4 iu '(In " ( tcr - Heft 43. Achtzehnter Band Erste und zweite Lieferung. Inhalt: '^^i'^ K. Eschericll, Das System der Lepismatiden. Mit 1 einfachen und 3 Doppeltafeln und 67 Textfiguren. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1905. 1 ZOOLOGICA Original- Abhandlungen dem GesamtgeMete der Zoologie. Herausgegeben von Dr. Carl Chun in Leipzig. Heft 43- Das System der Lepismatiden. Von K. Escherich, Dr. med. et phil. Privatdozent an der Universität Straßburg. Mit 4 Tafeln und 67 T e x t f i g u reu. STUTTGART. V er! a g v < > n E r w i n X ;' i g e I e . 1904. 1*Z Das System der Lepismatiden Von K. Escherich, Dr. med. et Phi Privatdozent an der Universität Straßburg. Mit 4 Tafeln und 6; Textfiguren. STUTTGART. Verla g von E r w in Na g e 1 e 1904. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort. Eine kritische umfassende Bearbeitung der Lepismatiden fehlte bis heute: Grassis und Rovellis ,,11 sistema dei Tisanuri" ist zwar durchaus kritisch, jedoch nicht umfassend; denn es beschränkt sich auf die Formen eines kleinen Faunenbezirks Italien. Und Sir John Lubbocks „Monograph of the Collembola and Thysanura" ist zwar umfassend, aber dun haus unkritisch rein kompilatorisch). Diesen Mangel empfand ich so recht deutlich, als ich mit den Vorstudien zur Bearbeitung der Thysanuren für „Das Tierreich" be- gonnen hatte. Es war zuerst nieine Absicht, die Resultate dieser Studien in einer Reihe kleiner Artikel von welchen einer bereits erschienen1 zu veröffentlichen. Doch, als das Material, das mir zur Untersuchung eingesandt, immer großer und reichhaltiger wurde, sah ich bald ein, daß ich mit derartigen kleinen Ergänzungen und Berichtigungen nicht auskommen könne, sondern daß eine vollkommen neue Grundlage geschaffen werden müsse. — Und so ent- schloß ich mich zu einer monographischen Bearbeitung der genannten Thysanuren-Familie. Die Resultate dieser Untersuchung sind in der vorliegenden Abhandlung dargestellt. — Wenn ich mir auch vollkommen bewußt bin, wie lückenhaft meine Arbeit ist, so glaube und hoffe ich doch, der Wissenschaft dadurch einen Dienst erwiesen zu haben, daß ich wenigstens einige Grundlinien angeben konnte, nach welchen die Systematik der für das Ver- ständnis der höheren Insekten so wichtigen Familie der Lepismatiden ausgebaut werden kann. Daß es sich wirklich nur um Grundlinien und durchaus nicht etwa um einen abgeschlossenen vollendeten Bau handeln kann, davon ist vielleicht niemand mehr überzeugt als ich selbst. Es werden wohl viele Einzelheiten des im folgenden entworfenen Systems wieder umgeändert werden müssen, und viele neue Details werden noch dazukommen, wenn erst einmal den niederen Insekten mehr Aufmerksamkeit als bisher zugewandt werden wird. - In besonders hohem Maße dürfte dies für die „Arten" zutreffend sein; ist ja die „Art", um mit L. Dö- derlein zu reden, nur ein von unseren augenblicklichen Kenntnissen abhängiger Begriff. Und unsere Kenntnisse bezüglich der Lepismatiden sind gegenwärtig noch sehr gering; wir stehen noch ganz am Anfang und haben noch nicht einmal die ,,2. Stufe" Döderlein) er- reicht — wir sind erst auf dem Wege dahin. — Wenn es mir gelang, auf diesem Wege ein Stück vorwärts zu kommen, so verdanke ich dies in erster Linie dem liebenswürdigen Entgegenkommen, welches mir von allen Seiten zu teil wurde, sowohl durch Überlassung von Material und schwer zugänglicher Literatur als 1 Zoolog. Anzeiger 1003. Zoologie*. Heft 43. 1 auch durch wertvolle Ratschläge. Dank dieser vielseitigen Unterstützung war ich in die Lage versetzt, ein Material von seltener Reichhaltigkeit untersuchen zu können. Dieses Material entstammte den Museen von Amsterdam, Frankfurt (Senkenberg), Genua (Museo civico und Universität), Hamburg, Paris, St. Petersburg und Straß bürg, und ferner den Privatsammlungen der Herren C. Börner, H. Brauns, Desneux, R. Heymons, J. H. Oudcmans, Packard, F. Silvestri, Skorikow, Wallengren und E.Wasmann. Allen diesen Herren sowie den Vorständen obiger Museen, Herrn Prof. M. Weber, Dr. Fr. Römer, Prof. Parona, Prof. C. Kraepelin, Prof. Bouvier und Prof. Döderlein, und endlich auch Herrn Prof. C. v. Hey den, welcher mir aus seiner reichen Bibliothek stets be- reitwilligst aushalf, sei an dieser Stelle nochmals mein verbindlichster Dank ausgesprochen. Straßburg i. Eis., Ostern 1904. Der Verfasser. I. Kapitel. Morphologisches. Es liegt mir durchaus ferne, hier eine erschöpfende Darstellung der Morphologie der Lepismatiden zu geben; ich beschränke mich vielmehr in der Hauptsache auf die Besprechung solcher Punkte, welche für das System von Wichtigkeit sind.1 1. Allgemeines über die Form und die Gliederung des Körpers. Der Körper der Lepismatiden i>t in der Regel langgestreckt, und besitzt eine flache Bauchseite und einen mäßig gewölbten Rücken. Kurze, gedrungene Gestalten mit hoch- gewölbtem Rücken sind Ausnahmen. Vorne ist der Korper gewöhnlich breiter als hinten und zwar in verschiedenem Maße: bei den einen ist der Breitenunterschied sehr gering, bei den anderen ist der Thorax um ein mehr- oder vielfaches breiter als die Spitze des Abdomens. Die Konvergenz der Seitenränder beginnt entweder schon vom Prothorax oder erst von der Basis des Abdomens an : im ersteren Fall ist die Verschmälerung von vorn nach hinten eine ununterbrochene, d. h. die Seitenränder des Thorax gehen ohne Absetzung in die des Ab- domens über, und die Form des Körpers nähert sich dann der eines Dreiecks; im zweiten Fall ist das Abdomen mehr oder weniger deutlich vom Thorax abgesetzt. Übrigens kommen auch Formen vor, besonders in der Sub-Familie der Nicoletiinae, welche vollkommen parallel- seitig sind, und bei der merkwürdigen Maindronia erscheint der Thorax sogar schmaler als die hintere Hälfte des Abdomens Taf. II Fig. 13 . Es kommen also bei den Lepismatiden ziemlich große Unterschiede bezüglich der allgemeinen Körperform vor, wenn auch bei weitem nicht in dem Maße, wie z. B. bei den Collembolen. Der Kopf ist meist deutlich vom Prothorax abgesetzt und von oben gut sichtbar; nur in wenigen Fällen ist er so zurückgezogen in den hochgewölbten Prothorax, daß von oben nicht viel mehr als die Stirnbeborstung zu erkennen ist. Die Form des Kopfes ist bei den Lepismatinen stets breiter als lang, entweder gerundet oder trapezförmig, bei den Nicoletünen dagegen vielfach ebensolang als breit und nach vorne zu sich verjüngend. Der Thorax ist mit ganz wenigen Ausnahmen kürzer als das Abdomen, und - wenigstens bei den Lepismatinen — auch breiter als dieses. Das Größenverhältnis dei 3 Segmente ist bei den Lepismatinen in der Regel derart, daß der Prothorax deutlich länger ' Ich habe aber die Absicht, später, wenn erst die Systematik der Thysanuren beendet ist, eine vergleichende Morphologie dieser Ordnung im Zusammenhang zu bearbeiten. als der Mesothorax und dieser wieder etwas länger als der Metathorax ist; bei den Maindroniinen und Nicoletiinen dagegen sind die 3 Abschnitte entweder gleichlang oder der Prothorax ist kürzer als die beiden folgenden Segmente.1 In den meisten Fällen sind die Seitenwände des Thorax an den Segmentgrenzen nicht eingebuchtet; das Pronotum greift ziemlich weit auf das Mesonotum, und dieses ebenso auf das Metanotum über, so daß die Seitenränder der einzelnen Abschnitte ohne nennenswerte Unterbrechung ineinander über- gehen. Die Thoraxtergite sind dann seitlich verbreitert und wölben sich schutzdachartig über den Körper, die mächtigen Coxen der Thoraxbeine bedeckend. — Nur wenige Gattungen (Nicoletid. Maiudrouia) weichen von diesem Typus ab, indem bei ihnen die einzelnen Ter- gite deutlich voneinander abgesetzt und so schmal sind, daß die Coxen seitlich weit hervor- ragen. Das Abdomen ist vom Thorax gewöhnlich deutlich abgesetzt, indem seine Basis etwas schmäler ist, als der Hinterrand des Metathorax. Es besteht aus 10 sichtbaren Seg- menten, von denen allerdings das 10. nur in der Rückenplatte erhalten ist. Dieses letztere Tergit, von mehreren Autoren unrichtigerweise als „Telson" bezeichnet, ist sehr verschieden geformt bei den verschiedenen Gattungen und Gruppen und ist systematisch gut verwendbar. In den meisten Fällen ist es trapezförmig mit gerundeten oder scharfen Hinterecken und mit geradem oder ausgebuchtetem Hinterrand, entweder länger als breit oder umgekehrt; in einigen Fällen dagegen (Acrotelsa) ist es scharf zugespitzt und in wieder anderen ist es breit halbkreisförmig gerundet. — Das vorhergehende (9.) Tergit ist dadurch ausgezeichnet, daß es fast immer kürzer ist (oft um die Hälfte) als die übrigen Tergite, welche an Länge einander mehr oder weniger gleich sind. Die Bauchschienen des 8. und 9. Segmentes stehen mit den Kopulationsorganen in Ver- bindung und haben infolgedessen mehrfache Umbildungen erfahren, wovon unten noch näher die Rede sein wird. Hier sei nur erwähnt, daß die Ventralplatte IX in beiden Geschlechtern, und beim Q auch die Ventr. VIII in 2 Hälften geteilt ist, welche bei den Lepismatinen noch gut entwickelt und in der Medianlinie nur durch einen schmalen Spalt voneinander getrennt sind, während sie bei den Nicoletiini mehr oder weniger reduziert sind und weit voneinander getrennt liegen. — Außer diesen 10 bei der Imago nachweisbaren Segmenten, ist nach Heymons (97) beim Embryo noch ein 1 1 . Segment vorhanden, welches aber rückgebildet wird und bei der [mago nur noch in seinen Anhängen, den Schwanzfäden (Cerci und Filum terminale) erhalten bleibt. Auf diese letzteren, sowie auf die Laminae anale-, werde ich unten noch zurückkommen. 2. Das Integument. hie Cuticula der Lepismatiden ist im allgemeinen dünn und erscheint gewöhnlich farb- er blaßgelb; nur che Spitzen der Mandibeln sind kräftig chitinisiert und demnach auch dunkler, gelbbraun oder braun, gefärbt. Pigmenteinlagerungen in die Cuticula kommen ' Nach Vi rhoeff (02) kommt den Lepismen vor dem Prothorax noch ein weiteres Brustsegment, das „Nacken- odei di 1 Alw 1 o1 hora \" zu. Derselbe ist allerdings „an Rücken und Seiten nicht ausgeprägt, desto mehr aber in auffallend großes Sternit, das halb .so lang ist wie das Prosternum aber doppelt so breit, übrigens wie dieses ■ n Porenkanälen durchsetzt und abgesetzt von jenem durch eine deutliche Zwischenhaut." besonders bei den Lepismatinen nicht selten vor, und zwar sind in dieser Beziehung einige Stellen besonders bevorzugt, nämlich der Kopf, die Seitenränder des Thorax und Abdomens und die Spitze desselben und endlich die Körperanhänge. Von den letzteren sind die Fühler und die Schwanzfäden bei vielen Arten übereinstimmend derart gefärbt, daß dunkle und helle Ringe miteinander abwechseln; die Beine sind dann auch meistens mehr oder weniger breit und scharf dunkel gesäumt. Die Farbe des Pigmentes ist fast stets braun- oder schwarz-violett. Häufig läßt die Cuticula eine feine, netzartige, polygonale Felderung erkennen; außer- dem besitzt sie stets eine größere oder geringere Anzahl von Poren für die Borsten und Schuppen- die Ansatzstellen für die letzteren sind verschiedentlich geformt (sanduhr-, anker- förmig, rund etc. und stehen bisweilen auch noch mit Chitinleisten in Verbindung. Als Fortsätze der Cuticula kommen in Betracht: Schuppen, Borsten, und Zähne oder Stacheln. a. Die Schuppen. Die weitaus größte Zahl der Lepismatiden ist beschuppt; nur relativ wenige Formen (Nicoletia, Trinemophora) entbehren der Schuppen. Die Schuppen bedecken gewöhnlich die ganze Oberfläche des Korpers mit Ausnahme der Extremitäten im weitesten Sinne), welche letztere ganz oder wenigstens teilweise unbe- schuppt sind; so sind z. B. die Mundteile stets ganz ohne Schuppen, ebenso die Styli und meistens auch die Fühler und Cerci (hier machen nur die wenigen Acrotelsa-Arten eine Ausnahme!, und bei den Beinen sind gewöhnlich nur die Coxen und Schenkel beschuppt. Die Schuppendecke der Rücken- und Bauchseite ist nur in der Umgebung größerer Borsten- büsche] oder Borstenkämme ausgebuchtet, sonst überzieht sie ohne Unterbrechung die Körper Oberfläche. Die Färbung der Schuppen ist eine sehr verschiedene: viele sind ganz farb- los, andere dagegen braun oder schwarz pigmentiert. — Die farblosen Schuppen findet man vor allem bei den myrmecophilen und termitophilen Arten, was mit der unterirdischen Lebens weise derselben zusammenhangen dürfte. Die freilebenden Arten besitzten meistens eine bräunliche oder schwärzliche Schuppendecke, wenigstens auf der Rückenseite; und nicht selten trifft man bei diesen Arien auch eine mehr oder weniger deutliche Zeichnung an, welche gewöhnlich in einer Anzahl heller und dunkler Längsstreifen oder Makeln besteht.' Nicht unerwähnt soll hier bleiben, daß jedenfalls auch die Erscheinung der Interferenz eine große Rolle bei den Lepismatiden spielt und daß die metallischen Farben, wie der Silber glänz und der bläuliche Schimmer mancher Arten zweifellos auf dem genannten Phänomen beruht. — Die Form der Schuppen ist ungeheuer mannigfaltig: oval, rund, trapezförmig, fächerförmig, lanzettlich u. s. w. und dabei durchaus nicht immer streng symmetrisch, sondern häufig total assymmetrisch. Diese verschiedenen Schuppenformen entsprechen nicht etwa ver schiedenen Species, sondern auf ein und demselben Individuum treffen wir oft eine reich- haltige Sammlung von solchen an Taf. II Fig. 18 — 20). Die meisten Schuppen sind von einem System verdickter Leisten, den sog. „Schuppen- 1 Bei den konservierten Tieren ist die Zeichnung allerdings fast niemals mehr zu erkennen, da die Schuppen un- geheuer leicht abfallen und daher meist nur mehr Reste und kleine Inseln von dem S< huppenkleid erhalten sind. — 6 — strahlen", durchzogen, von deren Ausbildung und Verlauf das Aussehen der Schuppen wesentlich bestimmt wird. Entweder sind diese Strahlen durchaus gerade und verlaufen voll- kommen parallel zueinander (Taf. II Fig. 19, 20), oder sind sie an der Basis gebogen und konvergieren hier gegeneinander (Taf. II Fig. 21 — 24). Die Schuppen der letzteren Kategorie bekommen durch diesen Verlauf der Strahlen natürlich ein fächerförmiges Aussehen, welches dadurch noch erhöht wird, daß die Strahlen über den terminalen Rand hinaus noch etwas frei hervorragen. Diese freien Strahlenenden können nun verschieden lang sein, indem sie bei den einen Arten nur wie kurze Zähne erscheinen, bei den anderen 1/5 oder gar ' ,; der ganzen Schuppenlänge betragen. In einem Fall (Lrp. foreli) ist der mittlere Strahl allein ganz enorm verlängert und verdickt, während die übrigen Strahlen kurz geblieben sind und den terminalen Schuppenrand nur wenig überragen (Taf. II Fig. 25). — Diese fächerförmigen Schuppen, welche vor allem in der Gattung Atelura vorkommen, aber auch bei Lepisma nicht fehlen, zeichnen sich vor den parallelstrahligen Schuppen der ersten Kategorie auch noch da- durch aus, daß che Strahlen ungleich weiter voneinander entfernt sind als bei diesen. Auch habe ich bei den Fächerschuppen niemals derartige Assymmetrien beobachtet, wie sie bei den parallelstrahligen Schuppen so häufig vorkommen. bei beiden Schuppenarten sieht man bisweilen neben diesen Hauptstrahlen bei tieferer Einstellung noch eine Anzahl Nebenstrahlen, welche von den Seitenrändern der Schuppe ausgehend und die Hauptstrahlen in einem schrägen Winkel schneidend gegen die Schuppen- basis verlaufen. Diese Schrägstrahlen sind meistens nur im basalen Teil der Schuppe, manch- mal aber auch nur im terminalen Teil und mitunter sogar den ganzen Seitenrändern der Schuppe entlang vorhanden Taf. II Fig. 16, 17,20 — 22). Alle Strahlen der bisher betrachteten Schuppen sind nicht hohl, sondern solide. Anders verhält es sich aber bei einer dritten Kategorie von Schuppen, die allerdings nur relativ selten und ganz vereinzelt vorkommen an den Cerci einiger Acrotelsa- Arten). Bei diesen stets lanzettlich geformten Schuppen ist überhaupt nur ein einziger Strahl in der Mitte vorhanden und dieser ist sehr stark verdickt und hohl und scheint auch an seiner Spitze eine Öffnung zu besitzen. Meistens ist dieser Mittelstrahl mehr oder weniger mit körnigem Inhalt angefüllt. Die Schuppenlamellen beiderseits des Mittelstrahls sind dünn und durchsichtig und zeigen gewöhnlich ein homogenes Aussehen oder lassen höchstens eine ganz feine Längsstreifung erkennen. Die Ränder dieser Lanzettschuppen sind selten ganz glatt (Taf. III Fig. 33a), meistens sind sie, wenigstens in der terminalen Hälfte, gezähnt oder ge- fiedert Taf. III Fig. 33b und c). — Dem Bau nach unterscheiden sich diese Schuppen also sehr wesentlich von den zuerst besprochenen beiden Schuppenarten und nähern sich vielmehr den Borsten. Bei den schmalen Formen besonders, wie z.B. auf Taf. III Fig. 33 c eine dar- gestellt ist, ist die Ähnlichkeit mit den unten zu besprechenden doppeltgefiederten Borsten ohne weiteres in die Augen springend. Ja, wir können in manchen Fällen sogar in Verlegen- heit geraten, ob wir das betreffende Gebilde als ,, Borste" oder als „Schuppe" bezeichnen sollen. Ich möchte diese lanzettförmigen Schuppen in einen prinzipiellen Gegensatz zu den ei i(ii beulen Kategorien, den „echten" Schuppen, bringen und sie als „Schuppenborsten" auch namentlich von diesen Hennen. Moglicherweise bestellt auch in der Art der Insertion ein Unterschied zwischen beiden, da die basalen Enden mit den Insertionsstielen bei den Schuppenborsten und den echten Schuppen verschieden ist, wie aus einem Vergleich der betr. Abbildungen ohne weiteres hervorgeht. Auch hierin zeigen die Schuppenborsten eine weit größere Übereinstimmung mit den Borsten als mit den „echten Schuppen". — b. Die Borsten. Nicht viel geringer als die Mannigfaltigkeit der Schuppen ist die der Borsten. Wir unterscheiden unter diesen zunächst zwei Gruppen, nämlich i die „einfachen" oder „nackten" Borsten und 2 die „Fiederborsten". Bei beiden finden sich wieder die ver- schiedensten Formen, vor allem solche mit einfach zugespitzten oder solche mit gespaltenen Enden. Letztere Form ist besonders häufig bei den Fiederborsten, kommt aber auch bei den nackten Borsten nicht selten vor. Die Spaltung kann einen sehr verschiedenen Grad er- reichen, wie aus den Figuren 34, 36, 38 (Taf. III) ersichtlich ist. Die letzte Figur, welche eine gespaltene nackte Borste vom mittleren Schwanzfaden von Silvestrella darstellt, zeigt zugleich, daß die beiden Spaltenden nicht immer gleich lang sind. — Die Fiederborsten variieren in der Form viel mehr als die nackten Borsten (cfr. Taf. III Fig. 34 — 37). Wir haben da : gerade stachelförmige, stabförmige mit parallelen Seiten, ge- bogene Formen u. s. w. Auch bezüglich der Fiederung herrschen große Unterschiede, in erster Linie insofern, als dieselbe einseitig oder doppeltscitig sein kann ; und sodann kann die Fiederung entweder sehr gut ausgebildet und lang sein, so daß sie beinahe mit unbewaff- netem Auge zu erkennen ist, oder aber auf der anderen Seite so schwach, daß sie leicht zu übersehen ist und nur mit starker Vergrößerung sichtbar wird. — Diese hier erwähnten verschiedenen Borstenformen kommen — ebenso wie dies bei den Schuppen der Fall ist — vielfach auf ein und demselben Tier vor. Allerdings gibt es eine große Anzahl Lepismatiden (so z. B. alle Lepisma-Arten , welche nur nackte Borsten be- sitzen, aber es gibt andererseits keine Art, welche ausschließlich Fiederborsten besitzt. Alle Arten, bei welchen Fiederborsten vorkommen, weisen neben diesen auch noch nackte Borsten auf. In diesen Fällen sind dann gewöhnlich die Fiederborsten auf bestimmte Körperregionen beschränkt, und zwar auf den Kopf, die Seitenränder des Thorax, die Hinterränder der Seg- mente, die Coxen und Schenkel der Beine und die Schwanzfäden, während auf den übrigen Stellen nackte Borsten stehen. — Auch bezüglich anderer Borstenformen gibt es solche Prä- dilektionsstellen, so findet man z. B. bei allen Atelure» besonders tief gespaltene nackte Borsten stets auf der ventralen Seite des Filum terminale. — Mit der Beschreibung der verschiedenen Borstenformen ist aber das Thema der Be- borstung noch keineswegs erledigt, sondern es tritt hier noch ein weiteres Moment, weli hes für die Systematik von der größten Wichtigkeit ist, hinzu, nämlich die Gruppenbildung der Borsten. Bei einer großen Anzahl von Arten (so bei allen Ctenolepismeri) treten näm- lich an bestimmten Stellen die Borsten zu größeren und kleineren Gruppen zusammen und zwar in verschiedener Weise: entweder so, daß die Borsten in einer Reihe angeordnet sind, oder in Büschelform. Wir unterscheiden darnach 2 Typen von Borstengruppen, welche wohl am besten durch die Bezeichnung „Borstenkamm" und „Borstenbüschel" charakteri- siert sind. Systematisch am wichtigsten sind die Borstenkämme, da diese bezüglich der Zahl und Lage sehr konstant sind. Sie liegen gewöhnlich an den Hinterländern der Segmente und zwar dorsal zu je 2 oder 4, und ventral zu je 3; außerdem sind auch die Seitenränder der Thorax-Tergite noch mit je 6 — 7 hintereinanderliegenden Borstenkämmen („Randkämmen") geschmückt. Die Breite der Kämme kann sehr verschieden sein ; die Randkämme sind ge- wöhnlich schmäler als die Rückenkämme und diese wieder schmäler als die Bauchkämme; die ersteren bestehen gewöhnlich nur aus 3 — 4, die letzteren dagegen oft aus 7 oder noch mehr Borsten. Die Rückenkämme sind häufig doppelt, d. h. sie bestehen aus 2 parallelen Borstenreihen. Die Borstenkämme können bewegt und aufgerichtet werden und zwar, wie es scheint, nur in ihrer Gesamtheit, d. h. nicht einzelne Borsten allein ; denn stets sind alle Borsten eines Kammes in derselben Lage. Der 2. Typus von Borstengruppen, die „Borstenbüschel", finden sich hauptsäch- lich auf der Stirne und zwar sind sie hier gewöhnlich in 2 Querreihen angeordnet. Sonst finden sich solche „Büschel" mitunter auch auf den Tergiten des Thorax und Abdomens, wo sie die eben besprochenen Kämme vertreten können. Doch sind diese Fälle selten und es handelt sich dann gewöhnlich um sehr schwache, aus nur wenigen Borsten bestehenden Gruppen. Bei Isolepisma z. B., wo die inneren Rückenkämme durch Büschel vertreten sind, bestehen diese aus drei gleichlangen Borsten; bei anderen Formen, wie bei den Hetero- lepisma- Arten, erscheinen diese Rückenbüschel noch mehr reduziert, indem die beiden seit- lich stehenden Borsten kürzer und schwächer sind als die mittlere. Indem nun jene noch viel kleiner werden, geht der Charakter des „Büschels" verloren, und wir haben es dann nur mehr mit einer einzigen kräftigen Borste zu tun, während die beiden seitlichen mikroskopisch klein sind. Ich habe aus praktischen Gründen diese letzteren im systematischen Teil außer acht und unerwähnt gelassen und in allen diesen Fällen nur von isolierten einzelstehenden Rückenborsten (Dor salsetac) gesprochen, indem ich hierin dem Vorgehen Grassi und Rovellis folgte. Was nun die biologische Bedeutung der beiden Borstengruppen betrifft, so halte ich dieselben in Übereinstimmung mit den ebengenannten Autoren vor allem als Schutzmittel gegen äußere Insulte. Dafür spricht entschieden der Umstand, daß die Kämme und Büschel meistens an besonders schlitzbedürftigen Stellen stehen, so auf der Stirne, in der Umgebung der Augen, an den Seitenrändern des Thorax (zur Bedeckung der hervorragenden Beine ! ) und vor allem an den Hinterrändern der Segmente, wo sie die Intersegmentalregion be- schützen können. Die Rückbildung der Borstengruppen, wie wir sie in den Gattungen Le- pisma, Atelura und anderen antreffen, dient nur zur Bestätigung unserer Ansicht, da es sich bei diesen Tieren meist um unterirdisch lebende uml myrmeco- oder termitophile Arten handelt, die weniger schutzbedürftig sind oder denen die großen Büschel und Kämme nur schädlich wären, indem den Wirtsameisen dadurch günstige Angriffspunkte geboten würden. Außer den bisher besprochenen größeren Borsten sind bei den Lepismatiden auch noch mikroskopisch kleine Borsten mehr oder weniger verbreitet. Wir können deren zweierlei Arten untei-scheiden, welche als „Häutungsborsten" und „Sinnesborsten" bezeichnet werden sollen. Erstere können über den ganzen Körper zerstreut sein und stehen in keiner Weise mit dem Nervensystem in Verbindung; letztere dagegen sind auf bestimmte Stellen und Organe beschränkt, und sind stets mit feinen Nervenfasern verbunden. Solche mikro- skopische Sinneshorsten linden wir besonders zahlreich an den Mundgliedmaßen, wie an der Spitze der letzten Palpenglieder und der inneren und äußeren Laden der Unterlippe, ferner an den Gonopoden, vor allem an den Parameren und dem Ovipositor. — Die Sinnesborsten der Palpen stehen nicht selten auf papillenar tagen Er- hebungen der Cuticula; die Zahl dieser „Sinnespapillen" beträgt gewöhnlich fünf und auch ihre Anordnung ist eine regelmäßige cfr. Tat. II Fig. 32 p. s.). Die Papillen des Lippentasterendgliedes sind meistens rund oder oval, die der Kiefertaster cylindrisch oder länglich-oval. Bisher konnte ich diese Sinnespapillen nur bei den Nicoletiinae nachweisen und zwar hier bei allen Arten ohne Ausnahme, so daß ich hierin sogar ein charakteristisches Merkmal dieser Subfamilie erblicken zu können glaubte. - c. Zähne und Stacheln. Während die Borsten in Poren der Cuticula sitzen und beweglich mit dieser verbunden sind, so stellen die Zähne und Stacheln starre Auswüchse oder Fortsätze der Cuticula dar. Diese Gebilde sind relativ selten, und ich kenne sie eigentlich nur an den Seitenrändern des 10. Tergites von einigen Nicoletia Arten. 3. Die Körperanhänge. a Die Fühler. Die Fühler sind bei allen Lepismatiden wohl ausgebildet. Ihre Länge ist sehr ver- schieden: am kürzesten sind sie hei den Atelura- Arten, bei denen sie höchstens halb so lang als der ganze Korper werden, das andere Extrem erreichen sie in der Gattung Termobia, wo sie nach Oudemans doppelt so lang als der Korper sein sollen. In den meisten Fällen bewegt sich die Länge der Fühler zwischen diesen Extremen, indem sie gewöhnlich etwa gerade das Körperende erreichen. Die Zahl der Glieder ist meistens schwer festzustellen, einmal deswegen, weil die Fühler überaus zerbrechlich und daher in den seltensten Fällen ganz intakt sind, und zweitens auch aus dem Grunde, weil die einzelnen Glieder, besonders die der peripheren Fühlerhälfte, nochmals in mehrere Unterabteilungen „subsegments" Lubbock) zerlegt sind, also noch eine „falsche" oder sekundäre Gliederung aufweisen. Durch letzteres Moment wird das Zählen oft sehr erschwert, da es selbst unter dem Mikroskop durchaus nicht immer ge- lingt, die falschen und die echten Glieder voneinander zu trennen. Im allgemeinen gibt aller- dings die Beborstung einen Anhaltspunkt, indem die Enden der echten Glieder durch größere Borstenwirtel gekennzeichnet sind; doch trifft dieses Merkmal nicht immer zu. Als die niederste Gliederzahl ist bis jetzt 9 angegeben (bei Atelura synoiketa), die höchste mag wohl 00—70 betragen. — Das 1. Glied ist stets groß und relath dick, das 2. in den meisten Fällen bei allen Lepimatifiae etwa um die Hälfte kürzer als das [., und das 3. wieder um die Hälfte kürzer als das 2. - Hie nächstfolgenden Glieder bleiben dann eine Strecke weit so kurz und erst vom 9. oder 10. Glied an werden sie wieder etwas länger und zugleich dunner, so daß sie etwa vom 20. Glied an ebensolang als dick sind. Von da ab werden sie immer länger und dunner, und sind gegen das Ende zu meistens um ein vielfaches länger Zoologica. Heft 43. 'J — 10 — als dick. Mit der Längenzunahme der einzelnen Glieder nimmt gewöhnlieh auch die sekun- däre Gliederung zu, sowohl an Deutlichkeit als auch an Zahl. — Der hier besprochene Fühlertypus trifft hauptsächlich für die i. Subfamilie der Lepis- matinae zu, während die Fühler der meisten Nicoletiinae in einigen Punkten nicht unwesent- lich davon abweichen. Abgesehen von der viel geringeren Zahl der Glieder, kommt diesen Fühlern auch ein bedeutend größeres 2. Glied zu, das ebenso lang oder nur wenig kürzer als das 1. ist. Auch das 3. Glied ist noch relativ lang; dann erst folgen einige wenige sehr kurze scheibenförmige Glieder, aber schon vom 6. oder 7. Glied an werden sie schon wieder merklich länger, und sind gewöhnlich schon beim 10. Glied länger als dick. — Ein weiterer Unterschied dieses Fühlertypus besteht in dem gänzlichen Fehlen oder wenigstens dem starken Zurücktreten der sekundären Gliederung. Und endlich ist noch als ein sehr charakteristisches Merkmal dieses Typus das häufige Auftreten von sekundären Sexualcharakteren anzuführen. Bei vielen Atelura- und Nicole tia- Arten ist nämlich im männlichen Geschlecht das 2. Fühlerglied auf der Innenseite zu einem ziemlich großen, zahnartigen Fortsatz ausge- zogen. Ganz sonderbar verhält sich in dieser Beziehung Nieoletia subterranea Silv., indem hier das 2. Fühlerglied beim cf auf beiden Seiten verschieden gebildet ist: rechts ist es zu einem einfachen zahnartigen Fortsatz ausgezogen, links dagegen besitzt es einen mächtigen bizarren Fortsatz, von dessen Ende wieder zwei lange Fortsätze, senkrecht zu diesem, ausgehen. b. Die Schwanzfäden (Cerci und Filum terminale). Wenn ich im Anschluß an die Fühler die Schwanzfäden behandle, so tue ich dies wegen der vielen Übereinstimmungen, welche zwischen beiden bestehen. Alle Lepismatiden besitzen 3 Schwanzfäden, einen mittleren unpaarcn und 2 paarige laterale; ersteren bezeichnet man gewöhnlich als „Filum terminale", letztere als „Cerci". Die Länge der Schwanzfäden ist ungeheuer variabel : sie können einerseits länger sein als der ganze Körper (Termophila), andererseits aber auch so kurz, daß sie das letzte Abdominal- tergit kaum überragen (Atelura). Wenn demnach auch ihre Variationsamplitude eine be- deutend größere ist als die der Fühler, so bestehen doch ganz unverkennbare Be- ziehungen zwischen der Länge der letzteren und der der Schwanzfäden: Arten mit langen Fühlern besitzen lange Schwanzfäden u n d A r t e n m i t kurz e n F ü h lern kurze Schwanzfäden. Wenn die Fühler niemals den Grad der Verkürzung erreichen wie die Schwanzfäden, sm hat dies seinen Grund in der verschiedenen biologischen und physiologischen Bedeutung dei beiden, indem den letzteren wohl zum Teil eine Schutz- und lokomotorische Funktion zukommt, während die Fühler ein eminent wichtiges Sinnesorgan darstellen. — Außer dieser gleichsinnigen Entwicklungsrichtung finden wir noch anderweitige Pa- rallelen zwischen Fühler und Schwanzfäden, nämlich bezüglich der Gliederung. Dieselbe ist ganz ähnlich wie bei den Fühlern, indem die Glieder an der Basis kurz und dick (scheiben förmig sind und gegen die Spitze immer langer und dünner werden, so daß sie hier viel ils dick sind. Ferner sind die einzelnen Glieder, wenigstens bei den hingen Schwanz- fäden, vielfach noch sekundär gegliedert, wodurch die Ähnlichkeit mit den Fühlern besonders — 11 — auffällig wird. Bei den stark verkürzten, ich möchte fast sagen rudimentären Schwanzfaden, wie sie besonders in der Gattung Atelura häufig sind, tritt naturgemäß die Fühlerähnlichkeit mehr in den Hintergrund, sowohl bezüglich der Form als auch der Gliederung, welche letztere in den extremsten Fällen sogar ganz fehlen oder wenigstens sehr undeutlich werden kann. — Bisher betrachtete ich die 3 Schwanzfaden nur in ihren übereinstimmenden Momenten. Wenn nun auch auf den ersten Blick die drei Anhänge als gleichwertige Gebilde erscheinen mögen, so ergeben sich aber bei näherer Betrachtung dennoch nicht unwesentliche Unterschiede zwischen d e m F i 1 u m t e r m in al e e 1 n e r seit s, u n d d e n b eid e n C e r c i andererseits. Abgesehen davon, daß das Terminalfilum stets etwas länger ist als die Cerci, so ist auch die Beborstung des ersteren eine andere als die der letzteren : die Borstenwirtel des Filum term. sind gewöhnlich viel kräftiger als auf den Cerci und sodann findet sich auf der ventralen Seite desselben noch ein mehr oder weniger dichter Besatz von abweichend gerichteten, meist senkrecht abstehenden und tief gespaltenen Borsten, welche bei den Cerci fehlen. Mit anderen Worten: Die Beborstung des Filum terminale zeigt eine bilateral symmetrische Anordnung, die Beborstung der Cerci dagegen in der Regel eine radiäre. Dadurch ist ein prinzipieller Unterschied zwischen beiden ge- geben, und wenn wir jetzt nochmals auf die Parallele, die wir oben zwischen den Schwanz- fäden und Fühlern gezogen, zurückkommen, so ist ohne weiteres klar, daß diese in weit höherem und vollkommenerem Maße für die Cerci als für das Terminalfilum zutrifft. Dieser Unterschied zwischen Cerci und Terminalfilum ergibt sich ferner mit besonderer Deutlich- keit auch noch daraus, daß 111 allen Fällen, wo sekundäre Sexualcharaktere an den Schwanzfäden auftreten, solche ausschließlich die Cerci betreffen. Damit haben wir aber zugleich eine neue Parallele der letzteren mit den Fühlern gewonnen, an welchen wir ja auch sekundäre Sexualcharaktere kennen gelernt haben. Und diese Parallele ist um so be- rechtigter, als die Veränderungen an den Cerci ebenfalls auf die ßa^is beschränkt sind wie dort und, als sie gewöhnlich mit dem Auftreten von sekundären Sexualcharakteren an den Fühlern Hand in Hand gehen, d. h. nur bei solchen Arten vorkommen, bei denen auch die Fühler des c? modifiziert sind. Also auch hier können wir wieder eine gleichsinnige Entwicklungs- richtung bei Fühler und Cerci konstatieren. — Dem verschiedenen Verhalten der drei Schwanzfäden entspricht auch die verschiedene morphologische Bedeutung, die dem Terminalfilum und den Cerci zukommt. Ohne auf die vielen früheren abweichenden Ansichten,1 die von Haase, Grassi, Peytoureau, Ver- hoeff und anderen über dieses Thema ausgesprochen wurden, einzugehen, wende ich mich gleich zu den Ergebnissen Heymons', da diese am besten begründet sein dürften. Nach diesem Forscher haben wir in dem Filum terminale das verlängerte Tergit und in den Cerci die ventralen Gliedmäßen eines 11. Abdominalsegmentes zu er- blicken. Das Vorhandensein eines solchen Segmentes konnte Heymons am Embryo von Lepisma saccharina mit aller Sicherheit nachweisen und zwar dadurch, daß er eine kleine 1 1 . Sternitanlage auffand, innerhall) welcher ein selbstständiges Ganglion sich entwickelt. Dieses n. Segment bildet sich aber bald wieder zurück und nun treten die Anhänge desselben, die Schwanzfäden, entweder mit dem 10. oder mit dem Analsegment Telson 111 Verbindung. 1 Dieselben sind in ül .ersichtlicher Weise bei Heymons (99) dargestellt. — 12 — Daraus erklären sich ohne weiteres die abweichenden Meinungen der verschiedenen Autoren, welche nur die Imagines berücksichtigten und daher die Schwanzfäden bald als Anhänge des 10., bald als solche des Analsegmentes proklamierten.' Die Heymons sehen embryologischen Befunde ergeben also eine noch weitgehendere Parallele zwischen Cerci und Antennen, als wir oben bereits gezogen, indem auch in der onto- genetischen Entwicklung derselbelben vielfache Ähnlichkeiten nachgewiesen werden. Denn wie die Antennen als die modifizierten Gliedmaßen des ersten postoralen Körpersegmentes aufzufassen sind, so stellen die Cerci die in derselben Weise modifizierten Extremitäten des präanalen Körpersegmentes dar. — Bei den Imagines aller von mir daraufhin untersuchten Lepismatiden sind die drei Schwanzfäden mit dem Analsegment in Verbindung getreten. Als Analsegment oder Telson ist bekanntlich der gliedmaßenlose, aftertragende Endabschnitt des Körpers zu be- zeichnen, welcher typischer Weise in einer unpaaren über dem After gelegenen Platte, der Lamina supraanalis, und 2 paarigen, unter dem After gelegenen Laminae subanales besteht (Taf. IV Eig. 41 und 42 lam. sub. und lam. sup.). Während nun bei den meisten höheren Insekten das Analsegment mehr oder weniger verkümmert, ist es bei den Lepismatiden in guter Ausbildung in seinen typischen Stücken erhalten. Die Laminae subanales sind meistens kräftig chitinisiert und mehrfach auch pigmentiert und sind gewöhnlich mit Borsten ziemlich reichlich besetzt, kurz sie unterscheiden sich in nichts von den übrigen Segmentplatten; ihre Form ist in der Regel dreieckig, nicht selten sind aber die unedianen Hinterecken zu längeren Fortsätzen ausgezogen. Die unpaare Lamina supraanalis ist gewöhnlich schwächer chitinisiert und zeigt mehr eine endoskeletale Struktur; sie kann trapezförmig gestaltet sein, oder aber auch schmal, zungenförmig mit tief gespaltener Spitze. WTas nun die Verbindung der Schwanzfäden mit den Laminae anales betrifft, so scheint nur diejenige zwischen den Cerci und den Laminae subanales eine festere (gelenkartige) zu sein, während das Filum terminale nur lose, vielleicht auch nur indirekt mit dem Telson ver- bunden ist. — Die drei Schwanzfäden selbst stehen stets miteinander in einem festen Zusammenhang, welcher sowohl durch Endoskelettspangen (Taf. IV Fig. 41 und 42 Sp.), als durch kleine plattenartige Stinke Taf. IV Fig. 41 und 42, IX (?)), welche zwischen dem Basalstück des Filum terminale und den Cerci gelagert sind, vermittelt wird. Diese Zwischenplatten zeigen oft externe Struktur und es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dal.', in ihnen Rudimente des 11. Segmentes zu erblicken sind. - Leider muß ich es bei diesen kurzen allgemeinen Andeutungen belassen, da es mir bis heute noch nicht gelungen ist, die komplizierten Verhältnisse, wie sie in den Beziehungen 1 In jüngster Zeit wendet sicli Verhoeff (03) gegen die II e y m o ns ' sehe Auffassung, nachdem er sich der- selben eine Zeitlang angeschlossen hatte, und tritt nun für die Zugehörigkeit der Cerci zum 10. Abdominal- st ein, indem er in den Laminae subanales Teile des St e mit es, resp. die Coxite des 10. ■ nies sehen zu mü ssen glaubt. So verdienstvoll die Ve rh o c ff 'sehen Ausführungen auch sind, so vermögen sie dii 1 1 ey mons'schc Auffassung dennoch nicht zu widerlegen, da sie sich ja nur auf die Imagines beziehen, wo die Verhältnisse stark abgeleitet sind. So lange nicht die II e y m o n s 'sehen Angaben über das embryologische V c r- halti n dei Cerci direkt widerlegt sind, und nicht nachgewiesen ist, daß das Bildungsmaterial für die Cerci tatsächlich vom [o. (und nicht vom 11.) Segment stammt, so lange können uns vergleichend-morphologische Untersuchungen am nicht davon überzeugen, daß der Zusammenhang der Cerci mit den Laminae anales, wie er sich bei den Imagines 11 igl di m primii [\ en Zustand entspricht, — 13 — zwischen Cercus- und Analsegment vorliegen, klar zu überschauen, Um dies zu erreichen, hätte ich viel mehr Untersuchungen auch an anderen Thysanuren und niederen Insekten machen müssen, wozu mir aber gegenwärtig die Zeit fehlte. Jedenfalls wäre es ein sehr dank- bares und empfehlenswertes Thema, das Anal- und Präanalsegment der Insekten vom ver- gleichend-morphologischen Standpunkt im Zusammenhang zu bearbeiten1; denn es gibt hier noch eine große Lücke auszufüllen. — c. Die Mundgliedmaßen. Um die Beschreibung der einzelnen Mundteile zu vereinfachen und unter einen einheit- lichen Gesichtspunkt zu bringen, dürfte es am besten sein, einiges über die Entwicklung und morphologische Bedeutung (Homologien) derselben vorauszuschicken. Die Mundgliedmaßen sind modifizierte Laufbeine. Darüber herrscht schon lange kein Zweifel mehr, doch eingehender begründet wurde dieser Satz erst in neuerer Zeit und zwar vor allem durch Heymons 97 und Verhoeff «14. Ersterer konnte die Umgestaltung eines Gangbeines zu einer Mundgliedmaße bei dem Embryo von Lepisma saccharina direkt verfolgen. Es zeigte sich dabei mit großer Deutlich keit, daß „der Palpus maxillaris resp. labialis den distalen Gliedern eines Extremitäten Stammes, also etwa dem eines Thoraxbeines, homolog ist. Las Basalstück einer Maxille, von dem der Palpus ausgeht, hat man dagegen dem Coxalabschnitt eines Beines gleichzusetzen. An diesem basalen oder coxalen Teil erheben sich spater als Auswüchse die Lobi interni und externi", welche das Geschäft der Aufnahme resp. Zerkleinerung der Nahrung unterstützen sollten. „Hand in Hand mit der kräftigeren und stärkeren Ausbildung der Coxalfortsätze oder 1. ailen ist dann eine allmähliche Reduktion des Extremitätenstammes gegangen, der schließ- lich zu einem einfachen Taster degradiert wurde unter Aufhebung seiner ursprünglichen loko- motorischen Bedeutung." ..An dem vordersten Kieferpaare, den Mandibeln, ist der gesamte distale Abschnitt des Extremitätenstammes überhaupt zu ('.runde gegangen, und es hat sich im; ein allerdings um so größeres und kräftigeres Coxalstück erhalten." Zu derselben Homologisierung wie Heymons auf embryologischem Wege ist Ver- hoeff durch vergleichend-anatomische Studien gekommen. Loch ist letzterer noch etwas weiter gegangen, indem er auch für die Laden, welche H e y m o n s als einfache „Auswüchse" der Hüfte bezeichnet, Homologa an den Gangbeinen sucht. Lud er findet auch solche, und zwar in den „Styli, Coxalsäcken und anderen durch Muskeln beweglichen Hüftanhängen", welche er zusammenfassend als „Coxalorgane" bezeichnet. Nach Verhoeff sind also die Laden der Maxillen und der Unterlippe nicht etwa „behellige muskellose Hüftfort- sätze", sondern stellen Coxalanhänge höheren Wertes dar, d.h. sie sind den sog. „Coxalorganen" der Laufbeine und der Abdominalsegmente homolog.