundatos. Folia ceterum majora esse videntur. Vcrgit etiam haec species ad illam, quam C. indicam habere solemus, a qua differt colore florum praesertim illo staminodiorum. Monendum videtur, non solum labellum, sed etiam partem staminodialem filamenti et styl um (interdum) revoluta esse, quod rarius oecurrit. 39. C. sylvestris Rose. Monandr. pl. (1828) t. 10; Link, Handb. I. 224; Dietr. Syn. pl. I. 8; Bouche in Linnaea VIII, 162 et XVIII. 493; Horan. Prodr. Scitam. 17; Petersen in Fl. Bras. III. 3, 69. — C. coccinea Ait. ß. silvestris Regel, Ind. sem. hört. 62 Fr. Kränzlin. — Gannaceae. Petrop. (1866) 85; Baker in Gard. Ghron. (1893) I. "7 0. — Huc G. portoricensis Bouche in Linnaea XII. (1838) 147 et XIV. (1844) 492; Horan. Prodr. Scitam. 17. — Planta ad 2 m alta, valida. Folia longe oblonga v. oblongo-lanceolata, acuminata, laete viridia, subtus vix pallidiora, ad 70 ^cm longa, ad 25 cm lata, inferiora longe vaginantia, brevi- petiolata, suprema sessilia, cordata, amplexicaulia, acuminatissima, omnia tenui-margi- nata, vaginae lana detergibili vestitae. Racemus gracilis, plerumque squarrosus, rarius simplex, basi vagina longissima, obtusa praeditus. Braeteae cincinnorum suborbiculares, margine scariosae, ad 2 cm longae, 1,8 cm latae, braeteae florales brevissimae, Ovaria papulosa non aequantes, omnes postremo deeiduae. Sepala lanceolata, acuta, circ. 1 cm longa. Petala multo longiora, ad 4 cm longa, lanceolata, acuminatissima, basi tantum connata. Staminodia 3 subaequalia, e basi angustissima dilatata, anguste spathulata. apice minute biloba, quam sepala longiora. Labellum etiam angustius, arete revolutum, apice bilobum. Staminis pars petaloidea anguste obovata, antheram paulum superans cum stylo brevi alte connatus. Sepala basi viridia, ceterum rubra, petala intensiora, staminodia et labellum intense rubieunda v. fere coccinea, 6 cm, rarius 7 cm longa. Capsula ellipsoidea, 3,5 — 4 cm longa, 1,8 cm diametro. — Floret Augusto. Westindische Provinz: Jamaica (1830 zu Berlin kult!). — Puerto Rico: bei Adjuntas am Ufer des Saltillo (Sintenis n. 4015!); La Vega am Rio Mameyes (Eggers n. 819!); Utuado (Underwood u. Griggs n. 84!). Provinz des tropischen Zentralamerika: Panama, Boca del Cupe (Williams n. 820!). Nota. Ab ill. Regel, quem secutus est Baker v. cl., haec species confusa est cum G. coccinea Ait., a qua differt florum longitudine, petalis staminodiisque bene longioribus, apice tantum divergentibus, colore denique florum minus intensiore. Culta est Berolini sub nomine G. portoricensis a cl. Bouche e seminibus ex India occidentali allatis. Icon Roscoeana haud characteristica, inflorescentiam enim fere semper jam ab ineunte anthesi ramosissimam v. squar- rosam inveni. 40. C. limbata Rose. Monandr. pl. (1828) t. 9; Bot. Reg. IX. (1823) t. 771; Spreng. Syst. veg. I. 7; Link, Handb. I. 2 24; Dietr. Syn. pl. I. 8; Bouche in Linnaea VIII, 161 et XVIII. 488; Loddiges, Bot. Cab. t. 449; Knowles et Westcott Flor. Cab. II. t. 58. — C. patens Rose. v. limbata Baker in Gard. Chron. (1893) I. 43. — C. in- dica L. var. limbata Petersen in Fl. Brasil. III. 3. 68. — G. patens Hook. Exot. Fl. III. (1827) t. 228 (non Rose). — G. aureo-vittata Lodd. Bot. Cab. ( 1 820) t. 449. — G. recurvata Bouche in Linnaea XVIII. (18 4 4) 488. — G. ventricosa Bouche 1. c. 488. — G. laeta Bouche 1. c. 489. — G. floribunda Bouche 1. c. 489. — G varie- gata Bouche 1. c. 487. Omnes hac species Boucheanae in Horan. Prodr. Scitam. 15. — Caulis metralis v. ad 2 cm altus, haud validus. Folia modice distantia, lanceolata v. oblongo-lanceolata, acuminata, in apiculum filiformem protraeta, brevi-petiolata, lamina ad 30 cm longa, ad 7 cm lata, laete viridia, subtus et supra unicoloria, angustissime pallide marginata. Inflorescentia simplex v. utplurimum exeunte anthesi passim ramosa, ramuli prophyllo 1 et anaphyllo longo vaginante suffulti, braeteae cincinnorum latissime oblongae, fere suborbiculares, 2,3 cm longae, 2 cm latae, braeteae florales oblongae, ovarium aequantes. Sepala inaequalia, unum bene majus, oblonga, acuta, viridia, 1,2 ad 1,5 cm longa. Petala lanceolata, coneava, ereeta, unum multo minus, viridi-flava, apice viridia, basi tantum connata, 3 cm vix excedentia. Staminodia e basi libera lineari- spathulata, antice multo latiora, majus apice =b profunde bilobum, alterum ob- tusum v. leviter emarginatum, tertium (si adest) angustius, acutum, omnia margine leviter repanda, ad 5 cm longa, 1 ad 1,2 cm lata, intense lateritia, luteo-marginata. Labellum spathulatum, apice bilobum, modice deflexum, lateritium, basi luteo-lineatum. Filamentum e basi lineari modice dilatatum, spathulatum, obtusum, quam anthera linearis brevius, cum stylo anguste lineari ultra medium connatum, haec 3,5 cm longa, in- tense lateritia. Capsula obovato-globosa, ultra 3 cm longa, 2,5 — 2,8 cm diam. — Fig. 13. Südbrasilianische Provinz. — (Exam. spec. plura eulta in herb. Berolin. Holm. Vindobon.!). Canna. 63 Fig. 13. Canna limbala Rose. A Inflorescentia. B Petala. C, D, E Staminodia. F Labellum. 0 Stamen. H Ovariura transsectum. — (Omnia magn. nat. et icones origin. A ex Biblioth. Pal. Imp. Yindob.) 64 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Nota. E speciruinibus operi Roscoei coaetaneis et ex icone Vindobonae in bibliotheca im- periali praestante anno 1825 depicta facile intellegendum speciem esse satis constantem et certe annis illis remotis satis frequenter cultam. Me judice huc adnumerandae videntur C. spectabilis Bouche et C. variegata Bouche utraque in Linnaea XVIII. (1844) 487 paucissimis verbis descripta, quas neque diagnosi neque speciminibus distinguere possis. — His de causis opinionem cl. Pe- tersen, qui hanc speciem cum G indica L. conjungendam esse censuit, non secutus sum, neque opinionem cl. Regel, qui hanc plantam varietatem G. coccineae Ait. esse vult neque illam Bakeri. — Staminodia aequo modo divergentia ut in G. latifolia et violacea. 41. C. edulis Ker in Bot. Reg. IX. (1823) t. 775; Bot. Mag. (1823) t. 2498; Dietr. Syn. pl. I. 7; Rose. Monandr. pl. (1828) t. 15; Bouche in Linnaea VIII. 157 et XVIII. 492; Horan. Prodr. Scitam. 17; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 70; Bentley et Trimen, Medic. PI. t. 266; Petersen in Fl. brasil. III. 3. 