— O > L < cr MM = Eupvier, Das — — geordnet nach ſeiner Organiſation. Eritter BSBeomnd. Das Thierreich, aaorondt nach feiner Organifation, Als Grundlage der Naturgefhichte der Thiere und Ein: leitung in die vergleichende Anatomie. Boom Baron non Cuvier, Großofficier der Chrenlegion, Staatsrath im k. Rathe des öffentlichen Uns terrichtö, einer der Vierzig der franzöfifchen Akademie, beftändigem Secretär der Akademie der Wiffenfihaften, Mitgliede der Eöniglichen Akademien der Wif- fenfchaften zu London, Berlin, St. Petersburg, Stockholm, Edinburg, Kopen- hagen, Göttingen, Turin, Baiern, Modena, der Niederlande, Calcutta, der Linneifhen Gefelfihaft zu London ıc. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe überfeßt und durch Zufäße erweitert von IE Dig, Hofrath, ordentlihem Profeffor der Medicin und Botanik, Director des bo— tanifchen Gartens zu Sena, Mitgliede der medicinifchen Facultät der k. Univer- fität zu Pefth in Ungarn, correfpondirendem der k. Akademie der Wiffen- (haften zu Göttingen, zu Haarlem, der k. 2. Akademie der Natur: forfher u. f. w. Erjier Band, die Säugtbiere und Voͤgel enthaltend. eeibrig 30. Dar o denne, 185531. BO. — des Herausgebers. Wenn bei Werfen, die lediglih aus dem Inneren entfpringen, eine Vorrede mit Recht als ein bevenkliches Wort betrachtet wird: fo möchte dagegen bei folchen, die zugleich, ja wefentlich, auf Zufammenftellung äußeren Stoffes beruhen, eine Erläuterung an den Lefer wohl am rechten Orte feyn. Und ich glaube ihrer vornehm- lic) bei dem gegenwärtigen Werfe zu bedürfen, da es, obfchon eigentlidh nur weiter ausgeführtes feines ur- fprünglichen Berfaffers, doc gewiffermaßen den Namen zweier Bearbeiter an feiner Spike trägt. Seit vierzig Sahren, feit Gmelin’s Ausgabe des Systema naturae Linné;'s, entbehren wir eines zufammenhängenden, nad) einem Plane durchgeführten Specialwerks über alle Thiere, und es fcheint faft, daß die Zoologen an der Möglichkeit der Ausführung eines Unternehmens verzweifelt find, welches Botaniker und Mineralogen bis jest noch immer für ihren Kreis glüd- lich zu ſtande gebracht haben. Der Vortheil aber VI Vorrede des Herausgebers. den ein folches Werk für den nächften Gebraud) bietet, die unmittelbare Bequemlichkeit, die es ſchon durch feine bloße Einrichtung weiteren Studien gewährt, find zu einleuchtend als daß fie noch weiterer Auseinander- fegung bedürften. Indem ich daher mein Vorhaben an und für ſich für gerechtfertigt halte, will ich es dennoch nicht eher für ausführbar anfehen, als bis mir diefe Ausführung wirklich gelungen ift, und mic) für jest nur über die nähere Veranlaffung, jo wie meine Befähigung dazu, mit einigen Worten erklären. Zuerft geftehe ich, daB ſchon in meiner früheften ‚Sugend, als ich) mich mit Zoologie zu befchäftigen an— fing, der Wunfch in mir rege gewefen, dereinft einmal ein Werk, wie jenes Linneifche Naturfyften, fchreiben zu Eönnen, Je mehr fi indeß der Kreis meiner Kenntniffe erweiterte, je mehr ich den Umfang der Ar: beit gewahr wurde, die zu ſolch einem Wagſtuͤck er forderlich find, defto mehr wich jenes getraͤumte Ideal vor mir zuruͤck, und erloſch endlich, als ic) das Gluͤck hatte, in den Mittelpunkt jener Anftalten, aus welchem das gegenwärtige Driginal hervorgegangen, felbft zu kommen, gänzlich. Und dennod) find vielleicht die nahe ein Sahr hindurch dort von mir getriebenen Studien, der Umgang mit den vielen Gelehrten jener Hauptftadt, fo wie die ausgezeichnete Güte des Verfaſſers gegen mich, wiederum die Keime geworden, aus denen die Mög- lichkeit meiner jegigen Unternehmung emporgefproßt ift. Denn nachdem ih allmälig gewahr ward, wie ſchwer in meinen Berhältniffen zoographifche Befchäf- tigungen förderten, wandte ich mich um jo lebhafter wieder den phufiologifchen zu, als ich fie immer mit Borrede des Herausgebers. VII vorwiegender Neigung verfolgt hatte. In meinen Schriften legte ich nachmals hiervon Zeugniß ab, und ich überlaffe es Sacverftändigen zu entfcheiden, ob es miv gelungen, bie und da etwas Eigenthümliches zu leiften, neue Anſichten aufzuftellen, und ob ich über: haupt die Natur mit philofophifchem Auge zu betrach- ten im Stande gewefen bin. Immer aber erkannte id} es als höchites Bedürf- niß, das genaue Studium möglichft vieler Formen nicht zu vernachläffigen, wie ich mich denn auch mehrmals der vergleichenden Anatomie mit allem Eifer gewidmet habe. Eingedenk unferes Autors trefflicher Worte: „daß die genauefte Beflinnmung der Species und ihrer unterfcheidenden Charaktere die erfte Grundlage aus- macht, auf welcher alle weiteren Unterfuchungen in der Naturgefchichte fußen müffen; daß die intereffanteften Beobachtungen, die originellften Anfichten, faft al’ ihr Berdienft verlieren, wenn ihnen diefe Stüße abgeht‘ *) — fuchte ich jo viel als moͤglich deren kennen zu lernen, und machte es mir unter andern, etwa zehn Sahr nach meiner Ruͤckkunft aus Frankreich, zur Pflicht, das aus- gezeichnet fchöne und reiche zoologifche Mufeum zu Berlin, Thier vor Thier, wieder durchzugehen, und auch in der folgenden Zeit, zu haufe wie auswärts, meine zoographifchen Studien ſtets mit der Schreibtafel in der Hand fortzufegen. * Dieſe in ſo vielen Muſeen wie Privatſammlun⸗ gen, zumal aber an lebenden oder ſelbſt anatomir- *) Cuvier Recherches sur les ossemens fossiles T. IV. 2eprs2 vu VBorrede des Herausgebers. ‚ten Gefchöpfen aufgezeichneten Bemerkungen find es, die ich jest benußt habe, und man wird mir hoffent- lich die Anführung diefer Bemühungen um fo weniger falfch deuten, als auf ihrem Bekenntniß die Solidität, welche ich. auch von meiner Seite diefem Werke zu geben gewünfcht, beruhen muß. Denn es ift Feine Trage, daß außer dem auf diefe Weife gefammelten Vorrath folche Beſchauungen auch noch den Gewinn bringen, Daß man ſchon mittels bloßer Bilder, nach Jahren noch, ſich eine richtige Worftellung des Gegenftandes zurüdzu: zaubern vermag. Und fo erwachte denn, als ich vor etwas länger als einem Jahre diefe zweite Ausgabe des Regne animal des Herrn Baron von Cuvier in bie Hände befam, plößli der alte Gedanke wieder, auf den ich, um ihn alleinig auszuführen, für immer ver: zichtet hatte. Es fihien mir möglich, den herrlichen Palaft den der Verfaſſer aufgeführt und bis in die meiften Säle herein auch ausgeſchmuͤckt hatte, noch weiter im Ginzelnen ausbauen, anfüllen, verzieren zu Fönnenz ich hatte nur zu überrechnen ob ich im Stande feyn würde, der unmittelbaren Huͤlfsmittel dabei theil- haftig zu werden, und als ich über diefe Sorge be- ruhige war, fand meinem Vorhaben nichts weiter im Wege. Jene wichtige Hülfe, die Benutzung aller der vom Berfaffer angeführten koſtbaren Driginalwerfe und der ſeitdem erfchienenen, deren Anfchaffung großen: theild die Kräfte eines Privatmannes überfleigt, war mir vom Glüde geboten. ine Menge derfelben und gerade die Eoftbarften, vom großartigen Sinne des höchft- feligen Großherzogs Carl Auguft, auf die Weimas Vorrede des Herausgebers. MX riſche Bibliothek geftiftet, und auf gleichem Fuße von Ihro Eöniglichen und Eaiferlihen Hoheiten, dem jest vegierenden hohen Fürftenpaare, fo fort erhal: ten, wurden mir durch die Gnade des Herrn Staatömini- ſters von Göthe zu ungeftörtem Gebrauch verwilligt. ‚Mehrere Prachtwerfe der Art befißt auch die hiefige afademifche Bibliothek, Anderes ich felbft und gefällige Freunde. Und fo wie ich deren Beiftand, fo wie die Zuvorfommenheit aller Herren Bibliothefare dankbar zu erwähnen nicht unterlaffen darf, ſo muß ich zugleich der glänzenden Aushülfe die mir frühere, aber noch hierher gehörige Arbeiten auf der Göttinger Bibliothek mehrmals gewährt, hier gedenken, und es als günfti- gen Zufall anfehen, daß ich bei gegenwärtigem Bande nicht genöthiget war, auch ihre gemwogentliche Unter- ſtuͤtzung in Anfpruh zu nehmen. So find denn in diefem Bande, nur ein paar Fälle ausgenommen, alle Driginalwerfe benußt, die Beichreibungen Euvier’s mit denfelben verglichen, und, wenn ed mir dienlic) fchien, nach denfelben ergänzt oder erweitert worden; die von mir neu entworfenen Definitionen aber, die ich nicht nach an den Gegenftänden felbft aufgenommenen Cha- rafteriftifen geben EFonnte, aus ihnen gezogen. Will man die gemachten Zuſaͤtze diefer Art überrechnen, jo dürfte deren Zahl leicht einige Zaufend befragen. Wie viel ih nun zugleic) bei diefer mühfamen, wiewohl höchft belohnenden Arbeit gelernt, brauche ich kaum zu erwähnen. Bor Allem wurde ich zu immer größerer Bewunderung meines Autors geführt, deſſen außerordentliche Sachkenntniß, unvergleichlicher Tact im SHerausheben des Charafteriftifchen, und clafjifche Ele: X Vorrede des Herausgebers. ganz, ſtets Muſter für alle Zeiten bleiben werden. Die würdige Beftimmtheit, mit der er in tiefen Zügen fein Werk einleitet ʒ die uͤberreiche Erfahrung und Be— wandertheit in der Literatur; fein reiner Styl, gewähr: ten mir faſt ununterbrochenen Genuß. Der ſcharfe, kritiſche Blick des Verfaſſers uͤbte auch mein Auge und ſchaͤrfte es, und ich ſah mich mehrmals im Stande, et— was zu berichtigen, was ihm noch entgangen war. Gar manche Bemerkung mußte ich freilich unterdrücen, fo manche noch problematifhe Species einzufchalten mir verfagen, indem bei aller wünfchenswerthen Bequem: lichkeit an Zeit, ein Buch diefer Art doc nicht zu lange von feiner Erfeheinung zurücdgehalten werden darf, und Manches doch nicht anders als Durch Vergleichung in ent- * fernten Sammlungen hätte auögemittelt werden können. Dann aber gewährte mir eine eigene Beruhi- gung bei diefem meinem Unternehmen der Umftand, daß ich dody immer dabei auf einen ficheren Bo: den, und gleihfam auf ein Afyl, im SHintergrunde fußte. Sch habe nichts zu geben verfprochen als eine erweiterte Ausführung des Euvier’fchen Werks, und brauche daher jedesmal, wo mic Weiteres verläßt, mich nur auf diefes zurückzuziehen. Allerdings Fann da Mancher fagen, ich hätte mir mein Gejhäft leicht gemacht: wenn ich aber erwiedere, daß ich es dafür auch ficherer gemacht, fo wird man ſich wohl über wermeinte Verluſte tröften. Ohnedem würde auch auf zu weit getriebene Foderungen der Art dann anwendbar wer- den, was ein großer Schriftfteller gefagt hat, daß das Publicum einen Autor gewöhnlich wie feinen Schuldner betrachte, der ihm felten genug, nie zu viel thun koͤnne. j“ a N — Vorrede des Serausgebers. Xi Wenn id) aber auch dergleichen Vorwürfe von Feinem foliden Naturforfcher beforge, fo will: ich mir doch er- lauben, das Berhältniß meiner eigenen Arbeit zu der des Autors noch kuͤrzlich auseinanderzuſetzen. Wer es unbedingt tadeln wollte, daß man Be— ſchreibungen nach bloßen Abbildungen entwirft, vor dem dürfte ſelbſt der große Linné Feine Gnade finden. ‚Niemand kann bezweifeln, daß vortreffliche Abbildun— gen, mit Zuziehung einer treuen, ausführlichen Befchrei- bung, fo gut Definitionen aufzuftellen erlauben, als fey das Driginal vorliegend gewefen. Freili muß man mit dem Gefchäfte vertraut feyn und es an folden Dri- ginalen gebildet haben; dann aber fehe ich nicht ein, warum man nicht dem erſten Befchreiber — wenn ev ein guter ift — das VBerdienft, feine Sache volllom: men gemacht zu haben, einräumen wolle. Es wäre in der That eine Lächerlihe Anmaßung, ſtets auf die Schultern der Vorgänger treten zu wollen, inden man ja die feinigen dann aud dem Nachfolger preis zu geben hätte. Sind Fehler begangen worden, fo wird fie die Kritif, dur Vergleichung, meift herausfinden; ich glaube aber aud), es finde ein gewiffer Unterfchied zwifchen Thier- und Pflanzenbefchreibungen flatt. Die Thiere bieten im Ganzen größere und einfachere Par- tieen, während bei den Pflanzen faft jedes Individuum gegen das andere ſchwankt. Man hat alfo fehr Recht, wenn man gewöhnlich, 3. B. in Floren, auf felbft zu entwerfende Pflanzenbefehreibungen dringt, da jeder Phytograph die Geftalt etwas anders auffaffen Fann: im Thierreich dagegen feheint mir diefe Foderung weit eingeſchraͤnkter. Denn ohne im Allermindeften das Ent: 3 Yun Ye m er Xu Borrede des Herausgebers. werfen eigener neuer Befchteibungen überflüfjig finden zu wollen, fage ic) nur, daß von den vorhandenen be- reits gar viele genügend find. Wie fehr mühen ſich 3. B. Manche bei den Säugthieren ab, um noch etwas Neues, meift Unbedeutendes, hinzuzufesen; ich felbft fand, daß es mir bisweilen ſchwer wurde, den beften vor- handenen Definitionen etwas Weſentliches hinzuzufügen. Lebteres gilt vorzügli von denen Euvier’s. Mit innigem Vergnügen wird man bemerken, wie oft er, einem großen Künftler gleich, fein Bild mit wenigen Strichen fertig hin ftellt, und häufig waren meine Zu- fäße nichts weiter als folche, d. h. nur vermehrende, nicht verbeffernde, Zugaben. Dagegen hatte ich denn freilich oft volle Arbeit, um aus den weitfchweifigen, unlogifchen, mechanifchen Befchreibungen Anderer Die Quinteffenz herauszuziehen, und eine wahre Definition, deren philofophifchen Sinn Manche gar nicht zu be= greifen feinen, zu entwerfen. Wären mir hier nicht ' meine eigenen früheren Arbeiten in den Mufeen zu Hülfe gekommen, fo würde ich oftmals fchwer zu ftande gekommen feyn. Dabei bemerfe ich aber, daß ich dieſe Klage nicht auf die vielen ausführlichen Be— fhreibungen, die man neuerlich, zumal bei den Vögeln, mit vecht anempfiehlt, ausgedehnt haben will, die, wie 3. B. Herrn Temmingk's, hoͤchſt ſchaͤtzbar blei— ben werden. Nur auf meine eigene Methode will ich aufmerkſam machen, die mir logiſcher und deßhalb zweckmaͤßiger erſcheint, als die mancher Zoographen. Ich denke mir naͤmlich das Thier ſowohl in Ge— ſtalt als Faͤrbung immer als ein vor mir ſtehendes Ganzes, was nach Kopf, Rumpf und Gliedern zu— Vorrede des Herausgebers. xIm nächft zu unterfcheiden ift. Nach diefer Ordnung laffe ic), wo möglich), die Beftimmungen folgen, (wo ih es nicht gethan, gefchah es, weil mir der Text eines Befchreibers nicht Elar genug war, und ich ihn daher bloß auszuziehen mid) begnügen mußte), und eben fo verfahre ich bei Bezeichnung der Färbung. Je— des Thier hat mehr oder minder deutlich eine entfchie- dene Grundfarbe, auf die fich entweder Fleden, Strei- fen, Bänder auffegen, oder von der aus Abweichun- gen auf die Äußeren Theile übergehen. Wäre z. B. die Grundfarbe von Corvus ſchwarz, von Felis gelb- roth, fo müßten die anders gezeichneten Stellen als auf diefe aufgefegt betrachtet werden, nicht umgekehrt; die Oriolus müßte man gelb nennen, und das Schwarz als ihnen zugefeßt u. f. w. Sch wiederhole, daß ich mic) an diefen Grundfag bis jegt nicht immer‘ mit Strenge habe halten Eönnen, theils aus dem oben an- geführten Grunde, theils manchmal darum, weil ich für den Anfänger in einigen Fallen Paradoren vermeiden wollte. Es ift indeß meine Abficht, ihn immer weiter zu verfolgen, weil ich ihn für richtig halte, DVielleiht wird man hie und da zu große Kürze beklagen, und diefe gebe ich für mehrere Falle zu; allein ein Kompendium, welches nicht in eine unver- haͤltnißmaͤßige Zahl von Bänden anwachſen fol, ges bietet Befchränkung, und ich habe nur geftrebt, die Definitionen fo Eenntlic und brauchbar wie möglich zu machen. Nur für einen, leider nicht felten vorkom- menden Fall, befenne ich, Zufäße nach den Abbildun- gen unterlafjen zu haben. Sch meine bei den bloß aus Buffon entlehnten Species. Wie fehlerhaft XIV Borrede des Herausgebers. und ungenügend deffen SUuminafionen in den Plan- ches enluminees find, deren Originale fo viel gelit— ten haben, ift befannt *). Hier alfo fchien es mir ein unnüßes, ja trügerifches Unternehmen, diefe Tafeln zu ferneren Charakteren benugen zu wollen, und ic) gab es in den Fallen, wo durchaus Feine weitere Nachwei— fung zu finden war, auf. Auch Bieillot’s Abbil- dungen find nicht überall ganz genau, Spir’ens oft fehr leichtfinnig bingearbeitet, ja mitunter fehlecht, doch hier war leichter Aushülfe möglich). Soll ich mid nun endlich noch über den einzigen gegründeten, mir etwa zu machenden Vorwurf rechtfer— tigen, daß in diefem Bande noch fo mandye Species, zumal von Vögeln (denn bei den Säugthieren möchte es Faum der Fall feyn), fehlen, fo fey es mit Folgendem. Gewiß find die Arten, welche man vermiffen dürfte, nur zu den feltenften, im Durchſchnitt unbefannteften zu zahlen; indem ich aber diefe Vorrede fehreibe, er— fcheinen immerfort neue Abbildungen und neue Bes ſchreibungen von Thieren, und eine zu etreichende Voll: ftändigkeit wäre daher fo unausführbar, daß fie in we: nig Monaten ſchon vernichtet feyn würde. Was aber auch mit Wiſſen von mir übergangen ift, ift jo we— *) Le Vailtant fpriht fih darüber in feinen — d’Afrique Vol. I. p. 26 fo aus: Au reste, si les planches enluminees de Buffon sont en general si defectueuses et si peu conformes à la nature, c ’est que les oiseaux du Ca- binet national, qui ont servi de modeles pour les graver et les colorier, etoient eux-memes pour la plus-part degrades et avoient change de couleurs par les continuelles fu- migations de soufre qu'on y employoit autrefois pour ‚preserver les oiseaux de la voracite des insectes destructeurs ete. Borrede des Herausgebers. XV nig dem Plane meines Autors gemäß gewefen, daß ic) geglaubt haben würde, die Reinheit feines Werkes verdorben zu haben, wenn ich feine Anordnung durch Einfchiebung aller fremden Nomenclaturen, Veränderun: gen und neuen, oft noch fehr unauthentifchen Arten, aus allen Abhandlungen, Steeitfchriften und Aufſaͤtzen in periodifchen Schriften, verunftaltet hätte. Für jene fel- tenen und noch wenig bekannten Gefchöpfe, z. B. einige Fledermäufe, Singvögel u. dgl. wird der Liebhaber fih an die citirten Originalwerke halten Eönnen, die ja ohnedieß der, welcher weiter gehen will, nicht ent: behren kann. Auf die Unficherheit und Mangelhaftig- keit der Wörterbücher (auf die z. B. der Prinz v. Wied noch erft neuerlich im dritten Bande feiner brafilifchen Drnithologie aufmerkfam gemacht hat) Eonnte ich mich nicht einlaffen, fo fehr ich übrigens den Nu: Gen anerfenne, den mir das Dictionnaire des sevences naturelles in mehreren Fällen geleiftet hat. Sa ich möchte mit einemmal jagen: diefes Werk ſey Cu— vier's, und Feinesweges ein erfchöpfendes Univerſalwerk der Zoologie, welches zu feyn es nicht die Anmaßung hat. Schlieglih noch ein Wort von den typographis ſchen Einrichtungen, welche diefe meine Ausgabe von dem Driginale unterfcheiden. Alles, wie es beim Verfaſſer gedruckt ſteht, iſt bis auf Weglaſſung einiger auf meine Ausgabe nicht mehr paſſender Zeilen der Vorrede, genau und unver- ändert überfegt. Die Zuſaͤtze am Schluß habe ich ih: res Orts eingefchaltet. Die Unterfcheidung der Säbe durch verfchiedenartige Lettern, eine befehwerliche Ein richtung, über die ich mich in der Anmerkung zu fei- xVI Borrede des Herausgebers. ner Vorrede erklärt, habe ich aufgehoben, und da— für den Drud duch freiere Zeilen für den Handge— brauch annehmlich gemacht. Alle Zufäbe die mein Ei- genthum find, unterfchied ich durch mein untergefeß- tes V. Kleinere Zufäge, die fich beffer in den Text einfchalten ließen, durch edige Klammern [ ], wiewohl auch die, krummen (), wenn fie in meinen Artikeln vor— fommen, nicht dem Autor, fondern mir gehören. Ge— nera und Species, die der Verfaſſer gar nicht erwähnt hat, find mit doppeltem Stern ** von mir eingefchal- tet, alle aber, die er bloß genannt ohne fie weiter zu befchreiben (zumal feine zahlreichen in den Anmerkungen unter dem Tert), habe ich mit einfachem Stern * be- zeichnet, und beider Arten weitere Befchreibung rührt, ‚wie fi) von felbft verftcht, dann von mir her. Die Anmerkungen des Verfafjers find durch Zahlen, die mei: nigen durch Sternchen unterfchieden. Außerdem habe ich manchmal ein einzelnes Wort, öfter das Citat ‚einer guten Abbildung, noch eingefchaltet ohne es aus- zuzeichnen, um das Auge nicht zu fehr zu flören. Es . verſteht ſich auch, daß die ganze deutfche Nomenclatur mein Werk ift, und einigemal habe ich felbft Iateinifche Benennungen creiren müffen, wenn ich nur die leidigen franzöfifchen vorfand, oder die gebrauchten lateinifchen verlaffen zu müffen glaubte. Die citirten Schriftfteller hat der Berfaffer am Schluffe feines Werkes in einer eiges nen zoologiſchen Literatur zufammengeftellt, worauf id) alfo verweifen muß; die neueren werde ic) dort einfchalten. Sena, am erften Ofterfeiertage, 1831. Borrede des Berfaffers zur erften Ausgabe. Da ich mich feit meiner früheften Sugend dem Studium der vergleichenden Anatomie, das heißt, dem Studium der Geſetze der Drganifation der Thiere, und der Modificationen, welche diefe bei den verfchiedenen Gattungen erleidet, aus Neigung gewidmet, und demfelben feit dreißig Sahren jeden Augenblid, den mir meine übrigen Berufsgefchäfte frei ließen, geopfert habe, fo ift e8 mein Zweck dabei gewefen, fie auf allgemeine Kegeln und auf Saͤtze zuruczuführen, die deren allgemeinften Ausdrud enthalten folten. Meine erften Verfuche ließen mich aber bald gemahr werden, daß ich nicht dahin gelangen würde, wenn nicht die Thiere felbft, deren Bau ich Eennen lehren wollte, diefem entfprechend geordnet wären, fo daß man fich im Stande befande, unter ein und demfelben Namen, Claſſe, Drdnung, Gefchlecht u. f. w. alle Gattungen kurz zu befaffen, die ſowohl in ihrer Außeren wie inneren Bildung, unter einan= der mehr ober minder allgemeine oder fpecielle Beziehungen zeigten. Dieß aber hatten bis dahin die wenigften Naturfors ſcher zu thun verfucht, und die wenigen, die es hätten verſu— chen wollen, würden es nicht im Stande gewefen ſeyn; denn eine folche Ordnung fest ſchon eine ziemlich ausgedehnte Kennt: niß der Structuren voraus, deren Darftellung fie gewiffer: maßen feyn fol, ** XVII Vorrede des Verfaſſers. Es iſt wahr, Daubenton und Camper hatten Be— obachtungen, Pallas Anſichten dazu geliefert; allein die Ideen dieſer gelehrten Maͤnner hatten auf ihre Zeitgenoſſen nicht den Einfluß ausgeuͤbt, den ſie verdienten. Das einzige allgemeine Verzeichniß der Thiere was man damals beſaß und was man bis jetzt noch hat, das Syſtem von Linné, war durch einen unſeligen Herausgeber ſo entſtellt worden, daß er ſich nicht einmal die Mühe gegeben hatte, die Grundſaͤtze dieſes geiſtrei— chen Syftematifers zu ftudiven, und überall, wo er einige Un- ordnung vorzufinden glaubte, fich alle Mühe gegeben zu ha— ben fchien, fie noch verwidelter zu machen. Es ift auch ferner richtig, daß fehr ausführliche Arbeiten über einzelne Claſſen eriftirten, die eine große Anzahl neuer Arten Eennen gelehrt hatten; allein ihre Verfaſſer hatten faft nur die Außeren Berhältniffe diefer Arten ins Auge gefaßt, ‚und Feiner fich damit befchäftigt, die Claffen und Ordnungen nach dem Gefammtbau zufammenzureihen. Die Charaktere mehrerer Claſſen blieben falfch oder unvollftändig, felbft in mit Recht gefeierten anatomifchen Werken; ein Theil der Ordnun— gen war willfürlich, und faft in Feiner diefer Abtheilungen wa— ren die Gefchlechter der Natur gemäß zufammengeordnet. Sch mußte daher — und diefe Verbindlichkeit Eoftete mir beträchtliche Zeit — ich mußte die Anatomie und die Zoolo- ‚gie, die Zerlegung und die Slaffification parallel mit einander gehen laſſen; ich) mußte in meinen erſten Beobachtungen im Gebiete der Drganifation beffere Einrichtungen verfuchen, mich ihrer bedienen, um neue Bemerkungen zu machen, und dieſe wiederum anwenden, um bie Eintheilungen zu vervollfommnen; endlich aber aus diefer wechfelfeitigen Befruchtung zweier Wiſ⸗ fenfchaften ein zoologifches Syſtem hervorgehen laffen, was geeignet wäre, zum Führer und Einleiter im Felde der Anato— mie zu dienen, und ein anatomijches Lehrgebäude zur Erlaͤu— terung und Entwidelung des zoologifchen Syftemes abzugeben. Die erften Refultate diefer zwiefachen Arbeiten erfchienen im Sahre 1795, in einer befondern Abhandlung über eine neue Eintheilung der weißblütigen Thiere. in Entwurf ih: Aprrebe des Berfaffers. XIX rer Anwendung auf die Gefchlechter, und deren Eintheilung in Untergefchlechter „, ward der Gegenftand meines Tableau ele- mentaire des animaux, gedruckt 17985 ich verbefferte dieſe Arbeit mit Beihülfe des Herrn Dumeril, in den dem. erften Bande meiner 1800 herausgegebenen Lecons RE comparee beigegebenen Zabellen. Vielleicht hatte ich mich begnügt, nur diefe Tabellen zu vervollfommnen, und wäre dann unmittelbar zur Herausgabe meiner großen Anatomie gefchritten, wenn mir nicht im Ver— lauf meiner Arbeiten ein anderer Fehler der meiften allgemei— nen wie befonderen + zoologifhen Syſteme aufgefloßen ware: die Verwirrung, in welcher Mangel an Kritif eine große An— zahl Gattungen, ja felbft Gefchlechter, gelaffen hat. Denn nicht nur paßten die Claffen nicht mit der inneren ‚Natur der Thiere zufammen, um einem Handbuche der vergleichen: den Anatomie zur bequemen Bafis zu dienen: die Gefchlech- ter felbft boten auch in ihrer Nomenclatur, wiewohl fie ſchon beffer charakteriſirt waren, nur unvollfommene Auskunft dar, weil man die Gattungen nicht ihren Charafteren entfprechend eingereihet hatte. So hatte Gmelin, indem er den Manati unter die Wallroffe, den Siren zu den Aalen gefest, jeden allgemeinen Satz fir die Charakteriftif diefer Genera vein un— möglich gemacht; eben fo hob er, als er in eine und diefelbe Glafje und Drönung, dicht neben einander, die Sepia und den Suͤßwaſſerpolypen gebracht, alle Moͤglichkeit auf, etwas Allgemeines uͤber eine Claſſe und Ordnung zu ſagen, die m ver⸗ ſchiedenartige Geſchoͤpfe in ſich vereinigte. Es reichte daher nicht hin, neue Claſſen und Ordnungen zu bilden, und in ihnen die Geſchlechter paſſend zuſammenzu⸗ ftellen: es ward auch unerläßlich, fämmtliche Species durch: zugehen, um zu prüfen, ob fie wirklich zu den Gefchlechtern gehörten, zu denen man fie gebracht hatte. As ich aber an diefe Arbeit Fam, fand ich nicht allein Arten gegen alle Vernunft gruppirt oder zerfireut, fondern wurde auch gewahr, daß mehrere nicht einmal auf eine pofitive Weiſe, d. h. weder mit den Charakteren, die man ihnen an— **2 j j EX Vorrede des Berfaffers. gewieſen, noch mit den citirten Abbildungen und Bechreibun: | gen übereinftimmend, aufgeftellt waren. Denn bald enthielt, den Synonymen nach, eine unter einem Namen deren mehrere, ja oft fo verfchiedene, daß fie nicht einmal in dem naͤmlichen Gefchlecht ftehen durften; bald erfchien Dagegen eine und die nämliche doppelt, dreifach, und trat der Reihe nach in mehreren Untergefchlechtern, Gefchlech: tern, ja bisweilen fogar in verfchiedenen Ordnungen wieder auf. Was z. B. follte man von Gmelin’5 Trichechus Manatus fagen, der unter einem fpecififchen Namen drei Spe⸗ cied und zwei Genera, leßtere in jeder Hinficht verfchieden, begreift? unter welchem Namen foll man von der Velella fprechen, Die zweimal in feinem Werk, unter den Medufen und einmal unter den Holothurien, figurirt® Wie fol man die Biphoren vereinigen, wovon die einen Dagysa, die meiften anderen Salpa genannt, und noch viele andere unter Holo- thuria geordnet werden? Sonach war nicht einmal alles mit der Revifion der Species abgethan, um völlig ins Reine zu Fommen: man hatte auch alle Synonymen zu vergleichen, d. h. das ganze Syſtem der Thiere neu aufzubauen. Ein folches Unternehmen wäre aber, nach der ungeheu: ven Entwicdelung der Wiffenfchaft feit den legten Sahren, in feiner Umfafjung für jeden Einzelnen unausführbar gewefen, - felbft wenn man ihn vom längften Leben und frei von jeder anderen Befchaftigung angenommen; und ich felbft wäre nicht einmal im Stande gewefen, den einfachen Abriß, den ich bier vorlege, zu entwerfen, wäre ich allein auf meine Mittel be: fchränkt geweſen. Allein die Hülfsquellen meiner Lage ſchie— nen mie Erfaß für das bieten zu Fünnen, was mir an Zeit und Talent abging. In der Mitte fo vieler gefchidter Natur: forfcher lebend; aus ihren Werken, fo wie fie erfchienen, fchö- pfend; mit gleicher Freiheit wie fie felbft die Sammlungen be: nugend, die fie zufammengebracht; und felbft im Beſitz einer fehr anfehnlichen, eigens zu diefem Zwed gebildeten; brauchte ein großer heil meiner Arbeiten nur in der Benugung fo ° Borrede des Verfaſſers. xx vieler reichhaltiger Materialien zu beftehben. So 3. B. war es unmöglich, daß mir nach den Befchreibungen des Hrn. Lamark über die Conchylien, und des Hrn. Geoffroy über die Saugthiere, viel zu thun übrig blieb: die zahlreichen neuen Bezüge, welche Hr. v. Lacepede aufgefaßt, galten mir als eben fo viele Winke für meine Anordnung der Fifhe. Hr. Le Vaillant hatte unter den vielen fchönen, aller Orten her zufammengebrachten Vögeln, Einzelnheiten ihres Baues aufger faßt, die ich fogleich meinem Plane anpaffen Fonnte. Ja meine eigenen Unterfuchungen, von anderen Naturforfchern be: nußt und befruchtet, trugen für mich felbft Früchte, die ihnen unter meinen eigenen Händen nicht gereift wären. So haben bie Hrn. von Blainville, Dppelu. f. w., indem fie die ana= tomifchen Praparate, welche ich zur Begründung meines Sy: fiemes der Reptilien beftimmt hatte, benußten, im voraus und vielleicht beffer als ich, Reſultate gezogen, die ich nur erſt noch flüchtig gewahr worden war u. ſ. w. Solcherlei Betrachtungen ermuthigten mich, und ich ent: fchloß mich daher, meinem Syſtem der Anatomie einen Abriß des Thierſyſtems vorauszuſchicken, in welchem ich deffen Ein: theilung und Untereintheilung nach allen Graden darlegte, fo wie es fich parallel ihrer inneren wie außeren Structur, dar: ftellen ließ; wo ich die authentifchen Species angabe, die ‚mit Gewißheit einer diefer Abtheilungen angehören, und wo ich zu: gleich, um das Intereffe zu erhöhen, in einige Details bei den Arten, die unfere Länder in Menge erzeugen, eingehen oder de— ven Nugen und Schaden, die Eigenheiten ihres Betragens und ihrer Lebensart, außergewöhnliche Geftalt, Schönheit oder Größe, bemerkbar machen Eünnte. Ich habe dadurch den jungen Naturforfcehern nüßlich zu werden gehofft, die großentheils nichts von der Confufion und den Fritifchen Irrthuͤmern ahnen, wovon die accrediticteften Schriften wimmeln, und die fih, zumal in fremden Landen, nicht genug mit dem Studium der wahren Bildungsverhält: niffe der Gefchöpfe befchaftigen. Ich glaubte ferner auch den Anatomen einen noch unmittelbareven Dienft zu erzeigen, die im XXI Vorrede des Berfaffers. voraus fchon zu wiffen wünfchen, über welche Glaffen und Drdnungen fie ihre Forſchungen zu erftreden haben, wenn es. ihre Abficht ift durch die vergleichende Anatomie irgend ein _ Problem der menfchlichen Anatomie oder Phyfiologie aufzuflä- ten, und die durch ihre gewöhnlichen Befchäftigungen gehindert werden, fich zu diefem wefentlichen Zweck ihrer Forfchungen gehörig vorzubereiten. Sndeß habe ich nicht die Anmaßung gehabt, dieſe dop— pelte Abficht über alle Claſſen des Thierreichs auszudehnen; die Wirbelthiere, als in jeder Hinficht die intereffanteren, ha= ben mich vorzugsweife befchäftigt. Unter den wirbellofen habe ih zumal die nadten Mollusken und die Zoophyten fludiren muͤſſen; dagegen verlangten die zahllofen Variationen der aus Bern Geftalten der Conchylien und Corallen, die der mikroffopi- fchen Thiere, und die anderen Familien, die in der Natur Feine auffallende Rolle fpielen oder deren Organifation dem Scalpel wenig bietet, nicht mit derfelben Ausführlichkeit behandelt zu feyn. Sch Eonnte mich überdem noch, was die Gonchylien und die Gorallen betrifft, auf das Werk beziehen, was Hr. v. La⸗ mar? fo eben herausgiebt, und worin man Alles finden wird, was der eifrigfte Wunfch nach Auskunft nur verlangen Fann. Die Infecten anlangend, diefe durch ihre außere Geftalt, ihre Drganifation, ihre Sitten und ihren Einfluß auf die ganze belebte Natur fo intereffanten Thiere, fo habe ich hier das Gluͤck gehabt einen Beiftand zu finden, welcher, während er mein Werk unendlich vollfommener gemacht als es aus mei- ner Feder der Fall gewefen feyn würde, zugleich fehr deffen Herausgabe befchleunigt hat. Mein Freund und College La— treille, derjenige in Europa, welcher jene Zhiere am tiefften ftudirt hat, war fo gefällig, in einem einzigen Bande, unge: fähr in derfelben Weife wie ich in den anderen Bänden ge: than, die Summe feiner ungeheuren Erfahrungen niederzule— .gen, und ein Syftem über die zahlreichen Gefchlechter, welche die Entomologen nicht müde werden aufzuftellen, zu liefern. Denn ic übrigens an einigen Orten ber Auseinander- fegung der Untergefchlechter und Arten weniger Ausdehnung Borrede des Verfaſſers. XXII gegeben habe als anderwaͤrts, ſo findet dieſe Ungleichheit doch nicht bei den oberen Eintheilungen und der Andeutung der Beziehungen ſtatt, die ich durchweg auf ſolide Baſen gegrün- det, indem ich nach allen Seiten hin gleich gründliche Unter: fuchungen angeftellt habe. Denn ich habe alle Gattungen, Stud vor Stüd, die ich mir in der Natur verfchaffen Eonnte, unterfuchtz ich habe die— jenigen, welche nur durch die Größe, die Farbe oder die An— zahl einiger unwichtigen Zheile verfchieden find, zufammenger bracht, und damit aufgeflellt, was man ein Untergefchlecht nennt. Sedesmal wo ich gekonnt, habe ich wenigftens eine Spe: cies des Untergefchlecht3 anatomirt;z und wenn man diejenigen ausnimmt, denen das anatomifche Meffer nichts anhaben Fann, fo werden in meinem Buche fehr wenige Gruppen diefes Gra- des eriftiven, von denen ich nicht wenigftens einige bedeutende Drgane vorzeigen Fünnte. Nachdem ich die Namen der Species, die ich beobachtet, und, die ſchon vor mir. gut abgebildet und befchrieben waren, beftimmt, habe ich in den Untergefchlechtern Diejenigen ange: führt, die ich nicht gefehen, von denen ich aber bei Schrift: ftellern genaue Abbildungen, oder hinlänglich genaue Beſchrei— bungen fand, um über ihre natürliche Verwandtſchaft Feinen ‚Zweifel obwalten zu laffen. Allein jene große Menge vager Angaben, nach welchen man fich, meiner Meinung nach, viel zu viel beeilt hat, neue Arten aufzuftellen, und die am mei- ſten dazu beigetragen, eine Confuſion in die Verzeichniſſe der Geſchoͤpfe zu bringen, die ihnen einen fo großen Theil er Nuͤtzlichkeit raubt, habe ich weggelaffen. Sch hätte faft überall und in bedeutender Menge neue, Gattungen hinzufügen koͤnnen; da ich aber auf Feine Abbil- dungen vermeifen konnte, hätte ich ihre Befchreibungen über den mir erlaubten Raum ausdehnen müffen; ich habe es da: . her vorgezogen, mein Werk diefer Zierde zu berauben und nur diejenigen anzuführen, ‚welche durch ihre eigenthümliche Ge: ſtalt zur Aufftellung neuer Untergefchlechter Veranlaffung geben. xxIv Bortede des Berfaffers. So wie einmal meine Untergefchlechter auf fichere Be: ſtimmungen gegründet und mittel ausgemachter Gattungen zu: fammengeftellt waren, bedurfte ich nur noch, das große Ge: rüft von Gefchlechtern, Stämmen, Familien, Ordnungen, Claſ⸗ fen und Hauptabtheilungen zu erbauen, welche das gefammte Thierreich bilden. Hierbei bin ich denn zum Theil auffteigend von Unter: eintheilungen zu oberen mittels Annäherung und Vergleichung, andere male aber. wieder umgekehrt verfahren, indem ich von den höheren zu den niederen durch Subordination der Charaktere herabftieg. Sch verglich dabei forgfältig die Reſultate diefer beiden Methoden, verificirte die eine durch die andere, und be= mühte mich ſtets um Übereinftimmung der inneren Form mit der außeren, welche beiderfeits das Wefentliche eines jeden Thieres ausmachen. Diefes ift jederzeit mein Weg gewefen fo oft es mir möglich und nothwendig fehien, neue Anordnungen zu machen; ich brauche aber nicht noch zu fagen, daß in mehreren Theilen bes Thierreiches die Refultate, zu welchen fie mich geführt hat= ten, fchon fo befriedigend vorhanden waren, daß ich hierin nur den Spuren meiner Vorgänger zu folgen brauchte. Indeß habe ich doch auch felbft in den Fällen, wo ich nichts weiter zu thun hatte, als das, was fie fchon gethan, durch neue Beobachtungen, was fie vor mir erkannt, beftätiget, und es nie angenommen, ohne es vorher neuer ſtrenger Unterfuchung wie: der zu unterwerfen. Das Publicum kann fich von diefer Art Unterfuchungen eine Vorftellung aus meinen Abhandlungen über die Anatomie ver Mollusten machen, die in den Annalen des Mufeums er: Schienen find, und welche ich jet in eigener vermehrter Samm⸗ lung wieder herausgebe. Sch wage es, zu verfichern, Daß ich in gleichem Grad ausgedehnte Arbeiten über die Wirbelthiere, die Anneliden, die Zoophyten und viele Inſecten und Krebs: thiere unternommen habe. Ich hielt es nicht für nothwenbig, fie in derfelben Ausführlichkeit befannt zu machen; aber meine fammtlichen Präparate find im Eöniglichen Eabinete der vers Borrede des Berfaffers. XXV gleichenden Anatomie am botanifchen Garten aufgeftellt, und fie werden fpaäterhin zu meiner Anatomie benutzt werden. Eine andere anfehnliche Arbeit, deren Punkte jedoch nicht fo authentifch gemacht werden koͤnnen, ift die Fritifche Unter- fuchung der Species. Sch habe alle von den Schriftftellern eitirten Figuren geprüft, und jede, fo weit ich gekonnt, ihrer wahren Gattung zugewiefen, ehe ich an die Auswahl derer ging, die ich citiven wolltez auch ift es ſtets erft nach diefer Prüfung, und niemals nach der Claſſification der Syftemati- fer, meiner Vorgänger, gewefen, daß ich die Gattungen im die Untergefchlechter einfchaltete. Man wird fich, daher nicht wun⸗ dern, wenn manches Gefchleht Gmelin’s jest in mehrere verfchiedene Claſſen, ja Haupteintheilungen, vertheilt worden iſt; daß zahlreiche namhafte Species auf eine einzige zuruͤck— geführt, und Zrivialnamen ganz anders als zuvor angewendet worden find. Es befindet fich unter: diefen Veränderungen feine einzige, die ich nicht zu rechtfertigen im Stande wäre, uud wovon der Lefer nicht felbft im Stande wäre den Beweis zu finden, wenn er zu den Quellen, die ich ihm anzeige, zu⸗ ruͤckgehen will. Um bequem citiren zu koͤnnen, habe ich mich auch bemuͤht fuͤr jede Claſſe einen Hauptautor auszuwaͤhlen, gewoͤhnlich den reichſten an guten Originalabbildungen, und ich fuͤhre die Werke zweiten Ranges nur dann an, wenn jener mich. ver- laͤßt, oder es mir nuͤtzlich erfcheint, zur befferen Beftätigung der Synonymen Vergleichungen anzuftellen. Mein Stoff hätte viele Bände füllen koͤnnen; ich machte es mir aber zur Pflicht, ihn zufammenzubrängen, indem ich Mittel hierzu erfand. Sp bin ich denn durch Graduirung der allgemeinen Beftimmungen dahin ‚gelangt, daß ich nie bei einer Species wiederhole, was man für das ganze Unterge- Tchlecht jagen kann, noch beim Gefchlecht, was (bei der ganzen Drdnung, und fo weiter, gilt. Ich gewann, dadurch eine große Erfparniß an Worten. Dahin ftrebte ich aber vor Allem, ‚und um fo mehr, als dieß der Hauptzweck meines Werks war. Indeß wird man bemerken, daß ich nicht viel Kunftausdrüde XXVI Borrede des VBerfaffers. angewendet, und: gefucht habe, meine Ideen ohne jenen bar- barifchen Apparat Fünftlicher Wörter, der in den Werken fp vieler neuerer Naturforfcher abftößt, deutlich zu machen; und es kommt mir nicht fo vor, als ob ich dadurch irgend etwas an Beftimmtheit oder Deutlichfeit verloren hätte. Leider habe ich aber dennoch viele neue Wörter einführen müffen, obfehon ich mit größter Sorgfalt die meiner Vorgän: ger zu erhalten fuchte. Allein: die zahlreichen von mir aufges ftellten Untergefchlechter erheifchten neue Benennungenz bei fo verfchiedenartigen Dingen begnügt ſich das Gedächtniß nicht mit bloßen numetifchen Andeutungen. Sch habe fie in der Art gewählt, daß fie entweder irgend einen Charakter: bezeich- nen, oder mittels Latinifirung gebrauchlicher Ausdruͤcke gebil- det find, oder endlich, nach Linné's Art, daß ich fie aus der Mythologie entlehnte, deren Namen dem Ohr angenehm Elin- gen und die bei weiten noch nicht alle erfchöpft find. Nichts defto weniger empfehle ich, wenn man eine Spe— cies nennen will, nur das Subftantivum des großen Gefchlechts zu brauchen, und dazu den Trivialnamen., Die Namen der Untergefchlechter follen nur das Gedächtniß erleichtern wenn man die Unterabtheilungen befonders bezeichnen will. "Andrer- feits gerath man in Gefahr, da fich die fchon fehr zahlreichen Untergefihlechter in der Folge noch mehr vervielfältigen wer: den, die Vortheile jener binären, von Linne fo glüdlich er fundenen Nomenclatur wieder einzubüßen, weil man zu. viel Subftantiven zu merfen hat. Um daher diefe Nomenklatur möglichft heilig zu halten, habe ich die großen Gefchlechter diefes berühmten Reformators ver Wiffenfchaft fo wenig als nur irgend möglich gefpalten. Jedesmal wo die Untergefchlechter, in die ich fie getheilt, nicht zu verfchiedenen Familien mußten, habe ich fie unter ihrem al— ‘ten generifchen Namen zufammengelaffen. Dieß war nicht al- ein eine Achtung, die ich dem Andenken Linné's fchuldig war, fondern auch eine nothwendige Aufmerkfamkeit, um die Tradition und das wechfelfeitige Verftändniß der Naturforfcher der verfchiedenen Länder aufrecht zu erhalten. Vorrede des Verfaffers. XXVU Um das Studium diefes Buches noch mehr zu erleichtern, — dem es will vielmehr ſtudirt als gelefen feyn —, habe ich verfchiedene Arten des Druds angewandt, wie fie den ver- fehtedenen Graden der Allgemeinheit der angewandten Ideen entfprechen *). J 4 Die Gewohnheit die man fich beim Studium der Na- turgefchichte nothwendig zu eigen macht, eine große Zahl Ideen im Geifte zu claffificiren, ift einer von den Vortheilen diefer Wiffenfehaft, von denen man am wenigften gefprochen, und der vielleicht ihr hauptfächlichfter werden wird, wenn fie in den Kreis der allgemeinen Erziehung eingeführt feyn wird. Man übt fich dadurch in demjenigen Theile der Logik, welche Me— thodif genannt wird, etwa ſo wie man fich durch das Stu: dium der Geometrie in dem übt, was man Syllogismus nennt, und zwar aus dem Grunde, weil die Naturgefchichte diejenige Wifjenfchaft ift, die die fchärffte Methode verlangt, fo wie die Geometrie die, welche die ſtrengſten Schlüffe fodert. Hat man fich aber einmal diefe Kunft der Methode gehörig zu eigen gemacht, fo laßt fie fich auch mit unendlichem Vor: theil auf Alles, felbft auf der Naturgefchichte völlig fremde Studien anwenden. Jeder Streit, der eine Claffificirung der Gegenftände vorausfest, jede Unterfuchung, auf Vertheilung derfelben beruhend, wird nach den nämlichen Gefegen geführt; und mancher junge Mann, der da geglaubt hat, diefes Stu: dium nur als eine Duelle der Unterhaltung betrachten zu muͤſ⸗ fen, erflaunt fpäterhin über fich felbft, wenn er gewahr wird, mit welcher Leichtigkeit er fi) nunmehr in alle Glaffen von Gefchäften finden kann. — *) Ic Laffe die nun folgende Befchreibung diefer Arten von Lettern weg, da ich fie in der Überfesung nicht angewandt habe. Denn es ſchien mir doch, nad) meiner viejährigen an dem Original gemachten Erfahrung, der daraus entfpringende Gewinn nicht bedeutend genug, um die Befchwerlichkeit einer folchen Anordnung einzuführen. Der er: ‚weiterte Druck dagegen, wodurd die Gattungen und ihre Synonyme frei auslaufende Zeilen erhalten, wird um fo mehr für jene unterlaffene Se entfhädigen, als diefelbe eine Wohlthat für den Ge: rauch ift. V. XXVul Vorrede deö Berfaffers. Nicht weniger Nutzen gewährt fie in der Einfamkeit. Hinlänglich weit, um den ausgedehnteften Geift zu befriedigen, mannigfaltig genug, um das bewegtefte Gemüth zu beruhigen, tröftet fie den Unglüdlichen und befchwichtigt den Haß. Wie Elein und fchwac findet man nicht die Umtriebe, welche vom freien Willen der Menfchen abhängen, fobald man fi einmal zur Betrachtung der Harmonie der Natur erhoben, welche die Borfehung unwiderftehlich eingerichtet hat! wie erftaunt man nicht, daß fich fo viele treffliche Genies unnüß für ihr eige- nes und Anderer Glüf in Ergrübelung leerer Combinationen aufreiben, welche bis auf die letzte Spur auszulöfchen, nur einiger Sahre bedarf. Sa! ich befenne es laut, dergleichen Vorftellungen find meinen Arbeiten niemals fremd geblieben, und wenn ich auf alle Weife geſucht habe diefes friedliche Studium zu fördern, fo gefchah es, weil nach meiner Meinung Feines fo geeignet ift jenes Beduͤrfniß nach Befchäftigung zu nahren, welche fo Bielerlei zu den Unruhen unferes Sahrhunderts beigetragen hat. Doc es ift Zeit, zu meinem Gegenftande zurüdzufehren. Sch habe nur noc über die hauptfachlichften Veraͤnde— zungen Rechenschaft, abzulegen, welche ich bei den neuerer Zeit angenommenen Methoden angebracht, und den Naturforfchern, deren Werke mir dergleichen im Ganzen oder theilweife ge: liefert, das, was ich ihnen fchuldig bin, zu befennen. Um vorerft Kritifen vorzubeugen, die fich natürlich vielen Perſonen auforingen, will ich bemerken, daß ich weder den Wunſch noch die Pratenfion gehabt habe, die Gefchöpfe nach einer einzigen Neihe zu claffificiven oder ihren höheren oder niederen Rang zu bezeichnen. Ich betrachte fogar jeden Verſuch diefer Art für unausführbar. Ich will es alfo nicht fo verflanden haben, daß die zuleßt ftehenden Säugthiere oder Vögel auch die unvollfommenften ihrer Glaffe ſeyen; noch weniger foll das letzte Saugthier vollfommener als. der erfte Vogel feyn, ‚oder das legte Mollusk vollfommner als die erfte Annelide oder der erſte Zoophyt, felbft wenn das unbeftimmte Wort „, voll- kommener“ im Sinn von „vollftändiger organifirt” genommen Borrede des Berfaffers. XXIX wird. Sch habe meine Eintheilungen und Untereintheilungen nur ald einen Ausdrud der gradweifen Übereinftimmung den mehrere unter einander haben, genommen; und obfchon nicht geleugnet werden Fann, daß es welche giebt, bei denen man eine Art Abftufung oder Übergang einer Art zu der andern erkenne, fo fehlt doch noch viel, daß diefes allgemein fey. Die vermeintliche Leiter der Gefchöpfe ift nur eine irrige Anwen- dung auf die gefammte Schöpfung, und aus jenen partiellen Beobachtungen entftanden, die nur in fo weit Wahrheit has ben, als fie in ihre Grenzen eingefchloffen bleiben, ja ihre Anwendung hat meiner Anficht nach den Fortfchritten der Nas turgefchichte in neueren Zeiten in einem Grade gefchabet, den man fich kaum vorftellen Fann. In Übereinftimmung mit diefen Anfichten habe ich meine allgemeine Eintheilung in vier allgemeinen Verzweigungen auf: geftellt, die fehon aus einer befonderen Abhandlung befannt find. Ich glaube noch immer, daß fie die wahren Bezüge der Zhiere genauer ausdrüden als jene alte Eintheilung in Wirbelthiere und wirbellofe, darum, weil fich die Wirbelthiere unter einander weit mehr gleichen als die wirbellofen, und es nöthig war, diefen Unterfchied in der ganzen Ausdehnung feiner Beziehungen aufzuftellen. Herr Virey hatte ſchon in einem Artikel des nouveau Dictionnaire d’histoire naturelle einen Theil der Grund» lagen diefer Eintheilung aufgefaßt, zumal den, der auf dem Nervenfyftem beruht. Die Verbindung der eierlegenden Wirbelthiere inäbefonbere bat ihren Urfprung in den merkwürdigen Beobachtungen des Herrn Geoffroy über die Zufammenfegung der Schädel, und denen gefunden, die ich in Betreff des übrigen Skelets und der Myologie hinzugefügt habe. Sn der Glafje der Säugthiere habe ich die Einhufer zu den Pachydermen gebracht. Sch habe diefe nach neuen An- fihten in Familien eingetheiltz ich habe die Wiederkäuer an den Schluß der Säugthiere geftellt; den Manati zu den Walthieren gebracht; die Raubthiere etwas anders geordnet; — XXX Vorrede des Verfaſſers. die Uiſtiti's vom geſammten Affengeſchlecht getrennt; ich habe zwifchen den Beutelthieren und den andern Zehenfäugthieren einen gewiffen Parallelismus aufgezeigt; und alles diefes nach eigenen anatomifchen Unterfuchungen. Die neuen tiefen Ar: beiten meines Freundes Geoffroy St. Hilaire haben Al lem, was ich über die Affen und Fledermäufe gebe, zur Ba— r ſis gedient. Die Unterfuchungen meines Bruders, des Herrn Sr. Cuvier, über die Zähne der reißenden und Nagethiere, find mir bei den Untergefchlechtern in diefen Ordnungen von ‚großem Nugen gewefen. Die Gefchlechter, welche der verſtor— bene Illiger aufgeftellt, find im Grunde das Refultat der namlichen Unterfuchungen und der einiger ausländifchen Na— turforfcher; indefjen habe ich jedesmal feinen Namen anges nommen, wenn feine Gefchlechter mit meinen Untergefchlechtern zufammentrafen. Auch der Graf v. Lacepede hatte mehrere treffliche Eintheilungen diefer Stufe aufgefaßt und angedeutet, die ich mich gleichfall3 beeilt habe anzunehmen; aber die Charaktere aller diefer Stufen und alle Angaben der Species find von mir im anatomifchen Gabinet oder den Galerien des Mufeums nach der Natur entworfen worden. - Das Nämliche hat bei den Vögeln flattz ich habe mehr als viertaufend Individuen mit der größten Aufmerffamkeit auf dem Mufeum unterfucht: ich. habe fie in den öffentlichen Sälen feit fünf Iahren nach meinen Anfichten geordnet, und alles, was ich in diefem Theile meines Werkes über fie fage, von da gefchöpft. Wenn daher meine Unterabtheilungen mit einigen neueren Tabellen einige Ähnlichkeit haben follten, fo ift diefes von meiner Seite rein zufällig '). 1) Da diefe Bemerkung manchen Ausländern nicht hinlänglich auf: fallend gewefen zu feyn fcheint, fo muß ich hier wiederholen, und laut eine Shatfache ausfprechen, wofür ich in Paris mehrere taufend Zeugen aufweifen kann: daß alle Vögel der öffentlichen Galerien des Mufeums feit dem Jahre 1811 nad) meiner Methode benannt und aufgeftellt find. Selbft diejenigen Unterabtheilungen, denen ich noch feinen Namen gegeben, waren mit eigenen Zeichen verfehen; dieß mein Datum. Üübri— gend war auch mein erfter Band 1816 gedruckt; vier Bände druden ſich aber nicht fo fehnell als eine Brofhüre von einigen Bogen. Ich will nichts weiter fagen. (Note zur zweiten Ausgabe.) Vorrede des Berfaffers. XXXI Ich hoffe, daß die Naturforfcher die zahlreichen Unter gefchlechter billigen werden, die ich bei den Raubvögeln, den Sperlingsvögeln und den Ufervögeln geglaubt habe anbringen zu muͤſſen; fie fcheinen mir in zuvor verwirrte Gefchlechter mehr Licht gebracht zu haben. Ich habe auch fo genau wie möglich die Übereinftimmung derfelben mit denen der HH. Lace- pede, Meyer, Wolf, Temmingk und Savigny anges zeigt, und unter jede alle die Species geordnet, von welchen ich pofitive Kenntniß befommen konnte. Diefe ermüdende Ars beit wird denen willkommen feyn, die fich in Zukunft mit ei- ner wahrhaften Gefchichte der Vögel befchäftigen werden. Die fehönen ornithologifchen Werfe welche feit einigen Jahren er- fehienen find, zumal die des Herrn Le Baillant, fo reich an intereffanten Beobachtungen, und die des Herrn Vieillot, find mir, um mit Genauigfeit die Arten die fie darftellen be— zeichnen zu Fünnen, von großem Nutzen gewefen. Die allgemeine Eintheilung diefer Claffe ift aber fo ge= blieben, wie ich fie in meinem Tableau elementaire im Sahr 1798 befannt gemacht habe *). Sch habe auch geglaubt, für die Reptilien die allgemeine Eintheilung meines Freundes Brongniart behalten zu müf- fen; habe aber große anatomifche Arbeiten vorgenommen, um zu den ferneren Unterabtheilungen zu fommen. Herr Dppel hat, wie ich ſchon gefagt, zum Theil von diefen präparatori- fohen Arbeiten Nußen gezogen, und ich habe jedesmal, wenn feine Gefchlechter definitiv mit den meinigen lbereinftimmten, diefes bemerkt. Daudin’s Werk, fo mittelmäßig als es ift, war mir für Anzeigen im Einzelnen nüßlich; aber die befon- deren Eintheilungen, die ich unter den Stämmen der Gecko's und Monitors gemacht, find das Product meiner eigenen, an 1) Sch, bemerke dieß bloß, weil ſich ein achtbarer Naturforscher (Here Vieillot) in einem neuerlich erſchienenen Werke die Vereinis gung der Picae und Passeres zugefchrieben hat. Sch harte fie im Sahre 1798 ganz wie meine anderen Abtheilungen bruden laffen, um fie in den Sahren 1811 und 1812 im Mufeum zur öffentlichen Kennt: niß zu bringen. | N XXX Borrede des Verfaffers. einer Menge erſt neuerlich durch Peron und Geoffroy in das Mufeum gefommenen Reptilien angeftellten Unterfuchungen. Meine Arbeit über die Fifche feheint mir das Wichtigfte von Allem, was ich bei den Wirbelthieren geleiftet habe. Da feit der Zeit, daß Herr von Lacepede fein berühmtes Werk herausgegeben, das Mufeum eine Menge neuer Fifche erhals ten bat, fo Eonnte ich den Unterabtheilungen jenes berühmten Naturforfchers mehrere neue zufügen, verfchievene Species anders vereinigen, und auch die anatomifchen Unterfuchungen vervielfältigen. Eben fo befige ich die Mittel, die Gattungen Commerſon's und einiger anderer Neifenden beffer zu be— flimmen, und verdanke in diefer Hinficht fehr viel der Durch- fiht, welche Herr Dumeril mit deffen Zeichnungen und trockenen Fiſchen, welche erft Fürzlich wieder entdedt wor: den find, vorgenommen hat. Zu diefen Hülfsquellen fügte ich noch die, . welche mir die Fifche, die Peron aus dem ins difchen Deean und Archipel zuruͤckgebracht, lieferten; die, welche ich am mittelländifchen Meere gefammeltz fo wie die Samm— lungen, die der verflorbene Sonnerat an der Küfte von Co⸗ vomandel, Matthieu auf Isle de France, Geoffroy im Ni und dem rothen Meere zufammengebracht haben u. f. w. Auf diefe Weife habe ich die meiften Species von Bloch, Ruffel und Anderen beftätigen, und die Sfelete und Einges weide faft aller Untergefchlechter prapariren laſſen koͤnnen, fo daß diefer Theil, wie ich hoffe, den Ichthyologen viele Neuig— Feiten liefern wird. Mas meine Eintheilung diefer Glaffe anbelangt, fo bes Eenne ich, daß fie zum Gebrauch nicht fehr bequem ift, ich halte fie aber wenigftens für natürlicher als irgend eine früs here; indem ich fie vor einiger Zeit zur Öffentlichkeit brachte, - habe ich fie für nichtS mehr geben wollen al was fie werth ift; und wenn Semand ein befferes, der Organifation eben fo conformes Eintheilungsprineip erfinden follte, fo werde ich mich beeifern, es anzunehmen. Es ift befannt, daß alle Arbeiten über die allgemeine Abtheilung der wirbellofen Thiere nur Mopdificationen von dem \ . Vorrede des Berfaffers. XXXIUL find, was ich im Sahre 1795 in meiner älteften Abhandlung vorgefchlagen habe, und man weiß, welche Zeit und Sorgfalt ich der Anatomie der Mollusken insbefondere, und zumal der Kenntniß der nadten gewidmet habe. Die Beflimmung die. fer Elaffe, fo wie ihrer. weiteren Eintheilungen, beruht auf mei— nen Beobachtungen. Das Prachtwerf Poli’s ift mir allein in Hinficht der Befchreibungen und Zergliederungen, die mir von Nusen waren, vorausgeeilt, allein es enthält nur Bivalden nd Multivalven. Ich habe alle Beobachtungen, die dieſer E ſchickte Anatom mir geliefert, geprüft, und glaube die Function mancher Organe genauer als er bezeichnet zu haben. Sch habe auch gefucht die Zhiere zu beftimmen, zu welchen die Hauptgeftalten der Schaalgehäufe gehören, und letztere danach zu vertheilen; was jedoch die fernere Elaffification der Con— chylien betrifft deren Zhiere einander gleich find, fohabe ich mich damit nicht viel weiter befaßt, als nöthig war, um mich fo viel als nöthig mit denen, welche die HH. Lamark md Montfort aufgeftellt, in Übereinftimmung zu feßen; und felbft die wenigen Gefchlechter und Untergefchlechter, die mir i gehören, find vorzüglich aus der Beobachtung der Thiere felbft entlehnt. Ich habe mich begnügt, beifpielweife eine gewiffe Anzahl Gattungen aus Chemnitz, Martini, Lifler, Sol: dani zc. zu citireh, und dieß bloß darum, weil ich, da der Band, in welchem Herr v. Lamark diefelben abhandelt, noch nicht erfchienen ift, die Aufmerkſamkeit des Lefers auf beftimmte Gegenftände leiten wollte. Es war aber nicht meine Abficht, auf die Auswahl und Beftimmung diefer Arten: die nämliche Sorgfalt zu verwenden, die ich mir bei den nadten Mollusfen und bei den Wirbelthieren zum Gefeß gemacht habe. Die fchönen Beobachtungen der HH. Savigny, j Lefueur und Desmareft über die zuſammengeſetzten Aſci⸗ dien nähern dieſe letzte Ordnung der Mollusken einigen Ord— nungen der Zoophyten. Dieß iſt eine merkwürdige Verwandt: haft und ein Beweis mehr, daß fich die Thiere nicht in ei: ner Linie ordnen. laffen. | Sch glaubte die Anneliden, deren — factiſch — BR — XXXIV Vorrede des Verfaſſers. zugehoͤrt, obſchon ich nicht ihren Namen erfunden, aus dem Gemeng, in welchem fie vordem unter Mollusken, Schalthie⸗ ren und Zoophyten verſteckt waren, herausziehen und fie na— türlicher anreihen zu müffen. Ihre Gefchlechter felbft haben erft durch die Beftimmungen, die ich im Dietionnaire des sciences nalurelles und anderwärts gegeben, mehr Klarheit erhalten. Bon den drei Glaffen, die. im dritten Band enthalten find, fpreche ich nicht. Here Latreille, der alleinige Ver: faffer defjelben, wenn man einige anatomifche Details aus- nimmt die ich nach meinen und Herrn Ramdohr’s Beobad): tungen in feinen Zert eingefchaltet habe, wird in einem Vor⸗ wort auseinanderfegen, was fein Werk Eigenthümliches befigt. Sm Betreff ver Zoophyten, die das Thierreich befchließen, habe ich mich für die Echinodermen von dem neuerlich. erfchies nenenoWerke des Herrn Lamarf, für die Eingeweidewürmer von dem des Herrn Rudolphi (Entozoa) leiten laffen. Aber ich habe auch alle Gefchlechter felbft anatomirt, und eis 5 nige darunter find erft von mir beftimmt worden. Übrigens exiſtirt Über die Anatomie der Echinodermen eine Arbeit von Herrn Tiedemann, welche das Inftitut vor einigen Jahren gekrönt hat, und welche bald erfcheinen wird; fie läßt über dieſe merkwirdigen Thiere nichts zu wünfchen übrig. . Da die Gorallen und Infuſorien der Anatomie faft nichts bieten, fo habe ich fie fehr kurz gefaßt; das neue Werk des Herrn von Lamark wird diefen Mangel ausfüllen 1). Sch habe nur diejenigen Autoren anführen Fönnen, welche mir allgemeine Anfichten geboten oder dergleichen in mir er- | weckt haben °). Es exiſtiren eine Menge anderer, denen ich er * Sn diefem Augenbli erhalte ich die Histoire des polypiers eoralligenes des Herrn Camourour, die felbft wieder ein treffliches Supplement zu Lamark bildet. 2) Herr v. Blainville läßt fo eben über die ganze Zoologie Zabellen erfcheinen, die ich nicht benugen zu koͤnnen bedaure, da fie in dem Augenblick befannt gemacht werden, wo mein Wert faft ganz ab- gedruckt if. Vorrede des Berfaffers. XXXV RN ſpecielle Beobachtungen ſchuldig bin, und die ich bei den Ar— tikeln, wo ich diefelben benugt, forgfältig citirt habe. Man Fann ihre Namen auf jeder Seite meines Werks finden. Sollte ich vernachläffigt haben, irgend einem unter ihnen Ge: rechtigfeit widerfahren zu laffen, fo wäre diefes eine Vergeffen- heit ganz gegen meine Abficht gewefen, und ich bitte fie des- halb im voraus um Verzeihung. Es giebt in meinen. Augen Fein heiligeres Eigenthum als das der geiftigen Wahrnehmungen, und der, unter den Naturforfchern nur zu gewöhnlich gewor- dene, Gebrauch, Plagiate unter Namenveränderungen zu ver: fieden, hat mir ſtets wie ein Verbrechen gefchienen. Sch befchäftige mich von nun an unausgefegt mit der Herausgabe meiner vergleichenden Anatomie. Die Materie: lien liegen bereit, eine große Menge Praparate und Zeichnun- gen find fertig und claffificirt. Ich werde Sorge tragen, die- fes Werk in Theile zu fondern, deren jeder ein Ganzes für fich bildet, fo daß, wenn meine Kräfte nicht hinreichen, die Totalität meines Planes auszuführen, doch dasjenige, was her- auskommt, vollftändige Reihen, jede für ihren Gegenftand, bir den wird, fo daß die gefammelten Materialien von denen, die etwa die Yortfeßung meiner Arbeiten unternehmen wollten, unmittelbar benußt werden koͤnnen. Sm Eöniglihen Garten, October 1816. *x*2 u v. MON LE RE TR FT ae. 9: es Rihehek zweiten ———— * 3 2 De —— Vorrede ſetzt genau den Zuſtand auseinan⸗ der, in welchem ich die Thiergeſchichte bei der erſten Ausgabe dieſes Buches gefunden hatte. Dieſe Wiſſenſchaft hat nun ſeit den verfloſſenen zwoͤlf Jahren, ſowohl durch die Samm- lungen eben ſo muthvoller als gut unterrichteter Reiſenden, welche alle Gegenden des Erdballs durchſtreiften, durch die reichen Cabinette, welche verſchiedene Regierungen veranſtaltet und öffentlich gemacht haben, und endlich durch die gelehrten und fehönen Werke, in denen man neue Gattungen befchrie- ben und abgebildet findet, und in denen man fich beftrebt ihre wechfelfeitigen Bezüge zu erfaffen und fie unter allen Gefichtspunften aufzuftellen, ungeheure Fortfchritte gemacht '). Sch habe mic) bemuͤht, von diefen Entdedungen, fo viel es mein Plan mir erlaubte, Nutzen zu ziehen, einmal indem ich die Gegenſtaͤnde ohne Zahl, welche im koͤniglichen Cabinet ankommen, unmittelbar in der Natur ſtudirte, und ſie mit de⸗ nen verglich, welche meiner erſten Ausgabe zu Grunde lagen, um daraus neue eerrrungen oder Unterabtheilungen zu zie⸗ | — 1) Man Khe in dieſer Hinſicht die Rede, welche ich in einer oͤf— fentlihen Sisung des Inſtituts über die Fortfhritte der Na> turgefhichte feit dem Seefrieden gehalten, und die im dritten Band meiner Denkreden abgedrudt ift. Unzeige des Berf. zur zweiten Ausg. XRXVIL hen; zweitens aber, ‚indem ich in den Werken, die. ich mir „u verfchaffen Eünnen, die von den Naturforichern aufge: ten Gefchlechter und Untergefchlechter und die Befchreibung = Gattungen, auf welche fie fie gründeten, auffuchte. Dieſe Arbeit über die Synonymen iſt jetzt weit leichter, als fie es zur Zeit meiner erften Ausgabe war; franzöfifche wie auswärtige Naturforfcher feheinen die Nothwendigkeit ein: gefehen zu haben, in den weitläufigen Gefchlechtern, in welche fie vordem die verfchiedenartigen Gattungen zufammenhäuften, Untergefchlechter einzuführen; ihre Gruppen find gegenwärtig genau und wohl beftimmt, ihre Befchreibungen hinlänglich aus: geführt, ihre Abbildungen bis auf die feinften Charaktere ge: nau und oft von vollfommenfter Eünftlerifcher Schönheitz es bleiben daher nur noch Schwierigkeiten über die Sdentität ih— rer Species übrig, und es hinge bloß von ihnen ab, ſich aud) über die Nomenclatur zu verftändigen. Unglüdlicherweife ha: ben fie diefe Sorge am allermeiften vernachläffigtz; die Na: men derſelben Gefchlechter, derfelben Gattungen mehren ſich jedesmal, fo oft ein Schriftfteler Gelegenheit nimmt davon zu fprechen, und wenn dieſe Zerftiimmung fo fortgeht, fo wird, wenn fchon aus anderen Urfachen, das alte Sans nicht we⸗ niger verwirrt wieder hervortreten. Sch habe das Meinige gethan, um diefe überflüffigen Nomenclaturen zu vergleichen und einander zu nähern, und habe oft, indem ich mein kleines Intereſſe als Autor bei Seite feste, felbft Namen angeführt, die mir nur erfunden fchienen, um nicht einzugeflehen, daß man von meinen Eintheilungen geborgt hatte. Um jedoch eine Arbeit der Art volftändig durch⸗ zuführen, gehört zu einem folchen Pinax des Thierreiches, der von Tag zu Tag nothwendiger wird, um Die Beweisgründe zu unterfuchen und eine definitive Nomenclatur, die man ans nimmt, feflzuftellen, indem man fie auf binveichende Befchrei- bungen und Abbildungen gründet, ein viel größerer Raum, als mir zu benugen geftattet ift, fo wie eine Zeit, welche an- dere Werke von mir gebietexifch in Anfpruch nehmen. Es ift mein Vorſatz, in der Gefchichte ber Fiſche, welche ich mit Huͤlfe XXXVIII Anzeige des Verf. zur zweiten Ausg. des Herm VBalenciennes herauszugeben im Begriffe bin, eine Idee von dem aufzuftellen, was man durch alle Theile der Wiffenfchaft leiſten Eönnte. Ich will hier nur einen kur— zen Abriß, einen einfachen Entwurf davon geben: glüdlich, wenn es mir gelingt, denfelben in allen feinen Theilen correct zu machen! Es find über einige Claſſen verfchiedene Anordnungen her: ausgefommen, die ich forgfältig ftudirt habe, um die meinigen danach zu vervollfommnen. Die Mummalogie des Herrn Desmareft, die des Herrn Leffon, die Abhandlung über die Zähne der Säugthiere des Herrn Fr. Cuvier, die eng- liſche Überfeßung der erften Ausgabe diefes gegenwärtigen Werz kes durch Herrn Griffith, mit vielen Zufägen zumal durch Hern Hamilton=Smith bereichert; die neue Ausgabe des Manuel d’Ornithologie des Herin Temmingk, die orni- thologifchen Fragmente Herrn Wagler’s, die Überficht der Reptilien vom verftorbenen Merrem und die Abhandlung über denfelben Gegenftand von Herrn Fisinger, find mir bei den Wirbelthieren vorzüglich nüßlich gewefen. Die Ge fehichte der wirbellofen Zihiere von Herrn v. Lamarf und die Malafologie des Herrn v. Blainville dienten mir be fonders bei den Mollusken. Sch habe hierzu die neuen Beobach⸗ tungen und Anfichten in den zahlreichen und gelehrten Wer- fen der Herren Geoffroy St. Hilaire Vater und Sohn, Sapigny, Temmingk, Lichtenftein, Kuhl, Wilfon, Horsfield, Vigors, Ord, Swainfon, Gray, Say, Harlan, Carl Bonaparte, Lamourour, Mitchill, Lefueur und verfchiedener anderen geſchickten und fleißigen Männer gefügt, die ich jedesmal forgfältig bei den Stellen anführen werde, wo ich von den Gegenftänden ihrer Forfehuns gen handle. Die fchönen Kupferfammlungen, welche in den legten zwölf Sahren erfchienen find, haben mir verftattet, eine größere Zahl von Species anzuführen ald zuvor, und ich habe von diefer Bequemlichkeit ausgedehnten Gebrauch gemacht. Ich muß zumal dankbar anerkennen, was ich hierin der Histoire Unzeige des Berf. zur zweiten Ausg. XXXIX des Mammiferes der Herren Geoffroy St. Hilaire und Fr. Guvier, den Planches coloriees der Herren Laugier und Temmingk, ber Galerie des oiseaux ‚des Herrn Bieillot, der neuen Ausgabe deutfcher Vögel von Herm Naumann, der Vögel der vereinigten Staaten [American Ornithology] der Herren Wilfon, Ord und C. Bona= parte ?), den großen Werken des Herrn Spir und ©. Durchlaucht des Prinzen Marimilian zu Wied und dem des Hexen v. Feruffac über die Mollusken verdanke. Die Abbildungen und zoologifchen Befchreibungen in den Reifen der Herren v. Freycinet und Duperrey, in den erfleren durch die Herren Quoy und Gaymard, in den legteren durch die Herren Leffon und Garnot bearbeitet, bieten gleichfalls viele neue Ideen. Daffelbe gilt von den javanifchen Thieren [Zoological Researches ete.] des Hern Horsfield. Nach einem viel Eleineren Maaßftabe findet man noch neue Abbildungen feltener Thiere in den Memoires du Mu- seum, den Annales des sciences naturelles und anderen franzöfifchen Zeitfchriften, in den verfchiedenen Dictionnaures des sciences nalurelles, den Zoological Hlustrations des Herrn Smwainfon und dem Zoological Journal, welches geſchickte Naturforfcher in London herausgeben. Die Sour: nale des Lyceums zu Newyork und der Akademie der Natur: wiffenfchaften zu Philadelphia find nicht minder werthvoll. Aber in demfelben Maaße wie fich der Geſchmack an Naturwiffen: fchaft ausbreitet und diefe Wiffenfchaft in immer mehr Län- dern cultivirt wird, nimmt auch die Zahl ihrer Acquifitionen in geometrijcher Progreffion zu, und es wird immer ſchwerer, alle Schriften der Naturforfcher um ſich zu fammeln und die Überficht" ihrer Refultate zu vervollftändigen. Ich wage daher auf die Nachficht derer zu zählen, deren Beobachtungen mir 1) Das Werk des Hrn. Audubon über die norbamerikanifchen Vögel, welches alle anderen an Pracht übertrifft, ift mir erſt bekannt geworden, nachdem der ganze Abfchnitt der Vögel abgedrudt war. ©. Auch ich habe es nur flüchtig in England gefehen, und nicht er: fahren Eönnen, 05 es in Deutichland vorhanden ift. V. \ XL Anzeige des Verf. zur zweiten Ausg. etwa entgangen feyn oder deren Werke ich nicht forgfältig ges nug fludirt haben follte, um allen Nutzen Ya zu ziehen, den fie bieten. Mein berühmter Freund und College Satveilte hat fich abermals, wie bei der erften Ausgabe, der ſchwierigen und ge⸗ wichtigen Arbeit uͤber die Cruſtaceen, die Arachniden und die Inſecten unterziehen wollen, und er ſetzt in einem Vorwort den Gang auseinander, den er dabei befolgt hat, ſo daß ich nicht noͤthig habe, mich hier uͤber dieſen Gegenſtand weiter zu erklaͤren. Im Garten des Koͤnigs, October 1828. 3 bat des erſten Bandes. Einteitung. 1. 2; 3. Bon der Natıngeficht und ihren Mmeheden uͤber⸗ haupt Von den lebendigen Koͤrpern und der Srganifation überhaupt . Eintheilung der orgenifiten Körper in Tiere und Pflanzen . Von den Formen, welche den organifehen ————— des thieriſchen Körpers eigenthümlich find, und den hauptfächlichften ——— feiner chemi⸗ ſchen Elemente Von den Kraͤften, welche im wierſchen Körper th& tig find . Summarifche Überficht ber Zunctionen und Organe des thierifchen Körpers, fo wie der verfchiedenen Grade ihrer Gomplication . 3 Überblic der intellectuellen Functionen der Dhiere Von der Methode in ihrer An: er das Zhierreih . . . Algemeinfte Eintheilung des Siehe in vier große Abtheilungen . : ©eite 1 15 16 19 25 29 XLII Se ee Erfte große Abtheilung des. © Pla * Seite Wirbelthiere . . . 33 Unterabtheilung der Birbeithiere in bier Slaffen 36 —— Seite Seite Erſte Claſſe der Wirbelthiere. weg & — SINUR.'..”., ie wreniiıe _ Säugthiere . . . 37 Lichanotus. , . 2 Eintheilung der Saugthiere in in Stenops . — Sigen 41 Otolicnus 103 Erfte Ordnung der Säug- thiere. BIMANA, .. Homo — — Bau des Men: ſi . Phyſiſche und moraliſche Ent: wickelung des Menfchen . 49 Barietäten der Menfchenfpecies 52 Zufag von Voigt . .» „ . 57 Zweite Ordnung der Säug- in ‚thiere, QUADRUMANA . AH 72 1. Simia . . urn 73 Affen der alten Melt — Pithecus. . — Chimpansee... . .. 76 Hylobates# 77 Cercopithecus . . . ..78 Semnopithecus. . . . 80 Inuus ’.’. . „Er 86 Oribecphates J — Mandril .. .. . 88 Affen der neuen Welt . . — Mycetes . . ....8 Rt. Po u‘ 90 Lagothrix . . ... 9 Gebuayu 1, 98, BEE eat . 90 Pithecia . 2: 0 — Gallithrix . .11...019%° 0». 96 Nyctipithecus . x 97 2. Hapale . . : 98 Jacchus . ! — Midas . . . . . . v. WARST ..\ ,. Von Dritte Ordnung der Säug- thiere. # FERAE . 3 — CHEIROPTERA . Se 1. Vespertilio Pteropus „u ).% Cephalotes . - Molossus . ..; Dinps . . .. Diclidurus . Nyctinomus Cheiromeles . . Thiropterg” .- u 0a Noctilio — Phyllostoma . .. . Glossophaga . . . . Megaderma . .. » Rhinolophus . Nycteris . .. Rhinopoma. .. Taphozous . Mormoop . . Vespertilio . 3 Pleoetus 4a t%:- sur 00rle Nyecticeius. . .. .» 2. Galeopithecus. . INSECTIVORA. . . . - Erinaceus ... . Centetes . - Tupaja (Cladobates) . Borex; . MEISTER! |. «:Mygale .ı....0% . CbryannBänkisk: E 9%. Talpa X „er. . 10. Condylura 11. Scalops. » ON 00 105 106 107 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 122 123 124 126 130 131 132 133 134 CARNIVORA . Plantigrada . 12. Ursus 13. Procyon 14. Ailurus. . 15. lctides . 16. Nasua . - 17. Cercoleptes. 18, Meles. . » 19. Gulo . ; "Digitigrada . - "20. Mustela . yü Putorius . - Martes . » . Mephitis . - Midaus . . . Lutra . - 91. Canis.: ...% 22, Viverra. » Viverra . . Genetta. - » Paradoxurus Herpestes . - Ryzaena Proteles . - 23. Hyaena. - 24. Felis.. . . Amphibia. . - 25. Phoca .. Phoca . . » Stenorrhynchus Pelagius . . Stemmatopus . Macrorhinus . Otaria - - » 26. Trichechus Vierte Ordnung der thiere. MARSUPIALIA 1. Didelphys. Didelphys „ . Chironectes . Thylacinus . Phascogale . 2. Dasyurus .- Balantia . » Petauruss . » j 143 Sciurus — 210 145 Tauaaaaa Macroxus . . . N — A SR Pteromys . . er ER Cheiromys . 213 * J 149 2; M us . . D . 214 7 — 150 Arctomys. — ER Spermophilus . 216 Ban, 152 Myoxus . 017 Ye — 165 Echimys (Loncheres) 218 166 Hydromys . . . » 219 z 467 —— alas 220 us 3 —— 1 — (Meriones) . 225 R eriones 122 — ar An Cricetus: wir jer.s..W — — Arwlanla 42 0 0 ir 3 RN Fiber ak 7229 Turn u Hypudaeus . .. — AN Georychus . ua. a ° ® ⸗ 184 Otomys . . . i . 232 “0 pus + „Yo Nachts . — A; 1 3. Helamys Pedetes . 237 ne 4 Spalax . . 238 2.2 00009. Bathyergus.. . 239 Ba ar 6. Ascomys(Geomys) . 240 — 7. Diplostoma . . . — MRBhOE 0 e N — — — Myopotamus .. 242 Saͤug⸗ 10, Hystrix RE a yatriXt. - . . Bu = Seas 190 Atherurus . » “Ch k 191 Erethizon . . . 2... 244 —6 Synethere . . - » — 66 11. Lepus ER 245 ER 7 Men Lepus .» . 0. 246 419 Lagomys . - u 243 — 12H Ar ca . 249 3. Perameles (Thylacis) 198 13. Elsa N re lt 4. Phalangista. . . 199 14. Kerodon . » . . 7 „2020-15. Dasyprocta . . . 21 202 16. Coelogenys - . — N 52 5. Hypsiprymnus. . 208 Chinghilla Säaugthiere. XLIII Seite 134 6. Halmaturus. . rc AB Ze MIDULUBN naalhe ia . . 136 8. Phascolomys . . 159 Seite 204 205 206 ni AO Fünfte Ordnung der Saͤug⸗ — thiere. 142 ROSORES er — 208 DA. Sciuras®,.. ya 5,1209 XLIV BES RE ı CIE 4 Geite Seite Sechste Drdnung der Säug- 18. Ceryus,. 6 thiere. 4. Camelopardatis :.. 304 5. Antilope . .... 805 EDENTATA, . . Z54WU6. Capra zes ed 817 '- Tardigrada . . RT. Ovis......, Muanlıa 820 . 1.Bradypus . 8. Bos 523 Bebeus‘. En, . 255 - Choloepus . . 2... %6 Neunte Ordnung der Sin Edentata „0... .857 thiere. 9— 2 Das ypus.. — — ——— —— CETACEA * kn: , 2959 , Herbivora . 328. = Be a rn Manatns.... % rk Cabassou . ı 260 2. Halicore . . 329 Priodontes 261 3. Rytina DR Chlamyphorus 9623 ’ Carnivora = 330 3. Orycteropus. 963 4. Delphinus — 331 4. Myrmecop — 264 Delphinorhynchus . 333 5. Manis 265 Delphinapterus . ‚335 Monotremata. . 266 Hyperoodon ‚336 6. Echidna (Tachyglossus)267 5. Monodon 337 7. Ornithorhynchus 268 6. Physeter 338 5 7. Balaena 340 "Siebente Drdnung der Belsennplera a. Säugthiere. — * PACHYDERMATA 270 Proboscidea Eh — ir. 1 Mlephas 2 2 gyı Von ben eierlegenden Wir- "Mastodon. . . . ..273 .. beithieren überhaupt . 343 Pachydermata . 274 - ; ; 2. Hippopotamus . . 275 weite Claſſe der Wirbelthiere. 8. Sus. . — — Bögel. 344 — 3.0, * 276 Einteilung der Sf e der Bi el N 278 _ gel in Drdnungen .„ .... 350 icotyles — so Erſte Ordnung der Pe 4. Rhinoceros . . «& 231 ACCIPITRES . . 352 En 983. 1, Vulkan iz 0 ee Palaeotherium,. 233 Vultur . . 853 Lophiodon 234 Sarcoramphus . 356 6. Tapir — Gatharte«.. 291837 Solipeda 285 - Percnopterus . .. 359 7. Equus — "2. Gypasötos..ı 60 3. Falco 2.362 te Ordnung der Säug: Faleo ... ., 77 a —33 9 Hierofalco . . 669 2 } Aqguil ei. Sl RUMINANTIA . 239 Cymindis —— 1. Camelus 291 Astur — Camelus . — .. Milwu . s 396 Auchenia . in. 292 Pernis . 398 2. Moschus . .y 293 Buteo . . 399 ® Did ge. XLV Seite Seite Circus #18 208 Tanagra . 475 Serpentarius _s.. Sypa- 6. Turdus . f ‚geranus.. «nat 405 Lamprotornis-. | 487 4, Strix. UN. #808... .. .. are en Otus . — Oenieurus .. .. . 489 Ulula . 409 Tanypus (Graltin) . . 490 Strix . . 410 Criniger ..» ..— Syrnium 411 7. Myiothera . 491 Bubo A 412 Pitta “ie + — Noctua s. Surnis 414 Myiothera.. 2.2.0... 49 Scops —— 418 Orthonyx) 86 & Cinclus,.h. „alas 1. 9. Philedon ......— Sweite Swnuns ber Böge 220 Wulsbhes sis oe PASSERES F .' 420 11./Gracula,. Zu una — Dentirostres . 421 Manorrhina “2.5083 ‚1. Lanius . — 12, Pyrrhocorax ...— Lenius‘.". "5 — AM Oriolus,.:.. 604 “ Vanga °. 435 14 Gymnops.. lisa) 505 Ocypterus . 434 Tropidorhynchus . . 506 Barita °. .. 4356 ‘15, Maenura .. . 607 Chalybaeus 436 16. Motaecilla.,. — Psaris °, — Saxicola — Graucalus A 437 Sylvia .. 511 Bethylus : 439 Curruca 513 Falcunculus — Accentor 519 Pardalotus 440 Maluruus20 2. Muscicapa . 441 Regulus } er Tyrannus Mr — Troglodytes .. w . 526 Museipeta . . „ 444 Thriotorus . a Platyrrhynchus ». 448 Motacilla .. in 527 . Conopophaga . 450 Anthus .. . 5% Museicapa . . « — .17. Pipra 530 Gymnocephalus’ . 456 Rupicola ..» 1531 Cephalopterus 457 Calyptomenes No ' Drymophila °. — Pip — 3. Ampelis 458 18. Karylamunm un 534 Querula — VFissiroſstreæ.. 535 Cotinga . . 459 19. Hirundo ..,.. . 536 Tersina 460 Cypselus a — Ceblepyris- . . 461 20, Gaprimulgus. u? 544 Bombyeilla F .. 462 Podargus J60 Procnias : 21%} 463 Conirosires . 550 Casmarhynchos . — 21. Alauda. — Gymnoderes - a 29.Parus | 64 —— 28. Emberiza. . u. 557 Phibalura . { 465 Emberizoidess. Tardivola 561 5. Tanagra 6. 466 Plectrophanes . , — Euphone .. wa — 1% Frinsilla usa! — Tanagra . 20 467 Plone, 6668 Tanagra' :. .. Pyrgita . 565 Tanagra ..472 Fringilla 668 Tanagra — Carduelis. 569 XLVI Re ° 1 a ae © " ©eite Seite Spinus I. ⏑ 661 Vda ... 578 Daceo .. . A 664 F Coccothraustes . . . 580 Tanysiptera 222665 ee T MM 67 e . . . . 586 ; Syma . . [} . [} 668 Pyrrhula‘ .., msn. 58 Todirhamphus —* — Ceyx.. 666609 25: Corythus -.: 3,59. Todus . „0.014670 22. Colius swonjeiutl 682 MB, Bucros. —— 238. Buphaga ... 2. 598-7|\ i * 29. Cassicus „. . , .„ 594 Dritte Ordnung der Vögel. BCassieus.: ru Ar — Ioterus .. u0)-,0n,)0. 7 895 SCANSORES . .. ."., 676 Xanthornus . . . .. 597 1. Galbula, „ He. Jacamerops . . . . 677 De : a a Wen «.. 22.678 30. Sturnus 2.4." 600 8. Pe 68 3 * F . . . 2 u . D . . . — — — JF 4. Cuculus. ..684 Garrulus.... 667 — En Caryocatactes . . . 609 entropus . — 610 Courol er Be ee 702 Glaucopis Indicator . . ..... 708 . . Kitta 3 a ne ro... Me. 32..Coracias . . 2'611 9%. Malcoha ,.,.. .....ı704 Colaris . . . 613 6. Scythrops .. . 706 33. Paradisea, * 5i s Pogoniass . .. . 2 707 34. er "A $ F # \ — Bon. 72708 NXenops.. 620 mat u. Z10 A ee BWE0Eon .7 Bee. 0 713 — ROY * 9. Crotophaga.. . . 718 Memia X. ANKONRS "2 0a Kamphastagin. ai * as } 1% \ \ ; . Ex Pteroglossus . „ . . 721 Dendrocalaptes ine, 694 U Paittocnn Din 723 Orthonyx . 2... .6% Ara . 0’ gire ale re Tichodroma :. . . . 627 Conurus —— ka Nectarinia . . . ——— Palaeornis . . A ne, Wiesenn. , za.) 680 Platycereus . =... 729 " Melithreptus . 2. . 631 Cacatus. . 2 0. en Cinnyris . 682 Psittacula . . 02... * Arachunotheres . 689 tung —— * a * 640 12. Corythaix Biiiehe 751 Orthorhynchus 644 13. Musophaga en 752 Ye ip upa ih... Fregilus ,°, Upupa . — >" Vierte Ordnung der Vögel, — GALLINAE 0,722. 768 Promerops . . 652... Craz.,. 5 BORN. 7 Epimachus (MEERE 653 - - Crax no Büiloris..;. ., war, 654 Mlllrax 27. 755 Syndaciyli . RR} —_ *EBrDenelope 3. 27%" 7827 38. Manopdı.. NET RE Oktalida a Fink 788 39, Prionitis 660 Opisthocomus... — Aka, . B 8 naeh. XLVII Seite Seite 2.Pavo. - . . 759 12. Ciconia. 4.5.8651. Lophophorus . 40787604 13. Myeteria .. en, 854 3. Meleagris'. alıaı 761 14. Scopus, „unsre 1808 4. Numida. . » 2.763 15. Anastomus . 2. — 5 Talegallus . .. 764 Dromas, .. . .. 856 6. Phasianus . .. — 16. Tantalus „. . 2... 857 Gallus ‚I. „vuskarst .— 17. Blatalea! uns, 808 Phasianus. 7066 18. Scolopaxı.sı.uusirsı 899 Spicifer 769 Ibis . . . . . . — Tragopan... 770 Numenius. 863 Oryptonyxy.. — Scolopax 88 2: 771 Rhynchaena . . 2.868 Tagapus" 8 Limosa . . . 8869 Pterocles IN 774 Calidris . . 2 %2...870 BErHDE Ku. au ee 777 Äreharıa en OBeume + 0 782 Pelidaa .' 4.40% 11 ».400873 8. Hemipodius . ... 785 Cocori . » 2 2 — Ortygis (Turnix) . — Faleinelu . . . . 874 Syrrhaptes . —7— Machetes —— 9. Tinamus s. as» lee 788 Hemipalama — 675 Pezus Eurinorhynchus . . — Tinamus . 790 Phalaropus . . .» . 876 Rhynchotus 790 Strepsilas . en 10. Columba . .. 791 Totanus RT Oz Columbi - Gallina — Lobipes —881 Columba....— 794 Himantopus Pan Vaeo®. 29 „814 19. Recurvirastea;):.;.' 882 20. Parra 2 IE BB Fünfte Ordnung der Vögel. 21. Palamedea . . . 885 ALLAE Chauna , . ‚. 886 GR i — — 818 Megapodius 1.0 — Breoipennes _. - . . 388, Balluse „ua e... 888 1. Struthio . . 819 Crex. .. Da 890 2. Casuarius . 820 98, Fulica . Rt 9° Didus . 2.2... 821 Colin a le ‚Pressirositres . . . . 822 Porphyrio . . » ... 3.015. . „even. 883 94 Chiomian... SUR 4, Charadrius. . 825 En — 3 N x Oedicnemus ... — TE 26. Phoenicopterus . 897 5. Vanellus „, 831 € 8 a. 24. 888 Sechste Ordnung der Vögel. Vanellu . e — PALMIPEDES RAR 6. Haematopus. 834 _Brachypteri TE 7. Cursorius (Tachydro- 1. Colymbus. . . » 90 — Lee lien Podiceps RR 2 ann 8. Dicholophus. . „ 836 Podoa Sta ie me ie 905 9, Grus . RN 4 Eudytes ar en 908 Psophia. . . . ... 838 Uria . ——6 G '. .. Au Beh, Cepphus 0606606 Eurypyga du.0 290.841 2. Alena... 0907 10. Cancroma . . . 842 Mormon — U A 11. Ardea .. 843 dus +, 908 XLVIN '$, Aptenodytes - )* Catarrhactes :. Aptenodytes Spheniscus . Longipennes &. Procellaria . > Procellaria . -& Thalassidroma Puffinus - Halodroma . '" Pachyptila . 5. Diomedea . 6. Larus. " Lestris . 7. Sterna "8 Rhynchops .. - Totipalmati —— > Is _ 2 y Sm ühaa LER. Seite . 909 9. Pelecanus ,33.2.7..940 Onoerotalus — Halieus (Carbo) . 2 9M Tachypetes A 0 Dysporus (Sula) . . . 912 10. Plotus ’ } . — 11. Phaöton. 2 . 914 Lamellirostres . . ; 1915 T2:Anas. 0916 Cygnus.. h .._ Anser ° Be Cereopsis . & .. 918 ARBBr. N a 3 922 13. Mergus. . aM a } 927 928 Zufäße > oo. . Seite 929 930 932 933 934 935 936 939 . 942 956 FL e" 959 ie a Er Eat ertung. J. Von der Naturgeſchichte und ihren Methoden ‚überhaupt. = Dr fi) wenige Perfonen eine richtige Vorftellung von der Nas turgefchichte machen, fo fiheint es nöthig, diefes Wer mit einer genauen Beftimmung des Gegenftandes, welchen fi) diefe Wiſſen⸗ ſchaft zu behandeln vorſetzt, anzufangen, und ſcharfe Grenzen zwi- ſchen Ihe und den benachbarten Wiffenfchaften feflzufegen, Sn den meiften Sprachen bezeichnet das Wort Natur entweder die Eigenfchaften, welche ein Weſen von feiner Ent: ſtehung her hat, im Gegenſatz derer, die es etwa der Kunſt ver— danken koͤnnte; oder die Geſammtheit aller Weſen, welche das Univerſum bilden; oder endlich die Geſetze, denen dieſe Weſen unterworfen ſind. In dieſem letzteren Sinne zumal, pflegt man die Natur auch zu perſonificiren, und aus Achtung ihren Namen fuͤr den ihres Urhebers zu brauchen. Die Phyſik oder Naturwiſſenſchaft betrachtet die Na⸗ tur in dieſen dreierlei Beziehungen. Sie iſt entweder eine allge— meine, oder eine beſondere. Die allgemeine Phyſik unter: fucht auf abftracte Weife jede Eigenfchaft jener. beweglichen und ausgedehnten Weſen, die wir Körper nennen. Ihr dynamifcher Theil betrachtet die Körper in Maffe, und beftimmt mathematifh, ausgehend von einer Eleinen Zahl von Verfuchen, die Gefege des Gleichgewichts, der Bewegung und ihrer Mittheilung; fie erhält, je nach Belchaffenheit der Körper, deren Bewegungen fie unter: fuht, in ihren verfchiedenen Abtheilungen die Namen Statik, Mechanik, Hydroftatit, Hydrodynamik, Aeroftatik u. f w. Die Optik befchaftigt fich nur mit den Bewegungen des h Pal 2 Ginleitung. Lichts; und hier werden die Erſcheinungen, bie bis jegt nur durch Verſuche haben beftimmt werden Eönnen, zahlreicher. Die Chemie, ein anderer Theil der allgemeinen Phyſik, er- laͤutert die Gefege, nach denen die Elementartheilchen der Körper in nahen Diftanzen auf einander wirken, Die ber Trennungen und Verbindungen, welche aus dem allgemeinen Streben diefer Theilchen, fich zu vereinigen, hervorgehen, und die der Modifi— cationen, welche die verfchiedenen Umftände, nach welchen fie ſich einander mehr naͤhern oder von einander entfernen, dazu veran⸗ laſſen. Die Chemie iſt eine faſt gänzlich experimentelle Wiſſen— ſchaft, die noch nicht hat auf Berechnung zuruͤckgefuͤhrt werden koͤnnen. Die Theorien der Elektricitaͤt und der Wärme gehören, je nachdem man fie anfieht, faft in gleichem Grade zur Dynamik wie zur Chemie. Die Methode, welche in allen Theifen der allgemeinen Phyſik die herrfchende ift, beſteht darin, die Körper zu ifoliren, fie auf ihre größte Einfachheit zuruͤckzufuͤhren, jede ihrer Eigenfchaften be— fonders in Thaͤtigkeit zu fegen, und dieß ſowohl auf dem Wege des Erperiments als dem der Speculation zu verfuchen; ferner, danach ihre Wirkungen zu erkennen oder zu berechnen, und bie Geſetze diefer Eigenſchaften zu verfnüpfen, um daraus ein Lehr⸗ gebäude zu bilden; ja, wenn es möglich wäre, fie alle auf ein einziges Geſetz, weiches der allgemeine Ausdruck aller andern wäre, zuruͤckzufuͤhren. Die beſondere Phyſik oder Naturgeſchichte (denn dieſe beiden Ausdruͤcke bezeichnen daſſelbe) macht es ſich zum Gegenſtand, auf die zahlreichen und verſchiedenartigen Weſen, die in der Natur exiſtiren, die Geſetze insbeſondere anzuwenden, welche in den verfchiedenen Zweigen der allgemeinen Phyfit erkannt wor— den find, um damit bie Erfcheinungen, die jedes diefer Weſen darbietet, zu erklären, N In diefem ausgedehnteren Sinne würde fie aud) die Aſtro⸗ nomie einſchließen; allein dieſe Wiſſenſchaft, hinlaͤnglich durch die Einfichten der Mechanik erleuchtet und ihren Geſetzen völfig uns terworfen, bedient fich von denen der gewöhnlichen Naturgefchichte zu ſehr abweichender Methoden, als daß fie zugleich von den naͤm⸗ lichen Perfonen betrieben werden Eönnte. Man befchränkt daher die Naturgefchichte auf Gegenftände, welche fich weder einer ſtrengen Berechnung, noch genauen Meffun: gen in allen ihren Thellen unterwerfen laffen; fo entzieht man ihe auch gewöhnlich noch die Meteorologie, um fie mit der altgemeinen Phyſik zu verbinden, und bie Naturgefchichte betrachtet daher eigentlich nur jene natürlichen Körper, die man Mineralien Cinleitwng. 3 nennt, fo wie die verfchiedenen Arten lebendiger MWefen, unter denen es faſt Feines giebt, an dem man nidyt mehr oder minder verfchiedene Wirkungen der Gefege der Bewegung, der chemifchen Anziehung, fo wie aller anderen Bedingungen, die die allgemeine Phyſik analyfirt, beobachten Eönnte. Streng genommen, müßte die Naturgefchichte diefelben Ver— fahrungsarten wie die allgemeinen Wiffenfchaften anwenden: und fie thut e8 auch in der That jedesmal, wenn die Gegenftände ihres Studiums einfach genug find, um es zu erlauben. Allein es fehlt freilich noch viel, daß fie das immer koͤnnte. Wirklich ift es ein wefentlicher Unterfchied zwifchen den all: gemeinen Naturwiffenfchaften und der Naturgefchichte, daß man in den erfteren die Phanomene auf die Art beobachtet, daß man bei ihnen alle Umſtaͤnde regulirt, um durch ihre Analyſe zu all: gemeinen Geſetzen zu gelangen; während bei der Iesteren Be— dingungen der Erfcheinung ftatt finden, die nicht von Dem, der fie ftudirt und die Wirkungen allgemein erkannter Gefege aus ihrer Verwicelung zu entfalten gefucht hat, abhängen. Es ift ihm nicht geftattet, fie fucceffiv jeder Verbindung zu entziehen, wie es der Erperimentator kann; er muß fie vielmehr im Ganzen, mit al’ ihren Bedingungen zugleich nehmen, und fie nur durch den Gedanken analyfiren. Man verfuche zum Beifpiel, die zahl: reichen Bedingungen, aus denen das Leben eines fchon etwas hoch auf der Leiter der Mefen ftehenden Thieres befteht, zu ifoliren: eine einzige unterdrüdt, ift das ganze Leben vernichtet. Daher ift die Dynamik faft nur eine Wiffenfchaft der Bes rechnung; die Chemie noch immer nur eine Wiffenfchaft der Ver- ſuche; die Naturgeſchichte wird noch lange in ihren meiſten Thei— len eine bloße Wiſſenſchaft der Beobachtung bilden. Diefe drei Charaktere bezeichnen auch fehr gut die Verfah— vungsweifen, welche in den drei Zweigen der Naturwiffenfchaften herrſchen; indem fie aber zwifchen ihnen fehr verfchiedene Grade der Gewißheit aufftellen, deuten fie zugleich auf das Ziel, nad welchem die beiden legteren diefer Wiffenfchaften zu freben haben, um fich mehr und mehr ihrer Volltommenheit zu nähern. Die Berechnung commandirt, fo zu fagen, die Natur; fie beftimmt ihre Phänomene noch genauer, als es die Beobachtung thun kann; der Verſuch zwingt fie, fih zu entfchleiern; die Be— obachtung erfpäht fie, wenn fie in Aufregung ift, und fucht fie zu uͤberraſchen. Die Naturgefhichte beſitzt indeß auch ein Vernunftprincip, welches ihr eigenthümlich ift, und von welchem fie bei vielen Ge— legenheiten vortheilhaften Gebrauch macht: das der Bedingun- gen des Dafeyns, gewöhnlih der Endurfahen genannt. 1 * 4 Cinleitung. Da Nichts eriftiren kann, wenn e8 in‘ ſich nicht die Bedingungen vereinigt, welche feine Eriftenz möglih machen, fo müffen die verfchiedenen Theile eines jeden Naturkörpers fo zufammengeordnet feyn, daß das Gefammtwefen derfelben nicht nur in fich felbft, fondern auch in Beziehung auf feine Umgebungen möglich ſey; und die Analyfe diefer Bedingungen führt oft auf eben fo erwies fene allgemeine Gefege, als diejenigen find, welche aus dem Ex— periment oder der Berechnung entfpringen. Nur wenn alle Gefege der allgemeinen Phyſik, oder die, welche aus den Bedingungen des Dafeyns entipringen, erfchöpft find, ift man auf die einfachen Gefege der Beobachtung zurücgewiefen. Das fruchtbarfte Verfahren, um diefe zu erhalten, ift das der Vergleihung. Es befteht darin, daß man den nämlichen Körper fucceffiv in den verfchiedenen Lagen betrachtet, worein ihn bie Natur verſetzt hat, oder die verfchiedenen Körper unter fich ver gleicht, bis man zwifchen ihrem Bau und den Erfcheinungen, die fie darbieten, conftante Bezüge entdedt hat. Diefe verfchiedenen Körper find, fo zu fagen, fertige Erperimente der Natur, welche jedem: einzelnen Theile entweder entzieht, oder zufügt, fo, wie wir wünfchen würden, es in unferen Werkftätten thun zu koͤnnen, und die ung daher unmittelbar die Wirkungen diefer Entziehungen oder Zuthaten zeigen. Auf diefe Weife gelangt man dahin, gewiſſe Gefege aufzus ftellen, welche diefe Bezüge reguliren, und die man auf diefelbe Meife benugen kann, wie fie in den allgemeinen Wiſſenſchaften beftimmt werden. | Die Verknuͤpfung diefer Gefege der Beobachtung mit den allgemeinen Gefegen, fowol direct, als durch das Princip der Bes dingungen des Dafeyns, würde das Syſtem der Naturwiſſenſchaft volftändig machen, indem fie auf den wechfelfeitigen Einfluß aller Theile aller Naturkörper hinmwiefe. Hierauf muß alfo alles Be: fireben derer, welche diefe Wiffenfchaften cultiviven, gerichtet feyn. Allein alle Unterfuchungen diefer Art fegen voraus, daß man die Mittel befige, die Körper, mit denen man fich befchäftiget, ficher zu unterfcheiden und Andere unterfcheiden zu lehren; außer— ‚dem würde man ftets in Gefahr fehweben, die zahllofen Wefen, welche die Natur darbietet, zu verwechfeln. Die Naturgefchichte muß daher zur Grundlage das haben, was man ein Syſtem der Natur nennt, ein großes Verzeichniß, in welchem alle Koͤr— per Namen führen, über welche man einverftanden ift, die durch unterfcheidende Merkmale erkannt werden Eönnen, und bie in Ab: theilungen und Unterabtheilungen gefondert find, die man felbft wieder charakterifirt und benannt hat, und in welchen man fie finden Eann. Ginleitung. | 5 Damit jeder Maturkörper in biefem Kataloge fich flets er— Eennen laffe, muß er feinen Charakter bei fich haben; man kann daher diefen Charakter nicht von Eigenfchaften oder Lebensäuße: tungen entlehnen, deren Ausübung nur momentan ift, fondern fie müffen vom Bau felbft hergenommen feyn. Saft kein Naturkörper hat einen einfachen Charakter, oder kann durch einen einzigen Zug feiner Conformation erkannt werden; es bedarf faft jederzeit der Vereinigung mehrerer derfelben, um ihn von den benachbarten, die ebenfalls einige derfelben, aber nicht alle, befigen, oder fie mit ſolchen verbunden zeigen, die den erfteren fehlen, zu unterfcheiden; und je zahlreicher die Körper find, die man zu unterfcheiden hat, deſto mehr muß man die Charakters: züge haufen; fo, daß es nöthig wird, um einen ifolirt genommez nen Naturkörper von allen andern zu unterfcheiden, in feinen Charakter feine vollftändige Befchreibung aufzunehmen. . Eben um diefe Unbequemlichkeit zu vermeiden, hat man bie Eintheilungen und Untereintheilungen erfunden. Man vergleicht eine gewiffe Zahl verwandter Körper mit einander, und ihre Cha⸗ rakteriftit hat nur nöthig, die Verfchiedenheiten anzugeben, welche angenommener Weife einen nur Eleinen Theil ihrer Conformation ausmachen. Eine folche Vereinigung nennt man ein Geſchlecht oder Stamm, genus !). Um die Stämme von einander zu unterfcheiden, würde man in biefelbe fo eben bemerkte Unbequemlichkeit verfallen, wenn man nicht das namliche Verfahren beobachten wollte, die benachbarten Gefchlechter oder Stämme zu vereinigen, um daraus eine Ord— nung zu bilden; die benachbarten Ordnungen, um eine Elaffe u. f. wm. Man Eannn dabei auch noch Zwifchenunterabtheilungen aufitellen. 1) Bekanntlich herrfcht in der Art und Weife, wie genus und species im Deutfchen überfegt wird, Verfchiedengeit. Der gewöhnliche Gebrauch, genus duch Gattung, species durdy Art zu geben, hat für das erftere Wort durchaus Feine weitere Autorität, als etwa den Wunſch, das Wort Gefchlecht für sexus zu behalten. Man hat daher, durch folide Gründe bejtimmt, genus durch Geſchlecht, species durch Gattung überfegt, leider aber den alten Gebrauch nicht verdrängen koͤn⸗ nen. Da nun genus durch Gattung zu überfegen, entfchieden ſprach— widrig it, allein Art für species ſich vertheidigen läßt (indem es, als mit ortus verwandt, etwas aus feiner Entftehung Bleibendes bezeichnet), fo will ich, um mic) in diefen Werke möglichft dem herr— fhenden Sprachgebrauche zu bequemen, species durch Art oder Gat— tung zugleich (je nach Fällen, wo es die Verftändlichkeit verlangt), genus duch Gefhleht oder Stamm überfegen, welches legtere Wort wohl durch Doppelfinn fo wenig anftögig feyn kann, als den Rö- mern der Doppelfinn des Wortes populus geweſen feyn wird, 6 eine vita Diefes Gerüft von Eintheilungen, beten obere bie unteren einfhliegen, bildet das, was man ſim Sranzöfifchen] eine Mes thode [in Deurfcjland gewoͤhnlich Syftem] nennt. Es ift in gewiffer Hinficht eine Art Wörterbuch, bei welchem man von den Eigenfchaften der Dinge ausgeht, um ihre Namen zu erfahren, und die alfo das Umgefehrte der gewöhnlichen Wörterbücher ift, wo man vom Namen ausgeht, um die Eigenfhaften Eennen zu lernen. Menn indeß die Methode gut ift, fo befchränft fie fich nicht darauf, bloß die Namen zu lehren. Denn wenn die Untereins theilungen nicht willkürlich gemacht worden, fondern auf echte Bezüge, auf wefentliche Ähnlichkeiten der Körper gegründet find, fo ift das Syſtem das ficherfte Mittel, die Eigenfchaften dieſer Körper auf allgemeine Kegeln zu bringen, fie mit den Fürzeften Morten auszudrüden, und fie mit Leichtigkeit dem Gedaͤchtniſſe einzuprägen. Um es dahin zu bringen, wendet man eine fortgefegte Ver— gleichung der Körper, auf den Sa der Subordination der Cha- taktere gegründet, an, welcher felbft aus dem der Bedingungen der Eriftenz entipringt. Da alle Theile eines Körpers eine wech? felfeitige Beziehung zu einander haben müffen, fo giebt es in der Bildung einige Züge, welche die anderen ausfchließen; andere da- gegen, welche andere nöthig machen. Wenn man daher diefe oder jene an einem Körper Eennt, fo fann man diejenigen berechnen, welche mit ihm. coeriftiven müffen, oder umgekehrt, welche mit ihnen unverträglic find. Die Theile, die Eigenfchaften, oder die Züge der Bildung, welche den höchften Grad von Unverträglichs keit, oder gegentheils von Coeriftenz mit andern zeigen, oder, mit anderen Morten, die den bedeutendften Einfluß auf den gefamms ten Körper äußern, bilden dann das, was man wichtigfte oder Hauptcharaftere nennt; die anderen bilden die unterges ordneten Charaktere, und fo giebt es deren von verfchiedes nen Graden. Diefer Einfluß der Charaktere beftimmt fich bisweilen auf eine tationelle Weife durch die Betrachtung der Natur des Dr: gans; wenn dieß nicht möglich ift, fo wendet man die einfache Beobachtung an, und ein wichtiges, aus der Natur felbft ent Ipringendes Mittel, die Hauptcharaktere zu erkennen, ift, wenn man bemerkt, daß fie die beftändigften find; und daß diefe Cha: raktere in einer langen Reihe verfchiedener, nach den Graden ihrer Ähnlichkeit zuſammengeſtellter Koͤrper am letzten und wenigſten variiren. | Aus ihrem Einfluffe und ihrer Beftändigkeit entſpringt ferner die Negel, daß man fie für die großen Eintheilungen aufbehalten Zu Cinleitung. 7 muͤſſe, und daß, nach Maßgabe wie man zu den unteren Sub⸗ divifionen herabfteigt, man auch zu den untergeordneten und ver: änderlichen Charakteren herabfteigen Fönne. Es giebt nur eine einzige vollkommene Methode, dieß iſt die natürlihe Methode. So nennt man eine Anordnung, in welcher die Körper eines Stammes einander näher flehen, als allen anderen Stämmen; die Stämme derfelben Ordnung einanz der näher, als die aller anderen Ordnungen, und fo weiter. Dies fes Verfahren ift das Sdeal, nach welchem die gefammte Natur gefchichte ftreben fol; denn es ift Elar, daß, wenn man bis dahin gelangte, man den genauen und vollftändigen Ausdruck der gans zen Natur haben würde. In ber That wird jeder Körper durch feine Abnlichkeiten und Unähnlichkeiten mit anderen beflimmt, und alfe diefe Bezüge würden durch die von uns bezeichnete Anord⸗ nung volllommen gegeben feyn. Mit einem Worte, die natürliche Methode [oder das Natur- ſyſtem] würde die ganze Wiffenfchaft feyn, und jeder Schritt, den man fie vorwärts machen läßt, nähert die Wiffenfchaft ihrem Ziele. Da das Leben von allen Eigenfchaften der Körper das wid) tigfte, von !allen Charakteren der höchfte ift, fo ift es nicht zu verwundern, wenn man e8 zu allen Zeiten zum allgemeinften Ein= theilungsprincip gewählt, und jederzeit die Naturkörper in zwei größte Abtheilungen, die der lebendigen und die der Leblofen, gebracht hat, 2. Bon den lebendigen Körpern und der Or— ganifation überhaupt. MWenn wir, um uns von dem Weſen des Lebens eine vich- tige Vorftellung zu machen, daffelbe bei denjenigen Körpern be= trachten, wo feine Wirkungen am einfadhften find, fo werden wir bald gewahr, daß es in der Fähigkeit gewiſſer Eörperlicher Ver— bindungen liegt, eine gewiſſe Zeit hindurch und unter einer bes flimmten Form zu beftehen, indem es unaufhörlich in diefe Ver: bindungen einen Theil dee umgebenden Subftanzen hineinzieht, und a Elementen dagegen wieder Theile ihrer eigenen Subſtanz abgiebt. Das: Leben ift daher ein mehr oder minder tafcher, mehr oder minder complicieter Wirbel, deffen Richtung aber beftändig ift, und der ſtets Theilchen derfelben Urt nach fich zieht, die aber 8 Einleitung. immer hinein ober er fo, daß dem lebenden Körper u Form wefentlicher ift als fein Stoff. ö So lange diefe Bewegung befteht, heißt der Körper, wo fe ausgeübt wird, lebendig: er Lebt. Wenn diefe Bewegung ohne Ruͤckkehr ſtille ſteht, ſtirbt der Körper. Nach dem Tode dauert es nicht lange, daß ſich die Elemente, die ihn bildeten, trennen, indem fie den gewöhnlichen chemifchen VBerwandtfchaften wieder preisgegeben find; woraus denn früher oder fpater die Auf: löfung des lebendig gemwefenen Körpers erfolgt. Es war daher die Lebensbewegung, welche diefe Auflöfung hinderte, und durch welche die Elemente des Körpers für den Augenblick vereiniget waren. Alle lebendige Körper fterben nach einer gewiffen Zeit, deren Außerfte Grenze für jede Gattung beftimmt iftz und der Tod fcheint eine nothwendige Folge des Lebens zu feyn, welches durch feine Zhätigkeit felbft unmerklich die Structur des Körpers, auf welchen es feinen Einfluß ausübt, verändert, fo daß die Fortfegung defjelben dadurch unmöglich gemacht wird. Sn der That erleidet der lebende Körper während feiner ganz zen Dauer gradmeife, aber bleibende, Veränderungen. Er wächft anfänglich in Umfang, nad) für jede Gattung und für jeden Theil derfelben firirten Grenzen und Verhältniffen; hierauf nimmt er in den meiften feiner Theile an Dichtigkeit zu; und diefes ift die zweite Art von Veränderung, welche die Urfache des natürlichen Todes zu feyn feheint. Unterfucht man die verfchiedenen lebenden Körper näher, fo findet man bei ihnen einen gemeinfamen Bau, aus dem ſchon die oberflächlichfte Betrachtung das Urtheil fällt, daß ein folcher für einen Wirbel, wie der des Lebens ift, wefentlich fo feyn müffe. In der That gehörten für einen folchen Körper fefte Theile, um feine Form zu erhalten, und flüffige, um in ihnen die Be wegung zu vermitteln. Sein Gewebe befteht daher aus netz- oder mafchenartigen Gebilden, oder Fafern und foliden Blättchen, welche in ihre Zwifchenraume Flüffigkeiten aufnehmen; in diefen Fluͤſ— figkeiten hat die unausgefestefte und weiteſte Bewegung ftatt; fremde Subftanzen durchdringen das innerfte Gewebe des Koͤr— pers, um fich ihm felbft einzuverleibenz fie find es, die die ſo— liden Theile ernähren, indem fie ihre Moleculen dazwifchen ſchie— ben; fie find es auch, die von den nämlichen Theilen die über: flüffig gewordenen ablöfen; und unter flüffiger oder gasförmiger Geſtalt ducchftrömen die Stoffe, welche ausgeftoßen werden follen, die Poren des lebenden Körpers; dagegen aber enthalten die feiten Theile die Fluͤſſigkeiten, und theilen ihnen durch ihre Contractionen etwas von ihrer Bewegung mit. ee tnlertneng. 9 Dieſe wechfelfeitige Thaͤtigkeit der flüffigen und ber feften Theile, dieſer Übertritt der Moleculen der einen in die andern, machte eine große Ähnlichkeit ihrer chemiſchen Zuſammenſetzung noͤthig; und wirklich beſtehen die feſten Theile organiſirter Koͤrper aus Elementen, welche faͤhig ſind, ſehr leicht in den fluͤſſigen oder gasfoͤrmigen Zuͤſtand uͤberzugehen. Die Bewegung der Fluͤſſigkeiten, die auch eine unaufhoͤrlich wiederholte Thaͤtigkeit von Seiten der feſten Theile erfodert, ſo wie ſie ihnen dieſelbe wieder mittheilt, verlangte auch, daß die feſten Theile zugleich Biegſamkeit und Dehnbarkeit beſitzen; und in der That iſt auch dieß ein faſt allgemeiner Charakter der or— ganifirten feften Körper. Diefe, allen lebendigen Körpern gemeinfame Structur, diefes Netzgewebe, deffen mehr oder minder biegfame Faſern oder Blätt: chen mehr oder minder reichliche Flüffigkeiten unterbrechen, bildet das, was man die Organiſation nennt; und in Folge des eben Gefagten find e8 nur die organifirten Körper, welche leben koͤnnen. Die Drganifation entfpringt, wie man fieht, aus einer Menge von Dispofitionen, welche fammtlicd Bedingungen des Lebens find; und man begreift, daß die allgemeine Bewegung des Lebens ftill ſtehen müffe, fobald ihre Wirkung der Art ift, eine diefer Bes dingungen zu verändern, wenn auch bloß eine der befonderen Be: wegungen, woraus e8 befteht, ftillfteht. Jeder organifirte Körper hat, außer ben feinem Gewebe ges meinfchaftlichen Qualitäten, eine eigenthümliche Form, nicht bloß im Allgemeinen und Außerlichen, fondern auch bis in das Sn: nerfte der Structur eines jeden feiner Theile; und dieſe Geftalt ift es, welche die befondere Richtung jeder einzelnen Bewegung, die er ausübt, beftimmt, von welcher die Complication der all: gemeinen Lebensbewegungen abhängt, die feine Art beftimmt und ihn zu dem macht, was er if. Jeder Theil trägt durch eine eigenthümliche Thätigkeit zu diefer allgemeinen Thätigkeit bei und erleidet deren befondere Wirkungen; fo daß in jedem organificten Mefen das Leben als ein Verein erfcheint, welcher aus der wech: felfeitigen Action und Reaction aller Theile hervorgeht. Das Leben überhaupt fest daher eine Organifation über: haupt voraus, und das befondere Leben jedes MWefens eine ihm befonders eigene Drganifation, wie der Gang einer Uhr die Uhr vorausfegt. Und darum fehen wir auch nur Leben bei völlig or: ganifirten und dazu gemachten Körpern; und alle Bemühungen der Phyſiker haben uns noch nicht zeigen Eönnen, wie fich das Leben organifirt, weder von felbft, noch durch irgend eine außere Urfache. Sn der That, da das Leben auf die Elemente, aus welchen in 10 Einleitung. jedem Augenblicke der lebende Körper befteht, und auf diejenigen, melche er in fich hineinzieht, eine derjenigen, welche die chemifchen Verwandtſchaften ohne fie erzeugen würden, entgegengefeste Wirs ung ausübt; fo widerftrebt die Annahme dem Berftande, daß es felbft das Product diefer Verwandtfchaften fey; und doch Eennt man in der Natur noch Eeine andere Kraft, welche fähig wäre, vorher getrennte Urtheilchen (Moleculen) zu vereinigen. _ Die Entftehung der organifchen Körper ift daher das größte Geheimniß der organifchen DEonomie und der gefammten Natur; bis jest fehen wir es nur fich entwideln, aber nie ſich bilden; ja noch mehr! alle Körper, zu deren Urfprung man hinauffteigen ann, find von einem Körper gleicher Geftalt, aber. früher als fie entwidelt, abgeftammt; mit einem Worte: von Altern. So lange das Junge noch kein eigenthümliches Leben befist, fondern an dem feiner Altern Theil nimmt, heißt e8 ein Keim. Der Ort, wo der Keim befeftigt ift, und die zufällige Urs fache, die ihn ablöft und ihm ein ifolictes Leben giebt, find mans nigfaltig, aber diefe urfprüngliche Adhärenz an ein ähnliches Werfen bildet eine Regel ohne Ausnahme Die Trennung des Keimes it das, was man Zeugung nennt. Alle organificte Wefen bringen ihres Gleichen hervor; fonft Eönnten ihre Arten, da der Tod eine nothwendige Folge des Lebens iſt, nicht beftehen. Die organifieten Weſen befigen felbft die Fähigkeit, in ver: fchiedenem Grade, je nach ihrer Art, gewiffe ihrer Theile, wenn fie ihnen genommen worden, wieder zu erzeugen. Man nennt dieß die Kraft dev Neproduction. Die Entwidelung der organifirten Wefen ift mehr oder min: der fchnell und mehr oder minder ausgedehnt, je nachdem ihnen die Umftände mehr oder weniger günftig find. Die Wärme, der Überfluß, die Art der Nahrung, fowie noch andere Urfachen wir Een hierauf ein, und diefer Einfluß kann ſich allgemein über den ganzen Körper ausdehnen, oder ſich nur Über gemwiffe Drgane er fireden; daher Eommt es, daß die Ahnlichkeit der Nachkommen mit ihren Altern nie ganz vollfommen feyn kann. Die Unterfchiede diefer Art, zwifchen den organifchen Wefen, bilden dag, was man Varietäten nennt. Man hat durchaus Eeinen Beweis dafür, daß alle Verſchie— denheiten, welche heut zu Tage die organifisten Weſen unterfchei- den, von der Art feyen, daß die äußeren Umftände fie fo hervor- gebracht haben Eönnten. Alles, was man hierüber behauptet hat, ift hypothetiſch; die Erfahrung fcheint im Gegentheil zu bemeifen, daß, in dem gegenwärtigen Zuſtande des Erdballs, die Varietäten in ziemlich enge Grenzen eingefchloffen fenen, und daß, fo weit Bine VEN G. 11 wir im die Vorzeit zuruͤckgehen Einnen, diefe Grenzen die naͤm— lichen wie die heutigen waren. Man ift daher genöthigt, gewiſſe Formen anzunehmen, die ſich feit dem Urfprung der Dinge fortgefegt haben, ohne ihre Grenzen zu überfchreiten; und alle Körper, die zu einer folcher Formen gehören, bilden das, was man eine Art, Gattung, species nennt. Die Varietäten oder Abarten find zufällige Un— terabtheilungen der Species. | Da die Zeugung das einzige Mittel ift, die Grenzen Eennen zu lernen, bis wohin fich die Varietäten ausdehnen, fo muß man die Species fo definiven: dee Verein aller Individuen, welhe von einander, oder von gemeinfhaftlidhen Ültern, oder von denen entfprungen find, die ihnen fo ſehr gleichen, als fie ſich ſelbſt. Allein, fo ſtreng auch diefe Definition ift, fo zeigt fi) doch, daß ihre Anwendung auf beftimmte Individuen ſehr fchwierig werden kann, wenn e8 an den nöthigen Erfahrungen gebricht. Schließlich alfo find Abforption, Affimilation, Erhalation, Entwidelung und Fortpflanzung, die allen lebendigen Körpern ger meinfchaftlihen Functionen; Geburt und Tod die allgemeinen Grenzen ihrer Eriftenz; ein contractiles, neßartiges Gewebe, was in feinen Zwifchenräumen bewegbare Slüffigkeiten oder Gaſe ent: hält, das allgemein Wefentliche ihrer Structur; Subftanzen, faft ſaͤmmtlich fähig, fih in Gaſe oder Zlüffigkeiten aufzulöfen, und Verbindungen, fähig, fich leicht aus dem einen Zuftande in den andern umzuwandeln, die Grundfage ihrer chemifchen Compoſi—⸗ tion. Beſtimmte und durch Fortpflanzung fich erhaltende Formen unterfcheiden ihre Gattungen, beftimmen die Gomplication der fecundären, jeder Gattung eigenen Functionen, und weifen ihnen die Rolle an, die fie im Univerfum zu fpielen haben. Diefe Formen produciren und verändern fich nicht von felbft; das Leben fegt ihre Eriftenz voraus; es kann ſich nur in fertigen Organi— fationen entzuͤnden; und die tiefiten Meditationen, wie die feine ften Beobachtungen, reichen nicht bis an das Geheimniß der Prä: eriftenz der Keime. 3. Eintheilung der organifirten Körper in Shiere und Pflanzen. Seit den älteften Zeiten hat man die organificten oder be- lebten Körper in befeelte, d. 5. Bewegung und Empfindung 12 Ginleitung. zeigende, und unbefeelte, die feine diefer beiden Eigenfchaften befisen, fondern nur auf die gemeinfame Fähigkeit zu vegetiven befchränkt find, eingetheilt. Wiewohl mehrere Pflanzen bei der Berührung ihre Blätter zufammenlegen, ihre Wurzeln fich jederzeit nad) der Feuchtigkeit hin ziehen, ihre Blätter nach Licht und Luft hin richten, ja einige Theile der Pflanzen felbft Oscillationen zeigen, von denen man feine aͤußere Urfache gewahren kann; fo gleichen diefe verfchiedenerlei Bewegungen doch fo wenig denen der Thiere, daß man Eeine Beweife der Wahrnehmung und des Willens darin erkennen kann. Die Spontaneität der Bewegungen der Thiere hat felbft fhon in ihren einfachften vegetativen Organen wefentliche Modi- ficationen nöthig gemadht. Da ihre Wurzeln nicht in die Erde eindringen, fo mußten fie die Vorräthe ihrer Nahrungsmittel in fich ſelbſt verfegen und den Behälter mit ſich umhertragen koͤnnen. Hieraus entfpringt der erſte Charakter der Thiere, oder ihre Ein: geweidhöhle, aus welcher ihr Nahrungsfaft durch Poren und Ge— fäße, welches eine Art innerer Wurzeln find, in ihre übrigen Theile dringt. Die Drganifation diefer Höhle und ihrer Anhänge mußte nach der Natur der Nahrungsmittel, und der Operationen, die diefe zu untergehen haben, ehe fie zur Abforption tüchtige Säfte liefern Eönnen, verfchieden feyn: während Erde und Luft den Pflanzen ſchon präparirte Säfte, die auf der Stelle eingefogen werden Eüns nen, liefern. Ws Der thierifche Körper, der zahlveichere und mannigfaltigere Operationen auszuüben hatte als die Pflanze, mußte in Folge hiervon eine viel complicirtere Organifation haben; und da feine Theile übrigens noch unter einander Feine feite Lage behaupten Eönnen, fo gab es Eein Mittel, die Bewegung ihrer Slüffigkeiten durch außere Urfachen hervor zu bringen; fie mußte daher von der Waͤrme und Atmofphäre unabhängig feyn. Dieß ift der Grund des zweiten Charakters der Thiere, oder ihres Circulationsſyſte— mes, welches weniger wefentlich als das Verdauungsſyſtem ift, weil e8 bei den einfachften Thieren nicht fo nothiwendig war. Die thierifhen Functionen erfoderten organifche Syſteme, welche die Pflanzen nicht nöthig hatten: das der Muskeln für bie freiwillige Bewegung, und das der Nerven für die Empfin— dung; und da diefe beiden Syſteme wie alle andern nur durch Bewegungen und Ummandelungen der Flüffigkeiten in Tchätigkeit gefest werden, fo mußten diefe bei den Zhieren zahlreicher, und die chemifche Mifchung des thierifchen Körpers complicirter feyn als bei der Pflanze. Deßhalb tritt auch hier eine Subftanz mehr (dee Stickſtoff) als wefentlich hinzu, während fie fich bei den Pflan- Ginleitung. 13 zen den anderen drei moefentlichen Elementen der Drganifation, dem Sauerftoff, dem Wafferftoff und dem Kohlenftoff, nur zufällig verbindet. Dieß ift der dritte Charakter der Thiere. Atmoſphaͤre und Boden bieten den Pflanzen zu ihrer Er: naͤhrung Waffer, welches aus Wafferftoff und Sauerftoff zuſam— mengefest ift; Luft, welche Sauerftoff und Stickſtoff enthält, und Kohlenfaure, welche eine Verbindung von Sauerftoff und Kohle ift. Um aus diefen Nahrungsmitteln ihre eigenthüumliche Mifchung zu bilden, mußten fie den Wafferftoff und den Kohlenſtoff behal⸗ ten, den uͤberfluͤſſigen Sauerſtoff ausſtoßen, und wenig oder gar keinen Stickſtoff abſorbiren. Dieß iſt auch wirklich der Gang des vegetabiliſchen Lebens, deſſen weſentliche Function die Aus— hauchung des Sauerftoffes ift, die mit Hülfe des Lichtes voll bracht wird. Die Thiere haben noch außerdem als die Pflanzen zur mit: telbaren oder unmittelbaren Nahrung die vegetabilifhe Mifchung, bei der Wafferftoff und Kohlenftoff Hauptantheile ausmachen. Sie müffen fih, um ihre eigenthümliche Miſchung zu bilden, von dem Überfluß von Wafferftoff, zumal aber dem von Koplenftoff, be= freien, und dagegen viel Stickſtoff anhäufen: diefes thun fie mit- tels der Refpiration, indem ſich der Sauerftoff der Atmofphäre mit dem Wafferfloff und Kohlenftoff ihres Blutes verbindet, und unter der Form von Waffer und Kohlenfäure ausgeathmet wird. Der Stiftoff, von welcher Seite er auch in ‚den — dringe, ſcheint darin zu bleiben. Die Beziehungen der Pflanzen und der Thiere zur Atmo: fphäre find daher umgekehrtz die erfteren zerfegen Waffer und Kohlenfäure, die leteren reproduciren dergleichen. Der Athmungs⸗ proceß iſt fuͤr die Conſtitution des thieriſchen Koͤrpers eine we— ſentliche Function, diejenige, die ihn gewiſſermaßen animaliſirt, und wir werden auch bald ſehen, daß die Thiere ihre anima⸗ liſchen Functionen um ſo vollkommener ausuͤben, auf je hoͤherer Stufe der Vollkommenheit ihr Reſpirationsproceß ſteht. In dieſer Verſchiedenheit der Beziehungen liegt der vierte Charakter der Thiere. 14 EURDELUUEM.G: 4. Bon den Formen, welche den organiſchen Elementen des thierifhen Körpers eigen: tbümlih find, und den hauptſaͤchlichſten BZufammenfesgungen feiner chemiſchen Elemente. Ein nebartiges Gewebe und drei chemiſche Elemente find allen lebenden Körpern mefentlich eigen, ein viertes kommt bei den Zhieren hinzu; allein jenes Gewebe iſt aus verſchiedenen Formen von Maſchen zuſammengeſetzt, und jene Elemente vereinigen ſich zu verſchiedenen Verbindungen. Es giebt dreierlei organiſche Materialien oder Gewebformen, das Zellgewebe, die Muskelfaſer und die Markſub— ſtanz, und jede dieſer Formen hat eine eigenthuͤmliche chemiſche Zuſammenſetzung, ſowie eine beſondere Function. Das Zellgewebe beſteht aus einer unendlichen Menge Eleis ner Blättchen, ohne Ordnung liegend und Eleine Zellen von einans der trennend, die alle zufammen communiciren. Es ift eine Art Schwamm, melcher die Form des ganzen Körpers hat, und den die anderen Theile ducchziehen oder ausfüllen. Seine Haupt: eigenfchaft befteht darin, fi, wenn die Urfachen, welche es in Ausdehnung halten, wegfallen, unendlich zufammenzuziehen. Diefe Kraft halt den Körper in einer gewiffen Form und in be: ftimmten Grenzen. Das dichte Zellgewebe bildet jene mehr oder minder ausge- dehnten Blätter, welhe man Membranen, Häute nennt. Die Membranen in Colindergeftalt bilden mehr oder minder ver— aͤſtelte Roͤhren, die Gefaͤße. Die Faͤden, Fibern genannt, loͤſen ſich in Zellgewebe auf; die Knochen ſind nichts anderes als Zellgewebe, durch Anhaͤufung erdiger Subſtanzen verhaͤrtet. Der allgemeine Stoff des Zellgewebes iſt eine Miſchung, die man Gelatine nennt, und deren Eigenſchaft darin beſteht, ſich in kochendem Waſſer aufzuloͤſen, und in der Kaͤlte nachher eine zitternde Gallerte zu bilden. Die Markſubſtanz hat noch nicht auf ihre organiſchen Urtheilchen zuruͤckgefuͤhrt werden koͤnnen; ſie erſcheint dem Auge wie eine Art weichen Breies, in dem man nichts als unendlich kleine Kuͤgelchen entdeckt; ſie iſt keiner wahrnehmbaren Bewegung fähig; allein in ihr hat die bewundernswerthe Kraft ihren Sitz Einleitung. 15 dem Ich die Eindruͤcke der Außeren Sinne zu überliefern, und zu den Muskeln die Befehle des Willens zu leiten. Das Gehirn und das Ruͤckenmark find geößtentheils aus ihe zufammengefegtz und die Nerven, die fich nach allen empfindenden Organen hin ver: breiten, find, ihrem Wefen nad), nur Bündel diefer Verzweigungen. Die Muskel- oder Fleiſchfaſer ift noch eine befondere Art von Fäden, deren unterfcheidende Eigenfchaft während des Lebens ift, fi duch Faltung zufammenzuziehen, wenn fie von irgend einem Körper berührt oder getroffen wird, oder wenn fie, ducch Vermittlung der Nerven, die Thätigkeit des Willens erfährt. Die Mustern, die unmittelbaren Organe der freiwilligen Be— wegung, find nichts weiter als Bündel von Zleifchfafern: alfe Membranen, alle Gefäße, welche irgend einen Druck auszuüben haben, find mit diefen Faſern verfehen; fie find immer mit den Nervenfäden innig verbunden; allein diejenigen, welche zu ledig— lich vegetativen Functionen mitwirken, ziehen fich ohne Bewußt⸗ feyn des Ich's zufammen, fo, daß der Wille wohl ein Mittel ift, die Faſer zufammenzuziehen, aber weder ein allgemeines, noch) das einzige. Die Fleifchfafer hat zur Baſis eine befondere Subſtanz, Saferftoff oder Fibrine genannt, welche im Eochenden Waffer unauflöstich ift, und deren Natur es zu fern ſcheint, von feldft diefe Fafergeftalt anzunehmen. | Die ernährende Flüffigkeit oder das’ Blut, fowie e3 fich in den Gefäßen der Circulation zeigt, kann ſich nicht allein zum größten Theil in die allgemeinen Elemente des thierifchen Körpers, den Kohlenſtoff, Waflerftoff, Sauerftoff und Sticftoff auflöfen, fondern enthält ſchon die Fibrine und Gelatine faft ganz fertig und geneigt, fi) zufammenzuziehen und die Geftalten der Haute oder Zafern, die ihnen eigenthümlich find, anzunehmen; wenigſtens braucht es nur etwas Nuhe, um fie darzuftellen. Das Blut ſtellt auch fehr Leicht eine chemifche Verbindung dar, welche fih in ſehr vielen feſten und flüffigen heilen der Thiere zeigt, das Eiweiß, deſſen Eigenfchaft ift, im Eochenden Waffer zu gerinnen. Man findet in ihm faft alle Elemente, die die Mifchung eines thierifchen Körpers ausmachen können, wie den Kal und Phosphor, welche die Knochen der MWirbelthiere verhärten, das Eifen, welches das Blut und verfchiedene andere Theile färbt, das Fett oder thierifche DL, melches fich in dem Zellgewebe ab— feßt, um es weicher zu machen u. f. w. Alte feften und flüffigen heile des thieriſchen Kötpers werden aus den chemifchen, im Blut enthaltenen Elementen zufammengefegt; und fie unterfcheiden ſich bloß dadurch von einander, daß ihre Proportionen verfchieden find, oder eines mehr als das andere davon hat, woraus ſich 16 Ginleitung. ergiebt, daß ihre Bildung nur von der Entziehung des ganzen ober eines Theiles eines oder mehrerer Elemente von Blut, und in einer Eleinen Zahl von Fällen in der. Zugabe eines fremdar— tigen, von wo anders her gekommenen Elementes befteht. Die Operationen, durch welche die Ernährungsflüffigkeit die fefte oder flüffige Materie aller Theile des Körpers erhält, koͤnnen im Allgemeinen den Namen der Secretionen oder Abſon— derungen erhalten. Indeß braucht man häufiger diefen Na— men nur für die der flüffigen Theile, und giebt den Namen Nu— teition, Ernährung, insbefondere der Erzeugung und Ab: lagerung ber zum Wachsthum und der Erhaltung der feften Theile nöthigen Materie, Jedes ftarre Drgan, jede Flüffigkeit befigt eine ihrer: zu ſpie— enden Rolle entfprechende Zufammenfegung, und bewahrt fie fo lange die Gefundheit befteht, weil fie das Blut erneuert, ſowie fie ſich verändert. Das Blut, indem es ſtets abliefert, aͤndert die feinige felbft jeden Augenblid; aber es wird durch die Vers - dauung, welche feine Materie erneuert, durch die Refpiration, die es vom überfchüfligen Waſſer- und Kohlenftoff befreit, durch die Ausdünftung und verfchiedene andere Secretionen, die ihm andere überflüffige Stoffe entziehen, immer wieder ins Gleichgewicht gefegt. Diefe unaufhörlihen Umbildungen der chemifchen. Zuſam— menfegung machen einen nicht weniger. wefentlichen Antheil des Lebenswirbels aus, als, die fichtbaren und ausgeübten Bewegun— gen. Diefe felbft haben zum Zweck, jene Umbildungen hervors zubringen; ma rt 5. Von den Kraͤften, welche im thieriſchen Koͤrper thaͤtig ſind. Die Muskelfaſer iſt nicht allein das Organ der willkuͤr— lichen Bewegungen; wir werden auch gleich ſehen, daß ſie das maͤchtigſte Mittel der Natur iſt, um die zum vegetativen Leben nothwendigen Bewegungen auszuüben, So alſo erzeugen die Fa— ſern der Eingeweide die periſtaltiſchen Bewegungen, welche die Nahrungsmittel durch die Daͤrme treiben; die Faſern des Herzens und der Arterien ſind die Agentien der Circulation und dadurch aller Secretionen u. ſ. w. Der Wille ſetzt die Faſer durch Vermittelung des Nerven in den Zuſtand der Zuſammenziehung; und die Faſern der unwilk Ginleitung. 17 kuͤrlichen Muskeln, wie wie fo eben angeführt, werden gleichfalls durch Nerven, welche fich zu ihnen begeben, belebt; es ift daher wahrfcheinlich, daß es die Nerven find, welche fie zur Zuſammen⸗ ziehung anregen. | Sede Contraction, und im Allgemeinen jede Dimenfionsver- änderung in der Natur, wird durch eine Veränderung der chemiz ſchen Mifchung bewirkt, und wäre es auch nur der Zufluß oder Abfluß einer imponderablen Flüffigkeit, wie des Wärmeftoffs; auf diefe Weiſe gefchehen felbft die heftigften bekannten Bewegungen auf Erden, wie die Entzündungen, Detonationen, u. f. w. Es ift daher ſehr wahrſcheinlich, daß der Nerv durch eine unwaͤgbare Flüffigkeit auf die Faſer einwirkt, um fo mehr, da es erwiefen ift, daß er nicht mechanifch wirkt. ' Die Markfubftang des gefammten Nervenfpftemes ift gleiche artig, und muß überall ihre Wirkung ausüben Eönnen, wo ſich Functionen finden, die für ihre Natur paſſen; alle ihre Verzwei— gungen empfangen einen reichen Überfluß an Blutgefäßen. Da alle thierifche Flüffigkeiten durch Abfonderung aus dem Blute genommen werden, fo läßt ſich kaum bezweifeln, daß nicht das Nervenmark in dem nämlichen Falle fey, oder daß es nicht das Nervenmark abfondere. Von der andern Seite ift es aber auch wiederum geroiß, daß das Nervenmark der einzige Leiter des Nervenfluidums: ift. Ale anderen organifchen, Elemente dienen ihm als Sfolatoren, und halten es auf, wie das Glas die Elektricität Die äußeren Urfachen, welche fähig find, Senfationen hervor— zubtingen oder Zufammenziehungen der Safer zu veranlaffen, find alle chemifche Agentien, welche fahig find, Zerfegungen zu bewir- Een, wie das Licht, die Wärme, die Salze, die Düfte, die Er: fhütterung, der Drud u. f. w. Es ift daher fehr wahrfcheinlich, daß diefe Urfachen auf eine chemifche Weife auf das Nervenfluidum einwirken, indem fie feine Miihung andern; und dieß ift um fo wahrfcheinlicher, als fich ihre Wirkung bei längerer Fortfegung abſtumpft; oder, daß das Nervenfluidum nöthig hätte, feine urfprüngliche Mifchung erft wies der zu gewinnen, um von neuem verändert werden zu Eönnen. Die äußeren Sinneswerkzeuge find fo zu fagen Siebe, die zum Nerven nur diejenigen Agentien gelangen laffen, die ihn afz fieiren follen, aber fie auch oft dafelbft anhaufen, um ihre Wir: ung zu erhöhen. So hat die Zunge ſchwammige Papillen, die ſich vol falziger Auflöfungen faugen; das Ohr ein gallertartiges Mark, welches durch Klangvibrationen erfchüttert wird; das Auge durchfichtige Linfen, welche die Lichtſtralen concentriren, u. f. w. Was man Agentien oder Reizmittel nennt, welche die Con— 9) — ‚18 Einleitung. traction der Safer veranlaffen, fo üben diefe wahrfcheinlich dadurch ihre Kraft aus, daß fie mittels des Nerven auf die Safer diefelbe Wirkung hervorbringen wie der Wille, d. h. indem fie das Ner— venfluidum auf eine Art verändern, die nothmwendig ift, um die Dimenfionen der Safer, worauf gewirkt ift, abzuändern. Aber der Wille gilt dabei für nichts; oft weiß das Sch nicht einmal etwas davon. Selbſt vom Körper getrennte Muskeln find oft noch der Reizung fähig, fo lange der mit ihnen in Verbindung verbliebene Theil der Nerven noch die Kraft behält auf jene zu wirken, und der Wille ift diefer Erfcheinung offenbar fremd. Das Nervenfluidum verändert fich durch die Muskularreizung eben fo gut wie durch die Senfibilität oder die willfürliche Be— mwegung, und bedarf eben fo fehr, in feiner Compofition wieder hergeftellt zu werden. Die zum vegetativen Leben nothwendigen unmillfürlichen Bewegungen werden durch Reizungen beftimmt. Die Nahrungs: mittel reizen die Däarme, das Blut reizt das Herz, u. f. w. Diefe Bewegungen find alle dem Willen, und, fo lange die Ge- fundheit befteht, dem Bewußtſeyn des Ich entzogen; die Nerven welche fie erregen, haben in mehreren Theilen felbft eine von de= nen, die den Sinnen und der Willkür dienen, verfchiedene An— ordnung, und diefe fcheint recht eigens eingerichtet zu feyn, um fie ihm zu entziehen. Die Nervenfunctionen, d. h. die Senfibilität und die Irritabi— Lität der Muskelfafer, find an jeder Stelle um fo ftarker, als ihre Einwirkung reichlicher zuſtroͤmt; und da diefelbe, oder das Mer: venfluidum, durch Secretion erzeugt wird, fo muß e8 um fo reichlicher vorhanden feyn, je veichliher der Markftoff vorhanden ift, und je mehr er Blut erhält. Bei den Thieren, welche eine Circulation haben, gelangt das Blut durch die Arterien zu den Theilen, wohin es durch ihre Reizbarkeit und die des Herzes gebracht wird. Sobald diefe Ars ferien angeregt werden, find fie lebhafter thätig und führen mehr Blut herbei; das Nervenfluidum fondert fich reichlicher ab und vermehrt die örtliche Senfibilität; es vermehrt aud die Neizbar- Eeit der Arterien, und diefe wechfelfeitige Thaͤtigkeit kann fehr weit gehen. Man nennt fie Drgasmus, und wenn fie andauernd und fehmerzhaft wird, Entzündung. Die Reizung kann auch von dem Nerven ausgehen, wenn er fich in einem Zuſtande er— höhter Empfindung befindet. Diefer wmechfelfeitige Einfluß der Nerven und der Faſern, fowohl des Eingeweideſyſtems als des arteriellen, iſt das wahre Getriebe des vegetativen Lebens in den Thieren. Da jeder äußere Sinn nur gewiſſen empfindbaren Subftan: Ginleitung. 19 zen den Durchgang verftattet, fo iſt auch jedes innere Organ nur diefer oder jener Art Einwirkung fähig. Auf diefe Weife reizt das Duedfilber die Speicheldrüfen, die fpanifchen liegen die Urinblafe, u. f. w. Diefe Agentien bilden das, was man Spe- .cifica nennt. Da das Nervenfyftem homogen und in ſich ein Gontinuum bildend ift, fo leidet e8 auch im Ganzen bei localen Empfinduns gen und Reizungen; und jede zu weit getriebene Function kann die anderen fchwachen; zu viel Nahrung hindert das Denken; zu lange fortgefegtes Nachdenken fhwächt die Verdauung u. f. w. Eine ſehr ſtarke locale Reizung kann den ganzen Koͤrper ſchwaͤchen, gleich als wenn alle Lebenskraͤfte ſich auf einen ein— zigen Punkt richteten. Eine zweite, auf einen andern Punkt angebrachte Reizung kann die erſtere ſchwaͤchen, oder, wie man zu ſagen pflegt, ab- leiten. Dieß ift die Wirkung der Purgirmittel, der Veſicato— vien u. ſ. w. So kurz auch diefe Darftellung ift, fo möge fie doch hinrei- chen um die Möglichkeit, fich von allen Erfcheinungen des phyſi— fchen Lebens Rechenfchaft zu geben, zu begründen, und zwar durch die bloße Annahme einer Zlüffigkeit, wie wir fie nad) ihren Eis genfchaften bezeichnet haben. 6. Summariſche Überfiht der Functionen und Drgane des thierifhen Körpers, fo wie der verfhiedenen Grade ihrer Complication. Nah dem, was wir von den organifchen Elementen des Körpers, feinen chemifchen, und den auf ihn wirkenden Kräften gefagt haben, brauchen wir nur noch von den fpeciellen Functio— nen, aus denen das Lesen beiteht, und den auf fie fich beziehen- den Drganen eine fummarifche überſicht zu geben. Die Tunctionen des thierifchen Körpers theilen fich in zwei Claſſen. Erſtens naͤmlich in die animaliſchen, oder die den Thieren eigenen Functionen, die der Senſibilitaͤt oder der willkuͤrlichen Bewegung. 3weitens in die vitalen oder vegetativen, welche Thieren und Pflanzen gemein find. Die Ernährung und die Zeugung. Der Sig der Senfibilität ift das Nervenfnftem. Der allgemeinfte äußere Sinn ift der des Gefühle. Sein Sitz iſt die Haut, das den ganzen Körper einhüllende Gewebe, DR 20 Einleitung. was nach allen Richtungen von Nerven durchzogen ift, deren En— den fich auf feiner Oberfläche in Papillen ausbreiten, die durch die Oberhaut und durch andere unempfindliche Deden, wie Haare, Suppen u. dgl. gefhügt werden. Der Sinn des Gefchmads und des Geruchs find nur feine Formen des Gefühlfinns, für welche die Haut der Nafe und der Zunge befonders organifirt ift, die erftere durch ihre außerordentliche Feinheit und Vervielfaͤlti— gung ihrer ſtets feuchten Oberfläche, die leßtere durch die mehr erhabenen und ſchwammigen Papillen. Vom Auge und Ohr ift fhon die Rede gemwefen. Das Zeugungsorgan ift mit einem fechsten Sinne verfehen, der in feiner inneren Haut feinen Sig hat; der des Magens und der Eingeweide trägt auch durch feine eigenthümlichen Empfindungen, die er anregt, bei, den Zuftand diefer Eingeweide zum Bewußtſeyn zu bringen. Endlich können auch durch zufällige Umftande oder Krankheiten in jedem andern Theile des Leibes fchmerzhafte Empfindungen entftehn. Vielen Thieren fehlt das Ohr und die Nafez mehreren das Auge; ja es giebt welche, die bloß auf den Sinn des Gefühls bes fehranft find, der nie fehlt. Der von den äußeren Organen empfangene Eindrucd pflanzt fich duch die Merven bis zur Gentralmaffe des Nervenfyftems fort, welches bei den höheren Thieren aus dem Gehirn und dem Ruͤckenmark befteht. Auf je höherer Stufe das Thier fteht, defto größer ift fein Gehirn, und deſto mehr die empfindende Kraft da= felbft concentrirt; fo wie das Thier auf einer tieferen Stufe der Leiter fteht, zerftreuen fi auc die Markmaſſen, und bei den unvolllommenjten Gefchlechtern fheint die gefammte Nervenfub: ftanz in die allgemeine Maffe des Körpers verfchmolzen zu feyn. Man nennt den Theil des Körpers, welcher das: Gehirn und die vorzüglichften Sinnesorgane enthält, den Kopf. Wenn das Thier einen Eindruck für die Empfindung er: hält, und einen Willen beftimmt, fo find es abermals die Ner: ven, durch die es denfelben in die Muskeln verfest. Die Muskeln find Bündel von Fleifchfafern, deren Zuſam— menziehungen die Bewegungen des Thierkoͤrpers hervorbringen, Die Ausdehnung der Glieder, ſaͤmmtliche Stredungen der Theile, find Wirkungen der Muskelzufammenziehungen, ebenfo die Beu— gungen und Verkürzungen. Die Muskeln jedes Thieres find in der Anzahl und Richtung geordnet, die zu feinen Bewegungen nöthig ift; und wenn diefe Bewegungen mit einer gewiffen Kraft vor fich gehen follen, fo inferiven fi die Muskeln in harte an— einander gelenfte Theile, die man eben fo viele Hebel nennen kann. Diefe Theile führen den Namen Knochen bei den Wir: befthieren, wo fie innerlich liegen und aus einer gallertigen, mit Einleitung. 21 phosphorfauren Kalktheilchen durchdrungenen Maffe gebildet find. Wo fie Außerlich Liegen und auch aus Kalk oder Hornfubftanz gebildet werden, die zwifchen der Lederhaut und der Oberhaut aus- fchwigt, nennt man fie Mufchelfchalen, Schnedengehäufe, Eruften oder Schuppen, bei den Mollusken, Krebfen und Snfecten. Die Fleifchfafern heften ſich an die feften Theile mittel! an— berer Fafern gallertartiger Natur, welche eine Fortfegung der ere fteren zu feyn fcheinen, und das bilden, was man Sehnen oder Zlechfen nennt. Die Bildungsart und Geftalt der Gelenkflächen der harten Theile befchränkt ihre Bewegungen, und auch fie werden durch Bündel oder Hüllen feftgehalten, die fi am Rande der Gelenke befeftigt haben, und Bänder heißen. Nach der verfchiedentlichen Anordnung diefer Knochen= und Muskelapparate, und nach der Geftalt und dem Verhältniß der Gliedmaßen, die daraus entftehen, werden die Thiere in den Stand gefeßt, die zahllofen Bewegungen, woraus ihr Gang, Sprung, Flug oder Schwimmen zufammengefegt ift, auszuüben. Die Muskelfafern, welche bei der Blutbewegung und der Verdauung thäatig find, find nicht dem Willen unterworfen. Sie empfangen zwar Nerven, allein, wie bereits gefagt worden, bie anfehnlichften derfelben zeigen fo mancherlei Zertheilungen und Anfchwellungen, daß ihre Zweck zu feyn feheint, fie der Herrfchaft des Bewußtſeyns zu entziehen. Nur im Buftande der Leidenfchaft und anderer heftiger Seelenaffectionen überfchreitet das Bewußt— feyn diefe Grenze, macht ſich aber gewöhnlich nur geltend um die vegetativen Functionen zu flöten. Eben fo find diefe Functionen auch nur im Erankhaften Zuftande mit Wahrnehmung von Em: pfindungen verbunden. Gewöhnlich geht die Verdauung vor fich, ohne daß dag Thier fie gewahr wird. Die Nahrungsmittel, welche mittels der Kinnladen und Zaͤhne zerkleinert, oder, wenn es bloße Fluͤſſigkeiten find, eingeſo— gen werden, fehludt das Thier mittels Muskelbewegungen des Schlundes, und bringt fie von da in den obern Theil des Nah: rungscanales, der gewöhnlich in einen oder mehrere Mägen aus: gedehnt ift. Hier werden die Nahrungsmittel von auflöfenden Säften ducchdrungen. | Hierauf weiter in den Darmcanal fortgeführt, nehmen fie dafelbft noch andere Säfte auf um ihre Zubereitung vollenden zu laffen. Die Wände diefes Darmcanales befisen Poren, welche -aus diefer Nahrungsmaffe das Brauchbare der Ernährung her: ausſaugen und den unnügen Rüdftand als Excrement ausftoßen. Der Schlauch, in welchem diefer erfte Act der Ernährung volführt wird, ift eine Fortfegung ber Haut, und beftcht aus + 22 Einleitung. ähnlichen Schichten wie diefe. Die ihn umgebenden Mustelfa- fern find die nämlichen, welche auf der inneren Seite der Leder: haut angetroffen werden, und panniculus carnosus heißen. Auf der gefammten Innenflaͤche diefes Schlauches findet eine Trans: fpiration ftatt, die fich deutlich in Beziehung mit der Hautaus- dünftung zeigt, und reichlicher wird, fobald jene unterdrücdt wor: den; ja die Haut felbft veforbirt auf die namliche Art wie die Eingeweide. Nur bei den niederften Tihieren werden die Ereremente aus dem Maule wieder ausgeworfen, und ihre Eingemweide bilden ei- nen blinden Sad. F Selbſt bei denen, wo der Darmcanal mit zwei Offnungen verſehen iſt, giebt es viele, bei denen ſich der Nahrungsſaft durch die Waͤnde der Eingeweide unmittelbar in das ſchwammige Ge— webe des Koͤrpers verbreitet: die ganze Claſſe der Inſecten ſcheint es fo zu haben. Don den Arachniden und Würmern an jedocd gerechnet, cireulirt der Nahrungsfaft in einem gefchloffenen Gefäßfnfteme, deſſen legte Verzweigungen nur die Atome an die Theile abfegen, welche dadurch erhalten werden follen; die Gefäße, welche auf diefe Weiſe den Nahrungsfaft bis an ihren Drt führen, werden Arterien genannt; die, welche ihn zum Mittelpunkt der Cir— eulation zurüdführen, Venen; diefer Circulationskreis oder Wir— bel ift bald einfach, bald doppelt, ja dreifach (wenn man den der Dfortader befonders rechnet); feine Schnelligkeit wird oft durch die Zufammengiehungen gewiffer fleifchiger Apparate unterftügt, welche man Herzen nennt, und welche an dem einen oder dem andern Mittelpunkte der Circulation, bisweilen un beiden, ihren Platz haben. Bei den vorhbläthigen Wirbelthieren tritt die ernährende Flüffigkeit weiß oder ducchfihtig aus den ingeweiden hervor, und führt dann den Namen Chylus; er ergießt fich durch eigene Gefäße, Mitchgefaße genannt, in das Venenſyſtem, allwo er ſich mit dem Blute mifcht. Ihnen ähnliche Gefäße, die mit jenen zufammen das Inmphatifche Syſtem bilden, führen ebenfalls den Ruͤckſtand der Nutrition der Körpertheile, und die Producte der Hautabforption in das Venenblut. Damit das Blut zur Ernährung der Theile geſchickt fey, muß es von Seiten des umgebenden Elementes, mitteld der Re— fpiration, die Modificastion erhalten, von der wir oben —— haben. Bei den mit Circulation verſehenen Thieren iſt ein Theil der Gefaͤße beſtimmt, das Blut in Organe zu fuͤhren, wo es ſich uͤber eine große Flaͤche zertheilen kann, damit die Einwirkung der umgebenden Fluͤſſigkeit auf daſſelbe deſto ſtaͤrker ſey. Wenn die: ſes Element die Luft iſt, ſo iſt die Oberflaͤche hohl und nennt —J— t wi \ Einleitung 23 fih Lunge; ift es das Waſſer, fo ift fie Hervortretend und nennt ſich Kieme. Es find jederzeit gewiſſe Berwegungsorgane vorhans den, welche die umgebende Fluͤſſigkeit in oder auf das Athmungs⸗ organ treiben. Bei denjenigen Thieren, bei welchen Eeine Circulation vor handen ift, verbreitet fich die Luft in allen Theilen des Körpers duch elaftifche Gefäße, Tracheen genannt, oder das Waſſer wirkt auch, entweder durch Eindringen in die Gefäße, oder indem es bloß die Oberfläche der Haut benetzt. Das Blut, welches geathmet hat, ift fähig, die Zufammen: fegung aller Theile herzuftellen, und das, was man Ernährung im eigentlichen Sinne nennt, zu vollziehen. Es ift ein großes Wunderwerk, daß e8 die Leichtigkeit beſitzt, fih an jedem Punkte fo zu zerfegen, daß es da gerade die Art von Moleculen abſetzt, welche dafelbft nöthig iſt; aber eben diefes Wunder macht das ganze vegetative Leben aus. Man fieht hier für die Ernährung der feften Theile Feine andere Anordnung, als eine fehr große Zertheilung der Arterienzweige: was jedoch die Erzeugung der Fluida anbelangt, fo find die Apparate zufammengefegter und mannigfaltiger; bald breiten fich diefe legten Gefäßenden nur auf große Flächen aus, wo fie das zu producirende Fluidum aushaus chen: bald ſind es die innerſten Tiefen kleiner Hoͤhlen, aus denen die Fluͤſſigkeit ausſchwitzt. Mehrentheils aber bilden dieſe Arterien- enden, ehe fie fich in Venen umwandeln, noch eine Art eigener Gefäße, welche diefe Fluͤſſigkeit weiter leiten, und fie fcheint im Bereinigungspunkte beider ihre Entftehung zu nehmen; dann bil den die Blutgefäße und jene eigenthümlichen durch ihre Vers wickelung Körper, welde man geballte oder abjondernde Drüfen nemt. Bei: den Thieren ohne Circulation, namentlich den Inſecten, badet die Ernährungsflüffigkeit alle Theile; jeder derfelben ſchoͤpft daraus den zu ſeiner Erhaltung nothwendigen Antheil; ſoll eine beſondere Fluͤſſigkeit erzeugt werden, ſo ſchwimmen eigene Gefaͤße in der Ernaͤhrungsfluͤſſigkeit umher, und faugen mittels ihrer Po: ven die zu diefer Erzeugung nothrendigen Elemente. So erhält das Blut unaufhoͤrlich die Zufammenfegung ‚aller Theile, und erfegt die Veränderungen wieder, welche eine flete und nothivendige Folge ihrer Functionen find. Die allgemeine Anficht, die wir ung von diefer Operation machen, ift ziemlich) deutlich, obfehon wir noch einen beftimmten und ausführlihen Begriff von dem, was an jedem Orte vor fich geht, haben, und wir aus Mangel genauer Kenntniß der chemiſchen Zufammenfegung jedes Theiles, ung Eeine gennue Nechenfhaft der nothiwendigen hier vor ſich gehenden Umbildungen geben können. N 24 Einleitung. Außer den Drüfen, welche die Stüffigkeiten, die in der in- neren Defonomie eine gewiffe Rolle fpielen follen, aus dem Blute fheiden, giebt es noch andere, welche folche bereiten, deren Beftim- mung iſt, aus dem Körper hinaus geftoßen zu werden. Entwe— der ganz einfach als überflüffiger Stoff, wie der Urin, das Pro: duct der Nieren, oder aber zu einem gewiffen Nutzen für das hier, wie die Tinte der Sepia, der Purpur verfchiedener an: : derer Mollusken, u. f. w. Was die Fortpflanzung betrifft, fo giebt es da ein Phäno: men oder eine Operation, die noch in ganz anderer Art ſchwerer als die Secretionen zu begreifen ift: die Erzeugung des Keimes. Wir haben ſchon gefehen, daß man fie faft für unbegreiflich hal ten müffe. So wie indeß einmal die Erxiftenz des Keimes da ift, fo findet man in der Betrachtung der Fortpflanzung Feine mei: tere Schwierigkeit. So lange der Keim noch an feiner Mutter hängt, wird er ernährt, als wenn er ein Organ von ihr wäre: fo wie er ſich von ihr Lostöft, hat er fein eigenes Leben, welches dem feiner Altern gleich ift. Der Keim, der Embryo, der Foetus, fo wie das Neuge— borene zeigen indeß nie ganz die Geftalt des Erwachfenen, und der Unterfchied ift bisweilen fo groß, daß ihre Annäherung an diefes den Namen Metamorphofe erhalten hat. Niemand würde, der es nicht gefehen oder gehört hat, auf den Gedanken fallen, daß aus einer Raupe ein Schmetterling werden Eönnte. Ale Lebendige Körper metamorphofiren fich mehr oder min- der im Laufe ihres Wachsthumes, d. h. fie verlieren gewiffe Theile und entwickeln dafür andere, die zuvor weniger anfehnlich waren. Die Fühler, die Flügel, alle Theile des Schmetterling waren unter der Naupenhaut verborgen: dieſe Haut verfchwindet nebft den Kinnladen, den Füßen und andern Organen, die beim Schmet: terling nicht länger bleiben. Die Füße des Frofches find in der Haut der Kaulquappe eingefchloffen, und die Kaulquappe, um Froſch zu werden, verliert ihren Schwanz, ihr Maul und ihre Kiemen. Das menfchliche Kind felbft verliert bei der Geburt feinen Mutterkuchen und feine Eihüllenz in einem gewiffen Alter verliert es faft feine ganze Thymusdrüfe, bekommt allmalig Haare, Zahne und Bart; das Verhältniß der Größe feiner Dr: gane ändert fih, und fein Körper vergrößert fich mehr als der Kopf, der Kopf mehr als das innere Ohr u. f. w. Der Ort, wo die Keime fich zeigen, oder die Verſammlung derfelben, heißt der Eierftod. Der Gang, durch welchen fich die einmal abgelöften Keime nach außen begeben, der Eierlei- ter; die Höhlung, in welcher fie bei vielen attungen eine ge: wiſſe Zeit verweilen müffen, ehe fie geboren werden, heißt die Ge: Cinleitung. 25 bärmutter oder der Uterus; die Außerfte Semung, durch bie fie heraustreten, die Bulva. "Sind zweierlei Gefchlechter vor= handen, fo ift das männliche dasjenige, welches befruchtet; das weibliche das, in welchem die Keime erfcheinen. Die befruchtende Fluͤſſigkeit heißt Sperma, die Drüfen, welche es aus dem Blute abfcheiden, die Hoden oder Teſtikeln; und wenn jenes in den weiblichen Körper gebracht werden foll, geſchieht es mittels der Ruthe. T: Überblid der intellectuellen Functionen der Thiere. Die Eindrücke der aͤußeren Gegenftände auf das Bewußt— feyn, die Erregung einer Empfindung, eines Bildes, ift ein un— durchdringliches Geheimniß für unfern Verjtand, und der Mate: rialismus eine um fo gewagtere Hppothefe, als die Philofophie durchaus keinen directen Beweis der Eriftenz der Materie geben kann. Indeß muß der Naturforfcher unterfuchen, welches die ma: teriellen Bedingungen der Empfindung find; er muß die ferneren Operationen des Geiftes verfolgen, zu erkennen fuchen, bis wie weit fie ſich in jedem Gefchöpf erheben, und fich darüber Elar machen, ob nicht bei ihnen noch Bedingungen der Vervollkomm— nung vorkommen, die von der Drganifation jeder Gattung oder dem gegenwärtigen Zuſtand des Körpers eines jeden Individuums abhangig find. Damit das Sch, oder das Bewußtfeyn mwahrnehme, muß eine ununterbrochene Nervenverbindung zwifchen dem außeren Sinn and den Gentralmafjen des Markfpftemes flattfinden. Das Be: wußtſeyn empfindet daher nur duch die Modification, welche diefe Maffen erleiden; auch kann es fehr wahrhafte Empfindungen ge: ben, ohne daß das äußere Drgan afficirt wird, und die entweder im Mervenübergang oder in der Gentralmaffe felbft entftehen; dergleichen find z. B. die Vifionen, die FIR und gewiffe zu: fällige Empfindungen. Unter Gentralmaffen verftehen wir einen um fo genauer begrenzten Theil des Nervenfpftemes, je volllommener das Thier ift. Beim Menſchen ift es ausfchließlic das Gehirn; bei den Amphibien aber ift es fhon das Gehirn und das Rüdenmarf, und jeder ihrer Theile befonders; fo daß das Fehlen des ganzen Gehirns die Empfindung nicht verhindert. Bei den niederen Claffen ift diefe Ausdehnung noch viel größer. Die Wahrnehmung, welche das Sch empfangen hat, bringt I, 26 Einleitung. ein Bild ber wahrgenommenen Empfindung hervor. Wir ver: fegen die Urfache der Empfindung außer uns, und geben uns auf diefe Weife die Idee [Borftellung] des Gegenftandes der fie hervorgebracht hat. Durch ein nothwendiges Gefeg unferer Ins telligenz find alle Vorftellungen materiellee Gegenftände im Raum und in der Zeit. Die Mopdificationen, welche die Markmaffen erleiden, Laffen darin Eindrüde zurüd, die fich reproduciren, und dem Geifte die Bilder und Ideen wiederholen: dieß nennt man das Gedaͤcht— nif, eine £örperliche Fähigkeit, welche viel nad) Alter und Ge— fundheit variirt. Die Sören, welche fich gleichen, oder die zu gleicher Zeit empfangen worden find, rufen fich einander hervor; dieß ift die Speenaffociation. Die Ordnung, die Ausdehnung und das zu Gebot ftehen diefer Verbindung bilden die Vollkommenheit des Gedächtniffes. Seder Gegenftand bietet ſich dem Gedaͤchtniß mit allen Ei: genfchaften oder mit allen accefforifchen Ideen dar. Der VBerftand hat die Macht diefe accefjorifchen Ideen von den Gegenftänden zu trennen, und die, welche fich bei ver= fehiedenen Gegenftänden als die nämlichen finden, zu einer all: gemeinen Idee zu vereinigen, deren Gegenſtand gar nicht eriftiet und fich auch nirgends ifolivt vorfindet; dieß ift die Abs firaction. Da jede Empfindung mehr oder minder angenehm oder un: angenehm ift, fo geben die Erfahrung und wiederholte Vers fuche fehnell die Bewegungen an, welche man zu machen hat, um fich die einen zu verfchaffen und die anderen zu vermeiden, und der Verftand abftrahirt darin eigene allgemeine Negeln, um den Willen zu leiten. Indem angenehme Empfindungen Folgen haben Eönnen, bie es nicht find, fo wie umgekehrt; fo verbinden fich die darauffol- genden Ideen mit der erſten, und modificiren auf diefe Weiſe die von der Sntelligenz abftrahirten Regelnz dieß nennt man Klugheit. Bon der Anwendung diefer Negeln auf die allgemeinen Ideen entfpringen Arten von Formeln die fic hierauf leicht auf die ein- zelnen Fälle anwenden laffen: man nennt dieß Urtheilskraft. Eine lebhafte Erinnerung der erften und der damit ferner verbundenen Empfindungen, und die Eindrüde von Vergnügen und Schmerz, die fich daran reihen, giebt die Einbildungsfraft. Ein privilegivtes Weſen, der Menfch, hat die Fähigkeit, feine allgemeinen Ideen befonderen und mehr oder minder frei— willigen Bildern, die fid) dem Gebächtniffe leicht einprägen, zu Einleitung. 27 verbinden, die ihm die allgemeinen Ideen, die fie vorſtellen, zus rüdzurufen dienen. Diefe verbundenen Bilder find das, mas man Zeichen nennt; ihre Gefammtheit ift die Sprache. Wenn die Sprache aus Bildern zufammengefegt wird, die fich auf den Hörfinn beziehen, oder die Töne, fo nennt man fie Wörter. Wenn fi) die Bilder auf den Sinn des Gefichts beziehen, nennt man fie Hieroglyphen. Die Schrift ift eine Reihe von Bildern auf den Gefichtfinn bezüglih, durch welche wir die Elementartöne darftellen, und, durch Verbindung, alle auf das Gehör bezügliche Bilder, aus denen die Sprache be: fieht. Sie ift daher nur eine mittelbare Darftelung der Ideen. Dieſe Fähigkeit, allgemeine Ideen durch Beichen oder bes fondere Bilder darzuftellen, die man ihnen beigiebt, hilft dazu, fie genau im Gedaͤchtniß zu behalten, und fich einer ungeheueren Menge derfelben ohne Verwirrung zu erinnern, wie fie denn auch dem Verftand und der Einbildungskraft zahllofe Materialien und den Individuen Mittel zur wechfelfeitigen Mittheilung liefern, welche den Einzelnen befähigen an den Erfahrungen Aller Theil zu neh— men, fo daß fich die Kenntniffe im Verlauf der Jahrhunderte ins Unendliche erheben Eönnen. Dieß ift der unterfcheidende Cha— rakter der menfchlichen Intelligenz. Auch die vollfommenften Thiere ftehen in Bezug ihrer in: telfectuellen Fähigkeiten noch unendlich weit unter dem Menfchen, und doch ift es gewiß, daß ihre SSntelligenz Operationen der nämlihen Art ausübt. Sie bewegen fih in Folge der Em: pfindungen, die fie erhalten, fie find dauerhafter Affecte empfangs lich; fie erlangen duch Erfahrung eine gewiffe Kenntniß der Dinge, nach der fie ihre Benehmen, unabhängig vom gegenmwätrti: gen Vergnügen oder Schmerz, fondern bloß nach der Voraus: fehung der Folgen, einrichten. Im Buftande der Domefkicität fühlen fie ihre untergeordnete Lage, willen, daß das Weſen, wel: ches fie beftraft, die Freiheit hat es auch zu unterlaffen, und zei: gen dieß durch bittende Manieren, wenn fie fich ftrafbar fühlen oder es gegen fie erzuͤrnt ſehen. Sie verfchlechtern oder vervoll: kommnen fich in der Gefellfchaft des Menſchen; fie find, des Metteiferns und der Eiferfucht fahigz fie haben unter fich eine Sprache, die zwar in der That nichts anderes ift als der Aus: drud ihrer Empfindungen des Augenblids; allein der Menſch lehrt fie eine viel complicirtere Sprache, durch die er ihnen ſei— nen Willen fund giebt, und fie beftimmt, ihn auszuführen. Mit einem Wort, man bemerkt bei den höheren Thieren einen gewilfen Grad von Urtheilskraft mit allen ihren guten und ſchlechten Wirkungen, und die ungefähr die der Kinder zu feyn ſcheint, bevor fie fprechen gelernt haben. Nah Mafgabe wie 28 Einleitung. man zu Thieren herabjteigt, die vom Menfchen entfernter ftehen, erfcheinen dieſe Fähigkeiten ſchwaͤcher, und bei den legten Glaffen beſchraͤnken ſie ſich auf einige Zeichen von Empfindung, naͤmlich einige nicht einmal ſehr kraͤftige Bewegungen, um dem Schmerz zu entgehen, und ſelbſt dieſe ſind mitunter noch zweideutig. Die Grade zwiſchen beiden Extremen ſind unendlich. Es exiſtirt aber auch noch bei einer großen Anzahl von Thieren eine von der Intelligenz verſchiedene Faͤhigkeit: der In— ſtinct. Er iſt der Anlaß verſchiedener zur Erhaltung der Art nothwendigen Handlungen, die oft den gegenwaͤrtigen anfcheinen- ben Bedürfniffen des Individuums ganz fremd find; oft find fie fehr complicirt, und würden, wollte man fie der Intelligenz zu— fhreiben, eine Vorausficht und Kenntniffe bei den Gattungen, Die fie ausüben, vorausfegen, die man bei ihnen durchaus nicht anz nehmen Eann. Diefe aus dem Inſtinct hervorgehenden Hand: lungen find auch Eeinesweges die Frucht der Nachahmung, denn ſehr oft haben fie die Individuen, die fie ausüben, nie von ans beren vollführen fehn. Sie ftehen mit ihrer gewöhnlichen Intelli— genz nicht im DVerhältniß, und erfcheinen im Gegentheil immer fonderbarer, Elüger, unintereffirter, je tiefer die Glaffen find, in denen fich diefe Thiere finden, oder je ftupider fie felbft find. Sie find dergeftalt eine Eigenfchaft der Gattung, daß fie alle Indivis duen auf die nämliche Weife ausüben, ohne etwas darin zu vers vollfommnen. Sp errichten die Honigbienen feit Anbeginn der Welt höchft finnreihe, nach der höchften Geometrie berechnete Gebäude, bie beftimmt find eine Nachkommenſchaft zu nähren und aufzuneh: men, die nicht einmal die ihrige ift. Auch die einfam lebenden Bienen und Welpen bauen fehr complicirte Nefter, um ihre Eier darein zu legen. » Aus diefem Ei geht ein Wurm hervor, der nie feine Mutter gefehen hat, der den Bau des Gefängniffes, in wel chem er eingefchloffen war, gar nicht Eennt, und der, verwandelt, dennoch ein völlig eben folches errichtet, um dafelbft feine Brut abzufegen. Man Eann fi) von dem Inſtinct Eeine andere deutliche Vor: ftelung machen, als daß man annimmt, diefe Zhiere haben in ihrem Senforium einyeborene und beftändige Bilder oder Em: pfindungen, die fie beftimmen fo zu handeln, wie die gewoͤhnli⸗ chen und zufaͤlligen Empfindungen insgemein thun. Es iſt eine Art Traum oder Viſion, die fie beſtaͤndig verfolgt; und in allem, was auf ihren Inſtinct Bezug hat, kann man fie wie eine Art Somnambulen betrachten. Der Inſtinct ift den Thieren als ein Supplement der. Sn: telligeng verwilligt, um mit ihre, mit der Kraft, und mit der . Einleitung. 29 Fruchtbarkeit, gemeinſchaftlich für den richtigen Grad der Erhal: tung jeder Gattung zu forgen. Der Inſtinct verraͤth fich durch Kein fichtbares Zeichen im Bau des Thieres; aber die Intelligenz fteht, fo weit man beobachtet hat, in beftimmteren Verhaͤltniß zur velativen Größe des Gehirns, und zumal deffen Hemifphären. 8. Von der Methode in ihrer Anwendung auf das Thierreich. Nach dem, was wir uͤber die Methoden im Allgemeinen ge— ſagt haben, kommt es jetzt darauf an, zu wiſſen, welches bei den Thieren die Charaktere vom groͤßten Gewicht ſind, um daraus die Baſis ihrer Grundeintheilung zu bilden. Es iſt klar, daß es die ſeyn muͤſſen, welche man von den thieriſchen Functionen, naͤmlich denen der Bewegung und der Empfindung entlehnt, denn nicht nur machen dieſe das Weſen eines Thieres aus, ſondern ſie be— ſtimmen gewiſſermaßen auch den Grad ſeiner Animalitaͤt. Die Beobachtung beſtaͤtiget dieſes Urtheil, indem ſie zeigt, daß die Grade ihrer Complication und Entwickelung mit denen der Functionen des vegetativen Lebens uͤbereinſtimmen. Das Herz und die Organe der Circulation ſind eine Art von Mittelpunkt fuͤr die vegetativen Organe, wie das Gehirn und der Stamm des Nervenſyſtemes fuͤr die animaliſchen. Nun aber ſehen wir beide Syſteme parallel abnehmen und endlich ver— ſchwinden. Bei den unterſten Thieren, wo man keine Nerven mehr gewahr wird, zeigen ſich auch keine deutliche Faſern, und die Organe der Verdauung ſind bloße Hoͤhlungen in der gleich— artigen Maſſe des Koͤrpers. Bei den Inſecten verſchwindet ſelbſt das Gefaͤßſyſtem noch früher als das Nervenſyſtem; im Allgemei— nen indeffen entfpricht die Zerſtreuung der Markmaffen der ber Muskularthätigkeit; ein Ruͤckenmark, an welchem Knoten oder. Ganglien eben fo viele Gehirne vorftellen, entfpricht einem in zahlreiche Ringe getheilten und von liederpaaren getragenen Körper, die feiner Länge nach angeheftet find. Diefe Beziehung der allgemeinen Formen, welche aus der Anordnung der Bewegungsorgane, der Vertheilung der Nerven= maffen und der Energie des Circulationsſyſtemes hervorgeht, muß daher den Hauptabfchnitten, die man im Thierreich zu machen hat, zur Baſis dienen. 4 30 Ginleitung. Mir unterfuchen fodann bei jedem ſolchen Abfchnitt, welche Charaktere unmittelbar auf fie -folgen und daher die nächften Untereintheilungen liefern müffen. | 9. Allgemeinfte Eintheilung des Thierreichs in vier große Abtheilungen. Betrachtet man das Thierreich nach den Grundfägen, die wir feftgeftellt haben, und macht ſich von den verjährten Vor: urtheilen los, welche die alten Glaffen veranlaßten, nimmt man auf nichts Rüdfiht als auf die Drganifation uud die Natur der Thiere, und Eeinesweges auf ihre Größe, ihren Nugen, die mehr oder mindere Kenntniß, die wir von ihnen haben, oder andere zu- fällige Umftände; fo findet fih, daß vier Hauptformationen exi— ftiren, vier allgemeine Entwürfe von Bau, wenn man fich fo ausdrüden darf, nach welchem alle Thiere modellirt zu ſeyn ſchei— nen, und deren fernere Unterabtheilungen, mit was für Titeln die Naturforſcher fie auch decorirt haben mögen, nichts weiter als leichte, auf die Entwidelung oder Zugabe einzelner Theile gegründete Mopdificationen find, welche im Wefentlichen des Grundplans nichts ändern. Bei der erſten diefer Formen, zu welcher der Menfch und die ihm am meiften gleichenden Thiere gehören, ift das Gehirn und der Stamm des Nervenfpftemes in eine Knochenhülle einge— fchloffen, welche aus der Hirnfchale und den Wirbeln befteht; zur Seite diefer Mittelfäule find die Rippen und die Knochen der Ertremitäten angeheftet, welches alles zufammen das Gerüft des Körpers ausmacht; die Muskeln bededen im Allgemeinen die Knochen, an welchen fie Bewegungen hervorbringen; und die Ein- gemweide find im Kopfe und in dem NRumpfe eingefchloffen. Mir werden die Thiere diefer Gattung Wirbelthiere, Animalia vertebrata, nennen. Sie haben fämmtlic ein rothes Blut und ein Muskelherz; einen Mund und zwei über oder vor einander ftehende Kinnladen, deutlich unterfchiedene Organe für das Geficht, das Gehör, den Geſchmack und den Geruh, in Höhlungen des Gefichts ange: bracht; nie mehr als vier Gliedmaßen; ftets getrennte Geſchlech— ter, und eine Vertheilung der Markmaffen und Hauptzweige des Mervenfyftems, die fich fo überall ziemlich gleich ift. Betrachtet man die einzelnen Theile diefer großen Thierreihe genauer, fo entdeckt man bei ihnen, felbft bei den von einander Ginleitung. 31 am entfernteften geftellten Arten, immer noch einige Analogie, und man Eann vom Menfchen bis zum legten Fifhe die Abnahme ein und des nämlichen Planes verfolgen. Bei der folgenden Form fehlt ein Skelet; die Muskeln ſind nur an die Haut geheftet, die eine weiche und nach verſchiedenen Richtungen hin contractile Membran bildet, in welcher ſich bei den meiſten knochenartige Platten, Muſchel- oder Schnedenhäus fer genannt, eingefchoben zeigen, deren Lage und Erzeugung der des Schleimgewebes entfpricht; das Nervenſyſtem befindet fich, mit den Eingeweiden, in diefer allgemeinen Einhüllung, und je— nes befteht aus mehreren zerftreuten durch Nervenfäden verbun— denen Maffen, deren bedeutendfte, auf dem Schlund liegend, den Namen des Gehirns führt. Von den vier eigentlichen Sinnen unterfcheidet man nur die Organe für den Geſchmack und das Ge: fiht; fogar diefe fehlen bisweilen. ine einzige Familie zeigt Organe für das Gehör; ; übrigens ift hier ſtets ein vollftändiges Girculationsfpftem und eigene Nefpirationsorgane vorhanden. Die der Verdauung und der Secretionen find faft fo complicirt wie bei den Wirbelthieren. Wir werden diefe Thiere der zweiten Geftaltung Mol lus— ken, Animalia mollusca, nennen. Obſchon der allgemeine Plan ihrer Drganifation, was ihre äußere Configuration betrifft, nicht fe gleichförmig wie bei den Mirbelthieren ift, fo findet fich doch immer eine Ähnlichkeit, die wenigfteng mit dem Bau und den Sunctionen auf gleicher Höhe fteht. Die dritte Form ift die, welche man bei den Snfecten, Wuͤr— mern u. f. mw. bemerkt. Ihr Nervenſyſtem befteht in zwei lan- gen Strängen, die längs der Bauchfeite liegen, und in regelmä= Bigen Entfernungen zu Knoten oder Ganglien angefchwollen find. Der erſte diefer Knoten, unter dem Schlund gelegen und Gehirn genannt, ift nicht größer als die andern, mit denen er durch Faͤ— den in Verbindung fteht, die den Schlund wie ein Halsband um: geben. Die Hülle ihres Numpfes ift duch Duerfaltung in eine Anzahl Ringe getheilt, deren Deden bald hart, bald weich, deren Muskeln aber jederzeit innerlich angeheftet find. Diefer Rumpf trägt auch oftmals zur Seite eingelenkte Gliedmaßen; oft fehlen diefe aber aud). Wir wollen diefen den Namen gegliederte Thiere, Ani- malia dee geben. In diefer Claffe ift 8, wo man den Übergang der Circu— lation in gefchloffenen Gefäßen zur Nutrition durch Einfaugung, und den entſprechenden der Reſpiration in abgegrenzten Organen zu der, welche durch Zracheen oder Luftgefäße, die fich durch den ganzen Körper verbreiten, vermittelt wird, beobachten Eann. Die 32 Einleitung. E Organe des Gefchmads und des Gefichts find bei ihnen die beut- lichiten; ihre Kinnladen, wenn fie dergleichen befigen, ftehen ftets zur Seite, Endlich die vierte Form, welche fammtliche unter dem Na— men Boophyten bekannte Thiere befaßt, Eann auch den Namen Strahlthiere, Animalia radiata, erhalten. Bei den fümmtlichen vorhergehenden waren die Organe der Sinne und der Bewegung zu beiden Seiten einer Achfe, ſymme— trifch angeheftet. Es ließ fich eine Vorderfeite und eine Hinter: feite, die einander unähnlidy find, unterfcheiden. Die jegigen naͤ— bern fich aber der Homogeneität der Pflanzen. Man erblickt bei ihnen weder ein deutliches Nervenſyſtem, noch befonders unter— fhiedene Sinnesorgane; kaum wird man bei einigen Spuren ber Girculation gewahr; ihre MNefpirationsorgane liegen faft ftets auf der Oberfläche des Körpers; der größte Theil diefer Thiere hat zum ganzen Eingeweide nur einen blinden Sad, und die legten Bamilien zeigen nur eine Art beweglicher und empfindlicher, ho: mogener Subftanz !). 1) Bor mir hatten alle neueren Naturforscher die wirbellofen Thiere in zwei Claffen, die Infecten und die Würmer, getheilt. Sch bin der Erfte gewefen, der in einer Abhandlung, vorgelefen am 21. Flore al des Sahrs II. oder 10. Mai 1795, in der Societe d’histoire natu- relle de Paris, dieſe Anficht beftritten und eine andere Eintheilungsart vorgefchlagen hat.“ Diefer Auffas ift in der Decade philosophique abgedruckt, und ich bezeichne darin die Charaktere und Grenzen der Molusten, der Eruftaceen, der Inſecten, der Würmer, der Edhinoders men und der Zoophyten. Sch habe die rothblütigen Würmer oder Ans neliden in einer Abhandlung unterfchieden, die ich am 11. Nivofe Sahr X. oder 31. December 1801 im Inſtitut vorlas. Hierauf habe ich diefe verfchiedenen Claſſen in drei Verzweigungen getrennt, deren jede der der Wirbelthiere vergleichbar ift, in einer Abhandlung, vorgelefen im Inftitut im Sulius 1812, und abgedrudt in den Annales du Mus. d’hist. na- turelle T. XIX. Erſte große Abtheilung des Thierreiches. Die Wirbelthiere. Da ihr Körper und ihre Gliedmaßen durch ein Geruͤſt getra— gen werden, das aus beweglichen, aber unter einander verbundes nen Stüden befteht, fo haben ihre Bewegungen mehr Kraft und Genauigkeit; die Solidität diefer Unterlage geftattet ihnen einen be: deutenderen Wuchs, und daher finden wir unter ihnen die größ- ten Thiere. Ihr concentrirteres Nervenfyften und deſſen voluminöfere Gentraltheile verfchaffen ihren Empfindungen größere Energie und Dauer, woraus eine größere Sntelligenz und Perfectibilität her— vorgeht. Ihr Körper befteht lets aus Kopf, Rumpf und Glied: maßen. Der Kopf befteht aus dem Schädel, der das Gehirn ein: fchließt, und dem Gefiht, das aus den beiden Kinnladen und Behältern zur Aufnahme der Sinne zufammengefegt wird. Der Rumpf wird durch das Ruͤckgrat und die Rippen geftüßt. Das Ruͤckgrat befteht aus auf einander beweglichen Wir: bein, deren erſter das Haupt trägt, die einen ringfürmigen Theil haben und zufammen einen Canal bilden, in welchem fich dieje- nige Markbildung befindet, aus der die Nerven entfpringen, und welche man das Nüdenmark nennt. Meift verlängert ſich das Nüdgrat in einen Schwanz, in= dem es über die hinteren Glieder hinausgeht. Die Rippen find halbe Bogen, welche die Seiten der Rumpf: a fhüsen. Sie articuliten an dem einen Ende mit den R 8 34 Wirbelthiere. Wirbeln und heften ſich vorn gewoͤhnlich an das Bruftbein an, bisweilen aber umfaffen fie aud) den Rumpf nicht ganz, und bei gewiffen Gattungen find fie kaum wahrzunehmen. Nie find mehr als zwei Paar Gliedmaßen; aber das eine oder das andere Paar fehlt bisweilen, auch wohl beide; ihre Ges ftalt variirt nad) den Bewegungen, die fie auszuüben haben. Die vorderen Gliedmaßen Eönnen zu Handen, Füßen, Flügeln oder Floffen gebildet fepn, die hinteren nur zu Füßen oder Floſſen. Das Blut ift ſtets roth und fiheint für die Unterhaltung der Energie der Empfindungen und die Kraft der Muskeln eigens gemifcht zu feyn. Allein die Grade diefer Compofition find ver— fhieden, und fie entfprechen dem der Nefpiration, woraus eine Untereintheilung der Wirbelthiere in vier Claffen motivirt wird. Der Außeren Sinne find ftets fünf; fie finden fich in den zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nafenlöchern, der Oberfläche der Zunge und der des ganzen Körpers. Bei gewiffen Gattungen find indeß die Augen verfümmerf. Die Nerven dringen durch Xöcher in den Wirbeln oder dem Schädel zum Ruͤckenmark. Es fcheinen fi alle in demfelbigen zu vereinigen, welches jich, nachdem es feine Faſern gefreuzt, aus— dehnt, um duch Anfchwellung die verfchiedenen Lappen zu bil- den, aus welchen das Gehirn zufammengefegt ift, und um in die beiden Markgewölbe, die man Hemifphären nennt, zu endigen, deren Volum dem. Umfange der Intelligenz des Thieres ent- fpricht. Stets find zwei Kinnladen vorhanden; die hauptfächlichfte Beweglichkeit ift in der unteren, die fich hebt oder herabfenkt; die obere ift oftmals ganz fell. Die eine fowohl wie die andere ift faft immer mit Zähnen bewaffnet, Bildungen von einer eige— nen Befchaffenheit, und in ihrer chemifchen Compofition den Kno— chen fehr ähnlich, die aber fhichtenweife und durch Ausfhwisung wachfen; eine ganze Thierclaſſe indeß, die der Vögel, hat ihre Kinnladen mit Horn überzogen, und das Gefchlecht der Schild- Eröten, aus der Claſſe der Reptilien, ift in demfelben Falle. Der Darmcanal erſtreckt fi von der Mundöffnung bis zum After, hat mehrere Beugungen, mehrere Berengerungen und An— fchwellungen und Anhangfel, und empfängt auflöfende Flüffigkeiten, von denen diejenigen, die fich in die Mundhöhle ergießen, Spei— chel heißen; andere, die nur in die Eingemweide treten, verfchiedene Namen führen; die beiden wichtigften find dee Saft der Bauch— fpeicheldrüfe (Panereas) und die Galle, welche aus einer anderen fehe anfehnlihen Drüfe erzeugt wird, die Leber genannt. Mährend die verdauten Nahrungsmittel fi) im Nahrungs: canale fortbewegen, wird der zur Ernährung geſchickte Theil, Chy— Wirbelthiere. 35 [us genannt, von eigenen Gefäßen, den Milchgefäßen, eingefogen, und von da in die Denen geführt. Der. Abfag der Nahrung der Theile wird gleichfalls den Venen, duch den Milchgefäßen analoge, übergeben, die mit diefen ein und daſſelbe Syftem, das der Iumphatifchen Gefäße, bilden. Die Venen bringen das Blut, was zur Ernährung der Theile gedient hat, und welches Chylus und Lymphe ftets er: neuern, zum Herzen zurüd. Uber diefes Blut wird genöthiget gänzlich oder zum Theil das Refpirationsorgan zu durchlaufen, um dafelbft, ehe es durch die Arterien zu den einzelnen Theilen des Körpers geführt wird, feine arterielle Natur wieder anzuneh- men. Bei den drei erſteren Thierclaſſen ift es eine Zunge, d. h. eine Berfammlung von Zellen, in welche die Luft eindringt. Bei den Fiſchen allein, fo wie einigen Reptilien in ihrer Sugend, find es Kiemen, oder Neihen von Blättchen, zwifchen welchen das Waſſer vorbeiftreicht. Bei allen Wirbelthieren ift das Blut, welches der Leber die - Materialien zur DBereitung der Galle liefert, Venenblut, welches zum Theil an den Wänden der Eingemweide, zum Theil in einem befondern Körper, die Milz genannt, circulirt hat, und welches nach dem Zufammenfluß in einen gemeinfchaftlihen Stamm, die Mfortader, fich von neuem in der Leber verbreitet. Ale diefe Thiere befigen auch noch eine befondere Art Se— eretion, den Urin, der in zwei dicken Drüfen bereitet wird, welche zur Seite der Wirbelfäule liegen und die Nieren genannt wer: den. Die FSlüffigkeit, welche diefe Drüfen erzeugen, fammelt ſich meift in einem Behälter, die Blafe genannt. Die Geſchlechter find getrennt; das Weibchen hat jeder- zeit einen oder zwei Eierftöde, aus welchen fih im Augenblick der Empfängniß die Eier ablöfen. - Das Männchen befruchtet fie durch die Saamenfeuchtigkeit; aber die Art des Befruchtungsactes iſt fehr verfchieden. Bei den meiften Stämmen der drei oberen Claſſen erfodert er eine Intromiſſion der Flüffigkeit; bei einigen Meptilien und den meiſten Fiſchen wird fie bewirkt, wenn die Eier fchon ge: legt find. 3* 36 Wirbelthiere. Unterabtheilung der Wirbelthiere in vier Claſſen. Man bat fo eben gefehen, bis auf welchen Punkt die Wir: beithiere einander ahnlich find; fie bieten indeß vier große Claſſen dar, welche durch die Art oder die Kraft ihrer Bewegungen cha= tafterifirt werden, und welche Iegtere felbft wieder von der Quan— tität ihrer Nefpivation abhängen, weil die Muskelfafern die Eners gie ihrer Neizbarkeit von derfelben erhalten. Die Quantität der Nefpiration hängt von zwei Factoren ab: der erfte ift die relative Blutmenge, die ſich in einem geges benen Augenblide im Nefpirationsorgane vorfindetz der andere die relative Menge von Sauerftoff, welche in der Mifchung de$ umgebenden Fluidums enthalten ift. Die vefpirivende Blutmenge hängt von der Anordnung der Refpirationsorgane und denen der Girculation ab. Die Organe der Circulation Eönnen doppelter Art feyn, fo daß alles Blut, welches von den Körpertheilen durch die Venen anlangt, genöthiget ift, durch das Nefpirationsorgan zu circuliren, ehe es mittels der Arterien zu den Körpertheilen wieder zuruͤck gelangt; oder fie Eönnen auch einfacher Art feyn, fo daß nur ein Theil des aus dem Körper zurückkehrenden Blutes genöthiget wird duch das Nefpirationsorgan zu gehen, der übrige Theil aber ſich wieder zum Körper wendet, ohne geathmet zu haben. In diefem legteren Falle befinden ſich die Reptilien. Ihre Refpirationsmenge und alle davon abhängenden Qualitäten find nach dem Verhaͤltniß des Bluts, welches bei jedem Pulsfchlag in die Lungen dringt, verfchieden. Die Fifche haben eine doppelte Circulation, aber ihr Reſpi⸗ tationsorgan ift für das Athmen durch Waſſer gebaut, und ihr Blut erfährt nur deren Wirkung von dem Antheil Sauerftoff, ber in diefem Waffer aufgelöft oder gemifcht ift, fo daß ihre Re— fpirationsquantität vielleicht noch geringer als die der Reptilien ift. Bei den Säugthieren ift die Girculation doppelt und die Luftrefpiration einfach, d. h. fie operirt fich nur in der Lunge. Shre Refpirationsquantität ift daher größer als die der Reptilien, tes gen der Form ihres Circulationsorganes, und größer als die der Tifhe, wegen der Natur der umgebenden Flüffigkeit. Aber die Nefpirationsquantität der Vögel ſteht noch über der der Vierfüßer, weil fie nicht nur eine doppelte Circulation bei einer Luftrefpiration befigen, fondern auch weil fie noch viel durch Wirbelthiere. 37 andere Höhlungen als die Lunge, athmen, indem bie Luft ihren ganzen Körper durchdringt, und die Äſte der Aorta, oder der Ar terie des Körpers, fo gut badet, wie die der Lungenarterie. Hieraus entfpringen die vier Arten von Bewegungen, für welche die vier Glaffen der MWirbelthiere insbefondere beftimmt find. Die vierfüßigen Thiere, bei melchen die Quantität der Refpiration noch gemäßigt ift, find im Allgemeinen gefchaffen um zu laufen und zu gehen, indem fie dabei Kraft entwideln; die Vögel, wo fie größer ift, haben die Leichtigkeit und Mustelkraft, welche zum Flug nöthig iſt; die Amphibien, bei denen fie gerins ger, find zum Kriehen verdammt, und mehrere unter ihnen. brin= gen ihr Leben in einer Art von "Betäubung zu; die Fifche end— lih haben zur Ausübung ihrer Bewegungen eine Fluͤſſigkeit, faſt von derſelben ſpecifiſchen Schwere wie ſie ſelbſt noͤthig, um darin getragen zu werden. Jeder Charakter der Organiſation, der jeder dieſer vier Claſ— fen eigenthuͤmlich ift, und zumal diejenigen, welche die Bewegung und die außeren Sinne betreffen, ftehen in nothwendigem Bezug mit diefen mefentlichen Charakteren. Indeſſen befist die Claſſe der Säugthiere noch eigenthuͤm⸗ liche Charaktere im Lebendiggebären, in der Art, wie fich der Foetus in der Gebärmutter mittels des Mutterfuchens nähe, und in den Bigen, wodurch die Jungen gefäugt werden. Die anderen Claffen find dagegen eierlegend, und, wenn man fie der erſten zufammen entgegenfegt, reich an Ahnlichkeiten, welche für fie wieder einen befonderen Plan der Organifation, innerhalb des Allgemeinen aller Wirbelthiere, anzeigen. Erfte Claſſe der Wirbelthiere. Säausthiere,® Die Säugthiere müffen an die Spige des Thierreiches ges h ſtellt werden, nicht nur weil ſie die Claſſe ſind, zu der wir ſelbſt gehoͤren, ſondern auch weil es die der Thiere iſt, die unter allen die mannigfaltigſten Faͤhigkeiten, die zarteſten Empfindungen und die verſchiedenartigſten Bewegungen zeigen, und wo der Verein aller Faͤhigkeiten gleichſam berechnet zu ſeyn ſcheint, eine vollkomm⸗ 38 Säugtbhiere. nere Sntelligenz zu erzeugen, die, weniger Sklav des Snftincts, „reicher ei Hülfsquellen, auch empfänglicher für Vervollkomm— nung iſt. Da die Quantität ihrer Reſpiration gemäßigt ift, fo find fie im Allgemeinen auch zum Gehen auf der Erde eingerichtet, allein zu einem Eraftigen und anhaltenden Gehen oder Laufen. Alle Gliederungen ihres Skelets haben deshalb fehr genaue Fors men, die ihre Bewegungen mit Genauigkeit beftimmen. Indeſſen Eönnen fich doch einige mittels verlängerter Glied: maßen und ausgebreiteter Membranen in die Luft erheben; an— dere dagegen zeigen die Glieder dermaßen verkürzt, daß fie ſich nur im MWaffer mit Leichtigkeit bewegen Eönnen; deshalb verlies ten fie aber nicht die Hauptkennzeichen ihrer Glaffe. Bei allen fist die Oberkinnlade am Schädel feft, und die untere, nur aus zwei Stuͤcken beftehend, articulirt mit einem vor: fpringenden Gelenkknopf an einem feftfigenden Schlafbein. Ihr Hals hat fieben Wirbel, eine einzige Gattung ausgenommen, die deren neun hat; die vordern Rippen find nach vorn mittels knor— peliger Theile an ein Bruftbein geheftet, was aus einer gewiſſen Anzahl von hintereinanderliegenden Knochenftüden gebildet iſt. Shre vordere Ertremität beginnt mit einem nicht eingelenkten Schulterblatt, das bloß im Fleifche hangt, bisweilen auf dag Bruftbein durch einen Zwiſchenknochen, das Schlüffelbein, geſtuͤtzt. Diefe Ertremität verlängert fid) in einen Arm und in eine Hand, welche erftens aus zwei Reihen Knöchelchen, die Handwurzel, dann einer Reihe Knochen, die Mittelhand, und endlich den Fingern zu— fammengefegt ift, wovon jeder aus zwei big drei Knochen, Pha— langen oder Fingerglieder genannt, befteht. Mit Ausnahme der Walthiere haben fie alle den exften Theil ihrer hinteren Ertremität am Nüdgrat befeftigt, einen Gürtel oder Becken bildend, welches in der Sugend noch aus drei Paar Knochen befteht: dem Darmbeine, welches ſich an die Wir: beifäule anfügt, dem Schambein, welches den vorderen. Bogen bildet, und dem Sitzbein, welches den hinteren Theil ausmacht. An der Stelle, wo fich diefe drei Knochen vereinigen, befindet fi die Grube, in welche das Schenkelhein einlenkt, welches den Unterfchenkel an fich gefügt hat, der felbft wieder aus zwei Kno— chen, dem Schienbein und dem MWadenbeine befteht. Diefe Er: tremität endiget aber in den Fuß, aus Stüden denen der Hand analog zufammengefegt, nämlicy der Fußwurzel, dem Mittelfuß und den Fingern. | ; > Der Kopf der Säugthiere articulirt ſtets mit zwei. Gelenk— Enöpfen auf ihrem Atlas oder erſtem Michel. Irhr Gehirn befteht jederzeit aus zwei Halbkugeln, durch en a % Saäugthiere. 39 eine Markhaut, die Schwiele (Corpus callosum) genannt, verbun- den. In ihrem inneren finden ſich zwei Höhlungen, die Ventri- Eel, welche vier Paar, Knoten einfchließen, die geftreiften Körper, die Sehhügel und die Vierhügel. Zwiſchen den Sehhügeln fin- det fich ein dritter Ventrikel, welcher mit einem vierten, unter dem Eleinen Gehirn gelegenen, communicirt. Die Schenkel die: fes Eleinen Gehirns bilden ſtets unter dem verlängerten Mark ei: nen in die Quer gehenden Wulft, die Varolsbrüde genannt. She Auge, immer in einer Augenhoͤhle befindlich, wird durch) zwei Augenlider und die Spur eines dritten geſchuͤtzt, hat feine Kryſtalllinſe an dem Ciliarfortfag befeftigt, und eine einfach zellige Hornhaut. Sn ihrem Ohre findet man eine Höhlung, die Paukenhoͤhle, welche hinten mit der Rachenhöhle durch einen anal, die Euſta— hifche Röhre genannt, in Verbindung fteht und nad) außen mit- tel8 einer Haut verfchloffen wird, das Zrommel= oder Paufen- fell genannt. Jene Höhle enthält eine Reihe von vier Eleinen Knöchelchen, den Hammer, den Ambos, das Linfenkörperchen und den Steigbügel. in Veftibulum oder Vorhof, deffen Eingang der Steigbügel verfchließt, communicirt mit drei halbeirkelförmigen Ganälen; und eine Schnede, die fi) mit einer ihrer zehn- Trep⸗ penabtheilungen in die Paufenhöhle öffnet, mit der anderen in den Borhof. Der Schädel der Säugthiere theilt fich gleichfam in drei Gürtel. Der vordere gebildet aus den beiden Stirnbeinen und dem Siebbein; der mittlere durch die Scheitelbeine und das Keil- bein; der hintere durch das Hinterhauptsbein. Zwifchen diefem, den Scheitelbeinen und dem Keilbein, find die Schlafbeine ein- gefchoben, von denen ein Theil ſchon zum Geſichte gehört. Beim Foetus theilt ſich das Hinterhauptsbein in vier Theile; der Körper des Keilbeines in zwei Mittelftücde, die fich felbft wie derum theilen, und außerdem noch in drei Paar Seitenflügel; das Schläfbein in drei, wovon einer zur Ausfüllung der Schädel- fläche dient, der andere zur Einſchließung des Labyrinthes des Dhres, und der dritte um die Wand der Paukenhöhle zu bilden u. f. w. Diefe Knochenftüde find noch zahlreicher in der erften Rebenszeit des Embryo, verwachfen früher oder fpäter, je nach den Gattungen, und zulegt vereinigen fich alle im erwachfenen Zuftande.: She Geficht wird weſentlich durch zwei Kinnladenknochen gebildet, zwifchen welchen der Nafencanal läuft, und die nad) vorn die zwei Zwiſchenkiefer- oder Sntermarillarfnochen, nach hinten die Gaumenbeine habenz zwifchen diefen fleigt ein unpaariges Blatt des Nicchbeines herab, Vomer oder der Pflugfchar ge: nannt; über der Nafenöffnung befinden ſich die eigentlichen Na— 40 Säugthiere. fenfnochen; an ihrer äußeren Wand hängen die unteren Mufchel- beine; die oberen, welche ihren obern und hintern Raum ein- nehmen, gehören zum Niechbein. Das Jochbein verbindet auf jeder Seite die DOberkinnlade mit dem Schlafbeine und oftmals auch noch mit dem Stirnbein; endlich noch ift das Thränenbein im inneren Winkel der Augenhöhle zu fehen, und evftredt ſich bisweilen noch über die Wange herab. Diefe Knochen zeigen im embryonifchen Zuftande ebenfalls eine anfehnliche Zahl von einzel nen Stüden. Ihre Zunge ift ftets fleifchig und an einen Knochen gehef: tet, den man das Dungenbein nennt, was aus mehreren Stüden zufammengefegt und am Schädel durch Bänder befeftigt ift. Shre zwei Lungen find in Lappen getheilt, und beftehen aus einer unendlichen Menge von Bellen. Sie hängen frei in einer Höhlung, welche durch die Nippen und das Zwerchfell gebildet von der Pleura oder dem Bruſtfell ausgekleidet wird. Das Stimmorgan befindet fich jederzeit an der oberen Ertremität der Luftroͤhre; eine fleifchige Verlängerung, das Gaumenfegel genannt, bewirkt eine unmittelbare Verbindung zwifchen der Lufteöhre und den hinteren Nafenöffnungen. Da ihe Aufenthalt auf der Erde fie den Abwechfelungen der Wärme und der Kälte weniger ausfest, fo hat ihr Körper auch nur einen Mittelgrad von Bedeckung, das Haar, welches ſo— gar bei denen heißer Länder mitunter felten ift. Die Walthiere, welche ohne Ausnahme im Waffer Leben, find die einzigen, denen es auch gänzlich fehlt. Ihre Bauchhöhle ift mit einer Haut ausgekleidet, die man das Bauchfell nennt, und ihr Darmcanal in einer Faltung def felben, dem Gekröfe, das zahlreiche geballte Drüfen enthält, in des nen fich die Milchgefäße verzmweigen, wie aufgehängt. Kine an— dere Production des Bauchfelles, das Neg genannt, hängt vorn und unter den Eingemweiden herab. Der Urin, einige Beit in der Blafe zurüdgehalten, leert fich bei beiden ‚Gefchlechtern, fehr wenige Ausnahmen abgerechnet, durch eine Offnung der Gefchlechtstheile aus. Bei allen Säugthieren ift die Art der Fortpflanzung wefent- lich Iebendiggebärend, d. h. der Foetus fleigt unmittelbar nach der Empfängniß in die Gebärmutter, in feine Hüllen eingefchloffen, wovon Die Außere Chorion, die innere Amnion genannt wird. Er befeftigt fih an den Wänden diefer Höhlung mittels eines oder mehrerer Gefaßbündel, dem Mutterfuchen, die zwifchen ihm und der Mutter eine Verbindung bewerkftelligen, durch welche er feine Nahrung und wahrfcheinlih audy feine Opygenation zieht. Nichts defto weniger haben die Embryonen in der erſten Zeit 4 1° Yard "4 7} vx Säugthiere. 4 der Schmwangerfchaft ein Bläschen, das der DBlafe entfpricht, die bei den Wögeln den Dotter einfchließt und die nämlichen Gefäße vom Gefrös empfängt; fie haben auch noch eine andere, äußerlich gelegene Blaſe, Allantois genannt, die mit der Urins blafe durch einen Ganal, den Urachus, in Verbindung fteht. Die Empfängniß verlangt flets einen wirklichen Begattungs: act, bei dem der männliche Saame in die weibliche Gebärmutter gefprigt wird. Die Zungen werden einige Zeit nach ihrer Geburt mit ei- ner dieſer Thierclaffe eigenthümlichen Flüffigkeit, der Mil, die in den Brüften vom Augenblid der Geburt an erzeugt wird, und dieß fo lange, als die Sungen ihrer bedürfen, ernährt. Ihrent⸗ halben hat diefe Claffe den Namen Säugthiere erhalten, da Dies ‚fer Charakter fie beffer als irgend ein anderer Außerer von den andern unterfcheidet, und ihnen ausfchlieglih zukommt !). Gintheilung der Säugtbiere in Ordnungen. Die wandelbaren Charaktere, welche die weſentlichen Verſchie— denheiten der Säugthiere beftimmen, werden theilg vom Ges fühlsfinne entlehnt, von dem ihre mehr oder mirdere Gefchicklich- keit oder Gewandtheit abhängt; und dann von den Organen des Kauens, welche die Natur. ihrer Nahrungsmittel beftimmt, woran fih nicht nur alles fchließt, was zur Verdauungsfunction gehört, fondern auch eine Menge anderer Unterfchiede, die fich felbft bis auf die Intelligenz erſtrecken. ' Die Vollkommenheit des Zaftfinnes wird nad der Zahl und Beweglichkeit der Finger gefhägt, und nach der Tiefe, in welche der Singer durch den Nagel oder den Huf eingehüllt ift. ‘ Ein Huf, welcher den die Erde berührenden Theil des Fin- gers gänzlich einhuͤllt, ſtumpft dadurch das Gefühl ab und macht einen folhen Fuß unfähig zum Greifen. Das entgegengefegte Ertrem ift das, wenn ein Nagel nur ein flaches Plättchen bildet, welches nur eine einzige Seite des Fingerendes bedeckt und der andern ihre volle Empfindlichkeit läßt. Die Nahrungsmweife läßt fi nach den Badenzähnen beur: 1) Indeß werden fich weiter unten die Zweifel zeigen, die in bie fer Hinfiht die Monotremen bieten. ih @. 42 Säugtbhiere. theilen, deren Geſtalt auch jederzeit der des Kinnladengelenkes entfpricht, Zum Zerfchneiden des Fleifches gehören wie eine Säge fchnei- dende Badenzähhe, und in einander gelenkte Kinnladen wie bei einer Scheere, die ſich nur öffnen und ſchließen können. Um Körner oder Wurzeln zu zermalmen, müffen die Baden: zähne eine flache Krone haben, fo wie Kinnladen, die fich in hori— zontaler Richtung bewegen Eönnen. Ferner muß auch noch die Subftanz der Krone diefer Zahne, damit fie ſtets ungleich wie ein Mühlftein fey, aus ungleich harten Theilen gebildet feyn, von welchen fich die einen fehneller abnugen als die andern. Alte Hufthiere find nothwendig pflanzenfreffend oder mit fla: hen Kronen an den Badenzähnen verfehen, weil ihre Füße ih— nen nicht erlauben würden, eine lebendige Beute zu ergreifen. Die Thiere, deren Finger Krallen haben, waren verfchiedener Bildung fühig; unter ihnen kommen von jeder Lebensart vor. Außer der Geftalt der Badenzähne unterfcheiden fie ſich auch durch die Empfindlichkeit und Beweglichkeit ihrer Finger. Man hat zumal in diefer Hinficht einen Charakter ergriffen, der von einem wunderbaren Einfluß auf die Anftelligkeit ift, und die Mit— tel ihrer Induſtrie vervielfältigt: die Fähigkeit nämlich, den Dau— men den anderen Fingern entgegen zu fegen, und bie Eleinften Dinge ergreifen zu Eönnen. Dieß bildet die Hand, einen Bau, der beim Menfchen auf den höchften Grad der Vollkommenheit getrieben erfcheint, da feine ganze vordere Ertremität die Freiheit erhält, zum Greifen angewendet werden zu Eönnen. Diefe verfchiedenen Combinationen, welche die Natur der verfchiedenen Säugthiere ffreng beftimmen, haben zur Unterfcheis dung folgender Ordnungen Anlaß gegeben. Unter den mit Nägeln verfehenen Thieren ift das erſte und zugleihh das in fo vielen anderen Hinfichten bevorrechtete, der Menfch, dasjenige, welches Bloß an feinen vorderen Ertremitäs ten Hände hatz die hinteren Ertremitäten halten ſich in fenkrech- ter Stellung. Die ihm am nächften ftehende Ordnung ift die der Vier: händer, welche an allen vier Extremitäten Hände haben. Eine andere, die der Raubthiere, hat keinen freien und entgegenfegbaren Daumen an den vorderen Ertremitäten. Alte diefe Ordnungen befigen übrigens drei Arten von Zähnen, die Badenzähne, die Spitz- oder Eckzaͤhne und die Schneidezähne. Eine vierte Ordnung, die der Nagethiere, deren Finger wenig von denen der Raubthiere differiven, hat Feine Edzähne, und bat vorn Schneidezähne, zu einer ganz eigenen Weiſe des Kauens eingerichtet. Saugthiere. 43 Hierauf kommen Thiere, deren Finger ſchon unbequemere Bewegungen haben, fehr tief in große, oft Erumme Nägel ein: gefchoben find, und bei denen auch noch die Unvollfommenheit herrfcht, daß ihnen die Schneidezahne mangeln. Einigen fehlen felbft die Ezähne, und noch anderen alle. Wir befaffen fie un: ter dem Namen ber Zahnlofen. Diefe Eintheilung der Kralfenthiere würde vollfommen feyn und eine regelmäßige Kette bilden, wenn Neuholland uns nicht neuerlich eine Eleine Geitenlinie geliefert hätte, die Beutel: thiere, deren fämmtlihe Gefchlechter in der Drganifation zus fammenftimmen, wovon jedocd einige durch ihre Lebensart und Zahnbau den Naubthieren, andere den Nagethieren, noch andere den Zahnlofen entfprechen. Die mit Hufen verfehenen Thiere, weniger zahlreich, zeigen auch mindere Unregelmäßigkeiten. Die Wiederkauer bilden durch ihre gefpaltenen Klauen, den Mangel an Schneidezähnen in der Oberkinnlade, und die vier Mägen, eine fehr beftimmte Ordnung. Alle übrige Hufthiere laſſen fih in eine einzige Ordnung bringen, die ih Diekhäuter oder Pahydermen nenne, mit Ausnahme des Elephanten, der eine eigene Ordnung bilden Eönnte, und der in mancher entfernten Hinficht den Nagethieren verwandt ift. Zulegt kommen no) Säugthiere, die gar Eeine hinteren Er: tremitäten haben, und deren fifhähnliche Geftalt und Wafferleben verführen Eönnte, eine eigene Claffe aus ihnen zu bilden, wenn ihre übrige Okonomie nicht die nämliche wäre wie die ber Glaffe, in welcher wir fie laffen. Es find die warmblütigen Fiſche dev Alten oder die Cetaceen, Walthiere, welche mit der Kraft der Säugthiere den Vortheil verbinden, in einem flüffigen Elemente zu ſchweben, und die größten Niefencoloffe aller Thiere unter fi) zählen. Erſte Ordnung der Saugthiere, BIMANA. Zweihänder, Der Wenfd, Der Menſch bildet einen Stamm oder Geſchlecht, und dieſes Geſchlecht ift das einzige feiner Ordnung. Da uns feine Natur— gefchichte unmittelbar intereffirt und auch den Vergleihungspuntt mit der der anderen Thiere abgiebt, fo werden wir fie mit größe: rer Ausführlichkeit abhandeln. Wir wollen in der Kürze dasjenige angeben, was dem Menſchen in jedem feiner organifchen Syfteme, im Gegenfag mit den andern Säugthieren, eigenthümlich ift; fodann wollen wir die Vorzüge unterfuchen, welhe ihm diefe Eigenthümlichkeiten vor den andern Gattungen einräumen; wir wollen ferner feine Haupt: taffen nebft ihren unterfcheidenden Merkmalen angeben; und end= lich die natürliche Ordnung feiner fowohl individuellen als geſelli— gen Fähigkeiten entwideln. Eigenthümlidher Bau des Menfcen. Der Fuß des Menfchen ift von dem der Affen fehr verfchie- den. Sein Scienbein fteht fenkrecht auf ihm; feine Ferſe ift nach unten Eugelig; die Finger deffelben find Eurz und kaum zur Beugung gefhidt *); der Daumen, länger und dider als bie andern Zehen, fteht mit ihnen in einer Reihe und Eann ihnen nicht entgegengefegt werden; diefer Fuß ift daher gebaut um den *) Doch pflegen nad) Hrn. Rengger’s (Naturg. d. Säugthiere von Paraguay, ©. 11) Verficherung die Indianer von Paraguay mit den Fußzehen Gegenftände feftzuhalten und vom Boden aufzuheben. V. * 3weihbänder. Homo. 45 Körper zu tragen, kann aber weder zum Greifen noch zum Klet— tern dienen, und fo wie von der andern Seite die Hande des Menfchen zum Lauf völlig unfähig find, fo ift dee Menfch das einzige wahrhaft zweihändige und zweifüßige Xhier. Auch der ganze Körper ift zur aufrechten Stellung eingerich- tet. Seine Füße bieten ihm, wie wir fo eben gefehen haben, eine breitere Bafis als bei irgend einem andern Säugthiere dar; die Muskeln, die ihn und den Schenkel in der Ausdehnung er— halten, find Eräftiger gebaut, woraus fich der Vorfprung der Wade und des Diefchenfels erklärt; die Beugemuskeln des Unterfußes heften fich höher an, was dem Sinie eine vollfommene Stredung geftattet und die Wade beffer hervortreten läßt; das Becken ift breiter, wodurch die Füße mehr von einander entfernt werden, und der Körper eine pyramidalere Geftalt erhält, die dem Gleich: gewicht günftig iftz auch bildet der Hals des Oberfchenkelknochens mit diefem felbft einen Winkel, der die Entfernung der Beine von einander noch mehr vermehrt und die Bafis des Körpers erweitert; endlich fteht auch der Kopf felbft bei dieſer fenkrech- ten Stellung mit dem Numpfe im fleichgewicht, weil ſich feine Einlenkungsftelfe gerade unter dem Mittelpunkt der Maffe befindet. Selbſt wenn der Menfch wollte, Eönnte er nicht mit Be: quemlichkeit auf allen Vieren gehen; fein Eurzer und faft unbeug- famer Hinterfuß und fein zu langer Schenkel würden fein Knie bis auf die Erde herabbringen; feine abftehenden Schultern und feine zu meit aus der Mittellinie gerücdten Arme würden den Vordertheil feines Körpers nur fchlecht unterftügen; und der große gezahnte Muskel, welcher bei den Säugthieren zwifchen den Schul: terblättern den Rumpf wie ein Tragriemen halt, ift beim Men- ſchen Eleiner als bei irgend einem von jenen. Der Kopf des Menfchen ift, wegen der Größe des Gehirns und der Kleinheit der Sinus oder Knochenhöhlen, ſchwerer, und doch find die Unter: flüsungen fhwächer, denn der Menſch hat weder ein Nadenband nod) eine folche Anordnung der Wirbel, die fie hinderte, fich nad) vorn zu beugen; er Eönnte daher höchftens den Kopf in der Linie der Wirbelfäule halten, und dann würde fein Mund und feine Augen nad) der Erde hin gerichtet ſeyn; er würde nichts vor fich fehen; nimmt man dagegen feinen aufrechten Gang als natürlich an, fo ift die Stellung diefer Organe volllommen. Da fic die Arterien, die zu feinem Gehirn gehen, nicht theilen, wie bei fo vielen Säugthieren, und ſich das für ein fo anfehnliches Drgan nothwendige Blut mit ſtarkem Zufluß dahin begiebt, fo würden häufige Apoplexien die Folge einer horizontalen Stellung feyn. 46 | Säugthiere. Der Menſch foll fich daher bloß auf feinen zwei Füßen hal- ten. Er bewahrt die ganze Freiheit feiner Hande für die Künfte, und feine Sinneswerkzeuge find für die Beobachtung an der güns ftigften Stelle angebracht. Diefe Hände, welche ſchon fo großen Vortheil von ihrer Freiheit ziehen, verdanken diefen auch nicht weniger ihrem Bau. She Daumen, nad) Verhältniß länger als bei den Affen, giebt dem Greifen der Eleinften Gegenftände mehr Leichtigkeit; alle Fin— ger, außer dem Ningfinger, haben eine freie Bewegung für ſich, was bei den andern Thieren, felbft den Affen, nicht fo der Fall if. Da die Nägel nur die eine Seite des Fingerendes bededen, fo geben fie auch für das Zaften einen Stüspunft ab, ohne im mindeften der Feinheit defjelden hinderlich zu feyn. Die Arme, welche diefe Hände tragen, befigen durch ihr breites Schulterblatt und ihr ſtarkes Schlüffelbein eine folide Anheftung. Der von Seiten der Anftelligkeit fo begünftigte Menfch ift es nicht von Seiten der Stärke. Seine Schnelligkeit im Lauf ift viel geringer als die irgend eines anderen Thieres feiner Größe. Und da er weder weite vorgeftredite Kinnladen, noch herausftehende Zähne, noch Erumme Krallen hat, fo ift er ohne Angriffswaffen; und da fein Körper nicht einmal in feinen Ruͤcken- und Seiten: theilen Haare befist, fo ift er auch ohne Schugwaffen; endlich) auch ift er unter allen Thieren dasjenige, welches die Längfte Zeit braucht, um feine nöthigen Kräfte zur Selbfterbaltung zu erlangen. Allein diefe Schwäche ift für ihn ein um fo größerer Vor— theil geworden, als fie ihn genöthigt hat zu feinen inneren Hülfss mitteln zu ſchreiten, und zumal die Intelligenz anzuwenden, Die ihm in einem fo hohen Grade zugetheilt worden ift. Kein Säugthier reicht an ihn in Betreff der Größe und Faltungen der Hemifphären feines Gehirns, d. h. desjenigen Thei— leg diefes Drganes, welches den intellectuellen Operationen zum Hauptinftrument dient; der hintere Theil defjelben erſtreckt fich nad) hinten fo, daß er das Eleine Gehien bedeckt; die Form feis nes Scheitel felbft zeigt diefe Größe des Gehirns, fo wie die Kleinheit feines Gefichts darthut, wie wenig vorwiegend der für die äußeren Sinne beftimmte Theil des Nervenfpftems ift. Indeß find doc) diefe aͤußeren Sinnesthätigkeiten, wenn fie auch beim Menfchen nur von mäßiger Stärke find, doch eben fo fein und wohl abgewogen wie das Übrige. Seine beiden Augen find nach vorn gerichtet: er fieht nicht nach beiden Seiten zugleich, wie die meiften Säugthiere. Die Refultate feines Blicks gewinnen demnach mehr inheit und feſſeln beffer. feine Aufmerkſamkeit. Sein Augapfel und feine Re— genbogenhaut find weniger veränderlich, wodurch fein Blick mehr Smweihänder. Homo. 47 auf eine gemwiffe Entfernung und einen beftimmten Lichtgrad firiet wird. Seine wenig bewegliche und nicht fehr ausgedehnte Ohr— mufchel verjtärkt nicht die Sntenfität des Schalls, und doch unter: fcheidet er die Töne feiner als alle Thiere. Seine Nafe, com: plicieter als die der Affen, ift es weniger als die aller andern Thiergefchlechter, und doch fcheint er dasjenige Gefchöpf zu feyn, deffen Geruchsfinn fo zart ift, daß es durch üble Gerüche belei- digt wird. Die Feinheit feines Geruchsfinnes muß nothmwendig auf die feines Gefhmadsfinnes Einfluß haben, und der Menſch hat auch darin einen Vorfprung vor den übrigen Thieren, deren Zunge mit Zäpfchen bededt ift. Endlich entfpringt auch die Seins heit feines Zaftfinnes, fo wie das Gefühl feiner gefammten Haut, aus diefem Mangel aller unempfindlichen Bedeckungen, fo wie die Form feiner Hand die zwecfmäßigfte ift, ſich den Eleinften Uneben- beiten der Oberflächen anzupaffen. Der Menſch hat auch noch einen ganz eigenen Vorzug durch fein Stimmorgan; er allein unter den Säugthieren kann Zöne articuliven; die Geftalt feines Mundes und die große Beweglich— keit feiner Lippen find wahrſcheinlich die Urfache davon; es geht daraus für ihn ein ſehr Eoftbares Mittel wechfelfeitiger Mitthei— lung hervor, denn von allen Zeichen, die man bequemlich zue Überlieferung von Jdeen anwenden Eönnte, find verfchiedenartige Töne diejenigen, welche man am weiteften und in den mehreften Richtungen zugleich Fund machen kann. Es fcheint, daß fogar die Lage des Herzes und der großen Gefäße mit der aufrechten Stellung in Bezug ſtehen: das Herz liegt fchief auf dem Zmerchfelle, und feine Spige ift nach links gerichtet, was einen Lauf der Aorta zur Folge hat, der von dem der meiften übrigen Säugthiere verſchieden ift. Der Menſch fcheint zur Nahrung von Früchten, Wurzeln und andern faftigen Pflanzentheilen gebaut zu feyn. Seine Hände gewähren ihm die Leichtigkeit fie zu pflüden; aber feine Eurzen und mäßig ſtarken Kinnladen einerfeits, die den übrigen Zähnen gleichen Edzähne und die höderigen Badenzähne anderfeits, würden ihm nicht wohl erlauben, Kräuter oder rohes Fleiſch zu verzehren, wenn er diefe Stoffe nicht einer Kochung unterwürfe; allein ſeitdem er das Feuer kennen gelernt, und die Kunft ihn gelehrt hat, alle Zhiere von fern zu tödten oder zu fangen, haben ihm auch alle lebende Wefen zur Nahrung dienen müffen, was ihm denn aud die Mittel verfchafft hat, feine eigene Gattung ins Unendliche zu vervielfältigen. Seine Verdauungsorgane find den Kauorganen entfprechend ; fein Magen ift einfach, fein Darmcanal von mäßiger Länge, feine Dickdaͤrme deutlich ausgezeichnet, feine Leber bloß in zwei große 48 TS TR ER NER > 17 und einen Eleinen Lappen getheilt; und fein Netz hängt von den Gedärmen bis ins Beden herab. Um dieſe Eurze für gegenwärtige Einleitung nothwendige An: fiht des anatomifchen Baues des Menfchen vollftändig zu machen, wollen wir nur noch hinzufügen, daß er zwei und dreißig Wirbel hat, wovon fieben Halswirbel, zwölf Nüdenwirbel, fünf Lenden⸗ wirbel, fünf Kreuzwirbel und drei Schwanzwirbel find. Bon feinen Rippen verbinden fich fieben Paar durch Enorpelige Verläns gerungen mit dem Bruftbein, und heißen wahre Rippen; bie fünf folgenden nennt man falfche Rippen. Sein ausgewachfener Schädel hat acht Knochen: ein Hinterhauptsbein, zwei Schlafbeine, zwei Scheitelbeine, ein Stirnbein, ein Siebbein und ein Keilbein. Der Gefichtsfnochen find vierzehn: zwei Oberfinnladen, zwei Wan- gen oder Sochbeine, wovon jedes auf feiner Seite das Schlaf: bein mit der Oberkinnlade duch einen Fortfaß, den man den Sochbogen nennt, verbindet; zwei Nafenbeine, zwei Gaumenbeine hinten im Gaumen, ein Pflugfehar zwifchen den Nafenlöchern, zwei Mufchelbeine in der Nafe, zwei Zhränenbeine zur innern Seite der Augenhöhlen, und der ungetheilte Knochen der Unter: Einnlade. Jede Kinnlade hat fechzehn Zähne, vier meißelartige Schneidezähne in der Mitte, zwei zugefpigte Eckzaͤhne und zehen Backenzaͤhne mit höderigen Kronen, auf jeder Seite fünf; macht zufammen zwei und dreißig. Sein Schulterblatt hat am Ende feiner Gräte oder vorfpringenden Dorns einen Hoͤcker, Acromion, an den ſich das Schlüffelbein heftet, und über deffen Articulation eine Spige, den Nabenfchnabel, zur Anheftung einiger Muskeln. Die Speiche dreht fich vollfommen um die Ellbogenröhre, eine Folge der Art, wie fie fi mit dem Oberarm einlenkt. Die Handwurzel hat acht Knochen, vier in jeder Reihe; die Fußwurzel deren fieben; die der übrigen Hand und des Fußes zählen ſich leicht nach den Fingern. Da der Menſch in Folge feiner Induſtrie fih einer gleich- förmigen Nahrung erfreut, fo ift er zu jeder Zeit zur Ausübung der Liebe gefchiet, ohne dazu durch eine Art von Wuth getrieben zu werden; fein männliches Organ wird durch Feine Knochenachfe geftügt; die Vorhaut hält es nicht am Bauche feftgeheftet; es hängt vor den Schamfnochen herab; dicke und vielfältige Ve— nen, welche das Blut der Teſtikeln leicht in die Circulations— maſſe zurüdführen, feheinen zu diefer Ermäßigung der Luft bei zutragen. Die Gebärmutter des Meibes ift eine einfache, eiförmige Höhlung; die Brüfte, flets nur zwei an Zahl, ſtehen an der Bruft und entfprechen der Leichtigkeit, welche die Mutter befigt, ihe Kind in den Armen zu halten, 3weihänder. Homo. 49 Phyfifhe und moralifche Entwidelung bes Menſchen. Die gewoͤhnliche Geburt beim Menſchengeſchlecht iſt ein Junges; auf fuͤnfhundert Niederkunften fallt nur eine von Zwil- lingen; mehr bei einer Geburt ift noch viel feltener, Die Dauer der Schwangerfchaft ift neun Monat. Ein Embryo von einem Monat hat gewöhnlich einen Zoll Länge; einer von zwei, zwei und ein viertel Zoll; einer von drei Monaten fünf Zoll; ein fünfz. monatlicher fechs bis fieben; bei fieben Monaten hat der Fotus elf Zoll; bei acht vierzehn; im neunten Monat achtzehn Zoll. Die, welche früher als im fiebenten Monat geboren werden, leben in der Kegel nicht. Die Milchzähne fangen einige Monat nad) der Geburt an zu erfcheinen, wobei die in der Mitte den Anfang machen. Nach zwei Jahren find zwanzig da, die gegen das fie bente Jahr allmälig wieder ausfallen, um durc andre erfegt zu werden. Von den zwölf nicht gemwechfelten, fpäteren Badenzähnen erfcheinen vier zwifchen dem vierten und fünften Jahr; vier im neunten, und die vier legten bisweilen im zwanzigſten. Der Foͤtus waͤchſt immer mehr, je mehr er fich der Geburt nähert. Das geborene Kind im Gegentheil von diefer Zeit an immer weniger. Bei feiner Geburt hat es den vierten Theil feis ner ange erreicht; bei dritthalb Fahr die Hälfte, und mit neun und zehn dreiviertel. Vor dem achtzehnten Fahre hört der Menfch nicht leicht auf in die Länge zu mwachfen. Selten überfteigt diefe fehs Fuß und bleibt nicht leicht unter fünf; das Weib hat in der Regel einige Zoll weniger, Die Mannbarkeit giebt fich durch außere Zeichen Fund, bei den Mädchen im zehnten bis zwölften, bei den Knaben im zwölf: ten bis fechzehnten Sahre. In wärmern Ländern tritt fie früher ein. Beide Gefchlechter zeugen felten vor diefer Epoche. Kaum hat der Körper den Termin feines Wachsthums in die Länge erreicht, als er dider zu werden anfängt; das Fett häuft ſich im Zellgewebe an. Die verfchiedenen Gefäße verftopfen fih allmälig, die feften Theile werden fleifer, und nach einem Eürzern oder längern, mehr oder minder bewegten, fehmerzhaften Leben tritt das Alter ein, die Hinfälligkeit, die Abnahme und der Zod. Menfchen, die hundert Jahr überfchreiten, find feltene Ausnahmen; der bei weitem größte Theil geht lange vor diefem Zermin zu Grunde, entweder durch Krankheit, oder durch Zufall, oder auch durch Alter. Das Kind bedarf der Hülfe feiner Mutter noch weit länger, als die Zeit der Saͤugung dauert, woraus eine geiftige Erziehung *F der phyſiſchen zugleich, und eine dauerhafte Anhaͤnglichkeit & + F 50 Säugtbierve. zwoifchen beiden entfpringe. Die Zahl ber Individuen bei beiden Gefchlechtern ift ſich ungefähr gleih; die Schwierigkeit, mehr als eine Frau zu ernähren, wenn Reichthum nicht die Kräfte unterftügt, bemweift, daß Monogamie die natürliche Verbindung bei unferer Gattung ift, und, wie in allen Fallen, wo diefe Art der Vereinigung flatt hat, nimmt der Vater an der Erziehung des Kindes theil. Die lange Dauer diefer Erziehung geftattet ihm, unterdeffen noch mehr Kinder zu zeugen, woraus eine ftete Zortdauer der ehelichen Verbindung entfpringt, fo wie aus der lange dauernden Schwäche des Kindes die Familienfubordination und daher alle gefellfchaftlihe Ordnung fich erklärt, indem bie junge Generation, welche neue Familien bildet, die Verbindung mit ihren Altern, die ihnen fo lange zur angenehmen Gewohnheit geworden, fort erhält. Diefe Neigung, ſich wechfelfeitig zu unters flügen, vervielfältigt die WBortheile, welche dem einzelnen Men— ſchen ſchon feine Intelligenz und feine Gewandtheit geben, außer— ordentlich; fie hat ihn dahin geführt, die andern Thiere zu unter: jochen oder zu verfcheuchen, ſich gegen alle Unannehmlichkeiten des Klima’s zu verwahren, und auf diefe Weife die ganze Erd— oberfläche mit feinen Individuen zu bededen. Übrigens fcheint der Menſch nichts zu befigen, was dem Inſtinct gliche, Eeine Induſtrie beftändiger Art, durch angeborene Ideen hervorgebracht; feine fümmtlichen Kenntniffe find das Re— fultat feiner Empfindungen und feiner Beobachtungen, oder der feiner Vorgänger. Sie haben fich ihm durch die Sprache über: liefert, find duch fein Nachdenken fruchtbarer geworden, haben fich feinen Bedürfniffen und Genüffen angepaßt und haben ihm alle Künfte gegeben. Indem Sprache und Schrift alle erworbe— nen SKenntniffe aufbewahren, find fie für unfere Gattung ein Duell unendlicher VBervolllommnung geworden. Auf diefe Weiſe "hat fich der Menfch Ideen gefhaffen und die gefammte Natur zu feinem Vortheil verwendet. Indeß giebt es unter den Menfchen fehr verfchiedene Grade der Entwidelung. Die erften Horden, die genöthigt waren, von der Jagd, dem Fifchfang oder von wilden Früchten zu leben, ihre ganze Zeit der Auffuchung derfelben zu ihrer Erhaltung zu widmen, bie fih nicht ſehr vermehren Eonnten, weil fie das Wild bald aufge zehrt haben würden, machten nur menige Kortfchritte. Ihre Künfte befchränkten fi) auf Erbauung von Hütten und Ver: fertigung von Kähnen, die Verfertigung von Fellen zu ihrer Be: — von Pfeilen und Netzen; ſie beobachteten hoͤchſtens die Geſtirne, die ſie auf ihren Wegen begleiteten, und einige natuͤr— liche Gegenſtaͤnde, deren Eigenſchaften ihnen Dienſte leiſteten; ſie — Zweihaͤnder. Homo. 51 legten ſich den Hund nur zu, weil er eine natürliche Anlage zu berfelben Lebensweife hatte. Als man aber dahin gelangt war, die grasfreffenden Thiere zu zähmen, fand man im Befiß zahl: reicher Heerden eine ſtets geficherte Subfiftenz, und nun aud) einige Muße, die man zur Erweiterung der Kenntniffe benugen Eonnte. Man wandte etwas mehr Induſtrie auf die Verfertigung der Wohnungen und der Kleidungsftüde; man lernte das Eigen: thum erkennen und folgli den Austaufch; den Reichthum und folglich die Ungleichheit der Stände, eine Quelle ſowol edler Nach: eiferung als der niedrigften Leidenfchaften; aber ein herumſchwei— fendes Leben und neue Viehweiden, um dem Berlaufe der Jah— veszeit zu folgen, hielt noch immer in fehr engen Schranfen zurüd, Der Menfh ift in der That erft feit der Erfindung des Aderbaues und der Eintheilung des Bodens zu Örundeigenthum dahin gediehen, feine Gattung auf einen höhern Grad zu vermeh- ten und feine Kenntniffe und Künfte in die Ferne zu tragen. Mittels des Aderbaues ernährt die Handarbeit eines Theiles der Glieder der Gefellfehaft die übrigen, und erlaubt diefen, fich we— niger unentbehrlichen Befchäftigungen zu widmen, während die Hoffnung, duch Induſtrie ſich und feiner Nachkommenſchaft eine behaglichere Eriftenz zu verfchaffen, dem Wetteifer neue Trieb: federn erfchafft. Die Entdeckung repräfentativer Werthe hat die fen Wetteifer. bis auf den höchften Grad gefteigert, indem fie den Austaufh erleichtern und den Beſitz zugleih unabhängiger und des Anwachſes fähiger machen. Allein durc eine nothwendig hieraus entftehende Folge haben fie auch das Lafter der Ver— weichlihung und die Leidenfchaften des Ehrgeizes auf das Höchfte getrieben. Auf allen Stufen gefellfchaftlicher Entwidelung hat eine na— türliche Neigung, alles auf allgemeine Ideen zurüdzuführen und die Urfache aller Erſcheinungen zu ergründen, nachdenkende Men- ſchen hervorgebracht, die der Maſſe der ſchon vorhandenen neue Ideen zufuͤgten; und inſoweit dieſe Einſichten nicht allgemeines Gut waren, hat ihr Übergewicht faſt immer geſucht, ſich damit ein Mittel der Herrſchaft zu verſchaffen, indem ſie ihr Verdienſt in den Augen der Übrigen geltend machten, und die ſchwache Seite ihrer Kenntniſſe durch Verbreitung aberglaͤubiſcher Ideen zu verdecken ſuchten. Ein noch ſchwerer zu beſeitigendes übel war der Mißbrauch der Gewalt. Heut zu Tage, wo nur der Menſch noch dem Men— ſchen ſchaden kann, iſt er auch die einzige Gattung, die unauf— hoͤrlich mit ſich ſelbſt im Streit iſt. Die Wilden machen ſich ihre Waͤlder, die Nomaden ſich ihre N fo oft x 52 Saͤugthiere. fie es koͤnnen, thun fie auch Einfälle in das Gebiet der Acker— bauer, um fich der Früchte Langer Arbeiten ohne Mühe zu bes mächtigen. Die civilificten Völker felbft, weit entfernt mit ihren Genüffen zufrieden zu feyn, flreiten für die Prärogativen des Stolzes und das Monopol des Handels. Darum eben werden die Regierungen genöthigt, die Nationalkriege zu leiten und die Streitigkeiten der Einzelnen zu ſchlichten oder auf geregelte For: men zurüdzuführen. ’ Mehr oder minder günftige Umftände haben den gefelligen Zuftand auf gemwiffen Graden erhalten, oder feine Entwidelung befördert. Das eifige Klima des Nordens beider Continente und bie undurhdringlichen Wälder Amerikas find nur von wilden Jaͤgern oder Fiſchern bewohnt. Die ungeheuren Sandebenen und die Salzſteppen des Mit: tellandes von Afien und Afrika find mit Hirtenvölfern und zahl: lofen Heerden bededt. Diefe halbeivilifirten Horden vereinigen ſich jedesmal, wenn ein enthufiaftifcher Anführer fie aufruft, und werfen fi) auf die fie umgebenden civilifirten Länder, um ſich darin feftzufegen und zu verweichlichen, bis andere Hirtenvölker wiederum fie unterjochen. Diefes ift der wahre Grund des Dez fpotismus, der zu allen Zeiten die Induſtrie wieder unterdrückt hat, melche in den fchönen Klimaten von Perfien, Indien und China entftanden war. Sanftere Klimate, ein von der Natur bewäfferter, an Pflans zen reicher Boden, find die natürliche Wiege des Aderbaues und der Civiliſation; und wenn ihre geographifche Lage fie vor den Einfällen der Barbaren ſchuͤtzt, fo entwicelt jede Art von geiftiger Vollkommenheit die andere. So war es zuerft Europa, in Gries henland und Stalien; fo ift es heut zu Tage faft der ganze glüdliche Theil der Welt. Indeſſen giebt es auch innerliche Urfachen, welche die Fort: fchritte gewiſſer Raffen, ſelbſt unter den günftigften außern Um— ftänden, zu hemmen fcheinen. Barietäten der Menfchenfpecies. Obſchon die Menfchenfpecies nur eine einzige zu ſeyn feheint, weil alle Individuen ohne Unterfchied fich vermiichen und frucht- bare Nachkommenſchaft zeugen Eönnen, fo wird man doch gewiffe erbliche Bildungen gewahr, welche das ausmachen, was man Raffen nennt. Drei unter diefen fcheinen fich vorzüglich deutlich zu unter: foheiden: die weiße oder Eaufafifche, die gelbe oder mongos liſche und die ſchwarze oder athiopifche. Z3weihbänder. Homo. . 88 Die taukafifche, zu welcher auch wir gehören, unterfcheidet fich durch die Schönheit des Dvals ihres Kopfs; und fie ift es auch, aus welcher die gefittetften Wölker entfprungen find, dies jenigen, welche die allgemeinfte Herrſchaft über die andern ausüben. Sie variiren in der Gefichtsfarbe und der der Haare. Die mongolifche Raffe ift an ihren vorfpringenden Wangen: Enochen, ihrem platten Gefiht, fehmalen und ſchief liegenden Au: gen, ihren fchlichten ſchwarzen Haaren, dünnem Bart und olivens brauner Gefichtsfarbe Eenntlih,. Sie bildet das große chinefifche und japanifche Reich, und hat bisweilen ihre Eroberungen bis jenfeits der großen Wuͤſte erſtreckt. Aber ihre Civiliſation ift immer nur flationär geblieben. Die Negerraffe ift auf Afrika, füdlidy vom Atlasgebirge, beſchraͤnkt; die Gefichtsfarbe ift fchwarz, das Haar kraus, der Schädel von der Seite zufammen, die Nafe von vorn nieder: gedrückt, Der vorftehende Mund und die dien Lippen nähern fie auffallend den Affen; die Völkerfchaften, die fie bilden, find ftets Barbaren geblieben. Man hat die Naffe, zu der wir gehören, die Eaukaftfche genannt, weil Traditionen und Abftammung der Völker fie bis zu der Gebirgsgruppe verfolgt haben, die zwifchen dem ſchwarzen und dem Easpifchen Meere liegt, und von wo aus fie fich gleiche fam ftrahlend verbreitet hat, Die Völker des Kaukaſus felbft, die Georgier und Gircaffier, gelten noch heut zu Tage für die fchönften der Erde. Man kann die Hauptzweige diefer Raſſe nach der Analogie ihrer Sprache unterfcheiden.. So hat fich der armenifche oder ſyriſche Zweig nah Süden gewandt. Er hat die Aſſyrier, die Chaldäer und die noch nie unterjochten Araber erzeugt, die ſich, nad) Mahomet, einbildeten, die Herren der Welt werden zu koͤn— nen; die Phönicier, die Suden, die Habeffpnier find Colonien diefer Araber; und es ift auch fehr wahrfcheinlich, daß die alten Agypter zu ihnen gehört haben. Aus diefem, ſtets dem Myſti— cismus geneigten Zweige find die verbzreitetften Religionen hervor: gegangen; Literatur und Wiffenfchaft hat zu Zeiten unter ihnen geblüht, aber flets unter bizarren Formen und geziertem Styl. Der indifche, der pelasgifche und der germanifche Stamm: ift viel ausgedehnter, und hat fich in viel älterer Zeit ſchon getheilt. Indeß erkennt man in feinen vier Sprachen noch die mannigfals tigften Verwandtfchaften. Sie find: das Sanfkrit, heut zu Tage die geheiligte Sprache der Hindu’s und Mutter der meiften Spra— hen Hindoſtans; die alte pelasgifche Sprache, die gemeinfame Mutter des Griechifhen, des Lateinifchen und vieler erlofchenen, fo wie aller unferer füdeuropäifchen Sprachen; die gothifche oder 54 Saugthiere— germaniſche (tudesque), von der bie Sprachen des nördlichen und nordweſtlichen Europa, die deutfche, die holländifche, englifche, dänifche, ſchwediſche und ihre Dialekte abſtammen; und endlich die fogenannte flawifhe Sprache, aus der die des nordöftlichen Europa, die ruffifhe, die polnifche, die böhmifche und die wen— difche entfprungen find. Diefer große und vefpectable Aft der kaukaſiſchen Raſſe hat Philoſophie, Wiffenfchaften und Künfte am meiteften verbreitet, in iſt feit dreißig Sahrhunderten der Bewahrer derfelben ges lieben. Ihm waren in Europa. bie Gelten vorausgegangen, deren von Norden her gefommene und vormals fehr ausgebreitete Voͤl— ferfchaften heutiges Tages bis auf die öftlichften Punkte zurüd- gedrängt find, und die Gantabern, die von Afrika aus nach Spas nien gedrungen, fich gegenwärtig mit den zahlreichen Nationen verſchmolzen haben, deren Nachkommenfchaft in diefer Halbinfel unter einander gemifcht find. Die alten Perfer haben denfelben Urfprung wie die Indier, und ihre Nachkommen tragen noch gegenwärtig das unverkennbare Gepräge der Ahnlichkeit mit unfern europäifchen Völkern. Der fenthifche oder tatarifhe Stamm, anfänglich gegen Nor: den und Mordoften gedrängt, fiets in den ungeheuren Ebenen diefer Landftriche umherfchmweifend, hat fie nur verlaffen, um die glüdlichern Einrichtungen feiner Brüder zu verwüften. Die Scy— then, welche in alter Zeit Einfälle in Oberafien machten; bie Parther, die dafelbft die vömifche und griechifche Herrſchaft zer= flörten; die Türken, die die der Araber über den Haufen warfen, waren Schwärme diefes Aftes; die Finnländer, die Ungarn, find zu ihnen gehörige Völkerfchaften, welche fich gleichfam unter die germanifchen und die flamwifchen verirrt haben. Der Norden und Dften des Easpifhen Meeres, ihr urfprüngliches Vaterland, ber herbergt noch Völker, die den nämlichen AUrfprung haben und ähnliche Sprachen reden; aber fie haben fich mit einer Unendlichs keit anderer Eleiner Nationen von verfchiedenem Urfprung und Zunge vermifcht. Die tatarifchen WVölkerfchaften haben fi) auf diefem ganzen Raum, von wo aus fie fo lange Rußland bedrohten, und endlich durch Ddiefes, von der Mündung der Donau bis jenfeit des Irtiſch, unterjocht wurden, reiner erhalten. Indeß haben die Mongolen bei ihren Eroberungen ihr Blut bineingemifcht, und man fieht vorzüglich viel Züge von ihnen unter den Bewohnern der Eleinen Zatarei. Oſtlich von diefem tatarifchen Zweige der kaukaſiſchen Raffe beginnt die mongolifche, welche von hier an bis zum oͤſtlichen Dean herrſcht. Ihre noch immer nomadifchen Ute, die Kal- 3weihänber. Homo. 55 . müden und die Kalkas, durchftreifen die große MWüfte. Dreimal haben ihre Vorfahren, unter Attila, Gengis-Khan und Zamerları, den Schrecken ihres Namens in die Ferne getragen. Die Chi— nefen find der am älteften cultiviete Zweig, nicht bloß von dieſer Naffe, fondern von allen bekannten Völkern. Ein dritter Zweig, die Mantfhu, hat neuerlich China erobert und beherrfcht es noch. Die Sapaner und die Bewohner von Korea, fo wie faft alle Horden, die ſich im Nordoften Sibiriens unter ruſſiſcher Herr— fhaft ausbreiten, gehören auch geoßentheils hierzu, und man rechnet heut zu Tage felbft die Ureinwohner der Marianen, der Garolinen und der diefem Archipel zunächft liegenden Inſeln dazu. Nimmt man einige chinefifche Gelehrte aus, fo find die Völker der mongolifchen Raffe im Allgemeinen den verfchiedenen Secten des Buddhismus, oder der Neligion des Fo, zugethan. Der Urfprung diefer großen Naffe fcheint im Altaigebirge gefucht werden zu müffen, fo wie der der unfrigen im Kaufafus; allein es ift nicht möglich, mit gleicher Klarheit die Abſtammun— gen ihrer verfchiedenen Zweige zu verfolgen. Die Gefchichte aller diefer Nomadenvölker ift fo unftät wie ihre Wohnſitze, und die der Chinefen, auf ihr Reich befchräntt, giebt über die benachbar: ten Völker nur Eurze und nicht weit verfolgte Angaben. Auch ift die Verwandtfchaft ihrer Sprachen noch zu wenig befannt, um in diefem Labyrinthe leiten zu Eönnen, Die Sprachen des Nordens der Halbinfel jenfeit des Ganz ges haben wol, wie die von Tibet, einige Ahnlichfeit mit der chinefifchen, wenigftens durch ihre gewiſſermaßen einſylbige Natur, und die Völker, welche fie fprechen, find nicht ohne gewiſſe Ahn— lichkeit der Züge der andern Mongolen; aber der füdliche Theil diefer Halbinfel wird von Malaien bewohnt, einem Volke, das fich weit mehr durch feine Formen den Indiern nähert, und deſſen Raſſe und Sprache fich über die Küften aller Infeln des indifchen Archipels verbreitet hat. Die zahllofen Eleinen Inſeln des Süd: meeres find gleichfalls mit einer fhönen Raſſe bevölkert, die fich der indifchen ſehr nähert, und deren Sprache viele Verwandtſchaft mit der malaiifchen zeigt; aber im Innern der großen Inſeln, zumal in der größten Wildniß, wohnen andre Menfchen, von ſchwarzer Haut, mit Negerphyfiognomien, alle höchft barbarifch, und Alfurus genannt; und auf den Küften von Neuguinea und den benachbarten Inſeln find andre Neger, faft denen der Oſt— Eüfte von Afrika gleich; man nennt fie Papu's. Bu den Alfurus technet man die Einwohner von Neuholland, und man verfichert, daß die auf Ban Diemens Land vielmehr Papus find '). 1) Man fehe über die verfchiedenen Raffen, welche die Inſeln bes 56 Säugthiere. Meder diefe Malaien noch diefe Papus laſſen fich mit Be: quemlichkeit zu einer jener drei Raffen bringen; allein Eann man wol die erfteren von ihren beiderfeitigen Nachbarn, den Eaufafifchen Hindu’s und den mongolifhen Chinefen, fharf trennen? Es feh— len ung noch hinlänglicy genaue Abbildungen und Befchreibungen, um diefe Frage zu beantworten. Die Bewohner des Nordens beider Feftländer, die Samo— jeden, die Lappländer, die Eskimo's, kommen nad) Einigen zur mongolifchen Raffe, nad) Andern find fie nur ausgeartete Spröß- linge des feythifchen und tatarifchen Zweiges der Eaufafifchen. Die Amerikaner felbft hat man noch nicht deutlich auf die eine oder die andere unferer Raſſen der alten Welt zurückbringen fönnen, und doc) zeigen fie auch nicht fo ſcharfe und beftändige Charaktere, daß man aus ihnen eine eigne Naffe bilden koͤnnte. Ihre Eupferrothe Hautfarbe ift hierzu nicht hinlanglih. Ihre im Ganzen fehwarzen Haare und dünner Bart würden fie zu den Mongolen verweifen, wenn ihre Züge, eben fo ausgemwirkt, ihre Naſe, eben fo vorfpringend mie die unfrige, und ihre großen und offenen Augen fich nicht dagegen festen und vielmehr unfern euro: päifchen Formen entfprächen; ihre Sprachen find fo unzählbar tie ihre Völkerfchaften, und man hat in ihnen noch keine deutlich demonftrativen Analogien, weder mit denen der alten Welt noch) unter einander, ausfindig machen Eönnen !). 5: ae Ber: Sal FO Buffon war der erfte Naturforfcher, der auf den Men: fhen in zoographifcher Beziehung Rüdfiht nahm. Zuerſt hatte, indifchen und des ftillen Oceans bevölkern, die Abhandlung der Herren Leffon und Garnot in der Zoologie du Voyage de la Coquille, ©. 1— 113. über die Sprachen der aftatifchen Nationen und ihre wechfelfeitige Verwandtſchaft die Asia polyglotta ee I) Siehe über die Amerikaner, außer der an wichtigen Belegen fo reihen Reife des Hrn. von Humboldt, aud noch die Differtationen von Vater und Mitdill. pi ) Wierwol ich ſchon in der Vorrede angemerkt, daß ich meine Zu— füge zu diefem Werk nur durch Eleine Zeichen unterfcheide, fo ift doch gegenwärtiger, nah Blumenbah, Lawrence, Bory de Et. Vincent und einigen eigenen Bemerkungen verfaßte Artikel zu anſehn⸗ lich, um nicht gefondert aufgeftellt werden zu müffen. Z3weihbänder. Homo. 57 nah Blumenbach's Verficherung, der Philolog 3. Alb. Ta: bricius auf die Nothwendigkeit hiervon aufmerkfam gemadht. Der naturhiftorifche Charakter des Menfchen, wie ihn Blu: menbach aufftellt, ift: Aufrechte Stellung und Gang, freier Gebrauch zweier Hände, ein vorftehendes Kinn und gleichförmig an einander gereihte Zähne, wovon die unteren Schneidezähne ſenkrecht ſtehen. Dagegen wird ein Hymen auch bei mehreren Hausthieren bemerkt; ein Analogon der Menſtruation bei mehreren Affen, nach Leſſon bei einer Fledermaus, der Ruſſette auf Amboina; man bemerkt fie felbft bei Pferdeftuten; und der Zwiſchenkieferknochen ift nah Göthe auch beim Menfhen, nur mit den Oberfinn: laden verwachfen, vorhanden, welche Verwachfung aber auch einige Affen, fo wie andre Säugthiere, z. B. der Eisbär, der Dachs u. a. zeigen. Blumenbach *) hat ſchon vor funfzig Jahren fünf Men- ſchenraſſen oder Varietäten aufgeftellt, welche gemwiffermaßen von unſerm Verfaffer felbft im WVorhergehenden anerkannt find. Blu: menbach’s neuefte Charakteriſtik derfelben ift folgende: 1) Kaukafifhe Raffe. Abb. nat. Hift. Gegenft. T. 5 u. 51 und Decas craniorum etc. Mit Eugeligem Kopf, ovalem Geficht, mehr fenkrechter Ge- fihtslinie, flacher Stirn, leichtgebogener fehmaler Nafe, Eleinem Mund, weichen Lippen und rundlichem Kinn. Die Haut ift weiß, die Wangen roth, die Augen blau oder braun, das Haar blond oder nußbraun bis zum dunfeln, lang und weih. Ober: und Unterzähne ftoßen fenkrecht auf einander; die Brüfte ftehen hoch. Sie bewohnen fo ziemlich die den Alten bekannte Welt und die Golonien der neuen; ganz Europa, mit Ausnahme der Lappen; Meftafien dieffeits des Dbi, des Easpifchen Meeres und des Gans ges, und Nordafrika. Unter den Europäern unterfcheiden fich die meiften charak: teriftifchen Nationen wieder durch ein eigenthümliches, nicht zu verkennendes Gepraͤge **). *) De generis humani varietate nativa. Gott. 1779 und fpätere Auflagen. — Beiträge zur Naturgefhichte, Zte Aufl., Gött. 1811. — Decas craniorum diversarum gentium ete., Goͤtt. feit 1790, **) ©o find die Phyfiognomien der Griechen und Römer aus dem Alterthum bekannt; die Deutfchen zeichnen fich zumal durch hohe Statur und ein im Alter faltenveiches Geſicht aus; die Franzoſen durch Eleine Statur, prächtige Zähne und fchwarzlodiges Haar; am Schädel bleibt 58 Saͤugthiere. 2) Mongoliſche Raſſe. Abb. nat. hiſt. Geg. T. 1. Decas craniorum etc. Mit gleichfam quabdratifhem Kopf, breitem, flachem, tie niedergedruͤcktem Gefiht, daher einer mehr verfließenden Phyſio— gnomie, Die Glabella ift platt, fehr breit; die Nafe kurz und ftumpf; die Badenknochen Eugelig, feitwärts hervorftehend; Kinn hervorftehend; enggefchligte, ſchief nach innen gerichtete, aber gleihfam aufgebunfene Augenlider; meniges, ſchlichtes, flraffes, fchwarzes Haar und eine meizengelbe Farbe, faft wie getrocknete Gitronenfchalen. Bei den meiften find die Kinnladen ſtark gewoͤlbt, fo daß fie einige Buchftaben mehr als wir ausfprechen fönnen. Ihre Augen und Ohren ftehen bedeutend vor. Sie find an Gewicht ſehr Leicht. Dieſe Raffe ift die zahlveichfte auf Erden und begreift die übrigen Afiaten, mit Ausnahme der Malaien, in Europa die Zap: pen, und im nördlichen Amerika, von der Beringsſtraße bis Las brador, die Eskimo's. Sie find nächft den Vorigen die Gebildetften, aber nur die füdafiatifhen, die Sapaner und die Chinefen. Diefe find auch noch ununterjocht und find die Erfinder vom’ Compaß, dem Papier, dem Porzellan, der Buchdruderkunft u. f. w. 3) Athiopifhe Raffe. Abb. nat. hift. Gegenft. &. 5. und Decas craniorum etc. Mit fehmalem, wie von der Seite zufammengedrüdtem Kopfe, zumal Hinterkopf; Eugeliger Stirn; vorwärts gerichteten Wangen- Enochen; dicker und mit den Kinnbaden vorftehender (gleichfam mit den wulftigen Lippen wie zu einem Ruͤſſel verfließender) Naſe; ſchmalem, nad) vorn verlängertem Kinnladenrand; fchief vorftehen- den Dberzähnen; zurücftehendem Kinn; häufig Erummen Beinen. Das Haar ift Eraus und wollig, oft an einzelnen Stellen fehlend; die Hautfarbe mehr oder weniger ſchwarz, doc) nicht im⸗ mer; auch giebt es einzelne fchöne Individuen unter ihnen, Hierher gehören die übrigen Afritaner, zumal die Neger, bie fich dann durch die Fulah's in die Mauren, und fo in die Eaukafifchen Stämme des nördlichen Afrika verlieren. ihnen die Stirnnath; die Spanier find ebenfalls Hein, und eigenen Blicks; die Portugiefinnen follen befonders große Brüjte und Augen haben: die Engländer haben großen, in der Zugend ſchoͤnen ſchlanken Wuchs und langes Geficht; die Islaͤnder einen ungewöhnlich langen Obertheil des Körpers, jo daß ihre Arme zu kurz fcheinen u. |. w. V. 3weihänder. Homo. "0 4) Ameritanifhe Raffe. Abb. nat. hift. Gegenft. T. 2. und Decas cran. etc. Mit Eurzer Stirn, tief liegenden Augen, etwas ftumpfer, aber doch vorftehender Nafe. Im Ganzen ein breites Geficht mit vorftehenden Wangenknochen, aber nicht flach gedrüdt, ſon⸗ dern mit ſtark ausgemwirkten Zügen. Der Rumpf unterfegt, uns geſchlacht. Ihr Haar iſt ſchlicht und ſtraff, die Farbe lohfarb oder zimmtbraun, wie Eiſenroſt. Ihr Kopf iſt oft kuͤnſtlich gedrückt. Das Kinn bisweilen bartlos, wie bei den Chaymas (mo jedody frühes Nafiren ihn bervorlodte, v. Humb.). Dagegen flarf bärtig bei den Che: pewyans, den Patagonen und ben in der Nähe der Tolte— quifchen Ruinen wohnenden Yabipais (Humboldt now, Esp. Il. p. 410). i Die ſaͤmmtlichen Bewohner Amerika’s, mit Ausnahme ber Eskimo's, gehören zu ihnen. Sie zerfallen in die verfchiedenften Völker, von denen meh— tere mit ihrer eignen Sprache fchon wieder ausgeftorben find.- Die Peruaner und Merikaner waren früh gebildet und kannten felbft. die Künfte; die wilden find theils graufam, theils noch jest flupid und Menfchenfreifer. 5) Malaiifhe Raſſe. Abb. nat. hift. Gegenft. T. 4. Decas craniorum etc, Mit mäßig ſchmalem Kopf, etwas angefchwollener Stirn, flärkerer Nafe, die aber breit und wie verfloffen und an der Spige dider iftz großer Mund. Die Oberkinnlade etwas vorftchend, doch auch die andern Gefichtstheile. Das Haar dicht und fehwarzlodig; die Farbe braun, vom hellen Mahagony= bis zum dunkelften Nelken: und Kaftanienbraun. Hierher gehören die Südfeeinfulaner oder die Bewoh— ner des fünften MWelttheiles und der Marianen, der Philippinen, Molukken, Sunda= Snfeln u. f. w. nebft den eigentlihen Mas laien. Sie find zum Theil ſchoͤn von Geftalt, aber Lüften, graufam, und häufig Menfchenfreffer. Nie ift eine jener fünf Haupteaffen in Maffe, in die andere übergegangen, d. h. ein Europäer wahrer Neger oder Malaie geworden; mohl aber giebt es einzelne Neger:, Chinefen:, Kal müdenphyfiognomien u. f. w. felbft unter ung, wie man z. B. aud) ” 60 a Sn TREE bei manchen Bettlern ein wahres Schwarzwerden bemerkt hat. Diefes, fo wie der Umftand, daß ſich alle jene Raffen unter ein: ander begatten und fruchtbare Nachkommenſchaft zeugen, dagegen nie der Fall vorgefommen, daß eine Vermifhung mit irgend einem andern Gefchöpf etwas der Art zur Folge gehabt, beweift wol am überzeugenditen die Einheit der Menfchenfpecies, wie auc) die Beobachtung, daß bei allen Völkern der Erde die Dauer der Schwangerfchaft genau dieſelbe ift. Gefleckte Individuen, Kakerlaken und rothhaarige Indivi— duen find unter faft allen jenen Menfchenraffen beobachtet wor: den, und bilden Eeine eigenen Schläge !). Die Nachkommen der Europäer auf den Golonien anderer Melttheile heißen Creolen. In den Tropenlandern find fie blaß von Hautfarbe, aber haben fehönere Augen, Haare und Zähne wie die Europäer; fie find je nach den Sitten ihrer Stammältern ernſt und leidenfchaftlich, verführerifch, leicht tyrannifh, auf Ge: nüffe und Spiel exfeffen. Mifhungen mit andern Raſſen erzeugen folgende Schläge: a) Mulatten. Die Kinder eines uropäers oder Creolen mit einer Mohrin (das Gegentheil, d. h. eines Mohren mit einer Europaerin, ift Höchft felten).. Die dunkle Hautfarbe und das wollige Haar zeichnen fie vorzüglich aus, wie auch der Charakter. Tercerons find Kinder eines Europäers und einer Mus lattin. Das Haar ift bei ihnen nicht mehr wollig, wie bei den Großältern, fondern gleicht, wie die Phyfiognomie, dem Euro: paͤer; auch zeigt ſich Nöthe der Wangen; aber die Farbe ift noch etwas braun, zumal ſtark an den Gefchlechtstheilen (dem serotum oder labiis). QDuarterons. Sind gezeugt vom Europäer und. Terceron. Sie find von den Weißen nicht mehr zu unterfcheiden, als daß fie hie und da manchmal duch, eine Spur von Farbe, oder ben Megergeruch, ihren Urſprung verrathen. Quinterons u. f. w. werden den Meißen gleich geachtet. b) Meftizen. Die Kinder von Europaͤern und Amerikas nern. Sie haben ſchwarzes flraffes Haar, dunkele Iris, die Farbe hängt von der amerikanifchen ab. Oft find Meftizen ganz weiß wie Europäer, aber fie haben immer etwas fchiefliche Augen, auch Eleinere Hände und Füße. Auch Eommen bei ihnen noch Särbun: gen der Äußeren Gefchlechtstheile vor. Auch von ihnen werden, aber feltener, die ferneren Nachkommen Quarterons ꝛc. genannt. 1) ©. hierüber fowie über vieles Andere, ſchaͤtbbare Nachweilungen in Dectures on physiology, zoology, and the natural history of man. By W. Lawrence. London 1822, ; +’ Zweihbaänder. Homo. 61 c) Bambo oder Sambo's. Kinder von Negern und Amerikanern. Sie heißen auch uneigentlich Mulatten, ihre Nach— £ommen Cholos. Ihr Charakter ift oft bösartig. Cafufos nennt man in Brafilien Mifchlinge von Negern und Amerikanern, die fich durch anderthalb Fuß hohes, verfilztes, fenkrecht ftehendes Haar auszeichnen. Abb. in Spir und Martius Reife in Brafilien. 1. Band. —— — — — Auch Blumenbach bemerkte ſchon vorlaͤngſt: „jede ſeiner fuͤnf Hauptraſſen begreife uͤbrigens wieder ein und das andere Volk, das ſich durch ſeine Bildung mehr oder minder auffallend von den uͤbrigen derſelben Abtheilung auszeichne; und ſo koͤnnten 3. B. die Hindu's von der kaukaſiſchen, die Chineſen und Japa— ner von der mongolifchen, die Hottentotten von der äthiopifchen, fo wie die Nordamerikaner von denen der füdlichen Hälfte der neuen Welt, und die ſchwarzen Papu’s auf Neuholland ꝛc. von den braunen Dtaheiten u. a. Inſulanern des ftillen Deeans, als eigene Unterarten abgefondert werden” *). Diefe Andeutungen hat Herr Bory de St. Vincent glüdlich verfolgt, und folgende Untervarietäten charakterifict **). + Leiotrichi. Mit [hlihten Haaren. { * Der alten Welt. I. Homo japeticus. Bewohnt den ganzen Raum vom Easpifchen Meere an bis zum Gap Finisterre. Er unterfcheidet fich wieder in vier Raffen. Der Kopf hat & der Körperhöhe. Der Gefichtswinkel reicht nahe an 90°, und ift von den alten Bildhauern oft noch über: trieben worden. Der Scheitel ift abgerundet, das Geficht edel offen, die Stirn frei, die Nafe ziemlicd) gerade, die Wangen weich, die Augenbrauen mehr oder minder gefchweift, die Augen groß, mit weichen etwas langen Wimpern, der Mund mäßig gefpalten, die Dberlippe zurückgezogen und nach der Mittelfurche *) Beiträge zur Naturgefhichte. 1. Ch. ©. 72. *) L’Homme. Essai zoologique sur le genre humain par Mr. Bory de St. Vincent. 2 Vol. Paris 1827. — Was man au hie und da in Teutfchland gegen Einzelnes in diefer Schrift eingewandt, fo habe ich doch, da ich das Gluͤck gehabt, von den meiften diefer 15 Barietäten lebende Individuen gefehen zu haben, die Charakteri- ftifen des Verf. im Phyfiognomifchen fehr wahr gefunden. 62 Säaugtbhiere. aufgehoben, die Lippen angenehm gefärbt und nie die; das Ohr Elein und anliegend, der Bart felbft am Kinn ftark, die Haare fhliht, fein, ja feidenartig, bisweilen lodig, vom Schwarz und Kaftaniendbraun zum Blond und Weiß. Ein Incarnat erhebt die Weiße der Haut und ändert ſich leicht, Eehrt aber auch immer leicht zuruͤck. Die Schenkel verdünnen ſich nach dem Knie zu, die Wade tritt ftare vor, die Brüfte der Weiber find rund, halbkugelig und müffen der Achfel gleich ftehen. Die Warzen find felten braun, oft roſenroth; am Leib befinden fic) Haare von etwas blafferer Farbe als die auf dem Kopfe find. Diefe Raffe ift ſchamhaft und mwefentlich monogamifh. Die Mannbarkeit tritt mit 12 — 16 Sahren ein, dauert bei den Meibern bis 35 — 45, und bei den Männern bisweilen bis 60 Sahr, wo fie fogar mit 15 — 17 ſich fchon eröffnet haben Eann. Sie find gefellig, für philofophifche Studien empfaͤnglich, überhaupt von Sinn für Wiffenfchaften und Künfte, erzeugten die größten Genies und befigen große Tapferkeit. Sie find nad) Amerika übergegangen. Sie theilen fich wieder ein in A. Gens togata. Meite Kleidung liebend, die Weiber den Männern felavifch untergeordnet; der Vorderkopf wird mit dem Alter Eahl. 1) Kaukafifhe Raffe (orientalis), Die Weiber find hier ausgezeichnet durch die Frifche und glänzende Weiße ihrer Hautfarbe. Der Mund ift fehr Elein, die Augenbrauen fo dünn wie ein krummes Faͤdchen Seide, das Haar prachtvoll ſchwarz, fein, feidenglänzend, herrlich gelodt. Die Nafe faft gerade, das Geficht rein oval, der Bufen bemundernswerth, die Haltung majeftätifh, aber gar bald durch Fettwerden ent- ſtellt; diefes find die Mingrelier, Circaffier und Geor— ier. N Die Weiber diefer Naffe werden in die Harems vom Mit telpunkt Afiens bis Marokko geliefert. Die Männer find nicht minder ſchoͤn, doch find fie nicht Eriegerifh, und dem Trunk und andern Laftern ergeben. Sie leben am Easpifchen Meer, am Kaukaſus. Durch ftete Bermifhung mit den Türken, Perfern und Hindu's von Cafches mir haben diefe ihre Raſſen fehr verfchönert. 2) Pelasgifhe Raſſe (occidentalis), Nicht weniger ſchoͤn ald die vorige. Dee Kopf des olym⸗ 3mweihänder. Homo. 63 pifchen Jupiter, des Apollo von Belvedere und der Venus von Medicis geben eine dee ihrer Züge. She Teint ift minder brillant, der Kopf erfcheint etwas Eleiner als bei den vorigen. She Haar ift weich, meift Eaftanien- braun, außerordentlich lang. Der Fuß etwas größer, der Schen: kel nach unten etwas weniger fhmächtig. Das Dval des Ge— fihts ift etwas länger und nad) unten mehr verfchmälert als bei den Kaukaſiern. Die Nafe ift ganz gerade und in Ddirecter Linie von der Stirn herabfteigend; die Augen Liegen tief und find von einer geraden Braue befchattet. Sie find oft fehr groß und blau (fogenannte Kuhaugen). Viele Sriehinnen, felbft Römerinnen unferer Tage befigen noch diefe antiken Züge; aber meift find fie freilich durch die vielen Mifchungen im Archipel, Griechenland und Stalien verwifcht. Ihr Charakter ift das cholerifch= fanguinifche Tempe: rament, Sie haben den Po und die Donau nicht überfchritten, und waren eigentlich nie Neifende, B. Gens braccata. Lieben enge Bekleidung der Schenkel, die Männer haben fih den Sitten nad) den Weibern unterworfen, der Kopf wird im Alter leicht Eahl, aber vom Scheitel her. 3) Celtifche Raffe (occidentalis). Der Wuchs etivas höher als bei den vorigen. Ihre Haare find nicht fo lang, aber bilden einen dichten Kopfbufh. Die Stirn ift auf den Seiten mehr gewölbt und mit Grazie gegen die Schlaͤfen abfallend; die Naſe von der Stirn in einer Vertie— fung abſpringend, die Augen weniger groß, meiſt ſchwarz oder braun, bisweilen grau. Der Bart iſt ſtark, hart. Die Haut weniger ſchoͤn als bei den Vorigen, etwas gelblich. Das Tem: perament melancholifch=phlegmatifh. Körper und Gliedmaßen gut proportionirt, robuſt, haariger als bei allen andern Menfchen, ohne Ausnahme, felbft bei den Meibern zwifchen Bufen und Na: bei. Die Waden find ſtark, die Unterfchenkel zierlih, der Fuß im Verhaͤltniß Elein. Die Wiege diefes Volkes fallt zwifchen den Rhein und die Rhone, von wo fie nad) beiden Seiten über Mitteleuropa hin= über getreten find, ſich nach Britannien, vielleicht Amerika über: gefchifft haben, anderfeits nach dem Drient bis zu ben Scythen gedrungen find, von wo fie oft zurücdkamen. Ihre Vorältern waren Anthropophagen. 4) Germaniſche Raffe (borealis). Die größte von Statur (5°, 6 — 7”, ia 6’ 6”). ) 64 Sau 9 he Shre Haut it belebt, oft prächtig weiß, das Geficht rund: ih, die Augen blau, die Zähne gewöhnlich fchlecht, die Haare fehr fein, platt, in langen Böpfen von mittlerer Länge, golds oder loͤwengelb. Sie find Ipmphatifhen Zemperaments, zum Dies werden geneigt, brav, flark, ausdauernd. Die Weiber find hoch und ſchlank, haben fhöne Garnation und breite Formen. Diefe Naffe hat zwei Varietäten: o) Zeutonifher Stamm. Aus den Wäldern Tyrols, dem Fichtelgebirge und dem Harze (2) fteammend. Auch in Schwaben. Sie überftiegen die mittägigen deutfchen Alpen und bevölkerten das Beden des Po's. Bon der andern Seite drangen fie bis zu den Ufern des Nheins und der Elbe, als Cimbern auch nach Skandinavien, von wo fie als Gothen zurüdkehrten *). Die Preußen, Sahfen, Dä- nen und Normänner, die Schweden, die Jsländer und die meiften Engländer flammen von ihnen. ß) Slawifher Stamm. Sie find wahrfcheinlich von den Karpathen herabgefommen, von wo fie Ungarn bis Dalmatien ꝛc. bevölkert haben. Nach Norden wurden fie Eſthen, Ruffen, Litthauer und Po— len. Nach dem ſchwarzen Meere zu mifchten fie fi) mit den Scythen, und daher ſtammen auch die Koſaken. Ganz ifolirt haben fie fih auh in Böhmen erhalten. II. Homo arabicus, Bon choleriich = fanguinifchem Temperament, die Männer von hoher Statur, dagegen die Weiber die Eleinften von allen. Dieß ift ſehr conftant. Ihr Geficht ift oval, aber von beiden Seiten her fehr ver- längert, daher das Kinn fpis, während die weite Stirn fich hoch erhebt. Sie wird im Alter bald Eahl, aber nicht hinten. Die Naſe ift fchmal, vorftehend, fpig, und eine Adlernafe. Die Aus gen ſchwarz und groß, aber nicht dit (Gazellenaugen). Die Aus genbrauen ſtark und gebogen, die Lippen ſchmal, der Mund an— genehm. Der Kopf in Verhältniß etwas groß, der Körper ma= ger. Die Haare fchlicht, etwas grob, werden fehr lang und von den Weibern in Zöpfe geflochten. Diefe Weiber können oft ſchon im neunten Sahre mannbar feyn, find es felten fpäter als im dreizehnten, doch verliert ſich die Kraft bald. Daher die Po— Ingamie. *) Hier wären die Beweisftellen vom Verf. wünfchenswerth. 