—— — Aut en mer — 222 — DE — . Be Eee ee EN 5. 1 5 dc ene * e 1 3 0 u A bi Te 8 5 0 2 a N . u . 1 . * — 1 m 4 u . Fi 1 . u Da N 1 5 A] iz N „ j D 1 1 j * ’ 183 9 5 v N j 1 5 . 1 j = u D 5 . 5 I 1 3 ö N 1 £ Fu 1 x * . J N j I u 1 N ar: 3 . u a) 5 5 u 5 u 15 . s N N N * 5 U BR am * 1 f — u 1 5 * ö Bu 2 ı iR x 5 Zu . 4 N 1 . Ba u» N 4 N ö 1 1 N . 5 2 5 N Den if u N . 4 u A u. >. | au . 5 j i TE B \ = . . N B 3 1 N 2 en N — . Bu 0 0 u e N 3 are = 0 1 8 * D Be Er * D 1 N 5 = bin 1 j zur 1 N * D 1 Zune j u X u > 1 Bü u „2 - 1 | 2 u) u Du N 1 . 2 . | = . E ter \ l 9 1 5 In u. In A . 1 { 138 1 0 . . or 3 ö N N D ö . N 1 . u 1 1 9 u . _ Sun a e m 42 0 - 1 N 1 2 N W Er 1 2 0 . 1 m * N f „ . = . N u * N | AR Zu 2 „ Be? A . ) > r I A 2 u | i ve 1 2 5 1 2 L N => ö nz 3 1 . 1 Be n 9 „ N 1 1 1 _ . © 1 9 * N 0 5 1 1 \ I 1 jr 16 u 1 N * . ji 1 r N j 4 1 Dun! — | = a : | — r j . j > 1 ö * Uwe N N 5 SFR . 1 9 1 1 1 ft N * * . N j — u 1 N g N 0 N * j 1 \ 1 x . u 5 i u ö 4 | ER = UT Sn j N j A D 5 * u u N 1 5 u u D I . 1 5 N N u 5 999 N . j Ba „ l Dr > ı u 3 Pas 52 W iR) 1 0 Cuvier, Das Thierreich, geordnet nach ſeiner Organiſation. 0 Zweiter Band. A 5 8 y * WR 3 NAH Das Thierreich, geordnet nach ſeiner Organiſation. Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere und Ein— leitung in die vergleichende Anatomie. Vo m Baron von Cuvier, Großofficier der Ehrenlegion, Staatsrath im k. Rathe des oͤffentlichen Uns terrichts, einer der Vierzig der franzofifhen Akademie, beſtaͤndigem Secretaͤr der Akademie der Wiſſenſchaften, Mitgliede der koͤniglichen Akademien der Wiſ— ſenſchaften zu London, Berlin, St. Petersburg, Stockholm, Edinburg, Kopen— hagen, Goͤttingen, Turin, Baiern, Modena, der Niederlande, Calcutta, der Linnéiſchen Geſellſchaft zu London ꝛc. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und durch Zuſaͤtze erweitert von % Dis. Hofrath, ordentlichem Profeſſor der Medicin und Botanik, Director des bo- taniſchen Gartens zu Jena, Mitgliede der mediciniſchen Facultaͤt der k. Univer⸗ ſitaͤt zu Peſth in Ungarn, correſpondirendem der k. Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften zu Goͤttingen, zu Haarlem, der k. L. Akademie der Natur⸗ forſcher u. ſ. w. Zweiter Band, die Reptilien und Fiſche enthaltend. „„ F. A. Brockhaus. 8 32 1 NE 25 7 8 D W rr od z um zweiten Bande. Eben als ich die letzten Blaͤtter zur Preſſe ſenden will, melden die franzoͤſiſchen Zeitungen den Tod des großen Urhebers dieſes Werks“). Mit tiefem Schmerz erfuͤllte mich dieſe Nachricht, und um ſo mehr, als ich vor nicht gar langer Zeit erſt eine Zuſchrift von ihm erhalten hatte, worin er mir ſehr ausfuͤhrlich ſeine Zufriedenheit mit meiner Ausgabe ſeines Buches be— zeigte, und mich zur Betüͤckſichtigung noch mancher an⸗ deren Punkte auffoderte. In Betreff der zu bearbei— tenden Claſſe der Fiſche bemerkte er insbeſondere, daß er nicht zweifele, ich werde in dem, was bereits von ) Herr v. Cuvier ſtarb zu Paris am 12. Mai, im 63ſten Jahre ſeines Alters. VI. Vorrede zum zweiten Bande. feiner großen Ichthyologie erſchienen, bedeutende Be— richtigungen finden, und ſetzt hinzu: „dieſes Werk erweitert ſich immer mehr, in dem Maaße wie ich daran arbeite. Es vergeht kein Monat, wo ich nicht zahlreiche neue Arten, und oft ganz neue Geſchlechter erhalte c. — wir werden die Zahl der bekannten Fiſche verfünffachen oder verſechsfachen “. Dieſe angenehmen Mittheilungen ſtaͤrkten mei⸗ nen Eifer bei der Fortſetzung meiner Arbeit; ſie fo— derten mich aber auch zu einer eigenen Behandlung jener Claſſe der Fiſche auf, bei der ich zwar nicht aus den Schranken des vorgezeichneten Plans treten, dieſen aber doch etwas enger ziehen wollte. Von der ge— nannten großen Ichthyologie naͤmlich liegen erſt acht Baͤnde vor mir, und dieſe werden kaum den vierten Theil des Ganzen betragen. Sie enthalten ſo viele unerwartete Ausfuͤhrungen, Abaͤnderungen des Fruͤheren, und Supplemente, daß ich bald gewahr werden konnte, wie wenig die Acten in dieſer Claſſe ſchon geſchloſſen ſeyen. Das Erſchienene habe ich nun zwar treulich benutzt; hätte ich aber da, wo mich dieſes Werk ver: laͤßt, auf eigene Hand eben ſo fortfahren wollen, ſo haͤtte nothwendig eine Ungleichheit der Ausfuͤhrung ſtatt finden muͤſſen, die wol eher gegen das vom Vorrede zum zweiten Bande. VII Verfaſſer zu Gewartende als ein Mißgriff erſchienen waͤre. So z. B. bildet Hr. v. C. in der großen Ichthyologie neue Untergeſchlechter, die ich nicht immer vermuthet haͤtte; im Texte des gegenwaͤrtigen Wer— kes citirt er in den Noten haͤufig bloß franzoͤſiſche oder indiſche Namen wenig bekannter Fiſche, fuͤr die ich lateiniſche hätte creiren muͤſſen, und bisweilen ſind dieſe in dem großen Fiſchwerk anders ausgefallen, als ich erwartete. Dieſes und Anderes entſchied denn bei mir — freilich den ſo nahen Verluſt des trefflichen Mannes nicht ahnend — fuͤr die ausfuͤhrlicheren Definitionen und Beſchreibungen mich mit Vollſtaͤndigkeit nur auf die Fiſche Europa's und der es umgebenden Meere, mit Einſchluß der naͤheren Gegenden des Oceans, zu beſchraͤnken, und die der entfernteſten Regionen nur in ſo weit auszufuͤhren, als der Verfaſſer ſelbſt ſich uͤber ſie ausgelaſſen hat. Auch war mir durch die Natur der Sache ohnedieß verſagt, dieſen Theil mit vielen Originalbeobachtungen auszuſtatten, da nur ein laͤngerer Aufenthalt in den Gegenden, wo dieſe Geſchoͤpfe lebend zu beobachten ſind, zu dergleichen Gelegenheit geben kann. In der Claſſe der Reptilien dagegen habe ich geſucht, wie im erſten Bande ausfuͤhrlich zu ſeyn, und VIII Vorrede zum zweiten Bande. wenn auch hier manche neue Schwierigkeiten eintraten, ſo war doch durch die vielen vortrefflichen Arbeiten der neueren Naturforſcher bereits ſo vieles geleiſtet was ich benutzen konnte, daß ich hoffen kann, nichts Weſentliches uͤbergangen zu haben. Jena, im Mai 1832. nhalt des zweiten Bandes. Seite Dritte Claſſe der Wirbelthiere. Algyra Tachydromus . . . — Reptilien . 1IGUANOIDEI. ,...: 4 Ihre Eintheilung 5 3 6. Stellio . — Cordy lu — Stelo 9 — Ordnung der ee Aa e e HELONI . . . . Uromastyx = Dsds 7. Keane Der an FF SA en en IE P a 5 Chaos: Phrynosma ... 54 ae 8 f Trapeluns 55 8 > 8 Leiolep is. — 1 r Tropidolepfis . — ien 22 Tropidosaurus — Gale 385 Zweite Ordnung ene Lophyrus 8 SAURI 2.135 Goniocephalus . . . — CROCODILINI. . . . %& Lyriocephalus . . 59 2 SG OM 1. Crocodilus, . .. Brachylophus . . . 60 Gavialis. ieee Physignathuus . — Crocodiluns 28 8. Istiur us. 88 9. Draco 61 LACERTINI . .... 3 Sitana . 1 63 2. Monitor N... 34 Pierodactylus „ — Varanun % 385 10. Iguana 864 3. Heloderma . . 37 11. Ophryess a 66 Freun 338 112. Basilise ass — Aa — 13. PelychrustrgAn 67 Amei va. 40 14. Ec phymotes. . 68 S. Peer te 8 15. ple er Lacerta . 16. Anolius 69 X Sm. « Seite Seite GECKONES . .... 72 Dendrophis 114 17. Ascalabotes . . — Dryinus 115 Platydactylus. . . 73 Dryophis enen Hemidactylus . 5 76 Oligodon . * Thecadactylus DZ Coluber 4116 Ptyodactylus . . 78 (Coronella) 124 Uroplatus . „ (Psammophis . 125 Spheriodactylus . . 80 (Chironims)e\ ——¹ Stenodactyluns — (Tyria) N Gymnodactylus . . 81 (Lyco don) 125 CHAMAELEONES. . . — Pseudoelaps EEE 18. Cha maele o (Duberria) re SCIN CODE. 84 (Clelia) . . Be Seine IR Ei (Pseudoeryx). . . — „Seinen, is er, 7, Acrochordus .. 228 Tılqua rt AR RE 86 Giftige mit einfachen Bu S u was. ee een rte, 130 D. Bi pe DO Caudisona . AU > 21. Chalcides . sel Trigonocephalus . . — 22. Chirotes.. 92 Craspedocephalus 21 Ichthyosaurus 93 9. Vipera 1 IE 15 Plesiosaurus . - » 5 Naja A ak eee Elass „ Dritte Ordnung der 10 5 ann, «Bun 2. 2138 Platurus Pl la En OPHIDII. . . . . 804 Trimeresurus — ANNE Er Oplocephalus . . . 143 1. Anguis . Sr Acanthophis VORNE Pseudopus , 185 Echis 5 — . 144 Ophisaurus. U 98 Langaha . 2 Auguis . 86 Giftige mit mehreren Giftzaͤhnen. Acontias , „„ „ . — 10, Bungarus 440 145 SERPENTES.ſ 97 11. Hydrus 5 E a. Doppellaͤufer . 98 Hydrophis $ 146 2. Amphisbaena an Pelamis, 147 3. W > Chersydrus . — yphlops . . — b. Eigentliche Schlangen 101 12. Feser en Giftloſe ee i 102 : 7 5 Proel .. 1:08 Vierte Ordnung der Reptilien. 5. Boa; N obs — BATRACHI . 9 ‚194 Boa . . a 104 %% Rana 39152 Scytale. 153 108 Rana % e Err ti She — Ceratophrys WER Erpeton are l0d Dactylethra . ih 09 6. Coluber * — Hyla . 13 160 Python . e 110 Bufo .. 5 N 153 Cerberus 111 Bombinator 168 Xenopeltis. 112 Rhinella 5 l 169 Heterodon . — Otilophus . . 169 rr Br 113 Engystoma =» = Dipkası «Selen DI Pina... Hg 170 « EHRE XI Seite Seite 2. Salamandra . . . 171 19. Centropristes . 204 Salamanderaa — 20. Grystes 205 Triton 7 > d. Mit weniger als ſieben 3. Menopoma n Kiemenſtrahlen: 4 Amphiuma 176 4) Einer Ruͤckenfloſſe und 5. Siredon Br ID Eckzaͤhnen: 5 Menge iert! 0 1. 7. Hypo chthon ; 6) Einer Ruͤckenfloſſ e und ſam⸗ ee ! 178 metartigen Zähnen: 22. Chironemus .. — ; ; ; 23. Pomotis 206 Vierte Claſſe der Wirbelthiere. Genre,, ME iſ che 180 25. Prien ehe ich 26. Dules „ f Erſte Ordnung der Fiſche. 27. Therapoeon — er TE e ee, eee eee, . 28. Pelat es —:ʃ Erſte Familie der Scaler 29. Helotes . 208 PERCOIDEI . n ) Zwei Rückenſtoſſen: a. Mit ſieben Kiemenfkrabien, 80. Trichodantr N. vi Kehlfloſſen, und zwei Rüden: 31. Sillage — 1 8 187 e. Mit mehr als ſieben K E 2. 17 br r . 5 5 f 188 menftrahlen: 3. Lat a 189 32 Holo centrum . 209 REN: Fe 33. Myripristes 210 4. Centropomus 190 34. Ber yx 211 5 nee ARTEN 191 35. Trachichthys 0 . Hus 192 k. Mit Kehlfloſſen Etelis — 3, Trachinus Rz Niphon . . . . — 737.,Percia. b 212 Enoplosus — 38. Pinguipes 213 Diploprion . .. . . 193 89. Percophis * 7. Apo gon . — 40. Uranoscopus — 8. Cheilodipterus . 194 g. Mit Bauchfloſſen: 9. Pomatomus. . . — 41. Polyne mus . . 214 10. Ambassis 195 42. Sphyra ena. 215 11. Lucioperca .. — 43. Paralepis 218 b. Mit einer Ruͤckenfloſſe und ee e a an: U eneus BR 218 12. Serranus 196 P EI Anthiass. 198 Zweite Familie der Stachelfloſſer. nnd — CATAPHRACTI . . . 219 13, Plectropoma . . 1 , rig... —é 14. Dia cope rig. 220 15. Mesoprion — Prionotes . 222 c. Mit einer Ruͤckenfloſſe und Peristedion . di fammetartigen Zähnen: Dactylopterus . . u 16. Acerinal sul.) 202 Cephalacanthus . . . 223 17. Rypticus het = 203 46. Cott us 224 18. Polyprion . — Aspidophoruns . 225 XII ene Seite Seit 47. Hemitripterus . 226 71. Das cyllus en 48. Hemilepidotus 227 72. Glypho don — 49. Platycephalus — 72b. Etroplus .. 247 50. Scorpaena 228 78. Heliasen „us, n— Scorpaena . Taeniotes . . Sebastes . Pterois . Blepsias. . „ApIste8.!, Hate . Agriopus . Pelor . Synaceia . 57. Monocentris . 57b. Hoplostethus 58. Gasterosteus . Spinochia . 59. Oreosoma Dritte Familie der Stachelfloſſer. SCIAEN ODE. Mit zwei le 60, Sciaena . Sciaena . Otolithus Ancylodon Corvina Johnius Umbrina Lonchurus . Pogonathes 61. Eques . b. Mit einer Rico. 62. Haemulon . 63. Pristipoma. Sur 64. Diagramma c. Mit einer Ruͤckenfloſſe und weniger als ſieben Kiemenſtrah⸗ len und fortlaufender Seiten: linie. 65. Lobotes 8 66. Cheilodactylus e 67. Scolopsides . . 67b. Latilus En, 67c. Macquaria .. d. Mit weniger als fieben Kie⸗ menſtrahlen und unterbroche⸗ ner Seitenlinie. 68. Amphiprion. 69. Premnas 1 70, Pomacentrus . A. . 0 0 0 6 0 . o 0 * 229 Vierte Familie der Sacher — SPA ROD. 230 74. Sargus, nd 248 231 Charax?...\..”; 249 — 75. Chrysophris 250 o 2.201 — 77. Pagellus . 1 233 78. Dentekckc˖ 253 — Pentapus P — 234 Lethrinuns — 79. Cantharus . . 254 236 80. BO ese — l. Oba ale 2b 81b. Scathares . — Sic. Crenidens . 256 — Fünfte Familie der Stachelfloſſer. MENITDENNS. en, 238 83. Smaris. 7 — 84. Caes sio 238 239 84b. Aphar eus — 85. Gerres , 5 240 Sechste Familie der Stachelfloſſer. — SQUAMIPENNES . . „ 259 — 86. Chaetodon . u 241 Chelmon. n 265 Heniochus . , 266 242 Zane — ul Ephippuuns 267 243 Drepane . f — Scatophagus 268 Taurichthes 5 — Holacanthes 269 Pomacanthus . 27 Platax 2 a ett us OT 244 88. Pimelepterus . — — 89. Dipterodon. 274 245 90. Ras 1 — — 91. Pempheris 275 92. To x ot es — Siebente Familie b Se — SCOMBEROIDEI . 276 245 93. Scomber. . — 246 Scomber 276 Thynnus E Orcynuns Auxis Sarda Cy bium 4 Thyrsites Gempylus . 94. Xiphias Xiphias . Tetrapturus Makaira Istiophorus 95. Centronotus Naucrates . Elacates Lichia . . Trachinotes ano en Macrognathes . Mastacemblus 97. Notacanthu 98. Seriola 99. Nomeus 100, Temnodon 101. Caranx . 102. Vomer.. . Olistus . Scyris Blepharis . Gal Argyreiosus. Vomer . 103. Zeus Zeus . Capros . Lampris Equulaa Menes 104. „ Peprilus Luvarus 105. Seserinus 106. Kur tus 107. Cory phaena Coryphaena . n sa ii XIII Seite 278 a. Mit langer Schnauze 1 279 ſcharfen Zaͤhnen: — 108. Lepido pus 301 280 109. Trichiurus . 302 281 b. Mit kurzer, kleiner Schnauze: 110. Gymnetrus 303 III. Stylephorus... 305 282 c. Mit kurzer Schnauze, gefpal: g tenem Maul und ſtumpfem Ran en 112. Cepola. ! . 306 285 een Stachelfloſſer. — THEUTYES . 2.278307 — 114. Siganas . 286 115. Acanthurus . 308 287 116. Prionurus . . 309 7 17 Nash SH ,, EN i. r inur us, — 288 119. Priodon . . 310 — Zehnte Familie der Stachelfloſſer. 289 PHARYNG. - LABYRIN- 290 TH... ma.) = 55 0 Anabas 8 — 292 121. Polyacanthus 911 ei,, 12 293 122. Macropodus — 5 1283. Helostomus — 124. Osphromenus . „ 313 — 12. Trichopodus „. . — — 126. Spirobranchus . 314 294 127. Ophice phalus — BR Elfte Familie der Stachelfloſſer. 295 MUGILOIDEI IL. 815 — 128. Mugil . . are 296 129. Tetragonurus . 318 130. Athlerina, 0 319 97 = Zwoͤlfte Familie der Stachelfloſſer. 298 GOBIOIDEI . . . 321 — 181. Blenn ius —v' 299 Blennius, 3822 Ar Phols at er latarla. Caranxomorus . — Myxodes 324 Centrolophus — Sals ria —:D. Astrodermus 2 7 e ee e Pteraclis Cirribarbus . . . — Centronotus » . . 326 Achte Familie der Os Opistognathus Be — TAENIOIDEI 301 Zane erde XIV Sin: Ba. tl Seite it 132. Anarrhichas . 327 Centriscus . N 85 133. Gobius 5 328 Amphisile 360 Gobius . Gobioides . . 2. Taenioides 5 Periophthalmuns Eleotris \ 134. Callionymus Trichonotes Comephorus . 135. Platypterus 136. Labrax Dreizehnte Familie der Sta⸗ chelfloſſer. PECTORALES PEDICU- ETC 137. Lo ph ius Lophius * Chironectes EIER Mate % 138. Batrachus Vierzehnte Familie der Sta: chelfloſſer. LABROIDEI. 139. Labrus Labrus. „ Cheilines . . Lachnolaimus . Julis, ost yeah ne Anampses . . Crenilabruns Coricus . e Epibulus Cleptisus + Gomphosus Se 140. Xirichthys . 141. Chromis . . 8 Chromis A 3 Cychla . * Malacanthus . 2 142. Scarus. ‘ Calliodon -. MEER Oda 3er AN lee Funfzehnte Familie der Sta— chelfloſſer. FIS TULARE NS 143. Fistularia Fistularia » .» Kulostoma HN. 144, Centris cus 332 Zweite Ordnung der gewoͤhn⸗ 333 334 MALACOPTERYGII ABDO- 335 337 338 358 359 — lichen Fiſche. MINALES S Erſte Familie der Weichfloſſer. CYPRINOIDEI. ... 1. Cyprinus 40 Cyprinus - Barbusus.c 2 BR Gobio 0 „ . * . 0 Ines; Cirxfines Aram Labeo 8 Catosomus . Leuciscus 22 2 „ „605 Chelasy Has ae Gonorhynchus . . 2. Co bitis 3. Ana bleps 4, Poecilia. . lLeb1las ti. 8 6. Hündul uss 7. Molinesia SE 8. Cyprinodon Zweite Familie der Bauch— weichfloſſer. ESO CEL 9. Esox . . ESR ee Galaxiass Alepocephalus Bi MicrostonaͤKͤa Sto mass Aue Chauliodes N Sala Bla Belone N . . Salrısı tl. = Hemirhamphus . 10, Exocoetus 11. Mormyrus .. Dritte Familie der Weichfloſſer. SILUROIDEI ... 12. Silurus Silurus . 9 Schilbe . 4 Mystus a 1 z 561 384 386 387 388 389 390 Pimglodes: 1... u... 25. Megalopsun 423 Bagre a eee. ie Din u CR Pimeledes : 891 N. Butirinus klin! 494 Synodentis ? eee 392 28. GChirocentras — Ageneiosus . 393 29. Hyodon 425 Doras — 90. Erythrinus dann — Heterobranchus . 394 31. Amina 426 Plotos es. 395 32. Sudis £ 9 Gallichthyss . » 2... — 33. Os teoglossum 427 13. Malapterurus . 396 34. Lepisosteus — 14. Platystacus . . — 35. Polypterus. . . 428 15: Were ria . 397 Hypostoma. . . 398 Die dritte Ordnung der Fiſche. Lorieri Ks se — MALACOPTERYGIL SUB- Die vierte Familie der Bauch⸗ BRACHII „„ 480 Waichſteffer. Erſte Familie der ln SALMONIDES . RER . GADOIDEI 16. Salmo » - „u... 399 B N ee San "BBuaeıs j Demeras: ‘.. e 403 Gadusn „2 \u..00,02.0:7434 Merlangus . . . . . 4383 Malfottus X... 3K — 1 485 Thymallus . 404 Tal ce ar Coregonuns — EN A RER A 17. Argentina 406 5 . ee 125 18. Characinus. 407 , Curi Brotula . RER urimates 7 - Anostomus - 408 Phyas.'u ms A N 5 en Gasteropelecunnuns — 2 Neon a, Piabuca N Serras amo 409 Zweite Familie der Kehlfloſſer. Tetragonopteruns 3. Pleuronectes . . 439 no ee e Me BR Flatessaæas 440 Meres , AN Hippoglossuns . 442 Hy drocyon al) Rhombuns 443 Citharinus 411 Solear wor! u SR AUG Saurus . " 412 Monecir . . 2 2°. 447 Scopelus . . 189413 Achirus „Ur "WtaRr, Aulopus .. 414 f 55 19. Sternoptyx .. 415 Dritte Familie der Kehlfloſſer. Fuͤnfte Familie der wie DISCOBOLI. .... — 4, Lepadogaster HER CLUPEAE. . . 416 8 1 — 5 20. en Lepadogaster . „ 449 Gobiesox . 450 cl * . — * „ * nn 1 . A . 5. Cyclopterus — Lumpus ST 0,08 = Chatoessus . e 1177 n 451 Liparis 21. Gnathobolus . . 420 3 22. Pristigaster . . — 6. Echeneis . . 432 enn Di vierte Ordnung der Fiſche. 24. Engraulis — MALACOPTERYGII APO- Engraulis Ahryssa a 422 DES. leer re xvI ha 7. Muraena. . . Auguile ei ie Ophisurus Muraena 228 Sphagebranchus . . Monopteruns Synbranchus . . Alabes . 8. Saccopharyx ts 9. Gymnotus . . Gymnotuns Cara puls Apteronotes 10. Gy mnar chus 11. Leptocephalus . 12. 0 P hi 1 di ıum Bee Ophidium . » . Fierasfer 13. Ammodytes . Fuͤnfte Ordnung der Fiſche. LOPHOBRANCHII 1. Syngnathus Syngnathus . Hippocampus . » « Solenostoma . R 2. Pegasus . Sechste Ordnung der iche PLECTOGNATHI . 4 Erſte Familie. GYMNODONTES . . 1. D i 0 d on . . . * . 2 Petro don 8. Orthagoris cus rio de g Zweite Familie. SCLEROD ERH ³᷑kl . 5. Balis tes Balis tes Monacanthes Aluteres Triacanthus . . 6. Ostracion . Die zweite Reihe der Claſſe der Fiſche. CHONDROPTERYGII, Knorpelfiſche 458 460 STURIONES . . 461 1. Acipenser 462 2.Polyodon. — 3. Chimaera. — Chimaera 5 Callorhynchus Seite 454 Erſte Ordnung, oder ſiebente 45 drr ganzen Glaffe. Mit freien Kiemen. 155 Zweite oder achte Ordnung der Claſſe. 4 466 Mit feſtſitzenden Kiemen. 467 SELACII A Sdnalus 468 Scyllium — Squaluss Carcharias, . Lama 470 Galeus — Mustelus 471 Notidanus . 473 Selache . 474 Cestracion . Au Spinax . Centrina Scymnus Zygaena Squatina Pristis . er Rauarı u 477 Rhinobatus 480 Rhina 483 Torpedo 484 Raia Trygon BEN Anacanthes . Myliobatis . 155 Rhinoptera 487 Cephaloptera . u . 0 . . . ® * . . 488 489 Dritte Ordnung der Knor⸗ — pelfiſche. CYCLOSTOMI . 9. Petromyzon 10. Myxine Heptatrema . Gastrobranchus . 495 11. Ammocoetes nn 4 Seite 494 498 499 500 501 502 503 505 506 509 510 511 Dritte Claſſe der Wirbelthiere. r ENTE Bei den Reptilien iſt das Herz ſo eingerichtet, daß es bei jeder Zuſammenziehung nur einen Theil des Blutes ſendet, den es aus den verſchiedenen Theilen ſeines Koͤrpers empfangen hat, und das uͤbrige zuruͤckkehrt, ohne durch die Lungen gegangen zu ſeyn und geathmet zu haben. Hieraus ergiebt ſich, daß die Einwirkung des Sauerſtoffes auf das Blut bei ihnen geringer iſt als bei den Saͤugthieren, und daß, wenn die Quantitaͤt der Reſpiration bei dieſen, wo al: les Blut, ehe es zu feinen Theilen zuruͤckkehrt, durch die Lungen zu gehen genoͤthiget iſt, ſich durch eine Einheit ausdruͤcken laͤßt, die Quantitaͤt der Reſpiration bei den Reptilien ſich durch einen Bruch bezeichnen laſſe, der um ſo kleiner ſeyn wird, als die Por— tion von Blut, die ſich bei jeder Zuſammenziehung zu den Lun— gen begiebt, geringer ausfaͤllt. Da es nun der Athmungsproceß iſt, welcher dem Blute ſeine Waͤrme und der Faſer ihre Empfaͤnglichkeit fuͤr die Nervenreiz— barkeit giebt, ſo haben die Reptilien auch ein kaltes Blut und im Ganzen geringere Muskelkraͤfte als die Saͤugthiere, oder, in noch hoͤherem Grade, die Voͤgel. Und ſo bemerkt man denn bei ihnen auch nicht leicht andere Bewegungen als die des Kriechens oder Schwimmens; und wiewol einige in gewiſſen Momenten ſehr ſchnell laufen, auch ſpringen, ſo iſt ihr allgemeines Benehmen doch traͤge, ihre Verdauung hoͤchſt langſam, ihre Empfindungen ſtumpf, und in kalten oder gemaͤßigten Zonen verbringen ſie faſt den ganzen Winter in Lethargie. Ihr verhaͤltnißmaͤßig kleines Gehirn iſt auch zur Ausuͤbung ihrer animaliſchen und vitalen Functionen nicht ſo nothwendig, wie bei den Thieren der beiden erſten Claſſen; ihre Empfindungen ſcheinen ſich weniger auf ein i e zu beziehen; ſie fahren lange Zeit 1 fort, 2 R e hd t ili e N. nach Verluſt des Gehirns, und ſelbſt wenn man ihnen den Kopf abhaut, zu leben und freiwillige Bewegungen zu aͤußern. Ebenſo iſt auch bei ihnen die Verbindung mit dem Nervenſyſtem zur Zuſammenziehung der Muskelfaſer viel weniger nothwendig als bei jenen, und ihr Fleiſch behaͤlt, vom Koͤrper geſondert, ſeine Irritabilitaͤt weit laͤnger. Ihr Herz ſchlaͤgt noch mehrere Stun— den nachdem man es herausgeriſſen hat, und ſein Verluſt hindert den Koͤrper nicht, ſich noch lange zu bewegen. Man hat bei mehreren bemerkt, daß ihr Cerebellum von außerordentlicher Klein— heit iſt, was ſehr wohl mit ihrem geringen Bewegungstrieb uͤber— einſtimmt. Die Kleinheit ihrer Lungengefaͤße geſtattet den Reptilien ihre Reſpiration anzuhalten, ohne daß der Blutlauf ſtille ſteht; auch tauchen ſie leichter und laͤnger unter als die Saͤugthiere und die Voͤgel. Da fie weniger Lungenzellen haben, weil weni: ger Gefaͤße auf deren Waͤnden zu vertheilen ſind, ſo ſind jene auch groͤßer und weiter, und dieſe Organe haben bisweilen die Ge⸗ ſtalt einfacher, kaum zelliger Saͤcke. übrigens ſind die Reptilien mit Luftroͤhre mit Luftroͤhren⸗ kopf verſehen, wenn gleich nicht alle die Faͤhigkeit beſitzen, eine Stimme hoͤren zu laſſen. Da fie kein warmes Blut haben, ſo bedurften fie auch kei⸗ ner Integumente um die Waͤrme zuruͤckzuhalten, und ſie ſind mit Schuppen oder mit blos nackter Haut bedeckt. Die Weibchen haben einen doppelten Eierſtock und zwei Eierleiter; die Maͤnnchen mehrerer Geſchlechter eine gabelige oder doppelte Ruthe; in der letzten Ordnung (der der Batrachier) ha— ben ſie gar keine Ruthe. Kein Reptil bebruͤtet feine Eier. Bei mehreren Geſchlechtern der Batrachier werden die Eier erſt befruchtet nachdem fie gelegt worden; auch haben fie nur eine häutige Huͤlle. Die Jungen dieſer letztern Ordnung haben beim Austreten aus dem Ei die Geſtalt und die Kiemen der Fiſche, und einige behalten dieſe Dr: gane noch ſelbſt nach der Entwickelung ihrer Lungen. Bei meh: reren eierlegenden Reptilien, namentlich bei den Nattern, iſt zu der Zeit, wo die Mutter die Eier abſetzt, das Junge ſchon ziems lich weit ausgebildet, ja es gibt Arten die man nach Belieben lebendiggebaͤrend machen kann, wenn man bei ihnen den Act des Eierlegens aufhaͤlt 1). Die Quantitaͤt der Reſpiration der Reptilien iſt nicht ſo beſtimmt wie die der Saͤugthiere und der Vögel; aber fie variire 1) 3. B. die Nattern, indem man ihnen das 5 entzieht, wie ſolches Herr Geoffroy erprobt hat. KEN LEN em. 3 mit dem Verhaͤltniß des Durchmeſſers der Lungenarterie, verglichen mit dem der Aorta. So athmen die Schildkroͤten und die Ei⸗ dechſen viel mehr als die Froͤſche u. ſ. w. Daraus entſpringen die großen Verſchiedenheiten der Energie und Empfindung, die hier weit betraͤchtlicher ſind als zwiſchen einem Saͤugthier und dem andern, oder einem Vogel und einem andern. Ebenſo bieten auch die Reptilien viel mannigfaltigere Ge⸗ ſtalten, Bewegungen und Eigenſchaften dar als die vorigen Claſ— ſen, und es ſcheint als ob ſich die Natur zumal bei ihnen ge— fallen habe, bizarre Formen zu erfinden und den allgemeinen Plan, den ſie bei den Wirbelthieren, zumal den eierlegenden, befolgt hat, zu modificiren. Die Vergleichung der Quantitaͤt ihrer Reſpiration und ihrer Bewegungsorgane hat indeß Hrn. Brongniart Anlaß gegeben, fie in folgende vier Ordnungen “) einzutheilen. Chelonii oder Schildkroͤten, bei denen das Herz zwei Ohren hat, und deren auf vier Fuͤßen ruhender Koͤrper von zwei Schalen oder Schildern eingeſchloſſen wird, die durch die Rippen und das Bruſtbein gebildet werden. Saurii oder Eidechſen, deren Herz zwei Ohren hat, und deren auf vier Fuͤßen ruhender Koͤrper mit Schuppen bedeckt iſt. Ophidii oder Schlangen, deren Herz zwei Ohren hat und deren Koͤrper ſtets ohne vier Fuͤße bleibt. Batrachii, Batrachier, deren Herz nur ein Ohr hat, deren Körper nackt iſt, und wovon die meiſten mit dem Alter aus der Geſtalt eines kiemenathmen⸗ den Fiſches in die eines lungenathmenden Saͤugthieres uͤbergehn. Einige indeß verlieren ihre Kiemen niemals, und es giebt auch un— ter ihnen welche, die nie mehr als zwei Fuͤße beſitzen 2). 