69; Ascherson-Gräbner, Synops. III. 607. — C. rubricaulis Link, Enum. Hort. Berol. I. (1821) I. — C. esculenta Lodd. Calal. ex Loudon Hort Brit. I. (1830) 1. — C. indica Ruiz et Pav. (non L.) Fl. Peruv. I. 1. — Rhizoma copiosum, crassum, tuberiforme. Caulis ad 3,5 m altus, validus, sanguineo-rubens. Folia magna oblonga v. ovato- oblonga, nitida, utrinque laete viridia, brevi-petiolala, acuta, subtus interdum leviter purpureo-suffusa ut etiam caulis, acuta, ad 60 cm longa, ad 1 8 cm lata. Inflorescentia plerumque simplex, racemosa, rarius pauciramosa, basi vagina magna, foliaeeo-spathacea vestita, bracteae cincinnorum magnae obovatae, rotundatae pedicellos, et Ovaria superantes. Pedicellus floris alterius bracteis 2 coloratis munitus. Sepala oblongo-lanceolata, subacuta, viridia, rubro-suffusa, 1,2 cm longa. Petala oblongo-lanceolata, acuta, 4 cm longa, 7 — 8 mm lata. Staminodia superiora 3, e basi paulum angusliore oblonga, quam petala multo longiora, ultra 6 cm longa, supra 1 ,2 cm lata. Labellum paulum brevius, vix semilatum, fere in circulum oblique recurvatum, apice bilobulum, haec omnia ruberrima v. lateritia, basin versus lutea. Filamenti pars staminodialis obovato-spathulatum, apex antheram vix superans. Stylus linearis, antheram subaequans. Capsula obovoidea. Tolus flos connivens v. parum patulus, 7,5 cm longus. In den Provinzen des tropischen Südamerika und Westindiens weit verbreitet: Martinique eult. (Pere Duss n. 21 ll! [an huc 2115? spec. imperf.]). — Jamaica: bei Resource (Harris n. 6969!). — Guadeloupe: eult. (Pere Duss n. 3558!). — Peru (Mathews n. 445!). (Exam. spec. typ. herbar. Lamberti Vindo- bonae).— Bolivia: Vic. Cochabamba (Mig. Bang n. 128l!). — Ecuador: Pflanzung Guatemala (Preuss n. 1943!); Sta. Rosa, Dpt. Sta. Rosa in 1000 m ü. d. M. (Hey de u. Lux n. 3537!). — Brasilien: Prov. Matto Grosso (Pohl n. 1222!). — Argen- tina: Ghaco, Central- Formosa (Comision Auxiliar n. 12!). Nota. De »bracteis« in pedicello floris superioris in praefatione aecuratius egi. — Speci- mina a cl. Dr. Pohl in Matto Grosso multis annis ante collecta et sub num. 1222 distributa certe huc pertinent. 42. C. Warscewiczii A. Dietr. in Otto et Dietr. Allg. Gart. Zeitg. XIX. (1851) 290 c. ic. xyl. Belg. Hortic. II. t. 48; Bot. Mag. t. 4854; Walp. Ann. VI. 36; Horan. Mon. Seit. 17; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 164; Hemsl. in Biol. Centr. Amer. III. 312; Petersen in Fl. Bras. III. 3. 73; Ascherson-Gräbner, Synops. III. 609. — C. san- guinea Warsc. ex Otto et Dietr. Allg. Gart. Zeitg. XIX. (1851) 290. — Huc me judice C. pruinosa Hoffmgg. Verzeich. Pfl. 2. Nachtr. II. (1826) 79 et 3. Nachtr. 25. — Caulis elatus, ad 1,5 m altus, viridi-purpurascens, glaberrimus, pruinosus, satis dense foliatus. Folia oblonga, acuta, nitida, obscure viridia, purpureo-suffusa, maxima ad 50 cm longa et 20 cm lata, basi cordata, venis primariis paulum convexis, folia suprema arete amplexicaulia, basi cordata. Racemus folia suprema vix excedens, simplex haud ita densiflorus, bracteae parvae, plus minus retusae, Ovaria vix superantes, valde coeruleo- pruinosae ut etiam sepala. Sepala lanceolata, acuta, sordide purpurea, 1,2 — 1,5 cm longa. Petala longe lanceolata, acuminata, multoties longiora quam sepala, 4 cm longa v. paulum ultra, coneava. Staminodia exteriora oblanceolata, acuta, dorsale semper multo majus quam lateralia (interdum 2 ex Baker), apice semper integra, scarlatino- purpurea, maximum ad 5,5 cm longum, antice 8 — 9 mm latum, lateralia petala vix Ganna. 65 excedentia, 4 cm longa, 4 — 5 mm lata, fere basin usque libera. Labellum ligulatum v. lineari-oblongum, apice emarginatum v. bifidum, arcte revolutum, eodem colore, staminis pars petaloidea lanceolata, acuta, quam anthera paulum longior. Stylus linearis, apice stigmatosus, obtususque antheram excedens. — Novembri. Subäquatoriale andine Provinz: Costa Rica: ohne Standort (Warscewiczl); bei S. Jose kultiviert und verwildert, wild im Innern (Polakowsky n.219!); Prov. S. Jose Tucurrique, Cafetales de la Vuelta (Tonduz n. 12912!). Südbrasilianische Provinz: Säo Paulo, am Flusse Tiate bei der Stadt Säo Paulo (v. Wettstein u. Schiffner!); Prov. Sta. Catarina, bei Blumenau (Schenk n. 944); Prov. Minas Geraes, Lagoa Santa kult. (Warming), Serra de Carraca (Padre Muse ex Warming); Rio Grande do Sul, bei Neu Württemberg (A. Born- müller n. 352!). — Paraguay: Paraguari (Lindman n. 3777!). — Argentina: Misiones; auf grasigen Triften bei der Station la Granja (Ekman n. 527 ex Lindman). Nota. Haec species inter pulcherrimas generis habenda saepissiine colitur. Ncscio, an loci natalitii supra commemorati omnes sint gcnuini, an planta pluribus sit culta. — In lingua Guarani appellatur »Mberü«, in hispanica » Caite de tallo rojo«. — Floret fere ubique No- vembri. — Hac specie saepissime usi sunt hortulani, cum colorem intensiorcm hybridis suis inculcare studuerint. Ad hanc speciem referenda mihi videtur, ut e descriptione sola judicari potest, G. pruinosa lloffmgg. et nomen mutandum esset, si specimina anthentica adessent. Cum tarnen haec quaestio scmper in discrimine sit, a nomine mutando abhorrui. 43. C. Selloi Hort. Berol. ex Bouche in Linnaea VIII. (1833) 162; XVIII. 489; Horan. Prodr. Scitam. 15. — C. patens Baker (non Ait.) in Gard. Chron. (1893) II. 43. Icones analyticae: Hoftmeister Embryol. t. 4; Abhandl. Leipzig. Univ. VII. t. 6; Körnicke in Mem. Moscou XVII. t. 12. — Planta 1 m ad 1,75 m alta. Caulis basi vaginis aphyllis, rubescentibus tectus, haec vaginae et illae foliorum lana satis densa vestitae. Laminae sessiles oblongo-lanceolatae, basi et apice angustatae, acuminatae, apice ipso in filum productae, basi paulum inaequales, ad 50 cm longae, 1 2 ad 1 6 cm latae, subtus paulum pallidiores. Racemi plerumque simplices, folia haud multum ex- cedentes, pauci-pluriflori, bracteae cincinnorum minutissimae generis, antice retusae, breves, 6 — 7 mm longae, florum alter sessilis, alter satis longe pedicellatus, bracteae florales ovatae, inaequilongae. Sepala ovata, obtusa, 5 mm longa. Petala oblongo- lanceolata, acuminata, concava, patentia, unum alterumve sub anthesi recurvatum, basi in tubum brevem coalita, pars libera vix 3 cm longa; haec luteola, apice viridescentia. Staminodia ex ungue lineari spathulata, obtusa, unum plerumque profunde bipartitum, omnia reflexa, fere basin usque