3weihänder. Homo. 65. Sie haben Eeinen fpecififchen Geruch (der der Juden kommt von Unreinlichkeit), ihr Charakter Hält ſich ſehr fireng und un- verändert. : Diefe Naffe hat den Dromedar und den Efel gezaͤhmt. Auch liebt ſie das Pferd. Sie theilt ſich in zwei Unterraffen. a) Atlantifhe Waffe (occidentalis). Meift im nördlichen Afrika, bis Spanien. Die Mauren. b) Adamifche Raſſe (orientalis). Einige Stämme gingen von Ägypten aus big nach, dem mittleren Afrika (Darfour, Burnu, Sudan), andere blieben Ägyp— ter, die dritten gingen ins eigentliche Arabien, und von ihnen flammen auch die Juden. Sie find bis Zanguebar und Nord-Madagaskar vorgedrungen. Ja man findet Spuren von ihnen bis Indien und in die Südfee. Ill. Homo indicus. Kleiner als die vorige Raffe, dem H. japeticus ähnlicher, aber dunkelgeld, faft wie Bifter oder Bronze. Zierlich von Wuchs. Ihre feine Haut verräth den Wechſel der Leidenfchaften. Die Weiber find im Übermaß reinlih. Sie haben huͤbſche Schultern, der Bufen ift halbkugelich; etwas tief, fchwarze oder dunfelbraune Brufiwarzen. Der Körper ift im Verhaltniß zu den Gliedmaßen - Eurz. Ihre Hände find fehe Hein (wie man an ihren Degen: griffen abnehmen kann), und ihre Schädel nicht größer als der en europäifchen funfzehnjährigen Knaben, alfo zu den unfrigen wie 2:3. Ihre Naſe gleicht der der Celten, die Lippen ſind zart, die Oberlippe angenehm, im runden Kinn eine Grube, die Augen rund, etwas feucht, Wimper und Augenbrauen lang. Die Sris geld, die Pupille ſchwarz. Die Bafis der Nägel zeigt einen vio= letten Halbmond. Die Haare find lang, fhlicht, fein, ſchwarz und glänzend. Der Bart nicht ftark, außer der Schnurrbart. Sie find ein fanfter, gutartiger Menfchenfchlag, im Ganzen find fie fehe lüftern, die Weiber find fhon Mütter mit 9 oder 10 Fahr, alt mit 30. Ebenfo die Männer. Sie haben den Elefanten gezahmt, und follen aus den Quel- len des Indus und des Himalaya ftammen. IV. Homo scythicus. Unter dem Namen Turkomannen, Kirgifen, Aleuten, BEER KERPEN BOBBE an DDONG EN und Mantfchu’s bekannt. Ä 5 66 Säaugthiere. Diefe Naffe bewohnt zumal Dahurien und die Bucharei big an das Eafpifche Meer, andrerfeits bis Ochotſt. Alfo die Höhe von Mittelafien. Ihre Mittelgröße ift fünf Fuß. Die Zähne ftehen ihnen weiter von einander als den Hpperboraern, Sie find olivenfarb, muskuloͤs, die Schenkel Eurz, die, die Kniee nach außen, die Füße einwärts gekehrt. Es find die häßlichften aller Menfchen. She Obergeſicht ift fehr breit und platt, die Augen tiefliegend, Elein, und oft eine Handbreit von einander; blaulih, von dien Au— genlidern bededt, mit großen harten Wimpern. Die Nafe breit und flach, die Wangenknochen höchft hervorftehend, die Oberfinn- lade zuruͤckſtehend. Starker Bart. Schlichte ſchwarze Haare. Sie find Vagabunden und Nomaden und bauten Feine Städte, find auch keine Aderbauer. Attila, Gengis:Chan und Tamerlan gehörten zu ihnen. Sie find Chinefen geworden. Us Zürken find fie durch Vermifchung mit Griechen, Ara: bern 2c. fhön geworden. Auch die füdlihen Ruffen bis zum Dnieper gehören zu ihnen. V. Homo sinicus. Mird faft immer mit den Vorigen verwechſelt als Mon: gole. DBegreift die Bewohner von Corea, Japan, China, Tonkin, Cochinchina, Siam und die Bewohner des Neichs der Birmanen. Sie Eamen von Xibet, Die Chinefen dienew ald Typus. Ihr Geficht ift rund, ia breit in der Mitte, Wangen und Wangenknochen vorftehend, die Augen Elein, Elaffend, Thief nach innen ftehend, der Außenwinkel hoch und runzelig, wenig geöffnet, wie eine Linie, und von auf: gedunfenen dicken Augenlidern, faft ohne Wimper, bededit. Die ftark gebogenen Brauen fehr dünn und ſchwarz. Die Nafe, durch tiefen Eindrud von der Stien getrennt, rund amd etwas flach. Der Mund groß, das Kinn rund. Die Ohren fehr groß und abftehend. Die Haare glatt und glänzend, ſtets ſchlicht, fie nehmen auf dem Schädel fünf Hauptftellen ein. Shre Hautfarbe, zumal die der Weiber, ift weiß, doch etwas talgartig, gewöhnlich aber gelb, ölig. Sie find große Aderleute. Haben den Seidenwurm und den Thee cultivirt, und eine Menge Künfte und Bequemlichkeiten des Lebens erdacht. She Sprache ift fehr Fünftlidh. % VI. Homo hyperboreus. Unter dem Namen Lappländer und Samojeben be: Eannt, Bewohner der Polarzirkel von Aften und Europa, zum. 3weihänder. Homo. 67 Nordſchweden und Nordrußland. Hierher die Dftiafen, Sa: Euten, Zungufen, Sufagiren, Tutſchi's, Kuraͤken und vermuthlich einige Ramtfehadalen. Auch wahrfcheinlih Aleu— ten und die von ihnen ſtammenden Nordamerikaner. Vielleicht auch vormals die Azteken. Ferner die Eskimo's. Sie find 44 Fuß groß, unterfegt, mager, didfchenkelig, der Kopf rund, fehr groß, das Geficht breit und Eurz, platt nad) der Stirn zu; die Nafe eingedrüdt, die Baden die vorftehend, die Augenlider nach den Schläfen gezogen, die Augen gelbbraun, nie blau, der Mund groß, die Zähne von einander ftehend, die Haare platt und ſchwarz, di, hart, fettig. Der Bart nicht ſtark. Se näher dem Morden, defto fchmwärzer ift ihre Hautfarbe. Die Männer haben eine feine Stimme wie die Mohren. Die Wei: ber find haßlich, ihre Brüfte weich, hängen wie Birnen herab und Eönnen mit der Beit über die Schulter geworfen werden. Die Bruftwarze ift lang, runzelig, Eohlfhwarz. Ihre Pubertät tritt ſpaͤt ein, fie gebären leicht. Es find höchft unreinliche Menfchen, die unerträglich ſtinken. Sie hängen fehr an ihrem Boden, find friedfam, und wer: den im Alter oft blind. Sie haben das Rennthier unterjocht und leben vom Seehund. Sie lieben Branntwein und Thran. ** Der neuen Welt. VI. Homo neptunianus. Smmer die Küften liebend; bevölkert nur Inſeln. Be: wohnt Oft: Madagaskar bis zum Weftende der neuen Welt, von Californien bis Chili. Iſt aber nie bis jenfeit der Cordilleren gekommen. Diefe Menfhenraffe find Abenteurer. Ceylon, Malakka, Java, Sumatra, Borneo, Gelebes, Timor, die Philippinen, For: mofa, enthalten fie fletS nur an den Küftenz das Genttum jener Inſeln bewohnen andre. Dagegen nehmen fie die Lacdiven, Mal- diven, Nikobarifchen Inſeln, die Sundaifchen, Molukken, Marianen, Garolinen, Freundfchaftsinfeln, Sorietätsinfeln, Marquefas, Sand: wich, Neuholland und Neufeeland faft ganz ein. heilt fi) in drei Unterraffen. 1) Malaiifhe Naffe (orientalis). Sie ähneln etwas den Chinefen und den Hindu’s, find von ſchoͤnem Wuchs, muskelhaft und von ſchlanken Gliedern. Ihr Fuß ift Eein, obfchon nie in Schuhe gepreßt. Ihre Haut ift thabarbergelb, etwas ins Ziegeltothe, bis ins Braune, anderfeits Gelbe, Kupferroche, feldft Weiße und Schwarze. Die Augen find 5 * 68 Säaugtbhiere. meit gefchlist, das obere Augenlid nicht did, aber ſtets halb ges ſchloſſen, der äußere Augentwinfel etwas höher ftehend. Die Wan gen etwas vorftehend, »die Iris ſchwarz. Shre Haare find ſchwarz und glänzend, auch lang. Die Meiber im Ganzen fhon, das Innere ihres Mundes und ihrer Kehle ift von violetter Farbe. Sie find mannbar im 9 — 10ten Sahre, aber nicht fruchtbar. Sie haben viel Beweglichkeit und Grazie, find fehr auf das Waſchen erpicht, daher fehr veinlich. Die Männer find rachfüchtig, wild, unbeftändig, faul und diebifch. Sie find Piraten. Von diefer Raſſe ſtammt das Betelkauen. Sie lieben Sagu, Gewürze und den Brotbaum. Die Zigeuner gehören zu ihnen. 2) Dceanifche Raffe (occidentalis). Zumal auf Neuholland, den Mulgrave’s:nfeln, Tongatabu, Sandwih, Marquefas ꝛc. und dem Hauptarchipel des ftillen Meeres. Ihre Statur ift höher, die Haut gelber, die Haare Eurz, fchlicht, die Schenkel ſtark. Die Weiber find mehr haͤßlich als fhön, von plumpen männerartigen Gefichtszügen, ihre Füße breit, aber fonft find fie hübfc gebaut. Sie find fehr reinlich. Sie find Anthropophagen von der erften Sorte. Genießen auch) Zarro (Arum esculentum), 3) Papu’s (intermedius). Sie bewohnen die Halbinfel von Neuguinea, Waigiou, Sallawaty ꝛc. — Sie find von mittlerer Statur, fchwach, die Haut dunkelbraun, oft lepros. Die Haare fehr ſchwarz, wollig, fein, raus frifiet, wodurd der Kopf fcheinbar ein großes Volu— men erhält. Haben wenig Bart, aber ftarken Schnurrbart. Die Naſe ift eingedrüdt, die Lippen did, die Wangenknochen hoch, aber nicht haͤßlich. Sie find die wildeften aller Menfchen. VIII. Homo australasicus. Erſt neuerlich vom Vorigen getrennt. Der Schaͤdel iſt ziemlich rund, aber die Kinnladen ſehr verlängert. Weite Naſen— flügel, garftig die Lippen, wie eine Schnauze, die Haare kurz— flodig, aber nicht Eraus. Die Hautfarbe Umber oder Bifter. Arme und Beine fehr dünn. Die roheften und uncultivirteften aller Menfchen, ſelbſt ohne Wohnungen. Leben auf Neuholand, auch Neuguinea. Zweihaͤnder. Homo. 69 IX. Homo colombicus. Nordamerikaner, um den Lorenzfluß herum, bis zum 47° — 46°. Bon da bis ans öftliche Ufer von Mexiko, Terra Firma, dis Guiana und Cumana, bis zum Aequator, auch den Antillen. Alſo z. B. die Canadier und die Caraiben (Galibi's) Sie find groß, ſtark, wohlgebaut, lebhaftz wahre Wilde, aber mit angenehmem Geficht, doch fehr abgeplatteter Stirn. Die Nafe lang, vorfpringend, adlerhaft, die Augen groß und ſchwarz. Die Haare ſchwarz, ſchlicht, dick und hart, bis zur Schulter herab follend, und werden nie grau. Ihre Hautfarbe ift Eupferroth. Sie find unmäßig, laſſen ſich nicht civilifiren, find gewoͤhn— lich Anthropophagen. X. Homo americanus. Dom oberen Dronoko, dem Amazonenftrom, big Brafilien und Paraguay, und die Araufano’s. Die Botocudo’s find hellbraun, die Gayaco's unter dem Aequator faft völlig weiß. Die Chaymas von Buenos Apres dagegen faſt fchwarz. Die Onaguas find bärtig und. ihre Bruft haarig, die Coroatos dagegen an der Bruſt und am Kinn ohne Haar. Ihr großer Kopf ſteckt zwifchen den Schultern, ift platt, plump, mit breiter, gedrücter Stirn. Die Augenbrauen find hoch, die Backenknochen hervorftehend; die Augen mie erlofchen und Elein, die Nafe flach, die Lippen die, der Mund groß, die Haut lohfarb, die Haare hartborftig und ſchwarz *). XI. Homo patagonus. Noch zu wenig bekannt, aber gewiß unterfchieden. tr Ulotrichi. Mit fraufen Haaren. Gewöhnlich Neger genannt. XI. Homo aethiopicus. Sehr Eenntlih. Das Skelet hat fehr weiße Knochen, der Schädel ift nad) vorn ſchmal, am Scheitel platt, nad) hinten *) Hr. Dr. Rengger giebt in feiner Noturgefchichte der Saͤug— thiere von Paraguay (Bafel 1830) ©. 1 u. fg. eine Charakteriftif der vier wilden Nationen, welche fic gegenwärtig in diefem Lande befinden, die von der der hier oben gegebenen Völkerfchaften zum Theil abweicht. «@ 70 Säugtbhiere. abgerundet, und um etwa 5 Fleiner als der unferer Raffe, -aud) mit engeren Nähten. Ober» und Unterkiefer mit fchiefftehenden "Schneidezähnen. Die Nafentnochen fehr flach, das Becken fehr weit, breit, daher die weit zur Seite herausftehenden Hüften und häufigen Erummen Schenkel und Beine. Die Zarbe ift ſchwarz, das Haar wollig, die Stimme fein, ſchreiend, eigens accentuirt. Sein Blut ift dunkler als unferes, der Schweiß ſtinkend. Die Brüfte der Weiber hängen wie Bir: nen herab, die Bruftwarze ift lang. Abortus ift bei ihnen haͤu— fig, wegen weiter Wege und Eleinem Schädel des Foetus. Ihre Stien runzelt ſich früh, die Haare fisen rund auf dem Haupte, das Auge ift immer etwas feucht, die Ohren flehen vom Kopf ad. Die Nafe ift flach gedrüdt, di, die Lippen braun von Farbe und did. Sie Eönnen Fein N ausfprechen. Ihre Ra: chenhöhle ift hochroth, die Zähne weiß und ſtark; fie haben wer nig Bartbüfchel. Sie leben meift polygamiſch und find in Eleine Voͤlkerſchaf⸗ ten zertheilt, vom Golf von Guinea bis zur Höhe von St. Helena. Hierher gehören die Fulah's oder Fulih's am Gambia, die ſehr fchmarzen und flarfen Jolof's, die Sufu’s von Sierra Leone, die bösartigen Mandingo’s an der Körnerküfte, bie kriegeriſchen Afhanti’s an der Goldküfte, die Neger von Ar: dra und Benin, die die meiften Sklaven liefern, die noch we— nig befannten der Küfte. Gabon, und die civilifieteren von Loango, Congo, Angola und Benguelen. XII. Homo cafer. Bewohnt einen dreieckten Raum füdöftlid in Afrika, vom 20° — 42° zu der Küfte Natal. Ihe Land iſt etwa 112 deut: fhe Meilen breit und 150 lang, Die Nafe der Cafern ift gebogen, der Schädel rund, das Haar weniger wollig, weich, eiſenſchwarz (wie Schmiedeeifen). Die Weiber find Eleiner als die Europaͤerinnen, aber ſchoͤn. Sie find lebhaft. Hierher die Kuffa’s, Betfhuana’s, Marutze's ıc. * ſind die Guarany's, die Payagua's, die Mbayas und die uana's. Mehrere dieſer find ſchoͤn und groß (daher vielleicht zu Hrn. Bo— ry's folgender Kaffe gehörig), vorzüglich aber ift bei allen bie ©tirn fehr zurüdliegend, der Schädel im Verhältniß zum Geſicht weit Eleiner, die knochigen Augenbögen fehr ſtark hervorſtehend, und demnach die Ges ftalt der des Schädels eines Gapucineraffen nicht unaͤhnlich. Die Haare diefer Völkerfchaft werden im Alter grau. ⸗ 3mweihbänder. Homo. | 71 XIV. Homo melaninus. Auf Ban Diemen’s Land, einigen Punkten von Formoſa, den Philippinen, Malakka, Borneo, Gelebes, Timor, den Mo: lukken, Neuguinen, Neucaledonien ꝛc. Auf den Fidſchi-Inſeln find fie Menfchenfreffer. Ihre Farbe ift noch ſchwaͤrzer als die ber Mohren, der Kopf rund, die Stirn ſchmal und niedrig, das Haar kurz, dicht an die Haut gepreßt, rund auf dem Schädel figend, ſehr hervorftehende Brauenknochen und Badenknochen, breitgedruͤckte Nafe, deren Öff: nungen über den Mundwinkeln ftehen, dee Mund groß, das Kinn faft vieredt. Die Eprtremitäten lang, mager, disproportionitt. Die Weiber haplih, ſchmutzig, mit großem, niedrig ftehenden Bufen. Sie find ftupid. XV. Homo hottentottus, Er ift am weiteften vom japeticus entfernt und zum Drang und Gibbon übergehend. Die Nafenknochen find in eine Schuppe verwachfen, und breiter als bei andern Menfchen. Die cavitas oleerani ift durchbohrt wie bei den Affen, die Kinnladen fchief, die Hautfarbe biftergeld. Der Gefichtswinkel 75°. Der Schädel ift platt, oft eingedrüdt. Die Haare ftehen in einem Birkel, fie find kurz, wollig, wie Erimmer Pelz. Die Augen öffnen ſich nur nad) der Lange und gehen nach den Schlä- fen aufwärts. Won vorn gefehen, gleicht ihr Geficht dem der Chinefen und der Botokuden, aber von Profil find fie haßlich. Der Mund bildet eine wahre Schnauze, in die die Nafe wie verfloffen if. Ihre Sprache ift ein Schnalzen. Bei den Weibern hängen die Brüfte wie Säde herab, und fie Eönnen fie rüdwärts werfen. Auch haben fie verlängerte Schaamlefzen (Nymphen), fünf bis fehs Zoll über die Ge— fhlechtstheile herabfallend (der fogenannte Schurz). So vorzüg- lich die Bufhhottentottinnen. Nach den Sahren der Mannbar: keit, wo fie fchlaff werden, hauft fich Fett dafelbft an, fo auch am Hintern, daher die Steatopygae. Sie werden nicht viel über 40 Jahr alt. Hierher die Namaqua’s, Corana’s, Bosjesman’s, Gonaqua’s, Huffuana’s x. Zweite Ordnung der Säugthiere, QUADRUMANA. Bierhänder. Uabhaͤngig von den anatomiſchen Einzelheiten, die ſie von dem Menſchen unterſcheidet und die wir auseinandergeſetzt haben, weicht dieſe Familie auch noch durch einen ſehr auffallenden Charakter von unſerer Gattung ab, indem bei ihr die Hinterfuͤße freie, den anderen Fingern entgegenfeßbare Daumen haben, und die Finger dieſer Hinterhände lang „und biegbar wie die der Vorderhände find. Auch Elettern alle Arten mit Leichtigkeit auf Bäume, wäh: rend fie fi) nur mit Mühe in aufrechter Stellung erhalten oder aufrecht laufen, wobei fi) dann ihr Fuß nur auf die äußere Kante fügt, und ihr fehmales Beden dem Ofeichgewichte nicht günftig ift. Bei allen Gattungen find die Eingeweide den unſri— gen ähnlich, ihre Augen find nach vorn gerichtet, die Zigen auf der Bruft befindlih, die Ruthe herabhängend, das Gehirn auf jeder Seite mit drei Lappen verfehen, deren hinterfter das Kleine Gehirn bededt, und die Schlaͤfengrube von der Augenhoͤhle durch eine Knochenſcheidewand getrennt; im Übrigen aber entfernen fie ſich geadweife von unferer Geftalt, da fih ihre Schnauze allmä- lig verlängert, fie einen Schwanz erhalten und einen Gang aus: fchlieglich auf vier Füßen annehmen. Die Freiheit ihrer Vorder: arme und der Gebrauch ihrer Hände geftatten ihnen indeß im— mer noch, viele menfchenahnliche Handlungen und Bewegungen vorzunehmen. Man theilt fie fchon feit langer Zeit in ziwei Stämme, bie Affen und die Maki's, welche durch die zahlreichen unters geordneten Formen gewiffermaßen zu zwei Eleinen Samilien her: angewachfen find. Zwiſchen fie muß man noch einen dritten Stamm, bie Wiftiti’s, ftellen, die man weder zu dem einen noch zu dem andern bringen Eann. Bierhänder. Simia. 3 1. SIMUA. Affe Begreift ſaͤmmtliche Vierhänder, die in jeder Kinnlade vier aufrecht ftehende Schneidezähne und an fämmtlichen Fingern platte Naͤgel haben: zwei Charaktere, die fie den Menfchen mehr als die folgenden Gefchlechter nähern. Ihre Badenzähne haben auch, wie bie unftigen, bloß ſtumpfe Höder, und diefe Thiere nähren fich weſentlich von Früchten. Allein ihre Eckzaͤhne treten vor den übrigen hervor und liefern ihnen damit eine Waffe, die ung fehlt, fo wie fie deshalb in der gegenüberftehenden Kinnlade eine Lüde erfodern, in die fie fich bei gefchloffenem Maule fügen. Nach der Zahl ihrer Badenzähne kann man fie in zwei Haupt=Untergefchlechter bringen, die fich felbft wieder in zahl reihe Gruppen fpalten !). A Die eigentlichen Affen, oder die der alten Welt. Sie haben eben fo viel Badenzähne wie der Menfch, unz terfcheiden fi) aber noch durch Charaktere, welche folgende Unter: abtheilungen gebildet haben. I. PITHECUS Geofr. Orang ?).. Waldmenſch. Sımia Erleben. Die einzigen Affen der alten Welt, welche Feine Geſaͤßſchwie— Ien haben, und deren Zungenbein, Leber und Blinddarm denen 1, Buffon hatte die Affen in fünf Stämme getheilt: Die eigent: lich en Affen, ohne Schwanz; die Paviane, mit kurzem Schwanz; die Meerkatzen (Guenons), mit langem Schwanz und Gefäßfchwie: len; die Sapajou’s, mit langem Greiffchwang ohne Gefäßfchwielen, und die Sagoins, mit langem aber nicht greifenden Schwanz, ohne Geſaͤßſchwielen. Errleben, der diefe Eintheilung annahm, überfeßte diefe Namen durch Simia, Papio, Cercopithecus, Cebus und Callithrix. Auf diefe Art wurden die Namen Cebus und Callithrix, welche bei den Alten, Affen aus Afrifa und Indien bezeichnen, auf amerikanische Affen übergetragen. Das Gefchlecht der Paviane, lediglich auf die Kürze des Schwanzes gegründet, Eonnte nicht beftehen, weil es die natürliche Ord— nung zu fehr unterbricht, und alle die andern mußten auch in Unter: abtheilungen gebracht werden. Endlich war es auch nothwendig, die Uiftiti’s herauszumerfen, die man unter den Sagoins begriff, deren Charaktere aber nicht genau denen der andern Affen entfprechen. 2) Drang ift ein malaifches Wort, was ,, vernünftiges Weſen“ bedeutet, und auf den Menfchen, den Orang-Utang und den Elefanten angewandt wird. Utang will fagen Wild oder Wald. Darum we die Reifenden das Wort Orang-Utang duch Walde menſch. 74 Säugthiere. des Menfchen gleicht. Ihre Nafe ift nicht hervorftehend, ihnen fehlen die Backentaſchen, auch zeigen fie Eeine Spur eines Schwanzes. Die einen haben fo lange Arme, daß fie bei aufrechter Stel: lung füglid den Boden damit erreichen Eönnen; ihre Schenkel find dagegen fehr Eurz. Diefes find die eigentlichen Orangs. 1. S. Satyrus L. Der eigentliche Drang-Utang. Audebert T. 2. ” Fr. Cuv, et G@eoffr. Mammiferes Vol. II.) Soll durch die Form feines Kopfs, die Höhe feiner Stien und das Volum feines Gehirns dem Menfchen unter allen Thies ten am meijten gleichen, allein die Übertreibungen einiger Schrift: fteller, diefe Ahnlichkeit betreffend, rühren zum Theil daher, daß fie nur junge Eremplare vor Augen hatten, denn Alles läßt ver muthen, daß mit dem Alter die Schnauze diefes Thieres viel hervorragender wird *). Er hat den Körper mit einem groben, zottigen, roftfarbenen Haar bededt, ein bläuliches Gefiht, und, in Verhältniß zu den Fingern, einen fehr Eurzen Hinterdaumen. Seine Lippen Eönnen fih wunderbar ausftreden und befigen eine große Beweglichkeit. Man hat feine Gefhichte durch Wermengung mit andern Affen, zumal dem Schimpanfee, fehr entftellt. Bei genauer Kritik fin det man, daß der Orang-Utang nur die öftlichiten Länder der alten Welt, wie Malakka, Cochinchina, zumal aber die große Inſel Borneo bewohnt, von wo man ihn, wiewohl fehr felten, über Sava zu uns bringt *). Jung, und fo, wie man ihn in Europa gefehen, ift er ein ſehr fanftes, viele Zuneigung bewei: 1) Die einzige gute Abbildung des Drangs ift lange Zeit die von Bosmaer gewefen, nad) einem Eremplar, welches im Haag gelebt hat. Die von Buffon Suppt. VII. €. I. ift in jeder Hinſicht feh— lerhaft; die Allamand’fche (Buffon d’Hollande XV.'p. XL.) etz was beffer ; fie ift von Schreber (T. II. B.) copirt. Die Camper’fche, ebendafelbft (T. I. C.) copirt, ermangelt gerade nicht der Genauigkeit, man fieht aber, daß fie nad) einem Gadaver gemacht if. Bontius, Med. ind. 84. giebt eine völlig imaginäre, obgleich Linne daraus feinen Troglodytes gemacht hat (Amoen. acad. VI. t. 1. $. 1.). Es giebt aud) einige gute in der englifchen Überfegung des gegenwärtigen Wer— kes und in Kruſenſtern's Reife [von Zilefius], aber immer nur nad) jungen Exemplaren. &. Die Abbildung in Abel’s narrative of a Journey to China ift ſehr unnatürlid). V. *) Meißelt man die Oberkinnlade über den Eckzaͤhnen auf, fo ent: deckt man große, darin verborgene Hauer. ' V. **) Rad) Raffles (Zinn. Trans. V. XI.) dürfte er auch auf Sumatra vorkommen. J Vierhänder. Simia. 75 fendes Thier, das ſich Leicht zähmen laßt und eine Menge uns ferer Handlungen nachahmen lernt. Seine Intelligenz fcheint ins deß nicht fo groß zu feyn, als man behauptet hat, und nicht einmal viel die eines Hundes zu überfteigen. Camper hat zwei häutige Säde, die mit den Höhlungen der Stimmrige commus niciren und feine Stimme fchwächen, entdedt und fehr gut be= fehrieben. Allein Camper hatte Unrecht, wenn er glaubte, daß die Nägel am Hinterdaumen jederzeit fehlen *). ©. — Die gewöhnlichen Drang=Utangs, die man in den Ca: binetten Europa's fieht, find etwa 24 Fuß hoch *). Ihre Nafe ift ganz platt an der Wurzel, tief eingebrüdt, die Augen fchief nach innen gerichtet, die Augenlider runzelig wie bei einer alten Perſon, die Ohren Elein und ganz menfchenähnlich, die Schnauze Eugelig hervorftehend, ohne deutliche Lippen, der Schädel nad) oben ſchmal, der Hals kurz und did, die Schultern vorhängend, wie der Unterbauh. Die Kopfhaare find von hinten nad) vorn gerichtet, alfo hat er Fein eigentliches Haupthaar. Die Haare der Arme find bekanntlich von der Achfel zum Ellbogen vorwärts, von der Handwurzel bis zum Ellbogen ruͤckwaͤrts gerichtet. V. Ein Affe von Borneo, der bis jegt nur noch aus feinem Skelete bekannt ift, und den man Pongo!) genannt hat, gleicht in den Berhältniffen aller feiner Theile und in der Stellung aller Löcher und Nähte des Kopfes dergeftalt dem Drang=Utang, daß man ihn, troß des großen Vorfprungs der Schnauze, der Klein= heit des Schädels, und der Höhe der Schenkel der Unterkinn: lade, für einen erwachfenen, wo nicht Drang-Utang, doch wenig: *) Doch fehlen fie wenigftens fehr oft, zumal den Weibhen. 8. **) Einen viel größeren fah ih im Mufeum der zoologifchen Ge: felfchaft zu London, doc Eann ich das Maaß nicht genau angeben. V 1) Audeb. Singes pl. anat. II. Diefer Name Pongo, aus Boggo corrumpirt, den man in Afrika dem Schimpanſee oder Mandril giebt, ift vonBuffon auf eine vermeintliche große Species des DOrang-Utangs angewandt worden, die nur ein Product der Einbildungstraft war. Herr v. Wurmb, ein Naturforfcher zu Batavia, hat ihn auf diefes Thier übergetragen, was er zuerft befchrieben und wovon Buffon noch Eeine Idee hatte. ©. d. Denkſchriften der Bataviafchen Gef. T. II. p. 245. Der Gedanke, daß es ein alter ausgewachſener Orang: Utang feyn Eönnte, ift mir beim Anblick des Kopfes eines gewöhnlichen Drangs gekommen, deffen Schnauze viel hervorfpringender war als bie der ganz jungen Individuen, die man bis jest befchrieben hat. Ich habe dieß in einem Memoire, das ich im Sahr 1818 in der Akademie vorgelefen, bekannt gemacht. Die Herrn Tilefius und Rudolphi r 1 © en. ©. Denk riften der U. 3. Berlin f. 824, . 131. 5 ſch C. 76 Säugtbiere. ftens fehe nahen Verwandten diefer Species halten Fan. Die Länge feiner Arme, die der Apophyfen feiner Nadenwirbel und die Rauhigkeit feiner Ferfenknochen Eönnen ihm den aufrechten Gang erleichtert haben. Er ift der größte aller Affen und ein furchtbares Thier. Seine Größe erreicht die des Menfchen '). II. CHIMPANSEE,. 2.8. Troglodytes. Der Schimpanfee ?). Blumenbadh Abb. nat. h. Gegenft. Taf. 11. (nah Tyfon)- Bei diefem fteigen die Arme nicht bis zum Knie herab. Er hat Eeine Stirn, und fein Schädel läuft in gerader Flucht hinter den Augenbogen zuruͤck. Er ift mit ſchwarzem oder braus nem Haar bedeckt, das nach vorn fehr dünn if. Wenn man den Berichten der Neifenden trauen darf, fo nähert er fich der Größe des Menfchen oder übertrifft fie noch; allein bis jest hat man in Europa noch Eeinen Theil von ihm gefehen, der dieſe Größe anzeigte. Er wohnt in Guinea und Congo, lebt heerden= weife, baut ſich Hütten von Bufchwerk, weiß fich der Steine und des Stodes als Waffe zu bedienen und treibt damit Menfchen 1) 3. Harmwood (Linn. Trans. Vol. XV. p. 471) beichreibt Füße eines Drangs, fünfzehn engl. Zoll lang, was eine beträchtliche Größe giebt und ihn verführen Eönnte, den Pongo für den ausgewache fenen Drang zu halten, wenn das Skelet des Pongo im College of surgeons zu London nicht einen Lendenwirbel mehr als die Skelete des Drang:Utangs hätte. Dieß wäre indeß Fein Eimvurf, denn diejelbe Bas riation ift mehr als einmal beim Menfchen vorgekommen. C. Der Verf. ſchweigt von dem koloſſalen auf 8 Fuß hoch angeſchla— genen Affen auf Sumatra, von welchem Sir Stamford Raffles am 5. San. 1825 in der Asiatie Society of Calecutia Fragmente (nämlich das Fell) vorgezeigt hat. Das Haar war rothbraun, zottig, im Leben weich anzufühlen, vom Kinn zum Ohr ging ein jcyön gelock— ter Bart. Er war ungefchwänzt, mit langen Armen. V. 2) Es ift der Quojas Morou oder Satyr von Angola des Zulpius, der davon eine fchlechte Abbildung (Obs. med. p. 271) giebt, und der Pigmy Tyfon’s, viel beffer gezeichnet (Anat. of @ Pigmy T. 1), von wo er bei Schreber T. 1. B. copirt worden. Scotin hatte eine andere leidliche Figur von ihm gegeben (copirt in den Amoenit. acad. VI. t. 1. f. 3, und Schreber I. ©). Ein Indiz viduum, welches bi Buffon gelebt hatte, und was jest im parifer Mus feum aufbewahrt wird, ift, wiewol ziemlich fchleht, Hist. nat. XIV.1, unter dem Namen Joko abgebildet. Daffelbe, viel beffer, in Lecat Traite du mouv. muse. pl. 1. f. 1, unter dem Namen Quimpese; diefelde Figur giebt au) Audebert, allein bloß nach dem ausgeftopfs ten; er nennt ihn Pongo. VBierhänder. Simia. 77 und Elefanten von feiner Wohnung zurüd; er ſoll auch die Ne- gerinnen verfolgen, fie bisweilen rauben und in den Wald ſchlep— pen u. ſ. w. Faſt alle Naturforscher haben ihn mit dem Drang: Utang verwechfelt. In der Gefangenfchaft ift er ſehr gelehrig, und lernt auf menfchliche Weife gehen, fich fegen und effen. UI, HYLOBATES Ill. Merden gegenwärtig von den Drangs getrennt. Sie haben die langen Arme des Orang-Utangs, die niedrige Stirn des Schimpanfee, die Gefäßfchwielen der Meerkagen, unterfcheiden fich aber von diefen durch den Mangel des Schwanzes und der Badentafhen. Sie find im entlegenften Indien und deſſen Inſel— welt zu Haufe, 3.8. (H.) Lar L, Der fhwarze Gibbon. Unfo. Buff. XIV. I. Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. & und 2 Ounko. Mit grobem Schwarzen Haar bededt, und um das Geficht einen weißlichen Kreis [nebft vorftehenden Augenbrauen. Etwas über 1” lang.] 4.8. (H.) agilis. Der braune Gibbon. Wauwau. Petit Gibbon. Buff. XIV. II. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. zweimal. Braun, um das Geſicht und am Unterruͤcken blaßgelb. [Sehr dicker Badenbart, fo daß das Geſicht breiter als hoch er: fheint.] Die Zungen find gleichförmig gelblichweiß. Won ganz außerordentlicher Lebhaftigkeit. Leben paarweife; fein Name Wau— wau ift von feinem Gefchrei entlehnt. [Er ift 27 8” hoch.] 5. S. (H.)leueisca. Der afhgraue Gibbon. [Ungfa Puti.) Schreber Taf. 3. B. Mit einer afchgrauen, weichen Wolle bedeckt und ſchwarzem Gefiht. Er hält fih im Schilf auf und Elettert auf die höch: ften Bambusrohre, auf denen er fich mit feinen langen Armen ſchaukelt. Man nennt ihn au Wauwau. C. Dieſer Affe fol vor Ärger ſterben, wenn man einem andern vor ihm den Vorzug giebt. Er und der vorige find nicht fo ſtark und kuͤhn wie der folgende. V. 78 Säugthiere. 6. S. syndactyla. Rafl. Der Siamang.*) Horsfield zool. Researches Nr. III. und hinten auf der anatomischen Tafel. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 2. [nicht deutlich]. Hat den zweiten und dritten Finger der Hinterhände [nicht ganz bis zum erften Fingergliede] durch eine ſchmale Haut verei- nigt. Er ift ſchwarz mit etwas voftfarb am Kinn und Augen: brauen, lebt in zahlreichen Zruppen, die von muthigen, wachfa= men Anführern geleitet werden, und ihre furchtbares Gefchrei durchhalle bei Sonnen Auf und Untergang die Wälder. Sein Larynx hat einen Luftfad. €. — Sehr gemein auf Sumatra. Sein Gefchrei ift eine der größten Unbequemlichkeiten der Städter welche aufs Land ziehen. Hat aud) die Haare des Vorderarms ruͤckwaͤrts gerichtet, wie der Drang-Utang. V. Die nun folgenden Affen der alten Welt haben die Leber in mehrere Lappen getheilt, und einen dien und kurzen Blind- darm ohne Anhang. Ihr Zungenbein ift fehildförmig. IV. CERCOPITHECUS EræI. (zum Theil). Meerkatzen; Guenons. !) Mit mäßig (60 °) vorftchender Schnauze; Badentafchen, Schwanz; fchwieligem Gefäß. Der legte untere Badenzahn hat, wie die übrigen, vier Hoͤcker. Ihre ſehr zahlreichen, an Größe und Farbe fehr verfchiedenen Arten erfüllen Afrika, leben trupp- weife, und richten in Gärten und auf Feldern große Verwuͤſtun— gen an. Sie laffen ſich auch ziemlich, leicht zaͤhmen. 7.8. (C.) rubra. Der Patas. Buff. XIV. XXV. XXVI Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. und II. Auf der Nüdenfeite ziemlich lebhaft vothgelb, an der Bauch— feite weißlich; eine fehwarze [bisweilen weißgefäumte] Binde über den Augen. Am Senegal. **8) S. (C.) pyrrhonotus. Ehrend. Der Nisnas. Ehrenb. Symb. 1.t. X. *) Siamang ift der Name gewiffer Stämme von Ureinwohnern auf Malakka. i V. 1) Cercopithecus, Schwanzaffe, ein beiden Griechen gebraͤuchlicher Rame. VBierhbänder. Simia. 79 Schön rothgelb mit voftrothem Nüden,. ſchwarzem Geficht und Ohren, mit weißer Naſe; die Augen weißlich eingefaßt. Extremitaͤten und Backenbart mit gelben Haarſpitzen. In Darfur. V. 9. S. (C.) aethiopica. Der Mangabay mit dem [weißen] Halsband. Buff. XIV. XXXII. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Auf dem Nüden fchocoladenbraun, am Naden und Bauch meißlich; der Scheitel lebhaft roftfarb, die Augenlider weiß. Buffon giebt Madagaskar als fein Vaterland an, Haſ— felquift Habeffpnien. Sonnerat behauptet in der That, daß es auf Madagaskar Feine Affen gebe. [Andere geben das grüne Vorgebirge als Vaterland an.) 10. S. (C.) fuliginosa. Der Mangabay ohne Hals: band. Buff. XIV. XXXH. Fr. Cuv. Mammif. Vol, I. Auf der Oberfeite gleichförmig fchocoladenbraun, auf der Un- terfeite blaßgelb, die Augenlider weiß. [Das Geficht braun. ] Buffon fagt, er lebe auf Madagaskar und fey eine Varietät des Borhergehenden. 11. S. (C.) sabaea. Le Callitriche. Buff. XIV. XXXVII. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1.*) Auf dem Rüden gelb grünlih, am Bauche und der Un: terfeite weißlich, das Geficht ſchwarz, der Backenbart gelblich, die Schwanzfpige ganz geld. Vom Senegal !). 12. S. (C.) Faunus. Der Malbrud. Buff. XIV. XXIX. Simia Cynosuros Scop. Schreber &. XIV. C. *) Doch iſt er hier viel zu bunt gelbgrün gemalt und ber Schwanz gänzlich verfehlt. Ic habe viele lebendig gefehen, und ihn auch felbft lebendig. befeffen. V. 1) Der Name Callithrix iſt bei Plinius (L. VIII. c. 54) der eines äthiopifchen Affen, mit bufchigem Bart und Schwanz, wahrfhein: lich des Wanderu. Buffon hat ihn willkürlich auf diefe Species angewandt. 80 Säugthiere. Fr, Cuv. Mammif. Vol. I. und T. 22. der Quartausgabe, Audebert 4° fam. 2° sect. £. 5.') Variete du Callitriche. Oberhalb grünlih, an den Gliedmaßen afchgrau, das Ges ficht fleifchfarb, Eein Geld am Schwanze, eine ſchwarz und weiße Binde über die Augenbrauen; der Hodenſack von ſchoͤnſter Ultra- marinfarbe. 13. S. (C.) erythmopyga. Der Bervet. Fr. Cuv. T. 21. : Unterfcheidet fi) vom vorhergehenden dadurch, daß fein Ho— denſack mit weißen, und jein After mit voftfarbenen Haaren ums geben ift; und der Grivet (S. grysea Fr. Cuv. Mammif. Vol. 4 und T. 21) duch einen grünen, mit goldgelben Haaren um— gebenen Hodenfad, 14.8.(C.)melarhina. DerZalopoinzdiee Schwarznafe. Fr. Cuv. T. 18. und Mammif. Vol. II. Buff. XIV. pl. 10. Obenher grünlih, der Badenbart gelblich, eine ſchwarze Naſe mitten in einem fleifchfarbenen Geficht. 15. S. (C.) Mona (und Monacha Schred.). DerMone. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I, Buff. XIV. XXXVL Der Rüden und die Seiten braun, die Gliedmaßen außen fchwarz, die Bruft, das Innere der Arme und der ganze Umfreis des Kopfs weißlich; eine ſchwarze Binde auf der Stirn, ein dider weißgelber Badenbart; ein weißer Fleck auf jeder Seite der Schwanzwurzel. [Der Schwanz ſchwarz]. In Afrika. 16. S. (C.) Diana. Der Roloway ?). Buff. Suppl. T. XX. Audeb. IV. Fam. Sect. II. pl. VI. Mammif. Vol. II. Oben ſchwaͤrzlich, weiß punktirt, unten weiß, das Kreuz 1) Der Cercopithecus barbatus des Elufius, den inne als Bei— fpiel feines Faunus anführt, ift vielmehr ein Wanderu ale ein Malbruk. 2) Der Exquima Marcgraf’s. Die Figur, die er diefem bei— giebt, ift die. einer Warine (Ouarine), und die des Erquima findet fih beim Warine oder Guariba. Diefe Verwechlelung hat viele Verwirrung in der Synonymie verurſacht. — # Bierhbänder. Simia. 81 purpur⸗roſtfarb, das Geſicht ſchwarz mit Weiß eingefaßt, ein kleiner weißer Bart am Kinn *). "T 17. S. (C.) Cephus, Der Muſtak. Der blaumaͤu— lige Affe. Buff. XIV. XXXIV. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Aſchbraun [bräunlichegrün], ein gelber Haarbüfchel vor jedem Ohre, eine weiße Binde, wie ein verkehrtes Wappenfchild, auf der Oberlippe. [Das Geficht übrigens ſchoͤn Tafurblau.] 18. S. (C.) petaurista. Der Asfagne. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Audeb. IV. Sect. I. pl. XIII. Shen [und außen] olivenbraun, unten grau, mit blauem Gefiht, weißer Nafe *), weißem Haarbufch vor jedem Ohr [eis gentlich dikem weißen Badenbart], und fhwarzem Schnurrbatt. 19. S. (C.) nietitans. Le Hocheur. (Die BWeißnafe.) Audeb. ib. XIV. Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. Schwarz oder braun, weiß punftirt, bloß die Nafe weiß in— mitten eines ganz ſchwarzen Gefichts, um Lippen und Augen toftfarb, Diefe fünf legten Gattungen find alle Elein, fehr artig ge: färbt, und von fehr fanftem Naturell. Sie find fümmtlic in Guinea zu Haufe !). V. SEMNOPITHECUS Fr. Cuv. Unterfcheiden fih von den Meerkagen durch einen Eleinen Hoͤcker mehr am hinterften unteren Badenzahne. Sie find im Drient zu Haufe, und ihre langen Gliedmaßen, zumal aber fehr *) ergl. die im Vol. III. der Mammiferes abgebildete Va— rietät. & \ *) Dabdiefer Charakter auch dem folgenden zukommt, fo kann der — Name Weißnaſe (mad) dem franzoͤſiſchen blane-nez) nicht eiben. B. . ,‚D Pennant hat gewiffe Meerkagen ohne Daumen befchrieben, Simia polycomos und ferruginea, woraus Illiger fein Gefchlecht Colobus gebildet hat, ich habe fie aber noch nicht koͤnnen zu fehen bez fommen. Hr. Temmingk verfichert, ihre Kopf und ihre Zähne glichen 2 der Semnopithefen. f 6 82 Säugthiere € langer Schwanz, geben ihnen ein eigenes Anfehen. Ihre Schnauze ift nicht ganz fo weit hervorfpringend wie bei den Gibbons, und fie haben wie diefe Gefäßfchwielen. Es ſcheinen ihnen felbft die Badentafchen zu fehlen. Ihr Kehlkopf hat einen Saft. Der am längften bekannte iſt 20. S. (S.) nemaeus. Der Duft, Buff. XIV. XLI. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Sn die Augen fallend durch die lebhaften und verfchiedenen Farben feines Pelzes. Er ift am Körper und den Oberarmen grau, [an den Baden und an den Vorderarmen weiß], die Fin: ger der Hande und die Dberfchenkel ſchwarz, hell roſtroth an den Unterarmen [Hinterfüßen], der Schwanz und ein großer drei— eckiger Fleck an den Seiten des Kreuzes ift weiß. Sein Geficht ift pomeranzengelb, dabei hat er ein roſtroth und ſchwarzes Hals: band [Bruftkragen], und gelbe Haarbüfchel zur Seite des Kopfes. Er bewohnt Kodindina '). 21. S. (S.) nasica. Der Kahau. Buff. Suppl. VII. XI. XII. daraus in Blumenbach's Abb. nat. hift. Gegenft. t. 13. (Simia rostrata). Pennant ©. 104. Er macht ſich zumal durch die ungewöhnliche Form feiner Naſe auffallend, die außerordentlih lang und vorfpringend und von der Geftalt eines ausgekerbten Spatels [und herabgerichtet] ift. Er ift gelb, ins Roſtrothe fpielend, und lebt auf Borneo in großen Truppen, die fi Abends und Morgens auf den Zwei— gen der Bäume, an den Ufern der Zlüffe verfammeln. Kahau ift fein Geſchrei. Er fol auch in Cochinchina zu Haufe feyn *). 22. S. (8.) Entellus. Der Hulman. Fr. Cuv. T. 8. et 9. Mammif. Vol. III. et I. Gelbgrau; ſchwarze Haare zur Seite des Kopfs und an den 1) Da Herr Diard dem Muſeum mehrere Duk's aus Cochin— china eingefandt hat, fo Eonnte man fich vergewiffern, daß fie Gefäß: ſchwielen befigen, die ihnen Buffon abläugnete, weil er nur ein duch das Ausftopfen verunftaltetes Eremplar gefehen hatte. Das Slliger’fche Geflecht Lasiopyga ift daher zu unterdrüden, indem es nur auf die: fen Irrthum gegründet ift. ) Sm Mufeum der zoological Society zu London habe ich zweierlet Species diefer Affenart gejehen. Vierhänder. Simia. 83 Augenbrauen, alle nach vorn gerichtet. [Bei andern ift der Bart weiß, Gefiht und Ertremitäten ſchwaͤrzlich) Im oberen Benga= Ion. Eine der in der Brahma Religion verehrten Arten. [Der alte verliert die Stirn, und feine Schnauze zieht ſich zurüd; bei den ungen ift zumal der Schwanz weiß.) 23. S. (S.) melalophos Rafl. Der Simepaye. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Le Cimepaye. Schön lebhaft roftroth, unten weiß, das Geficht blau, und ein fchwärzlicher Haarkamm auf dem Kopfe, von einem Ohr zum ‚andern. [Sehr ſchlank und hochbeinig. Auf Sumattra.] 24. S. (S.) comata Desmarest Der Kruh (8. cristata. Raffles. Presbytis mitrata Kotzedue). Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. Schön aſchfarb, unten weiß, ein weißer Buſch an ber halbſchwarzen Schwanzfpige. in fhwarzer Kamm an den Au: genbrauen, und die Scheitelhaare lang und aufgerichtet, 25. 8. (S.) maura. Der Tſchinku. Budeng *). Hulman. [Semnopithecus Maurus Horsfield. Zool. Res, c. i.] [Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. et III.] Ganz ſchwarz, die Jungen gelbbraun. Diefe drei Iegteren finden fih auf den Sunda-Inſeln !). VI. MACACO ?). Sie haben, mie die Semnopithecus, ein fünftes Höderchen auf dem legten Badenzahn, und wie die Meerkagen, Baden: *) Semnopithecus Pyrrhus Horsf. (ib. folgende Zafel) Lutung genannt, gleicht dem Tſchinku bis auf die fuchsrothe Farbe mit ſchoͤ— nem Goldglanz, die aber fo beftändig ift, daß man biefes Thier we— nigftens als Varietät unterfcheiden muß; auch geben ihm die Savaner jenen eigenen Namen. B. 1) Es erxiftiren in ihren malatifhen Namen Varianten. Raffles (Linn. Transact. XII.) nennt S. comata: Chinkau; S. Maura: Lotong; S. fascicularis: Kra. 2) Makako ift der generifhe Name der Affen an der Guinea: Küfte und auch bei den Negern der Colonien gebräuhlid. Mark: gra f erwähnt einer Species, von der er fagt, fie habe nares elatas bifidas Twahrfcheinlich auf einen Affen der neuen Welt bezüglich]; und diefer unbeftimmte Ausdrud it nad) ihm in der Charakteriftit der Buf— fon’iche Makako geblieben, obſchon man nichts der Art an ihm wahr: nimmt. 6 * 34 Sfͤugthiere— taſchen und Geſaͤßſchwielen. Ihre Gliedmaßen ſind dicker und kuͤrzer als bei den Vorigen, ihre Schnauze mehr hervorfprin- gend, der Enochige Augenbogen gleichfalls hervorftehender. In der Jugend fehr gelehrig, werden fie mit den Jahren unbäns dig. Sie befigen ſaͤmmtlich einen Sad, welcher unterhalb des Schildfnorpels mit dem Kehlkopf communiciet, und ſich aufbläht, wenn fie fehreien. She Schwanz ift herabhangend und nimmt an den Bewegungen Eeinen Theil; fie gebären fchon frühzeitig, find aber eigentlich vor dem vierten oder fünften Fahre nicht aus— gewachfen. Ihre Schwangerfchaft dauert fieben Monat, ihre Weibchen zeigen oft, wenn fie läufifch find, eine ungeheure Auf- treibung der Hintertheile 9). Die meiften kommen aus Indien. 26. S. (M.) Silenus und leonina L. Der Wanderu Buffon’s. Nil-Bandar. Le Macacgue a criniere Aud. IIme fam. sect. I. pl. II. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Schwarz, mit afchgrauer Mähne und weißlihem Bart, die ihm den Kopf umgeben. [Der Schwanz fchmweinartig.] Auf Geylon. 237. S. (M.) sinica. L. Der hinefifhe Hutaffe. Buff. XIV. 30. Le Bonnet chinois. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. II. Open ziemlich lebhaft hellbraun, unten weiß; das Geficht fleifchfarb, die Haare auf dem Scheitel wie Strahlen aus einans "der gehend, fo daß fie eine Art Hut bilden. Aus Bengalen und Geylon. 28. S. (M.) radiata. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Le Toque. Unterfcheidet fich durch gruͤnliche Faͤrbung [vom vorigen]. 29. S. (M.) Cynomolgos und Cynocephalus L. Der Makako. Buff. XIV. XX. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. et III. Ben gruͤnlich, unten gelblich oder weile, Ohren und 1) Daher Aelian ſagte, man fähe in Indien oft Affen mit einem Gebärmuttervorfall. Bierhänder. Simia. AUSB Hände Schwarz, Geficht und Hodenſack lohfarb *). Die Aigrette (S. Aigula L.) Buff. XIV. XXI. ſcheint nur eine Varietaͤt zu feyn, mit einem Buſch etwas längerer Haare auf dem Scheitel. Einige Gattungen unterfcheiden fi durch einen kurzen Schwanz, naͤmlich: 30. 8. (M.) Rhesus. L. G. Cuvier, Menagerie du Museum. Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. Der junge. Audeb. Fam. Il. 1. und Patas à queue courte pl. 4 ‘) Buff. Suppl. XIV. t. 16. Graulih; am Kopf und Unterrüden goldgelb, bisweilen über den ganzen Rüden fo; das Geficht fleifhfarb; der Schwanz geht über die Kniekehle hinaus. Aus Bengalen ?). — Er foll an der Nafenwurzel einen Knoten haben. V. **). 31. S. (M.) nemestrina L. Der Maimon. Bruh. Audeb. Il. Fam. Sect. 1. pl. 11. Fr, Cuv. Mammif. Vol. IT., le singe à queue de cochon. - Schreber t. 5. B. S. platypygos. Oben dunkebbraun [gelblichbraun mit ſchwarz gemifcht], ein ſchwarzer Streif vom Kopf über den Rüden, fehmäler werdend ; gelblich um Kopf und Gliedmaßen; der Schwanz dünn und ge: dreht. ©. f : — Diefes ift der S. carpolegos Raffles (Linn. Transact. XIM.), der bei Bencoolen ſehr gemein ift und den Eingeborenen dient, die Cocosnüffe abzunehmen, was er fehr gefchidt verrichtet, indem er nur die reifften ausfucht, und nicht mehr nimmt als man haben will. Sigend ift er zwei Fuß hoch, die Augenbrauen laufen über der Nafe zufammen. Die Haare auf dem Scheitel find ſchwarz und horizontal aus einander laufend. Geficht, Ohren *) Le Macacque a face noire Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. S. carbonarius Fr. C. gleicht in der allgemeinen Färbung dem obigen, aber das Geficht ift Schwarz. Er ftammt aus Sumatra. V. 1) Die beiden Individuen, welche Audebert benutzte, befinden ſich im Mufeumz; ich habe fie unterfucht und gefunden, daß fie nur eine Art ausmachen. @. 2) Le premier Maimon Buff. XIV. pl. XIX. — Le Macacque a queue courte ib. Suppl. VII. pl. XIII. (Simia erythraea Schreb.) Scheint ein wahrer Makako (S. cynomolgos), dem man nur den Schwanz abgehauen. **) Hierher auc wohl der Macaeque a face rouge. S. speciosa Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. * 86 Säugtbiere. und Hände find nadt, fleifchfarb. Der Schwanz fehs Bol lang, hoch eingefegt. Man unterfcheidet drei Varietäten. 1. c. p. 251. V. VII. INUUS. Cuv. Magot. Sind Makako's, die ſtatt des Schwanzes nur ein kleines [ſechs Linien langes] Knoͤtchen haben. 32. S. (1.) sylvanus L. Der gemeine Affe (8. Pithecus und Inuus L.) Buff. XIV. 7.8. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1.*) Diefer, durchaus mit hell graubraunem Haar befegte Affe ift derjenige, der von allen unfer Klima am beften verträgt. In der Barbarei urfprünglich zu Haufe, foll er auf den unzugäng- lichten Selfenpartieen von Gibraltar verwildert feyn. !) VII. CYNOCEPHALUS. Cuv. Pavian. ?) Sie haben die Zähne, die Badentafchen und die Gefäß: ſchwielen der vorigen, aber ihre Schnauze ift vorgeftredt und am Ende wie abgeftugt, wo fid auch die Nafenlöcher öffnen, was mehr das Anfehen eines Hundes als eines Affen giebt. Ihr Schwanz ift in der Länge verfchieden. Es find im Ganzen große Affen, wild und gefährlich; die meiften leben in Afrika. 33. 8. (C.) Sphinx. Der gemeine Papvian. Schreber 2. 6. $. 1. und 13. B. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Gelb, mehr oder minder ind Bräunliche ziehend; der Baden: ) In diefer Abbildung ift er zu grün. V. 1) Der Püheque Buffon’s (Suppl. VII. pl. 4 et 5.) war nur ein junger Magot. Sein petit Cynocephale ib. pl. 6. und die großen > Eleinen Cynocephali Profper Alpin’s find ebenfalls nur diefe pecies. IHidnxos ift der griechifhe Name der Affen überhaupt, und der, von welhem Galen die Anatomie geliefert hat, nichts andres als ein Magot, wenn glei) Camper meinte, es fey ein Orang-Utang gewe— fen. Hr. v. Blainville ift dieſen Irrthum gewahr worden, und ich habe ihn beftätiget, indem ich Alles, was Galen gefagt hat, mit beiden Arten verglich. er 2) Cynocephalus, Hundsfopf, ein bei den Alten ſehr bekannter Name, zumal weil diefes Thier in den fombolifchen Figuren der alten Agyptier eine große Rolle jpielte, wo er den Tot oder Mercur ira Vierhänder. Simia. 87 bart gelb, das Geficht fchwarz, der Schwanz lang '). Man fieht fie von verfchiedener Größe, was mwahrfcheinlich vom Alter kommt. Ausgewachfen erfchredt er durch feine Lüfterne Brutalität und feine Wildheit. Auf Guinea. *34. 8..(C.) eynocephala. Der Babouin. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. — Derſ. in den Mem. du Mus. t. XIX. \ Der Schwanz ift Eirzer, der Pelz mehr ins Grüne, ber Badenbart weißlich, das Geficht fleifchfarb. In Nordafrika. V. 35. 8. (C.) porcaria Bodd. Der fhwarze Pavian. Chacma. (8. ursina Penn. S. sphingiola Herrm.). Le Chacma. Fr. Cuv. et @eoffr. Mammif. Vol. ]. Le Guenon noir a face allongee und Singe noir de Vail- lant. Buff. Suppl. VII. t. XV ?). Schwarz in gelblichen oder grünlichen Glanz fchillernd, zu: mal an der Stirne, der Badenbart grau, Geficht und Hände [hwarz. Sein Schwanz geht bis auf die Ferfe herab, und endigt in einen Haarbuͤſchel. Der alte hat eine ſtarke Bruftmähne. Sm Ubrigen ift er den vorhergehenden an Geftalt und Sitten ähnlih. Am Gap. 36. S. (C.) Hamadıyas L. Der Tartarin Belon’s. (Ois. fol. 101.) Der Perüdenaffe. Singe de Moco. Buff. Suppl. VII. X.?) Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Aſchgrau, etwas bläulih. Die Haare des Kragens und zumal zur Seite des Kopfes fehr lang. Das Geficht fleifchfarb. [Die Gefaßfhwielen fehr groß und fleifchroth.] Diefer große Affe ift gleichfalls einer der geilften und fürchterlich wildeften, Er Lebt in Arabien und in Athiopien. 37. S. (C.) nigra. Cuv. Ganz ſchwarz und ungefchwänzt, der Kopf aber von ber Geftalt der vorigen. Auf den Philippinen. 1) Diejenigen, bei welchen man ihn Eurz abgebildet hat, wie bei Buffon XIV. &. 13 und 14, hatten ihn abgehauen. Brongniart hat ihn zuerft mit Genauigkeit abgebildet, Schreber hat diefe Figur (13. B) copirt. C. 2) Alle dieſe unwahren Species kommen nur daher, daß man ſchlechte Individuen oder Altersverſchiedenheiten vor ſich hatte. C. 3) Bon Schreber copirt, aber ſchlecht illuminirt. Die Figur in dem Boliowerf der Mammiferes ift beffer. ©. 88 Säugtbiere. IX. MANDRIL. Die Mandrill's haben unter allen Affen die längfte Schnauze (30°); ihe Schwanz ift fehr kurz; auch fie find ſehr brutal und gefährlich. Ihre Nafe ift wie bei den Pavianen geftaltet. 38. S. (M.) Mormon L. (und Maimon). Der Man: drill; Boggo, Choras. Buff. XIV. XVI. XVII. und Suppl. VII. IX. Schreber 2. 7.8. A. B. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. II. II. Graubraun, oberhalb ins Dlivengrüne [auf dem Kopf ein fpisee Haarmwulft], ein Eleiner citronengelber Bart am Kinn, die Baden fhön blau und gefucht. Die ausgewachfenen männlichen erhalten eine feuerrothe Nafe, zumal an der Spise, wo fie völ- lige Scharlachfarbe annimmt. Mit Unrecht hat man daraus eine eigene Species gemacht. *) Die Gefchlechtstheile und der Kreis um den After haben die nämliche Farbe. Die Schenkel ſchoͤn violblau. Man Eann fich Fein fonderbareres und abfcheulicheres Geſchoͤpf vorftelten. Er erreicht faſt Menfchengröße. Die Neger von Guinea fürchten ihn fehr. Man hat Mehreres aus feiner Traturgefchichte in die des Schimpanfee, und von da in die des Drang-Utang getragen. — Die Zähne eines alten find fchredlich; feine Oberfinn: laden find über dem sinus maxillaris wie aufgettieben. V. 39. S. (M.) leucophaea. Der Drill. Fr. Cuv. Ann. du Mus. IX. T. 37. nach einem Sungen, und Mammif. Vol. II. et II. nach einem Erwachfenen. Gelbgrau, das Geficht ſchwarz; der Schwanz fehr kurz und dünn; beim Alten wird der Pelz dunkler, und das Kinn fehon zinnoberroth. [Der Schwanz fteht als ein ſteifes Haarbuͤrſtchen auf dem Kreuz.) in abfcheuliches Thier. Die Affen der neuen Welt haben vier Badenzähne mehr [fehs auf jeder Seite], in Allem alfo fechs und dreißig Zähne, einen langen Schwanz, Eeine Baden: 1) Hr. Geoffroy und ich haben felbft in der Menagerie des Mufeums zwei bis drei Mandrils, S. Maimon, fich in Choras S. Mor- mon, verwandeln fehen. Der Haarbufch, den man der Charakteriftit des Mormon beigiebt, findet fich auch oft beim Maimon. ©. - Bierhänder. Simia. 89 tafchen, das Gefäß ohne Schwielen und behaart, die Nafenlöcher nicht unter, fondern zur Seite geöffnet. Alte große Vierhänder Amerika's gehören zu diefer Ordnung. Ihre Dickdaͤrme find we— niger aufgetrieben, und ihr Blinddarm laͤnger und duͤnner als bei den Affen der alten Welt. A. Die einen haben einen Greiffehwanz, d. h. feine Spige kann ſich mit ziemlicher Stärke *) um Körper wickeln, um fie wie mit einer Hand zu erfaffen. Dieß find insbefondere die Sapajou’s (Cebus Erxleben). ! Die erften heißen X. MYCETES. „eulaffe. Alouatte. Sie zeichnen fich durch einen pyramidalen Kopf aus, deſſen Oberfinnlade viel tiefer als die Schädelbafis herabfteigt, da die untere dagegen fehe hoch auffteigende Afte hat, um eine Enochige Trommel aufzunehmen, die durch die blafige Auftreibung des [Kör: pers des] Zungenbeines gebildet wird, und mit dem Kehlkopf in Berbindung ſteht. Diefe Einrichtung giebt ihrer Stimme einen ungeheuren Umfang und einen furchtbaren Schall. Daher ihr Name Brüllaffen. Der Theil ihres Schwanzes, welcher greift, ift an der Unterfeite nadk. Man Eennt mehrere Sattungen von ihnen, deven unterfchei- dende Charaktere aber noch nicht hinlänglich beftimmt find, denn die Farbe des Pelzes, worauf man fie hat gründen wollen, variict mit dem Alter und nach dem Gefchlecht. 40. S. (M.) Seniculus. Der rothe Brüllaffe. Gua— riba.] [Mycetes ursinus ZU, Beelzebul.] **) Buff. Suppl. VO. XXV. Wird oft aus den Wäldern Guiana's, wo er in en lebt, zu ung gebracht, Er ift von der Größe eines ſtarken Fuch— *) Major v. Feldner (Reifen durch — 2. Th.) verſichert, dag ihn ein folcher Affe (es war ein Guariba) einmal mit dem - Schwanz am Finger fo feft gepadt habe, daß er vor Schmerz laut aufs ſchreien müffen. V. 1) Cebus oder Cepus, #ijros, Namen aͤthiopiſcher Affen, welche, nach der Befchreibung die Aelian davon giebt (I. XVIL c. 8.), der Patas gewefen feyn müffen. N **) Die Namen Araguato, Guariba, Barbado, Ouarine, werden theils nach den Provinzen Südamerifa’s, theils nach den Arten ver: fchiedentlid angewandt, worüber ein Mehreres bei Pr. Marim. v. Wied Abb. Heft 4 und Beiträge II. ©. 48. V. 90 Säugthiere. fes, ſchoͤn kaſtanienbraun, am Kopf und Schwanz dunkler. Der Alouatte ourson (Stentor ursinus Geoffr. v. Humb. Beob. aus d. Zool. T. SO) weicht fehr wenig von ihm ab. Allein es fheint, daß es mehrere andere Arten giebt, wovon einige ſchwaͤrz— li) oder dunkelbraun, die andern blaß find. Bei einigen Arten ift die bläffere Farbe die des Weibchens. !) 41.* S. (M.) flavicaudata. Der gelbfchwänzige Ehoro. (Stentor flavicaudatus Geoffroy.) Schwarzbraun, mit einem gelben Streif längs jeder Seite des Schwanzes. B. Die andern, gewöhnlich fogenannten Sapajou’s haben einen platten Kopf und eine nur wenig vorftehende Schnauze. (Geſichtswinkel 60°). XI. ATELES. Spinnenaffe; Klammeraffe. Der Daumen ift bei ihnen gänzlich oder doch wenigſtens zum größten Theil unter der Haut verborgen, und der greifende Theil des Schwanzes an ber Unterfeite nadt. Geoffroy hat fie als eigenes Affengefchlecht unterfchieden ?), aber Spir die erfteren beiden Arten noch als Brachyteles ?) abgefondert. Sie ver: binden die Spinnenaffen mit dem folgenden Gefchlecht. 1) Markgraf Braf. 226. ſpricht von einem ſchwarzen Guariba mit braunen Händen, welchen Spir in feinem Seniculus niger wie: dergefunden zu haben glaubt (Denkſchr. d. AE. zu München f. 1813, S. 333). Mycetes rufimanus Kuhl. CHEN ' Markgraf 227 fpridht von einer andern Art, ganz bärtig und ſchwarz, deffen Abbildung fih ©. 228 unter dem unrichtigen Namen Exquima befindet, und welche der Mycetes barbatus Spzx T. 32 zu feyn ſcheintz das Weibchen, 33, it blaß gelbgrau. Das Männchen wird der Mycetes niger Kuhl’s und des Pr. v. Wied feyn. Der Ca- raia Azara's, [Mycetes Caraya Spir, Stentor niger Geoffroy ] ſchwarz, mit dunkelrothbrauner Bruft und Bauch, deſſen Weibchen bräunlich, Eönnte ebenfalls hierher gehören. Der Prinz von Wied hat noch einen Mycetes ursinus, der viel brauner als der Geoffroy’fche zu feyn fcheint, und fi) mehr dem M. fuscus und discolor Sp«ex (T. 30 u. 34) nähert. Dieſer letztere fcheint vielmehr der Stentor fuscus Geoffroy’s. Die graugelbe Alouatte couleur de paille, Stentor stramineus Geoffr. und der Myc. stramineus Spzx t. 31, fcheint, nad) feinem Schädel zu urtheilen, ſpecifiſch verfchieden, es Eönnte aber auch nur das Weibchen eines der vorigen ſeyn. Übrigens ift leicht einzufehen, daß bei fo unficheren Charakteren die Synonymie noch viel unfiherer ſeyn muß. 2) Annales du Museum VII, 260 u. f- 3) Spix Simiarum et Vespertilionum brasiliensium spec, novae, Bierhänder. Simia. 91 41. S. (A.) pentadactylus. Der Schameef. Brachyteles pentadactylus Spez. Ganz fhwarz; er unterfcheibet fi) von den Folgetiten da⸗ durch, daß er wirklich noch einen etwas herausſtehenden Daumen zeigt, wiewohl er nur aus einem Phalanx ohne Nagel beſteht. Im franzoͤſiſchen Guiana. 42. S. (A.) Hypoxanthus. Der Mirifi. *) Pr. M.v. Wied Abb. 2. 1. Brachyteles macrotarsus. Spix T. 1. et 27. Hat gleichfalls noch einen Eleinen Daumen, an dem fi fogar zu Zeiten der Nagel findet. Sein Pelz ift gelblih und wird nah dem Schwanz hin roftbraun. Den eigentlihen Ateles oder Spinnenaffen fehlt der Dau— men ganzlih. C. — Gie wiſſen aber Fehr gefchiet die ganze Hand zum Set: tern zu gebrauchen, find auf Bäumen außerft flin€, auf der Erde langfam, unbeholfen, und das Gehen auf glattem Boden macht ihnen Mühe. Sie drüden deshalb auch ihren Schwanz, wie bie Schlangen, an fefte Körper an, um es ſich auf diefe Weife zu erleichtern. Mit diefem, der ihre Körperlänge um 4 übertrifft, willen fie ſich ſehr geſchickt feftzuhalten, auch, ihn in die Eleinften Dffnungen zu bringen; allein daß fie ihn zum Ergreifen von Krebſen und Mufcheln aus dem Waſſer, oder gar wie der Ele: fant feinen Rüffel, brauchen follten, ift eine Übertreibung. So ift auch jest die von Ulloa fiammende Erzählung widerlegt, daß fie, eine Kette bildend, bdenfelben um den Hals des andern Thlangen, und fo über einen Fluß zu feßen im Stande wären. Allein angefchoffen bleiben fie gewöhnlich, und felbft bisweilen nad) dem Tode noch einige Zeit, mit ihm an einem Afte hans gen, fo daß fie der Jaͤger nicht erhält. Diefe Affen gleichen wegen ihrer langgeſtreckten Extremitäten und trägerem Naturell den Faulthieren; auch ſtammt daher der Name Spinnenaffen, weil man fie mit diefen verglichen; wegen des ſehr menfchenähnlichen Gefichts und der langen Arme nähern fie fih auch den Drangs. Sie erfüllen die Wälder von Südamerika, und wurden fonft nicht genau unterfchieden. V. *) Nicht Mikiri. 2. Hierher auch Hr. Geoffroy’s Eriodes hemidactylus ( Mem. Mus. XVII. t. 22.), welcher davon fpecififch verfchieden Tepn fol. 92 Säugtbhiere. 43. S. (A.) Paniscus. Der Coaita. !) Buffon XVII. 1. Fr. Cuv. Mammif, Vol. 1. G. Fiſcher nat. Hift. Sragmente T. I. F. 2 der Schädel. Über und über mit ſchwarzem Haar bedeckt wie der Scha- met, aber ohne alle äußere Spur von Daumen. Sein Geficht ift fleifchfarb. [Der befanntefte.]) 44. 8. (A.) ater. Der Cayou. Fr. Cuv. Mammif. und Vol. II. IIL Gleicht dem vorigen, hat aber ein ganz ſchwarzes Geficht. 45. S. (A.) marginatus. Der Chuva. Geoffroy in d. Ann. du Mus. VI. T. X. Mammif. Vol. IV. Cah. 62. Schwarz, wie der Gonita, aber mit einem Einfaß weißer Haare um das Geficht [und auch durch ſtrahlig aus einander ge- hende weiße Haare auf der Stirn und einen weißen Bart cha- rakteriſtiſch]. 46. S. (A.) Beelzebuth., Die Marimonda. Humb. Der weißbauchige Coaita. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. und III. -Geoffroy Ann. du Mus. VII. T. XVI. Oben und außen herum ſchwarz; innen an den Ertremitäten, an der Linterfeite des Körpers und den Seiten des Gefichts gelb- lichzweiß. Um die Augen fleifchfarb, [Gemein am Drenoko. Seine Stienhaare find rüdwärts, die Haare des Hinterkopfes vorwärts gerichtet, fo daß er in der Mitte des Kopfes eine Art Zoupet zu haben fcheint.] 47. S. (A.) arachnoides, Der gelbe Spinnenaffe. Geoffroy Ann. du Mus. XII. t. 9. Graugelb, vothgelb, mit fehrwärzlichen Augenbrauen. [Sn Brafilien.] XU. ZLAGOTHRIX Geoffr. GASTRIMARGUS Spix. Mit rundem Kopf wie bie Spinnenaffen, einem entwidelten 1) Sie haben einige merkwürdige Ähnlichkeiten mit dem Menfchen in ihren Muskeln; unter allen Thieren haben fie allein den biceps des Schenkels gebildet wie wir. E. Bierhänbder. Simia. 93 Sm; wie bie Brüllaffen, und einem an der Spige unten nadten Widelfhwanz wie beide, Es find Affen aus dem Innern Südamerika’ 8, die fehr Lüftern feyn follen. *48. 8. (L.) Humboldtii. Der Caparo. Gastr. olivaceus. Spar. t. 28. Dlivenbraun; mit mäufegrauem Kopf und Eptremitäten. V. 49. S. (L.) canus Geofr. Der Griſon. Gastrimargus infumatus. Spir. t. 29. Dunkelbraun, mit fchwarzem Geficht. V. XIII. CEBUS, Die uͤbrigen Sapajou's haben bei einem runden Kopfe und abgeſonderten Daumen einen zwar zum Greifen geſchickten, aber doch gaͤnzlich behaarten Schwanz. Die Gattungen find hier noch vielfältiger und faft fo fchwer zu beflimmen wie bei den Brüllaffen. [Ihre Eichel ift wie ein Champignon geftaltet.] Einige haben ihr Stirnhaar von gleichförmiger Länge. 50. S. (C.) Apella L. Der Sajou. Buffon XV. 45. Audebert\.2.f. 2. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Braun, in verfchiedenen Abftufungen, um das Geficht ſchwarz. [Aud) auf dem Scheitel.) 51. S. (C.) capucina. Der Sai oder WVinfelaffe. Buff. VII. 9. Audeb. Vol. 1. t. 4. Schreber t. 29, Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Eben fo braun, mit weißlihem Geficht. Bei diefem wie bei dem vorigen variiert die Körperfarbe vom tiefſten Schwarzbraun bis zum Gelbbraun, ja ſelbſt weißlih. Die Gegend der Bruft und Schultern ift indeß gewöhnlich bläffer, bie Haube und bie Hande am dunkelften '). Andere haben das Stirnhaar verfchiedentlich aufgeftugt. 1) Die Winfelaffen variiren dergeftalt von braun zu gelb und 94 Saͤugthere— 52. 8. (C.) fatuellus. Der gehoͤrnte Sajou. Buff. Suppl. VII. 29. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Hat auf jeder Seite der Stirn einen Eleinen Haarbuſch, lals wenn er eine zmweihörnige Pelzmüge auf dem Kopfe hätte. Ganz fchwarzbraun, um das Geſicht nach unten herum weiß ges fäumt. Die Haut ift violet. Im Winter nimmt der Pelz des Kopfes bedeutend zu.] *53. 8. (C.) cirrifera, Geoffr. (8. lunulata Kuhl). Variete du Sajou cornu. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Pr. Mar Abb. Heft 4. Dunkel Eaftaniendbraun, am Bauche bläffer; Scheitel, Extre— mitäten und Schwanz fhwarzbraun. Am Vorderkopf ein aufge tichtetes Haartoupet in Hufeifengeftalt. Das Gefiht mit weißen Haaren eingefaßt. Der Pelz weich. V. *54. S. (C.) Monachus Fr. C. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Auf dem Nüden braun, Schwanz und Ertremitäten fhwarz, Bauch, Schultern, Bruft und Geficht gelblich, das Ge— — weißlich, daß man verſucht ſeyn wuͤrde, ſehr viele Arten zu machen, wenn man keine Zwiſchenſtufen haͤtte. Dahin gehoͤren Simia trepida, syrichta, lugubris, flavia L. u. Schreber, fo wie auch einige, welche Hr. Geoffroy (Ann. du Mus. XIX. 111 und 112.) unterfcheidet. Ah Spir hat ihre Zahl ohne hinlängliche Gründe vermehrt. Wir bringen zur Simia Apella L. den Cebus robustus Pr. Mar, welcher uns nichts weiter als ein fehr alter Sajou zu feyn fcheint. Der Cebus macrocephalus Spzx t. 1. möchte eben jo wenig als Art verfchieden feyn. Zum Sai, S. capucina L, bringen wir den Sa? a gorge blanche Buff. (S. hypoleucos), den Cebus libidinosus Spix T. 2., den Ce- bus xanthosternos Pr. Mar. oder Cebus xanthocephalus Spix 3. und feinen Cebus cucullatus ebend. 6. Eher würden wir geneigt feyn, als eigene Arten zu betrachten den Sajou a pieds dores Fr. C. [Mammif. IIl.]; den Sajou brun daf. oder Cebus unicolor Spir T. 4; die Simia flavia Schreber 31. B., wovon der Cebus gracilis Sp. T. 5. nur durd) das Ausftopfen verfchieden ſcheintz allein es gehören noch zahlreiche Beobachtungen an Ort und Stelle, wo diefe Thiere Leben, dazu, ehe man fich fchmeicheln darf, dergleihen Arten nicht willkürlich aufgeftellt zu haben. x — Daher will ic) auch den Cebus Azarae Rengger nur dem Namen nach hier aufführen. B Vierhänder Simia. 95 fit mit einem ſchwarzen Ning eingefaßt. Vielleicht nur, eine Tarbenvarietät des vorigen. V. Alle dieſe Affen haben ein fanftes Naturell und leichte, leb— hafte Bewegungen. Sie laſſen ſich leicht zaͤhmen. Ihr floͤten— artig zwitſcherndes Geſchrei hat ihnen den Namen Winfel: affen, Singes pleureurs, zugezogen. V. XIV. SAIMIRT. Beiden Saimiri’s oder Cihhornaffen ift der Schwanz platt und dient kaum noch zum Greifen; der Kopf ift fehr platt. Die Scheidewand zwifchen den beiden Augenhöhlen ift im Skelet nur eine Membran. Man kennt nur eine Art, nämlid) 55. 8. (S.) sciurea L. Der Saimiri. *) RUFT. XV. 2. Mammif. Vol. I. Bon der Größe eines Eichhörnchens; gelblichgrau; die Vor: derarme, Schenkel und vier Hände goldgelb; die Schnauzenfpige ganz ſchwarz. XV. PITHECIA. Saki. Ebenfalls amerikanifche Affen, aber ohne Greiffchwanz. Mehrere haben ihn fehr lang und bufchig, weshalb man fie auch wohl Fuhsaffen genannt hat. Ihre Zaͤhne treten mehr als bei den andern Affen hervor. ') 56. 8. (P.) pithecia. Der Yarké oder Schweifaffe. Buff AN. 12. Spix T. 10. Pithecia inusta. Schmwärzlih; um das Geficht weißlich. 57. 8. (P.) hirsuta. Der graue Saki. SpixZ.8 Grau, mit gelblichen Händen. R *) Die Schreber’fhhe Figur ift fchlecht, zumal in der Illumina— ion. V. h Alle amerikaniſchen Affen mit nicht greifendem Schwanz, und die uiſtitis führen bei Buffon den gemeinfchaftlihen Namen Sagouins (Callithrix Erxl.). Diefer Name wird aber in Brafilien allen Kleinen Affen ohne Rollſchwanz “eigelegt. 96 | Säugtbhiere. .58. 8. (P.) Satanas. Hoffmannsegg. Der ſchwarze Safi. Couxio. Humb. Obs. zool. T. XXVU. Ganz ſchwarz.*) Mit anfehnlihem Barte. 59. S. (P.) rufiventris. Der rothbaudige Zantaffe Buff. Suppl. VII. 31. Pithecia capillamentosa Spir. T. I. Unter dem Namen Brachyurus unterfcheidet Spir noch diejenigen, deren Schwanz Eürzer als der Körper ift. 60. Br. Ouaraki. Der Yarké. Spix 2. 8. Hat einen gelben Leib; Kopf, Hals, Arme und Füße ſchwarz. Hierzu, wenn anders es eine eigene Species ift: 61. Simia melanocephala.. Der Gacajao. Humb. Obs. zool. T. 29. Gelbbraun, mit fchwarzem Kopf. Der Schwanz nur 4 des Körpers. XVI. CALLITHRIX. Die Saguindhen, deren Schwanz dünn ift, und deren Zähne nicht hervortreten. Man hatte ihnen einige Zeit lang bie Saimiri's zugefellt, allein ihr Kopf ift höher, und ihre Eckzaͤhne find viel kürzer. Dahin gehört: 62. S. (C.) personata. Der maskirte Affe. Spix T. 12. Callithrix nigrifrons daf. &. 15. Pr. Mar v. Wied Abb. 2. Heft. Mammif. Vol. 1. Graugelb, mit ſchwarzem Kopf und Händen und fehr lan— gem Haar. 63. 8. (C.) lugens. Der Traueraffe. Schwärzlih), mit einem großen weißen Halskragen. Von ” Brachyurus Israelita Spix &. 7. ift Sen. Temmingk zu: folge der junge. V. Bierhbänder. Simia. 97 ihm möchte Callithrix amieta G@eoffr. (Spir &. 13) und Call. torquata Hoffmannsegg *) wenig: verfchieden feyn. *64. S. (C.) melanochir Pr. Max. Der Gigo oder graue Sapajou. Abb. z. NG. dv. Brafilien Heft 4. Call. Gigot Spix T. 16, Die Haut, folglich Gefiht und Hande ſchwarz, Körper afch: grau behaart, der Rüden vöthlich Eaftanienbraun. Call. cinerescens (Spir %. 14) ift nah Temmingk's Verſicherung der junge **). BD. *65. 8. (C.) Moloch. Die Schläfen, Baden und der ganze Unterleib voftfarbig, der Schwanz braun, an der Spige weiß; Hände weih. DB. XVH. NYCTIPITHECUS Spix. Schlafaffe. Nocthora Fr. Cuv. (Aotus TII) Unterfcheiden fi von den Sagoins nur duch die großen goldgelben Nachtaugen und die zum Theil unter dem Fell ver: borgenen Ohren. Man Eennt nur eine Species, 66. S. (N.) trivirgata. Der Durufuli. Eufi-Eufi. Mirifina. ii Humb. Obs. zool. t. 28. Mammif. Vol. IN. Nyctipithecus vociferans Spix T. 18. Dben afchgrau, unten orangegelb ins Braune, mit einem ſenkrechten ſchwarzen Streif über die Mitte der Stirn, und einem ähnlichen auf jeder Schläfe. [Der Schwanz lang, an der Spige ſchwarz. An den Lippen Schnurrhaare.] Ein nädhtliches Thier des füdlichen Amerika’s. ) [Der Kopf diefes Affen gleicht auf: fallend dem des Lemur tardigradus.] Sn Alte diefe Affen find in Guiana oder Brafilien zu Haufe. ) Befchreibung affenartiger Thiere aus sn ‚im Magaz. d. Gef. nat. f. Freunde zu Berlin. 1809 ©. 8 V. **) Call. cuprea Spix T. 17., iſt e noch unfichere Species. V. 1) Hier fügt der Verf. als Anmerkung N. felinus Spzr 138, hinzu, wiewol er eben vorher gefagt, daß es nur eine Species gebe. +) v9. Humboldt p. 309. I. 7 98 Säugtbhtere. 2. HAPALE ZU. Uiſtiti. Arctopithecus G@eoffr, Sie bilden ein Eleines, den Saki's verwandtes Geſchlecht, welches lange Zeit mit ihnen im großen der Affen zufammenges worfen gewefen if. Sie haben auch, wie die amerikanifchen Affen, einen runden Kopf, plattes Geficht, zur Seite ftehende Nafenlöcher, behaartes Gefäß, Eeine Badentafhen, und wie die Saki's insbefondere, keinen Greifihwanz; aber fie befigen nur zwanzig Badenzähne, wie die Affen der alten Welt. Ihre Kral- len find ſaͤmmtlich zufammengedrüdt und zugefpist, bloß mit Aus- nahme derer des Hinterdaumens; ihre Vorderdaumen treten fo we— nig von den übrigen Fingern ab, daß man diefe Thiere Faum noch Vierhänder nennen kann. Es find fammtlich Eleine Thier— hen von angenehmer Geftalt, die fich leicht zähmen Laffen. I. JACCHUS. Geoffr. Die eigentlichen Uiſtiti's oder Titi's, mit zugefpisten, in Bogenlinie ftehenden unteren Schneidezähnen, an Größe den Edzähnen gleih. Ihe Schwanz ift flarkhaarig und geringelt, ihre Ohren tragen gewöhnlich einen Haarbüfchel. 1. H. Jacchus L. (Jaechus vulgaris). Der Titi (in Paraguay). Sahuim (in Brafilien). Buff. XV. 14. Mammif. Vol. I. nebft dem Sungen. Mit ftarkbufhigem, weiß und braun geringeltem Schwanz, graubraunem Körper, und zwei großen Büfcheln weißer Haare vor den Ohren. In faſt ganz Südamerika. *) I. MIDAS Geoffr. Bei diefen find die unteren Schneidezähne meißelförmig, fte: 1) Es ift ſchwierig, genaue fpecififche Grenzen zwifchen den uiftiti’s verschiedener Faͤrbungen zu ziehen. Der Jacchus penicillatus @eoffr. (Spir T. 26.) hat einen weißen Fleck auf der Stirn, und die Oh— renbüfchel braun oder fehwarz. — Sein J. leucocephalus (Pr. Mar Abb. 2. Heft) hat diefelben Buͤſchel, aber das Weiß nimmt bei ihm den ganzen Kopf und Vorderhals ein. — Sein J. humeralifer hat die Schultern, die Bruft und die Arme weiß. — Der J. albicollis Spir T. 25. hat den led auf der Stien, die Ohrbüfchel und ein breites Halsband von weißer Farbe. Anderemale aber giebt es auch welche, bei bean. alles Weiß verfhwunden if. ©. Annales du Museum XIX. vo. 119 — 122, Bierbänder. Hapale. 99 hen faft in gerader Neihe, und find kuͤrzer als die Edzähne. She Schwanz ift weniger did und ungeringelt. 2. H. Oedipus. Der Pinfhe Titi von Gartha: gena Humb. Buff. XV. 17. f Fr. Cuv. Mammif. Vol. IU. Grau, mit braun gewellt, mit langen weißen Haaren auf dem Kopfe, die hinter den Ohren herabhangen; der obere Theil des Schwanzes und die Schenkel roftfarbig. [Das Geficht ſchwarz, die Unterfeite und die Ertremitäten weiß.] Am Amazonenftrom. !) 3. H. rufimana. (8. midas L.) Der rotbhändige Zamarin. Buff. RV. 13. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Schwarz, die vier Hände rothgelbb. Die Seiten und Hin: terfchenfel gelb und ſchwarz gemifcht. Aus Guiana. 4. H. (M.) Ursula. Der fhwarze Tamarin. Buff. Suppl. VII. 32. Midas fuscicollis Spix T. 20. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Ganz fhwarz, mit roftfarbigen Wellen auf dem Rüden. 5. H. (M.) labiata. Der weißlippige Tamarin. Midas nigricollis Spex T. 21. Schwarz; auf dem Kreuz roſtgelb; umsdie Schnauze weiß. ?) 6. H. Rosalia. Die Marifinaz gewöhnlich das Loͤ— wenä en. Buff. XIV. 16. 9 Fr, Cuv. Mammif. Vol. 1. [Gold-] Gelb; der Kopf mit einer goldgeldben Mähne einge: faßt, das Schwanzende braun. Surinam. 1) Sch vermuthe den Midas bicolor Spex T. 24. nur eine Va— rietät des S. oedipus, und feinen M. mystax eine de M. labiatus. 2) Die Simia leonina Humb, Obs. zool. I. t. 5. ift braun und bat ein ſchwarzes Geficht mit weißen Lippen, wie der obige; allein es bat das Anfehen als ob die Haare feiner Mähne dichter ſeyen und eine Mähne wie bei der Marikina bildeten. —* 100 Säaugthiere: 7. H. chrysomelas. Pr. Mar v. Wied Abb. 2. Heft. Schwarz; die Vorderarme, die Oberfeite des Schwanzes und eine aufgerichtete Mähne um den Kopf lebhaft — *8. H. chrysopyga Natterer. Mikan delect. Flor. et Faunae Bras. fasc. III. c. ic. Schwarz; der Steiß und die Schenkel goldgelb. 9: H. argentata. Der Mifo. Buff. XV. 18. Silberweiß, ins Grauliche; bisweilen ganz weiß. Der Schwanz braun. Am Amazonenftrom. 3. LEMUR Matki. Diefer Stamm begreift, nach inne, alle Vierhander, welche in der einen oder der anderen Kinnlade eine von der Zahl vier verfchiedene Anzahl von Schneidezähnen haben, oder wo fie doch zum menigften in einer anderen Richtung als bei den Affen ftehen. Diefer negative Charakter mußte nothwendig fehr disparate Thiere vereinigen, und brachte umgekehrt nicht einmal alle die zufammen, die zufammen gehören. Geoffroy hat daher beffer bejtimmte Abtheilungen aufgeftellt. Diefe Thiere haben vier wohl entwickelte und der Hand entgegengefegte Daumen, und den erjten Finger der Hinterhand mit einer aufwärts flehenden, fpisen Kralle ver ſehen. Alle andern Nigel find platt. Ihr Pelz ift wollig; ihre Zähne fangen bereits an, fpige in einander paffende Höder zu zeigen, wie die der Inſectenfreſſer. I. LEMUR, sensu strictiori. Eigentlihe Maki's. Sie haben unten fechs nad) vorn gerichtete, zufammen ges drückte Schneidezahne; vier gerade ftehende oben, deren mittlere von einander abftehen; fihneidende Eckzaͤhne, fehs Badenzähne jederfeits, oben wie unten; die Ohren nicht fehr groß. Es find fehr lebhafte Thiere, die man wegen ihres zugefpigten Kopfes Affen mit Fuhsfhnauze genannt hat. Sie leben von Früchten. Die Arten find zahlreich und finden ſich bloß auf der Inſel Madagaskar, wo ſie die Affen zu erſetzen ſcheinen, die, wie man behauptet, daſelbſt nicht vorkommen. Sie unterſcheiden ſich faſt bloß durch die Farbe. VBierhbander. Lemur. 101 1. L. Catta. Der Mokoko. Buff. XII. 22. Schreber Säugthiere dv. Goldfuß T. 41. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Aſchgrau; der Schwanz ſchwarz und weiß geringelt. 2. L. Macaco. Der Bari. Buff. XII. 27. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. In großen weiß und fchwarzen Flecken. — Jedoch nach den Gefchlechtern verfchieden, fo daß der maͤnnliche, Schwanz, Hände, Hinterrüden, Gut und Hals, Stirn und Schnauze ſchwarz, alles Übrige weiß hatz der weibliche (Buffon’s Figur, cop.b.Schreber T. 40) im Ganzen mehr weiß zeigt, indem bei ihm nur der Schwanz, die Hände, die Stirn und ein großer Fleck der Schulter ſchwarze Färbung haben. W.] 3. L. ruber. Der rothe Mai. Mammif. Vol. 1. 2. Lebhaft rothhraun, der Kopf, die vier Hande, der Schwanz und die Bauchfeite fchwarz, ein weißer Fleck auf dem Naden, ein roftfarbiger Haarbuſch an jedem Ohre. [Auf der Oberhand ein gelber Fleck. Ein ſchoͤnes Thier. B.] 4. L. Mongoz. Der Mongus. Buff. XIII. 26. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Ganz braun; Gefiht und Hande ſchwarz. [Doch ſcheint legterer Charakter bisweilen zu fehlen. 7 Andere Arten Eönnten Varietäten feyn, wie 5. L. albifrons Geofr. Der Mongus mit weißer Stirn. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Braun, mit weißer Stirn ꝛc. !) 1) L. niger (Edwards Fe — L. nigrifrons @eoffr. der IHwarzgeftirnte Maki. — L. melanocephalus, der ſchwar z⸗ Eöpfige Maki. — Der Mafi mit der Halsfraufe — Der rothe Maki Audeb. 2. u. ſ. w. — Allein es ift noch nicht ausge— macht, ob nicht einige dieſer Species in einander übergehen. Vergl. Geoffroy Ann. du Mus. XIX. p. 160 ff. 102 Säugthiere. II. LICHANOTUS. Indri. Mit den Zähnen der vorhergehenden, außer daß in der Unterkinnlade nur vier Schneidezähne find. 6. L. Indri. Sonnerat IId Voy. pl. LXXXVI. Die einzige bekannte Art, ungefchwanzt, drei Fuß hoch, ſchwarz, mit grauem Gefiht und weißem Hintern. Die Ein- wohner von Madagaskar zähmen ihn und richten ihn zur Jagd ab wie einen Hund. !) II. STENOPS. Lori. Sie haben die Zähne der Maki's, bloß fpigere Hoͤcker auf den Backenzaͤhnen; eine kurze Schnauze wie ein Mops; ſchmaͤch— tigen Körper; Keinen Schwanz; große, nahe zufammenftehende Augen; rauhe Zunge. Sie nähren ſich von Inſecten, bisweilen von Eleinen Vögeln, ja Saugthieren, und find im Gang von einer ganz ausnehmen: den Langfamkeit. Es find Nachtthiere. Carlisle hat an der Bafis der Arterien ihrer Gliedinaßen diefelbe Zertheilung in Eleine Gefäßäfte gefunden, wie bei den echten Fauithieren. Man Eennt nur zwei Gattungen, beide in Oſtindien zu Haufe. ; 7. L. (St.) tardigradus. Der Faulthier-Lori von Bengalen. Poucan. Buff. Suppl. VII. 36. Schreber Säugth. t. 38. Mammif. Vol. I. Graugelb; ein brauner Streif längs des Ruͤckens. Es feh- len ihm bisweilen oben zwei Schneidezähne. ?) 8. L. (St.) gracilis. Seba Thes. I. XLVIL Gelbgrau, ohne Rüdenftreif, etwas Eleiner als der vorher: 1) Der Indri à longue queue over Maki & bourre (Lemur lani- ger Gm.). Sonnerat 2. Voyage pl, LXXXVI. muß erft noch ge: nauer verglichen werden. . 2) Sein langfamer Gang, durch den man verleitet wurde, ihn für ein Faulthier zu nehmen, hat manche Autoren, gegen Buffon und ge: VBierhbänder. Lemur. 103 gehende, fifit aufgeworfener Naſe, durch einen Vorſprung ber Intermaxillarknochen. ') IV. OTOLICNUS Ill, Gelago. Sie haben die Zahne und nähren fi) von Inſecten wie die vorhergehenden; haben aber verlängerte Fußfohlen, wodurch ihre Hinterhände eine unverhältnigmaßige Ausdehnung erhalten. Dazu einen langen Bufchfchwanz, große hautige Ohren und große Au: gen, welche ein Nachtleben anzeigen. Sie find alle in Afrika zu Haufe. 9. L. (O. s. Galago) crassicaudatus Geofr. Rothgrau; von der Größe eines Kaninchens. 10. L. (O. s. &.) senegalensis. Schreber T. 38. Bb. Audebert Gal. pl. ]. Mammiferes Vol. I. - Nothgrau, von ber Größe einer Ratte. ?) V. TARSIUS. Haben ebenfalls die Fußfohlen verlängert und alle Einzel: heiten der Geftalt der Vorhergehenden; aber, der Zwiſchenraum zwifchen ihren Badenzähnen und ihren Schneidezähnen wird durch mehrere etwas Eürzere Zähne ausgefüllt; auch find Die mittleren oberen Schneidezähne verkängert und gleichen Eckzaͤh— nen. Shre Schnauze ift fehr Eurz und ihre Augen noch größer als bei fammtlichen vorigen. Es find auch nächtliche, von Inſecten lebende Thiere. Sie kommen von den Molukken. 11. L. (T.) Spectrum. Pallas. Buff. XI. 9. Didelphis macrotarsus S chreb. Saͤugth. T. 155. gen die Wahrheit, behaupten laffen, daß es auch in Afien Faulthiere gebe. 1) Auf diefen Unterfhied der Nafe gründet Hr. Geoffroy zwei TER. Die erftere Gattung nennt er Nycticebus und die zweite or. 2) Der Eleine Galago, noch Kleiner als der zweite (Brown Tl. 44.); und der Demidoff’fhe (Fischer Mem. de la Soc. de Moscou I. pl. 1. verdienen noch weiter unterfucht zu werden. 104 Säaugthiere. Braun. Der Tarsius bancanus (Horsfield Zoolog. Researches) foll nad) Temmingk der junge feyn. ') 1) Siehe auch Tarsius fuscomanus Fifher Anat. d. Maki's 3. NB. Es ift zu wünfchen, daß Reiſende einige Thiere, die Com: merfon gezeichnet, und Geoffroy unter dem Namen Cheirogaleus bat ftechen lafjen (Ann. du Mus. XIX. 10.), wieder auffuchen möch: ten. Diefe Abbildungen fcheinen ein neues Geſchlecht oder in. der Vierhänder anzufündigen. Dritte Ordnung der Säugthiere, FERAE. Raubthiere, ©: bilden eine anfehnlihe und mannigfache Vereinigung von Eralfentragenden Thieren, welche, wie der Menfch und die Vier: haͤnder, alle drei Sorten von Zähnen befigen, aber nicht wie jene, den Daumen der Vorderpfoten den Übrigen Fingern entgegenzu- fegen vermögen. Sie nähren ſich fümmtlic aus dem Thierreiche, und um fo ausfchließlicher, als ihre Badenzahne fehneidender find. Diejenigen, welche fie ganz oder zum Theil höderig haben, ge- niegen auch mehr oder minder vegetabilifche Subftanzen, und die- jenigen, bei welchen fie mit Eegelfürmigen Spigen befegt find, vorzugsweife Inſecten. Die Einlenkung ihrer Unterfinnlade be: feht in einer querliegenden Walze, die feft in die obere Vertie— fung eingefügt iftz da eine ſolche Einrichtung keine Seitenbewe- gung erlaubt, fo koͤnnen ſich diefe Kinnladen bloß öffnen und fchließen. She Gehien hat noch ziemlich viele Windungen, allein es fehlt ihm der dritte Lappen, und es bededt das Kleine Gehirn nicht mehr, welches auch bei den folgenden Ordnungen fo iſt. Im Sfelet ift ihre Augenhöhle von der Schläfengrube nicht mehr getrennt*); ihr Schädel ift [am Vorkopf] zufammengezogen, und die Sochbogen find abftehend und aufgerichtet, um den Muskeln und ihren Kinnladen mehr Kraft zu geben. Der bei ihnen am meiften entwidelte Sinn ift der des Geruchs, und ihre Geruche- haut im Allgemeinen fehr ausgebreitet, indem fie außerordentlich teich gefaltete Knochenblätter überzieht. Der Vorderarm kann fi) noch, wenn auch mit etwas weniger Leichtigkeit als bei den Vierhändern, nad allen Richtungen wenden, und nie haben fie *) Doch ift fie noch ziemlich gefchloffen bei der Kase. V. 106 Säugtbiere an den DVorderhänden einen den anderen Fingern entgegenfegbaren Daumen. Wegen ihrer Eräftigen Nahrungsmittel, welche, wenn fie zu lange in einem zu fehr ausgedehnten Nahrungscanal ver: mweilten, Faulung der Fleifchfubftang zur Folge haben würden, find ihre Daͤrme im Verhaͤltniß nur Elein. Die Bruftregion ift im Ganzen, zumal nad dem Unter: leid zu, ausgedehnt und breit, nach der Kehle hin etwas zugefpigt. Übrigens variiert ihre Geftalt und ihre befondere Drganifation gar fehr, und hat eben fo mannigfaltige Sitten zur Folge; fo daß es faft unmöglich ift, ihre Stämme in eine Reihe zu ordnen, und man genöthiget wird, mehrere Familien aus ihnen zu bil: ben, die in den mannigfachften Beziehungen verfchiedentlich an ‚einander grenzen. — Erſte Familie der Baubthiere. CHEIROPTERA. Fledermaͤuſe. Sie zeigen durch ihre herabhaͤngende Ruthe und an ber Bruſt ſtehende Zitzen noch einige Verwandtſchaft mit den Affen. Ihr unterſcheidender Charakter beſteht in einer Hautfalte, die an den Seiten des Halſes anfaͤngt, ſich zwiſchen den Fingern und den vier Extremitaͤten ausbreitet, fie in der Luft ſchwebend erhält, und felbft denen, deren Hände dazu hinlaͤnglich entwicelt find, zu fliegen oder zu flattern geftattet. ine folhe Einrichtung er: foderte ſtarke Schlüffelbeine und breite Schufterblätter, damit die Schulter hinlänglichen Halt habe; aber fie war unvertraͤglich mit der Rotation des Vorderarmes, welcher die Gewalt der zum Flat: tem nothwendigen Anftvengung geſchwaͤcht haben würde. Diefe Thiete haben faͤmmtlich vier große Eckzaͤhne, aber die Zahl ih- tee Schheidezähne ift nicht immer glei. Man bildet feit lan— ger Zeit aus diefer Elaffe nur zwei Stämme, auf die Entwidelung der Flugorgane gegründet, ‚aber der erftere derfelben erfodert meh- vere Untergefchlechter. 1. VESPERTILIO. Fledermaus. Sie haben den Oberarm, den Vorderarm und die Finger ausnehmend verlängert, und legtere bilden mit der Haut, die ihre Raubthiere. Vespertilio. 107 Zwiſchenraͤume ausfüllt, wahre Flügel, fo ausgebreitet an Ober: fläche als nur immer die der Vögel, ja noch mehr. Auch fliegen die Fledermaͤuſe fehr fehnel und hoch. Ihre Bruftmuskeln ha= ben eine diefen Bewegungen angemeffene Dicke, und das Bruft: bein hat in der Mitte einen Kamm, zur Anheftung derfelben, wie bei den Vögeln. Der Daumen ift kurz und mit einer krum— men Kralle verfehen, welche diefen Thieren zum Kriechen und Klettern nüglich ift. Ihre Hinterfüße find fchwach, in fünf, faft immer gleich große Finger getheilt, und mit fpigen, fchneidenden Krallen bewaffnet. An ihren Eingeweiden findet fich kein Blind» darm. Ihre Augen find außerordentlich Elein, aber ihre Ohren oft fehr groß, und fie bilden mit den Flatterhäuten eine anfehn- liche häutige, faft nadte, und dermaßen empfindliche Fläche, daß fih die Sledermäufe in allen Winkeln ihres Labyrinthes zurecht finden Eonnen, felbft nachdem man ihnen die Augen ausgeftochen bat. Wahrſcheinlich richten fie fi nach der bloßen DVerfchieden- heit der Eindrücke der Luft. Es find nächtliche Thiere, welche in unferem Klima den Winter in Lethargie verbringen *). Sie hängen ſich den Zag über in finfteren Orten auf. Ihr gemwöhn: cher Wurf ift zwei Sunge, die fih an ihre Bruft feſtgekrallt halten, und deren Größe in Verhaͤltniß zu der ihrer Mutter be: traͤchtlich ift. Diefer Stamm ift fehr groß und Laßt viele Unterabtheilun- gen zu. Borerft find davon zu trennen: 1. PTEROPUS Briss. In beiden Kinnladen meißelartig ſcharfe Schneidezähne, und Bakenzähne in fpäterem Alter mit platter Krone, da fie ſich durch das Kauen abnugen; eigentlich find fie mit zwei längs ges henden parallelen Leiſten verfehen, durch eine Furche getrennt. Sie leben größtentheils von Früchten und zerftören deren fehr viel, doc, wiſſen fie auch fehr gut Vögel und Eleine Säugthiere zu fangen. Es find die größten aller Sledermäufe, und man ift ihe Steifh. Sie Ieben in Oftindien. } Ihre Flughaut ift zwifchen den Schenkeln tief ausgefchnit: ten; fie haben keinen Schwanz oder nur eine Spur deffelben; ihe Zeigefinger ift Eürzer als der Mittelfinger und hat ein drit- te8 Fingerglied mit einem Eleinen Nagel, der bei den andern *) Do hält Dr. Glöger mehrere Arten nicht ohne Grund für Zugthiere. ©. Sfis 1828. V. 108 | | Seawmigthiere. Sledermäufen fehlt; die folgenden Finger haben aber nur zwei Phalangen; ihre Schnauze iſt einfach, ihre Naſenloͤcher von ein- ander ftehend, das Ohr von mittelmäßiger Größe, ohne inneren Dhrknorpel, und die Zunge mit nach hinten gerichteten Stacheln befegt. Ihr Magen ift ein Langer ungleich ausgedehnter Sad. Man hat dis jegt nur welche im mittleren Afien und in Oftin- dien entdedt. a) Ruffetten (Rousseties) ohne Schwanz, mit vier Schnei- dezähnen in jeder Kinnlade !). 1. Pt. edulis. Die fhwarze Ruſſette. Kalong. [Horsfield zool. Res. c. ic. Pteropus javanicus]. Schwärzlihbraun, unten dunkler, Elaftert an vier Fuß [nad) Horsfield fünf]. Auf den Sundainfeln und den Molukken, wo fie fih den Zag über in großer Anzahl an den Bäumen aufgehängt zeigt. Man muß die Früchte durch Nege [von Bam: busrohr] vor ihr verwahren, indem fie gerade die fchönften an: geht und große Verwuͤſtungen unter ihnen anrichtet. Ihr Ge— ſchrei gleicht dem einer Gans. Sie fängt ſich in einem Sad, den man an einer Stange unterhält. Die Eingebornen finden ihr Fleiſch delicat, aber den Europäern ift e8 durch feinen Bis ſamgeruch zumider. : — Horsfield fagt (a. a. O.), daß er mehrere Varietä- ten von diefem Thiere bemerkt habe, die ohne Unterfchied zugleich vorkommen und leicht gefunden werden, wenn man fie fchießt, welches ein gemöhnliches Vergnügen in den Nächten abgiebt ?). V. 2. Pt. vulgaris. Die gemeine Ruffette?). Buff. X. T. 14. Braun, das Gefiht und bie Seiten des Ruͤckens gelb. Auf Isle de France und Bourbon, wo ſie in den Waͤldern auf Baͤumen lebt. Man vergleicht ihr Fleiſch mit dem der Hafen und Rebhühner, und es foll fehr delicat feyn. 3. Pt. rubricollis. Geoffr. [Pt. collaris Lichtenst.; V. Vampyrus £. L.] | Buff. x. 17. 1) Linne vermengte fie mit feiner Gattung V. Vampyrus. 2) Nah Temmingk ift Pt. Edwardsii @eoffr. (Edw. 108.) das Junge diefer Art: gelb, mit dunfelbraunem BEN. -3) Vespertilio caninus L. Raubthiere. Vespertilio. 109 Graubraun, mit rothem Halfe. Auf denfelben Infeln, wo fie in hohlen Bäumen und Felfenlöchern wohnt !). b) Ruffetten mit einen Eleinem Schwanz und vier Schneidezähnen in jeder Kinnlade. Geoffroy hat fie zuerft bekannt gemacht. 4. Pt. aegyptiacus. Deser. dEgypte, Mammif. T. II. f. 2. Mit wolligem,, braungrauem Balg, unten heller. In unter irdifchen Raumen Agyptens. 5. Pt. amplexicaudatus. Geoff. Ann. d. Mus. XV. t. 7. Noftfarb, mit etwas längerem, zur Hälfte über die Mem: bran hinausragenden Schwanz. Kommt aus dem indifchen Ar: chipel ?). Über die Nuffetten hat Iſidor Geoffroy neuerlich (Diet. classique d’hist. naturelle Art. Roussette) eine Monographie geliefert. Er bildet aus Pteropus personatus und einigen bes nachbarten fein Untergefchleht Pachysoma, mit vier Badenzahnen weniger, und einem mehr als bei den anderen vorfpringenden Sochbogen; aus dem Untergefchlecht Pleropus minimus oder ro- 1) Hierher gehört noch: *Pteropus medius, ſchmaͤchtig, oben ſchwarz, unten blaßbraun. *Pt. phaeops, die, mit rothgoldiger Bruft. *Pt. poliocephalus, die, afchgrau, an den Schultern braunroth. *Pt. dasymallus Temm. Mamm. T. X., langzottig, mit behaarten Slatterhäuten. * Pt. pallidus, ftrohgelb. * Pt. keraudrenius. Quoy et Gaimard in Freycinet Reife Taf. 3., ſchwarz, Kopf, Hals und Schulter roftgelb. Sehr groß. *Pt. gryseus. Geoffr. Ann. du Mus. XV. pl. 3. VI. copirt bei Temm. Mamm. 'T. XI. *Pt. personatus, obenher grau, unten braun, Scheitel und Bruft gelb. *Pt. melanocephalus. Temm. Mamm. T. XU. Mit ſchwarzem Oberkopf, der Leib hellfarbig. 2) Hierher noch: * Pteropus stramineus G. gelblihweiß. *Pt. marginatus @eofr. 1. c. pl. 5. 110 Säugtbiere. stratus bildet er feine Macroglossa *) mit langer dünner Schnauze, und wo die Badenzähne einige Lüden laffen; auch foll bei ihnen die Zunge ausſtreckbar feyn. ©. Mammif. Vol, II. Le Kiodote. Horsfield zool. Res. c. ic. Pteropus rostratus. II. CEPHALOTES **), Nah den Angaben Geoffroy’s trennen wie fie von den vorigen. Ihre Badenzähne find die naͤmlichen, aber der Zeige: finger hat Eeinen Nagel, obwohl er eben fo kurz und mit drei Fingergliedern verfehen ift wie bei jenen. Ihre Slughäute ver: einigen fi nicht an den Seiten, fondern auf der Mitte des Ruͤckens, wo fie mittels einer vertical ftehenden Längsfcheidewand zufammenhängen. Sie haben oͤfters nur zwei Schneidezähne. 6. C. Peronii Geoffr. Geoffroy Ann. d. Mus. XV. pl IV. Braun oder roſtfarb; auf Timor. Nachdem die Ruffetten abgefondert find, bleiben die echten Fledermaͤuſe übrig, welche fammtlich Inſectenfreſſer find, und ſaͤmmtlich auf jeder Seite drei Badenzähne mit Eegelförmigen Spigen haben, vor welchen einige falfche Badenzähne ftehen. Ihr Zeigefinger hat nie einen Nagel, und bei allen, ein einziges Untergefchlecht ausgenommen, erſtreckt fich die Haut zwifchen beide Schenkel. Man Eann fie in zwei Hauptſtaͤmme theilen. Der erfte hat am Mittelfinger der Flügelhaut drei Enöcherne Phalangen, aber die andern Finger und der Zeigefinger haben deren nur zwei. *) Diefer Name kann aber nicht bleiben, da er ſchon an ein Schmetterlingsgefchlecht vergeben ift. - V. **) Der Verf. übergeht Cephalotes Pallasii Geoffr. (Harpyia Ill. Vespertilio Cephalotes Pallas Spic. Zool. III T. 1, und dar= aus copirt Schreber T. 61.), welche oben afchgrau, unten weiß ift, und einen Nagel am Zeigefinger hat, aber Eeine Schneidezähne in ber Unterkinnlade. Sie lebt auf den Moluffen. In den Zufägen zum er ften Bande erwähnt aber Sr. v. Cuvier, daß Sfidor Geoffroy im Dictionnaire classique von diefem den Ceph. Peronii, unter dem Namen Hypoderma, wegen der Rücdkeninfertion der Flughäute, trennt; es ift daher wahrfcheinlich, daß er diefe Species nur zufällig —— hat. Raubthiere. Vespertilio. 111 A. Zu diefem Stamm, der faft Inuter ausländifche enthält, ge hören folgende Untergefchlechter: II. MOLOSSUS. (Dysopes Il. Mit einfacher Schnauze, weiten Eurzen Ohren, die am Mundwinkel entipringen und ſich über der Schnauze vereinigen; dag innere Ohr ift Eurz, und nicht von der Mufchel umfchloffen. Ihr Schwanz nimmt die ganze Länge der Zwifchenfchenfelhaut ein und erſtreckt fich oft noch darüber hinaus, Man fieht faft ftets nur zwei Schneidezähne in jeder Kinnlade; allein nach Tem: mingk hätten mehrere anfänglich ſechs, von denen fie allmälig vier verlören ”). DINOPS Savi. Die Dinops des Hrn. Savi find Moloffen mit ſechs un: teren Schneidezähnen. Es giebt in Stalien eine Gattung 7. D. Cestoni. Savi, nuovo Giornale di lettere nr. 21. p. 230. Graubraun, ins Gelbliche, mit dunklerem Nüden, fchwarz: brauner Flatterhaut, großen, runden, am äußeren Rande aus: geferbten Ohren und feinem weichem Balg. In Pifa, in Gebäuden. **DICLIDURUS Pr. Wied. Statt des Äußeren Schwanzes bilden die Schwanzgelenfe zwei aus zwei Klappen bejtehende Hornftüde. Die obere hohle Kapfel ift breit, die untere dreiedig. **8, D. Freyreissii. Pr. Wied Abbild. 1. Heft. Mit weißem langhaarigem Balg, Eurzen ſchwarzen Ohren, Schwanzflappe und langen Ertremitäten. Brafilien. NYCTINOMUS nennt Geoffeoy alle die, bei welchen er vier untere Schneide: zähne gezählt hat !), *) Molossus coecus Rengger p. 88. Azara Chauve-souris neuvieme. — M. crassicaudatus Geoffr. Azara Ch.-souris di- zieme — M. castaneus Geoffr. Sind alle noch zu wenig befchrie- V. en. 1) Hierher: a) Nyetinomus aegyptiacus @eoffr. Egypte, Mamm. pl. II. f. 2. und? Temmingk Mamm. pl. XIX. braun. ’ # 112 Saugthiere Fruͤherhin glaubte man die Moloffen nur in Amerika zu Haufe '), aber gegenwärtig weiß man, daß es in beiden Mel: ten dergleichen giebt *). Mehrere haben den Daumen der Hin: terfüße von den andern Fingern etwas gefondert und für fich beweglich, auf welchen Charakter, bei einer fehr beftimmten Gat: tung, Horsfield ein Gefchlecht CHEIROMELES gründete. 9. Ch. torquatus. Horsf. Jav. c. ic. oder Dysopus rostratus, Temm. Mon. pl. XVII. — An diefem Daumen hat diefe Fledermaus noch ein Buͤ— ſchelchen fteifer, fichelförmiger Haare. B. * wird auch noch wahrſcheinlich THIROPTERA Spi«. ‚ihren Pag finden, deren Gattungen mehrere Charaktere der Mo- loffen zu haben fcheinen, und deren Daumen ein Eleines concaves Schüpphen hat, was ihnen eigenthümlich ift und ihnen zum befferen Klettern dienen kann °). IV. NOCTILIO L. Mit Eurzer, aufgetriebener, wie eine Hafenfcharte gefpaltener und mit Warzen und fonderbaren Furchen befegter Schnauze, und getrennten Ohren. Sie haben vier Schneidezähne oben und zwei unten. She Schwanz ift Eurz und fteht über der Zwifchen- ſchenkelhaut frei. b) N. brasiliensis Is. @eof fr. Ann. des. sc. nat. I. p. XXIL It. 22.] oder Molossus nasutus Spix T. XXXV. f. 7. c) N. tenuis Horsf. Java nr. 5. und Tem m. M. pl. XIX bis. 1) Buffon hatte drei, die Gmelin unter dem Namen Vesp. Molossus zufammenwarf. Nämlich: Molossus longicaudatus Buff. X. XIX. 2 — M. fusciventris ib. 1. — M. guyanensis id. Suppl. VII. LXXV. Seitdem haben fie fih vermehrt. M. rufus @eoffr. Ann. d. M. VI. 155. — M.Alecto Temm. Mon. pl. XX. — M. abra- sus Temm. ib. pl. XXI. — M. velox Natterer Temm. pl. XXH. — M. obscurus Temm. ib. pl. XXI. 2. Aber diefe Species find mit den Buffon'ſchen noch nicht hinlänglich verglichen, fo wie nod) ne mit dem M. ursinus Spix T. XXXV. f. 4. und fumarius ib. f. 5. 2) M. plicatus. (V. plicatus Buchanan) Linn. a V. T. XIII. — Dysopes Ruppelli Temm. Mon. T. XVIII. Leben in der alten Welt. 3) Thiroptera trieolor Spix XXXV. f. 9. Wir führen dies Untergefchleht nur zweifelhaft auf, weil feine Beſchreibung unvollſtaͤndig iſt €. Raubthiere Vespertilio. 113 10. V. (N.) leporinus Gm. Schreber &. LX. Gleichfarbig, roftbraun, unten heller, rothgelb. Die bekann— tejte amerikanifche Species !). V. PHYLLOSTOMA Cuv. Blattnafe, Die regelmäßige Zahl ihrer Schneidezähne in jeder Kinn: lade ift vier, von den unteren fallen aber oft einige aus, indem fie duch) das Wachfen der Edzähne verdrängt werden. Auf ih: ter Nafenfpige tragen fie eine Haut in Geftalt eines quer auf: gerichteten Blattes. Der aͤußere Ohrknorpel ftellt ‚ein Eleines et= was gezähneltes Blatt vor. Ihre Zunge, die fich anſehnlich verlängern kann, endiget in Papillen, die fo angeordnet fcheinen, daß fie eine Art Saugwerkzeug bilden; und ihre Lippen zeigen gleichfalls ſymmetriſch geftellte Papillen. Sie find in Amerika zu Haufe, laufen auf der Erde beffer als die anderen Fledermäufe, und haben die Gewohnheit den Zhieren das Blut auszufaugen. a. DBlaftnafen ohne Schwanz. Vampyrus Spir. 11. V. Spectrum Z. Der Bampyr. Andira-Guagu Braf. Seba LVIM. Geoffr. Ann. du Mus. XV. XI. 4. Blumenbadh Abb. nat. hift. Geg. T. 31. Mit einem eiförmigen trichterartig hohlen Blatt, Kaftanien: braun, von der Größe einer Eifter oder eines Eichhorns. Klaf— tert an drei Zuß. In Südamerika. Man befchuldige ihr, daß er Menfhen und Thiere durch Ausfaugen tödte, allein er beſchraͤnkt fih nur darauf, Eleine Wunden zu machen, welche bisweilen duch das Klima gefährlich werden Eönnen *). h 1) N. dorsatus Geoffr. oder N. vittatus Pr. Mar, bat eine weißliche Binde längs des Ruͤckens, auf graubraunem Fell, die Unterfeite röthlichgeib. N. albiventer Spix 35. 2 und 4. ift oben gelb, unten weiß und etwas Eleiner. N. rufus Spix 35.1. — [N. ruber Rengger will damit nicht ganz übereinftimmen. 8.] *) Capitain Stedman berichtet in feiner Reife nad) Surinam, daß die Öffnung, die ihm einft im Schlaf ein folches Thier verurfacht, nicht größer als die einer Stedinadel gewefen, daß er aber beim Er: — nahe an ein Pfund bereits geronnenes Blut verloren — abe. J. 8 114 Saugthiere. 12. V, perspicillatus. Geoffroy Ann. XV. T. XI. Mit herzformig ausgekerbtem Nafenblatt und zwei weißen Streifen von der Nafe bis zu den Ohren !). b. Blattnafen, deren Schwanz mit der Zwifchenfchenfelmems bran verbunden: ift. 13. V. (Ph.) hastatus L. Buff. XII. 33. Geoffr. Ann. XV. t. 71. P. Mar Abb. Phyllostoma hastatum. Schreber T. 41. Das Naſenblatt lanzenfoͤrmig, mit ungetheiltem Rand; roſtbraun. *14. V. (Ph.) elongatus Geofr. Geoffr. Ann. d. Mus. XV. t. 9. Mit freiee Schwanzfpige, und langem ſchmalem zugefpig: ten Nafenblatt. V. c. Blattnaſen mit freiem Schwanz, über der Membran. 15. V. (Ph.) crenulatus. Geoffr. Ann. d. Mus. XV. pl. 10. Das Naſenblatt lanzettformig und am Rande geerbt. GLOSSOPHAGA Geoff. werden von ihm als diejenigen von den vorhergehenden getrennt, welche eine fehmale, ausdehnbare Zunge haben, die mit haar: 1) Hierzu die drei von Geoffroy nah Azara gegebenen Species Ann. d. Mus. VI. 181— 182. a) Ph. lineatum Geoffr. (Chauve-souris seconde Az. II. p. 271). Obenher braun, unten weiß; das Nafenblatt lanzenförmig, vom Mundwinkel zum Ohr ein feiner weißer Streif; ein anderer weißer, breiterer, vom Nafenloche über das Auge und Ohr weg; ein mittlerer weißer über das Hinterhaupt bis zum Steißbein. Südamerika. V. b) Ph. rotundum @eoffr. beſſer: Ph. infundibuliforme Rengger (Chauve-souris troisieme Az. ib.). Braun; die Nafenlöcher fisen in zwei trichterförmigen Fortfägen des liegenden Theiles des Nafenblatts; das auffteigende Blatt ift kurz, oben abgerundet; an der Unterlippe und Zunge große Warzen. Sie läuft ſehr fcehnel auf dem Boden und beißt heftig. Südamerita.. ®- c) Ph. Lilium G@eoffr. (Chauve-souris troisieme Az. ib.). Mit langgeftredten Kinnladen. Und mehrere Species in Prinz vd. Wied Abb. 12. Heft. Raubthiere. Vespertilio. 115 ähnlichen Papillen befegt ift [und wie ein hohler Saugrüffel zu: werden kann]. Sie find ſaͤmmtlich in Amerika zu Haufe, *16. V. (Gl.) sorieinus Pallas. Pallas Spic. Zool. IH. t. 3. 4. Ungefchwänzt. In Surinam. a **16@, V. (Gl.) villosus Rengger. Mit langem Kopf, die Unterlippe durch eine tiefe, big zur Kehle laufende Rinne gefpalten. Das Nafenblatt verkehrt herzförmig. Der Balg zottig, oben ſchwarz, unten graulihfchwarz; die nackte Haut ſchwarz. 3 Zoll lang. In Südamerika *). B. Die zweite große Abtheilung der Fledermäufe hat nur ein verfnöchertes Glied am Zeigefinger, die anderen haben jeder de= ren zwei. Auch diefe Familie zerfällt in mehrere Untergefchlechter. V. MEGADERMA. Geoffroy Annales du Mus. XV. Welche auf der Nafe ein complicirteres Blatt als die Phyl: loftomen tragen, einen großen, oft gefpaltenen, inneren Ohrfnor- pel, und fehr weite, über dem Kopfe zufammengewachfene äußere Ohren. Die Zunge und Lippen find glatt, die Zwiſchenſchenkel— baut ganz und ohne Schwanz. Sie haben unten vier Schnei- dezähne, die oberen fehlen ihnen aber, und ihr Zwiſchenkiefer— Enochen bleibt Enorpelig. Sie find fammtlic in der alten Welt zu Haufe. V. (M.) Frons. Geoffr. Ann. d. Mus. XX. t. 1. Das Nafenblatt eiförmig und faft fo groß wie der Kopf. —— Vom Senegal. *18. V. (M.) Spasma @. (V. Spasma L.) £ Seba I. LVI. [daraus Schreber &. 48.] Mit zweimal gefpaltenem Ohrknorpel. Von Ternate. ®. *) *a) Glossoph. amplexicaudata, Geoffr. Mem. d. Mus. IV. pl. 18. £. c. *b) Gl. caudifera. Id. ib. pl. 17. f. A. B. Der Schwanz tritt über die Haut hinaus. 8 * 116 Säugtbhiere. *19.,V. (M.) Lyra Geoffr. Geoffr. XV. t. XU. Die äußeren Ohren rund, groß, herzformig zufammenge- wachen. V. *20. M. Trifolium Leschendult. Der Ohtknorpel iſt, wie ein Kleeblatt, aus drei Lappen gebildet. Man unterſcheidet ſie nach der Geſtalt der Blaͤtter, wie die Blattnaſen. VI. RHINOLOPHUS. Aufeiſennaſe. Ihre Nafe ift mit fehr complicirten Kämmen und Haͤuten beſetzt, die auf dem Naſenruͤcken ſitzen und im Ganzen ein Huf: eifen vorftellen. She Schwanz ift lang und in der Zwifchen- ſchenkelhaut eingeſchloſſen. Sie haben unten vier Schneidezaͤhne und oben in einem knorpeligen Zwiſchenkieferknochen deren zwei. C. — Genau beſehen beſteht die complicirte Naſenhaut aus drei Stuͤcken: einem Hufeiſen, daruͤber einem Trichter, und zu oberſt einem lanzenfoͤrmigen zugeſpitzten Blatte. V. Es giebt in Frankreich zwei Species [die auch in Deutſch— land ſehr gemein find]. *21. V. (Rh.) Ferrum equinum. Die große Huf: eifennafe. Blumenbadh Abb. nat. h. Geg. T. 42. Buffon I. 17. F. 2. Rkinolophe bifer @eoffr. Ann. du Mus. XX. pl. V. Klaftert einen Fuß zwei Zoll. Die hintere Nafenhaut hat nur die Geſtalt einer Lanze, die Ohren find fpie. V. V. — Hipposideros Bechst. Die kleine Huf: eifennafe. Leach Zool, Miscellany 11. T. 121. Schreber T. 62. Die untere Figur. Buffon VIO. 17. 2 Faſt um die Hälfte Eleiner als die vorige und defhalb für die junge gehalten. Ebenfalls aſchgrau, die Nafenhaut fteltt hinterwärts zwei Lanzen vor, die Ohren find etwas ausgeferbt. V. Beide Arten leben in Steinbrüchen, einfam, an den Füßen anfgehangen, und fo genau in ihre Haut eingetwidelt, daß Eein Raubthiere. Vespertilio. 117 Theil des Körpers weiter zu fehen ift. Sie haben außer den bei- den Brufizigen noch zwei Eleine, aber blinde, am Bauch !). VII. NYCTERIS Cuv. et Geoffr. Auf dem Nafenrüden ift eine Längsfurche ausgehöhlt, bie ſich ſelbſt noch auf dem Schädel zeigt, und von einer fie zum Theil bededienden Hautfalte eingefaßt wird. Die Nafenlöcher find einfah. Bier Schneidezahne oben ohne Zwifchenraum, und fechs unten. Die Ohren find groß, nicht zufammengewachfen, und der Schwanz in der Zwiſchenſchenkelhaut befindlih. Sie kommen in Afrika vor. — Shr Fell ift kaum am Fleifche befeftigt und rn faft nur wie ein Sad um daſſelbe. *23. V.(N.) hispida. Campagnol volant, Buff. X. pl. XX. f. 1. 2. Schreber T. 56. Kaum einen Zoll lang. Am Senegal. Zottig. V. *24. V. (N.) thebaica. Geoffr. Ann. d. Mus. XX. t. 1. f. 2. Mammif. I, 2, 2. Mit großen Ohren, der Naſendeckel fpiral; an der Lippe eine gabelförmige Knorpelwarze. V. *25. N. javanica. Geoffr. Ann. XX. I. Oben rothbraun, unten weißlich. V. 1) Die vier übrigen Gattungen find bei Geoffroy Ann. d. Mus XX. pl. V. und Deser. d’Egypte, Mammiferes, abgebildet. *a. Rh. Speoris Geoffr. Schreber Säugth. T. 59, a NE Peron et Lesueur Voyage aux terr. austr. Mit erweiterter Stirnhöhlung hinter dem Nafenblatt, nach außen fi öffnen. V. *b. Rh. tridens G. Deser: d’Egypte T. I. £. 1. Mit dreifpisigem Nafenblatt. *c. Rh. capensis. Oben nußbraun, unten grau. **d, Rh. clivosus. Mus. Franc. Rüppel Atlas T. 18. Licht graubraun. V. 118 Säugthiene. VIH. RHINOPOMA Geoffr. Sie haben auf dem Nafenrüden eine undeutlichere Grube, die Mafenlöcher an der Spitze der Schnauze, und ein kleines Blaͤttchen daruͤber, was eine Art Schuͤſſelchen vorſtellt. Die Oh— ren ſind verbunden, und der Schwanz geht uͤber die Haut weit hinaus. Man kennt nur: *26. V. (Rh.) microphyllum Geoffr. Brünnich deser. du cab. de Copenhague T. VI. f. 1—2. Deser. dEg. T. 1. £. 1. Sn Ägypten, zumal in den Pyramiden dafelbft. —— mit langem zarten Schwanz. IX. TAPHOZOUS @ voffr. Sie haben auf dem Nafenrüden eine rundliche Grube, aber ihre Nafenlöcher haben Eeine hervorftehenden Blätter. Ihr Kopf ift pyramidenförmig, und man zählt nur zwei Schneidezähne oben, die fogar oft fehlen; dagegen unten vier dreilappige; ihre Ohren fiehen von einander entfernt, und ihr Schwanz frei über der Haut. Die Männchen haben unter der Kehle eine quergehende Höhle. Eine Eleine Verlängerung ihrer Flügelmembran- bildet an der Mittelhand eine Art von Sad !). Hr. Geoffroy hat eine Art in den ägyptifhen Katakomben entdedt ?). 1) Daher Illiger diefes Gefhleht Saccopterix nannte. 2) Deser. d’Egypte Mammif. 1. 1, 1. Le‘Taphien filet. *a. T. perforatus ib. III. f. 1. L. fcheint nicht vom T. senegalen- sis verschieden. — [Sie ift oben bräunlicher, unten heller, 8 Zoll lang, 9 Zoll Elafternd. ©, auch eine Abb. im Diet. des sc. naturelles.] er | *b. T. (Vespertilio) Lepturus @m. (Schreber T. LVU.) In Surinam. Graubraun, die Flughaut an der Mittelhand ſack— foͤrmig. *c. T. brachmanus G. In Indien. *d. T. mauritianus @. Auf Isle de Trance. Braun, der Tragus an der Spige ausgefchweift. *e. T. rufus. Wilson Am. ornith. T. VI. pl. L. or. 4, **f, T. longimanus. Hardwyke. ' Linn. Transact. T. KV. 1 IR N AN In Bengalen. Die oberen Gliedmaßen geftreckt, der Tragus bildet ein -fichelförmiges Knöpfchen auf einem flachen Stiele. A Raubthiere. Vespertilio. 119 X. MORMOOPS Leach. Mit vier Schneidezähnen in jeder Kinnlade, die oberen ziem: lich groß, die unteren dreilappig. Der Schädel ift merkwürdig erhöht, wie eine Pyramide über der Schnauze, und zu beiden Seiten der Naſe befindet ſich ein dreiedites Blatt, was fich mit dem Ohr verbindet. *27. V. (M.) Blainvillii Leach. Linnean Transact. XII. t, 7. Auf Sava. XI VESPERTILIO. Die gemeinen Sledermäufe. Shre Schnauze zeigt Feine Blätter oder andere Unterfcheis dungszeichen, ihre Ohren find getrennt, fie haben in der oberen Kinnlade vier Schneidezähne, deren mittlere von einander entfernt ftehen, und ſechs in der unteren mit etwas gezahnelter Schneide. Dieſes Untergefchlecht ift das zahlveichfte von allen; man findet Gattungen davon in allen Theilen der Well. Wir zählen fechs bis fieben davon in Frankreich [und fechszehn ausgemachte Gat— tungen in Deutfchland ]. a) Sledermäufe mit pfriemenförmigem Obrendedel. 28. V. Myotis Bechst. (V. murinus L.) Buff. VII. 16, Schr eber &. 51. Mit länglichen Ohren, von ber „Fänge des Kopfes; oben kaftanienbraun, unten hellgrau. Die Jungen afchgrau *). Die größte deutfche; fie Elaftert an 16 Zoll. *929. V. Bechsteinii - Leisler. Kuhl in den Wetterauer Annalen IV. &. 22. Die Schnauze fpis, fuchsartig; die Ohren fpiß zugerundet, länger als der Kopf. Der Ohrdedel etwas nad) außen fichel- förmig gebogen; der Körper oben rothgrau melirt, am Bauche weiß; feine Form nach hinten fchmal zu gehend, an den Schul: tern breit und behaart. Sie Elaftert 11 Zoll und gleicht etwas der großohrigen Fledermaus. Vom verſt. Med. Rath Leisler in Hanau entdeckt, jett aber auch in Thuͤringen, England ꝛc. auf V. *) Vespertilio submurinus Brehm (Ornis 3. Heft ©. 17 A die Ohren Fürzer als der Kopf; klaftert 18 Zoll. 10 Saugthiere. *30. V. mystacinus Leisler. Kuhl J. c. T. 18. Laͤngs der Oberlippe ſteht ein dichter, langer, weichhaariger herabhaͤngender Bart. Kaſtanienbraun, die Unterſeite weiß. Klaf— tert acht Zoll. Selten in Deutſchland und England, * ge⸗ mein im nördlichen Juͤtland *). *31, V. Daubentonii Leisler. Kuhll. c. T. 3. Rothgrau, unten weiß, mit Eleinen ovalen Ohren, deren ins nerer Rand umgefchlagen ift. Der Schwanz ift ungefranzt, die Schwanzfpige zwei Linien hervorftehend. Nur 2 Zoll lang, aber 9 bis 94 Zoll Elafternd. Das Weibchen größer, wie bei den vo— tigen und folgenden. Um das Auge kruͤmmt fich eine Talgdruͤſe. Gemein in der Wetterau. V. *32. V. Nattereri Kuhl. Kuhl J. c. T. 23. Die Schwanzhaut iſt mit weißen Haaren gefranzt; die Oh— ren breit, etwas laͤnger als der Kopf, der Ohrdeckel ſchmal und an das aͤußere Ohr angewachfen. Oben vöthlichgrau, unten weiß. Klaftert 94 Bol. In Deutfchland nicht häufig, aber um Lon— don fehr gemein !). V. b) Mit eckigem Ohrdeckel. 33. V. serotinus L. Buff. VIII. XVII. 2. Die langen, glänzenden Haare des Rüdens dunkelkajtanien- braun, beim Weibchen heller, der Bauch ebenfo. Flughaut und Ohren ſchwarz. Die Ohrmufchel deeiedig, Eürzer als der Kopf. Klaftert 13 — 14 Boll. C. *) V. Dasycneme Boie, mit einem Haarſtreif an der — flughaut, vom Knie bis an die Zehe. Hierher von auslaͤndiſchen: *V, „emarginatus Geoffr. Ann. d. Mus. VII. t. 46. Sn Frankreich und England, *V, pietus L. Kirivoula der Savaner Seba 1. t. LVI. f. 23 *). *V. polythrix Isid. Geoffr. Ann. des sc. nat. IU. p. 440. * V, levis. Id. ib. Beide in Brafilien. V. *) Ihr nahe —— dad neue Geſchlecht von Fr. Cuvier Furia horrens. ©. Mem nee 9. Cah. mit Abbildung. Sie iſt fhwarzbraun, und trägt auf der Naſe eine Art Kreuz. DB. Raubthiere. Vespertilio. 121 — Man findet fie unter Kirhdächern und andern wenig befuchten Gebäuden !). V. **34. V. Kuhlii Natterer. Oben rothbraun, unten gelb, mit ganz einfachen dreieckigen Ohren, und breiten, ſtumpfen, nach innen gekruͤmmten Ohrdeckeln. Bei Trieſt. c) Mit halbmondfoͤrmigem Ohrdedel 35. V. Noctula L. Die Speckmaus. V, proterus Kuhl. V. lasiopterus Schreber. Buff. VII. XVIII. 1. Schreber &. 58. B. Braunroth, mit dreiedigen, dicken, ſchwarzen Ohren, Eürzer als der Kopf, der Ohrdedel rundlih. Etwas größer als bei V. serotinus. — Die Haare find über den ganzen Körper gleichfarbig, die Flughaut längs dem Oberarm ſtark behaart. Klaftert 14 Zoll und ift in hohlen Bäumen und alten Gebäuden überall nicht felten. V. **36. V, Leisleri Kuhl. Mit Eurzen, dreiedig ovalen Ohren. Die Haare zweifarbig, die untere Seite längs den Armen eben fo ſtark behaart wie bei der vorigen. Auch in Deutfchland, V. ** 37. V. discolor Natterer. Mit kurzen, rundlichen, nach außen gebogenen Ohren, der Ohrdeckel ziemlich gleichbreit, zugeſpitzt. Die braunen Haare des Ruͤckens an der Spitze weiß, die des Bauches weißlich. Die Schwanzſpitze ragt zwei Linien hervor. Um Wien, Halle, auf Juͤtland, auch in Bochara. V. **38. V. Schreibersii Natterer. Die kleinen dreieckigen Ohren ſind kuͤrzer als der Kopf, breit und aufrecht ſtehend, am inneren Rande behaart. Der Ohrdeckel lanzettfoͤrmig, nach innen zuruͤckgekruͤmmt; der Ruͤcken aſchgrau, die Unterſeite hell aſchgrau. Die Schwanzſpitze zwei Linien her— vorſtehend. Klaftert 10—11 Zoll, In Deutſchland und, im Banat. V. 1) In Naͤhe: V. carolinonsis Geoffr. Ann. du Mus. VIII. t. 47. C. 122 Säugthiere. 39. V. Pipistrellus Gm. Die Zwergfledermaus. Buff. VII. XIX. 1. Die Eleinfte unferes Landes. Schwarzbraun, mit dreiedigen Ohren. [Der Ohrdedel hat ein rundliches Knöpfchen am Ende, die Haare des Rüdens find lang. Ihre ganze Größe beträgt nur einen Zoll zwei Linien. Ihre Zähne find fchwach. Sie bat nur 5 Badenzähne überall. In ganz Europa und dem Drient *)] XI. PLECOTUS Geoffr. Die Broßobren werden von Geoffroy noch abgefondert. Ihre Ohren find größer als der Kopf, und wie bei den Megadermen, Rhinopomen u. f. w. oben auf dem Scheitel verwachfen. Ihr Ohrdeckel ift lanzettföormig und groß, und fie haben noch einen andern Dedel über dem Gehörgang liegen. 40. V.(Pl.) auritus L. Die großohrige Fledermaus. Buff. VII. XVI. 1. Schreber T. 50. Friſch Vögel T. 103, Iſt in Frankreich noch haͤufiger als die gemeine Fleder— maus, aber auch in Deutſchland nicht ſelten. Ihre Ohren ſind faſt groͤßer als der ganze Körper. Lebt in Haͤuſern, Küchen x. 41. V. (Pl.) Barbastellus Gm. Buff. VII. XIX. 2. Schreber &. 55. (Diefelbe Figer.) Braun, unten weiß, die Schnauze wie abgeftugt, mops— ahnlich, die Ohren etwas Eleiner als bei der vorigen, [aber bis auf die Stirn vereinigt, mit an der Bafis fehr breitem, nach oben verfchmälerten Ohrdedel. Nur zwei Zoll lang. In Deutfch- land fehr felten.] **42/ V. (Pl.) cornutus Faber. Mit kurzer Schnauze, fehr zugefpisten Ohren von der Länge des ganzen Körpers, Die lanzettfoͤrmigen Ohrdedel laufen jeder NV. pygmaeus Leach, in England gemein, ſcheint nicht fpeci- fifch verfchieden. 8. . In diefe Abtheilung auch V. Temmingkii Horsf. Zool. Res. e, ie. und V. villosissimus G@eofr. mit langhaarigem Pelz und beweglichen Rüffel. Sie haben oben Scneidezähne. V. nigricans Pr. Neuwied (albescens @eofr.): V. Naso Neuwied. Abb. 1. Heft. V. Raubthiere. Galeopithecus. 123 feitö parallel mit der Schnauze wie ein paar Hörner, Ein weißlicher Bart hängt über die Oberlippe herab. Die Schwanz: flughaut am Rande gefranzt, der fehr Eleine Rumpf mit wolligem Haar fehr dicht bededt. Die Farbe einfarbig, blaßſchwarz. Die Länge des ganzen Thieres von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel ift nur anderthalb Zoll, die des Rumpfes 1 Zoll. Auf Sütland ). V. XIII. NYCTICEIUS Rafinesque endlich, hat, bei mittelmäßigen Ohren und einfacher Schnauze ber “gemeinen Sledermäufe, nur zwei Schneidezähne in der Oberkinn- lade. Die davon bekannten Arten leben in Nordamerika”?), 2. GALEOPITHECUS Pall. gewöhnlih flie: gender Mali. Sie unterfcheiden fich generifch von den Fledermäufen, weil die Finger ihrer Hande fämmtlich mit feharfichneidenden Nägeln beſetzt, aber nicht länger als die der Füße find, fo daß die Mem- bran, welche die Zwilchenräume derfelden einnimmt und ſich bis zu den Seiten des Schwanzes erftredt, ihnen zu nicht viel mehr als zu einem Fallſchirm dienlich ſeyn kann. Ihre Eckzaͤhne find gezaͤhnelt und ſo kurz wie die Backenzaͤhne. Oben befinden ſich zwei, auch gezaͤhnelte, Schneidezaͤhne, weit von einander abſtehend; unten fechs, in ſchmale Streifen wie Kaͤmme geſpalten, eine dies fem Gefchleht ganz eigene Structur. Sie leben im indifchen Archipel auf Bäumen, und verfolgen Infecten, vielleicht auch Voͤ— 1) Hierher: Plecotus timoriensis @eoffr. Pl. velatus Isid, @eoffr. Pl. Maugei Desmarest. Pl. Megalotis Rafinesque. NB. Da mein Plan mie nur folche Thiere zu claſſificiren erlaubt, deren Charaktere ich aus eigener Beobachtung oder nad) genauen Ab: bildungen und Befchreibungen beftimmt habe, fo war ich genöthiget, mehrere Gefhhledhter der Herren Leah), Rafinesque u. U. wegzu— laſſen. Überhaupt muß ich bei diefer Gelegenheit bemerken, daß es feine Säugthierfamilie giebt, die mehr als die der Fledermäufe einer Revi— fion nad) der Natur und nicht nad) der Compilation bedarf. Dieß beftätigen unter andern auch die fchönen Bemerkungen des Hrn. F. Boie in der Iſis Sahrg. 1825, ©. 1199. V. 2) V. lasiurus Schreb. LXHI B. V. noveboracensis Penn. Quadr. T. XXXI. £. 2. V. borbonieus @eoffr. Ann. VI. pl. XLVI. 124 Säugthiere. gel; und wenn man nad) der Abnugung ihrer Zähne durch das Alter ſchließen fol, aud) von Früchten. Sie haben einen großen Blinddarm. G. volans. (Lemur volans L.) Audebert Galeop. pl. 1 et 2. Schreber T. 43 und 107. B. C. Seba T. 58. 62.8, Iſt die einzige Gattung, die man mit Sicherheit Eennt. Oben rothgrau, unten roftfarbig, in der Jugend verfchiedentlich gefledt und geftreift. Bewohnt die Molukken, die Sunda- Inſeln ıc. Zweite Samilie der Raubtbiere, INSECTIVORA. Snfectenfteffer. Dieſe und alle folgenden haben ihre Zitzen am Bauche. Sie beſitzen, wie die Fledermaͤuſe, Backenzaͤhne mit kegelfoͤrmigen Spitzen, und fuͤhren ein meiſt naͤchtliches oder unterirdiſches Le— ben. Sie naͤhren ſich hauptſaͤchlich von Inſecten, und in kalten Laͤndern bringen viele von ihnen den Winter in Lethargie zu. Sie haben keine Seitenmembranen wie die Fledermaͤuſe, doch feh— len ihnen auch die Schluͤſſelbeine nicht; ihre Fuͤße ſind kurz und ihre Bewegungen ſchwach, ihre Zitzen liegen am Bauche und ihre Ruthe in einer Scheide. Keines dieſer Thiere hat einen Blind— darm, und alle treten beim Gehen mit der ganzen Sohle auf. Sie ſind verſchieden je nach der Stellung und Proportion ihrer Schneide- und Eckzaͤhne. Die einen haben lange, nach vorn gerichtete Schneidezaͤhne, auf welche andere Schneidezaͤhne und Eckzaͤhne folgen, die ſelbſt nicht ſo hoch als die Backenzaͤhne ſind, eine Anordnung, von der uns ſchon die Tarſier unter den Affen ein Beiſpiel gegeben ha— ben, und welche dieſe Thiere ein wenig den Nagethieren naͤhern. Andere haben große, abſtehende Eckzaͤhne, zwiſchen denen ſich kleinere Schneidezaͤhne befinden, ſo wie es gewoͤhnlich bei den Affen und Raubthieren vorzukommen pflegt. Und dieſe zweier— Raubthiere. Erinaceus,. 125 lei verfchiedenen Zahnſyſteme finden fich bei Stämmen, bie im Übrigen durch ihre äußern Bedeckungen, ihren Gliederbau und ihre Lebensart einander fehr ähnlich find. 3. ERINACEUS.' Igel. She Körper ift [auf dem Rüden] mit Stacheln ſtatt Haa— ren befest. Die Ruͤckenhaut ift dabei mit fo ftarfen Muskeln‘ verfehen, daß das Thier, wenn es Kopf und Pfoten gegen den Bauch einzieht, fich wie in einen Sad einfchließen und dem Feinde von allen Seiten feine Stacheln entgegen ftellen Eann. Der Schwanz ift fehr kurz, und alle Füße haben fünf Finger. Sn jeder Kinnlade befinden fich fechs Schneidezähne, deren mitt- lere länger find [und faft wie beim Schwein geordnet ftehen]. Zur Seite von jenen ftehen drei falfche Badenzähne, drei zadige Badenzähne und ein Hödkerzahn, 6. — Der Schädel des Igels hat viele Ähnlichkeit mit dem der Beutelthiere, zumal des Kaͤnguruh; an ſich hat er Feine re= gelmäßig ſchoͤne Form. Die Nafe des Igels ift mit es Rei- hen franzenartiger Kaͤmme befegt. 1. E. europaeus, Der gemeine Igel. Schreber T. CLXT. Buffon VIII. VI. Mit kurzen Ohren; gemein in Gehoͤlzen und Zaͤunen, bringt den Winter in Schlaf zu und kommt im Frühling mit Saas menblafen zum Vorfchein, deren Windung und Ausdehnung un= glaublih groß ift. Zu den Inſecten, die feine Hauptnahrung ausmachen, fügt er Früchte, die ihm mit den Jahren die Spigen feiner Zähne abnutzen [und mit ſchwarzem Befchlag überziehen]. Man bediente fich vormals feiner Haut, um den Hanf zu hecheln. Dallas hat die intereffante Bemerkung gemacht, daß die Igel hunderte von fpanifchen Fliegen freffen Eönnen ohne davon zu leiden, während der Genuß einer einzigen ſchon den Katzen und Hunden furchtbare Schmerzen verurfacht. 2. E. auritus Pallas. Der langöhrige Igel. Schreber CLXIII. Pallas nov. Comm. Ac. Petropol. T. XIV. t. 21. f. 4. Kleiner als der, gemeine, die Ohren etwa fo groß mie zwei Drittel des Kopfs. Übrigens dem unfrigen an Form und Sitten gleich. Lebt vom Norden des Eafpifchen Meeres bis Ägypten. 126 Säugthiere. 4. CENTETES Id. Tenrec. Ihr Körper ift mit Stacheln bedeckt wie beim gel, aber fie Eönnen ſich nicht fo volllommen in eine Kugel zufammentok len; der Schwanz fehlt; die Schnauze ift fehr zugefpist und ihre Zähne fehr abweichend. Jede Kinnlade hat vier oder fechs Schneidezähne und zwei große Edzähne. Hinter Iegteren finden fih ein oder zwei Eleine Zähne und vier dreiedige fpißzadige Backenzaͤhne. Man trifft auf Madagaskar drei Gattungen, two: von man die erfte auf Isle de France naturalifirt hat. Es find naͤchtliche Thiere, die drei Monate in Lethargie zubringen, obſchon fie der heißen Zone angehören. Bruguiere verfichert ſelbſt, daß e8 während der heißen Jahreszeit fey, daß fie ihren Schlaf halten. 1. C. ecaudatus. (Erinaceus ecaudatusZ.) Der Tenrec. Buffon XI. LVI. Schreber T. 165. Mit fteifen, [doc biegſamen] Stacheln, ausgekerbten Schnei— dezaͤhnen und [im Unterkiefer] deren nur vier. Er iſt der größte von den dreien und übertrifft noch unfern Igel an Größe. 2. C. setosus. (Erinacus setosus L.) Der Tendrac. Buffon XH. LVI. Schreber T. 164. Mit noch biegſameren, borſtenaͤhnlichen Stacheln. Sechs ausgekerbte Schneidezaͤhne in jeder Kinnlade. 3. C. semispinosus. Der geſtreifte Tenrec. Buffon Suppl. IH. T. 37. Schreber T. 165. Mit Borſten und Stacheln unter einander, gelb und ſchwarz geſtreift. Seine ſechs Schneidezaͤhne und ſeine Eckzaͤhne ſind dünn und hakenfoͤrmig. Er hat kaum die Größe des Maul: wurfs ). 5. TUPAJA Raffles. (Cladobates Fr. Cuv.) Ein neuerlich erft charakterifirtes Gefchlecht *) aus dem in- difchen Archipel, deffen Zähne mit denen des Igels viele Ver— 1) Buffon a. a. ©. hat ihn unrechter Weife für einen jungen Tenrec gehalten. Sonnerat (Voyage a la Chine, p. 146) be ſchreibt die Zähne ſchlecht. . 2) Das Geflecht GYMNURA der H5. Vigors und Hord Raubthiere. Sorex. 127 wandtſchaft haben, außer daß ihre oberen mittleren Schneidezähne nad) Verhältniß Eürzer find, daß fie vier verlängerte in der Un— terfinnlade haben und daß ihnen hinten der Höderzahn fehlt. Es find mit Haaren bededite, mit einem langen zottigen Schwanz verfehene Thiere, die gegen die Gewohnheit der anderen Sohlen: Läufer, mit der Behendigkeit eines Eichhörnchens die Bäume hinan laufen. Ihre fpige Schnauze macht fie aber ſchon von weiten Eenntlich, *1. T. javanica. Der Bangsring. Sinsring. Horsfield Zool. R. c. ic. Mammif. Vol. II. Le Cerp. Braun, mit fehr langem Schwanz. Kopf und Körper nur ſechs Zoll lang. V. *2 T, Tana. Horsfield ib. Planches zum Diet. des sc. nat. Mit längerer Schnauze. Ohne Schwanz zehn Zoll lang. V. *3. T. ferruginea Horsf. Der Preß. Horsf. Zool. R. ce. ie. Mammif. Vol. I. Mit dem Schwanze dreizehn Zoll lang; fehwarzbraun, uns tenher weißlih. Der Schwanz kürzer als bei den Vorigen. V. 6. SOBEX L. Spißmaus. Sn der Negel Eleine, mit Haaren bedeckte Thiere. An den Seiten findet fih, unter dem gewöhnlichen Haar, ein Kleiner Streif dichter fteifer Borften, zwifchen welchen, zur Zeit wenn fie Läufifch find, eine- ftarkriechende Feuchtigkeit ausfchwigt, die von einer befonderen Drüfe dafelbft abgefondert wird *). Ihre beiden oberen mittleren Schneidezahne find hakenfoͤrmig und an der Bafis gezaͤhnt; die unteren liegen horizontal; fünf kleine Zaͤhnchen field (Zool. Journ. TI. pl. VIII.) ſcheint ſich den Cladobates durd) die Zähne, den Spismäufen durch feine fpige Schnauze und feinen ſchup— pigen Schwanz zu nähern. Diefes Thier hat fünf Krallen an allen Zügen, und ziemlich harte Borftenhaare über dem Wollhaar hervorſte— hend. Man wird cs nicht eher ficher claffificiven können, als bis man feine Anatomie kennt. | @. 1) ©. Geoffroy in den Mem. d. Mus. I. p. 29. 128 Säugtbhiere. auf jeder Seite folgen den erfleren, und zwei nur den anderen. Außerdem find in jeder Kinnlade drei zadige Badenzähne und in der oberen hinten noch sein Eleiner Hoͤckerzahn. Diefe Thiere halten ſich in Löchern auf welche fie in die Erde graben, kom— men in der Negel nur des Abends daraus hervor, und leben von Würmern und Snfecten. 1. S. araneus L. Die gemeine Spigmaus. Buffon VIN. X. 1. Schreber Z. 160. Obenher mäufegrau, am Bauche afchgrau, mit vierfantigem Schwanz von zmweidrittel der Körperlänge, weißen Zähnen, nadten und offenen Ohren. Ziemlich gemein auf Feldern und Wiefen. Man befchuldigt fie den Pferden ducch ihren Biß eine Krankheit zu verurfachen, dieß ift aber falfh und wohl daher entftanden, daß die Kagen die Spismäufe zwar tödten, aber wegen ihres Bifamgeruhs nicht freffen. 2. S. fodiens Gm. Die Wafferfpigmaus. Buff. VII. 11. S. Daubentonii Blumenbacd Abb. nat. h. Greg. T. 72. Bon Daubenton entdedt. Etwas größer ald die gemeine; oben ſchwarz, unten weiß, der Schwanz an der Spitze zufammen: gedrüdt, ein Viertel Eürzer als der Leib. Ihre Schneidezähne find an der Spige roffgelb, das Ohr weiß eingefaßt, größtentheils unter dem Tell verborgen, und Eann ſich beim Untertauchen un— ter Waffer faft hermetifch verfchließen. Steife Haare, welche ihre Zehen einfaffen, geben ihr auch Leichtigkeit beim Schwimmen. Daher halt fie fih auch am liebften am Ufer der Bäche auf. [Ihr Gefchrei ift ein Pfeifen oder Zifchen.] *3, S. pygmaeus Pallas. (S. exilis Z.). [Sloger in den Verhandt. d. Ak. d. Naturf. XIII. I. T. 25.] Braun; der Schwanz an der Bafis wie zufammengefchnürt, did und rundlich; das Eleinfte Säugthier, ohne Schwanz zwei Zoll lang. Am Senifei, aber von Hrn. C. Gloger auh in Schlefien und von Hrn. Gravenhorft in Mecklenburg entdedt !). 2. Man hat in Europa auch mehrere Spigmäufe bemerkt, die 1) Sorex minutus Laxmann (Schreber ©. 161 B.) ift nur ein verflümmeltes Eremplar hiervon. Raubthiere. Sorex. 129 von den vorhergehenden etwas abweichen; allein da bei dieſem Gefchlechte Alter und Zahreszeit auf die Färbung viel Einfluß haben, fo fann man noch nicht darauf bauen, daß es fichere Sat: tungen feyen !). *4. 8, etruscus Suvi, Savi im nuovo Giorn. de’ letterati nr. 1. t. 5. und Memo- rie scientifiche 1. 7. Aſchgrau, am Bauche weiß, mit runden vorfiehenden Dh: ven, der Körper zwei Zoll lang, der Schwanz einen Zoll. V *5. 8. pulchellus Lichtenst. Schneeweiß, mit fchieferfarbenem Rüden. Einen Zoll zehn Linien lang, der Schwanz neun Linien. Von Eversmann in ber Bucharei gefunden. leicht einem Kakerlaken. V. *6. S. myosurus Pallas. Pallas Act. Petrop. 1781. 1. t. 4, £. 1. Mit ftumpfer Schnauze und ziemlih nadtem Rattenſchwanz. V. 7. S. indicus (S. Sonnerati). Buff. Suppl. VI. 71. Mammiferes Vol. II. Le Monjourou. S. capensis @eoffr. Ann. du Mus, XVII. t. 4. f. 2. Bon Geftalt und Farbe der gemeinen Spigmaus, aber run= derem und fparlicher behaartem Schwanz, und von der Größe einer Manderratte. Sie verbreitet einen flarken Moſchusgeruch, der fih Allem mittheilt, was fie berührt. Man findet fie in allen Ländern Indiens und einem Theile von Afrika, und fie gehört unter die, welche bei den alten Agyptern einbalfamirt murden. ?) 1) ©o jcheint mir Sorex leucodon Schreber 159. D. von der gemeinen nicht verfchieden zu feyn. Ich vermuthe aud) fehr, daß Sorex tetragonurus und constrietus Herrm. (Schreber 159. B. C.; oder Geoffr. Ann. M. XVII. pl. U. f. 3. und pl. II. £.1.) und ſelbſt S. remifer (ib. pl. II. f. 1.) nur Aliersverfchiedenheiten der Waffer: fpismaus feyen. 8. remifer zumal, deren Bauch bald weiß bald ſchwarz ift. Eben fo ſcheint mir S. lineatus Geofr..ib. 181 nur eine zufällige AUltersvarietät von S. tetragonurus. E. Vorftehender Anmerkung füge ich hinzu, daß ich deshalb auch an— ftehe, als entfchiedene Gattungen jene aufzunehmen, welche Hr. Brehm neuerlic) als 8. amphibius, natans und stagnatilis in f. Ornis 2. Stüd S. 25 ff. aufgeftellt hat. 8. 1° Sc, betrachte den Sorex myosorus Pallas uns Geoffroy Ann. i 9 130 Säaugthiere. 7. MYGALE Cuv. Bifamtatte. Sie unterfcheiden fi) von den Spismäufen durch zwei ganz Eleine, zwifchen den zwei großen der Unterfinnlade ftehende Schneide: zähne, und daß ihre zwei oberen Schneidezähne dreieckig und platt find. Hinter diefen Schneidezähnen befinden fich fechs oder fieben Eleine Zähne und vier zadige Badenzähne. Ihre Schnauze verlängert fich in einen Eleinen, höchft beweglichen Rüffel, den fie unaufhörlich bewegen. Ihr Schwanz ift ſchuppig, lang, und an den Seiten zufammengedrüdt, und ihre Füße haben fünf, durd) eine Haut vereinigte Zehen, wodurch fie zu Wafferthieren werden. Sie haben fehr Eleine Augen und gar Eein außeres Ohr. 4. M. moschata. Der Defman, gewöhnlich die ruf ſiſche Bifamratte. Sorex moschatus L. BuffonX\.1. Pallas Act. Petrop. 1781. p. V. T. 5. Schreber 8. 159. Faſt von der Größe des Igels, oben fihwärzlich, unten weißlich, der Schwanz um ein Viertel Eürzer als der Leib. Sehr gemein längs der Seen und Flüffe des füdlichen Rußlands. Hier nährt fie fih von Würmern, von Inſectenlarven, zumal aber von Blutigeln, die fie mit ihrem beweglichen Ruͤſſel leicht aus dem Schlamm herauszieht. Ihr in die Uferhöhlen gegrabener Mus. XV. pl. III. f. 2; den S. capensis @eoffr. ib. pl. II. f. 2 und den S. indicus id. Mem. d. Mus. pl. XV. f. 1 als Altersverfchier denheiten oder Varietäten ein und derfelben Gattung; ich bringe hierzu auch noc) den Sorex giganteus Isid. Geoffr. Mem. d. Mus. XV. pl. IV. f. 3, vielleicht felbft Sorex flavescens Isid. Geoffr. ib. (Seba bildet ihn im erften Bande T. XXXI. 5. 7 — 10 und &. LXII. F. 5, und die weiße Varietäc T. XLVO 8. # ab). Hierher noch: S. murinus L. Von der Größe einer Maus, mit nadten Ohren, und Schwanz von der Länge des Körpers; auf Java. S. brevicaudus Say. Schwaͤrzlich, mit verfteckten Ohren, der Schwanz 4 der Körper: länge. In Nordamerika, am Miffuri. S. parvus Say. Mit nadten Ohren; ebendaf. S. suaveolens Pallas; und die anderen Arten, die er in der Zoo- graphia rossica namhaft macht. Diefes Gefchleht bedarf nicht weniger einer Revifion wie die Sledermäufe. { = Raubthiere. Chrysochloris. 151 Bau fängt unterhalb des Waffers an und erhebt ſich dergeftalt, daß der Boden immer über dem Spiegel des höchften Waffers bleibt. Diefes Thier kommt nicht von felbft aufs Trockene; aber man fängt ihrer viele in Fifchernegen. Ihr Biſamgeruch Eommt von einer Schmiere, die in Eleinen Sachen unter dem Schwanze abgefondert wird. Der Geruch theilt fich felbft dem Fleifch der Hechte, die Defman’s verfhlungen haben, mit. 2. M. pyrenaica Geofr. Geoffroy Ann. du Mus. XVII. pl. IV. f. 1—4. Sn den Bächen der Pyrenäen. Sie ift Elein, und ihr Schwanz langer. als der Körper. [Er ift bloß an der Spige zuſammen— gedrüdt. Das Tell obenher braun.] 8. CHRYSOCHLORIS. Goldmaulwurf. Haben, wie das vorhergehende Gefchlecht, zwei Schneide: sahne oben-und vier unten, ‚aber ihre Badenzähne find hoch, deutlich unterfchieden, und faft alle in Geftalt dreiminkliger Pris— men; ihre Schnauze ift Eurz, breit, und aufwärts gerichtet, und ihre Vorderfüße haben nur drei Krallen, deren Außerfte fehr groß, ſehr krumm und fpig ift, und ihnen eine mächtige Waffe giebt, die Erde zu zertrennen und auszuhöhlen; die andern zwei find abnehmend Eleiner. Die Hinterfüße haben fünf von gewöhnlicher Größe. Es find unterivdifche Thiere, deren Lebensweife der der Maulwürfe ähnlich ift. Ihr Vorderarm wird, um beffer graben zu koͤnnen, noch durch einen dritten, unter dem Ellnbogen liegen: den Knochen geflügt. Chr. capensis. Der Cap'ſche Goldmaulwurf. Talpa asiatica L. Schreber T. CLVII. ſchlecht. Brown Il. XLV. beſſer. Etwas kleiner als unſer Maulwurf, ohne deutlichen Schwanz, mit breitem Ruͤſſelz das einzige bekannte Saͤugthier, welches etwas von dem ſchoͤnen metalliſchen Schimmer zeigt, mit welchem ſo viele Voͤgel, Fiſche und Inſecten glaͤnzen. Der gruͤne Balg ſchillert in Kupfer und Bronze. Den Ohren fehlt die Muſchel, und die Augen kann man nicht erkennen. !) 1) Talpa rubra L. Der rothe amerikanifhe Maulwurf Scha’s (1. &. XXX. 8. 1) ift wahrfcheinlich nichts weiter als eine nach einem getrockneten Cap'ſchen Maulwurf gemachte Abbildung, denn in diefem 9 * 132 Säugtbhiere. Er lebt in Afrika [wo er, zumal in den Gärten am Gap, geoßen Schaden thut,] und nicht in Sibirien, wie man faͤlſchlich gefagt hat. 9. TALPA L. Maulwurf. Alter Welt bekannt durch fein unterirdifches Leben und feine fo ausgezeichnet für feine Lebensart paſſende Geſtalt. Ein fehr kurzer Oberarm, an ein langes, faft röhrenförmiges Schulterblatt geheftet, und durch ein Eräftiges Schlüffelbein unterflüst, dazu mit ungeheuren Muskeln verfehen, trägt eine breite Pfote, deren Innenſeite ſtets nach außen und hinten gerichtet ift. Diefe Vor: derpfote ift an ihrem untern Rande fehneidend; man unterfcheidet an ihr kaum die Finger; aber die Nägel an derfelben find lang, platt, ſtark und fchneidend. Mit diefem Inſtrument zerwuͤhlt der Maulwurf die Erde und wirft fie hinter fih. Sein Bruft- bein hat, wie das der Vögel und der Sledermäufe, einen Grat, der den Bruftmuskeln die zu ihrer Function nöthige Größe giebt, Um die Erde zu durchbohren und aufzumwerfen, bedient fich der Maulwurf feines langen fpisen Kopfs, deſſen Nüffel an dev Spitze noch mit einem eigenen Knöchelchen verfehen ift, und deſſen Nackenmuskeln außerordentlich Eräftig find. Es bildet ſich fogar ein eigener Knochen im Nadenbande. Der Hintertheil des Koͤr— pers ift beim Maulwurf ſchwach, und das Thier bewegt ſich über der Erde eben fo unbehülflich, als unter derfelben mit Schnelligs £eit. Er hat ein fehr feines Gehör und ein großes Paukenfell, obſchon ihm das äußere Ohr fehlt; aber fein Auge ift fo Elein, und dergeſtalt unter, den Haaren verſteckt, daß man lange Zeit fein Dafeyn geläugnet bat. Seine Gefchlechtstheile haben das Eigene, daß fie die Schamfnochen nicht vereinigen, was ihm, ungeachtet der Schmalheit feines Bedens, geftattet, ziemlich große Zunge zu werfen. Die Harnröhre des Weibchens geht durch Die Glitoris. Seine Kinnladen find ſchwach, und feine Nahrung bes fteht in Inſecten, Würmern und einigen zarten Wurzeln. Man zähle fechs Schneidezähne oben und acht unten. Seine Eckzaͤhne haben zwei Wurzeln, wodurch fie fi) der Natur der falfchen Backenzaͤhne nähern. Hinter ihnen ftehen oben vier falfche Baden: sähme, unten drei, und hierauf überall noch drei Badenzähne mit zadigen Kronen. Zuftand erfcheint der Balg purpurroth; aber der Tucan des Fernan— dez (am. XXIV.), den man als einen feiner Synonymen betrachtet, fcheint vielmehr, nach feinen zwei langen Zähnen in jeder Kinnlade und feiner vegetabilifhen Nahrung zu urtheilen, eine Blindmaus oder ein anderes unterirdifches Nagethier, vielleicht der Diplostoma zu feyn. Raubthbiere. Condylura.. 133 T. europaea. Der gemeine Maulwurf. Buffon VII. XU. Mit zugefpister Schnauze und feinem ſchwarzen Balg; man findet auch weiße, gelbe und gefleckte. Wird durch den Schade fäftig, den er im bebauten Lande anrichtet. Nah Harlan eriflirt er auch in Nordamerika, Savi hat in den Apenninen einen völlig blinden Maul: wurf gefunden, der im Übrigen dem gemeinen gleich iſt; er nennt ihn Talpa coeca. Er ift aber nicht gänzlich blind, fondern feine Augenlider haben ebenfalls eine Offnung, nur uoch viel Eleiner als beim gemeinen. [P. Savi Memorie scientifiche. : Pisa 1823. Dec. I. 2.] Man hat die Eriftenz des Sehnerven beim gemeinen Maul wurf geläugnet, ich glaube aber im Stande zu feyn, ihn in fei- nem ganzen Verlaufe zeigen zu Eünnen. *) 10. CONDYLURA ZU. Sternmaulwurf. Sie fcheinen die beiden Zahnarten der Inſectenfreſſer in ſich zu vereinigen. In der oberen Kinnlade befinden fich zwei breite dreieckige Schneidezähne; zwei außerordentlich Eleine und dünne, und zu jeder Seite ein ftärkerer Eckzahn; in der Unterfinnlade vier nach vorn gerichtete Schneidezähne und ein fpißiger, aber Eleiner Eckzahn. Ihre oberen falfhen Badenzähne find dreiedig und von einander entfernt; die unteren fchneidend und gezähnelt. Duck die Fuße und ihr ganzes Außeres gleichen fie dem Maulwurf, aber ihr Schwanz ift viel länger, und was fie vor- züglich von ihm unterfcheidet, ift ein Kranz von Eleinen, Enorpeligen, fehe beweglichen Spigen, welche die Nafenlöcher umgeben, und beim Auseinanderftrahlen eine Art Stern bilden. Man Eennt vorzüglich eine Art: C. cristata (Sorex cristatus L) !) Desmarest Journal de physique. T. LXXXIX. t. 6. *) Ad ©. R. Treviranus hat dieſelben nachgewieſen, und auf der dritten Zafel Fig. 1 des fünften Bandes feiner Biologie (Gött. 1818) am Gehirn eines Mauhwurfes abgebildet und S. 172 befchrieben. V. 1) Dieß iſt die Condylura Illiger's, allein die Charaktere, die ee nad) der Figur von La Faille (copirt in Buffon Suppl. VI, XXVI, 1) angiebt, und nad) welcher er den Namen feines Gejchlechts gebildet hat, find falſch. Desmareft hat zuerft die Zähne dieſes Thie— res genau befchrieben. ö 134 Saugthiere. Unferem Maulwurf, außer der Nafe, ähnlich, aber mit noch einmal fo langem Schwanz. ' 11. SCALOPS. Waffermaulwurf. Ihre Zähne gleichen denen der Bifamratten, nur daß ihre Eleinen und falfhen Badenzähne minder zahlreich find; ihre Schnauze ift einfach zugefpigt wie bei den Spitzmaͤuſen; und ihre Vorderpfoten breit, mit flarken Krallen verfehen, überhaupt zum Mühlen gefchict, und gänzlich denen des Maulmurfs gleich, auch) führen fie das nämliche Leben. Ihre Augen find auch fo Elein und ihre Ohren fo verftect, wie beim Maulwurf. S. aquaticus. Sorex aquaticus L. Schreber CLVIII. Iſt die einzige bekannte Gattung und ſcheint einen großen Theil des noͤrdlichen Amerika, laͤngs der Fluͤſſe, zu bewohnen. Außerlich gleicht er unſerm Maulwurf zum Verwechſeln. Dritte Familie der Baubthiere. CARNIVORA. Reißende Thiere. Obſchon der lateiniſche Name: Fleiſchfreſſer, allen Krallenthieren ohne Haͤnde mit dreierlei Zaͤhnen zukommt, weil ſie ſich alle mehr oder minder von animaliſchen Subſtanzen naͤhren, ſo giebt es doch viele unter ihnen, und zumal diejenigen, welche die beiden vorhergehenden Familien begreifen, die ihre Schwaͤche und die kegelfoͤrmigen Hoͤcker ihrer Backenzaͤhne faſt bloß auf Inſecten— nahrung verweiſt. Erſt in der gegenwaͤrtigen Familie vereinigt ſich Blutdurſt mit hinlaͤnglicher Kraft dazu. Die hierher gehoͤri— 1) Harlan beſchreibt eine Gattung, Condylura macroura, die um die Nafenlöcher nur kurze Spigschen, und einen zufammengebrüdten Schwanz hat, und fügt als dritte Gattung die Talpa longieaudata Pennant’s hinzu (History Nr. 443), die ex jedoch nicht felbft beobe achtet zu haben fcheint. Raubthier— 135 gen Thiere haben ſtets vier ſtarke und lange Eckzaͤhne, zwiſchen denen ſich in jeder Kinnlade ſechs Schneidezaͤhne befinden, deren zweites Paar in der unteren die Wurzeln etwas mehr nach innen ſtehen hat wie die andern. Ihre Backenzaͤhne ſind entweder ganz ſchneidend, oder doch nur mit ſtumpfen Hoͤckern untermiſcht, und wie mit kegelfoͤrmigen Spitzen gezackt. Dieſe Thiere ſind um ſo ausſchließlicher fleiſchfreſſend, als ihre Zaͤhne vollkommen ſchneidend gebaut ſind, und man kann ihre Lebensweiſe faſt nach der Ausdehnung der Hoͤckerflaͤche, ver— glichen mit der Schneide, an ihren Backenzaͤhnen berechnen. Die Baͤren, welche gaͤnzlich von Vegetabilien leben koͤnnen, ha— ben auch faſt lauter Hoͤckerzaͤhne. Die vorderen Backenzaͤhne ſind die ſchneidendſten; hierauf kommt ein Backenzahn, dicker als die uͤbrigen, welcher gewoͤhnlich einen hoͤckerigen Abſatz von mehr oder minderer Breite zeigt, und hinter dieſem findet man ein oder zwei ganz platte Zaͤhne. Mit dieſen kleinen Hinterzaͤhnen kauen auch die Hunde ihr Gras, wenn ſie bisweilen welches freſſen. Wir nennen jenen großen Backenzahn, oben wie unten: Reißzahnz; die vorderen zugefpig- ten: falfhe Badenzahne, und die ſtumpfen hinteren Hö der san Man fieht leicht ein, daß diejenigen Gefchlechter, welche we— niger falfche Badenzähne befigen, und deren SKinnladen kürzer find, die größte Beißkraft haben müffen. Nach diefen Verfchiedenheiten Laffen ſich die Stämme oder Gefchlechter am ficherften aufitellen. Sndeß muß man damit die Betrachtung des Hinterfußes verbinden. Mehrere Gefchlechter treten beim "Laufen, oder wenn fie fich aufrecht halten, mit der ganzen Sohle auf, wie die der vorigen Familien; und man kann diefes leicht aus der Abwefenheit von Haar längs diefer Fläche erkennen. Andere, und zwar die größere Zahl, laufen nur auf den Tingerfpigen und heben dabei die Sohle oder Ferfe in die Höhe. Der Lauf. diefer letztern ift fehneller, und mit diefer erften Ver: fchiedenheit verbinden fich noch andre Gewohnheiten, ja Mehreres im inneren Bau. Beiderlei haben ftatt des Schlüffelbeing nur eine Knochenfpur davon im Fleiſch verftedt. Die Sohlenläufer, Plantigrada, bilden die erfte Abtheilung, Sie laufen auf der ganzen Sohle, was ihnen mehr Leichtigkeit giebt, fich auf den Hinterfüßen auf: zurichten. Sie theilen mit den Inſectenfreſſern Langſamkeit und 136 Säugthiere nächtliches Leben, auch fehlt ihnen, wie diefen, der Blinddarm; der größte Theil derer heißer Länder hat einen Winterfchlaf. Saͤmmtlich haben fie fünf Finger an den Füßen. 12. URSUS Z. Bär. Haben drei ſtarke Backenzaͤhne auf jeder Seite !) in jeder Kinnlade, gänzlich höckerig, deren hinterfter und vorderfter oben die Längften find. Vor ihnen fteht ein etwas mehr fehneidender Zahn, welcher der Reißzahn bei diefem Gefchlecht ift, und einige fehr Eleine falſche Badenzähne in unbeftimmter Zahl, welche big: weilen fchon früh ausfallen. Diefer faft bloß fruchtfreffende Zahn: bau macht, daß fie, ungeachtet ihrer außerordentlichen Stärke, faft nur aus Noth Fleiſch freffen. Es find große Thiere mit plumpem Körper, dicken Glied: maßen und fehr kurzem Schwanz; ihr Nafenknorpel ift verlängert und beweglih. Sie graben ſich Höhlen oder bauen fih Woh— nungen, in denen fie den Winter in Schlaffucht zubringen, ohne während diefer Zeit Nahrungsmittel zu fich zu nehmen. In die: ſen Schlupfwinkeln wirft das Meibchen auch ihre Jungen. Die Gattungen unterfcheiden fich nicht wohl durch deutliche Kennzeichen. 1. Ü. Arctos. Der braune europäifdhe Bär. Mammiferes Vol. III. Buffon VII. XXXI. KRidinger (viele Male). ° Mit converer Stirn, braunem, in der Sugend mehr wolli- gem Pelz, der mit dem Alter glätter wird [auch wohl zwifchen den Schultern eine Eleine Mähne bildet]. Es giebt graue, faft gelbe [Honigbären], und braune mit Silberglanz [Silberbäa- ten, Mammif. IN.]. Auch die relative Höhe ihrer Füße variirt, und zwar ebenfalls ohne Rüdficht auf Gefplecht und Alter. Im erſten Jugendkleide hat er gewöhnlich ein weißes Halsband, wel ches bei einigen länger, ja oft das ganze Leben hindurch bleibt. Diefes Thier bewohnt die hohen Gebirge und großen Wälder von ganz Europa und einem großen Theil von Afien. Er begattet fi) im Suni und wirft im Januar, und wohnt oft auf fehr 1) Wir werden nunmehr die Worte: „auf jeder Seite ꝛc.“ nicht mehr wiederholen, da es fich von feibft verfteht, daß wir dann nur von den Backenzähnen der einen Seite Sprechen, indem die der andern ihr ſtets gleich if. & Raubthiere. Ursus.; 137 hohen Bäumen. Sein Fleiſch fhmedt fehr gut, wenn es jung iftz vor Allem fhägt man die Tagen, in jedem Alter. Man hat geglaubt, den großen ſchwarzen JAmeiſenbaͤren] unterfcheiden zu muͤſſen. Diejenigen Eremplare, welche als foldye vorgezeigt wurden, hatten eine platte Stirn und fehmwärzlichen wolligen Pelz; allein ihre Urfprung fcheint mir nicht authentifch genug. Zur mic) ift es felbft noch nicht ausgemacht, ob der afch> graue Bär (Ursus cinereus), der furchtbare Bär von Nord: amerika, der Species nad) vom braunen europäifchen verfchieden fey. — Der neuerlicdy wieder genauer befchriebene * U. syriacus. Der ſyriſche Bär. Ehrenberg Symbolae physicae Decas I. t. 1. einfärbig gelblichweiß, oder geldgefledt, mit Tangen Ohren, mit nicht ſehr veichlichen anliegenden Dottenhaaren und einer Eleinen Mähne auf den Schultern, Eönnte doch auch mit dem vorigen zufammenfallen. ®. 2. Ursus americanus. Der Baribal. Schreber T. 141. B. Mammiferes Yol. I. Eine fehr beftimmte Gattung, mit platter Stien, ſchwarzem glänzendem Balg und gelber Schnauze Wir fanden bei ihm ſtets die. Eleinen Zaͤhnchen hinter den Edzähnen zahlreicher als beim europaifchen gemeinen Bär. Man hat auch ganz gelbe Eremplare gefehen. Er lebt gewöhnlich von wilden Früchten, verwüftet zumeilen die Felder und begiebt fi an die Küfte um zu fifchen, wenn die Fifche reichlich find. Säugthiere greift er kaum aus Hun— gersnoth an und naͤhrt fich zu Zeiten bloß von Ameiſen. Man ſchaͤtzt fein Fleiſch. 3. Ü. ornatus Fr. ©. Der ſuͤdamerikaniſche Bär Mammiferes Vol. III. Auch ſchwarz, aber mit weißer Schnauze und Kehle, und großen braungelben Augenbrauen, die ſich auf der Bläffe vers einigen. In den Cordilleren. Die folgenden drei fchwarzen gehören Oſtindien an. 4. U. malaianus Horsfield. Horsfield zoolog. Researches ce. ie. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. 138 Sughiere— Auf der Halbinſel jenſeit des Ganges und den Sunda-In— ſeln. Glatt, ſchwarz, die Schnauze braungelb, ein herzfoͤrmiger Fleck von der naͤmlichen Farbe auf der Bruſt. Er verurſacht großen Schaden, indem er auf die Cocosbaͤume klettert, um ihre Gipfel zu verzehren und die Milch ihrer Fruͤchte zu ſaufen. 5. U. tibetanus, Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. Schwarz; die Unterlippe und eine große Figur auf der Bruft, wie ein Y geftaltet, weiß. Sein Profil ift gerader und feine Krallen ſchwaͤcher. Auf den Gebirgen des nördlichen Indiens. 6. U, labiatus Blainv. Pennant Quadrup. t. 92. Wolf Abb. U. €. 7. Mammiferes Vol. II. II. L’ours jongleur. K Der merkwürdigfte unter den indifchen Bären. Sein Nafen: Enorpel geht in die Breite, das Ende der Unterlippe ift verlän- gert, und beide beweglich. Mit dem Alter werden die Haare um den Kopf herum buſchig. Weil er fo leicht die Schneidezähne verliert, hat man ihn vormals für ein Faulthier gehalten. 1) Er iſt ſchwarz, die Schnauze und Sußenden gelb oder weißlich, und von eben diefer Farbe ein halbes Halsband oder Vfürmiger Fleck unter dem Hals und die Bruſt. Die indifchen Gaukler führen ihn feiner fonderbaren Geftalt wegen öfters mit fich. 7. U. maritimus. Der Eisbär. Cuv. Menagerie du Museum. Schreber &. 141. Blumenbach Abb. T. 33. Ebenfalls deutlich unterfchieden durch feinen verlängerten und abgeplatteten Kopf und feinen weißen fchlichten Pelz. Er ver- folgt die Seehunde und andere Meerthiere. Lbertriebene Berichte von feiner Gefräßigkeit haben ihn berühmt gemacht. €. — Cr arbeitet fih Höhlen in Eismaffen, und darum fieht man ihn auch wohl in der Gefangenfchaft beftändig ſcharren und Eragen. Er foll Eeinen Winterfchlaf halten, und nur alle drei Sahre einmal ein Junges werfen. Der größte, den Parry 1) Der Bradypus ursinus [das bärenartige Baulthier] von Shaw, und der Prochilus ursinus Slliger’s. ©. Journal de physique 1792 T. XL p. 186. | Raubthiere. Procyon. 139 gefangen, war etwas über acht Fuß lang und fechzehn Gentner fhwer. Seine Zunge ift fehwarzblau. V. - Die Menagerie des Eöniglichen Gartens befigt ein Exemplar des Bären, den man le terrible nennt, und der ihr vom Ges neral La Fayette gefchentt worden ift. Seine Öeftalt und fein Haar nähern ihn aufer einigen Eleinen Abweichungen fehr dem gemeinen; er bat aber -viel längere und fchneidendere Krallen. Er fiheint eine verfchiedene Species zu bilden. " Hr. Horsfield befchreibt im 15. Bande der Linn. Trans- act. p. 332 einen Bären von Nepaul von ifabellgelber Farbe, deffen Krallen minder fcharf find als die der andern indifchen Arten, und der ihm auch eine befondere Gattung auszumachen fcheint. Unter den foffilen Knochen finden ſich zahlreiche von verfcies denen untergegangenen Gattungen von Bären, wovon die merk- würdigften find: 1) U. spelaeus Blumenb. Der Höhlenbär, ſehr groß, mit gewölbter Stirn; 2) Ursus cultridens C. mit ſchneidenden Edzähnen. ©. den 4 Band meiner Recherches sur les ossemens fossiles. 13. PROCYON Storr. Mit drei höderigen hinteren Badenzahnen, wovon die oberen faft vieredig find, und vorn drei, nach vorn zugefpigten falfchen Backenzaͤhnen, die bis zu den Edzähnen eine zufammenhängende Reihe bilden. Die Edzähne find gerade und zufammengedrüdt. She Schwanz ift lang, im Lbrigen fehen fie aber aus wie Efeine Büren. Sie fügen ſich auf die ganze Sohle nur wenn fie ruhig find, im Laufen heben fie die Ferſe auf. 1. Ps Lotor. Der Wafchbär. Raton oder Racoon der Nordamerikaner, Mapach der- Mexikaner. Ursus Lotor L. Buffon VIU. XLIN. Blumenbach Abb. nat. hift. Gegenſt. &. 62. Graubraun mit weißer Schnauze, ein brauner Streif quer über die Augen, der Schwanz braun und weiß geringelt. Bon der Größe eines Dachfes, Leicht zu zähmen, und merkwürdig durch den Inſtinct, nichts zu freffen, was er nicht zuvor ins MWaffer getaucht hat. Er kommt aus Nordamerika, nahrt ſich von Eiern, jagt Vögel u. f. w. 2. P. cancrivorus. Le Raton Crabier. Ursus canerivorus. Buffor Suppl. VI. XXX. 140 Saͤugthiere. Gleichfoͤrmig heil aſchgrau-braun; bie Schwanzringel weniger deutlich. Aus Südamerika. — Er ift um die Augen fchmwarz, über ihnen ein weißer Streif wie eine Augenbraue, und hinter dem aͤußern Augenwin— kel ein Eleiner weißer Fleck. Er hat höhere und fchlankere Beine und etwas kürzere Nägel und Ohren wie der vorige. Rengger fchoß zwei von einem Baume herab. V. 14. AILURUS. Der Panda. Scheint. fi) den Wafchbären durch die Eckzaͤhne und bie übrigen zu nähern, wenn nicht etwa nur ein einziger falfcher Badenzahn vorhanden if. Der Kopf it Eurz, der Schwanz lang), der Gang auf der Sohle, die Finger fünf an der Zahl, mit halb zurüdziehbaren Krallen. A. refulgens Hardwyke Linn. Transact. XV. p. 161. Fr. Cuv. Mammiferes Vol, II. Mit vier quadratifchen, höderigen Badenzähnen und einem fchneidenden falfhen Badenzahn vorn, duch einen Eleinen Zwiſchenraum vom Edzahn getrennt. Er ift von der Statur einer großen Kaße, mit dichtem und weichem Balg, vornher glänzend. zimmtbraun, nach hinten ing Gelbliche, untenher nebft den Füßen volllommen ſchwarz. Der Kopf weißlich, rund, der Schwanz braun geringelt. Eines der fehönften Thiere, die man Eennt. In den nörd- lichen Gebirgen Indiens zu Haufe. 15. ICTIDES. Sie find durch ihre Zähne gleichfalls den Wafchbären ver- wandt, allein ihre drei oberen hinteren Badenzähne find bei weis tem Eleiner und weniger höderig, und dieß gilt vorzuͤglich vom legten überall, der fehr Elein und faft einfach ift. Sie find mit langem [zottigem] Haar bededt, und haben an jedem Ohr einen Haarbufh. Ihr Langer bufchiger Schwanz hat eine Neigung zum Rolfhwanz. Auch diefe Thiere leben in Indien, und ia von Duvaucel bekannt gemacht worden, 1. I. albifrons Fr. Cuv. Der Benturong. Ann. des sc. nat. IV. pl. 1. Mammiferes Vol. I. Raubthiere. Nasua. 141 Langhanrig, grau, der Schwanz und die Seiten der Schnauze ſchwarz. Von der Größe einer großen Katze. In Butan zu Haufe. 2. 1. ater Fr. Cw. Der ſchwarze Benturong. Mammiferes Vol. II. Schwarz, mit weißlicher Schnauze, von der Größe eines farken Hundes. Auf der Halbinfel Malakka. 6. — Er hat lange Ohrpinſel, mit einigen weißen Haaren untermifcht. V. *3. IL aureus. Fr. Cuv. Memoires du Mus. IX. t. 4. Gfeichfarbig goldgelb, mit langem Haar. V. 16. NASUA Storr. Guati (Coati). Verbinden mit den Zähnen, dem Schwanz, dem nächtlichen Leben und dem fehleppenden Gang der Wafchbären eine wunder: bar verlängerte und bewegliche Nüffelnafe. Ihre Füße find halbe Schwimmfüße, allein fie Elettern auf Bäume, und ihre langen Krallen dienen ihnen zum Graben. Sie leben im heißen Ame— rika und nahren ſich ungefähr wie unfere Marder *). *4. N. socialis Pr. Wied. Der gefellige Cuati. Mammiferes Vol. I. et IIL - Braun, die Unterfeite vörhlichgelb, der Schwanz von gleicher Farbe, mit 6— 7 fchwarzen Ningen. Um das Auge weiß, wie an den Lippen. Ein weißer Streif auf der Nafe. Süngere Erem- plate variicen fehr in der Farbe, daher die irrigen Species (rufa, *, Sch habe hier die vollkommneren und berichtigtiten Befchreibune gen der beiden Species nad) Hrn. Dr. Rengger (Naturg. der Säugth. von Paraguay, ©. 96—112) eingefügt, die felbit die des Prinzen zu Wied ergänzen, und die Verwirrungen der frühern CSchriftfteller, ſelbſt beider Cuvier, aufklären. Es ſchien am beften gethan, diefe nebft den unficheren citivten Abbildungen ganz zu verwerfen, da Hr. Rengger feine Beftimmungen auf zahlreiche Beobachtungen lebender, fowohl wilder als zahm auferzogener Thiere gegründet hat. Folgendes ift der Text Cuvier's an diefer Stelle. V. 1. Der rothe Coati (Viverra nasua L.) Buffon VIII. 48. Roͤthlichgelb, Schnauze und Schwanzringe braun. 2. Der braune Coati (Viverra narica L.) Buffon VII. 48. Braun, mit weißen Flecken am Auge und der Schnauze. 142 Sarpchrere, narica, pusilla). Lebt in Rudeln und ift häufiger als bei uns die Füchfe. V. *2. N. solitaria Pr. Wied. Der einfame Cuati. Cuati monde, Mammiferes Vol. I. Coati roux. Von obenher gelblichbraun, auch nach der Stellung des Thieres braunlichgelb, die Unterfeite mehr vöthlichgelb, das Geſicht ſchwarz. Hinter und unter dem Auge ein Eleiner runder graulichweißer Fleck. Die Unterkinnlade an der Spige ſchwarz, an den Seiten weiß; die Ohren ſchwarz. Am Schwanz (der etwas kürzer als beim vorigen ift) wechfeln fieben braͤunlichgelbe mit eben fo viel fchwärzlihbraunen Ringen. Nüffel, Füße und Fußfohlen ſchwarz. Er ändert nicht in der Farbe wie der vorige; fein Nüffel ift länger und fpiser, die Zähne viel flärker als beim Vorigen. Er bewohnt das Innere der großen Wälder von Paraguay, einfam, und felbft die Gefcplechter fuchen fi nur zur Begattungszeit auf. V. 17. CERCOLEPTES ZU. Potto. Man kann dieſe fonderbaren Thiere nirgends anders als hierher ftellen; fie verbinden mit dem Öang auf dev Sohle einen langen Wickelſchwanz wie die Sapajow’s, ſtumpfe Schnauze, dünne vorſtreckbare Zunge, zwei fpige Badenzähne vorn, und drei Hoͤcker— zahne hinten. C. caudivolvulus Il. Der Kinkaju; Potto. Viverra caudivolvula @m. Buffon Suppl. II. L. und beffer: Mammiferes Vol. Il. ‘ Bon der Größe eines Marders, mit geauem oder braungel- bem wolligen Pelz; ein: fanftes nächtliches Thier, das von Fruͤch— ten, Honig, Mitch, Blut ꝛc. leben kann. Er findet fich in den heißen Theilen Amerika's und einigen großen Antillen. 18. MELES Storr. Days. inne verfegte fie nebft den Mafıhbären noch zu den Baͤ— ten. Sie haben hinter dem unteren Edzahn noch einen ganz Eleinen, hierauf zwei fpige Backenzaͤhne, welchen oben ein dritter folgt, den man fhon an feiner Schneide an der Außenfeite für einen Reißzahn erkennen kann; hinter diefem befindet ſich ein vierz eckiger Hoͤckerzahn, der größte unter allen; unten füngt der vor Raubthiere. Gulo. 143 legte auch an, Ähnlichkeit mit den Reißzaͤhnen zu zeigen, da aber fein Innenrand zwei Hoͤcker von der Höhe der Schneide hat, fo fpielt ex die Rolle eines Hoͤckerzahns; der hinterfte untere ift fehr Kein. Es find Thiere von fehleppendem Gang und nächtlichem Les ben wie alle Vorhergehenden, deren Schwanz Eurz, die Finger im Sell verftet find, und die fich noch befonders durch einen unter dem Schwanz befindlichen Sad auszeichnen, aus welchem eine fette, ſtinkende Feuchtigkeit fchwigt. Ihre langen VBorderkrallen machen fie zum Graben gefchiet. M. Taxus. (Ursus Meles L) Der Dad. KRidinger T. 17, Buffon VIL 7. Obenher gelblichgrau, unten ſchwarz, ein ſchwarzer Streif zu jeder Seite des Kopfs, durchs Auge. — Der amerifani [he Dachs M. hudsonius, unterfcheidet fi) wenig von ihm. ©. — 63 giebt auch) weiße (untenher gelblich) und gefledte, weiß, mit gelbröthlichen und dunkelbraunen Flecken. V. 19. GULO Storr. Vielfraß. Welche Linne gleichfalls unter die Bären geftellt hatte; fie nähern fich aber durch ihr Gebiß wie duch ihr Naturell mehr den Mardern und grenzen an die Bären nur durch den Sohlen= lauf. Sie haben oben drei falfche Badenzähne und unten viere, dahinter den deutlich charakterifirten Neißzahn, und hinter diefem einen kleinen Höderzahn, der in der Oberfinnlade breiter als lang ift. She oberer Reißzahn hat innerhald nur einen £leinen Hocker. Dieß ift faft ganz das Zahnſyſtem der Marder. Es find Thiere mit mittelmäßigem Schwanz, mit einer Falte flatt dem Sad unter demfelben, übrigens im Anfehn den Dachfen nicht unähnlich, 1. @. borealis. Der Roffomad der Ruffen, Fiel: fraß. Glouton. Ursus Culo L. Buffor Suppl. IM. XLVIII. Schreber T. 144. Von der Groͤße unſeres Dachſes, gewoͤhnlich von ſchoͤn dunkelkaſtanienbrauner Farbe, mit einer noch dunkleren Scheibe auf dem Ruͤcken, bisweilen auch blaßfaͤrbiger. Er bewohnt den kaͤlteſten Norden, ſoll ſehr grauſam ſeyn, jagt in der Nacht, haͤlt keinen Winterſchlaf, und wird uͤber die groͤßten Thiere Herr, in— 144 Säugthiere. dem er von einem Baum auf fie ſpringt. Seine Gefraͤßigkeit iſt von sg Schriftſtellern auf das Lächerlichfte übertrieben worden *). Der Wolverene G. luscus (Edw. 103) ſcheint fi) nicht duch fefte Merkmale zu unterfcheiden. Er ift im Ganzen bläffer. — So auch ber Carcajou (Fr. Cuv. Mammiferes Vol. 11.) 2. Es giebt einige Gattungen in heißen Ländern, die man nur an die Gulo reihen kann, da fie von ihnen nur durch einen fal— [hen Badenzahn weniger in jeder Kinnlade und einen längeren Schwanz abweichen. Es find die, welche die fpanifchen Amerika: ner Huron nennen (Frette), und welche in der That das Ge biß unferer Fretts und Iltiſſe und auch diefelbe Lebensart ha— benz; allein fie unterfcheiden fich von ihnen dadurch, daß fie Soh: Ienläufer find. 2. @. vittatus Desm. Le Grison. Viverra vittata. Buff, Suppl. VIII XXIII et XXV. Mammiferes Vol. 1, Schwarz, der DObertheil de3 Kopfes und Halfes grau, ein weißer breiter Streif vor der Stirn bis zu den Schultern gehend. 3. @. barbarus, Der Salera. Le Taira. Grand Faret. Hyare. Mustela barbara L. Buff. Suppl. VII. LX. *) Mammiferes V. I. Braun, der Oberkopf grau, ein breiter weißer Fleck an der Kehle. ©. — Nach Fr. Cuv. Abbildung ift er bis an die Schultern gänzlich fehrwarz, Kopf und Hals graubraun, ein weißer Querſtrich an der Kehle. Die Ohren kurz, der Schwanz ziemlich lang. V. Dieſe beiden Thiere ſind uͤber das ganze waͤrmere Amerika verbreitet und geben einen Moſchusgeruch von ſich. Ihre Fuͤße haben eine kleine Schwimmhaut, und es ſcheint, daß man ſie bisweilen fuͤr Ottern genommen ). *) Nämlich, weil man das finnlaͤndiſche Wort: Fräl-frass, Zeljen: bewohner, in das deutfhe Vielfraß verwandelte. 2 **) Yzara’s Abbildung ift nach Rengger unrichtig. 1) Man Eann aus der Beihreibung Markgraf's, die er von feinem Cariqueibeiw giebt, auf welchen Buffon den Namen Sarico- vienne angewandt, Vol, XIII. p. 519, abnehmen, daß er vom Taira ſprechen gehört hat. 1X Naubthiere. Mustela. 145 Die Rattel’s haben aud) einen falfchen Badenzahn mes niger in jeder Kinnlade wie die Grifon’s, und ihr oberer Hoͤcker— sahn ift wenig entwidelt, ‚fo daß fie fih im Gebiß den Kagen nähern; aber ihr ganzes Außere gleicht den Vorigen, oder dem Dachs; Eurze Beine, Sohlenlauf, fünf Finger überall, lange Krallen u. f. w. 4. G. mellivorus (Viverra mellivora Sparrmann und Viv. capensis, Schreber T. 125). Der Honig- j dachs. KRatel. Sparrmann Kon. Vet. Handl. 1777. t. 4. Don der Größe des europäifchen Dachfes; oben grau, unten ſchwarz, beide Farben durch eine weißliche Linie getrennt, bisweis len auch faft ganz weiß auf der Oberfeite. Bewohnt das Vor: gebirge der guten Hoffnung und gräbt mit feinen langen Vorder: Erallen in die Erde, um Honigwaben wilder Bienen aufzufinden. Die Fingerläufer, Digitigrada bilden die zweite Abtheilung der reißenden Thiere. Sie laufen auf den Fingerfpigen. Eine erfte Unterabtgeilung derfelben hat nur hinter dem obes ren Reißzahn einen einzigen Höderzahn. Dieß find die fchlan- genartigen, von der Länge ihres Körpers und der Kürze ihrer Füße fo genannt, welcher Bau ihnen, durch die Eleinften Offnungen zu [hlüpfen, geftattet. Es fehlt ihnen der Blinddarm, wie allen Vorherigen, aber fie verfallen in Eeinen Winterſchlaf. Wiewohl Elein und ſchwach, find fie doc Außerft graufam und nähren ſich zumal von Blut. inne bildete aus ihnen nur ein Gefchlecht, 20. MUSTELA. Melches wir in vier Untergefchlechter zertheilen. I. PUTORIUS Cuv. begreift die biutdürftigften; ihr unterer Neißzahn hat innerhalb keinen Hoͤcker, dev obere ift breiter als lang; fie haben nur zwei falfche Badenzähne oben und drei unten. Man erkennt fie außer: lich fhon daran, daß ihre Schnauze etwas Fürzer und dider ift als bei den eigentlichen Mardern. Alle verbreiten einen haßlichen Geruch [wegen einer Secretion aus zwei Eleinen Afterdrüfen). 1. M. putorius. Der gemeine Iltis. NRaß. Buffon VII. XXI. Braun, die Seiten gelblih, mit weißem Fleck an der 10 146 Säugtbhiere. Schnauze und den Ohren. Der Schrecken alles Geflügels und aller Kaninchengehäge. ; 2.M. Furo. Das Frett*). Buffon VII. XXV. XXVL Gelblich, mit rofenrothen Augen, vielleicht nur ein Kaker: laE des Iltis. In Frankreich [und Deutfchland] findet es fich nur als Hausthier, und man benugt es zur Verfolgung der mil: den Kaninchen in ihren Höhlen. Es kommt aus Spanien und der Barbarei zu uns. 3. M. sarmatica. Der Peruaffa. Pallas Spicil. zool. XIV. IV. 1. Braun, durchaus gelb und weiß gefledt. Wegen diefer fcho: nen Abwechfelung wird fein Pelzwerk gefucht. Bewohnt das ganze füdlihe Rußland, Kleinafien und die Ufer des £afpifchen Meeres. 4. M. sibirica Pall. Der fibirifche Iltis. Pallas Spic. zool. XIV. IV. 2. Gleihförmig hellgelbbraun, an der Nafe und um die Augen braun, die Schnauzenfpige und das Untertheil der Unterfinnlade weiß. Die Pfoten ftarkhaarig. Zu diefer Gruppe gehören auch noch folgende zwei Eleine Gattungen unferes Landes. 5. M. vulgaris. Das kleine WViefel. Buffon VII. XXIX. 1. Gleichfoͤrmig rothbraun, am Bauche heller. Mit dem Schwanz etwa acht Zoll lang. 6. M: Erminea, Das große Wiefel, Hermelin. Buffon VI. XXIX. 2. XXXI. 1. Obenher rothhraun im Sommer, weiß im Winter, in beisı den Zeiten die Schwanzfpige ſchwarz. Sein Winterbalg ift ein bekanntes Pelzwerk. Hierher gehört ferner: 7. M. Lutreola Pallas. Der Nörz, Mint, Norek. Pallas Spic. zool. XI. 1, Leche Aet. Holm. 1739, t. XI. ©Schreber CXXVII. *) Sn den Mammiferes Vol, II. ſchwarzbraun, wie ein Iltis ab: gebudet. V. Naubthbiere. Mustela. . 147 An den Ufern der Flüffe des Nordens und Oftens von Eu: vopa, vom Eismeer bis ans ſchwarze Meer. Naͤhrt fich von Scöfhen und Krebfen, und hat etwas Schwimmhaut zwifchen der Bafis der Finger, aber feine Zahne und fein runder Schwanz nähern ihn den Iltiſſen mehr als den Fifchottern, Er ift roth: braun, bisweilen, aber nicht immer, um die Lippen und bie Kehle weiß. Er riecht nur nad) Bifam, und fein Felt ift ſehr fchön. 8. M. Vison. Der nordamerifanifche Iltis. Buffon XIII. t. 43. Wird von Einigen für denfelben gehalten, und ihm auch der Name MinE gegeben, wie er denn auch in etwas Schwimm— füße hat. Sch alaube es, denn auch der vorige ift bisweilen nur an der Kinnfpige weiß. Die heißen Länder haben gleichfalls ihre Wieſeln und Iltiſſe. 9. M. nudipes Fr. Cuv. Der javanifhe Iltis. Mammiferes Vol. I, Schön goldgelb, Kopf und Schwanzfpige weiß. Etwas größer als das Wicfel. 10. M. africana Desm. Shen rothgelb, unten blaßgelb, am Bauche von den Vor: derfüßen bis zu den Hinterfüßen ein voftfarbiger Langsftreif. 11. M. striata Cuv. Das geſtreifte Wiefel von Madagaskar. Bon der Größe des Eleinen europäifchen Wieſels, rothbraun mit fünf weißlichen Nüdenftreifen; die Unterfeite und faft der ganze Schwanz weiß. 12. M. Zorilla. (Viverra Zorilla Gm.) Der Cap'ſche Sttis. Buffon XIN. XLI. Unregelmäßig ſchwarz und weiß gefteeift. Man hat ihn lange Zeit mit den Stinkthieren verwechfelt, fo-daß man fogar den Na— men Dorillo (Eleiner Fuchs) den die Spanier den amerikanifchen Stinkthieren geben, auf ihn übergetragen hat. Er nähert fich ih: nen allerdings durch die zum Graben tauglichen Krallen, im Übrigen aber paßt er zu den Iltiſſen. Diefe Wühlkrallen zeigen ein unterivdifches Leben an, wonach man diefe Gattung von den andern Iltiſſen trennen Eönnte. 10 * 148 Saͤugthiere. II. MARTES oder eigentliche MUSTELA Cub. Sie unterſcheiden ſich von den Vorigen durch einen falſchen Backenzahn mehr und einen kleinen Hoͤcker an der Innenſeite des unteren Reißzahns, zwei Charaktere, die ein wenig die Grauſam— keit ihrer Natur verringern. Europa hat zwei fehr nahe verwandte Gattungen. 13. M. Martes. Der Edelmarder. Buffon VI XXH. v. Wildungen Taſchenbuch f. 1800. T. 1. Braun mit gelber Kehle; in den Wäldern. 14. M. Foina. Der Steinmarder. Buffon VII. XVII. v. Wildungen Taſchenbuch f. 1800, &. 2, Braun, die ganze Kehle und der Hals weißlich ). In Häaufern. Beide thun großen Schaden. Sibirien erzeugt: 15. M. Zibellina. Den Zobel. Pallas Spic. zool. III. 2. Schreber CXXXVI. Berühmt wegen feines reichen Pelzwerks. Er ift braun, mit einigen grauen Fleden auf dem Kopf, und unterfcheidet fic) von den Vorhergehenden dadurch, daß er bis unter die Fußfohlen behaart if. Auch bewohnt er eifige Gebirge. Seine Jagd, mit— ten im Winter, im fchredlichften Schnee, ift eine der befchwerlich- fien die man Eennt. Ihr aber, naͤmlich der Auffuchung der Zo— bel, verdankt man die Entdedung der öftlichen Landſtrecken von Sibirien. Auch Nordamerika bringt mehrere Marder hervor, welche die KReifenden und die Naturforfcher unter den fchlecht beftimmten Namen Pekan, Viſon, Mint, Foutereau x. angegeben haben. 16. M. Iutrocephala Harlan. Der weiße Vifon der Pelzhaͤndler. Iſt eine Art, deren Fuͤße ſo behaart und deren Balg faſt ſo weich wie der des Zobels iſt, aber heller gelb von Farbe, mit faſt weißlichem Kopf. *) Man bat auch Spielarten mit halb weiß halb gelber Kehle bemerft. V. KRaubthiere. Mustela. 149, 17. M. canadensis. Der Pefan. Fr. Cuv, Mammiferes. Vol. III. Der aus Canada und ben vereinigten Staaten gebracht wird, hat Kopf, Hals, Schultern und Oberrüden grau und braun gemengtz; die Nafe, das Kreuz, der Schwanz und die Gliedmaßen find ſchwaͤrzlich *). — Nach) dem Bilde ift Kopf und Hals mehr graulich, un: ten mit einer dunfleren Kragenlinie eingefaßt, der Schwanz und die Füße ſchwaͤrzlich. B. II. MEPHITIS. Stinkthier. Mouffette. Sie haben, wie die Sttiffe, zwei falfche Badenzähne oben und drei unten; aber ihr oberer Hoͤckerzahn ift fehr groß und fo lang wie breit, und ihr unterer Reißzahn hat nad) innen zu zwei Köthen, was fie den Dachfen nähert, fo wie die Iltiſſe fi) den Grifons und Vielfraßen nähern. Außerdem haben die Stinfthiere, wie die Dachfe, fehr lange und zum Graben eingerichtete Vor: derfrallen, ja fie find ſelbſt halbe Sohlenläufer, und ihre Ahnlich- £eit geht felbft bis zue gleichen Wertheilung der Farbe. Bei die fer überhaupt durch ihren Geſtank ausgezeichneten Familie verbreis ten die Thiere der gegenwärtigen Abtheilung den ftärfften. 18. M. putorius (Viverra putorius @m.).. [Mephitis foeda]. Das Stinfthier. Der Skunk. Catesby Carol. II. 62. Schreber &. 122. Die gemeinfte Gattung Nordamerika’s. Schwarz, mit wei en, mehr oder minder breiten oder zahlreichen Längsftreifen, mit Ihwarzem Schwanz und weißer Schwanzfpige. Sein Geruch, ift der des Iltis, mit einem ſtarken Knoblauchgeruch verfegt. Es giebt Eeinen widerlicheren. Alle Stinkthiere find in der Regel meißgeftreift auf dunke— lem Grunde, aber e8 feheint bei ein und derfelben Art die Zahl der Streifen unbeſtimmt zu feyn. 9 Es iſt der Pecan Daubenton’s, aber er hat nicht immer weiß an der Kehle. Es giebt noch mehrere Marder und Iltiſſe, von welchen Molina, Humboldt und Harlan fpredhen; aber fie erfo- dern eine neue Unterfuchung. C. 150 Säaugthiere 19. M.(M.) Chinche. Der Chinche, engl. Polecat. Mustela Mephitis, Buffon XII. XXXIX., beffer Fr. Cuv. Mammiferes Vol, I. II. et HI. 1) In Südamerika. Man trifft fie oft mit weißem Schwanz. Die Rüdenftreifen nehmen bisweilen die ganze Länge ein. Der Schwanz ift ftark bufchig. C. — Diefes Thier ift f[hwarz, mit breiten weißen Nüden- ftreifen, die oft auch über den Schwanz gehen. Der Bau des Körpers ift dachsaͤhnlich. V. IV. MIDAUS Fr. Cuv. Welche ein unterfchiedenes Gefchlecht bilden Eönnen, haben Zähne, Füße, ja Zeichnung der Stinkthiere, aber die abgeſtutzte Schnauze ſieht aus wie ein Schweinsruͤſſel, und der Schwanz bildet nur einen Eleinen Haarpinfel. 20. M. meliceps Horsfield, Der Telagon. Horsfield zool. Res. c. ic. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Schwarz; vom Naden durch einen Ruͤckenſtreif bis zum Schwanz weiß, der Nüdenftreif bisweilen in der Mitte unterbros hen. Sein Geruch ift fo Übel wie der irgend eines Stinkthiers. Auf Java. V. LUTRA. Ötter. Drei falſche Badenzahne oben und unten, ein ſtarker Abfag am oberen Neißzahn, ein Höder an der. Innenſeite des untern, und ein großer faft fo lang als breiter Hoͤckerzahn oben [alfo fünf Backenzaͤhne überall], Ihr Kopf ift zufammengedrüdt und ihre Zunge halb=fcharf. Sie unterfcheiden fich übrigens von allen vorhergehenden Untergefchlechtern durch ihre Schwimmfüße und ih- ten horizontal abgeplatteten Schwanz, zwei Charaktere, die fie zu Wafferthieren machen. Sie nähren ſich von. Fifchen. 21. M. Lutra L. (Lutra vulgaris). Der Fiſchott er. Buffon VIN. XI. Obenher graubraun, Lippen, Wangen und Unterleib weiß: 1) Die Mouffette de Chii (Buffon Suppl. VIl. 57) ſcheint nur eine ſchlecht conferviete Varietät davon. ©. meine Recherches sur les ossemens fosstles. IV. 469. ©. i Raubthiere. Mustela. 151 ih. Man fieht bisweilen gefledte und weißliche. In den euros päifchen Fluͤſſen. Mehrere ausländifche unterfcheiden fich kaum von dem un: ftigen. Der von Carolina (Lutra lataxina Fr. Cuv.) wird et was größer und hat bisweilen eine dunklere Färbung, auch ift fein Bauch braunlic) angelaufen, aber oftmals unters fcheidet er fich nicht einmal durch diefe Nuancen.‘ In Brafilien giebt es welche, die diefen carolinifchen ganz gleich find. Der in— difche (Lutra Nair id.) fcheint nur etwas glätter und ift um die Augenbrauen, kaum merklich, blaͤſſer. Die Indier willen ihn zum Fiſchfang abzurichten, wie wir die Hunde zur Jagd. Der javanifche, Simung genannt (Lutra leptonyx Horsf.), hat eine weißere Kehle, und diefes Weiß fleigt zu den Seiten des Kopfs hinan, daß es die Augen einfaßt. Bei dem des Cap’s (Lutra capensis Fr. Cuv.) ift das Weiß der Kehle, der Seiten des Kopfes und des Halfes reiner und ausgebreiteter; felbft die Na: fenfpige hat es; was ihn aber noch mehr unterfcheidet, ift, ‚daß er, wenigftens in einem gewiffen Alter, Eeine Nägel hat, daher Leffon hierauf fein Gefhleht Aonyx gründete. Man hat jedoch vom Cap junge Individuen gebracht, die Nägel haben; es kommt nur darauf an, ob es diefelbe Species: ift. 22. M. (L.) brasiliensis Gm. (Lutra brasiliensis), Blumenbach Abb. nat. hift. Gegenft. &. 93. Ganz braun oder vothgelb, die Kehle gelblih,. Etwas groͤ— fer als der unfrige, der Körper geftredter, das Haar kürzer. Die Naſenſpitze ift nicht nadt, wie bei den meiften Thieren, fondern mit Haaren verfehen, wie das übrige Geſicht. Der Schwanz an beiden Seiten fcharfkantig. In den Slüffen beider. Amerika. *23. M. (L.) paranensis (Lutra paranensis Rengger). Bon Nengger wegen des verfchiedenen Zahnbaues von dem Vorigen unterfchieden, dem er übrigens an Geftalt und Farbe gleicht, nur daß ihm die hellen Streifen an Hals und Bruft fehlen. Er hat aber oben jederfeits nur vier Badenzähne und ift Eleiner als der brafilifche, e .24. M. Lutris Z. (Lutra marina),. Der Meerotter. © ee T 1. =; CXXVIH. ) Aus Cook's zweiter Entdeckungsreiſe Dweimal fo groß als unferer. Der Körper fehr lang ge: — — —ñ— 1) Diefe Figur, wahrſcheinlich nach einem ſchlecht praͤparirten Exemplar gemacht, zeigt eine uͤbertriebene Ähnlichkeit mit den See: 152 Säugthiere. ſtreckt, der Schwanz dreimal kürzer als der Leib, die Hinterfüße ſehr kurz. Der Balg fhwärzlih, von Iebhaftem Sammetglanz, das Eoftbarfte aller Pelzwerke. Dft hat der Kopf etwas Weiß. Die Engländer und Nuffen fuchen diefes Thier im ganzen Nor: den des ftillen Oceans, um fein Zell nah China und Japan zu verkaufen. Er hat nur vier Schneidezähne unten, die Baden: zähne find aber ganz wie bei den übrigen Dttern, Eine zweite Unterabtheilung der Fingerläufer hat zwei platte Höderzähne hinter dem oberen Reißzahn, welcher felbft nach in= nen einen ziemlich) großen Knopf hat. Die Thiere diefer Ord— nung find veißende Thiere, ohne jedoch in DVerhältniß zu ihren Kräften viel Muth zu zeigen. Sie leben bisweilen von Aas. Alle haben einen kleinen Blinddarm. 21. CANIS L. Oben drei falſche Backenzaͤhne, unten vier, und zwei Hoͤcker— zaͤhne hinter jedem Reißzahn. Der oberſte Hoͤckerzahn iſt ſehr groß. Der obere Reißzahn hat nur ein kleines Knoͤtchen nach innen, allein der untere iſt hinten ganz hoͤckerig. Die Schneide— zaͤhne ſind gewoͤhnlich gelappt. Ihre Zunge iſt weich, die Vorderfuͤße haben fuͤnf Zehen, die Hinterfuͤße vier. Manche Hunde haben eine Zehe mehr, nebſt dem entſpre— chenden Fußwutzelknochen. 1. C. familiaris. Der Hund. Unterfcheidet ſich durch feinen [gewöhnlich links] aufwärts gekruͤmmten Schwanz, und variiert im Übrigen in Größe, Geſtalt, Farbe und Natur des Haares unendlich. Er iſt die merkwuͤr— digſte, vollendetſte und nuͤtzlichſte Eroberung, die der Menſch jemals gemacht hat, denn die ganze Gattung iſt unſer Eigenthum ge— worden; jedes Individuum gehoͤrt ſeinem Herrn gaͤnzlich, richtet ſich nach feinen Gebraͤuchen, kennt und vertheidiget deſſen Eigen— thum und bleibt ihm ergeben bis zum Tode. Und alles dieſes entſpringt weder aus Noth, noch aus Furcht, ſondern aus reiner hunden, a8 einige Naturforfcher verführt hat, ihn diefem Gefchlechte — allein ſeine ganze J————— iſt die der Fiſchottern. S. erard Home phil. Trans. f. 1796 C. Raubthiere. Canis. 153 Erkenntlichkeit und wahrer Freundfchaft. Die Schnelligkeit, die Stärke und der Geruch des Hundes haben für den Menfchen aus ihm einen ‚mächtigen Gehülfen gegen die anderen Thiere ge: macht, und vielleicht war er fogar nothwendig zum Beſtand der Gefelifchaft des menfchlichen Vereins. Der Hund ift das einzige Thier, welches dem Menfchen über den ganzen Erdball gefolgt ift. Einige Naturforfcher find der Meinung, daß der Hund ein gezaͤhmter Wolf, andere, daß er ein gezähmter Schakal fey. Die auf wüften Snfeln wieder verwilderten Hunde gleichen indefjen weder dem einen noch dem andern. Die wilden Hunde und die der wenig. civilificten Völker, wie z. B. der Neuholländer, haben aufrecht ſtehende Ohren, was zu der Vermuthung Anlaß gegeben hat, daß die dem Urtypus am nächften ftehenden Waffen unfer Schäferhund und der Spis feyen; allein die Vergleichung der Schaͤdel naͤhert ſie meh! dem Metzger- und dbänifchen Hund, worauf der Sagdhund, der Hühnerhund und der Dachs folgen, die unter ‚einander nur durch den Wuchs und das Verhältniß der Glieder, differiren. Das Windfpiel ift fhmächtiger, hat Eleinere Stirnhöhlen und einen fchwächeren Ge: ruchsfinn. Der Schäferhund und der Spitz nehmen die auf gerichteten Ohren der wilden wieder an, allein mit größerer Ent— widelung des Gehirns, das auch, wie der Verftand, beim Bo: lognefer und Pudel größer erfcheint. Won der anderen Seite macht fich der Bullenbeißer duch die Verkürzung und Macht der Kinnbacken Eenntlih. Die Eleinen Schooshündchen, wie der Mops, der Seidenhund und der angorifche, find die am weiteften ausgearteten und die auffallendften Beweiſe der Macht, welche der Menfch über die Natur ausgeübt hat). Der Hund wird blind geboren; er öffnet die Augen den zehnten oder den zwölften Tag; mit dem vierten Monat wechfelt er die Zähne, mit zwei Sahren hat‘ er fein Wachsthum vollen: det. Die Hündin trägt drei und fechzig ‚Tage und wirft fechs bis zwölf Junge. Der Hund iſt alt mit funfzehn Sahren und überlebt nicht leicht zwanzig. Jedermann Eennt feine Wachfams keit, fein Bellen *), feine eigenthümliche Weife der Begattung und die verfchiedenartige Erziehung, deren er fähig. ift. 1) Fr. Cuvier Ann. du Museum XVII. p. 133 ff. *) Daß der Hund in den Tropenländern nicht belle, ift ae: 154 Säaugthiere. ru Tg Be Die vorzüglichften Raffen find folgende !). a. €. £. villatieus. Der Haushund, Hofhund. a. Der deutfhe Stammhund (germanicus), ift lang: haarig, mit einem übergebogenen Bahnenfchwanz, meift ſchwarz; er wird auf Dörfern jest feltener. — Eine Spiel: art ift dee Hirtenhund (pecuarius), auch ſchwarz, glatt haarig, aber Unterſchwanz und Unterleib gelb. ß. Der Ealmudifche, zottig und dabei ſchlank wie ein Windſpiel. (Pallas Nachrichten von den mongol. Völker- Stämmen, Titelkupfer). y.. €. f. novae Hollandiae. „Der neuholländifche "Dingo (Mammiferes Vol. III.), oben blaßbraun, der Hintertheil der Vorderbeine und der Vordertheil der Hinterbeine weiß. Der Schwanz bufhig, die Ohren aufgerichtet. Sehr graufam. Nach Einigen eine eigene Species. — In feine Nähe noch andere der Suͤdſee. 3 d. C. f. sumatrensis Horsf. c. ic., wird auch hierher gehören. . Der Pommer (pomeranus, Mammiferes Vol. IN.), lang behaart, mit langem Kopf, platter Stirne, Eleinen aufrech— ten Ohren, aufwärts nach der linken Seite gekruͤmmtem Schwanz, flämmigen Füßen. Der fchönfte und gefchästefte Schlag des deutfchen Haushundes; ſtammt aus Pommern. Die Eckzaͤhne find fehr lang und fpis, daher fein Biß ſchwer heilt, und eitert. Das Haar -theils ſtraub, theils liegend und herabhängend (Mammiferes Vol. IL). Der weiße finder fich gewöhnlich auf Mühlen; der ſchwarze auf Höfen, in Dörfern; der rothe häufiger in Städten. — Dev Eleine Spig (Bassa, Fir) ift um die Hälfte Elei: nee und hat kurze fleife Haare, zumal in der Halskrauſe, ‚die er im Zorne firäaubt; der Schwanz etwas wollig. Gewöhnlich fuchsroth, mit weißer Kehle. — Der englifhe Spies ift noch Eleinee und feiner gebaut, hat feines, langes, weißes Haar, und- feine Hüftkno- chen ragen flar& hervor. — Der Fuhsfpig, mit ei ner wahren Fuchsftandarte, die er gekruͤmmt trägt, voth, v 1) Die beſte Charakteriſtik derſelben Liefert Sr. L. Walther in feiner Schrift: Der Hund, Gießen 1817, welche ich hier ftatt der von Desmareft zu Grunde gelegt, aber mit diefer verglichen habe. Diefe ganze, vom Verf. übergangene Monographie ift von mir einge: haltet. * V. I 3 Raubthiere. Canis. 68 mit ſchwarzem Geſicht. Selten. Nach Einigen ein Ba— ſtard vom Fuchs und Pommer. . Der Schäferhund (pastoreus), mit langer, dicker Schnauze, langem, dickem, fEruppigem, grau melirtem Haar, Eleinen, nur zur Hälfte fteifen, an der Spitze umgebogenen Ihren. Sein Gefiht ift fo in Haare gehüllt, daß es eis nem Eulenkopfe gleicht. Wird von Sägen oft ehr gefucht, zur Truͤffeljagd. | n. Der Wolffpis (lupinus), weiß, mit. ftets blaßgelblichen Ohren, geſtrecktem Kopf und Schnauze und langen Haaren an Leib und Schwanz; kommt mit fchwarzer Nafe und Augen, mit braunen und mit rothen Fleden vor. "Gemein, bei Fuhrleuten häufig. b. €. f. Zingarorum Walther '). Der Heidenhund. Er findet ſich bei keinem Cynographen. Bon der Größe ei: nes Spiges, glatthaarig, fahlgeld, mit aufrechten nach vorn gerichteten Ohren, Eurzer breiter Schnauze, breiter Bruſt und gekruͤmmtem Schwanz. Er ift fürzer gebaut wie der Mops. Die Zigeuner führen ihn bei ſich; auch die, welche die Gauf: ler und Seiltänzer in Kleidern tanzen laffen, ‚find gewöhnlich von diefer Zucht. Es giebt Baſtarde mit Spis und Eeinem Windfpiel von ihnen. Sie find munter und tapfer, aber Erz: Diebe. ec. C. £. sibiricus. Der fibirifhe Hund. Buffon t. 30, Über und über, felbft am Kopfe, mit langen Haaren befegt. Eine noch näher zu prüfende Naffe, die dem Wolf und Pom— mer fehe ähnlich if. — Der grönländifhe Hund, dickhaarig, weiß oder ſchwarz, gehört auch hierher, heult, und bellt nicht. Man fpannt alle diefe Raſſen in Schlitten. Mam- miferes Vol. 1]. d. €. £. islandicus, Der isländifhe Hund. Mit kurzer, fpisiger Schnauze, an der Spige überhängenden Ohren, langen Haaren, Eurzen und fehmalen Beinen. Eine Abart hat einen gleich dien 26i8 3 Zoll langen Schwanz, e. €. f. aquaticus. Der Pudel. Mit didem, vund erfcheinendem Kopf, kurzer, ſtumpfer Schnauze, breiten hängenden Ohren, faſt geradem Schwanz, I) WB. 28. 156 Säugtbiere, kurzen, flämmigen Füßen, langen Erauswolligen Haaren. Meift weiß ober fchwarz. Man unterfcheidet den großen*), und den Eleinen. (Syl⸗ van 1825. &. 2.) f. C. f. danicus minor. Der Eleine dänifhe Hund. Meift einfarbig, braun, ſchwaͤrzlich, bisweilen ſchwarzbunt (Harlekin), mit glatten Haaren. — ß. Der Roquet ift ein Baftard von ihm und vom Mops. (©. weiter unten.) g. C. f. extrarius. Der langhaarige Bolognefer; Seidenpudel. Mit langen, fanften, etwas gelodten Haaren, gewöhnlich weiß, felten braun oder ſchwarz. Die Ohren find breit, her: abhängend, langhaarig, mehrentheils gefledt. Die Spitzzaͤhne ſtehen etwas Erumm. Die Stirnknochen find aufgetrieben. Es giebt mehrere Varietäten. 0. Der Eurzhaarige Bolognefer, der englifhe Wach— telhund, mit Eleinem runden Kopf, Eurzer Schnauze, lan: gen Ohren, aufwärts gekruͤmmtem Schwanz, wellenförmigen, kurzen, ſchwarzen und gefledten Haaren, bisweilen auch ganz ſchwarz. — P. Die Pyrame (flammeus) von derfelben Geftalt, aber mit feuerfarbigen Flecken. y. Das fpanifche, angorifche, maltefer Händchen, ‚le Bichon (melitaeus), ift ein Baſtard von Zwergpudel, Seidenpudel, Spis, Mops u. dgl. d. Das Löwenhünddhen (leoninus) defjen langes Halshaar einer Löwenmähne gleicht, und an der Schwanzfpige auch eine Quaſte bildet. h. C. f. molossus. Der Bullenbeißer. Ridinger T. 3. 58. 67. Buffon T. 48. Coloſſal, von erbfengelber Farbe, ſchwarzer, dicker, gefpaltes ner Schnauze, ſchwarzen, dien, hevabhängenden, immer in *) Eine fchöne, noch nicht hinlaͤnglich charakterifirte Kaffe, die aus Griechenland ftammen ſoll, hat die Größe einer Dogge und darüber, und ganz behaartes Gefiht. Bei dem, den ic) vor einigen Jahren lebendig fah, waren die Haare in Schnüre zufammengeklebt, nicht ges rollt, etwa acht Zoll lang. Eine fehr muthige, ſtarke Art. N Raubthiere,. Canis,. 157 langen Faden geifernden Baden, fhwarzen Ohrfpigen und £urzglattem Haar. o. Der fhwimmfüfige (palmatus), mit etwas längerer Schnauze, gefpaltener Oberlippe und großen Schwimmhaͤuten zwifchen den Fingern. 8. Der St. Bernhards: Hund. ine Dogge von der Größe eines Kalbes, zottig, braun, und geldgefledt. Auf dem Hofpiz des St. Bernhardsberges; foll noch nicht ganz ausgeftorben feyn. Abb. im Taſchenbuch f. Damen, Sahr 1817. Die englifhe Dogge, der [hwere Hatzhund (masti- vus, anglicus). Le Dogue de forte race Buffon t. 45. Mammiferes Vol. I. Ridinger ©. 2%. Sylvan 1822. T. 2. Größer und ſtaͤrker als der Bullenbeißer; mit großem Kopf, diken, herabhängenden Wangen, geſtreckter Schnauze, gro— fen Stirnhöhlen, dicken Knochen. Man findet ihn von al: lerlei Farben, aber reine Zucht ift nie geftreift oder geties gert, fondern einfärbig. — d. Die danifhe Dogge, der leichte Hatzhund (dani- cus). Le grand Danois Buffon t. 45. Sylvan 1822. ©. 2. Sehr groß (oft fisend noch 5 Fuß hoch) mit langer Schnauze, Eurzen fehmalen Ohren, ſchlankem, nad) hinten abfallenden Leib und hohen Beinen. Mäufegrau. Selbft in Dänemark felten. — . Der Mesgerhund (laniarius). Le Mätin. Mit einem langen, magern Kopf, mittelmäßig langen, nur halb hängen=‘ den Ohren, anliegenden Haaren und hinten grad auslaufens dem Leib; ſchwarz. Ex zeugt große ftarke Baftarde mit dem Hühnerhund, die gewöhnlihd Schimmel genannt werden. — Der Saufinder, Saubeller (aprinus), Ridinger T. 9. Sylvan 1820, T. 2., ift von der Größe des Vo— tigen, braungeld, mit langen, zottigen Haaren an den Hin- terfchenkeln. — n. Der Saurüde (sullus), Ridinger T. 12., Sylvan 1823, &. 2., von wilden Anfehen, gewöhnlich) braun oder ſchwarz, rauchhaarig, Langleibig. 3. Der Mops (fricator), gehört auch in diefe Raſſe. Mit abgeftumpfter, aufgeworfener, abgeftugter Schnauze, an welcher ſchwarze Warzen, runzlich, verdrießlich ausfehender Stirn, Eurzem diem Leib. Die Ohren hängen herab. Ein Bullenbeißer im Kleinen. — Der Baftardmeps *) = (23) un *) ©. vorher ©. 156. 158 Säugthiere. 1. (Le Roquet Buff. t. 41. f. 2.) mit Eleinem Kopf, dider Naſe, aufgeworfener Schnauze, großen hervorftehenden Aus gen, langen ‚dünnen Beinen, glatten anliegenden Haaren. Weiß, mit oder ohne Fleden. C. f. sagax. Der Sagdhund. KRidinger T. 10, Mit runden, flarkem, breitem Kopf, einem ſtarken Knochen: kamm auf dem Scheitel, langer flarker Schnauze, dickem brei— ten, lang herunterhängenden Behang, lang geſtrecktem, mäßig ſtarkem Leib, fleifhigen Beinen, und Klauen an den Afterzehen. Diefe Eigenfchaften Eommen allen Sagdhunden zu. (Ri— dinger a.m.D. Sylvan 1824, T. 2.) Folgende Varietä- ten laſſen ſich nun noc) bei ihm unterfcheiden. Der glatt: baarige und der zottige; weichen im Übrigen wenig ab. — Der eigentliche deutfche (germanicus) Parforcehund, Bon reiner Zucht ift er felten. Er ift flüchtig und leicht von Leib. Ein Baftard von ihm und dem dänifchen giebt den Schweifhund (scoticus). Ridinger T. 10. — Der pok nifche ift ftärker. — Der franzöfifhe Parforcehund hat geoßen, weichen Behang, langen leichten Kopf, fpige Schnauze, flarke Rippen, grobe Bauchhaare, magere Pfoten. — Der englifhe Parforcehund hat einen Eleineren Kopf, kürzeren Behang, lingere Schnauze, feinere Füße. Die von reiner Zucht find gewöhnlich grau und ſchwarz gefprenkelt. — Der getiegerte zeichnet fich durch gelbe, braune und rothe Sleden aus. ß. Der Leithund (venaticus) Ridinger %. 4 69. Spylvan f. 1819. Von mittler Größe, ſtarker Bruft, dicker breiter Nafe, breitem langen Behang. Die gelben find die beliebteften, Er fpürt den Stand des Wildes aus und ift der nüslichfte und unentbehrlichjte Hund des Jägers. y. Der vorftehende Hund, Huͤhnerhund (avieularius) (Ridinger a. m. D.), hat einen flarfen Oberkopf, breite Stien, lebhafte, rein nufbraune Augen, breite Nafe, große, weitgeöffnete Nafenlöcher, breite lang herabhängende Ohren, breite Beuft, ſtarken, aber nicht plumpen Knochenbau. Seine Farbe ift weiß, braun, getiegert, gefleckt; auch giebt es weichhaarige und zottige, die ins Waffer gehen. Diefe Raſſe frißt Feine Knochen von Federvieh. d. Die Brade (bracca), in dreierlei Varietäten, und wegen ihrer Raubſucht nachtheilig, da fie das Wild verfprengen. Die große, gemeine Brade ift von der Größe eines großen Spiges big zu der eines Hühnerhundes. Gelb und Naubthiere. Canis. 159 ſchwarz gedeckt, oder fchweißgelb mit einem weißen Hals: ring und weißer Bruft. Selten weiß oder ſchwarz. — Die £leine oder Steinbrade ift von der Größe des Dachs— hundes, gelbbraun, auch wohl gefledt, lang behangen. — Die corfifanifhe Brade, aſchgrau, mit gelben und fhwarzen Flecken, felbjt im Nachen und im Augenftern. k. C. f. subcaudatus Bechstein. Der eigentlihe Hühs nerhund. Nah Walther feltener als unfer fogenannter (f. vorher) Hühnerhund. Er wird mit abgeftumpftem Schwanz geboren, der ihm off noch fo weit abftirbt, daß man kaum die Wur— zel bemerft. 1, €. f. bengalensis. Der bengalifhe Hühnerhund. Mit regelmäßig braunen oder fchwarzen Flecken auf weißem Grund. Die Ohren find ſchmal und nicht fehr lang; man pflegt fie ihnen in der Jugend abzudrehen. Buffon t. 34. m. C. f. leporarius s. grajus. Das Windfpiel. Man unterfcheidet große und Eleine. a. Große Windfpiele Nidinger 8. 7. 68. Das große glatthanrige (maximus) ſtammt aus dem Morgenland, hat eine etwas gebogene Schnauze, fehmale, Eurze, halb hängende Ohren, langen magern Hals und Keib, gebogenen Rüden, hohe magere Beine und aufwärts gebo- genen Schwanz. — Das zottige ift von bderfelben Größe. — Das irländifche von der Größe einer Dogge, ja noch größer, ift jest fehr felten, und die Irlaͤnder find fehr ftolz auf feinen Befis. — Das türkifche ift kraus— haarig, mit fehr langen hängenden Ohren und lang behaar= tem Schwanz. ß. Kleine Windfpiele find: Ridinger T. 15. 89. Das englifhe Windfpiel, dünn behaart und beftändig zitternd vor Froſt. Es trommelt mit den Vorderfüßen wie ein Hafe. — Das ägyptifche ift braun oder fleifchfarbig A gemifcht, falt ohne alle Haare. In Columbia aͤufig. n. C. f. vertagus. Der Dachshund. Niedrig, langgeſtreckt, kurzbeinig, mit einem langen dicken Schwanz, haͤngenden Ohren. Gelblich, ſchwarz mit braun 160 Säugthiere. gebrannt, ober mit weißen Abzeichen an Kehle und Bruft. Er iſt tuͤckiſch, Liffig, aber tapfer. Man hat glatt und tauhhaarige, geradbeinige und Erummbeinige. — Ridinger 2. 16. o. €. f. canadensis s. terrae novae, Der nordame: rifanifhe Hund. Don den verfchiedenen, noch nicht genug beftimmten Raffen amerikanifcher Hunde ift diefer der befanntefte. Er ift groß, mit etwas dider Schnauze, mittelmäßigen hängenden Ohren, großer Schwimmhaut zwifchen den Zehen, und langen, zottis gen, feidenartigen Haaren, befonders am Schwanz, Weiß und ſchwarz gefledt, oder fhwarz. Sehr verftändig. Blumenbad Abb. nat. hift. Geg. T. 6. Ale andere für eigene Naffen ausgegebene Hunde, wie z.B. die Schweißhunde, Padhunde, Trüffelhunde, find entweder Baftarde, oder nur aus der oder jener Raſſe gut zugerichtete. U. 2. C. Lupus. Der Wolf. Buff. VI. 1. Ridinger T. 8 und 21. Eine Species von anfehnlicher Größe. Mit geradausftehen- dem Schwanz, graugelblichem Pelz, gelben Schenkeln, und bei den alten über die vorderen mit einem ſchwarzen Streif gezeich- net !). Iſt das fchadlichte Naubthier unferer Länder. Findet fi) von Aegypten bis Lappland und ſcheint auch nach Amerika uͤbergegangen zu ſeyn. Im Norden wird fein Pelz im Winter weiß. Er fällt alle unfere Thiere an, zeigt indeß im Verhältniß zu feiner Stärke wenig Muth. Naͤhrt ſich auch nft von Aas. Seine Sitten und feine phufifche Entwidelung. haben viel Ahn: lichkeit mit der des Hundes. ©. Sn Preußen hat man ihn öfters gezähmt. 2. 3. C. Lycaon. Der ſchwarze Wolf. Buff. IX. 41. Mammiferes Vol, I. Lebt ebenfalls in Europa, und findet fich felbft in Frankreich [mo ich vier dafelbft getödtete Eremplare gefehen. C.], aber fel- 1) Diefer Streif findet ſich mehr oder minder deutlic) ge beim Schafal, dem merikanifchen Wolf u. ſ. w Raubthiere. Canis. 161 ten !). Sein Pelz ift einfarbig, tief ſchwarz, mit etwas weiß an der Spige der Schnauze, und einem Kleinen Flec von der— felben Farbe unter der Bruſt. Man fagt, er fen wilder als der gemeine Wolf. 4. C. mexicanus [C. canadensis?]. Der mexikaniſche Wolf. Rothgrau, mit etwas ſchwarz gemifcht;z um die Schnauze, am Unterkörper und an den Füßen weißlich. Ungefähr von der Größe unferes europäifhen Wolfs 2). 5. C. jubatus Cww. Der rothe amerifanifhe Wolf. Agoura-Gouazou Az. Cuvier Regne an. T. IV. t. I. f. 4. Schön zimmetfarbig, eine Eurze ſchwarze Mähne längs des ganzen Nüdens. In den Sümpfen des füdlichen Amerika. 6. C. aureus. Der Schafal oder Goldwolf. Mammiferes Vol. I. Le Chacal des Indes *). Tilefius in d. Nov. Act. Ac. N. C. t. XI. t. 48. Kleiner als die Borhergehenden; mit fpigerer Schnauze, oben grausbraunlich, die Beine blaßgelb, am Ohr roftfarb. Der Schwanz erreicht kaum die Ferſe. [Das Haar des Schwanzes wie des Ruͤckens erfcheint wie von Schweiß zufammengeklebt.] Ein gefräßiges Thier, was nach Art des Hundes jagt, und ihm fowohl im Bau als der Leichtigkeit, mit der es fich zähmen läßt, mehr als irgend eine andere wilde Species gleicht. Man findet Schafals von Indien und der Gegend ums Eafpifhe Meer bis Guinea, allein es ift noch nicht ausgemacht, ob alle einerlei Species find. Der vom Senegal 5. B. (C. Anthus, Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. [Rüppelt Atlas T. 17.)]) ift hochbeiniger, 1) Iſt nicht mit dem ſchwarzen Fuchs zu verwechfeln, wie Gme— lin in den Synonymen thut. Ba ©" 2) Diefe Charakteriftit ift nach einem Eremplar entworfen, welches aus Mexiko felbft Fam und dem Königlichen Gabinet durch Hrn. v. Humboldt gefchenet wurde. Man muß die Befchreibungen verwerfen, welche mehrere Schriftfteler nach der fchlechten Figur Reckhi’s, bei Hernandez ©. 479, gemacht haben. Aber die Herren Say und Harlan (Faun. Am.) ſprechen noch von zwei anderen Species, C. latrans und C. nubilus, welche verglichen zu werden verdienen. €. *) Der Berf. citirt Schreber’s Figur hierbei, die mir aber mit den mehreren lebendigen Exemplaren, die ich gefehen, gar nicht genau übereinftimmt. B. I. 11 162 Säugthiere. fcheint eine noch mehr zugefpiste Schnauze und einen etwas laͤn— geren Schwanz zu haben. — Auch ift diefe Art mehr aelbgrau, ftatt daß die Farbe des Worhergehenden ins Nöthliche fpielt. C. Auch in Dalmatien hat man neuerlich welche entdedt. V. SsüuhTf ee Die Fuͤchſe kann man von den Wölfen durch einen längeren und bufcigeren Schwanz, eine fpigere Schnauze, eine Pupille, die am Tage längsgefpalten ift, ‚und durch die minder ausges fhnittenen oberen Schneidezähne unterfcheiden. Sie verbreiten einen üblen Geruch, wühlen fic) Baue, und fallen nur ſchwache Zhiere an. Diefes Untergefchlecht ift zahlreicher als das vorhers gehende. 7. C. Vulpes. Der gemeine Fuds. v. Wildungen Taſchenbuch 1796. T. 3. Ridinger T. 14. 23. 74.75. ; Mehr oder minder roſtroth, mit weißer Schwanzfpige, ift er von Schweden bis Agypten verbreitet. Die nordifchen beider Gontinente (C. fulvus Desmar., Mammif. Vol. IN.) haben nur eine Iebhaftere Farbe [mehr feuercoth, mit weißer Kehle und fhwarzen Füßen. Der Schwanz am Ende fhwärzlich, mit wei: ßer Spige]. Zwiſchen denen der alten Welt und Nordamerika’s läßt fich Eein beftändiger Unterfchied wahrnehmen. Der Brand: fuchs (C. Alopex, Schreber 2. XCI.) mit fhwarzer Schwanz: fpige, findet fi) in denfelben Ländern wie der gemeine. Der Kreuzfuchs (ebend. XCI. A.), der aus den nordifchen Ländern aller drei MWelttheile zu ung kommt, unterfcheidet ſich nur durch etwas Schwarz längs des Ruͤckgraths und der Schultern, was man erft bei den präparirten Pelzen, die mehr ausgedehnt wor: den find, deutlicher fieht. Die Füchfe, welche unfere Kürfchner türkifche nennen, find vielleicht auch nichts weiter als Varietaͤ— ten des gemeinen; aber die nachfolgenden find beftimmte Species. 8. C. Azarae Pr. Max. Der brafilifhe Fuchs. Aguarachay d’Az, Cachorro do Mato Braf. Pr. Mar. Abb. z. Naturg. Br. 6. Lief. ald Canis brasi- liensis *). Grau; die Seiten des Halfes roftfarb. Eine ſchwarze Linie *) Die Befchreibung läutet hier: „Haar fahl gelblichgrau, Rüden und obere Theile ſchwaͤrzlich; untere-Zheile weißlih; Schwanz mit eis Raubthiere. Canis. 163 fängt vom Naden an und erftredt ſich bis uͤber den ganzen Schwanzruͤcken weg. 9. C. Corsac. Der Corſac oder kleine gelbe Fuchs. Tileſius in d. Nov. Act. Ac. N. C, T. IX. H. 49. Buffon Suppl. II. XVI. unter dem Namen Adive, Blaß graugelblich, einige ſchwaͤrzliche Wellen auf der Baſis bes Schwanzes, deſſen Spise fchwarz, die Kinnlade weiß ift. Gemein in den weiten Steppen des mittleren Afiens, von der Wolga bis Indien. Er hat die Sitten des Fuchſes und fäuft niemals, Sch glaube nicht, daß man den Abouhoffein von Nubien (Canis pallidus Rüppell T. 11) davon unterfcheiden darf *). bi giebt auch noch einen Eleinen Fuchs in den Steppen des inneren Nordamerika (C. velox Say et Harlan F. Am., 91), der unter der Erde Lebt, aber vom Corſac durch abweichende Färbung, fehwärzlihen Schwanz u. f. w. verfchieden feheint. 10. C. einereo-argenteus, Der dreifarbige Fuchs von Nordamerika. Schreber XCO. A. ner Schwarzen Spitze; Spitze der Lippen weiß; Unterkiefer ſchwaͤrzlich graubraunz Stirn, Ohren und Gegend hinter denfelben blaßgelblich; Borderfeite der Beine blaßgelblich mit einem verloſchenen dunklen Laͤngs⸗ ſtreif. 4 — Soll dem C. cinereo -argenteus von Nordamerika —— ) In Rüppell’s Atlas finden ſich noch folgende Arten beſchrieben und abgebildet, welche unfer Verf. übergangen hat, a. Canis famelicus. Arab. Sabora. Rüppell Atlas 3.5. Mit ifabellfarbenem Kopf, J—— mit braunem Ruͤckenſtreif, großen aufrecht ſtehenden Ohren. b. Canis variegatus. Arab. Abu-Schom. Ruͤppell Atlas T. 10. Der Grund ockergelb; lange, an der Spige gang ſchwarze Haar: zotten geben dem Oberleib ein geſchecktes Anſehen. Die Ohren aufrecht, gelb; die Krallen dick. In Oberaͤgypten. — Der oben angeführte Canis pallidus (Atlas T. 11) ſcheint die- fem lestgenannten doch fehr aͤhnlich, und bloß durch größere Einfärbig- keit abweichend. — c. Canis niloticus @eofr. Ruͤppell Atlas ©. 15. Nothgelb, mit weißen Lippen und Schwanzipige, der Balg rauh, die Ohren ziemlich) groß. Waͤhrſcheinlich Varietät des gemeinen Ban fed. Die Bewohner von Fajum nennen ihn Zah Sn 164 Säugthiere. Oben afchgrau, unten weiß, einen Iohfarbenen Streif längs der Seite. In allen heißen und gemäßigten Gegenden beider Amerika. 11. C. argentatus. Der fhwarze Silberfuds. Mamnmif. Vol. 1. Schwarz, mit weißen Haarfpisen, außer an den Ohren, auf den Schultern und am Schwanz, wo er rein fchwarz ift. Die Schwanzfpise ift ganz weiß, der Unterleib vöthlich. Der Balg fehr weich, der Körper di, um die Augen ift er blaulich. Sn Nordamerika. ines der fchönften und theuerften Pelzmwerke, [&melin hat ihn mit dem ſchwarzen Wolf, Canis Lycaon, verwechfelt.] 12. C. Lagopus !). Der Steppenfuchs; Eisfuchs; arktifcher Fuchs; Steinfuhsz Ifatis. [Zilefius in d. novis Act. Ac. N. C. XI. t. 47.] Dunkel afchgraulic (daher auh blauer Fuchs genannt), unter den Zehen behaart. Im Winter oft ganz weiß. Im Nor: den beider Continente, zumal Norwegen und Sibirien. JEr iſt niedrig von Beinen, mit fchleifendem Schwanz, höchft verfchlagen und diebifch, auch dreift; eine wahre Watte unter dem Fuchs: geſchlecht.] 13. C. mesomelas. Der Cap'ſche Fuchs. Schreber XCV. An den Seiten gelbbraun, auf der Mitte des Rüdens ſchwarz mit weiß gemifcht, was nach hinten in eine Spige ausgeht; Oh— ten und Beine rothbraun, die zwei hinteren Drittel des Schwan— zes ſchwarz ?). Das innere Afrika erzeugt Fuchsarten mit ausgezeichnet großen Ohren und ſehr ſtarken Lippenſchnurren. Es ſind die Megalotis Illiger's (ein nicht haltbares Geſchlecht) Man Eennt zwei Species. 14. C. Megalotis de Lalande. Desmoulins Dict. class. d’hist. nat. IV. c. ic. Etwas Eleiner als unfer gemeiner Fuchs, hochbeiniger, oben 1) Mehrere Fuchsarten, felbft der gemeine, befommen im Norden Haare unter den Sohlen. 2) Gmelin hat ihn mit der Adive Buffon’s verwechfelt, einer imaginären Species, die nicht vom Schakal verfchieden ift. Raubthiere. Viverra. 165 graugelb, unten weißlich, die Füße, der Schwanz und eine Nüdene linie ſchwarz. Die Ohren fehe groß und breit. 15. C. Zerda Gm. Ambufol. Der Fennek v. Bruce. Buff. Suppl. IT. XIX. Rüppell Atlas ©. 2. Denham et Clapperton narrative of travels etc. Ap- pendix p. 183. c. ic. Mit noch größeren Ohren!) [von der Größe feines Kopfs). Eine Eleine Gattung, von flrohgelblicher, faft weißer Farbe, bie fi) in den Sandwüften Nubiens Höhlen gräbtl. Das Haar ift wollig und geht bis über die Finger ; die Schwanzfpige ift ſchwarz, bie Krallen etwas hervorftehend. [Augen und Ohren ftehen weit hervor. ] Endlich) kann man noch, als ein viertes Untergefchlecht, ein Thier abfondern, welches an allen Füßen nur vier Zehen hat, namlich 416. C. pietus. Der wilde Hund vom Cap. Simir. [Burchell II. p. 229 u. 222. e. ic. Hyaena venatica.] Temm. Annal. gen. II. t. 35. Hyaena picta. [Rüppell Atlas &. 12.] [@. Thompson Travels et Adventures in Southern Africa p. 269. c. ie.) Hat das Zahnfpftem der Hunde und nicht der Hyänen *), einen ſchlanken Wuchs, die Größe des MWolfs, große, außen ganz fhwarze Ohren. Der Oberkopf und Naden find goldgelb, von derfelben Farbe viele größere und Eleinere Flecken oben, zur Seite, und felbft an den Füßen [eigentlich alle dunkel gefaumt]; auch die Schwanzwurzel ift gelb. Der übrige Untertheil und Schwanz- buſch weiß, der Unterkopf ſchwarz, am Halfe und den Rüden: flecken Einfaffungen von gleicher Farbe. Lebt in großen Nudeln am WVorgebirge der guten Hoffnung, und nähert ſich oft der Gap: fladt, wo er viel verwüftet; auch in den Wuͤſten von Kordofan ift er zu Haufe. 22. VIVERRA. Sie haben oben drei falfche Badenzähne, unten vier, mo: von die vorderen bisweilen ausfallen; oben zwei ziemlich große 1) Bruce’s Figur, von Buffon und nachmals von vielen An: dern copirt, hat die Größe der Ohren fehr übertrieben. Die von Rüp- pell ift die befte. €. — *) Hr. Temmingk hatte keine Gelegenheit, die Zähne — uchen 166 Säugthiere. Hoͤckerzaͤhne, einen unten, und an der Innenſeite ihres unteren Reißzahnes nach vorn zwei hervorſpringende Knoͤtchen, im Übrigen iſt dieſer Zahn mehr oder minder Hoͤckerzahn. Ihre Zunge iſt mit ſcharfen und ſpitzen Papillen beſetzt; ihre Krallen richten ſie beim Lauf mehr oder minder in die Hoͤhe, und in der Naͤhe des Afters befindet ſich ein Sack, in welchem beſondere Druͤſen eine ſchmierige, oft ſtark riechende Feuchtigkeit ausſchwitzen. Sie unterſcheiden ſich in vier oder ſechs Untergeſchlechter. 1. VIVERRA Cuv. Mo ein tiefgehender, zwifchen dem After und dem Ge- ſchlechtsorgan gelegener Sad in zwei getheilt ift, und fich reichs lich mit einer, ſtark wie Mofchus riechenden, Pomade anfüllt, die aus Drüfen, die jenen Sad umgeben, abgefondert wird. Diefe Subftanz ift ein Handelsartikel für die Parfumerie. Man brauchte fie häufiger zu der Zeit, wo Mofchus und Ambra noch weniger bekannt waren. Die Pupille diefer Thiere bleibt den Tag über rund, und ihre Krallen find nur zur Hälfte zurücdziehbar, 1. V. Civetta. Die Civette. Zibethfaße Buffon IX. 34. Mammif. Vol. II. La Civette. Menagerie du Museum ce. ie. Aſchgrau, unregelmäßig ſchwarz gefledt und geftreift, der Schwanz weniger ald der Körper, fchwarz an der Spige, mit vier oder fünf Ringen an der Bafis, Zwei fehwarze Streifen um den Hals und einer um das Geficht. Laͤngs des ganzen Rüdens und Schwanzes eine Mähne, die ſich aufrichten kann. €. — Die ZibethEage ift eigentlich nirgends punftirt wie die folgende, fondern mehr ftreifig, felbft an den Seiten. Längs des Ruͤckens hat fie drei lange Streifen, zwei vingfürmige um den Hals, der Schwanz ift dicker als bei der folgenden. V. Sn den heißeften Gegenden Afrika’s, vor Zeiten in Europa, zumal Holland, als Hausthier gehalten. 2. V. Zibetha. Das Zibeththier. Buff. IX. 31. Mammif. Vol. Il. Le Zibeth. Aſchgrau, ſchwarz punktirt [oder gefledt], -fchwarze Halb: ringe um ben ganzen Schwanz, ſchwarze Streifen zur Seite des Halfes; keine Mähne. In Oſtindien. Wird auch dafelbft um des Bibethes willen gehalten. Raubthiere. Viverra. 167 U. GENETTA Cuv. Wo der Sad nichts weiter als eine leichte Grube ift, die duch) den Vorfprung der Drüfen erzeugt wird, und faft Eeine bemerkbare Epreretion zeigt, obwol der Geruch fehr deutlich ift. Ihre Pupille ift im Lichte längsgefpalten, und ihre Krallen koͤn— nen fich gänzlich, wie bei den Kagen, zurüdziehen. 3. V. Genetta. Die Genette, Genettfaße ) Mammif. Vol. I. et III. La Genette de Barbarie. Cuvier Menagerie du Museum. Grau, ſchwarz oder braun [in Reihen] gefledt, bie Schnauze fhwärzlich, weiße Flecken um die Augenwimper, auf jeder Wange und auf jeder Seite der Nafe. Der Schwanz fo lang tie der Körper, weiß und ſchwarz geringelt, etwa neun bis elf ſchwarze Ringe. Man findet fie vom füdlichen Frankreih bis zum Vor: gebirge der guten Hoffnung, da fie in der Größe und Zahl der Flecken, der Schulterftreifen und Halsftreifen, fo wie denen des Nackens, gar ſehr variirt. Sie halten fich längs der Bäche, in der Nähe von Quellen ıc. auf, ihre Balg ift ein wichtiger Artikel der Pelzhändler *). 4. V. Linsang Hardwyke. Hardwyke in Linn. Transact. Vol. XII. T. 24. Horsfield Java c. ic. Felis gracilis. Roͤthlich, mit mehreren unregelmäßigen braunen Querftrei- fen auf dem Körper. Der Schwanz hat fieben ſchwarze Ringe. Ein fchlankes Thier. - 1) Die befte Figur der Genette ift die, welche Pennant (Synops. Nr. 172, History Nr. 280) unter dem falfchen Namen Fossane gege: ben hat. Es ift die Abart, die man am häufigften vom Cap bringt. Es giebt auch noch eine andere, nach einem jungen Sndividuum bei Brown (Il. t. XLIII.) ebenfalld unter dem Namen Foffane. Sie unterfcheidet fih durdy ihre weißlichen, nicht braunen Beine, und wir haben eine ähnliche vom Senegal gefehen. Die Buffon’fche IX. 36 bat die Hals: und Schulterftreifen nicht deutlich genug. Die Zahl der ſchwarzen Schwanzringe ift neun bis elf. Die Eivette von Malakka (Sonnerat Zme Voy. pl. LXXXIX) ift diefelbe wie Buffon’s Genette du Cap, Suppl. VII. 58. — Vos⸗ maer's Bifamkagen fcheinen nur gemeine Genetten. Aus allen hat Gmelin eigene Species gemacht. *) Vergl. La Genette du Senegal, Mammif. Vol. II mit ziemlich weißer Grundfarbe. Gehört doch wohl hierher. V. 168 Säugthiere. 5. V. fossa. Die Foffane von Madagaskar. Buff. XII. XX. Schreber T. 114. Der Obertheil, die Seiten und der Schwanz find rothgrau, die Unterfeite und die Schenkel gelblichweiß. Roſtbraune Sieden bilden auf dem Rüden vier Langsftreifen; der Schwanz hat ſolche voftfarbige Halbringe, und ift nur halb fo lang als der Körper *). 6. V. Rasse. Die indifche Genette. Horsfield Java c. ie. Die Beine braun, der Körper graubraun mit Eleinen brau: nen Sleden, die fi) auf dem Kreuz zu fünf Längslinien vereini- gen. Der Schwanz ift Eürzer als der Körper, ſchwarz und weiß geringelt, mit fechs oder ſieben ſchwarzen Ringen ?). Ihr Balg ift nicht fo weich wie bei den Vorhergehenden. *7. V. leucopus. Paraloxurus leucopus Ogilby. Zool. Journ. XV. suppl. pl. 35. Schwarzbraun, mit ſchwarzem Geficht und Schenken; um die Augen afchgrau; der Bauch, ein Gürtel um die Lendengegend, die Schwanzfpige und die Innenſeite der Gliedmaßen weiß. V. III. PARADOXURUS Fr. Cuv. Hat die Zähne und meiften Charaktere der Genetten, mit welchen man biefe Gattung lange verwechfelt hatz aber ihre Geſtalt ift mehr plump und unterfegt, ihre Füße find halbe Schwimmfüße, der Lauf faft ganz auf der Sohle, und, was fie vorzüglich unterfcheidet, der Schwanz rollt fich fpiral, ohne doch ein Wickelſchwanz zu feyn. 1) Befchreibung nad) dem Original, welches Poivre an Buffon gefandt hatte. Daubenton’s Befchreibung ift in Dinficht der Fleden genau, er nennt fie aber ſchwarz ftatt roftbraun. Uebrigens Fann dies fes Thier nicht die Fossa Flacourt’s feyn, die nach diefem von der Größe eines Dachfes feyn fol. Tros der Behauptung gegen Poivre bat die Foffane diefelbe Spalte wie die Genette. 2) Dieß ift wahrfcheinlich das animal de Muse von La Peyro- nie (Ac. des sc. 1728 p. XXIV. p. 464.), was man mit dem Zibeth⸗ thier vermwechfelt hatte. Das Zibeththier ift aber größer und hat andre Färbung. Man muß zu diefer Abtheilung auch noch den geftreiften Sttis von Indien (Viverra fasciata @mel.) bringen. Buffon Suppl. VII. 57. NRaubthiere. Viverra. 169 8. V. P. Typus. Le Pougoun£. Don den Franzofen auf Pondichery Marte des Palmiers genannt '). Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. IH. Horsfield zool. Res. c. ic. Die einzige bekannte Art. Gelblichbraun mit einigen dunf: leren Flecken; Füße, Schnauze und sein. Theil des ‚Schwanzes fhwärzlih, ein weißer Bogen über, und ein weißer Fleck unter den Augen. In Indien. IV. HERPESTES Il. Manguſte. Mit einfachem, großem Sad, in deffen Tiefe fich der After öffnet. Ihr Haar ift hell und dunkel gevingelt, was für das Auge ihre Hauptfärbung beftimmt. 9. V. Ichneumon. Die Mangufte von Haypten Buff. Suppl. II. 28. Geoffr. Menagerie du Museum. Schreber T. 115. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. I. Das bei den Alten unter dem Namen Schneumon fo berühmte Thier. Die Europäer zu Cairo nennen fie Pharaonsrage, die Eingeborenen Nems. Sie ift grau, ber lange Schwanz endigt in: einen, fchwarzen Haarbuͤſchelz an Statur übertrifft fie unfere Kage und ift noch fchlanfer als ein Marder. Sie geht vorzüglich den Grocodilgeiern nach, nährt fich, aber auch. von allen Arten Eleiner Thiere. In Häufern fängt fie Mäufe, Reptilien u. f. w. Was die Alten von ihre gefagt haben, daß fie fich in den Leib des Crocodil verfrieche, um ihn zu tödten, ift eine Zabel. 10. V. (H.) Mungos. Die indifhe Mangufte. Herpestes cafler. v Viverra cafra. Schreber 116. B. Buff. XII. 19. Kleiner, und haben beide einen: fpigen Schwan; und einen grauen oder braunen Pelz, aber bei Iegterer mehr afchgrau, bei erfterer gelblicher, und diefe hat überdem noch an den Baden und Kinnladen etwas Nöthliches. [Im Grunde braun gefprenkelt.] 1) Dieß ift die jogenannte Geneite de France, Buff. Suppl. I. t. XLVIL; Geoffroy’s Cwette à bandeau. \ eh re. 170 "Säugtbhiere Die indifhe Mangufte ift durch ihre Kämpfe mit den ges fährlichften Schlangen und dadurch berühmt, daß fie uns die Heilkraft der Schlangenwurzel VAL On Mungos) gegen den Bi Eennen gelehrt hat. V. javanica. Die Mangufte von Java. Horsfield zool. Res. Mammif. Vol. II. Rothbraun, mit roftfarbenen Baden, etwas gelberer Kehle [und ſchwarzer Nafenfpige]. V. paludinosa. Faſt gleichformig rothbraun, ins Schwaͤrzliche ziehend, um das Kinn etwas blaͤſſer In den Suͤmpfen am Cap. V. penicillata, Sahlgrau, mit weißer —— Ebenfalls vom Cap V. albicauda. Grau, mit ganz weißem Schwanz; vom Senegal. Es iſt ſchwer, zwiſchen dieſen letzteren Gattungen genaue ſpecifiſche Grenzen zu ziehen. V. RYZAENA. Surikate. Gleicht den Manguften bis auf die Duerftreifungen des Haars, unterfcheidet fih aber von ihnen wie von allen bis jegt - bekannten veißenden Thieren, daß fie nicht mehr als vier Zehen an allen Füßen hat. Auch ift fie hocjbeiniger, und ihr fehit der kleine Backenzahn gleich hinter dem Eckzahn. Der Sad öffnet ſich in den After. 41. V. (R.) jetradactyla. 'Le Suricate, "Buff. XI. a Mammif. Vol. U. Aus Afrika. Die einzige bekannte Art. Etwas Eleiner als die indifche Mangufte 1). ©. ’ — rg wit ſchwarzer Schwanzfpige. V. CH VI. GROSSARCHUS. | Verbindet mit der Geftalt der Schnauze, der Zähne, des 1), Der Zenik Sonnerat's (2. Reife T. %) ſcheint bloß durch rohe Zeichnung davon abzuweichen. Raubthiere. Hyaena. 171 Sades und des Laufes ber naht die Zehen und — theile der Manguſten. 12. V. (C.) obscura. Mammif. Vol. II. Le Mangue. Die einzige bekannte Species; von Sierra Leone, Von ber Größe der Surikate, graubraun, mit bläfferen Wangen und ſtark behaartem Schwanz. * PROTELES. Mir erwähnen hier diefes fonderbaren Thieres aus dem ſuͤd⸗ lihen Afrika, welches bis jest nur im jugendlichen Zuſtande bes Eannt ift, und bei fünf Zehen vorn, vier hinten, und dem ges ſtreckten Kopf der Zibethfasen, die hohen Beine, dabei die Fürs zeren hinten, und die Mähne der Hyanen zeigt. Sa fie gleicht auch wunderbar genug der geftreiften durch ihre Färbung. Der Vorderdaumen ift kürzer und höher. Es ift der | 13. Pr. Lalandii. Isid. @Geoffr. Mem. du Museum XI. pi. XX. Lebt in Höhlen. Die Individuen, welche man. beobachtet hat, haben nur drei Eleine falfche Badenzähne gezeigt, und einen Eleinen Höcderzahn dahinter. Es ſcheint, daß ihre Zähne verkuͤm⸗ mert gewefen, wie das oft bei den Genetten vorfommt !). Die legte Untereintheilung der Fingerläufer bat Feine Spur von Eleinen Zähnchen hinter dem. dien unteren Badenzahn. Sie befaßt die allergraufamften Thiere diefer Ordnung, in zwei Stämmen. 23. HYAENA. Hyäne. Hat drei falfche Badenzähne oben und vier unten, fämmt- lich Eegelförmig, abgeftumpft und fonderbar die. Der. obere Reißzahn hat nach innen und vorn einen Kleinen Höder, der un: tere aber nichts der Art, und zeigt nur zwei ſtarke fehneidende Spigen. Diefe Ecäftige Waffe erlaubt ihnen die Knochen der ftärkften Beute zu zerbrechen. Ihre Zunge tft fharf, an allen 1) ©. Recherches sur les ossemens fossiles T. IV. p. 388. 172 Säaugthiere Füßen befinden ſich vier Zehen wie die der Surikaten, und unter dem After befindet fich ein tiefer drüfiger Sad, meshalb Einige unter den Alten glaubten, fie feyen Zwitter. Ihre Halsmuskeln und die der Kinnladen find fo Eräftig, daß es faft unmöglich ift, ihnen das, was fie einmal ergriffen haben, zu entreißen. Da— her ift auch ihre Name im Arabifchen das Symbol der Hartnä: digkeit. Auch, kommt es bisweilen vor, daß ihre Nackenwirbel durch diefe Kraftanftrengungen ankylofiren, und man hat deshalb behauptet, fie hätten nur einen einzigen Knochen im Halfe *). Es find nächtliche, in Höhlen lebende Thiere, gefräßig, zumal von Aas lebend und es bis in die Gräber hinein auffuchend. Man hat eine Unfumme abergläubifcher Anekdoten von ihnen. Man Eennt drei Arten. 1. H. striata. Die geftreifte Hyaͤne. Canis Hyaena L. Buff. Suppl. III. XLVI. Grau, ins‘ Gelbliche, mit unregelmäßigen braunen oder ſchwarzen Duerftreifen. Eine Mähne längs des Nadens und Nüdens, die fie im Born aufrichten Fann. [Shre Hinterfüße fheinen kürzer, "weil fie fie eingeknickt trägt. Die Ohren find denen einer großohrigen Fledermaus nicht unahnlid. She Ges ſchrei gleicht dem Lachen eines Menfchen.] Sie findet fi) von Indien bis Abeffinien und dem Senegal. 2. H. brunnea Thunderg. Die braune Hyäne. Stockholm Ak. Handl. p. 1. t. 2. Smith. Linn. Transact. XV. t. 19. Hyaena villosa, Dunkel graubraun, nur an den Schenkeln fchwarz geftreift. Aus dem füdlichen Afrika, wo fie die GColoniften unter dem Nas men Strandwolf (Loup de rivage) Eennen. [Kleiner als die gemeine. ] 3. H. erocuta. Die gefledte Hyäne. Schreber 2.9%6.B. 'Mammif. Vol. 1. Grau oder röthlih, ſchwarz gefleckt. Gleichfalls aus Süd- afrika. Der Tigerwolf des Cap's. Inder neueren Zeit hat man in mehreren Hölen Deutſch— lands, Frankreichs und ‚Englands eine Menge Hyänenknochen von *) Dergleichen Skelete exiftiven in europäifchen Sammlungen, z. 8. eines in Leyden. V. Raubtbhiere. Felis. 173 einer untergegangenen Art (H. spelaea) gefunden, die bafelbft gelebt haben muß, und, nebft vielen durch fie verlegten Knochen anderer Thiere, auch felbft noch ihre Excremente zurüdgelaffen hat *). 24. FELIS. Kattze. Sind unter allen reißenden Thieren die am flärkften bewaff- neten. Ihre Eurze runde Schnauze, ihre Eurzen Kinnladen, und zumal ihre retractilen Krallen, die fich mittels elaftifcher Bänder nach oben hin aufrichten und in der Ruhe zwifchen den Fingern verſtecken Eönnen, verlieren nie ihre Schneide oder ihre Spitze, und machen fie, zumal die großen Gattungen, zu höchft furchts baren Thieren. Sie haben oben wie unten zwei falfche Baden: zähne; ihr oberer Neifzahn hat drei ‚Lappen und nach innen einen ſtumpfen Knoten, der untere zwei zugefpigte und fehneidende Lappen, ohne Knoten; endlich) haben fie noch oben einen ganz Eleinen Höderzahn, ohne etwas ihm Entfprechendes unten. Die Arten diefes Gefchlechts find fehe zahlreich und von Farbe und Größe mannigfaltig, obfhon in der Geftalt alle einander gleich. Man Eann fie nur nach den ſehr unerheblichen Charakteren der Größe und der Lange des Haars eintheilen. An der Spige fteht 1. F. Leo. Der Löwe. Buffon VII. I. I. Menagerie du Museum. Mammif. Vol. I. I. Durch fein einförmiges Gelb, den Büfchel am Schwanzende [in welchem fich wirklich eine Art Hornfpige befindet *)], und die Mähne ausgezeichnet, welche den Kopf, den Hals und die Schul- tern des männlichen bededt. Es ift das ſtaͤrkſte und muthigfte aller Naubthiere. Bor Zeiten über alle drei Welttheile der alten Welt verbreitet [zu Ariftoteles Zeiten gab es noch welche in Griechenland], ſcheint er gegenwärtig bloß auf Afrika und einige benachbarte Theile Afiens befchrankt. Der Löwe hat einen mehr na Kopf als die folgenden [und hat eine runde Pu— pille. — Es giebt mehrere Varietäten von ihm. Ein ſchwarzer, 1) ©. Buckland Reliquiae diluvianae und Ossemens fossiles T. IV. [Acta Leopoldina V. XI.] *) J. F. Blumenbach Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustratae etc. fig. 4. 174 Säugthiere. von Burchell verwundet, war von der Größe eines Ochfen, nur niedriger. Am Senegal find fie ſchon Kleiner und mehr gold: gelb. 2. b. Die Tiger find große Gattungen mit Eurzem Haar, meift lebhaft gezeichnet. 2. F. Tigris. Der Königstiger. Buff. VII. IX. Menagerie du Museum. Mammif. Vol. I. [Oriental field-sports by Williamson et Howett. London.) So groß wie der Löwe, aber geftredter, mit rundem Kopf, obenher lebhaft rothgelb, unten rein weiß, unregelmäßig ſchwarz in die Quere geftreift. Das graufamfte und blutdürftigfte aller Säugthiere, und die fürchterlichfte Geißel der oftindifchen Länder. Seine Stärke und Schnelligkeit der Bewegung find fo erſtaun— fih, daß er mehrmals bei Zügen einer Armee einem Reiter vom Sattel geholt und in den Wald davon gefchleppt hat, ohne daß man feiner habhaft werden Eonnen *). ©. — Der Tiger fallt in der Regel Menfchen nicht an. Hat er aber einmal Menfchenfleifch gekoftet, fo thut er es mehr. Eine Tigerin in Bengalen fraß während zwei Monaten täglich einen Menfchen, oft fogar zwei. Zehn bis zwölf Poſtreiter wa— ten von diefer Dahl. Der Tiger überlebt felten eine Wunde, weil fie in dem heißen Klima leicht bösartig wird. Die Wunden, die er fchlägt, gehen oft fünf Zoll tief. 2. 3. F. Onga. Der Jaguar oder amerifanifche Tiger. dAzarat.IX.. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. & et 2. Saft von der Größe des orientalifchen Tigers und fait eben fo gefährlich. Don oben her feurig rothgelb, mit vier Reihen au: genförmiger Flecken, naͤmlich Ringen mit einem Punkt in der Mitte; längs der Seiten am Bauche weiß, mit ſchwarzen Quer— ſtreifen ). Es giebt auch ganz ſchwarze Individuen, mit noch fhwärzeren Flecken, die man in einer paffenden Stellung deutlich) gewahr wird. 6, — Es ift der große Panther der Pelzhändler. V. * Mehrere merkwürdige Anekdoten von ihm erzählt Pennant in feiner History of Quadrupeds etc. und Williamfon in dem oben N Prachtwerke. Doch ſah ich auch welche, die ſelbſt auf der Bauchgegend und am 0 Augenringe hatten. V. Raubthiere Felis. 4175 4. F. Pardus. Der Panther. Der Pardalis-der Alten. Cuv. Menag. du Museum 8. I. p. 212. Obenher vothgelb, unten weiß, mit ſechs oder fieben Reihen [hwarzer Flecken von vofenförmiger Geftalt, d. h. durch den Ber: ein von fünf bis ſechs einfachen Flecken gebildet, auf jeder Seite; der Schwanz von der Länge des Körpers, den Kopf abgerechnet. Diefe Gattung ift in ganz Afrika und dem heißen Zheil von Afien verbreitet, auch auf dem indifchen Archipel zu finden !), Es giebt auch Individuen, deren Zell ſchwarz ift, und die auf diefem Grunde noch ſchwaͤrzere Flecken befigen (Felis melas, Mam- mif. Vol. III.)ʒ allein fie bilden feine eigene Gattung, Man hat mehrmals gelbe und ſchwarze von der nämlichen Mutter fäuz gen gefehen. 5. F. Leopardus. Der Leopard. ?) Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Aus Afrika; dem Panther ahnlih, aber mit zehn Neihen Eleinerer Flecken. Diefe beiden Gattungen find Eleiner ald der Jaguar. Die Reiſenden, fo wie die Pelzhändler, nennen fie gemeinfchaftlich eos pard, Panther, afrikanifher Tiger u. f. w. ° 6. F. chalybeata Herrm. Schreber 101, C. ’ Sft eine dritte Gattung, ben entfernteften Gegenden Oft: indiens eigenthümlich, von etwas niedrigeren Füßen, deren Schwanz an Länge dem Körper mit Inbegriff des Kopfes, gleich Eommt, und deren Fleden zahlreicher und Eleiner *) find. 1) Herr Temmingk nennt diefe Gattung Felis Leopardus. 2) Derfelbe Naturforfcher halt unfern Leopard für eine Varietaͤt unferes Panthers, und verfchmelzt beide unter feinem F. Leopardus. 3) Buffon hat den Saguar verfannt und ihn für den Panther der alten Welt genommen, auch hat er den Panther und den Leopard nicht wohl unterfchieden; deshalb Tann man feine Tafeln XI, XU, XIII und XIV des achten Bandes niht mit Sicherheit citiren. 4) Diefer Species giebt Herr TemmingE den Namen Panther, weil er glaubt, daß Linné fie vor fich gehabt, als er von feinem Felis Pardus fagt: cauda elongata. Gewiß aber it, daß der den Alten fo genau bekannte Panther, der fo oft bei den römifchen Spielen erfcien, fein Thier aus dem entfernteiten Oftindien feyn Eonnte. Die Unze Buffon’s, IX. T. XII (Felis Uncia @mel.), uns terfcheidet fi) von den Leoparden und Panthern durch ungleichere Flecken, nicht fo regelmäßig vertheilt, und mitunter ausgezadt, geringelt u. |. w. 176 Säugtbiere. 7. F. diseolor L. [F. eoncolor] *). Der Guguar, Pu: ma, fogenannte amerikaniſche Loͤwe. [amerif. Gun: zuara, Yagua Pita] Buff. VIII. XIX. (copirt von Schreber.) Fr. Cuv. Mammif. Vol. Il. Rothgelb [bis Eaffeebraun], mit Eleinen, kaum zu unterfcheis denden dunkleren Fleden. Im ganzen füdlichen Amerika, wo er den Hühnerhöfen großen Schaden zufügt u. f. w. €. — Dr. Rengger (i. a. Werk) giebt von ihm folgende ge= nauere Nachrichten. Die Hauptfarbe des Felles ift dunkel und gelbroth. Die Haare find eigentlich gelbroth und an der Spike ſchwarz, der Bauch iſt vöthlichweiß, wie auch die Kehle und der Unterkiefer. Uber und unter dem inneren Augenwinkel befindet fih ein Eleiner weißer Fleck, und ein ſchwarzer großer an der Stelle, wo die Borftenhaare auf jeder Seite über die Oberlippe hervorſtehen. Zwiſchen beiden Gefchlechtern ift Eein Unterfchied, Bei einigen Individuen fehlten die ſchwarzen und weißen Sleden des Gefichts, andre find ganz grau von Fell. (Die Abbildung in den Mammiferes bat eine [hwarze Schwanzfpige.) Kaum bemerkbare dunklere Flecken zeigen nur die ganz jungen Individuen, und fie verfchwinden mit den Jahren. Sie fcheint fich in Perfien zu finden. Wir Eennen fie nur aus der Figur Buffon’s und der, welhe Hr. Hamilton Smith der englifchen Uberfegung des gegenwärtigen Werkes nad) einem Eremplar, was zu London gelebt, beigefügt hat. C. — Hr. v. C. übergeht die Beſchreibung einer Gattung vom Major Smith, Felis nebulosa, von Temmingk (Mammal. 1. p. 102) F. macrocelis genannt, wovon ein Eremplar in London in Ereter Change gelebt hat, und in den Mammiferes von Fr. Cuvier Livr. L. nad) der Zeichnung Smith's abgebildet if. Man hat Feine weitere Aus— Eunft bis jest erhalten Eönnen, ob es mehrere dergleichen Individuen giebt, denn die aufgeftellten Vermuthungen Einiger find noch unficher. Diefes Thier gleicht dem Königstiger, ift gelbroth, unten weiß, der Nacken mit fünf ſchwarzen Längsftreifen, die Seiten, genau betrachtet, mit großen Ringen gezeichnet, deren hinterer Rand ftark it und des— halb auf den erften Blick als bloßer Streif erfcheint. Eigentlich würde man zwei Reihen folcher Ringe anzunehmen haben, oben fünf runde, die hinterften zwei oval, unten fechs bis fieben, wovon die vorderften fehr Yang gezogen, zulegt undeutlid) werden. Noch ein runder Ring auf dem Hinterfchenkel. Die Beine gefleckt, der lange Schwanz gerine gelt. Er follte aus der chinefifchen Zatarei ftammen. si *) Der Verf. hat den Namen F. concolor nicht angewendet; ofz fenbar bezeichnen beide ein und daffelbe Thier, obſchon man in Braft- lien den einen Puma, den andern Leao nennt. 3 Raubthiere. Felis. 177 Die Größe diefes Thieres ift nicht überall, wo er vorkommt, die nämliche. Am tichtigften ſechs Fuß von der Nafe bis zur Schwanzfpige, die Höhe zwei Fuß. Sein Ausfehen ift leicht, er macht Sprünge von zwanzig und mehr Fuß und felbft von einem Baum zum andern, wenn er 3. DB. Affen verfolgt. Den Menfchen flieht er, doch zeichnet er fi duch Graufamkeit aus und würgt oft in einer Nacht funfzig und mehr Schafe, da er Blut aller andern Nahrung vorzieht. Jung laßt er ſich gut zähmen und wird fehr zutrau= lich, doc dadurcy unangenehm, daß er auf feinen liebgewonnenen Heren plöglich fpringt, wenn er ihn anfichtig wird, nachdem er fi) zuvor erſt verftedt hat. Er Iebt in ganz Südamerika, bis ſelbſt nach Nordamerika hinauf. V. Ge Sie gehören fhon mehr zu den niederen Gattungen und machen ſich durch ihre Ohrpinfel Eenntlih. Man kennt im Hans del vier bis fünf verfchiedene Gattungen, die man lange Zeit uns ter diefem allgemeinen Namen (Felis Lynx L.) zufammengemwors fen hat, und deren fpecififche Grenzen vielleicht auch jegt noch nicht völlig entfchieden find. Alle haben einen ganz Eurzen Schwanz und ein mehr oder minder gefledtes Zell. 8. F. cervaria Temm, Ohne Zweifel die fchönfte Species, von der Größe des MWolfs, grau, ins Nöthlihe, mit ſchoͤnen ſchwarzen Fledungen. Kömmt aus Afien über Rußland. 9, F. borealis Temm. Mit bis unter die Füße dichtem Pelz, aſchgrau, Faum ge: fle&t. €. — Die Schnurren fchwarz und weiß, die Ohrbüfchel fehr lang. 2. Aus Canada und dem nördlichen Schweden. 10. F. Lynx. Der Luchs. Rothluchs. Ridinger T. 10 und 22. v. Wildungen Taſchenbuch f. 1800, &. 1. Roſtroth, mit roftbraunen Flecken). Der Luchs des gemaͤ— Bigten Europa, der aber aus den bewohnten Gegenden faft ganz verfchwunden ift, und fi nur noch in den Pyrenaͤen, den Ge: rn des Königreichs Neapel [und Böhmen, felten als Wan- ; 12 178 Säugthiere. derer in Teutſchland] findet. Er fol auch in Afrika vor kommen. Diefe drei Gattungen oder Abarten haben eine Idimanzs Schwanzfpige. 11. F. pardina Oken, Man glaubt diefen Luchs des füdlichen Europa unteifcheiben zu Eönnen, weil er Kleiner, von weniger dichten Pelz und abwei— chend gezeichnet ift. Er ift rothgelb, ſchwarz geflect, der Schwanz gleichfalls gefleckt wie der Körper. Soll in, der Zartarei und Barbarei Jauch in Portugal, Sardinien und Sieilien] zu Haufe feyn. 12. F. rufa Güldenstädt, Luch3faße. Chat-cervier der Pelzhaͤndler. Schreber CIX. B. Mammifères Vol. III. Rothgelb oder graulich, zart braͤunlich gefleckt, braune. Wel⸗ len auf den Schenkeln, der [kurze] Schwanz braun und ſchwarz geringelt [Bruft und Unterkopf weiß]. Etwas Eleiner als der ‚ gemeine Luchs. [Bon unterfegtem Bau. ] Sn Nordamerika !). 13. F. Chaus Gäüld. Der Sumpfluds. 3* Koschka. Schreber CX. Mammiferes Vol. II. Küppell Atlas T. 4, Gelblich-graubraun [mit etwas rothgelben Füßen], die Hinz terfeite der Schenkel fchwärzlich, der Schwanz bis an die Knie: Eehle reichend, am Ende ſchwarz geringelt. Er bewohnt die Moräfte des Kaukafus, Perfiens und ÄAgyptens, jagt Waſſervoͤgel u. ſ. w. E. Schenkel und Fuͤße ſind fein ſchwaͤrzlich querge reift, der Schwanz hat am Ende oe ſchwarze Ringe, und die Ohren Eleine fchwarze Haarbüfchel V 14. F. caligata Temm. Bruce T. 30. Mammiferes Vol. IH.: Chat noir, Man glaubt ihn gegenwärtig davon trennen zu muͤſſen, 1) Herr Rafinesque nennt auch noch einen Lynx fasciatus, einen aureus, einen floridanus, und einen Lynx montanus ; und Herr TemmingE eine Felis aurata, hierher gehörig. 1 Raubthiere. Felis. 179 weil er etwas Eleiner ift, einen etwas längeren Schwanz hat, und feine Ohren an der Außenfeite voth find. Wenigftens ift es eine jener fehr nahe flehende Gattung, von bdenfelben Sitten. C. — Die f[hwarze Kaße v. Cap (F. obscura Desmar.), fhwarzbraun, zieht Hr. Temmingk hierher. 2. 15. F. Caracal L. Der Carakal. Buffon IX. XXIV. und Suppl. II. XLV. Mammiferes Vol. II. Faſt von gleichförmigem weincoth [an ber Unterfeite eben fo ſchwach gefledt, die ſchwarzgrauen Ohren aufrecht, fpis, in ein £leines Haarpinfelhen endigend]. In der Zürkey und Perfien. Es ift der wahre Lynx der Alten, d Kapen. Die Eleineren Gattungen, deren Ohren Eeine Haarpinfel ha— ben. Sie gleichen alle mehr oder minder unferer Hauskatze. 16. F. pardalis (F. mitis Fr. Cw.), Der Ozelot. Buffon XIU. T. 35 und 36. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. und IH. Chat, du Bresil. Etwas Eurzbeiniger als die andern, grau, mit großen gelb= eothen, fehwarz eingefaßten Flecken, welche an den Seiten fchiefe Bänder bilden. Sm ganzen Amerika. — Diefe Kage, auf welche der Verf. F.mitis (Fr. Cuv.), den Chati, mit gelben dreieckten Sleden, und in der Anmer: fung F. tigrina L. als eigene Öattungen folgen läßt, vereinigt Dr. Rengger in f. Werke*), unter dem Namen Chibi— Guazu oder Mbara=caya mit den legteren beiden, und er= Eennt auch die Cuvier'ſchen Abbildungen dafür. Er fügt hinzu, daß auch der Prinz v. Neuwied diefer Meinung zu feyn fcheine, obgleich er fich nicht beftimmt darüber auszufprehen wagt. Hr. Rengger giebt nach einer großen Anzahl Individuen aller Ar: ten und Alter folgende Befchreibung. Der Chibi-Guazu ift in Paraguay haufig, und mit wei: chen dicht anliegenden Haaren bededt, die an der Mittellinie des Halfes, an der Bruft und am Bauche etwas länger find. An den Lippen, auf den Baden und über dem Auge flehen Bor: ften. Die Grundfarbe des Felles ift weißgelblih, ein Theil des Geſichts und der Untertheil weiß. Der ganze Körper ift theils mit fehwarzen Flecken und Streifen, theils mit vöthlichgelben, unregelmäßig geformten, ſchwarz eingefaßten Flecken befäet. Vom *) NRaturgefchichte der Säugthiere v. DORa0Ha 75 191. 2 * 180 Säugthiere Auge gegen das Ohr ein fehmarzer Streif. Der Bwifchen- raum zwifchen ihnen ift mit ſchwarzen Flecken befüet. Zwei andere fchwarze Streifen laufen auf jeder Seite des Kopfs. Die Schnauze iſt ſchwaͤrzlichbraun, an der Kehle lauft von eis nem Baden zum andern ein brauner Streif. Das Ohr ift, aus fen ſchwarz mit einem gelben oder weißen led hinten. Über den Naden laufen vier oder fünf fchwarze Streifen, deren äußere fih nach außen Erümmen. Auf dem Rüden fieht-man vier Rei: hen fchwarzer länglicher Fleden. Die Bauchfeiten zeigen fünf bis fechs unvollfommene Reihen röthlichgelber, ſchwarz umrandeter Flecken, Schultern und Oberarme theils Flecken theils Streifen. Auf der weißen Unterfeite finden ſich ebenfalls dunkele Zeichnuns gen. Der Schwanz ift an der Wurzel ringsum, meiter hin aber nur auf feiner unteren Seite ſchwarz gefledt; auf der DOberfeite hat er einige halbe und an der Spige drei ganze ſchwarze Ringe. Die Gefchlechter unterfcheiden ſich kaum, wohl aber die jun: ‚gen Thiere von den ausgewachfenen. Im erften Jahre ift die Grundfarbe des Felles oben bald graulich, bald hellgelb, und die [hwarzen Zeichnungen noch fehr verworren. Erſt nach achtzehn Monaten ift die Farbung vollftändig. Individuen variiren im Einzelnen, zumal der Zeichnung des Schwanzes *). Seine Lange ift bis zur Schwanzfpise 34 Fuß, doch giebt es größere Individuen, wie auch Azara’s ein folches war. Die Stellung des Thieres foll in der Abbildung der Mummiferes vorteefflich angegeben feyn. In Paraguay wird es feiner Schön: heit wegen als Hausthier gehalten und ift nie falſch; en Sell iſt geſchaͤtzt. *17. F. macrura Pr. Max. Pr. Mar v. Neumied Abb. 1. Heft. Der vorhergehenden nicht unaͤhnlich; mit fahl grauröthlichem Oberkörper, untenher weißlih, über und über mit grau = oder [hwarzbraunen, unregelmäßigen, ſchwarz eingefaßten Flecken bes fest, der dide Schwanz von der halben Laͤnge des Körpers, und ſchwarz gefledt und geringelt. In Brafilien. V. *18. F. sumatrana Horsf. Rimau-Bulu Jav. Horsf. zool. Res. c. ic. Mit voftfarbig = geldgrauem Balg, der mit unregelmäßig ges *) Der Marguai als Felis tigrina im 3. Band der Mammife- res abgebildet, ijt freilich rothgelb, mit großen, oft länglichen und in Reihen ftehenden Fleden über und über geziert, die auf dem Naden und über die Stirn herab wirkliche Streifen bilden. Der 7 hat wenigftens 15 ſchwarze Ringe FRE Naubthiere. Felis. 181 ftalteten ſchwarzbraunen Flecken beſaͤet erſcheint, wovon die des Ruͤckens laͤnglich und in einander fließend, die der Seiten eckig und verſtreut ſind. V. *19. F. javanensis Horsf. Kuwud Jav. Ib. c. ic. Mammiferes Vol. II, Hochbeinig, graubraun oder über und über regelmäßig braun gefleckt, wovon die ſchwaͤrzlichen Flecken des Rüdens vier unterbro: chene Streifen bilden, die Eleinen der Seiten länglic), die des Bauches und der Ertremitäten rund find. V. 20. F. Serval L. Der Serval. Buffon XIII. XXXV. Mammiferes Vol. 1. Den vorigen ähnlich; gelblich, mit unregelmäßigen ſchwar— zen Flecken [und fhwarzgeringeltem Schwanz. Sein unterfegter Körper, hoher Hinterkopf mit Eurzen fteifen Ohren, die hohen Beine und ber fteife Schwanz machen ihn leicht Eenntlich]. 21. F. Jaguarondi Az. Der Yaguarundi. Azara Voyage pl. X. Geſtreckt und über und über graulichfchwar. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. In den Wäldern von Südamerika. **22, F. Eyra Desm. Der Eyrapita. Über den ganzen Körper Licht gelblichroth, nur über ber Oberlippe jederfeits ein weißlicher Fled. Dem Borigen ähnlich, auh der Hauskage, aber eine der blutdürftigften Kagenarten. Auch in Südamerika, aber feltener wie der Yaguarundi. B. *23. F. Colocolo Molina. Mammiferes Vol. III. Weiß, mit fchmalen, langen, ſchwarzen, gelb eingefaßten oder gelben Fleden, die oben faft Längsftreifen bilden, die Unterfüße blaulihgrau, der Schwanz weiß, ſchoͤn ſchwarz geringelt. In Chili und Surinam. iner zahmen Kase nicht unaͤhnlich. V. .24. F. Catus. Die eigentlihe Kaße. Buffon VI. 1. - Ribinger (vielmal). Pallas Keifen in bie füdl. Provinzen des ruffifchen Reichs. Zitelfupfer. Urfprünglicy in den europäifhen Wäldern zu Haufe. Im 182 Säugthiere. wilden Zuftande ift fie graubraun mit dunkleren Querwellen, am Bauche heller, an der Innenſeite der Schenkel und Pfoten gelb: lich, drei Streifen am Schwanz, das untere Drittel fchwarz. Sm zahmen Zuſtande variict fie fehr in der Färbung, Größe und in der Länge und Feinheit des Haars, aber bei weis tem weniger als der Hund; auch, ift fie dem Menfchen viel we— niger unterworfen und minder zugethan. **25. F. maniculata Mus. Francof. Temmingk Monogr. p. 128. Rüppell’s Atlas Heft 1. T. 1. Wird vom Herrn NRüppell für den Typus unferer Hauskage gehalten, von der Raſſen derfelben abftammen follen, auch hat Hr. Dr. Cretzſchmar eine folche durch Vergleichung auf- gefunden. Andere Raſſen dagegen fcheinen demfelben unferer F. C. ferus anzugehören. F. maniculata ift ſchmutzig oderfarb, obenher dunkler, Wangen, Kehle und Vorderhals weiß, Lippen und Nafenfpige ſchwarz, Füße und Schenkel mit einigen dunfeln Duerftreifen verfehen. Die Stirn hat acht fchmale Streifen, der Schwanz ift länger als bei der Hauskage, von der fie die Größe hat, und an der Spige mit zwei fchwärzlichen Ringen ver: fehen. In Nubien. V. Man unterſcheidet folgende Hauptvarietaͤten der Hauskatze: a. F. C. vulgaris, die Cyperkatze, mit ſchwarzen Streifen auf grauem Grunde, die des Ruͤckens laͤngs, die zur Seite und an den Schenkeln ſpiral gehend. b. hispanica, die ſpaniſche Katze, ſchwarz, weiß und roth— gelb gemifcht oder gefleckt. c. coerulea, die Karthaͤuſerkatze, blaulichafchgrau bis blau: lichſchwarz, mit gewelltem, längerem, mweicherem Haar. d. angorensis, die angorifche Kage, mit langem, filber: weißen Haar, das am Hals eine wahre Kraufe bildet. Abbildungen aller derfelben bei Buffon. e. indicus, die oftindifhe Hauskatze, mit knotigem Schwanz. Auf dem malatifchen Acchipelagus und auf Ma- dagaskar. f. paraguensis, mit kuͤrzerem, duͤnnerem, knapp anliegendem Haar, der Schwanz faſt kahl. Sm Inneren von Para: guay *). V. *) Hr. v. Cuv. macht am Schluſſe dieſer Species die Anmerkung, daß die der Kage am nächften ftchenden Gattungen in beiden Welten fehr zahlveich feyen, aber noch lange nicht die Zeit da, wo man alle in den Verzeichniffen aufgeführten für authentifch und hinlänglich unter: Raubthiere. Felis. 183 *26. F. cafra. Mammiferes Cah. 62. Größer als die gemeine, auch fchlanker und hochbeiniger. Grau, mit einfach ſchwarzen oder grauen Querſtreifen. V. — Man koͤnnte ein eigenes Untergeſchlecht aus einer Art ma— chen, welche einen runderen und kuͤrzeren Kopf hat, und deren Krallen nicht retractil ſind. Es iſt 27. F. jubata. Der Gepard. Tigre-chasseur. Schreber T. 105. und beffer als F. guttata 105 b. Mammiferes Vol. II. ‚Von der Größe des Leoparden (oder eines großen Hundes), aber hochbeiniger und fchlanfer, mit langem [gefledten] am Ende ſchwarz geringelten Schwanz, graugelb, reichlich mit gleichförmigen Eleinen fchwarzen Flecken beftreut, ein s-fürmiger ſchwarzer Strich vom innern Augenwintel zum Mundwintel. — [Die Haare des Halfes find Eraus und etwas länger, fo daß fie im Alter eine wahre Mähne bilden.] Er ift in Afrika und Afien zu finden, wo er zur Jagd dient und außerjt fanft und zahm wird. [Seine Krallen nugen fich ab und gleichen denen dee Hunde. Der Kopf gleicht einem Fifchotterföpfchen.] Amphibia, die Shwimmfüßer, werden bie dritte und Teste der Kleinen Ahtheilungen der rei— Benden Thiere bilden. Ihre Füße find fo kurz und fo tief in der Haut verſteckt, daß fie ihnen auf dem Lande nur zum Krie— chen dienen Eönnen; da fie aber zwifchen den Zehen Schwimm- häute haben, fo bilden fie treffliche Ruder; auc bringen jene den größten Theil ihres Lebens im Meere zu und gehen nur aufs Land, um fich in der Sonne auszuruhen und ihre Jungen zu fchieden halten duͤrfe. Er nennt nur einige als fichere, von denen man gute Abbildungen befist, 3. B. Felis tigrina, sumatrana, javanen- sis [torquata, v. Nepaul] ꝛc. — Ich habe fie und die andern in den Text aufgenommen, aber eben diefe hier genannten, find wie oben zu fehen, ſchon feitdem bereits zu andern gefchlagen worden. Daher habe ich denn auch Anſtand genommen die übrigen vom Verf. übergangenen, die fein Bruder in den Mammiferes oder Hr. Temmingk in feinen Monographies befannt gemacht hat, einzufchieben, zumal da alle Kagen: arten in drei verfchiedenen Farbungszuftänden während des Lebens vor— fommen, und von fo vielen die Charakterijtifen nur nach Bellen ent: worfen find. V. 184 Saugthiere. fäugen. Ihr geſtreckter Körper, ihre fehr biegfame Wirbelfäute, mit den kraͤftigſten Muskeln verfehen; ihr fchmales Becken und ihr Eurzes, dicht anliegendes Haar vereinigen fih, um gute Schwime mer aus ihnen zu machen, und alle Einzelnheiten ihrer Anatomie beftitigen dieſe Anficht. Man hat bis jegt nur zwei Stämme unterfchieden, die Robben und die Wallroffe. 25. PHOCA L Robbe, Haben oben vier oder ſechs Schneidezähne, unten deren vier oder zwei; fpige Eckzaͤhne; und zwanzig, zwei und zwanzig oder vier und zwanzig Badenzähne, ſaͤmmtlich Eegelförmig und fchnei- dend, ohne irgend einen Hoͤckerpunkt. An allen Füßen fünf Ze: hen, wovon die vorderen vom Daumen bis zum Eleinen Finger abnehmend Eleiner find, während an den Hinterfüßen der Eleine Singer und der Daumen die längften find und die mittleren die Fürzeften. Die Vorderfüße find bis zur Handwurzel, die hinteren bis an die Ferfe in Haut gehüllt. Zwifchen diefen befindet ſich ein Eurzer Schwanz. Der Kopf der Robben gleicht dem eines Hundes, auch hat er beffen ausdrudsvollen und fanften Bid, fo wie e8 auch fehr gefcheute Thiere find. Man kann fie fehr leicht zähmen, und dann find fie denen, die ihnen Nahrung reis hen, fehr zugethan. Ihre Zunge ift glatt und an der Spige ausgeferbt, ihre Magen einfach, ihr Blinddarm Eurz, ihr Darm⸗ canal lang und ziemlich gleichartig. Diefe Thiere leben von Fi: ſchen; fie freſſen ftets im Waſſer und Eönnen während des Uns tertauchens ihre Nafenlöcher mitteld einer Art von Klappe fchlie- fen. Da fie fehr lange Zeit untergetaucht verweilen Eonnen, fo bat man geglaubt, daß das Botalli’fche Loch bei ihnen wie beim Foetus ftets offen bleibe; allein dem ift nicht fo. Indeß findet ſich doc) in ihrer Leber ein großer venöfer Sinus, der ihnen beim Untertauchen behüfflich feyn wird, indem er dem Blutlauf die Refpiration weniger nothwendig macht. Sie find fehr blutreich und ihr Blut ift ganz ſchwarz. A. Eigentlihe Phoken, ohne äußere Ohren. Sie haben zugefpiste Schneidezähne; ihren fämmtlichen Fin- gern ift eine gewiffe Beweglichkeit geftattet, und fie find mit ſpi— gen Krallen verfehen, die fi) am Rande ber fie vereinigenden Haut befinden. Man unterfcheidet fie nach der Zahl der Schneidezähne. Raubthiere. Phoca. 185 1. CALOCEPHALUS Fr. Cuv. Dieſe haben fechs Schneidezähne oben und vier unten. — [Bwanzig Backenzaͤhne, deren mittlere Spige bie größte. ] 1. Ph. vitulina (Ph. littorea Thienem.). Der gemeine Seehund. Die Robbe. Buffon XIII. XLV. und Suppl. VI. XLVI. Thienemann Reife &. VI. VIL VIII. Ph, littorea, Mammiferes Vol. II. Bon drei bis fünf Fuß lang, gelblichgrau, je nah dem Alter mehr oder minder bräunlicy gemwellt oder gefledt, bisweilen braun mit Eleinen frohgelben Flecken. Sm Alter wird er weiß. Gemein an den Küften, wo er fi) manchmal in großen Truppen lagert. Findet fid) bis weit in den Norden hinauf. Man vers fichert fogar, daß diefe Gattung das Eafpifche Meer und die gros Ben Süßwafferfeen von Rußland und Sibirien bewohne, indeß fcheint diefe Behauptung auf feiner forgfältigen Vergleichung zu beruhen. Sn der That hegen felbft unfere Meere verfchiedene, lange Zeit hindurch verwechfelte Species, wovon jedod) einige auch nur Varietaͤten ſeyn Eönnten. So befisen wir eine [Ph. Gryphus], deren Rüden über und über mit Eleinen zufammenfließenden molkigen Sleden von brauner Farbe auf gelblihem Grund befegt ift (Phoca hispida, Schreber T. 86.); dieß ift die gemeinfte im Nordmeer ?). Andere haben auf einem dunfeln Grund wellige Linien, die bisweilen fogar Ninge bilden (Phoca annellata Nilson, Thienemann T. X— XIL, Ph. foetida Fabric.) ?). 