1) Al. Brongniart essai dune classification naturelle des reptiles, Paris 1805, und in den Memoires des savans etrangers, presentes a VInstitut, 1 J. p. 587. 2) Andere Naturforſcher, wie Merrem, theilen die Saurier und Ophidier auf andere Weiſe ein. Sie ſondern die Crocodile ab, um eine eigene Ordnung aus ihnen zu bilden, und vereinigen dafuͤr die erſte Ord⸗ nung der Ophidier, die Schleicher, mit den Sauriern, eine Anordnung, die ſich auf gewiſſe Eigenthuͤmlichkeiten der Organiſation der Crocodile und gewiſſe Ahnlichkeiten zwiſchen den Blindſchleichen und den Eidech⸗ ſen gruͤndet. Ich halte es fuͤr hinlaͤnglich, dieſe bloß innerlichen Be⸗ zuͤge nur angezeigt zu haben, indem ich nichtsdeſtoweniger eine Ein— theilung von leichterer Anordnung vorziehe. 1 * Erſte Ordnung der Reptilien. CHELONII. Chelonier. Schildkröten. Am bekannteſten unter dem letzteren Namen. Ihr Herz hat zwei Ohren und einen Ventrikel mit zwei ungleichen Kammern, die mit einander communiciren. Das Blut aus dem Koͤrper tritt in das rechte Ohr; das aus den Lungen in das linke, aber beide Arten Blut vermiſchen ſich mehr oder minder, indem ſie durch den Ventrikel gehn. Dieſe Thiere unterſcheiden ſich auf den erſten Blick durch die doppelte Panzerſchale in welche ihr Koͤrper eingeſchloſſen iſt, und durch welche nur ihr Kopf, ihr Hals, ihr Schwanz und ihre vier Fuͤße heraustreten koͤnnen. Die Oberſchale wird durch acht Paar verbreiterter und mit— tels gezaͤhnter Naͤthe vereinigter Rippen, und durch, an dem Ringtheil der Ruͤckenwirbel befeſtigte, Platten gebildet, ſo daß alle dieſe Theile der Beweglichkeit beraubt ſind. Ihre Unterſchale wird durch Stuͤcke gedildet, die das Bruſtbein vorſtellen, und ihrer ſind in der Regel neun ). Ein Raum, aus Knochentheilen zuſam— mengeſetzt, bei denen man einige Analogieen mit dem Sternal— oder Knorpeltheile der Rippen hat finden wollen, und der bei ei— nem der Untergeſchlechter ſelbſt immer knorpelig bleibt, umgiebt die Oberſchale als Einfaſſung und verbindet alle Rippen, aus de— nen ſie beſteht. Die Halswirbel und die Schwanzwirbel ſind daher die einzigen beweglichen. Da dieſe beiden Knochenhuͤllen unmittelbar mit der Haut oder mit Schuppen uͤberzogen ſind, ſo muͤſſen das Schulterblatt und ſaͤmmtliche Hals- und Oberarmmuskeln ſtatt wie bei an⸗ 1) Geoffroy in den Annales du Museum T. XIV. p. 5. Man vergleiche auch über die geſammte Oſteologie der Schükröten meine Hecherclies sur les ossemens fossiles T. V. Ame partie. Schildkröten. Testudo. 5 deren Thieren auf den Rippen oder dem Ruͤckgrat, unter ihnen ſeyn; das Naͤmliche gilt von den Knochen des Beckens und allen Schenkelmuskeln, fo daß man deshalb die Schildkroͤte ein ver— kehytes Thier nennen kann. Das Ruͤckgratende des Schulterblattes articulirt mit der Ruͤckenſchale; und das entgegengeſetzte, was man für dem Schluͤſſel⸗ bein entſprechend nehmen kann, articulirt mit der Unterſchale, ſo daß beide Schultern einen Ring bilden, durch den der Schlund und die Luftroͤhre gehen. Ein dritter Knochenaſt, groͤßer als die beiden andern, und von unten nach hinten gerichtet, ſtellt, wie bei den Voͤgeln, den Rabenſchnabelfortſatz vor, doch bleibt ſein hinteres Ende frei. Die Lungen ſind ſehr ausgedehnt und befinden ſich in der— ſelben Hoͤhlung wie die anderen Eingeweide 1). Da der Bruſt— korb bei den meiſten unbeweglich iſt, ſo athmet die Schildkroͤte durch das Maul, wobei ſie die Kinnladen feſt verſchloſſen haͤlt und nur abwechſelnd ihr Zungenbein ſenkt und hebt. In Folge der erſteren Bewegung tritt die Luft durch die Naſenloͤcher ein; und da hierauf die Zunge ihre innere Offnung verſchließt, ſo noͤthiget die zweite Bewegung die Luft, in die Lunge zu dringen 2). Die Schildkroͤten haben keine Zaͤhne: ihre Kinnladen ſind wie die der Voͤgel mit Hornſubſtanz uͤberzogen, außer bei den Chelyden, wo ſie nur mit Haut bedeckt ſind. Ihre Pauke und ihre Gaumenboͤgen ſind am Schaͤdel befeſtigt, und unbeweglich; ihr Magen iſt einfach und ſtark; ihre Eingeweide von maͤßiger Laͤnge und ohne Blinddarm. Sie beſitzen eine ſehr große Urinblaſe. Die Maͤnnchen haben eine einfache, anſehnliche Ruthe; das Weibchen legt Eier mit einer harten Schale. Man erkennt oft— mals die Maͤnnchen ſchon aͤußerlich, weil ihr Unterſchild concav iſt. Die Schildkroͤten haben ein ſehr zaͤhes Leben; man hat welche geſehen, die ſich ohne Kopf mehrere Wochen lang beweg— ten; ſie verlangen nur wenig Nahrung und koͤnnen ganze Mo— nate, ja Jahre, ohne ſolche zubringen. Die Chelonier, von Linné ſaͤmmtlich in den Stamm 1. TESTUDO, Schildkroͤte, vereinigt, find jetzt, zumal nach der Geſtalt und den Hüllen ih: 1) Man bemerke, daß bei allen Reptilien, wo die Lunge in den Unterleib tritt (und das Crocodil iſt das einzige wo dies nicht ſtatt hat), ſie durch eine Falte des Bauchfelles wie die Eingeweide umſchloſ— ſen iſt, die ſie von der Bauchhoͤhle abſondert. 2) S. uͤber dieſen den Schildkroͤten und Froͤſchen gemeinſchaftlichen Mechanismus die Abhandlungen von Robert Townuſon. London 1799. 6 Reptilien. Testudo. rer Schale, ſo wie nach ihren Fuͤßen, in fuͤnf Untergeſchlechter getheilt worden. I. TESTUDO Brongniart 1). Landſchildkroͤten. Ihre Oberſchale iſt [bedeutend] gewoͤlbt, wird durch ein ſo⸗ lides, völlig verknoͤchertes Geruͤſt getragen und iſt mit dem groͤß⸗ ten Theile ihrer Seitenraͤnder mit dem unteren oder Bruſtſchild verwachſen. Ihre, wie abgeſtutzten, Fuͤße, mit ſehr kurzen und nahe bis an die Nägel verwachſenen Zehen, koͤnnen ſich vollſtaͤn— dig in die Schale zuruͤckziehen. Die Vorderfuͤße haben fuͤnf, die Hinterfuͤße vier, ſaͤmmtlich kegelfoͤrmige und dicke, Nägel. Meh⸗ rere Gattungen naͤhren ſich von Vegetabilien. 1. T. graeca L. Die griechiſche Schildkroͤte. Schoͤpf T. 8. 9. [Blumenbach Abb. T. 66.] Die in Europa gemeinſte Gattung. Sie lebt in Griechen⸗ land, Italien, Sardinien, und, wie es ſcheint, um das ganze mittellaͤndiſche Meer herum. Sie unterſcheidet ſich durch ihre weite, gleichfoͤrmig gewoͤlbte Schale, durch die erhabenen, im Mit: telpunkte koͤrnigen, am Rande geſtreiften, großen, ſchwarz und gelb gezeichneten Schilder, und durch ihren hinteren Rand, der in ſeiner Mitte eine uͤber dem Schwanz etwas gebogene Hervorra— gung hat. Sie erreicht felten einen Fuß Länge, lebt von Blaͤt— tern, Fruͤchten, Inſecten, Wuͤrmern ꝛc., graͤbt ſich ein Loch, um den Winter darin zu verbringen, begattet ſich im Fruͤhjahr, und legt vier oder fuͤnf Eier, die den Taubeneiern gleichen. 2. T. indica Vosm. Schoͤpf T. 22. Ihre Schale iſt nach vorn zuſammengedruͤckt, und der vor- dere Rand erhebt ſich über den Kopf [zuruͤckgebogen J. Von Farbe iſt ſie dunkelbraun. C. Dieſes iſt die große, oft fuͤnftehalb Fuß lange Schildkroͤte mit einem Panzer von drei Fuß Laͤnge, die auch mehrmals le— bendig nach Europa gekommen iſt. Sie iſt ſchwarzbraun, und ihre Kinnladenraͤnder ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt. V. 3. T. geometrica L. Lacepede T. 1. 9. Schoͤpf T. 10. N Eine kleine Schildkröte [von etwa einem Fuß Länge], deren — — 1) Merrem hat dieſen Namen in Chersine verwandelt. Schildkroͤten. Testudo. 7 erhabene] Schilder ſehr regelmäßig mit gelb- und ſchwarzen, vom Mittelpunkt eines jeden ausgehenden Strahlen gezeichnet ſind; 4. T. radiata Shaw. [Le Cowi.] Shaw gen. Zool. III. f. 2. [F. 2.] Daudin II. XXVI. von Neuholland, faſt ebenſo gezeichnet, aber eine viel anſehnli⸗ chere Groͤße erreichend. C. Die Schale dieſer Schildkroͤte iſt noch etwas breiter als ſie lang iſt, ſehr gewoͤlbt, faſt hemiſphaͤriſch, ſchwarz und mit Schil— derchen verſehen, die bei den Seitenſchildern nur nach dem Rande hin gelbe Strahlen haben. An den mittleren Ruͤckenſchildern ſo wie an den Bauchſchildern gehen die gelben Strahlen nur nach innen und nach außen. V. * 5. T. areolata. Schoͤpf T. 23. Mit ovaler, vorn und hinten ganzrandiger Schale, deren erſte beide Mittelſchilder ſchwach gekielt ſind. Die Farbe iſt gelb, jedes Schild rothbraun eingefaßt, und die Schilder der Mitte viereckig vertieft. V. * 6. T. denticulata L. Schoͤpf T. 28. 1. Mit kreisrunder, am Rande ausgefreſſen zackiger De und ſechseckigen rauhen Schildern. *7, T. cafra Schweigg. Die Schale flach, mit ſiebenundzwanzig Randſchildern. Die Farbe gelb, ſchoͤn ſchwarz punktirt. Vier Zoll lang. V. *8, T. signata Schweigg. ; [Schopf T. 28. f. 2. 3.] Die Schale vorn und hinten gezähnelt, mit fiebenund- zwanzig Randſchildern. Die Faͤrbung der vorigen; auch aus Afrika *). V. *9, T. marginata. Schöpf T. 12. [11] Mit ſtark gewoͤlbter, in der Mitte an den Seiten etwas Scheint mir unſicher, wie denn uͤberhaupt nicht unwahrſchein⸗ lich iſt, daß unter den beſchriebenen e noch einige bloße Alters- und Faͤrbungsverſchiedenheiten ſtecken. V. 8 Reptilien. Testudo. eingezogener Schale, deren Ruͤckenſchilder ſchaͤrfer geſtreift, ſonſt aber auch gelb und ſchwarz gezeichnet ſind wie bei der griechiſchen Schildkroͤte, mit der ſie vormals zuſammengeworfen wurde. Die hinteren Randſchilder ſind groß, platt, und bilden einen gezaͤhnten Rand. Das Bruſtſchild iſt hinten gabelig; der Schwanz kurz und dick. Man giebt als ihr Vaterland, wiewol zweifelhaft, Suͤd— amerika an; ein Italiaͤner jedoch, bei dem ich einſt eine lebendige ſah, verſicherte mich, ſie aus Sicilien erhalten au haben. V. * 10. T. carbonaria. Spix t. XVI*). *11. T. Hercules Spiæ. Spix t. XIV. T. XV. dieſelbe, als T. sculpta. T. denticulata L. Die Schale iſt einen Fuß drei Zoll lang, hoch gewillt, an den Seiten etwas ausgeſchweift, uͤber den Hinterfuͤßen und dem Schwanz hervorgetrieben, und uͤber fuͤnf Zoll hoch. Die Schil— der ſind in der Mitte gelbroth, am Rande ſchmutziggruͤn, die Unterfeite ift orangegelb. Die Fuͤße find gelb und ungefleckt. In Braſilien ). 28 “12.7. Cagado, Spix f. XVII. Mit ſchwarzgruͤner, etwas gelb marmorirter, glatter, auf dem Ruͤcken flacher Schale, faſt rechtwinkelig cylindriſch und von 92 Zoll Laͤnge. In Suͤdamerika. V. *13, T. tabulata L. Sch oͤpf T. 12. 2. [Chersine tesselata Merr.] [Prinz v. Wied Abb. 5. und 12. Heft *).] [Wager descr. et ic. Amph. t. 13. Testudo Boiei.] Die ſehr gewoͤlbte Schale iſt obenher uneben oder ungleich, laͤnglich, an den Seiten etwas zuſammengedruͤckt, nach hinten ) Scheint mir inte einerlei mit der weiterhin beſchriebenen T. tabulata, die ich ſowohl lebendig geſehen, als in meiner Sammlung befise. Ich muß bei dieſer Gelegenheit Herrn Kaup's Äußerung (Iſis 1828) beftätigen: „daß Spirens Kupfer zwar ſchoͤn ſeyen, dem Verf. aber aller feinere Tact zum Unterſcheiden gemangelt habe“, daher ſeine Beſtimmungen unter aller Kritik ſind. V. ) Auch dieſe koͤnnte ſogar mit T. tabulata zuſammenfallen. H. Kaup 1. c. zieht fie zu denticulata. 5 92 Der Name Jabuti heißt weiter nichts, als auf braſil. Shit roͤte. Schildkroͤten. Testudo. 9 ſenkrecht herabgehend und umgebogen, mit regelmaͤßig ſechsecki— gen Mittelſchildern und dreiundzwanzig Randſchildern, die am Rande concentriſch gefurcht, bei den Jungen in der Mitte punk⸗ tirt, bei den Alten aber an dieſer Stelle abgewetzt ſind und glatt und gelb erſcheinen. Der Scheitel, die Naſe und die Kehle die— fer Gattung find orangegelb gefleckt, mehrere Schuppen der ſchwar— zen Vorderfuͤße ſind orangegelb oder roth, einige an den Hinter— fuͤßen ebenſo. Das Bruſtſchild, zumal nach hinten, ſehr vertieft und gefurcht. In Braſilien. Ich halte ſowol die Wagler'ſche T. Boiei als die Spix'ſche carbonaria für einerlei mit ihr, vielleicht gehoͤrt gar auch T. Cagado und Hercules hierher. * T. sculpta. Spi t. XV. Soll nach Herrn Kaup's Verſicherung mit T. Hercules einerlei ſeyn; demnach am Ende wieder mit der vorigen zuſammen⸗ fallen. 14. T. nigra G. Quoy et Gaymard Voy. de Freycinet Zool. t. 40. Einen Fuß lang. Mit gewoͤlbter Schale, das erfte und das letzte der fuͤnf Mittelſchilder breiter als lang. Alle Schilder concentriſch geſtreift. Die Kinnladen ſind ſtark gezaͤhnelt; ihre Farbe iſt ſchwarz. Californien “). V. Einige Gattungen (Pyxis Bell) haben den vorderen Theil ihres Unterſchildes beweglich wie die Doſenſchildkroͤten; und an— dere (Kinyxis Bell) koͤnnen den hinteren Theil der Unter— ſchale bewegen 2). II. EMYS 3), Suͤßwaſſer ſchildkroͤten. * Sie beſitzen keinen weiteren beſtaͤndigen Charakter, um ſie von den vorhergehenden zu unterſcheiden, als daß ihre Finger 1) Hierher noch T. depressa Cuv. — T. biguttata id. etc. 2) ©. Linn. Transact. XV. 2. p. 392. Zwei dieſer Kin yxis, die ich lebendig geſehen, hatten die Verbindungsraͤnder der Schalen un— gleich abgenutzt, ſo daß dieſer Bau etwas krankhaft erſchien. Die daſelbſt (Taf. 16 und 17) abgebildeten Species ſind: 1. Pyxis arachnoides Bell. Kinyxis castanea Bell und K. Homeana Gray. Sie grenzen ſaͤmmtlich an T. clausa. V. 3) Euvs, Schildkroͤte. 10 Reptilien. Testudo. freier und mit laͤngeren Krallen verſehen ſind. Auch haben ſie Schwimmhaͤute dazwiſchen, doch giebt es hier Übergänge. Man zaͤhlt bei ihnen gleichfalls fuͤnf Finger vorn und vier hinten. Die Geſtalt ihrer Pfoten giebt ihnen mehr den Charakter von Waſſerthieren. Die meiſten leben von Inſecten, kleinen Fiſchen Lauch Gewuͤrmen, Blättern] u. ſ. w. Ihre Schale iſt im Gan⸗ zen platter als bei den Landſchildkroͤten. 15. T. (E.) europaea Schneider. Testudo orbicularis Linn. Schoͤpf T. 1. [Sturm Fauna 1. Heft.] Die verbreitetſte Gattung. Man findet fie im ganzen Suͤ— den und Oſten von Europa, bis Preußen [bei Frankfurt an der Oder ſoll fie noch häufig feyn]. Ihre Schale iſt eifoͤrmig, we- nig gewoͤlbt, ziemlich glatt, ſchwaͤrzlich und uͤber und uͤber mit gelblichen, in Strahlen ſtehenden Puͤnktchen beſaͤet. Sie wird bis gegen zehn Zoll lang; man ißt ſie und zieht ſie deshalb auf, indem man ſie mit Brot und zartem Kraut fuͤttert; ſie frißt auch Inſecten, nackte Schnecken, kleine Fiſche [bei mir fraß fie Ne: genwuͤrmer, Salamander, Vogeldaͤrme u. ſ. w.J. Marſigli fagt, daß ihre Eier ein Jahr zum Auskriechen brauchen 1). 16. T. (E.) picta. Schoͤpf T. 4. [Spix f. X., als neue Species E. marmorea!] Eine der niedlichſten Gattungen. Sie iſt glatt, braun, und jede Schuppe mit einer gelben am vorderen Rande ſehr breiten Binde eingefaßt. Man trifft ſie im noͤrdlichen Amerika, laͤngs der Baͤche, auf Felſen oder Baumſtaͤmmen an, von wo ſie ſich, ſobald man ſich ihr nähert, ins Waſſer herabfallen laͤßt. *17. T. (E.) lutaria. Die Schlammſchildkroͤte. Lacepede T. 4. Mit ziemlich flacher, acht Zoll langer, in der Mitte gekielter, ſchwaͤrzlicher Oberſchale, deren Schildchen unregelmaͤßig gefurcht und in der Mitte ſchwach punktirt find. Von den 25 Rand—⸗ ſchildchen iſt das vorderſte das kleinſte. Die Unterſchale iſt vorn abgeſtutzt, hinten gabelfoͤrmig. Sie iſt ſchwaͤrzlich. Der maͤuſe— 1) Es iſt die gelbe und grüne Lacepede's T. 6. und ſeine runde T. 5. Man vergleiche auch über dieſe Gattung die ſchoͤne Mo⸗ nographie von Bojanus [ Anatome Testudinis europaeae, i. d. c. L. H. Bojanus Prof. Vilnensis. Vilnae et Lips. 1819. fol. ]. Schildkroͤten. Emys. 11 aͤhnliche Schwanz wie geringelt. Sie iſt gemein im ſuͤdlichen Europa und im Orient, und ſoll im ſuͤdlichen Frankreich oft in unſaͤglicher Menge vorkommen. V. 18. T. (E.) Adansonii Schweigg. Mit flacher nach hinten ſehr breiter Schale; die Ruͤcken⸗ ſchuppen gekielt, die erſte ſehr lang, an den Seiten ausgeſchweift, die letzte dreieckig. Sie iſt gelb und ſtark ſchwarz gefleckt. Vom Senegal ). V 19. T. (E.) subrufa [badia]. gerede . 11, f. 1. Roͤthlich-kaſtanienbraun, mit faſt cirkelrunder, über fünf Zoll langer, flacher Schale und vierundzwanzig Randſchildern. Die Unterſchale hat dreizehn Schilder. Der Kopf iſt platt, die Pfo— ten haben allerſeits fünf Nagel. Aus Oſtindien. V. 20. T. (E.) punctata. Schoͤpf T. 5. Mit glaͤnzend ſchwarzer, wenig gelb getuͤpfelter, eifoͤrmiger, ganzrandiger, flacher, ſehr glatter Schale mit fuͤnfundzwanzig Randſchildchen, das vorderſte derſelben ſehr ſchmal. Dieſe iſt vier Zoll lang, mit dem Thier etwas uͤber ſechs. Die Unterſchale iſt vorn ſtumpf, hinten geſpalten. Fuͤße und Schwanz ſtark ſchup⸗ pig, die Finger frei. Nach Schoͤpf gibt es braune mit roth— gelben Flecken und ſchwarze mit rein gelben; (letzte wuͤrde ich fuͤr die reifen, alten halten). In Nordamerika. V 21. T. (E.) reticulata Leconte. Die Schale iſt eifoͤrmig laͤnglich, nach hinten etwas breiter, flach und eben, die dreizehn Ruͤckenſchilder groß und durch viele kleine Parellelſtreifen rauh. Die Farbe iſt dunkelbraun, mit gel⸗ ben Strichen und einem gelben Laͤngsſtreif uͤber den Ruͤcken hin. Die Randſchilder ſind durch einen gelben Streif quergetheilt. In Carolina. V. 522. T. (E.) serrata. Daudi n II. 21. [ſchlechte Figur.] Mit gegen einen Fuß langer, eifoͤrmiger Schale, deren Schilder mit ſtrahligen rauhen Streifen beſetzt, und die des Hin- ») Vielleicht die vom Verf. gleich darauf angeführte E. senegalen- sis Dumeril. — E. contracta 8. en 5 12 Reptilien. Testudo. terrandes ausgeſchnitten, oder gar zweiſpaltig ſind. Ihre Farbe iſt dunkelbraun, mit helleren Streifen. Ihr Fleiſch iſt ſehr ge— ſucht. Carolina. V. *23. T. (E.) spinosa Gray. Hardwycke and Gray Ilustrat. of Zool. I. 6. Die Schale iſt kreisrund, die fünf Mittelſchilder mit ſehr hohem Kiel, die vier Nebenſchilder jederſeits mit einem Dornen— knoͤtchen verſehen, die vierundzwanzig Randſchilder nach außen in eine Dornſpitze endigend. An der Unterſchale ſind die Mittel— ſchilder ſehr groß und breit, die letzten vorn und hinten dornig. Die Oberſchale iſt rothgelb, die Unterſchale blaß ockergelb. Auf Pinang. V. 24. T. (E.) scripta. Schoͤpf T. 3. 4. E. scabra *). Klein. Die flache Schale iſt am Umfang gekerbt und hat fuͤnfundzwanzig Randſchildchen; die Unterſchale iſt ſehr breit, ohne Ausſchnitt. Die Farbe der Oberſchale iſt gelblich, mit geſchlaͤn— gelten braunen Linien wie arabiſchen Schriftzuͤgen; die Unterſeite gelblich, ſchwarz gefleckt, der Schwanz rauchwarzig. In Nord— amerika. u **25. T. (E.) caspica. Wagler Ic. Amph. T. XXIV. Clemmys caspica. Der vorigen aͤhnlich, geſtreckt, platt, der ie Rand auf⸗ waͤrts gefaltet, ſchmuzig olivengruͤn, Kopfe Hals, Fuͤße und Schwanz gelb und gruͤn laͤngsgeſtreift. In Dalmatien und Illyrien bis ans caspiſche Meer. V. . *26. T. (E.) einerea Sch. Schopf T. 2. 3 Die Schale flach, glatt, mit funfzehn aſchgrauen, weiß ein= gefaßten Schildern. Von den vierundzwanzig Randſchildchen ſind die zwei vorderen kleiner, ſchief und elliptiſch. Der Kopf iſt aſch— grau mit ſchwarzen Streifen. Nordamerika. V. ) Wird dieſelbe ſeyn, weshalb ich ſie hierher ziehe. Heißt auch E. hieroglyphica. Wenn aber Wagler auch zu feiner caspica die Schoͤpfiſche seripta zieht, fo kann ich ihm nicht Recht geben, ich beſitze dieſe ſelbſt und habe ſie mit ſeiner Abbildung verglichen. V. Schildkroͤten. Emys. 13 **. T. (E.) Tectum Bell Mes. Hardwycke and Gray Illustrat. of Zool. II. t. 7. Beim jugendlichen Thiere iſt die Oberſchale erdbraun mit ſechskantigen Mittelſchildern, deren Grat zinnoberroth gefaͤrbt iſt. Der ganze Umfang der Schale iſt gelb eingefaßt. Die Unter— ſchale fleiſchroth, ſchwarz marmorirt. Die Fuͤße ſind braun, gelb gefleckt, der Hals ebenſo laͤngsgeſtreift, am Oberkopfe finden ſich einige zinnoberrothe Streifen. Im Alter verliert ſich das Roth am Panzer, nur der Oberkopf behaͤlt es, mit ſchwarzem Mittel— ſtreif; Hals und Kehle ſind dann gelb, und blaͤulich geſtreift. In Indien. V. *28. T. (E.) Terrapen [auch Terrapin ]. Schoͤpf T. 15. Emys centrata Daud. Emys concentrica *). Mit flacher, eifoͤrmiger, glatter, etwa acht Zoll langer Ober— ſchale. Die vier erſten Mittelſchilder, zumal die drei mittleren, mit einem kielfoͤrmigen Hoͤcker; das vorderſte, und jedes der vier Seitenſchilder mit einigen concentriſchen, paarweiſen, ſchwarzen, unregelmaͤßigen Ringen auf gelbbraunem Grunde. Die Mittel: und Randſchilder nur gefleckt. Die ganze Schale vorn ausge— ſchnitten, hinten gezahnt, die Unterſchale gelb, mit wenigen ſchwar— zen Zeichnungen. Die Haut etwas ſchwarz gefleckt. In Carolina. 