-' Er gründet diese Auffassung hauptsächlich auf das Verhalten der Muskulatur, indem er nach 1 Der Anfang hierzu ist ja bereits durch Verhoeff (03) gemacht. 'Übrigens weist auch Heymons in seiner klassischen Scolopender-Arbeit (01) daraufhin, daß „eine gewisse Beziehung der letztgenannten Coxalfortsätze (d. h. an den Beinen) zu den „Laden" an den Insektenmaxillen zwar noch nicht erwiesen, aber doch immerhin nicht unwahrscheinlich ist" (pag. 68). — 14 — weist, daß die Laden durch dieselben charakteristischen Muskelgruppen versorgt werden wie die Coxalorgane. Darnach dürfte in der Tat an dieser Homologie kein Zweifel mehr bestehen.1 Noch viel klarer als bei den der Verho eff sehen Darstellung zu Grunde liegenden Japygiden ergibt sich diese Homologie bei unseren Lepismatiden. Denn während es sich bei jenen um rückgebildete und abgeleitete endotrophe Mundgliedmaßen handelt, besitzen diese wohl ausgebildete, frei an der Schädelkapsel artikulierende (ectotrophe) Mundteile, welche einen durchaus primitiven Zustand darbieten. Ein Blick auf die beigegebenen Figuren wird dies ohne weiteres bestätigen. Die Mandibeln (Taf. II Fig. 25 und 26) lassen sowohl an ihrer Form, als auch an ihrem hohlkörperartigen Bau ohne Schwierigkeit noch ihre Coxen- Natur erkennen. Bei allen Lepismatiden sind die Mandibeln kräftig ausgebildet, von gedrungener Gestalt und schwach gekrümmt. An dem peripheren Ende sind sie merklich breiter als an der Basis, und besitzen hier eine Anzahl starker brauner Zähne. Die Anordnung der letzteren ist gewöhn- lich so, daß an der äußeren Ecke zwei lange und spitzige Zähne stehen und medianwärts von diesen eine Region mit kürzeren, verschieden geformten, meist stumpferen Zähnen und Fortsätzen folgt. Das letzte mediale I )rittel der distalen Mandibelfläche entbehrt der Zähne, ist dagegen dicht mit gekrümmten, regelmäßig angeordneten kurzen Borsten besetzt.- Die laterale gewölbte Seite der Mandibeln weist außerdem in der Regel einen dichten Besatz von langen und kräftigen Borsten (Taf. II Fig. 25 und 26b 2 ■ auf, welche stets demselben Typus wie die Stirnborsten angehören ; d. h. sind die Stirnborsten gefiedert, so sind es auch die Mandibelborsten, sind erstere aber nackt, so sind es auch die letzteren. — Endlich ist noch eine 3. Borstengruppe zu erwähnen, welche ich, wenigstens bei den Lepismatinae, meistens antraf: es sind dies eine Anzahl kräftiger gespaltener Borsten, welche das distale Ende des medialen Mandibelrandes bewaffnen (Taf. II Fig. 26 b 3). Der Hohlraum der Mandibeln ist zum größten Teil durch die kräftige Muskulatur aus- gefüllt, welche, ungefähr senkrecht zum lateralen konvexen Rand verlaufend, sich an der Innenseite desselben festheftet und durch eine Öffnung an der Medianseite austritt. — Die Mandibeln scheinen bei allen Lepismatiden ziemlich übereinstimmend gebaut zu sein; wenigstens konnte ich bei den zahlreichen von mir daraufhin untersuchten Formen keine nennenswerten prinzipiellen Unterschiede auffinden, so daß ich sie auch bei der Aul- stellung des Systems unberücksichtigt lassen konnte. Anders verhalten sich die Maxillen, welche, wenn sie im Grundplan auch voll- kommen übereinstimmen, drei verschiedene Typen unterscheiden lassen und zwar genau ent- sprechend den drei Subfamilien der Lepismatiden. — Die Maxillen setzen sich bekanntlich aus fünf Hauptteilen zusammen : dem Stamm (stipes), der Angel (cardo), dem Taster (palpus), der äußeren und der inneren Lade lobus ext. und inter.). Mit Ausnahme der Angel sind diese Teile auf den beigegebenen Figuren Taf. II Fig. 27 — 29 sowohl in ihrer Form als auch in 1 Auch C. Born er (03a) kommt bezügl. der Homologien zwischen Gangbein und Mundgliedmaße zu ganz ähn- lichen Resultaten wie Heymons und Verhoeff; er versucht sogar auch die einzelnen Tasterglieder auf die Beinglieder zu beziehen. Ich würde aber die Grenzen meines Themas zu weit überschreiten, wollte ich mich auf alle diese Einzel- heiten hier einlassen. '' v. Stummer-Traunfels (91) bezeichnet die mittlere Region mit den stumpfen Zähnen als „Kau stück"; im übrigen ist aus der Beschreibung und den Abbildungen dieses Autors nicht viel ZU ersehen. — 15 — ihrer Verbindung untereinander ohne jede Schwierigkeit zu erkennen. Auf der lateralen Seite des Stammes entspringt der meist 5-gliedrige Palpus und an seinem Vorderende die äußere und die innere Lade. Wie oben erwähnt, entspricht der Stamm r<> dem Coxalab schnitt, der Palpus Tel dem Telopodit und die beiden Laden 1 oa e und coa i) den Coxalorganen eines Laufbeines. Dies geht auch in unseren Fallen mit großer Deut- lichkeit aus der Muskulatur, welche den Palpus und die Laden versorgt, hervor. Sämtliche hier in Betracht kommenden Muskeln entspringen in dem Stamm, sind also typische Hüft- muskeln; der Palpus und die innere Lade wird von zwei Muskelbündel versorgt, die äußere Lade dagegen scheinbar nur von einem Muskel. Besonders kräftig ist stets der mediane Muskel der inneren Lade ausgebildet, welcher meist in zwei Bündel zerfällt. — Was nun die oben erwähnten U n t e r s c h i e d e zwischen den Maxillen der 3 Subfamilien betrifft, so beziehen sich diese vor allem auf die Gestalt der inneren Lade. Dieselbe ist entweder schmal sichelförmig, einspitzig und besitzt einen glatten Innenrand ( Maimlrnnia ), oder sie ist breiter und zweispitzig und an ihrem Innenrand mit einer Anzahl von Fortsätzen und Borsten besetzt, und zwar in der Weise, daß in der vorderen Hälfte dünne unbewegliche Fortsätze und in der hinteren (basalen Haltte bewegliche Borsten stehen. Die Fortsätze können wieder ein verschiedenes Verhalten zeigen, indem sie entweder alle einfach und ziem- lich gleichgroß sind, oder indem der vorderste von ihnen stark verlängert und auf der Innen- seite gekämmt ka ist. Letzteres Verhalten ist charakteristisch für die Nicoletiinae, während ersteres für die Lepismatinae zutreffend ist. Die ,, gekämmten" Fortsätze ka scheinen auch bei anderen Thysanuren vorzukommen und zwar in noch besserer Ausbildung" als hier, denn Verhoeff 04 z. B. beschreibt von der inneren Lade der Japygiden nicht weniger als fünf solcher „glasiger" Kämme, welche überdies auch noch viel größer als bei den Nicoletiinen sind. Die äußere Lade (coa e ist weniger variabel als die innere, wenn auch hier einige Unterschiede sich feststellen lassen. Im allgemeinen repräsentiert die äußere Lade eine typische „Galea", indem sie helmartig oder vielmehr ,, schutzdachartig" die innere Lade überwölbt. Sie ist sehr dünn und durchsichtig, so daß die Konturen der inneren Lade stets leicht durch sie hindurch zu erkennen sind; auf der Außenseite ist sie gewöhnlich mit wenigen Borsten besetzt, nur in seltenen Fällen ist die Beborstung eine kräftigere und dichtere, wie z. B. bei Maindronia (Taf. II Fig. 30). Bei den Nicoletiinae finden sich an der Spitze der Lade 1 oder 2 länglich-ovale kleine Papillen, deren Bedeutung mir unklar ist. Der Palpus besteht aus 5 Gliedern, von denen das I. sehr kurz ist, die übrigen da- gegen meistens um ein mehrfaches länger als dick sind; das Endglied ist gewöhnlich das längste und zugleich dünnste. Die Beborstung des Tasters ist stets ziemlich dicht ; selten aber ist sie ganz gleichmäßig, sondern in der Regel ist das distale Ende der ein/einen Glieder von einem Kranz besonders kräftiger Borsten eingefaßt Taf. II big. 29), welch letztere übrigens auch an anderen Stellen zuweilen isoliert stehen können Taf. II Fig. 27 . Endlich ist noch zu erwähnen, daß bei den Nicoletiinae das Endglied mit einer Anzahl größere! oder kleinerer Papillen besetzt ist, welche sich durch die vielen feinen Sinnesborsten und das Ein- treten von Nervenfasern unzweifelhaft als Sinnesorgane dokumentieren („Sinnespapillen") Taf. II Fig. 27 ps). Bei den übrigen Lepismatiden konnte ich derartige Sinnespapillen nicht feststellen, sondern hier stehen die feinen Sinnesborsten gleichmäßig über die Spitze des End- gliedes verteilt. — II) — Die Unterlippe (Taf. II Fig. 31 und 321 zeigt dasselbe primitive Verhalten wie die Maxillen und läßt die Zusammensetzung aus Stamm, Palpus, innerer und äußerer Lade mit großer Deutlichkeit erkennen. Auch hierfür gelten natürlich dieselben Homologien, wie wir sie oben für die Maxillen aufgestellt haben, d. h. der Stamm (Mentum) entspricht der Coxa, der Palpus dem Telopodit, die äußere und innere Lade (Paraglossa und Glossa) den Coxal- organen. Die Muskeln, welche Palpus und die Laden versorgen (mc und mp), entspringen denn auch in dem Basalteil und entsprechen demnach typischen Hüftmuskeln. Nur e i n Muskel (mx) scheint davon eine Ausnahme zu machen, nämlich der, welcher zur Innenseite der äußeren Lade geht: dieser entspringt nicht in der Coxa selbst, sondern kommt von der hinter den Coxen liegenden Platte stein/, welche zweifellos dem Sternit des Unter- lippensegmentes entspricht (Submentum der Autoren). Ich möchte aber auch nicht mit Sicherheit behaupten, daß dieser lange Sternocoxalmuskel tatsächlich als Ladenmuskel (Flexor) funktioniert; denn da die äußere Lade nur durch ein sehr schwaches Gelenk vom Stamm abgesetzt ist, ist schwer festzustellen, ob der Muskel noch in den Bereich der Lade übergeht oder ob er vielleicht schon vorher endet. — Reine Hüftmuskeln konnte ich stets 4 nach- weisen und zwar für jede Lade einen mc, und mc2) und für den Palpus 2 (mpl und mp,), deren Verlauf am besten aus den Abbildungen zu ersehen ist. Die beiderseitigen Teilhälften der Unterlippe sind nicht verwachsen, wie bei den höheren Insekten, sondern sind stets noch deutlich getrennt, wenn sie auch meistens bis zur Berührung einander genähert sind. Sie sitzen einer unpaaren Platte, welche hinter ihnen gelegen ist, auf und werden von dieser aus mit Muskeln versorgt. Wie oben schon erwähnt, ist in dieser Platte das Sternit des Unterlippensegmentes zu erblicken. Der Palpus der Unterlippe ist stets 4gliedrig: das 1. Glied ist meist sehr kurz, das 2. etwa 2 — 2V2mal so lang als das 1. und dabei cylindrisch, das 3. und 4. dagegen sind stets verbreitert und zeigen eine keulen- oder beilförmige, dreieckige oder ovale Gestalt. Übrigens herrscht bezüglich der Form der beiden letzten Tasterglieder die denkbar größte Mannig- faltigkeit, wie ein Blick auf die Textfiguren des systematischen Teiles lehrt. Meistens ist das Endglied beilförmig und nicht viel länger, aber viel breiter als das vorletzte. Nur bei den Ateluren ist das Verhältnis umgekehrt, indem das Endglied oval und nicht viel breiter, dagegen aber viel länger als das 3. Glied ist. Eine Sonderstellung nimmt auch hier wieder die merkwürdige Maindronia ein, indem das Endglied einmal sehr kurz und breit scheibenförmig ist und sodann nicht auf der Seite, sondern in der Mitte mit dem vorletzten Glied verbunden ist. Alle Glieder sind mit Borsten besetzt, oft nur mit einigen wenigen kräftigen (Taf. II Fig. 32), meistens aber ziemlich dicht und gleichmäßig mit schwächeren haarähnlichen. Das Endglied ist an seiner breiten Spitze dicht mit feinen Sinnesborsten überzogen; auch am vor- letzten Glied findet man zuweilen auf dem erweiterten Teil solche mit Nerven reichlich ver- sorgte Sinnesbörstchen Taf . 1 1 Fig. 31 sb.). Bei den Nicoletiinae aber zeigen die Sinnes- horsten ein davon abweichendes Verhalten, indem sie nicht direkt auf dem Glied, sondern ge- nau wie bei den Maxillartastern aui Papillen, die vor der Spitze desselben stehen, sitzen Taf. 1 1 Fig. 32 ps. . Die beiden Laden (coa.e und coa i sind einander bezüglich der Form ziemlich ähn- lich, besonders bei den Lepismatinae, wo beide eine einfache Spitze besitzen. Bei den Nico- — 17 — letiinae unterscheiden sie sich aber etwas mehr voneinander, indem die innere Lade an dem vorderen Ende in zwei Lappen gespalten ist, während die äußere Lade einfach geblieben ist. Wenn aber Grassi, Oudemans, v. Stummer-Traunf eis u.a. in diesem Falle von einer „sechslappigen Unterlippe" oder von , .sechs Lobi der Unterlippe" sprechen, so ist dies nicht zu billigen, da es sich ja doch nicht um 3 resp. 6 gleichwertige Gebilde handelt. Denn die zwei Endlappen der inneren Lade sind durch sekundäre Spaltung ent- standen, wahrend die äußere und die innere Lade von Anfang an voneinander getrennt waren. Die Ungleichwertigkeit der ,,0 Lappen" geht ferner auch daraus hervor, daß der Spalt, welcher die ..sekundären Lappen" voneinander trennt, bei weitem nicht so tief ist, wie der, welcher die „primären Lappen", d. h. die beiden Laden, trennt ; und endlich besitzen die se- kundären Lappen keine eigenen Gelenke und auch keine eigenen Muskeln, wie sie für die primären Laden charakteristisch sind. — Dasselbe was hier über die „ölappige" Unterlippe der Nicoletiinen gesagt ist, gilt natürlich auch für die ,,81appige" der MacMUden. Bei diesen hat eben auch die äußere Lade eine sekundäre Spaltung erfahren. Doch scheint nach den Abbildungen der obigen Autoren diese Spaltung hier etwas tiefer zu sein als bei Nicoletia, was aber an unserer Auffassung nichts zu andern vermag. — d. Die thorakalen Extremitälen. In den letzten Jahren ist dem Studium der Gliederung der Insektenbeinc vermehrte Aufmerksamkeit zugewandt worden. Es sind hier vor allem zwei Forscher zu nennen, welche sich mit dieser Materie besonders eingehend beschäftigt haben, nämlich Verhoeff (03b — d; und C. Borner 02, 03b, 04). Beide haben umfangreiche vergleichend morphologische Unter- suchungen über die Tracheaten-Beine angestellt, sind aber dabei in mehreren Punkten zu einer abweichenden Auffassung gelangt. Der Kernpunkt der Differenzen hegt in der Deu- tung des Trochanters. Verhoeff hat bei mehreren Hexapoden (Odonaten, Blattiden einen deutlich zweigliedrigen Trochanter nachgewiesen und er glaubt auf Grund des Ver- haltens der Muskulatur nur in dem ersten (proximalen) Glied ein Homologon des Chilopcden- Trochanters zu erblicken, während das zweite distale; Glied dem Chilopoden-Praefemur ho- molog sein soll. — Da nun bei den meisten Insekten das proximale Glied rückgebildet oder nur noch andeutungsweise vorhanden ist, so käme also auch den wenigsten Insekten ein echter Trochanter zu, und dasjenige Glied, das, zwischen Hüfte und Femur gelegen, bisher allgemein als Trochanter bezeichnet wurde, müßte folgerichtig „Pra efem ur" genannt werden. — Born er dagegen sucht nachzuweisen, daß die beiden Trochan t er gl iede r der obigen Insekten zusammen dem C h i lopoden -Trocha n t er gleichwertig sind, und daß da- her auch die Bezeichnung Trochanter im alten Sinne zu Recht bestehe. Welche von diesen beiden Deutungen die richtige ist, darüber kann ich mir kein Ur- teil erlauben, da ich selbst keine vergleichenden Untersuchungen in dieser Richtung aus- geführt habe. Ich kann mich daher bei der Beschreibung des Lepismenbeines weder der einen noch der anderen Auffassung anschliessen, sondern muß mich auf die einfache Wieder- gabe des Beobachteten beschränken. — Die Coxa des Lepismatidenbeines (Taf. IV Fig. 54 ist sehr groß, ziemlich flach und meistens von länglich-ovaler Form; ihr äußerer Rand ist fast stets mit kräftigen Borsten, Zoologica II ft 4.'. 3 — 18 — welche nicht selten gefiedert und gespalten und gewöhnlich regelmäßig (mitunter auch in Büscheln) angeordnet sind, besetzt. Styli oder andere „Coxalorgane" fehlen stets. Das auf die Coxa folgende Glied, der Trochanter (im alten Sinne), ist dreieckig ge- formt, die Spitze Coxen-, die Basis Femurwärts gerichtet. Er ist ungegliedert, läßt aber deut- lich zwei Abschnitte erkennen, deren Grenze durch eine nach innen weit vorspringende Leiste1 markiert ist. An der Außenseite ist die Grenze nicht oder nur ganz schwach durch eine seichte Furche angedeutet. Der basale Abschnitt (der „Trochanter" Verhoeffs, das „ba- sale Trochanterstrictum" Börners) ist viel kleiner als der proximale Abschnitt (der „Prae- femur" Verhoeffs). Auf den Trochanter Tr. (im gewöhnlichen Sinne) folgt das Femur, welches groß und abgeflacht und ganz ähnlich wie die Coxa geformt ist. Seine Basis setzt sich breit an den Trochanter an, während sein distales Ende deutlich eingeschnürt ist. Die Beborstung des Femur ist gewöhnlich reichlicher und mannigfaltiger als die der Coxa. Stets ist das distale Ende an der Außenseite mit 2 — 3 überaus kräftigen gekrümmten Borsten, welche ganz nahe beieinander stehen, besetzt. Auf dem inneren Rande finden sich ebenfalls einige auffallend große, aber gerade, und außerdem noch meistens eine Reihe kürzerer dornartiger Borsten, und endlich ist auch die dorsale und ventrale Fläche mehr oder weniger dicht mit kleineren Borsten zerstreut besetzt. Die T i b i a ist stets viel schlanker als das Femur, aber gewöhnlich von derselben Länge. Sie ist auf ihrem inneren Rande meistens mit einigen langen und starken Borsten besetzt. Am distalen Ende findet sich bei allen Arten an der Außenseite ein mächtiger Zahn, der bisweilen 1/3 oder die Hälfte der Länge des 1. Tarsengliedes erreichen kann. Der Tarsus besteht in der Regel aus 3 Gliedern, deren erstes (basales) gewöhnlich so lang oder auch noch länger als die beiden folgenden zusammen sind. Tarsus I ist stets viel deutlicher von Tarsus II abgesetzt als dieser von Tarsus III; auch verläuft das Gelenk zwischen I und II immer stark schief von vorn und außen nach hinten und innen, während das Gelenk zwischen II und III senkrecht oder nur schwach geneigt zur Längsaxe des Tarsus steht. Tarsus II ist meist am kleinsten und in manchen Fällen gleichsam nur wie ein Keil zwischen I und III hereingeschoben. Die Trennungslinie zwischen II und III kann sehr un- deutlich werden und auch ganz verschwinden, so daß der Tarsus dann nur aus 2 Gliedern besteht (bei einigen Atelureri); andererseits kann aber auch Tarsus III nochmals in 2 Glieder abgeteilt sein, so daß ein 4gliedriger Tarsus resultiert. Klauen sind stets drei vorhanden, von welchen die mittlere etwa um die Hälfte kürzer ist als die beiden seitlichen. Was die Muskulatur betrifft, so konnte ich folgende Muskeln mit Sicherheit fest stellen: 1) In der Coxa entspringen 2 kräftige Muskeln (d. tr. und 1. tr.), welche beide am Trochanter inserieren und als Depressor und Levator desselben funktionieren „Depressor" und „Levator trochanteris" Börner). Der Levator (L. tr.) dringt in den Trochanter ein und inseriert ein wenig distalwärts von der Verdickungsleiste, etwa in der Mitte des Tro- chanters (im gewöhnlichen Sinn). Kurz vor der Insertion fasert sieh die Sehne in eine An- zahl Fibrillen auf, die strahlenförmig auseinandergehen, wodurch natürlich die Angriffsfläche Vergl. hiermit auch Grünberg (o;,) — 19 bedeutend vergrößert wird.1 Minen 2. Levator trochanteris, wie ihn Börner von Machilis beschreibt und abbildet, konnte ich bei den allerdings wenigen von mir daraufhin unter- suchten Lepismatiden nicht finden. 2 Im Trochanter, und zwar im distalen Teil desselben (dem „Pracfemur" Verhoeffs) findet sich ein breiter, aber kurzer Muskel, welcher zum Grunde des Femur zieht, und welcher von Dahl [84 als Pronator femoris zuerst beschrieben wurde (Taf. II Fig. 54 p. fc.). Der proximale Abschnitt des Trochanters entbehrt dagegen einer eigenen Muskulatur, auf welchen Umstand ja Verhoeff hauptsächlich die Homologie dieses Teiles mit dem Chilopoden- Trochanter zu begründen suchte. — 3 Das Femur besitzt eine sehr reichliche Muskulatur, indem in ihm drei Muskeln ent- springen: zwei davon (e. ti. und f. ti. gehen an den Grund der Tibia, der dritte (f. pr. sup.) dagegen setzt sich noch in die Tibia fort und geht an die Krallensehne. Die beiden ersten stellen den „Flexor" und „Extensor tibia e" (Börner) vor; der letztere entspricht dem „Flexor praetarsi superior" Dahl, Börner), welcher bei unserer Nicoletia (wie bei Machilis) zweiköpfig ist. 4 Die Tibia enthält außer dem distalen Ende des letztgenannten Muskels noch einen „Flexor tarsi" f. ta. , welcher zum Grund des Tarsus geht, und endlich noch den „Flexor praetarsi inferior", welcher zur Krallensehne geht. Der Tarsus selbst enthält keine Mus- kulatur. Die Muskulatur des Nicoletia-Be'mes stimmt also sehr gut mit dem von Verhoeff (02) und Börner 02 für das Machilis-Be'm gegebenen Muskelschema überein ; sie unterscheidet sich davon lediglich durch das Fehlen eines (von Börner beschriebenen; zweiten Levator trochanteris. — Bevor ich die Besprechung der Thorax-Beine verlasse, muß ich noch eines sehr auf- fallenden Gebildes Erwähnung tun, welches zwar nicht direkt morphologisch mit den Beinen zusammenhängt, aber doch sicherlich funktionell mit denselben in Beziehung steht. Bei den meisten Lepismatiden gehen nämlich vom Vorderrande der 3 Sternite je eine große Falte aus, welche über die Coxen hinweg nach hinten ziehen (Taf. III Fig. 39). Dieselben besitzen stets eine dreieckige Form, die Basis proximal-, die Spitze distalwärts ge- richtet. Die Prosternalfalte läßt zuweilen deutlich eine Zusammensetzung aus 3 Teilen er- kennen, wie aus Fig. 40 (Taf. III) zu ersehen ist. Das distale Ende der Falten kann spitz- oder stumpfwinklig sein und ist gewöhnlich mehr oder weniger abgerundet. Oft sind die Falten so lang, daß sie mit ihrer Spitze noch über den Vorderrand des nächstfolgenden Segmentes hinüberreichen und so die Basis der zu letzterem gehörigen Falte dachziegelartig überdecken. Die 3 Falten, die ich als „S t er nalf alten" bezeichnen will, sind in der Regel wie der übrige Körper mit Schuppen bedeckt, und außerdem an ihren Seitenrändern mit Borsten, einzeln oder in Büscheln oder Kämmen besetzt cfr. Fig. 39 Taf. III . Was die funktionelle Bedeutung dieser Sternalfalten betrifft, so dürften sie wohl als Schutzdeckel für die Coxen dienen; denn in den meisten Fällen sind die Falten so groß, daß die eingezogenen Coxen zum größten Teil von ihnen bedeckt werden. Die Ausbildung der Sternalfalten ist übrigens sehr verschieden bei den einzelnen Arten; Das gleiche Verhalten des Levator trochanteris bildet K. Grünberg (03) von Machilis ab. 20 mitunter sind sie nur sehr klein und sie können auch, allerdings nur in relativ wenig Fällen, fehlen. Merkwürdig ist der Umstand, daß diese doch so auffallenden Falten bisher nur so wenig Beachtung gefunden haben. Grassi erwähnt sie meines Wissens mit keinem Wort, und Ou dem ans (p. 157) sagt davon nur: „man sieht bei Lepisma zwischen den Einpflan- zungen jedes der drei Beinpaare, einen dreieckigen Lappen, die freie Spitze nach hinten ge- wendet." Nur Sharp (94) macht besonders darauf aufmerksam, ohne indessen eine ein- gehendere Beschreibung zu geben. Er vergleicht unter anderem die fraglichen Falten mit den breiten Lamellen an den Hinterhüften der Halipliden ; doch gehen diese von den Coxen selbst aus, während in unserem Fall die Falten Sternalanhänge darstellen. — Eine gute und zutreffende Abbildung der Sternalfalten findet sich bei Savigny, Descript. de l'Egypt. Insect. pl. 1. Fig. 8. e. Die abdominalen Coxalorgane. Um die Coxalorgane der Lcpismatiden richtig zu verstehen, müssen wir eine kleine Abschweifung zu Machilis machen. Wir finden dort auf den Coxen der Mittel- und Hinter- beine außen je einen durch Muskeln beweglichen eingliedrigen griffelähnlichen Fortsatz (Fig. I styl.), welcher als „Stylus" bezeichnet wird. Genau dieselben Fortsätze kommen nun auch auf den Ventralplatten der meisten Abdominalsegmente vor und zwar in je 1 Paar. Legte Fig. 1. Hüfte, Trochanter u. Stylu: von Machilis sp. mst = Stylus muskel. (Nach Verhoeff.) Fig. 2. Stcrnit (V), Hüftstück (co) nebst Coxal- organen von einem der mittleren Abdominal- segmente von Machilis sp. (Nach Verhoeff.) schon die äußere Übereinstimmung jener Coxenfortsätze mit den letzteren die Vermutung nahe, daß die beiden homodyname Gilde darstellten, so wurde dies durch den Bau der Ventralplatten vollkommen bestätigt. Letztere sind nämlich bei Machilis deutlich aus 3 Teilen zusammengesetzt: einem unpaaren medianen Abschnitt von meist dreieckiger Gestalt (Fig. 2 \ V und zwei paarigen Teilen, welche in der distalen Hälfte des Segmentes in der Medianlinie sich berühren und auf welchen die fraglichen Fortsätze sitzen ^Fig. 2 co.). — E. Haase 89 und sodann Verhoeff (03) haben nun nachgewiesen, daß nur der unpaare mittlere Abschnitt dem Sternum der Thoraxsegmente entspricht, während in den paarigen lateralen Ab- schnitten abgeplattete Hüften zu erblicken sind. Darnach haben wir also auch in den abdominalen Styli echte Hüftanhänge vor uns, welche vollkommen den thorakalen Styli entsprechen und denselben homodynam sind. Die paarigen Abschnitte der Ventralplatten (d. h. die abdominalen Hüften von Machilis besitzen aber noch andere Anhänge, nämlich bläschenförmige oder sackartige Aus- stülpungen, welche innerhalb der Styli gelegen sind und entweder in einem oder in zwei Paaren pro Segment vorhanden sind Fig. 2 coa i. . Auch diese sind mit je einem Muskel ver- sehen, durch welchen die Bläschen eingestülpt werden können. An den thorakalen Hüften von Machilis fehlen diese Ilüftsäcke, dagegen treffen wir solche wieder an, wenn wir im Stamm- baum der Tracheaten etwas tiefer gehen, nämlich bei den Diplopoden, wo sie als „Coxal- organe" bezeichnet werden. Verhoeff steht nun nicht an, die A bdom i na lsäckc hen von Machilis auf diese Diplopoden-Coxalorgane zu beziehen und in ihnen homologe Gebilde zu sehen. Und es läßt sich auch meiner Ansicht nach kein Einwand gegen diese Homologisierung erheben. — Verhoeff bezeichnet demnach die abdominalen Hüftsäcke von Machilis kurzweg als Coxalorgane und zwar als ,, innere", im Gegensatz zu den Styli, die als „äußere Coxalorgane" benannt werden. — Gehen wir nun zu den Lepismatiden über, so finden wir, daß bei diesen die „Coxal- organe" bei weitem nicht die allgemeine Verbreitung und Bedeutung wie bei den Machiliden besitzen. An den thorakalen Hüften fehlen sie überhaupt gänzlich und an den abdominalen Hüften sind sie ebenfalls zum größten Teil verloren gegangen. Nur bei einigen Gattungen der Nicoletiinae haben sie sich noch relativ gut erhalten, indem hier sowohl „äußere" wie „innere Coxalorgane" an einer größeren Anzahl Abdominalsegmente vorkommen können (Taf. IV Fig. 53 ; so finden sich bei Lepidospora und Nicoletia die ersteren Styli) an Seg- ment II — IX und die letzteren (Ventralsäckchen an Segment II — YIII in je einem Paar. Bei anderen Gattungen der Nicoletiinae aber macht sich schon eine beträchtliche Re- duktion bemerkbar, und zwar betrifft dieselbe immer in viel höherem Maße die „inneren Coxalorgane" als die „äußeren", d. h. die ersteren sind stets in viel ge- ringerer Zahl als die letzteren vorhanden, oder die ersteren können auch ganz fehlen, während die Styli noch in zahlreichen Paaren bestehen bleiben. Einen solchen Fall bietet uns Atelura formicaria dar, bei welcher 8 Paar Styli (an Segment II — IX), aber gar keine Ventralsäck- chen mehr vorhanden sind. Auf der anderen Seite gibt es auch Ateluren, welche weniger Styli und dabei 1 oder 2 Paare Ventralsäckchen besitzen: so hat A. bifida 6 Paar Styli (Segm. IV — IX) und 1 Paar Ventralsäckchen am Abd. VI), und A. pallens hat nur 4 Paar Styli (Abd. VI — IX1 und dabei 2 Paare Ventralsäckchen Abd. VI und YII ; ebenso verhält sich auch .4/. dilatata und anommatis. Am schwächsten sind die Coxalorgane bei Atelura termitobia und synoiketa ausgebildet, indem hier nur 3 Paar Styli Abd. VII— IX) und gar keine Ventralsäckchen bestehen. Wir haben also in der einzigen Gattung Atelura alle mög- lichen Kombinationen und Übergänge bezüglich des Vorkommens der Coxalorgane. Weit mehr fixiert als bei den Nicoletiinen ist das Verhalten der Coxalorgane bei den Lepismatinae. Hier sind erstens die Ventralsäckchen vollständig verloren ge- gangen und zweitens auch die Styli in der Regel auf die letzten 2 oder 3 Ab- dominalsegmente, also auf 2 oder 3 Paare beschränkt. Nur in ganz seltenen Aus- nahmen wird diese Zahl überschritten, so z. B. bei der größten bis jetzt bekannten Art, Acro- telsa gigantea, bei der plötzlich 7 Paare Styli Abd. III- IX auftreten. Andererseits sind aber die Fälle mit wenigen Styli nicht selten, so besitzen die meisten Lepismina- Arten nur am Segment IX (also nur 1 Paar Styli. Nicht selten verhält sich die Zahl der Styli in beiden Geschlechtern verschieden, indem beim q1 i Paar weniger vorhanden ist als beim Ebenso ist bei jungen Exemplaren die Zahl geringer als bei den ausgewachsenen, und zwar treten, wie Oudemans (89) bei Termophila furnorum beobachtet hat, zuerst das hinterste Paar (an Abd. XX) auf, dann das 2. Paar (an Abd. VIII) und zuletzt erst das 3. Paar (an Abd. VII), also in der Reihenfolge von hinten nach vorn. — Nach den Angaben desselben Autors können verloren gegangene Styli wieder vollkommen regenerieren. Bezüglich der Größe der verschiedenen Stylus-Paare gilt als Regel, daß die hintersten Styli die längsten sind und die vordersten die kürzesten, daß also die Längenabnahme eben- falls in der Reihenfolge von hinten nach vorne fortschreitet. Die Beborst ung der Styli ist meistens ziemlich kräftig; auf der inneren oder auch auf der ventralen Seite steht gewöhnlich eine Reihe sehr starker dornenförmiger Borsten (Taf. IV Fig. 43 — 46), ebenso ist auch die Spitze mit solchen Dornen besetzt, der übrige Teil des Stylus ist mit schwächeren und kürzeren, haarförmigen Borsten mehr oder weniger dicht überzogen. — Die Muskulatur der Coxalorgane ist sehr einfach; denn, wie oben schon erwähnt, werden sowohl die Styli wie auch die Ventralsäckchen durch je 1 Muskel, der in der Hüfte entspringt, versorgt (Taf. IV Fig. 53). Die Funktion des Stylusmuskels besteht darin, den Stylus aufzurichten, die Funktion des Ventralsäckchenmuskels dagegen darin, das Säckchen einzustülpen und zurückzuziehen in eine in der Hüftregion gelegene Tasche. Was die physiologische Bedeutung der Coxalorgane betrifft, so kommt den Styli zweifellos eine loko motorische Funkt ion zu, während die Ventralsäckchen nach der Ansicht Haases, Oudemans' und anderer als Blutkiemen dienen. Es findet in den Säckchen, welche einfache dünnwandige Hautduplikaturen darstellen, „eine Zirkulation der Feibeshöhlenflüssigkeit statt, welche durch Bewegungen der Rückziehmuskeln willkürlich geregelt werden kann. Hierbei findet der Gasaustausch besonders an den zarteren und zu- gleich wohl feuchteren Stellen der Cuticula statt, unter denen die eigentümliche Matrix mit den Riesenkernen liegt, die sich bei Mach Ms zu einem echten drüsigen Epithel entwickelt" (Haase 89. p. 359). Die Lepismatiden zeigen nach dem Gesagten bezüglich der Coxalorgane ein we- niger primitives Verhalten als die Machiliden. Dasselbe trifft auch bezüglich der Ventralplatten der Abdominal Segmente zu. Während dieselben bei den Machiliden noch sehr deutlich ihre Zusammensetzung aus Coxen und Sternit erkennen lassen, ist dies bei den Lepismatiden im allgemeinen nicht mehr der Fall. Bei diesen sind die drei Ab- schnitte (die beiden Coxen und das Sternit) vielmehr ohne Naht miteinander ver- wachsen, so daß die Ventralplatten einen durchaus einheitlichen Eindruck machen. Solche einheitliche Ventralplatten bezeichnet Verhoeff (03) als „Coxosterna". Übrigens stellen keineswegs alle abdominalen Ventralplatten der Lepismen echte „Coxosterna" dar, sondern in der Regel nur diejenigen der ersten 7 resp. 8 Segmente. Denn das 9. Segment (beim o" ) oder das 8. und 9. (beim 9) sind ventral stets in 2 Hälften geteilt, und diese beiden Hälften entsprechen zweifellos nur den Hüftabschnitten, so daß also der Sternitabschnitt bei den Genitalsegmenten ganz in Wegfall gekommen ist. Nur in wenig Fällen läßt sich am 1. (proximalen) Genitalsegment noch ein unpaarer Sternit- abschnitt nachweisen, wovon im nächsten Kapitel noch näher die Rede sein soll. — f. Die Genitalanhänge. Über die Natur der Genitalanhänge der Insekten standen sich bislang zwei Meinungen gegenüber: nach der einen Auffassung, als deren Hauptvertreter ich Heymons (cfr. 99) nenne, sind „die Geschlechtsanhänge männlicher und weiblicher Insekten nur als Hypodermis- fortsätze zu betrachten", nach der anderen Meinung dagegen, welche vor allem von Ver- hoeff vertreten wird, stellen sie umgewandelte Extremitäten dar. Im ersteren Fall würden wir es also mit ..Gonapophysen", im zweiten mit „Gonopoden" zu tun haben. — Wenn ich mich hier für eine der beiden Ansichten entscheiden soll, so muß ich der Verhoeff sehen Auffassung, wenigstens bezüglich des Ovipositors und der Parameren, den Vorzug vor der Heymons sehen geben. Besonders die letzten Ausführungen Ver- hoeff s 03 a.) lassen meiner Ansicht nach die Gonopoden-Natur der Genitalanhänge als ziemlich sicher erscheinen. Auch Born er 04, welcher früher auf Seite Heymons' ge- standen, ist nunmehr zu letzterer Ansicht gekommen. Bei den Lepismatiden lassen sich die Genitalanhänge, resp. die Genitalsegmente ohne Schwierigkeit auf Extremitäten zurückführen. Gehen wir vom letzten Genitalsegment (Abd. IX), welches in beiden Ge- schlechtern stets in 2 Hälften geteilt ist, aus, so entsprechen, wie oben schon dargelegt, die beiden Hälften ohne Zweifel den Coxalabschnitten der thorakalen Beine. Verhoeff 03 bezeichnet sie deshalb als „Gonocoxite", welchen Ausdruck Börne r aber für nicht ganz zutreffend hält und durch den Terminus „Gonobasit" ersetzt wissen will, da jede Teilhälfte nicht allein der Coxa, sondern der Coxa -|- Subcoxa entspräche. Jedes dieser Gonocoxite oder -Basite, welche übrigens ihre Coxen-Natur vielfach noch deutlich an dem hohlkörperartigen Bau erkennen lassen, trägt in der Regel 2 Anhänge : einen äußeren, welcher durch seine Form, Lage und Muskulatur ohne weiteres als Stylus sich ausweist, und einen inneren, welcher nach der Art der Artikulation und der Muskelver- sorgung zweifellos dem „Telopodit" entspricht. Während nun der Stylus in beiden Ge- schlechtern keine nennenswerten Differenzen zeigt, verhält sich der , .Telopodit" in dieser Be- ziehung äußerst verschieden. Betrachten wir zunächst das weibliche Geschlecht, so sehen wir hier den „Telo- podit" gewöhnlich als einen sehr langen, stabförmigen Anhang, welcher an der Basis der Coxa und zwar an der inneren medialen Seite derselben entspringt, resp. mit der Coxa ar- tikuliert (Taf. IV Fig. 48 und 51). Er wird von der Hüfte aus mit mehreren Muskeln ver- sorgt und zwar finden wir zunächst stets einen oder zwei direkte Muskeln (mt), welche von der Basis der Hüfte in den Telopodit eindringen und in dem basalen Teil desselben inserieren, und sodann kommt noch ein ziemlich breiter indirekter Muskel mt' I, hinzu, welcher an dem äußeren Rand der Hüfte entspringt und in annähernd querer Richtung die Hüftenbasis durchzieht, um an einer vom Telopodit ausgehenden Spange sich festzusetzen. Eine echte Gliederung des Telopodits, welche sich auch in der Muskulatur ausdrückt, und welche auf die Gliederung der thorakalen Telopodite bezogen werden könnte, konnte ich in keinem Falle nachweisen. Dagegen finden wir bei weitaus den meisten Arten eine reich- liche unechte oder sekundäre Gliederung der Telopodite, welche durch eine nur ober- flächliche Querfurchung charakterisiert ist. — Die „Telopodite" können so in eine große An- zahl 30 — 50 „falscher" Glieder zerlegt werden Taf. IV Fig. 47 — 51). — 24 — Wie oben gesagt, stellen die Telopoditen des 9. Segmentes beim 9 m der Regel lange stabartige Anhänge, die die Coxen um ein vielfaches überragen, dar; doch kommen sie, wenn auch in relativ wenig Fällen, auch in einer anderen Gestalt vor. So sind sie in der Gattung Atelura viel breiter und kürzer, schalenförmig ^Taf. IV Fig. 51), bei Braunsieila dreieckig geformt und bei Lepismina kurz stabförmig und an der Spitze mit Zähnen besetzt. Im männlichen Geschlecht sind die Telopodite des Segmentes IX in der Regel nicht so gut ausgebildet wie bei den OQ. Am besten finden wir sie bei den Nicoletiinae erhalten : sie stellen da cylindrische oder keulenförmige, ziemlich lange Anhänge dar, welche entweder am Ende in ungefähr gleicher Flohe mit dem Stylusgelenk mit der Coxa artiku- lieren oder an dem Innenrande etwa in der Mitte derselben (Taf. IV Fig. 45). Sie werden von der Hüfte aus von einem kräftigen Muskel versorgt. Bei den Lepismatinae haben die Telopoditen (oder Parameren) eine merkliche Mo- difikation und Rückbildung erfahren : sie inserieren hier, wo sie überhaupt vorkommen, nicht am Rand, sondern etwas abgerückt von diesem an der Innenfläche der Hüfte, und bilden auch kein deutliches Gelenk mehr Taf. IV Fig. 43 und 44). Es sind meistens relativ kurze finger- oder kegelförmige Anhänge, welche reichlich Drüsen- und Sinneszellen zu enthalten scheinen. Eine echte Gliederung ist bei den Parameren ebensowenig vorhanden, wie bei den weiblichen Telopoditen. Verhoeff (03 a) bildet allerdings die Paramcre von Lep. saccharina als deutlich zweigliedrig ab und schreibt sogar jedem der beiden Glieder einen eigenen Muskel zu ; doch konnte ich diese Angabe bei keiner der von mir untersuchten Lepismen bestätigt finden, sondern überall erwiesen sich die Parameren als unge- gliedert. Zudem konnte ich in allen Fällen stets nur einen Muskel mit Sicherheit nach- weisen. Übrigens möchte ich darauf hinweisen, daß die von Verhoeff (1. c. Fig. 7) abge- bildete Paramere sicherlich nicht der Lep. saccharina angehört, denn bei dieser Art sind die Parameren, wie ein Blick auf Taf. IV Fig. 43 lehrt, viel gröber und auch ganz anders geformt; es muß also hier entschieden ein Bestimmungsfehler vorliegen. Auch eine falsche oder sekundäre Gliederung, wie wir sie an den weiblichen Telopoditen regelmäßig antreffen, kommt bei den Parameren nicht vor. In manchen Fällen kann event. eine Zweigliedrigkeit dadurch vorgetäuscht werden, daß die terminale Hälfte sich plötzlich etwas verjüngt, wodurch in der Mitte der Paramere ein Absatz entsteht; doch hat dieser mit einer Gliederung gar nichts zu tun. Der Grad der Ausbildung der Parameren kann innerhalb der Subfamilie der Lepis- matinae ein sehr verschiedener sein: die größten Parameren kommen hier der Lep. saccha- rina zu, bei der sie weit über die Gonocoxitc hervorragen und sich in der Mitte beinahe be- rühren; auch bei Lep. aurea und anderen sind sie noch gut entwickelt und leicht sichtbar (Taf. IV Fig. 44); bei anderen Lepismen aber sind sie recht kümmerlich und ragen nur noch mit der äußersten Spitze über die Gonocoxiten hinaus, so daß sie leicht übersehen werden können. Sie können endlich sogar auch gänzlich fehlen, was z. B. bei vielen Cteno lepismen der Fall ist. — Um nun nochmals auf die Gonoxoxite oder -basite IX selbst zurückzukommen, so ist noch einiges über das verschiedene Verhalten derselben bei den Lepismatinae und Nicoletiinae zu erwähnen. Bei den ersteren sind die Hüften stark abgeflacht und stellen breite Platten dar, welche stets die Basis der zu ihnen gehörigen Telopodite schützend be decken und welche sich in der Medianlinie einander ziemlich weit (mitunter sogar bis zur Berührung!) nähern. Vom letzten Drittel an divergieren sie allerdings mehr oder weniger von einander, indem sie an ihren inneren Hinterecken zu je einem längeren, etwas nach auswärts gerichteten Fortsatz ausgezogen sind siehe die verschiedenen Textfiguren, sowie Taf. IV Fig. 43, 44 pz.). Dieser „Gonocoxit-Fortsatz" ist nicht nur bei den verschiedenen Arten, sondern häufig auch in den beiden Geschlechtern anders geformt (sichelförmig, gerade etc.) und auch von verschiedener Länge. Als Kegel gilt jedoch, daß er kürzer ist als der nebenstehende Stylus; nur eine einzige Ausnahme von dieser Regel ist mir bis jetzt bekannt geworden, näm- lich das Weibchen von Acrotelsa producta m., bei welchem der mediane Fortsatz so un- gemein lang ausgezogen ist, daß er den immerhin ziemlich langen Stylus noch um ein gutes Stück überragt und auch den Telopoditen fast bis an sein Ende begleitet (Taf. IV Fig. 48). Auf der Innenseite rinnenförmig ausgehöhlt — bilden so die beiderseitigen Fort- sätze eine Art Scheide um die Telopodite, resp. den Ovipositor] icfr. Textfigur). Bei den Nicoletiinae sind die Gonocoxen IX wesentlich anders geformt: sie haben hier ihren Hüftcharakter mehr bewahrt als bei den Lepisninti nae, indem sie - nicht so stark abgeflacht wie dort — mehr einen hohlkörperartigen Bau zeigen. Hand in Hand damit sind sie natürlich auch bei weitem nicht so stark verbreitert wie dort, so daß sie hier nicht mehr als Schutzdeckel der Telopodite dienen können, sondern eben lediglich als Träger derselben funktionieren. Auch der Gonocoxiten-Fortsatz erreicht hier niemals die Größe wie bei der 1. Subfamilie, sondern ist stets sehr kurz, woraus sich auch eine ober- flächliche Lage des Stylus-Gelenkes ergibt. — Gehen wir nun zum Praegenitalsegment (Abd. VIII) über, so treffen wir hier im weiblichen Geschlecht wesentlich dieselben Verhältnisse an wie beim Genitalsegment. Auch dieses ist in zwei Hälften geteilt, d. h. es besteht lediglich aus den beiden Coxiten, während das eigentliche Sternit verkümmert ist. Allerdings scheint letzteres nicht überall der Fall zu sein; denn bei den meisten Nicoletiinae Nicoletia, Althirn etc.) findet sich außer den Coxiten noch eine mediane unpaare Blatte von dreieckiger Form, welche die Hüften und che Basis der Telopoditen zum Teil bedeckt Taf. IV big. 47 und 50 ster. VII l). Es unterliegt wohl, wie oben schon erwähnt, keinem Zweifel, daß wir in dieser medianen unpaaren Blatte das Sternit des 8. Segmentes vor uns haben. Auch Grass i (89), welcher die fragliche Blatte erwähnt und als „languette" be- zeichnet, kommt zu derselben Deutung, indem er sie mit dem unpaaren vorderen Mittelstück der T/rte/^V/s-Bauchschiene vergleicht. — Die Lage unserer Mittelplatte entspricht übrigens nicht vollkommen der eines Sternits, indem sie schutzdeckelartig über den Coxen sich aus- breitet. Wir werden dadurch vielmehr an die oben beschriebenen Sterna Halten des Thorax erinnert. Was nun die Gonocoxitc VIII betrifft, so sind dieselben im allgemeinen ganz ähnlich gebaut wie die Gonocoxite IX: bei den Lepismatinae breit und abgeflacht, bei den Nicole- tiinae schmälerund hohlkörnerartig ; auch sie besitzen ferner stets zwei Anhänge, d. h. je' 1 Es sei hierbei daran erinnert, daß Verhoe f f (03 a) den Gonocoxitfortsatz mit „gewissen äußeren Teilen .im Legesäbel der Locustodea" in Verbindung bringen möchte. Zoologica. Heft. 43. 