2. Ph. groenlandica und Ph. oceanica. Egede Grönland f. A.p.6%. Lepeckin Acta Petropolit. 1. p. I. t. VI. VII. Thienemann ©. XIV— XXI. Gelblihgrau, in der Jugend braun gefledt, nachmals mit einer fchiefen braunen oder fchwarzen Binde auf jeder Seite ges 1) Ich möchte vermuthen, daß auch Phoca scopulicola T’hiene- mann (3. V.) hierher zu ziehen jy. E. — Sene hispida ift Nils fon’s Halychorus gryseus und des Babricius Ph. Grypus. Lich tenft. Berl. Abh. 1821, &. 1. f. 1. 2, Sie ift auch nad) Hrn. Graba von der vorigen fpecififch verfchieden und hat in der Jugend langes Wollhaar. 2. 2) Dieß ift eine von denen, welche Hr. Fr. Cuvier unter dem Namen der gemeinen Robbe abgebildet hat. 186 Sg ziert. Der Kopf des alten Männchens ift ſchwarz. Fünf Fuß lang, im Norden der ganzen Welt. 3. Ph. barbata Fadr. Die Bartrobbe. Thienemann &. I—IV. Ebenfalls im ganzen Norden zu Haufe und die vorherge- henden an Größe übertreffend, da fie fieben bis acht Fuß lang ift. Shre Farbe ift grau, obenher braunlich, mit einer ſchwaͤrzli— chen Längslinie, die auf der Stirn eine Art Kreuz bildet, Ihre Schnurren find flärker und dichter als bei den andern und an der Spige gekrümmt. Der Mittelfinger der Vorderfuͤße ift der laͤngſte. east 9 4. Ph. leucopla Thienem. Thienemann T. XIIL Schmutzig graugelb; [ins Gruͤnliche. Mit en Schwanz und fleifen Schnurren. Bei Ssland.] 5. Ph. lagura Cuv. Die Robbe mit dem Hafen ſchwanz. [Silbergrau, mit einzelnen ſchwarzbraunen Flecken], der Schwanz buſchig, von weißer Farbe. [Bei Neufundland] '). U. STENORHYNCHUS Fr. Cuv. Mit vier Schneidezähnen oben und eben fo viel unten, und (zwanzig) Backenzaͤhnen, die tief in drei Zacken getheilt find. 6. Ph. leptonyx Blainv. Home Phil. Transact. f. 1822. t. 29. Aus dem Südmeer. Die einzige Gattung. Bon ber Größe der bärtigen, oben graulich, unten gelblich), mit ganz klei⸗— nen Krallen [und etwas vorgezogener Nafe]. II. PELAGIUS Fr. Cuv. Haben ebenfalls vier Schneidezähne oben und unten; aber ihre Badkenzähne find nur flumpfe Kegel mit einem wenig aus: gebildeten Höder vorn und hinten. 1) Sch habe nur diejenigen Gattungen hier aufnehmen wollen, die mie hinlaͤnglich beftätigt fcheinen. Die langen Verzeichniffe von Rob— ben die man neuerlich bekannt gemacht hat, feheinen fie viel zu ſehr vervielfältigt zu haben. €. Raubthiere. Phoca. 187 7. Ph. Monachus. Die Moͤnchsrobbe, die weißbau: hige Robbe. Buffon Suppl. VI. XII). Zehn bis zwölf Fuß lang, fohwarzbraun, mit weißem Bauch. Hält ſich befonders zwifchen den Inſeln des adriatifchen Meeres und Griechenland auf. Wahrfcheinlich die den Alten am meiften bekannte Gattung. — [Ein fehr kirres, Iebhaftes Thier. An den Hinterfüßen fehlen ihm die Nägel] IV. STEMMATOPUS Fr. Cuv. Dier Schneidezähne oben, zwei unten, zufammengedrüdte, ſchwach dreilappige, auf diden Wurzeln fiehende Badenzähne ; hierhin: 8. Ph. cristata (Ph. leonina Fabr.). Die Kappenrobbe. Egede Grönland T. 6. Dekay Memoirs of the Lyc. of Newyork I. T. VI. Erreicht eine Länge von fieben bis acht Fuß, und hat auf dem Kopfe eine flahe Haut, die anfchwellen und eine Art Ka— puze bilden kann, womit fie fi in der Gefahr die Augen bes det; in diefem Falle fchwellen auch die Nafenlöcher wie zwei Blafen an. Der Mechanismus, wodurch diefes alles gefchieht, ift noch nicht hinlänglich erklärt. (©. die Abhandlung von De: kay und Ludlow 1. Bd. ©. 94 und 99.) Sm Eismeer. Zumal bei Grönland. V. MACRORHINUS Fr. Cuv. Diefe verbinden mit den Schneidezähnen der Vorigen kegel— fürmige, ftumpfe Badenzähne, und eine Schnauze in Geftalt ei= nes kurzen beweglichen Nüffels. SHierunter gehört die größte al- ler bekannten Robben: 9. Ph. leonina L. Die Rüffelrobbe. Seelöwe An fon’s. See:Elephant der Engländer. Peron et Lesuweur Voyage I. T. XXX. Zwanzig bis fünf und zwanzig Fuß lang, braun, bie Schnauze des Männchens mit einem faltigen Ruͤſſel verfehen, der im Born anfchwillt. Gemein an den einfamen Küften des 1) Das nämliche Individuum, welches Herrmann in den Schrif- ten der Berliner naturforfchenden Freunde IV. T. 12 u. 13. befchricben. 188 Säugthiere. Südmeeres, des flillen Dceans, des Feuerlandes, Chili, Neu: Seelands u. f. w. Ihr Fang ift wegen des reichlichen Thranes, den fie liefert, ein wichtiger Handelsgegenftand. B. Ohrenrobben, mit äußerem Ohr. VI OTARIA. Sie verdienten ein eigen Gefchlecht zu bilden, meil außer den hervorftehenden außeren Ohren, die fie befigen, ihre vier oberen mittleren Schneidezähne eine doppelte Schneide zeigen, eine Ge- ftaltung wie fie Eein Thier aufzumeifen hat. Die beiden äuße- ren find einfach und Eleiner, die vier unteren gabelformig. Alle Backenzaͤhne [22 an der Zahl] find Eegelförmig und einfach, die ‚Singer der Vorderfloſſen faſt unbeweglich, die Haut der Hin⸗ terfüße verlängert ſich über die Finger hinaus in einen Lappen. Ale Nägel find dünn und platt. 10. Ph. (O.) jubata. Der Seelöwe Steller's, Pernetty’sc. ‚Buffon Suppl. VII. XLVII. Tunfzehn bis zwanzig Fuß und länger, rothgelb, der Hals des Männchens mit dichteren und lodigeren Haaren befegt, als am übrigen Körper. Man würde ihn im ganzen ftillen Ocean antreffen, wenn, wie es fcheint, ber der magellanifchen Meer: enge nicht von dem der aleutifchen Inſeln verfchieden wäre. [Diefe nordifchen nennt Hr. Zeffon. Ph. Stelleri und californiana.] 11. Ph. (O.) ursina. Der Seebär. Buffon Suppl. VII. XLVIII. Steller in nov, comment. Petrop. U. t.15., daraus Schre— ber 2.82, Acht Fuß lang, ohne Mähne, zwifchen braun und weißlich variirend. Im Norden des ftilen Dceans. Man findet in demfelben Meere Robben, welche von bdiefer faft bloß durch die Größe oder die Farbe abweichen. So die £leine [hwarze Robbe Buffon’s (Phoca pusilla XIU. LIN.); bie gelbe Shaw’s u. f. w. 26. TRICHECHUS Z.:). Gleiht den Seehunden duch die Gliedmaßen und die all: gemeine Geftalt des Körpers, unterfcheidet fich aber durch den 1) Trichechus von YgıE, Haar, ein Name, den Artedi für den Lamantin gemacht hat. Raubthiere. Trichechus. 189 Kopf und die Zähne fehr wefentlich von ihnen. Seiner Unter: Einnlade fehlen die Eck- und Schneidezähne, und fie erfcheint nach vorn wie zufammengedrüdt, um ſich zwifchen die zwei ungeheue ven Edzähne oder Hauer zu fügen, welche aus der Oberkinnlade herab treten, da fie zumeilen eine Lange von zwei Fuß bei pro= portionirtee Stärke erreichen. Die ungeheuren Alveolen, welche zur Aufnahme folher Hauer nöthig waren, dehnen den Vordere theil der DOberkinnlade zu einer dicken flumpfen Schnauze aus, und die Nafenlöcher ſtehen dadurch faft ganz nad) oben, und nicht am Ende derfelben. Alle Badenzähne find Eurze fhief abge: ſtutzte Cylinder. Man zählt oben und unten auf jeder Seite vier, aber in einem gemwiffen Alter fallen zwei der oberen aus, Bwifchen den Hauern finden ſich auch noch zwei Schneidezähne von der Geſtalt der Badenzähne, welche die meiften Autoren nicht dafür erkannt haben, obgleich fie fich im Zwiſchenkiefer be— finden; zwifchen ihnen find bei den ganz jungen Xhieren noch zwei Eleinere und fpige befindlich. Der Magen und die Eingeweide der Wallroſſe gleicht dem der Robben. Es fcheint, daß fie fich fowol von Seetang als von animalifchen Subftanzen nähren. Man unterfcheidet bis jegt nur eine Gattung '). T. Rosmarus L. Das Wallroß. Vache marine, Che- val marin, Bete a la grande dent. Buffon XIIL LIV.; und beffer: Cook, dritte Reife. Bewohnt alle Gegenden des Eismeeres, übertrifft an Größe den ſtaͤrkſten Ochfen, erreicht bis zwanzig Fuß Lange, und ift mit gelblichem Eurzem Haar bedeckt. Man ftellt ihm um des Thrans und der Hauzahne willen nach, deren Elfenbein, obſchon Fornig, doch zu trefflichen Kunftfachen verarbeitet werden kann. Auch macht man aus feiner Haut treffliche Kutfchenriemen ?). 1) Shaw vermuthet, daß es deren zwei geben koͤnne, die fich durch die Größe und convergirende Richtung der Hauzähne unterfcheie den würden. 2) Schr mit Unrecht hat man vor mir die Wallroffe mit den La— mantin’s und Dugong’s verbunden, die fi) weit mehr den Walen nähern. x Vierte Ordnung der Säugtbiere, MARSUPIALIA. Beutelthiere. SH hatte fie früher als vierte Familie der großen Ordnung der Raubthiere aufgeführt, doch feheinen fie mir beſſer eine eis gene zu bilden, da fie fo viele Sonderbarkeiten ihrer Okonomie zeigen; zumal aber, weil fie gewiffermaßen drei verfchiedene Ord— nungen wiederholen. Die erfte ihrer Eigenthümlichkeiten ift die unreife Heraus: treibung ihrer Jungen, die in einem Zeitpunfte der Entwidelung geboren werden, die man kaum der der gewöhnlichen Foetus, we— nig Zage nad) ihrer Empfängniß, vergleichen Fann. Unfähig eige— ner Bewegung, indem fie kaum noc die Keime der Gliedmaßen und anderer äußerer Organe zeigen, heften fich diefe Kleinen an die DZigen ihrer Mutter und bleiben fo lange an denfelben befe- fligt, bis fie fi) zu dem Grade entwidelt haben, in welchem die Thiere gewöhnlich zuer Welt fommen. Faft immer ift die Bauch: haut als ein Sad um die Zigen geſtaltet, und diefe fo unvoll kommenen Jungen werden darin wie in einer zweiten Gebärmutter verwahrt. Selbſt nachdem fie ſchon lange laufen Eönnen, Eehren fie bei einer Gefahr dahin zurüd. Zwei eigenthümlidhe, ans Schambein geheftete und zwifchen den Bauchmuskeln eingefcho- bene Knochen unterftügen diefen Sad, finden ſich jedoch auch beim männlichen Gefchlecht und bei denen Gattungen, wo diefe Zafche eine kaum merklihe Falte bildet. Die Gebärmutter der Thiere diefer Familie öffnet fih nicht mit einer einfachen Mündung in die Bafis der Scheide, fon: dern communicirt mit diefem anal durch zwei fchleifenförmige Seitenroͤhren. Es fcheint, dag die Frühgeburt der Kleinen mit diefer fonderbaren Geftalt in Bufammenhang fteht. Bei den Männchen hängt das Scrotum vor der Ruthe herab, gegen die Beutelthiere. Didelphys. 191 Art anderer Säugthiere , und die Muthe felbft ift, in der Ruhe, nad) hinten: gerichtet. Eine andere Eigenthuͤmlichkeit der Beutelthiere iſt, daß un— geachtet einer allgemeinen Ähnlichkeit derſelben unter ſich, ſo daß man ſie lange Zeit ſaͤmmtlich in ein Geſchlecht verband, ſie in den Zaͤhnen, den Fuͤßen und den Verdauungsorganen bergeftalt von einander abweichen, daß man fie, wenn man ſich fireng an diefe Charaktere halten wollte, vielmehr in verfchiedene Ordnun⸗ gen zerfplitteen müßte, Sie zeigen einen unmerflichen Übergang von den NRaubthieren zu den Nagethieren, und es giebt felbft welche, bei denen das Becken ähnliche Knochen trägt, deren Mans gel an Schneidezähnen oder allen fie aber zu den Zahnlofen ver- weift. Wir laffen fie in der Zhat bei ihnen unter dem Namen Monotremen. Mit einem Wort, man möchte fagen, daß die Beutelthiere eine eigene Claſſe bildeten, die der der gewöhnlichen Säugthiere, in diefelben Ordnungen gefchieden, parallel läuft; fo daß, wenn man dieſe beiden Claſſen in Columnen neben einander ſtellte, die Didelphys, Dasyurus und Perameles den Snfectenfreffern mit langen Edzähnen, nämlic) den Maulwürfen und Tenrek's gegen= über ftehen würden; die Phalangista und Potoru den Igeln und Spismäufen. Die eigentlichen Kanguruh’s laffen ſich mit nichts vergleichen, aber die Phascolomys entfprechen den Nagethieren. Endlih, wenn man fich bloß an die Beutelfnochen halten und alle Thiere, die fie befißen, Beutelthiere nennen wollte, fo. würden Ornithorhynchus und Echidna eine den Zahnloſen entſprechende Gruppe ausmachen. Linnäus ordnete alle Arten die er Eannte unter fein Ge fhtecht Didelphys, ein Wort, welches „doppelte Gebärmutter” bedeutet. Der Bauchſack iſt gewiffermaßen eine zweite, Die erſte Unterabtheilung der Beutelthiere hat in beiden Kinnladen lange Edzähne und kleine Schneidezahme, bei fpigge zadten hinteren Badkenzähnen, und überhaupt alle Zahncharaktere der infectenfreffenden Raubthiere; aud) nähern iR f ch rag ganz in ihrer Lebensart. 1..DIDELPHYS.. Beutelratte.. Sariguet). Sind die am älteften .befannten Beutelthiere und bilden ein in Amerika einheimifches Geſchlecht. Sie Ya oben zehn 1) Garigueia ift nah Markgraf ihr braſiliſcher Name, woraus man Saricui, Cerigon, Sarigue gemacht hat. In Paraguay nennt 192 Säaugtbhiere Schneidezähne, deren mittlere etwas länger find [fich aber frü- ber abnugen und ausfallen], und acht unten; drei vordere, zus fammengedrüdte Badenzähne und vier zadige hintere, deren obere dreiedig, die unteren länglich find, was, mit Inbegriff der vier Eckzaͤhne, zuſammen funfzig Bühne macht, eine Zahl, größer als man bisher bei einem Säugthiere bemerkt hat. Ihre Zunge ift ftachelig, ihe Rollſchwanz zum Theil nadt; ihe Hinterdaumen lang und den übrigen vier Fingern entgegenfegbar, daher man fie Pedimana genannt hat; diefem Daumen fehlt der Nagel. Ihr Maul ift weit gefpalten, und ihre großen nadten Ohren geben ih— nen eine eigene Phyfiognomie. Die Ruthe ihrer Eichel ift gabels förmig. Es find nächtliche, flinkende*) Thiere von trägem Gang, fie niften auf Bäumen, ftellen dafelbft Vögeln und Inſecten nad, ohne indeß auch Früchte zu verfhmähen. [Frifches Blut ift ihre Kieblingsfpeife, fie werden wie beraufcht davon.] Ihr Magen ift einfach und Elein, ihr Blinddarm mittelmäßig und ohne Auftreibungen. 1. D. virginiana L. Das Dpoffum der Nordamerikas ner; das Beutelthier mit zweifarbigen Ohren). Blumenbadh Abb. nat. h. Gegenft. T. 54. Did. marsupialis. Schreber &. CXLV. Pennant History of Quadr. 302. Faſt von der Größe einer Kate, der Balg weiß. und ſchwarz gemifcht, weiße Bartfchnurren, die Ohren halb ſchwarz halb weiß, der. Kopf faft ganz weiß, Bewohnt das ganze Amerika, kommt in der Nacht in die Wohnungen, um Hühner zu rauben, ihre Eier auszufaufen u. f. w. Seine Jungen, deren es oft fech- zehm an der Zahl hat, wiegen bei der Geburt kaum einen Gran. Obwohl blind und faft noch ohne alle Geftalt, finden fie doc) durch Inſtinct die Bauchzige und hängen ſich an fie feft, bis fie die Größe einer Maus erreicht haben, was nicht vor dem funf- zigften Tage gefchieht, wo fie auch die Augen öffnen. Sie keh— ren noch zum Sad der Mutter zurüd, bis fie fo groß wie eine Ratte find. Die Trächtigkeit im Uterus beträgt nur ſechs und zwanzig Tage ?). ©. man fie Micure [Eleines Schwein, wegen des Geftanks], auf ben Infeln Manica, Opossum in den vereinigten Staaten, und Ilaquatzin in Mexiko. *) Diefer Geſtank kommt nach Hrn. Rengger's Beobachtung aus zwei großen Drüfen am Maſtdarm. V. 1) Es iſt der Sarigue des Illinois und le Sarigue à longs poils, Buffon Suppl. VII. pl. XXXIII. et XXXIV. 2) ©. Hrn. Barton’s Brief an Hrn. Roume über die Traͤch— tigkeit der Beutelthiere. Beutelthiere. Didelphys. 193 — Hr. Dr. Rengger fagt a. a. D.*), daB die Begat- tungszeit der Beutelthiere in den Auguft (dort der Winter) falle, und die Zahl der jungen ungleich fey. Er hat Beobachtungen an Did. Azarae gemacht, die wir hier fogleich anfügen, weil diefe Art der gegenwärtigen fehr nahe verwandt ift, und alfo wohl daffelbe von beiden gelten Fann. Die Embryonen liegen zum Theil in den. Hörnern, zum Theil in dem Körper des Uterus, nie aber in den henkelförmigen Kortfägen. Nach den erften Tagen der Empfängniß erfcheinen fie bloß als gallertartige runde Körperchen, ohne Verbindung mit dem Uterus. Gegen Ende der Tragzeit aber, wo der Embryo eine Länge von beinahe fechs Linien erreicht hat, iſt er von einer Haut umgeben und mit einem Nabelftcang verfehen, der fich mit- tels mehrerer Fafern an den Uterus anſetzt. Man bemerkt nun deutlich den Kopf, die vier Eprtremitäten und den Schwanz. Nicht alle find gleichweit ausgebildet, fondern man bemerkt eine gewiffe Stufenreihe, fo daß Diejenigen, welche den faliopifchen Köhren am nächften liegen, am wenigften ausgebildet find. Hr. R. vermuthet, daß fie durch die henkelförmigen Fort: füge und von da in die Scheide treten, tie er fie dafelbft ge— funden, den Übergang in den Beutel hat er aber nicht beobach- ten Eönnen, und glaubt, daß fie durch die Geburtsarbeit in den Beutel gefchoben werden. Da fie auch dann noch feine Spur von Bewegung, felbft auf angebrachte Reize nicht, zeigen, fo vers muthet Hr. R., daß die Mutter fie mittels der Hinterhände an die Zigen anlege, woran fie zwei Monate hängen bleiben. Sm Beutel der Mutter findet fich nie Unrath, und die Sungen geben vor dem vier und zwanzigften Tage überhaupt. Eei= nen von fih. Späterhin öffnet für diefen. Act die Mutter jedes- mal den Beutel, wie Dr. Parlet beobachtet hat, Die Beutelratten laſſen fid) zwar etwas zähmen, doch zieht fie Niemand auf, weil fie allgemein verhaßt find. Es find träge, widerliche, beißige Thiere. V. 2. D. Azarae Temm. Der Samba oder die große Beutelratte von Paraguay und Brafilien. Micoure premier Azara. Unterfcheidet fi von der vorhergehenden durch das Schwarz ber Schnauze und faſt des ganzen Ohres, auch ift der Schwanz etwas länger. —. Der Pelz befteht aus dichtem, weichen Wollhaar, am Kopfe gelblihmweiß mit einem fhwärzlihbraunen Streifen in der *) NG. v. Paraguay ©. 218. J. 13 194 Säugthiere. Mitte und einem ähnlichen vom Ohr nad) dem Auge gehend. Rüden und Seiten find braun und weiß gemifcht. Bauch, Füße und der Schwanz find ſchwarz. Die Ohren find an der unteren Hälfte ſchwarz, an der oberen vöthlichweiß. Manche Individuen weichen in diefer Zeichnung etwas von einander ab. Sie ift et- was über zwei Fuß lang. Als noch einen Unterfchied von D. virginiana führt Reng: ger an, daß zwifchen dem Daumen und Zeigefinger fich eine Haut befinde, welche beide bis zum erften Glied verbindet, was bei jener nicht der Fall fey; übrigens fähen fich beide in der du- ßeren Geſtalt gleih. V. 3. D. marsupialis (und cancrivora L.). Die große Beutelratte von Brafilien und Cayenne. Le Cra- bier. [ Pian. ] Buffon Suppl. II. LIV. Maimiferes Vol. 1. II. Sarigue Crabier. Von der Größe der vorhergehenden, gelblich mit braͤunlich gemifcht, eine fchwarzbraune Linie über die Stirn bis zur Nafe. Hält fih in den Sümpfen der Meeresgeftade auf, wo fie ſich vor- züglich von Krebſen naͤhrt !). i 4. D. Opossum L. Das Bierauge. Buffon X. XLV. XLVL Mammiferes Vol. 1. Obenher kaſtanienbraun, am Bauche weiß, ein weißer oder blaßgelber Fleck über jedem Auge, das hintere Drittel des Schwan zes weiß. Etwas größer wie eine große Ratte. Andere Gattungen haben einen Sad, fondern nur eine Hautfalte zu jeder‘ Seite des Bauches, die die Spur davon an- deutet. Sie pflegen ihre Zungen auf dem Rüden mit ſich zu fehleppen, indem ficy deren Schwänze um den der Mutter vollen. 1) Dieß ift der vermeinte große orientalifhe Philander Seba’s, woraus Linne feine Didelphys marsupialis gemacht hat. Buffon, der im Supplement IH. T. 53. das Männchen befchrieben hat, glaubte irrig, daß dem Weibchen der Sad fehle; und daher hat man fehr übel eine neue Gattung D. cancrivora G@m., carcinophaga Bodd. gemacht. In Cayenne nennt man diefes Thier pian oder puant. C. — Der Prinz v.Wied (II. 395) will nicht daran glau= en daß es Krabben freffe, da er nie etwas der Art in feinem Magen gefunden. Bäutelthiere. Didelphys. 195 5. D. nudicauda Geoffr. (myosuros Temm.). Gelb, mit fehr langem, felbft bis zur Bafis nadtem Schwanz ; zwei weißliche Flecken über jedem Auge, einer unter demfelben. 6. D. Cayopollin 2. ') (D. philander und dorsigera 2.). Der fog. furinamifche Aeneas. Buffon X. LV. Graugelb, um die Augen und über den Naſenruͤcken braun, der Schwanz ſchwaͤrzlich gefledt. Won der Größe eines Ham— fters, Das obere Viertel feines Schwanzes ift behaart. 7. D. einerea Temm. Die afhgraue Beutelratte. Schupati. Hellaſchgrau, mit ſchwaͤrzlichem Glanz, die Bruſt roͤthlich, die hintere Haͤlfte des Schwanzes weiß. Von der Groͤße der vo— rigen. In Braſilien. C. — Prinz Max v. Wied giebt die Faͤrbung folgender— maßen an*): Der nackte Theil des Schwanzes iſt zur Hälfte ſchwaͤrzlich, zur Haͤlfte weißlich; das Haar maͤuſeartig, roͤthlich— aſchgrau, am Bauche gelbroͤthlich-iſabellfarben; um das Auge ein ſchwaͤrzlicher Fleck. Sie hat oben fechs, unten fieben Badenzahne, die Geftalt des Körpers gleicht in etwas dem Myoxus Glis. Der Schwanz ift länger als der Körper und an der Wurzel zwei Boll lang dicht behaart, dann ganz glatt. Die fchöne Färbung des Felles verliert fich gänzlich bei den ausgeftopften. V. 8. D. murina L. La Marmose?). Schupati. Buffon X. 52. 53. Gelblichgrau, ein brauner Fleck von der Nafe aufwärts, in 1) Cayopollin der Name einer in den Gebirgen von Mexiko einhei- miſchen Gattung, etwas willfürlic auf die gegenwärtige angewandt. *) Der Prinz fagt (Beiträge ©. 409) in einer Anmerkung, daß Hr. Temmingk die Befchreibung nach einem ausgeftopften Eremplar feiner Sammlung gemacht, wodurd in der Angabe der Farben einige Unrichtigkeiten entftehen mußten. 8. 2) Der Name Marmose wurde von Buffon durd einen Druck: fehler der franzöf. Überfesung des Seba angenommen, der fagt, man nenne das hier in Brafilien Marmotte. Es ift bloß richtig, daß die Holländer zur Zeit Markgrave’s fie Waldratte, und die Brafilier Taibi nannten. Seba wird wahrfheinlic Bofhratte durch Mur- melthier überfegt haben. NB. San hat in den Gypsbrüchen bei Paris das foffile Stelet eines Beutelthieres gefunden, das der Marmofe fehr gleiht. €. 13 * 196 Säugthiere. 8 deffen Mitte das Auge; der Schwanz ungefledt. Kleiner als eine Ratte. ©. — Nah Prinz v. Wied ift diefes Thier fahlroͤthlich graubraun. V. 9. D. brachyura Pallas. Der Tuan. Buffon Suppl. VI. 61. Der Rüden ſchwaͤrzlich, die Seiten lebhaft rothbraun, der Bauch weiß, der Schwanz Fürzer als der Körper. Kleiner als eine Matte. Alle drei find in Südamerika zu Haufe. **410. D. lanigera Desmar, Lichtbraun, an den Extremitäten ins Nöthlichbraune überge- hend; von der Stirn bis zur Nafenfpige ein. fehwarzer Streif. Das legte Drittel des Schwanzes ganz, der mittlere Theil nur auf der Unterfeite behaart. In den Miffionen bei Billa ricca. V. *11. D. crassicaudata Desmar. Der Balg befteht bloß. aus Wollhaaren; Ehe — untenher gelblichgrau, die. Füße braun. Der Schwanz die, faft anderthalb Zoll an der Bafis. In Paraguay (R.). II. CHIRONECTES Il. ') Eine einzige Gattung, mit Schwimmfüßen, die daher ein MWafferthier ſeyn muß. Man weiß nicht, ob fie einen Hautſack befigt. 12. D. palmata Geoffr. (Lutra memina Bodd.). La petite Loutre de la Guiane, Buffon Suppl. III. XXI. Oberhalb braun, mit drei grauen, in der Mitte unterbro: chenen, Duerbinden. Untenher weiß. Größer als eine Wan: derratte. Alle anderen Beutelthiere kommen aus den oͤſtlichen Laͤn⸗ dern, und zumal aus Neuholland, einem Lande, welches faſt vor— zugsweiſe mit Thieren dieſer Familie bevoͤlkert zu ſeyn ſcheint. II. THYLACINUS Temm. ); Die größten diefer erften Abtheilung, Man unterfcheidet fie von den Beutelratten durch den fehlenden Daumen am Hin: 1) Chironectes, mit den Händen fchwimmend. 2) Thylacinus, von Ivlaxos, Beutel. — Man hat auch in den parifer a einige Knochen dieſes Geſchlechts gefunden. Beuteltbiere, Dasyurus, 197 terfuß, einen bufchigen, nicht greifenden Schwanz, und zwei Schneide: zähne weniger in jeder Kinnlade; die Zahl der Badenzähne ift die nämliche. Sie haben daher nur ſechs und vierzig Zähne, aber der aͤußere Rand der drei größeren ift vorfpringend und faft fehneidend wie ein Reißzahn beim Hund. Shre Ohren find be: haart und mäßig groß. 13. D. cynocephala Harris. Harris in Linn. Transaect. IX. T. XIX. £. 1. . Eneyel. meih. Mammif. Suppl. pl. VL. f. 3. Die einzige bekannte Art, auf Van Diemens Land, ſo groß wie ein Wolf, aber Eurzbeiniger, grau, auf dem Kreuz quer ſchwarz geftreift. . Ein flarkes Raubthier, das allen einen Saͤugthieren nachſtellt. C. — Wohnt in Felſenkluͤften am Meeresufer. V. IV. PHASCOGALE Temm. Mit derfelben Zahl von Bahnen wie der WVorige, aber bie mittleren Schneidezähne find länger als die andern, und die hin— teren Badenzähne zadiger, was fie den Beutelvatten mehr nähert. Sie gleichen ihnen auch in der Kleinheit, aber haben Eeinen Greif: fhwanz. She Hinterdaumen, obwohl kurz, ift doch fehr deutlich. 14. D. penicillata Shaw. Shaw gen, Zool. ]. Il. pl. 113. Schreber CLI. B. L. Aſchgrau, der Schwanz mit langen ſchwarzen Haaren be⸗ ſetzt, von der Groͤße einer Wanderratte, lebt auf Baͤumen und haſcht Inſecten. Auf Neuholland. 15. D. minima Geofr. Schreber 152. B. C. Menig größer als eine Maus, mit — wolligem Balg. Auf der Suͤdſpitze des Bandiemenslandes. 2. DASYURUS @eoffr. t) Haben zwei Schneidezähne und vier Backenzaͤhne weniger in jeder Kinnlade als die Beutelcatten, daher in Allem nur zwei 1) Dasyurus, bufchigeer Schwanz. ©. d. Ei des Hrn. Geo = ftoy Ann. du Mus. Ill. p. 353 und ch p. 301. 198 Säugthiere. und vierzig, und ihr durchaus mit langen Haaren befleideter Schwanz ift nicht zum Greifen tauglih. Ihr Hinterdaumen ift bis auf ein Knötchen gefchwunden oder fehlt ganz. Sie find auf Neuholland zu Haufe, wo fie von Sinfeeten und Aas leben. Sie dringen auch in die Häufer, wo ihre Gefraßigkeit eine Laſt ift ıc. She Maul ift weniger gefpalten, ihre Schnauze nicht fo fpis als bei den erfteren, auch haben fie behaarte‘, kuͤrzere Ohren. Sie Elettern nicht auf Bäume. 1. D. ursinus Harris. Linn. Trans. IX. XIX. f. 2. Eneyel. Suppl. 7. f. 6. Mit langem, ſchwarzem, firuppigem Haar, und einigen um: regelmäßig geftellten weißen Sleden. Der Schwanz halb fo lang als der Körper, unterhalb faft nackt. Lebt im nördlichen Theile von Vandiemensland und erreicht die Größe eines Dachfes. 2. D. macrurus. Peron Voyage pl. 33. Schreber CLIT. B.a. Von der Größe einer Kage, der Schwanz fo lang als der Körper, der Balg braun, auf dem Körper und dem Schwanze weiß gefledt. Das Daumenfnötchen iſt hier noch fehr deutlich, bei den folgenden verfchwindet es. 3. D. Maugei Geoffr. Voy. de Freycinet, Zool. pl. 4. Schreber CLII. B.b. Mammiferes Vol. II. Dlivenfarbig, weiß gefledt [runde Sleden], der Schwanz ohne Flecken, Unterfeite grau. Ein wenig Eleiner als der Vor: hergehende. 4. D. viverrinus. White, Bot. Bay, App. 285. Shaw gen. Zool. CXI. Schreber CLIL B. c, Schwarz, weiß gefleckt, ohne Fleden auf dem Schwanz, nod) um ein Drittel Eleiner als der. erfte, 3. PERAMELES !). (Thylacis ZZ.) Mit Eurzem Daumen der Hinterfüße wie die erfleren Da= 1) Pera-meles, Beutel-Dachs. S. Geoffroy in den Ann. du Museum T. IV. Beutelthbiere. Phalangista. 199 fouren, und die beiden darauf folgenden Finger bis zu den Naͤ— gem in der Haut vereinigt. Der Daumen und Eleine Finger ihrer Vorderpfoten hat die Geftalt eines einfachen Knoͤtchens, fo daß fie nur drei Finger zu haben feheinen. Die Zahl ihrer oberen Schneidezähne ift zehn, die außeren fpis und entfernter ftehend; in dee Unterfinnlade nur ſechs, aber ihre Badenzähne wie bei Didelphys, daher in allem acht und vierzig. Ihr Schwanz ift behaart und nicht greifend. Auch fie leben im fünften Welt: theil. Ihre großen, faft geraden Vorderkrallen zeigen an, daß fie in der Erde wühlen, und die langen Hinterfüße, daß fie fchnell laufen Eünnen. P. nasutus Geofr. Annales du Müs. IV. Mit langer zugefpigter Schnauze, zugefpisten Ohren, braun geaulichem Fell. Er gleicht auf den erften Bli einem Zenrec '). Die zweite Unterabtheilung der Beutelthiere trägt in der Un- terfinnlade zwei lange und breite zugefpigte und am Rande fcharf fehneidende, nach vorn gerichtete Zähne, denen ſechs in der Ober: Einnlade entfprechen. Auch ihre oberen Edzähne find lang und zugefpigt; aber die unteren find fo Elein, daß fie oft im Zahn: fleifch verborgen bleiben; das letzte Untergefchlecht hat bisweilen nicht einmal welche. Ihre Nahrung ift größtentheils vegetabilifch; auch find ihre Eingemweide, zumal ihr Blinddarm, länger als bei den Beutelrat— ten; alle haben einen großen, fo beträchtlih von den anderen Fingern gefonderten Daumen, daß er faft wie bei den Wögeln ruͤckwaͤrts gerichtet erfcheint. Er hat feinen Nagel, und die bei- den folgenden Finger find bis zum legten Glied im eine Haut vereinigt. Wegen diefes Baues nennt man diefe Thiere 4. PHALANGISTA Cuv. Phalanger. 1. BALANTIA Ill. Eigentlihe Phalanger ?). Ohne ausgedehnte Haut längs der Seiten. Sie haben in jeder Kinnlade vier hintere Badenzähne, deren jeder vier Spigen 1) Der Perameles Bougainvillei der Hrn. Quoy und Gaimard ift nicht fpecififch vom obigem verfchieden. Der P. obesula Geoffr. ift nicht authentifch genug. 2) Der Name Phalanger ift von Buffon zwei Individuen, die er fah, gegeben worden, um die beiden vereinigten Dinterfinger zu be- 200 —Saͤugthiere. in zwei Reihen zeigt, vorn einen dicken, kegelfoͤrmigen, zufam: mengedrücten Badenzahn, zwifhen ihm und dem oberen Edzahn zwei Eleine zugeſpitzte, denen die fehr Eleinen unten entfprechen, von. welchen fon: die. Rede gewefen; ihe Schwanz ift ftets ein Sreiffhwanz.. um. 200. Bei den einen iſt er großentheils ſchuppig. Sie find auf den Moluffen zu Haufe, wo fie auf Bäumen leben, um Snfecten und Früchte zu fuchen. Wenn fie einen Menfchen erbliden, fo hängen fie. fih am Schwanze auf, und man kann es dahin brin= gen, daß: fie, wenn man fie unverwandt anblidt, endlich aus Mat: tigkeit: herabfallen. Sie verbreiten einen üblen Geruch, doch ge: nießt man ihr Fleifch. Man Eennt weldye von verfchiedenen Größen und Farben, welche Linne unter der Benennung Didelphys orientalis fämmt: lih umfaßt. Herr Tem mingk glaubt fie auf folgende Weife in Gat: tungen fondern zu müffen: 1. Ph. ursina. Faſt von der. Größe einer Zibethkatze. Mit dichtem, ſchwarz⸗ braunem Balg. Die Jungen find hellgelb, In den Wäldern der Inſel Celebes. | | 2. Ph. chrysorrhous Temm. Don der Größe einer großen Rage; der Balg afchbraun, un- ten weiß, auf dem Kreuz goldgeld. Auf den Molukken. 3. Ph. maculata T. Buffon XII. T. 2. Freycinet Voyage pl. VI. Duperrey Voyage pl. 4. Bon der Größe einer Kage, weißlich, unregelmäßig braun gefledt oder marmoritt. zeichnen. Das Wort Philander ftammt nicht aus dem Griechifchen, wie man .‚vermuthen möchte, fondern von Pelandor [richtiger Pelandoe], welches im Malaiifchen Kaninchen bedeutet, und melden Namen die Eingebornen von Amboina einer Art Känguruh beilegen. Seba und Briffon haben e3 allen Beutelthieren gegeben. Die Phalangiften hei: Ben auf den Molukken Cuscus oder Cussus. Da die erften Reifenden diefe Ehiere nicht hinlänglich von den Beutelcatten unterſchieden, jo gab diefes Anlaß zu dem Glauben, daß fie in beiden Welten zu finden wä- ven. Balantia fommt von Bekavrıov, Sack. Beutelthiere. Phalangista. 201 4. Ph. cavifrons T. Buffon pl. 10. Das Weibchen. Duperrey Voyage. Das Männchen. [Cuscus albus.] Das Männchen weiß, das Weibchen obenher gelb, mit ei: nem braunen Strich längs des Nüdens. [Lebt auf Bäumen] V. Hierzu kommt noch: 5. Ph. Quoy *). Freycinet Voy. pl. VI. Graubraun, mit einem fehwarzbraunen Laͤngsſtreif auf dem Freuz, der Scheitel zimmtbraun; Wangen, Kehle und Bruſt weiß 1). [Sn der Abbildung iſt das Fell dunkler gefleckt, die Füße braun, die Augen roth. WB. ] Bei den andern, die fich bis jegt nur auf Neuholland ge funden haben, ift der Schwanz bis zur Spige behaart. Hierher: 6. Ph. vulpina, (Didelphys lemurina und vulpina Shaw.) Bruno de Vie-d’Azyr; White Voy. 278. Wie eine große Katze, graubraun, untenher bräffer. Der Schwanz größtenteils nadt. 7. Ph. Cookii. Cook letzte Reife T. 8. Kleiner als eine Kage, obenher braun, untenher weiß, am Kopf und den Seiten rothbraun; das Rn Drittel des Schwan: zes weiß. *8. Ph. Bougainvillei. | Mammiferes Vol. II. Phalanger de Cook. So groß wie ein Eichhörnchen, obenher afchgrau, untenher weiß, die hintere Hälfte des Schwanzes ſchwarz und die hintere Hälfte des Ohres weiß ?). V. Be. Hiervon zu unterfcheiden: h. macroura. Cuscus macrurus Less. Duperrey Voy. pl.\. Der Körper grau, braun gefledt. Kopf vothgetb, Kehle und 9b: ven weiß. Der dide ftarfe Schwanz gelbgrau, der Bau) aa Pfoten ſchwaͤrzlich. Auf der Infel Waigiou. 1) Eine wohl verschiedene Gattung. €. 2) Eine neue, vom Baron von Bougainpille von feiner legten Erpedition mitgebrachte Gattung. C. — Vielleicht mit Ph. gliri- formis Bell einerlei? 8. 202 Saugtbhiere 1. PETAURUS Shaw. liegende Phalanger. Mit zwifchen den Schenken ausgebreiteter Seitenhaut, wie die fliegenden Eichhörnchen unter den Nagethieren, was ihnen er- laubt, fich einige Augenblide in der Luft ſchwebend zu erhalten vr größere Säge zu thun. Auch fie finden fih nur auf Neu: olland. Einige Gattungen haben noch Eckzaͤhne in der Unterkinnlade, aber fie find fehr Elein. Ihre oberen Edzähne und die drei er ften Badenzähne oben wie unten find fehe ſpitz; die hinteren Badenzähne haben jeder vier Zacken. Aus diefer erften Abtheilung hat Desmareft fein Ge: ſchlecht Acrobates gebildet. 9. Ph. pygmaea. Shaw gen. Zool. T. 114. Didelphys pygmaea. Schreber CXLIV. A. Saft von der Größe einer Maus, auch deren Farbe, die Schwanzhaare fehr regelmäßig in zwei Reihen geftellt, wie die Bärte einer Schreibfeder. Den anderen fehlen die untern Edzähne, und die obern find fehr Elein. Ihre vier hinteren Badenzähne zeigen gleichfalls vier Spigen, aber etwas halbmondförmig gekrümmt, ungefähr wie bei den MWiederkäuern. Nach vorn findet ſich einer unten und zwei oben, weniger complicirt; wegen diefes Baues find fie mehr pflan- zenfreffend als die vorhergehenden. 10. Ph. Petaurus. Der große fliegende Phalangeı. Shaw gen. Zool, pl. CXII. White Voy. 288. Gleicht dem Taguan und dem fliegenden Maki in der Größe ; fein Balg ift weich und dicht, der Schwanz lang und platt. Oberhalb iſt er fchwarzbraun, untenher weiß. Es giebt welche von verfchiedenen Abftufungen des Braun, andere gefchedt, und noch andere ganz weiß. 11. Ph. sciurea. Shaw pl. CXIII. 3. Bon der Größe der MWanderratte, oben afchgrau, unten weiß, eine braune Linie vom Nafenrüden an bis über den gan: zen Rüden. Die Saume der Seitenmembran braun; der Schwanz von der Länge des Körpers, bufchig, am hinteren Theile ſchwarz. Auf den benachbarten Inſeln von Neuholland. Beutelthiere. Hypsiprymnus. 203 42. Ph. Peronii Desm. Roͤthlich graubraun, der Unterleib und der vordere Theil der Ohren weiß, die Zehen braun, fehr ſtark behaart, der Schwanz ſchwarz, mit weißer Spiße, Länger als der Körper, 13. Ph. macroura. Shaw pl. QXIII. 2. Obenher dunkelbraun, unten weiß, von ber Größe einer MWanderratte, mit dünnem Schwanz, anderthalbmal fo lang wie der Körper. 7 Unfere dritte Unterabtheilung hat die Schneidezähne, die obe- ren Edzähne und die vereinigten Finger der Hinterfüße wie die vorige; aber es fehlt ihe der Daumen hinten, unten die unteren Edzähne. Sie begreift nur ein Geſchlecht. 5. HYPSIPRYMNUS ZU. Sotoru. Sie find die legten Thiere diefer Ordnung, welche noch et- was von den allgemeinen Charakteren der Naubthiere übrig behal- ten. Ihre Zähne find faft die nämlichen wie bei Phalangista, und fie haben auch noch oben einen zugefpigten Edzahn. Die zwei mittleren oberen Schneidezähne find Länger als die andern. und fpis; die unteren, zwei an der Zahl, nad) vorn gerichtet. Sie befigen zuerft vorn einen langen, gezähnelten, fchneidenden Badenzahn, auf den vier andere mit vier ſtumpfen Hödern ge: zadte folgen. Am meiften zeichnen fich diefe Thiere durch ihre Hinterfchenkel aus, die nach Verhältniß viel größer als die vor: deren find, an den Füßen Eeinen Daumen haben und deren zwei erite Finger bis zum Nagel vereinigt find, fo daß man anfäng- lich nur drei Finger zu fehen glaubt, deren innerer zwei Nägel hätte. Sie. laufen meift auf zwei Füßen, und unterftügen ſich dabei durch ihren flarken und langen Schwanz... Sie haben alfo die Geftalt und Sitten der Känguruh’s, von denen fie fich nur durch den Edzahn der Oberkinnlade unterfcheiden. Sie find pflanzenfreffend, und ihr großer, in zwei Säde getheilter Ma- gen hat mehrere a aaa Ihr Blinddarm ift aber mäßig und rund. H. Potoru. (Macropus minor Shaw.) Kanguroo-rat. Shaw gen. Zool. pl. 116. Zoologie de ’Uranie t. 10. Phillips Voy. to Bot. Bay t. 47. Die einzige bekannte Art, von der Größe eines Eleinen Ka: 204 Säaugthiere. ninchens, mäufefahl. Kommt aus Neuholland, wo es die Ein: gebornen Potoroo. nennen. White Bot. B. 286. Die vierte Unterabtheilung unterfcheidet fich von den Vorher- gehenden durch den gänzlihen Mangel der Edzähne; diefes find: 6. HALMATURUS 77.1). (Macropus Shaw.) Känguruh. Zeigen alle Charaktere der VBorhergehenden, außer daß * jener Eckzahn abgeht, und die mittleren Schneidezaͤhne nicht uͤber die andern hervorragen. Die verhaͤltnißmaͤßige Ungleichheit ihrer Beine iſt hier noch bedeutender, ſo daß ſie nur langſam und mit Muͤhe auf allen vieren laufen, aber mit ausnehmender Kraft mit den hinteren ſpringen, wobei ihnen auch der große Nagel des Mittelfingers, faſt ſchon ein Huf, zur Waffe dient; denn wenn ſie ſich auf dem einen Fuße und ihrem ungeheuren Schwanze halten, koͤnnen ſie mit dem anderen heftige Schlaͤge austheilen. Übrigens find es ſehr ſanfte, grasfreſſende Thiere. Auch zeigen ihre Backenzaͤhne nur Querleiſten. Man zahlt deren fünf, deren vordere mehr fehneidend find und mit der Zeit ausfallen, fo daß man bei, den Alten oft nur drei findet. Ihr Magen bil: det zwei lange Säde, die wie ein Grimmdarm in Auftreibungen ges theilt find. Auch ihe Blinddarm ift groß und aufgetrieben; ihre Speiche geftattet dem Vorderarm eine vollftändige Drehung. Die Ruthe ift bei beiden Gefchlechtern nicht gabelförmig; aber ihre weiblichen Öefchlechtstheile gleichen denen der andern Beutelthiere. 1. H. gi iganteus. (Macropus major Shaw. Didelphys gigantea Gm.) Das Känguruh. Schreber CLII. Hawkesworth Account of a v. ete, T. 51. 'Mammiferes Vol. IH. Oft bis an fehs Fuß hoch; das größte Thier von Neuhol⸗ land; es wurde von Cook im Jahre 1779 entdeckt und pflanzt ſich jetzt in ‚Europa fort. Sein Fleiſch fol wie Hirſchwild ſchme— den. Die Sungen, die bei der Geburt nur einen Zoll lang find, verkriechen fich ebenfalls noch) in den Sad der Mutter, wenn fie auch fehon fähig find felbft zu grafen, und thun diefes, indem fie den Kopf aus der Zafche hervorſtrecken, während zugleich die Mutter 1) Halmaturus: Springfchwanz. Beutelthiere. Lipurus. 205 fetbft feiße. Diefe Thiere leben heerdenweife, von den alten Männchen angeführt. Ihre Säge find oft ungeheuer. Es fcheint, daß man bisher verfchiedene Gattungen Neuhollands und der bes nachbarten Länder unter diefem gemeinfchaftlichen Namen be: griffen hat, deren mehr oder minder grauer Balg nur in leichten Tinten variirt !). 2. H. Brunii. Le Kanguroo d’ Aroe. Schreber CL. Der Pelandok oder das Kaninhen von Aru, von den Malaien auf Amboina fo genannt [von den Papu’s Podin]; war ſchon früher bekannt. Er ift von der Größe eines Hafen und drüber, mit mäßig langem Schwanz, oben. braun, unten hel= ler. Die europaifhen Naturforfcher hatten auf Bruyn’s und Valentyn's Befchreibungen nicht genug geachtet... Er kommt auf der Inſel Aru bei Banda und auf der Inſel Solor vor. [Man fchägt fein Zleifch. ] 3. H. elegans. Peron Voy. t. XXVII. Graulichweiß, braun quergeftreift, von der Größe eines ſtar— Een Hafen. Auf der Peters = Snfel. Die fünfte Unterabtheilung hat in der Unterfinnlade zwei lange Schneidezähne ohne Edzähne, in der oberen in der Mitte zwei lange Schneidezähne, einige Eleine zur Seite, und zwei Eleine Eck— zahne. Sie begreift nur ein Gefchlecht. 7. LIPURUS Goldfuss. _(Phascolarctos Blainville). Der Koala. Mit unterfegtem Körper, kurzen Füßen, ohne Schwanz. 1) Hr. Geoffroy unterfcheidet den rußfarbigen, deffen Grau dunkler ift; den H. mit Schnurrbart, mit weißlicher Zeichnung auf der Oberlippez; den rothhalfigen, etwas Eleiner als die andern, mit vöthlihem Naden. Die Hrn. Leffon und Garnot bilden noch eis nen braunen ab (Duperrey Zool. de la Coquille pl. VIL.), den fie Oua- labate nennen. Wahrfcheinlich wird man auch noch befondere Gattun- gen aus dem zimmtrothen (K. laniger Quoy et Gaimard, Voy. de Freycinet pl. IX.) und dem afhblauen zu bilden haben, allein alle diefe Thiere müffen erſt noch in ihren verfchiedenen Altern ftudirt, und der Einfluß defjelben und des Geſchlechts auf die Färbung unter- ſucht werden, che man fie als entfchiedene Gattungen aufzuftellen war gen darf. C. 206 Säaugtbhiere. Die fünf Vorderfinger theilen fich zum Greifen in zwei Partien, Daumen und Zeigefinger einerfeit3, die übrigen andererfeits. Den Hinterfüßen fehlt der Daumen, und die zwei erften Finger find vereinigt wie bei den Kaͤnguruh's. L. cinereus. Schreber fortg. v. Goldfuß €. CLV. A. a. Die einzige Gattung, afchgrau, die eine Hälfte feiner Zeit auf Bäumen, die andere in Höhlen verbringend, die es fih an deren Wurzel geäbt. Die Mutter trägt die Kleinen lange Zeit auf dem Rüden. Zi Endlich die fechste Unterabtheilung. 8. PHASCOLOMYS Geoffr.). Zeigt im Zahnbau und den Eingeweiden ein völliges Nage— thier. Ihre Beziehung zu den Raubthieren deutet ſich nur noch durch die Einlenkung der untern Kinnlade an. In einem ftrengen Spftem müßte man fie zu den Nagethieren bringen, und wir würden es fogar gethan haben, wenn wir nicht dur) eine ununterbrochene Neihe von den Didelphys zu den Phalan- gista, und von da durch Halmaturus bis zu ihnen gekommen wären; und vorzüglich darum nicht, weil ihre Sortpflanzungsorgane denen der übrigen Beutelthiere völlig analog find. Es find träge, fehwerfällige Thiere mit didem, plattem Kopf, kurzen Füßen, hinten wie abgefchnittenem, ſchwanzloſem Körper, die vorn fünf, hinten vier Zehen, nebft einem Kleinen Daumen: Enötchen haben. Alle Finger find fehr lang und zum Graben gefehickt. She Gang ift ausnehmend langfam. In jeder Kinn lade befißen fie zwei lange Schneidezähne, faft ganz wie bei den Nagethieren, und jeder ihrer Badenzähne hat zwei Querleiften, Sie Ieben von Kräutern, haben einen wie eine Birn geftal teten Magen, und einen dicken kurzen Blinddarm, der, wie beim Menfchen und dem Orang-Utang, mit einem twurmförmigen An: hang verfehen ift. Ihre Ruthe ift gabelförmig wie bei den Beu— telcatten. Ph. Wombat. Das Wombat. Peron Voy. pl. XXXVIII. Bon den Eingebornen fo genannt, die einzige bekannte Gattung, von der Größe eines Dachſes, dichtem Pelz, braun, 1) Bon Yaozwior, Sad, Beutel, und uvs, Maus. Beutelthiere. Phascolomys. 207 ind Gelbliche. Lebt auf der Kingsinfel, füdlih von Neuholland in Höhlen, und pflanzt fich auch bei uns leicht fort. Sein Fleifch ſoll vortrefflich feyn !). 1) Herr Baß hat ein Thier befchrieben, das im Außeren dem Wombat gleicht, auch eben jo von ihm genannt wird, aber ſechs Schneidezähne, zwei Eckzaͤhne und fechszehn Badenzähne in jeder Kinn- lade haben fol. Wenn hier nicht eine Verwechfelung zweier verfchiede- ner Beſchreibungen ftatt findet, fo würde ein neues Untergefchlecht bei Perameles einzufügen feyn. Illig er hat es fchon unter dem Namen Amblotis (von dußiwrıs, abortus) aufgeftellt. ©. Mem. de Petersb. 1803 — 1806 p. 444, und Bulletin des sc. nr. 72 an XI. Fünfte Ordnung der Säugthiere, ROSORES. Nagethiere. Wi ſehen bei den Phalangern ſo kleine Eckzaͤhne, daß ſie faſt fuͤr Null gerechnet werden koͤnnen; auch nehmen dieſe Thiere ihre Nahrung groͤßtentheils aus dem Pflanzenreich; ihre Einge— weide find lang und ihr Blinddarm weit; und die Känguruh’s, denen die Edzähne völlig abgehen, leben ausfchließlid von Ve— getabilien. Man Eönnte die gegenwärtige Ordnung von Thieren mit den Phafcolomen beginnen, welche einen noch unvolftändigeren Kauapparat haben. Zwei große Schneidezähne in jeder Kinnlade, von den Ba— Eenzähnen durch einen leeren Raum getrennt, können kaum le— bendige Beute erfaffen, noch weniger Fleiſch zerreißen. Sie koͤn— nen nicht einmal die Nahrung zerfchneiden, fondern dienen nur, wie Meißel, fie durch wiederholte Arbeit in Späne zu fchaben, mit Einem Wort: fie zu benagen, daher der Name Nage— thiere, den man bdiefer Drdnung beilegt. Aber fie können mit diefem Gebiß auch fehr harte Subftanzen angehen und nähren fih auch oft von Holz und Rinden. Um diefes beffer bemerf- ftelfigen zu können, befigen diefe Schneidezähne nur nad) vorn einen ftarfen Schmelz, fo daß fie, da fich der hintere Rand im Berhältniß immer mehr abnugt als der vordere, ſtets chief mei- ßelfoͤrmig zugefchnitten erfcheinen. Ihre prismatifche Geftalt macht auch, daß fie von der Wurzel aus nachwachſen fo wie fich die Schneide abnust, und diefe Kraft des Nachwachfens ift fo ſtark, daß, wenn einer derſelben ausfällt oder abbricht, der ihm entge= genftehende fich bis zu einer monftröfen Größe entwidelt, weil nichts da ift, was ihn verkleinert. Die Unterkinnlade lenkt ſich mit einer von hinten nach vorn gehenden Fläche ein, fo daß ihr Nagethiere. Sceiurus. 209 weiter Feine Horizontalbewegung als von hinten nad) vorn und umgekehrt, geftattet ift, fo mie diefes für den Act des Nagens am zwedmäßigften erfcheinen muß. Auch haben die Badenzähne flache Kronen, deren Schmelzerhabenheiten ftets in die Quere lau: fen, um mit der Längsbewegung der Kinnlade in Gegenfaß zu treten und beffer zerreiben zu können. Diejenigen Gefchlechter, bei denen diefe Erhabenheiten ein: fache Linien bilden und wo die Krone flach ift, find ausfchließ- licher pflanzenfreffend; diejenigen dagegen, deren Erhabenheiten der Badenzähne durch ftumpfe Höderchen gebildet werden, find alles- freffend. Die Eleine Zahl derer endlich, bei denen fie Spigen zeigen, fällt auch noch am erften Thiere an, und nähert fich ein wenig den Naubthieren. Die Körpergeftalt der Nagethiere ift im Ganzen der Art, daß ihre Hintertheil das Vordertheil überwiegt, fo daß fie gewif- fermaßen mehr fpringen als laufen. Diefe Anordnung ift bei eis nigen felbft fo eminent wie beim Kaͤnguruh. Die Gedaͤrme der Nagethiere find fehr lang; ihr Magen ift einfach oder nur wenig getheilt, und ihr Blinddarm oft fehr ans fehnlich; oft größer als der Magen ferbft. Doc) fehlt diefes Ein— gemweide dem Untergefchlechte, welches die Sieben fchläafer bilden. In diefer ganzen Claffe ift das Gehirn glatt und ohne Win dungen; die Augenhöhlen find nicht vun den Schlafgruben getrennt, die ohnedem wenig Tiefe haben; die Augen find völlig zur Seite gerichtet; die zarten und nad unten gehenden Jochbogen zeigen die Schwäche der Kinnladen an. Die Vorderarme Eönnen fich kaum drehen und ihre beiden Knochen find meift vereinigt; mit einem Wort, der niedere Nang diefer Thiere zeigt fih in faft allen Einzelheiten ihrer-Drganifation. Indeß befigen die mit ſtar— ten Schlüffelbeinen eine gewiffe Gewandtheit und bedienen fich ih— ver Vorderfüße, um die Nahrung damit zum Munde zu bringen. Einige Elettern fogar mit Leichtigkeit auf die Bäume; dieß find: 1. SCIURUS Z. Eichhorn. Sie machen ſich durch ihre fehr ſtark zufammengedrüdten unteren Schneidezähne und duch den langen behaarten Schwanz leicht Eenntlich. Vorn haben fie vier Finger, hinten fünf. Big: weilen deutet ein Knötchen den Vorderdaumen an. Man zählt überall vier, verfchiedentlich hoͤckerige Badenzähne, und außerdem vorn oben noch einen ganz Eleinen, der zeitig ausfällt. Ihr Kopf ijt breit, ihre Augen hervorftehend und lebhaft. Es find leichte Thiere, die auf Bäumen niften und fih von Früchten nähren. ! 14 210 Säugthiere. I. SCIURUS Cuv.- Die eigentlihen Eichhörnchen. Sie haben die Haare des Schwanzes zur Seite gerichtet, wie eine breite Feder. Man Eennt viele Gattungen, in beiden Welten. 1. Se. vulgaris L. Das Eihhörnden, Buffon VII. 32. Schreber 212. Mammiferes Vol. II. nebft Varietäten. Obenher brennend rofteoth, der Bauch weiß, die Ohren in einen Haarpinfel endigend. Die des hohen Nordens werden im Winter auf dem Rüden ſchoͤn afchgraublau, und geben dann das Pelzwerk, welches man petit-gris, Öraumerf, nennt, wenn man es vom NRüden her nimmt, und vair, wenn man das Weiße des Bauchs laßt. Die amerifanifchen haben Eeine Haarpinfel an den Ohren; dahin gehört: 2. Se. cinereus Linn. Das graue Eihhhörnden von Carolina. Petit-gris Buffon X. XXV. Mammiferes Vol. I. Etwas größer ald das unfre, aſchgrau, mit weißem Bauch. Bisweilen dreimal fo groß als das gemeine, — Hierher auch wohl das graue mit rothgelbem Bauch. V. 3. Sc. capistratus Bose. Das maſkirte Eichhorn. Sceiurus einereus.. Schreber CCXII. B. Mammiferes Vol. II. und II, Aſchgrau, mit ſchwarzem Kopf; Schnauze, Ohren und Bauch weiß. — [Sm füdlichen Garolina.] Beide variiren in mehr braun oder ſchwarz und erfcheinen bisweilen ganz ſchwarz ) [auch grau mit melirtem Schwarz]. Die meiften Gattungen der alten Welt haben gleichfalls feine Ohrpinſel; eine der fchönften ift: 4. Sc. maximus (und macrourus Gm.) ?). Buffon Suppl. VII. LXXU. Faſt von der Größe einer Kage, obenher ſchwarz, die Sei— 1) Sciurus vulpinus, carolinensis und niger feinen nur Varietäs ten davon zu feyn. ©. j 2) Man darf nur die Figuren von Pennant und Sonnerat vergleichen, um auf den erften Blick zu fehen, daß fie ein und daffelbe Thier vorftellen. Nagetbiere. Sciurus. 211 ten und der Scheitel ſchoͤn rothbraun, der Kopf, der ganze Un- tertheil des Körpers und die Innenfeite der Gliedmaßen blaßgelb; ein rothbrauner Streif hinter den Baden. Lebt auf Palmen und ift zumal fehr erpicht auf Cocosmilch [und bohrt fehr ge: ſchickt Löcher deshalb in die Nuß]. Es giebt auch in den heißen Ländern Eichhoͤrnchen, die ſich durch ihren laͤngsgeſtreiften bunten Balg auszeichnen, z. B. 5. Sc. getulus L. Buffon X. XXVI. Deffen Streifen fich bis über den Schwanz erftreden. €. — Es ift braun, hat vier weißliche Streifen, und ift ohne den Schwanz fünf Zoll lang, diefer eben fo lang. In der Bar: barei. 2. 6. Sc. Palmarum. Das Palmeneichhorn. Le Palmiste. Buffon X. XXVI. Leach zool. Misc. VI. I. Hat diefe Streifen nur über den Rüden. ©. — Es ift gleichfalls graubraun und gelblichweiß gefkreift. Die Größe diefelde; im füdlichen Afien und Afrika. V. Unter den vielen indifchen zeichnen fih noch aus: **7, Sc. bicolor Sparrmann. Horsf. zool. Res. c. ic. Schreber 8. 216. Das javaniſche Eihhorn. Obenher fchwarzbraun, untenher gelb, mit runden, doch zuge: fpisten Ohren und zweizeiligem langem Schwanz; der Border: daumen fehr deutlich. Im öftlihen Sava. In Indien ift es obenher ganz fhwarz, unten goldgeld. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. V. **8, Sc. Leschenaultii. Sc. hypoleucos. Obenher gleihförmig kaſtanienbraun; untenher faft ganz weiß (feltener gelblich), um die Nafe und den et grau: ih. Bon der Größe des Vorigen. **09, Sc. rutilus Mus. Frane. Rüppell Atlas I. 24. Oben vöthlichgelb, unten weiß, der Schwanz weiß und roth— gelb, die Ohren fehr kurz. In Habeſſynien. V. 14* 212 Säugthiere. **40, Sc. syriacus Ehrend. x Ehrenb. Symb. 1. t. 8. Nothbraun. V. II. TAMIAS. Sind diejenigen Gattungen von Eichhörnchen, welche Bas Kentafchen wie die Hamfter befigen, und ihr Leben in unterirdi= fhen Höhen zubringen. 11. Sc. striatus. Das Erdeichhorn. Le Suisse. T. carolinensis. Buffon X. XXVIII. Obenher braunroth, mit fünf braunen und zwei weißen Längsftreifen, untenher weiß. — Im ganzen Norden von Afien und Amerika, zumal in den Tannenwäldern zu Haufe. Sein Schwanz ift weniger behaart wie bei den europäifchen, die Oh— ven glatt. **]]I. MACROXUS Lesson. Guerlinguet. Sind mwahrfcheinlich auch zu trennen !). Sie haben einen langen, faft runden Schwanz und ein ungeheures, herabhängen: des Scrotum. Es giebt ihrer in beiden Welten. **12. Sc. aestuans. Das brafilifhe Eihhorn. Buffon Suppl. VI. T. LXV. Le grand Guerlinguet. Pr. Neuwied Abb. 3. Heft. Obenher braun, faſt olivengruͤn, unten blaßgelb, auf der Mitte der Bruſt ein weißer Strich. Schwanz ſehr lang. In ganz Südamerika. 16 Zoll lang. V. *13. Sc. insignis. Der Bokkol. Horsf. zool. Res. ce. ic. Mammiferes Vol. I. Obenher graubraun, unten weißlich, auf dem Ruͤcken drei ſchwarze ſchmale Laͤngsſtreifen. Auf Java. Selten. V. IV. PTEROMYS. FSliegendes Eichhorn. Denen die zwifchen den Vorder» und Hinterertremitäten ausgedehnte Seitenhaut, wie ein Fallſchirm, geftattet, fich einige 1) Doch haben fie und die vorigen die nämliche Zahl Badenzähne wie die gewöhnlichen Eichhörnchen und die fliegenden. Nagethiere. Sceiurus. 213 Augenblide in der Luft fchwebend zu erhalten und fehr große Säge zu thun. Ihre Füße haben lange Knochenanfäge JGraͤten], die einen Theil diefer Seitenmembran unterflügen. 14. Sc. volans. Das gem. fliegende Eichhorn. [La Polatouche. ] Schreber CCXXIH. Blumenbadh Abb. nat. hift. ©. 7. Obenher afchgrau, unten weiß, von ausnehmend weichem Balg, der Schwanz nur von der halben Lange des Körpers. Lebt in Polen, Rußland und Sibirien einfam in den Wäldern. Won der Größe einer Watte. 15. Sc. Voluccella [Pallas]. La Polatouche, [L’As- sapan. | Buffon X. XXI. Mammiferes Vol. II. Obenher vöthlihgrau, untenher weiß, Eleiner als das Vor— hergehende, der Schwanz nur um ein Drittel Eleiner als der Kör- per. [Die Flughaut bildet hinter der Hand einen rundlichen Zappen.] Lebt in Truppen auf den Wiefen des gemäßigten Nordamerika. 16. Sc. Petaurista L. Der Taguan. Buffon Suppl. III. XXI. und VII. LXVII. So groß wie eine Katze. Das Männchen oben fchön ka— ffaniendraun, unten rothgrau, das Weibchen oben braun, uns ten weiß. Auf dem indifchen Arcchipel, der auch das Folgende hat. 17. Sc. Sagitta. Nicht größer als ein 9 Eichhorn, obenher dunkel⸗ braun, untenher weiß, unterſcheidet ſich zumal von den andern dadurch, daß ſeine Flughaut, wie auch beim Taguan, hinter der Hand einen ſehr ſpitzen hervorſpringenden Winkel bildet. V. CHEIROMYS Cuv.)) Sit mit Recht durch Heren Geoffroy von den Eihhörn- chen abgefondert worden. Die unteren Schneidezähne find noch mehr zufammengedrüdt, und zumal noch mehr von hinten nach vorn geftredt, als beim 1) Pteromys, geflügelte Maus; Cheiromys, Maus mit Händen. 214 Säugtbhiere. Eichhorn, fo daß fie einem Hemmſchuh gleichen. Alle Füße ha— ben fünf Finger, wovon vier der Vorderhand außerordentlich ver— längert find und unter ihnen der Mittelfinger viel dünner und ma— gerer als die andern erfcheint. An den Hinterfüßen ift der Dau— men den andern Fingern entgegenfegbar, fo daß fie gewiffermaßen unter den Nagethieren das vorftellen, was die Beutelratten unter den Naudthieren. Übrigens ift auch der Bau ihres Kopfes von dem der andern Nagethiere fehr abweichend, und nähert fich mehr dem der Quadrumanen. Man Eennt nur eine Art, die Sonnerat auf Madagass far entdedt hat: 18. Sc. Madagascariensis. Das Aye-Aye. Buffon Suppl. VII. LXVIII. Sonnerat Voyage II. t. 88. Boigt’s Magazin der NE. VI. B. 8. 9. Don der Größe eines Hafen, braun mit gelb gemengt, mit einem diden, langen, mit groben ſchwarzen Haaren befegten Schwanz und großen nadten Ohren. Es ift ein Nachtthier, in einer Höhle lebend, von trägen Bewegungen. E83 bedient fich feines mageren Fingers, um die Nahrungsmittel zum Munde zu führen. 2. MUS. Linné und Pallas hatten alle Nagethiere mit Schlüffel: beinen unter diefem Namen in eine Mafje vereinigt, die fich durch Eein bedeutendes Äußeres Zeichen wie durch den Schwanz beim Eihhörnchen oder beim Biber, zu unterfcheiden wußten, woher es denn kam, daß man ihnen feinen gemeinfchaftlichen Charakter geben Eonnte. Bloß daß die meiften untere zugefpiste Schneide- zähne hatten; aber auch diefer Charakter war Ausnahmen unter- worfen. Gmelin trennte ſchon davon die Murmelthiere, die Sie: benfchläfer und die Springmaͤuſe. Wir haben aber ihre Eintheis lung noch weiter getrieben und dazu die Geſtalt der Baden: zaͤhne benugt. I. ARCTOMYS Gm.'). Haben allerdings die unteren Schneidezähne zugefpigt wie die meiften Thiere des großen Stammes der Mäufe, aber die Zahl ihrer Badenzähne ift, wie bei den Eichhörnchen, oben fünf 1) Arctomys: Bären: Maus. Nagethiere. Mus. 215 und unten vier auf jeder Seite, mit Spigen verfehen; aud) ent: ſchließen fi) manche Arten fehr leicht zur Fleiſchnahrung, und freffen Snfeeten fo gern wie Kräuter. Sie haben an den Vor: derpfoten vier Singer und ein Knötchen ftatt des Daumens; fünf Finger hinten. In andrer Nüdficht find fie den Eichhörnchen faft ganz entgegengefegte Thiere; fchwerfällig, mit Eurzen Beinen, einem kurzen Buſchſchwanz, breitem platten Kopf, die den Win: ter in tiefen Löchern, die fie mit Heu verftopfen, im Winter: fehlafe verbringen. Sie leben gefellig und werden leicht zahm. Man Eennt zwei Gattungen in der alten Welt. 1. M. (A) alpinus. Das Murmelthier. La Mar- motte des Alpes. Buffon VII. XXVIIL*) Von der Größe eines Kaninchens, mit Eurzem Schwanz, graugelblichem, ins Braune ziehendem Pelz**), am Kopfe afchgrau. Lebt auf den hohen Gebirgen unmittelbar unter der Grenze des ewigen Schnees. 2.M. (A.) Bobac, Der Bobaf. La Marmotie de Pologne. Pallas Glires V. Schreber COX. Von der Größe des vorhergehenden, gelblichgrau, mit etwas Rothbraun am Kopf, bewohnt die niederen Hügel von Polen bis Kamtfchatka und wuͤhlt fich oft im härteften Terrain feine Höhlung!). 3. M. (A.) Monax. Der Monar. Buffon Suppl. II. T. 28. Größer als die folgende [wie ein Kaninden], grau, Schwanz und Scheitel ſhwaͤrzlich der Schwanz länger [an der unteren Seite ſchoͤn roftgelb]. Im mwärmeren Nordamerika. 4. M. (A.) Empetra. Schreber CX. Kleiner, grau, die unteren Theile Eaftanienbraun. In Ca: nada und an der Hudſonsbai. *) Die Abbildung in den Mammiferes Vol. II. ift unkenntlich. — MVon zwei lebendigen, die ich einſt beſeſſen, hatte das eine einen ſchoͤnen fhwarzen Spiegel auf dem Rüden. V. 1) Die ruſſiſchen Reiſenden in die Bucharei ſprechen noch von einigen anderen Murmelthieren, wie Arct. fulvus, Arctomys leptodactylus und 216 Säugtbhiere. I. SPERMOPHILUS Fr. Cuv. Unter diefem Namen werden die Murmelthiere mit Baden: taſchen abgefondert. Wegen ihrer leichteren Geftalt hat man fie Erdeihhörnhen genannt. Der europäifche Drient befißt eine Öattung, 5. M. (S.) Citillus. Der Suslik oder das Ziefel, Erdziefelden. Buffon Suppl. III. XXXI. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. Ein niedliches graubraunes Thierchen, mit weißen Tropfen gefledt und gemwellt, was ſich von Böhmen bis Sibirien findet. Es hat eine eigene Neigung zu Fleiſch, und verfchont felbft feine eigene Gattung nicht. Der Schwanz diefes Thieres ift Eurz, die Außeren Ohren kaum fichtbar, der Kopf etwas eichhörnchenartig. Nordamerika befigt noch mehrere Arten, worunter 6. M. (S.) 13-lineatus Harlan (Seiurus 13-lineatus Mitchill, Arct, Hoodii Sabine). Linn. Transact. XIII. T. 29. Mammiferes Vol. I. Ausgezeichnet durch dreizehn gelbe Streifen auf dem dunklen Grunde feines Rüdens !). [Bon denen die zwifchen zwei voll- Eommenen flehenden nur Punktreihen find; der Schwanz ift ſchwarz geringelt.] Es fcheint auch, daß man zu den Murmelthieren einen Na: ger werde zu flellen haben, der dadurch merkwürdig ift, daß er gefelfhaftlih in ungeheuren Erdhöhlen lebt, denen man felbft den Namen Dörfer gegeben hat. Die Nordamerikaner nennen ihn, wegen feiner Stimme, die dem Bellen eines Eleinen Hündchens gleicht, Wiefenhund oder das Eläffende Eihhörndhen. Es ift der Arctomys ludovicianus Say, Voy, to the rocky moun- A. mugosaricus, die jedoch vielleicht nicht hinlänglic vom Bobak und Suslik verfchieden find. €. Vergl. hierüber Lichtenftein in Eversmann’s Reife nad) Bu— chara x. ©. 119 ff. ©. 1) Arctomys Parryi Richardſ. oben weiß und ſchwarz marmorirt, unten roftfarb. S. Rihardfon im Anhang zu Parry’s Reife. Andere, wie Arct. Franklinii, Richardsonii, pruinosa, in den* Reifen von Lewis und Clarke, Parry, Franklin x. angezeigt, ſcheinen aud) in diefes Untergefchlecht zu gehören. S. Sabine in the Linn. Transaet. V. XII. pl. XXVI. XXVII. Nagethiere. Mus. 217 tains 1. 451. Hr. Rafinesque, der ihm fünf Zehen an al len Füßen beilegt, macht daraus fein Geſchlecht Cynomys. III. MYOXUS Gm. !), Untere Schneidezähne fpis, vier Badenzähne überall, derem Krone mit einmärtsgehenden Schmelzlinien verfehen ift. Niedliche Thierchen mit feinem Balg, behaartem, felbft bus Thigem Schwanz und Iebhaftem Blick, die ſich wie die Eichhörn- chen auf Bäumen aufhalten und von Früchten nähren. In der fo zahlreichen Ordnung der Nagethiere find fie die einzigen, denen der Blinddarm fehlt. Sie bringen die kalte Jahrszeit wie die Murmelthiere in einem tiefen Schlaf zu ?). 7.M. (M.) Glis L Der Siebenfchläfer, Bild, Rellmaus. Loir. Buffon VII. 24. Bechſtein NE. Teutfchlands 1.8. Mammiferes Vol. I. Von der Größe einer Ratte, obenher afchgraubraun, unten weißlih, um die Augen dunkler braun, der Schwanz in feiner ganzen Länge reichlich behaart, faft zweizeilig wie beim Eiche hörnchen, oft am Ende etwas gabelig. Bewohnt das mittägige Europa, wo er in Baumbhöhlen und Felfenrigen niftet. Er geht auch bisweilen Eleine Wögel an. Wahrſcheinlich ift diefes die Maus der Alten, die fie [in eigenen Glirariis] mäfteten und als Lederbiffen verfpeiften °). *g, M. (M.) Coupeii. Le Lerot du Senegal. Mammiferes Vol. II. Dem Borigen ähnlich, aber Eleiner; nur 34 Zoll lang, der Schwanz 3 Zoll lang. Gelblichgrau, unten bläffer, die nadten Theile fleiſchfarb. Am Senegal. V 9. M. (M.) Nitela. Die große Haſelmaus. Buffon VII. 25. Mammiferes Vol. I. Le Lerot. Etwas Eleiner als der Siebenfchläfer, obenher graubraun, 1) Myoxus: fpisfchnauzige Maus. 2) Dieß ift jo fehr mit ihrer Natur verbunden, daß eine Rellmaus vom Senegal (M. Coupeii), die wahrfcheinlich in ihrem Vaterlande nie Winterfchlaf gehalten, fogleich in Europa darein verfiel, als man fie der Kälte ausfeste. 3) M. Dryas (Schreber 220 B.) einiger Autoren ſcheint nicht von ihm verichieden zu feyn. * 218 Säugthiere. unten weiß, um das Auge ſchwarz, welches fich, breiter, bis zur Schulter zieht. [Kehle, Bauch und Unterfeite des Schwanzes weiß.] Der Schwanz ift bloß am Ende bufchig, ſchwarz mit meißer Spige. Gemein in den Gärten Frankreichs, wo er fich in Mauer: löchern aufhält und den Spalieren viel Schaden thut. 10. M. (M.) avellanarius. Die Eleine Hafelmaus. Le Muscardin. Buffon VIII. 26. Mammiferes Vol. II. Am Leibe von der Größe einer Hausmaus. Obenher zimmt: roth [gelbroth], unten weiß, die Schwanzhaare auch etwas zwei— ‚zeilig geftelt. In den europäifchen Wäldern. Macht fih auf niedrigen Zweigen ein Neft von Gras u. dgl., in dem fie ihre Sun: gen aufzieht. Die übrige Zeit, zumal den ganzen Winter hin: duch, halt fie ficy in Baumlöchern auf. IV. ECHIMYS Geoffr. (LONCHERES Ill). Sta- chelrstte*). Muß man an fie anfchließen. Sie haben auch vier Baden: zaͤhne, aber die oberen als zwei in Geftalt eines V gefaltete Blätter, die unteren als einfach gefaltetes Blatt. Bei mehreren ift der Balg rauh und mit platten Stacheln (wie Degenklingen) untermifht [die auf der Dberfeite eine Kante haben, unter- halb etwas hohl find]. Sie find in Amerika zu Haufe, wo fie wie Feldmäufe leben und, Ratten gleichen. 11. M. (E.) chrysuros. Loncheres chrysuros Licht, Buffon Suppl. VII. 72. Le Lerot a queue doree. Hystrix chrysuros. Schreber CLXX. B. Mehr als noch einmal fo groß als unfere MWanderratte. Ein ſchoͤnes Thier, Eaftanienbraun, mit weißem Bauch, einem Haarkamm und weißem Längsftreif auf dem Kopfez der Schwanz lang, ſchwarz, feine hintere Hälfte gelb. Aus Guiana. 12. M. (E.) rufus. Loncheres rufa Licht. Echimys spinosus Desm. Rat epineux Azara, Voy. pl. XII. Rothgrau, von der Größe einer Ratte. Der Schwanz kuͤr— ia Bergt, Lichtenftein in d. Abhandl. d. k. Ak. d. W. zu Ber: lin Nagethiere. Mus. 219 zer als der Körper (Loncheres brachyura IIl.). In Guiana, Brafilien, Paraguay. Höhlt lange unterirdifche fchlangenförmigen Ganäle aus. *13. M. (E.) paleaceus. Loncheres paleacea Licht. Gelblichbraun, die Nafe und der Kopf mit einem weißen Streif (eine weiße Stirn aus braunem Thier); der behaarte Schwanz hat eine weiße Spige. In Brafilien. Die lanzettar: tigen Borften bedecken den ganzen Oberleib. V. 44. M. (E.) myosuros Lichtenst. Bon der Größe und Geftalt einer Ratte, mit nadtem Schwanz und langen zurüdliegenden Bartborften, obenher roͤth— lich graubraun auf dem Rüden, ins Schwärzliche gehend, die Un: terfeite rein weiß, ſcharf begranzt, auch der Schwanz oben ſchwaͤrz⸗ lich, aber mit weißer Spise. Die Sohle des Vorderfußes ift weiß, die des Hinterfußes fhwarz. In Brafilien. Vom Prinz v. Neuwied entdedt. V. Andere haben nur einfache, etwas ſteifere Haare. 15. M. (E.) dactylinus Geofr. Noch etwas größer als die goldfhwänzige. Die zwei mitt: leren Finger des Vorderfußes find noch einmal fo lang als die daneben. Der fchuppige Schwanz ift länger als der Körper; der Balg graugelb; die Haare an der Nafe bilden einen nad) vor: wärts gerichteten Kamm. **16. M. (E.) cayennensis, Oben braunroth, unten weiß, die Sohlen der Hinterfüße fehr lang. Mit dem Schwanz 8 Zoll lang. % **17. M. (E.) setosus. Ebenfo, doch etwas größer. Die Zußfpigen weiß, der Balg weich, faft ohne Stacheln !). V. V. HYDROMYS Geoffr. Haben mit den Vorhergehenden im Außeren viel Ähnlich— £eit; aber fie unterfcheiden fich erfiend von allen Mäufearten duch die Hinterfüße, welche auf zwei Drittel mit Schwimmhäus 1) Sc vermuthe, daß der Mus paradoxus Thomson (Linn. Transact. XI. Heteromys Lesson) von den Echimys nur durch die Badentafhen unterfchieden if. Da ich aber feine Zähne nicht gefehen babe, Kann ich ihm nicht claffificiven. C. 220 Säugthiere. ten verfehen find, und durch ihre Backenzaͤhne, überall zwei, de: ten Krone auch noch den eigenen Charakter zeigt, daß fie in fchief viereckige Lappen getheilt ift, deren Oberfläche Löffelförmig aus: gehöhlt if. Sie find Warfferthiere. 18. M. (H.) chrysogaster und leucogaster. Ann. du Museum VI. t. 36. Zweierlei Individuen, die einen mit weißem, die andern mit gelbem Bauch, beide obenher dunkelbraun, mit langem, an der Baſis fhwarzen, an der hinteren Hälfte weißen Schwanz, find von Dan Diemens Land gebracht worden. Beinahe noch einmal fo groß als eine Wanderratte. VI. CAPROMYS Desmar. Houtia. Überall vier Badenzähne mit platter Krone, deren Schmelz ſich einwärts faltet, fo daß er bei den oberen drei hineingehende Winkel am außeren Rand und einen einzigen am innern, das Umgekehrte bei den unteren macht. Der Schwanz ift rund, ſchwach behaart. Sie haben wie die Ratten fuͤnf Finger hinten, und vier vorn mit dem Nudiment de8 Daumens. Ihre Geftalt ift die ungeheurer Natten von der Größee ines Hafen oder Kaninchen. M. (C.) Fournieri Desm. Span. Houtia Congo. [Isodon Pilorides Say, zool. Journ. II. p. 229.] Mem. de la Soc. d’hist. nat. de Paris I, t. 1. Braun, mit weißer Schnauze und Unterhals, der Schwanz braun, halb fo groß als der [einen Fuß lange] Körper. 20. M. (C.) prehensilis Pöppig. Houtia Caravalli. | Etwas Eleiner, braun, mit weißlicher Kehle, rothbraunem Schwanz, fo lang wie der Körper und an der Spige etwas nadt. Beide auf der Inſel Cuba. Sie machten nebit den Aguti’s das Hauptwildpret der Eingebornen auf diefer Inſel zur Zeit der Entdeckung aus *). VII. MUS Cuv. Sigentliche Maͤuſe. Überall drei Badenzähne, wovon der vworderfte der größte, und deren Krone in ſtumpfe Höder getheilt ih, welche denfelben, *) Bergl. hierzu History I * * and voyages 3 Christ. Columbus by W. Irving. Vol. I Nagethiere. Mus. 221 wenn fie fich abnugen, das Anſehen einer verfchiedentlihh ausge— Eerbten Scheibe geben. Ihr Schwanz ift lang und fchuppig. Diefe Thiere ſchaden durch ihre ausnehmende Fruchtbarkeit, fo wie durch die Gefräßigkeit, mit der fie alle mögliche Subſtan— zen zerfreffen und benagen. Drei Öattungen find in den Haufern fehr gemein geworden: 21. M. Musculus Z. Die Hausmaus. "Buff. VU. 39. ©eit den älteften Zeiten und Jedermann befannt *). 22, M. Rattus L. Die Ratte. Buff. VII. 56. Bon ihe haben die Alten nicht geredet, es feheint daher, daß fie erft im Mittelalter in Europa eingedrungen fey. In allen Berhältniffen noch einmal fo groß als die Maus. Ihr Balg ift fhwärzlih. Man hat bisweilen mehrere mit den Schwänzen verflochtene und daran zufammengewachfene gefunden, die man Rattenkoͤnige genannt hat !). €. Savi trennt von ihr einen Mus tectorum, in Pifa, und Geoffroy (Deser. d’Egypt., Mammif. T. V. f. 1.) einen Mus alexandrinus; auch fah ich im Berliner Mufeum noch einen Mus navalis, aus Suez. V. 23. M. decumanus Pallas. Die Wanderratte. Le Surmulot. Buff. VI. 27. Mammif. Vol. II. *) Hierher Mus avenarius Wolf und M. pendulinus Herrm., als verwilderte, die gewoͤhnlich dunkelfarbiger ift. ©. Conft. Gloger in d. Iſis 1828, ©. 898 ff. V. 1) ©. Bellermann uͤber den Rattenkoͤnig, Berlin 1820. ©. — Hr. Prof. B., der in diefer Schrift (der er auch eine lithogra= phirte Abbildung des Rattenkönigs beifügt) ältere Fälle gefammelt hat, befchreibt als Augenzeuge einen vertrocdneten, im S. 1772 zu Erfurt gefehenen folchen Rattenkönig, der aber verdorben wurde. Sch habe feit jener Schrift no) von zweien Erfahrung erhalten: erftens von einem, den einer meiner Bekannten, als Knabe, in einer Mühle bein Aufreißen eines Grundes gefehenz; zweitens von dem fchönen, welchen die naturforfchende Gefellfchaft zu Altenburg befigt, und der in einem vermauerten Camin gefunden wurde. Da junge neugeborene Ratten ganz Eurze, Elebrige, aber wie bei Didelphys gefrümmte Schwänze: chen (alfo vielleicht eine Anlage zum Rollfchwanz) haben, fo ift erflär- lich, wie diefe, wenn die Sungen genöthiget find, fich in einem Raume im Kreis zu ftellen, mit einander völlig verwachfen Eönnen. 222 Säugthiere. Iſt erft in der Mitte des achtzehnten Sahrhundert3 nad) Europa gefommen, und gegenwärtig in Paris und andern großen Städten häufiger al$ die gemeine Ratte. Sie ift um ein Vier: tel größer als diefe, und unterfcheidet ſich auch noch duch ihr rothbraunes [mit einzelnen Borftenhaaren befegtes] Fell. Diefe beiden Gattungen fcheinen aus dem Orient zu ſtam— men. Unſere Schiffe haben fie, wie die Maus, über den ganzen Erdboden verbreitet *) [fo daß fie jegt in Rio de Janeiro fehr gemein iſt. Es giebt auc weiße Abarten]. 24. M. Caraco Pallas. Pallas Glir. t. 23. Schreber &. 177; diefelbe Figur. Hellfarbig, grau, mit fpigerer Schnauze, und Schwanz etwas Fürzer als bei der MWanderratte, aber die Größe die naͤm— liche; die Kinnladen flärker. In der öftlihen Zatarei und China. 25. M. Perchal. Buff. Suppl. VII. t. 69. Sn Indien. Noch um ein Biertel größer als die Wander: tatte, rothbraun. 26. M. setifer Horsf. Sm indifchen Acchipel zu Haufe; ebenfalls groß und ſchwaͤrz⸗ lichbraun. Diefe beiden Gattungen find mit fleifen Borften, die über ihre Haare hinausceichen, verfehen. 27. M. Pilorides Pallas et Gm. Die Bifamratte der Antillen. Eine der größten und fehädlichften Ratten die man Eennt. Ohne den Schwanz funfzehn Zoll lang, alfo faft von der Größe eines Meerfchweinchens, der Schwanz noch länger, oben dunkel: ſchwarz, unten weißlich, das Haar grob. Sehr mit Unrecht befchreiben fie Pallas und Gmelin als ganz weiß. Die erjten Gefchichtfchreiber der Golonien geben ihe ſchon diefelbe Färbung, wie wir an ihr gefehen. Die Eleinen Mäufearten find weniger beobachtet. 1) Sie ſcheint urſpruͤnglich in Perfien zu Haufe, wo fie in Erd⸗ höhlen wohnt. Erft 1727 kam fie nach einem Erdbeben, wo ee die Wolga durchſchwamm, in Aftrachan an. Nagethiere. Mus. 223 28, M. cahirinus. Die Maus von Cairo. Geoffr. Deser. dEgypte, Mammiferes t. V. f. 2. Rüppell Alas T. 13. f. b. Schon von Xriftoteles bemerkt. Mit Stacheln ftatt Haaren auf dem Rüden, die etwas platt find. C. — Duntelbraun, mit großen nadten Ohren und weißen Nfoten. Gemein in den Häufern von Gaito u. f. w. *29. M. dimidiatus (M. hispidus Lichtenst.). Rüppell ©. 13. f. a. Oben vöthlichgelb, unterher, felbft am Schmwanze, weiß, ein weißer Fleck hinter jedem Ohr. Die Schnurren weiß und fchwarz. Auf dem Rüden mit platten Stachelhaaren wie ein Echimys *). V. 30. M. sylvatieus L. Die große Feldmaus. Wald— maus. Le Mulot. Buff.VI. 41. | Schreber T. 180. In Frankreich die einzige, die entfernt von den menſchlichen Wohnungen lebt **). Nicht größer als eine gewoͤhnliche Maus, aber rothbraun. Sie thut in Wäldern und auf Adern großen Schaden, und kommt auch bisweilen in die Gärten. — Der Berf. läßt hierauf folgenden Satz folgen: „Es ſcheint indeß, daß fi in manchen Ländern eine graue, noch Eleinere Gattung finde, die auch in England bemerkt wird (M. messorius, Shaw gen. Zool. T. II. p. 1. frontispice), und eine dritte noch Eleinere, Ze mulot nain Fr. Cuv. (Mus pumilus) Mammiferes Vol. II.J. Ubrigens giebt es bei diefem fehr Eleinen Säugthiere noch viele Entdeckungen, felbft in unferm Vaterlande, zu machen.” Sn der Anmerkung dazu nennt er mehrere, nicht weiter bes fohriebene Species. Da es ſchon ausgemacht ift, daß jener M. messorius nichts andres als der Mus minutus Pallas ift, und es mir gleichfalls fheint, daß Sr. Cuvier's Mulot nain, dem er ſelbſt Keinen *) Daher denn der Zahnbau entjcheiden müßte, ob fie hier = oder dorthin gehört. V. **) Denn daß auch die Hausmaus haͤufig verwildert in Wäldern und auf Feldern angetroffen wird, nur etwas röthliher, darauf hat Hr. Gloger a. a. O. weiter aufmerffam gemacht. V. 224 Säugthiere. Lateinifchen Spftemnamen (a. a. ©.) giebt, fo wie M. parvulus (Herrmann Obs. Zool, I. p. 62) und soricinus ej. dazu gehö= ven, fo laffe ich alle nachfolgende Gattungen nad) meiner Aus: einanderfegung hier folgen, wobei ich jedoch wiederum, in Bezug auf die Anmerkung des Verf, *) mich der Aufnahme einiger ent= halte. BD. *31, M. minutus Pallas., M. messorius, parvulus, pumilus auctt. Pallas Glires T. 24. B. C. Gloger in d. Berhandl. d. k. k. Ak. d. Nf. XIII. 2. 2. Abth. Taf. 24**). Obenher ſchoͤn rothbraun. Statt des Daumens einen brei— ten Nagel tragend. Das kleinſte Saͤugthier, deſſen Koͤrper nur 24 Zoll lang iſt, von Pallas aus Sibirien beſchrieben, aber von ihm felbft fchon in Teutfchland vermuthet, wo es von Glo— ger in Schlefien, und wie kaum zu zweifeln, auch in Holftein, bei Strasburg, bei Paris und (als M. messorius) in England gefunden worden ift. Baut ſich ein zierliches Eugelrundes Neft, wie ein fauftgroßer Ball, innerlich aus Ahren der Rohrhalme, außer: lich mit gefchlisten Blättern feſt umwidelt, beftehend. V. *32. M. agrarius. Die Brandmaus. Pallas Glires T. 24. A. Schreber T. 182. Braͤunlichgelb, mit einem ſchwarzen Ruͤckenſtreif und einem ſchuppigen Schwanz, halb ſo lang als der Koͤrper. Im oͤſtlichen Europa, auch in Thuͤringen. V. **33, M. pyrrhorhinus. Die Catinga-Maus. Prinz v. Neuwied Abb. zur Naturg. Braſ. 3. Heft. Graugelb; Nafe, Ohren und der hintere Theil der Schen— *) Es ift der Schluß der vorerwähnten, und fie lautet: „Hier find auch noch die geftreifte Maus vom Gap (M. pumilio Sparrın.) und die graublaue Maus von Güdamerifa (M. cyanus Molina) und mehrere andere Gattungen anzuführen, von denen einige nicht ein— mal bei den Autoren angezeigt, andere zu wenig vergleichend befchrieben find. Deßwegen Fann man die von Azara genannten vor einer neuen Reviſion +) nicht vortheilhaft claffificiren. Ein Gleiches gilt von einer großen Anzahl Nagethiere des Herrn Rafinesque. Ihre Angaben find zu kurz um Gebrauch davon machen zu koͤnnen.“ **) Und derfelbe in der Iſis 1828, ©. 906 ff. +) Die jedoch jest pa iſt. 8. 2. Nagethiere. Mus. 225 £el rothbraun. Der Schwanz fehr lang. Sn Brafilien. Der großen Feldmaus ahnlich. V. *34. M. physodes Lichtenst. Obenher ſchoͤn rothbraun, unten weiß; ſcharf abgefchnitten. Ohren und Schwanz weiß. Drei Zehen. In Braſilien. V. *35. M. pumilio Sparrmann. Schreber &. CLXXXI. B. Obenher gelblichgrau, mit vier ſchwarzen Nüdenftreifen. Die Ohren behaart. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. V. *36. M. giganteus Hardwycke. Die Rieſenratte. Linn. Transact. VII. T. XXVIII. Mus setifer. Horsfield zool. Res. c. ic. Die junge. Dunkelbraun, mit Stachelhaaren auf dem Rüden; unten grau, die Füße ſchwarz. Der Körper faft ylindeifh. Mit dem Schwanz an drei Zuß lang. In Dftindien. V. Die heißen Laͤnder erzeugen Maͤuſearten, denen wovon wir eben geſprochen in aller Hinſicht ahnlich, außer daß ihr Schwanz mehr behaart ift *). VIN. GERBILLUS Desmar. (MERIONES TIL.) Shre Badenzähne find von denen der Vorigen wenig ver: fchieden, fie nugen ſich nur etwas fchnelfer ab, fo daß fie Quer: 1) Hypudaeus variegatus Lichtenst. var. flava, — Meriones syenensis id., wozu man Arvicola messor Le Comte, Arvicola hor- tensis Harlan oder Sygmodon Say zu fügen hat, die ftets behaarte Ohren, wie die Otomys haben. Eine andere Gruppe, mit ebenfalls behaartem Schwanz, deren Zähne fich jedoch mehr abnusen, wird den Hypudaeus obesus Licht. +), den Mus ruficaudus id. befaffen, und fein Meriones sericeus eine dritte, durch erhabene Leiften der Badenzähne, die abwechfelnd in einander greifen, ausgezeichnet. Hierauf wird eine vierte Say's Neotoma floridanum, Harlan’s Arvicola floridanus, und Le Comte's Arvicola gossypina begreifen, zwei an Größe und felbft Färbung einander fehr ähnliche Mäufe, deren mit Wurzeln verfehene Zähne indeß die Kronen, wenn fie fich etwas abnusen, nad) Art der Seldmäufe zeigen.” Allein alle diefe Thiere müffen noch, um definitiv claffificiet zu werden, einer vergleichenden volftändigen Unterfuchung, d. h. ſowol ih- res Innern als ihres Außern unterworfen werden. C. Plammomys obesus, Mus. Fref. Ruͤppell Atlas, T. ꝛ. V. ß 15 226 Säugthiere. leiften zeigen. Ihre oberen Schneidezähne haben eine Furche. Shre Hinterfüße find nach Verhältniß etwas länger als bei den gewöhnlichen Mäufen, und der Daumen und Eleine Finger ſtehen etwas zuruͤck ). Ihr Schwanz ift lang und behaart. Die fandigen und heißen Zander der alten Welt hegen meh: tere Species. 37. M. (G.) indicus. Dipus indicus, Hardwyeke in ven Linn. Transact. VII. —— TR ‚Mammif. Vol. II. T’Herine. Bon der Größe des Siebenfchläfers, oben tothgelb, un: ten weiß, der Schwanz länger als der Körper und am Ende ſchwaͤrzlich. 38. M. (G.) meridianus. Mus longipes. Pallas Glir. t. 18. B. Dipus longipes. Schreber T. 231. Ihm verwandt, von faft der namlichen Farbe, aber etwas Eleiner [dev Schwanz einfärbig gelbgrau. Am Eafpifhen Meere und am Ural]. 39. M. (G.) tamaricinus. Dipus tamarieinus. Schreber T. 232. Mit bräunlichen Ringen auf dem Schwanz. [Am Eafpifchen Meere.] 40. M. (G.) pyramidum Isid. Geoffr. **) [Meriones Gerbillu. Ruͤ ppell Atlas T. 30. b.] Mit längeren Hinterfüßen und von der Größe der großen Hafelmaus. Sein Balg ift obenher braunroth, unten weißlich. [Hinter Auge und Ohr ein weißlicher Fed. Iſid. Geoffroy fagt, er Eönne zum DVorigen gehören. Bei den Pyramiden. ] - Am Senegal kommt einer von lebhafterem Braun und reis nerem Weiß vor. Ein anderer am Cap, etwas größer, roſtbraun, mit einem am Ende weniger behaarten Schwanz. *) Die wahren Meriones und Gerbillus treten mit allen fünf Fin- gern auf, wenn auch die äußeren etwas zuruͤckſtehen, und fpringen nie in aufrechter Stellung. V. **) Ob zu ihm Meriones Gerbillus Lichtenst.? oder zu Gerbillus meridianus? i j BD. Nagethiere. Mus. 227 Einer in Nubien, faft um die Hälfte Eleiner, oben hellbraun, unten fchön weiß *). IX. MERIONES Fr, Cuv. Mir trennen fie von den Gerbillen, weil fie noch Tängere Hinterfüße, einen faft nadten Schwanz, und vor den oberen Badkenzähnen einen ganz Eleinen Zahn haben, Charaktere, die fie den Springmäufen nähern. Ihre oberen Schneidezähne haben diefelbe Furche wie die Gerbillen, ihre Finger find denen diefes Untergefchlechts ebenfalls gleich, doch die zwei äußeren fehr Eurz. 41. M. (M.) canadensis Pennant. Dipus canadensis. Shaw. II. p. 1. t. 161; daraus in Boigt’s Magaz. d. Naturk. Bd. II. T. 2. Man Eennt nur eine Eleine Gattung aus Nordamerika, Di- pus americanus Barton, von der Größe einer Maus, graugelb, der Schwanz länger als der Körper. Sie ift außerordentlich ſchnell, verbirgt fich unter der Erde, und hält hier [ftark zufam: mengekugelt] Winterfchlaf. *42. M. (M.) labradorius Harlan. Sabine App. to the Voyage of Capt. Franklin to the polar Seas p. 661. Dbenher braun, unten weiß; der Schwanz Fürzer als der Körper, obenher fchwarz, unten weiß, Mit dichten langen Schnurren. B. X. CRICETUS Cuv. „amfter, Sie haben faft ganz die Zähne der Natten, aber ihr Schwanz ift behaart und Eurz, und beide Baden, wie bei mehreren Affen, zu Süden oder Badentafchen erweitert, die ihnen dazu dienen, eingefammelte Saamen in ihren unterirdifchen Bau einzutragen. 43. M. Cricetus L. Der Hamfter. Cricetus frumentarius. Sulzer Naturg. des Hamfters, m. Abb. Buff. XII. 14. *) Sch bin nicht im Stande, hiernach Lichtenftein’s (Verz. d. Dubletten des zool. Muf. zu Berlin, ©. 5) Meriones libycus einzu— reihen, welcher charakterifirt ift: Mit fpiger Schnauze, kurzen Ohren, der am Ende bufhige Schwanz von der Länge des Körpers. Länge 5 Zoll, der Schwanz faft eben fo viel. V. 15* 228 Säugthiere. Größer wie eine Natte [bisweilen wie eine Eleine Kaße, zu: mal die fehwarzen], obenher vothgrau, am Bauche und an den Seiten fchwarz, mit drei weißlichen Flecken auf jeder Seite; die Füße, ein Fleck unter der Kehle und einer auf der Bruft, eben= falls weiß. Es giebt ganz ſchwarze [und gefchedte]. Diefes fo artig gezeichnete Thier ift eines der fchädlichften, die es giebt, wegen der Menge Korn, die es einfchleppt, um feinen oft fieben Fuß tiefen Bau damit anzufüllen. Er ift in allen fandigen Ge: genden [auch im Kalk» und Lehmboden Thüringens] fehr gemein, vom nördlichen Deutfchland bis Sibirien. Diefes letztere Land erzeugt auch noch viele Eleine Arten, die Pallas bekannt gemacht hat. *44. M. (C.) Accedula. Pallas Glır. t. 18. Grau, unten weiß, wie auch Schnauze und Füße. Die Ohren nach hinten ausgefchweift. Bei Drenburg. : *45. M. (C.) arenarius, Pallas Glir. t. 16. a. Oben aſchgrau, übrigens weiß. Am Irtiſch. V. *46. M. (C.) phaeus. Pallas Glir. t. 15. a. Oben graubraun, unten weißlich; die Ohren groß und faltig. Sn Gilan und am Kuwandfchur. V. *47. M. (C.) songarus. Pallas Glir. t. 16. b. Obenher afchgrau, mit ſchwarzem Nüdenftrich, die Seiten weiß und braun gefchedt; der Bauch weiß, der Schwanz kurz. Am Irtiſch. V. *48. M. (C.) Furunculus. Pallas Glir. t. 15. a. *) Obenher grau, mit ſchwarzem Nüdenftreif, unten weißlich. Kleiner ald Cr. arenarius, mit dem Schwanz fünf Zoll. Sn Dahurien und am Dbi. i V. XI. ARVICOLA La Cepede. Sie haben, wie die Ratten, überall drei Badenzähne, aber *) Diefe alle find auch bei Schreber nad) Pallas abgebildet. ©. Nagethiere. Mus. 229 ohne Wurzeln, und jeder aus dreieckigen Prismen gebildet, die abwechſelnd in zwei Reihen ſtehen. Man kann ſie in mehrere Gruppen eintheilen, naͤmlich a) FIBER Cuv. Ondatra. Feldmäufe, bei denen die Hinterfüße halbe Schwimmfüße _ find, mit langem, ſchuppigem, zufammengedrüdtem Schwanz. Man Eennt genau nur eine Gattung davon. 49. M. (F.) zibethicus. Der Ondatra, die canadi— fhe Bifamratte. Castor zibethicus L.“ Buff. X. 1. Schreber T. 176, diefelbe. Bon der Größe eines Kaninchens, rothgrau. Baut fi im Winter auf dem Eife eine Erdhütte, worin mehrere zufammen wohnen, die durch ein Loch ſich Calmusmwurzeln fuchen, welche ihre Nahrung ausmachen. Wenn die Kälte diefes Loch zufrieren macht, fo find fie genöthigt, einander ſelbſt aufzufreffen. Wegen diefee Gewohnheit zu bauen hat man den Ondatra zum Biber: gefchlecht ziehen wollen. b) HYPUDAEUS Ill, (ARVICOLA Cuv.) Seldmäufe. Die Feldmäufe im engern Sinn. Der Schwanz ift behaart und ungefähr von der Länge des Körpers. Die Zehen frei [bie Ohren Elein, faft im Pelz verſteckt. She Anfehen iſt plumper als das der Mäufe, mit ſtumpferem Kopf]. 50. M. (H.) amphibius. Die Wafferratte, Buffon VI. 43. Schreber T. 186. Etwas groͤßer als die gemeine Ratte, rußfarbig graubraun, der Schwanz von der Länge des Körpers *), wohnt an Ufern der Gewaͤſſer und grabt im moraftigen Boden nad) Wurzeln, [hwimmt und taucht aber ſchlecht. C. Sie variirt etwas in der Farbe, vom gelblich Melirten big zum völligen Schwarz. Auch giebt es ganz gelb: und weißgefcheckte, weißfüßige und ganz weiße. V. *) An meinem Exemplar (welches nicht die folgende ift) erreicht der Schwanz nur die Hälfte der Körperlänge; und fo ſah ich es auch kuͤrz— lich erft wieder an Lebenden. V. 230 Säugthiere. 51. M. (H.) terxestris. Schermaus. Erdmaus. Erd: ratte. Buffon Suppl. VI. t. 70. Scheint von der Wafferratte nur durch eine etwas geringere Größe verfchieden, auch ijt der Schwanz etwas fürzer, Lebt un: ter der Erde wie der Maulwurf, zumal aber auf hochliegenden Wiefen, bohrt Gänge und wirft die Erde in einige Entfernung von feinem Loche. Ihre Magazine, die fie zumal mit Wurzeln von wilden Möhren, in zwei Zoll lange Stüde zerbiffen, er füllt, haben oft eine Elle im Durchmeffer. C. Einige Autoren halten ſie fuͤr eine Varietaͤt der Vorher— gehenden. V. 52. M. (H.) arvalis L. Die kleine Feldmaus. Stoßmaus. Reitmaus. Unrichtig in einigen fran— zoͤſiſchen Provinzen mulot genannt. Buffon VII. 47. Bon der Größe einer Maus, röthlichsafhgrau, der Schwanz nicht ganz fo lang als der Körper. Lebt in Erdlöchern auf den Adern, wo fie Körner für den Winter einträgt. Bisweilen ver: mehrt fie ſich unfäglich [fo in Thüringen im Herbft 1822] und thut großen Schaben *). 53. M. (H.) oeconomus Pallas.. Die Wurzelmaus. Pallas Glires XIV. A. Schreber CXC. Etwas dunkler als die vorige und mit etwas kuͤrzerem Schwanz. Bewohnt einen Eleinen Raum in Geftalt eines Bad: ofens, unter dem Rafen, von wo mehrere fchmale und verziveigte Gänge auslaufen. Andere Gange communiciven mit einer zwei: ten Höhle, worin fie ihre Vorräthe anhaͤuft. In ganz Sibirien. Man glaubt fie auch in der Schweiz und dem füdlichen Frank— reich angetroffen zu haben, zumal auf Kartoffelfeldern 1). *) Als eine intereffante Erfahrung wurde mir einft mitgetheilt, daß einer folchen Feldmaus, als fie, auf dem Ader gefangen, jchrie, eine Menge ihrer Cameraden mit großer Angſt zu Hülfe eilten, und fie zu retten fuchten. —B— 1) Hierher gehören wahrſcheinlich Mus saxatilis, alliarius, rutilus, gregalis und socialis. Pallas Glires. Aber M.lagurus und torquatus find vielmehr Lemminge. Nordamerika befigt auch mehrere Feldmäufe, wie Arvicola xanthognatha DLeach. zool. Miscell. I. pl. XXVI ſſchwarzgelb oben, filbergrau am Bauche, der kurze Schwanz oben Nagethiere. Mus. 231 XU. GEORYCHUS Tlliger. Die Lemminge. Mit fehr Eurzen Ohren und Schwanze, und ganz eigens zum Graben eingerichteten WVorderfüßen. Die beiden erften Gattungen haben an den Vorderfüßen deutlich fünf Zehen wie die Blindmäufe und die Springhafen. 54. M. (G.) Lemmus. Der Lemming. Lemmus norvegicus Desmar. Pallas Glires X. A. B. Schreber CXCV. 2ool. dan. t. 43. Eine nordifche Gattung, von der Größe einer Ratte, ohne fihtbare Ohren, mit gelb und ſchwarz gefledtem Balg, berühmt duch feine Wanderungen, die er in unzähligen Mengen, aber ohne beftimmte Epochen, unternimmt. Man fagt, daß fie als: dann in ganz gerader Linie marfchiren, ohne daß ein Fluß, ein Berg oder anderes Hinderniß fie aufhielte, und daß fie auf ihrem Zuge Alles verwüften. Ihr gewöhnliches Vaterland ift an den Ufern des Eismeeres. ©. [Die meiften find einfarbig graubraun.] — Man unterfcheidet von ihm G. migratorius (Hypudaeus migratorius Lichtense. Schreber T. 195. Pallas Glires t. 12. B.) von gelblicher Farbe mit ſchwarzem Scheitel, ſchwarz⸗ brauner Schnauze und fhmächtigerem Leib; im xuffifchen Lapp⸗ land zu Haufe, V. Rifſo (in ſeiner Hist. nat. de la France meridionale T. 1. p. 12) fpeiht von einem hierher gehörigen Thiere, wel: es in den Höhlen der Alpen bei Nizza leben und nach ihm eine Barietät des norwegifchen Lemmings feyn fol. 2. 55. M. (G.) Aspalax. Der Zofor. Siphneus Aspalax. Pallas Gl.X. Schreber CCV. Rothgrau, die drei mittleren Krallen der Vorderfüße lang ſchwarz, unten weiß, fcheint eher ein Lemming. V.]. — Arvicola pen- sylvanica Wilson, Am. ornith. VI. pl. 50 2 3 [fünf Zoll lang, mit Eurzem, aufgerichtetem Schwänzchen, oben braun, unten blaß]. — Arv palustris Harlan etc. Es ift zu wünfchen, baß man bald beffere gi: guren und Befchreibungen von ihnen erhalten möge, als bis jest gege: ben worden find. 232 Säaugtbhiere. gekrümmt, zufammengedrüdt und fchneidend, um Erde und Wur— zen damit zu zerkleinern; kurze Beine, der Schwanz faft null, die Augen außerordentlich Elein. In Sibirien, wo er ſtets unter der Erde wie der Maulwurf und die Blindmaus Iebt, und ſich zumal von Zwiebeln verfchiedener Liliengewächfe naht. 56. M. (G.) hudsonius Gmel. Der Lemming der Hudſonsbai. Schreber CXCVI Die dritte Gattung dieſes Geſchlechts, weiche, wie die an: dern Thiere des großen Mäufegefchlehts, nur ein Daumenrudi— ment am Vorderfuße hat. Er ift perlgrau von Farbe, ohne äußeren Schwanz und Oh— ren. Die beiden Mittelfinger der Worderfüße des Mannchens fheinen doppelte Krallen zu haben, weil die Ballenhaut der Fin: ger ſchwielig iſt und unter dem Nagel einen Vorfprung macht, ein Bau, der fich außerdem nody bei feinem andern Thiere ges funden hat. Er ift von der Größe der Ratte und Lebt in Nord: amerika unter der Erde. XIII. OTOMYS Fr. Cuv. Naͤhern fi) den Feldmäufen und haben gleichfalls drei Bakenzähne, aber aus ſchwach gebogenen Blättern beftehend, die der Neihe nach hinter einander geftellt find !). Ihre Schneide- zähne haben eine Langsfurhe. Schwanz und Ohren find behaart, Iegtere groß. 57. M. (O.) capensis Fr. Cw. Die Ohrmaus. Euryotis irrorata. Brants Muizen t. 27. Mohnt in Afrika und ift die einzige bekannte Art. Sie hat die Größe einer Ratte und den Balg ſchwarz und gelb geringelt. Ihr Schwanz ift nur ein Drittel Eürzer als der Körper. XIV. DIPUS Gmel. Springmaus. Haben ziemlich die nämlichen Zähne wie die eigentlichen Mäufe, nur zeigt fich bisweilen ein genz Eleiner vor den oberen Schneidezähnen. Ihr Schwanz ift ungewöhnlich lang, und am Ende [zweizeilig] bufchig, der Kopf breit, die Augen hervorſtehend und groß, ihe Hauptcharakter befteht aber in den gegen die vor— 1) Sie ftellen genau im Kleinen die Badenzähne des Elefanten dar. Nagethiere. Mus. 233 deren unverhältnißmäßig langen hinteren Eptremitäten, bei denen die drei Finger des Mittelfußes nur einen einzigen Knochen, wie der tarsus bei den Vögeln, bilden. Wegen diefes Mißverhält: niffes haben fie die Alten zweibeinige Maͤuſe (Dipus) ges nannte. In der That beftehen ihre Bewegungen auch nur in großen Sprüngen auf diefen zwei Hinterbeinen. Ihre Vorderfüße haben fünf Finger, und einige Öattungen auch außer den großen Fingern der Hinterfüße zwei Eleine noch zur Seite. Diefe Tages thiere leben in Erdhoͤhlen und verfallen in einen tiefen Winter: ſchlaf ). a) Hinterfuͤße ohne Afterzehen. M. (D.) Sagitta Gm. Der Jerboa. Buffon Suppl. XXXIX. XL. Pallas Glires t. XXI. Mus Sagitta. Nur mit drei Fingern; von der Größe einer Ratte, obenher hellgelb, unten weiß, der Schwanzbuſch ſchwarz, mit weißer Spitze. Von der Barbarei bis zum kaſpiſchen Meer. C. — Leibeslaͤnge ſechs Zoll, die Ohren von der halben Laͤnge des Kopfes, der Schwanz 13: 12, mit nicht ganz deutlicher Pfeil⸗ zeichnung, deſſen Spitze ein Zoll lang weiß, vor derſelben ein Boll lang ſchwarz. Fuß 5:12 mit faſt gleich langen Sehen; Farbe graugelb, nach dem Hinterrüden dunkler. Lebt in den hügeligen Gegenden Sibiriens, zwifchen dem Don und der Wolga, auch am füdlichen Theile des Irtiſch. Lichtenft. — V. *59. M. (D.) aegyptius Hempr. und Ehrenb. Lichtenſt. T. J. Edwards Gleanings of nat. hist, I. t. 219. Gerbua. Reibeslange 64 Zoll; Ohren 3 der Kopflänge; Schwanz 133:12 mit deutlicher P eitzeichpnung; die Spige 1 Boll weiß, vor derfelben 14 Zoll ſchwarz; Fuß 5:12, auf der Sohlenfeite mit braunem Haar bewachfen, auch das Tängere Borftenhaar uns ter der Zehenwurzel dunkelbraun, gegen die Spige der Zehen weiß. Die Zehen ſelbſt von faſt gleicher Länge; die Farbe gelblich afchgrau. Findet fih in Ägyhpten am unteren Nillauf, desgleichen im nördlichen Theile Arabiens, vielleicht au Tunis. Laͤßt ſich zähmen. 2. *) Sch gebe ihre Überficht nach Lihhtenftein’s fchöner Abhand: lung über die ——— geleſen in d. k. — .W. zu Ber: lin 1825. Berlin 1828. V. 234 Säugthiere Sit obenher gelblichgrau, untenher, um die Augen, an den Mangen und die Oberfeite der Tarfen weiß. Wahrſcheinlich ift es diefer, der im Königreich Fezzan eine wahre Landplage ift, und zu Dugenden in den Schlafkammern auf den Betten herum: fpringt. **60. M. (D.) Locusta ZU. Leibeslänge 63 Zollz Ohren viel länger als die Hälfte des Kopfs; Schwanz 144:12. Das Übrige wie bei der vorigen Art, oder nicht zu beflimmen. Lichtenft. (zweifelhaft aufge: ſtellt). *61. M. (D.) Telum Lichtenst. ichtenfl. T. I. Leibeslaͤnge 54 Boll; Ohren zugerundet, klein, weniger als ein Dritttheil der Kopflaͤnge, Schwanz 13:12, ohne alle Pfeil: zeichnung. Das längere Haar an defjen Seiten ift nur gegen die Spitze ſchwarz. Fuß 44:12; Mittelzehe Länger als die feitlichen. Farbe gelblichsafchgrau mit vielem Schwarz der Haarfpigen uns termifcht, erſte Hälfte des Schwanzes und Außenfeiten der Unter: fchenkel ifabellfardig,, ohne ſchwarze Punkte. Hinterfeite der Zar: fen und Zehenmwurzel braun. Aus dee Eirgififchen Steppe. L. V. **62, M. (D.) Lagopus Lichtenst. Lihtenft. T. V. Leibeslänge 5 Zoll; Ohren zugerundet, 4 der Kopflänge; Schwanz 124:12, mit fhrwacher Pfeilzeichnung an der Oberfeite, die Spige 4 Zoll ſchneeweiß; von derfelben 15 Zoll mattbraun; Fuß 54:12, die Zehen fehr lang geſtreckt, alle von gleicher Länge, an der Unterfeite mit fehr langen weißen Borften bewachfen, aud) die Unterfeite der Zarfen weiß. Farbe fehr hell, faft rein ifabell, ber weiße Keulenftreif ſehr breit und biendend weiß. An den Ufern des Aralfees. L. Die Bartfchnurren faft fo lang als der Körper. V. 63. M. (D.) hirtipes Lichtenst. Lichtenſt. T. IV. Leibeslaͤnge 5 Zoll. Ohren maͤßig, etwas uͤber die halbe Kopflaͤngez Schwanz 124: 12, mit deutlicher Pfeilzeichnung oben und unten, die weiße Spitze $ Boll, vor derſelben 14 Zoll braun. Zehen mäßig lang, die mittlere die längfte, die Borften der Un— terfeite befonders lang unter dem Nagelglied, das fie ganz über- wachfen. Die Unterfeite der Tarfen mit einer ſchmalen braunen Nagethiere. Mus. 235 Längslinie. Farbe matt gelbgrau, mit dunklen Wellenlinien über die ganze Nücdkenfeite, von welchen auch der Keulenftreif nicht frei if. Von Syene bis Dongola. Aucy hier reichen die längs ften Barthaare bis an die Schwanzwurzel. L. Der Kopf mehr zufammengedrückt als bei den andern, bie Hinterfüße haben nur drei Finger wie die Jerboa's, aber fie find haariger. ©. Die Endfpigen der Zehen zeigen weiße Haarbüfchel, weit über die Nägel hinausftehend, die Nafenfpige ift ſchwarz. V. b) Hinterfüße mit einer (äußeren) Afterzehe. ** 64. M. (D.) tedradactylus L. Lichtenſt. T. III. Bruce travels Vol. V. t. 27. Nr. 3. Die Ohren von der ganzen Länge des Kopfes, der Schwanz genau von der Länge des Leibes, mit deutlicher Pfeilzeichnung, an der Spige 3 Zoll weiß und eben fo viel ſchwarz. Der Zuß 44:42, mit dunkler gefärbter Sohle (Hinterfeite), die Mittel: zehe anfehnlich Länger als die feitlichen, die Zehenballen. ungemein ſtark und hoch. Farbe des Mittelrudens geldgrau mit vielem Schwarz untermifchtz die faft reine Sfabellfarbe fest fich ziemlich fharf in einer von den Ohren bis faft zur Schwanzwurzel reichen= den geraden Linie von der dunkleren des Mittelrudens ab. In der libyſchen Wüfte. 2. V. ec) Hinterfüße mit zwei Afterzehen. 65. M. (D.) Jaculus Gm. Der Aafdaga. Pallas Glir. XX. Schreber CCXVII. Mit zwei Eleinen Seitenzehen, die Ohren find länger als beim Serboa, aber faft von der nämlichen Farbe. Pallas hat ihrer von den verfchiedenen Größen bemerkt, von der eines Ka— ninchens bis zu der einer Watte. Es find wohl verfchiedene Ar: ten *). Man findet die eine wie die andere von der Barbarei bis zum öftlichen Deean, und bis zum nördlichen Indien. ©. — Reibeslänge 7 Boll, Ohren von der ganzen Länge des Kopfes, Schwanz 18:12, alfo anderthalb Leibeslängen, mit fehr entwicelter Pfeilzeichnung, die weiße Spige 1 bis 14 Boll lang, das fchwarze Band 2 Zoll lang. Fuß mit fehwärzlicher Sohle, *) ©&ind hier al3 D. halticus und pygmaeus I, EUR: 236 Säugthiere. Farbe graugelb, die Seiten der Schenkel hellgeld. Halt ſich in den Thonfandebenen der tatarifchen MWüfte, zwifchen dem ai und Ob, auch jenfeit des Baikal auf. 2. **66. M. (D.) decumanus Lichtenst. Lichtenſt. T. VI. Leibeslaͤnge 9 Zoll, Ohren beinahe von der Laͤnge des Kopfes, Schwanz von der Laͤnge des Koͤrpers, mit ſchmaler Quaſte, 2 Zoll weiß, 24 Bol ſchwarz. Fuß 43: 12, mit brauner Sohlen: dee, langer Mittelzehe, wenigem und kurzem Borftenhaar. Faͤr— bung graugelb mit Hinneigung zum Dlivenfarbigen, Spige der Ohren weiß. Aus der Gegend von Slatouft am Ural, L. B: ** 67. M. (D.) Spiculum Lichtenst. Lichtenft. T. VIE Leibeslänge 7 Zoll. Fuß mit* fhwärzlicher Sohle, Mittel- zehe viel länger als die feitlichen, die Zehenballen außerordentlich hoch und von fehr langen Borften überwachen. Färbung grau— gelb, ausgezeichnet durch Schwärze der Schnauze und — der Ohren. Am Ob. 2. **68. M. (D.) halticus ZU, Leibeslänge 44 Zoll, Ohren # der Kopflänge, Färbung des D. Jaculus. Sn der mongolifchen "Steppe, B V. **69. M. (D.) pygmaeus Il. Lichtenft. T. VI. Reibeslänge 44 Fol. Schwarz mit deutlicher Pfeilzeichnung, + Zolf weiß an der Spige, 1 Zoll ſchwarz. Mittelzehe anfehn: lich überragend. In der Eirgififchen Steppe und überall mit D. Jaculus, Die Färbung des Nüdens ift obenher graugelb, auf dem Kreuz und an der Bafis des Schwanzes ſchwaͤrzlich; unten weiß. Sn der Zoographia rossica I. p. 182 hat Pallas diefe Eleine Art unter dem Namen Dip. Acontion unterfhieden. C. **70. M. (D.) Elater Lichtenst. Lich tenſt. T. IX. Leibeslaͤnge 44 Zoll, Ohren von der Laͤnge des aopfes, Schwanz 15: 12. Mit ſehr beſtimmter Pfeilzeichnung. Die Spitze + Zoll weiß, dann 1 Zoll dunkelbraun und noch ein weis Nagethiere. Helamys. 237 Ser Ring von + Zoll, vorzüglich an der Unterfeite. Aus ber Eirgififchen Steppe. Färbung graugelblich, an den Keulen ne g, **’74. M. (D.) platyurus Lichtenst. Lihtenft. T. X. Leibeslaͤnge 34 Zoll. Der Schwanz nur an der Baſis rund, dann lanzettfoͤrmig abgeplattet, mit breiterem Knorpelrand der Schwanzgraͤte, in der Mitte 4 Linien breit, gegen die Spitze ſchmaler und in ein zweitheiliges Buͤſchelchen brauner Haare endi⸗ gend. Unterfeite und Füße ſchmutzig graugelb, obenher dunkler. Am Aralſee. &.*) V. Wir trennen von den andern Springmaͤuſen ſo wie von dem geſammten Maͤuſegeſchlecht 3. HELAMYS Fr, Cuv. (Pedetes III.) Springhafe?). Sie haben mit den Springmäufen den breiten Kopf, die großen Augen, den langen Schwanz und zumal die Eleinen vor= deren Extremitäten, in Vergleich zu den hinteren, gemein, obfchon das Mißverhältniß bei ihnen nicht fo groß als bei den Vorher: gehenden ift. Der eigentliche Charakter der Springhafen befteht aber in den vier Badenzähnen überall, deren jeder aus zwei Blät- tern bejteht, fünf mit langen fchiefen Krallen bewaffneten Vor: derzehen und vier an den großen Hinterfüßen, alle frei, ſelbſt im Mittelfußfnochen, und mit breiten, faft Hufen ähnlichen Nägeln verfehen. Diefe Fingerzahl ift das Umgekehrte von der gemöhn- lichen der Mäufe. Ihre unteren Schneidezähne find abgeſtutzt und nicht zugefpigt wie die der Springmäufe und überhaupt der meiften unter dem Mäufegefchlecht befaßten Thiere. Man Eennt nur eine Art: H. caffer. Der Springhafe. Berghafe. Mus caffer Pallas. Dipus cafler Gm. Pedetes caffer Ill. Mammiferes Vol. II. . *) D. maximus Blainv. f. am Ende diefer Ordnung. 1) Beide Worte bedeuten Springer. 238 Säugtbiere. Bon der Größe eines Kaninchens, hellgraugelb [unten weiß], mit langem, an der Spige fhwarzem Buſchſchwanz. Bewohnt tiefe Erdhöhlen, am Vorgebirge der guten Hoffnung. [Er hat lange Krallen, und das Weibchen einen Bauchſack, aber ohne Zigen. Kann Säge 20 — 30 Fuß weit thun.] 4. SPALAX Güldenstedt. Blindmaus. Sind ebenfalls mit Recht von den Mäufen getrennt worden, obfchon fie auch nur drei Badenzähne jederfeits, hoͤckerig wie bei den eigentlichen Natten und Hamftern, und bloß etwas weniger ungleich unter einander, befigen. Allein ihre Schneidezähne find größer als daß die Lippen fie bedecken koͤnnten; die Ertremität der unteren ift meißelartig, feharffchneidend, und nicht zugefpigtz ihre Füße find fehr kurz, alle haben fünf Eurze Zehen und fünf dünne platte Nagel daran; ihre Schwanz ift fehr kurz und faft null, fo wie das äußere Ohr. Sie leben unter der Erde wie Maulwürfe, werfen die Erde auf wie diefe, obfchon mit weniger mächtigen Organe, nähren fich aber bloß von Wurzeln. 1. Sp. Typhlus Pallas. Der Slepez, Zemni, die Blindmaus. KRat-taupe. Pallas Glir. VIII. Schreber 206. Ein fonderbares Thier, faft unfoͤrmlich durch feinen großen, an den Seiten eigen Kopf, feine Eurzen Füße, gänzlichen Manz gel des Schwanzes, und zumal weil fein Auge äußerlich nicht einmal fichtbar ift, und man unter der Haut nur ein Kleines ſchwarzes Körnchen findet, das wie das Auge organifiet fcheint, aber doch nicht zum Sehen dienen kann, weil die Haut ohne Hffnung oder Verdünnung darüber wegläuft *), auch an dieſer Stelle nicht wenigere Haare ald anderwärts hat. Er übertrifft unfere Natte an Größe und hat einen afchgrauen, ins Noöthliche ziehenden, glänzendglatten Balg. Dlivier glaubte, dieß fey das hier, von welchem die Alten gefprochen, wenn fie behaupteten, der Maulwurf fey völlig blind. ©. Man findet ihn in Ungarn, Polen, dem füdlichen — und Syrien, bis *) Doc) verficherte mir einſt ein Reiſender aus Rußland, daB man beim Auseinanderziehen des Felles an der Augenftelle ein ganz kleines Loch wahrnehme. A Nagethiere. Bathyergus. 239 2. Sp. javanicus. Auf den Sunda-Inſeln. Von der Größe eines Kanindyens, dunkelgrau, mit einem weißen Längsftrich auf dem Kopfe. 5. BATEIVERGUS 1.1) (Orycteres Fr. C.) Sind von den Borigen zu unterfcheiden. Sie verbinden mit der allgemeinen Goeftalt dec Füße und abgeftugten Schneidezähnen überall vier Badenzähne. Ihr Eleines Auge ift offen, und fie haben einen Eurzen Schwanz. 1. B. maritimus. Der Sandmoli. Buffon Suppl. VI. 38. Beinahe von der Größe eines Kaninchens, die oberen Schneide: zähne mit einer Ninne verfehen, das Fell weißlichgrau [fehe fchön weich und mild. Es foll auch ganz fchneeweiße geben.] 2. B. capensis. Der Cap'ſche Maulwurf. Buffon Suppl. VI. 56. Kaum die Größe des Meerſchweinchens erreichend, braun, mit einem weißen Fleck um das Ohr, einem dergleichen um das Auge und einem auf dem Scheitel und an der re der Schnauze. Seine Schneidezähne find eben *). 3. B. hottentottus Lesson et Garnöt. B. caecutiens Lichtenst, Voyage de la Coquille pl. 2. [f. 2.] Noch Kleiner, kaum von der Größe einer Ratte, graulgelb), mit glatten Schneidezaͤhnen. 4. B. talpinus. Pallas Glir. t. 11. A. Schreber 203. Don der Größe eines Maulwurfs. Obenher fchwarzbraun, unten grau, das Kinn weiß, der Schwanz kurz. Um Aftrachan. 1) Bathyergus, tief pflügend. * Hr. Kaupp behauptet, daß diefer das Junge des vorigen ſey; die Zähne und der Schädel änderten fich mit dem Alter. 14 240 Säugthiere. 6. ASCOMYS Lichtenstein. Beutelmans. (Geomys Rafinesque. Pseudostoma Say.) Welche überall vier Badenzähne als zufammengedrüdte Pris— men zeigen, der erſte doppelt, die übrigen einfach; ihre oberen Schneidezähne haben nad) vorn eine doppelte Ninne, Fünf Zehen überall; die drei mittleren Vorderkrallen, zumal die mittelfte, ſehr lang, hakenfoͤrmig und ſchneidend. Sie ſind kurzbeinig, und ihre tief reichenden Backentaſchen, die ſich nach außen oͤffnen, verdicken ihnen ſonderbar die Seite des Kopfs und Halſes. A. bursarius. Mus bursarius Shaw !), Ascomys — Lichtenſt. in den Berl. Abhandl. f. 1822 und 1823. ©. 2 Die einzige FR Gattung, von der Größe einer Watte, rothgrau, mit nadtem Schwanz, der halb fo lang als der Körper iſt. Wohnt in tiefen Erdlöchern im Innern von Nordamerika. 7. DIPLOSTOMA BRaf. Gleichen faft in Allem den Vorhergehenden, außer daß ihnen gänzlich der Schwanz fehlt. Auch fie find nordamerikanifche Thiere. Die Gattung, welche ic) vor mir habe, iſt rothbraun, und zehn Zoll lang ?). C. 8 Wir gehen nunmehr zu groͤßeren und ſtaͤrkeren Nagethieren über, als die bisher abgehandelten. Mehrere davon haben noch fehr deutlich entwickelte Schlüffelbeine. 8. CASTOR Z. Biber. Unterfcheiden fich von allen Nagethieren duch ihren horizon= . tal platten Schwanz, der oval und mit Schuppen bededt if. 1) Die Abbildungen, welche man früher von ihm gegeben Ci den Linnean Transactions T. V. pl. S und Shaw gen. zool. Vol. Il. p- I. pl. 138) zeigen ihn fo, daß die Backentaſchen nach außen gewen— det erſcheinen und es ausfieht ‚, als wenn er, zwei zur Seite des Kopfes heraushängende Saͤcke hätte. Nichts dem Ähnliches findet ſich in der Natur. Die Abbildung in den Berliner Abhandlungen iſt naturgemäßer. 2) Hr. Rafinesque giebt ihr nur vier Zehen überall; die mei— nige Et deren fünf wie Geomys, * Nagethiere. Castor. 241 Sie haben an fämmtlihen Füßen fünf Zehen, die Hinterfüße find duch Schwimmhäute vereinigt, und an dem dem Daumen folgenden Finger findet fich ein doppelter fehiefer Nagel. Überall vier Badenzähne mit flacher Krone, die ausfehen, als wenn ein Enöchernes Band auf fich felbft gefaltet wäre, fo daß die oberen - eine Kerbe am inneren Rand und drei am außern, die unteren das Umgefehrte zeigen. Die Biber find ziemlich große Thiere, die ihre Leben im Waſſer zubringen. Ihre Füße ſowohl als ihre Schwanz helfen ihnen zum Schwimmen. Da fie größtentheils von Ninden und andern harten Subftanzen leben, fo find ihre Schneidezähne maͤch— tig, und treiben ſtark aus der Wurzel wieder vorwärts fo wie fie ſich am Ende abnugen;z fie dienen ihnen, Bäume aller Art zu fällen. Große Drüfenfade, die fich in ihre Vorhaut öffnen, fondern eine flarfriechende Salbe ab, die in der Medicin unter dem Na— men Bibergeil (castoreum) befannt ift. Bei beiden Gefchlech- tern öffnen fich die Gefchlechtstheile an der, Ertremität des Maft- darmes, fo daß nur eine einzige aͤußere Offnung vorhanden ift. C. Fiber L. Der Biber. Le Castor de Canada, Buffon VIM. 36. Übertrifft den Dachs nody an Größe und ift unter allen Säugthieren dasjenige, welches die meifte Induſtrie auf den Bau feiner Wohnung verwendet, an der er gefellfchaftlih, in den ein= famften Gegenden Nordamerika’s, arbeitet. _ Die Biber wählen ſich fo tiefe Gewaͤſſer, daß fie nicht bis auf den Grund frieren, und wo möglich fließende, damit der Strom die oberhalb gefüllten Stämme dahin führen Eönne, mo fie es haben wollen. Sie erhalten fih das Waffer auf einer gleichen Höhe durch einen Damm von aller Art Aften, mit Stei: nen und Schlamm verbunden, den fie alljährlich veritärken, und der zulegt ausfhlägt und eine wahre Hede oder Gebüfch wird. Die befonderen Hütten find für zwei oder drei Familien eingerich- tet und haben zwei Stodwerfe: das obere, trodene, ift für die Thiere, das untere unter dem Waſſer für die Vorräthe an Rin— de *). Nur diefes ift offen, und der Eingang geht unter dem Waſſer ohne Verbindung vom Lande aus. Diefe Wohnungen werden von geflochtenen Zweigen, mit Schlamm befeftigt, ges macht. Die Biber haben übrigens längs dem Ufer noch mehrere Gänge, worein fie fi beim Angriff auf ihre Baue flüchten. 1? Welche meift von Magnoliabäumen feyn fol. e V. 1 242 Säugthiere. Diefe Gebäude dienen ihnen auch bloß für den Winter: im Som- mer zerſtreuen fie fih, und jeder lebt einzeln. Man Eann fie leicht zähmen und an animalifche Nahrung gewöhnen. | Der canadifhe Biber [Mammiferes Vol. I.] ijt gleich- färbig vothbraun, fein Balg befanntlih von den Hutmachern ſehr gefuht. Es giebt auch heilgelbe, ſchwarze, und bisweilen ganz weiße. [Man fagt: je Eälter ihr Aufenthalt, defto dunkler ihe Pelz.] Sch habe trog der forgfältigften Unterfuhungen noch nicht ausmachen Eönnen, ob die Biber, welche in den Erdgängen längs der Rhone, der Donau, der Weſer und anderer Flüffe [auch in Schweden] wohnen, von diefer amerikanischen Species verfchieden find oder nicht, oder ob fie nur die Nachbarfchaft der Menfchen zu bauen hindert *). 9. MYOPOTAMUS Commerson. Gleichen den Bibern in der Größe, in ihren faft auf gleiche Urt gebildeten Badenzähnen, ihren mächtigen, bräunlichgelb ges färbten Schneidezähnen, und den fünf Zehen überall, wovon auch die der Hinterfüße mit Schwimmhäuten verfehen find; aber ihr Schwanz ift rund und lang. Es find gleichfalls Warfferthiere. M. bonariensis,. Der Guüpyia. Hydromys Coypus @eoffroy Ann. du Mus. VI. pl. 35. Mus Coypus Molina. Lebt in unterivdifchen Gängen an Ufern, in einem großen Theil von Südamerika. Sein graugelblicher [auch brauner] Balg, unten aus Grundhaar oder Wolle beftehend, wird von den Hut: machern wie Gaftor gebraucht, und liefert dadurch einen bedeuten- den Handelsartikel. Man verführt feine Selle zu vielen Zaufen: den nad) Europa. ©. Der Kopf diefes Thieres ift breit, oben beinahe flach, die Schnauze ftumpf, die Oberlippe nicht gefpalten, die Nafenlöcher Eönnen ſich fchließen. Die Füße find Eurz; der Schwanz hat an feiner Bafis 16 Linien Durchmeſſer und läuft Eegelförmig zu. Sie leben paarweife an den Ufern der Ströme, da fie aber fo fehr gefucht find, hat ſich ihre Anzahl jegt fchon bedeutend vermindert. *) Nad) einer mir vor längerer Zeit von einem in der Jagd er: fahrenen Mann von Stande mitgetheilten Nachricht, die ich freilich) jest nicht weiter verbürgen kann, follen die Biber an der —— Nagethiere. Hystrix. 243 10. HYSTRIX ZL. Stadhelfhwein. Machen ſich auf den erften Bli durch die fleifen zugefpigten Stacheln kenntlich, mit denen fie, wie die Igel unter den Raub: thieren, bewaffnet find. Sie haben überall vier Badenzähne mit flacher Krone, verſchiedentlich durch Schmelzblätter mobdificirt, die tiefe Zwiſchenraͤume laffen. Ihre Zunge ift mit flachligen Schup— pen verfehen; ihre Schlüffelbeine find zu Elein um ſich auf das Bruftbein und das Schulterblatt zu fügen; fie bangen nur in Bändern. Diefe Thiere Ieben in Erdhöhlen und haben in ihren Ge: wohnheiten viel Ahnliches mit den Kaninchen. Wegen ihrer gruns zenden Stimme und ihrer dien, abgeflugten Schnauze hat man fie mit den Schweinen verglichen, daher ihr Name. I. Eigentlihe HYSTRIX. Durch Entwidelung der Naſenknochen ift ihr Kopf gemölbt. Sie haben vier Finger vorn und fünf hinten, mit ſtarken Krallen bewaffnet. 1. H. cristata. Das gemeine Stadelfchwein. Buffon XI. pl. 51 und 52. Bewohnt das füdliche Stalien, Sicilin, Spanien, auch die Barbarei, Seine Stacheln find fehr lang, ſchwarz und weiß geringelt; Kopf und Naden find mit einem Bufc oder Kamm langer borftiger Haare befegt; an der Bruft Eurze Stacheln wie beim Igel, die längjten am Rüden und den Seiten, mit Haa— ten und fetter Haut dazwifchen. Man fieht die Stacheln oft abgebrochen. Der Schwanz ift Eurz und mit abgeftugten, am Ende offenen, leeren Kielen verfehen, die an binnen Stielen ftehen, und raffeln, wenn ſich das Thier fchüttelt. Diefer Buͤrzel ift aufgerichtet; die breiten Füße find mit dichten Borſten befegt; das Ohr ift rund, das Geficht gleicht einem Hafengefiht. Der Schädel ift über der Nafe ganz eigen aufgetrieben. In Afrika und Indien giebt es einige fehr wenig von ihm verfchiedene Arten, mit nur etwas weniger converem Vorkopf. I. ATHERURUS Cuv. Dei denen weder der Kopf- noch die Schnauze aufgetrieben ift, die aber einen langen, nicht greifenden Schwanz haben. Shre Züße haben die Zehen der gemeinen Stachelfchweine. 16 * 244 Säugthiere. 2.H. fasciculata L. Acanthion javanicum Fr. C Buffon Suppl. VII. 77. Schreber 170 ?). Die Stacheln find nad) vorn mit einer Rinne, und der Schwanz mit einem Büfchel hornartiger, platter Streifen, die abwechſelnd eingefehnürt find, verfehen. ©. Die großen Stacheln, dicker wie beim gemeinen, find oft ihrer ganzen Länge nad) gefurcht, fo daß fie dreis und vierkantig erfcheinen. Der Schwanz beträgt ein Drittel der Körperlänge, an der Bafis ift er fehuppig. Auf Java ıc. III. ERETHIZON Fr. C. Bei dem der Schädel platt, und die Schnauze ftumpf und nicht gemölbt ift. Sie haben einen mittelmäßig langen Schwanz, und Eurze, halb in der Haut verftedte Stacheln. Man Eennt nur eine im höchften Nordamerika einheimifche Gattung: *3. H. dorsata L. Der Urfon. Buffon XU. LV. °). Schwarzbraun, faft violetz mit langen fteifen Borftenhaaren, zwiſchen denen die Eürzeren Stacheln verftedt Liegen. Mit dem Schwanz drei Zuß lang. Die Stacheln weiß, an der Spige ſchwarz. V. IV. SYNETHERE Fr. C Mit dicker Eurzer Schnauze, an der Stirn hochgewoͤlbtem Kopf, Eurzen Stacheln und zumal langem, am Ende nadten Rollſchwanz, wie ein Sapajou oder Beutelthier. Die Füße haben nur vier mit Krallen bewaffnete Zehen; fie Elettern auf die Bäume. 4. H. prehensilis L. Der Euendu Marfgr. Hoitzla— quasin ?) Hernand. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Schreber ©. 168. — — 1) Dieſe Figur iſt von Seba 1.52. 1. copirt, und zu kurz. Die Buffon’fhe ift beffer, aber die Streifen am Ende des Schwanzes nicht deutlich genug ausgedrüdt. Man fieht nicht wohl ein, warum Dr. von Blainville und Desmareft diefe Gattung zu den Maͤu⸗ ſen bringen; ſie hat die Zaͤhne und alle inneren und aͤußeren Charaktere der Stachelſchweine. 2) Der vermeinte Coendu Buffon's XI. 54 iſt nichts anders als ein entſtellter Ur ſon, dem die Haare ausgegangen. 3) Dieſes Wort bedeutet im Mexikaniſchen kachliges Beutelthier. Nagethiere. Lepus. 245 In den heißen Gegenden Amerika's, mit ſchwarz und weißen Stacheln und ſchwarzbraunen Haaren. *5, H. insidiosa Lichtenst. Die Cuiy Azara's. Sphiggurus villosus Fr. C. Pr. Neuwied Abb. zur Naturg. 2. Heft. Mit roth und gelben Stacheln, die einen Theil des Jahres unter einem langen graubraunen Haar verftet liegen, Kleiner als der vorhergehende. ©. — Diefes Thier hat gleichfalls einen, aber nad) oben greifenden, Rellfhwanz, daher er auf der Oberfeite nadt, auf der Unterfeite dagegen mit Borften befegt if. Die Stacheln auf der ganzen Dberfeite des Thieres find ſaͤmmtlich hell citronengelb mit fchwarzbraunen Spigen, und fcheinen äußerft feine, aber fühl bare MWiderhäkchen zu haben. Die Wurzel diefer Stacheln ift ein verdünntes Ende von der Länge einer Linie, fehr wenig feft in die Haut eingepflanzt. Zwiſchen ihnen fteht ein weiches feiden- artiges, graubraunes Haar mit röthlichen Spigen auf dem Rüden, welches an zwei Zoll länger ald die Stacheln if. Die Stacheln des Leibes find dicht, aber Ereuz und quer durch einander geftellt. Bon der Größe eines Murmelthieres. ES find Iangfame, harm: Iofe, ffumpffinnige Thiere; die Stacheln bleiben allerdings bei der Sagd auf ihn den Hunden in der Zunge, Xippen und Rachen ſtecken *). V. **6. H. subspinosa Lichtenst. Braungelb, mit wellenfoͤrmig gebogenen Stacheln, die hin⸗ terſten ſehr lang und dünn. Sn Braſilien. V. 11. LEPUS. Haſe. Sie haben einen fehr ausgezeichneten Charakter, indem ihre oberen Schneidezähne doppelt find, d. h. daß jeder dahinter noch einen Eleineren hat. Ja es ift felbft ein Moment, während des Wechſelns, wo fie drei Schneidezähne hinter einander, alfo ſechs zufammen, haben. Ihre Badenzahne, deren Zahl überall fünf Es ift Buffon’s Coendu à longue queue, Suppl. VII. 78, aber die Schnauze nicht lang genug. Die Abbildung von Hernandez ftellt ihn beffer vor. *) Prinz dv. Neumied giebt diefem Thiere fowohl mit Zahlen als Worten überall fünf Badenzähne (Beitr. zur Naturg. ©. 434); da aber auch Rengger und Azara nur von vier fprechen, fo ie es wohl ein Verſehen. V. 246 Säugtbhiere. ift, beftehen aus zwei verticalen zufammengefügten Blättern, und oben findet ſich noch ein ganz Eleiner fechster, der aber einfach ift, Sie haben vorn fünf, hinten vier Zehen, einen ungeheuren Blind- darm, fünf bis fehsmal größer als der Magen, innerlich mit einem fpiralen, duch die ganze Länge laufenden Blatt befest. Sm Rachen, fo wie unter den Fußfohlen, find fie behaart wie außen. I. LEPUS Cuv. Eigentliche Haſen. Mit langen Ohren, kurzem Schwanz, die Hinterfüße viel länger als die vorderen, unvollftändige Schlüffelbeine, und am Schädel den Raum unter der Augenhöhle nesartig durch— brochen. Die Sattungen find zahlreich und einander fo aͤhnlich, daß es fchwer ift, fie zu charakterificen. 1. L. timidus Z. Der gemeine Hafe. Buffon VI. 38. Gelblihgrau, die Löffel um ein Zehntheil laͤnger als der Kopf, nad hinten afchgrau, an der. Spitze fhwarz, die Blume weiß, mit einem ſchwarzen Streif. Die ganze Welt Eennt diefes Thier, deffen ſchwarzes Fleiſch ſo angenehm, und deſſen Balg ſo nuͤtzlich iſt. Er lebt iſolirt und baut nicht, ſchlaͤft auf platter Erde, laͤßt ſich mit großen Wiedergaͤngen jagen und hat noch nicht gezaͤhmt werden koͤnnen *). 2. L. variabilis. Der Alpenhafe. Schreber 235. B. Meißner im Mufeum der Naturg. Helvetiens ©. 4. Etwas größer als der gemeine, Ohren und Schwanz etwas kuͤrzer. Lesterer in jeder Jahreszeit ganz weiß, der übrige Balg nur im Winter, im Sommer geaugelb. Diefes Thier, welches: fi) im hohen Norden wie auf den hohen Gebirgen des füdlichen Europa findet, hat die Sitten des gemeinen Hafen, aber fein Fleiſch ift unfhmadhaft. ©. — Seine Fußfohlen find fehr breit und ſtark behaart; es fol auch ganz ſchwarze geben. Er findet ſich zumal in Rußland, auch Liefland und der Schweiz. 2. *) Doch foll in der Zeitfchrift Hefperus bie Geſchichte dreier ge⸗ ya Hafen ftehen, die ich gegenwärtig nicht aufzufuchen im be in Nagethiere. Lepus. 247 **3, L. glacialis Leach. Der Eishafe. Meiß, etwas größer als der Re mit flarken Klauen. Sn Grönland. V. **4. L. isabellinus. Gretfhmar in Rüppell’s Atlas T. 20. Durch die angegebene Farbe vom gemeinen abweichend. Die Löffel fehe lang. In Oberägypten. V. **5, L. aegyptiacus Geoffr. et capensis L. Descr. d Egypte, Mammif. pl. VI. f. 2. Rothgelb, mit geſchecktem Kopf ꝛc. Die Ohren etwas laͤn⸗ ger als der Kopf. Der Schwanz etwas laͤnger als beim gemei— nen, ſcheinen beide nicht verſchieden. In ganz Afrika. V. 6. L. Cuniculus. Das Kaninchen. Buffon VI. 50, Kleiner als der Hafe, die Ohren etwas Fürzer als der Kopf, und der Schwanz etwas Fürzer als die Schenkel; Balg graugelb, im Naden rothbraun; Kehle und Bauch weißlih; Ohren grau, ohne ſchwarz, braun auf dem Schwanz. Diefes Thier, welches aus Spanien ſtammen foll, iſt ge⸗ genwaͤrtig durch ganz Europa verbreitet. Lebt truppweiſe in ſei— nem Bau, wohin e8 fogleih, wenn es verfolgt wird, flüchtet. Sein weißes angenehmes [?] Fteifch ift fehr von dem des Hafen verfchieden. Als Hausthier vermehrt ſich das Kaninchen ausneh- mend und erhält fehr mannigfaltige Farbungen und Haar. ©. Der fogenannte Seidenhafe L. C. angorensis, Schreber IV. T. 256 ce. eine Varietaͤt mit langem, wellenförmigen, feinen, feidenartigen Wollhaar und wenigem Borſtenhaar; iſt ſehr gemein. In fremden Laͤndern giebt es noch mehrere Gattungen, die man nur bei großer Aufmerkſamkeit von unſerem Kaninchen un: terfcheiden Eann. Dahin gehört 7. L. Tolai Gm. Das fibirifhe Kaninden. Schreber 234. In den Proportionen ungefähr zwifchen dem Hafen und dem Kaninchen die Mitte haltend, aber ben erfteren wohl noch an Größe übertreffend. Ohne fich einen eigenen Bau zu wühlen, flüchtet er fi in Felfenrigen und andere Höhlen. [Er ift oben- 248 Säugtbhiere. her graubraun, untenher lag weiß. Sn Dahurien und der Mongolei.) 8. L. americanus et brasiliensis Gm. Das amerifa nifhe Kaninden. Lepus nanus. Schreber CCXXXIV. B. Bon der Größe und ziemlich Farbe des unfrigen, vöthlichen Füßen, ohne Schwarz, weder an den Ohren noch dem Schwanz. Niftet in hohlen Baumftämmen, und fteigt in ihnen bisweilen bis zu den Zweigen hinauf, Sein Fleiſch ift weiß und unfhmad: haft. ; ) **9, L, nigricollis. Die Oberfeite rothgelb, der Oberhals und Naden fchwarz. Die Ohren an der Bafis weiß, an der Spitze ſchwarz. Auf Sava und Malabar. V. U. LAGOMYS Cuv.!) Pfeifhaſe. Mit mäßigen Ohren, ziemlich gleichen Füßen, einfachen foramen infraorbitale, faft volftändigen Schlüffelbeinen; ohne Schwanz. Sie Iaffen oft eine fcharfe Stimme hören. Man hat fie bis jegt nur in Sibirien gefunden, und Pallas fie be Eannt gemacht (Glires p. 1. ff.). 10. L. pusillus. Der Zwerghafe, Pfeifhafe. Pallas Glir, 1. Schreber CCXXXVII. Graubraun, von der Größe einer Waſſerratte; lebt in klei— nen Erdhöhlen, in EUER Gegenden, und Iebt von Früchten und Knospen ?). 11. L. Ogotonna. Pallas Glir. III. Schreber COXXXIX. Ganz hellgrau, mit gelblihen Füßen, ein wenig größer als der vorhergehende, niftet in Steinhaufen, Felfenrigen u. f. w., wo er Heu für den Winter zufammenhäuft. 1) Lagomys: Hafenmaus. 2) Pallas führt einen noch Eleineren aus dem nordweſtlichen «ten an, Lepus hyperboreus. Baper. Ross. I. 152. Nagethiere. Hydrochoerus. 249 12. L. alpinus. Der Pika, das Schoberthier. Pallas Glir. t. 2. Schreber CCXXXVIN. Bon der Größe des Meerſchweinchens, vöthlichgelb. Bewohnt die höchften Gipfel der Gebirge, wo er den Sommer benugt, um Kräuter zu feiner Winterprovifion zu trodnen und zu fammeln. Diefe oft fechs bis fieben Fuß hohen Heuhaufen find ein fchäs: barer Fund für die Pferde der Zobeljäger, Sn den Knochenbrefhen von Gorfita bat man die Gebeine einer unbekannten Art von Lagomys entdedt, (S. Cuv. ossemens FJossiles IV. p. 199.) Auf die beiden Stämme der Stachelfchweine und Hafen fol: gen nun noch Nagethiere, welche Linne und Pallas unter dem Namen Cavia vereinigten, bei denen es aber unmöglich ift, ei— nen andern gemeinfchaftlihen und pofitiven Charakter als den ihrer unvolllommenen Schlüffelbeine zu finden, obfchon die Gats tungen unter ſich eine gewifje Analogie des Körpers und der Sit— ten zeigen. Sie find ſaͤmmtlich in der neuen Welt zu Haufe. 12. HYDROCHOERUS Erleben. Cabiai. Mit vier Fingern vorn und drei hinten, ſaͤmmtlich durch eine Haut vereinigt und mit breiten Nägeln verfehen. Vier Baden: zaͤhne überall [Tammtlicy ohne Wurzeln wie die Schneidezähne] , von denen die hinteren länger, und aus zahlreichen einfachen und parallelen Blättern zufammengefegt find; die vorderen dagegen aus gabelförmigen, bei den oberen nach außen, bei den unteren nad) innen gerichtet. Man Eennt nur eine Gattung: H. Capybara. Der Capiygua, Capybara, — Cavia Capybara L. Buffon XII. 49. Bon der Größe eines Eleinen Schmweins, fehr dider Schnauze, kurzen Schenken, grobem, gelblihbraunem Haar, ungeſchwaͤnzt. Lebt truppmeife in den Zlüffen Guiana’s und im Amazonenftrom. Ein gutes Wildpret, und das größte aller Nagethiere. Der Biber allein kommt ihm an. Größe nahe. €. — Der Schädel des Capiygua ift oben ganz flach, fo daß 250 Säugthiere. diefe Fläche mit der Bafis parallel läuft. Die Zwiſchenkieferkno— chen bilden bei ihrer Vereinigung zwifchen der Nafe und den Schneidezähnen eine ſtarke gratförmige Hervorragung. Das Hin: terhauptloh hat eine birnförmige, mit der Spige nad) oben ge— richtete Geftalt. Bei beiden Geſchlechtern iſt der After und der Ausgang der Harnwerkzeuge mit einer Hautfalte umgeben, ſo dag man auf den erſten Blick beide Geſchlechter nicht unterſchei— den kann. Es find ftille, ußteahaftfihe: ftumpffinnige Thiere. Ihr fades Fleiſch effen nad) Nengger bloß die Indianer. V. 13. CAVIA TII. (Anoema Fr. C.) Meer- ſchweinchen. Stellen das vorige im Kleinen dar, aber mit freien Zehen, .. und ihre Badenzähne beftehen nur aus einer einfachen Lamelle, und einer bei den oberen nach außen, bei den unteren nach innen gabelförmigen. C. Cobaia Pal. Das Meerfhweinhen, Ferkel kaninchen. Mus Porcellus L. Buffon VIII. I. Die bekannteſte Gattung, jetzt ſehr in Europa verbreitet, wo man ſie in den Haͤuſern aufzieht, weil man glaubt, daß ihr Geruch die Ratten vertreibe. Variirt wie alle Hausthiere ſehr in der Farbe. Man hat Grund zu vermuthen, daß ſie von einem amerikaniſchen Thiere, Aperea genannt, abſtammen, deſſen Farbe aber ganz rothgrau iſt. Man findet ſie in den Waͤldern von Braſilien und Paraguay. 14. KERODON Fr. C. Haben etwas einfachere Badenzähne wie die Cobaja's, jeden bloß aus zwei dreifantigen Prismen gebildet. *K. Moco Fr. C. Das Moko. Pr. Mar von Neuwied Abb. 4. Heft, als Cavia rupestris. Dictionnaire des sciences nat. pl. 42. Diefe einzige bekannte Gattung kommt aus Brafilien, übertrifft das Meerfchweinchen etwas an — und # olivenfarbigsafch- grau, obenher etwas dunkler. | Nagethiere. Coelogenys. 251 15. DASYPROCTA 777. (Chloromys Fr. Cuv.) Aguti. Bier Zehen vorn, drei hinten, überall vier faft gleiche Baden: zahne, mit flacher, unregelmäßig gefurchter Krone, im Umfreis rund, die obern am inneren, die unteren am Außeren Rand aus: geerbt. Sie gleichen, was ihr Fleiſch und ihre Lebensart be= trifft, unfern Hafen und Kaninchen, deren Stellvertreter fie ges wiffermaßen auf den Antillen und in andern heißen Ländern Ame⸗ rika's find. 1. D. Acuti. Das gemeine Aguti. Cavia Acuti L. Buffon VIN.L. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Bei dem der Schwanz ein bloßes Knötchen ift. Das Haar . it braun, auf dem Kreuz des Männchens gelbroth, Won der Größe eines Hafen. €. — Die roftrothen Kreuzhaare kann es fräuben. Der Kopf ift hafenahnlich, das Anfehen wegen der hohen Beine wie das eines Kleinen Hundes, die Ohren und Vorderpfoten £urz, mit Iegteren frißt es wie ein Eichhörnchen. Es grunzt. V. 2. D. Acuchy. Das Audi. Buffon Suppl. TI. XXXVI. Mit einem Schwanz, der fechs bis fieben Wirbel hat, das Haar oben braun, unten gelb; von der Größe eines Kaninchens. Sn Guiana. 3. D. patagonica. Der Pampashafe von Buenos: Ayres. Shaw gen. Zool. II. 1.t. 165. Scheint ein Aguti mit längeren Ohren und fehr Eurzem nadtem Schwanz. Man Eennt aber feine Badenzähne noch nicht. 16. COELOGENYS !) Fr. Cuv. Paka. Sie haben bei ähnlichen Zähnen wie die Vorigen noch einen Eleinen Finger mehr als fie, an der Innenſeite der Vorderfüße, und einen ebenfalls Eleinen zur Seite an den Hinterfüßen, daher überall fünf. Man bemerkt außerdem noch eine Höhlung ihrer . 2) Anoema: ohne Kraft; Dasyprocta: behaarter Schenkel; Coelo- genys: hohler Baden; Hydrochoerus: Wafferfchwein, 252 Säugtbiere Baden, die unter dem Rande des Jochbogens fich bildet *), fehr groß und vorfpringend ift [und ſich bloß nach innen öffnet; das Thier fol darin Futter aufbewahren und mit der Zunge heraus: holen Eönnen, doc ift dieß noch nicht mit Gewißheit beobachtet worden. V.]. Diefe Auftreibung giebt dem Schädel ein fehr ungewöhnliches Ausfehen. Ihr Fleiſch fol fehr gut feyn. C. Paca L. Der Urana. Buffon X. XLII. und Suppl. II. XXXV. Mammif. Vol. II. Es giebt eine braungelbe (C. fulvus Fr. C.) und eine dun- Eelbraune (C. subniger Fr. C.) Varietät oder Gattung, beide [an den Seiten in drei Reihen] weißgefledt. Chindilla. Endlich ift noch ein Thier übrig, welches vielleicht den Ca—⸗ vien, vielleicht den Mus und Lagomys zugehört, was man aber bis jest, weil man feine Zähne noch nicht Eennt, nicht. unter: bringen kann. Es heißt Chinchilla; fein Balg kommt in unfäglihen Mengen nad) Europa, aber noch hat man fich Eein ganzes Thier verfchaffen können. Es ift von der Größe eines Meerfchweinchens oder Eleinen Kaninchens, mit langem dichtem Haar befegt, und zwar dem feinften und weichften aller, die man bis jest unter dem Pelzwerke Eennt. Seine Ohren find groß, halb nackt; der Schwanz, von ein Drittel der Körperlänge, ift mit fleiferen Haaren befegt, die fo geordnet find, daß er wie: zue Seite zufammengedrüdt erfcheint. Seine Vorderfüße haben vier Finger mit der Spur eined Daumens, die Hinterfüße nur drei. Diefes Thier lebt auf den Gebirgen Südamerika’s [zu: mal Chils]. Die Viscache de8 Azara (Quadrup. de Paraguay I. p. 41) [Lagostomus trichodactylus Brookes *)] kann, den Ab: 1) Sarlan (Fauna am. p. 126) hat nach einem im Mufeum zu Philadelphia aufbewahrten Kopfe ein neues Geſchlecht gebildet, was er Östeopera nennt; allein nad) der Befchreibung fcheint es ein anderes Thier als der Paka. Diefelbe Bemerkung hat auch fhon Hr. Desma- reſt gemacht. DHH Brookes in the Linn. Transact. Vol. XVI. 1. p. 95. T. IX. Graugelb, mit einem ſchwarzen Halbmond zwifchen den Augen. V. Nagethiere. Chinchilla. 253 bildungen nach, nur eine große Gattung Chinchilla, mit etwas kuͤrzerem, härterem Haar feyn *). 1) Sr. Hamilton Smith und Hr. Broofes haben mir Ab: bildungen davon mitgetheilt. Es ift das Thier, welches Hr. v. Blain- ville in Desmareft’s Mammalogie 315 und dem Dict. des sc. nat. XI. 117 als Gerboise geante [Dipus maximus] befchreibt, und was in der englifchen Uberfegung des gegenwärtigen Werkes unter dem Nas men Marmot-Diana abgebildet ift. €. — Herr Rengger a. a. O. ©. 372 fagt in einer Anmerkung: „Die Viscacha gehört weder zu den Hafen noch zu den Cavien, noch zu den Murmelthieren, wohin fie in den verfchiedenen fuftematifchen Werken verfest wurde, fondern fie bildet ein eigenes Gefchlecht, dem ic den Namen Viscacia beilege. Sie lebt in den Pampas von Bue: nos Ayres und nicht in Chili, wie Molina angiebt.’ Weiter ift in feinem Buche nichts darüber angegeben. Daß die Chinchilla in Chili vorfomme, ift mir aber doch daraus wahrfcheinlich, daß ein jest dort fich aufhaltender Deutfcher Gefchente von diefem Pelz: werk in feine Vaterftadt gefandt hat. Sechste Ordnung der Säugtbiere. EDENTATA. Zahnlofe ZShiere. Sigenttich Säugthiere ohne WVorderzähne. Sie bilden bie legte Ordnung unferer Krallenthiere. Obwohl nur durch einen nega= tiven Charakter vereinigt, Laffen fi) doch auch einige pofitive Charaktere an ihnen auffinden, namentlich die großen Krallen, die die Ertremität der Finger umfaffen, und ſich fchon in etwas den Hufen nähern; ferner eine gewiffe Langfamkeit, ein Mangel an Beweglichkeit, die man fogleich aus dem Bau ihrer Glieder er— Eennt. Allein alle diefe Bezüge Iaffen doch noch mehr als eine Kluft, nach denen man fie in drei verfchiedene Gruppen zertheis len Eann. A. Tardigrada, Di e.5.a ul hier bilden die erfte. Sie haben ein kurzes Antlig. She Name kommt von ihrer außerordentlichen Langſamkeit, eine Folge ihrer ganz aus der gewöhnlichen tretenden Structur, wo die Natur ſich darin gefallen zu haben fcheint, etwas ganz Unvollftändiges und Groteskes hervorzubringen. Das einzige bis jeßt bekannte Ges ſchlecht heißt 1. BRADYPUS Z. Faultbiere. Mit cylindriſchen Badenzähnen und fpigen Edzähnen „Länger ald die Badenzähne; zwei Zigen auf der Bruft, und Finger, welche ganz in der Haut verhuͤllt find und fi nur äußerlich durch ungeheure, krumme, zufammengedrücdte Krallen, die während der Ruhe nad) innen umgefchlagen find, bemerklih machen. Die Hinterfüße lenken ſich fehief auf den Schenkeln ein und treten nur Zahnlofe Thiere. Bradypus. 255 mit dem Äußeren Rand auf; die Phalangen der Finger greifen mit fehr engen Gewinden in einander, und vermachfen in einem gewiffen Alter fogar mit der Mittelhand oder dem Mittelfuß; und dieſe verfnöchern endlich auch zufammen, aus Mangel an Übung. Zu diefer Unbequemlichkeit in der Organifation der Er: tremitäten fügt fich eine nicht mindere ihrer Verhältniffe. Der Arm und der Vorderarm find fehr viel länger ald die Schenkel und Hinterfüße, fo daß diefe Thiere genoͤthigt find, ſich beim Gehen auf ihre Ellnbogen zu flügenz ihr Beden ift auch fo breit und ihre Schenkel fo fehr zur Seite gerichtet, daß fie die Knie nicht einander nähern Eönnen, She Gang ift daher die natürz liche Folge einer fo unverhältnigmäßigen Structur !). Sie hal- ten fi) auf Bäumen auf und verlaffen einen nicht eher, als big fie ihn gänzlich entlaubt haben; fo mühfam ift e8 für fie, einen andern zu gewinnen. Man verfichert fogar, daß fie fi) vom Zweige herabfallen laffen, um der Mühe des Herabfteigens über- hoben zu feyn. Sie bringen nur ein Junges zur Welt, das fie auf dem Rüden tragen. Die Eingeweide diefer Thiere find nicht weniger originell als ihre übrige DOrganifation. Ihr Magen ift in vier Säde wie der der Wiederkäuer getheilt, allein er enthält keine Blätter oder andere Hervorragungen; dabei ift der Darmcanal Eurz und hat einen Blinddarm. Sie find ſaͤmmtlich in Südamerika zu Haufe. I. ACHEUS-Fr. Cuv. Hr. Fr. Cuvier giebt den Namen Acheus den Gattungen, die drei Krallen an den Vorderfüßen befisen. Sie haben ſaͤmmt— lich einen fehr Eurzen Schwanz. 1. B. tridactylus L. Der Wi. Buffon XII. V. et VI. SIE diejenige Species, bei welcher die Langfamkeit und be: fondere Drganifation, die fie erzeugt, den höchften Grad erreicht haben. Sein Daumen und Eleiner Finger find auf Eleine Ru— U 1) Sarlisle hat bemerkt, daß die Arterien der Gliedmaßen ſich erft in eine unendliche Menge Aftchen theilen, die fich dann erft in ei- nen Stamm vereinigen, aus dem die gewöhnlichen fte abgehen. Da ſich diefe nämliche Anordnung auch bei den Lori’s, Thieren, die eben fo träge find, vorfindet, fo wäre es möglich, daß fie auf die Langfam: keit dev Bewegungen wirklich von Einfluß wäre. Übrigens zeichnen ſich die Lori’s, der Orang-Utang, der Goaita und alle fehr trägen Thiere duch die große Länge ihrer Arme aus. 256 Säaugthiere. dimente veduciet und unter der Haut verborgen. Sie find mit den Mittelhand= oder Mittelfußfnochen verwachfen. Das Schlüf- felbein, ebenfalls nur ein Rudiment, ift mit dem acromion ver= wachfen. Seine Arme find noch einmal fo lang als feine Beine, das Haar des Kopfes, des Nüdens, der Gliedmaßen ift lang, grob und ohne Elafticität, faft wie dürres Heu, was dem Thier ein haßliches Anfehen giebt. Die Farbe ift grau, bisweilen auf dem Nüden braun und weiß gefledt. Es hat die Größe einer Katze. Es ift das einzige bis jegt bekannte Säugthier, welches neun Halswirbel hat. ©. Das Faulthier nährt fich vorzüglich von den Blättern des Ambaiba (Ceeropia peltata) und ift fehr zah von Leben wie von Muskelkraft, fo daß man ficy nur mit großer Mühe von feinen Umklammerungen [08 machen kann. Es excrementirt nur alle vierzehn Tage. V. Man kennt einen Ai a dos brulé, fo genannt, weil er zwifchen den Schultern einen ſchwarzen, gelb eingefaßten Fleck hat. Dieß ift aber nad) Deren Temmingk nur eine Varietät, die daher entfpringt, daß die langen Haare feiner Schultern abs genugt find. ©. 2. B. torquatus. Der Ai mit dem Halsband. Temmingk Ann. gen. des. sc. phys. t. 91. Schreber LXIV. A, Pr. v. Neumwied Abb. 1. Heft. Eine felbft duch) den Knochenbau des Kopfs ſich unter: fcheidende Species. C. — [Die Nadengegend und die der Ohren find ganz ſchwarz.] | BRADYPUS Fr. C. CHOLOEPUS I. Hr. Fr. Cuvier behält den Namen Bradypus für dieje— nigen Arten, welche vorn nur zwei Krallen befigen (Choloepus III). Ihre Edzähne find fpigiger und dider, und der Schwanz fehlt ihnen ganzlih. Man Eennt nur eine Art: 3. Br. didactylus L. Der Unau. Buffon XIM. 1. Sit ein bischen weniger unglüdlich organifiet als der Ai. Seine Arme find nicht fo lang, feine Schlüffelbeine vollftändig ; es verwachfen nicht fo viel Knochen an feinen Armen und Haͤn— den, auch ift feine Schnauze etwas länger u. f. w. Er ift um die Hälfte größer als der Ai und gleichfärbig graubraun, biswei— len ins Roͤthliche. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 257 Diefe Thiere würden wahrſcheinlich alle ſchon feit langer ee von den zahlreichen NRaubthieren Suͤdamerika's aufgerieben orden feyn, wenn fie in ihren Krallen nicht eine gewiſſe Ver— theidigungs= Waffe befäßen !). Man hat in Amerika die foffilen Skelete zweier fehr großer Thiere aus diefer Ordnung entdedt, davon das eine, Megathe- rium (Cuvier ossemens fossiles, T. V. 1. partie p. 174), ei= nen dem Schädel der Faufthiere fehr gleichenden hat, dem aber die Edzähne abgehen, und deſſen Skelet im Übrigen theils dem der Faulthiere, theils dem der Ameifenfreffer nahe fommt. Es ift zwölf Fuß lang bei fechs bis fieben Höhe. Das zweite, der Megalonyx (ib. p. 160), ift etwas Elei- ner. Man Eennt nur die Finger defjelben, die viel Ahnlichkeit mit denen des Vorigen haben. Edentata sensu _strictiori, die gewöhnlich fo genannten, bilden die zweite Abtheilung. Ihre Schnauze ift fpisig. Ei: nige davon haben noch Badenzähne. Es giebt zwei Gefchlechter. 2. DASYPUS L. Tatu?). Armadill. Gür- telthier. Sie zeichnen ſich vor allen Saugthieren durch den Enochen: harten, fehuppigen Panzer aus, der aus gleichen, mofaifähnlichen Stücdchen befteht, die ihren Kopf, ihren Rumpf und oft auch 1) Es ift merkwürdig, daß man den Unau vor Geba nicht ge= kannt, und lange Zeit auf die Angabe diefes unmwiffenden Sammlers behauptet hat, daß er auf Ceylon zu Haufe fey. Errleben gab ihm Afrika zum Vaterland, weil er ihn für den Poto Bosman’s hielt, der ein Galago ift (f. daf.). Es ift ausgemacht, daß der Unau nur in Südamerika lebt, Shaw (gen. Zool.) hat nur unter dem Namen Bradypus ur- sinus ein Thier befchrieben, woraus Slliger fein Gefchlecht Prochilus gemacht hat. Buhanan (Reife n. Myfore II. ©. 198) hat nad: gewiefen, daß es ein wahrer Bär fey. In der That habe ich mich auch durch die Betrachtung des Schädels des Shaw’fchen Eremplars hiervon überzeugt. Es ift der unter dem Namen Jongleur bekannte Bär, dem nur die Vorderzähne ausgefallen waren. ©. vorn ©. 138, i 2) Zatu ift ihr brafilifcher Name. Die Spanier nennen fie Ar- madillo, wegen ihres Panzers; die Portugiefen Encuberto eben des- wegen. Man nennt fie aud) Quörguineho. Dasypus (Rauhfuß) war, “* Griechen der Name der Hafen oder Kaninchen. C. 17 258 Saugthiere. ihren Schwanz bedeckt. Diefe Subftanz bildet auf der Stirn ein Schild, ein zweites, fehr großes und fehr gewoͤlbtes auf d Schultern, ein drittes, dem vorhergehenden fehr ähnliches auf de Hüften, und zwifchen diefen beiden mehrere bewegliche paralfele Streifen, welche dem Körper geftatten ficy zu beugen. Bald ift der Schwanz mit einer Reihe Ningen, bald nur, wie die Füße, mit Knötchen befegt. Diefe Thiere haben große Ohren und Kral— ten, von den letzteren entweder vorn vier oder anderemal fünf, Hinten ſtets fünf. Die Schnauze ift fpis, die Badenzähne cylindriſch und von einander abſtehend, fieben oder acht überall, innerlich ohne Schmelz. Die Zunge ift wenig ausdehnbar und glatt. Zwiſchen den Panzerfchuppen oder den gänzlich von ihnen freien Theilen finden fich einige zerftreute Haare. Sie machen ſich Erd— höhlen, und nähren fi) zum Theil von Begetabilien, zum Theil von Inſecten und Aas. Ihr Magen ift einfach, und ein Blind: darm fehlt. Sie find ſaͤmmtlich in dem heißen oder doc) gemaͤ⸗ ßigten Amerika zu Hauſe. Man kann ſie nach dem Bau ihrer Vorderfuͤße und der Zahl ihrer Zaͤhne in Untergeſchlechter theilen. Die meiſten haben vorn vier Zehen, wovon die beiden mittleren die laͤngſten ſind. I. CACHICAME Cuv. Mit bloß fieben Zähnen auf jeder Seite und in jeder Kinn: lade. Die Schnauze ift fpis, der, Schwanz lang, mit Knochen: ringen umgeben. 1.D. Peba [Desm.]. Der Kafhitame Le Tatou noir d’Azara. Tatupeba Marcgr. Tatu-hu. Dasypus novemeinctus L. Buffon X. 37. und der Tatou à longue queue Id. Suppl. III. 58. Shreber 73. Zatuete. . Mit neun, bisweilen nur acht [auch wol nur fieben], Zwi— [hengürteln; im Ganzen ſchwarz; funfzehn Zoll lang, der Schwanz eben fo lang. ©. Nah Hrn. Dr. Rengger hat er acht Badenzähne auf jeder Seite, und man erkennt die Vollftändigkeit feines Gebiſſes am Daſeyn des hinterſten oberen Backenzahnes, welcher um zwei Drittel kleiner iſt und etwas mehr nach innen ſteht, als die vor— deren. Bei ganz jungen Individuen haben die Zaͤhne, außer dem erſten der eine einfache hat, eine doppelte Spitze, wie eine Bi— ſchofsmuͤtze. Die abweichende Zahl der Guͤrtel iſt gleich bei der Geburt ſo, und es giebt alſo nur Spielarten. V. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 259 **2, D. hybridus Desm. Le Tatou-mulet Az. D. septemeinctus Z. Schreber 72. Hat nur fieben Gürtel und wird nicht fo groß. Sein Schwanz ift nach Verhältniß Eürzer. Iſt felten. V. IL, APAR Cuv. Die Zehen der Vorigen, aber neun oder zehn Zähne überall. 3. D. Apar Desm. Der Apar. Tatu Apara Marcgr. Mataco Azar, D. trieinetus L. Schreber 71. A. Mit drei Gürteln, ſehr Eurzem Schwanz und regelmäßig höderigen Feldern. Er Eann fi, wie manche Kelleraffeln, zu eis ner völligen Kugel zufammentollen, indem er Kopf und Füße in die Schilder zurüczieht. Lebt in Brafilien, Paraguay *). Es ift einer von denen, die man am weiteiten nach Süden hin antrifft. Er bleibt von mittlerer Größe. II. ENCOUBERT Cuv. Diefe haben fünf Zehen an den Vorderfüßen, wovon die drei mittleren die Längiten find. Ihr Schwanz ift zum größten Theil mit Schuppen in Quincung befegt. Überall! neun oder zehn Zähne. Hierher gehört: 4. D. setosus [Pr. Max]. Le Tatou Encoubert. En- coubert et Cirquinson !) Buff. Tatou poyou Az. D. sexeinctus und octodecimecinctus Z. Buffon X. 42. und Suppl. II. XL. - Mammiferes Vol. I. II. Unterfcheidet ſich von allen andern, daß er in jedem Zwiſchen⸗ Eieferfnochen einen Schneidezahn hat. Sein Panzer hat fechs oder fieben Gürtel, mit glatten, großen und edigen Feldern. Der * NRengger erwähnt feiner nicht. - V. 9 Der Tatou à tete de belette Grew's, Cirquinson Buf- fon’s, Das. octodecimeinetus L. ift der obige oder sexcinctus, Grew hat nur die Längsbinden der Hinterfchilder alle für beweglich gehalten. Aber felbft, wenn man fie zählt, kommen nur fechözehn her: aus, wie auch feine Abbildung feldft DR nicht BR Fest. — 260 Säugthiere. Schwanz iſt von mittelmaͤßiger Laͤnge und bloß an der Baſis ge— ringelt. Die Füße haben alle fünf Zehen. Diefes Thier hat etwas fchweinartig plumpes. Der Kopf ift did und breit, oben flach, die Ohren und der Schwanz Eurz, zwifchen den Schildern des Nüdenpanzers ſtehen weißlihe Bor: fin. Im Naden ein ifolirter Querpanzer aus neun Täfelchen beftehend. Die beiden innerften Krallen jedes Fußes haben ihre fharfe Schneide nad) innen, die drei andern nach außen gerich- tet. Die Seitenränder des Rüdenpanzers find fägeartig gezähnt, außer vorn in der Schultergegend. Der Schwanz hat fünf Ringe. Unter jedem Auge bilden einige Schildchen eine Warze. Der übrige Körper ift mit einer dicken gerunzelten Haut bededt. Die zwei obern Zähne im BE find ihrer Stel- lung nad) zwar Schneidezähne, doch vertreten fie ihrer Function nad) die Stelle vorderfter Badenzähne. Ihnen entſprechen in der unteren Kinnlade die beiden zweiten Zähne, die demnach wie die zwei erften, auch für Schneidezähne gelten müffen, wiewohl fie auch nicht deren Function verfehen. Man könnte demnach, nad) Hrn. Nenggers Meinung, den Zahnbau diefes Thieres aus: drüden: Schn. 3 EE. 2 B. 3. Sein Fleifh hat einen flin= Eenden Geruch. V. Der Pichiy Azara’s [D. minutus Desm.] gleicht dem Encubert, außer daß fein Zwifchenfiefer keine Zähne hat, und fein Hinterfchild fügeartig gezahnt ift (f. oben), und feine nadten Theile mit längeren und flärkeren Haaren befegt find. ine be: nachbarte Gattung iſt auch: *5. D. villosus Desm. Le Tatou velu ou 4. d’ Az. Abb. in den Kupfern des Dietionn. des sc. naturelles. Mit langen braunen Haaren befegt. Das Kopffhild be: fteht aus rauhen, unregelmäßigen Schuppen. In den Pampas füdblih vom La Plataftrom ziemlicy gemein. Höher hinauf nicht. V. IV. CABASSOU Cuv. Eine andere Unterabtheilung der Tatu's hat fünf Vorder: zehen, aber fchief geftellt, fo, daß der Daumen und Zeigefinger dünn, und des Iegteren Nagel fehr lang ift, der Mittelfinger ei- nen ungeheuren fcharf fehneidenden tragt, der vierte auch noch eis nen großen, aber Fürzeren, und der Eleine Finger den kuͤrzeſten von allen. Dieſe Geſtalt macht ſie geſchickt, ſich ſchnell in die Erde zu graben oder wenigſtens darin feſt zu klammern, daß man Mühe hat, fie abzureißen. Die erften haben nur acht oder neun Zähne auf jeder Seite oben wie unten. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 261 6. D. gymnurus [IU.). Der Tatu=:Ay. Az. Le Ca- bassou propre Buffon. s D. unicinetus L.*) Buffon X. XL. Mit zwölf Zwifchengürteln, langem, knotigem Schwanz, die Schildchen vieredt, breiter als lang, überall fün Finger, wovon vier an den Vorderfüßen ungeheure, am aͤußeren Nand [charffchnei- dende Klauen tragen. Er wird fehr groß. ©. — Er gleicht einem Rhinoceros im Kleinen. Der Kopf ift kurz, breit und plump, die Ohren breit und fchlotternd. Im Nacken ftehen drei bewegliche Gürtel. Der Bauch ift mit run: den Hornmärzchen beſetzt. Der Schwanz ift mit einer nadkten, harten, runzligen Haut bededt, nur an der Spige mit einigen Schildchen. Der Schädel des Tatuay hat nach Nengger’s Beobach— tung eine befonders große Entwidelung des Siebbeins. Diefe Platte nimmt den fiebenten Theil des Umfangs der Hirnhöhle ein, und bildet nicht allein die Grundfläche, fondern auch die vordere Wand, indem fie unter den Stirnbeinen aufwärts fleigt und fi umwoͤlbt. Die Bellen, welche von diefer Platte ausge: hen, erfireden fich auch nach vorn und oben. Auch andre Ta— tu's haben ähnlichen Bau. Bei ausgewachfenen Individuen ift der zweite und dritte Halswirbel verwachfen, bei alten alle. V. V. PRIODONTES Fr. Cuv. Sie haben noch ungleichere Finger und noch gemwaltigere ‚Krallen, aber auch auf jeder Seite an zwei und zwanzig bis vier und zwanzig Eleine Zähne, daher vier und neunzig bis fechs und neunzig in Allem. 7. D.(P.) Gigas. Der Riefentatu. Grand Tatou Az. Priodontes giganteus. \ Buffon X. XLV. Deuxieme Cabassou. Mit zwoͤlf oder dreizehn Gürteln, einem langen mit dach: ziegelartigen Schuppen bededten Schwanz und vieredten, breiter al3 Fangen Schildchen. Es ift der größte Tatu, bisweilen drei Fuß ohne den Schwanz [der felbft eine Länge von anderthalb, bei drei 3 Zoll Ducchmeffer an der Baſis hat, fo daß das Thier die Größe eines Schmeins erreicht]. [In Südamerika,verbreitet, aber dennoch fehr felten zu erhalten. ] + Nah Prinz v. Wied if Schreber’s Abb. LXXV. ſehr unrichtig. V. 262 Säugthiere Endlih muß man noch am die Gürtelthiere, aber als ein beftimmt verfchiedenes Untergefchleht fügen: VL CHLAMYPHORUS Harlan. Mit zehn Facht]*) Bahnen überall, fünf Fingern an jedem Zuß, die des vorderen fehr groß, Erumm, zufammengedrüdt, und gie bei den vorigen, ein mächtig wirkfames Inſtrument zum Graben; der Nüden ift mit Querreihen von Knochenſchildern bedeckt, ohne eigentliche folide Schale vorn oder hinten, fondern nur einen Cuͤraß bildend, der am Körper bloß längs des Nüd- grats angeheftet ift. Der Körper ift hinten wie abgeftugt, und der nad) unten umgebogene Schwanz zum Theil am Bauche befeftigt. [Das Skelet hat vier Ähnlichkeit mit dem der Ca- baffu’s. Über dem Auge ift ein eigener Höder.] Ch. truncatus Harlan. Das Cüraßthier. Pichiciago der Eingebornen, Harlan in the Euer of the Lye. of nat, hist. of New- York pl. X Yarrel im — —— Journal nr. XII. Das Skelet. Fünf bis ſechs Zoll lang, im Innern von Chili zu Haufe, wo es zum größten Theil unter der Erde zubringt ). €. — Diefes Thier lebt bei Mendoza in der Provinz Cuyo in Chili und hat die Größe eines Maulwurfs. Der Kopf geht außerlih unmittelbar in den Rumpf über, ift Eegelförmig zuge fpist, und von der breiten, ſchweinsruͤſſelaͤhnlichen Nafenfpige an, über die Stirn und Scheitel den ganzen Rüden entlang mit einer erben lederartigen Haut bededt, in welche Knochenfchilder einges fügt find, die über dem Geficht unregelmaͤßige, vom Naden an bis zum Schwanz regelmäßige und Querreihen bildende Schilder zeigen. Der Körper unter dem an den Seiten frei flehenden Ruͤckenpanzer ift mit dichten, weißen, feidenartigen, (mit lang gezogener Baumwolle verglichenen) Haaren befegt, fo auc Kehle, Bruft, Baud) und Schenkel. Unter dem Scheitelpanzer fieht das Auge und ein Eleines Ohr hervor. Durch Haare abgefondert vom Ruͤckenſchilde ift der Steiß mit per Schilderreihen gepanzert, und *) Unbegreiflich, daß der Verf. von zehn Zaͤhnen ſpricht, da ſowohl die Beſchreibung Harlan’s, als die fpätere Yarrel’s, fo wie auch beider Abbildungen nur acht, ganz entfchieben, angeben. B. 1) So kenne biefes Thier nur aus der Befchreibung Harlan’s 0. a. D.1I. p. 235. C. — Einige feitdem noch erfchienene Nachrichten habe ich) Aa oͤnnen. Zahnlofe Thiere. Oryeteropus. 263 an feinem Ende der zwei Zoll lange Schwanz zwifchen den. Hin— terbeinen umgefchlagen. Auch er ift bepanzert und am Ende ru— derähnlich breit. Die maulwurfähnlichen Vorderkrallen find. fichel- förmig ausgefchnitten. Der Schädel ift ziemlich Tugelig, mit fchmalen, fpisen Gefichtsenochen. Über oder vor dem Auge eine blafige Auftreibung oder vielmehr gemölbter Knochenfortfaß, der mit den Stirnhöhlen in Verbindung ſteht; ein fehr Langer röhri- ger, Enöcherner Gehörgang ift nach vorn gebogen und reicht bis ans Auge. Die Unterfinnlade gleicht auffallend der eines Scha- fes. Zähne in jedem Kiefer, auf jeder Seite nur acht, alfo 32 zufammen. V. Es fcheint, daß man in Amerika die foffilen. Knochen eines Tatu von gigantifcher Größe gefunden hat, der vielleicht zehn Fuß lang, ohne den Schwanz zu rechnen, gemwefen feyn mag’). ©. Cuvier ossemens fossiles T. V. 1re part. p. 191. Note. 3. ORYCTEROPUS t) @eoffr. Zange Zeit mit den Ameifenfreffern verbunden, weil fie der- felben Nahrung genießen, diefelbe Geftalt des Kopfs haben und ihre Zunge gleichfalls etwas ausdehnbar iſt; allein fie unterfchei= den fich dadurch, daß fie Backenzaͤhne befigen und ihre Kralfen zum Graben eingerichtet, platt, und nicht fchneidend find. Der Bau ihrer Zähne weicht von dem aller anderen Säugthiere ab; es find folide Gylinder, wie fpanifches Rohr der Lange nach aus einer unendlihen Menge parallele Canaͤlchen zufammengefest. Ihr Magen ift einfach, gegen den Pförtner hin muskuloͤs, und ihr Blinddarm Elein und fLumpf. Man Eennt nur eine Gattung. O. capensis. - Der cap’fhe Erdwühler Erb: ferfel, Takkaru. Buffon Suppl. VI. XXXI. Die hollandifchen Goloniften nennen ihn Aerd-Varken. Es ift ein Thier von der Größe des Dachſes und darüber, kurz⸗ beinig, mit fleifem, Eurzem Haar, graubrännlich, der Schwanz etz *) Herr Prof. Weiß hat die Güte gehabt, mir diefe Panzerſtuͤcke und andere foſſile Refte in dem berliner Mufeum zu zeigen, welche er: ſtere keinen Zweifel Laffen, daß fie diefem Geſchlecht angehören, aber an Dicke und Schwere fo —5 find, daß fie mit nichts Ähnlichem un— ter den Säugthieren verglichen werden können. V. I) Orycteropus: Fuß zum Graben geſchickt. 264 Säugtbiere. was kürzer ald der Körper, gleichfalls Eurzhaarig. Er hat vier Zehen vorn, fünf hinten. Lebt in Löchern, die er mit ausneh— mender Leichtigkeit grabt. Man ißt fein Fleiſch. Die anderen regelmäßigen Edentaten befisen Eeine Baden- zähne, und folglic gar Feine. Auch hier giebt es zwei Gefchlechter. 4. MYRMECOPHAGA Z. Ameifenfreffer. Stark behaarte Thiere mit langer Schnauze, die in ein klei— nes Maul ohne alle Zähne endigt, und aus welchem eine faden- förmige, ſehr ſtreckbare Zunge hervortritt, die fie in die Ameifen- haufen und Zermitenhaufen fleden, wo fie diefe Sinfecten mit: tels ihres Elebrigen Schleimes anheftet*). Ihre ftarken und fhneidenden Vorderkrallen, die nad) den Gattungen an Zahl ver: fchieden find, dienen ihnen die Zermitennefter zu zerreißen, und liefern ihnen auch eine gute Waffe. In der Ruhe find dieſe Krallen immer halb eingefchlagen, und ihnen entfpricht eine Hand» ſchwiele; auch flügt das Thier den Fuß nur auf die Seite. Der Magen der Ameifenfreffer ift einfach und gegen den Pförtner hin muskuloͤs, ihe Darıncanal mittelmäßig und ohne Blinddarm *). [Shre Unterkinnlade ift gar nicht zum Kauen fähig. Sie leben ſaͤmmtlich in den heißen und gemäßigten Theilen der neuen Welt, und werfen nur ein Junges, welches fie auf dem Nüden tragen.] 1. M. jubata. Der große Ameifenfreffer. Ta- manvir, Yurumi. Buffon X. XXXiX. und Suppl. II. LV. Blumenbacd Abb. nat. hift. G. T. 82. Über vier Fuß lang [ohne den drei Fuß langen Schwanz], mit vier Krallen vorn, fünf hinten, der Schwanz mit langen [platten], oben und unten fenfrecht fiehenden Haaren befegt, graubraun, mit einem fehiefen, ſchwarzen, weiß eingefaßten Streif auf jeder Schulter. Der größte aller Ameifenfreffer. Man ver: fihert, daß er fich felbft gegen den Saguar vertheidigt. Im Gan- zen ift er ein friedliches Thier. Er bewohnt niedere Gegenden, Elettert nicht auf Bäume und geht fehr Tangfam. ) Doch follen ſich die eigentlichen Ameifen mehr mittels ihr Zan⸗ gen anklammern, auch reichlich an der Schnauze. 1) Daubenton hat beim zweijährigen ein paar ganz a Un: haͤngſel befchrieben, die man allerdings für Blinddärmchen nehmen Fann. pr habe mic) aber vergewiffert, daß fie beim Tamandua nicht eriftiren. —J Zahnloſe Thiere. Manis. 265 2. M. Tamandua Cuv. Der Tamandua. Caguaré. Myrmecophaga tetradactyla und tridactyla. Schreber 66. Bon ber Geftalt und den Füßen des Vorigen, aber um mehr als die Hälfte Eleiner. Sein Eurzhaariger Rollſchwanz ift an der Spige nadt, und dient ihm, fih an Bäumen aufzuhän- gen. Es giebt gelbgraue, mit einem ſchwarzen Schulterftreif, der bloß im Zuruͤckwerfen des Lichts fichtbar wird, gelbe mit fol: chem fchwarzen Streif und gelbe mit ſchwarzem Streif, Kreuz und Bauch; endlich durchaus fchwärzliher Man weiß noch nicht, ob diefe Berfchiedenheiten Gattungen bezeichnen *). 3. M, didactyla L. Der zweizehige Ameifenfreffer. Buffon X. 30. Blumenbach Abb. nat. hift. Geg. T. 22. Schreber 68. Don der Größe einer Ratte, mit gelbem Wollhaar, längs des Rüdens vothgelb, mit an der Spige nadtem Rollſchwanz, vorn nur zwei Krallen, wovon die eine fehr groß; hinten vier !). Durch ganz Südamerika. 5. MANIS Z. Pangolin?). Gewoͤhnlich Schup- penthier, Fourmillier ecailleuw. Haben keine Zähne, eine fehe ausdehnbare Zunge, und leben von Zermiten und Ameifen, wie die eigentlichen Ameifenbare ; - allein ihe Körper, ihr Schwanz und ihre Gliedmaßen jind mit großen fcharffantigen Schuppen befegt, die wie die eines Tannen⸗ zapfen über einander liegen und die fie aufrichten koͤnnen, indem ſich diefe Thiere Eugelförmig zufammenrollen, wenn fie fich gegen irgend einen Feind vertheidigen wollen. Alle ihre Füße haben fünf Zehen. Ihr Magen ift in der Mitte ſchwach getheiltz es fehlt ihnen der Blinddarm. Sie finden fid nur in der alten Welt. *) Nach meinen Unterfuchungen über die Farben der Thiere, be= zeichnen diefe Verfchiedenheiten gewiß Feine Species, und dieß fcheinen auch ſchon Azara’s und neuerlih Rengger’s Angaben zu beftä- tigen. B. 1) Die Myrmecophaga tridactyla L., Seda T. F., ift nur ein ſchlecht abgebildeter Tamandua. M. striata Sh., Buffon Suppl. III. pl. LVI. ift ein durch den Ausftopfer entftellter Coati. 2) Pangoeleng bezeichnet nad) Seba im Savanifchen ein Thier, das ſich in Kugel rollt. In Bengaien nennt man ihn Badjarkita oder Steinamphibie. Auch nennt man ihn Erd=- Karpfen, Die hollän- —* Matrofen hatten ihn formofanifhen Teufel genannt. u. |. w. 266 - Säaugthiere, 1. M. brachyura Erzl, Der Phatagin. Myrmeeophaga pentadactyla Eral. Buffon X. 34. Schreber &. LXIX. Drei bis vier Fuß lang, der Schwanz kürzer als der Kör- per, an der Bafis breit. Der Darrayıw Yelians (L. XVL c. Zhiſchen den Ruͤckenſchuppen finden ſich einige lange ſteife Borſten. 2. M. macrura Erzl. Der Pangolin. Myrmecophaga tetradactyla L. Buffon X. XXXIV. Phatagin, Blumenbach Abb. nat. hiſt. Geg. T. 14. Zwei bis drei Fuß lang, der Schwanz aber doppelt ſo ae die Schuppen mit Spigen verfehen. Am Senegal, Guinea !), Man hat in der Pfalz unter der Erde einen Kralfenphalang gefunden, welcher das Dafeyn eines foffilen Pangolins von mehr als zwanzig Fuß Länge anzeigt. Cuv. oss. foss. V. Ire p. 193. Monotremata, eine dritte Abtheilung der Edentaten, von Geoffroy fo genannt, weil fie für den Samen, den Urin und die anderen Ausleerunz gen nur eine gemeinfchaftliche Öffnung beißen. Ihre Zeugungs— organe bieten fonderbare Anomalienz obſchon fienämlich keinen Bauchſack befigen, fo finden fic dennoch auf ihren Schaambeinen die nämlichen überzähligen Knochen, wie fie die Beutelthiere has ben. Ihre Samencanäle endigen in die Harnröhre, die ſich wiederum in die Cloaka öffnetz wahrend der Ruhe zieht ſich dag männliche Glied in eine Scheide zurüd, die fi) durch ein Loch in der Tiefe der Cloake öffnet. Statt des ganzen Uterus haben fie nur zwei Ganäle oder Trompeten, deren jede fich befonders und mit einer doppelten Mündung wieder in die fehr weite Harn— vöhre öffnet, die in die Cloake übergeht. Da man endlicy über das Borhandenfenn von Zitzen noch nicht gänzlich einerlei Mei— 9 Ich habe dieſes Vaterland des ——— Pangolins aus den Berichten Adanſ on's u. a. Reiſenden erwieſen. C. — U Lich tenſt ein ſpricht in feiner Reife von demſelben Thier, das er bei einem Prieſter im Caffernlande geſehen. V. Zahnlofe Thiere. Echidna. 267 nung ift ), fo kommt es darauf an zu erfahren, ob biefe Thiere lebendiggebärend oder eierlegend find ?). Nicht weniger Eigen: thümlichkeiten zeigt ihr Skelet, vorzüglich in Hinficht einer Art beiden Schultern gemeinfchaftlihen Schlüffelbeins, was noch vor den gewöhnlichen fteht und dem Gabelknochen der Wögel entfpricht. Endlich haben auch noch außer den fünf Krallen an allen Füßen, die Männchen an den Hinterfüßen einen ganz eige- nen Sporn, von einem anal durchbohrt, der eine, von einer an der Innenwand des Schenkels befeftigten Drüfe abgefonderte Flüf- figkeit ausgiegt *). Man behauptet, daß die Verwundungen hier- ducch giftig feyen. Diefe Thiere haben Feine äußere Ohrmuſchel, und ihre Augen find ſehr Elein. - Die Monotremen finden fi nur auf Neuholland, wo fie erft, feitdem die Engländer ſich dafelbft niedergelaffen haben, ent- deckt worden find. Man Eennt zwei Gefchlechter. 6. ECHIDNA Cu. (TACHYGLOSSUS 71.) Stabhelameifenfreffer. | Shre lange, dünne, in ein Eleines Maul endigende Schnauze enthält eine ertenfible Zunge wie die der Ameifenfreffer und Pan- goline. Auch nähren fie fi), wie diefe, von Ameifen. Es feh— len ihnen die Zähne; aber ihre Gaumen ift mit mehreren Reihen Eleiner ruͤckwaͤrts gerichteter Spigen beſetzt. Jeder ihrer Eurzen Züße hat fünf fehr lange und ftarfe, zum Graben eingerichtete Krallen, und die ganze Oberfeite ihres Körpers iſt mit Stacheln, 2) Medel betrachtet als folche zwei drüfige Anhäufungen, die er bei einem weiblichen Schnabelthier ſehr ſtark entwickelt gefunden. Geoffroy glaubt, daß es vielmehr Drüfen feyen, die denen der Spig- mäufe in den Weichen entfprechen. C. 2) Seit kurzem ſagen uns Reiſende, daß man ſich davon QuergeNat habe, daß fie Eier legen. Su dem Fall, daß dem alfo wäre, müßten die Monotremen gewilfermaßen als eine befondere Thierclaffe betrachtet werden; allein zuvor wäre zu wünfchen, daß ein ımterrichteter Anatom genau diefe Eier, ſowohl ihre Entftehung innerlich, als auch ihre Ent: widelung nad) dem Legen, befchriebe. Es fteht dieß von den vielen Urzten, die täglich nad) der Colonie von Port. Sadfon gehen, zu erwar- ten. Giche übrigens die ausführliche Monographie über das Schnabel: thier, welche Meckel herausgegeben (Ornithorhynchi paradoxi anato- mica deser. c. t. Lips. 1824 fol.); auch, über die Gefchlechtstheile, die Abhandlungen Sir Ev. Home’s; meine Legons d’ Anatomie com- paree T. V. und die Memoires de Mr. Geoffroy St. Hilaire in den Mem. du Museum T. XV. & — [Und die fpäteren Controver— fen von Medel in defien Archiv u. f. w. V.] *) Bergl. weiter unten, beim Schnabelthier. V. 268 Saugthiere wie ein Igel, beſetzt. Es ſcheint, daß ſie ſich in der Gefahr eben ſo wie dieſer in eine Kugel zuſammenrollen koͤnnen. Ihr Schwanz iſt ſehr kurz, ihr Magen weit und faſt kugelfoͤrmig, ihr Blinddarm mittelmäßig; ihre Ruthe endigt in vier Knötchen. 1. E. Hystrix. Tachyglossus aculeatus IX. Ornithorhynchus Hystrix Home. Myrmecophaga aculeata Shaw. Leach Zool. Miscell. I. t. 91. Ganz mit dien Stacheln bededt. €. Von der Größe eines Igels, aber mehr der Geftalt eines Meerfchweinchens; mit Eleinem, hartem, fpisem Schnabel und langen Krallen. Der Untertheil mit Haaren verfehen; die Sta— cheln des Nüdens an der Bafis viel dider als beim Igel. Schmutzig gelblich- weiß. ®. 2. E. setosa. Ornithorhynchus setosus Home. Mit Haaren bededt, unter denen die Stacheln halb ver: ftet liegen. Einige halten ihn nur für eine AUPrBnEeBBIEOERUNE lHaͤufig auf Mount York in Neuholland.] 7. ORNITHORHYNCHUS Biumenbach. (PLA- TYPUS Shaw) Schnabeltbhier. Ihre verlängerte und zugleich fonderbare verflächte, breite Schnauze zeigt die größte außerliche Ähnlichkeit mit einem Enten- fehnabel, um fo auffallender, da ihre Lippenraͤnder gleichfalls mit Eleinen Querblättchen eingefaßt find. Zähne finden fich bloß hinten im Maule, überall zwei, ohne Wurzeln, mit platten Kronen, und wie die des Orycteropus aus Eleinen verticalen Röhrchen zufammengefegt. Shre Vorderfüße tragen eine Haut, die nicht nur die Finger ver: einigt, fondern auch noch weit über die Nägel hinaus ragt. An den Hinterfüßen endigt diefe Haut an der Wurzel der Nägel. Diefe beiden Charaktere in Verbindung mit dem platten Schwanz, machen die Schnabelthiere zu Waffergefchöpfen. Ihre Zunge ift gewiffermaßen doppelt, die eine, mit Zotten befegt, im Schnabel, die andere, didere, nad) vorn mit zwei’ Eleinen fleifchigen Spig- ‚hen verfehen, an ber Bafis von jener *). Ihe Magen ift Elein, *) Wiewohl ich ſchon erklärt habe, daß ich nich in bieſem Werke der Einmiſchung meiner eigenen Anſichten enthalte, ſo kann ich hier doch 2 Zahnlofe Thiere. Ornithorhynchus. 269 länglich, und der Pylorus ſteht neben der Cardia. Der Blind: darm ift klein; man fieht in diefem Eingeweide viele hervorfte- hende parallele Blätter. Die Ruthe hat nur zwei Knötchen. . Die Schnabelthiere bewohnen die Flüffe und Suͤmpfe Neuhor- lands, in der Nähe von Port: Sadfon. ©. Die große fogenannte Giftdrüfe,, eine glandula conglo- merata, liegt faft unmittelbar unter den Integumenten, über dem Schenkelgelenk und den Hüften; von ihr fleigt eine Nöhre hin= ter dem Dber= und Unterfchenkel herab in einen Sad, der in der Fußaushöhlung liegt, und von da in den Sporn. Die Ver: wundung foll nah Knox E£eine fhlimmen Folgen haben. Bon den Eiern wird gefagt, daß es deren zwei lege, wie Hühnereier. Es lebe in einem Neſt aus Reißholz verfertigt, ku— gelig, mit einer Nöhrenöffnung, woraus nur der Schnabel guckt. Es foll die Eier fogar bebruͤten . V. O. paradoxus Blumendb. Water-mole auf Neuholland. Peron Voy. aux terr. austr. 1. pl. XXXIV. Man kennt zwei Arten; die eine mit röthlichem (O. rufus), dünnen, glatten Haar; die andere mit fohwarzbraunem, platten und Eraufen. Vielleicht find es nur Altersvarietäten. €. Es ift von der Größe einer Eleinen Kage, und feine Färbung gleicht der eines Fifchotters. V. mir nicht verfagen, auf meine, in meinem Syftem der Natur ac. ©. 117, bereits vor fieben Sahren gegebene Erklärung, daß der Kehl: dedel eine zweite Zunge fey, aufmerkfam zu machen. Auch hier bin ich überzeugt, daß dem Schnabelthier dafür die epiglottis fehlt. 2. *) Linnean Transact Vol. XI. und Tilloch ph. M. 1823. V. Siebente Ordnung der Säugthiere. PACHYDERMATA. Didhäuter, Di: zahnlofen Thiere beendigen die Neihe der Krallenthiere, und wir haben fo eben gefehen, daß einige unter ihnen felbft fo große und das ganze legte Fingerglied einhüllende Klauen haben, daß fie fich bis auf einen gewiffen Grad den Hufthieren nähern. Allein fie hatten noch zugleich die Fähigkeit, diefe Finger um bie Gegenftände, die fie ergreifen wollen, zu treffen und damit feſt— zuhalten. Der gänzliche Mangel diefer Fähigkeit charafterifirt die Hufthiere. Da fie ſich ihrer Füße einzig als Stuͤtze bedienen, fo haben jie nie Schlüffelbeine; ihre Vorderarme bleiben flets im Zuftande der Pronation, und diefe Thiere find lediglich auf Pflan— zennahrung beſchraͤnkt. Ihre Formen fowohl wie ihre Lebensart zeigen weit weniger Mannigfaltigkeit als die der Krallenthiere, und man Eann eigentlich nur zwei Ordnungen aus ihnen bilden, Die, welche wiederfäuen, und die welche es nicht thun; indeß erlauben diefe letzteren, die wir gemeinfchaftlich mit dem Namen Pachy— dermen bezeichnen, einige Untereintheilungen. Die exfte begreift die Pachydermen mit NRüffel und Stoßzähnen. Proboscidea!). Sie haben an allen Füßen fünf Finger, im Sfelet ganz vollftändig, aber in der den Fuß umgebenden Hautfchwiele fo ein- gehülft, daß Aufßerlich nur die am Rande diefer Art von Huf ans gehefteten Nägel fichtbar find. igentliche Eckzaͤhne und Schneide 3 1) Diefe Thiere haben verfchiedene Ähnlichkeiten mit gewiffen Na: gethieren: 1) durch die großen Schneidezähne; 2) die oft aus paralle: ten Blättern zufammengefegten Badenzähne; und 3) die Geftalt mehre: ver Knochen 2c. bi Diähäuter. Elephas. 271 zahne fehlen ihnen, aber in den Zwifchenkiefer find zwei aus dem Maule heraustretende und oft ein ungeheures Wachsrhum gewin- nende Hauer eingepflanzt. Die zu diefen Stoßzähnen nothwendige Größe der Alveolen macht die Oberkinnlade fo hoch und verkürzt die Nafenknochen dergeftalt, daß fich im Skelet die Nafenlöcher am oberften Theile des Gefichts befinden; im lebenden Thiere verlängern fie fich aber zu einem beweglichen Nüffel, einem aus vielen Zaufenden unter einander verflochtener Muskeln zufammen: gefegten, in jeder Nichtung beweglichen Organe, mit der feinften Empfindlichkeit begabt und in ein fingerahnliches. Anhängfel en: digend. Diefer Nüffel giebt dem Elefanten faft fo viel Gewandt- heit, als die Volllommenheit der Hand nur irgend dem Affen geben kann. Er bedient fich deffelben, um Alles, was er zum Munde führen will, zu ergreifen, und dag Getraͤnk in denfelben zu pumpen, was er nachher durch Umbiegen diefes bewunderns— würdigen Drganes in den Rachen fprist, und auf diefe Weiſe einen längeren Hals erfegt, der einen fo großen Kopf und fo ſchwere Stoßzähne nicht würde haben tragen Eönnen. Übrigens enthalten die Knochenwände des Schädels zwifchen fich große leere Höhlungen, welche den Kopf leichter machen. Die Unterfinnlade hat gar Eeine Schneidezähne; die Eingemeide find fehr voluminög, der Magen einfach, der Blinddarm ungeheuer, und die zwei Bigen, mehr hat er nicht, an der Bruft ftehend. Das Sunge faugt mit dem Maule und nicht mit dem Ruͤſſel. Man Eennt in der lebenden Natur nur ein Gefchlecht von Küffelpachydermen, namlich: ELEPHAS 2. Elefant. Begreift die größten Landfäugthiere. Die erftaunlichen Dienfte, die ihnen ihr Nüffel als ein Eräftiges lebendiges Inftrument und ald Drgan des Zaftens und Niechens leiftet, contraftiren auffal- lend mit dem Anbli ihrer plumpen, unbeholfen fcheinenden Glie— der; und da das Thier zugleich eine bedeutende Phyſiognomie zeigt, fo hat auch fie dazu beigetragen, die Meinung von der In— telligenz diefer Thiere zu übertreiben. Nachdem ich diefelbe Lange Beit hindurch ftudirt, habe ich gefunden, daß fie die eines Hun— des oder anderen Naubthieres nicht überfteige, Übrigens find die Elefanten von fanftem Naturell und eben in Heerden unter der Anführung alter Männchen. Sie nähren fich bloß von Ve— getabilien. Ihr unterfcheidender Charakter befteht in Badenzähnen, de- ten Körper aus einer gewiffen Anzahl von fenkrechten Blättern zufammengefegt iſt, wovon jeder aus ‚einer Enochigen, mit Schmelz % 272 Säaugthiere. eingehülften Subftanz befteht, die durch eine dritte, die Ninden: fubftanz, unter einander verbunden werden. Diefer Bau ift, mit einem Wort, ganz der nämliche, den wir bei den Cabiai's und einigen anderen Nagethieren wahrgenommen haben. Diefe Bas denzähne folgen einander nicht in ſenkrechter Nichtung wie un- fere, die fo auf die Milchzähne folgen, fondern von hinten nad) vorn, in dem Maße, daß, wenn fich der eine Zahn abnugt, er zugleich durch den nachfolgenden nach vorn getrieben wird; fo daß der Elefant auf jeder Seite bald einen, bald zwei Badenzähne, vier oder acht im Ganzen, nad) den Epochen, befist. Die frühe: ren diefer Zähne haben weniger Blätter, die nachfolgenden ftets mehr. Man behauptet, daß gewiffe Elefanten auf diefe Weiſe wol achtmal ihre Zähne wechſeln. Die Stoßzähne wechfeln fie nur einmal. Die heutigen, mit einer rauhen, faft haarlofen Haut verfes henen Elefanten bewohnen nur die heiße Zone der alten Welt, und man hat bis jest nur zwei Gattungen *) erkannt. 1. E. indieus. Der indifhe Elefant. ⸗ Buffon XI. 1. und Suppl. III. 59. G. Cuvier Menagerie du Museum. Mit länglihem Kopf, concaver Stirn, die Krone der Ba ckenzaͤhne mit wellenformigen Querbaͤndern, welches die durch Kauen abgenugten Querfchnitte der fie bildenden Blätter find. Diefe Gattung hat Eleinere Ohren und an den Hinterfüßen nur vier Nagel. Er lebt vom Indus bis zum großen Oſtmeer und auf den großen oftindifchen Inſeln. Seit undenklihen Zeiten richtet man dort Individuen zu Zug- und Laftthieren ab; in der Gefangenfchaft hat man ihn aber noch nicht fortpflanzen koͤn— nen, wiewohl das, was man von feiner vermeinten Schamhaf: tigkeit und dem MWiderwillen, ficy vor Zeugen zu begatten, ges fagt hat, ohne Grund if. Die Weibchen haben nur fehr Eurze Stoßzähne, und viele männliche gleichen ihnen hierin. C. — Eine weiße Abart, wahrfcheinlich ein Kakerlak, findet fich auch von ihm, und wird in Ava und Pegu befonders verehrt. V. 2. E. africanus,. Der afrikaniſche Elefant. Perrault Memoires pour l’Hist. des Animaua. Fr. Cuv. Mammiferes Vol, III. ‚ Mit rundem Kopf, converer Stirn, großen Ohren, und Ba: Eenzähnen mit fchleifenförmig geftalteten Leiften auf ihrer Krone. *) Fr. Cuv. Mammiferes Vol, II. Beide Profilköpfe. \ Didhbäuter. Mastodon. 273 Er fcheint oft nur drei Nägel an den Hinterfüßen zu haben. Dieß ift die einzige Gattung, welche vom Senegal bis zum Vor: gebirge der guten Hoffnung zu Haufe if. Man weiß nicht, ob er auch an der ganzen Oftküfte Afrika’s hinauffteigt, oder ob er dort durch den vorigen erfegt wird. Die Stoßzähne der Weib: chen find hier fo groß wie die der Männchen, und diefe Waffe bei ihm überhaupt größer als beim indifchen. Heut zu Zage zahmt man den afrikanifchen Elefanten nicht; es feheint aber, daß die Karthaginenfer von ihm denfelben Gebrauch gemacht ha= ben wie die Indier von dem ihrigen. Man findet unter der Erde, in faft allen Theilen beider Melten, die Knochen einer Gattung Elefanten, die dem indifchen nahe kommt, deffen Badenzähne aber fehmälere und geradere Lei— ften zeigen, und deffen Alveolen der Stoßzähne nad) Verhältnig viel länger waren, auch die Unterfinnlade ftumpfer. in neuer: lih duch Hrn. Adams an den Küften von Sibirien aus dem Eife befreites Individuum fiheint mit einem dien Haar von zweierlei Befchaffenheit bedeckt gewefen zu ſeyn, fo daß es mög: lic wäre, daß diefe Gattung in Falten Klimaten gelebt hätte, Seit lange aber ift fie fchon vom Erdball verfchwunden. [Es ift diefes der Elephas primigenius Blumenbach's, der fonenannte Mammuth (ruf. Mammontovojakost), worüber zumal in Cuvier Recherches sur les oss. foss. T. 1. das Weitere zu finden.] Das zweite Gefchlecht der Nüffelträger: MASTODON Ouv. ift ganz von der Erde vertilgt und hat Keine Iebende Gat— tung zurüdgelaffen. Es hatte mit dem Elefanten die Füße, die Stoßzähne, den Rüffel und viele andere Einzelheiten des Baues gemein, unterfchied fich aber duch die Badenzähne, deren Krone oben mit Eonifhen Erhöhungen gezadt war, die, bei allmaliger Abnugung durch das Kauen, Scheiben als Abfchnitte diefer Spi— gen zeigten 1). Diefe Zähne, welche fidy wie die des Elefanten, von hinten nach vorn folgten, zeigten auch eine um fo größere Zahl Spigen, je älter das Thier war, 1) Diefe Bildung, die ven Maftodonten mit den Nilpferden, Schwei— nen u. f. w. gemein ift, hat zu dem irrigen Glauben Anlaß gegeben, fleifchfreffende Thiere feyen. a 13 274 Säugthiere. a, M. giganteus. [M. giganteum C.] Cav. loc. cit. Mo die Querfchnitte der Spigen fehleifenformig waren. Die berühmtefte Species. Sie Fam dem Elefanten an Größe gleich, aber war im Bau plumper. Man findet Nefte derfelben, zum Verwundern gut erhalten, und in großem Überfluß, in faft allen Gegenden von Nordamerika. In der alten Welt find fie gar ſehr viel feltener. b. M. angustidens. Cuv.l.c. Deſſen Badenzähne, fchmäler als die des vorhergehenden, durch das Kauen Scheiben in Geftalt eines Kleeblatts bilden, wor duch fie einige Schriftfteller mit Zähnen vom Nilpferd verwech- felt haben. Es war um ein Drittel Eleiner als das vorige und viel niedriger auf den Füßen. Man findet feine Nefte in faft ganz Europa und einem großen Theil von Südamerika. An eis nigen Drten nehmen feine mit Eifentheilen gefärbten Zähne in der Hige eine fehr fhöne blaue Farbe an, und liefern das, was man oceidentafifche Tuͤrkiſſe nennt !). Die zweite Zemilie begreift die gewöhnlichen Pachydermata, sensu strietiori. Mit vier, drei oder zwei Fingern an den Füßen. Diejenigen, bei denen die Finger paarweife ftehen, haben 1) Man hat au) noch einige minder verbreitete Gattungen ent: det (|. Cuvier 1. c.), und ganz neuerlich find aus dem Reiche der Birmanen fehr merkwürdige Gattungen gebracht worden, deren Be: fhreibung durh Hrn. Budland man erwartet. Mastodon latidens, M. elephantoides etc. — Am 1. Sanuar 1830 hat Hr. J. Godmann, in der philofo- phifchen Geſellſchaft Amerika’s, Nachricht noc von einem neuen unters gegangenen Thiergefchleht, weldhes er Tetracaulodon Masto- dontoideum nennt, gegeben, und die Abbildung eines Schädels mit: getheilt, welcher vor kurzem von Hrn. Arhibald Crawfurd in derfelben Gegend, wo Hr. Peale 1821 das Mastodon giganteus fand, entdeckt wurde. Legterer hofft jest fogar ein ganzes Skelet zufammen- zubringen. Es unterfcheidet fich diefes neuentdedite Thiev vom Mastodon vor= züglich durch zwei Stoßzähne in der Unterfinnlade, welche, wie die langen geraden obern, vom Berichterftatter zu den Schneidezähnen ges rechnet werden. Die Unterfinnlade ijt ziemlich fpis vorgefiredt. Sm Übrigen gleicht es äußerlich dem Mastodon. Der Verf, vermuthet, daß es zwoifchen diefem und dem Nilpferd in der Mitte geftanden. Transactions of the American phil. Society, daraus in den Anna- les des sc, nat. Juillet 1830. Zaf. 9. Dickhaͤuter. Sus. 275 gewiffermaßen gefpaltene Klauen, und nähern fidy in verfchiedener Beziehung, zumal durch das Skelet und felbft durch den vielfa- hen Magen, den Wiederkäuern. Man bildet nur zwei Gefchlech- ter aus ihnen. 2. HIPPOPOTAMUS. Flußpferd. Nilpferd. An allen Füßen vier, faft gleich lange Finger, in Eleine Hufe endigend. Überall ſechs Badenzähne, wovon die drei vor: deren Eegelförmig, die drei hinteren mit zwei Paar Spitzen ges zadt, die duch Abnugung die Geftalt vom Kleeblatt annehmen. Sn jeder Kinnlade vier Schneidezähne, deren obere Eegelförmig, furz und zurüdgebogen, die unteren oylindrifh, lang. zugefpigt und nad) vorn gerichtet find. in Edzahn zu jeder Seite oben wie unten, der obere gerade, der untere fehr die, zuruͤckgebogen, beide fi) an einander abfchleifend. Diefe Thiere haben einen plumpen, haarlofen Körper, fehr Eurze Beine, fo daß der Bauch faft auf der Erde fihleift, und einen ungeheuren Kopf, in eine breite angefchwollene Schnauze endigend, welche den Apparat ihrer großen Vorderzähne verbirgt. Der Schwanz ift Eurz, Augen und Ohren find Elein. Ihr Magen ift in mehrere Sade getheilt. Sie leben in den Flüffen und näh- ten fi) von Wurzeln und anderen vegetabilifchen Subftanzen, und zeigen ein wildes, flupides Naturel. Man kennt nur eine Species *): H. amphibius L. Das Nilpferd. Buffon Suppl. Ill. 4. 5. Heut zu Tage auf die Flüffe des mittleren und füdlichen Afrika befchränkt. Ehemals Fam es auf dem Nil auch bis Agyp— ten, doc) ift e8 ſchon lange aus diefen Gegenden verfchwunden **). Das aufgefhwenmte Land verhüllt überall in Europa Kno— hen einer Art Nilpferd, das dem afrikanifchen gleicht, und zwei oder drei anderer, immer Eleinerer. (S. Cuv. oss. foss. T. 1.) 3. SUS. Schwein. An allen Füßen zwei große Mittelfinger mit ftarfen Hufen bewaffnet, und zwei kürzere Seitenfinger, die die Erde faft nicht *) Die Unterfchiede, welhe Hr. Desmoulins zwifchen einem Bapbeh und Senegal’fchen aufgeftellt hat, fcheinen mir ſehr unbedeu- tend. ? *) Doch hat Hr. Rüppell bekanntlich ein prachtvolles Erem: plar aus dem Nil dem nat. hift. Mufeum feiner Vaterſtadt gefandt, wo es aufgeftellt ift. In der Mitte des fiebzehnten — ſah 18* man es noch in Ägypten. 276 Säugthiere. berühren. Die Zahl der Schneidezähne verfchieden, aber die un: teren ftets horizontal nad) vorn gerichtet, die Eckzaͤhne aus dem Maule hervortretend, und der eine ſowohl wie der andere ſich nach oben richtend; die Schnauze bildet einen abgeſtutzten Ruͤſſel, zum Wuͤhlen in der Erde gefhikt, der Magen ift nur menig getheilt. I. SUS sensu strictiori, Schwein, Die eigentlichen Schweine haben vier und zwanzig oder acht und zwanzig Badenzähne, deren hintere länglich, mit höde: tiger Krone, die vorderen mehr oder weniger zufammengedrüdt find. Sechs Schneidezähne in jeder Kinnlade. 1. S. Serofa ober Seropha L. Das Schwein; ber Eber; die Sau. Buffon V. XIV. et XVII. "Ridinger Thiere. Das Wildfchwein ift der Stammvater des Hausſchweins und feiner Varietäten, hat prifmatifche, nad) außen und ein we— nig nach oben gerichtete Hauer, einen unterfegten Körper, gerade Ohren, fteife, ſchwarze Borften. Die Jungen, Frifchlinge ges nannt, find weiß und ſchwarz gefteeift. Es richtet in den nahe am Wald gelegenen Feldern großen Schaden an, indem es fie nah Wurzeln aufwühlt. Das Hausfhmwein vartirt in der Größe, der Höhe der Beine, Richtung der Ohren, und der Farbe. Es ift bald weiß, bald ſchwarz, bald roth, bald bunt. Jedermann weiß, wie nugbar es ift, weil es fih fo leicht aufziehen Laßt, fein Fleiſch ſchmackhaft und in Salz lange zu conferviren, endlich durch feine Fruchtbar— keit, die die anderer Thiere feiner Größe bei weiten übertrifft, da eine Sau bis an vierzehn unge werfen kann. Sie trägt vier Monat und zweimal im Jahre. Das Schwein ift mit dem fünften oder ſechsten Jahre ausgewachſen, kann mit dem erſten Jahre ſchon traͤchtig, und zwanzig Jahr alt werden. Obſchon roh, zeigen die wilden wie die zahmen Saͤue doch Neigung zur Geſelligkeit und wiſſen ſich gegen die Woͤlfe zu vertheidigen, indem ſie ſich in einen Kreis ſtellen und ihnen von allen Seiten das Gewehr zeigen. Schreiend und gefraͤßig, wie fie find, vers fhonen fie in legterer Hinficht nicht einmal ihre eigenen Jungen. Diefe Species ift über den ganzen Erdball verbreitet, und nur die Suden und Mahomedaner wollen nichts von ihnen genießen. ©. — Das wilde ift in ganz Europa und Afien einheimiſch; vom zahmen unterfcheidet man vorzüglich folgende Raſſen: Didhauter. Sus. 277 a) Das gemeine zahme Schwein. Mit etwas längeren, hängenden Ohren; das englifche und hollandifche mit befonders langgeſtrecktem Körper; die teutz [hen Raſſen zeigen nur geringere Berfchiedenheiten, doch zeichnet fih eine Eleine, ftachelborftige Naffe in Böhmen aus. b) Das chinefifhe Schwein. Buffon V.t. 45. ‚Cochon de Siam, Vergl Cochon domestique, Var. du Cap de bonne Esperance; Mammiferes Vol. 11. Mit hohl ausgefchweiftem Nüden und faft auf die Erde herabhangendem Bauch, haarigem, herabhangendem Schwanz und oberhalb wenigen Borften. Auch in Zeutfchland zu fehen. c) Das guineifhe Schwein (. porcus L.). Mit langem bis zur Erde herabhängendem nadtem Schwanz, mit kurzem, glänzend rothem Haar bededt, ohne eigentliche Bor: ſten. Aus Afrika nad) Amerika übergebracht und da zum Theil verwildert. d) Das einhufige Schwein. Hannoͤv. Seltenh. d. Natur IH. &. 1. Mit in einen Huf verwachfenen Klauen. Wol keine eis gentliche Raſſe, fondern nur Spielart, die felbft den Alten bekannt war *). V. 2. S. larvatus. Das Larvenſchwein. Faͤlſchlich: Sus africanus. Schreber 327. Daubenton 1835 Sanglier de Madagascar, Daniels African Sceneries pl. XXI. Hat die Hauer des unfrigen, aber zu ihrer Seite an der Schnauze einen großen Knollen, faft wie eine Weiberbruft, inner: lid) duch einen Knochenhöder unterftügt, was dem Thiere ein fehe fonderbares Anfehn giebt. Auf Madagaskar und im füdli: hen Afrika. } 3. 8. Babirussa L. Der Babiruffa; Hirfcheber. Buffon Suppl. IN. 12. Hochbeiniger und leichter gebaut als die anderen Gattune gen, mit langen dünnen nad oben gerichteten Edzähnen, deren oberes Paar ſich fpival zurück legt. Lebt auf einigen Inſeln des indifchen Archipels. ©. *) Sues in Illyrico quibusdam locis solidas habent ungulas. Plin. H. N. XI. C. 106 (nicht 46, wie überall ftcht). 278 Säugthiere. Graubraun, von ber Größe eines Hirfches, der Schwanz lang, an der Spige buſchig. Dem Weibchen follen die — Hauer fehlen. V. II. PHACOECHOERUS Fr. C.!) Warzenſchwein. Ihre Badenzähne find faft wie die Querlamellen bei denen des Elefanten zufammengefegt, aber beftehen aus lauter Eylindern, durch Rindenfubftanz vereinigt. Sie mwechfeln fie auch auf gleiche Meife von hinten nah vorn. Ihr Schädel ift wunderſam breit, die Hauer rundlich, hinterwaͤrts und nach oben gerichtet, von ſchrecklicher Größe. Bon jeder Bade hängt ein *) großer Fleifch- lappen herab, ber die Häßlichkeit diefes Gefchöpfs vollendet. Sie haben nur zwei Schneidezähne oben, und ſechs unten. 4, 8. (Ph,) afrieanus Gm. Hat diefe Schneidezähne im Ganzen vollftändig ; S. aethiopicus Gm. Der Emgalo, Buffon Suppl. II. XI. Blumenbach Abb. nat. hiſt. Gegenft. T. 92, Dallas Keile ©. 2. vom Vorgebirge der guten Hoffnung, zeigt fie faft nie, und man findet nur bisweilen eine Spur im Bahnfleifh. Vielleicht Liegt der Grund diefer Verfchiedenheit nur im Alter des Thieres, da e8 fie abgenugt hat, vielleicht zeigt fie auch eine andere 5* an, zumal die Köpfe des Cap'ſchen etwas breiter und kuͤrzer find. - — Der Körper iſt rothgrau, der Kopf dunfeler; auf — Nacken befindet ſich ein maͤhnenartiger Haarbuſch. V. **5. 8. (Ph.) Aeliani. Ruͤppell Atlas ©. 25. 26, Erdgrau, mit ftet3 bleibenden oberen Schneidezähnen, flahem Kopf und ſtarker Nakenmähne. Ein weißer Backenbart. V. IH. DICOTYLES Cw.?). Pekari, Nabelſchwein. Sollte man eigentlich noch weniger in biefem Gefchleht laſſen. Sie haben wohl noch die Baden» und Schneidezähne der gewöhnlichen Schweine, aber ihre Eckzaͤhne fichen mie bei an- — 1) Phaco - choerus, Schwein, das Warzen [Linfen] trägt. *) 3ch fah deren mehr alö einen an diefen Stellen. V. 2) Dicotyles, doppelter Nabel, wegen der Ruͤckendruͤſe. Didhäuter. Bus. 279 deren Thieren und treten nicht aus dem Maule hervor *). Aud) fehlt ihmen der außere Finger an den Hinterfüßen.. Sie haben Eeinen Schwanz, aber auf den Lenden eine drüfige Offnung, aus der bisweilen eine ftarkriechende, braune, honigartige Feuchtigkeit fließt. Die Mittelfußknochen der zwei großen Finger find in Eins ver— wachfen, wie bei den MWiederfäuern, mit denen ihnen auch ihre in mehrere Säde getheilter Magen eine auffallende Beziehung giebt. Noch eine Sonderbarkeit if, daß man bei ihnen die Aorta oft ſehr aufgetrieben findet, aber an feiner beftimmten Stelle, fo daß es fcheint, als wären fie einer Art Aneurysma unterworfen. Man kennt nur zwei Gattungen, die eine wie die andere aus Südamerika, die erft Azara unterfchieden hat. Linne wirft fie unter dem Namen Sus Tajassu zufammen. 6. S. (D.) torquatus Cuv. Der Pekari mit dem Hals band, Patira. Zaytetu 4; Buffon X. 5 und 4. Mammiferes Vol. I. Die Borften braun und grau geringelt, ein weißes Hals: band [ Streif] geht fhief vom Winkel der Unterkinnlade bis zur Schulter. Es ift nur halb fo groß als unfer Wildfchwein. €. Der deutlichfte Gattungsunterfchied zwifchen diefem und dem folgenden liegt in den Badenzähnen **). Bei diefem hier zeigen die drei erften des Oberkiefers drei Hoͤcker, welche im Dreieck ſte— hen, und von denen der vordere größer als die zwei anderen ift, und dann einen höderigen. Anfag nach hinten und innen, der beim dritten Zahne faft eben fo großen Umfang hat als ein Höder. Die drei legten Badenzähne haben jeder zwei Paar Höder. Im Unterkiefer zeigt der erſte Badenzahn einen höhern und didieren Hoͤcker vorn, und einen Eleineren hinten, nebft noch einem Eleinen Anfage an dem erſtern; ‚der zweite Badenzahn befteht aus zwei Hoͤckern, wovon der vordere duch einen Cinfchnitt in zwei Hälf: tern getheilt ift; am dritten zwei Paar Höcder, ungleich; am vier- > und fünften gleich; der fechste bietet im Ganzen fünf Hö- er dar. ’ 7.8. (D.) labiatus €. Der Zagnicati, Tajaffu x. Mammiferes Vol. II. Größer, braun, mit weißer Unterlippe ***). €. *) Doc) die oberen um einige Linien. V. *) Rengger a. a. O. V. +) In der Figur der Manimiferes Vol. II. ganz ſchwarz, mit weißer Unterlippe. V. 280 ' Säugtbiere. Bei diefem hat im Oberkiefer der zweite Badenzahn nur zwei Hoͤcker, der dritte ift vierhöderig, mit Anfag eines fünf: ten Höders hinten. Im Unterkiefer ift der vordere Hoͤcker des erften Badenzahnes, gleich dem des zweiten, durch eine Kerbe ge: theilt, der fechste mit einem vierhöderigen Abfage nad) hinten verfehen. Diefes Thier ift mit fteifen, rauhen Borftenhaaren bedeckt, und über, dem erſten Lendenwirbel findet ſich die, einige Linien haltende Sffnung jener Drüfe, welche die Größe eines Tauben: eied hat und unmittelbar unter der Haut liegt. Der Zagnicati lebt in Teupps von 10— 100 Stüd, und diefe flelen Wanderungen bis dreißig teutfche Meilen weit an. Hierbei hält fie nichts auf, und fie fegen über die größten Ströme dabei. Sie laſſen ſich zähmen, daß fie zu wahren Be thieren werden. Hierher kann man ein Zhiergefchlecht ftellen, —— gegen: waͤrtig in der lebenden Natur unbekannt ift, und was ich entdeckt habe. Sch nannte e8: ANOPLOTHERIUM. Es zeigt: die fonderbarften Bezüge mit verfchiedenen Staͤm⸗ men der Pachydermen, und nähert ſich in mancher Hinficht den Nagethieren. Sechs Schneidezäßne in jeder Kinnlade, vier ih— nen ganz ähnliche und nicht darüber hinausragende Eckzaͤhne, und fieben Badenzähne überall, bilden eine zufammenhäangende Weihe ohne Zmwifchenraum, wie man den gleichen Fall nur beim Men: [hen findet. Die vier hinteren Barenzahne jeder Seite gleichen denen des Nashorns, des Damans und des Palüotherium; d. 5. fie find oben viereckt und unten mit doppeltem oder dreifachen KHalbmond verfehen. Ihre Füße, die in zwei große Finger, wie die Wiederfäuer, endigen, haben das von diefen Unterfchiedene, daß die Mittelfußknochen ftets getrennt und unverwachfen bleiben. Die übrige Zufammenfegung des Mittelfußes ift wie beim Kameel. Knochen diefer Thiere find bis jest nur in den Gypsbruͤchen um Paris gefunden worden. Sch habe fhon fünf verfchiedene Species erkannt; eine große, von der Größe eines Eleinen Efels, mit dem Eurzbeinigen Bau und langen Schwanz des Fifchotters (A. commune C.), feine Vorderfinger hatten an der Snnenfeite einen Eleinen accefjorifchen Finger. ine andere Gattung, von der Größe und ungefähren Geftalt der Gazelle (A. medium ), und von der Größe und Proportion des Hafen, mit zwei Eleinen accefjorifchen Fingern zur Seite der Hinterfüße u. f. w. (©. Cuv. Rech. s. les. oss. foss. T. IN.) Didhäuter. Rhinoceros. 281 Die eigentlichen Pachydermen ohne gefpaltene Klauen begreis fen zuerft drei, in Nüdfiht der Badenzähne einander fehr ähne liche Gefchlechter, indem fie jederfeitS oben deren fieben mit quas dratifcher Krone mit verfchiedentlich vorftehenden Linien, und uns ten fieben mit Krone in Form eines doppelten Halbmonds, den legten überall mit dreifahem Halbmond haben. Aber ihre Schneis dezähne find verfchieden. 4. RHINOCEROS 2. Nashorn. Selt«t diefe variiren in der fo eben erwähnten Ruͤckſicht. Es ſind große Thiere, bei denen jeder Fuß in drei Klauen ge— ſpalten iſt, und deren dicke, in eine Art Gewoͤlbe vereinigte Nas ſenknochen ein folides, an der Haut befeftigtes Horn, von fafes tiger Hornfubftang tragen, von dem Anſehen, als wenn es aus zufammengeleimten Haaren gebildet wäre. Ihr Naturell ift wild und ſtupid; fie lieben feuchte Gegenden, leben ‚von Kräutern und Baum weigen haben einen einfachen Magen und ſehr lange EM geweide, und einen fehr großen Blinddarm. 4. Rh. indicus Cu. Das oſtindiſche Nashorn. Buffon XI. 7. G. Cuvier Menagerie du Museum. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. Hat, außer feinen acht -und zwanzig Backenzaͤhnen, noch zwei ſtarke Schneidezaͤhne in jeder Kinnlade; zwei andere kleine zwi⸗— ſchen den unteren und zwei noch kleinere außerhalb der obe— ren. Es hat nur ein Horn, und ſeine Haut iſt durch die tiefen Falten merkwuͤrdig, die ſie hinten und quer uͤber den Schultern, nad) vorn und quer über die Schenkel, bildet, Es lebt in Oſtin— dien, zumal jenfeits des Ganges. 2. Rh, javanus F. Cuv. Das javanifhe Nashorn. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Horsfield zool. Res. c. ic. Mit den großen Schneidezähnen und dem einzigen Horne des vorigen, aber weniger zahlreichen Hautfalten, wovon die eine im Naden weiter, und, was das Merkwürdigfte, die ganze Haut mit Eleinen winkeligen und dichtftehenden Höderchen geziert ift. Man hat e8 nur auf Java angetroffen. 3. Rh. sumatrensis €. Das fumatranifche Nashorn. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. Bell Phil. Transact. f. 1793. T. 2—4. Mit denfelben vier großen Schneidezähnen der vorhergehenden, 282 Säaugthiere. aber faft ohne alle Hautfalten, und überdem nod) bedeutend bes haart. Es hat noch ein zweites Horn hinter dem gewöhnlichen. 4. Rh. africanus Cw, Das afrifanifhe Nashorn, Buffon Suppl. VI. 6, Mit zwei Hörnern wie das vorhergehende, ohne Hautfalten und ohne alle Schneidezähne, die Badenzähne nehmen aber faft die ganze Länge der Kinnlade ein, Diefer Mangel an Schneide: zähnen Eönnte beflimmen, es von feinen Verwandten zu trennen. Sn der Erde hat man, in Sibirien wie an verfchiedenen Drten Deutfchlands, die Knochen eines zweihörnigen Nhinoceros gefunden, deffen Schädel viel geftrediter als der der lebenden Nas— hoͤrner ift und fich auch noch durch eine Enöcherne Verticalfcheide: wand unterfcheidet, ‚welche die Nafenknochen fügt. Es ift eine untergegangene Gattung, und ein faft vollftandiges Gadaver, mas man an den Ufern des Wilhui in Sibirien ausgegraben, hat bes wiefen, daß es mit ziemlich diem Haar bededit gewefen. Es Eonnte daher, wie der foſſile Elefant, wohl im Norden Leben. Neuerlich hat man in Tofcana und der Lombardei noch an— dere Nashornfnochen ausgegraben, die fich denen des afrifanifchen Mashorns mehr zu nähern fcheinen. Sn Deutfchland haben ſich auch welche mit Schneidezähnen wie die afiatifchen gefunden. Endlich hat man auch noch in Frankreich von einem die Knochen entdedt, das Eaum. größer als ein Schwein gewefen ſeyn kann. (S. Recherches sur les oss, foss. T. 11.) 5. HYRAX Herrmann. Daman. Klipp- fhliefer. Sie wurden lange Beit wegen ihrer Kleinheit unter die Nagethiere geftellt; aber bei genauerer Unterfuchung findet man, daß fie, das Horn ausgenommen, gewiffermaßen Rhinoceroffe im Kleinen find, wenigftens haben fie genau diefelben Badenzähne. Ihre Oberkinnlade befigt dagegen zwei ftarke, nach unten gebogene Ba: enzähne und in der Jugend auch zwei Eleine Eckzaͤhne; die Uns terfinnlade vier Schneidezähne ohne Eckzaͤhne. Man zählt vier Finger an den Vorder-, drei an den Hinterfüßen, alle mit einer Art ganz dünner, runder, Eleiner Hufe, befest [vielmehr ganz Eurze die Finger nicht überreichende Nägel, wie verfchnittene Menfchen- nägel], ausgenommen den inneren Hinterfinger, der mit einem fhiefen, Erummen Nagel verfehen iſt. Sie haben eine Eurze Didhäuter. Palaeotherium. 283 Schnauze und Ohren, find mit Haaren [worunter auch einige Stachelhaare] bededt, und haben flatt des Schwanzes nur ein Knörchen. Ihr Magen ift in zwei Side getheilt; außer einem anfehnlichen Blinddarm und anderen Erweiterungen des Colons, finden fih um die Mitte von diefem zwei Anhängfel wie bie zwei Blinddarme der Vögel. 1. H. capensis und syriacus. Der Klipdas. Xrab. El Vabr, ar Buffon Suppl. VI. 42 und 43, und VII. 79. Ehrenberg Sywbolae 1. t. 2. Bon der Größe eines Kaninchens, graulich [die Ehren» berg’fchen ruficeps und syriacus rothbraun, aber jung auch graulich ], ziemlich gemein in den Felfen von ganz Afrika, wo er oft die Beute der Naubvögel wird. Scheint auch in einigen Ges genden Afiens vorzufommen, wenigftens finde ich Feinen ficheren ‚ Unterfchied zwifchen dem capensis und syriacus !). *2, H. arboreus Smith. Rothbraun, mit Schwarz melirt, auf der Mitte des Rüdens ein ſchmaler weißer Streif, Größer ald der vorige. Am Cap. ©. PALAEOTHERIUM Cuxv. Gleichfalls ein erlofchenes Thiergefchlecht, Sie hatten die Badenzähne der beiden vorigen, ſechs Schneidezähne und zwei Edzähne in jeder Kinnlade wie die Zapire, und drei fichtbare Singer an jedem Fuß, auch hatten fie, wie die Zapire, einen kurzen fleifchigen Rüffel, für deffen Muskeln die Nafenknochen verkürzt waren und unterhalb einen großen Ausfchnitt Liegen. Ich habe die Knochen diefes Thiergefchlechts mit denen der Anoplo= therien in den parifer Gypsbruͤchen untermengt gefunden, auch kommen dergleichen an mehreren anderen Drten in Frankreich vor, Man Eennt ſchon elf bis zwölf Species. Bei Paris allein finden ſich welche von der Größe eines Pferds, eines Tapirs und eines Eleinen Schafs; bei Orleans findet man die Knochen 1) Ic zweifle auc) fehr an der Authenticität des Hyrax hudso- nius Bewick 407 und Schreber CCXL. Man hat ihn nur in ei⸗ nem Cabinet gefehen. © Daß aber Lichtenftein u. X. den Hyrax syriacus, Aſhkoko Bruce’s in Nubien, vom capensis für fpecififch verfchieden halten, ift neuerlich abermals von Ehrenberg vertheidigt worden. x Symbolae physicae I. Er unterfcheidet, aber doch nur nad zarten Charakteren, H. capensis, syriacus, ruficeps und, habessinieus, 284 Säaugtbhiere einer Gattung, die ziemlich dem Nashorn gleih kam. Dieſe Thiere fcheinen die Ufer der. Landfeen und Moräfte bewohnt zu haben; denn die Gefteinsart, in welcher ihre Knochen liegen, ent: halt auch Süßwafjermufheln. (S. Recherches sur les oss. foss. T. II.) LOPHIODON. Ein anderes verloren gegangenes Gefchlecht, welches dem vorigen fehr nahe geflanden zu haben fcheint, deſſen untere Badenzähne aber Querhügel zeigen. Man hat zehn bis zwölf Species in unferen alten Suͤßwaſſerterrains, denfelben, in denen ſich die Paläotherien finden, ausgegraben. (©. Rech. s. 1. oss. foss. T. Il.) Auf fie muß folgen: 6. TAPIR L. Tapir. Deren fieben und zwanzig [? fechs und zwanzig] Baden: zähne ſaͤmmtlich vor der Abnugung zwei geradlinige Querhügel zeigen; nach vorn ſtehen in jeder Kinnlade fechs Schneidezähne und zwei Edzähne duch einen leeren Raum von den Edzähnen getrennt. Die Nafe hat die Geftalt eines Kleinen fleifchigen Ruͤſſels; die Vorderfüße haben vier Finger, die hinteren drei. Man hat lange Zeit nur eine einzige Gattung gekannt, den | 1. T. americanus. Den amerifanifhen Tapir. Buffon Suppl. VI. 1. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Von der Größe eines Eleinen- Efeld, braun, faft nadt, mit mäßigem Schwanz, fleifchigem Hals, der auf dem Naden wie einen Kamm [weil er hier eine Eleine Haarmähne hat] bildet. Iſt gemein in den feuchten Gegenden und längs der Zlüffe im ganzen waͤrmeren Südamerifa. Man ift fein Fleifh. Die Sungen find weiß gefledt, wie junge Hirfchkälber, C. — Der Tapir ift mit wenigen, kurzen, an den Körper an— liegenden fleifen und rauh anzufühlenden Borftenhaaren bededt; bloß auf der Mittellinie des Nackens und über dem Hinterhaupte erreichen fie eine Länge von anderthalb Zoll, und bilden fomit eine Art von Mähne *). Der Hals ift dider als der Kopf; der Grat des Iesteren fest fich bis zu Anfang des Nüdens fort. Pr er liebt das Salz und beleckt die damit geſchwaͤngerte rde. 9— Rengger a, a. O. Didhauter. Equus. 285 Dr. Roulin hat fo eben in ben Gordilleren eine neue Gattung Tapir entdeckt; ſchwarz, mit dickem Haar bededt; feine Naſenknochen find länger, was ihn etwas den Paläotherien nähert. Seit einigen Jahren hat man eine zweite Species Zapire in der alten Welt entdedit*): 2, T. indieus. Der Maiba. Farghary As. Soc. T. XIV. Horsfield c. ic. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. (ſpaͤtere Figur.) Größer als der amerikanifche, ſchwarzbraun, mit graulich- weißem Rüden. Lebt in den Wäldern der Halbinfel Malakka, auf Sumatra u. f. w. $ Man hat auch foffile Knochen europäifcher Tapire, und uns {er andern von einer gigantifchen Gattung, die der Größe des Elefanten nahe gekommen feyn muß. (Tapir giganteus, Cuv. ossem. foss. T. U.) Hr. Schleyermader [in Darmftadt ] hat gefunden, daß er ungeheure Stoßzähne befaß, die ihm zum Maule herausragten. Er muß daher ein eigenes Gefchlecht bilden. - Die dritte Familie der Pachydermen, oder nicht wieder— kaͤuenden Hufthiere begreift die Solipedd oder Säugthiere, die dem Anfchein nach nur einen Finger und an jedem Fuß nur einen Huf haben, obfchon fie unter der Haut, zu jeder Seite des Mittelfußes, Griffelfortfäge zeigen, die die bei- den Seitenfinger bdarftellen. Man kennt nur ein Geflecht: 7. EQUUS Z. Hat in jeder Kinnlade fechs Schneidezähne, die in ihrer Fu: gend an der Krone mit einer Grube verfehen find, und überall ſechs Badenzähne mit quadratifcher Krone, durch die hervorſte— henden Schmelzblätter mit vier Halbmonden bezeichnet und an ben oberen überdem noch mit einer Eleinen Scheibe am Innen⸗ rand. Die Hengfte haben außerdem noch zwei Eleine Edzähne in der Oberfinnlade, bisweilen fogar in beiden; faft immer fehlen fie bei der Stute. Zwiſchen diefen Edzähnen und dem erften Backenzahn ift der leere Raum, der dem Lippenwinkel entfpricht, * Wurde eigentlich fchon im Jahre 1772 von Wahlfeld ent deckt, aber nicht beachtet. ’ V. 286 Säugtbhiere worein man das Gebiß legt, mittels defjen allein der Menfch da: hin gelangt ift, diefe Eräftigen Vierfüßer zu zahmen. Ihr Ma— gen ift einfach und von mäßiger Größe; aber ihre Eingeweide fehe lang und ihre Blinddarm ungeheuer. Die Zigen ſtehen zwi- ſchen den Schenkeln. 1. E. Caballus L. Das Pferd, Edler Gefelfchafter des Menfhen auf der Jagd, im Krieg und beim Aderbau, den Künften und dem Handel, ift es das wichtigfte und am forgfältigften behandelte Thier umter allen des nen, die wir unterjocht haben. ES fiheint, daß es im wilden Zu= ftande nirgends als da noch eriffict, wo man vormals zahmen' Pferden die Freiheit wiedergegeben hat, wie in der Zatarei und in Amerika; fie leben hier in Heerden, die von alten Hengften angeführt und vertheidigt werden. Die jungen Dengfte, welche, fobald fie erwachfen find, fortgejagt werden, folgen diefen Heerden von weiten, bis fie junge Stuten an fi) loden Eönnen. Sn der Sklaverei faugt das Füllen ſechs bis fieben Monate. Man trennt beide Gefchlechter mit dem zweiten Sahre. Im dritten erhalten fie Zaum oder Geſchirr. Erſt im vierten befteigt man fie, und dann dürfen fie fich auc ohne Schaden begatten. Die Stute geht elf Monate trächtig. Das Alter des Pferdes läßt fich vornehmlih an den Schnei= dezähnen erkennen. Die Milchzähne erfcheinen am funfzehnten Tage nad) der Geburt. Nach zwei und einem halben Jahre wer— den die mittleren erfegt; ein Jahr fpäter die zwei folgenden; noch ein Jahr fpäter, alfo nach vier und einem halben, die beis den Außerften. Alle diefe Zähne, deren Kronfläche in der Jugend vertieft ift, büßen diefen Charakter mit den Jahren durch Abnu— gen ein. Mit fieben und ein halb oder acht Jahr find alle diefe Gruben verfhwunden. Die unteren Edzähne erfcheinen mit drei und einem halben Jahr, die oberen mit vier. Sie bleiben fpig bis zum fechsten. Mit zehn Jahr fangen fie an ſich abzunugen. Das Alter des Pferdes überfleigt in der Negel nicht drei fig Sahr. Sedermann weiß, wie fehr es in Farbe und Wuchs variirt. Seine Hauptraffen zeigen felbft bedeutende Unterfchiede in der Ges ftalt des Kopfs, den Verhaͤltniſſen der Theile, und charakterifiven ſich vorzugsweife zu ihrem verfchiedentlichen Gebraud). Die flüchtigften und ſchlankſten find die arabifchen Pferde, welche die fpanifche Naffe vervolllommnet und mit ihr die eng— lifche erzeugt haben. Die ftärkften und plumpjten kommen von den Küften des Nordmeeres; die Eleinften aus dem noͤrdlichſten Dickhaͤuter. Equns. 287 Schweden und Corſika. Die wilden Pferde haben einen dicken Kopf, ftruppiges Haar und keine angenehmen Proportionen *). 3. E. Hemionus Pallas. Der Dfbhiggetai. Schreber T. 311. Mammiferes Vol. III. Iſt eine Species, die dem Bau nad) die Mitte zwifchen Pferd und Efel hält, und in den Sandwüften des mittleren Aſiens heer— denmeife lebt. Von [obenher] ifabellgelber Farbe, mit einer ſchwar— zen Mähne und Nüdenlinie. Es ift wahrfcheinlic das wilde Maulthier der Alten. 3. E. Asinus L. Der Efel. Buffon IV. 11. Leicht Eenntlic an feinen langen Ohren, dem Büfchel am Ende des Schwanzes und dem ſchwarzen Kreuz auf den Schul: tern, was die erfte Andeutung der Streifung bei den folgenden Gattungen if. Aus den großen MWüften von Mittelafien, wo er noch in zahlreichen Heerden wild vorkommt, die ſich nach den verfchiedenen Sahrszeiten mehr nördlich oder frdlich begeben. Das her gedeiht er auch nicht gut in mehr nordifchen Laͤndern. es dermann Eennt feine Geduld, feine Genügfamteit, feine Kräftigkeit und die Dienfte, die er der ärmeren Claſſe der Landleute Leiftet. Sein eigenthümliches Gefchrei kommt von zwei eigenen Elei- nen Höhlungen in der Tiefe des Larynx *). 4. E. Zebra L. Das Zebra. Buffon XI. 1. Mammiferes Vol. III, Menagerie du Museum. Faſt von der Geftalt des Efels, über und über mit der *), Da die verfchiedenen Pferderaffen in ihrer Volllommenheit eis gentlich mehr Werk der Gultur und der Kunft find, fo Yaffen wir ihre nähere Charakteriftit auch hier bei Seite. — Ganz haarlofe Pferde find manchmal bei Thierhändlern Lebendig zu fehen. Ein Cheval a poils frises ift Mammif. Vol. II. abgebildet. V. *) Was von dem wilden Eſel, Ghor-Kur, auch Kulan ge: nannt, wovon Engländer neuerlich abermals Nachrichten gegeben haben, zu halten fey, bleibt noch ungewiß. Er foll in Perfien und Hinter— indien zu Hauſe feyn, außer der Farbe dem Zebra gleichen und eine Höhe von 10— 12 Fäuften haben. Die Farbe fey milchweiß oder fil- bergrau, hie und da ins Röthliche fpielend. Vom ſchwarzen Ruͤckenſtreif feine Spur. Der Hals zarter und länger ald am gemeinen Efel, und tie der eines Hirfches aufgerichtet. Die Mähne ſchwarz und Eurz, fo wie der Schwanzbüfchel. Er ift ſtark, fehnell, muthig und unbändig. ©. K. Porter Travels in Persia I. p. 459—61. V. 288 Säaugtbhiere. vollkommenften Regelmäfigkeit weiß und fchwarz geftreift. Es ift im ganzen füdlichen Afrika zu Haufe Zu Paris hat man ein mweibliches Zebra hinter einander mit Efel und Pferd Nach: kommenſchaft bringen fehen *). 5. E. Quagga. Der Duagga. Buffon Suppl. VII. 7. Mammiferes Vol. II. Gleicht mehr dem Pferd als dem Zebra, kommt aber eben daher [und miſcht ſich gern unter die Heerden der Strauße]. Sein Haar ift auf dem Halfe und den Schultern braun, in die Duere weißlich geftreift. Der Hintertheil ift vöthlichgrau, der Schwanz und die Schenkel weißlih. Sein Name drüdt feine Stimme aus, die dem Bellen des Hundes gleicht. 6. E. montanus Burchell. Der Duaggaz; Daum; wilde Paard. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. II. Eine afrikanifche Gattung, Eleiner als der Efel, aber von ber zierlichen Geftalt des Quagga, ifabellgelb mit fchwarzen, ab— mwechfelnd breiteren und fchmäleren Jauch gefchlisten und gabel- formigen] Streifen am Kopf, Hals und Rumpf. Die hinteren gehen fchief nach vorwärts, Schwanz und Beine find weiß. ©. Die Mähne fteht aufrecht, wie abgefchnitten, und ift weiß und ſchwarz geftreift; die Schnauze ſchwarz. Dieſe Gattung findet ſich nie in den Ebenen, das Zebra nie auf Bergen **). ? Einen fhönen Baftard von Zebra und Efel, f. ie ol. * War vor einigen Jahren in Hrn. Martin's I le⸗ bendig in Deutſchland zu fehen.— Burchell, der es bekannt gemacht hat, hat es aber mit dem Zebra, d. h. die Namen beider, le: Achte Ordnung der Säugthiere, RUMINANTIA Wiederkaͤuer. (Zweihufer.) Veeleicht die natuͤrlichſte und die am beſten beſtimmte Ord— nung dieſer Claſſe, denn es iſt, als wenn dieſe Thiere alle nach einem Modell gebaut waͤren. Nur die Cameele zeigen einige kleine Ausnahmen von ihrem gemeinſchaftlichen Charakter. Der erſte iſt, daß ſie nur in der Unterkinnlade Schneide— zaͤhne beſitzen. Faſt immer ſind es acht. Sie werden oben durch einen ſchwieligen Wulſt erſetzt. Zwiſchen den Schneide- und Ba— ckenzaͤhnen iſt ein leerer Raum, wo ſich, bloß bei einigen Staͤmmen, ein oder zwei Eckzaͤhne befinden. Die Backenzaͤhne, deren faſt immer ſechs auf allen Seiten ſind, zeigen auf ihrer Krone zwei doppelte Halbmonde, deren convere Seite bei den oberen nach in= nen, bei den unteren nach außen gerichtet ift. Shre vier Füße endigen in zwei Finger und zwei Klauen, die mit einer Fläche gegen einander ftehen, fo daß fie das Anſe— hen einer, aber gefpaltenen, Klaue haben. Daher ihr alter Name: Thiere mit gefpaltenen Klauen, bifurca [bisulca] ⁊c. Hinter diefem Hufe finden fi) manchmal zwei Eleine, als die Spuren der feitlichen Finger. Die beiden Mittelfußnochen find zu einem einzigen verwachfen, der Röhre (franz. le canon), aber bei einigen Gattungen kommen aud) Spuren von feitlichen Mittelfußknochen vor. Der Name MWiederkäuer deutet auf die fonderhare Faͤhig— keit diefer Thiere, ihre Nahrung noch ein zmweitesmal zu kaͤuen, indem fie fie nad) einer erften Verſchluckung wieder zum Maule hinauf bringen, was ihnen durch den Bau ihrer Mägen möglicd) wird. Sie haben deren ſtets vier, wovon die drei erften fo angeord— sc aa daß die Nahrungsmittel willkürlih in sinen von ihnen t 19 * 290 Säugthiere. übergehen Eönnen, weil fich die Speiferöhre an ihrem Zufammen: trittspunft einmündet. Der erfte und größte heißt der Panfenz er nimmt die nach einer erften Kauung grob zerkleinerten Kräuter in Maſſe auf. Bon da begeben fie fih in den zweiten, die Haube, def fen Wände zellig wie Bienenwaben find. Diefer fehr Eleine, fugelförmige Magen empfängt das Kraut aus dem erften, weicht es ein und formt es zu Eleinen Ballen, die dann allmälig in das Maul heraufiteigen und zum zweitenmale gefaut werden. Bei diefem Act hält ſich das Thier ruhig, und er dauert fo lange, bis alles zuvor in dem Panfen befindlicy gewefene Kraut auf diefe Weiſe verarbeitet iſt. Die wiedergefauten Nahrungsmittel fteigen fodann unmittelbar in den dritten Magen herab, das Buch ges nannt, weil feine Wände aus Langsblättern wie ein Buch befte: ben; von da aber in den vierten, das Laab, deffen Wände nur Nunzeln haben, und welcher das wahre Verdauungsorgan, und dem einfachen Magen der anderen Thiere gleich ift. Während die jungen MWiederkäuer faugen und nichts als Mitch genießen, ift ihr Laabmagen auch der größte unter ihren vier Magen. Der Panſen entwickelt ſich und erhält fein ungeheures Bolum erft fo wie er allmälig Kräuter erhält. Der Darmcanal der Wiederkäuer ift fehr lang, aber in den Dickdaͤrmen wenig aufgeblafen. Ihr Blinddarm desgleichen, lang und glatt, Das Fett der Wieder: kaͤuer gerinnt in der Külte eher als das anderer Säugthiere, und wird felbft Hart und brühig Man giebt ihm den Namen Zalg. Die Zitzen, Euter genannt, ftehen zwifchen den Hinter: ſchenkeln. Unter allen Thieren zieht der Menſch von den Wieder— kaͤuern den meiſten Nutzen. Er kann das Fleiſch aller genießen, ja er entlehnt von ihnen beinahe ſeine ſaͤmmtliche Fleiſchnahrung. Mehrere dienen ihm als Schlachtvieh; andere find ihm durch ihre Milch, ihr Talg, Leder, Horn und durch andere Productio: nen [Wolle ꝛc.] fchäßbar. Die beiden erften Stämme haben Eeine Hörner. 1. CAMELUS Z. Naͤhern fi) mehr als die andern der vorhergehenden Orb: nung. Nicht allein haben fie ſtets Edzähne in beiden Kinnla: den, fondern auch zwei fpisige Zähne im Zwiſchenkiefer, unten ſechs Scneidezähne, und Badenzähne zwanzig oder nur achtzehn, eine Eigenheit, die fie nur allein unter allen Wiederkäuen zeigen, Miederfäuer. Camelus. 291 eben fo wie bie, das Kahnbein und das MWürfelbein getrennt zu haben. Statt des großen nach innen zu platten Hufes, der bei den gewöhnlichen .gefpaltenen Klauen die ganze Unterfeite jedes Fingers umhuͤllt und fo die Geftalt beftimmt, befigen fie nur einen Eleinen ſymmetriſch geftalteten tie der der Pachydermen, und er hängt nur am legten Phalanx. Ihre aufgetriebene, ges fpaltene Lippe, ihr langer Hals, ihre vorftehenden Augenhöhlen, die Schwäche ihres Kreuzes, die haͤßlichenVerhaͤltniſſe ihrer Beine, machen fie gewiffermaßen zu ungeftalten Thieren; aber ihre ausnehmende Nüchternheit und die Fähigkeit mehrere Tage aus: dauern zu fönnen ohne zu faufen, ftellen fie als höchft nugbare Thiere fehr hoch). Gene erwähnte Fähigkeit hat ihren Grund wahrfcheinlich in der großen Anhäufung Eleiner Zellchen, die ihren Panfen ausklei— den, in welchen fich beftändig Waffer befindet, was entweder darin aufbewahrt oder erzeugt wird. Andere Wiederfäuer zeigen nichts dem Ahnliches. Die Cameele uriniren ruͤckwaͤrts, aber ihre Nuthe richtet fi) bei der Begattung nach vorn. Letzteres findet mit vieler Be: ſchwerniß flatt, das Weibchen befindet fich wahrend derfelben Lie gend. Zur Brunftzeit ſchwitzt eine flinkende Feuchtigkeit aus ihrem Kopfe. I. CAMELUS sensu strictiori, eigentliche Cameele. Sie haben unterhalb, bis faft zur Spige, beide Finger durch eine gemeinfchaftliche Sohle vereinigt und auf dem Nüden Fett— Elumpen. Es find große Zhiere der alten Welt, von denen man ‚zwei Species, beide vollfommen zu Hausthieren gemacht, Eennt !). 1. C. Bactrianus L. Das zweibudelige Gameel. Buffon XI. 22. Menagerie du Mus. Mammiferes Vol. I— II. Aus dem mittleren Afien; geht weniger füdlich als: 2. C. Dromedarius L. Das einbudelige Cameel. Mammiferes Vol. I—III. Buffon X1. 9. Hat ſich von Arabien aus duch ganz Nordafrika und einen großen Theil Syriens, Perfiens u. f. w. verbreitet. 1) Pallas berichtet zwar, auf das Zeugniß der Bucharen und 19 292 Säugthiere. Das erftere ift das einzige, deffen man ſich in Turkiſtan, Tibet u. f. w. bedient und bis nahe an den Baikal führt. Das zweite ift wegen feiner Benugung zum Durchlaufen der Wuͤſten weltbefannt, da es das einzige Mittel der Verbindung diefer daran grenzenden Länder ift. Das zweihöderige Cameel geht mit weniger Befchwerde in feuchten Gegenden als das andere; es ift auch größer und ftärfer. Während der Maufer verliert es fein Haar gänzlih. Das einhöderige Cameel treibt dagegen die Enthaltfamkeit weiter. Der Dromedar ift eigentlih nur eine Varietaͤt von ihm, flüchtiger und zum Laufe gefchicter. Leif) und Mitch) der Gameele dienen zur Nahrung, und ihre Haar: den Völkern, die es befigen, zur Kleidung. Beide Spe- cies werden auf feinigem Boden faft ganz nuglos. C. — Das Männchen des Diomedars treibt zumal zur Brunft- zeit eine große rothaderige Blafe, wie eine Schweinsblafe, aus dem Maule, die als eine acht Zoll lange und vier Zoll breite Haut vor dem Saumenfegel hängt. Die Cameelmilch ſchmeckt falzig bitter und fieht bläulih, ja bisweilen fchwarz aus; das MWaffer findet fi) im Panfen. oft mit dem unverdauten Zutter vermifcht, und muß daher erft durch ein Tuch gedrüdt werden, um genießbar zu ſeyn; es ift daher keineswegs klar und unver: mifcht, ſchmeckt auch bitter. x In der Nahrung ift das Gameel fehr frugal. Ein alter Meidenkorb ift ihm ein gar angenehmes Effen. Sit e8 aber lange Zeit gelaufen, fo kann es auch an fechzig Gallonen oder zwei Tonnen (240 Flaſchen) Wafler faufen, wenn auch in der Regel nicht fo viel. Heirie oder Maherri heißt in den afrikanifchen Raub— ftaaten eine Art Dromedare oder flüchtiger Cameele, die fich etwa zu den andern verhalten wie Neitpferde zu Laſtpferden. V. Abb. in Lyon Travels into the interior of Africa. IL AUCHENIA I. Haben beide Finger frei und Eeine Budel. Auch von ih: nen Eennt man nur zwei fichere Species, beide in der neuen Melt zu Haufe und weit Eleiner als die vorigen. Zataren, das man in den Wüften von Mittelafien wilde Cameele an: treffes man muß aber nicht vergeffen, daß die Kalmüden aus Religions: grundfägen allen Arten von Thieren die Freiheit geben. MWiederfäuer. Moschus. 293 3. C. (A.) Llacma L. Das Lama, im wilden Zuftande Guanako. Buffon VI. 27. Mammiferes Vol. II. Von der Größe eines Hirfches, mit grobem Eaftanienbrau= nem Haar, das in der Unterjochung variirt *), Zur Zeit der Er: oberung Peru's war es das einzige Zuchtvieh daſelbſt. ES trägt hundert und funfzig Pfund, macht aber nur kleine Tagereiſen **). Der Alpaka [Pakal ift eine Varietät mit langem Woll- haar. [Die Bruftfchwielen fehlen ihm.] Mammiferes Vol. II. 4. C. (A.) Vicunna L. Das J—— Buffon Suppl. VI. 28. Sp groß wie ein Schaf, mit braungelber [wie metalliſch glänzende] Wolle von bewundernswerther Feinheit und Weiche, welche zu Eoftbaren Stoffen benugt wird. ©. — Diefes Thier lebt auf den höchften Cordilferen und ift fehr flüchtig. Am Bauche ift e8 weiß. V. 2. MOSCHUS Z. Sind, nicht fo anomalifc in diefer Drönung wie die vori: gen, und unterfcheiden fi von den gemöhnlichen Wiederfäuern nur duch) den Mangel der Hörner, fo wie einen langen Edzahn in jeder oberen Kinnlade, der bei den Männchen aus dem Maule heraustritt, und endlicy nocy durch ein dünnes Wadenbein am Skelet, was felbft bei den Gameelen nicht angetroffen wird. Es find allerliebfte Thierchen in Rüdficht ihrer Leichtigkeit und Ele: ganz der Geftalt. 1. M. moschiferus L. Das Mofhusthier. Buffon Suppl. VI. 29. Iſt die berühmtefte Species. Won der Größe eines Rehs, faft ungefchwänzt, überall mit einem fo groben und brüchigen Haar bedeckt, daß man ihm beinahe den Namen Stacheln ge: ben Eönnte. Was es aber vor Allem auszeichnet, ift der vor der *) So fah ich zu London ein lebendiges ganz weißes, von Auen: liher Größe. **) Die fogenannten wilden hält Humboldt für — ein lebendiges, das ich in Malmaifon bei Paris fah, war ganz fchwarz- braun; ein anderes, in der Menagerie des Herrn van Aken, war rofl: braun mit aſchgrauem Kopf. Die Zähne chief ftehend. V. 294 Säugthiere. Borhaut des Maͤnnchens liegende Sad, der ſich mit der ſtark— tiechenden, in der Medicin fo bekannten Subftanz füllt, dem Bi: fam, fowohl als Parfum als als Arznei hoͤchſt wichtig. Diefe Species fcheint in den rauhen felfenreihen Hochge— genden Afiens, zwifchen Sibirien, China und Tibet, einheimifch zu feyn, aus der die meiften Fluͤſſe diefes Welttheiles entfpringen. Es ift ein nächtliches, einfam lebendes Thier von ausnehmender Furchtſamkeit. Im Tibet und Tonkin giebt es den beiten Mo- ſchus; weiter nördlih, hat diefe Subftanz faft gar Eeinen Ge: ruch. — Das Moſchusthier iſt obenher ſchwarzbraun, bisweilen und in der Jugend hellgefleckt, am Kopf und Nacken graulich, untenher weiß. Die Haare grauzsgeringelt. Man unterfcheidet die chinefifchen und ruffifchen (Eabardinifchen) Moſchusbeutel, mel he an Haar und Geftalt ſich fehr von einander unterfcheiden, daher auf wenigſtens zwei Varietäten diefes Thiered deuten. V. Die anderen Thiere diefes Gefchlechts haben keinen Mo— fhusbeutel, Sie leben ſaͤmmtlich in den heißen Ländern der al ten Welt !). Es find die Eleinften und eleganteften Wiederkäuer. *2. M. pygmaeus. Das Zwerghirſchchen von Guinea. Buffon XII. 42. N Seba J. 2. 43. f. 1. Bon obenher gelbbraun, unten weiß; kaum neun Zoll lang, mit zarten Fuͤßchen [dünner wie ein Menfchenfinger]. Verdient noch genauer unterfucht zu werden *), da das Buffon’fche Erem: plar, das zur Befchreibung gedient hat, noch jung und nur ein trockenes Fell war, Doc) giebt e8 in den Sammlungen andere, aber dunklere Eremplare, V. ER M. Meminna. Schreber CCXLIM. Pennant Quadr. f. 92. Obenher gruͤnlichgrau, unten weißlich; bie Seiten weißge- fleckt. Auf Ceylon. V 1) Der nach Seba aufgeſtellte Moschus americanus iſt nur ein junger Hirſch von Guiana, oder deſſen Weibchen. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit dem Moschus delicatulus Shaw's (Schreber 245. D.), welcher das Kalb eines amerikanifchen Dirfches ift. E. — Wohl aber bat Hr. Eſchholz bereits angezeigt, daß es in Tibet noch eine eigene ‚Species gebe, die am Halfe jederzeit zwei weiße Streifen hat, und die er Moschus altaicus nennt. V. *) ©. am Schluß des Geſchlechts Antilope. ‘8. MWiedberfäuer. Moschum. 295 *4. M. javanieus Pallas. Der Napu. Buffon Suppl. VI. XXX. Schreber &. 245. Mammiferes Vol. II. Braun, mit ziemlich langem, zottigem Schwanz mit weißer Spige. Bon der Größe eines Kaninchens. V. Raffles (Linn. Transact. XIII. p. 261.) zieht feinen Napu zu diefer Species, welcher an der Brut und Kehle jeder: feit$ drei breite ſchwarze Streifen auf weißem Grunde hat, die fich feitwärts euftreden, fo daß fie von vorn gefehen, einen Stern bilden. Vom Auge zuc Nafe geht ein fchwärzlicher Strich. Auch die Unterkinnlade fo wie die ganze Unterfeite ift weiß, die Füße ganz unendlich zart und dünn, die Augen groß, der Schwanz aufwärts gerichtet, die Größe die eines Hafen. Bon ihm fagt Naffles, daß er ſich gefangen oder ver- folgt, todt ftelle. V. *5. M. Kantchil Raffl. Der Kantſchil. Obenher ſchwarzbraun, unten weiß, die Seiten ſchoͤn roth— braun, die Bruſt mit zwei ſchiefen, ſchwarzen Streifen auf wei— ßem Grunde. Stellt ſich bei Verfolgung todt, wie manche Kaͤ— fer, und haͤngt ſich dabei auch wohl an Baͤumen auf. In den Waͤldern von Java, Sumatra ıc. (Raffles I. c. 262.) V. Aulle diefe Arten verdienen noch genauere Unterfuchung, da einige Alterverfchiedenheiten oder Spielarten derfelben Gattung ſeyn koͤnnen, wie denn vielleicht diefe legte mit dem M. pygmaeus zufammenfällt *). Alte noch übrigen Wiederkäuer haben, wenigftens das männ- liche Gefchlecht, zwei Hörner, d. h. zwei mehr oder minder lange Hervorragungen der Stirnbeine, welche fich bei Feiner anderen Samilie von Thieren finden. Bei den einen find diefe Hervorragungen mit einem Futte⸗ ral von einer elaſtiſchen Subſtanz uͤberzogen, welche wie aus zu— ſammengeleimten Haaren gebildet ausſieht, und lagenweiſe das ganze Leben hindurch waͤchſt. Man nennt dieſe Subſtanz ins— befondere Horn, und das Futteral heißt hohles Horn. Die Knochenfubftanz darinne waͤchſt felbft —— des ganzen Lebens *) Denn die Abhildung des Kanchil femelle im 62. Hefte der Mammiferes zeigt ein obenher braungelbes Thier mit grauem . Hals: band, ſchwarzem Stirnfleck, weißer Unterfeite, und auf der * die zwei "harakteriftifchen ſchiefen ſchwarzen Streifen. 296 Säugthiere. n mit und fält nie ab. Dieß find die Hörner der Ochfen, Schafe, Biegen und Antilopen. Bei anderen find diefe Hervorragungen nur mit einer haa— tigen Haut überzogen, die ſich in die des Kopfes fortfegt, und fi nicht abnugt; die Hervorragungen fallen gleichfalls nicht ab; blos die Giraffe hat dieß fo. Endlich, bei dem Hirfchgefchlecht, find diefe Hervorra: gungen eine Zeit lang mit behaarter Haut wie der übrige Kopf bedeckt, und haben an ihrer Bafis einen Enorrigen Knochenring, der bei fortgefegtem Wachsthum die ernährenden Gefäße zu: fammendrüdt und verftopft. Jene Haut vertrodnet und geht ab. Die nun bloßgelegte Knochenproeminenz trennt ſich nach eis niger Zeit vom Schädel, mit dem fie zufammenhing; fie fällt ab, und das Thier bleibt einige Zeit unbewehrt. Aber bald darauf treiben ihm neue, gewöhnlidy größere als die vorigen, aber be= ſtimmt, daffelbe Schidfal feiner Zeit zu erleiden. Diefe ganz Eno- henartigen, periodifhem Wechfel unterworfenen Hörner führen den Namen Geweihe. 3. CERVUS L. Hirſch. Begreifen alfo fämmtliche Wiederkäuer mit Geweihen. Mit Ausnahme des Rennthieres fehlen fie ſtets dem weiblichen Gefchlecht. Wenn dieſe Geweihe ihre volle Entwidelung erreicht haben, fo find es fehr dichte Knochen ohne Poren und Sinus. Ihre Ger ſtalt variiert fehr nach der Gattung, und felbft bei jeder derfelben nah dem Alter. Die Hirfche find fehr flüchtig im Lauf, und leben gemwöhnlih in Wäldern, fich von Kräutern, Blättern und Baumknoſpen nährend ıc. Man nennt im Deutfchen die männlichen Thiere Hirfch, die weiblichen Thier. a. Zuerft unterfcheidet man die Gattungen mit ganz oder doch zum Theil plattem Geweih. 1. C. Alces L. Das Elenn, Elk, Elch, Elendthier in Nordeuropa. Moose - Deer der Nordamerikanerz Orignal der Ganabdier. Buffon Suppl. VII. 80. Pennant Säugth. I. T. 13. * Mammiferes Vol. II. POrignal de l’ Amerique septentrionale. Bon der Größe eines Pferdes und manchmal drüber, hoch— beinig, mit aufgetriebener, Enorpeliger Schnauze, eine Art Kropf oder Wamme, von verfchiedentlicher Geftalt am Hals herabhän- Miederfäuer. Cervus. 297 gend; das Haar hart, afchgrau, manchmal dunkler. Die Ges weihe des Maͤnnchens find anfangs fpießförmig, fodann zerfchligt, und nehmen vom fünften Sahre die Geftalt. einer dreieckigen Schaufel auf einem Stiele, mit gezähntem außerem Rand an. Diefes Geweih wächft mit dem Alter bis auf funfzig, ja fechszig Pfund, und kann vierzehn Zaden erhalten. Das Elenn wohnt in Eleinen Heerden in den moraftreihen Wäldern der nördlichen Erde beider Welttheile; fein Fell Liefert ein Eoftbares Leder. €. Das Elenn hat am Naden eine Eleine Mähne. Es war im Sahre 1746 noch in Sachſen, bis zu Anfang dieſes Fahr: hunderts noch in Preußen zu finden, wo es aber, als arger Holz: verwüfter, ausgerottet worden ift. Es Eniet gern. Das erftemal feßt e8 zwei Kälber, verfchiedenen Geſchlechts. V. 2. C. Tarandus L. Das Rennthier, Rennhirſch. Buffon Suppl. III. 18. zweimal. Bon der Größe eines Hirfches, aber mit dideren und Für: zeren Beinen. Beide Gefchlechter haben mehräftige Geweihe, an: fanglih dünn und zugeſpitzt mit den Jahren in breite gezackte Schaufeln endigend [und rüdwärts liegend). Das Haar iſt im Sommer braun, im Winter weiß !). Es bewohnt nur den fäl- teften Norden beider Welten [und hat bis jegt noch nicht füd- lich, nicht einmal auf die hohen Gebirge verpflanzt werden koͤn— nen]. Es ift das duch die Dienfte, die es den Lappen leiftet, fo berühmt getvordene Thier. Sie halten es in zahlveichen Heer: den, führen diefe im Sommer auf die Gebirge ihrer Länder, im Winter auf die Ebenen zurüd und benugen es ald Zug= und Schlachtvieh. Milch, Leder, Fleiſch u. f. w. geben ihnen die wichtigften Bedürfniffe. ©. — Die Rennthiere haben eine behaarte Nafenkuppe, wie die Elennthiere, Andere Hirfcharten haben dieß nicht. Ihre Zucht ift ſehr mühfam, da fie oft lange Zeit hindurch laufen, wobei fie der Hirt in eben fo fchnellem Trabe begleiten muß. Auch ein- gezaunt läuft die Heerde in einem fort im Kreife herum, ohne ſtill zu ſtehen. Die Geweihe verlieren ſie im Mai, wo ſie auch ein bis zwei Junge ſetzen. Im Juli iſt das neue Geweih noch mit Baſt verſehen und beim Anfaſſen empfindlich. Aus dieſem Grunde fu: chen fie auch dann freie Pa und nicht aus Sucht vor dem Oestrus. 1) Daher wahrfcheinlic; die Alten behaupteten, der Tarandus koͤnne die Farbe annehmen, die er wolle. C. 28 Säugthiere. Sie brauchen es nicht zum Aufſchaufeln des Schnees, im Gegentheit muß es ihnen, wenn es zu ſtark ift, abgefügt werden, weil fie forft den Kopf ſchwer wieder in die Höhe bringen, Im Laufen Laffen die Rennthiere aus dem Fuße einen Laut hören, wie ein flarker elektrifcher Funke. Wahrſcheinlich durch BZufammenfchlagen der Klauen. Das Nennthier wird zwanzig Jahr alt. Gapt. Franklin fand im Mai bei ihnen unter der Zunge, im Kehlkopf und in der Nafe eine Menge Larven, doch fehienen nicht alle vom Oestrus. V. 3. C. Dama L. Der Do eig Buffon VI. 27. 23. Kleiner als unfer Hirfch; im inter ſchwaͤrzlichbraun, im Sommer hellbraun mit Gelb gefledt, die Hinterfchenkel zu allen Beiten weiß, an jeder Seite mit einem fchwarzen Streifen verſe— hen, der Schwanz etwas länger als beim Hirfch, obenher ſchwarz, unten weiß. Die Geweihe des Männdyens find an der Bafis und, mit einem fpigen Sproß, im übrigen fchaufelförmig [und aufrecht ftehend ], die Schaufel nad) außen hin gezadt. Über ein gewiſſes Alter hinaus wird es wieder Eleiner und theilt fich dann in unvegelmäßige Schligen. Diefe Species, der Platyceros ber Alten, ift jest in allen Ländern Europas gemein gemorden, fcheint aber urfprünglich in der Barbarei einheimifh !). Bisweilen fin det man eine ganz fchmwarze, ungefledte Spielart [C. mauricus Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. in Norwegen und Dänemark]. b. Die Gattungen mit rundem Geweih find zahlreicher; die der gemäßigten Erdftriche wechfen auch im Winter die Farbe. 4. C. Elaphus L. Der Edelhirſch. Ridinger Thiere (vielmal). Buffon VI. 9. 10. 12. Im Sommer gelbbraun mit einer fehwärzlichen Linie längs des Ruͤckgraths, und zu jeder Seite eine Reihe Eleiner blaßgelblicher Flecken; im Winter gleihförmig graubraun; das Kreuz und der Schwanz ftets blaßgelblih. Er ift in den Wäldern von ganz Europa und Mittelafien einheimifh. Das Gemweih des Hirfches ift rund und kommt im zweiten Sabre. Anfangs als Spieß, allmälig aber an der inneren Seite Afte auffegend, die mit den Sahren an Zahl zunehmen und im Alter eine Art fchaufelförmi: 1) ©eit der Erfeheinung der zweiten Ausgabe meiner Recherches sur les ossemens fossiles habe ic) einen wilden Damhirſch ar der in den Wäldern füdlich von Tunis erlegt worben ift. MWiederfäuer. Cervus. 299 ger Krone mit vielen Eleinen Baden oder Eden bilden. Der ganz alte Hirfch wird ſchwaͤrzlich von Farbe, und die Haare an feinem Halfe verlängern ſich, werden borſtig und erhalten ein mähnenartiges Anfehn. Das Geweih wird im Frühjahr abge: ‚worfen, die Alteften zuerft; es fegt während des Sommers wie: der auf, und während diefer ganzen Zeit leben die Hirſche von einander abgefondert. Sobald e8 wieder vollendet ift, beginnt die Brunft, die etwa drei Wochen dauert, und in diefer Zeit find die männlichen Hirfche wie wüthend und gefährlich. Das Thier trägt acht Monat *) und ſetzt im Mai [oder Anfang Suni] ein Kalb [auch zwei], diefes ift gelb und weiß gefledt. Die Hirfchjagh, welche, wie man weiß, für eine der edelften Pergnügungen gilt, ift der Gegenftand einer Kunft geworden, welche fich ihre eigene Theorie und eine fehr ausgedehnte Termi— nologie erfchaffen hat, in welcher die allerbefannteften Dinge mit bizarren oder wenigſtens von dem gewöhnlichen Sprachgebraucd) abweichenden Ausdrüden bezeichnet werden. — Es giebt weiße, felten filberfarbige, gefledte und ganz ſchwarze Hirfche. Der Brand hirſch ift eine Varie— tät mit zottigen Haaren, Lands und Berghirfche find nur in Größe und Stärke verfchieden. Der corfilanifche fol nur halb fo groß feyn. Sein Alter ift 30 Fahr. V. 5. C. canadensis Gm. Der Wapiti. EIk oder Elan der Nordamerifaner. C©. strongyloceros. Schreber 246. A. 247. F. G. Mammiferes Vol. I. Um ein Viertel größer als unferer, ungefähr von gleicher Färbung, aber die Fläche der Hinterbaden breiter und bläffer, die Gemweihe gleichfalls rund, aber mehr entwidelt, höher und nie ins Schaufelartige uͤbergehend **). [Die Augenjproffen fleigen nad) vorn die Stirn herab, die andern find oft etwas zadig nach vorn zurücdgebogen.] Kommt in allen gemäßigten Landern von Nordamerika vor. 6. C. virginianus Gm. Der virginifhe Hirſchz ber Hirſch von Louiſiana. Damhirſch der Nordamerikaner. Schreber T. 247. H. Mammiferes Vol. 1. Kleiner und ſchlanker ald der unfrige, mit fpigerer Schnauze, *) Bei und nimmt man gewöhnlid 38 — 40 Wochen an. 8. *) Hr. Sr. Cuvier will dieß Letztere nicht unbedingt zugeben, und meint, an einem Geweih im zootomiſchen Gabinet einige Verflä- Kung gewahr worden zu feyn. V. 300 S:iaustihbein ei, im Sommer hellgeld, im Winter roͤthlichgrau, unter der Kehle und dem Schwanz immer weiß, das untere Drittel des Schwan— 3e8 fchwarz mit weißer Spige. Das Gemeih des Hirfches ift £ützer als das des europäifchen, rund, glatt und weißlich, erwei— tert fi nad) außen, um nad) innen und vorn fich wieder zu nähern und einen Cirkel nad) vorn zu bilden, und trägt feine Afte nach hinten, den Augenfproß ausgenommen. Es hat deren etwwa fünf. bis fehs 1). [Der Schwanz diefes Thieres ift we— nigftens von der Länge des Kopfs und nach unten zottig.] _ c. Die Gattungen heißer Länder verändern die Farbe nicht. Es giebt deren mehrere in Südamerika, von denen wir noch Eeine hinreichend vollftändige Geſchichte und vergleichende Charak— teriſtik befigen *). Hierhin gehört: 1. C. paludosus D. Der hohe Hirfch (Guazu-pueu). Er fcheint geradere Geweihe wie die vorigen zu haben. Sein Fell ift heil braunroth mit einem ſchwarzen Strich über der Stirn und Nafe und ſchwarzen Ringen unten an den Füßen. Bewohnt am liebften fumpfige Gegenden. ©. — Nah Rengger ift er bräunlichroth; an jeder Kinnlade vorn findet fich ein fchwarzer Fleck. Der ſchwarze Strich läuft vom Nafenrüden bis zur Mitte der Stirn; die Augenlider find fhwarz, von einem gelblichweißen Ringe umgeben, der bis zu den Baden gehtz auf der Mitte der Bruft eine fchmärzliche Linie. So der alte Hirſch; das Kalb und die Kuh ermangeln der fhwarzen Streifen auf der Bruft und Stirn. Er ift fhmäd)- tiger. als unfer Hirſch. V. 8. C. campestris Fr. Cuv. Der Eleine amerifanifche Hirſch (Guazu-y). Mit Eurzem und geradem Geweih, was nad) vorn und nad) hinten Zweige fendet, die fehr zahlreich werden (Oss. foss. IV. t. 3. f. 46 — 48). Die Farbe des Fells lichtröthlichbraun, der Bauch, die Innenfeite dee Schenkel, und die Schwanzfpige weiß. ©. — Born an jedem Naſenloch befindet fich ein weißer Fleck; ein weißer Ring umgiebt die Augenlider; alle die übrigen im vorhergehenden als weiß angegebenen Theile find nicht meiß, mie es 1) ©. m. Ossemens fossiles IV. pl. V. f. 1—17. Der Cervus mexicanus Penn. Oss. foss. pl. V. f. 23. möchte wohl nur ein fehr alter virginifcher Hirfch Teyn. C. Herrn Dr. Rengger’s Schrift hat dieſe nunmehr vervoll- ftändigt. 2. MWiederfäuer. Cervus. 301 hier nah Azara angegeben worden, fondern nah Nengger’s ausdruͤcklicher Berfiherung vöthlichbraun. Er ift zierlicher ges baut wie der Edelhirſch. Die Gemweihe erheben fich fenkrecht, find oft reichlich mit Perlen befegt und geben dem Thiere ein troßiges Anfehen. Der männlidye Hirfch giebt einen fehr unan: genehmen Geruch von fich, der fich bei Berührung des Thieres febft den Gegenftänden mittheilt. V. d. Sn Oftindien giebt es mehrere Gattungen, nämlich): 9. C. Axis L. Der Aris. Der gefledte indifche Hirſch. Buffon XI. 38. 39. Menagerie du Museum 2. Mammiferes Vol. TI. Jahr aus Sahr ein gelb, rein weiß [eigentlich in 14 Rei: hen laͤngs-] gefledt. Die Unterfeite der Kehle und des Schwan- zes ebenfalls weiß. Der Schwanz gelb, oben weiß eingefaßt; die Geweihe rund, mit dem Alter fehr groß werdend, aber nie mehr als einen Aft unten befommend. Die Spige ift eine Gabel. Er ift in Bengalen einheimifh, pflanzt fi aber ſehr gut bei uns fort. Schon die Nömer haben ihn gekannt. [Er hat die Größe des Dambhirfches.] Indien befigt noch mehrere Hirfche mit zwei Üften des Ge weihs, wie der Aris, die erft ganz feit Eurzem unterfchieden wor— den a [Die folgenden gehören dahin, ] . €. Aristotelis €. —— Vol. III. (und Vol. I. la biche de Malacca.) Mit langem Haar an der Kehle und dem Halfe, der, da er im nördlichen Indien lebt, dem Hippelaphos des Ariftote: les entfprechen muß. ©. Er ift gleichförmig braun, die einfachen geraden Geweihe liegen [chief nach hinten und bilden eine Eurze Gabel. Der Au: genfproß ift länger und fteht auch noch etwas ruͤckwaͤrts gerichtet. Die Mähne hängt glatt und zierlich herab. V. **11. C. Hippelaphos C. Mammiferes Vol. IH. Ebenfalls an Hals, Kehle und Baden zottig und langbe- haart. Der hintere Aft der Gabel etwas länger ald der vordere; allein man müßte noch mehr Individuen vergleichen PM V. Ich kann den Unterſchied zwiſchen ihm und den vorigen a finden, außer in der etwas verfchiedenen Länge der Geweihfproffen. 302 Saugtbhbiere. *12. C. Wallichii €. Mammiferes Vol. II. Dunkelgraubraun, mit fehr Eurzem Schwanz. Die behaat- ten Hinterbaden bilden eine weiße Scheibe, mit dunflerem Ein: faß. Die Geweihe ſind ruͤckwaͤrts gebogen, der hintere Zweig der Gabel viel Länger als der vordere und krumm, an jedem Ro— fenftod ftehen zwei nad) vorn gerichtete —— In Nepal. *13. C. marianus Quoy et Gaimard. Bon dem gabelförmigen Geweih ift der eine Aft nach vorn, der andere nach innen gewandt; der Stamm tief gefurcht. Der Körper graubraun. Von der Größe eines Rehs. Sehr gemein auf den Marianen. V. *14. C, Leschenaultii Cuv. Auf der Kuͤſte von Koromandel. V. *45. C. Peronü Cw. Mit dreigabeligem Geweih; der hintere Nand der Augen: höhlen erhaben; Edzähne. Auf Timor. V. *16. C. equinus Cuv. Das Geweih gabelförmig, Eckzaͤhne in beiden Gefchlechtern. Graubraun, unten dunkler, Don Pferdegröße. Auf Sumatra. (Raffl. in d. Linn. Transact. XI. p. 263.) ') U. **47, C. porcinus. Der Schweinhirfc. Mammiferes Vol. III. Obenher dunkelkaftanienbraun, nur am DOberhalfe etwas heller. Mit dünnerm, an der Spiße dreigabeligem Geweih und fehr dickem Leid. Nur viertehalb Fuß lang. Auf dem indifchen Feftlande häufig, wo er fogar gemäftet wird, V. 18. C. Capreolus L. Das Reh. Rehbock; Rieke. Buffon VI. 32. 33. Ridinger ©. 9. Hat auch nur eine Gabel am Geweih. Es ift graugelb, mit weißen Schenkeln, ohne Thranengrube, faſt ungeſchwaͤnzt. 1) Siche über alle diefe Species den T. IV. meiner Ossemens fos- siles, und die Abbildungen, welche Hr. Hamilton Smith der eng— lifchen Überfegung der erften Ausgabe diefes Werkes beigefügt hat. C. — Sch habe fie nur aufgenommen, weil ber Berf. fie in der Anmer: fung mit Namen aufgeführt hat. MWiederfäuer. Cervus. 303° Es giebt ſchoͤn hellrothe, faſt ſchwarze [und ganz meiße, auch ges fleckte] Spielarten. Diefe Species Lebt paarweife in hochliegen- den Forften des gemäßigten Europa, wirft zu Ende des Herbites fein Geweih ab, fegt es im Winter wieder auf, wird brünftig im November, und trägt fünf und einen halben Monat. Sein Fleiſch wird noch weit höher gefchägt als das des Hirfches; in Rußland giebt es keine. ©. Dagegen haͤufigſt in den Parks von England. Es lebt familienweiſe, mit einigen sungen, und gleicht in manchen Punk ten ſchon der Ziege. V. 19. C. Pygargus Pallas. Das Reh aud der Zatas rei (ruff. Dikaja - Kosa). Schreber CCLII. Gleiht dem unfrigen, hat aber unten mehr zadige Ge: weihe [die auch drei Spigen haben], fein Haar ift länger, feine Größe die des Damhirſches. Es lebt auf den Hochebenen jen- feit der Wolga. e. In Amerika fcheint es ein Reh zu geben, deffen Ge weihe ſtets nur einfache Spieße bleiben: 20. C. rufus Fr. Cuv. [Illiger). Guazu-pyta (d. i. vos ther Hirfd). Pr. v. Neumied Abb. 9. Heft. Licht braunroth, Lippen, Hinterleib und Unterfeite des —— zes weiß. Eckzaͤhne in beiden Kinnladen *). Lebt im Gehoͤlz. C Seine Geweihe find einfache Spieße, auf einem dünnen wal⸗ zenfoͤrmigen Roſenſtock ſitzend; ſie ſind an ihrer Baſis nur fuͤnf Linien dick. V. *21. C. nemorivagus Fr. Cuv. (C. simplicicornis IX.) der Guazu - vira. Der Eleinfte unter den füdamerikanifchen Hirfhen. Braͤun⸗ lichgrau, die Ohren und Unterfeite gelblich. _ Die Gemeihe ein: fach), aber der Spieß entfpringt nicht, wie bei den vorigen, aus der Mitte der Mofe, fondern aus ihrem hinteren Rande, und hat vorn zwei ſtarke Furchen. Das Weibchen hat Anfäge von No: fenftöden. V. f. Man koͤnnte von den Rehen gewiſſe kleine indiſche Gattun⸗ gen abſondern, die ſpitze Eckzaͤhne und kurze Geweihe auf behaarten Stielen tragen, die ſich von ihrer Stirn erheben; hierhin gehoͤrt: *) Nach Rengger follen beiden Gejchlechtern die Eckzaͤhne 5 304 Saͤugthiere. 22. C. Muntjac. Das indiſche Reh, der Muntjac. Kidang. Buffon Suppl. VII. 26. Horsfield zool. Res. c. ic. Es ift Eleiner als unferes und lebt in Eleinen Truppen auf Ceylon und Java. Das niedlich gebaute Thier ift dunkelbraun, und von einer durch Falten tiefgefurchten Stirn erheben ſich ruͤckwaͤrts gehend zwei mit Haut und langen Haaren überzogene Roſenſtoͤcke, die Hälfte des ganzen Geweihs ausmachend; dieſes ſteigt als ein ein- facher, an der Spige hafenförmig gebogener Spieß auf, an deffen Baſis fich ein Eurzer Augenfproß befindet. Krumme Edzähne der Oberkinnlade flehen aus dem Maule !). D. 4. CAMELOPARDALIS Z. Giraffe. She Charakter befteht in Eegelförmigen Hörnern, welche beide Gefchlechter befigen, nie abfallen, und mit einer behaarten Haut überzogen find. Ihr Knochenkern ift im jüngeren Alter durch) eine Naht auf dem Stirnbein eingelenkt. Auf der Mitte der Stirn befindet fich ein Höder, oder ein drittes größeres, aber Für: zeres Horn, gleichfalls durch eine Naht eingefügt. Diefes Thier ift übrigens eines der merfwürdigften, welche eriftiven, ſowohl wegen feines langen Halfes als wegen der unverhältnißmäßigen Höhe feiner Vorderfüße. Man Eennt nur eine Species. C. Giraffa L Rüppell Atlas ©. 