libera, basi luteola, coccinea. Labellum valde reflexum, lineare, basi luteolum rubro-punctatum, apicem versus coccineum. Filamentum lineari- lanceolatum, antheram vix superans. Stylus anguste linearis. Capsula parva fere globosa, vix 2,5 cm longa, 2 cm diam. Südbrasilianische Provinz: Wilde Exemplare bisher nicht bekannt. Im Jahre 1823 zuerst blühend beobachtet; die Samen von Sello aus der Gegend des Rio Pardo (welches?) in Brasilien gesandt. Nota. Planta gracilis haud magna, proxima videtur C. latifoliae, cujus forma omnibus in partibus reducta haberi possit, si non foliorum vaginae pubescentia densa floccosa essent tectae. Florum phylla gracilia, angusta, reflexa neque irregulariter expansa ut in G. latifolia. Cl. Baker hanc speciem infeliciter cum >C. patente« (i. e. indica) conjunxit, quacum nil habet simile nisi phylla florum reflexa. — Specimina etiam defecta bracteis cincinnorum inusitate parvis facile recognosccnda sunt. 44. C. anahuacensis Kränzl. n. sp. — Planta maxima, ad 5 m alta, per totam totam longitudinem foliata. Folia ovata, obtuse acutata, membranacea, brevi-petiolata, supra intense viridia, subtus pallidiora, ad 80 cm longa, ad 44 cm lata, suprema sub- orbicularia, amplexicaulia. Inflorescentia densa, pluri-multiflora, ut videtur semper simplex, racemosa, vaginis 2 longis tubulosis, flores infimos attingentibus vestita (altera ochreae instar alteram amplectente, rhachis leviter at manifeste fractiflexa; cincinni biflori, flos alter sessilis, alter pedicellatus, pedicellus 1 ,2 cm longus), bracteae cincinnorum virides, rubro-suffusae, obovatae, retusae, mox deciduae. Sepala ovato-oblonga, obtusa 1,5 cm A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryopkyta siphonogama) 47. 5 66 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. longa. Petala satis late lanceolata, acuta, 5,5 cm longa. Staminodia 3 inaequalia, maxima, obovata spathulatave, minus ligulatum, omnia obtusa, basi in tubum brevem coalita, supra conniventia v. vix rigentia, ad 8,5 cm longa, intense purpurea v. ignea, filamentum cum anthera vix semilongum. Labellum e parte basilari multo latiore an- guste lineare, valde et ut videtur oblique tortum, stjlus anguste linearis, haec 4 cm longa. Capsula submatura 3 cm longa, % cm diam. — Flores pro longitudine minus aperti, supra vix ringentes. — Decembri. — Fig. 1 4. Fig. 4 4. G. anahuacensis Kränzl. A Ovarium cum bracteis et sepalis. B Flos. G Idern longi- tudinaliter explanatus. D Ovarium cum basi floris longitudinaliter transsectum. E Capsula circiter medio transsecta. F Capsula matura. O Eadem aperta. H Semen. J Idem longitu- dinaliter transsectum. (A, B, C, E, F et 0 magnit. naturali, D, H, Jpaulum aucta. — Omnes icon. origin.) Mexiko: Atoyae (Kerber n. 143a!, 147a!, 148a!); Tal von Mexiko (Aschen- born!). In Südkalifornien kultiviert (Wright!). Nota. Planta potissime G. compactam Rose, in memoriam revocat, est tarnen etiam major et robustior. Adsunt formae 2, eodem loco collectae, quarurn altera multo minor (4 47a et \ 48a), tarnen characteribus omnibus essentialibus adeo similis, ut ne varietatem quidem proponere audeam. Flores lutei , purpureo-signati ad G. stridam et glaucam vergunt, a . quibus foliis et statura et floribus satis diversae. — Incolae hanc speciem speciosam »Platanillam« vocant, quod quidem nomen multis speciebus plus minus cannaeformibus adscribunt. Specimina majora sueco gummoso limpido scatent. — Cum cognomen »mexicanum« jam ali speciei datum sit, plantae ut videtur in terra Mexicana indiginae nomen antiquum patriae eius dedi. Atoyac est oppidum in ditione emporii Acapulco. Canna. 67 45. C. latifolia Mill. Gard. Dict. ed. 8 (1768) n. 2; Kose. Monandr. pl. (1828) t. 4; Loddiges, Botan. Cab. t. 634 (icon haud bona); Dietrich, Syn. pl. I. 6; Regel, Ind. Sem. hört. Petrop. 84; Petersen in Fl. Brasil. III. 3, 70; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 70. — C. gigantea Desf. Tabl. Hort. Paris, ed. 1 (1804) 32; Redoute, Liliac. VI. t. 331; Hook. Exot. Fl. t. 47—48; Roern. et Schult. Syst. veget. I. 4 3; Mantissa I. 66 add. 68; Link, Enum. I, 22 5; Dietrich, Syn. 1, 7; Bouche in Linnaea VIII. 162 et XVIII. 493; Horan. Prodr. Scitam. 17. — G. iridiflora Willd. Ennm. pl. suppl. (1813) 1 (non Ruiz et Pavon). — G. neglecta Weinm. in Flora III. (1820) 607. — G. gemella Nees et Mart. in Nov. Acta Nat. Cur. XI. (1823) 22. — G. Altensteinii Bouche in Linnaea XI. (1836) 3 26; Horan. Prodr. Scitam. 17; Regel, Ind. Sem. Hort. Petrop. 83? — Huc forsan C. macrophylla hört, nomen in Horan. 1. c. 1 3. — Planta altissima, 4 m et ultra, foliosa. Foliorum inferiorum vaginae satis dense lanatae, in petiolum brevem, margine undulatum elongatae. Folia ipsa maxima, ovata v. ovato- oblonga, acuta, in apicem filiformem producta, juniora purpureo-marginata, subtus lana detergibili vestita, 75 — 90 cm longa, basi ad 30 cm lata. Inflorescentia jam ab in- eunte anthesi paniculata, basi spatha saepius longissima, crassa, suffulta, bracteae cin- cinnorum breves, orbiculares, illae florum Ovaria superantes, mox deeiduae. Sepala valde inaequalia, 1,5 ad 2 cm longa, basi rubella, ceterum viridia. Petala lanceolata, acuminata, basi tantum coalita, 4,5 — 5,5 cm longa, coccinea. Staminodia 3 patentia, singulari modo reflexa, semitorta, e basi lineari oblonga dimidium usque coalita, apice integra v. unum alterumve bilobulum. Läbelli pars libera obovato-oblonga, deflexa, apice emarginata. Filamentum paulum minus, antheram linearem superans. Stylus linearis, leviter tortus. Staminodia 7 — 8 cm longa, labellum ad 6 cm, stamen et Stylus breviora, omnia lateritia. — Maio. — Fig. 5J.eti?. Südbrasilianische und subäquatoriale andine Provinz: Brasilien: Ohne Standort. — Golumbien: Westgehänge der Westanden von Tuquerres in 1600 — 2000 m ü. d. M. (F. C. Lehmann n. 5295!). Nota. De C. Altensteinii mirandum est, quibus causis permotus cl. Bouche hanc plan- tam eisdem fere verbis denuo descripserit, quibus usus est paucis annis ante. Nomina vetustiora et »latifolia«, quod conservandum est et »gigantea«, quod mihi quidem aptius videtur, charac- terem prineipem hujus plantae negligunt. Flores enim phyllis (sc. staminodiis) gaudent mirum in modum ringentibus et phantastice tortis, quem characterem in nulla specie praeter hanc invenies. 