29. T. (E.) Kachuga Gray. : Gray and Har dw. Zool. Ill. pt. V. pl. 9. Von der Groͤße der vorigen, mit glatter, ebener, einfach brauner Schale. Der Hals blaͤulich, mit ſechs oder ſieben blut— rothen Laͤngsſtreifen, Kehle und Oberkopf grasgruͤn, mit rothem Streif uͤber den Scheitel; Geſicht und Kinnladen ſchwefelgelb. Die Mittelſchilder anßer dem erſten, ſind etwas gekielt. Die Fuͤße ſcheinen lang. Indien. B 30. T. (E.) odorata Lec. Kinosternon brevicaudatum Spiæ t. XIII. Mit eifoͤrmiger, wenig gekielter Oberſchale; die Schilder lie— gen etwas ſchuppig. Elf Bruſtſchilder, vierundzwanzig Rand— ſchilder. Der Kopf platt, ſpiz. So nach Merrem. Bell ) Ich halte ſie fuͤr dieſelbe, wiewohl ſie der Verf. abgeſondert nennt; wahrſcheinlich aber nur aus Verſehen. Ich habe ſie mehrmals lebendig gehabt. V. 14 Reptilien. Testudo. bringt fie zu den Landſchildkroͤten mit beweglicher Unterſchale “), Spir fagt, fie lebe am Ufer der Fluͤſſe; auch bildet er ſie mit zehn Schildern der Unterſchale (vorn ein kleines iſolirtes, faſt run⸗ des) ab. Die Oberſeite iſt gelbbraun, die Unterſeite heller. Der kurze Schwanz faſt unbewehrt. Suͤdamerika. V. 31. T. (E.) leprosa Schweigger. Drei Zoll lang, dunkelgelb, mit warzigen Knoͤtchen a Die Unterſchale nach hinten gabelig **). *32, T. (E.) nasuta Schweigger. Emys depressa Pr. Wied Abb. 3. NG. IX. Heft. Spix t. VI. als rufipes. Das alte Thier. id. t. II. f. 4. und III. f. 1. als Emys viridis; trockne Scha⸗ len aͤlterer Exemplare. id. t. IX. f. 3. 4. als E. stenops! Erdbraun und ſchwarz marmorirt und gefleckt; Kopf, Hals und Fuͤße obenher ſchwarz, noch dunkler punktirt. Hals und Kehle gelb, ſchwarz gefleckt. Die Oberſchale eifoͤrmig und rauh, die Naſenloͤcher in cylindriſche Roͤhrchen verlaͤngert und zwei kurze weiße Bartfaͤden am Unterkiefer herabſtehend. Sie legt den Kopf und den Hals zur Seite, wie mehrere dieſer Abtheilung. In Suͤdamerika. V. * 33. T. (E.) dorsata Schweigger. ee LEIIK 17 Sie ift nur drei Zoll lang und zwei breit; die flache, runde Oberſchale iſt rauh, vorn ausgeſchnitten, und die fünf Mittelſchil⸗ der gekielt; blaßgelblich, mit ſchwaͤrzlichen Flecken und Streifen. Amerika. V. *34. T. (E.) pulchella. Emys insculpta Leconte. Schoͤpf T. 22. Die eifoͤrmige Schale iſt blaßbraun, die Schilder am Rande gelbſtrahlig mit vertieften Puͤnktchen. In Nordamerika. V. *) Nämlich feinem Geſchlecht Sternothaerus, bei dem nur der vordere Theil der Unterſchale beweglich iſt, und wozu er noch einen langhalſigen St. trifasciatus, St. Leachii und einen St. Boscii bringt. Vergl. weiter hinten. V. *) Ob nicht auch ein junges Thier? — Hierher noch T. ſusea Lesueur. . 1 82 Schildkroͤten. Emys. 15 *35. T. (E.) expansa Schw. Spix t. I. II. als E. amazonica; das alte Thier. id. t. IV. als E. macrocephala, id. t. V. als E. Tracaxa, und id. t. VII. als E. erythrocephala! Die faſt drittehalb Fuß lange Schale iſt breit, im Alter niedrig, jung converzeiförmig, oben gewoͤlbt, die zwei mittleren Ruͤckenſchilder von faſt viereckiger Geſtalt, aber ungleich geſchlaͤn⸗ gelten, nach hinten ſchmaͤleren Rändern, die mittleren Seiten⸗ ſchilder ſehr groß. Vierundzwanzig Randſchilder; die Naſe hat oben eine vertiefte Laͤngsfurche, die Hinterpfoten haben hinten breite Schuppen. Die Unterſchale hat dreizehn Schilder, wovon zwiſchen dem vorderſten Seitenpaar drei kleine eingekeilt ſind. Da ich die Spixiſchen Arten nach Herrn Kaup's Vorgang vers einige (der auch das Ei T. V. als nicht hierher gehörig bezeich- net), ſo bemerke ich, daß die Faͤrbung des jungen Thieres und der alten Schalen olivengruͤn, beim reifen friſchen Thiere oben dunkel olivenbraun, unten erbſengelb oder rothbraun, die Haut des Halſes und der Fuͤße ſchmuziggruͤn, bei Spir angegeben iſt; alles dieſes vertraͤgt ſich ſehr wohl mit der Identitaͤt dieſer Sorten. In Suͤdamerika. V. * 36. T. (E.) lutescens Schw. Mit ſchmuziggelber, laͤnglicher, gewoͤlbter Schale, von vier⸗ tehalb Zoll Länge '). V. Herr Fitzinger trennt unter dem Namen Chelodina, und Herr Bell unter dem Namen Hydraspis die Gattungen mit verlaͤngertem Halſe, wie *37. T. (E.) longicollis. Shaw gen. Zool. III. 1. pl. 26. \ Mit laͤnglicher, flacher, braͤunlicher Schale. Die vorderen Schildchen der Mittelreihe ſind ſehr lang. Der Kopf platt, ohne Schuppen. Auf Neuholland. V. 38. T. (E.) planiceps. Schoͤpf T. 27. Spix VIII. Emys canaliculata. Emys martinella Schweigger. Der Kopf dieſer Schildkröte iſt ganz platt, e Fuͤße 1) Hierher noch T. (E.) Macquaria Cuv. Neu. 16 Reptilien. Testudo. und Oberſchale ſchwarzbraun, letztere in der Mitte mit einer ver: tieften Rinne, von den Mittelſchildern gebildet. Die Raͤnder dieſer Rinne bilden zwei erhabene Leiſten, von wo die Seiten— ſchilder abſchuͤſſig nach dem Rande laufen. Die Unterſchale iſt rothbraun mit ziegelrothem Saum eingefaßt. Die Schale iſt gegen fuͤnf Zoll lang. Suͤdamerika. N V. *T. (E.) platycephala Merrem. Wird dieſelbe ſeyn 1). V. \ — Unter den Suͤßwaſſerſchildkroͤten bemerkt man: Die Doſenſchildkroͤten 2). Deren Bruſtſchild durch ein bewegliches Gelenk in zwei Klappen getheilt wird, und die ihre Schale voͤllig zuſchließen koͤnnen, wenn Kopf und Fuͤße darrin zuruͤckgezogen ſind. Bei einigen iſt bloß die vordere Klappe beweglich. 539. T. subnigra. Schopf F. 7. 2. Die convere Schale iſt dunkelſchwarz und glänzend, wie mit Firniß uͤberzogen, faſt cirkelrund und fuͤnf Zoll lang. Die dicken Ruͤckenſchilder ſind concentriſch geſtreift, die mittleren ein wenig gekielt. Die vierundzwanzig Randſchildchen ſind ſchmal, die zwei vorderſten breiter ). V. * 40. T. clausa. Schoͤpf T. 7. 1. [Testudo carolina Lec. **)] Seligmann T. C. Mit faſt kugelig gewoͤlbter, jedoch ganz oben etwas platter, gelb und dunkelbraun marmorirter Oberſchale, deren Mittelſchil— der etwas gekielt, die Seiten- und Randſchilder concentriſch ge— 1) Hierher noch E. carunculata Aug. St. Hil. — und E. tri- tentaculata. 2) Aus welcher Unterabtheilung Merrem ſein Untergeſchlecht Terrapene, Spir fein Kinosternon und Fleming fein Ge: ſchlecht Cistuda gemacht hat. Die europaͤiſche Gattung und andere beſitzen ſchon etwas von dieſer Beweglichkeit, daher die Grenze ſchwer zu ziehen iſt. C. *) Vergl. vorn T. nigra Quoy et Gaimard, V. **) Iſt beſtimmt dieſelbe, daher ich fie vorn weggelaſſen. V. Schildkroͤten. Testudo. 17 furcht find. Von den fuͤnfundzwanzig Randſchildern iſt das vor- dere ſehr klein, kaum eine Linie groß. Der Hinterrand der Oberſchale ſchlaͤgt ſich etwas nach oben um. Die Unterſchale hat zwoͤlf Schilder. Sie laͤßt ſich leicht aufziehen, ihr Fleiſch ſchmeckt aber nicht gut, beſſer ihre Eier. In Nordamerika ). V. *41. T. amboinensis Daud. T. tricarinata. Daudin II. 309. Schoͤpf T. 2. [Cistuda amboinensis Hardwycke and Gray Illustrations of Zoology I. pl, 6.] Die Schale faſt kreisrund, obenher erdbraun, die Mittelſchil⸗ der breiter als lang, und ſo wie die der beiden Seitenreihen, ge— kielt. Dreiundzwanzig Randſchilder. Die Unterſeite rothbraun marmorirt auf hellem Grunde. Der Kopf iſt dick, braun, unten und an den Seiten weiß marmorirt, der Schwanz mit Schup⸗ pen beſetzt. Auf Amboina. V. *42. T. pensylvanica. Schoͤpf T. 24. Mit flacher, eifoͤrmiger, glaͤnzend-glatter, gelblichbrauner Schale, deren Rand dreiundzwanzig Schildchen hat. Die Unter— ſchale hat elf Schilder, der Schwanz eine krallenfoͤrmige Spitze. V. * 43. T. triporcata Wiegmann ). Shaw gen. zool. III. t. 15. als T. pensylvanica var, Mit laͤnglicher, converer, vorn abgeſtutzter, hinten zugerun— deter, an den Seiten ausgeſchweift zuſammengedruͤckter Schale, deren Hinterrand horizontal flach, die Farbe hellbraun iſt. Die drei Reihen der oberen Schilder ſind gekielt, am ſtaͤrkſten die der Mittelſchilder, deren Kante faſt meſſerfoͤrmig erſcheint. Dreiund— zwanzig Randſchilder. Die Unterſchale, aus acht Schildern be— ſtehend, iſt ſchmal, das hintere lanzettfoͤrmig. Unten am Kinn zwei Warzen; die Schnauzenſchilder ſind laͤnglich. Mexiko. V. ) Daß man den Mährchen von den großen Laſten, welche Schild— kroͤten tragen ſollen, nicht unbedingt Glauben ſchenken duͤrfe, habe ich leider an dieſer Gattung erfahren. In meiner Abweſenheit wollte Je— mand einem Andern dieſes Experiment an einer lebendigen, die ich be— ſaß, zeigen, und ließ ein Kind auf ſie treten. Sie ſtarb nach wenig Stunden. V. 110 Dr. Wiegmann Beitraͤge ꝛc. Iſis 1828. V. 1 18 Reptilien. Testudo. Hierher wuͤrde nun eigentlich noch gerechnet werden muͤſſen: T. odorata Schw. Kinosternon brevicaudatum Spsx XII. Welche vorn S. 13 ſchon befchrieben iſt, da fie Herr von C. zu den Emys gebracht hat; und ** T. scorpioides. Kinosternon longicaudatum Spix. Gleichfalls den Emyden an Bau aͤhnlich, mit fpiger Naſe, vielen Kehlwaͤrzchen; der Schwanz am Ende mit einem krummen ſpitzen Nagel endigend, ſchwarzbraun, mit laͤnglicher, faſt dreikie— ar Oberſchale, gefurchten Schildern und ziemlich langem, dickem Schwanz. Der I. triporcata alſo ſehr verwandt. In Braſilien. V. Von der anderen Seite giebt es auch wieder Suͤßwaſſer⸗ ſchildkroͤten, deren langer Schwanz und voluminoͤſe Gliedmaßen nicht ganz in das Schild zuruͤckgezogen werden koͤnnen. Sie naͤ⸗ hern fich hierin den folgenden Untergeſchlechtern, zumal den Chelys, und verdienen deshalb ebenfalls unterſchieden zu werden 1). 44. T. (Ch.) serpentina. Die langſchwaͤnzige Schild— kroͤt e. Alligator - Tortoise. Schoͤpf T. 6. Leicht kenntlich an dem faſt die Laͤnge der Schale errei- chendem Schwanze, und der mit [drei] ſcharfen gezackten Kam: men verſehenen Oberſchale, deren Schuppen pyramidenfoͤrmig in die Höhe ſtehen. [Sie find dünn, faſt viereckig, und durch⸗ ſcheinend.] Sie bewohnt die waͤrmeren Gegenden von Nordamerika, entfernt ſich ziemlich weit von den Fluͤſſen, und wiegt bisweilen uͤber zwanzig Pfund. C. Die Kinnladen dieſer Schildkroͤte bilden einen Schnabel faſt wie von einem Raubvogel, und haben am Ende zwei Bartfaͤden. Der Schwanz iſt oben mit einem gezaͤhnelten Kamm verſehen. Sie wird an vier Fuß lang. Sie iſt ſehr boshaft, und ſpringt, aufgerichtet „ mit vorgeſtrecktem Halſe auf ihre Beute los, welche zumal junge Enten ſind. Sie iſt ſelten, weil man ihr des Flei⸗ ſches wegen ſehr nachſtellt. 1) Herr Fitzinger hat aus dieſer Unterabtheilung ſein Unterge— ſchlecht Chel yd ra, und Herr Flemming ſeines Chelonura u Schildkroͤten. Chelonia. 19 III. CHELONIA Brongn. 1). Meerſchildkroͤte. Ihre Huͤlle iſt zu klein, um ihren Kopf und zumal ihre Fuͤße aufzunehmen. Dieſe (zumal die vorderen) ſind ausnehmend verlaͤngert, zu Floſſen abgeplattet, und haben alle Finger eng ver— bunden und in eine gemeinſchaftliche Haut vereinigt. Nur die beiden erſten Finger jedes Fußes haben ſpitze Krallen, von denen ſelbſt eine oder die andere in einem gewiſſen Alter oft abfallen. Die einzelnen Stuͤcke ihres Bruſtſchildes bilden keinen zuſammenſto— ßenden Panzer, ſondern ſind verſchiedentlich gezaͤhnt und haben große, nur mit Knorpel ausgefuͤllte Zwiſchenraͤume. Die Rippen ſind zuruͤckgezogen und an ihrem aͤußeren Theile von einander entfernt; indeß iſt doch der Umkreis der Schale gaͤnzlich von einem Cirkel gebildet, deſſen Stuͤcke den Bruſtbeinrippen entſprechen. Die Schlaͤfengrube iſt von obenher mit einem Gewoͤlbe bedeckt, von den Scheitelbeinen und anderen Knochen gebildet, ſo daß der ganze Kopf wie mit einem aus einem Stüde beſtehenden Knochenhelm geziert erſcheint. Der Schlund iſt innerlich durchweg mit ſchar— fen Knorpelſpitzen beſetzt, die nach dem Magen hin gerichtet ſtehen. 45. T. (Ch.) Mydas L. 2) Die Rieſenſchildkroͤte. La Tortue franche, T. viridis Schneider. Lac ep. I. 1. Unterſcheidet ſich durch ihre dreizehn gruͤnlichen Schuppen⸗ ſchilder, die ſich nicht dachziegelartig bedecken, und wovon die Mittelreihe ziemlich regelmaͤßige Sechsecke bildet. Sie erreicht eine Laͤnge von ſechs bis ſieben Fuß und ein Gewicht von acht Centner. Ihr Fleiſch liefert den Schifffahrern ein angenehmes und geſundes Gericht in allen heißen Meeren. Sie weidet in großen Truppen die Tange auf dem Boden des Meers ab, und naͤhert ſich den Muͤndungen der Fluͤſſe um zu athmen. Ihre Eier, die ſie in der Sonne in den Sand legt, ſind ſehr zahlreich und trefflich zu eſſen; man benutzt aber die Schale dieſer Schildkroͤte nicht. 46. T. (Ch.) maculosa Cuv. eine verwandte Species. Ihre Mittelſchilder ſind noch einmal ſo lang als breit, und braungelb mit großen ſchwarzen Flecken. 1) Chelonia, von 20. Mertem hat den barbarifchen Namen Caretta vorgezogen. C. 2) Dieſer Name Mydas ift von Linné aus dem Niphus entnom⸗ men. Schneider glaubt, daß es sure, verdorben, Ik 20 Reptilien. Testudo. 47. T. (Ch.) lachrymata Cu. iſt eine andere, mit eben ſolchen Mittelſchildern wie die vorige, aber das letztere in eine Erhoͤhung aufgerichtet und mit ſchwarzen Flammen auf dem gelben Grunde. Ihr Schildpat laͤßt ſich mit Vortheil verwenden. 48. T. (Ch.) imbricata L. Die Carettſchildkroͤte. Lac ep. I. 2. Schoͤpf T. 18. Kleiner als die Rieſenſchildkroͤte, mit laͤngerer Schnauze und gezaͤhnelten Kinnladen. Sie traͤgt dreizehn gelbe und braune Schuppen, die ſich wie Dachziegel decken. Dieſe Gattung hat ein unangenehmes und ungeſundes Fleiſch, aber ihre Eier ſind ſehr delicat. Von ihr kommt das beſte Schildpat was verar— beitet wird. Man findet ſie in den Meeren heißer Laͤnder. C. Wahrſcheinlich iſt es dieſe, von welcher berichtet wird, daß man ihr auf Celebes die Schalen abnehme, um ſie zu Want chen zu benutzen, und fie dann wieder laufen laſſe *). Es giebt auch noch zwei ihr aͤhnliche: 49. T. (Ch.) virgata Cuv. Bruce Abyss. T. 42. Mit weniger erhabenen Platten oder Schildern; die der Mitte gleich, aber mit ſpitzeren Seitenwinkeln und ſchwarzen ſtrahligen Strichen auf den Schuppen, und 50. T. (Ch.) radiata. Schoͤpf T. 16. 6. die ſich von der vorigen nicht weiter unterſcheidet, als daß das letzte ihrer Mittelſchilder etwas breiter iſt. Vielleicht iſt es nur eine Varietaͤt. 51. T. (Ch.) Caretta Gm. [Caretta Cephalo Merr.] Schoͤpf T. 16. Mehr oder minder braun oder braunroth, mit funfzehn Ruͤ⸗ ckenſchildern, deren mittlere hochkantig und zumal nach dem Ende hin in eine Spitze ausgehend ſind lund ſiebenundzwanzig Rand— fhildern]. Die Spitze ihres Schnabels iſt hakenfoͤrmig, und die *) Woodard narrative of Capt. David etc. London 1805. 2d edit. p. 62, V. Schildkroͤten. Sphargis. 21 Vorderfuͤße länger und ſchmaͤler als bei den verwandten Gattun— gen, und mit zwei deutlicheren Krallen verſehen. Sie lebt in ver— ſchiedenen Meeren, ſelbſt im mittellaͤndiſchen, naͤhrt ſich von Mu— ſcheln, hat ein ſchlechtes Fleiſch und wenig geſchaͤtztes Schildpat, liefert aber ein gutes Brennoͤl. IV. SPHARGIS. Neuerlich von Merrem unterfchieden, begreift die Chelonia- Arten, deren Schale keine Schuppen hat, fondern bloß mit einer Art Leder überzogen iſt !). Dahin gehört eine große Gattung des Mittelmeeres: 52. T. (Sph.) coriacea. Le Luth. "acep. I. 3. Schoͤpf T. 29. Ihre eifoͤrmige Schale iſt nach hinten ſpitzig, und zeigt drei (auch fünf] durch das Leder ſchimmernde hervorſtehende Laͤngs— kanten. C. Sie wird an ſieben Fuß lang, ihre harte obere Lederhaut iſt ſchwarz, und endigt nach hinten in eine Art Stachel, ſo daß ſie noch einen zweiten Schwanz uͤber dem erſten zu haben ſcheint. Man findet ſie im mittellaͤndiſchen Meere, wahrſcheinlich legt ſie ihre Eier an den Kuͤſten der Barbarei; ſie iſt aber auch an den franzoͤſiſchen, wiewohl ſehr ſelten, gefangen worden; ſie ſoll ein heftiges Geſchrei hoͤren laſſen. N V. *53. T. (Sph.) atlantica. Dermochelis atlantica Lesueur. Im Weltmeere. V. CHELYS Dumèril 2). Die Rachenſchildkroͤten. Gleichen den Flußſchildkroͤten in den Fuͤßen und Krallen; ihre Huͤlle iſt aber viel zu klein, um ihren Kopf und ihre Fuͤße aufnehmen zu koͤnnen, die zu ſtark dazu ſind; ihre Naſe verlaͤngert ſich in einen kleinen Ruͤſſel; aber ihr Hauptcharakter beſteht darin, daß ihr quergeſpaltener Rachen nicht mit dem hornigen Schnabel wie bei anderen Schildkroͤten verſehen iſt, und mehr dem Maule der Kroͤten, zumal der Pipa gleicht. 1) Flemming nennt fie Coriudo, Leſueur Dermochelis. 2) Merrem hat für fie den barbarifchen Namen Matamata vorgezogen. 22 Reptilien. Testudo. 54. T. (Ch). fimbriata Gm. Die Matamataſchild⸗ kroͤte. 4 Bruguwieres Journ. d' hist. nat. I. 13. Schoͤpf T. 21. [S pix T. 11. Ihr Ruͤckenſchild iſt mit pyramidalen Erhabenheiten beſetzt, der Koͤrper rund herum mit ausgezackten Franſen eingefaßt. Man findet ſie in Guiana. C. Die Oberſchale iſt kaſtanienbraun, die Unterſchale, ſo wie Kopf, Hals und Fuͤße, obenher a an der ae er Hals und Füße etwas roſtgelb. VI. TRIONYX Geoffr. Weiche Schildkröten. Sie haben keine Schuppen, fondern nur eine weiche Haut um ihren Panzer einzuhuͤllen, der weder oben noch unten voll— ſtaͤndig durch die Knochen zuſammengehalten wird, indem die Rip: pen den Rand der Schale nicht erreichen und nur in einem Theil ihrer Laͤnge verbunden ſind. Die den Sternalrippen entſprechen— den Stuͤcke werden nur durch einfache Knorpel erſetzt, und die Bruſtbeinſtuͤcke ſelbſt find zum Theil gezaͤhnelt wie bei den Meer: ſchildkroͤten, und füllen nicht die ganze Unterſeite aus. Man be— merkt nach dem Tode, wenn die Haut vertrocknet iſt, daß die Oberflaͤche der Rippen ſehr rauh erſcheint. Ihre Fuͤße haben, wie bei den Suͤßwaſſerſchildkroͤten, Schwimmhaute, ohne indeß verlaͤn⸗ gert zu ſeyn, und nur drei ihrer Finger ſind mit Naͤgeln verſehen. Die Hornſubſtanz ihres Schnabels iſt nach außen mit fleiſchigen Lippen bedeckt, und ihre Naſe verlaͤngert ſich in einen kleinen Ruͤſſel. Ihr Schwanz iſt kurz, und der After oͤffnet ſich unter deſſen Endſpitze. Sie bewohnen das Suͤßwaſſer und bedienen ſich der biegſamen Raͤnder ihrer Schale beim Schwimmen. 55. T. d aegyptiaca. Der Tyrſé oder die weiche Nilſchildkroͤte. Testudo triunguis Forsk, et &mel. Trionyx aegyptiacus @eoffr. Ann. du Mus. XIV. 1. 2. Bisweilen drei Fuß lang, grün, über und über weiß ge— fleckt, mit wenig gewoͤlbter Schale. Sie verzehrt die kleinen Crocodile, eben wenn ſie auskriechen, und leiſtet dadurch groͤßere Dienſte als die Pharaonsratze !). 1) Sounrni Voyage en Egypte T. II. p. 333. Schildkroͤten. Trionyx. 23 56. T. (Tr.) ferox Gm. Die amerikaniſche weiche Schildkroͤte. Trionyx georgicus @eoffr. Pennant Phil. Transact. LXI. X. 1-83 copirt bei Lacepede J. T. 7. Schoͤpf T. 19. Bewohnt die Fluͤſſe von Carolina, Georga, Florida und Guiana. Sie ſtellt ſich unter Binſengeſtraͤuch ꝛc. auf die Lauer, erhaſcht Voͤgel, Reptilien u. ſ. w. Verzehrt die jungen Caimans und wird die Beute der großen. Ihr Fleiſch iſt . zu eſſen. Dieſe Schildkroͤte wird an drei Fuß lang, bis gegen 255 Pfund ſchwer und ſehr fett. Obenher iſt ſie marmorirt gruͤnlich— braun, mit laͤnglichen Waͤrzchen zumal vorn und hinten beſetzt, die Unterſchale iſt weiß und reicht vorn uͤber die obere a: *57. T. (Tr.) javanica, Trionyx javanicus Ger. Ann. du Mus. XIV. Mit converer, an den Seiten aufgetriebener Schale, der Laͤnge nach mit kleinen Zickzackkaͤmmen beſetzt. Die Unterſeite zeigt zwei Schwielen. V. 58. T. (Tr.) carinata. Trionyx carinatus Ge Fr. J. c. T. 4. Mit convexer, oben gekielter Schale, die Haͤlfte der Rippen frei, die Sternalknochen der Unterſeite mit vier Schwielen. V. 59. T. (Tr.) stellata. Trionyx stellatus @eofr. Testudo cartilaginea.. Boddaert Lettre au doct. Roell. Amst. 1770. 4. m. Abb. Mit converer, mit kleinen Zickzackkaͤmmen gezierter Schale. Hinten auf dem weichen Theile derſelben fuͤnf Sterne wie 0 8 Flecken, aus denen ſtrahlige weiße Punkte auslaufen. *60. T. (Tr.) euphratica. Olivier Voyage en Turquie pl. XLII. Die Oberſchale iſt dunkelgruͤn, glatt, flach, ohne Schwielen; die Unterſchale ganz weiß. Drei Fuß lang. Im Euphrat und Tigris. V. 61. T. (Tr.) gangetica Duvaucel. Im Ganges. 24 Reptilien. Testudo. * 62. T. (Tr.) ocellata. Trionyx ocellatus. Gra et Hardwycke Ill. of Ind. Zool. IV. pl. VII. Mit eifoͤrmig- runder, nach hinten breiterer Schale, deren hinterer Rand ſchwarz und gelb punktirt geſaͤumt iſt. Die Flaͤche iſt dunkel olivenbraun mit ſchwarzen, netzartigen Zeichnungen, auf der Mitte vier Kreiſe andeutend, in deren jedem ein großer runder ſchwarzer Fleck, mit einem roſenrothen Ring darin. Der Kopf iſt blaͤulich, auf der Naſe und hinter den Augen ein gelber Fleck. Die Krallen ſtumpf, der Schwanz ſehr kurz. . *63. T. (Tr.) granosa ). Schoͤpf T. 30. Mit nur vier Zoll langem, faſt kreisrundem Oberpanzer. Sie ſieht aus, als wenn ſie deren zwei uͤber einander beſaͤße, de— ren oberer kuͤrzerer eine knoͤcherne Scheibe aus den inneren Schil— dern bildet. Sie iſt roſtgrau und mit unzaͤhligen Warzenpuͤnkt⸗ chen wie ein altes Hirſchgeweih genarbt. Der Umkreis iſt leder— artig mit durchſcheinenden Rippen. Auf Coromandel 1). V. ), Wahrſcheinlich Trionyx subplanus Geoffroy. Nach Boie 8 ff wären Tr. stellatus, javanicus und granosus einerlei. 1 1) Die Schildkroͤte Bartram's (Foy. en Am. septentr. 755 Fr. I. pl. 2.), ſcheint mir die T. ferox, der nur der Zeichner aus Ver: ſehen zwei Naͤgel zu viel gegeben hat. C. Zweite Ordnung der Reptilien. SAURII-). Eidechſenartige Thiere. Ihr Herz beſteht wie das der Schildkröten aus zwei Ohren und einem Ventrikel, der bisweilen in unvollkommene Scheide⸗ waͤnde getheilt iſt. Ihre Rippen ſind beweglich und zum Theil an das Bruft: bein geheftet. Sie koͤnnen ſich beim Athmen heben und ſenken. Ihre Lunge erſtreckt ſich mehr oder minder weit nach hin— ten. Sie dringt oft ſehr weit in den Unterleib hinein, und die Quermuskeln deſſelben treten unter den Rippen ja bis an den Hals zu ihr. Diejenigen, deren Lunge ſehr groß iſt, haben die ſonderbare Eigenfhaft, die Hautfarbe zu wechſeln, je nachdem fie durch Beduͤrfniſſe oder Leidenſchaften bewegt werden. Ihre Eier haben eine mehr oder minder harte Huͤlle. Ihre Jungen treten daraus in der ganzen Geſtalt hervor, die ſie auch ferner behalten. Ihr Rachen iſt ſtets mit Zaͤhnen bewaffnet, ihre Finger haben mit ſehr wenigen Ausnahmen Naͤgel; ihre Haut iſt mit mehr oder weniger dichten Schuppen bekleidet, oder wenigſtens mit kleinen ſchuppigen Koͤrnchen beſetzt; ſie paaren ſich theils mit zwei Ruthen, theils mit einer, je nach den Staͤmmen. Alle haben einen mehr oder minder langen, faſt immer an der Baſis ſehr dicken Schwanz. Die meiſten haben vier Fuͤße; einige wenige zwei. Sie bildeten bei Linné nur zwei Geſchlechter, Draco und Lacerta. Das letztere aber hat muͤſſen in mehrere getheilt wer— den, die in der Zahl der Füße, die Geſtalt der Ruthe, der Zunge, des Schwanzes und der Schuppen ſo betraͤchtlich von 1) Von Tados, Eidechſe. 