9. Schädel. Buffon Suppl. VII. 81. Mammiferes Vol. II. In den afrikaniſchen MWüften, mit kurzem, grauem Haar, uͤberall mit gelben eckigen Flecken beſaͤet, und einer kleinen grau und gelben Maͤhne. Das hoͤchſte aller Thiere, ſein Kopf erreicht achtzehn Fuß. Übrigens iſt es fanft und naͤhrt ſich von Baum— blaͤttern. Die Roͤmer hatten lebendige Giraffen bei ihren Spie— len, Heliodor hat eine gute Befchreibung davon gegeben, auch find ein oder zwei im Mittelalter nach Italien gefommen. Die neueren Berhältniffe mit AÄAgypten haben kuͤrzlich mehrere verſchie⸗ denen europaͤiſchen Monarchen verſchafft. Herr Geoffroy St. Hilaire glaubt zufolge einiger Ver— fchiedenheiten in der Fleckung und der Krümmung des Schädels 1) Der Verf. fagt in einer Note, bier feyen noch C. philippinus Ham. Smith und C. moschatus id. zuzufügen, welche aber Herr v. Blainville mit dem oben genannten für tbentifch hält. 2. MWiederfäuer. Antilope. 305 der Eleinen Zahl von Individuen, die man in Europa befigt, dag die Giraffe von Abyffinien und Nubien nicht diefelbe fey, die am Gap vorkommt. Wiederkfäuer mit hohlen Hörnern. Sie find zahlreicher als die vorhergehenden, und man ift genöthigt gewefen, fie nach fehr unbedeutenden Charakteren, naͤm— lich der Geftalt ihrer Hörner und den aͤußeren Berhältniffen in Stämme zu theilen. Here Geoffroy hat hiermit fehr vortheil- haft die Charaktere verbunden, welche der Knochenkern Liefert. 5. ANTILOPE !). Die Subftanz der Knochenkerne ift folid und ohne Poren noch Sinus, wie bei den Geweihen der Hirfche. Sie gleichen diefen übrigens in vielen Stüden. So durd die Thränenhöhlen, ihren ſchlanken Wuchs und die Schnelligkeit ihres Laufs. Sie bilden ein fehr zahlreiches Gefchlecht, das man zumal nad) der Geſtalt der Hörner weiter einzutheilen genöthigt gewefen ift. a. Geringelte, zweimal gebogene Hörner, die Spigen nad) vorn, nad) innen oder nach oben gerichtet. ‘1. A. Dorcas L, Die Gazelle. Buffon XI. 23, & [Lihtenftein Darftellung neuer oder wenig befannter Saͤug⸗ thiere &. 5.] Mit runden, dien, ſchwarzen Hörnern; vom Wuchs und der eleganten Geftalt des Reh's; obenher hellgelb, unten weiß, ein brauner Streif längs jeder Seite [der die Farbe abfchneidet], ein Haarbufc an jedem Knie, ein tiefer Sad an jeder Schaamleifte. [Das Ohr innen fhwarz geftreift.] Sie lebt in ganz Nordafrika in unzähligen Heerden, die fich, angegriffen, in einen Kreis ftellen und von allen Seiten ihre Hörner weifen. Sie find die gewöhnliche Nahrung der Panther 1) Diefer Name ift nicht antik; er ift aus dem corrumpirten an- tholops entftanden, welchen Ausdrucd man beim Eufthatius, einem Schriftfteller aus der Zeit Eonftantins, findet, und der fich auf vie fhönen Augen des Thieres zu bezichen fcheint. Die gemeine Gazelle bat Aelian fehr gut unter dem Namen Dorcas, eigentlich der Name des Rehs, befchrieben. Er nennt fie Dorcas aus Libyen. Gazel ift arabifch. C. 20 306 Säaugthiere. und der Löwen. Die Sanftheit ihres Blickes hat der galanten Poeſie der Araber eine Menge Bilder geliefert. 2. A. Corinna, Die Corinne. Buffon XII. 27. Mammiferes Vol. II. Unterfcheidet fih nur duch dünnere Hörner. Sie ift viel: feicht nur eine Gefchlechtsverfchiedenheit. 3. A. Kevella Gm. Der Kevel*), Buffon XII. CCLXXV. Mäammiferes Vol. 1. ift jener ebenfalls ähnlich; aber ihre Hörner find an der Baſis zufammengedrüdt und haben zahlreichere Ninge. Man will fie nicht einmal vom Ahu Kämpfer’s, dem Dſcheiran ber Türken und Perfer (Ant. subgutturosa), weiter ald darin unter: fcheiden, daß fie eine fchwache Erhöhung an der Kehle hat. **4. A. arabica. Der Ariel. Lichtenftein Darft. n. Säugth. T. 6. Ehrenberg Symb. phys. I. t. 5. Auch der Gazelle gleichend, «aber dunkler von Farbe, einem fhwarzen Fleck auf der Nafe, und etwas geraderen, bis nahe zur Spige geringelten Hörnern. Am rothen Meer. V. 5. A. gutturosa Pallas. Der Dſcheiran der Mongolen; Hoang=:Yang oder gelbe Ziege der Chinefen. Pallas Spic. zool. XII. t. 2. 3. Schreber 275. Auch diefe zeigt noch ziemlich diefelben Farbenvertheilungen und diefelben Hörner wie die eigentliche Gazelle; aber ihre Größe nähert fich der des Dambhirfches, und das Männchen hat eine ſtarke Protuberanz, durch den Luftröhrenkopf erzeugt, und einen anfehnlichen Sad unter dem Bauche. Dem Weibchen fehlen die Hörner. Diefe Gattung lebt heerdenmeife auf den dürren Step: pen Mittelafiens und kann weder Waffer noch Waldung vertragen. 6. A. Euchore Forster. Der Springbod, Pronfbod. Lichtenftein Darft. d. Säugth. T. 7. Buffon Suppl. VI. 21. Erfüllt das mittlere Afrika mit feinen Heerden. Größer *) ©. weiter unten, bei nr. 13. le Kevel gris. V. MWiederfäuer. Antilope. 307 als die Gazelle, aber von derfelben Geftalt und Farbe, unterfcheis bet ſich durch eine Hautfalte auf dem Kreuze, mit weißen Haas von eingefaßt, die fich bei jedem Sprung des Thiered öffnet und erweitert. ©. — Die Hörner find ſtark, nach innen hakig, geringelt, weiß, mit einem braungelben Seitenftreif. Das Thier ift obenher gelb- braun, und die Haare in der Gegend jener Falte darunter weiß; fobald es fpringt, dehnt fich die Haut aus und zeigt alſo ploͤtz— lich eine weiße Scheibe, welche in der Ruhe alsbald wieder ver: ſchwindet und nur eine Linie bildet. Die bufchige Schwanzſpitze ift ſchwarz. Es giebt aud) ganz weiße. V. 7. A. Saiga Pall. Der Colus Strabo's. Schreber CCLXXVL Bewohnt die Steppen des füdlichen Polens und Rußlands, hat auch noch die Hörner der Gazelle, aber graugelblich und halb: ducchfichtig. Won der Größe eines Dambhirfches. Ihr Fell ift im Sommer gelbbraun, im Winter graulichweiß. Die Schnauze Enorpelig, di, aufgefhwollen, die Nafenlöcher weit geöffnet, was fie nöthiget, ruͤckwaͤrtsgehend zu weiden. ie vereinigt fich big= teilen in Heerden von mehr als zehntaufend Stud, 8. A. Dama Pallas. Der Nanguer. Arab. Addra. Lihtenftein 2. 3. 4. Ehrenberg Symb. 1. t, 6. ! Bon der Größe des Dambhirfches, weiß, mit tothbrauner Stirn, Rüden und Bruft [ein weißer Fleck an der Kehle]. Die Hörner Elein und dünn [doch ziemlich groß, länger als der Kopf, zurüdgebogen, an der Spige hakig nach vorn gerichtet, geringelt. Der Hals lang. Die Hörner des Jungen ungeringelt, fpig, et was nach vorn gebogen]. In Nubien, am Senegal !). **9, A. Sömmeringii. Ruͤppell T. 9 Oben und außen iſabellgelb, Kehle, Unterbruſt, Bauch, Hin— terbacken und Innenſeite glaͤnzend weiß, Stirn, Geſicht und Naſe rußſchwarz, uͤber den Augen bis zur Lippe ein weißer Streif darin, die geringelten Hoͤrner zuruͤckliegend, mit einwaͤrts gekruͤmmter glatter Spitze. Im oͤſtlichen Abeſſynien. V. 1) Buffon (T. XII. T. 34) hatte nur ein junges Individuum mit einfach nach vorn gerichteten Hörnern gekannt, wodurch er verführt wurde, es für die Dama des Plinius zu halten. 308 Säugthiere. b) Die Hörner geringelt; dreimal gebogen. 10. A. Cervicapra Pallas. a Pallas Spie. zool, t. 1. 2. Buffon Suppl. VI. 18. 19. Smmer aud noch der Gazelle fehr ahnlich; aber ihre Hör: ner find dreimal gebogen. Man macht in Indien Waffen dar: aus, indem man zwei und zwei mit entgegengefesten Spigen an einander fügt. Dem Weibchen fehlen fie. Der Körper ift obenher gelb, unten weiß. 11. A. Addax Lichtenst. ') Die Mondes=Antilope. Lichtenftein Abb. &. 2. Ruͤppell Atlas T. 7. Ehrenb. Symb. I. T. 4. 2 Mit gleichfalls dreimal gewundenen Hörnern, dünner und länger als an der vorigen. Der Körper ift plump, weißlich von Farbe, mit großem braunem Fleck auf der Stirn. ©. Sch fand fie fhmusigweiß, Hals und Kopf dunkelbraͤunlich, zwifchen und unter den Augen einen großen weißlichen led; einen braunen Haarbufch zwifchen den Hörnern; auch an der Kehle und im Naden etwas Haar. Die Hufe breit *). V. *12. A. pygarga Pallas. Bonte-Bock der Holländer am Gap. Schreber 3. 273. Stirn und Geficht weiß, Wangen und Hals glänzend Eafta= nienbraun, Nüden afchgrausbraun, Seiten braun, in einen dunk— leren Streif endigend, der das weiß der Unterfeite ſcharf abfchnei- det. Am Gap. *13. A. Melampus Lichtenst. Der Pallah. Schreber 274. (Aus Lichtenft. Reife T. 4.) Oben braun, unten weiß, mit einem ſchwarzen Nüdenftreif und dergleichen Flecken über den Hufen. Am Cap”). V. 1) Hr. Lichtenftein hat ihr diefen Namen gegeben, weil er fie für den Addax oder Strepsiceros des Plinius hält. Man fieht fie auf mehreren ägyptifchen Monumenten. C. *) Die Frankfurter und die Berliner Exemplare weichen etwas in der Färbung von einander ab. Erftere find weiß, die Befchreibung nennt das braun fehr richtig fchocolatenfarben. V. **) Der Verf. citirt in feiner Anmerkung noch als hierher gehörig: a) Le Kevel gris (Mammif. Vol. III.), den ich, bis auf die graue Oberfeite, gang zur A. Kevella (f. vorn Nr. 3.) gerechnet haben würde; Miederfäuer. Antilope. 309 c. DAMALIS Smith. Zum Theil. Geringelte Hörner mit doppelter Biegung, aber in entgegen- gefegter Richtung der vorhergehenden, und die Spige nach hinten gerichtet. 14. A, Bubalis L. Der Budalis der Alten. La Vache de Barbarie. Buffon Suppl. VI. 14. Pennant Quadr. t. 102, Mammif. Vol. II. Von plumperen Proportionen als die anderen, von der Größe des Hirfches, mit langem dickem Kopf; braungelb, mit Ausnahme der Schwanzfpige, die in einen fchwarzen Buſch endigt. Gemein in der Barbarei. 15. A. Caama Cuv. Hartebeeft. Cap'ſcher Hirſch. Buffon Suppl. VI. 15. Der vorhergehenden ähnlich, aber mit mehr edigen Kruͤm— mungen der Hörner. Um ihre Bafis, ein Streif auf der Stirn, eine Linie auf dem Halfe, ein Längsftreif auf jedem Schenkel, und die Schwanzfpige, ſchwarz. Gemein am Gap. d, Kleine gerade oder nur wenig gebogene Hörner, Eürzer als der Kopf. Bei den meiften haben fie nur die Männchen. 16. A. lanata Desmar. Reebod am Gap. Etwas Eleiner als ein Damhirſch, mit wolligem, obenher grauem, untenher weißem Haar; an der Außenfeite der Füße und an der Spige der Schnauze ſchwarz. 17. A. mergens Blainv. Duiker-Bock der Holländer. Lihtenftein Darft. &. 11, Hellbraungelb, unter der Unterfinnlade weiß, eine ſchwarze Kinie an der Außenfeite der Gliedmaßen. Ihr Name ift von der Art, wie fie fich bei Verfolgungen ins Gebüfche flürzt, ent lehnt. b) A. senegalensis, von der man bis jest nur die Hörner kennt (Buff. XI. 822.), wenn fie nicht auch zum Pallah gehört; c) A. suturosa Otto (Nov. Act. nat. cur. XII. 2. t. 48), welche zu Addax gehören koͤnnte; d) A. mytilopes Ham. Sm., und vielleicht ver Kob Buffon’s, welcher A. adenota Ham. Sm. feyn Eönnte. — 310 Säugthiere 18. A: Oreotragus Forst. Der Klippfpringer. Kainsi, Buffon Suppl. VI, 22, Schreber 259. Lichtenftein 8. 15. 7 2 Macht fich durch ein fteifes, brüchiges, grünlichegelbes Haar bemerklich ?). Die pfriemförmigen Hörner ftehen ganz gerade, In diefe Abtheilung gehören auch die Eleinften Antilopen. 19. A. Grimmia I. Mammif. Vol. II. Pallas Misc, z. t, 1. Spic. zool. t. 3. 4. Gelbgrau, mit ſchwarzer Stirn und Naſenruͤcken, auf dem Scheitel ein Eleiner Haarbufc [und eine, Feuchtigkeit ausfondernde Spalte auf den Wangen]. Nur dritthald Fuß lang, anderthalb Fuß hoch. In Guinea. 20. A. pygmaea Pallas ?). Die Zwergantilope. Le Guevei. Lichtenſtein T. 16. Mammiferes Vol, II. Aſchgrau; eine blaßgelbe Linie längs jeder Seite der Stirn, die fchmwärzlich ift. [Auch der Schwanz ift fchmwarz.] *24. A. Saltiana Blainv. Rüppell Atlas I. 21. Ehrenb, Symb. I. T. 7. Klein, mit kaum zwei Zoll langen, fpigen Hörnchen, großen Ohren und langen Hufen; die Farbe grau, mit Eaftanienbrauner Stirn und Nafe, am Scheitel fteif rückwärts gerichtete Haare. [Die Füße rothbraun, die vorderen bisweilen mit weißen Fleckchen befegt. Bauch und Aftergegend weiß. Die Hörner find in zwei convere Flächen getheilt.] In Habeffinien. V. REDUNCA Smith, Mit geringelten, einfach gebogenen Hörnern, die Spige nad) vorn gerichtet °). 1) Hierher A. quadriscopa Ham. Sm. &. — Und A. Capreolus Lichtenst. t. 8. ®. 2) Schreber’s Figur 260 B. ift zu roth illuminirt; die von — (Gen. zool. Vol. II. 2d p. pl. GLXXXVIII) hat zu große rner. 3) Es ift hier zu bemerken nothwendig, daß viele Antilopen in ihrer Sugend die Hörner in diefer Form, nach vorn gerichtet, haben. V. Wiederkäuer. Antilope. 311 22, A. redunca Pallas.. Der Mbill. ‚Buffon XI. 46. Le Nagor. Schreber 265. Rothbraun; am Senegal. *23, A. Eleotragus Schr. Der Ritbod. [Antilope isabellina Afzelius.] Lichtenftein Saͤugth. T. 9. Oben afchgrau, unten weiß. Die Hörner fpival geringelt. Variirt ing Gelbe und Roͤthliche. V. *24. A. scoparia. Der Urabi. Lichtenſtein Säugth. ©. 13. Buffon Suppl. V. t. 12. Obenher geaubraun, unten weiß; mit Eleinen zur unteren Hälfte geringelten Hoͤrnern; der Schwanz ſchwarz. Lange Haar: büfchel an den Knieen. Im Cafferland *). V. VI. ORVX Smith, Zum Theil. Mit geringelten, geraden oder nur wenig gebogenen Hoͤr⸗ nern; laͤnger als der Kopf. 25. A. Oryx Pallas. Der Gemsbock. Buffon Suppl. VI. t. 17. unrichtig Pasan. Schreber T. 257. Bon der Größe eines Hirſches, mit dünnen, geraden, run⸗ den, zugefpisten, am unteren Drittel fchief geringelten, zwei big drei Fuß langen Hörnern, die beim Weibchen Eleiner find. Das Haar ift afchgrau, der Kopf weiß, ſchwarz gegittert; ein ſchwar— zee Streif über den Rüden und einer zu jeder Seite. Ein duns kelbrauner Fleck auf der Schulter und einer auf den Schenkeln. Der Schwanz lang und fhwärzlih, und das Haar des Nic: grats nach dem Naden hin gerichtet. Man findet fie: nördlich vom Vorgebirge der guten Hoffnung und im Innern von Afrika. Shre Hufe find länger als bei andern Arten, weshalb fie Felfen erklettern Eönnen; aud) lieben fie in ber That bergige Gegenden '). *) Ihr ähnlich die vothbraune Ant. montana Mus Frane. (Rüp- pell T. 3). V. . Lichtenſtein hat darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe Ans tilope, die im ſuͤdlichen Afrika lebt, nicht füglich der Oryx der Alten feyn Eönne, vielmehr ift es die folgende. Die Ant. Leucoryx Schreber CCLVI. B, oder ‘weiße Antilope 312 Säugtbhbiere. 26. A. Leucoryx Pallas, (A. Gazella L) Algazel. Die milhweiße Antilope. Arab. Arbu-harb. Lihtenftein Säugth. I. T. 1. Ehrenb. Symb. t. II. Mit langen, dünnen, leicht zivkelförmig gebogenen Hörnern; weißlihem, ins Gelbe und Nöthliche fpielendem Fell. Aus Nord- afrita, von Nubien bis zum Senegal. Sie findet fich auf aͤgyp⸗ tifhen und nubifhen Denkmälern abgebildet, und Hr. Fichten: fein hält fie, wahrfcheinlih mit Recht, für den wahren Dtyr der Alten ?). g. AEGOCEROS Sm. Die Hörner geringelt, mit einfacher Biegung, die Spige nad) hinten. 27. A. leucophaea. Die blaue Antilope. Der Blaubod. Buffon Suppl. VI. 20. Etwas größer als ein Hirſch, bläulichzafchgrau, große Hör: ner bei beiden Gefchlechtern, gleichformig gebogen und mit mehr als zwanzig Ringen. 23. A. equina Geoffr. Der Koba. PAntilope chevaline. So groß wie ein Pferd, vöthlichgrau, mit braunem Kopf, ein weißer led vor jedem Auge, eine Mähne am Halfe, Iange Hörner x. 29. A. sumatrensis ©. Der Cambing = Utang oder Waldbock der Malaien. Fr. Cuv. Mammiferes. Vol. II. Le Cambtan. Marsden Hist. of Sumatra pl. X. Von der Größe einer großen Ziege, ſchwarz, mit weißer Mähne, die auf dem Hals und Vorderrift liegt; die Hörner Klein Pennant’s, von einem in Perfien 1717 gemachten Bilde entnommen, ſcheint nur eine Varietaͤt des Oryx, oder gar nur ein Algazel von vorn gefehen, zu feyn. — C. 1) Die Englaͤnder ſprechen von einer Antilope mit faſt geraden Hoͤrnern, mit ſteifem, an feiner Baſis wolligem [2] Haar, in den Ge— birgen von Zibet, welde bisweilen eines von beiden Hörnern verlieren fol, und ihnen als das Einhorn angegeben wird, das ſich in ihrem ” Wappen befindet. Man nennt fie Chiru. Hr. Hamilton Smith glaubt, daß es der Kemas des Aelian I. XIV. c. 14 feyn Eönnte. MWiederfäuer. Antilope. 313 und zugefpigt. [Unter dem Augenwinkel hat fie eine runde, mit einem Loc) verfehene Warze, und noch weiter herunter, auf den Baden, einen Spalt.] 30. A. Goral Hardwycke. Hardw. Linn. Transact. XIV. p. 14. Mammiferes Vol..III. Boucquetin de Nepaul. Kaftanienbraun, auch mäufegrau, mit weißer Kehle und Un: terkiefer; über der Stiin und längs der ganzen Hals- und Nüden- linie bis zum Schwanz ſchwaͤrzlich; ein eben folcher Fleck zur Seite des Kreuzes. Die Eleinen, kaum die Länge der Ohren erreichenden Hörnchen find fpis, micheigebogen? und unten ge: tingelt ). [Sm Himalayagebirge.] h. Die Hörner mit fpivaler Kante. 31. A. Oreas Palla. Der Kanna oder Impuko. Das afrifanifche Elennthier der Holländer. Buffon Suppl. VI. p. 12. Irrig Coudou genannt. Schreber 256. Bon der Größe der ftärkften Pferde, mit diden, Eegelförmi- gen, geraden, mit einer fpivalen Leifte umgebenen Hörnern; das Fell grau, eine Eleine Mähne langs des Nüdgrats, eine Art Wamme unten am Halfe, der Schwanz in einen Büfchel endi- gend. Lebt in Heerden auf den Bergen nordwärts vom Gap. *32. A, sceripta Pallas. Der Guib. Bunte Bod. Buff. XII. 40. Schreber 258, Mammif. Vol. TU. Mit pfriemenförmigen, geraden, mit zwei fpiralen Reiften verfehenen Hörnern; Eaftanienbraun, und fchon in verfchiedener Nihtung weiß geftreift, doch nad) den Individuen variivend, 3. B. mit acht über den Rüden die Seiten hinunter laufenden Duerftreifen, einem langen Streifen längs der Weichen und eini= gen weißen Flecken auf der Schulter und Hüften; anderemale 1) Sn diefe Gegend wird auch A. sylvicultrix, und wahrſcheinlich die Gattung aus Amerika mit langem Wollhaar und kurzen Hoͤrnern gehören (A. lanigera Sm. Linn. Tr. XIII. pl. IV.) gehören, und I leicht auch die von Seba 1. T. XLII. X, III., die Sr. Smith A Mazame nennt. Indeſſen beweift nichts, daß die Mazames dee Hernandez etwas anderes als amerikaniſche Hirſche und Rehe ſeyen, wie es auch dieſer Schriftſteller ſagt, der ſie mit den Rehen uͤnd Hir— ſchen in Spanien vergleicht. C. 314 Säaugtbhiere. weniger hiervon; ber Hals mehr ins Graue. Am Gap und Senegal. V. *33. A. sylvatica Sparrm. Der Buſchbock. Sparrmann Act. Holm. II. t. 7. Schreber 357. Braun, hinten weiß gefledt, mit zur Hälfte fpiral durch Leiften gewundenen Hörnern. V. 34. A. Strepsiceros. Der Cudu. Buffon Suppl. IV. 13. Irrig Condoma genannt. Schreber 2367. Pennant ©. 14. Von der Größe eines Hirfches, graubraun, quer weiß ge flveift, bloß das Männchen hat große [über 3’ lange] glatte, drei- mal gewundene, nur mit einer einzigen ſchwach fpiral gehenden Leifte verfehene Hörner. Ein Eleiner Bart unter dem Kinn, eine Mähne längs des Ruͤckens; lebt einfam nordwärts vom Gap. i. DICRANOCEROS H. Smith. Antilocapra Ord. Bon allen Formen hohler Hörner die fonderbarfte. Ein zufammengedrücdter Haken tritt von der Bafis oder vom Stamm ab, faft. wie ein Augenfproß des Hir— ſches; die Spige ift nach hinten gebogen. Die befanntefte Gattung ift 35. A. furcifera H. Sm. Der Cabril. Ham. Sm. in den Linn. Transact. XII. T. U. Lebt in zahlreichen Heerden auf den weiten Ebenen des in- neren und weſtlichen Nordamerika. Ihre Größe ift ungefähr die des Nehes, das Haar di, wollig, vöthlich; der Aft ihres Hor— nes entfpringt ungefähr aus der Mitte deffelben !). k. TETRACEROS Leach. Vier Hörner. Diefe erft neuerlich in Indien entdeckte Abtheilung war den Alten nicht unbekannt. Aelian fpriht LXV c. XIV davon un: [ | 1) Die Antilope palmata Smit% ib. pl. TI. ift nur nad) den Hör: nern bekannt, deren Aft an der Bafis abgeht. Vielleicht waren fie ab- gefhnitten. Man hat auch diefe Antilopen für die Mazames des Her: nandez erklären wollen. MWiederfäuer. Antilope. 315 ter dem Namen vierhörmiger Oryr. Das vordere Paar fteht noch vor den Augen, das hintere ganz hinten am Stirnbein. 36. A. Chicarra Hardo. Der Tſchikarra. Tſchaku. Tſchanſing. Hardw. Linn. Transact. XIV. pl. XV. XVI. Mammiferes Vol. IU. ‘) Braungeld, von der Größe des Rehes. Das Weibchen hat keine Hörner. Man findet es in den Wäldern von Hindoſtan ?). C Die groͤßeren Hoͤrner ſtehen ein wenig vor den Ohren, find glatt, an der oberen Hälfte rund, an der unteren grob ges tingelt, leicht nach vorn gebogen und an der Spige einander ges nähert. Die Eleinen haben nicht über einen Boll Länge, ftehen näher beifammen, und entfpringen ziemlich zwifchen beiden Augen; der Stirnknochen ift an diefer Stelle aufgetrieben. Sie ift oben- her glänzend braun, untenher weißlich. V. 1. Zwei glatte Hörner. 37. A. pieta et Tragocamelus Z. Der Nylgau. ® Buffon Suppl. VI. pl. X. XI. Mammif. Vol. III, Größer als ein Hirſch; mit Eurzen, nach vorn gebogenen Hoͤrnern; ein Bart an der Mitte des Halfes; das Fell graulich, doppelte fchwarze und weiße ſcharf abgefchnittene Ninge an allen vier Füßen, unmittelbar über den Knöcheln; der Kuh fehlen die Hörner. Diefe Gattung lebt in Indien. ©. Cr hat noch an den Baden zwei weiße Fleden und einen fchmalen ſchwarzen Haarbuſch von der Kehle herabhängend. V. 38. A. Rupicapra L. Die Gems. Ysard in den Pyrenaͤen. Buff. XU. p. 16. Der einzige MWiederfäuer des weſtlichen Europa, den man —. 1) Sch muß hierbei in Bezug auf ©. 523 der Linn. Transact. Vol. XIV. bemerken, daß es Fein Irrthum ift, wenn man rn. Du: vaucel die Zeichnung und Befchreibung diefes Thieres in den Mammi- feres zugeſchrieben hat. Seine Sendungen waren nicht immer complet, oft kam ein Bild ohne Beſchreibung an, und ſein fruͤhzeitiger Tod hat verhindert, ſeine Papiere zu vervollſtaͤndigen. C. 2) Die Ant. quadricornis Blainv. iſt nur in einem Schädel be— kannt, bei dem die Vorderhörner nach Verhaͤltniß größer find. ©. Journal de phys. 1818. WBielleicht ift es nur eine SIRREENEIDTE NN: 316 * Saͤugthiere. den Antilopen vergleichen koͤnnte. Dennoch hat ſie eigene Cha— raktere. Ihre geraden Hoͤrner ſind ploͤtzlich wie ein Haken nach hinten gekruͤmmt; hinter jedem Ohr befindet ſich ein Sack unter der Haut, der ſich nach außen nur mittels eines kleinen Loches öffnet 1); die Größe der Gems iſt die einer großen Ziege; fie iſt dunkelbraun von Farbe mit einem ſchwarzen Streif, der fi vom Auge nach der Schnauze erftredk. Die Gems Läuft mit großer Behendigkeit zwifchen fteilen Telfen, und hält fich in Eleinen Rudeln in der mittleren Negion der höchften Gebirge auf. m. CATOBLEPAS Sm. Hat Hr. Smith von den Antilopen ganz abgefondert. 39. A. Gnu Gm. Das Gnu Niu. Buffon Suppl. VI. pl. VII, IX. Mammif. Vol. II. Ein ganz ungewöhnlich gebildetes Thier, welches fogar, auf den erſten Blick, als ein aus Theilen verfchiedener Thiere zufam: mengefegtes Monftrum erfcheint. Es hat den Körper und das Kreuz eines Kleinen Pferdes, mit braunem Haar bededit, den Schwanz mit langem weißem Haar, wie ein Pferdefehwanz, und am Halfe hat es eine fchöne aufgerichtet ftehende Mähne, deren Haare weiß an der Bafis, ſchwarz an ihrer Spige find. Die Hörner find an der Bafis breit und dicht zufammenftehend, wie die des Cap'ſchen Büffels, und fleigen erft nach auswarts herab, und dann mit den Spigen wieder hinaufwärts. Die Schnauze ift platt, breit und mit einem Kreife vorftehender Haare eingefaßt. Unter der Kehle und Halswamme läuft eine zweite ſchwarze Mähne herab. Die Füße befigen alle Leichtigkeit" der Hirfchfüße. Beide Gefchlechter find gehörnt. Diefes Thier lebt auf den Bergen nordwärts vom Gap, to es ziemlich ſelten zu ſeyn ſcheint *), und doch ſcheinen die Alten einige Kenntniß von ihm gehabt zu haben ?). 1) Vielleicht ift es eine falfch verftandene Andeutung diefes Loches, wenn die Alten, nad) Empedokles, behaupteten, die Ziege athme durch die Ohren. C. *) Doch habe ich ſelbſt bereits drei lebendige zu aa Zeiten gefehen. 2) a hat es zu ihrem Catoblepas Zintap — S. Plinius L. VIII. C. XXXII. und Aelian L. VI. NB. Die vollftändigfte Arbeit über die A A die von Da= milton Smith in der englifchen Überfesung des gegenwärtigen Werks MWiederkäuer. Capra. 317 3m. Tat Herr Temmingk hat unter den Namen 40. Antilope spinigera eine Gattung aufgeftellt, für deren Weibchen er den Moschus - pygmaeus (f. vorn ©. 294) erklärt. Die Hörnchen des Maͤnn⸗ cheus ſollen ganz kurz und gerade ſeyn. Sie wuͤrde in die Naͤhe der A. Grimmia, alſo in die Abtheilung d. gehören. Die drei übrigen Stämme der Wiederkaͤuer haben einen Knochenkern der Hörner, bei dem der größte Theil mit Zellen er fünt ift, die mit den Stirnhöhlen communiciren. Die Richtung ihrer Hörner hat ihre Eintheilung beftimmt. -6. CAPRA. Bod. Ziege. Haben die Hörner nach oben und hinten gerichtet; ihr Kinn ift gewöhnlich mit einem langen Barte verfehen, und ihr Kreuz faſt immer hohl. 1. C. Aegagrus Gm. Die wilde Ziege. G. Cuv. Menagerie du Museum, in 8vo. II. 177. Id. in Fol. ce. ic. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Sie feheint der Stammvater fümmtlicher Varietäten unferer Hausziege zu fern, und unterfcheidet fich durch ihre nach vorn fchneidenden Hörner, die beim Bod fehr groß, bei der Ziege kurz und manchmal faft null find. Daffelbe hat auch bei den beiden Gattungen der Steinböde flat. Sie lebt heerdenweife auf den Gebirgen Perfiens, wo fie unter dem Namen Pafeng bekannt ift, und vielleicht auch auf denen anderer Länder, felbft der Alpen. Der orientalifhe Bezoar ift eine Concretion, die man in ihren Eingeweiden antrifft. Die Hausziege und der Ziegenbod, C. Hircus L., variiren in Hinfiht der Größe, der Farbe, Länge und Feinheit des Haares außerordentlich; ebenfo in der Größe und Anzahl der Hörner. Die Angorasdiegen in Kappadocien haben das weichite, (ifte Aufl), und ich bedaure gar fehr, daß ich aus Mangel hinläng- — Gegenſtaͤnde der Unterſuchung nicht alles daraus hier habe nen. 318 Säugthiere. feidenartigjte Haar. Die tibetanifchen find durch die wunderfam feine Wolle unter ihrem Haar berühmt worden, aus denen man die Caſchemir-⸗Shawls verfertigt. In Oberägypten giebt es eine Eurzhaarige Raſſe mit erhabenem Kreuz und vorgezogener Unter: Einnlade, die vielleicht ein Baftarderzeugniß ift. Die guineifche, auch Juda- oder Mamberziege genannt, ift fehr Elein und hat nad) hinten zurücliegende Hörner. Alle diefe Thiere find Eräftig, launiſch, umbherfchweifend, verleugnen ihre Gebirgsabftammung nicht, lieben trodene und wilde Gegenden, und nähren fich von groben Kräutern oder Baumfchoffen. Sie find den Wäldern fehr ſchaͤdlich. Man ift nur die Zickelchen; aber die Ziegenmilch ift in mehreren Krankheiten fehr nüglih. Die Ziege kann ſchon mit dem fiebenten Monat trächtig werden; ihre Zrächtigfeit dauert fünf Monat; fie gebiert gewöhnlich zwei Junge. Der Bod be: legt fchon mit einem Fahre; ein einziger reicht für mehr als hun dert Biegen bin; er wird mit fünf oder ſechs Sahren alt, €. ** Folgendes find die wichtigften Naffen: a. C. H. ecornis. Die ungehörnte Ziege. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Schreber &. 287. B. Sn Spanien. b. C. H. laniger. Die Safchemirziege; bie tibeta= niſche Biege. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Mit geraden, fpiral aus einander gehenden Hörnern, breiten herabhängenden Ohren, feinem Haar, gewöhnlich) ſchwarz und weiß. e. C. H. angorensis, Die Angorasdiege; Kaͤmel— jiege. Buff. V. t. 10, 11. Mit Eleineren, mehr ausgebreiteten Hörnern wie die vorige, flahen Ohren und bis zur Erde reichendem Haar. Schon den Alten bekannt. d. €. H. reversus. Die Juid dha-Ziege. Buff. XI t. 21. Mit Eleinen, an der Spige zurüdgebogenen ein e. C. H. thebaicus. Die ägyptifche Ziege. Buff. XI. t. 10. Mammif. Vol. 1. MWiederfäuer. Capra. 319 Kurzhaarig, glatt, vothgelb, mit erhabenem Kreuz, langen hängenden Ohren, aufgetriebener Nafe, vorftehendem Unterkiefer, und bis zur Erde herabhängenden Zigen. Im Drient. Vielleicht ein Baftard der Nepalfchen Ziege. f. C. H. nepalensis. Die Ziege von Nepal. Mammif. Vol. 1. Schwarzgeau, mit langen herabhängenden weißen Ohren, weißer Nafenfpige, Eleinen, beim Bock zurüdliegenden, etwas ſpi⸗ ralen Hörnchen, und fihlanten Formen. Das Gefiht fehr con ver aufgetrieben. g. €. H. depressus. Die afrifanifche Ziege; (bra filifhe Ziege?) Zwergziege; Mamberziege; Guineaziege. Mammif. Vol. 1. Schreber T. 237. Klein; mit ganz kleinen, einwaͤrts gekruͤmmten, auf dem Schaͤdel zuruͤckliegenden Hoͤrnern. Mit langen Haaren; in Afrika und Amerika. h. C. H. polyceratus. Die vielhoͤrnige Ziege. Mammif. Vol. I. Eine Spielart mit vier, felbft fünf bis fieben aufrechten, fharffantigen großen Hörnern, 3. B. von der angorifchen u.f. w. V. 2. C. Ibex. Der Steinbod. Buff. XI. t. 13. v. Wildungen Taſchenbuch f. 1803. Mit großen, nach vorn vieredten, mit hervorfpringenden Duerknoten gezierten Hoͤrnern. Lebt auf den höchften Gipfeln der erhabenften Bergketten in der ganzen alten Welt. — Obenher graugelb, untenher weißlih, durch eine braune Seitenlinie getrennt. Längs des Ruͤckgrates ſchwarz. V. *3. C. nubiana Fr. C. Mammif. Vol. II. Le Bouquetin d’Ethiopie. Mit geftreckten, dünneren, vorn abgerundeten Hörnern mit 12 — 13 Knorren. V. 4. C. caucasica. Der Steinbock vom Kaukaſus. Güldenstedt Act. petrop. 1779. t. 16. 17. Schreber CCLXXXI. B. diefelbe Figur. 320 Säugtbiere. Unterfcheidet fich durch große dreieckige Hörner, nach vorn ftumpf, aber nicht vieredig, doch Enotig, wie bei der vorhergehenden. Alte diefe Gattungen vermifchen fich fruchtbar mit der ges meinen Ziege !). BD. 7. 0VI8. Schaf. Shre Hörner treten nach hinten und kommen fpiralförmig wieder nach vorn zurüd, Ihr Kreuz ift gewöhnlich conver, und ihnen mangelt der Bart. Sie verdienten um fo weniger generifch von den Biegen unterfchieden zu werden, als fie mit ihnen frucht- bare Baftarde zeugen. Es ‚giebt hier, wie bei den vorigen, mehrere einander fehr nahe verwandte wilde Gattungen oder Raffen. 1. O. Ammon. Der Argali von Sibirien. Pallas Spicil. zool. XI. 1. Schreber 288, Tilesius in den Nov. Act. Nat. C. XII t. 23. Der Schafbock hat fehr die, an der Bafis dreiedige, aber ſtumpfkantige, nach vorn platte, quergeftreifte Hörner, das Schaf fihelförmig zufammengedrüdte; das Sommervließ iſt Eurz, gelb- grau, das des Winters dicht, hart, rothgrau, mit weiß oder weißlih um die Schnauze, die Kehle und am Bauch. Er hat zu allen Sahreszeiten, wie der Hirfch, einen gelblichen Raum um den Eurzen Schwanz. Diefes Thier bewohnt die Gebirge von ganz Afien und wird fo groß wie ein Damhirſch. 2. O. Musimon Pallas.. Der Muflon. Mufione von Sardinien; Muffoli von Eorfifa. Buffon XI. pl. XXIX. Schreber 288. a. Mammif. Vol. 1. Scheint vom vorhergehenden ſich nur dadurch zu unterfcheis den, daß er nicht ganz fo groß wird, und das Schaf nur felten und da ganz Eleine Hörner hat. Er fol ſich auch auf Kreta fin den. Es giebt ganz oder zum Theil ſchwarze, und aud mehr oder minder weite Varietäten. O. montana, Der amerikaniſche Muflon. Geoffroy Ann. du Museum. Vol. II. pl. LX. Schreber 294. D. 1) Hierher noch Le Bouquetin a criniere d’ Afrique Tackhaitse [?] Daniels African Sceneries pl. XXIV. &. — [Sft mir unbefannt.] Miederfäuer. Ovis. 321 Gehört zum Argali, der wohl auf dem Eife das Meer Hat paffiren Eönnen. Seine Hörner find fehr did und bilden eine fchönere Spirale als bei jenem. 3. O. Tragelaphus Cw. Der afrifanifhe Muflon. Penn. Nr. XI. Shaw T. 202. 2. Schreber CCLXXXVIM. B. Mit rothbraunem, weichem Haar, einer Kangen, herabhängens den Mähne unter dem Hals und einer andern an jedem Fuß: gelenfe, und kurzem Schwanz. Scheint eine beftimmte Species, bewohnt die felfigen Gegenden der ganzen Barbarei, und Geof— froy hat ihn auch in Ägypten beobachtet *). Dom Muflon oder dem Argali glaubt 'man die zahllofen Raffen unferes Wollviehes ableiten zu koͤnnen, demjenigen Säug- thier, welches nächft dem Hund den meiften Ausartungen unters worfen ift. In Europa haben wie Schafe mit ordinärer und, feiner Mole, von großer und Eleiner Statur, mit großen und Eleinen Hörnern, folchen, die nut der Bock hat, oder die beiden Ge: fhlechtern fehlen, u. f. w. Die intereffanteften find das ſpan i— fhe Schaf, mit feiner Eraufer Wolle, mit großen fpiralen Hoͤr— nern beim Bod, jest duch ganz Europa verbreitet, und das englifhe Schaf, mit feiner und langer Wolle, Sm füdlihben Rußland ift eine Varietät mit fehr lan— gem Schwanz verbreitet. Die indifchen und die Guineafchafe haben gleichfalls einen. langen Schwanz, unterfcheiden fich aber durch hohe Beine, fehr gemölbtes Kreuz, hängende Ohren, und weil ihnen die Hörner fehlen und fie nur mit ganz Eurzem Haar bedeckt find, Das nördlihe Europa und Afien hat faft durchweg ganz Eleine Schafe mit kurzem Schwanz. Bei der perfifchen, der hinefifchen und tatarifchen Kaffe ift der Schwanz gaͤnzlich in zwei Fettkugeln umgebildetz das Schaf von Syrien und der Barbarei hat ihn aller: dings auch lang, aber ebenfalls mit einer großen Fettmaſſe an— gefüllt. Bei beiden find die Ohren herabhängend, beim Bod die Hörner ſtark, beim Schaf und Lamm mittelmäßig, und die Wolle mit Haar untermifcht. Das Schaf wird vorzüglich geſchaͤtzt wegen feines Sleifches, *) Der Mouflon à manchettes (Geof, r. Egypte pl. 7. f. 2); glatt mit ungeheurem Mähnenhaar an der Bruft und den Be I. 21 322 Säugthiere.. feines Talgs, feiner Milch, feiner Haut, feiner Wolle und feinem Mift. Wohlgeführte Heerden verbreiten überall Fruchtbarkeit. Das Lamm wird. mit zwei Monaten entwöhnt, mit fechs verfchnitten, und wechſelt die Mitchzähne zwifchen ein und drei Jahr. Das Schaf kann mit einem Jahre trächtig werden und. bis zum zehnten oder zwölften fruchtbar bleiben. Es trägt fünf Monat und lammt zwei Zunge. Der Widder ift mit achtzehn Monat mannbar, Eann dreißig Schafen genug thun; man maͤ— ftet ihn gegen das achte Jahr. C. — Da der Verf. die Raffen ſchon hinlänglic im Vorftehen: den charakterifirt hat, fo fey nur folgendes Wenige zugefügt. a. O. Aries hispanicus. Der Merino. Mit fehr ſtark gewundenen ſchweren Hörnern und reichftem Wollbeſatz, bis felbft zu den Füßen und über das Geficht weg. Der Schädel zeigt eine gewölbte Stirn und erhabene Nafe, über: haupt edlere Züge als das gemeine Schaf. Der Name foll von trans marinus ffammen, weil fie die Mauren aus Afrika nad) Spanien gebracht. Die Leon’fche Raſſe vereinigt elf gewuͤnſchte gute Eigenfchaften. b. ©. A. anglicus. Das englifhe Schaf. Ungehörnt; mit ziemlicy langem Schwanz und Eleinem Kopf. c. O. A. laticaudatus. Das kirgiſiſche oder kal— ck Buff. XI. 38. ifce big Mammif. Vol. 1. Mit langem didem Schwanz und ee Ohren. Biss weilen vielhörnig. Zu ihm ©. A. steatopygos. Das fettfhwänzige, arabifche, tibetanifche, buchariſche, capfhe.Schaf. Mammif. Vol: 1. Schreber 292. 293, Pallas Spice. zool. XI. t. 4. Bald mit furzem, bald langem Schwanz; der Steif in zwei dicke runde Kettfchtwielen entwicelt. Mit und ohne Hörner. Hierher auch das aftrahanifhe Schaf. d. ©. A. strepsiceros. Das ungarifhe Schaf. Buff. Suppl. III. t. 7. 8. \ Mit großen geradauf ftehenden, in einer Kante fpival gewun⸗ denen Hoͤrnern. Häufig in den oͤſterreichiſchen Staaten. * MWiederfäuer. Bos. 323 e. O. A. guineensis. Das afritanifhe Schaf. Mammif. Vol. Buff. XI. 35. Hochbeinig, mit Höder auf dem Rüden. f. O. A. vertagus. Otterbreed. Kurzbeinig; wie ein Dachs geftaltet. In Nordamerika. V. 8. BOS. OS dh fe. Sie haben die Hörner zur Seite, nach oben und vorn wie Halbmonde zuruckehrend, gerichtet. Große Thiere, mit breiter Schnauze, plumpem Körper und flarken Gliedern. 41. B. Taurus L. Der Stier, Ochs, Kuh. [Der Urftier, Uor.] Sein fpecififcher Charakter ift eine flache, langer als breite Stirn, und runde Hörner, die an ben beiden Enden der Kante entfpringen, wodurch die Stien vom Hinterhaupt gefchieden wird *). Bei den foffilen Schäden, die der wilden Urraffe diefer Species angehört zu haben ſcheinen (dem Urus der Alten) biegen fich diefe - Hörner nad) vorn und unten **), aber bei den zahllofen zahmen Raſſen zeigen fie eine fehr verfchiedentliche Größe und Richtung, ja fehlen bisweilen ganzlih. Alle die gewöhnlichen Raſſen der heißen Zone haben einen Fetthöcder auf den Schultern **), und es giebt unter ihnen welche, die nicht größer als ein Schwein find. Alle Welt Eennt den großen Nutzen diefer Thiere für die Landwirthſchaft, und den ihres Fleifches, ihres Fetts, ihres Le— ders und ihrer Mich. Selbft ihe Horn wird zu Kunftfachen verarbeitet. Die Kuh trägt neun Monat und kann mit achtzehn trächtig werden. Der Stier mit zwei Jahr. Man verfchneidet den Och— fen im achtzehnten oder vierundzwanzigften Monat, und mäftet ihn mit zehn Sahren. *) ©. das Skelet und den Schädel des Urftieres (Bos Taurus — des jenaiſchen Muſeums in d. Nov. Act. Ac. N. C. XIH. V. **) Hierher alfo auch wohl der B. sylhetanus, Jungly-gau Fr. C. Mammiferes Vol. III. (f. hinten). - V. **6) B. T. indicus. Der Zebu. e Buff. XI. sag Mammif. Vol. V. 324 - Säugtbiere. 2. B. Urus Gm. Der Auerochs der Deutfchen. Zubr im Polnifhen. Der Bison der Alten. [Der Wifent der alten Deutfchen, der wahre Bonasus.]. Gesner Quadr. CLVII. Gilt gewöhnlich, aber mit Unrecht, für den wilden Stamm unferes Hornviehs. Er unterfcheidet fich durch feine gewoͤlbte Stirn, die breiter als hoch ift, dadurch, daß feine Hörner tiefer als die Scheitelfante des Stirnbeins entfpringen, durch feine hohen Füße, ein Nippenpaar mehr, eine Art Eraufer Wolle, die den Kopf und Hals des Stiers bededt und ihm einen kurzen Bart an der Kehle giebt, und feine grunzende Stimme. Es ift ein wüthendes Thier, das fich gegenwärtig in die moraftigen Waͤlder Litthauens, der Karpathen und des Kaukaſus zuruͤckge— zogen hat, wormals aber im ganzen gemäßigten Europa lebte. Es ift das größte europaͤiſche Säugthier. €. — Der Kopf des Auerochfen hat eine unmaͤßige Größe und Breite, die Hörner find Eurz und glänzend ſchwarz, aufwärts ge: bogen, zwifchen ihnen ein Büfchel fteifer Haare über die Stirn hangend. Die Augen find groß und fehwarz und haben ein dro— hendes Anfehen. Die Mähne wirft fich zu beiden Seiten des Halfes herunter, an Hals und Bruft ift fie zottig. Der Schwanz ift kürzer als beim zahmen Ochfen, aber durchweg fteif behaart. Im Winter und Frühjahr find fie fchwarzbraun, von da bis zum December ſchwarz *). V. 3. B. americanus Gm. (B. Bison L.) Der amerika— niſche Biſon. Buffalo der Nordamerikaner. Mammif. Vol. I. et II. Der Schädel ift dem des Auerochfen ſehr aͤhnlich, und eben ſo wie der Hals und die Schultern mit einer krauſen Wolle be— deckt, die im Winter ſehr lang wird; allein die Beine und zu— mal der Schwanz find viel kuͤrzer. Er lebt in den gemaͤßigten Zonen Nordamerika's und begattet ſich mit unſern Kuͤhen. — Er hat einen Hoͤcker; die kurzen Hörner ſtehen weit auseinander. V. 4. B. Bubalus L. Der Buͤffel. Der wilde Ochſe von Arachoſien des Ariſtoteles. N Buff. XI. 25. Aus Indien ſtammend, und im Mittelalter nach Ägypten, a — BREE ) ©, Hrn. Baumer von Baumerstode im — — Sr Te ' — A N 5 { ’ MWiederfäuer. Bos. 325 Griechenland und Stalien gebracht. Hat eine gewölbte Stirn, länger wie breit, die [etwas platten] Hörner zur Seite gebogen und nach vorn mit einer Laͤngskante verfehen. Ein ſchwer zu bändigendes Thier, das aber von großer Stärke 95 die Suͤmpfe, und grobe Pflanzen liebt, mit denen man die Ochſen nicht naͤhren koͤnnte. Seine Milk) ift gut, fein an fehr ſtark, aber das Fleiſch wenig geſchaͤtzt. Es giebt in Indien eine Raſſe, deren Hoͤrner dis an zehn Fuß von einander Elaftern. Man nennt fie in Hindoftan Arni. Es ift der Bos Arni oder Riefenbüffel Shaw’s, [Kerr, Animal Kingdom t. 295.] 5. B. frontalis Lambert, Der Gyall. [Gayal.] Boeuf des Jongles. Linn. Transact. VII. pl. 4. Colebrooke in the Asiat. Res. VIII. c. ic. Bos sylhetanus. Mammif. Vol. III. Gleicht unferem Ochfen in den meiften Charakteren, aber feine Hörner find von vorn nach hinten platt und ohne wirkliche Kanten. Sie gehen zur Seite und mehr oder minder in: die Höhe, aber nicht nach hinten. Das Fell ift Eurzhaarig, ſchwarz, außer auf der Stirn und auf einer Linie längs des Nüdens, wo die Farbe grau oder gelb, und an den Beinen, wo fie weiß äft. Es ift eine zahme Raſſe in den nordöftlichen Gebirgen von Indien, die vielleicht aus einer Vermifchung des Büffels mit der gemeinen Kuh entftanden ift. 6. B. grunniens Pallas. Der Yak; Büffel mit dem Pferdeſchweif; der grunzende Ochſe der Tatarei. Schreber CCXCIX. A B. Blumenbach Abb. n! b. Geg. T. 28. Eine Eleine Gattung, deren Schwanz über und über mit langen Haaren wie ein Pferdefehwanz bededt ift, und die aud) eine lange Nüdenmähne hat. Der Kopf fcheint dem des Büffels fehe aͤhnlich, man hat aber feine Hörner noch nicht hinlänglich befchrieben. Diefes Thier, von dem ſchon Aelian fpricht, ſtammt aus den Gebirgen von Tibet. Die Türken machen mit feinem Schwanze die Standarten, welche höhere Dfficiere bezeichnen. "7. B. caffer Sparrm. Der Cap'ſche Büffel. Schreber CCCI. [Sparrmann’s Abb.] Mit fehr großen, erſt zur Seite und nach unten, dann mit der Spige wieder nach oben gerichteten platten, und an ihrer 326 Säaugthiere. Bafis fo breiten Hörnern, daß fie faft die ganze Stirn bededen, und nur einen dreiedten Raum, deſſen Spige nach oben, zwi: ſchen fich laffen. Ein fehr großes Thier, von furchtbar wuͤthen⸗ dem Natygell, in den Wäldern des Gafferlandes. 8. B. moschatus, Der nordamerifanifhe Bifamftier, Biſamochs. Säreber CCCH. Der Kopf. Buff. Suppl. VI. II. Parry Voyage io the discovery ete. c. ic. Shaw gen. zool. t. 112. Ein enthärter. Hat die Hörner zufammenftoßend und gerichtet wie ber vos tige, aber fie berühren fich auf der Stirn durch eine gerade Linie (die Kuh hat fie Eleiner und getrennt), die Stirn ift gewoͤlbt, und die Schnauzenfpige mit Haaren verfehen. Er ift Eurzbeinig und mit einem dichten, bis zur Erde reichenden Haar bedeckt. Der Schwanz außerordentlich Eurz. Er verbreitet den dem ganzen _ Geſchlecht eigenen Moſchusgeruch ſtaͤrker; man erblickt ihn nur in den kaͤlteſten Regionen von Nordamerika, aber es ſcheint, daß ſeine Knochen und Schaͤdel durch das Eis bisweilen bis Sibirien gekommen ſind. Die Eskimos machen ſich aus ſeinem Schwanze Muͤtzen, deren uͤber ihr Geſicht zuruͤckfallende Haare ſie vor den Moskiten ſchuͤtzen. C. — Der Musc-Ox, welchen ich im britiſchen Muſeum geſehen, hatte roſtbraunes Haar, an der Stelle des Buckels einen weißen Fleck; die Naſe war mit buſchigen Haaren beſetzt, die Hoͤrner laͤngs geſtreift. V. Neunte Ordnung der Saugtbiere, CETACEA. Walthiere. Sn die Säugthiere ohne Hinterfüße. She Numpf fest ſich in einem dien Schwanz fort, der in eine horizontale, Enorpelige Tloffe endigt, und ihr Kopf vereinigt fi) mit dem Rumpf durd) einen fo Eurzen und diden Hals, daß man Feine Verfhmälerung wahrnimmt; er ift aus fehr dünnen und zum Theil unter einan= der verwachfenen Wirbeln zuſammengeſetzt. Endlich haben ihre vorderen Eprtremitäten auch noch die erften Knochen fehr verkürzt, und die folgenden platt und in eine fehnige Haut gehuͤllt, die fie zu wahren Stoffen macht. Diefe Thiere zeigen Außerlich faft ganz die Geftult der Fifche, außer daß bei diefen die Schwanzfloffe vertical fteht. Auch halten ſich die Getaceen nur im Waffer auf. Da fie aber durch Lungen athmen, fo find fie genöthigt, oft an die Oberfläche zu kommen, um Luft zu fhöpfen. Shr warmes Blut, ihre nad) außen, obfchon durch fehr Leine Löcher, offenen Ohren, ihr Lebendiggebären, die Zitzen, mittels welcher fie ihre Sungen fäugen, alle Einzelnheiten ihrer ei: HatErIApEiben fie von den Fifchen hinlänglich. Ihr Gehirn ift groß, und deffen Sanlipkiem gut entwidelt; das Felfenbein, oder derjenige Theil des Schädels welcher das innere Ohr enthält, ift vom übrigen Schädel getrennt und hängt mit ihm nur duch Bänder zufammen, Sie haben nie ein: du- Beres Ohr, noch Haare am Körper. Die Geftalt ihres Schwanzes nöthigt fie, ihn, zu ihrem Sortfommen, von oben nad) unten zu bewegen, und hilft ihnen ſehr, fih im Waſſer zu erheben. Zu den bis auf mic unter die Getaceen gerechneten Thieren füge ich nocdy einige, welche man mit den Walroffen zufammen: geftellt hatte; fie bilden meine 328 Säugtbhiere. Erſte Samilie CETACEA HERBIVORA Pflanzenfreffende Walthiere, Ihre Zähne haben eine platte Krone, wodurch ihre Lebensweife beftimmt wird, die, fie auffodert, oft aus dem Waffer zu gehen und am Ufer umher zu rutfchen und zu weiden; fie haben zwei Zitzen an der Bruft, und Haare als Schnurrbart, zwei Din: ge, durch die man wohl, wenn man fie von fern ihren Ober: theil fenkrecht aus dem, Waſſer emporheben gefehen, verführt werden Eonnte, einige Ähnlichkeit mit Menſchen beiderlei Ge— ſchlechts zu finden, und die daher wol Anlaß zu den Erzaͤh— lungen mancher Reiſenden von Meerjungfern, Sirenen und Tri— tonen, die ‚fie. geſehen haben wollen, gegeben haben koͤnnen. Obſchon ſich am Schaͤdel ihre Naſenloͤcher hoch oben oͤffnen, ſo ſtehen ſie doch in der Haut an der Schnauzenſpitze. Ihr Magen iſt in vier Saͤcke getheilt, von denen zwei zur Seite liegen, und ſie haben einen großen Blinddarm. 1. MANATUS Cuv. Manati. Lamuntin. . Sie ‚haben einen länglichen, in eine lange ovale Floſſe endiz genden Körper. Acht Badenzähne überall, mit vierediger, mit zwei, Querhügeln bezeichneter Krone; im erwachfenen Alter weder Schneide: noch Edzähne; aber bei den Sungen finden, fich zwei ganz Eleine ſpitze Zaͤhnchen im Zwiſchenkiefer, die fehr fehnell wies der ‚verfchwinden. Man fieht Spuren von Krallen am Rande ihrer Floffen, deren fie ſich auch noch mit vieler Gefchiclichkeit zum SKriechen bedienen und um ihre Jungen zu tragen, fo daß man diefe Organe mit Händen verglichen, und ‚den Thieren den Namen Manati gegeben hat, woraus durch Korruption Lamantin entſtanden iſt. M. australis Tilesius. Seekuh; Meerweibchen. Femme marine. Trichechus' manatus L. Buffon XIN. 57. a Hat ihren Namen von der. Lebensweife, den Brüften u. ſ. w. Man findet fie an der Mündung der Flüffe der heißeften Gegen: den des atlantifchen Oceans, und es fcheint, daß die afrifanifchen Malthiere. Halicore. Rytina. 329 von denen der amerikanifchen Flüffe fpecififch verfchieden find '). Sie werden an funfzehn Fuß lang; ihr Fleiſch Laßt ſich effen. 2. HALICORE Ill. 2) Dugong. Ihre Badenzähne fcheinen wie aus zwei zur Seite mit ein= ander vereinigten Kegeln zufammengefegt; die im Zwiſchenkiefer eingefügten Zähne erhalten fi) und wachfen fo lange, daß fie wahre zugefpigte Hauer werden, die aber größtentheils von den dien, fleifhigen, mit Schnurrbart verfehenen Lippen verdedt bleiben. She Körper ift lang, und der Schwanz in eine halb: mondförmige Floſſe endigend, H. Dugong. [Ridtiger Dujung.] Renard poissons des Ind. pl. XXXIV. Home in d. Phil. Transact. f. 1820. Fr. C. Mammiferes Vol. I. Die einzige Species, die man Eennt. Lebt in den indifchen Meeren und ift von mehreren Schriftftelleen mit dem Manati verwechfelt worden. Man hat fie auh Sirene, Seekuh x. genannt *. €. — Deu Dugong ift hellblau von Farbe, die abgeftugte Schnauze gleicht einem Schweinsrüffel. Sein Fleiſch ſchmeckt wie Kalbfleifch. V. 3. RYTINA 7113). Stellere Cuv. Scheint jederfeits nur einen, zufammengefegten Badenzahn- zu haben, deffen platte Krone mit Schmelzblättern befegt ift. Shre Floffen haben nicht einmal die Eleinen Nägel, die man bei den Manati findet. Nach Steller, dem erften und bis jest einzigen Naturforſcher, ber fie befchrieben, wäre ihr Magen aud) noch viel einfacher *). 1) ©. meine Recherches sur les oss. foss. &. 1. ©. — Diefemnad) würde der obige M. americanus heißen, deffen Kopf langgeſtreckt und die Nafenhöhlen dreimal länger als breit wären; der andere dagegen M. senegalensis mit abgeftustem Kopf und Nafen- böhlen fo lang als breit, und vier Nägeln an den Floſſen; diefer fol auch nur 8 Fuß lang feyn. Vgl. Desmarest Mammalogie gg ff. 2) Halicore: Meerjungfer. Man ſieht ein ſchoͤnes Exemplar davon im Hunter' ſchen Mu: ſeum zu London. V. 3) Rytina: gefurcht. 4) Nov. Comm, Petropol. II. 294. Dan hat noch Feine Abbildung. 330 Saugthiere. R. Stelleri. Die einzige Gattung, die fich in den nördlichen Gegenden des flillen Oceans aufhält. €. — Braun. Soll 23 Fuß lang feyn. V. ‚Die zweite Familie, Die gewöhnliden Walthiere, unterfcheiden fich von den vorigen ducch den fonderbaren Apparat; wegen welchem man fie Blafer (Souffleurs) genannt hat. In— dem fie nämlicy mit ihrer Beute in ihrem weit gefpaltenen Rachen zugleich Luft verfchluden, bedurften fie eines Ausweges, um fic) ihrer wieder zu entledigen; fie geht mitteld einer eigenen Einrich- tung bes Gaumenfegels durch die Nafenlöcher und fammelt fich in einem Sad an dem aͤußeren Ende der Nafenöffnung, von wo fie mittel der Gewalt Eräftiger Muskeln durch eine enge, oben. am Scheitel befindliche Öffnung ausgeftoßen wird. Auf diefe Weiſe bringen fie die Fontainen hervor, welche fie den Schiffern von der Ferne fchon verrathen. Da nun ihre Nafen: Löcher beftändig von falzigem Waffer befpült werden, fo Eonnten fie nicht mit der zarten Geruchshaut ausgekleidet ſeyn; auch fieht man hier keine der vorfpringenden Blätter, die die andern Thiere zeigen; mehreren fehlt der Geruchsnerv, und wenn einige nod) Sinn für Gerüche haben follten, fo würde er wenigftens fehr abgeftumpft feyn. She pyramidaler Kehlkopf dringt bis in die hinteren Nafenhöhlen, um die Luft in die Lungen zu führen, ohne daß das Thier nöthig hätte, feinen Kopf und feinen Rachen über das Waſſer empor zu fireden; ihre Stimmtige zeigt feine hervorftehenden Blätter, und ihre Stimme bleibt nur ein einfaches Brummen. Auch zeigen ſie keine Spur von Haaren, aber ihr Koͤrper iſt mit einer glatten Haut bedeckt, unter welcher ſich jener dicke, thranreiche Speck befindet, der den Hauptgegenſtand ihres Fangs ausmacht. Ihre Zitzen befinden ſich in der Naͤhe des Afters, und ſie koͤnnen nichts mit ihren Floſſen ergreifen. She Magen hat fünf, ja bisweilen ſieben verſchiedene Saͤcke; ſtatt einer einzigen Milz, ſind ihrer mehrere kleine kugelfoͤrmige vorhanden; bei denen, welche Zaͤhne haben, ſind dieſe immer Walthiere. Delphinus. 331 fegelförmig und an Geſtalt einander gleich; fie kauen auch ihre Nahrung nicht, fondern verfchlingen fie raſch. f Zmei Eleine, in der Nähe des Afters frei im Fleifch liegende Knochen find die einzigen Spuren von hinteren Eptremitäten, bie ihnen übrig find. Mehrere haben auf dem Rüden eine fenkrechte Floſſe von fehniger Subftanz, aber. durch Eeinen Kuochen geftügt. Ihre Au: gen find vorn flach und haben eine dire folide Hornhaut; ihre Zunge hat nur weiche und glatte Überzüge. Man könnte fie ebenfalls in zwei Heine Abtheilungen. trennen: die, deren Kopf mit dem Körper in dem gewöhnlichen Verhältniß fteht, und die, welche ihn außer allem WVerhältniß groß haben. Die erftere befaßt die Delphine und Narwale, *4. DELPHINUS Z. Delphin. Haben lauter einfache und faft jederzeit kegelfoͤrmige Zähne in beiden Kinnladen. Es find Naubthiere, und im Verhältniß zu ihrer Größe die graufamften diefer Ordnung. Sie haben Eeinen Blinddarm *). I. DELPHINUS Cuv. Eigentliche Delphine. Mit gemölbter Stirn und einer Schnauze, die nad) vorn eine Art Schnabel, fehmäler ald der Kopf, bildet. 1. D. Delphis L. Der gemeine Delphin. Lacepede Cetaces pl. XI. f. 1. Mammiferes Vol. I. Mit niedergedruͤcktem Schnabel, der auf jeder Seite bet Kinnladen mit zmweiundvierzig bis fiebenundvierzig dünmen ge= kruͤmmten und zugefpisten Zähnen bewaffnet if. Dbenher ift er ſchwarz, unten weiß, acht bis zehn Fuß lang. Diefes in allen Meeren in großen Gruppen verbreitete Thier, fo berühmt durch die Schnelligkeit feiner Bewegungen, welches: wirklich bis- teilen auf das Verde der Schiffe fpringt, feheint in der That der Delphin der Alten zu feyn. Die ganze Organifation feines Gehirns beweift, daß er der Gelehrigkeit fähig gewefen fen, bie fie ihm zuſchrieben. ci N cry 1) Es giebt Feine Familie der Säugthiere, die fchwerer zu beobach— ten, und deren Beſchreibung unvollſtaͤndiger, ſo wie die Synonymie ſchwankender wäre, als die der Cetaceen. Sch habe geſucht, nur au⸗ thentifche Species zu geben. €. 332 Säugtbhiere. ‚2. D. Tursio Bonuterre. Der große Delphin. Ze Souffleur. Mit Eurzem, breitem, niedergedrüdtem Schnabel, überall ein= bis vierundzwanzig Eegelformigen und oft abgenusten Zähnen. Es giebt Individuen von mehr als funfzehn Fuß Länge, und es ſcheint, daß er ſich im mittelländifchen wie im Weltmeere findet '). Beide Weltmeere ernähren noch zahlreiche andere Gattun— gen, die man lange Beit verwechfelt hat. 3. D. dubius Cuv. Mammiferes Vol. II. ift einer derfelben, der auch an die franzöfifchen Küften kommt. Er hat die Kinnladen nur mit 36—37 Zähnen. überall bewaff: netz; fie find aber fo fein und fpig wie beim gemeinen Delphin, dem er uͤbrigens auch in der Faͤrbung gleicht. 4. D. frontalis Dussumier. Mammiferes Vol. II. Bon ihm bei den Infeln des grünen Vorgebirges entdeckt, ift dem vorhergehenden fehr aͤhnlich, aber etwas anders gefärbt, und hat 34 Zähne überall. 5. D. frontatus Cu. Hat nur einundzwanzig Zähne überall, dicker als beim vori= en, und die Schnauze länger und mehr zuſammengedruͤckt. Man weiß nicht, woher er kommt. 6. D. plumbeus Duss. Mammiferes Vol. II. Don Malabar, mit ebenfalls zufammengedrüdter Schnauze, aber mit fiebenunddreißig Zähnen überall. Sch vermuthe, es ijt derfelbe, den Leffon und Garnot (Voyage de la. Coquille pl. IX. £. 5) unter dem Namen D. malayanus abgebildet haben. 7. D. velox Duss. - Don Ceylon mitgebracht, mit etwas längerer Schnauze und überall einundvierzig Zähnen. ; 1) Der Walfifch oder Capidolio Belon’3 und der Orca ni felben Schriftftelers, der wohl der der Alten feyn Eönnte, gehören au zur Abtheilung der gefchnäbelten Delphine und übertreffen die oben ges nannten Gattungen in der Größe, aber ihre Charaktere find noch nicht binlänglich beftimmt, Der Dauphin feres Bonaterre's ift wahr- ſcheinlich einer von beiden. €. Walthiere. Delphinus. 333 8. D, longirostris Duss. Mammiferes Vol. II, Bon der Küfte von Malabar; felbft noch den gemeinen Delphin an Zahl der Zähne Übertreffend; er hat überall fünfund- funfzig bis fechzig ). p II. DELPHINORHYNCHUS Blainville. Die Schnauze ift zwar lang und dünn, aber nicht durch ‚eine Furche von der Stirn abgefondert. 9. D. micropterus Cuv. Fr. Cuv. Mammiferes. Eine an unfere (franz.) Küften getriebene Art, merkwürdig durch eine Kleine, fehr weit nach hinten ftehende Nüdenfloffe. Er erreicht eine Größe von funfzehn Fuß und verliert fehr früh feine fämmtlichen Zähne ?). ' 10. D. rostratus Cuv. Iſt ein anderer, den man bisweilen fieht, mit dünner, Aus ferli) ganz in einer Flucht mit dem Kopf gehender Schnauze, mit einundzwanzig Zähnen überall. Seine Nüdenfloffe ift von gewöhnlicher Größe °). 11. D. gangeticus Rozburgh. Muß von den vorigen unterfchieden werden, da fein Sprig- loch eine Längslinie bildet, und feine Kinnladen dünn und am 1) Sch kann in diefes Werk diejenigen nicht aufnehmen, die nur von fern gefehen worden find, und von welchen man nichts mitgebracht bat. So will ich denn bloß andeuten: D. albigena Quoy et Gaim. Voy. de Freycinet T. XI. oder superciliosus Lesson et Garnot Voy. de la Cog. pl. IX.uf. 2. — Den D. cruciger Quoy et Gaim. ib. f. 3 und 4., der wenigftens dem D. bivittatus Lesson et Garn. f. 3 ſehr ähnlich ift. [Er ift oben ſchwarz, unten weiß, um die Bruft geht ein ſchwarzer Gürtel, alles fcharf abgefchnitten und hoͤchſt regel: mäßig.] — Den D. lunatus Lesson et Garnot f. 4. — Noch weniger Eonnte ich diejenigen Gattungen aufführen, die nicht einmal abges bildet find. 2) Blainville Nouv. Bull. des sc. IV. p. 139, und Fr. Cuv. Mammif. unter dem fehr unpaffenden Namen D. de Dale, der ein Hyperoodon ift. —— 3) Hierher D. coronatus Fréminv ille Nouv. Bullet. des sc. III. Nr. 56. pl. 1. f-11. €. — Bei Spitzbergen; mit ſehr langer ſpitzer Schnauze, deren Unterkiefer vorſteht; ſchwaͤrz, mit zwei concentrifchen gelben Ringen auf der Stirn. 334 z Säugtbhiere. Ende aufgetrieben find. Er fleigt hoch in den Ganges, hinauf. Er ift wahrfcheinlid) der Plataniota des Plinius. II. PHOCAENA. Meerſchwein. Ohne Schnabel; die Schnauze iſt nur kurz und gleichartig gemwölbt. 12. D. Phocaena L. Das Meerfhwein. Marsouin. engl. Porpess !). Lacep. XI. f. 2. Mammiferes Vol. II. Mit zufammengedrüdten, fchneidenden, rundlichen Zähnen, zwei⸗ bis fünfundzwanzig auf jeder Seite jeder Kinnlade; obenher ſchwarz, unten weiß. Die Eleinfte Species unter den Getaceen, die nur vier bis fünf Fuß lang wird. Er ift fehr gemein in allen Meeren, wo er fih in großen Truppen zeigt. [Er hat zur Seite eine Demarcationslinie wie die Fifche.] 13. D. capensis Duss. Mammiferes Vol. III. Diefes Meerfchwein, am Cap zu Haufe, gleicht dem. unfti- gen fehr, hat aber 28 cylindrifche, etwas zugefpigte und nicht zufammengedrücte Zähne überall. 14. D. Orca und Gladiator. Der Butzkopf, Schwert: fifch der Holländer und Deutſchen; PEpaulardz engl. Grampus ?). Lacep. XV. 1 und weniger gut V. 3. [Oreilly, Greenland and the adjacent Seas ete. t. 5.] Mit dien, fegelförmigen, etwas hafenfürmigen Zähnen, an Zahl überall elf, die hinteren quer abgeplattet. Der Körper oben ſchwarz, unten weiß, ein weißlichee Fleck über dem Auge von Form eines Halbmondes; die Nüdenfloffe hoch und fpie. [Der Kopf Eugelig.] Der geößse Delphin, oft 20 — 25 Fuß lang, und der grau: famfte Feind des Walfiſches. Mehrere Fallen ihn zugleich an und hegen ihn fo lange, bis er den Rachen öffnet, worauf fie ihm die Zunge ausfreffen. AN 1) Marsouin aus Meerfchwein; Porpess: Porcus piscis. 2) Grampus aus dem franzöfifchen Grand poisson. Buts:Kopf, oder vielmehr Boots-Kopf, weil der Kopf wie der einer Schaluppe geftaltet if. Schwertfifch von der Rückenfloffe. ’ Walthiere. Delphinus. 335 15: D. Aries Risso, Annales du Mus. XIX. pl. 1. f.4. Kommt zumeilen an bie franzöfifchen Küften, und ift etwas Eleiner. Er verliert fehr bald die Zähne in der: Oberfinnlade, und behält nur wenige in der unteren. Seine Rüdenfloffe ift niedriger und fteht weiter hinten als beim Butzkopf '). 16. D. globiceps Cuv. lEpaulard à tete ronde. Annales du Mus, XIX. pl. 1. f, 2 und 3. Delphinus deductor Scoresby. Hat einen Oberkopf wie eine Kugel, und lange fpige Bruſt⸗ floffen. Er erreicht über zwanzig Zuß Länge und ift ſchwarz mit einem weißen Strich von der Kehle bis zum After. Lebt in Truppen von mehreren Hunderten, die duch alte Männchen an⸗ geführt werden, und bisweilen an den franzöfifchen Küften franz den. Er hat neun bis dreizehn Zähne überall, verliert fie aber mit den Jahren fümmtlich ?). IV. DELPHINAPTERUS Lacep. Unterfcheiden ficy) von den Meerfchmweinen bloß durch den Mangel der Rüdenfloffe. 17. D. leucas Gm. D. albicans Fabr. Der Beluga oder Huit=-Fifch (dan. Huit-fisk), ’Epaulard blane. Scoresby Arct. reg. II. t. 14. Mit neun dien und am Ende abgeftumpften Zähnen überall, die Haut gelblichweiß, der Kopf auferlich conver wie der eines Meerfchweins; von der Größe des Butzkopfs. Im ganzen Eis— meer, von wo er oft in unfere Fluͤſſe fleigt °). 1) Der Epaulard ventru Bonaterre's (Lacep. XV. 3), von Hunter in den Phil. Transact. copirt, zeigt diefelben Formen; aber Hunter’: Individuum war 18 Fuß lang, während die franzöfifchen nicht 10 überfteigen. C. 2) Es iſt ein zahnloſer Kopf des globiceps, den Bonaterre Cetol. t. VI. £. 2 hat ſtechen laſſen. Eben fo bei Lacepede pl. IX. f. 2 unter dem Namen Cacholot swinewal; und bei Samper Cet. t. 2. 33. 34 unter dem Namen Narwal edente. i 3) Rondelet bildet unter dem Namen peis-mular und senedetie einen dem Beluga fehr ähnlichen Wal ab, fagt aber nicht, daß er weiß fey. Er wendet auch den italimifchen Namen Capidoglio auf ihn an. Es würde ein Delphinapterus mehr feyn, wenn feine Figur nicht nach der bloßen Imagination gemacht wäre. Sch glaube diefes aber um fo mehr, als diefe Namen Mular und Capidoglio vigentlid) dem Eafchelot gehören. Übrigens hat auch der Beluga Veranlafjung gegeben, 336 Saͤugthiere. 18. D. leucorhamphus Peron. Der weißf chnauzige Delphin. * Voy. de la Coquille pl. 9 t). Im Südmeer. Sein Kopf ift wenig gewölbt und ziemlich fpis, die Schnauze, ein Theil der Brufffloffen und die ganze Un— texfeite feines Körpers ſchoͤn weiß. Sein Rüden ift blau; er hat 38 bis 40 BZahne überall. 19. D. phocaenoides Dussumier. Am Cap. Mit dem runden Kopf und den zuſammenge— drückten Zähnen des Meerfchweins ?). V. HYPEROODON Lacep. ?) Körper und Schnauze find Außerlich ungefähr gebaut wie beim eigentlichen Delphin; aber der Schädel ift an den Seiten durch fenkrechte Knochenfcheidemände erhöht. Man hat meift nur ‚zwei Eleine Zähne vorn in der Unterfinnlade gefunden, die außen nit immer fichtbar find. Ihr Gaumen ift mit Eleinen Knöt- chen befegt. 20. D. Hyperoodon. Die einzige bekannte Species, die zwanzig bis fünf und zwanzig Fuß Länge, und vielleicht mehr erreicht. Man hat jie im Canal und im Nordmeer gefangen, wo fie oft den Namen Baleine à bec, Walfifh mit dem Schnabel, führt *). einen Eleinen weißen Gafchelot aufzuftellen, weil er fchnell feine Ober: zähne verliert. ©. f. Kopf in Pallas Reife, Atlas T. LXXIX. 1) In diefer Figur ift die Schnauze etwas zu fpisig. Der weiße Delphin mit ſchwarzen Ertremitäten Commerfon’s muß ihm nahe feyn. ©. 2) Herr Rafinesgque fpricht von einem Delphin mit zwei Ruͤ— enfloffen, und die H9. Qu oh und Gaimard haben einen gefehen, den fie D. Rhinoceros nennen (Voy. de Freycinet 11. f. 1.); aber fte haben ihn nur von fern gefehen, und zur Hälfte eingetaucht, was eine optifhe Taͤuſchung befücchten läßt. ©. 3) Hyperoodon: Zähne im Gaumen. 4) Diefes Thier, was Boussard, Journ. de phys. Mars 1789 (Delphinus edentulus Schreber) befchreibt, und auf welches Bonaz terre den Namen Butskopf übergetragen hat, der dem Orca gehört, ift daffelbe, was Hunter den zweizähnigen Delphin nennt. Es ift auch die Balaena rostrata von Klein, Chemnis (Belhäft. d. Berl. Gef. IV. p. 183), Pennant’s (brit. Zool. nr. V.), Pontoppis dan’s (Norw. II. 120) und Dale’s bottle-head ete. Chemnig hat einen von beiden Zähnen gefunden. ©. m. Rech. sur les osse- mens fossiles T. V. 1. part. p. 324, ©. — Der Verf. erwähnt nicht der auffallenden Aſymmetrie, die man MWalthbiere.. Monodon. 337 5. MONODON Z. Rarwal. Haben gar Feine eigentlichen Zähne, fondern bloß zwei ge: rade, lange, zugefpiste Stoßzähne, im Zwiſchenkiefer ftedend und nach der Achſe des Thieres Iaufend. Die Geftalt ihres Körpers und Kopfes gleicht übrigens der der Meerfchweine, Man Eennt nur eine Species genau. M. Monoceros L. | Scoresby Account of the arct. reg. pl. XV. '). Deſſen fpical gefurchter, bisweilen an zehn Fuß langer Stof- zahn lange Zeit das Horn des Einhorns genannt worden ift. Das Thier hat den Keim zu beiden Zähnen; aber es ift fehr fetten, daß fie fich beide gleich ftark entwideln. Gewöhnlich ent wicelt ſich nur der linke, und der andere bleibt zeitlebens in der rechten Alveole verborgen ?). Den Befchreibungen zufolge hat der Narwal kaum das Doppelte oder Dreifache der Länge feines Zahns, feine Haut ift braun und mweißlich marmorirt, die Schnauze aufgefchwollen, das Maul Elein, das Sprigloch auf dem Scheitel, und die Rücdenfloffe fehle ihm; allein man fieht einen hervorfte- henden Kamm längs des Ruͤckgrats. Jisweilen finden ſich auch ganz glatte Stoßzaͤhne von ihm °). Die anderen Wale haben fo die Köpfe, daß diefer Theil allein ein Drittel oder gar die Hälfte der Länge des Körpers ausmacht; aber weder der Schädel noch das Gehirn nehmen an bei allen Delphin und auch Narwalfchädeln bemerkt, und von der we: nigftens mir keine Ausnahme erinnerlich ift; vergl. beim Gafchelot. 3. 1) Der Naral mierocephale La Cep. pl. V. f. 2. ift nur ein ge= Sheiner, ein wenig beffer gezeichneter Narwal als der pl. IV. f. 3., der nach) einer fchlechten Figur Klein's pisc. per pulm. resp. t. II. f. c. copirt ift. Diefe wurde nad) einem im Schr 1736 in der Elbe gefans genen Eremplare, das man ausgeftopft in Dresden zeigte, gemadıt. AUnderfon giebt eine etwas beffere Abbildung von diefem Individuum. 2) Sch habe diefen Eleinen Zahn in mehreren Schädeln gefunden und beftätige, was Anderfon davon gefagt hat. Er entwicelt ſich nicht, weil feine Alveole zu fchnell mit Elfenbeinmaffe ausgefüllt wird, und der gallertige Kern ſich deshalb verftopft. 3) Der Monodon spurius des Fabricius oder Anarkak von Grönland (Ancylodon III.), der nur zwei Eleine krumme Zähne in der Oberkinnlade und eine Rüdenfloffe hat, wird nicht weit vom Hyperoo- don entfernt feyn. FVal, Wale, bedeutet in allen germanifchen Spra- chen Balaena und wird insgemein auf alle Getaceen angewandt; Nar — im Islaͤndiſchen Aas; man behauptet, daß er ſich davon naͤhre. 22 — ‘ 338 | Säugthiere. diefem Mißverhältnig Theil, welche Iediglich einer ach een Ausdehnung der Gefichtsfnochen zuzufchreiben ift, 6. PHYSETER L. Gafdelot!®). Sind Getaceen mit fehr voluminöfem, ungeheuer, zumal nach vorn aufgetriebenem Kopf, deſſen Oberkiefer feine Barten und Feine Zähne, oder nur ganz Eleine, wenig hervörßehende hat, wo aber die fchmale, lange Unterfinnlade in eine Furche der obe: ten paßt, und jederfeits mit einer Reihe cylindrifcher oder £egel: förmiger Zähne befegt ift, die in entfprechende Vertiefungen der Oberkinnlade paffen, wenn fich der Rachen fchließt. Der obere Theil ihres ungeheuren Kopfes befteht faft nur in großen, durch Knorpel getrennten und bededten Höhlungen, die mit einem in der Kälte gerinnenden Thran erfüllt find, den man im Handel un: ter dem bizarren Namen Sperma ceti (Walrath) fennt. Diefer Stoff giebt den größten Gewinn ihres Fangs, da fie nicht viel Sped haben. Aber die Höhlen, in denen es ftedt, find vom ei- gentlichen Schädel fehr verfchieden, der ziemlich klein ift und nad) hinten liegt, und ein Hirn wie gewöhnlic enthält. Es fcheint, daß die Ganäle, die diefes Sperma Geti enthalten (was auch blanc de Baleine oder Adipocire genannt wird), ſich in mehrere Theile des Körpers verzweigen, die mit den Hohlungen für dafjelde im Schädel zufammenhängen; fie verflechten fich felbft in den gewoͤhn⸗ lichen Sped, der überall unter der Haut liegt. Die wohlriechende, unter dem Namen grauer Amber be— kannte Sudftanz fcheint eine Anhaufung in den Eingeweiden ‚des Caſchelots zumal wahrend mancher Erankhafter Zuftände zu feyn, und foll ſich vorzüglich in ihrem Blinddarm finden. Die Species der Gafchelote find nichts weniger als gut beftimmt. 1. Ph. macrocephalus Shaw et Bonaterre ?). La CepedeX. Blumenbad Abb. nat. hift. Geg. T. 84. welcher der gemeinfte ſcheint, hat flatt der Ruͤckenfloſſe nur eine ſchwielige Erhoͤhung. Seine Unterkinnlade hat auf jeder Seite zwanzig bis drei und zwanzig Zähne, und in der oberen kleine Fer gelförmige, die im Zahnfleiſch verfteckt find. Er hat nur ein ein 1) Physeter, fo wie Physalus, bedeutet Blafer. Cachalot ift der Bafkifhe Name für dieß Thier, von Cachau, was in diefer Sprache Zahn bedeutet. 2) Es iſt nicht der macrocephalus Linné's. C. — Fr? Walthiere Physeter. 339 faches Spritzloch, und nicht ein doppeltes, wie die anderen Geta- ceen. Es liegt auch nicht fommetrifch, fondern ift mach links ges richtet, und fteht auf diefer Seite vorn an der Schnauze, die wie abgeftugt ausfieht *), und man behauptet fogar, daß auch das linke Auge viel Eleiner als das vechte fey, und die Fifcher das Thier von jener Seite ‚anzugreifen fuchen. Dieſe Gattung ift in vielen Meeren verbreitet, wenn es die ift, die alles Walrath und Amber im Handel liefert, denn man bezieht diefe Subftanzen fo: wohl aus dem Norden als aus dem Süden. Man hat folche Caſchelote ohne Rüdenfloffe bis im adriatifhen Meer gefangen ?). U. PHYSETER La Üepede. Wuͤrde die Cafchelote ‚mit einer Rüdenfloffe begreifen. Man unterfcheidet bei ihnen nur unter zwei Species Ph. microps und Ph. Tursio oder Mular, nad) dem zweideutigen Charakter krummer oder gerader, fpiger oder ftumpfer Zähne ?). 1) Sch habe an zwei Schädeln diefen Mangel an Symmetrie des Sprigloches, den Dudley, Anderfon und Swediaur zuerft be merklich machten, beftätiget gefunden, was mich veranlaßt, auch an die Ungleichheit der Augen, wovon Egede fpridht, zu glauben. 2) Ich fehe Eeinen wefentlihen Unterfchied sroiichen diefem Gafche- lot, von dem man viele gute Abbildungen und Skelettheile befist „. und dem von Robertfon (Phi. Transact. LX.), woraus Bonaterre eine Species unter derı Nanten Trumpo madht, einem Namen, den man auf den bermubdifchen Infeln einem Gafcheiot ohne genauere Bee ftimmung beilegt. Was den Eleinen Caſchelot, Physeter.Catodon Z., betrifft, fo führt man, aufer der Größe, nur von ihm an, daß er fpißere Zaͤhne habe, was keinen Grund im Alter haben kann. Es iſt ſelbſt nicht ein— mal gewiß, ob ſie nicht von einem Butzkopf oder anderen großen Del— phin ſtammen. Der Physeter macrocephalus Linne’s, Cachalot cylindrique Bonaterre’s Geſchlecht Physalus La Cep.) würde in dem weit hin— ten ftehenden Spritzloch einen guten Charakter finden; allein dieſe Gat— tung beruht nur auf einer ſchlechten Figur Anderſon's, und Nie— mand hat etwas Ähnliches gefehen. Der Ph. albicans Briffon’s, Huid-Fisk Egede's und An: derfon’s, woraus Gmelin eine hinus E des macrocephalus gemacht hat, ift nichts anderes als der Delphinus Beluga, deffen Oberzähne zei: tig ausfallen, wie ich mid) — 5 habe. 3) Man Eennt nur einen etwas genau, nad) einem fchlechten Bilde von Bayer (Acta nat, cur. III. t. 1.), das ein bei Nizza geftrandetes Exemplar vorftellt. Ihm den Namen Mular zu geben, ift etwas ſehr Unbeftimmtes; Nierenberg’ 8 Mular ift allerdings ein Gafchelot, nichts beweift aber, daß es eine andere Gattung ſey. C. ng hierzu Risso hist. nat. de l’Europe meridionale * III. ———— ſehe man in Betreff der Angaben der verſchiedenen Schrift: 22 340 Säugthiere. Man findet von diefen Phnfeteren im Mittelmeer fo gut wie im Eismeer; legtere gelten für die geaufamften Feinde der Robben. Beide ſollen an SO— 100 Fuß lang werden. 7. BALAENA L. Walfiſch. Sie kommen den Gafchelots an verhältnißmäßiger Größe des Kopfes bei, obfchon diefer nach vorn nicht fo fehr angefchwol- len iſt; aber fie haben Eeine Zähne. Ihre Oberkinnlade hat bie Geftalt eines Kiel oder umgekehrten Dachs, und hat beide Sei: ten mit dünnen, dicht ftehenden Blättern, Barten genannt, befest, die aus einer Art faferigem, am Rande ausgefaferten Horn, dem Fiſchbein, beftehen, womit fie die Eleinen Thiere zurüchalten, von denen fich diefe ungeheuren Gefchöpfe ernähren. Ihre Unterkinn: lade wird durch zwei große, nach außen und oben gekruͤmmte Knochenbogen geftügt, und hat Feine Waffen; in ihre liegt eine fehr dicke fleifhige Zunge. Diefe Unterkinnlade umgiebt, wenn fih der Rachen fchließt, den ganzen inneren Theil der Oberfinn- lade und die Barten. Diefe Iegtern verhindern die Walfiſche, fih von fo großen Thieren zu nähren, als ihre Wuchs vermuthen laffen follte. Sie leben von Fifchen, und noch häufiger von Wür- mern, Molluffen und Zoophyten, und man fagt, daß fie fehr Eleine zu fi) nahmen, die ſich in den Fifchbeinfafern ihrer Bar: ten fingen. In Bezug auf die Geruchswerfzeuge vollfommener organifirt als die Delphine, haben ihre Nafenlöcher einige Mu: fchelbeine und feheinen auch Eleine Faden vom Niechnerven zu empfangen. Sie haben einen furzen Blinddarm. 41. B. Mysticetus L.') Der achte Walfiſch. La J Baleine franche. La Cepede t. 2. 3. unter dem Namen Nordcaper. ! Scoresby Account of the arct. reg. T. 12. [und Zitelkupfer.] ftellee vom Gafchelot meine Recherches sur les ossemens fossiles T. V. p. 323 u. f. Die Abbildung im Jöurnal des voyages, Fevr. 1826, und die in der Voyage de Freycinet pl. XII, Was die Lacepede’fchen Gafchelots betrifft, die Memoires du Museum T. IV. nach, japanijchen Zeichnungen. Die Befchaffenheit der Documente, auf denen fie beruhen, erlaubt mir nicht einmal, fie in gegemwärtiges Werk aufzunehmen. ©. 1) Die galaıyra des Ariftoteles und Aelian, welde der Feind der Delphine war, fcheint ein großes Walthier mit Zähnen ges weſen zu feyn. Ariſtoteles hat von wahren Walfifchen nur den Mysticetus gekannt, weldyer, wie er fagt, im Maule Borften ftatt Zäh« nel hat. Wahrſcheinlich ift es der Walfifh mit gefurchter Kehle des Walthiere. Balaena. 34 [Blumenbach Abb. nat. h. Geg. T. 94.] [Homann’s Blätter zu f. LandFarten *).] Hat lange Zeit für das größte aller bekannten Thiere ges golten, allein es fcheint, nach den neueften Beobachtungen des Heren Scoresby, daß er nicht die Länge von fiebzig Fuß über: fhreitet, eine Größe, in der ihn die MWalfifche mit gefaltetem Bauch oft übertreffen. Er hat Eeine Floffe auf dem Rüden. Er ift die Gattung, die man wegen des, oft mehrere Fuß dicken Specks und der ungeheuren Menge von Thran jährlich mit gan: zen Slotten verfolgt. Vormals war er Eühn genug, ſich bis in unferen Meeren fangen zu laffen, gegenwärtig hat er fich allmä- lig bis in den höchften Norden zurücdgezogen, wo feine Zahl aud) mit jedem Zag abnimmt, Außer feinem Thran liefert er noch das Fifchbein, jene fchwarzen, biegfamen Barten, die oft acht bis zehn Fuß lang find. Seder Walfiſch hat deren acht bis neun- hundert an jeder Seite des Gaumens. Ein einziges Individuum giebt hundert und zwanzig Tonnen Thran; Mufcheln fegen fich an feiner Haut feft und vermehren fih wie an einem Felfen. Es giebt deren felbft aus der Familie der Seetulpen, die in fein Inneres hineindringen. Man behauptet, daß fich diefes Ungeheuer nur von ganz Eleinen Molluften nahre, von denen allerdings das Meer, in dem er Iebt, wimmelt. Seine Ereremente find ſchoͤn roth und färben Linnen fehr gut ?). ©. — Die Farbe des Malfifches ift gewöhnlich ſchwarzgrau, doch giebt es auch geſcheckte, ſchwarze mit gelber Kehle und Bruft u. f. wm. Das Fleiſch der Zungen ſchmeckt wie Nindflifh. 2. 3 ll. BALAENOPTERA La Cep. Haben eine Floſſe auf dem Rüden. Sie unterfcheiden ſich noch in folche mit glattem und mit gefucchtem Bauch. Mittelmeeres. Indeß muß man vermuthen, daß Suvenal den Ächten Walfiſch gemeint habe, wenn er fagt: . Quanto delphinis balaena britannica major. Allein die Römer haben unbeftimmt den Namen Balaena auf alle große Getaceen angewandt, wie die nordifchen Völker ihr Wal und feine Ab— leitungen. Dieß darf man bei Lefung ihrer Schriften nicht Deren. 1) Die alte Abbildung von Martens, die Lacepede 1. t. 1. wieder copirt hat, zeigt den Kopf viel zu dick. C. 2) Man hat einige Stellen bei Martens und Zorgdrager falſch verſtanden, als man aus dem Nordcaper eine eigene Species machte. Dieſer ſoll ein nordiſcher Walfiſch, duͤnner als der gemeine, ſeyn; aber die Polarmeere beſitzen allerdings eine dem aͤchten Walfiſch ſehr aͤhnliche Gattung, welche die Hollaͤnder Nordkaper nennen. ©. m. Ossemens fossiles p. 361— 363. [Balaena glacialis.] 342 Säugthbiere. | a. Ölattbaudige. Den eigentlichen Walfifchen fehr verwandt. Man citirt ‚nur einen: 2. B. Physalus L. Der Finnfiſch der Holländer und. Hamburger. Gibbar der Balken. Martens Spipbergen T. Q., daraus copirt ven Anderfon, Bonaterre ꝛxc. La Cepede ı. f. 2. Eben fo lang, aber dünner wie der ächte Walfiſch. Sehr gemein in eben den Gegenden, aber von den Walfifchfängern ver: mieden, weil er wenig Spe giebt und fehr wild und ſchwer zu fangen, ja für Eleine Schiffe wegen der Heftigkeit feiner Bewe— gungen, wenn ev angegriffen ift, hoͤchſt gefährlich wird. Es ift noch nicht ausgemacht, ob er nicht eine fehlecht beobachtete Jubarte ift, deren Namen nur verftümmelt worden. b. Mit langsgefaltetem Bauch. RORQUAL !). Shre Haut ift an der Kehle und Bruft der Länge nach mit tiefen Laͤngsfalten befegt, daher großer Ausdehnung fähig, wovon man den Zweck bei ihrer Okonomie noch nicht Eennt. Es fcheint, daß die europäifchen Meere zwei Gattungen davon befigen : 3. B. Boops L. Die Jubarte der Baffen. [’Balaena rostrata.] Lacepede 1. f. 5. — IV. £.1.2. — V. f. 1. — VOL f. 1. 2. Überteifft noch an Länge den Walfiſch, hat aber alle oben beim Gibbar bemerkte Unannehmlichkeiten *). 4. B. Musculus L. Der Rorqual des Mittelmeeres. La Cepede T. VI, VI. Unterfcheidet fih kaum duch einige Kleinigkeiten vom vo: tigen ?). , 1) Rorqual: Walfiſch mit Röhren, wegen: der Bruftfalten. *) Dies ift der 1827 bei Oftende geftrandete. V. 2) Die B. rostrata Hunter's, Fabricius und Bomaterre’s oder der Boops, find von der Pennant's und Pontoppidan’s, die ein Hyperoodon ift, fehr verfchieden. Die Balaena gibbosa und gibbosa B. oder nodosa Bon a— terre’s würden beffer beftimmt ſeyn; allein man. Eennt fie nur aus Dudley (phil. Transact. 387), und es ift nicht ſicher, ob es nicht entftellte Exemplare waren. ©. m. Ossemens fossües 1. eit. ©. Bon den eierlegenden Wirbelthieren überhaupt, Wiewol die drei Claſſen der eierlegenden Wirbelthiere in der Quantitaͤt der Reſpiration, und in dem, was ſich darauf bezieht, naͤmlich der Kraft der Bewegung und der Energie der Sinne, ſehr von einander verſchieden find; fo bieten fie doch auch meh— vere gemeinfchaftliche Charaktere, in denen man fie den Saͤug— thieren oder den Lebendiggebärenden Mirbelthieren entgegenfe: gen Bann. She Gehien hat nur ſehr dünne HalbEugeln, die durch feine Schwiele (corpus callosum) vereinigt find; die Schenkel des Elei- nen Gehirns bilden den Vorfprung nicht, den man Varolsbruͤcke nennt; ihre Tuberkeln (nates) zeigen, wenigftens in zwei Claſ— fen, eine große Entwickelung, find hohl, fo daß fie einen Ventri— £el erhalten und werden durch die Halbkugeln nicht bedeckt, fondern find von unten und zu den Seiten des Gehirns fihtbar. Ihre innere Nafe ift weniger complicietz; ihre Ohr hat nicht fo viele Gehoͤrknoͤchelchen, und bei mehreren fehlen fie gaͤnzlich; die Schnede, wo fie vorhanden, was bloß bei den Vögeln der Fall ift, ift viel einfacher u. f. w. Shre, ſtets aus ziemlicd, vielen Stüden zu: fammengefegte Unterkinnlade lenkt fi) mit einer concaven Fläche auf einen hervorfpringenden, zum Schlafbein gehörigen Theil ein, der aber vom Felfenbein getrennt iſt; ihre Schädellnochen find mehr zertheilt, obfchon fie. diefelben velativen Stellen einnehmen und diefelben Functionen ausüben, wie bei den Säugthieren; fo beſteht das Stirnbein aus fünf bis ſechs Stüden u. f, w. Ihre Augenhöhlen find nur durch eine Knochenlamelle des Keilbeind oder nur duch eine Membran getrennt. Wenn diefe Thiere vordere Ertremitäten haben, fo ftügt fich das Schulterblatt, außer den Schlüffelbeinen, die fich vereinigen und dann den Namen Gabelknochen annehmen, noch durch einen fehr verlängerten und verbreiterten Rabenfchnabelfortfag. She Luftröhrenkopf ift einfa- cher und hat keinen Kehldedel; die Lungen find duch kein voll: 344 Bi: ftändiges Zwerchfell vom Unterleibe gefondert u. f. w. Wenn wir aber alle diefe Bezüge auffaffen wollten, fo müßten wir in anatomifche Einzelheiten eingehen, die für diefen erſten Theil uns feres Werks nicht paffen. Es ift fehon hinlanglich, auf diefe Ana: logie der Eierleger unter einander hingewiefen zu haben, die, was den allgemeinen Plan ihres Bau’s betrifft, größer ift, als jeder Glaffe derfelben mit den Säugthieren. Das Eierlegen befteht wefentlich darin, daß fich das Junge nicht mittels einer Placenta an den Wänden der Gebärmutter oder des Eierganges befeftigt, fondern daß es durch die Außerften feiner Hüllen davon getrennt bleibt. Seine Nahrung wird im voraus präparirt, und in einem mit feinem Darmcanal in Ber: bindung flehenden Sud eingefchloffen; es ift das was man Dot: ter oder das Gelbe vom Ei nennt, von dem das Junge gewif- fermaßen ein anfangs unfichtbarer Anhang iſt, das ſich davon er— nährt und vergrößert, indem es dieſen gelben Liquor auffaugt. Die Eierleger, welche durch Lungen athmen, haben außerdem im Eie noch eine fehr gefäßreiche Membran, die zur Nefpiration zu dienen fcheintz fie fteht mit der Harnblafe in Verbindung ‚und ftellft die Allantois der Säugthiere vor. Man findet fie weder bei den Fifchen noch bei den Batrachiern, die in ihrer erjten Xes bengzeit, wie die Fifche, durch Kiemen athmen. Diele Ealtblütige Eierleger bringen ihre Sungen erft, nad: dem fie. fih von ihren Eierfchalen und andern Hüllen, die fie von ihrer Mutter trennen, befreit haben; diefe nennt man un: ächte lebendiggebärende Thiere. Zweite Elaffe der Wirbelthiere, Ya Rank = ar Sie ſind eierlegende Wirbelthiere mit doppelter Reſpiration und Circulation, und zum Flug gebildet. Ihre einfachen Lungen find an die Rippen. geheftet und in eine, mit großen Löchern durchbrochene Haut eingehüllt, welche die Luft in mehrere Höhlungen der Bruft, des Unterleibes, die Achſelhoͤhlen und felbft das Innere der Knochen eindringen läßt, fo daß die äußere Flüffigkeit nicht nur die Oberfläche der Lungen— Ber Ber 345 gefäße, fondern auch unendlich viele des Übrigen Körpers berührt und gleichfam badet. Auf diefe Art atmen die Vögel gewiſſer— maßen durch die Afte ihrer Aorta fo gut wie durch die ihrer kun: genarterie, und die Energie ihrer Srritabilität fteht mit der Quan— tität ihrer Nefpivation im Verhältniß +). Ihe ganzer Körper ift darauf eingerichtet, um aus diefer Energie Nugen zu ziehen. Da ihre vorderen Ertremitäten beftimmt find, fie im Fluge fehwebend zu erhalten, fo Eonnten fie weder zum Stehen noch zum Greifen dienen. Es find daher zweifüßige Thiere, und er: greifen die Gegenſtaͤnde auf der Erde mit ihrem Maul; darum mußte ihr Körper auch nach vorn geſenkt ſeyn; die Schenkel rich: ten fich vorwärts, und ihre Finger verlängern fich, um ihnen eine hinreichende Bafis zu geben. Das Beden ift fehr in die Länge geftreft, um den Muskeln, die den Bauch auf den Füßen tra= gen follen, Anheftepunkte zu geben; es giebt felbft eine Reihe von Muskeln, die vom Beden zu den Fingern gehen und uͤber das Knie und die Ferfe weglaufen, fo daß fchon das einfache Ge: wicht des Vogels die Finger beugt; auf diefe Weife können fie auf einem Fuße ruhend fchlafen. Das Sißbein, und zumal: das Schambein, verlängern ſich nach hinten, und treten von einander, um der Entwickelung der Eier den nöthigen Platz zu vergönnen, Der Hals und der Schnabel verlängern ſich, damit fie die Erde erreichen Eönnenz aber erfterer befigt auch die nöthige Be— weglichkeit, um ſich in ruhiger Stellung nad hinten zurüd zu beugen. Er hat daher viele Wirbel. Der Rumpf dagegen, der den Flügeln’ zur Stüge dienen follte, mußte fehr wenig beweglich ſeyn; vor allem ausgedehnt ift das Bruftbein, an welches fich die Muskeln befeftigen, die den Flügel niederziehen, um die Luft beim Fluge zu druͤcken; es vergrößert feine Oberfläche noch durch ein in der Mitte hervorfpringendes Blatt. Urfprünglich befteht es aus fünf Stuͤcken; das eine ift jene vorfpringende Graͤte, zwei vordere dreieckige Seitenftüde zur Anheftung der Rippen, und zwei gabelformige hintere Seitenflüde zur Ausdehnung feiner Dderfläche. Die größere oder geringere Verknöcherung der Aus: fhnitte dieſer letzteren Stuͤcke und der Zwiſchenraum, den fie zwiſchen ſich und dem Hauptſtuͤck laſſen, zeigt die mehr oder. min— dere Kraft des Vogels zum Fluge an. Die Tagraubvoͤgel, die Mauerſchwalben und die Colibris verlieren mit dem Alter alle Spur dieſer nicht oſſificirten Theile. Der Gabelknochen, der durch die Vereinigung beider Schluͤſ— felbeine und die ſtarken Strebepfeiler der Rabenſchnabelfortſaͤtze ge: 1) Zwei Sperlinge verzehren fo viel reine Luft als ein Meer: fehweindyen. Davoisier Memoires de Chimie 1. p. 119 346 BEE Eee bildet wird, hält die Schultern trog der entgegengefegten Thätig- feit, die der Flug fodert, aus einander; der Gabelfnochen ift des: wegen um fo ftärker, je befjer der Vogel fliegt... Der Flügel, der vom Oberarmknochen, dem Vorderarm und der verlängerten Hand, die einen Finger und die Spur von zwei andern hat, getragen wird, befteht aus einer Laͤngsreihe elaftifcher Federn, welche die die Luft berührende Oberfläche gar fehr vergrößern. Die an der Hand befefligten Federn heißen erfte oder vordere Schwungfes dern (remiges primores), ihrer find ftets zehn; die am Vor: derarm befeftiget find, heißen zweite oder Eleinere Schwung— federn (remiges secundariae s. minores); ihre Zahl ift fi nicht gleich; weniger flarke, am Oberarm befeftigte Federn heißen Schul terfedern (pennae scapulares). Der den Daumen vorftellende Knochen trägt bisweilen noch einige, im Franzoͤſiſchen datardes Eichfelfedern] genannt; über der Bafis der Federn Liegt eine Reihe, die man Dedfedern (tectrices): nennt. Der Enochige Theil des Schwanzes ift fehe kurz, an ihm ift aber auch eine: Reihe ftarker Federn befeftigt [Steuerfes dern, rectrices], die, fobald fie fich ausbreiten, den Vogel im Fluge unterftügen. Ihre Zahl ift gewöhnlich zwölf, bisweilen vierzehn; bei den Hühnervögeln fteigt fie bis auf achtzehn [und manchmal ift das außerfte Paar minder oder gar nicht entwidelt]. Die Füße haben einen Oberfchenkelfnochen, ein Schienbein und ein MWadenbein, welche legtere mit jenem durch ein fehnellfraftiges Gelenk verbunden find, fo daß die Stredung ohne Anftrengung von Seiten der Muskeln unterhalten wird. Der: tarsus (Fuß— Enochen) und der metatarsus (Mittelfußknochen) werden durch, einen einzigen Knochen vepräfentirt, der nach unten in drei Rollen ausgeht. Mehrentheils find drei Finger nach vorn und ein Daumen nad) hinten vorhanden; legterer fehlt bisweilen. Bei den Mauer fhwalben ift er nach vorn gerichtet. : Bei den Klettervögeln da= gegen fteht der: Außere Finger mit dem Daumen nad) hinten. Die Zahl der Gelenke nimmt mit jedem Finger zw, anfangend mit dem Daumen, der ihrer. zwei, und endigend mit ‚dem: äußeren Singer, der ihrer fünf hat. Im Allgemeinen ift der Vogel mit Federm bededt, einer Art Hüllen, welche am paffendften find, um den Vogel vor den fchnellen Wechfeln der Temperatur, der er ausgefegt ift, zu bes wahren. Die Lufthöhlen, welche das Innere feines Körpers er füllen und felbft in den Knochen die Stelle des Marks vertreten, vermehren: feine fpecififche Leichtigkeit. Die Sternalportion der Rippen ift verfnöchert wie die der MWirbelportion, damit die Aus: dehnung der Bruft mehr Stärke erhalte. Jede Rippe hat nod) einen kleinen, fehief nach der naͤchſt folgenden gerichteten Seiten: Bd en 347 Enochen, der fich bald mit ihr vereinigt und ebenfalls zur größe: ren Solidität des Bruſtkorbes beiträgt. Das Auge der Vögel ift fo gebaut, daß es nahe und ent fernte Gegenftände gleich gut unterfcheiden Eann, und eine gefaß- reihe, gefaltete Membran, die ſich von der Bafis des Augapfels an die Kryftalllinfe begiebt, träge wahrſcheinlich dazu bei, indem fie die Linfe verrückt. Übrigens ift auch der vordere Theil des Augapfels durch einen aus Knochenſtuͤcken beftehenden Ring vers ftärkt; und außer den beiden gewöhnlichen Augenlidern findet fi ch im inneren Augenwinkel immer noch ein dritter, der mittels ei— nes merkwuͤrdigen Muskelapparates das Vorderauge wie ein Vor— hang bedecken kann. Die Hornhaut iſt ſehr erhaben, aber die Kryſtalllinſe flach, und der Glaskoͤrper klein. Das Ohr der Voͤgel beſitzt nur ein Knoͤchelchen, was aus einem an das Paukenfell anhaͤngenden Aſte, und einem andern, in eine auf dem eifoͤrmigen Fenſter aufſitzende Scheibe endigend, gebildet wird; ihre Schnecke ift ein ſchwach gekruͤmmter Kegel; aber ihre halbeirkelförmigen Candle find groß und liegen in einem Theile des Schädels, wo fie von allen Seiten mit Lufthöhlen umgeben find, die mit der Paufenhöhle communiciren. Die Nachtvoͤgel find die einzigen, welche eine große äußere Mufchel haben, die indeß nicht wie die der Säugthiere nach außen her vortritt. Die Ohröffnung ift gewöhnlich mit Sedern, deren Baͤrte mehr zerfchligt find als die andern, bededt. Das Geruchsorgan, in der Bafis des Schnabels verborgen, befteht gewöhnlich nur aus drei Knorpeldütchen, die an Compli— cation variiven. Es ift ſehr empfindlich, obfchon es feine Hoͤh— lungen im Schädel hat. Die Weite der Enöchernen Nafenöff: nungen beftimmt die Stärke des Schnabel; und die Häute, die Knorpel, die Federn und die andern Bedeckungen, welche jene Dffnungen verengern, haben Einfluß auf die Stärke des Geruchs und die Art der Nahrung des Vogels. Die Zunge hat wenig Muskelfubftanz; fie wird von einem an das Zungenbein gehefteten Knochen getragen; bei den meiften Bögen ift fie wenig delicat. Die Federn, fo wie die Schwingen, die fich von ihnen nur durch ihre Größe unterfcheiden, beftchen aus einem unten hohlen Stiel, und Fahmenbärten, die felbft wieder Eleinere tragen. Ihr Gewebe, ihr Glanz, ihre Stärke, fo wie ihre allgemeine Form variiren unendlih. Der Zaftfinn iſt an allen mit ihnen befegten Theilen ſchwach; und da der Schnabel faſt immer hornartig und nur wenig empfindlich iſt, die Finger oberhalb mit Schuppen und unten mit einer ſchwieligen Haut beſetzt ſind, ſo muß — bei den Voͤgeln nur: gering feyn. 348 BB SE RM Die Federn fallen zweimal des 'Sahres aus. Bei gewiſſen Gattungen unterfcheidet fi das Minterkleid von dem des Som: mers in der Färbung. Bei den meiften unterfcheidet fich das Weibchen von dem Männchen durch weniger lebhafte Farben und Zeichnung, und in diefen Fällen gleichen auch die Zungen beider Gefchlechter dem Meibchen. Wenn die erwwachfenen Männchen und Weibchen einerlei Farbe haben, fo zeigen die Zungen ein eis genes Kleid. Das Gehirn der Vögel zeigt diefelben allgemeinen Charak— tere wie das dev anderen eierlegenden MWirbelthiere. Es unter fcheidet fich aber durch eine verhältnißmäßige, und zwar fehr an- fehnliche Größe, die oft felbft die.diefes Drganes bei den Saͤug— thieren übertrifft. Das Hauptvolum kommt zumal von den Kno: ten, welche den geftreiften Körpern entfprechen, und nicht von den Hemifphären, die fehr dünn und ohne Windungen find. Das Eleine Gehirn ift fehr groß, faft ohne Seitenlappen, und wird vor— züglich duch den wurmförmigen Fortfag gebildet. Die Luftröhre der Vögel hat ganze Ringe; an ihrer Gabe: lung befindet fich eine Stimmritze meift mit: eigenen Muskeln verfehen, die man den larynx inferior nennt. In ihm bildet fid) die Stimme bei den Vögeln. Die ungeheure Luftmenge, die in den Luftfäden enthalten ift, trägt zu ihrer Stimme wefentlic) bei, und die Lufteöhre mit ihren verfchiedenen Geftalten und Be— wegungen zu ihren Modificationen. Der obere, fehr einfache Larynx trägt hierzu nur wenig bei. | Das Gefiht oder der DOberfchnabel der Vögel wird vorzüg- ih von den Zwifchenkieferfnochen gebildet, und verlängert fich nad hinten in zwei Bogen, wovon der innere aus den Gaumen und Flügelbeinen, der äußere aus den Oberkiefer- und Sochbeinen befteht, die fich beide auf ein bewegliches Ohrbein, gewöhnlich ber Quadratknochen genannt, ftügen, welches dem Felfendeine ent- ſpricht. Darüber ift diefelde Fläche dem Schädel eingelenkt oder ‚durch elaftifche Blättchen mit ihm vereinigt; dieſe Art der Ver: einigung geftattet ihm immer noch einige Beweglichkeit. Die hornige Subftanz, welche die beiden Kinnladen über- zieht, dient ihnen flatt der Zähne und ift bisweilen fo gezackt, als wenn ſie wirklich welche darſtellte; ihre Geſtalt, ſo wie die der fie tragenden Kinnladen, variirt nach ber Nahrungsweiſe jedes Vogels ins Unendliche. Die Verdauung der Vögel fteht mit ihrer Lebensthätigkeit und der Stärke ihrer Nefpiration im Verhaͤltniß. Der Magen ift aus drei Theilen zufammengefegt: dem Kropf, einer Ausdeh⸗ nung der Speiſeroͤhre; dem Vormagen, einem haͤutigen Sack, in der Subſtanz ſeiner Waͤnde mit einer unzaͤhligen Menge von "Deüs- m DB IH EK 349 chen befegt, deren Saft die Nahrung einweicht; und dem eigent- lichen Magen, der mit zwei Eräftigen durch ſtrahlige Flechſen ver— einigten Muskeln verfehen ift, welche Flechfen innerlich mit einer Enorpelig = fammetartigen Haut überzogen find. Die Nahrungs: mittel werden darin um fo leichter zermalmt, als die Vögel Eleine Steinchen zu verfchlucen pflegen, um die Reibungskraft dadurch zu verſtaͤrken. Bei den meiſten Gattungen, die nur von Fleiſch oder Fiſch leben, ſind die Muskeln und die ſammetartige flockige Magenhaut aͤußerſt ſchwach, und ſcheinen zuſammen nur einen Sad auszumachen. Die Ausdehnung des Kropfs fehlt bisweilen auch. Die Leber ergießt die Galle in den Darm durch zwei Ausführungs: canäle, die mit den zwei bis dreien für den pankreatifchen Saft alterniren. Die Bauchfpeicheldrüfe der Vögel ift fehr anfehntich, aber ihre Milz Elein. Sie haben kein Ne, deffen Nusen zum Theil durch die Scheidewande der Lufthöhlen‘ erfegt wird. Zwei blinde Anhänge ftehen am Ende des Maftdarms und etwas we— niges entfernt vom After; fie find, je nach der Lebensweiſe des Vogels, mehr oder minder lang. Die Neiher haben nur einen, Eurzen; anderen Gefchlechtern, wie den Spechten, mangeln fie gänzlich. Die Cloake ift ein Sad, in welchen fich der Maftdarm, die - Harnleiter und die Saamencanäle, oder bei den Weibchen die Eier— leiter. öffnen; fie endiget nad) außen in den After. Sn dee Res gel uriniren die Vögel nicht, aber ihr Urin miſcht fih den Er: crementen bei, Die Strauße find die einzigen Vögel, deren Cloaka ausgedehnt genug ift, um daß ſich der Urin darin anſammle. Sn den meiften Gefchlechtern geht die Begattung durch bloße Aneinanderlegung der Afterftellen vor ſich; die Strauße und meh: rere Schwimmvögel haben indeß eine mit: einer Rinne verfehene Nuthe, durch welche der Saame geleitet wird. Die Teſtikeln ftehen innerlich, über ‘den Nieren, nicht weit von den Lungen; E es iſt nur ein Eierleiter. entwickelt; der andere —* nur einen kleinen Beutel. Das vom Eierſtock geloͤſte Ei, in — man nichts wei⸗ ter ald das Gelbe erblickt, tränkt fich im oberen Theile des Eier: leiters mit der Außerlich gelegenen Flüffigkeit, das Eiweiß genannt, und umhuͤllt fi mit feiner Schale an dem unteren Ende diefes Canald. Die Bebrütung entwicelt darin das Junge, wo nicht, wie beim Strauß, die Wärme des Klimas allein hinreicht. Die: fes Kleine hat an der Spige feines Schnabels eine * Spitze, die ihm dient, das Ei zu öffnen, und dann wenig Tage nad) der Geburt abfällt. Sebermann Eennt bie mantigfaktige Induſtrie der Vögel, i$ie 3 350 | Bi geh fie bei ihrem Nefterbau zeigen, und die zarte Sorgfalt, die fie auf ihre Eier und ihre Jungen verwenden, Hierin beruht das Hauptfächlichfte ihres Inftinets. Üübrigens giebt ihnen ihr fehnel- ler Flug in verfchiedenen Luftregionen und der fortgefegt leben: dige Einfluß dieſes Elements auf fie die Fähigkeit, einen Wech— fel der Atmofphäre zu empfinden, wovon wir keine Vorftellung haben, und weshalb man den Vögeln ſchon in den älteften Zei- ten aus Aberglauben die Kraft, die Zukunft zu verfündigen, beis gemeffen hat. Ohne Zweifel beruht in diefem Snftincte die Fa: higfeit der Zugvögel, fie zu ihren Wanderungen zu veranlaffen und fi) bei Annäherung des Winters gegen Süden zu wenden, fd. wie mit der Ruͤckkehr des Frühlings wieder nad) Norden. Es fehlt ihnen übrigens auch weder an Gedächtniß noch felbft an Einbildungstraft, denn fie träumen ; und Jedermann weiß, mit welcher Leichtigkeit fie fich zahmen und zu verfchiedenen Dienften abrichten Laffen, und Lieder und Worte auswendig lernen. Eintheilung der Claſſe der Vögel in Ordnungen, Unter alten Clafjen der Thiere ift die der Vögel die am beften charakterifirte, diejenige, deren Species ſich am meiften gleichen, und die von allen andern durch die größte Kluft. getrennt: ift. Zugleich ift fie aber auch diejenige, welche ihre Unterabtheilungen am fchwierigften macht. Shre Anordnung gründet fich, wie. bei den Saͤugthieren, auf die Organe des Kauens, oder den Schnabel, und die des Faſ— fens, d. h. abermals des Schnabels, und zumal der Füße. Zuerft fallen die Shwimmfüße auf, d. h. ſolche, deren Finger duch Häute: vereinigt find, welche fammtlihe Schwimm: vögel unterfcheiden. Die Stellung dieſer Füße nach hinten, die Länge des Bruſtbeins, ein Hals, oft länger als die Füße, um in. die Ziefe reichen zu Eönnen; das dichte, glatte, dem Waſſer undurchdringliche Gefieder: alles ſtimmt mit diefen Füßen zuſam— men, um aus dieſen Zhieren gute Schwimmer [und Zaucher ] zu machen. | jf An andern Vögeln, welche auch oft Kleine Hautlappen an den Zehen, wenigftens den außeren, haben, bemerkt man hohe Füße, die Schenkel nach unten hin unbefiedert, einen fchlanfen Wuchs; mit einem Wort, die ganze Dispofition zum Waden in feichten Waͤſſern, längs der Ufer, eingerichtet, um dafelbft ihre Nahrung Be 351 zu ſuchen. Dieß ift auch in der That die Lebensweife des größs ten Theils derfelben, und man nennt fie, obfchon einige im Trock— nen leben, doh Sumpfvögel (Ufervögel) oder Stelz— läufer. Unter den eigentlichen Landvoͤgeln haben die huͤhnerarti— gen, wie unſer Haushahn, ein ſchwerfaͤlliges Anſehen, einen kur— zen Flug, mäßigen Schnabel, deffen obere Hälfte gewoͤlbt ift, die Nafenlöcher zum Theil mit einer weichen, aufgetriebenen Schuppe bedeckt, und fat jtets die Finger am Rande gezähnelt, mit kur— zer Spannhaut zwifchen der Bafis, wenigftens der vorderen. Sie leben vorzugsweife von Körnern. Die Raubvögel haben einen gekruͤmmten Schnabel ‚mit fcharfer, nach unten gekruͤmmter Spige, und die Nafenlöcher in eine Haut durchbohrt, welche die Bafis des Schnabels überzieht; ihre Füße find mit ſtarken Krallen bewaffet. Sie leben von Fleiſch und verfolgen die anderen Vögel; auc haben fie meift einen gewaltigen Flug. Auch bei ihnen hat noch eine große Ans zahl eine Eleine Haut zwifchen den äußeren Zehen. Die fperlingsartigen Vögel umfaffen weit mehr Spe— cies als alle anderen Familien; allein ihre Organifation bietet fo viele Analogieen, daß man fie nicht trennen kann, wiewohl fie an Größe und an Kräften fehr mannigfaltig find. Ihre zwei äußeren Finger find an ihrer Bafis, und bisweilen noch in ei— nem Theil ihrer Länge, vereinigt. Endlich) hat man noch den Namen Klettervoͤgel denjeni⸗ gen gegeben, deren aͤußerer Finger ſich wie der Daumen nach hinten richten kann, weil in der That der groͤßte Theil derſelben einen fuͤr die aufrechte Stellung günftigen Bau benugt, um längs der Baumflamme zu £lettern. Jede diefer Ordnungen theilt fi in Familien und Stämme, zumal nach dem Bau des Schnabels, Allein diefe verfchiedenen Gruppen gehen oft durch unmerkliche Zwifchenftufen in einander über, fo daß in Eeiner Claſſe die Stämme oder Gefchlechter und Untergefchlechter fchwerer wie hier zu begraͤnzen find. Erſte Ordnung der Voͤgel. | ACCIPITRES L. (RAPACES). Naubvögel Leicht zu; ‚erkennen an —2 krummen Schnabel und Krallen, mächtigen Waffen, mit weldyen fie die anderen Vögel und ſelbſt ſchwache Säugthiere und Amphibien verfolgen. "Sie find unter den Vögeln das, was die reißenden Thiere unter den Saͤugthie— ren find. ı Die Muskeln ihrer Schenkel. und Unterfüße verrathen die Kraft ihrer Fänge; ihre Fußſohlen find felten lang; alle has ben vier Zehen; der Nagel des Daumens und der des inneren Fingers ſind die ſtaͤtkſten. Sie theilen ſich in zwei Familien, die Tag- und bie Naht: vaubvögel, Die Tagraubvögel haben die Augen * der Seite gerichtet; eine Haut, die Wahshaut (cera) genannt, bedeckt die Baſis ihres Schnabels, und in ihe find die Nafenlöcher ein: gefchnitten; drei Zehen nach vorn, eine nach hintenz unbefiedert, die beiden Außeren an ihrer Bafis faft jederzeit durch eine Eleine Haut vereinigt; das Gefieder dicht, die Schwungfedern ſtark, der Flug gewaltig. Ihr Magen ift: faft ganz hautig, ihre Eingeweide ‚wenig ausgedehnt, ihre Blinddaͤrme fehe Eurz, ihr Bruſtbein breit und vollfommen verknöchert, um den Slügelmusfeln einen weites ren Anheftepunkt zu geben, und ihr Gabelfnochen halbcirkelfoͤrmig und fehr weit, um den gewaltfamen Herunterbiegungen des Ober: armes, die ein fchnellee Flug nöthig macht, befjeren Widerftand leiften zu Eonnen. Linne bildete nur zwei Stämme aus ihnen, ben der al: Een und den der Geier, welche aber eher zwei natürliche Ord— nungen ausmachen. 1. VULTUR Z. Geier. Die Augen ftehen in der Höhe des Kopfs, die Fußſohlen find negartig, d. h. mit Eleinen Schuppen befegt; der Schnabel Naubpvögel. Vultur. 353 lang, gerade, nur an der Spige gekrümmt, und ein mehr oder minder beträchtlicher Theil des Kopfes, felbft des Halfes, unbe fiedert, Die Gewalt ihrer Krallen entfpricht ‘ihrer Größe nicht, und fie bedienen fich viel mehr ihres Schnabels als ihrer Fänge. Ihre Flügel find fo lang, daß fie fie im Gehen halb ausgeftrede halten. Es find feige Vögel, die fich häufiger von Aas als von lebendiger Beute nähren; wenn fie gefreffen haben, fo bildet ihr Kröpf einen dicken Knollen unterhalb der Gabel, aus ihren Na— fenlöchern fließt eine ſtinkende Fluͤſſigkeit, ” fie "befinden ſich faft im Buftande des Stumpffinns. | I. VULTUR Cu. Eigentlide Geier. Mit dickem, ſtarkem Schnabel, die: Nafenlöcher an * Ba⸗ ſis deſſelben quer ſtehend, Kopf und Hals ohne Federn oder Fleiſch— lappen, und ein Halskragen von langen Federn oder Flaum un: ten am Halfe. Man Eennt fie nur in der alten Welt, 1. V. fulvus Gm. Der weißföpfige Geier. Vultur Trencalos. Bechst. Buffon Enl. 326. Le Percnoptere faͤlſchlich; ebend. und Hist. des oiseaux 4. I. pl. V. Le grand Vautour '). Albin II. 1. Le Vautour. Naumann 8. 2. [Darmftädter Drnithologie T. 1. fälfhlih als V. Percnop- %.] terus, ‚ Graubraun, ins Gelbliche; der Flaum des Kopfes und Hal: ſes afchfarb, der Halskragen weiß, bisweilen mit braun gemifcht, Schwung- und Steuerfedern braun, Schnabel und Züße bleifar- big. Die verbreitetfte Art. Findet ſich auf allen Gebirgen ber alten Welt. Sein Körper erreicht die Größe des Schwans und übertrifft fie wol noch ?). *2, V. aegypius*), [V. niger Brise] Temm. col. 407. Vautour noir Savigny, Deser,. d’Egypte. Der Schnabel ſchwarz, ſtark, aufgetrieben, an den Seiten 1) NB. Die Sefhichte des großen Geiers iſt die der — den Gattung, aber die Abbildung gehoͤrt hierher. C. 2) Der indiſche Geier, le Vautour des Indes Latham et Sonnerat; Tem. pl. col. 26. iſt weniaftens eine ihm jebr en ftehende Gattung, fo wie der Chasse- -fiente Vaill. Afr. pl. 1 1 Nicht aegyptius, wie in faft allen Büchern fteht! >s 354 BB er geld; die Mafenlöcher eifoͤrmig, weit und groß; Füße —— gelb, Kopf und Hals mit grauem Flaum; ein kurzer Halskragen brauner Federchen; das Gefieder oberhalb braun, ins ſchwarze, am Bauche und den Schenkeln weiß; die Bruſtfedern ſind ſchmal und ſi chelfoͤrmig; ; die Schwanzfedern endigen in nadte Hafen fpigen. In Nordafrika. *3. Vultur indicus Temmingk 1..c le Chaugoun [Chau- gouin] oder Vautour indou. Le Paill. Afr. pl. 11. Der junge. Temm. col. 26. Der reife. Hat roͤthlich- afchfarbigen nadten Kopf und Hals, fchwarzen Schnabel mit hellerer Spige, und fchwarzblaue Füße. Das ganze Gefieder ift obenher ifabell=afchfarbig, mit braun und weißlich gemifht, unten gleichförmig hellgelb; an der Bruſt ein‘ £urzer dichter fehr glatter Flaum von dunkelbrauner Farbe, ſcharf ab— gefchnitten; der Schwanz etwas länger als die Flügel. Von Die Größe eines Zruthahns; in Indien *). V. *4. V. imperialis Temm. Der Kaifergeier. Le Chincou. : Temm. pl. col. 426. Füße und Schnabel geld, Wahshaut blau, Kopf und Ober: hals Eahl, von einem Ohr zum andern ein Kamm. Braun, Schwingen und Schwanz fohwarzbraun, auf dem Nüden mit weiß gemifcht. Der Kragen befteht bloß aus gewöhnlichen brau: nen Federchen, zu oberſt einige freie gefchligte, die Kiele der Steuerfedern ragen frei hervor. Der nadte Hals ift violet. Diefer Vogel laßt ſich vom Corvus splendens das Ungeziefer vom Rüden abſuchen. Er geht zumal nach todten Fifchen im Ganges. V. 5. V. cinereus. Der graue Geier. [V. Arrianus Picot La Peyr. Zool. des as — V. bengalensis — niger — vulgaris — eristatus.] Buffon Enl. 426. Naumann 2.1. V. niger. Vieillot Gal. des ois. pl. 1. Auch der [hwarze, afhfarbige Geier genannt, der Arrian La Peyrouſe's. Er iſt ſchwarzbraun, ſein Behr: 5 Der Sonnerat' fche Bogel gehört aber gum Vultur Kolbii ‚oder Chasse-fiente, der am Halfe einen langen Federkragen und der Abbil: dung pr. (Le Vaill. 10.) auch einige lange an der Bruft hat. 8. Naubvögel. Vultur. 355 fragen fteigt [chief gegen den Hinterkopf hinan, welcher auch ei- nen [aus kurzem Flaum beftehenden] Federbuſch Hat. : Füße und MWahshaut violet= bläulih [nah Brehm fleifchgeld 2]. - Nicht weniger verbreitet als der vorhergehende [aber in Teutſchland doch ſehr felten] und noch größer [an vier Fuß lang und fünf klaf— ternd]. Er greift oft lebendige Thiere an !). [Seine Füße find nadt, d. h. nur halb befiedert, wie es auch die Neuern richtig angeben.] *6, V. oceipitalis Burchell, Rüppell Atlas T. 22, Der Schnabel fcharlachroth, mit — Wachshaut; die Füße ſchmutzigroth; das Gefieder des Oberkoͤrpers, des Halskra— gens, der Bruft und des Schwanzes rußigfhmwarz. Kopf, Hals und Hinterleib weiß; die Schwingen der zweiten Reihe weiß; einige weiße Fluͤgeldeckfedern und am Vorderhalfe zehn braune Halbringe von Wärzchen, Eine Eleine Haube von ‚weißgelb: lichem Flaum. Der einjährige Vogel ift ganz braun, Im gan— zen inneren Afrika. B., 0 7. V. auricularis Daudin. Der Ohrgeier. Oriku. Vaill. Afr. pl. 9. Schwärzlich; ein Fleiſchkamm [eigentlich ein von der Ohrmuſchel anfangender, nach unten ſpitz zulaufender Lappen] längs jeder Seite des Halfes, unterhalb des Ohrs. [Hals und Kopf incarnatroth.] Sn Afrika. [Von der Größe eines Schwans, alfo noch größer wie. der Condor. ] 8. V. ponticerianus, Der Geier von Pondidhery. Sonnerat pl. CV. [104. fchleht.] Annales du Mus. UI. pl. 22. Temm. Col. 2. Le Vautour royal. Steht dem vorigen ſehr nahe, aber feine Seitenlappen [fan- gen einen Zoll tief unter dem Ohr an] fteigen nicht fo hoch hin— auf, and fein Schnabel ift nicht ganz fo ftark, ©. — Er ift fhwarzbraun, mit einem Halskragen von aleicher 1) Vultur Monachus Edw. 290. [the crested black Vultur] und Vaill. 12., und Temm. Col. 13. unterjcheidet fich Faum durch ei— nen kürzeren Schnabel von ihm. Den Vultur ceristatus @mel. fennt man nur aus einer fchlechten Abbildung Gesner’s, wahrfcheinlich nad) irgend einem Adler gemacht. — Vultur barbatus ift der Lämmergeier oder Falco barbatus. E. Herr TemmingE unterfcheidet jest den auf Taf. 13. als Vul- tur —— oder Chincow aus Verſehen gegebenen Geyer unter dem Namen V. galericulatus' als eigene Species. ©. weiter ‚unten. 28: 356 ER 5% 208 6% Farbe, unter demfelben an ber Bruft weiß, Der Schnabel ift ſchwarzblau mit hornfarbener Spige, die Wachshaut und die Füße gelb, Tegtere dunkler. Won der Größe einer Gans, Sn Bengalen, auch auf Java, Sumatra. V. **9, V. galericulatus Temm. ‚Col. 13. (als V. Monachus.) \ ; Schnabel gelb, Wachshaut blau, Füße fleiſchfarbig, nur der Kopf und ein wenig Hals nackt, im Nacken eine Federhaube von Flaum, darunter ſteigt der abſtehende Federkragen nach hins ten herab. Das Gefieder ift fchwarzbraun, und nur bei den Alten am Unterhals, bem Unterleib und ben TER TE weiß. — V. Hgg. SARCORAMPHUS Dumeril '), Rammgeier. - - Sie finden ſich in Amerika und zeichnen fich durch Fleiſch— kaͤmme aus, welche über die MWachshaut ihres Schnabels wegge— ben. Letzterer ift fo ftark wie bei den vorigen, aber die Naſen— Löcher find eiförmig und ſtehen nach der Länge. 10. V. (S.) Papa L. Der Geierfönig. Irubi-Cha Azara’s, "Ent. 423. Vieillot Gal. 3. Von der Größe einer Gans, in der erften Jugend ſchwaͤrz— ih (Spix T. 1.)*), hierauf ſchwarz und gelb melitt (Le Vail- lant. Afr. 13.) Inach vorn gelblih, nad hinten fehwarz], end: lich, im vierten Jahre, mit roftgelbem Mantel und fchwarzen Schwingen und Halskragen. Die nadten Stellen feines Kopfes und Halfes find von Lebhafter Farbe, und fein Fleiſchkamm ges zahnt wie der des Haushahns. €. i — Eigentlich ift Bruft,. Bauch und Schenkel und Augen: fteen weiß, Schwanz und Schwingen und eine Rüdenlinie ſchwarz, die Schwingen weiß gefäaumt; die Deckfedern der Flügel braun, der Halskragen fehieferblau, der nadte Hals gelb mit Orange, Scheitel und Augenlider blutroth, der gelbrothe Fleiſchkamm hängt bald vechts bald Links herab. Die weißen Bruft- und Rüden: federn haben beim männlichen einen röthlichen Anflug. V. 1) Der. Bieillot hat diefen Namen in Gypagos oder Zopilotes verwandelt, ®. *) Dod find nad) des Prinzen v. Wied Bemerkung die Beine bier aıfen dunkel gemalt, ba fi f e ſtets weißlich find. ®. Raubvögel. Vultur. 357 Er lebt in den Ebenen und andern heißen Gegenden von Südamerika. Sein Name kommt daher, daß ihm die Urubu’s aus Zucht Plag machen, wenn er fich auf ein Aas wirft, das jene fchon zu verzehren angefangen haben. C. [Diefe Sage bezweifelt, wol mit Necht, der Prinz v. Wied, und Leffon glaubt, daß fein Name von dem rothen Diadem, das feinen Scheitel ziert, von den Merikanern abgeleitet worden ſey. V.] 11. V. (S.) Gryphus. . Der Condor oder Euntur. Cathartes Gryphus. Temm. pl. col. 135 und 408. [und 494, der Kopf in Lebensgröße]. “© Humboldt Beob. aus der Zool. &. 8. 9. *) Schwärzlih, ein großer Theil der Flügel afchfarb, der ſei— denartige Halskragen rein weiß. Der männliche hat außer ſei— nem [Enorpeligen] Stirnkamm, welcher groß und ungezähnt iſt, noch SFleifchlappen unter dem Schnabel, wie ein Haushahn. Im SugendEleide ift der Condor afchbraun gefärbt und ohne Kragen. Der Henne fehlen die Fleifhkämme, und fie ift ganz graubraun ſdoch mit ſchwaͤrzlichen Schwingen]. €. Nah Temmingk und v. Humboldt’s Abbildungen ift das Gefieder bläulihfchwarz, die großen Dedfedern weiß mit fhwarzen Endfpigen, die Schwingen rein ſchwarz, die Füße blei- grau, der Schnabel weiß, der Kamm violet, längs des nadten, mit einzelnen Borften befesten Halfes gehen einige fehnurförmige Sleifhmwälfte herab. Die Iris ift gelb (nad) Hamilton, der in Columbia reifte, dunkelbraun), die Augenlider violet. V. Diefe, durch die Übertreibungen ihrer Größe fo berüchtigte Bogelgattung ift bloß etwas größer als unfer Lämmergeier [nad) Hamilton doch fünf Fuß hoch; die Beine fo die wie das Handgelenk eines Mannes], und hat auch deffen Sitten und Le— bensweife. Er lebt auf den höchften Gebirgen der Cordilleren der Andes in Südamerika und erhebt ſich unter allen Voͤgeln am hoͤchſten. C. Il. CATHARTES Cw. Huhnergeier. (Cathari- ster Gallinaze Vieillot.) Sie haben den dien Schnabel der vorhergehenden, und eie formige längsgerichtete Nafenlöcher; aber ihnen fehlt der Fleiſch— kamm. Kopf und Hals find nadt. *) Nah Hrn. Temmingk Eönnten an der v. Humbolbt’fhen Abbildung Fuͤße und Schnabel genauer ſeyn. Ein ene Vogel war im J. 1823 in Paris zu ſehen. V. v 358 _ a ee "42, V. (C.) californianus Shaw. Le Vautourin. Catliartes vulturinis. Temm. col. pl. 31. Aus Neucalifornien. Erreicht die Größe des Condors. Seine Flügel find aber nach Verhältnig weit länger; fein ganzes Gefieder braun. & — Er if ſhwarzbraun, die Schwingen uͤberragen etwas den Schwanz, die Federn des Halskragens und des Bauches ſind ſpitz und lanzettfoͤrmig, der Schnabel etwas unfoͤrmlich geſtaltet und dick . V. 13. V.(C.) Aura Z. Der A-Ura. Der buntkoͤpfige Urubu des Prinzen v. W. Acabiray Az. „Bnl. I SER Vieillot:Am. sept. 2, und Galer. 4. [im Jugendkleide, nicht ganz gefveu.] [Wilson ‚Am. orn. Vol. IX. t 75, f. 4 The turkey Buzzard; junger Bogel.] Schwarz, mit abgeftuftem Schwanz, von der Größe eines Hahns. ©; — Nach Prinz v. Wied**): Schnabel und Wahshaut vöthlicheweiß, Scheitel und Unterfeite des nadten Kopfes blaß violet oder himmelblau; Augenlider, Seiten des Kopfs, und Kehle orangefarbenz; Iris karminroth; Gefieder ſchwaͤrzlich, mit gruͤ⸗ nem und blauem Metallglanz; der junge Vogel mit ſchmutzig⸗ violeteöthlichem Kopfe. Er hat die Geftalt des V. foetens (f. unten b. Percno- pterus), aber Hals und Beine find Fürzer, der Schnabel gleichfalls kürzer und dider, das Naſenloch viel‘ größer und weit geöffnet hoch oben am Schnabel ftehend. Er legt (nah Wilfon) zwei bis vier ſchmutzig⸗ weiße, ſchocoladefarb gefleckte Eier. Neben dieſen Vogel ſtellt der Prinz v. Wied (daf.) Cathartes foetens, den grauföpfigen Urubu, weldhen Cu— vier, und, wie e8 feheint, mit Recht, in das folgende Unter: gefchlecht beingt und ‚als Vultur Jota aufführe, Ich erwähne diefes hier, weil beide Vögel bis auf den Schnabel ſich fehr glei chen ***), auch früher für einerlei gehalten und erſt duch Azara *) Das einzige vorhandene Eremplar befindet fi) zu London, im britifchen Mufeum. *) Beiträge zur NG. v. Brafilien II. B. ©. 64. 2. #4) Nach den Umriſſen der Köpfe beider zu urteilen, die Wil- fon auf der citivten Tafel giebt, möchte man die ke im Allge: meinen mit denen einer Gans vergleichen. V. Raubvögel. Valtur. 359 unterfchieden worden find. Man vergleiche daher bie Befchrei- bungen beider. rag IV. PERCNOPTERUS Cuv. ') Aasgeier. (Neophron Savigny. Gypaetos Bechstein.) Sie haben einen langen, dünnen, über der Biegung etwas aufgetriebenen Schnabel, eiförmige, Tängsgehende Nafenlöcher, und bloß den Kopf, aber nicht den Hals, unbefiedert. Es find nicht fehr große Vögel, die in Ruͤckſicht ihrer Stärke die eigent: lichen Geier nicht erreichen; auch find fie noch mehr auf. das Aas und alle Arten Unreinigkeiten erpicht, die fie fchon von Meitem herbeiziehen; fie verfehmähen nicht einmal Epreremente. Illiger begriff fie mit den vorhergehenden unter feinem Ge: ſchlecht Cathartes. 14. V. Perenopterus L. Der ägyptifhe Geier, Aasvogel. Vultur de Gingi Sonnerat et Daudin. Rachamad Bruce’. Pharaonshenne in Ägypten [tüefifch Akdoha]. L’Alimoche, V. leucocephalus und V. fuscus @m. Ent. 407 und 429. Vieillot Gal. 2. Naumann T. 3. Vaill. Afr. 14. Ourigourap [d. h. weißer Rabe]. Sp groß wie ein Rabe, Wangen und Kehle nadt [gelb], ber ausgewachfene männliche Vogel weiß mit ſchwarzen Schwin- gen, der junge und der weibliche braun [der Schnabel ſchwarz, die Kopf- und Halsfedern gefpreizt und fpiß, der Schwanz kegel— förmig und abgeftuft]. Diefer Vogel verbreitet ſich in der gan— zen alten Melt und ift zumal in heißen Ländern, die er vom Aas veiniget, fehr gemein. Er folgt in großen Truppen den Caravanen der Wüfte, um alles, was ftirbt, zu verzehren. Die alten Ägypter achteten ihn wegen der Dienfte, die er dem Lande leiftete, fehr hoch, und haben ihn oft auf ihren Denkmaͤlern ab- gebildet. Auch noch heut zu Zage thut man ihm nichts; ja es giebt fromme Mufelmänner, die Vermaͤchtniſſe ausfegen, um eine gewiffe Anzahl folcher Vögel zu unterhalten. C. Er nifter bis in das füdlihe Frankreih und in die Schweiz. V. 1) Percnopterus, ſchwarzer Flügel. Name diefer Gattung bei den Alten. a 360 Bid. ee V. (C.) Jota Ch. ren (eigentlich TR Der Vieillot Am. Sept. pl. 1. Bon der Größe und Geftalt des —— der Schna⸗ bel ſtaͤrker; der ganze Koͤrper glaͤnzend ſchwarz; der ganze Kopf nackt. Gemein in allen heißen und gemaͤßigten Erdſtrichen Ame⸗ rikas, wo er dieſelben Dienſte ) wie der Aasvogel in der alten Welt leiſtet, indem er ſich in ganzen Truppen auf die Cadaver wirft, und alle Arten Unreinigkeit verzehrt. C. —— Diefen Vogel nennt der Prinz von Wied nah SI: liger Cathartes foetens, den grauföpfigenUrubu, Vul- tur atratus, Wilson Am, ornith. V. IX. t. 75. f. 2. und bes fhreibt ihn folgendermaßen: Kopf und Hals fhmwärzlihgrau, Beine meißlich; Iris dun: kel graubraun; Schnabel vöthlihweiß; vordere Schwungfedern ſchmutzig⸗ — uͤbriges Gefieder ſchwaͤrzlich ruß⸗ farben. Prz. W Er hat die Größe einer Truthenne und iſt ziemlich ſchlank und hochbeinig; der Schnabel iſt im Ganzen ſchlanker als beim buntkoͤpfigen Urubu (Cath. Aura), gerade, nur vor der Spitze gewölbt, und dann in einen Haken hevabgebogen. Das Nafens loch eine Längliche, ziemlich female Ritze, Ober- und Unterfchna= bel bis zur aufgetriebenen Spige mit Wachshaut überzogen; die vorderen Schwungfedern haben eine weißliche Unterfeite. Diefer Urubu, mit dem C. Aura früher für einerlei gehal- ten, hält fich ftet3 gefondert von diefem. Er ift in ganz Amerika, vom wärmeren Nordamerika an bis Chili, gemein, und riecht unangenehm nach Mofchus; hat er Aas gefreffen, noch viel üb: ler. Er ift nicht feheu, und kommt felbft bis in die Städte. Er foll zwei ſchmutzigweiße Eier legen. V. *46. V.(P.) Monachus Temm.**). Der Möndhsgeier. Temm. pl. col. 222. Catharte moine. Er ift Eleiner als der Agpptifche Aasgeier, fein Schwanz vieredig, nur der Scheitel, die Wangen und der Vorderhals find nadt. Sein Gefieder ift durchaus dunfelfchocoladebraun. Sn Afrika, BD. 2. GYPAETOS Storr. Bartgeier. (Phene Savıgny.) | Bon Gmelin unter die Falken gereiht, naͤhert ſich den Nah Wil ſon ſoll er zumal auf bie ——— ab feyn, und deren Zaufende Dan. | *) ©, vorn ©. 354. nr. 5. und ©. 856. nr.9. 2. Raubvögel. Gypaetos. 361 Geiern mehr als ihnen in Bau und Lebensart. Die Augen ftehen hoch oben dem Scheitel gleich, die Klauen jind nad) Ver: haltniß ſchwach zu nennen, die Flügel in der Ruhe zur Hälfte vom Leibe abftehend, der Kropf, wenn er gefüllt ift, am Unter: halfe hervortretend. Der Kopf aber ift gänzlich befiedert, She unterfcheidender Charakter befteht in einem fehr ſtarken, ander Baſis geraden, an der Spitze aber hakenfoͤrmig gekruͤmmten, zu= vor aufwärts gemölbten Schnabel. Die Nafenlöcher find mit fleifen, nach vorn gerichteten Borften bededt, und ein eben fol cher ſteifhaariger Borftenpinfel findet fih an der Bafis des Uns terfchnabels. Ihre Füße find Eurz und bis an die Zehen befies dert; die Flügel lang, die dritte Schwungfeder die Längfte. G. barbatus. Der Lammergeier. [Darmftädter teutfhe Ornith. Heft 19. als Falco leucocepha-, lus (dev alte) und melanocephalus (der junge) ]- Buffon pl. enl, 451. Edwards 106. Vieillot Gal. 8. Naumann T. 4 und 5. . Bruce Habeſſ. ©. 31. Nisser. Der größte Naubvogel der alten Welt, deren höchfte Ges birgsketten er, wiewohl nur in Eleiner Anzahl, bewohnt. Er horz ftet auf den fteilften Felſen, und fällt Laͤmmer, Biegen, Gemfen, ja, wie man behauptet, fchlafende Menfchen an, Man fagt felbft, daß er Kinder fortgetragen habe *). Sein Berfahren ift, daß er die Thiere zwingt, fih in Abgruͤnde zu flürzen, und fie dann zu verzehren, wenn fie ſich duch den Sturz zerfchmettert haben. Doch verfchmaht er auch todtes Sleifh nicht. Seine Lange bes trägt gegen vier Fuß, und er £laftert zehn. Sein Mantel ift fhwarzlich, mit einem weißen Strich auf. jeder Feder [dem Schaft des Kieles], Hals und Unterfeite des Körpers iſt lebhaft roftgelb, ein ſchwarzer Zügel umgiebt den Kopf [und geht durch die Au: gen]. Die Jungen, bis einfchließlic) zum vierten Jahr, find an Hals und Bruft mehr dunkelbraun. Diefer Vogel ift der Phen der. Griechen, und, der Ossifraga der Lateiner 1). C. — Er fol an Gewicht viel leichter feyn, als der graue Geier. Seine Eier hat noch Fein Naturforfcher gefehen. Man hat ihn auch auf den Himalayagebirgen angetroffen. , ) Noch im Sahr 1813 ift dieß im Lauterbrunnthal gefchehen. 1) Savigny, in dem großen Werke über Ägypten, Ois. d’Egypie et de Syrie p. 18. hat dieje Synonymie gut auseinandergefeßt. 362 Bd ge 3. FALCO L. Falke. Sie bilden die zweite und bei weitem zahlreichere Abthei— lung der Tagraubvoͤgel. Kopf und Hals ſind bei ihnen befiedert, ihre Augenbrauen bilden einen Vorſprung wodurch das Auge tiefliegend erſcheint und ihrer Phyſiognomie einen von der der Geier ſehr verſchiedenen Blick giebt. Die meiſten naͤhren ſich von lebendiger Beute, allein ſie differiren ſehr in Hinſicht des Muthes, mit der ſie dieſelbe verfolgen. Ihr Jugendkleid iſt oft von dem der Alten ſehr verſchieden, und ſie legen daſſelbe nicht vor dem dritten oder vierten Jahre ab, woher es denn gekommen iſt, daß die Naturforſcher die Arten viel zu ſehr vervielfaͤltigt ha— ben. Die Weibchen ſind in der Regel um ein Drittel groͤßer als die Männchen *), und im Franzoͤſiſchen heißen dieſe deshalb tiercelet. Man theilt diefen Stamm vorerft in zwei große Abtheilungen Are eitTalten. 1. FALCO Bechst., eigentlihe Falken. Sie find in Verhaͤltniß ihrer, Größe die muthigften, was in der Stärke ihrer Waffen und ihrer Flügel feinen Grund hat. In der That hat ihre, ſchon von feiner Bafis an gefrümmter Schnabel einen fcharfen Zahn an jeder Seite, nicht weit von der Spige, und ihre zweite Schwungfeder ift die laͤngſte, wiewohl auch die erfte ziemlich diefelbe Lange erreicht. Diefes macht aber den ganzen Flügel langer und fpiger. Daraus entfpringen aud) noch eigenthümliche Sitten: die Lange diefer Schwingen ſchwaͤcht den fenkrechten Flug und macht, daß derfeibe, bei ruhiger Luft, fehe [chief nach vorn gehen muß; dieß zwingt fie, wenn fie fic) gerade erheben wollen, gegen den Wind zu fliegen. Es find fehr gelehrige Vögel, die man vorzüglich zur Falknerei benußt, indem man fie lehet, das Wildpret zu verfolgen und auf den Ruf zurücdzu: £ehren. Alle haben die Flügel fo lang oder länger als den Schwanz. 1. F. communis. Der gemeine Falk). Bon der Größe einer Henne, jederzeit an einem’ ſchwarzen *) Dieß ift auch ſchon bei den Geiern der Fall. V. 1) Indeß muß man ſich in Acht nehmen, die bei Gmelin aufge— ae vermeinten Varietäten alle hierher zu ziehen. So ift Var. «. Friſch T. 74. ein Buſſardz d. id. 75. ein Wanderfalk; &. id. 80. ein Blaufalk; 9. id. 76. ein etwas blaffer Buffard; x. Aldrov. 494. eine Kae Gattung ıc. Dagegen Eönnten wohl ber Falco islandicus, barbarus und pere- grinus nur gemeine Falken in verfchiedenen Zuftänden der Maufer feyn. €. Raubvögel. Falco. 363 dreiedigen Schnurrbart auf der Backe kenntlich, der bei dieſer Gattung breiter als bei irgend einer anderen ift. Übrigens variirt er in der Farbe ungefähr auf folgende Weife, Der Zunge iſt obenher braun, und die Federn voftroth eingefaßt, die Unterfeite weißlich, mit braunen Längsfleden. So wie er allmälig älter wird, gehen die Flecken am Unterleibe und den Schenkeln in f wärzliche Duerbänder über, und an der Kehle und am Unterhalfe nimmt das Weiß zu ). Das Gefieder des Rüdens wird zugleich eins färbiger und dunkelbraun, mit fchwärzlich=afchfarb quergeftreift; dere Schwanz ift obenher braun, mit Paaren roftfarbiger Flecken, auf der Unterfeite mit bloßen Bändern, die mit den Jahren an, Breite abnehmen; die Kehle ift ſtets weiß; die Füße und die Wachshaut find bald blaulich bald gelb. Man Eann diefe Unterfchiede verfolgen: Ent. 470. ber "junge; 421. altes Weibchen; 450. altes Männchen ’): Nau— mann T. 24 und 25; und Wilson Am. orn. IX: T. LXXVL Diejenigen, welhe man Wanderfalfen, F. peregrinus (F. stellaris) nennt, Witfon IX. T. 76., fcheinen Junge, nur etwas ſchwaͤrzlichere. Diefes ift die berühmte Gattung, die der Jagd, bei welcher man ſich der Raubvögel bedient, ihren Namen gegeben hat. Sie bewohnt die ganze nördliche Erde und niftet in den fteilften Felſen. Der Flug diefes Falken ift fo raſch, daß es faft feinen Punkt auf der Erde giebt, wo er nicht hingelangen Eönne. Diefer Falk ftürze fich fenkrecht auf feine Beute, als wenn er aus den Wolken herabfiele, daher er bie Vögel nur im Flug er: greifen ann, denn außerdem würde er fich zerfchmettern, Man bedient fich des männlichen gegen die Elftern und andere Elei- nere Vögel, fo wie des weiblichen gegen Faſane und felbft ge gen Hafen **). 3. F. lanarius L.. Der Wuͤrgkalk. Schlechtfalk. Falco sacer. Naumann T. 28. Iſt eine vom vorigen verſchiedene, etwas groͤßere Species, die mehr aus dem Orient als aus dem Norden zu kommen ſcheint, und deren Gefieder ungefaͤhr das eines jungen Falken iſt, *) Genau fo, wie ich ſchon im Jahr 1816 in meiner Schrift! Die Basbn der organischen Körper zc. zumal ©. 146. u. a, nachgewiefen V. 1) Frifch giebt T. 83 nur einen jungen. Falken; Edwards das alte Weibchen T. 3, und das junge T. 4. **) Falco abietinus Bechst. gehört hierzu; * iſt ſehr dunkel und untenher ſchieferblauʒ F. pelegrinoides Temm. (col. 479.) gleicht ihm, ift aber Kleiner, und zeichnet ſich ‚zumal durch einen röfteothen Nacken mit drei ſchwarzen Tleden aus. In ganz Afrika zu Haufe. V. 364 Bid ig.e.t. außer daß der Schnurrbart ſchmaͤler und weniger ausgezeichnet, und feine Kehle gefledt erfcheintz im Schwanz nähert er. ſich dem weißen Falken, indem ev auch über die Schwingen hinausragt; man befommt ihn zumal aus Ungarn, Unfer Europa hat noch fechs Eleinere Edelfalfenarten , von denen drei die Geftalt und die Eigenfchaften des ächten Falken im Kleinen zeigen. 3. F. Subbuteo, Der Baumfalf. Le Hodereau. Enl. 432. Vs Naumann 26. Darmftädter Ornith. Obenher braun, untenher weißlich, der Länge nad) braun gefleckt. Schenkel [Hofen] und Hinterbauch roſtroth; ein brauner faſt Schwarzer] Streif auf der Bade. ©. Die Oberfeite geht oft bis zum Blaulic) = —— die Kehle und ihre Seite iſt weiß, die Schwingen gehen bis uͤber die Schwanzſpitze hinaus; er iſt 14 Zoll lang. V. 4. F. Aesalon. Der Zwergfalf. Blaufalf. Mer: lin. D’Emerillon. Enl. 468. Naumann 27. Obenher braun, untenher weißlich mit braunen Längsfleden, felbft an den Hofen. Der Eleinfte unferer Raubvögel. ©. — Er ift gewöhnlich obenher ſchwarzblau mit zarten ſchwar— zen Schaftftrichen, die Schwingen und das Ende des Schwanzes ſchwarz mit weißem Saum, die Kehle weiß, Seitenhals, Bruft, Bauch und Hofen roftfarb mit länglichen oder rhomboidalen dunk⸗ leren Flecken. Der Schnabel blau, Iris, Wachshaut und Fuͤße gelb. Zwoͤlf Zoll lang. V. Der Steinfalk, F. Lithofalco — Enl. 447, obenher aſchgrau, untenher roſtroͤchlich weiß, laͤngs blaßbraun gefleckt, ift das alte Männchen’ von ihm; er niftet in Zelfen. Die drei folgenden Gattungen haben nicht fo lange Zehen, und deren Ballen nicht fo hervorſtehend. Auch fliegen fie nicht fo fehnell, jagen mehr Mäufe und Inſecten, und ergreifen figende Voͤgel. Die verbreitetſte Gattung iſt: 5. F. Tinnunculus. Der Thurmfalk. Rittelfalk. (Unrichtig Roͤthelgeier.) La Cresserelle. Enl, 401 uud 471. Naumann 30. Darmft. Ornithologie. Raubvögel. Falco. . 365 Obenher rojtfarb, [dreiedig] ſchwarz gefledt, untenher weiß, längs blaßbraun gefledt. Kopf und Schwanz des Maͤnnchens aſch— farb. Niſtet in alten Thürmen, Mauern ıc. Die Flügel reihen nicht bis zur Schwanzfpige; letztere ift mit einem breiten fchwarzen, ‚weißgefaumten Bande verfehen, und außerdem noch ſchmal quergebändert *). V. 6. F. Cenchris Frisch et Naum. Der Eleine Thurm— falk. Falco tinnunculoides Temm. Naumann?2o. Friſch 89. a Das Männchen obenher ohne Flecken; im Übrigen dem vo: rigen ähnlich, die Flügel aber etwas länger [bis an die Schwanz: fpige reichend], und die Nägel weiß. Er ift lange: Zeit mit dem vorhergehenden verwechfelt worden, und bewohnt vorzüglich I füdliche Europa. 7. F. rufipes Beseke (F. vespertinus Gm.) Der RN füßige Falke Ent, 431, Naumann 28, Das Männchen ift dunkelafchgrau mie} J roſtrothen Hoſen und Hinterleib; das Weibchen auf dem Ruͤcken aſchfarb, ſchwarz gefleckt, der Kopf und die ganze Oberſeite roſtroth. Er iſt noch kleiner als der vorige ſnur 12 Zoll lang] und mehr im öftlichen Europa verbreitet. In Sibirien ift er gemein, in Deutfch: land und Frankreich ſelten. [ Seine Füße und Wachshaut find ziegelroth.] Nacyfolgende Gattungen find außerzenropaifh, und Iaffen fi in folgenden drei Abtheilungen an die vorigen teihen. a) Den Thurmfalten ähnliche. *8. F. capensis Shaw. Rooye-Valk, Steenvalk am Gay. Vaillant 3. 35. Le Montagnard. Im Ganzen dem Thurmfalken ähnlich, aber der Kopf une Rüden find gleichfarbig roftbraun, der Schwanz ebenfo, mit eini- gen dunkleren Querbinden, ohne das fchwarze, weißgefaumte Band des Tinnunculus. Die Flügel reichen nur bis zur Hälfte des Schwarzes. Die Nägel find ſchwarz. Am Cap fehr gemein. V. *) Ihm ſehr ähnlich F. rupicola Lichtenst, aus dem Cafferland. V. 366 Bis ige nt.: *9. F. sparverius. Der re Falk. The | Aparroen -hawk. Enl. 465. Wilson U. 16. 1. und IV. 32, 2. Ein fchöner Vogel, der in dem ganzen vereinigten Staaten und bis Brafilien zu Haufe if. Der Schnabel ift blau, Wache: haut und Füße gelb, der Scheitel afchblau, mit einem rothen Fleck in der Mitte; der übrige Kopf, Hals und Kehle find weiß, mit fieben halbmondförmigen ſchwarzen Fleden rund herum ſte— hend; Bruft und Bauch röthlicy weiß, mit längs gehenden ſchwar— zen Schaftſtrichen, Hinterleib weiß. Die ganze Oberfeite nebft der des Schwanzes ift roſtbraun, mit fchwarzen Qusrbändern. Ein : breites fhwarzes, weiß eingefaßtes Duerband endiget den Schwanz. Die großen Schwungfedern find fchwarz,; an der Snnenfeite weiß; die zwei aͤußeren Schwanzfedern jederfeits auch weiß, ſchwarzgebaͤndert. Bei den, etwas Eleineren, Männchen find, nah Wilfon, die DOberflügel fchön afchblau, ſchwarz gefledt; mac Prinz v. Wied bei beiden Gefchlechtern fo gefürbt. V. *10. F. columbarius *). Wilson II. 15. 3. Vieill. Am. pl. 2. Catesby pl. 4. Ef Zoll lang, dreiundzwanzig Elafternd. Obenher gleich- förmig dunkelbraun, am Schwanz mit weiß gebändert, untenher [hmugigweiß, mit dunkelbraunen Längsfteihen. Die Wachs— haut und Augenkreife grünlih, Füße gelb, der Schnabel Eurz und ſcharf gezahnt, die Hofen fehr reich befiedert und ungewöhnlich lang. As Wandervogel in den vereinigten Staaten. V. *14. F. punctatus Temm. Col. 45. Obenher brennend roftbraun, Nüden und Flügel mit großen fchwarzen Flecken gezievt. Der Schwanz; mit fieben ſchwarzen Duerbinden. Unterfeite rein weiß, mit dreieckten Sieden. Zehn Zoll lang. Auf Isle de France 9). V. *) Guvier führt benfelben, wahrfcheinlich aus Verfehen, nochmals hinten unter den Sperbern an, wohin er aber gewiß nicht gehört, fon: dern hier feinen richtigen Plas hat. 1) Diefe beiden legten Gattungen, deren Schwingen im Ganzen denen der Edelfalken indem Verhaͤltniß der Federn nahe ſtehen, "haben fie nur kürzer als den Schwanz. Raubvögel. Falco. 367. Bd) Den Baumfalken ähnliche, *12. F. caerulescens. (Hierax Vigors.) Der oftindi- ſche oder bengalifhe Sperlingsfalf. Edw. 108. ! Vieill. Gal. 18. Temm. col. 97. Nicht viel größer als ein Sperling, der Eleinfte des ganzen Gefchlechts, ift über ganz Südafien verbreitet. Sein Schnabel ift fcharf ausgefchnitten und, wie die Füße, bläulichfchwarz. Über dem Schnabel, am Kopf und Hals ift er rein weiß, oft auch Bruft und Bauch, andremal find diefe ſchoͤn roſtgelbz der Schei- tel und Naden, wie die ganze Dberfeite nebft Schwanz, und fo auc die Seiten der Hüften, find blaulihfchwarz. Ein fchwarzer Bügel geht durchs Auge bis zum Hals. Die Unterfeite des Schwanzes hat vier weißliche Duerbinden. Die ausgefpreizten Flügel einige weiße Flecke. Bruft und Bauch variiren übrigens nach den Individuen zwifchen weiß und voftgelb. V. *43. F. aurantius Latham. (F. rufogularis Lath.) V. thoracicus Il. Falco deiroleucus. Temm. .col. 348. Der ganze Kopf, Naden und die übrige Dberfeite völlig fhwarz; die Kehle und Oberbruft ganz weiß, die Seiten des Halfes, die Unterbruft und die Hofen fchön roſtroth, legtere mit ſchwarzen Querfteichen; der ganze Bauch ſchwarz und roftgelb ges bandert. Unterbrochene zarte weiße Duerbinden auf dem Schwanz. In Brafilien *). —V N. *414. F. bidentatus Latham. (Harpagos Vigors.) Spix Av. bras. VI. Bidens rufiventer; und VI. B. albi- venter, aber mit zu kurzen Fluͤgeln; der junge. Temm. col. 38 und der junge 288. [Walco Bonelli.] Mit zwei fcharfen Zähnen im Oberfchnabel, in weldye auch Ausfchnitte des Unterfchnabels paſſen. Kopf und Seiten bleifarbig blaulih, Rüden, Flügel und Schwanz fchieferblau, Kehle und Steißfedern rein weiß, Bruft und Bauch roſtroth mit unregel: mäßigen weißlichen Querbinden. In Brafilien und Guiana, V. *) Der Prinz v. Wied. umterfcheidet noch einen F, rufifrons da— von, mit folgenden Charakteren: Obenher ſchwaͤrzlich, Scheitel und Schwanz etwas aſchblau; Stirn und Baden ſchoͤn voftgeld; Kinn, Kehle, ein Ring um den Hals, fo wie alle Untertheile rein weißs Schenkel roftroih. Bi 368 Bis IgnSu *15, F. Diodon Temm. Temm. col. 198. Spix t. VIII. Bidens fomoraiks +), Die Schenkel und die inneren Flügeldedfedern find braͤun— lich-⸗roſtroth; das ganze Gefieder afchgrau, obenher dunkler, die Flügel und der Schwanz obenher ſchwaͤrzlich/ mit Querbinden. Die Beine und Wachshaut gelb. In Braſilien. Pr. W. [ Der Schnabel hat zwei ſcharfe Zaͤhne; er iſt kleiner als der vorige.] V. *46. F. femoralis Temm. Der en Salt. Falco thoracicus Il. Temm. col. 121 jung samt 343 alt. Faucon, .a culotie rousse. ) Es fcheint nah Temmingk Azara’s Emerillon: couleur de plomb p. 103 und Latham's Varietät des F. aurantiacus Ind. sp. 117 var.‘ ß: zu feyn. Das alte Männchen ift obenher bleigrau, die Schwingen und Deckfedern weiß eingefaßt; der Schwanz hell gebaͤndert. Auch der Bauch iſt dunkel bleigrau. Ein weißer, ins Roſtfarbige ges hender Streif fängt über dem Auge an bis zum Naden, wo ſich beide faft vereinigen. Die Kehle und der Hals find weiß, ein ſchwar— zer Zügel geht vom Schnabelwinkel auf fie herab. Die Bruft toftfarb und mit einigen ſchwarzen Strichen gefledt. Der Hin— terleib, die Hofen und die Steißfedern find rofteoth. Die Füße blau. Die ‚Wahshaut gelb. Der jüngere Vogel (Temm. 121, aber noch als mäle adulte bezeichnet) ift obenher durchgängig afehbraun, die Zeichnungen im Ganzen auch wol wie beim vorigen, aber Bruft, Hals und Uns terkopf ebenfalls lebhaft roftgelb. Er ift in Südamerika zu Haufe; der Prinz v. Wied er wähnt aber feiner nicht. — y). Den ächten Falken ähnliche: *17. F, Chiquera Shaw. Le Vaill, Afr. 30. Obenher bläulichgrau, untenher weiß an Bauch und Hoſen mit ſchwarzen Querwellen, der Scheitel und Nacken roſtroth. Fluͤgel und Schwanz ſchwarzgefleckt, letzterer mit einer breiten, weißgeſaͤumten Querbinde am Ende. Fuͤße gelb. Die Fluͤgel *) Bidens, der ſchlechteſte Name, der zu | erdenken war, und Alien dem fchon feit Alters einem Pflanzengefchlechte zugehörig. Naubvögel. Falco. 369 erreichen etwa 3 des Schwanzes. Soll in Bengalen 39 Hauſe ſeyn. *18. F. biarmicus, Temm. col. 324. Von der Größe des Wanderfalken. Nüden und Flügel dunkel blaͤulich-aſchgrau, Nacken und Scheitel roftbraun, Kehle und Bruft weiß, mit vöthlichem Anflug; Bauch noc mehr vöth- ih. Der Schwanz mit vielen Querbinden geziert. Das Haupt: £ennzeichen find zwei ſchmale ſchwarze Zeichnungen zu jeder Seite des Halfes; die eine ein in Aftchen auslaufender Strich vom Schnabelwinkel herab; die andere eine Linie über dem Auge anz fangend, nach dem Naden ſich in zwei unterbrochene gabelförmig theilend. ®. *19. F. frontalis Daud. Falco galericulatus Shaw. Vaillant Afr. 28. Obenher dunkel fchieferblau, untenher ſchmutzigweiß; auf dem Leibe, den Hofen und Schwanz quergebändert; einen ſchwarzen Zügel vom Mundwinfel herab, eine fehwarze, ins Braune zie— hende Federhaube von der Stirn aufwärts; die Schwanzfeder- fpigen weiß. Die Schwingen überragen den Schwanz, Füße und Wachshaut find gelb; das Männchen von der Größe einer Taube, das Weibchen 4 größer. Am Gap. V. *20. F. tibialis Shaw. Vaillant 29. DOberfeite und Hofen ſchwarzbraun; Kehle weiß, Bruft und Bauch roſtroͤthlich, mit länglichen Sleden, Wachshaut und Füße gelb. In Afrika. B B. HIEROFALCO. €. Gerfault '), Shre Schwingen find wie die der andern Edelfalken, deren Naturell und Neigungen fie auch haben; aber ihr Schnabel zeigt nur eine ſchwache Ausfchweifung wie der der unedlen 2); ihr lans 1) Hierax, Hierofalco, heiliger Falk, find ſaͤmmtlich Namen, die ſich auf die alte Verehrung der Ägypter für gewiſſe Raubvögel be- ziehen. Gerfault ift aus Hierofalco gemadt. 4 2) Naumann I. p. 278 verfichert, daß die Falkoniere den Zahn bei diefen Arten wegfchneiden. In diefem Falle würden fie, ausgenom— men ihren langen Schwanz, mit den andern Falken zufammenfallen, ee man müßte den Würgfalfen neben fie ftellen. —⸗s 370 Bögen. ger abgeftufter Schwanz reicht bedeutend uͤber die Flügel hinaus, obgleicy auch dieſe fchon fehr lang find. Ihre Eurzen neßartigen Füße find am obern Drittel mit Federn befegt; man fennt nur eine Art in Europa. 21. F. (H.) candicans L. Der islaͤndiſche Falk. Falco islandicus. Buff. enl. 210. 456. 462. Naumann 21. 22. Um ein Viertel größer ald der gemeine Fall. Er ift der gefchägtefte unter allen, die in der Falknerei angewandt werden. Man erhält ihn vorzüglich aus dem Norden; fein gewöhnliches Gefieder ift obenher braun, mit einer Einfaffung von helleren Punkten auf jeder Feder, und Querlinien auf den Dedfedern der Flügel; untenher weißlih, mit langen braunen Fleden, die ſich mit dem Alter auf den Hofen in Querftreifen verwandeln; end- lich ift auch der Schwanz braun und graulich geftreift; aber er variiert dermaßen in mehr oder minder weiß und braun, daß es melche giebt, die am Körper ganz weiß find, und nur von der Mitte jeder Feder auf dem Mantel ein ſchwarzer Fleck übrig bleibt; Füße und Wachshaut find bald blaw, bald gelb. *22, F. (H.) atricapillus. Wilson VI. 52. 3. . Ein fchöner, faft eine Elle langer Falk mit ungewöhnlich ftarken Klauen und Schnabel. Diefer ift blau, Wahshaut und Züße gelb, letztere halbzbefiedert. Schwanz und Mantel fchiefer: blau ins Bräunliche, der Schwanz ſchwach gebandert und weiß eingefaßt: der ganze übrige Körper ift weiß mit höchft feinen ſchwarzen, dreimal mit braunen Querzickzacken durchbrochenen Streichen geziert. Won jedem Auge geht ein breiter ſchwarzer Streif zum Naden, und ein gleicher über den Scheitel weg. Die Hofen find wie der Bauch gezeichnet, die Steißfedern aber weiß. Sn Nordamerika. V. Der aſchgraue Buſſard (the ash-coloured Buzzard Edw. 53, F. cinereus Gm,) koͤnnte wohl nur ein junger von ihm feyn. €. **23, F. Lophotes Cu». | Temm. Col. 10. Iſt ſchwer zu claffificiren. Kopf, Hals, Schwingen und Schwanz find ſtahlblau, Dedfedern weiß und roſtbraun; Bruft und Bauch braun und weiß breit gebandert. Ein langer ſchwarz⸗ Naubvögel. Falco. 371 blauer Federfchopf am Hinterkopfe. Aus Pondichery; — lich ein noch nicht rein ausgefaͤrbter Vogel. Die zweite große Abtheilung des Falkengeſchlechtes begreift die unedlen Falken, weil man fie nicht. leicht zu der Falknerei brauchen kann. Sie find weit zahlreicher als die edlen, und man muß fie in viele Unterabtheilungen bringen. Die längfte Feder ihrer Schwin- gen ift faft immer die vierte, und die erfte ift ſehr Eurz, welches diefelben Folgen hat, als wenn ihr Flügel ſchief am Ende abge fchnitten wäre, woraus ein nach WVerhältniß ſchwaͤcherer Flug ent: ſteht. Ihr Schnabel ift auch weniger ſtark bewaffnet, weil ihm der Seitenzahn nicht weit von der Spige fehlt, und er nur feiner Lange nach einen Eleinen Ausfchnitt hat, Ill. AQUILA Briss, Wdler. Sie bilden die erfte Abtheilung, haben einen fehr ſtarken, an der Bafis geraden Schnabel, der bloß an der Spike gekrümmt ift. Unter ihnen findet man die größten Gattungen biefes Ge— ſchlechts, und die gewaltigften aller Raubvögel. a) SEigentliche Adler. AQUILA Cu. Haben den Zarfus bis an die Fingerwurzeln befiedert. ‚Sie leben in den Gebirgen und verfolgen Säugthiere und Vögel; ihre Schwingen find fo lang wie der Schwanz, ihr Flug fo hoch als raſch, und ihe Muth übertrifft den aller andern Vögel. 24. F. (A.) fulvus (Aquila Melanaetos)., Der 9 meine fhwarzbraune Adler'), Der Stein- adler. Falco niger. Enl. 409. V’Aigle royal. Naumann ®. 8. und 9. Wilson VII. 55. 1. Darmftädter Ornithologie. 1) Die aͤchte Gattung iſt gut abgebildet ent. 409. Dieß iſt der . fulvus. In einigen Zuſtaͤnden der Mauſer zeigt ſich auf ſeinem Ge: fieder das Weiß der Bafis ber Federn. Dann ift es der F. fulvus ca- nadensis Edw, I. Was den F. Melanaetos betrifft, fo berußt er nur 24 * 372 Bid ae Mehr oder minder braun, der Hinterkopf gelbbraun, die obere Hälfte des Schwanzes weiß, das Übrige ſchwarz. Die ver: breitetfte Gattung und in allen Gebirgen zu finden. Der F. Chrysaktos, der Königsadler, Goldadler, enl. 410 [Darmft. Ornithol.] unterfcheidet fih nur durch feinen ſchwaͤrzlichen, mit unregelmäßigen, afchfarbigen Bändern verfehenen Schwanz. Man verfichert, daß es der gemeine Adler im voll: Eommenen Gefieder fey ?). 25. F. (A.) imperialis Bechst. (R. Mogilnick [S. @.] Bl Der Kaiferadler. Goldadler. Aquila heliaca. Sapigny Eg. Ois. pl. 12. Vieillot gal. 9. Naumann 8. 6 und 7. Temm. col. 15 und 152, Leisler in den Wetterauer Annalen, mit einer guten Abb. Hat noch längere Schwingen und einen großen weißen Fleck auf den Schulterfedern. Die Nafenlöcher ftehen die Quer. Der Schwanz ift fchwarz, am oberen Zheile grau gewellt. Das Weib— chen ift braungelb, mit dunkleren Fleden. Sein Anfehen ift kürzer und gedrängter al$ beim. gemeinen Adler, er ift aber. den andern Vögeln noch. furchtbarer. Er bewohnt die hohen Gebirge des mittägigen Europas, und von ihm gelten eigentlich die über: triebenen Erzählungen der Alten von der Kraft, dem Muth und der Großartigkeit des Goldadlers. C. Der Kaiferadler trägt, nah Hm. Temmingk, ſowohl auf der Erde, als figend auf einem Aft, den Körper horizontal; er geht langfam, fein Schwanz ift aufgerichtet, er hält den Hals vorgeftredt. Der Steinadler dagegen, auf einem Zweige figend, halt den Körper fenkrecht, den Kopf nach hinten und den Schwanz herabhängend; auf der Erde hüpft oder fpringt er vielmehr, als daß er fhrittweife ginge. “Der Kaiferadler hat auch, eine ſtarke und rauhe Stimme; bei ihm überreichen die Schwingen ein wenig den viereckten Schwanz, beim Steinadler erreichen fie feine Enden nicht, und der Schwanz ift mehr abgerundet. Bei dem Kaiſer— adler fpaltet fi der Schnabel bis hinter das Auge. Der Kopf ift bei den gereiften Männchen wie vergoldet, überhaupt der Nacken braungelb, felten weiß. V. — — — — auf unbeſtimmten Angaben der Alten, und man citirt nur die naͤmlichen. pl. enl. 409. Endlich iſt der F. niger oder ſchwarzruͤckige Adler Browun's nur eine leichte Altersverſchiedenheit. 2) Temmingk Manuel d’Ornithologie 1. p. 39. Naubvdgel. Falco. 373 26. F. (A.) naevius L. Der Schreiandler. F. maculatus L. Raumann 2. 10 u. 11, | Sav, Ois. dEg. pl. 1 und pl. 2. f. 1. Aq. Melanaetos. Um ein Drittel Eleiner als die beiden andern, mit duͤnneren Füßen und braunem Gefieder; der Schwanz ſchwaͤrzlich, mit helfe: ven Binden; der junge hat eine weißlihe Schwanzfpige; ſchwach— gelbe Flecken bilden auf den Eleinen Dedfedern und auf dem Ende der großen eine Binde die bis zu den Schulterfedern herauffteigt, und eine andere am Ende der Schwungdedfedern. Der obere Theil der Flügel ift mit gelben Tropfen befegt. Diefe Gattung iſt in den Apenninen und anderen Gebirgsgegenden des füdlichen Europa gemein, zeigt fich aber feltener im Norden; er fällt nur ſehr ſchwache Thiere an. Man hat ihn gelehrig genug gefunden, um zur Falknerei benutzt zu werden, man behauptet aber, daß er fid) vom Sperber verjagen und befiegen laſſe. C. — Er foll in Pommern vorkommen. V. *27. F. (A.) rapax T. Der Raubadler. Col. 455, Sfabellgelb, wie Milchkaffee, am Borderkätper heller; die Dedfedern. und? Schwingen fehwarzbraun, der einfärbige Schwanz umberbraun. Der Schnabel faft fo ſtark wie beim Königsadler, die Klauen aber ſchwach. Die Hofen dagegen. ſtark befiedert. Er ift etwas größer ald der Schreiadler und lebt in den Wäldern des füdlichen Afrika. V. 28. F. (A.) pennatus L. Col. 33. ‚, Briss. Suppl. p. 1. Soll hier feinen Pla& finden, weil er ganz befiederte Zarfen und fpige Scheitelfedern hat, im Übrigen aber nicht fo groß wie ein Buffard if. Auch ift fein Schnabel fo gebogen wie bei diefem. Sein Gefieder ift gelb, braun gefledit, die Fuͤße blau. In Deutfchland und Frankreich fehr felten '). *29. F. (A.) Bonelli Temm, Col. 235. [Nicht zu bidentatus gehörig, wie C. zu glauben fcheint.] Diefer merkwürdige Adler Europas hätt nad) Hrn. T. bie 1) Man hat im vergangenen Sahre einen lebendig bei Paris ge⸗ angen. 8— 374 Bbg en. Mitte zwifchen den beiden großen Adlern und dem Schreiadler. Die Oberfeite ift gleichförmig ſchwarzbraun, Kopf, Hals und die ganze Unterfeite gleihförmig rofteoth, mit etwas weiß, und auf jeder Feder ein fchmwarzbrauner Längsftrih. Der Schwanz vier: eckig und ſchoͤn aſchgrau, am Ende ſchwarz, mit einem ſchmalen weißen Halbmond eingefaßt. Wahshaut und Füße gelb, Länge 2 Zuß 2 Zoll. Iſt in Nordeuropa wie in Südeuropa gez fhoffen, und nah X. wahrfcheintich öfter mit dem Schreiadler verwechfelt worden. — Cs Eönnte Brebm’s *) A, minuta (ae dem er auch einige weiße Federn an der Fluͤgeleinlenkung giebt, D. *30. F. armiger S$h. Le Griffard. Le Vaillant Afr. 1. Bon der Größe des Steinadlers, obenher braun mit ſchwar—⸗ zen Schtwingen, untenher weiß, die Hofen fo dünn, daß fie kaum diefen Namen verdienen; am Naden einen Eleinen Zederfchopf. Die Schwingen erreichen das Bor des viereckigen kn Sn Afrika. *31. F. malaiensis Reinw. Col 117: Ganz rußſchwarz; acht bis neun weiße, braun marmoritte Halbmonde auf den großen Bärten der Schwanzfedern. Der Schwanz ift ganz viereckt, ja ausgebreitet faft gabelig; der Äußere Singer der Zehen Furz, mit fehr Eurzer Kralle *), Im allen Län: dern der Malaien nicht felten. V. *32. F. fucosus Cuv. [Temm. col, 32.] Ein fehöner Adler Neuhollands, von der Geftalt des unſri— gen, den Schwanz abgerechnet, welcher abgeftuft if. C. Dieſer fehone Adler gleicht: unferem Kaiferadler, iſt oben: her goldbraun, bei einigen ins dunkelbraune; der Schwanz ſchwarz und Eeilförmig in eine Spige ausgehend, faft rhomboidal zu nen= nen. Die Tarfen faum ganz befiedert. Der Schnabel der Ab- bildung nach, fo wie die Füße, gelb. Bewohnt die ganze Süd: fee. } *) Lehrbuch der Hakurg. aller europ. Vögel ©. 21. 1) Hierher noch F. senegallus Ouv,, der kleine Adler vom ©e- hegal, dem Kleinen europaͤifchen ähnlich, , aber mit weniger runden Na- fenlöchern und zahlreichen Eleinen grauen Binden unter dem Schwanz des jungen. [Keine Abb.] — Und F. naevioides Cur., der Eleine Adler vom Cap, braun, gelb und ſchwarz gemifcht. C. “ Raubvögel. Falco. 375 b) Sifchadler. [Brehm’3 Seeadler.] HALIAETUS. Sav. ‚ Haben die Flügel der vorigen, aber ihre Zarfen find nur zur oberen Hälfte mit Federn bedeckt, und der übrige Theil ge fchildet. Sie halten fi an den Ufern der Flüffe und des Mee- ves auf, und leben größtentheils von Fifchen. 33. F, (A.) Ossifragus. (F, Albieilla und albicauda G.) Der nuems aͤnzige Seeadler. Beinbrecher. L’Or- fraie; le Pygargue. Sie bilden beide nur eine Gattung, die in den erften Jah— ven fchwärzlichen Schnabel und Schwanz, letzteren weißlich ges fleckt, und braunes Gefieder zeigt, auf defjen jeder Feder ein dun— £elbrauner Slammenftrih. — Der wahre Ossifragus. Enl. 112 und 415; Naumann 14. — Mit dem Alter wird der Vogel gleichförmig graubraun, an Kopf und Hals bläffer, mit einem ganz weißen Schwanz und blaßgelbem Schnabel. Friſch 70. Naumann 12 und 13; der F. Albicilla '). Er, jagt vorzüg- lich Fifche, und man findet ihn im Norden der ganzen Welt. — [Schnabel und Wahshaut fhon gelb.) 34. F. (A.) leucocephalus. Der weißföpfige Adler. Enl. 411. Wilson IV. 36. und VI. 55. 2. The bald Eagle. Gleichfoͤrmig dunkelbraun, Kopf und Schwanz weiß, ber ‚Schnabel gelblich, faft fo groß wie unfere gemeinen Adler, lebt in Nordamerika und verfolgt dafelbft unaufhörlich Fiſche. Es fheint, daß einzelne bisweilen nad) dem nördlichen Europa kom⸗ men. Sn feiner Sugend ift Kopf und Körper afchbraun. Man muß ihn indeß nicht mit dem alten Beinbrecher mit weißlichem Kopf derwechfeln. 6. Sn der prächtigen Wilſon' ſchen Abbildung zeigt dieſer Adler ſchneeweißen Kopf und Hals, nebft eben folhem Schwanz und Steißfedern; der große Schnabel und die Klauen citrongelb. Er fol zumal am Niagara: Wafferfal häufig feyn. V. **35. F. (A.) leucopterus Temm. Col. pl. 489. Schwarzbraun, die Stirn, die vordere Hälfte der Flügel, u Man hat mehr ald einmal diefe Veränderung des Farbenkleides in der Menagerie des Mufeums beftätigt gefunden. Was den F. albi- caudus, Ze petit Pygargue betrifft, fo ift ev nur das a des großen, F. albiecilla. 376 ae Rad Wer er er der Hinterleib, die Hofen und der Unterfchwanz rein weiß. Schna⸗ bet, Wachshaut, Augenkreis und Füße ſchoͤn eitrongeld. Die . Iris goldgeld. Der Schnabel ift flat, an 2 Zoll vo die Krallen aber ſchwach. Sm öftlichen Afien. Unter den ausländifchen Fifhadlern zeichnen ſich aus: F. (A.) ponticerianus. Der Eleine indiſche Adler. 416. Vieillot Gal. 10. Le Pygargue Girrenera. Kleiner als ein Milan; ſchoͤn lebhaft Eaftanienbraun, Kopf, Hals und Bruft weiß oder perlgrau. Es ift der Garuda-Ad— ler, der in der Religion der Braminen dem Wifchnu geheiliget ift. *37. F. (A.) leucogaster. Der weißbauchige Adler. L’ Aigle oceanique. Col. 49. Falco blagrus. Vaill. Afr. 5. Nach Cuvier's Meinung wahrſcheinlich derfelbe.] Blendend weiß, mit ſchwaͤrzlich-aſchgrauen Fluͤgeln und Ba— ſis des Schwanzes. Der Schnabel ziemlich lang und ſchwaͤrzlich, Iris braun, Fuͤße gelb. Der Schwanz iſt etwas keilfoͤrmig und uͤberragt wenig die Schwingen. Auf der Suͤdſee bis zum indi— ſchen Archipel. V. *38. F. vocifer. Vaill. Afr. 4 Kopf, Hals, Bruft, Oberrüden und Schwanz toeiß; die Schwingen fhwärzlich, mit einigen rothbraunen Dedfedern; Unter: bauch und Hoſen ſchoͤn voftroth. Afrika. V %39. E: (A) vulturinus. Vaillant Afr. 6. Le Caffre. Mattſchwarz; von der Größe des Steinadlers. Die Schwin: gen überragen den Schwanz; der Schnabel und die Klauen find noch ftärker als beim gemeinen Adler. Er hat etwas von dem Naturell der Geier und ſtinkt abfcheulih. Am Cap. V. *40. F. (A.) Macei. en Adler von Bengalen. Temm. col. 8 und 2 Kopf, Naden und Oberthei des Ruͤckens peit-braungelb, ins meißliche; Augenbrauen, Baden, Kehle und Vorderhals rein weiß; die Halsfedern fpis; Bruſt und Bauch hell voftfarb; nad) Raubvögel. Falco. 377 hinten und an den Hofen dunkler; Flügel, Rüden, Spige und Bafis des Schwanzes dunkelbraun, die Mitte des —— weiß. In Indien. 41. F. (A.) Aguja Temm. Der Aguja Col. 302. Der reife hat den Scheitel, Naden, Rüden und Schuler: federn ſchieferfarb aſchgrau; alle Federn dieſes letzteren Theiles endigen in einen kleinen weißen Fleck. Die Seiten und die Un— terdeckfedern der Fluͤgel und des Schwanzes ſind weiß, in groͤßeren Entfernungen zart aſchblau geſtreift, die uͤbrige Unterſeite rein weiß. Die Kehle iſt weißlich mit aſchfarbenen Strichen. Alle Fluͤgeldeckfedern haben ſchieferfarbige Streifen, die Bruſt 7 braun. In Suͤdamerika *42. F. (A) Ichthyaötos, Horsfield zool: Res. c. ic. Braun, mit graulichem Kopf; Hinterbauch, Hofen und obere Hälfte des Schwanzes weiß. Der Schnabel etwas geſtreckt, die Wachshaut blaulich, die Bei nadten Süße gelblih. Auf Save. V. *43. F. (A.) degener Ill. . Chimachima [oder Chimango] Az. Deriweiße Garacara. | Jardine et Selby Illustr. of Zool. t. 2. Polyborus ochro- . cephalus. Milvago ochrocephalus Spix &. V.; und T. IV. der junge als Gymnops strigilatus. Das Gefieder des Körpers ift mweißlich [ocdergelb] ; der Schei⸗ tel braun geſtrichelt; Fluͤgel, Ruͤcken, Schwanz und ein Streif vom Auge nach dem Hinterkopf dunkelbraun. Wachshaut und nackte Augenumgebung orangegelb; Süße blaulich. (Pr. Wied.) Der Schnabel iſt geſtreckt und ſchwach '), der Schwanz ſchwarz⸗ braun, zur oberen Hälfte weiß gebandert. In ganz Südamerika, zumal in der Nähe des mweidenden Viehs, dem er die Holzböde vom Rüden abfucht. ® c) Slußsdler. PANDION Savigny. Mit dem Schnabel und Füßen der Fifchadler; aber ihre Krallen find unten rund, während fie bei den andern Naubvögeln | 1) Der Übergang von den Adlern zu den Buſſarden macht ſich durch ganz unmerkliche Stuf fen. 378 Bei: ‚unten mit einer Rinne verfehen find; ihre Fußfohlen find neg- artig, und die zweite Slügelfeder die laͤngſte. Man Eennt nur eine Gattung, die fih, mit wenigen Ab: änderungen im Gefieder, über die Flußufer des ganzen Erdballs verbreitet findet. Es ift 44. F. (A.) Haliaötos. Der Flußfiſchadler. Fluß adler. Le Balbusard. Enl. 414; und beffer Catesby II. Wilson V. 37. Vieillot Gal. 11. Raumann 16. Darmftädter Ornithologie. Um ein Drittel Eleiner als der Seeadler, Weiß, mit brau: nem Mantel. Kin brauner Streif fleigt vom Schnabelwinkel gegen den Rüden herab, braune Fleden ftehen auf dem Kopf und Naden, einige auf der Bruft, die Wachshaut und die der Züße bald gelb, bald blau, d) Schlangenadler. CIRCAETOS Vieillot. Sie halten. gewifjermaßen die Mitte zwifchen den Seeadlern, den Fifhadlern und den Buffarden. Sie haben die Flügel der Adler und Buffarde, und die negförmigen Sohlen der Fiſchadler. 45. F. (A.) brachydaetylus. (F. gallieus). Der kurz: zehige Schlangenadler. Der Adler mit den weißen Augenfreifen. Falco leucopsis. Enl. 413. Naumann 15. Darmftädter Ornithologie. Aquila leucamphomma. An Größe übertrifft er den Fifchadler; die Krümmung feines Schnabels ift rafcher als bei alfen andern Adlern, und- feine Ze— ben find im Verhaͤltniß kuͤrzer. Obenher ift er braun, unten weiß, mit blaßbraunen Fleden. Sein Schwanz hat drei blaffe Binden. [Die Kinnfedern laufen in lange fleife Haare aus. Mahshaut und Füße find blaulichgrau.] Sein Betragen ift mehr das eines Buffards als eines Adlers. Er lebt zumal von Schlan: gen und Fröfchen. Be 46. F. (A.) ecaudatus. Vaill. Afr. 7 und 8. Le Bateleur. Raubvögel. Falco. 379 Eine afritanifhe Gattung, duch die ausnehmende Kürze des Schwanzes und durch die fchöne Farbenabwechfelung des Gefier ders merkwürdig. Seine Wahshaut ift roth. ©. Seine Füße find gelbbraun, mit großen Shapen be⸗ deckt. Kopf, Hals und die ganze Vorder- und Unterſeite von einem ſchoͤnen Mattſchwarz, auf welchem ein ſchoͤnes dunkles Roſtroth die Farbe des Ruͤckens und Schwanzes ſcharf abſchnei— det. Die Schulterfedern ſind verwaſchen ſchwarz, in gewiſſem Lichte blaulichgrau ſchimmernd; alle kleinen Deckfedern der Fluͤgel ſind iſabellgelb; alle Schwungfedern ſchwarz, am Außenrand ſilber⸗ farb geſaͤumt, ſo daß die ausgebreiteten Schwingen zum groͤßten Theil dieſe Farbe zu haben ſcheinen. Am Make um ihn Le Vaillant an der Algoabai. *47. F. (A.) coronatus Temm. Der gefrönte Adlen Azara's *). Col. 234. Ein fchöner Adler von der Größe der unfrigen, benher blaufichbraun ‚mit. ſchwarzen Schwingen. Der Schwanz auch ſchwarz, hat zwei breite weiße Binden und ift. weiß. eingefaßt. Am Hinterhaupt treten vier große, 3—4 Zoll lange, fpige Fe: dern hervor, die der Vogel aufrichten kann. Kopf und Kehle find übrigens weiß, mit geaubraunen Strichen, Bruft und Bau aſchgrau. Wachshaut und Füße gelb. at Südamerika. V. *48. F. (A.) cinereus. Vieillot Gal. des ois. pl. 12. Le Circaöte gris. Dom Senegal. Schmugiggrau, mit ‚gelblichgrauem ar und Flügeldeden. Cine unfichere Species. *49, F, (A.) Novae Zelandiae Latham. Der au — liſche Traueradler. Le Caracara funebre. Temm. Col. 192 und 224. e Von der Größe des Schreiadlers; der Schwanz ift abgerun: det, und die Schwingen erreichen nur drei Viertel feiner Länge. Der obere Theil der Tarſen und ein Theil der Wachshaut iſt mit Federn bedeckt. Das ganze Gefieder des gereiften iſt ein tiefes Schwarz, mit hie und da weißen Strichen am Ruͤcken, Hals und Bruft. Die Hofen find lebhaft voftgelb; das Ende aller Schwanzfedern weiß. Auch der Schnabel ijt weiß, und die Wache: baut (did um die Augen) nebft den Füßen pomeranzengelb. Der *) Sf nicht mit dem gekrönten Adler Buffon’s zu — Temmingk. 380 BD 6 junge ift mehr braun und hat einen ſchwatzen Schnabel. Auf mehreren Inſeln der Suͤdſee. V. 50. F. (A.) brasiliensis 2. Der gemeine hwarz: fheitelige] Caracara. Polyborus vulgaris. Vieillot Geh pl.7. Spir T. 1. Der junge. Von der Größe des Fifchadlers, quer weiß und hrs ge: free, mit gefchlisten weißen Kehlfedern, ſchwarzem Scheitel, der in ‚einen Eleinen Schopf ausgeht; Dedkfedern der Schwingen, Ho: fen und Schwanzfpise ſchwaͤrzlich. Er iſt der haͤufigſte ——— Paraguays und Brafiliens !). ©. — Der Schnabel ift ſtark, hoch und geftredt; die Mache: haut. und Zügel find bräunlichgelb, Beine orangegelb; Scheitel und Hinterkopf fhwarz; Kinn, Kehle und Unterhals weiß; Ober: theile, Bauch, Schenkel und Bruft dunkelbraun, die legtere und der Rüden weiß quergeftreif. Prinz Wied, Er ift ſchlank, hochbeinig, von langen Schwingen, das Auge groß und feurig, er fchreitet flolz auf der Erde umher. B. *51. F. (A.) aterrimus Temm. Col. 37 und 342. Le Caracara noir. . Daptrius 'ater. , Viellot Gal. pl. V. L’Iribin. Ganz reif vollfommen fehwarz, nur die Bafis des Schwanzes rein weiß. Etwas jünger finden fich auf. diefem Weiß fchwarze Flecke, und noch früher ſchwarze Querbinden. in Xheil der Stirne, die ganzen Seiten der Wangen und die Kehle find nadt, die Haut roſenroth; die Füße gelb. Er ift 143 Boll lang ?). Sn Brafilien, V. 62 F. (A.) nudicollis Daud [F, formosus Lath.] Der Schreiadler mit nadter rother Kehle. Falco aquilinus @m. i ‚Gymnops Spär. 1) Dieß ift wohl der Caracara —— 6, aber die Be- fchreibung würde ihn nicht erkennen laffen *).. Man findet eine elitre bei Azara. Die meinige iſt nach der Natur entworfen. Der F. C riway, Jacq. Beitr. Rn. 15. Nr. 11. Eönnte wohl nur eine Ast tät ſeyn. FA IR 272 — act aus meinen Caracar a's feine Gefchledy- ter Daptrius, Ibyeter ‚und Polyborus, je nachdem ſich das Nackte an ihrem Kopfe mehr oder minder weit erftreck. C. rof. Lichten ſtein ſagt ſelbſt, daß diefelbe, fo wie die in Berlin be⸗ gie bribung. auf einen CE andern — deute.“ Pr. Neuw. Beitr. Naubvögel. Falco. 381 Ibyetex leucogaster. Vieill. Gal. 6. Abb. ſchlecht. Ent. 417. [Petit aigle d’Amerique.) Schwarz; der Bauch und die unteren Schwanzdedfedern weiß, die Kehle voth und nadt. ©. Nach dem Prinz v. Wied find Sris und nadte Kehle zinnoberroth; Körper, Flügel und Schwanz ſchwarz, mit Metall: glanz; Bauch, Schenkel und Steiß weiß, Beine lebhaft orange voth. Die Wachshaut fehön himmelblau. Länge 22 Zoll. Im nördlichen Theil von Südamerika. V. e) Barpyen. HARPYIA Cuv. Kursfchwingige Fiſchadler. Sind gleichfalls amerikanifche Adler, mit fehr dicken, ſtarken, mit negartigen Schuppen bededten, halb befiederten Zarfen, wie die eigentlichen Seeadler, von denen fie ſich nur durch die Kürze ihrer Schwingen [die nur die Bafis des Schwanzes erreichen] uns terfcheiden. Ihr Schnabel und ihre Krallen find felbft ftärker als bei allen übrigen Gruppen. 53. F. (A.) Harpyia L. Die große Harpye von Ame- rifa. L’Aigle destructeur Daudin’s, Grand-Aigle de la Guiane Mauduit’s !). Falco cristatus L. Falco destructor. Col. 14. [Eine recht Leidliche Abbildung auch im Dietionnaire des scien- \ ces naturelles.] Ein Vogel, deffen Schnabel und deffen Klauen fürchterlich) find; feine Größe übertrifft die des gemeinen Adlers; fein Gefie— der ift am Kopfe und Halfe afchgrau, ſchwarzbraun auf dem Mantel und an den Seiten der Bruft, untenher weißlich, auf den Hofen braun geftreift. Sehr verlängerte Federn bilden ihm auf dem Hinterkopf einen ſchwarzen Schopf, und wenn er diefe aufrichtet und zugleich die der Baden fpreizt, hat er ziemlich die Phyſiognomie eines Schuhus. Auch ift fein Außerer Finger ein MWendefinger. Man fagt, ex fey fo ftark, daß er manchmal Menfchen mit feinem Schnabel den Kopf gefpalten habe; die Faulthiere find feine hauptfächlichfte Nahrung, nicht felten trägt er auch Hirfch- kaͤlber davon. 1) Ohne allen Zweifel der Yzquaugli des Fernandez, aber diefer überkreibt feine Größe, indem er fie mit der eines Schafs ver- gleicht. Es ift auch ‚der F. cristatus Jacq. und folglich der. F. Jac- * C. quini 382 Bid. Sch habe diefen Vogel in England Iebendig gefehen, im » Garten der Horticultural Society bei Chiswid, wohin ihn der Gapitain Sabine gefchenkt hatte. Hr. Temmingk läugnet, daß der Vogel, den er auf feiner vierzehnten Tafel unter dem Namen Aigle destructeur abbildet, derfelbe fey, deffen Synonyme Cuvier in ber angeführten Note giebt; auch behauptet er, fein Vogel Eönne die Schopffedern nicht aufrichten. Der, den ich ſah, richtete fie gar wohl im Born auf, wo fie wie zwei fenkrecht ftehende Hörner nach vorn abgeftufter Federn erfchienen, was dem Thiere bei den zugleich gefpreizten Badenfedern, dem Elogigen Blick des fehönen großen Auges, und dem furchtbaren Schnabel, ein Sraufen erregendes Anfehen gab. Dabei Eonnte man wohl fein Anfchauen einem menfchlichen Blide vergleihen. Der Scheis tel erfchien in dee Ruhe platt, das ganze Geficht nebſt den auf: gerichteten Federbüfchen fchön grau, die Augen goldgelb, der Baud) weißgrau, darüber ein breites fehwarzes Halsband, der Schwanz gebandert, der Nüden braunfhwarz, im Ganzen gli das Kleid einem Aodlergefieder. Die Klauen waren fürchterlich ſtark, und die Tarfen erfchienen mir fo di wie der Unterarm eines Knaben; fie waren gelb. Alles diefes trifft mit der Temmingk'ſchen Be— ſchreibung und Abbildung, bei der noch die Hofen weiß und zart fchwarz gebandert erfcheinen (mas ich in meiner Befchreibung nicht ans gemerkt finde — auch Eonnte ich wegen befchränkter Zeit nur eine Eleine Zeichnung des Kopfes mit dem aufgerichteten Federbufch mitnehmen), zufammen, außer daß auf diefer Temmingk'ſchen Tafel die Haltung, fo wie der Umriß des Kopfes, nicht fo Eühn und flolz gegeben ift, wie am lebenden Vogel. Diefer ſaß Eraftvoll, fenkrecht, Ließ fich nicht wohl nahe fommen, und fein Kopf erfchien, wie Cuvier rich: tig angiebt, in den gefpreizten Federn rund wie ein Eulenkopf. Der äußere Finger war ein Wendefinger *). V. b) MORPINVSI) C. Aabichtsadler. Sie haben, wie die vorigen, die Schwingen kuͤrzer als den Schwanz; aber ihre Tarſen ſind duͤnn und hoch, und ihre Zehen ſchwach. Dieß noͤthiget, ſie von ihnen zu trennen. *) Übrigens behauptet Temmingk zu der angeführten Kupferta— fel, daß die Verwirrung in den von diefem Vogel gegebenen Beſchrei— bungen inextricable fey, und fcheint zweierlei Species zu — 1) Morphnus: griechiſcher Name einer unbeſtimmten Art Raub: vogel. Aus meinem Morphnus hat Hr. Vieillot feine Spizaätes — Raubvögel. Falco. 383 54. F. (A.) guianensis Daud. Der weiße gehaͤubte Habichtsadler von Gutana. Le petit Aigle de la Guiane. Mauduyt Enoydl. Gleicht in Bezug auf bie Färbung und den Federfchopf ganz wunderbar dem großen Seeadler deffelben Landes, aber er ift klei— ner nach Prinz v. Neuwied eben ſo groß und ſtark]), feine Tarſen hoͤher, nackt und geſchildert, was ihn hinlaͤnglich unter ſcheidet. Sein Mantel iſt ſchwaͤrzlich, bisweilen dunkelgrau ges fchedit; der Bauch weiß, mit gelben mehr oder minder deutlichen Wellen. Kopf und Hals find bald grau, bald weiß, und der Schopf am Hinterhaupte [6 Zoll] lang und ſchwaͤrzlich [nad) Prinz v. Neuwied weiß!] *). 55. F. A.) Urubitinga. Der Urubitinga. Spir I. b. Zu blaß illuminitt. Schwarz, ohne Federfchopf, die Steißfedern und Schwanzbafis weiß. Der junge Vogel ift obenher braun, untenher gelb und braun gefleckt (Col. 55). Diefer ſchoͤne Vogel jagt an über: fchwemmten Plägen. €. — Bei Prinz Neuwied lautet die Befchreibung: Gefie— der fchwarzbraun, Schwanz weiß, mit fhwarzbrauner Spike; Beine, Wachshaut, Zügel, Mundwinkel und Wurzel des Unterkiefers hellgelb; junger Vogel gelblich und ſchwarzbraun gefledt !). V. Andere haben hohe, bis auf die Zehen befiederte Zarfen: 56. F. (A.) oceipitalis Daud. Der ſchwarze gehäubte Habihtsadler aus Afrika. Vaill. Afr. I. 2. Le Huppart. Bruce Abyss. pl, 32. So groß wie ein Nabe, ſchwarz, mit einem langen, zum Hinterkopf herabhängenden Federbufh. Die Zarfen, der Flügel rand und Binden unter dem Schwanze weiß. Lebt in der gan= zen Breite von Afrika. R 57. F.(A.) ornatus Daud. Der bunte Habichtsadler oder der Urutaurana. — Epervier pattu Azara's. Falco superbus und coronatus Shaw, *) überhaupt ſcheint Guvier einen nicht gang reifen Vogel vor fid) gehabt zu haben, da Prinz W. auch das andre Gefieder des Kör- pers ganz weiß nennt. Die Federn find loder und zart, —— artig. 1) Der F. longipes IIl., Aquila picta Spix 1 c. ſcheinen nur junge Urubitinga’s zu feyn. — "Ag. maculosa Vieill. Am. II. bis. — Aquila milvoides Spix 1. d., der Panema. C. 384 5 Bd ri Vaill. Afr. 1. 26. Autour huppe.. Spizaötus ornatus. Vieillot Gal, 21. Aigle moyen de la Guiane. Mauduyt Enc. Scheitel und Federfchopf ſchwarz, die, Seiten des Halfes lebhaft rothbraun [ein ſchwarzer Zügel vom Mundwinkel herab], der Mantel ſchwarz, grau gefchedt, und weiß gemellt. Unterfeite weiß, [Kehle rein weiß], die Seiten, Hofen und Tarſen fchwarz quergeftreift; der Schwanz fhwarz, mit vier grauen Binden. Ein fhöner Vogel aus Südamerika, der von ſchwarz und weiß bis dunkelbraun variict !). ©. Nah Prinz W. find Zehen, Wachshaut und Iris gelb, die Schopffedern gruͤnglaͤnzend, ſchwarz, drei bis vier Zoll lang; Nacken und Seitenhals rothbraun, die Geſtalt ſtolz, kraͤftig, adler— artig, mit abgeflaͤchtem Kopfe. Die Klauen koloſſal. Das Auge kuͤhn, feurig. Einer der ſchoͤnſten Voͤgel Braſiliens. *58. F. (A) albescens. Vaill. Afr. 3. Le Blanchard. - Weiß, auf dem Mantel fchwarzbraun geflammt; Schwingen und Schwanz fchwarzgebandert, am Hinterhaupt einen kleinen Schopf. Das Gefieder iſt weich anzufühlen. Die Zehen. find gelb, der Schnabel und die Krallen. bleifarbig. Der Schwanz fehr lang. ©. 4 Sein Bau ift ſchlank. Le Vaillant nennt ihn einen unermüdlichen Jäger, der jich zu den Adlern verhalte, wie der MWindhund zur Dogge. V. *59. F, (A.) Tyrannus Pr. Max. Der WERRERRG MINE Habichtsadler. Temm. col, 73. N Die Federn des Hinterkopfes find zugefpist und ſtruppig verlängert, eine Holle bildend. Der ganze Vogel ift dunkelbraun, die Schenkelfedern weiß gefledtz der Schwanz fchwarzbraun mit vier [malen geaubraunen, weißlich marmorirten Querbinden. Zehen und Iris gelb. Schnabel und Wachshaut graugelblich. Prinz M. * In Brafilien. V. *60. F. (A.) cristatellus. Col. 3. 232. Obenher gefbbraun, untenher weiß mit braunen Schaft— 1) &3 iſt ſicher der Urutaurana Markgrave' s, aber dieſer nennt ihn ſo groß wie einen Adler, was wenigſtens um ein Drittel zu viel iſt. Die Harpyia braccata Spöx III. iſt der junge, * sagt = Raubvögel. Falco. 385 fleden, am Se ein Schopf von vier — Pat mit weißer Spiße. *61. F. (A.) niveus, BERN — Col. 127. “RE Der Scheitel, der Hals, die Tarfen und der ganze N Eörper blendend weiß, die Federn des Ruͤckens und der Flügel find von der Bafis an weiß, und nur braun ander Spige. Ihr ‚ Ende ift wieder weiß, Es fcheint, daß mit dem Alter diefe weiße Farbe immer zunimmt. Ein Federſchopf * Auf Java. V. *82 F. (A.) unicolor Temm. "Col. 134. N OT Falco limnaeetus *), Horsfield zool. Re Bifferbraun, Leicht ing Purputfarbige ſpielend Ohne Schopf. Der Schnabel ſchwarz und die Fuͤße blaulich Die Tarfen ſehr rar SB Me 7, mager befiedert, wie dünne Stäbchen. Auf Sava. B. Endtich giebt es noch in Amerika Vögel mit einem Schna⸗ bel, wie der aller bisherigen; die H I — 8) Hatenadler. CYMINDIS ! ). Mit Eurzen, nesförmig gefchuppten, von vorn her ‘halb be= fiederten, fehr kurzen Tarfen, und deren vorzüglich unterſcheiden⸗ der Charakter in den faſt ganz geſchloſſenen, nur einer RR gleichen, Nafenlöchern befteht. *6 63. F.(C.) cayennensis T. Der Heine Habicht v von Re ar Enl. 473. Pr. a Spix VIII. e. . Sein wefentliher Charakter befteht in. einem Eleinen Zahn an der Stelle der Krümmung des Schnabels. Der ausgewachſene iſt weiß, mit ſchwarzblaulichem Mantel, aſchfarbigem Kopf und vier weißen Binden auf dem Schwanz. Der junge hat einen braun und roſtfarb geſcheckten Mantel und lin Kopf mit eini- gen ſchwarzen Flecken * *) Nicht lineatus, V. 1) Cymindis ift der griechiſche Name eines unbeſtimmten elbboseis NB. Der Adler von Göttingen (F. glaucopis, Merrem's Beiträge U. T. 7) ift ein Armeinen Buffard. „Der. — Adler (F. albus 8%., John White Voy.) iſt ein Habicht. 2) Rt weiß nicht, ob es nicht der junge —— iſt, den Tem⸗ mingk unter dem Namen Kalco palliatus, a Buse mantelee, 3. 204 abbildet, und der wenigftens von dem, welcher * 437 Er fran- an * Namen trägt, ſehr verſchieden iſt — sir)) ig, 5 | * 386 Be #64, F. (C.) hamatus Zu. reeteise Hak cnadler "Col. 61 und 231. Falco leucopygos. Spix II. 2. Der Schnabel an der Spige fehr dünn und mit’ — Haken; Gefieder dunkelgrau; Schwungfedern und vordere Schwanz⸗ haͤlfte ſchwarzbraun; Wurzelhälfte des legteren weiß; Beine oranges gelb; Iris blutroth; Wachshaut, Zügel, Mundwinkel und Wur⸗ zel des Unterkiefers orangefarben. Prinz W. Der ſonderbar langhakige, wie eine Kralle geſtaltete Ober⸗ ſchnabel zeichnet dieſen Vogel am meiſten aus. B 65. F. (C.) uncinatus IX. * buntzuͤgelige Haken⸗ adler. Temm. Col, 104 und 115 *). Cymindis bec en croc.. N Ber Schnabel hat einen ſtarken Hafen ohne Zahnz ‚Bügel Ms und gelb gefärbt; Füße ſchwach, orangeroth; Männchen afhgrau, Schwanz mit drei ſchwaͤrzlichen Querbinden; Weibchen oben bräunlich= afhgrau, im Nacken eine roſtrothe Querbinde. Untertheile weiß, rothbraun quergeftreift. Prz. W. Obſchon v. ©, felbft in der Anmerkung fagt, daß die Alter Ni in der Farbe variiren, fo ift dieß doch bei diefem Vogel ganz befonders zu bemerken. Temmingk's junges Weibchen it unten: her ganz roftgelb und gewellt, das alte Weibchen iſt obenher ganz afchgrau, ohne gelben Naden, untenher bläulihgrau mit meißlihen Querwellen. Bon ihnen hat der Prinz v. Wied noch folgenden getrennt, welchen Cuvier damit vereinigt. hält, indem er Temmingk's Abbildung dazu citirt. V. 66. F. (C.) vitticaudus Prinz W. Der Hakenadler mit der (weißen) Schwanzbinde. Temm. Col. 103. Das Gefie eder iſt bei beiden Geſchlechtern aſchgrau, der Schwanz mit einer breiten weißen Querbinde. Beine gelb. Der junge Vogel einfärbig dunkelbraun, der Schwanz mit einer oder zivei weißen Querbinden. Federn an Kopf und Hal verdeckt weiß, aber mit breiten dunkelbraunen — Pr. W. Sn Bra: ſilien. ® .**67. F..(C.) albifrons Pr: W. Der weißflirnige Hakenadler. Fiemich ſchlank, obenher dunkel ſchwaͤtzlichbraum Stirn und unterſeite weiß; die Seiten der Bruft braun gefleckt, Backen ge⸗ Sonderbar, daß ſowohl Cu vier als Prinz v. Wied 2. 106 cifiren, welche einen ganz andern Vogel daritellt. V. Raubvögel.- Falco. 387 firichelt, Zügel weißlich und ſtark behaart, Beine und Wachshaut gelb. Brafilien. Pr. W. V. IV. ASTUR Bechst. (Daedalion Sav.) Bilden die zweite Unterabtheilung der unedlen Falken, und haben, wie die"drei letzteren der Adler, Schwingen, die kuͤrzer als der Schwanz find. Aber ihe Schnabel kruͤmmt ſich glei von der Bafis an, wie bei allen nun folgenden. Ace | u) ASTUR sensu strictiort, Yabicht. 68. F. (A.) palumbarius L. Der gemeine Habidt. Stodfalfe Zaubenfößer Ent. 418 und 461. Naumann 17. 18. Darmftädter Ornithologie. \ Falco gallinarius @m. der junges Frifſch 72 und enl. 425%), Die einzige hierländifche Gattung. Er iſt obenher braun, mit weißlichen Augenbrauen, untenher weiß, der reife quer ſchwarz⸗ braun gewellt oder geftreift; jung untenher der Länge nach ges fledt, fünf dunflere Bänder auf dem Schwanz. Der Habicht fommt dem Falfen an Größe gleich, aber nicht an Muth, indem er ſtets in fchiefer Richtung auf feine Beute ſtoͤßt. Indeß bes dient man fich feiner in der Falkenjagd für [hwahes Wi. Er ift auf allen unfern Hügeln und niedern Gebirgen gemein. 69. F. (A.) Novae Hollandiae. Der neubolländifche Stockfalke | Astur albus Shaw. — White Voy. p. 250 c. ic. Astur albus. Jardine et Selby Illustrations of Ornithology pl. 1. Oftmals völlig ſchneeweiß. Indeß fcheint es, daß diefes nur die Varietät eines andern Vogels diefes Landes, von obenher afch= grauem, unten weißem Gefieder, mit Spuren graulicher Wellen, fey ). Wachshaut und Füße gelb]. 1) Wahrfcheintich auch F. Gyrfalco, F. gentilis Gm.; fo ſchlecht Dan * zur Zeit der erſten Ausgabe dieſes Werkes die Raubvoͤgel eſtimmt. Nach der Verſicherung des Hrn. Selby iſt es nun ausgemacht, daß dieſer weiße Habicht eine vollkommene eigenthuͤmliche Species iſt. Es ſind jetzt viele Exemplare aus der Gegend vom Port Jackſon in den Sammlungen in England. Er naͤhrt ſich von Fiſchen. V. 25* 388 IB de *70. F. (A.) poliogaster Natterer, Du —— e Stockfalke. Col. 264 und 29. Mit nacktem, gelbem, ſich zum Schnabel erſtreckenden Au— genkreiſe; obenher am Kopf und Nacken voͤllig ſchwarz, Ruͤcken, Fluͤgel und Ohrenfedern blaͤulichſchwarz, der ſchwarze Schwanz mit drei ſchmalen ſchwarzen Querbinden; die ganze Unterſeite hell aſchgrau, nach Bruſt und Kehle hin weiß. In Braſilien. V. SER, (A) trivirgatus Temm. Der dreiftreifige Dabigt. Col. 303. Scheitel und Naden fhwarz; Baden dunkelgrau; Rüden und (ſehr Eurze) Flügel rußbraun, ohne alle Fleden. Die Ober: feite der Schwingen ift mit breiten braunen und ſchwarzen Bän- dern geziert, die untere mit ſchwarzen und weißen; ebenfo der Schwanz Die Kehle ift rein weiß mit drei dunklen Längsfkrei- fen, deren zwei außere das Weiß der Kehle einfchließen. Der mittlere geht die Kehle herab. Bruft und Schultern fchon roſt⸗ roth, mit weiß gemiſcht; der Baud) weiß, mit fchönen querovaz - len roſtgelben Flecken, die Querbaͤnder bilden. Die Hofen ſchwarz⸗ gebandert, die Federn derfelben gehen auf die Hälfte der Zarfen herab. Auf Sumatra. V. *72. F. (A) lencauchen. Der weißnadige — Col. 306. Klein. Scheitel, Mantel und Schwanz braun, legterer ab: geftuft, am Ende weiß gefaumt, mit vier zarten, aus weißen Flecken gebildeten Querbaͤndern. Kehle weiß, Kopf weiß und ſchwarz gefledt, bis zum Naden, an welchem weiß, roſtroth und [hwarz. Bruft und Bauch weiß, erſtere roſtgelb gebaͤndert, letz⸗ terer braun gebaͤndert. In Braſilien. V. *73. F. (A.). radiatus Lath. Col. 123. Obenher dunkelbraun, der Schwanz gebändert, unten weißlich an der Bruſt mit eifoͤrmigen, am Bauche mit herzfoͤrmigen Schaftflecken. Schnabel, cha) Augeneing und Füße fifi —J ar der Suͤdſee. V. *74, F. A) sohn. Der sa ty Habicht Voyage de Freyc. pl. 14. { Aſchgrau, mit etwas dunkleren Schwingen. Der Schwanz Raubvögel. Falco. 389 weiß, zart braun quergeftreift, vor dem Ende ein ſchwarzes Band. MWahshaut und Füße gelb, Schwingen bis über die sun des Schwanzes, Auf den Maluinen. *75. F. (A.) leucorrhous. Voy. de Freye. pl. 13. Schwarzbraun mit meißen Unterflügen und Steißfedern. Hofen roftbraun, der Schwanz auf ber Unterfeite mit drei weißen Binden. Brafilien, V. *76. F. (A.) unicinctus Temm. Col. 318. Von der Geſtalt des Urußitinge, aber Kleiner. Obenher rein dunkelbraun, an der Stirn zwei weiße Fledchen. Kehle hellbraun mit weißen Streichen, Bauh und Schwingen dunkel: braun, erftere mit weißem Rand. Dedfedern roſtfarb. Baſis und Spige des Schwanzes rein weiß; Hoſen rojtroth. — gelb. Braſilien. *77. F. (A.) speciosus *). F. pensylvanicus. Wilson VI. 54. Ein ſchoͤner Vogel; obenher braun mit ſchwarzen Schwin- gen, untenher weiß von Grundfarbe, Bruft mit großen, Bauch mit Eleineren chomboidalen Schaftflecken. Hoſen gelb, mit breiten Schaftfleden, der Schwanz weiß und ſchwarz gebändert. Vorder— kopf weiß mit fchwarzen Schaftftrichen, Hinterkopf braun mit eben dergleichen. Kopf, Schnabel und Süße nad) — ſehr groß. *78. F. (A.) borealis L. Vieillot Am. pl. XIV. bis. Wilson VI. 52. 1. [&. 2 auf der Platte.] Obenher braun, der Hinterkopf mit weißen und roftfarbigen Fleckchen. Unterrücden gelbbraun, Schwingen fhmwärzlic und ge= bandert. Der Schwanz hell rothbraun mit ſchmaler ſchwarzer Binde vor dem weißgefäumten Ende. Hofen gelb, ſchwach ge bändert. Bruſt voftgelb und gefledt. Bauch weiß und gefledt. V. *79. F. (A.) Leverianus. Wilson VI. 52. 2. *) ‚SH muß ihm biefen Namen geben, da Wilfon, fonderbar ge: mug, einen ganz andern Vogel in demfelben Bande mit dem Namen F. pensylvanicus bezeichnet hat. V. 290 Bdgel. Dem Vorigen aͤhnlich, aber obenher gleihförmig braun, der von gleicher Farbe, mit vielen ſchwachen ſchwaͤrzlichen Bändern und weißem Endfaum. Kehle, Bruft und — weiß, nur an den Seiten gefleckt. *80. F. (A) nitidus Latham. (striolatus ie Col. 87 das alte Männden, und 294 der einjährige Sunge. Autour multiraye. Asturina cinerea. Vieillot Gal. 20. Variirt erftaunlic nad) dem Alter. Der reife hat die Ober: feite afchgrau, zahlreich ſchwarz gebändert, die Unterfeite weiß: lich, veich afchgrau gebändert. Die Schwingen find ſchwaͤrzlich, der Schwanz ganz ſchwarz, am Ende weiß eingefaßt, in der Mitte mit einer breiten weißen Binde. Der junge iſt am ganzen Koͤrper weiß, mit braunen Flecken, zumal am Bauch und Nacken; die Schwingen braun mit weiß, der Schwanz braun, mit drei hellbraunen Binden. Hoſen weiß; das Weibchen hat auf dem Schwanz ſechs blaſſe Binden. In Suͤdamerika. V. *81. F. (A) regalis T. Col. 495. Grundfarbe des Kopfes und ber Unterfeite weiß. Scheitel bis zum Naden und Ohrfleden ſchwarz, im Naden ſchwarze Quer: bänder und Fleckchen. Die Unterfeite fauber quergemellt und mit feinen fhwarzen Schaftftrichen wie beim Habicht. Dberfeite und Schwanz blaulihbraun, Iegterer ſchwachgebaͤndert, Schwingen braun; die Zarfen oben mit dichten Federchen befegt. Mord: amerika. + V. *82. F. (A.) monogrammicus T. Col. 314. - Rüdfeite, Kopf und Bruft grau, Kehle weiß, mit einem herablaufenden ſchwarzen, aus Flecken beftehenden Streif. Bauch, Hofen und Steißfedern weiß, fehwarzgrau gebandert. Schwingen graubraun, etwas gebändert, weißgefaumt. Iris, Wachshaut und Füße roth. Senegal, V. *83. F. (A.) Dussumieri T. Col. 308. 336. u | Scheitel, Oberrüden und Schultern matt J im Nacken ins Roͤthliche. Schwingen und Schwanz fhmusiggrau. Unterfeite weiß, mit vielen voftgelben Duerftreifen gewellt. Die Kehle hat einen dunklen Längsftreif und ift weiß. Die Wangen mit tofteothen Langsftreifchen. Der junge a, herzförmige roſt⸗ gelbe Fleden am Bauche. Dftindien. V. NRaubvögel. Falco. 391 Diefe führen unmerklich zu ben Sperbern, Man kann den Habichten auch noch ‚ine amt | Vögel mit Eurzen Schwingen und Zarfen, aber negarkig geſchil⸗ deten er hinzufügen; fo F.(A.) cachinnans L. Der Lachfalke. Der Ha: a mit weißer Haube. Nacagua Az. Vieill, Gal. 19. —* Spix III a. Nach feinem Geſchrei ſo benannt. Er iſt weiß, der Man: tel und ein vom Augenkreife anfangender, fi) von beiden Seiten ber auf dem Naden vereinigender Streif [vielmehr breites Band] braun; der Schwanz braun und weiß gebändert. An den Mo: täften des füdlichen Amerika, wo er von RN. und Sifgen lebt. *85. F. (A.) melanops Lath. 1, Col, 103. Weiß, der Scheitel, Naden und Oberrüden mit fchwarzen Schaftſtrichen, Mantel und Schwingen rein ſchwarz, die Schul: tern weiß. gefledt. Der Schwanz fchwarz, mit. breiter weißer Binde in der Mitte, und weißem feinem Endfaum. Wachshaut und Süße pfirſichroth. Guinea. DB. £) NISUS Cuv. Sperber. Man behält gewöhnlich den Namen Sperber für die mit geſchilderten und hoͤheren Tarſen, aber die übergaͤnge von der einen Abtheilung zur andern ſind faſt unmerklich. 86. F. (A.) NisusL. Der Sperber. Finkenftößer. Sinkenhabidt. Enl. 412 und 467. Naumann 19. 20. Darmft. Ornithol. Hat diefelben Farben wie der Stodfalt, aber feine Füße find höher und feine Größe um ein Drittel geringer. Indeß wendet man ihn auch noch in der Falknerei an. Der Junge hat die Unterſeite mit rothgelben pfeilfoͤrmigen oder thraͤnenfoͤr— migen Flecken beſetzt, und die Federn feines Mantels find gleich falls roſtgelb eingefaßt. 1) Aus dieſer Abtheilung bildet Herr Vieillot feine Herpeto- eTes. 392 MB: .d. ger, F Einige ausländifche find Eleiner; 2. B. ' *87. F. (A.) Gabar Sn. U Vaill. Afr. 38. Col, 122 und 140. Kopf, Hals, Bruft und Rüden rein grau, Schwingen dunk⸗ ler, oben mit ſchmaler, weißer Binde. Schwanz grau mit vier ſchwarzen Binden, Bauch und Hoſen weiß, aſchgrau — Wachshaut und Fuͤße roth. In Afrika. *88. F. (A.) exilis. | Temm. Col. 496. Das reife Männchen obenher graubraun mit gebänberten Flügen und Schwanz. Kehle und Mittelbaucd weiß, Bruft, ein Nadenftreif, Bauchſeiten und Steißfedern fchön roſtgelb, aus den Federſpitzen, ohne alle Bänderung. Die unteren Schwanzded: federn weiß. Im Gafferlande. Zwölf Zoll lang. V. *89. F. (A.) Minullus Sh. Vaill. Afr. 34. Le Minule. Speiher braun, untenher weiß, am Bauche — gebaͤn⸗ dert, die Bruſt mit Laͤngsſchmitzen. Iris und Wachshaut roth, Füße gelb. Afrika. B. Allein es giebt auch viel größere. So 90. F. (A.) musicus, Der Singfperber. Vaill, Afr. 27. Le Faucon chanteur. Don der Größe des Habichts, obenher afchgrau, unten und am Steig weiß, braun geftreift, in der Sugend braun und roſt⸗ farb gefchedt. Man findet ihn in Afrika, wo er den Rebhuͤh— nern und den Hafen nachftelle und auf Bäumen niftet. Es ift der einzige bekannte Raubvogel, der angenehm fingt. Et F. NE hemidactylus Temm. Der ei Sperber. Col. 3 und 91. ‚[£esterer als F. gracilis.] La Buse mixte couleur de plomb. Az. Nr. 67. Schlank, mit hohen dünnen Beinen und Eurzen Zehen, zu: mal den äußeren. Obenher aſchgrauz; Bauch und Hofen weiß quergeftreift. Steißfedern vöthlichgelb; Schwanz und Schwingen ſchwarzbraun, mit zwei breiten gelblichtweißen Duerbinden. Die Beine find. orangeroth, die Iris blaßgelb. Diefe Kennzeichen, vom Prinz Neumied angegeben, tref⸗ Raubvögel. Falco. 393 fen auf das genauefte bei: Temmingk's Autour gröle %. 91, den alfo auch Cuvier fehr richtig hierher gezogen, obfchon Prinz W. nur T. 3 anführt, aber eben bie a am fehlerhaft tadelt. *92, F. (A.) magnirostris. Der grogfenäbtige Sperber. Der Be mit dk he in Baudhe Pr W Enl, 460 alt. Col. 86 jung. [Prinz v. W. bezweifelt es.) Falco insectivorus Spix T. Obenher graubraun; der Schwanz röthlihgrau mit ſchwaͤrz⸗ fihbraunen Querbinden; Bauch meißlich, roftgelb in die Quer . geſtreift; Schenkel fchön roftgelb mit roſtrothen Querſtreifen. — Soll nah Pr. W. mehr zu den alle gehören —J Der Schnabel ift nicht fo beſonders groß. 9 *03. F. (A.) Tachiro Daud. Col. 377 und 420. Vaill, Afr. 24. Obenher erdbraun, der Schwanz mit vier dunkleren Binden, Die Federn des Scheiteld und Nadens find von ihrer Bafis an blendend weiß, nur am Ende fhwarzbraun Die Kehle weiß, mit einer aus ſchwarzen Flecken beftehenden Mittellinie und Sei— tenfleichen. übrige Unterfeite weiß * *), braun gewell. Der Schwanz unten weiß, gebändert. Das junge Weibchen ift dun: Eelbraun, unten gelbbraun, mit großen Fleden. Aus dem Fee lande. *94. F. (A.) cuculoides Temm. Der Kukutfperber Col. 110 und 129. Falco Soloensis Horsfield. Obenher Heigrau, unten weiß, die Bruft ea anges laufen. Auf Sava. V. *) Shm nahe ſteht F. (A.) torquatus Cuv. Col. 43 und 93. mit afchgrauem Kopf, Mantel und Schwanz, im Naden ein breites roftrothes Band, Bruft und Bauch weiß, fein roftgelb in die Quere ra Schwingen und Schwanz ſchwarz gebändert. Auf Be! Süd: ee ) Nach der Beſhreibung; warum ift aber auf T. 877 Re ganze Unterfeite blau gemalt? 394 IB get, 17 0R F. A) — —— Temm, u “Col, 92, | J Etwas hn als der N Pr Hals, Naden und Bruft fhön zimmtroth, Mantel und Schwingen roftbraun. Bauch weiß, fein ſchwarz gebaͤndert, der Schwanz roſtbraun, am Rande Spuren von Baͤndern. In Guiana und Braſilien. *96. F. (A.) virgatus Reinwardt. Col. 109. Obenher dumkelafchblau, die inneren Bärte ber. Schwingen mit großen weißen Sleden. Untenher die Grundfarbe, weiß, ein gelber Streif von der Kehle bis zur Bruſt herab, die Seiten braungelb, Bauch quergebaͤndert. Der Schwanʒ quer Bin Save. *97. F. (A.) beachypilile T. Col. 14 und 116. Falco concentricus Ill. Hochbeinig, mit Eurzen, nur die Schwanzwurzel erreichenden Schwingen. Der Scheitel, Naden und Schwingen find matt braͤunlichſchwarz, der lange Schwanz fehwarz mit vier dünnen weißen Duerbinden und weißem Endfaum, Wangen, Hals umd Unterfeite weiß, mit ſchwarzen Schaftftrihen. Vom Hinterkopf gegen die Kehle geht ein brauner Streif. Füße, Wachshaut und Anterfchnabel gelb. Der T. 116 abgebildete hat einen roſtgelben Hals und Breuſt, und braungemwellten Unterleib. Er foll der Junge oder das Weib: chen feyn. In Südamerika. V. *98. F. (A.) pileatus Pr. W. he Sperber. Col. 205. Autour chaperonne. Obenher afchgrau, mit ſchwaͤrzlichem Scheitel Shwin- gen, untenher blaß aſchgrau; bie — feurig roſtroth, Iris und Beine lebhaft orangegelb. Pr. W Jede Bauchfeder hat einen haarfeinen ſchwarzen — In Braſilien. *99. F. —9 —— Der nacktwangige Sperber. Col. 307. Kopf, Hals, Bruft und Mantel fchön afchblau; die langen Schwingen ſchwarz, mit weißem Saum. Der Schwanz ſchwarz, weiß endigend, in der Mitte eine weiße Querbinde. Bauch, Ho: ‚Raubvögel. Falco. 395 fen und Steißfedern weiß, zart fchtoarzgebändert., Um die Augen weit nadt, mit gelber Haut, wie Wachshaut und Süße, deren Tarfen gefehildert find. Die Hofen fi nd klein und eng. *100. F. (A.) pensylvanicus. 177. "Wilson VI. re 1. [fehe verfchieden von RR eben fo genann⸗ ten ib. ©. 54 Falco velox ib. VI. 46. 1. ift nad) Ch. Bonaparte das junge Weibchen. Col. 67. Der junge. Obenher ſchiefergrau mit dunklen Schwingen, ber lange Schwanz mit vier ſchwarzen Bändern und weißem Endſaum. Die Federn der Oberfeite mit ſchwarzen Schaftftrihen. Bruft und Bauch ſchoͤn voftfarb gewellt, Steißfedern m Süße orange⸗ gelb, Iris roth. Selten. V. *101. F. (A.) lineatus. Wilson VI. 53. 3. Scheitel und Rüden braun, mit coftfarbigen Raͤndern; bie Flügel celivenbraun, mit weißen und blaßcoftfarbigen Fleden. Schwingen ſchwarz und weiß gebändert, ebenfo der Schwanz, Die ganze Unterfeite odergelb, mit wenigen Schaftftrihen. V. *102. F. (A.) hyemalis.*). Wilson IV. 35. 1. Kopf, Hals und Unterfeite weiß, braun gefteichelt; Mantel und Flügel braun, die Dedfedern etwas voftroth, die Schwingen dunkler gefledt. Die Schwanzdedfedern weiß, mit: dunklen herz: - förmigen Flecken. Der Schwanz dunkelbraun, hellbraun gebän- dert, die innern Fahnen voftroth. Hoſen odergelb mit Schaft: ſtrichen. Die Zarfen unter dem Gelenk einen Zoll weit — *103. F. (A.) niger. Der ſchwarze Sperber. ia Sparvius niger. Vieillot Gal. 22. Schwarz, die Federn des Dberhalfes an der Baſis weiß; der Schwanz fledenartig weiß gebandert, oben in vier, unten in . drei Binden, die Schwingen weißlichgrau, ſchwarz gefledt. Neun Zoll lang. Vom Su 9 V. ) Vom Verf. noch einmal unter den Weihen citirt, wo 6 ihn nun mweglaffe. **) Einen andern F. niger bildet Wilfon VI. 53, 1 ab, u aber zu den Buffarden gehört und Nr, 116 befchrieben wird. Sch nenne ihn 396 m re V. MILVUS Bechst. Milan. Mit kurzen Zarfen, ſchwachen Zehen und Krallen, die, mit einem, ebenfalls der Größe dieſer Vögel wenig angemeffenen Schnabel, fie zu ben feigften aller Raubvögel machen. Aber fie unterfcheiden fi) durch ihre außerordentlich Langen Schwingen und Gabelſchwanz, die ihnen einen aͤußerſt ſchnellen und leichten Flug gewähren. j a) ELANUS Savigny. . Mit fehr Eurzen, negartig gefchuppten, von oben zur Hälfte mit Federn bededten Zarfen, wie die legte Eleine Abtheilung der. Adler. 104. F. (M.) melanopterus. Sav. Eg. Ois. pl. 2. Vaill. Afr. 36 und 37. Le Blac. Ch. Bonap. Am. II. X. 1. Don der Größe eines Sperber, mit weichem, feidenartigem Gefieder, wenig gegabeltem Schwanz, obenher afchgrau, untenher weiß, die Eleineren Flügeldedfedern [dev Schulter] ſchwaͤrzlich. Der Zunge, ift braun und gelb gefchedt. Diefer Vogel ift ge mein von Agppten bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung, und fheint fih) auch in Indien, ja felbft in Amerika zu finden. Er jagt faft nur Inſecten. 105. F. (M.) furcatus L. Der Milan von Carolina. Catesby IV. Wilson 51. 2. Vieillot Am. 10. | Weiß; Flügel und Schwanz ſchwarz, die zwei Außerften Schwanzfedern fehr lang. Größer als der vorige. Er jagt auch Amphibien *). *106. F. (M.) Riocouriüi Vieill. (Nauclerus Vigors.) ' Temm. Col. 85. Elanoides Riocourii. Vieillot Gal. pl. 17. mit Ch. Bonaparte F. St. Johannis, Er gleicht dem obigen in vielen Stüden. Baier +) Berfchieden von ihm ift F. Yetapa Pr. Wied, der weiß: und Ihwarze Milan mit bläulichen Süßen (Faucon & queue d'oi- seaux Az. p. 99). Er ift auch weiß, Rüden, Flügel und Schwanz fhwarz, mit Metallglang, die hinteren Fluͤgeldeck⸗ und Schwungfedern haben fchwärzliche Spigen. In Brafilien. V. Raubvögel. Falco. 397 Vom Senegal. Obenher —2— untenher rein weiß. Die Deckfedern der Fluͤgel weiß eingefaßt. Der Schwanz tief gegabelt, ſehr lang, die aͤußerſte Steuerfeder uͤberreicht die andern weit; auch die Schwingen ſehr lang. Beine und Wachshaut gelb. Die Federn der Hoſen ziemlich lang. V. *107. F. (MM) dispar Temm. — blanc Az.) Col: 319 (junges Weibchen.) | Obenher blaulich, untenher „nebft den Mängen und duferen vier Schwanzfedern rein weiß. Die inneren Slügeldectfedern ſchwarz, ſo wie auch die Augen ſchwarz eingefaßt find. Süße und Wachs⸗ haut blaßgelb, Sris Bean ; Zange 14 au In Brafilien und Parayuay. V. 9) Eigentliche milane. Mit Tal ftärkeren Zarfen. 108. F. (M.) Milvus L. Die Gabelweibe. —35 weihe. Der rothe Milan. * Enl. 422. Naumann 31. F. 1. Roſtroth [mit ſchwarzbraunen Schaftftrichen], der — braunroth, die Schwingen ſchwarz. Derjenige Vogel, der ſich unter allen Voͤgeln am laͤngſten und ruhigſten im der Luft ſchwe⸗ bend erhält; [übrigens ein träger Vogel], der ſich nur von Am: phibien nähre. [Seine Außeren Schwanzfedern bilden eine drei bis vier Zoll lange Gabel] Der Falco austriacus ift der junge. *109. F. (M.) ater L (F. aegyptius, F. Forskalii Gm. F. parasiticus Lath. und Shaw.) Der f —5 braune Milan. Ent, 472. Vaill. Afr. 22. Le Parasite, Naumann 31. F. 2, N Sav. Eg. Ois. pl. IM. £. 1. H 4 < Kleiner, mit nur anderthalb Boll langer — ſchwaͤrzerem Schnabel und uͤberhaupt dunklerer Farbe als der vorige, dem er im Ganzen aͤhnlich iſt. Der Schwanz ift weiß: lichgrau gebändert. Naͤhrt fi, wie der vorige, von — *110. F..(M.) missisippiensis Wilson, * Wilson III. 35. 1. Missisippi Re. letinia ophiophaga., Viesllot Gal. pl. 17. 398 er Ein ſchoͤner muthiger Vogel, Kopf, Hals und Unterfeite graulichweiß, Rüden und Flügeldedfedern dumkelgrau, Schwanz und Schwingen (beide fehr lang) ſchwarz, Iegtere vöthlich einges faßt, auf dem Flügel eine weiße Binde. Um das. Auge’ fchwarz, von da vorwärts ein bogiger fchwarzer Fleck. Schnabel ſchwarz, Iris und Füße blutroth. V. 144. F. (M.) plumbeus L. Der bleifarbige Milan. Temm. Col. 180, junger Vogel. Aſchblau, die Flügel ins Kupfergrünliche, die innere Fahne der Schwungfedern roftrothz die Schwanzfedern grünlichfchwarz, die zei mittleren ungefledt, die-übrigen an der inneren Sahne mit drei weißen Duerfleden. Die Iris hochkirfchroth, die Beine orangeroth,., Pr. M. Sn ganz Amerika. Dem vorigen. fehr ähnlich. V. VI. PERNIS Cuv. !).. Bondree, Sie verbinden mit dem ſchwachen Schnabel der Milane den eigenen Charakter, daß der Raum zroifchen den Augen und dem Schnabel, der bei allen übrigen Falkenarten nadt, und kaum mit einigen Haaren befegt ift, hier von dichten fchuppenähnlichen Federn eingenommen erfcheint. Ihre Zarfen find nach oben hin halb befiedert und negartig gepanzertz; übrigens haben fie einen gleichförmigen. Schwanz, lange Schwingen, den Schwanz ſchon von der Bafis an gebogen; in Europa giebt es nur eine Gattung. "412. F. (P.) apivorus L. Der Wespenbuffard. En. 420. | 9 Naumann 35. 36. Deutfehe Ornithologie, mehreremal. Etwas Kleiner alsı der Buffard, obenher braun, untenher verfchiedentlich, je nach den Individuen, braun und weißlich ge⸗ wellt. Der Kopf des Maͤnnchens wird in einem gewiſſen Alter aſchgrau. Ex jagt Infecten und geht vorzüglich den Wespen und Bienen nad. ©. DE Seine Zügel find befiedertz feine ‚langen Schwingen und Schwanzfedern fehr zerbrechlich, feine Nägel ziemlich gerade, und fein Naden mit etwas verlängerten Soden verfehen. Er hat eine geduckte Stellung. — ei Es erijtiren aber noch mehrere in fremden Welttheilen; 3,8, 113. F, (P.) eristatus Cuv. Der gehäubte Wespenfalke Col. 44. Buse ptilorinque. — J 3 Ganz braun, der Kopf aſchgrau wie beim hietlaͤndiſchen, aber 1) Pernis oder Pernes, der Name eines Raubvogels, nach Ariſtoteles. Raubvögel. Falco. 399 det Schwanz ſchwarz mit einer weißen Binde in der Mitte und einem braunen Federbuſch am Hinterkopf. se henault bt ihn von Java mitgebracht. ' VIL BUTEO Bechst. Buflard Mit Längen Schwingen, gleichförmigem Schwanz, der Schnabel von der Bafis an krumm, der Raum zwifchen ihm und den Au⸗ gen nackt, die Füße ſtark. a. Einige haben die Tarfen bis an die Zehen befiedert; fie un: terfcheiden ſich von den Adlern durch ihren gleich anfangs gekruͤmm⸗ ten Schnabel, und von den. fußbefiederten Habichtsadlern duch) ihre langen Schwingen. Bei ung kommt einer vor. 114. F. (B.) Lagopus L. Der sancthfige — Schnee-Aar. Frisch 75.% Vaill. Afr. 13. La Buse patue. Wilson Am. IV. 55, 1. Naumann 34, Sehr unregelmäßig mehr. oder ‚minder hellbraun mit weiß, mehr oder minder ins Gelbliche ziehend, gefchedt. Einer. der verbreitetften Vögel, Man hat ihn faft Überall, angetroffen, und hin und wieder für eine Varietaͤt anderer Vögel angefehen. . [Die Schwanzwurzel ift weiß] *115. F. (B. ) — Col. 79. F. len Vieill ot Gal. 14. Mit langen. befiederten Zarfen, die innerfte Kralle fehr groß und flark, die Schwingen bededen: 3 des mäßig langen Schwan: zes. Zwiſchen Wachshaut und Auge ein: ſchwarzer Fleck von Bor: ſtenhaaren. Hinterkopf, Mantel, Schwingen und Schwanz tief fhwarz; Scheitel, Stirn, Hals und alle Untertheile rein weiß, Der Schwanz braun gebändert. Sn Cayenne 3) V. Ihm in der Färbung ſehr ähnlich ift F. (8) palliatus Pr.M. (Temm, Col. 204), defjen Schnabel aber einen Eleinen Zahn hat, Hin: terkopf, Rüden, Flügel und Schwanz dunkelbraun, legterer und Schwins gen ſchwarz gebändert; übriger Kopf, Hals, und Unterfeite weiß, die Zarfen kurz, Hofen ſtark, aus breiten abgerundeten Federn beftehend, die Schwingen kaum des Schwanzes erreichend. Auch in — 400 ne «#446. F. (B.) St. Johannis Ch. Bonapar Der ya Ans) ſchwarze Buffarv. F. niger. Wilson VI. 53. 1. 2. Ganz fhwarz, nur um den Oberſchnabel und unter dem Auge weiß. Auch der Schwanz hat vier ſchmale weiße Binden, wovon die legte feinen Saum ausmacht. Der Schnabel blau, die Schwingen erreichen das Ende des Schwanzes. Andere Exemplare (W. £. 2.) follen aus braun, geld und weiß mit ſchwarz untermengt gefärbt feyn. V. b. Aber die) bei weiten größere Zahl Hat — Elhildert —* Auch hiervon haben wir nur eine Gattung. 117. F ‚ (B.) Buteo L. (F. variegatus, albidus L) Der Mäufefalk. Lee LEER Gemeinerduffard. Stodaar. . Buteo communis, Enl. 419, Raumann 33. Braun, am Bauche und der Kehle mehr oder weniger weiß geweltt. Einer der Häufigften und zugleich ſchaͤdlichſten Raub: vögel unferer Gegenden. Er verweilt das ganze Jahr in unfern Wäldern, flürzt von einem Baum oder Erdhügel herab auf feine Beute, und zerftört viel Wildpret [doch auch viele Feldmaͤuſe] * 118. F. (B.) Jackal Daud. et Shaw. Der Schafal- vogel. ar Vaill. Afr. 16. Le Roux-noir. Obenher fhwarzbraun, Kehle weiß, Bruft und Bauch roſt— roth, mit einigen ſchwarzen Schmigen. Der Hinterleib ſchwarz und fhmugigweiß gefledt, die Unterdecfedern des Schwanzes ſchwarz und roſtroth. Dbenher iſt der Schwanz dunkelroſtroth mit neun ſchwarzen Binden und einem ſchwarzen Fleck am Ende jeder Feder. In Afrika, von der Groͤße unſeres Buſſards. V. *419. F. (B.) Tachardus Sh, Vaill. Afr. 19. Mit ziemlich langem Schwan und ER (wachen Schnabel, die ftarken Tarfen bis über die Mitte befiedert. Oben: her ift er graubraun, mit einzelnen weißen Sleden, unten heller mit, großen braunen Flecken. Der Schwanz oben braum, ‚mit dunklen Binden, unten weiß, Füße gelblich. Bd Raubvögel, Falco. 401 *120. F. (B.) Busarellus Daud. Der roftrothe Fer: fenbuffard mit weißem Kopfe. Vaill. Afr. 20. undeutlic) *). Der Körper ift rothbraun; Kopf und Hals —— der Unterhals ſchwarzbraun; Schwungfedern und Schwanz rofl: roth, ſchwarzbraun quergeftreift, der legtere mit fehwarzbrauner Spitze. In ganz Südamerika. D. , *121. F. (B.) polygenis Temm. [poliogenys] Der graumwangige Buffard. 16 Temm. col. 325. Klein; obenher braun, die Dedfedern der Flügel rothbraun mit dunkleren Schaftftrichen, ſchwaͤrzlichen Schwingen, der Schwanz braun mit drei ſchwarzen Binden. Die Baden find grau, die Kehle weiß mit einem dunklen Kehlftreif, die Bruft roſtbraun, der Bauch und die Hofen weiß, roftbraun gewellt in J brei⸗ ten Streifen. Bon der Inſel Luzon. V. *1422. F. (B.) plumbeus. Ictinia Vieill. Am. 10 bis. Milan Oresserello. Col. 180. Das Weibchen. ; F. plumbeus. Spix VIII. Iſt vielleicht der erwachſene Vogel, bei dem ſich der Seitennuss fohnitt zu einem Zahn fpist, obſchon die Schwingen unedel find, *123.F.(B.) pterocles. Der langfhwingige — —— Temm. col. 56 und 139. (Der junge.) Kopf, Kehle, Naden und ganze Oberſeite fchieferfchwarz, die Ruͤckenfedern der Schwingen bilden einen fchön roſtgelben Laͤngs— filed, Bruſt weiß, Bauch weißlich, rothgelb quergefkreift, Schwanz perlgrau, kuͤrzer als die Schwingen, mit einer breiten ſchwarzen Binde am Ende. Braſilien. *124. F. (B.) poecilonotos Cu. Der weißgefledte Bufferd, Col. 9. ſſ Der ganze Koͤrper rein weiß, die ganzen Schwingen ſchwarz, mit weißen Federſpitzen, ſo daß ſie IR geſtegt er⸗ *) Vielleicht gehoͤrt dieſe Abbildung, wie lad Hr. Wied andeu tet, zu F. (B.) rutilans Lichtenstein (Col pl. 25), einer ihm ſehr ähnlichen Gattung; lebhaft goldig roſtroth, mit braun= und ſchwarzen Enden ber Schwingen und zart quergewelliem Bauch und Bruſt. — beinig. In Suͤdamerika. I, 26 402 BI „gr c fcheinen. Der Schwanz ſchwarz, am Ende weiß. Die Füße ſcheinen fleifchfarb. Ein ſehr ſchoͤner Vogel aus Südamerika. V. *125. F. (B.) lacernulatus. Der Mantelbuffard. Col. 437. Kopf und Unterkörper rein weiß, der Mantel, Unterruͤcken und Flügel nadt fchiefergrau, der Schwanz weiß, mit fchwarzen Binden; unten mit einigen zarteren Querftreifen. Beine gelb, Schnabel ſchwarz. 15 Zoll lang. In Braſilien. V. *126. F. (B.) liventer. Der blaffe Buſſard. Col. 438. Bon durchaus blaffen Tinten der Färbung. Obenher blaß- braun, mit toftrothem fchmalgebändertem Schwanz und rother Innenſeite der Schwungfedern. Kehle weißlich mit Schaftitris hen, Bruft und Bauch afchgrau, Hofen weiß. Augengegend nadt, Schnabel, Wahshaut und Füße gelb, die Schnabelfpigen —* In Oſtindien. V. Einige Gattungen haben eine Federhaube, als: 127. F. (B.) Bacha. Le Vaill. Afr. pl. 15. So groß wie unfer Buffard, braun, mit Eleinen runden weißen Flecken zur Seite der Bruft und auf dem Bauche [auch , auf den Schulterfedern der Flügel und den Hofen], einem ſchwarz und weißen Federfchopf, und einer breiten weißen Binde auf der Mitte des Schwanzes. Es ift ein fehr graufamer Naubvogel, der ſich vorzüglid von den Klippfchliefern nähere. In Afrika. *128. F. (B.) albidus Temm. Col. 19. Der Hinterkopf mit einem — niederliegenden Feder⸗ buſch und, wie der Nacken und Unterkoͤrper, weiß, braungelb ge— ſchmitzt; Mantel und Schwingen dunkelbraun mit weißen Flecken; Schwanz dunkelbraun, hellbraun gebaͤndert. Füße bleigrau Pon— dichery. V. NB. Der roſtrothe Buſſard, Falco rutilans Licht, (T. .col. 25.), nähert fi in etwwas den Weihen durch feine ho— ben Füße, hat aber nicht ihr Halsband. Es giebt auch zwifchen diefen. beiden Abtheilungen unmerkliche Übergänge. IX. CIRCUS Bechst. Weihen. Unterſcheiden ſich von den vorigen durch ihre hoͤheren Tar— Naubvögel. Falco. 403 . fen und durch eine Art Halsband, was die ihre Ohren bedecken— den Federfpigen auf jeder Seite des Halſes bilden. Wir haben hier zu Lande drei Gattungen, welche wegen der mannigfaltigen Abwechfelung ihres Gefiederd von den No: menclatoren fehr vervielfältigt worden find, 129. F. (C.) Pygargus L. Die Kornweihe Halb: weihe. La Souduse. Enl. 443 und 480. Naumann 38, 2, und 39, 1 und 2. Darmftädter Ornithologie. Obenher braun, untenher gelb, mit langen braunen Sieden, die Steißfedern weiß. Der bleifahle Falk, POiseau Mr Martin, (F. eyaneus und albus) *) Enl. 450. Naum. 39, afchgrau, mit ſchwarzen Schwingen, ift nur das Männchen “ zweiten Jahres. Diefe Gattung niftet auf der platten Erde, halt fic viel auf Feldern auf, fliegt nahe über dem Boden, jagt des Abends auf Ratten, junge Feldhühner u. f. w. 130. F. (C.) eineraceus Montague. Die Wiefenweihe, die afhgraue Weihe. Naumann 4. Vieillot Gal. pl. 13. Schlanker, mit längeren Schwingen als die vorige. Das alte Männchen ift afchgrau, mit fehwarzen Schwingen und einer ſchwarzen Binde auf den Dedfedern. Das Weibchen und das zweijährige Männchen find obenher braun, unten weiß, mit brau= nen Strichen auf der Bruſt. Bei den jungen ift der ganze Un— terkörper voftfarb. Ihre Gewohnheiten gleichen denen der vorher: gehenden. 131. F. (C.) rufus L. Die Rohrweihe. La Harpaye. Enl, 470. Naumann 37.1. Rothgelb und bräunlih, Schwanz und Schwingen afchfarb. [Die Hofen roftbraun. ] Der Falco aeruginosus (die Sumpfroftweihe), Enl. 424. Naumann 38., braun, mit hellbraun am Kopfe und Bruft, gilt für den älteren Vogel. Es giebt aber Naturforfcher, welche ihn für fpecififch verfchieden halten. Weide halten fich vorzüg: 1) Es ift auch der Falco communis, F. albus, Friſch &. 75, der Falco montanus B. und der F. gryseus Gm., felbft fein F, bohe- micus. 26 * 404 Be lich gern in der Nähe des Waſſers auf, um Amphibien nach: zuftellen. Auslaͤndiſche Gattungen ſind: *132. F. (C.) Acoli. Vaill. Afr. 31. Schlank, hochbeinig, ſchoͤn blaͤulichgrau mit ſchwarzen Schwin- sen. Bauch und Hofen weiß, ſchwaͤrzlich fein ‚quergebändert. Die Hofen find fehr ſtark. Am Cap. V. *133. F. (C.) melanoleucos. Vaill. Afr. 32. Sonnerat II. 182. Schlank, obenher fchmwarzbraun, auf den Schultern mit wei: Ben Flecken; Bauch, Hofen und Schwanz unten rein weiß. Im Nacken mit weiß melirt. Die Dedfedern perlgrau. Der Schwanz oben. röthlichgrau, die zwei Mittelfedern am Ende mit einem ed. Der Schnabel ift rein ſchwarz und glänzend. In Ben: galen. V. *134. F. (C.) palustris Pr. M. Col. 22. Die. ganze Oberfeite dunkelbraun, ———— und Schwanz aſchblau mit ſchwarzbraunen Querbinden; Bruſt (bei einigen) braun, ſonſt Vorderkopf, Kehle und Unterkoͤrper gelblichweiß mit einzelnen Schaftſtrichen. Der Eulenkranz ſchwarzbraun, gelblich⸗ weiß. gefteichelt; über den Augen ein weißer Streif. Sie iſt hoch— beinig, ſchlank, und Munde lange, zugefpigte Schwingen. Suͤd— amerika. V. *135. F. (C.) ranivorus S%. Vaill. Afr. 23. Erdbraun mit voftrothen Hofen, wie der Unterfchwanz. Die Flügel weiß und braun gebandert, wie auf der Oberſeite der Schwanz Am Cap. BD. **136. F, (C.) histrionicus Quoy et Gaymard. Hark t. 15. 16. Obenher hellgrau, Ruͤcken und Schwingen ſchwaͤtzich, Schul⸗ terfedern weiß geſaͤumt, untenher weiß, roſtbraun gebaͤndert. Fuͤße gelb ). V. 1) In dieſes Untergeſchlecht gehoͤrt auch noch der Buſſard mit Raubvögel. Falco. 405 **137. F. (C.) maurus Temm. Col. 461. Rußbraun, die Schwingen und Schwanzfedern an ber du: feren Seite weißlih, der Schwanz regelmaͤßig breit gebaͤndert. Die Bruſt aſchgrau, die Mitte des Bauches rein weiß, * und Wachshaut gelb. Am Cap. X. SERPENTARIUS Cw. (GYPOGERANUS I.) 3) Sekretär. Ein afrikanifcher Naubvogel, defjen Zarfen zum wenigſten noch‘ zweimal fo lang als bei den vorigen find, weshalb ihn meh— vere Maturforfcher unter die Sumpfvögel gerechnet haben. Aber feine gänzlich befiederten Beine, fein tief gefpaltener, krummer Schnabel, feine vorfpringenden Augenbrauen und feine gefammte Anatomie weifen ihm bier feine Stelle an. Seine Zarfen. find gefchildet, die Sehen. im Verhaͤltniß Eurz zu nennen, die Augen: £reife nadt. Er trägt am Hinterhaupt einen langen fleifen Fe: derbufch, und die beiden mittleren Zedern feines Schwanzes über: reichen weit die andern. 138. F. (S.) Secretarius Gm. Enl. 721. Vieill. Gal. 260. [Blumenbad Abb. nat. hift. Gegenft. T. 55.] [Le Vaill. Afr. 25.] [ Grau, mit weißem Bauch und Kehle, die Schwingen fhwarz, die Schwanzfedern endigen in eine weiße Spige. Der nadte Augenkreis roth, Beine und Wachshaut orangegelb.] In offenen und dürren Gegenden des Caps, wo er die Amphibien laufend verfolgt, daher er auch abgeftumpfte Krallen hat. Seine große Stärke Liegt in feinen Füßen. Man hat neuerlich verfucht, ihn auf Martinique zu ver⸗ mehren, wo er durch Vernichtung der dort ſo gefaͤhrlichen Lan— zenvipern den groͤßten Nutzen ſtiften koͤnnte. weißem Steiß. Vieill. Am. (Circus europygistus) und wahr— fcheinlich auch der Falco uliginosus Edw. 291. Allein fo lange man noch nicht die Veränderungen ihres Gefieders, welche das Alter bringt, verfolgt hat, möchte es ſchwer feyn, die Gattungen zu beftimmen. Eh. Bonaparte fagt, der F. uliginosus fey das junge Weibchen deö cyaneus. 1) Hr. a bat diefen Namen in Ophiotheres umge: tauft, Gal. p. ‚406 Bögen. Die Nahtraubpvögel haben einen dien Kopf, fehr große, nach vorn gerichtete Augen, mit einem Kreife von zerfchligten Federn umgeben, von denen die vorderen die Wachshaut des Schnabels bededien, die hinteren die Öffnung des Dhres. Ihre ungeheure Pupille läßt fo viel Licht: ftrahlen ein, daß fie am hellen Tage geblendet find. She dider Schädel, deſſen Subftanz aber fehr loder und leicht ift, hat große Höhlen, die mit dem Ohre in Verbindung ftehen und wahr: ſcheinlich den Sehörfinn verftärken. hr Slugapparat hat da= gegen feine große Stärke; ihr Gabelfnochen leiſtet geringen Mi: derftand; ihre feinbärtigen, feinflaumigen Federn madhen im Flug - nicht das geringfte Geräufh. Der äußere Finger ihrer Zehen kann ſich beliebig nad) vorn wie nach hinten richten. Diefe Vo: gel fliegen vorzüglich während der Dämmerung und des Mond: ſcheins. Am Tage nehmen ſie, wenn ſie angegriffen oder durch einen ungewohnten Gegenſtand uͤberraſcht werden, eine gerade Stellung an, ohne davon zu fliegen, und machen ſonderbare und laͤcherliche Stellungen und Gebaͤrden. She Vormagen iſt ziemlich fleiſchig, obſchon fie nur thieri⸗ ſche Nahrung zu ſich nehmen, die aus Maͤuſen, kleinen Voͤgeln und Inſecten beſteht; aber davor befindet ſich noch ein großer Kropf. Ihre Blinddaͤrme ſind lang, am Ende erweitert ꝛc. Alle kleinen Voͤgel haben eine natuͤrliche Antipathie gegen ſie, und vereinigen ſich von allen Seiten um ſie anzufallen, weshalb man ſich ihrer zum Lockfang derſelben bedient. Man hat nur einen Stamm aus ihnen gebildet. 4. STRX. Eule. Man kann fie nach ihren Federbüfchen, der Größe ihrer Ohren, dem Umfang der Federn des Augenkreifes und einigen anderen Charakteren weiter eintheilen. Diejenigen Gattungen, welche um die Augen eine große voll: ftändige Scheibe gefchligtee Federn, die felbft wieder mit einem Kreife oder Kragen fhuppiger Federn umgeben iſt, zeigen, und zwiſchen beiden eine große Ohroͤffnung, entfernen fich in der Ge ftalt und Lebensweife mehr von den Tagraubvögeln, als die, de— ten, Ohr Elein, oval, und mit gefchligten Federn bededt ift, die bloß unter dem Auge entfpringen. Man fieht die Spuren biefer Verfchiedenheit bis zum Sfelet hin. Wir nennen. unter jenen erfteren I. OTUS Cw. Nachteulen, ‚diejenigen, die auf der Stirn zwei Feberohren haben, die fie Raubvögel. Strix. 407 nach Belieben aufrichten können, und deren Ohrmuſchel fi) vom Schnabel bis zum Scheitel in einem Halbkreiſe erſtreckt, und nad) vorn mit einem häutigen Dedel verfehen iſt. Ihre Füße find bis auf die Krallen mit Federn befegt. In Europa findet fich ſolcher Art j 1. Str. Ascalaphus Sav. Die furzohrige große Nachteule. Sav. Eg. ois. T. Il. f. 2. Brit. Zool, T. B. III« Temm. col. 57. Um ein Viertel größer als die folgende, wie diefe gelbbraun und dunkler, und braun gefledt, auf den Flügen und Rüden wurmförmig aber der Bauch in ſchmalen Linien quergeftreift. Die Ohrfedern kurz. Sie gehört eigentlich Afrika, erfcheint aber auch bisweilen in Europa !) Jbis Sicilien]. 2. Str. Otus L. Die mittlere Ohreule. ‘ Friſch 9. Brit. Zool. T. B. IV. £. 1. Naumann 45. 1. Geldbraun, oben und unten mit dunkler braunen Ränge: fleden. Auf den Flügeln und Rüden braun wurmförmig ge: ftippt, Tederohren halb fo lang wie der Kopf, acht oder neu braune Binden auf dem Schwanz. 3. Str. Ulula (und brachyotos) L. Die Eurzöhrige Eule. Le Chouette. Enl, 438. Raumann 45. 2. Brit. Zool. T. B. IV. £. 2. Wilson IV. 33. 3. Darmftädter deutfche Ornithologie. In der Färbung den vorhergehenden faft gleich; ber Ruͤ— den nicht negartig gezeichnet, dafür mit ſchmalen Längslinien auf dem Bauche, und vier oder fünf braunen Binden auf dem Schwanze. Die Federohren finden fid) nur beim Männchen; fie find fo Elein, und fie erhebt fie fo felten, daß man fie faft nie bemerkt, und man diefen Vogel lange Zeit unter den ungeöhrten gelaffen, oder zwei Oattungen daraus gemacht hat. Er ift über die ganze Erde verbreitet. “ 1) Wie der, den die brififche Zoologie abbildet, beweift, welche Figur die Ornithologen fo vielfach in Verlegenheit gefegt hat. €. 408 Bud ger, An ausländifchen gehören hierher folgende: *4. Str, longirostris Spir. Nacurutu Tacheti Az. Strix mexicana Gm. Strix clamator. Vieillot Am. 20. Spix IX. a. Unterfcheidet fid) von unferer gemeinen mittleren Ohreule faſt nur durch ſchwaͤrzere, nicht ſo gewaſchene Flecken. *5, Str. africana T. Temm. col. 56. Strix maculosa. Vieillot Gal. 23. Um ein Drittel Eleiner ald der gemeine große Schuhu. Die Schwingen bededen drei Viertel des abgerundeten Schwanzes. Braunes, mit dunkelbraunen, afchgrauen und weißen Zickzacks quer- geftreiftes Gefieder, Kinn und Unterhals rein weiß; die Schwin- gen mit braunen, ſchwarz gezicdzadten Binden. Fünf weiße und eben fo viel braune Binden auf dem Schwanz; die Tarfen eng» befiedert, mit feinen ſchwarzen Querzickzacks, die Nüdenfeite der Beben dicht behaart; die Federkreife der Augen afchgrau, ſchwarz gefäumt; die Federhörner entfpringen weit hinter dem Auge und endigen in ſchwarze Spigen. Am VBorgebirge der guten Hoffnung. V. *6. Str. macrorhynchos Vieillot. Die großfhnäbe lige Eule. Col. 62. - Deutlich ausgezeichnet durch einen ungewöhnlich langen Schnabel. Ein Drittel Eleiner als der Schuhu. Ihr fehlt der weiße Kehlfleck. Obenher ift fie gelbbraun, dunkler quergemellt mit ſchwarzen Puͤnktchen dazwiſchen, am Schwanz und Schwin⸗ gen gebaͤndert/ Bruſt und Bauch weiß, mit elle Duerwellen. In Virginien. *7 Str. leucotis Temm. Col. 16. Iſabellgelb mit braunen Zickzacklinien, die Augenkreife weiß, nach außen ſchwarz eingefaßtz fehr lange Borften verbergen faft den Schnabel; die langen Ohrfedern entfpringen über dem Auge; die Schwingen erreichen das Schwanzende. Zarfen und Rüden ber Finger befiedert. Steiß und Schulterftelle weiß. Am Fr *8, Str. naevia Lath. Wilson II. 19. 1. und IV. 42. 1. Strix Asio, wahrfchein fcheinlich das Weibchen oder die junge, Temm. col. 80, Raubvögel. Strix. 409 Das Männchen bräunlichzafchgrau, Weibchen und Zunge leb: haft rofteothH Der ganze Körper mit braunen Längsftreifen und Querzickzacks gezeichnet, auf Rüden und Schultern einige große blaßbraune Flecken. Schwingen und kurzer Schwanz zickzackge— bandert, eine Neihe weißer und ſchwarzer Fleden auf dem Flüs gelvand, Füße weiß befiedert. Ziemlich gemein in Nordamerika*). V. *9, Str. cunicularia Ch. Bonap. [Linn.] Die Erdeule. ‚[Azara’$ Urucurea. ] Ch. Bonap. Am. 1.7. 2. Hochbeinig. Dbenher vöthlich graubraun, mit runden und ovalen weißen Flecken. Unterhals vöthlichgelb, graubraun gefledt, Bruft graubraun, gelbiich gefledt. Hinterbauch weißlich, verlofchen quergeftreift, Steiß und dünnbefiederte Schenkel weiß. Die Zar: fen ſehr geſtreckt. In ganz Amerika, wo ſie in den Hoͤhlen der Armadille niſtet. V Man kann den Namen I. ULULA Cu. für diejenigen behalten, die die Ohren und den Schnabel der vo— tigen, aber nicht ihren Sederbufh haben. Bei uns zu Lande giebt es Eeine der Art; aber der Norden beider Welten hat folche Gattungen, naͤmlich: 10. Str. laponica Gm. [Retz]. Die große graue lapp- ländifhe Nachteule. Saft von der Größe unferes großen Schuhus; obenher grau und braun gemifcht, untenher weißlich, mit graubraunen Laͤngs— fleden. Bewohnt die Gebirge des nördlichen Schwedens. *11. Str. nebulosa. Die graue glattköpfige Eule von Canada. Vieillot Am. 17. Wilson IV. 33, 2. Kopf, Oberfeite und Hald zart weiß und braun quer ge: wellt, Flügel braun mit weißen, faft Bänder bildenden, regelmäßi- gen Flecken, Schwanz unten auffallend conver, oben mweißgebäns Obſchon Hr. Temmingk Wilfon’s Abbildungen als fehr getreu lobt, fo weichen fie doc in der Zeichnung von der feinen fo ſehr ab, da ich fürchten muß, meine nad) ihm gegebene Befchreibung werde nicht genau auf alle Exemplare paffen. V. 410 BB Bueonrk dert, Bauch gelblich, mit ſchwarzen Laͤngsſtrichen, die ganz dicht befiederten Füße gelblih. Der Augenkreis grau, mit fchwarzen concentrifchen Ringen. Die Augen fhwarz, an der Innenſeite mit einem fchwarzen Fed. ine der gemeinften Eulen von Nordamerika V II. STRIX Savigny. Schleiereulen. She Ohr ift fo groß mie das der vorigen, und mit einem faft noch größeren Dedel verfehen; aber ihr geftredfter Schnabel kruͤmmt fih nur an der Spige, während er bei allen anderen Eulen ſchon von der Bafis an gebogen if. Ihr Kopf hat Eeine Federbuͤſche; ihre Tarfen find befiedert; allein an den Zehen ha= ben fie nur Haare. Die Mafte, welche die ihre Augen umge— benden geſchlitzten Federn bilden, iſt groͤßer als bei andern, und giebt ihnen eine noch ſonderbarere Phyſiognomie als den anderen Nachtvoͤgeln 12. Str. flammea L. Die gemeine Schleiereule, die Perleule LEfraye. Enl. 440. Friſch 97. Naumann 47. 2, Deutſche DOrnithologie. ift bei uns häufig, und fcheint über die ganze Erde verbreitet. Shr Rüden ift rothgelb und afchgrau oder braun gewoͤlkt, und höchft zierlich, weiß punktirt, wovon jeder Fleck zwifchen zwei ſchwar— zen Punkten liegt; der Leib bald weiß, bald gelb, mit oder ohne braune Fledchen. Sie niftet in Thürmen [oft mitten in Stäb- ten], und fie ift es insbefondere, welche das gemeine Volk als eine üble Vorbedeutung betrachtet !). **13. Str. perlata Licht. Die brafilifhe Schleier: eule. Wilson 6. T. 50. 1. Der vorigen ziemlich ähnlich, aber bläffer, mit längern Zar: fen und an allen Untertheilen weiß. Durch ganz Amerika V. *14, Str. occipitalis Temm. a 34.] a NB. Die brafilifche Rn mit Gabelfhwanz * 32, fcheint von der Schleiereule nur ech das Ausftopfen ver: ſchieden. Raubvögel. Strix. | 411 Scheitel und Rüden rein Eaftanienbraun ins Goldfarbige, mit weißen perlförmigen größeren oder Eleineren Flecken, Unter: feite und Naden grau mit länglihen Flecken, Schwingen dun— felbraun, hell gebändert, Schwanz dunkelbraun, mit vier aus weißen Sleden beftehenden Binden, **45, Str. badia Temm. Horsf. zool. Res. c. ic. Col. 318. Scheitel und Rüden rein Eaftanienbraun, faft goldig, mit weißen, ſchwarz eingefaßten Fleckchen. Stirnband und Augenkreis weißlic grau; untenher ifabellgelb mit vielen Fleckchen Java. V. **16. Str. furcata Temm. Die gabelfhwänzige Eule. Col. 432. Stärker als die Perleule, mit viel längeren, ſchwach befie- derten Zarfen, die über den Fingern nadt find. Der Schwanz ift gabelförmig, Eürzer al$ die Schwingen. In der Färbung gleicht fie unferer Perleule, hat aber mehr weiße Stellen, auch das Ge: fiht ganz weiß. In Meriko und auf den Antillen, V. IV. SYRNIUM Sav. Baumeule. Der Augenkreis befteht aus zerfchligten Federn, auch ber Kragen ift wie bei den vorigen; aber ihre Ohrmuſchel veducirt fid) auf eine eiförmige Höhlung, die nicht die Halfte der Höhe des Schäbels einnimmt; fie haben Eeine Sedechärter, ı und ihre Füße find bis auf die Nägel befiedert. 17. Str, Aluco Z. (Str. stridula ZL.). Die Brand: eule. Der Baumkauz. Nachtbrandeule. Enl, 441. 437. Friſch 9. 98. Naumann 46 und 47.1. Deutfche Ornithologie. Etwas Weniges größer als die aeg Ohreule, überall mit länglichen fehwarzen, mit Zidzadquerzähnchen an den Seiten durchbrochenen Linien bededt, an den Schultern und gegen den vorderen Fluͤgelrand hin mit weißen Flecken. Die Grundfarbe des Männchens ift graulich, des Weibchens voftgelb, weshalb man lange Zeit zwei Species daraus gemacht hat *) Diefe Vögel 1) Die Str. sylvestris, rufa, noctua, alba Skopoli's, und die Strix soloniensis, die Gmelin in feinem Syſteme noch eingefchoben, 412 VB gel. niften in Wäldern oder legen oft gar in fremde Mefter und hal: ten fich in alten Baumſtaͤmmen auf. 18. Str. pagodarum Temm. Temm. col. 230. Strix Selo-puto. Horsf. nr. 3. Kopf, Nacken und Rüden ſchoͤn zimmetbraun, auf jeder Fe: der eine oder zwei Reihen weißer, ſchwarz eingefaßter Perlfleden. Die Schwingen zimmetroth, odergelb gebändert. Der gebänderte Schwanz mit weißem Endfaum. Die Augenkreife vothgelb, Kehle weiß, Bruft und Bauch ebenfo, aber braun quergemellt, mit ein: zelnen gelben Flecken. Die Füße bis an das vorlegte Fingerglied hellbraun befiedert. Länge etwa 18 Zoll. Dftindien. B. **19. Str. pulsatrix Pr. Max. Die Elopfende Eule. Groß. Bauch, Schenkel und Steiß roſtgelb, Kopf, Bruſt und Oberfeite röthlichegraubraun; Schulterfedern gelb gefleckt, Kinn und Unterhals weiß. Brafilien. Pr. W. V. Wir behalten den Namen V. BUBO, Schuhu für diejenigen Gattungen, melche, bei einer eben fo Eleinen Ohr— mufchel und einem weniger ausgezeichneten Federaugenkreife der vorigen, Ohrfederbüfche tragen. Die, welche man Eennt, haben dide, bis an die Krallen befiederte Füße. 20. Str. Bubo L. Der große Schuhu. Le grand Due. Enl. 434, Friſch 93. Raumann 44. Deutfche Ornithologie. Der größte Nachtvogel, gelb mit einem braunen Schaftftrich, ber zur Seite braun punktirt ift, auf jeder Feder. Obenher ift er mehr braun, untenher mehr gelblich gezeichnet, die Federhoͤrner find faſt ſchwarz '). ſind zu unbeſtimmt, um fuͤr etwas anderes als Varietaͤten, wahrſchein— lich der Brandeule gehalten werden zu koͤnnen. Man muß wiſſen, daß in dem ganzen Eulengefchlechte die Weibchen röther als die Männ- en find, daher man hier oft ohne Noth die Species vervielfältigt hat. 1) Man kann Linne’s Strix scandiaca, die nur auf einer Figur von Rudbed, wahrfcheinlich nad) einer Varietät des großen Schuhus gemacht, nicht wohl annehmen. Raubpvögel. Strix. 413 *24., Str. magellanica. (Str. virginiana Daud. 1. * Enl. 585. Strix virginiana. Wilson Am. VI. 50.1. Strix pinicola. Viezllot Am. 19. Das Weibchen eine Elle lang, obenher grau, und fein fchwarz und weiß punftirt, auf den Schwingen in gelbliche, weiß und fehwarze Bänder übergehend. Unterfeite weiß, mit gelben Flecken und grauen Querwellen; die Federohren groß, nach außen fhwarz, Augenkreife ſchwarz eingefaft, Kinn weiß, befiederte Füße geld. Die Unterfeite des Schwanzes weiß, ſchwarz gebänderf. Ueberall in den vereinigten Staaten. V. *22, Str, lactea. Der milchweiße Schuhu. Temm. col. 4. Y Bon der Größe des Schuhus, aber Fürzeren, weiter vom Auge ftehenden Ohrfedern. Der Schnabel ift groß, wie bie Füße blaulich, der Augenkranz weiß, mit ſchwarzem Halbzirkel ges ſaͤumt. Unterfeite ſchmutzigweiß mit feinen Biczadzeichnungen. Die ganze Oberfeite rothbraun (vermuthlic beim Weibchen) mit feinen Punkten und Zicdzadlinien. Zwei Fuß lang; vom Se— negal. V. Die Chouettes à aigrettes Vaillant's find weiter nichts als Schuhus, deren Federhörner weiter nach hinten und mehr aus einander fliehen, und fich auch ſchwieriger aufrichten. Man hat ihrer in beiden Erdhälften, *23. Str. griseata Sh. Vaill. Afr. 43. Aus Guiana. Ihre Federohren find nicht aufgerichtet wie bei den anderen Eulen, fondern fallen vielmehr am Halfe her- unter *). Sie entfpringen am Schnabel und find blendend weiß. Die ganze Oberfeite ift roftbraun, auf dem Schwanz und Flügeln mit einzelnen weißen Sleden, die Unterfeite weißlich, mit feinen braunen Querlinien. Schnabel gelb. V. *24. Str. strepitans T. Die Rauſcheule. ER Col. 174 und 229. dr Aus Batavia [Sumatra]. Mit ſtarkem Schnabel und Klauen. Die Federohren entfpringen vom hinteren Augenwinkel *) Da man diefen Charakter auch an dem jungen Str. strepitans (Temm. col. 229.) bemerkt, fo wäre es möglich, daß Le Vaillant auch nur einen jungen Vogel vor ſich gehabt. g, 414 Bögen. und biegen fich wie nach oben wieder gegen einander, und befte- hen aus braun und weiß gebänderten Federchen. Die Augen: feder£reife find dadurch unterdrückt und Elein. Die ganze Ober: feite iſt dunkelrothbraun, ſchwarz gewellt und gebändert, Schulter und Schwingen fat ſchwarz. Der Schwanz gebändert. Unter: feite weiß, braun gemwelltz die Bruft rothbraun, und nur hier find die Mellenlinien zufammenhängend. Schnabel und Krallen gelb. Der junge hat hellgraue Grundfarben. V. VI. NOCTUA _ Savigny *). Raus: Ohne Federohren, noch vertiefte, ausgefchnittene Ohrmu: fchel. Die Offnung der Iesteren ift eiförmig, und kaum größer als bei jedem anderen Vogel Die Scheibe der Augenfedern ift Eleiner und noch unvollftändiger ald bei den Schuhus Ihre Verwandtfchaft mit den Tagraubvögeln erſtreckt ſich bis auf ihre Lebensart. Einige zeichnen fi) durch einen langen abgeftuften Schwanz aus, Sie haben fehr ſtark befiederte Zehen, und heißen: SURNIA. Sperbereulen. Es ſcheint, daß es von diefen mehrere Gattungen oder Va— vietäten giebt, die aber alle noch nicht hinlänglich beftimmt find, nämlich Str. funerea, hudsonia, uralensis, accipitrina u. ſ. w. 25, Str. nisoria Wolf. Die eigentlihe Sperbereule. En. 473. Naumann 42. 2%. Iſt am beften befannt. Sie findet ſich auf der ganzen nord: lichen Erde, ift von der Größe des Sperbers, obenher ſchwarz⸗ braun mit weißen Tröpfchen und Fleden auf dem Kopfe, auf den Schulterfedern Querftreifen, unten quer braungeftreift auf weißem Grunde, mit zehn weißen Querlinien, auf dem Schwanz. Sie jagt mehr am Tage als des Nachts. 26, Str. uralensis Pallas. Die uralifhe Tageule. Strix macroura Natt. Naumann 42. 1. Faft fo groß wie der Harfang, obenher braun mit meißen *) Sollte eigentlih, als ſchon an einen — —— verge⸗ e ben, nicht paſſiren. Man wuͤrde am beſten Furnia für alle 9 Raubvögel. Strix. 415 Flecken, untenher weiß mit langen braunen Fleden, fünf grauen Duerbinden auf dem Schwanz. Auch fie jagt am Tage, und zeigt fich bisweilen in Deutfchland. Es ift wahrfcheinlich der Hybris oder Ptinx des Ariftoteles. L. IX. c. 12, 27. Str. acadica L. Der Zwergfau;. Naumann 43. f. 1.2. Wilson IV. 34.1. Strix pygmaea Bechst. — iſt gleichfalls bisweilen nach Deutſchland gekommen, gehoͤrt aber auch dem ganzen Norden an. Es iſt die kleinſte und übertrifft kaum die Größe des Sperlings. Auch fie jagt am Tage !). ©. Graubraun mit weißen Fleden, ‘vier meiße Binden auf dem Schwanz. Untenher weiß mit braunen Längsfleden. V. Die anderen haben einen furzen Schwanz und befiederte Zehen. Die größte, und zugleich der größte Nachtvogel ohne Federhörner iſt: ' 28. Str. nyctea L. Die Schneeeule. Der Harfang. Enl. 458. s Wilson IV. 32. 1. Naumann 4l. Faft von der Größe des Schuhus. Ihr fehneeweißes Ge: fieder ift mit braunen Duerbinden gezeichnet, welche mit dem Ater des Thieres fchwinden. Sie bewohnt den Norden beider Welten, niftet auf hohen Zelfen, jagt Hafen, Auerhühner, Schnee: hühner u. ſ. w. ?) Andere Gattungen find viel Kleiner; fo 29. Str. dasypus Bechst. Der rauchfuͤßige Kauz. Strix Tengmalmi L. Raumann 48. k. 1. 2. Der Rüden braun, mit weißen Tropfen gefledt, unten bläffer, mit breiteren weißen Flecken, vier weiße Querftreifen auf dem Schwanz. Im Gehöß. Der rothe Kauz (Str. passe- rina Meyer et Wolf) ift das Weibchen. 1) Le Baillant hat aber eine, le Choucou (Afr. nr. 38.) uns tenher [mit Stirn, Baden und fämmtlicher Unterfeite blendend=] weiß, [obenher röthlih graubraun] der Schwanz mit funfzehn [weißen] Querlinien, die, nach ihm, noch nächtlicher als alle Nachteulen ift. 2) La Chouette blanche Vaill. Afr. 45. ift nichts weiter als eine alte. Die angeführten Größenverhältniffe kommen vom Ausftopfen. 416 Vögel. Indeß hat der groͤßte Theil dieſer kleinen Gattungen die Zehen nur ſehr duͤnn mit Haaren beſetzt. So 30. Str. passerina L. Der gemeine Kauz. Strix pygmaea Bechst. Enl. 439. Naumann 48.1. Etwas Eleiner als der vorige, aber faft eben fo gezeichnet. Der Schwanz etwas Fürzer und mit fünf breiteren und bläfferen Binden. Niſtet häufig in Mauern. In Amerika, Indien u, f. w. giebt e8 verwandte Gattungen, 3. 8. 31. Str. Brama T. Col. 68. Unterfcheidet ſich kaum von der vorigen. *32,. Str. spadicea Reinw. (Str. castanoptera Horsf.) Col, 38. Kopf, Hals, Nacken und Bruft [hmusiggelb, fein braun quergeftreift; Rüden, Oberflügel und Vorderbauch purputfarbig Eaftanienbraun, am Hinterbauch mit weiß gemifcht. Große weiße Flecken auf den Flügeln, die Schwingen fo wie der Schwanz roth- gelb gebändert, Finger oben befiedert. Auf Java, Sumatra ıc. V. *33,. Str. pumila IU.*) Der graubraune Kauz. (Caboure Azara“s.) Str. passerinuides. Col. 344. Wahrfcheinlih das Männchen [oder die junge]. EN Obertheil graubraun, Oberkopf weißlich punktirt, im Naden ein ſchwaͤrzlich und weiß gefledtes Halsband. Schwung = und Schwanzfedern mit gegenüberftehenden weißen Randfleden. Kinn weiß; Kehle und Bruft geaubraun, die Iegten mit weißen Sleden, Unterleib dunkelgraubraun, weiß in die Länge gefledt. Pr. W. **34, Str. minutissima Pr. M. Str. pumila. Temm. col. 39. ſcheint doch, ungeachtet der Zweifel des Prinzen Wied, hierher zu gehören. Die Beſchreibung trifft mit Temmingk’s Abbil- dung bis auf eine unbedeutende Größenverfchiedenheit. Die nad) vorn gerichteten Nafenborften, der weiß punkticte Kopf und Scheis *) Diefe und die folgende bilden das Untergefhleht Glaucidium von Boie. Der Unterfchnabel hat drei Ausfchnitte. Die vierte Schwungfeder ift die Längfte. f %. © KRaubvögel. Strix. 417 tel, der ——— Mantel und die graue Bauchſeite np fiten fie zumal. 2. *35. Str. ferruginea Pr. Max. Der roftfarbige Kauz. (Catoure Azara's.) Col. 199. Gefieder roſtroth; Naſenborſten ſchwarzbraun; Kinn, Kehle und ein Streif über dem Auge weiß; Bruſt roſtroth und gelblich gefleckt; Bauch weiß mit rofteothen Längsfleden; Beine roftgelb, befiedert, Flügel und Schwanz dunkler quergeſtreift. Pz. W. In Brafilien nicht felten. Außer der Färbung dem vorigen fehr ahnlid, die Nafenborften nad) vorn gerichtet. V. *36. Str. hirsuta T. Col. 289. Leicht Eenntlih an einer Reihe dicker fleifer Borften, welche ihre Finger einfaßt. Stirn und Zügel diefer Eule find weiß, die ganze DOberfeite fchön afhbraun, ins Rothbraune; auf den Schwingen einige weiße Querbinden, die Unterfeite weiß, mit großen braunen, faft dreiediten oder breiteren Sleden. Der Schwanz gebandert. Der Schnabel fchwarz mit weißer SHr, Sn Gey: Ion und Cochinchina. V. *37. Str. Maugei. Col. 46. Wird ſchon ziemlich groß. ©. — Obenher roͤthlich aſchgrau, Schulterfedern mit einigen weißen Sleden; Schwingen und Schwanz braun gebändert, um den Schnabel afıhgrau, die Unterfeite rothbraun, weiß gefledt. Die Zehen wenig befiedert. Auf den Antillen, V. Es giebt auch noch Käuze mit ganz nadten Zehen, die unferen Nachteulen an Größe gleichtommen. Gayenne liefert mehrere fchöne Arten, namentlicy die drei folgenden. 38. Str. cayennensis Gm, Enl. 442. Auf einem gelben Grunde unregelmäßig fein braun quer: geſtreift. 39. Str. lineata Sh. Die weißgeſtreifte Eule. Vaill. Afr. 41. La Cheveche noire ow Huhul. Str. albomarginata. Spix X.a. Auf ſchwarzem Grunde quer weiß gejtreift, vier weiße Linien — dem Schwanze. Sie flieht das Licht fo wenig, daß man s 27 418 B- di ge fie Tageule nennt. Die Größe diefer beiden Gattungen ift die unferer gewöhnlihen Nachteulen. " 40. Str. torquata Daud. Die Krageneule. Vaill. Afr. 42. La Cheveche à collier. Obenher braun, untenher weißlich, um die Augen und [von da] eim Band auf der Bruft Jroſt-] braun. Kehle und Augen: brauen weiß. Sie übertrifft die Brandeule an Größe. Es ift Azara’s Naeurutu ohne Obhrfedern. Endlich giebt es in Amerika noch Eulen, deren Zarfen eben fo nadt wie die Zehen find. Hierhin gehört: 41. Str. nudipes Daud. Vieill. Am, XVI. VI. SCOPS. Shre Ohren ftehen oben am Scheitel, die Federfcheiben um die Augen find unvollkommen und die Zehen nadt wie bei den vorigen, Federhörner wie bei den Schuhus. Nur eine Gattung bier zu Lande. 42. Str. Scops. Die Zwergohreule. Enl. 436. Naumann 43. 3. Nicht viel größer als eine Amfel, afchfarb, mehr oder min: der gelb gewoͤlkt und ſehr zierlich mit Eleinen ſchwarzen, ſchma— len Laͤngsſchmitzen gezeichnet, zwifchen welchen Eleine graue wurm⸗ förmige Querlinien gehen, nebft einer Reihe weißlicher Fleckchen an den Schulterfedern, und in jedem Federohr ſechs oder acht Federn. Ein artiger Eleiner Vogel !). 43. Str. atricapilla T. Col. 145. Str. crucigera. SpixIX_ [trifft nicht mit TZemming®s Figur.] Bon der Größe des Str. Asio, der Scheitel ift ſchwarz; eine breite weißliche, mit Zickzacks verzierte Binde umgiebt den Hinz terkopf, ein rein ſchwarzer, breiter Streif geht vom Auge nad) hinten. Die Zederohren außen fhwarz; am Naden ein vöth: / 1) Sch ehe Keinen Unterfchied zwiſchen Str. Zorea Eetti’s Str. carniolica Skopoli's, und Str. pulchella des Pallas von der obigen. Sene Naturforfcher haben wahrſcheinlich diefe Voͤgel darum für verfchieden gehalten, weil Linne dem feinigen nur eine Feder im Federohr gab. Naubvögel. Strix. 419 liches, fein quergeftreiftes Halsband; die ganze übrige Oberfeite braun und ſchwarz melirt auf gelblihem Grunde. Die Unter- feite weißlich mit ſchwarzen Schaftfteichen, durch Quetʒickzacs un⸗ terbrochen, an der Bruſt breiter. In Braſilien. V. Gewiſſe amerikaniſche Gattungen von ziemlicher Groͤße Haben nadte Zarfen und Finger. Dahin *44. Str. Ketupu. Strix ceylonensis Lath, Temm. Col. 74. Str. Leschenaultii ib. 20. dürfte wohl zu dieſer Species mit gehören. ©. Schön roftgelb, mit zahlreichen rundlichen ſchwarzbraunen Flecken auf dem Rüden und Mantel, Iänglichen bis zu Schaft fteihen am Bauche und den Federehren, Schwingen und Schwanz ſchwarz gebändert. Fuͤße nadt. In ganz Oftindin. V. 46. Str. brasiliana L. Die kleine braſiliſche Ohreule. Das Maͤnnchen obenher graubraun, das Weibchen rothbraun, mit dunkleren Laͤngsflecken und dunklen, auch gelbroͤthlichen Quer— flecken. Deck- und Schulterfedern weißlich gefleckt. Unterſeite weißlich, mit ſchwarzbraunen, fein quergeſtreiften Laͤngsſtrichen. Die Ohrfedern an der Innenſeite weißlich. Nicht voͤllig 8 Zoll lang. Prinz W. V. Zweite Ordnung der Voͤgel. PASSERES. Sperlingsartige Vögel. Di. ‚zahlreichfte der ganzen Claſſe. Ihr Charakter fcheint an= fangs ganz negativ, denn fie begreift alle Wögel, die weder Waf- fervögel, noch Sumpfoögel, noch Klettervögel, noch Raubvögel, noch huͤhnerartige find. Indeß kann man doch bei der Verglei— hung bald eine große Übereinftimmung des Baues, und zumal fo unmerkliche Übergänge eines Gefchlechtes zum andern bemerken, daß es ſchwer ift, Unterabtheilungen bei ihnen zu bilden. Sie zeigen weder die Heftigkeit der Naubvögel, noch die be= flimmte Lebensart der hühnerartigen oder der MWaffervögel. Ins fecten, Früchte, Körner liefern ihre Nahrung. Saamen um fo ausfchließlicher, je dider ihr Schnabel; Inſecten, je dünner er ift. Die mit ſtarkem Schnabel verfolgen felbft Eleine Vögel. She Magen ift mus£ulös, und fie haben zwei ganz Eleine Blinddarmchen. In diefer Ordnung finden fih die Singvögel, und die complicirteften Geftelten des unteren Larynx. Die verhältnißmäßige Länge ihrer Flügel und die Ausdeh- nung ihres Flugs find fo verfchiedenartig wie ihre Lebensweife. Ihr Bruftbein hat im ausgemwachfenen Vogel gewöhnlich nur einen Ausfchnitt auf jeder Seite .des unteren Randes. Indeß finden: fich bei den Mandelkrähen, den Eisvögeln, den Bienen- freffeen auch deren zwei, dagegen bei den 6 und Colibri's gar keiner. Die erſte Eintheilung machen wir nach den Fußen; fuͤr die folgenden nehmen wir den Schnabel zu Huͤlfe. Die erſte und zahlreichſte Abtheilung befaßt die Geſchlechter, deren aͤußerer Finger mit dem inneren bloß durch ein oder zwei ⸗ Glieder REN ift. a Sperlingsartige Vögel. Lanius. 421 Die erfte Familie diefer Abtheilung heißt: Dentirostres, Zahnfhnäbler, bei welchen der Schnabel zur Seite der Spige einen Ausfchnitt hat. Sm diefer findet fich die größte Anzahl der Snfecten freffen: den Vögel. Alle freffen indeß auch Beeren. und andere zarte Früchte. Die Gefchlechter beftimmen ſich nach der allgemeinen Ges flalt des Schnabels. Er ift ſtark und von den Seiten zufam: mengedrücdt bei den Würgern und Droffeln; platt gedrüdt bei den Sliegenfhnäappern; rund und di bei den Tan— gara’s; dünn und zugefpist bei den Sängern, aber bie Übergänge von der einen diefer Formen zur andern find fo gra= duirt, daß es aͤußerſt ſchwer ift, die Grenzen der Gefchlechter feft zu ſtellen. 1. LANIUS L. Wurger. - She Schnabel ift Eegelförmig oder zuſammengedruͤckt, und um Ende mehr oder weniger hafig. I. Eigentlidhe. LANIUS. Wo der Schnabel an der Bafis dreiedig und an den Sei: ten zufammengedrüdt ift. Sie leben in Familien, fliegen raſch und ungleich, und flo: Ben ein fcharfes Gefchrei aus. Sie niften reinlich, auf Bäumen, legen fünf bis ſechs Eier, und tragen für ihre Jungen viel Sorge. Sie haben das Eigene, daß fie auf der Stelle Einiges aus dem Gefange der Vögel, die fih in ihrer Nähe befinden, nach— ahmen Eönnen. Die Weibchen und die Jungen haben gewöhn- lic) die Unterfeite fein quergeftreift. Bei den einen ift die Schnabelfirfte gebogen; die mit ſtar— Eer hafenförmiger Spige, wo der Ausfchnitt einen Eleinen Zahn zur Seite bildet, zeigen einen Muth und eine Grauſamkeit, daß mehrere Naturforfcher verleitet worden find, fie mit den Raub: vögeln zufammen zu bringen. Sie verfolgen auch in der That Eleine Vögel, und vertheidigen ſich mit Exfolg gegen die großen, ja greifen fie felbft an, wenn diefe fie von ihrem Mefte vertrei- ben wollen !). 1) Aus diefer erften Unterabtheilung bildet Hr. Vieillot fein Gefchlecht Lanius, Gal. T. 135. 422 Bögen. Mir haben’ drei bis vier Arten diefer Unterabtheilung in Europa. | 1. L. Exeubitor L. Der große graue Würger. Enl. 445. Naumann 49. Darmftädter deutfche Ornithologie. Don der Größe einer Droffel, obenher afchgrau, untenher weiß. Flügel, Schwanz und ein Streif um die Augen ſchwarz, etwas weiß an ben Schulterfedern, der Bafis der Schmwungfedern, und am äußeren Rande der Außeren Schwanzfedern. Er bleibt das ganze Jahr hindurch in Frankreich [auch in Deutfchland in der Regel, doch zieht er bisweilen in andere Gegenden und kommt aud in Afrika vor]. 2. L. meridionalis Temm. Der füdlihe Würger. Darnega. Vielleicht eine eigene Gattung, vieleicht nur eine Raſſe des vorigen, von dunklerer Farbe [zumal auf der Oberfeite], untenher meincoth angeflogen. [Die vier mittelften Schwanzfedern find ganz fchmwarz.]. Amerika hat noch einige ihnen verwandte 1). 3. L. minor. Der Eleine italienifche oder ſchwarz— ffirnige Würger. (Lanius Excubitor minor @m.) Naumann 50, Enl. 32. 1. D. deutfche Ornithologie. Etwas Eleiner als der gemeine, mit Fürzerem und dickerem Schnabel, Schwingen und Schwanz jenem gleichend, obenher aſchgrau, am Bauche röthlic überlaufen, die ſchwarze Augen: binde über die Stirn herumgehend, Eine beftimmt verfchiedene Gattung. 2 1) Lanius carolinensis Wilson II. 22. 5.*) und fein Lanius Exeubitor 1. 5. 1., den er für venfelben hält. Ch. Bonaparte macht daraus zwei Gattungen, und bringt fie zu dem L. ludovicianus und L. septentrionalis @m. oder zum L. ardesiacus und borealig Vieill. Am. 50 und 51. Allein man muß geftehen, daß ſich diefe ver— ſchiedenen Figuren ſehr fchlecht gleichen. — ———— — geht über bem Eihnabel um Die Gil herum, "iluch I er um einen Bol Het net als der große Würger, hat einen Fürzeren, ganz. arzen Schnabel, und wohne alien Warder,d OO UNE * vr Sperlingsartige Vögel Lanius. 423 4. L. rufus s. ruficeps. Der rothföpfige Würger. (L. ruficollis SR. L. pomeranus Gm. L. Collurio rufus L. Lanius rutilus Lath. Enl. 9. 2. Naumann 51. | Deutfche Ornithologie. L. ruficeps. Das Stirnband, die Schwingen und der Schwanz des vo: rigen. Aber noch etwas Eleiner, der Scheitel und Naden lebe haft voftbraun, der Nüden ſchwarz. Schulterfedern, Bauch und DBürzel weiß. [In Europa und Afrika. ] *) 5. L. Collurio L. Der Dorndreher. Der roth: rüdige Würger. Der Neuntödter. Lanius spinitorquus Bechst. Enl. 31. Naumann 52. Deutfche Ornithologie. Noch etwas Eleinerz Scheitel und Bürzel aſchgrau, Ruͤcken und Flügel ſchoͤn roftbraun, die Unterfeite weißlich, ein fehwarzer Augenftreif, die Schwingen [hwarz, braungelb geſaͤumt. Die Schwanzfedern fhwarz, die zur Seite mit meißer Bafis, [der Bauch roͤthlich angelaufen]. Er tödtet Eleine Vögel, junge Scöfhe und eine große Menge Inſecten, die er an die Dornen in Gebüfhen anipießt, um fie gelegentlich) wieder zu finden oder bequemer zu verzehren. ©. — Das Weibchen ift obenher ſchmutzig voftbraun, ohne aſchgrau, unten fhmusig weiß und ſchwach gewellt, Eben fo die jungen. V. | Diefe drei letzteren Gattungen verlaffen ung im Winter und gehen bis Afrika, Die anderen Welttheile befisen auch ihre Würger mit ges bogenem Schnabel. Diefe Vögel verkleinern und ſchwaͤchen ihre Schnäbel aber geadweife, nad den Gattungen, fo daß eg unmöglich ift, zwifchen diefem Untergefchlecht und den Amfeln eine Grenze zu ziehen. Mit ftärkerem Schnabel 3. B. *6. L. collaris L. Der Fifkal. Enl. 477.1. Vaill. Afr. 61. 62. ) Shm fehr ähnlich ift L. superciliosus Lath. Enl. 477. 