46. C. heliconiifolia Hort, ßerol. ex Bouche in Linnaea VIII. (183 3) 164 et ibid. XIV. (1844) 493; Horan. Prodr. Scitam. 17; Hemsley in Biol. Centr. Amer. III. 311. — C. xalapensis Hort. Berol. 1. 1. c. c. 163 et 493; Horan. 1. c. 17. — Gaulis ad 2,5 m altus, dense foliosus. Folia longe petiolata et vaginantia, subtus lana deter- gibili, floecosa plus minus vestita, oblonga, saepius leviter asymmetrica, acuminata, fili- formi-apiculata, basin versus sensim angustata, 45 ad 90 cm longa, ad 25 cm lata. Inflorescentia racemosa v. laxe paniculata, a foliis supremis ad flores infimos vagina 1 (v. interdum 2) longa, satis areta vestita. Prophylla cincinnorum magna, oblonga, ob- tusa, 3,5 cm longa, apiculata. Flores brevi-pedicellati. Sepala e basi triangula lan- ceolata, acuminata, ad 1,8 cm longa, viridia. Petala vix basi coalita, anguste lanceolata, acuminatissima, ad 4 cm longa, conniventia. Staminodia 3 e basi lineari spathulata, acuta, ultra dimidium connata. Labellum subaequale, apice recurvatum. Staminis pars petaloidea obovato-spathulatum , obtusum, fere duplo latior quam staminodia. Stylus linearis, brevior, crassiusculus. Haec omnia excepto stylo 6,5 ad 7 cm longa, aurantiaco-rubella, conniventia, Stylus coccineus. Capsula matura membranacea, ellip- soidea, ad 3,5 cm longa, 2,5 cm crassa. — Floruit adhuc in caldariis tantum aetate. — Fig. 15D— F. Var. xalapensis (Bouche) Kränzt. — C. xalapensis Hort. Berol. ex Bouche in Linnaea VIII. (1833) 163. — Differt a typo foliis angustioribus, lineari-lanceolatis acu- minatis et ut videtur statura minore; quoad flores optime quadrat cum typo. ?;* ßg Fr. Kränzlin. — Gannaceae. Texas: Am Rio S. Antonio (Matthes n. 2 3 ll — Herb. Vindob.). Cisäquatoriale Savannenprovinz: Venezuela, bei Tovar (Fendler n. 1492!); spec. fructif. Nota. Specimen herbarii Kewensis a cl. A. Fendler missum florum eget, habitu tarnen et capsulis Ulis typicis Boucheanis adeo similis est, ut non dubitem ejusdem esse speciei. 47. C. Lambertii Lindl. Bot. Reg. (1820) t. 470; Rose. Monandr. pl. t. 2; Bouche in Linnaea VIII. 156, XVIII. 492; Roem. et Schult. Syst. veg. mant. I. 6, add. I. 67; Spreng. Syst. veg. I. 7; Dietr. Syn. pl. I. 4; Horan. Prodr. Scitam. 17; Regel, Ind. sem. horti Petrop. 84; Griseb. Fl. Brit. Westind. Isl. 603; Petersen in Fl. Bras. III. 3, 71. — C. Poeppigii Bouche in Linnaea XII. (1838) 143; Horan. 1. c. 16; Nees et Mart. in Nov. Act. Nat. Cur. XI. (1823) 22. — C. maxima »Lodd. Cab.« [citatio ex Roscoe 1. c. haud invenienda, certe erronea], — Planta valida. Gaulis infra vaginis nigro-purpureis vestitus, ad 3,5 m altus. Foliorum vaginae lana detergibili vestitae, laxae; laminae ellipticae v. oblongo-lanceolatae, acuminatae, filiformi-apiculatae, brevi- v. vix petiolatae, subinaequilaterae, ad 50 cm longae, ad 1 2 cm latae. Folia suprema racemum brevem, simplicem, paueiflorum aequantia v. superantia. Cincinni ut videtur semper uniflori, bracteae certe breves, mox deeiduae, mihi non visae. Sepala brevia, lanceolata, lilacina v. pallide purpurea 1,3 cm longa. Petala lanceolata, acuminata, 3 — 3,5 cm longa, purpurea. Staminodia 3 obovata, basi tantum connata, subspathulata, 2 majora, obtusa, interdum apice bidentata v. irregulariter abscisso-denticulata, tertium minus a forma oblanceolata ad linearem decrescens, acutum. Labellum lineare, antice lanceolatum, revolutum, apice brevi-acutatum. Filamentum satis latum, subspathulatum, antheram subaequans v. paulum longius. Stylus anguste linearis, quam stamen multum longius, rectum. Haec omnia intense sanguineo-purpurea, erecto-patentia, ad 7 cm longa, staminodia majora supra fere 1,5 cm lata. Capsula ignota, ovarium ovoideum. — Fig. \$A—C. Westindische und südbrasilianische Provinz: Insel Trinidad (nach Ros- coe). — Dominica (Imray). — Guiana (nach Grisebach). — Columbien: Sta. Marta (H. Smith n. 322 1! sub C. discolor). — Peru (Matthews n. 445!). Brasilien: Prov. Minas Geraes; Caldas, an einem Bache im Campo (Mosen n. 749!). Nota. Floruit ineunte saeculo XIX Vindobonae, ubi speeimina exsiccata et iconem pul- cherrimam ad vivum depietam in bibliotheca Sacri Palatii vidi et examinavi. Queritur cl. Bouche quod planta haud facile floreat. Hodie vix in caldariis invenienda, nisi in forma »Revoil Massot« ab hortulanis dieta. — C. Poeppigii Bouche solummodo labello et stamine flavo- rubris differre videtur, forma ceterum a G. Lambertii haud discernenda. 48. C. iridiflora Ruiz et Pav. Fl. Peruv. I. (1798) 1; Pers. Syn. I. 1; Roem. et Schult. Syst. veg. I. 13; Mantissa I. 6; Bot. Mag. Bd. 45, t. 1968; Bot. Reg. Bd. 8, t. 609; Lodd. Bot. Cab. t. 905; Spreng. Syst. veg. I. 7; Rose. Monandr. PI. t. 14; Link, Handb. I. 225; Dietr. Sp. pl. I. 6; Bouche in Linnaea VIII. 164; Reichb. Exot. Fl. t. 182; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 86; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 196; Petersen in Fl. Bras. III. T. 3, 75; Ascherson-Gräbner, Syn. III. 610. — Achirida iridiflora Horan. Prodr. Scitam. (1862) 18, t. 2. — Caules elati, ad 3,5 m alti v. imo altiores. Foliorum grandescentium vaginae inferiores rubellae, aretae. Folia ceterum haud longe petiolata, petioli utplurimum 1 0 cm longi, brevi-vaginantes, margine minute crenulati, lana detergibili vestiti, laminae late oblongae, brevi-acutatae, basi paulum inaequilongae, fere 60 cm longae, ad 22 cm latae, subtus deciduo-lanatae. Racemi folia vix v. non superantes, nutantes, simplices v. pauciramosi, vagina 1 saepius longis- sima ab ipsa basi peduneuli flores usque vestiti, bracteae propriae florum minutae, pedicellos brevissimos vix aequantes; Ovaria papulosa, oblonga. Sepala lanceolata, acu- minata, ad 3 cm longa, tnbum petalorum longe non aequantia, rosea. Petala maxima pro parte in tubum sensim ampliorem coalita, spathulata lanceolatave, magnitudine satis diversa, apice reflexa. Staminodia unguiculata, obovata, rotundata, haec omnia ad 1 2 cm longa. Labellum antice emarginatum, pars petaloidea filamenti rotundata, Canna. 69 Fig. 4 5. Canna Lambertii Rose. A Habitus. B Folium. G Flos. — G. heliconiifolia Hort. Berol. D Flos. ^/Labellum, stameri, Stylus. F Ovarium cum sepalis. — Omn. icones originär. magn. natur. [A ex icone ex Biblioth. Palatii Imperialis Vindobonensis.) 