4 — 26 — i Stylus und i Telopoditen. Ersterer ist gewöhnlich etwas kürzer als der Stylus IX, letzterer dagegen stimmt in den weitaus meisten Fidlen mit dem Telop. IX ziemlich überein.1 Bilden doch die Telopoditen des VIII. und IX. Segmentes zusammen ein einziges Or- gan, nämlich den Ovipositor. Verhoeff (03 a) gibt von den Telopoditen VIII der Machilis-Q an, daß sie primär zweigliedrig seien, entsprechend dem Meso- und Metapodit der Thoraxbeine. Börner (03) wies aber diese Angabe für Machilis als irrtümlich nach ; und ebenso konnte ich bei den Lepismatiden keine derartige primäre Zweigliedrigkeit der Telopoditen VIII feststellen. Die Art der Artikulation und die Muskelversorgung verhalten sich vielmehr hier genau so wie an den Telop. IX (cfr. Taf. IV Fig. 49 und 50). Ganz anders liegen die Verhältnisse des Praegenitalsegmentes im männlichen Geschlecht! Dieses ist niemals in zwei Hälften geteilt, sondern stellt vielmehr stets ein typisches einheitliches Coxosternum dar, das sich durch nichts von den vorher- gehenden Bauchschienen unterscheidet. Als Coxalorgane kommen lediglich die Styli in Be- tracht, die aber auch fehlen können. Was nun die Telopodite dieses Segments betrifft, so glaubt Verhoeff (03a) dieselben in dem Penis erblicken zu dürfen. Letzteres Organ liegt zum Teil im Bereich des 8. Segmentes, überragt dasselbe aber nach hinten noch um ein gutes Stück und reicht bei den Lepismatinen etwa bis zur Mitte des Genitalsegmentes, bei den Nicoletiinen sogar bis zum Hinterrande desselben. Im ersten Fall endet der Penis noch vor den Parameren, im zweiten dagegen ragt er noch mehr oder weniger zwischen dieselben hinein. — An dem Penis selbst, der gewöhnlich annähernd cylindrisch geformt ist, lassen sich stets 2 Abschnitte unterscheiden: ein basaler und ein terminaler. Während der basale Teil meistens ein einfaches Rohr darstellt, läßt der terminale Teil mehr oder weniger deutlich einen paarigen Bau erkennen. Oft ist dieser nur angedeutet durch eine seichte mediane Einbuchtung am Hinterrand; vielfach aber ist der terminale Abschnitt bis zur Mitte oder noch weiter in 2 Hälften gespalten (cfr. Fig. 52 Taf. IV). Außer durch dieses Moment unterscheidet sich der letztere Abschnitt von dem basalen auch noch durch die Struktur, indem nämlich seine Oberfläche dicht mit starken Chitin- borsten, welche auf kleinen Höckerchen stehen, besetzt ist. Zu jeder dieser Borsten sieht man im Innern ein Strang ziehen, und ich vermute daher, daß wir es hier mit Sinnesborsten zu tun haben. Nach Heymons (97) werden die beiden Hälften des Endabschnittes „aus großen Drüsenzellen zusammengesetzt, welche die Fortsetzung des den Ductus ejaculatorius umhüllenden Drüsenmantels sind." Jeder der beiden Abschnitte enthält ein Muskelsegment, wie auf Fig. 52 mt und m, ab- gebildet ist. Die auch dadurch ausgesprochene Zweiglicdrigkeit des Penis, im Verein mit dem paarigen Bau des terminalen Abschnittes, waren es vor allem, welche Verhoeff zu der Auffassung des Penis als ,,Sy ntelopod i t" veranlaßten. Ich muß gestehen, daß mir die Begründung dieser Ansicht nicht hinreichend erscheint, zumal ja auch die von Verhoeff angenommene Zweigliedrigkeit der Telopodite des 9 als irrtümlich sich herausstellte. Über- haupi dürfte die Frage über die Natur des Thysanuren -Penis noch keineswegs befriedigend beantwortet sein und es dürfte sich eine eingehendere spezielle Bearbeitung dieses Themas sehr verlohnen. — 1 Nur bei einigen Ateluren ist das VIII. Telopodit-Paar wesentlich anders geformt als das IX. II. Kapitel. Biologisches. 1. Lebensweise. Bezüglich der Lebensweise müssen wir die Lepismatiden in zwei Gruppen scheiden, nämlich : i. in solche, welche frei leben, d. h. nicht mit anderen Tieren vergesellschaftet sind; und 2. in solche, welche in Gesellschaft von Ameisen oder Termiten leben (myrmecophile und termitophile Formen . Beide Gruppen sind sowohl hei den Lepismatinae als auch bei den Nicoletiinae ver treten. Morphologisch drückt sich dieser Unterschied in mehreren Charakteren aus: so sind bei den Angehörigen der 2. Gruppe die Cerci meistens stark verkürzt, ferner die Beborstung nur schwach ausgebildet, der Rücken gewölbter — Merkmale, die als myrmecophile An- passungscharaktere ohne weiteres verständlich sind. — Was nun zunächst die Lebensweise der „freilebenden" Lepismatiden betrifft, so ist darüber bis jetzt noch recht wenig bekannt. Die Nahrung derselben besteht im allge- meinen wohl größtenteils aus vegetabilischer Kost, wie verdorrten oder vermoderten Blättern, Baummulm, faulendem Holz, Humus u. s. w. Man findet sie deshalb gewöhnlich unter alt- gefallenen Blättern, unter Baumrinde oder auch unter Steinen. Hie Angehörigen der Gattung Nicoletia führen mehr ein unterirdisches Leben, d. h. sie gehen ziemlich tief in die Erde, worauf auch schon das Fehlen der Augen hinweist. Einige von den Lepismatiden halten sich mit Vorliebe oder auch ausschließlich in den Wohnungen der Menschen auf; zu diesen gehören in erster Linie Lepisma saccha- rina I.., Thermobia domestica Pack, und Acrotelsa collaris Fb. — Für unsere Breiten kommt vor allem die L. saccharina in Betracht, die denn auch schon mehrere volkstümliche Namen wie ,, Zuckergast", „Silberfischchen" u. s. w. erhalten hat. Sie dürfte wohl in wenigen Häusern fehlen; doch empfinden wir ihre Anwesenheit in der Regel gar nicht, da sie einerseits sich tagsüber in Ritzen und engen Spalten verborgen hält und nur des Nachts sich hervorwagt und andererseits auch der Schaden, den sie an- richtet, meistens so geringfügiger Natur ist, daß wir ihn gar nicht gewahr werden. Denn in der Regel beschränken sie sich darauf, ein wenig von den Vorräten der Speisekammer weg- zustehlen. — Wenn allerdings die L. saccharina in sehr großer Zahl auftritt was aber nach meinen bisherigen Erfahrungen nur selten der Fall ist dann kann natürlich auch i]vv — 28 — Schaden wohl bemerkbar, ja sogar ganz empfindlich werden. Besonders schädlich wird sie dann vor allem dadurch, daß sie nicht nur an die Speisevorräte etc., sondern auch an andere Gegenstände, wie Papier- und Lederwaren und auch Wollstoffe geht und diese durch Benagen beschädigt und zerstört. So soll manche Bibliothek unter dem Zerstörungswerk dieser Lepisma erheblich gelitten haben (cfr. Hagen 86). Auch Naturaliensammlungen, vor allem Herbarien, werden häufig von dem „Zuckergast" heimgesucht. Die 2. der obengenannten Hauslepismen, Thermobia domestica Pack. (= Th. fur- norum Rov.) scheint mit besonderer Vorliebe in Bäckereien sich aufzuhalten, wenigstens wurde sie von Grassi und Rovelli (ooi und von Oudemans (89) regelmäßig dort ange- troffen. Es dürfte vielleicht mehr die erhöhte Temperatur, die in den Bäckereien herrscht, als das dort vorhandene Mehl sein, welches die Tiere anzieht; denn einerseits treiben sich dieselben fast immer in der Nähe des warmen Ofens herum, und andererseits sind sie in ihrer Nahrung nicht nur auf Mehl angewiesen, sondern fressen auch Brot, Zucker und so- gar Papier. Durch letztere Eigenschaft sollen sie nach Hagen (86) ebenso wie die Lcp. saccharina den Bibliotheken recht gefährlich werden können. Auch tierische Kost ver- schmähen sie nach Oudemans 80 nicht, indem dieser beobachtete, daß ,,sie ihre toten Artgenossen auffraßen". In den Bäckereien Amsterdams sind sie so häufig, daß sie es eben- falls zu einem Vulgärnamen gebracht haben : man nennt sie dort „Snijders" (Schneider) oder „Ovenvogeltjes" (Ofenvögelchen). — Die dritte Haus-Lepismatide ist die riesige Acrotelsa collaris Fb.; sie vertritt unsere saccharina in den Tropen, d. h. sie scheint nach den allerdings nur sehr spärlichen vorliegen- den berichten eine ganz ähnliche Lebensweise wie diese zu führen. Gemäß ihrer bedeuten- den Größe wird natürlich auch der Schaden, den sie anrichtet, ungleich größer sein. Nach Templeton (43) leiden die Bibliotheken in den Tropen arg darunter. — Das ist so ziemlieh alles, was über das Vorkommen und die Ernährungsweise der „freilebenden" Lepismatiden bekannt ist. Über andere Punkte aus der Biologie, wie z. B. über die Zahl der Häutungen, über die Fortpflanzung u. s. w. sind wir noch schlechter unterrichtet. Das einzige, was wir in dieser Hinsicht wissen, sind die Angaben von Heymons (97) über die Eiablage von Lepisma saccharina L. Genannter Forseher schreibt darüber (p. 584): „Die Fortpflanzung von Lepisma findet während der warmen Jahreszeit statt. Während der Sommermonate, hauptsächlich im Juni und Juli, zum Teil auch schon im Mai oder noch im August legt das Weibchen seine Eier. Die letzteren werden mit Hilfe des langen Legebohrers in der Regel in Spalten und Vertiefungen eingeschoben, zum Teil aber auch einfach frei abgelegt. Die in Gefangenschaft gehaltenen Weibchen pflegten zur Alilage ihrer Eier mit Vorliebe faserige Gewebe, z. B. Wollenstoffe, sich auszuwählen. Zwischen die Fasern wurde das Ei dann hineingeschoben." - Etwas eingehender als die „freilebenden" sind die myrmecophilen und termito- philen Lepismatiden beobachtet worden. Die Zahl derselben ist ziemlich groß, wie unten aus dem im Anhang I aufgestellten Verzeichnis ersichtlich ist. Die Gattungen, welche nur resp. termitophile können einhalten, sind folgende : Lepisma, Lc pismina , Silvest rdla , Braimsiella und Atelura. Mit Ausnahme von Lepisma und Lepismina sind diese Gattungen — 29 — rein myrmecophil resp. termitophil, d.h. sie enthalten gar keine freilebenden, sondern aus- schließlich mit Ameisen oder Termiten vergesellschaftete Formen. Was nun die Beziehungen der Lepismatiden zu den Ameisen resp. Ter- miten betrifft, so sind sie wahrscheinlich bei allen Formen die gleichen: das Verhältnis ist kein ausgesprochen freundschaftliches, auch kein offen feindliches, sondern vielmehr ein „in- differentes"; d.h. die Lepismen werden von den Ameisen und Termiten in ihren Nestern nur geduldet, und zwar, wie Wasmann (04) annimmt, nur deshalb, „weil sie von denselben wenigstens unter gewohnlichen Verhältnissen nicht erwischt werden können'". Wir haben hier also ein gänzlich einseitiges Verhältnis vor uns, in welchem lediglich die Le- pismen Vorteile genießen. Und diese sind nicht gering: einmal besitzen sie in dem Ameisennest eine angenehme, gleichmäßig temperierte Wohnung, sodann befinden sie sich unter dem Schutz der gewaltigsten Großmacht unter den Insekten und endlich finden sie in den Abfällen und Vorräten der Ameisen stets reichliche Nahrung. Daß sich die Lepismen auch an der Brut der Wirte vergreifen sollten, wie das sonst bei so vielen anderen Myrme- cophilen beobachtet wurde, halte ich nicht für wahrscheinlich ; denn einmal sind doch die Lepismen von Haus aus in erster Linie Vcgetarianer, und zweitens machen sie auch in ihrem Benehmen durchaus nicht den Eindruck von blutdürstigen Räubern, sondern lassen sich vielmehr mit ängstlichen, scheuen Dieben oder Bettlern vergleichen, die froh sind, wenn sie irgendwo eine Kleinigkeit von dem Überfluß der Reichen erhappen können. Nach meinen eigenen Beobachtungen (03! an Lrpi.snuna cti/il/ar halten sich diese „Gäste" die meiste Zeit im Sand vergraben oder sonstwie vor ihren Warten versteckt; nur selten kommen sie zum Vorschein. Blitzartig, stoßweise huschen sie dann durch das Nest und halten sich da und dort an verschiedenen Abfällen einen Moment auf, um daran zu schnuppern, und dann ebenso schnell wie sie gekommen, wieder zu verschwinden. Die Amei- sen verhielten sich dabei gewöhnlich ganz indifferent, höchstens daß sie bei der Begegnung mit einem solchen Gast einen Augenblick stutzten und ihre Kiefer öffneten, ohne aber den Fremdling wirklich anzugreifen oder zu verfolgen. Auch Silvestri (03) berichtet von einigen termitophilen Ateluren, daß diese auf ihre Wirte nicht den geringsten Eindruck machten, sondern ruhig unter den Termitenarbeitern herumliefen, ohne von ihnen irgendwie belästigt zu werden. Er sah sogar auf dem Rücken der Königin eine Atelura ungestraft herum- klettern. Letztere Beobachtung legt mir die Vermutung nahe, ob diese Ateluren vielleicht dem Sekret der Termiten nachgingen, ebenso wie sich die Ameisengrillen (Myrmecophila) und auch einige Kater Piochardia = Oxysoma- Arten) von dem Sekret der Ameisen teil- weise oder ausschließlich ernähren. Eine ganz eigenartige Ernährungsweise berichtet [anet 97) von der bei uns vor- kommenden myrmecophilen Atelura formiearia Heyd. — Da die Janetschen Beobachtungen die eingehendsten sind, welche wir über myrmecophile Lepismatiden überhaupt besitzen, so möchte ich dieselben hier etwas ausführlicher mitteilen: Genannter Forscher setzte eine An- zahl der genannten Atelura ohne Ameisen und eine Anzahl mit Ameisen in künstliche Nester. Die ersteren ließen sich beinahe drei Jahre am Leben erhalten unter Darreichung von Honig, Zucker, Mehl, Eigelb etc., woraus hervorgeht, daß also die Ateluren nicht unbedingt auf die Gesellschaft der Ameisen angewiesen sind. Die anderen Individuen, welche mit den Ameisen (Lasius mixtus) zusammen gehalten 30 wurden, zeigten sich viel lebhafter als die ohne Ameisen. „Sie liefen ununterbrochen mitten unter den Ameisen herum, und waren darauf bedacht, niemals in deren Nähe unbeweglich zu verweilen. Einigemale sah man die Ameisen eine Angriffstellung gegen ihre Gäste ein- nehmen und sogar sich auf dieselben stürzen, aber meistens konnten die letzteren den Ver- folgern ausweichen. Allerdings wurden auch einige Exemplare von den Ameisen ergriffen und getötet, da das betreffende künstliche Nest zu klein war und zu wenig Schlupfwinkel zum Verbergen darbot, — daher wurde die ganze Gesellschaft in ein neues Nest gebracht, in welchem einige den Ameisen weniger zugängliche Partien vorhanden waren. Und an diesen Punkten hielten sich nun auch in der Tat die Ateluren mit Vorliebe auf und zwar meistens ganz unbeweglich; nur wenn eine Ameise zufällig in ihre Nähe kam, ließen sie sich aus ihrer Ruhe aufscheuchen, um mit einem raschen Satz aus der Schußweite zu kommen." Wenn nach längerer Zeit frischer Honig in das Nest gesetzt wurde, und die Ameisen, nachdem sie sich damit verproviantiert hatten, dazu übergingen, sich gegenseitig zu füttern, so kamen, wohl durch den Geruch angelockt, auch die Ateluren hervor und begaben sich zu den fütternden Paaren und zwar in den freien Zwischenraum, zwischen den beiden Ameisen (cfr. Fig. 3). Hier erhoben sie rasch ihren Kopf und haschten schnell nach dem von der einen zur anderen Ameise übertretenden Futter- saftstropfen, um sodann so schnell wie möglich sich wieder davonzumachen und zu entfliehen. Und da die Ameisen während des Fütterns in ihren Bewegungen nicht frei genug waren, um die Verfolgung sofort aufzunehmen, so konnten die Diebe ungestört ihr Handwerk so lange treiben, bis sie ihren Hunger vollständig gestillt hatten. Janet faßt diese Beobachtungen bezüglich der Beziehungen der Atelura formicaria zu den Ameisen dahin zusammen, daß erstere lediglich wegen ihrer großen Gewandtheit und ihrer Unerwischbarkeit in dem Ameisennest geduldet wird, und daß sie in die Gesell- schaft der Ameisen hauptsächlich durch die Nahrungsflüssigkeit der letzteren angezogen wird. Im Gegensatz zu der Symphilie geben aber hier die Ameisen nicht aus eigenem Antrieb ihren ('.ästen die Nahrung, sondern die letzteren selbst bemächtigen sich derselben diebischer Weise (Myrmecocleptie). — Aus dieser Janet sehen Beobachtung geht übrigens auch hervor, daß die Ameisen keineswegs immer so ganz gleichgültig gegen die Ateluren sich verhalten, wie Silvestri von den Termiten berichtet hat, sondern daß sie mitunter jenen recht unangenehm und ge- fährlich werden können, wenn sie dieselben erwischen. Hier dürfte also in der Tat die „Un- erwischbarkeit" der wahre Grund der Duldung sein. Von diesem Gesichtspunkt sind auch die oben genannten myrmecophilen Anpassungs- charaktere zu verstehen: die Gäste sind um so „unerwischbarer", je weniger Angriffspunkte M bieten. Daher finden wir bei den myrmecophilen Lepismatiden in der Regel stark verkürzte Cerci, geringe Ausbildung der Beborstung (vor allem keine großen, abstehenden Borstenbüschel und einen stark gerundeten, glatten Rücken, der die ventralen Extremitäten Fig. 3. Atelura formicaria Heyd., bei zwei sich fütternden Ameisen. (Nach Janet.) — 31 — schutzdachartig überwölbt. Allerdings finden wir diese drei Merkmale nicht bei allen myrme- cophilen Lepismatiden in gleicher Weise ausgebildet, sondern bei den einen Formen weniger, bei den anderen mehr, was natürlich mit den Bedingungen des Zusammenlebens mit den Ameisen zusammenhängt. — Da nach dem Gesagten das Verhältnis der Lepismatiden zu den Ameisen und Ter- miten relativ doch nur ein lockeres ist, so finden wir auch nicht selten, daß eine Gastart bei verschiedenen Wirtsarten vorkommt, und nicht, wie die meisten Symphilen, stets auf eine einzige Wirtsart beschrankt ist. Manche Arten können geradezu als „panmyrmecophil" be- zeichnet werden, wie z. B. Atelura formicaria, Lepisma elegans und braunsi u. s. w. Und wenn unten in dem Verzeichnis Anhang I) bei den meisten Arten nur i oder 2 Wirtsameisen oder -Termiten angeführt sind, so dürfte dies wohl vor allem in unseren noch recht geringen Kenntnissen beruhen. Allerdings gibt es andererseits auch einige Lepismatiden, die wirklich nur auf 1 Wirtsart oder wenigstens 1 Wirtsgattung beschrankt zu sein scheinen, wie z. B. die Lepismina emiliae m., welche nur mit Myrmecocystus-Arten zusammenlebt. Bevor ich dieses Thema verlasse, mochte ich noch kurz auf ein Merkmal hinweisen, das zwar nicht allen myrmecophilen Lepismatiden zukommt, aber doch einer großen Anzahl von ihnen, nämlich allen Ateluren eigen ist. Es ist das der große, bauchig erweiterte Ovipositor, der — im direkten Gegensatz zu dem dünnen, stabförmigen Ovipositor der meisten übrigen Lepismatiden - relativ großen Eiern den Durchtritt gestattet. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich in diesem Merkmal ebenfalls eine Anpassung an die myrmeco- phile resp. terrnitophile Lebensweise erblicke — in Hinsicht darauf, daß auch viele andere myrmeco- oder terrnitophile Arthropoden sich dadurch auszeichnen, daß sie auffallend große Eier produzieren. 2. Geographische Verbreitung. Die Lepismatiden sind über die ganze Erde verbreitet. Allerdings scheint ihre Ver- teilung über die verschiedenen Regionen eine recht ungleiche zu sein, indem die einen Ge- biete viel reicher an Arten sind als die anderen. — Doch dürfte diese Ungleichheit wohl hauptsächlich darin begründet sein, daß die verschiedenen Faunenbezirke noch keineswegs alle in derselben Weise durchforscht sind. Sollte in der Zukunft den Thysanuren, besonders von den Tropensammlern, mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, so dürfte sich wohl bald herausstellen, daß die Lepismatiden überall in einem annähernd gleichen Prozentsatz vor- kommen. Am besten ist zweifellos die paläarktischc Fauna durchforscht und dementsprechend sind von dieser auch die meisten Arten, nämlich 34, bekannt; das andere Extrem bildet die australische Fauna, von welcher wir bis jetzt nur eine einzige Art kennen. Auch dir äthiopische Region war bis vor kurzem ebenso artenarm; heute aber figuriert sie bereits mit 22 Arten) an zweiter Stelle, und zwar lediglich auf Grund der Sammlung, welche Dr. Brauns im letzten Jahre in Südafrika zusammengebracht hat. Letzteres Beispiel illustriert — 82 — so recht deutlich das oben Gesagte von der ungleichen Durchforschung der verschiedenen Gebiete und zeigt uns zugleich, welch dankbare Aufgabe das Sammeln von Lepismen noch darbietet. An dritter Stelle bezüglich der Artenzahl folgt die neotropische Region mit 17 Arten, an vierter Stelle die nearktischc mit 8, dann die orientalische mit 6 Arten und endlich die australische mit nur 1 Art. — Was nun die Verbreitung der einzelnen Arten betrifft, so sind die meisten von ihnen auf eine Region und sogar nur auf einen engeren Bezirk einer solchen beschränkt. Nur bei ganz wenig Arten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über mehrere Faunenregionen; es ist dies in der Hauptsache der Fall bei den obengenannten „H aus -Lepismen" : Lepis- ma saccharina, Thermobia domestica und Acrotelsa collaris, bei welcher die Verbreitung zweifellos durch den Menschen (mit Warensendungen u. s. w.) geschah. Ein schönes Bei- spiel für die Art und Weise der Verschleppung habe ich unten bei Acrotelsa collar/S be- richtet, wonach diese große Art in Holland lebend in einem aus Buitenzorg (Java) stammen- den Herbarium angetroffen wurde. Zur Ausbreitung einer Tierart gehört aber nicht nur die Verbreitungs- resp. Wande- rungsmöglichkeit, sondern es kommt dabei ebensosehr darauf an, daß die Lebensbedingungen in dem neuen Gebiet der betreffenden Art zusagen. Sehr anspruchslos scheint in dieser Be- ziehung Lepisma saccharina zu sein, denn sie trifft man überall, sowohl im kalten Norden als in den Tropen, wo immer nur menschliche Wohnungen vorhanden sind. Über Thermobia domestica möchte ich noch kein abgeschlossenes Urteil fallen ; denn obwohl dieselbe bis jetzt nur für die holarktische Region (Nordamerika und Europa) nachgewiesen ist, so halte ich es doch für sehr wahrscheinlich, daß dieselbe ebenso wie die L. saccharina eine universelle Verbreitung besitzt. Anders ist es mit Acrotelsa collaris: diese findet scheinbar die un- nötigen Lebensbedingungen nur in den Tropen, denn ihr Verbreitungsgebiet ist auf den Tropengürtel beschränkt, wiewohl sie sicherlich sehr häufig nach anderen Regionen ver- schleppt wird. Innerhalb des Tropengürtels gibt es dagegen keine Grenzen für sie, und wo- hin immer sie zwischen den beiden Wendekreisen verschleppt wurde, konnte sie festen Fuß fassen und eine neue Heimat gründen. — Außer diesen drei „Haus-Lepismen" kennen wir nur noch eine Lepismatide, welche eine solch ausgedehnte Verbreitung besitzt: nämlich Isolepisma trisetosa m. In dir halten wir ebenfalls eine rein tropische Art und es fällt ihr Verbreitungsgebiet ungefähr mit dem von Acrotelsa collaris zusammen. Da wir aber über die Lebensweise dieser Art noch recht wenig wissen — die einzige diesbezügliche Angabe lautet: „im Dünensande" — so können wir uns auch über den Weg und die Art und Weise der Verbreitung heute noch keine be- stimmte Vorstellung machen. — haue ganz spezielle Stellung bezüglich der geographischen Verbreitung nehmen die myrmecophilen resp. termitophilen Lepismatiden ein, indem ihre Verbreitung in erster Linie von der Verbreitung der Wirtsameisen oder Termiten abhängig ist. Besonders auffällig ist die e Beziehung natürlich bei solchen Arten, welche nur auf eine Wirtsart beschränkt sind, wie z. i;. Lepismina cit/iliac. Deren Verbreitungsgebiet ist in der Tat genau bestimmt durch die Verbreitung der Wirtsameise Myrmecocystus viaticus Fb. — — 33 — Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Verbreitung der Lepismatiden, wobei die eingeklammerten Zahlen darauf hindeuten sollen, daß die betreffenden Arten in der ent- sprechenden Region nicht ursprünglich beheimatet, sondern erst sekundär dort eingeschleppt sind. Tabelle über die geographische Verbreitung der Lepismatiden. Gattungen Paläarkt. Paläarkt. medit. Nearkt. Neotrop. Äthiop. Orient. Austral. Lepisma O 8 il) (1) 4 ! _ Isohpisma — — — (1) 1 (1) — Heterolepisma — — — 2 — — — Silvestrella — — — 2 — — Braunsieila — — — o — — Leptsmina — 5 — — — — — Ctenolepisma 3 7 3 o 5 2 — Thermobia 1 2 (1 — — — — Acrotelsa — — 2 3 (1) (1) 1 Atelura 1 1 1 4 f, 1 — Lepidospora — - — — 1 — — Nicoletij., Lubbock in: Monogr. Collemb. Thys. p. 244. 1S90. L. Lubbocki, Grassi u. Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. 63, 1903. L. 1/., Escherich in: Zool. Anz. v. 26 p. 362. Beschuppte Oberseite bräunlich mit metallischem Schimmer, Unterseite rötlichbraun, ebenso die Fühler, Taster, Leine und Cerci. Gestalt gedrungen, vorne sehr breit, nach hinten beträchtlich sich verjüngend. Thorax sehr breit, breiter als lang. Ab- domen wem- länger als der Thorax, von dreieckiger Form, Tergit X etwa 2mal so lang als Terg. IX, an der Spitze seicht ausgebuchtet. Thorakal- und Abdominalsegmente mit einer ununterbrochenen, dichten Reihe von Dorsalsetae besetzt. Antennen kurz, kaum langer als der Thorax. Cerci und Term.-Filum sehr kurz, nicht viel langer als Terg. X. Styli nur am VIII. und IX. Segment vorhanden. Lange: 4 — 5 mm. Von L. aurea läßt sich vorliegende Art sehr leicht unterscheiden durch die breitere Gestalt, durch das Verhalten der Dorsalsetae, weh he viel dichter stehen und die Mittellinie nicht freilassen, durch die kürzeren Fühler, die dunkelgefärbte < »berseite u. s. w. — p,„ ,, L. gyriniformis Luc. Geogr. Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet der L. gyrini- (Nach Grassi-Rovelli.) formis scheint viel beschränkter zu sein als das der aurea, wenigstens ist sie bisher nur 111 der südlichen Hälfte des mediterranen Faunengebiets angetroffen: in der Nahe von Algier (Lucas, und bei Catania in Sizilien Grassi und Rovelli. Ethologie: Lucas fing die Art nur ein einziges Mal ..unter Steinen, Mitte Januar"; Grassi und Rovelli traten sie. ebenfalls „sehr selten, an trockenen Plätzen, unter Steinen, in Gesellschaft von Ameisen Atta testaeeopilosa Latr. ." Nach dem Habitus kurze Cerci!) zu urteilen, ist L. g. ebenso wie die vorhergehende, als gesetzmäßiger Ameisengast Synoeke zu betrachten. — Kritische Bemerkungen: Wie ich schon früher 03 p. 362) ausführte, ist L. Lub- bocTci Gr. et Rov. wohl sicher identisch mit L. gyriniformis. Der einzige wesentliche Unter- schied, der nach den Beschreibungen zwischen beiden existieren sollte, nämlich die ver- schiedene Zahl der Styli, ist 111 Wirklichkeit nicht vorhanden. Denn, wie ich an der Type der Lucasschen Art im Pariser Museum befindlich feststellen konnte, besitzt diese nicht 7 Paare Styli, wie Lucas angibt, sondern nur 2 Paare ebenso wie lubboeM. Zoologica. Heft. 48. — 50 [903. 2. Gruppe: Oligothrichi. 3. L. braunsi Eschich. (Fig. 7 a— c.) L. Braunsi, Escherich in: Zoolog. Anz. v. 26 p. 364 f. Grundfarbe weißlich mit Ausnahme des Kopfes, der Oberseite des Thorax und des Abdomens, der Taster und Schenkel, welche ganz oder stellenweise dunkel-violett pigmentiert sind. Die beschuppte Ober- und Unterseite schwarz mit schwach metallischem Schimmer. Fühler, Schienen, Tarsen, Styli und Cerci meistens vollkommen weiß. — Ge- stalt gedrungen, von vorne nach hinten beträchtlich verengt. Kopf weit vortretend, rechteckig, mit einfachen Borsten dicht besetzt ; Augen nur sehr klein, aus 6 — 8 in 2 Reihen angeordneten (kellen bestehend. Thorax viel länger als breit und nicht viel kürzer als das Abdomen, an den Seitenrändern mit mehreren kräftigen Borsten besetzt, an deren Insertionsstellen die Schuppen- bedeckung ausgeschnitten ist. Abdomen deutlich dreieckig, an der Basis nur wenig schmäler als der Thorax; Abd. I — IX an Länge einander ziemlich gleich ; Terg. X nur wenig länger als Terg. IX, an der Spitze ganz schwach ausge- buchtet. Dorsalsetae sehr schwach ausgebildet, kurz, auf Abd. I — VIII je 4 (jederseits je 2). Fig. 7. L braunsi Eschrch. Jorsale Ansicht; b Abd. VII— IX (ventrale Ansicht); c Labialtaster. Ventral auf Abd. I— VIII je rutentwickelte Borstenkämme, welche einander mehr oder weniger gleich sind und in entsprechenden Aus- buchtungen der Schuppendecke stehen. Fühler kaum länger als der Thorax. Cerci und Terminalfilum sehr kurz, Terg. X an Länge nur wenig übertreffend. Styli in 2 Paaren vorhanden, beim cf kurz, beim - länger. Länge: 6 — 7 mm, Breite 2 — 2V2 mm. Geogr. Verbreitung: L. braunsi ist auf Südafrika beschränkt. Alle Exemplare, die mir vorliegen (über 100!) sind von Dr. H.Brauns bei Port Elizabeth (Kap-Kolonie) gesammelt. Ethologie: Vorliegende Art kommt nur bei Ameisen vor, und zwar mit Vorliebe in den Kartonnestern der Creniatogaster-Arten, in denen es nach brieflicher Mitteilung des Entdeckers oft geradezu wimmelt von diesen Lepismen. Außerdem wurde unsere Lepisma auch noch bei verschiedenen anderen Ameisen angetroffen, wie bei Monomorium delagoense Forel. 4. L. globosa n. sp. (Fig. 8 a-b.) L. braunsi mehreren In meinen „Beiträgen etc." (B. p. 365) machte ich bei Besprechung d auf 2 bei Camponotus maculatus gefundene Exemplare aufmerksam, welche Punkten von der typischen braunsi abweichen. Ich glaubte diese Form aber nicht spezifisch von braunsi trennen zu dürfen, da Übergänge zwischen beiden vorhanden zu sein schienen. öl — Heute aber, da ich nun sehr reichliches Material zur Verfügung habe, bin ich anderer An- sicht geworden und möchte jene Form als eine von braunst gut zu unterscheidende Art an- sprechen; denn wenn auch braunsi in gewissem Maße variabel ist, so sind doch auch einige konstante Unterscheidungsmerkmale vorhanden. — Vor allem zeichnet sich die neue Art durch den stark verbreiterten, gewölb- ten Thorax aus, der ähnlich wie bei L. aurea geformt ist! Abdomen an der Basis beträchtlich schmaler als der Thorax und daher deutlich von diesem abgesetzt. Teig. X etwas langer als bei braunsi und atr der Spitze schwach ausgebuchtet. Auch die Färbung weicht in mehreren Punkten von der von braunsi ab: die Fühler vom 2. Glied ab, Kiefertaster und die Beine inkl. der Schenkel weißlich. — Die Beschuppung ist ahnlich wie fiel braunsi, nur fehlen die Einschnitte für die größeren Borsten an den Rändern der Thoraxtergite. — Ein weiterer Unterschied besteht in der Form der Fühler, die länger und an der Basis merklich schlanker sind; und endlich ist globosa stets leicht an den Labialtastern zu erkennen, deren Gliederstellung und -Form am besten aus beistehender Figur zu sehen ist. Länge: 7 mm. Breite: 3 mm. Geogr. Verbreitung: Südafrika, Port Elizabeth Dr. H. Brauns leg.!). Ethologie: Myrmecophil; die meisten Exemplare stammen aus den Nestern von Camponotus maculatus subsp. cognatus Em. Fig. /,. ,,i„i„ b Labialtaster. 5. L. indica Eschrch. L. L, Escherich in: Zool. An? Steht der L. braunsi bezüglich der Gestalt und der Färbung sehr nahe, und unter- scheidet sich hauptsächlich durch folgende Merkmale von dieser: 1: Terg. IX ist viel kürzer als Terg. VIII, 2) Terg. X dagegen viel länger, mehr als doppelt so lang als Terg. IX, und an der Spitze gerade abgestutzt, 3) Cerci und Term.-Filum sind deutlich 2mal so lang als Terg. X, 4) die Augen sind von normaler Größe und rund, 5 die Fühler, Taster, Beine sind vollkommen weiß. Geogr. Verbreitung: Das einzige mir vorliegende Exemplar, welches sich in der Sammlung Wasmanns befindet, stammt aus Matheran (Nord-Konkan, Indien). Ethologie: L. indica ist ebenfalls myrmecophil; der Entdecker R. ('. \Y rough ton fand sie bei Pheidole latinoda Rog. 6. L. saccharina L. (Taf. I Fig. 5 und Taf. IV Fig. 43.) [758. L. s., Linne in: Syst., Nat., cd 10, p. 608. [762. Forbicina plana, Geoffroy in: Ins. env. Paris. [775. L. s., Fabricius in: Syst. ent. p. 300. 1776. L. s., Müller in: Zool. Danic. prodr. p 183. [782. L. semicylindrica , De Geer in: Ges. d. Ins. v. 7. [835. Machilis cylindrica, Lacordaire et Boisduval in: Faun. Env. Paris. 1838. L. -••., Burmeister in: Handb. d. Entomol. v. 2 p. 457. 1842. L. s., Lucas in: Anim. Artic. p. 560. 1M47. L. s., Nicolet in: Ann. soc. ent. France ser 2 v. 5 p. 349. 1873. L. s., Lubbock in: Monogr. Collemb. Thys. p. 218. 1890. L. s.; Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. 66. Grundfarbe weiß bis weißlichgelb, Schuppen auf der Oberseite grau oder graubraun oder sogar schwarzbraun, auf der Unterseite heller. Die beschuppte Oberseite (bei trockenen Exemplaren!) mit ausgesprochenem Silberglanz. — Körperform schlank, von vorn nach hinten nur wenig verengt. Kopf deutlich vortretend, gerundet, mit einfachen Borsten dicht besetzt. Thorax relativ schmal, etwa - . so lang als das Abdomen, Prothorax beinahe so lang als Meso- und Metathorax zusammen. Abdomen sehr lang, nur schwach nach hinten sich ver- jüngend; Terg. X fast 2mal so lang als Terg. IX, an der Spitze gerade abgeschnitten, an den Hinterecken gerundet. — Dorsalsetae klein und oft undeutlich, auf Abd. II — VIII je 4 (jederseits 2). Ventral auf Abd. I — VIII beim rj1, und I — VII beim 9 Je 3 relativ schwach entfaltete Borstenkämme, der mediane nicht breiter, ja oft sogar etwas schmäler und undeutlicher als die lateralen. Fühler schlank, etwa :; 1 der Korperlänge erreichend, Lippentaster kurz und plump, letztes Glied etwas breiter als lang und kaum länger als das vorletzte. Cerci lang, etwa V2 so lang als das Abdomen, Term.-Filum etwas länger; Styli in 2 Paaren vorhanden, schlank. — 9: Ovipositor stabförmig, „falsche" Gliederung sehr deutlich, Ventr. IX ein gutes Stück (etwa um die Länge der Medianfortsätze) überragend. C? : Parameren sehr stark entwickelt, aufgetrieben, so daß sie sich medianwärts beinahe berühren. Länge: 7 — 10 mm. Breite: 2 — 2'; mm. Variabilität: Besonders variabel ist die Färbung. Die Grundfarbe variiert von weiß bis gelb, die Schuppen von hellgrau bis schwarzbraun. Mir liegen Kxcmplare aus San Remo (Dr. O. Schneider leg.!) vor, deren beschuppte Oberseite braunschwarz erscheint, so daß ich sie anfänglich gar nicht als saccharina erkannte. Sicherlich sind aber diese Unterschiede der Färbung zum Teil auch auf die verschiedenen Konservierur.gsflüssigkeiten zurückzuführen. L. saccharina ist aber trotz der Abänderungen, der sie bezüglich der Färbung unter- worfen, stets leicht zu erkennen an der schlanken Gestalt, der schwachen Ausbildung der ven- tralen Borstenkämme, den langen Cerci und dem an der Spitze geradezu abgestutzten oder nur schwach gerundeten Terg. X. Geogr. Verbreitung: Saccharina ist wohl über die ganze Erde verbreitet, d. h. durch den Menschen überallhin verschleppt worden. Das Klima scheint auf die Verbreitung des Tieres gar keinen Einfluß zu haben; denn es findet sich sowohl in der arktischen als in der tropischen Reginn. Es durfte vielmehr hauptsächlich das Vorhandensein menschlicher Wohnungen ausschlaggebend für das Vorkommen unserer Art sein. Als eigentliche Hei- mat der saccharina möchte ich das paläarktische Gebiet ansprechen, da erstens die Art hier nicht nur sporadisch, sondern überall gleichmäßig häufig vorkommt, und da zweitens die Gattung Lepisma überhaupt als eine ursprünglich paläarktische aufzufassen sein dürfte, wie oben ausgeführt. - Jedenfalls ist die Auffassung Linnes, wonach das Tier in Nordamerika beheimatet und erst nachtraglich nach Europa eingeschleppt wurden sei, wenig hegrundet, zumal in Nordamerika die Gattung Lepisma sonst ganz zu fehlen scheint. — Ethologie: L. saccharina ist überall gemein in Ilausern. Magazinen etc., wo es in den Mehl-, Zucker-, Samenvorräten seine Nahrung sucht, und durch massenhaftes Auftreten sogar schädlich werden kann. 7. L. oudemansi n. sp. Fig, ia — b. Grundfarbe weiß und weißlichgelb, nur die Schienen, Tarsen und die borsten braun; Schuppen der (»beiseite graubraun, die der Unterseite heller. Gestalt ähnlich der saccharina, aber nicht so schlank, d. h. in der Thorakalregion etwa- mehr verbreitert. - - Abdomen lang, nach hinten nur allmählich schmäler werdend, vom Thorax kaum abgesetzt; Terg. IN nicht kurzer als Terg. VIII; Terg. X etwa [Vumal so hing als Terg. IX, an der Spitze nicht aus geschnitten, sondern einfach gerade oder si hwai h -.rundet, jederseits mit einer langen Borste. I \\ n W I rr>Tn Fig. 9. L. (indem b Abd. YJI— IX (ventrale Ansicht). Dorsalsetae auf Abd. I— VIII in je 2 Paaren vorhanden, klein. Ventral dagegen isl die Beborstung sehr stark ausgebildet und zeigt ein ähnliches Verhalten wie bei L. aurea Duf.; d.h. die Borstenkämme bestehen aus zweierlei Arten von Borsten; den normalen dünnen und den kurzen dicken dornförmigen. Die letzterer sind jedoch nur auf die lateralen Kämme der Ventr. PI. IV— VII beschränkt und zwar finden sich auf Ventr. VI und VII jederseits je 5, auf Ventr. V jederseits 3 und auf Ventr. IV jederseits — 54 — nur 2 solcher Dornen. Die medialen Kämme entbehren der Dornen vollständig und bestehen also nur aus normalen, ziemlich langen Borsten. Die lateralen Kämme sind nur durch einen schmalen Zwischenraum von dem medialen Kamm getrennt; an Breite sind die 3 Kämme ein- ander ziemlich gleich. — ■ Fühler etwa r2 so lang als der Körper; Cerci kurz, wohl jmal so lang als Terg. X; Lippentasterendglied kurz und breit beilförmig; Styli in 2 Paaren, schlank. 9 : Ovipositor stabförmig, die Ventr. IX ziemlich weit überragend, Medianfortsätze der letzteren lang und dünn. Cf : Parameren klein, deutlich eicheiförmig. Länge: 7 mm. Breite: 2 mm. Die vorliegende Art erinnert habituell etwas an L. saccharina L., mit der sie auch das an der Spitze gerade abgestutzte Terg. X gemeinsam hat. Doch ist sie an der charakteristi- schen Ventralbeborstung leicht zu erkennen; L. oudemansi ist die einzige oligothriche Art, welche dieses Merkmal besitzt. Von den polithrichen ist allerdings noch eine Art, L. aurea Duf., durch eine ähnliche Ventralbeborstung ausgezeichnet, jedoch sind bei dieser auch die medialen Kämme mit „Dornen" bedacht, während bei oudemansi dieselben nur aus dünnen Borsten bestehen. Außerdem sind hei aurea die medialen Kämme viel breiter als die late- ralen, und gehen auf Segment VI und VII die 3 Kämme ohne deutliche Unterbrechung in- einander über. Geogr. Verbreitung: Die 3 mir vorliegenden Exemplare, welche dem Hamburger Museum gehören, stammen aus Südafrika. Sie wurden von Dr. H. Brauns in Bothaville (Orange-Freistaat) gesammelt. — 8. L. crassipes n. sp. (Fig. 10 a — d.) Grundfarbe bräunlichgelb oder goldgelb; Fühler, Kiefertaster, Schienen und Tarsen, Styli und Cerci braun, ebenso die Haare und Borsten. Schuppen der Oberseite bräunlich, der Unterseite heller. — An Gestalt der L. aurea ähnlich ; Thorax merklich breiter als das Abdomen und deut- lich von demselben abgesetzt. Abdomen lang, nach hinten allmählich sich verengernd, Terg.X sehr lang (2inal so lang als Terg. IX), nach hinten beträchtlich schmäler werdend, an der Spitze winklig ausgeschnitten; Terg. IX relativ lang, nicht kürzer als Terg. VIII. — Kopf weit vortretend, rund, Stirne dicht beborstet. Dorsalsetae kurz und dünn, auf Abd. II — VIII je 2 Paare. Auf Ventr. II — VII je 3 Borstenkämme, von denen der mediale mehr als doppelt so breit als die lateralen ist, und die nur durch schmale Zwischenräume voneinander getrennt sind. Fühler kurz, kaum länger als der Thorax; Max.- Taster kräftig, von der Basis zur Spitze sich stark verjüngend, 2. Glied nur wenig länger als dick, von 3 -5 jedes Glied nur halb so dick als das vorhergehende. Lab.-Taster-Endglied schwach beilförmig, I iso lang als breit und kaum länger als das vorletzte. Beine kräftig und plump, besonders die Schienen und Tarsen. Styli ebenfalls kräftig, außer den beiden Paaren echter Styli an Segm. VIII und IX, besitzt die Ventr. PI. VII jederscits einen unbeweglichen spitzigen Port- satz PseudoStylus . Cerci kurz, 2 — 2 '.-mal so lang als Terg. X. — Ovipositor stabförmig, dünn, die langen dünnen Medianfortsätze der Ventr. IX nicht überragend. Länge: 10 mm. Breite: 3 — 31/2 mm. Fig /.. crassipes n. sp.; b Abd. VI— IX (p = Fortsatz von Ventr. VII, pz = Median fortsatz von Gonocoxit IX); c Hinterbein; d Maxillarta.ster. L. crassipes steht habituell der L. aurea am nächsten; nicht nur die Körperform, sondern auch die dicken, braun gefärbten Extremitäten, vor allem Kiefertaster und Beine stimmen mit aurea ganz überein. Sie ist jedoch unschwer von ihr zu trennen durch die spärliche Rückenbeborstung oligothrich! , durch die einfachen Borstenkämme (ohne Dornen! der Ventralplatten und durch das ausgeschnittene und jederseits mit einem Fortsatz ver- sehene Ventr. VII. Geogr. Verbreitung: Gehört der mediterranen Fauna an. Die mir vorliegenden Exemplare stammen aus Tunis (Djebel Rsass) und Sardinien. Ethologie: Lebt bei Ameisen (Aphaenogaster barbara). 9. L. latithoracica Grassi et Rov. (Fig. 11.) 1890. L. I., Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. 