2. va ihm nur das Schwarze Stienband fehlt, und er überall mehr braun und etwas weiß über dem Auge hat. In Senegambien. V. 424 B gie Ti Kopf, Nacken und Mantel ſchwarzbraun, Unterfeite und Dedfedern der Flügel weiß. Bürzel graulih, Schwingen und Schwanz ſchwarz, legterer weiß eingefaßt und Eeilfürmig abgeftuft. Er ift von der Größe unferes großen Würgers, aber — Am Cap. Der Junge iſt braͤunlich. *7. L. luctuosus Licht. Schwarz, die Schulterfedern am aͤußeren Rande, die Schwanz⸗— federn an der Spitze weiß. Mit einem Federbuſch. Braſilien. V. **8, L. ferrugineus Lath. Voy. de Freycinet t. 17. Obenher dunkel Eaftanienbraun, untenher heller, Kehle weiß, der abgeftufte Schwanz mit weißgelblichen Erdfleden. Auf Isle de France, V. *9. L. Bulbul SA. Der Bubu. Vaill. Afr. 68. Obenher bis zum Schwanz ſchwarz, untenher rein weiß, Steißfedern gelbröthlich, ein ſchneeweißer Streif über die Flügel. Das Weibchen ift obenher bläffer, am Bauche mehr vothgelb. Die Flügel find fehr kurz. Im ganzen füdlichen Afrika. V. **40. L. Cublan. Vaill. Afr. 72. Obenher ſchwarz, der Unterrüden weiß, die Schulterfedern halb weiß, die Schwingen weiß gerandet, untenher weißlich, alle Schwanzfedern ſchwarz, weiß gefranzt. Beim Männchen ift der ganze Rüden ſchwarz. afferland. Licht. *) B II. L. Karu Less. Voy. de la Cog. pl. 12. \ Schmaͤchtig; Oberfeite glänzend ſchwarz und grünlih. Die Schwungfedern weiß gefäumt. Die drei äußeren Schwanzfedern am Ende weiß. Ein weißer Strich über dem Auge zum Schna— bel. Unterfeite weißlich. V. *12. L. capensis Sh. Der Brubru— Lanius Brubru Licht. Vaill. Afr. 71. Scheitel und Naden ſchwarz; aͤber dem Auge laͤuft nach Ihm ſehr ähnlich L. gambensis Licht., obenher DR bi braun, mit ganz ſchwarzem Schwanz. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 425 hinten ein weißer Streif. Bruft, Kehle, Hals und Bauch weiß, der Bauch zur Seite roftroth. Flügel und Schwanz ſchwarz mit weiß melirt. Der Schwanz mit weißen Spigen. Dem Weib: chen fehlt das reine Weiß, Am Vorgebirge der guten Sofa weit landeinwärts, *13. L. madagascariensis. Enl. 299. 3 Aſchgrau, untenher weißlih, die Dedfedern rothbraun, der Schwanz zum Theil eben fo. Ein fchwarzer Bügel zwifchen Schnabel und Auge. Kehle ſchwarz. Won der Größe eines Sperlings. RR; V. 14. L. naevius L. & Le Batara noir et plombe Az. 213. 2 Le Batara mor- dore Az. 214. Enl. 377. Das Männchen grau, auf der Mitte des Scheitels ſchwarz, Flügel und Schwanz ſchwarz, weiß gefledt. Die Schwingen außen weiß gerandet. Das Weibchen obenher olivenbraun, der Scheitel rothbraun, Bauch afhgrau. Cayenne, Brafilien. Licht. V. *15. L. bicolor Gm. Enl. 298. f. 1. ku . Blau, mit ſchwarzen Schwingen. Schwanzende und Stirn um den Schnabel herum auch ſchwarz. Untenher weiß. Auf Madagaskar. V. *16. L. americanus. Enl. 397. Schwanz, Kehle und Baden weiß, Bruft und Bauch aſch— grau. Auf den erften Schwungfedern ein weißer Fled, die mitt- leren Schwanzfedern ſchwarz, die Seitenfedern an der Spige weiß, die äußeren faft gänzlich. Nordamerika. V. *17. L. pyrrhonotos. Vieill. Gal. 135. Stirn fhwarz; von da durch das Auge bis zur Schulter herab ebenfalls, Hinterkopf und Naden grau, Kehle und Bruft weiß, Tlügel und Schwanz ſchwarz, Unterrüden und Bauch gelb: roth; der Schwanz fehr abgeftuft. In Oftindien. V. *18. L, caesius Licht, Col. 17. Das Männden dunkel afchblau, Das Weibchen oben olis 426 — : Kar En Nor an © venbraun, mit vöthlichen Schwingen, weißer Kehle, brauner Bruft, coftrothem Bauch, am Steiß zimmetroth, Cayenne, Brafilien, Lich tenſt. V. LANIO Vieill. Nach einem krummſchnabeligen Wuͤrger, deſſen Kanten des Oberſchnabels etwas eckig ſind. Es iſt der Tangara mordoré Buffon’s (Enl. 809. 2.), Tanagra atricapilla "G@mel. Unter denen, den Amfeln ähnlicheren, woraus Hr. Vieillot feine Lanarius (Gal. 143.) bildet, kann man aufführen: *19. L. tamnophiloides Sp. Museicapa tamnophiloides. Spix 26. 1. Ziemlich) groß; obenher hell Eaftanienbraun, unten odergelb, der Schwanz braunroth, die Schwingen fhwarzbraun. Brafilien. | V. **20. L. Domicella Licht. Schwarz, mit weißen Schultern, die Schwingen an ber Spige weiß. Das Weibchen braun. Brafilien. Lichtenſt. V. *21.L. Oliva. [L. olivaceus Shaw non Licht. —— ete.] Vaill. 75 und 76, h Obenher olivengrün, ins gelbliche ziehend; untenher oder: gelb, wie auch die Seitenfedern des Schwanzes und ein Stirn: band. Vom Auge herabwärts nach den. Schultern ein breiter ſchwarzer Streif oder led, der dem Weibchen fehlt; das junge Männchen hat weißen Bauch, An der Algoabai. V. *22. L. barbaxus. Der Gonolek. Enl. 56. Vaill. 69. Schwarz, untenher feuerroth, Scheitel, Nacken und Fuͤße nebft Steißfedern gelb. Am Senegal und Gap. Etwa neun Boll lang. Das Weibchen ift matter von Farbe, fein Oberkopf olivengrün. V. ** 23. L. atrococcineus. Malaconotus atrococcineus Burchell. Zool, Journ. V. 1. nr, 4. t. 18. Obenher ſchwarz, untenher feuerroth. Die Fluͤgel mit einer weißen Laͤngsbinde. Am Gariep in Suͤdafrika. WB *24. L. erythrogaster. Rüppell ©. 29 Ganz dem vorigen gleich „ Mut obs er nichts weißes hat. Vielleicht doch mit ihm eins. In Sennaar ꝛc. DB. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 497 *25. Lanius gutturalis. Daudin in ven Ann. du Mus. IU. 15, Vaill, 286. La pie-grieche Perrin. Oberſeite grün, ins grauliche; über dem Auge und an der Schulter ein gelber Streif. Kehle, Bruft und Bauch purpur= voth, ein ſchwarzer Streif vom Schnabelwinfel durch Auge den Hals herabgehend und fich mit einem ſchwarzen Duerband auf der Bruft verbindend. Unterfeite des Schwanzes ſchwarz. V. *26. L. Bachbakiri Sh. Turdus ceylonus. Enl. 272. Vaill. 67. Scheitel und Naden grau, ein gelber Streif: ald Augenz - braue über dem Auge, vom Schnabelwinfel bis auf die Beuft ein fchwarzer Streif, der eine goldgelbe Kehle einfaßt. Bauch und Schenkel ebenfalls gelb. Nüden, Flügel und Schwanz oli- vengruͤn, ins gelbliche, der Schwanz und die Schwingen an den Seiten ſchwarz und gelb. leicht vollig dem vorigen, außer daß er gelb ftatt coth hat. Am Cap. V. *27. L. dubius !). Motacilla dubia Sh. ’ Vaill. 115. La cravatte blanche. Kopf, Bruft, Schwingen und Schwanz ſchwarz, die Kehle rein weiß, Körper gelb, Flügel und Schwanzdafis berggrün. Auf Sava. BD. VIREO Vieill, Unterfcheiden fi) nur durch etwas Fürzeren und zarteren Schnabel. *2 poliocephalus Licht. Obenher papageigrün, der Kopf grau, - ‚Bügel, Bauchfeite und lange Schenkel gelb, Deck- und Steuerfedern mit gelben Spigen. Senegambien. Licht. V. *29. flavifrons. Vieill, Am. 54, Wilson 1.7. 3. Muscicapa sylvicola. Kopf und VBorderrüden gelb, ins olivengrüne; Augenkreis, Kehle 1) Auch der Turdus erassirostris Gm. Lathk. Synops. II. 34., derfelbe Vogel wie Sparrmann’s Tanagra capensis Sp. Carlo t. 45 und mehrere andere eben fo zweideutige. 428 Voögel. und Bruſt ſchoͤn citronengelb. Schultern und Unterruͤcken afch- grau. Schwingen ſchwarzbraun mit zwei weißen Querbinden, die laͤngeren Federn weißgeſaͤumt; Bauch ſilberweiß, Schwanz ſchwarz⸗ braun, die drei aͤußeren Federn weißgeſaͤumt. V. *30. L. musicus. Der Sing-Wuͤrger. Der Politikus. Muscicapa noveboracensis. Muscicapa cantatrix. Wilson 2. 18. 6. Vieill. 52. Obenher fehön olivengruͤn, Kehle und Bruſt weißlih, Hin- terbauch gelb. Flügel ſchwarz, grünlichgelb gefaumt, Schwanz ſchwarz, gruͤn eingefaßt. Man findet in fein Neft gewoͤhnlich Stüden von Zeitungsblättern eingewebt, deshalb ihm die Nord: amerikaner den Namen Politikus gegeben haben. V. *31. L. olivaceus Ch. Bonap. et Licht. Motacilla olivacea. Wilson I. 12. 3. Obenher olivengrün mit grauem Oberkopf, über den Augen ein gelblichteißer, ſchwarz gefäumter Streif, die Unterfeite weiß. (Die vierte Schwungfeder fo lang wie die erſte, Licht.) Mord: amerika. V. *32. L. agilis Licht. Tamnophilus agilis +), Spix 34. 1. Dem vorigen fehr ähnlich, aber heller grün, die Seiten grüner, die erſte Schwungfeder kaum von der Länge der fechsten. Bahia. Licht. V. *33. L. gilvus. Ch. Bonap. Muscicapa meloda. Wilson V. 42. 2. Obenher blaß olivengrün, untenher weiß, die Schwingen und der Schwanz etwas braun. Dber= und Unterfärbung ſcharf ab- gefchnitten. Ein hoͤchſt angenehmer Sänger in der Nähe der Städte, in Nordamerika. V. Dieſe fuͤhren faſt direct zu den Saͤngern. Andere haben den Schnabelruͤcken in ſeiner ganzen Laͤnge gerade, und nur an der Spitze hakig. Es find ſaͤmmtlich Aus: länder und ihre Form geht unvermerkt in die anderer Sänger und Grasmüden über, *) Bon Cuvier zum vorigen gezogen. ne V. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 429 *34. L. icterus Cuv. Tamnophilus icterus. Vaill. Afr. 285. Le Blanchot. Dherkopf und Nacken fchiefergeau, Rüden und Schwanz oligengrün ins gelbliche, Unterfeite fchmwefelgelb. An der Stirn etwas weiß. Am Senegal. V. *35. L. magnus. Le grand Battara Az. Lanius stagurus Licht. Tamnophilus albiventer. Spix 32. ’ Tamnophilus magnus Pr. Max. Das Männchen unten ganz weiß, obenher ſchwarz, mit weiß gebändertem Schwanz und weißen Duerbandfleden der Ded: und Schulterfedern des Flügels; "Schwingen weißgefaumt. Das Weibchen untenher weiß, obenher zimmetroth. Wariirt mit einem Schwanz der fieben Binden zeigt, _ Beide Oefchlechter haben ei- nen Sederbufch. V. *36. L. severus Licht. Schwarz, mit rußfarbigen Fluͤgeln, einem Federbuſch, und abgeſtuftem Schwanz. Das Weibchen mit braunem Scheitel, uͤberall fein braun und aſchgrau gebaͤndert. St. Paul. Licht. V. *37. 1 guttulatus Licht. an, Scheitel und Hinterkopf grau, die Seiten des Kopfs und die Schwingen weiß getropft, Kehle weiß, Gurgel gelblich mit braunen Flecken, Bauc in der Mitte gelblich. Das Weibchen hat einen braunen Scheitel. St. Paul. Licht. 2. **38. L. ferrugineus Quoy et Gaimard, Voy. de Freye. pl. 17. Rothgelb, Kehle und Schwanzfpigen weißlich. je Isle de France. *39, L. canadensis Gm. Turdus eirratus. Enl. 479. 2. Das Weibchen. Obenher rothbraun, untenher weißlich, Baden weißgefleckt, Bruft und Kehle vöthlichgelb; Schwingen ſchwarz, Schwanz (wa, weiß gefledt, abgefluft; ein brauner Federbufc auf dem Kopf. V. *40. L. punctatus Sh. Vaill. 77,1. Le Tachet. Dunkelgeau, mit ſchwarzem Scheitel, Flügen und Schwanz. 430 er T. Schwung-, Deck- und mittlere Schwanzfedern mit weißer Spige. Auch find die großen Schwungfedern weiß gefäumt. Die Unter: feite des Körpers etwas heller grau, außer an der Bruft. Aus Cayenne. V. *41. L. doliatus. Le Batara raye Az. L. radiatus. Spix 35. 2. Enl. 297. 2. Vaill. Afr. 77.2. Le Rousset. Das Weibchen. Schwarz, über und über ſchmal weiß gebändert. In Cayenne, Brafilien. Das Weibchen obenher rothbraun, unten toftcoth, ein Ningkragen und die Kehle ſchwarz und weißbunt. V. **42. L. Meleager Licht. Obenher ſchwarz, mit großen weißen Flecken, untenher weiß mit toftbraunen Steißfedern. Schwingen ſchwarz, die äußere Sahne weißgefledt, die Dedfedern auf beiden Fahnen. Die Schwanzfedern unterbrochen ungleichlinig weiß gebändert. Gt. Paul. Licht. V. 43. L. palliatus Licht. $ Braun, Kopf, Hals und gefammte Unterfeite ſchwarz, quer weiß gewellt. Das Männchen mit fhwarzem Säptel, as Meibchen mit braunem. Bahia. Licht. B. *44. L. virgatus Temm. Col. 256. 1. Obenher afchblau, untenher weiß; ein ſchwarzer Streif vom Naſenloch an durchs Auge bis zum Ohr, Gegen fehs Zoll lang. Auf Java und mwahrfcheinlid mehrern Inſemn des indiſchen Archipels. V. *45. L. personatus 7. s. nubicus Licht. Col. 256. 2. La pie-grieche masquee, Obenher ſchwarz, der WVorderkopf, ein Furzer Streif über dem Auge, die Schulterfedern, ein Fleck auf den Flügeln und die äußeren Schwanzfedern weiß. Untenher etwas rothbraun, Kehle, Mitte des Bauches und Steißfedern weiß. Das — oben aſchgrau. In Nubien. Licht. *46. L. fasciolatus *). Thamnophilus lineatus. Spix 33. 2 Ruͤcken, Flügel und Schwanz ſchoͤn kaſtamienbraunz das *) Der Name mußte wegen Nr. 53. geändert werden. V. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 431 Männchen mit ſchwarzem weißpunftirtem Kopf, das Weibchen ebenfo, aber mit zimmetbraunem Scheitel. Der ganze übrige Kör: per weiß, fchön ſchwarz gebandert. Brafilien. V. *47. L. strigilatus. Thamnophilus strigilatus. Spx.x 36. Obenher olivenbraun, an Kopf und Rüden weiß, gelblich Längsgeftrichelt ; untenher odergelblih, Schwingen und — zimmetroth. Braſilien. *48. L. melanocephalus. Thamnophilus melanoceps. Spix 389. 1. Ziemlich groß; Kopf und Hals ſchwarz, das Übrige kaſta⸗ nienbraun, die Tarſen weiß, der Schwanz nad) Verhältniß Eurz, der Schnabel groß. Para. V. *49. L. leuconotos, Spi.x 39. 2. Ganz fchwarz, mit einem weißen Duerband auf dem Naden. Könnte nah Spir VBermuthung vielleicht das Männchen des vorhergehenden feyn. Auch in den Wäldern von Para. V. Hierher muß au *50. L. galericulatus Cuv. Vaill.*) 42. Le geai longup [?]. geftellt werden, allein er geht in die Vanga über. J[Es ift L. scapulatus Licht., ſchwarz, mit einem weißen Querfled zur Seite > des Halfes, mit drei Zoll langen, ausgebreiteten platten Scheitelfedern.] Ich bringe auch noch einen von den Naturforfhern gewals tig hin und her geworfenen Vogel hierher ). *51. L. mindanensis. Buff. Enl. 627. 1. Merle de Mindanao. Turdus mindanensis. Gm. *) nämlich: Oiseaux de Par. nr. 42. Geai noir a collier blanc, ‘ B. 1) und feldft *52. L. orientalis Licht. Der Terat-boulan. Turdus orientalis. Enl. 273. 2. koͤnnte hier angereihet werben, wenn er nicht eben fo nahe am bie Droſſeln grenze. [Er unterſcheidet ſich durch weiße Augenbrauen, grauen Unterrücden und Bürzel, ganz weiße Unterfeite, alle Schwanz⸗ federn weiß endigend, das Weibchen unten mit ſchwarzen Strichen ges wellt. Licht. ‚432 Brig T. Gracula solaris Latk. Sturnus solaris Daud. Edw. 181. Dial- Bird, Albin 111, 17. 18. Glaͤnzend ſchwarz, mit einem breiten, blendend weißen Fluͤ⸗ gelband ; der Bauch, die Steißfedern, die zwei außerften Schwanz⸗ federn jederſeits und die dritte an der äußeren Sahne und Spige weiß. Dftindien. Licht. ' V. Das Untergeſchlecht Thamnophilus oder Battara iſt von Vieillot aus einem geradfchnäbeligen, aber fo fchlecht beſtimm— ten Würger gebildet worden, daß ihn Andere bald zu Myiothera, bald anderswohin gebracht haben. Einige geradfehnäblige Würger haben einen fehr flarken Schnabel, deſſen Unterfchnabel fehr aufgetrieben it. Dahin *53. L. lineatus Leach. Leach. Zool. Misc. pl. 6. [mittelmäßig.] Ganz ſchwarz, überall fein quer weißgefkreift. Der Schwanz abgeftuft. DemL. doliatus ähnlich, aber ohne die weißen Laͤngs⸗ flecken am Kopf. In Cayenne nicht ſelten. V. *54. L. guttatus Spix. Spix 35. Obenher ſchwarz, ſchmutziggelb gefleckt, untenher vorn meiß, an der Bruſt mit ſchwarzen Flecken. Schwanz und Schwingen roſtgelb quergebaͤndert, Hinterbauch und Steißfedern roſtgelb In den Waͤldern von St. Paul. V. Wieder andere, mit duͤnnem geradem Schnabel, machen ſich durch ihre aufgerichteten Federbuͤſche bemerklich. *55. L. plumatus Sh. Le Bagadais. Prionops Gedffr. Vieill. Gal. 142. Vaill. Afr. 80 und 81. Der junge. Federbuſch, Nacken und die ganze Unterfeite des Körpers weiß; Hinterkopf afchgrau; Flügel ſchwarz mit einem weißen Längsftreif, die äußeren Schwanzfedern und das Ende des ſchwar— zen Schwanzes gleichfalls weiß; der Federbuſch iſt nach vorn gerichtet, und die hinteren längeren Federn Eönnen fich aufrichten und zurüdfchlagen. Vom Senegal. DB. BReHEBU Ar tige Bügel. Lanius. 433 *56. L. albifrons. Pithys leucops. Vieill. Gal. 129. Pipra albifrons ). Klein, kurzſchwaͤnzig, der Körper braunroth elitmiengähen mit ſchwarzem Nüden, Flügeln und Kopf. Hinter: dem Auge ein Eleiner weißer Streif; Dee weiße Federbuſch befteht aus ſchma— len fpigen Federn, und ähnliche bilden die Kehle. Sit noch fer: ner zu vergleichen. Cayenne. B. Um diefe eigentlichen Würger gruppiren ſich nun einige aus: ländifche Untergefchlechter, die mehr oder weniger von Fach ab= weichen und die wir jest fo charakterifiren. | U. VANGA Buf. —— Mit großem, uͤberall ſehr zuſammengedruͤcktem Schnabel, ſehr ſcharfhakiger Spitze, und die des Unterſchnabels nach oben gerichtet *) *57. L. (V.) curvirostris L. Enl. 223. Oben ſchwarz, mit grünlichem Hinterkopf; untenher weiß, die erften fünf Schwungfedern mit einem weißen Fleck. Der Schwanz ift Eeilformig, der Unterfchnabel mit gekruͤmmter Spiße wie der DOberfchnabel. Auf Madagaskar. V. *58. L. (V.) destructor. | Barita destructor Temm. Col. 273. Oberkopf und ein Badenbart ſchwarz, Nüden und. Schul- terfedern fchiefergeau, Schwingen ſchwarzbraun, mit weißem Laͤngs— ſtreif. Nafe, Kinn, Kehle, Seitenhals und Bürzel weiß, Bruft und ar weißlichgrau. Schwanz ſchwarz mit weißen Spitzen. V. *59. L. (V.) kirhocephalus Less. et Garn. Voy. de la Coquille de Duperrey pl. 11. Mit Federbuſch; Kopf und Hals ‚grau, Schwingen und Schwanz braun, Rüden orangeroth, Bauch orangegelb. Pla bet. weißlich. Auf — auch Neuholland. V. 1) Er hat mit ben Manakins nichts gemein als eine etwas mehr als gewoͤhnliche Vereinigung der beiden aͤußeren Finger. *) Auch bei unſerem Neuntoͤdter kommt bisweilen als Monftvofität ne ae, ähnliche -Schmabelgeftalt, vor. 8. 25 434 Bu % *60. L. (V.) Vigorsüü. Thamnophilus Vigorsii. Zool. Journ. VII. und VII. Vanga striata. Voy. de Freycinet pl, 18 et 19. Das Männchen untenher blaugrau, obenher vom Rüden an fhön ſchwarz und weiß gebändert; ein ſchwarzer Federbufch be deedt den Kopf: Das Weibchen ift am Kopf, Hals, Nacken und untenher fhmusigbraun, obenher ſchwarz und roftgelb gebandert, der Federbufc mehr braun. Große Vögel mit langem Schwanz und Eurzen Flügeln. V. III. OCYPTERUS Cw.!) Schwalben ; Würger. Langrayen. Mit Eegelförmigem, überall gerundetem Schnabel, ohne Firfte, faum am Ende etwas gebogen, mit fehr feiner, zur Seite leicht eingekerbter Spige, die Füße ziemlich Eurz, und die Schwingen fo lang und länger als der Schwanz, was ihnen felbft den Flug unferer Schwalben giebt; aber fie verbinden damit den Muth der Würger und ſcheuen fich felbft nicht, Raben anzugreifen ?). Die Species find an den Küften und auf den Inſeln des indifchen Dceans ziemlich zahlreich, wo fie unaufhörlih und raſch im Verfolg der Inſecten herumfliegen. **61. L. (O.) sanguinolentus. Col. 499. Schwarz, mit purpurrothem Bauchfleck und einem Kleinen Fleckchen gleicher Farbe am Flügel. Die Schnabelfpige weiß. 2. *62. L. (O.) leucorhynchus L. Enl. 9.1. L. dominicanus. Sonnerat ir Voy. pl. 25. » Dbenher, nebft Flügen und Schwanz ſchwarz, Sgmabe, Bruft, Bauch) und Steiß ganz weiß. *63, L. (O.) viridis. Der grüne Würger?). Enl. 32. 1. 2 Kopf, Oberkörper und Schwingen dunkelgrün, der Schwanz ſchwarz, die Unterfeite weiß. Die zwei mittleren aloe 1) Ocypterus oder Oxypterus (ſchnelle Flügel, ſpitze Flügel), grie- chiſcher Name eines unbekannten Vogels, der fehr gut bier angewandt werden kann. Herr Bieillot hat Artamus daraus gemacht. 2) Sonnerat erfte Reife ©. 56, 3) Man fehe über diefes —— die ae des Hrn. Valenciennes in den Memoires du Museum T, VI, p. 20. pl.7. 8.9. Sperlingsartige Vögel, Lanius. 435 fpielen auch ins dunfelgrüne wie bie aͤußeren Raͤnder der uͤbrigen. Auf Madagaskar. V. J IV. BARITA. Krahenwuͤrger. — 9) Sie haben einen großen kegelfoͤrmigen, an der Baſis rum: den, geraden Schnabel, der die Stirnfedern durch einen zirkelfoͤr⸗ migen Einfchnitt umfaßt; auf dem Rüden ift er abgerundet, auf den Seiten zufammengedrüdt, die Spige hafig und an den Seiten ausgefchnitten. Die Kleinen Iinienförmigen Nafenlöcher find von keinem häutigen Raume umgeben. Es find große ſtarke Vögel, aus Nenholland und den be: nachbarten Inſeln, die die Drnithologen willkuͤrlich unter meh: rere Gefchlechter zerſtreut haben. Man legt ihnen ſehr geräufchs volle Manieren, und eine fchreiende Stimme bei. Eie verfolgen Eleine Voͤgel. *64. L. (B.) varius. Gracula varia Sh. Coracias varıa Gm. Enl, 623. Le Cassican de la nouvelle Guinee. Schwarz, am Unterrüden und Bürzel, fo wie den Steiß— federn weiß; die Flügel ſchwarz und weiß, die — außer die beiden mittleren, mit weißer Spitze. *65. L. (B.) tibicen. Gracula Tibicen $%. Voy. de Freycinet pl. 20. Le Fluteur. Kopf, Unterfeite, Flügel und Schwanz fchwarz; der Hinter: kopf und Naden, Oberruͤcken, Bürzel und Steiß, fo wie eine Duerbinde der Flügel weiß, Der Schnabel grau, die Füße ſchwarz. Diefee Vogel variirt fehr in der Farbe, oft ift der Küden grau mit dunklen Schaftftrichen x Auf Neuholland. V. *66. L. (B.) streperus. Coracias strepera Lath. Corvus graculinus J. White. Cracticus streperus. Vieill. G@al. 109, Gracula chalybea, Vaill. ois. de Paradis 67. Gracula strepera Lath. Le Reveilleur de !’Isle Norfolk Daud. p. 267. 1) Barita, griechiſcher Name eines unbekannten EUER Herr Bieillot hat meinen Baritas den Namen MRapklaun gegeben. 28 * 436 | Bd gg el. Schwarz; ein weißer Fleck auf den lügen. Steißfedern weiß, Unterfchwanz weiß, mit einem ſchwarzbraunen Querband in der Mitte. Auf der Inſel Norfolk. Er ſtoͤrt durch ſein liches Geſchrei den Schlaf *). V. CHALYBAEBUS Cw. Stablwürger. Ihr Schnabel hat die namliche Geftalt, ift aber etwas we— niger dik an der, Bafis, und die Nafenlöcher find durch einen großen haͤutigen Raum Ducchgebohrt. Die, welche man. Eennt, Eommen von Neu: Guinea und zeichnen fich durch ein fchönes ftahlbraunes Gefieder aus. 67. L. (Ch.) paradiseus Cuv. Paradisea viridis Gm. Enl. 634. Hat Kopf» und Halsfedern wie frifirter Sammet, weshalb man ihn, fo wie wegen feines Federglanzes,. unter die Paradis- vögel gejtellt hat. © — Der Körper: iſt meerg Auf Neu⸗Guinea 68. L. (Ch.) cornutus Cwv. | Phonygama Keraudrenii. . —— Keraudrenii. Lesson et — ——— Voy. de Duperrey pP Mit zwei zugefpigten Federbüfchen am. n Hinterkopf [wie herz abhängende Zipfel]. Seine Luftröhre biegt fich dreimal im Gir- £el, ehe fie in die Lungen tritt. — [Er ift ftahlgrün und vio- let. fchillernd. ] VI. PSARIS Cw.‘*) | Sperlingswuͤrger. Becarde Buff. Mit Eegelformigem, fehr dien, an der Bafis runden, die ‚Stirn aber nicht einfchneidenden Schnabel; feine Spitze iſt hakig und leicht zuſammengedruͤckt Die Gattungen leben in Suͤdamerika. Die bekannteſte iſt 69. L. (Ps.) cayanus L. —* ‚La Becarde. Enl. 304 und — *) Hierher audi Barita’ —— Temm. V. 1) Psaris iſt der griechiſche Name eines —— 5 Vieillot hat ihn in Tityra (Gal. 134,) und Spir (Av. bras. 44 in Pachyrhynchus umgetauft. **) 70. Lanius Inquisitor Olf. L. cayanus y. Lath. mit ganz Schwarzen, Schnabel, befiederten age, dir innere Fahne der Schwungfedern an der Bafis weiß. Licht. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 437 Tityra einerea. Vieillot Gal, 134. Pachyrhynchus cayanus. Spix 44. 1. Hell afchgrau, Kopf, Schwingen und Schwanz (chrmary. [Der Schnabel an der Bafis fleifchfarb.] Seine Lebensart ift die unferer Würger !). Hiezu noch: *71. L. (Ps.) Vieilloti. Jardine et Selby Ill. 10. 1. Obenher olivengrün, mit ſchmutzigweißer Kehle und at und gelber Bruft. 72. L. (Ps.) castaneus, ib. 10, £. 2. Kaftanienbraun; etwas gehäubt. — ii Und die in der Anmerkung angeführten. x7g, L. (Ps.) Cuvieri Swains. Pachyrhynchus semifasciatus. Spix; 44. 2: Aſchgrau, auf dem Rüden dunkler, Stirn, Baden, Schwin- gen und ein großer Fleck auf dem Schwanze ſchwarz. B; VII. —6 Cu. ?) Rabenwlleger. Choucaris "Buffon. Mit weniger zufammengedrüdtem Schnabel als die Wuͤr— ger; ‚feine Firſte ift fcharffantig, und gleichfoͤrmig in ihrer ganzen Laͤnge gebogen. Die Commiſſur iſt auch ein wenig gebogen; die Federn, welche bisweilen die Naſenloͤcher bedecken, haben veran- laßt, fie zu den Raben zu ftellen; aber die Kimme am Schnabel entfernt fie davon. Sie Eommen, wie die Cafficans, aus den entfernteften Thei: len Indiens. 1 9 Buffon bat ganz felſch dieſen en Becarde auf einen Tyrannus (Lanius sulfuratus) und auf einen den Droffeln ähnlichen Würger (L. barbarus) übergetragen. — Psaris erythrogenis, Selby Zool, Journ, 1. p: 484: — Die Pachyrhynchus Cuvierii, niger, ci- nerascens, rufescens, Spiz 45. 46. haben den Schnabel Kleiner, aber von derfelben Geftalt. 2) Graucalus ift der griechifche Name eines afchgrauen Vogels. Drei Choucari unter, vieren find. von diefer Farbe. Hr. Vieillot verwechfelt diefen Vogel mit feinen Coraeina, welche die Gymnoderes und Gymnocephalus begreifen ‚von denen wir ſpaͤter fprechen werden. 438 | Vögel. *74. L (Gr) papuensis Gm. Enl. 630. Vieill. Gal. 113. La Coracine Choucari. Aſchgrau, um den Schnabel und an der Kehle fchwarz; die Schwingen ſchwarzgrau, weiß gefaumt; Bauch, Steißfedern und unteres Schwanzende weiß. Won Neu: Guinea. V. *75. L. (Gr.) novae Guineae, Enl. 629. Stirn, Scheitel und Schwanz ſchwarz; Kopf, Hals, Rüden und Oberbruft dunkelgrau, Bauch weiß, quer ſchwarz nr ein ſchwarzer Streif durchs Auge. *76. L. (Gr.) melanops. Corvus Melanops Lath. Vaill. oiseaux de Paradis p. 86. [nr. 30.] Rollier à masque noir. i Schön afhgraublau mit einem feinen eöthlichen Anflug, Stirn, Augengegend, Kehle und Bruft rein fhwarz. Soll am Vorgebirge der guten Hoffnung zu Haufe feyn. PR I L, (Gr. ) viridis, en de Freyc. pl. 21. dr vert. Sphecothera virescens. Vieill. Gal. 147. Unterfcheidet ſich von den andern nur durch etwas mehr Nacktes ums Auge. [Kopf und Hals find ſchwarz, Bruft und Bauch grüngelb, Rüden und a ber Schnabel —* Auf Timor * L. (Gr.) puella. Bressi Jav. Coracias puella Lath. Irena puelia. . Horsfield Zool. Res. c. ic. Edolius puellus. Temm. col. 70 und 225. Drongo azure. Einer der ſchoͤnſten neuerlich entdeckten Voͤgel Oſtindiens; auf Java. Sammetſchwarz, der Ruͤcken vom ſchoͤnſten ee blau, was man fich denken Eann. Er muß hierher gehören. 1) Ein anderer, ganz violet - braun, . ge ‚Stahl. — das Weibchen gruͤnlich, bildet das Geſchlecht Piroll Temmingk's oder Ptilonorhynchus Kuhl's, auf die —528 Federn des Kopfs ge⸗ gruͤndet. IS. Temm. Manuel d'ornith. p. I. p. LIII] Sperlingsartige Vögel. Lanius. 439 — Das Weibchen ijt über und über ſchmutzigblau; die Iris beider voth. In den einfamften Gebirgswäldern Savas. Kommt auh auf Sumatra und weiterhin vor, wo er noch glänzenderes Gefieder haben fol B. VII. BETHYLUS Cw.!) E£lfterwürger. Der Schnabel di, kurz, von allen Seiten gewölbt, am Ende leicht zufammengebrückt Man Eennt nur einen, deffen Geftalt und Färbung im Kleis nen unfere Elſter wiederholt. *79. L. (B.) picatus Lath. Corvus Collurio Lath. Lanius leverianus $}. Vaill. Afr. 60. La [Pie] pie-grieche. Cissopis bicolor. Vieillot Gal. 140. Kopf, Oberrüden, Hals und Bruſt ſchwarz, mit Glanz von ftahlblau; Unterrüden, Schulterfedern und Bauch weiß, Schwin: gen ſchwarz mit einigen weißen Flecken; der lange abgeftufte Schwanz [hmwarz, mit weißen Endfpigen, die Nackenfedern zu⸗ geſpitzt. V. *80. L. (B.) corvinus Sh. Lanius mellivorus Licht. Vaill. Afr. 73. La grande pie-grieche. hat zwar einen zufammengedrüdteren Schnabel, kann jedoch auch) noch hierher gerechnet werden. C. Er if groß, obenher hellafchgrau, ſchwarz geftrichelt, mit röthlichem ‚Scheitel, Schwingen zimmetbraun, untenher blaͤſ— fer, der abgeflufte Schwanz fehr lang. Der Schnabet citro: nengelb. V. IX. FALCUNCULUS Vieill. Meifen-Wöürger. Mit einem zufammengedrüdten Schnabel, der faft fo hoch als lang if. Die Firſte gebogen. 1) Bethylus: Name eines unbekannten griechifchen Vogels; Vi el⸗ Lot hat ihn in Pillurion oder Cissopis umgetauft. C. — Der Prinz Neuwied reihet ihn an die Sangara 8. 440 en. 81. L. (F.) frontatus Lath. 2me Suppl. Col. 77. NR Vieill. Gal. 137. — 2.0 Bon der Größe eines Sperlings, und hat — die Faͤrbung unſerer Kohlmeiſe. Die Kopffedern des Maͤnnchens richten fi) als ederbufch auf. Kommt aus Neu- Holland. €. Der Rüden ift gelbgruͤn, Schwanz und Flügel grau, Unterfeite fchmefelgeld. Kopf, Hals und Kehle eigentlich ſchwarz, mit ‚zwei weißen Binden, die eine vom Scheitel zum Naden, die andere vom Unterfchnabel nad) der Bruft laufend. Der Ger derbufch ift ſchwarz, nicht blau. BR **82, L. (F.) gutturalis Vigors et Horsfield L. Tr. XV. Gelblichbraun, untenher bläffer; Stirn und Hals weiß, der Federbuſch und die Kehle ER: Bon R. Br own auf Neu: Doland. entbedl "5 zartsar D. X. PARDALOTUS Vieillot. Saunkönig-Würger. Mit Eurzem, wenig zufammengedrüdtem Schnabel; "pe obere Firfte zufammengedrüdt, die Spige mit einer — "Sehr Eleine Vögel mit kurzem Schwanz. RR 0 *83, L. (P.) punctatus. Pipra punctata Shaw 'Zool. Misc. Col. 78, | tr Ip Vieill. Gal. pl. 73. Pardalote —— — -Nagsrid Klein, mit einem kurzen Schwaͤnzchen. Auf dem Scsit einen Federbuſch, wovon jede Feder einen weißen Punkt ‚zeigt; Rüden ſchmutzigbraun, Bürzel rothbraun, Fluͤgel und Schwanz fhwarz, jede Feder am Ende mit einem rein weißen Perifiiet. Seiten des Kopfes grau, ſchwarz punktirt, Kehle und Bruft gelb, Bauch rothgeld. Kommt ebenfalls aus Neu: Holland. V. *84. L. (P.) ornatus. Temm. col, 394. 1. ar IR Ein niedliches Vögelhen. Kopf, Schwingen und Schwan; ſchwarz, Scheitel und Augenbrauen weiß geſtreiftz auf den Fluͤ⸗ geln ein kleiner purpurrother Querſtreif und einige rothbraune Federſaͤume; Zuͤgel ſchoͤn gelb; Backen weiß und ſchwarz gefleckt, Rüden gruͤnlich aſchgrau. Kehle, Bruſt und Seiten ſchoͤn ſchwe— Sperlingsartige Bögel. Muscicapa. 44 felgelb, der Bauch ur Ai ing Aſchfarbe. Aus dem inneren Neu⸗ Holland. V. *85. L. (P.) percussus Temm. !) Col. 394. 2, * Obenher dunkel ſchieferblau mit einem ſchoͤn rothen Streif auf dem Scheitel und einem ſolchen Fleckchen unterm Auge. Ein weißer Schnurrbart am Schnabelwinkel. Untenher ſchoͤn gelb mit großem blutrothen Fleck auf der Bruſt, wie eine Munde Schwaͤnzchen ſehr kurz. Java. —VV. 2. MUSCICAPA L. Zliegenfhnäpper. Sie haben einen: horizontal niedergedructen, an der Baſis mit Borſten befegten Schnabel, deſſen Spige hakig und ausge— kerbt iſt. Ihre Lebensart iſt im Ganzen die der Wuͤrger, und ſie leben, je nach ihrer Groͤße, von kleinen Voͤgeln oder Inſecten. Die ſchwaͤchſten gehen allmaͤlig zu den Saͤngern hinuͤber. Wir tan fie auf al Art ein: I. TYRANNDS Cuv. Mit geraden, langem, ſehr ftarfem Schnabel; bie Fieſte gerad, ſtumpf; die Spitze raſch in einen Haken übergehend. Es find amerikanifche Vögel von der Größe unferer Wuͤrger, und eben fo brav wie fie. Sie vertheidigen ihre Sungen, ſelbſt ge⸗ gen den Adler, und wiſſen von ihren Neſtern die Raubvoͤgel ab⸗ zuhalten.. Die größten Gattungen naͤhren ſich von kleinen Voͤ⸗ geln und verſchmaͤhen ſelbſt Aas nicht. *1. M. CT.) Pitanga. Der Beine Sn Enl. 212. er —5* Lanius Pitanga Gm. "Schwarz, untenher gelb, auf dem Scheitel .ein ee ‚Streif, auch die Dedfedern gelb’ igerandet. Kehle und ein Streif durch das Auge weiß. In Brafilien. B, *2, M. (T.) sulfuracea, Le Gurlu. | x Lanius sulfuraceus Gm. Corvus flavus Gm.- Enl, 296. 249. — 1) Die Pardalotus fuͤhren unvermerkt zu den Tanagra-Euphone. 442 >00 ie DR TE Obenher gruͤnlichbraun ‚ untenher gelb, mit weißer Kehle, Über dem Auge ein weißer Streif, auf dem Scheitel ein gelber. Sin Cayenne. V. *3. M. (T.) velata Sp. Spix 22. Obenher braun, Stirn und Unterfeite, fo wie die Wurzel: hälfte des Schwanzes weiß. Der Kopf grau, Flügel eg mit weiß. 7 Boll lang. St. Paul. 4. M. (T.) verticalis Say *). Ch. Bonap. Am. orn. I. II. 2. The Arkansaw Fly- — Obenher und bis zur Bruſt bleigrau, Schwingen und Schwanz braun. Auf dem Scheitel ein kleiner orangegelber Fleck, der bei liegenden Federn nicht ſichtbar iſt. Die aͤußere Fahne der aͤußeren Schwanzfeder iſt weiß. Weſtlich vom Miſſuri. V. *5. M (T.) polyglotta Sp. Spixt. 24. Dperkörper und Bruft grau, Deck- und Sri ſchwarz mit weißen Enden; auf dem Flügel noch ein weißer Fleck; an der Stirn über dem Schnabel und an der Kehle weiß; ein ſchwarzer Zügel vom Schnabelwinkel aus, *6. M. (T.) similis. Muscicapa rufina ib. 131. Der junge. 2%. Obenher olivenbraun, untenher ſchwefelgelb, im Nacken orangegelb, oft fcharlachroth, über dem Auge weg nach hinten. ein weißer Streif, Kehle weiß, Schwanz und Schwingen ſchwarz⸗ braun, geünlich Braun? *) Am — rn V. *7. M. (T.) einerea Sp. Spix 26. 2. Kopf und Naden bleigrauz der; übrige Körper brauntoth, die Kehle weißlich, der Schwanz roſtbraun. Brafilien. ®, *g, M. (T.) Tyrannus L. Der Pipiri. k Tyrannus intrepidus. Vieill Gul. 133. Enl. 557 und 676. * In Capt. Lns's Expeditions to the Rocky mountains 11. * Der M. cayennensis ſehr ähnlich, die aber einen ſchwarzen, nicht braunen Kopf, gelben Hinterkopf und kürzeren Schnabel 5 at. ©. Sperlingsartige Bögel. Muscicapa. 443 Obenher [hmwarzgrau, ins braune, mit einem orangegelben FSederbufch, deffen Enden ſchwarze Spigen haben. Auf den Fluͤ— geln weiß gefchedt. Untenher weiß ins afchgraue. Ein tapferer Vogel gegen alle Feinde, der fich fogar Adlern auf den Rüden feſtgeſetzt und dieſe zur aͤngſtlichen Gegenwehr genoͤthiget J In ganz Nordamerika. *9, M. (T.) einerascens. Spix 21. Dunfel= afchgrau, ‚Slügel und Schwanz BEN, Bürzelfedern roͤthlich. Bei Rio de Janeiro, V. *10. M. (T.) audax. Der Königs > Ark der Königsfliegenfhnäpper. ee! genfhnäpp Wilson Am. I. 13. 1. The Kings bird. Obenher dunkel fchieferfarbig, Kopf und Schwanz ſchwarz, dieſer durch ein weißes Querband beendet. Schwingen braun. Unkerfeite weiß. ine Eleine dunkle Federhaube zeigt beim Auf: richten ein prächtig orangeroth. B. *11. M. (T.) ferox Gm. Enl. 571. 1. Le Pendivin. M. furcata. Sp%x 19. M. cerinita. Wilson II. 15. 2, Sbenher dunkel olivengruͤn, Schwingen und Schwanz braun, der. Bauch citrongelb z die. Kehle weißlich aſchgrau- der Schwanz —— Amerika, N V. **12, M. (T.) Savana. u Ch. Bonap. Am. orn. Vol. I. en. 32 Buff IV. 26. Enl571. 2. ſehr ſchlecht. Ruͤcken afchgram, Unterfeite ganz ı tveiß;, der Kopf * mit goldgelbem Scheitel, deſſen Federn ſchwarze Schaftſtriche haben. Fluͤgel braun, der Schwanz ſchwarz, abgeſtuft, die zwei äußeren Federn ſehr lang, geradlinig, san der Außenfahne weiß. In Nordamerika, bei Neu: Verfey **). Bd. „ F +) Wilfon citirt dazu Enl. 676. V. Ich muß dieſen Vogel als beſondere Species aufführen, da Feine Befchreibung der anderen auf ihn paßt, und er gewiß vom ſudameri⸗ kaniſchen verſchieden iſt Doch iſt die Synonymie hier noch ar 444 MO ed *13. M. (T.) vetula. TE TA Spiels. — Bleigrau, mit ſchwarzen ———— und — — 2 rer gabelig. Braſilien. — *44. M. (T.) forficata @m. io DA Eni. 677. v Amer. ornith. IX. IL f. 1. Mit Gabelſchwanz, deffen Äußere Federn zur Hälfte weiß find. Dbenher afchgrau, unten weiß, Steiß ins vöthliche, die Schwingen (hwarz, ihre Federn grau gefaumt, am ‚Sthgeibug ein vother Fleck. In: Mexiko, 2c, FR 1 *15. M. (T.) longicauda. ! Spix 17. Br... —— Zool. en II. pl. IV. DR SOberſeite und Bruft afchgrau, mit ſchwarzen Schaftſtrichen. Die Kehle weiß, mit einem blutrothbraunen Einfaß umgeben. Fluͤgel dunkelbraun, an den Schwingen ein roſtrother Fleck Hin⸗ terbauch weiß, der Schwanz ſehr lang, aus ungleichen Federn, wovon die zwei außeren noch einmal fo lang als der rr B. II. MUSCIPETA Cu. Mit langem, fehr niedergedrüdtem Schnabel, zweimal fo breit als hoch, felbft an der Bafis. Die Firfte fehr ſtumpf, und doch bisweilen vorfpringend; die Ränder etwas eiförmig gekruͤmmt; Spige und Auskerbung ſchwach; lange Borften oder Schnurr- bärte an der Bafis des Schnabels. Ihre Re erlaubt ihnen nur Inſecten zur Nahrung. Sie find ſaͤmmtlich auslandiſch, und mehrere mit langen Federn im Schwanz oder Federbüfchen am Köpfe geziert, oder. wenigftens von lebhaft gefärbtem —— Die ie kommen aus Afrika oder Indien. Yo; IE 0— — In a) Mit Duerfedersufe, *416.M. (M) regia. Le Roi des Gobe-mouches. Todus regius @m. Enl. 289. | \ Schwarzbraun, mit Ken an der Spitze Be ge: flecktem Federbuſch; Kehle, Bruft und Augenbrauen weiß. re Bruft quergeftreift. ayenne. Sperlingsartige Bögel can. 445 PB) Mit langen Schwanzfedern. 17. M. (M.) Paradisi, — Weibchen; beim Maͤnnchen iſt der Schwanz viel langer und M. (M.) mutata, le petit moucherolle, welche beide Buf: fon auch unter dem Namen Pardiole oder Pie. de paradis an- derswo Keen hat. *18. M. (M.) psalura. Der Yetapa. Wem: col. 286 und 296. Hat den fonderbaren Charakter, daß bie erfte Schwungfeder des Flügels, von den anderen getrennt, vorfteht, und Erumm, kurz, mit einem abgeſtutzten Bart, wie ein Pflugichar geftaltet ift: zweitens die zwei außerften Schwanzfedern unter den zehn ande: ten inferirt find, an Länge den Vogel übertreffen, und erft, wo der Sagen aufhört, eine, wie einfeitige, fichelförmige Fahne er= halten ie find, wie der Oberkopf, Rüden, Bruft, Schwingen und Schwanz fehwarz (beim unreifen braun), Kehle, Bauch, Ded- federn und Flügelvander weiß. Das Weibchen großentheils ſchoͤn voftgelb, mit weit Eleineren Schwanzfedern. Suͤdamerika. DB. *19. M. (M.) risoria. Vieill. 131. Le Moucherolle Guira yetapa. Kopf, Rüden, ein Bruftband, Flügel und Schwanz ſchwarz. Kehle und Bauch weiß, Bürzel grau, Schwung- und Steuer: federn weiß oder. rothbraun gefäumt, die zwei äußerften Schwanz: federn des Maännchens fehr lang und aufgerichtet ftehend. Um die Augen weiß. Nah Azara giebt es nur wenig Männchen, V. *20. M. (M.) Alector Pr. Max. Muscicapa gallita Az, Col. 155. Vieill. 132. 1 Scheitel, Nacken, Rüden und der aufgerichtete Schwanz ſchwarz; Buͤrzel grau; Stirn weiß gefchedit; ganze Unterfeite und Wangen weiß, von den Schultern gegen die Bruft hin ein ſchwarzes, nicht zufammentretendes Band. Flügel ſchwarz und weiß. Die Schwanzfedern gleichen einer Afchenfchaufel und find wie beim Haushahn aufgerichtet, an den zwei mittlern ſtehen die nackten Schaftſpitzen einen halben Zoll lang hervor. V. *21. M. (M.) filicauda. Platyrrhynchus filicaudus. Spix 14. Schwarz, mit weißgrauem Scheitel. Zwei lange Schwanz: 446 BEI EE 1a federn, nur gegen das Ende hin mit Bart verfehen, ragen über den Schwanz hinaus, und find fo lang als der Körper. Der Vogel gleicht an Geftalt einer Schwalbe. V. y) Mit einem haͤutigen Augenkreiſe. *22. M. :M.) melanoptera Gm. Enl. 567. 3. Obenher afchgrau, mit fhwarzen Schwingen mit weißer Binde und ſchwarzem Schwanz mit weißen Sieden. Kehle bräun- lich mit ſchwarzem Einfaß. Am Senegal. *23, M. (M.) telescophthalma, Voy. de Duperrey, Zool. pl. 18. Kopf und Kehle, Rüden, Flügel und Schwanz rein ſchwarz; eine breite Querbinde über den Rüden, der ganze Hals und die Unterfeite weiß, um die Augen eine azurblaue nadte Haut. Die Kopffedern find fhuppig. Auf Neu: Guinea. RB. d) Mit langem, plattem, ſtumpfem Schnabel, dem der Todus ähnlich, aber mit einer Kimme, die die fen abgeht; aud find ihre Füße anders gebildet. *24. M. (M.) melanocephala. Todus cinereus und maculatus. Desmarest Hist. nat. des Tang. etc. pl. 68 — 70. ' Todus einereus 10.1. Spix 9.2. Der junge. Obenher ſchwaͤrzlich olivengeun, dee Kopf ſchwarz; untenher . eitronengelb, die Schwingen nad) außen gelb, der Schwanz meiß: gefüumt. Brafilien. EC &) Übrige zahlreiche. *25. M. (M.) borbonica, V aill. 151. Enl. 573. 1. } Bon obenher ſchwarz, ins Stahlblaue, der Federbuſch glaͤn— zend ſchwarz mit blauem Metallglanz. Eine weiße Binde über die Dedfedern, Kehle und Bruft blaͤulichſchwarz, Bauch weiß. Das Weibchen hat Flügel und Schwanz braun. Im Gafferlande, *26. M...(M.) eristata. Der Tſchitrek *). Vaill, Afr. ID. 142. 1. 2. 143. das Neft. Le @obe-mouche Tehitree. "r Ent. 573. 1. ſſehr ſchlechte Abbildung.) +) Mehrere ähnliche, vielleicht nur Varietäten Vaill. Afr. pl. 144 — 146. Lestere ganz weiß, bei flahlblauem Kopf und Hals. V. SperlingSartige Vögel. Museicapa. 447 Kopf, Hals und Bruft tief gruͤn ins Stahlblaue; Flügel und Schwanz fchön Iebhaft roftroth, Bauch weiß. Spigen der Schwin- gen fhwarz. Der Zederbufch richtet fih auf, der Schwanz ift abgeftuft, zwei Mittelfedern überragen ihn beim Männchen und find viel länger als der Körper, mit gleichförmigen Bärten. Die Augenlider find fleifhig und blau. Am Borgebirge der guten Hoffnung. V. *27. M. (M.) dominicana. Spix 29, 2. 30. M. albiventer ift das Weibchen. Pallas Spic. VI. t. 3. £. 2. Todus leucocephalus, Schwarz, mit fehneeweißem Kopfe und Hals. Beim Weib: chen ift noch Hinterkopf und Naden ſchwarz. Braſilien. ®. *28. M. (M.) chrysoceps. Platyrhynchus chrysoceps. Spix XI. 2. Oben braun, untenher weißlich:gelb, mit N unten orangerothem Federbufch. *29. M. (M.) ruficauda. Spix XI. 1, Bräunlicheolivengrün, unten heller, mit rothgelbem Schwanz, und eben folchen, ſchwarz gemifchten, Flügeln. Bon der Größe eines Sperlings. V. *30. M. (M.) hirundinacea. Spix 13.1. Obenher fhwarzbraun, unten hell Eaftanienbraun, wie bie MWurzelhälfte des Schwanzes, deſſen Endhälfte ſchwarzbraun. Größe einer Schwalbe. V. *31. M. (M.) barbata. Enl. 830. 1. Spix 9. 1. M. xanthopygus fcheint das Weibchen. Blaßgruͤn, mit einem großen ſchwarzen Schnurrbart, der fi vom Mundwinfel unter den Augen weg bis an den Hiner⸗ kopf erſtreckt, wo er gelb gefranzt wird. Auf der Suͤdſee. V. *32, M. (M.) coronata. Enl. 675. 1. Braun, die Unterfeite nebft den Baden röthlich, ein großer Tederbufch beim Männchen. Südamerika, V. 448 BIETET: | x *33. M.(M.) pistrinaria Vieil. Der Müller vom Cap. V aill. 160. Obenher graubraun, Kehle, Bruſt, Schwingen * Bo ſchwarz, Bauch und Bruft weiß, die zweiten Dedfedern roftfarb. Das Weibchen hat voftfarbige Kehle, Bruft und Hinterbauch. V. *34. M. (M.) flammiceps Temm. Col. 144, 3. Obenher metallbraun, die etwas — Federn des Schei⸗ tels beim Maͤnnchen in der Mitte feuerfarb; Fluͤgel und Schwanz dunkelbraun, erſtere mit zwei hellen Duerbinden; Kehle weiß, Bauch gelblichweiß. In Brafilien. *35. M. (M.) mystax. Spix 31.2 1. 2%. | Der ganze Körper weiß, auf dem Rüden bräunfich, Flügel und abgeftufter Schwanz ſchwarz, legterer mit weißen Spigen. Durch das Auge ein fihwarzer Strich. Beim —— das Schwarze braun. *36. M. (M.) —— an Vieill. Am. 39. Spix 13. 2. Plat. cinereus unterfcheidet ſich Kaum. Wilson I. 13. 3. Dbenher rußgrausfchwarz, untenher bleigrau; am u; gelb: lich=weiß. 3 III. PLATYRHYNCHUS. Sind den vorigen verwandt, aber der Schnabel ift noch breiter und niedergedrückter, : 1) Muscicapa barbara ift Swainfon’s Geſchlecht " nula geworden; und M. querula hat Deren Vigors und Horsfield ihr Geſchlecht Myiagra abgegeben. . Aus M. flabellifera haben — ihr Geſchlecht Rhipidura ge— bildet, und aus M. ruticilla Hr. Swainſon das Geſchlecht Seto- phaga. Die M. stenura Temm. col. 167. 3 ift wegen ihres Eeilför- migen Schwanzes zum Geflecht Stenura Swains. geworden, und die mit durch Federn verdidtem Kopf, wie die Muscicapa australis White p. 239 haben das Gefchlecht Be gebildet: Auch ein ——— Geſchlecht, Seisura, iſt aus Turdus volitans Latham gebildet worden. FDiefer Vogel iſt oben ſchwarz, unten weiß; bie — braun. Es iſt der ſogenannte ER gen auf DE 16) and 11338 Sperlingsartige Vögel. Muscicapa. 449 *37. M. (Pl.) fusca. Desmarest Todiers pl. 72. Todus rostratus Lath. Syn. '). Vieillot Gal. 126. Gelblichbraun, der Scheitel grau, mit einem weißen Längs- ftreif, die Kehle weiß, Flügel und Schwanz braun. Am Sene- gal. V. **38. M. (PI.) collaris. Jardine et Seldby Ill. t. 9. f. 1. Obenher und eine Bruftbinde ſchwarz ftahlblau, Kehle, Bruft, Bauch und Flügelftellen weiß, über den Augen eine gelbe Fleiſch— warze V. *39. M. (PI.) Desmarestii. Ib. t. 9. f. 2. Grau mit weißem Kinn, Bauch und Flügelbinde, Kehle und Bruft Eaftanienbraun, um das Auge eine braune Fleifch- warze, ®. *40. M. (Pl.) olivacea *). Platyrhynchus olivaceus. Col. 12. 1. Pl. sulfurescens. Spsrx 12. Dunfelgrün, ins Dlivenfarbige; Kehle und Bauch heller; ‚die Flügel und der Schwanz mehr braun, mit odergelben Rän- dern. Brafilien. V. *41. M. (PI.) cancromus. Spix 12. 2. Col. 12. 2. Obenher olivenbraun, Unterfeite gelblichbraun, ein fchöner goldgelber Federbuſch von gefchligten Federn auf dem Scheitel, auch hinter dem Auge gelbe Federn. Vom Auge zum Nafenloch ein weißer Strih. Brafilien. D. ) Hierher Muscicapa aurantia Enl. 831. 1 und Todus platy- rhynchos Pallas Spic. VI. t. II. c. Man fieht, daß mehrere Sliegen- fänger unter die Todus gebradyt worden find; wiewohl Pallas das Beifpiel gegeben, fo fest fich doch die Kerbe im Schnabel und die Tren— nung des Außeren Fingers dagegen. *) M. olivacea Wilson II. 12. 3. Iſt obenher olivengrün, unten ei Scheitel grau, über dem Auge ein weißer - V. 450 Buhl * IV. CONOPOPHAGA Vieillot. Ihr Schnabel ift ebenfalls breit und platt gedrückt, aber fie unterfcheiden fih durch hohe Füße und einen kurzen Schwanz. Man Eennt ihrer nur zwei oder drei Arten, ſaͤmmtlich aus Ame: vita, die fi) von Ameifen nährenz daher man fie unter die Ab- theilung der ameifenfreffenden Droffeln verſetzte. *42. M. (C.) leucotis. (Turdus auritus @m. Pipra leucotis, aber beide Geſchlechts- namen falſch.) Enl. 822. Vieill, Gal. 127. Conopophaga leucotis. Stirn, Schläfen und Kehle ſchwarz; der Scheitel — uͤbrige Oberſeite olivenbraun. Hinter dem Auge ein weißer, nach unten breiter werdender, aus einem Federbuſch beſtehender Streif. Die Bruſt rothbraun, der Bauch grau. Das Rn fehr kurz. *43. M. (C.) naevia. Enl. 823. 2. Schwarz, Rüden und Schultern weiß gefledt. Auf Neu: Galedonien. V. V. MUSCICAPA Cuv. Eigentliche Sliegenfänger. Shre Schnurrbärte find Eürzer und der Schnabel ſchmaͤler als bei den vorigen; doc ift er immer noch niedergedruͤckt, hat oben eine deutliche Firfte, gerade Seiten, und eine etwas weni— ges hakige Spige. Zwei Gattungen dieſes Untergeſchlechtes find bei uns den Sommer über zu Haufe; fie leben ziemlich traurig auf hohen Bäumen. 44. M. grisola L. Der gefledte ee Enl. 565. 1. ift der gemeinfte. Er ift obenher gran, unten weißlich, mit einiger geaulicher Fleckung auf der Bruft. In einigen Ländern hält man ihn als Stubenvogel, um die Fliegen wegzufchaffen. 45. M. albicollis Temm. Der ————— liegen fänger. Musc. collaris Bechst. M. atrieapilla und Muscipeta L. Sperlingsartige Vögel. Muscicapa 451 Ent. 563, 2 und 3. und befjer Hist. des ois. MIV. 4. pl. 25. f. 2. Das Männchen im hochzeitlichen Kleide, Naumann 65. in verfchiedenen Altern. Diefer Vogel zeichnet fich fehr durch den Federwechfel des Männhens aus. Im Winter nämlicy gleicht das Männchen dem Weibchen, das heißt, es ift grau, mit einer weißen Binde auf den Flügeln. Zur Zeit der, Liebe, im Frühjahr, erhält es eine angenehme Farbenvertheilung von rein ſchwarz und weiß. Der Scheitel, der Rüden, die Flügel und der Schwanz find dann [hwarz; die Stirn, das Halsband, die ganze Unterfeite des Koͤr— pers, ein großer Fleck auf den Flügeln, und ein Fleinerer vorn am Außenrande des Schwanzes find weiß, Niſtet in Baum: ſtaͤmmen !). 46. M. luctuosa Temm. Der [hwarzrüdfige Flie— genfänger. Naumann 64. Edwards 30. 1. Enl. 688. 1. das Weibchen. Erft neuerlich vom vorigen unterfchieden, und denfelben Va= tiationen unterworfen. Aber das Männchen hat zur Zeit der Liebe den Naden fo fchwarz wie den Rüden, und ihm fehlt der Eleine weiße Fleck am Fluͤgelrande. Er geht mehr nad Norden. ©. , — Herr P. Brehm befchreibt in feiner Naturgefchichte ber deutfchen Vögel diefe Gattung fo: „Das Feühlingskleid des alten, wenigftens zweijährigen Männchens ift am Schnabel, Füßen und ganzem Oberkörper, zwei weiße Zropfen auf. der Stimm, den weißen Fluͤgelfleck, aſchgrau überflogenen Unterrüden, und weißen Streif an der außerften Schwanzfeder "ausgenommen, dunkel⸗ fhwarz; der ganze Unterförper ift rein weiß. Oft haben die zwei aͤußerſten Schwanzfedern einen weißen Streif, und zumeilen die Nüdenfedern graue Ränder ꝛc.“ B,; 1) Die Alten haben diefen Vogel in feinem gewöhnlichen Gefieder unter dem Namen Sycalis und Ficedula, und unter dem melanorhyn- chos und atricapilla in feinem fchönen, gut gekannt. ‘Da aber der Name Beque-figue der Ficedula entfpricyt, und im füdlichen Frankreich und in Italien verfchiedenen Arten von Sängern ‚und Piepern beigelegt wird, fo heben die Naturforfcher die Attribute diefer Vögel zu einem gewiſſen Zuftande der Fliegenfänger vereinigt, und feit Buffon und feinen Nachfolgern eine imaginäre Species unter dem Namen Beque-figue auf: geftellt. Es ift dieß gang gewiß der weißhalfige Fliegenfänger: und. nicht die M. luctuosa, welche der Becca-fico des Aldrovand, Ornith. II. 758 und 759, ift. 29 * 452 Bd. gar 47. M. parva Bechst. Der Fleine Bllegenfänger Naumann 65. 3. Eine neuerlich in Deutfchland entdedte, Eleine Gattung von vöthlicher [obenher von rothgrauer oder braungrauer] Farbe. Kinn, Vorderhals und Oberbruſt ſchoͤn gelbroth, wie bei einem Roth— kehlchen, der Bauch weiß. Die vier aͤußerſten Schwanzfedern find großentheils weiß, er iſt nur 5 Zoll lang, die Beine find ſchwarz. Zu den eigentlichen Fliegenfängern gehört auch noch *48. M. bicolor. Der Gillit. Enl. 675. 1. Schwarz; die Stirn, die Augenkreife, Kehle, Bürzel, Ded- federn, eine Querbinde auf den Schwingen, —— und Bauch weiß. *49. M. senegalensis. Vaill. 161. Le Pririt. Enl. 567. 1. Das Männcdyen fehwarz und weiß gefchedt, mit grauem Scheitel; Bruft ſchwarz. Das Weibchen obenher grau, untenher odergelb, ein ſchwarzer Zügel durchs Auge. Am Senegal. V. *+50. M. Lathami Vigors. Zool. Journ. 1. pl. 13. Jardine et Selby Zool. Ill. pl. 8. f. 1. Obenher nebft Kehle graulihfhwarz, Bruft und Bauch fhön roſenroth, ein Stirnflet und die Steißfedern weiß. V. **51. M. Goodenovii. Jardine et Selby Il. pl. 8. f. 2. Mäufegrau, mit ſchwaͤrzlichen, weißlich gefaumten Schwingen und Schwanz Stimm und Bruft zinnobereothb, Bauch weiß. Auf Neuholland. V. *52. M. diops Temm. Col. 144. 1. Obenher olivengrün, untenher weiß; Kehle und Bruſt aſch— grau; ein weißer Fled vor dem Auge; "der Unterfchnabel auch weiß. Btafilien. V. *53. M. eximia T. Col. 144. 2. Obenher lebhaft grün mit grauem Scheitel, Unterfeite gelb, Sperlingsartige Bögel. Muscicapa. 453 die Bruſt ins Gruͤnliche; ein weißer Streif über dem Auge. Schwingen ſchwarz, grüngelb eingefaßt. Brafilien. *54. M. ventralis T. Col. 275. 2. Obenher grün, um ben Schnabel aufrechte Federchen; unten: her ſchmutzig gelbzgrünlich; zwei gelbe Binden auf den ſchwarzen Dedfedern des Flügels und drei gelbe Fleden an den Spigen der Schwingen. Der Schwanz zue Seite grüngeld. Brafilien. V. *55. M. virescens T. Col. 275. 3. Sn der Färbung dem vorigen volig gleich, aber groͤßer, und am Fluͤgelende fehlen die drei gelblichen Flecken. V. *56. M. obsoleta Natterer. Col. 275. 1. Kopf und Nacken rein grau. Nüden graugrün; Flügel braun, die Federn rothgrau eingefaßtz Kehle weiß, Bruft etwas ins Grauliche, Bauch ins Gelbliche. Brafilien. V. *57. M. flabellifera '). Der Faͤcherſchwanz. [Rhipidura flabellifera Vigors.] Lath. Syn. II. p. I. t. 49. Fan-tailed Fly-catcher. Dbenher dunkel olivenbraun, untenher roſtbraun, Augenbraue, Kehle, Seiten des Halſes, Fluͤgelſpitzen und aͤußere Schwanz⸗ federn weiß, der Kopf, ein Halsband und die mittleren Schwanz⸗ federn fchtodtz. Auf Neufeeland. Breitet im Fliegen den Schwanz aus, BD. *58. M. scrita. Vaill. Afr. 154. Le Gobe-mouche mignard. Blaulichgrau, Flügel ſchwarz mit weißen Dedfedern, Schwanz fhwarz, die Seitenfedern weiß; ein fehwarzer Streif unter dem Auge weg, darüber und darunter (Kehle) weiß. Sehr Elein. Am Cap der guten Hoffnung. V. *59. M. ruticilla Gm. Enl. 566. Vieill. Am. 35. 36. Wilson 1. VI. 6. 1) Die Muscicapa flabellifera giebt Hrn. Vigors und Hors— field das Gefchlecht Rhipidura, und M. ruticilla Hrn. Swainfon fein Gefchledht Setophaga. 454 BB ri Kopf, Hals und Rüden ſchwarz, ins Stahlblaue, bis zur Bruft hin; an den Seiten, unter den Flügeln und zu beiden Seiten der Schwanzmwurzel orangegelb. Schwingen und Schwanz: ende ſchwarz, erfle mit orangegelber Binde. Nordamerika. V. *60. M. pagana. Spix XVI. 1. Dbenher olivengrau, untenher blaßgelb. Kehle und Bruft afchgrau, Flügel weiß zugefpigt. V. *61. M. marina C. Pipra herbacea. Spix VII. 1. Meergruͤn, unten ſchwefelgelb. Klein. V. *62. M. elata. Pipra elata. Spix VII. 2. Obenher dunkel olivengruͤn, untenher gelbgruͤn, der Kopf ſchwaͤrzlich, in der Mitte orange. Die Spitzen der ee gelb. Einige Gattungen, bei denen die Schnabelfirfte A erha= bener ift und fic) gegen die Spige im Bogen biegt, lage zu den Tormen der Steinfhmäger. Dahin gehört: *63. M. Oranor. Vaill. IV. 155. Kopf, Kehle, Rüden, Flügel und mittlere Schwanzfedern ſchwarz mit bläulihem Glanz; Bruft, Bauch, Buͤrzel und Sei: tenfedern des Schwanzes fchön aurorafarb, auf den Flügeln ein Eleiner orangegelber Spiegel. Geylon. V. *64. M. miniata_T, . x . Turdus speciosus, ‚Col. 156. 1. 2. Ein fhöner Vogel. Kopf, Kehle und eigentlich die ganze Oberſeite ſchwarz ins Stahlblaue; die ganze Unterfeite, die aͤuße— ren Schwanzfedern, der Unterrüden und die Fluͤgeldeckfedern des Naͤnnchens ſchoͤn mennigroth oder zinnoberroth. Im Innern von Java *). V. ) Der Verf. macht hier die Anmerkung, daß dieſer und der vorige in der Vertheilung der Farben der M. ruticilla glihen. Dieß ift wohl ein Schreibfehler der Eile, fie gleichen der folgenden: M. flammea; der Schnabel unterfcheidet fie. V. Sperlingsartige Vögel. Muscicapa. 455 *65. M. flammea T. Parus malabaricus Lath. Col. 263. Forster Zool. ind. 25. Mie der vorige, Kopf, Kehle und Oberfeite vein ſchwarz, Unterfeite, Unterruͤcken, Flügelfleden und außere Schwanzfedern lebhaft orangeroth; beim Weibchen ift alles legtere ſchoͤn ſchwefel— gelb, bis zur Stirn und Auge, Scheitel, Nacken und Rüden afchgrau. Auf den oftindifchen Inſeln, Java ıc. V. *66. M. hyacinthina T. Col. 30. Das Männchen glänzend berlinerblau, der Bauch glänzend roſtroth; beim Weibchen zieht nn das Blau ing a Auf Fimor. *67. M. azurea. ® Vaill. Afr. 158. [dig. 2 das Männchen, ig. 1 das Weib: chen! in der Slumination verwechfelt.] Das Männchen obenher prächtig ultramarinblau, untenher Kehle, Bruft und Vorderbauc, orangegeld. Das Weibchen unten: her ganz weiß. Am Gap. V. *68. M. nigerrima Vieill. Diet. M. galeata. Spix 28. 1. Schwarz, mit rothbrauner fehmarzgeftrichelter ee die Mitte der Schwungfedern weiß. *69, M. galeata. Spix 27, Eine verfchiedene Gattung. €. — Ganz violetsfehtwarz, am Hinterkopf ein zarter Federbufh, die Mitte der: Schwung: federn und ihre Baſis gleichfalls weiß. Größer als RE; *70. M. stellata Vieill. Vaill. Afr. 157. Sig. 2 [das Männchen; Fig. 1 das Weibchen!] Obenher olivengrau, untenher ſchmutziggelb. Der Kopf und die Flügel des Männchens grau, vor dem Auge an ber Stirn ein weißer Fleck, etwas weißgeftreift an der Kehle. V. *71. M. longipes. Der Miro-Miro. Less. et Garn. Voy. de Dup. Zool. pl. 19. 1. Braungrau, der Unterbauch weiß; die langen BAR, Reife roth; der Schnabel ſchwarz. Auf Neufeeland. 456 Bögen. *72. M. chrysomela. Der goldbfhwarze Fliegen: fänger. ib. pl. 18. Nein goldgelb, Scheitel und Bürzel etwas ind Drange; Stirnband, Kehle, Bruft, Schwingen und Schwanz —— ein weißer Flec vor dem Auge. Neuſeeland. *73. M.nivea. Der ſchneeweiße — Spix 20. 1. Ganz weiß; die erften Schwungfedern und die a fpigen ſchwarz. *74. M. hirundinacea T. *. Der — Fliegenſchnaͤpper. Temm. Col. 119. Die ganze Oberfeite des Männchens glänzend ftahlblau; der Bürzel oben, bie gefammte Unterfeite und der äußere Bart ber außeren Schwanzfeder rein weiß. Das Weibchen fchwarzgrau, unten ſchmutzigweiß. Java !). V. Mehrere Geſchlechter oder Untergeſchlechter von Voͤgeln ſtehen auch noch, ungeachtet ihrer bedeutenden Groͤße, gewiſſen Verzwei⸗ gungen der Reihen von Fliegenfaͤngern nahe. Dahin rechnen wir VI. GYMNOCEPHALUS. Nacktkopf. Tyran-chauve. Ungefähr mit dem Schnabel des Tyrannus, nur ift deffen Firſte etwas mehr Bereaen und ein großer Theil des Gefichtes unbefiebert. 75. G. calvus. ER mon pere der Neger von Cayenne. Corvus calvus L. Buffon enl. 521. Le Choucas chauve. Vaill. ois. d’ Amer. et des Indes pl. XXIX. Bon der Größe einer Krähe und von Farbe des Spaniols. Wird von den Negern mit einem Capuziner verglichen, daher der franzöfifche Name. h *) Verdiente einen andern Namen, da es auc) eine rg hir, giebt. 1) Die Muscicapa multicolor (bath, Syn. I. L.) ſchwebt derge: ftalt zwifchen den Fliegenfchnäppern und ve Rothſchwaͤnzchen, daß man nicht weiß, wohin man fie fegen fol. Sperlingsartige Vögel. Muscicapa. 457 VII. CEPHALOPTERUS Geoffr. Diefe haben dagegen die Schnabelbafis mit aufgerichteten Federn verziert, die fich nach oben ausbreiten und einen breiten Federbuſch in Geftalt eines Sonnenfchirmes bilden. 76. C. ornatus Geoffr. Ann. du Museum XII. pl. XV. Coracina cephaloptera. Vieillot Gal. 114. Temm. col. 255. Coracina ornata. Spix LIX. Die einzige bekannte Gattung. Vom Amazonenftrome, von der Größe eines Hähers, ſchwarz, die Federn der Unterbruft bil- den eine Art herabhängender Wamme. Jene aufgerichteten und nad) oben wieder umgebogenen Kopffedern bilden einen völlig wie ein Regenſchirm geftalteten, runden, halbfugeligen Schirm über Kopf und Schnabel; am Hals ift ein nadter Kropf von himmelblauer Farbe, vorn und zur ©eite mit einem Federfchurze bedeckt, unter welchem man jedoch die nadte Haut erbliden Eann. Lebt heerdenweife in den ſumpfi— gen Wäldern am Fluſſe Solimoens in Brafilien. V. * VIII. DRYMOPHILA Temm. Verdient als Gefchlecht abgefondert zu werden; der Schnabel it ſtark, die Oberkinnlade faſt dreiedig, mit in ihrer ganzen Länge vorfpringender Firfte, an der ausgefchnittenen Spige etwas gebogen. Die Unterkinnlade bildet einen Winkel. Die Nafen- Löcher ftehen an der Bafis, find eiförmig und gänzlich mit den fammetartigen Stirnfedern bededt. Die Füße find Eurz, dünn, der Hinternagel ſehr ftark gebogen. Die Flügel mäßig lang, die erſte Schwungfeder fehr kurz, die dritte und vierte die Längiten. Diefe Vögel Ieben fammtlicy auf den Sunda-Inſeln, den Molukken und Neuholland. Man Eennt bereits neun Gattungen, die aber noc nicht alle befchrieben find. *77. M. (D.) velata. Col. 334. (Nicht Muscicapa oder Tyrannus velatus Spix.) Dunkelblau, etwas ind Afchgraue ziehend; das Geficht (gleihfam die Maske) ſchwarz, Kehle und Bruft rothbraun. Auf Zimor, einzeln auf Sava. V. 458 | BöogeN **’78, M. (D.) carinata Temm. Col, 418, f. 2. Muscipeta carinata Swains. Zool, ill. III. t. 147. Schieferblau mit ſchwarzer Stirn, Kehle und Flügelfpigen, Bruft heller, der Bauch ſchoͤn roſtgelb. Die Schnabelfirfte Eiel- formig. Neuholland und Timor. V. 79. M. (D) cinerascens T. Col. 430. 2. Vornher, bis zur Bruft und dem Rüden, hell afchblau, Schwingenfpisen und Schwanz ſchwarz; der Bauch ſchmutzig⸗ vothbraun. Der ſchwarze Schnabel hat gelbe Kinnladenränder. V. **80. M. (D.) trivirgata T. Col. 418.1. Bom Scheitel bis zum Unterrüden grau, "Skin, Baden und Kehle, fo wie Flügelfpigen und Schwanz ſchwarz. Lesterer am Ende weiß. Vorderhals und Bruft bis zu den Hüften orange: “gelb, Bauch weiß. Timor. V. **81. M. (D.) Alecto. Col. 430. 1, Violetſchwarz, an der Stirn dunkelſchwarz; bei diefer Art ift der Schwanz viel länger und fehmäler als bei den andern, und am Ende Eegelförmig. Auf Celebes. V. 3. AMPELIS L. Cotinga. Schmuckvogel. Sie beſitzen den niedergedruͤckten Schnabel der Fliegenſchnaͤp— per überhaupt, aber nach Verhältniß ift er etwas kürzer, ziemlich breit, und leicht gebogen. I, QUERULA Vieillot. Diejenigen, bei denen er flärker und fpiger ift, nähren fich auch vorzüglich nod) “von Snfecten ; man nennt fie Piauhau nach ihrem Gefchrei. Sie find in Amerika zu Haufe und fliegen truppweife in den Gehölzen, two fie Inſecten verfolgen. 1. A. (@.) rubricollis. Der Piauhau. (Museicapa rubricollis Gm.) Enl. 381. Vieillot Gal. 115. 6» erlingsartige Bögel. Ampelis. 459 Schwarz, mit prächtig purpurrother Kehle. [Nur beim Männchen.) *2, A. (@.) rubra. Le Cotinga rouge. Vaillant Ois. d’Am. pl. 25. 26. Der größte; von Nabengröße, Gaͤnzlich purpurroth Schwin⸗ gen und Schwanz beim Maͤnnchen ſchwarz. Die Kopf- und Bruſtfedern geſchlitzt. 8V. *3, A. (Q.) cinerea. Der graue Cotinga. Ent. 699. Naͤhert fi) auch mehr diefen als den folgenden. — Obenher dunkel afchgrau, untenher heller; bie Flügel erreichen kaum den Schwanz. V *4. A. (Q) scutata Temm. Pie a gorge ensanglantee Az. Col. 40. Coracias scutata Lath. Coracina scutata s, rubricollis Vieill. Schwarz, der Unterhals, die Seiten — und die Ober: bruft fcharlahroth. Pr. W. Die Kehle ift fchlaff, und die rothen Federn bilden im Affect einen Halskragen. Auch der junge Vogel hat ſchon etwas roth. V. Il. Eigentliche Cotinga. Ihr Schnabel iſt etwas ſchwaͤcher, und ſie naͤhren ſich außer Inſecten auch noch von Beeren und zarten Früchten. Sie halten fi) in den feuchten Gegenden von Amerika auf und zeichnen ſich meift duch den Purpur- und Azurglanz, der dag. Gefieder der Männchen zur Zeit der Liebe fhmüdt, aus. Den übrigen Theil des Sahres find beide Geſchlechter nur braun oder grau. 5. A. carnifex L. LD’Ouette. Enl. 378. Spix V. Scheitel, Bürzel, Bauch [und Schwanz] ſcharlach, [legterer ſchwarz gefäumt, alles Übrige ſchwarzl. Die vierte Schwungfeder des Fluͤgels iſt zuruͤckgezogen, verkuͤrzt und wie gerhe My 1) Ampelis cuprea Merrimic. av, 1. 2. jcheint eine Barietät des Carnifex. * 460 BYöogel. 6. A. Pompadora L. Der rothe Shmudvogel. Pompadour. Enl. 279. Schön hell purpurroth, mit weißen Schwingen. Die großen Dedfedern haben fteife Bärte und find wie ein Dach in fpigem Mintel nach zwei Seiten geftellt. 7. A. Cotinga L. Der blaue Schmudvogel. Le Cordon bleu. Kirua. Enl. 186 und 188. Bom herelichften Ultramarinblau, mit violetter, oft mit einem breiten blauen Bande quergeftreifter und mit aurorafarbigen Fleden verfehener Bruſt. ©. Kinn, Kehle, Mitte des Bauches und Bruft dunkel violet; ein breites Querband auf der legtern, fo wie alle Obertheile prächtig glänzend ultramarinblau; Flügel und Schwanz ſchwarz. Pr. Mar. BD. *8. A. Cayana L. Enl. 624. Schön blau, der Hald unten violett Purpur. Der Schwanz und einige Schwungfedern ſchwarz. *k9, A, purpurea Licht. Ganzes Gefieder ſchwaͤrzlich purpurfarben; Schwungfedern weiß mit ſchwarzen Spigen. Weibchen und junger Vogel afch: grau. Pr. M V. *10. A. cueullata T. Col. 363. Swainson Zool. Ill. 37 [alö Procne]. Kopf, Hals und Bruft tief ſchwarz; der Übrige Körper rein gelb, Rüden braun, ‚Schwingen und Schwanzfedern eigentlich ſchwarz, aber fhön grün geſaͤumt, was bloß fichtbar ifl. V. **41. A. melanocephala Pr. M. Kopf ſchwarz; Körper zeiſiggruͤn, Bauch gelbgrün mit Br lihgrauen Querwellen. Brafilien. HI. TERSINA Vieillot. Sind Cotinga’s mit einem an der Bafis etwas breiteren Schnabel. Sperlingsartige Vögel Ampelis. 461 *12. A. (T.) tersa Gm. Procnias ventralis Ill. Procnias cyanotropus Pr. Max. Tersina coerulea. Viezill. 119, Procne tersina. Temm. col, 5. Procnias hirundinacea. Swainson Zool, il, 21. Das Männchen fehön glänzend himmelblau; an der Stirn, um die Augen und an der Kehle ſchwarz; Bauch weiß, an den Seiten der Hüften ſchwarz gebandert; Schwanz und Schwingen blau und fhwarz. Das Weibchen hat glänzend grün, was das Männchen blau hat, und die ganze Unterſeite ſchwaͤrzlich gebändert. Bon der Größe eines Dompfaffen. V. IV. CEBLEPYRIS Cuv. '). Sie verbinden mit dem Schnabel der Cotinga's einen eige— nen Charakter, der darin befteht, daß die Schäfte ihrer Federn am Bürzel etwas verlängert, fteif und flechend find. Sie leben in Afrika und Indien, von Raupen, die fie auf den höchften Bäumen fuchen. Ihr Gefieder hat nicht den Glanz der Achten Eotinga’s. Ihr Schwanz ift in der Mitte etwas gabelig, und an den Seiten. abgeftuft. *13. A. (C.) cana. Der graue Raupenjäger. Enl. 541. Vaill. Afr. t. 162, Vieill. Gal. 130. Schiefergrau, obenher etwas dunkler; der junge hat die Un- terfeite ſchwarz gebändert. Am Gap. V. *14. A. (C.) phoenicopterus. Vaill. 164. TVEchenilleur jaune, ber junge. Temm. Col. 71. Turdus phoenicopterus. Der reife männliche Vogel ift ftahlblau, an Schwingen und Schwanz ſchwarz, die Schulter des Flügels zinnoberroth % V. 1) Mepyris ift der Name eines unbekannten Vogels. Herr HP bat nachmals diefem Untergefchlecht den Namen Campephaga gegeben. lHr. Temmingk fchreibt ihn Ceblephyris.] ) Wenn der nad) Le Vaillant citirte Vogel, wie C. meint, der⸗ IB feyn fol, fo ift er in der Färbung völlig von ihm verfchieden. Er ift braun mit blaßgelb gemifcht, die Unterfeite weiß, ſchwarz quer: ——— V. 462 Bei **45, C. lineatus Swainson. Aſchgrau, untenher weiß, mit zahlreichen fchwarzen Quer: ftveifen und ſchwarzem Schwanz. Auf Neuholland. V. **16. C. tricolor Swainson. : Glaͤnzend ſchwarz, unten weiß, Bürzel afchgrau, Schwingen: und Schwanzfpisen weiß. Nicht größer als eine Lerche. Neu: holland. V. *17. A. (C.) fimbriatus T. Col. 249. 250. Schwarz; der Körper oben und unten mehr ing Schiefer: farbene; das Weibchen und die jungen fchiefergrau. Java. V. V. BOMBYCILLA Briss. Seidenfcbwanz. Ihr Kopf ift mit einem Federbufch geziert, und fie haben faft alle noch den vor andern ganz eigenen Charakter, daß ihre zwei— ten Schwungfedern ein verbreitetes Schaftende, in eine Eleine eiförmige, glatte, vothe Scheibe übergehend, haben. Europa befigt einen 18. A. (B.) Garrulus. Der Seidenfhwan;. Enl. 261. Deutfhe Ornithologie. j Etwas größer als ein Sperling, weinroth-grau mit fehwarzer Kehle, ſchwarzem, am Ende gelb geſaͤumtem Schwanz, die Flü: gel weiß geſcheckt. Diefer Vogel kommt truppmweife in unfere Gegenden zu regellofen Zeiten, weshalb man ihn lange als eine üble Vorbedeutung betrachtet hat. Er ift dumm, läßt fich. Leicht fangen und zähmen, frißt viel und von Allem. Man glaubt, daß er im höchften Norden niftet. Sein Fleiſch foll trefflich ſeyn. 19. A. (B.) americana. Wilson 1.7.1. Bombycilla Cedrorum. TVieillot Gal. 118. Vaillant ois. de Paradis ]. pl. 50. Dem vorigen außerordentlich Ähnlich, aber kleinez C. Nur von der Hälfte etwa von deffen Kubikgroͤße. Sein Federbuſch ift viel fteifer und fpiger, das Schwarz am Kopfe bis zum Schnabelwinfel weiß eingefaßt, Schwingen und Buͤrzel nebft DOberfeite des Schwanzes hell fchieferblau, Unterbauch gelb, Steiß weiß, Eein Gelb und Weiß an den Schwungfedern. Die Kehlfedern Liegen Enapp an. V. Sperlingsartige Vögel. Ampelis. 463 **20. A. (B.) phoenicoptera Temm. Col. 450. | Hat Feine Flügelanhängfel [an den zweiten Schwungfedern], aber die Enden des Schwanzes und der Eleinen Flügeldecfedern find roth. €. Der Federbuſch ift länger und getheilter, einige Federn ſchwarz, der Vorderkopf roſtgelb, ebenfo die Steißfedern. In Japan. V. Der Graf Hoffmannsegg und Slliger trennen mit nicht minderem Nechte von den Gotinga’s VI. PROCNIAS Hoffm., deren Schnabel, fchmwächer und mehr niedergedrücdt, bis unter das Auge gefpalten ift. Sie leben in Amerika und nähren fich von Inſecten. Man kann fie nody weiter eintheilen. a) Die eigentlichen PROCNIAS haben eine befiederte Kehle. 21. A. (P.) carunculata Gm. Enl. 793. unterfcheidet fich durch einen langen weichen Zleifchlappen, den fie auf der Bafis des Schnabels trägt, Sie ift im reifen Zu: ftande weiß, außerdem gruͤnlich. b) Die Averano's, CASMARHYNCHOS Temm., find. Procnias mit nadter Kehle. 22. A. (C.) variegata L, Col, 51, Averano Guira-punga. Vieill. Gal. 117. ift diejenige, bei welcher das Männchen die ganze nadte Fläche der Kehle mit Fleifchcarunfeln befegt zeigt. Es ift der Averano Buffons ©. Weiß, mit fpaniolbraunem Kopf und Naden und ganz fhwarzen Flügen. Die Carunfeln an der Kehle hängen wie Eleine Regenwürmer herab. Braſilien. V. 23. A. (C.) Araponga Pr. Max, Der gruͤnkehlige Araponga. C. nudicollis Temm. Col, 368 und 381. Procnias nudicollis. 464 Ruhe eh Ampelis nudicollis. Casmarhynchus ecarunculatus.. Spir 4. hat an der Kehle nur fehr Eleine, dünn gehärte Federchen. Diefe Vögel find im Zuftande der Vollkommenheit weiß, [die nadte Kehle, Zügel und Augenlider grünfpanfarb]. Das junge Männ: chen und Weibchen grünlich [zeifiggrün, zumal obenher. Bon der Größe einer Taube, mit lauter, hell Elingender Stimme]. Endlich muß man noch unmittelbar an die Cotinga's fügen VI. GYMNODERES Geoffr. deren Schnabel bloß etwas flärfer, der Hals aber zum Theil nadt, und der Kopf mit fammetartigen Federn befegt if. Die einzige bekannte Gattung ſtammt auch aus dem füdlichen Ame— rika, ift geoßentheils fruchtfreffend, von der Größe einer Taube, fchwarz, mit blaulihen Flügeln. Es ift 24. G. nudicollis. Gracula nudicollis Shaw. Corvus nudus und Gracula foetida Gmel. Enl. 609 '). 4. EDOLIUS Cuv. Drongo. Sie grenzen noch in vielen Stüden an die Fliegenfchnäpper. Ihr Schnabel ift ebenfalls niedergedrüdt und am Ende ausge: kerbt; ihre obere Firfte beutlich,, was fie aber unterfcheidet, iſt, daß ihre heiden Kinnladen in ihrer ganzen Länge leicht gebogen find. Ihre Nafenlöcher find mit Federn bededt, und fie haben außerdem noch Nange Haare, die ihnen einen Schnurrbart bilden. Die Gattungen ſind an den Kuͤſten der Laͤnder des indiſchen Oceans ziemlich zaͤhlreich. Im Allgemeinen find fie ſchwarz und haben einen Gabelſchwanz. Sie leben von Inſecten, und einige ſollen einen Geſang wie die Nachtigall haben ?). *1, E. forficatus. Lanius forficatus. Enl. 189. Vaill. Afr. IV. 166. Le Drongo huppe. Dicrurus cristatus. TVieill. Gal. 141. Grünfhmwarz, mit einem nad vorn gerichteten Zederbufch fihelförmiger Federn auf der Stirn. Im Cafferlande. V. 1) Die Gattung Vaill, ois. d’Am. et des Indes pl. XLV und XLVI ift vielleicht verfchieden. Hr. Vieillot vereinigt die Choucaris, Gymnoderes und Cepha- lopterus unter dem Namen Coracina. 2) Sr. Vieillot nennt fie Dierurus, Sperlingsartige Bögel. Edolius. 465 *2. E, malabaricus. Lanius malabaricus Shaw. Cuculus paradiseus. Briss. IV. pl. 14. A. Vaill. IV. 175. Le Drongo a Raquette. Sonnerat Voy. aux Indes et @ la Chine pl. 97. Glänzend ſchwarz, mit grünem Glanz. Die beiden Außerften Schmwanzfedern verlängern ihre zarten Schäfte noch einmal fo lang, und haben am Ende eine kurze, Eeilfürmige Fahne. *3. E. caerulescens, Lanius caerulescens Gm. Edwards t. 46, Vaill. Afr. IV. 172. Le Drongo, Fingah. Bon der Größe einer Weindroffel. Kopf, Mantel und Schwanz glänzend ſchwarz, mit blauem oder grünem Stahlglanz, die Schwingen mattfchwarz, Bruſt grau, Bauch und die Spigen des Gabelſchwanzes weiß. V. *4. E. metallicus. Vaill. Afr. IV. 176. Schwarz, mit prächtigm Metallglanz, unterm Auge ein fhwarzer Fleck. Der Schwanz Eürzer als bei den andern. In Bengalen. V. *5. E. albiventer. Vaill. Afr. IV. 171. Obenher filbergrau, untenher weiß. Dem Drongri, Vaill, T. 170, fehlt das weiß des Bauches !). V. U. PHIBALURA Vieillot. Haben die Schnabelfirfte gebogen wie die Drongo’s, aber ber Schnabel ift um die Hälfte Eürzer ald der Kopf. Die einzige bekannte Art 6. E. (Ph.) flavirostris. Vieillot Gal, 74. Temm. Col. 118, Swains. Zool. Ill. t. 31. Ph. cristata. I) NB. Der Bec-de-fer Vaill. Afr. 79, aus welchem Illiger fein Genus Sparactes gebildet hat, und der in Viesllot Gal. pl. 141 abgebildet ift, hat ſich nach der Unterfuhung des Hrn. Temmingk als ein Pogonias ausgemwiefen, dem man andre Füße angefteckt und einen Federbuſch gegeben hatte. Ein Kaufmann hatte fich den Spaß gemacht, durch diefen Betrug den verftorbenen Hrn. Raie van Breufelwaerd, eine reichen holländifchen Liebhaber, zu hintergehen. 466 | B88 ſtammt aus Braſilien, und hat einen ſehr gabeligen Schwanz. Das Gefieder iſt ſchwarz und gelb gefleckt, und an den Kopffedern roth, was an gewiſſe Muscicapa und Tyrannus erinnert. Fluͤ— gel ſchwarz, Schnabel und Kehle gelb.] 5. TANAGRA L. Tangara. Mit kegelfoͤrmigem, an der Baſis dreieckigem Schnabel, der an der Firſte leicht gebogen, an der Spitze ausgekerbt iſt. Die Schwingen und der Flug find Eurz. Sie gleichen in den Sitten unferen Sperlingen, und fuchen eben fo gern Körner, wie Bee ven und Inſecten. Die meiften zeichnen fich in den Sammlun: gen durch lebhafte Farben aus. Wir unterfcheiden fie wie folgt !). “ -L EUPHONE. Mit Eurzem Schnabel, der von oben gefehen, eine Ausdeh— nung an jeder Seite feiner Bafis zeigt. Ihr Schwanz ift im Verhaͤltniß Eürzer. [ES find Eleine füdamerikanifche Singvögel mit ſehr langer gewundener Luftröhre und anderen anatomifchen Eigenheiten *).] *I. T. (E.) violacea Licht. **) Enl. 114. Desmarest 21. 22. 23. Euphone Teite. Violet, untenher pomeranzengelb; die inneren Flügelfedern weiß. Das Weibchen grünlic). V. *2. T. (E.) eayennensis s. chlorotica. Enl. 114. 1. Desm. 24. 25. Euphone ehlorotique. E. negre. Violetſchwarzʒ die Seiten der Bruſt und die Marge! geld. In Brafilien, Cayenne ıc. 1) Siehe über diefes ganze Gefchlecht, fo wie über das der Pipra und Todus das Werk von Desmareft und Mademoifelle Pau: line von Eourcelles, jest Mad. Knip [Histoire naturelle des Tangaras etc. fol., leider ohne Numerirung der Tafeln]. Da e8 der Bar. bei den einzelnen Gattungen nicht anführt, fo fchiebe ich diefes Eitat jeden Orts ein. V— *) Lund de genere Euphones etc. Havn. 1829, ®. +) C. führt E. chrysogaster (Le Lindo bleu et dore dAz.) als befondere Gattung auf: nad) Prinz Neumigd wird er aber wohl zu obigem gehören. Sperlingsartige DBögel. Tanagra. 467 “ET. E) musica Licht. Der Organiſt. Pipra musica Lath. Ent. 809. 1. Desm. 19. %. L’Organiste. Scheitel und Nacken himmelblau, zur Saite ſchwatz Un⸗ terruͤcken, Stirn, Bruſt und Unterſeite orangefarbig; der Oberleib dunkel glänzend violetblau, der Schwanz ſchwarz. Das Weib: chen dunkelgrünlih. Pr. Mar Auf den Antillen zu Sb. Er fol die Eigenfchaft haben, alle Töne der Octave ducchzufingen, daher fein Name*. 2. *4. T. (E.) Diadema Natterer. Lindo Bleu Az. Col. 243. Tangara Diademe, * Pyrrhula azurea. Vieill. Gal. 54. Prächtig ultramarinblau, die Stirn ſchwarz, der Scheitel purpurroth, der Hinterkopf weiß, mit verlaͤngerten Federn. Ruͤ— den grau, Schwingen und Schwanz ſchwarz, letzterer mit blau, In Brafilien. V. *5. T. (E.) viridis Vieill. Col. 36. 3. Graͤnzt ſchon an die eigentlichen Tangara. Kopf und Hals des Männchens ift gelbgrün, ins Grasgruͤne. Nüden und Hals: band blau, Flügel grün, Bauch gelb, Schwanz ins Schwarze. V. **6, T. (E.) rufiventris Licht. Unterbruft und Bauch dunkelbraun, alle übrige Theile ſchoͤn violetblau. Seiten der Bruft gelb, innere Flügelfedern weiß. Brafilin. Pr. Mar. B. 1. TANAGRA. Großſchnaͤbel. Mit Eegelförmigem, diem, gewölbtem Schnabel, der fo breit wie hoch iſt; der Rüden der Oberkinnlade abgerundet "). *7. T. magna. Desm. 43, * Der Prinz v. Neumied hat nie etwas der Art gehört; und da er auch Buffon’s Abbildung fchleht, fo wie Vieillot’s mit teimäßig findet, fo vermuthet er, daß vielleicht zwei Species hier ver⸗ borgen ſeyn koͤnnten. Sch habe feine Definition, verglichen mit Dess marejt’s Abbildung, an der nur die Kehle nicht ſchwarz, fonft alles paſſend ift, angenommen. V. 1) Aus diefer Abtheilung hat Hr. Vieillot “er Hobia gebildet. 468 wre Enl. 105. a Saltator olivaceus, Vieill. Gal. 77, Obenher olivenbraun, untenher gelblich afchgrau. Kehle und ein Augenftreif weiß. Seiten des Kopfes aſchgrau, Bruft und Bauch vöthlichgeld. Won der Größe einer Droffel. V. *8. T. atra. T. melanopsis Lath. und Pr. Maz. Enl. 714. 2, Desm. 42. Le Camail. Violet afhgrau, Kopf, Kehle und Oberbruſt — Von der Groͤße eines Dompfaffen. *9. T. capistrata Pr. Max. T. leucophoea Licht. Spix 54. 2. Aſchgrau, um den Schnabel blauſchwarz ; Scheitel, Kehle, Bruft und Bürzel heller, der Bauch in der Mitte et V. * 10. T. flammiceps Pr. Max. Col. 177. . Dunkelroth, ins bräunliche, zumal oben, der Scheitel feurig purpurrotb; als Streif. Der Bauch mehr Eirfchroth. F be⸗ ſtimmt T. Porphyrio Licht. *11. T. superciliosa. Spix 57.1. Graubraun, untenher weißlich; Unterbauch röthlich, über den Augen ein Eleiner weißer Strih. Der Schnabel [hwarz. V. *12, T. psittacina, Spix 57, 2, Schwarz, bleifarbig überlaufen, die Schwingen braͤunlich, der Schnabel fehr die und hoch, roſtbraun *). V. II. Eigentliche TANAGRA. Mit Eegelförmigem Schnabel, Eürzer als der Kopf, fo breit wie hoch, mit gebogener, etwas fpigiger RAP 9 u —— *) Die T. atricollis. Spix 56. 2, voftgraubraun mit fchwarzer Kehle und unvollfommenen Binden auf dem Schwanz, welche C. hier citirt, ift nad) einem Weibchen, das ber unficher befchricben und abgebildet, wie ich fogleich vermuthete; fpäter fah ih, daß fie Pring Neuwied unter die Finken als Fr. — richtiger verſetzt hat. ©. daſ. V. 1) Hr. Swainfon trennt den Talao u. a. unter dem Namen Sperlingsartige Vögel. Tanagra. 469 *13. T. cyanocephala. Col. 215. 2. Das Weibchen. Enl. 83. 2. Das Männchen. Grün; der Scheitel ſchoͤn tuͤrkenblau, Kehle ebenfo, bläffer; die Baden und der Naden ſchoͤn roth; DOberrüden und Schnabel- wurzel fammtfchtvarz, die Steiffedern gelb. In Südamerika. V. *14. T. Talao *). Enl. 127. 2 Le Septicolor (ſchlecht). Desm. 1. Schultern und Schwingen lafurblau, der Oberrüden ſchwarz; Unterrücen und Bürzel [hön feuerfarb orange; Kopf, Bruſt und Bauch meergruͤn, Schwanz ſchwarz. V. *15, T. tricolor Desm. T. rubricollis Temm. Desm. 3 **). Ent. 33.1. Das Männchen. Temm. col. 215. 1. Mit fpangrlinem Scheitel, Naden goldgelb, Oberrüden ſchwarz, Unterruͤcken orangeroth; Stienbinde, Kehle und Hals ſchwarz, Bruft hellblau, Bauch, Schwanz und Schwingen grün, “fegter mit laſurblauer Schulter und einer Querbinde. V. *16. T. mexicana. Enl. 290 und 155. 1. Desm. 5. Tangara Diable enrhume. Obenher ſchwarz, untenher geld, Stirn, Baden, Kehle, Bruſt und Bürzel blau. Die Seiten [hwarz, blau gefledt. V. *17. T. Gyrola L. Desm. 6.7. Tangara rouverdin. Oberkopf, Oberhals und Oberruͤcken feurig rothbraun, ber Nüden oft ſchwarz. Die Fluͤgelſchulter gelblih; Kehle, Bruft und Seiten meergruͤn, Baud) mehr himmelblau. Schwingen und Schwanz ſchwarz, mit blauen oder grünen Rändern. Der Unterruden fahl gelblich. Pr. Mar. Aglaia, und macht aus meinen bünnfchnäbeligen Zangaras fein Ge: fohlecht Spermagra. € *) Andere ſchreiben Tatao. 8. *) Desmarefi’s Weibchen Taf. 4. iſt ficher ein anderer zn 470 BHO K Pr. Mar nennt bie Buffon'ſche Abbildung Enl. 133.2. unter aller Kritit, wenn fie dieſen Vogel vorſtellen ſoll. Aber auch Desmareſt's Abbildung weicht in manchen weſentlichen Stuͤcken von obiger Beſchreibung ab (namentlich iſt hier nur der Oberkopf rothbraun), daß es mir mwahrfcheinlich] iſt, deß ar zwei verfchiedene Species erifticen *). *18. T. cayana. Enl. 201. 2. und 290. 1. Desm. 10. Blaß fahlgelb, der Scheitel vothbraun, Baden ſchwarz, Kehle fhieferblau, Schwingen, Schwanz und eine Hüftftelle meergrün. V. 49. T. cyanomelas Pr. Mar. Stirn und Unterrüden fahl gelbröthlih, Schnabel, After und Steiß zimmetbraun. Oberfeite ſchwarz, Nafe, Kinn, Kehle, Baden, Dedfedern und Rand der Flügelfedern ulttamarinblau; Unterhals ſchwarz, Bruft und Bauch bläulichgrau. Pr. M. V. *20. T. Episcopus. T. Sayaca Licht. Desm. 15. 16. Ent. 178. £. 1. Der Körper bläulicy bleifarbigz Flügel und Schwanz ſchwarz⸗ braͤunlich, alle Federn breit himmelblau gerandet, obere Flügel- deckfedern himmelblau. Pr. Max. Nach ihm einerlei mit T. Sayaca Licht. V. *21. T. brasiliensis L. Die ſchwarz und — Tangara. Enl. 179. 1. Umgebung des Schnabels, Hinterkopf, Rüden, Flügel und Schwanz ſchwarz; Stirn, Seiten des Kopfs, Kehle, Bruft, Fluͤ— geldedfedern und Ränder der Schwungfedern hellblau, Unter— bruſt, Bauch und Steiß weiß, Pr. Mar. V. *22. T. auricapilla. Spix 52. i Obenher olivengruͤn, mit goldgelbem Federbufh, Stirn, Schwanz und Flügel ſchwarz, letztere mit weißen Flügelfedern. Unterfeite gelbbraͤunlich. (Ob eine wahre Tangara?) V. 9 Überhaupt habe ich bei meiner Arbeit bemerkt, daß Na Ge: ſchlecht immer noch einer neuen Kritik bedarf. Sperlingsartige Vögel. Tanagra 471 *23, T. coelestis. Spix 55. 1. Himmelblau, Flügel und ea lafurblau, ein weißer Schulterfle@ auf exfteren. V. *24, T. varia Desm. Motaeilla velia L. Desm. 2. Spix 51. T. Schrankii Eönnte leicht die junge feyn. €. Enl. 699. 3. Scheitel und Schwingen ſchwarz, Baden grün, Bruſt vie: letblau, Seiten meergrün, Unterrüden und Bürzel gelblich, Bauch braungelb, Schwanz ſchwarz, grün gefaumt. Cayenne. —54 *25. T. punctata Gm. Le Saycou. Tanagra siaca. Enl. 133. 1. Desm. 8. 9. Das Männchen grasgrün, unten gelblich, überall ſchwarz gefledkt, indem jede Feder einen ſchwarzen led an ihrer Pr hat. *26. T. multicolor. Fringilla Zena L. Vieill. Gal. 76. Catesby I. 42, Kopf und Mantel ſchwarz; über dem Auge und vom Schna: belwinkel hinterwarts ein weißer Streif. Kehle und Bauch gelb; Bruft, Schulter und Bürzel roſtbraun; Flügel und Schwanz weiß, und fchwarz gefledt; variict in der Farbe. Auf St. Do: mingo. B. *27. T. thoracica. Die Gold -Tangara. Col. 42. 1. Obenher fhön gruͤn, in Gold fchillernd, der Kopf um: den Schnabel ſchwarz, der Vorderkopf und Augenkreis türkisblau, die Ruͤckenfedern mit ſchwarzen Schaftftrichen, Schwingen und Schwanz ſchwarz, mit breiten, goldgrünen Rändern. Die Kehle und Ober: bruft ift rein goldfarbig mit einem vierediten, ſchwarzen Fled. Auch die Flügelfchulter ift goldgelb, mit ſchwarzen —— die uͤbrige Unterſeite wieſengruͤn. *28. T. citrinella T. Col. 42, 2. | Mit gelben Kopf und ſchwarzen, breiten, gelb eingefaßten 472 Bögen. Nüdenfebern, fo ba der Vogel von oben her gefchedt ausfieht; Stirn, Kehle und Nafe ſchwarz, Bruft und Seiten himmelblau; Bauch und Schenkel meergrün, Steiß weißgelblih, Flügel und Schwanz [hwarz, mit grünen Federrändern. Brafilin. V. *29, T. vittata. Col. 48. Das Männchen mit prächtig ultamarinblauem Oberkopf, Taken, Schultergelene und Unterrüden. Der Oberrüden dun— kelblau, Schwingen und Schwanz fhwarzblau, heller gefäumt, über Auge und Ohr ein breiter ſchwarzer Streif. Die Unter: feite vofigeld. Das Weibchen obenher olivengrau. Brafilien. V. **30. T. flava L. T. formosa Vieill. Enc. meth. p. 773. T. chloroptera. Kinn, Kehle, Baden, Mitte der Bruft und des Unterleibes ſchwarz, der ganze Rumpf und der Oberkopf bis zum Schnabel hellfahl vöthlichgelb. Flügel und Schwanz ſchwarzbraun mit bläu: lichen Federrändern. Pr. Mar. V *31. T. cyanictera. Pyranga cyanictera. Vieill. Gal. 81. Oberſeite, Kehle und Bruſt kornblumenblau, Bauch und Steiß gelb, Schwingen ſchwarz. V. IV. TANAGRA Loriot, (Piroläbnliche.) Mit kegelfoͤrmigem, gebogenem, fpigem, am Ende ausgekerbs tem Schnabel. *32. T. gularis. Desm. 12. 13. 14, Enl. 156. Obenher ſchwarz, mit carminrothem Kopf. Untenher weiß, bie Kehle dunkel purpurfarb !). i V. V. TANAGRA Cardinale. Mit Eegelförmigem, etwas gemölbtem Schnabel, mit einem ftumpfen, vorfpringenden Zahn zur Seite ?). 1) Die Tanagra gularis Enl. 156. und pileata 720. 2. und spe- eulifera Spix 36. 1. nähern fich durch ihren dünnen Schnabel den Sängern. T. nigricollis 720. 1, ift eine wahre Sylvia mit etwas grös Berem Schnabel. . 2) Diefe Abtheilung hat Hr. Vieillot Tachyphonus, Gal. 82. Sperlingsartige ir Tanagra. 473 *33. T, cristata. Desm. 47. 48. 49. Enl. 7. 2. und 301. 2. Spix 49. 2, T. brunnea der junge Vogel. Das Männchen fehwarz, mit rothem Federbufh; Schulter: vand und Flügel weiß, Unterrüden und ein Streif auf der Kehle blaß vöthlichgelb, beim alten verfchwindend. An den Hüften eine tothbraune Binde. Das Weibchen und das Junge braun. V. **34, T. nigerrima L.*) Desm. 45. 46, Ent. 179. 3. und 711. [Vieill. Gal, 82. Tachyphonus leucopterus.] Schwarz, ftahlblau ſchillernd, an der Flügelfchulter ein weis fer Fleck. Das Weibchen tabakbraun. B. *35. T. Archiepiscopus Desm. Die indigblaue Tanz gara mit gelbem Schulterfleck. Spix 55. 2. fchledht. Desm. Tang. 17. 18. fehr gut. Indigblau, mit ins Grünlichgraue fpielendem Rüden. Schwin⸗ gen und Schwanz fehwarz mit grünen Rändern, auf den Flügels dedfedern ein gelber Fleck; Bürzel grün, Bauch grau. V. *36. T. rufogularis. Spix 56. 1. En!. 710. Schwarz mit ſtahlblau glaͤnzenden Federraͤndchen. Maͤnn⸗ chen an der Mitte der Kehle, am Unterhals und Oberbruſt roth. Pr. Max. V. *37. T. Saira, Spix 48. 1. Dbenher grün, ins Schwefelgelbe; untenher und auf dem Scheitel citrongelb, bie Fluͤgel ſchwarz, gruͤn geſaͤumt. V. **38, T. fasciata Licht. T. axillaris. Spix 54. 2, genannt. Man muß aber auch noch fein Geflecht Pyranga hinzufür gen, was nur auf einer individuellen Deformation beruht. Wir wer: den bie dahin gehörige Art T. cyanictera nennen. (f. vorher.) 2. *) Die vom Verf, aufgeführte T. leucoptera Lath. ift derſelbe WVogel und gehört wegen des Zahnes am Schnabel in diefe Abtheilung. V. 474 VBoögel— Olivenbraun, unten aſchgrau, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz⸗ braun, erſtere mit einem weißen Pet Baden ſchwarz, Steiß und Kehle weiß. V. *39. T. palmarum. T. olivascens Licht. Desm. Tang. 35 — 37. T’Olivet. En. 509. 1. Le Palmiste. Vieill. Am. II. 69. Gehört gleichfalls hierher, feine Kimme ift kaum zu bemer- ‚Een und verfchwindet faft gänzlich bei einer verwandten Gattung, aus welcher Hr. VBieillot fein Geſchlecht Leteria gemacht hat. C. — Sie ift bräunlichsolivengrün, Nüden, Schwingen und Schwanz graubraun. Die Bruft etwas violet fchillernd, der Scheitel grün. Ich glaube, T. viridis Spir 48. 2. ift diefelbe. V. *40. T. dumicola. Icteria dumicola. Vieill. Am. et Gal. pl. 85. Pipra polyglotta.. Wilson 1. VI. 2. Diefe Gattung führt allmaͤlig zu den Ploceus. €, — Sie ift obenher graugrünlich, Kehle, Bruſt und Vor: derbauch ſchoͤn citronengelb, der Hinterbauch meiß. Das Auge ift weiß eingefaßt, darunter, bis zum Nafenloch, etwas Male Ein Eleiner weißer Zügel vom Mundwinkel ab. *41. T. missisippiensis. Der Rothvogel, Musecicapa rubra. Ent. 742, T. aestiva.. Wilson Am. L. 6.3.4. Desm. Tang. 32. 33. Das Männchen fehön zinnoberroth, der Rüden bräunlichroth, Zlügel und Schwanz graubraun, roth gefäumt; untenher ſchmu— Gig citeonengelb. Der Schnabel etwas gefchwollen und [hwarz*). V. *42. T. rubra. Enl. 156. 1. Desm, 34. Tangara du Canada. Wilson 1. 11. 3. 4. Das Männchen ſchoͤn zinnoberroth; Schwanz und Flügel ſchwarz, der Unterfchnabel nicht aufgetrieben. Das Meibchen obenher lebhaft olivengrün, die ganze Unterfeite citronengelb. V. *) Bei Wilfon ift der Schnabel irrig gelb gemalt. Desma— reft vergleicht das Roth des Vogels dem Siegellad, und führt auch einige Varietäten, 3. B. mit grüngefäumten Schwingen, was 1 zu: mal am Weibchen finden fol, an. | \ Sperlingsartige Vögel. Turdus. 475 *43. T. ludoviciana. Wilson II. 20. 1. Diefer noch feltene Vogel wurde von Lewis und Clarke in den hinterften Theilen von Louiſiana entdedt, Er ift grüns lichgelb, Nüden, Schwanz und Flügel ſchwarz, legterer Federn geld gefäumt, über dem Flügel zwei blaßgelbe Querbinden. Auch) die Dedfedern des Schwanzes gelb, der Vorderkopf blaß char: lachroth. Bewohnt den Miffuri, in der Gegend der Oſagen. V. VI. TANAGRA Rhamphoceles. Mit Eegelfürmigem Schnabel, die Unterfinnlade nach hinten zu aufgetrieben !). *44. T. Jacapa. Der Silberfhnabel. Enl. 128. Desm. Tang. 31. 82. Rhamphocele bee d’argent. Prachtvoll ſchwarzpurpurroth, Stirn, Kehle und Bruft rein purpur. Der hintere, nicht fehr aufgetriebene Theil des Unter: ſchnabels filberfarbig. Schwingen und Schwanz fchwarzbraun. Zumal im franzöfifhen Guiana (Cayenne) nicht felten. V. *45. T. brasilia. Der Zije. Enl. 127. 1. Desm. Tang. 23. 29. Prächtig purpurroth fammetglänzgend; Flügel und Schwanz braunſchwarz, der Unterfchnabel hinten weiß. Das Weibchen braun. | V. *46. T. nigrogularis. Spix 47 Purpurroth, Flügel, Schwanz, Oberrüden, Mittelbauch und Schenkel amd die Gegend um den Schnabel nebft dem Augen: Ereife ſchwarz. V. 6. TURDUS Z. Drofſel. Ihr Schnabel ift zufammengedrüdt und gebogen; aber feine Spige bildet Eeinen Haken, und die Kerben in demfelben bringen y 1) Hr. Vieillot’3 Jacapa und Ramphoceles @al. 79. NB. Tanagra atricapilla 809, 2. und guianensis find Würger. T. eristatella Spix oder Fringilla cristata @mel., T. graminea und ruficollis Spiz 53. find Ammern. 476 Bene Beine fo ſtarke Zähnung hervor wie bei den Wuͤrgern. Indeß giebt es, wie wir ſchon gefagt haben, Übergänge von den einen zu den andern. Die Nahrung der Droffeln iſt mehr vegetabilifch; fie leben meift von Beeren; ihre Lebensart ift einfam. Man rechnet zu den Droffeln insbefondere die Gattungen von mehr einfärbigem Gefieder, oder wo die Färbung mehr in Maffen verteilt if. Dahin 1. T. Merula L. Die Amfel. Die Shwarzdroffel. Naumann 71. Die verbreitetfte. Das Männden (Enl. 2.) ift völlig fhwarz, mit gelbem Schnabel. Das Weibchen (Enl. 555.) oben: her braun, untenher roftbraun, auf der Bruſt dunkelbraun ges fledt. Ein mißtrauiſcher Vogel, der indeß leicht zahm wird und ſchoͤn fingen, ja felbft fprechen lernt. Er bieibt das ganze Jahr bei uns. Eine ihm nahe ftehende, aber durchziehende Gattung, mehr die Gebirge liebend, ift 2. T. torquatus L. Die Ringdroffel. Naumann 70. Eni. 168 und 182. Shre ſchwarzen Federn find zum Theil weißlich eingefaßt, und die Bruft durdy ein weißes Schild [eher ein weißlicher Halb: mond zu nennen] ausgezeichnet. *3. T. saxatilis Lath. Die Steindroffel. Raumann 73. Enl. 562, Scheitel, Naden und Hals graublau, Rüden und Flügel braun, Bruft, Bauch und Schwanz lebhaft orangeroth, letzterer in der Mitte braun; Bruft und Bauch quergefledt. Auf den Gebirgen des füdlichen Europa, bis in die Schweiz, felten fich nad Deutfchland verirrend. V. Diefer Vogel Eömmt oft nach Norden. Er niftet in fteilen Selfen und alten Ruinen und fingt gut. Beim Männchen ift Kopf und Hals afhblau, der Rüden braun, der Bürzel weiß, Unterfeite und Schwanz orangegelb *). ©. 1) Man Kann mit Shaw vermuthen, daß Linne ihr, weil er fie mit dem fibirifchen Häher verwechfelt, die Sitten des Harpye zuge fchrieben, und fie bald Corvus, bald Lanius infaustus genannt hat, Sperlingsartige Vögel. Turdus. 477 *4. T. cyanus L. Die blaue Droffel Naumann 72, Enl. 250, | Dunkelgraublau wie der Duft auf Pflaumen, Schwingen und Schwanz ſchwarz, Unterfeite heller, an der Bruft mit ſchwar— zen Querwellen. Das Weibchen hat am Vorderhals roftrothe Flecken. Gleichfall3 auf den Gebirgen des füdtichen Europa. V. Nach der Beobachtung des Hrn. Bonelli ift T. solita- rius L. nicht davon verfchieden. ©. Man kann in die Nachbarfchaft der Steindroffel noch den Rocar Vaill, Afr. 101 und 102., und defjen Espionneur ib. 103. fegen. [Sie find rothbraun, die Männdyen mit hecht— srauem Kopf und Hale.] Die Walddroffeln, mit ſchwarz und braun gefprenkeltem Gefieder (grivele), heißen franzöf. Grives. Wir befigen deren vier Gattungen in Europa, ſaͤmmtlich auf dem Rüden braun und auf der Bruft gefledt. Es find von Inſecten und Beeren lebende Singvögel, die in Schaaren ziehen, und deren Fleiſch fehr ſchmackhaft ift. 5. T. viseivorus Z. Die Mifteldroffel, der Zie— mer, Schneer. La Drenne. Naumann 66, 1. Friſch 2. Enl. 489. Die größte Gattung. Die Unterfeite ihrer Flügel ift weiß, Sie liebt fehr die Früchte der Miftel, und trägt dadurch zur Berbreitung diefer Schmarogerpflanze bei. — Der Rüden ift olivenbraun; die Kehle mit dreiedigen, der Bauch mit halbmondformig ſchwaͤrzlichen Flecken befegt. Die großen Dedfedern der Flügel haben weiße Spisen, die drei aͤuße— ten Schwanzfedern ebenfalls. Leben zumal in Nadelwäldern. V. Hierher gehcrige ausländifche find: *6..T. manillensis, Enl. 636. Wahrſcheinlich einerfei mit T. violaceus Sonnerat Qme Voy. 108 J—— mit blauem Buͤrzelz Schwingen und Schwanz ſchwarz, Kehle und Bruſt gelb gefleckt, Bauch orange⸗ gelb, blau und weiß gewellt. V. 478 Bogel. *7, T. Eremita. Enl. 339. Obenher braun, mit ſchwarz eingefaßten Federn des Ruͤckens; Scheitel olivenbraun, Augengegend weißlich, Unterfeite vöthlich- weiß, mit braun gefaumten Federn. Auf den Philippinen. V. *8. T. varius Horsf. Zool. Bes. Obenher Eaftanienbraun mit ſchwarz gefaumten Federn; uns tenher heller, fehwarz gebändert, Groß. Auf Sava. V. *9. T. Andromedae, Myiothera Andromedae. Col. 392. Dbenher braun, ins bläuliche, auf dem Rüden mit einigen ſchwarzen Halbmonden; Flügel olivenbraun; die Zügel weißlich; Augenkreife nadt; die Federn der Ohrgegend ſchwarz und weiß gefledt; Bruft grau, Kehle und Bauch rein weiß, an legterem die Seitenfedern ſcharf ſchwarz eingefaßt. Schnabel fchwarz. Auf Sumatra. V. Dagegen wieder hielaͤndiſch: 10. T. pilaris L. Die Wacholderdroſſel; der Kram: metsvogel. La Litorne. Raumann 67. 2. Friſch 26. Enl, 490, Unterfcheidet fich vorzüglich von der vorigen durch das afch- grau ihres Halfes und Oberkopfes. C. Auch der Unterruͤcken ift afchgrau; der Nüden Eaftanien- braun, die Bruft mit verkehrt herzförmigen, der Bauch mit drei- eigen Flecken verfehen. Ebenfalls in Schwarzwäldern, V. 11. T. musieus L. Die Singdroffel. Zippe. La Grive. Raumann 66. 2. Friſch 27. Enl. 406. ” | Mo die Unterfeite der Flügel [roft:] gelb iſt; es iſt der. Ihönfte Sänger und wird am häufigften gegefjen. Der Oberleib ift olivengrau, die Schwingen haben voftgelbe Spigen, der Bauch hat eirunde dunfelbraune Flecken. B. | Sperlingsartige Vögel. Turdus. 479 12. T. iliacus Z. Die Rothoroffel. Weindroffel Le Mawvis. Naumann 67.1. Friſch 28. Enl. 51. Die Eleinfte; deren Unterfeite der Flügel und Bauchfeiten [feurig] vofteorh find. [Der Oberleib ift olivenbraun.] **13. T. amaurotis Temm. Col. 497, Oberkopf und Naden matt afchblau, heller geftrichelt. Kehle und Bruft heil afchgrau, weißlich geſtrichelt; Bauch weiß, an den Seiten ins rofteöthliche; vom Schnabel durch das Auge geht, den Hals herab, nach vorn ein Erummer vothbrauner Steeif. Die Oberfeite ift fchwarzlichbraun. Japan. V. **44, T. melanotis Temm. [nicht Cuvier.] Col. 498. Dunkel bleigrau ins blauliche mit ſchwarzen Schwingen: ſpitzen und einem ſchwarzen Fleck durchs Auge bis zum Ohr. Nordamerika. V. Man hat in Deutſchland, wiewohl als große Seltenheit, noch folgende zwei Gattungen gefangen: *15. T. Naumanni Temm, T. dubius.. Naumann 68. Scheitel und Ohrgegend dunkelbraun, der übrige Oberkörper toftrothgrau, Schwung und mittlere Schwanzfedern dunkelbraun, die Unterfeite des Schwanzes roftroth. Unterfeite weiß, an der Bruft und den Seiten große roſtrothe Fleden. Sie lebt im füdöftlichen Europa, und kommt, felten, nad) Sfterreich und Schleſien V. *16. T. Bechsteinii. Die ſchwarzkehlige Droffel. T. atrogularis Temm. Naumann 69, Kopf und Oberleib dunkel olivenbraun;, Gefiht, Baden, Borderhals und Oberbruſt ſchwarz. Unterbruft und Mitte des Bauches weißlich, an den Seiten rothgelb mit braunen Slecken. Die Schwanzfedern unten rothgelb mit weißen Spitzen. In Rußland und Ungarn, von wo ſie pelen bis Schleſien und Sſterreich kommt. V. 480 Bisbstane: 1: Die ausländifchen dieſer Abtheilung find fehr zahlreich. 17. T. polyglottus. Le Moqueur. Catesby XXVI. [Wilson 11, 10. f. 1. Mocking bird.) Eine nordamerifanifche Gattung. Sie ift obenher afchgrau, untenher bläffer, [Flügel und Schwanz ſchwarz, erftere] mit ei= nem weißen led [bie außeren Schwanzfedern weiß]. Sie ift berühmt, weil fie mit einer erflaunlichen Leichtigkeit den Ge fang anderer Vögel, felbft alfer Stimmen, die fie hört, auf der Stelle nachahmt. *18 T. carbonarius Licht. Schwarz mit rußbraunen Fluͤgeln, Ruͤcken, Buͤrzel, Seiten und Steißfedern ſchieferfarb. Das Weibchen mehr olivenbraun. In Bahia. DB. *19. T. Orpheus L. Die Nahtigalldroffel. Edw. 78. Spix LXXL Obenher graubraun, die Unterfeite und die äußeren Schwanz: federn meiß, über den Augen ein weißer Strich. Im wärmeren Amerika. (Vergl. T. saturninus Licht.) *20. T. dominicus. Le Moqueur de Ste. Domingue. Enl. 558. 1. Obenher braun, untenher weiß, die außeren Schwung: und Steuerfedern weiß. V. *21. T. gilvus. Sft ihnen gleichfalls verwandt. ** 22. T. badius Licht. Rothbraun, mit weißer Kehle und Flügelfhulter *). V. a) Auslaͤndiſche Droſſeln mit gefleckter Bruſt und Unterleib: *23, T. rufus Gm. Enl. 645. Le moqueur frangais. *) Die Turdus Figulus JZ. fiche unter Certhia albogularis. V. Sperlingsartige Vögel. Turdus. 481 Vieill, Am. 59. . Wilson II. 14.1. / Roſtbraun, untenher weißlich und gefledt; über die Flügel zwei weiße Binden; der lange Schwanz abgeſtutzt. we **24. T. melodus Wüs. Wilson 1. 2.1. Wood Thrusk, Obenher löwengelb, unten weiß mit vielen runden ſchwarz⸗ braunen Fleden. V. **25. T. solitarius Vils. T. minor Gm. *) Vieill.. Am. 62. 63. Grive solitaire. Wilson V. 43. 2. Hermit Thrusk, Graubraun, Kehle und Bruft gelblich, ſchwarz gefledt; der Schwanz etwas Fürzer als an der folgenden, und etwas gabelig. V. *26. T. mustelinus Mils. Wilson V. 43, 2. Tawny thrush. Rothbraun, unten weiß, die Kehle gelblich und fehwarz gefledt. V. *27. T. interpres Kuhl. Col. 458. Scheitel und Naden rothbraun; Nüden, Flügel und Schwanz ſchwarz, auf dem Flügel zwei weiße Binden; Kehle, Baden und Bruft ſchwarz, mit einer weißpunktirten Längslinie; Bauch weiß, [hwarzbraun gefledt. V. **28, T. aquaticus Wils. Wilson Ill. 23. 5. Obenher olivengraubraun, ein weißer Streif über dem Auge ; untenher gelblich weiß, mit fehwarzbraunen Längsfchmigen **). Nordamerika. V. *) Ich wage es hier von meinem Autor abzuweichen, der dieſe und die folgende Species vereiniget; aber Wilfon und feine Abbilduns gen zeigen doch zu viel Unterfchied, als daß man fie nicht anerkennen follte. ®. **) Lichtenftein fagt (Verz. d. Dubl. p. 37.) bei diefem Vogel: Vere Turdus, non Anthus, ob remigum structuram et habitum ro- bustiorem. Sc kann nicht fogleich ausmitteln, ob er ihn von Anthus aquaticus Bechst. für verfchieden hält oder nicht. Er würde demfel- ben gleichen, wenn er die weißen Flügelbinden und Schwanzfedern hätte; — zeigt aber Wilſon's Figur und Beſchreibung nichts. V. E 31 482 —AA **20. T. scolopaceus Licht. Obenher graubraun, die Federn am Rande weiß punktirt, ein weißer Streif uͤber dem Auge, untenher weiß, die Bruſt mit herzfoͤrmigen Flecken, Seiten und Hoſen braun gebaͤndert. Bahia. V. 5) Mit blaß gefleckter Bruſt, wenigſtens beim rei— fen Vogel. *30. T. migratorius L. Die Wanderdroſſel. T. canadensis Briss. Enl. 556. Catesby 29, Vieill. Am. 60, 61. Wilson 1. 2. 2. Robin. Kopf, Hals und Schwanz ſchwarz; Nüden aſchgrau, Schwin: gen ſchwarz, afchgrau gefaumt; Kehle ſchwarz, und weiß geſtri— chelt (oder weiß, ſchwarz gefleckt). Bruſt und Bauch ſchoͤn voft: roth. Der Schnabel gelb, um das Auge und vor ihm ein wei: Ber led. V. *31. T. ochrocephalus. Yellow - crowned Thrush Brown I. Sturnus ceylanicus Gm. Col. 136. Schlank, mit abgeſtuftem, abgerundetem Schwanz. Der Kopf ſchoͤn odergeld, mit ſchwarzem Zügel duch die Augen und ſchwarzem Schnurrbart am Schnabelwinfel; Rüden gruͤnlich aſch— grau, Schwingen und Schwanz rein grün; die Kehle und Bruſt weiß, der Unterbauch vöthlichgeld. Ein wegen feines Geſangs be: liebter Stubenvogel auf Java. V. *52. T. plumbeus. Enl. 560. 1. Vieill, Am. 58, Schwarz, mit gelbem Schulterfled, der Schwanz —— die Kehle weiß, ſchwarz gefleckt. *33. T. olivaceus Gm. Vaill. Afr. 98. Le Grivron, Obenher a ie Bauch roftgelblich, die, Kehle weiß, braun geftrichelt. Am Cap V. Sperlingsartige Bdgel. Turdus. 483 **34, T. saturninus Licht. Obenher graubraun, unten afchgrau, mit roͤthlichen braun geſtrichelten Seiten, an den Seitenſchwanzfedern ein keilfoͤrmiger weißer Fleck. Dem T. plumbeus ähnlich. L. V. *35. T. cinereus. Turdus lividus Licht. Aſchgrau, unten weiß, an den Seiten mit Längfichen brau= nen Flecken. Über die Augen weg ein weißer Streif, die Schwung: federn fchwarz, fein weiß gefiumt, der Schwanz ſchwarz, die Sei: tenfedern mit weißem Endfled. Bahia. V. **36. T. crotopezus Licht. Grive blanche et noirätre. Dlivenbraun, mit ſchwarzer, weißgeftveifter Kehle; Bruft und Bauch weiß. Bahia. V. y) Auslaͤndiſche untenher ungefleckte Droſſeln: *37. T. brasiliensis Lath. Schwarz, untenher roſtgelb; die aͤußeren Schwanzfedern ganz weiß, die uͤbrigen an der Spitze weiß. V. *38. T. vociferans. Zool, il. Turdus melanotis Cup, nicht Temmingk. Vaill, Afr. 104. Le réclumeur. Kopf, Rüden und Flügel dunkel afchgrau, Stirn und Ohr— gegend ſchwarz; Unterfeite, Bürzel und aͤußere Schwanzfedern toftgelb. V. *39. T. naevius. Vieill. Am. 66. Obenher aſchgrau, untenher roſtgelb, der Kopf und eine Bruſtbinde ſchwarz, ein roſtrother Streif von den Augen zum Hinterkopf, auch die Fluͤgelfedern mit gelbem Fleck endend. V. *40. T. lividus *). Muscicapa carolinensis. Wilson II. 14. 2, The Ohat-bird. Schwaͤrzlich, untenher etwas heller; die Unterfeite des Schwan: zes und die Steißfedern ſchoͤn roſtroth. Sehr häufig in Mord- amerika. V. *) T. lividus Licht. ift ein ganz anderer Vogel. V. 31* 484 Bee *41. T. citrinus [befjer montanus]. Temm. col. 445, Von der Größe und Geftalt der Zippdroffel. Kopf, Hals und ganze Unterfeite fchön orangegelb; Nüden, Flügel, Schwanz und Schenkel blaulich afchgrau. in breiter weißer Fleck auf dem Flügel. Steiß und Schwangdedfedern rein weiß. Auf Sava und Sumatra nicht felten. V. *42. T. rubripes. Col. 409. Blaͤulichaſchgrau, Schnabel, Zügel und Kehle ſchwarz, das Kinn weiß und ‚zwei weiße Schnurrbärte vom Schnabel herab; die Schwingen eigentlich fchwarz, aber mit afchgrauen Fahnen, der Hinterleib lohfarb. Der Schwanz ſchwarz mit grauen und weißen Enden, die Beine Eirfchroth. Auf den Antillen. V. *43. T. leucogaster. Enl. 644. 1. Violet, mit weißem Bauch, ſchwaͤrzlichen Schwingen, IE bel und Füße aſchgrau. *44. T. madagascariensis. Enl. 557. 1. - Braun, Bauch und Steiffedern weiß, der Schwanz gabelig, die zwei mittleren Federn deffelben ganz, die übrigen am Außen: rand goldgruͤn, die Außerften mit weißem Saum. *45. T. frenatus. Malurus frenatus. Temm. col. 385. Diefer fchön gezeichnete Vogel hat einen voftbraunen Bauch und Unterrüden. Der Oberrüden und Scheitel ift afchgrau, ſchwarz gefledt; Zügel, Kehle und Vorderhals ganz ſchwarz; von Schnabelwinkel herab ein weißer Streif wie ein Zaum; die Fluͤ— gel ſchwarz, mit vielen weißen Fleden, der Schwanz ſchwarz, die Enden der äußeren Federn weiß gefledt. Schnabel und Füße ſchwarz. Suͤdafrika. V. *46. T. cinnamomeus. Enl. 560. 2. Zimmetbraun, unten blaͤſſer, Kehle, Bruſt, Sadın und Schwingen ſchwarz; ein weißgrauer —— um den Hals. V. Sperlingsartige Bögel Turdus. 485 *47. T. rufifrons. Enl, 644, 10, Braun, an der Stirn, den Baden und untenher roftcoth, ber Bürzel weiß, V. Dieſe drei letzteren Gattungen ſind ſehr mit Unrecht von Buffon zu den Myiothera gebracht worden !). Einige dieſer Wögel feheinen fih in den Sitten den Würs gern zu nähern, ohne daß doch die Geſtalt ihres Schnabel gez - ftattete, fie von den Droffeln zu unterfcheiden ?). Eben fo wenig kann man auch durch bemerfbare Charaktere gewiſſe afrikanifche Droffeln unterfcheiden, die in lauten Schaa: ten wie die Staare leben, Inſecten verfolgen und großen Scha: den in den Gärten anrichten. Mehrere unter ihnen machen ſich durch ihre glänzendes flahlbraunes Gefieder bemerklich, und einer darunter durch einen abgeftuften Schwanz, der noch um ein Drit: tel länger als der Körper if. Es ift der *48. T. aeneus. Enl. 220. Vaill, 87, Le vert dore. Goldig geldgrün, mit ſchwarzem Kopf, violetgoldiger Kehle, Bruft und Bauch Eupferroth ins violette. Der fehr Lange Schwanz ift abgeftuft und fchillert in roth, grün, violet und Gold. BD. 1) NB. Der Turdus aurocapillus Zath. Enl. 398. 2. [Wil- son 11. 14.2.] und Vieill. Am. 64. (Motacilla aurocapilla L.) ift ein wahrer Sänger, der zu den Grasmücden gehört. — Turdus Calliope Lath. (Syn. Suppl. ZitelEupfer) muß zu den RBB — Tur- dus cayana ift das Weibchen des Cotinga (Enl. 515). — T. guya- nensis Enl. 398, f, 1. ift ein Weibchen der Tanagra dominica Enl. 156. 2, woraus Hr. Vieillot feinen Dulus palmarum Gal. 146, ge: macht hat. 2) Wir haben fehon beim Artikel der Würger mehrerer Gattungen erwähnt, die gewöhnlich unter die Droffeln gebracht werden, wie Tur- dus ceylonus Enl. 272. Es fcheint, daß man ihnen auch den T. ca- fer Enl. 565. Vaill. 107. beifügen Eönne, der fi) nur fehr wenig, felbft was die Färbung betrifft, vom Lanius jocosus Enl. 508. unter: fcheidet. Diefe beiden Gattungen würden auch den T. capensis Enl. 817. Vaill. 105. und den T. chrysorrhoeus Temm. Vaill. 107. nach fic) ziehen. Bon der anderen Seite kann man Faum vom ceylonus den hausse- col noir Vaill. Afr. 110. und la cravatte noire id. 115. entfernen. Sh muß auch noch zu-den den Würgern nahe ftehenden Droffeln die Muscicapa carinata Swains. Zoll, II. 147. bringen, woraus Herr Vigors und Horsfield ihren Monarcha gemadıt haben. 486 B Ferner gehoͤrt hierher: *49. T. auratus. Enl. 640. Vaill. Afr. 89. Le Nabirop. Violet, grün, mit ſtahlblau und purpurroth — ſchillernd; der Schwanz violetgruͤn ſchillernd. *50. T. nitens. Ent. 561. fchledt. Vaill. Afr. 90. Le Couigniop. Schön ftahlblau, ins violette und gruͤnliche ſchillernd; Uns terhals, Rüden und Schwingen metallgruͤn; der Bürzel violet. ©. *51. T. chrysogaster Gm. Enl, 808, L’Oran vert. Grün, ind orangegelde fhilfernd; unten orangegelb, bel und Fuͤße braun. Vom Senegal. *52, T. bicolor Gm. Vaill, 88. Le Spreo. Braun, ind Grüne fchillernd; —— und Steiß weiß. Der Schwanz etwas quergebaͤndert. Sehr gemein am Cap, in Truppen oft zu 3—4000. Sn det Jugend glaͤnzender grün: ſchillernd als im Alter. V. *53. T. morio. Corvus rufipennis SA. Enl. 199. Vaill. Afr. 83. 84. Glaͤnzend fehwarz, nur die Schtwungfedern des Flügels Iebs haft roſtroth mit [hwarzen Spigen. Das Weibchen bläffer am Kopf, etwas grau und geftrichelt. Zahleeih am Cap. !) WB. *54. T. gularis Lath. Die Droffel von Neu-Guinea. Paradisea nigra Gm. Vaill. Ois. de Par. 20. 21. Vieill. Ois. de Par. pl. VII. Astrapia gularis ej. @al. 107. Glauben wie bier anreihen zu müfjen, aber lediglich wegen 1) Wahrſcheinlich gehört au l’Eclatant Vaill. 85, [ goldgrün und brauner Batıch und Schwingen zc.] und le chaucador Vaill. 87. (Corvus splendidus Shaw) hierher. C. Sperlingsartige Vögel, Turdus. 487 der Sonderbarkeit und der unvergleichlichen Pracht ihres Gefieders. Ihr Schwanz ift dreimal länger als der Körper, und fie trägt auf dem Kopf einen doppelten Federbuſch [wie zwei Pectunculus- Muſchelſchalen, deren Concavitaͤt nach außen waͤre], weshalb man einen Paradiesvogel daraus gemacht hat. ©. Diefer nad) feiner Pracht ſchwer zu befchreibende Vogel, bei Le Vaiillant in Lebensgröße abgebildet, ift von obenher purpuefchtwarz; vom Augenwinkel geht eine hyacinthrothe Binde, wie glühende Kohle, herab, die ſich im Halbeirkel unter ber Kehle endigt. Die Scheitelfedern endigen fmatagdgolden, zuvor in hya⸗ einthroth. Die ganze Unterfeite ift malachitgruͤn. Es vn mehrere Eremplare in Sammlungen. V. IL LAMPROTORNIS Temmingk. find wieder andere Droffeln, mit glänzendem Gefieder, und bie Federn des Hinterkfopfes [und Halfes] zugefpigt wie beim Stanr. Hr. Temmingk nennt fie franz. Stournes *). *55. T. (L.) cantor **), [ T. chalybeus Horsf.] Sonnerat ir Voy. pl. 73. Col. 149. 1. 2, Ehrenb. Symb. II. 10. Schwarzgruͤn, blau und violet ſchillernd, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Die Kopf- und Halsfedern etwas länger und ſchmaͤler. Das Weibchen hat die Oberfeite mehr grünlichgrau, die Unterfeite weiß, mit metallgrünen Fleden, die aus Schaftftri- hen entftehen. Auf Java und den Philippinen. V. *56. T. (L.) metallicus, Col. 266. Die rigen Kopf: und Nadenfedern, fo wie der ganze Kör: per grün und purpur fchilleend; der Schwanz rhomboidaliſch ab: geftuft, die zwei Mittelfinger langer hinaus vagend; Schwanzded- federn gruͤn, Bauch violet. Auf Timor !). *) Hr. Bieillot Sturnella. V. *) Offenbar ift dieß derfelbe Vogel, den der Verf. als T. mauri- tanicus Gm. (Enl. 648.) noch befonders aufführt. Sch ji beide. 1) Man follte ven Lamprotomis erythrophris wegen feiner fchö- nen, aus Knorpelfederchen gebildeten Augenbrauen davon umnterfchei: den. C. — Dieß thut Temmingk au, col. 267. Diefer Vogel ift 488 85 gel. Il. IXOS Temm, ' Diefe haben einen fo ſchmaͤchtigen Schnabel, daß fie ſich den Steinfhmägern nähern. Dan nennt fie auch Turdoides. &o *57, T. (I.) erythropterus Gm. Enl. 834. Schwarz, mit rothbraunen Schwingen, und weißen Spitzen der Schwanzfedern. . *58. T. (1.) Janfredic. ; Vaill. Afr. 111. Le Jean-Frederic. Dbenher olivengraubraun, durch das Auge ein breiter ſchwar— zee Streif, darüber ein weißer; Kehle, Bruft, Bürzel und Seitenfedern des Schwanzes Iebhaft roſtroth, der Bauch weiß. Sein Name drüdt feine Stimme aus, Zahlreich bei der Gapftadt. *59. T. (L) aurigularis. * Vaill, 119. Le Coldor, Das Männchen obenher braun, der Bauch weiß, Kehle und Augenbrauen fchön goldgelb, ein ſchwarzer Streif vom Schnabel: toinfel unterm Auge zue Schulter herab. Auf den Flügeln eine gelbe Querbinde. Die außerften Schmwanzfedern auch gelblich gefäumt. V. *60. T. (I) trichas. Enl. 709. 2. Dlivenfarb, unten gelb, ein breiter ſchwarzer Streif durch das Auge. *61. T. (1.) orientalis Gm. Le Terat -boulan. Enl, 273. 2. Nähere diefe Abtheilung ſchon den geradfchnäbeligen Wuͤr— gern. JDer ⸗Vogel ift oben ſchwarz, unten und an den Baden weiß, mit grauem VBürzel, die drei außeren Schwanzfedern auf beiden Seiten weiß gefaumt. Der Schwanz Eeilförmig, In Sndien.] V. *62. T. (I.) chalcocephalus Temm. Col. 453. 1. Der ganze Kopf metallfchwarz mit violettem Glanz; der — grau, mit olivengruͤnen Schwingen und Schwanz, deſſen Ende weiß, die Deckfedern ſchwefelgelb ſind; durch das Auge geht ein ſchwarzer Zügel, über jedem ein fchön vother Bogen. 2. Sperlingsartige Vögel. Turdus. 489° übrige Körper bleigrau, nach unten heller; aͤußere Schwingen ſchwarz, die Mitte des Schwanzes ebenfalls, das Ende — eine weiße Binde. Java. *63, T. (I.) squamatus, Col. 453. 2. Die obere Hälfte des Kopfes und Halfes ſchwarz; die un: tere und Kehle rein weiß; Nüden und Flügel ſchoͤn zeifiggelb. Die inneren Fahnen der Flügel und des Schwanzes ſchwarz, die vier Äußeren Seitenfedern des Schwanzes weiß. Die Bruftfes - dern wie fchwarze, weiß „eingefaßte Fiſchſchuppen; Unterbaud) . weiß, Steißfedern geld. Java, V. *64. T. (I.) atriceps. Lanius melanocephalus Gm, Col, 147. Der Kopf und Kehle ſchwarz, in Purpur fchilernd; Naden, Rüden, Flügeldedfedern, Bruft und Bauch fehon grün; Unters baud), Schwanzdedfebern, Bürzel und Schwanzfpigen zeifiggrün und gelb, wie aud) die mit ſchwarz gemiſchten Fluͤgel. Die Mitte des Schwanzes ſchwarz. Java. V. *65. T. (I.) dispar Horsf. Col. 137. welcher an der Kehle folche rothe SKnorpelfederchen, wie ber Seidenfhwanz am Flügel hat. — [Kopf und Naden find fhwarz, Rüden und Flügel olivengrün, Bauch gelb, an ber Bruft ins vothgelbe; der Schnabel ſchwarz. Sava.] V. *66. T. (I) leucocephalus. Ruͤppell Atlas T. 4. Erdbraun untenher heller mit weißem Kopf, die Kehle weiß gefledt. In Sennaar., V. IV. OENICURUS Temm. Mit einem dünnen, aber geraden und ſtarken Schnabel. Mehrere mit einem ausgezeichnet gabeligen Schwanz. Man Eönnte fie ganz billig an die gevadfchnäbeligen Wuͤrger anreihen. *67. T. (Oe.) coronatus. Temm. col, 113. Vieill. Gal. 145. Turdus Leschenaultii oder Motacilla speciosa Horsf. Der vordere Theil des Körpers, bis zum Rüden und Bauch, M 490 BER ERTL ift fchwarz; der Unterruͤcken, Bürzel und Bauch, fo wie der Scheitel und bie aͤußerſten Schwanʒfedern rein weiß. Die Schwin⸗ gen ſind ſchwarz, mit einigen weißen Spitzen; der lange Schwanz aber ſehr gabelfoͤrmig, nach den inneren Federn zu abgeſtuft, jedes der vier Paar ſeiner ſchwarzen Federn mit einem weißen Endfleck. Auf Java ꝛc. V. *68. T. (Oe.) velatus Col, 160. 1. 2. Am Kopf, Hals, Rüden und Schwingen dunkel afchgrau; Stirn von einem Auge zum andern, Bruft, Bauch, Unterrüden, Bürzel und aͤußere Schwanzfedern weiß; hinter dem Auge ein £leineg weißes Fleckchen; der Scheitel braunz der ſchwarze, nad) innen abgeflufte Schwanz mit weißen Endigungen der Federn. Auf Sava. V. V. TANYPUS Oppel. (GRAIIINA Vioillot) Sind welche, die ſich durch ihre ungewoͤhnlich hohen Fuͤße auszeichnen, die ihnen das Anſehen von Stelzvoͤgeln geben. *69. T. melanoleucos. [Vieill. Gal. 150.) Kopf, Oberruͤcken, Flügel, Kehle ſchwarz; aber mit weißem Streif über dem Auge und weißem Fleck zur Seite der Kehle; der Bauch, Baſis und Spitzen des Schwanzes weiß, Spitzen der Deckfedern und der Fluͤgel laͤngs ſeiner Mitte gleichfalls; auch der Buͤrzel weiß. V. VI. CRINIGER Temm. endlich, find Droffeln mit ſehr ſtarken Schnabelborften und bisweilen die Nadenfedern in fleife Spigen ausgehend. [Eine davon ift] *70. T. (Cr.) barbatus. Le Crinon. Trichophorus barbatus, Col. 88. Olivengruͤn; die Kehle mit abftehenden gelben Federn; an den Baden grüne, mit gelben Schaftſtrichen; die Schäfte der Scheitelfedern in lange Borften ausgehend und der ya fähig, Iſt auf Sierra pre gefunden worden. Sperlingsartige Vöogel. Myiothera. 491 7. MYIOTHERA ZU. ı) Ameifenfänger. Hat Buffon mit allem Zug von den Droffeln getrennt. Man erkennt fie an ihren hohen Beinen und Furzem Schwanze. Sie leben von Anfecten, zumal Ameifen. Man findet fie in beis den Gontinenten. Die der alten Welt indeß zeichnen fich durch die lebhaften Farben ihres Gefieders aus. Es find bie L PITTA Vieill. *1. M. (P.) brachyura. Corvus brachyurus. Enl. 257. 258, Breve. Edw. 324. Grün, untenher gelblich, der Kopf ſchwarz, gelb geftreift, Kehle, Schwingen und Schwanz ſchwarz, lesterer mit grünen Spigen; die Füße pomeranzengelb. In Oftindien. , *2. M. (P.) granatina T. Col. 506. Prachtvoll. Scheitel, Naden und Bauch bis zu den Steißs federn fcharlachroth; Kopf ſchwarz, am Scheitel laſurblau; Kehle, Bruft und Rüdenfeite violet, purpurfchillernd; Flügel türkenblau. Fünf Zoll lang. Auf Borneo. V. *3. M. (P.) erythrogaster Cuv. Col. 212. Der Kopf rothbraun, mit einem. lafurblauen Halsband ume geben. Bruft und Rüden grasgrün; Bauch und Steiß feuer roth; Flügel, Bürzel und Schwanz lafurblau; zwei weiße ae auf dem Flügel. Auf den Philippinen. *4. M. (P.) Gigas Temm. WER ER ELT: Ein wunderbar geftalteter Vogel von der Größe unferer Eifter. Der Kopf ift die, der Schwanz höchft kurz und aufges richtet, die Flügel flumpf. Der Kopf und alle Untertheile find aſchbraun, der Scheitel, ein Ohrftreif und eine Art Kragen fchwarz, Der ganze Nüden, die Flügel und der Schwanz prächtig lafurs blau; die äußeren Schwingen fchwarz. Auf Sumatra. V. 1) Hr. VBieillot hat diefen Namen in Myrmothera umgeändert: NB. Die Breve des Philippines Enl. 89. ift Mi wie Le Bail Lant behauptet hatte, die von Angola (Edw. 524.), der man einen Droffelkopf aufgefegt hatte. Sch habe fie in Natura gefehen. €; 492 B son ige eu. *5, M, (P.) eyanoptera, Col. 218, Noch fehöner wie der vorige, Ein tiefes Schwarz bededt die Seiten des Kopfes und den Nacken; der Scheitel iſt oderbraun mit ſchwarzer Mitte. Die Kehle weiß mit einem ſchwarzen Fleck; Bruſt orangegelb, Bauch und Steißfedern feuerroth. Im Naden ein blaßgelber Querring; der Rüden und die Schulterfedern glänzend grün; Zlügeldedfedern und Bürzel rein türfenblau; die Schwingen ſchwarz und weiß; der Schwanz ſchwarz, mit blauen Endfpigen. Auf Java. V. *6. M. (P.) strepitans. The Lead-beater. Col. 333. Der Körper untenher ockergelb, Unterbau) und Steißfedern roth; der Scheitel Eaftanienbraun mit fchwarzer Mitte; Seiten des Kopfes, Naden, Kehle und ein Fleck am Bauche ſchwarz. Nüden, Flügel und Schwanz fhön grün glänzend; die Flügel- ſchulter fpangrün, fo wie der Bürzel; die Schwingen ſchwarz. Sm Innern von Neuholland. V. *7. M. (P.) cyanura, L’Azurin, Turdus cyanurus Lath. Corvus cyanurus Shaw. (unterfcheidet fich nur durch einen et- was zugefpisten Schwanz.) Enl. 355 !). Vieill. 153. Nichte aus Cayenne, wie Buffon meinte, fondern aus Dftindien. J[Ein fhön gezeichneter Vogel, Der Rüden roth: braun; der Scheitel und die Backenzuͤgel bis in den Naden ſchwarz, dazwifchen ein rothgelber Streif über die Augen weg bis hinten; Schwingen ſchwarz, mit etwas weiß darunter, der kurze, zugefpiste Schwanz blau. Die Kehle weiß mit ſchwarzem Saum um den Hals herum; an der Bruft eine blaue. Quer- binde; der Bauch gelbbraun, blau gewellt; die Füße braun, der - Schnabel ſchwarz. Das Weibchen hat mehr ſchwarz als braun.} *g. M. (P.) cyanes. ——— Col. 194. Le brève-bleuet. Turdus cyaneus Horsf. Zool, Res. 1) Die Pitta thoracica Temm. col. 76, woraus Hr. Vigors und Horsfield den Typus ihres Genus Thimalia machen, entfernt fid) wenig vom Azurin, außer durch mehr düftere Farben und einen nach vorn mehr allmälig abnehmenden Schnabel. Dieß nähert ihn den Tanagra's. Sperlingsartige Vögel. Myiothera, 493 Rabenſchwarz, mit ſchoͤnem violetblau ſchillerndem Gefieder. Die Bauchfedern locker, mit ſilberfarbigen Baͤrten. Java. Viel zahlreicher ſind die Gattungen der neuen Welt, ſie ſind im Ganzen brauner und variiren nach der Laͤnge und Staͤrke des Schnabels. Sie leben auf den ungeheuren Ameiſenhaufen der Waͤlder und Wuͤſten jenes Welttheiles; die Weibchen ſind groͤßer als die Maͤnnchen. Dieſe Voͤgel fliegen wenig und haben helle Stimmen, manche Gattungen ſelbſt ganz ungewoͤhnliche. Unter denen mit dickem gebogenem Schnabel bemerkt man vorzuͤglich: 9. M. Rex. Der Ameiſenkoͤnig. Turdus Rex Gm, Corvus grallarius Shaw. Enl. 702, Grallaria Rex. Vieill. Gal, 154. Der größte und hochbeinigfte von allen, und ber zugleich den fürzeften Schwanz hat, Man würde ihn auf den erften An: bi fogar für einen Stelzvogel halten. Er hat die Größe einer Wachtel, und fein graues Gefieder ift angenehm gefchedt. Er lebt einfamer als die andern. 10. M. tinniens. Ent. 706. 1. Dbenher braun, untenher weiß, bie Bruft fchwarz gefleckt. Der Dberfchnabel fchwarz, der Unterfchnabel weiß. Hat feinen Namen von der Glockenklang⸗ aͤhnlichen Stimme, die er des Mor— gens und des Abends eine Stunde hindurch hell ertoͤnen laͤßt. Cayenne. V. *11. M. guttata. Vieill. Gal. 155. | Vornher graublau; die Flügel ſchwarz, mit dunkelgelben Sleden, der Unterbauc und der Schwanz rothbraun. V. Die mit geraderem, aber immer noch ſtarkem Schnabel naͤ— bern ſich den Würgern mit dem nämlichen —— *12. M. Umbretta Licht, Rußbraun, mit weißlicher Kehle; der Schnabel iſt Bene: als beim folgenden. Bahia, 494 Bd g el. “13. M. Colma. Le Tetema. Enl. 821. Rothbraun, untenher afchgrau, Kehle weiß, ſchwarz gefleckt, Bruft und Bauch braungrau, ein weißer Fleck an der Baſis der Mafenlöcher. In Cayenne, V. *44. M. formicivora. Le Palikour ou Fourmilier. Enl, 700, 1. Obenher rothbraun, untenher afchgrau, Kehle amd Bruft fhwarz, mit einer weiß- und ſchwarzgeſcheckten Binde eingefaßt; der Schwanz Eurz, rothbraun mit blaßgelben Endfpigen, Um das Auge blau. Bon der Größe einer Lerche. Cayenne. V. *15. M. lineata. Le petit Befroy. Enl. 823. 1, Dlivenbraun, Kehle und Bruft weiß, Iegtere fchwarz gefledkt, die Seiten des Halfes weiß geflreift; die Schwingen rothbraun gefledt. Cayenne. 3, *16. M. stellaris. Thainnophilus stellaris. Spix 39. Grau, mit fhwarzem Kopf; auf den Flügeln fehs Reihen weißer Flecken. Der Schwanz kurz. In der Provinz Para. V. **17. M. gularis Horsf. Col. 442. 1. Thimalia gularis Horsf. Obenher roftbraun, die Kehle weiß, mit braunen Längs- fhmigen, Bruſt und Bauch gelblichweiß, ebenfalls längs geſchmitzt. Sumatra. V. *18. M. thamnophiloides. Thamnophilus myotherinus Spix 42. Schwarzgrau, untenher bleigrau, die Stirn und ein Strich aber dem Auge weiß. Kehle, Zügel und Wangen ganz ſchwarz. Der Schwanz kurz. V. *49. M. leucophrys. Col. 448. 1. Scheint fih, obwohl er. aus Java ift, doch biefer Gruppe anzufchließen *) [und ift hochbeinig, obenher zimmetbraun, unten⸗ 1) Die Brachypterix montana Horsfield Jav. nähert fi ihm durch die Höhe der Füße, ‚aber ihr Schwanz ift nad) Verhältniß län« ger und ihe Schnabel gleicht mehr dem des Steinſchmaͤtzers. Sperlingsartige Bögel. Myiothera. 49 her braungelb, mit weißer Kehle, weißem Bauch, und feinem wei— fen Strich am Zügel. B. *20. M. pyrrhogenys T. Col. 442, 2. Obenher roſtgelb, mit noch Iebhafter rothgelben Seiten des Kopfes und Halfes; Unterfeite weiß. "Der Schnabel ift an der Bafis breiter als hoch, und mit Borſten befegt; der Schwanz länger als die Füße vom Knie an gerechnet, wodurch fie ſich vom vorhergehenden unterfcheidet. Java. V. *21. M. obsoleta Ch. B. Troglodytes obsoleta Say. Am, ornith. by Ch. Bonap. 1. 1. 2. Braun, mit weißer Kehle und Bauch, der Schwanz zuge: rundet, roſtgelb gefledt mit ſchwarzen Flecken vor dem Ende. Nordamerika. V. Andere haben einen duͤnnen zugeſpitzten Schnabel, was ſie, wie auch ihr geſtreifter Schwanz, unſeren Zaunkoͤnigen nahe bringt ). *22. M. Bambla. Enl. 703. Obenher rothbraun gefleckt, unten grau, ſchwarze Fluͤgel mit einer weißen Binde. So groß wie ein Sperling. Cayenne. V. 1) Hierher gehoͤrt das Genus Ramphocena Vieillot 9. 128. Man muß aber mehrere Gattungen an die Droffeln zurückhweifen, die Buffon wegen der Färbung unter die Ameifenfänger geftellt hatte. 3.3. T. tintinnabulatus Enl. 700. 2. Le Carilloneur — T. einna- momeus, Le Merle à cravatie, Enl, 560. 2. — Ferner die der Ta— fel Enl. 644. 1. 2., welche er, allem Anfchein zuwider, für Varietäten des Palicour hält. — Ich vechne felbft in diefe Kategorie den Tham- nophilus gryseus Spix 41. und 48. 2. — Th. striatus id. 40, 2. — melanogaster id. 43. — Die Myothera capistrata, melanothorax Temm. col. 185. Gleichfalls muß man zu den Droffeln zuruͤckſchicken die langſchwaͤn⸗ zigen Gattungen, die Buffon ungeachtet ihrer Kleinheit Fourmilliers Rossignols ((Turdus Coraya und T. Alapı @m.) Enl. 701. genannt hat. Eben fo Myiothera malura Natterer col. 353. und M. ferru- ginea En rufimarginata Col. 132., die felbft nahe an den T. puncta- tus und grammiceps grenzen. — Endlich noch M. gularis und - rhogenis — 448. 448, Dan s en) Myiothera mentalis und strietothorax Natterer Col. 179., fheinen mir zu den Würgern Fommen zu müffen. Keine Gruppe von Vögeln ift fo ſehr mit wandelbaren Species überladen worden, als die Ameifenfänger. Übrigens muß man aber auch eingeftehen, daß fie nicht Ihärfer begrenzt find als die anderen Gruppen der Zahnjchnäbler. 496 RE. *23. M. cantans. L’Arada. Ent. 706. 2. Le musicien de Cayenne, Rothbraun, ſchwarz quergebandert; mit ſchwarz⸗ und weiß: gefledter Stelle zur Seite des Halfes, Kinn, Kehle und Baden dunkel orangegeld, untenher weißlich. Der Schnabel fchwarz, die Tüße gelbbraun. : Cayenne. V. I. ORTHONYX Temm. Kann man gleichfalls noch den Ameifenfängern unterordnen. Sie Haben einen Droffelfchnabel, aber kurz und dünn, hohe Füße, faft gerade Krallen, und zumal die Steuerfedern in Spigen, wie die Baumläufer, ausgehend. [Siehe unter diefen,] 8. CINCLUS Bechst.:) Bafferfhwäser. Müffen gleichfalls von den Droffeln getrennt werden. Ihr Schnabel ift zufammengedrüdt, gerade, die Kinnladen von gleicher Höhe, faft linienfoͤrmig, in eine Spitze auslaufend, die obere kaum etwas gebogen. Mir haben nur einen, den C. aquaticus. Der Wafferfhwäser Waſſerſtaar. Sturnus Cinclus L. Turdus Cinclus Lat. Enl. 110. Vieill. Gal. 152. Mit etwas hohen Füßen, ziemlich kurzem Schwanz, was ihn ben Ameifenfängern nähert. Er ift [hwarzbraun, Kehle und Bruſt weiß, und hat die eigene Gewohnheit, ganz ins Waſſer hinein zu gehen ohne zu ſchwimmen, fondern bloß auf dem Boden herum zu laufen, um Eleine Thiere, von denen er ſich nährt, zu fuchen. Afrika und die Küftenländer des indifchen Meeres ernähren ein den Droffeln verwwandtes WVogelgefchlecht, was ich 9. PHILEDON >) nenne. 1) Son Hrn. Bieillot in Hydrobata umgetauft. 2) Sommerfon hatte den Vorſatz, den Polochion (Merops mo- luccensis @m.) fo zu nennen, der auch zu diefem Geſchlechte gehört. Sperlingsartige Vögel. Philedon. 497 . She Schnabel ift zufammengedrüdt, in feiner ganzen Länge feicht gebogen, nahe an der Spige ausgekerbt; die Nafenlöcher find groß, mit einer Knorpelfchuppe bedeckt, und ihre Zunge in einen Haarpinfel endigend. 1% Die Gattungen, meift duch irgend eine Sonderbarkeit der Gonformation ausgezeichnet, find von den Drnithologen in faft al- len Arten von Gefchlechtern herumgemorfen worden. . Einige haben an ber Bafis des Schnabels FleifchElunkern. Hierher gehört *1. Ph. paradoxus !). Creadion pedunculatus, Vieill. Gal. 94. Daudin ornith. II. pl. XVI. Pie àâ pendeloques, Graubraun gefledt, untenher weißlich, in der Mitte des Bauches weiß. ind eylindrifche, einen Zoll lange Fleiſchklunker von orangegelber Farbe hängt zur Seite des Halfes herab. An den Seeufern von Neufeeland. V. Andere haben wenigſtens einige nackte Hautſtellen auf den Wangen ?). . *2. Ph. chrysotis Less. (non Linn.) Voy. de Duperrey pl. 21. bis. Dbenher olivenbraun, mit rofibraunen Schwingen und ©. Buffon Hist. des Oiseaux VI. in 4. p. 477. Bieillot bildet aus dem größten Theil diefer Vögel fein Geſchlecht Polochion, und Viebt es mehr fie im Lateinifchen Philemon ftatt Philedon. zu nennen. Gal. 189. Das Gefchleht Meliphaga Lewin’s achört auch fo ziem— lich bierber. 1) Ebenderfelbe ift auch der Merops carunculatus von Philipp, Lathbam und Shaw, der aber nicht Se Füße eines Merops hat, und deſſen Schnabel ausgekerbt, die Zunge pinfelartig ift, und die Na— fenlöcher unbefiedert find. Der Sturnus carunculatus Lath. et Gm. oder Gracula carunculata Daud. et Sh, (Syn. II. pl. ER oder die Certhia carunculata Lath. et Gm. (Vieill: ois. dor. 1. pl. LXIX.) fcheinen mir ebenfalls dazu zu gehören. Letzterer foll wunder: fchön fingen und lebt auf den Freundfchaftsinfeln. Aus diefer Abtheilung bat Vieillot fein Gefhleht Creadion gemadht, Anthochaera ©wainfon, ber auch Merops phrygius dazu zieht. ——— gehoͤrt noch Merops phrygius Shaw gen. zool. II. €. Goruk. Vieill. ois. dor. II. pl. 88. C. iunata, Le fuscalbin ib. pl. 61. C. gracalina ib. pl. 87. Le polochion Buff. Merops moluccensis Gm. Und noch einige neue Gattungen. [3. 8. Chloropsis gampsorhynchus Jardine et Selby Ill. pl. 7. Ganz grün. ] 1. 32 pl. 498 ie Schwanz. Die Kehle fchiefergrau, Bruft und Bauch goldbraun, an den Ohren ein Büfchel gelber Federn. Auf Neuguinea. V. Selbft bei denen, die Feine nadten Hautftellen haben, bemerkt man noch bisweilen einige fonderbare Anordnungen der Federn. Namentlich bei WR *3. Ph. ceircinnatus. Vaill, Afr. 92. Merle & cravatie frisee. Merops Novae Hollandiae. Brown Ill. IX. Vieill. 183. Le Polochion Kogo. Shaw gen. zool. VIII. 2. Poe-bird. Die Ohrfedern fleigen gefrauft faft bis auf die Bruft herab. — Diefer Vogel ift ſchwarz, grün ſchillernd; mit Büfchelchen weißer Federn am jeder Seite der Kehle; weiße Fluͤgeldeckfedern, blaue Schwanzdedfedern, violette Bruft und brauner Rüden und Unter: leib. Neuſeeland. B:. *4. Ph. auriculatus !). Vieill. Ois. dor. 85. Certhia auriculata ib. 7. Certhia no- vae Hollandiae. Die Oberfeite geünlichgeau, Unterfeite geünlichgelb ins Graue; bie Kehle gelb, der Schwanz am Ende weiß. Stirn und Schei- tel find gelb; ein ſchwarzer Streif, vom Schnabel aus um das Auge herum nach hinten gehend. Am Scheitel ein zurüdliegen- der langer gelber Federbufh, Neuholland. V. Unter den Gattungen, die dieſe Sonderbarkeiten nicht zeigen, find ?) *5. Ph. xanthotus. Viei ll. Ois. dor. U. pl. 34. i obenher dunkelgrau, Fluͤgel und Schwanz gelb eingefaßt; 1) Hierher auch Melliphaga auricomis Swainson Zool,Ill.p. 43. 2) Hierher nod) Certhia australasiana. Viesll. ois. dor. 55. Certhia mellivora ib. 86. C. cocincinica ib. 77. 78. [Le Verdin, grün, mit ſchwarzem Zügel und Kehle, am Unterfchnabel und FlügelgelenE lafurblau, unter der Kehle ein gelber Halbmond. ©. Nr. 6! ©.] C. caerulea ib. 83. C. seniculus ib. 50, i Sch glaube felbft, daß Ze cap noir Vieill. pl. 60 (Certhia cu- eullata Sh.) ungeachtet der Länge feines Schnabels dazu gehört. Me- rops niger Gm, ober fasciculatus Zath, oder Gracula nobilis Merrem Beitr. fasc, 1. T. 2. gehört wahrfcheintich auch hierher. Wenigitens ift es auf Eeinen Fall ein Merops. ©. Sperlingsartige Vögel. Philedon. 499 . Unterfeite graulichweiß; unter jedem Ohr ein gelber Halbmond; über dem Ohr ein ſchwarzer Punkt; Iegtere fehlen dem Weibchen. V. Sch (E.) ſetze auch noch zu den Philedon *6. Ph. malabaricus. (Der zweite Turdus malabaricus Gm.; der erfte ift eine Gracula.) Enl. 643. Le Verdin de la Cochinchine. [S. Anm. d. v. © [Jardine et Selby Il. pl. 5.] Grün, mit orangegelber Stirn, ſchwarzer, unten rothgelb ges fäumter Kehle, Tafurblauem Kinn und Flügelbug; Indien. V. *7. Ph. maculatus, Meliphaga maculata. Temm. Col. 29. 1, Die ganze Oberfeite if gruͤnlichgelb; Zügel, Kinn und Augen- gegend grau; ein weißer Streif am Schmabelwintel; goldgelbe Fe- dern auf dem Ohr; die ganze Unterfeite grünlichgelb, braun "ge fleckt. Auf der Südfee. V. *8. Ph. atricapillus T. Certhia atricapilla Lath. Meliphaga atricapilla Temm. Col. 335. 1. Oberkopf und Baden bis zum Halfe fchwarz; hinten herum ein weißer Streifz das übrige Oberteil des Vogels olivengruͤn, die Unterfeite weiß, Scheitel fchwarz, Füße braun. Neuholland. V. *9. Ph. mystacalis T. Col. 835. 2. Der Oberkopf und Naden find durch, rein weiße Schaftftriche weiß geflreift; Flügel, Schwanz und Rüden tief afchgrau, mit weißen Federfchäften. Unterfeite weiß, an den Hüften braun ges flreift; vom Schnabel bis zur Schulter ein ſchwarzer Streif. Auf Manila. V. *10. Ph. reticulatus. Meliphaga reticulata. Col. 29. 2. Oberkopf, Naden und Rüden olivengrau; Flügele und Schwanzfedern grau und grün gefaumt. Blaßgelbe Federn am Ihr, die Unterfeite afchgrau, auf jeder Feder ein weißer — ſtreif. Suͤdſee. *411. Ph. leucotis. [White-eared Thrush Lath. Syn. p. 373.] Meliphaga leucotis. Col, 435, Schön olivengeün, mit ſchwarzem Kopf und Kehle, hinter 32 * 500 — — dem Auge bis zum Ohr ein ſilberweißer eifoͤrmiger Fleck. Neu⸗ holland. Bin; Vielleicht auch noch als *12. Ph. leucocephalus. Der weißföpfige Droßling. Turdoides leucocephala. Rüppell Atlas 4. Dbenher braun mit weißem Kopf und Bauch; Kehle und Bruft etwas bräunlich gefledt. Die Kopffedern find ſteif. Im Sennaar. V. 10. EULABES Cuv. Mainate. Sie ftehen den Philedon fehr nahe. Ihr Schnabel ift faft der einer Droffel; ihre Nafenlöcher rund, glatt; fie zeichnen fich durch große nadte Sleifchlappen am Hinterkopfe und einen nadten led an der Bade aus, Linne verwechfelte zwei Gattungen unter dem gemeinfamen Namen Gracula religiosa !). | 1. E. indicus. Enl. 268. Iſt von der Größe einer Amfel, ſchwarz, mit einem weißen Sek gegen die Bafis der großen Schwungfedern hin. Füße, Schnabel und die nadten Theile des Kopfes find gelb. 2. E. javanicus. Vieill. Gal. 9. Hat einen viel breiteren, tiefer gefpaltenen, am Ende hafi: geren Schnabel als der vorige, der noch überdieg Feine Kimme am Ende hat. Man müßte diefen Vogel daher an die Coracias anfchließen, aber er gleicht in allen übrigen Stüden dem vorigen, zumal in den nadten Lappen am Kopf ?) [und hat völlig bie nämliche Färbung wie der vorige] | Man fagt, daß er unter allen Vögeln die-menfchliche Sprache am volllommenften nachahme. 11. GRACULA Cu». 2). Ein auch noch) den Droffeln verwandtes Geſchlecht, was Afrika 1) Diefer Name religiosa ift ihm nur wegen eines befonderen Zugs, den Bontius (Med. Ind. or. p. 67) von ihm berichtet, ber aber feis nen ©itten ganz fremd ift, zugetheilt worden. Ich habe den generifchen Namen gebildet, indem ic ihn ins Griechifche überfegte. : 2) Nichts fest die Syſtematiker fo fehr in Verzweiflung als diefe Verfchiedenheit des Schnabels zwei fo ähnlicher Vögel. 3) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Cridotheres Gal. 148. umgeändert. ’ Sperlingdartige Bögel. Gracula. 501 uns die indifchen Küftenländer bewohnt. She Schnabel ift zu: fammengedrüdt, fehr wenig gebogen, leicht ausgekerbt, feine Com: miſſur bifdet einen Winkel wie bei den Staaten. Haft immer find ihre Kopffedern fehmal, und ein nadter Raum um das Auge: Sie haben auch die Sitten der Staare, Ieben in Schaaren und jagen Snfecten. ! Eine diefer Gattungen kommt bisweilen nach Europa. 1. G. rosea, Merula rosea.. Naumann 68. Enl. 251, V aill. Afr. 'Turdus roseus. Darmftädter Ornithologie. Pastor roseus Meyer. Glänzend ſchwarz; Nüden, Bürzel, Schulterfedern und Bruft blaß roſenroth; die Kopffedern ſchmal und zum Sederbufch verlängert; er leifter durch das Verzehren der Heufchreden den heißen Ländern große Dienfte !). [Bon dee Größe eines Staars.] 2, G. tristis L. Gr. gryllivora Daud. Ent. 219. Diefe Gattung ift ebenfalls durch die nämlichen Dienfte be— ruͤhmt, die fie auf Isle de Trance leiftet. Sie frißt übrigens alles, niftet in Palmbaumen und Laßt fich Teicht zähmen und ab: richten. Sie ift von der Größe einer Amfel, ihre Farbe braun, am Kopf fchwärzlich; ein Fleck an den Schwingen, der Unterbaud) und das Ende der Seitenfedern des Schwanzes find weiß ?). 1) Seit meiner erften Ausgabe habe ich mich von der gerlerifchen VBerwandtfchaft der rofenrothen Droffel mit der Gracula über: BU 2) Es iſt unbegreiflich, wie Linne einen Paradiesvogel (Paradisea tristis) hat daraus machen Tönnen. Hierher gehört noch) Gracula cristatella Enl. 507. Edw. 19, die kaum eine Varietät dev gemeinen genannt werden kann. Ferner Stur- nus sericeus Gm. und einige neue Arten. Sch bringe aud) vermuthungs: weife den Turdus ochrocephalus Lath. (Sturnus ceylanus Gmel.) Brown Ill. XXI. hinzu. NB. Man kann nicht wohl einfehen, welchen Typus Linne und feine Nachfolger von ihrem Gefhlechte Gracula gemacht haben mögen. Linne feste es anfangs, in feiner zehnten Ausgabe, aus ſieben ganz ver: f&iedenartigen Gattungen zufammen, naͤmlich: 1) religiosa, die Mainate. 2) fetida, die ich für den Nadthals, d. h. einen Verwandten der Co— tinga halte. 3) Barita und 4) Quiscula, welches Cassicus find. 5) eristatella, eine wirkliche Gracula. 6) saularis, oder vielmehr solaris, 502 Be *3. G. larvata Shaw. — Gr. carunculata Gm. Sturnus gallinaceus Daud, Vaill. Afr. t. 93. 94, Le Porte-lambeaux. Noftgrau, untenher heller, mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz. Der Kopf ift nadt, der Hintertheil vöthlich, der vor— dere oder das Geficht aber ganz ſchwarz und mit ebenfo ſchwarzen nadten Sleifchlappen befegt, deren einige wie ein Hahnenkamm aufrecht ftehen, andere in fpigen Zipfeln an der Kehle hängen. Sm. Cafferland. V. *4. G. pagodarum. Vaill. Afr. 95. Le martin- brame. Cridotheres pagodarum *), Vieill. Gal. 148. SObenher grau, mit fehwarzen Flügeln und Schwanz; ein ſchwarzer Federbuſch fchlaffer langer Federn ziert den Kopf; unten- her amd an den Halsfeiten vothgelb mit weißen Schaftfteichen, die Hals-, Bruſt- und Bauchfedern gleichfalls ſchlaff, Steigfedern weiß. Füße gelb. Malabar und Koromandel. V. Es gehören auch noch hierher der erſte Tfurdus] malaba- ricus, der T. ginginianus, der T. dominicanus Enl. 627. 2; der Martin gris de fer Vaill. Afr. 95, 1, und der Sturnus sericeus Gm., fo wie einige neue Arten. ein gerabfehnäbeliger Würger, derfelbe Vogel, der als T. mindanensis Enl. 627. 1. abgebildet ift, und endlich 7) Atthis, einer Droffel. Sn feiner zwölften Ausgabe fügte er den Goulin (Gracula calva) hinzu und brachte die gemeine Gracula unter die Paradiespögel. Gmelin brachte nad) Pallas Vorgange die Gracula longiro- stra *) dazu. Er fügte ihr auch noch Gracula carunculata bei, ließ übrigend die gemeine unter den Paradiesvögeln. Endlich reihte er noch die Gracula cayennensis ein, einen Dendrocalaptes. Lat h am hat die Gra- cula tristis, die Gr. nuda und einen meiner Philedon (Gracula Icterops) bhinzugethan ?). Daudin hat hinter die gemeine Gracula Gattungen gebracht, die ihr allerdings gleichen, und von welchen Gmelin zwei unter den Droffeln gelaffen hatte. (T. pagodarum und malabaricus). Endlich hat Shaw die Buntfchedigkeit diefes Gefchlechtes noch vollens det, indem er drei Cassican binzubrachte (feine Gr. strepera, varia und tibicen) und ihnen den Talapiot, ein Dendrocalaptes oder eine Spechtmeife (Gr. picoides) beigab. Es tft gewiß, daß jo zufammen- geſetzte Gefchlechter die üble Laune der Spftemfeinde wo nicht rechtfer- tigen, doch entfcehwldigen Eönnen. ©. Lihtenftein’s Abhandlung in den Berl. Denkſchriften f. 1817. y *) Vieillot's Abbildung paßt nicht zum Text. 2. 1) Die Gracula sturnina des Pallas kenne ich nicht. . ... i 2) Sch Tenne aud die Gracula melanocephala und viridis Latham’s nicht; ich vermuthe aber, baß fie gleichfalls zu meinen Philedon gehören. Sperlingsartige Vögel. Pyrrhocorax. 503 II. MANORHINA Vieill, Haben einen fehr zufammengebrüdten, wenig gebogenen, ſchwach ausgeferbten Schnabel; große Naſenloͤcher, aber größten: theils durch eine Haut verfchloffen, die nur eine ſchmale Spalte läßt; der Hals kurz. Ihre Stivnfedern, weich tie bei jungen Vögeln, treten zum Theil bis auf die Nafenlöcher vor. 5. M. viridis. (Merops albifrons Shaw?) *) Vieill. Gal, 149. Olivengruͤn, mit gelbem Zügel durch das Auge, einem ſchwar— zen Schnurrbart am Schnabelwinkel; der Bauch gelb, Schwingen ſchwaͤrzlich. Neuholland, ” 12. PYRRHOCORAX ?) Cur, Steinrabe, Steinfrähe. Haben den zufammengedrüdten, gebogenen und ausgekerbten Schnabel der Droſſeln; aber ihre Nafenlöcher find mit Federn wie bei den Naben bededt, mit denen man fie lange Zeit verei- nigt hatte. Wir haben einen von der Größe einer Dohle. 1. P,alpinus €. Die Schneedohle. Le Chocard des Alpes. ‘Corvus Pyrrhocorax L. Enl, 531. Vieill. Gal. 106. Naumann 57.1. Meisner Mufeum der Naturg. Helvetiens, ©. II. 2. > Ganz ſchwarz, mit gelbem Schnabel, die Füße anfangs braun, hierauf gelb, beim reifen Vogel roth, niftet in den Fel- fentlüften der höchften Gebirge, von wo er im Winter in großen Schaaren in die Thäler herabfteigt. Er lebt von Inſecten, Schneden, friße auch Saamen und Früchte, und verachtet felbft Aas nicht. Sn Indien findet ſich ein anderer 2, P. hexanemus Cuv. Le Sicrin. Vaill. Afr. pl. 82. Ausgezeichnet durch drei Schäfte ohne Bart, fo lang wie der *) Sch bezweifle es. 2. 1) Hr. Vieillot bat biefen Namen und Gefchlecht angenommen. 504 B Dre Körper, die er auf jeder Seite unter den Sebern, die das Ohr bededien, ftehen hat. [Ihre Federn find, fo wie der Schnabel, gelb; der ganze Vogel fchwarz.] j Ich finde auch Eeinen hinlänglichen Charakter, um von den Droffeln 13. ORIOLUS L. Die wahren Pirol zu trennen, ba ihre Schnabel, ganz droffelähnlih, nur etwas flärker, die Füße etwas Eürzer und die Flügel nach Verhaͤltniß etwas länger find. Linné und mehrere feiner Nachfolger hatten ſehr unzweckmaͤßig die Cassicus mit ihnen vereinigt, denen fie bloß in der Färbung gleichen. 1. ©. Galbula L. Der Pirol, Kirfhoogel, Weihs rauch, Goldamſel, Golddroffel, pfrugſtoogel Darmſtaͤdter Ornithologie. Enl. 26. Etwas groͤßer als die Amſel. Das Maͤnnchen ſchoͤn gelb, Schwingen und Schwanz und ein Fleck zwifchen Auge und Schna— bei fhwarz, die Schwanzfpige gelb. Waͤhrend der eriten beiden Lebensjahre ift aber, wie bein Meibchen ſtets, ſtatt des Gelb die Farbe olivengrün, ſtatt fchwarz braun. Diefer Vogel hängt an den Zweigen ein ſehr kuͤnſtlich verfertigtes Neft auf, frißt Kirfchen und andre Früchte, und im Frühjahr Inſecten. Er ift fheu, bleibt nur Eurze Zeit in der fchönen Sahreszeit bei uns, und reift zu zwei oder drei. Indien erzeugt einige den unfrigen ähnliche ). *2. ©. chinensis. Enl. 570. | Schön gelb, eine ſchwarze Binde hinten am Kopf herum, von einem Auge bis zum andern hindurch bis zur Nafe, Schwin⸗ gen ſchwarz mit gelben Spitzen, Schwanz ſchwarz, die ae Federn gelb endigend. *3. O. melanocephalus. Enl. 79. Le Loriot de la Chine. Vaill. Afr. 263. Le Loriot rieur. Edwards 1. 77. 1). Hierher auch: Le Coudougnan Vaill. 2. 61. Sperlingsartige Vögel, Gymnops. 505 .» Schön citronengelb, mit ſchwarzem Kopf und Kehle, ſchwarz und gelben Flügeln, auch die Mittelfedern des Schwanzes ſchwarz. *4, O, aureus. Vaill, Afr. 260. Loriot dor. Vieillot Gal. 83. Goldgelb, ein Streif duch die Augen, Schwingen und zwei Drittel des Schwanzes ſchwarz; Ende defjelben, fo wie bie Sur fpigen gelb *). Am Senegal. *5. O. xanthonotus. Horsf. Jav. [offenbar ein unreifer Vogel.) [Temm. Col. 214. 1. 2. O. leucogaster.] Kopf, Bruft, Flügel und Schwanz des Männchens rein ſchwarz; Rüden und Bürzel [hin citrongelb, Bauch weißlich mit ſchwarzen Längsfleden, Schnabel und Augenftern toth; beim Weib⸗ chen find die ſchwarzen heile olivengrün, die Kehle weiß, und geflect wie der Bauch. Java. V. 6. O. regens. Der Prinz Regent. Sericula regens Less. Meliphaga regia Lewin, Sericulus chrysocephalus Swainson. Col. 320. [Yoy. de Freye. t. 22] Verdient vorzüglich ausgezeichnet zu werden. Er ift vom fhönften Seidenfhwarz, mit fammetartigen ſchoͤn orangegelben Tedern auf dem Kopf und Halfe, und einem großen Fleck von derfelben Farbe auf den Flügeln, Jauch einem fo gefärbten Augenkreis.] Hr. Leffon giebt (Voy. de Duperrey pl. XX.) als das Weibchen einen Vogel vom Gefieder des Krammetsvogels, und in den Proportionen vom oberen fehr verfchieden. 14. GYMNOPS Cuv. Goulin. Sie haben einen eben fo ſtarken Schnabel wie die Pirols, *) Die von Wagler (Syst. av.) hierzu citirte Figur von Le Vaill. oiseaux de Paradis pl. 18 weicht dermaßen von den beiden von Eu: vier und auch von ihm felbft citivten ab, daß fie ein gang anderer Vo— gel feyn muß. Das Männchen erfcheint bier an der Oberfeite bis zur Bruft hin ſchoͤn orangeroth, Flügel und Baud) bräunlichgeld, Schnabel, Kehle, Schwungfedern und Schwanz ſchwarz. Die orangegelben Federn, zumal des Kopfes, find etwas verlängert und loder. Das a 3 ift, bis auf Baud) und Kehle, olivengrau. 506 I BR runde Mafenlöcher, ohne Schuppen und ohne häufige Einfaffung, und einen großen Xheil des Kopfes nadt. *1. G. gryseus. Gracula calva @'m. Enl. 200. Rauchgrau mit braunen Flügeln und Schwanz, die Seiten bes Kopfes nadt, mit einer vöthlichen Haut überzogen, auf dem Scheitel nur durch eine fchmale Linie Federn getrennt, Schnabel und Füße gelb. Auf den Philippinen. V. 2. G. Dumontii. Mino Dumontũ Less. Voy. de Duperrey pl. 25. Schwarzgrün, mit Eurzem Schwanz, die ganzen Geitentheile bes Kopfes um die Augen herum mit citrongelber, nadter, wars zigee Haut. Der Hals noch mit weißen Federſchuͤppchen beſetzt, an den Schwungfedern ein weißer Fleck; Steißfedern und — gelb, Schnabel rothgelb. Auf Neuguinea. Einige andere haben Hervorragungen auf dem En: und bei ihnen ift die Zunge pinfelförmig, wie bei den Philedonen. U. TROPIDORHYNCHUS Swainson. .*3..@. (T.) cornieulatus. Merops corniculatus Lath. u. Shaw. Vaill. ois, dAm. et des Indes [pl. 24, nit] XXV. Le Corbicalao !). Braun, mit nadtem violettem *) Oberkopf, meißen fpigen verlängerten Kehlfedern mit braunen Schaftftrichen, die Unterfeite des Schwanzes bleigrau, ein Hoͤcker auf der Bafis des ſchwarzen Dberfchnabels. V. 1) Zu der vorigen Abtheilung gehoͤrt noch der Goulin olive, Gra- eula cyanotis Lath., Merops cyanotis Zu diefer eine dem Corbicalao verwandte Gattung, beffen größerer Hoͤcker fic) nad) der Stirn hin richtet (Merops monachus Lath.). Diefe beiden Vögel Neuhollands find aber weder Nashornvögel noch Bienen: freſſer, denn ihre äußeren Zehen find um nichts mehr wereiniget wie bei den gewöhnlichften Sperlingsvögeln. *) Diefe Farbe war leider gemalt, es it daher ungewiß, ob ug auch im Leben fo gewefen. 1 1 Sperlingsartige Bögel. Maenura. 507 15. MAENURA Shaw. Reierfhwanz Die Größe diefes Vogels hat mehrere Maturforfcher verleitet, ihn zu den hühnerartigen zu bringen, er gehört aber unbezweifelt in diefe Ordnung, da er freie Zehen hat (außer das erfte Glied der aͤußeren und mittleren), und ſich den Drofjeln duch den an der Bafis dreieckigen geſtreckten, etwas zufammengedrüdten und an der Spige ausgeferbten Schnabel nähert. Die häutigen Nafens Löcher find groß und zum Theil mit Federn befegt, wie bei den Hähern. Man unterfcheidet ihn durch den großen Schwanz des Maͤnnchens, der fich durch dreierlei Sorten Federn auszeichnet, Erſtens die zwölf gewöhnlichen, fehr langen, mit zerfchligten, weit von einander getrennten Bärten; außerdem zwei mittlere, nur an einer Seite mit dihtem Bart verfehen; und zwei äußere in Geftalt eines S gefrummte, wie die Biegung des Geftells einer Leier, deren innere Fahne, aus dichten und großen Bärten bes ftehend, ein breites Band bildet, die aͤußere kurz iſt umd fich erft am Ende des Scafts erweitert. Das Weibchen hat nur zwölf gewöhnliche Federn. M. Lyra, Maenura superba. Vieill. ois. de Paradis pl. XIV. XV. und Gal. 192. Shaw nat. misc. 577. Diefe fonderbare Gattung bewohnt die Felfengegenden Neu: hollands und ift etwas kleiner als ein Faſan. [Sie ift rothbraun, mit einer Eleinen Federhaube, untenher afchgrau, mit rothbrauner Kehle. Die Augenkreife nat. Füße und Schnabel fehmwarz.] V. 16. MOTACILLA Z. bilden eine ganz außerordentlich zahlreiche Familie, an ihrem dünnen, geraden, einer Pfrieme ähnlichen Schnabel erkennbar. Wenn er on feiner Bafis etwas niedergedrudt ift, fo nähert er fi) dem der Sliegenfänger; ift er aber von den Seiten zuſammengedruͤckt und feine Spige ein Elein wenig gebogen, fo führt er zu den geradfchnäbeligen Würgern. Man hat e8 verfucht, fie auf folgende Art zu dafffic ciren. I. SAXICOLA Bechst. '). Ihr Schnabel ift etwas niedergedruͤckt und etwas breit an der Bafis, was fie zumal mit der legten Eleinen Abtheilung ber 1) Hr. VBieillot Hat diefen Namen in Oenanthe verändert. 508 Bögen Fliegenfchnäpper verbindet. Es find Tebhafte, ziemlich hochbeinige Vögel, Die hierlandifchen Gattungen niften auf oder unter der Erde, und freffen bloß Snfecten. Wir befigen drei. 1. M. (S.) rubicola. Der ſchwarzkehlige Stein: fhmäßer. Le Traquet. Naumann 90. 3.1. 5. Enl. 678. Ein Eleiner brauner Vogel, mit roſtrother Bruft, ſchwarzer Kehle, mit weiß auf den Seiten des Halfes, auf dem Flügel und am Bürzel. Er, hüpft unaufhörlic in den Büfchen und auf dem Geſtraͤuch herum und hat ein Eleines Gefchrei wie das Tiktak einee Mühle, daher der franzoͤſiſche Name. 2. M. (S.) rubetra. Der braunkehlige — das Braunkehlchen. Le Tarier. Naumann 89. 3. 4. Enl. ib. 2. Gleicht ſehr dem vorhergehenden, aber fein Schwarz ift, flatt auf der Kehle, auf den Baden. Er ift etwas größer und hält fi) mehr auf der Erde auf. j 3. M. (S) Oenanthe, Der graurüdige Stein: ſchmaͤtzer. Le Moiteux ou le eul-blane. . Naumann 89. 1. 2. Enl. 554. Der Bürzel und die Hälfte der Seitenfedern des Schwanzes find weiß, Das Männchen hat die Oberfeite afchgrau, die Unter: feite [nebft Stirn] vöthlihweiß, Flügel und eine Binde über dem [eher unterhalb durch das] Aüge ſchwarz. Beim Weibchen ift die ganze Oberfeite braunlich und die Unterfeite vöthlih. Diefer Vo— gel halt ſich auf friſch gepflügten Adern auf, um die Würmer aus den Furchen aufzuſuchen. 4. M. (S.) stapazina Temm. Der roftgelbe Stein: Thmäßer Der fhwarzfehlige Steinfhmäßer. Raumann 90. 1. 2. Eine Gattung aus dem füdlichen Europa, die ung bisweilen befucht. Er gleicht etwas dem vorhergehenden. Das Männchen hat ſchwarzen Kopf, Schultern, Vorderhals und Flügel; mit weißem Sperlingsartige Bögel. Motacilla. 509 Screitel, Bürzel und Bauch. Hinterhals und Rüden — der Schwanz ſchwarz geſaͤumt. *5. M. (S) aurita Temm. Der ſchwarzoͤhrige u ſchmaͤtzer. Col. 257. 1. Edw. 31. die hintere Figur. Seligmann II t. 61. hintere Figur. Dom vorigen unterfihieden durch weißen Kopf, Kehle und Dorderhals. V. 6. M. (S.) cachinnans Temm. Turdus leucurus. Latkam Synops, II. pl. 38, Ois. d’Egypte, t. V. £. 1 der alte Vogel. Schwarz, der Bürzel und die zwei obern Drittel des Schwan: 308 weiß; ift mit Unrecht unter die Droffeln gebracht. Er kommt im füdlichen Frankreich vor [auch in Sardinien, Sicilien, Spa: nien; der alte Vogel hat einen weißen Scheitel] . *7. M. (S.)leucomela Temm. Der weißbunte Stein- ſchmaͤtzer. Col. 257. 3. Falk [Beiträge zur topogr. Kenntniß des ruff. Reichs] t. 30, Oberkopf, Naden und Unterfeite weiß; Seiten des Kopfes, Bruſt und Kehle ſchwarz; Ruͤcken und Fluͤgel dunkelbraun, die zwei mittleren Schwanzfedern ſchwarz, die andern weiß mit ſchwar— zer Endbinde. Beim Weibchen iſt der Oberleib dunkelbraun, der Unterleib aſchgrau. In Lappland und an der Wolga. V. *8. M. (S.) leucothoa [leucorhoa]. Enl. 582. 2. Rothbraun, untenher ockergelb, Dedfebern, Bürzel und Schwanzipige weiß. Am Senegal. V. *9. M. (8.) Imitator. Vaill. Afr. 181. !Imitateur. Kehle und Bauch, Stirn und ein Streif über dem Auge weg weiß; übriger Kopf, Hals und Bruft ſchwarz; Rüden und Mantel vothbraun, Schwingen und Schwanz fchwarzbraun, Buͤr— zel weiß. Beim Weibchen ift die ganze Unterfeite weiß. Ahmt täufchend die Stimmen aller Vögel, fogar der Gänfe, nad. V. *10, M. (S.) familiaris. Vaill. Afr. 183. Dbenher roͤthlich⸗graubraun, untenher heller, um die Augen 510 Be und am Bürzel rofteoth. Schwingen und Schwanz PER Gap. B. *11. M. (S.) montana. Vaill. Afr. 184. 2. 185. Le Montagnard, Das reife Männchen ſchwarz, mit einem weißen Schulters fle@, weißem Unterbauch und weißen Seitenfedern des Schwanzes. Gap. V. **19, M. (S.) pallida. Ruͤppell 34. a. Obenher iſabellgelb, Ruͤcken und Fluͤgel aſchgrau, —— weißlich, ins Gelbliche. Nubien. **13. M. (S.) isabellina. Ruͤppell 34. b. Enl. 583. 2. wahrſcheinlich. Iſabellgelb, die Kehle und Wurzelhaͤlfte des Schwanzes to, Endhälfte deffelben ſchwarz. In Nubien. V. *14. M. (S.) formicaria. Vaill. Afr. 186. Le fourmillier. Rußbraun, an der Kehle bläffer, ein weißer Fleck an der Schulter und einige Schwungfedern weiß gefäumt. V. *15. M. (S.) monacha Rüppell. Die Nonne. Col. 359, 1 cd. Der Scheitel bis zum Naden, fo 4 der Bauch, der Buͤr⸗ gel und bie Seitenfedern des Schwanzes rein weiß; Kehle, Bruft, Rüden und Flügel rein ſchwarz; Mittelfedern des Schwanzes braun, Sn Nubien, V. *16. M. (S.) deserti Ruppell. Col. 359. 2. Stirn, Scheitel und Rüden ifabellgelb; vom Nafenloch fiber dem Auge weg ein weißer Streif. Kinn und Kehle ſchwarz; Bruft und Bauch weißlih; Flügel und Schwanz ſchwarz, bie Fluͤgeldeckfedern weiß eingefaßt. Ügppten. B. Die nachfolgenden gleichen mehr den Ana Steinfchmägern !). 1) Die Motacilla cyanea Gm. Lath. Syn. I. t. 63 hat den Schnabel der Steinfhmäger, und unterfcheidet ſich nur durch ihren etz was längeren Schwanz. Hr. Vieillot, Gal. 163, hat fie in fein Geſchlecht Merion oder Malurus gebracht, woraus er "nachher eine Vor⸗ \) Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 511 *17. M. ($.) caprata. Enl, 235. 1. 2. Schwarz, ein Fled auf dem Oberflügel, Bürzel und Steiß— federn weiß. Auf der Inſel Zuzon. V. *18. M. (S.) pastor, Vaill. Afr. 180. 1. 2. Das Männchen mit fchwarzem Kopf, Kehle, Rüden, Flü- gem und Schwanz; die Bruft roftroth; ein Kragen im Naden, der Bürzel, ein Fluͤgelfleck und der Hinterbauch rein weiß. V. II. SYLVIA Wolf et Meyer. Sänger. Ihr Schnabel ift bloß etwas fchmäler an der Baſis mie bei den vorhergehenden. Es find einfame, gewöhnlich in Löchern niftende, von Infecten, Würmern und Beeren fich nährende Vögel. Wir haben in unferem Baterlande lauch Deutfchland] vier Gattungen. 19. M. (S.) rubecula. Das Rothkehlchen. Naumann?s. 1. 2. Enl. 361. 1. Obenher graubraun, Kehle und Bruſt roftroth, der Bauch weiß, Niſtet nahe an der Erde in Gehölzen, ift neugierig und zutraulih. Einige bleiben den Winter über bei uns, die fich während der großen Kälte in die Wohnungen der Menfchen flüchz ten und da fehr leicht zahm merden. 20. M. (S.) suecica. Das Blaufehlchen. [S. cyanecula Mayer.] Naumann 75. 3. 4.5. Enl. 361. Deutfhe Darmjtädter Ornithologte. Obenher braun, mit fchön blauer Kehle, weißem Bauch. Selte- ner als das vorhergehende, nijtet an Waldrändern, Sümpfen ıc. *). rathskammer für alle Eorten Vögel mit langem Eeilfürmigem Schwanz, wie 5. B. den Merion bride Temm. col. 385, der eine Droffel ift, gemacht hat. Eben fo hat er den M. natte und die M. leucoptera Quoy et Gaimard Voy. de Freycinet pl. 23, vie fich den Colius annähert; den luteur le Vaill. (M. africana pl. 112), ver zu Synal- laxis gehört, u. f. w., darin aufgenommen. *) Die Bemerkungen Hrn. H. Meyers gegen Hrn. P. Brehm’s Sylvia Wolfii f. in deffen Zufägen 3. ſ. Tafchenbuch ©. 242, 512 | Bhgeı. 21.M. (S.) Phoenicurus L. Das Rothſchwaͤnzchen; Schwarzkehlchen. Rossignol de muraille. Naumann 79.1.2. Enl. 351. Deutſche Ornithologie. Obenher braun, Kehle ſchwarz, Bruſt, Buͤrzel und Seiten: federn des Schwanzes hell roſtroth; niſtet in alten Mauern und laͤßt einen ſanften Geſang hören, der etwas von den Modulatios nen der Nachtigall hat. 22. M. (8.) Tithys Lath. Der Hausrothſchwanzz das Schwarzbrüftchen. , M. Erithacus gibraltariensis, atrata. ‚ Naumann 79. 3. 4. 9 Edw. 29. Unterfcheidet fi) vom vorhergehenden zumal dadurch, daß außer der Kehle auch die Bruft noch ſchwarz iſt. Er ift viel feltener [und ift überhaupt obenher dunkler, auch Baden und Flügel ſchwarz, legtere weiß gefaumt]. **23, M. (S) brevicaudata, Rüppell 35. b, Obenher olivengrün, Naden und Dedfedern zeifiggrün, un: tenher ſchmutzigweiß— Schwingen und der kurze abgerundete a braunlih. In Kordofan. *24. M. (S.) Rüppellii. Rüppell Ar. 19. Col. 245.140, Kopf und Nüden afchgrau, mit ſchwarzem Oberkopf und Kehle, ein weißer Streif vom Schnabelwinkel zum Hals hin, der Hauch röthlichweiß, Flügel braun, die äußere Schwanzfeder weiß. An den Küften des rothen Meeres, aud im ai Mc Archipel. *25. M. (8.) sialis. Der blaurüdige en Enl. 590. [Wilson 1. 3. 3.] Obenher fchön blau, Kehle und Bruſt roth, der Unterbauch weiß. Nordamerika. V. **26. M. (S.) crassirostris. Ruͤppell 1. 38. b. Obenher ſchiefergrau, untenher ſchmutzigweiß, Schnabel, Fuße Sperlingsartige Vögel. Motaeilla. 513 und Schwanz fehwarz, die äußerte Schwanzfeder ganz 1 die dritte mit weißem Endfleck. Sn Nubien. *277. M. (S.) Calliope. katham Syn. 1. Suppl. Titelblatt. Blumenbad Abb. nat. hift. Gegenft. T. 45. Braun, untenhee gelblichweiß, mit zinnoberrother, weiß und ſchwarz eingefaßter Kehle, über den Augen weiß, Zügel ſchwarz, Rüden und Flügel olivengrün gefhedt. In Sibirien, bis Kamt- ſchatka. V. [Sch muß hierher einige von Wilſon bringen, die Hr. v. C. uͤbergangen bat.] **28. M. (S.) solitaria. Wilson 11. 15. 4. Edw. 277, obere Figur. Gitronengelb, mit afchblauen Flügeln und Schwanz, eine weiße Binde auf dem Flügel. V. **99, M. (S.) citrinella. Wilson I. 15. 6. Motacilla aestiva Turton. Porus luteus Bariram. Kopf und Unterfeite ſchoͤn citronengelb, Ruͤcken ins Oliven: grünliche, Schwingenfpigen und Mittelfchwanzfedern ſchwarzbraun, am Bauche rothe Laͤngsſtriche. Füße und Augenfterne bleigrau. "Sehr gemein in Nordamerika. V. **30. M. (S.) chrysoptera. 1b. 'E 5: Rüden dunkelsafhgrau, Scheitels und Flügelbinde goldgelb, Badenfled, Kehle, Schwungfedern und mittlere Schwanzfedern ſchwarz, SHalsfeiten, Bauch und äußere Schmanzfedern weiß. V. III. CURRUCA Bechst. Mit geradem, durchaus ſchmaͤchtigem, nad) vorn ettons zus fammengedrüdtem Schnabel, deffen Firfte fi ein Elein wenig nach der Spige hin biegt. Der berühmtefte Vogel diefes Untergefchlechtes ift 31. M. (C.) Luseinia L. Die Nadtigall. Enl, 615. 2, 33 514 Big ah Naumann 72. 2, [Behftein Naturg. der Stubenvöael, Zitelkupfer.) Obenher roͤthlichbraun, untenher weißlich, der Schwanz et: was röther. Jedermann kennt diefen Sänger der Nacht und die mannigfach melodifchen Töne, mit denen er die Wälder ver: ſchoͤnert. Sie niſtet auf Baͤumen und ſchlaͤgt nur ſo lange, bis ihre J Jungen ausgeſchluͤpft ſind. Die Sorge fuͤr deren Aufziehung beſchaͤftigt alsdann beide Geſchlechter. Das oͤſtliche Europa hat eine etwas groͤßere 32. M.(C.) Philomela Bechst. Die fogenannte Baftard- nachtigall, Sproffergrasmüde; wiener, uns grifhe Nachtigall. M. Lusecinia major L. Naumann 74,1. Mit einer etwas grau gefledten Bruft. Die anderen Gattungen führen im Franzöfifchen den gemein: [haftlihen Namen Fawvette, Schilf- oder Rohrvögel, Sie haben alle einen angenehmen Gefang, find munter, flattern un: aufhörlich nach Verfolgung der Snfecten, niften in Gebüfchen und. an Ufern, in Binfengefträauh u. f. w. . Sch ftelle eine Gattung voran, die wegen ihrer Größe faft immer unter die Drofjeln gebracht worden ift: 33. M. (C.) turdoides Meyer. Der große Rohrfan: ger. Die Rohrdroffel. Der droffelartige Skilffänger. Turdus arundinaceus L. Obenher roſt⸗ grau⸗braun, untenher gelblich, die Seil weiße lih, über dem Auge ein blaſſer Streif. Etwas Eleiner als die Nothdroffel, mit einem faft eben fo gebogenen Schnabel. Sie nifter im Schilf [an dem fie immerfort herumflettert], und frißt faft nur Wafferinfecten. 34. M. (C.) arundinacea Gm. Der Zeichfänger, der kleine Schilffaͤnger, kleiner Rohrfänger. La petite Rousserolle ou Effarvette. Naumann 81. % Dem vorigen in Eitten und Färbung ähnlih, aber um 4 kleiner. C. H. Brehm nennt die Oberſeite des Vogels ganz richtig oͤlgrau braun (olivenbraun), ohne gruͤnen Anflug; den ganzen Vogel un Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 515 gefleckt. Diefe Gattung und die vorige bauen ein tiefes Neft um einige Schilfftengel *). V. 35. M. (C.) Salicaria Gm. [Bechst..,. Der Binſen— fänger, Binfenfchilffänger. La Fawette de rosedur, Enl. 581. 2. [Naumann 82. 4. 5.) [Sylvia aquatica Z.] Noch Eleiner als der Teichfänger, mit im Verhaͤltniß Eürzerem Schnabel, obenher olivengrau, untenher fehr blaßbraun, ein gelb» licher Streif zwifchen Auge und Schnabel *) Man hat in mafferreichen Gegenden noch mehrere Eleine Schilffänger mit gefledtem Gefieder, lange Zeit unter dem Na: _ men Motacilla naevia Gm. verfhmolzen, über deren Unterfchei- dung man aber noch nicht ganz einig iſt ?). Befondere Aufmerkfamkeit verdient 36. M. (C.) ceysticola T. Temm. Col, 6. 3, 1) In andern Ländern giebt es Schilffänger, die zwiſchen dem großen und kleinen Rohrfänger, und wieder zwifchen diefem und dem Binfenfhilffänger in der Mitte ftehen, fo daß man nad) meiner An: fiht den erfteren von dem legteren nicht trennen kann, wiewohl ic) zu= gebe, daß daraus ein faft unmerklicher Übergang von den Droffeln zu den Motacillen, fo wie von diefen zu den geradfchnäbeligen Würgern, und von den Drofjeln zu den Erummfchnäbeligen Würgern erfolgt. Alle diefe Geſchlechter hängen eng zufammen., & ) Wenn Sr. v. E. nicht etwa Gründe hat, den auf biefe Ber fchreibung paffenden Vogel von der 8. aquatica (die er in der Anmer- fung citirt, aber ohne Befchreibung) zu trennen, fo müffen, nad) allen Autoren, beide zufammenfallen. 8. salicaria (f. aud Meyers Ta: fhenbuh 1. ©. 220, die Abb. des Kopfs) hat einen roftgelden Kopf mit zwei ſchwarzen Längsftreifen bis zum Naden, und den rothgelben Körper mit ſchwarzen Schaftftrichen verfehen. Hr. Brehm trennt noch davon eine S. striata. V. 2) ©. S. phragmitis Naum. 82. 1. — S. Carlceti id, 2. 3, — S. aqnatica id. 4, 5. — S. fluviatilis id. 83. 1. — S. locustella id. 84. 2. 3. Und vergleiche mit ihnen S. Locustella Rour 229. — 8. Schoenobenus id. 230, — 8. paludicola id. 231. — 8, cysticola id. 232; fo wie die Figuren Buffon’s, Briffon’s, Bedhftein’s ꝛc. Kein Vogelgeſchlecht bedarf mehr wie diefes neuer monographifcher Stus dien und der Zufammenftellung der Nomenclaturen der. verfchiedenen Shhriftfteller. C. Über die vorftehenden Arten geben die Befchreidungen bei Nau— mann, Meyer, Wolf und Brehm hinlängliche Auskunft; da aber leider Rour’s Ornithologie provengale nicht befise, fo habe i die deutfchen Definitionm ohne Vergleihung mit ihm nicht abfchreiben wollen. V. 516 te Be; [Klein ;] mit vothgelbem, ſchwarz gefledtem, untenher hell roth— gelbem Körper, der Schwanz feilförmig abgeftuft, und jede ihrer Federn unten mit einem fchwarzen Fleck verfehen. Eine Gattung des fülichen Europa, die ihr Neft durch Vereinigung eines Gras: bufches oder Niedgras bildet, die fie mittels Faden verfchiedener Saamen zuſammennaͤht 1): *37. M. (C.) galactodes, [eine fpätere muß als Malurus galactodes T. unterfchieden werden.] Temm. Col. 251. 1. Sylvia galactodes. Obenher lebhaft ifabellgelb; auch am Baden; über dem Auge ein weißer Streif; die Schwanzfedern mehr ins Rothe ziehend mit ovalem ſchwarzem Flek und weißem Ende. Die Unterfeite des Vogel! weißlich. In Südfpanien, V. *38. M. (C.) Iuscinioides Savi. Eg. Ois. XIII. A. Obenher kaſtanienbraun, Kehle — J— der Schwanz iſt abge⸗ ſtuft, die zweite Schwungfeder die laͤngſte. Italien, zumal um —* *39. M. (C.) Cetti Marmora. La — —— Enl. 655. 2. Roux 212. Obenher dunkelbraun, Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun, legterer breit und ftarf zugerundet. Halsfeiten, Bruft und Unter: leib rothbraun; Kehle, Vorderhals und Bauch in der Mitte weiß, Sardinien. V. *40. M. (C.) melanopogon. Sylvia melanopogon Temm. Col. 245. 2. Dunfel vöthlihbraun mit ſchwarzem Scheitel und Schaft: ftrichen der Ruͤckenfedern; Kehle und Streif über dem Auge weiß. Der Bauch in der Mitte weißlich; Füße braun. Der Schnabel ift fehr dünn, mit eingezogenen Rändern; der Schwanz fehr ab— geftuft. V. Unter denen mehr das Trockene liebenden Arten unterſcheidet man vorerſt 41. M. (C.) atricapilla L. Der Mönd; der Schwarz— kopfz fhwarzföpfige Sänger. ga 580. 1. 2. / 1) ©. Notizia sul nido del beccamorchino (Sylvia eisticola Temm.) p. M. Paolo Savi, Pisa 1523, Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 517 Naumann 7.2.3. 0 0 "Roux 205. bis. Obenher braun, untenher weißlich, ein —* Scheitel beim Maͤnnchen, ein rothbrauner beim Meibchen, 42. M. (C.) Orphea Temm. Der Meifter- Sänger. Enl. 570. 1. Sylvia grisea.. Naumann 76. 3. 4, Roux 213. * Eine der größten, obenher afchbraun, — weißlich, Site gel an der Außenfahne weiß, die aͤußerſte Schmanzfeder auf zwei Drittel weiß, die folgende mit einem [weißen] Ste an der Spitze, die andern gefäumt. [Kehle, DOberhals und. Unterleib weiß, Bruft und Seitenfedern rofenfarb ; Unterbauch und Steißfedern rothbraun, In Stalien bis Trieſt und die Schweiz.] 43. M. (C.) nisoria Bechst. Die gefperberte Gras müde. Die Sperbergrasmüde. Naumann 76.1. 2. Roux 222. r Wo des Weißen am Schwanze viel weniger tft, und das Weibchen graulihe Querwellen am Bauche hat. Die größte eu— topaifche Gattung. ©. Der Schwanz hat an der außerften Feder einen kegelfoͤr⸗ migen weißen Fleck; die uͤbrigen, außer den zwei mittleren, eine weiße Spitze. Der Oberkoͤrper iſt tief. afchgrau. Der Schnabel ſtark. V. 44. M. Curruca L. Die Klappergrasmuͤcke. Das Müllerhen. (Das Weißkehlchen der Englan: der. Brist. zool. &. V. nr. 4.) [wahrfcheinl. M. Garrula]. Paumann 77.1. Friſch 21. Roux 216, Kleiner als die vorhergehenden, der Schnabel dünner, RR die erfte Schwanzfeder ebenfalls zum größten Theil weiß. Ihr Kopf ift aſchfarb, der Ruͤcken braͤunlich. 9 45. M. (C.) einerea. Die gemeine Grasmüde Motacilla Sylvia Gm. taumann 78. 1. 2. Rozemann II, pl, 97. Biet-Vink, Enl. 579. 3. Roux 220. 518 Voögel. Obenher roͤthlich⸗graubraun, untenher weiß, das Weiß des Schwanzes wie bei den beiden vorhergehenden, Schwingen und Deckfedern roſtfarb geſaͤumt. *46. M. (C.) marylandica. Sylvia marylandica, Wilson I. 6. 1. und II, 18. 4, Das Männchen obenher olivengeum mit ſchwarzer Stirn und Baden, über der Stirn nad der Bruft herab und dee ganze Bauch weiß; Kinn und Kehle citronengelb; dag Weibchen obenher plivengrün, untenher- gelb, am Bauche etwas bläffer, In Nord: amerika. V. #7. M. (C.) hortensis Beehst. Die graue Grasmuͤcke. Motacilla salicaria L. Naumann 78, Nozemann 72. Enl. 579. 2. Bu Roux 221. i Hat Fein Weiß am Schwanze und ift obenher graubraun oder olivenfarb, untenher gelblichweiß. [Schenkel und Füße bleis grau] *). ..*48,. M. (C.) passerina ?). ’ Col, 24. 1. ° Scheitel, Wangen und Naden aſchgrau, Oberleib olivens grau; Kehle und Unterleib in der Mitte weiß, zur Seite röthlich- braun; äußere Schwanzfebern weiß. In Sardinien, Spanien, Süpfrankreich. V. *49. M. (C.) sarda Marmora. Col. 24. 2. ſchlecht. % Schwarzgrau, Naden und Bruft grau, Bauchmitte vöthliche 1) Die Befchreibungen der Srasmüden find fo unbeftimmt, und bie meiften ihrer Abbildungen (die Naumannifhen ausgenommen) fo fchlecht, daß es faft unmöglich ift, danach die Arten zu beſtimmen. Seder Autor ftellt fie anders auf. Man Eann fic) daher wohl auf meine Bes ſchreibungen verlaffen, aber nicht durchweg auf meine Synonymie. In: deß glaube ih mit Naumann und Roux einverſtanden zu feyn. C. Diefe Anmerkung möge meine Weglaffungen rechtfertigen. ®. 2) Nah) Savi ift S. passerina col. 29. 4, das junge Männchen von S. subalpina. — Hierher noch S. rusticola Roux, S. ferruginea Ent. 635. 1. Roux 219. — Die Eleinen Gattungen führen zu den Laubfängern. Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 519 weiß, die äußere Schwanzfeder mit weißem Saum. Satdinien, vielleicht weiter in Italien. V. *50. M. (C.) Nattereri. Col. 24. 3. Kopf und Naden afchbraun, nach dem Nüden hin olivens grau; über dem Auge ein weißer Streif. LUnterfeite weiß. Schwin— gen und Schwanz fehwarzgrau, gruͤn gefaumt. In ganz Frank: teih und Stalien. B. *51. M. (C.) subalpina Bonelli. ' Sylvia leucopogon Heckel. Col. 1. 6. 2. und [befier] 251. 2. 3. Roux 219. Die Oberfeite hell afchgrau, ins Bleifarbige; Kehle, Vore derhals und Oberbruſt heil rojtfarbig, Bauch weiß, die Seiten mit roſtfarbigem Anflug. Bom Schnabel aus trennt ein weißer Streik das Grau des Kopfes vom Roſtroth der Kehle; die Flügel find braun, jede Feder etwas weiß gefaumt.. Der Augenftern ift orangefarb, der nackte Augenliderrand und ein Eleiner Feder: Ereis um die Augen roftfarbig; beim Weibchen ift das ganze obere Gefieder afchgrau, roſtfarb überlaufen, die rothe Kehle fehlt und ift weißlich, nur mit einer Spur von Farbe. In Sicilien. B Bechſtein hat von ben anderen Grasmuͤden IV. ACCENTOR getrennt, weil ihr. dünner, aber genauer als bei dem vorigen ke— gelförmiger Schnabel die Ränder etwas eingezogen hat. Es ift 52. M. (A.) alpina. Der Flüevogel. Accentor alpinus B. Naumann 92.1. Vieill. Gal. 156. Le pegot. Enl. 668. La fauvette des Alpes. Er ift aſchgrau, mit weißer Kehle, ſchwarz punktirt, mit zwei Neihen weißer Fleden auf den Flügeln, an den Seiten eb: haft roſtroth. Wohnt auf Zriften der. Hochalpen, wo er Inſec⸗ ten fängt, und fleigt im Winter in die Dörfer nach einigem Geſaͤme herab. 53. M. (A.) modularis. Der fhieferbrüftige Flües vogel. Die Braunelle Der Sfferling. Naumann 92. 3. 4. Enl, 615. 1. “ 520 B 58586 Hat, wie ich bemerkt zu haben glaube, denſelben Schnabel und iſt die einzige Gattung, die im Winter bei uns bleibt und dieſe Jahreszeit etwas durch ihren angenehmen Geſang erheitert. Sie iſt obenher gelbbraun, ſchwarz gefleckt, untenher fchiefergrau. Bruͤtet zweimal des Jahres; ; im Sommer zieht fie nach Norden ‚in die Gebirgswälder, im Winter ift fie auch in Ermangelung von Inſecten mit Sämereien zufrieden. Der Magen diefer beiden Voͤgel ift fleifchiger ala der an: derer Motacillen *). Man kann ihnen noch zufuͤgen 54. M. (A.) montanellus Temm. Der VE SEIERN TB Slüevogel. Raumann 92. Ein Vogel des füdöftlihen Europa’s, der nicht bis zu uns kommt. Er ift obenher voftröthlichgrau, mit ziegelrothen Laͤngsflecken, der Schwanz braun, der Unterleib hell ockergelb. Scheitel und Hinterkopf ſchwarz, unter den Augen ein ſchwarzes Band. Von der Krimm bis ins Neapolitaniſche. V. V. Man kann auch noch einige auslaͤndiſche Sänger mit lan— gem, abgeftuftem Schwanze unterfcheiden, die man lange Beit uns ter den Sängern gelafjen hat. .MALURUS Temm. - 55..M. fuscata Gm. Der braune Stufenfhwan;. Enl. 584, 1. Braun, untenher grau. Am Senegal. V. *56. M. macroura Gm. Enl. 752.2. Vaill. 129, 130. 1. Ze Capollier. Obenher braun, untenher —9 — ſchwarz guet, ein weißer Streif über dem Auge. Am Cap «BB, **57. M. polychrous. Col. 466. 3. Obenher afhbraun, auf dem Scheitel ſen gefchmigt; alle Slügelfedern hellrothbraun eingefaßt. Untenher gelblich weiß; der fehr lange Schwanz obenher grau, untenher jede Feder gegen MRIESH b. Naumann IL. p. 989. Sperlingsartige Bögel. Motacilla 534 ihe Ende hin mit einem ſchwarzen Querfled, Auf Java. Hat ein durchdringendes Gefchrei. ' V. *58. M. galactodes. Malurus galactodes Temm. Temm. col. 65, 1. Obenher rothgrau, ins Gelbe, jede Feder. mit breitem ſchwar— zem Schaftftrih; der Schwanz lebhafter rothgelb. Untenher weiß, ins Sfabellgelbe fpielend. Neuholland, V. *59. M. marginalis, Malurus marginalis. Temm. col, 65. 2. Eine große Species, hochbeinig, mit fehr langem, ſtark ab— geftuftem Schwanz. Obenher Iebhaft rothgrau, jede Feder mit großem braunem Schaftftrih; Naden und Hals mit braunen Schmigen; Augenbrauen, Kehle und Bruft weiß; Bauch Er gelb. Java. *60. M. clamans. Ne Col, 466. 2. Rüppell Atlas T. 2. Hinterkopf, Rüden und Mantel blaß rothbraun ; —— ſchwefelgelb; Stirn und Fluͤgelſchulter ſchwarz und weiß gefleckt. Der Schwanz braunroͤthlich, an der Baſis blaßgelb, am Ende mit ſchwaͤrzlichen Flecken, darum weiß geſaͤumt. Am Nil. V. *61. M. squamiceps. Rüppeli Atlas 8.12. Obenher Eaffeegrüngrauz; ımtenher eöthfih: Stirn und Kehle weiß, mit ſchwarzem Schaftſtrich der fleifen, wie Schuppen aus: fehenden Federn. Schnabel geüngelb, Fuͤße ſtark. In Akaba. *62. M. gracilis Licht. 9 Ruͤppell Atlas ©. 2. f. 6. Col, 466. 1. Savigny ois. dEg. V. f. 4. \ Obenher olivengrau, ſchwach dunkelbraun gefleckt, der Schwanz fein quergebandert; untenher weißlich. Sn den Gebuͤſchen am Nil. V. **63, M. Acaciae. Malurus Acaciae Ruͤppell 18. Ocker- iſabellgelb, mit grauem, ſchwach braun geſtricheltem Kopf und weißer Kehle. Schnabel und Füße gelb. Ziemlich groß, neuntehalb Zoll lang. V. 522 OB bg *64. M. subflava Gm. Ar Enl. 584, 2. Wahrſcheinlich Ze citrin Vaill. Afr. 127. Aus bdiefen haben Herr Vieillot und Temmingt zum Theil ihr Gefchleht Merio oder Malurus gemacht; ich würde aber nicht, wie erjterer, Motacilla cyanea dazu ftelfen, die einen geraden Schnabel wie ein Steinfhmäger hat. Hierher gehört alfo noch **65. M. pulchella. Malurus pulchellu. Ruͤppell Atlas I. 35. Obenher olivenbraun, untenher weißlich gelb, die Spitze der Schwanzfedern weiß. V. *66. M. ruficeps. Der rothkoͤpfige Stufenfhwanz. Malurus ruficeps. Rüppell T. 36, a. Stirn, Scheitel und Naden- Eaftanienbraun, Eine Binde über dem Auge, Wangen und der Unterleib ifabellgelb. Mantel, Schwingen und Schwanz umberbraun. Die Spige der Schwanz: federn, außer den zwei mittleren, weiß, dahinter ein ſchwarzer Fleck. Wie der vorige, in Kordofan. V. **67. M. inquieta. Malurus inquietus.. Rüppell T. 36. 6. Obenher ifabellbraun, gleichfam mit einem häutigen Über: zuge verfehen. Die etwas fteifen Stirn- und Scheitelfedetn mit ſchwarzem Schaftſtrich. über dem Auge eine weiße Binde, durch daſſelbe ein ſchwarzer Streif. Unterleib iſabellfarb. Im ſteini⸗ gen Arabien. V. Einige von dieſen Gattungen bauen ſehr kuͤnſtliche Neſter von Baumwolle und anderen fadigen —D —9 VI. REGULUS Cuv. Brehm Mit dünnem, vollkommen kegelfoͤrmig zugefpigtem Schnabel, deſſen Seiten fogar, von oben betrachtet, etwas concav erfcheinen. Es find Eleine, auf Bäumen lebende Vögel, die dafelbft Muͤcken fangen. [ber jedem Nafenloche befindet fi, nad) Baht ein kammartiges Federchen.] V Mehrere ſowohl europäifche wie auslaͤndiſche Sänger, wie z. B. S. sarda, haben einen kleinen Kreis um das Auge. Cie würden das Genus Zosterops der Herren Bigors und Horsfield bilden. Sperlingsartige Bögel. Motacilla 523 68. M. Regulus Z. R. erococephalus Brehm. RB. au- reocapilſus. Das Goldhaͤhnchen. Le Roitelet. Enl, 651. Raumann 93.1.2, 8. Der Eleinfte europäifche Vogel, obenher olivengrün, untenher weißlichgelb, der Scheitel des Männchen mit einem fchönen gold: gelben, ſchwarz eingefaßten Streif, der ſich auftichten Fann. Er baut auf Bäumen ein Eugelförmiges Neft, deſſen Öffnung‘ nad) der Seite geht, hängt fich in jeder Stellung wie die Meifen, an die Äſte der Bäume, und nähert fi im Winter den menſch⸗ lichen Wohnungen. €. Diefer Vogel, von welchem Hr. Paſtor Brehm ben fol: genden. zuerſt unterfchieden hat (Bechftein fah ihn nur als Va— tietät an), ift um das Auge weißgrau, der Scheitel ift fafrans gelb, der Oberkörper zeiſiggruͤn, die tiefgrauen Flügel mit zwei weißlichen Binden geziert, der Unterleib ſchmutzigweiß. Beim Weibchen iſt der Scheitel blaß goldgelb. V. 69. M. (R.) — Das feuerkoͤpfige Gold— huchen. Regulus pyrrhocephalus Bu Naumann 93. 4. 5. 6. Erſt feit kurzem unterfhieden. Etwas efeiner, der Kopffleck mehr orangeroth, und mit einem fchwarzen Streifen durch das Auge [und einen weißen Streif über demfelben, der Scheitel in der Mitte feuerroth, daneben feuergelb, ducc den ſchwarzen Saum vom Weiß über dem Auge getrennt. Brehm"). Beide hängen ihr Einftliches, Eugelförmiges, aus Moos und Federn verfertigtes Neſt an die Spigen der Fichtenzweige. V. *70. M. (R.) omnicolor. Vieill. Gal. 166. — Mit [hwarzem, roth und gelb, geflecktem Federbuſch, SE und blauem Baden und Naden; grünem Rüden, weißem Kehl: ftveif, gelber Unterfeite, ſchwarzen Flügeln mit weißem Streif, ſhwarzem⸗ weiß eingefaßtem Schwanz und rothen Steißfedern. In den Waͤldern von Rio Grande in Braſilien. V. 71. M. (R.) Trochilus L. Der Berdenfänger Der Birkenfänger. Le Pouillot. Sylvia Fitis **) Bechst. *) Da id) beide Vögel vor mir liegen habe, fo kann. ich bie, Ger nauigteit diefer Charaktere beftätigen. BD. **) Aus Verfehen vom Verf. in der Anmerkung noch einmal an: geführt, aber auf die richtige Abbildung verwiefen, "BD: iyz YEB EEE Enl. 651. 1. 4 Naumann 80, 8, Etwas größer als das Goldhaͤhnchen, von aͤhnlicher Farbe, aber ohne Krone; hat auch dieſelbe Lebensart, aber einen etwas angenehmeren Gefang, und entfernt fih im Winter, 72. M. (R.) Hypolais *%). Der gelbbäucdige, ver großfohnäbelige ———— Le grand Pouillot. Bechst. III. XXIV. Naumann 81.1. Enl, 551.1. Noch etwas. größer, mit mehr ——— Bauch. C. Er zeichnet ſich zumal durch den etwas breiten Schnabel und das Gelb vor dem Auge und am Unterleib aus. V. *73. M. (R.) sibilatrix. Der grüne Laubſaͤnger. Der Laubvogel. Naumann 80. 2. Col. 245. 3. Mit zumal langen, bis uͤber zwei Drittel des Schwanzes hinaus reichenden Schwingen. Obenher dunkelgrün, mit ſchwaͤrz⸗ lichen Schwingen und Schwanz, gelblicher Augenbraue und weiß: licher Unterfeite. B. *74. M. (R.) — Der graue —— Mei: denfängei. Naumann 80, 4, Obenher olivengrau, untenher weißlichgrau ins Gelbe, mit gelben Laͤngsſtreifen. Durch die Augen ein tiefgrauer Strich, uͤber dem Auge graugelb. V. Die auslaͤndiſchen Gattungen ſi ind zahlreich und oft von an: genehmen Farben. *75. M. (R.) Tscheric. Vaill. II. 132. Grün, untenher bläffer, Flügel und Schwanz ſchwarz, grün eingefaßt. V. *76. M. (R.) pensilis. Enl. 686. 5. Grau, untenher gelb, Bauch und Augenbrauen weiß, die Zuͤgel ſchwarz und gelb gefleckt, die Fluͤgeldeckfedern mit abwech— ſelnd weiß und ſchwarzen Binden. Auf Domingo. V. *) Nicht hippolais, wie in allen deutſchen Büchern ſteht. V. Sperlingsartige Vögel. Motaeilla 5% *77. M. (R.) aestiva. Enl. 58. 2. Le figuier tachete du * Obenher olivengruͤn, untenher gelb, Schwingen und Schwanz braun, die Seitenſchwanzfedern inwendig geld, Von Guiana bis Canada. Die Bruft manchmal mit rothen Längsfleden. Br *78. M. (R.) Iudovieiana, Le figuier à gorge jaune, Enl, 731. 2. Dbenher olivengruͤn, Kehle und Bruſt gelb, in gefleckt, der Bauch ockergelb, zwei weiße Fluͤgelbinden, und die inneren Spitzen der zwei aͤußeren Schwanzfedern weiß. Auf Louiſiana und St. Domingo. V. 79. M. (R.) palustris. Certhia palustris: Wilson II. 12. 4. Marsh- Wren. Gleicht dem grauen Laubfanger und ift lange überfehen wor: den. Dbenher dunkelbraun, außer Scheitel, Naden und Rüden, welche ſchwarz und weiß geftrichelt find. Der Schwanz ift fchwarz gebändert, die Flügel dunkelbraun. Untenher filberweiß, auch über dem Auge; am Unterbauch etwas braunlid. Wilfon hält den Vogel für einen Baumläufer. V. *80. M, (R.) canadensis. Le figuier bleu. Buff. Ent. 685. 2, Le figuier cendre du Canada. Obenher afchblau, untenher weiß, Kehle, Schwingen und Schwanzfedern ſchwarz ins Bläuliche, jede Feder an der Spike weiß; Schnabel und Baden ſchwarz. anada. V. *81. M. (R.) mauritiana. Enl. 705. 1, Le figuier de TIsle-de France. Graublau, unten weiß, Schwingen und Schmwanzfedern ſchwarz, weiß gefaumt. Viertehalb Zoll lang, DB. *82. M. (R.) venusta, Sylvia venusta. (ol. 293. 1. Obenher Lebhaft graublau, mit einem dreiedten, fchmugig- grünen Fleck auf dem Ruͤcken. Untenher gelb, der Hinterbaud) weiß. Zwei weiße Binden auf dem Flügel, einige Schwanzfes dern mit weißen Fleden an der Ssnnenfeite der Fahne. Die Unterfinnlade weiß. Gleicht der M. ludoviciana. Brafilien. V. *83. M. (R) speciosa. Sylvia speciosa. Col. 293, 2. Schön afhblau, untenher heller, die Steißfedern rothbraun. Nicht felten um Rio de Janeiro. D. 620 Bogel. *24, M. (R.) palpebrosa. Col. 293. 3. Oberſeite und Kehle ſchoͤn — Bruſt und Bauch weiß. Ein weißer Kreis von feinen Slaumfedern umgiebt das Auge. Bengalen. V. Die mit an der Baſis etwas breitem Schnabel naͤhern ſich den ſchmalſchnaͤbeligen Fliegenfaͤngern 9— VI. TROGLODYTES Cu. Bechet] Unterfcheiden fi von den Goldhähnchen nur durch einen noch etwas dünneren und leicht gebogenen Schnabel. *85. M. Troglodytes L. Troglodytes punctatus. Der Zaunfönig. (Auch an mehreren Orten Roielet ges nannt.) Schneefönig. Naumann 83. 4, Enl. 651. 2, Braun, quer ſchwaͤrzlich gefteift, mit etwas weiß am Si gelvand und der Kehle, der Schwanz aufgerichtet und ziemlich kurz. Niftet auf der Erde [in einem ungeheuer großen Neſte aus Moos], und fingt bis in den tiefen Winter hinein angenehm. [Er riecht wie eine Maus durch ‚alle Offnungen.] Die ausländifchen Gattungen fehließen fich einerfeits an die Ameifenfänger, auf der andern an die Baumläufer*). Hierher noch VIH. ZHRIOTORUS Vieill. 86. Thr. longirostris V. Vieill. Gal. 168. Kampylorhynchus scolopaceus. Spix 79. **) Kaftanienbraun, Flügel und Schwanz ſchwarz gefledt; mit weiß und braun geflecdter Badenftelle und — Kehle. Der Schnabel groß und ſtark. Braſilien. V. 1) Man vergleiche die Liſte der nordamerikaniſchen der vereinigten Staaten, die Herr Carl Bonaparte im Journal des Lyceums von Neuyork, 11. Jul. 1826. S. 76 ff. gegeben hat. — *) Ich möchte den hierländifchen mit den Lerchen in ——— ellen. ++) Unmoͤglich kann der hier citirte Vogel derſelbe ſeyn, den Bett Lot befchreibt, dem ich hierbei folge. V. Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 527 IX. MOTACILLA Bechst. eigentliche Bachſtelzen. Sie verbinden mit einem noch dünneren Schnabel, ald der der Sänger ift, einen langen Schwanz, den fie unaufhörlih auf und nieder bewegen, hohe Füße, und zumal ziemlich lange Schul- terfedern, die die Enden der zufammengefchlagenen Flügel bebeden, was ihnen einen Bezug mit den meiften Sumpfoögeln giebt. a) Eigentliche; Motacilla Cuo, Die Kralle ihres Daumens iſt noch gebogen wie bei den anderen Sängern. Gie leben an Ufern der Gemäffer, 87. M. alba und cinerea L. Die gemeine Bad: ſtelze. La Hochequeue, la Lavandiere. Enl. 652. Deutſche DOrnithologie. | Obenher afchgrau, untenher weiß, auf dem SHinterfcheitel, der Bruft und der Kehle fehwarz. 88.M. lugubris Pallas. Die [hwarzrüdige Badhftelze. Roux 19. Sm füdlichen Europa. Ihr Rüden wird mit dem Alter ſchwarz; in der Jugend gleicht fie der vorigen. b) BUDYTES Cuv. Kubftelzen !). Die Charaktere der vorigen, aber die Hinterfralle lang und krumm gebogen, wodurch jie fich den Piepern und Lerchen nähern. Sie halten fih auf Viehweiden auf, und fangen die Inſecten zwifchen den Heerden. 89. M. sulphurea Bechst. Die gelbe Bachſtelze. La Bergeronette, M. flava Cuo, Obenher afchgrau, auf dem Rüden olivengruͤn, untenher ſchwefelgelb, ein Fleck unter dem Auge und zwei Drittel der [drei äußeren] Schwanzfedern weiß. **90. M. melanocephala Licht. *) Rüppellt. 83, £ 6, Der vorigen fehr ähnlich, aber Stirn, Scheitel, Augengegend und Nacken ganz ſchwarz. In Nubien, am Aral ıc. V. 1) Budytes, weil man fie unter dem Rindvieh trifft. *) Berl. Doubl. Bern ©. 36, Hr, Michahelles (Iſis 1830. 528 Brß: due ik 91. M. boarula Z. Die Kubftelze.. [M. flava DL.J. Edw. 259. = Vieill. Gal. 162. Obenher aſchgrau, am Bauche gelb, Kehle fehwarz, weiß eingefaßt (beim Männchen im Sommer); ein weißer Strich hin: ter dem Auge; Schwingen fchwarzbraun, weiß gefaumt; Bürzel geld, Schwanz ſchwarz, die äußere Schwanzfeder ganz, die nächfte an der Außenfeite weiß. Europa. V. **99, M. capensis- Licht. Vaill. Afr. 178. Obenher ſchwarzglaͤnzend, mit weißer Längsbinde der Flügel. Unterfeite und Seitenſchwanzfedern weiß, auf der Bruft ein jchwar- zer halbmondförmiger Fleck. Nubien. V. X. ANTHUS Bechst. h | Pieper. Sind wegen der langen Kralle am Hinterfinger lange Zeit mit den Lerchen verbunden gewefen, aber ihe dünner und ausge: Eerbter Schnabel nähert fie mehr diefem Stamme. Zugleich laſ— fen fie ihre zweiten Dedfedern, die nicht länger wie gewoͤhnlich find, nicht mit den Bachftelzen verwechfeln. 93. A. arboreus Bechst. Der Baumpieper. Le Pipi. Alauda trivialis und minor Gm. Enl. 660. unter dem falfchen Namen Farlouse. Die Pivote " ortolane Enl. 642. 2, (Motacilla maculata @m.) ift die junge. © Roux 288. i —— Obenher olivenbraun, untenher roͤthlichgrau, auf der Bruſt ſchwaͤrzlich gefleckt, zwei blaſſe Querbinden auf dem Fluͤgel. Andere haben am Hinterfinger eine völlige Lerchenkrade; fie halten ſich auch meift auf der Erde auf. 94. A. pratensis Bechst. (Alauda pratensis L.) Der MWiefenpieper. La Farlouse. Naumann 84. 3. und 85. 1. Ent. 661..2 :), ©. 812) unterfcheidet noch davon eine in Dalmatien vorkommende M. Feldegg als conftante Abart, bei der der Nacken olivengrün if. V. 1) Faͤlſchlich von Buffon Alowelte pips genannt, Naumann Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 529 Obenher olivenbraun, untenher weißlich, braune Flecken auf der Bruft und den Seiten, eine weißliche Augenbraue, die Auße> von Federränder des Schwanzes weiß. Variirt aber in der Färbung.) Sie hält ſich auf feuchten überfchwemmten Wieſen auf, ni: ſtet im Siilf oder in dickem Raſen. Sie wird im Herbfte durch den Genuß der Trauben ausnehmend fett, und alsdann in mehreren franzöfifhen Provinzen unter dem Namen bec - igue oder vinette ſtark gefucht. *95. A. aquaticus. Raumann 85. 2. Obenher olivengrau, ein meißlicher Streif über dem Auge; untenher gelblichweiß mit dunfelbraunen Längsfleden,. Zwei weiße Dlügelbinden und weiße Schwanzfleden. Der Nagel des BR fingers fanft gekrümmt, der Hals voftfarbig. **06, A. rupestris Nilson. A. litoralis Brehm. Dom vorigen beftimmt verfchieden.. Oberſeite dunkel oliven- grün, mit fhwärzlihen Schaftfteichen, ein ſchmutzigweißer Strich über dem Auge weg. Unterfeite wie beim vorigen, doc) mehr gefledt; der Hinternagel ſtark aufwärts gekruͤmmt. V *97. A. campestris. Der Feldpieper. Alauda mosellana Lath. Enl. 661. 1. La Rousseline. — 654 1. Der Fist ver Pro: vence, M. massiliensis @m. ift der junge. ©. Roux p. 292. NRaumann 84.1. Dbenher gelblich=erdgrau, mit etwas dunkleren Sleden; Schwingen dunkelgrau, Schwanzfedern ſchwarzbraun, die zwei äußeren gelblichtweiß. Uber dem Auge ein, auf dem Flügel zwei gelblihe Streifen, Unterkörper graugelb. V. *98. A. Richardi Vieill. Col. 101. Roux 189. 190, Der größte Pieper. Seine Füße find fehr hoch und ber ſehr large Hinternagel gekruͤmmt; obenher dunkel Eaftanienbraun, mit hellen, auf den Flügeln weißen, Federraͤndern; Wangen, ganze Unterfeite und die zwei äußeren Schwanzfedern rein weiß; bringt diefe Figur zu feinem Anthus aquaticus, für deffen junges Männchen er fie hält, und man muß bekennen, daß die Synonymie u Untergefchlechytes nicht weniger dunkel ift als die der Sänger. x 34 x 530 rigen am Hals und an ber Kehle einige braune Flecken. In Frank: veih, Spanien, Stalien, auc bei Wien. V. *99, A. capensis. Enl. 504, 2. Vaill. Afr. IV. 195. l’Alouette Sentinelle. Obenher aſchgrau, untenher roſtroth, die Kehle lebhafter, mit ſchwarzem Saum eingefaßt. über dem Auge ein roſtgelber Strich. Der Hinternagel lang und krumm. V. *100. A. Chi Licht. Der gemeine braſilianiſche Pieper, :: Syfhhen ſchwaͤrzlichgraubraun, die Seiten der Federn röthe lichgelb; untenher gelblichtweiß mit weißer Kehle und fehwarz- braun gefledter Bruftz;z Schwanz fhwarzbraun, die 7 er der weiß, die zweite mit weißem — Pr. M. **101. A. poecilopterus Pr. Obenher roͤthlichbraun. Ein — Strich aber dem Auge; untenher gelbroͤthlich, Kehle weißlich, Bruſt graubraun ge: fleckt. Deckfedern ſchwaͤrzlichbraun mit breiten roͤthlichen Raͤn⸗ dern; Schwingen rothbraun, mit breiter ka Binde, *402. A. rufus. — Enl. 738. 1. Wahrſcheinlich Alauda rufa Edwards 297. Obenher ſchwarzbraun, Nacken und Ruͤcken orange⸗ — In. Buenos-Ayres. *103. A. rufulus. Vieillot Gal. 161. Obenher rothbraun, untenher heller roth, Bruft und Ko bufch ſchwarz gefleckt, Kehle und Schwanzfpige weiß. In ar galen. Mir befchließen die Familie der Zahnfchnabler. mit einigen Dögeln, die fiih von allen vorigen dadurch unterfcheiden, daß ihre zwei aͤußeren Finger an der Bafis bis faft auf zwei Drittel ihrer Länge zufammengewachfen find, wodurch fie fi den Syndäctylis nähern. 17. PIPRA 2. Manalin. Ihr Schnabel ift zufammengedrüdt, höher als breit, aus- geferbt, mit großen Nafenhöhlen. She Schwanz und ihre Füße 44 # Sperlingsartige Vögel. Pipra, 531 find Eurz; wegen der allgemeinen Verhältniffe ihres Baues hat man fie lange unferen Meifen ähnlich betrachtet. An ihre Spige . muß men, ald abgefonderte Gruppe, ftellen I. RUPICOLA Briss. Cog de Roche. Felshuhn. Sie find groß und tragen auf dem Kopf einen doppelten, fenkrecht ftehenden Kamm fücherförmig geftellter Federn. Die Männchen beider nachfolgenden amerikanifchen Gattungen find im reifen Zuftande vom fchönften Orange, die jungen dunkelbraun. Sie leben von Früchten, Fragen die Erde mie die Hühner und machen aus trodenem Neisholz ihr Neft in die tiefften Felſen— Löcher. Die Henne legt zwei Eier. z *1. P. rupicola Z. Das guianifhe Felfenhuhn. Enl. 39. und 747. Vieill. Gal. 189. Drangegelb, ein zarter Saum des Kammes, mehrere Schwung: federn und der größte Theil des abgeflugten Schwanzes braum. Das Weibchen ganz braun. B. *2. P. peruviana Lath. Dad peruanifche (merikas nifhe) Felſenhuhm Enl. 745. [Diet. ‘des sc. naturelles t. 46.] Größer als die vorige Gattung und mit längerem Schwanz, ebenfalls fchön orangegelb, aber mit fchwarzen Schwingen und Schwanzfedern. Dem Kamme fehlt der Saum. Sm Innern von Peru, bis Meriko, IH. CALYPTOMENES. Horsf. Unterfcheidet fich von den vorigen nur dadurch, daß ihre Kammfedern nicht fächerförmig geftellt find. Auch bemerkt man fhon etwas von diefem Charakter am Felſenhuhn von Peru. 3. P. (C.) viridis. f Calyptomenes viridis, Horsf. Java :c..ie. Dom prächtigften Smaragdgruͤn; nicht * wie eine Am: fel. Sm indifhen Archipel. III. PIPRA. Eigentliche Manakins *). Sie find Elein und zeichnen fi faſt ſaͤmmtlich durch leb⸗ i ”) Manakin, fo viel wie Mannequin, Bartmänndhen, weil fie einen Sederbart am Unterfchnabel haben. N 3 * 532 Bögen. hafte Farben aus. Sie leben in Eleinen Schwärmen in feuch— ten Wäldern, ! *4. P. militaris. Shaw nat. misc. 849, Obenher braun, untenher fhmugigweiß, mit vother Stirn und afchblauem Scheitel, Zwei lange Schwanzfedern. V. 5. P. galeata Licht. Schwarz, mit aufgerichtetem Federbuſch, Scheitel, Nacken und Mittelruͤcken roth. Das Weibchen olivengruͤn. Bei St. Paulo. 2. V. 6.8, caudata Shaw nat. m. 153. Spix 6. Himmelblau, der Scheitel, der Schnabel und die Füße pur: purroth, der übrige Kopf und Hals, die Flügel und das Schwanz: ende ſchwarz. Die zwei mittleren Steuerfedern ragen etwas vor. Das Weibchen ift graugruͤn mit vother Stirn. V. *7. P. filicauda. Spix 8. Kopf und Naden voth, der übrige Dbertheil ſchwarz; unten her citrongelb; die Schwanzfederfchäfte gehen in lange Borften aus. Das Weibchen ift dunkelgrün, unten heller. V. *8. P. pareola. Enl. 687. 2. und 303. 2. [Desm. Tang. pl. 50—53. Manakin Tije.] Glänzend fhwarz, mit blauem Rüden, auf dem Kopf eine feuerfarbene, etwas gabelförmige Haube. Junge und Weibchen zeiſiggruͤn. Südamerika, V. *9, P. superba. Pallas Spie. zool. I. t. 3. £. 1. Glaͤnzend ſchwarz; auf dem Scheitel ein aufrecht ftehender -feuerfarbiger Federbufch, auf dem Rüden ein hellblauer, halbmond⸗ förmiger Fled, die Schwingen braun. Amerika. i V. *10. P. erythrocephala. [Manakin à tete dhor.] Enl, 34.1. [Desm. pl. 60. 61.) Schwarz, mit brennend feuerfarbenem oder gelbem Kopf, Sperlingsartige Bögel. Pipra, 533 Nacken und Hofen. Das Weibchen olivengrün. Gemein in Guiana und Brafilien. V. *11. P. aureola. Enl. 34. 3. und 302. [Desm. pl. 54 — 58.] Roth;z Rüden, Schwingen, Hinterbauh und Schwanz ſchwarz. Die Kehle gelb: ine Warietät (Manacus aurantius) orangegelb mit. weißem Flügelfled. Südamerika, V. *12, P. rubrocapilla. Col. 54. 3. P. cornuta. Spix 7. 2. Schwarz, mit feuerrothem Kopf, Naden und Kehle *); bie Scheitelfedern bilden (nah Spir) einen Schopf. Die En find weiß mit etwas roth. Brafilien. *13. P. coronata. Spix 7.2.1. Schwarz, mit lafurblauem Scheitel. V. *44. P. serena, Enl. 324. 2. Vieill. Gal. 72. [Desm. pl. 62. Manakin varie.) Schwarz, mit weißer Stirn, blauem Scheitel und Bürzel, gelbem Bauch und Bruftfled, Brafilien. V. *15. P. Manacus. Das Bartmaͤnnchen. Ent. 302. 1. 303, 1. ſchlecht. Desm. Manakins pl, 55. Pipra gutturosa, Schwarz, mit weißer, einen langen Federbufch bildender Kehle; Bruft und Naden gleichfalls weiß. Das Weibchen zeiſiggruͤn. V. **16. P. albifrons. Desm. pl. Le plumet blanc. | Ziegelroth, mit ſchwarzem Kopf und Flügeln. Ein zers fhligter weißer Federbufh von der Stirn aufwärts, und ein eben folcher Bart nach unten und zur Seite. ———— *17. P. gutturalis. Enl. 324. 1, Desm. pl. 63. Glänzend violetfehwarz, mit biendend weißer Kehle, und bie *) Die rothe Kehle unterfcheidet ihn von P. erythrocephala. ®. 534 BI geh. erjten zehn Schwungfedern innen weiß gefledt. Das Meibchen untenher ganz weißlich. in Eleiner Vogel. V. *18. P. leucocapilla Gm. P. leucocephala Z. Mus. Ad. Fı. P. leucocilla Zath. Ent. 34. 2. [Desm. pl. 59.) Schwarz, mit weißem Scheitel und einigen weißen, orange gelben oder ſchwarzen Kniefedern; das Weibchen graugran. V. *19. P. strigilata Pr. M. Col. 54. 1. 2. Obenher zeifiggeün mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und Schwanz; untenher ockergelb mit dunkleren Federſaͤumen; das Männchen mit einem großen, ſchoͤn purpurrothen Federbufch. V. 15. EURYLAIMUS Horsfield. _ i Sie haben die Finger der Manakins und Felshühner; aber ihr Schnabel, fo ſtark wie der der Tyrannus, ift ungeheuer breit und niedergedrudt, fo daß feine Bafis fogar die Breite der Stirn überreicht. Die Spige ift etwas hakig umd leicht ausgeferbt auf jeder Seite. Die Firfte ftumpf. S Es find Vögel aus dem indifchen Archipel, die Grundfarbe ihres Gefieders ift ſchwarz mit einigen lebhaft gefärbten Stellen. Sie haben etwas vom Betragen der Bartvögel, Bucco, die aus einer ganz anderen Ordnung find. Sie leben in der Nähe des Waffers und nähren fich von Inſecten. 1. E. nasutus. Todus macrorhynchos Gm. Lath. Syn. I. T. 30. u. Col, 154. Scheitel, Rüden, Kehle, Bruft, Flügel amd Schwanz fchwarz, die Vordertheile ing grünmetallifche ſchillernd; vier Schulterfedern bilden einen weißen Ruͤckenſtreif. Der Vorderhals, Bauch und DBürzel find purpurroth; die Halsfedern ftehen etwas ab. Der ſchwarze Schnabel am Rande und am Ende geld; der Schwanz abgeftuft. Auf den Sunda = Snfeln. D. *2, E. Horsfieldii. Eurylaimus javanicus. Horsf. z0ol. Res. c. ic. Col. 130, 131. ®” Obenher purpurfchwarz, mit gelben Flecken und einem fol: Sperlingsartige Vögel. Eurylaimus. 535 chen Spiegel auf den Flügeln und dem Rüden; untenher wein: voth ; der Schwanz fihtwarz, alle Federn, außer den mittelften, mit einem weißen Sled am Ende, Das Weibchen überall gelb a *3. E. cucullatus. Col, 261. Kopf ſchwarz. Nüden, Flügel und Schwanz ſchwarz; mit citrongelben Schulterfedern und zweiten Schwungfedern der Fluͤ— gel; auch Bürzel und Hinterbauch gelb; Bruſt blaß purpurroth, ein weißes Halsband um den Naden; am Ende jeder. Schwanzs feder ein weißer Fleck. Sumatra. V. *4 E. Blainvillii. Lesson et Garnot Voy. de la Coq. pl. 19. f. 2. Schwarz, die Flügel und der Schwanz ins Braune ziehend; hinter dem Auge herab und am Nacken jederſeits ein großer wei— ßer Fleck; Hinterbauch und Buͤrzel brennend purpurroth. Neu— Guinea. V. *5. E. Corydon Temm. Col. 297. Hier ift zumal der Charakter des Schnabels ausnehmend entwickelt. [Der Kopf, mit zurüdliegendem Federbuſch, fo wie der übrige Vogel Schwarz; die Kehle hellbraun; auf dem Rüden beim Aufheben der Federn ein feuerrother Fled, auf dem Flügel ein weißer, bandartiger Fleck; der £eilförmige Schwanz mit einem fihiefen weißen Querbande. Der große Schnabel und Augenkreis blutroth. Sumatra. V. Die zweite Familie — FISSIROSTRES. Spaltſchnaͤbel iſt nicht ſehr zahlreich, aber vor allen andern durch den breiten, kurzen, horizontal geplatteten, etwas hakigen, tief geſpaltenen Schna⸗ bel, ohne Kimme, ſehr ausgezeichnet. Ihre Rachenoͤffnung iſt deshalb ſehr weit, und ſie verſchlucken die Inſecten, die ſie im Fluge haſchen, ſehr leicht. Am naͤchſten grenzen fie an die Fliegenſchnaͤpper, insbeſon⸗ dere an die Procnias, deren Schnabel von dem Ma F nur durch die Kerbung differirt. ⏑63— 536 Be Ihre Nahrung, ausſchließlich auf Inſecten befchränkt, macht aus ihnen ganz ausgezeichnete Zug» und Wandervögel, die uns im Winter verlaffen. ' Sie theilen ſich, wie die Naubvögel, in Tag: und Nachtwögel. 19. HIRUNDO Z. Schwalbe Begreifen die Tagvoͤgel und zeichnen fih alle durch ihr dichtes Gefieder, außerordentlic) lange Schwingen und fchnellen Flug aus, Unter ihnen trennt man zuerft I. CYPSELUS Iü. Segler, Martinet. die, welche im Verhaͤltniß die längften Fluͤgel haben und mit der größten Kraft fliegen. Ihr Schwanz ift gabelig; ihre fehr Eurzen Füße haben den fonderbaren und ausgezeichneten Cha: rakter, daß der Daumen nad) vorn gerichtet ift, faft wie die ans dern Finger, und die mittlern und Außern Finger nur drei Pha— langen wie die innern haben. Die Kürze ihrer Oberarmknochen, die Breite von deren Apo= phnfen, ihr ovaler Gabelknochen, ihr Bruftbein das nach unten keinen Ausfchnitt hat, zeigen felbjt im Skelet noch, wie fehr diefe Voͤgel zu einem Eraftvollen Fluge gebaut find: allein die Kürze ih— rer Füße in Verbindung mit der Länge ihrer Schwingen macht, daß, wenn fie auf der Exde liegen, fie keinen Flug gewinnen Eön= nen. Sie bringen daher ihr Leben gewifjermaßen in der Luft zu, indem fie ſchaarenweiſe mit lautem Gefchrei die Inſecten in der höchften Luft weghafihen. Sie niften in Mauer und Fels: Löchern und Elettern mit Schnelligkeit an den glätteften Wänden in die Höhe. 1. C. murarius T. Die gemeine Mauerfhwalbe. Mauerjegler. Hirundo Apus L. Enl. 541. 1. ift rußſchwarz mit weißer Kehle. 2. C. Melba T. Der Alpenfegler. Die Alpen: ſchwal be. Hirundo Melba L. Ken, Eduw. 27. Vaill. Afr. 243. Viesll, Gal. 121. Sperlingsartige Bögel. Hirundo. 537 ift viel größer, obenher braun, untenher weiß, mit einem braunen Halsband [auf der Bruft], und Iebt auf den hohen Gebirgen. [Sn der Schweiz, Tirol und füdlicher, fol felbft in einem Thurm zu Baſel niften.] *3. C. sinensis. Der hinefifhe Segler. Vaill, Afr. 244. 12 Le Martinet @ croupe blanche. Rußbraun, faft ſchwarz. Die Tlügeldedfedern des Unter: ruͤckens weiß. V. *4. C. mystaceus. Lesson et Garnot Voy. de la Coquille t. 22. Elf Zoll lang, der Schwanz ſechs. Schiefergrau ins Braune, mit indigblausfhmwarzem Scheitel, Schwingen und Schwanz. Der blaue Scheitel ift weiß eingefaßtz am Schnabelwinfel ein weißer Schnurrbart fchmaler langer Federn; auch die Rüdended- federn der Flügel fchneeweiß. Die äußeren ER | [or lang. Auf Neu: Guinea. **5, C. pygargus Temm. Col, 460, 1. Bon der Größe unferer Fenfterfchwalbe; die Flügel einen halben Zoll länger al der Schwanz. Schwarz, untenher ins Stahlblaue, mit blendend weißer Kehle und weißem Querband auf dem Bürzel. Scheitel hellgrau, Flügel und Schwanz IR braun. Am Gap. **6, C, albicollis T. Col, 195. Schwärzlih, mit grünem Glanzge. Um ben Hals ein brei- ter weißer Ring. Der Schwanz mit kurzen a ee Pr. Mar. Brafilien, *k7, C, caffer Licht. Rußbraun, mit ſchwarzem Bauch und Oberrüden und wei— ßem Unterrüden und Kehle. Schwingen und Schwanz an grün glänzend. Nubien und Gafferland. **8. C, ambrosiacus T. Col. 460. 2. Brisson 45. f. 4. Der gabelförmige Schwanz hat die Außerfte Feder fehr ſchmal in eine lange Spige geftredt. Der Vogel iſt aſchgrau, an Flügeln und Schwanz ins Braune. Am Gap. V. 538 Bude *9. C, comatus Temm. Col. 268, Martinet coöffe.: vera Die einzige bunte Species diefes Gefchlehts. Der ganze Körper und die inneren Flügelfedern find. metallifh kupfergruͤn, an der Kehle blaugrün; die etwas verlängerten Kopffedern ſchwarz⸗ grün, von der Naſe über dem Auge weg als ein weißer Streif im Naden zufammenftoßend; vom Kinn an unter dem Auge weg ebenfalls eine Reihe weißer Federn bis zum Naden, einen Schnurr⸗ bart bildend; hinter dem Auge ein roftgelber led. Schulter, Schwingen und Schwanzfedern metallifh blaugrün; die drei Ruͤ— denflügelfedern mit weißem led, Sumatra. BD. *10. C. longipennis. (Wahrfcheinlich Hirundo ‚Klecho Horsf.) Hirundo longipennis. Col. 83. 1. Scheitel, Nacken, Oberrüden und Nüdendedfedern, Flügel glän- zend dunkelgruͤn; Schwingen und Schwanz grünblauz; die Nüden- fhwungfedern weiß; Unterfeite afıhgrau mis weißer Mitte des Bauches und der Steißfedern; duch das Auge des Männchens ein roſtrother Fleck. Das Maͤnnchen hat auch eine kleine ei haube. Sava und Sumatra, *»*41. C. murinus Licht. Mäufegrau, mit blaffer Kehle. Die äußeren Schwanzfedern fehe lang. Nubien. Lichtenftein. V. 1. HIRUNDO Cur. eigentliche Schwalben. Ihre Finger und das Bruſtbein ſind wie bei den meiſten ſperlingsartigen Voͤgeln. Einige haben ihre Fuͤße befiedert bis an die Krallen; ihr Daumen zeigt noch einige Fähigkeit, fi) nach vorn zu richten; ihe Schwanz ift gabelförmig und von mäßiger Lange. 12. H. wbica L. Die —B— Haus: Ihwalb Enl. 542. 2. Oben fehwarz, unten und am Bürzel weiß. Sedermann kennt ihre feiten Nefter, die fie an Fenſtern und Dachſparren aus Erde zuſammenkittet u. ſ. w. *13. H. cayennensis. Ent, 795.8. , BY. Violetſchwarz, Kinn, Kehle und gabelförmige Zügel weiß, Sperlingsartige Bügel. Hirundo. 539 die zweiten Deckfedern der Flügel braun, weiß — die —* befiedert, die Zehen alle nach vorn — 9. **14, H. leucoptera L. | Enl. 546. 2. 4 Oberkoͤrper mit ſchoͤn hellem DMetaligfane grün und ſtahl⸗ blau ſchillernd; große Fluͤgeldeckfedern, ſo wie Unterruͤcken und alle Untertheile des Körpers ſchoͤn weiß. Pr. Mar. Sn Brafilien. V. *15. H. rupestris L. Die Bergſchwalbe. Die Fek \ ala aihe | Hirundo montana. Vaill. V. 246. junger Vogel. Obenher graubraun, untenher ſchmutzigweiß, an den Seiten und den Steißfedern roftfarbig, acht oder zehn Schwanzfedern haben einen weißen Fleck. V 16. H. rustica L. Die Rauchſchwalbe. Spieß— fhwalbe. Hirondelle de Cheminee. Enl. 543, 1. Obenher fhwarz[blau], Stim, Augenbrauen und Kehle, roth: braun, Unterfeite weiß. [Die äußeren zwei Schwanzfedern ftehen lang heraus.) Sie hat ihren Namen von ihrem gewöhnlichen Wohnplatz. 17. H. riparia L. Die Uferſchwalbe. Enl. 543. 2. Wilson Am. orn. V. 38. 4, Dbenher und an der Bruft braun; Kehle und Unterfeite weiß. Niſtet in Uferlöchern. Es fcheint ausgemacht, daß fie im Winter erftarrt, und fich ſelbſt diefe Sahreszeit auf dem Bo: den der Moräfte verbringt. Unter den ausländifchen Schwalben zeichnen fih aus: 18. H. esculenta L. Die Salangane. Eine fehr Eleine Gattung aus dem indifchen Archipel mit gabel: förmigem Schwanz. Obenher ift fie braun, auf der Unterfeite und an der Schwanzfpige weiß, berühmt durch ihre weißlichen, gallert- artigen, lagenweife geformten Nefter, die fie aus einer befonderen Art von dünnem meißlihen Seetang verfertigt, den fie zuvor . *), Würde demnach eber ein Cypselus ſeyn. 2. — Bögel. kaut und macerirt. Weil man dieſen Neſtern ſtaͤrkende Kraͤfte zugeſchrieben hat, fo find fie in China zu einem wichtigen Han— delsartikel geworden. Man richtet fie zu wie Champignons, *19, H. americana, Wilson 38. 1.2. Barn Swallow. H. rufa‘). Vieill. Am. 3. Obenher ftahlblau, mit braunen Schwingen und Schwanz. Stirn, Kehle und Bruft Eaftanienbraun, über die Bruft weg eine ftahlblaue Binde. Die äußere Feder des Gabelſchwanzes fehr lang; die folgenden an der Innenfahne mit langem weiß emäled, außer die mittelften. Der Hinterbauch des MWeibchens röth: lichweiß. V. *20. H. fasciata. Enl. 724. 2. Schwarz, mit einer weißen Duerbinde am Bauche, und ei: nem weißen Fleck an den Schenkeln. Cayenne. BD. *21. H. purpurea. Wilson 39. 2. 3. Schön dunkel purpurblau, mit violettem Schiller, Schwin: gen und Schwanz | braͤunlichſchwarz. Beim Weibchen ift die Un- terfeite weißlih. In den vereinigten Staaten*). V. *22. H. senegalensis. Enl. 310. Schwarz, glaͤnzend, unten und am Buͤrzel roſtbraun, die Kehle grau. Am Senegal. V. »23. H. capensis. Enl. 723. 2. Obenher ſchwarz, ftahlblau glänzend, untenher odergelb mit fhwarzen Schaftfteihen, Scheitel, Naden und Baden roftcoth, Schwarz gefleckt; die Kehle braun, weiß gefleckt; die Flügel braun, ihe Schwanz ſchwarz, die Seitenfedern mit eiförmigem weißem Fleck. V. *24. H. panayana. Sonnerat ir Voy. T. 86. Schwarz, untenher weiß, ein Fleck an der Stirn und die Kehle roftgelb, darunter ein ſchwarzes — Auf Antigua. V. 1) Eine andere rufa Enl. 724. 1. *) Hierher gehört auch Cuvier's folgende: H. chalybea Enl. 545, 2. und. 722, H, violacea. V. Sperlingsartige Bögel. Hirundo 54 *25. H. Subis. Edw. 120, Schwarzblau, untenher graulichweiß. In Canada. V. *26. H. ambrosiaca, Briss. II T. 45. f. 4. Graubraun (tie Ambra) mit ſchwarzem Schnabel. Am Senegal. BD. *27. H. Tapera. Briss. II. 45. f. 3. Schmwärzlih, untenher weiß mit graubrauner Bruft und Kehle. Der Schwanz gleih. Brafilien. V. *28. H. nigra. Briss. II. 46, f. 3. \ Gaͤnzlich ſchwarz. Auf den Antillen. V. *29. H. rufifrons Vaill. Afr. 245. 2. Schwarz, ins Stahlblaue fchillernd, mit weißem Bauch; auf der Stirn eine voftrothe Binde. Afrika, vom Gap bis Senegal. V. *30. H. palustris. Vaill. Afr. 246. 2. Braun, Schwingen und Schwanz ind Schmwärzliche. Mit ganz Eleinem kurzem Schnabel; fie entfpricht unſerer Uferfchwalbe. Senegal. V. *31. H. senex. Cypselus senex. Temm. 397. Ganz rußſchwarz, Kopf und Hals wie weiß gepubert; ber . Schwanz gerade, vieredig, nicht gegabelt, In Brafilien. V. *32. H. fucata. Temm. col, 161. 1. Kopf rothbraun, Rüden, Schwingen und Schwanz dunkel: braun; Kehle und Bruft heller rothbraun, Baud und Steißfedern weiß. Brafilien. V. *33. H. jugularis Pr. Max. [H. hortensis Licht.) T. col. 161. 2. Hirondelle des jardins. Obenher graubraun, mit f[hwärzlihen Schwingen; die Kehle hell roſtroth; Bruſt graubraun, Bauch weißlichgelb. Gemein in Brafilien. V. 542 obmi BR Er 5 707 03 *34. H. javanica Bath. T. col. 83. 2, Kopf, Nacken und Mantel glänzend ſtahlblau; ‚Stirn und Kehle voftfarb orange; Schwingen und Schwanz. braungrün, auf den Schwanzfedern ein weißer Fleck; Bauch hellbraun; die a hoch und nackt. 35. H. melanoleuca Pr. Ma.. Col. 209. 2. T’Hirondelle hausse- col. Schlank; Kopf, Rüden und ein Bruftband — ins Stahlblaue; Fluͤgel und Schwanz mattſchwarz; Se und Bauch weiß. Braſilien. V. *36. H. minuta Pr. Max. Col. 209. 1. Oberſeite dunkel ſtahlblau mit Atlasglanzz; Unterfeite vein weiß; Schwingen und Schwanz matt ſchwarz. Der Schwanz wenig gegabelt, Eürzer als die Schwingen. Braſilien. V. un Moe H. viridis. Wilson V. 38. 3. Vieillot Am. 31. Obenher grünlichblau, die Schwingen ſchwarzbraun, ſchwach ins Srünliche fhillernd; der Schwanz ſchwarzbraun, die Unterfeite ganz weiß, die Füße nadk. V. Es giebt auch noch in anderen Welttheilen Schwalben mit faſt ganz quadratiſchem Schwanz. Naͤmlich: *38. H. dominicensis. Enl. 545. 1, ‚Schwarz, ſtahlblau glaͤnzend, untenher weiß. Von der Groͤße der Hausſchwalbe. Soll wie eine Lerche fingen. V. *39, H. torquata. Enl. 723. 1: SObenher braun, untenher weiß, mit einem braunen Band über die Bruft. Ein weißer Fleck he Schnate und Auge. Am Cap. V. *40. H. leucoptera. Enl. 546. 1. h Dbenher afchblau ins Gehnfihe ſhilleend, untenhet weiß, an den Fluͤgeln weiß geſaͤumt und mit einigen weißen Flecken. Die Schwingen uͤberreichen den Schwanz. Cayenne. V. „it 1X Sperlingsartige Vögel. Hirundo. 543 *41. H. franeica. SELTEN Ent. 544. 2. : Schwarz, mit weißem Bürzel; untenher weft, Sl. er de France, *42. H. fulva. Vaill. Afr. 246.1. Obenher braun, ins Aſchgraue; die Unterſeite roſtgeib ; auf jeber Schwanzfeder, (die zwei mittleren ausgenommen) ein eiför- miger weißer Fleck. Der Schwanz ift. nicht gabelig, fondern ſchwach abgeftuft, jede Feder abgerundet. Gemein am Cap. V. Noch andere haben zwar auch Eurzen quadratifchen SUR aber deſſen Federn endigen in Spigen.. u... *43. H, acuta. Enl, 544. 1. Schwarz, untenher braun, die Sinwarapieen in nackte Schaͤfte endigend. Auf — —— V. *44. H. pelasgia. Enl, 726. 1. 2. Wilson Am. V. 29.1, . Y 20092904 e Rußbraun, mit ſchmutzigweißer Kehle And einem weiilichen Strich über dem Auge. Auch bei diefer treten die nadten elafti- ſchen Schaͤfte der Schwanzfedern über die Fahne heraus und find ſehr fpig. Diefe Schwalbe leimt ihr Neſt wie unfere Mauerſchwalbe aus Reiſern mittels eines Leims zuſammen, der aus zwei Aafaen als am Hinterkopfe kommen ſoll. V. 4 *45. gigantea. Cypselus giganteus, Temm. col. 364. Umberbraun, mit bouteillengrünem Naden, Schwingen und Schwanz; die Steißfedern weiß. Jede Schwanzfeder endigt in einen nadten elaftifchen Schaft, was ihe zum Klettern an den Felfen behüfflih. Auf Bantam. MA BB. *46. H. albieollis, Vieill. Gal. 120. Cypselus collaris Pr, Max. Col. 195, Schwarz, mit weißem Nadenband; die li f ind zugefpist. Braſilien. 544 - Bd 20. CAPRIMULGUS Z. Siegenmelter. Geis: melker. Hat auch das leichte, weiche, graubraun gefleckte Gefieder, was die Nachtvoͤgel auszeichnet. Die Augen dieſer Voͤgel ſind groß, ihr Schnabel, noch weiter geſpalten wie bei den Schwalben, iſt mit einem ſtarken Schnurrbart verſehen, und kann mittels ei— nes klebrigen Speichels die dickſten Inſecten verſchlucken. An feiner Baſis ſtehen die Naſenloͤcher in Geſtalt von kleinen Roͤh— ren. Ihre Schwingen find lang; ihre Füße kurz, die Tarſen bes fiedert, die Zehen an der Bafis in einer kurzen Haut vereinigt. Der Daumen felbft haͤngt auf diefe Weife mit den vorderen Ze— hen zufammen und kann fich nach vorn richten. Die Kralle des Mittelfingers ift oft am inneren Rande gezahnt, und der äußere Singer hat, ein feltener Bau bei den Vögeln, vier Phalangen. , Die Geigmelfer leben einfam, fliegen nur in der Dämmerung oder in fehönen Nächten, verfolgen Nachtfchmetterlinge und an= dere, und legen Eunftlos auf die Erde einige Eier. Die Luft, die fich während ihres Flugs im weiten Schnabel fängt, bringt dadurch ein eigenes Geräufch zumege !). Mir haben nur einen: 1. C. europaeus L. Der getüpfelte Ziegenmelfer. Der Nachtſchatten. Enl, 193. ' Bon der Größe einer Zippdroffel, graubraun mit ſchwarz⸗ braunen. Fleden und Wellen, vom Schnabel zum Naden hin eine weißliche Binde. Niftet in der Heide und legt nur zwei Eier *). Amerika hat mehrere mit rundem oder vieredtem Schwanze, darunter zuerft 2. C. grandis,. En. 325. ſchlecht. So groß wie eine Nachteule. [Im Übrigen faft gänzlich im ber Färbung dem gemeinen gleih. In Amerika.) Bi 1) Der Name Ziegenmelfer, Caprimulgus, Aegothelas, ift aus der fonderbaren Volksmeinung entfprungen, daß fie die Ziegen und feloft die Kühe an den Eutern ausfaugten. [Der franzöfifche Name Engoulevent fommt wohl von dem fchnurrenden Geräufh.] *) Der Caprimulgus ruficollis Temm. unterfcheidet fich von ihm nur durch zwei ſchwarze, über die Mitte des Kopfs laufende Streifen und ein roftrothes breites Band am Dinterhals. Aus Spanien. V. Sperlingsartige Bdgel. Caprimulgus. 545 **3 C. aethereus Pr. M. Spix Il. t. 2. O. longicaudus (f. unten Anm.) Obenher roftbraun, geftrichelt und gefleckt; unter der Bruft eine Duerbinde von großen braunfchwarzen Fleden. Kleiner als der vorige, aber doc, langer als Strix Otus (Pr. M.). Die Schnabelborften treten nach vorn zufammen und bilden eine Art Kamm nad) der Stirn zu. Der Schwanz lang, eulenartig, breit. Brafilien. Br *4..C. vociferus. j — 56 Wilson V.41. The Whip -poor - will. Berühmt durch das ducchdringend fcharfe Geſchrei, was er im Fruͤhjahr hoͤren laͤßt. C. Ein langer, nach vorn convergirender Borſtenbart entſpringt hinter dem Oberſchnabel; Scheitel und Ruͤcken ſind ſchiefergrau, die Backen rothbraun, eben ſo die ſchwarzgefleckten Fluͤgel, deren Deckfedern gelbgrau und fein geſprenkelt ſind. Die aͤußeren Schwanzfedern ſind braun mit weißem Ende. Unterſeite ocker— gelb, ſchwarz gefleckt, beim Maͤnnchen ein weißer Querſtrich an der Kehle. Der Schwanz keilfoͤrmig. V. *5. C. virginianus. a) ‚Edw. 63. | * Wilson V. 40. 1. 2. C. americanus. Scheint mir dem guyanensis (Enl. 733) wenigſtens ſehr verwandt. Man hat ihn mit dem vociferus verwechſelt gehabt. C. Nah Prinz Neuwied‘) ift er dem C. semitorquatus Gm. fehr ähnlich, nur größer, fo daß beide nahe an einander grenzen. Er hat Eeine Schnabelborften;z Kopf und Mantel find von helibraunem Grunde, die Eurzen Flügeldedfedern weißgrau ge fprenfelt, die Schwingen fchwarzbraun mit weißer Binde, der Schwanz etwas gabelig, gebandertz; vor dem Ende hat die innere Sahne einen weißen Fleck. Kehle weiß, dev Bauch quer gebändert, V. *6. C. carolinensis. Catesby 3. Wilson VI. 54. 2. Unferem fehr ahnlich. **7. C. guyanensis L. . €. albicollis L. Das Männchen. Enl. 733. Das Weibchen. " *) Beiträge zur Naturgefch. III. ©. 336. x V. 546 | Bögen. Das Männchen obenher rothbraun mit fchwarzen Fleden und Streifen, untenher weiß, ſchwarz quergeftreift, die Kehle hat einen dreiedigen weißen Sled. Die mittleren Schwanzfedern weiß, die außeren ſchwarz mit weißem Endfled. Das Weibchen hat einen weißen Streif vom Schnabel- nad der Kehle hin. Bei eg Geſchlechtern haben die [hwarzen Schwingen einen weißen led V. *8. C. jamaicensis. Latham Syn. Il. T. 57, Mit befiederten Augenkreifen, braun gefleckten Schwingen, die am Äußeren Rande weiß gefledt find, und braun gebändertem Schwanz. *+9 C, brasilianus L. Dunkelbraun, fein fhwärzli und voftfarben punktirt, der Rüden mit großen runden ſchwarzen Fleden; Schultern und Bauch mit weißen Perlfleden; Schwungfedern fchwarzbraun mit roftgelben Querflecken; Seitenfedern des ——— Schwanzes ſchwarzbraun mit weißer Spitze. Braſilien. Pr. M. V. *10. C. rufus. Enl. 735. Rothbraun, geſtrichelt und gefleckt wie der gemeine, Fluͤgel, Schwanz und Kehle quer ſchwarz en der Bauch vorn ſchwaͤrzlich. Cayenne. V. +41. C. semitorquatus. Enl. 734. Schwaͤrzlich, von der Färbung des gemeinen, mit einem weißen Querftreif der Kehle und einem auf den Schwingen. Der Schwanz vor dem Ende mit gleichfalls weißer Binde. V. *12, U, cayennensis. Enl. 760. Von der Zeichnung des gemeinen, die Kehle und eine Binde auf den Flügen weiß, die Baden rothbraun, mit fünf ſchwarzen Streifen auf dem Ruͤcken. Der Bauch weißlih, ſchwarz ges fledt. Cayenne. V. *13. C. acutus. Enl. 752. Bunt wie der gemeine, Kopf und Hals mit braunen Quer: flreifen, der Schwanz roſtfarb mit ſchwarzen Fleden und Binde am Ende. Guiana. V. * % Sperlingsartige Vögel. Caprimulgus. 547 ** 14. C. leucopterus Pr. Ma. Obertheile fhwärzlihbraun, mit feinen voftgelblichen Zeich- nungen gemifcht; Flügel ſchwarzbraun, die mittleren Fluͤgeldeckfe— dern weißgelblih, an dem Spigen dunkelbraun gefledt; Unter: theile weißlich, dunkelbraun und gelblich gemifcht, Federn der Bruft mit großen ſchwarzbraunen Spigen. eis gelb. Brafilien. V. *15. C. Nattereri. i | Col, 107. Mit kurzem, quadratifchem Schwanz. Obenher ſchwarz, Über und über mit voftgelben Fleckchen punktiet, die auf Schwingen und Schwanz zu Querbändern werden. Auf den Dedfedern der Slügel einige weißliche Stellen. Die Kehle bildet ein weißes Duerband; Bruft und Bauch, find fchwarz, woftbraun gebändert. Brafilien. V. *16. C. diurnus Pr. Max. Col. 182. Engoulevent Nacunda. Obenher und über der Bruft herum voftgelb, fein ſchwarz⸗ braun gemäffert und gefledt. Schwingen ſchwarz mit weißer Duerbinde, der Schwanz gebändert, Schwanzfpisen beim Maͤnn— hen weiß. Die Kehle ein weißes Duerbandz Bauch weiß. Brafilien. V. *17. C. albimaculatus. C. mystacalis Temm. Col. 410. Ziemlich von der Färbung des gemeinen, aber mit einem großen runden weißen Fleck zur Seite der Kehle; dahinter ein toftfarbenes Nadenband; auf den Schwungfedern runde roftgelbe Flecken und auf den zwei erſten noch ein runder weißer, Auf Neuholland. V. Afrika hat ebenfalls verſchiedene, als: *18. 0. infuscatus. Ruͤppell T. 6. Braun, mit graulichem Anflug, fein geſtrichelt, von der Unterkinnlade eine weiße Binde abwaͤrts, an der Kehle ein brei— ter weißer Fleck. Die Schwingen ſchwarz braun gefleckt, mit weißer Binde, die zwei aͤußeren Schwanzfedern am untern Dritt- theil weiß. In Nubien, am Nilufer. *19. C. isabellinus T. Col. 379. Iſebellgelb hoͤchſt fein ſchwarz geftrichelt; ein weißer ET fled. In Nubien. 3. 548 A *20. C. eximius Rupp. Col. 398. Schön goldgelb, auf Kopf, Bruft und Rüden mit ovalen, mit ſchwarzen Pünktchen: eingefaßten Flecken; auf Flügeln und Schwanz mit eben ſo einigefaßten Querbaͤndern; Kehle, Hinterbauch, ein Fleck auf den Fluͤgeln und die Enden der aͤußeren ——— weiß. In Nubien ꝛc. —. climacurus. Vieill. Gal. 122, Gehört zu der Gruppe, deren Schwanz zugefpigt und auf: fallend abgeftuft ift. Dbenher afchgrau, Kopf und Bürzel fchwarz gefleckt, die Kehle und Bauch weiß, Bruft quer gemäffert, die Seitenfedern des Schwanzes braun und ſchwarz gebandert, auf den Flügeln weiße Fleden. Am Senegal. V. *22. C. furcatus Cuv. Vaill. Afr. 47. [48.) Mit einigen fleifen, nach vorn gerichteten Bartborften am Dberfchnabel, der ſchmaͤler als der Unterſchnabel, in dieſem liegt. Der Vogel iſt braun, weiß und ſchwarz geſcheckt, am Bauch und den Deckfedern mehr weiß; der Schwanz era Im Name: qualande, V. *23. C. pectoralis €. Vaill. Afr. 49. Mit fchmalem, fat geradem zugefpistem Schnabel. Braun, an der Kehle ein abftehendes weißes, ins Noftgelbe ar Halsband. Am Gap. Bei diefen beiden ift der Schwanz gegabelt und — noch ein Zeichen mehr der VBerwandtfchaft mit den Schwalben. _ Fa in Amerika *) giebt es felbft welche, bei denen die Ga— bel länger als der ganze Körper ift, und bei dieſen ift die Mit- telEralle nicht gezähnelt. So 3. B. *24. C. psalurus T. Temm. col. 157. 158. Ausgezeichnet durch zwei ungeheuer lange äußere Schwanz: federn des Männchens und ein brennend rothgeldes Nadenband ; übrigens von der allgemeinen Färbung der Nachteaben, aber bun— ter. In Paraguay. V *) Hierher die von Spix T. 1—3. aufgeführten O. — hirundinaceus und leucopygus. V. Sperlingäartige Voͤgel. Caprimulgus. 549 25. C. longipennis. Shaw nat. Miscell. 265. endlich, it in Afrika zu Haufe. Sein Schwanz ift rund. Er zeichnet fi) aber durch die Sonderbarkeit aus, daß er eine zwei— mal fo lange ald der Körper Feder auf jeder Seite hat, die in der Nähe des Daumengelenkes des Flügels entfpringt, und nur an der Spige eine Fahne hat !). I. PODARGUS Cu. Mit der Geftalt, den Färbungen und den Sitten der Geig- melker; aber ihr Schnabel ift viel ftärker, und fie haben weder eine Haut zwifchen den Fingern, noch iſt ihre Mittelkralle gezaͤhnt ?). 26. P. Cuvieri. Vieill. Gal. 123. Aſchgrau, weißlic und ſchwaͤrzlich geſcheckt [wie eine Eule]. Bon der Größe einer Krähe. [Die Nafenfedern aufwärts ges richtet. ] 27. P. javanensis Horsf. Zool. Res. c. ic. ö Roſtroth, braun melirt, eine weiße Binde längs der Schul: terfedern. 28. P. cornutus T. [Steatornis Bufo Mus. Berol.] Col. 159. Rothbraun mit weiß gefprenkelt, und mit großen Federbäfchen an den Ohren. [Der Schnabel unmäßig breit, Eurz und niedrig; die Unterfeite des Körpers weiß, die rothbraune Bruft mit meißen Sleden.] Bei Bencoolen *). V. * 1) Vigors und Horsfield machen noch ein Geſchlecht mit Na— men Aegotheles aus dem Caprimulgus Novae Hollandiae. 2) Herr Vigors betrachtet die Podargus als das Mittelglied zwiſchen den Ziegenmelkern und den Eulen. i *) Hr. v. E. ſcheint abfichtlic) den Steatornis caripensis Humb. weggelaffen zu haben, der fich in keiner europäifshen Sammlung findet. 550 B Din Fe ——— Die dritte Familie. CONIROSTRES. Kegelſchnaͤbel, begreift die Gefchlechter mit ſtarkem, mehr oder minder kegel— formigem Schnabel ohne Kimme. Sie leben um fo ausfchließs licher von Kernen und Saamen, als ihre Schnabel dider und ftärker iſt. Zuerft unterfcheidet man bei ihnen das Gefchlecht 21. ALAUDA L. Lerche durch den Daumennagel, der gerad, ſtark und bedeutend Länger als die andern ift 1). Es find Eörnerfreffende Staubvögel, die auf der Erde niften und fich dafelbft aufhalten. Die größte Zahl derfelben hat einen geraden, mäßig dien und fpisen Schnabel. 1. A. arvensis L. Die Feldlerche. Raumann 100.1. Enl. 868. 1. Alter Welt bekannt durch ihren ſenkrecht auffleigenden Flug, während deffen fie Eräftig und mannigfaltig fingt, und durch die unfägliche Menge, die man für unfere Zifche fängt. Ihr Ge: fieder ift obenher braun, untenher weißlich, überall mit dunklerem Braun gefledt, die beiden Außerften Schwanzfedern außen weiß. 2. A. cristata L. Die Haubenlerche. Le Cochevis. Raumann 99.1. $ Ent. 508. 1. Saft von dem nämlichen Gefieder und der Größe der vori— gen, aber die Kopffedern Eönnen fi) als Buſch aufrichten. Sie ift weniger gemein als jene, und lebt mehr in ber Nähe der Dörfer und frifchen Schläge. \ ‚3. A. arborea ‚L. A. nemorosa. , Die Baumlerde. Die Waldlerhe. Cujelier. Lulu. Raumann 100. 2, — Enl. 503. 2. Traͤgt ebenfalls auf dem Kopfe einen kleinen Federbuſch, 1) Diefer Charakter zeigt ſich ſchon mehr oder minder bei den gelben Bachftelzen und Piepern, von denen fchon die Rede geweſen, fo u 0 den Schneeammern, auf die wir noch zu fprechen kommen werben. Sperlingsartige Vögel. Alauda. 551 aber weniger ausgezeichnet, ift auch Eleiner, und unterfcheidet fich überdem noch durch einen weißlichen Strih um den Kopf herum und eine weiße Linie auf den Kleinen Dedfedern. Sie liebt zu: mal die Heiden und das Innere der Wälder. Ausländifch, aber noch europäifch find: *4. A. italica. La Girole. Braunroth, untenher nebft den zwei äußerften Schwanzfedern weiß, die nächften daran an der Spige. Schnabel und Füße voth. Nach Einigen eine bloße Varietät der Feldleche. V. *5, A. undata. La Coquillade. Ent. 662. Obenher Ferchenfarb, untenher weiß, die Schwanzfedern braun, vofteoth gefaumt, eine Holle von ſchwarzen, weißgefäumten Federn. V. *6. A. brachydactyla Leisler. Die kurzzehige Lerche. ! Raumann 9. 2. Leisler in den Wetterauer Annalen II. t. 19. Der Schnabel ift did und ſtark, der Oberfchnabel abe und weit in die Stirn hinein tretend, die Oberfeite Lerchenfarbig, Stirn und Steiß ungefledt, ber Unterleib gelblichweiß. Sie ift die Eleinfte. In Südeuropa, doch bis Mainz En J9 Außereuropaͤiſche ſind: *7, A. praestigiatrix m. ?) Vaill. Afr. 194. La Bateleuse. Dbenher grau, mit roftgelben, weiß eingefaßten Fleden; Kehle weiß, ſchwarz punktirt, an den Baden und über dem Auge gelblich, Bruft und Bauch blaß orangegelb. Der graue Schwanz außen weiß gefäumt. V. *8. A. ferruginea m. Vaill. Afr. 197. L’Alouetie a dos roux. _ Obenher graubraun auf dunflerem Grunde, untenher blaß mit ſchwaͤrzlichen Sleden, zumal der Bruſt. An den Baden et: was roſtgelb. Der Unterrüden und Bürzel voftgeb*),. V. 1) NB. Alauda magna Catesby I. 33. ift nur ein Sturnus ludo- viclanus. 2) Hr. Swainfon trennt fie als Gefchlecht "unter dem Namen Brachonyx. *) ©ie entfpricht nad) Le Baillant gänzlich unferer Baum: 2 und wuͤrde dann vielleicht eher zu den Anthus gezogen werden muͤſſen. 552 BE SE *9. A. rufocapilla m. Vaill. Afr. 198. La Calotte rousse. Obenher erdbraun, mit ſchwarzen Flecken und Federrändern; der Scheitel Iebhaft roftbraun mit einigen ſchwarzen Flecken. Die Unterfeite ſchmutzig gelb, chwarz, hie und da gefleckt. Der Schwanz einfaͤrbig [hwärzlih. In den Wuͤſten hinter dem Cap. V. In Europa ſieht man noch zuweilen: 10. A. alpestris L. Die Berglerche. A, flava, A. sibirica. Naumann 9. 2. 3. Enl. 652. 2. Wilson 1.2.4. Sn Sibirien und Nordamerika, mit gelber Stirn, Baden und Kehle, mit ſchwarzen Strichen. Ein breiter ſchwarzer Streif quer uͤber die Oberbruſt. Das Maͤnnchen hat eine kleine ſpitze Holle hinter jedem Ohr. 44. A, bilopha T. Col. 244. 1. Obenher roͤthlich iſabellgelb, Vorderkopf und Unterſeite weiß, mit zwei ſchwarzen, von der Stirn nach hinten gehenden Feder— buͤſchen, einem breiten, halbmondfoͤrmig ſchwarzen Streif, vom Schnabel durchs Auge, nach unten gerichtet, und einer breiten ſchwarzen Querbinde auf der Bruſt. In der arabiſchen Wuͤſte. V Andere haben einen ſo dicken Schnabel, daß man ſie in die— ſer Hinſicht zu den Sperlingen bringen koͤnnte. Naͤmlich: 12. A. Calandra L. Die Calanderlerche. Raumann 98. 1. Enl. 363. 2. Die größte europaifche Gattung, obenher braun, untenher weißlich, ein großer fchwarzer Fleck auf der Bruft des Männchens. Aus dem füdlichen Europa und den afiatifchen Steppen. Borzüglich daſelbſt iſt zu Haufe: 13. A. tatarica Pall. A. mutabilis. Tanagra sibirica Gm. Sparrmann Mus. Carlson. t. 19. Vieill. Gal. 160. Der reife Vogel ſchwarz, obenher graulich gewellt. Sie ver⸗ liert ſich bisweilen nach Europa. Sperlingsartige Vögel. Alauda. 553 **14. A. melanocephala Licht. Mit zimmetbraunem Rüden, Kopf und Unterfeite ſchwarz, die Ohrgegend und eine Nackenbinde weiß, die Hüften fehmugig- weiß, Schwingen und Schwanz braun, die Enden des legteren halbweiß, Der Schnabel wie bei der Calanderlerche, aber Phi In Nubien und Senegambien. *15. A. Tracal. Vaill, Afr. 191. Ein ſchoͤn gezeichneter Vogel. Schwarz, jede Feder mit einem fchwefelgelben zarten Rand eingefaßt, an den Rüdenfedern und am Schwanzende breiter. Der Schnabel gelb, mit ſchwar— zer Spige. Auf Steppen im Namaqualande. V. *16. A. magnirostris. Vaill. Afr. 193. Schwärzlihbraun obenher, mit grauen Federrändern; bie Bruft araubraun, fchwarzgefledt; der Bauch ſchmutziggelb. Der Schnabel auffallend lang, mit vorfichendet etwas abwaͤrtsgebo— gener Spige. Sehr gemein überall am Gap, wo fie als der Stellvertreter unferer Lerche erfcheint. V. II. Noch einige Lerchen haben einen geſtreckten, etwas zuſam—⸗ mengedruͤckten und gebogenen Schnabel, was ſie den Wiedehopfen und Immenfaͤngern nähert. Hr. Swainſon nennt fie Cer- thilauda. Hierhin gehört: 17. A. africana L. Der Sirli. “ Enl. 712. Vieill, Gal. 159. [Yaill. 192.) De Sirih. Sehr gemein in den Sandfteppen Afrika’s von einem Ende zum andern. Ihr Gefieder weicht fehr wenig von dem unferer gemeinen Lerche ab. *18, A. bifasciata Lichtenstein. Ruͤppell Atlas 2. 5. Col. 393. Mit langem, an der Bafis breitem und dreieckigem Schna- bel; kurzer Zehe und Krallen, das Gefieder obenher fchön ifa- bellgelb, auf dem Scheitel und Naden ins Afchgraue ziehend, untenher weiß, mit einigen fchwarzen Fleckchen auf der Bruft. — 554 BETEN‘ Am Ohr eine [hmwärzliche und weiße Stelle, auf den Flügeln ein weißer Fleck mit zwei undeutlichen ſchwarzen Duerbinden. Die äußeren Schwungfedern [chmwärzlih. In Nubien, V. *19. A. deserti Licht. A.isabellina T’emm. eol. 244. 2. Sfabelfgelb, untenher weißlich, der WBürzel ziegelroth, Schwingen und Schwanzfedern braun, ziegelcoth eingefaßt. Ob A. testacea L.? Licht. Oberägypten *). V. 22. PARUS L. Meiſe. Mit kurzem, duͤnnem, kegelfoͤrmigem, geradem, an der Baſis mit kleinen Federn beſetztem Schnabel, die Naſenloͤcher unter den Federn verſteckt. Es find kleine, ſehr lebhafte Voͤgel, die unauf— hoͤrlich an den Zweigen herumklettern und fliegen, ſich daran in jeder Richtung aufhängen, die Saamen, von denen fie fi naͤh— ten, zerbeißen, auch viel Inſecten verzehren und felbft Eleine Voͤ— gel nicht verfchonen, wenn fie fie krank antreffen und bezwingen Eönnen. Sie haben die Gewohnheit, Vorraͤthe von Körnern zu fammeln, niften in alten Bäumen und legen mehr Eier als die anderen Singvögel. 41. P. major L. Die Kohlmeife. Finkmeiſe. Naumann 9.1. Enl. 3.1. Darmft. deutfche Ornithologie, Obenher olivengrün, untenher gelb, der Kopf und ein Längs- ſtreif auf, der Bruft fhwarz. Ein weißer dreiecdter Fleck auf jeder Bade, Einer der gemeinften Vögel in Gärten und Gebüfchen. 2. P. ater L. Die Tannenmeife. Friſch 1 13. 2. Raumann 9.2. Kleiner als die vorhergehende, flatt olivenfarb aſchgrau und ftatt gelb unten weiß. Bewohnt vorzugsweife gern Tannenwälder. 3. P. palustris L. Die Sumpfmeif e. La Nonnette. Raumann 9. 4. h Enl. 3. 3. *) Obſchon Hr. T. vermuthet, daß feine A. isabellina dieſelbe fey, fo zeichnet diefe ſich doc, durch gleichformig auch ifabellgelben Bauch aus, und nur die Kehle ift hoeißlich ‚, dunkler gefleckt und punktirt. Die Krallen find kurz wie bei der brachydactyla. 2. Sperlingsartige Vögel. Parus. 555 Obenher aſchgrau, untenher weißlich, eine ſchwarze [am Hin: terhals herabgehende] Platte. 4. P. coeruleus Z. Die Blaumeife - Raumann 9.1.2, * Enl. 3.2. M Deutfche Drnithologie, Obenher olivenfarb, umtenher gelblich, der Scheitel ſchoͤn blau, die Wangen weiß, ſchwarz eingefaßt, die Stirn weiß. Ein niedlicher Eleiner, im Gebüfche nicht feltener Vogel. s 5. P. eristatus L. Die Haubenmeife Kappmeife. Deutſche Ornithologie. Obenher braͤunlich, untenher weißlich, Kehle und Baden: Freife ſchwarz, ein Eleiner ſchwarz- und weißgeflediter Federbuſch. 6. P. caudatus L. Die Shwanzmeife. Enl. 502. 1. Raumann 9.4.5.6. Deutfche Srnithologie. Obenher ſchwarz, die Dedkfedern der, Flügel braun, Scheitel und ganze Unterfeite weiß [ins Röthliche], der Schwanz Länger ald der Körper [[hwarz, weiß eingefaßt, und fo leicht auszureißen, daß man ihn in der Hand behalten kann, wenn der Vogel davon- fliegt]. Sie macht ihr Neft auf Baumzweigen, von oben bededt. Diefes find die deutfchen. Folgende ausländifch *): *8, P. bicolor. Die zweifarbige Meife. Catesby 1. 57. r Obenher dunkelgrau, untenher vöthlichweiß, ein ſchwarzer Fleck an der Stirn, auf dem Kopfe ein dunkelgrauer Federbufch, der Schwanz ausgefhnitten. In Nordamerita, fol auch in Dänemark gefehen worden feyn. 8. *9, P. eyanus Pall. Die Laſurmeiſe. Naumann 9. 6, Vieill. Gal. 68. *) **7. P, furcatus, * Temm. col, 287. 1. Obenher olivengrün, unten grau, mit gelber Bruſt und Kehle, und orange an den Schwingen. Schwanz ſchwaͤrzlich und etwas gega- belt. China, V. 556 Voögel. Nov. Comm. Petrop. XIV. t. 13: f. 1. und T. 23. f. 2. und P. saelbyensis Sparrm. Mus. Carlson. t. 25. welche Bechftein für beide Gefchlechter ein und derſelben Gat⸗ tung hält. €. = Auf dem Rüden ift fie heil ultramarinblgu, Kopf und Un: terförper weiß, auf der Bruſt mit einem blauen Fleck. Der Scheitel blaͤulich, am Nacken ein blaues Halsband, auf den ſchoͤn blauen Fluͤgeln eine weiße Binde und weiße Spitzen an den Schwungfedern, der Schwanz in der Mitte blau, an den Sei— ten weiß. In Aſien, ſelten nach Polen, Rußland und Deutfcd): land ſich verierend, V. *10. P. atricapillus L. | Briss. II. 29. Ent. 708. f. 3. P. sibiricus; eine Varietät. Ent. 502. 1. P. palustris B. ebenfalls, oder doch fehr nahe verwandte Art. Obenher braͤunlich, ins Graue, mit ſchwarzem Scheitel; Fluͤgel und Schwanz dunkler; Kehle und Bruſt ſchwarz, der Bauch rothgrau, an den Baden und dem Halſe herab weiß. Der Schwanz fehr lang und Eeilförmig. In PTR Afien. s *11. P. atriceps Morsf. © Col. 237. Kopf und Hals — ſtahlblau, an den Backen und wei— ter weiß; der uͤbrige Koͤrper aſchgrau oben ins Blaͤuliche; am Bauch herab ein ſchwarzer Mittelſtreif. Schwingen und Schwanz ſchwaͤrzlich, einige Federn weiß eingefaßt, eine weiße Querbinde auf den Flügeln. Java !). V. Die Bartmeiſen unterſcheiden ſich von den eigentlichen durch den Oberſchnabel, deſſen Spitze ſich etwas auf den Unterſchnabel heruͤber biegt. Wir beſitzen eine Art: 3) NB. Parus malabaricus Sonnerat 2e Voy. pl. CX.1. und P. coceineus Sparrm. Mus. Carls. 48. 49. P. furcatus Col. 287, 1. find Steinfhmäger ode Sliegenfchnäpper, dem Oranor Vaill,, dev Mo- tacilla ruticilla und Furdus speciosus Lath. verwandt. Man Tann die Bemerkung machen, daß jedesmal, wo die Charaktere eines Ei, nicht ſcharf beftimmt find, die Autoren ihn hin und berg gewor« en haben. Sperlingsartige Vögel. Emberiza. 557 12. P. biarmicus L. Die Bartmeife ‚La Moustache. Enl. 618. 1. 2. el Vieill. 69. ſchlecht. Naumann 96. Hellbraun, das Männchen mit afchgrauem Kopf mit einem ſchwarzen Streif, der das Auge umgiebt und ſich nach hinten in eine Spige endigt. [Eigentlich ein Federbart, der anliegt oder abfteht, wie ein ſchwarzer Schnurrbart, Der Unterförper bla$ roſenroth.) Diefer Vogel niftet im dieften Schiff. Man findet ihn in der ganzen alten Welt, wiewohl felten. Die Remiz haben einen dünneren und fpigeren Schnabel wie die gewöhnlichen Meiſen; ihre Neft ift weit Eünftlicher gebaut als das. der andern; wir befigen auch nur eine Gattung. 13. P. pendulinus L. Die Beutelmeife. Le Remiz. Enl. 618, 3. Vieill. 70. KRaumann 9. ; — Aſchgrauz Fluͤgel und Schwanz braun. Ein ſchwarzes Band an der Stirn, was ſich beim Maͤnnchen bis hinter die Augen fortſetzt. Dieſer kleine Vogel bewohnt das ſuͤdliche und das oͤſt— liche Europa und iſt wegen ſeines artigen Neſtes beruͤhmt, das er an die biegfamen Zweige von Bäumen am Waſſer [Weiden] be feftigt. Es ift beutelförmig, aus Weiden- und Pappelmwolle zu⸗ ſammengewebt und inwendig mit Federn ausgekleidet. Parus narbonensis (Enl. 708. N a das U zu feyn. Hierher noch: *14. P. capensis, Sonnerat 2e Voy. pl. CXU. deffen Neft, aus Baumwolle verfertigt, die Geftalt einer Wein—⸗ flaſche und am Rande des Halſes eine Art von Naͤpfchen hat, damit ſich das Männchen darauf ſetzen kann. [Sie iſt aſchgrau mit ſchwaͤrzlichen, weißgeſaͤumten Schwingen, die Unterſeite des Schwanzes weiß.] 23. EMBERIZA Z Ammer. Ihr Eegelförmiger, Eurzer, gerader Schnabel hat einen fehr ausgezeichneten Charakter, indem feine Oberkinnlade ſchmaͤler iſt 558 Be und ſich in die untere hineinlegt, auch am Gaumen ein hartes vorftehendes Knoͤtchen hat. Es ſind koͤrnerfreſſende und dabei dumme Voͤgel, die in alle Schlingen gehen, die man ihnen legt. 1. E. eitrinella L. Die Goldammer. Der Haͤmmer— ling. Le Bruant commun. Naumann 102. 1.2. Enl. 30. 1. Deutfche Ornithologie. Der Rüden braungelb, ſchwarz gefleckt. Kopf und ganze Unterfeite gelb, die zwei aͤußerſten Schwanzfedern an der Innen⸗ ſeite weiß. Niſtet in Zaͤunen und naͤhert ſich im Winter den Wohnungen, nebft den Sperlingen, Finken u. a. in zahlloſer Menge, wenn der Schnee die Erde bedeckt. 2. E. Cia L. Die Zippammer. Le Bruant fou. Raumann 104,1. 2. Enl. 30. 2. Unterfcheidet ſich von der vorigen durch die röthlichgraue Unterfeite und die weißen, dreifeitig ſchwarz eingefaßten Seiten des Kopfes. Sn bergigen Gegenden. Die Emb. lotharingia En, 511. ift nicht davon verfchieden. 83. E. Cirlus L. Die Zaunammer. Raumann 102. 5. 4. Enl. 653. Mit fchwarzer Kehle, die Seiten des Kopfes gelb. [Ein ſchwarzer Streif durchs Auge] Niſtet im Gebüfche am Rande der. Felder '). 4. E. Schoeniclus L. Eu tammar. Nabe u he ammer.) Naumann 108. Enl. 247. Hat auf dem Kopf eine ſchwarze Platte, ſchwarze Flecken auf der Bruſt und rothbraunen Rüden [überhaupt etwas Sper- lingsfärbung]. Niſtet am Boden der Gebuͤſche, längs der Ge⸗ waͤſſer RR); Die größte Gattung diefes Landes ift: 1) Man bringt auch zu ihr die Emberiza passerina, und vielleicht find auch die Emb, provincialis. Enl. 656. 1. und lesbia ib. 2. nur zufällige Varietäten. ©. Rour p. 176 und 178. 2) Wolf glaubt damit Emb. chlorocephala und Emberiza ba- densis vereinigen zu müffen. Sperlingsartige Vögel, Emberiza 559 5. E. miliaria L. Die Grauammer Der große Drtolan. Ent. 223, Le Proyer. KRaumann 101. 1. Graubraun, durchweg dunkelbraun gefledt. Niſtet im Gras und Getreide. Die wegen ihres ſchmackhaften Fleiſches berühmtefte ift: 6. E. hortulana L. Der DOrtolan. Fettammer. L’Ortolan. Raumann 103. Enl. 247. 1. Der Rüden olivenbraun, die Kehle gelblich, die zwei aͤuße— ven Schwanzfedern nach innen weiß, Im Gebüfche niftend. Im Herbfte fehr gemein und fehr fett. Emberiza melbensis Sparrm. Mus. Carlson. 4. 21. ift nur der junge Vogel. f Im füdlichen Europa fieht man bisweilen: 7. E. melanocephala Scop. Die fhwarzföpfige Ammer Naumann 101. 2. Vieill. ois. t. 27. Obenher hell zimmetbraun, untenher ſchoͤn gelb; mit ſchwar— zem Kopf. [Schwingen und Schwanz tief grau.] \ 8. E. pityornis Pall. Die Fihtenammer. ' [E, pithyornus Br.] Naumann 104. 3. Die Kehle und ein Streif zur Seite des Kopfes ſchoͤn roſt—⸗ roth. [Scheitel ſchwarz, mit eirundem weißem Zled in der Mitte.] *) 1) Nach Abzug aller der doppelten Anführungen, die wir ſchon . angezeigt haben, muß man von den Ummern noch entfernen: Emberiza brumalis, die nichts anderes als Frringilla eitrinella Enz. 658.2. ift. — E. rubra, ift Fringilla erythrocephala En. 665. 1. 2. — Xile Vidua, wie ich weiterhin angeben werde- — Emb. quadricolor Enl, 101. 2, — Emb. cyanopsis Briss. II, p. VII. f. 4. — Emb. coerulea, id. ib. XIV, 2, die nämliche wie eyanella Sparrm. Carls. II, 42. 43., welches drei Loxia find. — Einb. Quelea Enl. 223. 1. — Emb. capensis Enl, 158 und 564. — Emb. borbonica Enl. 321. 2. — Emb. brasi- liensis ib. 1. Sind vier Sperlinge. — Emb. Ciris Enl. 158. ein Hänfling. — Endlich Emb. oryzivora Enl. 388. (Dolichonyx Swainfon) mit dem Schnabel der Hänflinge, und noch mehrere andere, die ich nicht habe unterfuchen Eönnen. | . 560 Bra *9. E. Gubernator. Der Commandeur. Temm. col, 63. 64. E. cristatella. Fierll. Gal. 67. Obenher zeifiggrun mit ſchwarzen grüngefäumten Schwingen und Schwanz, deſſen außere Federn, die Unterfeite des Körpers und eine Stelle über dem Auge gelb; der Federbuſch, Baden und Kehle fehwarz, die Stirn beim Männchen gelb, beim — chen weiß. Buenos Ayres. *40, E. striolata Rüpp. (Fringilla striolata auct.) Rüppeli Atlas &. 10. a. Obenher ſchmutzig rothbraun, ſchwarz geftrichelt, Unterſeite blaͤſſer. Fluͤgel und Schwanz zimmetbraun. Kehle und Bruſt graulich, über und unter dem Auge weißlich. V. *11. E. caesia R. KRüppell Atlas ib. b. | Rothbraun, Kopf, Naden und Bruft lebhaft aſchblau; Kehle, Zuͤgel und Bauch zimmetfarbig, auf dem Ruͤcken einige ſchwarze Schaftſtriche, Schwingen und Schwanz ſchwarz, rothbraun ge— ſaͤumt. Abyſſinien. V. *12. E. cristatella €. *) Tanagra cristatella. Spix 53. Obenher ſchwarzbraun, untenher ſchmutzig weiß, die Feder: haube des Männchens prächtig roth, ſchwarz eingefaßt. *43, E. graminea. Tanagra graminea. ib. Grün, untenher fchmefelgelb; ‚ Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun, grün gefäumt. V. *44. E. ruficollis Cuv. Fringilla matutina Licht. Tanagra ruficollis. ib. f. 3. Gehäubtz obenher dunkelbraun, untenher weiß, der Kopf und ein Fleck über dem Ohre ſchwarz, über den Augen und noch über den Scheitel ein weißer Streif; das Halsband tothbraun, Bauch — mit braͤunlicher Bruſt. Gleicht dem a B: ie. 3) * Nach um KR ie ein Fink, Fringilla pileata genannt. Seite. III. ©. 6 Sperlingsartige Vögel. Fringilla 561 *15. E. flavigastra. Rüppell T. 2%. Der Kopf ſchwarz, weißgeftreift, der Rüden Eaftanienbraun, Flügel und Schwanz fchwarzbraun, die Federn meift mit weißen Endfpigen ; ; die Unterfeite fehwefelgelb, mit weißen Steißfebern. In Kordofan. V. H. Die Emb erizoides Temminge 8 (Col, 1 ſchei⸗ nen Ammern mit langem abgeſtuftem Schwanz, deren Schnabel fich ‚etwas dem der Sperlinge nähert, Her Swainfon macht daraus fein Gefchleht Tardivola. UI. PLECTROPHANES. Spörnammer, Unter diefem Namen hat 9. Meyer die Ammern mit lan: gem Sporn (Nagel des Daumens), wie bei den Lerchen ‘getrennt. 16. E. nivalis L. Die Schneeammer. Naumann 106. 107. - Ent, 511. Deutfche Ornithologie, Iſt an einer breiten weißen Längsbinde auf dem Flügel Eenntlih. in nordifcher Vogel, der im. Winter faft ganz weiß wird 1). ‚Hierzu gehört: 17. E. calcarata Temm. Die lerhengraue RN ammer. Fringilla lapponica L. Raumann 108. Pallas Reife II. t. E. Schwarz gefledt auf roſtbraunem Grunde. Kehle und Ober: bruft beim Männchen fchwarz. Bewohnt diefelben Länder wie die vorige, und kommt felbft im Winter zu uns, wiewohl fehr felten. 24. FRINGILLA ZI. Be Mit Eegelförmigem, an der. Bafis ind 9* minder dickem Schnabel; aber ſeine Commiſſur iſt nicht winkelig. Sie leben 1) Emb. montana und E. mustelina ſind nur verſchiedene Zuſtaͤnde davon. J. 36 562 Bſ im Allgemeinen von Saamen, und ſind meiſt gefraͤßige und ſchaͤd⸗ liche Voͤgel. Wir theilen ſie ‚auf folgende Urt ein, 1. PLOCEUS Cuv. ‘) Webervögel. Ihr Schnabel iſt ſo groß, daß man ſie zum Theil unter die Caſſican's ordnete, aber die gerade Commiſſur unterſcheidet ſie. Sie haben außerdem noch den Oberſchnabel leicht gewoͤlbt. Sie finden ſich in beiden Welten. Die meiſten aus der alten verfertigen ſich ein ſehr kunſtreiches Neſt, indem ſie Gras— halme zuſammenflechten. Dieß hat ihnen den Beinamen Weber verſchafft. 