70 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. anthera ipsa longa, angusta, filamentum superans. Stylus obliquus, oblongo-lanceolatus, obtusus (v. subspathulatus — - Roscoe). Capsula oblonga, membranacea, 3 cm longa, ad 2 cm lata, sepalis valde auctis coronata. — Floret in Europa Maio. Südäquatoriale andine Provinz: Peru: Bei Piliao (Ruiz!). — Prov. Huanta; Dpt. Ajacucho. Weg von Tambo über Osno zum Flusse Apurimac. Gebüsch reich an hartlaubigen Formen. In 2700 m ü. d. M. (Weberbauer n. 5597! in herb. Berolin.). — Exam. sp. auth. et compluria culta. Nota. Nomen vernaculum »Sumac Achira«, quod significare dicitur »Camia speciosa* ex Horaninow). Inflorescentiae speciminum typicorum Ruizii fere »paniculae« dicendae sunt. — C. Ekmanni hört, a typo vix di versa esse videtur. De experimentis frustraneis, quibus novas l'ormas hybridas colere voluerit cl. Arcangeli, in praefatione accuratius egi. — Plantam hanc pulcherrimam denuo detexit et specimina pulcherrima misit Prof. Dr. Web erb au er, vir acie oculorum praestantissimus. 49. C. Tuerckheimii Kränzl. n. sp. — Planta maxima, 4 ad 5 m alta. Foliorum vaginae lana densa, detergibili vestitae. Folia inter maxima generis mihi adhuc nota, brevi- petiolata, ultra 70 cm longa, circ. 3 6 cm lata, nervo mediano crassissimo, facies infera pallidior quam supera; folia suprema mihi non visa. Infiorescentia simplex, elongata, ut videtur evaginata et ebracteosa, rhachis fractiflexa, trigona, sicca profunde sulcata, atrata; bracteae cincinnorum apicem inflorescentiae usque omnino nullae, jam diu ante anthesin (ut e cicatricibus judicandum) deciduae, cincinni semper biflori, valde distantes, flores ebracteati, satis longe pedicellati, pedicelli 1,3 cm longi, sub ovario (fere a dimidio scabri); Ovaria oblongo-ellipsoidea, sub anthesi 6 mm longa. Sepala inter se sub- aequaliü, ovata, obtusa, sub anthesi 1,3 cm longa, mox grandescentia. Petala ovato- lanceolata, acuminata, satis inaequalia, basi tantum connata, maximum ad 6 cm longum, circ. 1 cm latum, tertium multo angustius et subbrevius. Staminodia 3 et labellum inter se parum diversa, medium usque connata, basi linearia, deinde spathulata, oblonga, apice obtusa, patentissima, fere rectangulariter reflexa, ad 8 cm longa, antice 8 — 9 mm lata, pars petaloidea staminis ligulata, antheram multo superans, erecta. Stylus e basi lineari supra dilatatum ibique duplo fere latius, stigma apicale et laterale. Totus flos supra expansus 6 cm diam., intense aurantiacus. — Fl. Decembri. Provinz des tropischen Zentralamerika: Guatemala. Dpt. Alta Verapaz bei Cubilquitz in 350 m ü. d. M. Auf sehr humusreichem Boden (H. von Türckheim n. II. 513!) — United States Herbarium. Nota. Species pulcherrima cujus unicum tantum specimen, feliciter optime conservatum, vidi. Flores tota indole illis C. iridiflorae Ruiz et Pav. proximae sed bene breviores, aurantiaci nee roseo-purpurei. Racemi stricti nee mutantes. 50. C. liliiflora Warscew. Ms.; Planchon in Fl. d. serres X. (1 854) 21 1 t. 1055 — 6; Walp. Ann. VI. 37; Horan. Prodr. Scitam. 17; Regel, Ind. sem. hört. Petrop. 86; E. Andre in Rev. hortic. Vol. 56. (1884) 132 c tab. col.; Petersen in Fl. Brasil. III. 3. 76; Baker in Gard. Chron. (1893) I. 196; Hemsl. in Biol. Centr. Am. III. 312; Ascherson-Gräbner, Synops. III. 610. — Radix fibrosa, caule subterraneo incrassato nullo. Gaulis 2,5 ad 3 m altus, validus, foliosus. Folia patula, subhorizontalia, ob- longa, acuminata, glabra, subtus et supra laete viridia, illis Musarum similia, 90 ad 120 cm longa, ad 45 cm lata, saepius tomento levi, detergibili vestita. Racemi plerumque simplices v. pauciramosi, saepius subito horizontaliter deflexi, vaginis quibusdam brunneis, spathaeeis, scariosis, leviter pruinosis vestiti, rhachis leviter flexuosa, ceterum satis crassa, bracteae cincinnorum uniflorum latissime ovatae, acutae, coneavae ad 4 cm longae. Sepala oblonga, obtusa, quam ovarium dense papillosum longiora, viridia. Petala oblongo- linearia, reflexa obtusa, supra revoluta, alba, apice viridia, in dimidio inferiore in tubum extinetoriiformem coalita, 12 — 14 cm longa, 2 cm lata v. imo latiora. Staminodia 3 subaequalia, sublatiora, a basi fere medium usque in tubum cylindraceum coalita, supra patentia, apice recurvata, ad 2,5 cm lata. Labellum staminodiis aequale, magis revolutum. Staminis pars petaloidea omnino aequalis anthera, in medio fere affixa, ultra 2 cm longa. Stylus linearis, leviter inflexus, linea stigmatica apicalis ineurva, Canna. 71 pars apicalis stigmatis 5 mm lata. — Flores fere \ 5 cm longi, albi, odorem Lonicerae Caprifolii suavissimum exhalantes, extus, praesertim post anthesin, rubelli, postremo pallide brunnei. — Fig. 16. Fig. 1 6. Canna liliiflora Warsc. Habitus (magn. valde reducta ex Flore des Serres) 72 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. Isthmus von Panama: Veraguas (Warscewicz). — Exam. cult.! Nota. Icones supra citatae 2 hortulanis magis placebunt quam botanicis, qui de quibus- dam characteribus gravioribus nil comperiunt. Est certissime pulcherrima generis et unica adhuc suaveolens. Rarissime colitur quod eo magis dolendum. quod typum omnino diversum ab illo ad nauseam viso praestat, 51. C. Brittonii Rusby in Bull. Torrey Botan. Club XXIX. (190 2) 695. — Planta validissima 3 m altitudine exeedens, caulibus quibusdam aggregatis composita, omnino glauca. Folia maxima musi- v. heliconiiformia, ad 40 cm longa v. imo longiora, ad 38 cm lata, sessilia, ovata v. ovato-oblonga, obtuse acutata. Racemi stricti (minime penduli v. horizontales), vaginae oblongae, cymbiformes, obtusae v. (brevior) acutae, 8 v. 15 cm longae, racemum fere aequantes, rhachis leviter fractiflexa, inflorescentiae partiales (cincinni?) semper uniflorae, bracteae oblongae, obtusae, 3 cm longae, 8 — 9 mm latae. Flores sessiles (minime arcuatim pedicellati), Ovaria oblonga, dense papulosa, sub anthesi jam 1,8 cm longa. Sepala oblonga v. ligulata, obtusa valde inaequalia 2 ad 2 — 8 cm longa. Petala basi in tubum curvulum, 3 — 4 cm longum coalita, supra lineari- lanceolata v. lanceolata, acuta, 2 majora antice (ubi libera) 7 cm longa, 1,2 cm lata, a medio reflexa, tertium lineari-lanceolatum, acuminatum, utplurimum 5 cm longum, 7 mm latum. Staminodia multo teneriora oblongo-lanceolata v. oblonga, obtuse acutata, inter se diversa, maximum omnium tarnen ultra 7 cm longum, fere 1,5 cm latum, anthera pro