65. Da mir selbst diese Art nicht vorgelegen, so muß ich n inalbeschrcibung beschränken; dieselbe lautet: auf die Wiedergabe der „Vorliegende Art bildet eine Art Brücke zwischen den Oligothrichi und den Polithrichi. Durch die Form des Körpers kommt sie der au reo am nächsten, während sie bezüglich der Beborstung ein typischer Oligothriche ist. Färbung des Rückens hell aschfarben, zuweilen etwas dunkler, zu- weilen auch strohgelb, aber niemals goldgelb wie bei L. aurea. Terg. X zeigt beim c> eine schwarze Makel von ovaler, nach vorne verbreiterter Form. Ventralseite strohgelb, glänzend. Fühler, Cerci und Beine gelblich. Die Fänge des Körpers, der Fühler und der Cerci ungefähr wie bei au reo ; ebenso Abdomen und Thorax. Fig. 9. Umrisse des Vorkommen: In Rovellasca (Italien1, in Häusern, in der Nähe Thorax von L. latiihora- von Bäckereien, auch in altem Gemäuer." Kritische Bemerkung: Da die oben beschriebene L. crassipes (NachGrassiu.Rovelli.) ° _ ... ebenfalls manche Eigenschaften der polithrichen L. aurea vereinigt mit den Charakteren einer Oligothrichen besitzt, so dachte ich daran, ob dieselbe nicht vielleicht identisch mit L. latithoracica sei. Dem sprechen jedoch mehrere Punkte entgegen : vor allem ist der Thorax der letzteren (nach der Umrißzeichnung Grassi-Rovellis) im Verhältnis zum Abdomen viel breiter als bei crassipes, und dann besitzt meine Art auch keine schwarze Makel auf dem Terg. X. Auffällig erscheint mir die in einer Anmerkung gemachte Angabe Grassis, daß „kleine Individuen (der latithoracica an den Hinterländern der Thorax-Segmente Borsten (Dorsalsetae) wie die Politrichen besaßen". Sollten dies nicht vielleicht kleine Exemplare von aurea gewesen sein, bei denen die Dorsalsetae des Abdomens abgefallen oder noch wenig entwickelt waren ? 10. L. wasmanni Moniez. (Fig. 12.) 1897. IJ- Wasmanni, Moniez in: Rev. biol. d. Nord. France v. 6 p. 210. 1903. L. W., Escherich in: Zool. Anz. v. 26 p. 359 f. 9. Grundfarbe weiß, Schuppen ebenso oder weißlichgelb. -- Gestalt ähnlich wie bei aurea, crassipes, Thorax deutlich breiter als das Abdomen, letzteres nach hinten beträcht- lich schmäler werdend, Terg. X sehr lang, 2V2 — ßmal so lang als Terg. IX, an der Spitze deutlich ausgeschnitten; Ventr. YII am Hinterrand tief ausgebuchtet. — Dorsalsetae wie bei crassipes, Yentralbeborstung aber viel schwächer: auf Ventr. I — YII je drei Borstenkämme, von denen der mediale nur wenig breiter als die lateralen ist, und die durch breite Zwischen- räume voneinander getrennt sind. Fühler kräftig und kurz, den Thorax kaum überragend; Taster, Beine und Styli lang und schlank; Cerci etwa 1/3 so lang als das Abdomen. Ovipositor sehr lang und dünn, fast fadenförmig, die ebenfalls sehr verlängerten Medianfortsätze der Ventr. IX noch ziemlich weit übet ragend. — Länge: io mm. /.. wasmanni hat manche \hnlichkeit mit aurea und mit crassipes; sie unterscheidet iii li aber sehr wesentlii h von diesen durch die dünnen und schlanken Extremitäten, durch das sehr lange Terg. X, durch die einfachen Borstenkämme der Ventralplatten, durch di weiße Färbung der Extremitäten, durch das tiefausgebuchtete Ventr. VII u. s. w. — Geogr. Verbreitung: Die Heimat der wasmanni ist Nordafrika, speziell Algier; Provinz Oran Forel leg.), Biskra, Sahara Autor leg. . — Jedoch ist sie nicht auf Nord- afrika allein beschränkt, sondern sie ist von hier aus auch nach den nördlichen Küsten des .Mittelmeers vorgedrungen, so fand Dr. O. Schneider auch ein Exemplar bei San Remo ; auch Dodero sammelte sie in „Li- gurien". Ethologie: L. wasmanni ist gesetz- mäßig myrmecophil; Forel traf sie häufig bei Aphaenogaster barbara an: ebenso fing ich einige Exemplare bei derselben Ameise, dann aller auch bei Myrmecocystus viaticus v. de- sertorum Forel. Über die Beziehungen unserer Lepisma zu ihren Wirten gilt dasselbe, was bei den früheren Arten gesagt ist : sie lebt folge ihrer Unerwischbarkeit als indifferent geduldeter (last Synoeke in den Nestern. Fig. 12. /. wasmanni Mon. AluJuminal-Segmente VI— IX (ventrale Ansicht), Medianfortsatz von Gonocoxit IX, ov. = Ovipositor. 11. L. angustothoracica Grassi et Rov. (Fig. I3-) iXyo. L. a., Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. 6; t. 2 f. 14. Diese Art, die ich leider nicht erhalten konnte, scheint viel manni zu haben. Die genannten Autoren beschreiben dieselbe folj „Färbung des Rückens goldgelb, jedoch niemals so intensiv gelb, wie bei L.aurea; auf der Bauchseite weißlichgelb. Beine, Cerci und Fühler gelb, ebenso die Haare und Borsten. — Länge des Körpers bis 5 mm. — Fühler etwa so lang als Kopf und Thorax zusammen. Cerci sehr kurz, die lateralen kaum länger als Terg. X, der mediale (Terminalfilum ein wenig langer und robuster als die lateralen. Terg. IX ungefähr so lang als das VIII., das X. lang etwa doppelt so lang als das IX. . Vorkommen: Bei Catania Sizilien unter Steinen, in der Lava- Region, welche mit neuer Vegetation bewachsen. Lebt mit Ameisen Atta subterranea Ltr. . Ziemlich selten." Kritische Bemerkungen: L. angustothoracica steht, wie schon erwähnt, der L. wasmanni recht nahe, und es ist sogar nicht ausgeschlossen, daß beide identisch sind. Denn bei jungen was- manni ist der Thorax noch nicht so deutlich verbreitert als bei den ausgewachsenen Exemplaren, und die geringe Länge 5 111111, die G Zoologlea Heft «. \hnlu ;eilde hkeit maße it L. ivelli an- geben, spricht eher dafür, daß diesen Autoren junge Exemplare vorgelegen haben. Außer der Breitendifferenz des Thorax ergibt sich weder aus der Beschreibung noch aus der Abbildung- ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden. Ich möchte aber die Frage, ob identisch oder nicht, vorläufig noch offen lassen, da ich immer noch hoffe, die typischen Exemplare der angustothoracica zu erhalten. 12. L. elegans Eseln eh. (Fig. 14 a— d.) [903. L. e., Escherich in: Zool. Anz. 362 f. Grundfarbe blaßgelb, Taster, Beine, Fühler und Cerci weißlichgelb; Ober- und Unter- seite mit graubraunen Schuppen bedeckt. Gestalt ähnlich wie von wasmanni, nur noch schlanker und gestreckter. Thorax nur wenig verbreitert. Abdomen kaum vom Thorax ab- gesetzt, nach hinten langsam sich verjüngend. Terg. X nicht so lang wie bei wasmanni, an der Spitze deutlich ausgeschnitten. Dorsalsetae wie bei den vorigen Arten; ventral stehen auf jedem Segment (I- — VII) je 3 kräftig entwickelte Borstenkämme, von denen der mediale breiter ist als die lateralen. Der Zwischenraum zwischen beiden etwas schmäler als die lateralen Kämme selbst. F ig. 1. elegans Eschrch. VI— IX (ventrale Ansicht); c Labialtaster Fühler etwa bis zur Mitte des Abdomens reichend; Kiefertastei lank, von der Basis bis zur Spitze kaum schmäler werdend; Lippentaster Cerci lang, etwa '-'/:; bis % so lang als das Abdomen. wasmanni, Ventr. IX um ein gutes Stück überragend, mehreren Borsten an der Spitze besetzt. — Länge 8 — 9 mm. In meinen „Beiträgen" (03 |>. 363 verglich ich habituell eine ziemliche Ähnlichkeit hat. Infolge des mit breitem, beilförmigen Endglied. Ovipositor stabförmig, dicker als bei Parameren deutlich eichelförmis:, mit üegam it saccharina, (teilen 1111(1 lai nähert sie sich aber am meisten der /,. wasmanni, von der sie sich durch die längeren Fühler und Cerci, durch die stärkeren ventralen Borstenkämme, durch den schmäleren Thorax und durch den geraden Hinterrand des Ventr. VII leicht trennen läßt. Geogr. Verbreitung: L. elegans kommt im Küstengebiet von Südafrika vor. Dr. II. Brauns, der die Art entdeckte, sammelte sie in Anzahl bei Port Elizabeth. Ethologie: Trotz des weniger ausgesprochenen myrmecophilen Habitus scheint L. elegans ein gesetzmäßiger Ameisengast zu sein, wenigstens fand Brauns dieselbe bisher nur in Gesellschaft von Ameisen und zwar der verschiedensten Arten, wie: Technotnyrmex al- bipes subsp. foreli Em., Bothroponera granosa Rog., Plectroctena mandibularis Sm. 13. L. skorikowi n. sp. big. 15 a— e.) Grundfarbe gelblich oder weißlichgelb oder auch ganz weiß; Schuppen ebenso ge- färbt. Gestalt ähnlich wie von aurea ; Thorax viel breiter als das Abdomen, und daher deut- lich von diesem abgesetzt. Abdomen von der Basis nach hinten ziemlich stark sich ver- jungend; Teig. X sehr lang, etwas langer als die 2 vorhergehenden Segmente zusammen, nach hinten stark verengt und an der Spitze ziemlich tief eingeschnitten. Fig. 15. ].. skorikowi n. sp. b Abdominalsegment VII— IX des q', pa = Parameren ; c Maxillartaster ; d Labialtaster; e Hinterbein mit stark verbreiterter Tibie, Ha = Harbesatz. Dorsalsetac wie bei elegans, wasmanni etc.: Ventralbeborstung sehr kräftig ausgebildet, Segm. I — VII resp. VI 11 (c>) mit je 3 Borstenkämmen, die aus kräftigen und sehr langen Borsten bestehen. Medialer Kamm etwa 2mal so breit als die lateralen, Zwischen- raum zwischen den Kämmen nur schmal, kaum breiter als die lateralen Kämme. — Fühler etwa -'.•, so lang als das Abdomen, Kiefertaster schlank, Lippentaster mit ziem- lich langem schwach beilförmigen Endglied. Cerci etwa von halber Abdomenslänge oder noch — 60 — etwas länger, schlank; Hinterschienen auf der Innenseite überaus stark, bei- nahe eckig verbreitert und auf dieser Verbreiterung mit einem Büschel langer dünner Ilaare besetzt Fig. I5e). : Ovipositor stabförmig, dünn, Ventr. IX weit überragend. cT : Parameren eichei- förmig. Länge : 8 mm. Breite : 2V2 — 3 mm. L. scorikowi unterscheidet sich von den vorhergehenden Arten vor allem durch die enorm verbreiterten Hinterschienen, und durch die langen Borstenkämme der Yentralplatten. Geogr. Verbreitung: Den mir vorliegenden Exemplaren aus der Sammlung Sko- rikows) sind folgende Fundortsangaben beigegeben: ,, Beibeck bei Sewastopol, Krim (N.Ja. Kuznekow leg. VI. 1897)" und ,, Umgebung von Sewastopol (S kor ikow leg. Ende VI. 1896". 14. L. lucasi Grassi et Rov. (Fig. 16.) 1X90. L. Lucasi, Grassi et Rovelli in: Natur. Sicil. v. 9 p. 67 t. 2 f. 13. Grundfarbe weißlichgelb; beschuppte Oberseite schwarzbraun mit metallischem Schimmer, nur eine schmale Querlinie zwischen Kopf und Thorax, und am Hinterrand jedes Thorakaltcrgites heller; beschuppte Enterseite graubraun. Gestalt mäßig gestreckt, von vorne nach hinten ziemlich rasch sich verschmälernd; Thorax jedoch kaum merklich vom Abdomen abgesetzt. Terg. X etwa 2mal so lang als Terg. IX, an der Spitze tief (etwa 1/3 der Länge) gespalten. Dorsalsetae wie bei den vorhergehenden Arten; Ventralbeborstung aus je 3 ziemlich gleichgroßen Borstenkämmen auf Ventr. II — VII bestehend, welche durch breite Zwischenräume voneinander getrennt sind. Fühler ungefähr halb so lang als der Körper; Max. -Taster mäßig schlank, 2. — 5. Glied ziemlich gleichdick und gleichlang; Labial-Taster mit großem, an der Spitze stark verbreitertem End- glied; Cerci sehr kurz, etwa 2mal so lang als Terg. X. Länge : 8 mm. — L. lucasi ist an der schwarzbraunen beschuppten (»beiseite und dem tief gespaltenen Terg. X leicht zu erkennen. Geogr. Verbreitung: L. lucasi hat eine ähnliche Verbreitung wie wasmanni, ge- hört also der mediterranen Fauna an. Die Autoren Grassi und Rovelli geben die römische Campagna (Montecelio) und die Eingebung von Catania (Sicilien) als Fundorte an. Außerdem kommt die Art auch in Nordafrika vor, wo sie von Forel und mir in der Provinz Oran mehrfach angetroffen wurde. Ethologie: ,,Lebt unter der Rinde verschiedener Bäume (wie Eiche, Feige, Birn- baum und bei Ameisen (Crematogaster scutellaris)" Grassi und Rovelli). — Fond und ich landen sie nur bei Ameisen und zwar in den Erdnestern von Aphaenog. testaeeopilosa. — 61 — 15. L. foreli Moniez, Fig. 17a - 1894. /-. Foreli Moniez in: Rcv. biol. d. Nord. France v. 6 p. 2IO. 1903. L. F., Escberich in: Zool. Anz. v. 26 p. 360 f. 10. Beschuppte Ober- und Unterseite braun. Auf der Oberseite sind unter den normalen Schuppen /ahlreiche andere eingestreut, welche sich durch den enorm verlängerten und frei vorragenden Mittel strahl auszeichnen. Dadurch bekommt es den Anschein, ah ob die Oberseite außer mit den Dorsalsetae noch mit ganz feinen kleinen Börstchen be- setzt sei. ('.estalt ähnlich wie die der wasman ni , Thorax deutlich breiter als das Abdomen, und daher von diesem abgesetzt. Terg. X sehr lang, -'mial so lang als Ter-. IX, nach hinten stark verengt und an der Spitze deutlich ausgeschnitten; Ycntr. VII wenigstens beim ') jederseits mit einem ziemlich langen, spitzen Fortsatz (wie bei crassipes). Fig. 17. L. foreli Mon. 1. Abdom. VI — IX des ,-,', p = Fortsatz des Vcnt. VII; c Rückenschuppe mit. verlängertem Mittelstrahl. Dorsalsetae sehr lang und dünn, langer als che einzelnen Segmente. Ventralbeborstung gut entwickelt, medialer Borstenkamm viel breiter als che lateralen, Zwischenräume zwischen denselben relativ schmal. — Länge : 7 — 8 mm. Geogr. Verbreitung: bisher nur in Nordafrika bei Perregeaux (Provinz Oran ge- funden (Forel 1893, Autor [897 . Ethologie: Lebt in den Nestern von Aphaenogaster barbara. 2. Gattuno isolepisma n g. Körperform Le^'sma-ähnlich, Rucken gewölbt, Kopf klein, schmäler ab der Thorax; letzterer nur ganz wenig breiter als das Abdomen; Prothorax vorne deutlich ver- engt; Abdomen nach hinten sehr allmählich sich verjüngend, Terg. X relativ lang, nur wenig kürzer als an der Ba^is breit, ähnlich wie bei Lepisma saccharina und Ver- wandten geformt. — 62 — Das Hauptcharakteristicum der Gattung bestellt in der Beborstung: die Borsten sind niemals gefiedert, sondern stets glatt, und die größeren von ihnen, besonders diejenigen des Kopfes und des Rückens, an der Spitze gespalten. Die Borsten des Rückens treten zu kleineren oder größeren „Büscheln" und ..Kämmen" zusammen. Am Kopf sind die Büschel ziemlich dicht und bestehen aus einer größeren Zahl Borsten; am Thorax und Abdomen dagegen bestehen die „Büschel" nur aus 3 Borsten. Auf jedem Thorax-Tergit, sowie auf Abd. II — VIII und X befinden sich, nahe dem Hinterrande gelegen, jederseits je 1 solches dreiborstiges Büschel. Außerdem befindet sich auf Abd. II — VII, la- teral von diesen Büscheln, noch je ein aus drei Borsten bestehender „Kamm". Und endlich sind die Thorax-Tergite an ihren Seitenrändern mit je 6 — 7 Büscheln langer Borsten („Randbüschel") besetzt. -- Ventral befinden sich an den Hinterrändern der Abd. II — VIII jederseits 3 Borsten, von denen die mittlere bedeutend kräftiger ist als die seitlichen; außerdem stehen auch noch auf den ventralwärts umgeschlagenen Partien der Abd.-Tergite je 1 Büschel langer Borsten, welche seitwärts abstehen und von oben sicht- bar sind. — Cerci dicht mit abwechselnd langen und kurzen Borsten besetzt. Beine außer der ge- wöhnlichen Beborstung an der Innenseite der Schenkel und Tibien noch mit mehreren dicken dornähnlichen Borsten besetzt. Antennen und Caudalanhänge etwa von Körperlänge. Kiefertaster ziemlich lang, aus 5 ungefähr gleichdicken Gliedern bestehend; Lippentaster 4glicdrig, mit ziemlich breitem, schwach beilförmigem Endglied. — Styli beim c> in 1 oder 2, beim 9 meist in 3 Paaren vorhanden. — Ovipositor lang und dünn, stabförmig. — Geogr. Verbreitung: Die einzige Art der Gattung ist auf die tropische Zone be- schränkt, besitzt aber innerhalb des Tropengürtels eine sehr ausgedehnte Verbreitung: über die neotropische, äthiopische und indomalayische Region. — Die einzige bis jetzt bekannte Art ist : Is. trisetosa n. sp. Tat. I Fig. 1. und Fig. 18.) Da die hauptsächlichsten .Merkmale dieser Art oben in der Beschreibung der Gattung gekennzeichnet sind, so kann ich mich hier damit begnügen, die Färbung anzugeben. Die Grundfarbe des Körpers ist gelblichweiß ; Beine, Styli und Taster manchmal schwach bräunlich gesäumt ; Antennen meistens mehr oder weniger bräunlich ; Cerci mit schmalen bräunlichen Ringen. Oberseite mit bräunlichen, Unterseite mit helleren Schuppen bedeckt. — Länge: 6y2 nun. Breite: i:;i — 2 mm. Geogr. Verbreitung: Wie schon gesagt, ist /. trisetosa eine spezifisch tropische Art. Mir sind bis jetzt folgende Fundorte bekannt: Per- a nambueo (Dr. H. Brauns 3. I. [894 leg., l.an l-'iu. i.s Isnli'ii triselusa n. si>. a Genilal.sciniicntc des ' ' ,rn 0 ,, L:ilJltastcr. ' dana, Westafnka (Dr. II. Brauns 22. VII. [892 leg.), Insel Lombok, Bai „Labuan-Tring" Dr. ]. Versluys 20. III. 99 leg., Siboga- Expedition . Ethologie: Lebt nach Angabe von Dr. II. Brauns „im Dünensand"'. 3. Gattung: Heterolepisma n. sp. 1901. Lepisma, Silvestri in: Bull Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 229. Körper form Ctenolepisma- ahn lieh, Rücken flach, Seiten parallel, nach hinten nicht oder nur sehr wenig verschmälert; Kopf breit; Thorax nicht breiter als das Abdomen, die einzelnen Tergite von ungefähr rechteckiger Form, Prothorax nach vorn kaum verengt. — Abdomen vom Thorax nicht abgesetzt; Terg. X sehr kurz und breit, höchstens halb so lang als an der Basis breit, trapezförmig oder halbkreisförmig gerundet. — Beborstung im Prinzip mit d e r v o r h e r g e h e n d e n G a 1 1 u n g übereinsti m - mend: Borsten kahl, zum Teil an der Spitze gespalten, am Rücken „Büschel" und „Kämme" bildend und zwar in derselben Anordnung wie bei Isolepisma ; nur sind die „Büschel" (so- wohl die „Randbüschel" des Thorax als auch die „Rückenbüschel" von Thorax und Ab- domen) nicht so kräftig und deutlich zu erkennen wie dort. Bei der einen Art (pampeafia) bestehen sie nur aus einer kräftigen und zwei sehr kleinen, schwer sichtbaren Borsten, so daß man bei oberflächlicher. Betrachtung überhaupt nur 1 Borste vorhanden wähnt. — So schwer der Nachweis der Büschelporen fällt, so leicht sind aber stets die Poren der „Kämme", welche, wie bei Isolepisma, auf Abel. II — VII lateral von den Büscheln stehen, zu erkennen. Am Kopf bilden die Porsten größere Büschel ; Vorderrand des Prothorax mit einzelstehen- den Borsten dicht gesäumt. — Ventral belinden sich auf Abd. II — VIII jederseits je eine kräftige Borste oder je ein kleiner, aus 4 — 5 Borsten bestehender „Kamm". — Antennen und Cerci etwa % der Körperlänge erreichend; Kiefertaster ziemlich lang und schlank. 5gliedrig; Lippentaster 4gliedrig, mit mäßig verbreitertem ovalem oder beii- förmigem Endglied, Beine schlank, besonders 2. und 3. Tarsenglied sehr lang und dünn. Styli in 1 oder 2 Paaren vorhanden. — Ovipositor lang und dünn, stabförmig. — Die Gattung Heterolepisma stellt wie Isolepisma eine Zwischenstufe zwischen den Gattungen Lepisma und Ctenolepisma dar. Die flache, parallele Gestalt, das kurze Tergit X, der breite Kopf und die Borstenkämme auf Abd. II — VII erinnern ganz an < 'h'itoli'j)/s)ii(i, während die glatten, ungefiederten Borsten und die schwachen Rückenbüschel, die zum Teil nur aus einer kräftigen und 2 ganz kleinen Borsten bestehen, aut Lepisma hindeuten. Die geogr. Verbreitung der Gattung ist auf die ncotropische Region beschränkt. — Bis jetzt sind nur 2 Arten bekannt, nämlich pampeana Silv. und andina Silv., welch beide sich sehr nahe stehen. 1. H. pampeana Silv. (Fig. 19 a— c.) 1901. Lepisma [>., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 22n. Grundfarbe /um größten Teil weißlichgrau; Abdomen an den Seiten etwas dunkler bräunlich-violett!), ebenso Ventr. IX; Fühler diffus bräunlich, Cerci bräunlich geringelt. — 64 — Oberseite mit graubraunen, Unterseite mit helleren Schuppen besetzt. — Bezüglich der all- gemeinen Körperform gilt das oben bei der Gattungsbeschreibung Gesagte. — Terg. X breit trapezförmig mit gerundeten Hinterecken. — Die Anordnung der dorsalen Beborstung ist ebenfalls oben schon beschrieben ; als spezifisches Merkmal ist dabei hervorzuheben, daß die „Randbüschel" des Thorax und die „Rückenbüschel" des Abdomens sehr schwach entwickelt sind und nur aus i kräftigen und i oder 2 sehr kleinen, schwer-sichtbaren Borsten bestehen. Ventral ebenfalls nur i kräftige Borste jederseits auf Abd. II — VIII. — Antennen % so lang als der Körper; Cerci etwas kürzer, letztere dicht abwechselnd mit langen und kurzen Borsten besetzt. Lippentasterendglied länglichoval. — Styli in 2 Paaren (an Abd. VIII und IX) vor- handen. — Länge : g mm. Breite : 2 mm. Geogr. Verbreitung: neotropisch; Silvestri gibt als Fundorte an: Buenos Aires, Rio S. Cruz, Porto Piramides. — Ethologie: „Super humum inter saxa vel caespites." „Sehr häufig in den Pampen von Patagonien." ig. a Heterolepisma iiampeana Silv. li Genitalseamente des Q1 ; c Labialtaster. Fig. 20. Heterolepisma andina Silv. a Genitalsegmente des Q ; b Hinterende des Abdomens (dorsale Ansicht); c Labialtaster. 2. H. andina Silv. (Fig. 20 a— c.) iqoi. Lepisma a., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 230. Steht der pampeana habituell sehr nahe, läßt sich aber durch folgende Merkmale ohne Schwierigkeit von dieser trennen: 1. Die dorsalen „Rücken- und Randbüschel" sind kräftiger ausgebildet, infolge- dessen auch die Poren deutlicher zu erkennen, besonders von den Seitenrändern der I horax-Tergite ; 2. Ventral befinden sich auf Abd. II— VIII jederseits je ein deutlicher aus 4 5 Borsten bestehender „Kamm" bei pampeana dagegen nur je eine kräftige Borste! ; 3. Styli sind nur in 1 Paar (an Abd. IX vorhanden bei pampeana in 2 ' ; 4. Terg.X ist noch kürzer als bei pampeana und einfach gerundet nicht trapezförmig ; 5. Das Lippentasterendglied ist schwach beilförmig; und endlich 6. weicht auch die Grundfärbung etwas ab: tue Thorax-Tergite sind an den Seiten breit braunviolett gesäumt; auch die Beine, Styli und Taster sind teilweise schwach violett gefärbt. Länge : 9 nun. Breite 2 nun. Geogr. Verbreitung: neotropisch. Silvestri entdeckte die Art in Argentinien bei Cacheuta Mendoza Ethologie: „Inter saxa ad solem exposita" (Silvestri). 4. Gattung: Silvestrella n. g. Körperform Lepisma-ähnVich, von vorn nach hinten stark verengt; Rücken gewölbt; Thorax viel breiter als das Abdomen und scharf von diesem abgesetzt, in der Mitte am breitesten, nach vorne und nach hinten sich verschmälernd; Prothorax am Vorderrande ziemlich tief ausgeschnitten. Kopf bedeutend schmäler als der Thorax, vorne beinahe halb- kreisförmig, Augen klein, nicht vorspringend. Abdomen nach hinten zu stark sich ver- schmälernd, Terg. X relativ kurz und breit, kürzer als an der Basis breit, trapezförmig mit gerader, nicht ausgebuchteter Spitze. — Beborstung: Die Borsten des Kopfes sind deutlich, aber fein gefiedert, auch die größeren Borsten des Thorax und Abdomen sind teilweise gefiedert, doch oft nur sehr schwach, so daß die Fiederung nur bei starker Vergrößerung zu erkennen ist; letzteres trifft auch für die üorsalsetae zu. Deutlich gefiederte Borsten befinden sich auch noch auf der Ventralseite des Terminalfilums. ■ Was die Stellung und Anordnung der Borsten betrifft, so ist diese sehr eigenartig und charakteristisch. Der Kopf ist am Vorderrande und den Seiteniändern, sowie auf der Stirne mit einer Anzahl einzelstehender kräftiger Fiederborsten besetzt eine richtige „Büschelbildung" fehlt. Der Thorax besitzt an seinen Seitenrändern einen kraftigen Borstensaum, deren Borsten auf dem Prothorax mehr abstehen und auf Meso- und Metathorax schräg nach hinten gerichtet sind; außerdem ist der Vorder- rand des Prothorax mit 6 kräftigen, aufgerichteten Borsten besetzt. Neben dieser Rand- beborstung ist am Thorax auch noch eine kräftige Rückenb eb or stung vorhanden, welche in je 4 starken Borsten auf jedem Tergit besteht. Diese Borsten inserieren vor den Hinterrändern der Segmente und stehen nicht, wie bei Lepisma, zu je zweien den Seiteniändern genähert, sondern 111 der mittleren Region des Kückens. Auch das Abdomen besitzt kräftige Dorsalsetae und zwar je 2 auf Abel. II — VIII und auch diese stehen auffallenderweise der Mittellinie des Rückens genähert. Ventral ist Abd. II — VII ( ) oder 11 VI 11 J jederseits mit einer kräftigen Borste besetzt. Antennen lang: die Körperlänge erreichend oder auch noch um ein gutes Stück langer, Glieder fast bis zur Spitze quer, und mehr oder weniger gesägt: Cerci und Ter- minalfilum etwa ;i so lang als das Abdomen, mit dicker Wurzel; letzteres ventral dicht mit kräftigen Fiederborsten besetzt. Styli nur in 1 Paar vorhanden an Abd. IX, kurz, mit dicken, dornförmigen Endborsten. Kiefertaster 5gliedrig, Glieder ziemlich dick: Lippentaster 4gliedrig, letztes Glied länglichoval, \% 2mal so lang als breit. - Z ogica 1 1 <-it. 43. 9 — 66 — Ovipositor kurz, kegelförmig, mit sehr breiter Basis, zur Spitze stark ver- jüngt, mit langen, dünnen, abstehenden Borsten dicht besetzt. Die beiden Hälften von Ventr. IX (beim y) klein, weit voneinander getrennt; als Schutz für den Ovipositor dient hauptsächlich Ventr. VIII. — Penis an der Spitze dicht mit kurzen dicken Dörnchen besetzt. Die Gattung Silvestrella steht keiner der übrigen Gattungen besonders nahe; die ge- fiederten Borsten, die Körperform, und die kräftigen Dorsalsetae lassen allerdings einen Ver- gleich mit der Gattung Lepismina (Gerv.) m. zu. Doch unterscheidet sich die neue Gattung von dieser sehr wesentlich durch die langen Fühler, die Dorsalsetae des Thorax und vor allem durch den breit-kegelförmigen Ovipositor. Letzteres Merkmal finden wir nur noch bei einer Gattung, nämlich bei Braunsiella aus Südafrika, welche übrigens auch sonst, in der Körperform und den Fiederborsten, etwas an Silvestrella erinnert. Auch bezüglich der Ethologie verhalten sich die beiden Gattungen übereinstimmend, indem nämlich beide myrmecophil resp. termitophil sind. Und wie bei Braunsiella, so dürften auch bei Silvestrella sicherlich manche Charaktere als Anpassungscharaktere an diese Lebensweise sich erweisen. Bis jetzt sind nur 2 Arten von Silvestrella bekannt, die beide von derselben Lokalität in Südafrika stammen und sich überaus nahestehen. Die eine von ihnen ist termitophil, die andere myrmecophil; ich bezeichne sie deshalb als S. termitophila und S. myrmecophila. Die Gattung erlaube ich mir nach Herrn Dr. Filippo Silvestri, dem verdienstvollen italienischen Entomologen, der unser Wissen bezüglich der Termiten und Thysanuren so reichlich gefördert hat, zu benennen. 1. S. termitophila n. sp. (Fig. 21, und Taf. I Fig. io.) Grundfarbe weiß, nur die Fühler, Schienen und Tarsen gelblich; Schuppen ebenfalls weiß. Im Leben ist (nach Angabe des Entdeckers das Tier „hell weiß -silberglänzend". Fig. zi. Silvestrella termitophila n. sp.; a Genitalscgment des rf ; 1> Gonocoxite VIII und IX des Q mit ihren Telopoditen (Ovipositor); c i. Maxille; d 2. Maxillc. Körperform, Beborstung etc. siehe oben in der Gattungsbeschreibung. — Fühler sehr lang, länger als der Körper; Cerci und Terminalfilum bedeutend kürzer, kaum ;, so lang als das Abdomen, an der Basis ziemlich dick, gegen die Spitze zu rasch dünner werdend, Glieder mit Ausnahme der ersten 4 — 5 länger als dick. Ovipositor nur wenig zu sehen, zum größten Teil von Ventr. VIII und IX bedeckt. — Ii< — Länge: 4 — 41: mm. Breite: P/s — n/3 mm. Geogr. Verbreitung: Äthiopisch! Südafrika, Willowmore Dr. II. Brauns leg.!). Ethologie: Termitophil! Lebt in den Bauten von Hodotermes viator. 2. S. myrmecophila n. sp. Steht der vorigen Art sehr nahe: unterscheidet sich von ihr durch die bedeutenden Größe, die gelbliche Färbung, die kürzeren Fühler, die kaum die Länge des Körpers er- reichen, und durch die dickeren Cerci, deren Glieder kurzer als breit sind (wenigstens bis über die Mitte . — Ovipositor zum größten Teil frei und unbedeckt, nur in der basalen Hälfte beiderseits von Ventr. VIII bedeckt. Länge: 5V2 mm. Breite: 2 mm. Geogr. Verbreitung: Wie die vorige Art. Ethologie: Myrmecophil ! Leider ist die Gastameise nicht beigegeben. Die Etikette sagt nur: „bei Ameisen". 5. Gattung: Braunsiella n. g. Auch diese Gattung ist. wie die vorhergehenden, hauptsächlich durch die Be- borstung charakterisiert: die Borsten des Kopfes, der Thoraxseitenränder, der Ventral- kämmc und die übrigen größeren Borsten doppelt gefiedert. Am Kopf bilden die Borsten breite Büschel; an den Seitenrändern der Thoraxtergite befinden sich je 4 — 8 kräftige Borstenkämme hintereinander gelegen ,, Randkämme" . Im übrigen ist der Rücken sowohl des Thorax als des Abdomens fast kahl; nur eine winzige rudimentäre Borste jeder- seits am Hinterrande der Tergite ist noch vorhanden. Ventral befinden sich auf Abd. II — VIII je 3 kräftige Borstenkämme. — Körperform Lepisma - ähnlich , Rücken mäßig gewölbt. Kopf halbkreisförmig, ziemlich breit. Abd.-Terg. X breiter als lang, trapezförmig, an der Spitze deutlich ausgebuchtet. Antennen und Cerci relativ kurz; erstere nur wenig länger als die Hälfte des Körpers, letztere kaum die Länge des Abdomens erreichend. Kiefertaster mäßig lang, 3. Glied länger als das 2. und das 4.; Lippentaster mit beilförmigem Endglied. Styli nur in 1 Paar an Abd. IX: vorhanden. Ovipositor kurz, von der Basis zur Spitze stark sich verjüngend. — Die Gattung Braunsiella zeigt also bezüglich der Beborstung einen auffallenden Gegensatz z w i s c h e n d e r K o p f - u n d R a n d beborst ti n g einerseits u n d d e r Rücke nbeborstung andererseits. Während erstere besonders gut ausgebildet ist. ist letztere fast ganz ruckgebildet und besteht nur noch aus winzigen Borstenrudimenten, die nur mit größter Muhe zu erkennen sind. Es ist dies der einzige Fall bei den Lepismincn. wo zwischen Rand- und Rückenbeborstung ein solches Mißverhältnis herrscht; denn sonst kann man stets mit großer Sicherheit schon von der Randbeborstung des Thorax auf die Rückenbeborstung schließen, und wo erstere aus kräftigen Kämmen besteht, ist auch meistens letztere kräftig ausgebildet. — Durch diese eigenartige Beborstung nimmt also Braunsiella gewissermaßen eine Sonderstellung unter den Lepismatinen ein und es bietet daher auch die Erkennung der Gattung keine Schwierigkeiten dar. Welche Stellung die Gattung im Stammbaum einnimmt, ist schwer zu sagen. Sie kurzweg als eine Zwischenstufe zwischen den beiden größeren Gattungen Lepisma und Ctenolepisma anzusehen, dürfte wohl kaum angehen, da ja ihre Rückenbeborstung in ihrer Ausbildung nicht etwa die Mitte zwischen den beiden genannten Gattungen einnimmt, son- dern sogar noch weiter hinter der von Lepisma zurückbleibt, während aber die Rand- beborstung schon etwa auf der Höhe von Ctenolepisma steht. -- Ich kann dieses Verhalten nicht anders erklären, als daß in der Gattung Braunsiella Rückbildungen stattgefunden haben, welche vor allem die Rückenbeborstung betreffen ! Und diese Rückbildung ist viel- leicht aufzufassen als eine myrmecophile Anpassungserscheinung; wenigstens ist bei der einen der beiden Arten die myrmecophile Lebensweise sicher festgestellt. — Die Gattung enthält 2 Arten, die beide aus Südafrika stammen, und die ich — in An- betracht der großen Verdienste, welche sich die beiden Forscher Heymons und Grassi um die Anatomie, Morphologie und Entwicklungsgeschichte der Thysanuren erworben haben — als heymonsi und grassil im folgenden beschreiben werde. — Die Gattung selbst erlaube ich mir nach Herrn Dr. H. Brauns in Willowmore zu nennen, dem wir die meisten Kenntnisse über die südafrikanischen Lepismiden verdanken. B. heymonsi n. 2, und Tat'. I Fit 9-) Grundfarbe zum Teil weißlichgelb, zum Teil braunviolett; letztere Färbung herrscht besonders auf dem Kopf und den Extremitäten vor; auf der Stirne ist das dunkle Pigment netzförmig angeordnet; von den Extremitäten sind die Fühler, Taster, Ccrci und Styli diffus dunkel pigmentiert, ebenso die Beine, mit Ausnahme der letzten Tarscnglieder ; auch che liraunsiella heymonsi n. s]>. ; a Gtmitalsegmente des q" Seiten- und Hinterränder der Tergite sind mehr oder weniger dunkel gefärbt. Schuppen der Oberseite braun bis braunschwarz, der Unterseite heller. — Körperform von vorne nach hinten merklich verengt; Kopf breit, vorne gerundet, Augen nicht vorspringend; Thorax deutlich breiter als das Abdomen; Prothorax fast so lang wie Meso- und Metathorax zu- sammen; Gesamtlänge des Thorax gut -jz so lang als das Abdomen. Letzteres von der Basis zur Spitze verengt; Teig. X viel breiter als lang, trapezförmig, an der Spitze seicht ausge- et. — Beborstung siehe Gattungsdiagnose. — Antennen -., so lang als der Körper, Glieder vom 3. bis etwa 12. quer, von da ab allmählich langer werdend, kurz behaart. Cerci etwas kurzer als die Fühler, mit langen Borsten besetzt; Terminalfilum ventral dicht mit Fiederborsten besetzt; Hinterbeine schlank, besonders die ( >\ ipositor etc. siehe oben. - Lange : 5'. •mm. Breite: 2 mm. Geogr. Verbreitung: Südafrika. Willowmore Di Über die Ethologie fehlt leider jede Angabe. W; wie die folgende, myrmecophil. ing und dum Styli, . II. B: hrschei lieh aber ist B. heymom 2. B. grassii n. sp. (Fig. 23. Diese Art unterscheidet sieh von heymonsi hauptsächlich durch die verschiedene per tdrm und Färbung. Die Form der grassii ist viel schmäler und verengert sieh vorne nach hinten nur ganz wenig. Thorax ist kaum breiter das Abdomen; letzteres daher auch mein abgesetzt; Terg. X bei heymonsi. Fühler und Cerci sind merklich kürzer wie ; erstere nur wenig langer als die Haltte des Körpers, und an von als wie dort der Basis ziemlich dick ; letztere höchstens ' . so lang als d; Auch die Färbung der grassii weicht wesentli der vorigen Art ab, indem der ganze Körper inkl. t rem i täten einfarbig gelblichweiß gefärbt ist der Oberseite braun, der Unterseite heller. Länge: 4V2 mm. Breite: t ' .: mm. Geogr. Verbreitung: Südafrika. W Ethologie: Myrmecophil! Wurde in gefunden. - Abdomen. von der Liier Ex- Schuppen Fig. 23. Braunsieila grassii 11. sp. owmore Dr. IL Brauns leg.). :inem Nest von Pheidole capensis in 4 Ex. (1. (int tun-: LepiSmina (Gerv.) 111. 1S44. L. (part.) Gervais 111: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 449. [873. /.. (part) Lubbock in: Monogr- Collemb. and Thysan. p. 230. Gervais gründete diese Gattung lediglieh auf die kurze, gedrungene, herzförmige Körperform und die kurzen Cerci, also auf Merkmale, denen durchaus kein generischer Wert innewohnt. Und so wurden denn auch der Gattung ganz heterogene Arten eimerleibt, näm- lich: L. antra Duf., audouinii Luc, savignyi Luc. und minuta Mull. Von diesen 4 Arten haben nur die zweite und dritte nähere verwandtschaftlichen Beziehungen, während L. aurea in den wichtigsten Merkmalen, wie in der Beborstung, weit von diesen abweicht, und L.tni- nuta Müll, überhaupt gar nicht zu den Lepismatiden gehören kann, da dieselbe ja nur zwei Caudalanhänge besitzen soll. Was nun L. audouinii und savignyi vor den übrigen Lepismiden besonders aus- zeii hnet, und was ich als Hauptcharakteristikum der Gattung Lepismina betrachte, ist nicht die Körperform, sondern die Beborstung. Die meisten größeren Borsten wie vor allem die Borsten des Kopfes, dann an den Extremitäten etc. und die Dorsalsetae sind gefiedert. Letztere sind dick und relativ kurz, Stachel- oder lanzettförmig und stellen stets einzeln, niemals zu Kämmen vereinigt. Die Anordnung der Dorsalsetae ist bei den — 70 — verschiedenen Arten verschieden: bei den einen befinden sich auf Abd. I — VIII nur je 2, bei den anderen je 4 (jederseits 2) solcher gefiederter Borsten. Auf dem Thorax fehlen ge- wöhnlich die Dorsalsetae ganz, nur bei einer Art befinden sich vor dem Hinterrand des Meta- notums 2 solcher. — Die Fiederborsten des Kopfes sind entweder zu dichten strahlenförmigen Büscheln vereinigt oder sie stehen einzeln. — Die Körperform gedrungen, vorne meist sehr stark verbreitert, nach hinten rasch schmaler werdend. Kopf meist stark in den Prothorax zurückgezogen und daher von oben nur wenig sichtbar. Abdomen an der Basis so breit als der Thorax ; Terg. X mäßig lang, kaum länger als an der Basis breit, an der Spitze nicht ausgeschnitten. — Fühler kräftig, niemals die Körperlänge übertreffend, gewöhnlich nur V2 oder % so lang als der Körper. Cerci kurz, 1/3 — Va der Abdomenslänge erreichend, Terminalfilum etwas länger, selten so lang als das Abdomen. — Styli gewöhnlich nur in 1 Paar vorhanden, nur bei einer Art in 2 Paaren. — Ovipositor kurz und dick, Ventr. IX kaum überragend, zuweilen mit kräftigen Zähnen besetzt. — Die geographische Verbreitung der Gattung erstreckt sich hauptsächlich über die mediterrane Region. Als ihre Heimat dürfte wohl Nordafrika anzusehen sein, wo 3 Arten (von 5) vorkommen ; von da aus verbreitete sie sich nach Osten bis zur transkaspi- schen Steppe und nach Süden bis zu den Kapverdischen Inseln. — Über die Ethologie ist noch wenig bekannt: von einer Art (emiliae) wissen wir, daß sie gesetzmäßig myrmecophil ist, von einer anderen (pulchella), daß sie frei unter der Rinde von Bäumen lebt. Übersicht über die Arten. 1 Abel. I — VIII jederseits mit nur je 1 gefiederter Dorsalseta; Körperform sehr kurz | und breit 2 I Abd. I — IV oder I — VIII jederseits mit je 2 gefiederten Dorsalsetae; Körperform ge- I streckter und schmäler 4 I Stirne mit mehreren Reihen dichter strahlenförmiger Büschel von langen doppeltbefie- g | (leiten Borsten besetzt 3 I Stirne mit einzelstehenden Borsten oder Schuppenhaaren besetzt 1. audouini Luc. Endglied der Lippentaster sehr breit, etwa 2mal so breit als lang, Rücken stark ge- wölbt, Schuppen der Ober- und Lnterseite tief schwarz mit metallischem Schimmer 2. emiliae Eschrch. Endglied der Lippentaster nur wenig breiter als lang; Rücken nur mäßig gewölbt: Schuppen der Oberseite braunschwarz, der Unterseite heller 3. persiea n. ^|>. Thorax so lang als das Abd., Cerci und Terminalfilum relativ lang, letzteres die Länge des Abd. erreichend: Styli in 2 Paaren vorhanden; Thorax ganz ohne Dorsalsetae 4. savignyi Luc. Thorax nur etwa O so lang als das Abd.; Cerci kurz; Styli nur in 1 Paar vorhanden; Metathorax jederseits mit 2 Dorsalsetae 5. pulchella Silv. tl [842. I X44. 1847. [873. Nach Lepisma Audox Lepismina Au. epi 1. L. audouinii Luc. (Fig. 24.) Inii, Lucas in: Anini. artic. p. 561. Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 450. Lepisma Au., Nicolet in: Ann. Soc. ent France ser. 2 v. 5 p. 349. Lepismina Au., Lubbock in: Mon. Collemb. Thys. p. 231. der ausgezeichneten Abbildung dieser Art von Savigny unterliegt es keinem Zweifel, daß audouini in die Gattung Lepismina Gerv. m. gehört, denn die charakteristische Rückenbeborstung ist darauf sehr deutlich kenntlich gemacht, ebenso die kurze dreieckige, hochgewölbte Körperform. Auch aus der Lucasschen Beschreibung können wir uns ein ziemlich klares Bild der vorliegenden Art machen; dieselbe lautet: „Der Kopf ist gänzlich verborgen unter dem Prothorax, und man bemerkt ihn von oben betrachtet lediglich an den langen Maaren, mit denen er besetzt ist. Die Fühler sind lang, überschreiten aber nicht die Körperlänge. Die Max. Taster sind ziemlich kräftig, behaart und 5gliedrig alle Glieder sind behaart, nicht allein auf der Oberseite, sondern auch an den inneren und äußeren Rän- dern. Prothorax sehr breit, vorne und an den Seiten gerundet, und oben mit kleinen Schuppen bedeckt. Meso- und Metathorax schmal und mit ebensolchen Schuppen besetzt. Abdominal- segmente beschuppt und (mit Ausnahme des letzten dorsal, nahe dem Seitenrande mit einem ziemlich langen Dorn besetzt. Die Seiten ränder ebenfalls mit Dornen bewaffnet. Las letzte Segment viel langer als die anderen und jederseits an seiner Basis mit einem beson- ders starken Dorn besetzt. Cerci außerordent- lich kurz, der mittlere länger als die seitlichen, mit langen Cilien besetzt. Leine ziemlich lang, kraftig, und da und dort mit starken Dornen besetzt. Lange 4.; mm. Breite 2,5 mm. Vater- land: Ägypten." Einige .Merkmale, welche auf der Abbildung deutlich angegeben sind und welche für die Unterscheidung der folgenden Art von Wichtigkeit sind, erwähnt Lucas in obiger Be- schreibung nicht, weshalb ich sie hier noch anführen mochte. 