1. F. philippina L. Der Toucnam-Courvi der Phi— lippinen. ‚Loxia philippina L. Enl. 135. Gelb, mit braun gefledt, und ſchwarzer Kehle. Sein Ru ift aufgehängt und hat die Geftalt einer Kugel, mit einem fent- rechten, nach unten offenen Canal, der zur Seite mit der Höhlung zufammenhangt, in welcher fich die Sungen befinden. *2. F. Textor.. Der Webervogel. Oriolus Textor Gm. Enl. 375. 376. Le Cap-more. Troupial du Senegal, Gelb, mit goldbraunem Kopfe; Schwingen und u (chtwärzlichgelb eingefaßt. Groß. Am Senegal. **3, F. superciliosa. Ruͤppell Atlas & 15. Obenher ſchoͤn Eaftanienbraun, über und unter ‚dem Auge ein weißer Streif. Die Kehle weiß, mit einem ſchwarzen, vom Schnabel herabgehenden Streif. Die ſchwaͤrzlichen Fluͤgeldeckfe⸗ dern weiß eingefaßt. Die Bruſt und der Bauch graugelblich. Kordofan. | RER, *4. F. erythrocephala. Enl. 665. Vieill. ois. chant. 23. Fringille cardeline. Kopf, Hals und Bürzel purpurroth; Rüden, Bruft und Bauch) grün, Flügel und Schwanzfedern fchwärzlich, heller einge- 1) T.oxevs: Weber. 2 ar ilof hat ‚biefen Namen angenom- men. ©. Galerie pl. LXXXI Sperlingsartige Vögel. Fringilla 563 faßt; die kurzen Flügeldecifedern weiß endigend, wodurch. * Querbinden entſtehen. Auf Isle de France gemein. *5. F. aurifrons Temm. Col. 175. 176. Stirn und Scheitel des Männchens fchön goldgelb, die ganze Unterfeite citronengelb, Flügel: und Schwanzfedern in der Mitte olivengrün und braͤunlich, ins Gelbe enbigend. Schnabel ſchwarz. Das Weibchen obenher gruͤn, untenher braͤunlich. Ein ſchoͤner großer Vogel vom arte eines Pirol. V. *6. F. pensilis. Le Nelicourvi. Loxia pensilis. Sonnerat II. Voy. pl. CXI. Grün; Kopf, Hals und Kehle gelb, Flügel und Schwanz ſchwaͤrzlich, die Federn grün -gefaumt, Bauch dunkelgrau, Steif- federn braun, Schnabel und Füße ſchwarz. Hängt fein kuͤnſt⸗ liches Neſt an einem Baum am Waſſer auf und baut im naͤch— ſten Jahre ein neues daran, ſodaß oft fünf zuſammenhaͤngen. Auf Madagaskar. BA? *7. F. abyssinica L. Vieill. ois. chant. 28.*%* Le Worabee. Ein auffallend gefärbter Vogel. Zur Zeit feiner Vollkom— menheit ift er fchön citronengelb, mit ſchwarzer Kehle, Naden, und Mitte des Bauches; Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun heller geraͤndert. Die Kopffedern ſtehen hoch, aber dicht. Im Winter fieht er grünbraun aus, V. *8, F. cristata. Malimbus cristatus. Daud. Ann. du Mus. I. p. 148. pl. X. Malimbe huppe. Vieill. ois. chant. 42 et 43. Tangara de Malimbe. Schwarz, mit prachtvoll purpurrother Federhaube, Kopf, Kehle, und Vorderhals des Männchens. Diefe Haube ift hoch, die und beſteht aus zarten gefchlisten Federn. Dem Weibchen fehle fie, und dieſes hat bloß vothen Scheitel und Naden. Er ift in Congo zu Haufe. V. *9. F. aurantia, Vieill. ois. chant. 44. Drangegelb mit zeifiggrünem Mantel und Schwanz. Eben: V. daher. 36* 564 BE Die nachfolgenden fegen eine Menge Nefter zufammen, fodaß fie eine gemeinfame Maffe mit mehreren Fächern bilden. So: *10. F. atrogularis. Malimbus nigricollis. Vieill. ois. chant. 45. Citronengelb, mit ſchwarzer Kehle und Nackenband, Rüden, Flügel und? Schwanz dunkelgrün. Ebendaher. B, *41. F. socia Lath. Le R£publieain. Patterfon Reife 7. XIX. ; Er ift olivenbraun, untenher gelblich, Kopf und Schwingen braum oder ſchwaͤrzlich. — Unter denen der neuen Welt läßt ſich bemerken: *12, F. Quiscala. Der Reißdieb. ‚ Ploceus niger. Oriolus niger, oryziverus. Corvus surinamensis Gm. Enl. 554. Brown IIl. X. Verwuͤſtet in zahlloſen Schwaͤrmen die Felder in mehreren waͤrmeren Gegenden Amerika's. Er iſt ſchwarz und ſchillert in alle Tinten des angelaufenen Stahls ). [S. Cassieus Quiscala!] 1) Auch den Tisserin Aleeto (Fr. Pl. s. Textor Alecto) Col. 446. fin Afrika] Eönnte man unterfcheiden, der einen Hoͤcker an der Baſis des Schnabels hat. [Er ift ſchwarz, doch die Bafis aller Federn weiß, und bat einige weiße Federn an der Hüfte... Der licht gebogene Schnas bel ift gelb.] Die Nomenclatoren haben die den Cassicus verwandten ſchwar— zen Voͤgel von Nordamerika noch nicht alle in Ordnung bringen, Eön: nen, weil die Befchreibungen, welche die Reifenden davon gegeben ha— ben, unzureichend find. Wir glauben hier die wichtigften mit dem, was ihre Synonymie am deutlichften enthält, anzeigen zu müffen : ER 1. Le Cassique noir & mantelet. Weiter unten bei den Cassicus angeführt. 2. Der oben angeführte End. 534 gut gezeichnete Vogel, ‚dem aber der Schillerglang fehlt, als Oriolus niger citirt. Dee; Oriolus Iudovicianus Enl. 646 ift nur ein Kakerlak davon. Es ift un: bezweifelt der Corvus surinamensis Brown Il. T.X. Auch der Eeine Choucas de la Jamaique, Sloane Jam. I, 299, pl. 257. 1, den Pennant unter Gracula barita und Quiscala citirt, ift der nämliche Vogel. Von der amderen Seite ift es nicht zu bezweifeln, daß ihn Latham bei feiner Beſchreibung des Oriolus oryzivorus vor Augen gehabt hat. Be: 3. Der währe Carouge noir, etwas violet fhillernd, mit etwas Eurzem aber ganz geradem Schnabel, der Enl. 710 als ein Tas Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 565 „1. PYRGITA!) Cuv, Eigentlihe Sperlinge. She Schnabel ift etwas kuͤrzer als bei den vorhergehenden, kegelförmig, und bloß gegen die Spige hin etwas gemölbt, *13. F. domestica L. Der Hausfperling. Naumann 115. Enl. 6. 1. Nifter in Mauerlöchern und belaͤſtigt ducch feine Dreiſtig— keit und Gefräßigkeit bewohnte Gegenden. Er ift obenher braun, ſchwaͤrzlich gefleckt, mit weißer Binde auf den Flügeln, die Platte des Männchens auf den Seiten Eaftanienbraun, feine Kehle ſchwarz. In Italien giebt es eine Gattung oder Abart, deffen Männ- chens einen gaͤnzlich Enflanienbraunen Kopf hat. Fr. eisalpina Temm. Fr. italica Vieill. Gal. 63. Das Schwarz der Kehle fleige bisweilen bis auf die Bruft herab, dann ift es Fringilla hispaniolensis *). *14. F. montana L. Der Feldfperling. Le Friguet. Raumann 116. 1. 2, Deutfche Ornithologie. Enl. 267. 1. Hält fih) entfernter von den Wohnungen. Cr hat zwei weiße Binden auf dem Flügel, einen rothbraunen Scheitel und die Seie ten des Kopfes weiß, mit einem ſchwarzen Fleck ?): nagra gegeben worden, und woraus man eine Tanagra bona- riensis gemacht hat. Aber diefe Abbildung ftellt in der That den Eleinen ſchwarzen Trupial (Oriolus minor) vor. Man , giebt, fehr unpaffend, den Vogel Ent. 606.2 für das Weibchen diefer Gattung aus, es ift aber eine ganz verfchiedene. 4 Ein wahrer Trupial vom tiefften Schwarz mit violettem Wis derfcheine, mit fpisem, etwas gebogenem Schnabel, und deſſen Oberſeite des Schwanzes kahnfoͤrmig ausgehölt ift. Es ift dieß ber boat-tailed Grakle Pennant's und Latham's, den diefe beiden Drnithologen mit dev Gracula barita für fynonym halten, nnd doch ift es ficher au) der Vogel Catesby's 7.12, aus dem Linne feine Gracula Quiscala gemacht hat, aber Ca— tesby hat den Schnabel fchlecht dargeftellr. 5. Ein Schwarzer Vogel mit violettem und grünem Schiller, etwas abgeftugtem Schwanz; Schnabel des Zrupial, aber am Ende gebogener u. f. w. 1) Pyrgita ift der griehifche Name des gemeinen Sperlings. *) In diefe Nähe möchten auch wol noch Wilfon’s Fr. arborea (I, 16. 3,), melodia ib. 4, socialis f. 5, pusilla ib. 2 gehören. ©. 2) Der Hambouvreux Buff. (Loxia hamburgia Gm.) ift nur ein duch Albin (Vögel III, 7. 24) entftellter Feldfperling. 566 Bögen. Zu dem gemeinen Sperling find noch folgende, von den Naturforſchern zerftreute, Vögel zu ftellen: *15. F. arcuata. Enl. 230. f. 1. aber viel zu roth; feine wahre Färbung ift die des Sperlings. Mit einem bogenförmigen weißen Streif vom Auge an den Hals herab. Am Cap. h *16. F. crucigera. F, vruciger T. Col. 269. Mit weißgelblicher Stirn, Baden und Bauchfeiten; übrige Oberſeite graubräunlich, die Slügelfedern heller eingefaßt. Schwin: gen und Schwanz braun. Vom Kinn an bis den Bauch hinab ein breiter ſchwarzer Streif, an der Bruſtgegend in die Breite gehend. Durch die Augen ebenfalls ein ſchwarzer Streif bis zum Nacken. In Bengalen. V. *17. F. capensis. Emberiza capensis c. [Loxia naevia L.] Enl. 389, 2 u. 9; 664. 2. Obenher grau, braungelb und ſchwarz gefleckt, mit weißer Kehle, gelbem oder weißlichem Bauch und ſchwarzem Zügel. Am Cap. V. *18. F. silens. Tanagra silens. Enl. 742. Arremon torquatus, TVieill. Gal. 78. Desmarest t. 383—40. Le silencieux. Oberſeite des Körpers und Schwanzes olivengrün; Scheitel, Nacken und Seiten blaulichgrauz Seiten des Kopfes und ein Bruſtband ſchwarz; ein weißer Streif vom Auge nad) hinten; am Flügelbug hochgelb; Kehle, Bauch und Steißfedern weiß, auch mit ſchwarzem Bruftband. Variirt. Paraguay. V. *19. F. elegans. Enl. 205. 1. Vieill. @al. 64. ej. Ois. chanteurs pl. 25. Um den Schnabel herum, nämlich Stien, Zügel und Kehle feuerroth; Oberkopf und Naden aſchgrauz Rüden und Flügel olivengeun, Schwanz braunroth, Oberbruſt gelbgruͤn, Unterbruft Sperlingsartige Voͤgel. Fringilla. 567 und Bauch weiß, ſchwarz oder gruͤn quergebaͤndert. Fuͤße roth. In Afrika. ur *20. F. Ciris. Der Papſt. Span. Mariposa. Engl. Non-pareil. Emberiza Ciris, [Wilson II. 24. 1. 2.] Enl. 159. Passerina Ciris. Viesll. Gal. 66. Oberkopf und Nacken violblau, Rüden grün, —— und Schwanz gruͤn mit Roth gemiſcht, die ganze Unterſeite beim reifen Männchen zinnoberroth. Die Jungen und Weibchen un: tenher mehr grüngelb. Dbenher gruͤn. In Lonifiana. Singt angenehm. V. *21. F. Orix. Enl. 6. 2. Feuerroth; Schnabel, Stirn und Bauch ſchwarz. Größer als der folgende; die Schwanzfedern einfach. In Afrika. V. **29, F. brasiliensis. Emberiza brasiliensis L. Ent. 159. Spix I. 61. Obenher olivengelb, Stirn und Scheitel hell orangefarb; die Unterfeite fchön gelb. Schwingen und Schwanz fhwärzlid grau: braun, mit gelbgrünem Rüden. V. *23. F. ignicolor. Der Feuerfink. Vieill. ois. chant. 59. [Ehrenb. Symb. I. t. 2.] Feuerroth, mit fammetfhwarzem Oberkopf und Bauch. Die Schwingen (und verdedten Schwanzfedern) braun. Die Kehle zieht ins feurig Orange, die Deckfedern des Schwanzes find lang, am Rande zerfchligt und gehen zur Seite etwas dachförmig herab. Der junge ift graubraun. Im ganzen inneren Afrika. Nicht mit dem Vorigen zu verwechfeln. V. *24. F. dominicana L. American Cardinal. Le Paroare. Vieill. 69. Nacken und Schwanz fhwarz; mit feuerrothem Kopf und Kehle; Halsfeiten, Bruft, Bauch und Einfaffung der Schwanz federn weiß. Der Oberrüden ſchwarz und weiß gewellt, der Un- terruͤcken aſchgrau mit fchwarzen Flecken. Südamerika. V. * —— 568 See *25. F. cristata. Cbefier: F. quelea). En!. 181. Vieill. ais. chant. 28. Le Dioch.. i Emberiza quelea. Ungehäubtz das Männchen RR vielleiht auch im Alter pfirſichroth *), mit braunen Schwingen und Schtwanz; mit fhwarzer Stirn, Baden und Kehle und blutrothem Schnabel; das Weibchen und die Jungen braun, mit weißem Hals und Kopf. Vom grünen Vorgebirge. V. *26. F\ cucullata. Enl. 56. 2. Vieill. 70. Obenher afchgrau mit ſchwarzem Schwanz. Bauch und Bruſt weiß, bis zum Nacken hinauf ein Federbuſch; Kopf, Kehle und Vorderbruſt ſcharlachroth. Vom vorigen verſchieden. Suͤd— amerika. V. II. FRINGILLA Cuv. Eigentliche Finken. She Schnabel ift nicht fo ſtark gebogen als der der Sper: linge, aber etwas ftärker und Länger als bei den Hänflingen. Ihre Sitten find munterer und ihre Gefang auch mannichfaltiger als der der Sperlinge. 27. F. Caelebs L Der Edelfint. Gartenfink. Buchfink. Le Pingon. Enl. 54. 1. Naumann 118. Dbenher braun, das Männchen untenher weinroth, das Weibchen graulih. Zwei weiße Binden auf dem Flügel, weiß zur Seite des Schwanzes. Frißt alle Art Saamen und niftet auf allen Arten von Bäumen. Einer der Vögel, die im Freien die meifte Munterkeit verbreiten. 28. F. Montifringilla L. Der Buchfink. Bergfint. Naumann 119. Enl. 54. 2. Obenher ſchwarz, roſtgelb getuſcht, die Bruſt roſtrothgelb, die Unterſeite der Bügel, fhön citrongelb. Diefer Vogel, der *) in v. Cuvier feheint den Dioch rose als eigene Gattung zu betrachten. V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 569 mannigfaltig abändert, niftet in den dickſten Waͤldern und: geht nur im Winter in die Ebenen*). [Singt nicht.) ! 30. F. nivalis E_ Der Schneefint. Naumann 117. ' Brisson II. XV. 1. Obenher braun, heller getufcht, der Kopf afchblau, die Deck— federn und faft alle zweiten weiß. Die Kehle des. Männchens ſchwarz. Niftet in Felfen der Hochalpen, von: wo er, aber bloß. im. härteften Winter, in die niederen. Gebirge herabfteigt. IV. CARDUELIS Cw. Diftelfinken. She Schnabel ift genau Eegelfürmig, ohne an irgend einer Stelle gewölbt zu feyn. Sie leben von Körnern. Man hat ins: befondere diejenigen Stieglige genannt, deren Schnabel etwas länger und fpigiger ift **). 31. F. Carduelis L. Der gemeine Stieglit. Di: ſtelfink. Naumann 124. 1. 2. / Enl. 4. Einer der niedlichften europäifchen Vögel, oben braun, uns tenher weißlich, das Gefiht ſchoͤn roth, ein fihön gelber Fleck auf dem Flügel u. ſ. w. Es ift auch zugleich einer der gelehrig- ften Vögel, der gut fingen und alle Arten Künfte machen lernt. Er hat feinen Namen von dem Saamen der Diften, der Manns: treu u. ſ. w., die er vorzüglich liebt. *32. F. psittacea ***). Lath. Syn. p. 48. Vieill. ois. chant. 32. D’Acalanthe, Papageigrün, mit ſcharlachrothem Kopf, Bürzel und Schwanz. Der Schnabel ſchwarz. Auf Neucaledonien. V. ! *) +29, F. erythrophthalma Z. Eniberiza erythrophthalma. Wilson Am. IL. X. 5. ſcheint ihm verwandt; obenher bis zur Bruſt ſchwarz, der Bauch weiß, an der Geite der Bruft ein roftgelber led. Steißfedern gelblich, die Iris zu Zeiten weiß, zu Zeiten vofenroth, ja an einem Auge weiß, am andern roth. Nordamerika. V **) F. matutina Licht, und Pr. Max ſiehe als Einberiza rufi- collis. 8. **) Es giebt aber noch eine andere psittacea, mit Papa na⸗ bel, auf den Sandwichinſeln x * seat 570 Bög el. *33. F. Melba. Edw. 123. 272. Grün, mit blutrothem ER Geſicht und Kehle. Ein blauliches Fleckchen zwifhen Schnabel und Auge, Schwingen ſchwaͤrzlich, Bauch ſchwarz und weiß gewellt, der Schwanz braun, mit rothen Rändern ber Federn. V. **34. F. crocea. Vieill. ois. chant. pl. 27. Der Rüden Eaftanienbraun, Flügel und Schwanz erdbraun, der Kopf ſchwarz, Naden, Hals und Unterfeite gelb. Am Se: negal. V. *35. F. coccinea. Vieill. ois. chant. t. 31. Dunkel orangeroth, ins Scharlah; Flügel: und Schwanz: federn eigentlich ſchwarz, roth eingefaßt. Auf den Sandwich— infeln. V. *36. F. leucocephala Lath. ib. t. 26. Kopf, Hald und Baud) weiß (manchmal Oberkopf und Taken afchgrau), ein Kleiner Halbmond zwifchen Schnabel und Auge ſchwarz; weiß gefledte Seiten an Bruft und Schwanz. Rüden und Schwingen braun. Buͤrzel und ee ſcharlachroth. Auf Neuholland. *37. F. magellanica. ib. t. 30. T’Olivarez. Gafarron Az. Mit olivengrünem Rüden und ſchwarzem Kopf und Kehle. Der vordere Theil der Flügel gelb, fo wie die Hälfte des Schwan 38. Die Endhälfte derfelben fo wie die Fluͤgelſpitzen ſchwarz. Die Fluͤgeldeckfedern find ſchwarzgelb eingefaßt. Die Unterfeite geld. V. 3 V. LINARIA Bechst. Die Haͤnflinge, ‚haben auch einen ganz genau Eegelförmigen Schnabel, der aber Fürzee und flumpfer als bei den Stiegligen if. Sie leben von Körnern, zumal von Lein- und Hanffaamen, und Laffen ſich leicht im Käfig halten. Mir befigen einige braungefärbte Gattungen mit Roth, die man insbefondere Hänflinge nennt. Die Weibchen und die Sun: gen variiren in der Menge des Noth, oder ed mangelt ihnen gänzlich. Die erfte Gattung hat noch einen faft eben fo fpigen Schnabel wie der Stieglig. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 571 38. F.Linaria L. Der Leinhänfling, Slahshänf- ling, Bergzeifig. Le Siserin, Cabaret ou petite Linotte, Enl. 485. 2. F. borealis. Vieill, Gal. 65. Naumann 126. Obenher braun, ſchwarz gefleckt, zwei weiße Querbinden auf den Flügeln, die Kehle fehwarz, der Worderkopf wie die Bruft des reifen Männchens rofenroth, bisweilen felbft der Bürzel, Ein Vogel des nördlichen Europa’s, von dem man neuerlich eine große und eine Eleinere Art hat unterfcheiden wollen !). 39. F. cannabina L. Der Bluthänfling. La grande Linotte. Naumann 121. Enl. 485. 1. Der Rüden roftbraun, Schwingen und Schwanz ſchwarz, weiß gefäumt; untenher weißlih, mit ſchoͤnem Roth auf der Bruſt und dem Kopfe des alten Männchens. Der Schnabel ift grau. Niſtet in Frankreich häufig in den Weinbergen, anderwärts im Schlagholz und Gebüfche. 40. F. montium L. Der gelbfchnäbelige Hänfling Naumann 122. ift eine Zwifchengattung, die fich indeß der zweiten mehr nähert und bisweilen aus nördlichen Gegenden bis zu uns kommt. Der Schnabel ift gelb und der Bürzel des Männchens hat etwas Noth. [Sein Schnabel ift dicker, dem Scheitel fehlt das Noth und der Kehle das Schwarz, und die Schwingen find breit weiß gefüumt.] Andere, mehr oder minder grüne Gattungen heißen S.e.8 ER. 41. F. Spinus L. Der Zeifig. Erlfinf. Le Tarin. Naumann 125. Enl, 485. 3. 1) ©. die Abhandlung des Hrn. Vieillot hierüber in den Me- moires de U’ Ac, des sc. de Turin T. XXIII. p. 193 u. f. C. Dieſes ift die Fringilla flavirostris L. (Naumann T. 20. 39), mit gelbem Schnabel und voftfarbener Kehle und Oberhals. Sie ift Heiner wie die vorige, der Schnabel ſchwaͤcher, und fein Obertheil fteht u vor. Die franz. Vogelhaͤndler nennen fie zum Unterfchied abaret, / 572 Nie Ähnelt auch im Schnabel mehr dem Stieglig,. und gleicht ſelbſt in vielen Punkten dem Leinhänfling [dev deshalb auch von Einigen in diefe Abtheilung geftellt wird]. Er ift obenher oliven- grün, untenher geld; Scheitel, Flügel und Schwanz ſchwarz. Zwei gelbe Binden auf dem Flügel. Brütet auf den. höchften Gipfeln der Fichten *). 42, F. Citrinella L. Der GCitronenzeifig. Citro— nenfint. Le Venturon. Naumann 134. 2. 3. "Ent. 658. 2, Vieill. Gal. 62. Obenher olivengelbgrau, untenher gelblich, Hinterkopf und Nacken aſchgrau. Im ganzen waͤrmeren Europa. 43. F. serinus L. Der Girlitz. Le Circi. Naumann 123. Enl. 658. 1. Obenher olivengrän, untenher gelblih, braun gefledt, eine gelbe Binde auf dem Flügel. Zwei Gebirgsvögel des wärmeren Europa, etwa ‚von der Größe des Zeifigs, 44. F. canaria L. Der Ganarienvogel. Le Serin des Canaries. Enl. 202. 1. [Behftein N. ©. der Stubenvögel &. 3, mehrere Kaffen und Baitarde.] Iſt größer, und die Leichtigkeit feiner Fortpflanzung in der GSefangenfchaft, fo wie fein angenehmer Gefang haben ihn allent: halben verbreitet und feine Färbung fo variirt, daß es ſchwer ift, feine urfprüngliche zu bezeichnen. Er paart ſich mit den meiſten anderen Gattungen dieſes Geſchlechtes und zeugt mit ihnen ſelbſt fruchtbare Baſtarde. *45. F. lepida. [(Jacquin Beitr. T. 2] Braungelb; uͤber und unter dem Auge und der Kehle RN gelb, die Bruft ſchwarz, der Bauch roͤthlich aſchgrau. Auf Cuba haͤufig. V. *46. F. tristis. Enl. 202. 2. Wilson I. 1. 2. *) In diefe Nähe wol auch Wilfon’s F. Pinus I. 17. 1, ſchoͤn gelb und ſchwarz gefcheckt und über und über punktitt. ©. - Sperlingsartige Bögel. Fringilla. 573 Schön gelb, mit ſchwarzer Stimm, Scheitel, Schwingen und Schwanz; legtere beide weiß gefleckt oder gefaumt. Der Schna= bei roth. Das Weibchen tft mehr olivengruͤn. Nordamerika. V. *47. F. ictera. Enl. 864. Le Serin de Mozambique. Obenher braun; Bürzel, Schwanzdedfedern und ganze Un: terfeite fchön gelb; der Kopf gelb, braun geftrichelt; Schnabel und Füße hellbraun. Ein zarter Vogel, der für, eine Abart des Ca: narienvogels gehalten wurde. B. **48. F. splendens Vieillot. Ent, 224. 5. ſchlecht und unrichtig. Das Männden fchwarz, mit dunfelblauem Stahlglanze; Schultern, ein Theil der inneren Fluͤgeldeckfedern und die Wur— zeln der Schwanzfedern weiß; Weibchen und junger Vogel grau: braun. Brafilien. Pr. Mar. B. *49. F. le % Enl. 224. 1. ; Vieill. ois. Fi, pl. 21. Le Lomba fou. Schwarzblau ftahlglänzend, Schnabel und Süße blaßroth. Der junge afhgrau:braun. Am Senegal, Nubien, Senegam: bien. BD, *50. F. senegalla L. Der Senegalli. MWieill. ois. chant. pl. 9. 10. Nicht alle Individuen find ſich in der Färbung gleich. Ei⸗ nige haben die Oberfeite und Flügel goldgruͤn und ſchwarze Steuer: federn, den übrigen Körper. nebft Schwangdedfedern prachtvoll pur: ‚ purroth, ‚mit einigen weißen Punkten an den Hüften; andere (vielleicht reifere) find durchaus purpur, mit ſchwaͤrzlich oliven— gruͤnen Schwingen. Er iſt in Afrika und Indien zu a aber felten am Senegal. *51. F. Amandava L. Le Bengali. Enl. 115. 2. 3. 85 [CVieill. ois. chant. pl. 1. 2. N « Schnabel, Füße und Körper rein — Sywingen und Schwanzfedern ſchwaͤrzlich, mit weißen Endpunkten. Im Winter iſt er obenher olivenbraun, der ovale Schwanz ſchwarz, nur die Stirn, die Kehle, Buͤrzel und Schwanzdeckfedern roth, letztere mit weißen Endpuͤnktchen, Kehlfedern ſchwarz geſaͤumt, Bruſt weiß. Er iſt in ganz Afrika und Indien zu 5 ſelbſt auf den canariſchen Inſeln V 574 Bi '*52. F. granatina. Der Granatfink . Enl. 109. 3. Le Grenadin. [Vieill. ois. chant. pl. XVIL. XVIIL] Braun, mit lafurblauem Bürzel und Steißfedern und violet- blauen Baden. Der abgeftufte Schwanz und die Kehle nn Schnabel und Füße corallenroth. Variirt. **53. F. meloda mihi. Vieill. ois. chant. pl. 11. Le Senegallö chanteur. Häufig in den Wäldern am Nil. Obenher braun, unten= her ſchmutzigweiß, mit weißem Scheitel. Ein herrlicher Sänger, das ganze Jahr hindurch. wm, **54. F. azurea. Vieill. ois. chant. pl. XIX. Sch muß ihn vom vorigen, mit Vieillot, unterfcheiden. Schön blau ins Violet fhillernd, mit carmincothem Bauch und Schnabel; die Flügel braun, der Schwanz fehwärzlih. Durch die Augen ein etwas dunklerer Streif, Ebendaher. V. *55. F. Bengalus. The blue-bellied Finch. Lath. [Vieill. ois. chant. pl. V. Le Mariposa.] Obenher graubraun; ganze Unterfeite, Baden und Bürzel fchön himmelblau. Hinter den Baden beim Männchen ein rother Halbmond. Auch ſind diefe oft obenher blaͤulich. In ganz ir *56. F. angolensis. Enl. 115. 1. Le Vengoline, ; Sraubraun, mit fehwarzem Scheitel und gelbem Buͤrzel. Untenher rothgelb, um die Augen und zur Seite der Kehle weiß. Flügel und Schwanz braun, die Schwungfedern gelb I B. *57. F. cucullata. Obenher grau, unten weiß, der Kopf mit ſchoͤnem — Federbuſch, der in einer Spitze zum Be herabfteigt. In Brafilien und Paraguay. V. *58. F. guttata. Vieill. ois. chant. pl. 3 **). *) Eowards, Latham und Buffon geben irrig Brafilien als fein Vaterland an (brasilian Finch). Es ift Afrika, zumal das — *MSehr verſchieden von feiner Loxie mouchetée pl. 68, der vr gleichfalls den Namen guttata gegeben. V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 575 Kopf, Hals und Rüden aſchgrauʒ Schwingen und Schwanz braum, die etwas langen Dedfedern des Schwanzes ſchwarz, mit weißem Endpunfte. Die Baden roftfarb; Bruft und Bauch weiß, Hüften rothgelb, weiß punktirt, Schnabel und Füße roth. Ein weißer Schnurrbart am Mundwinkel herab. Auf den ie *59, F. tricolor. ab. t. 20, Vorderkopf und gefammte Unterfeite Iafurblau; übrige Ober: feite ſchoͤn olivengrün; dee Bürzel feurig purpurroth, der Schna= bel ſchwarz; die zwei mittleren Schwanzfedern ragen etwas vor, Auf Zimor. V. *60. F. cinerea. 2b. t. 6. Obenher afchgrau, etwas quergeftreift; Schwingen und Schwanz ſchwarz, Iegtere mit weißen Seitenrändern. Untenher grauliihweiß, fein quergemellt, nad) dem After hin lebhaft rofen- roth. Schnabel, Füße und ein Strich durchs Auge zinnoberroth. Sn Afrika. V. *61. F. caerulescens. ib. t. 8. Le Bengali gris-bleu. Achblau, mit dunkleren Flügeln und purpurcothem Unter: ruͤcken, Buͤrzel und oberen Deckfedern des Schwanzes. Schna— bel und ein Strich durchs Auge ſchwarz. a V. *62. F. melpoda: üb. t. 7. Le Bengali a Joues orangees. Obenher grau, mit braͤunlichen Fluͤgeln und weiß eingefaß⸗ tem Schwanz. Untenher blaͤſſer. Vom Schnabel bis hinter die Backen orange, Buͤrzel, Schnabel und Fuͤße vr Afrika, V. *63. F. viridis. ib. t. 4. Le Bengali verd. Der Scheitel afchgrau; ; Rüden, Flügel und Schwanz ſchoͤn olivengrünz; Unterfeite ſchmutzigweiß, ins Nöthliche; der Schnabel und ein Streif durchs Auge corallenroth. Ein zartes — von der Weſtkuͤſte von Afrika. *64. F. erythronotos. üb. t. 14. Grau, über und über fein braun quergeftreift, am Leibe breiter. Die Seiten des Bauches, der Rüden, Bürzel und die \ 576 Bihrgreist: Schwanzdeckfedern prächtig purpurroth; Schnabel und Backenfleck, duch das Auge gehend, ſchwarz. Der Schwanz —— as Sn Indien. *65. F. quinticolor *).- ib. t. 15. Senegalli quinticolor. Obenher olivengrün, ins Braune, ber Schwanz ſchwarz; Scheitel und Unterſeite bleigrau; Schnabel, ein Strich durchs Auge, Füße, Bürzel und — ——— purpurroth; die Schnabelfirſte ſchwarz. Neuholland. V. *66. F. rubriventris. et ib. t. 13. Astrild à ventre rouge. Obenher braun, fein quergemellt, Unterfeite ſchmubiggrau, mit viel wolkig aufgeſetztem blutroth. Schnabel und Augenfleck purpurroth. Beide Geſchlechter *67. F. frontalis. db. t. 16. ‚Senegalli a front posntille. Obenher roſtgrau, untenher heller; die Kehle weißlich. Die Stirn ſchwarz, weiß punftirt, zwei ſchwarze Schnurrbärtchen am Schnabel herab; Scheitel, Hinterkopf und Füße orangegelb. Die zartlichfte und "empfindlichfte Gattung, ohnedieß mit unbedeuten⸗ dem Geſang. Am Senegal. BD. *68. F. melanotis. Temm. Col.151. 221]. .. Kopf, Nacken und Unterfeite bleigrau; Ruͤcken und Rn olivengruͤn, Buͤrzel bis Mitte des Schwanzes zinnoberroth, der übrige Schwanz ſchwarz. Unter dem Auge ein ſchwarzer Baden: fled. Züße und Oberſchnabel ſind ſchwarz, ngerſchnohe roth. Sm ſuͤdlichen Arien. Cafferland. V. *69. F. sanguinolenta. nl, b ib. tı 2. Das Männchen obenher erdbraun, Unterfeite ſchwefelgelb, mit zinnoberrother Mitte der Bruſt, des Bauches, der Steiß- und Buͤrzelfedern. Auch. der Schnabel und Steeif über dem Auge find von gleicher Farbe; die Schmabelfirfte ſchwarz. Die Hüften find braun, quergebandert, die Seitenſchwanzfedern ſchwarz, mit gelbem oder weißem Enödflede. * ne und Pr — nea. — *) Loxia quinticolor Vieill. ois. chant. LIV. nit ift ein anderer Vogel. a ER ——— V. Sperlingsartige Voͤgel. Fringilla 577 *70. F. polyzona. ib. 8. Obenher braun, das Maͤnnchen mit ſchwarzer Stirn, Backen und Kehle; der kurze Schwanz hat einen pfeilfoͤrmigen Fleck auf den zwei aͤußeren Federn; die Bruſt und die Bauchſeiten ſind mit braunen, ſchwarzen und weißen Querſtreifen geziert; auch dss Kinn und eine —— ſind weiß. Der Unterſchnabel roth. Sm weſtlichen Aft V. *’74. F. otoleucus [otoleuca). Temm. col. 269. 2. 3. Kopf, Hals und Unterfeite ganz ſchwarz, mit einem großen weißen Tle auf der Ohrgegend, einem im Naden und an der Fluͤgelſchulter. Rüden und einige Schulterfedern ziegelroth; Schwin- gen und Schwanz braun, heller gefaumt. Der Schnabel wei. Am Senegal. V. *72. F. simplex Licht. Col, 358. Obenher afchgrau, untenher weißlich; die Flügel- und Schwanzfedern eigentlich ſchwarz, breit afchgrau, ins Sfabellgelbe ziehend, gefäumt. Das Männchen hat eine fchwarze Kehle, fchwar: zen Strich durchs Auge und weiße Baden. Das Weibchen ift einfärbig, obenher mehr iſabellgelb. Nubien. V. *73. F. lutea Licht. Col. 865. Das Männchen fehön gelb mit rothbraunen Flügeln, Rüden und Schwanz. Das Weibchen obenher braun, Kehle und Bruft gelblich, Bauch grau, über dem Auge ein weißlicher Streif hinten. *74. F. ornata Pr. Ma«x. Col. 208. 58 Gehaͤubt; der Kopf, die Kehle, Vorderbruſt, ſo wie der Mit— telſtreff des Unterleibes und die Schwingen find ſchwarz; die Seiten des Kopfes und Halſes, die Fluͤgelſchulter und die Ba— ſis des Schwanzes weiß; der Ruͤcken und Mantel aſchblau, die Seiten der Bruſt und des Bauches rothgelb. Der Schnabel blau. Das Weibchen iſt obenher graubraun, untenher iſabellfarb, der Schnabel braun *). *) F, pileata Pr. M. fiche unter Emberiza cristatella. ®. 578 B886 *75. F. caudacuta. [Emberiza oryzivora. Wilson II. 12, 1.] Enl, 333. [Dolichonyx Vieill.] Catesby Carol, 14. Rice-bird, Hat auch den Schnabel diefer Abtheilung; aber die fteifen und fpigen Schwanzfedern unterfcheiden ihn. © — Er if fchwarz, mit gelbem Naden und gelbgeſaͤumten Rüden: und Slü- gelfedern. Schulterdedfedern des Flügels, Unterruͤcken und Buͤr— zel rein weiß. Das Weibchen obenher olivenbraun, unten nebft Schnabel gelb; Unterfeite der Schwanzfedern weiß. Bieht von den Antillen nah Suͤdcarolina und zurüd *), V. VI. VIDUA Cuv. 2) Afrikaniſche und indifche Vögel, mit den Echnäbeln der Hänflinge, bisweilen an der Bafis etwas aufgetrieben, die fich durch die bei den Männchen außerordentlic verlängerten Schwanz: und oberen Dedfedern des Schwanzes auszeichnen ?). *76. F. (V.) regia. Enl. 8. 1. Vieill. ois. chant. XXXIV. XXXV. Scheitel, Rüden und Schwanz des Maännchens ſchwarz; Kopf, Hals und Bruft orangegelb; Hinterbauch und Steißfedern weiß; vier fehr lange Federfchäfte vom Schwanz ausgehend, am Ende mit Bärten verfehen. Schnabel, Augenkreis und Füße roth. Während der Maufer obenher braungefchedt, untenher weiß; ebenfo das Weibchen. Ein munterer Vogel aus Angola, der in Frankreich an zehn Jahre leben Eann. V. 1) Siehe auch die zahlreichen Fringilla, welche Hr. Garl Bona: parte im J. d. Lyceums v. Neuyork U. Dec. 1826 p. 106. u. f. cha⸗ rakteriſirt hat. 2) Man weiß nicht, warum fie Linné und Gmelin zu den Am: . mern geftellt haben. Wenn man fie nicht bei den Hänflingen laſſen will, müffen fie zu den Kernbeißern. 8) Die Vidua longicauda hat nur lange Schwanzfedern; bei den andern find es die Dedfedern derfelben, welche lang find. NB. Emberiza principalis Edw. 270. und Emberiza Vidua (Al- drov. Orn. II. 565.) fcheinen mir einerlei Vogel. Emb. psittacea Seba 1. t. 66. f. 5. iſt nicht echt. Die angolensis Sal. Orn. 277; la veuve chrysoptere Vieill. ois. chant. XLI. und Loxia macrura Ent. 283, 1., die davon nicht verfchieden ift, find. Eeine Vidua, fondern gewöhnliche Kernbeißer. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 579 *77. F. (V.) serena *), La Veuve dominicaine,. Vieill. ib. XXXVI. Der Schnabel roth; Scheitel, Rüden, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Dedfedern, Naden und Unterfeite weiß. Vier fehr lange, zugefpigte Steuerfedern. In ganz Weſtafrika. 8, *78. F. (V.) paradisea. Veuve à collier d’or. Widah- bunting Lath. Ent. 19471, 2%: Vieill. ois. chant. XXXVI. XXXVII. Beim Männchen Kopf, Rüden, Schwingen und Schwanz tief ſchwarz; Hals und Unterfeite lebhaft roſtroth; Unterbaud) weiß; zwei ſehr lange Steuerfedern zugeſpitzt, mit zerſchlitztem Bart; zwei kurze, breite, aufgerichtete, in ſteife Federn ausge— hende uͤber denſelben. Auch die langen haben einzelne Faͤden der Baͤrte. Senegal. Das Weibchen iſt oben rothbraun, unten weiß, ohne allen Schmuck langer Federn. V. *79. F. (V.) longicauda. Veuve a epaulettes. Enl. 635. Vieill. ois. chant. XXXIX. Schwarz, mit fehr langem, wie Hahnenfedern geftaltetem 9 zehnfedrigem Schwanz; die Fluͤgel von dreierlei Farben; an der Schulter feurig roth, darunter eine weiße Binde, das uͤbrige ſchwarzbraun, weißgeſaͤumt. Am Vorgebirge der guten "ii nung. Das Weibchen braun und weiß geſchedt —9 *80. F. (V.) panayensis. Enl. 647. [Sonnerat Voyage a la nouv. Guinée pl. 75. das Männchen.] Schwarz, ein rother Fled in der Mitte der Bruſtgegend; vier ſehr lange Steuerfedern. Auf den Philippinen, zumal der Snfel Panay ***), Es giebt einen ganz fletigen Übergang von den Hänflingen zu den Kernbeißern !). *) Buffon hat einen unreifen Vogel befchrieben. Nah Vieillot gehören auch feine beiden Emberiza vidua und principalis (variegated und longtailed bunting Lath.) hierher, welche viele Ornithologen nad) ihm aufgenommen haben. V. *) Dieß iſt Latham’s und Gmelin’s Loxia caflra. B. *) Daß die Witwen bei Linne alle unter Emberiza ftehen, ift durch Cuvier ſchon zuvor angemerkt. V. 1) Dieſer übergang macht ſich bei den ec ‚ bie ih zu un: 3 580 ER Br Mei | VII COCCOTHRAUSTES Cuv. Kernbeißer. Mit genau Eegelförmigem Schnabel, der fich nur durch feine außerordentliche Dice auszeichnet. ‚81. F. Coccothraustes L.. Der gemeine Kernbeißer. Loxia Coceothraustes Z. Naumann 114. Enl. 99. 100. Einer von den Vögeln, die ihren franzöfifchen Namen, Gros- bec, wohl verdienen. Diefer ungeheure Schnabel ift. gelblich ; der Vogel hat braunen Scheitel und Rüden, das übrige Gefieder ift graulich; Kehle und Schwingen ſchwarz; der Flügel hat eine weiße Binde. Lebt in Gebirgswäldern, nifter auf den Buchen, Obſtbaͤumen zc. und frißt alle Arten von Früchten und ihre Kerne. In Europa kommen noch zwei mit weniger großem Schna— bel vor: 82. F. Chloris. Der Grünling. Der grüne Kern: beißer. Loxia chloris L. Naumann 120. Enl. 672. 2. Le Verdier. Obenher gruͤnlich, untenher gelblich), der äußere Rand des Schwanzes gelb: Lebt im Gebuͤſch und frißt alle Arten Saamen. '83. F. petroniaL.!) Der Steinfperling. Graufinf. La Souleie. ER Naumann 116. 3. 4. Enl. 225. Su Me Bi Man pflegt ihn gewöhnlich zw den ‚Sperlingen zu ftellen, deffen Färbung und Kleid er hat, aber es iſt Elar, daß er ſo gut — terſuchen Gelegenheit gehabt, ungefaͤhr auf folgende Weiſe, wo der Schnabel immer zunimmt: Loxia quadricolor. — L. sanguinirostris. — L. molucea. — L. variegata. — L. punctulata. — L. Maja. — L. striata. — L. ni- tida. — ‚L. malacca. — L. Astrild. — L. bella. — L, cantans. — L. oryzivora. — L. fuscata. — L. cyanea. — L. atricapilla. — L. nigra. — L. brasiliana. — L. ludoviciana. — L. petronia. — L. chloris. — L. haematina. — L. quinticolor. — L. fasciata. — L. madagascariensis. — L. coerulea. — L. cardinalis. — L. melanura. — L. Coccothraustes. — L. ostrina, — L. rosea. — ’ 1) Es ift Har, daß der Steinfperling nicht weniger ein Kernbeißer ift, als der Grünling. Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 581 wie der vorige hierher gehört, und fein bider Schnabel, eine weißliche Linie um den Kopf und ein gelblicher Fleck gr: der Bruft unterfcheiden ihn hinlänglich. Auslandifche find: , *84. F. ostrina. Vieill. ois, chant, 48. — Galerie pl. 60. Prächtig ponceauroth, „Schnabel, Flügel, Schwanz, a bauch und Füße ſchwarz. In Afrika und Indien. *85. F. Cardinalis. Wilson 11. 11. 1. 2, Enl. 37. Gehaͤubt, mit fpis aufgerichtetem Federbuſch; zinnoberroth, auf dem Ruͤcken, dem Bauch, den Schwingen und dem Schwanz ins Braͤunliche. Um den Schnabel bis zur Kehle beim Maͤnn— chen die Federn ſchwarz. Schnabel und Fuͤße hellroth. Das Weibchen iſt ſchmutzig blaßgelb, mit rothbraunen Fluͤgeln und Schwanz. V. *86. F. madagascariensis. Le Poudi Enl. 134. 2. Vieill. ois. chanteurs de la zone torride pl. LXII. Der ganze Körper des Männchens rein fcharlach, durch das Auge etwas Schwarz, die Dedfedern der Flügel ſchwarz gefleckt, Schwingen und Schwanz olivendraun, mit gruͤnlichen Rändern ‚der Schwungfedern. Manche alte Sndividuen find noch reicher an Roth. Der Schnabel ift ſchwarz. V. *87. F. fasciata. Gros-bec-cou- oup⸗ der Vogel— haͤndler. Brown Il. t. 27. Dieill. ois. chant. 58. Rothbraun, mit Schwarzer halbeirkelförmiger Beichnung auf jeder Feder. Der Kopf heller. Um die Kehle ein breites blut- vothes Halsband. Schwanz ſchwarz, weiß gefäumt. Der Schna: bei weiß. Sehr gemein am Senegal. B *88. F. haematina. Vieill. ois. chant. 67. Der Schnabel zu dünn; t. 68, Loxia guttata, ift eine Varietaͤt. Schwarz, mit vother Kehle, Bruft und Seiten. In Afrika. V. *89. F. pustulata mihi Loxia guttata. Vieill, ois, chant. 68. 582 BEE. Dbenher ſchwarz, dee Bauch ſchwarz, mit weißen Tropfen gegiert, übrige Unterfeite und Bürzel purpurroth. ‚Der Schnabel wie polirter Stahl. In Congo. V. *90. F. flavoptera. Vieill. ois. chant. 41. Schwarz, mit gelbem Rüden und Vorderflügel, und Ban, gleihförmigem Schwanz - Am Cap und weiterhin. *91. F. reticulata m. *) Vieill. ois. chant, 49. Le Grivelin. Der Kopf bis zur Kehle fchön roth; Rüden, Flügel und Schwanz hellbraun, das Ende des legteren weißlich, Über die Fluͤ⸗ gel zwei helle Binden. Naden und Unterfeite gelblichweiß, durch braune, halbmondförmige Federränder wie gemafcht. Der dicke Schnabel fleifchfarb. V. *92. P. ludoviciana. F. punicea L. > F. rosea.. Wilson I. 17. 2. Enl. 153. ; Coccothraustes rubricollis. Viezill, Gal, 58. Kopf, Kehle und Rüden fhwarz; Flügel und Schwanz ſchwarz und weiß gefledt. Kehle bis zur Bruſt und Unterfeite ber Slügelfchultern ſchoͤn roſenroth; Unterbruft und Bauch weiß. In Nordamerika. *93. F. nigra. Catesby 1. 68. Pyrrhula nigra s. crenirostris. Vieill. Gal. 57. Schwarzblau, mit weißem Fluͤgelrand und gelbem Schnabel. Letzterer hat an der Mitte des Randes einen ſtarken Ausſchnitt. Mexiko und Cuba. V. *94. F. cyanea. Viaeill. 64, L'Azulum. Schoͤn dunkelblau, auf dem Scheitel, den Backen und den Schultern heller. Schwingen, Schnabel und Fuͤße ſchwarz. Suͤd— —— V. Fr. brasiliana Zinn. iftzin Afrika zu Hauſe und nicht in Brafilien, auch verdiente der Name ſchon um der F. brasiliensis willen geändert zu werben. V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 583 *95, F. atricapilla *). Vieill. ois. chant. 53. Kopf und Hals bis zur Bruſt rein ſchwarz, fcharf — ebenſo der Hinterbauch Steiß und Füße. „Der übrige Körper rothbraun. In Oftindien. V. *96. F. fuscata. Vieill. [ois. chant. LXII.] Dunkel Eaftanienbraun, mit weißen Baden und Bauch. Der Schnabel bleifarb, die Kehle bis zur Bruſt faft er Auf den Molukken. *97. F. oryzivora L. Der Reißvogel. Le Padda. Loxia oryzivora. Enl. 152. 1. Vieill. ois, chant. 61. * Aſchgrau, wie mit Pflaumenduft uͤberzogen, Kopf und Schwanz rein ſchwarz, mit weißen Baden und fleiſchrothen Steiß— federn und Füßen. Der Schnabel wie geftreift, an der Bafis tofentoth, an der Spige perlfarb. Singen nicht, und find zaͤrt— lich zu erhalten. Sn China, Java und Indien. D. *98. F, cantans. Vieill. ois. chant. 57, Sfabellgelb, ins Roͤthlich⸗blaͤuliche fpielend, mit ſchwatzblauem Schnabel, ſchwarzen Fuͤßen, Schwingen, Buͤrzel und Schwanz, deſſen mittelſte Federn etwas vorſtehen. Am Senegal. V. *099, F. bella. Vieill. ois. chant. 55. Obenher, mit Ausnahme des Bürzels, afchgraus braunlich, fein fcharf quergeftreift. Buͤrzel, Yugenlider und Schnabel fchön purpurroth. Unterfeite weißlich, ebenfalls fein ſchwarz ——— Auf Neuholland. *100. F. Astrild. Loxia Astrild L, The wax-bill Gros-beak Lath. Enl. 157. 2. Vieill, ois. chant. pl. XU. Grau, über und über (außer der Kehle) fein braun querges & et verfchieden von F. atricapilla Pr. Neuwied Beitr. 554 BI ftveift; die Grundfarbe am Kopf und Hals mehr grau, am übri- gen Körper mehr braun. Schnabel und, ein Strich En das Auge roth, Züße ſchwarz. *101. F. ——— Vieill. ois. chant 52, La Jacobin. Enl, 139. 3. Kopf, Hals, Schnabel und Steiß rein ſchwarz; Dberfeite und Flügel lebhaft zimmetbraun, Bruft und Bauch weiß. Es giebt aber Varietäten. V. **102. F. leuconota Temm. Col. 500. 1. Dunkelbraun, vorn ins Violettſchwarze, Unterrüden und Bauch weiß. Der Schwanz Eegelförmig. Bengalen. V. *103. F. hitida, ! Vieill. Gal. 50. [Vieill. ois. chant. 60.] Obenher braun, mit feharlachrothem Unterrüden, Bürzel und Schnabel; Schwingen und Schwanz ſchwarz. Unterfeite weiß, mit halbmondförmigen Zeichnungen. Auf der Suͤdſee. V. ** 104. F. nisoria T. Col, 500, 2. Kaftanienbraun, um Schnabel und Baden gefättigter, der Bürzel grau und braun marmorirt, der Schwanz fehmusiggrau, Beuſt und Bauch weiß mit braunen Zickzacklinien gebaͤndert. Auf Java. V. *105. F. striata. Enl. 153. 1. Dbenher braun, mit fchwarzen Schwingen. Auf dem Kopf vier ſchwarze Streifen. Das Gefiht gelb, die Bruft bleigrau, der Bauch weiß. In Neuyerfey. V. **106. F. majanoides. Col. 500. 3. , Kopf und Naden fhmugigweiß, Kehle, Bruft und Bauch— mitte ſchwarz, der übrige Körper und Schwanz ſchoͤn kaſtanien— braun. Der Schnabel dunkelblau. Java. V. *4107. F. Maja. Ent, 109. 1. Vieill, ois. chant, pl. LVI. Le Majan. Sperlingsartige Bögel. Fringilla 585 Zimmetbraun, mit ſchwarzem Steiß und Schnabel. Kopf, Hals und Bruſt ſchmutzig⸗ weiß. In China und ganz ar dien, Te N *108. F, LE Vieill, ois. chant, 50. Le Domino, Kopf bis zur Kehle und ganze Oberfeite Eaftanienbraun; am Bürzel einige weiße Fleckchen. Unterfeite weiß, mit fehwärzlichen nesartigen Mafchen. Hinterbauch ganz weiß. Beim Weibchen die Unterſeite ganz weiß. Auf Java und den Molukken. V. *109. F. variegata. Vieill. ois. chant. 51. Scheitel, Kehle und Schwanz ganz fehwarz; der legtere mit zwei verlängerten Mittelfedern. Nacken, Oberrüden und Flügel braun. Bruft, Bauch und Bürzel weiß, fein quer gewellt, wie bei einem Habicht. Schnabel oben braun, unten gelblih, Füße ſchwarz. V. *110. F. Manimbe Licht. Dbenher graubraun, dunkler geſtrichelt, untenher ſchmutzig⸗ braͤunlich oder weißlich— aſchgrau, ein kleiner gelber Strich von der Naſe nach dem Auge, und ein gelber Fleck auf dem Fluͤgelbug; Kehle weiß. Bahia. V. **411. F. aestivalis Licht. Dem vorigen fehr ahnlich, unterfcheidet ſich durd) ganz Fa graue Unterfeite und abgeftuften Schwanz. **412. F. torrida Licht. Schnabel fehr dick; Unterbruft und übrige Untertheile braun, der Übrige Körper ſchwarz; innere Fluͤgeldeckfedern, Rand des Achfelgelenkes und Wurzel der Schwungfedern weiß. Brafilien *). V. *113. F. molucca. Enl. 189. 1. Wie der vorige gezeichnet, aber es fehlen ihm die verlänger: ten Schwanzfedern. Hr. Vieillot halt ihn für das Weibchen des Vorhergehenden. V. ) Spir Abbildung dieſes Vogels, als L. nasuta ſoll nad Pain Neuwied fihleht feyn. 586 Bde. *144. F. quadricolor *). [F. sphecura T'em m. ] Temm, col. 96. 1. 2. Bar. 3. Le gros-bec longicone. Scheitel, Rüden und Flügel des Männchens grasgrün ; Stirn und Baden bis zum Hals herab Iilablau; der abgeftufte, in zwei lange Mittelfedern ausgehende Schwanz nebft dem Bauche ſcharlachroth, Bruft und Bauchſeiten ſchmutzigbraun. Das Weibchen iſt bloß obenher gruͤn mit rothem kuͤrzerem Schwanz; eine Varieaͤt obenher gruͤn mit blauem Geſicht und Kehle | und gelber Bruft, Bauch und längeren Schwanzfedern. Auf Sava und Sumatra. V. Man kann von den Kernbeißern noch einige fremde unter dem Namen VII. PITYLUS Cuv. unterfcheiden. She Schnabel ift ebenfalls di, etwas zufammen- gedrückt, oben gebogen, und hat bisweilen in der Mitte des Ran— des des Dberfchnabels einen hervorftehenden Winkel, Hierhin gehört: *115. F. (P.) grossa. Loxia grossa. Enl. 154. [Jardine et Selby Iü.t.3. Pitylus atrochalybeus; fcheint derfelbe, nur daß ihm der weiße Kehlflec fehlt.) Schwarzblau, ein weißer Fleck an der Kehle; der Schnabel eoth, die Füße braun. Amerika, V. **116. F. (P.) Gnatho Licht. Schwärzlich = fchiefergrau; Gefiht, Kehle und Unterhals [hwarz, der Schnabel zinnoberroth. Pr. Mr. In Brafilien, dem vorhergehenden ähnlich. V. **117. F. (P.) jugularis Pr. Mar. Spix II. 56. 2. Tanagra atricollis, mittelmäßig. Obenher graubraun, untenher fahl=röthlichgelb; Kinn, Kehle und Baden ſchwarz; Schnabel lebhaft orangefarben. Pr. Mr. Kleiner als der vorige. Brafilien. V. **118. F. (P.) Brissonii Lath. Körper dunkel indigoblau; Stirn, Baden, Kopf und Unter: *) Buffonz aber feine Abbildung ftellt ein defectes Eremplar —* Sperlingsartige Vögel. Fringilla 587 ruͤcken Eornblumenblau; Flügel und Sigi fhwarzblau, Weib: chen gelblichbraun. Südamerika. Pr. Mr. V. *119. F, (P.) viridis. Loxia canadensis L. *) Enl, 152. 2. ſchlecht. Obenher olivengrün mit ſchwarzem Geficht und Kehle; der Stirnrand, die Einfaffung des Gefichtes und bie Unterfeite gelb, In Südamerika, V. *120. F. (P.) erythromelas. Lath. 1. t. 47. Vieill. Gal. 59, Das Männchen dunkelroth, mit ſchwarzem Kopf und Kehle; Flügel und Schwanz ins Schwarzbraune; der ſchwarze Schnabel an der Unterbaſis weiß; das Weibchen goldgruͤn, gelb, mit olivengruͤnen Schwingen. Cayenne. V. *121. F. (P.) auranticollis. Pyrrhula auranticollis. Fieill. Gal. 55. Loxia portoricensis. Daudin Orn. D. pl. XXIX. Das Männchen ſchwarz, mit orangebrauner Kehle, Seiten des Scheitel und Steißfedern; — das Weibchen braungrün, J nn Kehle, Bauch und Steißfedern. Auf * ico. * 122. F. crassirostris Pr. Ma.. Das Männchen kohlſchwarz, mit grünlichem Schein; ein Eleines weißes Fleckchen auf den großen Flügeldedfedern, fo wie die inneren weiß; Weibchen obenher olivenbraun, untenher bräun- lichgeld. In Brafilin. Pr. M. - V. IX. PYRRHULA. Gimpel. Mit aufgetriebenem, zugerundetem, nach allen Seiten hin ge _ woͤlbtem Schmabel. ‚*123. F. (P.) Pyrrhula. Der Dompfaff, Gimpel, Blutfink, Lübig. Le Bouvreuil. Loxia pyrrhula L. *) Soll nad) Vieillot gar nicht in Canada vorkommen; nad Pr. Mar ift Buffon’s Abbildung fehr Tchlecht. V. wu. ; Bd geN. Naumann 111. Enl. 145. Dieill. Gal. 56. Obenher afchgrau, untenher roth [mit weißem Hinterbaudh] mit ſchwarzem Scheitel. Das Weibchen hat vothgrau ſtatt roth. Niſtet auf verfchiedenen Bäumen, im Gebuͤſch, längs der Wege. Sein natürlicher Gefang ift ſehr fanftz er wird auch leicht zahm und lernt fingen und fprechen). Man Eennt eine Kaffe, die um ein Drittel größer ift. **124. F. (P.) longicauda Temm. Manuel dornith. 2e ed. p. 340. Falk's Reifen 3. Th. 7. 28. Kopf und Unterfeite roſenroth, Fluͤgeldeckfedern weiß mit zwei ſchwarzen Querbinden. Der Schwanz ſchwarz, rofenroth , gefäumt; die drei Außeren Federn weiß mit ſchwarzen Schäften. Er ift über drei Zoll lang und gerade abgefchnitten. Zumal in Sibirien. V. *125. F. (P.) lineola *). Ent. 119. 1. ſchlecht. Dherfeite, Kinn und Kehle fhwarz, mit grünem Mes tallglanze. Ein Langsiteeif auf dem Scheitel, ein Fleck an je der Seite des Unterkiefers, alle Untertheile, obere Schwanzded- federn und ein Eleiner Spiegel auf den Schwungfedern weiß. Brafilien. V. *126. F. (P.) minuta. Enl. 119, 2. Obenher bräunlich olivengrau, Schwung: und Schwanzfedern mehr fahl, graubraun; Unterfeite fahl gelblich geaubraun, an der Mitte des Bauches mehr blaßgelblih. Weibchen. Brafilien. Pr. M. (Der pyrrhomelas fehr ähnlich.) 8 **127. F. plumbea Pr. Ma«. Bläulichgrau, der Bauch ins Weißliche. Auf den großen Schwungfedern ein Eleiner weißer Spiegel. Gemein in Brafilien. V. Pr. Neuwied glaubt, daß dieſer mit Pyrrhula misya Vieill. und erispa einerlei fey. Auf erfteren paßt aber die Befchreibung nicht, und da Vieillot auch vom legteren jagt, daß er vier Eremplare mit krauſen Federn lebendig befeffen, auch expreß Afrika als Vaterland ans giebt, fo habe ich alle drei unterfchieden gelaffen. V. Sperlingsartige Voͤgel. Fringilla. ‚989 **428. F. pyrıhomelas *). | 3 Maͤnnchen rothbraun mit ſchwarzem Scheitel, Flügeln und Schwanz; auf den een ein Eleiner weißer Spiegel. Er chen olivenbraun. Pr. M. *129. F. (P.) cinereola (vermuthlih F. rufirostris Pr. Max). Br Ad A 9 ’ Obenher dunkel afchblau, Schwingen und Schwanz noch dunkler; auf dem Flügel ein Eleiner weißer Fleck; die Unterfeite weiß, an den Hüften afchgrau. Der ftarfe gewoͤlbte rn corallenroth. Gemein in Brafilien. *130. F. (P.) faleirostris. Col. 14.2, Dlivenbraun, untenher heller und an der Kehle gelblich, der Schnabel papageiartig gekrümmt, Dberkiefer an den Rändern ſtark ausgefchnitten, der Unterkiefer breiter und höher als der obere. Bon der Größe eines Zeifigs. Brafilien. f *131. F. (P,) crispa. Vieill, ois. chant. 47. Dbenher Kopf und Kehle ſchwarz, mit weißen Streifen auf dem Scheitel, weißem Badenfle@ und weißem Fleckchen auf dem Flügel. Unterfeite weiß, mit Eraufen Bauchfedern. Guiana. V. *132. F. (P.) misya. Vieill. ois, chant. pl. 46. Spix LIX. LX. Obenher ſchwarz, mit zwei fchmalen —— Binden auf dem Fluͤgel; untenher weiß. Cayenne. V. *133. F. (P.) orthaginea €. Pyrrhula githaginea. Col. 400. Das Männchen obenher grau, mit vofenrothem Anflug, Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz, rofenroth gefäumt; Uns terfeite ſchmutzig roſenroth, an der Bruft heller. Der Schnabel und ein Fledchen vor dem Auge zinnoberroth. Das Weibchen mehr ifabellgelb, ohne, Roſenſchimmer. Der Schwanz beider ' ſchwach gegabelt. In Ägypten. V. * Spix Abbildung als Loxia brevirostris iſt * Pr. M. zu ſchlecht, um citirt werden zu koͤnnen. V. 590 | Bir ei: **134. F. (P.) melanocephala Pr. Max. 2 Spix t. LX. im Jugendkleide. Vorderkopf, Kinn, Kehle, Unterhals und Oberbruft ſchwaͤrz⸗ lich; Rüden und Obertheile olivengrau, Bauch blaßgelb. Pr. M Brafilien. V. 25. LOXIA !) Briss. Kreuzſchnabel. Mit zufammengedrüdtem Schnabel, deffen beide Kinnladen dergeftalt gekruͤmmt find, daß fich ihre Spigen bald auf der, bald auf der entgegengefeste Seite Ereuzen, je nach den Individuen. Diefer außerordentlihe Schnabel dient ihnen, die Saamen aus. den Schuppen der Fichtenzapfen hervor zu. holen. Die europäifche Gattung 1. L. curvirostra L. Der Kreuzfohnabel. Tan— nenpapagei. Enl. 218. ift überall nicht felten, wo Nadelholz ift. Das Gefieder des jun- gen Männchens ift ſchoͤn roth mit braunen Flügeln; das des Meibchens und des alten Maͤnnchens obenher grünlich, untenher gelblich. Auch von ihm Eennt man zwei Arten, die in der Größe, und, wie man behauptet, felbft in der Geſtalt des Schnabels und \ "in der Art des Geſanges verfchieden feyn follen. *a. L. curvirostra. Der Eleine oder Fichtenfreuz: fhnabel. Naumann 110. [Curvirostra pinetarum.] Der Schnabel ift mehr geffredt und dünner als beim fol- genden, an den fich Ereuzenden Spigen lang, und niedrig. Brehm, *b. L. Pityopsittacus Bechst. Der große oder Kie— fernfreuzfchnabel. Naumann 109, Der Schnabel mehr papageiartig, die und hoch mit kur⸗ zem hohem Haken. Br. liber einen Zoll an als = vorige, mit dem er fid) aber paart. V. 1) Loxia, von AoFos (krumm) wurde von Sonrad Gesner für diefen Vogel ‚erfunden. Linne hat den Namen auf alle Kernbeißer ausgedehnt. R Sperlingsartige Vögel. Corythus. 591 2. L. leucoptera Lath. Der weißflügelige Kreuz fhnabel. Vieill. Gal. 53. Wilson Am. orn. IV. 48, Loxia taenioptera Gloger et Brehm. Roth, mit ſchwarzen Flügeln und Schwanz; auf den Flü- geln einen weißen Schulterfled, eine weiße Binde und drei weiße Federfpigen; einige ſchwarze Streifen an Kopf und Rüden; Baud) braunlih. Hudfonsbai, Canada ıc., aber auch in Deutſchland. V. 26. CORYTHUS Curv.1) Hakenkernbeißer. Deffen nach allen Seiten gewölbter Schnabel feine Spige über die Unterkinnlade gebogen hat. Die befanntefte Gattung ift: *1. C. Enucleator, Der Hafenfinf. Le Durbee. Loxia Enucleator L. Ent. 135. 1. oder beffer: Edw. 123. 124. Vieill. @al. 53. Raumann 112. Bewohnt gleichfalls den Norden beider Welten und lebt auf die Weife des Kreuzfchnabels. Er ift roth oder röthlich, die Flügel und Schwanzfedern ſchwarz, weiß eingefaßt ?). €. Das Gefieder ift meift Eirfchroth, mit: afchgrau gemifcht, auf dem Flügel zwei rofenrothe oder meißliche Binden. V. Der Norden befigt noch verwandte Gattungen von gleiche falls fehr fehonen Farben. Einige fommen bisweilen in einzel- nen Individuen bis Deutfchland, So : 1) Corythus ift der griechifche Name eines unbekannten Vogels. Hr. Vieillot hat ihn in Strobiliphaga umgetauft. 2) Die Loxia psittacea der Sandwich: Snfeln (Lath. Syn. IL pl. 42.) oder Psittacirostra icterocephala (Temm. col, 457.) fcheint mir fid) nur duch eine etwas mehr hervorgezogene Schnabelſpitze zu unterscheiden. Die Loxia Flamengo (Sparrm. Mus. Carls. T. 17.) fcheint mir nur ein Kaferlad des gemeinen Hakenfinken. €. — Hierher würde das nod) verdächtige Gefchlcht Phytotoma ge ftellt werden müffen, was der Verf. ignorirt. ©. d. Befchreibung zweier ©pecies (Ph. rara und tridactyla) bei £effon (Manuel d’Or- nithologie 1. 346.) und einer dritten (Ph. Bloxami) im brittifchen Mufeum, bei Jardine et Selby (Ill. pl. 4.), mit grauem Rüden und roftrother Stirn und Unterfeite. V. 592 Brhäg tar. *2, C. erythrinus, Loxia erythrina Pallas. Fringilla flammea Z, Naumann 113.1. 2, Meyer Bögel v. Liv: und Efthland. Zitelkupfer. Rüden und Flügel grau, roſenroth überlaufen; Scheitel, Kehle, DOberbruft und Bürzel fchön carminroth; Bauch und Steif- federn weißlih. Das Weibchen faft nur grau. Bei alten Maͤnn— chen geht das Carminroth oft bis ins Feuerfarb. Im ganzen nördlichen Rußland, bisweilen im nördlichen Deutfchland. V. *3. C. roseus, Loxia rosea Pallas. Naumann 113. 3. Rüden und Schultern fchwarz, die Federn carmoifinroth ge— faumtz; Kopf, Naden, Achfeln und die Unterfeite lebhaft carmin- roth; Stirn, Kehle und Borderhals filbergrau; Bauch und Steif- federn roſenroth; die Flügel braun, mit zwei roſenrothen Binden, der Schwanz braun, Sibirien. Kommt bisweilen bis Ungarn. V. *4. C. purpureus. Fringilla purpurea. Wilson 1.7.4, Zief roſenroth, mit fchwärzlichen Schwingen a Schwanz; ber Hinterbauch und die Steiffedern weiß, Nordamerika. V. 27. COLIUS @m.!). Auch fie ftehen den vorhergehenden noch fehr nahe. She Schna— bet ift Eegelförmig, Eurz, dick, etwas zufammengedrüct, und beide Kinnladen gebogen, ohne einander zu überreichen. Ihre Schwanz: federn find abgejtuft und fehe lang, ihr Daumen kann ſich, wie bei den Mauerfchwalben, zu den anderen Fingern nach vorn wen: den; ihr feines feidenartiges Gefieder hat im Ganzen dunfele Farben. Es find afrikaniſche oder indiſche Voͤgel, die faſt wie die Papageien klettern, in Schaaren leben, ſelbſt ihre Neſter in großer Anzahl auf demſelben Strauche vereinigen, und an den Zweigen aufgehängt dicht an einander, den Kopf nach unten, fchlafen. Sie Ieben von Früchten. *1. C. capensis, Enl. 282. f, 2. 1) KoAoros der gricchifche Name einer Heinen Art von Krähe. Sperlingsartige Vögel, Buphaga. 593 Vaill. 258 und der junge 256. Dieſes ift der O. striatus und panayensis: C. senegalensis. Viesll. 51. Grau, ins Weinrothe; ber langfedrige abgeſtufte Schwanz blaͤulich, mit braungrauen Federſchaͤften. Im Nacken und auf den Fluͤgeln ebenfalls blau; ein Federbuſch. —E *2, C. leuconotos Lath. C. erythropus Gm. Vaill. 257. Perlgrau, ins Weinrothe, mit einem weißen Streif auf dem Unterrücen, und vöthlichen Füßen. Am Gap und im Gafferlande. V. *3. C. gularis. Vaill. 259. Obenher dunkelbraun, Federbuſch und Baden ſchmutzigweiß, Stimm, Gefiht und Kehle ſchwarz, Bruft und Bauch roftgelb, fein quergewellt. Der Oberfchnabel ſchwarz, Beine roth. Auf Angola und Malimbe !). Hierher gehören dann auch: 28. BUPHAGA Briss. Ochſenhacker. Ein Eleines Gefchlecht, deffen mäßig langer, anfangs cylin- drifcher Schnabel vor feiner ziemlich ſtumpfen Spige an beiden Kinnladen anfhwillt, und dem Vogel dient, die Haut der Rinder zufammenzudrüden, um die darin ſteckenden Bremfenlarven her: auszutreiben, von denen er fich naͤhrt. Man Eennt nur eine einzige *) afrikanifche Gattung: 1. B. africana, Enl. 293. Vaill. Afr. pl. 97. Vieill. Gal, t. 92. Braͤunlich, mit maͤßig langem, ig Schwanz. Von der Größe einer Deoffel. 1) Ih nähere den Colius die Vögel, wovon der, eine Malurus textilis Less. und Malurus leucopterus id. heißt. ©. Voyage de Freycinet Zool. pl. 23. *) Seitdem ift eine zweite entdedt. V. I. 38 594 Bio gel. **9, B. erythrorhyncha. Col. 465. , Tanagra erytrorhyncha Salt. B. habessynica Ehrenb. Symb, t. 9. Im ganzen öftlihen Afrika bis Madagaskar, Obenher braun, ins Rauchgraue, der Kopf grau, Bruſt und Bauch ifabelt- gelb, Schnabel und Augenkreife fchön Eorallenroth. Kleiner als der vorige. Begleitet regelmäßig die Caravanen, wo er die Hy- popopus-Fliegen und ihre Larven aus den Kameelfellen fucht. V 29. CASSICUS Our. Haben einen großen, genau Efegelfürmigen Schnabel, an der Bafis die und an der Spitze ausgezeichnet zugefpigt. Kleine runde, an den Seiten ftehende Nafenlöcher; die Vereinigung der Kinnladen in einer gebrochenen Linie, d. h. einen Winkel, wie bei den Staaten, bildend. Es find amerikanifche Vögel, deren Sit: ten denen unſerer Scaare fehr ahnlich find, die wie dieſe in Schaaren leben, meift ihre Neſter zufammen bauen und dabei viele Kunftfertigkeit zeigen. Sie leben von Inſecten und von Saamen, und ihre großen Schaaren thun den Be viel Scha⸗ den. Ihr Fleiſch iſt Schlecht. Wir theilen ſie auf folgende Art ein: 1. CASSICUS im engeren Sinne. Mo die Baſis des Schnabels bis auf die Stirn herauf fleigt, und da die Federn in Geftalt eines Halbzirkels —* Unter dieſer Ordnung finden ſich die groͤßten Arten. *4, C. bifasciatus. Spix LXI. a. Kaftanienbraun; Kopf, Hals und Spigen ber Schwingen ſchwarz; der Schnabel ſchwarz. Die Spitze und Baſis roth. Die aͤußeren Schwanzfedern gelb, — ein fadenfoͤrmiger Federſchopf hängt den Nacken herab. V. *2. C. angustifrons. Spix LXI. Dlivenbraun, ‚der Schwanz gelb mit bräunlichen Shisen, die den mittleren nächfte Steuerfeder halb gelb, halb fehwarz, die Steißfedern braun. Der Schnabel an der Bafis ar Ein herabhangender Federfchopf. Sperlingsartige Oper Cassicus. 59 *3. C. nigerrimus. Spix LXIII. Ganz ſchwarz, mit weißem, an der Stirn converem Schnabel. *4. C. cristatus, Oriolus cristatus, En. 344. Schwarz; der fadenförmige Federſchopf, Buͤrzel und Steiß⸗ federn roſtroth; der Schwanz und die aͤußeren Schwanzfedern gelb, Cayenne. V. *5. C. haemorrhous. Enl. 482. [Briss. II. 8. 2. Cassicus ruber.] Ganz ſchwarz, mit carmioſinrothem Unterrüden und Bürzel. Der Schnabel blaß ſchwefelgelb. Brafilien. V. *6. ©, persicus [beffer icteronotus). Enl. 184. [Briss. D. 9. £. 1.] Iſt nicht in Perfien, fondern wie alle anderen in Amerika zu Haufe. [Er ift glänzend ſchwarz, mit citrongelben Schulter: deckfedern, Buͤrzel, Steiß und Baſis der Schwanzfedern. Auf dem Scheitel ein ſchmaler Federſchopf. Der Schnabel gelblich— weiß. V. *7. C. palliatus W. [Oriolus oryzivorus.] Le grand Troupial d’Az, II. p. 167. Schwarz, an den vorderen Theilen des Körpers violet ſchil— lernd. Die Halsfedern find etwas verlängert und Können ſich ſtraͤuben. V. IH. ICTERUS !). Trupial. Ihr Schnabel umfaßt die Stirnfedern nur mittels ‚eines fpigen Ausfchnittes und ift der Länge nad) gebogen. *8. C. (I.) varius Gm. [C. castaneus.] 1) Hr. Vieillot hat den Namen Troupial in Carouge umge: tauft, den ich der folgenden ung gegeben habe. Er überfegt carouge durch pendulinus Gal. 186 X 38 596 V ME Ei Enl. 607. 1. [Wilson I. t.4. f, 1—4*). Oriolus mutatus.] Obenher fchwarz, vom Halfe bis zur Bruft herab; die übrige Unterfeite, Buͤrzel und obere Schwanzbedfebern Eaftanienbraun, die großen Fluͤgeldeckfedern weiß gefaumt. In der Jugend gelb, mit braunen Flügeln. —— *9, C. (I.) cayanus s. — [O. chrysopterus.] Enl. 535. 2. Carouge de l'isle St. Thomas, Gaͤnzlich ſchwarz, mit goldgelben Fluͤgeldeckfedern. Der rg bel fehr fpig und wenig gebogen. **40. C. (I) rufusater Less. Voy. de la Coquille pl. 23. Schwarz, mit zinnoberrothem Rüden und Flügelfchulterfer dern. Auf dem füdlichiten Neufeeland. V. *41. C. (I) chrysocephalus. Merrem Beitr. 1. T. 3. Pendulinus chrysocephalus. Vieill. Gal. 86. Spix LXVII. 1. Schwarz, mit citronengelbem Scheitel und Naden, eben fol: chem Schulterfled, Bürzel, Steiß und Schenkeln. V. *12. C. (I.) Quiscala. Pie de la Jamaique. -Gracula quiscala L. Catesby T. XU. Gracula barita. Latham 1. pl. XVII. Quiscalus versicolor. Vieill. Gal. 108. Wilsor II. 21. 3. - Schwarzgläanzend; ihe Schwanz nimmt nach der Stellung der Seitenfedern alle Formen an, bald find diefe in einer Ebene mit den andern, bald aufgerichtet, fo daß er einen Kahn bildet u. f. w. Dbere Synonyme find wahrſcheinlich richtig. Man fin- det ihn auf allen Antillen, Carolina ıc. und hat ihn mit. dem Meifdieb, Ploceus niger, verwechſelt. C. Nach Vieillot waͤre er violetſchwarz, am Nacken und Hals ins Gruͤne, an Fluͤgeln und Leib in kupferbraun ſchillernd; aber im Grunde in alle Farben; dieß paßt nun wieder auf Frin- gilla Quiscala. ©, oben ©. 564. *) Der Verf. citict zu C. xanthocephalus und C. spurius zwei: mal noch diefelbe — offenbar gehoͤrt ſie aber zu dieſem Vogel. V. Sperlingsartige Vögel. Cassicus 597 *43. C. (I.) suleirostris. Spix LXIV. t. 2. Deffen viel dickerer Schnabel an der Bafis ſchief gefurcht if. C. — Der Bogel ift ſchwarz, mit fpigen Nadenfedern wie beim Staar. V. II. XANTHORNUS. Carouge Cuo.) Unterſcheiden ſich von den Trupials nur durch ihren ganz geraden Schnabel. *14. C. (X.) Icterus. Enl. 532. Le Troupial. Kopf, Kehle, Rüden und Schwanz ſchwarz; Naden und Unterfeite, Unterrüden, Bürzel, Schwangdedfedern und Eleine Fluͤ— geldedfedern citronengeld, am Flügel ein weißer Fleck und weiß gefaumte Schwingen. V. *15. C. (X.) minor. Icterus sericeus. Tanagra bonariensis. End. 710. Schwarz purpurglänzend, Flügel und Schwanz ing 5 Stahl grüne, Kopf, Naden und Bürzel etwas ing Braune. Süb- amerika. V. *16. C. (X.) eitrinus. Icterus citrinus, Spix LXVIL Schön citronengelb, Rüden, Schwingen und Schwanz ſchwarz; der Schulterfleck der Flügel gelb, der Augenkreis ſchwarz. *17. C. (X.) Gasquet. Quoy et @aym. Voy. de Freyeinet pl. 24. Braun, mit citrongelbem Bauch, Flügelbug und. Bürzel, Auf Monte: Video. V. *18. C. (X.) phoeniceus. Enl. 402. Sturnus praedatorius. Wilson IV. 30. 1. Der reife Vogel ganz ſchwarz, auf der Fluͤgelſchulter ein — unten rothgelb geſaͤumter Fleck. Der juͤngere hat 1) en Vieillot nennt diefe Baltimore und Yphantes Gal. I. 87. Er trennt einige unter dem Namen Troupial oder Agelaius pl. LXXXVIIL davon. 598 | Bogen. ihn ganz rothgelb, das Weichen wie der junge Vogel find braun: melirt, wie eine Lerche. In Nordamerika bis zu den Antillen. B. **19, C. (X.) caffer. Icterus caffer Licht. Dlivengrün, untenher gelb, Kopf und Kehle dunkel orange. Der Schnabel ſchwarz, die Füße braun. Im Cafferlande. V. *20.C. {X.) Bananae *), Enl. 535. 1. Le Carouge. Kopf, Hals und Bruft Iebhaft Eaftanienbraun; Flügelded: federn, Unterrüden, Bürzel und gefammte Unterfeite dunkel oran= gegeld; Oberrüden, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Macht ein Eünftliches Neft an einem Bananenblatte. Auf den Antillen. *21. C. (X.) icterocephalus. — Enl. 348. Ch. Bonap. American ornith. V. J. pl. Ik £f. 1. 2. The Yellow-headed Troopial. Das Männchen fehwarz, mit fchön orangegeldem Kopf, Hals und Bruft;z auf den Flügeln ein bis zwei weiße Flecken; vom Schnabel um Stirn und Kinn und durchs Auge ein ſchwarzer Zügel. Das Weibchen dunkelbraun mit grauer Kehle und gelber Brufl. Nordamerika. V. *22. C. (X.) Xanthornus. [Xanthornus mexicanus.] Enl. 5. 1. *B. C. (X.) Baltimore. Hanging bird, golden Ro- ; bin, Fire-bird. Enl. 506. 1. Vieill. @al. 37. "Wilson 1.1.3. Unterfeite, Unterrüden und Bürzel orangeroth; Kopf, Hals, Oberruͤcken, Schwingen und mittlere Schwanzfedern ſchwarz. Die Seitenſchwanzfedern zur Haͤlfte orangegelb, die Fluͤgelfedern meiſt weiß geſaͤumt. Das Weibchen und der junge ſtatt roth mehr orangegelb, die ſchwarzen Federn mehr olivenbraun. Baut in die Naͤhe der Haͤuſer ein ſehr kuͤnſtliches Neſt. V. *24. C. (X.) melancholicus [militaris. Le Troupial à gorge ensanglantee Az. 70. Enl. 448, *) Nicht Bonana. 8. „ Sperlingsartige Vögel, Cassicus, 599 Der reife ift O. guyanensis Enl. 536, Vieill. Gal. pl. LXXXVIII’ Agelaius militaris. Schwarz, ind Braune, mit zinnoberrother Kehle, Biuſt und Schulterfedern; der junge Vogel graubraun, ſchwarz ar das Noch bläffer. IH. Mit einem etwas kuͤrzeren Schnabel, wodurch er ſi ich den Finken naͤhert. 25. C. pecoris. Der Kuhvogel. Cow-bunting. Icterus pecoris Temm. Fringilla pecoris. Emberiza pecoris. Wilson Il. 18. 1. 2. 3. Enl. 606. 1 '). Violetſchwarzz; Kopf und Hals graubraun. Dieſer Vogel lebt in Menge unter dem Vieh, ſein merkwuͤrdigſter Charakterzug iſt aber, daß er ſeine Eier in fremde Neſter legt wie der Kukuk. IV. OXYRHYNCHUS Temm. Mit dem Eegelförmigen und zugefpigten Schnabel ber Xan- thornus, aber Eürzer als der Kopf. C. (O.) flammiceps T. a 125. Swains, Ill. 49. O. cristatus, Trägt einen roth melirten Zederbufc wie die meiften & vannen. ©. Er ift obenher olivengruͤn, untenher blaßgrünlih, am Kopf und Kehle mit ſchwarzem Federrüuden, Bruft und Bauch mit edigen ſchwarzen Fleden, der vothe Federbuſch mit ſchwarzen End— fpigen und Scäften. V. V. DAONIS Cuv. Stellen durch ihren kegelfoͤrmigen fpigen Schnabel die Xan- thornus im Kleinen dar und verknüpfen fie mit den Laubſaͤngern. Die bekannte Gattung 27. C. (D.) cayanus. Pi Re Motacilla cayana L. 1) Gmelin ctiet iweig Enl, 606, 1. unter Oriolus minor. 600 Aue : E20. 182 08 Ent. 699. Vieill. Gal. 165. ift ein Eleiner blau und fchwarzer Vogel. [Blau, mit weißem Bauche; Stirn, Zügel, Naden, Schwingen und Schwanz ſchwarz.)] 30. STURNUS L. Staar. Unterfcheiden fich eigentlich) von den Xanthornus nur durch einen, zumal an der Spige, etwas niedergedrüdten Schnabel. 1. St. vulgaris L. Der Staar. Raumann 62. Enl. 75. Schwarz, mit grünem und violettem Schimmer, über und über weiß oder gelblich gefledt. Das junge Männden ift graus braun. Diefer Vogel ift in der alten Welt fehr zahlreich, naͤhrt fich von Inſecten, und ift fomit dem Vieh nüglih, das er davon befreit. Er fliegt in großen dichten Schaaren, laßt fich leicht zahmen und lernt dann fingen, ja fprehen. Im Winter verläßt er uns. Sein Fleifh ſchmeckt ſchlecht. 2, St. unicolor Temm. Temm. col. 3. Vieill. Gal. pl. XCI. [Der ganze Vogel ift glänzend fchrwarz mit ſchwachem Pur: purfchiller.] Sm füdlichen Europa. [Bumal in Sardinien, auch in Sicilien.] i *3. St. capensis. Enl. 230. (ſchlecht). [Edw. IV. 187.] Nicht vom Cap, fondern aus Indien. St. contra Albin II, 21, unterfcheidet fich nicht von ihm. €. Kopf und Hals glänzend violetfchwarz, mit weißen Baden und Nadenband. Bruft, Bauch und Flügelbinde weiß. Nüden, Bürzel, Schwingen und Schwanz fhwarzbraun. Der etwas ge: bogene Schnabel orangegelb. V. *4. St. militaris. [ Troupial & gorge ensanglantee Az. nr. 68 *)]. Enl. 113. *) Nicht mit Cassicus militaris (melancholicus) zu verroechfeln. V. Sperlingsartige Vögel. Sturnus. 601 Obenher und am Barche ſchwarz, ins Braune; über den Scheitel ein grauer Strich; Kehle, Vorderhals, Bruft, Flügelbug und ein Streif vom Schnabel zum Auge zinnoberroth; über den Augen ein weißlicher Steeif. At *5, St, ludovicianus. Enl. 256. [Le Stourne de la Louisiane.] Alauda magna Gm. Catesby 1. 33. Vieill. Gal. pl.XC. Stournelle a collier. (Sturnus collaris.) Wilson III. 19. 2. Alauda magna, Obenher braun, roftfarb und ſchwarz geſcheckt, über den Kopf heil geftreiftz untenher ſchoͤn citronengelb, ein breiter ſchwar⸗ zer Streif vom Hals fpis nad) der Bruft heruntergehend, daß er die Kehle einfaßt. Baden weißlih, Schwingen grau. Die Zehen groß. Bruͤtet wie eine Lerche. V. *6, St. tricolor [beffer bicolor). Amblyramphus tricolor. Leach zool, Misc. t. 36. [bei Leach ftcht bicolor.) Oriolus ruber Gm. Sonnerat Nouv, Guin. t. 68. L’Etourneau & camail rouge. Eine fhöne Gattung, aber nicht aus Sndien wie Sons nerat angiebt, fondern in den Steppen des Vorgebirges der guten Hoffnung zu Haufe. €. Schwarz, mit feuerrothem Kopf, Hals, Oberbruft und Schen: Eeln. Die Schnabelfpige ftumpf und niedergedrüdt. V. **7. St, pyrrhocephalus Licht. Glaͤnzend ſchwarz, Kopf, Hals, Bruft und Schnabel ſchar⸗ lachroth. Der Schnabel und die Füße Schwarz Bei Monte: Video !). V. Sc ſehe keinen hinlaͤnglichen Charakter, um von der Fa— milie der Kegelſchnaͤbeler die Geſchlechter der Familie der Raben 1) NB. Der Sturnus Cinclus bildete oben ein eigenes Geſchlecht in der Nähe der Droſſeln. St. sericeus Brown Ill. it vielmehr eine Gracula. St. collaris ift mit-Accentor alpinus einerlei, und Sturnus carunculatus muß nach meiner Meinung zu den Philedon. Die Arten von Osbek, Hernandez u. a. find wenig authen: tiſch. Was die von Pallas anbelangt, fo ift es Schade, daß man feine Abbildung davon hat. Die Daudin’fchen müffen zu den Droffeln oder Philedon wieder zurück, und feine Quiscala zum Theil zu Gracula, zum Theil zu Cassicus. Daudin hat die von feinen Vorgängern begonnene Verwirrung dieſes Geſchlechts aufs Höchfte gebracht. 602 a V oöͤ g e F zu trennen, die alle denſelben inneren Bau und die naͤmlichen aͤuße— ten Organe haben, und fich nur durch ihre im Ganzen beträcht- lichere Größe unterfcheiden, die ihnen ‚bisweilen ſelbſt erlaubt, Heinen Vögeln nachzuftellen. Ihr ſtarker Schnabel ift meift von den Seiten zufammengedrüdt. Se Diefer Geſchlechter ſind drei: die Raben, die Paradiesvoͤgel und die Raken. 31. CORVUS L. Mit ſtarkem, an den Seiten mehr * we ———— Schnabel, deſſen Naſenloͤcher mit ſteifen, nach vorn gerichteten Federn bedeckt ſind. Es ſind feine und ſchlaue Voͤgel, mit ſehr feinem Geruchsſinn, die im Ganzen die igenheit haben, Sachen, die. ihnen übrigens unnuͤtz ſind, wie Muͤnzen u. dgl, zu nehmen, ja zu verfteden, Man nennt die größten Gattungen mit nach Verhaͤltniß ftärkftem Schnabel, deffen Firfte gebogen ift, Raben oder Kraͤ— ben. She Schwanz it rund oder vieredt, 1. C. Corax L. Der Kolfrabe. Rabe: Naumann 53,1. Vaill. Afr. pl. 51°). Darmftädter deutfche Ornithologie. Der größte Vogel in der ganzen Claſſe der (pertingäartigen Voͤgel, die Europa befist. An Größe kommt er dem Haushahn bei. Er iſt ganz fehwarz, der Schwanz abgerundet, die Firſte feiner Oberkinnlade nach vorn gebogen. Er Iebt zurücdgezogener als die anderen Gattungen, fliegt fehr hoch, riecht das Aas auf eine Stunde weit, nährt ſich übrigens von’ allen Arten von Fruͤch— ten und kleinen Thieren, raubt felbft Vögel der Hühnerhöfe, nis ftet einfam auf hohen Bäumen und fteilen Felfen, läßt ſich leicht zahmen und lernt felbft gut fprechen, Es fcheint, daß man ihn in. allen Theilen der Welt antrifft. [C. montanus. LeVaill. Afr. I. 51. am Gap.] Im hohen Norden ift oft fein Gefie— der. mit Weiß gemifcht (Ascan, sc. nat. t. VIII.), dann ift e8 der *Corvus leucophaeus Temm. [Corvus borealis Briss.] Wieill, Gal. 100, 1 NB. Enl, 49. fcheint eine fimple Kraͤhe; 488. eine junge Onat: trähe. Hr. Temmingk glaubt, daß die citivte Abbildung Le Vait- we 5 eine Afrika eigenthümliche Gattung fey, bie er C. montanus nenn Sperlingsartige Voͤgel Corvus. 603 j Pump, die Kehlfedern bilden einen Bart. Oberkopf, Mar fenborften, Kehle und Bauch, auch Bürzel und Schwingen ſchmu⸗ gigtweiß; Hinterkopf und Naden bis zur Bruft_ herunter ſch En übrige Gefieder fchwarz und meiß gefleckt. Auf om Bir en *). 2. C. Corone L. Die Krähe. Rabenkraͤhe. Naumann 53, 2 *). Enl. 495. Um ein Viertel Eleiner als der vorige, mit mehr vierecktem Schwanz und weniger gewoͤlbtem Oberfchnabel **). 3. C, frugilegus L. Die Saatkrähe Le Freux. Be: Raumann 55. ajer Enl. 484. Noch etwas Kleiner, mit noch geraderem und noch (pigerzm Schnabel als die Krähe hat. Die erfle Jugend ausgenommen, iſt die Baſis ihres Schnabels immer von Federn entblößt, wahr: Tcheinlich weil der Vogel oft in der Erde nach Nahrung bohrt ***). Diefe beiden Gattungen leben in großen Schaaren und. ver: fammeln ſich felbft zum Gefchäfte des Brütens. Man findet fie in ganz Europa, aber fie bleiben nur in milderen Gegenden ben Winter hindurch). 4, C. Cormix L, Die Nebelkraͤhe— Naumann 54. Enl. 76. Aſchgrau, Kopf, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Sie iſt weniger pflanzenfreſſend, beſucht mehr die Seekuͤſten, naͤhrt ſich da von Muſcheln u. ſ. w. Naumann verſichert, daß rw — ut ® *) Iener Vogel ift häufig — aber Hr. Graba (Tagebuch auf einer Reife nah) Fard ©. 51.) will ihn ‚auch nicht für ‚eine giant Art erkennen, zumal man ihn mit ſchwarzen in einem Nefte antrifft. ©. 1) Hr. Temmingk glaubt unfere Kraͤhe von der des Caps (Vaill. Afr. 52.) unterſcheiden zu Eönnen und nennt fie C, segetum. **) C. macropterus. (C. N ua Le Vaill. Afr. t. 52 Stahlgruͤn glänzend, mit — Schwingen und Schwanz, und gabeligen Kehlfedern. Sol von der Saatkraͤhe ſpecifiſch —— ſeyn; fie iſt auch größer. ' ) Diefer Erklärung möchte ich nicht beiftimmen, da man fie a maͤßig und ohne Ausnahme bei jedem zweijährigen und älteren Vogel fehlend findet. Ich vergleiche ihr Verſchwinden dem —— des Straußes an einzelnen Stellen u. ſ. w. V. 604 I ie ſich fehe oft mit der. — — und mit ihr fruchtbare Baftarde zeugt. 5. C. Monedula L. Die Dohle. "Zhuemkrähe L Le Choucas. Enl. 525. Naumann 56. 1. Noch um ein Viertel kleiner als die vorigen, faſt von der Groͤße einer Taube, weniger tief ſchwarz, was ſelbſt am Bauche und um den Hals ins Aſchgraue zieht, bisweilen aber auch voͤllig ſchwarz. Niſtet in Kirchthuͤrmen, alten Schloͤſſern, lebt in Schaa⸗ ren und hat uͤbrigens die Lebensart der Kraͤhen, fliegt auch oft in ihrer Geſellſchaft. Die Raubvoͤgel haben keinen wachſameren Feind als fie t). Sn diefe Abtheilung gehört noch an ausländifchen: *7, C. dauricus Pallas. Schwarz, Naden, Kehle und Bruſt weiß, Schwingen und Schwanz grün fhilleend. Im nördlichen Afien, B. *8. C. scapulatus Lath. Enl, 327. Schwarz, mit blaufhwarzem Scheitel, Naden, Kehle und Bauch weiß. Sn Afien bis Afrika. Sft nah) Temmingk einerlei mit Vaill. 53. V. *9, C. albicollis Lath. Vaill. 50. Le Corbivau. Könnte ein Untergeſchlecht für fich bilden, weil ihre Schna— bel zuſammengedruͤckt, hoch und mit einem fchneidenden Nüden verfehen ift. [ Schwarz, mit einem großen weißen Fleck im Na: den und weißer Schnabelfpige. Häufig am Cap. ] *10. C. splendens. Col. 425. In Indien. Merkwürdig durch den Inſtinct, dem Chinku- Geyer die Läufe abzufuchen, der e8 auch willig leidet. ©. Stirn, Geficht, Kehle, Rüden, Schwingen. und Flügel ſchwarz, die Flügel ftahlblau fehillernd; Kopf, Nacken und Bruft afhgrau, Bauch und Schenkel ſchiefergrau. V. 1) Die Dohle befehließt den Stamm der wahren Raben, weil ihre Oberkinnlade kaum noch etwas mehr als die untere gebogen ift. Sperlingdartige Vögel. Corvus. 605 *44, C. columbianus, Ra Wilson III. 20. f. 2. A Sfabellafchfarbig, Schnabel, Schwingen und mittlere zwei Schwanzfedern ſchwarz; die aͤußeren Schwanzfedern und drei mitt: Iere Flügelfedern, nebft dem Bauche, weiß. Die mittlere * Hinterkralle groͤßer als bei andern. Nordamerika. *12. C. nasicus. Temm. col. 413. Schwarz, mit ſehr didem Schnabel, deffen obere Kinnladen- rinder fehr ausgedehnt und deſſen Naſenloͤcher nackt ſind. Auf Cuba. V. *13. C. ossifragus. Die Fif chkraͤhe. Wilson V. 37. 2. Wenn fie anders von unferer Krähe verfchieden ift. EC. , Ihre Stimme ift von diefer ihrer verfchieden, auch der Flug. Sie ift ſechszehn Zoll lang, Elaftert dreizehn, ift ſchwarz, in Stahl: blau und Purpur fchillernd. Zumal am Miffifippi. V. II. PICA. Elſter. Kleiner als eine Krähe, ebenfalls mit mehr gewölbter Ober: Einnlade und langem abgeftuftem Schwanz. 14. C. Pica L. Die Elfter. Gartenfrähe. Pica vulgaris. Naumann 56. 2. Enl. 483. Ein fchöner Vogel, ſeidenſchwarz, mit Purpurglanz, blauem und goldigem, weißem Bauch und einem großen Fleck von der— ſelben Farbe auf den Fluͤgeln. Ihr unaufhoͤrliches Geſchwaͤtz hat ſie beruͤhmt gemacht. Sie haͤlt ſich am liebſten an bewohnten Orten auf, naͤhrt ſich von Dingen aller Art und holt ſelbſt kleine Voͤgel von den Huͤhnerhoͤfen weg. *15. C. (P.) senegalensis. [Cryptorrhinus Piapiac.] Enl. 538. Vaill. Afr. t. 54. Ganz pechſchwarz, mit Seidenglanz, Schwingen und — etwas —— *16. C. (P.) ventralis Sh. Yaill. Afr. 55. Ganz ſchwarz, mit hellrothem Bauch und — der abgeſtufte Schwanz ſehr lang. 606 ar, Bud gereist, *47. C. (P.) erythrorhynchos. Enl. 622.; ſehr ſchlecht. Vaill, Afr. 57. beſſer. Der Schnabel ift nicht toth, fondern orangegelb, Kopf, Hals und Kehle ſchwarz. Mit einem Nadenfchopf bläulichgrauer Federn. Mantel und Rüden röthlichblau, die Flügel lafurblau, jede Feder weiß geendigt. Der fehr lange abgeftufte Schwanz blau, die Mittelfedern mit weißen, die übrigen mit: weiß und „Ibwarzen Endfpigen. Bruſt und Bauch weiß, die Federn lang. In China. V. *18. C. (P.) cayanus. Enl. 373. Rüden, Zlügel und Schwanz hell violet, aſchgrau überlau: fen; Unterfeite, Scheitel und Naden, nebft drei Flecken um die Augen und das Schwanzende weiß; Stien, Hinterkopf und Vor: derhals ſchwarz. Cayenne. V. *19. C. (P.) peruvianus. Vaill. ois. de Par. ].t. 46. Enl, 625. Hinterkopf und Naden weiß, ins Bläuliche; Nüden, Bür: zel, Flügel und mittlere Schwanzfedern fchön gruͤn; Baden, Kehle und Vorderhals fammetfhwarz; Stirn, Zügel und ein Fleck unter dem Auge blau; Kehle, Bruft, Bauch und äußere Schwanz: federn citronengelb. V. *20. C. (P.) cyaneus Pall, Väill. Afr. 58. r Kopf ſchwarz, hinten in einem Schopf endigend; Oberfeite, Flügel und Schwanz ſchoͤn lafurblau, die Ded= und Schwanz federn in weiße Spitzen endigend. Unterſeite ſchmutzigweiß. We bel fhwarz. In China. *21. C. (P.) rufus. V aill. Afr. 59. Kopf und Hals fchwärzlichbraun, der übrige Körper Hell roſt⸗ braun, Fluͤgel und Schwanz ſchmutzigweiß, ſchwarz eingefaßt, nämlich die aͤußeren Schwungfedern und die Enden jeder Schwanz- feder ſchwarz. Der Schnabel Eurz und ſtark. Bengalen. B. *22. C. (P.) pileatus Il. Der Acahé Az. Col. 58. Pica chrysops, Wieill. Gal. 101. Die Oberfeite vom Hinterkopf bis Ende des Schwanzes * Sperlingsartige Bdgel. Corvus. 607 tief blau; am Naden und um die Augen mehr tuͤrkisblau; Stirn, Scheitel und Kehle fchwarz, mit. fammetartigen dichten Federn, die oben eine Art Buſch bilden. wollen. ‚Ende des Schmwanzes, Bruſt und Bauch beim Maͤnnchen gelblich, beim Weibchen weiß. In Braſilien und Paraguay. B. *23. C. (P.) gubernator. Col. 456. Le Garrule commandeur, Obenher afchblau, nach dem Kopf ing Grünliche, der — himmelblau, an den Seiten weiß. Unterſeite weiß. Auf dem Kopf ein herrlicher aufgerichteter ſchwarzer Federbuſch, von den Naſenfedern entſprungen. Vom Hinterkopf herab ein ſchwarzer ſich auf der Bruſt verbindender Streif, der die Kehle dadurch ein— ſchließt. Der Schwanz elſterartig abgeſtuft. Mexiko. V. *24. C. (P.) azureus. Die himmelblaue Elfter. Col. 168, Tief himmelblau, der Kopf, die Kehle und Bruft und die Unterſeite des Schwanzes ſchwarz. Paraguay und Braſilien. V. 260 cyanopogon Pr. Max. Col. 169. La Pie-geng. Der Rüden aſchgrau, Nacken, Bruſt, Bauch und Ende des Schwanzes weiß. Übriger Theil des Schwanzes und Fluͤgel ſchwaͤrzlich; ein Federbuſch von der Stirn aufwaͤrts und die Kehle ſchwarz; hinter dem Auge ein laſurblauer Fleck, ein zweiter am Schnabelwinkel. In Brafilien. V. II. GARRULUS. zsäber. Beide Kinnladen wenig geſtreckt und raſch in eine gleichförmige Krümmung endigend. Wenn ihr Schwanz abgeftumpft ift, fo verlängert er fi) nur wenig, und ihre fchlaffen gefchlisten Stirn- federn * ſich im Zorn mehr oder weniger auf. C. (G.) glandarius L. Der Häber, Holzhaͤher, Eichelhaͤher, Eichelrabe. Le Geai. Raumann 58. 1. Enl. 481. Ein Schöner Vogel. Weinroth, mit ſchwarzem — Schwingen und Schwanz, zumal durch den glaͤnzend blauen, dunkel gebaͤnderten Fleck auf den Deckfedern ausgezeichnet. Ei— cheln machen ſeine Hauptnahrung aus. Er gehoͤrt unter die Voͤ— gel, welche am meiſten geneigt ſind, die Toͤne anderer nachzuah— 608 Vögel. men. Er kommt in allen unſeren Waͤldern vor und lebt in Paͤrchen oder kleinen Truppen. *27. C. (G.) cristatus. Enl. 529, Wilson 1.1.1. Vieill. Gal. 102. Vaill. ois. de Par. t. 45. lach gehäubt, obenher blau, Flügel und Schwanz ultrama: einblau, ſchwarz gebändert, auc)‘ wol mit weißen Spigen. Die Kehle und Kopffeiten weiß, mit ſchwarzem Einfaß. Bruſt, Bauch, Steiffedern und Schwanzfpigen weiß. Nordamerika. V. *28. C. (G.) Stelleri. Vaill. ois. de Par. 1. 44. Gehäubt, bräunlichhlau ins Grünlihe, Bauch und Bürzel dunkelgrün, Schwingen und Schwanz lafurblau, ſchwarz gebän= dert. im der Südfee. V. *29. C. (G.) sibiricus L. Der Ungtüdspähen ——— infaustus L. Enl. 608. Vaill. ois. de Par. 47. Schön rothbraun, der Kopf ſchwaͤrzlich, Nüden und mittlere Schwanzfebern afchgrau, der Unterbauch eben fo, der Hinterbauch rofteoth. In den Tannenwäldern des nördlichften Europa und Alien. Niſtet in Norwegen. V. *30. C. (G.) canadensis. Enl. 530. Vaill. 48. eine Varietaͤt. Wilson IU. 21. 1. Stirn und Unterfeite ſchmutzig hellbraͤunlich, Hinterkopf ſchwarz; Rüden, Zlügel und Schwanz li: legterer ar braͤunlich un *31. C. (G.) eyanoleucus s. cristatellus Pr. Ma. — splendidus Licht. Col. 193. Kopf und Hals rothbraun, am Gefi ht bis ing Change; Rüden, Flügel und innere Schwanzhälfte ſchmutzigblau; Bruſt, Bauch und Endhaͤlfte des Schwanzes weiß. Die ſchwarzen Na= . erg als ruͤckwaͤrts gerollter zerfchligter — auf der tirn Sperlingsartige Vögel. Corvus. 609 *32, C. (G.) ultramarinus Temm. Col. 439. Garrule ouiremer. Nein ultramarinblau mit weißer Unterfeite und ſchwarzen Flügelfpigen. Der Schwanz lang und von gleic) langen Federn. Meriko. i V. *33. C. (G.) floridanus Ch. Bonap. oder Bartram. An. orn. 1. XIH. 1. Gleicht dem vorigen, iſt aber größer und von matteren Farben. V. IV. CARYOCATACTES Cuv. !) Nußknacker. Ihre Kinnladen find gleichförmig zugefpigt, gerade und ohne Biegung. Es giebt nur eine bekannte, Gattung: 34, C. Caryocatactes /. Nucifraga Caryocatactes Briss, Naumann 58. 2, Enl. 50. Vieill. Gal. 105. Braun, über den ganzen Körper weiß gefleckt. Niſtet in. Baumlöchern, in dien -Gebirgswäldern, Elettert auf die Bäume, bohrt deren Rinde wie der Specht an, frißt alle Arten Früchte, Inſecten und Eleine Vögel, und fommt bisweilen, aber ohne Re— gel, in Zruppen in die Ebenen. Er iſt wegen feines weniger ſcheuen Betragens berufen ?). 1) Hr. Bieillot hat diefen Namen [nad älteren] in-Nuci- fraga umgeändert. 2) NB. Corvus hottentottus Dnl. 226, ſcheint den Tyrannen vers wandt. — O. balicassius Enl. 603. ift ein Drongo. — €. calvus Ent. 521. ift ein Gymnocephalus. — OC. Novae Guineae Enl. 629. und C. papuensis Enl. 650. find Choucaris. — O. speciosus Shaw ift der Rollier de la Chine Enl. 620. und gehört unter die Sahn- ſchnaͤbler. Hr. Temm ingk hat einen Pirol daraus gemacht Col.401.— C. flaviventris Enl. 249. iſt ein Tyrannus. — O. mexicanus ift wahrfcheinlich ein Cassicus oder ein Weber, und C. argyrophthalmus Brown JU. 10. ift fier einer. — O. rufipennis Ent. 199. ift eine Drof- fel und ift Turdus morio. — C. cyanurus Enl. 355., C. brachyurus Enl. 257 u. 258. und C. grallarius Shaw. Enl. 702. find Myiothera. — €. carunculatus ift ein Philedon. Sh babe C. pyrrhocorax Enl. 551. zu den Droffeln und C. graculus Enl. 255. zu den Wiedehopfen gebracht. — Ich bin ver Meinung, daß C. Eremita gar nicht eriftirt. C. caribaeus Aldrov. 1. 788. ift ein Bienenfreffer, deffen Befchreibung von Dutertre geholt worden ift, um cinen Gegenftand, den er vergefien, mitzutheilen. C. — T. col, 527. ſcheint zu den Zaͤhnſchnaͤblern zu muͤſſen. Ä 39 610 DB Hugo V. TEMIA Vaill, ‘) Verbinden mit dem Schwanz und der Geftalt der Eiftern einen erhabenen Schnabel, mit gemwölbter Oberfinnlade, deſſen Bafis mit fammetartigen Federn, faft wie bei den Paradies: vögeln, beſetzt ift. 35. C. (T.) varians Lath. Vaill. Afr. 56. Vieill. Gal. 106. Sft von bronzegrüner Farbe. Man findet ihn in Afrika und Indien. *36. C. (T.) leucopterus. Glaucopis leucoptera Temm. Col. 265. Schwarz, eine weiße Binde auf dem Flügel, der Schwanz abgerundet. Auf den Sundainfeln. V. *37. C. (T.) temnurus. Glaucopis temnura. Col. 337. Schwarz; jede Feder des abgeftuften Schwanzes gabelförmig abgeftugt, fo daB der Schwanz wie aus lauter großen Saͤgezaͤh— nen zu beftehen fcheint. In Indien. V. VI. GLAUCOPIS Forst. °) Mit gleichem Schnabel, gleichem Äußeren, cber unter dem Schnabel hängen zwei Sleifchlappen herab. Die einzige bekannte Gattung: *38. C.’ (Gl) cinerea Lath. Daih, Syn. Lt. 14. Kommt aus Neuholland, ift von der Größe einer Eifter, ſchwaͤrzlich, und hat einen abgeftuften Schwanz. Sie lebt von Inſecten und Beeren und figt wenig auf Bäumen. Ihr Fleiſch fol vortrefflich feyn. *VII. KITTA Temm. Mit Eurzem converem Schnabel, gebogener Firfte, die Spitze zur Seite mit einem £leinen Bahn verfehen. 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Crypsirina @al. 106, umgetauft;s Hr. Horsfield in Phrenothrix. Hr. Temmingf vereinigt die Temia mit den Glaucopis. ie 2) Bechitein hat ftatt des Namens Glaucopis den Callaeas fub: ikuirt, Sperlingsartige Vögel. Coracias. 611 **39, C. (K.) holosericea. —* are bis. Piroll veloutE Ptilonorhynchus holosericeus uhl. Das Männchen glänzend fehmwarzblau. Das Weibchen fhmugiggrün mit braunen Flügeln, die Halsfeiten weiß geteopft, Bruft und Bauch ſchwarz gebaͤndert. Neuholland. V. XA40. C. (K.) virescens. Satin-bird. Col. 423. Grün, untenher weißgefledt. Dedfedern und Schwanz mit weißen Spigen. Auf Neuholland. V. **41. C. (K.) thalassina. Col. 401. h Seladongrün mit Federhaube, durch die Augen ein ſchwar— zer Strich, obenher ind Bläulihe, Schwanz blau, Schwingen braun, Schnabel und Füße roth. BD. 32. CORACIAS L. Rafet) Koller. Sie haben einen flarken, am Ende zufammengedrüsten Schnabel, deffen Spige ein wenig hakig ift. Die Nafenlöcher find länglih, am Rande der Federn angebracht, aber nicht von ihnen bededt. Die Füße ſtark und kurz Es find Wögel ber alten Welt, durch die fchlaffen Stirnfedern wie überhaupt in ih: ren Sitten den Hahern fehr ähnlich, von lebhafter, aber felten harmonifcher Färbung. Ihre Anatomie zeigt manches Merkwuͤr— dige, was fie den Eisvögeln und Spechten nähert; zwei Aus: fchnitte am Bruftbein, ein einziges Paar Muskeln am unteren Larynx und einen häutigen Magen ?). Man unterfcheidet I. Die eigentlichen Xaken. Mit geradem, durchaus höherem als breitem Schnabel. Mir haben in Europa einen davon: 1. C. GarrulaL. Die Mandelfrähe, blaue Rake. Enl. 486, [Naumann 60.] 1) Diefer durch Linné's Autorität geheiligte Name ift von Hrn. Bieillot in Galgulus umgeändert worden, womit die Alten ben Pirol bezeichneten. 2) Niefch bei Naumann II. 156. 1 39* 612 Big ek Meergruͤn, Rüden und Schulterfedern gelbbraun; die Kleinen Schwungfedern rein indigblau. Faſt von der Größe eines Ha- hers. Es ift ein ſcheuer, wilder Vogel, obfchon mit feines Glei⸗ chen gefellig, fehreit viel und niftet in hohlen Baumen der Waͤl— der. Sie verläßt ung im Winter. [Kommt eigentlih nur im Sommer in das nördlihe Deutfchland . und zieht bald wieder weg.] Sie lebt von Inſecten, Würmern und Eleinen Froͤſchen. Einige auslaͤndiſche Arten haben einen viereckigen Schwanz wie unfere, indeß verlängern fich ſchon etwas die äußeren Steuer: federn bei dem Maͤnnchen der hieländifchen, was die bedeutende Verlängerung derfelben bei andern andeutet. *2. C. benghalensis. [C. naevia Daud ] Enl. 285. Edw. 326 offenbar diefelbe, und Albin 1. 17. unter caudata citirt. [Le Vaill. Rolliers t. 27. 28.] Scheitel und Bauch fchmugiggrün, wie auch die Eleineren Deckfedern der Flügel; Nacken, Rüden und mittlere Schwanz: federn olivengrün ins Roͤthliche; Baden» und Kinnfedern roft: gelb, Kehlfedern violet mit weißem Schaftſtrich, Fluͤgelſchulter und Schwingen indigblau, Bürzel violetroth, der Schwanz ame: grün ins Blaue. In Oftindien. *3. C. viridis Cuv. V aill.]. 31. Vieill. Gal. 110. | Spangrün, mit blauen Schwingen und Schwanz. Stirn und Gefiht bis zum Kinn blaßeöthlih. Dftindien. V. *4. C. Temmingkü. : Vaill. [Promer. et Guepiers.) pl. @. Schön violetzindigblau, mit grasgrünem Rüden und meer- grünen, eine Haube bildenden Scheitelfedern. Der Schnabel ſchwarz. Oſtindien. V. Langſchwaͤnzig ſind: *5. 0. abyssinica. [Vaill. ois. de Par. I. t. 25.) Enl. 626. und feine Varietaͤt en 326. Edw. 527. Sperlingsartige Bögel. Coracias. 618 C. caydata ift nur ein durch Buße: des Kopfes des ben- ‚ghalensis entjtelltes Thier (Vaill. p. 105). 6. In der Färbung gleicht fie ke Pa Mandelkrähe, bie außerfte Schwanzfeder ift noch einmal fo lang als der FROH faſt borftenförmig. *6. C. cyanogaster Curv. Vaill. Ic. pl. 26. Kopf bis zur Bruft herab weinroth, der Rüden olivenbraun, Flügel, Schwanz und Bauch dunkelblau; der Gabelfhwanz hat die Außerfte Feder fehr lang, dünn und zugefpigt, Schnabel und Geſicht ſchwaͤrzlich. Auf Sava!). V. I. COLARIS Cuv.?) Les Rolles. Unterfcheiden fich von den vorigen durch einen Eürzeren, ger Erümmteren und zumal an der Bafis fo verbreiterten Schnabel, daß er breiter wie hoch erfcheint. *7. C. orientalis, [Eurystomus cyanicollis Vieill.] Enl. 619. [Vaill. ois. de Par. 36.) Schmugigfpangrün; Kopf und Hinterhals fchwarz; die Kehle glänzend berlinerblau; an den ſchwarzblauen Schwingen eine helle Stelle, der Schnabel roth. Auf Java und Sumatra. V. *8. C. madagascariensis. [Eurystomus violaceus Vieill.) Enl. 501. [Vaill. ois. de Par. 3+.] Obenher roftbraun, mit indigblauen Schwingen und bfaus grünem Schwanz. Die Unterfeite purpurviolet. V. 1) NB. C. caffra, wobei Shaw 320., von Edwards citirt, ift Turdus nitens, — C., sinensis Enl. 620. würde ſich durch feinen — Schnabel auch theils den Droffeln,, theils den Würgern nähern. Wir haben ſchon angeführt, daß Hr. Tem mingk einen Pi: rol daraus macht. — Shaw glaubt, daß C, viridis Lath. cin Eis- vogel jey. — C. strepera und varia Lath. find Cassicans. — C. militaris und scutata Shaw. find Piauhau,. — TC. mexicana Seba I. t. 64. f. 5, ift der canadifche Häher. — C. cayana Enl. 616, eine Zangara. 2) Colaris iſt der griechiſche Name eines unbekannten Vogels. Vieillot hat diefen Namen in Kurystomus verändert. 614 Bögen *9, C. afra Lath. Le Vaill, Afr. pl. XXXV. Obenher hellzimmetroth, Kopf und Unterfeite purpurviolet, ı die Schwingen blau, die Außerften Federn derfelben fpangrün, Steißfedern und Schwanz fpangrün, blau endigend, die zwei mitt: leren ſchwarz. Kleiner als die vorigen. Zumal in Senegambien. V. 33. PARADISEA Z. Paradiesvogel. Sie haben einen geraden, zufammengedrüdten, ftarken Schna= bel ohne Kimme, und bededite Nafenlöcher wie die Raben; aber der Einfluß des Klimas, welches fie bewohnen, und der fi) auch über die Vögel mehrerer anderer Gefchlechter erſtreckt, hat den Federn, welche ihre Mafenlöcher bededen, ein fammetartiges Anz fehen gegeben, ja oft einen Metallglanz, und zugleich die Federn anderer Theile ihres Körpers entwickelt. Diefe Vögel find auf Neuguinea und den benachbarten Inſeln zu Haufe *). Man kann fie in der Regel nur von den fehr wilden Bewohnern erhalten, die fie zu -Federbüfchen zubereiten und ihnen deshalb Flügel und Füße ausreißen, fo daß man in Europa eine Zeit lang geglaubt hat, fie fehlten der erfteren Gattung wirklich, und diefer Vogel lebe beftändig in der Luft, worin er durch die langen Seitenfedern ſchwebend getragen wuͤrde. Da ſich indeß Reiſende mehrere vollſtaͤndige Exemplare ver: ſchafft haben, ſo weiß man jetzt die Stelle im Syſtem, die ihre Fluͤgel und Füße ihnen anweiſen. Man ſagt, daß fie von Fruͤch— ten leben und zumal gewürzhafte Lieben **). *) Nicht ohne Theilnahme Fann man Iefen, was Hr. Dr. Leſſon in feinem Manuel d’Ornithologie aus dem noch ungedrudten Zage: buche der Duperrey’fhen Reife über fie mittheilt. Sein Bedauern, nur fo kurze Zeit in diefem wunderbaren Lande der Verheißung zuge: bracht zu haben, bezeichnet ihn als leidenfchaftlihen Naturforfcher. Die Papu’s brachten diefe Vögel fehr häufig, Hr. Leffon war aber auch fo glücklich, einige zu ſchießen. Ein Chef der chinefifchen Kaufleute auf Amboina hatte zwei lebendige (P. apoda), die er für taufend Sran- Een ablaffen wollte. Diefe Summe Eonnte Hr. 2. damals aus Mangel an Baarfchaft nicht aufbringen. Ihr Wefen, dem einer Elfter ähnlich, hätte hoffen laſſen, daß fie die Reiſe überftchen würden. V. **) Die vorerwaͤhnten wurden mit gekochtem Reiß ernährt. — Man fieht jegt in den Sammlungen von Franfreidy, England, Holland und felbft Deutfchland vollftändige Eremplare mehrerer Gattungen, auf richtige Art ausgeftopft, die freilich zu ungeheuren Preifen erkauft werden. Für die gewöhnlich getrocdineten, ohne Füße, verlangen bie Pa- pu's etwa einen Piafter. DB. - Sperlingsartige Vögel. Paradisea 665 a. Die einen haben die Seitenfedern gefchlist und in Feder: büfche, länger als der Körper, wunderbar verlängert, wodurch fie den Windftrömen fo wenig zu mwiderftehen in fand find, daß fie wider Willen dadurch fortgetrieben werden. Außerdem haben fie noch zwei nadte Kiele, die am VBürzel entfpringen und ſich oft noch mehr ald die Seitenfedern verlängern !). 1. P. apoda L. Der gewöhnlide Paradiesvogel. L’oiseau de Paradis emeraude. Ent. 254. Vaill. ois. de Par. pl. 1. Vieill, ois. de Par. pl. 1. Der feit der älteften Zeit berühmte. Er hat die Größe ei- ner Droffel, ift gelbbraun, der Oberkopf und Hals citrongelb, um den Schnabel und die Kehle fmaragdgrüun. Nur das Männ: chen diefer Gattung trägt die langen gelblichen Federbüfche welche den Damen zum Pus dienen. Es giebt auch noch eine etwas Eleinere Abart. ©. As Leſſon den erften fah, war er über die durch die aus: gefpreizten Federn erzeugte wunderbare Geftalt, die ihm wie ein Luftmeteor vorkam, fo erftaunt und entzüdt, daß er des Vogels fhmwebenden Flug verfolgte, ohne fich zum Schuß entfchließen zu Eönnen. Er ift ſehr lebhaft, fist auf den Gipfeln der höchften Baume, und fein Gefchrei verräth ihn, da er fonft bei Annähe: rung eines Menfchen ſich ganz ſtill verhält. Die Männchen find felten und einzeln, während man auf einem Baume wol zwanzig Meibchen. trifft. Man muß ihm bei Sonnen Auf» und Unter: gang nachftellen. Seine Iris ift prächtig gelb, fein Schnabel und Füße blau: lich; die beiden nadten Kiele bilden auf eine Länge von zwei Fuß einen Cirkel. Er ift weniger gemein als der folgende. Das Weibchen ift an Stirn und Hals dunkelbraun, Flügel und Schwanz glänzend zimmetbraun, Bruft und Bauch weiß. V. **2, P. papuensis Lath. Le Vaill. pl. 4. das Männchen, pl. 5. das Weibchen. MWahrfcheinlih die von Cuvier gemeinte Kleinere Art. Er ift auf dem Rüden hellbraun; Scheitel, Naden, Hals und Ober: ruͤcken blaßgelb, die Federn an der Stirn und um den Schnabel fammetartig, ſchwarz, mit grünem Glanz; die Kehle fmaragdgrün; 1) Hr. Vieillot bat aus diefer meiner erften Abtheilung ein Ge: let Namens Samalia gemadt. €. 616 Bögen die Eleinen Fluͤgeldeckfedern glänzend gelb, die gefchligten Hüft: federn gelblih umd weiß. Zwoͤlf Zoll lang, vom Schnabel bis zum Schwanz, alfo einen Zoll weniger wie der vorige. Auf Neuguinea und der Inſel Waigion. Das Weibchen iſt oben heil orangegelb, Kehle fmaragdgrün, Bruſt und Baud weiß. V. 3. P. rubra. Der rothe Paradiesvogel. Vaidl. pl. 6. He Vieill, pl. 3. | [Duperrey, Zool. de la Coq. pl. 27. das Weibdjen.] Die Federbuͤſche der Seite ſchoͤn roth und die Schäfte breis ter, von einer Seite concav. Der Hinterkopf des Männchen hat einen Eleinen goldgruͤ— nen Federbuſch, der fich aufrichten fann;z Schwanz und Unter: feite ift dunkelbraun. Die Hüftfederbüfche lebhaft voth, die Kiele fhwarz, platt, glänzend, am Ende in Cirkel gedreht. Beim Weibchen ift der Vorderkopf und Kehle fammetbraun, DOberfeite und Bauch rothbraun; Hinterkopf, Hals und Bruft hellroth. Auf Waigiou. 4. P. regia L. Der Königsparadiespogel. Le Manucode *). Enl. 496. Vaill. 7. das Maͤnnchen. 8. eine Varietäk. Vieill. 5. und Es Gel. 96. D Knorr Del. nat. T. I. t. 5. Sebal.t. 38. 5. Daudin pl. 19. Duperrey Voy. Zool. de la Coquille pl. 25. das Weibchen. Nicht größer wie ein Sperling, dunkelspurpurbraun, mit weißem Bauch, eine Binde quer über die Bruft, die Enden der Seitenfedern, und die Bärte am Ende ber zwei langen Kiele fma= tagdgrün. ©. | Das Männchen obenher rubinroth; Stirn und ein Theil des Kopfes fchön fammetorange; ein Eleiner ſchwarzer Fleck im inneren Augenwinkel. Kehle ſchoͤn gelb, auf der Bruft ein metall grüner Gürtel, Bauch graulichweiß. Die Seitenfedern eigentlic) grau, mit einer weißen und röthlichen Querlinie, das Ende glän= 1) Manucodewata fol auf den Molukken fo viel wie Goͤtter— vogel bedeuten. Er wird allen Paradiespögeln beigelegt. Hr. Vieil— (ot macht daraus das Geſchlecht Cincinnurus. Sperlingsartige Vögel. Paradisea 617 zend ſmaragdgruͤn. Die Bärte der zwei nadten Schäfte drehen ſich ſpiral, als wenn fie eine ducchbohrte Scheibe bildeten. Die Barietät Le Vaill. T. 8. iſt orangegelb wie Spa⸗ niol, ſtatt brennendroth, am Koͤrper. Das Weibchen iſt obenher rothbraun, untenher eilig, braun geftrichelt, der Schwanz gerade ausgehend. Auf Neuguinea. Leſſ. 5. P. magnifica. Sonnerat Voy. 93. Ent. 631. Vaill. 9. Vieill. 4, Dbenher ſchoͤn braun, unten und zur Seite grün; die Schwins gen gelb, ein Büfchel frohgelber Federn zur Seite des Halfeg, ein anderer dunkeler gelber dem Flügelbug gegenüber. C. Der Scheitel des Maͤnnchens ift fmaragdgrün, die zwei ver⸗ laͤngerten Schwanzfederfchäfte haben an der einen Seite einen Elei- nen Bart, die grünen Bruftfedern find zart quergebandert. ®. b. Andere haben auch noch gefchligte, aber Eurze Federn an den Hüften, und Eeine nadten Kiele am Buͤrzel. 6. P. sexsetacea Sh. Le Sifilet. P. aurea Gm. Sonnerat pl. 97, Enl. 635. Vaill. 12. Vieeill. 6. Vieill. Gal. 97. Bon der Größe einer Droffel, ſchwarz, ein goldgrünes Schild vor der Bruft und drei lange Kiele jederfeits vom Ohr entfpringend, die in ein rundes, goldgrünes Baͤrtchen endigen *). % C Undere endlihh haben weder Schaftfedern noch entwickelte Hüftfedern. 7. P. superba. Sonnerat 9%. Enl. 632. 1) Hr. Vieillot macht aus diefer Gattung fein Geſchlecht Pa- rotia, 618 | Brei Vaill, 14. {N Vieill. 7. Vieill. Gal. 98 2): Die Schulterfedern diefes Vogels find indeß in eine Art von Mäntelchen entwickelt, was die Flügel bedecken kann, und bie der Bruft in eine Art herabhängenden fchwalbenfchwanzförmigen Las. Diefer ift glänzend ſtahlgruͤn, das übrige Gefieder ſchwarz. 8. P. aurea Sh. Oriolus aureus @m. Edw. 112. Vaill. 18. Vieill. 11. Hat gar keine außergewöhnliche Entwidelung des Gefieders und charakterifirt fih nur durch die Sammetfedern auf den Nafen: Löchern. Das Männchen ift vom herrlichften Orangegelb [zumal die Oberfeite], Kehle, Schwanz und Schwingen ſchwarz. Das Meibchen hat braun flatt orange ?). Die vierte Samilie der fperlingsartigen Voͤgel: TENUIROSTRES. Dünnfchnäbler begreift die noch übrigen Vögel der erften Abtheilung mit duͤn— nem, geftrecftent, bald geradem bald mehr oder minder gebogenem Schnabel ohne Kimme. Sie verhalten fich ungefähr zu den Kegelfchnäblern wie die Bachftelzen zu den Zahnfchnäblern. 34. SITTA Z. Spedhtmeife Torche-pot. Sie haben einen geraden, prismatifchen, zugefpigten Schna- bel, der gegen die Spige hin zufammengedrüdt ift, und deſſen fie — r —— — —— 1) Hr. Vieillot macht aus dieſer Gattung feine Lophorina. Gal. 93. 2) Sch vermweife die Paradisea gularis Lath. nigra Gm. Vaill. 20. 21. Vieill. 8.9. und leucoptera Lath. zu den Droffeln. — Zu den Gaffican’s Par. chalybea Enl. 633. Sonn. 97. Vaill. 28, Dieill. 10. — Die cirrhata Aldrov. 814. ift zu verftümmelt, um fie harakterifiven zu koͤnnen, und die P. furcata Lath. fcheint ein unvoll: ſtaͤndiges Individuum der superba. Sperlingsartige Voͤgel. Sitta. 619 fi) nach Art der Spechte bedienen, um bie Baumeinden anzu= baden und Würmer herauszuholen. Shre Zunge verlängert ſich aber nicht, und wiewohl fie in jeder Richtung an den Bäumen herumklettern, fo haben fie doch nur einen, wenn auch fehr ſtar— fen, Finger nad) hinten gerichtet, auch dient ihnen ihr Schwanz nicht zur Stüge wie den wahren Spechten und Baumteitern. Bei uns giebt e8 nur einen 1. S. europaea L. Der Kleiber, der Blaufpedt, die Spechtmeife. S. caesia. Naumann 139. Darmftädter Drnithologie. Enl. 623. 1. Dbenher afhblau, untenher gelbroth, ein ſchwarzer Streif geht durch und hinter das Auge. Won der Größe eines Roth: kehlchens *). Man hat gemeint, einige unter dem Namen Sittella abfondern zu müffen. Auslaͤndiſch find: *2. S, canadensis Briss. Enl. 623. 2. [Sitta varia. Wilson 1. 2. 4.] Obenher afchgrau, mit ſchwarzem Scheitel und einem fehwar- zen Streif duch die Augen; übrigens weiß, mit blaßröthlichem Bauch. Kleiner als der folgende. V. *3. S. melanocephala. Catesby 1. 22. [2.] Vieill, Gal. 171. Aſchgrau, mit ſchwarzem Oberkopf, Naden und äußeren Schwanzfedern; übrigens weiß, der Hinterbauch ins Nöthliche ; die außerften Schwanzfedern ſchwarz und weiß gefcheditz die zmei- ten Dedfedern der Flügel elegant ſchwarz auf dem grauen Rüden ausgezeichnet. V. *4. S. frontalis. Swains. Zool. ill. II. Sitta velata. Temm. col. 72. 3. Orthorhynchus frontalis Horsf. Jav. *) Hr. Michahelles unterfcheidet noch davon eine größere Art aus Dalmatien mit weißer Kehle, Hals und Bruft, und nz arauem Schwanz unter dem Namen S. Neumeyer (Ifis 1830. ©. 814.) 620 el Dbenher prächtig laſurblau, Fluͤgel und Schwanz matter; an der Stirn ein ſchwarzes Fleckchen; Unterſeite roͤthlich⸗ aſch rau mit weißer Kehle. Auf Java. *5. S. chrysoptera Lath. Latham 3me Suppl. 327. Achgrau, untenher weißlih, Flügel und Schwanz ſchmutzig⸗ gelb, die Schwingen in der Mitte dunkel orangegelb ei; 5 Bürzel und obere Schwanzfedern weiß. Neuholland. **6. S. pusilla Lath. Wilson Am. II. 15. 2. Rüden und Mittelſchwanz aſchblauʒ Schwingen, Ober—⸗ kopf und Oberhals braun; im Nacken ein weißer Fleck; Unter: feite und außere Schwanzfedern weiß. In Virginien. V. I. XENOPS III.) Unterſcheiden ſich nur wenig durch einen etwas mehr zufam: mengedrüdten Schnabel, defjen untere Kante etwas converer ift. *7, 8. (X.) rutilus Licht. Col. 72. 2. Neops ruficauda. TVieill. Gal. 170. Obenher roftbraun, der Kopf dunkler, blaß geftrichelt; über dem Auge nach hinten ein gelblicher Streif, vom Kinn herab ein weißer; Kehle weiß, die Bruft und der Bauch olivengrün, mit weißen Längsfchmigen. Brafilien. V. *8. S. (X.) Hoffmannseggii. Xenops genibarbis Ill. Col. 150. 1. Vaill. Promerops etc. 31. 2. Obenher braun, untenher heller, ein weißer Streif uͤber dem Auge, ein anderer unter dem Ohr herum; einige Flügel: bedifedern und das Ende ber äußeren Schwanzfedern lebhaft voft: gelb. Brafilien. V. *9. S. (X.) anabatoides. Col. 150. 2. Dbenher braun, Baden und Kehle weiß, vom Auge über dem Ohr weg braune, etwas. längere Federn; Bruft und Bauch odergelb; Unterfeite bes Schwanzes lebhaft roftgelb. Brafilien. V 1) Hr. Vieilkot hat diefen Namen in Neops umgetauft. Sperlingsartige Vögel. Sitta. 621 III. ANABATES Temm. bei denen im Gegentheil die Kante des Dberfchnabels etwas con= ver ift, faft wie der Schnabel einer Droffel ohne Kimme. Man bat welche mit langen feilförmigen Schwänzen, und felbft mit abgeriebenen, was beweift, daß er fie beim Klettern fügt. *10. S. (A.) cristata. Anabates cristatus. Spix 84. Gehäubt, mit langem Federbuſch; olivengrün, bie Flügel zimmetbraun. Die Schwanzfchäfte ſpitz. Brafilien. V. *11. S. (A.) rufifrons. ib. 85. 1. \ Erdbraun, unten heller, mit dunflerer Bruſt. Die Stirn voftroth, der etwas abgeftufte Schwanz unbewehrt. Brafilien. V. *12. S. (A.) ruficollis. Philidor ruficollis. Spix 75. Braun, mit röthlicher Kehle. Untenher heller. Braſilien. V. *13. 8. (A.) albogularis. Philidor albogularis. Spix 74. Dimmetbraun, mit weißer Kehle und gelblichem Bauch. Brafilien. V. *14. S. (A.) superciliaris Licht. Spix 73. ‚Anabates amaurotis Temm. col. 233. 2. vielleicht derfelbe. Obenher olivenbraun, untenher dunkel roftbraun, Stirn und Scheitel fchwarzbraun, an den Seiten des Kopfes ein doppelter brauner Streif, der Schwanz zimmetbraun. 8. Brafilien. ®. *15. S. (A.) striolata. Sphenura striolata. Spi.x 33. 2, Anabates striolatus. Temm. col. 238. 1. Obenher rothbraun, mit weißlihen Schaftftrichen der Federn, untenher olivenbraun, mit eiformigen gelblichmweißen N Slügel und Schwanz zimmetbraun, Brafilien. IV. SYNALLAXIS Vieill. Mit geradem, etwas geftredtem, fehr zufammengedrüdtem, _ dünnem und zugefpistem Schnabel, Ihre Schwänze Fk ind ges woͤhnlich lang und fpis. 622 Bögen. *46. S. (S.) ruficapilla. Vieill. Gal. 174. Spix 86. Parulus ruficeps; wovon mit Synallaxis albescens Temm. col. 227. 2. und S. cinerascens ib. 3. nicht fpecififch verfchieden zu feyn feinen. Obenher olivenbraun, mit roſtrothem Scheitel. Zügel und Baden grau, die Kehle afchgrau, weiß gebändert, (bisweilen) Bruft und Bauch grau oder weißlih. Die Federn des abgeftuften Schwanzes fpie. V. *17. S. rutilans T. Col. 227. 1. Lebhaft roſtroth, mit ſchwarzem Längsftreif an der Kehle. Die Oberfeite und der Bauch ins Dlivenfarbige, Flügel und Schwanz ins Schwärzliche ziehend; die Federn des abgeftuften Schwanzes fpis. Brafilien. V. *48. S. tesselata, Col. 311. 1. Obenher ſchmutzig-braungelb, mit roſtrothem Scheitel und Schultergelenk des Fluͤgels. Auf dem Ruͤcken und Nacken ſchwarze Schaftſtriche. Die Kehle beſteht aus vier damenbretgleichen Flecken: zu oberſt ein gelber, darunter ein ſchwarzer, zu jeder Seite ein weißer. Der Bauch iſt roͤthlich, in der Mitte weiß. * 19. S. setaria. Col. 311. 2. Horsfield Jav. Prinia familiaris? Obenher zimmetroth, mit ſchwarzem Scheitel, deffen Federn weiße Schaftfteiche haben und einen Buſch bilden. Kehle und Bruft weiß, mit feinen braunen Federrändern, der Bauch blaß— röthlih. Am abgeftuften Schwanz find die zwei mittleren Fe— dern die längften. Brafilien. V. *20. S. africana. Vaill. Afr. 112). Le Fluteur. Swains. Il. 170. Hat bloß einen etwas höheren Schnabel. C. Er ift obenher rothbraun, ſchwarz gefleckt, untenher ifabell- 1) Der Baillant’ihe Flötenpfeifer it das Gefhleht Da- syornis des Hrn. Swainfon. Der Dendrocalaptes sylviellus Temm. F — Geſchlecht Süttasomus, und Certhia maculata Wilson III, 3. fein Geſchlecht Oxyglossus, Sperlingsartige Vögel, Certhia. 623 gelb; der lange abgeftufte Schwanz hat am Ende fehr duͤnne, ducchfichtige und wie abgenugte Federbärte. Das Ende der Schwin- gen ift ſchwarzbraun. Afrika. B. Es giebt felbft welche mit flarken, über die Schwanzfpige hinausreichenden Federfchäften. 21. S. sylviella. Temm. col. 72. 1. Grümpar-fauvette ou bec-fin. V aill. Prom. 31. 2. Grimpar Sittelle. Dlivengrün, mit braunen Flügeln und Schwanz; über dem Auge ein hellee Streif. Alle Schwanzfedern endigen in einen frummen Haken, find nach außen zu am Ende fpiral gedreht und fehr fteif elaftifch, und der Schaft tritt über den Bart etwas hinaus. Cayenne. 8, 35. CERTHIA L. Baumläufer. Grimpereau. Mit gebogenem Schnabel. Das ift aber auch faft ihr ein- ziger gemeinfchaftlicher Charakter. Mir unterfcheiden erftlich: I. CERTHIA Cuv. Die übten Baumlaͤufer. Sie haben ihren Namen von der Sitte, mie die Spechte die Bäume auf und ab zu Elettern, indem fie fich ihres Schwanzes wie einer Strebe bedienen. Man erkennt fie an den abgenusten Schwanzfedern, die wie die der Spechte in eine Spige endigen. Mir befigen einen 1. C. familiaris L. Der graubunte Baumläufer, Baumreiter. Raumann 140, Enl, 631. 1. Ein Eleiner Vogel von weißlichem Gefieder, obenher braun, am Bürzel und auf dem Schwanz roſtroth gefledt. Niſtet in Baumloͤchern und Efettert mit vieler Lebhaftigkeit umher, indem er in den Nigen der Rinde, unter dem Moos u. f. w. Larven und Inſecten aufſucht. Auslaͤndiſch iſt 12): *2. C. cinnamomea, Vieill. ois, dor. 62. und @al. 173. 1) Ob hierher Motacilla spinicauda Lath, Syn. II. t. 52.2 6, 624 Big Dbenher zimmetbraun, mit fchwarzen Schwingenenden, un: tenher weiß; ein ſchwarzer Strich vom Naſenloch bis zum Auge. Eayenne. V. Amerika befigt einige aͤchte Baumlaͤufer von anſehnlicher Groͤße, die man U. DENDROCALAPTES !) Grimpar Vaill. Xletterfchwan; genannt hat. She Schwanz iſt bderfelbe, aber ihre Schnabel viel färker und breiter. = *3. C. (D.) cayennensis. Gracula cayennensis @m. Gracula scandens Lath. et Shaw, Enl. 121. Le Picucule Buff. Vieill. ois. dor. 176, Menigftens dem Dendroc, decumanus Spix 87 und falci- rostris 88 fehr nahe verwandt. ©. Der ziemlich flarfe und gerade Schnabel hat eine weiße Spitze; der Vogel ift erdbraun, mit weißer Kehle und ſchwarzen bogigen Querwellen am Bauche. V. *4. C. (D.) magnus. Vaill. 25. Le grand Grimpar. Einen Fuß lang; Eaftaniendbraun, Baden und Kehle ae auch die Unterfeite etwas bläffer. Brafilien. «5. C. (D.) tenuirostris Licht. Spix 91. 2. Mit etwas gebogenen, zufammengedrüdtem Schnabel, defjen Dberfchnabel fehwarzbraun, der Unterfchnabel weiß ift. Flügel und Schwanz braun, auf dem Rüden mit hellen Längsfleden; übriger Körper mit gelblichweißen Tropfen und wmeißlicher 4 Braſilien. *6. C. (D.) bivittatus Licht. Spix 90.1. Mit ſchwachem blaßgelbem Schnabel; braun, mit einem 1) Dendrocalaptes: der griechiſche Name des Spechtes. Hr. Vieil⸗ lot hat ihn in Dendrocopus Gal. 175. verändert und auf eine ans dere Abtheilung angewandt. - "Sperlingsartige Vögel. Certhia. 625 weißen Steeif über dem Auge, vom Schnabel en zum 2. Eopf. Untenher heil afchgran. Braſi lien. *7. C. (D.) Wagleri. Spix 90. 2. Obenher zimmetbraun, untenher afchgrau mit ſchwarzen Bez derrändern, fo daß das Ganze eine mafchenähnliche a giebt. Brafilien. *8. C. (D.) reticulatus. Vaill, 29. 2, Le Grimpart maille. Obenher ſchoͤn gelbbraun, mit helleren Fleckchen auf dem Kopf. Ein weißer Streif hinter dem Auge herab. Die Kehle ganz weiß, Bruft und Bauch bis unter den Schwanz aus weißen, braun ein= gefaßten Federn wie nesartig gezeichnet. Brafilien. *9, C. (D.) platyrostris. Vaill, Prom.30. Le Grimpart flambe. D. platyrostris.. Spix 892 Mit ftarkem, geradem, faft fpechtartigem Schnabel. Schmus gigbraun, mit großen gelblichen, wie getropften Fleden, zumal an Kopf und Hals. Flügel und Schwanz zimmetbraun; am Vor: berhals und der Bruft finden ſich roſtbraune ſchuppige Federn. Sm franzöfifhen Guyana. V. *10. C. (D.) infumatus. [D. turdinus Zicht.?] Vaill. 28. le Gr. enfume. Y Mit rabenartigem, ſchwarzem, an der Spige mit einem Zahn verfehenen Schnabel. Schmugig rauch= oder erdbraun, Flügel und Schwanz zimmetbraun. Cayenne. V. Einen anderen giebt es ſelbſt, der ſich durch ſeinen völlig geraden und zufammengedrüdten Schnabel den Spechtmeifen naͤ— hert, und man Eönnte ihn wie eine ſolche mit abgeriebenen Schwanzfedern anſehen. *11. C. (D.) Picus Licht. 9 [Dendrocalaptes guttatus.] Spix 91.1. [Vaill. pr. Gr. 27. Enl, 605. Le Talapiot. Gracula picoides Shaw. Oriolus Picus @m. et Lath. *8* Wird das Geſchlecht Dendroplex des Hrn. ES feyn. 626 DB: re s ‚Mit dreifantigem, geradem Spechtfchnabel. Scheitel und Nacken roſtbraun, mit weißem Schaftſtrich; die übrige Oberfeite heil zimmetbraun. Kehle und Bruft mit weißen braungefäumten Federn, wie gefchuppt. Sn Guiana. V. Wieder ein anderer, deſſen Schnabel zweimal ſo lang wie der Kopf iſt, hat ihn bloß an der Spitze gebogen. Es iſt *12. C. (D.) nasicus. Vaill. Prom. etc. 24. Le Nasican. Groß, mit großem Schnabel. Rüden, Flügel und Schwanz lebhaft roſtroth; Scheitel⸗- und zwei Seitenftreifen dunkelbraun, dazwifchen weiß herunter; Kehle weiß, Bruft aus weißen, ‚braun: gefaumten Federn netzartig gezeichnet, Bauch erdbraͤun. Cayenne. V. Und noch ein anderer hat ihn lang, duͤnn und ſo ira wie ein Melithreptus. *43. C. (D.) procurva !). Dendrocalaptes procutvus. Temm. Col 23. Grimpart Pro- merops. Dendrocopus falcularius. Vieill, Gal. 175. Der gebogene Schnabel ift. fo lang wie ber halbe Körper, Diefer ift olivenbraun, mit lebhaft zimmetfarbenen Flügeln un Schwanz An Kopf, Hals, Bruft und Naden zeigt jede . einen langen weißlihen Schaftftrih. Braſilien. x “III. ORTHONYX Temm.*) Onguicule. Ein neues Geſchlecht, bis jegt nur aus einem ausgeſtopften Eremplare bekannt, durch die ſtarken, mit langen fpigen ‚Nägeln bewaffneten Süße und die freien Schwanzfchäfte den amerikani⸗ ſchen Kletterſchwaͤnzen am naͤchſten ſtehend. Der Schnabel iſt kurz, zuſammengedruͤckt, faſt gerade, mit einer Kimme am Ende, die Naſenloͤcher zur Seite, in der Mitte des Schnabels, mit Borſten bedeckt, die Tarſen laͤnger als der Mittelfi inger, die Kral— len laͤnger als die Finger, zur Seite mit einer Rinne, wenig gebogen, die Flügel ſehr kurz, die fechste Schwungfeder die laͤngſte, der Schwanz breit, lang, mit ſtarken, zugeſpitzten rn Die einzige Oattung: 44. C. (O.) spinicauda Temm. Col. 428. 429, 1) Diefer, bildet das Gefchlecht Re des Hrn. Swainfon. ) Bom Berf. zu Myiothera (©. 496) gefügt, aber wohl natur: gemäßer bier ftehend. V. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 627 findet fich auf Neufeeland und der dortigen Sidfee. Das Männ- . chen ift obenher fchön Eaftanienbraun, mit einer ſchwachen, ſchwarz⸗ geſchmitzten Federhaube, auch die Nückenfedern find ſchwarz gefleckt. Die Halsfeiten und die vordere Hälfte des Flügels find aſchgrau, legtere mit einer breiten fchwarzen Binde und einem weißen Fleck. Die Kehle ift lebhaft roſtroth, mit ſchwarzem Einfaß. Bruft und Bauch weiß, zur Seite bis zum. Unterfchwanz Eaftanienbraun ; beim Weibchen ift auch die Kehle, alfo die ganze Unterfeite weiß. Die fteifen Schäfte der Schwanzfedern find bei beiden Gaefchlech- tern um einen halben Zoll hervorftehend und mit einem feinen Bärtchen eingefaßt. IV. TICHODROMA I. Wauerläufer. Echelette !). Ihre Schwanzfedern find nicht abgenugt, ungeachtet fie bie Selfen und Mauern auf= und abElettern wie die gewöhnlichen Baumläufer auf den Bäumen; fie haken ſich aber mit ihren ſehr großen Krallen feft. She Schnabel ift dreiedig und an der Bas ſis breitgedrüdt, dabei fehr lang und fehr dünn. Man Eennt nur eine Gattung, die im füdlichen Europa lebt: 15. C. (T.) muraria L. Der Mauerfpeht, die Mauerklette. Naumann 141. r Enl. 372. Ein hübfcher Vogel; heil afchgrau, mit lebhaften Noth auf den Dedfedern und einem Theil der Schwungfedern. Die Kehle des Männchens ift fchwarz. *16. C. (T.) fusca Lath. Vieill. 65. Scheint hier ihren Plag finden zu müffen. V. NECTARINIA Il. Zudervogel. Sucrier. Haben feinen abgenugten Schwanz und Elettern nicht; aber ihr mäßig langer, gebogener, zufammengedrüdter und zugefpigter Schnabel gleiht dem der Baumläufer. Sie find ſaͤmmtlich aus: laͤndiſch. Man giebt insbeſondere den Namen Guit-Guit gewiſſen kleinen Gattungen, deren Maͤnnchen lebhaft gefaͤrbtes Gefieder zeigen. Ihre Zunge iſt fadenfoͤrmig und geſpalten. 1) Echelette ift der Name des Mauerlaͤufers in einigen franzoͤſi⸗— fchen Provinzen. Hr. Vieillot hat fich eingebilvet, ihn in Piechion, und den, welchen Illiger gemacht, in Petrodroma umtaufen zu müffen. 40 * 628 Bere *47, C. (N.) eyanea !). Ent: 3.2. 00. Vieill. 41. 42. 48. und Gal, 176. Lafurblau, mit meergrünem Scheitel. Flügel und Schwanz, die Nadengegend und ein Stridy dur das Auge ſchwarz. Die innere Sahne der Fluͤgelfedern und der Unterfluͤgel ee. Der junge Vogel ift grün. Cayenne. *18.C. (N.) coerulea. Edw. 21. Vieill. 44. 45. 46, Bioletblau, mit ſchwarzer Kehle und Stirn. Südamerika. V. Zwei amerikanifhe Gattungen, zu melden man folgende orientalifche, meift rothe, zu fügen hat: *19.C. (N), sanguinea. Vieill. 66. Feuerroth, untenher grau, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz, Buͤrzel weiß. Auf der Suͤdſee. V. *20. C. (N.) cardinalis ?). Vieill. 54. 58. Schwarz, mit carminvothem Kopf, Hals, Bruft und u. ruͤcken. Auf Tanna. Man kann von ihnen groͤßere und minder ſchoͤn gefaͤrbte Gattungen, mit kurzer knorpeliger Zunge abſondern. *21.C. (N.) albogularis. Der Zöpfervogel, Schwarz bäder. Le Fournier. Figulus albogularis. Spix 78. Vieill. Gal. 182. Ein füdamerikanifcher Vogel von der Größe eines Rohr— fängers. Obenher roftfarbig oder zimmetbraun, an der Kehle weißlich, eine breite gelbliche Binde hinter dem Auge. Er macht auf Bäumen ein bedecktes Neft von Erde, wie ein Badofen °). — 1) NB. C. armillata Sparrm. 86. — C. cayana 682. 2. etc. find a? weiter als Varietäten der cyanea und coerulea. i 2) Vieillot hat diefem [und der cyanea] den Namen Coereba gegeben. 3) Diefer Vogel hat Hrn. Temmingk zum Mufter feines Ge- ſchlechtes Ophia oder Opetiorhynchus gedient; die Geſchlechter Furnarius Vieill. und Figulus Spix unterfcheiden ſich nicht da— von. &. [Sft der 'Turdus figulus Licht. oder. Merops rufus L.] Sperlingsartige Bögel. Certhia. 629 *22. C. (N.) Bailloni, | ‚Petrodroma Bailloni. Vieill. Gal. 172. Picchion baillon. Obenher braungruͤn; die erften Schwungfedern nach innen mit rothbraunen Flecken. Einige Flügel: und Schwanzftellen grau: blau. Kehle und Bruft meißlich, am Bauche braunlic) * Die Krallen ſcharf. Neuholland. *23. C. (N.) montana, Pomatorhinus montanus. Horsf, Jav. ce. ic, Nacken und Rüden zimmetbraun, mit fhwärzlichen Schmwin: gen und Schwanz. Der Kopf afhgraulich=fchwarz, ein langer weißer Streif über dem Auge. Unterfeite weiß, Schnabel gelb. Java. V. *24. C. (N.) turdina. Pomatorhinus turdinus. Temm. col. 441. Bon der Größe einer Mifteldroffel, der Erumme Schnabel etwas länger als der Kopf. Afchbraun, mit weißer Kehle, weißen » Endfpigen der Schwanzfedern (die zwei mittleren ausgenommen) und einer Schulterftelle des Flügels. Der Bauch weiß, braun, ſchmutzigweiß, dunkler gefledt. Neuholland. V. *25. C. (N.) trivirgata. Pomatorhinus trivirgatus. Col. 443, Etwas Kleiner als der vorige; röthlichbraun, mit weißer Bruft und Kehle und weißem, in der Mitte durch einen afch- grauen Strich getheiltem Scheitel; der Schwanz ſchwarz, am — beiderſeits weiß. Neuholland. *26. C. (N.) Picumnus. Climacteris picumnus. Col. 2831. 1. Z’Echelet. Kopf dunkelgrau; Bruſt und Naden hellgrau; Flügel und Schwanz graubraun, auf erfteren ein nankingelber Fleck. Die Bauchfedern in der Mitte weißlih, am Rande braun — Auf Timor, Celebes und Neuholland. *27. C. (N.) scandens, Climacteris scandens. Col. 281. 2, Oberſeite olivenbraun, Bürzel und mittlere Schwanzfedern bleigrau; Zügel, Bruft und Kehle weiß; Bruft und Mittelbaud ifabellgelb; Flügel und Schwanz. variirt. Das ER — unter der Ohrgegend einige hellroſtfarbige Flecken. 630 re ur *28. C. (N.) flaveola. | Edw. 121. 362. \ Vieill, 51. Obenher ſchwarz, untenher Er die Schwingenfpigen weiß, Auf den Antillen. V. *29. C. (N.) varia. Motacilla varia Z. Certhia maculata. Wilson III. 19. 3. Edw. 30. 2. Vieill. 74. und fein Mniotille varie Gal. 169. Schwarz und weiß gefchedt; der Scheitel ſchwarz und weiß längs geftreift; Baden und Kehle ſchwarz; auf dem Flügel zwei weiße Binden; Schwanzfedern weiß eingefaßtz Bruft und Bauch ſchwarz gefleckt; Hinterbauch weiß. Am Weibchen ift die Kehle weiß. Nordamerika. V. *30. C. (N.) olivacea. Vaill. Hupp. et Prom. pl. V.*) Merops olivaceus Sh. *31. C. (N.) Sannio !), Vieill. 64. [Blumenbac Abb. nat. h. Geg. ©. 64] .. [Voyage de Duperrey pl. 21. Philedon Dumerilii] **). Grasgruͤn, mit violettem Kopf und Kehle; Schwingen und Schwanz [hwarzbraun, der Schwanz etwas gabelig. Auf Neu: feeland. U VI. DICAEUM Cuv. 2). Klettern ebenfalls nicht und haben Eeine abgeriebenen Schwanz: federn; ihr fpiger gebogener Schnabel von der Länge des Kopfes ift an der Baſis breit und niedergedrüdt. *) Sch finde in dem angeführten Werke diefen Vogel nicht. V. 1) Sch habe fie zwar nicht gefehen, glaube aber, daß hier ihr Platz ift. Sie unterfcheiden fic durch etwas gabeligen Schwanz. €. **) Sch will ebenfalls dem Hrn. v. E. nicht vorgreifen, ob hier die richtige Stelle dieſes Vogels ſey;ʒ allein Hr. Leffon hält ihn auch ſchon mit Certhia Sannio für identiſch, wiewohl er ihn unter bie ne Test. 2) Dicaeum nad) Aelian der Name eines. N kleinen indifchen Bogels. €. Sperlingsartige Vögel. Certhia, 631 *32. C. (D.) erythronotos. Vieill. II. 35. Certhia cruentata Edw. 81. ift wahrfcheintich eine Altersver- ſchiedenheit. Schwarzblau , untenher weiß, Die ganze Oberfeite a: roth. In Bengalen. *33. C. (D.) rubra. Dicaeum erythronotos. Vieill. 54. [Vaill. Afr. 186.) C. erythropygia Lath. 2 Suppl. ift wahrſcheinlich das Weibchen. Nectarinia rubricosa [rubro-cana Vieill. ois, dor. 36,] Temm. Col. 108. f. 2 und 3. fcheinen mir auch nicht da— von verschieden. Das Männchen obenher gänzlich und unten bis zur Bruft zinnoberroth,; Bauch und Steißdeckfedern graulich= weiß. Flügel und Schwanz fhwarzblau=ftahlglänzend, die Kehle etwas blaßroth. Das Weibchen obenher braun mit nur rothem Bürzel, untenher graumeiß. Gap. V. *34. C. (D.) taeniata. Dicaeum flavipes Vieill. Certhia grysea Lath. Sonnerat ll. Voy. pl. CV. f. 3. Scheitel, Nacken, Rüden und Eleine Fluͤgeldeckfedern aſch— geau, die Schwingen erdbraun; der abgeſtufte Schwanz grau- braun, am Ende mit ſchwarzem Band. Die Unterfeite des gan: zen Vogels iſt blaßroth. Die Füße gelb. China. V. *35. C. (D.) cantillans, ib, f. 2. Grimpereau Siffleur de la Chine. Obenher blaulich=afhgrau, auf dem Rüden ein breiediger orangegelber Fleck; auch die Unterfeite, zumal Bruft und Bauch, orangegelb. Füße und Schnabel ſchwarz. China. B. VII. MELITHREPTUS. »onigfauger. Heorotaire. Haben Eeinen abgenugten Schwanz, und ihr Schnabel ift ſehr lang und faft im halben Ch gebogen. Sie fommen aus der Suͤdſee. i Einer davon: *36. C. (M.) vestiaria Sh. Vieill. ois. dores II. pl. 52. und Gal. 181. r iſt mit ſcharlachrothen Federn bededt, die den Bewohnern der 632 Bd gr Sandwichinfeln zur DVerfertigung der. fchönen Mäntel von diefer Zarbe dienen, auf die fie fo großen Werth legen. Andere fi ind. 1): *37..C, (M.) obscura. Vieill. ois. dor. pl. LIU. Dbenher olivengruͤn, untenher gelblich, — Auge und Schnabel ein ſchwarzer Fleck. Auf den Sandwichinſeln. V. *38. C. (M.) pacifica. Der Huhu. Vieill, ois. dor. pl. LXIM. Schwarz, mit gelbem Bürzel und Bauch. Die Schwingen weiß gefaumt, Füße und Krallen ſtark. So groß wie ein Staa. Auf Owaihi. I VIII. CINNYRIS Cu, ?) Sui⸗manga. Auch bei ihnen ift der Schwanz nicht abgerieben. Ihr lan: ger und fehr dünner Schnabel hat den Kinnladenrand beider Schna= beihälften fein fägeartig gezähnelt. Ihre Zunge, die fich aus dem Schnabel herausftreden kann, endiget in eine Eleine Gabel. Es find Eleine Vögel, bei denen die Männchen zur Zeit der Liebe in ſchoͤnen Metallfarben glänzen und fich dadurch den Golibri’s nähern, die fie in diefer Hinficht in der alten Welt erfegen, in: dem fie ſich vorzüglih in Afrika und auf dem indifchen Acchipel finden. Sie leben auf Blumen und faugen deren Säfte; fie ° find munter, und ihr Geſang angenehm. Wegen ihrer Schönheit hat man viele in unfere Gabinete gebracht; da aber das Kleid der Weibchen und das der Männchen außer der Zeit fehr von diefem Ölanze abweicht, fo hat man Mühe, die Gattungen gut zu charakterifiven. Die meiften haben einen steichartigen Schwanz. *39. C. splendida. Vieill. 82. [Vaill. Afr. 295.] Auf dem Kopf und der ganzen Unterfeite glänzend violet, in Purpur und Azur fehillernd und mit rothen, gold= HI ee 1) Die anderen Heorotaires dieſes Naturforſchers sche aber in ganz andere Gefchlechter, namentlid) Philedon, Dicaeum etc. 2) Cinnyris ift der griechifche Name eines unbekannten, ſehr Eleinen Vogels. Sous-manga foll in der Volksſprache auf Madagaskar Zu: ckerfreſſer bedeuten. Hr. Vieillot at — Geſchlecht und den Namen Cinnyris angenommen. @al, 177. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 633 gruͤn ſchillernden Stechen. Die übrige Oberfeite goldgruͤn; Schwin- gen, Schwanz, Füße und Schnabel rein fhwarz. Das Meib: chen olivenbraun. Afrika. B. *40. C. caffra. Le Roi des Sueriers. Cinnyris longicaudatus., Vieill, Edw. 347. Sch Laffe diefen Vogel wegen feines ungewiffen Plages hier ftehen, wiewohl er auch weiter unten vom Verf. als Upupa cafra (Promerops cafer) aufgeführt ift (vergl. die Anmerkung dazu). Er ift fchlank; obenher erdbraun, untenher vöthlichweiß, dunkler an der Bruſt; Steißfedern gelb; der Schwanz länger als der Körper. V. *41. C. superba. Cinnyris sugnimbindus. Fieill,. 22. Die größte Gattung, 6” lang. Obenher goldgruͤn, an Sit. geln und Schwanz ins Braͤunliche; der Scheitel ultramarinblau; die Kehle roth, blau und Eupfergrün fehillernd; die Bruft ſam— metroth, darüber ein goldgruͤner Streif. Der Bauch dunkelroth. Afrika. V. *42. C. lotenia. Enl. 575. 2. 3. Vieill. 34. Die ganze Oberfeite und Kehle rein goldgrün, in flahlblau fhillernd; die Bruft violet, nad) oben ins Hellblaue; Bauch, Flügel und Schwanz dunkelſchwarz, letztere beide in violet fchil- lernd; ein ſchwarzer Streif zwifchen Nafe und Auge. Auf Ma— dagaskar. 13 8, *43. C. amethystina. [C. aurifrons.] Vieell. 5. et 6. Sammetfhwarz, mit goldgrünem Scheitel und violetter und vurpurrother Kehle. Laſurblaue Federn auf den Schultern und dem Re ——— der Suorier - velours 4 Vaill. Afr. 294. f. V. *44. C. —— | Enl. 246. 3. [C. pectoralis und virescens.] V sell 1.10. 13. 18. 2. 34. 80. Obenher fhön goldgruͤn, der Bürzel lafurblau; Kehle und Bruft duch eine blaue Binde getrennt; Bruft und Bauch leb— haft roth; Flügel und Schwanz hellbraun; an der Bruft zwei citrongelbe Federbuͤſche. ——— und Jungen variiren in ſchwaͤrzlichgruͤn, und eine gelbe Bruſtbinde unter der blauen. In Suͤdafrika. V. *45. C. omnicolor. Seba 1. 69. 5. Acht Zoll lang. Grün, in alle Farben, zumal Gold an lernd. (Sehr unficher. —— *46. C. cuprea, Cinnyris tricolor. Vieill. 23. . Bräunlich, mit glänzend Eupferrother Bruft. Die Unterfeite des Schwanzes fchwarz, Schnabel und Füße braun. Auf Ma: limbe. V. *47. C. purpurata. [Vaill. Afr. 297] Edw, 265. Cinnyris jodeus. Vieill. 11. Violet, mit fehmwärzlichen Flügeln; ein brauner Streif an der Oberbruſt. Auf Malabar. V. **48. C. habessinica. Ehrenb. Symb. II. 4. Grün, fonft dem vorigen ähnlich. V. *49. C. cyanocephala. Vieill.7. Der Rüden und Schwanz grün, der Bauch grau. Kopf, Hals und Bruft ſchoͤn lafurblau, ſcharf abgefchnitten. Zwei gelbe Büfchehen zur Seite der Bruſt. Auf Malimbe. V. *50. C. ceylanica. Enl. 576. 4. Vieill. 29. 30. [C. Sola?] Obenher grün, untenher gelb , die Kehle und Bürzel ne Eelblau und fehilleend. Die zwei äußeren Schwanzfedern find an dee Spige weiß. Der. Schwanz zugerundet. — *51. C. senegalensis. Cinnyris discolor. Viesll, 8. ‚[auch wol 9.] Obenher und am Bauche ſanft roͤthlichgrau, Scheitel und Kehle goldgruͤn; die Bruſt in blau, violet, gruͤn und roth — lernd. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 635 » *52. C. sperata. Enl. 246, 1. 2. Vieill. 16. 32. C. lepida Sparrm. 35. Das Weibchen. Vornher purpurbraun, hinten violet und goldgrün; die Kehle gelb und ſchwarz melirt, auch violet;z die Bruft und der Ober: bauch roth; der Unterbau in der Mitte gelb. Variirt, wie es fheint, fehr in der Farbe. Auf den Philippinen. V. *53. C. madagascariensis. Vieill, 18. [pl. 19. der junge Vogel.] Bier Zoll lang. Kopf, Kehle und fämmtlicher Vordertheil des Körpers glänzend fmaragdgrün; am Naden zmei Halsbänder, das eine violet, das andere zimmetroth; an der Schulter ein fchöner gelber dFieck Die Hinterſeite oben olivengruͤn, Bruſt und a braun, der Bauch hellgelb. *54. C. currucaria. Enl. 576. 3. Vieill. 31. [15.) Dbenher graubraun, am Bürzel ins Violette fchillernd; am Flügelbug und zur Bruft herab kupferroth; an der Bruſt zwei Buͤſchel orangegelber Federn; die ganze Unterfeite blaßgelblich. Schwingen und Schwanz fohmwärzlic.. Auf den Philippinen. V. *55. C. rubro-fusca. Cinnyris nibarus. Vieill. 27. Goldroth, mit ſchoͤn violetten Flügelfhultern, Schwingen und Schwanz braun. V. 856. C. fuliginosa. Vieill. 20. Soui-manga Carmelite. Bier und einen halben Zoll lang. Nußbraun, ins Sam: metſchwarze; die Stirn, die Kehle und die Kleinen Flügelded- federn fchon violet. Zwei gelbe Federbüfhe an der Seite der Bruft; dem Weibchen fehlt das Violet. Malimbe in Afrika. V. *57. C. venusta. Le Soui-manga de Sierra Leone, Cinnyris quinticolor. Vieill. 79. Obenher fmaragdgrun, Stirn und Bruft glänzend violet, die Kehle fchwarz=purpurroth, Vorderhals und Bürzel lafurblau. Der Bauch gelbbraun, die Flügel voftbraun. V. *58. C. gutturalis. Enl. 578. 3. 636 DB gem. Schwarz, mit goldgrüner Stirn und Kehle, und rothbrau⸗ ner Bruſt. Die kleinen Fluͤgeldeckfedern Po Sn Bra: filien. 8. *59. C. solaris. Col. 347.3. Nectarinia solaris Temm. Soui-manga Souci. Obenher ſchmutzig- olivengruͤn; Scheitel, Kehle und Bruft grün und purpur fchilfernd; der Bauch ARE Se Schwingen und Schwanz ſchwarz. Auf Amboina. V. *60. C. eximia T. Col. 138. 1. 2. Das Männchen obenher grün, Kehle und Bruſt indigblau, Schwanz indigblau, weiß eingefaßt, Bauch gelb. Das Weibchen grau mit olivenbraunen Flügeln, untenher weißlich. V. *61. C. pectoralis. Col. 138. 3. Schwarzviolet, mit goldgrünem Scheitel und einem gelben Sederbüfchelfteich an den Hüften; die Kehle purpur, blau einge: faßt, die Flügelfchulter und der Buͤrzel metallgrün, die zweiten Fluͤgeldeckfedern braun. V. *62, C. lepida Lath. Col. 126. 1. Vieill, Gal. 177. 2. [nit ganz gut.] Scheitel und Rüden violetgruͤn; Flügelfchultern, Unterruͤcken und Bürzel violblau; ein violblauer Saum, vom Schnabelfpalt an, faßt zu beiden Seiten die vöthlichgraue Kehle ein; Bruſt und Bauch find fehon gelb, die Baden fehwarz, die Flügel braun, der Schwanz violetfchwarz, ins Grüne. Das Weibchen ift oben fchön dunkelgrün, untenher zeifiggelb. Auf. Java. V. *63. C. Hasselti T. Col. 376. 3. ‚ Der Scheitel grün, ins Gelbliche ſchillernd; die Kg Hber: feite grün und Purpur ſchillernd. Kehle und Oberbruſt feurig violet=purpurfarh ; der Bauch düfter roth; Flügel, Schwanz und Hinterbauch ſchwarz. Das Weibchen grün. Java. : *64. C. coceinigaster T. Col. 388, 3. Nacken und Oberrüden nebft Schulterdeckfedern der * metallbraun; der Scheitel und ein Fluͤgelſchulterfleck gelblich = mes Sperlingsartige Vögel. Certhia 637 tallgruͤn; Unterrüden, Buͤrzel und kleine Fluͤgeldeckfedern ftahl: blau; Kehle und Oberbruſt prächtig metalliſch-violblauz der Bauch feharlachroth; der Steiß olivengruͤn, die Schwingen und. der . Schwanz fhwarz. Ein fhones Voͤgelchen; auf den Philippinen, V. zumal haͤufig auf Manilla. *65. C. Eques. Amit, Amambo der Eingeborenen. Lesson et Garn. Voy. de la Coq. pl. 31. f. 1. Rußfarbig, mit einem feuerrothen, ſchmalen Kehlſtreif, wie ein Ordensband. Auf Waigiu. V. *66. C. javanica. Zool. ill. 121. Obenher metallifch = purpurglänzend, untenher olivengelb ; Schulter, Bürzel und ein Streif vom Schnabel nad) der Bruft herab violet. Die Kehle Eaftaniendbraun, der Schnabel ſchwarz. V. Mehrere von diefen find wahrfcheinlih nur Varietäten, Bei einigen find am Schwanze der — die Mittel⸗ federn etwas verlaͤngert. *67. C. famosa L. Enl. 83. 1. Überall vom glaͤnzendſten Goldgruͤn, am. Hinterbauch ins Stahlblaue ziehend. Schwingen und Schwanzfedern violetſchwarz, und ein fchmarzer Zügel vom Schnabel zum Auge. Zwei gelbe Sederbüfchchen zur Seite der — Zwei verlaͤngerte Schwanz⸗ federn. Am Cap. V. *68. C. pulchella. Enl. 670. 1. [Vauill. Afr. 293.] Gruͤnſchillernd, mit vother Bruſt; Flügel und Schwanz ſchwarz. Die zwei mittleren Schwanzfedern fehen vor. Das Meibchen olivengrau. Afrika. DIE *69. C. violacea. Enl. 670, 2, Dlivengrün, mit dunfelviolettem Hals und Kehle. Das Weibchen (Vaill. Afr. 292.2.) gelblichsolivengrün. Am Cap. U. *70. C. cardinalis. Vaill, Afr. 291. 638 2 Der Kopf, Hals und ganze Oberfeite goldgein; Buff und Baud) beim Männchen ſanft Earmincoth, beim Meibchen goldgelb; Schwingen und Schwanz ſchwarz, goldgrün eingefaßt. Das Männchen hat zwei fehr Lange female mittlere Schwanzfedern. Sm V. *71. C. ficorum. Vaill. 293; f. 2. Kopf, Hals und Oberruͤcken prächtig, goldgruͤn ſchimmernd; Buͤrzel und Schwanz obenher feurig purpurviolet; Schwingen und Bruſt ſchwarzbraun, Bauch citronengelb. Das Weibchen obenher olivengruͤn. Im Namaqualande. De *72, C. metallica Lickt. Nectarinia metallica. Ruͤppell Al. T. 7. Ehrenb. Symb, II. t. 1. Col. 347. 1. Das reife Männchen obenher bis zum Rüden nebft der Kehle ſtahlgruͤn, der Bürzel ftahlblau, Flügel und Schwanz braun, die zwei langen Schwanzfedern ſchwarz. Die grüne Kehle ift an der Bruft mit einem violetblauen Bande eingefaßt;z Bruft und Bauch gelb. V. *73. C. mystacalis T. Col. 126, 3. Der Kopf bis zum Rüden, Flügelfchulter, Bruft und Kehle fhön Earminroth; die Stirn und der Scheitel, ein Schnurrbart- ftreiff vom Schnabel abwärts, Buͤrzel und abgeſtufter Schwanz violblau; der Bauch weiß, die Flügel braun. Java. V. *74. C. Kuhlii T. Col: 376. 1. 2. Der Oberkopf, die Schwanzdecfedern und die zwei mittleren Steuerfedern bouteillengruͤn, metalliſch glaͤnzend; die anderen Ober— theile ſchmutziggruͤn, außer dem lebhaft gelben Buͤrzel; Kehle bis zur Mittellinie der Bruſt herab carmoiſinroth; mitten darauf, auf der Kehle, ein umgekehrtes V blauſchillernd; der Bauch — gruͤn mit einer weißlichen Stelle. Java. Und noch andere kann man durch einen geraden oder * wenigſtens ziemlich geraden Schnabel unterſcheiden. *75. C. elegans. Certhia rectirostris Ois. dores II. 75. Vieill. Gal. 178. | A Bögel. Trochilus. 639 Goldgruͤn, mit mit” gelber Kehle, —— Bruſt und er gelbem Baud). VL ARACHNOTHERES Temm. Spinnenfeeffe. Haben den Iangen gebogenen Schnabel der Sui-manga's, aber er ift ftärfer und ohne Zaͤhnchen; ihre Zunge ift Eurz und Enorpelig. Man Eennt nur aus Indien welche, die Spinnen freffen ). “ *76. C. (A.) longirostra. a Temm. Col. 84.11, Obenher graulicheolivengrün, Schwingen und Schwanz braun lich, legterer mit weißen Spigen; die Kehle und eine Stelle zwi- ſchen Schnabel und Auge weiß, Bruſt und Bauch gelb. Auf Java, Sumatra und waͤhrſcheinlich in ganz Indien. V. *77. C. (A.) inornata. Col. 84. 2. Obenher ſchmutziggruͤn ins Dlivengrüne; der Schwanz oben mehr ſchwaͤrzlich, in Grau endigend; die Unterfeite afchgrau = weiß, mit dunkelgrauen Schaftſtrichen. Die Stirnfedern gleichen 2 pen. Sehr gemein auf Java. 36. TROCHILUS Z. Colibri. Diefe Eleinen Vögel, fo berühmt durch den Glanz ihres Ge: fiederd, zumal aber durch die Platten vom Feuer der Edelſteine, welche durch fchuppige Federchen ganz eigener Art an ihrer Kehle oder auf dem Scheitel gebildet werden, haben einen langen und dünnen Schnabel, in dem fich eine Zunge befindet, die fich faft wie die der Spechte und durch einen gleichen Mechanismus ver: längert, und faft bis an ihre Bafis in zwei Fäden gefpalten ift, die der Bogel brauchen fol, um den Nektar der Blumen zu ſau⸗ gen. Indeß leben auch die Golibri’s von Kleinen Inſecten, und 1) NB. Nach allen diefen Unterfcheidungen muß man noch von dem großen Gefchlechte Certhia entfernen : Certhia lunata Vieill. 61. — C. Novae Hollandiae John White n. S. W. pl. XVI. und LXV. Vieill. 57. 71. — C. australasiana Fieill. 55. — C. carunculata Vieill. 69. 70. — C. auriculata Vieill. 85. — O. cocincinica Enl. 643. Vieill. 77. 78. — C. spiza Enl. 578. 2. Edw. 25. — C. se- nieulus Fieill. 50. — C. graculina Vieill. 87. — C. Goruck Vieill. 88. — C. coerulea Fieill. 83, — C. xanthotis Vieill. 84. — C. mellivora Vieill 86. — Welche ſaͤmmtlich wegen ihrer Schnabelfimme und Pinfelsunge Philedon find. 640 BIN vi 4 ich habe ihren Magen damit angefülft gefunden. Ihre unendlich, £leinen Fuͤßchen „ ihr breiter Schwanz, ihre außerordentlich langen und wegen plöslicher Verkürzung der Dedfedern ſchmalen Flügel, ihre. Eurze Schulter, ihe fehr großes Bruftbein ohne Ausfchnitt, alles bezeichnet einen Bau zum Flug wie bei den Mauerfchwals ben; auch ſchweben bie Colibri’3 mit eben der Leichtigkeit in der Luft wie manche Fliegen. Sie fummen um die Blüthen von Kräutern und Sträugern und fliegen im Berhältniß rafcher als irgend ein Vogel. Ihr Magen ift fehr Elein, und Me ihnen der Blinddarm, wodurch fie Ähnlichkeit mit den Spechten erhalten. Sie leben einfach, vertheidigen mit vielem Muthe ihr Me und kaͤmpfen mit Wuth gegen einander © I. TROCHILUS L. Colibri. Dieſer Name wird für die mit gebogenem Schnabel aufbe: halten. Einige zeichnen ſich durch Verlängerung der Niteitedern des Schwanzes aus. I. PHAETORNIS Swains. Einer der größten ift 1. Tr. Pella L. Der Topas-⸗ Colibri. [Vieill. 2. 8.] Enl. 599. Purpurbraun ; ; der Kopf ſchwaͤrz, die Kehle vom per Zopasgelb in Gruͤn ſchillernd, ſchwarz nie rs Tr. superciliosus. " Enl. 600. 3. Vieill, 17, 18. 19, Kopf und Rüden ‚gold = olivengruͤn, mit weißen Augenfueeiſen uͤber und unter dem Auge; der Bauch blutroth; die zwei mitt⸗ leren Schwanzfedern lang, weiß, in der Mitte purpurbraun glaͤn⸗ zend. Die anderen ſchwarz mit Willen Rand. V. +3: Tr. — Kg Enl. 600. Gofbgeim, mit rothem — der Bauch graulichweiß, Fluͤgel purpurbraun, die Schwanzfedern weiß, von gleicher Länge, die zwei Außerften mit ſchwarzer Spige. V. *) Sch habe in der Angabe und Beitimmung der Species vielfach vom Verf. abweichen müffen, wie Sachverſtaͤndige bei ee mit dem Driginale bemerken werden. Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 64 SIE *4. Tr, squalidus Natt. Col. 120. f. 1. SObenher und an der Schulter ſchmutziggruͤn; die Baden geld, duch die Augen ein brauner Streif. Unterfeite grau, Schwingen und Schwanz braun, Iegterer mit weißen Spigen. Die zwei mittleren Schwanzfedern mit. weißen hervorſtehenden Fahnen. Braſilien. V. Bei anderen ſind die Seitenfedern des Schwanzes ſehr lang. *6. Tr. forficatus. Edw. 33. Vieill, 30. Sbenher goldgrün, mit blauem Shelet, der Bauch weiß, die aͤußeren Federn des laſurblauen Schwanzes ſehr lang. V. *6. Tr. polithmus [s. Polytmus]. Edw. 34. Vieill, 67. Goldgruͤn, Scheitel und Schwanz braun, bie Seitenfedern des Schwanzes fehr lang, ihre Bärte Rn ken ſchwarzblau; die violetbraunen Flügel mit weißem Rande. U BB: Und zumal die prächtige Gattung Beton! 8: *7, Tr. chrysurus Ouv, Mit einem Schwanz wie. glänzendes Son. — Wieder andere haben den Schwanz nur etwas gabelig, wie *8. Tr. elegans. Vieill. 14. Grün, an der Kehle feuriger; Bruft und Oberbaud) — der Schwanz ſchwarz violet. Die Schenkel weiß gefiedert. ee Oberſchnabel fchwarz, der untere halb, weiß. V. Die meiſten jedoch viereckt oder rund: UI. LAMPORNIS Sprisn;; Hierher: *9, Tr. Mango. Enl. 680. 2. 3. Vieill.7. Goldgruͤn; Kehle, Vorderhals, Bruft und Bauch ſchwarz; ein ſchoͤn blauer Streif am Hals herab; die Schwanzfedern von — Laͤnge, violet-roſtbraun. Einer der er ‘ 1 ei *10. Tr. naevius Dumont. [Trochilus serrirostris Vieill.] Col. 120. f. 3. Ziemlich groß; 3: ei ift obenhet und an den Schultern roth⸗ grůn, tallylängend ; Kehle und ein Augenftreif roftbraun, bie Bruft ‚wie ng un d weiß geſchuppt, der Unterleib vöthlich, ſchwarz gefledt. Die Flhget violetbraun, die Mitte des Schwan es kupferroth, die Seitenfedern nach dem Ende zu roſtgelb. Der Mack an der Spitze gebogene Schnabel iſt an der Baſis gefurcht und an feiner Ober- und Unterfinnlade zur vorderen Hälfte mit feinen, ruͤckwaͤrtsgerichteten Bähnchen befegt. Brafilien. x B. J *11. Tr. Thaumantias. —J— 600 „= i Golbgrin die ——— weiß gefäumt, die Außerften an der Außenfeite ganz weiß. ıT *12. Tr. violaceus. Enl. 602. 2. >. Violet; Fluͤgel und Schwanz sobgrin. ———— 43 Tr cinereus Ane mim sic hen; mnyan hulhe ai Vieill.5.u035X( 3 Hai aa; Obenher —* — a die, ae, ‚mittleren Schwanzfedern goldgruͤn und länger, ‚sie 2 DH, ng weißer Spitze. 2%. *14. Tr. Suguların Sh. a [Tr. auratus Gm. granatinus Lath.) RAY — Edu. 266. 1. EN Vieill. ou % P)3 Dr An —— — te) * — blauſchthatz die Baden prtchtg eneminnet; der Unterhals desgleihen, "die Schwingen — VB +45. Tr, holosericeus sh, Vieill. 6. und 56. ' Obenher goldgrün, unten fehwarz, eine — blaue Di über die Bruft, und blau an den Dedfedern 345 Schwanzes. V *16. Tr. punctulatus Lath. Pr Vieill. 8. A) Goldgeän; Kehle, Fluͤ und ch u wei ge die Schwingen, "purputbraun. J J AN 2. — — Sperlingsartige Bögel. Trochilus. 643 *17. Tr. pectoralis. [Tr. gramineus @m.] Vieill. 9. und 70, gr Dunkel goldgruͤn; Kehle und Hals PERS AR bie, uf. ſammetſchwarz; Bauch weiß, die Fluͤgel und der Schwanz violet- ſchwarz. a *18. Tr. aurulentus. Vieill. 12. 13. Dem vorigen ähnlich, aber mit Eürzerem Schnabel, aud) überhaupt Eleiner. Der ſchwarze Bruſtfleck erſtreckt fi bis zum Bauche herab. Auf Portorico, wo der vorige fehlt. V. **419. Tr. virescens. Vieill. 41. * Schmutziggruͤn, mit braunen Fluͤgeln; die Seitenſchwanzfedern zum Theil gruͤn und weiß. Ein weißer Strich unter den Augn, B. *20. Tr. hirsutus Gm. T. brasiliensis Sh. Vieill. 19. 20. Col. 120. 2. 2 Rüden und Kehle goldgrün, Kopf braun, Bauch geldgrau; bie drei außeren Schwanzfedern des abgeftuften Schwanzes find an der Wurzel roftbraun, dann ſchwarz, und alle mit weißen Spigen verfehen. Die Schenkel rothbraun befiedert. Beim Weib: chen ift die Kehle und die rg tothgelb. BD. *21. Tr. albus. Vieitl. 11. Goldgrün, mit violettem Schwanz; die Unterfeite, die Sei— ten des Halfes und Di Spigen der ſechs äußeren re weiß. *22, Tr. viridis, Vieill. 15. Grün, mit ſchwaͤrzlichen Stige und blauem Schwanz, am Ende weiß gefranzt. V. *23. Tr. multicolor Gm, Vieill. 69, Lath. Suppl. 111. The harlequin humming - bird. % Braun, unten zinnoberroth, Scheitel, Kehle, Bruſt und“ Mittelruͤcken grün, ein blauer Augenftreif, vom. Schnabel bis zum Hinterkopf, unten ſchwarz geſaͤumt. V. 41* 644 | BA HE *24. Tr. lagulus. Vieill, Gal. 179, Obenher und am Unterbau goldgruͤn, untenher indigblau, V. Schwingen und Schwanz ſchwarz. Man nennt Fliegenvoͤgel: Il. ORTHORHYNCHUS diejenigen, deren Schnabel gerade ift. Hiervon haben einige Federbüfche: *25. Tr. (O.) cristatus. Edw. 37. Enl. 227. 1. Vieill. 47. 48. Goldgrün, mit blauem ins Smaragdgrüne ſchillerndem Fe- derbufh, grünem Rüden und Schwanz, braunen Flügeln und graublauem*Unterleibe. V. *26. Tr. (O.) pileatus. T. puniceus Gm. Vieill. 63. Blaßbraun, mit blauem Federbuſch. Vielleicht zum vorigen gehoͤrig. V. *27. Tr. (O.) Lalandii. Col. 18. 1. 2. Kopf grün, mit einem dünnen Federbufch Saufieenbe Te: dern, und weißem Zle hinterm Auge. Rüden grün, Bruſt und Bauch blau. Der Schwanz grün, oben und außen weiß al *28. Tr. (O.) Sephanioides, Less. et Garn. Voy. de la Coq. pl. 31. nr. 2. Goldgrün, mit feurig goldpurpurfarbenem, ins Violette fpie- lendem Scheitel, der eine Art platter Haube bildet. Unterfeite roͤthlichweiß, die Kehl: und Bruftfedern mit, grünen, braunen e goldigen Fleckenpunkten. Hüften und Unterfhwanz Braun. Chili; ald Strichvogel. Bei anderen find die Federbuͤſchet oder Side HER, zu gr Seiten des Kopfes verlängert. .*29, Tr. (O.) ornatus, Enl. 640, 3. Vieill. 49. 50, J Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 645 Goldgrün, untenher glänzend braun, mit goldgrüner Kehle; der Unterbauch weiß; zwei Sederbüfche unter den Ohren entfprin= gend, braun, mit goldgrünen Enden, die er ausfpreizen kann. V. *30. Tr. (O.) chalybeus, Tr. festivus Licht. Col. 66. f. 2. Obenher grün, die Stirn ſmaragdgruͤn, mit einer Spur von Federkamm; an den Ohren ungleiche gruͤne Federbuͤſchchen mit weißen Endpunkten, am Vorderhals blauſchwarz gefleckt, oder weiß und ſchwarz; Fluͤgel und Schwanz violetbraun. Bra⸗— filien. V. *31. Tr. leucotis Vieill. Scheitel dunkel goldgruͤn, Backen ſchwarz, die Mitte des Bauches weiß, ſo wie ein Buͤſchchen zerfchlitzter Federn hinter jedem Ohre. übrigens gruͤn mit violetten Fluͤgeln. *32. Tr. (O.) petasophorus Pr. Max. [Tr. janthinus Natt.] Col. 203. 3. Ganz grün, mit fhwarzgefledter Kehle; an den Ohren zwei fhöne violette, purpurfchillernde Federbüfche. Flügel braun und den breiten Schwanz bededend. V. *33. Tr. (O.) scutatus Natt. Col. 299. 3. Ein goldiges glaͤnzendes Saphirblau ziert das ganze Geſicht und die Kehle; von einem Auge zum andern, quer über den Scheitel, ein ſchwarzer Streif, an der Grenze jenes blauen; zur Seite des Halfes zwei dichte Sederbüfche von türfenblauer Farbe, Bruft und Bauch gleichfalls glänzend blau, jederſeits an der Bruſt ein iſabellgelber Fleck, alles übrige goldgruͤn, Fluͤgel braun. In Braſilien. V. *34. Tr. (O.) magnificus IU. [Vieill] Col, 299. 2. Goldgrün, mit einem langen orangerothen Federbuſch auf dem Scheitel; zu jeder Seite des Halſes ein Buſch ſchneeweißer, glaͤnzend goldgruͤn geſaͤumter Federchen; ein weißes Fleckchen auf der Oberbruſt. Schwingen orangegelb eingefaßt, die Unterſeite des Schwanzes orangegelb geſaͤumt. — Zwei Zoll acht Linien lang. In Braſilien. V. 646 Bdg el. Und unter diefen finden f ch welche mit Rebe langem zuge⸗ ſpitztem Schwanz. *35. Tr. (O.) bilophus Temm. [Col. 18. 3.] Nacken, Rüden, Schultern, Bauch und die zwei langen mittleren Schwanzfedern goldgrün; der Scheitel fmaragdgrün; über den Augen entfpringt jederfeits ein goldener Sederbufch, wie ein Ohr zuruͤckſtehend; die Kehle ift purpurſchwarz mit nach unten ſpitz verlaͤngerten Federn; die Bruſt und die vier abgeſtuf⸗ ten aͤußeren Schwanzfedern ſind weiß. Braſilien. V. Noch andere haben die Schaͤfte ihrer erſten Schwungfedern ſonderbar verbreitert. Cambylopterus Swains. *36. Tr. (O.) latipennis. [Tr. campylopterus L] Enl. 672. 2, Vieill. 21. [Swains. III. 150. 131.] Die Schäfte der vier erſten Schwungfedern fi fi nd breit und krumm, wie eine Degenklinge gebogen. Der Rüden goldgrün, der Bauch grau, Flügel und Schwanz Joe B.S **37. Tr. campylostylus Licht. Dem vorigen ähnlich, aber Eleiner, mit ganz en Schwanz. Lichtenft. *38. Tr. (O.) ensipennis. Swains. Zool, ill. 107. Goldgruůͤn Kinn und Kehle violetz die erſten Schwungfedern ſichelfoͤrmig, breit, mit plattgedruͤckten Schäften. V. *89. Tr. (O.) falcatus. ib. 88, [83.] Grün, Kehle und Bruft glänzend blau, Flügel und Schwem zimmetroth, die aͤußeren Schwungfedern ſi ichelförmig, mit breit= gedruͤckten Schaͤften. V. Und unter denen, welchen dieſe Verzierungen abgehen, laffen fich noch wiederum die Gattungen mit gabeligem Schwanze un: terfcheiden.. Cynanthus Swains, *40. Tr: (O.) mellivorus. En. 640. Edw. 35. Vieill. 23. 24. * Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 647 Mit blauem Kopf und Hals; um benſelben ein we als: band; Rüden grün, Flügel violetbraun, Bat weiß Sara (wars, mit weißen Seitenfedern. *41. Tr. (O.) amethystinus Gin. Enl. 672. 1. Goldgrün, untenher graubraum, bie Kehle armen ber, Schwanz gegabelt. Dem Tr. colubris ähnlich. 8 *42. Tr. (0) fürcatus. BETT: Enl. 509. 2. | RE 9 Vieill. 34. Bu Rüden und Baud blau, grün ſchillernd, Dbertopf — ins Goldige; Kehle praͤchtig goldglaͤnzend, Fluͤgel und Gabel: ſchwanz fhwarz. Cayenne. V. *43, Tr. (O.) smaragdo-saphirinus. Vieill. 36. [40, —* coeruleus.] Stirn und Kehle prächtig faphirblau,, die Bruſt fmaragdgrun; Ruͤcken goldgruͤn, Flügel und Schwanz ſchwarz *44 Tr. (0.) Colubris. Wilson U. 10. 3. 4, Edw. 38. Catesby 65. Vieill. 31. 32, 33. Hals, Rüden und Schwanzbedfedern golbgtün, mit rubin⸗ roth⸗feuerfarbiger Kehle, das Männchen; am Weibchen iſt fie, wie die ganze Unterfeite, weiß; der Schwanz ſchwarzbraun die drei aͤußerſten Federn ſchwarz, mit weißen Spitzen, der Baud des Männchens gelbgrün. Geht bis Nordamerika, nach Geor⸗ gien. V. *45. Tr. (O.) enicurus. Col. 66. 3. Schr Eleinz mit etwas gebogenem Schnabel; oöehhhe und am Bauch goldgrüun, Kehle glänzend Lilablau ; Schwingen violet⸗ braun. Der Schwanz beſteht aus ſechs Federn; die zwei mitt— leren ganz kurz, goldgruͤn; die vier anderen braun, viel ih die Außerften, etwas abftehenden, die Längften, ei re *46. Tr. (O.) Langsdorfi. Col. 66. 1. Obenher metallgrün ; die Kehle — innen mit —* —MM E73 4 =. 648 | ER ER TERE binde;s Bruft und Schwingen violet, Unterbauc weiß. Alle Schwanzfedern gehen in lange dünne Spigen aus, die äußeren find weiß, die inneren violet. Brafilien. V. *47. Tr. (O.) mesoleucos. Col. 317. Oiseau mouche mediastin. Der allgemeine Charakter ift ein weißer Streif von der Bruft den Bauch herab. Das reife Männchen ift. dunkel metall: gruͤn und hat einen zweizipfeligen Las prächtig carmin= und goldfhimmernder Federn am Halſe. Die Stirn ift faphicblau ; unter dem Auge ein weißer Streif. Schwingen braun. Beim Weibchen ift die Kehle blaß gefledt. V. *48. Tr. (O.) Cora. Less. et Garn. 31. 4. Der Körper etwa anderthalb Zoll lang, die mittleren Schwanz⸗ federn aber über drei Zoll. Obenher iſt diefer Colibri metallgruͤn, eine rothbraun flahlglänzende Kehle reicht aufwärts; Bruſt und Bauch find weiß, Schwingen und Schwanz fehwarz, die mittleren zwei Schwanzfedern fehr lang. Um Callao. Sehe flüchtig. ©. Und unter diefen wieder, deren fehr verlängerte Seitenfedern am Ende breit find: *49. Tr. (O.) platurus. [Tr. longicaudus Gm.] Vieill. 52. Rüden grün, bie Kehle goldgrün glänzend, Bauch faft ſchwarz. Die äußeren Schwanzfedern find länger, ein Stüd ohne Bärte, am Ende erhalten fie dergleichen wieder, verbreitert. V. Unter denjenigen, deren Schwanz vieredig und nur menig ausgefchnitten ift, zeichnet fich einer durch feine ausnehmende Kleinheit aus, nämlich: *50. Tr. (O.) minimus L. Der Eleinfte Fliegen: vogel. Enl. 276. 1. Edw. 105. _ Vieill. 64. WVioletgrau, und nicht größer als eine Biene. [15 Linien lang, der Schnabel drei, der Schwanz eine.] Dagegen ift ein anderer merfwürdig, weil feine Größe die aller übrigen übertrifft: u 51. Tr. (O.) Gigas. Vieill. Gal. 180. , ” Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 649 Er hat faft die Größe unferer Mauerſchwalbe. [Obenher braungruͤn, mit weißgerandeten Federn; untenher hell=vöthliche braun, Fame RR: Die Schwingen ſchwarz, mit — Federſpitzen] In dieſe Abtheilung gehoͤren noch: *52. Tr. (O.) mosquitus L. L’oiseau mouche. Rubis- Topaze. [Vieitl, 55. 56.) Enl, 227. 2. Goldgruͤn, dee Scheitel rubinroth, die Kehle goldgruͤngluͤ⸗ hend; Flügel und Schwanz ſchwarzbraun. V. *53. Tr. (O.) Ourissia. Enl. 227. 8. Goldgruͤn mit blauem Bauch, Bruſt und Ruͤcken; die Fluͤ⸗ gel ſchwarz, der Schwanz goldbraun, Unterbauch braun. V. *54. Tr. (O.) mellisugus L. Enl. 640. 2. Goldgruͤn mit blauen Schwingen und Schwanz. V. *55. Tr. (O.) rubineus Gm. Enl. 276. 4. Vieill, 27. Goldgrün, mit rvothgoldiger Kehle, Flügel und u rothbraun. *56.-Tr. (O.) auritus Sh. Vieill. 25. Goldgrün, unten weiß, unter dem Auge eine ſchwarze Binde; das Männchen mit zwei violetten Ohrbuͤſcheln. Die Seiten: fhwanzfedern weiß. Der junge am braun punktirt. V. *57. Tr. (O.) collaris. [Tr. rufus Gm.] Vieill. 61. 62. Dem moschitus nicht unähnlich. Kopf goldig olivengrün; die Kehle rubinroth mit goldgelbem Glanz; die Bruſt weiß, Rüden, Unterleid und Schwanz roftfarb, Flügel braun. Am Nutkafund. V. *658. Tr. (O.) superbus s. longirostris. Viceill. 59. 650 Ari: a J [Shaw nat. mise, Hr — Fo Col. 299: 1. a Der Oberkopf blau, ſchwarz ae * —— en: geun, zur Hüfte herabgehend; Unterfeite weißlich; Kehle carmin⸗ glänzend; Schwingen grau, die Schwanzfedern goldig Aa mit weißen Spigen. Der Schnabel fehr lang. Dan *59. Tr. (0, mellivorus L. Enl. 640. 2. Rüden grün, Kopf und Hals Blaugtänzen; die Bilden bis zum. Halskragen des Nackens und der Bauch weiß, Schwingen violetbraun, der etwas ‚gabelige Schwanz braun mit — Spitzen. **60. Tr. (O.) albicollis Licht, Col. 203. 2. | Goldgruͤn, die. Kehle ſchneeweiß die Seinen an der Spige weiß. *61. Tr. (O.) leucogaster En. Tr. viridissimus Gm, Vieill. 42. Vieill. 48, Goldgruͤn, untenher weiß, mit ſchwarzem, ſtahlglaͤnzendem Schwanz. Soll der junge von Tr. viridissimus ſeyn; mit en es umgekehrt. V. *62 Tr. (O.) squamosus. Col. 203. 1. Grün, mit vieletten Schwingen und Schwanz. De Kehle ift weiß und fieht wegen Federchen mit fchronrzer Mitte des Schaftes wie geſchuppt aus. Ein langer weißer Strich laͤuft am Bauch herab, ein anderer vom Schnabelwinkel, und hinter, dem Auge ift ein Eleiner weißer Feed. V. *63. Tr. (O.) albirostris. Vieill. 45. T Braun, etwas ind Purpurfarbige; die Kehle glaͤnzend gold⸗ gruͤn. Die Fuͤße gelb, der Schnabel aber weiß, wodurch er ſich am meiften unterſcheidet. Cayenne. V. *64. Tr. (O.) maculatus. Vieill. 44. Goldgruͤn, unten weiß, an der Seite des alſes rothʒ der | Hals gruͤn punktirt, die Bruſt ſchwarz punktitt, er RR uns ten violet, ſchwarz und weiß. i4nO “# 4} 3341 er +T i \ ri nilHih Sperlingsartige Bögel: Upupa. 651 37. UPUPA Z. Wiedehopf (Mit ſehr langem, etwas gebogenem, an bet Baſts brefedi- gem, oben converem, an den Seiten zufanimengedrüdtem, flums pfen Schnabel] *). | Unter ihnen ftellen wir zuerſt auf: ni 75 1. FREGILUS Car. ı) | Ihre Nafenlöcher find mit nach vorn gerichteten Federn be: det, weshalb fie manche Autoren unter die Raben gebracht ha- ben, denen fie auch im gewiffer Hinſicht im Betragen gleichen. She Schnabel ift etwas länger als der Kopf. 1. U. (Fr.) Graculus. Die Steindohle. Corvus Graculüs L. | Pyrrhoeorax Graculus, Naumann 57. 2. Enl. 255. Vieill. Gal. 163. Meißner Mufeum der Naturg. Helvet. WVon der Größe einer Keähe, ſchwarz, Schnabel und Füße ſchoͤn Eorallen=]toth. Die Flügel erreichen oder überreichen. dag, Schwanzende. Lebt auf den höchften Gebirgen der Alpen un Pprenien und niftet in Felfenfpalten wie die Schneedohle, ift aber feltenee und vereinigt fich weniger in Truppe. Früchte und In— fecten dienen ihm in gleichem Maße zur Nahrung **), Wenn er in die Thaͤler herabſteigt, fo iſt es ein Anzeichen von Schnee und ſchlechtem Wetter ?). I. UPUPA in engerem Sinn. Diefe haben auf dem Kopf eine Federzierde aus einer Dops pelreihe langer Federn beftehend, die fi) nach dem Willen des Bogels aufrichten. - *) Der Berf. fcheint diefe allgemeine Charakteriftit des Stammes vergeffen zu haben. V. ‘ N 1) Sr. Bieillot hat diefen Namen in Coraciäs umgeſetzt, der bei Linne die Mandelkraͤhen bezeichnet. C. \ Ich habe ihn lebendig gefehen und bemerkt, daß doch fein Ge⸗ ſchrei einem, nur zarten, Krähengefchrei gleicht, ©. 2) Man kann nicht mehr entfcheiden, welche Bermengung bei mat: gelhaften Abbildungen und vielleicht mit einigen Brachvögeln die Ge: ſchichte dieſes Vogels bie eingebildete Specied des Corvus Eremita B: erzeugt hat, der in der Schweiz Ieben foll, und den nad Gesner Niemand gefehen hat. Aber der Corvus affınis Lath. fcheint ein wähe ret Fregilegus, auch haben wir einen gahz ſchwarzen von Neuholland. 652 Bd gel. Wir haben eine Gattung in Europa: 2. U. Epops L. Der gemeine Wiedehopf. Naumann Enl. 52, MWeinroth, Flügel und Schwanz ſchwarz, zwei weiße Binden quer Über den Dedfedern und vier auf den Schmwanzfedern. Sucht Inſecten in der feuchten Erde, niftet in Baum- oder Mauerlöchern und verläßt ung im Winter. *3, U. minor. Upupa cristatella. Vieill. Promerops pl. 11. Gal. 184. Vaill. Prom. 23. Dem gemeinen nicht ganz undhnlich; rothbraun, ‚nach dem Bauch hin biäffer, mit weißem Bürzel und Steiß; der Federbuſch mit ſchwarzen Endfpigen, der Schwanz oben mit einer weißen Binde *). V. 4. U. capensis. Enl. 697. Grenzt noch genauer an die Steindohlen, weil ſich die Vor: derfedern feines Kopfbufches, die kurz und fleif find, nad) vorn richten und die Nafenlöcher bededen **). II. PROMEROP®S. Haben feinen Federbuſch, aber einen fehr langen Schwanz. Ihre ausſtreckbare gefpaltene Zunge giebt ihnen die Faͤhigkeit, wie man fagt, von den Säften der Blumen zu leben, wie die Sui— Mangas und Golibris *). *) Es ift unglaublich, wie oft Hrn. Vieillot’3 Abbildungen von feinen Befchreibungen abweichen, die oft gar nicht auf jene paſſen; doch find fie in der Regel die vichtigern, und nur das Bild gewiſſenlos illuminirt. BD. **) Sch glaube, hier ift der folgende Vogel gemeint, der _auch noch einmal vorn als Certhia caffra vorkommt. V. 1) Hr. Vieillot hat in feiner Galerie pl. CLXXXV den Na- men Promerops in Falcinellus umgeändert. Man Eennt im Grunde nur den oben erwähnten Upupa Promerops oder Merops cafler Enl. 637. welcher Baillant’s Suerier du Protea Afr. 139. ift, genau. — Vaillant glaubt, daß die Up. fusca Gm. oder papuensis Lath, Enl, 638. das Weibchen des Epimaque & paremens frises Enl. 639. if. — Up. paradisea Seba 1. t. 80. 8. ift nichts weiter als Musci- capa paradisi, deren Schnabel fchlecht gezeichnet ift. — Up. aurantia Seba I. LXVI. 3. ift, allem Anfehen nad), ein Cassicus. — Up. me- Sperlingsartige Vögel. Upupa. 653 - *5, UP) caffra. Enl, 637. Vaill. Afr. 139. [288.]*) | Obenher braun, am Bürzel olivenbraun; untenher weiß, mit vöthlicher Bruft und Kehle. Die Steißfedern gelb. Die fechs mittleren Schwanzfedern fehr lang, die außeren abgeftuft, Eürzer. Le Vaillant fagt, dieſer Vogel ſtehe mit Unrecht unter den Promerops, da er eine ungefpaltene Zunge habe. Er nennt ihn le grand Sucrier du Protea. (©. oben unter Cinnyris,) ®, IV. EPIMACHUS !). Sie verbinden mit dem Schnabel der Promerops und Upupa fhuppige und fammetartige Federn, die einen Theil der Nafenlöcher bebeden, wie bei den Paradiesvögeln. Auch flammen fie aus dem nämlichen Sande und zeichnen fi) durch den Glanz ihres Gefieders aus. Die Seitenfedern- find auch bei den Männchen mehr oder minder verlängert. | 6. U. (E.) superba Lath. Upupa magna Gm. Enl. 639. Vaill. Prom. 13. Schwarz, mit abgeftuftem Schwanz, dreimal länger als der Körper. Die Seitenfedern find verlängert, aufgerichtet, kraus, am Rande ftahlblau glänzend, welches ſich auch auf ihrem Kopf und am Bauche zeigt ?). F xicana Seba I. XLV. 3. iſt wenigſtens nicht aus Mexiko, wie Seba glaubt, indem er auf ihn eine Stelle bei Nieremberg LX. c. 4 bezieht, wo von einer Ente die Rede if. Ich bin auch noch im Zwei— fel, ob man hierher den Promerops coeruleus, Promerops bleu Vieill., Up. indica Lath. bringen dürfe, oder zum: Up. 'erythrorhyncha ftellen müffe.. HR Ku ae re *) Es finden ſich im Driginal nur zu häufig Drudfehler bei den Zahlen diefer Art, welche das Nachfchlagen oft fehr zeitraubend machen. SH ändere fie in der Regel jedesmal, ohne, wie hier, beifpieläweife meine Berichtigung anzugeben. V. 1) Epimachus, der griechiſche Name eines ſehr ſchoͤnen indiſchen Vogels von unbekannter Art. 2) Ich weiß nicht, ob man hierher oder zum Mérops moqueur den Promerar Vaill. 8. 9, — den Promerup Vaill. 11 und 12, — und feinen Promerops sifleur 10. bringen fol. Gewöhnlich find diefe fchönen, in den Sammlungen Europas noch feltenen Vögel. ohne Süße, fo das man fie nicht mit Sicherheit claffificiven Tann. 654 Bigoh, Man hat die Gattungen mit vieredigem Schwanz: PTILORIS Swainson. | unterſchieden, wie Ki v. (E.) alba, Bl umenbad Abb. 96. RR alba. j Vaill. eis. de Par, pl. 16. 17. und befjer Promer. 17. RER maque a douze filets. Vieäll, pl. XII. und beſſer Gal. 185, Wurde wegen der langen weißen Sederbüfche, die feine Hüf- ten zieren, und deren verlängerte Schäfte jederfeits in fechs Fa= den auslaufen, lange Zeit unter die Paradiesvögel gerechnet. Sein Körper iſt gewöhnlich violetſchwarz, mit‘ einem fmaragdgrünen Saum der Federn "der Unterbruft, es ſcheint aber, daß es auch Varietäten mit ganz weißem Körper giebt. Die erſten Schwung- federn find Eurz, und ihrer viel weniger als bei den gewöhnlichen Vögeln. 8. U. (E.) magnifica Cuv. Vaill. Prom. 16. L’Epimaque promefil. Sammetſchwarz, der maͤßig lange Schwanz etwas aabelie, Kopf und Hals im prächtigften Stahlblau glänzend. Die Sei: en find lang, gefchligt und fchwarz. - 9. U. (E.) regia, * Epimachus regius Less. eiGarnot. Voy. de Dup errey pl.23. a Ptiloris paradiseus Swains. Purpurfchtwarz, Scheitel und Oberbruft ſchoͤn glänzend grün [untenher ſchwarzgruͤn). Die Hüftfedern zugerundet, grün ein: gefaßt; Pr den — —— purpoch 4 —— "die ‚zweite und kleinſte Yochitung d der fperfingsartigen Voͤ⸗ gel: "begreift diejenigen, deren aͤußerer Finger faft fo lang wie der * und bis zum vorlegten Gelenk mit ihm verwachfen ift. J biden m eine, Gruppe daraus: * Syndactyli, [9 ſchon ſeit lange in fuͤnf Geſchlechter getheilt, die wir — 38 MERORS, L. Bie nenfteffen ; Mit geſtrecktem, an der Baſis dreiedigem, Teicht gebogenem, und in eine Spige, endigendem Schnabel. Ihe Bruſibein hat PErErze3 * Me Sperlingsartige Vögel. Merops. 655 nach hinten einen doppelten Ausschnitt, Ihre langen zugefpisten Schwingen und kurzen Füße geben ihnen einen ſchwalbenaͤhnlichen ug. Sie verfolgen in großen Schaaren Infecten, zumal die Bienen, Welpen, Hummeln u. f. w., von denen fie, was merk: wuͤrdig iſt, nicht geftochen werden. — | Eine Gattung iſt im füdlichen Europa fehr gemein, aber fehr felten in unferer Breite: | ‘ 1. M. Apiaster L. Der Bienenfreffer._ Naumann 143, Enl. 938. Vaill. Guepiers 1. 2. | Ein fehöner Vogel mit hellbraunem Rüden, meergrüner Stirn und Bauch, und einer gelben, unten ſchwarz SejRnnEmn Kehle. Niſtet in Löchern, die er. in fteile Ufer oft vier bis fünf Fuß tief graͤbt. Die Sungen bleiben daſelbſt lange Zeit mit ihren Ütern, weshalb die Alten zu dem Wahn verleitet wurden, daß der Bienenfreffer feinen Vater und feine. Mutter) im Alter ‚warte. Seine zwei mittleren Schwanzfedern find etwas: länger als die andern, das erſte Zeichen der betraͤchtlich größeren \Verlänge: rung bei den auslaͤndiſchen Gattunge. rt [222 Hierher. gehört: S Rn RR RER EN ut M. viridis. * {ch r —* ar Enl. 740, ; Vaill. 4. Guepier a longs brins ou. Thouin, Vornher bis zum Rüden und den Flügeln grün, ins Roſt⸗ roͤthlichez Bürzel und Schwanzdeckfedern laſurblau, der Schwanz und ein Streif durchs Auge ſchwarze Kehle und Hinterkopf roſtroth. Die Schaͤfte der zwei mittleren Schwanʒfedern verlaͤn⸗ gern fi mit ſchmalen Fahnen. Afrita. mid) 8 *3. M. ornatus Lath, Aa Im Naden, gem, nach dem Rüden, hin- braun; der Scheiz tel, orangegelb,.. ein, [hwarzer Streif durch das Auge. Buͤtzel und obere Schwanzdeckfedern blau. Die Fluͤgeldeckfedern biaunz gelb, Schwingen grün, Kehle und Bruſt gelb, auf letzterer ein ſchwarzer Sek, der Bauch biaulichweiß,.. Auf Neuholland.. Wi Bi *4. M. superbus. » Nat. Misc. 76, 0 00 0) . LEEREN) > 120 ‚Roth, mit blauen Augenkreiſen, Buͤrzel und Kehle. Die Spige der beiden mittleren Schwanzfedern ſchwarz. Afcika. * — 656 Bbgeı. '*5, M. senegalensis und badius. Enl. 314 und 252. Vaill. 12 und 18 *). Obenher, nämlid Scheitel, Naden, Oberruͤcken, Fluͤgel und Schwanz hell: Eaftanienbraun; der Unterrüden, der Bürzel und die ganze Unterfeite blaugrün, bei dem einen fogar die Flügel und Schwanz mit. Auf Afrika, Isle de France und Sindien. V. *6. M. superciliosus. Enl, 259. Vaill, 19, Glänzend grün, mit roſtbraunem Hals und Kopf; vom Schnabel durch das Auge ein breiter werdender ſchwarzer Streif, rundum weiß begraͤnzt; das Kinn gelb, der Schnabel ſchwarz. Die Schwingenſpiten und zwei lange Schwanzfedern endigen in ſchwarz. V. *7. M. malimbieu [nubicus im Text]. Vaill.5, - Enl. 649. Diefem Eremplar fehlten die langen debern Obenher ſchoͤn ſchiefergrau, untenher ſchoͤn pfirſichroth, vom Schnabel durchs Auge ein ſchwarzer Streif, darunter von der Kehle an ein weißer. Am Schwanz zieht das Grau ins Roͤth— liche. Auf Malimba. eu *8. M. Savignii.: Vaill. 6. [Die zweite Safılt der zeife —— Maeergruͤn, die Schwingen- und Schwanzſpitzen ins: Braune, die * gelb, durch das Auge ein —J Streiß Agypten B. 9. M. Cuvieri. Vaill.9. Swainson Ill. 76. M. Savignii. * Von bunter Zeichnung. Der Kopf eigentlich weiß, mit ſchwar⸗ sem: m Scheitel; ein Streif ducchs Auge, und Bruftband. Bauch bis zum After geünlichweiß. Oberrüden grün, am Naden ins Roft- gelbe; Schwingen, odergelb, Unterruͤcken und Schwanz blaßblau. Die zwei mittleren Schwanzfedern find bei ee Gar die laͤng⸗ ften. Am Senegal. N V. — — *) Vaillant ſtreitet 1. c. heftig gegen Buffon, der beibe Gat⸗ tungen vereiniget habe, und führt auch von der erſteren beide Geſchlech— ter an. Doc muß, follte man glauben, unferem Verf. das gie überzeugend gewefen feyn., Sperlingsartige Vögel. Merops. 657 *40. M. Lamark[ü]. Vaill, 10. [Edwards 183.) Grün, hie und da ins Noftröthliche oder ins Stäutiche ſpie⸗ lend, die Kehle tuͤrkenblau, unten duch einen ſchwarzen Quer: ſteich, wie ein Halbmond, eingefaßt. Auf Madagaskar. V. Mehrere Gattungen haben indeß einen faſt viereckten Schwanz: *11. M. philippinus. Enl. 57. Neun Zoll lang. Obenher ſchoͤn grün, mit himmelblauem Schwanz und ſchwarzen Schwingenfpigen. Ein fhwarzer Streif durchs Auge. Untenher fchon gelb, am Bauche — *12. M. cayennensis. Enl. 454. Iſt nicht in Cayenne zu Haufe, fondern in der alten Welt. Dlivengrün, mit braunrothen Flügen und Schwanz. Le Vail— lant verfegt ihn zu den Droffeln. BB. M. erythropterus. Enl. 318. Soll mit M. minulus einerlei feyn. * M. malimbicus Sh. M. bicolor Daudin Ann. du Mus. 1. LXI. Vaill. 5. Vieill, Gal. 186 *). \ *13. M. gularis, Nat. Misc. 337. Obenher Schwarz, mit blauer Stirn und Bürzel, die Kehle ſchoͤn feuerroth; Bruft und Bauch ſchwarz gefledt, die Sage mit roftfarbenem Spiegel. Auf Sierra Leone. *14. M, amictus, Col, 310. Grasgruͤn, mit hell⸗purpurrothem Scheitel und — Fleck uͤber den Naſenloͤchern. Von der Kehle bis zur Bruſt 5 Iſt einerlei mit M. nubicus nr. 6. des Verf., den er aus Verſehen ſogar noch einmal angefuͤhrt hat, daher ich beide Ari J. 42 658 Be haͤngt ein brennend zinnoberrother Federbart, wie ein Jabot, herab; die Unterſeite des Schwanzes iſt gelb, ſchwarz eingefaßt Fire fhwarz Bei Bencoolen auf Sumatra. V. *15. M. Daudin, Vaill. 14. Schön apfelgruͤn mit goldgelber Kehle, ſchwarzem Streif duch das Auge und himmelblauem Bürzel und Schwanz. Auf ben Philippinen. V. *16. M. coromandus Laith. Sonnerat 2me Voy. 105, Vaill. 11. M. Cytrin [eitrin]. Gelblichweiß, wie ein Ganarienvogel. Mehrere Naturforfcher ‚ haben ihn ſchon für einen Kaferlafen des M. Lamarkii gehalten, und Le Baillant ift felbft nicht abgeneigt, ihn für eine per: manente DBarietät diefer Gattung zu erklären. Auf Coro— mandel, V. *17. M. quinticolor. V aill. 15. Scheitel, Nacken und Rüden fchön Enftanienbraun; Unter: ruͤcken, Buͤrzel und Schwanz ſpangruͤnblau, Flügel und Hinter: bauch apfelgrüun, Bruft gelbgruͤn, Kinn und Kehle gelb, mit — zem Einfaß. Schwanzſpitze ſchwarz. Ceylon. *18. M. minulus. Vaill. 17. Obenher hellgruͤn, ins Roͤthliche oder Blaͤuliche ſpielend; die Kehle ſchoͤn gelb, darunter blau eingefaßt, in einen purpur— braunen Fleck übergehend. Ein fchwarzer Streif durchs Auge. Die Seitenfedern des Schwanzes braungruͤn, vor dem Ende mit ſchwarzer breiter Binde. Bauch grünlid. Afrika. V. *19. M. Leschenaultii, Vaill. 18. Le Guepier Laichenot [Leschenault]. Stirn und Körper grün, Scheitel und Naden Eaftanien- braun, Kehle gelb, unten ſchwarz begrenzt, ein Strich durchs Auge. Java. V. *20. M. Bullockii. Vaill. 20. Obenher [hin apfelgruͤn, mit fpangrüner Stirn, der Schwanz oben mattgrün, ins Gelbe ziehend, die Kehle ſchmutzigroth, durch Sperlingsartige Vögel. Merops. 659 das Auge ein ſchwarzer Streifz Bruft und Bauch gelb ins Dii- vengrüne, Steiß blau, Unterfeite des Schwanzes braun. Die. mittleren Schwungfedern mit ſchwarzen Spigen oder etwas ge gabelt. Am Senegal. B *21. M. Tawa. Vaill. 8. Obenher gruͤn, ins Rothbraune ſpielend, Kehle narciſſen⸗ gelb, darunter ein blaues Band, Buͤrzel ebenfalls laſurblau, die Spitzen der Federn des Gabelfenwanges mweißlih. Am Cap, ©. *22. M. Urica. Swains. Zool, ill. 8. Grün, untenher. bläffer, Kopf und Hals oben Eaftanienbraun, Kinn und Kehle fchwefelgelb, ein Strich durchs Auge und Hals: band ſchwarz. Der Bürzel blau. Java und Geylon. V. Allein dieſer Charakter haͤngt manchmal von dem Zuſtande ab, in welchem man ſie getoͤdtet hat. Man wird zu den Bienenfreſſern auch noch einige Voͤgel mit metalliſchem Gefieder ziehen muͤſſen, die man bis jetzt unter die Promerops geſtellt hat, deren zwei aͤußere Zehen aber faſt fo fehr wie bei den Merops verwachfen find ?). *23. M. erythrorhynchus. Upupa erythroptera Lath. Vaill. Prom. 1. 2 et 4. Le Promerops moqueur. Stahlgruͤn, mit fpangrünem Kopf und ftahlblauen Flügeln. Die Schwingen ſchwarz, mit zwei mehr oder minder vollfomme- nen weißen Binden; die mittleren Schwanzfedern ftahlblau, die aͤußeren ſtahlgruͤn mit einer weißen Binde (Filed) vor der Spike; der dünne gebogene Schnabel corallenroth. In Südafrika. V. Beim jungen ift der Schnabel fchwarz. *24. M. cyanomelas. Vaill. 5.6. Pr. namaquois. Matt braunſchwarz, die Dberfeite glänzend ſchwarz, ins 1) NB. Der Merops congener Aldrov, I. 876. ift nicht gang authentifh. — M. cafer Gm. ift Upupa Promerops. — M. brasi- liensis Seba I. LXVL.1. ift vermuthlich irgend ein Trupial. — M. mo- nachus, corniculatus, cyanops find Gymnops. — Der Merops phry- gius, cincinnatus, cucullatus, cyanops, garrulus, fasciculatus, carun- culatus Lath. feinen mir Philedon, und ic) habe mich felbft über die meiften vergemwiffert. — Der Merops cinereus Seba XXXI. 10. ift ein langſchwaͤnziger Suimanga. E. — [Merops rufus Kar f. bei Nectarinia.] 42* 660 Bog ei Stahlblaue. Auf ben Flügeln ein weißer Fleck und eine weiße Binde; die Außeren Schwanzfedern mit weißem Fleck am Ende. ‚Der Schnabel ſchwarz. Das Weibchen untenher hellbraun. Afrika. V. Die Bienenfreffer fcheinen in Amerika zu fehlen, und mer: den dort gewiffermaßen teprafentirt durch die 39. PRIONITIS ZZ!. Mot- mot. Sie haben von den vorigen die Füße und Haltung, unter: ſcheiden fich aber durch einen viel ftärkeren Schnabel, deffen beide Kinnladen an ihren Rändern gekerbt find, und eine wie eine Fe— der bärtige Zunge nad Art der der Tukans. Es find fchöne Voͤgel von der Größe der Elftern, mit loderen Kopffedern wie die Häher, einem langen abgeftuften Schwanz, deffen beide Mit- telfedern beim Erwachfenen, nicht fern von der Spige, auf einen Eleinen Raum die Bärte verlieren, was ihrem Schwanz ein ei- genes Anfehen giebt. Sie fliegen fehlecht, eben einfam, brüten in Löchern, naͤhren fih von Inſecten und verfolgen ſelbſt Eleine Bögel '). *4. Pr. brasiliensis II, Le Motmot à tete bleue, le Houtou de la Guiane; brafilifh Guira Guaynumbi nah Markgraf. Ramphastos Momota @m. Enl. 370. Vaill. ois. de Par. I. pl. 37 und 38. Schmugig roftgrün, die Flügel grasgrün, die Eurzen Schwung: federn. fhön lafurblau bis ins Schwarze. Der Oberkopf blau mit ſchwarzem Scheitel, Stirnband und Augenftreif. Auf der Bruft des reifen Maͤnnchens ein Büfchel fehwarzer Federn. Der lange abgefiufte Schwanz blaugrün ins WViolette, die zwei mitt- Ieren, in dee Mitte nadten, mit violetter Endfahne. V. *2. Pr. erythrocephala. Vaill. pl. 59. Motmot Dombey. Vieill. Gal. 190. ſſchlecht]. Grasgruͤn, mit indigbiauen Schwingen und äußerer Hälfte. des breit abgeftuften Schwanzes. Der Scheitel bildet eine braun tothe Haube; von der Stirn unter das Auge ift die Farbe ranan. Südamerika. / Pic 1) Motmot ift nad) Sernandez der Name der erften Gattung. Prionitis von rgLwV , Säge, von Slliger gemacht. Dr. Vieillot bat den Namen in Bariphonus umgewandelt. Sperlingsartige Bögel. Alcedo. 661 *3, Pr. Marti. Spix 60. (Der Tutre Az. 52, fteht ihm wenigftens fehr nahe.) - Bornher Eaftaniendraun, Schwingen und Schwanz blaugrün, ein ſchwarzer Streif von der Nafe bis zu den Ohren. Die mitt: lern Schwanzfedern verlängert, die Hinterfinger Eurz. D. 40. ALCEDO L. Gisvogel. Mit noch kürzeren Füßen als die Bienenfreſſer, der Schna— bel aber noch viel länger, gerade, winkelig, zugefpist. Zunge und Schwanz fehr kurz. Ihr Bruftbein hat zwei Ausfchnitte wie das ber Bienenfreffer und Raken. Sie nähren ſich von Eleinen Fi— fhen, die fie fangen, indem fie fich von einem Baumafte ins Maffer herabflürzen, wo fie auf Beute lauern, Ihr Magen ift ein häutiger Sad. Sie niften wie die Merops in Uferlöchern. Man findet welche in der alten und neuen Welt. 1. A. Ispida L. Der gemeine Eisvogel. Naumann 144. Darmſtaͤdter deutſche Drnithologie. Enl. 77. Von der Groͤße eines Sperlings, — gruͤn, ſchwarz ges wellt, ein breiter Streif vom herrlichſten Meerblau laͤngs des Ruͤckens; die Unterſeite und ein Streif zu jeder Seite des Hal- fes roſtroth. Die ausländifchen haben faft alle, wie die hierländifchen, ein glänzendes zwifchen blau und son wechfelndes Gefieder. Man Eann fie nach) ihren Schnäbeln eintheilen: a, Entweder find dieſe einfach, gerade und zugefpist, wie beim gemeinen: *2. A. maxima. A. afra Shaw. Enl. 679. Gehaͤubt; obenher ſchwarzgrau mit weißen Endfpigen der Slügelfedern, untenher weiß, mit ſchwarzer Kehle, beim Männchen Bruſt und Bauch rofteoth, beim N weiß, ſchwarz quer⸗ geſtreift. Afrika. OÖ. *3. A. Alecyon. Enl, 715 und 593. i Wilson III. 33. 1. The belted Kings -fisher. 662 BER gie E Mit fchiefergrauem, gehäubtem Kopf und Mantel, weißer Kehle und Halsband, grauer, etwas roftgefledter Oberbruft, das Weibchen mit voftrother Unterbruft, dazwifchen weiß, weißem Bauch) und Steißfedern. Die Spigen der Flügelfedern weiß, Schwin— gen und Schwanz ſchwarz, legterer weiß getupft, von der Nafe zum Auge ein ſchwarzer Streif, über diefem und unter dem Auge ein weißes Fleckchen. Nordamerika. V. *4. A. torquata. Enl. 284. Schözehn Zoll lang. Obenher einförmig graublau, mit meißen Schuppen auf den Eleinen Slügeldedfedern und meißen Duerbinden auf dem Schwanz. Schwingen und Seitenfedern des Schwanzes fhwarz, auch weiß gebändert. Won der Kehle bis um den Naden ein weißes Halsband. Bauch roftgeld. Sn Meriko und den Antillen. V. *5. A. rudis. Enl. 62 und 716. Nur weiß und ſchwarz; Schnabel, Kopf, Baden, Feder: bufh, Rüden und Füße find ſchwarz. in weißer Streif geht über den Augen weg zum Hinterkopf. Die Unterfeite weiß, auf der Bruft ein ſchwarzer Streif, Schwingen und Schwanzfedern weiß gebandert. In Afien und Afrika. V. *6. A. bicolor. Enl, 592. Dbenher fhmugiggrün, mit weißlichen Sleden auf Flügeln und Schwanz Ein voftfarbiger Streif von dem Schnabel zum Auge; die Unterfeite voftgelb, beim Männchen noch mit einem weißen, ſchwarz gewellten Streif auf der Brufl. Der Schnabel ſchwarz. Cayenne. | V. *7. A. superciliosa. Enl. 756. 1. 2. Obenher dunkelgrün, mit voftfarbigen Fledchen auf den Ftü- gelm® Ein orangegelbes Nadenband. Kehle und Magengegend weiß, die übrige Unterfeite rothgelb. Das Männchen hat noch) am Unterhals einen dunfelgrünen Streif. In Cayenne B. *A. benghalensis *). Eduw. 11. *) Rah Temmingk nichts anderes ald Ceyx Meninting Perf: Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 663 *8. A, coeruleocephala. Ent, 356. 2. SObenher ultramarinblau, ber Scheitel mit pangrinen Fle⸗ cken. Untenher roth, die Kehle weiß. Auf Madagaskar. Vielleicht auch der kleine von Golberry beſchriebene, am Senegal. V. *9. A. cristata, Enl. 756. 1. Der reife Vogel mit biutrothem Schnabel und ungefledtten dunkelblauen Flügeln; untenher rothbraun, die Federkrone gen, ſchwarz gewelltz der junge Vogel mit ſchwarzem Schnabel und gefleten Flügeln. Philippinen ꝛc. DB. *10. A. madagascariensis. Enl. 778. 1. SObenher voftbraun, die Schwingen fchwärzlich eingefaßt. Kehle weiß, Bruft und Bauch ins Nöthliche, Schnabel und ka roth. *11. A. purpurea. Enl. 778. 2. Ein ſchoͤnes Drangeroth, mit Purpur und Blau — faͤrbt Kopf, Schwanz und Buͤrzel; ein hellrother Fleck am Augenwin- Eel endiget nach hinten in einen ſchoͤn blauen Steeif. Der Manz tel ift laſurblau auf fammetfhwarz; Kehle weiß, übrige Unterfeite roſtfarb goldig auf weißem Grunde. Pondichery. *12, A. americana. Enl. 591. 1. 2. Obenher grün auf ſchwarzem Grunde, mit einigen weißen Steihen auf dem Flügel, Vom Auge um den Hals herum ein weißes Hufeifen. Kehle und Bruft beim Männchen roftgelb, beim Weibchen weiß. Der Bauch weiß mit grünen Fleden. Gayenne. V. *13, A, cinerifrons. Vieill. Gal. 187. Obenher und auf der Bruft ſpangruͤn ins Graulihe, Ruͤ— Een und Schtwingenfpigen ſchwarz; Stirn und Scheitel afchgrau, Kehle und Baud) weiß, der Schnabel obenher, wie bie Füße, roth. Auf Malimbe in Afrika. V. *14. A. Biru. ‚. Horsf. zool, res. ec. ve, — Col. 239. 1. \ 664 a DER Sa Er SE? Die ganze Oberfeite und ein Band über die Bruſt ſchoͤn azurblau an der Schulter dunkel gebaͤndert, mitunter ind Span— grüne ſchimmernd; Kehle, Bauch, ein Streifchen vom Nafenloch zum Auge und eines an der Schulter weiß blendend. Schwin⸗ genfpigen und Schwanzfpigen ſchwarz. Java und Sumatra. V. *15. A. semitorquata, Swains. Ill. 154. Obenher graugruͤn, untenher odergelb; der Kopf türkenblau, mit fhwarzen Querftreifen; der Rüden Tafurblau, Bruft und Halsband unterbrochen blaugrün. Am Gap. V. **16. A. azurea T. Col. 508. Kopf, Baden und Naden nebft Flügeln ulttamarinblau, Bauch und Rüden fpangrün, Kehle und ein Fleckchen beim Na: ſenloch weiß. V. *17. A. asiatica. Swains. ib. 50. Gehaͤubt; obenher blau, untenher voftroth ; der Kopf — gebaͤndert, Kinn und Kehle weißlich. b. Oder die Unterfinnlabe ift aufgetrieben !). I. DACELO Leach.*) *18. A. (D.) capensis. Enl. 59. Der Kopf hellgrau, die übrige Oberfeite meergrün, die Flüs ‘gel grünfpanblau; Unterfeite voftgeld. Der Schnabel ift an der Bafis faft einen Zoll did, der Vogel 14 Zoll lang. V. **19. A. (D.) pygmaea. Dacelo pygmaea. Rüppell T. 28, b. Oberkopf bis zum Nüden fchmusigbraun, Unterrüden la- furblau; Flügel und Schwanz blaugrün; Unterfeite ſchmutzig⸗ weiß, der Schnabel roth. Ein Kleiner Schopf am 7 Kordofan. 1) Im mehreren Figuren ber pl. enluminees ift der — nicht gehoͤrig aufgetrieben gezeichnet. *) Dacelo iſt das Anagramm von Alcedo. V. Sperlingsartige Vögel, Alcedo. 665 *20. A, (D.) atricapila. “ Enl. 673. Obenher violet feidenglängend, mit fchwarzen Schultern und . Schwingenfpisen und einem ſchwarzen Federbuſch über Kopf und Naden her hangend. Untenher hell roſtroth ein weißer Fleck an Bruſt und Kehle bis zum Nacken herum. In Chin. V. **21, A. (D.) striolata Licht. Obenher grau, braun geftrichelt, Unterruͤcken ui Bürzel blaugrün, Flügel und Schwanz blaulih, untenher und um den Hals herum weiß, die Bruft braun geſtrichelt. Der Schnabel bluteoth. Senegal. 2 *22, A. (D.) smyrnensis, Enl. 232 und 894. Eine ſchon von Ariftoteles unterfchiedene Gattung. C. Die ganze Dberfeite roftbraun, mit blau und ſpangruͤn fchilleendem Mantel und? Schwanz. Die Schwingen ſchwarz. Die Kehle weiß. Von Smyrna bis Bengalen. V. II. TANYSIPTERA Vigors. *23. A. (T.) Dea. Enl. 116. Scheitel, Naden und Dedfedern dunkel türkenblau, Nüden und Schwungfedern fehwarz. Die Unterfeite und der Schwanz weiß. Die beiden Mittelfedern von diefem haben an der Bafis einen blauen led, gehen in lange nadte Schäfte aus und endi⸗ gen in ein weißes Fahnenbaͤrtchen. Schnabel und Füße find rothgelb. Auf Zernate. V. *24. A. (T.) chlorocephala. Enl. 783. 2. Obenher grün, an den Flügen und Schwanz ins Blaue ziehend, die ganze Unterfeite weiß. ine breite fchwarze Binde vom Auge bis hinter den Naden. Schnabel, Füße und Unter: feite des Schwanzes ſchwarz. Auf einer Inſel der Molukken. V. *25. A. (T.) coromanda. Sonn. 218. Obenher blaßroth, ing Violette ſchillernd; auf dem Bürzel ein blaßblauer kaͤngsſtreif. Unterſeite blaß roſtroth, die —* weiß. 666 Be «26. A! (T)) leucocephala. A. javanica Sh, Enl, 757. Der weiße Kopf hat ſchwarze Federfpigen; der Rüden meer: geünblau, Flügel und Schwanz dunkeltürkenblau, Unterfeite „gelb: lichweiß. Schnabel und Füße roth. Einen Fuß lang. Auf 3 Java. V. *27. A. (T.) senegalensis. Enl. 594. das Weibchen. 356, eine Abart. Obenher braun, mit ſchwarz gemifcht, Bürzel, Flügel und Schwanz blau. Der Bauch) der Lange nach ſchwarz geſtreift. Bis⸗ weilen an Kopf und Hals weiß. Lebt auch von Krebſen. In — *28. A. (T.) cancrophaga. Shaw 334. Auf der Mitte des Rüdens und dem Schwanz meergrün und blau, Flügel oben und unten ſchwarz, der Scheitel roftfar- big mit einem ſchwarzen Streif hinter den Augen. Die Unter: feite hell roſtgelb. Am Senegal, grünen VBorgebirge u, DB. *29. A. (T.) melanorhyncha. Col. 391. Blaß-erbſengelb, mit einem grauen Zügelfledt unter dem er Flügel und Schwanz matt graublau, ins Grünliche. Der ‚große dicke Schnabel ganz ſchwarz. Auf Celebes. V. *30. A. (T.) omnicolor [Reinwardt]. A. melanoptera Horsf. . Col. 135." Mit ultramarinblauem Körper, meergrünen Flügeln mit [hwarzem Dedfederfled und Schwingenfpigen; der Schwanz meergrün. in breites braunes Nadenband geht in einen ſchwar— zen Kopf über. Der Schnabel ift corallenroth. Auf Java. V. *A. Diops *). Col. 212, *31. A. (T.) concreta. Dacelo concreta, Col, 346. Der dicke, kurz unterfegte Körper nebit Hals und Naden lebhaft orangegelb, der Bauch weiß. Nüden, Flügel und Eurzer Schwanz fhwarzblauz ein Streif durch das Auge bis zum Naden. *) Einerlei mit A. cyanotis. ®. Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 667 herum und ein Bügel vom Schnabel hinterwärts ebenfoz ber Scheitel fmaragdgrün mit orangegelber Stirn, der Bürzel him⸗ melblau. Der Schnabel fehwefelgelb, oben ſchwarz. eg matra. ; *32. A. (T.) cinnamomea. Swains. Ill. 67. Spangruͤn; Scheitel, Hals und Unterfeite blaß zimmetbraun; Ohren grün, um Naden und Halskragen ein fchwarzer Ring. Auf Neufeeland. V. Es giebt auch noch auf Neuholland und einigen benachbar⸗ ten Ländern Gattungen, deren Kinnlade am Ende hafig ift. Bei mehreren von diefen zeigt das grauliche, matte Gefieder an, daß fie nicht die Gewaͤſſer befuchen; fie leben auch wirklich von In fecten, daher fie den franzofifchen Namen Martin chasseur führen. *33. A. fusca. A. gigantea Sh. [Sonnerat pl. 106.] Enl. 663. Vieill. Gal. 185. Alcedo gigantea. Gehaͤubt; obenher und an den Baden herunter olivenbraun gemifcht; im Naden und untenher graulichweiß, fein braun quers gefteichelt. Der Schwanz zimmetbraun, ſchwarz gebändert, an der Spige weiß. Scheitel und Bürzel grünlih. Der Oberfchna= bel ſchwarz, der Unterfchnabel orangegeld. Auf Neuguinea und Neuholland. V. *34. A. macrorhina. Dacelo macrorhinus. Voy. de la Cogq. t. 31. bis. Groß, der Schnabel zwei Zoll lang, der Oberfchnabel ſchwarz, mit einem Hafen am Ende, der untere weiß, der Scheitel braun, hinten mit einem blauen Saum eingefaßt, im Naden weiß, der Ruͤcken roftgelb und ſchwarz gebändert, Schwingen und Schwanz Eaftaniendbraun. Auf Neuguinea, in Wäldern. B. *35. A. pulchella. Dacelo pulchella. Horsf.l. e. Temm. col. 277. Der die Kopf roftbraun, mit Iafurblauem Scheitel, aus blaugeränderten Federn mit weißem Punkt darunter beftehend. Rüden, Dberflügel und Schwanz ſchoͤn blau, ins Spangrüne, 668 Bgel ſchwarz gebaͤndert, auf den Schwingen mit weißen Flecken. Kehle und Unterbauch weiß, Bruft und ofen blaß voftgelb, der we bel orangeroth. Java. B *36. A. cyanotis. Martin-pecheur double- oeil, Dacelo cyanotis. Temm. col. 272. Obenher laſurblau, auf dem Ruͤcken ſpangruͤn; vor dem Auge ein weißer Fleck, am Backen dunkler blau. Kehle und Bauch weiß, das Bruſtband und eine Stelle am Steiß blau. Schwin— gen und Schwanzende ſchwarz. V. *37. A. Gaudichaudii Quoy et Gaim. Voy. de Freycinet pl. XXV. Dacelo Gaudichaudii. Kopf, Rüden, Schulter und Schwanzende fhwarz; im Taken ein blaß=roftfarbenes Halsband; Stirnrand, ein Skteif hinter dem Auge und die Kehle weiß; Bruft und Bauch ſchwarz⸗ braun; Unterruͤcken, Buͤrzel, Schwanz und Schulterfedern laſur⸗ blau. Auf den Papus-Inſeln. V. IV. SYMA Less. *) Der lange Schnabel ift zufammengedrüdt, und die Ober: Einnlade fpig und über die untere hervorftehend und etwas her- abgebogen; die untere conver, und ihre Spige liegt in der Ver: tiefung der oberen; beide find auf zwei Drittel ihrer Lange mit ſtarken, ſcharfen, nad) hinten gerichteten Sägezähnen verfehen. Die erſte Schwungfeder iſt kurz; zwoͤlf Schwanzfedern, wovon die zwei aͤußerſten klein. **38. A. (S.) Torotoro. Alcedo ruficeps Cuv.? Voy. de la Coquille 31. bis. Schnabel, Kopf, Bruft und Süße fchön voftgelb; Kehle und Bauch weiß, zwei ſchwarze Flecken zu jeder Seite des Halfes, Ruͤcken und Flügel ſchwarzblau, auf den Dedfedern ins Grün: liche, Schwanz oben laſurblau. Auf Neuguinea. V. V. TODIRHAMPHUS Less. Der Schnabel ift fehr platt, gerade, lang, breiter als hoch, ohne Firſte, die Kinnladen am Ende ſtumpf und an den Rändern glatt, Die Nafenlöcher ftehen als fchiefe Spalte an der Bafıs. Die vierte Schwungfeder ift die längfte. Der Schwanz iſt lang, mit zwölf gleich langen Federn. *) Der mythologifche Name einer Meernymphe. Sperlingsartige Bögel. Ceyx. 669 Diefe Vögel Ieben auf der Südfee, und manche fheinen nur Barietäten von einander, Sie wohnen in Wäldern und fißen gewöhnlich auf Gocosftimmen. Sie nähren fid) von Inſecten. 39. A. (T.) sacra Todirhamphus sacer Less. Alcedo sacra @m. Lath. 15. 17. t. 27, Alcedo tuta @m. Obenher geünblau, untenher weiß, mit weißem, braun ge flreiftem Halsband. Ein weißer Streif umgiebt die Scheitelfedern. Sehr gemein auf Dtaheiti und Bora-bora. V. **40. A. (T.) divina. Todirhamphus divinus Less. Mem. de la Soc. d’hist. nat. de Paris T. III. pl. 12. Der Schnabel gleicht dem eines Todus, nur fehlt ihm die Firfte und die Bartborften an der Bafis. Er ift ſchwarz, die Bafis des Unterfchnabels weiß. Der Scheitel ift braun, an den Baden etwas grünlich, ein breiter ſchwarzer Streif geht zur Halsfeite herab. Ein fehwarzes Bruftband geht nach dem Naden hinauf. Die Oberfeite ift olivenbraun, die Unterfeite weiß. Die Zarfen find ſchwarz, die Flügel kurz. Auf Borabora War in der alten Theogonie der Bewohner der Sorietätsinfeln fehr bes deutend, und heilig. V. 41. CEVX. Sind Eisvoͤgel mit gewoͤhnlichem Schnabel, aber bei denen der innere Finger nicht vorhanden iſt. Man kennt drei Gattun— gen davon, aus Indien. 1. C. tridactyla Pallas et Gmel. Pallas Spic. zool. VI. t. 11. f. 2. Sonnerat pl. XXX. Obenher dunkellila, die Flügel ſchmutzigindigblau, mit ſchoͤn blau gefäumten Fahnen. Untenher weiß, Sn Indien. V. 2. C. tribrachys. Alcedo tribrachys. Sh. nat. misc. XVI. 681. Obenher dunkelblau, eine Binde von derfelben Farbe fleigt von den Baden längs der Kehle herab bis zur Brufl, Die Seiten des Hinterkepfes und die ganze Unterfeite find voftfarb, die Füße orangegelb, der Schnabel TRAIN, Auf Timor. V. 670 Bd gg el. 3. C. Meninting Horsf. Alcedo Meninting. Horsf. zool. R. [ Temm.,col. 239. 2.] Praͤchtig Infurblau, Bruft und Bauch, roſtroth; ; Kehle, ein Streifchen vom Naſenloch zum Auge und ein Schulterflect weiß. Der Oberkopf erfcheint wie auf ſchwarzem Grund gebändert, die Schultern wie gefledt; Schwingen und Schwanzende find er blau. Ein Eurzer, etwas dider Vogel. Java. 42. TODUS. Kleine amerikanifche Vögel, in der allgemeinen Geftalt den Eisvoͤgeln gleichend, auch mit deren Füßen und geſtrecktem Schna: bel, der aber horizontal abgeplattet und an der Spike ftumpf ift. Auch ſteht der Zarfus höher, und der Schwanz ift nicht fo kurz. Sie leben von Fliegen und brüten auf der Erde. 1. T. viridis, Enl. 585. 1. 2. Vieill. Gal, 124. Desm. Todiers pl. 67. Obenher ſchoͤn grün, die Kehle purpurroth, bie Seuf ‚hell: afchgrau, der Hinterbauch röthlichgelb, der Schwanz von sure Länge. Auf den Antillen. 2. T. coeruleus. Enl. 783.1. Blau, mit weißer Kehle; Bruft und Bauch orangegelb, ein eother led unter dem Auge. Amerika "). V. Wir beſchließen die Geſchichte dieſer Ordnung durch das außerordentlichſte Geſchlecht, welches mit den andern Syndactylis weniger Ahnlichkeit hat, als ſie ſelbſt unter einander, und ſehr gut eine eigene Familie fuͤr ſich bilden koͤnnte, naͤmlich: 43. BUCEROS. Nashornvogel. Calao. Es find große afrikaniſche und oſtindiſche Voͤgel, welche ihr ungeheurer gezaͤhnter Schnabel, mit Auswuͤchſen, oft ſo groß wie 1) Man hat ſehr mit unrecht unter die Todus aͤchte Muscipeta, mit ausgeferbtem Schnabel und Äußerem freien Singer gebracht, wie ben Todus regius Enl. 289. — paradiseus ib. 234. — leucocephalus Pall, Spic. VI. II. 2. — und bie beiden platyrhynchus Desmas reft’s, den Todus rostratus und nasutus Shaw oder Todus platy- ung und macrorhynchus @m. Bieillot ha den erſten Gal, 126, geliefert Sperlingsartige Vögel. Buceros. 674 fie ſelbſt verfehen, oder der doch wenigſtens nach oben flark auf- getrieben ift, bemerkbar macht, und mit den Tukans in Vers wandiſchaft bringt, während fie ihr Weſen und ihr Äußeres den "Naben nähert, und ihre Füße die der Bienenfreffer und der Eiss vögel find. Die Geftalt und Weife ihrer Schnabelauswüchfe va⸗ riet nach dem Alter fehr, und fie fcheinen bei den ganz jungen Voͤgeln noch nicht einmal vorhanden. Das Innere derfelben iſt im Allgemeinen zellig. Das Bruftbein diefer Vögel hat nad) hinten nur einen ſchwachen, einmwärts gerichteten Bogen an jeder Seite. Ihre Zunge ift Elein und liegt tief in der Kehle. Sie genießen alle Art Nahrung, freffen zarte Früchte, haſchen Mäufe, Eleine Vögel, Amphibien, und verſchmaͤhen felbft Aas nicht '). a) Ealao’s mit Höder. *1. B. Rhinoceros L. Der gemeine Nashornvogel. Calao. Enl. 934. Ein Schnabel in nätürlicher Größe. Vaill, Calaos 1.2. (Vaill.*) pl, 17. f. 2. Buceros africanus, dürfte nichts wei-- ter als eine Altersverfchiedenheit feyn. Buceros niger ib. 13., ift nah Hrn. Temmingk nur ein fchlecht confervirtes Eremplar des obigen. ©.) Ganz fchwarz, mit weißem Bauch, Hofen und Schwanz; legterer in der Mitte ſchwarz. Der Schnabel groß, gebogen, von gelber Farbe. Das Nafenhorn groß, hoch, beide Enden nad) oben gerichtet. Häufig auf Sumatra und Java. V. *2. B. Monoceros Sh. Eni. 873. Calao des Philippines; im mittleren Alter. Veaill. 9. 10. 11. 12, Schwarz, ind Purpurgrüne ſchillernd; Bruft, Bau, Un: terfeite des Schwanzes, Schwanzfpige, Hofen und Kinnbaden weiß; am Kopf ein Eleiner Federfchopf. Der große Schnabel und der Unter= und Hintertheil des Hornes gelb, die vordere Oberhaͤlfte defjelben ſchwarz. Indien. DB. 1) Man fehe auch) den allgemeinen Artikel über die Calao's im Texte von Hrn. Temmingk's planches coloriees. C. — Bier fagt ‚Hr. &. unter andern, daß die Calao’s ein fehönes Beifpiel der Aneig- nung nad) Localitäten abgeben. Sn den fruchtreichen Wäldern von Rawak und Waidgiou nähren fie ſich bloß von fehönen Früchten; in den Wüften Afrikas, wo diefe fehlen, aus dem Thierreih. V. *) Hier ift offenbar Latham gemeint, dagegen B. niger ſich auf Vaillant bezieht. ©. MN ger ſich 672 Vögel. *3, B. Cassidix Temm. Col. 810. [210.] Mit ſchwarzem, metallgrün glänzendem Körper, ganz weißen Schwanz, eitrongelbem Hals, zimmetbraunem Scheitel und Naden, etwas verlängerten Federn, der große zugefpiste Schnabel prächz tig goldgelb, an der Bafis mit drei rothgelben erhabenen Quer⸗ falten, aufrecht ſtehendem, duͤnnem, hohem, blutrothem, etwas durch⸗ ſcheinendem Horn, und blaulichen ——— und REN Auf Gelebes. *4. B. malabaricus. B. albirostris Latham VI. 11. Vaill. [ois. rar.] 14. Schwarz, mit weißer Kehle, Bauch, Schwingen und Schwanz: fpige (außer den zwei Mittelfedern). Der Schnabel und das Horn weißlich, Iegteres hinten über die Stirn zurüdliegend, unten vorn ſchwarz. In ganz Indien. V. *5. B. Buccinator Temm. Trompetenvogel am Gap. Col. 234. Schwarz, metallgrün fchillernd, mit weißem Bauche, Steif- federn, Schwunzende und Ende der zweiten Schwungfedern. Der Schnabel fhwarzgrau, an der hinteren Hälfte mit Querfurchen, das Horn lang, nach oben verflächt und plan, bis auf die Stirn reichend. Die Augenkreife fleiſchroth. Am Worgebirge der guten Hoffnung. V. *6. B. ginginianus. B. oxyurus. Sonnerat 2me Voy. pl. CXXL Vaill. 15. Meißlichgrau mit fehwarzen Schwingen und ftark abgeftuf- tem Schwanz, deſſen zwei Mittelfedern ſchwarz, die Seitenfedern weiß endigen. Ein blaffer Tederfchopf. Der Schnabel ift ſchwarz, oben und unten weiß, das Horn fehwarz, hinten mit der Stirn verwachfen, vorn in ein fpisiges Horn ausgehend. Indien. DB. *7. B. bicornis. Vaill. 7. Das reife Weibchen. — 4. B. cavatus, dad Männ- chen im mittleren Alter. Die Tafeln 3 und 5 find entftellte Eremplare. ©. Schwarz, mit röthlichweißem Bauch und einem weißen Fleck auf dem Flügel; der große Schnabel gelb, an der Bafis ſchwarz, das Horn groß, nad) vorn concan und im zwei Hörner ausge Sperlingsartige Vögel. Buceros. 673 hend, hinten ftumpf, dis auf die Stirn zurüdliegend; ein Sa am Hinterhaupt. *8, B. Hydrocorax. Enl. 283. der junge. , f Col, 233. der alte. Vaill,. Afr. 240. der Schnabel. Mit graubraunem Ruͤcken und Fluͤgeln, roſtgelbem Kopf und Hals, ein Federſchopf von gleicher Farbe den Nacken herab, der Schwanz gelblichweiß, der Hinterbauch, Steiß und Hoſen roͤth— lichgelb, Bruſt und Vorderbauch ganz ſchwarz. Der Schnabel und das Horn blutroth, letzteres aufrecht ſtehend, duͤnn, oben mit umgebogener Fläche eben, bis über die Stirn reichend. Stirnz, Gefichts= und Kehlfedern ſchwarz. Auf den Molukken. V. *9, B. vielaceus. Vaill. 19. Kopf, Hals und ganze Oberfeite des Körpers ſchwarz, ins Stahlblaue; die Schwingenfpigen, die Seitenſchwanzfedern und die Unterfeite von der Bruft an weiß. Der Schnabel blafgelb, an der Bafis roth mit zwei ſchwarzen Binden; das Horn halb fo lang als der Oberfcynabel, blaßgelb, vorn mit einem großen fhwarzen Fleck, hinten roth und fchwarz, oben jederfeits mit einer Längsfurche verfehen. Auf Ceylon. BD. *10. B. abyssinicus *). Der Abbagamba Bruce’s. B. carunculatus. Enl, 779. im mittleren After. Vaill. Afr..230. 231. der alte Vogel. Vieill. Gal. 191. Schwarz, violetgrun und purpurfchilleend, nur die erſten Schwungfedern weiß. Die nadten Augenkreife und die nadte Kehle find violet, um Iegtere vothe Fleifchwülfte. Der Schnabel ſchwarz, mit gefurchtem, vorn halbeirkelförmig abgeftugtem, nicht fehr großem Horn. Bon der Groͤße eines Truthahns. In Afrika. V. *11. B. sulcatus. Col. 69. Rüden und Flügel ſchwarz, ſtahlgruͤn ſchillernd; der Bauch mattſchwarz; der Schwanz gelblichweiß, mit ſchwarzer Endbinde, *) SH habe, auch ſchon nach Temmingk's Vorgang, diefen von dem. vorhergehenden getrennt, obſchon der Verf. beide vereiniget hat, denn ich kann mich durchaus nicht überzeugen, daß Vaillant's 19. en Vogel bedeute. V. 43 674 _ Bde Bruſt, Hals und die verlängerten Nadenfebern voftgelb, da8 Ge: ficht weiß, Kehle und Augenkreife pomeranzengeld. Der Schnas bel und das Horn blaß purpurroth, die Unterfinnfade an der Baſis mit vier fchiefen, gelben, erhabenen Querfalten. Das Horn von der halben Schnabellänge, vorn abgeftugt, nad) hinten abneb: mend, an der Seite mit ſechs Querfurdyen. Auf den Marianen, *42. B. panayensis Latk, B. suleirostris. Enl. 780, das alte Weibchen. 781. das alte Männchen, Vaill, Cal. 16. 17, 18. Ent. 891, Buceros manillensis, würde der junge feyn- Sn der Jugend ſchmutzigweiß mit braunen Zlügeln und Schwanz Neif, ift der Oberkopf, Hals, Bruft und Schwingen nebft Schwanz ſchmutzig- gelblichweiß, Bauch und KHofen rot braun, Kinnbaden, Rüden, Flügel und Schwanzfpisen ſchwarz. Der Schnabel ſchwarzbraun, Hinten mit fünf ziegelvothen Quer: furhen, dag Horn niedrig, gerade. Auf den Philippinen. V. *13. B. fasciatus. ns B, melanoleucos Vieill. Vaill. Afr. 233. ; — Schwarz, untenher weiß (auf Le Vaillant's Bild nur an Bruſt und Bauch), an jeder Seite des Schwanzes zwei weiße Federn, aber nicht die aͤußerſte. Der Schnabel gelblich, an der Spitze roth, der Hoͤcker ſehr niedrig Afrika. Angola. V. *44. B. exaratus, Temm. col. 211. Schwarz, obenher ſtahlgruͤn fchillernd, am Hinterkopf ein Federſchopf; Augenkreife und Kehle nackt blaulich, der Scynabel gelb, an der Bafis mit einigen Querfurchen, das Horn eine faſt die ganze Schnabellänge einnehmende Leiſte mit vier tiefen Laͤngs⸗ furchen, nach vorn ſchief abgeſtutzt. Auf Celebes. 15. B. galeatus. — Edwards 281. c. Enl. 933. der Kopf. Linnean Transact. XIV. T. 28. Bisher kannte man nur den Kopf von ihm; Kürzlich hat aber der General Hardwycde den ganzen Vogel bekannt gemacht. Es ift ein Galao von ſchwarzem Gefieder, weißem Bauch und langem abgeſtuftem Schwanz von gelblicher Farbe, mit ſchwar⸗ zer Binde am Ende. [Auf den Papusinſeln; das Horn ſehr— hoch, faft würfelförmig, an den Seiten voth.] Sperlingsartige Bögel. Buceros. 675 b) Ealao’s ohne Höder. | *16. B. javanicus. B. plicatus Latham. Vaill, Cal. 22. das junge Männchen. B. undulatus ib. 20. 21. find Weibchen. Vaill. Afr. [239.] das alte Männchen. Le Calao de Waidjiou, La Billardiere Voy. derfelbe. Schwarz, mit meißem Hals und Schwanz, gelblihem Na: denfchopf, beim Männchen gelber, beim Weibchen bleifarbiger Kehle, und diem, elfenbeinartigem Schnabel, auf dem das quer gefurchte Horn wie ein flacher niedriger Sattel aufliegt. V. *17. B. erythrorhynchos. Enl. 260, Vaill, Afr. 238. Der junge. Dbenher ſchmutziggrau, mit ſchwarz und weißen Flügeln und Schwanz Kopf, Hals und Unterfeite weiß, ein ſchwarzer Streif - auf dem Scheitel. Der Schnabel roth, ohne Höder. In Afrika, zumal Guinea und Senegambien. V. *18. B. hastatus Cuv. B. nasutus Lath. Enl. 890. , Vaill. 286. 237. Braun und weiß gemifcht, Kopf und Hals Hwanuch, ein weißer Federſchopf, der krumme Schnabelatlein, an der Auer tinnlade mit Querfurchen. *49, B. coronatus. Vaill. Afr. 234. 235. Swainson Zool, Ill. 36. t. 178. 2 Obenher fehmwarzbraun, untenher und eine Linie um den Nacken herum weiß, der mäßig große Schnabel des reifen Männ- chens roth, das Horn flach, niedrig, hinten in die Stirn über: gehend. Afrika. V. *20. B. gingalensis [beffer als bengalensis]. B. pyrrhopygos. Vaill, Cal, 23. Calao Gingala. Schwarzbraun, ins Blaulichgraue, untenher blaffer bis ins Weißliche; die Seitenfhmwanzfedern weiß, der Buͤrzel rothbraun. Der Schnabel fehr gebogen, groß, glatt, ohne Horn. Ein großer herabhaͤngender Federfchopf im Naden. Auf Geylon. V. 43* * Die dritte Ordnung der Voͤgel, SCANSORES, die der Klettervoͤgel, beſteht aus Voͤgeln, deren aͤußerer Finger ſich wie der Daumen nach hinten richtet, woraus fuͤr ſie eine feſtere Stuͤtze entſteht, die manche Geſchlechter benutzen, um ſich an Baumſtaͤmme zu immern und an ihnen zu klettern. Deshalb haben ſie den amen Klettervögel (Scansores) erhalten, wiewohl er, firenge genommen, nicht allen zukommt, und im Gegentheil manche Voͤgel wahrhaft Elettern, ohne in Bezug der Stellung ihrer Finger in diefe Ordnung zu gehören. Wir haben diefes ſchon bei den Baumläufern und den Spechtmeifen gefehen. Die Vögel diefer Ordnung brüten gewöhnlih in Baum: löchern alter Bäume; ihre Flug ift mäßig, ihre Nahrung. befteht, wie die der fperlingsattigen Vögel, in Infecten und Früchten, je nachdem ihr Schnabel mehr oder minder ftark ift; einige, wie die Spechte, befigen noch befondere Mittel, um fie ſich zu ver: ſchaffen. Das Bruſtbein der meiſten hat zwei Ausſchnitte nach hin— ten; bei den Papageien befindet ſich aber nur ein Loch daſelbſt, und oft iſt es ganz ausgefuͤllt. 1. GALBULA Briss. Jacamar. Stehen wegen ihres langen, fpigen Schnabels, defjen obere Firfte ſehr deutlich, fo wie durch ihre Eurzen Füße, deren vordere Zehen zum großen Theil verwachfen find, den Eisvögeln fehr nahe; allein es find nicht diefelben Zehen wie bei den Eisvögeln, außerdem ift ihr Gefieder weniger glatt und ſtets von Metall: glanz. Sie leben einfam in feuchten Wäldern, nähren ſich von Snfecten und niften auf niedrigen Zweigen. | Die amerikanifhen Gattungen haben einen längeren, ganz geraden Schnabel. Klettervdgel. Galbula. 677 *4, G. paradisea Lath. Alcedo paradisea. Enl. 271. Goldgrün, mit violetbraunem Kopf, die Kehle weiß. Die zwei mittleren Schwanzfedern fehr lang über die anderen heraus: ftehend. Südamerika. V. *2. G. viridis Lach. Der Jacamar. Jacamacıri, Alcedo Galbula L. Enl. 288. Goldgrün, untenher rothbraun. Südamerika. V. *3, @. ruficauda Cuv. Vaill. ois. de Paradis etc. II. 1. [50.] [47. 48?]*). G. macroura. Vieill, @al. I. 29. Obenher und an der Bruft prachtvoll goldgruͤn, Kehle, Bauch, Unterſeite und Seitenfedern des Schwanzes ſchoͤn zimmetroth, die Kehle bisweilen weiß, die Schwingenſpitzen ſchwarz. Auf Trinidad. V. *4. G. flavirostris mini. G. albirostris Latn. f Vaill. pl. LI. Le petit Jacamar. Vieill. ois. dores I. 4. Kopf, Kinn, ein Badenbart und die ganze Unterfeite von der Bruft an zimmetbraun, die Kehle weiß, die ganze Oberfeite goldgruͤn. Der Schnabel citronengelb. V. *5, G. albiventris. Vaill. XLVI. [und Prom. f. L.] Goldgruͤn, nern und Seitenfchwanzfebern ge Kehle und Bauch weiß, Sm indifchen Archipel giebt es aber welche, deren — dickerer, etwas weniges gebogener Schnabel ſie den Bienenfreſſern naͤher ſtellt. Ihre Vorderzehen ſind auch mehr getrennt. Es ſind die Il. JACAMEROPS Le Vaill, *6, G. grandis. Alcedo grandis L. Vaill. p. LIV. Le Jacamarici. Oben grün mit rothbraunen Fleden, unten braun, fcheint mie ein unceifer Vogel in der Le Baillant’fchen Abbildung. ®.**) —2 unterſcheidet ſich nur durch den ganz grünen Schwanz V. *) Ich möchte daher Linné's Alcedo grandis ‚zum folgenden vechnen. 678 Bei er Diefer Naturforfcher giebt ſelbſt einen, biſſen Schnabel nicht einmal oben eine Graͤte hat: *7. G. magna. Vaill. Le. pl. LI. Le grand Jacamar. Kopf, Fluͤgeldeckfedern, Rüden und Mittelfedern des Schwan⸗ zes grün, ins Goldige; Schnabel, Kehle, Schwingen und Sei— tenſchwanzfedern weiß; Nacken, Bruſt und Bauch rothbraun; eis. nige Schwanzfedern blau. Endlich giebt es welche (Jacamar - Aloyon,n, die. nur. drei ‚Singer haben; fie leben in Brafilien id *8. @. tridactyla. Alcedo tridaetyla. Sp&ex 57. 2.- V aill. Jae. suppl. f. L. Obenher dunkelgruͤn ins Schwarze, der Kopf und Hals bel roͤthlichbraun, weißlich geftrichelt, Bruft ‚und. Vaud). BER Brafilien. 2. PICUS L. Spedt. Sind Vögel, die ſich fehr deutlich durch ihren Langen, geras den, winkligen, an feiner Spitze keilfoͤrmig See any Schnabel charakterifiven, der ganz dazu eingerichtet ift, EAN den zu fpalten; ferner durch ihre dünne, am Ende, mit rüdwärts- gerichteten Stacheln bewaffnete Zunge, welche, durch die langen elaftifchen Hörner des Zungenbeines vorwärts getrieben, fehr weit aus dem Schnabel heraustrittz und endlich duch ihren, aus zehn ) mit fleifen, elaftifchen Schaͤften verſehenen Federn beſte⸗ henden Schwanz z, bie fie wie eine Strebe ftügen, wenn fie die Bäume auf und ab Elettern [und deffen Federn am Ende mit verfchmälerten roie abgenusten Bärten und Schäften verſehen find]. Es find vorzüglich Klettervögel. Sie rennen nach allen Richtungen auf den Baumeinden herum, hacken auf fie mit dem Schnabel [daher auch ihre Halsmusteln "ungeroöhnticy ſtark find], und ſchießen ihre lange Zunge in die Spalten: und Löcher, um die SSnfectenlarven anzufpießen, von denen fie fich nahen. Shre Zunge it noch, — ii Appatat, mit * —— aus großen ul 1) —— iſt nach Markgraf ihr re —— Gal⸗ bula ſcheint bei den Roͤmern den Pirol bezeichnet zu haben. Moͤh— ving hat ihn auf die Jacamars übergetragen. 2) Eigentlich woͤlf, aber die fehr Kleinen Seitenfedern werden nicht gezählt. Klettervögel, Picus. 679 Speichetörhfen kommenden Schleim überzogen; fie wird durch zwei Muskeln zuruͤckgezogen, die wie Baͤnder um die Luftroͤhre gewunden ſind. In dieſem Zuſtande der Zuruͤckziehung ſteigen die Hoͤrner des Zungenbeins unter der Haut um den ganzen Kopf herum bis gegen die obere Baſis des Schnabels, und die Zun— genſcheide wird tief unten in der Kehle um ſich ſelbſt gefaltet, Ihr Magen ift faft ganz häutig; fie haben Feine Blinddärme; indeß freffen fie auch. Fruͤchte. Furchtſam und pfiffig wie ſie ſind, leben ſie meiſtens einſam. Zur Zeit der Liebe rufen ſie das Weibchen, indem ſie raſch hinter einander an einen duͤrren Aſt klopfen. Sie niſten nur einmal des Jahrs, in — Beide Geſchlechter bruͤten abwechſelnd. Wir beſitzen ſechs oder ſieben Gattungen in — 1. P. martius L. Der Schwarzſpecht. Naumann 131. Deutſche Ornithologie. Enl. 596. , | Faft von der Größe einer — ganz ſchwarz; ein ſchoͤnes Roth bildet den Scheitel des Maͤnnchens, und beim Weibchen bloß einen Fleck am Hinterkopf. Lebt vorzugsweiſe in den Nadelwäl- dern der nördlichen Erde, | 2. P. viridis L. Der ——— Naumann 132. Enl. 371. Von der Groͤße einer ————— obenher gruͤn, untenher weißlich; der Scheitel voth, der Buͤrzel gelb. Einer unferer fhönften Vögel. Der junge ift untenher ſchwarz⸗ und auf dem Mantel weißgefleckt. Liebt offene Holzungen, Buchen, Ulmen ıc, und fucht feine Nahrung auf der Erde. 3. P. canus L. Der Graufpedt. Raumann 133, Edw. 65. * Iſt eine ihm ſehr aͤhnliche Gattung, aber etwas Eleiner, mehr ind Grauliche ziehend, mit dünnerem Schnabel, von dem ein f[hwarzer Schnutrbart abgeht. Das Männchen bat nur auf dem Oberkopfe Roth, das Weibchen gar keins. Er fleigt mehr bis in die füblichen Gegenden herab und ift in Frankteich felte: ner ald der gemeine, mit dem er übrigens die Sitten gemein hat. Ameifen machen feine Kieblingsnahrung aus, 680 — 8e 4. P. major L. Der große —— Bandſpecht. a ann e. Naumann 134, Ent. 196, das Männchen; 595. das Weibchen. Don der Größe einer Droffel, obenher ſchwarz und weiß ges fleckt, Nüden und Bürzel ſchwatz; untenher weiß; in der After: gegend roth, fo wie auch einen Fleck von derfelben Farbe an dem Hinterhaupte des Maͤnnchens. Beim ‚Jungen ift faft der ganze Oberkopf voth. Er liebt die immergrünen Bäume, nähert ſich oft den Wohnungen, geht aber faſt niemals auf die Erde. 5. P. medius L. Der mittlere Buntfpedht. Weiß ſpecht. Naumann 136, a Enl. 611. Etwas Eleiner, hat Roth über den ganzen Scheitel bei bei- den Gefchlechtern. Sein Bürzel ift ſchwarz, die Unterfeite des Schwanzes roͤthlich. Im füdlichen und im gemäßigten Europa. 6. P.minor L. Der kleine Buntſpecht. Grasfpedt. Naumann 136. £. 2. 3. Enl. 598. So groß wie ein Sperling, obenher ſchwarz und weiß ges ſcheckt, untenher graulichweiß, Roth bloß auf dem Kopfe des Maͤnnchens. Im noͤrdlichen und Mitteleuropa. Man ſagt, daß er ebenfalls nach Ameiſen auf die Erde gehe, daher ſein Name Grasſpecht, aber Naumann verſichert, dieſe Behauptung ſey ungegruͤndet. 7. P. leuconotos Bechst. Der weißrüdige Spar Der Elſterſpecht. Naumann 135. Sm nordoͤſtlichen Europa [zumal Liefland]; er iſt ein we⸗ nig größer als der große Buntſpecht und ihm auch im Ganzen gleichend, Unterruͤcken und Buͤrzel ſind aber ſtets weiß, und der Scheitel des Maͤnnchens roth. Er kommt ſelten bis Deutſchland heruͤber. | | Die ausländifchen Spechte find fehr zahlreich und gleichen ſich unter einander gar fehr, zumal was die Vertheilung der Zar: ben, namentlich das Noth am Kopfe betrifft. Dem Scwarzfpecht ähnlich find : *8. P. pileatus L. [Catesby Car. t. 17.] Klettervögel. Picus. 681 [Vieill. ois, d’Am. 110.) Ent. 718. [Wilson IV. 29. f. 2.] Gehäubt, ſchwarz, mit Kchaetächtochem Sederbufch, Scheitel und Längsfled an der Unterbadengegend; die Augenbrauen, die Seiten des Kopfs und Halfes herab big zur Bruft, das Kinn und ein hafenformiger Streif auf dem Flügel weiß. BR *9, P. lineatus L. Enl. 717. [Spix XLVMl. 1.2] . Obenher ſchwarz, mit. feuerrothem Federbuſch und Backen— fleck. Kehle und Baud) reißlich; erftere der Länge nach ſchwarz geftrichelt, Tegterer ſchwarz quergebändert. Dev Hinterkopf braͤun⸗ lich, Schulter und Slügeldedfedern weiß. Braſilien. V., *10. P. principalis L. Enl. 690. . [Vieill. ois. d’Am. t. 109.] i Wilson Am. [IV. 29. 1]. Der größte; gehäubt, fhwarz, mit einem weißen Streif ie: derfeitd vom Schnabelwinkel den Hals herab bis auf den Ruͤ⸗ den, und weißen zweiten Schwuͤngfedern (Endhaͤlfte des Flügels). Der fchöne Federkamm beim Männchen vorn ſchwarz, hinten pur— purroth, mit einem weißen led an der Bafis, ‚beim Weibchen ganz ſchwarz. Der großer Schnabel — V. *11.P. galeatus ‚Natterer. * — 4 5 Col. 171. a Rüden, Flügel und Schwan; a mit kr. Ans flug, Geſicht und Kehle röthlichweiß, uͤber der Ohrgegend weiß: lich. fein ſchwarz gewelltz von der Nafe san eine ſchoͤne, hohe, zinnoberrothe Haube weicher zerſchlitzter Federn; ein rother Fleck am Backen. Vorderhals ſchwarz, roth getupft; Nacken u; 05 Bruft und Bauch hellroftfarb, ſchwarz quergebändert. Braſilien. V **12. P. leucogaster Temm. Col. 501. Schwarz, mit ı —— Bauch der Scheitel des Maͤnnchens ein rother Federbuſch; auch ein rother Sin am ‚) en. 5) Diefe vier Gattungen Een einander fehr nahe, und zu einer —— 5 wahrſcheinlich P. melanoleucos Gm. Lath. Syn. 682 3 DI IE Schnabelwinkel. Das Weibchen hat nur am Hinterkopf roth. Auf Sara ıc. —68 *43. P. rubricollis Gm. er * Enl. 612. — Obenher ſchwarz, mit PN Kopf, Hals und Ober: beruft. Unterbeuft und Bauch braungelb; ein weißer, ſchwarz eingefaßter Streif an jedem Baden. Der Schnabel weiß. Südamerika. 3 2V. *14. P. robustus. Spix 44, Gehaͤubt; obenher ſchwarz, mit si Sopf und nie, Unterfeite roͤthlichweiß, ſchwatz quergeſtrichelt. Flügel und Schwanz ſchwarz; die beiden Fahnen der Fluͤgelfedern braungelb gebaͤndert. Brafilien und ——— J ®. *15. P. albirostris. id. 45. 1. 2. Gehäubtz fehwarz, der Schnabel und ein hl Streif un⸗ ter den Baden zu jeder Seite des Halſes herab, bis zum Ruͤ— den weiß; der Bauch gelblichweiß, ſchwarz gebändertz die Feder: Haube purputcoth, nebft gleicher Farbe am Kinn des ae *46. P. validus. ı.. Col. 878. dad Männchen; 402, das "Weibchen. Mit ftarkem vierecktem Schnabel und Füßen; das Min hen hat einen dunkelrothen Federfchopf und Unterfeite; dev Ruͤ— den und Bürzel iſt mehr feuerroth, der Kopf geld, Flügel und Schwanz ſchwarz, erftere mit drei breiten roſtgelben Binden, wo— von die der zweiten Schwungfedern fchief nach vorn, bie ber ei- gentlichen Schwingen nach unten und hinten gerichtet find. Das Weibchen iſt ganz erdbraun, nur Flügel: und —— wie die des Maͤnnchens. Auf Java und Sumatra. B 47. P. erythrocephalus L.. Enl. 117. [Wilson 1. 9. 1. und IV. 29, 3.] Kopf und Hals purpurroth; Rüden, — —— gen und Schwanzende ſchwarz; die ganze Unterſeite, der Buͤrzel und die zweiten Schwungfedern rein weiß. Gemein in Mord: amerika. V. *18. P. pulverulentus. Col, 889. Pic meunier. Ä - Navi y Nu \ Klettervögel. Picus. 685 Groß; ſchwarz, wie grau überpudertz der Kopf grau, Scheis tel, Nacken und Schultern mit hellgrauen Fleckchen befegtz Die Kehle goldgelb, an den’ Baden ein rother laͤnglicher Fleck. Von den Philippinen. V. *19, P. concretus Reinw. Col. 90. 3 Von der Groͤße ein Spertings, in zwei leicht abweichen⸗ den Varietaͤten vorgekomm wovon die eine auf Java ꝛc., die andere im Innern von Sumatra wohnt. Erdgrau⸗ olivengruͤn, die Ruͤckenfedern faſt ſchwarz, hellbraun geſaͤumt, Stirn und Na— cken des Maͤnnchens ſchmutziggelb, daruͤber ein langer, großer, oran⸗ gegelber Federbuſch, der beim Weibchen ſchmutziggruͤn wie der Koͤrper iſt. Am Hinterbauch etwas gebaͤndert. Schwanz ſchwarz. V. *20. P. chilensis. ‚Voy. de la Cog. 32. [das Weibchen]. > | ——— graubraun braun und weiß gebändert, Unterrüden und Bürzel rein weiß... ‚Scheitel afchgrau, hellgrau gewellt; Ba: den. roſtroth, Kehle weißlich die Unterſeite — sehe; = ‚=, P. torquatus. Wilson Am. IM. 20. 3. Kopf, Oberkörper und Schwanz ſchwarz, purpurgeün (hit: lernd; Stirn, Baden, Unterbruft und Bauch carmoifintoth; vom Nadın um den Hals bis zur Bruſt filberweiß. Der Schnabel etwas ‚gebogen, ſchwarz. V. — *22 p. dominicanus. Sue Spix 50. " Ruͤcken, Flügel und —— — Kopf, Hals and! Un- terruͤcken fchneeweiß. Der Bauch ſchwefelgelb/ beim Maͤnnchen auch Kehle und Nacken. Vom Auge geht ein ee ſchwarzer Streif die Schulter herab. V. Dem Gruͤnſpecht aͤhnliche find: lu P, percussus Temm. di Picus Ruppellü Wagl. NT: Col. 390. das Maͤnnchen, und 424, das Weibchen. Rüden ‚und Flügel grasgruͤn; Scheitel, Nacken und Kehle blutroth; Stirn und Seiten des Kopfes weiß, mit ſchwarzem Kinn und fhwarzem Streif hinter dem Auge; die Brüſt gelb, mit ſchwarzen Längsfchmigen, Seiten und Bauch grünlich, mit Laͤngs⸗ yury 684 Bde und am Unterbauche dreiediten Querftrichen. Schwingen und Schwanz ſchwarz, hellgrau gebaͤndert. Auf Cuba. V. *24. P. benghalensis L. Enl. 695. Brisson IV. pl. VI. £f. 1. P. aurantius @m. wahrſcheinlich nur Barietät. Obenher olivengrün, am Oberrüden fchön orangesgoldgelb; Kopf und Hals ſchwarz, .erfterer mi® feuerrothem Scheitel und Haube und weißen Baden; die Kehlfedern mit weißlichen Spigen ; die Unterfeite weiß, der Schwanz ſchwarzz die Schwingen weiß gebänbert. Am Weibchen ift der ‚NHwanze Scheitel er Sn Dftindien, *25. P. goensis Gm. Enl. 696. ſchlecht. P. peralaimus Wagler. Wangen und Kehle weiß mit fünf ſchwarzen Linhaſtrelſen, der Übrige Kopf und Nacken rein weiß, mit ſchwarzbraunem Streif hinter dem Auge weg; Scheitel und Buͤrzel ſcharlachroth; Ruͤcken ſchoͤn orangegelb, Flügel ins Olivengruͤne, mit ſchwaͤrz— lichen, weißgefleckten Schwingen. Der Schwanz ſchwarz, die Unterſeite weiß, mit ſchwarzgeraͤnderten Federn. Beim Weibchen iſt der Scheitel orangegelb. Oſtindien. V. .*26. P. aurulentus IX, Col, 59. f. 1. P. macrocephalus. Spix 53. 2. Die Oberfeite ſchoͤn gelbgrän; der Kopf im Stunde gold: gelb, Scheitel und Schnurebart ſcharlachroth, hinter dem Auge ein ſchwarzer Streif. Kehle gelb, nad) unten ſchwarz gebändert, Bruft und Bauch ſchmutziggelb, gruͤn gebaͤndert. Der — ſchwarz. In Braſilien und Paraguay. *27. P. puniceus Horsf. Col. 423. Grasgruͤn ins Bräunliche, mit BRNO Srügeifpigen und ganz ſchwarzem Schwanz; der Federkopf des Scheiteld, ein Schnurrbartfled und die Schwung = and. Dedfedern des Flügels ſchoͤn geamatvoth; im Naden einige goldgelbe Federn; Unterfeite olivengrun, am Bauch mit weißen Fleckchen. Die Unterkinnlade gelb... Dem Weibchen fehlen die ——— on x V. *28. P. mentalis T. ’ Col. 384. Klettervögel. Picus. 685 Stirn und ganze Scheitelfeite des Federbuſches, nebſt Ruͤ⸗ cken, Bruſt und Bauch ſchoͤn grasgruͤn; Hinterkopf und Hals roſtgelb; der Nacken ſchwefelgelb; die Backen erdbraun, die Kehle (htvarz, jede Feder weißgeſaͤumt; die fämmtlichen Dedfedern der Flügel granatroth, Schwanz und Schwingen ſchwarz, letztere roſt⸗ gelb gebändert. Der Schnabel dunkelblau. Auf Java. 8. *29, P. ceylonus Cuv. Naturforſcher T. 14. [13. 4.] Obenher von der Stirn big zu den Schultern blutroth, die Kopffeiten weiß und ſchwarz geftreift, die fchwarze Kehle quer weißgeftreift, die Unterfeite weiß, mit fchroärzlichen aa 3 Oberfeite ſchwarz, mit mweißgetupften Flügeln. *30. P. Goertan Gm. Enl. 320. Obenher olivengelb, Scheitel und Bürzel fcharlachroth, un— tenher grau, die zweiten Schwungfedern und die außeren Schwanz- federn weiß gebändert. Das Weibchen mit grauem Scheitel. Am Senegal. V. *31. P. manillensis. | . Sonnerat pl. 36. ; Schmutziggruͤn, mit ſcharlachrothem Bürzel; Schwingen und Schwanz ſchwarz. Auf der Inſel Luzon. V. *32. P. senegalensis [gambiensis ]. Enl. 346. 2. Obenher gelbgruͤn, am Kopfe mehr ins Olivengraue mit ſcharlachrothem Scheitel, untenher olivengrau, hell quergebaͤndert; der Schwanz ſchwarz, gelb gebaͤndert. In Senegambia. V. *33. P. passerinus Gm. [Picus ruficeps. Spix 56. 2.] Brisson IV. t. 4. f. 2, Obenher gelbgrün, der Kopf fpangrün mit feuerrothem Ober: Eopf; die Unterfeite weiß, braun gebändert, der Schwanz ſchwaͤrz⸗ üich, gelblich gebändert. V. *34. P. luzonicus Cuo. Sonnerat t. 37. Einerlei mit Picus Palalaca ? V. *35. P. miniatus Gm. [Forster.] Zool, ind. t. VI. [4.] 686 > Bdgel. Rüden, Flügel, Scheitel und ein bis zum Naden herab: hängender langer Federbufch zinnoberrothz; Kopf, Hals und Kehle rothbraun, Unterfeite bräunlichweiß, dicht und fein fhwarzbraun gewelltz der Schwanz ſchwarz. Oſtindien. V. *36. p. chlorocephalus Gm. P. icterocephalus Zath. . [Spix 54. 2] Enl. 7834. | Obenher gelbgrün, untenher heil olivengrün mit weißen Querfleden, der Kopf und die Kehle fehön citronengelb, — und ein Backenſtrich feuerroth. Cayenne. **37. P. exalbidus Gm. Enl, 509. Bias [P. flavicans. Spix t. 51. f. 2, das Weibchen.) Strohgelb mit braunen Flügeln, die Dedfedern gelb gecän- dert; der Schwanz ſchwaͤrzlich. Brafilien. B. *38. P. cinnamomeus Gm. Enl. 524. Vieill. ois, d’Am. 111. Zimmetroth, etwas gefleckt, mit ſchmutzig⸗iſabellgelbem Schei- tel und Federbufh, gelbem Bürzel und ſchwarzem — Ein blutrother Backenſtreif. Nordamerika. *39. P. Palalaca Cuv. Enl. 691. Ruͤcken und Fluͤgel olivengelb, ins Blutrothe; der Kopf und Unterſeite roͤthlichweiß, mit feuerrothem Scheitel und Federbuſch; die Unterfeite von den ſchwarzen Federraͤndern wie ſchuppig ge— zeichnet. Der Schwanz graugrün. Auf den Philippinen. V. *40, P. jumana. Spix 47. Gehäubt; zimmetbraun; Schultern, unterruͤcken und Buͤr⸗ zel olivengruͤn; der Schwanz ſchwaͤrzlich, am Kinn des chens ein rother Fleckenſtreif. Braſilien. *41. P. ochraceus et flavicans. [?] Spix 51. 1. Gehaͤubt; voftgelb, mit braunen Schtwingen * Schwanz, Kletternögel, Picus. 687 4 großen braunen Flecken; untenher ſchwarz An * re des Männchens ein dreieckter rother Fleck. Brafilien *). Gattungen, den Buntfpechten verwander * 42, P. rubriventris, Picus coronatus ‚Licht. Vieill. Gal. 27. Obenher ſchwarz, bis nach vorn durch Die Augen‘ zum Schnabel; Stirn und Kehle goldgelb, Hinterkopf und Bruft pur: purroth, Nüdenftreif und Buͤrzel weiß, Hinterbaud) gelblich, ſchwarz gebändert, Schnabel ſchwarz, Füße grün. V. *43. P. hirundinaceus L. [Picus rubrifrons. Spix 55. f. 2. 2] Enl, 694. Schwarz, mit blutrother Bruft und Scheitel, einem weißen, im Naden goldgelben Streif hinter den Augen; nadten gelblichen Augenkreifen, weißem Ban und weißen, ſchwarz gebänderten Steiffedern. *44. P. varius Gm. Der nordamerifanifge Bunt: ſpecht. Enl. 785. [Wilson 1. 9. 2. und Ch. Bonap. I. 8. 1. der junge Vo⸗ gel, der Fein Roth hat.] Der Rüden ſchmutziggelb, zadig ſchwarz gefleckt; Bruſt und Bauch citronengelb; die Kehle ſchwarz, in der Mitte feuerroth; Stirn und Scheitel gleichfalls feuerroth, ſchwarz eingefaßt, der Kopf in der Grundfarbe weiß, mit ſchwarzem Streif hinter dem Auge herab. Flügel und Schwanz ſchwarz und weiß geſcheckt. V. 45. P. fulviscapus Il. Schwarz, obenher weiß gebändert, untenher weiß geflect und geftrichelt. Der Kopf grau, mit fcharlachrothem Hinterkopfe, alle Flügel und Schwanzfederfchäfte dunkelgelb. Sm Gaffer- lande. . B. *46. P. villosus. Enl. 745. *) Hr. Temmingk giebt auch noch die Beſchreibung eines P. dimidiatus von Java und Sumatra mit dunkelrothem Kopf und Nacken und einem ſchwarzen Schnurrbart; a Bi ag mit gelblichem Bürzel, Hals und Bruft graugrün, der Bauch afchgrau: at mit brei⸗ ten braunen Schaftftrichen. Der Schwanz ſchwaͤrzuch. 688 u ie Wilson I. TX. 3. ju13 Vaill. Am. 120. Klein, neun Boll lang, ungehaubt, die Unterfeite rein weiß. Stirn, Scheitel, Naden, Schulter, Bürzel und mittlere Schwanz: federn ſchwarz, auch hinter dem Auge weg nach dem Naden hin. Die fhwarzen Flügel find weiß gefleckt, meist durch die Feder: fpigen, die großen Schwungfedern erfcheinen weiß gebändert. Die weißen Seitenfchwanzfedern find ſchwarz gefledt. Die weißen Ruͤckenfedern find langzottig, die über der Nafe wie wollig; ber Hinterkopf ift ſcharlachroth; Schnabel und Süße aus V. *47. P. undosus Cuv. Enl. 553. Drangeroth, ins Dlivengrüne, ſchwarz quergewellt Ki - breiter fcharlachrother Badenftreif. Amerika. V. *48. P. pubescens. Wilson I. IX. 4. Catesby XXXI. 11. [1. 2.] Dem villosus ganz gleich in der Zeichnung, aber kleiner, nur 63 Boll lang. V. *49. P. moluccensis. Enl. 748. 2. Nußbraun, der Scheitel feuerroth eingefaßt, an den Seiten des Kopfes zwei weiße Streifen, die Oberſeite weiß gebaͤndert, die Unterſeite weißlich, mit kleinen ſchwarzbraunen Laͤngsflecken, Kehle weiß. Der Schwanz ſehr kurz. In Oſtindien. V. *50. P. bicolor. ib. f. 1. j Einerlei mit dem VBorhergehenden, dem Citate — ; allein wenn Spir 8. 50. f. 1. und Swainfon Nr. 7. T. 38. gemeint ift, der Picus candidus, weiß, mit ſchwarzem Rüden und Flügeln. Heißt auch Picus melanopterus bei Prinz * wied. Suͤdamerika. *51. P. rufus Z. (dem undatus Gm. Edw. 332 ſehr 2 *),) Enl. 694. £. 1. | — W Rothbraun, zadig ſchwarz gebändert, der Kopf ſchmutzig *) Diefer — unterſcheidet ſich nur durch eine mehr braun— gruͤne Grundfarbe, und daß der rothe Zuͤgelſtreif weiter nach hinten reicht. * Klettervögel. Picus. 689 ifabellgelb, ſchwach quergeftrichelt, ein rother Zuͤgelſtreif, die Bruſt ſchwarzbraun, beim Weibchen quergebaͤndert, dem auch der Ip Zügel fehlt. In Cayenne. *52, P. carolinus L.*) Catesby 19. 2. Enl, 692, Wilson ]. 7. 2. Unterkopf, Kehle, Hals, Bruſt und Bauch ſchmutziggelb, ins Meiße, der Scheitel und Naden prächtig goldſchimmernd ſcharlachroth, auch etwas Noth am Hinterbauch, die Steiß- und Unterſchwanzfedern weiß, ſchwaͤrzlich gefledt. Nüden, Flügel und Schwanz ſchwarz, zahlreich weiß gebandert oder gefledt. 2. *53. P. cayennensis Gm. Enl. 613. SObenher olivengeun, auf dem Nüden ſchwarz gebändert; Stirn und Scheitel ſchwarz, Naden und Badenfkreif ſcharlach— roth; Baden und Kehle weiß, lestere Längsgeftreift, Unterfeite olivengruͤn, ſchwarz gefledt, Buͤrzel gelbgrün, Schwanz und Schwingen ſchwarz, gelb gebändert. Viel Eleiner als der fol- gende. V. *54 P. melanochloris Gm. Ent. 719. Dem Vorigen in der Zeichnung gleich, a die Baden etwas gelblich, und jede Bauchfeder mit drei ſtatt einem ſchwar⸗ zen Punkt. Suͤdamerika. V. *55. P. striatus. ‘ Enl. 782. und 614. Dlivengrüun, ſchwarz quergeftreift, Scheitel und Bürzel ſchar— lachroth, der Kopf ſchwaͤrzlich, die Unterfeite grau, an ſchwarz. Auf Domingo. *56. P. superciliaris Temm. ; Col. 453. ' Groß; Kopf, Stirn, Hals und > Bruft weiß; an der Schnabel- wurzel und Hinterbauch ſcharlachroth; ein fcharlachrother Feder- fchopf auf dem Scheitel, über dem Auge rüdwarts ein fchwarzer Steeif. Der Baud) gelblich, nach hinten ſchwarz gebaͤndert; *) Unter diefem. Namen geht nad) Temmingk die Species bei ah aa Nur die hierangeführten Eitate en ächten. ©. 690 — HI Rüden afchbraun, Flügel weiß, ſaͤmmtlich, wie der Soman, reichlich fchwarz gebändert. Cuba. *57. P. flavescens Gm. Brown Il. t. 12. Spix 49.1, Die Federhaube ſchwefelgelb, die Oberſeite ſchwefelgelb und groß ſchwarz gefleckt wie gebaͤndert, Bruſt, Bauch und Schwanz voͤllig ſchwarz. Das Maͤnnchen an den Backen blutroth. Bra— ſilien. V. *88. P. cardinalis. Sonnerat pl. XXXV. Ruͤcken und Oberflügel fchwarz, weiß gefledt, die ſchwaͤrz— lichen Schwingen gelb und weiß gebandert. Der Scheitel fchar- lachroth, ein weißer Streif vom Auge weg, die Unterfeite weiß, mit ſchwarzen Längsfchmigen. Auf der Inſel Luzon. V. *59. P. querulus. Picus leucotis Ill. Wilson Am. II. 15. 1. | Obenher fchwarz, vom Auge bis hinter die Ohren eine große weiße Stelle, auf dem Rüden zwölf weiße Querbinden, die Flü: gel weiß gefleckt und gebandert, die äußeren Schwanzfedern meiß gewürfelt. Die Unterfeite rem weiß, mit einigen fchwarzen Fleckun— gen zur Seite der Bruft. Das Männchen hat zu jeder- Seite des Dberkopfes einen rothen Streif. Nordearolina *). *60. P. campestris Licht. Spsx 46. Obenher braun, gelb gewellt, untenher weißlich, mit a braunen Linien. Scheitel und Kehle fchwarz, die Seiten des Sal goldgelb. Der gruͤne Badenftreif beim Männchen Er Bahia. — *61. P. Macei T. Col. 59. 2. Ruͤcken und Fluͤgel ſchwarz, letztere ſo wie der ſchwarze Schwanz weiß gebaͤndert. Der Scheitel und Steiß carminroth, Kopf und Kehle weiß, an der Seite mit einem in drei Strahlen ausgehenden ſchwarzen Fleck oder vielen Flecken; Bruſt und — gelblich, laͤngsgeſchmitzt. Bengalen. *) 8. Wagler vermuthet, daß er mit dem Picus borealis Vieill, (P. Vieilloti) ois. d’Am. t. 122. einerlei fey. B. Klettervögel. Picus. 691 *62. P, minutus Temm. Col. 197. 2, Kopf, Oberruͤcken und Schwanz hellbraun; Flügel dumkel: braun, heil gebändert; Hinterkopf, Unterruͤcken und Buͤrzel zinno: berroth; Unterfeite fhmugigweiß, mit rundlichen ſchwarzen Flecken. Um. Senegal, V. Übrigens iſt hierbei zu bemerken, daß dieſe Unterſcheidungen der Analogie, zumal nach den Farben, nur von geringer Wichtig⸗ keit ſind, und daß es moͤglich waͤre, daß mehrere der vorerwaͤhn⸗ ten ange zufammenfielen. PICOIDES. Unter diefem Namen trennt 2a Cepede diejenigen, denen der äußere Finger fehlt, die folglich vorn zwei und hinten nur einen haben, übrigens aber in jedem Stüde. den gewohnuchen Spechten gleich ſind. Wir haben eine Gattung im Norden und im Orient von Europa. 63: P, tridactylus Z, Der dreizehige Specht. Naumann 137. Edw. 114. Sn der Größe zwifchen dem großen und dem kleinen Specht inne ſtehend, ſchwarz, obenher weiß gefleckt, untenher weiß. Der Scheitel des Maͤnnchens orangegelb; beim Weibchen weiß. Auf Sumatra lebt: 64. P. Tiga Horsf. Oberkopf und Federbuſch, Ruͤcken und Bürzel ſcharlachroth; Fluͤgel und Vorderruͤcken orangegelb, Schwanz und Nacken Maar Unterfeite weiß, ſchwaͤrzlich melitt. Eben fo Eönnte man ein — aus den Gattungen machen, deren etwas gebogener Schnabel anfaͤngt ſie den Kuku— ken zu naͤhern. So: *65. P. auratus Gm. !) Cuculus auratus der 10ten Ausgabe Gmelin’s. Enl. 695. Vieill. ois. d’Am. t. 123. Wilson Am. 1. 3.1. 1) Das Geſchlecht Colaptes des Hrn. eg 692 ri nie Scheitel und Oberhals afchgrau, im Naden ein ſchoͤn pur: purrother Querſtreif; das Gefiht vothbraun, mit ſchwarzem Schnurrbartſtrich ʒ die Kehle weinroth, an der Bruſt ein breites ſchwarzes Querband Der Bauch weiß, ſchwarz gefleckt; Ruͤcken und Fluͤgel braun, ſchwarz gefleckt. Die Schwungfebern und die Unterfeite des Schwanʒes ſchoͤn goldgelb, die Oberſeite des Schwanzes ſchwarz. In Nordamerika. V. *66. P. cafer Lath. “ıVaillf Prom. 32. ' Le Promepie. Zwar mit Spechtfüßen, aber dem gebogenen Schnabel der Bienenfreffer und abgerundeten Schwanzfedern. Auch Elettert er nicht. Die Federn des Nackens und Oberrüdens find ſchwarz, mit weißen Endfpigen. Der Unterrüden: gelb, der Bürzel voth, der fchwarze Schwanz weiß gebändert. Die Flügel Eaftanien- braun; Schnabel, Kopf, Bruft und Bauch fhön gelb, die Kopf: federn mit roth und ſchwarzen Spisen, am Bauch rothe Schaft: ftriche, Ein weißes zum Naden heraufiteigendes Halsband hat ein fehmäleres, ſchwarzes aufgefegt, deſſen Federchen weiß geſaͤumt ſind. Auf dem Scheitel ſtehen zwei niederliegende Federohren. Scheint ein Zugvogel, den Le Vaillant nur ein a Mal befommen hat *). *67. P. poecilophos [poecilolophus]. Temm. col. 197, f. 1. Rüden und Fluͤgel ſchwarz, mit weißlichen und gelben Binden Buͤrzel blaßgelb, Schwanz ſchwarz mit einigen Binden. Bruſt und Bauch ſchwarz, mit einigen gelben Binden; Kopf und Fe— derbuſch bis zum Halſe blaßgelb, mit vielen feinen ſchwarzen Querbinden. Java. V. *68. P. Arator: Cuv. Picus olivaceus. Vaill. Afr. pl. [254.] 255. be Pie laboureur. Dieſer fucht fogar nur, indem er auf der Erde lauft, feine Nahrung, obſchon fein Schwanz eben fo gebaut iſt wie bei den uͤbrigen. Er iſt obenher olivenfarb-erdbraun, mit hellen Fledchen und Strichelchen, die Kehle weiß, Bruft blaßroth Bauch mehr blut⸗ roth, melirt; dieſe Farbe fehlt dem jungen Vogel, Dr auch auf der ganzen Dberfeite heller ift. Am Cap. 2 V. +) Bergl. hierzu die Anmerlung Wagler’s am. Sch feines Urt. Picus. Boie und Temmingk wollen den Vogel zu Bucco zichen ! 1) Wir trennen —— von den Spechten den Picus minutus Klettervögel,. Yunx. 693 3 YUNX 2.2) Wendehaßss (BT Sie haben eine duch den nämlichen Mechanismus vor: ftredbare Zunge wie die Spechte, aber ohne Stacheln; ihr gerader fpiger Schnabel ift übrigens faft rund und ohne Kanten ziihe, Schwanz hat ganz "gewöhnliche Federn. Sie leben faft wie die Spechte, aufer daß fie wenig Elettern. 3 einenb! Wir haben einen in Europa: — „4..Y. Torquilla L. Der Wendehals. Naumann 138, Deutfche Ornithologie. Enl. 698. Bon der Größe einer Lerche, obenher braun, und artig bunt mit kleinen ſchwarzen Wellen, und gelb ‚und ſchwarzen Laͤngsſtri⸗ chen ‚gezeichnet. Untenher weißlich, ſchwaͤrzlich fein. gebaͤndert. Sein Name kommt von der ſonderbaren Gewohnheit, die er hat, ſeinen Hals und Kopf, wenn man ihn uͤberraſcht, in ver— ſchiedenen Richtungen [und bis faft ‚ganz herum] zu ‚drehen. , PICUMNUS Tem m. Sie unterfcheiden fich von den Mendehälfen nur Such einen fehr kurzen Schwanz. Es find Eleine Kam [mit —— Schwanz.] *2, Y. (P.) minutissimus Gm. Enl. 786. 1. Scheint mir mit dem folgenden einerlei, V. *3. Y. (P.) cirrhatus Temm. [Picus minutus Lath.] Col. 371.1. Yunx minutissima. Viein, Gal, 23. Scheint der Charpentier nain Az. IV. 260. — Obenher olivenbraun, mit zwei ſchwachen weißen Binden auf den Deck— federn des Flügels. Vor dem Schwanzende auch eine weiße Binde. Die Unterfeite weiß, fchon braun gebändert; auf dem Kopfe ein dicker Federbufh, hinten ſchwarz mit weißen Endfpigen, an der Stirn mit feuerrothen; ; der Schnabel gelblich mit I zer Spige. Nicht größer wie ein Zaunkönig. Lath. (Yunx minutissimus @m. Enl. 781.) Enl. 786. 1. Vieill. Gal. 23, der in der That ein Wendehals ift. 1) Yunx iſt der griechifche Name dieſes Vogels, Torquilla fein lateiniſcher. 694 'B Diguerhr *4. Y. (P.) exilis, Temm. Col. 371. 2. So groß. wieder Vorhergehende; beide Elettern nicht mit Huͤlfe des Schwanzes; dieſer iſt oben olivengruͤn mit helleren Fahnen an Schwingen und Schwanz, untenher gruͤn, weiß und ſchwarzbraun gebaͤndert, der Kopf iſabellgelb, der Scheitel ſchwarz, weiß punktirt, ungehaͤubt. Der Schnabel ſchwarz, mit einem weißen Fleckchen an der Unterkinnlade. Es giebt ſogar einen, der nur drei Singer wie die Pi- coides hat: *5. V. (P.) abnormis Temm. Col. 871. 3. Obenher fchön grün, die Unterfeite lebhaft roſtgelb; Stirn und Geficht vothbraun; der Unterſchnabel blaßroͤthlich, der Schwanz viereckt und aͤußerſt eur. Auf Java. Drei Bol lang. V. 4. CUCULUS :) Z. Kufut. Mit einem mäßig langen, tief gefpaltenen, zufammenge- drüdten und Teiche gebogenen Schnabel, und ziemlich langem Schwanze. Sie leben von Inſecten und find Zugvögel, Wir tbeilen diefes zahlreiche Gefchlecht folgendermaßen ein: I. Eigentlihe Kukuke. Der Schnabel ift von mäßiger Stärke, die Tarſen find kurz, der Schwanz hat nur zehn Federn. Sie ſind durch die ſonder⸗ bare Gewohnheit berühmt, ihre Eier in die Neſter anderer in- fectenfreffender Vögel zu legen; und, was nicht weniger außer: ordentlich ift: die fremden Eltern, oft viel Eleinerer "Gattuns gen, nehmen fich des jungen Kukuks wie ihrer eigenen sungen an, felbft wenn feiner Einführung die Zerſtoͤrung ihrer eigenen Eier vorangegangen iſt. Die Urſache dieſes Phaͤnomens, einzig in der Geſchichte der Voͤgel, iſt noch unbekannt. Heriſſant hat es der Lage des Magens zugeſchrieben, der in der That tie⸗ fer in den Unterleib hinab liegt und weniger vom Bruſtbein ge⸗ huge ift als bei anderen Voͤgeln ). Die Blinddaͤrme diefer N 1) Koxxuf, Cueulus, Kukuk drüdt das 16 Gelee der europäifchen rt aus. *) Daß diefe Erklärung Heriffant’s eigentlich nichts befage, wie denn die Trage entftehen müffe, woher der Magen hier fo tief Viege, fieht man leicht. Nach Le Vaillant legt der Kukuk nur Klettervögel. Cueceulus. 695 Kukuke find ziemlicdy lang, und ihr unterer Larynx hat nur einen eigenthümlichen Muskel. Wir haben in Europa eine fehr allgemein verbreitete Gattung: 1. C. canorus L. Der gemeine Kufuf. Ent. 311. Naumann. Aſchgrau, mit weißem quer fchwarzgebandertem Bauche, der Schwanz an den Seiten weiß gefledt; der Junge hat ftatt des Grau rothbraun [Cuculus rufus oder hepaticus]. Es kommt aber auch noch manchmal 2. C. glandarius L. Der Straußfufuf Y Edw. 57. Naumann 130. das Männdjen. Col. 414. das Weibchen. zu ung, deſſen Gefchrei viel heller ift !). C. Er hat am Kopf einen Federbufch nad) Art des Seiden- fhwanzes, von fpigen Federn, der afchgrau iſt; der Oberkörper ift braun. Die Flügel: und Scmwanzfederfpigen find weiß ge: fleckt. Die Unterfeite von der Bruft an ift weiß, mit fchwarzgrauen Federfchäften an der Kehle des Männchens. Die Kehle des Weib- chen bis zur Bruft ift ifabellgelb, in der Mitte am blaffeften. Der Schwanz ift ſchwarz, mit weißen Federn, Eeilfürmig und fehr lang. Schnabel und Füße find bei ihm flärker ald beim gemeinen. Er ift eigentlich von Syrien big zum Senegal zu Haufe, und zeigt fich bisweilen in Andalufien, aber auch in Deutfihland, namentlic) in der Niederlaufig, wo er mehrmals ge= ſchoſſen worden. V. Die heißen Laͤnder beider Welten erzeugen noch mehrere andere. 3. C. capensis Vaill, Afr. pl. 200. [201.] ift wahrfcheinlih nur eine Varietät des gemeinen [nur daß er alle acht Tage ein Ei auf die Erde, und trägt es im Schnabel in das fremde Neft. Herr Dr. Hoffmann zu Weimar fchrieb mir im Som: mer 1825, daß er beim Ausftopfen eines Kukuksweibchens ein zevbro- chenes (aͤchtes Kukuksei) in deffen Schlunde gefunden habe. Hr. Paftor Brehm meint daher, der Kukuk koͤnne nicht brüten, weil die erften Eier bereits faul feyn würden, wenn die folgenden gelegt wer: den: alles Eommt alfo am Ende darauf hinaus, daß diefer Vogel in der Gefchlechtsentwicelung verkürzt ift. Doch legt er Eier fo a a andere! i 1) Cuculus pisanus Gm. ift der junge. ©. 696 BYE. Hei obenher reiner grau ift, und die weißen Inden auf den 9 federn groͤßer find]. *4, C. solitarius Cuv. VD aill. Afr. 206. Schwarzbraun, auf der ganzen Oberfeite mit —— Anflug; der etwas abgeſtufte Schwanz am Ende weiß geſaͤumt, auch weiße Flecken an den Seitenfedern deſſelben. Kehle ſchwach rothbraun, auf der Bruſt einige Querwellen, Bauch und Hoſen ſchwarz gebaͤndert auf roſtgelbem Grunde. Cafferland. V. *5. C. radiatus. Sonnerat ir Voy. 79. Schwarzbraun, am Bauche gelb, ſchwarz gebändert, Kehle und Baden weintoth. Schwingen und —— am Ende weiß. V. *6. c. elamosus Cuv. Vaill. Afr. 204. 205. Schwarz, ftahlblau ſchillernd, mit braunen Schwingen. Der abgeftufte Schwanz mit weißen Endfpigen. Beim Weibchen ift die Unterfeite dunkelbraun, ſchwarz gewellt. Im Cafferlande. DB. *7. C. Edolius Cu. ; Vaill. Afr. 207. 208, Der Cuc. serratus Sparrm. Mus. Carls. 3. ift das Minden, und C. melanoleucos Enl. 272. das Weibchen. Schlank, mit langem abgeſtuftem Schwan, Das Maͤnn⸗ chen iſt ganz ſchwarz, mit nur einem weißen Fleck auf dem Fluͤ— gel; das Weibchen untenher weiß. Beide Gefchlechter haben eine fhwache Federhaube auf dem Scheitel. Am Cap. V. *8. C. coromandus. Enl. 274. 2. und eine Varietaͤt Vaill. 213. Mit fchöner, nah vorn zu abgeftufter Federhaube, und fehr langem, pfeilfürmigem Schwanz. benher ſchwarzblau, Die Schwingen dunkel voftfarb, die Kehle ſchoͤn roftgelb, ein Hals: ing, Bruft, Bauch und Unterfeite des Schwanzes rein weiß. Beim Weibchen ift auch die Kehle weiß. Bon Coromandel bis Südafrika. V. *9, C. carolinensis. Wilson II. 28. 1. C, americanus. Enl. 816. Obenher erdbraun, untenher weiß, die außerften Schwanz: Klettervdgel. Cuculus. 697 federn ganz weiß, die nächften am unteren Ende weiß, an der Wurzelhälfte ſchwarz, der a — der PN und ein Augenring gelb). V. *10, C. flavus. Enl. 814. Kaftaniendbraun, mit gelbem Bauche, Füßen und Schnabel, Scheitel und Kehle hellgrau, der abgeftufte Schwanz ſchwarz und weiß gebandert. V. Zumal aber in Afrika giebt es einige ſehr artige Gattungen von goldigem Gruͤn. Ihr Schnabel iſt etwas mehr — wie bei dem europaͤiſchen. *11. C, auratus L. Enl. 657. Vaitl. 211. [210.] Don der "Größe eines Sperlings; obenher metallgrün, mit Bronzefleden auf dem Oberrüden, Schwanz und Flügel weiß geflecft, die Unterfeite weiß, ſchwarzgruͤn gefledt.: Im Caffer⸗ lande. V. *12. C. Clasii*). Vailt. 210. [212.) Obenher metallgruͤn „untenher ganz wg, die Seiten: ſchwanzfedern weiß, Eupferfatbig gefleckt, die mittleren ganz kupfer⸗ gruͤn. Einige weiße Flecken am BETH und der Schulter, Gafferland. ‚B. *13. C. lucidus. Lath. Syn. 1. 6.28. ſchlecht. | Col. 102, £. 1. RI Obenher fchön Eupfergrün, die Seitenfedern des — mit weißen Flecken, die Unterſeite weiß, mit breiten goldgruͤnen baͤnderartigen Querflecken, die Mitte des RBauches weiß. — Neuſeeland. * V. *14. C. cupreus. Lath. Syn. Suppl. 134. — Vieill. Gal. 42, Geh neh 1) €. erythrophthalmus Wis, 1. e. f. 2. gleicht ihm, nur ift * Unterfchnabel ſchwarz und der Augenring rothz die Augengegend blau: lich. Ebendafelbft. V. * Le Vaillant nennt dieſen das Maͤnnchen vom Vorherge— henden. V. 698 Bi er «Die ganze Oberfeite, fo wie die Unterfeite bis zur Bruft metallifch Eupfergeun, Bauch und Hofen hellgelb. Der lange Schwanz mit weißen Endfpigen. Am VBorgebirge der ‚guten Hoffnung. Be *15. C. Chalcites Temm. Col. 102, f. 2. das Weibchen. Das Männchen . obenher metallgrün, Kopf nah Schwan; mehr kupferroth; legterer mit weißen Spigen. Unterfeite weiß, ale und Bruft braun melirt. Auf der Südfee. V. Andere, meiſt mit geflecktem Gefieder, haben den Schnabel — 2 hoͤher. *16. C. punctatus. Ent. 771. und scolopaceus 586, vielleicht felbft — 764, fheinen nur Varietäten davon. Schwarzbraun, vöthlich punktict, untenher rothbraun, ſchwarz ‚geftrichelt, der Schwanz braun SER Auf den Philippinen. ) DB. '*47. C. honoratus, Vaili. 216, Enl. 294, Der größte afrikanifche; der Scheitel — weiß en Rüden und Fluͤgel ſchwarzgruͤn, weiß gefleckt, der lange chwanz hellbraun mit vielen ſchwarzen Binden; die Unterſeite ſchmutzigweiß, ſchwarz gefleckt und gezackt. Afrika. — *18. C, mindanensis. | Enl. 277. das Weibchen. C. orientalis 274, 1. das Männchen '). Goldgruͤn, braun und weiß gefleckt, untenher: weiß und ſchwarz gewellt; die — Sp hr gefleckt, der Schwanz ge: bandert. *49, C. Guira FR — Orotophaga piririgua ?). Vieill Gal. 44. F Freycinet Voy. zool. 26. LUIS“ Gelblichweiß, mit einem niederliegenden Federfchopf, fpigen Federn mit braunen Schaftfteichen, Flügel und Schwanz oben, und ein großes Duerband in der Mitte der Unterfeite des Schwan- zes braun. Schnabel und Füße ae Brafilien. V. U 2) Sft von den DS. Bigors' und Horsfieib unter dem Na: men Eudynamys abgefondert werden. 2) Man begreift nicht, warum Hr. Vieillot einen Ani dar: aus gemacht hat. Klettervögel. Cueulus. 699 *20. C. Flindersii. Eudynamis Flindersii Vigors, 3 \ N * Obenher gelbbraun, roſtgelb geſcheckt. Ein Streif über dem Auge und der Nacken glaͤnzend ſchwarz. Untenher ockergelb, blaͤſſer geſtreift. Suͤdſee. V. U. COVA Vaill. Unterfcheiden ſich von den Kukuken nur durch Ähre hohen Füße '). Sie brüten in hohlen Bäumen und legen ihre Eier nicht in anderer Vögel Nefter. Dieß iſt wahr; wenigſtens in Bere; der Gattungen, deren — man kennt. *21. C. madagascariensis. Enl. 825. Obenher ſchmutzig olivengrün, ——— rg minhe * gelb. Die Kehle ſchmutzig gelbgruͤn. *22. C. Lalandii. . Temm. col. 440. Obenher indigblau mit grünem Rande der — un⸗ ter dem Auge weg ein ſchwarzer Federbart. Kehle, Bruſt und Vorderbauch weiß, Steißfedern und Hofen roftgeld. Sechs Schwanz- federn haben auf der Unterfeite eine weiße Spitze. Am Cap. V. *23. C. cristatus. Enl. 589. V aill, 217. Mit einem zarten Federbuſch, den I wie den £eilförmig abgeftuften Schwanz, aufrichten kann. Kopf, Naden und Rüden ift grau ins Waffergrüne, Flügel und Schwanz violetgruͤn, ing Blaue, die äußeren Schwanzfedern am Ende weiß; Bruft und Kehle ins Noftrothe, Bauch ſchmutzigweiß. Von Madagaskar bis zum Senegal. B.: *24. C. coeruleus, Enl. 295. 