flore brevis, paulum supra medium phyllo 1 , 8 cm longiori affixum ; Stylus linearis 5,5 cm longus, 4 mm latus, stigma obliquum, supra manifeste bipartitum, extus in lineam stigmatosam, decurrentem productum. Labellum vix 5 cm longum, 1 v. 1.2 cm latum, obtusum. Staminodia 3 exteriora inter se subaequalia, 7 cm longa, 1.3 cm lata. Flores albi. Capsula matura 6 cm longa, oblongo-ellipsoidea , sepalis grandescentibus coronata; semina laevia, nigrescentia et inusitata magnitudine, metiuntur enim ultra 1 cm diametro. Subäquatoriale andine Provinz: Bolivia. Dpt. Yungas, Sacramento, c. 2000 m über d. M. in feuchtem Waldboden (M. Bang n. 2417!, Rusby n. 2857!). Nota. Facere non potui, quin diagnosin originariam cl. Rusby quibusdam in characte- ribus accuratius composuerim. Flores sessiles sunt, pedicelli non curvati sunt (»strongly flexed at the apex«), sed tubus sepalorum a medio curvatus est. Labellum omissum est, nee men- tionem fecit Ol. Rusby discriminis sepalorum inter se magnitudine valde diversorum. Stigma apicale etiam in hac specie ut in tot aliis manifeste bipartitum invenitur, linea stigmatosa ad- jeeta. Graviter fero, quod nil proferre possum de apieibus phyllorum v. staminodiorum, omnia mihi obtusa visa sunt. Flores »albi« describuntur ab ill. collectore, aqua tepida tarnen, qua unicum florem, quam examinare lieuit, dissolvi, paucis horis post colorem pallide brunneum habuit; suspicor igitur, colorem florum viventium esse album, pallide viridi- v. luteo-suffusum, sed neque »candidum« v. »niveum«. Queruntur, ut jam in praefatione docui, hortulani, se nunquam Gannam re vera albam construi posse. Nihilosecius planta est pulcherrima et dignior curae nostrae et optatior quam turba innumerabilis hybridarum, quibus in hortis oculi nostri vexantur. Species dubiae. C. pedicellata Presl, Reliqu. Haenkeanae I. (1830) 106. — »C. corollae limbi interioris laciniis oblongo-lanceolatis, limbo exteriore brevioribus, ovariis ellipticis, floribus pedicellatis, foliis lanceolatis. « »Hab. in Chile.« »Herba bipedalis (c. 62 cm). Caulis vaginis foliorum tectus. Folia semipedalia (15 cm) v. longiora, fere sesquipollicem (c. 4 cm) lata, lanceolata, utrinque acuminata, glaberrima. Panicula terminalis simplex (six!) 8-polliearis (c. 20,5 cm). Bracteae ob- longae, obtusae, membranaceae. Flores pedicello 3 lineas (c. 6 — 7 mm) longo, tereti insidentes, plerumque bini. Calyx trisepalus, corollae tubo longior. Corollae laciniae exteriores lanceolatae, acutae, inaequilongae, laciniae interiores oblongo - lanceolatas, ereetas superantes. Apex laciniarum interiorum, labellum stylusque ab aevo et insectis corrosus. Anthera sessilis, lateralis. Ovarium ellipticum, verrueosum.« Ganna. 73 Nota; Haec ipsissiraa verba cl. Presl. Suspicor, specimen mancum a cl. Haenke esse collectum, nulla enim alia species folia fert adeo angusta. Dolendum, quod cL Presl omisit nu- tnerum staminodiorum, quae »corollae lacinias interiores« vocat, dicere. C. pruinosa Hoffmgg. Verz. Pfl. Nachtr. II. (1826) 79 et III. 25. — »Foliis ovatis, inferioribus subpetiolatis, spathis bracteis calycibusque pruinosis, paniculis con- tractis, corollae limbo interiore bipartito, laciniis parapetalique lacinia inferiore [plerumque] emarginatis. « Habitat in Brasilia. »Caulis ad 3 ped. longus. Folia ad 1 ped. longa, 5 — 6 poll. lata [margine albo-membranaceo]. Spathae lividae. Panicula brevis [pauciflora 7 — 9], pedicellis bre- vibus bifloris, altero praecociore [superioribus solitariis]. Bracteae violascentes, obovatae, longitudine ealycis. Flos ad 3 poll. longus. Ovarium ovato-globosum. Calyx 8 lin. longus, phyllis lanceolatis acutis, obscure purpureis. Laciniae limbi exterioris corollae purpureo-cinnabarinae, lineari-lanceolatae, acutissimae, inferiores coccineae, lanceolato- cuneiformes [exteriores circ. octava parte longiores], ad basim per luteum ochrascentes. Parapetalum paulo brevius angustiusque, coccineum, inferne per maculas confluentes sensim flavum [lacinia inferiore revoluta]. Anthera [subsessilis] apice parapetali humilior, griseo-straminea, circ. dimidio superiore libero. Stylus [antheram paullo superans, croceus, superne sensim coccineus] linearis coccineus, nitidus, stigmate rimali truncato lutescente. Capsula hispida. Semina subglobosa nigra.« Nota. Verba inclusa ex additamento III, 23 adscripta sunt. Ex descriptione apparet C. pruinosam sinon cum C. Warscewicxii Dietr. identicam illi certe persimilem esse. DifTert solummodo colore luteo v. flavo in infimis partibus perigonii. — Est descriptio praeter omnes illius temporis diligentia et acumine excellens. Nomina nuda et species imperfecte descriptae. C. aurea Hort, ex Horan. Prodr. Scitam. (1862) 18. — nomen. G. caripensis Hort. 1. c. 18. — nomen. G. curviflora Hort. 1. c. 18. — »Quadri- v. quinquepedalis , foliis latis, fusco- marginatis, floribus pallide coccineis.« Ex Amer. centrali. — Probabiliter species sub- generis Distemonis, quae omnes floribus leviter curvatis gaudent. G. excelsa Lodd. Bot. Cab. VIII. (1825) t. 743. — Probabiliter C. polyclada Wawra. Icon magnitudine nimis reducta est et vilissimi valoris. Diagnosis deest. — Brasiliensis esse dicitur. G jwncea Retz. Observ. fasc. 1. (1779) 9 et postea in omnibus operibus autorum de Ganna agentium semper eisdem verbis repetitis. — »Foliis linearibus nervosis.« Folia linearia graminea nervosa, nervis 5 elevatioribus, basi vaginantia, prope radicem fibris capillaribus obtecta, spithamea et pedalia. Scapus vaginis plurimis lanceolatis instructus, pauciflorus. Gorolla parva obscure rufa. Pericarpium muricatum. — Retzius 1. c. et Willdenow, Spec. PI. I. (1797) 4. G. latifolia Mill. Gard. Dict. ed. 8. N. 2. — nomen. G. maerocarpa Hort, ex Horan. Prodr. Scitam. 18. — nomen. G. macrophylla Hort, ex Horan. 1. c. 1 8. — »Septem- ad octopedalis, foliis 3 — 4-pedalibus.« Ex Amer. meridion. [? C. heliconii folia hört. Ber.]. C. ovata Hort, ex Horan. Prodr. Scitam. 18. — nomen. C. petiolata Wall, ex Horan. Prodr. Scitam. 17. — Omissa est haec »species« in Hook. f. Fl. Brit. Ind. VI. 260 — 61. G. platyphylla Nees et Mart. in Nov. Act. Cur. XI. I, 22', Roem. et Schult. Add. ad Mant. Gl. I. S. 66a; Bouche in Linnaea VIII. (1833) 167; Horan. Prodr. Scitam. (1862) 17. — Huc (certe sphalmate) G. pentaphylla Dietr. Syn. pl. I. (1839) 5. — »Foliis ovatis, glabris, pedunculis geminis, corollae limbo interiore tripartito geni- talibusque rectis aequalibus. — Hab. in ripa Ilheos fluvii Brasiliae.