1 Die Lippentaster, welche Lucas ganz übergeht, besitzen ein ovales Endglied, welches nach der Figur, die neben- stehend reproduziert ist, deutlich langer als breit, jedenfalls aber nicht breiter als lang ist. Lud 2 die Stirne ist mit langen, einzelstehenden Borsten und nicht mit Strahlenbüscheln be- setzt. Ich glaube nicht, daß hier ein Übersehen des Zeichners vorliegt, da die Borstenbüschel, wie sie die folgende Art aufweist, einen der auffallendsten Charaktere darstellt, der auch bei sonst stark defekten und eingetrockneten Exemplaren meist gut erhalten bleibt und bei der schwächsten Vergrößerung leicht zu sehen ist. — 2. L. emiliae Eschrch. Taf. I Fig. 7 und Fig. 25. [903. Lepisma Emiliae, Escherich in: Zool. Anz. v, 26 p. 357, I. 8. Von kurzer, dreieckiger Gestalt, dorsal stark gewölbt. Ob schwarzen, schwach metallisch schimmernden Schuppen besetzt; Fig. 24. Kopf von Lepismina audouini Luc. m = Maxillartaster, 1 = Labialtaster (Nach Savigny.) und 1 ' 1 1 1 1 1 seitc ur die Basis d ht mit :opfes, die Mundwerkzeuge mit den Tastern, die Fühler, Schienen und Tarsen und die Cerci nackt, gelblichweiß oder weiß gefärbt. Abd. I — VIII an Lange einander ziemlich gleich, IX etwas kürzer, X dagegen etwa so lang wie VII I und IX zusammen, mit einfach gerundeter Spitze. Terg. I — VIII jederseits mit einer kurzen, beiderseits gefiederten dornähnlichen Borste besetzt; auf Terg. I stehen dieselben weiter vom Seitenrande entfernt als bei den übrigen. — Kopf sehr breit, mit einer Anzahl dichter Büschel strahlenförmig auseinandergehender, ge- spaltener und gefiederter Schuppenhaare besetzt. — Fühler nur wenig länger als die Hälfte des Körpers, i. und 2. Glied länger als breit, 3. — 20. quer und vom 20. ab allmählich länger werdend. Kiefertaster sgliedrig, letztes Glied etwas länger als das vorletzte. Lippentaster sehr kurz, letztes Glied stark verbreitert, 2mal so breit als lang, von dem vorletzten kaum abge- setzt. Beine plump, Schenkel und Schienen mit mehreren kräftigen Fiederborsten besetzt. — Cerci kurz, ihre einzelnen Glieder länger als dick, dicht mit gefiederten und einfachen Borsten besetzt. Styli nur an Ventr. IX vorhanden, kurz. — Ovipositor kurz, Yentr. IX nicht überragend, an der Spitze mit mehreren Zähnen bewaffnet. Länge: ; — 5V2 mm. Breite: 2V2 — V '., mm. Fig. 25. Lippentaster (a) und Hinterbein (b) von Lepismina emiliae m. L. emiliae steht der vorhergehenden Art habituell sehr nahe, läßt sich aber an den auffallenden Büscheln der Stirne und dem breiten Lippentasterendglied unschwer erkennen. Geogr. Verbreitung: Die Art ist über das ganze Steppengebiet der palä- arktischen Fauna (sowohl Tief- als Hochsteppe verbreitet. Meine Frau und ich sam- melten sie in der algerischen Sahara bei Biskra , Dr. Micha eisen bei Bedraschin (südlich von Kairo) und Dr. Heymons in der transkaspischen Hochsteppe. Ethologie: L. outline ist gesetzmäßig myrmecophil, und zwar lebt sie, wie es scheint, nur bei Myrmecocystus. Wir sowohl als auch Michaelsen und Heymons trafen sie ausschließlich in den Nestern der genannten Wüstenameise an (bei Myrmecocystus via- ticus und ihren Rassen). ■ — Über die Beziehungen unserer Lepismina zu ihren Wirten ist wenig zu sagen: In den künstlichen Myrrnecocystus-Beobachtungsnestem hielten sie sich die meiste Zeit versteckt oder im Sand vergraben, und nur selten kamen sie zum Vorschein. Blitzartig, stoßweise huschten sie dann durch das Nest, und glitten unter den hochbeinigen Ameisen durch, um da und dort, an Abfällen schnuppernd, sich einen Moment aufzuhalten. Lud ebenso schnell gekommen, waren sie auch wieder verschwunden. Die Ameisen schienen ihren Gästen gar keine Aufmerksamkeit zu schenken. Das Gastverhältnis ist daher als Synoekie auf zulassen. — 3. L. persica n. sp (Fig. 26.) In der Sammlung des Petersburger Museums befinden sich 2 Lepismiden aus 1 welche infolge ihres Habitus als auch infolge der charakteristischen Dorsalsetae zur Gattung Lepismina zu stellen sind, heider sind die betreffenden Stucke in getrocknetem Zustand und stark defekt; dennoch aber sind die wichtigsten Merkmale noch recht gut zu erkennen, so dal'» eine Beschreibung der Art möglich ist. Die neue Art hat eine unverkennbare Ähnlichkeit im: loch weicht sie in mehreren Punkten wesentlich von dieser ab: sie ist zunächst viel größer als emiliae, und so- dann ist .null die Form eine andere, indem sie nämlich merklich breiter und viel flacher ist. — Der breite, von oben nur wenig sichtbare Kopf ist wie bei emiliae) mit mehreren Reihen kraftiger strahliger Büschel be Die Fühler scheinen nicht viel langer als der halbe Körper zu sein. - - Oberseite mit braun- schwarzen, Unterseite mit helleren Schuppen ! ; die Extremitäten inkl. Schenkel und Coxen hell gefärbt. Dorsalsetae wie bei emiliae. Lippentaster schlanker als bei letz- terer, letztes Glied nur wenig breiter als hing und vom vorletzten deutlich abgesetzt. - Terg.X etwa so laue, wie VII- IX zusammen, mit einfach gerundeter Spitze. — Länge: 71_mm. Breite: 31,2mm. Geogr. Verbreitung: Die beiden Exemplare stammen aus Persien; das eine tragt die Angabe: ,, Zwischen Torok und Biardzu, Ost-Chorassa — Persien, 28. 111. 1898 (Zarudnyi leg."; das andere: „Nejzar, Seistan — Persicn, 22. V. [898 Zarudnyi leg.)." I X40. Lepisnu 1844. Lepisnn 1873. 4. L. savignyi Luc. (Tab I Fig 'avignyi, Lucas in: Hist. nat. Crust. , Arachn., et Myriop. p. 561. — (Abbildung in Savigny, Desc. de l'Egypt. Ins. t. 1 f. 10. i Savignyi, Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 449. >'., Lubbock in: Monog. Collemb. and Thysan. p. Da mir diese Art in natura unbekannt geblieben, so konnte ich mir über die matische Stellung dieser Art nur aus der Abbildung Savignys und der Beschreibung Lui as' ein Urteil bilden; ich möchte daher auch die ihr hier angewiesene Stellung vorläufi: mit einem ? versehen. — Die Lucassche Beschreibung lautet: „Vorliegende Art ist bemerkenswei großen Lange der Thorakalsegmente ; die fein behaarten Fühle, der Körper; Palpen schlank; Beine weniger schlank, mit langen Haaren besetzt; Kopf breit, vorn rundet, am vorderen Rand mit Haaren i ithorax sehr breit, nicht beschuppt Vorderrand ausgeschnitten, an den Seiten gerundet und mit Haaren besäumt; Mesothorax etwas kürzer, ebenso der Metathorax, beide unbeschuppt (?); Abdominalsegmente glatt und nach hinten zu immer schmäler werdend; I — IV an ihrem Hinterrande jederseits 2 fein be- fiederte Borsten; Y — VII ohne diese Rückenbewaffnung, nur an den Seitenrändern mit je einer Borste, welche an V und VII länger ist; letzteres Segment ventral tief ausgeschnitten und mit 2 sehr starken und leicht geflogenen Dornen besetzt ; alle Dornen sind fein befiedert, ebenso auch die Hinterränder der Ventralplatten; letztes Segment glatt, verlängert, und ge- schützt von den 3 Schwanzfäden, welche auf der Unterseite desselben inserieren; der mittlere Schwanzfaden ist ein wenig länger als die seitlichen, und alle sind fein beborstet." hänge: 5 mm. Breite: 2,5 mm. Geogr. Verbreitung: „Findet sich in Ägypten." Dieser Beschreibung ist nach der Abbildung noch folgendes hinzuzufügen : Der Tliorax ist länger als das ganze Abdomen; die Cerci erreichen ungefähr dieselbe Länge; Styli scheinen 2 Paare vorhanden zu sein ; die Hinterränder der Yentralplatten endlich sind je mit 4 Borsten- oder Haarkämmen besetzt. — Die Lucas sehe Angabc, daß die Thorakalsegmente unbeschuppt seien, ist sicherlich unzutreffend, und beruht jedenfalls auf dem schlechten Erhaltungszustand der dem Autor vor- gelegenen Exemplare. — Auch die Angabe bezüglich der Dorsalsetae, daß solche nur auf Abd. I — IV vorhanden sein sollten, erscheint mir höchst verdächtig, und ich möchte ver- muten, daß die Dorsalsetae der Abd. V — VIII bei dem betreffenden Exemplar abgefallen waren. Denn es gibt sonst keine zweite Lepismide, bei welcher nur auf den ersten vier Abch- Segmenten Dorsalsetae vorhanden wären. — 5. L. pulchella Silv. (Fig. 27 a-f.) 1901. Lepisma }>., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33, p. 227. Von dieser Art lag mir das typische Exemplar vom Autor selbst vor, allerdings nur in einer Anzahl größerer und kleinerer Bruchstücke, welche (als Dauerpräparat) in Kanada- balsam aufbewahrt sind. Aus diesen Fragmenten suchte ich nun, so gut es ging, das ganze Tier zu rekonstruieren, und ich glaube auch, daß die beistehende Zeichnung, die ich auf diese Weise gewonnen, die Form des Tieres im allgemeinen wiedergibt. Die Stellung der Art zur Gattung Lepismina ist nicht nur durch die Form und die, wenn auch sehr schwache, doppelte Fiederung der Dorsalsetae, sondern auch durch die Form des Terg. X und des Ventr. IX, ferner durch den kurzen, mit Zähnen bewaffneten Ovipositor und das Vorhandensein von nur 1 Paar Styli hinreichend begründet. — Die Grundfarbe der vorliegenden Art konnte ich an dem Präparat nicht ermitteln ; die Färbung des beschuppten Körpers beschreibt Silvestri folgendermaßen: „schwarz, Metanotum vor dem Hinterrande in der Mitte mit einer ockergelben Makel geschmückt, 1. Abd.-Tergit mit lateral gelegenen ebensolchen Makeln. 4. und 5. Tergit mit je einer kurzen ockergelben Längsbinde, Mund, Fühler, Beine und Cerci strohgelb."1 1 Sehr fraglich erscheint mir dabei, ob die hellen Makeln nicht einfach entschuppte Stellen .sind; denn I. rt„ .um braunsi sind bei den meisten Exemplaren helle Makeln auf der Oberseite zu konstatieren und zwar sogar .111 denselben Stellen. Doch sind dieselben hier lediglich auf Defekte des Schuppenkleides zurückzuführen, die natürlich zuerst an den am meisten exponierten Stellen auftreten. Die Körperform ist im Verhältnis zu den übrigen Lejj/smhia-Arten gestreckt; von vorne nach hinten geradlinig verengt; Thorax breiter als lang, und höchstens V2 so lang als tlas Abdomen, seine einzelnen Segmente etwa gleichlang. Abdomen vom Thorax nicht ab- gesetzt, nach hinten beträchtlich enger werdend, Terg. X kaum langer als an der Basis breit, einfach abgestutzter Spitze und gerundeten Hinterecken. — Die stärkeren Borsten Kopfes, des Thorax und Abdomens, und der Extremitäten doppelt gefiedert, doch nur in der terminalen Hälfte, die basale Hälfte kahl. Die Dorsalsetae lanzettförmig in der Mitte von einem Längskanal durchzogen, der. wie es scheint, an der Spitze nach außen Lepismina ?. pulchella Silv. e Fiederborste von der Sti Genitalsegment de-. ; i Labialtaster; d Hinlerb f Schuppenborste vom Rücken („Dorsalseta") mündet, beiderseits überaus fein gefiedert Fig. 27 t. Die Borsten des Kopfes sind zu Huscheln vereinigt, ebenso befinden sich an den Seitenrändern der Thoraxtergite eine An- zahl ,, Randbüschel" ; Dorsalsetae sind nur auf dem Metanotum, sowie auf den Abel. I — YIII in je 2 Paaren vorhanden. Terg. X jederseits mit einer kralligen Endborste. Antennen kurz, etwa halb so lang als der Körper; Lippentaster Fig. 27 c mit sehr großem und stark verbreitertem Endglied; Cerci sehr kurz, kaum langer als die letzten drei Segmente zusammen, etwa Sgliedrig. Styli nur in 1 Paar vorhanden. Ovipositor kurz. Ventr. IX kaum überragend, an der Spitze mit Zähnen bewaffnet. Länge: 4mm. Breite: 1,1 111111. Geogr. Verbreitung: Kapverdische Inseln S. Vincenz). Ethologie: Unter Baumrinde. — 7. Gattung: Ctenolepisma n. g. 1775. Lepisma (part), Fabricius in: Syst. Ent. p. 300. 1873. Lepisma (part.), Lubbock in: Monogr. Collemb. and Thysan. p. 217. 1890. Lepisma (Lofotrichi), Grassi et Rovelli in: Xat. Sicil. v. 9 p. 75. Die Gattung Ctenolepisma entspricht genau der Grassi-Rovellischen Gruppe der „Lofotrichi1'. Das Hauptcharakteristikum derselben besteht 111 der Beborstung: die Borsten des Kopfes sind stets gefiedert. Die Anordnung der Borsten ist folgende : am Kopf bilden sie strahlenförmig auseinandergehende Büschel, welche gewöhnlich in 2 Quer reihen eine am Vorderrande und 1 zwischen den Antennen angeordnet sind: am Thorax und Abdomen treten sie zu „Kämmen" zusammen, d. h. Gruppen von 5 io odei auch noch — i () — mehr Borsten, welche in einer Reihe dicht beisammen stehen; häufig handelt es sich auch um Doppelkämme, aus 2 Parallelreihen bestehend, von welchen aber stets die vordere be- deutend kräftiger und breiter ist als die hintere. Diese dorsalen „Borstenkämme" zeichnen sich bezüglich ihres Vorkommens durch eine große Konstanz aus: auf dem Thorax unterscheiden wir 2 Arten von „Kämmen", die kleineren aus 3 — 5 Borsten bestehenden „Randkämme" und die größeren „Rücken- kämme". Erstere befinden sieh in verschiedener Zahl (6 — io) an den Seitenrändern der Thoraxsegmente, und zwar sti :■ litet, daß sie ziemlich senkrecht zu den Rändern stehen; letztere befinden sich an den Hinterrändern der Segmente und zwar stets in je 1 Paar, d.h. auf jeder Seite 1 Kamm. Die Richtung dieser „Rückenkämme" ist nicht ganz parallel dem Segmenthinterrande, indem sie mit ihren medianen Enden etwas weiter vom Hinterrande abstehen als mit ihren lateralen. — Auf dem Abdomen finden sich nur „Rückenkämme", aber auf den meisten Seg- menten in der Vierzahl, d.h. jederseits zwei. — Wir unterscheiden demnach „äußere" und „innere dorsale Abdominalkämme". Die „inneren" Kämme entsprechen den „Rückenkämmen" der Thoraxtergite und befinden rieh mit absoluter Regelmäßigkeit und Konstanz auf den Abd. II — VIII inkl. und X, während sie auf Abd. I und IX stets fehlen. - Die „äußeren" Kanu, dagegen ein verschiedenes Verhalten, welches jedoch auch wiederum bei den verschiedenen Artgruppen sehr konstant ist.1 Entweder finden sieh die „äußeren" Kämme auf eleu Abel. II — VII inkl. „line (l ta-Ty pus", oder nur auf Abd. II — VI „cilia 1d -Typus", oder endlich nur auf Abd. II— V „targionii-Typus". Im ersten Fall (lineata-Typus besitzen also Abel. II — VII inkl. je 4, Abd. VIII und X je 2 Kämme; im zweiten Fall (ciliata-Typus) Abd. II — VI inkl. je 4 und VII — VIII und X je 2 Kämme; und im dritten Fall (targionii-Typus) nur Abel. II — V je 4 und VI — VI II und X je 2 Kämme. In allen drei Fällen sind Abd. I und IX ganz ohne' Kämme. — Auch ventral befinden sich eine Anzahl „Kämme", von welchen mehrere mit großer Konstanz auftreten und auch systematis« h zu verwerten sind. Auf den Abdominalsterniten stehen, ebenfalls an den Hinterrändern, stets jederseits 1 Kamm und zwar in den meisten Fällen auf Abd. II — VIII, nur bei einer Art setzen sich die ..lateralen Kämme" auch auf Ventr. IX fort albida m. . Außer diesen paarigen „lateralen" Kämmen kommt bei einigen Arten auch in der Mittellinie noch je 1 unpaarer Kamm vor, welcher stets schwach gebogen und mit dn- konvexen Seite nach hinten gerichtet ist. Diese ventralen „medialen" Kämme sind meist nur auf Abel. II — VI, selten bis VII vorhanden. - Ferner sind als „ventrale" Kämme noch die auf den umgeschlagenen Partien der Tergite stehenden Kämme zu er- öhnlich auf Abd. II — VIII (inkl. zu finden sind je 1 Kamm jederseits S Außer der Beborstung ist auch der ganze Habitus der Ctenolepismen recht charak tcristisch. Vor allem ist in dieser Beziehung die flache Gestalt hervorzuheben, die wesent- lich von der gewölbten Form der Gattung Lepisma abweicht. — Der Kopf ist meist breit. einei Art, grandipalpit m. aus Süd-Afrika, scheinl die Zahl der äußeren Kämme variabel zu ch naher zu untersuchen an dei Hand von reichlicherem Material. Diese Kämme können manchmal „äußere" dorsale Kämme" vortäuschen, besonders an den Abd. Vtl tets einige Vorsii 1 sich durch Verfolgen dei Kämme nach den vorderen Segn besitzt oft vorspringende Augen und ist hinter den Augen meist stark eingeschnürt. Thorax bei den meisten Arten etwas breiter als das Abdomen; dieses nach hinten nur wenig oder gar nicht sich verschmälernd. Terg. X niemals länger als an der Basis breit, trapez- oder halbkreisförmig (der ein stumpfwinkliges Dreieck bildend. Antennen, Cerci und Terminalfilum stets lang und schlank, erstere mindestens halb so lang, vielfach aber länger als der Körper, letztere mindestens die Länge des Abdomens erreichend. — Maxillartaster 5gliedrig, lang und schlank; Lippentaster agliedrig, letztes Glied meistens beilförmig ver- breitert oder länglich oval. Styli in i- 3 Paaren vorhanden. < »vipositor stabförmig, mit pa- rallelen Seiten, meistens das letzte Ventr. weit überragend, eine deutlich „sekundäre Glied« rung" aufweisend. Parameren meist wenig sichtbar oder fehlend. — Geogr. Verbreitung: Die Gattung Ctenolepisma ist fast über die ganze Erde ver- breitet: über die paläarktische, äthiopische, orientalische, ferner über die nearktische und neo- tropische Region. Nördlich scheint sie jedoch nicht über den 55. Breitengrad hinauszugehen. Numerisch haben die paläarktischen Arten bei weitem das Übergewicht, was ja vielleicht zum Teil auch auf die bessere Durchforschung dieser Region zurückzuführen sein mag. Die nearktischen Arten stehen verwandtschaftlich einigen der paläarktischen sehr nahe. Die ein- zige bis jetzt bekannte Art der orientalischen Region burmanica Parona stimmt am meisten mit der südafrikanischen longicaudaia m. überein.1 Über die Ethologie der Ctenolepismen ist wenig zu sagen: alle sind freilebend (d.h. sie mihI weder myrmecophil noch termitophil), und halten sich mit Vorliebe unter Steinen, oder Kinde, an alten Mauern, und auch in Häusern auf. — Ü b e r s i c h t ü b er die A r t e 11 . | Dorsale äußere Borstenkämme nur auf Abel. II — V 1. targionii-Gruppe 1 1. targionii Grassi-Rov. I Dorsale äußere Borstenkämme auf Abd. II — VI oder II — VII 2 I D. äußere Porstenkämme auf Abd. II — VI 2. ciliata-Gruppe 3 - II — VII 3. Mneata-Gruppe 7 1 Paar Styli; ventrale mediale Borstenkämme auf Abd. IT VI vorhanden; Prothorax nach vorne nicht verschmälert und nichl länger als der Mesothorax; kleine schlanke Art, mediterran michaelseni n. sp. 2 bis 3 Paar Styli; ventrale mediale Porstenkamme fehlen; Prothorax nach vorne stets etwas schmäler werdend und stets etwas langer als der Mesothorax 4 12 Paar Styli; Terg. X deutlich trapezförmig 5 4 13 Paar Styli; Terg. X undeutlich trapezförmig, beinahe halbkreisförmig; Körperform 'relativ kurz und untersetzt; neotropisch verlliysi 11. sp. 1 Auch oben bei der Gattung Lepixmn haben wir ähnliche verwandtschaftliche Beziehungen zwischen der orienta- lischen und äthiopischen Region kennen sielern t (L. braunst m.). 10 1 1 — 78 — Fühler und Cerci bedeutend (etwa ' •, länger als der ganze Körper, Grundfarbe des Kopfes zum größten Teil weißlich (chitinf arben) ; Terg. X an der Spitze nicht oder höchstens ganz seicht ausgebuchtet 6 Fühler und Cerci kürzer als der Körper; Grundfarbe des Kopfes größtenteils dunkel- braun-violett oder schwarzbraun, nur der Scheitel und eine Stirnmakel weiß ; Terg. X trapezförmig, an der Spitze stets deutlich ausgebuchtet ciliata Duf. Terg. X relativ lang, nur wenig kürzer als an der Basis breit, an der Spitze einfach gerundet, nicht ausgeschnitten ; Lippentasterendglied breit beilförmig ; Ovipositor mäßig lang, die Styli IX nur wenig überragend burmanica Parona. Terg. X kurz und breit, an der Spitze gewöhnlich ganz seicht ausgebuchtet ; Lippen- tasterendglied länglich beilförmig; Ovipositor auffallend lang und dünn, Styli IX min- destens um Styluslänge noch überragend longicaudata n. sp. Terg. X sehr kurz und breit, von der Form eines stumpfwinkligen Dreiecks; Körperform untersetzt und breiter; Thorax relativ sehr lang, etwa -:( der Abd. -Länge erreichend. Schuppenkleid der Oberseite längs gestreift lineata Fb. Terg. X länger, trapezför m i g, mit mehr oder weniger breiter, gerundeter oder seicht ausgebuchteter Spitze ; Körperform länger und schmäler ; Thorax relativ kurz, höchstens ein wenig länger als das halbe Abd 8 Grundfarbe des Körpers inkl. aller Extremitäten einfarbig gelblichweiß oder weiß ; Medianfortsätze von Ventr. IX mit je einem breiten Borstenkamm besetzt albida n. sp. Grundfarbe des Körpers und besonders der Extremitäten teilweise dunkel (bräunlich oder braunviolett ); Medianfortsätze von Ventr. IX ohne Borstenkamm 9 | Lippentasterendglied länglich oval, viel länger als breit ; paläarktische Arten .... 10 | Lippentasterendglied stark beilförmig verbreitert ; äthiopische Arten 11 Ventrale mediale Borstenkämme auf Abd. II — VII vorhanden; Terg. X an der Spitze nicht ausgebuchtet, gerade abgestutzt oder schwach gerundet ; Grundfarbe größtenteils bräunlichgelb, Seiten des Thorax und das Abdomen braunviolett; breite große Art kraepelini n. sp. Ventrale mediale Borstenkämme fehlen ganz ; Terg. X an der Spitze schwach ausge- buchtet; Grundfarbe gelblichweiß, nur die Stirne und die Seiten des Abdomens leicht angedunkclt ; schmale Art transcaspica n. sp. Lippentasterendglied auffallend stark beilförmig verbreitert, 2mal so breit als lang; Thorax schmal und viel kürzer als die Hälfte des Abdomens, Fühler und Cerci diffus gebräunt, oder nur undeutlich und unscharf hell und dunkel geringelt grandipalpis n. sp. Lippentasterendglied normal beilförmig, kaum breiter als lang; Thorax etwas breiter als das Abdomen und etwa l/s so lang als dieses; Fühler und besonders Cerci scharf und sehr deutlich weiß und schwarzbraun geringelt weberi n. sp. i. Targioni i-G ruppe. 890. Li tarqic 1. Ct. targionii Grassi-Rov. Fig. 28 a— c.) Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. t. 2 f. 16. Eine schmale, zierliche Art mit fast parallelen Seiten ; Thorax kaum breiter als das Abdomen und etwa ' _■ so lang als dasselbe; Abdomen nach hinten kaum verschmälert, Terg.X breit trapezförmig, an der Spitze ganz seicht ausgebuchtet. — Grundfarbe des ganzen Körpers inkl. aller Extremitäten gelblichweil:') oder weiß, Oberseite mit hellgrauen, Unterseite mit weiß- lichen Schuppen besetzt. — Die dorsalen äußeren Borstenkämme nur auf Abd. II — V vor- handen; die ventralen lateralen Borstenkämme auf Abd. I — VIII, außerdem auf Abd. I — VI noch je ein medialer Borstenkamm. -- Fühler, Cerci und Terminalfilum kürzer als der Fig. 28. Ctenölepisma targionii Gras b Genitalsegmente und Ov Körper, erstere etwa % der Körperlänge erreichend, letztere noch etwas kurzer; Lippentaster (Fig. 28 c) relativ schlank, letztes Glied fast oval, kaum beilförmig. - Styli in 2 Paaren vor handen. Ovipositor lang, die kurzen Medianfortsätze der Ventr. IX weit überragend. Länge: 8 — 8V2 mm. — Targioni i ist die einzige bis jetzt bekannte Art, welche nur auf Abd. II— V äußere dorsale Borstenkämme aufweist, weshalb sie auch leicht zu erkennen ist. Geogr. Verbreitung: Gehört der mediterr; luh — SU — ren als Fundorte auf: Florenz, Rom, Catania und die liparischen Inseln. Mir lagen ferner noch einige Exemplare aus Sardinien vor. — Ethologie: Nach Grassi-Ro vell i lebt sie in Häusern. 2. Ciliata -Gruppe. 2. Ct. michaelseni n. sp. (Fig. 29 a— b.) Grundfarbe des ganzen Korpers inkl. sämtlicher Extremitäten gelblichweiß, Oberseite mit bräunlichen, Unterseite mit weißlichen Schuppen besetzt. — Kürperform schlank, mit fast parallelen Seiten; Thorax kaum breiter als das Abdomen und höchstens % so lang als dieses ; Prothorax vorn nicht verengt. Ab- domen lang, nach hinten kaum verschmälert ; Terg. X nur wenig länger als Terg. IX, mit stumpfer, breit gerundeter Spitze. — Äußere dorsale Borstenkämme auf Abd. II — VI; übrige Rückenbeborstung des Abdomens und des Kopfes normal ; die ventralen lateralen Borstenkämme auf .Abd. I — VIII gut ausgebildet, außerdem auf Abd. I — VI noch je ein medialer Borstenkamm. — Antennen und Cerci etwa ' _■ bis -.; der Körper- länge erreichend. Lippentaster mit deutlich beii- förmigem Endglied. — Styli nur in 1 Paar (an Abd. IX) vorhanden. Medianfortsatz Ventr. IX kurz und breit. Ovipositor stabförmig, kurz, Ventr. IX nur wenig überragend; Parameren sehr klein, von Ventr. IX fast ganz verdeckt. — Länge: 9 mm. Breite: 2V2 mm. Vorliegende Art ist durch die weiße Färbung, die schlanke Gestalt, die Form des Teig. X und vor allem durch das Vorhandensein von nur 1 Paar Styli von den übrigen Arten der Ciliata-Grxnpipe unterschieden. Geogr. Verbreitung: Ct. michaelseni gehört der mediterranen Fauna an; sie wurde von Dr. Michaelsen in Ägypten bei Sakkarah (am 14. I. 1896; entdeckt und in Mehrzahl gesammelt. 3. Ct. ciliata Duf. (Taf. I Fig. 2.) [831. Lepisma <\, Dufour in: Ann. Sei. nat. v. 22 p. 420 t. 13 t. 2. 1838. Lepisma <•., Burmeister in: Handb. d. Entomol. v. 2 p. 458. 1S42. Lepisma <•., Lucas in: Anim. artic. p. 560. 1S44. Lepisma c, Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 450. [846. Lepisma auadrilineata, Lucas in: 1. c. p. 254. [873. Lepisma c, Lubbock in: Monogr. Collemb. and Thysan. p. 221. 1884. Lepisma c, Parona in: Ann. Mus. Gen. s. 2 v. 1 p. 432. Lepisma •■., Giassi et Rovelli in: Nat. Sic, v. 9 p. 80 t. 2 f. 1;. ' 'tenolepisma michaelseni b Labialtaster. 81 Varietäten: v. fuliginosa Luc. [846. Lepisma fuliginosa, Lucas in: Rev. Zool. v. 9 p. 254. [8 . [j. f., Lucas in: Expl. Sei. de l'Algerie p. 37] Hexapod. [884. Li. f., Parona in: Ann. Mus. Gen. s. 2 v. 1 p. 431. Körperform langgestreckt; nach hinten nur wenig verjüngt ; Kopf ziemlich breit, Augen deutlich vorspringend, Thorax wenig breiter als das Abdomen und länger als die Hälfte <\<--, selben; Abdomen nur ganz wein- nach hinten verengt; Terg. IX sehr kurz, etwa halb so lang als Terg. VIII; Terg. X so lang als IX und VIII zusammen, trapezförmig mit deutlich ausgeschnittener Spitze. — Grundfarbe: Kopf zum größten Teil dunkel bräunlich- violett), nur der Scheitel und eine Makel auf der Still weißlich oder gelblich, Hinterrand des Kopfes scharf dunkel gesäumt; Thorax meistens weißlichgelb, nur an den Seiten etwas an- gedunkelt; Abdomen mehr oder weniger bräunlich, besonders an den Seiten; Antennen und Cerci weißlich oder gelblich mit dunklen, braunen oder schwärzlichen Ringeln, die von Basis zur Spitze immer breiter werden; Lippentasterglieder weiß, dunkel gesäumt; Kiefertaster zum größten Teil dunkel, ebenso die Styli; an den Beinen sind die Coxen auf der äußeren, Tro- chanter und Femur auf der inneren Seite schwärzlich gesäumt, Tibien an der Spitze ange- dunkelt, 1. Tarsenglied diffus schwärzlich. - Beschuppung: Oberseite mit braunen, Unter- seite mit helleren Schuppen bedeckt; (»beiseite außerdem noch mit mehreren an den Seg- menthinterrändern gelegenen Makeln schwarzer und gelblicher Schuppen geschmückt, welche 4 oder mehrere Längsreihen am Abdomen bilden. — Beborstung: sehr gut entwickelt, die Büschel am Kopf dicht und lang; dorsale äußere Borstenkämme auf Abd. I — VI; ventral nur laterale Borstenkämme vorhanden Abel. I — VIII), mediane fehlen. - Extremitäten: An- tennen. Cerci und Terminalfilum kurzer ab der Körper, etwa ', .'.-, der Körperlänge erreichend, dicht beborstet, besonders letztere. Styli lang und schlank, 111 2 Paaren Abd. VIII und IX) vorhanden. — Ovipositor mäßig lang, Styli IX nicht viel überragend. — Länge: 10 mm. Breite: 3 mm. — Ct. ciliata scheint recht variabel zu sein, besonders in Bezug auf die Färbung. Ich sah einerseits Exemplare aus Griechenland), bei denen Thorax und Abdomen unbeschuppß weißlichgelb und nur der Kopf dunkel gefärbt ist; andererseits gibt es auch Individuen, deren ganzer Körper braunschwarz gefärbt ist; bei diesen ist dann der Kopf mitunter fast ganz schwarz. Da aber zwischen diesen Extremen eine ganze Reihe Zwischenformen vorkommen und da die plastischen Merkmale nicht mit der Färbung abändern, sondern ziemlich konstant bleiben, so möchte ich diese Formen auch nicht als besondere Kassen von der typischen Form trennen. Geogr. Verbreitung: Eine spezifisch mediterrane Art! Dufour entdeckte sie in Spanien (Murviedra, Moxente, Valencia ; Parona erwähnt sie aus Tunis; Grassi aus Sicilien; das Hamburger Museum besitzt eine größere Anzahl aus Griechenland und Mallorca Kraepelin leg.!); und O. Schneider fing die Art mehrfach in San Remo und in Korsika. — Als der nördlichste Punkt des Verbreitungsgebietes ist mir bis jetzt San Remo bekannt. Ethologie: Lebt nach Grassi-Rovelli unter Steinen, abgefallenem Laub, oder der vertrockneten Rinde von Oliven, Limonen und anderen Bäumen. Kritische Bemerkungen: Grassi-Rovelli ziehen /,. fuliginosa und mauritanica Zoologica. lieft 43. 1 1 — 82 — Luc. als Svnonim zu ciliata. Die erstere Art unterscheidet sich auch in der Tat, wie ich mich durch Untersuchung des typischen Exemplares überzeugen konnte, durch kein wesent- liches Merkmal von ciliata, sondern stellt nur eine sehr dunkle Form dieser Art dar. Mau- Htanica dagegen gehört gar nicht in die ciliata-Gruppe, sondern in die rittata-Gruppe, da sie nämlich auf Abd. I — VII dorsale äußere Borstenkämme besitzt. — Wahrscheinlich aber gehört eine andere Lucassche Art, L. quadri-lineata, noch zu ciliata. 4. Ct. burmanica Parona. (Fig. 30 a— b.) 1S92. Lepisma b., Parona in: Atti Soc. Ital. sei. nat. v. 34 p. 123 t. 1 f. 1—3. Grundfarbe weißlich bis gelblichweiß; Antennen und Cerci schwach bräunlich ge- ringelt ; Taster und Styli diffus bräunlich pigmentiert ; Beine weißlich, nur die Außenränder und Spitzen der Schienen und die 1. Tarsenglieder zum größten Teil dunkel. — Schuppen auf der Oberseite braun, auf der Unterseite heller. Haare und Borsten gelblichweiß. — Fig. 30. Ctenolepisma hur Par. a Hinterende des Abdomens (dorsale Ansicht) ; b Labialtaster. Von großer, gestrecker Körperform; Kopf vorne halbkreisförmig, Thorax breiter als das Abdomen und ungefähr 2/3 so lang als dieses; Abdomen vom Thorax deutlich abgesetzt, nach hinten nur wenig verengert; Terg. X ziemlich lang, etwa so lang als IX und VIII zu- sammen, mit breiter, einfach gerundeter Spitze (nicht ausgeschnitten!). — Be- borstung sehr lang und dicht, Anordnung der Borstenbüschel am Kopf und der Borsten- kämme an Thorax und Abdomen wie bei ciliata. — Antennen, Cerci und Terminal- filum sehr lang, die Körperlänge noch etwa um 1/3 übertreffend. — Lippentaster mit kurzem, stark verbreitertem, beilförmigem Endgliede. Styli in 2 Paaren vorhanden, lang und schlank. — Medianfortsatz von Ventr. IX ziemlich schlank; Ovipositor stabförmig, gerade, nicht sehr lang, die Styli IX kaum überragend. — Länge: ij mm. Breite: 4 mm. Die Art ist an den langen Fühlern und dem langen Terg. X mit einfach gerundeter Spitze von ciliata leicht zu unterscheiden. Geogr. Verbreitung: Gehört der indischen Region an; das einzige Exemplar ) wurde von L. Fea bei Palon in Burma gefangen. Kritische Bemerkungen: Die Abbildung Paronas stimmt in manchen Punkten inil der mir vorliegenden Type durchaus nicht überein. So bildet Parona 3 Paar Styli ab, während in Wirklichkeit nur 2 Paar vorhanden sind; dann ist der Ovipositor auf Fig. 2 viel zu kurz ausgefallen, auch sieht man dort nichts von den Medianfortsätzen der Ventr. IX! — Hr! — 5. Ct. longicaudata n sp. (Fig. 31 a— c.) Grundfarbe des Körpers inkl. Beine und Taster weiß; nur die Fühler und Cerci zuweilen dunkler oder wenigstens dunkel geringelt. — Oberseite mit bräunlichen, Unterseite mit helleren Schuppen besetzt. — Körperform ähnlich der von burmanica, Thorax aber nur wenig breiter als das Abdomen; letzteres nach hinten ganz schwach sich verjüngend; Terg. X etwa doppelt so lang als das kurze Terg. IX, und etwas kurzer als an der Basis breit, trapez- förmig mit ganz seicht ausgebuchteter Spitze. — Beborstung wie hei der vorhergehenden Art. — Fühler und Cerci merklich länger als der Körper; Lippentaster mit langem, an ,„/,,„ 1> GcniUlsctnnentu des der Spitze schwach verbreitertem Endglied; Styli sehr schlank und lang, in 2 Paaren Abd. VIII und IX) vorhanden. — Medianfortsatz der Ventr. IX ziemlich schlank, mit klüftigen Borsten dicht besetzt. Ovipositor sehr lang und dünn, mindestens 1/3 der Abdomen- länge erreichend. — Länge: 13 mm. Breite: 3V2 mm. Steht der vorhergehenden Art nahe, unterscheidet sich aber von ihr wesentlich durch das anders geformte Terg. X, durch das längere Endglied der Lippentaster und durch den enorm langen und dünnen Ovipositor. — 84 — Geogr. Verbreitung: Stammt aus Südafrika; Dr. H. Brauns entdeckte die Art in Botha Ville < »range-Freistaat) und sammelte sie dort in größerer Anzahl. Möglicherweise besitzt sie eine größere Verbreitung über die äthiopische Region; wenigstens glaube ich auch ein stark defektes Exemplar aus Nieder-Guinea (Schreckenbach leg.!) auf longicaudata beziehen zu müssen. Ethologie: Scheint eine ähnliche Lebensweise wie unsere L. saccharina zu führen; eine Notiz des Entdeckers besagt: ,, lastig in Ilausern". li. Ct. versluysi n. sp. (Fig. 32 a— c.) Grundfarbe graubraun; (»beiseite, besonders die Seiten des Thorax und Abdomens mehr bräunlich, ebenso die Antennen und Cerci; die Taster dagegen etwas heller. Schuppen braun. — Von untersetzter Körperform; Kopf breit halbkreisförmig, Augen auffallend groß und etwas vorspringend; Thorax wenig breiter als das Abdomen und relativ lang, etwa % odei m so lang als das Abdomen; letzteres breit, nach hinten langsam sich verjüngend, itmoUpi Genitalsegmente des Q, c Labialtaster. Terg. X kurz, nicht viel langer als Terg. IX, halbkreisförmig gerundet. - Anordnung der Borstenkämme wie bei ciliata. - Antennen und Cerci scheinen, nach der Stinke der erhaltenen basalen Hälften zu urteilen, nicht sehr lang zu sein, etwa -.; der Körperlänge; Lippentaster plump, 3. Glied kurz dreieckig. Styli in 3 Paaren (Abd. VII — IX) vorhanden. 1 >vipositor breit stabförmig, Ventr. IX etwa um Segmentlänge überragend. Länge: 6V2 — 7 mm. breite: 2|Jmm. Ct. versluysi ist an der untersetzten Statur, dem kurzen, halbkreisförmigen Terg. X und den 3 Paar Styli unschwer zu erkennen. Geogr. Verbreitung: Neotropische Region. — Den beiden Exemplaren (aus dem Amsterdamer Museum) ist folgende Fundortsangabe beigegeben: „Blanquille 23. I. 96. (Yacht lic, Dr. |. Versluys leg.)" ?. Lineata-G up 7. Ct. grandipalpis n. sp. (Fig. 33 a— h.; Eine sehr schmale, schlanke Art mit fast parallelen Seiten. Grundfarbe der Ober- und 1 nterseite gelblichweiß, nur das Abdomen besonders an den Seiten dunkler, ferner die Fühler, Cerci, die letzten Kiefertasterglieder, die Tibien und meistens auch die ersten Tarsen- glieder braunviolett. Schuppen der Oberseite braun bis schwarzbraun, der Unterseite heller. te1 Fig. 53- Ctenolepi Labiallaster mit \ dipalpu n cefor 1 Genitalsegment vom . ; c dasselbe vom ._■"; d Tergite VIII— X; jlied; h ein Stück des Filum terminale (ventral mit dichtem Borstenbesatz.) Thorax parallelseitig relativ sehr schmal, nicht breiter als das Abdomen, und auf- fallend kurz, viel kürzer als das halbe Abdomen. Abdomen lang und schmal, nach hinten kaum sich verjüngend; Terg. IX kurz, Terg. X relativ lang trapezförmig, mit gerader oder nur ganz seicht ausgebuchteter Spitze. — Dorsale Borstenkämme nach dem „lineata- Typus", d. h. die äußeren Kamme auf Abd. I — VII. Borstenbüschel des Kopfes und der Thoraxseiten sehr kraftig. dicht und lang, die Borsten doppeltgefiedert. Ventrale laterale Borstenkämme auf Abd. I— VIII, ventrale mediane auf Abd. I— VII. Beborstung der Cerci und des Terminalfilums sehr dicht, besonders letzteres auf der Ventralseite dicht mit kräftigen Fiederborsten besetzt. Schenkel und Tibien an der Innenseite mit einer Anzahl dicker, dorn- förmiger Borsten besetzt. — Antennen, Cerci und Terminalfilum etwa die Körperlänge erreichend. Lippentaster kurz, mit auffallend verbreitertem Endglied Fig. 33 f). Styli beim Q stets in 2 Paaren vorhanden, beim ■;■■' mitunter auch nur in 1 Paar(?). — Ovi- positor lang und dünn, gerade, die Styli IX weit überragend. Länge: 10 mm. Breite iVj mm. — 86 — Variabilität: Die Variabilität von grandipalpis scheint beinahe keine Gren- zen zu kennen. Von den circa 20 Exemplaren, die mir vorliegen, stimmt keines mit dem anderen in allen Punkten überein. Dabei betrifft che Variabilität Merkmale, die wir sonst bei den Lepismatinen als durchaus konstant kennen gelernt haben, wie z. B. die Länge des Ovipositors, die Form des Lippentasterendgliedes, die Form des Tergit X u. s. w., wie aus den beigegebenen Figuren ohne weiteres zu ersehen ist. Nur die schmale, parallelseitige Körperform scheint konstant zu sein. Ich glaubte anfangs, verschiedene Arten vor mir zu haben, doch wurde ich bald anderer Ansicht. Denn wollte ich den genannten Unterschieden spezifischen Wert beilegen, so hätte ich die 20 Exemplare etwa auf 5 — 6 Arten verteilen müssen, was aber sehr bedenklich erscheinen müßte im Hinblick darauf, daß che Individuen meistens von derselben Lokalität, ja sogar teilweise in Gesellschaft unter einem Stein ge- funden wurden. Einige Exemplare bereiten mir besondere Verlegenheit: es sind das 1) 2 Exemplare, bei denen die dorsalen äußeren Borstenkämme auch auf A b d . V 1 1 1 vorhanden sind, ein Verhalten, das bis jetzt einzig in der Gattung Ctenolepisma dasteht. Ich kann mich aber trotzdem jetzt noch nicht entschließen, eine besondere Art für sie aufzustellen, da sie in den übrigen Charakteren mit grandipalpis gut übereinstimmen. — Ferner liegen mir 2) einige andere Exemplare vor, die ebenfalls in jeder Beziehung mit grandipalpis zu vergleichen sind, bei denen aber die dorsalen Borstenkämme nach dem „c H i ata -Typus" ge- baut sind. Was soll man dazu sagen ? Entweder haben wir in den beiden letztgenannten Fällen wirklich besondere Arten vor uns — von denen die erstere einer besonderen Gruppe und die letztere der ciliata-GYuppe angehören würde — die aber durch Konvergenz der grandi- palpis habituell sehr ähnlich geworden sind ; — oder wir haben eine ungeheuer variable, resp. eine in der Mutationsperiode sich befindliche Art vor uns, welche im Begriff ist, sich in eine ganze Reihe neuer Typen aufzulösen. — Gerade wenn wir die relativ große Konstanz der meisten übrigen Lepismatinen berücksichtigen, ist das Verhalten der grandipalpis jedenfalls ein sehr auffälliges und der weiteren Untersuchung wert. — Eine Entscheidung darüber, ob wir in den obigen Formen mehrere gute Arten oder nur Varie- täten einer einzigen Art vor uns haben, kann aber nur auf Grund eines sehr reichen Materials gefällt werden. Geogr. Verbreitung: Alle mir vorliegenden Exemplare stammen aus Südafrika, und wurden zum größeren Teil von Dr. H. Brauns in Port Elizabeth und in Willowmore und zum kleineren Teil von Prof. Max Weber bei Matjesfontein, Ladysmith und Klipfontein gesammelt. Ethologie: Lebt frei, unter Steinen. 8. Ct. weberi n. sp. (Fig. 34 a— b.) Grundfarbe des Korpers zum größten Teil weißlich; Stirne diffus dunkelviolett ge- färbt; Coxen an den lateralen Rändern schmal dunkel gesäumt, Schenkel und Schienen ganz schwach diffus dunkel pigmentiert; die letzten Ventralplatten des Abdomens, sowie die Styli dunkelviolett; Tasterglieder teilweise angedunkelt; Fühler und Cerci sehr deutlich und scharf schwarz oder dunkelviolett geringelt. — Schuppen der Oberseite braun, der Unter- seite heller. — Körperform breiter als die der vorhergehenden Art; nach hinten zu deutlich schmaler werdend; Thorax wenig, aber deutlich breiter als das Abdomen und gut % so lang als dieses. Abdomen nach hinten merklich sich verjüngend; Ter». X trapezförmig mit ge rundeten Hinterecken und gerader oder nur ganz seicht ausgebuchteter Spitze. — Beborstung wie bei grandipalpis. — Antennen und Cerci etwa von Körperlänge; Lippentasterendglied deutlich beilförmig verbreitert, jedoch nur wenig breiter als lang; Styli beim 9 in 2, beim C? in 1 Paar vorhanden. Üvipositor stabförmig, die Styli IX ziemlich weit überragend. Länge: 10 mm. Breite: 2 Vi mm. Fig. 34. Ctenolep. weberi n. sp. b Labialtaster. Steht der grandipalpis sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihr vor allem durch die breitere Körperform, dem breiteren und längeren Thorax und das nach hinten sich ver- jüngende Abdomen; auch die Färbung, besonders der Fühler und Cerci, ist ein gutes Er- kennungsmerkmal. Ich trenne diese Art deshalb spezifisch von der überaus variablen gran dipalpis, weil ein deutlicher Unterschied in der Körperform besteht, und sich gerade die Körperform (schmal, parallelseitig ; schmaler kurzer Thorax) als die einzige einigermaßen konstante Eigenschaft der grandipalpis sich erwies. Geogr. Verbreitung: Südafrika. Prof. Max Weber, dem zu Ehren ich diese Art zu benennen mir erlaube, sammelte sie am Zwartberg-Paß (Kap-Kolonie . Außerdem liegen mir noch einige Exemplare von Willowmore vDr. H. Brauns leg. vor. 9. Ct. albida n. sp. (Fig. 35 a— c.) Grundfarbe des Körpers mit sämtlichen Extremitäten weißlichgelb. Schuppen zum größten Teil ebenfalls weißlich, nur an den Hinterrändern der Thoraxtergite bräunlich. - Körperform breiter als bei den vorhergellenden Arten; Kopf breit und kurz, vorne halbkreis- förmig, Augen kaum vorspringend; Thorax breiter als das Abdomen und etwa l/a so lang als dieses; Abdomen nach hinten nur wenig sich verjüngend, Terg. X trapezförmig mit ge- rundeten Hinterecken und nicht ausgebuchteter Spitze. — Beborstung dicht und kräftig, aus doppeltbefiederten, an der Spitze gespaltenen Borsten bestehend; Rückenbeborstung (Borstenbüschel des Kopfes, Borstenkämme des Thorax und Abdomens) wie bei den vor- hergehenden Arten nach dem „lineata-Typus" ; Ventralbeborstung dadurch ausgezeichnet, daß die lateralen Kämme auch auf Ventr. IX vorhanden sind, wo sie die Medianfortsätze quer durchziehen, die medialen Kämme finden sich auf Ventr. I — VI. — Antennen ziemlich kräftig und etwa :; i der Körperlänge erreichend, ebenso die Cerci und Fig' 35- Ctenolepisma albida n. sp. ; b Genitalsegmehte etc. des Q, c Labialtaster. Fig. 36. Ctenolepisma transcaspica n. sp. Genitalsegmente des ' , c Labialtaster. das Terminalfilum. Maxillartaster lang und schlank; Lippentasterendglied beilförmig, jedoch nicht breiter als lang; Styli bei ' und rj in 2 Paaren vorhanden (Abd. VIII und IX). - Medianfortsätze der Ventr. IX kurz und breit; Ovipositor lang, die Styli IX weit überragend. hänge: 11 mm. Breite: 2V2 mm. Ct. albida ist an der Färbung und dem Borstenkamm auf Ventr. IX unschwer zu er- kennen. Geogr. Verbreitung: Gehört der mediterranen Fauna an. Dr. Michaelsen sam- melte die Art in Mehrzahl in Ägypten bei den Ghizeh-Pyramiden. Ethologie : Lebt unter Steinen. 