26 Reptilien. Crocodilus. einander abweichen, daß man ſelbſt gezwungen wird, mehrere as milien zu bilden. [Linné brachte ſelbſt die Salamander noch hierher.] Die erſte Salle, die der Crocodile, begreift nur einen Stamm, naͤmlich: 1. CROCODILUS Br. Crocodil. Von großer Statur, mit von den Seiten abgeplattetem Schwanz, fuͤnf Fingern vorn, vier hinten, wovon bloß die drei inneren jedes Fußes mit Krallen bewaffnet und alle mehr oder minder durch Schwimmhaͤute verbunden find, und nur einer eine fachen Reihe ſpitziger Zaͤhne in jeder Kinnlade. Ihre Zunge iſt fleiſchig, platt und bis nahe an ihren Rand angewachſen, wes⸗ halb die Alten glaubten, daß ſie ihnen fehle. Eine einzige Ruthe; die Afteroͤffnung laͤngsgehend; Ruͤcken und Schwanz mit großen, viereckigen, ſehr ſtarken, in der Mitte zu einer erhabenen Leiſte ent— wickelten Schuppen beſetzt, und ein ſcharfgezaͤhnter, an feiner Ba— ſis doppelter Kamm auf dem Schwanz. Die Bauchſchuppen ſind viereckig, duͤnn und glatt. Ihre Naſenloͤcher oͤffnen ſich am Ende der Schnauze in zwei halbmondfoͤrmige Spalten, die durch Klap—⸗ pen verſchloſſen werden koͤnnen, und endigen durch einen langen ſchmalen Canal in den Gaumen- und Keilbeinen tief hinten im Rachen. Die Unterkinnlade erſtreckt ſich weiter zuruͤck als der Schä- del. Es ſcheint, als ob die obere beweglich ſey, und die Alten haben es auch ſo beſchrieben; aber ſie bewegt ſich nur mit dem ganzen Kopfe. Ihr Äußeres Ohr ſchließt ſich mittels zweier fleiſchiger Lip— pen nach ihrem Willen; ihr Auge hat drei Augenlider. Unter der Kehle befinden ſich zwei kleine Köcher, Öffnungen von Drü- fen, aus denen eine bifamartige Pomade ſchwitzt. Die Halswirbel ſtuͤtzen ſich auf einander durch kleine falſche Rippen, wodurch ihnen eine Seitenbewegung ſchwierig wird; auch haben dieſe Thiere viel Muͤhe, die Richtung ihres Laufs zu ans dern, und man entgeht ihnen durch eine Seitenbewegung leicht. Es ſind die einzigen Saurier, denen die Schluͤſſelbeine fehlen; aber ihre Rabenſchnabelfortſaͤtze befeſtigen ſich am Schluͤſſelbein wie bei allen anderen. Außer den gewoͤhnlichen und den falſchen Rippen ſind noch welche zum Schutze des Bauches vorhanden, die nicht bis zum Ruͤckgrath reichen, und aus einer Verknoͤche— Eidechſenartige Thiere. Gavialis. 27 rung der Inscriptiones tendineae der geraden Bauchmuskeln ent⸗ ſtanden zu ſeyn ſcheinen. Ihre Lungen dringen nicht bis in den Unterleib, wie bei den anderen Reptilien, und Fleiſchfaſern, welche an dem Theile des Bauchfells, der die Leber uͤberzieht, haͤngen, geben ihnen ein Analogon eines Zwerchfelles, was mit ihrem dreikammerigen Herzen, in welchem ſich das aus den Lungen kommende Blut nicht mit dem des Koͤrpers ſo vollkommen wie bei den andern Repti⸗ lien vermiſcht, die Crocodile etwas den warmbluͤtigen Saͤug— thieren naͤhert. Ihre Pauke und die Fluͤgelfortſaͤtze ſitzen am Schaͤdel feſt, wie bei den Schildkroͤten. Ihre Eier ſind groß und hart wie unſere Gaͤnſeeier, und die Crocodile halt man für diejenigen Thiere, bei denen die Er: treme der Größe am verſchiedenſten ſind “). Die Weibchen be— wachen ihre Eier und ſorgen einige Monate hindurch fuͤr die ausgekrochenen Jungen. Sie halten ſich in ſuͤßen Waͤſſern auf, ſind ſehr raͤuberiſch, fleiſchfreſſend, koͤnnen im Waſſer nicht ſchlucken, erfäufen aber ihre Beute und verſtecken ſie in einer Hoͤhlung unter dem Waſſer, wo fie fie faulen laſſen, ehe fie fie verzehren ). Die Gattungen, welche zahlreicher ſind, als man vor mir geglaubt hatte, laſſen ſich auf drei beſtimmte Untergeſchlechter zu— ruͤckbringen. I. GAVIALIS Cw. Gavials. Mit ſchmaler und ſehr verlaͤngerter Schnauze, die Zaͤhne ungefähr gleich, die vierten der Unterkinnlade paſſen bei geſchloſſe— nem Rachen in einen oberen Ausſchnitt. Die Hinterfuͤße ſind am aͤußeren Rande gezaͤhnelt und bis an die Zehenſpitzen mit Schwimmhaͤuten verſehen. Hinter den Augen befinden ſich zwei große Loͤcher im Schaͤdel, die man durch die Haut hindurch fuͤh— len kann. Man hat ſie nur in den Feſtlaͤndern der alten Welt bemerkt. ) Iſt wol ſo zu verſtehen, daß ſie im Verhaͤltniß zu ihrer endli⸗ ER Größe den relativ kleinſten Embryo oder ausgekrochenes Junges haben. V. 1) Die Crocodile unterſcheiden ſich ſehr von den uͤbrigen Sauriern, fo daß mehrere neuere Schriftſteller geglaubt haben, fie zu einer eige— nen Ordnung erheben zu muͤſſen. Es find die Loricata Merrem's und Fitzin gers, und die Emydosaurii Blainville's. 28 Reptilien. Crocodilus. Die bekannteſte Gattung iſt: 1. C. (G.) gangeticus. 0 Lacerta gangetica Gm. Faujas Hist. de la mont. de St. Pierre pl. 46. Lacep. 1. 15. [Philosophical Transactions Vol. XLIX. pl. XIX.] Sehr groß werdend, und außer der langen Schnauze an einer dicken knorpeligen Hervorragung kenntlich, die die Naſenloͤcher umgiebt und ſich nach hinten ſchlaͤgt “). [Schmuzig olivengruͤn, obenher ſchwarz gefleckt. Hinterkopf und Augenhoͤhlen breiter als lang.] *2. C. (G.) tenuirostris Cuv. Der kleine Gavial. Faujas loc. cit. pl. 48. Wenn es anders eine eigene Gattung iſt. II. CROCODILUS?). Die eigentlichen Crocodile haben eine laͤngliche, niedergedruͤckte Schnauze, ungleiche Zähne, wovon die vierten unten in einen Ausſchnitt, aber nicht in Loͤcher der Oberkinnlade paſſen; außerdem alle anderen Charaktere der Gavials. Es giebt Gattungen dieſer Geſtalt in beiden Welten. 1) Dieſe Hervorragung meint Aelian, wenn er (Hist. an. LXII. c. 41.) ſagt, daß im Ganges Crocodile exiſtirten, die am Ende der Schnauze ein Horn haͤtten. S. die Beſchreibung und die Figuren der— ſelben von Hrn. Geoffroy St. Hilaire in den Memoires du Mu- seum XII. p. 97. NB. Die Kalkſchiefer Baierns haben einen kleinen verſteinerten Gavial eigener Art geliefert, den Sömmerring in den Denkſchriften der Akademie der Wiſſenſchaften fuͤr 1814 beſchrieben hat. Ich habe Schaͤdel und andere Theile foſſiler, dem Gavial verwandter Crocodile bekannt gemacht, die ſich bei Caen, Honfleur und anderer Orten gefunden haben, und habe die Puncte bezeichnet, in welchen ſich ihre Oſteologie von der des jetztlebenden Gavials unterſcheidet. S. m. Recherches sur les ossemens fossiles V. 2me part. Es giebt auch aͤhnliche Beobachtungen aus England von Hrn. Conybeare. Nach dieſen Unterſcheidungskennzeichen, die ſich zumal auf den Hintergaumen beziehen, hat Hr. Geoffroy geglaubt, aus dieſen untergegangenen Thieren zwei Genera, Theleosaurus und Steneosaurus machen zu muͤſſen, und nichtsdeſtoweniger ſcheint er doch zu glauben, daß die gegenwaͤrtigen Gavials von ihnen abſtammen, und ihre Unterſchiede aus atmoſphaͤriſchen Veränderungen entſprungen ſeyn koͤnnen. S. Memoi- res du Museum XII. 2) Kooxodeıhos, der das Ufer fuͤrchtet. Eidechſenartige Thiere. Crocodilus. 29 3. Cr. vulgaris. Das Nilcrocodil. Lacerta Crocodilus L. Geoffroy. deser. dEgypte Rept. II. 1. Ann. du Mus. X. III. 1. Cuvier ib. X. pl. 1. f. 5 und II. f. 7. und Ossemens fossiles V. part. 2. meme pl. et fig. So berühmt bei den Alten. Hat ſechs Reihen viereckiger, ziemlich gleicher Knorrenſchilder längs des Ruͤckens »). C. 1) Man findet vom Senegal bis zum Ganges und weiterhin Cro— codile, die dem gemeinen ſehr aͤhnlich ſind und wovon einige eine etwas laͤngere und ſchmaͤlere Schnauze, andere einige Abweichung in den Knor— renſchildern auf dem Nacken zeigen, die man aber wegen der Übergänge ſehr ſchwer in beſtimmte Arten zertheilen kann. Die kleinen iſolirten Knorren, welche unmittelbar hinter dem Schaͤdel eine Querreihe bilden, variiren von zwei bis vier und ſechs; der nahe zuſammenſtehenden Knor— ren, die das Nackenſchild bilden, ſind gewoͤhnlich ſechs; aber manchmal ſteht auch noch ein kleinerer an jedem vorderen Winkel dieſes Schildes, anderemale beruͤhrt er dieß Schild, wodurch acht Knorren werden. Hr. Geoffroy nennt Cr. Suchus diejenigen, welche eine etwas ſchmaͤ⸗ lere und längere Schnauze haben; Cr. marginatus, die mit ſechs Knor⸗ ren in der Reihe hinter dem Schaͤdel; unter ihnen giebt es welche mit ſechs, andere mit acht Knorren am Nackenſchild; Cr. lacunosus nennt er ein Individuum, was ihm nur zwei Knorren hinter dem Schaͤdel und ſechs am Nackenſchild zeigte; und endlich Cr. complanatus ein In⸗ dividuum, deſſen Charaktere auf einigen Verhaͤltniſſen des Kopfes be: ruhen. Dieſe verſchiedenen Crocodile zeigen allerdings auch einige Ver— ſchiedenheiten in einzelnen Puncten ihrer Schnauze, ſo wie in den Sei— tenſchuppen des Ruͤckens; aber dann, und zumal was die Schnauze ſelbſt betrifft, wuͤrden die Varietaͤten noch viel zahlreicher ausfallen, und Hr. Geoffroy erkennt ſelbſt: „daß nichts wandelbarer ſey als die Geſtalt der Crocodile.“ Dieß geht aber fo weit, daß ich nicht ein— mal wage, die Crocodile, welche Hr. Duvaucel aus Bengalen geſandt hat, zum Range eigener Gattungen zu erheben, obgleich ihr Kopf con— verer iſt als der aller anderen. Ich habe aber auch noch einen anderen Streit mit dem gelehrten Naturforſcher, den ich ſo eben citirt habe: er nimmt naͤmlich an, daß die ſchmalkieferige Gattung oder Varietaͤt [des Nilcrocodils] kleiner bleibe, ſanft und harmlos ſey, daß ihre Kleinheit verurſache, daß ſie zur Zeit der überſchwemmungen häufiger ans Ufer getrieben werde, und daher ein Vorlaͤufer derſelben ſey, und glaubt daher nach dieſen Ideen, die er ſich gebildet, daß es dieſe Art geweſen, der die Agypter vorzüglich religioͤſe Verehrung zollten, und daß ihr der Name Suchus oder Suchis als Species zukam. Ich aber glaube im Gegentheil, aus Ariſtoteles und Cicero bewieſen zu haben, daß die von den Agyptern verehrten Crocodile nicht weniger wild als die uͤbrigen geweſen; es iſt auch gewiß, daß das ſchmalkieferige Crocodil nicht ausſchließlich von den Prieſtern erzogen wurde; denn nach den ſehr genauen Unterſuchungen. des Hrn. Geoffroy ſelbſt, findet ſich, daß die drei einbalſamirten Cro⸗ 30 Reptilien. Crocodilus. — Es iſt obenher braungruͤn, ſchwarz gefleckt und an der Unterſeite ſchmuziggelb. Auf dem Lande iſt es furchtſam, aber im Waſſer gefaͤhrlich, und füllt Menſchen an. Es ſoll dreißig Fuß lang werden koͤnnen. V. 4. Cr. biporcatus Cuv. [ Crocodilus porosus Schneider.] Cu v. Ann. du Mus. X. 1. 4 und II. 8. ej. Ossemens Fossiles V. 2me p. Dieſelbe Tafel und Abb. Mit acht Reihen ovaler Schilder laͤngs des Ruͤckens und zwei hochſtehenden Graten oder Leiſten oben auf der Schnauze. Findet ſich auf mehreren Inſeln des indiſchen Oceans und wahr— ſcheinlich auch auf beiden Halbinſeln. Man hat es zumal von den Sechellen erhalten. An den Bauchſchuppen find kleine Löcher. Es iſt ſchmuzig— gruͤn und braun gefleckt oder vielmehr quergebaͤndert, und ſcheint den Hinterdaumen und die zwei inneren Zehen der Vorderfuͤße frei, ohne Schwimmhaut zu haben. V. 5. Cr. acutus Cu. Ge Vr. Ann. du Mus. II. 37. Mit laͤngerer, an der Baſis gewoͤlbter Schnauze, die Ruͤcken⸗ knorren in vier Reihen; die aͤußeren unregelmaͤßig geſtellt und mit hoͤherem Grat. Dieſes iſt die Gattung von St. Domingo und den uͤbrigen großen Antillen. Das Weibchen legt ſeine Eier in die Erde und legt ſie im Augenblick, wo ſie auskriechen wollen, bloß 1). codile, die ſich in dieſem Augenblicke in Paris befinden, gerade nicht ſolche Suchus find, ſondern der marginatus, der lacunosus und der complanatus; und endlich läßt mich alles glauben, daß Soue oder Souchis, welches nach Champollion der aͤgyptiſche Name des Sa— turn war, auch den Eigennamen des Crocodiles bezeichnete, das man zu Arfino& unterhielt, ſowie Apis der Name des geheiligten Ochſen zu Memphis, und Mnevis der des Ochſen von Hermopolis war. Man kann uͤber dieſen antiquariſchen Gegenſtand die verſchiedenen Schriften Hrn. Geoffroy's nachleſen, zumal aber die Abhandlung im großen Werke uͤber Agypten, wo er ſie zuſammengefaßt; ſo wie auch meine Recherches sur les ossemens fossiles T. V. 2me part. p. 45. Ich habe dort den Grund, von der Verſchiedenheit der einbalſamirten entlehnt, nicht hinzufuͤgen koͤnnen, der mir ganz beſonders meine Anſicht zu unterſtuͤtzen ſcheint und mir von Hrn. Geoffroy ſelbſt mitgetheilt worden iſt. 1) Dieſe Gattung (Crocodile à museau efiile) iſt beſonders von Descourtilz beobachtet worden. N Eidechſenartige Thiere. Alligator. 31 *6, Cr. rhombifer C Cu v. Ann. du Mus. XII. pl. I. 1. Mit ſehr gewoͤlbter Schnauze, und auf dem Ruͤcken derſel⸗ ben zwei convergirende Leiſten von rhomboidaler Geſtalt. Sechs Knorren auf dem Nacken und vier bis acht Reihen quadratiſcher Nackenſchilder. Die Schuppen der Gliedmaßen ſind gekielt. In Meriko. 5 V. *7, Cr. galeatus C. Perrault Mem. pour servir a hist. des animaux pl. LXIV. Wenn anders dieſe Gattung, die nur aus dieſer Figur be— kannt iſt, Acht iſt. *8. Cr. biscutatus C. Cu v. Ann. du Mus. X. II. 6. und Ossemens fossiles T. V. p. 2. pl. II. f. 6. Wovon man bis jetzt nur ein oder zwei Individuen geſe⸗ hen. Hat nur zwei Knorrenſchilder im Nacken. Von Adan— ſon, wahrſcheinlich vom Senegal mitgebracht. V. *9. Cr. cataphractus Cuv. Ossemens fossiles V. Ame p. pl. V. f. 1 und 2. Nach einem getrockneten Exemplare in London. Mit noch laͤngerer und ſchmaͤlerer Schnauze als bei dem der Antillen, und auf dem Nacken erſt mit zwei einzelnen Schildern, hierauf vier einzelnen kleineren, und endlich fünf Paar zuſammenhaͤngenden, die auch mit denen des Ruͤckens zuſammenſtoßen und einen ſoliden Panzer bilden; die erſten zwei Paare ſind groß. Die Ruͤcken— ſchuppen ſind gekielt. V. III. ALLIGAT OR. Caiman's 1). Mit breiter ſtumpfer Schnauze, ungleichen Zähnen, von de: nen die vierten unten in Loͤcher und nicht in Ausſchnitte der Oberkinnlade treten. Ihre Fuͤße haben bloß halbe Schwimm— haͤute und ſind nicht gezaͤhnelt; man kennt ſie mit Sicherheit nur in Amerika. 1) Caiman ift der Name, den die Neger von Guiana dem Cro— codil geben. Die franzoͤſiſchen Coloniſten bezeichnen damit jedesmal die gemeinſte Gattung in der Naͤhe ihrer Wohnung. Die engliſchen und hollaͤndiſchen Coloniſten brauchen dafür das Wort Alligator, aus dem Portugieſiſchen Lagarto, ſo viel als Lacerta. 32 Reptilien. Crocodilus, 10. Cr. sclerops Schn. Der Brillencaiman. Seba I. CIV. 10. Cuv. Ann. Mus. X. 1. 7 und 16. und II. 3. So genannt von einer Querleifte, welche nach vorn die her— vorſtehenden Augenhoͤhlenraͤnder verbindet. Die gemeinſte Species in Guiana und Braſilien. Der Nacken iſt mit vier Querreihen ſtarker Schuppen gepanzert. Das Weibchen legt ſeine Eier in Sand, bedeckt ſie mit Stroh oder Blaͤttern und vertheidigt ſie muthig ). [Seine Augen ſind meergruͤn von Farbe.] C. 11. Cr. lucius Cuv. Das Crocodil mit der Hecht— ſchnauze. Ann. du Mus. X. 1. 8 und 15. und II. 4. Von der Geſtalt ſeiner Schnauze ſo benannt, unterſcheidet ſich noch durch vier Hauptſchilder auf dem Ruͤcken. Es lebt im ſuͤdlichen Theil von Nordamerika, verbirgt ſich im Schlamm und faͤllt bei großer Kälte in Lethargie. Das Weibchen legt feine Eier lagenweiſe, abwechſelnd mit Erdſchichten 2). [Es iſt gelb, mit breiten ſchwarzbraunen Querbinden.] 1) Es giebt auch verſchiedene Sorten von Caimans, die jene ers waͤhnte Querleiſte vor den Augenraͤndern haben, und die vielleicht wie die dem gemeinen Crocodil verwandten, verſchiedene, aber ſchwer gut zu charakteriſirende Arten bilden. Die einen haben eine kuͤrzere, mehr zugerundete Schnauze, die Querleiſte nach vorn concav und ſich auf jeder Seite auf die Backen fortſetzend. Ich zaͤhle bei ihnen auf jeder Seite oben dreizehn Zaͤhne; ihr Schaͤdel iſt nach hinten nicht verbreitert; ihr Koͤrper gruͤn, ſchwarz gefleckt und punktirt, mit ſchwarzen Binden auf dem Schwanz. Andere haben einen eben ſolchen Kopf, die naͤmlichen Zaͤhne, aber ihr Körper iſt ſchwarz mit ſchmalen gelben Binden, wie der ſchwarze Jacaré, Spix T. 4 885 Noch andere haben eine ſchmaͤlere Schnauze, und die concave Leiſte erſtreckt ſich nicht ſo weit. Ich finde bei ihnen funfzehn Zaͤhne, ihr Hals iſt nicht fo bepanzert, und ich würde dieſe für den Cr. fissipes Spi T. 3. nehmen ). Endlich giebt es auch noch welche mit weniger breiter Schnauze und etwas nach hinten breiterem Schaͤdel, deren Querleiſte nach vorn convex iſt und ſich nicht bis auf den Backen fortſetzt; die Ruͤckenſchilder haben weniger hervorſtehende Kanten, und die Schwanzbinden ſind we— niger deutlich. Wäre dieß der Cr. punctulatus Spiæ T. II. 2 Ungluͤck⸗ 85 Weiſe hat Hr. Spix die Charaktere von der Querleiſte nicht eachtet. a 2) S. uͤber dieſe Gattung die Abhandlung Harlan's in den Schriften der Akademie von Philadelphia IV. 242. x hierzu die Abbil 4 . mpsa fissipes, mit De Binger. Ic. agb e Br . Eidechſenartige Thiere. Alligator. 33 11. Cr. palpebrosus Cu. Ann. du Mus. X. 1. 6. 7. und XI. 2. Mit knoͤchernen oberen Augenlidern, im Nacken vier Quer⸗ reihen knoͤcherner Schildknorren. Amerika. V. 12. Cr. trigonatus Schn. Seba l. CV. 3. Jacaretinga moschifer Spix I. Bei dieſer Species hält das Augenlid in feiner ganzen Dicke drei Knochenblaͤtter, wovon die anderen Crocodile kaum eine Spur zeigen. C. Mit faſt glattem Kopf, ſehr großen, faſt zackigen Nackenknor⸗ ren und breiten Bruſtſchildern. Braun und ſchwarz gefleckt, 8 furchtbar nach Moſchus “). Die zweite Familie, LACERTINT'), unterſcheidet ſich durch die zarte, ausſtreckbare und in zwei Faͤdchen wie die der Nattern und Vipern endigende Zunge. Ihr Koͤrper iſt geſtreckt, ihr Lauf ſchnell. Alle Extremitaͤten ha— ben fuͤnf freie, ungleiche (zumal die hinteren) mit Krallen bewaff— nete Zehen. Ihre Schuppen bilden auf dem Bauche und um den Schwanz herum parallele Querbaͤnder. Ihr Paukenfell liegt ganz nach außen oder nur wenig vertieft, und iſt hautig; eine längsgefpal- tene Hervorragung d t, die ſich durch einen Ringmuskel ſchließen kann, ſchuͤßk das Auge; unter dem vorderen Winkel zeigt ſich eine Spur eines dritten Augenlides; ihre falſchen Rips pen bilden keinen ganzen Kreis; die Maͤnnchen haben eine dop— pelte Ruthe; der After iſt eine Querſpalte. Da ihre Gattungen ſehr mannigfach und ſehr zahlreich ſind, ſo theilen wir ſie in zwei große Staͤmme. *) 89 Hrn. Boie (Iſis 1826, S. 118) waͤre im Spixiſchen Werke T. I. Jacar. moschifer nichts anders als Croc. trigonatus; — 7. 11, 150 punctulatus ein Crocodilus sclerops jun. absque epider- mide, und T. IV. Caiman fissipes ein Cr. lucius oder sclerops pullus! 1) Vom lateiniſchen Lacerta, Eidechfe. 5 C. 34 Reptilien. Monitor. 2. MONITOR. Neuerlich, durch einen fonderbaren Irr⸗ thum, Tupinamb is genannt !). Es ſind diejenigen, welche die groͤßten Gattungen enthalten. Sie haben Zaͤhne in beiden Kinnladen und keine am Gaumen; die meiſten ſind an ihrem an den Seiten zuſammengedruͤckten Schwanz kenntlich, wodurch ſie mehr als Waſſerthiere erſcheinen. Da ſie die Nachbarſchaft der Gewaͤſſer bisweilen mit den Croco- dilen und Caimans zuſammenbringt, ſo hat man behauptet, daß ſie durch ein Ziſchen die Annaͤherung dieſer gefaͤhrlichen Reptilien verkuͤndigten, und wahrſcheinlich iſt es dieſe Meinung, welche mehreren von ihnen den Namen Warneidechſen, Sauve- gardes, Monitor, verſchafft hat, was aber nichts weniger als gewiß iſt. Sie theilen ſich in zwei ſehr entſchiedene Gruppen. Die erſte begreift A. Die eigentlichen Warneidechſen. Kennbar an den zahlreichen kleinen Schuppen, die den Kopf, die Gliedmaßen, den Unterbauch und den Schwanz rundum beſe— tzen, welcher oben einen durch eine doppelte Reihe hervorſpringen— der Schuppen gebildeten Kamm tragt. An ihren Schenkeln fin— det ſich jene Reihe von Poren nicht, welche man bei mehrern Sauriern bemerkt. Sie bewohnen ſaͤmmtlich die Feſtlaͤnder der alten Welt 2). Agypten naͤhrt zwei Species, die man wieder als die Typen zweier Unterabtheilungen betrachten kann: 1. M. niloticus. Der Ouaran der Araber. Lacerta nilotica L. Mus. Worm. 313. Geo Fr. St. Hil. gr. owor. s. VEgypte, Reptiles pl. I. f. 1. Mit ſtarken kegelfoͤrmigen Zaͤhnen, wovon die hinteren mit der Zeit rund werden. Er iſt braun mit blaͤſſeren und dunkleren Fleckchen, die verſchiedene Flaͤchen bilden, unter denen man Quer⸗ reihen großer Ocellenflecke bemerkt, die auf dem Schwanze zu * 1) Markgraf ſagt, wo er von der Warneidechſe ſpricht, daß ſie Teyu-Guazu und bei den Topinambus Temepara (Temepara Tupi- nambis) heiße; Seba hat letzteres für den Namen des Thieres ger halten, und alle andern Naturforſcher ſind ihm gefolgt. 9 Seba, und nach ihm Dau din, geben einige aͤchte Warn: eidechſen fuͤr amerikaniſch aus: das iſt aber ein Irrthum. Eidechſenartige Thiere. Varanus, 35 Ringen werden. Ihr an der Baſis runder Schwanz iſt faſt in ſeiner ganzen Laͤnge mit dem Kamm verſehen. Dieſes Thier er⸗ reicht eine Groͤße von fuͤnf bis ſechs Fuß. In Agypten behaup⸗ tet das Volk, es ſey ein junges, auf dem Trockenen ausgekroche⸗ nes Crocodil. Die alten Agypter haben dieſen Monitor auf ihs ren Denkmaͤlern eingegraben, vielleicht weil er die Eier der Cro⸗ codile verzehrt. b. An dieſe Gattung ſchließen ſich, was die Geſtalt der Zaͤhne und ſelbſt die Vertheilung der Flecken betrifft, die uͤbrigens bei allen Warneidechſen einander aͤhnlich ſind 1), die II. VARANUS. 2. M. (V.) ornatus Daud. Ann. du Mus. II. t. 48. Tupinambis ornatus. Lacerta capensis Sparrm. Fuͤnf Fuß lang, obenher ſchwarz, untenher weißlich, an der Kehle mit neun ſchwarzen Querbinden, auf dem Ruͤcken mit fie ben Querreihen runder heller Flecken, und mit zwoͤlf bis achtzehn hellen Ringen auf dem zweikieligen Schwanz, der anderthalbmal fo lang als der Körper iſt. Er beißt fuͤrchterlich. An der ganz zen afrikaniſchen Kuͤſte zu Hauſe. V. *3. M. (V.) albogularis. Daudin Rept. III. pl. 32. Braun, Kopf und Hals auf der Seite und Unterfeite weiß⸗ lich mit braunen Punkten, zwei weiße Linien vom Auge an uͤber den Hals entlang, auf dem Nüden einige weiße Flecken, am Bauche und Schwanz mit breiten weißlichen Querbaͤndern; der Schwanz ſo lang als der Koͤrper. Drei und einen halben Fuß lang. V. Die andere Gattung 4. M. (V.) terrester s. Scincus. Der Ouaran el hard der Araber. Lacerta [ Varanus] Scincus Merrem. Geoffr. Eg. Rept. III. f. 2. Mit zuſammengedruͤckten, ſchneidenden, zugeſpitzten Zaͤhnen; 1) Aus dieſer Abtheilung bildet Fitzinger fein Geſchlecht Va- ranus. Merrem begriff unter dieſem Namen alle eigentlichen Monitor. 4% 36 Reptilien. Monitor. der Schwanz faft ohne Kiel und viel weiterhin rund. Seine Les bensweiſe iſt mehr die eines Landthieres. Er iſt gemein in den an Agypten grenzenden Wuͤſten, und die Gaukler von Cairo be— dienen ſich feiner, nachdem fie ihm die Zähne ausgeriſſen, zu ih⸗ ren Kuͤnſten. Es iſt der Erderocodil des Herodot, und, wie Proſper Alpin glaubt, der wahre Scincus der Alten 1). Aftika und Indien erzeugen eine Menge Monitore mit ſchnei⸗ denden Zaͤhnen wie der vorige, deren Schwanz aber noch mehr wie der des Nilmonitors zuſammengedruͤckt iſt. Der gemeinſte indiſche heißt: 5. M. bivittatus. Lacerta bivittata Kuhl. [Seba II. XXXII. 2. und LXXXVI. 2. | Untenher weiß, obenher ſchwarz, mit fünf Querreihen wei— ßer Flecke oder Ringe. Eine weiße Binde laͤngs des Halſes und ein Winkel von Weiß auf der Bruſt gebildet, der ſchief die Schulter herauf ſteigt. Man hat welche drei Fuß lang ). An dieſe Gattung ſchließt ſich in Betreff der Farbenver— theilung *6. M. elegans und stellatus. Tupinambis elegans Daud. XXXI. Jeba I. XIV. 1. 