2. Vaill. 218. Blau, ind Violetgrüne fchillernd; um die ER nad ;' di⸗ Iris roth, dee Schnabel ſchwarz. 8 *25. C. naevius, Enl. 812. Hh Bieillot hat aus diefer Abtheilung fein Gefchleht Coceyzus Gal. 41. gemacht. Es find die Macropus von Spir. 70 BI SH c — Obenher braun, roſtfarb gefleckt, untenher blaßroͤthlich mit braungeſtrichelter Kehle. „Die Scheitelfedern etwas verlaͤngert, der Schwanz abgeſtuft. Sin. Cayenne. V. *26. C. cayanus. = Enl. 211. Obenher zimmetroth, untenher aſchgrau, die om des abgeftuften Schwanzes in weiße Spigen endigend. *27..C. brachypterus. Macropus Crixana, ‚Spix 48. Kaftanienbraun, Bruft und Bauch rothbraun, die —5* Schwanzfedern des keilfoͤrmig geſtalteten Schwanzes am er. weiß; der Schnabel fehr ſtark und gebogen. *28. C. phasianellus.: Spix 42, Obenher olivenbraun, der Mantel mit — — die Oberbruſt ſchwarz gefleckt; Kehle, Unterbruſt, Bauch und die Spitzen des langen abgeſtuften Schwanzes weiß; ein fihöner fchlanfer Vogel mit einer Federhaube. In den Wäldern des Tanantinfluffes. V. Man kann eine amerikaniſche Gattung mit langem, bloß am Ende gebogenem Schnabel davon trennen: *29. C. vetula '). Enl. 772. Obenher braͤunlich, am Bauche ziegelcoth; mit rothen Augen: ° Ereifen und langem Schwanz. Kehle und Oberbruft beim Männ- ‚hen grau, beim Weibchen weißlich, die mittleren Schwanzfedern olivengrau, die andern ſchwarz mit weißem Ende. ‚Schon Le Vaillant hat, mit allem Necht, von den an- deren Kukufen BORN IH. CENTROPUS IL. die Coucal ?) getrennt. Es jind afrifanifche und indifche Gat— tungen mit langem, geradem und wie bei den Lerchen zugefpig- tem Daumennagel. Die, welche man kennt, gehören der alten Melt an. Sie brüten ebenfalls ‚in hohlen Bäumen. 1) Auf diefen Ben gründet Hr. Vieillot fein Geſchlecht Saurothera Gal. 2) Coucal iſt * aus Cuculus und Alauda zufammengefegtes Wort. Centropus heißt jo viel als Fuß mit Nadel. Bieillot hat diefen Namen in Corydonia und Lead) in Podophilus umgetauft. Klettervögel. "Cuculus. 701 ah C. aegyptius Cuv. (beffer AunegRlonBie; pe Cuculus senegalensis. Enl. 332. Vaill. Afr. 219. Stirn und Nückenfeite ——— an den Schwingen zimmetroth; Scheitel und Nacken mit harten, fpigen, ſchwarz⸗ grünen Federn. Der. Schwanz dunkelbraun ins Gruͤnliche; Kehle und Bruſt mit harten ſchmutzigweißen Federn befegt, ai, weiß, ing ſchmutzig Noftgelbe. +31. C. philippensis Cuv. . Cueulus Bubutus. -Cuculus aegyptius L. Ent. ‚824. Horsf. Jav. c. ice. Bubut. Schwarz, violet-ſtahlglaͤnzend, mit kaſtanienbraunen Fluͤgeln. Soll bis Madagaskar und. Agppeen vorkoͤmmen. *32, C. nigro- -rufus N). ' Vaill. Afr. 220. Schwärz, mit voftrothen Schwingen und einigen Eleinen Deckfedern. Schnabel, Fuͤße und Krallen glaͤnzend ſchwarz. u ſchwarzen Fluß in Südafrika. 8, .*33. C. Tolu. Enl. 295.1. Vaili 219. [2] — mit braunem Mantel und ſtahlgruͤnem Bauch, und Schwanz. Auf Madagaskar. V. *34. C. benghalensis, Brown Ill. XII. Obenher roftbraun, weiß geſtrichelt, untenher braungelb. V. *35. C. rufinus Cuv. Vaill. 221. Der Eleinfte; roſtbraun, untenher bläaffer, die Federn des Nadens, der Schulter und die Stügeldeckfedern mit hellem Schaft: ſtrich, und zumal leßtere mit einigen ſchwarzen Querſtrichen. Auf Schnabel und Fuͤßen braun. In Afrika. V. *36. C. aethiops Cuv. Vaill, 222. *) Sch halte diefen mit dem Dorigen für einerlei. V. 702 — - Mattſchwarʒz, der Schwa anz wer, ‚abgeftuft. Der Lange Nagel wellenförmig gebogen. Im ‚Gafferlande. V. *37. C. Gigas Cuv. vn V aill. 223. Dritthalb Fuß lang, der — Sail wei Zoll. Die kurzen Flügel erreichen nicht das Ende des Buͤrzels, der abge fufte Schwanz ift nicht fehr lang. Dagegen der Hals, deſſen Federn insbeſondere ſteif und glaͤnzend ſind. Dieſer Vogel hat etwas Ähnliches von einem Raubvogel, iſt olivenfarbig rothbraun, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz gebaͤndert, an den Schwungfedern gelblich gebaͤndert. Die Unterſeite heil, dunkel gebändert, Auf Neuholland. RI GE 4 € *38. C. atralbus. rt Duperrey Voy. de la Cog. Zool. t. 34. x Kopf, Hals, Bruft und ein Fleck auf dem Flügel weiß; Stirn ſchwarz; der übrige Körper vom, Rüden an fchwarzblau. Sn den Wäldern von Neu-Irland. V. Mit obigen Naturforſchern muß man gleichfalls unterſcheiden IV. Die Courol’s oder Vouroudrious von Madagaskar ). Mit diem, fpigem, geradem, zufammengedrüdtem Schna- bel, der kaum an der Spike der Oberfinnlade ein wenig zuſam— mengedrückt ift, und die Nafenlöcher auf der Mitte jeder Seite Thief eingebohrt hat. Ihr Schwanz hat zwölf Federn. Sie brüs ten wie die vorigen Rn halten ſich in Wäldern auf. Man be: hauptet, fie nährten ficy vorzugsweife von BIT *39. C. afer. Enl. 387. das Männchen, deffen Schnabel aber ſchlecht gezeich⸗ net ift, und 688. das Weibchen. Vaill. 226. 227. beffer. Sm Bau und Anfehen den Hahern nicht unaͤhnlich, mit diem Kopfe. Das Männchen ift am Kopf, Naden und der ganzen Unterfeite: blaugrau, ins Perlfarbene, * dem Bauch hin matter; Scheitel und Naden fchwaͤrzgruͤn⸗kupferigz die uͤbrige Dberfelte gruͤnblau, zumal an den Fluͤgeldeckfedern ſchoͤn gold: fhimmernd; das Meibchen ift roſtbraun, drang⸗ mit dunkleren Federrändern und fchwarzbraunen Schwingen... Sm Gafferlande. V. 1) Courol, aus Coucow und Rollier. Bieillot —— aus die⸗ ſer Abtheilung ſein untergeſchlecht Leptosomus Gal. Klettervögel. Cuculus. 703 V. INDICATOR Vaill. Zwei andere afrifanifche Gattungen, dadurch berühmt, daß . fie, da fie fi) von Honig nähren, den Eingeborenen zu Führern dienen um die wilden Bienennefter aufzufinden, die fie felbft un— ter Gefchrei fuchen. Ihr Schnabel ift Eurz, hoch und faft Eegel- förmig, wie der eines Sperlings, Ihr Schwanz hat zwölf Federn und ift abgeftuft und zugleich etwas gabelig. Ihre ungewöhnlich harte Haut [fo daß es ſchwer ift, eine Nadel hindurchzuftechen ] fichert fie vor den Bienenſtichen; aber die Bienen, die fie ohne Aufhören anfallen, ftechen fie in die Augen und töbten fo manch— mal welche. *40. C. Indicator L. Der Honigkukuk. Vieill. 65. * Vaill. Afr. 241. Das Männchen obenher olivengruͤn ins Braune, die Sei- tenfedern des Schwanzes weiß. mit braunem Fleck am Ende. Kehle und Bruft blaßgelb, etwas weiß melirt; der Bauch weiß, Das Weibchen ift mehr gelblich und an der Bruft gefledt. Don der Größe eines Meuntödters. V. *41. C. minor Cuv. Vaill. Afr. 24. [2.] So groß wie ein Sperling; obenher olivengruͤn, am Kopfe mehr ins Graue, am Rüden mehr ins Gelbe, mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und mittleren Schwanzfedern, die der Seite mehr weiß, am Ende dunkler, Unterfeite olivengrau, vom Schnabel ab ein fehwärzlicher Schnurrbart. *42. C. albirostris. Temm. col. 367. a Mit weißem Schnabel, fehwarzer Kehle und gelbem Schul: terfled. Obenher erdgrau oder braͤunlich-aſchgrau mit einem weißen Fleck auf der Dhrgegend. Die Unterfeite graulichweiß, am Hinterbauch mit braunen Längsfpisen. Die Flügelfedern weiß gefäumt, und die äußeren Schwwanzfedern weiß. In Ägypten und am Senegal. ’ V. VI. BARBACOU Vaill. ) haben einen geftredten, Eegelformigen, wenig zuſammengedruͤckten, am Ende leicht gebogenen Schnabel, der an der Bafis mit ge: 1) Barbacou, aus Barbu und Coucou. Hr. Bieillot hat feine Monasa @al, 36. daraus gemacht. 704 — BO I Her ſchlitzten Federn ober: fleifen Haaren befeßt iſt/ was ihnen einige Ähnlichkeit mit den Bartvoͤgeln giebt. *43. C. tranquillus. Bucco calcaratus, cinereus Lath. Monasa tranquilla Vieill. Ent. 512. Spix 41. 2, [Le Vaill. ois, de Parad. t. 44.) "Schwarz, ins Bleigraue, ein weißer Streif auf den * federn; der Schnabel blutroth. Surinam. *44. C. tenebrosus. „un Bucco tenebrosus Licht. | Enl. 505. Col. 323, 2. [1] [Le Vaill. ois. de Par. 46.] Schwarz, mit rothgelbem Bauch und weißem Bürzel, der Schwanz kurz, vieredt, kaum die Schwingen uͤberragend. Süd amerika. V. *45. C. rufalbinus Temm. Col. 323, [2.] Roftgelb, mit weißer Bauchmitte. Der Schwanz oval ab: geftuft, die Flügel fehe Eurz, mit dunkelbraunen Schwingen. Um den Schnabel lange, vorwärts gerichtete Borften und etwas Mei. Ebendaſelbſt. V. *46. 0. personatus. Monasa personata. Vieill, Gal. 36. Bucco albifrons. Spix 41. 1. Schwärzlih, mit weißgelber Stirn, Kinn und Bit, der Schnabel roth, die Füße braun, der Schwanz lang. In Braſi— lien und auf Trinidad '). ——— 5. MALCOHA Vaill. 2) Haben einen fehr diden, an der Baſis runden, gegen die 1) NB. Hierbei ift noch anzuführen, daß der Cuc. paradiseus Brisson IV. 14. A. 1. nichts anders als der Drongo de Paradis (La- nius malabaricus) und der Cuculus sinensis id. ib. A. 2. die blaue Elfter (Corvus erythrorhynchos) ift. Diefe beiden Bemerkungen gehö- ren Hrn. Le Vaillant an, der unter allen Naturforſchern am beſten die Geſchichte der Kukuke aufgeklärt hat. 2) Dr. Vieillot nennt fie Phoenicophaeus. Gal. 37. Klettervögel. Malcoha. 705 Spige gebogenen Schnabel und einen breiten * Raum um die Augen. Bei- einigen ſtehen runde Mafenlöcher gegen die Bafis des Schnabels. 41. M. rufoviridis, Vaill. Afr. 223. [225.] Y Kopf und Wangen bleigrau, um die Augen nadt und roth (ob in Leben, ift ungewiß), die übrige Oberfeite dunkelgrün ſchil— lernd. Die Unterfeite und das Ende der Schwanzfedern dunkel: braun. V. Bei andern ſind ſie ſchmal und ſtehen am Rande. 2. M. leucogaster. [Forster Zool. ind, t. 6.] Vaill. 224. Obenher ſchwarzgruͤn, die Scheitele und Küdenfedern mit weißen Schaftftrichen, die Flügel und der Schwanz metallifch- glänzend, die fehr langen Schwanzfedern am Ende weiß und ge: franzt. Die Kehle ſchwarzgruͤn, Bruft und Bauch ſchmutzigweiß, um bie Augenkreife und Wangen nadt, orangegelb. Se indien. i 3. M. pyrrhocephalus. Phoenicophaeus pyrrhocephalus. Vieill. Gal. 37. Cuculus pyrrhocephalus Forster. Obenher ſchwarz, etwas ins Grüne fchillernd, am Naden mit weißen Fledchen. Stirn und Seiten des Kopfes ſcharlach— roth; darunter fpige weiße Federchen. Kehle ſchwarz, Bruft und Bauh, wie das Ende des Schwanzes weiß. Der Sa grünlichgelb. Ceylan. Diefe ſaͤmmtlich in Geylan einheimifchen Vögel — wie man ſagt, von Fruͤchten leben. Wahrſcheinlich wird man noch einige Arten unterſcheiden muͤſſen, die einen etwas minder großen Schnabel und faſt gar nichts Nacktes ums Auge haben. 4. M. calorhynchus. Phoenicophaeus calyorhynchus. Temm. col. 349. Mit wunderfam dreifarbigem Schnabel, nämlich die Ober: Einnlade gelb mit fchwarzer Spige, die Unterkinnlade zinnoberroth. Der Oberkopf ift dunkel afchgrau, von da bis zur Bruft, Rüden | ” den Eleinen Fluͤgeldeckfedern rothbraun; en Theil der : 5 706 BUND er Zügel und fehr langer Eegelförmiger Schwanz violet; der Bauch gruͤnlichſchwarz, wie die Füße. Auf Celebes. B. 5. M. javanicus. Phoenicophaeus javanicus. Horsf. Zool. Res. Obenher ſchwaͤrzlich-graugruͤn, mit weißen Schwanzfpigen; Baden, Kehle, Bruft, Steißfedern und Hofen roftbraun, der Bauch weiß, der Schnabel roth. B. 6. SCYTHROPS Zath. Haben einen noch längeren und dideren Schnabel als die vorigen, der auf jeder Seite zwei oberflächlihe Laͤngsfurchen hat. Die Augenkreife find nackt, die Nafenlöcher rund. Ihr Schna— bet nähert fie den Tukan’s, aber ihre nicht gewimperte Zunge trennt fie davon. Man Eennt nur eine Öattung, aus Neuholland : Sc. novae Hollandiae Lath. Sc. Australasiae Shaw. Phillips 165. John White p. 142. zwei fchlechte Figuren; beffer Col. 290, Vieill. Gal, 59. Meißlih, mit grauem Mantel. [Kopf und Hals grau, Ho—⸗ fen und Steißfedern gebändert, der lange Schwanz ift Eeilförmig, dunkelafchgrau, mit weißen Endfpisen, und außer den zwei mitt: - feren, jede Feder mit zwei weißen Querbinden verfehen. Er kann ihn fächerartig ausfpreizen.. Um das Auge hat er eine nadte rothe Haut.) - 7. BUCCO !) Z. Bartvogel. Barbu. Mit einem großen Eegelförmigen, an der Bafis zur Seite aufgetriebenen Schnabel, der mit fünf Büfcheln fteifer, nach vorn gerichteter Bartborften verziert if. Einer hinter dem Naſenloch, einer zu jeder Seite der Baſis der Unterkinnlade, und ein fuͤnfter unter der Symphyſe. Ihre Fluͤgel ſind kurz, ihr Flug ſo wie ihre Proportionen uͤberhaupt plump. Sie leben von Inſecten und fallen kleine Vögel an; indeß verzehren fie auch Fruͤchte. Sie bruͤten in Baumloͤchern. Man kann ſie in drei Untergefähtechter theilen: 1) Bucco, ein ihnen von Briffon gegebener Name, wegen der Auftreibung der unteren Kinnlade an feiner Baſis. Von Bucca, Bade, 9 - E Klettervögel. Bucco. 707 I. POGONIAS Ill. Barbican Buff. *) Haben einen oder zwei ftarke Zähne zu jeder Seite des Ober: ſchnabels, deffen Firfte ftumpf und gebogen ift; ihre Bartborften find ſehr ſtark. Man teifft fie in Afrika und Indien an. - Sie freffen mehr als die anderen Früchte. *1. B. dubius. Pogonias sulecirostris. Leach zool. Misc. II. 76. Enl. 602. Vaill, ois. de Paradis II. t. 19. Le Barbican. Die ganze DOberfeite und eine Binde um die Bruft herum ſchwarz; auf der Mitte des Nüdens ein weißer Fleck. Kehle bis Bruft herab rein purpurroth; der Bauch hinten roth und weiß. Der dide Schnabel weißlich, jeder Zahn hinterwärts eine Suche bildend. In ganz Afrika. DB, *B. (P.) erythromelas. Vieill. Gal. 32. *) **2, B. (P.) melanocephalus. Rüppell T. 28. Bucco bifrenatus.. Ehr. Symb. t. 8. Kopf, Hals und Kehle ſchwarz, über jedem Auge beginnt ein zum Naden gehender weißer Streifz ein anderer an der Un— terfinnlade bis in den weißen Bauch fich verlaufend. Nüden, Flügel und Schwanz ſchwarz, mit gelbgrünem Einfaß der Federn. Schnabel und Fuͤße ſchwarz. Afrika. V. *3. B. (P.) levirostris. Leach 77. [Le Barbican unibee.) Vaill. pl.K. Le Barbu a ventre rose. pl. A. ift der junge. Obenher, nebft den Steißfedern, ſchwarzbraun; Scheitel und Unterfeite feuerroth, an den Hüften weiß, auf dem Flügel ein fchiefer feuerrother Streif. Der Augenkreis orangegeld; der Schna= bel ift weder oben noch unten gefuccht, fondern ganz nn und eben. *4. B. (P.) personatus. - Col. 201. 1) Barbicans, weil fie die Mitte zwifchen Barbu und Toucan halten. Pogonias von zoywv, Bart. Aber La Eepede hat fchon lange diefen Namen auf Fiſche angewandt. *) Iſt offenbar der nämliche. —9— V. 708 DH ER Stirn, Scheitel, Kehle und Vorderhals fehön zinnoberroth; am Hinterkopf, Nacken und umdie Bruſt herum ſchwarz, wie der Schnabel. Mantel und Ruͤcken grünlic) = afchgrau; Schwingen und Schwanz Owaͤrzlich , mit gelben Federraͤndern. Der Bauch gruͤnlichweiß. Im Cafferlande. V. B. (P.) niger T. Enl. 683. 1. Vaill. 29. 30. 31. Vieill. Gal. 33. Obenher ſchwarz und gelb melirt, die Stirn purpurroth, Scheitel, Kehle und Baden ſchwarz, dazwifchen weiß, der Bauch) gelblichweiß, die Schwingen vöthlichbraun. Am Cap. Variirt. V. *6. B. (P.) Rubicon. Vaill. pl.D. Der Körper gelbgruͤn, Flügel und Schwanz erdbraun. Kopf und Hals zinnoberroth, mit gelblichweißen Federn gemifcht. Der Schnabel ſchwarz. Am Cap. V. U. BUCCO Cw. !) Eigentliche. Mit einfach Eegelfürmigem, ſchwach zufammengedrüdtem Schna⸗ bei, deſſen Firſte ſtumpf und in der Mitte etwas gewoͤlbt ift. Es giebt ihrer in beiden Welten, mehrere davon find fehr lebhaft gefärbt. Sie leben zur Zeit der Liebe paarweife, die übrige Zeit des Sahres in Zruppen. *7, B. grandis. Enl. 871. Grün, Kopf und Kehle ins Bläuliche, auf dem Nüden ins Braune ziehend; die unteren Schwanzdedfedern roth. Sn China. i V. *8. B. viridis. Enl. 870. Gruͤn, mit graubraunem Hals, Kehle und Kopf; um die Augen toeiß. Die Schwingen braunlih. In Indien. V. **9, B. viridi-aurantius. Vaill. Fig. E. Dlivengrün mit rothem Oberkopf und orangegelber Kehle und Bruft, bis zum Bauche herab. Braſilien. V. 1) Hr. Vieillot hat dieſen Namen in Capito verändert. V. Klettervögel. Bucco. 709 *10. B. flavifrons. Vaill, ois. de Par. 55. *) *11. B. cyanops Cuv. Vaill. ois de Par. 21. Barbu a gorge bleue. Capito cyanocollis. Vieill. Gal. 35. Grün, mit rothem Scheitel, Iafurblauen Baden und Kehle, rothem Fleck an der Bruſt und braͤunlichen Schwingen- und Schwanzſpitzen. Der Schnabel weiß. V. *12. B. Lathami. Lath. Syn. 1. pl. XXII. Dlivengrün, Schwingen und Schwanz dunkler, Geficht und Kinn rothbraun. In Indien. V. *13. B. rubricollis. Vaill, 35. 36 (dazu wohl rubrocapillus Brown Il. 14 und philippensis enl. 333.) Obenher ſchmutziggruͤn, am Bauche weißlich; Scheitel und ein breiter Streif uͤber der Bruſt carminroth, blau eingefaßt; Kehle und Augenkreis gelb; bei einigen ſind die Backen und Schwingen blau. In Indien. V. **14. B. fuscus. Vaill, 43. Erdbraun, überall mit voftgelben Tropfen gefledt, auf der Bruft einen breiten weißen Fleck. Der geftredite Schnabel blut- roth. Cayenne. V. *45. B. torquatus. Vaill. 37. Obenher grün mit orangegelbem Buͤrzel, untenher weiß. Der Scheitel ſchwarzgruͤn, die Stirn und ein Band quer uͤber den Bauch carminroth. V. *16. B. elegans Gm. Enl. 688. [Yaill. ois. de Par. 34.] Gefiht und Kehle fcharlachroth, mit blauem Saum einge: faßt. Oberſeite fhon grün, die Bruft goldgelb, der Hinterbaud) gruͤn, etwas gefledt, auf der Mitte des Bauches rofenroth**). V. *) Sft dev Bucco armillaris Temm. **) Bucco tenebrosus, tranquillus und rufalbinus f. unter Cucu- lus, V. 710 B IHRE **17. B. roseus. Vaill. 33. Obenher grün, Geſicht und Kehle purpurroth, Iegtere ſchwarz gefchmigt, der Bauch ſchmutzigweiß, ſchwarz gefchmigt. V. **18, B. barbiculus. Vaill. 56. Grün, mit rothem Geficht und Kehle; ein kurzer Dicker Vogel. U. *19. B. parvus. Vaill. 32. mas. Enl. 746. 2. fem. Obenher ſchwarz, olivengrün gefleckt, auf dem Flügel zwei gelbe Binden. Unterfeite olivengrün, Kehle gelb, Stirn purpur: roth, ein weißer und ſchwarzer Streif auf dem Baden. 3. *20. B. erythronotus. Vaill. 57. Obenher ſchwarz, mit rothem Unterruͤcken und Buͤrzel; Kehle und Fluͤgelſtreifen gelb, Bauch weiß. Afrika. 8 *21. B. peruvianus, Vaill. 27. (23 nigrothorax, und cayanensis enl. 206 * ſcheinlich Varietaͤt.) Ein Zuͤgel durchs Auge, den Hals herab und die Oberſeite ſchwarz, mit gelb geflecktz Stirn und Kehle ſchoͤn orangeroth, Unterſeite gelb, der Bauch ſchwarz gefleckt. V. *22. B. armillaris Temm. Col. 89. 1. Barbu souci-col. Stirn und Scheitel, fo wie eine Binde uber der Bruſt voth: goldig, Hinterkopf und Nacken lafurblauz fonft über und über grasgrün mit einigen ſchwarzen, gelbgefaumten Schwingen: ‚und einem ſchwarzen Strich durchs Auge. V. *23. B. gularis. id. ib. 89, 2. Grasgrün, mit Iafurblauem Scheitel‘, Kehle und Zlügelbug; ein gelber Streif unter dem Auge hin, und ein eben folcher unter der unten ſchwarz gefäumten Kehle. Sehr gemein auf Java. V. *24. B. chrysopogon T. Col. 235. Klettervögel: Bucco. 71 Mit fuchtbar ſtarkem Schnabel, fo groß wie der eines Kolkraben. Bon der Größe einer Mandelkrähe. Obenher gras- grün, Flügel und Schwanz dunkler, der Scheitel laſurblau, ſchar— lachroth gefledt, Stirn grau, an den Nafenlöchern fcharlachrothe Tedern. Vom Unterfchnabel nach hinten gelb, Kinn und Kehle filbergrau ins Lafurblaue. Am Flügelbug ein weißes Flecdichen. Auf Sumatra. V. *25. B. versicolor T. Col. 309. Numpf, Flügel und Schwanz grasgrün, ber ganze Ober: Eopf bis zum Naden carmoifinvoth, darunter, über dem Auge weg bis zum Ohre, fo wie die ganze Kehle Lafurbiau,, an deren Ende zur Seite ein fcharlachrother, darüber ein rothgelber Fleck. Durch das Auge ein ſchwarzer Zügel, auf dem einige vothe Federchen. Der ſtarke große Schnabel ift ſchwarz. In Dftindien. V. *26. B. mystacophanes T. Col. 315. Vaill.C. Grün, mit gelben Vorderkopf und other Kehle [genauer: garen, mit rothem Scheitel und Kehle], unter dem Auge und der Kehle blau, nach dem Flügel hin noch ein rothes Fleckchen, an den Baden gelbgrün. Bruſt und Bauch rein berggrüm. Sehr lange Borften um den ſchwarzen Schnabel 1). V. III. TAMATIA Cuv. 2) deren Schnabel etwas länger und zufammengedrüdter ift und die Spige der Oberkinnlade nach unten gebogen hat. Ihr dicker Kopf, kurzer Schwanz und großer Schnabel geben ihnen ein dum⸗ mes Anfehen. Alle, die man Eennt, find in Amerika zu Haufe und leben bloß von Snfecten. Ihr Naturell ift traurig und einfam. *27. B. (T.) macrorhynchos. Enl. 689. [Vaill. ois. de Par. 39.) Oberkopf, Rüden, Flügel, Schwanz und Bruft ſchwarz, 1) Hierher noch: B. maynanensis Lath. B. ceylanicus. Brown Il. III. XV. Grün, mit nacdten gelben Baden. 2) Tamatia, Name eines brafilifchen Vogels, nach Markgraf. Nach Azara nennt man fie in Paraguay Chacaru, Hr. Temmingk hat für fie den Namen Capito erwählt. 712 B ſtahlglaͤnzend; eine Stirn- und Kopfbinde, die Kehle, Bruſt, Bauch und der Nacken weiß, auch die Schwanzfedern innen bis zur Mitte weiß, der Schnabel ſchwarz. Suͤdamerika. V. . *28. B. (T.) melanoleucos. Enl. 688. 2. [Vaill. ib. t. 40.] Obenher und die Oberbruſt ſchwarz; die Kehle und der Bauch rein weiß, mehrere weiße Flecke an der Oberſeite. Eben: dafelbft; Eleiner. V **29, B. (T.) margaritatus. Ruͤppell ©. 20. Tamatia erythropygos. Ehrenb. Symb. II. 7. Gelb, mit ſchwarzem Scheitel, Stim und einem folchen Bruftband, Bürzel und Schnabel roth, Flügel braun mit weißen Perlflecken, Schwanz und Schwingen braun gebändert auf Zug felgelbem Grunde. *30. B. (T.) collaris. Enl. 395. [Le Vaill. ois. de Par. II. t. 42.] Der gehäubte Kopf und die ganze Oberfeite fuchsroth, fein ſchwarz quergebaͤndert; die Kehle bis zum Nacken weiß, darunter ein rundumgehendes ſchwarzes Halsband; der Bauch blaßbraͤun— lich. Suͤdamerika. V. *31. B. (T.) maculatus Cuv. Bucco Tamatia. Enl. 746. 1. Vieill. Gal. 34. [Le Vaill. ois. de Par. II. 41.) Kopf und Kehle fuchsrorh, unter dem Auge ein kb Fleck; übrige Oberfeite erdbraun, Bruft und Baud weiß, mit ſchwerzen Querflecken. Ein weißer Streif vom Schnabel um den Nacken herum. V. *32. B. (T.) melanotis. Bucco strigilatus Licht. Capito melanotis. Col. 94. Scheitel, Hinterkopf, Nüden und Flügel rothbraun, quer ſchwarzgeſtrichelt; der Schwanz dunkelbraun, zackig gebaͤndert. Außer einem großen ſchwarzen Backenfleck untenher und zur Seite weiß, was ſich um den Nacken als Halsband herumzieht. An den Huͤften etwas gebaͤndert. Braſilien. V. Klettervögel. Trogon. 713 *33, B. (T.) macrodactylus. Cyphos macrodactylus.. Spix 39. 2. Gelbbraun, ſchwach fchwarzgebandert, der Scheitel Eaftanien- braun, Zügel und ein Kehlhalsband ſchwarz, Augenbrauen, Kinn, Dberbruft und ein, Seitenfled am Halfe weiß. So groß wie ein Sperling. Brafilien. V. *34. B. (T.) somnolentus Licht. Caoapito maculatus Wagler. Alcedo maculata Auct. Le Vaill. Suppl. f. F. Obenher ſchwaͤrzlich, hellbraun gefleckt oder wie der Schwanz, gebändert, das Kinn weiß, die Kehle und der Naden voftgelb, der Bauch weiß, [hwarzbraun gefledt, der Schnabel blutroth. V. 8. TROGON Z.!) Curucu. Sie haben bei den Bartborften der vorigen einen Furzen Schnabel, der breiter als hoch, von der Bafis an gebogen ift und eine gemwolbte, ſtumpfe Firſte hat. Ihre Eleinen bis ſmeh— tentheils] faft an die Finger befiederten Füße, ihr langer und breiter [dabei an den Seiten abgeftufter] Schwanz, ihre feines, leichtes, dichtes Gefieder geben ihnen aber ein anderes Anfehen. Zaft immer hat irgend ein Theil ihres Gefieders einen Metall- glanz; das übrige iſt mehr oder minder lebhaft gefärbt *). Sie niften in Baumlöchern, nähren ſich von Inſecten, halten fich ſtill und einfam auf niedrigen Zweigen und im dichten Gebüfch feuch» ter MWälder, und fliegen nur des Morgens und des Abends. Man findet ihrer in beiden Welten. a, Die amerikanifchen haben gezähnelte Kinnladenränder. *1, Tr. Curucui L. Der große Curucu. Enl. 452. Vaill, ois. de Parad. suiv. des Couroue. 1.2, Le Courou- cou d’Amerique ou le EC. Rocou. Die Dberfeite des Männchens nebft Hals und Bruft ift ſchoͤn fmaragdgrün, wie mit Goldftaub gepudert; der Bauch 1) Curueu ift der Laut ihres Gefchreis und ihr brafilifcher Name. Trogon ift ihnen von Möhring gegeben. *) Diefer Ihöne Farbenglanz ift aber fo flüchtiger Natur, daß die meiften dieſer Vögel in kurzer Zeit in den Sammlungen verblichen find. 714 BE I. 9878: carmoiſinroth, die Zügel ſchwarz, bie Flügel perlgrau, fein ſchwarz gebändert, Schwingen und mehrere Schwanzfedern ſchwarz. Der alte Vogel hat ein weißes Halsband, fein Schnabel ift gelb. Das Weibchen ift ganz fchlefergrau, mit etwas Roth am Bauche. Sn Eurinam. V. *2. Tr. Rosalba. Der kleine Curucu. Tr. collaris. Vaill. 6, Tr. variegatus. Spix 36. Tr. castaneus t. 37. das Weibchen. Gleicht etwas dem vorigen, ift aber viel Kleiner. Kopf, Hals, Dberbruft und ganze Oberfeite find eben fo goldgruͤn, auf der Bruft ift Weiß, der Bauch carmoiſinroth, die Fluͤgel ſchwarz, der breite Schwanz iſt unten in Abſaͤtzen ſchoͤn ſchwarz gebaͤndert. Ebendaſelbſt. V. *3. Tr. viridis L. De grüne Curucu. Enl. 195. Vaill. 3.4. Spix 36. [zweifelhaft.] Beim Männchen der Oberrüden bis zum Schwanz goldgrim ins Blaue, Scheitel, Nacken und Unterkehle violet, Stirn, Ge— ſicht und Oberkehle ſchwarz, ſo wie die Schwingen. Der Bauch sorangegelb, die Außeren Schwanzfedern weiß. Beim Weibchen iſt die Oberfeite bis zur Bruſt fchwarz=fchiefergrau, die Flügel: bedfedern fein quergeftreift, die weißen aͤußeren Schwanzfedern ſchwarz gebändert. Der Bauch und Unterfchnabel gelb. Cayenne und Surinam. V. * Tr. violaceus. Nov. Comm. Petrop. XI. t. XVI. faͤllt nach Hrn. Temmingk mit dem vorigen zuſammen. V. * Tr. strigilatus. Enl. 765. fat nah Hm. Temmingk mit dem vorigen zufammen. V. *4. Tr. rufus, Enl. 736. Vaill. [t. 15.9. aus Verſehen als Couroucou orange ‚femelle bezeichnet.] Die ganze Oberfeite bis zur Bruſt fchön zimmetbraun, der Bauch gelb. Die Dedfedern wie die Flügel weiß, fein braun liniirt, wie bei Eulen, die Schwingen ſchwarz. Die außeren Schwanzfedern weiß, mit fehwarzen Querlinien, das Schwanz ‚ende ſchwarz, mit einer helleren Binde dahinter. V. Klettervögel. Trogon. 715 *5, Tr. atricollis. Vieill. Gal. 31. Vaill. 7.8. und 15. Tr. oronge. [aber nicht feine fig. 9.] Tr. sulfuraceus, Spix 38. Das Maͤnnchen obenher und am der Bruſt goldgruͤn, mit ſchwarzer Stirn, Gefiht und Kehle; der Bauch ſchoͤn orangegelb; Flügel ſchwarz, ihre Dedfedern fein graugemwellt; die Seiten— fchwanzfedern weiß und ſchwarz gebändert. Das Weibchen und der junge Vogel follen einen weißen Bauch haben, Iegterer ift außerdem dunkelbraun. Südamerika. V. *6. Tr. domicellus. Trogon rhodogaster. Vaill. 13. Die ganze Oberſeite ſchoͤn meergruͤn, wie perlgrau beſtaͤubt, die mittleren Schwanzfedern ſchwarz und gruͤn ſchillernd, die aͤuße— ren weiß und ſchwarz gefleckt. Die ganze Unterſeite iſt ſchoͤn aſchgrau, nach dem Steiß hin roſenroth. Die Fluͤgel ſchwarz und grau oder weiß gebaͤndert. Selten. Auf Domingo. V. *Tr. albiventer. Vaill. >. Iſt ein verblichener Tr. viridis. V. b. Bei denen der alten Welt ift der Schnabel mehr ganzrandig. o) Sn Aſien ift zu Haufe: * Tr. fasciatus. Zool, ind. T. V. ift der Trogon Kondea. V. 7. Tr. ardens Temm. Col. 404. Couroucou Rousseau. Der Kopf erdbraun ind Dlivenfarbige, Rüden roſtbraun oder wie dürres Laub; auf dem Schwanz etwas ins Orange zie- hend. Kinn und Kehle ſchwarz, Bruſt und Bauch roftgelb; die tofegelben Flügeldedfedern find fein fchwarzgebändert, die Schtwin- gen fchwarz und weiß eingefaßt. Die mittleren Schwanzfedern am Ende fchwarz; die nächften ganz ſchwarz, die äußerften am Ende weiß. Von Mindanao, V. *8, Tr. Oreskios, Temm. col, 181. 716 DB: de Kopf des Männchen olivengrün; Rüden und mittlere Schwanzfedern zimmetbraun, am Bürzel etwas orangegelb; die Fluͤgel ſchwarz, mit feinen weißen Querftreifen der Dedfedern; die braunen mittleren Schwanzfedern endigen in eine ſchwarze Binde; die daneben find ſchwarz, die Außeren nach dem Ende zu weiß; Kehle und Steißfedern citronengelb, die Bruft und der Bauch ſchoͤn orange. Auf Sava. V. *9. Tr. Reinwardtii. Col. 124. Kopf, Bruft, Rüden und ein Theil der Flügel grasgrün, die Kehle und übrige Unterfeite citronengelb, an den Hüften orange; die grünen Flügeldedfedern find zart gelbgeftreift; die Schwingen ſchwarz, weißgefaumt; der Schwanz blaugruͤn, Die drei Seitenfedern am Ende und die äußere Fahne weiß. Der Schnabel corallenroth, die Füße orange. Auf Sava. V. *10. Tr. Duvaucelii T. Col. 291. Der Kopf bouteilfengrün, mit blauen Kinnladenrändern, Zü: gel und einem folchen Fleck über dem Auge; die Unterfeite, der Unterrüden und die Schwanzdedfedern ſchoͤn roth, auf dem Rüden faft orange. Die Eurzen Flügel ſchwarz, ihre Dedfedern weiß quergebändert, dag Schwanzende und die Seitenfedern ſchwarz, die Außerften weiß. V. *14. Tr. Kondea. Trogon fasciatus Latham. *) Col. 321. Kopf und Hals ſchwarz, an der Bruft bis zum Naden herum mit einem weißen Saum eingefaßt,. Unter dem Hinterkopf ein rothes Band. Am Schnabeltande und hinter dem Auge blau. Bruft, Bauch und Steißfedern fchön zinnoberroth, der Rüden und die zwei mittleren Schwanzfedern lebhaft braun, die Flügel ſchwarz, fein weiß quergeflreiftz die mittleren Schwanzfedern endi- gen fhmwarz; die zur Seite find es ganz, die Außerfien unten weiß. Sumatra. V. *12. Tr. Temmingkü s. Gigas. Der größte Curucu. Vaill. 12, ) Forfter’s Figur, Zool. ind. f. 5. ift unter aller Kritik. KRaffles (Linn. Trans. XII. p. 282.) vermengt-diefen und den vori- gen, Hrn. Temmingk zufolge, unter dem Namen Trogon —— Klettervögel. Trogon. 717 Obenher gelbgruͤn, goldfchillernd; Scheitel, Kehle und Bruft etwas dunkler. Die Flügel fchwarzgrau, der ganze Bauch und die Unterfeite des Schwanzes rein weiß. Der große Schnabel ift elfenbeinfarbig, die Füße mehr nackt. Wahrfcheinli auf den Molukken. V. *13. Tr. cinnamomeus. Vaill. 14. Kopf und Hals ſchwarzgruͤn, der übrige Körper und Ober: ſchwanz fehön zimmetroth, faft orange; die Flügel ſchwarz und weiß gebandert, die außeren Schwanzfedern am Ende weiß. V. 8) Ia Afrika ift zu Haufe: *14. Tr. narina, Vaill. Afr. 228. 229. ej. Cour. 10. 11. Das Männchen obenher bis zur Bruft goldgrün, Bauch big zu den Steißfedern roth, die Flügel grau, die Eurzen Deckfedern defjelben weißgeftrichelt; die Kehle fchwarz, der Schnabel mäßig, der Schwanz ziemlic) lang, die Seitenfedern weiß. Beim Weib: chen ift die ganze Unterfeite ſchmutzig-grauroth. Die Schwanz: fpige ſchwarz. V. Es giebt auch noch eine durch die Abſtutzung ihres Schwan— zes merkwuͤrdige Gattung; *15. Tr. temnurus. Temm. col. [326.] Oberkopf und Baden dunfel=ftahlblau; der Nacken, der ganze Rüden und die Schulterflügelfedern fchön metalfifch = dunkel- grün; Kehle, Worderhals, Bruft und ein Theil der Bauchfeiten find fhön grau, der Bauch und die Steißfedern zinnoberroth. Die mittleren Fluͤgeldeckfedern find ftahlblau mit weißem Ende; die Schwingen braun, weiß gebändert; der lange abgeftufte Schwanz, bei dem jede Feder quer im Halbmond abgeftugt ift, fo daß fie am Ende zwei im rechten Winkel abftehende Spigen bildet, hat die mittleren Federn blau=flahlgrün, die Seitenfedern weiß. Der ganze Unterfchnabel und die Bafis des Oberfchnabels find zinno— berroth, die Füße braun. Auf Cuba. V. Und eine andere, deren Schwanzdedfedern faſt fo lang als der Körper find: *16. Tr. pavoninus [Spir]. (ol. 372. [Couroucow Lead- beater.] Spix 35. 718 Bögen Diefer ift in der merikanifchen Mythologie — And wird von den Eingeborenen zum Schmud gefuht. €. Kopf und Kehle glänzen in Goldbronze; Hals, Bruft, Rüden, Flügeldedfedern, Schwanzdedfedern und die zwei langen mittleren Schwanzfedern find prächtig goldgrün; die Bärte diefer Federn find fammetartig geſchlitzt; die Flügel find ſchwarz, die kurzen Seitenfehtvanzfebern ſchwarz und weiß, der Bauch ————— Sn Brafilien. !) 9. CROTOPHAGA Z. — Ani ?). Sie laſſen ſich an einem dien, zufammengedrüdten, gebo- genen Schnabel ohne Zähne, nad) oben erhaben und mit einem fenfrechten, ſcharfkantigen Kamm verfehen, leicht erkennen. Man Eennt zwei Gattungen von ihnen, beide in den heiße: ften feuchten Provinzen Südamerika’s zu Haufe, mit fehr ſtarken, hohen Füßen, langem zugerundetem Schwanz und ſchwarzem Gefieder. *1. Cr. major. Enl. 102. f. 1. 2. Unterfcheidet fich faft nur durch die Größe as”) von dem folgenden, der um 4 Eleiner ift. V. *2. Cr. Ani. Vieill. Gal, 43. L’Ani des Savannes. Violetfehwarz; bie Federränder kupfergruͤn glänzend. Auf den Antillen und in Südamerika. V. Dieſe Voͤgel leben von Inſecten und Koͤrnern, fliegen trupp⸗ weiſe, legen ihre Eier und brüten ſelbſt, mehrere Paare gemein- fchaftlich in einem auf Zweigen angebrachten Nefle, was der An- zahl der Paare, die e8 bauen, an Größe verhältnigmäßig ift. Sie werden leicht zahm und lernen felbft fprechen; ihre Fleiſch hat aber einen üblen Gerud). 10. RAMPHASTOS Z. Zufan?). Man wird fie augenblicklich unter allen Vögeln an ihrem ungeheuren Schnabel, faft fo lang wie ihr Körper, der fehr 1) Ob der Trogon maculatus Brown Ill, XIII. ein wahrer Eu: rucu ſey, darf wohl noch bezweifelt werden. 2) Ani, Anno, ift der Name diefer Vögel in Guiana und Bra- jilien. Crotophagus ift von Brown (nat. hist. of Jam.) erfunden, weil der Vogel auf dieſer Infel dem Vieh auf den Rüden fliegt, um ihm die Zecken abzufuchen, von x0070v, musca canina. 3) Toucan, vom brafilifchen Namen Tuca. Ramphastos ift Klettervögel. Ramphastos. 719 leicht und innerlich zellig, nach der Spige hin gebogen und am Rande unregelmäßig gezähnt ift, und an ihrer langen, ſchma— len, zu beiden Seiten mit Bärten wie die Fahne einer Feder ver- fehenen Zunge erkennen. Man findet fie nur in den heißeften Gegenden Amerika’s, wo fie. in Eleinen Truppen leben und fich nur von Früchten und Snfecten nähren. Während der Legezeit ver⸗ zehren ſie auch ihre eigenen Eier und die ausgekrochenen Jungen. Die Structur ihres Schnabels noͤthigt ſie, ihre Nahrung ganz zu verſchlucken, ohne ſie zu kauen. Wenn ſie ſie erfaßt haben, wer— fen ſie ſie in die Luft, um ſie bequemer verſchlucken zu koͤnnen. Ihre Fuͤße ſind kurz, ihre Fluͤgel wenig ausgedehnt, ihr Schwanz ziemlich lang. Sie niſten in Baumloͤchern. J. Die eigentlichen Tukan's haben den Schnabel groͤßer als den Kopf; ſie ſind im Ganzen ſchwarz, mit lebhaften Farben an der Kehle, der Bruſt und dem Buͤrzel Man benutzte dieſe Theile ſogar vormals, um eine Art Beſatz damit zu verfertigen. *1. R. Toco. Enl. 82. Le Toucan. Vaill. 2. Schwarz, mit weißem Unterfopf und Kehle, die ins Gelb- lich-Röthliche verläuft. Die oberen Schwanzdedfedern weiß, die un: teren bluteoth. Die Augenkreife gelbroth; der große, durchfchei- nend Schnabel gelb, auf der Firfte und unten ing Rothe, an der Bafis und größtentheils der Spige fhwarz. In Südamerika. V. *2. R. carinatus Swains. Edw. 329, Swainson Zool, ill. 8. 45. Schwarz, mit goldgelber, nach unten purpurroth gefaum: ter Kehle; der Bürzel gleichfalls purpurroth, die Schwanzdedfedern weiß; der Schnabel grün, mit rother Spige und gelber 4 Die Fuͤße blau. Suͤdamerika. *3. R. Tucanus. Enl, 307, Schwarz, mit ſchwarzem Schnabel; Geficht und Kehle oran- gegelb, heller eingefaßt; unten am Rand und der Bürzel purpurroth ; die oberen Schwanzdedfedern fchmefelgeld. In Südamerika. V. von Linne erfunden, von gaupos, Schnabel, wegen der ungeheuern Größe deffelben. 720 | Big ed. *4. R. piscivorus L. Edw. 64, Schwarz, mit weißem Gefiht und Kehle, unten purpurroth begrenzt; Buͤrzel purpurroth, Schtwanzdedfedern weiß, der oben fcharfe Eeulige Oberfchnabel gelbgrün mit vother Spige, der Un: terfehnabel fchön blau. Südamerika. V. *5. R. maximus Cuv. Vaill. Touc. pl. VI. Schwarz, mit dunkelrothem Bauch und Buͤrzel, dottergelber Bruſt und Kehle und blaulichen Augenkreiſen. Der Schnabel ſchwarz. Peru. V. *6. R. Tucai Licht. [R. pectoralis Shaw.] Enl. 269. Schwarz, mit orangegelber Kehle; die Unterfeite purpurroth, ein frohgelber Fleck zu jeder Seite der Stimm. Der Schnabel gruͤngelb. Brafilien ꝛc. V. *7. R. Aldrovandi Shaw. [R. picatus Auct.] [Pteroglossus Aldrovandi Wagl.] Kopf, Hals, Flügel und Bürzel afchgrau überlaufen, der Schwanz mit rothen Spigen, die Bruft orangegelb, ne und Bürzel feuerroth. Südamerika. *8. R. erythrorhynchus Sh. Enl. 262. Vaill. 3. Schwarz, mit gelblichweißen Augenkreifen, Baden und Kehle, an der Bruft durch einen rothen Querſtreif begrenzt. Buͤrzel und obere Schwanzdedfedern gelb, untere feuerroth. Der lange Schnabel an der Bafis und auf dem Rüden gelb, übrigens roth, ſchwarz an der Unterfpige und. hinten duch ein ſchwarzes Band begrängt. V. *9, R. Vaillantii Wagl. Vaill.4. Gleicht dem vorigen, hat aber an der Bruft und ben Steiß- federn gelb. ftatt roth. Die Augenkreife find grau, die Kehle ganz weiß. DBrafilien. V. *10. R. Tocard. Vaeill. 9. Klettervögel. Ramphastos. 721 Schwarz, mit ganz weißem Vorderhals und Kehle, an der Bruft und am Steiß und Bürzel roth, der große Schnabel fhwarzgrün, die Oberkinnlade von der Wurzel des Ruͤckens ale nach vorn herab gelb. Der Augenkreis blau. *11. R. vitellinus. Vaill. 17*. [Vaill. £. 7.) Swains. Zool. Ill. 56. Schwarz, mit weißem Kinn und Oberfehle, dottergelber Un: terfehle, feuerrother Bruft, Bürzel und Steiffedern und fchwarzem, an der Bafis fchmugiggrünem Schnabel. B. *12. R. chlororhynchus Temm. Rhamphastos dicolorus. Vaill. 8, Schwarz, mit blutrothem Bauch bis zum Bürzel, oben hell=, weiter unten dunkelgelber Kehle und olivengrünem Schnabel. Die Augenkreife fleifchroth, die Hofen fchwarz. V. II. PTEROGLOSSUS Ill. Araſſari. Der Schnabel iſt nicht fo groß als der Kopf und mit einer ftärkeren Hornfubftanz überzogen. Sie find auch etwas Kleiner als die vorigen, und ihr Gefieder meift grün, mit Roth oder Gelb an Bruſt und Kehle. *13. R. (Pt.) viridis. Enl. 727. 728. Swains. Zool, Ill. 44. Vaill. 16. 17. Kopf und Hals ſchwarz, übrige Oberfeite ſchwarzgruͤn; Bür- zel und Schwingenfpigen feuerroth; Bruft und Bauch fchmugig- gelb, der Oberfchnabel gelb, der Unterfchnabel ſchwarz, der FR rundlich abgeftuftl. Südamerika. *14, R. (Pt.) Aracari, Enl. 166. Vaill. 10. 11. [und 12.) ; Vieill. Gal. 30. Kopf und Hals fhwarz, Rüden, Flügel und abgeftufter Schwanz fhwarzgrün, Bruft bis zum Steiß fchmwefelgelb, in der Mitte des Bauches ein breites rothes Duerband. Unterrüden, *) Salfhlih; fo auch bei Wagler. I. 46 J Bogel. Buͤrzel und Steiß carminroth, der weiße Oberſchnabel auf Bir Rüden ſchwarz. V. *45. R. (Pt.) Culik W. Ramphastos piperivorus Z. Enl. 577. 729. Vaill. 13. 14. Kopf, Hals und Unterfeite ſchwarz; Flügel und übrige Ober- feite fchön grün; Schenkel, Steißfedern und Bafis beider Schna- belfinnladen voth; hinter dem Ohr ein goldgelber Fleck. Der übrige Schnabel ſchwarz. Cayenne. V. **16. R. (Pt.) croceus. Jardine et Selby Ill. 6. Obenher dunkelsolivengrün, untenher ſchoͤn fafrangelb, Bür: zel und Steißfedern carminroth; um das Auge ein ſchwarzblauer Fleck. Der Schnabel ſchwarzgruͤn, nach vorn hin gelb. In Braſilien. V. *17. R. (Pt.) sulcatus. Swains. Zool. Ill. 44.] Col. 356. Obenher fehön papageigrün, untenher bläffer. Die Baden blau, die Kehle afchgrau, der Schnabel mahagonibraun, ſchwarz marmorirt, mit einer tiefen Rinne jederfeitS und einer Eürzeren bei den Nafenlöchern. Aus Peru. % *18. R. (Pt.) picatus. Albin I. 25. Schwarz, mit gelber Bruft, rothem Bauch und Steißfedern, und rothen Punkten am Ende des Schwanzes. Der Schnabel grüngeld. Guiana. V. *19. R. (Pt.) Azarae. Vaill. Suppl. A. Etwas Eleiner ald jener. Kopf und Hals ift purpurbraun, mit fehwarzem Scheitel. Nüden, Flügel und Dberfeite des Schwanzes dunkelgrün, Bruft und Buͤrzel roth, Vorderbauch fhwarz, Hinterbaud) ſchwefelgelb, der Schnabel iii *20. R. (Pt.) inscriptus. ——— Zool. Ill. 90. 7 Obenher fehwarz, grün glänzend, RER und Hals rein ſchwarz, die ganze Unterfeite ſchwefelgelb. Der Schnabel goldgelb, mit \ Klettervögel. Psittacus. 723 ſchwarzen, von den Zähnen des Schnabelrandeg — Einſchnitten. Die kleinſte Gattung. Braſilien. *21. R. (Pt.) Bailloni. Voill. I8. Oberſeite olivengruͤn mit rothem Buͤrzel, Geſicht und Un— terſeite gelb; der Schnabel gelbgruͤn, an der Baſis ſchwarz. Der Schwanz ſchmal und lang. V. *22. R. (Pt) maculirostris. Vaill. 15. et Suppi. A. A. et 18. Arakara Koulik. Das Männchen am Scheitel, Hals, Bruft und Baud) ſchwarz, das Weibchen dafeldft roth. Der weiße Schnabel mit drei fehwarzen Querfleden. V. 11. PSITTACUS Z. Papagei. Ihr Schnabel ift groß, hart, folid, von allen Seiten gerun: det, an der Bafis mit einer Haut umgeben, durch melche die Naſenloͤcher gebohrt find. Ihre Zunge ift did, rund und flei- ſchig, zwei Zufälligkeiten, wodurdy fie in den Stand geſetzt wer: den, mit der größten Leichtigkeit die menfchliche Stimme nad): zuahmen. She ziemlich complicieter unterer Larynx ift auf jeder Seite mit drei eigenen Muskeln verfehen, die diefe Leichtigkeit noch vergrößern. Ihre mächtigen Kinnladen werden durch zahl: teichere Muskeln, als bei andern Vögeln vorhanden, in Bewegung gefegt. Sie haben fehr lange Eingeweide und feine Blinddärme. Shre Nahrung befteht in Früchten aller Art. Sie Elettern an Baumzweigen, wobei fie fich ihres Schnabels und ihrer Füße be— dienen, niften in Baumlöchern, haben von Natur eine hatte, fchreiende Stimme und find faft alle mit den Iebhafteften Farben gezeichnet; auch findet man fie faft nur in der heißen Bone. Es giebt ihrer aber in beiden Welten, wobei zu bemerken, daß die Gattungen in jeder verfchieden find. Selbft jede Inſel hat ihre eigenen Gattungen, indem ihre Eurzen Flügel ihnen nicht erlauben große Meeresftreden zu überfliegen. Die Papageien find daher fehr zahlreich ; man unterfcheidet fie nad) der Geftalt ihrer Schwänze und einigen anderen Charakteren. Unter denen mit langem, geftuftem Schwanz unterfcheidet man zuerft: I. ARA Kuhl. Die Ara's. Mit unbefiederten nadten Wangen, es find amerikanifche Gattungen, meift fehr groß, von fehr glänzendem Gefieder, wes— halb man viele lebendig nach Europa bringt. 46 * 724 D.0 SiE.L *4, Ps. Macao L. Vaill. 1. Garmoifinroth; mit azurblauen, an den Eleinen Dedfedern grün gefleckten Flügeln und auch einigem Blau an den Federn des langen abgeftuften Schwanzes; die nadten Wangen weiß, mit einigen Spuren von Federreihen. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. Mitunter auf dem Rüden mit rothen, grüngefäum- ten Federn. V. *2, Ps. Aracanga L. Enl. 12. Vaill. 2. Scharlachroth, auf dem Rüden ins Gelbliche, mit blauen Schwingen, Schwanzdedfedern und einigen Außenfedern des lang abgeftuften Schwanzes; die Schulterdecdfedern der Flügel gelb, ins Grüne; die Wangen ganz nadt, weiß und gerunzelt, der Unterfchnabel fchwarz. Höchft gemein in Guiana. Um vier Zoll Eleiner al$ der vorige. V. *3, Ps. tricolor. Vaill. 5. Kopf und Unterfeite roth; Hinterkopf und Naden gelb; die Schwingen blau, der Mantel braunroth; der Schwanz carmoi- finroth, feine Seitenfedern blau; die Steißfedern grün; die Aus genkreife nackt; der Unterfchnabel mehr gemwölbt, der Oberſchnabel weniger gebogen als beim vorigen. Die Füße fchwarzbraun. Mit dem Schwanz 1 Fuß 8 Zoll lang. V. *4. Ps. hyacinthinus Lath. Vieill, Gal. 24. Spix XI. Anodorhynchus Maximiliani. Kornblumenblau, die Wachshaut und Augenkreife gelb, nadt; die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes ſchwaͤrzlich. Brafilien. V. *5. Ps. Ararauna L. ® Enl. 36. [Yaill. 3.) nicht gut. Die Oberfeite blau, die Unterfeite citrongelb; die Wangen nadt, mit fchwarzen Federlinien; der lange Schwanz PN Stirn, Scheitel und am Kinn dunkelgrün. *6 Ps. militaris. Psittacus ambiguus Bechst. — Klettervögel. Psittacus. 725 Vaill. 4. [und 6.] [Edwards 313.) Grasgrün, mit blauen Schwungfedern, Bürzel und einigen Schwanzfedern; ein breites vothes Band auf der Stirn; an ber Kehle und am Mantel braunlihgrün; die Mitte des Schwanzes carmoifinroth. Wangen weiß und gerunzelt; Schnabel und Füße ſchwarz. Mit dem Schwanze 3O Boll lang. V. *7, Ps. severus. Vaill. 3. 9. 10. Zung grün, mit blauen Schwingen; reif das Männchen grün, mit nadten weißen Wangen, etwas rothhraun an Stirn und Kehle; die Schwungfedern und einige Dedfedern blau, der vordere Flügelvand und die Unterfeite des Schwanzes roth. Letztere Farbe fehlt dem Weibchen. Der Schnabel ift ſchwarz, die ur pen der Füße weiß. Brafilien. *8. Ps. Macawuanna. Enl, 864. V aill.T. Grün, obenher etwas ing Bräunliche;. ; an Kopf und Kehle ing Blaue; die Seiten des Kopfes nadtz Schwingen, Bürzel und "einige mittlere Schwanzfedern blau, der Hinterbauch roth. Der Schnabel ſchwarz, die nadte Haut reiht um ihn herum. 16 Zell lang. V. *9, Ps. purpureo-dorsalis. [ Psittacus Illigeri Temm et Kuhl.] Spix XXIV. Arara purpureo - dorsalis. Gelbgruͤn; Stirn, Unterrüden und Mitte des Bauches ſcharlachroth; Schwingen und Schwanzfpigen blau, auch am Kopfe blaulich, mit nadten Baden, auf dem Schwanz etwas roth gemifcht; die Füße weißgeld. Bei Bahia. V. Die anderen langſchwaͤnzigen fuͤhren den Namen Perruches. 1. CONURUS Kuhl. Le Baillant theilt fie wieder ab in A. Perruche- Ara’s [Psittacara Vigors]. deren Augenkreife nadt find; fie fommen, wie die Ara’s, aus Amerika. *10. Ps. guianensis. Enl. 167. 407. Vaill. 14. 15. Perruche Ara Pavouanne, 726 3.8 gag.l. Mit gleichformig abgeftuftem Schwanze etwa von der Länge des Körpers. Ganz grün oder mit rothen und gelben Flecken am Scheitel, Naden und Hals, fo wie innen roth am Fluͤgelſchul— terrand. Die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes braun oder roth. Die edige nadte Augenfielle it Elein. Der Schna- bei blaß. B. **11. Ps. patagonicus. | Less. Zöol. de la Coquille t. 35. bis. Psittacara patagonica. Obenher und an der Bruſt olivengrün, am Kopf ins Schwärz- liche; Kehle weiß, Bauch gelb, in der Mitte mit breitem rothem led und rothen Hofen. Die Schwingen blau. V. *12. Ps. squamosus Shaw. [ Psittacus erythrogaster Licht.) Shaw nat. misc. 1061. Grün, mit braunem Scheitel; Baden, Bürzel und Schultern fcharlachroth, die Bruft und die Schwingen blaulich; die Ober: feite des Schwanzes gelbgrün, die Unterfeite, zumal Bauch, nebft Ruͤcken fcharlachroth. 1 Fuß lang. In Brafilien und Surinam, V. *13. Ps. vittatus. V ailı. 17. Dbenher grün; an Kehle und Bruft olivengrün ins Schmu— giggelbe; an der Stirn eine purpurbraune Binde mit einigen Tharlachrothen Federchen; die Schwingen ins Blauliche; die Schnabelfpige unten wie ausgehöhlt, gelblich, Steißfedern und Un— terfeite de8 Schwanzes blaßroth. Nicht ſehr groß. Brafilien. V. *14. Ps. versicolor. Enl. 144. Vaill. 16. Don dee Größe einer Droffel. Die Stirn ift blaugruͤn, der Hinterkopf dunkelbraun; Kehle und Bruft braun, die Federn rundlich, wie Fiſchſchuppen, hell gerändert; ; Mantel, Seiten des Bauches, Bürzel und Steißfedern ſchoͤn grasgruͤn, die Mitte des Bauches, des Ruͤckens und Unterfeite de3 Schwanzes roth. Ein Eleiner nadter Augenkreis. In Guiana. V. *45. Ps, auricapillus Zu. Grün, mit fcharlachrother Stirn, orangegelbem Scheitel und blutrothem Bauch. Der Schnabel geftrecdt und Ina Brafilien. Klettervögel. Psittacus. 127 *16. Ps. solstitialis. — Vaill. 16—19, Perruche Ara Gowsrouba etc. Spix XIV. Aratinga chrysocephalus, Sein Aratiuga lu- teus XIV. a. ift eine Varietaͤt davon. ung grün, mit erdbraunem Kopf, Kehle und Bruft, am Bauch und Schwanze rothbraun; reif bleibt bloß Nüden, Vor— dertheil der Flügel (Schwingen ins Blaue) und Schwanz (dunkel) grün, der Übrige Körper wird ſchoͤn citronengelb, mit Drange an den Federn, zumal des Bauches. Südamerika, **17. Ps. Lichtensteinii Vigors. Grün, mit fehwarzbraunem, hinten gelbgefcheditem Kopf; eine ſchmale Stirnbinde, die Badengegend, Bauchmitte, Bürzel und Unterfchwanz purpurbraun. Bruft und ein Nadenband blau, die Schultern purpurroth. V. B. Perruches a queue de fleche. Pfeilfhwänze; bei denen die beiden mittelften Schwanzfe: dern die anderen weit überreichen, Aus diefer Abtheilung haben bie Hrn. Vigors und Hors— field ihr Gefchlecht II. PABAEORNIS gebildet. Es gehören dahin: *18. Ps. torquatus Briss. Enl. 551. [Vaill. 43. 22. 23.] nicht ganz genau. Grün, mit langem, blaulihem Schwanz, ein Streif von den Nafenlöchern zum Auge und die Kehle fhwarz; ein ſchma— les roſenrothes Halsband im Naden. Der Schnabel roth oder ſchwarz. Bengalen bis Pondichery. —— 19. Ps. Alexandri L. Enl. 642. Vaill. 30. Edwards 292, Vaill. 73. — Enl. 239. Ps. Eupatria L. nah Kuht der junge. : Diefe Species ift insbefondere die am erſten in Europa be: kannt gewordene, da fie Alexander heim brachte. Er ift fchön grün, mit einem breiten vothen Halsband im Naden und einem ſchwarzen led an der Kehle. [Der Schnabel voth.] 728 Did: ga 'E *20. Ps. annulatus Bechst. Psittacus flavitorquis Shaw. V aill. 75. 76. Der ſtark abgeflufte grüne Schwanz lang; die zwei mittle: ren blauen, am Ende weißen Federn deſſelben noch einmal fo lang als die nächjten zu ihrer Seite. Nüden und Flügel gehn, mit etwas blau an den Schwingen; der Kopf des Maͤnnchens lilablau, nad) vorn ins Braune übergehend; ein gelber Halsring; die Unterfeite grüngelb. Gemein in Indien. V. *21. Ps. erythrocephalus L. Ps. ginginianus Lath. Vaill. 45. Edw, 233. Grün, mit blaugrünem abgeftuftem Schwanz, pfirſichrothem Kopf, hinten herum ins Lilablaue übergehend, Kehle und ein Halsband ſchwarz. Ein carmoifincother Fleck am Flügelgelene. Unterfeite gelbgruͤn, Schnabel und Füße grau. Won unterfegter Statur. V. *Ps. malaccensis Gm. ift der folgende. V. *22. Ps. barbulatus Beoit Ps. Barrabandi. Swains. Zool. Ill, II. 59. Vaill. 72. Enl. 888. Scheitel und Körper grün, auf dem Rüden, an den Schwin— gen und an den zwei langen mittleren Schwanzfedern ing Blaue; Backen und Nacken roſaviolet; zur Seite der Unterkinnlade ein ſchwarzer Schnurrbart; die Oberkinnlade roth; ſchlank, 16 — 18 Zoll lang. Auf Malakka und weiterhin. V. *23. Ps. benghalensis Gm. Enl. 883. Vaill,. 74. La Perruche Fridytutah. Balken und Hinterkopf violet, Stirn und Geficht purpur: toth, der ganze Kopf mit einer fchwarzen Linie eingefaßt. Naden und Fluͤgelſchulter meergruͤn, Kehle, Bruſt und Ruͤcken gelbgruͤn; Fluͤgel gruͤn, mit einigen rothen Deckfedern; Schwingen am Ende ins Schwarze; ; die Eurzen abgeftuften Seitenfebern des Schwan: 368 grasgruͤn mit gelben Spitzen, die zwei langen Mittelfedern blaulich, am Ende weiß, Die Oberkinnlade weiß. Bengalen. V. Klettervögel. Psittacus. 729 *2A. Ps. papuensis Sonn. [Va ill. 77] Schwarzroth; die Flügel und die Schwanzbafis dunkel: grün, die Seitenfedern des abgeftuften Schwanzes an der Spige gelb; ein Fleck auf dem Scheitel bis zu den Augen und der Hin- terbauch nebſt Bürzel ſchwarz. Der rothe Schnabel fehr herab: stehend. V. *25. Ps. rufirostris. Enl. 580. Schlank, langſchwaͤnzig, gruͤn, obenher ins Blauliche, unten- her und am Schultergelen€ ins Gelbliche, das Schwanzende blau. Sol häufig auf Domingo feyn. Vielleicht der viridissimus Kuhl's. V. *26. Ps. haematodus [haematopus]. [Vaill. 26. 27. 28.] Enl. 61. — cyanocephalus Enl. 192. — moluccanus Enl. 743, Shaw gen. Zool. VIII. p. LIX. John White p. 140. Lauter Altersvarietäten. Die Hrn. Vigors und Hors— field haben bemerkt, daß bei diefer Gattung die Zunge unter der Spise Borften hat, und daraus ein Gefchleht Tricho- glossus gemacht. Es wäre der Mühe werth zu unterfuchen, ob noch viele andere Arten denfelben Charakter zeigen. C. Ein Eremplar, was ic, befige, hat einen Lilablauen Kopf, die übrige Oberfeite des Körpers iſt prächtig grasgruͤn, feiden- ſchimmernd, die Bruft goldgelb und zinnoberroth; das Gelb mehr zue Seite; der Bauch indigblau, die Hüftfedern mehr voth mit blau und grünen Flecken, Hofen und Steißfedern grün und gelb, der Unterfhwanz gelb. Die Unterfeite der Flügel ift roth, gelb und ſchwarz. Der Schnabel weiß. Neuholland. So groß wie eine Amſel. V. C. Perruches mit am Ende ausgebreitetem Schwanz. IV. PLATYCERCUS Vigors. *27. Ps. niger [und Vasa]. Enl. 500, Edw. 5. [Vaill, 82.]*) *) Le petit Vasa Vaill,; ich halte den grand Vasa, Ps. Vasa 730 Big Schwarzbraun, ins Afchfarbige; Schwingen und Geiten: fhwanzfedern an der Außenfahne grau. Der breite abgerundete‘ Schwanz von der Länge des Körpers. Madagaskar. *28. Ps. mascarinus. Enl. 5. V aill. 139. — Groß; braun, obenher dunkler; das Gefiht von vorn be: trachtet fchwarz, der übrige Kopf afchblau, der Schwanz an der Wurzel weiß, der Schnabel voth, die Füße fleifchfarb. wi Ma: dagaskar, Inſel Bourbon ꝛc. *29. Ps. erythropterus, Shaw nat. mise. 653. [Psittacus melanotus.] [Voy. de Freycinet pl. 27.] Schön grün, Kopf, Hals und Bauch gelbgruͤn; Bürzel und Spigen der meiften Flügelfedern laſurblau; die vorderen Flügel: dedfedern rein purpurroth. Der Schwanz nad) der Spige hin gelb. Auf Zimor und Neuholland. V. *30. Ps eximius. Vaill. 23. 29. Shaw misc. 93. Schlank, mit Eleinem Schnabel; Kopf, Kehle, Bruft und untere Schwanzdedfedern purpurroth, Kinn und Baden weißlich- lila, das Noth der Bruft geht nach dem Bauch fpig aus. Die Tedern des Nadens und Mantels find fchwarz, goldgelb einge⸗ faßt; die kleinen Fluͤgeldeckfedern violet, die mittleren gruͤn, die Schwingen ſchwarzblauz die vier aͤußerſten Schwanzfedern find blaßlila, in weiß endigend ; die folgenden mehr lafurblau, die mittleren längften grün. Der Bauch iſt jonquillegelb, die Steiß— federn und Hofen grün. Der Schnabel weiß. Die vielen, nad) unreifen Vögeln gemachten Abbildungen differiren von diefer Be— ſchreibung. Im indifhen Deean zu Haufe. ®. *31. Ps. Pennanti Lath. John White 174. 175. Ps. elegans. Vaill. 78. 79. Ps. gloriosus. Shaw 53. Vieill. Gal. Purpurroth; ein Fleck unter den Baden, die Fugel und der Schwanz praͤchtig blau. Die kleinen Fluͤgeldeckfedern roth ib. t. 81. für Bellen aber reifen Vogel. Euvier erwähnt ihn mit falfhem (t. 51.) & V. Klettervögel. Psittacus. 731 gefäumt. Die Tarfen find etwas verlängert und der adgeftufte Schwanz nach dem Ende hin verbreitert, Neuholland ). V. *32, Ps. Brownii Kahl. Vaill. 80. [fälfchlic zum vorigen gerechnet.) Untenher jonquillegelb ins Dlivengrüne, die Stirnfedern voth, die Kehle bildet zwei blaue Badenfleden, Rüden und Man: tel find olivenbraun, auf den Slügeln mehr blau; die äußeren Schwanzfedern find blau, die ſechs langen mittleren olivengrün, am Ende blau. Ebendaher. V. *33. Ps. scapulatus. [Psittacus cyanopygius. Vieill, Gal. Suppl.] Vaill. 55. 56. Enl. 240. Kopf, Hals und Unterfeite zinnoberroth (an einem Eremplar meiner Sammlung; Le Vaillant bildet dieß carmoifinroth ab), Nüden und Flügel grasgrün, auf der Schulter ein fpangrüner Ted. Der Schwanz fat ſchwarz, ins Grüne und Violette fhimmernd, fo lang wie der Körper und gleichbreitz die Schwin- gen fehr lang, der DOberfchnabel corallenrorh. Am Naden ein blaues Halsband, aud) Schwanzdedfedern und Bürzel find blau, Beim Weibchen ift das Roth nur in der Steißgegend. Neubolland. *34, Ps. tabuensis Lath, V. Ps. atropurpureus. Shaw Mus. Lev. 34. Dbenher grün, mit braunrothem Kopf; Hals und Unter: feite dunkel purpurroth; der breite Schwanz grün, blau einge: faßt. Schwingen blau. Neuholland. V. *35. Ps. amboinensis. Enl. 240. J. White p. 168. 169. Wird von Kuhl zum Ps. scapulatus gezogen. V. D. Perruches ordindires. Mit ziemlich gleichfoͤrmig abgeſtuftem Schwanz. *36. Ph. Guaruba Kuhl. Vaill. 20. Ps. luteus Lath. Aratinga Carolinae *). Spix XU. *) Ein unreifer meiner Sammlung ift olivengrün mit einzelnen rothen und blauen Flecken an den obgenannten Stellen. +) Hr. Temmingk aͤußert ſich bei Gelegenheit mit Recht über die Unwiſſenheit oder Dreiftigkeit von Spir, längft bekannten Voͤgeln dergleichen neue Namen zu geben. 732 BER. EN Citronengelb mit blaugrünen Schwingen und manchmal gel- bem, manchmal ſchwarzgruͤnem Schwanz. Der Schnabel gelb: lichweiß. Um Para. V. *37. Ps. macrognathos. Psittacus guianensis Gm. Spix XXV. Grün, mit blauer Stien und fcharlachrothem Schulterfled. Der Schnabel, zumal die Unterfinnlade, fehr di; die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes gelblih. Bei Bahia. V. *38. Ps. ludovicianus. Enl. 499. Ps. carolinensis. Wilson III. 26. 1. Stirn, Gefiht und Baden orangeroth; der übrige Kopf und Hals rein citronengelb; das übrige Gefieder grün, in Blau und Gelblich ziehend, an den Schultern und einigen Stellen der Slügelfedern orangegelb, wie auch, weniger ſtark, die Knie und der Steiß. Der Schnabel und die Füße weiß. *39. Ps. pertinax. Enl. 523. Vaill. 34. 35. 36. 37. Grün, obenher dunkler, untenher heller, Stirn, Gefiht und Baden dunkelgelb, die Oberbruft röthlichgrau, Schnabel und Füße grau. Won mittlere Größe. Es giebt Varietäten mit ganz gel ber Unterfeite und blauen Schwingen, auch ſolche mit blaßgelber Stirn und roftrother Kehle ꝛc. V. *40. Ps. aureus L. Vaill. 4. Edw. 235. Schlank; der abgeftufte Schwanz von der Lange des Koͤr— pers. Dbenher dunkelgrün, untenher heller, der Scheitel ſchoͤn orangegelb. Die Augenkreife find nadt, am Oberhalſe befinden fi) einige vothe Federn. Schnabel fhwarz, Füße fleifchfarb. Brafilien. V. *41. Ps. canicularis. Enl. 767. Vaill. 40. g Grün, obenher dunkler, die Stirn ſchoͤn zinnoberroth, Schei- tel und Schwingen fehön blau. Die nadten Augenkreife oran- gegelb, der Schnabel grau, die Füße fleifchfard. Schlank; der Schwanz etwas länger als der Körper. Brafilien. V. Klettervögel. Psittacus. 733 *42, Ps. aeruginosus. Edw. 177. Schlank, grün; Kopf und Vorderhals braungelin, bie Un: terfeite gelblich ; zwifchen den Augen und an den Schwingen- fpigen blau. In Südamerika, V. *43. Ps. buccalis. Vaill. 67, Gruͤn, mit zugefpistem Schwanze. Die Federn um den Schnabel herum grau, Ein dunkelblauer Spiegel auf dem Fluͤ— gel. An der Bruft etwas graulich; Schnabel und Füße hellgrau. Diefe nicht ſehr große Gattung lebt in Cayenne. V. *44. Ps. virescens. Enl. 359. ‚VW aill. 57. Klein; ; der zugefpiste Schwanz ift Eürzer als der Körper. Er ift grün mit blauem Geficht und Schwingen, die mittleren Federn der Flügel weiß und ftcohgelb. Die Dedfedern citvonen= gelb. Schnabel und Füße braun. *45. Ps. Sosova. Ent. 456. 2. und 190. 1, Ps. Tovi. Vaill. 58. 59. Klein. Der Schwanz halb fo lang als der Körper, zuges fpigt, etwas abgeftuft. Der Vogel ift papageigrün mit einem rothgelben Fleck auf der Mitte der Flügel, die über die Hälfte des Schwanzes reichen. Unterflügel und mittlere Schwanzfedern find blau. Cayenne. V. *46. Ps. marinus. Enl. 768. Perruche Souris. Vaill. 38. Di, unterfegtz dev Schwanz fo lang als der Körper. Er ift olivengruͤn, die Schwingen dunkelgrün; Geficht, Kehle und Bruſt fhön perlgrau ins Blaulihe. Der Schnabel bräunlicy- roth. In der alten Welt. V. *47. Ps. ponticerianus. Enl. 517. Vaill. 31. Groß, mit abgeftuftem Schwanz, die zwei Mittelfedern von der Länge des Körpers. Dberfeite, Bauch und Schwanz laud): grün, auf den Flügeln ins Gelbe, am Schwanz ins Blaue; der 734 a DE a je Kopf lilagrauz eine ſchwarze Binde über der Stirn bis zum Auge; Baden [hwarz, Kehle und Bruft roſenroth. Pondichery. V. *48. Ps. capistratus. Edw. 232. Vaill. 47. Grün mit other Bruft, blauer Stirn und Kim, einem gelben Fleck im Naden, die Dedfedern der Unterfeite der Flügel roth, Unterfeite der Schwingen und des Schwanzes gelblih. Der Schnabel gelblih. leicht mehreren Zufländen des Ps. hae- V. matodus. *49. Ps. ornatus. Enl. 552. Vaill. 52. Edw. 174. Der Schwanz fürzer als der Körper, oval zugefpigt, dun- kelgruͤn mit violetblauem Scheitel. Naden, Kinn, Kehle und Bruft dunkelroth, jede Feder dunkelgrün eingefaßt. An den Sei: ten des Halfes und der Hüften gelb. Unterfeite des Schwanzes gelb, mit rothen Dedfedern. In der Oefangenfchaft variirt dieſe Färbung. Dflindien. V. *50. Ps. marginatus. Vaill. 60. Ps. olivaceus. Enl. 237. Grün, alle Fluͤgeldeckfedern blau, gelb gefaumt. Der Hin- terkopf blau, der Schnabel roth. Die Füße ſchwarz. V. *51. Ps. macrorhynchus. Enl. 713. Vaill. 33, * Stark; grasgruͤn, auf dem Ruͤcken und den Fluͤgeln meer— gruͤn; die kleinen Deckfedern ſchwarz, gelb geſaͤumt. Der Schna— bel korallenroth, die Oberkinnlade groß, weit vorgezogen. Auf Neuguinea. V. *52. Ps. grandis. Enl, 518. 683. Vaill. 126. 127. 128, beffer. Groß; mit leicht abgerundeten, nicht fehr langem Schwarze. Praͤchtig carmoifincoth, mit indigblauen Schwingen und blauem Fluͤgelrand, oder auch nody einem Lilafarbenen Bruftfled, der ſich bis zum Naden zieht. Die unteren Schwanzdedfedern gelb. Schnabel und Füße ganz fhwarz. Auf den Molukken. 8. Klettervögel. Psittacus. 735 . *53. Ps. incarnatus. Vaill, 46, Klein, ſchlank, grün, mit biutrother Kehle und eben fo, doch etwas bläffer gefärbten Kleinen Flügeldedfedern. Die Bauchfeite zieht ins Gelblihe, Schnabel und Füße fleifchfarb. Zumal auf Java. V. *54. Ps. borneus, Vaill. 44. Unterfegt, von mittlerer Größe. Obenher fchön ſcharlachroth, nach der Kehle, Bruſt und Fluͤgeln ins Gelbe. Die drei inner— ſten Fluͤgelfedern blau; die aͤußerſten Schwanzfedern und bie Spitzen der mittleren, das Fluͤgelgelenk und zwei Querbinden auf dem Fluͤgel, ſo wie deren Federſpitzen ſchoͤn gruͤn. Der Schna— bel gelbroth; ein kleiner, nackter, brauner Augenkreis. Auf Borneo. *55. Ps. Novae Guineae. Vaill. 49. Le Lori noir. Ganz fchwarzbraun ins Violet ſchillernd; mit ſchwarzbrau— nem Schnabel und Füßen. Die Unterfeite des abgeftuften Schwan: zes ſchoͤn gelbroth. Ein ftarker Vogel. In ganz Indien. V. *56. Ps. concinnus. Vaill. 48. Untenher berggrün, obenher dunkellauchgruͤn, die Stirn bis durch die Augen und ein Fleck dahinter purpurroth, der Scheitel blau, an den Hüften und der Unterfeite der Flügel jonquilfegelb. Im Nacken ein brauner Fed. Der Schwanz Eurz, abgejtuft, der Vogel nicht groß. Auf Neuholland. V. *57. Ps. pusillus. Vaill. 63. So groß wie ein Sperling. Grün, mit rothem Geficht und einem voftbraunen Halsband im Naden. Der Schwanz Eurz, ſehr zugefpist, die Schwingen lang. Auf der Südfee, 8. *58 Ps. humeralis. Vaill. 50. Perruche Banks. Dunkel grasgrün, mit carminrother Stirn, Kinnfled, Schul⸗ tergelenk, Flecken an den Hüften und Schwanzfedern, deren aͤu— Bere zugleich blau gefäumt find. Vor den Baden ein gelber ed. Der Scheitel und die Mitte des Flügels dunkelblau. Die Schwingen ſchwarz, der Schwanz Eurz, fpig. Auf der Suͤdſee. — V. 736 B3 *59. Ps. discolor. Vaill. 62, Perruche Latham. Dem vorigen etwas ähnlich, Elein. Schön grün, rund um den Schnabel purpurroth, eben fo am Fluͤgelgelenk. Die vordere Mitte des Flügels blau mit einem Eleinen weißen Strih. Auch die Seitendedfedern des Schwanzes find roth. Die Unterfeite des Schwanzes ift fchwarz. B. *60. Ps. undulatus [non Lichtenst. ] Shaw 673. Obenher olivenbraun, braungemwellt, mit grünen Schwingen ; Unterfeite grün; der Kopf gelbgruͤn, fehwarzblau gewellt; Elein. Auf der Suͤdſee. V. *61. Ps. chrysostomus, Kuhl t.1. Obenher olivengrün, untenher hellgrün, mit ſchwarzem Ruͤ— den und fchwarzblauen Schwingen und Dberfeite des abgeftuf: tem Schwanzes, deſſen Federfpigen gelb find. Zügel, Augen: Ereis und Bauch gelb, Augenbrauen blau. Acht Zoll lang. Neu: holland. Vom folgenden fehr verfchieden. V. *62. Ps. pulchellus. Vaill. 68. Klein; zeiſiggruͤn ins Dlivengrüne, nach unten ins Gelbe, mit zart blauem Scheitel, Kehle, Schwingen und vorderen klei— nen Dedfedern. Am Bauche orangegelb. Der Schnabel Elein, weiß, der fpise Schwanz von der Länge des Körpers. Auf der Suͤdſee. V. *63. Ps. zonarius, Shaw 657. Ps. viridis. Grün mit abgeſtuftem Schwanz, Geficht und Flügel ſchwarz; um den Naden und eine Binde am Bauch geld. Auf der Suͤdſee. V. ‚Hierzu kann man einige Gattungen mit quadratiſchem Schwanz fügen, bei dem fich die zwei Mittelfedern verlängern, deren verlängter Theil aber an der Spige Eeine Fahnenbärte hat. *64. Ps. setarius, | Temm. col. 15. Die Schäfte der zwei mittleren Schwanzfedern find noch) einmal fo lang wie diefe, nadt, und nur am Ende mit einem Kletterpögel. Psittacus. 737 Eleinen Sahnenbart verfehen. Das Männchen ift grasgrün; über den Scheitel weg läuft vor einem Auge znm andern eine grau= rothe Binde. Hinter derfelben zeigt ber Oberkopf ein fehönes Himmelblau; im Naden zeigt fich eine goldgelbe Binde, die Fluͤ— gelfähulter ift afchblau, an den Schwanzfedern ift viel Dunkelblau. Im ganzen indifchen Archipel. V. Unter den Papageien mit kurzem und gleichem Schwanz unterſcheidet man: V. CACATUS !), Die Cacadu’3. Sie tragen eine Haube von langen, ſchma— len, in zwei Reihen ftehenden Federn, die fih nah Willkuͤhr des Thieres aufrichten und niederlegen. Sie leben im entfernteiten Indien; das Gefieder der meiften ift weiß; es find die gelehrig- ſten von allen, und fie halten fich befonders gern in fumpfigen Gegenden auf. *65. Ps. cristatus L. Enl, 265. Ganz weiß; die Federhaube breit, abgeſtutzt, anliegend; fie richtet fi auf, aber nicht völlig nad) vorn; die Schwanzbafis und die Innenſeite der Flügel find feotwefelgelb, der Schnabel Be Auf den Molukken. *66. Ps. Philippinarum. Enl. 191. Um ein Viertel Eleinee als der nasicus, aber mit eben fo geftaltetem Federbufh auf der Stirn von ſchwefelgelber Farbe, übrigens weiß, mit rothen unteren Schwanzdedfedern und gelben Seitenfchwanzfedern. V. *67. Ps. malaccensis [richtiger moluccensis]. Enl, 498. Rofenfarb weiß; mit großem, rothem, herabhängendem Fe— derfchopf. Auf Sumatra und den Molukken. DB. *68. Ps. sulphureus. Enl, 14, Weiß; die gefaltete, zugefpigte Haube nach vorn gekräufelt, nicht fo groß wie beim folgenden; Schwanzende und Unterfeite der Flügel, oft audy die Wangen‘, ſchwefelgelb. Kleiner als der folgende. Auf den Molukken. V. Hr. Vieillot hat dieſe Abtheilung Plyctolophus genannt. ; 47 738 Bi ge *69. Ps. galeritus. White 237. Meiß, mit verlängerter, fpiger, gefalteter, nach vorn gefräu- felter Sederhaube, die nebft der Schwanzbafis ſchwefelgelb ift. Der Schnabel hornfarb. Auf Neufüdwallis. V. *70. Ps. nasicus Temm. Col. 331. Weiß, in der Gegend der Augen ins Nöthliche, ein Fleck diefer Farbe zwifchen Schnabel und Auge; die Bauch- und un: teren Schwangdedfedern vöthlichgelb und fchwefelgelb. Auf der Stirn ein weißer Tederbufh. Der Oberfchnabel ift fehr lang vorgezogen, ſchmal und fpigig, wie die Füße, grau. Auf Neu: holland. V. Einige erſt ſeit kurzem in Neuholland entdeckte Gattungen tragen einfachere und weniger bewegliche Federbuͤſche, die aus breiten, aber nur maͤßig langen Federn beſtehen. Sie naͤhren ſich zumal von Wurzeln !). *71. Ps. Banksii. Lath. Syn. Suppl. 109. Ps. magnificu,. Shaw nat. mise. 50. Schwarz; der große zufammengedrüdte Federbuſch und die Flügel gelbgefledt, die fünf äußeren Schwanzfedern purpurroth gebandert und gefledt. Der Schnabel ſtark, blaß, abgerundet. Auf Neuholland. U. *72. Ps. funereus, Shaw misc. 186. Schwärzlichbraun mit gelblichen Baden und gelber, ſchwarz— punftirtee Schwanzmitte. Der Schnabel blaß, etwas Bun PINR gedrüdt. Auf Neuholland. Der Federbuſch Klein. V. *73. Ps. Cookii Temm. Ps. Leachii. Kuhl III. Schwarz ins Schieferblaue, die Bafis des Schwanzes ſchoͤn roth; ein aufgerichteter nicht zuſammengedruͤckter Federbuſch und kurzer, dicker, kolbiger Schnabel. V. *74. Ps. roseus. Vieill. Gal. 25. 1) Calyptorhynchus Vigors und Horsfield’s. Klettervögel. Psittacus. 739 Col. 81. Kakatoe rosalbin. [Psittacus Eos Kuhl] Ein fhöner Vogel; vom Rüden an obenher nebft Schwanz und Steißfedern grau; Kopf, Hals und übrige Unterfeite ſchoͤn tofenroth; die Kopffedern bilden eine Eleine Haube. Auf der Suͤdſee. V. Noch andere haben ſtatt aller — nur einige herabhaͤn⸗ gende Federn, die bloß am Ende mit zerſchlitzten Baͤrten verſehen ſind und ihnen eine Art von Federbuſch bilden. *75. Ps. galeatus Lath. Obenher fehwarzgrüngrau, mit fchmwarzgrauen Schwingen . und Schwanz; der Kopf feuerroth, der zarte Federbufc nach vorn gerichtet. Auf Neuholland und der Ringsinfe. BD. Aber die bei weitem größte Anzahl hat auf dem Kopfe gar keine Zierde; die wegen der Leichtigkeit, womit ſie ſprechen lernt, bekannteſte Gattung iſt: *76. Ps. Erithacus L. Der Jako oder graue Pa: pagei. Edw. 163. Vaill. 99— 103. Ganz afchgrau, mit rothem Schwanz [und koeißtichen Ge⸗ fit]. Er kommt aus Afrika. JVarietaͤten mit rothem Bauch und Mantel und geſtrecktem braunem Schnabel, auch gaͤnzlich ſchwarzgraue oder hellgraue Voͤgel ꝛc. kommen vor, und ſind auch bei Le Vaillant J. c. abgebildet.] Die grünen Gattungen find viel zahlreicher: *’77. Ps. melanocephalaus. Vaill. 119. 120, Der Scheitel ift ſchwarz, der Naden ifabellgelb, Mantel, Flügel, Oberfhwanz und ein Fledichen zwifchen Schnabel und Auge find grasgrün. Die Kehle und der Bauch dunkelgelb, die Bruſt wie Mitchkaffee. Die Schwungfedern find ſchwarzblau, der Schwanz Eurz, der Körper did. Der junge Vogel hat gruͤ— nen Scheitel, grüngefäaumte Kehlfedern, und orangegefaumte Bruft: federn. In Gayenne. V. *78. Ps. signatus. Vaill, 105. Grasgruͤn mit blauen Schwingen, einem carmincothen Fleck 47 * 740 Bd goe)k auf den Flügeln und ebenfo auf der Unterfeite bes OR Schnabel und Füße grau, Mittlere Größe, Weſtindien. V. *79. Ps. menstruus, Ent. 334. Vaill. 114. Ps. flavirostris. Spix XXXI. 1. Schön grün, mit lafurblauem Kopf, Kehle und Bruft, bei jungen Vögeln noch mehr grün, bei den alten auch tiefere Fe— dern blau gerandet; die Steißfedern und die unteren Schwanzded- federn carminroth. Südamerika. V. *80. Ps. purpureus. Enl. 408. Vaill. 115. [eigentlich 114.5 die folgende Tafel, das Weibchen, fcheint mir ohnedieß ein nicht rein ausgefärbter Vogel.) Grün, mit erdblauem Kopf, Kehle und Oberbruft. Schwin— gen blau, untere Schwanzdedfedern des Eurzen Schwanzes cars minroth. Der Schnabel fhmwarzbraun mit orangegelbem N zur Seite. Füße grau. Cayenne. *81. Ps. sordidus. Vaill. 104. Obenher dunkelgrün, auf dem Scheitel und Naden ins Braune. Kehle blau, Bruft und Bauch Eirfchbraun, Steißfedern roth. Die Seitenfedern des Schwanzes blau. Der Schnabel gelb, nach der Spige hin roth. Mittlere Größe. In Neufpanien. BD. *82, Ps. amazonicus. Enl. 13. 120. 312, Vaill. 98%). Grün, mit gelbem Geficht und Kehle, Flügelgelent und Ho: fen. Die Stirn weiß, Schwingen und äußere Schwanzfedern ins Blaue, auf dem Flügel ein Eleiner rother Fleck. Auch an der Schwanzmwurzel roth. Die Federn der Unterfeite meergrün gefaumt. Der Schnabel weißlich, did, V. *83. Ps. aestivus. Enl. 547. 879. Vaill. 110. und 110. bis. Obenher mattgrün, ins Grauliche; Unterfeite mehr ins *) Die vom Verf. hier noch angeführte I. 99. gehört zu Ps. icnaen V. Klettervögel. Psittacus. 741 Gelbliche; der Scheitel gelb, blau umgeben, big zu lafurblauen Augenlidern. Die Baden dunkel orangegelb; auf der Mitte des Flügels ein rother Fled, die Schwingen blau, wie bie Außenfeite des Schwanzes. Schwanzende gelb. Der Oberfchnabel an der Spitze ſchwarzbraun. V. *84. Ps. coerulifrons Sh. Edw. 230. Vaill. 135. Obenher ſchoͤn dunkelgrün mit blauem Geficht; Kehle und Bruft purpurroth; untenher heller grün ; der Schwanz am Ende gelblich; auf der Mitte des Flügels ein vother Fleck, Schwingen blau. Der Oberfchnabel hat auf dem Rüden zwei röthliche Streie fen. Braſilien. V. *85. Ps. cyanotis Temm. Ps. brasiliensis L. Edw. 161. Vaill. 106. Schön grün, untenher ins Gelbe; das Geficht purpurroth, die Baden, die Schwingen und die außerfte Schwanzfeder blau; der mittlere Fluͤgeltand und bie zweite Schwanzfeder ‚purpurroth, ein Scheitelfle@ und das Schwanzende gelb. Die Flügeldedfedern gelb gerandet. Stark, Der Schnabel bla$. V. *86. Ps. dominicensis. [Ps. vinaceus Pr. Ma«.] Enl. 792. Spix XXVI. [XXVIL] Ps. columbinus. Grin, die Außerften Schwingen blau; Schnabel, Stirn, ein Fleck auf den Schwingen und die Baſis der Schwanzfedern ſcharlachroth; ein Sederfchopf im. Naden blau und fehwarz ein— gefaßt; ein gelber Fleck an der Schulter. V. *87. Ps. Dufresnianus Kühl, Vaill. 91. Grün, ins Blaulihe; ein orangegelbes Stienband, nach den Augen in reines Gelb übergehend; Kopf und Hals und einige Bruftfedern blau; ein orangegelber Querfled an der Mitte des Blügels; Scwingenfpigen blau; der Schnabel ſtark. Cayenne, V. *88. Ps. autumnalis. Edw. 164. Veill. 111. 742 Bögel. Papageigruͤn; mit ſcharlachrother Stirn und einem ſolchen Fleck an den Schwingen; ; Baden und Schulterrand ber Fluͤgel, ſo wie die zwei aͤußerſten Schwanzfedern orange; Scheitel, ein Fleck am Fluͤgel und das Ende der — berlinerblau; der Schnabel blaßgelb. Braſilien. v *89. Ps. havanensis. Enl. 360. Vaill. 122. Obenher nebft dem Schwanze dunkelgrün; die Unterfeite mehr Tilablau, jede Feder grün geſaͤumt; der Kopf und die Schwingen blau; auf den Fluͤgeln ein purpurrother Fleck; die Steißfedern gelb. Der Schnabel blaßgelb ins Sleifchfarbene, die Süße grau, die Größe die einer Amazone. V. *90. Ps. leucocephalus L. Enl. 835. 548. 549. Vaill. 107. 108. 108 bis. 109. Das Männchen grün, die Stirn bis zum Scheitel weiß, die Baden bis zur Kehle nebft Unterfeite der Schwanzwurzel roth, der Bauch violet, die Schwingen blau; das Meibchen ift grün mit blauen Schwingen und blaßrother Stirn. Der Schna: bei weiß. Auf den Antillen. DB, *Ps. albifrons, Mus. Carls. 52. möchte berfelbe feyn. V. *94. Ps. pulverulentus. Enl. 861. Le meunier ou le Criq poudre. Vaill. 92, Sehr groß; graugrün, ins Gruͤnſpanfarbige; der Kopf dun— £elgrun mit einem gelben Fleck auf dem Scheitel; die Schwin- genfpigen und äußeren Fahnen der äußeren Schwanzfedern- blau, in der Mitte der Schwingen roth. Der Schnabel ſchwarz, am Rande gelb. V. *92. Ps. festivus. Enl. 840. Vaill, 129. Groß; gruͤn ins Blauliche mit carmoifineother Stien und himmelblauen Augenbrauen; die Schwingen dunkelblau; der Bür- zel fchön voth, der Schnabel grau, Guiana. V. Kletterpögel. Psittacus. 743 *93, Ps. aceipitrinus. Enl. 520. Spix XXXII. A. Obenher grün, mit ſchwarzen Schwingen; Unterfeite blau und purpur gebandert; ein Schopf von ſcharlachrothen, blau ges ſaͤumten, nach der Spiße breiter werdenden Federn vom Scheitel herab; der Kopf bräunlich, heller geftrichelt. V. *94. Ps. senegallus. Enl. 288. Vaill, 116. 117. Kopf und Hals grau; Bruft und übrige Oberfeite grün; der Bauch orangegelb; die Unterfeite der Flügel grau, an den Achfeln gelb, der Schwanz kurz, gleidy lang; Schnabel grau. Der Vor gel nicht groß, unterfegt. Amerika. V. 95. Ps. Meyeri. Ruͤppell Atlas T. 11. Obenher nebſt Hals und Bruſt aſchbraungrau; Fluͤgel und Schwanz ins Olivengruͤne ziehend; Fluͤgelſchulter gelb, Bauch und Steißfedern ſchoͤn ſpangruͤn. Manchmal finden ſich auf dem Kopfe einige ſchwefelgelbe Federn. Kordofan. V. *96. Ps. Vaillantii Lath. [Ps. infuscatus S%.] Vaill. 130. 131. Kopf, Hals und Bruft olivenbraun; übrige Oberfeite braun: grün, Unterfeite meergrün, fo auch der Bürzel und Steiß; am Schultergelent und den Hofen orangegelb. Der Schnabel weiß. Sn Afrika. V. *97. Ps. gramineus, Enl. 862. Vaill, 121. Obenher grasgruͤn; untenher olivengrun ins Gelbe; Ober: Eopf, Schwingen und Auferfte Schwanzfedern fhön blau. Der ſtarke Schnabel fleifchroth, die Füße grau. Groß. Auf Amboina. V. *98. Ps. sinensis Edu. Edu. 231. Enl. 514. Vaill. 132. Groß; ſchoͤn meergrün; obenher mit Blau gemifcht; die Schwingen ganz blau; die Hüften und Eleinen Fluͤgeldeckfedern 744 Bögel. carmoiſinroth. Der Oberſchnabel fleiſchroth, der rn fhwarz. In China. *99. Ps. Geoffroyi. [Ps. personatus Shaw.) Vaill. 112, 113. Klein, mit Eurzem, ar Schwanz. Wieſengruͤn, das Männchen mit lila Scheitel und gelbrothem Geſicht bis zur Kehle; die Unterfeite der Flügel an den Achſeln bläulih, an den Schwingen grau. Der Schnabel roth. Auf der Südfe. V. *100. Ps. Xanthops. Spixz XXVI. Grün, mit ſchwefelgelbem Schnabel, Oberkopf und Backen. Die Bauchfedern blau geſaͤumt. V. *101. Ps. mitratus Pr. Max. Braſ. Tui-maitaca Col. 207. Spix XXIX. XXX. Ps. Maitaca. Schön grasgrün, obenher etwas dunkler; der außere Rand des Flügels und der Schwungfedern, fo wie einiger Schwanzfes dern, lafurblau. Der Oberkopf des reifen Männchens zinnober- toth, was den Jungen und Weibchen zu fehlen fcheint. Pa *102. Ps. Diadema. Spix XXXIL. Blaulichgruͤn, Stirn und Kehle purpurroth; der Scheitel blau, dahinter gelblich; ein gelb und rother Spiegelfled auf den Fluͤgeln; die Spigen der Schwingen violetfchwarz. Man nennt diejenigen Lori's, bei denen der Grund des Gefieders roth und der Schwanz etwas Eeilförmig ift, und bie fich fehr gewiffen Perrüfchen nähern. Sie finden fi nur in Oſtindien. *103. Ps. unicolor. Vaill. 125. Über und über carmoifinvoth, felbft der Schnabel. Nur bie Schwingen ziehen ins Schwarzbraune. V. *104. Ps. Domicella. Ent. 119. Vaill. 94. 95. Kletterväögel. Psittacus. 745 Purpurroth, mit einer fchmefelgelben Binde zwiſchen Bruft und Hals; die Flügel grün, auf der Unterfeite blau. Der Scheis tel fchwarz, ins Blaue. Die mit gelben Flügeln, grünen Hofen, und ohne Halsband, find Varietäten. Auf den Molukken gemein. V. *105. Ps. Lori. Enl. 158. Vaill. 123. 124, Roth und indigblau, mit grünen Flügeln. Entweder Schei: tel (bis zum Schwarzen), Naden, Bruft, Bauch und Steißfedern tief blau, Untergeficht, Kehle bis zum Naden, Rüden und Buͤr— zel purpurroth; oder nur Scheitel, Oberruden , Bauch und Schwanz blau, und alles Übrige roth. Der Schnabel blaßroth. Lesterer fol das Weibchen feyn. Auf den Philippinen. V. *106. Ps. Garrulus. Enl. 216. Vaill. 96. Roth, mit grünen Flügeln, Hofen und Schwanzende. An den Schultern und auf dem Rüden ein gelbes Fleckchen. Der Schnabel gelb. V. *107. Ps. cyanurus Sh. Vaill. 97. Schön purpurroth mit blauen Schulter= und einigen Dec: federn, Schwanz und Hinterbauch. Die Schwingen ſchwarzbraun, der Schnabel gelb. V. VI PSITTACULA Kunl. find Eleine Papageien mit fehr Eurzem Schwanz. Sie heißen auch Perruches, aber fälfchlich. *108. Ps. passerinus. Enl. 455. Shaw mise. 893. Spix XXX. Grün; Schultern, Bürzel und zweite Dedfedern —* Von der Groͤße eines Canarienvogels. Braſilien. V. *109. Ps. Tui. Enl. 456. Vaill. 70, Don ber Größe eines Canarienvogels. Ganz grün, mit gelbem Scheitel, am Halfe blaulih; Bauchfeite gelblichgrün. Schnabel und Füße braungeld. Gemein in Cayenne, V. 746 Bd Be. *410. Ps. — Ent. 591. [791] 1 Vaill. 69. Shaw 132. Die, von der Größe eines Gimpels. Kopf und Hals gras: grün, Bruft und Bauch apfelgrün. Die Flügel braun. Die großen Dedfedern, fo wie die drei inneren Eleineren, gelb, mit blauen Spigen. Der Schwanz violet, etwas abgeftuft, am Ende mit fchwarzer Binde. Der Schnabel rofenroth. Sehr gemein auf Java. V. *111. Ps. pileatus. Enl. 744, Le Caica. Vaill. i33. Nicht fehr groß. Grün, Kopf und Kehle ſchwarz; Naden feuerfarb, Schwingen blau, fo wie auch das Ende jeder Schwanz: feder. Der Schnabel röthlih, die Füße grau. Cayenne. V. *412. Ps. Barrabandi. Vaill. 134. Dem vorigen ähnlich, mit fchwarzem Kopf, aber goldgelben Baden und Hofen, fo wie Flügelfchulterrand, die unteren Flügel: dedfedern feharlachroty. Der Bauch meergrün, der Schwanz kurz. Südamerika, V. *113. Ps. canus. Enl. 791. 2. Shaw 425. Kopf, Hals und Bruft graulichweiß, Kilafhimmernd; Bauch und Steipfedern fhön gelbgruͤn; Bürzel ſmaragdgruͤn; der Eurze, abgeftufte, grüne Schwanz mit ſchwarzem Endfaum. Ma: dagaskar. *114. Ps. Swindernianus. KullT. 11. Kopf bi zum Nacken ſchoͤn grün, Ruͤcken Fluͤgel und Schwanz dunkelgrün; eine ſchwarze Binde im Nacken; ber Ober: ruͤcken gelb, Bürzel dunkelblau; die Federn des kurzen Schwanzes an der Baſis zinnoberroth. Geſicht und Unterſeite gruͤngelb. Die Schwungfedern ſchwarz, gruͤn gerandet. Klein. Soll aus Afrika ſeyn. V. *415. Ps. Galgulus. Enl. 190. 2. Klettervögel. Psittacus. 747 Schön papageigrün, mit blauem Scheitelfled- und orangegel: bem Naden; die Bruft des Männchens, Bürzel und obere Schwanzdedfedern purpurroth. Der Schnabel ſchwarz und —2 tig. Auf den Philippinen. *116. Ps. philippensis. Enl. 520. Hellgrün; mit vother Stirn; Bruft des Maͤnnchens, Bürzel und Schwanzdedtfedern (die aber. den Schwanz minder bededen als beim vorigen) purpurroth, V. *117. Ps. vernalis. Mus, Carlson. 29. Grün, der Kopf glänzender, — gelbgruͤn, der Schwanz blaulich; der Buͤrzel und die oberen, das Schwanzende erreichen: den Schwanzdedfedern purpurroth. Die Kehle bisweilen Pr der Schnabel roth. Auf den oftindifchen Inſeln. *118. Ps. indicus. Edw. 6. Dunkelgruͤn, untenher gelbgrün; die Kehle blaͤulich; Buͤrzel und obere Schwanzdedfedern fcharlachroth. Der Schnabel roth. Oſtindien. V. *119. Ps. torquatus. Sonnerat nouv, Guin. 393. Grin, mit gelbem, ſchwarz quergeftreiftem Naden und Halsband. Schnabel und Füße fhwarz Klein. Auf der Sn- fel Luçon. V. *120. Ps. simplex Kulil. Sonnerat ıb. 38.1. Grün, untenher heller; Schnabel und Füße se; der Schwanz kurz. Auf der Inſel Lugon. V. *121. Ps. pullarius. Enl. 60. Grün, mit fcharlachrother Kehle und Stirmbinde und blauem Bürzel. Der Schwanz ſcharlachroth mit ſchwarz und gruͤner Endbinde. Das Weibchen und die Jungen haben I Hinterkopf und Kehle. Afien und Afrika. Klein, *122. Ps. micropterus. Sonnerat 41, Gelbgruͤn, die Flügel ſchwarzgruͤn mit breiter, gelbgruͤner 748 B:3 nei. Querbinde; Rüden und Schwingen ſchwarz, der Schwanz mit fchmaler, violetter Binde. Inſel Lugon. U. *123. Ps. taitianus Gm. Enl. 455. 2, Vaill. 65. Shaw nat. misc. 7. Ps. porphyrus. Schön dunkelblau, mit weißer Kehle und Bruft und rothem Schnabel und Füßen. So groß wie ein Ganarienvogel. Auf Otaheiti. B.. *124. Ps. Sparmanni. Mus. Carls. 27. Vaill. 66. Klein. Über und über dunkel berlinerblau, Schnabel und Füße roth. Auf Dtaheiti. Die Zunge endiget in einen Pinfel, wie beim vorigen. BD. **125. Ps. Desmarestii. Voy. de la Cogq. t. 35. Obenher braungrün, mit goldgelbem Scheitel und feuercother Stirn; die Oberbruft blau, unten roth gefaumt, der Bauch gelb: grün. Auf Neuguinea. V. * 126. Ps. fringillaceus. Vaill. 71. Shaw nat. misc. 1. Ps. porphyrocephalus. Stirn und übriger Körper dunkelgrasgruͤnz der Scheitel fchön indigblau, Kehle und ein Sled am Bauche N, die Steiffedern dunkelblau. Auf der Südfee. Klein. *127. Ps. Phigy. Vaill. 64. Purpurroth mit blauem Scheitel, Hofen und Steißfedern; Fluͤgel, Schwanz und ein Fleck im Nacken grasgruͤn. Klein, Auf der Südfee. V. *128. Ps. xanthopterygius. Spix XXXIV. 2. Gelblichgruͤn; die mittleren Fluͤgeldeckfedern citronengelb— So groß wie ein Sperling. Braſilien. V. *129. Ps. gregarius. Spix XXXIV. 3. 4. | Grasgruͤn, der Kopf des Weibchens gelblich; die Schwin: — — Klettervögel. Psittacus. 749 gen ſind beinahe ſo lang als der Schwanz, und der Schnabel * beinahe zwei Zaͤhne. Von der Groͤße des vorigen. Ebendaſ. V Alle dieſe Groͤße- und Farbenverſchiedenheiten koͤnnen FR generifche Unterfcheidungen rechtfertigen. Allenfalls VI. MICROGLOSSA Vieill. die Rüffelpapageien Le Vaillant's, liefern hinlaͤnglich gute Charaktere um fie von den übrigen zu trennen. Ihr kur— zer vierediger Schwanz, und ihr Federbuſch, aus langen und ſchma— fen Federn beftehend, geben ihnen einige Ähnlichkeit mit den Ca— cadu’s. Sie haben nadte Wangen wie die Ara's; aber ihr un= geheurer Oberſchnabel, ihr fehr Eurzer Unterfchnabel, die ſich beide nicht völlig ſchließen können; ihre cylindeifche, in’ eine Eleine hor— nige, an der Spige gefpaltene Eichel endigende Zunge, die ſehr weit aus dem Schnabel hervorgeftredit werden kann, ihre über dem Knoͤchel etwas nackten Füße und endlich ihre kurzen und platten Tarfen, auf die fie beim Gehen auftreten, unterfcheiden fie von alten Papageien. Men Eennt nur zwei [2] Oattungen, in Oſtin⸗ dien zu Haufe. *130. Ps. (M.) aterrimus Gm, *) [Ps. Gigas Lat] Edw. 316. 131. Ps. (M.) Goliath Kuhl. Der graue, Vaill. 12.12. L'Ara a trompe. Der Ara gris @ trompe ib. 11. kann nur eine Varietät feyn ). Blaufhwarz, mit ganz ſchwarzem Schnabel und Füßen. Er Eann alle Halsfedern vorwärts bis an die Augen richten und die nadten Hautjtellen damit bededen. Der graue, Vaill. T. 11., ift zwar größer, doch koͤnnte dieß das Alter anzeigen. V. Vielleicht kann man auch ein Untergefchlecht VII. PEZOPORUS Tl. aus den Erdpapageien (Perruches Ingambes Le Vaill.) machen. Ihr Schnabel ift ſchwach, ihre Zarfen höher und die *) Wenn, wie auch ich glaube, Hr. v. C.'s Meinung richtig ift, daß der graue (&. Anm. 3. folgenden) nur eine Varietät deffelben Vogels ift, fo geht dieſer hir ein. Kuhl fcheint ihn nur auf ke, getrennt zu haben. 1) Übrigens ift die Bezeichnung: Rüffel, twenig genau. Die — iſt nicht hohl, ja eigentlich bezeichnet dieſen Theil nur das kleine * 750 BD. Ust. Krallen geftredter al3 bei anderen Papageien. Sie laufen auf der Erde und fuchen ihre Nahrung auf Kräutern. *132. Ps. (P.) formosus. Vaill. 1. 32. La Perruche ingambe. Shaw. mise. 223. [Ps. terrestris.] Schlank, mit Eleinem Kopf und fehr langem, abgeftuftem Schwanz. Gelbgrün, mit fhwarzbraunen Querbinden auf jeder Feder. Ein other Streif auf der Stirn. Auf Vandiemensland. *133. Ps. (P.) Novae Zelandiae Lath. Mus. Carls. 28. [Forster Ic. 46. 47.) Grün, am Hinterkopf hinter den Augen, am Bürzel und zur Seite fcharlachroth. Der Schnabel filberfarbig, an der Spige fhwarz. Die äußeren Schwanzfedbern ins Gelbliche. B. *134. Ps. (P.) cornutus. Lath. Suppl. II. t. VII. Ps. —— Obenher papageigruͤn, untenher gelbgruͤn, mit blutrothem Scheitel, der zwei aufgerichtete, verlaͤngerte gruͤne, an der Spitze rothe Federn hat. Die Zuͤgel ſchwarz, eine goldgelbe Binde am Hinterkopf bis zu den Augen. Das Schwanzende blau. In Neucaledonien *). V. Man bringt gewoͤhnlich zu den Klettervoͤgeln zwei afrikaniſche, einander ſehr nahe ſtehende Vögel, die mir auch einige Verwandt— ſchaft mit den hühnerartigen, und namentlich mit den Hokko's zu haben fcheinen. Sie haben die Flügel und den Schwanz der Hokko's und halten ſich, wie diefe, auf Bäumen auf; ihre Schnabel ift Eurz und ihre Dberfinnlade gewoͤlbt; ihre Füße haben zwifchen den DVorderfingern eine Eurze Membran, aber wahr ift, daß fich der äußere Finger oft nach hinten wendet wie bei den Eulen. Ihre Nafenlöcher fehen auch ganz einfach in der Hornfubftanz des — ara. A Eylinder bedeckt. S. Geoffroy d. ©t. Hil. Ap. St. Bieillot hat daraus fein Gefhleht Microglossa T. L. RER Sch habe bei diefem Gefchlecht Die Arten Le Baillant’s und Ban nicht eingefhoben, die Hr. v. C. abſichtlich uͤbergangen hat. Sein Verfahren fcheint mir um fo mehr zu billigen, als ich ſelbſt be= merkt, daß obige Drnithologen viele Altersverfchiedenheiten und Varietä- ten zu Gaftungen erhoben haben. V. Rlettervögel. Corythaix. 751 Schnabel. Die Kinnladenränder find gezähnelt, und ihr Brufts bein (wenigftens das der Turako) hat jene großen, bei den Hühnervögeln fo gewöhnlichen Ausfchnitte nicht. Diefe Vögel, aus denen man zwei Gefchlechter bildet, find: 12. CORYTHAIX t). ZZ. Zurafo. bei denen der Schnabel nicht bis zur Stirn hinauf fteigt, und deren Kopf mit einem aufrichtbaren Zederbufche [wie ein fharfer Kamm] verziert ift. Die gemeine Gattung ift: 1. C. Persa. [Cuculus Persa L, Musophaga Persa Licht.) Enl. 601. ? Vaill. Promer. etc. 16. 17. Lebt in der Nachbarfchaft des Caps, ift fehön grün, mit ei— nigen carmoifinrothen Flügelfedern. Niftet in Baumlöchern und nährt fih von Früchten. [Bei einigen ift die hintere Hälfte des Körpers und der Schwanz hell: violetblau. ] *2, C. Gigas. Vaill. Promerops et Guep. pl. 19. Touraco geant. Die ganze Oberfeite nebft Bruft und Flügeln ſchoͤn türfis- blau, mit fhwarzer, aufrichtbarer Federhaube. Der Bauch ift fhmusiggeldgrün, Hoſen und Steißfedern kirſchbraun. Die Un: terfeite des großen abgerundeten Schwanzes ift an der Wurzel und zur Endhälfte ſchwarz. Der Schnabel gelb. *3, C. Paulina. Musophaga Paulina Temm. Col. 23. Touraco Pauline. Opaöthus erythrolophus. Vieill. Gal. 49. Grün Eupferglänzend, am Bauche ins Blaue ziehend; an den Schwungfedern carmincoth, um die Baden weiß, auf dem Kopfe ein rother Helm fein zerfchligter Federn, die ſich von beiden Seiten zufammenlegen und einen Kamm bilden, der zum Naden herabreicht. Die Flügel Eurz, abgerundet. Aus dem füdlichen Afrika. V. *4. C. fusca. Vaill. 20. Musophaga varia. Vieill, Gal, 48. 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Opaëthus umgeändert. 752 Bd guet. Dbenher erdbraun, Bauch und Hofen weiß, mit großen braunen Schaftftichen. Im Naden ein fhmaler Schopf. Die Süße hoch. BD. 13. MUSOPHAGA Tsert. So benannt, weil fie ſich zumal von den Früchten des Pi: fangs nähren. Sie haben zum Charakter, daß die Bafis ihres Schnabels eine Scheibe bildet, die einen Theil der Stirn bededk. Die bekannte Gattung: M. violacea. Vieill. Gal. 47. Vaill. Promer. pl. 18. Touraco violet, Hat nadte rothe Augenkreife, violettes Gefieder, den Hinter: Eopf und die großen Flügelfedern purpurroth. [Untenher mehr ſchwarz.) Ein weißer Strich geht unter der nadten Augenftelle vorbei. Sie lebt in Guinea und am Senegal. Vierte Ordnung der Vogel, GALLINAE L. Die hühnerartigen Vögel, haben ihren Namen von der Verwandtſchaft mit unferem Hause bahn, und wie er, einen gewölbten Oberfchnabel, die Nafenlöcher in einem weiten hautigen Raum an der Baſis deffelben, mit einer Knorpelfchuppe bededt; find fchwerfällig, mit kurzen Fü: geln verfehen [dagegen fehr ausgebildeten Beinen], und die Größe ihres Enöchernen Bruftbeins wird durch zwei große und tiefe Aus— ſchnitte fo vermindert, daß diefe faft deffen gefammte Seiten bil: den. Auch, tritt der abgeftugte Kamm deffelben fchief nach vorn, und die Spige des Gabelknochens kann ſich nur durch ein Liga— ment damit verbinden: lauter Umftände, die, indem fie die Flug— fähigkeit fchwächen, ihnen ihren Flug felbft erfchweren. Shr Schwanz hat mehrentheils vierzehn, ja bisweilen bis achtzehn Fee dern. She unterer Larynx ift ſehr einfach; auch kommt unter ihnen Eein Vogel vor, der angenehm fange; fie haben einen wei— ten Kropf und einen fehr Eraftigen Magen. Mit Ausnahme der Hokko's, legen und brüten fie ihre Eier auf der platten Erde, auf einigen Strohhalmen oder roh hingeftreutem Gras. Jedes Männchen hat in der Negel mehrere Weibchen, und Eümmert fih) niht um das Meft oder die Erziehung der Jungen, bie in der Regel zahlreich, und oft, fo wie ‚fie aus dem Ei kommen, fhon zu laufen im ftande find. Diefe Ordnung wird zumal aus einer fehr natürlichen Fa— milie zufammengefegt, die dadurch merkwürdig ift, daß fie ung die meiften unferer Hausvögel und ein treffliches Wildpret liefert; ihre Worderfinger find an der Bafis durch eine Eurze Haut ver einigt, und längs ihrer Ränder gezahnelt. Diefe Ordnung kann auch nur duch fehr unbedeutende Charaktere, von einigen An— hängfeln des Kopfes entlehnt, in Stämme unterfchieden merden. ‚ Um aber die Thiere nicht zu fehr zu vervielfältigen, wollen wir pn die Gefchlechter, die jene Membran der Füße nicht haben, : 48 754 B.:B,0.% ih: doch auch zugefellen. Die einen von diefen, die Zauben, ver: binden die Hühnervögel mit den perlingsartigen; die anderen, die Hoatzin's, nähern fie etwas den Turako's. 1. CRAX. (Alector Merrem.)!) Sind große amerikanifche Hühnerarten, unferen Truthühnern fehr ähnlich, mit großem, abgerundetem, aus großen fteifen Fe— dern beftehendem Schwanz. Mehrere unter ihnen haben fonder- baren Bau der Luftröhre. Sie leben in Wäldern, nähren ſich von Knospen und Früchten, niften dafelbft auf Bäumen, figen den Tag über auf ihnen, und find fehr gefellig und zur Domes ſticirung geneigt. Gmelin und Latham haben ſie in Hok— ko's und Jaku's, aber nach ſehr unbeſtimmten Charakteren unterſchieden. Wir theilen ſie auf folgende Weiſe ein: I. CRAX L. Eigentliche Hokko's. Mitou im Braſil. Mit ſtarkem Schnabel, deſſen Baſis mit einer bisweilen leb⸗ haft gefärbten Haut umgeben ift, in melde die Nafenlöcher ges bohrt find; auf ihrem Kopf befindet fich ein Buſch aufgerichteter, langer, ſchmaler, an ihrem Ende gekraufter Federn. Sie haben den Wuchs der Truthühner, und fleigen wie diefe auf Baͤume. Man zieht fie mit Leichtigkeit in Amerika, und es kommen von dort fo verfchieden gezeichnete Individuen zu uns, daß man Anftand nimmt, ihre Gattungen danach zu charakteriſiren. 1. Cr. Alector L. Der Mitou-Poranga Markgr. Buffon ois. II. pl. XIU. Vieill. Gal. 199. Iſt ſchwarz, mit weißem Unterbau und gelber Wachshaut. Seine Luftröhre macht vor dem Eintritt in die Bruft nur eine leichte Biegung. Einige andere, wie: 2. Cr. globicera L. Enl. 86, Edw. 295. 1. haben an der Bafis des Schnabels einen Eugelförmigen, mehr oder minder großen Hoͤcker. Unter beiden Gattungen findet man welche, deren Körper 1) AMlector ift der griechifche Name für Hahn. a = SHühnerartige Vögel. Crax. 755 verſchiedentlich weiß und dunkelgelb geftreift ift (Aldin II. 32, und diefer fcheint der wahre Hoaztzin aus Meriko des Fernandes); bisweilen ift aber die Unterfeite gleichförmig Lömwengelb, So das bei Azara Voyage IV. p. 169 befchriebene Weib: chen; es feheint auch nach anderen Neifenden, daß die Hennen _ diefe Färbung haben. Die in Peru vorkommenden: 3. Cr. rubra L. Enl. 125. haben die Unterfeite lebhaft roftbraun, und den Kopf und Hals mannigfach ſchwarz und weiß gezeichnet. Hierher gehört dann noch: » *4. Cr. fasciolata. Spix LXIL A. Kopf, Hals und Oberfeite ſchwarz, Nüden, Flügel, Schwanz und Bruft ſchmal roftgelb gebändert; an der Kehle gelbe Flecken, auf dem Kopf ein weißer, ſchwarz gebänderter Federbufch; der Bauch roftgelb. Der Schnabel gelbbraun. Brafilien. V. *5. Cr. Blumenbachii. Spix LXIV, Kopf, Hals, Bruft, Oberrüden und abgeftufter Schwanz violetſchwarz; die Flügel roſtbraun, ſchwarz gebaͤndert; der Bauch brauntoth; auf dem Kopfe ein ſchwarzer, Eraufer, weiß gebander- ter Federbuſch. Brafilien. B. *6. Cr. globulosa. . Spix LXV. LXVL Violetſchwarz, das Männchen mit weißem, das Weibchen mit gelbrothem Hinterbauch; ein ſchwarzer Eraufer Federbufch bei beiden Geſchlechtern. Das Maͤnnchen hat am gelben Schnabel oben eine gelbe Fleiſchkugel, am Unterſchnabel jederſeits eine. Ebendaſelbſt. V. *7. Cr. rubrirostris. Spix LXVI. Schwarz, violetfchillernd, mit Federbufh. Der 5 und Steiß weiß, der Schnabel an der Baſis roth. I. URAX Cw. Pauri. !) Ihr Schnabel ift fürzer und dieer, und die Membran an 1) Pauri ift der Name, mit welchem ihn Fernandez bezeich- net; Urax nannten die Athenienfer den Auerhahn. a 8 * 756 Be ſeiner Baſis, ſo wie der groͤßte Theil des Kopfes mit kurzen und dicht wie Sammet ſtehenden Federn beſetzt. Die gemeinſte Gattung: 8. Cr. (U.) Pauxi L. Pierre oder vielmehr oiseau de Pierre genannt. Enl. 78. Vieill. Gal. 200. Trägt an der Bafis des Schnabels einen eiförmigen Höder faft fo groß mie der Kopf, von hellblauer Farbe und fo hart wie Stein. Diefer Vogel ift ſchwarz, und fein Hinterbauch fo wie der Schwanz am Ende weiß. Er brütet auf der Erde. Man Eennt fein Vaterland nicht ganz genau. Seine Luftröhre ſteigt außen, längs der rechten Seite bis hinter das Bruftbein, herab, biegt fi) dann nach links und kommt nad) vorn, um durch den Gabelknochen in die Bruft zu fleigen. Alle ihre Ringe find zu= fammengedrüdt. _ 9. Cr. (U.) Mitu. Der wahre Mitu Markgraf’. Crax galeata Lath.*) Crax tomentosa. Spix LXIII. . Ourax Mitu. Temm. col. 153. Er hat flatt des Höders nur einen hervorfpringenden Kamm _ auf dem Schnabel, der roth ift. [Hinter:] Bauch und Schwanz- ende find zimmetbraun !). [Er ift fhwarz, purpurfchillernd, die Fuͤße braun.] *10. Cr. (U.) tuberosa.® Spix LXVI.a. Violetſchwarz glänzend, mit rothbraunem Hinterbaͤuch und Steiß, und weißem Schwanzende; der vothe Schnabel an der Bafis höderig, der Federbuſch aus großen, ungefräufelten Federn beftehend; ein großer Vogel. Er feheint mir der reife vorige, zumal aber Temmingk's T. 153 hierher gehörig. 3 * Nah TemmingE müßte diefes Gitat zu Nr. 1, der etwas größer ift. Auch nennt er den Saum am Schwanzende weiß und bildet ihn eben fo ab, Spix dagegen nennt ihn ausdrüdlicd) braun, wie Cu— vier. Ich möchte ihn zum folgenden als jungen re Ay nen. . 1) Der Chacamel Buffon’s (Crax vociferans), auf eine unbe flimmte Angabe des Fernandez gegründet (Cap. XN), hat nichts Authentifhes; Sonnini glaubt fogar, daß es der Falco vulturinus feyn Eönnte., Der Caracara Buffon’s und Dutertre’s ift der Agami (Psophia). Hübhnerartige Neger Crax. 757 *11. Cr. (U.) Urumutum, ib, LXII. Groß, Eaftanienbraun, um die Augen AO und gelblich; Rüden und Mantel zart ſchwarz gewellt, der Federfchopf ſchwarz, ber Schwanz fhwarz, am Ende weiß. Der Schnabel roth. Von bee Größe einer Henne. V. II. PENELOPE Merrem. Die Guan's oder Yacou !). She Schnabel ift dünner als der der Hokko's, und ber Augenkreis wie die Kehle nackt. Letztere kann fich aufblähen. Auch bei ihnen fommen mehrere Farbenverfchiedenheiten vor, unter denen es ſchwierig iſt, ſpecifiſche Grenzen auszumitteln. Die zumal, welche einen Federbuſch tragen, find bald von ver: fchiedenem Braun oder Bronze (Penelope ——— Merrem II. IX.); bisweilen an der Bruft gefledt. 12. Penelope cristata L. ?) Edw. 13. 3. Bald ſchwarz, mit den nämlichen Fleden, und mehr oder minderem Weiß am Federbuſch und den Flügeldedfedern *). Jacquin Beitr. T. 10. Bajon Cay. pl. V. F. Jacutinga.. Spix t. LXX. Es giebt aber auch noch Zmwifchenftufen zwifchen dieſen bei- ben Ertremen: 13. P. Pipile. Sacquin Beitr. T. XI. Die Luftröhre fleigt, wenigfteng bei den erfteren, unter ber Haut, bis weit hinter den hinteren Nand des Bruftbeins herab, hierauf in die Höhe, um fich noch einmal zu biegen und gegen den Gabelknochen heraufzufteigen, von wo aus fie auf gewöhn- liche Weife die Lungen erreicht. 1) Gouan und Yacou find die Namen diefer Vögel in Brafilien. Der Name Penelope, den ihnen Merrem gegeben, bezeichnete bei den Griechen eine Art Ente, welche, wie man fagte, die Gemahlin des ulyffes ” ihrer Kindheit aus dem Waffer gerettet hatte. 2) Die P. Jacuaza, Jacucaca, Jacupeba, Jacubemba, guttata, Arracuan von Spir LXVIH—LXXV, nähern fich fehr der P. cri- stata, wenn es überhaupt nicht bloße Varietäten find. Die P. Marail entfpricht zumal der P. Jacupeba. *) Der Verf. citirt hierzu P. leucolophos Merr. II. XII,, die nah Wagler (Sjis 18350, ©. 1109) zu Pipile gehören, übrigens —— ſchlecht ſeyn ſoll. * 758 Bihler 14. P. Marail. Ent. 338. Vieill, Gal. 198. Sit eine Gattung ohne Federbufh; fie ift ſchwarzgruͤn, mit fahlgelbem Bauch. Ihre Luftroͤhre bildet bei beiden Gefchlechtern eine Eleine Schleife über dem Bruftbein, ehe fie in die Lungen eintritt. IV. ORTALIDA Merrem. Unterfcheiden fi von den Jacu's nur durch den Mangel nadter Stellen an Auge und Kehle. Man Eennt nur eine Gattung: 15. Cr. (O.) Parraqua Lath. (Catraca Buff.) Phasianus Motmot @mel. Phasianus Parraqua Lath. Enl. 146. ') Bajon Cay. pl. 1. Obenher metallbraun, untenher graulichweiß, roſtbraun auf dem Kopfe. Die Stimme diefes Vogels ift fehr ſtark und druͤckt feinen Namen aus. Die Luftröhre des Männchens fteigt unter der Haut bis gegen den Bauch herab und geht dann aufwärts bis in bie Bruft. Diefen verfchiedenen Alector fügt man gewöhnlich noch zu: V. OPISTHOCOMUS Hoffmannsegg. Den Hoatzin Buff. ?) Einen amerikanifhen Vogel von derfelben Geftalt, mit dickem, kurzem Schnabel, die Nafenlöcher in dem Horn ohne Membran ftehend. Der Kopf trägt einen Bufch von langen, fehmalen, ges ſchlitzten Federn, und er unterfcheidet fih auch dadurch von allen anderen hühnerartigen Vögeln, daß man zwifchen den Zehen gar Eeine Haut bemerkt. 1) Diefe Figur ift fchlecht, weil fie den Schwanz zugefpist darftellt. 2) Der Name Hoazin ift diefem Vogel ohne Grund von Buffon beigelegt worden, nach einer Angabe v. Fernandez Mer. 320, c. 10. Hr. Bieillor nennt ihn Sasa eristata und bildet ehr falfch den Schnabel wie an der Commiffur gezähnelt ab. Er bildet ein von den anderen Hühnervögeln fehr beftimmt verfchiedenes Geſchlecht, was der Typus einer ganzen befonderen Bamilie werden kann, wenn man feine Anatomie Eennen wird. Hühnerartige Vögel. Pavo. 759 16. ©. cristatus. Phasianus cristatus L. Vieill,. Gal. 193. Enl, 337. Grünbraun, untenher weiß gefchedt, am Vorderhals und Schwanzende gelblich, der Bauch zimmetbraun. Man findet ihn in Guiana, auf Baͤumen in uͤberſchwemmten Gegenden, wo er von den Blaͤttern und Fruͤchten einer Art Arum lebt. Sein Fleiſch hat einen ſtarken Geruch nach Bibergeil und kann nur als Koͤder gewiſſer Fiſche gebraucht werden. 2. PAVO L. pfau. Man nennt ſie nach ihrem Geſchrei fo; Ihr Charakter be— ſteht in einem Federbuſch und den verlaͤngerten oberen Deckfedern des Schwanzes, die ſich aufrichten und ein Rad ſchlagen koͤnnen. Jedermann weiß, wie ſchoͤn glaͤnzend die ſchlaffen, ſeidenartigen Baͤrte dieſer Federn und die Augenſpiegel ſind, welche unſere Gattung auszeichnen. 1. P. cristatus Z. Der gemeine Pfau, Enl. 433. 434. Die Gattung, wo der Kopf noch mit einem Bufch aufge: tichteter und am Ende verbreiterter Federn geziert ift. Diefer prachtvolle Vogel ift im nördlichen Indien zu Haufe und von Alerander dem Großen nad) Europa gebracht worden. Die wilden übertreffen die zahmen noch an Glanz. Auf ihrem Rüden und Flügeln herrfcht das Blau noch flatt goldgrün, und ihr Schwanz ift noch reicher. 2. P. spicifer. Vieill. Gal. 202. Shaw nat. mise. 641. Bon Linne fehr unrecht Pavo muticus genannt, denn er hat auch Sporen, ift eine verfchiedene Gattung mit langen und fchmalen Federn. Sein Hals ift nicht blau, fondern grün, ge: wellt und vergoldet. Sein Schwanz ift faft fo fchön mie der des gewöhnlichen Pfau's 1). 1) Zange Zeit hat man dieſen Vogel nur aus einer ſchlechten, im ſechzehnten ST aus Japan gefandten Abbildung gekannt (Al- drov. II. Av. 53. 34.). Aber die Herren Duvaucel und Diard ha- ben mehrere von der Inſel Sumatra eingefhidt, nach denen Herr Bieillot feine Abbildung gegeben hat. 760 Bid gie. Eine andere Gattung: ‘3. P. bicalcaratus (und tibetanus Gm.). Der Chin: qui. LD’eperonnier. Enl. 492. 493, Vieill, Gal. 203. Iſt viel Eleiner und hat auf dem Kopfe nur einen Eleinen dichten Federbuſch. Feder Zarfus hat beim Männchen zwei Sporen. Die Schwanzdedfedern find nicht verlängert, und jede trägt dops pelte [prächtig blaue] Flecken, fo wie die Schulterfedern einfache, ‚alle in Form eines Spiegels 1). C. — Die Oberfeite ift grau, ſchwarz geftrichelt und weiß punktirt. V. 4. P. albocellatus. Polyplectron albocellatum Temm. Eine verwandte Gattung, hat nur einfache blaue Fleden, mit einem weißlichen Kreife eingefaßt. 5. P. chalcurus. Polyplectrum chalcurum Temm. Bei diefem find die Schwanzfedern blau, aber ihre Deds federn haben nur gelbbraune und fehwarze Querftreifen. I. LOPHOPHORUS Temm. Haben auf dem Kopfe einen Federbufch wie der Pfau, und einen ebenen Schwanz wie diefer, defjen Dedfedern fich aber nicht‘ verlängern; fie gleichen im übrigen den Pfauen durch den Mes tallglanz des Gefieders des Männchens. Die Augenkreife und felbft die Baden find nadt, wie bei den Safanen, und die Tar: fen tragen ſtarke Sporen. Man Eennt einen aus den Gebirgen des nördlichen Indiens: 6. P. (L.) refulgens. Lophophorus refulgens Temm. Monaul Sonnin. Phasianus Impeyanus,. ZLath. Synops. Suppl. t. 114. Vieill. Gal. 203. \ So groß wie eine Truthenne, fchwarz. Der Federbuſch und bie Ruͤckenfedern verfchiedentlihh in Gold, Kupfer, Saphir und Smaragd ſchillernd; die Schwanzfedern odergelb. Der Sunge und das Weibchen find braun, grau und braungelb geflammt. ?) €. 1) Hr. Temmingk macht ein Gefchlecht daraus unter dem Nas men Polyplectron; Hr. Bieillot hat dieß in Diplectron ums getauft. 2) Aelian fcheint ihn fehon gekannt und befchrieben zu haben. Hist. An. L. XVI. c. 2, Hühnerartige Vögel. Meleagris. 761 An dem, welchen ich in England gefehen, bemerkte ich, daß jede Feder des Federbufches in ein grünes Blatt endiget. Nur Bauch und Unterkehle waren rein ſchwarz; auf dem Flügel war ein flahlgrüner Spiegelfled, der ſich in den blauſchwarzen Rüden verlief. V. 7. P. (L.) Cuvieri. Lophophorus Cuvieri. Temm. col. t. 1. Schwarz, mit herabhängendem Federbufh, die Rüdenfedern weiß eingefaßt. ntdedt von Alfred Duvaucel*. Es ift viels leiht der Phasianus leucomelanos Lath., Das Weibchen ift braun, die Ränder der Bruftfedern mweißlih. €. . Er ift obenher ſchwarz, mit weiß eingefaßten runden Rüdens federn; zumal die Unterfeite ftahlblau, der Kopf nadt, roth, auf dem Scheitel ein nad) hinten herabhangender ſchmaler ſchwarz⸗ blauer Federbuſch zerfchligter Federn; der Oberſchnabel ruͤſſelfoͤr⸗ mig lang. 3. MELEAGRIS L. ) Truthahn. Sie haben den Kopf und Oberhals mit einer nackten, ganz warzigen Haut bedeckt. An der Kehle befindet ſich ein Anhaͤng⸗ fel, was längs des Halfes herabhängt, und an der Stirn ein an: beres, Eegelförmiges, was beim Männchen im Affect anſchwillt und fich verlängert, fo daß es dann über die Schnabelfpige herabs hangt. Am Unterhalfe des erwachfenen Männchen fteht ein Büs ſchel harter Haare; die Schwanzdedfedern find zwar fürzer und ftraffer al8 beim Pfau, richten fich aber eben fo radfürmig auf. Die Männchen haben ſchwache Sporen. Man hat lange Zeit nur eine Gattung gekannt: 41. M. Gallopavo L. Den gemeinen Zruthahn, Puter, Enl. 97. der im ſechzehnten Jahrhundert aus Amerika gebracht wurde und gegenwaͤrtig wegen ſeines trefflichen Fleiſches, ſeiner Groͤße und ſeiner leichten Vermehrbarkeit durch ganz Europa verbreitet iſt. Die wilden in Virginien (Fieill, Gal. 201) find braun⸗ gruͤn mit Kupferfchiller. €. Unter dem Namen wild Turkey hat Hr. C. Bonaparte *) Schwiegerſohn des Hrn. v. Euvier; Fam um in Indien. V. 1) Meleagris ift der griechifche Name des Perlhuhns, und von ' Linne fehr mit Unrecht auf den Zruthahn übergetragen worden. 762 0 Be u 2 1 (Am, ornith. 1. pl. IX.) von beiden Geſchlechtern ausgezeichnet Schöne Abbildungen und Befchreibungen gegeben, wovon wir Fols gendes entlehnen. Der wilde Truthahn ift ſchlank, etwas hochbeinig, vier Fuß lang und Elaftert fünfz Kopf und Oberhals find nadt, Lilablau, legterer mit Eleinen Fleifchwarzen befest. An der Kehle hat er zwei Eleine Klunfern. Am Schnabel hängt eine runzelige, am Ende behaarte Klunker herab, An der Bruft ſteht ein fehr großer, ſchmaler, langer Haarbuſch heraus. Der ganze Hals, die Bruft, Borderbauh, Oberruͤcken, Flügeldedfedern und Bürzel find von dem bekannten dunkelbronze- und metallgrünen Anfehen, ins Braune ziehend, der Mittelrüden dunkelgrün. Der Schwanz braun, mit fchwarzer Binde an dem weißen Endfaum. Die großen erften Schwungfedern find weiß und fchon fchwarz gefledit; die zweiten weiß, mit gelbbraun, die legten gänzlich braͤunlich. Die großen Flügeldedfedern Eupferbraun, die hinterften Eürzeren grün, mit weiß und ſchwarzem Endfaum. Hinterbauch und Steiß: federn graubraun geſcheckt. Die Füße carmoifinroty. — Die Henne ift gleihförmig grau, mit ſchwarz und grau eingefaßten Federn; der Schnabel orangegelb. Am häufigften noch am Miffuri. V. Aber man hat ſeit kurzem noch einen anderen beſchrieben: 2. M. ocellata Cw. Mem. du Mus. VI. pl. 1. Col. 112. Sn NRüdficht des: Farbenfpieles faft fo [hon wie der Pfau, zumal wegen der faphirblauen, mit goldenen und rubinrothen Krei- fen umgebenen Spiegel, die feinen Schwanz fhmüden. Er ift in der Hondurasbai gefangen worden. ©. Diefer prachtvolle Vogel, welcher in der Hondurasbai leben: dig gefangen wurde, bei feiner Ankunft in London aber in der Themfe ertrane, ift bis jegt nur in diefem einzigen Eremplare in Europa. Der Vorderkopf ift mit rothen Fleifchwarzen und einer Klunker befest, der Hinterkopf und Dberhals gleichfalls nadt, blau, mit zwei Reihen Fleifchwarzen. Die Rüdenfedern nebft denen des Halfes und ber Unterfeite find metallgeun, mit ſchwar— zem Duerband, das Ende vergoldet. Die-des Ruͤckens hinter dem ſchwarzen Bande noch lafurblau, an den Schwanzfedern ein Auge bildend, die Bafis braun gefprenkelt. Sm Licht fchimmert dieß wie die Kehle des Topas-Colibri. Die Schmwungfedern der Blügel find weiß, mit braunen, auch grünen Sleden. Die Elei- nen Dedfedern bilden einen Eupferfarbigsgoldenen Spiegel. V. J— N Hühnerartige Bögel. Numida, 763 4. NUMIDA L.:) Perlhuhn. Peintade. Mit nadtem Kopf, fleifchigen Bartlappen, Eurzem Schwanz, und auf dem Schädel oft einen Knochenkamm. Shre Füße has ben feine Sporen. Ihr Eurzer herabhängender Schwanz und die reichlichen Federn auf ihrem Bürzel geben ihrem Körper ein gewölbtes Anfehen. Die bekannte Öattung: 1. N. Meleagris L, Das gemeine Perlhuhn, Enl. 108. ffammt aus Afrika und iſt fchieferfarb, über und über mit weißen runden Fleden befäet. Es iſt ein Vogel, den fein zänkifches und Ereifchendes Naturell auf den Hühnerhöfen fehr unbequem macht, obfchon fein Fleiſch vortrefflich if, Wild lebt er in zahlreichen Heerden und vorzugsweife in der Nähe von Sümpfen. Man Eennt auch Gattungen, deren Kopf mit einem Feder: kamm, und eine andere, die mit einem Eegelfürmigen Helme verfehen ift. | *2. N. ceristata L. Das gehäubte Perlhupn. Pallas Spie. zool. IV. t. 2. Sn der Größe zwifhen dem gemeinen Perlhuhn und dem Rebhuhn ftehend; die Zleifchlappen fehlen ihm am Unterfchnabel, der Kopf hat aber einen dichten Sederbufh. Hinterkopf und Dherhals find nadt, das Gefieder ſchwarz, am Hals und Ober: bruft ungefleckt, am übrigen Körper mit weißen, blau eingefaßten Sleden verfehen. Im Innern des Caps und weiterhin in Afrika. *3. N. mitrata L. Das gehelmte Perlhuhn. Pallas Spice. zool. IV. t. 3. So groß wie das gemeine; der Helm niedriger und im Schädel als eine Knochenblafe erfcheinend; der Scheitel roth, und am Halfe eine fchlaffe Haut. Das Gefieder ſchwarz, am Unter: halfe quer weiß gewellt, am übrigen Körper mit eben folchen weißen Perlfleden wie das gemeine, aber weitläufiger geſaͤet, bes fest. Die Füße find ſchwarz. Auf Madagaskar, der afrikani- fchen Küfte, Congo und Guinea. B, 1) Die alten Griechen nannten die Perlhühner Meleagrides, umd nahmen an, daß fie aus der Verwandlung der Schweftern des Mes leager entftanden wären. Man hielt die Flecken ihres Geficders für Spuren von Thränen. Die Römer nannten fie afrikanifche, numidifche Hühner zc. Die Neueren haben fie erft in Guinea wiedergefunden. 764 B 4. N. ptilorhyncha Eicht. Mit ganz Eleinem Helm und einem Eleinen Buſch kurzet Sederfchäfte faft ohne Bart, am der Bafis des Schnabels. Erſt neuerlich) entdedt. *5. TALEGALLUS Zess. Mit ftarkem, dickem Schnabel, die Oberkinnlade conver, bis in die Stirnfedern reihend. Die eiförmigen Naſenloͤcher an ber ‚Bafis feitlih. Die Unterkinnlade breiter als die obere, vorn ſchief abgefchnitten. Die Zarfen hoch). *T. Cuvieri Less. Voy. de la Cog. t. 38. Schwarz, mit nadtem Kopf und Hals, nur ſchwach mit Federborſten befegt. Der Schnabel ift roth, der Schwanz lang und zugerundet. Von der Größe einer Henne. Auf Neuguinea. ®. Der große Stamm: 6. PHASIANUS Z. hat zum Charakter zum Theil nadte Wangen mit vother Haut bedeckt, und die Schwanzfedern verfchiedenartig dachfürmig geftellt. Man unterfcheidet vorerft: I. GALLUS, deren Kopf noch außerdem mit einem verticalen Fleiſchkamm, und der Unterfchnabel auf jeder Seite mit Fleiſchlappen befegt ift; ihre vierzehn Schwanzfedern richten fich in zwei fenfrechten, ein= ander berührenden Ebenen auf; die Schwanzdedfedern des Hahnes verlängern fich bogenförmig über die eigentlichen Schmwanzfedern. Die in unferen Höfen fo verbreitete Gattung 1. Ph. Gallus L. [Gallus domesticus.] Hahn und Henne, Ent. 1 und 49. variiert in den Karben unendlich. Auch ihre Größe ijt fehr vers fhieden. Es giebt Raffen, wo der Kamm durch einen aufgerich- teten Federbufch erfegt wird, einige haben Federn am Tarſus und felbft auf den Zehen; andere haben Kamm, Fleifchlappen und felbft die Beinhaut der Knochen ganz ſchwarz; gewiſſe monſtroͤſe ale — mehrere Generationen hindurch fuͤnf, ja ſelbſt inger. C. —— Be * Hühnerartige Vögel. Phasianus. 765 —— Herr Temmingk, welcher unſer Haushuhn und feine Raſ⸗ fen von G. Bankiva (f. unten) ableitet, unterſcheidet mit Bed: ftein und Früheren folgende Hauptraſſen *). a. Ph. (G.) giganteus. Der Sago. Koch einmal fo groß ald der gemeine; auf Sava, Su— matra ꝛc. 4) patavinus, dee Paduanerhahn (Abb. eines Fußes im angef. Werk von Temmingk I pl. 2%. £. 1.) b. Ph. (G.) eristatus. Das Hollenhuhn. Mit dichten Federbufh, und gewöhnlich fehön bunten Gefieder. | c. Ph. (G.) pusillus. Das Bantam: Huhn, türfi- fhes, englifhes Huhn. Klein, bunt, mit fchmalem Kamm. Manche mit befiederten Füßen: d. Ph. (G.) Pumilio. Das Zwerghuhn. Bon der Größe einer Taube; mit ganz Eurzen Füßen. e. Ph. (G.) pentadactylus. Des fünf=fehszehige Huhn. Die Spornhenne. The darking Cog. Mit mehr als vier Zehen, auch wol mehreren Sporen. Als befondere Species rechnet er: f. Ph. (G.) Morio. Das Negerhubn. Mit ſchwarzen Fleiſchlappen, Oberhaut und Beinhaut der Knochen, weßwegen man es bei Zifch nicht gern fieht, obfchon fein Fleiſch trefflicher als das des Perlhuhns if. In Indien. g. Ph. (G.) lanatus. Das Wollhuhn (befier Sei: denhuhn). Weiß; mit haarförmig zerfchligten glänzenden Federn. Auch diefes hat ſchwarze Haut und Perioſt. In Indien und China. h. Ph. (G.) erispus. Das Strupphuhn. Mit gekauften, aufwärts gerollten Federn. Schön bunt. i. Ph. (G.) ecaudatus. Das Kluthbuhn. Cog Wa- likikili. Ungeſchwaͤnzt; in zwei Varietäten, V. *) ©. Histoire naturelle generale des Gallinacées. a Amster- dam 1815. 3 Vol. 8. 766 Bögen. % Man Eennt heut zu Tage mehrere Gattungen wilder Hähne. Der eine, von Sonnerat befannt gemachte Ph. (G.) Sonnerati Temm. Col. 232. 233. Sonnerat 2e Voy. Atlas 117. 118, zeichnet fich zumal durch die Halsfedern des Hahnes aus, deren Schäfte fi) dreimal hinter einander in hornartige Platten erwei⸗ tern. Der Kamm des Hahns ift gezadt. Findet fih in den Gatesgebirgen von Hindoftan. C. Die dicftehenden Hals: und Nadenfedern find am Ende ovalftumpf, goldgelb, und bilden die vorftehend befchriebenen Platten. Die Nüdenfedern fhmwärzlihbraun, und wie die der Bruft mit weißen Schaftftrichen verfehen. Die Federn der ganzen Unterfeite find dunkelbraun. Die Eleinen Slügeldedfedern haben Eeine Fahne, fondern beftehen aus zimmetrothen breiten Schäften; der Schwanz ift blaugrün, wie beim gewöhnlichen Hahn, fo auch die Flügel. — Die Henne ift braun mit weißer Kehle, Elein und ‚ohne Auszeichnungen. V. Herr Leſchenaud hat zwei andere aus Java mitgebracht. Ph. (G.) Bankiva Temm. Mit gezähneltem Kamm wie der vorige, aber am Halſe nur herabhängende Federn vom fchönften Nothgold tragend; fcheint mir am meiften unferem Haushahn zu gleichen. €. Wie fchon oben (©. 765) gefagt, hält Hr. Temmingk biefen in den einfamen Wäldern von Sumatra und Java leben: den für den Stammvater der meiften zahmen Haushühne, V. Der andere: Ph. (G.) varius. Shaw nat. Misc. 353. Temm. Col. 574. Gallus furcatus; Ayamalas, ift ſchwarz, mit Eupfergeünem Hals, ſchwarz gefchedt, der Kamm ohne Zähne, und on der Kehle eine Kleine Wamme ohne Seiten: lappen. ©. Mit gabelförmigem, horizontalem Schwanz und Furzen run: den Halsfedern. Dbenher goldgruͤn, mit orangegelben Flügelded- federn, untenher ſchwarz. Auf Java. V. II. PHASIANUS. Eigentliche Faſane. Mit langem, abgeſtuftem Schwanz, von dem jede Feder nach zwei Seiten hin [Eahnförmig] gefaltet ſcheint und ſich alle wie Dächer über einander deden. — ; ⸗ Hühnerartige Vögel. Phasianus. 767 Der gemeinfte ift: 2. Ph. colchicus L. Der Fafan. Enl. 121. 122, Soll durch bie Argonauten aus Phafis gebracht worden fen und wird jegt im ganzen gemäßigten Europa gezogen, wo er in: deß viele Sorgfalt erfodert. Der Hahn iſt an Kopf und Hals dunkelgruͤn mit zwei kleinen Buͤſchchen am Hinterkopf. Das übrige Gefieder iſt goldig-rothgelb, mit gruͤn geſcheckt, die Henne hellbraun mit dunkleren Flecken gefchedt. China hat uns in neueren Zeiten drei andere Gattungen oder Raffen gefandt, die nebſt dem Pfau bie Zierden unferer Hühnerhöfe ausmachen; nämlich): 3. Ph. torquatus. ber fic) vom gemeinen nur durch einen blendend weißen Fled zu jeder Seite des Halfes auszeichnet. C. — Der Kopf purpur: grün, die Bruſt roth-, der Bauch violetfchillernd. V. 4. Ph. Nycthemerus L. Der Silberfaſan. Enl. 128. Weiß, mit ganz feinen ſchwaͤrzlichen Strichen auf jeder Fe— der; der Bauch ganz ſchwarz [eigentlich violetſchwarzſ. Endlich: 5. Ph. pictus L. Der Goldfafan. &o ausgezeichnet durch fein fhönes Gefieder. Der Bauch ift feuerroth; ein fchöner goldfarbener Federbuſch hängt den Kopf hinunter; der Hals ift mit einem orangegelben fhwarzgemafchten Kragen verfehenz der Oberrüden grün; ; der Unterrüden und Bürs gel gelb; die Flügel roftbraun mit einem fchönen blauen led, der Schwanz fehr lang, braun, grau gefledt u. f.w. Es fcheint mir, daß die Befchreibung , welche Plinius (L. X. C. 2) vom Vogel Phonir giebt, nach diefem fchönen Vogel entworfen fer. Bei den Weibchen aller diefer Faſanen ift der Schwanz Für: zer als bei den Männchen, und das Gefieder verfchiedentlich grau und braun gefchedt. Hierzu kommt noch gegenwärtig: *6, Ph. Diardi Temm. Le Faisan versicolor. Phasianus versicolor. Vieill. Gal. CCV, Don Diard und Duvaucel auf Java entdedt. Er ift an Kopf und Bruft kupfergruͤn, violet fchillfernd, der Hals blau, x 768 B Bi, am Bauche fhmwarzbraun, die Eleinen Fluͤgeldeckfedern find golde grün, die folgenden braun, weiß eingefaßt, die legten voftbraun, die Schwingen weiß und ſchwarz. Die gefchligten Bürzelfedern graugrün metallglänzend; ber Schwanz blaßbraun mit großen braunen Bändern. V. Eine der ſonderbarſten Vogelgattungen iſt: 7. Ph. Argus L. Der Argus oder Luen. Vieill, Gal. pl. CCII. Ein großer Faſan aus dem ſuͤdlichen Aſien, mit faſt nacktem Kopf und Hals, die Tarſen ungeſpornt, deſſen Maͤnnchen einen ſehr langen Schwanz hat, zumal aber die zweiten Schwungfedern der Flügel außerordentlich verlängert und erweitert und ihrer ganz zen Länge nach mit augenförmigen Sleden befest, was dem Vo— gel, wenn fie fich ausfpreizen, ein ganz ungewöhnliches Anfehen giebt. Er bewohnt die Gebirge von Sumatra und einige andere. Gegenden des füdöftlichen Afiend. Er bildet dad Genus Argus Temmingk's (Gallinacees). Es fcheint, daß im Innern von China nody ein Vogel mit noch längeren Schwanzfedern exiſtirt, die bis vier Fuß Länge haben, weiß, gegen den Rand hin rothbraun und mit vielen fchwarzen oder braunen Querlinien geftreift find. Man glaubt, daß er auf verfchiedenen chinefifhen Papieren abgebildet ift, und Here Temmingf nennt ihn Phasianus superbus (Gallin. U. p- 336.) *). **8. Ph. veneratus T. Col. 485, Faͤlſchlich als Ph. superbus in der Hist. des Gallinacees. Bon der Größe des Silberfafans, und in China zu Haufe. Der Schnabel ift gerader und platter, weiß von Farbe. Scheitel und Kehle find weiß, durch das mit rothen nadten Wärzchen umgebene Auge geht ein ſchwarzer Streif bis zum Hinterkopf, von da ein anderer fchwarzer bis an die Bruft, unter die Kehle herab. Ale Schulter und Rüdenfedern bis zum Bürzel find tein goldfarbig mit ſchwarzem Rande eingefaßt, wie breite Schup: pen bildend. Die Federn des Flügels, der Bruft und des Bau: ches haben auf weißem Grunde zwei ſchwarze Schleifenzeichnungen und einen £upferbraunen Endrand. Bauch und Schnabel find ſchwarz. Der unverhältnißmäßig lange Schwanz befteht aus vier- zehn Federn, deren mittelfte vier ſchmal und wie eine verkehrte ) Nicht mit dem früher dafür gehaltenen Ph. veneratus zu ver- wechfeln. V. 7 Hühnerartige Vögel. Phasianus. 769 Ninne geftaltet und fünftehalb Fuß find. Sie find hellgrau mit menigftens fieben und vierzig rothbraunen, fehwarzgefaumten Quer: bändern. Die Füße und Sporen find grau. Diefer Vogel ift noch aͤußerſt felten. DB. **9, Ph. Sömmerringü T. Col. 437. 488. Don der Größe des gemeinen Fafans, Er ift vorm und obenher gold=purpurroth, opalifirend fchillernd, auf dem Nüden wie Perlmutter. Bauch und Flügel mehr roftroth, fammtlich mit ſchwarzen Schaftfleden. Die Bürzelfedern find goldig, roth— braun, mit ſchwarzen Halbmonden. Der ſehr lange Schwanz iſt roſtbraun, in Roſtgelb verwaſchen, und bildet durch dreizehn ſchmale ſchwarze Querſtreifen gleichſam Abtheilungen ſtatt Bin— den. Die laͤngſten zugeſpitzten Mittelfedern ſind 2 Fuß 8 Zoll lang. Die Fuͤße grau. Beim Weibchen iſt der Schwanz nur ſechs Zoll lang. Beide Geſchlechter haben nackte rothe Augen— kreiſe, und unter dem Auge noch einen weißen Fleck. In Japan zu Hauſe. V. **10. Ph. Amherstiae. Leadbeater in d. Linn. Trans. XV. f. 15. ſchwarz. Mit einem Halskragen von zwölf Reihen Federn, ‚opaltweiß, mit einem opalgrünen und einem blauen Halbmond. ber die fem Kragen am Hinterkopf ein brennend purpurrother Federbufch. Hals und Rüden metallgruͤn, jede Feder mit ſchwarzem Halbe mond. Die Flügel metallgrün, jede Feder mit fammetfchwarzem Halbmond. Der Bürzel goldgelb, Steiß purpurroth, der Bauch rein weiß. Die langen Schwanzfedern weiß, mit grünen Binden und feuerrother Spitze. Die Jris weiß, die Augengegend nadt, lafurblau. Im Königreich Ava, von wo Lady Amherſt zwei lebendige nach London brachte. V. II. SPICIFER. Sederbufchträger. Sie haben die nadten Wangen diefes Gefchlechtes überhaupt, den verticalen Schwanz und die -bogenfürmigen Dedfedern der Hähne, und dazu noch einen Federfamm wie der Pfau auf dem Kopfe, der ſich aufrichten fann. Der untere hervortretende Rand der nadten Haut vertritt die Stelle der Fleifhlappen. Die Zar: fen tragen ſtarke Sporen. Man Eennt eigentlich nur eine Gattung davon: 11. Ph. ignitus Sꝑ. Shaw nat. mise, 321. Vieill. Gal. pl. CCVII. 49 770 89 eG Auf den Sunda= Infeln zu Haufe. So groß wie ein Hahn, glänzend ſchwarz, ber Bürzel rothgoldig, die beiden oberen Ded: federn des Schwanzes gelblich oder weißlich, die Seiten weiß oder gelb gefledt. Das Weibchen ift braun, obenher fein ſchwarz ge: ftreift, untenher weiß geflammt. Auc) er trägt einen Federbuſch. IV. TRAGOPAN Cuv. Sft einer von den Vögeln, deren Kopf beim Männchen am allerwunderlichften verziert ift. Faſt nadt, hat er hinter jedem Auge ein Eleines dünnes Horn; an der Kehle eine ausdehnbare MWamme Seine Tarſen haben in beiden Gefchlechtern kurze Sporen. Man Eennt nur eine Öattung: 12. Ph. (T.) Satyrus. Der Nepaul oder Satyr. Ph. cornutus Buff. Penelope satyra G@'m. Meleagris Satyrus Lath. Edw. 116. Vieill. Gal. 206. Sm nördlichen Indien zu Haufe, von der Größe eines Hahns, brennend roth, mit Eleinen weißen [Ichwarz eingefaßten] Tropfen beftreut. Das Weibchen und das Junge find von verfchiedenem Braun !). E. — Flügel und Bürzelfedern grau und weiß ge: fle@t, die Kehlwamme blau und orange. V. Bon den Fafanen find zu trennen: V. CRYPTONYX Temm. ?) Sie haben bloß nadte Augenkreife, einen ebenen, mittel: mäßig langen Schwanz, die Zarfen ohne Sporen; was ihnen aber einen ganz eigenen Charakter giebt, ift, daß ihre Daumen keinen Nagel hat. Man Eennt im Grunde nur eine Gattung genau: 13. Ph. (C.) coronatus. Der Rulul von Malaffa >). Cryptonyx coronatus. Temm. Col. 350. 351. Sonnerat 2e Voy. pl. 100. Le Rouloul. 1) Wahrfcheinlich nach diefem Vogel ift der Tragopan gebildet worden, von dem Plinius L. X. c. 49, ſpricht. 2) Liponyx Vieill. 3) Auf Malakka giebt es auch noch eine ſchwarze Gattung Crypto- nyx ohne Federbuſch und ohne Augenpapillen, von Hrn. Duffumier mitgebracht. Hühnerartige Vögel. Tetrao. 771 Columba cristata Gm. et Latham, Phasianus cristatus, Sparrm. Mus. Carlson, III, 64. Das Männchen trägt einen langen Federbuſch von rothen zerfchligten Federn, und lange aufwärtsftehende Haarborften ohne Bart an den Augenwimpern. Der Vogel iſt grün [mit Peayen Slügeln], und etwas größer als eine Wachtel, Das Weibchen, was Eeine Spur von Federbufch * iſt der Tetrao viridis. Lath. Syn. I. t. 67. ') 7. TETRAO Z. Bilden ebenfalls einen großen Stamm, beffen Charakter in einem nadten, meiftens rothen Streif, an der Stelle der Augen: braue befteht. Man theilt fie in folgende Untergefchlechter: I. TETRAO Laith. Waldhuͤhner. Mit befiederten Füßen ohne Sporen. Die einen, welche insbefondere jenen deutfchen Namen erhals ten, haben einen abgerundeten oder einen gabeligen Schwanz und nadte Zehen. Mir befigen davon zwei große Gattungen: 1. T. Urogallus L. Der Auerhahn. Enl. 73 und 74. Darmft. deutſche Ornithologie. Der größte hühnerartige Vogel, der noch den Truthahn übers trifft. Sein Gefieder ift fchieferfarb, fehr fein quer fchwärzlich geftreiftz; das Weibchen ift braungelb, mit dunkelbraunen oder ſchwaͤrzlichen Querftreifen. Lebt in gebirgigen Hochwäldern, bruͤ— tet auf Heiden oder frifchen Schlägen und nährt fi) von Knos— pen und Beeren. Sein Fleiſch ift vortrefflih; feine Luftröhre macht zwei Biegungen, bevor fie in die Lunge tritt. [Die Kinn- federn bilden einen Bart.] 2. T. Tetrix L. Der Birkhahn. Ein: 172.173, Friſch 109, Raumann 1. Ausg. 18. f. 37. 38, 1) Die Columba cristata B. Gm. Lath. Syn. II. t. LVIII. ſcheint fehr verwandt, aber die Abbildung giebt ihr einen großen Nagel am Daumen. et Me es ein Irrthum, wie in der Galerie de Mr. Vieillot t. II. pl. CCX. dus 772 dgel Das Männchen mehr oder minder ſchwarz, mit Weiß auf den Flügeldedfedern und unter dem Schwanz, deffen beide Ga: bein fich nach außen biegen. Das Weibchen if geldbraun, ſchwaͤrz⸗ lich und weißlich quergeftreift. Ihre Größe iſt die des Hahns und der Henne. Man findet fie gleichfalls in Gebirgswaͤldern. Es fcheint, daß es im nördlichen Europa noch eine Zwifchens gattung giebt: 3. T. intermedius [s. medius Leisler). Langsdorf in den Mem. de l’Ac. de Petersbourg T. III. pl. XIV. Sparrmann Mus. Carlson. t. XV. [T. hybridus.] Leisler Beiträge zu Bechitein’s N. ©. Heft 2.8. 2. Größer als der vorhergehende, mit nicht fo ſtark gegabeltem Schwanz und weißgeflekter Bruft. [Er hat eine Art Bart von verlängerten Federn am Kinn in beiden Gefchlechtern, welche aud) zwei weiße Binden auf den Flügeln haben. ] In den Eümpfen von Curland, Ingrien ꝛc.“) [Doc aud) in Pommern, Ofterreich, und der Schweiz, ald Seltenheit.) 4. T. Bonasia L. ?) Das Hafelhuhn. La Gelinotte. Poule des Coudriers. Enl. 474. 475. Friſch 112. Naumann 20. f. 39. Darmftädter Ornithologie. Um meniges größer als das Rebhuhn, artig braun, meiß, grau und roth gefchedt; eine breite ſchwarze Binde nicht weit vom Schwanzende; die Kehle des Männchens ſchwarz, und der Kopf mit einer Art Eleinem Federbufch befegt ?). 1) Es fcheint, daß es Buffon’s Tetras a plumage variable, und zugleich fein Teiras à queue pleine ift. 2) Bonasia oder Bonasa, Name des Hafelhuhns bei Albertus magnus und anderen Schriftftellern des Mittelalters. 3) Der Attagas Buffon's, Attagen des Aldrovand Ornith. II. p. 75, Briffon’s Gelinotte huppee, fcheint mir nach langen, felbft in Italien angeftellten Unterfuchungen nur ein junges männliches oder weibliches Haſelhuhn. Friſch'ens Figur auf Tafel CXIL ift das nämliche Individuum. T. canus Gm. (Sparrmann Mus. Carls. p- 16) ift nur ein Kakerlak deffelben Vogels. Eben fo glaube ich nicht an die Achtheit des T. nemesianus und T. betulinus Skopoli's. Es find entweder junge Birkhühner oder entftellte Hafelhühner. €. \ Hühnerartige Vögel. Tetrao. 773 Amerika erzeugt einige ihnen ähnliche Gattungen: 5. T. canadensis und Canace. Das ſchwarze ameri— . kaniſche Dafelhuhn. Enl..131. 132; Edw. 118 und 71. Mehr oder minder fhwarzbraun, mit rothbraunem Schwanz. Es giebt einige Gattungen, bei denen die Männchen bie Federn an jeder Seite des Halfes wie einen Eleinen Mantel oder Flügelchen aufrichten; in ihren Sitten ähneln fie dem Zruthahn; dergleichen find: 6. T. Umbellus und togatus Gm. Enl. 104. Edw. 248. Wilson t. XLIX. Sn Pennfylvanien Fafan, in Neuengland Nebhuhn ges nannt. Roth, grau und fhwarzbunt. Unten am Halfe jederfeits einen großen ſchwarzen Fleck, am Schwanzende eine ſchwarze, weißgeſaͤumte Binde, die Unterfeite der Zarfen nackt. Hält fi in Gebirgswäldern auf. Die Stimme des Männchens, zur Zeit der Liebe, Elingt wie eine gerührte Trommel. 7. T. Cupido Gm. Catesby Suppl. 1. Wilson t. 27. The Grouse, Vieill. Gal. 219. Geld und braun bunt. Der Schwanz braun, die Zarfen bis an die Finger befiedert; die Federn des Unterhalfes des Männ- chens richten fich als zwei zugefpigte Flügelchen auf. Hält fich mehr in den Ebenen; das Männchen hat unter diefen Halsflügeln eine nadte Haut, die fich zur Zeit der Liebe wie eine Xlafe [von gelber Farbe] aufbläht. Seine Stimme gleiht der einer Trom— pete. Ein Eöftliches Wildpret, für deffen Erhaltung in einigen Staaten eigene Gefege beftehen. Man giebt insbefondere den Namen Schneehühner Lagopedes den Gattungen mit rundem oder vierecktem Schwanz, deren Bes ben wie der übrige Fuß befiedert ift. Die am meiteflen verbrei- teten werden im Winter weiß. 774 Bdgen 8. T. Lagopus L.') Das gemeine Schneehuhn. (Tetrao rupestris im Sommerfleide.) Pnl. 120 und 49. Brit. zool. pl. M. 3. M. 4. « Naumann 1. Ausg. Suppl. 61. f. 115. 116. Sm Sommer rothgelb, mit Eleinen fchwarzen Linien. Auf allen Hochgebirgen, wo es fih im Winter in Schneelöchern, die e3 ſich gräbt, aufhält. [Sm Winter ganz weiß.] 9, T. Saliceti Temm. Das Morafthuhn. (T. albus Gm.) Le Lagopede des — dit de la baie d’Hudson. Edw. 72. Friſch 110. 111. Im ganzen Norden [beider Welten]. Iſt größer und fein Sommerfleid vöther (in diefem ift e8 der Tetrao lapponicus Lath.). Der Bauch bleibt weiß. ©. Beide Gefchlechter find im Winter ganz weiß, im Sommer roſt- und orangegelb gefchedt, mit dunkelbraunen und fchwarzen Duerfleden und weißen Wellenlinien. Der Schwanz dunkelbraun mit weißer Spige, die vier mittleren Federn ganz weiß, V. 10. T. scoticus Lath. Albin 1. 23. 24. Brit. zool. pl. M. 3. Vieill. Gal. 221. Obenher rothgelb, braun und ſchwarz gefchedt, untenher dunkel roftgelb, ſchwarz geftreiftz die Schenkel afchgrau, die Zehen wenig befiedert. **11, T. Islandorum Faber. Faber Prodromus der isländ. Ornithol. ©. 6. Obenher roftbraun, regelmäßig ſchwarz gebändert, Bauch und Steißfedern weiß; Flügel und äußere Schwanzfedern voths braun, ſchwarz gebändert; ein ſchwarzer Strich hinter dem Auge; im Winter ganz weiß, mit ſchwarzer Schwanzbinde und ſchwar— zem Streif hinterm Auge. Jüngere Vögel tragen beide Kleider gemiſcht. V. Unter dem Namen: Il. PTEROCLES Temm. Gange oder Attagen ?). kann man die Öattungen mit fpigem Schwanz und nadten Zehen 1) Lagopus (bdefiederter Fuß, Haſenfuß), der alte Name dieſes Vogels. 2) Attagen ift der griechifche Name eines fchwerfälligen Vogels, Hühnerartige Vögel. Tetrao. 775 abfondern. Bei ihnen ift bloß der Augenkreis nadt, aber nicht von rother Farbe. Ihr Daumen ift fehr Elein. 12. T. (Pt.) Alchata L. Der Gange). La Gelinotte des Pyrenees. Enl. 105. 106. Edw. 249. Bon der Größe eines Rebhuhns, das Gefieder gelb und braun gefhuppt. Die zwei mittleren Schwanzfedern fehr verlän- gert und in eine Spige ausgehend; die Kehle des Männchens ſchwarz. Man findet ihn im füdlichen Frankreih und rund um das mittelländifche Meer. Gattungen mit folhen — Schwanzfedern ſind noch: *13. T. (Pt.) guttatus Temm. Tetrao senegallus L. Ent. 130. Das Weibchen 345. Mit ftarkem cylindriſchem Schnabel, ockergelb, mit ifabell- gelben Schwingen mit oben ſchwarz- unten weißgefärbten Feder: ſchaͤften, orangegelber Kehle und ſchwarzem Bauch. Das Münn: hen hat braune, an der Spige gelbe Dedfedern, das Weibchen ift rothbraun, auf. dem Rüden und der Bruft mit runden ſchwar— zen Flecken. Nubien. V. *14. T. (Pt.) exustus Temm. Col. 354 und 360. Das Männchen ift an Hals, Bruſt und Nüden blaß— roͤthlich- braun, Kopf, Kehle und Slügeldedkfedern Iebhaft ockergelb; über die Bruft ein fcharfer ſchwarzer Streif; darunter der Bauch gelb, ins dunkel Zimmetrothe; die Schwungfedern ſchwarzbraun, am Ende, zumal nad) innen, weiß. Die roftbraunen Füße ha= ben vorn odergelbe Federchen; der Schwanz ift grau. — Das Weibchen ift zumal an den Baden und dem Mantel ifabellgelb, braun geſcheckt und gebändert; ber Hinterbauch kaſtanienbraun, eng ſchwarz gebaͤndert, der Hals gefleckt. In Agypten und Nubien. V. Mit einfach zugeſpitztem Schwanze: *15. T. (Pt.) arenarius. Perdix arragonica Laith. etwas größer als ein Feldhuhn, vom Geſuder 0 einer Schnepfe. Er be: zeichnete wahrfcheinlich den Ganga. 1) Ganga it fein catalonifcher Name; Alchata ober vielmehr Chatäa fein arabifher. _ 776 Bibi gie Pallas Nov. Comm, Petrop, XIX. t. VII. Temm. col, 52. 53. Ganga unibande, Das Männkhen an Kopf und Bruft grau, vom Unter: ſchnabel zum Naden roftgelb, die Kehle ſchwarz wie der Bauch, und eine Binde um die Bruft herum. Die Flügeldefedern und der Schwanz oben fchön odergelb, fchwärzlich aefledt. Die Schwin— gen dunkelbraun, die Füße behaart. — Das Weibchen ift auf fleiſchrothem Grunde fchwarz gefledt, hat an der Kehle eine graue Duerbinde, und die ſchwarze der Bruft undeutlih. Die zweiten Schwungfedern und der Schwanz oben mehr rothgelb. In der Türkei, einzeln bis Deutfchland. BD. *16. T. (Pt.) Lichtensteinii T. Col. 355. das Männchen; 361. das Weibchen. Das Männchen ftcht mwenigftens dem Tetrao indicus Lath. Sonnerat II. 96. fehr nahe. Das Männchen obenher odergelb, an Stirn und Baden weiß, mit feinen ſchwarzen Punkten und Längsftrichelchen; der Hals durch die Federränder fein quergewellt erfcheinend, die Rüden: feiten und Zlügel auf weiß und gelblihem Grunde ſchwarz quer gebändert. Die Schwingen braun, die Bruft odergelb mit brau: nem Querftreif, oft am Bauch noch ein zweiter. Der Bauch weiß, ſchwarz gebändert. Über die Bruft herum ein bogiger - ſchwarzer Streif. Der Schnabel roth. — Das Weibchen it blaßroͤthlich-gelb, über und über fein regelmäßig ſchwarz gebän: dert. Aus Nubien. BD. *17. T. (Pt) coronatus T. Col. 339 und 340. Nöthlich=ifabellgelb, mit grauer Bruft, gelben Baden und Kehle, vöthlihem Scheitel, aſchgrau eingefaßt. Das Maͤnnchen hat vom Schnabel drei ſchwarze Streifen, zwei oben zur Stirn hin, den dritten am Kinn. Der Mantel gefledt, die Schwins gen braun. — das Weibchen ift größtentheils fein quer gewellt und gebändert, ohne ſchwarze Schnabelftreifen. Das Gelb der Kehle ſchwarz punktirt. Nubien. V. *18. T. (Pt.) quadricinctus Temm. Oenas bicinctus. Fieill. Gal. 220 *). Der weiße Scheitel hat in der Mitte einen ſchwarzen Streif. Hals und Bruft find vöthlih=afhgrau, bei reifen Männchen *) Bei diefer Abbildung ſtimmt auch Fein Wort mit der Belchreie bung des Berf. überein. Hühnerartige Vögel. Tetrao. 777 mit vier Halsbändern gezeichnet. Das oberfte rothbraun, das zweite weiß, dag dritte ſchwarz und das vierte wieder weiß. Bauch und Füße find quer gebändert. Die Tlügeldedfedern haben jede eine ſchwarze, an beiden Seiten weiß gefäaumte Querbinde. 2. * 19. T. (Pt.) phasianellus Gm. La Gelinotte & longue 'queue de la baie d’Hudson. Edw. 117. \ Die größte Gattung. IObenher rothbraun, ſchwarz geſcheckt; die Bruft Eaftaniendraun, weiß gefledt, an den Halsfeiten und Flügeldedfedern mit runden weißen Flecken, die Seitenfedern des langen Eeilförmigen Schwanzes an der Spige weiß. In Nord: amerika. ] V. II. PERDIX Briss. Mit Tarfen unbefiedert wie die Zehen. Unter ihnen zuerft unterfchieden: A. FRANCOLINUS Temm. Mit längerem, flärkerem Schnabel; ihr Schwanz ift mehr ausgebreitet, und in der Regel haben fie ſtarke Sporen. Das füdliche Europa befigt eine Gattung: *20. T. (P.) Francolinus L. !) Enl. 147. 148. Edw. 246, Mit rothen Füßen; der Hals und Bauch des Maͤnnchens find ſchwarz, mit runden weißen Flecken; ein lebhaft rothes Hals: band. ©. Dom füdlihen Stalien (Neapel, Sicilien) bis Bengalen. V. *21. T. (P.) ponticerianus, Sonnerat 2e Voy. 11. 165. Temm. col, 215. Stirn und Augenregion find hell roftfarben; ber Oberkopf ift erdgrau, und der Mantel, Rüden und Bürzel graubraun ges flect [oder vielmehr jede Feder mit ſolcher Binde und Endfpige] auf grauem runde. Die Seitenfedern des Schwanzes roſtroth; die Halsfeiten find perlgrau, Bruft und Bauch erdgrau, Der Hals mit zadkigen Querlinien, der Bauch mit doppelten folchen 1) Francolino, ein Wort, was das Verbot bezeichnet, diefen Vor gel zu tödten. In Italien wird es bei mehrerem feinern Wildpret, wie dem Haſelhuhn u. dergl. angewandt. 778 Bag win gezeichnet; jede Bruſtfeder mit braunen Querfleden. Die Kehle ift roftbraun, mit einem ſchwarzen, etwas unterbrochenen Saum eingefaßt. Das Maͤnnchen hat einen ſpitzen Sporn. — dem indiſchen Feſtlande. *22. T. (P.) perlatus. Brisson pl. XXVIII. £. 1. A. Vieill. Gal. 213. Perdrix de la Chine. Sonnerat 11. 165. XCVII. derfelbe. (madagascariensis.) Der Oberkopf roftgelb, ſchwarz eingefaßtz ein Strich dur) die Augen bis nach hinten, und die Kehle weiß; der ganze übrige Körper obenher braun, untenher fhwarz, mit weißen und roſt— gelben Perlfleden. Die zwei mittleren Schwanzfedern find ae gebändert. In China gemein. Einige ausländifche Frankolin⸗ Feldhuhner zeichnen ſich ha einen doppelten Sporn aus: *23. T. (P.) ceylonensis L. Forster Zoel, Ind. 14. 1. 2. Obenher fehwärzlic, das Männchen im Naden und auf den Stügeldedfedern mit weißen pfeilfürmigen Flecken; untenher ſchwarz⸗ braun, jede Feder in der Mitte weiß getropft; der Schwanz lang, zugerundet, ſchwarz; mit zwei Sporen. Augenkreiſe nackt, das Weibchen am Kopfe aſchgrau, ſchwarz gefleckt, uͤbrigens coſtbraun V. *24. T. (P.) Clappertonii Rüppell. Ruͤppell Atlas T. 9. Unterfcheidet fi) kaum vom vorigen. E. — Obenher ifa- beifgelb, Eaftanienbraun gefledt; unten und an den Seiten weiß, in der Mitte ifabellgelb, außer der Kehle braun gefledt. Auf dem Scheitel am dunkelften, deshalb über dem Auge ein weißer Streif. ©. «25. T. (P.) spadiceus. Sonnerat 11. 169. Tief Eaftanienbraun, mit nadten, vothen Baden. Zwei dünne, fpige Sporen wie Stacheln beim Männchen, der a long. Madagaskar, *26. T. (P.) bicalcaratus. Ent. 137. Perdix Adansoni Temm. Braun, mit weißer Kehle, die Unterfeite längs braun, weiß und ſchwarz gefteichelt; mit zwei Sporen. Afrika, am Senn Hühnerartige Vögel. Tetrao. 719 *27. T. (P.) eruentus T. Phasianus cruentus Hardu. Col. 332. Le Francolin ensanglante de Nepaul. Mit drei, ja vier Sporen, und lebhaften Farben, die bei den anderen Gattungen nicht angetroffen werden. €. Wunderbar gezeichneter Vogel. Hals und Rüden find grau; jede Feder hat einen breiten weißen, ſchwarz eingefaßten Schaftftrih. Alte großen Dedfedern des Schmwanzes, fo wie dies fer felbft, haben karminrothe Sranzeneinfaffung und weiße Spis gen, die unteren Schwanzdedfedern grüne Spigen. Die Schei: telfedern find blaß und bilden einen Buſch; um Stirn und Kinn find fie ſchwarzroth. Die Unterfeite ift fanft grün, an der Bruſt bläffer, am Bauch dunkler, hie und da mit blaß karminrothen Flecken befäet, wie blutig, Im hinteren Nepal. V. Andere durch eine nackte Kehle: *28. T. (P.) rubricollis. Enl. 180. ſ(Ruͤppell 30.] Verwaſchen graubraun mit weißen nach der Spitze hin brei- ter werdenden Federſchaͤften. Die Schwungfedern gelblich einge faßt, Bürzel und Schwanzfedern gelblihmweiß, braun quergemellt. Die nadte Kehle orangegeld, nach oben zinnoberroth. Abyffinien. V. Noch andere vereinigen beide Charaktere: *29. T. (P.) nudicollis. ‚ Braun, untenher mit weißen Längsfleden, die Augengegend, Kehle und Vorderhals nadt und blutroth; nur ein Sporn an den Füßen. Sn Afrika, £ Und einigen fehr großfchnäbeligen Gattungen fehlen die Spo— ven gaͤnzlich. So *30. T. (P.) javanicus Brown. Brown Ill. XVII. ſchlechte Figur. Temm. col. 148. befjer. Perdix Ayam-han, Ein fehr kurzer Schwanz, Ianger Schnabel und etwas ges ſtreckte Krallen zeichnen diefen Vogel aus. Der Kopf ift rofl: gelb, am Naden hellbraun, um die nadten Augenkreife ſchwarz. Der Hals ſchwarz mit roſtgelben Flecken. Oberruͤcken, Bruft und Schwanz aſchblau, und die ganze Oberfeite ſchwarz gebändert. Die Flügelfedern am Rande braunroth. Der Bauch) ift Iebhaft voftgelb, die Füße roth, der Schnabel ſchwarz mit vöthlicher Spige, 780 Ba’ OT IV. PERDIX. Die gewöhnlichen Feldhuͤhner. Haben einen nicht ganz fo flarken Schnabel; ihre Männs chen haben Eurze Sporen oder bloße Hoͤcker; den Weibchen fehlen fie. Ule Welt Eennt 31. T. (P.) cinereus L. Das Feldhuhn. Rebhuhn. Enl, 27. Friſch 114. Raumann 1. Ausg. T. 3. f. 3. Schnabel und Füße afchgrau, der Kopf rothgelb, das Ges fieder in verfchiedentlihem Grau gefchedt; ein rothbrauner Fleck auf der Bruft des Maͤnnchens. Diefes fruchtbare Wildpret, wel— ches die Ergöglichkeit unferer Tafeln macht, brütet und lebt mit: ten auf unferen Feldern [und legt an zwanzig Eier]. 32. T. (P.) rufus L. Das Rothhuhn. Enl, 150. Darmftädter Ornithologie. Schnabel und Füße roth; obenher braun, die Seiten roſt⸗ roth und afchgraufsblau] gemaſcht, die Kehle weiß, ſchwarz eins gefaßt; Hält fih am liebften auf Hügeln und erhabenen Stand» orten auf. Sein Fleifch ift weißer und teodener. [Kommt nicht in Deutfchland vor, fondern nur im mittägigen Frankreich und in Stalien; wird aber auch in Käfigen gehalten.] Das füdlihe Frankreih hat auch noch 33. T. (P.) saxatilis Meyer. Das Steinfeldhuhn. La Bartavelle, Perdix graeca Briss. Enl. 231. Friſch 116. Unterfcheidet fie) vom Nothhuhn nur durch feine anfehn: lichere Größe und mehr afchfarbiges Gefieder. Halt ſich längs der hohen Selfengebirge. [Seine gelblicyen Eier find rothgelb gefledt.] *34. T. (P.) petrosus. Perdrir rouge de la Barbarie. Edw. 70. Perdrix Gambra. Perdix petrosa, Eine wohl zu unterfcheidende Gattung. [Unterfcheidet fi fich von den beiden vorigen durch bie Färbung und fteht in der Größe in der Mitte zwifchen ihnen. Zur Seite des Kopfs und an ber Hühnerartige Vögel. Tetrao. 781 Kehle afchgrau, mit einem braunen, weißgefledten Saum einges faßt; auf den Schulterfedern find zehn türkenblaue Flecken, und ift im ganzen dunkler graubraun; um den Hals ift ein brauner weißgefleckter Ring, und an den Hüften zwei ſchwarze Streifen.) V. *35. T. (P.) montanus. Enl. 136. Friſch 114. B. Iſt nah Bonelli nichts weiter ald eine Warietät des ges meinen Telohuhns. *36. T. (P) Heyi. Temm. col. 328. 329. Am Männchen Kopf und Hals vöthlich= afchgrau oder meins hefenroth; eine weiße Binde geht von der Stirn durchs Auge bis zur Ohrgegend. Bruft und Oberruͤcken mehr ifabellgelb; die Schwingen und übrige Dberfeite ockergelb, afchgraubraun fein ges bändert; etwas Weiß an der Außenfeite der Schwungfedern. Die außeren Schwanzfedern feurig roftroty, der Bauch weinroth mit fhwarzen Schmigen. Beim Weibchen ift der ganze Kopf, Hals und Unterfeite graulichweiß; der Kopf mit ſchwarzbraunen Pünfts hen befüet, Hals und Unterfeite mehr damit quer gewellt; die Oberſeite iſt gefättigt ifabellgelb, mit braunen, unterbrochenen Querbinden. Sn der Wüfte von Akaba in Arabien. V. *37. T. (P.) personatus Horsf. Perdix orientalis Horsf. [Horsf. zool. Res. c. ic.] Obenher ſchokolatebraun, untenher mehr graubraun; Stirn, ein Streif über dem Auge und Kehle weiß. Scheitel, Naden und Halsband fhwarz; auf den Flügeln mehrere große Federn an der Spise ſchwarz, voftgelb gefäumt; eben folche, weiß, roftz gelb und ſchwarz gefledte am Hinterleib und der Steißgegend. Java. V. *38. T. (P.) gularis T. Dbenher braun mit weißen Schaftteichen, an den Schwung: federn mit fchwarzen; Scheitel und Naden olivenbraun, über und unter dem Auge ein weißer Streif; Bruft und Bauch mit weißen Längsftrichen; die Kehle rothbraun, der Schwanz lang, der Schnabel ſchwarz, die Füße braunroty, In Bengalen, V. *39. T. (P.) oculeus 7. Schön braunroth, auf dem Rüden quer weiß und ſchwarz 782 N geftreiftz der Bürzel ſchwarz mit dreiedigen braunen Flecken; die Fluͤgeldeckfedern olivengrau, ſchwarz gefledt. Die Baden befiedert. Sn Smdien. V. *40. T. (P.) fuscus. Vieill. Gal. 212. Scofolatebraun, mit weißen Linien und Fleckchen; die Un— terbruft roſtroth; Bauch und Schwanz ſchwarzbraun. Am Se: negal. V. V. COTURNIX. Wachtel. Sie find Eleiner als die Feldhühner, mit dünnerem Schna: bel, Eürzerem Hals und ohne vothe Augenbrauen und Sporen. Ale Welt Eennt 41. T. Cotumix L. Die Wachtel. Coturnix dactylisonans Meyer. Enl. 170. Friſch 117. Naumann 4. 4. Mit braunem, ſchwarz gewelltem Nüden, einen weißen zu: gefpigten Schaftſtrich auf jeder Sederz die Kehle braun, die Au— genbraue weißlih. In unferen Feldern; berühmt wegen ihrer Wanderungen, denn diefer fchwerfällige Vogel weiß dann fogar das mittelländifche Meer zu überfliegen. *42. T. (C.) chinensis L. Die kleine chineſiſche Wachtel. Caille fraise. Enl, 126. 2. Tetrao manillensis Gm. Sonnerat 1. Voy. pl. XXIV. ift das Weibchen. Coturnix excalfactoria Temm. Bier Zoll langz ungeſchwaͤnzt; obenher braun, ſchwarz ge: fleckt, mit weißen Schaftfteichen der Federn; Bruſt und Seiten blaulihgrau; Mitte des Bauches Eaftanienbraun, die Baden und ein krummer Halsftreif um die ſchwarze Kehle weiß, ſchwarz ein- gefaßt; das Weibchen hat eine weiße Kehle. V. *43. T. (C.) australis. Perdix australis. Vieill. Gal. 215. Obenher fledig Eaftanienbraun, ſchwarz gefledt, die Schaft: fteiche weiß; untenher vöthlichzafchgrau, mit ſchwarzen Querftri- hen. Auf Neuholland, V. Hühnerartige Vögel. Tetrao. 783 *44. T. (C.) textilis. Perdix textilis. Col. 35. Etwas Fleiner als die europäifche Wachtel und von ähnlicher Zeichnung, aber die weißen Schaftftriche und ſchwarzen Flecken fhärfer markiert und das Männchen an der Unterfeite mit vielen [hwarzen Strihen. Die Kehle ift weiß, beim Männchen mit einem fchwarzen Mittelftreif und außerdem mit concentrifchen ſchwarzen Kreifen bis zum Scheitel hin eingefaßt. In Bengalen. ©. *45. T. (C.) coromandelicus Sonnerat II. 172. ift der vorige Vogel. V. *46. T. (C.) striatus. Temm. col. 82. Caille & ventre perle. Sehr verfchieden von Lath. Syn. II. t. 66. C. — Obenher toftbraun, der Vorderkopf und die Kehle fchwarz; vom Schnabel aus erſtrecken fich fünf weiße Streifen nach hinten; die Nüdens und Flügeldedfedern haben weiße Schaftftriche; zwifchen Bruft und Kehle ift ein voftrother led, daneben grau. Bruft und Bauch fchiefergrau bis fhwarz, mit großen weißen Tleden. Der Schnabel ift fchwarz, die Füße roͤthlich. Auf Madagaskar bis zum oͤſtlichen Afrika. DB. *47. T. (C.) gingicus. Sonnerat Il. p. 167. Scheint mir auch zu diefem Untergefchlechte zu gehören. €. — Gie ift obenher gelbgrau, untenher weiß, die Seiten aſch— grau mit Eaftanienbraunen Fleden, der Scheitel Eaftanienbraun, über den Augen weiß, eine weiß und braune Bruftbinde. Das Meibchen ift obenher brauner und unten nicht weiß. In Indien. m Die Colin’s oder amerikanifchen Feldhühner haben einen größeren, Eürzeren, gewölbteren Schnabel; den Schwanz etwas mehr ausgebreitet. Sie Ieben im Gebüfche, und felbft, wenn man fie verfolgt, auf Bäumen. Mehrere wandern wie unfere Wachteln. Bon der Größe des Feldhuhns find: *48. T. (C.) guianensis., Le Tocro. Perdix dentata Temm. Odontophorus rufus !). Vieill. Gal. pl, CCXI. 1) Es ift fein Tinamus, wie Gmelin meinte. 784 Be Obenher grau und braun mit ſchwarzen Querbinden; Uns terrucken, Kehle, Bruft und Bauch gelbbraun mit dunfelbraunen Duerbinden, auf dem Rüden ſchwarz gefledt. Hat eine Art klei— ner Federhaube. In Guiana. V. Von der Groͤße der Wachtel iſt: *49. T. (C.) mexicanus. Perdix borealis Temm. Enl. 149, Friſch 11. T. marylandus,. Albin I XXVIII. Vieill. Gal. CCXIV. T. virginianus oder Perdix borealis, Perdix Coyoleos Lath, Obenher Eaftanienbraun, roftroth und ſchwarz gefchedt; uns tenher weißlich, ſchwarz quer gebändertz Kehle weiß; über den Augen weg ein weißer Streif; an der Kehle ein fhwarzer Halb⸗ mond, die Seitenfchwanzfedern afıhgrau. Das Weibchen an der Kehle gelblich, ftatt des ſchwarzen Flecks ein brauner, V. *50. T. (C.) falclandicus. Enl. 222. Dbenher braun, mit edigen Flecken und Streifen; am Kopfe punktirtz untenher weiß, die Bruſt braungelb, mit ſchwaͤrzlichen Bogenlinien. Soll auf den Malouinen vorkommen. V. *51. T. (C.) cristatus. Enl. 126. £. 1. Das Maͤnnchen hat einige lange aufrichtbare Federn am Scheitel. Obenher iſt es blaßroͤthlich, weiß, und ſchwarz geſcheckt und gefleckt; die Kehle ſchwarzfleckig, die Bruſt weiß und ſchwarz quer geſtreift, der Bauch weiß, in der Mitte braun, ſchwarz und braun gefleckt; das Weibchen daſelbſt weiß, ſchwarz gebaͤndert. Nordamerika. Bo *52. T. (C.) Sonnini Temm. Col. 75. Journal de Physique II. pl. 2. Unterfcheidet fich zumal vom T. eristatus durch feine dunk— lere Färbung. Nüden, Flügel und Schwanz find afıhgraubraun mit ſchwarzen Zickzadlinien. Bon der Stirn erheben ſich L— 5 ſchmale blaßgelbe Federn als aufrechter Federbuſch; Schnabel und ein Badenftreif von gleicher Farbe, Kehle nebft einem Streifen über das Ohr weg rofigelb, der Naden fchwarz, weiß und braun ” ; Hühnerartige Bögel. Hemipodius. 785 gefledt, die Dberbruft röthlichgrau zart quer geftrichelt; Unter: beruft, Bauch und Steißfedern braun, mit weißen, ſchwarz einge faßten Federn. BD. *53. T. (P.) californius, Shaw nat. mise. IX. t. 345, Atlas du Voyage de la Peyrouse pl. XXXVI. Mit zwei Kopffedern aufrecht wie Hörnchen, oben breiter und nach vorn gerichtet ftehend. Grau, mit ſchwarzer, weiß ein- gefaßter Kehle; der Bauch brauntoth, mit ſchwarzen Halbmonden. Das Weibchen heller, ohne ſchwarze Kehle. V. *54. T. (P.) cambayensis T. [Latham.] Col. 447. ⸗ Mit ſehr kurzem Schnabel, etwas hoͤher als breit. Beide Geſchlechter ſind ſehr in der Faͤrbung verſchieden, nur am Kopf und der Kehle ſich aͤhnlich. Der Kopf und Ruͤcken des Maͤnn— chens ſind erdbraun, uͤber dem Auge zieht ſich von der Naſe bis zum Hinterkopf ein ſchmaler weißer, darunter ein braunrother Streif; die Kehle iſt ebenfalls dunkler braunroth, nach dem Kopf hin weiß eingefaßt; Flügel und Schwanz haben helle Schaftſtrei— fen, und ſchwarze Fleden auf braunen Federn; die Schwingen find gebaͤndert; Bruſt und Bauch find weiß, ſchwarz quer gebaͤn— dert; der Hinterbauch und die Füße ifabellgeldb. Das Weibchen ift obenher einförmiger erdbraun, die rothhraune Kehle und Streif nebft den weißen Streifen wie beim Männchen; die Unterfeite ift ifabelfgelb, nach der Bruft hin mehr ins Weinrothe; der Ober: fchnabel bei beiden Gefchlechtern braun, der Unterfchnabel weiß. Auf allen Märkten Indiens zu fehen; in Bengalen zumal. V. Man Eann fih nicht enthalten, vom Stamme der Wald: hühner abzufondern: 8. HEMIPODIUS Tem. Tridactyle La Cep. denen der Daumen fehlt, und deren zufammengedrüdter Schna= bel unter der Unterkinnlade einen Eleinen Borfprung macht. Man wird fie nicht eher gut claffifieiren Eönnen, als bis man ihre Ana= tomie kennt. Sie leben polygamifch, in fandigen Gegenden, Die einen I. ORTYGIS Ill. Turnix Bonat. haben noch das Außere der Wachteln; ihre Zehen find bis zur Bafis getrennt und ohne Eleine Membran. Es giebt eine Gattung, die man auf Java gegen einander kämpfen läßt, wie die Hähne in England. I. 50 786 Bd EU 1. H. pugnax Temm., Col. 60. 2. Dbenher rothbraun, das Ende jeder Feder mit ſchwarzem Halbmond, Gefiht, Balken, Bruft und Flügel weißlich, ſchwarz quer gebändert; die Kehle des Männchens ganz ſchwarz, der a roftgelb. Auf den Sunda= Infeln. Hierher gehört dann noch: *2. H. nigricollis. Tetrao nigricollis. Enl. 171. Obenher Eaftanienbraun, mit ſchwarzen Linien gewellt, uns tenher afchgrauz; Hals und Kehle fehwarz, die Flügel weiß — Schnabel und Fuͤße fleiſchfarb. Auf Madagaskar. *3 H. andalusicus. Tetrao andalusicus. Lath. Syn. [IV.) Zitel£upfer. Hemipodius T'achydromus Temm. Sechs Zoll lang. Dbenher gelbbraun, mit fchwarz quer ges ftveiften, weiß gerandeten Federn; untenher vöthlichweiß; auf dem Spheitel ein blaffer Langsftreif. In Andalufien und der Barbarei. *4. H. luzoniensis, [Vieill. Gal. 217.] Sonnerat pr. Voy. pl. XXI. Hemipodius thoracicus Temm. Turnix maculatus. Obenher fehwärzlichgrau, untenher und auf den Flügeln gelb= lich, ſchwarz gefledt; der Kopf weiß, ſchwarz punktirt; die Bruft braunroth. Schnabel und Füße grau. B. *5. H. nigrifrons. Temm. III. 610. Vieill. Gal. 218. Dbenher gelbroth, die Flügeldedfedern ſchwarz und meiß punktirt. Die Stirn weiß, mit einer fchwarzen Querbinde. An der Bruft fchwarze Fledchen, der Baud) weiß. In Indien. V. *6. H. thoracicus *), *7. H. Meiffrenii T. ‚Col. ‚60. 1. B Sft mit H. luzoniensis beſtimmt einerlei. V. Hühnerartige Vögel. Hemipodius. 787 Vieill. Gal. 300. macht daraus fein Gefchleht Torticella, und bringt es unter die Stelzläufer, weil der untere Theil der tibia unbefiedert ift. Herr Temmingf befchreibt diefen Vogel fo: ein weißes Band bedeckt die Stirn, geht über die Augen weg und erffredt fih bis zum Naden, Der Raum zwifchen beiden Augen ift gols dig=roftgelb, mit feinen weißen Flecken befegt, die die Mittellinie des Schädels anzeigen. - Ein rofteother Fleck bededt das Auge und reicht hinten wie vorn über daffelbe hinaus. Der Vorder: hals und die Baden find weiß, ſchwach ins Röthlihe, im Naden etwas voftfarbig; der Rüden, die Schulterfedern, der Bürzel und der Schwanz, fo wie die langen Flügeldedfedern und ein auf der Bruft unterbrochenes Halsband find goldig=roftgelb mit Eleinen weißen Sleden und weißem Rand eingefaßt. Das Hals: band geht auf der Bruft ins Nöthliche, alle Flügeldeckfedern find rein weiß, die Schwungfedern fehwarz, in der Mitte und “am Ende roftbraun gefaumt, und nad) innen mit einem großen tothbraunen Fleck verfehen. Der Bauch und alfe Untertheile find weiß. Der Schnabel fehr dünn, graulih; die Füße fleifchfarb, die Nägel weiß. Die Länge vier Zoll, In Afrika, um den Senegal. ? V. *8. H. nivosus. Swains. Zool. Ill. 163, würde gleichfalls dahin gehören ), und ift beſtimmt der vorhergehende Vogel. V. Andere: I. SYRRHAPTES Ill. entfernen fich dagegen dermaßen von dem allgemeinen Typus der Hühnervögel, daß man verleitet wird zu zweifeln, ob fie in dieſe Ordnung fommen Eönnen. Shre kurzen Zarfen fo wie ihre Zehen find befiedert, und legtere fehr Eurz und auf einen Theil ihrer Länge verbunden, ihre Tlügel dagegen fehr lang und zugefpist. Man Eennt nur eine Öattung: 9. H. paradoxus. Sadoscha. Syrrhaptes paradoxus. Syrrhaptes Pallasii. Syrrhaptes heteroclita. Vieill, Gal. pl. 222. 1) Der Tetrao suscitator, oder Beveil- DI von Sava, ift gleichfalls ein Turnix. ©. Bontius med. ind. p. 8 50 188 Bd g el. Tetrao paradoxus. Pallas Reife 2. 1. Temm. col. 95. V’Heteroclite. Sn den MWüften des mittleren Afiens zu Haufe. Gleichfalls Laffen fih von den Waldhühnern abfondern die 9. TINAMUS Lath. (Crypturus Ill.) Tinamou. Ynambus Az.!). Ein amerikanifches Gefchleht. Sehr ausgezeichnet durch einen dünnen, ziemlich langen Hals (obfhon die Tarſen Eurz find), der mit gefchligten, am Ende etwas gefrauften Federn befest ift, was diefem Theile feines Gefieders ein eigenes Anfehen giebt. Der Schnabel ift lang, dünn, hat eine abgeftumpfte Spige, oben: her etwas gewölbt mit einer Eleinen Rinne zu jeder Seite, und Nafenlöchern in der Mitte jeder Seite ftehend und fchief nad) hinten gebohrt. Ihre Zlügel find Eurz, und ihr Schwanz faft null. Die Streckung der Fußbafis ihrer Zehen iſt ſehr Eurz. Der Daumen ijt auf einen Eleinen Nagel redueirt und berührt die Erde nicht. Um das Auge ift die Haut ein wenig nadt. Diefe Vögel ruhen auf niedrigen Zweigen, oder verbergen fit) im hohen Geſtraͤuch; fie leben von Früchten und Inſecten; ihe Fleiſch ift fehr gut. Ihre Größe ift, je nach den Öattungen, von der eines Fafans bis zu der einer Wachtel und darunter. Die einen I. PEZUS Spix. haben noc einen Eleinen, unter den Bürzelfedern verborgenen Schwanz. *1. T. (P.) Magua Temm. Pezus serratus Spix. Enl. 476. und beffer Buffon Hist. des ois. IV. pl. XXIV. T. brasiliensis Lath. Tetrao major Gm. Obenher dunkelzolivengrün, ſchwach ſchwarz quer gewellt; der Scheitel braunroth; untenher blaß-roͤthlichgrau, die Unterſeite der Flügel weiß. Brafilien. V. 1) Mit Ausnahme feines Choro, der ein Wafferhuhn ift, und feis nes Uru, welches der Tocro ift, von welchem wir oben bei den Held» huͤhnern gehandelt haben. Hühnerartige Vögel. Tinamus. 789 *2. T. (P.) variegatus. Enl. 328. Vieill, Gal. 216. Cryptura sylvicola ( Tinamus TER wird wenig von ihm differiren. Dbenher und zur Seite rothbraun, heller und dunkler quer geftreift; Scheitel und Naden ſchwaͤrzlich; Hals und Bruft roth— braun; Kehle und Bauch röthlichweiß. Guiana. B. *3. T. (P.) Apequia. Tinamus obsoletus. Col. 196, Der Kopf dunkel=afchgrau ins Roͤthliche; Rüden, Flügel und Schwanz obenher roſt- oder zimmetbraun, mit zarten fchwars zen Querlinien; die Schwingen ſchwarz; untenher heller zimmets roth; die langen Seitenfedern welche die Schenkel bededen, find toftgeld, mit breiter fchwarzer Binde. Die Füße erdbraun. Sn Brafilien und Paraguay. V. *4. T. (P.) Tataupa. Swains. Ill, 19. Pezus Niamba. $Spix 738.a. » Obenher zimmetbraun, untenher afchgrau, Kopf ganz ſchwarz, die Steißfedern rothgelb, ſchwarz gefledt und gebändert. Brafilien. DO. *5. T. (P.) noctivagus Pr. Max. Pezus Zabele.. Spix 77. Roſtbraun ins Graue; Rüden, Flügel, Schwanz, Unter: bauch und Schenkel ſchwarz gebandertz Kehle, Augengegend und Steiß rothgelb; die Schwingen [hwarz, die Füße gelb. aa *6. T. (P.) adspersus T. Tinamus vermiculatus, Col. 369. _ Pezus Yapura *). Spix 73. Obenher dunkel rothbraun; Wangen, Bruſt, Fluͤgel, Un: terruͤcken und Schwanz erdfarbig graubraun, uͤber und uͤber mit feinen ſchwarzen Zickzackwellen beſaͤet. Die Kehle iſt blaßgrau, der Bauch hell iſabellgelb, Schenkel und Steißfedern hell er mit ſchwarzen Zickzack-Querbaͤndern. Brafilien. *7. T. (P.) Soui Laith. Die Eleine Zinamu. Buffon enl. 822. Neun Zoll lang. Dbenher rothbraun, untenher rothgrau; *) Differivt in der Färbung von Zemming®’s Figur. V. 790 DIE RL Scheitel, Schläfen und Naden ſchwarz, der Unterhals olivens grau. Brafilien. V. Die anderen I. TINAMUS Spi«. haben durchaus Eeinen Schwanz. Ihre Nafenlöcher ftehen etwas mehr nad) hinten. *8. T. major s. maculosus. Spix 80. Rothbraun, unten toftgelb; Bruft und Kehle ſchwarz, weiß geftrichelt. Die Schulterdedfedern rothbraun, ſchwarz gefleckt; die Fleden der Rüden: und Schwanzfedern weiß gefaumt. Bra— filien. V *9. T. medius. Spix 81. Kleiner als der vorige, rothbraun, ſchwarz und weiß gebän- dert, die rofibraune Bruft ſchwarz gefledt. Brafilien. V. *10. T. Boraquira. Spix 79. Weiß, mit braunem Rüden, deffen Dedfedern weiß einge: faßt find. Hals und Unterfeite braun gefledt und ſchwarz ges wellt, die Schwingen ifabellgelb und ſchwarzbraun gebandert, die Fluͤgeldeckfedern gelbbraun. V. *11. T. pavoninus Temm. T. Carape Az. Tinamus nanus Temm. Spix 81. T. minor, fcheint das Weibchen. Diefe drei Gattungen find einander fehr ähnlich). Dann unterfcheidet man noch II. RHYNCHOTUS Spi«. Mit ftärkerem Schnabel, ohne Rinne, etwas gebogen und niedergedruͤckt, mit gegen die Baſis ftehenden Nafenlöchern. *12, T. rufescens T. Col. 412. f Spix 76. c. (ſchlechte Abbildung und Name.) Rüden, Flügel und Schwanz braun, ſchwarz gebändert, Kehle weiß, Hals und Bruft braungeld wie Milchkaffee, Schwine Hühnerartige Vögel. Columba. 791 gen rothgelb, Bauch und Schwanz grau; zart ſchwarz ‚gebänbert, der Scheitel ſchwarz geftveift und punktirt. Brafilien. V. 10. COLUMBA Z. Taube. Sie Eönnen einen leichten Übergang von den Huͤhnervoͤgeln zu den fperlingsartigen bilden. Wie die erfteren, haben fie einen gewölbten Schnabel, die Nafenlöcher in einem weiten häutigen Raume, mit einer Knorpelfchuppe bedeckt, die felbft an der Baſis des Schnabels eine Anfchwellung bildet. Das Bruftbein ift Enochig, tief und doppelt ausgefchnitten, wiewohl auf etwas abweichende Weiſe. Der Kropf fehr ausgedehnt, der untere Larynx nur mit einem einzigen eigenthümlichen Muskel verfehen. Aber ihre Zehen haben E£eine andere Haut zwifchen ſich als die, welche von der Tortfegung der Nänder entfpringt. Ihr Schwanz hat zwölf Fes dern. Sie leben beftändig in Monogamie, brüten auf Bäumen oder in Selslöchern, und legen nur eine geringe Zahl Eier, ges wöhnlich zwei; doch ift es wahr, daß fie dieß oft wiederholen. Der Tauber brütet wie die Taubin. Sie nähren ihre Jungen durch zung der in ihrem Kropfe eingeweichten Körner. Man bildet nur einen Stamm aus ihnen, den man in drei Unters gefchlechter zu theilen verfucht hat, je nachdem ihr Schnabel in Berhaltniß zu den Füßen mehr oder minder ftark ift. Il. COLUMBI- GALLINA Vaiill. Nähen fi) durch ihre hohen Zarfen und die Neigung, in Truppen zu leben, mehr wie die anderen Untergefchlechter den geroöhnlichen Hühnervögeln, und fuchen ihre Nahrung auf der Erde, ohne fih auf Baumen aufzuhalten. She Schnabel ift dünn und biegfam. Eine Gattung 1. C. carunculata. Die Hahntaube. Temm. [pigeons] pl. 11. Vaill. 278. Colombi-Galline. ähnelt fogar den Hühnern durch die nadten Theile und Fleifch- lappen des Kopfes. [An Kopf und Hals ift fie fchiefergrau, der Mantel. und die Flügel mehr filbergrau, Bürzel, Bauch und Steißfedern, fo wie die Enden der außeren Schwanzfedern. weiß, der Schwanz übrigens obenher vothbraun. In Südafrika.) V. Eine andere 2. C. coronata L. Die Krontaube. Sonnerat 104. Le pigeon couronne. 792 Bögen. Ent. 118. Temm. pigeons pl. 1. Le Goura. Vieill. Gal. 197. Vaill. [Afr.] Colombihocco. [pl. 280.] ähnels ihnen wenigſtens in der Größe, die fait die eines Trut— hahnes erreicht. Sie ift über und über ſchieferblau, mit Roth⸗ braun und Weiß am Fluͤgel. Der Kopf mit einem ſenkrecht ſu⸗ henden Buſch langer zerſchlitzter Federn geziert. Um die Aus gen ſchwarz. Ein ſchoͤner Vogel; auf Java ꝛc. Man zieht fie auf den Hühnerhöfen; in Europa hat fie ſich aber noch nicht fortpflanzen wollen !). Eine dritte Gattung 3. C. nicobarica L. Die nicobarifhe Taube. Ent, 491. ſchlecht. [Temm. pig. II, 2.] [Le Vaill. Afr. pl. 279.] vom prächtigften Goldgrün, mit weißem Schwanz [und blauen Schwingen], gleicht wiederum dern Hühnern durd) die langen herz abhängenden Federn, die ihren Hals wie beim Haushahn zieren. Man findet fie in mehreren Gegenden Indiens. In diefes Untergefchlecht, was vielleicht noch nicht hinlaͤnglich genug beftimmt ift, wird noch gerechnet: *4. C. eyanocephala. Enl. 174. Vaill. 231, Temm. pl. 3. Köthlich=fchocolatebraun, mit blauem Kopf und Seite der Kehle. Die Kehle bis zur Bruft ſchwarz, unten weiß eingefaßt; ein weißer Streif vom Unterfchnabel unter dem Auge weg nad) hinten; die Füße voth. Sm wärmeren Amerika. V. *5. C. montana. Edw. 119. ” Temm. 4. Obenher fehön zimmetbraun, in Violet und Due ſchim⸗ mernd; die Fluͤgel zimmetbraun; Kehle und Bruſt roſenroth; Baud), weiß, nach den Steißfedern hin ins Ddergelbliche; unter dem Auge weg ein weißer Streif und tiefer darunter vom Kinn 1) Hr. Bieillot macht aus diefer Krontaube fein Ges fhleht Goura oder Lophyrus. Gal. pl. Hühnerartige Vögel. Columba, 793 nach dem Naden ein gleicher, durch einen violetbraunen getheilt. Sm Nacken einige grüne Federn. Südamerika. | V. *6. C. martinica. Enl. 141. 162. Vaill. 232. Temm, 5 und 6. Bon ähnlicher Farbung der vorigen. Obenher zimmet: _ braun, die Kehle blaßroth, die Bruſt weinroth, der Hinterbaud) und Unterfchwanz odergeld, unter dem Auge weg ein weißer Streif, darunter ein rothbrauner Fleck *). V. *7, C. erythrothorax. Temm. 7. Mit graulichweißem Geſicht; Scheitel und Kehle weinroth; die Bruſt desgleichen, aber geſaͤttigter. Der Bauch roſtgelb; obenher am Kopf und Ruͤcken violetbraun, an der Schulter mit goldgruͤnen Federn; der Ruͤcken, die Fluͤgel und der Oberſchwanz roſtrußbraun; das Schwanzende auf der Unterſeite weiß. Ein "other Augenkreis. In Surinam. V. *8. C. cruenta. Sonnerat 20. 21. Temm. 8 und 9. Ausgezeichnet durch einen blutfarbigen Fleck auf der Bruft. Mit aſchgrauer Stirn und Scheitel, und drei folchen grauen Duerbinden auf dem Flügel, Obenher bis am Naden violet- braun, Kehle und Bruſt ganz weiß, der Bauch ins Sfabellgelbe; die Unterfeite des Schwanzes grau. Auf den Philippinen. V. *9. C. jamaicensis. Temm. 10. Mit grauem, roſenroth uͤberlaufenen Scheitel, mehr violet— tem Nacken, olivenbraunem Mantel, weißlicher Kehle, weinrother Bruſt, hellerem Bauch und weiß geendigten Schwanzfedern. Die Backen gefleckt. V. *10. C. Talpacoti. Temm. 12. [Spix t. 75. a. f. 1.] Dunkel weintoth, ind Zimmetbraune, mit afchgrauem Schei: *) Sol nad) Wagler mit der vorhergehenden einerlei feyn, und dir Temmingk'ſche Abbildung der erfteren unrichtig. V. 794 B8 tel und Nacken; Fluͤgel und Schwanz rein zimmetbraun, erſtere mit ſchwarzen Flecken und Schwingen. In Suͤdamerika. V. *II. C. passerina !), [Wilson t. 46. f. 2. 3.] Enl. 243. 2. Catesby 26. 'Temm. pl. t. 14.] Dbenher graubraun, untenher und an der Stirn meinroth, die Bruft fchwärzlich gefchuppt, die mittleren Schwanzfedern des abgerundeten Schwanzes grau, die außeren fchwärzlich; die Flügel braun, ftahlblau gefledtz;z im Naden grau. Der Schnabel geld mit chroarzer Spige, die Füße gelb. Nordamerika und Weit indien. Sechs Zoll lang. V. *12. C. minuta. [Spix 75. a. f. 2. Columba griseola.] Enl. 243. 1. Schön zimmetbraun, auf den Flügeln mit ftahlblauen Fle⸗ den; Stirn und Kehle ee die ganze Unterfeite Bas weiß. Südamerika. 54 Zoll lang. *13. C. tie Temm. Vaill. 283. Obenher fchön zimmetbraun, Stirn, Scheitel und Kehle weiß; letztere ſchwarz eingefaßt, die Bruft röthlichgrau, durch die Federraͤnder wie mit weißen, unten ſchwarzen Halbmonden befeßt, der Bauch rothgelb. Der Schnabel gelb, die Füße roth. Fünf Boll lang. V. *14. C. Cobocola und grysea. Spix LXXV. 2. Mird die C. minuta feyn. V. II. COLUMBA. Gewoͤhnliche Tauben. Ihre Füße find kuͤrzer als beiden vorhergehenden, aber der Schnabel eben fo biegfam und dünn. Mir befisen davon vier wilde Species: 15. C. Palumbus L. Die Ringeltaube. ‘Le Ramier. Ent. 316. Sie ift die größte. Lebt in den Waldern, zumal denen 1) Diefe und die C. squamosa bilden für Hrn. Swainſ on das Geſchlecht Chamaepelia, Hühnerartige Gögel. Columba. 795 immergrüner Bäume, ift mehr oder minder bläulichzafhgrau, die Bruft weinroth, und zeichnet fich durch weiße Sleden zur Seite des Halfes [purpurgeün eingefaßt] und der Flügel [und an ben Hofen] aus. 16. C. Oenas L. Die Holztaube. Le Colombin ou le petit Ramier. Friſch 139, Schiefergrau, mit weincother Bruſt, die Seiten des Halfes grün fehilleend; etwas kleiner als die vorhergehende, aber von derfelben Lebensart. 17. C. Livia Briss. Die Felfentaube. Haustaube. Le Biset ou Pigeon de roche. Enl, 510. Schiefergrau, um den Hals Nu fchilfernd, eine boppelte ſchwarze Binde auf den Flügeln, der Bürzel weiß. Bon dieſer ſtammen unfere zahmen Tauben der Schläge und, wie es feheint, der größte Theil der zahllofen Raffen, auf deren Erzeugung auch einige Mifhung mit den anderen Einfluß gehabt haben Eönnte. €. Sie ift auf den nordeuropäifchen Inſeln gemein, ja an al: len europäifchen Meeresküften, und fehr Eug und ſchoͤn. Sie wird von älteren Schriftftellern mit der vorigen oft —— Die bemerkenswertheſten Raſſen Im nad) re ge’ 8 Überficht folgende: a. C. L. domestica. Die gemeine Haudtaube. Enl. 466. Bunt, mit weißem Bürzel, b. C. L, hispanica. Die fpanifche oder römifche Taube. Enl. 110, Noch einmal fo groß wie die gemeine; klaftert fiebzehn Zoll; übrigens von allen Farben, auch gehäubt, mit befieder⸗ ten Fuͤßen u. f. w. c. C. L. Dasypus. Die Trommeltaube. Latſch⸗— taube. Friſch T. 145. Mit befiederten Fuͤßen bis auf die Zehen. 796 8 I d. C. L. cristata. Friſch T. 144, Mit ebenfalls befiederten Zehen, aber zugleich einer Fe— derhaube. e. C. L. norvegica. Schneeweiß, fonft auch gehaubt und an ben Zehen bes fiedert. In Norwegen. - £ C. L. barbarica. Um die Augen mit nadten gepuberten Fleiſchwarzen und doppeltem ſchwarzem Fleck auf den Flügen. Gehaͤubt und ungehaubt. Aus der Barbarei. g. C. L. cucullata. Die Schleiertaube. Friſch ©. 150. T Die Scheitelfedern aufgerichtet, nad) vorn ſtehend; mit ſehr Eurzem Schnabel, Die fchönften find ſchwarz, mit weißen Kopf und Schwingen. h. C. L. hispida. Mit kleinen aufrecht ftchenden Federchen auf dem Rüden und den Flügeln. In Indien. i. C. L. turbida. Friſch T. 147. Mit kurzem Schnabel, flachem Scheitel, ein Buͤſchel der Bruſtfedern nach beiden Seiten aufwaͤrts gerichtet. Von der Größe einer Turteltaube. k. C. L. laticauda. Die Pfauentaube. Friſch 2. 151. Mit ausgebreitetem, vielfederigem Schwanz, den fie nach Belieben aufrichten kann. Ihre Stellung ift alsdann wie bei einem Zruthahn. Sie hat oft an 34 Federn im Schwanz. 1. C. L. Gyratrix, Die Purzeltaube. Friſch T. 148. Eine der kleinſten; überfchlägt fich beftandig im Flug in _ der Luft. Sie erhebt ſich unter allen am hödhften; ihre Fluͤ⸗ gel find auch die laͤngſten. m. C. L. galeata. Die Helmtaube. Unterfcheidet fi) nur dadurch, daB Kopf, Schwingen und Schwanz von gleicher, aber anderer Farbe als der Körper find. Hühnerartige Bdgel. Columba. 797 n. C. L. tureica. Die türkifche Taube. Friſch T. 19. Mit rother, warziger Wachshaut, die bisweilen ſo ſtark ſeyn kann, daß ſie den Schnabel und die Augen verſteckt. Der Schnabel iſt gelb. In Perſien einheimiſch. o. C. L tabellaria, Die Brieftaube. ' Wenig von der vorigen verfchieden; nur durch meißliche Wachshaut und nadte Augenlider. p. €. L. gutturosa. Die Kropftaube. Friſch T. 146. Blaͤſt die Bruſt oder eigentlich den ah oft fo greß wie den ganzen Körper auf. C. L. Eques, die Reitertaube, ik ein Baftard der beiden vorigen, mit aufgetriebenem Kropf und zugleich warziger Naſenhaut. ©. Sonnini Buff. VI. T. 63. und Al- bin t. 45. q. C. L. Percussor. Die Schlagtaube. Fliegt in Kreifen und fehlägt dabei die Flügel laut Elat: fchend zufammen, fo daß diefe auch oft zerbrochen gehen, und fie nicht weiter fliegen kann. r. C. L. jubata. Die Mähnentaube. Mit mähnenartig aufgerichteten Nadenfedern. V. 18. C. Turtur L. Die Turteltaube. Enl. 894. Mit iſabellgelbem, braun geflecktem Mantel und blaͤulichem Hals, der zu jeder Seite des Halſes einen ſchwarz und weiß ge— ſcheckten Fleck zeigt. Es iſt unſere kleinſte wilde Gattung. Sie lebt in Waͤldern wie die Ringeltaube Jund es giebt von ihr ei— nige Varietaͤten in der Zeichnung]. Sn Käfigen ziehen wir, zum Vergnügen: 19. €. risoria L. Die Lachtaube. Friſch 4. i Temm. 44. Scheint aus Afrika zu ffammen. Sie ift blond, unten nod) bläffer. Ein ſchwarzes Halsband auf dem Naden und ihr dem Lachen N Ton]. 798 Be Undere Tauben mit rundem oder viereditem Schwanze find: *20, C. spadicea T. Temm. 1. Kopf und Hals bis an die Bruft goldgruͤn; die Schultern brauncoth, Nüden, Flügel und Schwanz blaulihgrau, Unterbruft und Bauch weiß, Schwingen grünlih. Der Schwanz vieredig. Schnabel und Füße roth. Auf der Norfolkinfel, Groß. 8. *21. C. aenea, Enl. 164. Temm. 3. 4 Colombe muscadivore. Voy. de Freyc. 29. Die Col. pacifica ift nad! Hrn. Tem: mingk das Männchen. Sehr groß, mit befiederten Füßen. Das Männchen: hat einen ſchwarzen runden Knoten auf dem Schnabel. Sie ift hell- bläulihgrau, das Weibchen mehr weinrothgrau, mit goldgrünem Mantel, die Schwingen und der Schwanz blaugrün, die unteren Schwanzdedfedern braunroth, die Füße roth. Auf den Molukken und den Papusinfeln, BD. *22. C. oceanica, Less. et Garnot Voy. de Duperrey 41. Ihr verwandt. ©. Kopf, Hals und Oberbruſt ſchoͤn fchiefergrau; Rüden, Fluͤ— gel und Schwanz goldgrüun, der Bauch zimmetbraun. Die Füße find roth, der Schnabel ſchwarz und tragt an der Bafis eine fhwarze, ganz runde Kugel. Sie ift um ein Deitttheil Eleiner als die vorige. Auf der Inſel Oualan. V. **93, C. Unchall Wagl. Mit filbergrün glanzendem Gefieder, an der Bruft Ni ſilber- und goldgrun auf weinrothem Grunde ıc. *24. C. arcuatrix. Vaill. Afr. [264.] Temm. 5. Violetspurpurroth, im Nacken und auf dem Flügel und dem Schwanz fehieferblau; die Bruftfedern mit ſchwarzen Schaft: f[hmigen, Flügel und Bauch meißgefledt, die Zarfen befiedert, Schnabel und Füße gelb. In Südafrika. V. *25. C. armillaris. Temm. 6. Blaulichſchwarz, auch grünlihfchwarz, mit grauem Scheitel, vr. Hühnerartige Bögel. Columba. 799 weißem Gefiht und einem breiten, weißen Streif den Hals herab, Bauch und Steißfedern weiß mit ſchwarzen, ovalen Flecken, auch die Schwanzſpitze weiß. Über dem Auge ein rother Fleck, roth. Auf der Suͤdſee. *26. C. litoralis. Sonnerat 103. . Temm. 17. MWeiß, mit fchwarzen Schwingen und Schwanzfpige, aber auch in völlig weißen Varietäten. Der Schnabel fchwarz Nie ftet an den Meeresklippen auf Java und Neuguinen. *27. C. chalcoptera, Temm. 8. Aſchbraun, die Federn rothbraun gefaumt, die Flügel mit £upfergoldigen, Binden bildenden Flecken, weißer Stirn und Zügeln, graulichweißer Kehle und ſchwarzem Schwanzende. Auf Neuhol land und Vandiemensland. V. * 28. C. cristata. Temm 9. Grau, ins Roͤthliche ſchillernd, mit roſtgelbem Zügel, Schen⸗ keln, Hinterbauch und Steißfedern; hell-aſchgrauem Halſe und Bruſt; violetkupferig ſchillerndem Mantel und ſchwaͤrzlichgruͤnem Ruͤcken und Schwanz. Auf den Freundſchaftsinſeln der ae Der Scheitel ift etwas gehaubt. *929. C. caribaea, Temm. 10, Kopf, Kehle und Bruſt purpurgrau, Nüden, Bürzel und Oberſchwanz bläulih), mit einer fehwarzen Binde, der Naden Eupfergrün fchilfernd, der Bauc, braunroth. Der Schnabel grün: lichroth, die Füße blutroth. B. *30. C. leucocephala. Catesby 65. Tem. 13. Schieferblau mit ganz weißem Scheitel und Augenkreiſen, der Nacken gruͤnſchillernd mit ſchwarzem Einfaß, Schwingen und Schwanz braun. Der Schnabel weiß, an der Baſis roth; die Fuͤße roth. Im Nordamerika und Weſtindien. DB. **31. C. fasciata Say. Ch. Bonap. 1.8. 3, 800 a 1 0 Mit roͤthlich- aſchgrauem Kopf, im Naden einem weißen Querſtreif, darunter der Hinterhals aus goldgrünen und purpur— nen Federn beftehend, übrige Oberfeite fchiefergrau, die Kehle weißlich, die Bruſt weinrothgrau, Bauch und untere Schtwanzs decffedern weiß, die Schwingen dunkelbraun, außen weißlich ges fäumt, auf dem abgerundeten Schwanz eine breite, ſchwaͤrzliche Binde. Der Schnabel gelb mit fehwarzer Spige, die Füße gelb. Sn den Rocky-mountains, zuerft in Long's Expedition etc. bekannt gemacht. Den vorigen beiden am nächften verwandt. V. *32. C. speciosa. Enl. 213. Temm. 14. Mit roftbraunem Kopf, Flügen und Schwanz, der Hals bis zum Naden nebft Bruft und Bauch weiß, purpurroth und braunroth gefchedt. Der Schwanz kurz. Die Schnabelfpige gelb. : Cayenne. V. *33. C. corensis. Temm. 15. [C. portoricensis.] Graubraun mit purpurrothem Kopf, Hals, Kehle und Bruft, die Federn des Nadens bei wechfelndem Licht wie fehuppig fchils lernd, Schwingen und Schwanz braungrau. Im mwärmeren Amerika. V. *34. C. guinea. Edw. 75. Vaill. Afr. 265. Temm. 16. Kopf, Bruft, Bauh und Schwanz grau, violet fchimmernd; Rüden und Flügel braunlich, Tegtere mit weißen, dreiedigen Fle— Een, deren untere zwei Neihen bilden; die Bruſtfedern an der Spige fchwalbenfchwanzähnlich gefpalten. Um die Augen roth. Südafrika. V. — REN Enl. 11. Vaill. Afr. 266. Temm. 19. A Schön berlinerblau, mit feharlachrothem Schwanz, Schna— belbafis und Augenkreifen, auch die Füße find roth. ap m Ma: dagaskar und der Sübfpige von Afrika. Groß. **536. C. Franeiae, Vaill. 267. Hühnerartige Vögel. Columba, 801 Temm. 19. Sonnerat 101. Columba jubata W. Schwarzblau mit rothem Bürzel und Schwanz und langen, ſchmalen, zugefpigten, weißen Hahnenfedern an Kopf und Hals bis zur Bruft herab. Um das Auge rothe nadte Haut, (Db eine Ausartung der vorigen oder folgenden?) V. *37. C. rubricapilla. Sonnerat 57, [t. 67.] Temm. 20. Violetſchwarz mit: dunkelrothem Scheitel und nadten, rothen Augenkreifen; Hals, Oberrüden und Beuft graulih, Schwingen und Schwanz wie beftäubt. Auf der Inſel Panay. V. *38. C. elegans. Temm. 22. Obenher braun, mit weißgrauem Scheitel und Unterfeite, einem tothbraunen led an der Kehle und folchem Streif durchs Auge, und ſchwarzer Binde gegen das Ende des Schwanzes. Der Schnabel fchwarz. Auf VBandiemensland. V. *39. C. cincta. Tem m. 23, Mit weißem Kopf, fchmwefelgeldem Halfe und Oberbruft, fhwarzem Bande um die Unterbruft bis hinauf, fchmwarzlichem Rüden und Flügeln, dunkelgelbem Bauch, Schenkeln, Schnabel und Füßen, und grau endigendem Schwanz. In Indien. B. **40,. C. loricata Licht. Temm. pig. 18. C. gymnophthalmos. C. leucoptera Pr. M. C, Picazuro Az. Kopf, Hals und ganze Unterfeite dunfelmeintoeh; ; im Naden fhuppig fchiefergrau und grün fchillernde Federn, am Ende weiß und ſchwarz gefaͤumtz der Mantel afchbraun mit vielem Weiß auf dem Flügel; Rüden und Schwanz bleigrau. "Der Schnabel gelb, die Füße roth. Um die Augen bisweilen nadt und blau. Brafilien und Paraguay. Groß. V. *41. C. rufina. Temm. 24. Violetbraun mit graulicher Kehle 7 Schwingen und Gteuer: federn, der Unterrüden bis zum Bürzel bläulichgrau. " Am Hins * des Maͤnnchens goldgruͤne Federn. In Guinea. V. 51 | 802 Bde *42. C. leucoptera. Temm. 25. [ift es nicht, fondern ftellt C. aurita vor.] Edw. 76. Geficht, Hals und Bruft hellgelbbraun, Naden und Hinter: hals voftgelb; ein ſchwarzer Steeif unter dem Ohr weg, daruns ter goldgruͤn; Nacken violet, der Mantel dunkelvioletbraun; Ruͤ— Een und Oberſchwanz dunkelgrau. Die großen Flügeldedfedern breit, weiß gefaumt. Die äußeren Schwanzfedern mit weißen Spigen; der Bauch grau. Jamaica. V. **43. C. aurita. Temm. t. 25. [fol nicht ganz genau feyn.] Kopf und Unterfeite blaß weinroth, mit meißlicher Kehle; vom Ohr herab ein fchwarzer Streif. Obenher afchbraun, im Nacken ſchoͤn violet metallifch= glänzend; die Flügel mit ſchwarzen Flecken, die Schwingen ſchwarz, die außeren Schwanzfedern grau mit ſchwarzer Binde, die außerfte weiß. Südamerika. BD. *44. C. javanica, Enl. 177. Temm. 26. Sonnerat 66. Meinroth, am Leibe dunkler, ber Kopf blau, die Schwin: gen ſchwaͤrzlich, die Flügeldeckfedern goldgrün. Auf den oftin- difchen Inſeln. V. *45. C. Jamboo [Jambu]. Temm. 27. 28. Das Männchen obenher ſchoͤn grasgruͤn mit purpurcothem Vorderkopf und Geficht, fhmwarzer Kehle, weißer Bruft und Bauch, und einer rofenrothen Bruſtbinde. — Das Weibchen ift grün mit violetbrauner Stirn und Kehle, und mweißlihem Bauch. Auf Java, Sumatra. V. *45. C. violacea. Temm. 29, Stien, Hals und Bauch ganz weiß, die Bruſt blaßlila; obenher violet= braunroth, im Naden und Oberrüden violet = gold: ſchillernd. Sn Südamerika. V. *46. C. melanocephala. Ent. 214. ſchlecht. Forst. Zool. ind. t. 7. Tem m, 30, Ku A > — Hühnerartige Vögel. Columba. 808 Grasgruͤn, mit afchgrauem Kopfe, ſchwarzem Hinterkopfe, gofdgelber Kehle und Hinterbauch, die unteren Schwanzdedfedern purpurtoth, der Schnabel ſchwarz, die Füße gelblich, der —— gleich. Java. *47. C. larvata. Vaill. Afr. 269. Te mm. 31. Obenher violetbraun, am ande und Naden gelbröthlich, an den Seiten goldgrün, das Geficht weiß, Die zwei mittleren Schwanzfebern find braun, die übrigen ſchwarz, mit grauer br Sin Südafrika. *48. C. holosericea. Temm. 32. Grasgrün mit weißer Kehle, weißbefiederten Füßen und zwei fhmalen Binden auf der Bruft, davon die obere weiß, die un: tere ſchwarz. Zwei graue Binden auf den Flügeln, der Bauch . und die unteren Schwanzdedfedern find gelb, die Schwingen an V. der Spitze gabelig. Auf den Inſeln der — *49. O. sinica. Albin II. 46. Obenher braun, ſchwarz gebändert, mit blutrothem Bauch, ſchwarzen Schwingen, die mittleren großen Deckfedern der Fluͤgel weiß. In China. V. *50. 0. viridis. Enl. 142. Metalliſchgruͤn, an der Kehle violet-purpurſchillernd, die Sei: tenfedern des Schwanzes an der Spitze fchwefelgeld. Auf Am: boina. Acht Zoll lang. V. *51. C. erythroptera, Temm. 55. Obenher ſchwarzroth, mit ſchwarzem Rüden und Schwin: gen; Stirn, Geficht, Kehle und Bruft blendend weiß. Der Schwanz von ber Bafis bis zur Mitte afchgrau. Auf den Snfen des flillen Oceans. V. *52. C. mystacea. Temm. 56. Rüden und Fluͤgel braun, im Nacken bis zum Halſe violet⸗ gruͤn metalliſch glaͤnzend, die Stirn kupferig, ren und Bauch 804 Be weinroth; Schwingen und äußere Schtwangfedern ziegelcoth; ein weißer Schnurrbart unter den Augen weg und eine weiße Kehle. Südamerika. B. *53. C. superba. Temm. 33. Grasgrün mit violettem Oberkopf, bräunlichrothgelbem Na: den, weißgrauem Hals und Kehle, dunkelblauer Binde von der Fluͤ⸗ gelfchulter um die Bruft herum, weißem Bauch und Steiffedern und fchwarzbraunfichen Schwingen, das Schwanzende blaß. Auf der Suͤdſee. B. *54. C. tympanistria, Vaill. 272. Temm. 36. Obenher olivenbraun, mit rothbraunen Schwingen und erd= braunem Schwanz; Stirn, ein Streif über und hinter dem Auge weg und die ganze Unterfeite, nebft einem Theil der aͤußeren Schwanzfedern, weiß. Auf dem Bürzel zwei [hrwärzliche Binden, an den Hüften voftgelb; Schnabel und Füße gelb. Im füdlichen ‚Afrika. V. *55. C. coerulea. Temm. 37. Oberſeite ſchoͤn himmelblau; ein weißer Schnurrbart unter dem Auge weg; aud Kinn und Bauch weiß; Kehle und Ober: bruft weinrothbraun. Füße roth; Schnabelfpige weißlih. Indien. *56. C, afra. Enl. 160. Vaill. 271. Tourterelle emeraudine. Tem m. 58. 39. Obenher graulihbraun, mit geauem Scheitel; zwei indigblaue Sleden auf dem Flügel (bisweilen gruͤn fehillernd), die Außeren Schwanzfedern haben an der Außeren Bafis, fo wie an der Spike einen weißen Fleck. In Afrika, vom Cap bis zum Senegal.. V. *57. C. Geoffroy. Temm. 57. Hell afchgrau ind Perlgraue, mit weißem Bauch; auf den Flügeln fünf bis fechs violette, grünfchillernde Flecken und fechs bis acht ähnliche fpaniolbraune weiter nach außen. Laͤngs des Rüdens und an den Schwingen braͤunlich. Brafilien. V. zu ! Hühnerartige Vögel. Columba. 805 *58. C. cinerea !). Temm. pig. 58. Col. 260. das Weibchen. Das Männchen ift obenher mäufegrau, untenher hell aſchgrau, am Kopfe faft weiß; auf den Flügeln ſtehen-viereckte und runde fchwarzblau fchillernde Fleden. Das Weibchen ift gelbbraun mit grauem Vuͤrzel und weißem Bauch, die Fluͤgelflecken find roth— braun. In Brafilien, Kein. V. *59. C. bitorquata. Temm. 40. Meinroth mit grauem Kopf, graubraunem Rüden, Schwanz und Schwingen und einem doppelten, oben weißen, darunter ſchwarzen Nadenringe; Fluͤgeldeckfedern grau, Bauch und Au: ferfte Schwanzfedern weiß. In Süpdafien. V. *60. C. vinacea. Temm. 41. Dunkelweintoth, Flügel, Rüden und Schwanz [hwarzbraun. Sn Ouiana. V. *61. C. tigrina. Die graue chineſiſche Turteltaube. [Temm. 43.] Sonnerat 102. Kopf, Hals und Bruft graulichweincoth, Bauch gelblich, im Nacken ein fehwarzer Halbmond mit weißen Zleden; Nüden und Flügel grau, braungrau gefledt, der Schwanz weiß, ſchwarz und gelbbraun. China und die Süpdfee. V. *62. C. cambayensis. Vaill. 270. Temm. 45. Obenher graubraun, mit rofenrothem Kopf und Hals, gelb: roth und ſchwarz gefleckter Bruft und weißem Bauche; die Schwin- gen grau, Die Seitenfhmwanzfedern ſchwarz und ‚grau urn Sn Südafrika und Afien. *63. C. malabarica. Col. brame Temm. Aſchgrau, unten weiß, auf der Mitte der Flügel eiförmige Sieden, die Seitenfchwanzfedern bis zur Mitte ſchwarz, am Ende weiß. Auf Malabar. V. 1) Dieſe iſt das Genus Peristera. 806 Bi tg erh *64. C. alba. Temm. 46. Böllig weiß. In Südafien einheimiſch, bei uns domeſticirt. V. *65. C. squamosa !), Temm. 47. [59.] Dbenher graubraun, amtenher hell fhmugiggelb ; mit — zen Federraͤndern gewellt; die kleinen Fuedecfedern weiß. Braſilien. V. *66. C. malaccensis. Mus. Carlson, 67. Edw., 16, Temm.4. — Obenher braungrau, Geſicht und Kehle grau, Bruſt roͤth— ich; Hinterkopf, Nacken, Rüden, Bruſt und Bauch durch ſchwarze Federraͤnder gewellt; die Enden der Schwanzfedern weiß. Füße geld. Auf den füdafiatifchen Snfeln in den Palmenwäldern. V. *67,. C. macrura. Enl. 329. Mit einem gleichmaͤßigen Schwanz von der Laͤnge des Koͤr⸗ pers, zimmetbraun, untenher blaß, die Schwanzfedern am Ende weiß. Schnabel und Fuͤße roth. Auf Ceylon. V. *68. C. porphyrea. Col. 106. Temm. Pig. 85. Columba purpurata var. Der Kopf bis zur Bruſt iſt lebhaft dunkelroſenroth, unten an der Bruſt weiß begrenzt, darunter ſchwaͤrzlich, der. Bauch bläulichzafehgrau, die Steißfedern gelbgrün; Rüden, Fluͤgel und Oberſeite des Schwanzes, ſo wie die befiederten Tarſen ſchoͤn grasgruͤn, an den Schwingen ins Bouteillengruͤne; die Fuͤße * Auf den Molukken und Sundainſeln. V. *69. C. dilopha. Col. 162, Aſchgrau, auf dem Rüden ins Schifergeans, an Schwingen und Schwanz ind Schwarze, Iegterer mit grauer Querbinde. Won der Stirn erhebt ſich ein grauer Federbuſch, am Hinterkopf ein 1) Gehört zu Hrn, Ds mine Chamaepelia. Hühnerartige Vögel. Columba. 807 zweiter größerer, voftgelber, von gefchligten Federn Jede Brufte feder hat einen doppelten Ausfchnitt. Die Füße find roth. Der C. spadicea verwandt. Im Inneren von Neuholland, V. *70. C. magnifica. i Col. 163. Einer der prächtigft gezeichneten Vögel. Der Kopf bis zum Halfe ift Heil afchgrau. Am Oberkörper geht dies in glänzendes Grün über, auf den Flügeln mit citronengelben Sieden unter mengt. Buͤrzel, Steißfedern und Hofen find auch vein gelb. Bon der Kehle beginnen purpurrothe Punkte, die immer breiter ron Raum gewinnen und endlich Bruft und Bauch gänzlich), violetpurpur, hie und da gem ſchillernd, bedecken. Sehr ſchmack— haft von Fleiſch. Im oͤſtlichen Neuholland. V. *74. C. lacernulata. Col. 164. Der Oberkopf blaͤulich- aſchgrauz nad dem Nüden zu in weineoth; Bruft und Bauch lila weinvoth, die Kehle mehr iſabell⸗ gelbroͤthlich, am Mantel dunkelbronzegruͤn, Schwingen braun. Der Schwanz bleigrau, feine unteren Dedfedern und bie Füße. roth⸗ braun. Auf Java. V. *72. C. capistrata. Col. 166. Columba badia Raffles. Gleicht etwas der vorhergehenden. Ihr Oberkopf ift blaͤu⸗ lich- aſchgrau, am Halſe, Bruſt und Bauche ins Lilagraue; die Kehle iſt weiß, der Nacken dahinter und der Oberruͤcken weinroth, die Fluͤgel purpurbraun ins Schwarze, der Schwanz ſchwarz mit grauer Endbinde. Im indiſchen Archipel. WB, *73. C. locutrix Pr. Ma«. Col. 166. Der Kopf dunkel weinroth, an Stirn und Schnabel ins Gelbliche; die Dberfeite mehr dunkelbraun, im Naden pfeilförmig ausgefchnittene Federn, jede am Ende mit weinrothspurpurfarbe- nem Fleck. Auf den Flügeln einiges Metallgruͤn, der Bauch grau. Sn den brafilifchen Wäldern. Von bitterem Fleiſch. V. *74. C. leucomela. Col. 186. Kopf, Hals und Beuft biendend weiß, im Naden ind Ro: fenpurpureothe, am Bauche ins Schmutzigweiße. Rüden, Buͤr⸗ 808 3 Bupierds zel und die Ränder dev Eleineren Slügelfedern tief purpurroth, Flügel und Schwanz im Ganzen [hwarzbraun. Im Inneren von Neuholland. V. *75. C. scripta T. Col. 187. Gleicht der Columba Jambu. Obenher gelbbraun, etwas ins Aſchgraue; die Kehle und die Seiten des Kopfs ſind weiß, ſchwarz eingefaßt, auf den Backen drei ſchwarze zackige Flecken, ſo wie vom Schnabel zum Auge hin. Auf den Fluͤgeln ein opa— liſirend gruͤner, in Goldpurpur ſchillernder Spiegel; der Bauch und die Unterſeite der Flügel find weiß. Neuholland. V. *76. C. Dussumieri. Col. 188. Der Kopf bis zur Unterfeite blaß= weincoth, an der Bruft ing Nofenrothe, am Scheitel ing Graue, Kehle und Unterſchwanz weiß. Im Naden dunfelblaue, fchillernde, wie fchuppig ausſe— hende Federn mit grünem Saum; Rüden und Oberſchwanz aſchbraun, Schwingen und aͤußerſte Schwanzfedern fchiefergrau, legtere mit weißer Außenfahne. Füße gelb. Auf der Inſel — *77. C. leucotis. Col. 189. nicht ganz genau illuminirt. Olivengruͤn, mit helleren Farben gemifcht. Der Scheitel ift aſchgrau, über dem Ohr weg ein weißer, oben ſchwarz gefäumter Fleck; die Kehle odergeld; im Nacken himmelblau, darunter und zu den Halsfeiten grasgrün, darunter am Nüden lila; die Schwanze federn find graubraun mit hellerem Saum. DIR *78. C. xanthura Cuwv. Col. 190. Colombe Rousseau, Kopf und Naden rothbraun; die Unterfeite mehr gelbbraun; der Rüden grün und roth, metallifch fchillernd, fo wie die mitte: ten Schwanzfedern olivengrün; Flügel und Seitenfedern des Schwanzes goldig=roftgelb, noch am Ende des Schwanzes eine ſchwaͤrzliche Binde. J V. *79. C. picturata T. Col. 242, Columba Dufrenii Shaw. A Kopf und Hals afchgrau, Bruft weinroth, am Halfe runde, an der Spige gefpaltene Federn. Die Nadenfedern weiß mit ſchwarzer Zeichnung; der Mantel zimmetbraun, Schwingen und Hühnerartige Bügel. Columba. 809 mittlere Schwanzfedern erdbraun, die Seitenſchwanzfedern ſchwarz⸗ grau mit aſchgrauem Ende. Auf Isle de AD — — und ‚ganz Indien. V. *80. C. perspicillata. Col. 246. Eine der groͤßten; Kopf und Hals dunkel aſchgrau, an der Stirn weiß, ſo wie um die Augen ein breiter Kreis von Federn gleicher Farbe; Ruͤcken und Fluͤgel metallgruͤn, blau ſchillernd; Schwingen und Schwanz ftahlblau; Bruſt, Bauch und übrige Untertheile heil afchgrau. 18 Zoll lang; der Schnabel weiß. Auf den Philippinen und Molukken. V. *81I. C. Iuctuosa Reinw. Col. 247. Größer als C. litoralis, der fie gleicht. WBlendend weiß mit dunkelafchgrauen Schwingen. ine mittlere Bauchlinie, die Ho: fen und die Finger find ſchwarz; der Schnabel — Sm mo: lukkiſchen Archipel. V. *82. C. hyogastra R. liogastra] Col.:252:: «ij Kurz und di; grasgrün mit aſchblauem Vorderkopf und Fluͤgelfedern und einem ſchoͤnen violetpurpurfarbenen Fleck auf dem Bauch. Steiß und untere Schwanzdeckfedern a Ba roth. Celebes. V. *83. O. monacha R. Col. 253. Klein. Sie ift: gruͤn, init lafurblauem Scheitel, Zügel und Bauchflek. Unter dem blauen Scheitel über dem Auge weg ein fchwefelgelber Streif hinten herum. Kehle, Steißfedern und einige Flügelfederränder auch gelb. "Die Füße voth, der Schnabel ſchwarz. Gelebes. 0, *84. C. humilis T. Col. 258. Colombe terrestre.. Rüden und Bruft weintoth, mit aſchblauem Oberkopf im Nacken ein ſchwarzes Querband; Unterruͤcken, Buͤrzel und einige Fluͤgeldeckfedern aſchblau, Schwingen braun, Schwanz ſchwarz, der Bauch und aͤußerſte Schwanzfeder weiß. Beide Geſchlechter etwas verſchieden. Bengalen. Lebt auf der Erde. — *85. C. Pinon. Quoy et Gaimard Voy. de Freyc. 28. 810 Bödog eh Kopf, Hals, Bruft und Rüden bräunlichgran, Flügel und Schwanz fchiefergrau, auf dem Schwanz eine weiße Binde. Der Bauch roftbraun ins Violette, die SER roſtgelb, die Füße roth. Auf Rawak. V. *86. C. Pampusan. Voy. de Freyc. 30. Rothbraun, auf dem Schwanz eine ſchwarze Binde. Der Schnabel ſchwarz, die Füße roth. Selten. Auf Guam, einer der Marianen, V. *87. C. Araucana, Less. et Garnot Voy. de.Duperrey 40*). | Ockerfarb-dunkelroth, im Naden metalliſchgruͤn und gold- glänzende Federn. Der Schwanz; am Ende mit afchgrauer Binde. Chili. V. *88. C. cyanovirens. ib. 42, 1.2, Der Tauber grasgrün mit lafurblauem Scheitel und ber: gleichen Flecken auf den Dedfedern der Flügel. Die Kehle weiß: grau, der Bauch gelbweiß, die Schwingen ſchwarzbraun; bei der Taube ift bloß Stirn und Kehle afchgrau, ein vother Fleck auf ber Bruſt, der Bauch grüngelb. Bei beiden Gefchlechtern Die Fluͤgeldeckfedern gelb eingefaßt, die Füße roth. Ming ag V. *89. C. Zoeae. ib. 29. Kopf und Bauch aſchblau; bie Kehle RR, Hals und Bruft weinroth, vom Bauche durch eine braune Binde: getrennt; Rüden und Flügeldedfedern tief braunroth; Schwingen, Bürzel und Oberfeite des Schwanzes dunkel goldgrün; Unterfeite des Schwanzes und Steißfedern roſtgelb, Iegtere mit weißen Augen⸗ flecken getuſcht. Der Schnabel ſchwarz, die Fuͤße roth. Im a fen von Dorery auf Neuguinea. Die Gattungen der folgenden Abtheilung, find ER and laſſen fich nochmals, je nachdem ihre Zarfen beftedert find oder nicht, fo wie nach den nadten Augentretſen⸗ welche ſich bei eini⸗ gen finden, weiter eintheilen. HH. Swainfon nennt die mie befiederten a Ptilo- nopus, wie z. B. *90. C. purpurata Kaikam Col. 34. — = a Une dar *) Diefe Abbildung trifft nicht mit BR. on. ©. Hühnerartige Vögel. Columba. 811 Grün, mit hell-purpurrothem Scheitel, durch einen goldenen Halbmond eingefaßt. Am Bauch ein breites orangegelbes Band, Steißfedern gelb, Die Federn des Halfes * ſteif und an der Spitze gabelfoͤrmig gefpalten, V. Es giebt welche, die Fleiſchlappen und andere nahe zheile am Kopf haben. So #91. ©. anthoganien Wagl. Columba purpurata T. Col. 254. $ Kurukuru. Auch diefe hat fleife gefpaltene Halsfebern. Sie hat aber weißen, mit gelb gemengten Kopf, gelbe Kehle, Hals und Ober: beruft; Unterbeuft und Bauch citronengelb, Rüden, Hinterbaud) und Schwanz grün, die inneren Flügeldedfedern und ſchmalen Bärte der Schwungfedern blausgrünmeiß oder gelb geſaͤumt. — bel und Fuͤße grau. Suͤdſee. *92. C, auricularis T. Col. 21. Colombe oricou. Weiß, mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz; Tafurblauer, nadter Kehle und Eugelig=fleifchigen, einer Himbeere gleichenden Nafenlöchern, nadten vothen Kehllappen und nackten Augenkreis fen. Auf der Suͤdſee. V. Man kann auch noch einige Gattungen, wenn man will, mit zugeſpitztem Schwanze, von den anderen abſondern. So *93. C. migratoria L, Die Wandertaube?). Enl. 176, Friſch 142. Temm. 48. 49. Wilson XLIV. 1. Kopf, Ruͤcken, Dedfedern und Buͤrzel fchön afchblau oder fhieferblau; der Schwanz hat 12 Federn, die mittleren Schwanz: federn fhwarz, die zur Seite geaulichweiß. Der Naden gold: gruͤn, Kehle und Bruft vothbraun, der Bauch weiß. Die Schwin- gen braunweiß und ſchwaͤrzlich. Beim Weibchen iſt Nacken und Bruſt mehr aſchbraun. In unſaͤglichen Schaaren in Nordamerika, V. *94. C, carolinensis. Enl. 175. Temm. 50. 1) Das Geflecht Eetopistes. 812 RE a Catesby 24. Edw. 15. Wilson XLIII. 1. Vornher bis zur Bruft herab weintoth ins Gelbe Sir tel, Naden und Flügel feidenglänzend fchieferblau. Der Mantel aſchbraun; unter dem Ohre an der Seite des Halfes ein ſchwar— zer Punkt. Im Nacken ſchoͤn goldgrün und purpurfchillernd ; Bauch weißlich; der Schwanz hat vierzehn Federn; die mittleren find dunkel ſchiefergrau; die aͤußeren haben in der Mitte einen ſchwarzen Fleck, und von da bis zur Spitze EN fie weiß. 2. *95. C. Reinwardti T. | Col. 248. Ai ei Mit fehr langem, abgeftuften Schwanz; Kopf und Bauch) heil afchgrau, Kehle und Bruſt weiß; Flügel, Rüden, und mitt: Lere längfte Schwanzfedern zimmetbraun ; der aͤußere Flügelvand bis zu den Schwingen fhmwarz. Die Seitenſchwanzfedern find an der Bafis ſchwarz, grau in der Mitte, am Ende weiß oder braun. Um die Augen ift die Haut nadt und blaßroth. Füße und Schnabel zinnoberroth, Legterer mit. anigetrieheneran ‚grauer Spitze. Celebes. — *96. C. humeralis. Col. 191. Der Kopf heil afchblau; die Bruft dunkler afchgrau, der Bauch weiß. Rüden, Flügel und Oberfchwanz erdbraun, die Federn am Ende ſchwarz gefäumt, wodurch zumal der Nüden wie quer: gebändert erfcheint. Im Naden ein fchöner Goldorange = Fled, jede Feder ſchwarz gerandet, die Innenfeite der Flügel ift voth. Die Äußeren Schwanzfedern find purpurbraun mit DEÄRER Ende. Schnabel und Füße geld. Neuholland. V. **07,.C, denisea Temm. Col. 502. Purpurroth ins Bteigenie; im Naden ein fehmaler, weißer Halbmond, darunter ein Fleck goldfchillernder Federn; der Rüden, die Fluͤgeldeckfedern und der Bürzel bleigrau; Schwingen und Schwanz braun, legterer in der Mitte mit einer breiten, ſchwar⸗ zen Binde, auf dem Fluͤgel etwas weiß. Die u Let bes fiedert, die Füße roth. Chili. — **98. C, ianthina T. —D Col. 503. Violetſchwarz, purpurfchilernd; Scheitel, Bruft und Baud) Hühnerartige Vögel. Columba. 813 fchieferblau, am Hals und Naden oldgruͤn — Die er gen fhwarzbraun. Gemein in Sapan. *99. °C. amboinensis. Col. 100. en: ? Columba phasianella. Mit langem, abgeftuftem Schwanz wie eine Elfter und von ber Größe der Wandertaube. Kopf und ganze Unterfeite lebhaft brauntoth, die Kehle weiß. Im Naden violetpurpurfarbig gold— fhillernd; Rüden, Flügel und Schwanz dunkel rothbraun, etwas purpurfarbig, die Dedkfedern ziegelroth geändert. Ein nadter, rother Augenkreis. Auf allen oftindifchen Inſeln. *100. C. lophotes. ‚Col. 142, Kopf, Hals und Unterfeite hell aſchgrau, am Hinterfopfe Elei: ner, aber langer horizontaler Federbuſch zerfchligter Federn. Sm Macken weinroth; die Flügel fehr bunt. Die Schulter» und klei⸗ nen Dedfedern ifabellgelb mit grau und weißen Spigen und ſchwarzen Querffreifen; die mittleren metallgrün, die darauf car— moifinroth mit weißem Nand und fchwarzen Sleden; die Schwingen ſchwaͤrzlich. Der Eeilförmig abgeftufte Schwanz ift in der Mitte braun, die Seitenfedern ſchwarz, grün und violetfchillernd, ihre Enden weiß. Neuholland. V. *101. C. dominicensis, Enl. 437. Temmn. 51. Rüden und Oberfeite des Schwanzes ſchoͤn grau mit — zem Halsband; der Kopf weiß mit braunem Hinterkopf und Schnurrbart, einem ſchwarzen Scheitelquerband, gelbrother Bruft und gelbem Bauch; die außerften Schwanzfedern weiß, die — braungrau. *102. C. capensis. ıb. 140 et Vaill. 273. 274. Temm. 53. 54, Mit langem, abgeftuftem Schwanz, graubraun, untenher weiß, das Männchen mit ſchwarzer Stirn, Kehle und Vorderhals bis zur Bruft herab; einem flahlgrün fehilfernden Fleck auf dem Flügel und roſtrothen Schwingen, weißem Bauch und ſchwarzem Schwanz, deſſen zwei äußere Federn außen und am Ende weiß. Das Weibchen weinroth mit weißem Bauch. 814 B88e *403. C. venusta C. Col. 341. 1. j Columba campestris Spix 75.2. Mit grauem Scheitel, Ieberbrauner Oberfeite und weinrother Unterfeite. Die Fluͤgeldeckfedern mit einigen purpurbraunen Spie: gelfleden, an den Eleineren weiß mit [hwarzem Saum. Die Seis tenfedern des langen, abgeftuften Schwanzes ſchwarz mit weißen Enden. Die Eleinfte aller Tauben. Sechs und einen halben Zoll lang. Brafilien, V. *104. C. strepitans Spir. Spixt. 75.8. 19. Kopf und Unterfeite weiß, an der Bruſt ſchwach ofen: roth; Oberſeite afchgrau, die Eleinen Fluͤgeldeckfedern fchwarzviolet, längs geftrichelt, die größeren weiß mit fchwarzem Rand. Die Schwingen fchwarz, der Bauch weiß, außer den grauen zwei Mit telfedern. Am Amazonenſtrom. Macht Geräufh beim Fliegen. Nur fieben Boll lang. 8 *105. C. Maugei. Temm. 52. Obenher graubraun, die Unterfeite weiß, ſchwarz in Halb: monden gemwellt wie ein Habicht, der Schwanz ſchwarz, die mitt leren Federn braun, alle mit weißen Spisen. Auf der Suͤdſee. V. *106. C. Macquaria. Quoy et Gaim. Voy. de Freyc. 31. Kopf, Hals, Bruſt, Bürzel und mittlere Schwanzfedern aſchblauz Bruft und Bauch ſchmutzigweiß; der Rüden voth: braun; die Eleinen Flügeldedfedern find graubraͤunlich, mit weisen Augen befäet, hierauf eine afıhblaue Binde, die Schwingen roth— braun. Die Füße fleifchfarb, die Augenkreife nadt. Soll bei Port: Jakfon vorkommen. B. Allein die befte Unterabtheilung, die man in dem Zauben- gefchlechte gemacht hat, iſt II. VINAGO Cw. !) Les Colombars. Man erkennt fie an ihrem dickeren Schnabel, der von foliderer *) Bon Eupier zur vorigen citirt. 1) Vinago ift der lateinifche Name der Holztaube. Hr. Bieillot bat ihn in Treron umgetauft. Hühnerartige Vögel. Columba. 815 Subftanz, und an den Seiten zufammengedrüdt ift; ihre Zarfen find Eurz, die Füße breit und gut eingefaßt. Sie nähren ſich ſaͤmmtlich von Früchten und leben in Hochwäldern. Man Eennt nur erft einige Gattungen, alle in der heißen Zone der alten Melt einheimifh. *107. C. abyssinica. Der Wallia Bruce’s. Vaill, 276. 277. Temm. 8.9. Grün, mit afchgrauem Kopf und Hals, gelbem Bauch des Männdens, violetten Kleinen Flügeldecdfedern, ſchwarzen, gelbge= fäumten Schwung= und Dedfedern, und grauem Schwanz. Der Schnabel an der Bafis braun, an der Spige weiß. V. *108. C. australis. Enl. 3, | Temm. 3. Dlivengrün, mit gelb- und ſchwarzgefleckten Steißfedern und Hofen, der Schwanz grau, am Ende heller, die Schwingen fchwarz, gelb gefäumt; die Kleinen Fluͤgeldeckfedern ſchwarz mit gelbem Ende, fo daß fie zwei gelbe Slügelbinden erzeugen; die Flügel: fhulter violet. Der Schnabel grau, die Füße roth. ————— *109. C. aromatica. Enl. 163. Temm. 5. Brown zool, Ill. 20. Dlivengrün, der Oberrüden und die Eleinen Fluͤgeldeckfedern purpurfarb ; die Schwingen ſchwarz, die zweiten Deckfedern gelb geſaͤumt, die Seitenfedern des Schwanzes, ſo wie in etwas der Scheitel, aſchgrau. Der Schnabel blaulich, an der Baſis roth, der Schwanz hat vierzehn Federn. Eine Varietaͤt (Tem— ming®’s) ift an Kopf, Hals und Bruft goldgelb, am Bauch grau, am Schwanz gruͤnlich; an anderen find Baden und Kehle weiß oder gelb zc. Auf allen oftindifchen Inſeln. V. *110. C. vernans, Enl. 158. Temm. 10. 11, Grasgruͤn, auf der Bruft zwei querftehende Halbmonde, ber obere lila, der untere orangegelb, die Fluͤgeldeckfedern fchwarz, gelb eingefaßt, die oberen ganz gelb, die Schwingen ſchwarz, der Schwanz grau mit weißlichen Endfaum, der Hinterbauch gelb. Das Weib: 816 Voößgel. chen obenher mehr graugruͤn, a gelbgrün. Schnabelfpige weiß. Philippinen. B. *411. C. militaris. Temm. 1.2. Groß, gelbgrün ins Dlivengrüne, mit blaulichgrauem Kopf, gelbem Hals und Bruſt, grüngrauem Baudy, einer fchieferblauen Binde im Naden und einem violetten Fleck an der Fluͤgelſchul— ter. Der Schnabel grau, die Füße roth. In Indien. V. *112. C. psittacea. Temm. 4. Grün, nur die zwei mittleren Schwansfebern ſo, die übrigen afchgrau mit weißem Ende, in der Mitte durch eine ſchwarze Binde getrennt; Flügelfedern ſchwarz, die Eleineren mit gelbem Saum. Der Schnabel grau, die Füße ſchwarz. Auf Java und. Zimor. V. *113. C. calva. Temm. 7. Grasgruͤn, mit nackter, goldgelber Stirn und Augenkreiſen, der Fluͤgelbug violet, die Schwingen ſchwarz, die zweiten Deck— federn gelbgefaumt, die Seitenfchwanzfedern grau. Der ſtark ges bogene Schnabel gelb, an der Spise filberweiß, die Füße aud) gelb. In Afrika. V. *114. C. olax T. Col. 241. Colombe odorifere, Schön bunt und die Eleinfte diefer Unterabtheilung. Der Kopf bis zum Naden fo wie die Hüften find bleigrau, die Kehle weiß, die Bruft lebhaft roftgelb, der Bauch grasgrün ins Graue, der Rüden, Mantel, Steiß und die unteren Schwanz= bedifedern find rothbraun. Bürzel und Schwanz fchiefergrau, legterer mit afchgrauem Ende. Die Flügel find ſchwarz, die Dedfedern alle blaßgelb gerändert. Die Füße find roth. Auf Sumatra. V. *115. C. Capellei. Col. 143. Grün, mit grauem Geficht, braungelbem Bruftfled, fpan- grünem Bauch, ſchwarzen Flügeln, deren Dedfedern gelbgefaumt, der Schwanz fehwarz, an beiden Enden aſchgrau. Beim Weib- hen ift das Grün und der Bruftfled mehr graulid. Im Sn: nern von Sava und ———— V. FE Hühnerartige Vögel. Columba. 817 Es giebt auch welche mit zugefpigtem Schwanz: *116. C. oxyura T. Col. 240. Sie ift papageigruͤn, obenher ins Grauliche mit ſchwarzen Schwingen und gelben Steißfedern und unteren Schwanzbedfebern, Der fonderbar geftaltete Schwanz ift thomboidalifch, die mittle- ven zwei Federn einen Zoll Länger und fpig. Er ift dunkelafch- grau bis zur Mitte, dann hat er eine fchwarze Duerbinde, die Enden find hellgrau. Der Schnabel ift ſchwarz mit gelber Spige, die Füße roth. Gemein auf Java. V. Fünfte Ordnung der Voͤgel. GRALLAE L. Stelzvoͤgel. Vormals Ufer- oder Sumpfvögel genannt. ©. entlehnen ihren Namen von ihrer Lebensart und dem Bau, der fie veranlaßt. Man erkennt fie an der Nadtheit ihrer Un: terfcheneel und meiftens an der Höhe ihrer Zarfen, zwei Ums ftände, die ihnen geftatten bis zu einer gewiflen Ziefe ins Waſ— fer zu gehen ohne die Federn zu benegen, mittels ihres den Fuͤ— fen proportionieten langen Halfes und Schnabels darin umher zu waden, und zu fifchen. Die, welche einen ftarken Schnabel haben, leben von Fifchen und Reptilien, die mit ſchwachem von Snfeeten und Würmern. Wenige begnügen fich zum Theil mit Körnern und Pflanzen und bloß diefe leben vom Waffer entfernt. Meift ift der Außere Finger an feiner Bafis durch eine kurze Haut mit dem mittleren verbunden; bisweilen find zwei folcher Häute vorhanden, anderemale fehlen fie gänzlich, und die Zehen find völlig frei. Auch kommt es, wiewohl fehr felten, vor, daß fie ihrer Länge nach gefaumt, oder daß fie völlige Schwimmfüße find; endlich fehlt auch noch mehreren Gefchlechtern der Dau— men, fämmtlicy Umftände, die auf ihe mehr oder minder voll: Eommenes Wafferleben Einfluß haben. Faſt alle diefe Voͤgel, wenn man die Strauße und die Cafuare ausnimmt, haben lange Schwingen und fliegen gut. Sie ftreden im Flug ihre Füße nach hinten aus, abweichend von der Art und Weife aller andes ten Vögel, die fie an den Bauch anfchlagen. Wir ftelen in diefer Ordnung fünf Hauptfamilien und eis nige ifolirte Gefchlechter auf. Indeß unterfcheidet fich die erfte Samilie, BREVIPENNES, Riefenvögel, obwohl im Ganzen den übrigen Stelzläufern analog, doch abwei— chend in einem Punkte, nämlicdy der Kürze ihrer Flügel, die ihnen Stelzvögel. Struthio. 819 bie Fähigkeit zu fliegen benimmt; ihr Schnabel und ihre Lebensart geben ihnen außerdem viele Verwandtfchaft mit den Hühnervögeln, Es fheint, daß die Muskelkraft worüber die Natur zu vers fügen hatte, nicht ausgereicht haben würde, um Flügel in einer fo großen Ausdehnung, wie die Körpermaffe folcher Voͤgel vers langt hätte um fich in der Luft zu erhalten, zu bewegen; ihe Bruſtbein bildet daher nur ein einfahes Schild, und. ihm fehlt der vorftehende Kamm, den man beim Bruftbein aller anderen Vögel bemewit. Ihre Bruftmuskeln find auch fehr dünn; aber die hinteren Ertremitäten haben dafür an Kraft gewonnen, was den Vordertheilen abgeht. Ihre Oberfchenfel: zumal aber Unter: ſchenkelmuskeln find von einer ungeheuern Dice. Keiner dieſer Vögel hat einen Daumen 1). Man bildet zwei Gefchlechter aus ihnen. 1. STRUTHIO Z. Strauß. Deren mit fihlaffen, biegfamen Federn befegte Flügel noch lang genug find, um ihren Lauf zu verfchnellen. Sedermann Eennt die Eleganz der Federbüfhe, die man aus diefen duͤnnge— fchäfteten Federn macht, deren Fahnenbärte, obfchon jeder Eleinere Baͤrtchen hat, fi) doch nicht in einander fügen wie bei den mei- ſten anderen Vögeln. Der Schnabel des Straußes ift horizontal niedergedrüdt, von mäßiger Lange und am Ende ftumpf; die unge kurz und wie ein Halbmond ausgefchnitten; ihre Auge ift groß und die Augenlider bewimpert; ihre Schenkel und Zarfen fehr hoch. Sie befigen einen ungeheuren Kropf, einen anfehnli- hen Magen zwifchen dem Kropf und dem Vormagen, bedeutende Eingeweide, lange Blinddärme und einen weiten Behälter, in wel- chem ſich der Urin anfammelt wie in einer Blaſe; auch find fie die einzigen Vögel, welche uriniren. Ihre Ruthe ift fehr groß und zeigt fich oft aͤußerlich ?). A Man Eennt nur zwei Gattungen, aus denen man zwei Ge: fhlechter bilden Eönnte: 1. St. Camelus L. Der Strauß der alten Melt. Enl. 457 °). Vieill. Gal. 223. Copie der Figur von Marechal. 1) Die zn ihrer Phalangen ift, beim inneren Finger angefangen: Strauß 4 Nandu und Caſuar 3, 4, 63 was auf die gewoͤhnliche Zahl bei den Bögeln hinaus Eömmt. 2) Man confultire über diefe genito- urinarifchen Organe, insbes fondere die des Straußes, die Abhandlung des Hrn. Geoffroy ©t. Dilaire, Mem. du Mus. T. XV. 3) ©. auch die fhöne Abbildung von Marechal in der Mena- gerie du Museum de MM. La Cepede et Cuvier. 92% 820 Bdgel. Seine Fuͤße haben nur zwei Finger, wovon dem äußeren, der nur halb fo fang als der innere ift, der Nagel fehlt. Diefer feit dem höchften Alterthum berühmte Vogel, in den fandigen Müften von Arabien und dem ganzen Afrika ſehr zahlreich, er: reicht fechs bis acht Fuß Höhe. Er lebt in großen Heerden, legt faft drei Pfund ſchwere Eier, welche er (in den heißeften Erd⸗ ftrichen) fich begnügt, im Sande, der Sonne auszufegen, dieffeit und jenfeit der Tropen aber bebrütet, und mit allem Muth vers theidigt und für fie forgt. J Der Strauß lebt von Kraut und Koͤrnern, und fein Ges fhmadsfinn ift fo ftumpf, daß er ohne Unterfchied Kiefelfteine, Eiſen- und Kupferftüde u. f. w. verfhludt. Verfolgt man ihn, fo fehleudert er mit vieler Gewalt Steine nad) hinten. Kein Thier kann ihn im Laufe einholen. [Er ift im Grunde nur an Schultern, Bruft und Ruͤcken befiedert *).] 2, St. Rhea L'). Der amerifanifhe Strauß, Churi. Hammer Ann. du Mus. XU. XXXIX. Vieill. Gal. 224. Faſt um die Hälfte Eleiner, weniger reich mit Federn bes fegt, grau, zumal durch feine Füße mit drei Zehen, davon jede mit einem Nagel, unterfchieden. Sein Gefieder ift graulich, auf dem Rüden mehr braun. Eine fchmwärzliche Linie fteigt längs des Nackens des Männchens herab. Er ift im füdlicdyen Amerika nicht minder häufig als der Strauß in Afrika. Man bedient ſich feiner Federn nur zu Velen. Jung eingefangen wird er leicht zahm. Man behauptet, daß mehrere Weibchen in das naͤm⸗ liche Neſt oder vielmehr in die naͤmliche Grube gelbliche Eier le gen, welche ein Männchen bebrütet. Man ißt fie nur, wenn fie jung find. | 2. CASUARIUS Z. Caſuar. Haben noch Eürzere Flügel als die Strauße, die zum Flug ganz untauglic find. Ihre Fuͤße haben drei Finger, ſaͤmmtlich *) Die zwei Knochenftummel auf der Mitte der Schaambeine an feinem Skelet, fehe ich jest für Knochen analog denen des Sades der Beutelthiere an. ®. 1) Briffon und Buffon haben auf ihn, irrigerweife Barrere folgend, den Namen Tuju oder vielmehr Touiouiou angewandt, der dem Zabiru zukommt. Es ift Briffon’s Geſchlecht Rhea. Die Por: tugiefen von Brafilien haben ihm den Namen Emeu gegeben, der eis gentlih dem Gafuar gehört. Stelzvögel. Casuarius. 821 mit Nägeln bewaffnet; bie Fahnen ihrer Federn haben fo wenig Bart, daß fie von weiten herabhängenden Haaren gleichen. Man Eennt gleichfall® zwei Gattungen, von welchen wie— berum jede ein eigenes Gefchlecht bilden Eönnte. 1. C. indicus !) (Struthio Casuarius L.). Der Emeu oder der gehelmte Gafuar. Enl. 313. Friſch 105. beffer ); Blumenbah-Abb. nat. hiſt. Gegenft. &. 97. nod) beffer. Der Schnabel von der Seite zufammengedrüdt, der Kopf mit einer Knochenhervorragung verfehen, die mit Hornfubftanz überzogen ift. Die Haut des Kopfes und Dberhalfes ift nadt, himmelblau und feuerroth, mit herabhangenden Klunfern von der Urt derer des Truthahnes; der Flügel befteht aus einigen feifen Scäften ohne Bart, die dem Vogel im Kampfe als Waffe dies nen. Der Nagel des inneren Fingers ift viel größer als die ans deren. Naͤchſt dem Strauß ift es der größte Vogel, doch ift er in anatomifcher Hinficht fehr von ihm verfchieden, denn er hat Eurze Eingemweide, Eleine Blinddärme, Eeinen Zwifchenmagen zwi⸗ fhen dem Kropf und dem eigentlichen, und feine Cloaka übers teifft im Verhältniß die anderer Vögel nicht. Er frißt Würmer und Eier, aber Eeine Körner. Er legt wenige grüne Eier, Die er wie der Strauß der natürlichen Wärme überläft. Man fängt ihn auf verfchiedenen Inſeln des indifchen Acchipels. 2. C. Novae Hollandiae Lath. Der neuhollandifche Gafuar. Peron Voy. Atlas Ie part. pl. XXXVI. Vieill. Gal. pl. 226 >). Mit plattgedruͤcktem Schnabel, ohne Helm auf dem Kopf, bloß um die Ohrgegend nadt, das Gefieder braun, dichter, die Federn mit mehr Bart. Keine Fleiſchklunkern noch Flügelfporen; die Zehennägel faft einander gleich. Sein Fleifch gleicht dem Rindfleifh. Er ift im Lauf ſchneller als der befte Windhund. Seine Zungen find braun und weiß geftreift *). 1) Cassuwaris ift der malaüifche Name dieſes Vogels. Nach Glufius würde Eme oder Emeu fein Name auf Banda jeyn. 2) Marehal hat von ihm auch in der Menagerie du Museum eine £reffliche Figur gegeben, die Vieillot in feiner Galerie pl. 225 copirt hat. 3) Herr Vieillot macht daraus fein Geflecht Emou oder Dromaius. 4) NB. Ich Eann in biefe Überficht fo wenig befannte, ja felbft 822 Bögen. Die zweite Samilie, PRESSIROSTRES, begreift hochbeinige Gefchlechter ohne Daumen, oder deren Dau: men doch zu Eurz ift, um die Erde zu berühren. Ihr mäßig fo wenig authentifche Gattungen nicht aufnehmen, wie die, welche das Geſchlecht Didus bilden. U Die erfte Gattung, den Dronte, D. ineptus L., fennt man nur aus einer von den erften holländifchen Seefahrern gemachten Befchrei- bung, die Elufius (Exot. p. 99) aufbewahrt hat, und aus einem Dlgemälde aus derfelben Zeit, was Edwards pl. 294 copirt hat ); denn Herbart's Befchreibung ift Eindifh, und alle anderen find von Clufius und Edwards entnommen. Es fiheint, daß die ganze Gattung verfhwunden ift, und daß man jest nur noch einen Buß, der im britifchen Mufeum aufbewahrt wird (Shaw Nat. Misc. pl. 143), und einen Kopf in ziemlich böfem Zuftande im Ashmolean Museum zu Drford (ib. id. pl. 166) befist *). Der Schnabel fcheint nicht ohne einige Ahnlichkeir mit dem der Papageitaucher (Alca), und der Fuß — dem der Manchot's (Aptenodytes) gleichen, wenn er ein Schwimm⸗ uß märe. Die zweite Gattung, Le Solitaire, D. solitarius, beruht nur auf dem Zeugniß Leguat's Voy.1. pl. 98, eines Menſchen, der die aller: befannteften Thiere, wie das Nilpferd und den Lamantin, entftellt hat. Endlich die dritte, POisecau de Nazare, D. nazarenus, iſt nur durch Franz Cauche bekannt, der ihn mit dem Dronte für einerlei Hält, ihm indeß nur drei Finger giebt, während alle anderen dem Dronte vier geben. Niemand hat feit jenen Reifenden diefe Vögel wieder zu fehen bes Tommen Eönnen. "3 0 1ı@,B% Ceit der Verf. Obiges gefchrieben, hat fi ihm eine merkwürdige Entdedung in Betreff des Didus eröffnet, worüber die Discuffion im Universel mitgetheilt worden ift, die ſich am 12. Julius 1830, in der Akademie der Wiffenfhaften, in Folge davon erhoben hat. Hr. 3. Desjardins hatte nämlich von Isle de Trance Knochen eingefchickt, die fi) unter den Lavalagern finden. Cuvier entdedte darunter einen Schädel, ein Bruftbein und einige Knochen des Flügels und des Bei: nes vom Didus. Das Bruftbein zeigte eine vorragende Leiſte. Am Tarfus zeigen fich die Gelenkflächen der drei Zehen und des Daumens. Ober- und Vorderarm find kurz, fo daß der Vogel nicht fliegen Eonnte. Hr. v. Blainville meinte, der Dronte habe zu den Geiern gehört. In Nr. 598 der Notizen der Nat. u. HE. hat der Herausgeber noch die Mittheilungen aus dem Zoological Journal April 1828 zugefügt, und die dafelbft befindlichen vohen Abbildungen in Holzſchnitten wieder gegeben. Wir erfahren daduch, daß John Tradescant ein voll ) Diefed Gemälde ift noch im britiihen Mufeum. V. 2 Au den —— ich ie im Afhmolifhden Mufeum man. Stelzvögel. Otis. 823 langer Schnabel ift indeß flarE genug, um fie aufzuhaden und Würmer darin zu ſuchen; auch durchlaufen die Gattungen, die ihn Schwächer haben, Wiefen und frifch gepflügtes Erdreich, um dafelbft diefe Art Nahrung aufzufuchen. Die mit ftärkerem freſſen zugleich Saamen, Kräuter u. f. w. 3. OTIS L Trappe. Verbindet mit dem plumpen Körper ber Hlihnervögel einen ziemlich langen Hals und Füße. Ihr Schnabel ift von mäßiger Länge, die Oberkinnlade leicht gebogen und gewoͤlbt; auch fie er« innen noch, wie die Eleinen Häute zwifchen der Bafis der Zehen, an die Gallinaceen; aber die Nacktheit ihrer Unterfchenkel, ihre ganze Anatomie, und felbft der Gefhmad des Fleiſches ftellen fie unter die Stelzvögel, und da ihnen der Daumen fehlt, fo nähern fich ihre Eleinften Gattungen unendlich den Negenpfeifern. Ihr Tarſus iſt negartig, ihre Fluͤgel ſind kurz; ſie fliegen wenig und bedienen ſich haͤufiger, wie der Strauß, ihrer Fittiche nur zur Beſchleunigung des Laufes, und leben ebenfalls von Saa⸗ men, Kraͤutern, Wuͤrmern und Inſecten. 1. ©. Tarda L. Der große Trappe. Enl. 245. Auf dem Rüden lebhaft rothgelb, mit einer Menge ſchwar⸗ zer Querſtriche, uͤbrigens graulich. Das Maͤnnchen, welches der groͤßte europaͤiſche Vogel iſt, traͤgt verlaͤngerte Ohrfedern, die zu beiden Seiten eine Art großen Schnurrbart bilden. Dieſe Gat— tung, eine unferes beften Wildprets, lebt in großen Ebenen und niftet im Getreide, auf der, Erde. 2. 0. Tetrax L. Der kleine Trappe; ber Zwerg: trappe. Le Cannepetiere. Ent. 25 und 10, ftändiges ausgeftopftes Exemplar diefes Vogels noch befaß, welches aber machmals im Orford’schen ı — zu Grunde ging und im J. 1755 weggeworfen wurde. V unter allen Voͤgeln ſcheint der oe die Flügel am weiteften auf bloße Rudimente redueirt zu haben. (©. Shaw Nat. Misc. 1056 und 1057.) Seine allgemeine Form iſt die eines Manchot (Apteno- dytes), feine Größe die einer Gans. Seine Füße würden auch unge: fähr denen des Manchot gleihen, man beſchreibt ſie aber als mit freien Zehen. Sein Schnabel iſt ſehr lang, duͤnn, auf jeder Seite mit einer Laͤngsfurche, und an der Baſis mit einer Membran verſehen. Seine Fluͤgel ſind auf kleine Stummel mit einem Haken reducirt. Er lebt auf Neuſeeland. C. 824 DRG. eich, Um die Hälfte Eleiner al3 der andere, und viel weniger ver: breitet. Er ift braun, obenher ſchwarz getüpfelt, untenher weiß- ih. Das Männchen hat einen ſchwarzen Hals mit zwei weißen Halsbandern. [Er lebt in Südeuropa und koͤmmt aus der Türkei und Ungarn bisweilen in das füdliche Deutfchland ꝛc.] Die meiften ausländifchen haben einen dünneren Schnabel al3 die unfrigen. Unter ihnen kann man bemerken: 3. O. Hubara L. Der Kragentrappe. Desfontaines Ac. des Sc. 1787. pl. X. Vieill. Gal. pl. CCXXVII. In Afrika und Arabien; hat feinen Namen von den ver: längerten Halsfedern, die wie ein Kragen herabhängen. Iſt aud) mehrmals in Deutfchland gefchoffen worden. Obenher odergelb- lich, braun gefleckt; die Unterfeite, der fchöne lange Federfchopf auf dem Kopfe und viele Halskragenfedern weiß, mehrere ſchwarz geſtreift. Die Flügel fhwarz, mit weißem Fleck. V. Sch laſſe unter den Trappen !) alle Gattungen Latham's, als: *4. O. afra. Der Knorrhahn. Lath. Syn. I. t. 77. Schwarz, mit grauem Nüden und weißem Streif hinter dem Auge, ein weißes Halsband und ein weißer Fled auf dem Blügel. Am Cap. V. *5. O. benghalensis. Edw. 250. Schwarz, mit braunem, ſchwarz gefleckt und gebändertem Un: terruͤcken, Bürzel und Schwanz, und weiß gefledten Flügeln. V. *6. O. arabs. Der Lohong-Trappe. Rüppell Atlas ©. 16. Edw. 12. a Küken und Schwanz rothbraun, ſchwarz gemwellt, die Flü- gelfedern weiß eingefaßt, der Schwanz etwas weiß gebandert, bie Schwingen ſchwarz. Kopf und Hals grau, fein ſchwarz gemwellt; Bruft und Bauch blaß rothgelb; die Baden weiß, am Hinter: Eopf ein ſchwarzer Federbuſch; Füße und Schnabel gelb. In ganz Afrika. V. 1) Sch ſchließe aber den Oedicnemus aus, der wegen feines zus fammengebrücdten, am Ende aufgetriebenen Schnabel3 das folgende Ge- ſchlecht anfängt. ©. Stelzvdögel. Charadrius. 825 Ferner aber gehört hierher: *7. ©. nuba. Ruͤppell ©. 1, Scheitel, Rüden und Flügel fhön vothhraun, mit ſchwar—⸗ zen zadigen Streifen und Punkten gemellt; über den Augen bis zum Hinterkopf und an der Kehle, fo wie bie Schwungfedern ſchwarz. Die Kopfſeiten weiß, der Hals aſchblau, unten in ein rothbraunes Bruſtband auslaufend. Bruſt und Bauch weiß. Afrika. V. *8. O. torquata Cuv, Eine neue Gattung vom Cap. 4. CHARADRIUS L. 1). Regenpfeifer. Pluvier *) Ihnen fehlt ebenfalls der Daumen, und ihr Schnabel iſt mittelmaͤßig, zuſammengedruͤckt und am Ende aufgetrieben. Man kann ſie in zwei Untergeſchlechter trennen, naͤmlich: I. OEDICNEMUS Temm.?) Didfuß, bei denen das Schnabelende oben wie unten aufgetrieben ift, und bie Furche der Nafenlöcher fich bloß bis zur Hälfte der Schnabellänge erftredt. Es find größere Gattungen, die vorzugsweife in trockenen, fteinigen Gegenden, von Schneden, Inſecten u. dergl. leben. Sie find den Eleineren Gattungen der Trappen verwandt. Ihre Füße find negartig, und zwifchen den Fingern haben fie eine Eurze Haut, 1. Ch. Oedienemus L. Der Didffuß. Oedicnemus crepitans Temm. Courlis de terre, Enl. 919. Friſch 215. Naumann 1. Ausg. 9. £. 13. Darmftädter Ornithologie. Don der Größe einer Schnepfe, gelbgrau, die Mitte jeder Feder braun geflammt, der Bauch weiß, ein brauner Streif un- 1) Charadrius ift der gricchifche Name, eines nächtlichen Waffers vogels, Eommt von zeoadex, Uferfpalte.e Gaza überfegt es durch Hiaticula. *) Zu diefem und dem folgenden Gefchlecht vergl. Wagler’s Mos nographie in feinem Systema avium und die Nadjträge in ber — ſchrift Iſis 1830. 2) Oedicnemus, dicke Wade, ein von Belon für die Diele gemachter Name. - 826 Bögen. ter dem Auge weg [Der Schnabel iſt gelb mit ſchwarzer Spitze, die Füße geld. Im füdlichen Europa und in der ganzen alten MWelt.] *2. Ch. (Oe.) maculosus Cuv. Col. 292. LD’oedieneme tachard. Ch. capensis Licht. Lebhaft voftgelb, mit größeren ſchwarzen Fleden an Bruft und Rüden, feineren Langsfchmigen an Kopf und Hals, weiß: lihem, längsgefhmigtem Bauch, ſchwarz und meiß gemifchten Schwingen und gebändertem Schwanz. Kehle, Augenkreis und ein Streif zwifchen beiden weiß. Die hohen Beine gelb, er bel und Finger kurz. Gemein in Suͤdafrika. *3. Ch. (Oe.) longipes Geofr. Vieill. Gal. 228. {hleht illuminirt. Temm. col. 386. Oedicneme echasse. Don der Größe einer Henne. Vom Scheitel herab bis zum Rüden afchgrau, jede Feder mit ſchwarzem Schaftftrihe, Rüden und Flügel erdbraun, mit großen ſchwarzen Längsfleden. Die Schwingen ſchwarz, in der Mitte ein weißer Fleck. Der Schwanz zickzackſchwarz gebändert. An der Seite des Halfes herab braun; Kehle weiß, Bruft vöthlichweiß, Längsgefhmigt. Südfe. 2. *4. Ch. (Oe.) magnirostris Col. 337. Eönnte, der Form feines Schnabels nah, eine eigene Reihe an- fangen, an welche man eine fehr verwandte Gattung, mit etwas zurüdgebogenem Oberfchnabel [zumal beim jungen Vogel] (Oed. recurvirostris Cuv.), reihen würde. ©. Er ift von der Größe des langfüßigen, aber niedriger. Afch- grau, längs der Oberfeite ins Bräunliche. über dem Auge weg ein weißer und darüber ein braunlicher Streif. Hinter dem Ohre weg ein breiter ſchwarzer. Schulter und Schwingen find ſchwarz, legtere mit weißem Mittelfled, der Schwanz hat eine weiße Quer- binde am Ende. Kehle, Balken, Baud) und Steiß find ne Der Schnabel ſchwarz. Vom indifhen Archipel. II. CHARADRIUS. Die eigentlichen Regenpfeifer, deren bloß oben aufgetriebener Schnabel zwei Drittel feiner Länge auf jeder Seite der Nafenrinne hat, was ihn ſchwaͤcher macht. Diefe Vögel leben in zahlreichen Truppen, häufig in feuchten Niederungen, und Elopfen mit ihrem Fuß die Erde, um die Wür- mer, von denen fie ſich nähren, in Bewegung zu bringen. Stelzvögel. Charadrius. 8277 Die hierländifchen Gattungen ziehen nur im Frühling und Herbſte durch; fie bleiben am Meeresftrand, bis ſtarke Kälte ein: tritt. Ihr Fleiſch ift ganz vortrefflih, Sie bilden mit mehreren anderen ausländifchen Gattungen eine Abtheilung mit negartigen Füßen, deren wichtigfte find: 5. Ch. pluvialis L. Der Goldregenpfeifer. Charadrius auratus. Enl. 904. Friſch 216. Naumann. c. 10. 14. Wilson VI. 59. 5. Schwaͤrzlich, an den Federrandern gelb punftirt, der Bauch weiß. Der gemeinſte. Er findet ſich uͤber der ganzen Erde. Im Norden giebt es einen, der ſich faſt bloß durch eine ſchwarze Kehle unterſcheidet (Char. apricarius L) Edu. 140. Naumann II. £.15. Wilson Am. VII. 57. 4. Einige behaupten, es ſey der junge. 6. Ch. Morinellus L. Der Mornell. Le Guignard, Enl. 832. Raumann 12. f. 16. 17, Grau oder fchmwärzlih, die Federn gelbgrau eingefaßt, ein weißer Streif über dem Auge, Bruft und Oberbauch lebhaft roft- roth, der Unterbauch weiß. 7. Ch. Hiaticula Z. Der Halsbandregenpfeifer. Enl. 920, Friſch 214. Brit. zool, pl. P. Wilson Am. V. 37. 2. [?] [Wilson Am. VII. 53. 3.] Obenher grau [braun], untenher weiß, ein ſchwarzes Hals: band am Unterhals, vorn fehr breit. . Dee Kopf ſchwarz und weiß gefledt, der Schnabel gelb [orange] und ſchwarz [an der Spiße]. Man findet bei uns zwei oder drei Raſſen oder unterfchiedliche Gattungen, die in der Größe und der Tarbenvertheilung am Kopfe von einander abweichen. Diefe Farbenzeichnung wiederholt ſich, mit wenigen Ausnahmen, bei mehreren ausländifhen Arten. *8. Ch. minor Meyer. Ch. euronicus Lath. [.Beseke.] Ent. 921. Wilson VII. 59. 3. [? fcheint mit hiaticula, wie er auch ſelbſt ſagt.] Naumann 15. f. 19. 828 I BR ——— Dbenher erdgrau, ind Braͤunliche; Gefiht, Hals und Uns terfeite weiß. Auf dem Scheitel ein fchwarzes Stirnband, von einem Auge zum andern ein fehmwarzer Streif vom Schnabel bis zum Ohr, ein ſchwarzes Brufthalsband bis zum Naden reichend, die Schwingen dunkel afhgrau, mit einem fchmalen weißen Bande. Die zwei aͤußeren Schwanzfedern weiß. Bei den Jungen iſt der Kopf bloß grau. Der Schnabel ganz ſchwarz, die Beine ki gelb. In der ganzen alten Welt. *9, Ch. cantianus Lath. Ch. albifrons Meyer. Mit unterbrochenem Halsband. [Bon den vorigen beiden durch die ganz weiße Stirn, die dunklen Füße und den Mangel eines ſchwarzen Halsbandes Leicht zu unterfcheiden.] Ch. aegyptiacus koͤnnte das Weibchen feyn. [Sm ganzen mittleren Europa an den Seeküften, zu Zeiten auch an den Ufern unferer Seen und Fluͤſſe.] **10, Ch. trifasciatus Licht. Obenher grau, Geficht, Kehle, Bruft und die drei aͤußeren Steuerfedern weiß, eine ſchwarze Binde zwifchen den Augen, und zwei in der Halsgegend. Scheitel und Naden rothbraun. Montes video. V. **11. Ch. bitorquatus. Braun, mit weißer Stirn, Scheiteltrone und Augenbrauen, der Bauch weiß, mit zwei fohwarzen Bruftbinden, die Seiten: fchwanzfedern weiß, mit braunem Fled. Am Cap. V. *12. Ch. vociferus. Enl. 286. Wilson VI. 59. 6. Obenher olivenbraun, Stirn bis über die Augen hinweg, Kehle bis zum Naden und Unterfeite rein weiß; ein Stirnband von einem Auge zum andern, ein breites, nach dem Naden ſchmaͤ— leres Brufthalsband und darunter ein Bruftquerband ſchwarz; die Schwingen ſchwarz, die Dedfedern afchgrau mit weißen Spigen, die eine fchmale weiße Flügelbinde bilden; der Schwanz rothbraun, Eeilförmig abgeftuft, die zwei längften Mittelfedern zu= gefpigt, gabelig auseinanderftehend; eine ſchwaͤrzliche Binde auf denfelben, die außerften Schwanzfedern weiß. Der Schnabel ganz Schwarz, die Füße horngeld. In Nord» und Mittelamerika, größer als die vorigen. Ein laut fehreiender Vogel. V. Stelzvögel. Charadrius. 829 *43, Ch, Azarae T. Col. 134. Obenher, vom Scheitel an, rothbräunlich=afchgrau, Stirn, Gefiht und gefammte Unterfeite weiß. Auf dem Scheitel ein fhwarzes Band von einem Auge zum andern; ein ſchwarzer Strich) vom Schnabel zum Auge und ein ungleiches ſchmales Bruftband. Schwingen und Schnabel fhwarz. Paraguay, V. *14. Ch. melanops. Vieill. Gal. 235. Ch. nigrifrons Cuv. Col. 47. 1. Hinterfcheitel und Nüden roftgelb, mit Schwarz und Weiß gefchedt. Kehle und Unterfeite weiß. Stirn, ein Streif den Schei- tel hinauf, einer dur die Augen bis zum Naden, und ein Brufthalsband rund um den Naden herum, fo wie die Schwins gen, ein Fleck innen am Flügel, und die Schnabelfpige ſchwarz. Die drei aͤußerſten Schwanzfedern weiß, mit braunem Filed. Schnabel und Füße horngeld. Neuholland. V. *15. Ch. Wilsonia. Wilson IX. 63. [73.] 5. Oberkopf, Rüden, Flügel und Schwanz olivengrau, Stirn, Hals, Kehle und Unterfeite blendend weiß. über der Stirn ein [hwarzer Fleck, ein fehwarzer Zügel von der Nafe bis unter das Auge; ein ſchwarzes Bruftband und ſchwarze Schwingen. Der Schnabel ſchwarz, die Beine fleifhroth. Auf Neu-Nerſey. 2. Verwandt, aber ohne Halsband find: *16. Ch. pecuarius. Col. 183. h Obenher afhbraun, im Naden weiß, darunter ein ſchwarzes Querband in Spuren bis ans Auge hinauf. Auf dem Scheitel ſchwaͤrzlich. Stirn, Kehle, Bauch und Unterfchwanz weiß, die Bruft ifabellgelb überlaufen. Die äußeren Schwanzfedern weiß. Schnabel und Füße ſchwarz. Flügel und Beine ziemlich lang. Am Gap. ’ BD. *17. Ch. nivifrons Cu, Hiervon finde ich Eeine Beſchreibung. 2. *48. Ch. ruficapillus, Col. 47. 2. Rüden, Flügel und Oberſchwanz braͤunlich-aſchgrau, der Hin- terkopf bis zum Naden herab beim Männchen brennend roſtroth. 830 Bag Stirn, Gefiht und Unterfeite rein weiß, über den Scheitel weg und an der roſtrothen Grenze ſchwarz eingefaßt. Vom Schnabel zum Auge gleichfalls ein ſchwarzer duͤnner Streif. Schwingen weiß und ſchwarz. Von der Suͤdſee. B, *49, Ch. Monachus Temm. Kopf und Dberhals fchrwärzlich = fchocolatebraun, die ganze Unterfeite, eine Binde im Naden und ein Streif auf den Flü- gen weiß; Nüden und Mantel weißlihgrau, Schwingen weiß, Schwanz weiß und ſchwarz. Schnabel und Füße orangegelb, Iegterer an der Spitze ſchwarz. Auf der Suͤdſee. V. **20. Ch. melanopterus. Ruͤppell T. 31. Kopf, Hals und Bruſt blaͤulichgrau, Ruͤcken und Deckfluͤgel rothbraun, Schwingen, Schwanzſpitze und eine Bruſtbinde ſchwarz, Stirn, Kinn, Bauch, Steiß und Schwanzwurzel, ſo wie ein Streif an den Fluͤgeln weiß. Der Schnabel ſchwarz, die roth. An den Kuͤſten des rothen Meeres. Diele auslaͤndiſche Regenpfeifer haben geſchildete Füße. win bilden eine Eleine Abtheilung, von der die meiften Oattungen Staheln an den Flügeln oder Fleifchlappen am Kopfe tragen. Einige verbinden diefe beiden Charaktere. Nicht bewaffnete find: *21. Ch. coronatus. Ent. 800. Glänzend braun, mit ſchwarzem, weiß eingefaßtem Scheitel, grauer Kehle, ſchwarz gebändertem weißem Schwanz und weißem Bauch, brennend flahlgrun fehillernder, ſchwarz gefleckter Bruft und fehwarzen, weiß gefleckten Flügeln. Am Cap. V. *22.0h. melanocephalus. Enl. 918. Savigny Eg. ois, pl. VI. f. 4. Vieill. Gal. 23. *) [233.] Der Schnabel ift dicker wie bei den anderen auch kuͤrzer und ſchwarzl. C. — Scheitel, ein breiter Streif durchs Auge, Ruͤcken und ein Bruſtband ſind ſchwarz, uͤber dem Auge weg geht ein breiter weißer Streif. Die Kehle und der Bauch ſind weiß, Bruſt und Hüften iſabellgelbz Flügel und Schwanz find aſch— grau, die Schwingen fhwarz und weiß. Das Schwanzende weiß. Ägypten. V. 1) Pluvianus Vieillot's. Stelzvögel. Vanellus. 831 Berwaffnete Gattungen find: *23. Ch. spinosus. Enl. 801. [Savigny Eg. ois. pl. VI. f. 3.] Mit ſtarkem Flügelfporn. Obenher ſchwarz und grau, mit zur Hälfte weißen Schwanzfedern und ockergelber oder wein— rother (2) Unterfeite und Fluͤgeln. Scheitel, Kehle, Bruſt, ein Theil der Flügel, Schnabel und Füße ſchwarz. Am Hinterkopf gehäubt '). In Südeuropa, Perfien, bis Ägypten. V. *24. Ch. cayanus. Enl. 833, 9 Hat gleichfalls einen kleinen Fluͤgelſſorn. E. — Obenher aſchgrau, mit ſchwarzen Schaftſtrichen, Schwingen und ganze Unterſeite weiß, ein breites ſchwarzes Band uͤber Stirn, Zuͤgel und Augen weg nach hinten, rebſt breitem ſchwarzem Halsband bis um den Nacken herum. In Südamerika. V. Mit Fleiſchlappen: *25. Ch. pileatus, Enl, 834. Obenher rothgrau, untenher und am Naden weiß, Kopf, Hals, Schwingen und Schwanzfpige fehwarz, im Gefichte mit gelben Fleiſchlappen. Schnabel und Füße roth. ine kurze A Federhaube. Am Senegal, *26. Ch. bilobus, Ent. 880. Obenher gelbgrau, untenher weiß, mit fchwarzen, weißges fchedten Flügeln und Oberkopf. Schnabel und Füße gelb, zwei nadte Zleifchlappen hängen die Stirn herab. Auf Malabar. V. 5. VANELLUS Bechst. Tringa ZL. 2) Kiebiß. Sie haben den nämlichen Schnabel wie die Negenpfeifer, 1) Der Char. cristatus Edw. 47. fcheint derfelbe. 2) Tringa oder vielmehr Trynga ift der griechiſche Name eines Vogels von der Größe eines Krammetsvogels, der an Ufern lebt und den Schwanz bewegt. Arift. Es fiheint, daß Linne die Anwendung auf ihn gemacht hat, aber er brachte unter fein Gefchlecht Tringa nod) viele andere Vögel als die Kiebise, zumal die Strandlaͤufer. - 832 Se 9 und unterfcheiden fich nur durch die Anmefenheit eines Daumens, der aber fo Elein ift, daß er die Erde nicht berühren kann. Die erfte Abtheilung I. SQUATAROLA Cuv. hat ihn kaum merkfih. Man unterfcheidet diefe Vögel durch ihren unten aufgetriebenen Schnabel, deſſen Nafengrube Eurz, wie bei den Diefüßen iſt. Ihre Füße find nesartig, die hielän= difchen haben den Schwanz weiß und ſchwarz geftreift. Sie bils den, wie man behauptet, nur eine Species, die man wegen der Abwechſelung der Färbung des Gefieders vervielfältiget hat. 1. V. varius s. melanogaster. Der gefledte Kiebiß. Enl. 854. P Der graue Kiebig, Tringa squatarola, obenher graus lich, untenher weißlic mit graulichen Flecken ift der junge vor der Maufer. Der eigentliche, gefleckte Kiebis, Tringa varia Enl. 923, weiß, graulicy gefleckt, mit ſchwaͤrzlichem, weiß punf- tirtem Mantel, begreift die beiden Gefchlechter in ihrem Winter: Eleide. Der ſchweizeriſche Kiebitz, Tringa helvetica Enl. 853. Naumann 1. Ausg. 62. f. 117, obenher ſchwarz und weiß gefleckt, untenher von der Kehle bis zu den Schenkeln ſchwarz, ift das Männchen im hochzeitlichen Kleide, I. VANELLUS. Eigentliche Xiebite, Mit etwas deutlicherem Daumen, gefchildeten Zarfen, mes nigftens zum Theil, und die Nafenlöcherrinne wenigſtens laͤngs zwei Drittel des Schnabel gehend. Ihre Induftrie, um fi Wuͤr— mer zu verfchaffen, ift die nämliche wie bei den Regenpfeifern. Die europäifche. Gattung 2, V, existatus M. Der gehäubte oder gemeine Kiebitz. Tringa Vanellus. Enl. 240. Friſch 218. Naumann 14 f. 18. i ift ein artiger Vogel von ber Größe einer Taube, ſchwarz mes tallifch glänzend, mit einem langen gefhlisten Federbuſch. Er Eommt im Frühjahr, lebt auf Feldern und Wiefen, brütet da— febft und zieht im Herbfte weg. Seine Eier findet man koͤſtlich. *3. V. einctus. Less. et @arn. Voy. de Duperrey pl, 43. Stelzvögel. Vanellus. 833 Obenher erdbraun; um den Kopf herum uͤber den Augen weg eine weiße Binde; Geſicht und Kehle ſchoͤn grauz die Bruſt roſtfarb- orangegelb, darunter eine breite ſchwarze Binde, Bauch, Steißfedern und Unterſchwanz weiß. Die Fuͤße gruͤnlich Auf den Maluinen. ‚Bi *4. V. flavipes. Savigny Eg. oiseaux pl. VI. f. 3. Mit einem Federſchopf; Scheitel, Schwingen, Schwanzende und Unterfeite fchwarz, der Mantel, weinroth; der Unterkopf, Nacken, die Seiten der Bruft, Steiß und Schwanzdeckfedern weiß. Ägypten. Sn heißen Ländern giebt es auch Gattungen von Kiebiben, deren Fluͤgel mit einem oder zwei Sporen bewaffnet iſt, und andere, die an der Baſis des Schnabels Fleiſchlappen haben; ihre Tarſen ſind geſchildet. Es ſind durch ihr Geſchrei laͤſtige Voͤgel, das ſie bei dem geringſten Geraͤuſch hoͤren laſſen, und die ſich muthvoll gegen die Raubvoͤgel vertheidigen. Sie leben auf Feldern. Es ſind die neun erſten Species Parra von Gmelin, zumal *5. V. cayennensis. Parra cayennensis. 1 Charadrius lamprotornus Wagl. ‚ Enl. 836. Sbenher aſchgrau, mit gruͤnſchillerndem Mantel, die Fluͤgel mit einem weißen Sporn bewaffnet; ein Schopf ſchwatger herab⸗ haͤngender ſteifer Federn; die Stirn, ein Streif den Hals herab, Bruſt, Oberbauch und Schwingen ſchwarz, Bauch- und andere Schwanzdeckfedern weiß. V. *6. V. goensis. Enl, 807. - Charadrius atrogularis Wagl. Oberkopf, Hals und Flügel ſchwarz; eine Längliche Fleiſch⸗ haut vor den Augen; ein Streif den Hals herab, Bruſt, Bauch und Fluͤgelbinde weiß. Ruͤcken und Mantel aſchgrau, etwas pur— purſchillernd; der Schwanz weiß mit ſchwarzer Binde. In Bengalen. V. *7. V. senegalensis. Vanellus albicapillus. Vieill. ca 256. Enl. 362. ſchlecht. | Afchgrau, mit weißem Scheitel und Badnfeiten den Hals herab, die Federn ſchwarz geftrichelt; vor dem Auge eine gelbe lappige Sleifchhaut. Kehle ſchwarz, Schwingen ſchwarz und weiß, 2 u und Fuͤße grün. 53 { * > 834 2 Bob er I © 1 V, gallinaceus Temm. >... Parra ludoviciana, Enl. 835, ? Beide unterſcheiden fich wol nicht ſpeeifſch Dh Penn ſcheidet ihn Hr. Wagler (Syst. av.) unter dem — Chara- drius Callaeas.] V. I Sr HRS. *9, V. cucullatus. Col. 505. SE oa Mit fehr hohen, odergelben Fügen: und — Fleiſchlappen um den ſchwarzen Schnabel. Der Kopf bis zum Nacken ift ſchwarz, eben fo der Bauh, Schwingen und äußere Schwanz: - hälfte, die Bafis des Schwanzes und deſſen Spitzen ſind weiß; die Bruſt fhiefergrau, die Flügel aſchgrau⸗roͤthlich, kupferig ſchil⸗ lernd. ‚Am Stügel ein mare — Auf Timor, Java ꝛc. V.— In —* Lebensatt, den Füßen, * Schnabel, ihter GSeftate und Tarbenvertheilung gleichen fie den Kiebigen und den Regen: pfeifern. "Aus keinem einzigen Grunde waren fie unter die Saffana zu bringen, die faft in er Stücke andere Charak: tere haben. *10. V. macropterus. Tringa maeroptera.. m m . Eine neue Sattung aus Java, grau, Kopf und Bauch ſchwarz⸗ bewaffnet und mit Fleiſchlappen, die ragen weit ‚Über den Schwanz hinaus. ” La [2 . nr di 198 | if 6. HAEMATOPUS L. A i mE —— Ihr Schnabel iſt etwas langer wie bei den Regenpfeifern und Kiebigen, gerade, zugefpigt und Eeilförmig zuſammengedruͤckt, und ſtark genug, daß fie die zweifchaligen Mufcheln. mit: Gewalt öffnen- Eönnen, um das Thier heraugzuholen; indeß wuͤhlen fie auch in der Erde nad) Würmern umher. Die Nafenrinne iſt ſehr tief gefurcht und nimmt nur die Hälfte der Schnabel⸗ laͤnge ein, die Naſenloͤcher ſtehen in der Mitte wie eine kleine Spalte. Ihre Fuͤße ſind von mittelmaͤßiger Hoͤhe, ihre Tarſen netzartig, und ihre Fuͤße bioß in drei Finger geſpalten 1. H. ostralegus T Der Bu erbge — Enl.,929., 3,0% Niee URS Brit. zool. pl. D. je; 1 SILUHRN. EITNS J sen Catesby 1.8. Diefe europaifhe Gattung wird aud) Meeretfier — Stelzudgel. Curkorius. 835 wegen ihres fchmwarzen Gefieders, wobei Bauch, Kehle und die Bafis des Flügels und des Schwanzes fhön „weiß. find, Im Sommer verfhwindet das Weiß ber Kehle. Es ift ein Vogel von der Größe einer Ente, mit rothem Schnabel und. —* 2. H. palliatus Temm. Wilson VIII. 64. 