10. Ct. transcaspica n. sp. Fig. 36 a— c.) Von gelblichweißer Grundfarbe, die Stirne und das Abdomen, besonders an den Seiten, angedunkelt bräunlichviolett) ; Fühler braunlich geringelt, ebenso die Cerci, bei letz- teren sind die dunklen Ringe viel breiter als die hellen; Schienen und erstes T;irsenglied diffus gebräunt oder auch nur ganz schmal braun gesäumt. Schuppen der Oberseite bräun- lich, der Unterseite heller. — Von ziemlich schmaler Körperform, mit fast parallelen Seiten; Thorax nur wenig breiter als das Abdomen, die ein/einen Segmente an bange einander ziem- lich gleich; Abdomen schmal, nach hinten kaum verengt, Terg.X trapezförmig mit deutlichen Hinterecken und seicht ausgebuchteter Spitze. Beborstung des Kopfes wie bei den vorher- gehenden Arten, die dorsalen Borstenkämme des Thorax und Abdomens nach dem „lineatdr Typus" angeordnet; Ventralbeborstung nur aus lateralen Kämmen auf Abd. 1 VIII be- stehend, mediale vollkommen fehlend. — Fühler und Cerci schlank, wohl von Körperlänge; Lippentasterendglied länglich oval, merklich langer als breit; Styli bei ö1 und : in 2 Paaren vorhanden. Aledianfortsatz von Ventr. IX nicht besonders lang. — Ovipositor kurz stabförmig, Medianfortsatz nur wenig überragend und nur etwa Ins zur Mitte der Styli IX reichend. Länge: 9mm. Breite: 2111m. Unterscheidet sich von den vorhergehenden Arten hauptsächlich durch das lange Lippentasterendglied und das Fehlen ventraler medialer Borstenkamme. Geogr. Verbreitung: Transkaspisches Gebiet. Die 3 mir vorliegenden Exemplare (ex coli. Skorikow) besitzen folgende Fundortsangabe: „Balchany, transkaspisches Gebiet, unter Steinen. 1 — 2 IV S. Korzinsky leg." 11. Ct. mauritanica (Luc.) 1846. Lepisma in., Lucas in: Rev. zoolog. p. 254. 1849. Lepisma 111., Lucas in: Explor. de l'Algene. Insectes p. 373 Taf. 2 Fig. 1. Von dieser Art lag mir das typische Exemplar aus dem Pariser Museum vor, jedoch konnte ich demselben nicht viel entnehmen, da es stark defekt ist. Nur das eine konnte ich mit Sicherheit feststellen, daß die Art nicht zu ciliata zu ziehen ist, wie Grassi und Ro- velli meinten, sondern daß sie der Kneata-Gruppe angehört. Bezüglich dei Form des Terg.X stimmt sie am besten mit transcaspica überein, weshalb ich ihr auch einstweilen diesen Platz im System anweise. Da das vorliegende Exemplar eine genaue Beschreibung nicht ge- stattet, so lasse ich hier die Lucas sehe Beschreibung im Wortlaute folgen: „L. corpore capiteque cinereoflavescentibus, subfusco tinetis; thorace fusco punctulatis- simo; abdomine supra quatuor lineis punetorum nigrorum longitudinaliter ornato; antennis pedibusque flavescentibus ; setis terminalibus flavescentibus, fuscescente annulatis, griseo ius- cescenteque pilosis. — Couleur generale, gris jaunätre lave de brun. La tete, inseree dans une profonde echancrure du prothorax, est herissee de longs poils gris et pointillee de brun. Le cou, tres apparent. est d'un brun rougeätre; les yeux noirs et les antennes, im peu moins longues que le corps, jaunes et finement annelees de brun. Le thorax, un peu plus large que l'abdomen, Zoologica. Heft 4M. 12 90 — est deprime, velu et irregulierement pointille de brun ; son prothorax est beaucoup plus long que chacun des segments suivants et arrondis sur les cotes. Les pattes sont d'un brun jau- nätre clair; le femoral des posterieurs est beaucoup plus allonge, que celui des deux paires antcricurs. L'abdomen, deprime, peu acumine en arriere, ä cotes presque paralleles, porte en dessus quatre lignes longitudinales de gros points noirs ; ceux des deux lignes intermediaires sont beaucoup plus petits que ceux des lignes laterales ; ces points, au nombre de trente-deux, sont disposes quatre par quatre sur le bord posterieur de chaque segment abdominal, ä l'ex- ception du premier et du dernier, qui en sont prives. Sur chaque bord lateral des segments de l'abdomen, se trouve im bouquet de poils assez longs, brunätres et divergents. Les sois caudales, d'une longueur egale ä celle de l'abdomen, sont jaunätres, largement annelees de brun päle et herissees de longs poils d'un gris brunatre, disposes en verticilles. Cette espece est, en general, tres velue. Rencontre une seule fois sous les pierres, vers le milieu de janvier, sur les bords de l'Ouad, aux environ d'Alger." — 12. Ct. kraepelini n. sp. (Fig. 37) Grundfarbe größtenteils bräunlichgelb, Kopf in der Augengegend, Seitenränder des Thorax, sowie das Abdomen, besonders dessen hintere Hälfte dunkler, braunviolett; Coxen Ctenolep kraepelini n. auf der lateralen, Schenkel auf der medianen Seite dunkel gesäumt. Schienen und Tarsen diffus gebräunt, Ventr. IX und die Styli braunviolett. Fühler bräunlichgelb, undeutlich dunkel — 91 — geringelt; Cerci dagegen mit deutlich dunklen Ringen, Schuppen braun. — Statur ziemlich breit, nach hinten nur wenig schmäler werdend; Kopf klein, halbkreisförmig, viel schmäler als der Prothorax, Augen nicht vorspringend; Thorax deutlich breiter als das Abdomen und etwa halb so lang als dieses, Prothorax nach vorne verengt, Meso- und Metathorax mit pa- rallelen Seiten; Abdomen ziemlich breit, nach hinten kaum verengt, Terg. IX sehr kurz, Terg. X trapezförmig mit gerundeten Hinterecken und gerader Spitze. — Rückenbeborstung des Kopfes, Thorax und Abdomens wie bei den vorhergehenden Arten; Ventralbeborstung aus breiten lateralen und schmaleren medialen Kämmen auf Abd. I — VII I bestehend. — An- tennen und Cerci wohl :; i der Körperlänge erreichend; Kiefertaster sehr lang und schlank, Lippentaster ebenfalls relativ lang mit schwach ovalem langen Endglied ; Styli in 2 Paaren (Abd. VIII und IX vorhanden, Stylus-Gelenk IX sehr tief liegend. - Parameren deutlich sichtbar und relativ lang, cylindrisch. Länge: 14 mm. Breite: 3V2 mm. Geogr. Verbreitung: Gehört der mediterranen Fauna an. Prof. Kraepelin ent- deckte diese große hübsche Art bei Athen ; April [895 . 2 c ' 1789 1798. 1838. 1838. 1838. [846. 1 847 1840. 1 890. P 9- P 3: p. q6o (Abbildung in : 1 f. X.) 13. Ct. lineata Fb. Fig. 38 a— c. Lepisma /., Fabricius in: Syst. Ent. p. 300. Lepisma longkornis, Villers in: Linnaei Syst. nat. v. 4 p. 3. Lepisma vittata, Fabricius in: Suppl. ent. syst. p. [99. Lepisma vittata, Burmeister in: Handb. d. Ent. v. 2 p. 458. Lepisma annuliseta, Guerin in: Icon. Re«ne Anim. \ Lepisma subvittata, Guerin in: I. c. p. 10. Lepisma Nicoletii, Lucas in: Rev. zool. Lepisma parisiensis, Nicolet in: Ann. Soc. ent Fran Varietäten: var. pilifera Luc. Lepisma pilifera, Lucas in: Ilist. nat. Crust. Arachn. et Myriop. Savigny, Descript. de l'Egypte, Ins. t Lepisma vittata, Grassi et Rovelli in: Natur. Sic. v. 9 p. 82 t 2 f. iS. var. eatonii Ridley. 1881. Lepisma Eatonii, Ridley in: Entom. M. Magaz. v. 18 p. 14. Das obige stattliche Verzeichnis von Synonymen läßt schon erkennen, daß wir es hier mit einer variablen und häufigen Art zu tun haben. In Anbetracht besonders der Häufigkeit des Vorkommens der Art ist es gar nicht zu verwundern, daß man beinahe ein halbes Dutzend Arten aus der einen machte, wenn man nämlich bedenkt, daß man früher das Haupt- gewicht auf die Färbung des Schuppenkleides legte und daß -ende dieses fast niemals ganz intakt, sondern stets mehr oder weniger unvollkommen ist, und daher sich beinahe bei jedem Individuum anders repräsentiert. Aber nicht nur der Erhaltungszustand, sondern auch die Konservierungsart hat großen Einfluß auf die Färbung und Zeichnung des Schuppenkleides, indem dasselbe in Alkohol ganz anders erscheint als in getrocknetem Zustand und wieder ganz anders bei lebenden Individuen. So zeigen z. B. trockene Exemplare oft einen deut- lichen Messingglanz, während Alkoholexemplare eine braune oder graue Färbung besitzen, — 92 — Wenn wir alle diese Umstände berücksichtigen, so wird es uns nicht mehr schwer, die verschiedenen Beschreibungen der obigen Autoren richtig zu deuten und sie alle auf die eine Art lineata Fb. zu beziehen, um so mehr, als es in dem paläarktischen Faunen-Gebiet nur eine einzige Art gibt, auf welche che in den obigen Beschreibungen angegebenen Merkmale passen. — Von letzteren ist besonders wichtig che Länge der Antennen, die fast alle Autoren als ,,so lang als der Körper oder noch länger" bezeichnen, in Verbindung mit dem längs gestreiften Schuppenkleid1, denn diese beiden Merkmale zusammen finden sich nur bei der in folgendem beschriebenen Art. — Die Anzahl der Längsstreifen auf dem Abdomen werden von den verschiedenen Autoren allerdings verschieden angegeben, doch dürften diese Ab- weichungen lediglich auf den oben angeführten Momenten, oder auch auf dem verschiedenen Alter der den Autoren vorgelegenen Exemplare beruhen.-' Deshalb glaube ich auch lineata Fb. (vittis duabus albis) und vittata Fb. (vittis quinque albidis") ruhig auf ein und dieselbe Art beziehen zu dürfen, zumal aus den beiden Beschreibungen sich sonst keine weiteren Unterschiede herausfinden lassen. Nach diesen der Rechtfertigung der oben aufgestellten Synonymie dienenden Bemer- kungen lasse ich die Beschreibung der vielbeschriebenen Art folgen: Grundfarbe des Körpers gelblich oder bräunlich; Kopf mit Ausnahme des Scheitels dunkler, ebenso die Fühler und die letzten Glieder der Kiefertaster in der terminalen Hälfte; Beine zum größten Teil weißlich- oder gelblichbraun, dunkel gesäumt, ferner die Spitze der Schienen und das i.Tarsenglied mehr oder weniger ausgedehnt dunkel gefärbt; Cerci deut- lich dunkel geringelt. Schuppen der Überseite zum größten Teil braun, an den Hinterrändern der Segmente jedoch eine Anzahl dunklerer (fast schwarzer) und hellerer (weißlichgelber) Stellen bildend. Auf dem Abdomen befinden sich jederseits der dorsalen Borstenkämme eine schwarze Makel, die Kämme selbst stehen auf hellen Stellen; es ergeben sich so 6 schwarze und 5 helle Makeln auf jedem Segment, welche in ebensoviel Längsreihen auf dem Abdomen angeordnet sind (siehe Fig. 38 a). — Auf dem Thorax sind nur die lateral der Kämme gelegenen schwarzen Makel deutlich, die mittleren dagegen nur schwach angedeutet. Auf der Unterseite sind die Schuppen heller (gelblich). — Körperform relativ gedrungen; Kopf breit und kurz mit deutlich vorspringenden Augen, hinter den Augen eingeschnürt; Thorax ein wenig breiter als das Abdomen, und relativ sehr lang, mindestens % so lang als das Abdomen; Abdomen von vorne nach hinten deutlich sich verjüngend, die einzelnen Segmente breit und kurz, Terg. X ein kurzes stumpfwinkliges Dreieck bildend. — Beborstung des Kopfes aus vielen dichten Büscheln gefiederter Borsten bestehend ; Borstenkämme des Thorax nach dem Gattungstypus, des Abdomens nach dem „lineata-Ty-pus" , d. h. äußere Kämme sind auf ' Fabricius sagt von lineata: „Antennae longitudine corporis, . . . corpus supra fuscum vittis duahus albis." ; derselbe Autor von vittata: statura lineatae, antennis longis, abdomen fuscum, vittis quinque albidis"; Villers von lungi- cornis: ..antennis corpore longioribus" ; Guerin von annuliseta : „Ies antennes sont un peu moins longues que le corps ; derselbe Autor von subvittata : les antennes sont presque de moiti£ plus longues que le corps, . .. l'abdomen affre six raies longitudinalcs de gros points noirs" ; Nieolet von /mrisiensis : „antennes longitudine corporis, ... abdomine longitudinaliter maculis albis quadri linearis" u. s. w. — Von Nicoletii Luc. hatte ich die Type aus dem Pariser Museum in Händen und konnte so direkt ihre Zugehörigkeit zur lineata feststellen. '- Unter den vielen mir vorliegenden Exemplaren befand sich nur ein einziges, bei dem die Längsstreifung, resp. die Makeln an den Hinterrändern der Segmente gut erhalten und deutlich zu erkennen waren! - 93 Segm. II — VII vorhanden! Ventral besitzen die Abd. II — VII I breite laterale Borstenkämme, während die medialen fehlen. — Antennen, Cerci und Terminalfilum sehr lang, mindestens so lang als der ganze Körper oder sogar noch langer; Lippentaster mit deutlich beilförmigem Endglied, Kiefertaster sehr lang und schlank; Styli bei V und cS in 2 Paaren vorhanden. Medianfortsatz von Ventr. IX ziemlich schlank; Ovipositor sehr lang und dünn, mindestens 1/3 so lang als das ganze Abdomen. Länge: 10 — 12 mm. Breite: 3 — 3V2 mm. (7. lineata ist stets leicht zu erkennen an dem kurzen stumpfwinkligen Terg. X, welches sonst keine paläarktische Ctenolepisma mehr zeigt. Geogr. Verbreitung: Ct. lineata ist über das ganze paläarktische Faunengebiet, mit Ausnahme der nördlichen Region, verbreitet. Ich sah Exemplare aus Nordafrika, Italien, Sardinien, Korsika, dem Elsaß Straßburg), ferner auch aus dem Osten, von der Krim u. s.w. Fig. 38. Ctenolep- lineata Fb. b Genitalsegmente des i)i>sH/ solcher Kämme oder Büschel, auf Abd. VIII nur 2, und auf Terg. X jederseits an den Rändern 3—6 Kamme oder Büschel. Die Rückenbeborstung ist also (mit Ausnahme von Terg. X meistens nach dem „lineata-Typus" (von Ctenolepisma angeordnet. Nur in einem Fall besteht die Rückenbeborstung aus „Büscheln" und „Kämmen" in derselben Anordnung wie bei der Gattung Isolepisma. — Ventral befinden sich auf Abd. II — VIII jederseits je 1 (oder auch 2) kräftiger „Kamm", selten kommen auch mediale ,, Kämme" vor. — Be- borstung der Extremitäten sehr dicht, teilweise auch in Büscheln oder Reihen angeordnet. Fühler im Verhältnis zur Korpergröße schlank; die Länge des Körpers kaum er- reichend ( ?) ; Kiefertaster 5gliedrig, mäßig lang, die letzten beiden Glieder gewöhnlich kürzer als das 2. und 3. Lippentaster mit beilförmigem oder ovalem Endglied. Styli in 2 — 7 Paaren vorhanden! — Caudalanhänge etwa ! so lang als der Körper. — Sternalfalten vorhanden oder fehlend. Ovipositor nicht oder nur weniger länger als die Medianfortsätze der Ventr. IX; letztere sind in einem Fall ungeheuer weit ausgezogen. Wie schon betont, enthält die Gattung die größten bekannten Lepismatiden ; so beträgt die Länge von A. collaris F. 16—18 mm und die von gigantea m. sogar 21 mm (ohne l Die einzelnen Arten der Gattung sind meistens durch sehr auffallende Merkmale von- einander getrennt, Merkmale, denen man generischen Wert beilegen würde, wenn nicht eine Zoologica. Heft 43. — 106 — Anzahl anderer sehr charakteristischer Eigenschaften eine engere Zusammengehörigkeit der betreffenden Arten bekunden würden. So ist es doch z. B. eine sehr merkwürdige Erschei- nung, daß plötzlich und unvermittelt eine Art mit 7 Paaren Styli auftritt, wäh- rend alle übrigen Arten nur 2 Paare aufweisen und auch in den anderen Lepismatiden- Gattungen (mit Ausnahme der rückgebildeten Gattung Atelura) 3 Paare nur selten über- schritten werden ! Ferner muß es doch auffallen, daß bei einer Art die Medianfortsätze von Ventr. IX zu langen dünnen Stäben, die etwa 5mal so lang sind als das Segment, ausgezogen sind, während sonst die fraglichen Fortsätze nur kurz sind und kaum bis zur Mitte der letzten Styli reichen ! Näher auf dieses außergewöhnliche Verhalten einzugehen, werde ich vielleicht an anderer Stelle versuchen. — In dieser rein systematischen Arbeit wollen wir uns damit begnügen, darauf hingewiesen zu haben und wollen uns über die schönen Unter- scheidungsmerkmale freuen. Die geogr. Verbreitung der Gattung ist eine sehr weite und erstreckt sich auf die nearktische, neotropische, äthiopische Region. Bis jetzt sind 6 Arten bekannt, von denen 3 (darunter die größte Art) im folgenden als neu beschrieben werden. Von den übrigen wurde eine schon im Jahre 1793 von Fabricius sehr kenntlich (als Lepisma collaris) beschrieben, und die letzten zwei im Jahre 1870 von Packard (als Lepisma spinulata und 'mucronata). Die letztere ist die einzige Art, die mir in natura unbekannt geblieben ist; doch ist die Beschreibung derselben derart, daß wir sie mit gutem Recht in die Gattung Acrotelsa stellen dürfen. Übersicht über die Arten.1 ITergit X kurz vor der äußersten Spitze abgestutzt; Rückenbeborstung aus „Büscheln" und „Kämmen" bestehend spinulata Pack. Tergit X mit scharfer Spitze ; Rückenbeborstung nur aus „Kämmen" bestehend . . 2 7 Paar Styli vorhanden (an Abd. III — IX); Lippentasterendglied sehr kurz und breit (etwa 2mal so breit als lang); auffallend große Art von 20 — 21 mm Länge gigantea n. sp. 2 Paar Styli vorhanden (an Abel. VIII und IX); Lippentasterendglied oval oder läng- lich beilförmig, höchstens so breit als lang; mittlere bis große Arten von 10 — 18 mm Länge , 3 Prosternum in der Mitte zwischen den beiden Vordercoxen mit einem kräftigen strahlenförmigen Borstenbüschel; Thorax ohne „Rückenkämme"; Beine, besonders Schienen und Tarsen mit deutlichen Borstenbüscheln und Borstenreihen besetzt; 2. Fühlerglied so lang als das 1.; große /Vit von 16 — 18 mm Länge collaris Fb. Prosternum ohne Borstenbüsche] in der Mitte; Thoraxtergite mit je 2 „Rücken- kämmen"; Beine einfach beborstet, ohne deutliche Büschel; 2. Fühlerglied lA so lang als das 1. oder noch kürzer; kleinere .Arten von 8 — 12 mm 4 A. mucronata Pack, ist in der Übersicht nicht berücksichtigt (aus den oben angeführten Gründen.) 107 Medianfortsätze der Ventr. IX 9 ungemein lang ausgezogen zu dünnen Stäben, welche den Ovipositor fast bis zur Spitze beiderseits begrenzen; Ventr. VIII normal; Terg. X jederseits mit 4 — 5 „Randkämmen"; Lippentasterendglied länglich oval oder nur ganz schwach beilförmig producta n. sp. Medianfortsätze der Ventr. IX kurz, normal; Ventr. VIII stark reduziert; Terg. X jederseits nur mit 3 „Randkämmen" ; Lippentasterendglied ausgesprochen beil- förmig impudica n. sp. 1. A. collaris Fb. (Fig. 43 a— b, und Taf. I Fig. 3.) 1793. Lepisma c, Fabricius in: Ent. syst. II. p. 64. 1838. Lepisma <■.. Burmeister in: Handb. d. Entom. v. 2 p. 457. 1843. Lepisma niveofasciata, Templeton in: Trans. Ent. Soc. v. 3 p. 302. [844. Lepisma c, Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 453. 1890. Lepisma cincta, Oudemans in: Weber, Zoolog. Ergebnisse v. i p. 80 t. 6 f. 1. Die Diagnose der Lepisma collaris von Fabricius lautet: „Nigra, fascia collari anoque niveis, cauda tripliei villosa. Hab. in Americae meridionalis insulis. Statura et magnitudo omnino praecedentis (vil- losae). Antennae longitudine corporis fuseae, basi pallidae. Caput albidum. Thorax scutis tribus latis : anteriore margine niveo fasciam constituente. Anus niveus, cauda tripliei cinerea, villosa. Setulae quatuor subcauda. Pedes pallidi." Nach dieser Beschreibung unterliegt es nicht dem geringsten Zweifel, daß folgende Art auf die Fabriciussche collaris zu beziehen ist, besonders wenn wir auch die Bemerkung Burmeisters von „büschelweisborstigen Beinen" berücksichtigen. Denn sowohl die von Fabricius angegebene Färbung als auch die letztgenannte Eigenschaft kommt keiner an- deren Lepisma zu. Mit ebensolcher Bestimmtheit können wir auch L. niveofasciata Tempi. und cincta Oud. als identisch mit collaris erklären; denn die Beschreibungen wie auch die Abbildungen dieser beiden Autoren sind so treffend und bezeichnend, daß man auf den ersten Blick unsere Art in ihnen erkennt. In folgendem die ausführliche Beschreibung: Färbung: Grundfarbe des Körp< gelblich oder weißlich; Fühler mit Ausnahme der weißlichen Basalglieder bräunlich, dunkel geringelt; Cerci ebenso; Styli nur an der Spitze angedunkelt. Schuppen der Oberseite schwarz, nur ein ziemlich breites Querband am Hinterrand des Pronotums, und ein ebensolches am Hinterrand des Terg. IX und Vorderrand de- Terg. X, und endlich ein Saum an den Seitenrändern von Terg. X gelb lieh weiß. Schuppen der Unterseite weißlich im Leben mit deutlichem Silberglanz:, Körperform: Von sehr großer und kraftiger Statur, vorne breiter als hinten: Kopf groß und breit, vorne gerundet, Augen etwa- vorspringend; Thorax sehr gut entwickelt; — 108 — merklich breiter als das Abdomen und fast % so lang als dieses; Abdomen von der Basis zur Spitze allmählich schmäler werdend, deutlich vom Thorax abgesetzt, Terg. X lang und spitz, so lang wie Abd. VII — IX zusammen. — Antennen relativ schlank, kaum die Körper- länge erreichend, 2. Glied so lang als das 1.; Kiefertaster mäßig lang, 3. Glied am längsten, beinahe so lang als 4. und 5. zusammen; Lippentaster gestreckt, mit relativ langen Gliedern, Endglied gebogen; Styli in 2 Paaren vorhanden, nicht sehr lang, schwach spindelförmig; Cerci und Terminalfilum etwa so lang als das Abdomen; Beine ziemlich plump, mit nur 2 Tarsengliedern. — Sternalf alten rudimentär. Beborstung: Die größeren Borsten (am Kopf, Rücken, den Extremitäten etc.) sind g an z fei n gefiedert, so daß sie ein rauhes Aussehen haben, und sind teilweise an der Spitze gespalten. Die Borsten treten in „Büscheln" und „Kämmen" auf; erstere befinden sich in größerer Anzahl und stärkster Entfaltung auf dem Kopf, besonders am Vorderrande, auf der Stirne und in der Augengegend ; ferner 2 am Vorderrand des Prothorax; sodann ist ein kräftiger Büschel mitten auf dem Prosternum (zwischen den Vordercoxenj, und endlich sind auch die Beine mit zahlreichen „Büscheln" (allerdings kleineren) besetzt. „Kämme" finden sich vor allem auf dem Rücken, und zwar eine große Anzahl schmaler „Randkämme" a b F'g- 43- Genitalsegment (a) und Labialtaster (b) von Acrotelsa collaris Fb. an den Seitenrändern der Thoraxtergite ; ferner 2 — 4 Rückenkämme an den Hinterrändern der Abd.-Segmente, und zwar auf Abd. I und Abd. VIII je 2, und auf Abd. II — VII je 4 yeder- seits 2) kräftige Kämme, und endlich noch auf Terg. X an den Seitenrändern 7 — 8 schmälere Randkämme. Ventral befinden sich auf Abd. II — VIII jederseits 1 breiter kräftiger Borsten- kamm. — Die Behaarung und Beborstung der Beine und der übrigen Extremitäten ist insofern auffallend, als die Haare und Borsten nicht regellos verteilt sind, sondern teils in Büscheln, teils in Reihen und Wirt ein stehen. Dadurch bekommen die Schienen, die Tarsenglieder, die Styli etc. fast den Anschein, als ob sie gegliedert wären. < i\ ipositor kurz, Ventr. IX nicht überragend, das ventrale Klappenpaar einfach stab- förmig unbewaffnet, das dorsale etwas länger und an der Spitze mit kräftigen Zähnen besetzt. Länge: 16 — 18 mm. Breite: 5 mm. Geogr. Verbreitung: Das Tier besitzt innerhalb des Tropengürtels eine sehr weite Verbreitung: über die neotropische, äthiopische und indomalayische Region. Fabri- gibt als Vaterland an: „Americae meridionalis insulae", Burmeister nennt als Fund- ort: La Guayra. Das Hamburger Museum besitzt eine Anzahl Exemplare aus Curacao, Maracaibo, Dahome und den Seychellen (Brauer leg.!). Das Petersburger .Museum besitzt — 109 — ein Exemplar aus Buitenzorg auf Java (Karawaiew leg.! . von welcher Lokalität auch Oudemans seine cincta beschreibt. Templeton nennt als Vaterland seiner niveo-fasciata Ceylon. Voeltzkow endlich brachte die Art auch aus Madagascar mit. Die weite Verbreitung ist sicherlich zum großen Teil auf Verschleppung durch den Menschen wie bei Lepisma saccharina zurückzuführen (cfr. Ethologie . Wo die eigent- liche Heimat dieser schönen großen Art zu suchen ist, ist schwer zu sagen, doch möchte ich dieselbe am ehesten auf die westindischen Inseln verlegen, da dort auch die zweite Riesenform beheimatet ist. Ethologie : A. collaris scheint dieselbe Lebensweise zu führen wie unsere saccha- rina ; sie ist die „Haus-Lepisma" der Tropen und kann als solche mitunter auch ganz be- trächtlichen Schaden zufügen, was in Anbetracht der Körpergröße nicht zu verwundern ist. Templeton bemerkt darüber: „the old dutch books in the librairies are infested with these Lepisma and suffer much from their inrod." Die beiden Exemplare Oudemans' kamen lebend aus grauem Pflanzenpapier zum Vorschein, welches mehrere Monate in Buitenzorg verweilt und darauf gut verpackt nach Holland geschickt worden war. Voeltzkow fing das mir übergebene Exemplar in einem seiner Koffer. — Die beiden letzten Fälle sind besonders geeignet, die Art und Weise der Verbreitung des Tieres zu illustrieren. l'. A. gigantea n. sp. (Fig. 44 a— c.) Die größte Art der Lcpismatiden ! Erinnert habituell an die vorhergehende Art, doch weicht die Körperform von der von collaris darin ab, daß der Thorax nicht so kräftig entwickelt und nur wenig breiter als das Abdomen ist; auch die Gesamtlänge des Thorax ist merklich kurzer, indem sie nur etwa der des halben Abdomens gleichkommt. Das Abdomen ist kaum vom Thorax abgesetzt und nach hinten nur ganz wenig verschmälert. •Die Grundfarbe des Körpers ist größtenteils gelblichweiß, nur die Seiten und die letzten 2 Segmente etwas dunkler. Beine ebenfalls weißlich, nur die Coxen und Schenkel braunviolett gesäumt; Kiefertaster zum Teil (3. und 4. Glied) dunkel; Lippentaster mit schmalem dunklem Saum an der Spitze des breiten Endgliedes; Fühler und Cerci mit schwarzbraunen, gegen dir Spitze zu immer breiter werdenden Ringen gezeichnet; Styli ein- farbig dunkel. Schuppen der Oberseite mehr «»der weniger gleichmäßig braun, zwischen den einzelnen Schuppenreihen besonders am Abdomen ganz feine helle Querlinien sichtbar. Schuppen der Unterseite gelblichweiß. Die Beborstung ist ähnlich wie bei collaris; die Borsten sind aber deutlicher ge- fiedert, ferner befinden sich auch auf den T horax-Tergi t en je 2 kräftige ..Rücken- kämme"; der Vorderrand des Prothorax ist mit breiten Borstenreihen jederseits besetzt .nicht mit Büscheln wie bei collaris. Die dorsalen Kämme, sowohl die Rand- als die Rückenkämme, sind bedeutend breiter und kräftiger als bei collaris, und bestehen /um Teil aus 2— 3 Reihen ; Terg. X besitzt jederseits nur 5 Randkämme. Am Prosternum ist kein Büschel vorhanden. Ventral befinden sich auf Abd. II VIII jederseits kräftige Kämme und zwar auf Abd. III — VII jederseits des Stylus-Gelenkes. Antennen und Cerci etwas kräftiger als bei collaris, und wohl die Korperlänge er- — 110 — reichend; 2. Glied viel kürzer als das i. Kiefertaster wie bei collaris. Lippentaster kürzer, mit sehr kurzem und sehr stark verbreitertem Endglied; dasselbe ist mindestens 2mal so breit als lang, seine Spitze ist gerade abgestutzt. Styli in 7 Paaren vorhanden (an Abd. III — IX). Sternali alten sehr gut ausgebildet. |-^ l''g- 34- Acrotelsa gigantea n. sp. b Hinterende des Abd. (Q), ventrale Ansicht, ov = Ovipositor, stf. = Sternitfalte; c Labialtaster. 9: Ovipositor kurz und dick, Ventr. IX nicht überragend; dorsales und ventrales Klappenpaar an Länge ziemlich gleich, dorsales mit einer Zwischenmembran verbunden. 111 Medianfortsatz von Ycntr. IX kurz, ebenso letzteres selbst. Ventr. VIII gut ausgebildet, ge- teilt. Ventr. VII in der Mitte mit einer deutlichen Falte am Hinterrand. CT : Ventr. VIII ungeteilt, Ventr. VII ohne Falte. Länge: 21 mm. Breite: 5 mm. Geogr. Verbreitung : Diese Riesen-Lepisma lag mir in 3 Fxemplarcn vor, alle aus Westindien stammend: 1 9 wurde von C. Egger t in St. Thomas, ein anderes 9 von Dr. Versluys auf der Insel Margarita, und das einzige cf von W. Nepperschmidt in Kap Haiti gesammelt. — (2 Ex. im Hamburger und 1 im Amsterdamer Museum! 3. A. producta n. sp. (Fig. 45 a — d, und Tat'. IV Fig. 48- -49-) Grundfarbe des Körpers gelblichweiß, nur an den Seiten schwach bräunlich; Fühler und Cerci dunkel braunviolett geringelt; Tasterglieder meistens ziemlich breit dunkel gesäumt; Beine zum größten Teil gelblichweiß, nur die Schenkel an der medianen Seite und der lateralen Spitze, die Seidenen ebenfalls an der Spitze und das 1. Tarsenglied mit Ausnahme der Basis dunkel braunviolett gefärbt. Schuppen der Ober- und rnterseite bräunlich. Fig. 45. Acrotelsa producta n. sp. a GenitaLsegmente (9), ov = Ovipositor, pz = Medianlbrtsatz des Gonocoxits IX; b Hinterende des Abd. (dorsale Ansicht); c Maxillartaster; d Labialtaster. Körperform gestreckt, schmal, nach hinten nur wenig verengt; Thorax kaum breiter als das Abdomen, parallelseitig, Pro- und Mesothorax ungefähr gleichlang, Metathorax etwas kürzer; Kopf breit, halbkreisförmig, nur wenig schmäler als der Thorax, Augen wenig vor- springend; Abdomen schmal und lang, vom Thorax nur wenig abgesetzt, nach hinten ganz schwach sich verjüngend, Terg. IX sehr kurz, Terg. X mit scharfer Spitze und seicht aus- gebuchteten Seitenrändern. Beborstung ähnlich wie bei gigantea, d.h. auf dem Kopfe eine Anzahl kräftiger Borstenbüschel, auf dem Thorax je 5—7 kräftige „Randkamme" und außerdem noch je 2 „Rückenkämme", auf Abel. II— VII je 4 Rückenkamine jederseits 2. auf Abd. VIII 112 — 2 Rückenkämme, und auf Teig. X jederseits 4 Randkämme. Ventral auf Abd. II — VIII je 2 breite Kämme. Antennen und Cerci schlank, erstere etwa von Körperlänge, letztere etwas kürzer ; Kiefertaster mäßig lang, 3. Glied am längsten; Lippentaster mit relativ langem, ovalem oder nur ganz schwach beilförmigem Endglied. Styli bei 9 und c? in 2 Paaren vorhanden. Sternalfalten vorhanden. O: Ovipositor lang, stabförmig, beiderseits fast in seinem ganzen Verlauf begleitet von den enorm verlängerten Medianfortsätzen der Ventr. IX. CT : Medianfortsätze nicht verlängert, normal, nur etwa halb so lang als die Styli IX. Länge : 1 2 mm. Breite : 3 mm. Geogr. Verbreitung: Mir lag (aus dem Hamburger Museum) eine größere Anzahl dieser interessanten Art mit der Fundortsangabe „Peak Downs" vor. Nach brieflicher Mit- teilung Dr. C. Schaf fers liegt dieser Ort in Nord-Australien. 4. A. impudica n. sp. (Fig. 46 a— c.) Grundfarbe schmutzig gelbbraun; Fühler und Cerci hell und dunkel geringelt, ähn- lich wie bei producta; von den Kiefertastern nur die letzten Glieder dunkler. Schuppen der Ober- und Unterseite braun. Körperform ganz ähnlich wie bei producta, gestreckt, nach hinten wenig verengt; nur Terg. X ist etwas breiter und seine Seiten sind nicht ausgebuchtet. Beborstung ebenfalls wie bei der vorigen Art, nur auf Teig. X befinden sich jederseits nur 3 Randkämme. Antennen etwa von Körperlänge, Cerci etwas kürzer; Kiefertaster schlank, Glied 1 — 4 ziemlich gleichlang; Lippentaster mit deutlich beilförmig verbreitertem Endglied. Styli in 2 Paaren. 9: Ovipositor an der Spitze mit mehreren kräftigen, auswärts gerichtet en Zähnen bewaffnet, Ventr. IX nur wenig überragend. Ventr. VIII rudimentär, die beiden Hälften weit voneinander getrennt und daher den Ovipositor unbedeckt lassend. rf : unbekannt. Länge: 12 mm. Breite: 3 mm. Geogr. Verbreitung: Das einzige 9 stammt aus Santa Marta (Kolumbien), wo es von Dr. J. Versluys entdeckt wurde. — Museum Amsterdam! 5. A. spinulata Pack. (Fig. 47-) 1S73. Lepisma sp., Packard in: Rep. Peabody Acad. Arts and Sc. v. 5 p. 48, Von dieser Art lagen mir 2 Exemplare vom Autor vor, welche zwar sehr stark defekt und vertrocknet waren, aber trotzdem die Zugehörigkeit zur Gattung Acrotelsa erkennen ließen, sowohl an dem gesamten Habitus und vor allem an dem spitzwinkligen Terg. X. — Die Art nimmt aber gewissermaßen eine Sonderstellung in unserer Gattung ein: denn 1) be- 113 steht die Rückenbeborstung zum größten Teil aus „Büscheln" nicht aus Kämmen und 2) ist die äußerste Spitze des Terg. X abgestutzt. — Von der Rückenbeborstung besteht nur die äußere Reihe jederseits auf dem Abdomen aus Kaminen, die innere Reihe dagegen, sowie die Randbeborstung des Thorax und des Terg. X aus kleinen Büscheln. — Styli sind 2 Paare vorhanden. Ventral befinden sich auf Abd. II— VIII je 2 laterale Borstenkämme, und auf Abd. II — YII außerdem noch je 1 medialer. Die Beschreibung- Packards lautet: „Body rather broader and shorter than L. do- mestica; very hairy, head tufted with long hairs, and sterna fringed with stiff hairs, while the caudale appendages are spinulated instead of villose, being provided with long, stiff spinules, which at intervals stand oul al righl angles. Antennae not longer than the body. mpudica n. sp c Labialt; b Genitalsegmente des Q Fig. 47. Acrotelsa spinnlala Pack. Maxillary palpi five-jointed, shorter than in mucronata, but structurally as in that species, the joints being rather short and stout and hairy. Labial palpi much shorter than in L. do- mestica or mucronata. Caudal stylets much as in the two species above named. but scar cely as long as the body, annulated with light and dark rings. Bod) darker than L.domestica, the dark scales not arranged in bands. Two rows of minute pencils of hairs along eai ot abdomen above. The lateral row of tufts along under side very 1 :onspicuous. — Abdomen unusually broad ; telson triangulär, acute, longer than broad, hairy." „This species differs from all the foregoing by the acutely triangulär telson." Die Länge des Tieres beträgt nach den eingetrockneten Exemplaren 8 min, nach den Angaben Packards circa 9 mm. Geogr. Verbreitung: Packard gibt an: „Waco, Texas Beitrage/' Zoologica. Hclt 43. 15 — 114 — 6. A. mucronata Pack. 1873. Lepisma m., Packard in: Rep. Peabody Acad. Arts and Sc. v. 5 p. 49. Diese Art ist mir in natura unbekannt geblieben; sie scheint der vorhergehenden Art, noch mehr aber vielleicht der A. gigantea nahe zu stehen, wie aus der folgenden Beschrei- bung Packards hervorgeht : ,,This species closely resembles L. doonestica, but differs in the large, long, acutely triangulär telson, and in the more hairy body, while the caudal appendages are much more villose. Proportionate lenght öf antennae and caudal appendages the same as in L.domestica. Maxillary palpi shorter, more hairy, joints much stouter, less swollen at tips, five-jointed. Terminal Joint of labial palpi more acute. Body rather stouter, but with same color and style of markings as in L. donicslica , but eyes slightly smaller. — Lenght 0,50 inch. (= 12,7 mm). „Pulvon, West Coast of Nicaragua. „This fine species differs from L. spinulata, its nearest ally, by the longer antennae, palpi and caudal stylets ; the longer, narrower abdomen, and in having the hairs on the caudal appendages long and fine, villose instead of stiff, and by the more acute telson." Teig. X scheint also eine scharfe Spitze zu haben wie collaris, gigantea etc., und daher dürfte auch mucronata diesen Arten näher stehen als der spinulata. JLepismatinae ineertae sedis. Im folgenden führe ich noch fünf Lepismatinen auf, über deren Stellung im System ich noch nicht klar werden konnte. Von der ersten derselben hatte ich zwar eine Anzahl typischer Exemplare zum Studium vor mir, jedoch waren dieselben in einem total defekten Zustand, d. h. nur in kleinen Bruchstücken vorhanden. — Von den zwei folgenden kenne ich nur die Beschreibungen, welche aber einen sicheren Schluß auf die systematische Stellung nicht zulassen; und von den letzten zwei endlich waren mir selbst die Beschreibungen unzu- gänglich, so daß ich mich bei diesen einfach mit der Citierung der Namen und der Lite- ratur zufrieden geben mußte. 1. Lepisma (?) chlorosoma Luc. (Fig. 48 a— b.) 1846. L. cht., Lucas in: Rev. zool. par la soc. Cuv. p. 254. 1S49. L. cht., Lucas in: Explor. de lAIgerie. Insect. p. 372, T. 1 fig. 9. Die Beschreibung von Lucas (99) lautet: ,,L. antennis capiteque fuscis; corpore viridi metallico nitido, basi segmentorum thora- cisque alba; abdomine albo-maculato ; palpis pedibusque luteis, appendiculis lateralibus se- tisque rubris. „La description de ce Lepisme est fait sur lc vivant. Le thorax et l'abdomen sont d'un beau vert fonce chatoyant en rouge vers lc milieu de chaque segment. Le corps diminue r^gulierement de diametre du mesothorax, qui est le segment le plus large, au segment anal, dont lc diametre est egal ä la moitie" de celui du mesothorax. Les trois segments formant — 115 — le thorax, egaux en longueur, ont leurs angles posterieurs arrondis; le premier recoit La tete dans une echancrure concave, large et peu profunde; une pareille echancrure dessine sor bord posterieur ainsi que celui des deux segments suivants. La tete est d'un brun noirätre uniforme; les antennes plus courtes que le corps, d'un brun plus clair; les palpes et les pattes jaunes. Les segments thoraciques sont posterieurement bordes de blanc vif et ceux de 1'abdomen de vert opaque ; le cinquieme segment abdominal offre deux taches Manches, quadriformes, allongees transversalement, et situecs chaeune pres de l'angle anterieur en juxta position avec le bord posterieur de quatrieme ; au milieu du bord anterieur du sixieme sont deux autres taches egalement blanches et en quadrilatere allongc, transversalement, mais rapprochees l'une de l'autre ; enfin deux gros points blaues, jumeaux et ronds, oecupent le milieu du neuvieme. Le bord posterieur du dixieme, les filets caudaux et la dernicr paire d'appendices lateraux sont d'un rouge brique vif et garnis le longs poils oranges. Dans cette jolie espece, les filets Mint courts et forts, ils n'atteignent pas en longueur le tiers du corps. „C'est sous les ecorces des olivier et des caroubiers, que j'ai toujours rencontre cette jolie petite especes, qui n'est pas tres rar.'; environ d'Alger." a b Fig. 4S. a Lepisma ? chlorosoma Luc. iXach Lucas.) b Hinterende des Abdomens vom rj? (ventrale Ansicht), Terg. X = Tergit X, pa = Parameren. Nach dieser Beschreibung sowohl als auch nach der Lucasschen kolorierten Ab- bildung (49) stellt L. chlorosoma eine sehr hübsche, lebhaft gefärbte Art dar. Über die Rückenbeborstung, welche zur Beurteilung der systematischen Stellung so wichtig ist, ei fahren wir leider nichts. Es ist ja auch möglich, daß überhaupt gar keine Rücken- beborstung bei dieser Art existiert, zumal ich auch an den mir vorliegenden Frag- menten nichts nachweisen konnte, was für eine solche spre< hen würde. Doch bevor ich mein gut erhaltene Exemplare daraufhin untersuchen konnte, mochte ich das Fehlen der Rücken- borsten nicht als Tatsache hinstellen. Denn läge diese Tatsache vor, so müßte ein neues Genus für L. chlorosoma geschaffen werden; und einen solchen Sehritt möchte ich doch besser begründet wissen. — Das einzige, was ich aus den Fragmenten einigermaßen er sehen konnte, ist die ventrale Beborstung und der Bau der Genitalsegmente de- ' Wie aul der beistehenden Figur (48 b angedeutet ist, befinden sich .111 den Hinter rändern der Bauchschienen je 3 Borstenkämme. Styli sind in 2 Paaren vorhanden. Die Gonocoxite IX — 116 — sind sehr groß und an der Basis eine ganze Strecke bis zur Berührung einander genähert. Auch die Parameren sind auffallend groß und ragen weit über die Gonocoxite hervor. — Diese letzteren Momente würden für eine Zugehörigkeit zur Gattung Lepisma oder we- nigstens für eine nahe Verwandtschaft mit dieser sprechen. 2. Lepisma (?) leai Ridley. 1890. Lepisma Leai, Ridley in: Jour. Lin. Soc. v. 20 p. 557. „Corpus 19 mm longum (setis exclusis), griseum. Caput parvum, subrodundatum. An- tennae filiformes (fraetae). Oculi minimi, nigri, ponc basin antennarum positi. Prothorax 3 mm longus, margine superiore recto, inferiore excavato, marginibus lateralibus poduetis ; meso- thorax et metathorax similes sed breviores. Pedes coxis valde crassis, brevibus, oblongo ovalibus, subtus duabus setis longis ; articulis seeundis longioribus multo tenuioribus pubes- centibus, supra spina crassa armatis; tertiis tenuioribus, acquilongis, subtus setiferis ; tarsis multo brevioribus setiferis, uncis parvis duobus terminalis. Inter coxas tres squamae, ovales, obtusae, quam coxas minores. Addominis segmenta subaequalia, glabra. Segmentum ulti- mum breve. In medio penultimi segmenti appendices duae breves, complanatae, acutae ; post eas duae laterales, breves, teretes, hispidae, tunc duae longae multo longiores et tenues his- pidae, tunc duae longae graciles hispidae, et in medio appendix longissima unica, crassior, setosa, articulata et annulata. „The abdomen was filled with some bright green substance, which was emitted from the mouth when touched — apparently green paint nibbed äff the shutters. „The most nearly allied species to this which J have seen was obtained in Socotra and is now in the British Museum. The breadth of the thorax is greater than in L. saccha- rina, but the head is not concealed as in some species."' Fundort : Fernando Noronha. 3. Lepisma (?) corticula Ridley. [890. Lepisma c, Ridley in: Journ. Lin. Soc. v. 20 p. 557. „Parva, 1 cm longa, angusta, metallica plumbea, dorso arcuato nee complanato. Caput parvum, rotundatum; oculi ad basin antennarum, rubri. Antennae graciles, annulatae, hispi- dae; articulus basalis maximus, reliqui breves, plurimi, crassiusculi. Palpi maxillares 5-articu- lati, articulis breviusculis. Palpi labiales breves, clavati; articulus basali brevis sectus, seeun- dus longior, tertius brevissimus conicus, quartus rotundatus brevis. Thorax angustus, quam abdomen vix latior. Prothorax quam mesothorax longior, metathorax brevior, marginibus omnium ciliis rigidis munitis. Pedes longiusculi, hispidi; coxae breves, latae nec crassae; se- eundo paullo angustior et brevior; tarsi longiusculi, triunguiculati ; squama inter coxas pro- thoracis ovata acuta magna, alterae minores. Abdomen breviusculum ; appendices segmenti Ultimi graciles, hispidae, breviusculae, subaequales. „In rotten wood and under stones in the Sapate and the base of the Peak. It also oecured on the mainland at Pernambuco in similar localities. „The chief peculiarity of this Lepisma is its vrry rounded back, resembling that of a Machüis rather than that of a typica] Lepisma, 1t is a smal) active species oecuring singly, — 117 — ol a dark leaden-grey colour. The scales resemble those of L. saccharina in outline, but are more notched at the upper edge and seem also to have more numerous ridges. The thorax is not much broader than the abdomen, and the margin does not extend much beyond the feet." Fundort: Fernando Noronha. 4. Lepisma (?) galapagoensis Banks. 1901. L. g., Banks in: Proc. Washingt. Acad. Bd. III, p. 541. Die Beschreibung dieser Art war mir leider nicht zugänglich, ebensowenig wie die der folgenden : 5. Lepisma (?) insularis Banks. 