2. 3. XO VII. 2 II CV. 1. etc. Beide bilden nur eine Species, aus Afrika. Zu ihnen ge— hoͤrt auch noch der T. cepedianus Daud. III. XXIX. oder La- certa exanthematica Bose (Act. Soc. nat. Par. pl. V. f. 3.), der über und über mit Augenflecken befest iſt. Und *. M. ocellatus. Varanus ocellatus. Ruͤppell Atlas T. VI. Schmuzig ockergelb, ins Aſchgraue, mit blaͤſſeren großen Ocellenflecken; auf der Unterſeite gelb. Die Schuppen der Ober— feite find laͤnglich, mit Koͤrnchen eingefaßt. An drei Fuß lang. In Kordofan in Erdhöhlen **). 2. 1) Fitzinger bildet aus biefer Gattung fein Geſchlecht Ps a m- mosaurus [Ps. gryseus Kull]. ) Eine groͤßere Beſchreibung „one Gattung von Boie 1555 ſich auch in der Iſis 1826, S. 205 ’ *) M. Russelii Gray, in Beh ele ſoll ihm ſehr ähnlich N Crocodilurus ocellatus Spex ift aber ein anderes Thier, 9 M. amazonicus gehoͤrig. > Eidechſenartige Thiere. Heloderma. 37 Alle dieſe Arten ſind dunkelbraun, theils mit ſchwarzen Querbinden uͤber den Ruͤcken, auf welchem ſternfoͤrmig geſtellte weiße Punkte ſtehen, oder Querreihen ſchwarzer, vorn weißer, theils ohne fie. Der Schwanz iſt gekielt oder nicht ). . Hier nun mag vor der Hand ein neues Geſchlecht ſeine Stelle finden, welches eine zweite Gruppe vorſtellt. 3. HELODERMA Wiegm. Mit plattem, auf dem Scheitel gefchildeten, vorn ſtumpfen Kopfe, die Schilder conver, fo wie die perlaͤhnlichen Schuppen des Leibes und der uͤbrigen Theile. Am Bauch viereckige Schilder. Der Schwanz cylindriſch. Die Zunge geſpalten, die Zähne Fegel: foͤrmig, gerade, ſpitz, am inneren Kinnladenende befeſtigt, nach der Vorderſeite innerlich gefurcht. Fuͤnf Finger. Keine Schen⸗ kelporen ). ö f 1. H. horridum Wiegm. Wapgler Ic. Amph. T. XVIII. Erdbraun, mit einzelnen gelben Schuppen und fleckenarti⸗ gen gelben oder weißlichen Querbinden und Schwanzringen. Die 1) Hierher noch a. M. s. Tupinambis variegatus Daud. Lacerta varia Shaw nat. mise. 83. John White 253. Aus Neuholland [gelb gefleckt und geftreift, mit gekieltem Schwanz]. b. M. marmoratus Cuv. Ihm verwandt, auf Manilla. c. M. bengalensis Daud. Le Monitor brun piqueté de Bengale. d. M. indicus Daud. Le Monitor noir piquete de vert. e. M. nigricans Cuv. [Eine einfarbig ſchwaͤrzliche Species v. Java] ꝛc. Nach aller angeſtellten Vergleichung habe ich jetzt Urſache zu glau— ben, daß Seba's Figur I. T. CI. f. 1., woraus Linné feine La- certa Dracaena gemacht, die aber von Lacepede's Dragonne ſehr verſchieden iſt, der Monitor bengalensis ſeyn wird. Das Original be— findet ſich im Muſeum. d C. ) Schon feit langen Jahren befindet ſich ein ausgeftopftes Erem: plar dieſes Thieres, leider ohne alle Knochentheile, im hieſigen zoologi— ſchen Muſeum, was ich fruͤher nicht zu deuten wußte und nur bemer⸗ ken konnte, daß keiner der ihm gegebenen Namen paßte. Die Farbe iſt verblaßt, aber die fleckenartigen Querbinden auf dem Koͤrper ſind noch ſehr deutlich zu ſehen. Sie fehlen der Wagler'ſchen, uͤbri— gens vortrefflichen Abbildung. 5 V. 38 Reptilien. Tejus. Schuppen perlfoͤrmig conver und ſteinhart. (Hernandez!) vergleicht ſie ſehr cchoͤn mit Samen von Lithospermum.) Über zwei Fuß lang. In Mexico. Langſam. 5 V. Die andere [dritte] Gruppe der Warneidechſen hat eckige Schilder auf dem Kopf und unter dem Bauche, und nur um den Schwanz herum große rechtwinklige Schuppen. Ihre mit kleinen Schuͤppchen beſetzte Kehlhaut macht zwei Querfalten. Sie haben eine Reihe Poren unter den Schenkeln. Merrem macht aus dieſer zweiten Gruppe ſein Geſchlecht 4. TEJUS. Auch hier kann man Unterabtheilungen anbringen. Die erſte, die der Drachen, I. ADA. hat zum unterſcheidenden Charakter Schuppen mit erhabenen Leiſten, wie bei den Crocodilen, und die auch auf dem zuſammengedruͤck— ten Schwanze einen Kiel bilden ). 1. T. crocodilinus Merr. La grande Dragonne, Lace p. Quadr. ovipar. pl. IX. [Seba I. T. 101. f. 1.] Hat zerſtreute Schuppen mit erhabenen Leiſten auf dem Ruͤcken. Mit dem Alter runden ſich die Zaͤhne hinten im Rachen ab. Er erreicht eine Laͤnge von vier bis ſieben Fuß und lebt in Guiana in Erdloͤchern, in der Naͤhe von Moraͤſten. Man ißt ihn. [Er iſt dunkelbraunroth, an den Fuͤßen mit ſafrangelben Flecken.] 2, T. amazonicus, Le Lezardet Da u d. Lacerta bicarinata L. Crocodilurus amazonicus Spix t. 21. [und C. ocellatus ib. T. XXII.] [Wagler Ic. Amph. T. XV.] Iſt kleiner und hat keine erhabenen Schuppen auf dem Ruͤcken. Man findet ihn in mehreren Gegenden des waͤrmeren ) Hernandez Hist. nov. Hisp. T. II. p. 315. Acaltetepon, Moncoæillo, Temacuilca huya genannt: V. 1) Spir macht aus dieſer Unterabtheilung fein Geſchlecht Cro- codilurus, welchen Namen Gray in Ada umgeaͤndert hat. — Eidechſenartige Thiere. Ada. 39 Amerika. [Der Schwanz iſt doppelt gekielt mit ſaͤgeartigen Za⸗ cken, wie bei den vorigen, die Farbe obenher einfach erdbraun, untenher gruͤngelb, etwas gefleckt.] 8 Die zweite, die Warneidechſen, hat lauter ungekielte Schuppen auf dem Nüden und Schwanz. Ihre Zaͤhne ſind gezaͤhnelt, aber die im Winteekachen runden ſich auch mit dem Alter ab *). Die einen, insbeſondere Warneidachſen (Sauvegardes) genannt, haben einen mehr oder minder zuſammengedruͤckten Schwanz; die Bauchſchuppen ſind laͤnger wie breit; ſie leben an den Ufern der Gewaͤſſer. So zumal 3. T. Teguixin. Die große Warneidechſe von Amerika. Der Teju- Guazu; Temepara eic. Lacerta Teguixin. Linn. et Shaw. Tejus Monitor Merr. Ameiva Teguixin. Seba I. XCVI. 1. 2. 3. XCVII. 5. XCIX. 1. Prinz v. Wied Abb. 11. Lief. zweimal als Tejus Monitor. Mit gelben Tippelchen und Flecken, die auf einem oben ſchwarzen, unten gelblichen Grunde Querbinden bilden. Gelbe und ſchwarze Binden befinden ſich auf dem Schwanze ?) [und am Koͤrperl. In Braſilien, Guiana, bis an ſechs Fuß lang werdend [plump ausſehend mit dickem Schwanze ]. Läuft ſehr ſchnell auf der Erde; fluͤchtet ſich bei der Verfolgung ins Waſ— fer und taucht darin unter, ſchwimmt aber nicht. Frißt alle Ar⸗ ten Inſecten, Reptilien, Eier auf den Huͤhnerhoͤfen [Maͤuſe] ꝛc. und niſtet in Loͤchern, die ſie ſich in den Sand graͤbt. Man ißt ihr Fleiſch und ihre Eier *). C. — Ein junges Exemplar meiner Sammlung iſt ziemlich ſchlank, gelblich mit zahlreichen braunen Querbinden, die vorn 1) Für dieſe behält Hr. Fitzin ger den Namen Monitor. 2) Getrocknete oder in Spiritus aufbewahrte Exemplare nehmen an ihren helleren Theilen eine bläuliche oder gruͤnliche Faͤrbung an, und fo bildet fie auch Seba ab. Im Leben aber, wie ich ſelbſt geſe⸗ hen, ſind dieſe hellen Stellen gelb. Der Prinz v. Wied hat es in ſeiner 11ten Lieferung ſehr gut dargeſtellt. 3) Der Tupinambis viridimaculatus Daud. würde noch hierher gehoͤren, wenn es nicht eine bloße Varietaͤt iſt; Spir nennt ihn T. Monitor T. XIX. — Die wahre Sauvegarde ift fein nigropunctatus. 40 Reptilien. Tejus. noch etwas unterbrochen, hinten aber ringfoͤrmig ganz, und mit weißen Tippelchen verſehen ſind. V. Andere nennt man II. AMEIVA'), und ſie unterſcheiden ſich von den vorhergehenden nur durch einen runden, auf keine Weiſe zuſammengedruͤckten Schwanz, der, wie der Bauch, mit Querreihen viereckiger Schuppen beſetzt iſt. Die des Bauches find breiter wie lang. Es find amerikaniſche Ei— dechſen, im Äußeren unſeren ziemlich aͤhnlich und ihre Stellver— treter in jenem Erdtheil; allein außer dem Mangel an Backen— zaͤhnen fehlt den meiſten auch das Halsband, und ſaͤmmtliche Schuppen ihrer Kehle find klein; auch iſt ihr Kopf pyramidaler als bei unſeren Eidechſen, und ſie haben nicht, wie dieſe, ein Knochenſchild uͤber der Augenhoͤhle. Man hat unter dem Namen Lacerta Ameiva mehrere Gattungen verwechſelt, von denen einige indeß noch immer ſehr ſchwer zu unterſcheiden ſind. Die verbreitetſte iſt 4. T. Ameiva. Spix XXIII. Prinz v. Wied Abb. 5. Lief. Über einen Fuß lang, gruͤn, mit mehr oder minder ſchwarz geflecktem und getuͤpfelten Ruͤcken, nebſt ſenkrechten Reihen 1 zer, weiß eingefaßter Augenflecken an den Seiten. Genauer beſchrieben, ſind Kopf und Vorderfuͤße 0 rau, mit einigen ſchwaͤrzlichen Zeichnungen. Ruͤcken und Ober— fei des Schwanzes ſind gruͤn, Bauch und Unterſeite des Schwan— zes blau, am Bauche und den Hinterſchenkeln ſchwarz gefleckt. Die Seitenflecke ſind nach Prinz v. Wied gelblich, ſchwarz eingefaßt, und mehr Streifen aͤhnlich, doch giebt es Varietaͤten in der Faͤrbung. Sie wird bis zwanzig Zoll lang. Sie iſt eine der gemeinſten Eidechſen in Braſilien, an tro— ckenen ſteinigen Orten. Geht nie ins Waſſer und beißt ſcharf. Nach Lichtenſtein“) iſt Ameiva lateristriga Cuv. ) 1) Der Name Ameiva bezeichnet nach Markgraf eine Eidechſe mit Gabelſchwanz, was nur ein zufälliger Umſtand geweſen ſeyn kann. Edwards, der aus dieſer Abtheilung ein Individuum beſaß an wel— chem ſich dieß fand, hat danach den Namen auf das ganze Geſchlecht uͤbergetragen. Markgraf verglich die ſeinige ſeinem Taraquira, der aber, feiner Beſchreibung nach, nur ein Marbre ſeyn würde. ) Verz. d. Doubl. des zool. Muſ. ©. 91. V. ) Vom Verf. weiter unten aufgeführt, wo ich fie nun weglaſſe. V * Eidechſenartige Thiere. Ameiva. 41 (Seba 1. XC. f. 7.) nicht ſpecifiſch davon verſchieden. Sie hat nur auf jeder Seite einen dunkleren, weiß geſaͤumten Streif, aber man findet haͤufige Übergaͤnge in die obige. V. 5. T. cyaneus. Tejus cyaneus Merrem. Lac ep. I. 31. Seba II. CV. 2. Hat faſt die naͤmliche Groͤße, iſt blaͤulich, mit runden, wei⸗ ßen, auf den Seiten und bisweilen uͤber den Koͤrper zerſtreuten Flecken. [In Guiana. C. Nach Lichtenſtein (J. c.) gehört auch Tejus lemniscatus Merr. (Seba IJ. 92. 4.) hierher, der auf ebenfalls blaͤulichem Grunde neun weiße Laͤngsſtreifen ausgebildet zeigt. V. Die jungen Ameiven dieſer und einiger anderen Arten ha— ben ſchwaͤrzliche Streifen zu den Seiten des Ruͤckens. Man muß hierauf Acht haben, um die Gattungen nicht zu ſehr zu vervielfaͤltigen. C. 46. T. literatus Daud. Seba I. 83. [88.] Blaugruͤn, mit ſchwarzen, etwas laͤnglichen Pünktchen reich⸗ lich gezeichnet, und mit ſchwarzen weißgefleckten Querbinden in der Seite. In Amerika. Der Schwanz iſt zweimal ſo lang als der Koͤrper. * *7, T. coeruleocephalus D. Seba IJ. 91. 3. Braun, mit ſchieferblauem Kopf. Ein etwas breiter, weißer Streif uͤber das Ruͤckgrath, daneben mehrere blaue, gelbe und braune Laͤngsſtreifen. An den Schenkeln und Huͤften weiß punk⸗ tirt. Ebenfalls in Amerika. V. *8. T. tritaeniatus. Tejus tritaeniatus Spix XXIV. 2. Klein, ſchmuziggruͤn, ein etwas breiter ſchwarzer Streif zu jeder Seite am Auge bis zum Hinterſchenkel, druͤber und drun— ter von einem ſchmaͤleren weißen eingefaßt; auf dem Ruͤcken ſchwarz punktirt. Bahia 1). V. 1) Ich weiß nicht, aus welcher Confuſion der Synonymen Dau— din die Ameiva litterata nach Deutfchland verſetzt hat ohne Zweifel aus einem Druckfehler, aus Ahnlichkeit der Wörter Amer: und Allem. entſtanden. V.]; fie iſt aus Amerika wie alle andern. Die Ameiva — 42 Reptilien. Tejus. *9, T. cyanomelas. Pr. Max 5. Lief. Bleigrau, der Ruͤcken ſammetſchwarz mit fuͤnf blaͤulichen Laͤngsſtreifen, der Kopf ziemlich kurz, der Schwanz lang und ge kielt; etwa von der Groͤße unſerer deutſchen grauen. Bra— ſilien. V. Man kann von den Ameiven noch gewiſſe Gattungen ab— ſondern, bei denen alle Schuppen des Bauchs, des Schwanzes und der Schenkel gekielt ſind. Eine derſelben hat bei einem von beiden Geſchlechtern zwei kleine Dornen zu jeder Seite des Afters, welches Spir Anlaß zu feinem Centropyx gegeben hat. *10. T. calcaratus. Spix XXI. 2. Centropyx calcaratus. Blaͤulich-olivengruͤn, auf der Seite des Ruͤckens ha geaͤugelt, Ruͤcken und Kehle koͤrnig, die Fuß- und Schwanzſchup⸗ pen gekielt, ein hornartiger Stachel zur Seite des Afters. V. Bei andern ſind ſelbſt die Ruͤckenſchuppen gekielt, ſo daß nur ihre Seiten kleine Koͤrnchen haben. Hr. Fitzinger hat daraus feine Pseudo- Amei va gemacht. * 11. T. striatus. Lacerta striata Daud. III. 247. Mit rhombenfoͤrmigen gekielten Schildern am Bauch in mehreren Laͤngsreihen, ſo daß der Bauch wie laͤngsgeſtreift er— ſcheint. Grau, an den Seiten blaͤulich, mit einem braunen, weiß eingefaßten Laͤngsſtreif daſelbſt. Auch durch die Augen eh ein brauner Streif. Surinam. Dieſe Arten naͤhern ſich durch das Halsband unter 1 75 Halſe den eigentlichen Eidechſen 1). w graphique Daudin’s (Seba 1. 85. 2 und 4.) iſt der getüpfelte Monitor [0b bengalensis oder indieus?]. Seine Ameiva Argus Seba J. 85. 3. der Monitor Cepedianus. Sein goütreux Seba II. 103. 3, 4, iſt nicht von der A. litterata verſchieden. Endlich ſeine rothköͤpfige (Seba J. 91. 1, 2.) iſt eine gewöhnliche grüne Ei: dechſe. Wahrſcheinlich iſt er durch die Illuminationen Seba's irre geführt worden. Die Lacertas-Iineata ſcheint mir eine L. coeruleo- cephala, bei der ſich ein Theil des abgebrochenen Schwanzes mit kleinen Schuppen wieder erzeugt hat, wie ſolches nach dergleichen Zufaͤllen ge— woͤhnlich ſtatt findet. Die Achſe einer ſolchen neuen Schwanzportion iſt auch ſtets nur ein knorpeliger Stiel ohne Wirbel. Man kann nach dergleichen Zufaͤlligkeiten keine Gattungen charakteriſiren, wie Merrem mit feinen Tejus Monitor und cyaneus gethan hat. 1) Es ſcheint mir ſelbſt, daß der Centropyx Zähne im Gaumen Eidechſenartige Thiere. Lacerta. 43 5. LACERTA. Eigentliche Eidechſen. Bilden den zweiten Stamm dieſer Ordnung. Ihr Gau: men iſt hinten mit zwei Reihen von Zähnen beſetzt, und fie un⸗ terſcheiden ſich außerdem noch von den Ameiven und den Warn— eidechſen, daß ſie ein Halsband, von einer Querreihe breiter Schup— pen gebildet, haben, die von denen des Bauches und der Kehle getrennt ſind, wo ſich nur ganz kleine befinden. Ferner aber auch, weil ihr Schaͤdelknochen bis an die Schlaͤfen und Augen- hoͤhlen heraustritt, ſo daß die ganze Scheitelflaͤche wie mit einem Schilde bedeckt erſcheint. Sie ſind ſehr zahlreich, und unſere Laͤnder bringen mehrere hervor, welche Linn s unter dem Namen Lacerta agilis zuſam⸗ mengeworfen hat. Die ſchoͤnſte iſt 1. L. ocellata Daudin. Lac ep. I. 20. Daudin III. 23. Im mittaͤgigen Frankreich, Italien, Spanien; uͤber einen Fuß lang, ſchoͤn gruͤn, mit Linien ſchwarzer Punkte, welche Au— gentinge und eine Art von Einfaß bilden. Die junge [blaugrüne, weiß gefledte] iſt nach Hrn, Milne-Edwards der Lezard gentil Dau d. III. XXXVII. C. Dieſe ſchoͤne Eidechſe hat im Leben die blendendſten Farben, iſt obenher dunkelgruͤn, heller gezeichnet, an den Seiten hat ſie drei Reihen dunkelblauer, geſaͤumter Flecke. Der Bauch iſt un— ten gelbgruͤn, der Schwanz anderthalbmal ſo lang als der Koͤrper. In Weingeiſt veraͤndert ſich ſich, als wenn ſie mit Perlen beſetzt waͤre. V. * 2. L. viridis Daud. Daudin III. XXXIV. Lac. bilineata ib. XXXVI. 1. nur eine Varietaͤt. [Meißner Muſeum d. N. G. Helvetiens, Taf. VI.] Schoͤn gruͤn, mit einigen ſchwarzen Punkten dazwiſchen; am Bauche hellgruͤn. Einen Fuß lang, der Schwanz noch zweimal ſo lang als der Körper. Die Schuppen find eiförmig, auf dem Rüden gekielt. In der Schweiz, Frankreich und Italien. V. habe; im übrigen jedoch zeigen dieſe beiden 1 die Koͤpfe der Ameiven, keine Knochen uͤber der Augenhoͤhle u. ſ. w. NB. Fitzinger macht aus dem Lezard Tejou Daud. ein Ge⸗ ſchlecht (Tejus), was nur vier Zehen hinten haͤtte; allein dieß be— ruht aber auf der unvollſtaͤndigen Beſchreibung Azara's und ſcheint mir wenig authentiſch. 44 Reptilien. Lacerta. *3. L. agilis L. Daudin III. XXXVIII. 1. [ Lac. stirpium Daud. L. arenicola Daud. L. sepium Cuv. L. montana Mikan. Sturm's Fauna IV. T. 7—9. L. nigra Wolf. L. crocea Wolf ib.] In vielen Farbenvarietaͤten. Mit abſtehendem, ungleich ge zahntem Halsband, laͤnglichen, gekielten Ruͤckenſchuppen, rhombi⸗ ſchen Seitenſchuppen und zugeſpitzten, gekielten Schwanzſchuppen. Sie kommt in folgenden Faͤrbungen vor. Graubraun, grau, gruͤnlich, mit einer Binde dunklerer, ſchwarz geſaͤumter Flecken und einigen weißen Punkten laͤngs des Ruͤckens und uͤber den Schwanz weg. Die Unterſeite gelbgruͤn oder hellgrau; meiſt ſchwarz gefleckt. Anderemale mit doppelter Reihe Ruͤckenflecken, gruͤner oder graublauer Grundfarbe, auch mit gelben Laͤngsſtreifen. Die Maͤnnchen mit ſafrangelbem Bauch und Unterſchwanz, find, Lac. crocea Wolf, aber nicht Merrem. Eine ganz grüne Ba: rietaͤt kommt am Aral vor, eine ſchwarze (L. nigra Wolf J. c. T. 5.) in der Schweiz *). V. *4. L. muralis Merrem ). Laur. T. I. f. 4. Lacerta taurica Pallas Zoogr. ross. Lacerta vivipara Jacg. Mit angewachſenem, glattrandigem Halsband, ebenen, unge: kielten Schuppen des Ruͤckens und der Seiten und ſpitzerem Kopfe als die gemeine. Auf der Oberſeite braun, gruͤn oder grau, bis— weilen mit einer unterbrochenen Reihe ſchwarzer Punkte auf dem Ruͤcken, und ſchwarzen, netzartigen, weißgeſaͤumten Zeichnungen an den Seiten. Im ganzen ſuͤdlichen Europa, bis Sibirien. V. Dieſe vier Gattungen finden ſich ſaͤmmtlich um Paris. C. *) Für diefe Charakteriſtik habe ich ſowohl die Natur (da dieſe Gattung haͤufig hier, und eine ſehr ſchoͤne Varietaͤt im Thüringer Walde vorkommt) als auch eine Abhandlung in Lichtenſtein's Ber: zeichniß der Doubletten des Ber. zool. Muſeums S. 92 und f. benutzt. Letztere auch noch fuͤr die anderen Arten. V. 170 Ich fuͤhre dieſe beſonders auf und habe dagegen des Verf. L. sepium mit der vorigen verbunden, weil ich auch glaube, zumal nach der bei Lichtenſtein (J. c.) gegebenen Charakteriſtik, beide für einerlei halten zu muͤſſen. V. Eidechſenartige Thiere. Lacerta. 45 * 5. L. velox Pall. N Im ſuͤdlichen Frankreich. C. — Sie iſt obenher bleigrau, mit ſchwarzen, an gen unregelmaͤßigen Querbinden. Variirt mit ſchwarzen Punkten, zwei Reihen weißer Augenflecken auf jeder Seite, und weißen Ruͤckenſtreifen, auch kommt ſie faſt wie die folgende gezeichnet vor. Manchmal obenher ſchwarz, und die Unterſeite des Schwan— zes ſcharlachroth. Alle Schuppen gleich. Der Schwanz ſo lang als der Körper. Sieben Zoll lang. Auch in Spanien und Sibirien !). *6. L. Boscii. 2 L. Boskiana Merrem. Daudin III. XXXVI. 2. Lac. terlineata. Obenher ſchieferblau, mit ſieben weißen Laͤngslinien und ſechs Reihen weißer Punkte dazwiſchen; die Hinterfuͤße weiß ge— fleckt. Der Schwanz noch einmal ſo lang als der Koͤrper; die Ruͤckenſchuppen ſehr groß, die weiße Mittellinie vorn gegabelt. Agypten. Nubien. V. ** J. L. Pardalis Licht. Das Halsband nur in der Mitte angewachſen; obenher aſchgrau mit vier weißlichen Laͤngslinien, die durch ſchwarze krumme Querlinien unterbrochen ſind. Die Fuͤße obenher weiß gefleckt. In Spanien und Sibirien. V. **8, L. grammica Licht. Obenher aſchgrau, oft metallifch glänzend; überall mit krum— men ſchwarzen, theils iſolirten theils ſchoͤn netzartig vereinigten Linien gezeichnet. In Agypten, Nubien und der Tartarei. Zehn Zoll lang. V. g. L. rubropunctata Licht. Grau, mit großen runden roſtrothen Flecken; die Unterſeite weißlich. Agypten und Nubien. 52 Zoll lang. ) Hierher als Synonyme Lac. arguta Pallas It. II. p. 718. nr. 40. Lac. variabilis. id. Zoogr. Ross. III. p. 51. L. cruenta ej. It. I. p. 457. nr. 13. L. deserti Lepechin Reife I. p. 318. L. coc- einea Merrem ©. 69. (Lichtenſtein J. c. p. 98.) V. 1) Ich füge den vorn angegebenen nur zweifelhaft Lacerta seri- cea Laur. II. 5; L. Argus ib. 5 und L. terrestris zu. Der Tiliguerta Daudin's iſt ein Gemiſch einer amerikaniſchen Ameive und einer 1 Eidechſe von Sardinien, von Cetti ſchlecht beſchrieben. Die L. coeruleocephala, lemniscata und quinquelineata find Ameiven. L. sexlineata Catesby LXVIII. iſt ein Seps. 46 Reptilien. Lacerta. * 10. L. guttulata Licht. Mit kleinen Ruͤckenſchuppen, obenher aſchgrau, dicht mit ſchwarz und weißen Troͤpfchen beſtreut, Kehle, Bauch und Unter⸗ ſchwanz weißlich oder mit kleinen ſchwarzen Puͤnktchen a Fünf Zoll lang. In Agypten und Nubien. II. AL GIRA Cuv. Mit der Zunge, den Zaͤhnen und den Schenkelporen der Eidechſen, aber ihre Ruͤcken- und Schwanzſchuppen ſind gekielt, die des Bauches glatt und dachziegelartig liegend, und es fehlt ihnen das Halsband. *11. L. (A.) algyra L. Algyra striata n. [Tropidosaura algira Fitz. Obenher braun, mit vier gelben Laͤngsſtreifen. Etwa drei bis vier Zoll lang. In der Barbarei auf den Zaͤunen, aber auch im ſuͤdlichen Frankreich. V. III. TACHYDROMUS Daud. 1). Haben viereckige gekielte Schuppen auf dem Ruͤcken, unten am Bauche und am Schwanz. Es fehlt ihnen das Halsband und die Schenkelporen; zu jeder Seite des Afters befindet ſich aber eine kleine Blaſe, die ſich durch ein Loch oͤffnet. Ihre Zunge iſt noch die der Eidechſen. Ihr Koͤrper wie der Schwanz ſind ſehr geſtreckt. i **12. L. (T.) sexlineata ). Daud in III. t. 39. Tachydromus sexlineatus. Takydrome nacre a six raies. Der dünne Schwanz iſt viermal fo lang als der Körper. Sie ift ſchlank, obenher ſchoͤn perlblau mit ſechs ſchwarzen Laͤngs— ſtreifen uͤber den Ruͤcken weg bis zur Naſenſpitze. Der unterſte dieſer Streifen, der zur Seite liegende, beſteht eigentlich aus etwa einem Dutzend ſchwarzen Perlflecken, jeder mit einem weißen Punkt in der Mitte. Die ganze Länge iſt 12 Zoll. Auf Java). V. — — 1) Von za und go, ſchneller Laͤufer. ) Daudin hat noch eine Lacerta sexlineata, welche Mer rem Boskiana nennt. 9) Daudin hat noch einen Tachydromus quadrilineatus, deſſen Schwanz fuͤnfmal laͤnger als der Koͤrper waͤre, und Fitzinger einen T. Schreibersii, aus Braſilien. V. Eidechſenartige Thiere. Stellio. 47 Die dritte große Familie, -- JIGUANOIDEIT, hat die allgemeine Geſtalt, den langen Schwanz und die freien, ungleichen Zehen der Eidechſen; auch ihre Augen, Ohren, Ruthen und der After ſind denſelben gleich; aber die Zunge iſt fleiſchig, dick, nicht ausdehnbar, und bloß am Ende ausgekerbt *). Man kann ſie in zwei Sectionen theilen; die erſte, a. die Ag amen, hat keine Zaͤhne im Gaumen. Wir bringen folgende Geſchlech— ter darunter. 6. STELLIO Cuv. Welche mit dem allgemeinen Charakter diefer Familie einen Schwanz verbinden, deſſen Ringe aus großen, oft ſtacheligen Schup— pen beſtehen. Ihre Untergeſchlechter ſind folgende I. CORDYLUS Gronov. 