« — Cl. Petersen etiam hujus speciei inter dubias mentionem facit in Fl. Brasiliensi. 74 Fr. Kränzlin. — Cannaceae. 0. Schubertii Hort, ex Horan. Prodr. Scitam. (1862) 18. — »Tri- ad 4-pedalis, floribus coccineis.« Caracas. — Affin. C. Selloi hört, esse dicitur. G. sulphurea Hort, ex Bouche in Linnaea VIII. (1833) 150 in adnot. — nomen. G. surinamensis Bouche in Linnaea XVIII. (18 44) 491. — »Sepalis et petalis obscure rubris. Filamentis omnibus saturate coccineis interioribus parce flavo-pictis. « G. tubiflora Regel, Gat. pl. hört. Aksakov. (1860) 27? — nomen. C. vitellina Hort, ex Horan. Prodr. Scitam. (1862) 18. — nomen. Species certe excludenda. C. textoria Noronha in A. du Petit - Thouars Melanges I. (1811). — Prodrom, phytolog. vegetabilia exhibens nuperrime in insula Madagascar detecta, opera et studio Dom. Franc. Noronha p. 2, sub Hexandria, Monogynia legitur: -»Ganna L. Textoria N. — Rafia.« Haec omnia sunt, quae scimus de hac »Canna«, quam JRaphia Buffiam Mart. (s. pedunculatam Beauv.). esse suspicor. Si recte classi Linneanae Hexandriae adscri- benda sit, haec planta certissime Canna esse nequit. Zusätze. Während des Druckes erhielt ich vom Königl. Botan. Museum zu Dahlem eine kleine Sammlung von Cannaceen zur Bestimmung zugesandt, welche keine neuen Arten enthielt, aus welcher aber ein paar Standorte von Interesse sind. S. 52 n. 29 C. pedunculata Sims. Argentina: Dpt. Misiones bei S. Pedro (Nie der lein n. 1191!); einheim. Name : » Ty e Gaite«. Hierher gehört vielleicht auch 1 Exemplar von Estabi. Primer, Misiones de Hernandez (Niederlein n. 282! (202?). — Siambon, Sierra de Tucuman (Loren tz u. Hieronymus ohne Nummer!). S. 54 n. 30 C. glauca L. Goncepcion del Uruguay (Lorentz ohne Nummer!). Dies ist die gewöhnliche Form. Hierher gehört ein schwächliches Exemplar mit »weißen« Blüten von Paso de Itera, Prov. Gorientes (Niederlein n. 1904!). — In regione cursus inferioris fluminis Pilcomayo (Th. Rojas n. 302!). — Alto Paraguay: Ghaco 21° lat. (Fiebrig n. 1347!). S. 64 n. 41 C. edulis Kcr. Argentina. »Die Knollen werden im ,Puchero' gegessen und sind wohlschmeckend.« Bei Jujuy cult. nom. vern. Achiras (Lorentz u. Hieronymus n. 978!). S. 64 n. 42 C. Warscewiczii Dielr. Paraguay: Gordillera de Altos, auf Kulturland häufig (Fiebrig n. 535!). — Das häufige Vorkommen wird sonst von C. coccinea Mill. berichtet, die hier vorliegende Pflanze ist aber ganz sicher nicht diese Art. Berichtigungen. S. 12 Zeile 3 von oben statt C. Lamberti >Rosc.« lies »Lindl.« S. 19 Zeile 30 von oben (O. indica) sind die eingeklammerten Worte (oder brit?) zu streichen. S. 59. Unter die Synonyma von G. indica L. füge ein: C. thyrsiflora Hegetschw. Comm. Bot. t. 1, fig. 8. — O. Verloti Hort. Huber ex Petersen, Fl. Brasil. III. 3. (1890) 78. — Beide Synonyma 1. 1. c. c. = patens Rose. S. 73. Hinter G. macrophylla Hort, füge ein: G. nudata Lodd. Cat. ex Steud. Nomencl. ed. 2. I. (1841) 274 nomen! Register für Fr. Kränzlin-Cannaceae. Die angenommene Gattung ist fett gedruckt, die angenommenen Arten sind mit einem Stern (*) bezeichnet. achira 19, 20. Achiras 27, 74. Achirida Horan. (gen.) 20. iridiflora Horan. 68. Achirida Horan. (sect.) 2, 4, 17, 18, 22, 48, 49. Alhara Piso 54. atukli 19. balisier 20. hausier jaune 20. Bialatae (sect.) 33. bint-el-qünsül 19. caite de tallo rojo 19, 65. Caima L. 27. (1, 3—6 Fig. 1, 7, 8, 10, 12—23, 26, 35, 60, 74). Achiras in litt. 35, n. 1 0. Altensteinii Bouche 67, n. 45. *anahuacensis Kränzl. 65, n. 44. (49, 66 Fig. 14). angustifolia L. 17, 54, 55. angustifolia Walt. 50, n. 26. Annaei Hort. 25, 54. aurantiaca Pohl 52, n. 29. aurantiaca Rose. 39, n. 1 6. aurantiaca Tineo 40. aurea Hort. 73. aureo-vittata Lodd. 62, n. 40. Austria 26. *Bangii Kränzl. 38, n. 13. (33). barbadica Hort. 34, n. 8. *bidentata Bertol. 46, n. 24. (15, 16, 19, 34). bifida Herb. 44, n. 22. Bolleana Bouche 34. brasiliensis Hort. Vind. 28, n. 1. brasiliensis Spreng. 32, n. 5. ♦Brittonii Rusby 72, n. 51. (2, 12, 17, 19, 26, 49). Buekii Weinm. 52, n. 29. caripensis Hort. 73. carnea Rose. 41, n. 18. carracasana Bouche 34. cearensis Huber 41, n. 19. *chinensis Willd. 46, n. 23. (7, 16, 34). *cinnabarinaBouche43,n. 20. (34). Claude Bernard 25. Clementis Arcangeli 24. coccinea Ait. 12, 15, 62, 64. ß. silvestris Regel 61 , n. 39. coccinea Link 59, n. 36. *coccinea Mill. 60, n. 37. (13, 16, 20, 24, 26, 44, 49, 61). var. bicolor Kränzl. 61 , n. 37. coccinea Rose. 21. Gommandant Riviere 25. commutata Bouche 39, n. 1 6. compaeta Hort. 34, n. 8. *compacta Rose. 34, n. 9. (33, 35, 66). *concinna Bouche 39, n. 15. (5, 33). crocea Hort. Madrit. 59, n. 36. crocea Lagasca 59, n. 36. curviflora Hort. 73. densifolia Bouche 40, n. 16. ♦denudata Rose. 32, n. 6. (28, 30). denudata major Rose. 32, n. 5. Depute Henon 25. ♦discolor Lindl. 38, n. 14. (13, 22, 25, 33, 68). divaricata Klotzsch 43. Ed. Andre 26. *edulis Ker 64, n. 41. (5, 12, 13, 14, 19, 49). Ehrenbcrgii Bouche 34, n. 8, 47. Ehmanni Hort. 22, 70. elata Pohl 39, n. 15. elegans Hort. 37. elegans Raf. 54, n. 3ö. ellipticifolia Stokes 59, n. 36. Em. Guichard 25. Em. Leclerc 25. esculenta Lodd. 64, n. 41. excelsa Lodd. 28, n. 2, 79. exigua Bouche 43, n. 21. eximia Bouche 41, n. 19, 43. ♦Fintelmannii Bouche 52, n.2 8. (31 Fig. 5, 48, 56). flaccida Bak. 50, n. 27. flaccida Rose. 5, 16, 24. ♦flaccida Salisb. 49, n. 26. (10, 13, 14, 16, 21, 23, 25, 26, 48, 50, 51 Fig. 9, 55). flava Michx. 50, n. 26. flavescens Link 1 9, 47, n. 25. floribunda Bouche 40, n. 16; 62, n. 40. *formosa Bouche 61, n. 38. (9, 49). formosa Rose. 47. fulgida Bouche 43, n. 20. gemella Nees 67, n. 4 5. gigantea Desf. 13, 17, 30, 58, 67, n. 45. glauca Bak. (non L.) 56, n. 32. ♦glauca L. 54, n. 30. (12, 16, 17, 22, 24, 25, 48, 50, 55, 57 Fig. 11, 66). var. flaccida Willd. 49, n. 26. var. rubro-lutea Bot. Mag. 54, n. 30. ß. rufa Bot. Mag. 56, n. 32. glauca Lindl. 56. glauca Walt. 49, n. 26. grandiilora Hort. 22. grandiflora pieta 25. ♦heliconiifolia Hort. Berol. 67, n. 46. (3, 24, 49, 52, 69 Fig. 15, 73). var. xalapensis (Bouche) Kränzl. 67, n. 46. *humilis Bouche 43, n. 21. (14, 16, 34). ♦Jacquinii Bouche 28, n. i. (27, 29 Fig. 4, 30). Jean Vandael 25. 