190 1. L. /., Banks: I. c. p. 542. 2. Subfam. Nicoletiinae. I »lese Subfamilie ist bei weitem nicht so formenreich als die vorhergehende und ent- hält nur vier Gattungen. Von denselben besitzen nur zwei, Atelura und Nicoletia, eine größere Anzahl Arten, wahrend die übrigen, Lepidospora und Trinemophora, nur für je eine einzige Art autgestellt sind. Die Unterschiede, welche zwischen den genannten Gattungen bestehen, sind im all- gemeinen viel bedeutender oder wenigstens auffallender als die, welche die Gattungen der Lepismatinae voneinander trennen. In erster Linie haben wir hier zwischen beschuppten und unbesch uppten Formen zu unterscheiden: zu den ersteren gehören Atelura und Lepidospora, zu den letzteren Nicoletia und Trinemophora. Während nun die ersten bei- den Gattungen keine besonders nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander erkennen lassen, ist dies bei den beiden letzteren um so mehr der Fall, so daß ich anfänglich mich weigerte, dieselben generisch zu trennen. Wir dürfen also nicht kurzweg von zwei geschlossenen, natürlichen, durch das Fehlen oder Vorhandensein von Schuppen charakterisierten Gruppen sprechen, sondern wenn wir ein annähernd richtiges Bild von den Beziehungen der 4 Gattungen erhalten wollen, müssen wir auf die eine Seite Atelura, auf die andere Nicoletia Trinemophora stellen, und zwischen diese beiden gewissermaßen als Verbindungsglied die Gattung Lepidospora einreihen. Die 4 Gattungen bilden eine sehr natürliche, homogene Gruppe, res]). Subfamilie. So groß auch einerseits die Unterschiede zwischen den Gattungen sind, so haben sie anderer- seits doch, wie oben bereits ausgeführt, eine ganze Anzahl höchst wichtiger und charakte ristischer .Merkmale gemeinsam, welche an ihrer systematischen Zusammengehörigkeit nicht den geringsten Zweifel aufkommen lassen; ich erinnere nur an den übereinstimmenden Bau der Genitalsegmente und der Mundgliedmaßen, an das Fehlen der Augen, an das so häufige Vorkommen sekundärer Sexualcharaktere an den Fühlern und Cerci u. s. w. Um so verfehlter muß es erscheinen, dal.', einige Autoren, wie Lubboi k 73 und Dalla Torre 95 die Gattung Nicoletia vollständig von den Lepismatiden getrennt und in 118 — eine ganz andere Familie (Cam podeidc» oder Japygiden !) gestellt haben. Wenn man be- denkt, daß die Campodeiden und Japygiden eine gänzlich andere Organisation - ich er- innere nur an die entotrophen Mundgliedmaßen — besitzen als Nicoletia, so zeigt uns dieser Fall wieder so recht drastisch, zu welchen Mißgriffen es führen kann, wenn man bei der Schaffung eines Systems nur ein einziges Merkmal (hier die Beschuppung) berücksichtigt. Übersicht über die Gattungen der Nicoletiinae. Körper mit Schuppen bedeckt Körper ohne Schuppen Körper länglichoval oder dreieckig, dorsal stark gewölbt, Abdomen nach hinten stark verengt; Ventralsäckchen nur in i oder 2 Paaren (an Abd. VI und VII) vorhanden 1. Gattung Atelura Heyd. Körper lang gestreckt, Rücken abgeflacht; Abdomen nach hinten nur wenig verengt; Ventralsäckchen an Abd. II — VIII vorhanden 2. Gattung Lepidospora n. g. Styli nur an Abd. VIII und IX; Ventralsäckchen fehlen; Lippentasterendglied vom vorletzten kaum abgesetzt ; Parameren klappenförmig, an der Basis sich berührend 4. Gattung Trinemophora Schaeff. Styli an Abd. II — IX; Ventralsäckchen an Abd. II — VIII; Lippentasterendglied vom vorletzten Glied deutlich abgesetzt; Parameren cylindrisch oder keulenförmig, an der Basis weit voneinander getrennt, und parallel verlaufend 3. Gattung Nicoletia Gerv. 1. Gattung: Atelura Heyd. 1S55. A., Heyden in: Stett. ent. Zeit. v. 16 p. 368. 1873. Lepismina (part.), Lubbock in Monogr. Collemb. and Thysan p. 235. 1890. Lepismina, Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil v. 9 p. 58. 1S9S. Grassi dl« (nom. nov.) Silvestri in: Com. Mus. Buenos Aires v. 1 p. 35. 1903. Grassieila Escherich in: Zool. Anz. v. 26 p. 348. Heyden (55) gibt folgende Diagnose von seiner Gattung: „Körper länglich eiförmig, mit Schuppen bedeckt; am Ende mit 3 kurzen, wenig gegliederten Schwanzborsten; Fühler iigliedrig; Kiefertaster 5gliedrig; Lippentaster 4gliedrig; Tarsen 3gliedrig." Er stellt die Gattung in die nächste Nachbarschaft von Lepismina Gerv., von der sie sich nach seiner Ansicht hauptsächlich durch die kurzen Fühler auszeichne. Dem Fehlen der Augen scheint Hey den keine besondere, generische Bedeutung zugeschrieben zu haben, denn er erwähnt dieses Merkmal nur nebenbei, bei der Beschreibung der einzigen Art (formicaria). Grass i-Rovelli (90) haben die Heydensche Art nicht erkannt, denn sie be schreiben dieselbe unter einem anderen Namen: Lepismina polypoda (siehe unten. Aber — 119 — auch diese Autoren stellen also für sie eine besondere Gattung auf, führen aber als Haupt- charakteristikum tierseihen den Mangel der Augen an. Ich selbst 03 habe diesen Unter- scheidungsmerkmalen noch andere hinzugefügt, vor allem den verschiedenen Bau der Genital- segmente und der Lippentaster, und verglich die Gattung, die ich wegen der Kollision der (".rassischen Gattung mit Lepismina Gerv. nach dem Vorschlag Silvestris Grassiella nannte, mit der Gattung Lepisma L., da sie mir mit dieser am nächsten verwandt schien. Nachdem ich nun aber die Gattung Nicoletia Gerv. studiert, so ersah ich sofort, daß die obige Gattung, die infolge der Identität der Heydenschen mit der Grassischen Art Atelura heißen muß, weit mehr Beziehungen zu dieser, als zu Lepisma zeigl und daß sie zweifellos in die nächste Nähe von Nicoletiazu stellen ist. Denn die beiden haben nicht nur den .Mangel der Augen, sondern auch den Bau der Taster und der Fühler, das Auf- treten von sekundären Sexualcharakteren an den Basalgliedern derselben, und vor allem den charakteristischen Bau der Genitalsegmente übereinstimmend. Darnach dürfte also auch das Fehlen der Augen nicht, wie man bisher annahm, ein unabhängig voneinander durch unter- irdische Lebensweise erworbener Charakter (Konvergenzerscheinung) sein, sondern ist wahr- scheinlich der Ausdruck einer näheren Blutsverwandtschaft. Zur Charakteristik der Gattung Atel Kid sei folgendes erwähnt: Körper form länglich oval oder dreieckig, Rücken merklich gewölbt; Kopf kurz, vorne gerundet, Augen fehlen; Thorax fest gegliedert, die Seitenränder ohne Unterbrechungen oder Einbuchtungen an den Segmentgrenzen; Abdomen an der Basis so breit oder nur wenig schmäler als der Thorax, nach hinten aber stark verschmälert, so daß es stets mehr oder weniger aus- gesprochen dreieckig geformt erscheint, seine Segmente sehr kurz, Terg. X an der Spitze stets eingeschnitten, bisweilen sehr tief. Rücken und Bauchseite mit Schuppen besetzt. Beborst ung relativ schwach entwickelt; Rücken zuweilen ganz ohne Borsten („Gymnonoti"), zuweilen mit segmental an- geordneten Querreihen von kurzen, anliegenden Schuppenhaaren oder langen, schräg ab- stehenden, dünnen Borsten besetzt („Trichonoti") ; Seitenränder des Thorax mit einem Haar- oder Borstensaum, Seitenränder des Abdomens mit je einer kräftigen Borste an den Hinter- ecken jedes Segmentes; ventral befinden sich an den Hinterrändern jedes Abdomens meist eine Reihe einzelstehender Borsten; Extremitäten mehr oder weniger dicht beborstet, Ter- minalfilum ventral mit tief gespaltenen kräftigen Borsten besetzt. Fühler kurz, niemals länger als die Hälfte des Körpers, aus höchstens 20 Gliedern bestehend, 1. und 2. Glied besonders kräftig und lang, 2. Glied beim c> häufig mit einem deutlich zahnartigen Fortsatz; 4. Glied meistens am kürzesten, die übrigen merklich länger, und schon vom 6. oder 7. an länger als breit; Kiefertaster schlank, das Endglied .1111 längsten; Lippen taster relativ lang, Endglied sehr groß, oval, symmetrisch mit zu- gespitzter oder abgestumpfter Spitze, 21/» — 3mal so lang als das vorletzte und stets deutlich von diesem abgesetzt, vor der Spitze (ob immer?) mit 5 — 6 ovalen Sinnespapillen ; Cerci stets kurz, kaum 3mal so lang als Terg. N, und oft nur undeutlich gegliedert; Terminalfilum meistens merklich länger, zuweilen sogar y2 — -j so lang als das Abdomen, 10 — 20gliedrig ; Styli in 3 — 8 Paaren vorhanden, bei einigen Arten außerdem noch 1 2 Paare „Ventralsäck- chen" (am 6. und 7. Segment). — 120 — Genitalsegmente: cT Parameren lang cylindrisch oder länglich oval, von der Basis an voneinander getrennt, Ventr. IX weit überragend, Gelenkverbindung mit Ventr. IX frei- liegend; 9 : Ovipositor mächtig entwickelt aus vier bauchig erweiterten Klappen bestehend, deren dorsales Paar zuweilen merklich länger als das ventrale ist, vollkommen freiliegend, nur an der Basis von einer dreieckigen oder halbkreisförmigen Falte der Ventr. VII bedeckt, Ventr. VIII und IX stark rudimentär, den Ovipositor nicht bedeckend. Die Arten der Gattung sind klein und erreichen höchstens eine Länge von 6 — 7 mm. Die geogr. Verbreitung der Gattung ist eine sehr weite und erstreckt sich über die paläarktische, nearktische, neotropische und äthiopische Region. Wo die Urheimat der Gat- tung zu suchen ist, läßt sich nach den heutigen geringen Kenntnissen nicht sagen. Bezüglich der Ethologie dürfen wir wohl als sicher annehmen, daß alle Äteluren gesetzmäßig myrmecophil oder termitophil sind, wenn auch bei einer Art eine dies- bezügliche Angabe fehlt. Einige der Gattungscharaktere möchte ich geradezu als myrmeco- resp. termitophile Anpassungscharaktere bezeichnen, wie die kurzen Cerci, die Kleinheit, den gewölbten und glatten Rücken etc. Die Beziehungen zwischen den Äteluren und ihren Wirten sind keineswegs sehr intime oder freundschaftliche, sondern beruhen in erster Linie auf der großen Gewandtheit der ersteren, welche diese befähigt, den Ameisen stets auszuweichen. Das Verhältnis ist also lediglich ein einseitiges, d. h. nur die Äteluren ziehen einen Nutzen daraus. Und dieser ist nicht gering: einmal besitzen sie in dem Ameisennest eine angenehme, gleichmäßig tempe- rierte Wohnung, sodann befinden sie sich unter mächtigem Schutz und endlich — was wohl die Hauptsache ist — finden sie stets einen reichen Vorrat von Nahrung. Denn in jedem Ameisen- und Termitennest gibt es eine Menge pflanzlicher und tierischer Abfallstoffe, die ja den Lepismiden hauptsächlich zur Nahrung dienen. Außerdem aber holen sich die kleinen Gäste auch noch von den Ameisen selbst Futter, wie Ch. Jan et (97) an Atelura formicaria beobachtet hat. Diese Atelura machte es gewöhnlich so, daß sie zu zwei gerade sich gegenseitig fütternden Ameisen sich begiebt, um nach dem von der einen zur anderen Ameise übertretenden Futtersaftstropfen zu haschen. Hat sie davon etwas erbeutet, so macht sie sich eiligst davon und versucht es bei einem zweiten, dann bei einem dritten Ameisen- paar u. s. w. Da die Ameisen während des Fütterns in ihren Bewegungen nicht frei genug sind, um die Verfolgung aufzunehmen, so können die Diebe ihr Handwerk so lange treiben, bis ihr Hunger vollkommen gestillt ist. Diese Art der Beziehungen zwischen den Äteluren und den Ameisen (Synoekie) bringt es auch mit sich, daß die Äteluren gewöhnlich nicht auf eine einzige bestimmte Wirtsart angewiesen sind, sondern daß sie meistens bei einer Anzahl verschiedener Ameisen- oder Termitenarten vorkommen, und zum Teil sogar „panmyrmecophil" sind (cfr. auch II. Kapitel). Die Erkennung der einzelnen Arten bietet, obgleich die meisten von ihnen habituell sich sehr ähneln, keine allzugroßen Schwierigkeiten dar; denn die Unterscheidungsmerkmale sind unzweideutig und präzise, und lassen sich auch unschwer feststellen. — Die Äteluren zer- fallen zunächst in zwei natürliche Gruppen, die „Gymnonoti" und die „Thrichonoti", von — 121 — denen die ersteren durch den Alangel jeder Rückenbeborstung, und die letzteren durch das Vorhandensein zahlreicher und gutausgebildeter Dorsalsetae charakterisiert sind. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal kommt dann die Zahl der Stvli, die zwischen 8 3 Paaren schwankt, 111 Betracht, und endlich lassen sich auch die letzten Abdominalsegmente, resp. die Genital- anhänge in einigen Fällen gut verwerten. Im folgenden seien die 11 Arten, die bis jetzt bekannt sind, übersichtlich dargestellt. I Thorax und Abdomen ohne jede Rückenbehaarung oder -beborstung (Gymnonoti) . 2 | Thorax und Abdomen am Rücken mit zahlreichen und deutlichen segmentalen | Borsten- oder Haarreihen (Dorsalsetae (Thrichonoti) 5 I Abdomen mit 8 Paar Styli Ventr. II— IX) 1. formicaria Ileyd. Abdomen mit weniger Stvli } I Abdomen mit 6 Paar Stvli (Ventr. IV— IX 4 3 | Abdomen nur mit 3 Paar Styli Ventr. VII — IX 2. pseudolepisma Cr. et Kov. Dorsales und ventrales Klappenpaar des Ovipositors an Länge gleich, sekundäre Gliederung desselben kaum angedeutet; Körper ziemlich flach, Farbe weiß 4. wheeleri n. sp. Dorsales Klappenpaar des Ovipositors merklich länger als das ventrale, sekundäre Gliederung des letzteren deutlich; Körper mehr gewölbt, Farbe gelblichbraun 3. praestans Silv. Abdomen mit 6 Paar Styli Ventr. IV — IX ; Dorsalsetae auf den Thorakal- und Ab- dominalsegmenten in je 1 ziemlich dichten Reihe vorhanden, aus anliegenden, an der Spitze gespaltenen Schuppenhaaren bestehend; neotropisch, myrmecophil 5. bifida „Schaff,, Silv. Abdomen mit nur 3 — 4 Paar Styli 6 I Abdomen mit 4 Paar Styli (Ventr. VI — IX); äthiopisch und myrmecophil | Abdomen mit nur 3 Paar Styli Ventr. VII— IX) ; neotropisch und termitophil . . . Jedes Thoraxsegment mit je 2 — 3 Reihen Dorsalsetae ; letztere haarförmig. und schräg abstehend; Cerci kurz und plump, spindelförmig; sehr kleine Art von höchstens iVa— 2 mm Länge '■• nana Eschrch. Thorakalsegmente wie die Abdomen mit nur je 1 Reihe Dorsalsetae; diese kurz an- liegend, in der Form von Schuppenhaaren — 122 — Ovipositor In lang und schlank, die einzelnen Klappen fast stabförmig (an Lepisma erinnernd und kaum bauchig erweitert; Styli von Ventr. VI sehr klein, rudimentär, kürzer als die danebenliegenden großen Ventralsäckchen ; Thorax deutlich länger als breit, und dabei etwa um ., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 232. 1903. Grassiella silcestrii, Escherich in: Zoolog. Anz. v. 26 p. 355. Grundfarbe und Schuppen gelblich bis gelb; Körperform ähnlich der von formicaria, länglich oval, hinten etwas schmäler. Thorax kurz, nicht viel länger als breit ; Abdomen vom Thorax nicht abgesetzt, Terg. X tief, spitzwinklig eingeschnitten. — Rückenbeborstung aus je einer Reihe kurzer anliegender, an der Spitze gespaltener Borsten besetzt. Seitenränder des Thorax mit einem dichten Borstensaum, Abdominalsegmente an den Hinterecken mit je 1 starken Borste. Ventralplatten an den Hinterrändern mit je einer Reihe ziemlich langer Borsten besetzt. Fig. 52. Atelura bifida Schaff. Fig. 53. Ätelura nana Eschrch. Fühler bis zum Hinterrande des Thorax reichend. 2. Glied beim o1 ohne Fortsatz. Lippentasterendglied an der Spitze mit 5 großen Sinnespapillen. Cerci kurz, undeutlich ge- gliedert, Terminalfilum lang, % — -.■■< so lang als das Abdomen. Styli in 6 Paaren vorhanden (Ventr. IV — IX), Ventr. VI außerdem mit Ventralsäckchen den Styli medianwärts angelagert). Ovipositor ziemlich lang und schlank, mit deutlicher sekundärer Gliederung, ventrales und dorsales Klappenpaar an Länge einander gleich. Parameren der c? stabförmig, einander stark genähert. Länge : 3 — 31/2 mm. Geogr. Verbreitung: Das Tier ist bis jetzt nur aus Chile bekannt, entdeckte dasselbe bei Valperaiso („Vina del mar" und „Salto"); auch Silvesi Ethologie: Michaelsen gibt an: , .unter Steinen, schnell laufend, ni Ob bei Ameisen, wird nicht gesagt. Silvestri dagegen führt ausdrücklich formicarum." Kritische Bemerkungen: In meiner früheren Übersicht 03 p. 355 über die Ate- luren führte ich bifida Schaff, und bifida Silv. als getrennte Arten an und benannte letztere Silvestrii. Ich glaubte zu dieser Ansicht berechtigt, da Schäffer seiner Art 9 Paar Styli Micl ta e lsen i fing ; es dort. In spi ing end." in : , ,in nidis — 127 — zuschreibt und auch nichts von den Dorsalsetae erwähnt noch auch solche abbildet. Nach dem ich nun aber von beiden Autoren die typischen Exemplare erhalten habe, überzeugte ich mich, daß die Angaben Schäffers auf einem Irrtum beruhen und daß die Silvestri sehe und die Schäffersche Art identisch sind, was Silvestri übrigens schon früher 01 p. 232 vermutungsweise ausgesprochen hat. I). A. nana Eschich. (Fig. 530 1903. Grassiella 11., Escherich in: Zool. Anz. v. 26 p. 353 f. 5. Grundfarbe und Schuppen weißlichgelb; Körperform länglich oval, Rücken stark ge- wölbt. Statur sehr klein, Länge 1 ' • — 2 mm. Thorax von etwa - .-. Abdomenslänge; Abdomen vom Thorax nicht abgesetzt, die ersten 3 Segmente kürzer als die folgenden, Terg. X nicht viel länger als Terg. IX, an der Spitze tief eingeschnitten. Rückenbeborstung sehr dicht, aus langen, schräg abstehenden Ilaaren bestehend, auf Thorax I 3, auf Th. II und III je 2 und auf Abd. I— IX je 1 Quer- reihe bildend. Fühler bis etwa zum Hinterrand des Mesothorax reichend; Cerci kurz und dick, spindelförmig, Terminalfilum länger, einfach verjüngt; Styli in 4 Paaren Ventr. VI bis IX vorhanden, kurz und dünn. Ovipositor mächtig entwickelt, 1/3 — ', so lang als das ganze Abdomen. Länge : i',_. — 2 mm. Geogr. Verbreitung: Südafrika. Ethologie: Myrmecophil ; Dr. IL Brauns entdeckte die kleine Art bei Pheidole punetulata Mayr. 7. A. pallens Eschich. Tat. I Fig. 11.) 1903. Grassiella p., Escherich in: Zool. Anz. v. 6 p. 353 f. 6. Grundfarbe und Schuppen weiß oder gelblichweiß; Korperform gleichmäßig länglich oval, flach; Thorax sehr lang, so lang wie das ganze Abdomen, dieses vom Thorax nicht abgesetzt, Terg. X sehr tief spitzwinkelig eingeschnitten. Rückenbeborstung aus kurzen anliegenden Schuppenhaaren bestehend, auf jedem Seg- ment nur eine Querreihe bildend. Seitenrand- und Ventralbeborstung wie bei den vorigen Arten. Fühler etwa bis zur Mitte des Mesothorax reichend, Cerci relativ lang und schlank, ebenso das Terminalfilum. Styli in 4 Paaren (Ventr. VI — IX vorhanden, außerdem Ventr. VI und VII noch mit Ventralsäckchen versehen. Ovipositor bedeutend kleiner und schlanker als bei nana, ventrales und dorsales Klappenpaar an Länge ziemlich gleii h. Länge: 3 — 4 mm. Geogr. Verbreitung: Die nur vorliegenden Exemplare stammen alle aus Kapstadt, Südafrika Dr. H. Brauns! . Ethologie: Myrmecophil; Wirtsameise: Plagiolepis emslodiens Sm. 128 — I9°3- 8. A. dilatata Eschrch. (Fig. 540 iBsiella d., Escherich in: Zoolog. Anz. v. 26 p. 354 Die größte der trichonoten Ateluren, von 4 — 41/2 mm Länge. Farbe gelblichweiß; Körperform dreieckig, vorne verbreitert, und nach hinten zu rasch sich verschmälernd. Thorax kaum länger als breit und merklich breiter als die Basis des Abdomens. Letzteres nach hinten stark verengt, Terg. X an der Spitze ziemlich tief eingeschnitten. — Rücken- beborstung wie bei der vorhergehenden Art aus je einer Reihe kurzer anliegender Schuppen- haare von dem Hinterrande jedes Segmentes bestehend. Schuppen auf dem Rücken in Fig. 54. Atelura dilatata Eschrch. Fig. 55. a Atelura anommatis n Vs = Ventralsäckchen, Abdom. V— IX (ventr. Ansicht), Stylus, st. = Sternit VIII. zweierlei Formen auftretend : eine mit langen freien Strahlenenden, und eine normale, deren Strahlenenden den Hinterrand der Schuppe kaum überragen. — Fühler etwa 20gliedrig von der typischen Form. Cerci relativ schlank, und etwa so lang als die letzten 3 Segmente zu- sammen; Terminalfilum circa iy2mal so lang als die Cerci. Styli in 4 Paaren (Ventr. VI — IX); außerdem an Ventr. VI und VII noch mit Ventralsäckchen. Länge : 4 — 4V2 mm. Geogr. Verbreitung: Bis jetzt nur aus Südafrika bekannt. Von den 4 mir vor- liegenden Exemplaren stammen 2 aus Kapstadt (von Raffray gesammelt) und 2 aus Port Elizabeth (von Dr. H. Brauns gesammelt). Ethologie: Myrmecophil ; Wirtsameisen: Plagiolepis custodiens Sm. (Raffray! und Camponotus natalensis Sm. (Brauns!). 9. A. anommatis n. sp. (Fig. 55 a— b.) ( »beiseite weißlichgelb, Unterseite weißlich. Körperform länglich oval, hinten etwas schmäler; Thorax nicht verbreitert, deutlich länger als breit, und -3 so lang als das Abdomen. Dieses vom Thorax kaum abgesetzt, von der Basis bis zur Spitze gleichmäßig sich ver- schmälernd ; Terg. X an der Spitze tief, spitzwinklig eingeschnitten. — Rückenbeborstung wie bei den zwei vorhergehenden Arten, aus kurzen anliegenden Schuppenhaaren bestehend. — 1 29 — auf jedem Segment, dem Hinterrand genähert, eine Reihe. Ventral ist Segm. I — VII am Hintcnand mit je 4 — 6 ziemlich langen Borsten besetzt. — Fühler bis zum Metathorax reichend von normalem Bau; Cerci etwa 2mal so lang als Terg. X, Terminalfilum etwa ': so lang als das Abdomen, relativ schlank. Styli in 4 Paaren vorhanden, jedoch das erste Paar an Ventr. VI nur ganz klein, rudimentär, kurzer als die danebenliegenden Ventralsäekehen ; diese letzteren sehr groß, und mit kräftigen, schwach gebogenen und an der Spitze gespaltenen Borsten dicht besetzt. — Ovipositor relativ lang und schlank, etwa 5 — (.mal so lang als breit, weit über Terg. X hinausragend, die einzelnen Klappen in der Mitte kaum verbreitert, sondern beinahe stabförmig (dadurch erinnert er ein wenig an den Ovipositor von Lepisma ; an der distalen Hälfte mit langen, gerade abstehenden Haaren besetzt. — rf unbekannt. Länge : 5V2 mm. Gehört zu den größten Atelura-Arten, und ist an dem auffallend langen Ovipositor, an den groben Ventralsäekehen mit der eigenartigen Borstenbewaffnung und an den rudimen- tären Styli VI leicht zu erkennen. Geogr. Verbreitung: Das einzige wurde von dem Missionär P. Hermann Kohl am oberen Kongo (Stanleyville entdeckt. Ethologie: Myrmecophil; befand sich im Zuge von Dorylus (Anomma) Kohli Wasm. At. anommatis ist die erste und einzige Lepismatide, che bis jetzt bei Doryliden gefunden wurde. 10, 901. Grassieila /., Silvestri in: A. termitobia Silv. Fig. 56 a— e.) Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. o4 f- 4J Grundfarbe und Schuppen gelb oder weißlichgelb. Körperform oval, stark gewölbt, breiteste Stelle des Körpers am Hinterende des Thorax gelegen. — Abdomen vom Thorax Fig. 56. a Atelura termitobia Silv.; b Hinteren. le .1er Abdomens (dorsale Ansicht); c Labialtaster; .1 Fühler mach Silvestri); e Ovipositor (seitliche Ansicht). nicht abgesetzt, nach hinten ziemlich stark sich verschmälernd, Terg. X an der Spitze nur seicht und gerundet ausgeschnitten. — Beborstung des Rückens sehr gut ent- wickelt, aus segmentalen Reihen langer, schräg abstehender Haare gebildet; auch die Seitenrand- und Ventralbeborstung besteht aus längeren Ilaaren. Schuppen des Rückens in 2 Formen: teils schmal mit 5, teils breiter mit 6—7 Strahlen, deren Enden ziemlich weit frei vorraeen Fühler kurz, aus 11 Gliedern bestehend, die letzten Glieder lang und — 130 — schmal, viel länger als dick Fig. 56 d . Cerci kurz, aus circa 10 Gliedern bestehend, Ter- minalfilum länger, I2gliedng. Styli in 3 Paaren vorhanden (Ventr. VII — IX). Lippentaster- endglied länglich oval, relativ sehr schmal i^Fig. 56c). — Ovipositor kurz und massig, ven- trales Klappenpaar viel kürzer und flacher als das dorsale, welches beinahe winklig erweitert ist (das erstere Paar bildet gewissermaßen den Deckel über das letztere). Länge: 3 mm. Breite: 1,05 mm. Geogr. Verbreitung: Brasilien (Coxipö). Ethologie: Lebt bei Termiten. Silvestri (01) teilt folgende Beobachtungen mit: „In der Königszelle von Anoploterrnes tenebrosus fand ich mit dem König und der Königin verschiedene Exemplare von Timeparthenus (Coleopt.) und 3 Exemplare der Grassiella (Atelura), welche ruhig unter den Arbeitern herumliefen. Ich setzte nun das Königspaar, einige Arbeiter und die drei Grassiellen zusammen in ein Glasröhrchen, und konstatierte, daß die letzteren in vollkommenster Harmonie mit den Termiten leben, ohne von diesen jemals verfolgt zu werden. Einmal beobachtete ich auch eine Grassiella auf dem Rücken der Kö- nigin, während der Kopf einer Arbeiterin, welche letztere gerade reinigte, ganz nahe dem Kopf von jener war. — Vielleicht stehlen diese Thysanuren den Termiten auch Nahrung, wie es andere bei Ameisen lebende Arten machen. — Wir haben also einen ,,Termitofilo synoieoxeno" (Synoeken) vor uns, da die Termiten ihn weder liebkosen noch auch ver- folgen, sondern ihn lediglich dulden." Außer bei der obigen Termitenart fand Silvestri unsere Atelura auch noch bei Amitermes amifer. 11. A. synoeketa Silv. (Fig. 57 a— b.) 1901. Grassiella s., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 235. Die kleinste der Ateluren ! Färbung weißlichgelb bis gelb ; Körperform länglich oval, hinten etwas zugespitzt. Abdomen vom Thorax kaum abgesetzt; Terg. X an der Spitze nur ^ a b Kig- 57. Fühler (a) u. Hinterende des Abdom. ib) von Atelura synoeketa Sil v. (Nach Silvestri.) ganz wenig ausgeschnitten (Fig. 57 b). Alle Segmente am Rücken mit je einer Reihe kräftiger Borsten. Fühler sehr kurz, logliedrig, die letzten Glieder kurz eiförmig, kaum länger als breit. Cerci kurz und plump; Terminalfilum schlanker und etwa 2mal so lang als die Cerci. Styli in 3 Paaren (Ventr. VII— IX). Länge: 1,6 mm. Breite: 0,96 mm. Geogr. Verbreitung: Ist bis jetzt nur aus Brasilien bekannt. Ethologie: Silvestri entdeckte diese winzige Atelura in den Nestern von Eutermes microsoma Silv. Er gibt folgende näheren Angaben über die Beziehungen derselben zu den — 131 — Termiten: „In den Gallerien von Eutermes micvosoma sah ich mitten unter den Arbeitern, Soldaten und Larven drei Grassiellen herumlaufen, welche ich fing und zusammen mit ihren Wirten in eine Glastube setzte. Sie spazierten überall mitten unter den Termiten herum, einigemal trafen sie auch mit ihnen Kopf gegen Kopf zusammen, ohne jedoch den geringsten Eindruck aufeinander zu machen. Ich sah auch in solche Gallerien, in welchen Termiten waren, eine Grassielle hineinlaufen und auf der anderen Seite dieselben unversehrt wieder verlassen. Niemals sah ich eine Eutermes eine Grassiella verfolgen oder umgekehrt, weshalb es sich auch bei dieser Art tun einen „Termitofilo synoieoxeno" handelt." 2. Gattung: Lepidospora n. g. Fig. 58 und Taf. II Fig. [5 und 24. Diese Gattung stellt gewissermaßen ein Verbindungsglied zwischen Atelura und Nico- letia dar, indem sie von beiden Gattungen einige Charaktere aufweist. Die Körperform ist mehr Nicole tla-ahnlich, langgestreckt, nach hinten nur wenig verengt; Thorax kurz, kaum halb so lang als das Abdomen, lose gegliedert, die einzelnen hepidospora ' ganz nach dem Typus von Atelura gebaut: die beiden Teil- hälften von Ventr. IX reduziert, die Gonopoden nicht bedeckend; Parameren sehr lang, Ventr. IX weit überragend, ihre (lelenke freiliegend nicht von Ventr. VIII bedeckt , aber viel weiter vorne als die Stylusgelenke gelegen; Penis deutlich sichtbar. — O fehlt. Diese auffallende Gattung enthält nur 1 Art. nämlich Länge : 1 1 mm. L. braueri n. sp., deren Charakteristik mit der Gattungscharakteristik zusammenfällt. — Die Färbung dieser Art ist gelblichweiß. Herr Prof. Aug. Brauer (Marburg), dem zu Ehren ich diese interessante Form zu benennen mir erlaube, sammelte 1 cf auf den Seychellen ; dasselbe befindet sich im Hamburger Museum. 3. Gattung: NiCOletia Gerv. 1N42. V., Gervais in: Ann. Soc. Ent. France s. 1 v. 11 p. XLVII. 1S44. iV., Gervais in: Walk. Ins. Apt. v. 3 p. 454. 1S47. A'., Nicolet in: Ann. Soc. Ent. France s. 2 v. 5 p. 352. 1S73. N., Lubbock in: Monogr. Collemb. and Thysan. p. 214. [SSS. iV., Parona in: Ann. Mus. Civic. Storia Natur. Genova s. 2a v. 6 p. 145. 1890. N., Grassi et Rovelli in: Natur. Sicil. v. 9 p. 56. Körper gestreckt, meistens parallelseitig (campodeiform), selten breiter und abgeplattet lepismiform). Kopf frei, nicht in den Prothorax eingezogen, trapezförmig; Augen fehlen (oder sind nur ganz schwach angedeutet . Thorax gewöhnlich nur ganz wenig breiter als das Abdomen, parallelseitig, an den Segmentgrenzen jederseits eingebuchtet, die einzelnen Segmente ungefähr gleichgroß. Abdomen meistens sehr lang, cylindrisch, nach hinten nicht oder nur wenig verengt, Abd. I zum größten Teil frei (d. h. nicht unter dem Meta- thorax verborgen), Terg. X trapezförmig und meistens an der Spitze eingebuchtet. Schuppen fehlen vollkommen. Beborstung sehr gut entwickelt, die Ränder des Kopfes, der Thorax- und Abdominalsegmente und die Extremitäten mit kräftigen und langen, teilweise abstehenden Borsten, und außerdem die Ober und Unterseite noch mit kurzen anliegenden Haaren mehr oder weniger dicht besetzt. — 133 — Antennen lang und schlank, i. und 2. Glied dicker und länger als die übrigen Glie- der; 2. Glied beim ;' mitunter mit einem kräftigen Fortsatz. Maxillartaster 5gliedrig, Glied 2, 3 und 5 an Länge ziemlich gleich, Glied 4 gewöhnlich etwas kurzer: letztes Glied an der Spitze mit 4 — 5 cylindrischen oder ovalen abstehenden Papillen. Labialtaster 4gliedrig, letztes Glied -ehr stark erweitert etwa 2mal so breit als das vorletzte, oval, vor der Spitze ebenfalls mit ; Papillen besetzt. Beine schlank, mit 4gliedrigen Tarsen, die letzten 3 Glieder nur undeutlich getrennt. Cerci und Terminalfilum lang und schlank, etwa :i der Körperlänge erreichend; erstere besonders beim cf meistens viel kräftige] als letzteres. Styli in 8 Paaren vorhanden an Abd. II— IX), außerdem ist Abd. II- — VIII noch mit je 2 Abdominalsäckchen versehen. Gonopoden: ' Parameren lang, stabförmig oder schwach keulenförmig", vollkom- men freiliegend, d.h. nicht bedeckt von Ventr. IX. - Ovipositor sehr lang, stab- förmig wie bei Lepisma), zum größten Teil freiliegend, nur an der Basis von einer sekun- dären Platte Falte der Ventr. VII bedeckt; Ventr. VIII und IX stark reduziert, die Teilhälften Gonocoxiten Verhoefl mehr oder weniger weit voneinander entfernt. Die Gattung Nicoletia unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden Gattungen vor allem durch den Alangel der Schuppen, und von der nachfolgenden Gattung durch den Besitz von 8 Paar Styli, so daß ihre Erkennung keinerlei Schwierigkeiten darbietet. Bei den meisten .Arten unserer Gattung treten im männlichen Geschlechte mehr oder weniger auffallende sekundäre Sexualcharaktere auf, und zwar an verschiedenen Stellen: entweder an Terg. X, oder an den Cerci odei endlich an den Fühlern. An letzteren erscheinen sie 111 einem Fall sogar assymmetrisch (N. subterranea), wodurch sie ein be- sonderes Interesse erlangen. Unsere Kenntnisse über die Gattung Nicoletia stehen noch ganz im Anfangsstadium, und werden zweifellos eine sehr wesentliche Bereicherung erfahren, wenn man diesen ver- borgen lebenden Tierchen nur etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt. Bis jetzt sind 7 Arten bekannt, die im folgenden beschrieben werden; doch ist es gar nicht ausgeschlossen, daß einige von ihnen zusammengehören und nur verschiedene Alters- stufen oder Formen einer Art darstellen. Die Lebensweise der Nicoletien ist worauf ja schon der Mangel der Augen hin- weist vornehmlich eine unterirdische. Sie leben aber nicht, wie ihre Verwandten, die Ateluren, in Gesellschaft von Ameisen oder Termiten, sondern unabhängig und frei unter großen Steinen mehr oder weniger tief in der Erde, oder auch in Höhlen. Übersicht über die Arten.1 Thorax viel langer als das halbe Abdomen etwa V10 der Abdominallänge erreichend , Körper relativ breit, lepisma-ähnlich, Abdomen nach hinten deutlich verengt grassii m. Thorax etwa halb so lang als das Abdomen oder noch kürzer; Körper schmäler, Ab dornen nach hinten nicht verengt, parallelseitig 2 • In dieser Tabelle konnte ich N. cavicola Jos. und anophthalma Bil. nicht berücksichtigen, da nur die beiden Arten in natura unbekannt geblieben sind und da die betr. Beschreibungen zu wem- Anhaltspunkte für eine richtige Eil in die Tabelle - — 134 - Thorax halb so lang als das Abdomen oder höchstens eine [dee länger; Terg. X beim C? an der Spitze tief halbkreisförmig ausgeschnitten, die Hinterecken zu kräftigen, nach außen gerichteten Zähnen ausgezogen und außerdem die Seitenränder ventral mit 6 — 7 Chitinzapfen besetzt; 2. Glied der linken Fühler des c? (meistens) mit einem mächtigen bizarren Anhang bewaffnet subterranea Silv. Thorax viel kürzer als das halbe Abdomen ; Terg. X in beiden Geschlechtern gleich trapezförmig und an der Spitze entweder schwach ausgeschnitten oder gerade ; Körper ausgesprochen campodeiform 3 Cerci an der Basis mit 2 — 3 auf Höckern stehenden, kräftigen Dornen ; Terg. X an der Spitze nicht ausgeschnitten armata Silv. Cerci an der Basis ohne auffallende Höckerdornen ; Terg. X an der Spitze mehr oder weniger ausgeschnitten 4 Cerci beim c? an der Basis stark angeschwollen, viel dicker als das Terminalfilum ; Thorax sehr kurz, nur wenig mehr als 1/3 der Abdominallänge erreichend; neotropisch neotropicalis Silv. Cerci in beiden Geschlechtern normal, nicht verdickt; Thorax länger, etwa so lang als die 4 ersten Abd. -Segmente zusammen; paläarktisch phytophila Gervais. 1. N. grassii m. (nom. nov.) (Fig. 59.) 1890. N. phytophila, Grassi et Rovelli in: Nat. Sicil. v. 9 p. 57 t. 1 f. 8. Die von Grassi-Ro vell i als phytophila Gervais beschriebene und abgebildete Art stimmt in keiner Weise mit der Gervaisschen Art (siehe unten-, die nach der Zeichnung (Walk. Ins. Apt.) sehr gut zu erkennen ist, überein, sondern stellt vielmehr zweifellos eine davon spezifisch verschiedene Form dar, und muß daher einen neuen Namen erhalten. Färbung der Oberseite gelblichweiß, nur das Abdomen, besonders die letzten Seg- mente, dunkler mit einem schwach rötlichen Ton; Unterseite heller, weißlich; Extremitäten gelblichweiß ; Borsten bräunlich. Körperform abgeplattet, Lepisma-ahnMch ; Thorax ein wenig breiter als das Ab- domen und relativ lang; seine Gesamtlange beträgt etwa ; ,„ der Abdomens- länge; Abdomen von der Basis zur Spitze wenig verschmälert, die einzelnen Segmente breit, etwa 3mal so breit als lang; Terg. X trapezförmig, mit breiter, tief ausgeschnittener Spitze. Beborstung gut ausgebildet; an den Hinterrändern der Segmente jederseits mehrere kräftige Borsten, die gegen die Mitte zu immer kleiner werden; außerdem die Seitenränder des Thorax und Abdomens, und die Extremitäten mit kralligen und langen Borsten besetzt. Antennen nur wenig kürzer als der ganze Körper; Cerci und Terminalfilum etwa ■■ , — 1 35 - der Körperlänge erreichend. Styli und Abdominalsäckchen wie oben Galtungsbeschreibung erwähnt. Länge : 7 mm. Diese Art nimmt infolge der relativ breiten, abgeplatteten, lepisma-ähnlichen Körpei form und vor allem durch den im Verhältnis zum Abdomen so langen Thorax eine ganz isolierte Stellung 111 unserer Gattung ein. Geogr. Verbreitung: Bis jetzt nur aus Sicilien Catania) bekannt. Ethologie: „Lebt verborgen mit Vorliebe unter Steinen, mehr oder weniger tief in der Erde. Findet sich auf dem postplioeänen und vulkanischen Gebiet im Norden von Ca- tania" (Grassi-Rovelli). 2. N. subterranea Silv. Fig. 60 und Tai. 11 Fig. 14. 32, Tat. IV F I901. N. sv Silvestri in: Bull. Soc. Entom. Ital. v. 33 p. 22 isss. IV". Maggii, Parona in: Ann. Mus. Civic. Genova s. 2a ?• 45. 47. 54- f. 37-39- . 6 p. [46 t. 2 Diese Art steht bezüglich der Körperform ungefähr in der Mitte zwischen der lepismiformen grassii und der campodeiformen phytophila Gerv. ^siehe Fig. 6i . Sie ist ziemlich langgestreckt, parallelseitig , und dorsal schwach gewölbt. Auch bezüglich des Thorax nimmt subterranea eine derartige Mittelstellung ein, indem dieser — relativ kürzer als bei grassii und relativ länger als bei phytophila — etwa die halbe Abdomenslänge er reicht. Abdomen kaum schmaler als der Thorax und nach hinten kaum verschmälert; Abd. IX kurz, Terg. X trapezförmig, beim on ■ tief halbkreisförmig ausgeschnitten, die Hinterecken zu kräftigen, nach außen gerichteten Fortsätzen ausge- zogen und die Seitenränder an der Unterseite mit einer Reihe von 6—7 cy- Hndricher Zapfen besetzt; beim : an der Spitze einfach und viel weniger tief aus geschnitten, ohne Fortsätze und Zapfen. Färbung des Kopfes und Thorax weißlichgelb, des Abdomens auf der Oberseite dunkler, bräunlichgelb, und der Unterseite und der Extremitäten weißlichgelb oder einfachgelb. Beborstung sehr gut entwickelt, sowohl die Randborsten als auch die übrigen Borsten 18ü Länge : 1 1 mm. Breite sehr lang; die Ränder des Thorax und des Kopfes mit besonders langen und abstehenden Borsten besetzt. Antennen nur wenig kürzer als der Körper, i. und 2. Glied viel länger und stärker als die übrigen; 2. Glied beim c? besonders ausgezeichnet und zwar auf beiden Seiten verschieden: rechts mit einem einfachen Fortsatz, links mit einem langen und breiten Fortsatz, der an der Spitze wieder 2 lange Fortsätze, senkrecht zu ersterem stehend, besitzt; von den letzteren Fortsätzen ist der eine verbreitert, der andere dünn, rutenfürmig. Die übrigen Extremitäten (Palpen, Beine, Styli und Cerci) normal, d. h. wie oben bei der Gattungsbeschreibung angegeben. Gonopoden : cf Parameren lang, schwach keulenförmig, , Ovipositor auffallend lang, stabförmig, deutlich ,, sekundär gegliedert". i,g mm. Diese Art bietet ein ganz besonderes Interesse dar durch die sekundären Sexual- charaktere des cf und zwar vor allem durch die A s s y m m e t r i e der Anhänge des zweiten Fühlergliedes. Denn derartig auffallende Assymmetrien gehören bei den Insekten doch immerhin zu den Seltenheiten, wenn auch solche schon mehrfach konstatiert wurden, wie z. B. bei den Genitalanhängen einiger Pteropho- rinen (Pteroph. Monodacti/lit.s L.)1 u. a. Über die biologische Bedeutung des bizarren linksseitigen Fühleranhangs läßt sich nicht einmal eine Vermutung aufstellen, so lange wir über die Lebensweise der Nico- letien nicht besser unterrichtet sind. Es scheint mir übrigens noch nicht einmal sichergestellt, daß dieser Fühleranhang stets bei allen oY^ auftritt; denn mir liegen 2 Nicoletia-tf cf aus Ligurien vor (von Parona [88] als N. maggii Grassi angesehen . welche sich von den obigen subterranea- cf c? einzig und allein durch das Fehlen des fraglichen Fortsatzes unterscheiden. Bei ihnen ist der linke Fortsatz einfach und ebensogroß wie der rechtsseitige. Ob wir deshalb in diesen Exemplaren eine besondere, von subterranea verschiedene Art zu erblicken haben, oder ob vielleicht die Männchen der subterranea in 2 Formen auftreten (ähnlich wie die von Dytiscus margi- nalis . diese frage möchte ich vorläufig noch offen lassen, bevor ich nicht reichlicheres Material zu untersuchen Gelegenheit finde. Geogr. Verbreitung: Bis jetzt nur aus Italien bekannt. Silvestri entdeckte die Art bei Rom. Die erwähnten beiden Paronaschen Exemplare stammen aus Ligurien. Fig. 6o. Basis des linken Fühler subterranea Silv. cS (Nach iron Nicoleti I v e s tri.) N. phytophila Gt (Fig. 6i.) 1758. Lepisma terrestris,1 Linne in: Syst. Nat. ed. to p. 1842. N. ph. et geophila, Gervais in: Ann. Soc. Ent. Franc« . II p. XLVIII. Regensburg, v. V. Nicoletie geophile ( X. einfach , ohne Fortsatz. Ccrci und Terminalfilum etwas kürzer als die Fühler. Taster, Beine, Styli etc. wie bei den vorhergehenden Arten. Länge : 5 — 12 mm. Geogr. Verbreitung: Mittel- und Südeuropa. Gervais entdeckte die Art bei Paris; Grassi fand sie (d.h. Maggii) in Sicilien (bei Catania), Parona erwähnt sie aus Ligurien (Genua). Ethologie: Führt eine unterirdische Lebensweise. ,,Dans les serres chaudes du Museum sous les pots et dans la tannee qui sert ä les placer" (Gervais). „Vive nelle stesse localitä della N. phytophila d. h. grassii m., siehe oben), ma piu approfondata nel terreno, rarissima" (Grassi-Rovelli). ,,Sotto im sasso enormemente interrato in un bosco di castagni" Parona). 4. N. neotropicalis Silv. (Fig. 62a— b, und Taf. II Fig. 27.) tooi. X. v., Silvestri in: Bull. Soc. Ent. Ital. v. 33 p. 225 f. 40 u. 41. 1898. N. phytophila, Silvestri in: Com. Mus. Buenos Aires v. 1 p. 35. Körperform stark gestreckt und noch schmäler als bei der vorhergehenden Art, ausgesprochen campodeiform; Thorax sehr kurz, nur wenig länger als ein > .-, des Ab- domens, seine Seitenränder in der Höhe der Segmentgrenzen eingebuchtet; Abdomen lang und schmal, parallelseitig, die einzelnen Segmente kaum 2mal so breit als lang, Ter-. X kurz trapezförmig, an der Spitze nur ganz schwach ausgebui htet. Färbung weißlichgelb oder bräunlichgelb, Extremitäten und Unterseite etwas heller. Antennen nur wenig kürzer als der Körper, 2. Glied in beiden Geschlechtern ein- fach, ohne Portsatz. Kiefertaster normal; Lippentaster mit sein- großem, etwas assymmetri- ■ lniii si hwach beilförmigem) Endglied, vor der Spitze mit 5 deutlichen Papillen. - 139 — Cerci beim in ihren basalen Abschnitten sehr stark angeschwollen und hier undeutlich gegliedert und schwach beborstet; Terminalfilum einfach, viel dünner als die Cerci. Heim Cerci normal, nicht angeschwollen und nur ganz \v< als das Terminalfilum. Styli und Gonopoden wie bei den vorhergehenden Arten. Länge : 6 nun. Breite : 1,3 mm. Diese Art unterscheidet sich von -phyto philo, durch die noch schmalere Gestalt und den noch kürzeren Thorax und vor allem durch die an der Basis stark angeschwollenen Cerci des q\ und Terminalfilum von Nicoh-th neotropicalis Silv '; b Labialtaster derselben Ar ps. = Sinnespapillen. Cerci und Terminalfilum 13 Xiculetia annata Silv. Geogr. Verbreitung: Neotropisch! Silvestri traf die Art in Südamerika allent- halben nicht selten (Argentinien, Brasilien und Paraguay . Variabilität: Die Exemplare aus Posadas Argentinien weichen von den übrigen Exemplaren ein wenig ab, insofern als hier auch bei den die Cerci an der Basis etwas und bei den r,' _' noch stärker als sonst angeschwollen sind. 5. N. armata Silv. 63.) 