2). Haben nicht nur den Schwanz, ſondern auch den Bauch und Ruͤcken mit großen Schuppen in Querreihen beſetzt. Ihr 1) Iguana iſt nach Scaliger, Hernandez u. a. ein auf St. Domingo einheimiſcher Name. Die Eingeborenen haͤtten ihn Hiuana oder Igoana ausgeſprochen. Nach Bontius wäre er aber aus Java ſtammend, wo ihn die Eingeborenen Leguan ausſprechen. In dieſem Fall haͤtten ihn die Spanier oder die Portugieſen nach Amerika uͤbergetragen und in Iguana verwandelt. Man hat ihn auch einigemal, fo wie Guano, den Warns eidechſen der alten Welt beigelegt. Dieß darf man beim Leſen der Reiſebeſchreibungen nicht vergeſſen; ich glaube ſogar, daß der Leguan des Bontius nichts weiter als ein Monitor iſt. 2) Nach Ariſtoteles „iſt der Cordylus das einzige Thier, welches Kiemen und Füße zugleich hat. Es ſchwimmt mit feinen Fuͤ— ßen und feinem Schwanz, der dem des Silurus gleicht, inſofern man kleine Dinge mit großen vergleichen kann. Dieſer Schwanz iſt breit und weich. Er hat keine Floſſen; er lebt in Moraͤſten wie der Froſch; er iſt vierfuͤßig und geht aus dem Waſſer; bisweilen vertrocknet er und ſtirbt.“ Es iſt klar, daß dieſe Charakteriſtik nur auf die Larve des Waſſerſalamanders paßt, wie es Schneider ſehr wohl eingeſehen hat. 48 Reptilien. Stellio. Kopf iſt wie der der gewoͤhnlichen Eidechſen, mit einem zuſam⸗ menhaͤngenden Knochenſchilde verſehen und mit Schildern bedeckt. Bei mehreren Gattungen bilden die Schwanzſchuppen ſtachelige Ringe; es finden ſich auch kleine Dornſtacheln zur Seite des Ruͤckens, der Schultern und an der Außenſeite der Schenkel. Letztere haben eine Reihe ſehr großer Poren. Das Vorgebirge der guten Hoffnung erzeugt mehrere, die lange Zeit unter dem Namen Lacerta Cordylus L. zuſammen— geworfen ſind. Dieſe ſo gut gepanzerten Saurier, etwas weni⸗ ges groͤßer als unſere gemeine gruͤne Eidechſe, naͤhren ſich von Inſecten !). f Wir haben vier Species: *1. St. (C.) gryseus. Cordylus gryseus Cuv. Seba I. 84. 4. Er ſoll im Leben graublau ſeyn und funfzehn Zoll lang werden. Man findet ihn bis nach Agypten herauf. V. *2, St. (C.) niger Cuv. Uromastyx niger Merrem.] Seba II. 62. 5. Deſſen Stacheln der Schuppen kuͤrzer ſind. C. Dieſes würde Daudin's Stellion nigre ſeyn, ſchwarz, mit einem doppelten breiten weißen Fleck zu jeder Seite des Halſes. V. *3. St. (C.) dorsalis Cuv. Mit gelber Ruͤckenlinie. V. * 4. St. (C.) microlepidotus Cuv. Mit kleinen Schuppen auf dem Ruͤcken. V. Belon hat dieſen Salamander unter dem Namen Cordylus beſchrieben, aber ſein Drucker fuͤgte durch einen Mißgriff die Figur der Warn— eidechſe des Nils dazu. Rondelet hat dieſen Namen auf den großen Stellio aus Agypten oder die Caudiverbera Belon's uͤbergetragen, weil er das Ohr in der Abbildung fuͤr eine Kiemenſpalte genommen hatte. In der Zeit zwiſchen Ron delet und Linné hat daher der Cordylus fuͤr ein Synonym des Caudiverbera gegolten. Die beſon— dere Anwendung auf das obige Untergeſchlecht iſt gaͤnzlich willkuͤrlich. Merrem hat den Namen in Zonurus umgeaͤndert. 1) Daudin hat zum Cordylus mehrere Synonymen des Stellio gebracht, ſo wie er zu den Stellio verſchiedene Synonymen des Gecko gerechnet hat. Eidechſenartige Thiere. Stellio. 49 Eine fuͤnfte *5. St. (C.) Iaevigatus Cu. iſt auch eine Gattung vom Cap, deren Schuppen aber, 11 eu dem Schwanze, faft ohne Dornen find. II. STELLIO I). Mit mittelmäßigen Schwanzdornen, der Kopf nach hinten durch die Kinnladenmuskeln aufgetrieben. Ruͤcken und Schenkel hie und da mit groͤßeren und mitunter dornigen Schuppen be— ſetzt; kleine Gruppen von Stacheln das Ohr umgebend; den Schenkeln fehlen die Poren, der Schwanz iſt lang und endiget in eine Spitze. Wir kennen nur eine Gattung: 6. St. vulgaris. Der Koskordylos der Neu- Griechen, Hardun der Araber. Lacerta Stellio L. Seba 1. CVI. f. 1. 2. und beſſer Tournefort Voyage au Lev. 1. 120 und Geoffr. descr. d Eg. Rept. II. 3. [Ruͤppell Atlas T. 2] Einen Fuß lang; olivenbraun ins Schwaͤrzliche [in der Mitte des Ruͤckens weißlich mit ockergelben Flecken und kleinen ſchwarzen Punkten], ſehr gemein im ganzen Morgenlande, vor— zuͤglich in Agypten. Nach Belon ſammelt man ſeine Excre— mente fuͤr die Apotheken unter dem Namen Cordylea, Crocody- lea oder Stercus Lacerti und empfahl ſie vor Zeiten als Cos— meticum; es ſcheint aber, daß die Alten dieſen Namen und Ei— genſchaft vielmehr denen des Monitor zuſchrieben. Die Maho⸗ medaner toͤdten unſeren Stellio, weil er fie, wie fie ſagen, ver- fpottet, indem er den Kopf niederbuͤckt wie fie, wenn fie beten. — Der dornige Schwanz iſt gelb und ſchwarz geringelt. Er frißt Inſecten. V. 1) Der Stellio der Lateiner war eine gefleckte Eidechſe, die in Mauerloͤchern lebte. Er galt fuͤr giftig, liſtig und fuͤr einen Feind des Menſchen. Daher der Name Stellionat oder Dol dans les conirats. Es war wahrſcheinlich die Tarentola oder der Gecko tuberculatus des ſuͤdlichen Europa's, G@eckotte Lacepede's, wie verſchiedene Schrift⸗ ſteller und neuerlich noch Schneider vermuthet haben. Nichts recht⸗ fertigt die Anwendung auf das gegenwärtige Thier; ich glaube, Bes to traͤgt zuerſt die Schuld hiervon. } 50 Reptilien. Stellio. IH. DORYPHORUS Cuv. Ihnen fehlen zwar die Poren wie den Stellionen, aber ihr Rumpf iſt nicht mit kleinen Gruppen Stacheln beſetzt. 7. St. (D.) brevicaudatus. [Lacerta azurea d. L. Seba II. LXII. 6. Daudin IV. pl. 47. Hellblau, über dem Rüden mit ſchwarzblauen Querbinden, und kurzem, nur halb ſo viel als der Koͤrper langem, dickem etwas plattem Schwanz mit 20 — 23 Quirlen gekielter, ſparrig abſte— hender Stachelſchuppen. Mit dem Schwanze ſechs bis ſieben Zoll lang. In Surinam, Cayenne, Demerary ꝛc., und nicht in Afrika, wie Seba angiebt. V. 8. St. (D.) azureus. Daudin IV. pl. 46. [ Uromastix azureus Licht.) Lacerta azurea L. Hell laſurblau, ganz ungefleckt, mit längerem, etwas plat- tem Stachelſchwanz von 35 — 36 Quirlen ſparriger Stachel— ſchuppen. Er iſt ſchlanker als der vorige und hat mit ihm glei— ches Vaterland. V. IV. UROMASTIX ). Schleuderſchwaͤnze. Stellions batards Dau d. 5 Sind nichts weiter als Stellionen, deren Kopf nur nicht aufgetrie— ben iſt, deren ſaͤmmtliche Koͤrperſchuppen klein, glatt und gleich förmig, dagegen die des Schwanzes noch größer und dorniger als gewoͤhnlich ſind. Aber er hat keine an der Unterſeite. Unter den Schenkeln befindet ſich eine Reihe Poren. 9. St. (U.) spinipes D. Der aͤgyptiſche Schleuder⸗— ſchwanz. Geoffr. Rept. d Eg. pl. II. f. 2. Zwei bis drei Fuß lang. Der Koͤrper aufgetrieben, uͤber und über ſchoͤn wieſengruͤn nach Ruͤppell obenher dunkelgrau: 1) Die Namen Caudiverbera und OxgowasıE find nicht antik. Ambroſinus hat ſie für die große Gattung Ägyptens geſchmiedet, von der Belon ſagte: cauda atrocissime diverberare creditur. Linné hat den erſteren auf einen Gecko angewandt, und andere Schrift— ſteller auf ebenfalls ganz verſchiedene Saurier. f NB. Der plattſchwaͤnzige Stellio Neuhollands ift ein Phyllurus. Eidechſenartige Thiere. Uromastix. 51 braun], kleine Dornen auf den Schenkeln, der Schwanz bloß oberhalb dornig [unten gezaͤhneltJ. Man findet ihn in den Agypten umgebenden Wuͤſten. Ehemals iſt er von Belon be— ſchrieben worden, welcher ſagt, aber ohne Beweis, es ſey der Landerocodil der Alten “). *10. St. (U.) ornatus Rüppell. Uromastix ocellatus Licht. Ruͤppell Atlas T. 1. Dem vorhergehenden aͤhnlich, einen Fuß lang, dunkelgruͤn, mit großen Augenflecken auf dem Ruͤcken, die Bauchſeiten mit citrongelben Querbaͤndern, die in der Mitte nicht zuſammenſtoßen. Der Schwanz hat oben einundzwanzig ſtarkdornige Ringe, ſeine Unterſeite iſt mit einer einfachen Reihe unbewehrter Schuppen bedeckt. Kopf und Leib ſind feinkoͤrnig geſchuppt, die Halshaut faltig, an den Hinterbeinen ſtehen einige Dornſchuppen. In Nu— bien, bei Mohila an der Kuͤſte des rothen Meers. Ruͤppell ſah ihn Gras freſſen. V. **41, St. (U.) dispar Rüppell ib. Gleichfalls einen Fuß lang, das Maͤnnchen obenher ſchwarz— braun, das Weibchen graugelb, untenher ſtrohgelb, die unteren Schwanzſchuppen gezaͤhnt, in mehreren Reihen ſtehend. Scheint unten gebaͤndert und oben gefleckt. Haͤufig in der Wuͤſte von Ambukol und Dongola. Iſt mit dem spinipes vermengt worden. *12. St. (U.) gryseus. V. Auf Neuholland. *13. St. (U.) reticulatus. In Bengalen. * 14. St. (U.) acanthinurus. Bell Zool. Journ. I. 457. Wenn es anders eine eigene Species iſt. C. — Er ſoll dreiſpaltige dornige Schwanzſchuppen haben. V. 7. AGAMA 2). Sie haben eine große Xhnlichkeit mit den Stacheleidechſen (Stellio), zumal durch ihren aufgetriebenen Kopf; aber die dach- 1) Lacepede hat (Rept. II. 497) einen Schleuderſchwanz unter dem Namen Quetz-paleo beſchrieben, der aber ein ganz verſchiedenes Thier iſt, von welchem wir weiter unten ſprechen werden. 2) Agama, von ayawos, unverehelicht. Man weiß nicht, warum 4 * 52 Reptilien. Agama. ziegelartig und nicht in Quirlen liegenden Schuppen ihres Schwan: zes unterſcheiden ſie. Ihre Backenzaͤhne ſind faſt die naͤmlichen, und es fehlen ihnen auch die am Gaumen. Die gewoͤhnlichen Agamen, IJ. 464 MA, beſitzen ſpitz aufgerichtete oder in Hoͤckerchen umgebildete Schup—⸗ pen an verſchiedenen Stellen des Koͤrpers, zumal um die Ohren, und an einigen anderen Theilen des Koͤrpers gewiſſe Stellen mit zuſammengehaͤuften oder iſolirt ſtehenden Dornen beſetzt. Man ſieht bisweilen eine ſolche Reihe auf dem Nacken, ſie bildet aber keinen ſpreublaͤtterartigen Kamm, wie er die Galeotes charakteri— ſirt. Die Kehlhaut iſt ſchlaff, querfaltig und der Auftreibung faͤhig. Es giebt Gattungen, deren Schenkel die Porenreihe haben. 1. A. barbata Cuv. L’Agame ocellee de la nouvelle Hollande. Sie ift durch ihre Größe und ihre ungewöhnliche Geſtalt ſehr merkwürdig. Eine Reihe großer Dornſchuppen bildet Quer: baͤnder laͤngs des ganzen Ruͤckens und Schwanzes, und naͤhert ſie dadurch den Stellionen. Die Kehle, welche ſich ſehr ausdeh— nen kann, iſt mit in Stacheln verlaͤngerten Schuppen beſetzt, die ihr das Anſehen geben, als wenn ſie einen Bart haͤtte. Ahn— liche Schuppen beſetzen die Seiten und bilden zwei ſchiefe Kaͤmme hinter den Ohren. Unter dem Bauche finden ſich gelbliche, ſchwarz eingefaßte Flecken. Man muß von dieſer Species unterſcheiden, aus demſel— ben Lande: 2. A. muricata Shaw L' Agame muriquee. Shaw gen. Zool. Vol. III. p. I. T. LXV. f. 11. White p. 244. Wo die aufgerichteten Schuppen in Laͤngsſtreifen ſtehen, und wo die Haut zwifchen dieſen zwei Reihen Flecken, blaͤſſer als der ſchwarzbraune Grund, zeigt. Sie wird auch ſehr groß. Anderen Gattungen fehlen die Schenkelporen. Linné einer dieſer Eidechſen dieſen Namen gegeben; Daud in hat ihn auf das ganze Untergeſchlecht dieſer Gattung ausgedehnt, und iſt der Meinung, daß Agama ſein Landesname ſey. Eidechſenartige Thiere. Agama. 53 3. A. colonorum Daud. Faͤlſchlich Agame des colons genannt. Se ha I. 107. 3). Braͤunlich, mit langem Schwanz und einer kleinen Reihe kurzer Dornen auf dem Nacken; kommt aus Afrika und nicht aus Guiana, wie man geſagt hat. C. Sie wird mit dem Schwanz etwa anderthalb Fuß lang I 4. A. aculeata Merrem ?). Seba I. VIII. 6. und LXXXIII. 1. 2. CIX. 6. Am Cap; kleiner, mit maͤßigem Schwanz, braun und gelb— lich geſcheckt, auf der ganzen Oberſeite mit aufgerichteten 1 Stacheln beſetzt. Sieben Zoll lang. Nach Merrem iſt der breite Rumpf und der Sine an der Wurzel plattgedruͤckt. V. | Ihr Bauch iſt bisweilen wie aufgeblafen, was zu den Ta⸗ payas den Übergang macht. C. 5. A. atra. Daudin III. 349. Rauch, ſchwaͤrzlich, eine gelbliche Linie längs des Ruͤckens. C. Bauch und Kehle ſind blaͤulich, der Hinterkopf ſehr flaches Lig, mit Anfang eines dornigen Kamms auf dem Nacken, fo wie einem auf jedem Arm. Mit dem Schwanz einen Fuß lang. V. 6. A. umbra Daud. (aber nicht Linn é's). Unterſcheidet ſich durch fuͤnf ſehr zarte Stachelreihen laͤngs des Ruͤckens. C. 1) Nichts iſt der Confuſion der Synonymen zu vergleichen, die die Autoren unter den verſchiedenen Gattungen von Eidechſen, zumal aber den Agamen, Galeoten und Stellionen anfuͤhren. So citirt z. B., was die Agamen betrifft, Daudin nach Gmelin Seha I. 107, 1 und 2, welches Stellio ſind; Sloane Jam. II. 273. 2, was ein 55 lis iſt; Edwards CCXLV. 2, was ebenfalls ein Anolis iſt; und dieſe naͤmliche Figur wird von ihm und Gmelin nochmals unter der mar- morata citirt. Shaw copirt dieſen ſogar, um die marmorata abzubil⸗ den, mit der fie nichts gemein hat. Seba I. CVII. 3, welche die wahre A. colonorum Daud. iſt, wird von Merrem unter Agama superci- liosa citirt; und Seba I. CIX. 6, welches feine aculeata iſt, ſteht un- ter orbicularis u. ſ. f. C. 2) Die Agame à pierreries Daud. IV. 410. Seba I. VII. 6. [A. gemmata] "ft nur eine Junge, buntere als die Alte. C. Hier ſcheint noch einige Verwirrung zu herrſchen; Herr Wieg⸗ mann vereinigt A. gemmata mit Trapelus hispidus Kaup. ! 54 Reptilien. Agama. Braun mit gelbliher Kehle, an der Schnauze blaͤulich— aſchgrau, unter dem Halſe ein violetſchwarzer Fleck, und mit Querbinden auf dem Schwanz und an den Fuͤßen. V. ** 7. A. moluccana Less. Duperrey Rept. I. f. 1. Obenher lauchgruͤn, die Schnauze ſpitzig, der Schwanz ſehr lang und ſich verduͤnnend, mit ſtachelſpitzigen Schuppen. Auf dem Nacken ein Dutzend blattartig heraufſtehender Kammſchuppen. Von der Laͤnge der gruͤnen Eidechſen. V. Die Ta pay a (Agames orbiculaires Daudin, zum Theil) [PHRYNOSOMA Wiegm.] find nur Agamen mit aufgeſchwollenem Bauch und kurzem duͤn⸗ nem Schwanz. Dahin gehoͤrt 8. A. orbicularis. Le Tapay.in. Hernand. [Mex.] 327. Lacerta orbicularis L. [Phrynosoma orbiculare Wiegm.] Wagler Ic. Amph. T. XXIII. Mit ſtacheligem Ruͤcken, der Bauch mit ſchwarzen ee beſtreut 1). Ein haͤßliches Thier; dick wie eine Kroͤte, der e Kopf hat hinten acht ſtarke, zuruͤckliegende Stacheln. Der ganze Koͤrper iſt oben mit Dornſtacheln beſetzt, die Bauchſchuppen ſind eben. Obenher aſchgrau ins Braune mit einem hellen Ruͤcken— ſtreif und vier bis fuͤnf hellen, ganz rechtwinkligen Querſtreifen. Der ſpitze Schwanz oben ſchwarz gebaͤndert. In Mexiko und Terra-Firma *). V. *g. A. (Ph.) bufonia Wiegm. Seba J. 83. 1. Mit gekielten Bauchſchuppen. Surinam. V. 1) Ich glaube nicht, daß das Untergeſchlecht Ta paya erhalten werden kann. Die Gattung des Hernandez (Lacerta orbicularis Linn.) Hern. p. 327 ſcheint mir nicht von der Agama cornuta Har- lan verſchieden (Ann. nat. sc. Phil. IV. pl. XLV.), wenn anders es etwa nicht eine Geſchlechtsverſchiedenheit iſt; Daudin bildet ſtatt ih— rer T. III. T. XLV. f. 1. den alten Trapelus aegyptius ab. C. *) Nach Boie gehoͤrte nun Thier A. gemmata als das junge baer; und nicht zu muricata. V. Eidechſenartige Thiere. Tropidosaurus. 55 II. TRAPELUS Cuv. Die Changeants, Haben die Geſtalt und die Zähne der Agamen, aber ihre Schuppen find klein und ohne Dornen. Sie haben keine Schen⸗ kelporen. 10. A. (T.) aegyptius. Le Changeant d’Egypte. Ge Fr. Rept. d Eg. pl. V. f. 3. 4. Daudin III. XLV. 1. der Alte; unter dem Namen Agame orbiculaire, Iſt ein kleines Thier, was bisweilen auch aufgetriebenen Koͤrper hat, und ſich durch einen Farbenwechſel auszeichnet, der noch raſcher als beim Chamaͤleon iſt. Das junge iſt ganz glatt; das alte hat einige etwas groͤßere Schuppen, uͤber die andern zerſtreut !). III. LEIOLEPIS Cuv. Haben die Zaͤhne der Agamen, einen weniger aufgetriebenen Kopf, und ſind uͤber und uͤber mit ſehr kleinen, dichten, glatten Schuppen beſetzt. An den Schenkeln haben ſie Poren. Eine Gattung: 11. A. (L.) guttata. N Leiolepis guttatus. aus Cochinchina, iſt langſchwaͤnzig und blau mit weißen Flecken und Streifen ). IV. TROPIDOLEPIS Cuv. Auch fie gleichen den Agamen in Hinſicht der Zähne und der Geſtalt, find aber gleichförmig mit dachziegelfoͤrmigen und ge: kielten Schuppen beſetzt. Ihre Porenreihe iſt ſehr deutlich. 12. A. (T.) undulata Daud. Eine in ganz Amerika einheimiſche Gattung, ausgezeichnet durch das weiße Kreuz, das ſie an der Kehle auf ſchwarzblauem Grunde hat ?). V. TROPIDOSAURUS Boie. Lepos oma Syiæx ). Sie unterſcheiden ſich von den Tropidolepis nur durch den Mangel der Poren. 1) Dieſes Untergefchlecht iſt ebenfalls nur mit Schwierigkeit ſcharf von manchen dicken und nicht ſehr ſtacheligen Agamen zu unterſcheiden. C. *) Wahrſcheinlich Agama caudivolvula Pall. 2 2) Die Agama nigricollaris Spix XVI. und die A. Cyclurus ib. XVII. f. 1. ſtehen obiger wenigſtens ſehr nahe. 3) Spirx hat ſich ſehr oberflächlich ausgedruͤckt, indem er ſagt, 56 Reptilien. Agama. * 13. A. (Tr.) scincoides. Leposoma scincoides Spir XXVII. f. 2. Klein, braun, mit ſtachligen Schuppen, fo groß wie ein klei⸗ ner Waſſerſalamander. V. VI. CALOTES Cuv. ) Sie unterſcheiden ſich von den Agamen dadurch, daß ſie re— gelmaͤßig mit dachziegelartig liegenden, oft gekielten und zugeſpitz— ten Schuppen bedeckt ſind, und dieſes ſowohl uͤber den Koͤrper, als auf den Gliedmaßen und dem ſehr langen Schwanz. Die auf der Mitte des Ruͤckens ſind mehr oder minder aufgerichtet und in Dornen zuſammengedruͤckt und bilden einen Kamm von verſchiedentlicher Laͤnge. Sie haben keine Kehlwamme oder ſicht— bare Schenkelporen, wodurch ſie ſich, ihre Zaͤhne eingerechnet, von den Leguanen unterſcheiden. Die bekannteſte Gattung 14. A. (C.) Calotes Daud. Lacerta Calotes Linn. Calotes Ophiomachus Merrem. Seba I. 89. 2. 93. 2. 95. 3. 4. Dau di n III. XLIII. ä iſt ſchoͤn hellblau, auf den Seiten mit weißen Querbinden; zwei Reihen Stacheln hinter dem Ohr. Er kommt aus Oſtindien. Man nennt ihn das molukkiſche Chamaͤleon, obſchon er nur we— nig die Farbe aͤndert. Seine Eier haben eine ſpindelfoͤrmige Geſtalt. 15. A. (C.) gutturosa Merr. A. cristatella Kull. Seba I. 89. 1. Blau ohne Querbinden, mit kleinen Schuppen auf dem Ruͤcken. daß die Schuppen ſeines Leposoma quirlfoͤrmig ſeyen, und hat dadurch Hrn. Fitzing er getaͤuſcht. Das Untergeſchlecht iſt von Hrn. Boie, nach einer kleinen cochinchineſiſchen Art im koͤniglichen Cabinete, gebil— det worden. a 1) Plinius fagt, daß der Stellio (der Lateiner) bei den Grie— chen Galeotes, Colotes und Askalabotes genannt würde. Es war, wie wir geſehen haben, der Gecko der Gemaͤuer. Die Anwendung, die Linné hiervon auf ſeine Lacerta Calotes gemacht hat, war willkuͤr— lich; Seba bot fie ihm. Spir begreift unſere Calotes unter feinem Geſchlechte Lophyrus, was nicht das von Dumeril iſt. Eidechſenartige Thiere. Calotes. 57 16. A. (C.) cristata Merr. Seba I. 93. 4. II. 75. 5. Roſtbraun, mit zerſtreuten, ſchwarzbraunen Flecken; die Agame arlequinee Da ud. III. 44, iſt die junge. f Alle dieſe Gattungen find in Oſtindien zu Haufe. Die fol⸗ genden in der neuen Welt '). 717. A. (C.) picta Pr. Mar. [Abb. z. NG. Braf. 3. Lief.] Lophyrus ochrocollaris Spiæ XII. 1. Lophyrus Panthera ib. T. XXIII. [XIII.] f. 1. Die ljunge davon. Kopf und Koͤrper obenher aſchgrau, Kreuz und Schwanz gelblich-roſenroth; im Nacken eine breite ſammetſchwarze zackige Querbinde, dahinter uͤber dem Ruͤcken und den Schenkeln braune, dunkler geſaͤumte, die am Schwanze zu breiten Ringen werden. Die Kehle iſt orangegelb; der Schwanz zweimal ſo lang als der Koͤrper. Braſilien. V. 18. A. (C.) rhombifera. Lophyrus rhombifer Spix XI. Lophyrus albomaxillaris ib. XXIII. [XIII.] 2. Die junge. Rothbraun, mit zwei gelbbraunen Zickzacklinien laͤngs des Ruͤckens, die durch Zuſammenſtoßen Rhomben bilden; daneben ein hellbrauner Laͤngsſtreif, auf der Schnauze querſtreifig. Etwas uͤber anderthalb Fuß lang. Die Ruͤckenlinie iſt gezaͤhnt. V. 19. A. (C.) auronitens. Lophyrus auronitens Spi XIII. [a.] Goldigbraun, mit dickem Kopf; Nüden und Schwanz ges zaͤhnelt, letzterer etwas zuſammengedruͤckt. V. 20. A. (C.) margaritacea. Lophyrus margaritaceus Spir XII. 2. Violetbraun, Oberkopf und Rüden etwas perlartig gekörnt. Eine gezaͤhnelte Ruͤckenlinie. Anderthalb Fuß lang. *) Nach Wiegmann und Gray haben die Agama und Cha- maeleo der alten Welt die Zaͤhne oben auf dem Rande des Kiefers befeſtiget; die der neuen Welt am inneren Rande des Kiefers. (S. die Nachrichten hierüber in Oken's Iſis.) V. 58 Reptilien. Agama. Man Eönnte von den Calotes eine Gattung aus Cochin⸗ china abſondern, 21. A. (C.) lepidogaster Cuv. mit glattem Ruͤcken ohne ſichtbare Schuppen, und Bauch, Schwanz und Gliedmaßen mit gekielten verſehen; die «22, A. (C.) catenata Pr. Mar. Abb. 5. Lieferung. koͤnnte zu dieſer Gruppe gerechnet werden. C. Dieſe Species iſt mit einem kleinen gezaͤhnten Ruͤckenkamm verſehen, obenher braun, an den Seiten und Schenkeln gruͤn, ſchwarz punktirt; uͤber den Ruͤcken laͤuft ein ſchwarzer kettenarti— ger Streif, daneben ein blaͤulicher; uͤber den kurzen kugligen Kopf zwei dunkele Querbinden; der Kehlſack iſt orangegelb, der Bauch weiß, ſchwarz punktirt. V. VII. LOPHYRUS ANNE Bei diefen find die Schuppen wie bei den Agamen, und laͤngs des Ruͤckens haben ſie einen Kamm ſpreublaͤtteriger Schup— pen, noch hoͤher als bei den Caloten. Ihr Schwanz iſt zuſam— mengedruͤckt; die Schenkelporen fehlen. Eine ausgezeichnete Gattung iſt: 23. A. (L.) furcata. m. Le Lophyre ü casque fourchue, Lophyrus giganteus. Seba I. CIX. 2°). Agama gigantea Rui 2). Ihr Ruͤckenkamm ſteht ſehr hoch am Nacken, und wird durch mehrere Reihen ſenkrechter Schuppen gebildet. Von der Schnauze laufen zwei Knochengraͤten [oder Leiſten] jede bis über das Auge ihrer Seite, wo ſie in eine Spitze endigen und ſich auf der Schlaͤfe vereinigen. Dieſe merkwuͤrdige Eidechſe ſcheint aus Indien zu kommen. VIII. GONIOCEPHALUS Kaup, Stehen den Lophyren ſehr nahe. Ihr Scheitel bildet durch eine Knochenkante auch eine Art von Scheibe, die ſich uͤber jedem 1) Es iſt zu bemerken, daß Seba's Zeichner den meiſten feiner Leguane, Agamen, Galeoten u. d. bloß nach ſeiner Phantaſie gabelige und ausgeſtreckte Zungen gegeben hat. 2) Es laͤßt ſich nicht wohl errathen, warum Kuhl dieſer Eidechſe den Beinamen „gigantiſch“ gegeben; ihre Größe übertrifft die der be⸗ nachbarten Agamen und Galeoten nicht. Eidechſenartige Thiere. Lyriocephalus. 59 Auge in ein Zaͤhnchen endigt. Sie haben eine Kehlwamme und einen Kamm laͤngs des Nackens; ihre Trommelhaut iſt ſichtbar. 24. A. (G.) tigrina. Iſis 1825 T. 3. nur der Kopf] S. 590. — Nach des verſt. Boie Behauptung ſoll aber dieſe Gattung mit der vorhergehenden (gigantea) einerlei ſeyn. S. Iſis 1825, S. 1090. Auch Gray iſt dieſer Meinung (Zool. Journ. IX. S. 21500 V. IX. LYRIOCEPHALUS Merrem. Verbinden mit den Charakteren der Lophyren eine unter dem Fell und den Muskeln verborgene Trommelhaut, wie bei den Chamaͤleons; auch haben ſie einen Ruͤckenkamm und einen gekielten Schwanz. Bei der bekannten Gattung 25. A. (L.) margaritacea. Lyriocephalus margaritaceus Merrem. Lacerta scutata L. Seba I. 109. 3. iſt der Knochenkamm uͤber den Augen noch deutlicher als bei dem Lophyrus giganteus, und endiget auf jeder Seite nach hinten in eine ſcharfe Spitze. Auf dem Koͤrper wie den Gliedmaßen fin— den ſich einzelne groͤßere Schuppen zwiſchen den kleineren zerſtreut; die des Schwanzes ſind dachziegelartig und gekielt; eine weiche, obwohl ſchuppige Anſchwellung zeigt ſich an der Spitze der Schnauze. Man findet dieſe, in der That ſehr ſonderbare, Gattung in Bengalen und anderen Gegenden Indiens; fie naͤhrt ſich von Koͤrnern ). 