76 Canna. indica Hort. Kew. 61, n. 37. *indica L. 59, n. 36. (12, 43—17, 19, 21, 22, 26, 34, 44, 45 Fig. 8, 49, 52, 60, 64, 64, 65). y. coccinea Willd. 60. n. 37. var. Edwarsii Regel 61, n. 37. var. limbata Petersen 62, n. 40. var. maculata Hook. 59, n. 36. var. nepalensis Hook. f. 46, n. 23. var. patens Ait. 59, n. 36. var. speciosa Hook. f. 44, n. 22. indica Redoute 40, n. 16. indica Rose. 47, n. 25. indica Ruiz etPav. 64, n. 41. ♦iridiflora Ruiz et Pav. 68, n. 48. (2, 12^ 14, 17, 18, 22, 24, 49, 70). iridiflora Willd. 67, n. 45. iridiflora hybrida 22. Italia 26. juncea Retz. 17, 73. ♦Kunzei (Bouche) Kränzl. 28, n. 3. (27). laeta Bouche 62, n. 40. ♦lagunensis Lindl. 37, n. 11. (22, 33). *Lambertii Lindl. 68, n. 47. (6, 14, 49, 69 Fig. 15). lanceolata Lodd. 54, n. 30. ♦lanuginosa Rose. 35, n. 4 0. (13, 4 9, 33, 36 Fig. 6). ♦latifolia MM. 67, n. 45. (36 Fig. 6, 49, 64, 65, 73). leptochila Bouche 44, n. 22. *leucocarpa Bouche 56, n. 34. (48, 57 Fig. 4 4). ♦liliiflora Warscew. 70, n. 50. (2, 47, 24—26, 49, 71 Fig. 4 6). ♦limbata Rose. 62, n. 40. (25, 49, 63 Fig. 4 3). *Linkii Bouche 30, n. 4. (27). liturata Link 54, n. 30. ♦longifolia Bouche 56, n. 32. (48, 57 Fig. 4 4). lutea Ait. 24, 38. lutea Bak. 37, n. 4 2. *lutea Mill. 39, n. 4 6. (4 4 Fig. 3, 22, 26, 33, 37, 44, 58). y. aurantiaca Kränzl. 40, n. 4 6. var. aurantiaca Regel 39, n. 4 6. a. genuina Kränzl. 4 0, n. 4 6. ß. pallida Kränzl. 40, n. 4 6. var. ß. pallida Rose. 37, n. 44. macrocarpa Hort. 73. macrophylla Hort. 24, 67, n. 45, 73. maculata Link 40, n. 4 6. Mad. Alegiataire 25. Mad. Bernard 25. Mad. Grozy 25. Mad. Joanne Sallier 25. Marechal Vaillant x Canna Depute Henon 25. maxima Lodd. 68, n. 47. ♦meridensis Kränzl. 30, n. 5. (4 7, 27, 29 Fig. 4, 31 Fig. 5). mexicana Hort. Berol. 54. n. 30, 66. miniata Bouche 32, n. 5. montana Blume 46, n. 23. Moritziana Bouche 37, n. 12. (38). neglecta Hort. 35, n. 10. neglecta Weinm. 67, n. 45. nepalensis Wall. 4 6. 24, 23, 24, 25, 46. nepalensis Wall. <3 X glauca Q 25. nudata Lodd. 74. ♦occidentalis Rose. 34, n. 8. orientalis Bouche 46, n. 23. ♦orientalis Rose. 47, n. 25. (4 0, 4 3, 4 4, 4 6, 4 9, 24, 34, 40). var. ß. flava Rose. 47, n. 25. ♦Ottonis (Bouche) Kränzl. 32, n. 7. (6, 28). ovata Hort. 73. ♦pallida Rose. 37, n. 4 2. (33). ♦paniculata Ruiz et Pav. 28, n. 2. (27). Parthenope 26. patens Bak. 65, n. 43. patens Hook. 62, n. 40. patens Mill. 60. patens Rose. 12,21,22, 34, n. 8; 59, n. 36. var. limbata Bak. 62, n. 40. pedicellata Presl 72. peduneulata Rose. 38. ♦peduneulata Sims 52, n. 29. (48, 53 Fig. 4 0). pentaphylla Dietr. 73. peruviana Hort. 22. petiolata Wall. 73. platyphylla Nees et Mart. 73. Poeppigii Bouche 68. n. 47. ♦polyclada Wawra 44, n. 4 9. (4, 34, 42 Fig. 7, 43, 73). polymorpha Loudon 44, n. 22. portoricensis Bouche 62, n. 39. pruinosa Hoffmgg. 4 7, 64, 65, 73. pulchra Bouche 46, 47. pulchra Hassk. 46, n. 23. purpureo-speetabilis Hort. 25. Raphaelis Arcangeli 24. recurvata Bouche 62, n. 40. ♦Reevesii Lindl. 50, n.27. (4, 4 0, 4 4, 4 6, 24, ,48, 52, 53 Fig. 4 0). reflexa Nees 52, n. 29. Roma 26. rosaeflora 25. Roscoeana Bouche 59, n. 36. rotundifolia E. Andre 38, n. 74. (25, 39). rubra Willd. 4 7, 60. n. 37. rubricaulis Link 64, n. 44. ♦Sanctae Rosae Kränzl. 40, n. 4 7. (29 Fig. 4, 33). sanguinea Hort. Angl. 44, n. 22. sanguinea Warsc. 64, n. 42. saturate-rubra Bouche 44, n. 22. Schlechtendaliana Bouche 54, n. 30; 56, n. 32. var. Annaei E. Andre 54, n. 30. var. rubro-lutea Bot. Mag. 54, n. 30. Schubertii Hort. 74. ♦Seleriana Kränzl. 56, n. 33. (48). ♦Selloi Hort. Berol. 65, n. 43. (49, 74). ♦siamensis Kränzl. 55, n. 34. (4 6, 4 9, 48). speciosa Herb. 44. ♦speciosa Rose. 44, n. 22. (4 3, 46, 34, 44,45Fig.8,46, 70). speetabilis Bouche 59, n. 36. (60, 64). stolonifera Hort. Berol. 54, n. 30. straminea Bouche 40, n. 4 6. strieta Bouche 54, n. 30. (56, 66). sulphurea Hort. Bouche 40, n. 46, 74. surinamensis Bouche 59, n. 36. (60, 74). ♦sylvestris Rose. 64 , n. 39. (49). tenuiflora Bouche 59, n. 36, 60. texensis Bouche 34, n. 8. textoria Nor. 74. Thomasae Arcangeli 24. thyrsiflora Hegetschw. 74, n. 36. Tinei Tod. 40. tomentosa Bouche 30. tubiflora Moritz 32. tubiflora Regel 74. ♦Tuerckheimii Kränzl. 70, n. 49. (4 7, 49). Ulrich Brunner 25. ♦variabilis Willd. 41, n. 18. (11 Fig. 3, 33). variegataBouche62,n.40,64. ventricosa Bouche 62, n. 40. Verloti Hort. Huber 74, n.36. Ganna Xyphostylis 77 *violacea Bouche 59, n. 35. (48, 58 Fig. 4 2, 64). vitellina Bouche 58. vitellina Hort. 74. *Warscewiczii A. Dietr. 64, n. 42. (5, 4 2, 4 3, 4 9, 24. 22—24, 49, 73). xalapensis Hort. Berol. 67, n. 46. Gannaceae Horan. (cohors) 4. Cannaceen Link 4. Gannacorus Rumph. 4 9, 47. Gannacorus Tourn. 27. angustifolius floribus fiaves- centibus Walther 50. glaucophyllus Dill. 50. indicus Medic. 59. ovatus Moench 59. Cannas a fleurs d'Orchi- dees 25. Cannas mit Orchideen- blüten 25. Canneae Benth. et Hook. f. (trib.) 4. Ganneae Durand 4. Ganneae Juss. 4 . capacho 49. chapelet 20. chias 49. Coccineae (subsect.) 48. Dan-doku 49. Distemon Bouche (gen.) 27. (4, 6, 4 8, 20, 33). brasiliensis Bouche 32. grande Horan. 32. Jacquinii Bouche 28. Kunzei Bouche 28, 30. Linkii Bouche 30. miniatus Bouche 32. Ottonis Bouche 32. Roscoeanus Bouche 32, 59. Distemon P. C. Bouche (sect.) 4 4, 4 6, 22, 27, 73. Elatae (subsect.) 48, 49. Eucanna Bak. (subg.) 4 7, 27, 33. Eurystylus P. G. Bouche 27. (4 0, 44, 48, 20, 24, 48). flaccidus Bouche 50. Reevesii Bouche 50. Glaucae (sect.) 4, 5, 4 6, 47, 48. Indicae (subsect.) 4 3, 48. Kate Grey 23. Katubala Adans. 27. maracas 20. Marantaceen Lindl. 4, 20. Mberü 65. mberü 49. mkoya 49. Pacivira Piso 54. Pattcrack-Sa 55. platanilla 20. putterak sa 49. Sumac Achira 70. tacara 49. tapioca 20. Textoria Nor. 74. tous les mois 20. Trialatae (sect.) 6 Fig. 4, 47. Xiphostylis Raf. 27. Xyphostylis Raf. 27. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. ■ «lim .WP.IIIH.il I. I.Ufll IWMU'WIIWPMW.' w «<««m iii mini ■■ in . i mimm m^mm 3K 97 Heft $6 Das Pflanzenreich Bota ny m M hhh -■ Z^ta JIP N!i*i!j! ];]ii'|]ji^|l{^ji]'];|jj^|||j)j!|' fj*;^;^ jftii'Hib.iü/ •< [Tiäi ' '% 1 1 l'iK*! JlI'Jliti^M j*p J|i •'v, M{5!» 1 jflhflRMtt {ii'iira' Hiriuüan*!?^'ji' ' *i i1 m H *H M *;jHi{ m i^HhMMI* iliil H i'*V<'- WH 1 ' jil \W4 Uli H Hl 1 HnHHHJ^^H ,'...»•. 1,1 .* .t.t.ltni'iil.i Uli' Jlr