2. ift eine andere Gattung, die man in Brafilien anteifft, beren Schnabel länger ift und die ein weiß an der Kehle hatz Milz fon verwechfelt fie mit der gemeinen. Kopf, "Hals, Rüden, Flügel und Schwanz fhwarz; ein großer Fleck auf dem Flügel, Bruft, Bauch und Buͤrzel weiß, Der Schnabel und. die Sub, wie beim vorigen, rothgelb. Auch in — 3. H. luctuosus Cuv. Auf den Maluinen und ber Safe ſuͤdlichen Hemifphäre, bei welchem das Schwarz weiter die —* herunterſteigt. 4. H. niger Cuv. Vieill. Gal. 230. Quoy et Gaimard Voy. de Freyeinet pl. ‚34. Mit ganz ſchwarzem Gefieder. [Am Fluͤgelbug em ſtum— pfer Hoͤcker; der jüngere braun. Der Schnabel ift blutvoth, die Füße vofenfarb. Öffnet Eeine Auftern, wie man gewoͤhnlich er⸗ zählt. Am Cap und auf Neuholland.] Man kann nicht wohl anders als in die Nähe der — pfeifer und Auſternfiſcher ſtellen: 7. CURSORIUS Lac. Tachydromus ZZ. täufer. Coure-vite. Shr Schnabel ift dünner, ‚gleihmäßig Eegelförmig, gebogen, ohne Rinne und mäßig gefpalten. Ihre Flügel find kürzer, und ihre höheren Beine endigen in drei freie Zehen ohne Daumen. Man hat in Frankreich und England, aber höchft felten, eine in Nordafrika einheimifche Species gefehen: 1. €. isabellinus Meyer. Charadrius gallicus @m. Ent. 795. [der aber auch einmal in Deutfchland gefchoffen worden]; iſabell⸗ gelb, mit weißlichem Bauch lund Kehle, und zwei ſchwarzen Streifen hinter dem Auge weg. Die Schwingen fhwarz]. 63 * 836 8 Eine aus Indien 2. C. asiaticus Lath. Ccyharadrius coromandelinus. " "Ehl. 892. Vieill. Gal. 232. [Tachydromus asiaticus.] ift geaubraun, mit rothbrauner Bruft. 2 Beide. haben hinter dem Auge einen weißen und einen ak zen. Strich. Ihren Namen haben fie von der Schnelligkeit ihres. Laufes; man. Eennt übrigens nichts von ihren Sitten, *83. C. chalcopterus Temm. Col. 298. Scheitel, Naden, Kinn, Hals und Flügel graulich ifabell- gelb=afchgrau, über dem Auge und an der Kehle weiß, die Schwungfedern endigen in violette, metallifch glänzende Spigen. Waͤgler befchreibt ihn abweichend. Am Senegal, *4. C, bicinctus T. Man. d’Ornith. Mit rothbraunem Scheitel, graubraunem Nüden und Flü: gen und ifabellgelbem Halfe, um die Oberbruft „ziel ſchwarze Binden, der Schnabel ſchwarz, die Fuͤße gelb. In Suͤdafrika. Nr *5. C. Temmingkü. Tachydromus senegalensis Licht. Swainson Zool, ill. 106. Obenher gelbbraun, mit weißen Zügel, gelbtichtoeißer Bruft, einer braunen Binde unten herum, Bauch und Steißfedern ſchwarz. Die zweiten Schwungfedern endigen in einen keilfoͤrmigen weißen Fleck. Am Senegal. V. So weit ſich nach dem Äußeren urtheilen läßt, ift vie die befte Stelle für 8. DICHOLOPHUS- In. er Geoffr.) Les Cariama Briss.t) She Schnabel ift Länger, mehr hafig und bis unter das Auge gefpalten, was ihnen etwas von der Phnfiognomie und dem Naturell der Raubvögel giebt, und fie den Reihern etwas nähert. 4) Dicholophus: Kamm in zwei Reihen. Microdactylus: kurze Tinger. Haematopus: biutrothe Füße. Hr. Vieillot zieht den bar- barifchen Namen Cariama vor, den man aber Ssariama ausfprechen muß. Stelzvögel. Grus. 837 Shre ſehr hohen, gefchildeten Füße endigen in außerordentlich kurze Finger, mit etwas häutiger Baſis, und in einen Daumen, der die Erde nicht erreicht. Man Eennt nur eine Gattung aus Südamerika, s D. cristatus Il. Der Sariema. Palamedea cristata Gm. Ann. du Mus. d’hist. nat. XIII. pl. 26, Col. 237. Vieill. Gal. 259. Pr. Neuwied Abbildungen 4. Lieferung. der den Reiher an Größe übertrifft und ſich von Eidechfen und Inſecten nährt, die er an erhabenen Ortern und an den Saumen der Wälder auflieft. Sein Gefieder ift gelbgrau, braun gewellt; zerfchligte Federn an der Bafis des Schnabels bilden dafelbft einen leichten, nach vorn gerichteten Federbuſch. Diefer Vogel fliegt felten und fchlecht. Seine ſtarke Stimme gleicht der eines jungen Truthahns. Da fein Fleiſch gefchäst wird, fo hat man ihn an verfchiedenen Drten zum Hausvogel gemacht. Die [dritte] Samilie CULTRIROSTRES erkennt ſich an ihcem dicken, langen und ſtarken Schnabel, der häufig fogar fchneidend und zugeſpitzt ift, und die fait ganzlic von Vögeln zufammengefegt wird, die Linne in feinem Gefchlecht Ardea befaßt hat. Eine große Zahl ihrer Gattungen hat beim männlichen Gefchlecht die Luftröhre verfchiedentlich gebogen. Ihre Blinddarme find kurz, und felbft die eigentlichen Neiher befigen nur einen einzigen. Der erfte Stamm bildet nur ein großes Geſchlecht: 9. GRUS L. Kranid. She Schnabel ift gerade, wenig gefpalten; bie hautige Na— fenrinne, welche weit und concav ift, nimmt faft die ganze Hälfte feiner Lange ein. Die Füße find gefchildet; die Zehen mittelmäßig, die Außeren mit weniger Haut, und der Daumen berührt kaum den Boden. Sie haben faft fammtlich einen mehr oder minder bedeutenden Theil ihres Kopfes und Halfes nadt. Ihre Lebens: weife ift mehr terrefleifh, und ihre Nahrung mehr vegetabilifch 838 Boögel. als die der folgenden Geſchlechter; auch haben fie einen musku⸗ löfen Magen: und ziemlich lange Blinddarme, Ihr unterer Las rynx hat nur einen Muskel zu jeder Seite. Man ann, nad unferer Anfiht, fo wie Pallas gethan, an der Spitze diefes Stammes laffen: I. PSOPHIA L. Die Agami, deren Schnabel Fürzer als bei den anderen Gattungen ift, ber Kopf und Hals bloß mit Flaum befegt, und der Augenkreis nadt. Sie leben in Wäldern, von Früchten und Saamen. 1. @. (Ps.) crepitans L. L’oiseau-trompetie. Trom⸗ petenvogel Enl. 169. ift die befanntefte Gattung, aus Südamerika, und hat ihren franzöfifchen Namen von der Fähigkeit, einen tiefen dumpfen Tom von fich zu geben, von dem man anfangs glaubt, er komme aus dem After. Diefer Vogel hat die Größe eines Kapauns, ift von Gefieder ſchwaͤrzlich mit violettem Schiller auf der Bruft, und grauem, nach oben braungelb gewölktem Mantel. Diefer Vogel hat Erkenntlichkeit. Er wird dem Menſchen anhänglicy wie ein Hund, und läßt fih, wie man behauptet, fo weit zähmen, daß er der Führer der Vögel des Hühnerhofes wird. Er fliegt fchlecht, Läuft aber fehr fehnell. Niſtet auf der Erde am Fuße von Baus men. Sein Fleiſch ift angenehm ) *2, G. (Ps.) viridis. Spix 83. Obenher grün, mit violetter Kehle; untenher ſchwarz; die Schulterdeckfedern blaugruͤn ſchimmernd; der Schnabel weiß. Et: was Eleiner als der vorige. Am Amazonenftrom. V. *3. G. (Ps.) leucoptera. Spix 84. Größer ald die vorigen; ſchwarz; die Kehle und die Eleinen Fluͤgeldeckfedern violet fchillernd; die zweiten Schwungfedern. breit 1) Man nennt fie in Cayenne Agami, nad Barrere; auf den Antillen Caracara, nad) Dutertre, Da-in Afrika der Name oiseau- trompette auch einem Nashornvogel beigelegt wird, fo trägt Fermin (Deser. de Surinam) lächerlicher Weife den Charakter zweier Schnäbel von jenem auf den Agami über. Man hat lange Zeit den Agami mit dem Macacagua Markgraf's verwechfelt; dieß ift aber ein Tinamu— Psophia, von Barrere aus yogyog gemacht, vom Geraͤuſch. Stelzvdägel. Grus. 889 und voͤllig weiß. Der Schnabel weißlich, gebt von deiſch * Ufer des Rio negro. Einige andere auslaͤndiſche Kraniche, — Schnabel a als bei dem unfrigen iſt, muͤſſen hierauf folgen: b 4. G. Pavonia. Der Königsvogel oder gefrönte Kranid. Ardea pavonina L, Ent. 265 Vieill. Gal. 257, der junge. Schlank, vier Fuß hoc, afchfarb, mit ſchwarzem Bauch, gelbbraunem Bürzel und weißen Flügeln, Seine nadten Wan gen find weiß und ſchoͤn tofenroth gefärbt, und fein Hinterkopf mit einem [Eugelförmigen] Büfchel fehmaler gelber Federn geziert, den er nach Willkür ausbreiten Eann. Diefer fchöne Vogel, def: fen Stimme dem fchmetternden Zon einer Trompete gleicht, kommt von der Küfte des weftlichen Afrika's zu ung, wo er oft in Kafı gen gehalten und mit Körnern ernährt wird. In der Wildniß liebt er uͤberſchwemmte Stellen und fangt da kleine Fifche, #5, G. Virgo L.) Das Frauenzimmer aus Nu: midien. [Edw. t. 134] Enl. 246. - Dem vorigen in ber Geftalt und faft auch der Größe aͤhn— lich, ift er afchgrau, mit fchwarzem Hals [und da herabhängens den Federn] und zwei ſchoͤnen weißlichen Federbüfchen, aus der Berlängerung zerfchligter Ohrfedern [in der Nahe der Augen] ent: widelt. Diejenigen Individuen, die man in der Gefangenfchaft gefehen, machten fid durch auffallende Geften und närrifche ges zierte Bewegungen bemerkbar !). I. GRUS. Die gewöhnlichen Kraniche haben den Schnabel fo fang und langer als der Kopf. *) Eine ähnliche Gatkung Gr. Stanleyana (Pigors Zool. Jourkt. nr. 6. t. 8.) lebt in Oſtindien und ift bläulichgrau mit weißen Schei- tel und braunfchwarzen Schultern, Schwingenfpigen und Schwanz. V. 1) Die Anatomen der. Akademie hatten auf diefen Vogel wegen ſei— ner angenommenen Stellungen die Namen Scops, Otus und Asio an: ewandt, mit welchen die Alten die Schuhu's bezeichneten. Buffon, er diefen Irrthum bei Gelegenheit des Artikels Due richtig widerlegte, Hat ihn in der Vergeffenheit beim gegenwärtigen az wieder gebraucht. 840 Bee 6. @. cinerea Bechst. Der gemeine Kranid. Ardea Grus L. Enl, 769. Friſch 194. Naumann 1. Ausg. 2. f. 2. y Vier Fuß und drüber hoch, afchgrau, mit ſchwarzer Kehle, der Oberkopf nadt und roth, der Bürzel mit langen aufgerichte- ten und gefrauften Federn geziert, die zum Theil ſchwarz find; it feit den älteften Zeiten durch feine Wanderungen berühmt, die er jeden Herbft von Norden nah Süden hin, im Frühjahr in entgegengefegter Richtung, in zahlreichen mohlgeordneten Zügen unternimmt. Auf den Feldern nährt er fih von Saamen, zieht aber Infecten und Würmer vor, die fumpfige Gegenden bieten, Die Alten haben viel von diefen Vögeln gefprochen, weil ihre Ba Ne duch Griechenland und Kleinafien gegangen zu feyn eint. *7. G. canadensis. Edw. 133, Mit nadtem, hellrothem Scheitel, weißem Kopf; roͤthlich⸗ grau, mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und weißen Schäften derfelben. Nordamerika. . V. *8. G. Struthio. Ardea americana. Wilson VII. 64. 3. Ganz weiß, mit ſchwarzen Schwingen und Füßen, Scheitel und Zügel nadt, am Hinterkopf ein fehmwärzlicher Fleck. Die Ruͤckenſchwungfedern und Schwanzfedern weiß, wie beim Strauß, aufgerichtet und überhängend. In Nord» und Mittelamerika. V. Aufrecht fuͤnf Fuß hoch. *9. @. Antigone. Vieill. Gal. 256. 13. Edw. 45. Aſchgrau, mit ganz nadtem Scheitel und Oberhals, an ber Kehlgegend mit Barthaaren befegt; der Kopf weiß, die zweiten Schwungfedern nicht Eraus, und weißlih. Die Füße des Ieben- digen Vogels roth. In Oſtindien und Neuholland. V. **10. G. paradisea Licht. Schiefergrau, mit weißem Scheitel, ſchwarzen Schwingen und Schwanz und ſehr langen, ſchmalen, zweiten Schwungfedern. Cafferland. V. Stelzvögel. Grus. 841 *11. G. americana. Der weiße Kranid. Grus leucogeranos. Col. 467. Enl. 889. Pallas It, IL. nr. 30. t. 1. Ardea gigantea, ſcheint ung nicht verfchieden. ] Scneeweiß, mit fhmwarzen vorderen Schwungfedern; ‚Stimm und Geficht nadt, roth und warzig, mit gelben Borften befegt; Schnabel und Füße roth. In Sibirien bis Japan, wer **42, G. leucauchen Temm. Col. 449. Blaulihgrau, untenher dunkler, an den Flugeln allmaͤlig ins Weiße. Schwingen ſchwarz, auch das Schwanzende. Schei— tel, Kehle und die geſammte Hinterſeite des Halſes bis zum Nacken rein weiß. Das nackte Geſicht mit ſchwarzen Federchen, der Schnabel gruͤnlich, die Fuͤße kirſchroth. In Japan. V. *13, G. carunculata. [Hierher Vieill. Gal, 256.) Iſt Eein Neiher, fondern ein wahrer Kranich, mit einem bärtigen Sad am Kinn. [Hat auch Eraufe Dedfedern wie ber gemeine, und ift fchiefergrau, mit weißem Unterhals. Gr. torquata.] Es ift Eeine andere Stelle als zwifhen Kranichen und Reis hern für: *14. G. (s. Ardea) scolopacea Gm. !) Der Schnes pfenreiher. Le Courlan, le Courlili. Enl. 848. Vieill. 252. Spix 91. deſſen Schnabel, dünner und etwas weniger gefpalten als der der Kraniche, gegen das legte Drittel feiner Länge aufgetrieben ift, und Finger, fämmtlich ziemlich lang, ohne Zwiſchenhaͤute hat. Er hat die Sitten und die Größe der Weiher, und ift braun mit weißen Büfcheln am Halfe. In Südamerika. II. EURYPYGA I. 15. @. (E.) Helias. Der Sonnenvogel. Le Cau- role; le petit paon des roses, Vieill. 244. Enl. 702. 1) Hr. Bieillot ha aus dieſem Vogel ſein Geſchlecht eier gemacht, Gal. 252, und Spir nennt ihn Rallus ardeoides, 842 Böogel. deffen Schnabel zwar dünner iſt ald wie bei den Kranichen, mit einer ähnlichen Nafenrinne verfehen, und wie bei den Rei: bern bis unter die Augen gefpalten, ohne aber am der Bafis nadte Haut zu haben. Es ift ein Vogel von der Größe eines Feldhuhnes, dem fein langer dünner Hals, fein großer ausgebreis teter Schwanz und feine kurzen Füße ein von dem dee anderen Ufervögel ganz verfchiedenes Anfehen geben. Sein mit gelben, braunen, voftfarbigen, grau und fchwarzen Binden und Streifen abmwechfelndes Gefieder erinnert an die fhönften Nachtſchmetter— ling. Man findet ihn längs der Gemäffer von Guiana. €. Die zweite Abtheilung enthält mehr fleifchfreffende Voͤgel und ift an ihrem ftärkeren Schnabel und größeren Zehen kennt— lich. An die Spige kann man ftellen: — 10. CANCROMA Z. Savacou. Wuͤrde fich durch die Stärke feines Schnabels und feine daraus entfpringende Nahrungsweife vollkommen an die. Neiher fchließen, wenn die Geftalt diefes Schnabels nicht fo ungewöhnlich wäre; indeß wird man bei genauer Betrachtung finden, daß er nur ein fehr breitgedruͤckter Reiher- oder Rohrdommelſchnabel iſt. Er ift in der That von rechts nach links ſehr breit, und wie zwei Loͤf⸗ fel geftaltet, die mit ihren hohlen Seiten gegen einander liegen. Die Kinnladen find ſtark und fchneidend, und die obere hat zu jeder Seite der Spige einen fpisen Zahn. Die gegen die Baſis hin ftehenden Nafenlöcher verlängern fich in zwei parallele Rinnen, die ſich bis gegen die Spige hin erſtrecken. Die Füße haben vier, faͤmmtlich lange, Finger, und faft ohne alle Haut. Auch) halten fich diefe Vögel auf Baͤumen am Ufer auf, von wo fie auf die Fifche herabflürzen, die ihre gewöhnliche Nahrung aus— machen. Ihr Benehmen ift übrigens traurig, und ihre Stellung eingezogen, wie bei den Meihern. Die einzige bekannte Gattung C. cochlearia L. Der Loͤffelreiher Enl. 38 und 369. Fieill. Gal. pl. 249. ift fo groß wie eine Henne, weißlich, mit grauem oder. braunem Rüden, roſtrothem Bauch, meißer Stirn und ſchwarzem Scheis tel, der fich beim reifen Männchen in einen langen Feder— Dei verwandelt; lebt: im feuchten heißen Gegenden des füdlichen merika. Stelzvögel. Ardea. 343 Hierauf Eommen bie 11. ARDEA Cuv. Reiher, deren Schnabel bis unter die Augen gefpalten if. Eine Eleine Nafenvertiefung verlängert fi) in eine Rinne bis nahe an die Spige. Sie zeichnen ſich auch noch durch einen gezähnelten ins’ neren Rand des Nageld der Mittelzehe aus. Ihre Füße find. gefchildet; Finger und Daumen fehr lang, die Außere Zwiſchen— haut bedeutend; ihre Augen ftehen in einer nadten Haut, bie ſich bis nad) dem Schnabel hin erftredt. Ihr Magen ift ein fehr großer, wenig muskuloͤſer Sad, und fie haben nur einen fehr Eleinen Blinddarm. Es find traurige Vögel, die an den Ufern der Flüffe leben und niften, wo fie viele Fifche vernichten. She Mift verbrennt die Bäume. Im beiden Welten giebt es fehr zahlreiche Gattungen, die man nicht wohl anders als nach einigen Einzelheiten des Gefieders unterabtheilen Eann. Die Achten Reiher haben einen fehr dünnen Hals, nad) unten. mit langen, herabhängenden Federn. befegt. 4. A. major (und cinerea). Der gemeine Reiher; der Fifchreiher. Enl. 755 und 787. Frifc 198. 199. Naumann 1. Ausg. 25. f. 33. 34. Blaulich = afhgrau, ein ſchwarzer Federdufh am Hinterkopf. Der Vorderhals weiß, mit ſchwarzen Tropfen befegt. Ein großer Vogel, unferen Fluͤſſen ſehr fhädlih; vor Zeiten durch das Ver: gnügen berühmt, welches feine Jagd durch Falken den Großen. gewährte *). 2. A. purpurea L. Der Purpurreiber. Enl. 738. Naumann 1. Ausg. Suppl. 45. f. 89, 90, Darmft. Ornithologie, Grau und roſt- oder purpurroth; nah Meyer find Ardea purpurea, purpurata, rufa Gm. und africana Lath. nur Baries täten von ihm. [Der Hals ift wie bei dem folgenden fehr lang, am Hinterkopf hängen einige lange fehmale Federn herab, der Oberkopf ift gruͤnſchillernd, die Kehle weiß, Im füdlichen. Europa, body bis Deutfchland.] *) Eine verwandte Gattung, A. atricollis, unterfcjeidet fich zumal durch ganz ſchwarzen Kopf und Hals mit weißer Kehle. Am Senegal, V. DD 344 Bibi h *3, A. Herodias, Wilson VIIL 65. 2, Vielleicht ift end. 858 der junge. Stirn, Scheitel, Kehle und Bauch rein weiß; über dem Auge weg nach hinten ſchwarz, in zwei fchmale lange Schopf- federn übergehend; der Borderhals ſchwarz punktirt, Rüden, Flügel und Schwanz afhblau, Bruft und Bauch fhwarz; am Unterhals herab wie auf dem Rüden weiße lange gefchligte Rei— herfedern. Flügelbug und Schienbeine roftroth. Nordamerika. V. **4. A. Goliath. Temm. col. 474. Ruͤppell Atl. 26. Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz bunch— aſchgrau, Oberkopf, Scheitel, Federſchopf, Bruſt, Bauch, Buͤrzel und Schenkel ka— ſtanienbraun, der Hinterhals zimmetroth, die Kehle weiß, die herabhaͤngenden Bruſtfedern ſchwarz und weiß geſcheckt, der Unter— ſchnabel gelb, der Oberſchnabel und die Fuͤße ſchwarz. Vier Fuß ſechs Zoll hoch. Afrika. V. **5. A. Typhon T. Col. 475. Schiefergrau, ins Schmwärzliche, untenher afchgrau, die Flü- gel ind Braune. Ein Federſchopf und die herabhaͤngenden Bruft- federn endigen in eine dünne Borſte. Lestere find fchiefergrau, mit filbergrauem Schaftſtrich. Auch die innern Flügelfedern has ben einen breiten weißen Schaftſtrich. Zwei Fuß neun Zoll a Am Gambia. *6. A. Cocoi Lath. Spix XC. unter dem falfchen Namen A. Macquari, Dem gemeinen Fifchreiher ahnlich, doch größer. Scheitel, Nackenfedern und Unterfeite ſchwarz, Rüden, Flügel und Schwanz bleigrau, Hals weiß, vorn herab ſchwarz geftrichelt, mit herab: hängenden Bruftfedern; die langen NRüdenfedern weiß, Der Schnabel gelb. Brafilien. V. *7. A. sibilatrix Temm. Col. 271. Mit ſchieferblauem Scheitel und Federſchopf, der ſich aus etwa zwoͤlf nicht ſehr langen Federn bildet. An den Seiten des Kopfes rothbraun. Kehle, Bruſt, Bauch und Schwanz weiß; Hals und Vorderbruſt blaßgelb, an letzterer herabhaͤngende Federn. Stelzvögel. Ardena. '845 Rüden und Flügel bleigrau, die Deckfedern toftgelb, jede mit zwei ſchwarzen Langsftreifen, Der Schnabel roͤthlich, mit Be zer Spige, die Füße ſchwarz. Suͤdamerika. *A. ludoviciana, - Enl. 909, wovon A. virescens 908 und 912 ber Gattung. nad nicht verfchieden ift. ©. Iſt A. leucogaster, f. weiter unten Nr, 20. V. *8. A. novae Guineae Lath. Enl. 926. A. nigerrima Wagl. Naͤhert ſich in der Schnabelform etwas dem Schnepfen⸗ reiher. C. Ganz ſchwarz, mit braunem Schnabel und Fuͤßen. Klein. V. Die kleinſten Reiher mit kuͤrzeren Fuͤßen heißen im Fran⸗ zoͤſiſchen Cradiers *). Der in bergigen Gegenden gemeinfte ift: 9. A. minuta (et danubialis). Der Fleine Reiher. Der ———— Le Blongios. — Enl. 323. Friſch 207. IH Naumann. Ausg. 28. f. 37. Roſtgelb, Oberkopf Nacken], Ruͤcken und re ſchwarz. [Der Schnabel gelb, die Füße grüngelb.] Nicht größer als eine Ralle; Iebt in der Nähe von Sümpfen. ONORE, | dies find Neiher, die mit dem Benehmen der vorigen bie Ge: ftalt der wahren und das Gefieder der Rohsdommeln vereinigen. Dahin gehört: *10. A. lineata Gm. r Enl. 860, A. Soco. A. brasiliensis. Auf graugruͤn ſchillerndem Grunde roſtgelb gefledt, mit ſchwarzen Schaftftrichen, Kopf und Hals dunkel Eupferbraun, vorn herunter gefledt, Bruſt und Bauch aſchgrau, Schwanz und Schwingen ſchwaͤrzlich. In Suͤdamerika. DB © em! vs ) Collten wol eigentlich weiter unten bei Ben! —— — — Iren 846 V et, #44, A. tigrina. Erd. 760. Scheint der Junge der A. flava C. Obenher ſchwarz und gelbbraun gebaͤndert, auf den Fluͤ⸗ geln mehr gefleckt; der Buͤrzel, Schwanz, Vorderſeite und. Unter—⸗ feite weiß, ſchwarz gebaͤndert. Suͤdamerika. V. ©s >= 7 Federbuſchreiber ſind ſolche, deren Federn des Unterruͤckens a gewiffen Zeiten lang und geſchlitzt ſind. Die ſchoͤnſten Gattungen, von Kerle man diefe. Federn zu —* Gebrauch anwendet, den ihr Name beſagt, ſind: 12. A. Garzetta L. De Fleine Silberreiher. Straußreiher. Enl. 901. [?] [Naumann Nahträge T. 47, f. 92.] Um die Hälfte Eleiner als der gemeine Fifhreiher, ganz weiß, deſſen gefchliste Federn den Schwanz nicht überreichen. C. Am Hinterkopfe befindet fih ein aus drei langen ſchmalen Federn beftehender,Schopf; vom Vorderhalfe herab hängen lange, an der Spige feidenartig zerfchliffene, bufchige Federn herab. In her, Türkei, dem ‚füdlichen Europa, felten bis Deutſchland. V. 3. alba L. Der große Sitberteiber. Enl. 886. Eben fo weiß, aber größer. : Man findet beide Gattungen in Europa, Herr Lemmingf glaubt, daß die A. alba eine junge A. Egretta ift, und daß die T. 901 der pl. Enluminees nicht die Eleine europäifche, fondern die amerikaniſche Gattung darftelit, Es giebt auch noch einen dritten 14. A. EgrettaL. Den amerifanifchen Silberreiher Enl. 925. [Wilson VIE. t. 61. t. 4] unit kuͤrzeren Tarſen, deſſen zerſchlitzte Federn den Schwanz wi überteihen. ©. Er ift biendend weiß, die Zügel blaugruͤn, der Schnabel fchön orangegelb mit fchwärzlicher Spige, die Füße fhwarz Im mittleren Amerika, bis Georgien und etwas weiter hinauf. V. Stelzvögel. Ardena. 847 Wir glauben auch hier anreihen zu muͤſſen 15. A, comata L. Der Rallenreiber. Ent. 348. [und 910.] Le Crabier de Mahon. Naumann 1. Ausg. 22. f. 45, Mac den genauen Unterfuchungen des 9. — .) find A. castanea Gm. oder ralloides Scop. — A. squaiotta; — A. Marsiglü; — A. pumila, und felbft A. erythropus und A, malaccensis Gm. Enl. 911 nichts weiter als Varietaͤten oder Altersverfchiedenheiten de8 A. comata. Auch A. senegalensis Ent. 315 ift ein folcher im Jugendkleide. Es iſt vielleicht der wahre balegariſche Kranich des Plinius.XI. 37. IIſt auch A. russata Wagl., A. affınis Horsfield, A, ;aequinoctialis, A. ruficapilla Vieill. u coromandelina Lichtenst,. und A. leucone- phala Gm. und Bubuleus ‚Sav, unfers Autors weiter unten.] Er lebt im füdlichen Europa [bis Ügppten], hat einen roth⸗ braunen [goldbraunen] Rüden; Flügel, Bauch und Schwanz find weiß. Der reife Vogel hat einen gelblichen Hals und einen lanz gen Federbuſch am Hinterkopf. [Der Schnabel iſt ſchoͤn citro⸗ nengelb, die langen Schopf= und ——— ge etwas ins Iſabellgelbliche. *16. A. candidissima. A. ‚carolinensis. Wilson vi. 62. 4 Sqhneeweiß, mit ſchwarzem Schnabel und Süßen, und citcos DR Zügel und Fingern, Ein nad) unten abgeftufter Ser derfchopf am ‚Hinterkopf, zerſchlitzte Federn die Bruft herabhänz gend, und ſchoͤne zerfhligte, am Ende aufwärtsgefraufte am Uns terrüden. Vom AÄquator bis zum Lorenzfluß, an ep Kuͤſten. V. *A. Bubulcus S. Le garde- boeuf. Savigny Eg. ois. pl. VUN. f. 1. Ardea coromandelica Licht. Iſt A. comata. al Me 8. *A. leucocephala Gm. Ent. 910. Sit A. comata, aan An w | V. *47. A. jugularis Forster. Act. soc. n. fol. t. 11. A, albicollis. Vieill, Gal. 258. *) Zafchenbud der deutfehen Voͤgelkunde I, &. 342. 2. ‚848 — ge Ardea gularis Bose, Ardea ardesiaca, Schwarzblau, mit weißer Kehle. ao ” V. *18. A. coerulea [s. coerulescens]. ‚Ent. 349. ſchlecht. [Wilson VI. 68. 1.] Die A. aequinoctialis Catesby 77 tönnte, — der ee den Färbung, doc) der junge fen... Schieferhtau,, mit Eaftanienbraunem Kopf und Hals, der dimne Schnabel an der Baſis bis zu der Augenhaut blau, von der Mitte bis zur Spige ſchwarz. Drei fchmale Federn am Hinterkopf und einige ähnliche den Schwanz etwas. uͤberragend. Nordamerika. Ko SA *40 4. ‚rufescens. Enl. 902.: j Scmargean, Ruf und Hals’ ofibenun. Vielleicht der vorige? V. *20. A. leucogaster. Enl. 350. [Ardea ludoviciana. Wilson VII. 64. 1.] Rüden, Flügel und Schwanz dunfelfchiefergrau; die über: hängenden fadenförmigen Federn purpurbraun. Der Hals eben fo, über die Bruft herab fehmälere purpurbraune herabhängende Fe— dern; der Naden, die Kehle, Bruſt und Bauch blendend weiß. Nordamerika. V. *214. A. Agami. Enl. 859. Obenher ſchwarzgruͤn, vorn und — ————— die Kehle und zwei Streifen den Hals herab weiß, die langen Ruͤckenfedern grau. In Suͤdamerika. V. Rohrdommeln RN haben fchlaffe und auseinanderftehende Halsfedern, wodurch der Hals viel dicker erfcheint. Sie find gewöhnlich gefleckt oder geſtreift. *22. A. stellaris Z. Der Rohrdommel. "Le ‚Butor. Enl. 789. Friſch 205. Naumann 1. Ausg. 27. £. 36. er e ° Stelzvögel. Ardea. 349 Gold: braungelb, ſchwaͤrzlich punktirt und gefleckt, Schnabel und Füße grünlich; halt fi im Schilf auf, aus dem heraus er feine fürchterliche Stimme erfchallen Läßt, die ihm den Namen Bos taurus verfchafft hate Seine Stellung in der Ruhe ift fon- derbar, der Schnabel nad) dem Himmel gerichtet. *23. A. minor. Wilson VIII. 65. 3. Ardea stellaris B. @m. Edw. 136. Gold=braungeld, auf dem Rüden, Flügeln und Schwanz ſchwaͤrzlichbraun dicht gefleckt und punkkict. Don der Ohrgegend zieht fi ein flarker ſchwarzer Streif fchief am Hals nach hinten. Die Kehle ift weiß, der Vorderhals ſchwarz gefledt. Beine gelb. Nordamerika. V. 2A. A. exilis. Wilson VIIL 65. 4. Nur einen Fuß lang; die ganze Oberfeite ſchieferſchwarz, grünfchimmernd; Kehle und Bauch weiß, übrigens gelbbraun mit gelben Füßen. Ein Eleiner Federfchopf auf dem Scheitel. Nord: amerika und Weftindien. V. *25. A. undulata Gm. Enl. 768. Roſtbraun, uͤberall ſchwarz quergebaͤndert, mit kleinem ſchwar⸗ zem Nackenſchopf, von der Kehle bis zum Steiß die ganze Un— terſeite roͤthlichweiß. Cayenne und Surinam. ur. *26. A. philippensis. Enl. 908. Unterfcheidet' ſich vom vorigen durch einfächig tothbraunen Kopf und Halsfeiten. Der ———— iſt ſchwarz, Ruͤcken ꝛc. ſehr fein quergebaͤndert. V. *27. A. heliosyla Less. Voy. de la Coq. 44. Die Oberfeite und Bruft gelbbraun, mit in einander fließen: den Streifen ſchwarz gebändert; die Schwingen ſchwarz, weiß ges bändert; die Kehle grau, dunkler gebändert; der Bauch weiß. Der Schnabel braun, die Füße geld. Nacken- und Bruftfedern loder abftehend. Auf Neu: Guinea. V. NYCTICORAX. Die Nachtraben haben die Proportionen der Nohrdommeln und einen im Verhältnig noch größern Schnabel. Dem reifen Männchen find einige ſchmale en in den Hinterkopf eingepflanzt. ag: 54 = 850 B; 5 re Es giebt hier zu Lande nut eine Gattung: +28. A. Nyeticorax L. Der BEER, Nachtreiher. Fri ch 208. Raumann 1. Ausg.-26. f. 35. Das Männchen ift weiß, mit ſchwarzem Scheitel und Ruͤden; die Zungen (Enl. 759) grau, mit braunem Mantel und ſchwaͤrz⸗ lichem Scheitel. [Am alten Männchen wird der Bauch fchwefel: gelb überlaufen, die drei ſchmalen Nadenfedern find ſchwarz.] Nach Hrn. Meyer, deſſen Erfahrungen ich hier. ebenfalls folge, find Arda grysea, A. maculata und A, badia Gm. nur verfchiedene Zuftände der nämlichen Species des Nachtreihers. *29, A. pileata Lath. vder alba £ Gm. _ Enl. 907. [Pr. Neuwied Abb. 4. Lief.] Weiß, mit graulicher Stirn und ſchwarzem Scheitel und Hinterkopf. Schnabel und nackte Geſichtsſtellen blau, —— **30. A. speciosa. [Ent. 911] Horsf. zool. Res. 2 Mit f[hwarzen, zerfchligten EN zimmetrother Bruft und Bauch, ockergelbem Kopf und Halfe, weißer Kehle, Flügeln, Schwanz, Hinterbauch und Hofen. Der gelblichweiße Schnabel ift an der Spige ſchwarz, am Hinterkopf fleigen fechs lange weiße Federn herab; die ſchwarzen zarten Ruͤckenfedern erreichen faft den . Schwanz, die gelbbraunen Halsfedern fleigen BE etwas herab. Save. %, *31. A. cayennensis. Enl. 899. A. violacea. Wilson VII. 65. 1. A. jamaicensis Gm. Der junge. Sm füdlihen Nordamerika bis zu den Bahama⸗ Inſeln. Der Kopf und etwas vom Oberhals iſt ſchwarz, mit einem weißen Fleck auf dem Backen und gruͤner Stelle zwiſchen Schnabel und Auge. Von der Stirn an legt ſich ein ſchoͤner zarter weißer Fe— derbuſch ruͤckwaͤrts, unter. dem einige ſchwarze Federn. Unter dem Schwarz am Halſe noch eine weiße Stelle. Der uͤbrige Koͤrper aſchgrau, mit ſchwarzen Schaftſtrichen der Mantelfedern, die Schwingen ſchieferſchwarz, hell geraͤndert. Am Hals herab lange SON die zerfchligten des Ruͤckens fchiefergrau, weit den x PR Stelzvögel. Ciconia. 851 Schwanz Überragend. Vom füdlichen Nordamerifa bis MWeft: indien. V. *32. A. Gardini Gm. Ent. 9038. Le Pouacre. Scheint ein junger afchfarbiger Nachtreiher, mit ſtahlſchwar— zem Scheitel und Rüden. Es ift die A. maculata Frisch t. 202. Ubrigeng muß ich bemerken, daß die verfchiedenen Unterabthei: lungen der Reiher ſehr unwichtig find und nicht viel Schärfe haben. Die dritte Abtheilung hat, außer einem dideren und glät- teren Schnabel als die vorige, faft gleiche und ziemlich ſtarke Membranen zwiſchen der Baſis ihrer Finger. 12. CICONIA Cuv. Stord. Mit didem, mäßig gefpaltenem Schnabel [in gleicher Flucht “mit der Stirn], ohne Nafengrube noch Rinne, wo die Nafen- Löcher gegen den Rüden deffelben nahe an feiner Baſis ange— bracht find, und deſſen Ziefe eine außerordentlich kurze Zunge enthält. Seine Schenkel find negartig und ihre Vorderfinger an der Bafis durch ziemlich ſtarke Haute verbunden, zumal bie außeren. Die weiten leichten Kinnladen feines Schnabels bringen durch Aneinanderfchlagen ein Geklapper hervor, faft der einzige Ton, den diefe Vögel hören laffen. [Sie haben nadte Augen- Ereife und einen Eleinen nadten Kehlfad.] Ihr Magen ift nicht ſehr muskuloͤs, und ihre Blinddaͤrme fo Elein, daß man fie kaum wahrnimmt. Ihr unterer Larynx hat gar Eeinen eigenen Muskel, aber ihre Bronchen find länger und aus volftändigeren Ringen beftehend als gewöhnlich vorzukommen pflegt. Wir haben zwei Gattungen: 1. C. alba. Der gemeine Stord. Ardea Ciconia L. Enl, 866. Friſch 196. Naumann 1. Ausg. 22. f. 31. Weiß, mit fhwarzen Schwingen, Schnabel und Füße roth; ein großer Vogel, vor dem das Volk einen eigenen Reſpect hat, der fich ohne Zweifel darauf gründet, daß er Schlangen und an: deres fehadliches Ungeziefer zerflört. Er baut fein Neft am lieb: ften auf Zhürmen und Hausdähern, und Eehrt jedes Frühjahr dahin zuruͤck, nachdem er den Winter in verfchiedenen Gegenden Afrika's zugebraht, und aucd zum zweitenmale Pi geniftet hat. 5 852 Ural dark 2. C. nigra. Der ſchwarze Stord. Ardea nigra L. Friſch 197. Naumann 23. f. 22. Enl. 399. der junge. Schwaͤrzlich, purpurfchilleend, mit weißem Bauch, befucht entlegene Sümpfe und niftet in Wäldern. Zu diefem Gefchlechte gehört noch: 3. C. Maguari. Der amerifanifhe Storch oder Maguari. Vieill. Gal. 254. Spix LXXXIX. unter dem falfchen Namen Ciconia Jubura. Der wenig von unferem weißen, außer etwa durch einen grauen Schnabel differirt. Der Eleine ift *4. C. Abdimii Licht. Der ſchwarze Storch aus Nubien. Rüppell Atlas T. 8. Ehrenb. Symb. II. t. 5. Gruͤn- und purpurfchillernd,, Schwingen und Schwanz ſchwarzgruͤn glaͤnzend, mit weißem Buͤrzel und Bauch. Schna- bel und Füße grün, der Schnabel an der Bafis und Spitze roth, an den Füßen die Knöchel, Fußwurzeln und Fingerhäute gleich- falls voth. Das Gefiht an den nen Baden blau. V. *5. C. leucocephala Gm. Enl. 906. Violetſchwarz, orhnfehiteend, mit weißer Stirn, Kinn, —* und Bauch. In Suͤdafrika bis Indien. Unter den auslaͤndiſchen kann man unterſcheiden: die nackt haͤlſigen, deren Schnabel noch dicker als bei den anderen, aber von ſehr leichter Maſſe iſt; und unter ihnen insbeſondere: Die Rropfſtoͤrche (Ardea dubia Gm. Ard. Algala Larh.). Die an der Mitte des Halfes ein Anhängfel wie eine dicke Bratwurft haben, und deren Federn unter dem Flügel [fo wie die Steißfedern] die lockeren Federbüfche liefern, die man Marabou nennt. Es find die größten * dieſes Geſchlechts; ihr Bauch J Y Stelzvögel. Ciconia. 853 ift weiß, ihe Mantel ſchwarzmetalliſch. Man hat zwei Gattun— gen, die eine vom Genegal (Cic. Marabou Temm. col. 300), die andere aus Indien, deken Flügeldedfedern weiß eingefaßt find (C. Ah Temm. col. 301). Sie bedienen ſich ihres weis ten Schnabels, um Vögel in der Luft zu haſchen. C. 3 ufas. | Herr Temmingk hat in einem fpäter erfchienenen Auffage die Naturgefchichte diefer. Gattungen volftändiger entwidelt, wor: aus ich Folgendes zufüge: Ann **6. C. Marabu T. Der Marabu. Col. 300, Cigogne Marabou, Der reife Vogel ift auf der ganzen Oberfeite vom Nüden an dunkel, afchblau, der Schwanz und die Schwungfedern ſchwarz⸗ blau; Kopf und Hals nadt, nur mit wenigem Flaum befest, das Vorderende des Ruͤckens, die Bruft und der Bauch weiß. Die Jris weiß. Der Schnabel von der Bafis bis zur Spige leicht gebo- gen, die Nafenlöcher eiförmig. Die Wurft iſt oft einen Fuß lang, länger als beim folgenden. Seine Höhe fechs bis fieben Fuß. Das Gefieder des jungen ift mattbraun ins Afchfarbige. Diefe Vögel leben an ſechs Monat in der Umgegend von Galcutta, fpazieren häufig in den Straßen diefer Stadt umher, wo fie den Einwohnern oft zur Laft, ja durch ihre Schnabel- biebe gefährlich werden, aber unter öffentlihem Schuß flehen, fo daß es eine anfehnliche Geldftrafe Eoftet, wer einen tödtet. Sie find Außerft gefräßig. Wegen der Marabufedern *) werden fie heerdenweife in den Dörfern aufgezogen, wie bei uns die Gänfe. Sie ftehen im Bürzel oder am Steiß, und find bläulichgrau oder rein weiß, und man vermuthet, daß dieß die Gefchlechter bezeichne, Er Lebt in ganz Indien, Java und Sumatra, Die engli: ſchen Goloniften nennen ihn den Adjutant; fein malatifcher Name ift Bangu-Sula, Burong-Kambing und Burong-gaza. *7. C. Argala T. Col. 301. Cigogne Argala. Die ganze Oberfeite dunkelgruͤnlich⸗ aſchgrau, der Schwanz ſchwarz. Die ganze Unterſeite bis an den Ruͤcken hinauf rein weiß. Alle großen Fluͤgelfedern ſind weiß geſaͤumt, ſo daß die Es giebt auch unaͤchte oder falſche Marabufedern (‚faux Ma- rabous), die meift nur von Pfauen, Störchen oder anderen ausländifchen Vögeln genommen find. 854 EN Schwingen ein weißgeſtreiftes Anfehen erhalten. Der Schnabel geht oben und unten in vollkommen gerader Linie; die Naſen— —2 find laͤnglich die Iris ſtets bean... Die Wurſt ift kuͤrzer als beim vorigen, und der nackte Kopf und Hals mit etwas mehr Federkielen beſetzt. Die Fuͤße ſind gleichfalls ſchwarz, wie beim vorigen. Er wird nur fünf Fuß hoch. Diefe Gattung Liefert gleichfalls ſchoͤne Mearabufedern, aber fets ganz weiße. Er kommt am Senegal wie am Nil vor, und man hat ihn auch am Cap geſehen; ——— lebt er daher durch ganz Afrika. V. *8. C. capillata T. Col. 312. Rüden, Flügel und Schwanz fhwarzgrün, wie grau bes ſtaͤubtz auf don Flügeln eine Reihe metall: putpürfarbener Punkte; nach der Bruft Hin die Federn geünlich melirt. Unterfeite weiß, bisweilen fchwärzlich zart gewellt; Kopf und Hals nackt; Baden, Hinterkopf und Unterhals Eirfchroth; auf der Stirn und dem Scheitel eine nadte Knochenplatte; im Naden ein Buſch Eraus zerfchligter Federn, der Hals behaart Sk Wurſt, dev ee gelblichweiß. Dflindien. 13. MYCTERIA 2. Iabiru. Linné hat fie von feinen Ardea getrennt, fie find aber den Stöcchen ſehr nahe verwandt, ja ſelbſt mehr, als dieſe jenen, Der mäßige Spalt ihres Schnabels, ihre Naſenloͤcher, die netzar⸗ tige Huͤlle ihrer Tarſen und die anſehnlichen Zehenmembranen haben ſie mit den Stoͤrchen gemein; auch fuͤhren ſie dieſelbe Lebensweiſe. Ihr einziger Charakter beſteht in einem leicht nach oben gebogenen Schnabel. ©: Die bekanntefte Gattung 1. M. americana L.) Enl. 817. ift fehr groß, weiß, Kopf und & nadt, mit einer ſchwarzen, nach unten zu rothen Haut überzogen. Bloß der Hinterkopf hat einige weiße — Der Ei und bie Füße find ſchwarz. 1) Myecteria, von neinne Ka von kvxeng, Nafe, Ruͤſfel, we gen feines großen Schnabels. ‘ 2 &telzoögel. Anastomus. 855 fchen naͤhrt. ; *2, M. senegalensis Lath. Temm. col. Vieill, Gal. 255. i Ciconia ephippirhyncha. Rüppell Atl. t. 3. ſcheint nicht verfchieden davon, er ift nue nad) einem frifchen Er lebt in Suͤdamerika, wo er ſich von Amphibien und Fi⸗ Eremplar gezeichnet und hat zwei [gelbe] Glöcchen an der Ba— fis des Schnabels. ©. Körper und Schwingen find weiß; Kopf, Hals, Flügel und Schwanz ſchwarz, violet- und grünfchillernd, eine nadte Bruſt— ftellfe und die vordere Hälfte des Schnabels roth, die Bafis des Schnabels fhwarz, oben eine Wachshaut geld, Die Züge find grün mit rothen Knöcheln. V. 14. SCOPUS Briss.1) Ombrette. Unterfcheiden fid) von den Störchen nur durch einen zu: fammengedrüdten Schnabel, deffen fehneidende Firft nach der Ba= fis hin aufgettieben ift, und die Nafenlöcher, die fi in eine Rinne verlaufen, welche parallel mit der Firfte bis an die Spitze lauft, die etwas hackenfoͤrmig iſt. Man Eennt nur eine Gattung: Se. Umbretta. Enl, 796. 3 Vieill, Gal. 250. So groß wie eine Krähe, umberbraun, deffen Männchen ei: nen Schopf am Hinterkopfe hat. Im ganz Afrika verbreitet, 15. ANASTOMUS TIL. (Hians La C) Klaffſchnabel. 4 Haben, um fie von den Stoͤrchen zu trennen, einen Chas vakter nur etwa von der Stärke des der Jabiru's. Die zwei Kinnladen ihres Schnabels berühren fi nur an der Bafis und an der Spige, und laffen in der Mitte ihrer Raͤnder einen lee— von Zwiſchenraum; auch fcheint dieferszum Theil noch Folge der Abnutzung, denn man fieht darauf bedeutende Faſern der Horn: fubftanz des Schnabelg. Es find oftindifche Vögel, 1) Scopus fommt von Ixorrog, Schildwache. 856 Bigel. 1. A. Typus Temm. $ Ardea pondiceriana. _ * Enl. 932. | Vieill. Gal, 251. iſt weißlih. C. — Mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz, gel: ben Füßen und Schnabel, welcher legtere, Elaffend, von der Mitte an bis zur Spige gezahnt ift. V. 2. A. coromandelianus, Sonnerat Il. 219. ift graubraun; aud mit fhwarzen Schwingen und Schwanz. Vielleicht ift diefer Tetere nur jener im Jugendkleide. Ein dritter [in Afrika lebend] 3. A. lamelliger Temm. Col. 26. —— it ganz fchwarz= fchillernd, und darum merkwürdig, daß fih an jeder Feder der Schaft in ein fchmales hornartiges Plättchen endigt, das über die Fahne hinausgeht. Kehle, Gefiht und Zügel find nadt. Die Hornplättchen, von der Art wie fie der Seidenfhwanz zeigt, finden ſich an den Hals-, Bauch- und Schenkelfedern. Er ift fchön grün und purpurfchilleend, etwa von der Größe eines Storchs, doch fchlanker. B. Die DROMAS Paykull. gleichen ihnen. fehr, und haben das Äußere und die Füße der Klaffichnäbel, aber ihr zufammengedrüdter Schnabel ift nur wenig an der Bafis des Unterfchnabels aufgetrieben, hat eiför- mige Nafenlöcher, und feine Ränder fchließen ſich genau. Man Eennt nur eine einzige Gattung: 4. Dr. Ardeola Payk. Act. Holm. 1805. T. 8. Col, 362, Dupont Ann. des sc. nat. T. IX. pl. XLV. Salt, Travels in Abyssinia T. XXXI. Erodia amphilensis, Bon den Ufern des vothen Meeres und des Senegal; ein Theil des Mantel und der Flügel ſchwarz. JEigentlich Mittel- ruͤcken, Schnabel und Füße ſchwarz, Schwingen ſchwarzbraun, dag Übrige weiß.] Stelzvögel. Tantalus. 857 16. TANTALUS L Rimmerfate ” Mit den Füßen, den Nafenlöchern und dem Schnabel der Stöcchez aber der Nüden des Schnabels ift zugerundet, und feine Spige nad) unten gerichtet und zu jeder Seite leicht aus— gefchnitten; ein Theil ihres Kopfes, bisweilen auch ihre Hals, find nadt. ; wu 1. T. Loculator L. Der amerifanifhe Nimmerfatt. Enl, 868. Wilson VIU. 66. 1. So groß wie ein Stoch, aber fehlanfer, weiß; Schwingen und Schwanz fohwarz, Schnabel und Füße ſchwaͤrzlich, ſo wie die nadte Haut des Kopfes und Halfes. Er Iebt in beiden Hälften Amerikas uud kommt in jedem Lande in der Negenzeit an, wo er die fchlammigen Gewäffer auffucht, zumal um Aale anzutref fen. Sein Gang ift langfam, und fein Natureli fupd. 2. T. Ibis L. Der afrikanifche Nimmerfatt. Enl. 339, Weiß, an den Flügeln leicht purpurfarbig angelaufen, mit gelbem Schnabel, die Gefichtshaut roth und nadt, ift lange Zeit von den Naturforfchern für den von den alten Agyptern fo hoch _ verehrten Vogel Ibis gehalten worden. Neuere Unterfuchungen haben indeß bewiefen, daß der Ibis eine wiel Kleinere Gattung ift, von der weiter unten die Nede, ſeyn wird. Diefer Nimmer: fatt findet fi nicht einmal häufig in Agypten; man bringe ihn vom Senegal zu ung. 3. T. leucocephalus. Der ceylanifheNimmerfatt. Encyel. meth. Ornith. pl. 66. f. 1. Vieill. Gal. 247. ‚ Der größte von allen, der auch den größten Schnabel hat. Diefer Schnabel und die Gefichtshaut find gelb, das Gefieder weiß, mit ſchwarzen Schwingen und einem ſchwarzen Gürtel auf der Bruſt und langen rofenfarbenen Federn am Bürzel, die er aber in der Negenzeit verliert. *4. T. lacteus Temm. Col. 352. v Nein weiß mit ſchwarzgruͤnen, bronzeſchillernden Schwingen und Schwanz. Der Schnabel orangegelb, die Füße fleifchroth, dag Gefiht und Kinn nadt, fleiſchroth-ſchwarz gefleckt. Er ift V. drei Fuß lang und lebt auf Java. 858 Bei ® 17. PLATALEAL. Löffler. Spatule. Pallette. Sie nähern fi in ihrem ganzen Bau den Stoͤrchen; allein ihe Schnabel, von dem fie den Namen haben, iſt lang, platt, durchweg breit, erweitert und verplattet ſich, zumal nad der Spige hin, in eine runde Scheibe wie ein Spatel geftaltet, und von feiner Bafis gehen zwei flache Ninnen aus bis ans Ende, ohne indeß an den Nändern genau parallel zu bleiben. Die Na— fenlöcher find eiföormig und nicht weit vom Urfprung jeder Furche angebracht: Ihre Eleine Zunge, ihre negartigen Beine, die ans - fehnliche Fingerhaut, ihre zwei Kleinen Blinddärme, ihe wenig muskuloͤſer Magen, ihr unterer Larynx ohne eigene Muskeln, altes ift gerade fo wie bei den Stoͤrchen, aber die Erweiterung ihres Schnabel benimmt ihnen alle Kraft, fo daß fie nichts koͤnnen als im Schlamm wühlen oder Eleine Fiſche und Waffer: infeeten fifhen *). . 1. Pl. Leucorodia L. Der weiße Löffler. Enl. 405. Naumann Suppl. 44. f. 87. Ganz von der genannten Farbe, mit einem Federbuſch am Hinterhaupt, in der ganzen alten Welt verbreitet, wo er auf Bäumen nifte. Der ungehäubte (la Spatule sans huppe, Buffon hist. des ois. T. VU, pl. 24.) ift nah Bail der junge. Außer dem fehlenden Federbuſch unterfcheidet er ſich auch noch durch einen ſchwarzen Rand an den Schwungfedern. €. Der Schnabel diefes Vogels ift quergefuckht, ſchwarz mit gelber Spise. Die nadten Augenftellen und der Kehlſack blaß— gelb, die Füße ſchwarz. An der Bruſt findet ſich doc) etwas Gelb; der Schopf im Naden befteht aus flatternden Federn wie eine Mähne. In Holland häufig, in Deutfchland felten, zieht oft mit den Stoͤrchen. V. / . 2. Pl. Ajaja L. Der rofenrothe Löffler. Enl, 165. - . Vieill. Gal 248. [Wilson VI. 68. 1.] — Mit nacktem Geſicht und verſchiedentlich ſchoͤn roſenrothem Anſtrich auf dem Gefieder, der mit dem Alter tiefer wird. Der Schnabel grau. Er iſt dem ſuͤdlichen Amerika eigen. V. 1) Platalea oder Platea, lateiniſche Namen, bisweilen mit Pelikan —J für ſynonym genommen. [2 Stelzvögel. Scolopax. 859 Die Samilie der Langfchnäbler LONGIROSTRES bildet fich aus einer Menge Ufervögel, deren größte Anzahl das Ge: fchlecht Scolopax bei Linne bildete, und andere, die mit feinem Gefchlecht Tringa verwechfelt waren, zum Theil gegen den Charakter deffelben, mit einem kurzen, die Erde nicht beruhenden Daumen, Endlich brachte man auch noch einige zu den Negenpfeifern, we— gen des gänzlichen Mangels diefes Daumens. Alte diefe Vögel haben faft die nämliche Geftalt, Sitten und felbft Farbenverthei— lung, was ihre Unterfcheidung {ehr fhwierig macht. Sie charak⸗ teriſiren ſich im Ganzen durch ihren dünnen, langen und ſchwa— chen Schnabel, der ihnen nichts weiter geſtattet als im Schlamm zu wühlen, um dafelbft Würmer und Eleine Infecten zu fuchen, Die verfchiedenen Abweichungen in ‚der Geſtalt diefes, Schnabelg dienen‘ zue weiteren Eintheilung in Gefchlechter und Unter gefchlechter. a. 1 de Linne hatte feinen Grundfägßen nach die meiften dieſer Voͤgel in feinen großen Stamm ? - Ryan ie 18. SCOLOPAX. Schnepfe vereinigen müffen, den wir dann nach den Abweichungen des Schnabels auf folgende Weife weiter eintheilen. I. IBIS Cuv. ) bis, Mir trennen fie von den Tantalus Gmelin’s, weil iht Schnabel, zwar gebogen wie dev der letzteren, doch viel ſchwaͤchet und ohne Kerbe an der Spige iſt, und weil die Nafenlöcher, auf dem Nüden deffelben nahe an feiner Bafis ſtehend, fi, in Rins nen bis an die Spige hin verlaufen. - Diefer Schnabel ift übri- gens ziemlicd did, an der Bafis vierkfantig, und am Kopf oder felbft am Halfe ift immer irgend ein nadter Theil. Die aͤuße— ten. Finger haben eine bedeutende Haut an der Baſis, umd der Daumen ift lang genug, um auftreten zu koͤnnen. 1 Si 1. I. religiosa Cuv. Der geheiligte Ibis. - Tantalus aethiopicus Lath. 9) Hr. Vieillot hat hier wiederum eine Unterfcheidung und Be: nentung ohne Gitat (Gal. 246.) angenommen, obfchon meine Abhand: lung über den Ibis, wo ich dieſelbe aufgeftellt, fünfzehn Jahr vor Allem, was über das Syſtem diefer Vögel gefchricben iſt, zuruͤck datirt. 860 Bögen. Bruce Travels pl. 35. Abou-Hannes. y Cuvier Recherches sur les ossemens fossiles T.1, Der reife. Savigny Deser. de V’Egypte; hist. nat, des ois. pl. 7. Der junge. [Blumenbad Abb. n. h. Gegenft. &. 86. [Langguth de mumiis avium Viteb. 1803. c. tbb.] Iſt die berühmtefte Gattung. Man zog diefen Vogel in den Zempeln des alten Agyptens mit einer Verehrung auf, die an Anbetung grenzte, und balfamirte ihn nad) dem Tode ein, nad) Einigen, weil er die Schlangen verzehrte, die für das Land hätten gefährlich werden koͤnnen; nach Andern, weil fein Gefieder einige Beziehung zu den Mondsphafen hatte; noch nach Anderen end- lich, weil fein Erfcheinen das Wachſen des Nils ankuͤndigte *). Man hat Lange Zeit geglaubt, daß diefer Ibis der afrikanifche Nim: merfatt wäre; man weiß aber heut zu Tage, daß es ein Vogel von dem hier aufgeftellten Gefchlecht ift, von der Größe einer Henne, weiß, außer den Spigen der Schwungfedern, welche ſchwarz find. Die legten Dedfedern haben lange, zerfchligte Federn, ſchwarz, violet ſchillernd, und bedecken fo die Spigen der Flügel und den Schwanz. Schnabel und Füße find fchwarz, fo ‚wie der ganze nadte Theil des Kopfes und Halfes; diefer Theil aber ift in der Jugend, mwenigftens auf der oberen Seite, mit Eleinen Thwärzlihen Federn bedeckt. Diefe Gattung findet fi) über das gefammte Afrika ?). **2 1], Leucon. 3 Temm. col. 481. om vorigen durch den Mangel der zerfchligten aber grauen . Dedfedern und durdy die ganz weißen Schwungfedern unterfchie- den. Indeß wie der vorige ganz weiß, mit ganz ſchwarzem Schnabel, Kopf, Hals und Füßen des reifen Vogels. Er ift im indifhen Archipel zu Haufe, V. *3. I. papillosa T. a . ‚Col. 304, ' ‚Mit ganz nadtem dunkelblauem Kopf, nur am Hinterfchädel mit brennend fcharlachroth erfcheinenden warzigen Röhrchen befegt. 1) Savigny Mem. sur Ibis, Se 2) Es giebt auf den Molukken eine Gattung, die ihm fehr nahe verwandt ift, aber einen längeren Schnabel und weniger zerſchlitzte Deckfedern, die auch zum Theil weiß geſcheckt find, hats die Federn der Oberbruft find lang und zugeſpitzt; dieß ift Ibis moluccana Ouv. — Sn Bengalen eine andere mit afchfarbigen wenig zerfchligten Deckfedern. Ibis bengala Cur. tw [4 w Stelzvögel. Scolopax. 861 Die Fluͤgel und Oberfchwanz metalliſch⸗ berlinerblau, am oberen Rande ein weißer Streif. Der uͤbrige Koͤrper blaß bronzebraun. Die Fuͤße roth. In Indien und auf Ceylan. V. *4. 1. calva. [ Tantalus calvus Gm.] Enl. 867. Bon der Größe des vorigen, Kopf und oberfter Theil des Halfes gleichfalls nadt, auf dem Scheitel eine Art feuerrother Platte, der Schnabel gleichfalls voth, der befiederte übrige Körper ſchwarz, metallgrün glänzend. Am Gap. V. *5. I. nudifrons. ’ . Spix 86. Schwarz, violetgrüun fchillernd, der Schnabel und das nadte Geficht geld, die Füße roth. Brafilien. V. *6. I. oxycerca. Spix 87. Schwarz, violetgrün ſchillernd; mit längerem, Eeilformigem Schwanz; die Gefichtsgegend und zwei Streifen die Kehle herab nadt, fleifchroth; der Schnabel gelb. In der Provinz Para. B. *7. L. albicollis. Curicaca Maregr. Mandurrin Az. Enl. 976. Kopf und Hals biendend weiß, mit gelbem Scheitel; Zügel, Kehlfeiten und Ohrgegend nadt und ſchwarz. Obenher afchgrau ſchillernd mit weißer Flügelbinde; Rüden, Bürzel, Schwanz und Unterfeite ſchwarz fchilleend. Auch der Schnabel ſchwarz. Suͤd⸗ amerika. Tb *8. I. cayennensis. [ Tantalus melanopis.] Enl. 820. Schwarz, purpurgruͤn ſchillernd, mit ſchwarzgrauem Kopf, im Naden einen kleinen metalliſchgruͤnen Schopf zeigend; ar bel, nadtes Geficht und Füße grasgrün, *9, I. plumbea Temm. Col, 235. Kopf, Hals und Unterfeite bleigrau, die Federn des Nackens und Hinterhalfes länger, ſchmaͤler und zugefpist; ein weißer Streif über der Stirn. Rüden, Flügel und Schwanz find fhmwärzlich, 862 BE re \ wi. ins Grüngraue. Die Füße orangegelb, der Schnabel ana Sn Brafilien und Paraguay. *I. melanopsis. Lath. III. t. 79. ift der Ibis albicollis, V. *40. I, chalcoptera. Col. 511. Vieill. Gal. 246. Tantalus Hagedash Lath.*) Rothbraun, auf dem Rüden und Flügeln —— und violet fhillernd, mit nadtem Geſicht und zinnoberrothem Rah! und Füßen. Im Cafferland. Andere Ibis haben gefchildete Füße; ihr Schnabel E im Ganzen genommen dünner, 41. I. rubra. Der rothe Ibis. [Scolopax rubra L.] [ Tantalus ruber @'m.] Enl. 80. 81. Wilson VII. 66. 2. Ein Vogel aller heißen Gegenden Amerika’s, merkwürdig durch fein ſchoͤn rothes Gefieder. mit ſchwarzen Schwingenfpisen. Seine ungen, anfangs mit Ichwärzlichem Flaum bededt, werden allmälig afchgrau, und wenn fie anfangen flügge zu werden, weißlich; erft mit dem zweiten Jahre erſcheint das Roth und er— haͤlt dann mit den Jahren immer mehr Feuer. Dieſe Gattung wandert nicht und lebt heerdenweiſe in moraſtigen Gegenden, in der Naͤhe der Muͤndungen der Fluͤſſe. Laͤßt ſich leicht zaͤhmen. 12. I. Falcinellus. Der grüne Ibis. Scolopax Falcinellus L. Enl. 819. Naumann 1. Ausg. Suppl. 28. Savigny Egypte pl. VI. f. 2. Der Körper purpursroftbraun, der Mantel dunkelgrün, die. Sungen an Hals und Kopf weißlich punktirt. in fchöner Vo: gel des füdlichen Europa und nördlichen Afrika, und allem An: fchein zufolge die Gattung, welche die Alten den f Baer Ibis nannten, *) Gilt bei Wagler als verfchiebene Art. V. Stelzvögel. Scolopax. 863 *13. I. alba und Tantalus Coco. , e Ent. 915. NR * [Wilson VII. 66. 3.] j Weiß, mit fleiſchrothem Gefiht und Füßen; die Spitzen der vier erſten Schwungfedern und die Schnabelſpitze — Im mittleren Amerika. *14. I. leucopyga. Spix 88. (wenn anders es nicht der junge von ruber ift.) Aſchbraun mit fhwarzbraunen Flügeln; Bruft, Bauch, Dr zel und Schwanz weiß. II. NUMENIUS Cw.') Brachvogel. Ihr Schnabel ift gebogen wie bei den Ibis, aber er ift dün- ner und feiner ganzen Länge nach rund; das Ende des Ober: ſchnabels überragt dag untere und fpringt etwas darüber hervor nad unten. Die Finger haben kurze Membranen zwifchen ſich. 15. Sc. (N.) arcuata. Der große Brabhvogel. Die Sihelfhnepfe.-Le Courlis d’Europe. Naumann 5, 5. Frifch 224. Enl. 818. So groß wie ein Kapaun, braun, alle Federränder weißlich. Der Bürzel weiß, der Schwanz weiß und braun gebändert. Es ift ein Wildpret von mittelmaͤßigem Geſchmack, laͤngs der Kuͤſten gemein, ins Innere ziehend. Den franzoͤſiſchen Namen hat er von feinem Gefchrei. [Über 2 Fuß lang.) 16. Sc. (N.) Phaeopus ?), Der Regenbrachvogel. Der Eleine — Le Courlieu d’Europe. Le petit Courlis. Naumann 10. f. 10. [Scolapax borealis.] Friſch 225. Edw. 307. Enl. 842. Um die Halfte Eleiner als der vorige, aber faſt vom naͤm⸗ lichen Gefieder. C. Er unterſcheidet ſich durch einen weiß- oder hellgrau gefleck— ten Laͤngsſtreif auf dem Scheitel. Hoͤchſtens 18 Zoll lang. V. 1) Numenius kommt von neo men, Neumond, wegen der Geſtalt feines Schnabels. C. — Brahvogel, weil er auf Brachjfeldern ans getroffen wird. 2) Phaeopus: RER Buß; ein Name von Gesner. 364 ge *17. N. virgatus,C. Enl. 198. 3 Vom Cap. *18. N. lineatus. Aus Indien. ” *19. N. longirostris. Wilson VIII. 64. 4. Mit einem acht Zoll langen Schnabel, deffen vordere Hälfte bedeutend abwärts gebogen ift. Obenher ſchwarz, hellbraun ges fprenfelt; die Kehle und ein Fleck über dem Auge weißlich. Kopf, Hals und Bruft oderbraun, ſchwarz geſchmitzt; der Bauch hell toftgelb, ungefledt. Die Schwungfedern fhwarz, die Innenfahne gelbbraun gebändert. Füße bleigeau, die außeren Zehen bis zum erften Gliede vereinigt. Die Zunge fehr Eurz. Nordamerika. V. *20. N. borealis. Wilson VI. 56: 1 Diefer hat im Gegentheit einen verhältnißmäßig kurzen Schnabel, nur vier und einen halben Zoll lang, fleifchfarb, an der Spige fhwarz. Der Scheitel ift dunkelbraun, in der Mitte durch eine blaße Linie gefpalten; über dem Auge weg geht ein anderer blaß⸗ gelbbrauner Streif nach hinten. Vom Auge zum Schnabel ein dunkler. Der ganze Vogel iſt gelb-graubraun, im Nacken dunkelbraun, obenher ſchwarzbraun gefehmigt und gefledt. Am Unterruͤcken faft weiß, braun gefledt; der Schwanz quergebaͤn⸗ dert, die Schwingen ſchwarz, der Bauch weiß. In ganz Nord: amerika. Naͤhrt fi) von Empetrum nigrum. V. *21. N. rufus. Vieill. Gal. 245. Mit braunem, durch einen rofteothen Streif getheiltem Schei- tel. Rüden, Flügel und Schwanz braun, fchwarz gefledt; Kopf, Hals und Unterfeite rothbraun, dunkel gefledt und an der Bruft gebändert. Schnabel und Füße egraun Nordamerika. V. *22. N. brevirostris. Col. 331. Mit auffallend dünnem, Eleinem Schnabel, blaß aſchbraun mit ungeflecter Kehle, aber Kopf und Hals längs =, Bruſt quer, Bauch zadig gefledt. Rüden, Flügel und Schwanz mit dunkel: braunen, weiß eingefaßten Federn. Die Füße ſchwarz. V. Der Schnabel ſowohl der Voͤgel dieſes Geſchlechtes, als faſt der ganzen Familie, verlaͤngert ſich mit dem Alter. Stelzvögel, Scolopax, 865 III. SCOLOPAX Cu, ') eigentlihe Schnepfen. Mit geradem Schnabel, die Nafenrinne faft bis zur Spige des Schnabels gehend, die etwas nach außen angefchwollen ift, um die Unterfinnlade zu überreichen, und in deren Mitte ſich eine einfache Furche befindet. Diefes Ende ift weich und fehr empfindlich. Beim introdnen nach dem Tode befommt ihre Oberfläche ein punktirtes Anfehen. Die Füße haben feine Zwi— fhenhaut. Ein eigenthümlicher Charakter diefer Vögel ift ihr zufammengedrüdter Kopf und die großen, weit nach hinten ges ftelften Augen, was ihnen ein eigen dummes Anfehen giebt, dag fie jedoch duch ihr Benehmen nicht Lügen trafen. 23. Se. rusticola Z. Die große Waldſchnepfe. Enl. 885. Friſch 126. 227. Naumann 1, Ausg. 1. £.1. Sedermann Eennt ihre obenher mit grauen voftfarbigen und ſchwarzen Sleden und Banden gefchedtes Gefieder; untenher ift es grau, mit fchwärzlichen Querbinden. Ihr unterfcheidender Charakter befteht in vier breiten fchwarzen Querbändern, die am Hinterkopfe hinter einander ftehen. Die Schnepfe bewohnt im Sommer die hohen Gebirge und ſteigt im October in die Waͤl— der herab. Sie geht einzeln oder paarmweife, zumal in der Daͤm— merung, und fucht fih Würmer und Infecten in der Erde. Im Sommer bleiben nur wenige in der Ebene zurüc, *24. Sc. minor. Arct. Zool. II. t. 19. } Vieill. Gal. 242, höchft fchlecht abgebildet. Wilson VI. 48. 2, The. Wood-cock, Obenher odergelb und ſchwarz gefprenkelt, Bruft und Bauch nebft Füßen rein odergelb; die Stirn und Kehle hellgraulich, der Hinterkopf ſchwarz mit drei bis vier braunlich = roftgelben Querbändern; vom Auge zum Schnabel ein gebogener fchwarzer Streif, auf dee Schulter graue Streifen. Nordamerika. B. .. *25. Se. Sabini Vigors. Linn. Trans. XIV. 21. Wenn e8 eine fichere Gattung ift. [Sie fol nichts Weißes 1) Scolopax, der griechifche Name der Schnepfe, von ZxoLorp, Pfahl, wegen ihrem geraden zugefpigten Schnabel. Dr. Vieillot hat u Rusticola umgetauft. 59 866 Bbgel. oder Noftgelbes im Gefieder haben, fondern rein ſchwarzbraun ſeyn, auch ihre Sohlen ſtaͤrker. In Seland.] 26. Sc. Gallinago L. Die Heerfchnepfe. Becaffine. Enl. 883. ) * Friſch 229. Naumann 3. f. 3. Kleiner und mit längerem Schnabel als die große Wald: fehnepfe, unterfcheidet ſich durch zwei große ſchwaͤrzliche Längs- ftreifen auf dem Kopf, einen braun und gelb gefledten Hals, eis nen fchwärzlichen Mantel mit zwei braungelben Längsbinden, braune, grau gemwellte Flügel, einen weißlichen, an den Seiten bräunlich gemellten Bauch u. ſ. m. Sie hält ſich in Sümpfen, an den Ufern der Bäche und Quellen auf, und erhebt ſich in die Lüfte, bis man fie aus dem Geſicht verliert, wobei fie von. fehr weit her eine durchdringende Stimme wie ein Biegenbod hören läßt. [Daher Himmels: ziege, capella coelestis.] Mir finden fie faft ohne Abänderung in allen Xheilen des Erdkreiſes. 27. Se. major, Die große Sumpfſchnepfe. Die Doppelfhnepfe Mittelfchnepfe. Friſch 228. Sc. media. Naumann 2. f. 2. Meyer Zafhenbuh II. ©. 361. Kopf und Fuß. Unterfcheibet fi von der vorhergehenden durch eine Größe, die fie um ein Drittel übertrifft, und daß ihre grauen. oder gelb- braunen Wellen der Oberfeite Eleiner, und die braunen der Uns terfeite größer und zahlreicher find. C. Der Schnabel ift nach der Baſis hin roͤthlich, der Scheitel ſchwarz, duch einen roftgelben Streifen in zwei Zheile getheilt. Vom Schnabelfpalt nach dem Auge zeigt fih ein ſchwaͤrzlicher Streif. Der Schwanz hat an beiden Seiten vier weiße, an ber Wurzel ſchwarz gebänderte Federn. V. 28. Se. GallinulaL. Die Moorſchnepfe. La Sourde. Naumann 4. f. 4. Enl. 884. Friſch 231. Faſt um die Hälfte Eleiner als die Heerfchnepfe, hat nur ei⸗ nen ſchwarzen Streif auf dem Kopfe; der Grund ihres Mantels ift metallgrün fhimmernd. Kin graues halbes Halsband nimm " Stelzvögel. Scolopax. 867 den Naden ein, Seiten und Bruft find braun geflede. Sie bieibt faft das ganze Jahr in unferen Sümpfen. Are diefe Vögel find Außerft ſchmackhaft, und im * nicht ſelten zu haben. *29. Sc. Brehmii Kaup. „In der Groͤße gleicht ſie der Heerſchnepfe, der Schnabel : ift zweimal fo lang als der Kopf, an der Wurzel grünlich, uͤbri— gens wie der Augenftern braun, der Fuß grünlich = fleifchfarben. Bon der Wurzel des Schnabelrüdens verbreiten ſich zwei ſchwarze Streifen — — bis zum Hinterkopf — — der. Hinterhals fchön toftgelb mit ſchwarzen Flecken; die Schultern fammetfchwarz mit etwas Goldfchiller, roſtrothen Querlinien und hellroſtgelben Fe⸗ derraͤndern auf der aͤußeren Fahne, welche zwei breite — — Laͤngsſtreifen bilden. Die Schwungfedern ſind ſchwarz, die erſte mit weißem Außenrande — — der Oberfluͤgel dunkelbraun mit blaß- und hochroſtrothen Bändern. Der abgerundete Schwanz ift vor dem fhwarzen, weiß eingefaßten Endbande roſtroth — — ; die Kehle weißlich mit einem braunen Streif eingefaßt. Der Kopf und die Oberbruft roftfarben, grau angeflogen und braun gefledt, der übrige Unterkörper weiß, an den Seiten ae quergefledt und gebändert 2c.” *) A *30. Sc. paludosa Gm. Enl. 895. Wilson VI. 47. 1. Sc. Gallinago? Diefe Gattung ift obenher braunfchwarz gebändert und gez fledt, mit mehreren weißen Längsftceifen auf dem Rüden; der Kopf gelbbraun, über dem Scheitel gehen zwei dunkle Streifen weg, die eine helle Linie in der Mitte laffenz; von der Nafe un: tee dem Auge weg ‚geht ein zwetter brauner, doch fchmächerer Streif, am Baden ein dritter, fledenähnlicher. Hals und Bruft ‚ find auf weißem Grunde roftgelb und ſchwarz getupft. Der Vor: derbaudy und Hofen rein weiß, der Hinterbauch ſchwarz quergebän= dert, Steiß und Schwanz eben fo, ‘auf gelbgrauem Grunde; am Schwanzende ein roſtrother Fleck, durch Schwarz eingefaßt und getheilt. Sie hat 16 Schwanzfedern. Zumal am Delaware. V. *81. Sc. gigantea. Temm. col. 403, *) Brehm Lehrbuch der Naturg. der europäifchen Vögel ©. 621. SH mus die obige Beſchreibung aus diefem reichhaltigen Buche entleh— nen, da id; Eeine Gelegenheit habe, eine Definition diefer Schnepfe, nad) meiner Methode, nad) der Natur zu entnehmen, 55* 868 | Bd gel. Der vorigen fehe ähnlich; doch mit weit längerem, an ber Spige nur ſchwarzem Schnabel und auch größer. Die fehwarzen Kopfitreifen find wie bei jener, nur gerader und fehärfer. Die Ruͤ— endedfedern find ſchwarz, mit breitem, lebhaft roſtgelbem Rande; die Grundfarbe des übrigen Gefieders weißlich, mit fchwarzbraus nen etwas großen Sleden am Halfe und Bändern an den Flügeln, Zickzackbandirungen an Bruft und Bauch. Die Züße braun. Brafilien. R BD. **32. Sc. saturata Horsf. Zool. Res. ce. i. Obenher bis zur Bruft Eaftanienbraun und dunkler gebaͤn⸗ dert; Bruft und Bauch weiß, und braun quergefledt, am Hinter: Eopf einige ſchwarze Querbinden, ein dunkler Streif vom Schna- bel zum Auge. Java. V. Man muß von den bisherigen Schnepfen noch unterſcheiden ). 33. Sc. grysea. Die graue Becaſſine. Nilson Orn. suec. I. t. 2. Sc. Paykullii. Wilson VII 58.1. Scol. noveboracensis Lath. diefelbe, im Sommerfleide. Unterfcheidet fi von den andern durch eine fehr deutliche halbe Fingerhaut zwifchen den äußeren Zehen. Sie ift im Win- ter afchgrauer, im Sommer rothbrauner und hat ſtets einen mei Ben, ſchwarz gefleckten Bürzel. Man fieht fie auch in Europa ?). IV. RHYNCHAEA. Afrikaniſche und indianifche Wögel, deren beide, faft gleiche Kinnladen ſich gegen die Spitze hin ſchwach kruͤmmen, und bei denen die Rinnen der Nafenlöcher bis zum Ende des Oberfchna= bels veichen, welcher Eeine unpaarige Suche hat. Ihre Zehen find ganz frei. Sie verbinden mit dem Anfehen der Heerſchne— pfen Tebhafte Färbung, und machen ſich zumal durch geäugelte Flecken auf Flügel und Schwanz Fenntlich. Man Eennt ihrer von verfchiedener Sarbenmifchung, die Gmelin als Varietäten unter dem Namen Sc. capensis vereis 1) Scol. pusilla, die Bruneite Buffon’s, Dunlin der Englaͤn⸗ der, ift nichts weiter als die Tringa Cinclus im Sommerkleide. 2) Es fcheint, daß Hr. Vieillot für diefe Abtheilung den Na: men Scolopax behalten hat, wenigftens wenn Tafel 241, wie ic vermuthe, dieſen Vogel vorftellen fol. Sie ift aber nicht fehr genau. Hr. Leach machte daraus fein Gefhleht Macroramphus. ak. Stelzvögel. Scolopax. 869 nigt hat, und die Hr. Temmingk in der That. auch nur für Altersverſchiedenheiten anfieht *). ui 34. Sc. (Rh.) variegata. Vieill, Gal. 240, Obenher bläulichfchwarz, braun gefledt; auf dem Scheitel und hinter dem Auge ein voftgelber Streif. Die Kehle längs-, die Oberbruſt quergebandert, Unterbruft und Bauch weiß, *35. Sc. (Rh.) hilarea V. Bullet. des sc. de Ferussac 2, cah. | ar Eine verfchiedene Gattung, aus Brafilien, V. V. LIMOSA Bechst. ?) Sumpfwader. Barge. Ihr Schnabel ift gerade, bisweilen fogar Teicht nad) oben gebogen und noch länger als bei den Schnepfen. Ihre Nafen: rinnen erftreden fich faft bis an die flumpfe, etwas niederge- drückte Spige, ohne unpaarige Rinne nody Pünktchen. Zwiſchen der Bafis ihrer außeren Finger iſt eine Zehenhaut. Ihr Wuchs ift viel fchlanker und ihre Füße höher als bei den Schnepfen; fie lieben falzige Suͤmpfe und das Meeresufer. ef 36. Sc. (L.) leucophaea Lath. [Sc. lapponica Gm.] [Limosa rufa B, ] Enl. 900. Der alte Vogel im Sommerkleide. Brit, Zool,-pl. 13. der junge. Brisson V. 24. 2. Sm Winter dunkel graubraun, die Federn weißlich einge: faßt, die Bruft graubraun. Untenher weißlich, der Buͤrzel weiß, braun gebändert 2c. Im Sommer toftbraun: mit braunem Rüs den. Der Schwanz fletS weißlich und ſchwaͤrzlich gebändert ?). 1) Sc. capensis.d. @m. Enl. 922. würde der reife Vogel ſeyn; Sc. capensis y. Enl. 831. oder Rhynchaea variegata Vieell. 1. c, der junge, und Enl. 270. ein Mittelzuftand. Rallus benghalensis, Ze chevalier vert, Buff. et Briss. Albin III. 90. gehört ebenfalls in diefes Gefchleht und ſcheint mir nicht einmal von der Enl. 922. ab: gebildeten Varietät verfchieden. NB. Nur diefe legtere Tafel bildet den diefem Kleinen Untergefchlechte eigenen Schnabel gut ab. 2) Hr. VBieillot hat diefen Namen in Limicula umgeändert. 3) Gmelin hat aus dem jungen Vogel eine Varietät des folgen: den gemacht und unter Scol. Glottis die Figur von Briffon citirt, die eine Tringa vorftellt. Dex reife Vogel ift feine Scol. lapponica, Die Limosa Meyeri Leisler et Temmingk ift diefe Gattung im Win: terfleid, und Lim. rufa die nämliche im Sommerkleid. 870 ER EEE AN 37. Se, (L.) melanura Leiser. ki si [Sc. aegocephala und belgica Gm.] N Enl. 874. im Winterkleive; 916. im Sommerkleide. Im Winter aſchgrau, auf dem Rüden brauner, der Bauch weiß; im Sommer Kopf, Hals und Bruft roſtroth, der Mantel braun, roſtfarb gefledt, untenher mit braunen, voftfarbigen. und weißen Bändern geftreift. Der Schwanz ftets ſchwarz, weiß eingefaßt. Diefe beiden Vögel find noch einmal fo hoch als die große Schnepfe., Ihr Federwechſel hat zu Vermehrung ihrer Species Anlaß gegeben. Die Iegtere Gattung bededt im Sommer die Ebenen von Nordholland; fie hat ein feharfes Gefchrei, wie das [Medern] einer Ziege, *.38. Sc. (L.) fedoa Linn. La Barge marbree. Wilson VII, 56. 4, Great marbled Godwit. Obenher graubraun, roftgelb gefleckt, durch ſchwarze Zickzack⸗ flecken der Federn geſcheckt; der Kopf weißlich, die Unterſeite roſt— roth, mit einigen ſchwarzen Schaftſtrichen an Hals und Bruſt, die groͤßeren Fluͤgeldeckfedern weiß, die Schwingen ſchwarz, der kurze Schwanz roſtgelb, ſchoͤn ſchwarz gebaͤndert. Die Fuͤße grau, der Schnabel ein kleines wenig nach oben gerichtet. In Nord⸗ amerika, | 8. *39. Sc. (L.) marmorata. Limicula marmorata. TVieill. @al. 243. Roſtroth, an Kopf und Hals mit braunen Längsfchmigen; an Bruft und Bauch diefelben quergehend; die Flügel braun, gefledt, die Schwingen dunkelbraun, an der Spige ſchwarz. Fuͤße ſchwarz. Nah Vieillot wäre e8 die vorige im Winter: Eleide. Hat auch mit ihr gleiches Vaterland und Füße. 8, Man könnte auch noch Scolopax Terek oder Sc. cinerea Gm. (Güldenst. Nov. Act. Petrop. XIX. t. 19.) unterfchei: den, deren Schnabel nach oben gerichtet und die Füße mit hal: ber Schwimmhaut verfehen find. Er führt zu den Apocetten. VI. CALIDRIS Cuv.!) TRINGA Temm, Strand» h Täufer. Maubiche. ee Idhr Schnabel ift am Ende niedergedruͤckt, und die Nafen: vinne ſehr lang, aber diefer Schnabel in der. Regel nicht: Länger 1) Calidris, ein afchfarbiger und gefledter Vogel, der die Tlüffe und Wälder befucht. Arifi. Briffon wendet ihn auf den grauen an. Stelzjvögel. Scolopax. 871 als der Kopf. Die ſchwach gefiumten Zehen haben keine Haut zwifchen ihrer Bafis, und ihr-Daumen berührt kaum die Erde; ihre mäßig hohen Füße und ihr verfürzter. Wuchs geben ihnen ein plumperes Anfehen, als die Sumpfwader haben. Sie find auch viel Eleiner. | \ 40. C. (Tr.) einerea. Der afhgraue Strandläufer. La Maubeche. Sandpiper oder Canut der Engländer. Tr. grisea und Canutus Gm. Enl. 366. Edw. 276. Wilson VII. 57. 2. Sn feinem Winterkleide ift ee obenher afchgrau, unten weiß, am Vorderhals und der Bruft fchwärzlich gefleckt. In feinem Sommerfleide (Tr. islandica Gm. oder Tringa zufa Wilson vu. 57. 5.) hat er die Dberfeite braungelb und ſchwaͤrzlich ge— fledt, die Unterfeite roftfard. Die Tringa naevia Eni. 365. ift ein Zwifchenzuftand. Stets find die Schtwanzdedfedern meiß, ſchwarz gebändert, und die Steuerfedern grau. Er ift ungefähr von dee Größe einer Heerfchnepfe. | 41. C. (Tr.) maritima Brünnich. Der Selfenftrand: läufer. Montague Linn. Trans. IV. pl. 2. f. 2. Tr. nigricans. Brit. Zool. in fol. pl. ©. 2. f. 1. Etwas Eleiner als der vorige; grau, mit ſchwaͤrzlichem Man tel, auf den Flügeln meißlich gewellt, der Bauch weißlih. In Frankreich feltener, aber gemein an den holländifchen Küften. Set ſich bloß auf Steine, um auszuruhen. [In Deutfchland an den Küften fehr felten.] i Europäifhe Gattungen find noch: *42, C. (Tr.) Temmingkü Leisler. Der Temmingk— | ſche Strandläufer. Col. 41. 1. Obenher erdbraun, ind Schmwärzlihe, die Federn dunkel voftbraun gerändert. Das Braun erftredt fih um den Hals herum. Stirn, Kehle, Unterbruft, Bauch und dußere Schwanz: federn weiß. An den Baden etwas gefleichelt. Der ſchwaͤrz⸗ liche Schnabel ift nicht fo lang als der Kopf, an der, Spige et: was übergebogen, der Schwanz ſchwach Eeilfürmig; an Fluͤſſen und Ufern auch in Deutfchland, fonft in der ganzen oͤſtlichen Melt. Sieben Zoll lang. ö V. 872 Be *43. C. (Tr.) minuta Leisler, Der Zwergfiranp: läufer. Naumann 21. f. 50. Dem vorigen ſehr ähnlich, aber mit ganz geradem Schnabel und doppelt ausgefchnittenem Schwanz, deffen Seitenfedern afch- grau find. Im nördlichen Deutfchland; aber auch am Nil, Senegal, bis Sibirien. —9 An Ausländifche: *44. C. (Tr.) leucoptera Gm. Lath. Syn. III. t. 82, Schwarzbraun mit weißen Deckfedern der Flügel, die uͤbri⸗ gen geſcheckt. Untenher brauncoth mit ſchmutziggelben Steißfebern. Die Füße grün. Acht Zoll lang. Auf der Suͤdſee. V *45. C. (Tr.) albescens. ‘ı ..Temm. col. 41. 2. | Auch dieſer hat einen: doppelt ausgefchnittenen Schwanz, aber dickeren Schnabel wie minuta; die ganze Unterfeite nebft der Augenbraue ift röthlichweiß, die Nüdenfeite auch ing Röthliche, die aͤußerſte Schwanzfeber weiß. Am Cap und auf der Suͤdſee. V. 9— *46. C. (Tr.) pusilla. Wilson t. 37. 4. —— Fuͤnf und einen halben Zoll lang; obenher jede Feder in der Mitte ſchwarz, breit roſtgelb geſaͤumt, die Seiten des Kopfes weiß, die Bruſt graubraun mit weiß melirt, der Bauch ganz weiß, die Schwingen ganz ſchwarz, der Schnabel ſchwarzbraun. In Europa und Amerika bis Nootka-Sund. v0, VII. ARENARIA Bechst.*) CALIDRIS Vigors. Sanderling. Gleichen in allen Stüden den vorigen, außer in dem einzi- gen Punkte, daß ihnen gänzlich der Daumen fehlt wie den Res genpfeifern, Die bekannte Gattung 47. T. (A.) Calidris. ' [ Charadrius Calidris Gm.) ) Es ift Schade, daß der Verf. die anderwärts angenommenen Namen diefes Vögel-Stammes umgeändert hat, um den Namen Tringa gänzlich zu verbannen. Denn der Name Arenaria kann eigentlich nicht gültig bleiben, da er feit Alters an ein bekanntes Pflanzengefchlecht vergeben ift. — Stelzvpögel. Scolopax. 873 Briss. V. t. 20, S- a Mer); " PISTEN TIEHEU ‚Vieill, Gal. 234. u are RE rer iR im Winter obenher graufih, untenher Anh am ber Stirn a mit ſchwaͤrzlichen weiß geſcheckten Fluͤgeln. Wilson VI. A. [4.] Sm Sommer ift fein Körper braungelb und ſchwarz er und feine Bruſt ſchwaͤrzlich punktirt. (Charadrius ru- bidus Wilson VII. 633.) [Schnabel und Füße find ſchwarz] ‚VII: PELIDNA-Cuv. : Alouette de Mer. Sind Eleine Strandläufer mit einem Schnabel etwas länger als der Kopf. Die —— ihrer Zehen iſt unmerklich. 48. T. (P.) Cinclus. ‚Der trillernde a L’Alouette de mer ou la. petite Haubtche, 'Tringa Cinclus, und alpina. Um ein Deittel Kleiner als der — —————— und wie dieſer, obenher afchgrau, untenher weiß, die Bruſt grau ge⸗ welt (Wilson VI. 57. 3.); im Sommer nimmt er oben ein braungelbes, ſchwarz gefledtes Gefieder an. "Kleine ſchwarze Flecken auf Vorderhals und Bruft und ein ſchwarzes Schild auf dem Bauche machen dann Tringa alpina Gm. oder Tr. Cin- clus B. Enl. 852. Wilson VII. 56.2. (L’Alouette de mer & collier). Die Tringa_ ‚Cinclus L. ( L’Alouette, de mer, or- dinaire) Enl. 851. ift ein Zwifchenzuftand *). IX. Die COCORLT'' unterfcheiden fi) von ihnen nur durch einen: ei: gebogenen Schnabel. Die bekannte Gattung 1 49, [Tringa] subareuata. Der tranmfandbetige Strandläufer Scolopax subarcuata Gm. 3% Numenius africanus Lath. N * —— Naumann 21. f. 28. und 20, f. 27. N. rl iſt im Winter obenher ſchwaͤrzlich, graulich gewellt und untenher 4 1) Er ift mit der Tringa Cinelus im Winterkleide oder der Tringa arenaria verwechſelt worden. Briffon insbefondere giebt die AirIcirer bung des einen Vogels und die Abbildung de5 anderen. Der’ Cali tringoides Vieill. Gal. 234. ſcheint eine ſchlechte Figur diefes Vogel im Sommerfleide. 2) Hierher kommt wahrfcheiniich Tringa macroptera Spiæ 92. 874 BI gel. weißlih. Im Sommer hat er einen ſchwarz und gelbbraun ges fleckten Rüden, graue Flügel und voftrothen Hals und Unterfeite. Er kommt überall vor, immer aber fehr felten. > 2 X. FALCINELLUS !). Ihr Schnabel iſt ein wenig ſtaͤrker gebogen als der der Cocorli, und uͤberdem mangelt ihnen dee Daumen *). 50.Scolopax pygmaea L. Der3wergfirandläufer. -,[Tringa platyrrhyncha, Numenius pygmaeus, pusillus,] vieil. Gal, 231.) / * N Naumann Nachtr. 2. t. 10, f. =) Mur die einzige bekannte Gattung, in Afrika: einheimifch, die aber auch mehrmals in Europa gefehen worden ift. C. Sung, obenher graubraun, weißlich gefhedt, am Kopfe hel- ler; Unterfeite weiß, Hals und Bruft braun: geftrichelt, zwifchen Schnabel und Auge ein weißer Streif. Reif die Oberfeite ſchwarz— braun, die Unterfeite rein weiß; der Schwanz grau, die zwei mittleren Federn ſchwarz. Der Schnabel etwas platt, V. XI; MACHETES Cu»,?) [ACTITIS Ill.) Kampfbabn. Cs find wahre Strandläufer im Betragen, Anfehen und Schnabel; bloß die Zehenhaut zwifchen den außeren Fingern iſt fo anfehnlicy wie bei den Sumpfwadern u. a. Man Eennt nur eine Gattung von ihnen: .. 51. Tringa pugnax L. Der Streithahn. Kampf: firandläufer. Enl. 305. 306. Edwards i [Naumann 2. 13—16. f. 13— 22] Etwas Keiner als eine Heerfchnepfe, berühmt durch die wuͤ— thigen Kämpfe, welche die Männchen im Srühling um den Beſitz der Weibchen liefern. In diefer Epoche bedeckt ſich ein Theil ihres Kopfes mit rothen Warzen, ihr Hald mit einer diden Fe— * Hr. Vieillot hat dieſen Namen in Erolia umgewandelt; man hat Unrecht gehabt, diefem Vogel den Daumen abzufprechen. 5) Siehe ‚die gerade vorftchende Anmerkung des Verf.s nad) KBieillot’s Abbildung Gel. IT. pag. 89. mangelt ihm allerdings der DUHMFENROR, doch jagt Verf., man Eenne von diefem Vogel a a alg. : MN 2) Maymens pugnater. elıövog fuscus, C. Stelzvdgel. Scolopax. 875 dermähne;, ſo verfchiedenartig geordnet und gezeichnet und auf. fo wunderliche Weife herausgerichtet, daß man nicht zwei völlig: gleiche Individuen trifft; ja felbft vor und nach diefer ‚Zeit herrſcht in der Färbung des Gefieders fo viele Verfchiedenheit, daß die Nas turforfcher daraus mehrere eingebildete Gattungen gemacht haben !). Sie haben jederzeit gelbliche Füße, was, nebft ihrem Schnabel und Äußeren Zehenhaut, nugen kann, fie zu erkennen. Diefer im ganzen eitropäifchen Morden einheimifche Vogel koͤmmt auch am die franzöfifchen Küften, brütet aber nicht dafeldft ?). ’ In Amerika giebt es Eleine, den Strandläufern nicht une ähnliche Vögel: io XU. HEMIPALAMA Ch. Bönap. deren Zehen vorn halbe Schwimmhäute haben, | *52. Tringa semipalmata, Wilson VII. 63. 4. te Spix XCIIL. Tringa brevirostris*), ı (mo ven) Dbenher weiß, ſchwarz und roſtgelb gefleckt (jede ſchwarze Feder mit weißem Rand und roſtgelber Spike); Bauch, Steiß und ein Streif über dem Auge weiß, Nüden und Oberfeite dee Schwanzes, fo mie Schnabel und Füße ſchwarz. Schwingen ſchwarz, weiß gebandert. Amerika. V. Es ſcheint auch in dieſe Naͤhe geſetzt werden zu muͤſſen XIH. EURINORHYNCHUS Wilson. Unterfcheidet ſich durch einen plattgedrüdten, am Ende vers breiterten Schnabel, faft wie der eines Löffelreihers, und wovon die einzige bekannte Gattung N u 53. (T.) Eur. gryseus Wüls. [Platalea pygmaea Z ] Thunberg Ac. Suec. 1816. t. 6. 1) Der Chevalier varie Buff. esp. IV. Briss. V.pl.XVU.2%, (Tringa litorea L. Tr. ochropus B,); der. eigentliche Chevalier Buff. esp. II. Briss. V. pl. XV. £. 1., von Gmelin. unter Scol. Calidris citirt; die eigentliche Maubeche Briss. V. pl. 20. £.1. (Fringa Calidris @m.) und endlich der Vogel t. 238. bei Frifch find alles nur Streithähne in verfchiedenen Zuftänden des Gefieders, und man Fönnte noch gar viele andere Varietäten abbilden. 2) Nady Meyer ift Tr. ‚geenovicensis Dath. auch ein junger Streit- Strandläufer. Ni 5 *) Die, Spirifche Figur iſt ganz einfärbig erdbraun und ſcheint mir ein anderer Vogel; wahrfcheinlich aber der rechte. DB. 876 84Bget. einer der rarſten Voͤgel iſt, die eriſtiren denn man kennt bis jetzt nur ein einziges Individuum, obenher san ea —* kaum von der Paten einer‘ Tr. Cinclus. & 2.1178 PHALAROPUS. Beise, * Kleine Voͤgel mit etwas platterem Schnabel als der der ———— der uͤbrigens dieſelben Proportionen und Rinnen hat. Die Zehen ſind mit ſehr breiten Memhẽanen wie bei den Waſ⸗ ſerhuͤhnern, eingefaßt. Die bekannte Gattung T. (Ph.) fulicaria Ch. Bonap. 2 Ab lobata und fulicaria Z. * Hat einen, für dieſe Familie fehr breiten Schnabel, Im Winter obenher aſchgrau, am Kopf und untenher weißlich, ein ſchwarzer Streif im Nacken. Dann iſt es Phalaropus gryseus (Tringa lobata) Edw. 308. — Sm Sommer wird er ſchwarz, obenher braungelb, untenher roſtroth geflammt; in allen, Kleidern mit-einer weißen Binde auf dem ſchwaͤrzlichen Flügel, Dann iſt es der Phalaropus rufus Bechst., und Meyer (Tringa fuli- caria L.)- Edw. 142.) oder der Orgmophile rouæ Vieill. Gal. 270. he Dieſer Vogel ift in Europa felten. . —3 XV. STREPSILAS Ill, *) Steinwälzer. Mit was niedrigen Beinen, kurzem Schnabel und ganz freien Zehen wie die aͤchten Strandlaͤufer; aber dieſer Schnabel ift Zegelförmig, zugefpigt, ohne Verplattung, Zufammengedrüdtheit oder Anſchwellung, und die Nafengrube geht nicht bis zu feiner Hälfte. Der Daumen erreiht Faum den Boden. ı Ihres im Verhältniß etwas fteiferen und flärkeren Schnabels, als die vorigen haben, bedienen fie fih, die Steine umzukehren, um Würmer darunter zu ua - * * vieittot hat — Kamen in Orymophile —— al. —* br Fi ee hat irriger Waſe biefen Vogel Edw. 308, mit: der Tringa hyperborea und fusca, welche den Schnabel der, Totanus haben, und woraus ich die Lobipes mache, verwechfelt. . 3) Gmelin. hat'nod) eine andere Confufion angerichtet, indem er diefen Vogel als eine Varietät unter feiner hyperborea citirt. 4) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Arenaria Gal. pi 237. umgeändert. Stelzvögel. Scolopax. 877 Eine Gattung 55. T. (Str.) Interpres. * Tringa Interpres L.] Strepsilas collaris III.] Enl. 856. mit ſchwarz und roſtfarbigem Mantel, weißem Kopf und Bauch, ſchwarzer Bruſt und Backen, iſt in beiden Welten verbreitet, ſo wie eine andere grau und braun geſcheckte Varietaͤt, Enl. 340 und 857. ur Vieill. Gal. 237. die vielleicht nur eine Altersverfchiedenheit ift. . ©. Bi Edw. 141. Raumann Suppl. 62. f. 118. Wilson VII. 57. 2. [Darmftädter Ornithologie *)]. XVI. TOTANUS 2). Wsefferläufer. Chevalier. Mit einem dünnen, runden, zugefpisten, feften Schnabel, deſſen Naſenrinne nicht über die Hälfte der Lange geht, und deſſen Dberkinnlade ſich nad) der Spige hin ein wenig Ertimmt. Sie haben ein leichtes Anfehen und hohe Beine; ihr Daumen berührt nur fehr wenig den Boden; zwifchen den Aufßeren Zehen ift eine deutliche Haut. Jede Gattung findet fich faft über den ganzen Erdball. 56. Sc. (T.) Glottis L. Der grünfüßige en läufer. Albin II. 69, Aldrov. Ornith. III. 535, Brit. Zool. pl. C. 1.2 Von der Größe eines Sumpfwaders, mit großem, fiar- tem Schnabel, obenher und an den Seiten aſchbraun, mit braun punftirten Sederrändern, Bauch und Bürzel weiß, der Schwanz mit ſchmalen unregelmäßigen grauen und weißen Binden geftreift, und grünen Füßen. Im Sommer befommt er am Hals und auf der Bruft braune Flecken; im Winter ift er untenher völlig weiß. Er ift der größte unferer europaͤiſchen Wafferläufer. ! 1) Der Chevalier varie Enl, 300., den Hr. Meyer hierher zieht, ift ein Kampfhahn. 2) Totano, ein venetianifcher Name für einen Strandläufer oder dergleichen. 878 BIER * Sc. (T.) fusca L. ng huntelbraune aller aufer.. Enl. 875. Barge brune. a Friſch 236 *). ö . Schlank wie ein Sumpfivaber, im —— — ſchwarz⸗ braͤunlich, untenher dunkel ſchiefergrau, die Federn am Rande weißlich geſaͤumt oder mit Zickzackfiguren. Der Buͤrzel weiß, der Schwanz braun und weiß gebaͤndert, zwei Charaktere, die ſich bei allen unſeren Waſſerlaͤufern finden. Die Füße roͤthlichbraun. Im Winter wird liſt] er an der Bruſt und am Bauche weiß, obenher faſt aſchgrau, und die Fuͤße ſind roth; dann iſt es der Scolopax Calidris L., le grand chevalier à pieds rouges. Enl. 876 ?). 58. T. Gambetta. Der Meermwafferläufer Der rothfuͤßige Wafferläufer. [Tringa Gambetta Gm.) ‚Enl. 845, Friſch 240, Naumann 9. f. 9. Sm Sommer obenher braun, mit fchwarzen Fleden und et- was weiß an den Federrändern, untenher weiß mit brauner Fle— ung, zumal an Bruft und Hals, die Füße roth. Zahlreiche braun und meiße Duerbinden auf dem Schwanz. Im Winter zeigen ſich die Flecken faft verlöfcht, und der Mantel ift faft ein- farbig graubraun; dann ijt es die Figur Erd, 827. Er ift um ein Viertel Eleiner. 59. T. stagnatilis Bechst. Der Teihwafferläufer. Le Chevalier & longs pieds Bonnell:. Etwas Eleiner als der vorige, aber mit noch höheren und dünneren Füßen. Im Sommer ijt der Rüden braun, mit un: regelmäßigen ſchwarzen Flecken, der Bauch) weiß mit braunen ver⸗ waſchenen Flecken auf Kehle und Bruſt. Im Winter wird der Mantel gleichfoͤrmig grau, die Unterſeite des Koͤrpers weiß. Die Schwanzbinden ſind unregelmaͤßig und gehen den Raͤndern parallel. 60. T. Ochropus. Der getuͤpfelte Bafferläufer Le Becasseau ou cul- blunc de riviere. Enl. 843, 1) Nah Hrn. Meyer müfjfen Scolopax curonica und cantabri- giensis und Tringa atra G@m. hierher gezogen werden. Die beiden er: fteren find junge Vögel. 2) Unter dem — Namen la barge grise. Stelzvögel. Scolopax. 879 . Schwärzlich olivenbraun obenher, die Federraͤnder weißlich getuͤpfelt, an der Kehle und den Seiten grau getuſcht, nur drei ſchwarze Binden auf der unteren Haͤlfte des Schwanzes, die Fuͤße gruͤnlich. Noch kleiner als die beiden vorhergehenden. Ein ſchmackhaftes Wildpret, an den Ufern unſerer Gewaͤſſer gemein [do in Deutſchland nicht häufig], obfhon er im Ganzen aid lich einfam lebt. ’ 61. T. Glareola. Der Waldwafferläufer. Ze Be casseau de bois. Unterfcheidet fih zumal vom vorigen durch fieben bis acht ſchwaͤrzliche Bänder, die feine ganze Fänge einnehmen. Die blaf- fen Ruͤckenflecken find viel breiter, Im Winter find die Hals: und Brufttupfen faſt verfchwunden. 62. T. hypoleucos. Der trillernde Bafferläufer. Enl. 850. La Guignette. Totanus macularius. Wilsor VII. 59.1. 2.2 Der Eleinfte. Won der Größe des T. Cinclus, obenher olivenfarb = bräunlich, mit gelb = und ſchwarzen Querbändern auf dem Flügel, vorn und unten weiß, der VBürzel und die mittleren Schwanzfedern von. der Farbe des Rüdens, und bloß die Seiten: federn ſchwarz und weiß gebändert wie bei den andern Waſſer— läufern. Beim jungen Vogel haben die Ruͤckenfedern und. die Eleinen Zlügeldedfedern einen gelblichen Einfaß. Die Lebensart ift die der vorigen. Unter den ausländifchen ift zumal eine Gattung merkwürdig: 63. Sc. (T.) semipalmata L. Enecyel. meth. pl. d’orn. pl. 71. £. 1. Wilson VII. 56, 3. mit einem diden aber Eürzeren Schnabel und halben Schwimms fügen. In Nordamerika, faft fo groß wie unfere erfle Gattung. Das Gefieder derfelben ift obenher graubraun, untenher mweißlich, an Hals und Bruft fhwärzlic getupft, und die Finger deutlich mit faft gleichen halben Schwimmhäuten eingefaßt. 64. a . speculiferus,. Dem vorigen ziemlich ähnlich, aber hochbeiniger, mit Tänges rem Schnabel und höheren Füßen. *65. T. vociferus, Wilson VII, 58. 5. Pr) 880 Bog BE 92 SF ' Totanus melanoleucos Ord. ib. [The spoited Snipe Penn. Am. Zool. Vol. I. p. 170.) SObenher auf afchgrauem Grunde fehr fchön und dicht: ſchwarz und weiß gefprenkelt, der Schwanz gebandert, die Schwingen ſchwarz, Kopf außer dem Scheitel und Unterfeite weiß, am Uns terhalfe blaß afchgrau, diefer nebft dem Kopf und den Steißfedern fein ſchwarz gefledt. Der Schnabel fhwarz, die hohen Beine gelb, Wierzehn Zoll lang. Gemein in Nordamerika, V. *66. T. flavipes. Wilson VU. 58. 4. Gleicht in der Zeichnung dem vorigen, iſt aber nur zehn Zoll lang, der Schnabel kuͤrzer und an der Bruſt etwas gelblich. Kommt in Menge in Bofton, Neuyork, Philadelphia ꝛc. zu Markte. V. *67. T. solitarius ?). * Wilson VII. 53. 3. Totanus glareolus. Gleicht unferer Tringa ochropus, doc) ift er um ein Drit: tel Eleiner und etwas verfchieden gezeichnet. Er ift 84 Zoll lang. Die ganze Oberfeite ift dunkel olivenbraun, auf dem. ganzen Ruͤ— den fein weiß punftirt, der Schwanz weiß, ſchwarz gebandert, die Flügel fchwarzbraun. Unterfeite weiß, an der Bruft etwas olivenbraun gefledt. Die Füße blau. :. — — *68. T. Bartrami. Wilson VII. 59. 2. [Naumann Nadtr. 5. ©. 38. f. 75. junger Vogel.) Die fchwarzen Federn der Oberfeite haben roftgelbe Feder: 1) Der Totanus bartramius Wilson VII. 59. 2. hat nad) Vers hältniß der anderen Gattungen einen kuͤrzeren Schnabel, übrigens aber alle Charaktere derfelben [und ift auch in Deutfchland gefchoffen worden]. NB. Das Geflecht der Wafferläufer, was bei Buffon mit meh: reren Spielarten des Kampfhahnes vermengt ift, wurde von Linne ohne allen Grund in feine Geſchlechter Scolopax und Tringa geworfen. Buffon hat zwei Gattungen davon unter die Sumpfläufer gebracht. Diefe Confufion ift noch nicht gänzlich entwirrt, weil ich nicht alle ausländifhen Gattungen felbft habe beobachten Tönnen. Indeß fieht man leicht, daß ich nach meinen Beftimmungen Shliger’s Geflecht Atites [Actitis] nicht erhalten durfte. ww Auch ift noch zu bemerken, daß man aud) nad) den — Beſchreibungen die Gattungen nicht ſicher wird unterſcheiden koͤnnen, fo lange man nicht nach der oben angegebenen Schnabelform meine To- tanus von meinen Limosa und Calidris unterfcheidet. Dieß hat mich — die vollſtaͤndige Synonymie von Meyer und Bechſtein zu geben. Stelzvögel, Scolopax. 881 eänder, fo daß fie wie ſchwarzgefleckt auf roftgelbem Grunde fchön ausfieht. Die Eleinen Slügeldedfedern find voftgelb mt zadig ge ftrichelten fchmwarzen Zeichnungen wie bei den Eulen. Die großen zweiten Dedfedern ebenfo gelb, ſchwarz gebändert, der Eeilförmig zugefpigte Schwanz ebenfo, Kopf, Hals und Bruſt ſchoͤn roftgelb und weiß, mit fehwarzen Langsfleden. Bauch weiß, Schwingen ſchwarz, Füße gelb, der Oberfchnabel ſchwarz, der untere gelb, ge bogen und kurz. V. XVII. LOBIPES Cuv.'). Muß ich von den Phalaropus abfondern, mit denen fie bie Füße gemein haben, aber einen anderen Schnabel, nämlich den der Totanus. Hierher 69. T. (L.) hyperboreus. [ Tringa hyperborea L.] [Phalaropus cinereus Meyer.] Enl. 766. Edw. 46. Tringa fusca, wahrfcheinlic) der junge oder das Weibchen. [Wolf und Meyer Vögel Heft 15.] [Naumann Nachtr. T. 11. f. 24.] Diefer Eleine Vogel ift oben grau, untenher weiß, an ben Schulterfedern vöthlich angeflogen, und hat zu den Seiten feiner weißen Kehle einen breiten. [roftjrothen Einfaß. *70. T. (L.) frenatus. Vieill, Gal. 271. Phalaropus frenatus. Temm. col. 270. [370]. Phalarope lisere. Wilson IX. pl. 65. f. 3.2 °) Oberkopf und Rüden aſchgrau; Naden und Unterfeite weiß; ein fchwarzer ungleicher Streif durch die Augen läuft zur Seite des Halfes herab, nach vorn ſteht an ihm etwas Roſtgelb, un— ten, vor der Flügelfchulter, ein brauncother Fled. Die Flügel find fchwarzbraun mit einigen weißen Stellen. Nordamerika. V. XVII. HIMANTOPUS Briss.:) Strandreiter. Echasse. Mit rundem, dünnem, noch zugefpigterem Schnabel als bei 1) Hr. Vieillot hat, um es doch anders zu machen (par affec- tation de changement), nun diefen den Namen Phalaropus gelaffen. ©. 2) Das Untergefhleht Holopodius [%. Bonaparte, 3) Himantopus, Riemenfuß (wegen feiner Schwäche). ift fein Name beim Plinius. J. 56 882 Bogeh den Bafferläufernz die Nafenrinne nimmt nur die Hälfte der Länge ein. Was dieſe Vögel befonderd unterfcheidet und ihnen ihren Namen gegeben hat, find die ganz ausnehmend hohen, dünnen und langen, negartigen Füße ohne Daumen, deren Knochen fo ſchwach find, daß fie ihnen den Gang mühfam machen. Man Eennt in Europa nur eine Gattung; 71. A. atropterus. Der Strandreiter. [ Charadrius Himantopus L.] Enl. 878. Darmftädter Ornith. jung und reif. Weiß, mit fchwarzem Scheitel und Mantel und langen ro: then Füßen. Er ift ziemlich rar, und feine Lebensart noch: wer nig befannt. *72. H. nigricollis. Wilson Am. VII. 58. 2. American Stilt. Vieill, Gal. 229. Oberkopf, nebft ganzer Hinterfeite des Halfes und die ganze Oberſeite des Nüdens nebft Flügeln und Schwanz tief fchwarz, grün ſchimmernd; Geficht, ein Fleck über dem Auge und die ganze Unterfeite blendend weiß. Auc der Rüden iſt eigentlich weiß, aber verborgen; bisweilen geht auch weiß rund um den Hals herum. Die Füße find roth, der Schnabel fchwarz. V. Man kann nirgends anders als hierhin bringen 19. RECURVIROSTRA L. Saͤbelſchnaͤbler. Avocette. Obſchon ihre faft bis am die Zehenfpigen mit einer Schwimm: haut verfehenen Füße fie beinahe für Schwimmvögel koͤnnte bes trachten laffen, fo ziehen fie doch ihre hohen Zarfen, ihre zur Hälfte nackten Schenkel, ihr langer, glatter, dünner, fpiger, ela— ftifhee Schnabel, und ihre daraus hervorgehende Lebensart eben fo ftart zu den Schnepfen herüber. Was fie insbefondere und zwar vor allen Vögeln auszeichnet, ift die ſtarke Beugung ihres Scynabels nad) oben. [Er ift nämlich im Leben biegfam, dünn, fpig, am Ende etwas nach oben, an der Spige aber wieder her: abgebogen; an ausgeftopften Eremplaren verzieht fich die wahre Geftalt fehr.] Ihre Schenkel find negartig, und ihr Daumen viel zu Eurz, um die Erde berühren zu koͤnnen. Stelzvögel. NScolopax. 883 Die europäifche Gattung 1. R. Avocetta L. Eni. 353. Darmftädter Ornithologie. ift weiß mit ſchwarzem Scheitel und‘ drei fchwarzen Binden auf dem Flügel. Die Füße bleifard. Ein niedlicher Vogel von ſchlankem Wuchs, der im Winter am Meergeflade lebt. Die amerikanifche Gattung 2. R. americana. Wilson VII. 63. 2. Leach Zool. Miscell. 101, unterfcheidet fich durch eine rothe Kappe. C. Genauer. befchrieben, ift Kopf, Hals und Bruft heit voft braun; um bie Schnabehwurzel und das Auge weiß. Bauch, Schwanz, Rüden, eine fchiefe Binde der Ihwarzen Flügel und ein gerader Streif an den Schwingen, fo wie die Enden ber mittleren Dedfedern gleichfalls weiß. Die Füße ebenfalls u Ni Eing dritte: 3. R. orientalis Cuv. 1) Vieill. Gal. 272, lebt an den Küften des indifchen Meeres * iſt ganz weiß, mit ganz ſchwarzen Fluͤgeln und rothen Beinen. Die fuͤnfte Familie MACRODACTYLI hat fehr lange Zehen und Füße, ganz befonders zwedmaßig zum . Spazieren auf Sumpfgräfern oder felbft zum Schwimmen einge richtet, zumal bei den Gattungen, die fie eingefaßt haben. Sn: deß befinden fich zwiſchen den Fingern Eeine Haute, nicht einmal zrifchen den äußeren, Der an den Seiten mehr oder minder zufammengedrüdte Schnabel verlängert oder verkürzt ſich je nad) den Gefchlechtern, ohne jedoc zu der Dünne oder Schwäche wie bei denen der vorhergehenden Familie zu kommen. Auch der Körper diefer Vögel ift fonderbar zufammengedrüdt, eine durch das ſchmale Bruftbein beftimmte Bildung; ihre Flügel find mäßig 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Recuryirostra leucoce- phala umgeändert. 56 * 584 Dur U Se © lang oder kurz, und ihr Flug ſchwach. Ale haben einen fehr langen Daumen. Man theilt fie in zwei Stämme, je nachdem ihre Flügel bewaffnet find oder nicht; allein diefer Charakter leidet Ausnahmen. 20. PARRA 2.1) Jacana. Saffana. Unterfcheidet fi) von vielen andern Stelzvögeln durch Füße mit vier fehr langen Fingern, bis zur Wurzel ganz frei, deren Nägel, zumal der des Daumens, ebenfalls fehr lang und fpig find, weshalb man ihnen im Franzöfifchen den Namen Chirur- gien gegeben hat. Ihr Schnabel ift in Betreff feiner mäßigen Länge und leichten Auftreibung an. der Spige dem der ‚Kiebige ziemlich ahnlich, und ihre Flügel mit einem Sporn*) bewaffnet. Es find zaͤnkiſche, fchreiifche Vögel, die in den Suͤmpfen heißer Sander leben und dafeldjt, mittels ihrer langen Singer, auf den Sumpftrautern umherfchreiten. Amerika naͤhrt einige Gattungen, die an der Bafis des Schna: bels eine niederliegende nadte Haut haben, die einen Theil der Stirn bededt. nähe m 1. P. Jacana L. [Jassana]. Die gemeine Saffana. Enl. 322. MT a Schwarz, mit rothbraunem Mantel, die erſten Schwungs federn grün, unten am Schnabel nadte Sleifchlappen. Die ges meinfte Gattung. In allen Theilen des wärmeren Amerika. Er hat ſehr ſcharfſpitze Fluͤgelſtacheln ?). Es giebt auch einige in Aſien: 2. P. aenea ?°). — Vieill. Gal. 264. Horsf. Jav. P- supereiliosa. 1) Jacana oder Jahana ift in Brafilien eigentlich der Name der Wafferhühner, die Wajferläufer nennt man Aquapuazos, weil fie auf den Sumpfpflanzen (Braf. Aquape) laufen. Az. Vielleicht ift es nur ein Verſehen des Copijten, daß eine von ihnen im Markgraf Agua- peccaca genannt wird. Parra ift der lateinifche Name eines unbe: fannten Vogels. *) Melches der Fingernagel ift. V. 2) P. variabilis Enl. 846. ift nichts weiter als der junge gemeine. P. brasiliensis und P. nigra eriftiven nur. auf die etwas zweideutige Angabe Markgrafs. P. viridis, gleichfalls nur auf der Befchreibung Markgraf’s beruhend, fcheint mir aus diefer Beſchreibung felbft ein Porphyrio. P. africana Lath. unterfcheidet ſich kaum. Wegen Parra chavaria ſiehe Palamedea. 3) Hr. Vieillot bat diefen fpecififhen Namen in Melanorchis umgetauft. Stelzvögel. Palamedea. 885 Schwarz, in blau und violet fehillernd, der Mantel metall: gruͤn [olivengrün], Bürzel und Schwanz blutroth, die vorderen Schwingen grün. Ein weißer Strich hinter dem Auge. Seine Stacheln find Elein und ftumpf. Man hat im Morgenlande welche entdeckt, denen die Haut fehlt, und die ficy übrigens noch durch Sonderbarkeiten in den Proportionen ihres Gefieders auszeichnen. . So 3. P. chinensis, Encyel. meth, Orn. pl. 61. f. 1. Vieill. Gal. 265. Braun, mit weißem Kopf, Kehle, Vorderhals und Deckfe— dern der Flügel; der Hinterhals mit goldfarbenen feidenartigen Federn geziert; ein Eleines geftieltes Anhangfel am Ende einiger feiner Flügelfedern; vier ſchwarze Schwanzfedern länger als der Körper. Der Chirurgien de Lucon Sonnerat’s (Parra lu- zoniensis) ift nur der junge Vogel. Außer dem Farbenunter- fchiede fehlt ihm auch noch der lange Schwanz. Sm Drient giebt es auch noch einen *4. P. gallinacea. Temm. col. 464. Mit einem Kamm aber keinen Flügelfporen. ©. Obenher braun, mit drei goldgelben häutigen Kaͤmmen, Kopf, Kehle und Oberbruſt. Der Scheitel und von da herab bis zur Unterbruft ſchwarz⸗ purpurfarb. Der Baudy weiß. Der Schna: bel gelb mit ſchwarzer Spige. Die Hinternägel der Füße un- geheuer. Dftindien. V. 21. PALAMEDEA L. Kamiſchi. Stellen in vieler Hinſicht die Jacana's, aber ſehr im Gro— en dar, theils durch die zwei ſtarken Sporen an jedem Fluͤgel, theils durch die langen Finger mit flarken Krallen, zumal am Daumen, wo er fo lang und gerade wie bei den Lerchen ift. Aber ihr weniger gefpaltener Schnabel ift nicht fehr zufammen- gedrückt, nicht aufgetrieben, und feine Oberkinnlade leicht Asa Ihre Füße find negartig geſchildet. Die bekannte Gättung 1. P. cornuta Z. Anhima Camouche. Enl. 451. Vieill. Gal. 261. in Brafilin Anhima, in Cayenne Camouche genannt, iſt groͤ⸗ 886 BB: Ten größer als eine Gans, ſchwaͤrzlich mit einem roſtrothen Fleck auf der Schulter, und träge einen ganz eigenen Bierrath auf dem Scheitel, naͤmlich eine lange dünne, hornartige, bewegliche Gerte. Seine Finger find frei [und ungeheuer breit]. Diefer Vogel halt fi in uͤberſchwemmten Gegenden von Südamerika auf und läßt in der Ferne fchon den Schall feiner ſehr ftarfen Stimme vernehmen. Er Lebt mit vieler Treue in Pärchen. Man bat behauptet, daß er fi von Amphibien nähre; allein obfchon fein Magen nicht fehr muskuloͤs ift, näher er ſich doch nur von Kör: nern und Wafferpflanzen '). Man made ein befonderes Gefchlecht von I. CHAUNA I?) 2. P. (Ch.) chavaria. Der Chaia von Paraguay Az. oder Hittenvogel. Parra chavaria L. Col. 219. Vieill. Gal. 267: Der Eein Horn auf dem Scheitel hat, und beffen Hinter: kopf mit einem aufrichtbaren Federfreis verziert ift. Kopf und Dberhals find nur mit Flaum bededt, und ee hat ein ſchwarzes Halsband. Das übrige Gefieder ift bleifarb und ſchwaͤrzlich, mit einem weißen Fleck auf den Flügelgelenken und einem anderen an der Bafis einiger großen Schwungfedern. Zwiſchen den au= Beren Zehen findet fich eine ziemlich deutliche Haut: Er nährt ſich zumal von Wafferpflanzen, und die Indianer von Cartha— gena ziehen einige mit ihren Hühner: und Gänfeheerden auf, weil er ſehr muthig fern und felbft den Geier abwehren fol. Eine eis gene Erfcheinung ift, daß feine Haut, felbft die der Schenkel, durch die zwifchen ihr und dem Fleifche eingefchloffene Luft wie aufgeblafen fcheint, fo daß fie unter dem Finger £nittert. [Der Flügelfporn ift dreieckt und auffallend groß.) Sn die Nähe der Kamiſchi glaube ich fegen zu muͤſſen, obfchon fie faft nichts Nadtes am Schenkel haben ?), II. MEGAPODIUS, Ein neuerlich auf Neuguinea entdecktes Geſchlecht, mit ge: wölbten, etwas zufammengedrüudtem Schriabel, wovon die häuti: gen Nafenlöcher faft die Hälfte einnehmen, ſtarken, ziemlich hohen, 1) Bajou, Mem. sur Cayenne II. 234. 3) Von Hr. Vieillot in Opistolophus umgetauft. 8) Der Wachteltönig hat auch nichts Nacktes am Schenkel. ©. Stelzvögel. Palamedea. 887 gefchildeten Füßen, langen Fingern und Daumen, in große etwas platte Nägel endigend. Ihr Schwanz ift kurz, die Augenkreiſe nackt, und ihr Fluͤgelgelenk zeigt einen kleinen Höder, als eine Spur des Spornes der Kamifhi's. Sie haben eine Eurze Ze: henhaut zwiſchen den Außeren, und eine etwas größere zwiſchen den inneren. Diefe Vögel legen Eier von einer für. ihren Wuchs unverhältnißmäßigen Größe. Eine Gattung: 3. M. Duperreii. Tavon auf Manilla. Less. et Garnot Voy. Zool. pl. 87. Gehäubt, faft wie der Hirtenvogel Jaſchgrau, mit braunen Flügeln und nach hinten fpig ausgehender Zederhaube und mei- fen Füßen und Schnabel]. Obſchon nicht größer wie ein Nebhuhn, legt er doch ein Ei fo groß wie das einer Gans). Zwei andere haben Eeinen Federbuſch: *4. M. Freycineti. Quoy et Gaymard Voy. de Freye. 28. und 27 [nicht, fondern 32.] [Col. 220.] *) Schieferſchwarz. Auch biefer legt fo ungewöhnlich große Eier, die man häufig an Ufern findet. Auf Amboina, Banda ıc. V. *5, M. Peyrusii. ib. 32. Braun, mit gelbem nadtem Kopf, Hals und Füßen. Nur einige Schopffedern am Kopfe. Auf den Marianen, felten, am erften noch auf Zinian. V. Eine vierte Gattung, Eleiner: *6. M. Alectelia. Voy. de Duperrey pl. 23. Alecthelia Urvillei. Scheint gar feinen Schwanz zu haben [und ift rußbraun mit afchgrauer Kehle. Ein Eurzer, dicker Vogel von fünf und einem halben Zoll Länge, einem Hühnerküchelchen gleichend. . Die an der Stelle des Schwanzes ſtehenden Federn haben freie Bärte, wie ein folium a) Auf den Molukken. V. 1) Sch verdanke — Beobachtung Hrn. Duſſumier. ©. [Sie jteht aber fhon bei Pigafetta. ©. Lesson Manuel p. 220.) ) Von E. aus Verfehen zum folgenden gefchlagen, % 888 BgeLl Endlich eine fünfte 7. M. rubripes. Col, 411. hat Baden und Kehle nadt mit ſparſamen Federchen bedeckt; den Oberkopf mit erdbraunen, faſt eine Haube bildenden Federn be— ſetzt Hals und Unterſeite ſchmutzig ſchieferblauz Ruͤcken, Sg und Schwanz Ihön Eaftanienbraun. Vom indifchen Archipel. V In der Abtheilung mit unbewaffneten Flügeln begreift Linné, unter dem Namen Fulica, diejenigen, deren Schnabel ſich in eine Art Schild, welches die Stirn bededt, fortfegt; und unter dem Namen Rallus diejenigen, die diefe Eigenheit nicht haben, 22. RALLUS Z. Kalle. Die ſich übrigens fehr unter einander gleichen, aber dod) fehr verfchiedene Schnabelproportionen zeigen. Unter die, bei denen er länger ift, zahlt man 1. R. aquaticus L. Die Wafferralle. Enl. 749, KRaumann 20. f. 41. Gelbbraun, obenher ſchwaͤrzlich, untenher blaͤulich-aſchgrau gefleckt, die Huͤften ſchwarz und weiß geſtreift, an unſeren Baͤ— chen und Suͤmpfen gemein, in denen er bequem umherſchwimmt, auch leicht uͤber Waſſerpflanzen dahin laͤuft und ſich von kleinen Krabben naͤhrt. Sein Fleiſch hat einen Sumpfgeſchmack. Am Cap giebt es eine Gattung oder Varietät 2. R. coerulescens Cuv. bei der bloß die weiß und ſchwarzen Seitenftreifen ausgebehnter find, *3. R. virginianus. Edw. 729. Wilson VI. 62. 1. Obenher ſchwarz, braun geftrichelt, die Flügel Eaftanienbraun mit ſchwarzen Schwingenenden. Ein Streif über dem Auge nebft Kehle weiß. Worderfeite bis zum Bauch röthlich = oranges braun; Hinterbauch, Steißfedern und Unterfchwanzfeite weiß und ſchwarz gefleckt oder gebaͤndert, die Fuͤße rothbraun. Zehn Zoll lang. Im Affect ſtreckt er, wie die andern, den Schwanz — *4. R. crepitans. Wilson VII. 62, 2. Stelzvögel. Rallus. 889 Vierzehn Zoll lang, im Allgemeinen in der Färbung der vorhergehenden Ahnlih. Der Schnabel it 24 Boll lang; Die Oberſeite ſchwarz, hellbraun punktirt und geftrichelt; Flügel voth- braun, Schwingen fohwarzbraun, vor dem Auge und an der Kehle weißlich, Vorder- und Unterfeite röthlich orangebraun mie beim vorigen, ebenfo Bau, Steiß und Schenkel weiß, LE gebandert. Nordamerika. *5. R. longirostris. Enl. 849, Etwas größer als die europäifche, grau, auf dem Rüden und Flügen mit fhwärzlid und braun gemiſcht, am Worder- koͤrper ins Roſtrothe, der Bauch ſchwarz und weiß gebaͤndert. In Cayenne. V. *6. R. variegatus. Enl. 775. Obenher ſchwarz und weiß gefchedit, mit weißer Kehle, auf den Flügeldedfedern zugleich etwas roſtroth; der ziemlich lange Schnabel ift gelblich und an der Bafis unten roͤthlich; in Guiana. V. *7. R. philippinensis. Enl. 774. Rale Tiklin. Obenher roſtbraun mit weißen Perlfleckchen auf dem Man— tel; Fluͤgel weiß, ſchwarz und braun. Untenher weiß und ſchwarz gewelltz der Vorderhals grau, Kopf und Hinterhals braun; ein weißer Streif über dem Auge. V. *8. R. cayennensis. Fulica cayennensis. Enl, 352. Kopf, Hals, Bauch, Schenkel und Schwanz graubraun; an den Baden und der Kehle grünlichweiß; Bruft und Schwin- gen brennend roftroth; der Nüden olivenbraun, die Füße roth; achtzehn Zoll lang. V. *9. R. Gigas. Spix XCIX. Gallinula Gigas. Obenher olivengruͤn, bronzeſchimmernd; im Nacken kaſtanien⸗ braun; Kopf, Hals und Unterſeite bleigrau, Bauch braͤunlich, Hinterbauch, Buͤrzel und Schwanz rein ſchwarz, letzterer einige Zoll laͤnger als die Fluͤgel. Der Schnabel gelb, die Fuͤße roth— gelb. Über einen Fuß * Braſilien. V. 890 BB drg ieh *10. RB. Sarracura, Spix XCVIII. Dem vorigen ähnlich, aber untenher haͤnzlich bleigrau, am Hinterhals und Nacken deutlicher kaſtanienbraun, die Kehle weiß- lich, der Schwanz braͤunlich, nur von der Lange der Flügel. * der junge des vorigen? *11. R. Mangle. Spix XCVI. Kopf und Hals grau, ing Roſtrothe; Rüden und Flügel bronzefarb olivengruͤn; Bruft und Bauch roſtbraun, han Ihwarz, Schnabel und Füße gruͤn. Brafilien, *42. R. ruficeps. Spix XCVI. Kopf und Hals bleigrau, am Scheitel und Hinterkopf roth— braun; Rüden olivengeün, in Bronze; Schwanz ſchwarz. Bruft und Schwingen toftgelb ; der Bauch ſchwarz; der Schnabel gelb, die Fuͤße roth. Ebend. B. *43, R. caesius. Spix XCV. Obenher olivengruͤn, untenher bleigrau der Körper wie zu: fammengedrüdt. Kleiner als der vorige. Ebend. V. *14. R. fuscus. Enl. 773. Fänge an einen Eürzeren Schnabel zu haben. Sie ift oben: her fhwarzbraun, mit runden und langen weißen Flecken. Kopf und Hals dunkel roftbraun, untenher ſchwarzbraun mit helleren — —— Das Weibchen iſt auf der Unterſeite weiß, mit Flecken. Afrika, V. Andere Gattungen I. CREX Bechst. Schnarrer. haben einen Eürzeren Schnabel; dahin vechnet man 15. R. Crex L. oder Crex pratensis. Der Wiefen- knarrerz Schnaͤrz; Wadtelfönig. Le Räle des geneis, Eni, 750. Friſch 21% B. Naumann 5. f. 5. Stelzvögel. Rallus. 891 Gelbbraun, obenher ſchwaͤrzlich, untenher graulich gefleckt, die Seiten ſchwaͤrzlich geftreift, die Flügel voftbraun. Lebt und niftet in Feldern [und Wiefen] und läuft im Gras und Kraut mit. vieler Schnelligkeit *). Sein Lateinifher Name Crex [und fein deutfcher] ift der Ausdrud feiner Stimme, und Wachtelfönig heißt er, weil er mit den MWachteln geht und koͤmmt, aber in gleichen Gegenden einfam lebt, daher gemeint wird, er führe fie. Er naͤhrt fich von Körnern wie von Gewürm und Inſecten. 16. R. Porzana L. Die punftirte Ralle Die mittlere Wafferralle. La Marouette. [Gallinula Porzana. ] Enl. 751. Friſch 211. Naumann 31. f. 42. Dunkelbraun, weiß getupft, die Seiten meißlich gefkreift. Hält fih in der Nachbarfchaft der Sümpfe auf, macht ein Neſt von Binfen in Geftalt eines Schiffchens, das fie an einem Nohr- ſtengel befeftigt; ſchwimmt und taucht fehr gut, und verläßt un: fere Gegenden nur in fehr harten Wintern, Noch giebt es in Europa zwei Eurzfchnäbelige Rallen, Eleiner als die vorige: | *17. R. Baillioni. Die Zwergralle. » Vieill, Diet. Obenher vöthlich=olivenbraun, mit weißen, ſchwarzeingefaß⸗ ten Flecken, unten afchblau, an den Seiten bis zum After mit ſchwarz und weißen Querftreifen. Schnabel und Beine grün. Die Flügel reichen nur bis zur Mitte des Schwanzes. Im füd: lichen Europa und Deutfchland bis Frankfurt am Main. 2. *18. R. pusillus. Naumann 32. f. 43. Schwaͤtzlich mit weißen und olivenfarbenen Flecken, unten: her afchblau, nebft dem größten Theile des Kopfes und Halfes, Am Hinterbauch quer geſtreift. Die Flügel reihen bis zum Schwanzende. | V. Unter die kurzſchnaͤbeligen auslaͤndiſchen kommt: *19, R. cayennensis. Eni, 753 und 368. *) Er foll fogar ein wahrer Erdwandervogel feyn. 392 —Bgel Obenher olivengruͤn auf braunem Grunde, Scheitel und Vorderkoͤrper roſtbraun. V. *20. R. minutus. Enl, 847. Don der Größe einer Lerche, Kopf und Hals bräunlich, die übrigen Obertheile voftbraun, ſchwarz und weiß gefchedt. Kehle und Bruſt ſchmutzigweiß, ins Roͤthliche, die Huͤften — und ſchwarz geſtreift. In Cayenne. *21. R. jamaicensis. Edw. 278. Noch Eleiner als der vorige; obenher olivenbraun, weiß ge- freift, untenher aſchblauz Kopf und Schnabel fchwarz; —— unten an der Baſis roth. *22. R. noveboracensis. Vieill. Gal. 266. Dlivenbraun, der Oberkopf weiß punftirt, der iitge Kor: per mit fchwarzen Duerftrichen befäet. Die Kehle roftbraun, die Bauchmitte weiß, das Weibchen ift an Stirn und Baden roth— braun, vorn herunter an Bruft und Kehle mehr weiß. Die ae erdbraun, die Finger fehr groß. Nordamerika. *23. R. nigro -lateralis Licht. Obenher olivenbraun, an den Seiten bes Halſes und der Bruft zimmetbraun, Kehle, Bruft und Mitte des Bauches weiß, die Hüften weiß und ſchwarz gebändert. Sechs und einen halben Zoll lang. Brafilien. V. *24. R. carolinus. Edw. 144. Wilson VI. 48. 2. Rail. Obenher olivenbraun, mit weiß geränderten, ſchwat geſtri⸗ chelten Federn und einzelnen weißen Strichen. Die Seiten des Kopfes bis zur Bruſt aſchgrauz das Geſicht um den Schnabel herum bis zur Kehle tief fchmarz; der Bauch weiß. Der Schna: bel gelb mit ſchwaͤrzlicher Spige, die Füße gelbgrün. V. *25. R. eurizonus. Col. 417. Gallinula eurizona. Vom Kopf bis zue Bruft hellsrofteoty, mit weißer Kehle; der Nüden ſchoͤn roſtroth-braun, die Flügelfedern braun und fchmäler ifabellgelb gebandert, der ganze Bauch und Unterfeite nebft Schenkeln fchwarz und weiß gebaͤndert. Auf Java. V. Stelzvögel. Fulica. 893 *26. R. rubiginosus. Col. 357*). Gallinula rubiginosa. Kopf und Vorderfeite bis Ende der Bruſt rothbraun, die Kehle weiß; der Bauch gruͤnlich⸗ aſchgrau, durch die Federraͤnder fein weiß gebändert; Nacken und übrige Oberſeite ſchmutziggruͤn, am Flügelbug etwas weiß gebändert. Die Deine gelb, ber eig bet ſchwarz. Sara. Der Rallus -benghälensis tft eine Rhynchaea. 23. FULICA 2. Wafſerhuhn. Kann nach der Geftalt des —— und dem Beſat der Fuͤße auf folgende Art eingetheilt werden: I. GALLINULA Lath,. — Haben einen Schnabel ungefähr wie der Wachtelkoͤnig, un- terſcheiden ſich aber durch die Stirnplatte und die ſehr langen, mit einem ſchmalen Saum eingefaßten Finger. 1. F. (G.) chloropus L. Das — J Rohr— huhn. En. 877. Friſch 209. Naumann 29. f. 38. Dbenher dunkelbraun, untenher fchiefergrau, an den Schen: fein, längs der Mitte des Hinterbauches und am Äußeren Flügel: tande weiß. Die jungen (Fulica fusca, _Poulettes d’eau) find heller und haben ein größeres Scimfän ER [Sie BESTEN, — hohe Bäume.) II. PORPH YRIO. Pt Talöve. Der Schnabel ift im Verhaͤltniß höher als lang; ; bie Finger find fehr lang, faft ohne Einfaffung durch eine Haut, und die Stirnplatte ſehr anſehnlich, bald rund, bald oben viereckig. Sie ſtehen auf einem Fuß und bringen mit dem andern ihre Nah— rung zum Schnabel. Ihre Farben ſind gewoͤhnlich ſchoͤne nam cen von. Violet, Blau und Meergrim. So hat es *) — 387, welche einen Oedicnemus vorſtellt. 1) F. (G.) indica V. Vieill. Gal. 268. La Douk d’eau ardoisee. unterfcheidet fi Faum vom gemeinen Rohrhuhn. — Fulica naevia Alb. 11. 73. La grinette, ift nur ein junger Wachtelkönig. 894 — VBoögel—. 2. F. Porphyrio L. Das Purpurhuhn. Poule Sultane. [P. hyacinthinus. ] Edw. 87. Ein ſchoͤner afrikaniſcher Vogel, 2 fih jest auf mehreren Inſeln des Mittelmeeres naturalifirt hat. Seine Schönheit koͤnnte ihn zu einer Zierde unferer Parks machen. C. Es ift fhön indigblau, an Kopf und Vorderhals mehr tür: Eenblau, Bruft und Bauch mit fhwarzgrauen Fleden, Steif: federn weiß, die innere Fahne der Schwung- und Schwanzfedern fhwarz. Der Schnabel und die Stirnplatte fchön roth. Schlägt beftändig den Schwanz in bie Höhe und lebt zumal in ben funpfigen Reipfeldern, Kommt in der Levante bis Ungam vor. V. *3, F. (P.) martinica. Vieill. Gal. 267. Tavoua, Sch finde Eeinen weiteren Unterfchied zwifchen ihm und dem vorhergehenden, als daß er olivengrünen Rüden und —— Fluͤgel hat. Die Fuͤße ſind gelb. Auch auf Guiana. *4. F. (P.) flavirostris, Obenher blau, Flügel und Schwanz braun, die Kehle, der Bauch) und Steißfedern weiß. Füße und Schnabel gelb, V. *5. F. (P.) smaragnotus T. Enl. 910, Aus dem füdlichen Afrika und Madagaskar; vierzehn und einen halben Zoll lang; blau, ſchimmernd, Baden, Kehle und Oberhals gruͤn; Ruͤcken und Fluͤgel dunkler, Buͤrzel und Schwanz ganz ſchwarzgruͤn. Die Steißfedern weiß. Schnabel, Stirnplatte und Fuͤße roth. Die Firſte des Oberſchnabels iſt niedriger als der Schädel, raſch gebogen, die Stirmplatte reicht nicht uͤber das hintere Ende des Auges hinaus. Der —— inger hat keine Kralle. V. $6. F. . (B) melanotos T. Obenher ſchwarz, untenhee blau, fchimmernd; die Steiß— federn weiß. Die Firfte der Oberkinnlade geht mit der rothen Stirnplatte in einer Flucht, umd diefe reicht weit über das hin- tere Ende des Auges hinaus. Auf Neuholland. Sechzehn Zoll lang. B. #7. 42 pulverulenta C Col, 405. Lilablau, ins Grauie/ mit olivenbraunem Unterruͤcken und Stelzvögel. Fulica. 895 inneren Slügelfpisen; die kleinen Fluͤgeldeckfedern tuͤrkenblau. Schnabel, Stirnfchild und Füße blutroth. Südafrika, V. *8. F. (P.) smaragdina. Porphyrio indicus Horsf. Col. 421. Der rothe Schnabel: geht auf der Stirn in einen erhabenen, hinten quer abgeftugten Kamm aus, Der Vogel ift ſchoͤn koͤnigs⸗ blau, mit fhwarzen Banden und Scheitel, Vorderhals, Bruft und Flügelbug fpangrün, der übrige Flügel und Oberſchwan [hwarzgrün. Der Bauch ſchwarz, die Steißfedern weiß, die = porphyrroth. Auf Zava, Banda ꝛc. *9. F. (P.) alba. Phillip Voy. of Bot. Bay p. 273. John Whitep. 258. Blendend weiß, mit rothen Füßen, Schnabel und Stirn: platte. Auf Neuholland. Einige Individuen find obenher etwas blaulich. a EEE} ! B. IL FULICA !), eigentliche Wafferbühner: | Morelle. Verbinden mit einem kurzen Schnabel und einer anfehn- lihen Stirnplatte Finger, die durch eine ausgefchweifte Haut fehr verbreitert werden und diefe Vögel zu trefflichen Schwimmern machen. Aud) bringen fie ihr ganzes Leben in Sümpfen und Moraften zu. Ihr glattes Gefieder paßt nicht minder wie ihr ganzer Bau zu diefer Lebensweife, und diefe Vögel bilden eine deutliche Verbindung zwifchen den ufervoͤgeln und den Schwimm⸗ voͤgeln. Mir beſitzen nur eine Gattung: 10. F. atra L. Das Wafferhuhn. F. aterrima. F. aethipps @m. Enl. 197, Friſch 208. Naumann 30. f. 40, Darmjtädter Ornithologie. Dunkel fchiefergeau, der Fluͤgelrand und die Stirnplatte 1) F. ——— flavipes und fistulans beruhen eigentlich nur auf fhlechten Figuren von Gesner, nad) Zeichnungen, die man ihm ge: ſchickt hatte. 896 Be ORT weiß. Letztere wird zur Zeit der Liebe roth. Gemein uͤberall, wo Suͤmpfe find. - [Klettert * Bäume] | *14. F. cristata, | En!. 797. La Foulque de — Vieill, Gal. 269. Schwarzblau, mit erhöhten rothen doppelten Stirnkamm; das Ende des Schwanzes —— geſaͤumt In China und Madagaskar. a} Wir endigen aa in der Eu mit. * Ge⸗ ſchlechtern, welche man nur ſchwierig anderen anreihen, und ſie eher wie drei eigene kleine — eg kanrı.) .” 24. CHIONIS Forst. Vazinalı Lath.) Shre Füße find Re en koie Se den — ihre ſen gfhildet, ihr Schnabel dick und kegelfoͤrmig, und er hat an der Baſis ein hartes Futteral, was ſich ſcheint — und niederlegen zu koͤnnen. | Man Eennt nur eine Gatung: “ch, alba, Lath. I. t. 89. Ch. necrophaga. Vieill. Gal. 258, Jardine et. Selby t. 4. Freycinet t. 35. in Neuholland zu Haufe, von der Größe eines Feldhuhns, ganz weiß. Hält fi am Meergeftade auf, wo er on den todten Thieren lebt, die das Meer auswirft. 25. GLAREOLA @m. Sandhuhn. Gearole. Perdrix de mer. Ihr Schnabel ift Eurz, Eegelfürmig, ganz gebogen, ziemlich ſtark gefpalten, und gleich dem eines Hühnervogels. Ihre aus: nehmend langen und zugefpigten Flügel und ihr oftmals gabel: foͤrmiger Schwanz erinnern an den Flug der Schwalben !) oder der Shrmizunnparl der hohen See. Ihre Beine haben nur eine 1) inne hatte felöft die gemeine Gattung unter dem Namen Hirundo pratincola unter die Schwalben gebracht. Stelzvögel. Phoenicopterus. 897 mäßige Höhe, ihre Zarfen find gefhildet, ihre Außeren Finger etwas mit Haut verfehen, und ihre Daumen berührt die Erde, Sie, fliegen in Truppen und fchreien am Ufer umher. Waſſer⸗ inſecten und Gewuͤrme machen ihre Pal ni Die europäifche Gattung Buhl 1. Gl. austriaca. Das Halsband-= — Enl. 832. Glareola pratincola. Leach in the Linn. Transact. XIII. pl. 12. Naumann 29, f. 59. ift obenhewsbraun, untenher und am Bürzel weiß, die Kehle mit einem ſchwarzen Kreife eingefaßt, und die Bafis des Schnabels fo wie die Füße vöthlih. Es feheint, daß es fih im Norden der ganzen alten Welt findet. "Gl. naevia Gm. ift der junge Vogel (ſ. Le ach in den Zinn. Tr. XII. 12. f. 2). | *2. Gl. australis Leach. Leachl. c. t. XIV. Glareola isabella, Fieill. Gal. 263. Nöthlichgelb, mit weißem Bürzel und Schwanz; letzterer noch mit ſchwarzer Binde. Die Kehle und der Hinterbauch weiß, um den Mittelbauch eine breite rothbraune Binde, . Auf der Suͤdſee. V. *3. Gl. orientalis. Leack [XII] t. 18. [f. 1. 2.] Aſchbraun, mit weißem Bauch und Schwanz, Vogler mit fhwarzer Spige. Die Kehle beim Männchen röthlich, beim Weib— chen weiß, unregelmäßig ſchwarz eingefaßt, Schwingen und Schnas bel ſchwarz. Die Bruft des Maͤnnchens roͤthlich. Auf Java. S *4. Gl. lactea. Temm. col. 399, Obenher hellafchgrau, mit ſchwarzen Schwingen und aus gez fhnittenem Schwanz, der an den Seiten, und die Mittelfedern am Ende weiß ift. Kehle und Unterfeite weiß. An, ben Ufern des Ganges. B.: Unfer legtes Gefchlecht wird heißen: 26. PHOENICOPTERUS Z. &Ila m in 90. Eines der außerordentlichften und ifolirteften unter allen Vögeln. 57 2 ee FE u Bd 9 ie ——— n — na Fabr. Schlanker wie die vorige, doch ihr an Zeichnung nicht un⸗ ähnlich; Kopf, Hals und Oberſeite erdbraun, mit weißen Spitzen der Eleinen Flügeldedfedern. Unterfeite von det Kehle an ganz weiß. Bom Auge) rückwärts eine Erumme zarte weiße Linie*). V. V. CEPPHUS !). Xrabbentgucher. Colombe de Groenland. Mit Eürzerem, auf der Firſte gebogenem Schnabel, ‚ohne Kimme. Die Verbindung der Afte ihrer Unterfinnlade iſt außer⸗ ordentlich kurz. Ihre Fluͤgel ſind ſtaͤrker, und die Schwimmhaͤute ihrer Zehen ziemlich ausgeſchnitten. Die bekannteſte Gattung: 18. C. (C.) minor, Die Zwerglumme. [Alca Alle] 9 — — Alle, Vieill. Gal. 295, er: Enul. 917, Brit. Zool, t. H. 4. £. 1. "Edw. 91, _ Naumann 1. Ausg. 65. £. 108, *) Hr. Graba (Tagebud) n. Faͤroe ©. 106) will — biefen Vogel nicht als eigene Gattung, ſondern nur ald Varietaͤt von Uria Troile anerkennen, weil es Übergänge gebe, und er auch beide, ſehr oft gepaart fah. 1) Cepphus ift der Name eines Seevogels, deffen die Griechen oft erwaͤhnen, und der eine Art von Ungewittervogel oder Moͤve Bam zu feyn foheint. Möhring, und nahmals Pallas, haben den Na men hierauf ‚auf. die —— * Steißfuͤße — Wieitiet bat ihn in Margulun umge \ Shwimmoögel. Alca. 907 + Bon der Größe einer ſtarken Taube, iſt obenher ſchwarz, untenher weiß, mit einem weißen Streif auf dem Fluͤgel. Der Schnabel ift ſchwarz und die Füße roth. Bewohnt den ganzen Norden und brütet auf der Erde. Wir fehen fie au im Win: ter bisweilen. J — Das Geſchlecht MEN 2. ALCA L. Alt. Pingown. — laͤßt ſich leicht an feinem ſehr zuſammengedruͤckten, ſenkrecht ſte— henden, auf dem Rüden ſchneidenden, meiſt quergefurchten Schna⸗ bel und den vollſtaͤndigen Schwimmfuͤßen erkennen, denen, wie bei den Fettgaͤnſen, der Daumen fehlt. Sie bewohnen ſaͤmmt⸗ lich die nordiſchen Meere. —— Sie laſſen ſich noch in zwei Untergefejlechter abtheilen: I. MORMON. Larventaucher. Fratercula Briss. Macareux. Bi | Ihe Schnabel ift kürzer als der Kopf, und eben fo hoch, ja höher an der Bafis, als er lang iſt, was ihm ein fehr unges woͤhnliches Anfehen giebt. Eine gefaltete Haut umgiebt meift die Baſis. Die Nafenlöcher ftehen nahe am Rande und nur ſchmale Spalten. ihre Eleinen Flügel Eünnen fie noch einen Augenblid in der Luft erhalten. Sie leben: auf dem Meere wie die Fettganfe und brüten auf den Felfen. ERROR: I Die gemeinfte Gattung 34 1. A. (M.) Fratercula Temm. Der Larventaucher Papageitauder Lund. AN ARte Alca arctica L. und A. labradorica @m. . .ı ,«; Enl. 275. —RD Brit. Zool. pl. H. 1 ra RT Edw. 358. 1. J Friſch 192. Naumann 65. £. 101. ift von der Größe einer Zaube, mit ſchwarzem Oberkopf und Mantel, die ganze Unterfeite weiß. Niſtet bisweilen an fteilen Ufern in England, und kommt im Wirter in Unzahl an unfere [feanzöfifchen, aber felten deutfchen] Küften. - C. Dieſer Vogel hat unendlich viel Ahnliches mit Papageien; die innere fcharfe Kralle fteht z. DB. horizontal einwärts ‚als wenn fie einen Wendefinger anzeigte; der Vogel hackt ſich fein J a Neſt mit dem Schnabel, das Ei iſt rund wel. w. Er Eann nicht lange auf dem Lande dauern 2 V.— *2. A. (M.) cirrhata. | Fa Pallas Spic. zool. VI. t. 1. $ Vieill. Gal. 296. Schwarz, mit weißem Gefiht und gelblihen gefchligten, hinter dem Auge wurzelnden und zur Seite des Halſes zurüd: —— Federn. Auf Kamtfchatka, V. ‚Herr Temmingk unterſcheidet unter dem Namen Phale- ris ——— die Gattungen mit minder hohem N 8, A. (Ph.) cristatella. le ie Vieill. Gal. 297. miblidson id Ad Temm. col, 200. Staryque. — Pallas Spic. zool. V. t. 2. e .[Choris, Atlas T. XI.) Alea pygmaea der junge. Etwas größer ald eine Wachtel, obenher. ſchwarzbraun, un⸗ tenher heller, ins Graue, mit weißem Steiß. Am Kopfe ſtehen mehrere lange zerſchlitzte weiße Federn, und auf der Stirn ein nach vorn gekruͤmmter ſteifer Seberbulh, deren Federn — geleimte Baͤrte haben. Von Japan bis zur ————— D. *4. A. (Ph.) psittacula. —J Pallas Spic. V. t. 2. Alca tetracula ib. t. 4 iſt der junge. Schwarzbraun, mit einem‘ weißen Fleck über und unter dem Zuge. ‚Der Schnabel hat nur eine ae und ift roth. Sn der Südfee. BD. U. ALCA Cüv. ') Eigentliche Alken. Pingowin. Ihr Schnabel ift länger und von Geftalt einer Mefferktinge; ; an feiner Bafis befinden fich Federn bis zu den Nafenlöchern; ihre Zlügel find entfchieden zu Elein, um fie ſchwebend zu erhal⸗ ten, und ſie fliegen gar nicht. A. oder Mormon glacialis Leach Teint nur eine . Varietät IK feyn. Ki 1) Alca, Alk, Auk, ber Name der Alken auf den Fardern * im noͤrdlichen Schottland. Der Name Pingouin, den. anfänglic) die Holländer den Fettgänfen der fühlichen Hemifphäre gaben, deu t ihre dlige Fettheit an. ©. Clusius exot. 101. Buffon hat dieſe enen⸗ nung ausſchließlich auf die nordiſchen Alken uͤbergetragen. Shwimmvdgel. Aptenodytes. 909 Wir ſehen bisweilen an unſeren Kuͤſten im Winter: 5. A. Torda. Der Tord⸗ nr Alca Pica @m. Enl. 1004. Der alte 1003. EN U Edw. 358. 2.. Im Sommerkleibe. ls J Brisson VI. 8. 2. br Brit. zool. pl. H. Pi Obenher ſchwarz, untenher weiß, ein Sig Steeif — dem Fluͤgel, und einer ober zwei auf dem Schnabel. Das Männ: hen hat noch außerdem eine ſchwarze Kehle und einen weißen Streif vom Auge zum Schnabel. Die Größe diefes Vogels ift ungefähr. die einer. Ente. s sun 6. A. impennis L. , Der große Al, ehr. Ho Buffon IX. 29. — Mrd Enl. 867. His | sg? Edw. 147. Naͤhert ſich der Groͤße einer Gans; in Heiner Färbung gleicht er dem vorigen, aber fein Schnabel ift ganz ſchwarz, mit acht bis zehn Furchen gezeichnet, und zwiſchen Schnabel und‘ ‚Auge befindet‘ ſich ein eiförmiger weißer Fleck. Seine Flügel find "im Berhältniß Eleiner als die irgend eines anderen Vogels vier Gefchlehts. Man fagt, daß. er nur ein, großes, prrpurſawig ge⸗ flecktes Ei lege. Das Geſchlecht 3. APTENODYTES L. Manchot. Betsens Pinguin ae ift noch‘ weniger flughaft als das der Alken. Shre — 7* 5 gel ſind nur mit Spuren von Federn beſetzt, auf den erſten Blick wie Schuppen ausſehend: ihre Fuͤße, weiter hinten angebracht als bei irgend einem Vogel, tragen den Körper nur, indem fie fi) auf den Tarfus flügen, der hier breit wie die Sohle eines Säugthieres ift, und in deſſen Innerem man drei an ihren En- den verbundene Knochen findet. Diefe Vögel haben übrigeng einen Eleinen, nach innen gerichteten Daumen, und ihre drei Bor: derfinger find durch eine ganze Schwimmhaut vereinigt. Man findet fie nur in den ‚ Polarmeeren, wo fie bloß um zu brüten ans Land Eommen. Sie gelangen zu ihrem Nefte MR indem fie mühfam auf dem Bauche dahin rutſchen. 1 x 916 Vena end. Nach ihrem Schnabel kann man Dr in det Untergefehlech- ter eintheilen: —* X 4 I. APTEN ODYTES Cuv. —— Mit langem, duͤnnem, zugeſpitztem Schnabel, die Oberkinn⸗ lade gegen die Spitze hin etwas gebogen, auf ein Drittel ihrer Länge mit Federn bedeckt, wo dann die Nafenlöcher ſtehen, von —— bis zur Spitze eine Furche laͤuft. ir MR A. patagonica Gm, The king. „, Enl., 975. bon der Größe: einer Gans [bis 3 Hoc], obenher ſchiefer⸗ Da untenher weiß [an der Bruft filbergrau] ‚ ein. ſchwarzes Ger ſicht und Kehle, mit einer citronengelben Binde umgeben [zivei völig [hwarze Streifen an den Hüften]. Lebt in; großen Heer: den in der Gegend der magellanifchen Meerenger und. bis nad) Neu-Guinea. Ihr Fleiſch, wiewohl ſchwarz, ift eßbar. II. CATARRACTES Briss. Gorfou !)_ . "Haben einen Narken, wenig zuſammengedruͤckten, ſpitzen Schna⸗ bel mit abgerundetem Rüden, die Spitze ein wenig gebogen. var e Rinne vom Nafenloch an endiget ſchief beim unteren Dritt⸗ il des Randes. F A (C.) Ce Gm. ke Gor, for sauteur. Macaroni. Enl. 984. Vieill. Gal. 298. Blumenbach Abb. ©. 46. So ‚groß toie, eine ftarfe Ente, obenher ſchwarz, untenher weiß mit einem weißen oder gelben Federbuſch auf jeder Seite des Hinterkopfes. Man findet ihn in der Gegend der Maluinen und Neuhollands. Er ſpringt bisweilen beim Schwimmen uͤber das Waſſer in die und legt ſeine Eier in ein Loch auf der. Erde, gs, A. (C) Catarrhactes. 4 J Edw. 49. Obenher braunroth, untenher „weiß, die Enden der Flügel Or 7 Schnabel und Fuͤße roth. In der Suͤdſee. V. 1) Gorfou aus, —— it ber Name des großen Alks auf den — ©. Clusius exot. 367. Catarrhactes iſt der griechiſche Name eines fehr vei ehiebenen Bone, der fehr gut flog, und fi ‚von der Höhe auf feine e herabftürzte. · Wahrſcheinlich eine Art Shwimmvögel: Aptenodytes. 911 *4. A. (C) papua rl... Hi per 'Sonnerat 2e a BR N RENTEN "Wieill. @al.:299;,:, 7. me Bltutichſchwatz mit ganz ER Sf) NW 6, gen und Schwanz; über dem Auge weg um den Kopf herum ein weißer Streif; Unterfeite und Flügelfpigen weiß; Schnabel und Füße roth. Zwei Fuß lang. Auf Neu: Bahr den * pusinſeln, Falklandsinſeln ꝛc. A. (C.) minor Lath. ’ Dath. Syn. IM. t. 108% iten "srarcig haare SL Schieferblau, ins‘ Men PR: ind. um die Pi: weiß; der Schnabel ſchwarz, die Füße Ban 15 Zoll lang. Auf Neufeeland. V. It. SPHENISCUS Briss. *) Ihr Schnabel ift gerade, sufammengedrüdt, an der Safıs unregelmäßig gefurcht, ‚die Spige der Oberkinnlade hakenförmig, die der Unterfinnlade BAUR: die n Naſenloͤcher in der Mitte ſtehend. * ER 6. A. (Sph.) demersa L. Jackass. Ent. 332 und 10056. Obenher ſchwarz, untenher weiß, der Schnabel JJ wit einer weißen Binde in der Mitte, , Das Männchen hat überdem eine weiße Augenbraue, ſchwarze Kehle, und eine ſchwarze Linie auf. der Bruft, die ſich nach jeder Hüfte, hin fortſetzt. Lebt, zu⸗ mal in der Gegend des Caps, wo er in. Seren, niſtet. rl A. (Sph.) torquata —* Sonnerat Ir Vöy. 114. fcheint dag Weibchen der demersa zu feyn. Wind = Die zweite Samilie, die der . LONGIPENNES, oder weitfliegenden Schwinmuögel, ! begreift Vögel ber hohen See, bie kraft Ihrer ſtarken Flug: fähigkeit ſich überall verbreitet haben, und welche die Schiffer 1) Spheniscus, von Moͤhring den Papageitauchern, von Bri fon ben Settgänfen beigelegt. Von Zprv, Keil nö 3 z 912 — Bo gen. auf allen Meeren antreffen. Man erkennt ſie an ihrem freien oder ganz fehlenden Daumen, an ihren ſehr langen Zlügeln und ihrem ungezähnelten Schnabel, der aber bei dem erſteren Ge: ſchlechtern an der Spise hafenförmig,. bei den übrigen einfac) zugeſpitzt iſt. Ihr unterer Larynx hat an jeder Seite nur einen eigenthuͤmlichen Muskel, Ihr N if keit und ur Blind» —— kurz. 4. PROCELLARIA L. Ss tur m dv 09 el. Pätrel Sie befigen einen am Ende hafigen Schnabel, deſſen Extre⸗ mitaͤt wie aus einem in das Übrige eingelenkten Stuͤck zu. beſte— hen Ihre Naſenloͤcher find in eine auf dem Rucken des Oberfchnabels liegende Röhre vereinigt; ihre Füße haben, ftatt des Daumens nur einen in die Ferfe eingefügten Nagel. Es find unter allen Schwimmvögeln diejenigen, die fich beftändig am meis teten vom Lande entfernt halten. Daher find fie bei Annähes rung eines Sturmes oft genoͤthigt, auf den Schiffen oder Felſen einen Zufluchtsort zu ſuchen, weshalb ſie Ungewittervoͤgel heißen. Der Name Peirel (Eleiner Peter) kommt von ihrer Ges wohnheit, auf dem Waſſer zu laufen, wobei fie ſich mit ihren Flügeln helfen. Sie machen: ihr Neft in. Selfenlöcher *), und fprigen auf die, welche fie angreifen, einen öligen Saft, mit dem ihr Magen ſtets angefüllt zu feyn fcheint. Die meiften Gattun⸗ gen bewohnen die Meere des ſuͤdlichen Polarkreiſes. C. Nach Hrn. Graba (l. c. 175), der die gemeine Gattung unterfuchte, ‚find die Lungen bei diefen Vögeln fehr Elein, und den Magen bemerkt man kaum, denn er erfcheint nur wie ein ziwis ſchen Schlund und Därmen gefchlungener Knoten, mit Thran erfüllt. Herz, Leber und der Blinddarm find aber groß. Die Nafenröhrenlöcher find oft ungleich hoch oder groß, bisweilen ift nur eines, aber auch wol ihrer drei. V. I. PROCELLARIA insbefondere nennt man bie mit abgeflugter Unterkinnlade. Die größte Gattung 1. Pr. gigantea Gm. Der Riefenfiurmvogel,, BEE: seur d’os oder Quedranta huessos Lath. Syn, III. t. 100, 5) Und nad Du Graba —— ©. 174) in dad —— * Mauern und Waͤnde, we man es entdedt, wenn man EN eine Rise hinein ruft. J V. Schwimmvoͤgel. Procellaria. 913 bewohnt nur die füblichen Meere und übertrifft an Größe eine Gans. Sein Gefieder iſt ſchwaͤrzlich. Es giebt mehr ober minder weiße Varietaͤten. In denſelben Meeren trifft man: 2. Pr. capensis L. Le Damier. Pintad ec. Enl. 964. —* So groß wie eine kleine Ente, obenher ſchwarz und weiß gefleckt, untenher weiß. Die Schiffer erwaͤhnen oft dieſes Vogels. An unſeren Kuͤſten ſehen wir bisweilen: 3. Pr. glacialis L.. Der Fulmar. Petrel de St. Kilda. Enl. 59. Brit. zool. pl. M. f. 1. Weiß, mit afıhgrauem Mantel, Schnabel und Füße gelb, von der Größe einer ſtarken Ente. Niftet auf den fleilen Küften der beitannifchen Inſeln und iſt im ganzen Norden zu Haufe. *4, Pr. harlie [hasitata]. Procellaria hasitata. Col. 416. Procellaria hasita et leucocephala Forster. Mit Eegelförmigem Schwanz, weiß, mit runder ſchwarzer Scheitelplatte, und fchwarzbraunen Flügeln, Rüden und Ober: fhwanz. Der Schnabel ſchwarz, die Füße gelb, der Vordertheil der Schwimmhäute ſchwarzbraun. In der Südfee. V. *5. Pr. Berardi. Freycinet 37. Obenher ſchwaͤrzlich, untenher weiß, der Schnabel fehwarz, weiß gefledt, die Füße bleifarbig. Auf den Malouinen. V. *6, Pr. cinerea Lath. i Aſchgrau, untenher weiß, mit ſchwarzem Schwanz, der Kopf hellgrau. V. *7. Pr. desolata Lath. Gruͤnlichgrau, untenher und an den Backen weiß. Bei ausgeſpreizten Fluͤgeln eine dunkle Querbinde uͤber den Ruͤcken weg zeigend. Schnabel und Füße gelb. Auf Deſolation-Island *). V. *) Sch vermuthe unter dieſen Arten * manche Varietaͤten oder a a V. 58 914 Böbgei. Gewiſſe Eleine Gattungen: II. THALASSIDROMA Vigors, mit einem etwas Fürzeren Schnabel und höheren Füßen, und fchwarzem Gefieder, find bei den Seefahrern zumal unter dem Namen Ungemwittervögel bekannt. Der gemeinfte: 8. Pr. (T.) pelagica L. Der Fleine Sturmpogel Brisson VI. XII. 1. Wilson Am. VII. 59. 6. Edw. 90. Darmftädter deutfche Ornithologie. ift nicht viel größer als eine Lerche, hochbeinig, ganz braun, außer dem weißen Bürzel und einem weißen Streifen am Ende der großen Flügeldedfedern. Wenn er fih auf die Schiffe flüchtet, fo ift dieß ein Zeichen herannahenden Sturms. €. — Sch füge hier die Bemerkungen des Hrn. Graba hinzu. Irrig hat man die erſte Schwungfeder als die laͤngſte angegeben; ſie iſt im Gegentheil um vier Linien kuͤrzer als die BR und dritte, welche die längften find. Der Vogel ift obenher mattglänzend ſchwarz, ins Braune fhimmernd; der Kopf ganz ſchwarz, bei einigen mit brauner Stirnbinde. Der Bürzel bildet eine weiße Binde; die weiße Flüs geibinde findet ſich nicht bei allen, die Unterfeite ift matt rußfarb. Das Gefieder ift weich und did. Es iſt ein harmlofer melan: holifcher Vogel, der im Ganzen fehr verborgen (f. oben ©. 912 vom Neft) lebt und Leicht zahm wird. BD. *9, Pr. (T.) oceanica Forst. Enl. 933. ift eine der vorigen fehr ahnliche Gattung. *10. Pr. (T.) Leachii Temm. Ae. de Phil. VI. t. 9. £. 1. Schwarz, zu ben Seiten des After und an den unteren Schwanzdedfedern weiß. Auf St. Kilda nicht felten. V. *11. Pr. (T.) Wilsonũ Ch. Bonap. Wilson VI. 60. 6. id, Ac. of Phil. VI. t. 9. £. 2. Kopf, Hals, Mantel und Unterfeite rußbraun, mit helfen Enden der Dedfebern ; ; Schwingen und Schwanz rein ſchwarz, Buͤrzel und obere Schwanzdeckfedern rein weiß. Bisweilen auch einige Schwanzfedern an der Baſis weiß. Nordamerika. V. Shwimmpögel. Procellaria 95 *42. Pr, (T.) Fregatta Lath. Rochef. Antill. p. 152. Obenher fchieferfchwarz, am Scheitel und Buͤrzel ins Blau⸗ liche; Baden und Unterfeite weiß. Unter dem Auge ein aſch⸗ blauer Fleck. Acht Zoll lang. Im füdlichen Ocean. V *13. Pr. (T.) marina. Vieill. Gal, 292. Ruͤcken und Mantel braun; Scheitel, Zügel, Naden und Buͤrzel afchblauz Geficht und Unterfeite weiß; der Schnabel nicht fehr gebogen , die Füße Schwarz, hoch, und die Pfoten etwas groß. Sm füdlichen Dcean. V. Wir trennen mit Briſſon IH. PVPFFNVUSI diejenigen, bei welchen ſich das Ende der Unterkinnlade mit dem der Oberkinnlade nach unten richtet, und wo die Nafenlöcher, wiewohl roͤhrig, ſich nicht mit einer gemeinſchaftlichen ffnung gu fondern mit zwei verfchiedenen öffnen. She Schnabel ift nad) Verhaͤltniß geftreckter. 14. Pr. (P.) Puffinus Gm. Der Puffin. Puffinus cinereus. Enl. 962. Obenher afchgrau, untenher weißlich, mit fchwärzlichen Fluͤ⸗ gen und? Schwanz Der junge Vogel ift dunkler. Won der Größe eines Naben. Findet ſich in faft allen Meeren. Man hat lange Zeit eine andere Gattung 45. Pr. (P.) Anglorum Temm. Edw, 359. mit jenem Puffin verwechfelt, die aber nicht größer tie eine Schnepfe ift, obenher ſchwarz, untenher weiß, in unfäglicher Menge an den Küften des nördlichen Schottlands und deſſen be nachbarten Inſeln haufet, und den die Eingeborenen dort zum Mintervorrath einfalzen. ir *16. Pr. (P.) obscura. Vieill. Gal. 301. J —— der Name unſerer zweiten Gattung, an ie ſchotti⸗ ſchen Kuͤſten. *) Vergl. vorher ©. 912. 58 * 916 Böigel. Obenher ſchwarz, untenher weiß, an den Seiten der Bruft braun gefledt. Zwoͤlf Boll lang. Die Füße find Eurz, ſtehen weit hinten, ihre Zehenhaut ift orangegeld. Auf der Ofterinfel, an den »nordamerikanifchen, englifchen, ja auch franzöfifchen Küften. 8, *Pr. pacifica oder fuliginosa White 252, vielleicht nicht verſchieden von Pr. aequinoctialis. Edw. 89. 2. Die Seereifenden fprechen bisweilen unter dem Namen von Petrel's, von Vögeln des füdlichen Polarkreifes, welche zwei eigene Gefchlechter bilden Eönnen: | IV. HALODROMA Til. melche mit dem Schnabel der Sturmpögel oder Puffine eine ausdehnbare Kehle wie die Cormorane befäßen, und denen ber Daumen ganzlih, wie den Albatroffen, fehlte. *17. Pr. (H.) Urinatrix @m. [Voy. de Duperrey t. 46. Puffinaria Garnotii Less.] Obenher ſchwarzbraun, untenher filberweiß, mit ſchwarzem Kinn. k V. V. PACHYPTILA Ill. Prion La Cep. welche, im Übrigen den Sturmvögeln ähnlich, getrennte Nafen: Löcher wie die Puffins, einen an der Bafis breiten Schnabel, und deffen Rand inwendig mit fenkrecht ſtehenden, fpigen, fehr feinen Blättern, nach der Art wie bei den Enten, befest haben. *18. Pr. (P.) vittata und coerulea Forst. Pötrel Bleu, Acht Zoll lang, wie der vorige, obenher afchblau, an Kopf und Flügeln dunkler. ine fhmwärzlihe Binde über die Flügel und den Bürzel. Auf dem Schwanz ein blaulicher Streif; Unterfeite des Körpers und Unterflügel weiß. Unter dem 58° füdl. Breite angetroffen. V. 5. DIOMEDEA L. ) Albatros. Es ſind an Groͤße die maͤchtigſten Waſſervoͤgel. Ihr großer, ſchneidender, ſtarker Schnabel hat deutlich ausgezeichnete Naͤhte 1) Diomedea, ein alter Name gewiſſer Vögel auf der Diomeds⸗ infel bei Tarent, von denen man fagte, fie bewilllommten die Griechen und ftürzten fi) auf die Barbaren. Was das Wort Albatros betrifft, fo fehe ich, daß die erften portugiefifchen Seefahrer die Zölpel und an- Schwimmodgel. Diomedea. 917 und endiget in einen großen Haken, der an denſelben eingelenkt ſcheint; die Naſenloͤcher haben die Geſtalt kurzer Rollen, die auf der Seite des Schnabels liegen; ihre Füße beſitzen keinen Dau— men, und nicht einmal den kurzen Nagel, den man bei den Sturmvoͤgeln wahrnimmt. Sie bewohnen alle Meere der füds lichen Halbkugel, nähren fi von Fifchrogen, Mollusten u. f. w. [zumal Sepien, todten Walfifchen, aber nicht, wie es fcheint, von Fifchen]. Die den Seefahrern am beften bekannte Gattung: 1. D. exulans L. Der Albatros. Enl. 237. Vieill. Gal. 293, beißt im FSranzöfifchen bei ihnen Mouton du Cap, wegen feiner Größe, weißem Gefieder mit ſchwarzen Flügeln [gelbem. Schna= bel und rothen Füßen], und weil er zumal jenfeits des Wende: Ereifes des Steinbods haufig if. Die Engländer nennen ihn. auch das Kriegsfhiff x. Er ift ein großer Feind der fliegenden Fifche.. Er macht ein Meft von erhöhter Erde und legt zahlreiche und fchmadhafte [Tangovale] Eier hinein. Man behauptet, feine Stimme fey fo ſtark wie die eines Efels. [Seine Jungen fprigen Ol aus dem - Rachen wie die Sturmvögel.] ' Man hat verfchiedene mehr oder minder braune oder ſchwaͤrz⸗ liche Albatroffe [in den Schwärmen fieht man oft eine ganze Menge vollwüchfige von der verfchiedenartiaften Färbung] beobachtet, aber bis jetzt noch nicht ausmachen Eönnen, in wie weit fie bloße Va— rietäten oder eigene Gattungen bilden. Dahin gehört 3. B. *2. D. spadicea. Obenher von ſchokolatebrauner Farbe, mit ſchwarzem Schna: bel; Stirn, Baden und ganze Unterfeite nebft Füßen weiß, V. Sicherer find: ö *3, D. brachyura Temm. Enl. 963. In den antarctifchen Meeren der Südfee, zwifchen Sapan und den Südfee- Infeln. V. dere Seevoͤgel Alcatros oder Alcatras genannt haben. Dampierre hat diefes Wort auf das gegenwärtige Gefchlecht übergetragen; Grew in Albitros, und Edwards in Albatros verwandelt. y18 ge 4. D. melanophrys — Col, 456. Blendend weiß, nur um die YAugengegend ſhwaͤrglich; mit blauſchwarzem Rüden und ſchieferſchwarzem Schwanz. Der mid: tige, am Ende ſtark hakige Schnabel ift orangegelb wie die —— Beim Cap gemein, 5. D. chlororhynchos. Lath. V. t. 94. Col. 468. Mit rein weißem Körper, ſchwarzen Flügeln und etwas graufhmarzem Schwanz. Die Wangen etwas graulich. Der Schnabel fhwarz, mit gelbem Ruͤckenſtreif; die Füße im a. rothgeld. In den füdlihen Meeren. 6. D. fuliginosa, Col. 469. Schiefergrau, mit f[hwarzbraunen Flügeln, Eürzerem, mit einer Rinne verfehenen Schnabel, langem, zugefpigtem Schwanz und rothgelben Füßen. Um die Augen ein Kreis weißer Feder⸗ hen. Variirt auch ganz ſchwarz, und mit weißem Bauch. Im Südmeer nicht felten. V. 6. LARUS L.1) Moͤve. Mowe. Mit zufammengedrüdtem, geftredtem, zugefpigtem Schnabel, deſſen Oberkinnlade nad) vorn hin gebogen ift, die untere nad) unten einen hervorfpringenden Winkel bildet. Die etwa in der Mitte ftehenden Nafenlöcher find lang, ſchmal und durchbrochen; ihe Schwanz ift dicht, ihre Füße ziemlich) ho, ihe Daumen kurz. Es find feige, gefräßige Vögel [die wahren Geier des Mee- res], in unfäglicher Menge an den Küften ſchwaͤrmend, fich von allen Arten Fifchen, Aas u. dergl. nährend, im Sand oder in Belfenlöhern niftend und nur wenig Eier legend. Wenn fie fich ins Innere des Landes begeben, fo ift e8 ein Zeichen von fchlech- tem Wetter. Es giebt mehrere Arten an unferen Küften, und da fich ihe Gefieder mit dem Alter fehe ändert, fo Hat man deren Zahl fehr vervielfältig. Im Allgemeinen find fie in der Sugend grau[sbraun] gefledt. 1) Larus, der griechifche Name diefer Vögel. Gavia lateiniſch, daher Gabian im Provenzaliihen. Im Franzöfifchen nennt man fie Mauves oder Moueties, von ihrem deutfchen Namen Möve. Der zuerft von Feuillée gebraudhte Name G@oeland ift nur eine Verftüms melung ihres englifchen Namens @ull, Gull- ent. * Schwimmvoͤgel. Larus. 919 Buffon nennt: a. Goelands die din Gattungen, die an Größe eine Ente übertreffen: 1. L. marinus L. (und naevius), Die Mantelmdve. Enl, 990 und 266. welche, anfangs weiß und grau gefledt, zulegt völlig weiß mit ſchwarzem Mantel wird. Der Schnabel ift gelb, oben mit rothem Fleck. Die Füße röthlich. 2. L. glaucus L. Die Burgemeifter-Möve. Die große weißfhwingige ne J Naumann 1. Ausg. 36. Nicht kleiner; unterſcheidet ſich nur durch den hell-aſchgrauen Mantel. Der junge Vogel iſt ebenfalls gefleckt. Herr Temmingk unterſcheidet davon: *3. L. argentatus Lath. Die ſilbergraue Möve. Enl. 253. Weiß, mit graublauem Mantel, die erften zwei Schwung: federn mit ſchwarzer Spige, woran ein weißer Fleck; die übrigen Schwungfedern weiß *). V. *4. L. melanocephalus. Die ſchwarzkoͤpfige Moͤve. Weiß, mit blaugrauem Rüden und eben fo gefaͤrbter Wur— gelhälfte dee Schwingen. Im Sommer der Kopf und Oberhals ſchwarz, untenher roſenroth. Schnabel und Füße roth. V. b. Zleinere Moͤven. Mauve oder Mouelie B. 5. L. fuscus L. Die Haͤringsmoͤve. Larus flavipes Meyer. Friſch 218. Naumann 1. Ausg. f. 51. B. ; . Völlig weiß, außer dem ſchwarzen Mantel. Die u gelb **). i 6. L. eburneus Gm. Die weiße Möpve. Enl. 994. *) Herr Brehm unterfcheibet noch davon einen Larus argen- teus und einen argentatoides. *) Hiervon unterfcheidet Hr. Lihtenftein noch L. dominicanus mit ftärkerem Schnabel und dunklerem Mantel, V. 0 0 diem Völlig weiß, mit ſchwarzen Füßen. Auf. Grönland und Spigbergen. Verirrt fi bisweilen nach Europa. 7. L. eyanorhynchus Meyer. Die Sturmmöve Die blaufüßige Möpve. | [L. canus L.] Enl. 977. Brisson VI. XVI. 2. Sn ihrem legten Alter ſchoͤn weiß, mit afchgrauem Mantel, Die erſten Schwungfedern find zum Theil fchwarz, mit weißen Flecken an der Spitze; Schnabel und Füße bleifarbig. Lebt viel von Mufcheln, 8. L. ridibundus. Die Lahmöve. Die rothfüßige Möve. Larus hybernus und L. erythropus Gm. Enl. 969. 970. Brisson VI. XVII. 1. Der vorigen ziemlich ähnlich), außer daß fie im SugendEfeide eine ſchwarze Schwanzfpige und Schwarz und Braun auf den Flü: geln hatz der Kopf der erwachfenen wird im Frühjahr braun und bleibt den ganzen Sommer durch fo (Enl. 970). Schnabel und Füße find mehr oder minder roth. Ihr Name Eommt von ihrem Gefchrei. *9, L. atricilla. ‚Pallas Nov. Comm, Petrop. XV. 22. 2. Catesby I. 89. “ Wilson Am. IX. 74. 4. unter dem Namen Larus ridibundus, Weiß, mit grauem Rüden und Flügeln, und fchwarzem Kopf und Schwingen. Schnabel und Füße dunkel blutroth. Nordamerika. BV. **10. L. maculipennis Licht. Der vorhergehenden ahnlich, hat aber eine breite ſchwarze Binde auf der Unterfeite der Flügel, Bei Montevideo. V. *11. L. leucopterus [Fader). [Larus glaucoides Meyer.] Mit afchblauem Mantel und filbergrauen Schwungfedern mit weißen Spigen, die über den Schwanz hinausragen. a bel und Füße citronengelb. Sm hohen Norden. V. *12. L. cirrocephalus Vieill. L. poliocephalus Licht. Vieill. Gal. 289. # Shwimmpögel. Larus. 921 Kopf und Mantel blaulich=afchgrau, Hals, Bruft, Bauch, Schwanz und Eleinere Schwungfedern weiß; die großen Schwins gen bis zur Spige ſchwarz. Schnabel und Füße roth. ln **13, L. Ichthyaötos Pallas. Rüppell Atlas ©. 17. Weiß, mit ganz ſchwarzem Kopf bis zur Mitte des Halfes; die Augenlider weiß, der Rüden afchgrau , die Schwingenfpigen ſchwarz; der Schnabel rothgeld. Im Ganges, dem rothen und dem Eafpifhen Meer. V. *14. L. leucophthalmus Licht. Col. 366. Der Kopf bis zur Kehle herab ſchwarz; ber Hinterhals, bie Bruft, der Bauch und der Schwanz rein weiß; im Naden ift fie afchblau, welches auf dem Rüden und den Flügeln in graubraun übergeht; die Schwungfedern find ſchwarz; am Flügel: gelenk und dem Ende der großen Flügeldedfedern weiß. Der Schnabel coralfenroth mit ſchwarzer Spige, um das Auge ein weißer Kreis, die Füße orangegelb. An den Ufern des rothen Meeres, *15. L. Sabini Leach. Xema Sabini. [Ross Voy. to Baffinsbay pl. 15.] [Linn, Transact. V. XII. t. 29.] Weiß mit blaßgrauem Mantel und bleifarbigem Kopf und Dberhals, mit einem ſchwarzen Ning eingefaßt. Schwingen und Schnabel ſchwarz, legterer mit gelber Spitze. Fuͤße ſchwaͤrzlich, der Schwanz gegabelt, kuͤrzer als die ——— In den Po⸗ largegenden. V. 4 —— **16, L. melanorhynchos T. Col. 504, Untenher weiß, ind Roſenrothe, mit bleigrauem Kopf, blaße grauem Mantel, weißen Schwingen mit ſchwarzem Ende und weißer Spige, rothen Füßen und ganz ſchwarzem Schnabel, Suͤd⸗ amerikaniſche Kuͤſten. Chili. V. *17. L. minutus. Falk Reife II. 24. [Naumann 36. f. 71.] Weiß, mit fchwärzlihem Scheitel, Naden, einem halle Sek vor den Augen und an den Ohren. Rüden und Mantel 922 Bdgel. blaugrau, Innenſeite der Flügel ſchwaͤrzlich. Schnabel und Sir dunkelroth. Nur 14 Zoll lang. Im Norden. **48. L. Audouini Payraudeau *). Col. 480, Weiß, mit afchblauem Rüden und Zlagelnʒ die Schwung» federn ſchwarz, jede Feder am Ende mit einem weißen Fleck ge⸗ ziert. Iris und Schnabel roth mit zwei ſchwarzen Querſtrichen, Fuͤße ſchwarz. An den Kuͤſten von Sardinien, zumal aber von Corſika. V. *19. L. melanurus T. Col. 459. Zilefius b. Krufenftern T. LVII. Kopf, Hals, Bürzel und Unterfeite weiß. Mantel, Rüden und Stügel heil=fchiefergrau; die Deckfedern mit weißer Spitze; Schwingen ſchwarz, ebenfalls mit weißer Spige, der Schwanz ſchwarz mit weißem Einfaß; Augenkreife und Schnabel gelb, lege terer mit vorher Spige und ſchwarzem Querband. An den Küs ften von Japan und Gorea. 20. L. tridactylus und L. rissa. Die dreizehige m be. Brisson VI. XVI. 1. uno XVII. 2. Der grauen und der Lachmöve ſehr ähnlich, aber durch einen ſehr Eurzen, unvollftändigen Daumen unterfchieden. Jung ift fie braun und ſchwarz gefledt. Enl. 387. Man hat mit Recht von den vorigen unterſchieden: ‘ I. LESTRIS Ill. :) Die Raubmöven, Stercoraire, Labbe, bei denen die hautigen Nafenlöcher, die noch uͤberdem größer als bei den andern find, die Nafenöffnung noch weiter an die Spige und den Rand hin verfegen. Ihr Schwanz ift zugefpist. Sie verfolgen die Eleineren Möven mit Wuth, um ihnen das, mas fie feeffen, abzunehmen, ja feldft, wie man behauptet, ihren Koth zu verfchlingen. Daher ihr Name. 21. L. (L.) parasiticus L. Die Schmarotzerraub⸗ möve. Le Labbe à longue queue. Enl. 762. Edw. 148, *) Payraudeau Ann. des sc. naturelles 1826. Aout. p.460 sq. 1) Anoroıs, Räuber, der Name diefer Vögel bei den f webifchen Fiſchern. Hr. Vieillot hat dieß in Stercoreus verwandelt. Shwimmoögel, Sterna. 923 Dbenher dunkelbraun, untenher weiß; die zwei mittleren Schwanzfedern find noch einmal fo lang als die anderen. Bei uns ift fie felten. Sung ift fie ganz braun. Dann iſt & L. cerepidatus Gm. Enl. 991. oder beffer Edw. 149. Die Polargegenden nähren noch: 22. L. (L.) — J Die große Raubmöpe. fua. [Voy. de Freycinet pl. 38.] Brit. zool. pl. L. 6. + Von der Größe einer Mantelmöve, braun, die Bafis der Schmwungfedern weiß. GC. [Die mittleren Schwanzfedern übers ragen die anderen nur um 14 Zoll. Junge und alte Vögel fehen fih ganz gleich.] und eine andere: 23. L. (L.) pomarinus Temm. Die breitfhwänzige . Raubmöpve, von der Größe einer gewöhnlichen Möve, obenher braun, unten: her weiß, mit einem braunen Halsband auf der Bruſt !). 7. STERNA 2.2) Seefhwalbe. Entlehnen ihren Namen von den außerordentlich langen und fpigen Flügeln, dem Gabelfchwanz und den Eurzen Füßen, die ihnen einen den Schwalben ähnlichen Anftand und Flug geben. Ihr Schnabel ift fpigig, gerade, zufammengedrüdt, ohne Vorſprung noch Krümmung. Ihre an der Bafis flehenden Nafenlöcher find laͤnglich und theilweife durchbrochen. Die Schwimmhäute, welche ihre Zehen vereinigen, find ſehr ausgefchnitten; daher fchwimmen fie denn auch nur wenig. Sie fliegen pfeilfchnell und in jeder Richtung über dem Meer, flogen lautes Geſchrei aus und holen fehe gefchift von der Oberfläche des Waffers die Mollusten und Eleinen Fifhe weg, die ihre Nahrung ausmachen. Sie gehen auch weit ins Land hinein auf Seen und Flüffe. 1) Sch möchte nicht wagen, bie Shentität des Lestris Cataractes Freycinet 38. und des Stercoreus pomarinus Vieill. @al. 288. mit den obengenannten Gattungen zu behaupten *). 2) Sterna ift ihr von Zurner latinifirter englifher Name Stern ober Tern, den Gesner angenommen hat. *) Nach 6 Fi EL a Ya Zemminat it Vieillot' s Figur nichts weiter N 924 Bögel. Auf unſeren Suͤßwaſſern iſt im Fruͤhling die gemeinſte: 1. St. Hirundo L. Die rothfüßige Seeſchwalbe. Pierre - Garin, Enl. 937. Friſch 219. Naumann 37, f. 52. Wilson VII. 60. 1. Meif ift fie weiß, mit hell-aſchgrauem Mantel, fchwarzem Scheitel, rothen Füßen und rothem, an der Spige ſchwarzem Schnabel. Sie ift einen Fuß lang, Elaftert aber wenigftens zwei. 2. St. minuta L. Die Zwergfeefchwalbe. Enl. 996. Wilson V. 60. 2. Naumann 38. f. 55. | Unterfcheidet fich von der vorigen nur dadurch, daß fie um ein Dritttheil Eleiner ift und eine weiße Stirn hat. 3. St. cantiaca Albin. Die weißgraue Seefhwalbe. Albin II, LXXXVIII. Iſt größer als die vorhfüßige, und die Spige ihres Schne- bels ift geld. Die junge ift die St. striata Gm. Lath. VI. t. 98. 4. St. caspia Pallas. Sparrm. Mus. Carlson. LXI. Meyer deutſch. Vögel IL. VI. Savigny Egypte ois. pl. IX. f. 1. ift die größte unferer Gattungen, weiß, mit afchgrauem Mantel, der Hinterkopf ſchwarz und weiß gemifcht, der Schnabel roth, die Füße ſchwarz. 5. St. nigra L. (St. fissipes und St. naevia). Die fhwarzgraue Meerfhwalbe. Enl. 338 und 924. Friſch 220. Mit weniger tief gefpaltenem Schwanz. Sun; ift ihe Mans tel ſchwarz gefledt. Alt, ift er faft gaͤnzlich ſchwarzgrau. ©. ’ Der Vogel ift obenher aſchgrau ing Schieferfarbige, Kopf, auch die Kehle der alten ſchwarz, übrige Unterfeite ſchwarzgrau, der After weiß. Die Züße find ſchwarzroth. V. Unter den auslaͤndiſchen ſind zu bemerken: 6. St. Inca Less. et Garnot. Voy. de la Coq. Zool. pl. 47. Shwimmpögel. Sterna. . 925 Schwarz, ins Schieferbraune, mit rothem Schnabel und Süßen, eine [weiße] Binde auf den Baden, und die Ohrfedern herabhängend und weiß. [Genauer fchieferblau, mit einem weißen, langen, am Ende frei hängenden Schnurrbart auf jedem Baden, weißen Dedfederfpigen, Earminrothem Schnabel und orangegelben Züßen.] An den peruanifchen Küften. —B *7. St. Dougallii Montag. Vieill. Gal. 290, Dbenher fo wie am Bauche blaugrau, mit ſchwarzem Shi tel, Naden und außerfter Schwungfeder; Worderfeite bis zum Bauche herab weiß, an der Bruft rofenroth überlaufen; die zwei Außerften Schwanzfedern fehr lang und zart. Der Schnabel ift ſchwarz mit rother Bafis, die Fuͤße roth. An den englifchen Küften bis Norwegen. V. - *8. St. anglica. Wilson Am. VII. 72. 6. St. aranea. Auch) in Deutfchland. Weiß, mit ſchwarzem Scheitel, Naden, Schnabel und Füßen, und filbergrauem Nüden, Flügeln und Schwanz. Sechszehn Zoll lang. Frißt Wafferfpinnen, doch auch junge Vögel. Bon Nordamerika bis an die norddeutfchen Küften. V. *9. St. aretica Temm. [Sterna argentata Brehm,] Scheitel und Naden fchwarz, legterer mit einem Federfchopf, Rüden, Flügel und Bauch filbergeau, Unterrüden, Bürzel, mitt: ler Theil des Schwanzes, auch meift die Kehle, weiß. Die erfte Schwungfeder ift fchiefergrau, inwendig weiß gefaumt. Sm Herbftkleive ift das Geficht weiß. Schnabel und Füße roth. Der Nagel der Mittelzehe it nach Herrn Graba merkwürdig ges kruͤmmt, wie beim Papageitaucher; alfo wohl quer gun By mal bei Island. Bi *10. St. leucopareia Natterer. Sterna delamotta. Mit wenig gegabeltem Schwanze, über ben bie Flügel an: derthalb Zoll hinausragen. Dbenher dunkel=afchgrau, untenher heller, zumal nad) der Kehle zu; der Scheitel, die Augengegend und Nacken ſchwarz, unter dem Auge bis zum Ohre ein weißer Streif. Schnabel und Füße corallenroth. In Dalmatien, der Picardie ıc. DI 926 Bögel. *11. St. leucoptera Temm. Shinz Vögel d. Schweiz, Zitellupfer. Schwarz, mit grauem Unterrüden und Schultern, weißen Flügeln, Schwanz und Steiß, und oberen und unteren Schwanz: deckfedern; Schnabel und Füße corallenroth. In Norditalien und auf den Schweizerfcen. V. Auslaͤndiſche Gattungen ſind: **12. St. velox. Ruͤppell Atlas ©. 13. Weiß, mit ſchwarzem Scheitel, grauem Mantel, Schwins gen und Schwanz. Der Schnabel gelb, die Füße fchwarz. Vom tothen Meere bi zum. Cap. DB. **13, St. affınis Mus. Fr. ib. &. 14. Der vorigen ganz gleich, nur duch fhön filbergraues Ge: fieder auf dem Nüden, Flügeln und? Schwanz und ſchwarze Stirn unterfchieden. (Nicht etiva ein jüngerer Vogel?) B. *14. St. cayana, Enl. 988. Weiß, mit ſchwarzem Hinterkopf und grauem Rüden und Schwingen. Sechszehn Zoll lang. V. **15, St. infuscata Licht. Obenher rußbraun, Schnabel und Füße ſchwarz, der Schwanz gabelig und etwas Fürzer als die Schwingen. Auf den aleutis ſchen Inſeln und DOftindien. 2. V. **16. St. magnirostris Licht, Obenher fchiefergrau, die Schwingen und der Scheitel ſchwarz, eine ſchmale weiße Stirnbinde und die Deckfedern weiß, ſo wie der Schnabel. Braſilien. L. B.. *47. St. melanauchen Temm. Col. 427. Weiß, ſchwach ind Rofenrothe, mit perlgrauem Rüden und Mantel und ſchwarzem Naden, deſſen Farbe ſich in einem Streif nah vorn durchs Auge zieht. Der aufere Rand der erften Schmwungfeder ift auch ſchwarz, wie Schnabel und Süße. Bon den Inſeln des indifchen Archipels. V. Shwimmoögel. Rhynchops. 927 *18, St. melanogaster Temm. Col. 454. Unterkopf und Vorderhals weiß, Naden, Bruft und Rüden afhgrau, Scheitel bis zum Hinterkopf und die ganze Unterfeite, von der Bruft an bis zu den unteren Schwanzdedfedern, fhwarz. Schnabel und Füße geld, der Nagel des Mittelfingers fehr lang. Ebendaher. BD. *19. St. fuliginosa. Wilson Am. [VII. pl. 72. f. 7.} Obenher rußſchwarz, die Stirn, die zwei außerften Federn des Gabelfhwanzes und die gefammte Unterfeite, felbft der Fluͤ⸗ gel, blendend weiß. Über den ganzen Dcean. V. Man kann auch noch von den anderen Meerſchwalben die NODDI trennen, deren Schwanz ungegabelt und faſt von der Laͤnge der Fluͤgel iſt. Sie haben auch einen leichten Vorſprung am Schna⸗ bel, der, erſten Andeutung des der Möven. Man kennt nur eine 20. St. stolidaL. Der ſchwarze Noddi. Oiseau fon. Enl. 997. Schwärzlihbraun, der Oberkopf weißlich, den Reifenden we gen ber Dummheit befannt, womit ec fich auf die Schiffe flürzt *), *21. St. tenuirostris. Col. 202. Nupbraun, mit bleigrauem Hals und Kopf und weißem Scheitel; der Schnabel lang und dünn; die Füße braun, die Kehle und der Vorderhals ſchwarz. Am Senegal. Kleiner als die vorige; nur 11 Boll lang. V. 8. RHYNCHOPS L. Scheerenſchnabler. Coupeur deau. Bec-en- ciscuu. Gleichen den Seeſchwalben in ihren kleinen Fuͤßen, ihren langen Schwingen und ihrem Gabelſchwanz; unterſcheiden ſich aber von allen Voͤgeln durch ihren ungewoͤhnlichen Schnabel, 1) Die Sterna philippensis (Sonnerat 1re Voy. pl. LXXXV.) fünige u F erg ar verichieden. — * fuscata Lath. Briss. - pl. 21. 1. ſcheint auch in dieſes Untergeſchlecht zu ven, wie die St. tenuirostris Tremm. cal, 202. — 923 Be deffen Oberkinnlade kürzer als die untere, und beide fo in dünne Blätter verflächt find, daß die Nander auf einander ftoßen, ohne fi) zu umfafjen. Sie können fi nur von dem nähren, was fie im Flug mit ihrer Unterfinnlade von der Oberfläche des Waf- fers auffifchen, Man Eennt zumal eine Gattung: 1. Rh. nigra L. Enl. 357. a Mei, mit fhwarzem Scheitel und Mantel [bei Alten mit: unter weiß], einer weißen Binde auf den Flügeln, und die äußes ren Schwanzfedern nad) außen weiß. Schnabel und Füße find roth [jener an der Spige fehwarz], und der Vogel ift etwa fo groß wie eine Zaube. In den antillifchen Meeren. *2. Rh. flavirostris, Vieill. Gal. 291. ? Weiß, mit dunkel-graubraunem Oberkopf, Rüden und Flüs geln; die zweiten Dedfedern derfelben bilden einen weißen Längs- freif. Schnabel und Füße geld. Suͤdafrika. 16 Zoll lang. V. *3, Rh. cinerascens. Spix CI. Obenher erdbraun mit weißen Federrändern, untenher afch- grau, die Bafis des Schnabels roth, auf dem Flügel ein weißer ed. V. *4. Rh. orientalis. Rüppell Atlas T. 24. R. albirostris Licht. Der Schnabel ift im Leben, wie die Füße, coralfenroth. Stirn, Gefiht, Schwanz und ganze Unterfeite weiß, die Dberfeite und Flügel ſchwatzbraun. Die Schnabelfpige if geld. Bloß am Nil. V. *5. Rh. brevirostris. id, CIII. Obenher braun, mit helleren Federrändern, untenher aſch⸗ grau; der etwas kurze Schnabel wie die Füße voth. ) Die dritte Samilie TOTIPALMATI, hat das Merkwürdige, daß ihr Daumen mit den übrigen Fin: gern in eine einzige Haut vereinigt iſt, und ungeachtet diefer Schwimmvoͤgel. Pelecanus. 999 Drganifation, die ihre Füße zu noch vollfommmeren Ruderfüßen macht, lieben fie, faft die einzigen unter den Schwimmvögeln, auf Bäumen zu figen, Sie fliegen ſaͤmmtlich gut und haben Eurze Füße. Linne bildete drei Gefchlechter aus — von denen aber das erſte weiter eingetheilt werden muß. * 9. PELECANUS L. Begreifen alle, bei denen ſich an der Bafis des Schnabels irgend eine nadte Hautftelle findet. Ihre Mafenlöcher bilden Spalten, deren Öffnung kaum fichtbar ift. Ihre Kehlhaut ift mehr oder minder ausdehnbar, und ihre Zunge ſehr Elein. Ihr dünner Kropf bildet mit den anderen Magen nur einen großen Sad. Sie haben mittelmäßige oder Eleine Blinddaͤrmchen. I. ONOCROTALUS Briss. PELECANUS Tll. !) Eigentliche Pelikane, Ihr Schnabel zeichnet fich durch feine große Lange, feine gerade, fehr breite und horizontal abgeplattete Form und den Haken am Ende aus; endlich aud) durch feine Unterfinnlade, deren biegfame Äſte eine nadte und in einen anſehnlich geraͤumigen Sack ausdehnbare Haut ſtuͤtzen. Oben hat er in ſeiner ganzen Laͤnge zwei Furchen, in welchen die Naſenloͤcher verborgen ſind. Die Augenkreiſe find nackt wie die Kehle, Der Schwanz rund. 1. P. Onocrotalus L. Der gemeine Pelikan Enl. 87. Edw. 92. Friſch 186, hat die Größe eines Schwans [die afrifanifchen Eremplare find größer tie die europäifchen], ift über und über weiß, mit einem leichten Anflug von Fleiſchfarbe, der Schnabelhafen roth wie eine Kirfche ; in der ganzen alten Welt [auch in Deutfchland an der Donau] mehr oder minder verbreitet, in Sümpfen brütend und nur von lebendigen Fiſchen lebend. Er foll Nahrung und Waffer in ſei— nem Kehlfad forttragen. Man hat noch nicht hinlänglich die Altersverfchiedenheiten diefes Vogels beſtimmt, um die Aufzählung der Arten zu fichern ?). 1) Pelecanus und Onocrotalus find zwei griechiſche Latinifirte Na— men diefes Vogels. 2) Sch fehe keinen Unterfchied zwiſchen unferem Pelikan und dem Pelicanus roseus Sonnerat 1r Voy. pl.LIV. Was den P. manil- lensis ebend. LII. betrifft, fo fagt Sonnerat feldft, daß er ihn für a jungen roseus halte. Ich finde auch Feinen BETEN zwifchen 5 59 930 b Bogen: *2. P. fuscus. Vieill. Gal. 276. Etwas kleiner als der gemeine; Kopf und Hals ſind nach worn aſchgrau, der Hals nach hinten graubraun; Ruͤcken und Mantel afchgral, der Unterförper graubraun; jede Feder mit brei- tem, weißlichen Schaftjtrih. Die nadte Gefichts: und Kehlhaut aſchblau vörhlich geftreift. Der Schnabel an der Baſis gruͤnlich, in ber Mitte blaulih, an der Spige roth; die Füße bleigrau. Auf den Antillen und Carolina. V. *3. P. rufescens Lath. Ruͤppell Atlas T. 21. Weiß, mit zimmetroͤthlichem Ruͤcken und ſchwarzen Schwin- gen. Die Nackenfedern ſchorfartig. Der Kehlſack amarantroth, groß, mit gelben warzigen Laͤngsſtreifen. Mehr im inneren Afrika. Die Federn lanzettfoͤrmig. V. *4. P. perspicillatus. Der Brillenpelikan. Temm. col. 276. Weiß, im Leben vielleicht mit roſenrothem Anflug, die fpigen Eleinen Flügeldeckfedern ebenfalls weiß, die übrigen fpigen Federn des Flügels fo mie der Unterrüden und Schwanz fchwarz; um die Augen zwei nadte rofenrothe Kreife; Schnabel und Kehlfad vöthlich = blaßgelb. Von der Suͤdſee. V. II. HALIEUS Ill. PHALACROCORAX Briss. CARBO Meyer. Scharbe. Cormoran '). Haben einen langgezogenen, zufammengedrüdten Schnabel, befien Ende des oberen hakig, des unteren abgeftugt iſt; die Zunge ift fehr Elein, die Kehlhaut weniger ausdehnbar; die Na- dem fuscus Edw. 93. und dem der pl. Enl.965., die man ** dem roseus citirt, die aber weit mehr dem manillensis gleicht. Herr Tem⸗ mingE fieht die Sign für einen jungen gemeinen an. Der philippen- sis Briss. VI. 56. ift das nämliche Individuum, nach dem die Tas fet 965. gemacht worben iſt; folglich find beide junge Onocrotalus. — Aber der pl. 957., ebenfalld als fuscus eitivt, fcheint eine wirkliche Species, jo gut wie Vieillot's 276. 1) Cormoran corrumpirt aus Corvus marinus, wegen feiner fhwarzen Farbe. Es ift in der That dev Wafferrabe des Ariftote- les. Phalacrocorax (kahler Rabe), der griechifche Name diefes Vogels, von Plinius angegeben, aber nicht von Ariftoteles gebraucht. Den Namen Carbo hat ihm nur Albert (2) gegeben, vielleicht nach dem deutſchen Scharbe. Allen diefen Namen hat nun noch Vieil— lot den Hydrocorax zugefügt Gel. 275. . Shwimmoögel. Pelecanus. 931 fentöcher wie eine Eleine Linie, die gar nicht durchbrochen feheint. Der Nagel des Mittelfingers ift fügeartig gezähnt. Die eigentliben Scherben haben einen runden Schwanz von vierzehn Federn. Wir be figen eine: al 5. P. (H.) Carbo L. Die Scharbe. Le Cormoran. Enl, 927. der junge. Friſch 187. 188. Brit, zool. pl. L. 1. Schwarzbraun, auf dem Rüden dunkelſchwarz gemwellt, nach ber Schnabelfpige und dem Vorderhals hin mit weiß gemifcht Um die Kehle und Baden bei dem Männchen weiß; der Hinter Eopf bei diefem hat auch eine Haube*). Er ift von der Größe einee Gans. Niftet in Felstöchern und auf Bäumen und legt drei oder vier Eier. a *6. P. cristatus Olafsen. Dlaffen Reife n. Island T. 44. Col. 322. Cormoran longup. Vieill. Gal. 275 **). Siehe die hier unten ftehende Anmerkung. Nah Hrn. Temminge’s Abbildung ift diefer Vogel ſchiefergruͤn, auf dem Rüden ins Dlivengeüne; der Schwanz ſchwarz, die Federn des Mantels ſchwarz gefaumt, der Federbufch von der Stirn aufge: hend, die nadte Augenhaut gelb, die Füße ſchwarz. V. *7. P. (C.) africanus Lath, Sparrmann Mus. Carlson. III. 61. Obenher ſchwarz, untenher ſchieferſchwarz und weiß gefchedkt, um die Augen nadt, der Schnabel ſchmutzig blaßgelb, die Dber- Einnlade fchwarzbraun. Die Füße [hwarz. Zwanzig Zoll lang. V. *) Diefes ift nach Hrn. Adv. Graba neuer Verfiherung (Tage: buch nach den Färöern ©. 153) der Carbo cristatus, den er fo wenig wie den C. Graculus als eigene Gattung gelten laffen will. Letzterer fey nur ein eristatus mit fäljhlih braun gemaltem Xugenftern, Er befchreibt den eristatus als brongefarben, die Federn des Man tels Schwarz eingefaßt, wie ſchuppig erſcheinend. Der Schnabel ſchwarz, mit fafrangelbem Mundwinkel, der Kehlſack ſchwarz, mit gelben Züpfeln, der Augenftern meergrün. Nur die ganz alten Vögel tragen, aber auch im Sommer, einen Federfamm von zerfchliffenen grünen Federn, der auf Stirn und Vorderkopf entfpringt und eigentlich eine nadte Stelle einfaßt. V. **) Dieſes Citat wird wohl zu P. naevius gehören. V. 59* 932 Bdgel. *8, P, (C.) naevius Lath. Synops. III. t. 104. Mus. Carls. 1. 10, [Hydrocorax dilophus. Vieill. Gal. 275.] Gehaͤubt, ſchwarz gruͤnſchillernd mit braunem Rüden, jede Feder mit einem ſchwarzen Fleck am Ende; hinter dem Auge den Hals herab ein weißer Streif, die nackte Augengegend dun— kelroth. Auf Neufeeland. Über eine Elle lang. V. **9, P. (C.) Gaimardi Less. Voy. de la Cog. 48. Schoͤn afhgrau, Schwingen und Schwanz fehwarzbraun ; der Mantel ſchwarz, mit graumeißen und braunen Fleden, an der Seite des Halfes ein weißer Streif, das Gefiht und die Füße roth, der Schnabel gelb. Bei Lima und Calle. V. 40. P. (C.) lucidus Licht. Obenher glänzend graubraun, untenher weiß, Hüften und Süße braun. Am Gap. V. *11.P. (C.) pygmaeus Pallas. Keije App. T. Schwarz, hie a da weiß gefledt. Am Eafpifchen Meer. Don der Größe einer Knaͤkente. B. III. TACHYPETES Vieill. [Ill] Stegatvogel. Unterfcheidet fih von den vorigen durch einen Gabelſchwanz, kurze Füße mit tief ausgefchnittenen Schwimmhäuten, außerors dentlich weite Klafterung der Schwingen, und einen Schnabel, defs fen beide Kinnladen am Ende gebogen find. Die Flügel diefer Vögel find fo mächtig, daß fie in unges heuere Entfernungen von allem Lande zu fliegen vermögen, zumal zwifchen den Mendekreifen. Sie flürzen fih auf die fliegenden Sifhe, und ſchlagen die Zölpel, um fie zu zwingen, ihre Beute berauszumwürgen. Man Eennt nur eine Öattung genau: 12. P. (T.) Aquilus L. Der —————— Enl. 691. Vieill. Gal. 274. Schwarz, an der Kehle und dem Hals mehr oder minder weiß gefchedt [bei Vieillot zwei blutrothe Sleifchhäute an ber Shwimmvögel. Pelecanus. 933 Kehle herab], der Schnabel roth. Klaftert, wie man behauptet, bisweilen an zehn bis zwölf Fuß '). IV. DYSPORUS Ill. SULA Briss.?) Tölpel. Fou. Boubie. Ihr Schnabel ift gerade, ſchwach zufammengedrüdt, ſpitz, mit etwas gekruͤmmter Spige. Seine Ränder find fägeartig ges zahnt, die Zahnchen nad) hinten gerichtet. Die Nafenlöcher verz längern ſich in eine Linie die bis an die Spige reicht. Die Aus genkreife wie die Kehle find nadt, legtere wenig ausdehnbar. Die Kralle des Mittelfingers fägenrtig gezaͤhnt. Die Flügel find bes deutend weniger lang wie bei den Fregaten, und ber Schwanz ein wenig Eeilförmig. Man nennt fie Zölpel wegen der Dumm: heit, mit der fie ſich von Menfchen und Vögeln, zumal Fregatten, behandeln laſſen, die fie fchlagen, um fie zum Zahrenlaffen ihrer gefifchten Beute zu nöthigen. Die befanntefte Gattung ift: 13. P. (D.) Bassanus L. Der weiße Zölpel. Gan— net. Baffansgans. Sula alba Meyer. Enl. 278. Vieill. Gal. Brit. zool. pl. L. Naumann Suppl. 56. f. 106. Darmftädter deutfche Ornithologie. Weiß; die erſten Schwungfedern und die Füße [mebft ber nadten Gefihts- und Kehlhaut] ſchwarz. Der Schnabel grünz lich. Faft fo groß als eine Gans. Der Name Eommt von einer Eleinen Inſel [Ba] im Golf von Edinburg, wo fie fich fehr vers mehrt, wiewohl fie nur jedesmal ein Ei legt und bebrütet, Es Eommen im Winter ziemlidy viele an unfere Küften. Die juns gen find braun, weiß gefledt ( En!. 986.) Die anderen Gattungen find noch nicht hinlänglich beftimmt. *14. P. (D.) Sula Z. Der braune Zölpel. Sula fusca. 1) Man hat etwas willfürlih den Pel. minor Edw. 309. und leucocephalus Buff. ois. VII. pl. XXX., vielleicht auch felbft den Pel. Palmerstoni Lath. zum Rang von Species erhoben. €. 2) Sula ift nah Hoyer (Clus. exot. 36.) der Name der Tölpels oder Baſſan's auf den Färdern. Boubie ift ihr englifcher Name, von 934 U I Enl. 973. Catesby ]. 37. Vieill, Gal. 277 *). Braun mit weißer Unterfeite. Schnabel und Füße gelb. Auf den Antillen. B **15. P. (D.) capensis Licht. Weiß, mit ganz fhwarzen Schwingen und Schwanz, bie Federſchaͤfte an der Bafis weiß. V. 10. PLOTUS L Anhingat) Tragen auf einem Körper und Schnabel ungefähr wie der Scharben einen langen Hals, Eleinen Kopf und einen geraden, dünnen und zugefpigten Schnabel mit [an der Spige] gezähnel: ten Rändern; übrigens find die Augen und die nadten Gefichts- theile wie bei den Pelitanen, von denen fie auch die Sitten ha: ben und wie fie auf, Bäumen niften. Man kennt einige Gattungen oder Varietäten in dem heißen Ländern beider Kontinente. Sie find nicht viel größer als eine Ente, aber ihr Hals ift viel länger. *4. Pl. melanogaster. Der Schlangenhalövogel. Enl. 959. 960. Vieill. Gal. 278. [Hier trifft einmal wieder Fein Wort der Beſchreibung mit der Figur.) Wilson IX. 74. 1. 2?). Schwarz, dunkelgruͤn ſchillernd, mit zwei blaßbraunen Streis fen längs der NRüdenfeite des Halfes, eben folchen Flecken und Steihen auf dem Oberruͤcken und den Eleinen Dedfedern, und folchenn Endfaum des Schwanzes. Schnabel, nadte Kehlhaut und Füße geld. Im ganz Amerika, wie es fcheint. V. *2. PI. Vaillantii Temm. Col. 880. im hochzeitlichen Kleide. *) Bon dieſem Vogel fagt Vieillot in der Definition: facie ru- bra; in der fpeciellen Befchreibung: la peau nue qui entoure les yeux, est jaune; und auf dem Bilde ift fie blau! V. 1) Ankinga ift nah) Marcgraf der Name dieſer Vögel bei den Zopinambus,. Plotus oder Plautus heißt nacdter Fuß. Klein hat dieß für eine feiner Familien der Schwimmvoͤgel gebraucht, Linne auf dem Anhinga übergetragen- 2) und Enl. 107. — Lath. Syn. VI t. %. [Bon Latham find aber beide verwechfelt.] Shwimmpvdgel. Phaeton. 935 Vom vorigen wohl zu unterfcheiden. Das alte Männchen hat einen ifabellgelben Hals, am Scheitel und Unterhals ins Nöthlichbraune, ums Auge bis zum Naden herab mit einem ſchwarzen Streif, darunter vom Auge bis Hinterkopf mit einem weißen verfehen. Im Naden weiß punktirt. Rüden und Kleine Slügeldedfedern ſchwarz, mit ifabellgelbem breiten Schaftftreif. Flügel, Schwanz, Vorderhals, Bruft und Bauch ſchwarz, letzterer mit bouteillengrünem Schimmer; Flügel und Füße gelb. Im ganzen füdlichen Afrika bis Aften. V. 11. PHAETON Z. Tropikvogel. Naille- en - queue. Sind leicht Eenntli an zwei fehr langen fchmalen gebe im Schwanze, die von fern wie Strohhalme ausfehen. An ih: rem Kopf befinder fidy) nichts Nadtes. Ihr Schnabel ift gerade, _ zugefpigt, gezähmelt und mittelmäßig lang. Ihre Füße kurz, aber ihre Schwingen lang. Auch fliegen fie fehr weit auf die hobe See, und da fie nur felten die heiße Zone überfchreiten, zeige ihr Erfcheinen den Schiffern die Nachbarfchaft der Wendekreife an. Auf dem Lande, wohin fie eigentlich nur um zu brüten gehen, figen fie auf Bäumen. Man Eennt nur einige Gattungen oder Arten mit weißem, bie und da ſchwarz geſchecktem Gefieder, nicht größer als eine Taube. *4, Ph. aethereus L. Enl. 369. 998. Weiß, mit ſchwarz geftricheltem Nüden, Bürzel und Eleinen Slügeldedfedern; die zwei langen mittleren Schwanzfedern an der Wurzel und die Schwingen ſchwarz; der Schnabel voth. In den tropifchen Meeren, Gegen 3 Fuß lang. B. *2. Ph. phoenicurus. Enl, 979. Vieill. Gal. pl. 279. Weiß, mit roſenrothem Anflug; einige ſchwarze Sleden ums Auge und an ben Fluͤgeldeckfedern, ſo wie an der Wurzel der langen Schwanzfedern. Dieſe im übrigen, wie der Schnabel, corallentoth Die Fuͤße ſchwarz. Bei Isle de France ꝛc. V. 6. » TRETEN Die vierte Samilie LAMELLIR OSTRES. hat einen dien, eher mit einer weichen Haut ald mit Horn überzogenen Schnabel, deſſen Ränder mit Eleinen Zähnchen oder mit Lamellen befegt find. Die Zunge ift breit und fleifchig und an den Rändern gezähnelt. Ihre Flügel find von mittelmäßiger Länge. Sie Leben mehr auf dem Süßwaffer als auf der See. Bei den meiften ift die Luftröhre des Männchens an ihrer Gabes lung mit Kapfeln von verfchiedener Form befegt. She Magen ift groß, ſehr muskuloͤs, und ihre Blinddärme lang. Der große Stamm ‚12. ANAS L. umfaßt diejenigen Schwimmvoͤgel, deren Schnabel groß und breit, und deffen Rand mit einer Reihe hervorftehender dünner, querſte⸗ hender Blättchen befegt ift, die dazu beftimmt fcheinen, wenn der Vogel feine Beute ergriffen, das Maffer abfliegen zu Laffen. _ Man theilt fie in drei Untergefchlechter, deren Grenzen. indeg nicht vecht fcharf find. J I. CYGNUS [Bechstein). Die Schwäne - Der Schnabel ift vorn fo breit wie hinten, und an der Ba— fiß breiter wie hoch. Die Nafenlöcher ftehen ungefähr in der Mitte feiner Länge; der Hals ift fehr lang. Es find die größ: ‚ten Vögel diefes Stammes. Sie nähren fi) vorzüglich von Wurzeln und Saamen der Wafferpflanzen, auch find ihre Eins geweide, zumal ihre Blinddärme, fehr. lang, Ihre Luftröhre zeigt Eeine Anfchmwellung. Wir befigen zwei Gattungen in Europa: 1. A. (C.) Olor L. Der ffumme Schwan. Der roth: fhnabelige Schwan. Der Höderfhwan. Cygnus gibbus. Enl. 913. Mit rothem, ſchwarz eingefaßten Schnabel, an feiner Ba: ſis oben mit einem rundlichen Höder befegt. Sein Gefieder fchneeweiß. Die jungen find grau, und ihe Schnabel bleigrau. Dieß ift die Gattung, welche gezähmt, die Bierde unferer Ganäle und Weiher if. Die Sanftheit feiner Bewegungen, die Eleganz feiner Formen und die glänzende Weiße feines Gefieders haben nn Shwimmoögel. Anas, 937 ihn zum Sinnbild der. Schönheit und der Unfchuld gemacht. lebt von Vegetabilien wie ‚von Fifchen, fliegt: fehr hoch und: er und ſchwimmt auch aͤußerſt fchnell, indem er die Flügel als Se: gel zu Hülfe nimmt, die ihm außerdem auch noch als Eräftige Waffe dienen, die zu fchlagen, die ihn angreifen wollen. Er niſtet im Schilf und Geröhrig, und’ legt ſechs bis acht graugrüune Eier. 2. A. Cygnus L. Der Singfhwan. Der —— ſchnaͤbelige Schwan. Cygnus musicus Bechst. s. melanorhynchus Meyer. Edw. 150. —— Brit. zool. pl. Q. 94 Naumann 1. Ausg. T. 18. f. 97.- m Der Schnabel iſt ſchwarz, an der Bafis gelb, ber Körper weiß, graugelblich uͤherlaufen, und bei den jungen ganz grau. Diefe Gattung, im Äußeren der vorigen fehr ähnlich, unterfcheis det fich innerlich vollkommen durch ihre, Luftröhre, die ſich um: biegt, und zum großen Theil in eine Höhlung des Kieles des Bruſt⸗ being herabfteigt, welches bei. beiden Gefchlechtern flatt hat, beim gemeinen Schwan aber nicht vorkommt, Man nennt auch biefen gegenwärtigen, twiewohl mit Unrecht, wilden oder Singfhwan. Der Schtwanengefang beim Tode ift eine Fabel. [Doc giebt er ſehr fanfte, angenehme Zöne von fih, die in der Ferne, wenn viele beifammen find, wie Glodengeläute klingen und fehr weit vernommen ‚werden. Er bewohnt den höchften Norden, kommt aber bisweilen im Zuge bis in die Mitte Deutfchlands, bleibt auch oft. zu Hunderten an den Nügenfchen Küften. Er Er 6 bis 7 gelbbraune oder. ſchmutzigweiße Eier.] 3. A. (C.) plutonia SR. Der ſchwarze ſowan Anas atrata Lath, Shaw nat. misc. pl. 108. a Vieill. Gal. 286. Cygnus atratus. Erſt ſeit kurzem in Neuholland entdeckt; von der Gefe des gemeinen, aber weniger elegantem Anftand; er iſt ganz ſchwarz, außer an den erften lſechs] Schwungfedern, die weiß, und. dem Schnabel und einer nadten Haut an deſſen Bafis, die roth find; [Herr v. Cuvier Hält noch für einen wahren Schwan:] 4. A. (C.) canadensis L. L’oie & cravatte. Der cas nadifhe Schwan. Enl. 346, Wilson LXVI. 4. Canada Goose. Mantel und Flügel braun, jede Feder mit weißer Endis 938 Voögel. gung; Kopf und ‚obere Hälfte des Halfes fchwarz, mit einem gro: Ben weißen Fleck am Unterkopf und Kinn. Der untere Theil des. Dalfes vorm weiß. Schwungfedern und Schwanz ſchwarz; Bürzel, Unterbauh und Steißfedern weiß. Schnabel und Füße ſchwaͤrzlich, Iris braun. Drei Fuß lang. Brütet im unbefann- ten hoͤchſten Norden und Laßt ſich Teiche zähmen. Iſt auch in Europa in den Parks zu finden. V. Man kann gewiſſe Gattungen nicht wohl davon trennen, die ganz denſelben Schnabel haben, wiewohl ihre Formen we— niger elegant ſind. Mehrere derſelben haben einen Hoͤcker an der Baſis des Schnabels. Die bekannteſte iſt die insgemein ſogenannte 5. "A. cygnoides L. Die wesen engen are Die iM Guinea gans Enl. 347. Wir ziehen ſie in —*— Höfen auf, wo fie ſich leicht mit unſern Gaͤnſen paart. Weißlichgrau, mit graubraunem Mantel. Das Maͤnnchen macht ſich durch eine befiederte Wamme, die un⸗ ter dem Schnabel herabhaͤngt, und en dicken Hoͤcker ra der oben auf feiner Baſis fist. Eine andere, bei ‚weitem ſeltnere Sig, ift die von ihren erften Befchreibern ſogenannte 6. A. (C.) gambensis L. Die: Gambiagans. Lath, Syn. III. p. 2. t. 102, Ausgezeichnet durch ihren Muchs, ihre hohen Füße, ben Hoͤcker auf der Stirn und zwei große Sporen, womit ihr Flügel: gelenk bewaffnet ift. Ihr Gefieder ift VORGEHEN; ; Kehle, Vorder und Unterkörper und Flügel weiß !).- *7, A. (C.).melanotos. Die Ipeca apoa Mareg. Enl. 937. L’oie bronzee à crete sur le bec. Vieill. Gal. 385, Weiß, am Kopf und Halfe durch ſchwarze, aufwärts gerollte Federn geſcheckt; Rüden, Flügel und Oberſchwanz ſchwarz, gruͤn blau und goldſchimmernd; Schnabel und Fuͤße ſchwarz; auf dem Schnabel ein hoher ſchwarzer Fleiſchkamm; am Fluͤgelgelenk ein ſtarker Sporn. In Indien, zumal den Inſeln. V. 1) Buffon hat diefe Gans mit einer Varietät der ägpptifchen verwechfelt. Enl. 982. — Latham’s Abbildung ift fehlerhaft, indem fe * einen Sporn zeigt, und der Helm nicht vorſpringend angege⸗ en Shwimmvögel. Anas. 939 U. ANSER Briss. Gaͤnſe. Ihr Schnabel ift mäßig fung oder Furz, nach vorn ſchmaͤ⸗ ler, und an der Baſis höher als breit. Ihre Füße find höher wie bei den Enten, und ftehen der Mitte, des Körpers näher, was ihnen den Gang erleichtert ). Mehrere leben von Saamen und Kraut, Sie zeigen unten an der Lufteöhre Feine Auftreibung, auch zeigt jene bei £einer bekannten Gattung wine Umbiegung. a. Eigentlihe Ganfer Mit einem Schnabel fo Tang wie der Kopf, den die Enden der Lamellen einfaffen, fo daß fie wie fpige Zaͤhnchen ausfehen. 8. A. Anser L. Die gemeine Gans. Hat auf unfern Höfen alle Farben angenommen und ſtammt ‚von einer wilden Gattung, grau, mit braunen, grau gewelltem Mantel und ganz orangefarbenem Schnabel. . Anser cinereus Meyer, die Graugans, Albin 90. Naumann 1. Ausg. T. 41. f. 60. Allein. e8 giebt auch noch eine andere,. ihr, ſehr nahe ſte⸗ hende Gattung, die im Herbſt ankommt und daran erkannt wird, daß ihre Flügel länger als der Schwanz find, und daß fie einige weiße Flecken auf der Stirn hat: Ihr Schnabel iſt orangegelb, aber an der Spige und an der Bafis ſchwarz. Es iſt die Saat: ‚gang, Anser segetum Meyer, Enl.985. Friſch 155. Nau— mann. e. 42. f. 61. Mir fehen oft im Winter: 9. A. (A.) albifrons Bechst. Die Bläßgans. Die weißftirnige Gand. L’oie rieuse. Edw. 153. Naumann 1. Ausg. 43, £. 62. Grau mit ſchwarzem Bauch und weißer Stimm. [Eigene lich) auf Island zu Haufe.) Der Norden beider Welten hat noch eine vierte eh: 10. A. (A.) hyperborea L. Die Schneegans. Wilson VIII. LXVIIL 5. und die junge LXIX. 9. Naumann 1. Ausg. Suppl. T. 23. f. 46. Weiß, mit ſchwarzem feigentlich rothen] Schnabel und Fü: fen, die Schwingen am Ende ſchwaͤtzlich. Verirrt fich blewettea Die Enten ſtehen uͤberhaupt den Schwaͤnen naͤher als die Gaͤnſe. V. 940 RT N Fer bei großen Winterſtuͤrmen in unſere G iigten Gegenden. Die junge iſt mehr oder minder mit: Grau [und Braun] gemiſcht. Dann ift es A, coerulescens Gm. Edw. 152. b. Die Barnakelgaͤnſe !) unterfcheiben ſich von den ‚gemeinen noch durch einen Eürzeren und dünneren Schnabel, an deffen Rändern die Lamellenfpigen nicht vortreten. Der Norden Europas fchidt uns im Winter eine wegen der Fabel beruͤhmte Gattung, nach welcher Be auf den Bäumen wie eine Frucht wachfen follte: 11. A. (A.) leucopsis Bechst. (Al PETER Gm.) Die weißwangige Gans. Enl, 855. ju Friſch 189, | Naumann. 0.39. £. 77. | Mit afchgrauem Mantel, ſchwarzem Halfe und weißer Stirn, Baden, ‚Kehle und Vaud, Der ‚Schnabel iſt ſchwarz, die Füße find grau. C. inne fagt, fie fey: sapidissima ‘omnium avium aquati- carum. Nicht felten in Deutfchland wild. 12. A. (A.) Bernicla‘Z. Die inseidnns, Ber: nifelgans. Brandgans. Le Cravant ’),, Ent, 342. und beffer: Anser torquatus. Friſch 156. Raumann!!.c.39, £.78950 „nurisuis J Wilson VII. 72. 1. ty} | Aus demfelben Lande. Ihr Kopf, Hals und. ihre Schwin- gen find ſchwarz, ihre Mantel graubraun, ein Fleck jederfeits am Oberhalſe und unter dem Schwanze weiß, der Schnabel ſchwarz, die Füße grau. 413. A. (A.) aegyptiaca L. Die, ägyptiihe Gans, Capgans, afrikan iſche — 5 Bernache arme, * Enl. 879. 982. 983. Merkwuͤrdig durch ihren Farbenglanz und den kleinen Fluͤgel⸗ ſporn ʒ auch fie gehoͤrt hierher. Man kann ſie zahm —— aber ſie hat immer Neigung zu entfliehen. 1) Barnacle, der PEyE Name ber Anser —— Klake bedeuͤtet in diefer Sprache Gans. 2) Eorrumpirt von graue Ente. ” Shwimmvögel. Anas. 941 Dieß iſt der Chenalopex oder die Fuchsgans der Alten, von den alten Ägyptern wegen der Anhänglichkeit an ihre Sun: gen fo verehrt ?). C. Sie ift roftbraun, dunkler gewellt, auf der Oberfeite — lich; die Backen ſind braun, der Oberkopf und der Bauch weiß, auf dem Flügel hat fie einen großen weißen Spiegel mit ſchwar— zer Binde. Der Schnabel ift roth, mit ſchwarzer Spige, V. *14. A. (A.) magellanica L. Enl. 1006, ; Soll das Weibchen von A. leucoptera feyn. 8. *15. A. (A.) antarctica. — Mus. Carlson. 37. Voy. de la Coquille Zool. 50. Anser antarcticus. Steht der vorigen fehr nahe. C. Das Männchen ift blendend weiß, mit gelbem Schnabeln und Füßen; das Weibchen ſchwer zu befchreiben. Es ift großentheils fhwarz, weiß quergebändert (eigentlich ſollte man es umgekehrt fagen, denn jede Feder ift weiß, ſchwarz gebändert) ; der Scheitel ift roſtfarbig, Rüden, Buͤrzel und Schwanz rein weiß, die Fluͤ— gel ſchwarz, vorn und in der Mitte weiß, dazwiſchen ein metalls grüner Spiegel; ein rother Knoten am Schultergelenf, “oe den Maluinen. *16. A. (A.) leucoptera. [A. magellanica.] Brown II. 40. Das Männchen ift rein weiß, Nüden und Flügeldedfedern grau, ſchwarz gewellt. Das Weibchen ift Eleiner und fchlanker, Kopf und Hals Iebhaft voftroth, der Körper grau und die Bruft braun gewellt. Das Fleifch diefer Gattung ift fehr Namadhaft, das der vorigen fchlecht. *17. A. (A.) ruficollis und torquata *) Pallas. Die > Rothhalsgans. Pallas Spic. VI. t. 4. Kommt auch bis Deutfchland. C. Die Rothhalsgans ift etwas Kleiner ald bie Ringelgans, obenher ſchwarz, mit mweißgerandeten a die Ober⸗ 1) Hr. Geoffroy St. Hilaire, in ber are, du Mu- seum dhistoire naturelle, Art. Oie d’Egypte. *) Letzteres Synonym gehört wohl zur Ringelgans. 2. - 942 EBENE RE; e ſchwanzdeckfedern, der Steiß und ein Fleck zwifchen Schnabel und Auge, fo wie einer hinter leßteren, nach dem Halfe herab, weiß. Die Kehle ift ſchwarz, der Vorderhald und die Bruft brauntoth, an der Unterbruft ein breites weißes Band, der Baud) ſchwarz. V. *18. A. (A.) coromandelica. Enl. 949. 950. Obenher glänzend braun, untenher und am Kopf und Halfe weiß, letzterer ſchwarz geflecdt, der Scheitel und die Füße ganz ſchwarz. V. 10. A. (A.) madagascariensis. Enl. 770. Nicht größer wie eine Taube, [obenher fehwarzgrün, mit weißem Gefüht, "Kehle und Bruft blaß voftbraun gewellt. Der Schnabel gelb.] V. **20. A. (A.) arcuata. Anas javanica. Horsf. zool. R. Obenher fchwarzbraun, auf dem Rüden in Bogen gebaͤn— dert, der Bauch weinroth, am Halfe mit ſchwarzen Halbmonden gezeichnet, Kopf und Hals roftgelb mit braunem Scheitel, Schna= bel, Füße und Schwingen ſchwarz. Auf Sava. Schmadhaft. V Il. CEREOPSIS Laith. if ein Vogel Neuhollands, den Barnakelgänfen fehr ähnlich, mit noch Eleinerem Schnabel, defjen Haut viel breiter ift und ſich etwas bis auf die Stien erftredt. Man fennt nur. eine A. (C.) einerea Lath. Cereopsis novae Hollandiae. Col. 206. Vieill. Gal. 234. Grau, von der Größe einer Gans. ©. Aſchgrau, mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und Schwanz, auf der Oberfeite etwas ins Braune, mit einigen fhwärzlichen Schaft: ſtrichen; Stirn, Wachshaut und Tarſen gelb, Schnabel und Pfoten ſchwarz. Auf Neuholland. V. IV. ANAS Bechst, Die eigentlichen Enten haben den Schnabel niedriger als breit, am der Baſis und an Shwimmpdögel. Anas. . 943 feinem vorderen Ende eben fo breit oder felbft noch: breiter als er gegen den Kopf hin ift. Die Nafenlöcher ftehen auch näher auf dem Rüden und mehr nad der Bafis hin. Ihre kürzeren und mehr nach hinten ftehenden Füße machen ihnen das Gehen unbequemer als den Gaͤnſen; ihr Hals ift auch Eürzer; ihre Luft: roͤhre ſchwillt an der Zertheilungsſtelle in Knochenkapſeln an, von denen die linke gewöhnlich die größte ift. Die Gattungen der erften Abtheilung oder der, bei ches der Daumen mit einer Haut eingefaßt ift, haben einen dickeren Kopf, kuͤrzeren Hals, mehr nach hinten ftehende Füße, Kleinere Flügel, fteiferen Schwanz, zufammengedrüdtere Tarſen, laͤngere Finger und ungetheiltere Schwimmhaäute. Sie gehen befchwers licher als die andern, leben ausfchließlicher von Inſecten und taus chen häufiger '). Man Eann unter ihnen einige Unterabtheilungen anbringen, zuerft: a) Die Tauchenten. Nach der Breite und Aufteeibung ihres Schnabeld [der wie aufgeblafene Nafenlöcher zeigt.] 22. A. nigra L. Die Zrauerente. La Macreuse ?). Enl. 972. Naumann Guppl. 14. f. 23 und 29. Brit. zool. pl. Q. t. 6. Wilson Am. VII. LXXII. 2. Ganz ſchwarz, in der Jugend graulich, der Schnabel fehr breit und an der Bafis mit einem [doppelten rothen] Höder ver: fehen. Sie kebt in zahlreichen Heerden längs unferer Küften, zu: mal von Mufcheln. Das junge Weibchen ift Anas cinerascens Naumann l. c. 60. f. 91. 92. 23. A. fusca L Die Sammetente La double Macreuse, Enl. 956. Friſch 165. Raumann J. e. Suppl. f. 15. 16. Wilson 72. 3. Unterfcheidet ſich von jener, daß fi fie größer ift, einen [Eleinen] weißen Fleck auf dem Flügel und einen weißen Steeif [oder dreied- 1) Diefe Abtheilung bildet die Platypus Breim; Hydro- bates Temm.; Fuligula Ch. Bonaparte. 2) Der Name Macreuse kommt vielleicht daher, weil fie für ein mageres Gericht gilt. Hr. Fleming giebt fie durch Oidemia. 944 IB re: ten Fleck] unter [hinter] dem Auge hat. Shre Luftröhre hat in ihrer Mitte eine cirkelförmige, fenkrecht abgeplattete Ans ſchweilung. [Schnabel und Füße find roth.] 24. A. perspicillata L. Die Brillenente. La Ma- — cdreuse à lurge bec. Ent. 995, Edw. 155. Wilson Am. VII. LXVII. 1. Hat Weiß am Hinterkopf und Hinterhals [nah Wilfon einen dreiecten weißen led am Scheitel und Naden], und die nadte gelbe Haut an ber Bafis ihres Schnabels umgiebt — ihre Augen. Neuholland liefert eine Gattung: 25. A. lobata. Hydrobates lobatus. Nat. Misc. VIII. pl. 255. Col. 406. Hydrobate à fanon. Gewellt, und durch eine große, am Schnabel herabhängende Fleiſchwamme ausgezeichnet. Der Schnabel iſt breit und aa und hat am Kinne eine dünne, bewegliche Lappenhaut. Das glänzende Gefieder ift ſchwarz und über und über fehr fein fehmugigweiß gemwellt. Flügel und Schwanz braun. Taucht beftändig und ift unter dem Waffer. V. *26. A. mersa und leucocephala. Die weißföpfige Ente. Dallas Reifen T. 5 und 6. Naumann Guppl. 40. f. 79. 80, Seitenhals, Rüden und Bürzel lebhaft dunkel rothbraun, der Hals und Mantel mit zarten fhmwärzlichen Zidzadlinien ge— wellt, die Unterfeite blaß, auc etwas gewellt; der Kopf weiß mit fchwarzem Scheitel, Hinterhals, Kehle und Schwanz gleichfalls ſchwarz. Der Schnabel ſchoͤn blau und hat auf der angefchwol- Ienen Bafis eine Rinne. Kommt von Sibirien aus felten bis Dfterreich. V. *27. A. brachyptera Lath. Voy. de Freycinet pl. 39. Dunkel afchgrau, mit lebhaft braunrother Kehle und Bor: derhals, Bauch und ein Flügelfled weiß. Der fehr Eurze Flügel hat zwei gelbe Enotenartige Sporen. Der Schnabel ift braun, die Füße gelb. Auf den Malouinen. | Br; Shwimmoögel. Anas. «945 Ferner kann man hiervon trennen: b) Die Schellenten!), deren Schnabel Eurz und nach vorn fchmäler iſt. An ihre Spige. kann man inshefondere die Gattungen ftellen, wo die mittleren Schwanzfedern länger find, wodurd; der Schwanz zugefpigt ich: u Dahin gehört: 28. A. glacialis L. Die Eisente. Enl. 1008. Edw. 280, Naumann 3. f. 76. —* Enl. 999. das junge Maͤnnchen. Naumann 52. f. 76. B. eben daſſelbe. Edw. 156. der alte Vogel im hochzeitlichen Kleide. Weiß, ein rothgelber [brauner] Fleck auf den Baden und Halsfeiten; Bruft, Rüden, Schwanz und -ein Theil der Flügel ſchwarz. Es iſt diejenige, die unter allen Enten den kuͤrzeſten Schnabel hat. Ihre unten verknoͤcherte Luftroͤhre hat an der ei— nen Seite wie fuͤnf viereckige Fenſterchen, von dünner Mem— bran, unter welchen fie in eine Knochenkapſel aufgetrieben iſt. €. Shre vier mittleren Schwanzfedern find fchwarz, das mit: telfte Paar am meiften verlängert. Die Füße blaulih, Variirt nach den Jahreszeiten in braun ıc. V. 29. A. histrionica L. Die Kragenente. Enl. 798. Wilson Am. VII. 72. 4. Edw. 199. Raumann..c. 52. £. 97. Anas minuta ift das Weibchen Enl. 79. und Edw. 197. Aſchgrau, das Männchen bizarr weiß geſcheckt. Augen: brauen und Seiten roftgelb. ©. Sie ift ſchwarz, mit bfeigrauer Bruft, in der Augengegend ſteht ein weißer Fleck, ein anderer am Hinterkopf jederſeits, um den Unterhals geht ein ſcharfer weißer Ring, um die Bruft ein gleicher vorn — und auf dem Fluͤgel ſteht ein weißer Laͤngsſtreif. Die Huͤften find blaßbraun. V. Sowohl die eine als die andere kommen im Winter zu uns, aber in entfernten Zwiſchenraͤumen. 1) Hr. Leach nennt fie Clangula. I. 60 Wilson Am. VII. LXX. 1. 2. as 5 946 Bög el. Die gewöhnlihen Schellenten haben einen abgerundeten oder vieredigen Schwanz. 30. A. clangula 2. Die eigentlihe Schellente. Le Garrot. Enl. 802. die junge. Anas Glaucion L. !) Friſch 181. 182. Naumann. c. 55. f. 81. 82, Wilson Am. VII. 67. 6. Darmſtaͤdter Ornithologie. Waß; Kopf, Ruͤcken und Schwanz ſchwarz; ein kleiner weißer Fleck vor dem Auge und zwei weiße Binden auf den Fluͤgeln Der Schnabel iſt ſchwaͤrzlich. Das Weibchen iſt aſch⸗ grau mit’ braunem Kopf. Sie kommt truppweife im Winter von Norden‘ her und brütet bisweilen auf unferen Zeichen. Ihre Luftröhre hat in der Mitte eine große Erweiterung, deren Bogen ihre Beweglichkeit behalten. Sie biegt fih an ihrer Gabelung ganz fonderbar aus. [Die Füße find rot), die Schwimmhäute ſchwaͤrzlich. Bei Wilſon der Kopf gruͤn) *31. A. albeola. Enl. 948. A. bucephala. Catesby I. 9. Weiß, mit einem dick befiederten Kopf, deſſen Stirn und Kehle glanzendgrün und purpurſchil lernd; die Ruͤckenſeite ſchwarz, zwei weiße Streifen gehen in den Fluͤgel hinein, Nordamerika. V. V. SOMATERIA Leach. Die seidergänfe haben einen etwas längeren Schnabel wie die Schellenten, ber höher die Stirn hinauf ſteigt, wo er durch eine befiederte Ede wie ausgefchnitten erfcheint; nach vorn ift er aber ebenfalls etwas ſchmaͤler. 32. A. (S.) mollissima L. Der Eidervogel. Eider— ente. Eidergans. L’Eider. Ent. 203. 209, Alte Vögel beider Gefchlechter. ‚Mus. Carlson. Das junge dreijährige Männchen. Ferner Edw, 98. "Wilson Am. VII. XC1. 2. 3. Naumann 64 f. 79. 80, 1) Glaucion, ber griechiſche Name einer Ente, von ber Farbe ihrer Augen fo genannt. Shwimmvögel. Anas. 947 Weißlich, Scheitel, Bauch und Schtwanz ſchwarz fam Hinz terhals und weiter apfelgrün], das Weibchen grau, braun gewellt. Der durch den Eöftlichen Flaum, Eiderdunen genannt, berühmte Vogel. *33. A. spectabilis L. Der Königs» Eidervogel King - Duck. Mus. Carls. II. T. 36. Edw, 154. Naumann 40. 58, 59, Schwarz, mit weißem Hals, Oberruͤcken und Flügeln; Scheiz tel und Naden graublau mit ſchwarzer Stirnbinde und meergrü- nen Baden; vom Kinn ab zwei ſchwarze Streifen. Die Bruft röthlichweiß, der Schnabel orangeroth, an den beiden Stirnfchen: keln in einen Höder angefchwollen. Die dritte Neihe der dun— £eldraunen Stügelfedern ift ſichelfoͤrmmig herabgekruͤmmt. Die Füße rothgelb. In den nordifchen Meeren. Das Weibchen hat fchwarzen Schnabel und Füße und if voftbraun mit fehwärzlichen Fleden und Streifen. V. Nach dieſen Unterſcheidungen bleiben noch c) Die Moorenten!) deren breiter und platter Schnabel übrigens Fein meiteres bemer- Eenswerthes Kennzeichen hat. Wir befigen mehrere in unferem Kande, von denen es fcheint, daß ihre Luftröhren immer Erwei- terungen zeigen, indem fie links eine zum Theil hautige Kapfel bilden, die durch einen Rahmen und Knochenäfte geftügt wird. 34. A. ferina L. und A. rufa. Die Zafelente Le Millouin. Enl, 803. R Naumann J. c. 58. f. 87. 88. Wilson VIII. XC. 6. Aſchgrau, äußerft fen ſchwaͤrzlich geftreift, Kopf und Ober⸗ hals roſtbraun; der Unterhals und die Bruſt dunkelbraun; der Schnabel hell bleigrau. Bruͤtet bisweilen im Rohr unſerer Teiche. Ihre Luftroͤhre hat faſt der ganzen Länge nad) gleichen Durch— meſſer. 35. A. rufina L. Die Kolbenente. Enl. 928. Raumannl. c. 32. f. 63. 64. 1) Fuligula Leach. 60 * 948 BI. eh Schwarz, mit braunem Rüden, weiß an den Seiten und dem Flügel, die Scheitelfedern als Schopf aufgerichtet; der Schna⸗ bel roth. Diefe Gattung bewohnt die Küften des Eafpifchen Meeres und wird durch die Winde bisweilen bis nach Frankreich getrieben. Ihre Luftroͤhre hat zwei Auftreibungen hinter einan— der, noch außer der Kapſel an der Stelle der Gabelung. 36. A. marila L. Die Bergente. Le Millouinan. Enl. 1002, Brit. zool. Q. Wilson Am. VIII. 69. 3. Naumann 59. f. 90. Das Weibchen: A. frenata Mus, Carls. 38. und Raumann 59. f. 90. B. Aſchgrau, ſchwarz quer gemwellt, Kopf und Hals ſchwarz, ins Grüne ſchillerndz; Bürzel und Schwanz fhwarz, der Bauch und die Slügelflede weiß, der-Schnabel bleifarbig; kommt im Winter aus dem hinterften Sibirien in Truppen zu uns. Shre anfangs fehe dicke Luftröhre wird allmalig dünner. 37. A. leucophthalmos Bechst. Die weißaugige Ente. A. .nyroca und A, africana Gm. Enl. 1000, Naumann. c. 39, f. 89. Darmftädter Ornithologie. [Roftz]braun, Kopf und Hals roftgelb, ein weißer Fleck auf dem Flügel, der Bauch weißlich; ein braunes Halsband am Uns terhals des Männchens [Füße ſchwarz ]. Brütet im nördlichen Deutfchland. Ihre Luftröhre ift in der Mitte bauchig. (Man kann auch das Männchen als roftbraun mit fhwärzli- chem Rüden, Schwanz und Ring um den Hals, mit weißem Fleck auf dem Flügel, weißer Bauchmitte und Unterfeite des Schwanzes, fo wie weißem Augenftern, befchreiben.] = . 38. A. fuligula L. Die Reiherente. Le Morillon. Enl. 1001. Friſch 171. Naumann. c. 56. f. 83. 54 Wilson VI. 67. 5. J Die junge Enl. 1007. A. scandiaca. ut. Frifch VI. 36. 1. 2. Schwarz; die Federn des Hinterkopfs in einen Schopf ver⸗ laͤngert, der Bauch und ein Fleck auf dem Fluͤgel weiß, der Shwimmpögel. Anas. 949 Schnabel bleigrau [um den Hals ein roftgelber Ning, Schwin- gen und Schwanz braun]. Kommt alte Winter fehe regelmäßig aus Norden. Auslaͤndiſch find: *39, A. spinosa, Enl. 967. 968. Braun, mit ſchwarzem Scheitel, an ben Baden ein weißer, beiderfeitS ſchwarz eingefaßter Streif. Die Schwanzfedern ſcharf zugefpigt. Cayenne. V. *40. A. Stelleri [s. dispar. ] Pallas Spie. VI. t. 5. Das Männchen an Kopf und Hals weiß; am ber Stirn und am Naden ein grünes Querband; Schläfe, Kehle und ein Halsband ſchwarzgruͤn; der Nüden ſchwarz, der Unterleib roſt— braun; — das Weibchen obenher roſtbraun mit ziegelfarbigen Flecken und Querſtrichen; am Flügel zwei weiße Streifen; Uns terfeite [hwarzbraun. In Amerika und Schweden. ar *41. A. labradora. Wilson VII. 69. 6. Weiß und ſchwarz. Kopf und Oberhals weiß, über ben Scheitel ein ſchwarzer Streif. Um ben Hals ein ſchwarzes Hals⸗ band, welches ſich über den ganzen Rüden und Schwanz in einen fehwarzen breiten Streif fortfegt. Auch die Unterfeite ſchwarz; alfo nur noch die Oberbruft und ein geoßer Theil der Flügel weiß. Die Fuͤße find gelb, der Schnabel ſchwarz, feine Bafis roth, feine Raͤnder etwas häutig, breit. Oelten. V. *42. A. Valisneria. Wilson VII 70. 5. Canvas- back - duck. Der Körper weiß mit ſchwarzen Schwingenfpisen und Schwanz, und einem breiten ſchwarzen Kragen um Oberbruft und Racken herum. Kopf und Oberhals ſchoͤn rothbraun; der Rüden und die Dedfedern find mit endlofen ſchwarzen feinen Querſtri⸗ chelchen gezeichnet, untenher weniger. Die ſchmackhafteſte aller nordamerikaniſchen Enten, zwei Fuß lang. V. *43. A. rubida '). Wilson VI. 71. 56 1 1) Hieraus hat Hr. C. Bonaparte fein Gefchleht Oxyura, wegen des fpigen Schwanzes, gemacht. r 950 Boögel. Beide Geſchlechter ſind ſehr verſchieden. Der Enterich iſt um den Unterhals und uͤber dem Ruͤcken weg rothbraun, der Oberkopf, Nacken und Schwanz ſchwarz. Backen, Kehle und Bauch weiß, Bruſt und Schwingen blaß ockergelb. Die Ente iſt obenher ſchwaͤrzlichbraun, untenher ockergelb, an der Bruſt roſt⸗ braun gewellt. Der Schnabel beider Geſchlechter iſt blau, die Füße roth, die Schwanzfedern zugeſpitzt. Am Delaware, V. Die Enten ber zweiten Unterabtheilung 1), deren Dau— men mit Feiner Membran eingefaßt ift, haben einen fchmächtige= ten Kopf, weniger breite Füße, einen längeren Hals, gleichförmi- geren Schnabel und minder dien Körper; fie gehen bequemer und ſuchen MWafferpflanzen und Körner wie Fifche und andere Thiere zur Nahrung auf. Es fcheint, daß die Auftreibungen ihrer Luftröhren von homogener Enochenartiger oder Enorpeliger Sub: ſtanz find. | Auch unter ihnen laffen ſich noch Unterabtheilungen anbrin- gen, und zwar kommen zuerft die Loͤffelenten ?), Sie find fehe merkwürdig durch den langen Schnabel, deſſen völlig cylindeifch gebogene Dberkinnfade am Ende erweitert iſt. Die Lamellen an ihm find fo lang und dünn, daß fie eher Wim- pern gleichen. Dieje Vögel Leben von Gewürm, was fie im Schlamm der Bachraͤnder fuchen. 44. A. celypeata L. Die gemeine Zöffelente Ze Souchet. Ent. 971. 972. Friſch 161. 162, 163, Wilson Am. VII. 67.7. Naumann 49 f. 70. 71. Eine ſehr fehöne Ente mit grünem Kopf und Hals, weißer Bruft, roftfarbigem Bauch, braunem Rüden, weiß, grau, grün und braun gefchediten Flügen [ Schwingen braun] u. f. w. Die Auftreibung- an der Bafis ihrer Luftröhre ift unbedeutend. Es ift der Chenerotes des Plinius,. 45. A. fasciata, Shaw nat. misc. t. 697. 1) Für diefe zweite Abtheilung behält Hr. C. Bonaparte den Namen Anas, 2) Rhynchaspis Leach. Schwimmpögel. Anas. 951 ift eine Gattung von Neuholland, bei der fi die Ränder des Oberſchnabels auf jeder Seite in ein Hautanhängfel verlängern. Die Brandenten haben einen nad) vorn fehr abgeplatteten Schnabel, der ſich an der Bafis dagegen in einen Höder erhebt. 46. A. Tadorna L, Die Brandente!). Ent. 53. Friſch 166. Raumann J. c. 55. f. 103. 104. Die am Iebhafteften gefärbte unter allen unferen Enten. Weiß, mit grünem Kopf, ein zimmetrother Gürtel um die Bruft, der Flügel ſchwarz, weiß, grün und braun. Gemein an den Kü: fien der Nord- und Oſtſee, wo fie in den Dünen niftet, oft in, verlaffenen Kaninchenhöhlen. Ihre Gabelung ſchwillt in zwei wenig von einander abweichende Knochenkapfeln an. [Ihre Te: dern geben vortreffliche Dunen.] Andere diefer Enten zweiter Abtheilung haben nadte Kopfs ftelen, und auch oft einen Höder an der Bafis des Schnabels. 47. A. moschata L. Die Bifamentez; gewöhnlich, aber mit Unrecht, tuͤrkiſche Ente genannt. Enl. 989. Aus Amerika ſtammend, wo man fie noch wild findet, und wo fie auf Bäumen niftet. Heut zu Tage, wegen ihrer Größe, ſehr zahlreich auf unferen Höfen. Sie vermifcht fich leicht mit der gemeinen Ente. Shre Kapfel ift fehr groß, cirkelförmig, ſenk— recht abgeplattet und gänzlich Links ſtehend. Einige andere haben einen fpigen Schwanz. 48, A. acuta L. Die Spießente. Spitzente. Enl. 954. Wilson VII. 68. 3. Friſch 160. 168. Naumann 51. f. 74. 75. Darmftädter Ornithologie. Oben und an den Seiten afchgrau, fein ſchwarz quergeftreift [gewellt], die Unterfeite weiß; der Kopf lohfarb [dunkelbraun] u. 1) Tadorna, Name diefes Vogels bei Belon. Buffon glaubt, nad) Zurner, aber mit Unrecht, fie fey der Chenalopex oder Vulp- anser der Alten. ©. oben Ägyptifche Gans. 92 Bigel f. w. Die Kapfel ihrer Lufteöhre ift Elein. [Vom weißen Halfe geht ein Streif aufwärts hinter dem Ohr weg; Bruſt, Bauch und Buͤrzel find weiß, die zwei mittleren verlängerten Schwanz: federn find ſchwarz. Das Weibchen obenher ie a Nordamerika. V. Bei noch andern hat wenigſtens das Nännden einige auf. gerollte Federn im Schwanze. So 49. A. Boschas L.!) Die gemeine Ente. ‚Enl. 776, 777. Wilson VII. LXX. 7. Friſch 158. 159, Leicht Eenntlich an den rothgelben Füßen, gelbem Schnabel, dem ſchoͤn fehillernden Grün des Kopfes und Bürzels des Maͤnn— hens u. f. w. Auf unferen Höfen varüict fie in der Farbe wie alle Hausthiere. Die auf unferen Sümpfen gemeine wilde niz flet im Schitf, alten hohlen Weidenftammen, bisweilen auf Baus men. Ihre Lufteöhre endiget unten in einer großen Knochenblafe. Eine fonderbare Barietät ift die Erummfchnäbelige Ente (Anas adunca L.). [Eine andere ift etwas größer ald die gemeine, der Schna- bel noch dunkler, das ganze Gefieder mit Ausnahme der fchnee: weißen Kehle und des Vorderhalfes fchwarz mit bouteillengrünem Schimmer, der beim Weibchen in der Mitte in fpangrün uͤber— geht. Sie fol an Fruchtbarkeit und MWohlgefhmad die gemeine nod) übertreffen. Auch in Deutfchland am Rhein *)]. Es giebt welche, deren Kopf einen Federbuſch trägt und die einen nach vorn verfehmälerten Schnabel haben, und die man, als ausländifche, faft in allen urferen Menagerien aufzieht. So 50. A. galericulata L. Die hinefifche J— Enl. 805. 806. Vieill. Gal. 2837. bei der noch überdieß das Männcyen ausgebreitete und vertical aufgerichtete Flügelfedern zeigt. 51. A. sponsa L. Enl. 980. 981. Le Canard de la Caroline. Wilson VII. 78. 3. Summer- Duck. Shre Kapfeln find von mäßiger Größe und rund. C. 1) Boyes, der grichifche Name der Krikente. *) Boie Tagebuch auf einer Reife nach Norwegen 1822, V. Shwimmpodögel. Anas. 953 Diefe fchönfte aller Enten lebt in ganz Nordamerika, hat einen metallgrünen Scheitel und herabhängenden Federbuſch, und ebenfo grüne Nüdenfeite und Schwanz. Uber dem Auge weg vom Schnabel bis zum Naden läuft eine weiße Linie, binter dem Auge, darunter, eine zweite. Die Kehle bis zum Naden ift weiß, der Hinterkopf und die Bruft find dunkel violetbraun, darunter zur Seite ein weißer und ſchwarzer Halbmond. Die Hüften odergelb und fehwarz punktirt, mit weiß und ſchwarzen Halbmonden, ein ſchoͤner violetblauer Spiegel auf den Flügeln. V. Andere, ebenfalls ausländifche Gattungen verbinden mit dem Schnabel der Enten hohe Füße, felbft höher als die der Gänfe; fie niften auf Bäumen, wo fie ſich auch meift aufhalten, *52. A. arborea L. Die Baumente. Enl, 804, Obenher roftbraun mit fchwärzlichem Scheitel, etwas fchopfs artigen Federn und ſchwaͤrzlichem Buͤrzelz Kehle und Unterfeite weiß, ſchwarz gefledt, mit roſtgelber Bruſt. Nordamerika. 2, **53. A. Radjah Less. -A. leucomelas @arnot. Voy. de Duperrey t. 49. Kopf, Hals, die ganze Unterfeite, die Schulterbeikfedern der Flügel und nody eine fchmale Binde auf denfelben blendend weiß. Rüden, Flügel und Schwanz fhmwarzbraun, ein grüner Spiegel, dahinter ein braunrother, auf den Flügeln; um die Bruft herum eine fehmale, etwas unterbrochene, ſchwarzbraune Binde. Die - oberen Schwanzdedfedern grau, dunkler gemwellt, Schnabel, Iris und Füße ſchoͤn roth. Sn den Sümpfen von Buru. V. *54. A, autumnalis, Enl. 826, Auf der Rüdenfeite, dem Vorderkopf und am Halfe braun, der Hinterkopf fhwärzlih, die Baden grau, Bürzel weiß und ſchwarz geflecdt, auf dem Flügel ein weißer Fleck. Von Cayenne bis Nordamerika, V. *55. A. viduata. Enl. 808. Der Kopf ſchwarz, vorn weiß eingefaßt, nach hinten am Halſe herabhaͤngend wie ein Schleier. Der Koͤrper ſchoͤn roſt— braun, ſchwarz gewellt, mit ſchwaͤrzlichen Fluͤgeln und Schwanz. Auf dem Maranhon. V. 954 BO C . Eine barunter: *56. A. semipalmata Lath. Cuv. Ann. du Mus. T. [VD.] pl. [XXX] hat fogar nur halbgelappte Füße. C. Kopf, Hals und ein Theil des Oberrüdens find ſchwarz, Mittelruͤcken und Schulterfedern weiß, Unterrücden wieder braun, der Bürzel wieder weiß, wie die ganze Unterfeite. Die Flügel ſchwarz und weiß, der Schwanz ſchwarz. Bei Port Jackſon auf Neuholland. V. Endlich unter denen, welche weiter keine bemerkliche Aus⸗ zeichnung haben, beſitzen wir, zumal im Winter 57. A. strepera L. Die Schnatterente. Le Chi- peau ou Ridenne. Enl. 958. Naumann. c. 45. f. 65. Wilson 71.1. Fein fchwärzlich gemwellt, der Flügel roftbraun, mit einem grün und weißen Spiegel. Die Kapfel ihrer Luftröhre ift Elein. 58. A. Penelope L. Die Dfeifante, Le Siffleur. Enl. 825. Friſch 164. 169, Naumann J. c. f. 72.73 ). Fein ſchwaͤrzlich geftreift, die Bruſt weinroth, der Kopf zinnoberroth; die Stirn blaß; weiß, gruͤn und ſchwarz auf dem Fluͤgelz die Kapſel der Luftroͤhre rund, mittelmaͤßig groß und ſehr ſtark verknoͤchert. *59. A. rutila [s. casarca]. Pallas nov. Comm. Petrop. XIV. 22. Rothbraun, mit ſchwarzen Schwingen und ſchwarzgruͤnem Schwanz und weißem Spiegel; der Kopf grau, um den Hals des Männchens ein fchmales ſchwarzes Halsband. Sehr fhmad- haft. Dom füdlihen Rußland und Sibirien bis Indien. V. *60. A. cana s. casarca *). Brown Ill. 41. 42. Kopf, Oberhals und Flügel grau, der Spiegel grün; Schwin⸗ gen und Schwanz ſchwarz. An der Kuͤſte von Coromandel. V. 1) Penelops, der griechiſche Name einer vothköpfigen Ente. (Diefe oder die Zafelente.) *) Dieſer letzte Name gehört gewiß zur vorigen. V. Schwimmovögel. Anas. 955 *61. A. poecilorhyncha. Indian zool. t. XIV. [XIIL] Schwarz, mit einer ſchwarzen Binde um die Augen; Wan- gen und ein Theil der Kehle afchgrau, der Spiegel weiß und unten ſchwarz eingefaßt. Der ziemlich lange Schnabel ift ſchwarz mit weißer Spige und rothen Fleden zur Seite. Auf Ceylan. V. *62. A. americana. Der Senfen, Enl, 955. Wilson VII. 69. 4. Obenher hell rothbraun, fein ſchwarz gewellt, der Scheitel, die Unterſeite und ein Fluͤgelfleck weiß, unter dem Hinterkopf ir geun, Schwingen und Schwanzfpigen ſchwarzbraun. *63. A. bahamensis. Le Marec. Catesby 93. Obenher roftbraun, mit weißem Geficht, Kehle und Vorder: bald; Bruft und Bauch roftgrau, fehwärzlich gefledt; auf dem Flügel ein grüner, gelb und fchwarz eingefaßter Spiegel, V. *64. A. obscura. Wilson VII. 72. 5. Erdbraun, mit ſchmutzig odergelbem Unterfopf und Hals, welche auch fo dunkelbraun gefprenkelt find. Auf dem Flügel ein ſchoͤner violetblauer, ſchwarz eingerahmter Spiegel. Der Schna- bel grün. An der Küfte von Neuyerfey. B. *65. A. Paturi. A. arcuata Gm. Spix C. [IX.] Nüdenfeite erdbraun, Kopf und Vorderbruſt roftgelb, Kehle und Unterbrujt bläffer, legtere etwas gebändert; Flügelbug, Schwin- gen, Unterrüden und Schwanzende ſchwarz, die Mitte des Fluͤ— geld blaugruͤn ſchillernd, dahinter ein weißer led. Gewifje Eleine Gattungen nennt man im Franzöfifchen Sarcelles. 66. A. querquedula L. Die Knäfente. La Sarcelle ordinaire. Enl. 946, Das alte Männchen A. circia Friſch 176, und Raumann 47. f. 66. 67. Schwarz gewellt auf grauem Grunde [überhaupt Bruſt und Obertheil ſchoͤn gefärbt], ein meißer Streif um das Auge 96 Bbgel. und weiterhin ꝛc. Gemein in Sümpfen und auf Zeichen ıc. Shre Kapſel [der Luftröhre] bildet eine birnfoͤrmige Knochen: erweiterung, 67. A. creccaL. Die Kriege: La petite Sarcelle 2), Enl. 947. Friſch 174. Raumann 48 f. 68. 69. Wilson Am. VIII. LXX. 4. Brit. zool. pl. ©. Darmftädter deutfche Ornithologie. Fein ſchwaͤrzlich gemwellt, mit rothbraunem Kopf, ein grüner Streif hinter dem Auge weg, mit zwei weißen Linien eingefaßt, u. f. w. [ein grüner Spiegel, einige Flügeldedfedern weiß und ſchwarz, Bruft und Steißfedern gelblich, ſchwarz punktirt]. Ihre Kapfel ift wie eine Erbfe. [In Amerika zu Haufe] *68. A. discors L, Die Streitente. [Wilson 68. 4] Enl. 966. A403. Braun, ſchwarz gefleckt (von fchwarzen, gelbbraun eingefaßten Federn) mit ſchwarzem, nach hinten violetgruͤn ſchillerndem Kopf, vorn vom Auge herabwaͤrts ein weißer Halbmond; die kleinen Fluͤgeldeckfedern blaugrau⸗ dahinter ein weißer Steeif, die größeren Dedfedern ſtahlgruͤn. In ganz Amerika. V. *69. A. manillensis. Sonnerat ir Voy. pl. LV. Saloyasır. Selb und fehwarz gefledit mit weißem Kopf; Hals, Bruft und Eleine Dedfedern rothbraun, Schwingen und en ſchwaͤrzlich. 13. MERGUS L. Saͤger begreift diejenigen Gattungen, deren Schnabel dünner und cylin- drifcher als der der Enten, und in jeder Kinnlade längs deren Ränder mit nad) hinten gerichteten ſpitzen Zähnen, wie bei einer Säge, bewaffnet if. Das Ende der Oberkinnlade ift hakenfoͤr— mig. Ihr Anfehen und felbft die Färbung des Gefieders ift un— gefahr das der gewöhnlichen Enten, aber ihre Magen iſt weniger mus£ulös, und ihre Eingeweide und Blinddaͤrme find auch kuͤrzer. 1) Sarcelle oder Cercelle kommt von Querquedula, was ihrem Geſchrei nachgeahmt iſt. Shwimmpögel. Mergus. 957 Die Auftreibung des unteren Kehlkopfes der Männchen ift ungeheuer und zum Theil häutig. Sie leben auf — und Weihern, wo ſie zumal viel Fiſche vernichten. 1. M. Merganser L. Der Gaͤnſeſaͤger. Le Harle vulgaire,. Enl. 951. Naumann. c. 61. f. 93. Brit. zool. pl. N. Friſch 190. Wilson VIII. LXVIM. 1. | Bon der Größe einer Ente, mit [fi egellad:] Jeothen Füßen unb Schnabel. Das alte Männden hat einen bunkelgrünen Kopf, und die Scheitelfedern bilden durch Aufrichten eine Art von Tou— pet; der Mantel ift fhwärzlih, mit einem [großen] weißen Fleck auf dem Flügel; Hals und Unterfeite find weiß, leicht rofenfarb angeflogen [Unterrüden, Bürzel und Schwanz braͤunlich alchgrau]. Die Jungen und die Weibchen (Mergus Castor. Enl. 953. Friſch 191. Naumann 61. f. 93. B.) find grau, mit zimmet: rothem Kopf [und ihr Federbuſch noch laͤnger als bei den Alten]. 2. M. Serrator L. Der langfchnäbelige Säger. Le Harle huppe. Enl. 207. 4 Edw. 9. Naumann. ce. 61. f. 90. Wilson VIII. 69. 2. Mit rothem Schnabel und Füßen, der Körper verfchiedents lich ſchwarz [zumal am Oberrüden], weiß [zumal um den Hals herum unter dem Kopf, an Bruft, Bauch und Fluͤgeln] und braun geſcheckt, der Kopf ſchwarzaruͤn einen herabhaͤngenden Fes derfchopf am Hinterkopf. Die Jungen und die Weibchen (ſchwarze Säger, Naumann 62, f. 95.) haben einen braunen Kopf. 3. M. albellus Z. Der weiße Säger. La Piette. Nonnette. Enl. 449. Friſch 172. Raumann 63. f. 97. Brit. zool. pl. N. 1. Wilson VIU. [71. 4.] Schnabel und Füße blau; weiß, auf dem Mantel [ftreifig) ſchwarz gefchedt. Einen ſchwarzen Fleck am Auge und einen am Hinterkopf. 958 a Die jungen Männchen und die Weibchen (M. minutus, mustelinus etc. Enl, 450. Brit. zool. pl. N. 2, Naumann 63. f. 98.) find grau, mit rothbraunen Köpfen. As auständifche find kaum ficher: *4. M. cucullatus. Enl, 935 und 936, [Wilson VII. 69. 1.] Aus Garolina. Kopf, Hals und Oberfeite fchön ſchwarz, auf dem Kopf ein ſchoͤner aufrichtbarer Federbuſch, den man in zwei Theile trennen kann, wovon der hintere weiß iſt. Bruſt, Bauch, Fluͤgeldeckfedern und einige Schaftſtriche der Schwung: federn weiß. Der Schnabel ift dünn und ſchwarzroth, die a fleiſchfarb. In Nordamerika. *5. M. brasiliensis. Vieill. Gal. 283. [Ohne Zweifel M. fuscus Latham.] Kopf, Oberhals und die Lange herabhängende Federhaube ſchwarzgruͤn; die Oberſeite des Koͤrpers ſchwarzbraun; Vorderhals grau, Bruſt und Bauch weiß, mit ſchwarzen Wellen und Quer: ftrihen; auf dem Flügel ein weißer, durch zwei ſchwarze Quer: bänder unterbrochener Spiegel. Beim Weibchen ift der Bauch in der Mitte weiß. V. Anmerkung des Verfaſſers am Schluß feiner Zuſaͤtze und DBerbefferungen. Man Eann die Charakteriftif der zahlreichen Unterabtheilun⸗ gen bei den Voͤgeln und noch andere, in den Verhandlungen der Linnéiſchen Geſellſchaft und dem Zoological Journal finden. Mehrere Laffen fich indeß ſchon leicht aus meinen im Tert und den Noten gegebenen Angaben abnehmen; ich glaube jedoch, daß man fich nicht eher auf diefe ganze Nomenclatur entfchieden werde flügen Tonnen, als bis eine gänzlihe Nevifion zu einer neuen Drnithologie zur Sprache gebracht worden, worin man alle hifto= tifhe wie anatomifhe Einzelheiten erwogen, deren ein ſolches Werk beim gegenwärtigen Stande der Naturgefchichte fähig ift. Zufäße vom Herausgeber. Säugtbiere Zu ©. 252. Chindilla. Die Herren Deffalines d'Orbigny d.j. und Sfidor Geoffroy St. Hilaire haben im Novemberftüd 1830 der Annales des sciences naturelles, welches ich erft nach Abdruck der obenerwähnten Seite erhalten, folgendes Nähere Über die Viscache oder Chinchilla bekannt gemacht. CALLOMYS D’Orb. Hat oben und unten zwei dreieckige Schneidezahne. Sechs: zehn Backenzaͤhne, jederfeit3 vier; die unteren gleich, ihre Fläche ſchief von außen nad) innen gerichtet; die oberen eben fo, doc) der hinterfte größer. Die Geftalt der unteren ift eiförmig, einem Meizenkorn ahnlich, ihre Krone zeigt zwei Eleine Laͤngsaushoͤh— lungen, durch einen Eleinen Kamm getrennt, an deffen Ende ein Ausſchnitt ift. Die oberen find mehr vieredig. Die Vorderfüße haben vier Zehen, von denen bie beiden äußeren viel kuͤrzer als die inneren find, jede mit einem zugefpig- ten Nagel verfehen. Die Hinterfüße find dreizehig, jede Zehe trägt einen fehr ftarken, langen, faft geraden, zugefpigten Nagel. Der Kopf ift did, die Schnurren fehr lang, die Ohren haus tig und weit; der Schwanz ziemlich kurz (bloß etwas länger als der Kopf), das Haar weich. **1, C, Viscacia. La Viscache, Kopf, Hals, Oberruͤcken und Seiten gelblichgrau, am Unter: ruͤcken ins Schwarze übergehend. Die Unterfeite weiß, die Schnur: ren fihwarz und weiß, Der Balg fehr fanft anzufühlen. Wahr: fcheinlich der vorn erwähnte Dipus maximus Blainpille’s, Bewohnt die ganze Strede vom 29° — 39° füdl. Breite, zumal Buenos Ayres, aber nicht öftlih vom Rio Urugum. 960 Zufäße vom Herausgeber. **2, C. laniger. Chinchilla. Schön grau, obenher weiß gewellt, an der Bauchfeite hell: grau. Die Schnurren ſchwarz und weiß. Das Haar außer: ordentlich weich anzufühlen. *3. C. aureus, Chinchilla dore. Gelb, obenher ins Grünliche, untenher ſchoͤn goldgelb, ins Roͤthliche ziehend. Auf der Oberfeite etwas ſchwarz gemellt. Auf dem Vorderrüden ift eine fchwarze Längslinie. Die Schnur: en find ſchwarz; das Haar außerordentlicy fein und weich an— zufühlen. Diefe Gattung feheint Peru zu bewohnen. Die Bigen diefer Thiere liegen an der Bruft, aber zur ©eite, und fo body, daß fie faft mehr an der Oberfeite der: felben ftehen. Diefe Lage ift auch fehon von Sf. Geoffroy bei einigen Zledermäufen und neuerlich beim Myopotamus bemerft worden. Zumal von der Chinchilla werden jaͤhrlich viele tauſend Felle nach Europa gebracht, die das feinſte Pelzwerk liefern, das man kennt. Die Viſcache lebt mehr in den Ebenen, die Chinchilla auf Bergen; ſie wuͤhlen ſich Hoͤhlen und leben daſelbſt familien— weiſe zuſammen, und haben faſt die ganze Gegend von Buenos Aures unterminirt. Sie beſitzen die eigene Gewohnheit, alle Kno— chen, Holz, Steine oder was ſie ſonſt Einzelnes finden, vor den Eingang ihrer Hoͤhlen zu ſchleppen, ſo daß Jemand der etwas verloren hat, nur ſolche Stellen aufſuchen darf, um faſt ſicher zu ſeyn, es daſelbſt wiederzufinden. mr Bra Nachfolgende bei Hrn. Temmingk abgebildete Vögel, welche Hr. v. Cuvier nicht aufgenommen, hatte auch ich ge: glaubt übergehen zu müffen, meil ich von feiner Seite Gründe dazu vermuthete, wie fich dergleichen in mehreren Fällen entdes den ließen. ine nochmalige Durchficht hat mich aber überzeugt, daß die, welche ich hier zufüge, wahrſcheinlich nur in der Eile von ihm überfehen worden find. Alfo Zu ©. 498. Anm. *Philedon fasciculatus. Meliphaga fasciculata T\ col. 471. Philedon Moho. Bon der Größe des Staars, ſchwarz, feahlfchillernd, bie Hüftfedern unter den Flügeln zerſchlitzt und feidenartig hervor: Zufäge vom Herauögeber. 961 tretend, und, wie die unteren Schwanzdedfebern, fhön gelb, Der lange, abgefufte Schwanz hat zwei bie übrigen überragende, zu: gefpißte, gekruͤmmte und nach oben wie eine Rinne ausge: höhlte Mittelfedern. Die zivei Eürzeften Seitenfedern des Schwan⸗ zes jederſeits haben ein weißes Ende. Auf Owaihi und anderen Sandwichinſeln, wo die gelben Seitenfedern zum Schmuck der Maͤntel, wie die der Certhia coccinea, dienen. Beide Voͤgel find jedoch nach Hrn. Tem: minge jest daſelbſt fehr felten. "Bu ©. 598. ** Cassicus (X.) diadematus. Icterus diadematus Temm. col, 482, Schwarz, mit citronengelbem Schulterfled® der Fluͤgel, Un⸗ terruͤcken und aͤußeren Schtwanzfebern. Auf dem Kopf ein Re zer aufgerichteter Federbufh. In Meriko. 3u ©. 609. *C. (Garrulus) torquatus. Ä Garrula torquata Temm. col. 444, v Voy. de la Peyrouse Atlas t. 39. Pie de la nowelle Ca- ledonie. Um ein Deittel Eleiner als unfere Elſter. Schwarz, ſchoͤn ftahlblau glänzend, der ganze Hals und die Bruft weiß. Auf Neucaledonien, Gelebes und Borneo. Zu ©. 700. **Cuculus (Coua) Geoffroyi. Coceyzus Geoffroyi Temm. col. 7. Kopf, Kehle und Vorderhals mit Eurzen braunen, weiß ge: fäumten, wie fchuppigen Tedern, darunter über die Bruft ein ſchwarzer, bronzieter Querſtrich. Am Hinterkopf ein fteifer Feder: buſch von ſtahlblauen Federn. Naden, Rüden und Mantel gols dig bronzegrün, die kurzen Schwingen blau. - Bürzel und Schwanz purpur=brongefarb, der Bauch gelblichbraun, die Steißfedern roft- braun. Der ftarke Schnabel geünlich, die Füße bleigran. en Zu ©. 712. 299. . Der Bucco margaritatus iff unter bem Namen Mycro- pogon ( Micropogon) margaritatus, Bardion perle, bei Hrn. Zemmingf, Col. 490. ſchoͤn abgebildet. o nr — lm a: * — ER ER 4, A, art — * Dit Regiſter A. Seite Aasgeier 359 Aasvogel — Abbagamba 673 Abou-Hannes 860 Acabirai 358 Acalanthe 569 Accentor 519 Acheus 255 Actitis Ill. 874 Addra 307 Adjudant 853 Adler 371 Aerd-Varken 263 Affe 73 Agami 838 Aguja 377 Aguti 261 Wi 255 Ajaja 858 Aigreite 85 Ailurus 140 Akboha 359 Akuchi 251 Alakdaga 235 Alauda 550 Albatros 916 Alca 907 Alcatras 917 Alcedo 661 Alchata 775 Alector 754 Algazel 812 Alimoche 359 des erſten Seite Alk 907 Alouatte 89 Alouetie de mer 873 Alouette pipi 5283 Alpenhafe 246 Alpenſchwalbe 536 Alpenfegler — Amblyrhamphus 601 Ambukol 165 Ameifenfänger 491 Ameifenfteffer 264 Ameifenkönig 493 Ammer 537 Ampelis 458 Amfel 476 Anabates 621 Anarnak 337 Anas 936 Anastomus 855 Ancylodon 337 Anhima 885 Anhinga 934 Ani 718 Anoema 250 Anoplotherium 280 Anser 939 Anthus 528 Antilope 305 Aotus 97 Apar 259 Aptenodytes 909 Apteryx 823 Aquila 371 Ara 723 Ara-trompe 749 Bandes, a —* Seite Arachnotheres 659 Araguato 89 Araponga 463 Araffari 721 Arctomys 214 Arctopithecus 98 Ardea 343 Arenaria - 872 Argala 853 Argali 320 Argus 768 Ariel 306 Armadill 257 Arni 326 Arremon 566 Arvicola 228 Ascagne 81 Ascomys 240 Aſhkoko 283 Aspalax 231 Assapan 213 Astrild 588 Astur 887 Ateles — Atherurus 2483 Attagen 774 Auchenia 292 Auerhahn 771 Auerochs 324 A⸗ Ura 358 Aufterdieb 834 Averano 463 - Abvocette 882 Aris 301 61* Regiſter des ———— 964 Seite Aye⸗ Aye 214 Azurin 492 B. Babirufa 277 Babouin = Bachſtelze 2 Fr: Balaena 340 Balaenoptera 341 Balantia 199 Bandfpecht 680 Bangsring 127 Bangu - Sula 853 Barbacou 703 Barbican 707 Barbion — Barbu 706 ‚Barge 869 Baribal 136 Barita 35 Barnakelgans 940 Bartgeier 360 Bartmännden 533 Bartmeife 557 Bartoogel 706 Bafjansgans 933 Baftardnachtigail 514 Bathyergus 239 Battara 432 Baumente 953 Baumfalk 364 Baumlaͤufer 623 Baumlerche 550 Baumpieper 528 Baumreiter 623 Becaffine 866 Beque - figue 451 Beluga 335 Bengali 573. 575 Bentaveod 441 Benturong 141 Bergente 948 Bergfink 568 Berghaſe 237 Berglerche 552 Bergſchwalbe 539 Bergzeifig 571 Bernache 940 Bernikelgans — Bethylus 439 Beutelmaus 240 Seite AAN Bu. 557 Beutelratte 191. 193 Biber 240. 241 Bienenfreffer 654 Bild) 217 Binfenfänger 515 Binſenſchilfſaͤnger — Birkenfänger 523 Birkhahn 771 Bifamente 951 Bifamochfe 326 Bifamratte 130; 222 2329 Biset 795 Bison 524 Bläßgans 939 Blattnafe 113 Blaubock 312 Blaufalk 364 Blaukehlchen 511 Blaumeiſe 555 Blauſpecht 619 Blindmaus 238 Blutfink 587 Bluthaͤnfling 571 Bobak 215 Bokkol 212 Bombycilla 462 Bonasia 772 Bonasus 324 Bos 821 Boubie 953 Bouquetin 319 Bouscarle 516 Bouvreuil “587 Brachonyx 551 Brachvogel 863 Brachypterix 494 Brachyteles 91 Bradypus 254 Brandente 951 Brandgans 940 Brandmaus 224 Braunelle 519 Braunkehlhen 508 Breve 491 Brieftaube 797 Brillenente 944 Bruant 558 Brubru 424 Bruh 85 Brunette 868 Bubalis 309 — eit Bubo * Bubu 424 Bucco 706 Buceros 670 Buchfink 568 Budeng 83 Budytes 527 Büffel 524 Bunte Bock 313 Buntſpecht 680 Buphaga 593 Bufhbod 314 Buffard 399 Buteo 398 Butor 848 Butzkopf 334 C. Cabaret 571 Cabassou 260. 261 Cabiai 249 Cabril 314 Cacajao 96 Cacatus 737 Cachelot 338 Cachicame 258 Gaguare 265 Galanderlerhe 552 Calao 670 Calidris 870. 872 Callaeas 610 Callithrix 96 Callitriche 79 Callomys 959 Calyptomenes 551 Cambing-Utang 312 Cambtan — Cameel 291 Camelopardalis 804 Camelus 290 Camouche 885 Campylopterus 646 Ganarienvogel 572 Cancroma 842 Canis 152 Cannepetiere 823 Canut 871 Eapgans 940 Gaparo 95 Capidolio 832. 335 Capito 708. 711 249 Gapiygua Kegifter des erften Bandes. 965 Seite Capra 817 Caprimulgus 544 “ Capromys 220 Capybara 249 Caracal 179 Caracara . 380 Caracara 838 Carbo 930 Carcajou 144 Gardinal 472 Carduelis 569 Cariama 836 Carouge 596.597,598 Caryocatactes 609 Casmarhynchos 463 Cassicus 594 Castor 240 Casuarius 820 Catarrhactes 910 Catharistes 857 Cathartes — Catingamaus 224 Catoblepas 316 Caurole 841 Cavia 250 Cayou 92 Ceblephyris 461 Ceblepyris — Cebus 93 Centetes 126 Centropus 700 Cephalopterus 457 Cephalotes 110 Cepphus 906 Cercoleptes 142 Cercopithecus 78 Cereopsis 942 Certhia 623 Cervus 296 Ceyx 669 Chacma 87 Chaia 886 Chalybeus 436 Chamee 91 Charadrius 825 Chasse-fiente 354 Chati 179 Chaugoun 354 Chauna 886 Chaus 178 Cheiromeles 112 Cheiromys 213 Chenalopex 941 Seite Chenerotes 950 Chevalier 877 Chibi⸗Guazu 179 Chicarra 315 Chimachima 877 Chimango — Chimpansee 76 Chinche 150 Chinchilla 252. 959. 960 Chincouw 354 Chinquis 760 Chionis 896 Chipeau 954 Chironectes 196 Chlamyphorus 262 Chloromys 251 Chocard 503 Choloepus 250 Choras 88 Choro 90 Choucaris 437 Choucas 456. 604 Chrysochloris 130 Ehuri 820 Chuva 92 Ciconia 851 Cimepaye 83 Cinclus 496 Cinnyris 632 Circaetos 378 Cirei 572 Circus 402 Cirquinson 259 Cissopis 439 Eitronenfint 572 Civelte 166 Cladobates 126 Climacteris 629 Coaita 92 Coati 141 Coccothraustes 580 Coceyzus 699 Cochevis 550 Cocorli 873 Coelogenys 251 Coendu 244 Colaris 613 Colibri 639 Colin 783 Colius 592 Colombar 814 Colombin 795 Seite Columba 73 Columbi - Gallina 791 Colymbus 901 Commandeur 560 Condor 857 Condylura 133 Conopophaga 450 Conurus 725 Cog de roche 531 Coquillade 551 Coracias 611 Coracina 457 Corbicalao 506 Gorinne 306 Cormoran 930 Corſak „163 Corvus 602 Corythaix 751 Corythus .. 591 Cotinga 458 Coturnix 782 Coua 699 Courlan 841 Courlieu 868 Courlili 841 Courlis 863 Courol 700 Couxio 96 Cow-bunting 599 Cracticus 455 Crax 754 Creadion 497 Crex 890 Cricetus 297 Cridotheres 501 Criniger 490 Crigq poudre 742 Crotophaga 718 Cryptonyx ..770 Crypturus . 788 Suati > 141 Cuculus 695 Cudu 313. 314 Cuendu 244 Cuguar 176 Cujelier 960) Cuiy 2486 Cul-blane 508 Guntur 357 Curruca 515 Cursorius 835 Curucu 713 Cuscus 201 966 Eufi = Eufi Cygnus Cymindis Cynocephalus Cypselus D. Dacelo Dachs Dacnis Daedalion Damalis Daman Damhirſch Damier Dasyprocta Dasypus Dasyurus Daum Delphin Delphinus Dendrocalaptes, Defman Dicaeum Dicholophus Dickfuß Diclidurus Dicotyles Didelphys Didus Dinops Diomedea Diplostoma Dipus Dishwasher DiftelfinE Dohle Dompfaff Doppelfchnepfe Dorndreher Drenne Drill Dromas Dromedar Drongo Dronte Droffel Droßling Drymophila Dugong Dſcheiran Dſchiggetai 438. 97 936 385 86 536 664 145 599 387 309 232 298 915 251 257 197 238 831 624 130 630 836 825 111 306 287 Duikerbock Duk Dunlin Durbec Durukuli - Dysopes Dysporus E. Eber Echasse Echelette Echenilleur Echidna Echimys Edelfalk Edelfink Edelhirſch Edelmarder Edolius Effarveite Eichelhäher Eicheltabe Eichhorn Eiderente Eidergans Eidervogel Eisbär Eisente Eishafe Eistaucher Eisoogel Eian Elanus Elch Elefant Elenn Elephas Elk Elfter Elſterſpecht Emberiza Emberizoides Emeu Emgalo 2 Encoubert Engoulevent Ente Epaulard Epeiche Eperonnier Epimachus 458. 942, 334 Seite So 82’ 868 591 97 111 933 276 881 627 461 267 218 362 568 298 148 464 514 607 209 946 946 138 945 247 904 661 396 296 271 271 299 605 680 557 561 820 278 259 544 952 760 653 Regiſter des erſten Bandes. Seite Seite Equus „285 Erdferkel 263 Erdmaus ze 230 Erbdratte Erdwuͤhler 268 Erdzieſelchen 216 Erethizon 244 Erinaceus 125 Eriodes 91 Erlfink 571 Erodia 856 Eſel 287 Eudytes ‚90% Eulabes 500 Kuphone 466 Eurinorhynchus 875 Eurylaimus 534 Eurypyga 841 Eyra: pita 181 Eule 406 F. Faͤcherſchwanz 63 Kalcinellus 874 Falco 362 Yalcunculus '439 Falk 362 Faret 144 Tafan 767 Faulthier 254 Fauvette 514 Federbuſchreiher 846 Feldhuhn 80 Feldlerche 550 Feldmaus 223 Teldmaus 229 Teldpieper 529 Feldfperling 565 Felis 173 Felſenhuhn 531 Felſenſchwalbe 539 Felſentaube 795 Fennek 165 Fenſterſchwalbe 538 Fettammer 559 Fettgans 909 Feuerfink 567 Fiber 229 Ficedula 441 — 569 ichtenkreuzſchna⸗ 590 Regifter des erften Bandes. Re: Seite Figuier 525 Figulus 628 Finkmeiſe 554 Finkenſtoͤßer 391 Finnfiſch 342 Fiſchkraͤhe 605 Fiſchotter 150 Fiſchreiher 843 Fiſkal 423 Fit 529 Flachshaͤnfling 571 Tlammant 898 Tlamingo 897 Fledermaus 107. 119 Fliegenvogel 648 Fluͤevogel 519 Flußadler 377 Flußfiſchadler 378 Foſſane 168 Fou 933 Foudi 581 Fournier 623 Francolinus 777 Fratercula 907 Sregatvogel 932 Fregilus 651 Frett 146 Freux 603 Friguet 565 Fringilla 561 Fuchs 162 Fulica 893 Fuligula 943 Furnarius 628 G: Gabelmeihe 397 Bänfefäger 957 Balago 103 Galbula 676 Galeopithecus 123 Galera 144 Galgulus 611 Gallinula 893 Gallus 764 Gamba 193 Gambiagans 938 Ganga 774 Gannet 933 Gans 939 Garrulus 607 Gartenfink 568 Gartenkraͤhe Gastrimargus Gazelle ” Gayal Geai Geier Geismelker Gelinotte Gems Gemsbock Genettkatze Geomys Georychus Gepard Gerbillus Gerfault Ghor - Kur Giarole Gibbar Gibbou Gigo Gimpel Giraffe Girlitz Girola Glareola Glaucopis Glossophaga Gnu Godwit Goeland Soldadler Goldammer Goldamſel Golddroſſel Goldfaſan Goldhaͤhnchen Goldmaulwurf Goldregenpfeifer Gonolek Goral Gorfon Goulin Goura Gracula Grallina Grampus Granatfink Grasmüde Grasſpecht Grauammer Graucalus Graufink Seite 605 92 805 325 607 352 544 772 815 311 167 240 231 183 225 869 237 896 342. 77 97 587 304 572 551 896 610 114 316 870 919 372 558 504 767 523 131 827 426 313 910 505 792 500 490 554 574 517 630 559 437 580 967 Seite Graugans 989 Grauſpecht 679 Grimpar 624 Grimpereau 628 Grinetie 898 Grison 93, 144 Grive 478 —— Grouse 773 Seine 5x0 rünfpecht Grus —* 837 Grylllumme 905 Guan 757 Guanako 298 Guariba 89 Guazu 300 Guazuara 176 Guenon 78 Guepier 654 Gürtelthier 257 Guevei 310 Guib 318 Guignard 827 Guineagans 938 Guit⸗-Guit 627 Gulo 143 Guüyia 242 Gyall 325 Gymnocephalus 456 Gymnoderes 464 Gymnops 505 Gypaßtos 360 Gypogeranus 405 H. Habicht 387 Habichtsadler 883 Häher 607 Hämatopus ‚834 Sämmerling 898 Hänfling ‚570 Hahn 764 Hakenadler 885 Hakenfint 591 Bafenkernbeiffer‘ — Halbweihe 408 Halicore 39. Halieus 930 Halmaturus 204 Halodroma 916 Hamfter «227 968 Seite Hapale Harfan Ha — en Harpyia 8 Hartebeeft 309 Hafe \ 245 Haſelhuhn 772 Haſelmaus 217. 218 Haubenlerche 550 Haubenmeiſe 555 J— 764 ausrothſchwanz 512 Haus ſchwalbe 538 Haustaube 795 Rate 866 Heiri 292 Helamys 237 Heliornis 903 Helmtaube 796 Hemipalama 875 Hemipodius 785 Henne 764 Heorotaire 631 Hermelin 146 Herpestes 169 Heulaffe 89 Hians 855 Hierax 367. 369 Hierofalco = Himantopus 881 Hippopotamus 275 Hirſch 296. 298 Hirſcheber 277 Hirtenvogel 886 Hirundo 536 Hoatzin 755. 758 Hocheur 81 Hochequeue 527 Hoitzlaquatzin 244 Hokko 754 Holzhaͤher 607 Holztaube 795 Homo 45 Honigdachs 145 Honigkukuk 703 Honigſauger 631 Houtia 220 Houtou 660 Dühnergeier 357 Hufeifennafe 116 uhu 632 Huitfiſch 335 Hulman 82 Humming - bird 5 Hund 152 Hutaffe 84 Hyare 144 Hyaena 171 Hydrobates 943 Hydrochoerus 249 Hydromys 219. 242 Hylobates a7 Hypsiprymnus 203 Hypudaeus 229 Hyrax 232 Hystrix 243 1; Sabiru - 854 Jacamaciri 677 Jacamar 676 Jacamerops 677 Jacana 884 Jacchus 98 Jackass 911° Jago 765 Jaguar 174 Jako 739 Saffana 884 Ibis 859 Schneumon 169 Icterus 5.597 Ictides 140 Senfen 955 Serboa 233 Igel 125 Iltis 145 Impuko 313 Indicator 703 Indri 102 Inuus 86 Irena 438 Sfatis 164 Sfferling 519 Jubarte 342 Sungfer aus Nu mibien 839 Jungly -gau 323 Ixos 488 K. Känguruh 204 Kahau 82 Kaifergeier 354 Regiſter des a ee Bandes. Seite Kainsi 310 Kaiferadler 1872 Kalong 108 Kamiſchi lass Kammgeier - 11886 Kaninchen 247 Kanna 313 Kantſchil 295 Kappmeife 555 Kae 173. 181 Kautz 414 Kemas 312 Kernbeißer 580 Kerodon 250 Kevel 308 Kiebig 832, Kings-fiher 661 Kiodote 110 Kirſchvogel 504 Kitta = Klaffichnabel 5 Klake 940 Klammeraffe 90 Klappergrasmüde 517 Kleiber 619 Kletterfchwang 624 Klipdas 233 Klippfchliefer 282 Klippfpringer 310 Knaͤkente 955 Knorrhahn 824 Koala 205 Koba 312 Koͤnigsvogel 839 Kohlmeije 554 Kolbenente 947 Kolkrabe 602 Kornweihe 403 Krabbentaudher 906 Krähe 603 Kragenente 945. 952 Kragentrappe 824 Krammetspogel 478 Kranid) 837. 840 Kreuzfchnabel 590 ° Krikente 956 Krontaube 79 Kropfſtorch 852 Kropftaube 797 Kruh 83 Kuhftelze 527 Kuhvogel 599 Kukuk 695 Kulan Kumud L. Labbe Lachfalke Lachtaube Laͤmmergeier Laͤufer Lagomys Lagopede Lagothrix Lama Lamantin Lampornis Lamprotornis Lanio Lanius Larus Larvenſchwein Larventaucher Laſurmeiſe Latſchtaube Laubſaͤnger Laubvogel Lavandiere Leierſchwanz Leinhaͤnfling Lemming Lemur Leopard Lepus Lerche Lestris Lichanotus Limicula Limosa Linaria Linotte Linsang Lipurus Litorne Lobipes Löffelente Löffelreiher Löffler Pe ohongtrappe — Loncheres Lophiodon Lophophorus Regiſter des erſten Bandes. Seite 287 181 922 391 797 361 835 248 774 293 323 641 487 426 421 918 277 907 555 795 524 527 507 571 231 100 175 245 550 922 102 870 869 570 571 167 205 478 881 950 842 858 99 824 573 218 234 760 ©eite Lori 102, 744 Loriot 504 Loxia 590 Luchs 177 Luchskatze 178 Luͤbig 587 Luen 768 Lulu 550 Lumme 905 Lund 907 Lutra' 150 Lutung 83 M. Macaco 83 Macareux 907 Macaroni 910 Machetes 874 Macreuse 943 Macropus 204 Macrorhinus 1837 Macroxus 212 Mabdenfreffer 718 Mähnentaube 797 Maenura 507 Mäufefalt 400 Magot 86 Maguari 852 Maherri 292 Maiba 285 Maimon 85 Mainate 500 Maki 100 Maki, fliegender 128 Malbruck 79 Malcoha 4 Malurus 520 Manakin 530 Manoti 328 Manatus * Manchot 909 Mandelkrähe 611 Mandril 88 Mangabey 79 Mangufte 169 Manica 192 Manis 265 Manorhina 503 Manucode 616 Mapach 139 Marabu 853 Marguai 180 969 eite Marec Ss Marikina 99 Marimonda 92 Mariposa 667 Marmose 195 Marmot-Diune 253 Marouette 891 Mastodon 278 Maubeche 870. 871 Mauerkiette 627 Mauerlöufer — Mauerfhwalbe 556 Mauerfegler — Mauerſpecht 627 Maulwurf 132 Maulwurf, capfcher239 Maus 220, 221 Mauvis 479 Mazames 313. 314 Mbill 309 Meerkage 78 Meerotter 151 Meerfchwein 334 Meerfchweindhen 250 Meerweibchen 328 Megaderma 115 Megalonyx 257 Megapodius 886 Meife 6554 Meifterfingr 517 Meleagris 761. 763. Meliphaga 499 Melithreptus 631 Menſch 45 Mephitis 149 Mergus 956 Meriones 225. 227 Merops 654 Microdactylus 836 Microglossa 749 Micropogon 712. 961 Micure 192 Midas 98 Midaus 150 Miko 100 Milan 396 Millouinan 948 Milvus 396 Mint 146 Mino 506 Miriki 4 Mirikina 97 Mifteldrofiel 477 970 Geite Mittelfchnepfe E66 Mitu 756 Mönd 516 - Möndjsgeier : 360 Möve 918 Moho 960 Moto 250 Mokoko 101 Molossus 111 Monasa 703 Monaul 760 Monax 215 Mongus 101 Monodon 337 Montjourou 129 Moorente 947 Moorfchnepfe 866 Moqueur 480 Morafthuhn 774 Morelle 895 .Morillon 948 Mormon 907 Mornell 827 Morphnus 382 Moschus 293 Motacilla 507 Mot- mot 660 Motteux 508 Mouflon 320. 321 Muͤllerchen 517 Muntjac 304 Murmelthier 215 Mus 214. 220 Muscicapa 441 Muscipeta 444 Musophaga 752 Muſtak 81 Mustela 145 Mycetes 89 Mycteria 854 Mygale 130 Myiagra 448 Myiothera 491 Myopotamus 242 Myoxus 217 Myrmecophaga 264 N. Nabelſchwein 278 Nachtaffe 96 Nachtigall 513, 514 Nachtigalldroffel 480 T Seite Nachtrabe 860 VNachtreihe an Nachtſchatten + 544 Nanguer 807 Napu 2895 Narwal 337 Nashorn 281 Nashornvogel 670 Nasican 626 Nasua 141 Nauclerus 396 Rabelkrähe 603 Nectarinia 627 Nems 169 Neophron 359 Neotoma 225 Nepaul - 770 Neuntödter ‚423 Nil: Bandar 84 Nilpferd 275 Nimmerfatt 857 Nisnas 78 Nisser 361 Nisus 391 Niu 316 Nocthora 97 Noctua 414 Noctilio 112 Noddi 927 Noͤrz 146 Nonnette 554. 957 Nonpareü 567 Nordcaper 341 Norek 146 Numenius 863 Numida 763 Nußknacker 609 Nycteris 117 Nycticeius ‚123 Nycticorax 849 Nyctinomus 111 Nyctipithecus 97 Nylgau 315 O. Ochſe 823 Ochſenhacker 593 Ocypterus 434 Oedicnemus 825 Oenicurus 489 Ohrgeier 355 Ohrmaus 282 Regiſter des erſten Bandes. Seit Oidemia Das Oiseau mon pere 456 Oiseau-mouche 649 Ondatra 229 Onguicule . 626 Onocrotalus 929 Onore 845 Opetiorhynchus 628 Ophia — Ophiotheres 405 Opisthocomus 758 DOpoffum 5.0192 Drang In iohRR Drangufang 7 BR Drca en. U Orfraie & RO: 7 2: 10 Organiſt 467 Oricou 855_ Orignal 296 Oriolus 504 Ornithorhynchus 268 Ortalida 758 Orthonyx 496, 626 Orthorhynchus 644 Drtolan 559 Ortygis 785 Orycteres 239 Orycteropus 263 Otaria 188 Otis 823 Otolienus , 103 Otomys 232 Dtter 150 Otus 406 Quanderou 84 Ouarine 89 Ourigourap 359 Ovis 320 Oxypterus 454 Oxyrrhynchus 599 Oxyura 949 Ozelot 179 Pachycephala 448 Pachyptla 916 Pachyrhynchus 436 Pachysoma 109 Padda ‚583 Paille- en-queue 935 Paka 251 Palaeornis 727 Regiſter des erſten Bandes. 971 Seite Seite Seite Palaeotherium — Phacochoerus 278 Fluvier 825 Palamedea 885 Phaöton 935 Podargus 849 Pallah 303 Phaötornis 640 Podiceps 901 Pallette 858 Phalacrocorax 930 Podoa 903 Pampashafe 251 Phalanger 199 Pogonias 707 Panda 140 Phalangista — Polartaucher: 90% Pandion 377 Phalaropus 876 Polatouche 213 Pangolin 265. 266 Pharaonsrage 169 Polecat 150 Panther 175 Phascogale 197 Polititus — Papagei 723 Phascolaretos 905 Polochion 497 Papageitaucher 907 Phascolomys 206 Polyplectron 760 Pap 567 Phasianus 764 Pomatorhinus 629 Sarabiesbogel 614 Phatagin 266 Porphyrrio 89 Paradoxurus 168 Phene 860 Potfiſch 838 Pardalis 175 Phibalura 465 Potoru 203 Pardalotus 440 Philander 194, 200 Potto 142 Parra 8384 Philedon 496 Pouacre 851 Parus 554 Phoca 184 Poucan 102 Patas 78 Phoenicophaus 704 Pougounne _ 168° Patira 279 Phoenicopterus 897 Pouiülot 523. 524 Pauri 755 Phyllostoma 113 Presbytis 83 Pavian 86 Physeter 333 Preß 127 Pavo 759 Piauhau 458 Prinz:Regent 505 Peba 258 Pica 605 Priodontes 261 Pedetes 237 Piecchion 629 Prionitis 660 Peintade 763 Pichiy 260 Prionops 432 Dekan 149 Picumnus 693 Procellaria 912 Pekari 278 Picus 678 Procne 461 Pelagius 186 PiedelaJamaique596 Procnias 461. 465 Pelandor 200 Pieper 528 Procyon 39 Pelecanus 929 Piette 957 Promepie .692 Pelidna 873 Picoides 691 Promerops 652 Pelikan 929 Pika 249 Pronkbock 306 Penelope 757 FPilorides 222 Proteles 171 Penelops 954 Pingouin 907 Psammomys 225 Percnopterus 359 Pinguin 909 Psaris 436 Perdix 777 Pinſche 99 Pseudostoma 240 Perdrix de mer 896 Pipiri 442 Psittacara 725 —J— 763 Pipra 530 Psittacula 745 Pernis 398 Pirol 504 Psittacus 723 Peruaſka 146 Piroll 438 Psophia 838 Peruͤckenaffe 87 Pitanga 441 Pterocles 774 Perruche 725 Pithecia 95 Pieroglossus 721 Petaurus 202 Pithecus 73 Pteromys 212 Petrodroma 629 Pitta 491 Pteropus 107 Pezoporus 749 Pitylus 586 Ptilonorhynchus 438 Pezus 788 Platalea 858 611 Pfau 759 Platycercus 729 Ptiloris 654 Pfauentaube 796 Platypus 268. 943 Puffin 915 Pfeifente 954 Platyrhynchus 448 Puffinaria 916 Pfeifhaſe 248 Plecotus 122 Ben 915 Pferd 236 Ploceus 562 Pum 176 Pfingftvoget 504 Plotus 934 Yurpurhußn 893. 894 972 Purpurreiher Purzeltaube Puter Putorius Pyrgita Pyrrhocorax _ Pyrrhula * Q. Quagga Querula R. Rabe Rabenkrähe Racoon Rake Ralle Rallenreiher Rallus Ramphocena Raton Ratte Rattel Raubadler Raubmoͤve Rauchſchwalbe aupenjaͤger Rebhuhn Recurvirostra Regenpfeifer Reebock Regulus Reh Reiher Reiherente Reißdieb Reißvogel Reitertaube Reitmaus Rellmaus Remiz Rennthier Rhamphastos Rhamphoceles Rhinoceros Rhinolophus Rhynchaea Rhynchops Rhynchotus Rhinopoma Regifter des erften Bandes. Seite 843 796 761 145 565 503 587 283 458 602 603 139 611 888 847 888 495 139 221 145 373 922 539 461 780 882 825 ‚309 521 302 843 948 564 583 797 230 217 557 297 718 475 231 116 868 927 790 118 ©eite Rhipidura 453 Ridenne 954 Riefenvögel 818 Riefenratte 225 Rimau-bulu 180 Ringdroffel 476 Ringelgans 940 Ringeltaube 794 Ritbock 309 Rittelfalk 364 Robbe 184 Roͤthelgeier 364 Roi des sucriers 633 Roitelet 523. 526 Rohrammer 558 Rohrdommel 848 Rohrdroſſel 514 Rohrhuhn 893 KRohrfänger 514 Rohrweihe 403 Rolle 615 Rollier 611 Roloway 80 Rorqual 342 Roſſomak 148 Rothdroſſel 479 Rothhalsgans 941 Rothhuhn 780 Rothſchwaͤnzchen 512 Rothvogel 474 Rouloul 770 Rousseline 529 Rousserolle 514 Roussette 108 Ruͤſſelpapagei 749 Rulul 770 Rupicola 531 Rytina 329 Ryzaena 170 S. Saatkraͤhe 608 Sabora 163 Saͤbelſchnaͤbler 882 Saͤger 956 Sänger 511 Sahuim 98 Sai 93 Saimiri 95 Sajou 93. 94 Saki 95. 96 Salangane 539 Seite Saloyasir 056 Samalia 615 Sammetente 943 Sanderling 872 Sandhuhn 896 Sandmoll 239 Sandpiper 871 Sarcelle 955 Sarcoramphus 856 Sariema 837 Sarigue 191 Satin - bird 611 Satyr 770 Savacou ‚842 Saxicola 507 Scalops 134 Schaf 320 Schakal 161 Schamek 91 Scharbe 931 Schakalvogel 400 Scheerenſchnabel 927 Scheidenvogel 896 Schellente 945. 946 Schermaus 230 Scilffänger 514 Schlafaffe 97 Schlagtauhe 797 Schlangenadler 378 Sclangenhalsvogel934 Schlechtfalk 363 Schleiertaube 796 Schmudvogel 458 Schnabelthier 268° Schnatterente 954 Schnarrer 890 Schneeaar 399 er 561 Schneedohle 503 Schneekoͤnig 526 Schneer 477 Schneefink 569 Schneegans 939 Schneehuhn 773 Schnepfe 859 Schnepfenreiher 841 Schoberthier 249 Schreiadler 373. 380 Schuhu 412 Schupati 195 Schuppenthier 265 Schwalbe 536 Schwan 936 < Regifter des erften Bandes. Schwanengans Schwanzmeiſe Schwarzbaͤcker Schwarzbruͤſtchen Schwarzdroſſel Schwarzkopf Schwarzkehlchen Schwarzſpecht Schwein Schweinhirſch Schwertfiſch Sciurus Scolopax Scopus Scythrops Seeadler Seebaͤr See-Elefant Seehund Sekretaͤr Seekuh Seeloͤwe Seeſchwalbe Seetaucher Segler Seidenhaſe Seidenſchwanz Seisura Semnopithecus Senegalli Sericulus Serin Serpentarius Serval Setophaga Siamang Sichelſchnepfe Sicrin Siebenſchlaͤfer Sieur Sifilet ©ilberfafan ©ilberreiher Silberſchnabel Simepaye Simia ©imir Singdroſſel Singſchwan Sinsring Sirli Siserin 137, Seite 938 555 623 512 476 516 512 679 275 302 334 209 859 855 706 875 188 187 185 405 328 188 923 901 536 247 462 448 81 573 505 572 405 181 455 73 863 503 217 954 617 767 846 475 83 73 165 478 937 127 553 57i Seite Sitta 618 Skua 923 Skunk 149 Slepez 238 Somateria 946 Sonnenvogel 841 Sorex = Souffleur 2 EZ 580 Sourde 866 Spalax 238 Sparactes 465 Spatule 858 Specht 678 Spechtmeiſe 618, 619 Speckmaus 121 Sperber 391 Sperbereule 414 Sperbergrasmuͤcke 517 Sperling 565 Sperlingsammer 558 Sperlingsfalk 367 ne ig 216 Sphecothera 438 Spheniscus 911 Spicifer 769 Spießente 951 Spießſchwalbe 539 Spinnenaffe 90 Spinnenfreſſer 689 Spitzente 951 Spismaus 127 Spornammer 561 Springbocd 306 Springhaſe 237 Springmaus 232 Sprofjergrasmüde514 832 Squatarola Staar 600 Stachelameiſen⸗ freſſer 267 Stadhelfchwein 243 Stachelratte 218 Staryque 908 Steatornis 549 Steinadler 371 Steinbock 319 Steindohle 651 Steindroffel 476 Steinfalt 864 Steinfeldhuhn 780 Steinkraͤhe 503 973 ©eite Steinmarber 148 Steinrabe 503 Steinfhmäßer 508 ©teinfperling - 580 Steinwälzer 876 Steißfuß 901 Stemmatopus 187 Stenops 102 Stenorhynchus 186 Stentor 90 Stenura 448 Sterna 923 Sternmaulwurf 133 Stieglitz 569 Ftilt 882 Stinkthier 149 Stockaar 400 Stockfalke 387 Storch 851 Stoßmaus 280 Stourne 487 Strandläufer 870 Strandreiter 882 Strauß 819 Straußkukuk 696 Straußreiher 846 Streitente ‚956 Strepsilas 876 Strix 406 Struthid 8319 Stufenſchwanz 620 Sturmvogel 912 Sturnella 487 Sturnus 600 Sucrier 627 Suismanga 11,682 Sula 938 Sumpfmeife ' 664 Sumpfroftweihe * 403 Sumpffchnepfes: - 866 Sumpfvoͤgel 818 Sumpfwader 869 Surikate 470 Sus 275 Suslik 299 ‚216 Sycalis 4601 Sylvia 541 Syma 668 Synallaxis 621 Synethere224 Syrnium 411 Syrrhaptes arm 787 bine ® En * > je } Ines," 38 Erin J BE 695: * ERBE Oo“ “Re a 2 N Kg? ohne — —— —— 20a, * — Sam — m meh X A Inne 088 J—— —* ANNE J