1) Herr Fitzinger bildet aus dieſem Ly Trio cephalus, dem Pneustes Merrem's und dem Phrynocephalus Kaup's eine Familie, die er Pneustoidea nennt und in die Nähe der Chamaͤ⸗ leons ſetzt. Der Pneustes beruht nur auf einer ſchwankenden und unvollſtaͤndigen Beſchreibung Azara's (II. 401), auf welche auch Daudin feine Agame a queue prenante (III. 440) gebaut hat ). Azara ſagt, daß man ihr Ohr nicht ſehe, wahrſcheinlich weil es ſehr klein ſey. Der Phrynocephalus wird aus der Lacerta guttata und der Lacerta uralensis (Lepechin Reiſe I. 317. T. XXII. f. 1. 2.), welche beide eine und dieſelbe Species ſind, gebildet Kaup verſichert (Iſis 1825, 591), daß ihr das aͤußere Ohr fehle. Da ich dieſe Thiere nicht geſehen habe, ſtehe ich an, ſie zu claſſificiren. Wahrſcheinlich wird man hier auch noch ein Untergeſchlecht zu bil— den haben, naͤmlich aus der geoͤhrten Eidechſe, Lacerta aurita „) Auch Hr. Wiegmann hat in einem gründlich ausgeführten Aufſatze (Iſis 1831 S. 231) aufzuzeigen geſucht, daß jene Familie Pneustoidea nicht halt⸗ bar, und das Genus Pneustes unſicher ſey. V. 60 Reptilien. Istiurus. X. BRACHYLOPHUS Cuv. haben kleine Schuppen, einen ein wenig zuſammengedruͤckten Schwanz, einen auf Nacken und Ruͤcken nur wenig hervorſprin— genden Kamm, eine kleine Kehlwamme, eine Reihe Poren auf jedem Schenkel, und mit einem Wort ſehr vieles vom aͤußeren Anſehn der Leguane; aber es fehlen ihnen die Gaumenzaͤhne. Die der Kinnladen ſind wieder gezaͤhnelt. So iſt a 26. A. (B.) fasciata. Brachylophus fasciatus. L’Iguane a bandes Brongn. Essai et Mem. des Sav. eir. I. pl. X. f. 5. Aus Indien. Dunkelblau, mit hellblauen Binden. XI. PHYSIGNATHUS Cuv. haben, bei denſelben Zaͤhnen, denſelben Schuppen, denſelben Po⸗ ren, einen nach hinten ſehr aufgetriebenen Kopf ohne Wamme, und einen Kamm großer zugeſpitzter Schuppen auf dem Ruͤcken und dem ſehr zuſammengedruͤckten Schwanze. Wir kennen nur eine große Art 27. A. (Ph.) cochinchinensis Cuv. aus Cochinchina, blau, mit ſtarken Schuppen und einigen Dorn— ſtacheln an den aufgetriebenen Seiten des Kopfs. Lebt von Fruͤch⸗ ten, Nuͤſſen u. dgl. 5 8. ISTIURUS Cw. (Lo phura Gray 1). Ihr unterſcheidender Charakter ift ein hoher fchneidender Kamm, der ſich uͤber einen Theil des Schwanzes erſtreckt und von hohen Dornfortſaͤtzen der Wirbelknochen getragen wird. Dieſer Kamm iſt ſchuppig wie der uͤbrige Koͤrper. Die Schuppen des Pallas ( Daudin III. pl. XLV.), die ſich durch die Auftreibung aus— zeichnet, welche ſie zu beiden Seiten des Kopfs unter den Ohren her— vorbringen kann. Aber es iſt gleichfalls ein Thier, was ich nicht habe unterſuchen koͤnnen. 8 C. — Von dieſem letzteren Thiere ſagt Pallas, es habe einen cir— kelrunden, am Rande gezaͤhnelten Kamm an jedem Mundwinkel, ſey aſch— grau mit fuͤnf braunen Querbinden, dabei braun gefleckt, der Schwanz ſchwaͤrzlich mit drei grauen Binden an ſeiner Baſis, und ſehr haͤßlich. Seine Bewegungen ſeyen ſchwerfaͤllig, ſeine ganze Laͤnge drei Zoll ſie— ben Linien. Der Schwanz bilde ; diefer Länge. (S. Pallas Reife; Append.) N V. 1) Ich habe den Namen Lophura umgeaͤndert, weil er dem Lo- phyrus zu aͤhnlich klingt. C. Eidechſenartige Thiere. Draco. 61 Bauches und des Schwanzes ſind klein und naͤhern ſich etwas der viereckigen Geſtalt. Ihre Zaͤhne ſind ſtark, zuſammengedruͤckt, ungezaͤhnelt; am Gaumen haben ſie keine; an ihren Schenkeln findet ſich eine Reihe Poren. Ihre Kehlhaut iſt ſchlaff, ohne eine Wamme zu bilden. 1. I. amboinensis. Le Porte - crète Luc. Lacerta amboinensis nn. Schlosser Monogr. [de Lacerta amboinensi] cop. b. Bo- naterre Erpet. pl. V. f. 2 Hat nur am Urſprung des Schwanzes einen Kamm, und Dornen auf dem Vorderruͤcken. Lebt im Waſſer oder auf Ge— ſtraͤuch an deſſen Ufern. Frißt Koͤrner und Wuͤrmer. Ich habe in ſeinem Magen Blaͤtter und Inſecten gefunden. Er erreicht bisweilen eine Groͤße von vier Fuß. Man ißt ſein Fleiſch. C. **2, I. pustulatus Escholts. Eſcholz zool. Atlas T. 7. Obenher olivengruͤn, an den Seiten mit groͤßeren blauen Schuppen, einem Kamm auf der Naſe und pyramidenfoͤrmigen Schuppenſchildchen zur Seite des Leibes. Das Maͤnnchen drei Fuß lang. Lebt auf der Inſel Luzon auf Baͤumen. Vielleicht kein Istiurus, da er keine Schenkelporen haben ſoll. ; 9. DRACO. Drache :). Sie unterfcheiden ſich von allen Sauriern auf den erſten Blick dadurch, daß ihre ſechs erſten falſchen Rippen, ſtatt ſich um den Leib herum zu wenden, ſich gerade ausſtrecken, und eine Haut— fortſetzung ſtuͤten, welche eine Art von Flügel bildet, die denen der Fledermaͤuſe gleicht, aber von den vier Fuͤßen unabhaͤngig iſt. Sie tragen das Thier, wenn es von Zweig zu Zweig ſpringt, wie ein Fallſchirm, haben aber nicht genug Kraft, die Luft fort— zuſtoßen, und den Koͤrper wie einen Vogel in dieſelbe zu heben. Übrigens ſind die Drachen klein, uͤber und uͤber mit kleinen dach— ziegelartigen Schuppen bedeckt, von denen die des Schwanzes und der Gliedmaßen gekielt ſind. Ihre Zunge iſt fleiſchig, wenig ; 1) Der Name o od, Draco, bezeichnete überhaupt eine große Schlange. Die Alten haben von Drachen geſprochen, die einen Kamm und einen Bart truͤgen, was ſich nur auf den Leguan beziehen kann. Lucan ſpricht zuerſt von fliegenden Drachen, indem er ohne Zweifel auf die vermeinten fliegenden Schlangen anſpielt, deren Ge— ſchichte Herodot erzaͤhlt; der heilige Auguſtin und andere ſpaͤtere Schriftſteller haben dann beſtaͤndig den Drachen Fluͤgel zugeſchrieben. 62 Reptilien. Draco. ausdehnbar, leicht ausgerandet. An ihrer Kehle befindet ſich ein langer, zugeſpitzter, von dem Ende des Zungenbeines geſtuͤtzter Sack, und daneben zwei andere, kleinere, welche die Hoͤrner deſ— ſelben Beines ſtuͤtzen. Der Schwanz iſt lang; die Schenkel ha— ben keine Porenknoͤtchen. Auf dem Nacken finden ſich kleine Zaͤhnchen. Jede Kinnlade hat vier kleine Schneidezaͤhne, auf je— der Seite einen langen ſpitzen Eckzahn, und ein Dutzend dreieckige und dreilappige Backenzaͤhne. Sie verbinden die Schuppen und die Wamme der Leguane mit dem Kopf und den Zähnen der Stacheleidechfen. Alle bekannten Gattungen kommen aus Oſtindien; fie was ren lange Zeit hindurch vermengt; Daudin hat aber ihre ſpeci— fiſchen Unterſchiede ſehr gut auseinandergeſetzt. C. — Die Fittiche dieſer Drachen falten ſich faͤcherartig, und die Thiere flattern damit in der Luft von Aſt zu Aſt wie Schmet— terlinge, und fangen dabei Inſecten. Wegen ihrer ſchoͤnen Faͤr— bung ſollen ſie dabei ſehr angenehm ausſehen. Sie ſteigen ſelten zur Erde herab, laufen auch ſchlecht, und legen ihre Eier in hohle Baͤume. Paliſot de Beauvois hat Daudin verſichert, ein der— gleichen Thier auch im Koͤnigreich Benin in Afrika getroffen zu haben. Er ſah es in einem Fluſſe ſchwimmen, und konnte es ſich deshalb nicht verſchaffen. In Amerika giebt es keine, wie Seba irrig glaubt. Auf Java ſcheinen ſie nicht ſelten zu u *4, D. lineatus Daud. [Blumenbach Abb. nat. h. Gegenſt. T. 98. Draco volans.] Obenher ſchoͤn himmelblau und perlgrau geſcheckt; die Fit— tiche braun, mit vielen weißen Laͤngsſtreifen. Am Halſe finden ſich einige weiße Augenfleckchen. Auf Java. V. * 2. D. viridis D. Draco volans Linn. Dau din III. t. XIX. Etwas kleiner als der vorige, aber die Fittiche ſind breiter, und mit ſechs Ausſchnitten, nach Art der Fledermausfittiche ver— ſehen. Der ganze Koͤrper iſt grasgruͤn, die Fittiche aber braun, am Vorderrande mit vier ſchwarzbraunen, unvollſtaͤndigen Querbinden, am Hinterrande mit weißen Puͤnktchen geziert, und an ihrer Baſis etwas mit den Hinterſchenkeln verwachſen. Der Schwanz iſt duͤnn und ſehr lang. Gemein auf Java. V. * 3. D. fuscus D. Gaͤnzlich braun, außer an den Seiten des Halſes, welche Eidechſenartige Thiere. Sitana. 63 graulich ſind. Die Fittiche ſind hie und da mit dunkleren Flecken gemarmelt, und der Körper faſt glatt, mit kaum ſichtbaren Schup— pen beſetzt. Auch bei ihm haftet die Flughaut am Hinterſchenkel. Der Schwanz iſt nicht ſo lang wie beim vorigen, kaum von der Laͤnge des Koͤrpers. II. SITANA Cw. 1). Sie haben wie die Drachen die Zaͤhne der Agamen und vier Eckzaͤhne, Koͤrper und Gliedmaßen mit ziegelartig liegenden, gekielten Schuppen beſetzt; die Schenkel ohne Poren, aber ihre Rippen breiten ſich nicht aus. Sie zeichnen fi) durch eine un— geheure Kehlwamme aus, die bis auf die Mitte des Bauches her— abreicht und mehr als das Doppelte der Hoͤhe des Thieres hat. Die bekannte Gattung 4. S. ponticeriana Cuv, iſt klein, braungelb, und hat laͤngs des Ruͤckens eine Reihe gro— ßer brauner rhomboidaler Flecken. Lebt in Oſtindien. Vielleicht iſt hier, unter der Familie der Agamen, der Platz, wohin man ein ganz außerordentliches Reptil ſtellen muß, welches ſich nur noch verſteinert in den aͤlteren Schichten des Jurakalkes [und zwar in mehreren Gattungen] findet. PTERODACTYLUS Cuv. [Ornithocephalus Sömmerring). Es hatte [nämlich die am vollſtaͤndigſten bekannte Gattung, der Pt. longirostris] einen ſehr kurzen Schwanz, langen Hals, ſehr großen Kopf und die Kinnladen mit gleichartigen ſpitzen Zaͤh— nen bewaffnet. Aber fein Hauptcharakter war eine außerordent— liche Verlaͤngerung des zweiten Vorderfingers, die die Laͤnge des Rumpfes ſelbſt auf das doppelte uͤberreichte, und wahrſcheinlich eine Haut ſtuͤtzte, welche, wie die zwiſchen den Rippen des Dra— chen, dem Thiere zum Flug diente ?). 1) Ihr Name an der Kuͤſte von Coromandel. 2) S. meine Recherches sur les ossemens fossiles, 2me edit. T. V. p. 2. pl. XXIII. 8 ö Das berühmte, im Aichſtedter Steindruckſchiefer gefundene Exem— plar hat zu vielen Controverſen, zumal zwiſchen dem Verf. und dem berühmten Soͤmmerring, Anlaß gegeben, welcher es zu den Saͤugthie— ren, in die Naͤhe der Fledermaͤuſe geſtellt wiſſen wollte. Ich habe 64 Reptilien. Iguana. Die zweite Abtheilung der Familie der Jguaniden, die der eigentlichen Leguane, unterſcheidet ſich von der vorhergehenden durch Zaͤhne am Gaumen. 10. IGUANA Cuv. Eigentliche Kammeidech— ſen, Leguane. Ihr Koͤrper und ihr Schwanz ſind mit kleinen, dachziegelar⸗ tig liegenden Schuppen bedeckt; laͤngs des Ruͤckens befindet ſich eine Reihe Stacheln oder vielmehr aufgerichteter, zuſammenge— druͤckter und zugeſpitzter Schuppen, und an der Kehle eine herabhaͤn— gende zuſammengedruͤckte Wamme, deren Raͤnder durch eine knorpe— lige Production des Zungenbeines geſtuͤtzt werden. Ihre Schen— kel haben die naͤmliche Reihe durchbohrter Knoͤtchen die man an den eigentlichen Eidechſen gewahr wird, und ihr Kopf iſt mit Schildern bedeckt. Jede Kinnlade iſt mit einer Reihe dreieckiger, zuſammengedruͤckter und mit gezaͤhnelter Schneide verſehener Zaͤhn— chen beſetzt; es finden ſich auch noch zwei kleine Reihen am hin— teren Rande des Gaumens. 1. I. tuberculata Laur. Der gemeine Leguan; die gemeine amerikaniſche Kammeidechſe ). Lacerta Iguana L. Se hd I. XCVI. XCVII. 3. XCVIII. 1. Obenher gelblichgruͤn, rein gruͤn marmorirt, der Schwanz braun geringelt. In Spiritus erſcheint er blau, grün und violet ſchillernd, ſchwarz getuͤpfelt [getrocknet perlgrau], untenher blaͤſ— ſer. Ein Kamm großer Ruͤckenſchuppen, in Geſtalt von Stacheln. Eine große, runde Platte unter dem Paukenfell, am Mundwinkel. Die Seiten des Halſes mit, unter den andern zerſtreuten, pyra— midenfoͤrmigen Schuppen geziert. Der vordere Rand des Kehl— ſackes iſt wie der Ruͤcken gezaͤhnelt. Das Thier iſt vier bis fuͤnf Fuß lang, und im heißen Amerika ſehr gemein, wo ſein Fleiſch für koͤſtlich, aber für ungeſund gehalten wird, insbeſondere fuͤr dies jenigen, welche an veneriſchen Übeln gelitten haben, deren Schmer— mich aber auch, ſchon im J. 1817, fuͤr ſeine Amphibiennatur entſchie⸗ den, und in meiner damals erſchienenen Naturgeſchichte (S. 201) die Vermuthung aufgeſtellt, daß jene Membran an dem verlaͤngerten Fin— ger dem Thiere vielmehr zum Rudern auf dem Waſſer gedient haben konnte, welche Annahme durch die vorher bei Draco erwähnte Beobach⸗ tung Paliſot's de Beau vois eine neue Unterftügung erhält. V. 1) Die Mexikaner nennen fie Aquaqueiz. pallia er nand. die Braſilier Senembi (Markgraf). 7 N K Eidechſenartige Thiere. Iguana. 65 zen es erneuert. Der Leguan lebt groͤßtentheils auf Bäumen, geht bisweilen ins Waſſer, naͤhrt ſich von Fruͤchten, Saamen und Blaͤttern; das Weibchen legt ſeine ſchmackhaften Eier, die faſt ohne alles Eiweiß ſind und die Groͤße von Taubeneiern haben, in den Sand. 2. I. violacea m. Der ſchieferfarbige Leguan. (Iguana ardoise.) Seba I. XCV. 2. XCVI. 4. Gleichartig violetblau, untenher blaͤſſer. Die Ruͤckenſtacheln kleiner; im Übrigen dem vorigen gleich. g Beide Gattungen haben einen weißlichen Streif uͤber die Schulter. Dieſe letztere kommt aus den naͤmlichen Laͤndern, und iſt wahrſcheinlich nichts als eine Alters- oder Geſchlechts— verſchiedenheit 1). 3. I. nudicollis Cv. Der nackthalſige Leguan. Iguana delicatissima Laur. Mus. Besler. T. XIII. f. 3. Gleicht dem gemeinen zumal in Hinſicht des Ruͤckenkamms, hat aber nicht die große Knochenplatte unter dem Ohr, noch die zerſtreuten Knoͤtchen an den Seiten des Halſes. Auf dem Schei— tel iſt er mit gewoͤlbten Platten bedeckt, der Hinterkopf iſt hoͤcke— rig, die Wamme iſt von maͤßiger Groͤße und hat nur wenig, und nur vorn Zaͤhnchen. Laurenti giebt Indien als fein Wa: terland an, das iſt aber ein Irrthum. Wir haben ihn aus Bra— ſilien und Guadeloupe erhalten 2). 4. I. cornuta Cuv. Der gehoͤrnte Leguan von St. Domingo. Bonnaterre Encyel. meth, Erpetol. Lezards pl. IV. f. 4. Dem gemeinen ziemlich ahnlid und noch mehr dem vorher— gehenden; unterſcheidet ſich aber durch eine vier bis acht Linien hohe] kegelfoͤrmige Knochenſpitze zwiſchen den Augen, und zwei aufgerichtete Schuppen auf den Naſenloͤchern; er hat nicht die 1) Ich habe ſogar allen Grund zu glauben, daß dieſe Annahme ſich auch auf die Spix'ſchen Leguane (T. V. VI. VII. VIII. IX.) erſtrecken wird [gewiß !]. Sie ſcheinen mir nichts weiter als Alters— verſchiedenheiten derſelben Art. [Auch andere kenntnißreiche Amphibio— logen waren dieſer Überzeugung.] 0 2) Ich vermuthe, daß der Amblyrhynchus cristatus Bell Zool. Journ. Suppl. pl. XII. nur ein ſchlecht praͤparirtes Individuum meines 1 Leguans iſt. . 5 66 Reptilien. Basiliscus. große Knochenplatte unter dem Ohr und keine Hoͤckerchen am Halſe; aber die Schuppen der Kinnladenaͤſte ſind hervorſpringend knotig. 5. I. cychlura Cuv. Der Leguan mit bewaffnetem Schwanze aus Carolina. Ihm fehlt, wie den beiden vorhergehenden, die große Platte unter dem Ohre und die kleinen Stacheln am Halſe; aber groͤ⸗ ßere Schuppen als die andern, die zugleich etwas gekielt ſind, bilden in Zwiſchenraͤumen Guͤrtel um ſeinen Schwanz 1). 11. OPHRYESSA Boie. Haben kleine, dachziegelartig liegende Schuppen, einen etwas hetrvorſtehenden Ruͤckenkamm, der ſich bis über den zuſammen⸗ gedruͤckten Schwanz weg verlängert; gezaͤhnelte Marillarzaͤhne und Zaͤhne am Gaumen, lauter Punkte, die ſie den Leguanen naͤhern; aber es fehlt ihnen die Wamme und die Schenkelporen. O. superciliosa. Le Souroilleuæ. Lacerta superciliosa L. Lophyrus xiphurus Spix T. X. So genannt, weil ſeine Augenlider durch eine gekielte Haut gebildet werden. Eine amerikaniſche Art, braungelb mit einer dunkelbraunen ausgezackten Binde laͤngs jeder Seite. [Der zu— ſammengedruͤckte Schwanz ſoll ſaͤbelfoͤrmig nach oben gebogen ſeyn.] 12. BASILISCUS Daud. Ba ſiliſk. Hat keine Poren, aber Gaumenzaͤhne wie die vorherge— henden. Ihr Koͤrper iſt mit kleinen Schuppen bedeckt; uͤber ih— ren Rüden und Schwanz weg befindet ſich ein [hautiger] hoher, fortlaufender Kamm, den die Dornfortſaͤtze der Wirbel ſtuͤtzen, wie beim Istiurus. Die bekannte Gattung 1. B. amboinensis D. Lacerta Basiliscus L. 1) Es kommt mir auch vor, als wenn dieſer Leguan derſelbe ſey, den Hr. Harlan (Ann. of Phil. IV. pl. XV.) Cychlura carinata nennt; in dem Falle aber fände ein Irrthum ſtatt, wie beim Ambly- rhynchus, nämlich in Betreff der Gaumenzaͤhne. Dieſe Zaͤhne eriftiren bei allen meinen Leguanen, ich habe mich uͤberzeugt. Eidechſenartige Thiere. Polychrus. 67 Seba I. C. 1. Daudin III. 42. [nicht genau gefaͤrbt.] erkennt ſich an einer hautigen Hervorragung am Hinterkopfe, wie eine Kapuze, die durch einen Knorpel geſtuͤtzt iſt. Dieſes Thier lebt in Guiana 1), wird groß, [an drei Fuß lang,] iſt blaͤulich von Farbe mit zwei weißen Binden, eine hinter dem Auge, die andere hinter den Kinnladen, die ſich nach der Schulter hin ver— lieren, und naͤhrt ſich von Saamen. 13. POLYCHRUS %%. Marmoreidechſe. Haben, wie die Leguane, Zaͤhne am Gaumen und Poren an den Schenkeln, wiewohl letztere nur undeutlich; aber ihr mit kleinen Schuppen bedeckter Koͤrper hat keinen Kamm. Ihr Kopf iſt mit Schildern bedeckt; ihr Schwanz lang und duͤnn; ihre ausdehnbare Kehle kann nach dem Willen des Thieres einen Sack bilden; ſie haben die Faͤhigkeit ihre Farbe zu aͤndern, wie das Chamäleon, auch iſt ihre Lunge ſehr voluminoͤs, indem ſie faſt den ganzen Koͤrper ausfuͤllt und ſich in mehrere Aſte theilt. Ihre falſchen Rippen umgeben den Bauch wie beim Chamaͤleon, und vereinigen ſich vorn zu geſchloſſenen Ringen. 1. P. marmoratus C. Lacerta marmorata L. Lacep. I. 26. Seba II. LXXVI. 4. Roͤthlichgrau, mit unregelmaͤßigen Querbinden gemarmelt, die roſtbraun, bisweilen blau ſind; der Schwanz iſt ſehr lang. Gemein in Guiana. C. Er ſoll, wenn er gereizt wird, und auch beim Freſſen, die Farbe veraͤndern. V. ** 2. P. virescens Pr. Wied. Wagler Icones T. XII. Scheitel, Oberruͤcken und Schwanz graubraun, Kopf, Sei: ten, Knie, Ellbogen und Pfoten ſchoͤn gruͤn, an den Seiten grau— braͤunlich und hochgelb gefleckt, vom Auge laufen drei ſchwarz— braune krumme Linien aus, zwei nach unten, die dritte durch das Ohr; der Schwanz gelbbraun und dunkler geringelt und auch ſehr lang. Das ganze Thier hat wie das vorige 15 Zoll Laͤnge, wovon 104 Zoll auf den Schwanz kommen. In Braſilien, wo 1) Irrig hat man auf Seba's Zeugniß bis jetzt geglaubt, er lebe in Indien. 5 * 68 ö Reptilien. Oplurus. er ſich von Inſecten naͤhrt. Wagler's zweite Figur mit dun⸗ kelbrauner Oberſeite und einigen weißen Punkten darauf kann doch eine bloße Altersverſchiedenheit ſeyn. 4 V. *3, P. acutirostris ). Spix XIV. a. Gleichfaͤrbig blaß olivenbraun, der Kopf etwas ſpitzer, der Schwanz fo lang als der Körper. Braſilien. V. 14. ECPHYMOTES Hitzinger. Sie haben die Zähne und Poren der vorigen, aber kleine Schuppen, bloß auf dem Koͤrper. Den dicken Schwanz haben ſie groß, gekielt und zugeſpitzt. Sie haben vielmehr etwas von der kurzen platten Geſtalt mancher Agamen als von der eleganten der Marmoreidechſen. 5 Die gemeinſte Gattung 4. E. torquatus Pr. Max. Agama tuberculata Spix XV. 1**). Prinz v. Wied Abb. 6. Heft. Tropidurus torquatus. ift grau, ins Braͤunliche, entweder ungefleckt oder mit weißen Perl: flecken, zumal zur Seite des Leibes und auf den Schenkeln; um den Hals ein ſchmaler, ſchwarzer Ring, um die Augen herum drei ſchwarze Streifen Punkte. In der erſten Jugend iſt die Oberſeite mehr braun, reihenartig ſchwarz punktirt und gefleckt. Alt vierzehn, jung acht und einen halben Zoll lang. Braſilien “). V. 15. OPLURUS Cvν. Qu etz pale o:). Sie zeigen ebenfalls bei den Zaͤhnen der Polychrus die Ge— ſtalt der Agamen, haben aber keine Schenkelporen; die ſpitzen, *) Von Hrn. Fitzinger zu Ecphymotes gerechnet. V. N ) Wenn anders die Figur bei Spix XV. 2. genau ift, fo würde ich dieſe Agama hispida durchaus für das Ältere Thier feiner A. tu- berculata halten. V. 1) Der Tropidurus des Prinzen v. Wied iſt nicht, wie er ge⸗ meint, der Quetzpaleo Seba's, obſchon dieſer auch ſchwarze halbe Halsbaͤnder zeigt. . 2) Der Name Quetzpaleo, den Seba dieſer Gattung gegeben hat, ſcheint aus dem Mexikaniſchen Aqua- quetz-pallia corrumpirt, und der eines Leguans zu ſeyn. Der Quetzpaleo Lacepede's (Kept. 4. II. 407) iſt ein Schleuderſchwanz; er citirt aber die Figur vom Seba 'ſchen Thiere. - Eidechſenartige Thiere. Anolius. 69 gekielten Schwanzſchuppen geben ihnen einige Verwandtſchaft mit den Stellionen; ihre Ruͤckenſchuppen ſind auch ſpitz und gekielt, aber ſehr klein. Man kennt nur einen aus Braſilien: 1. O. torquatus. [grau] mit einem ſchwarzen halben Halsbande zu jeder Seite des Halſes. 16. ANOLIUS ). Sie haben, bei der ganzen Geſtalt der Leguane und zumal der Marmoreidechſen, einen ganz beſonderen unterſcheidenden Cha— rakter daran, daß ſich die Haut ihrer Finger unter dem vorletzten Glied in eine eifoͤrmige, an der Unterſeite quergeſtreifte Scheibe erweitert, welche ihnen hilft, ſich an allerlei Oberflaͤchen feſt zu heften, an denen ſie uͤbrigens auch ſehr bequem mittels ihrer ſtark gekruͤmmten Naͤgel klettern koͤnnen. Ihr Koͤrper und Schwanz ſind uͤbrigens gleichfoͤrmig mit kleinen Schuppen gekoͤrnt (chagrinirt), und die meiſten tragen eine Wamme oder einen Kropf an der Kehle, den fie aufblähen, und im Zorn oder zur Zeit der Liebe auch deſſen Farbe aͤndern koͤnnen. Mehrere unter ihnen gleichen wenigſtens dem Chamaͤleon in der Faͤhigkeit, die Hautfarbe zu wechſeln. Ihre Rippen vereinigen ſich in ganze Kreiſe wie bei den Polychrus und Chamaeleo. Ihre Zaͤhne ſind gezaͤhnelt und ſchneidend wie die der Leguane und Marmoreidechſen, und ſie ha— ben auch welche am Gaumen. Ihre Schwanzhaut hat leichte Falten oder Vertiefungen, von denen jede einige Schuppenringe befaßt. Dieſes Geſchlecht ſcheint nur Amerika eigen. Einige haben auf dem Schwanze einen durch die Dorn— fortſaͤtze der Wirbel geſtuͤtzten Kamm, wie die Iſtiuren und Bas ſilisken 2). 1) Anoli, Anoalli, Name dieſer Saurier auf den Antillen. Gronovius hat ihn ganz willkuͤrlich auf die Ameiven uͤbergetragen. Rochefort, von dem man ihn entlehnt, giebt zur Abbildung nur eine Copie des Tejuguazu Markgrave's, der großen Warneidechſe von Guiana. Nicholſon ſcheint anzudeuten, daß dieſer Name auf mehrere Species angewendet wird, und der, den er beſchreibt, ſcheint der Anolis roquet, der in der That unter dem Namen Anolis aus Martinique an das Muſeum geſandt worden iſt. Hr. Moreau de Jonnes hat ſogar beſtaͤtiget, daß er der einzige ſey, den man unter dieſem Namen kennt. 2) Man hat ſie ſowol unter ſich als mit mehreren der folgenden unter den Namen Lacerta principalis und bimaculata verwechſelt. 70 Reptilien. Anolius. 