1901. .V. „.. Silvestri in Bull. See Ent. Ital. v. 33 p. 227 f. \: Steht der vorhergehenden Art habiluell nahe, unterscheidet sich aber durch folgende Merkmale von ihr : 1. das trapezförmige Terg. X isl an der Spitze nicht ausgebuchtet, vam\ 2. die Cerci sind an der Basis in beiden Geschlechtern nur wenig verdickt, dafüi aber auf der Innenseite mit 2 3 kräftigen, auf Höckern stellende] hörnen bewaffnet. Im Illingen ist die Körperform, Färbung etc. wie bei neotropicalis. Auch bezüglich der geogr. Verbreitung verhält sich armata wie letztere Art Silvestri fand sie in Brasilien, Paraguay und Uruguay in verschiedenen Lokalitäten. 140 — (">. N. cavicola Joseph. [882. N. c, G. [oseph in: Beil. Ent. Zeit v. 26 p. 25. Diese Art ist mir in natura unbekannt gehlieben, und ich muß mich daher damit begnügen, die Beschreibung Josephs hier wiederzugeben: „Hellgelbweiß, sehr zart, von der (beiße und Gestalt der N. phytophila Gervais und wie dies" augenlos. I furch Knickung der Fühler am Ende des 3. Fühlergliedes, bis an welche Stelle dieselben vorwärts gerichtet sind, während der übrige Teil der Fühler geißelartig nach hinten geschlagen erscheint, erinnert das Tier an das Verhalten der Fühler bei Machilis. Das erste Glied verlängert und erweitert, so groß als das ebenfalls ver- längerte und im Vergleich zu den übrigen Fühlergliedern etwas verdickte 3. und 4. Glied zusammengenommen. Kopf vorne abgerundet, nicht zugespitzt, wie bei der V. phytophila. Behaarung des Korpers und der Anhange fast farblos." Darnach scheint das Hauptcharakteristikum dieser Art in der Fühlerbildung Knickung) zu liegen, und da geknickte Fühler in der Gattung Nicoletia wie überhaupt in der ganzen Familie der Lepismatiden) sonst nicht mehr beobachtet sind, so nimmt die Josephsche Art, wenn anders sie überhaupt zu den Lepismatiden gebort, eine ganz isolierte Stellung ein. Es dürfte aus diesem Grunde auch sehr fraglich sein, ob die Stellung derselben zur Gat- tung Nicoletia gerechtfertigt ist. Die Art wurde von I o s e p li in verschiedenen Tropfsteinhöhlen Krains an Pilz- k 0 d e r gefangen. 7. N. anophthalma Bilimek. 1867. Lepisma as Verhalte] sich hier berühren. der Parameren ist besonders auffallend und ist bis jetzt bei keiner anderen Lepismatide beobachtet. Denn für gewöhnlich sind die Parameren. wo sie überhaupt vorhanden, durch den /wischen ihnen liegenden Penis mehr oder weniger weit voneinander getrennt. Über die Verbindung der Parameren mit den Gono- coxiten und über den Penis, vor allem über seine Beziehung und Lagerune" zu den Para- meren konnte ich leider keinen Aufs, hluß mir verschaffen, da mir nur sehr dürftiges Material vorlag. Fig. 1,4. a Genitalsegmei 1 I abialtaster von / rim C. Schaffer erblickte in der geringen Zahl der Styli und dem Fehlen sackchen den hauptsächlichsten Unterschied seiner Gattung von Nicoletia. 1 male allein dürften jedoch meiner Ansicht zur Aufstellung einer besonderen Ga berechtigen und zwar im Hinblick darauf, daß die Zahl der Styli und das von Ventralsäckchen auch innerhalb verschiedener anderer sonst sehr liumo;. matidengattungen mehr oder weniger großen Schwankungen unterworfen ist, wohl bei der Gattung Atelura, in welcher die Zahl der Styli von 8- 2 Paai schiedenen Übergangsstufeh) schwankt. ichem i chäff. der \ 'entral- »iese Merk- ttung n ichl Volk minien gener Lepis- am meisten 1 it ver ._ 142 — I« h würde daher auch die Schaf forsche Gattung Trinemophora nicht aufrechl erhalten haben, wenn ich nicht noch andere Unterschiede, die oben angegeben, hätte fest- stellen können. Vor allem möchte ich den klappenförmigen, an der Basis zusammenstoßen- den Parameren generischen Wert beilegen. Die parallelseitige, campodea-ähnliche Form, die Bildung des Kopfes, den Mangel der Augen, das Fehlen der Schuppen und die Beborstung etc. hat Trinemophora voll- kommen gemein mit Nicoletia. Bis jetzt ist nur i Art bekannt, nämlich : Tr. michaelseni Schaff. (Taf. I Fig. 12, Fig. 64 a— c.) 1897. Tr. 111., C. Schäffer in: Hamb. Magalh. Sammelreise p. 20 t. 3 f. 87 — 98. Von weißlicher Farbe und schmaler, campodea-ähnlicher Körperform ; Thorax nicht breiter und etwa halb so lang als das Abdomen ; dieses nach hinten nur wenig schmäler werdend, Terg. X kurz, einfach gerundet und schwach trapezförmig. — Beborstung wie bei Nicoletia. Antennen etwa halb so lang als der Körper, 1. und 2. Glied länger als die übrigen; Cerci und Terminalfilum ebenfalls etwa che hallte Körperlänge erreichend, erstere besonders an der Basis merklich dicker als letzteres. — Ovipositor auffallend lang und dünn, etwa 1 .-; der ganzen Korperlänge erreichend, vom Hinterrand der Ventr. VII an freiliegend (nicht bedeckt von Ventr. VIII und IX); Parameren ebenfalls freiliegend, klappenförmig. Lange : 4' _. mm. Geogr. Verbreitung: Südamerika: Valparaiso, Vina de! mar. (Dr. Michaelsen! 3. Subfam. Maindroniinae. Diese Subfamilie verdankt ihre Existenz nur einer einzigen Art, der merkwürdigen Maindronia mascatensis Bouv. „Cet insecte est interessant par les caracteres mixte qu'il presente et qui trennent ä la fois des Lepisma L. et des Nicoletia Gervais; on pourraff ehre que c'est 1111 Lepisme saus ecailles ou une Nicoletie pourvue d'yeux comme les Le- pismes, si l'ou faisait abstraction de certains caracteres moins frappant qui donnent ä cet animal une physionomie tont ä fait particuliere." Diese Worte Bouviers (97 p. 21 sind vollkommen zutreffend: die Maindronia hat in der Tat sowohl mit den Lepismatinae als mit den Nicolcllinae eine Reihe von Merkmalen gemeinsam. Andererseits aber besitzt sie mehrere so auffallende und charakteristische Eigenschaften, daß sie keiner dieser beiden Subfamilien zugeteilt werden kann, sondern eine vollkommen isolierte Stellung im System einnimmt. Zu diesen Eigenschaften gehören vor allem: die einfache glatte Innenlade der Maxi llen und das breite scheibenförmige Endglied der Lippentaster. Da bei keiner anderen Lepismatide diese Bildungen auch nur andeutungsweise vorhanden sind oder auch nur die Tendenz zu einer Entwicklung solcher Eigenschaften sieh erkennen läßt, so müssen wir dieselben als das Resultat einer von den Lepismatinae und NicoUtiinae — 143 — vollkommen unabhängigen Entwicklung auffassen. Und wir dürfen daher auch die Mail, dronia — trotz cur „gemischten ( haraktere" — nicht als Zwischenform zwischen den ge- nannten Subfamilien ansehen, sondern haben in ihr einen gleich von der Stammform der Lepismatiden abzweigenden Ast zu erblicken, wie oben im allgemeinen Teil bereits aus- geführt und in der Fig. 4 Seite 37 veranschaulicht ist. Da die Gattung Maindr onia Bouv. nur eine Art enthält, so fällt die Gattungs und Artbeschreibung zusammen. 1. Gattung: Maindronia Bouvier. 1897. .1/.. Bouvier in: Bull. Soc. ent France p. 21. 1. M. mascatensis Bouvier. (Fig. 65 und Taf. II Fig. [3 und , [S97. M. m., Bouvier in: 1 c. Eine sehr große Art von [5- [6 nun Länge! Korper langgestreckt, mit annähernd parallelen Seiten, Nicoletia- ähnlich; unbe- schuppt. Kopf auffallend lang, länger als der Prothorax, nach vorne merklich ver- 1 '•■■nv. .1 Alnlnininalse«mcnl V b Fühlcrbasis ; c Labialtaster. schmälert; Augen vorhanden, weit vom Hinterrande des Kopfes abgerückt, breiter als der Kopf, lose (nach Art von Nicoletia gegliedert, .Seitenrande mentgrenzen eingebuchtet; Prothorax bedeutend kürzer als der Mesothora von der gleichen Länge als der Metathorax. Abdomen mehr als 2mal so lang als der Thorax; Abel. I vollkommcr Thorax ■ an den \. dieser nicht etwa Meta — 144 — thorax inserierend; Abel. I — VIII an Länge miteinander mehr oder weniger übereinstimmend; Abd. IX sehr kurz, höchstens halb so lang als VIII; Terg. X ebenfalls kurz, trapezförmig, an der Spitze ausgeschnitten. Körperanhänge: Fühler lang, etwa so -lang als der Körper, i. Glied länger als dick, 2. etwa halb als das i., und das 3. wieder etwas kürzer als das 2. Die darauf- folgenden 10 — 12 Glieder sehr kurz, scheibenförmig; weiter gegen die Peripherie zu wieder länger werdend, und die Endglieder viel länger als dick: jedes Glied mit einem dichten Kranz weit abstehender kräftiger Borsten besetzt. — Mandibeln „sehr kräftig und an ihrem inneren Rand mit 4 braunen, ziemlich scharfen Zähnen besetzt". Erste Maxi 11 en (cfr. Taf. II Fig. 30 mit 2 sehr langen, schlanken, sichelförmigen Laden; innere Lade mit einer sehr scharfen Spitze, am Innenrande vollkommen glatt, ohne Fortsätze oder Borsten. Taster 5gliedrig : 1. Glied kurz, die übrigen sehr lang und dünn, mit feinen Borsten dicht besetzt. Palpus der 2. Maxille sehr auffallend durch sein Endglied; dasselbe ist über- aus breit und kurz (etwa 3V'2mal so breit als lang und sitzt wie eine Scheibe auf dem vorletzten Glied 4?ig. 65 c). — Beine mit breiten, von oben deutlich sichtbaren Hüften; Tibie und Tarsus ziemlich schlank, letzterer jgliedrig, erstere mit einer Anzahl Borsten- kämme besetzt. Styli in 7 Paaren vorhanden, an Abd. III — IX. Ventralsäckchen fehlen. Cerci und Terminalf ilum sehr lang, sie sollen bis zu 20 mm Länge erreichen, also länger als der Körper werden. Gonocoxite IX und VIII (beim y) schwach entwickelt, den Ovipositor nicht bedeckend; letzterer ziemlich lang, stabförmig, gegen die Spitze zu schwach verdickt, deut- lich gegliedert und mit kurzen abstehenden Borsten besetzt, c? mir unbekannt. Die Färbung des mir vorliegenden Exemplares ist im allgemeinen weißlichgelb; nur auf dem Kopf finden sich einige dunklere Stellen. Bouvier beschreibt die Farbe als „d'un roux legerement rose, avec quelques rares points blanchätres". Die Beborstung sehr kräftig entwickelt : die Borsten sind stets nackt, die größeren meistens gespalten. Der Vorderrand des Kopfes und die Außenseite der Mandibeln, die Ränder des Thorax und der vorstehenden Coxen sind dicht mit großen Borsten besetzt. Auf dem Abdomen bilden die Borsten breitere und schmälere Kämme, deren Stellung und Anordnung am besten aus Fig. 13 (Taf. II) und Fig. 65 zu ersehen ist. Im Pariser Museum befinden sich 6 Exemplare dieser interessanten Form, welche von M. Maindr 011 in Mascat (Arabien) entdeckt wurde. Eines von diesen Exemplaren hat mir Prof. Bouvier in der liebenswürdigsten Weise zum Studium überlassen. Bezüglich der Lebensweise der Maindronia erfahren wir nur, daß sie „an feuchten Plätzen, unter Steinen" vorkommt. Anhang- I. Nachträge und Berichtigungen. Im folgenden sollen einige Berichtigungen zu dem Vorhergehenden gegeben werden, sowie vier weitere Lepismatiden-Arten, wel< he erst wahrend der Drucklegung teils mir zuge- gangen, teils von anderer Seite bekannt gemacht worden sind, beschrieben werden. 1. Lepisma wasmanni Mon. u. skorikowi m. Von L. wasmanni waren mir bisher nur Q bekannt, von skorikowi dagegen nu und obwohl die beiden gewisse verwandtschaftliche Beziehungen erkennen ließen, würde es mir doch nie eingefallen sein, sie als zu einer Art gehörig zu betrachten: einmal wegen der verschiedenen geographischen Verbreitung und sodann wegen des sehr auffallenden Merkmals Verbreiterung der Hintertibien), durch welches skorikoivi sich vor allen übrigen Lepismen auszeichnet. Nun bekam ich aber kürzlich von Prof. Kraepelin eine Anzahl typischer skorikowi aus El Kantara Algier und zwar gleichzeitig mit mehreren wasmanni. Da nun letztere wiederum ausschließlich 9 waren und die ersteren ausschließlich ', so hege ich jetzt keinen Zweifel mehr, daß L. skorikowi m. das Männchen von L. wasmanni Mon. ist, zumal ich nachträglich unter dem russischen Material Skorikows auch noch ein wasmanni- 9 auffand. — Die auf Seite 59 gegebene Fig. 15 b von skorikoioi bedarf insofern einer Berichtigung, als der Hinterrand von Ventr. VII I bedeutend tiefer eingebuchtet ist, ähn- lich wie auf Fig. 12 Seite 57 angegeben. 2. Der Gattungsname Braunsieila ist umzuändern, da, wie Herr Dr. H. Brauns mir mitteilte, dieser Name schon von Raffray für eine Clavigeriden-Gattung vergeben ist. — Da es außerdem schon eine Braitnsia Kriechb. (Braconiden-Gattung) und eine Braunsiola Kon. Blattwespengattung gibt, so bleiben nichl mehr viel Möglichkeiten für mich übrig. Ich schlage den Namen Braunsina vor, hoffend, daß dieser nicht auch schon anderweitig vergeben ist. 3. Acrotelsa hawaiiensis (Silv.). 1904. Lepisma h., Silvestri in: Fauna Hawaiiens. v. 3 p. 296 t. 8 f. im-:,". Die Silvestrische Beschreibung sowohl als auch die beigegebenen Abbildungen keinen Zweifel über die Zugehörigkeit der genannten Art zur Gattung Acrotelsa; denn der gesamte Habitus wie auch vor allem die Form des Teig. X sind bei ihr in vollkommen cha- rakteristischer Weise ausgebildet. Die Originalbeschreibung lautet: ' Mit Ausnahme eines einzigen defekten ' . Zoologica. Heft 43. l' — 146 — ,, L. supra griseola nitens, subtus argentea. Antennae in exemplis a nie inspectis certe articulis partim abruptis, corporis longitudine aliquantum longiores existimatae, attenuatae. Oculi parvi. Palpi maxillares attenuati, 5-articulati, articulis 4 — 5 inter sese subaequalibus. Palpi labiales articulo ultimo valde dilatato, crassiore. Thorax tergitorum margine postico sinuato, marginibus lateralibus setis brevibus in- structis. Pedes coxis magnis rotundatim valde dilatatis, femore et trochantere infra setis sat robustis instructis, tibia infra setis nonnullis robustis paucis et setis numerosis brevioribus, subtilibus aucta, tarso longitudine subaequali; tarso articulis quatuor composito, sed articulo quarto a tertio parum distincto, praetarso unguibus lateralibus magnis, sat arcuatis. Abdomen-Tergita I — IX margine postico areolis parvis tribus, setis nonnullis robustis auctis, instructo, areolarum duo sublaterales, duo laterales superae, et duo laterales inferae. Subcoxae segmentorum I — VII areolis setosis tribus marginalibus instructae, quarum utrinque una lateralis, una impar mediana est. Styli segmenti VIII quam idem segmenti IX aliquan- tum breviores, pilis brevibus vestiti. — Terg. X magnum, postice triangulariter valde producto apice acuto, setis marginalibus nonnullis auctum. Cerci attenuati setis sat longis et robustis verticillatis aucti, in exemplis a nie inspectis partim abruptis, aliquantum magis quam corporis longitudo longiores existimandi sunt. La- mina supraanalis postice valde sinuata. C? quam foemina aliquantum minor. Tergitum X quam idem foeminae brevius. — La- minae adanales lateraliter aliquantum acute productae. — Penis brevior, paramera quam apex subcoxae, acute valde productus, parum breviora, subconica. Hab. Kauai. 4000 Fuß. (Perkins leg.!)" Diese Art scheint der A. collaris nahezustehen, unterscheidet sich aber von derselben wie auch von den übrigen Acrotelsa- Arten wesentlich durch den langen, die Gonoc. IX weit überragenden Ovipositor. 4. Atelura sudanensis Eschich. 1904. A. s., Escherich in: Results of the Swedish Zool. Exped. to Egypte and the White Nile. No. 13. Termitophilen aus dem Sudan. \'<>n goldgelber Färbung; Körperform länglich oval, hinten etwas verschmälert. Thorax kaum breiter als das Abdomen an der Basis. Terg. X an der Spitze tief ausgeschnitten. Thorax und Abdomen am Rücken ohne jede Beborstung. Seiten des Thorax mit einem dichten Borstensaum; Abdominalsegmente an den Hinterecken mit je einer kräftigen Borste; Kopf vorne dicht mit Borsten besetzt. Ventral an den Hinterrändern der Abdominalsegmcntc eine Reihe dünner Borsten. Fühler circa 20gliedrig, ungefähr so lange als der Thorax; Cerci kurz, dreimal so lang als Tergit X; Terminalfilum lang, beinahe 2/3 der Abdominallange erreichend, ventral mit langen, tiefgespaltenen kräftigen Borsten besetzt. Styli in 6 Paaren an Abd. IV — IX) vor- handen. Ovipositor lang und relativ schmal, parallelseitig, mit deutlicher sekundärer Gliede- rung. Länge 41 .■ mm. Gehört in die Gruppe der „Gymnonoti", wo sie infolge der 6 Paar Styli in die nächste Nachbarschaft von praestans Silv. und wheeleri zu stellen kommt. Besonders letzterer steht sie überaus nahe; sie unterscheidet sich von ihr hauptsächlich durch den langen, sehmalen, — 147 — deutlich gegliederten Ovipositor und die goldgelbe Färbung. Die nahe Verwandtscha sudanensis und wheeleri ist um so auffälliger, als beide bezüglich der Lebensweise und geo graphischen Verbreitung so sehr verschieden sind: erstere ist termitophil und äthiopisch letztere myrmecophil und nearktisch. Das einzige wurde von J. Trägardh zu Kaka Sud, m bei Termes natalensis 11. w gefangen. 5. Atelura desneuxi n. Fig. 66a— c.) Von Herrn Desneux-Brüssel wurde mir eine termitophile Atelura aus Java in gn Anzahl eingesandt, welche sich durch mehrere sehr auffallende Charaktere von allen übrigen Ateluren auszeichnet. Die Färbung der neuen Art ist gelblich, das Abdomen ist gewöhnlich etwas dunkler goldgelb). Die Statur ähnlich der von termitobia, gedrungen eiförmig, Rücken ziemlich stark gewölbt. Fig. 66. Atelura desneuxi n. sp. a Genitalsegmente des O, St. VIII = Sternit VIII, G<> = Gonocoxit VIII, Ii IX = Dorsalplatte IX; b die letzten t Abdomin altergite ausgebreitet, D IX — der erweiterte ventral- u.nts umgeschlagene Teil des Terg. IX; c Labialtaster. Beborstung ungewöhnlich stark entwickelt: jedes Segment sowohl thorakal- als abdominal] ist dorsal außer mit einer kräftigen Borstenreihe am Hinter- rande, noch mit i bis 2 Querreihen schwächerer Borsten besetzt. Fühler kurz, den Hinterrand des Thorax nicht erreichend, aus circa i6 Gliedern be- stehend, die letzten Glieder länger als dick. — Lippentasterendglied 2 — 3mal so lang als das vorletzte, dreieckig, an der Spitze zugespitzt, schwach assymmetrisch. — Cer< i überaus kurz, fast rudimentär, nur als kurze Stummeln an den Seiten des Terg. X vorragend, undeutlich gegliedert. Terminalfilum etwa 2mal so lang als Terg. X, an der Basis ziemlich dick. Ovipositor aus 4 bauchig erweiterten, innen rinnenartig ausgehöhlten Klappen be- stehend, welche deutlich ,, sekundär gegliedert" sind; ventrales Klappenpaar an den inneren Hinterecken je mit einem zahnartigen Fortsatz. Sternit VIII ziemlich gut erhalten, als drei eckige blatte die Basis des Ovipositors bedeckend. Gonocoxite VII! schmal, den Ovipositor freilassend; Gonocox. IX fast gänzlich rückgebildet, nur noch als ganz kleines Rudiment unter Gonocox. VIII resp. der Dors. IX verborgen. Letztere ist seit- lich stark verbreitert und weit ventralwärts umgeschlagen und bilde; an Stelle der rudimentären Gonocox. IX die seitliche und teilweise auch ven — L48 ilso ein Organ durch ein anderes trale Bedeckung des Ovipositors! Es wird vertreten resp. verdrängt. A. desneuxi gehört in die Gruppe der „Trichonoti", wo sie aber infolge der Be- borstung und des eben geschilderten Baues der Genitalsegmente eine ganz isolierte Stellung einnimmt. Lange: 4 mm. Breite: 2 14 mm. Geographische Verbreitung: Java. Ethologie: Lebt in den Nestern von Termiten {Termes fatalis K.). Lepidospora gracilis n. sp (Fig. 67.) Gattungsdiagnose (siehe oben pag. 131) gegebenen Merk- 1 der Augen, Vorhandensein von 8 Paaren Styli und Die neue Art besitzt alle in male, wie die Beschuppung, Ma 7 Paaren Ventralsäckchen etc. Sie unterscheidet sich von der ein/igen bis jetzt bekannten Art braueri 1) durch die viel kleinen.' und schmälere ('.estalt, 2) durch die schwächere Dorsalbeborstung, 3) durch das parallelseitige, nach hinten nicht verschmälerte Abdomen, und 4) durch die dunklere, gelbliche bis gelblichbraune Färbung. Das einzige vorliegende Exemplar ist ein 9 : der Ovipositor ist relativ sehr lang und dünn, stabförmig, und überragt das Hinterende des Körpers weit. Sternit YIII ist sein- gut entwickelt, als breite halbkreisförmige Platte die Basis des Ovipositors bedeckend. Die Gonocox. YIII noch ziemlich gut erhalten, doch voneinander getrennt und den Ovipositor freilassend: die Gonocox. IX stark reduziert, fast ganz unter dem umgeschlagenen Teil der Dors. IX verborgen. Fühler und Cerci stark defekt ; nach den noch vorhandenen Fragmenten scheinen sie ziemlich schlank zu sein. Die Cerci besitzen an der Basis ziemlich lange cylindrische Glieder, und sind mit langen kräftigen, zum Teil tief gespaltenen Borsten besetzt. Länge: 6V2 mm. Breite: ii mm. Geographische Verbreitung: Dem einzigen Exemplar (Hamburger Museum) ist als Fundortsangabe beigefügt: Somgei-Lalah, Indragiri, Sumatra (W. Burchard leg.). Ich habe mir natürlich die Frage vorgelegt, ob die vorliegende Form vielleicht das 9 von L, braueri m. sein könnte, doch glaubte ich auf Grund des verschiedenen Habitus diese Frage verneinen zu können, und in gracilis eine von braueri spezifisch verschiedene Form erblicken zu dürfen. Fig. 67. Die letzten Abdominalsegmente (ventrale Ansicht) von Lepidospora gracilis n. sp. 9- St = Sternit, Vs =• Ven- tralsäckchen, Go = Gonocoxit, D = Dorsalplatte. Anhang IL Verzeichnis der myrmecophilen und termitophilen Lepismatiden. mit Angabe ihrer Wirte. i < ren. Lepisma L. i . aurea Duf. Bei Aphaenogaster barbara L. und testaceopilosa Luc. Mittelmeergebiet. 2. gyriniformis Luc. Bei Aphaenogaster testaceopilosa Luc. Algier, Sicilien. 3. braunsi E seh ich. Bei verschiedenen Crematogaster- Arten, sowie bei Monomorium delagoense Forel. Südafrika. 4. globosa Eschrch. Bei Camponotus maculatus subsp. cognatus Em. Südafrika. 5. indica Eschich. Bei Pheidole latinoda Rog. Indien. 6. crassipes Eschrch. Bei Aphaenogaster barbara L. Mittelmeergcbiet. 7. wasmanni Moniez. Bei Aphaenogaster barbara L. und bei Myrmecocystus viaticus L. Mittelmeergcbiet. 8. angustothoracica Grassi-Rov. Bei Atta subterranea Ltr. Sicilien. 9. elegans Eschn h. Bei Technomyrmex albipes subsp. /"/W/ Em, Bothroponera granosa Rog., Plectroctena mandibularis Sm. und wahrscheinlich noch bei vieler anderen Ameisen. Südafrika. — 150 — io. lucasi Grassi-Rov. Bei Crematogaster scutellaris und Aphaenogaster testaceopilosa Luc. Mittelmeergebiet. ii. foreli Moniez. Bei Aphaenogaster barbara L. 2. Gen. Silvestrella Eschrch. 12. i ermit ophila Eschrch. Bei Hodoterrnes viator Latr. Südafrika. 13. myrmecophila Eschrch. Gastameise unbekannt. Südafrika. 3. Gen. Braunsina Eschrch. 14. heymonsi Eschrch. Bei Ameisen (?). Südafrika. 15. grassii Eschrch. Bei PI te Idole capensis. Südafrika. 4. Gen. Lepismina Gerv. [6. emiliae Eschrch. Bei Myrmecocystus viaticus Fb. Mittelmeergebiet, Transkaspien. 5. Gen. Atelura Hevd. [7. formicaria Heyd. Panmyrmecophil. Europa. [8. pseudolepisma Grassi-Rov. Bei Camponotus marginatus Latr. und cruentatus Ltr. Mittelmeergebiet. [9. praestans Silv. Bei Solenopis geminata und anderen Ameisen. Südamerika. 20. wheeleri Eschrch. Bei Pachycondyla harpax und verschiedenen anderen Ameisei Texas. — 151 — 21. bifida Schaff. Bei Ameisen. Chile. 22. nana Eschrch. Bei Pheidole punetulata Mayr. Südafrika. 23. pa Ileus Eschrch. Bei Plagiolepis custodiens Sm. Südafrika. 24. dilatata Eschrch. Bei Plagiolepis custodiens Sm. und Camponotus natalensis Sm, Südafrika. - 25. anommatis Eschrch. Bei Dorylus (Anomma) hohl/ Wasm. Kongostaat. 26. termitobia Silv. Bei Anoplotermes tenebrosus Koll. und Armitermes armiger Motsch. Südamerika. 27. synoeketa Silv. Bei Eutermes microsoma Silv. Südamerika. 28. sudanensis Eschrch. Bei Termes natalensis Hav. Sudan. 29. desneuxi Eschrch. Bei Termes fatalis Kon. Java. Index systematicus. Pal. = paläarktisch ; Pal. med = paläarktisch-n editerran Ath. = äthiopisch ; Nearkt. = nearktisch ; Neotr. = neotropisch ; Orient. = orientalisch ; Austr. = australisch ; Trop. = tropisch, d. h. über die ■ Suhl i. Gc 14 2. Gc 3. G( Fam. Lepismatidae. am. Lepismatinae. n. Lepisma Lin. L. aurea Duf Pal. med. syn. myrmecophila Luc. gyriniformis Luc Pal. med. syn. lubbocki Grassi braunsi Eschrch Ath. globosa n. sp Ath. indica Eschrch Orient. saccbarina L Pal. (Nearkt.) oudemansi n. sp Ath. crassipes n. sp Pal- med. latithoracica Grassi-Rov Pal. med. wasmanni Moniez Pal. med. syn. cf skorikowi Escherich angustothoracica Grassi-Rov Pal. med. elegans Eschrch Ath. lucasi Grassi-Rov Pal. med. foreli Moniez Pal. med. n. Isolepisma n. g. I. trisetosa n. sp ITrop. n. Heterolepisma n. g. II. pampeana (Silv.) Neotr. andina (Silv.) Neotr. 153 — 4. G, 5- G 6. G 4 5 ;. Ge n. Silvestrella n. g. S. termitophila n. sp. myrmecophila n. sp. n. Braunsina n. g. B. heymonsi n. sp. grassii n. sp. . . n. Lepismina Gerv. L. audouini Luc. . . emiliae Eschich. persica n. sp. . . (?) savignyi (Luc.) . . pulchella (Silv.) . . n. Ctenolepisma n. sp. Ct. targionii (Grassi-Rov.) pa| mccp Ath Ath Ätll Ath Pal. med Pal. med Pal. med Pal. med Pal. med michaelseni n. sp Pal med ciliata (Duf.) pai. med. syn. quadrilineata (Luc.) var. fuliginosa (Luc.) burmanica (Parona) Orient. longicaudata n. sp Ath. versluysi n. sp Neotr. grandipalpis n. sp Äth. weberi n. sp \th. albida n. sp Pal. med. transcaspica n. sp Pal. mauritanica (Luc.) Pal. med. kraepelini n. sp pal. med. lineata (Fb.) Pal. syn. lon^icornis (Villers) vittata (Fb.) annuliseta (Guerin subvittata (Guerin) nicoletii (Luc.) parisiensis (Nie.) var. pilifera (Luc.) var. eatonii (Ridley) Ins. Canar. quadriseriata (Pack.) Nearkt. rubro-violacea (Schott.) ... Nearkt. reticulata (Schott.) Nearkt. i;. villosa (Fb.) Pal. iS. petita (Guer.) \th. 19. fasciata (Luc.) .Ath. 20. horrens (Nie.) Neotr. 21. nigra (Oudem.) Orient. Z"uln-ic;i. Heft 43. — 154 — Gen. Thermobia Bergr. i. Th. domestica Pack Pal. Nearkt 2. aegyptiaca (Luc.) Pal. med. 3. longimana n. sp Pal. med. Gen. Acrotelsa n. g. 1. A. collaris (Fb.) Trop. syn. niveofasciata (Tempi.) cincta (Oudem.) 2. gigantea n. sp Neotr. 3. producta n. sp Austr. 4. impudica n. sp Neotr. 5. spinulata (Pack.) Nearkt. 6. mucronata (Pack.) Nearkt. 7. hawaiiensis (Silv.) Austr. Lepismatinae incertae sedis. Lepisma leai Ridley Neotr. corticola Ridley Neotr. chlorosoma Luc Pal. med. igoensis \ . Banks Neotr. insulans ) 2. Subfam. Nicoletiinae. 1. Gen. Atelura Heyd. A. formicaria Heyd Pal. pseudolepisma (Grassi-Rov.) Pal. med. praestans (Silv.) Neotr. wheeleri n. sp Nearkt. bifida (Schaeff.) Neotr. nana (Eschrch.) Äth. pallens (Eschrch.) Äth. dilatata (Eschrch.) Äth. anommatis n. sp Ath. termitobia (Silv.) Neotr. synoiketa (Silv.) Neotr. sudanensis Eschrch Äth. 13. desneuxi n. sp Orient. Gen. Lepidospora n. g. 1. L. braueri n. sp Äth. 2. gracilis n. sp Orient. Gen. Nicoletia Gerv. 1. N. grassii n. nom Pal. med. syn. phytophila Grassi-Rov, 2. subterranea Silv Pal. med. 1 55 3- phytophila Gerv Pal. med. syn. geophila Gerv 4. neotropicalis Silv Neotr. 5. armata Silv Neotr. 6. cavicola (Joseph) Pal. 7. anophthalma (Bilimek) Neotr. 4. Gen. Trinemophora Schaeff. 1. T. michaelseni Schaeff Neotr. Subfam. Maindroniinae. 1. Gen. Maindronia Bouv. 1. M. mascatensis Bouv Äth. Literatur-Verzeichnis. 1901. Banks, Nath., Thysanura and Termitidae from the Galopagos-Expedition. — Proc. Washingt. Acad. Sc. Bd. 3. 1890. Bergroth, E., Note on Lepisma domestica Pack. — Entom. Americ. VI. p. 233. [894. — Note on Thennobia fumorum Rov. — Entom. Monthly Magaz. XXX. p. 111. 1867. Bilimek, D., Fauna der Grotte Cacahuamilpa in Mexico. Verh. zool. bot. Ges. Wien, Bd. XIX. 1902. Börne r, C , Die Gliederung der Laufbeine der Atelocerata Heymons. Sitz. Ber. Ges. nat. Freunde Berlin Nr. 9. 1903. — a. Mundgliedmaßen der Opisthogoneata, ebenda No. 2. — b. Die Beingliederung der Arthropoden, ebenda No. 7. — c. Kritische Bemerkungen über einige vergleichende morphologische Untersuchungen K. W. Verhoeffs. Zool. Anz. Band 26 p. 290 — 315. 1^04. — Zur Klärung der Beingliederung der Atelocerata. Zool. Anz. Bd. 27, Nr. 7/8. 1897. Bouvier, E. L, Le gerne Maindronia, type nouveau de la famille des Lepismides. — Bull. Soc. ent. France. 1885. Brauer, Fr., Systematisch-zoologische Studien. — Sitzb. kais. Akad. Wiss. Wien, Bd. XCI, Abt. I. [838. Burmeister, H. C, Handbuch der Entomologie. Band. II. [884. Dahl, Fr., Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Funktionen der Insektenbeine. Inaug. Dissert. Kiel. 1X95. Dalla Tone, K. W. v., Die Gattungen u. Arten der Apterygogenea (Brauer). — Progr. Innsbruck. 1902. Döderlein, L. , Über die Beziehungen nahe verwandter »Tierformen« zu einander. — Zeitschr. f. Morph, u. Anthropol. Bd. IV, Hft. II. 1903. Escherich, K.. Beiträge zur Kenntnis der Thysanuren. I. Reihe. Zool. Anz. Bd. XXVI, No. 697. 1775. 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Ctenolepisma ciliata (Duf.) — Die Rückenborsten bilden breite Kämme; auf Abd. II— VI sind je 4 solcher, auf den übrigen Tergiten nur je 2. Acrotelsa collaris (Fb.) — Besonders charakteristisch ist das spitze Tergit X, dessen Seitenränder mit einer ganzen Reihe von Borstenkämmen besetzt ist. Thermobia domestica Pack. — Auf Abd. II -VIII sind nur je 2 Borstenkämme; Terg. X sehr kurz, ein stumpfwinkliges Dreieck bildend; Fühler i'/amal so lange als der Körper. Lepisma Saccharin« L. — Auf den Abdominaltergiten I— VIII nur je 4 einzelne Dorsalsetae sichtbar. Lepisma aurea Duf. — Die Dorsalsetae sind in größerer Anzahl vorhanden, auch auf den Torax- tergiten. Thorax stark verbreitert. Lepismina emiliae Eschrch. — Abd. Segmente mit nur je 2 breiten, gefiederten Dorsalsetae. Stirne mit 2 Reihen dichter Borstenbüschel. Körperform gedrungen, dreieckig. Lepismina savignyi Luc. (nach Savigny, Desc. de l'Egypte). alle in iofacher Vergrößerung, die Habitusfiguren im Text sämtlich in 1 Die Habitusfiguren auf den Tafel: 7fachen Vergrößerung gezeichnet. 160 — Fig. 9. BraunsUia heymonsi n. g. n. sp. — Dorsalsetae verkümmert, Thorakalränder mit Borstenbüschel. Fig. [O. Silnstrella hrmitaphila n. g. n. sp. — Besonders charakteristisch ist die Stellung der Dorsalsetae. Länge der Fühler. Fig. 11. Atelura pallens Eschrch. — Augen fehlen; kurze Fühler und Ccrci. Fig. 1 2. Trinemophora mickaelseni Schaft". — Augen fehlen ; schmale cylindrische Gestalt ; lose Gliederung des Thorax. Tafel IL Fig. 13. Maindnuiia mad-atcitsis Bouv. — Thorax schmal, so daß die Coxcn von oben sichtbar sind. Kopf länger als der Prothorax; Augen vorhanden. Nicoletia subterranea Silv. Lepidospora braueri n. g. n. sp. - Rückenschuppen von Acrotelsa gigantea n. sp. I Rückenschuppen von Ctenolepisma longicaudata n. sp. Rückenschuppe von Atelura termitobia Silv. ,, von Atelura dilatata Eschrch. „ von Lepisma foreli Moniez. ,, von Lepidospora braueri n. g. n. sp. Rechte Mandibel von Atelura formicaria Heyd. b 1 u. b 2 = verschiedene Borstenformen; z 1 und z 2 = die zwei Zahnregionen des Kaurandes. Rechte Mandibel von Clenalepisma longicaudata n. sp. b u. z wie bei Fig. 25. 1. Maxille von Nicoletia neotropicalis Silv. — Besonders charakteristisch für diese Form sind: der Kammfortsatz (Ka) der inneren Lade, die papillenartigen Fortsätze (px) auf der äußeren Lade (coa e), und endlich die großen deutlichen Sinnespapillen (ps.) an der Spitze des Tasterendgliedes. Fig. 28. Erste Maxille von Atelura formicaria Heyd. — Stimmt in der Hauptsache mit der vorhergehenden überein, nur sind die Papillen px u. ps kleiner und undeutlicher, und der Kammfortsatz (Ka) ist weniger gebogen, fast gerade. Fig. 29. Erste Maxille von Lepisma irasmainü Moniez. — Unterscheidet sich von den vorhergehenden (iVico/e//a-Typus) durch das Fehlen des Kammfortsatzes und der Papillen. Fig. 30. Erste Maxille von Mairalnmia maskatenxis Bouv. — Innere Lade (coa i) am Innenrand ohne Fort- sätze und Borsten. Fig. 31. Zweite Maxille von Ctcnolcjiisma Itaii/ieautlat« n. sp. —Innere und äußere Lade (Glossa und Para- glossa, coa i u. coa e) mit einfacher Spitze, mx = Sternocoxaler Muskel, welcher zur äußeren Lade geht. Im Übrigen werden die Laden wie der Palpus nur von reinen Hüftmuskeln (mc u. mp) versorgt. Palpus 4-gliedrig, die Spitze des letzten wie des vorletzten Gliedes dicht mit Sinnesborsten (sb) besetzt, darunter reichliches Nervengewebe (n). Fig. 32. Zweite Maxille von Nicoletia subterranea Silv. — Innere Lade (coa i) an der Spitze in zwei Lappen gespalten; Endglied des Palpus mit 6 großen runden Sinnespapillen (ps.) Im Übrigen mit den vorhergehenden übereinstimmend. Tafel III. F'g- 33 a — c. Schuppen (resp. Schuppenborsten) von den Cerci von Acrotelsa gigantea n. sp. Mittelstrahl hohl, mit körnigem Inhalt gefüllt. Fig. 34. Stirnborste von Lepisma emiliae Eschrch. Beiderseits gefiedert und an der Spitze gespalten. Fig. 14- Fig. 15- Fig. 16. Fig. 17. Fig. l8. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. Fig. 22. Fig. 23. Fig. 24. Fig. 25- Fig. 26. Fig. 27- Fig. 3 5 Fig. 36. Fig. 37. Fig. 33. — 161 — Schuppenborste vom Fühler derselben Spezies. Allseitig gefiederte Borste vom äußeren Mandibelrand einer Silcestrella. Fiederung äußerst schwach entwickelt. Einseitig gefiederte Borste von der Stirne von Ctenolepisma longicaudata m. Fiederung sehr deutlich. Nackte, gespaltene Borste vom Filum terminale von SilvestreÜa termitophila n. sp. — Die Spitzen des gespaltenen Endes sind ungleich lang. Fig. 39. Ventralansicht des Brustabschnittes von Ctenolepisma longicaudata n. sp. — Auf ihr sind die Faltenbildungen der 3 Thorax-Sternite (»Sternalfalten 1 deutlich zu seilen. Die Seitenränder der Falten sind mit einer Anzahl ziemlich breiter Borstenkämme besetzt. Fig. 40. Sternalfalte des Prothorax von Lepisma aurea Duf. Dieselbe ist dreiteilig; die Grenzen der drei Abschnitte sind nicht nur durch deutliche Nähte, sondern auch durch die Beborstung gekenn- zeichnet. Tafel IV. Fig. |i. Laminae anales und Cerci von Ctenolepisma longicaudata. - Ventrale Ansicht. — Die Cerci sind mit den beiden 1. am. subanales (lam. sub.) gelenkartig verbunden, außerdem durch Spangen Sp mit dem Filum terminale, resp. dem Teig. XI. An der Innenseite der Cerci sieht man jeder- seits eine schmale spitze Platte (XI1), welche wohl ein Rudiment des Segment XI darstellt. Die Lam. subanales sind mit je 2 parallelen, schräg von hinten außen, nach vorne zur Mitte ver- laufenden Borstenreihen besetzt. Die Lam. supraanalis ist einfach, nicht gespalten. Fig. 42. Laminae anales und Cerci von Lepisma saccharina L. — Die Verbindung der Cerci mit den Lam. anal, und dem Tcrminalhlum wie bei der vorigen Art. Die Laminae subanales sind an ihrem Hinterende zu langen spitzen divergierenden Fortsätzen ausgezogen; die Lam. supraanalis ist schmal und an ihrem Hinterende tief gespalten. Fig. 43. Gonocoxit IX von Lepisma saccharina L. c'- Die Paramere (tel IX) entspringt auf der Innen- fläche des Coxits und ist relativ groß, fingerförmig; sie ist nicht gegliedert und wird nur von einem Muskel versorgt (mt). Fig 44. Gonocoxit IX von Lepisma aurea Duf. — Stimmt in der Hauptsache mit dem vorigen überein. Die Paramere (tel IX) ist aber viel kleiner und ihre terminale Hälfte ist schmäler als die basale, wodurch ev. eine Gliederung vorgetäuscht werden kann. Fig. 45. Genitalsegment von Nicoletia subterranea Silv. rf, ventrale Ansicht. — Parameren sehr gut ent- wickelt, schwach keulenförmig, artikulieren am Innenrand der Coxite (mit deutlichem Gelenk.) Zwischen den beiden Coxiten sieht man den Penis (tel VIII), der in der Mitte einen seh Längsspalt besitzt, und einen ausgesprochen paarigen Hau erkennen läßt. Das Stylus-Gelenk liegt oberflächlich. Fig. 46. Genitalsegment von Atelura formkaria Heyd. d\ Ganz ähnlich wie bei der vorigen All gebaut. Die Parameren (tel. IX) inserieren aber hier am Hinterland des Coxites beinahe in derselben Höhe wie die Styli. Fig. 47. Genital- und Praegenitalsegment von Nicoletia subterranea Silv. . Die Gonocoxiten VIII u. IX reduziert, den Ovipositor an der Basis nicht mehr bedeckend; dafür dient hier als Schutzdeckcl das Siernit des Praegenitalsegment.es (Stein VIII tel VIII u. IX 1 sehr lang, stab- förmig, in eine große Anzahl sekundärer oder falscher Glieder geteilt. Fig. 48. Gonocoxit IX von Acrotelsa producta n. sp. . Man sieht hier die Verbindung des Telopoditen mit dem Coxit, sowie auch die jenen versorgende Muskulatur. — Besonders auffallend ist der überaus lange mediale Fortsatz (pz) des Coxites, der den Stylus noch ein gutes Stück üb und den Telopoditen beinahe bis an sein Ende begleitet. Eig. 49. Gonocoxit VIII vom 9 derselben Spezies. Wir sehen hier im wesentlichen dieselben Verhältnisse wie bei Gonoc. IX. Nur fehlt der lange Medianfortsatz. Zoologlca. lieft 43. 21 — 162 — Fig. 50. Prägenitalsegment von Atelura wheeleri n. sp. Q. — Die Gonocoxite sehr klein im Verhältnis zu den Telopoditen; in der Mitte über der Basis der letzteren sieht man eine unpaare drei- eckige Platte, welche dem Sternit des 8. Segmentes entsprechen dürfte (Stern VIII). Durch diese Platte erkennt man das mit Spermatozooen dicht gefüllte Receptaculum seminis. Fig. 51. Gonocoxit IX von derselben Spezies 9- — Fig. 52. Penis von Lepisma aurea Duf. Derselbe ist in zwei Abschnitte geteilt, einen basalen (ba) und einen terminalen (te). Jeder derselben enthält 1 Paar Muskeln: mi u. m 2. Der terminale Ab- schnitt zeigt einen deutlich paarigen Bau und ist auf seiner Oberfläche dicht mit starken Borsten, welche auf kleinen Höckerchen stehen, besetzt. Fig. 54. Hinterbein von Nicoletia suhterranea Silv. 1. tr. Levator trochanteris ; d. tr. Depressor trochan- teris; e. ti. Extensor tibiae ; f. ti. Flexor tibiae ; p. f. Pronator femoris ; f. pr. sup. Flexor praetarsi superior; f. pr. inf. Flexor praetarsi inferior; f. ta. Flexor tarsi ; ks. Krallensehne. — Vd. Verdickungsleiste des Trochanters. Inhalt. St'ite Vorwort I I. Kapitel. Morphologisches. i. Allgemeines über die Form und Gliederung des Körpers 3 2. Das Integument 4 a. Die Schuppen 5 b. Die Borsten 7 c. Zähne und Stacheln 9 3. Die Körperanhänge. a. Die Fühler 9 b. Die Schwanzfäden (Cerci und Filum terminale) 10 c. Die Mundgliedmaßen 13 d. Die thorakalen Extremitäten 17 e. Die abdominalen Coxalorgane 20 f. Die Genitalanhänge 23 II. Kapitel. Biologisches. 1. Lebensweise -7 2. Geographische Verbreitung 3[ III. Kapitel. Das System. A. Familien und Unterfamilien 34 B. Die Gattungen und Arten 3* 1. Subfam. Lepismatinae 3° a. AI Ige meines 3S ct. Die Gattungen 3° ß. Die Arten 4' b. Spezielles 44 1. Gattung Lepisma L 44 "• >4> 2. Gattung Isolepisma n. g 61 3. Gattung Heterolepisma n. g 63 4. Gattung Silvestrella n. g 65 5. Gattung Braunsina n. g 67 u. 145 6. Gattung Lepismina Gerv 69 — 164 Seite 7. Gattung Ctenolepisma n. g 75 8. Gattung Tkermobia Bergr 99 9. Gattung Acrotelsa n. g 105 u. 145 Lepismatinae incertae sedis 114 .:. Subfam. Nicoletiinae 117 1. Gattung Atelura Heyd 1 1 S, 146 u. 147 2. Gattung Lepidospora n. g 131 u. 148 3. Gattung Nicoletia Gerv [32 4. Gattung Trinemophora Schaff 140 3. Subfam. Maindroniinae 142 1. Gattung Maindronia Bouv 143 Anhang I. Nachträge und Berichtigungen M5 Anhang II Verzeichnis der myrmecophilen und termitophilen Lepismatiden mit Angabe ihrer Wirte . . 149 Index syst ematicus ' 5 - Literatur- Verzeichnis 156 Erklärung der Tafeln 1 59 , .ciica Hof'! XL II! Zoolocjica . Heil XI. I ^ . I % /// |i( .1 11- -n XI. . MC, * ■,v Zoolocjica Hefl XI. III. .:: Verzeichnis der bisher erschienenen Hefte der Zoologica : Heft 1. Chnn, C. Strubell, Ad., Un Schmidt. Mil Vniiliörfen. E, Vi Heckert, G. .4. Ilüh. iehungen zu der Oberflächen- imatoden Heterodera Schachti' isen. M. G färb. Taf. u. 1 Karte 1889. 24,—. irstellnng der Entwicklungs- und Lebens- ifeln. 1889. 20.—. Mit 7 färb. Tafeln. 1889. 32,—. eis. Mit 15 z. T. färb. Tafeln und zahl- und Entwicklungsgeschichte der Acantor T. färb. Tafeln und Entwicklung gesclii. .um. jviu 4 ■/.. i. Schewiakoff, W, Braem, Fr.. Untersuchungen über die Bryozoen Illustr. im Text. 1800. 80,-. Kaiser, Joli., Beiträge zur Kenntnis der Anatomie, Bis cephalen. 2 Teile. 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Brandt: Die Tintinnen. Mit 1 Tafel. Zusamfcen 12,—. 5) Dr. II. Lenz: grönländische Spinnen. Mit 9 Holzschnitten G) Dr. Kramer : grönländische Milben. M. 3 Holzschn. 7) Dr. Sommer: drei Grönländerschädel. M. 1 Taf. 9,— 8) E. Rübsamen: Mycetophiliden etc. Mit 2 Tafeln. 9) W. Michaelsen: Grönländische Anneliden. 12,— Schmeil, O., Deutschlands freilebende Süsswasser-Copepoden. III. Centropagidae. Mit 12 z. T. färb Tafeln und Illustrationen im Text. 1896. 50,—. Schmeil, O., Deutschlands freilebende Süßwasser Copepoden. Nachtrag zu den Familien der Cyclopiden und Centropagiden. Mit 2 Tafeln. 1898. 12,-. Piersig, R., Deutschlands Hydrachniden. Complet. Mit 51 z. T. färb. Tafeln. 132,—. Braem, F., Die geschl I klung von Plumatella fungosa. Mit 8 Tafeln. 1897. 36,—. Thiele, J., Studien ühei ngien. 2 Teile mit 13 Tafeln und 1 Holzschn. 1898. 48,—. Stoller, 3. H., Oh the organs of respiration of the oniseidae. 1899. Mit 2 Tafeln. 7— . 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