1. A. velifer Cuv. Der große Kammanolis. Einen Fuß lang; ein Kamm auf der Hälfte des Schwan— zes wird von zwoͤlf bis funfzehn Strahlen geſtuͤtzt; der Kehlſack erſtreckt ſich bis an den Bauch herab. Die Farbe ſchwaͤrzlich aſchblau. Auf Jamaika und den andern Antillen. Ich habe Beeren in ſeinem Magen gefunden. \ 2. A. bimaculatus. Der kleine Kammanolis.“ Lacerta bimaculata Sparmann ? Um die Haͤlfte kleiner als der vorige; derſelbe Pe gruͤnlich, nach der Schnauze und an den Seiten braun punktirt. In Nordamerika und auf den verſchiedenen Antillen. 3. A. equestris Merr. Der Sattelanolis. Braungelb und aſchblau-lila gewoͤlkt; eine weiße Binde auf der Schulter; der Schwanz zu fleiſchig, als daß man die Apo⸗ phyſen ſeines Kammes unterſcheiden koͤnnte; ſeine Laͤnge ein Fuß. Andere haben einen runden oder bloß etwas zuſammen⸗ gedruͤckten Schwanz. Ihre Species ſind zahlreich und zum Theil unter den Namen Roquet, Goitreux, Rougegorge und Anolis (Lacerta strumosa und bullaris L.) unter einander geworfen worden. Sie bewohnen das heiße Amerika und die Antillen, und wechſeln mit einer bewundernswerthen Leichtigkeit die Farbe, zu— mal wenn es heiß iſt. Ihr Kehlſack blaͤht ſich im Zorn auf und roͤthet ſich dann wie eine Kirſche. Dieſe Thiere ſind kleiner als unſere graue Eidechſe, und naͤhren ſich zumal von Inſecten, die ſie mit vieler Schnelligkeit zu fangen wiſſen; man ſagt, daß ſich verſchiedene Individuen nicht begegnen koͤnnen, ohne mit Wuth - gegen einander zu kaͤmpfen. Die antilliſche Gattung 4. A. bullaris, le Roquet. Lacerta bullaris L. Lacep. I. 27. iſt insbeſondere die Linnéiſche Art, und hat ein ſtumpfes, braun punktirtes Maul und hervorſpringende Augenlider. Seine ge— wohnliche Farbe iſt grün [wogegen die kirſchrothe Kehlblafe ſchoͤn abfticht]. Den runden Schwanz abgerechnet, gleicht er ſehr dem kleinen Kammanolis [und iſt etwa vier Zoll lang!. 6. A. lineatus D. Daudin IV. XLVIII. 1. Lacerta strumosa L. Eidechſenartige Thiere. Anolius. 1 Anterſcheidet ſich nur durch zwei Reihen ſchwarzer Striche an den Seiten; es ſcheint Linné 's Kropfeidechſe, Seba II. XX. IV., zu ſeyn. Iſt ein wenig groͤßer als der vorhergehende [mit ebenfo roth werdendem Kehlſack!. 6. A. carolinensis. Cates by II. LXVI. Schoͤn goldgruͤn mit einem ſchwarzen Streifen auf der Schlaͤfe, und die Schnauze platt und geſtreckt, was ihm ein ei— genes Anſehn giebt und zu einer wohl unterſchiedenen Gattung ſtempelt. *7, A. punctatus. Daudin IV. XLVIII. 2. Obenher ſchoͤn blau mit weißen Tupfen und einer ſchwarzen Laͤngslinie uͤber den Ruͤcken; die Seiten ſchwarz punktirt, der Schwanz cylindriſch. V. * 8. A. viridis Pr. Max. Abb. z. NG. 6. Heft. k. 1. Schön laubgruͤn, mit dunkleren Querbaͤndern über den Ruͤ⸗ cken und halben Schwanz weg; an den Seiten weiße Perlflecken. Der Scheitel braun. Der Schwanz noch einmal ſo lang als der Koͤrper. Wird bis 20 Zoll lang. Braſilien. V. *9, A. gracilis. ebendaf. f. 2. ö Mit ſchmal verlaͤngertem wie crocodilfoͤrmigem Kopf und er- hoͤhter, ſcharf gekielter Schnauzenſpitze; der Schwanz iſt dritthalb— mal fo lang als der Körper. Obenher dunkelbraun mit Quer: reihen kleiner weißer Puͤnktchen, Kopf und Bauch iſt gruͤn, der Kehlſack gelb. Zwoͤlf Zoll lang. Ebendaſelbſt, auf Baͤumen. V. Es giebt noch einige andere Gattungen, von denen ic) lei: der keine Abbildung citiren kann. Zu dieſer Familie der Iguaniden mit Gaumenzaͤhnen gehoͤrt noch ein ungeheures foſſiles Thier, was unter dem Namen des Thieres von Maſtricht bekannt iſt, und fuͤr welches man neuerlich den Namen Mosasaurus fabricirt hat !). 1) S. uͤber dieſes Abier des V. Bandes II. Abth. meiner Recher- ches sur les ossemens fossiles. Man hat unter den Petrefacten auch noch verfchiedene andere große Thiere gefunden, die dieſer Familie nahe zu ſtehen ſcheinen, deren Cha— 72 Reptilien. Ascalabotes. Die vierte Familie der Saurier, die Geckonen, ſetzt ſich aus naͤchtlichen und einander ſo aͤhnlichen Eidechſen zu: ſammen, daß man ſie in einem Geſchlecht laſſen koͤnnte. 17. ASCALABOTES Cr. (Stelli o Schneider, Gecko!) Daudin). Es find Saurier, die nicht die ſchlanke Geſtalt wie die bis— her abgehandelten haben, ſondern im Gegentheil platt, zumal am Kopf, erſcheinen, und maͤßig lange Fuͤße mit faſt gleichlangen Fin— gern zeigen. Ihr Gang iſt ſchwerfaͤllig kriechend; ihre Augen ſind ſehr groß, die Pupille zieht ſich im Lichte zuſammen, wie die der Katzen, und macht ſie zu Nachtthieren, die ſich den Tag uͤber an dunkelen Orten aufhalten. Ihre ſehr kurzen Augenlider ziehen ſich gaͤnzlich zwiſchen den Apfel und die Augenhoͤhle zuruͤck, was ihrer Phyſiognomie ein von dem der andern Eidechſen abweichen— des Anſehen giebt. Ihre Zunge iſt fleiſchig und nicht ausdehn— bar; ihr Paukenfell etwas eingedruͤckt; ihre Kinnladen rund herum mit einer Reihe ganz kleiner dichter Zaͤhne beſetzt; ihr Gaumen iſt ohne Zaͤhne; ihre Haut, oben mit kleinen koͤrnigen Schuppen beſetzt, zwiſchen denen ſich bisweilen noch groͤßere Knoͤtchen befin— den, hat auf der Unterſeite etwas weniger kleine, platte und dach— ziegelartig liegende Schuppen. Einige Gattungen haben Poren an den Schenkeln. Ihr Schwanz hat ringfoͤrmige Falten wie der der Anolis; wenn er aber abgebrochen geweſen, ſo reprodu— cirt er ſich ohne Falten, ja ſelbſt ohne Knoͤtchen, wenn er deren von Natur hatte, woher man denn bisweilen die Species irrig vervielfaͤltigt hat. b Dieſes Geſchlecht iſt zahlreich, und in den heißen Laͤndern beider Welten verbreitet. Das ſchwerfaͤllige traurige Anſehen der Gecko's und eine gewiſſe Ahnlichkeit mit den Kroͤten und Sala— raktere jedoch noch nicht hinlaͤnglich genug bekannt find, um ſie mit Si- cherheit claſſificiren zu konnen. Dergleichen find der Geosaurus vom verſtorbenen Soͤmmer— ring; der Megalosaurus von Budland und der Iguanodon, von Mantell entdeckt; ich ſpreche ausfuͤhrlicher uͤber ſie im V. Bd. 2. Abth. meiner Recherches sur les ossemens fossiles. 1) Gecko ift der Name einer indiſchen Species, nach ihrem Ge— ſchrei gebildet, fo wie in Siam eine andere Gattung Tockaye, und eine dritte am Cap Geitje genannt wird. Aozeleßurns, der griechiſche Name des Mauergecko. Eidechſenartige Thiere. Platydactylus. 73 mandern hat ſie verhaßt gemacht und fuͤr giftig ausgeben laſſen, ohne gruͤndlichen Beweis. Die meiſten haben die Finger in der ganzen Laͤnge erwei⸗ tert, und auf der Unterſeite mit ſehr regelmaͤßigen Querfalten der Haut beſetzt, die ihnen ſo vollkommen zum Anheften an feſte Koͤr— per dienen, daß man fie ſelbſt an der Decke weglaufen ſieht ). Ihre Krallen ſind auf verſchiedene Weiſe retractil und behalten immer ihre Schneide wie ihre Spitze. Mit ihren Augen dazu, koͤnnte man ſagen, daß die Gecko's das unter den Sauriern ſeyen, was die Katzen unter den fleiſchfreſſenden Saͤugthieren; allein dieſe Krallen variiren in der Zahl nach den Arten und fehlen einigen gaͤnzlich. Die erſte und zahlreichſte Abtheilung der Geckonen nenne ich I. PLATTDACTTLUS. Sie haben in ihrer ganzen Laͤnge erweiterte unten mit Querſchuppen beſetzte Finger. ö Unter dieſen breitpfotigen Geckonen haben einige gar keine Naͤgel und ihre Finger ſind ſehr klein. Es ſind artige Gattun— gen von lebhaften Farben und uͤber und uͤber mit Knoͤtchen be— ſetzt. Die, welche man kennt, kommen aus Isle de France. Einigen fehlen die Schenkelporen 1). 1. A (Pl.) inunguis. Gecko inunguis Cuv. Obenher violet, untenher weiß, eine ſchwarze Linie längs je⸗ der Seite. 2. A. (Pl.) ocellatus. Gecko ocellatus ‚Oppel. Grau, über und über mit braunen Augenſleckchen beſetz, die in der Mitte einen weißen Punkt haben. b. 1 5 andere haben dieſe Poren ſehr ausgezeichnet 2). ) Home, in den Phil. Transact. for 1824. Sie ſollen ſich, in Amerika, an die Haut der Neger ſo feſt an⸗ klammern, daß man ſie eher zerreißen als losbringen kann. Ein Schuß zumal ſoll ihnen aus Schreck dieſe Wirkung entwickeln. 1) Fuͤr dieſe Abtheilung behaͤlt Hr. Gray den Namen Platy- dactylus. 2) Hr. Gray hat aus dieſer Abtheilung fein Geſchlecht Phelsuma gemacht. Die Lacerta Geitje Sparrm. wird hierhin 1 man haͤlt ſie am Cap fuͤr ſehr giftig. 12 an Reptilien. Ascalabotes. Dahin gehoͤrt: 3. A. (Pl.) Cepedianus Peron. Auf Isle de France. Morgenrothfarbig, blau gemarmelt, eine weiße Linie laͤngs jeder Seite. Ich weiß indeß nicht, ob die Poren nicht bei dieſem erſten Untergeſchlechte ein Sexualkennzeichen ſind. c. Anderen Plattfingern fehlt der Nagel am Daumen, am zweiten und am fuͤnften Fingerglied aller Süße, und an den Schenkeln haben fie keine Poren 1). Dahin gehört: 4. A. (Pl.) murorum. Tarente der Provenzaler, Taren- tola oder vielmehr Terrentola der Staliänerz Stellio der alten Lateiner; Geckotte Lacep. Lacertus facetanus Aldrov. 654. Gecko fascicularis Daudin. Dunkelgrau; der Kopf rauh, die ganze Oberſeite des Kor: pers mit Knoͤtchen beſtreut, deren jedes aus drei bis vier kleine— ren, dicht aneinanderſtehenden Koͤrnchen beſteht; die Schuppen der Unterſeite des Schwanzes ſind denen des Bauches aͤhnlich. Ein haͤßliches Thier, was ſich in Mauerloͤcher und unter Stein— haufen verkriecht, und ſich mit Dreck und Staub bedeckt. Es ſcheint, daß dieſe Species rund um das mittellaͤndiſche Meer wohnt, bis in die Provence und Languedoc. 5. A. (Pl.) aegyptius. Gecko aegyptius Egypt. Rept. pl. V. f. 7 2). iſt eine benachbarte Gattung, in Agypten und der Barbarei. Mit einfachen runden Knoͤtchen, die an den Seiten mehr her— vorſpringend ſind. d. Den meiſten breitfingerigen Geckonen fehlt aber bloß der Nagel des Daumens. Sie haben eine Porenreihe vor dem Af— ter ). Dahin gehoͤrt: 6. A. (Pl.) guttatus. Gecko guttatus Dau d. [pl. XLIX.] 2 Aus dieſer Abtheilung bildet Hr. Gray fein Geſchlecht Ta- ren 01 A. 2) Dieſe Abbildung, betitelt: var. du Gecko annulaire, hat zu viel Krallen. 3) Dieſe Abtheilung nennt Hr. Gray insbeſondere Gecko. Eidechſenartige Thiere. Platydactylus. 75 Gecko Lacep. I. XXIX. Stellio Gecko Schneider. Seba I. CVIII. die ganze Tafel. Wenig hervorſtehende, runde Knoͤtchen ſind auf der Oberſeite des Koͤrpers zerſtreut, deſſen braunroͤthliche Farbe mit runden weißen Flecken untermiſcht iſt. Die Unterſeite des Schwanzes iſt mit viereckigen dachziegelartigen Schuppen beſetzt. Seba giebt ihn aus Ceylon an, und daß man dieſem ins— beſondere von ſeinem Geſchrey den Namen Gecko beilege; Bon— tius aber ſchrieb ihn ſchon fruͤher einer japaniſchen Gattung zu. Wahrſcheinlich iſt Geſchrei und Name mehreren Gattungen ge— meinſchaftlich. Wir haben uns auch die Gewißheit verſchafft, daß man die gegenwärtige über den ganzen indiſchen Archipel antrifft. 7. A. (Pl.) vittatus. Lezard de Pandang auf Amboina. Lacerta vittata Gm. Daudin IV. 50. Braun, eine weiße Binde uͤber den Ruͤcken, die ſich auf dem Kopf und der Schwanzbaſis gabelt, und weiße Ringe um den Schwanz herum. Aus Oſtindien. Er haͤlt ſich in Amboina auf den Zweigen eines Strauches, Pandang de rivage genannt, auf !). e. Es giebt unter dieſen Platydactylus mit vier Krallen auch welche, deren Koͤrper mit einer horizontalen Haut eingefaßt iſt, und deren Finger breite Lappen haben. Einer der merkwuͤrdigſten unter dieſen iſt 8. A. (Pl.) homalocephalus. [Gecko fimbriatus Daud. ? ] Crevelt in den berl. Gef. Schr. f. 1809. T. 8. Hat die Seiten des Kopfes und Leibes durch eine breite Haut vergroͤßert, die an den Seiten des Schwanzes in Zacken ausgeſchnitten iſt. Die Fuͤße haben Schwimmhaͤute. In Java, Bengalen 2). 1) NB. D audin giebt unrichtigerweiſe den Daumen dieſer beiden Arten Gecko Krallen. 2) Hr. Fitzinger macht aus dieſem gefranzten Platydactylus ſein Re Ptychozoon; Hr. Gray trennt noch feine Ptero- pleura davon, wegen der mangelnden Poren. * 76 Reptilien. Ascalabotes Indien hat noch eine andere Gattung: 9. A. (Pl.) Horsfieldii. Pteropleura Horsfieldii Gray Zool. Journ. nr. X. p. 222. Mit eingefaßtem Kopf und Koͤrper, und Schwimmfuͤßen, aber keinen Poren vor dem After. f. Endlich giebt es noch einige Platydactylen mit Krallen an allen Fingern: 10. A. (Pl.) Leachianus Cuv. glatt, mit Schwimmfuͤßen. Eine zweite Abtheilung der Geckonen nenne ich II. HEMIDACTYLUS. Sie haben an der Baſis ihrer Finger eine ovale Scheibe, die auf der Unterſeite durch eine doppelte Reihe ſparrig ſtehender Schuppen gebildet wird; aus der Mitte dieſer Scheibe erhebt ſich das zweite, ſehr duͤnne Fingerglied, und traͤgt an ſeinem Ende das dritte oder die Kralle. Alle bekannt gewordenen Gattungen haben fuͤnf Krallen, und zu beiden Seiten des Afters die Poren— reihe. Die Schuppen auf der Unterſeite des Schwanzes bilden breite Baͤnder, wie am Bauche der Schlangen. 11. A. (H.) verruculatus. Gecko verruculatus C. iſt eine im ſuͤdlichen Europa einheimiſche Gattung von roͤthlich— grauer Farbe, deren Ruͤcken mit kleinen kegelfoͤrmigen, etwas ab— gerundeten Knoͤtchen beſtreut iſt; der Schwanz hat Ringe eben ſolcher Knoͤtchen. In Italien, Sicilien, der Provence, wie der G. fascicularis. [A. murorum] ). Ein aͤhnlicher 12. A. (I.) Mabuia Cu. hat noch kleinere Knoͤtchen, die des Schwanzes ſpitzer, iſt grau und braun gewoͤlkt, hat braune Ringe um den Schwanz; iſt in allen warmen Laͤndern Amerika's verbreitet und ſchleicht ſich dort 9 Iſt dieß der Gekko meridionalis Rösso (Hist. nat. de Eu- rope merid. III. p. 87), der fleiſchroth, mit kleinen ſchwarzen Flecken verſehen ſeyn ſoll? V. Eidehfenartige Thiere. Thecadactylus. 77 in die Haͤuſer. Man kennt ihn auf unſeren Inſeln unter dem Namen Mabouid des murailles 1). In Pondichery und Bengalen giebt es welche, die ihnen dermaßen aͤhnlich ſind, daß man glauben ſollte, ſie waͤren durch Schiffe dahin gebracht. Hierher gehoͤrt denn auch 138. A. (II.) triedrus 2). Mit achtzehn Reihen pyramidaliſcher dreieckiger Knoͤtchen auf der Oberſeite des Körpers, ſechs auf der Schwanzwurzel und vier bis zu deſſen Ende. In Braſilien. . *14. A. (H.) spinicaudus D. Mit glattſchuppigem Koͤrper und an der Baſis dickem, ge⸗ ringeltem Schwanz, deſſen Ringe zu beiden Seiten in 1 4 ausgehen. 15. A. (H.) marginatus s. Gecko marginatus Cuv. Findet ſich in Indien. Sein Leib iſt eingefaßt; ſeine Fuͤße haben keine Lappenhaut. Sein Schwanz iſt horizontal abgeplat⸗ tet und hat einen ſchneidenden, etwas gefranzten Rand. Du— vaucel hat ihn aus Bengalen geſandt. **16. A. (H.) granosa Mus. Fr. tit Ruͤppell Atlas T. V. f. 1. Obenher graubraun mit kleinen, braunen Flecken und ſchwar⸗ zen Punkten; der Schwanz braun gebaͤndert; von den Augen um den Hinterkopf herum ein brauner, buͤgelfoͤrmiger Streif wie eine Brille. Vier Zoll lang. In Agypten, Arabien und Habeſſinien. V. Die dritte Unterabtheilung der Geckonen, die ich III. ZHECADACTYLUS nenne, hat die Finger nach ihrer ganzen Laͤnge ausgebreitet und unterhalb mit Querſchuppen beſetzt; aber dieſe Schuppen werden 1) So weit als ſich aus der Abbildung urtheilen laͤßt, koͤnnten der Thecadactylus pollicaris und der Gecko aculeatus Shir XVIII. 2. 3. nichts weiter als verſchiedene Alterszuftände des Mabowia des murail- des ſeyn. Hr. Moreau de Jonnes hat eine Monographie von die: ſem geliefert, aber er verwechſelt ihn mit noch anderen Gattungen. 2) Dieß iſt der Stellio mauritanicus Schneider; der St. platyu- rus deſſelben iſt ihm auch ſehr verwandt. 78 Reptilien. Ascalabotes. durch eine tiefe Laͤngsfurche getheilt, in die ſich die Kralle voll: kommen verſtecken kann. Bei denen, die ich kenne, fehlt bloß der Daumennagel; ſie haben keine Schenkelporen, und ihr Schwanz iſt oben wie unten mit kleinen Schuppen beſetzt. 17. A. (Th.) laevis. Mabouia des Bananiers auf den Inſeln genannt. Stellio perfoliatus Schneider. Lacerta rapicauda Gmel. Dau din IV. 51. Grau, braun marmorirt; obenher mit ganz kleinen Koͤrnchen ohne Knoͤtchen; kleine Schuppen auf der Unterſeite. Sein von Natur langer und wie gewoͤhnlich mit Falten umgebener Schwanz bricht ſehr leicht, und erſetzt ſich bisweilen in aufgetriebener Ge— ſtalt, wie eine kleine Ruͤbe, wieder. Wegen dieſer zufaͤlligen Monſtroſitaͤt iſt er Gecko rapicaudus genannt worden 1). Die vierte Abtheilung der Geckonen, welche ich IV. PTYODACTYLUS 2). nenne, hat die Enden der Finger allein in Platten ausgebreitet, die Unterſeite derſelben iſt faͤcherartig geſtreift. Die Mitte der Scheibe iſt geſpalten und die Kralle findet ihren Platz darinne, An allen Fingern finden ſich ſehr krumme Krallen. Ein,ge haben freie Finger und runden Schwanz. 18. A. (Pt.) Gecko. Der gemeine Gecko. Arab. Abu - Burs. Lacerta Gecko Hasselquist. Gecko lobatus @eoffr. Rept. Eg. III. 5. Stellio Hasselquistii Schneider. Glatt; roͤthlichgrau, braun punktirt; Schuppen und Knoͤt— chen ſehr klein. Dieſe Gattung iſt gemein in den Haͤuſern der Laͤnder um das mittellaͤndiſche Meer herum im Suͤden wie im Morgenland. In Cairo heißt er Abu urs (Vater des Aus— ſatzes), weil man behauptet, daß er dieſes übel erzeuge, indem er die Nahrungsmittel, zumal eingeſalzene, die er ſehr liebt, vergifte. 1) Der Gecko squalidus Herrm. muß zu dieſer Abtheilung gehoͤ⸗ ren, wenn er anders nicht mit laevis einerlei iſt. Der Gecko de Su- 105 Dau d. iſt nur ein juͤngeres, beſſer gefaͤrbtes Exemplar dieſes etzten. 2) Von , Faͤcher. Eidechſenartige Thiere. Ptyodactylus. 79 Wenn er uͤber die Haut weglaͤuft, erregt er rothe Stellen, viel⸗ leicht aber auch nur durch ſeine feinen Krallen. Seine Stimme gleicht etwas der der Froͤſche. b. Andere haben den Schwanz auf jeder Seite mit einer Haut eingefaßt und halbe Schwimmfuͤße. Es find wahrſcheinlich Waf- ſerthiere. Es find die Uroplatus Dumeril's. 19. A. (Pt.) fimbriatus. Der Plattkopf. Famocan- irata auf Madagaskar). Lac ep. I. 30. Daudin IV. 52. Stellio fimbriatus Schn. Hat nicht nur einen Einfaß zur Seite des Schwanzes, ſon⸗ dern dieſer erſtreckt ſich auch laͤngs der Seiten, wo er gefranzt und ausgezackt erſcheint. Man findet dieſen Gecko auf Mada— gaskar, auf Baͤumen wie verſichert wird, wo er von Zweig zu Zweig ſpringt. Das dortige Volk fuͤrchtet ihn ſehr, aber mit Unrecht 1). * 20. A. (Pt.) guttatus Mus. Fr. Ruͤppell Atlas T. IV. f. 1. Obenher braunroth mit helleren Flecken, die endlich weißlich werden, und dunkleren Ocellenpunkten. Der Ruͤcken mit kleinen Schuppen beſetzt, worunter einige groͤßere. Der Schwanz hat gegen zehn weißliche Binden. Gegen 6 Zoll lang. Am Sinai ꝛc. V. 21. A. (Pt.) caudiverberus. Der Gecko von Peru. Der Schleuderſchwanz Linné's. Lacerta caudiverbera L. Feuiliee I. 319. Hat keine Franzen an den Körperfeiten, ſondern nur an de: nen des Schwanzes (regelmaͤßig ausgeſchnitten], und auch einen vertikalen Hautkamm auf demſelben. Feuillée hat ihn in ei⸗ ner Quelle der Cordilleren gefunden. Er iſt ſchwaͤrzlich und über einen Fuß lang. ) Famocantrata heißt fo viel als: „der auf die Bruſt ſpringt“. V 1) Zufolge der Beſchreibung Bruguiere's hätte der Sarroube von Madagaskar alle Charaktere des Famocantrata, außer die Fran⸗ zen und den Daumen, der ihm am Vorderfuße fehlt. Fitzinger hat daraus ſein Geſchlecht Sarruba gemacht. 80. . ef Reptilien. Ascalabotes. Man kann eine fuͤnfte Abtheilung unter dem Namen V. SPHERIODACTYLUS aus gewiſſen kleinen Gecko's machen, deren Finger in ein kleines Polſter ohne Falten, aber immer mit retractilen Krallen verſehen, endigen. Wenn dieſes Polſter doppelt oder nach vorn ausgeſchnitten iſt, ſo grenzen ſie an die ungefranzten Ptyodactylen. Die, wel— che man kennt, ſind am Cap oder in Indien zu Hauſe. Da— hin gehoͤrt: 22. A. (Sph.) porphyreus. Gecko porphyreus Daud. ). Roͤthlichgrau, braun punktirt und gemarmelt. Sfters aber iſt das Polſter rund und einfach. Die Gat— tungen ſind amerikaniſch. So 23. A. (Sph.) Sputator. Lacep. Rept. I. T. 28. f. 1. Eine kleine Gattung, ſehr niedlich auf roͤthlichem Grunde mit braunen ſcharf abgeſchnittenen Querbaͤndern gezeichnet, in den Haͤuſern von St. Domingo verbreitet, wo man ihr auch den Namen Mabuia beilegt. Auf derſelben Inſel giebt es noch eine verwandte Gattung, aber gleichfarbig aſchgrau. ib. f. 2. Endlich giebt es auch noch Saurier, die, bei allen uͤbrigen Charakteren der Gecko's, keine breiten Finger haben. Ihre Kral— len, deren fünf find, find indeß nichtsdeſtoweniger retractil. Die einen haben einen runden Schwanz, die Finger auf der Unterſeite geſtreift und am Rande gezaͤhnelt. Sie heißen > VI. STENODACTYLUS, Einer davon lebt in Agypten. 24. A. (St.) guttatus. Ascalabotes stenodactylus Dicht] Egypt. Rept. pl. V. f. 2?). Glatt, grau, mit weißlichen Fleckchen geziert. 25. A. (St.) scaber. Stenodactylus scaber Mus. Fr. Ruͤppell Atlas T. IV. f. 2. 1) Daudin hat mit Unrecht dieſen Gecko fuͤr amerikaniſch und mit dem Mabuia fuͤr ſynonym gehalten. 2) Unter dem a Namen Agame ponctuee, Er iſt wie⸗ derholt Suppl. pl. I. f. 2. und eine verwandte Gattung k. 4. Eidechſenartige Thiere. Chamaeleo. 81 Obenher gruͤnlichgrau mit zwei Reihen brauner Flecken; der Schwanz braun geringelt. Auf dem Ruͤcken dreieckig pyramidale FR nach der Länge und Breite laufend. Bei Tor. V. VII. GYMNODACTYLUS Spix, fi nd andere, mit dünnen nadten Fingern; ihr Schwanz ift rund, In Amerika giebt es welche mit Na Blatt Reihen kleiner Knoͤtchen; der G. ane 5 X. VIII. 1. ſcheint auch da⸗ hin zu gehoͤren. 5 Demnach 726. A. (G.) geckoides, 8p a c. Andere haben einen horizontal abgeplatteten, wie ein Blatt geſtalteten Schwanz; ich nenne ſie g VIII. PHYLLURUS, und man kennt bis jetzt nur eine neuhollaͤndiſche Gattung 1). A. (Ph.) platycaudus. Stellio phyllurus Schneider. Lacerta platura White New. South Wal. p. 246. f. 2. a Grau, obenher braun gemarmelt, uͤber und uͤber mit kleinen ſpißen Knoͤtchen geſpickt. Man iſt genoͤthiget eine Fuͤnfte Familie der Saurier, Chamaͤloniden, zu bilden, fuͤr das alleinige Geſchlecht 18. CHAMAELEO L. Chamäleon 2). Unterfcheidet ſich weſentlich von allen Sauriern, und laͤßt ſich nicht einmal leicht in ihre Reihe einſchieben. 1) Von Daudin, man weiß nicht warum, zu den Stellionen gebracht. 2) Xauarleow (kleiner Löwe), Name dieſes Thieres bei den Grie⸗ chen, und zumal bei Ariſtoteles, der ihn vollkommen gut beſchrie— 1 135 Hist. An. L. II. C. VII. [überſ. v. Strack, S. 6 6 82 Reptilien. Chamaeleo. Alle haben die Haut mit kleinen ſchuppigen Knoͤtchen ges koͤrnt; ihr Koͤrper iſt zuſammengedruͤckt und der Ruͤcken gleichſam ſchneidend; der Schwanz ein runder Wickelſchwanz. Fünf Fin⸗ ger an allen Fuͤßen, aber in zwei Buͤndel, eines mit zwei, das andere mit dreien getheilt, und jedes Buͤndel bis an die Krallen in Haut gehuͤllt. Ihre Zunge iſt fleiſchig, cylindriſch und außer ordentlich verlaͤngerbar; die Zaͤhne dreilappig; die Augen groß, aber faſt ganz mit Haut uͤberzogen, ausgenommen ein kleines Loch, der Pupille gegenuͤber, und beide von einander unabhaͤngig beweglich. Kein ſichtbares aͤußeres Ohr, der Hinterkopf pyrami— denfoͤrmig emporſtehend. Ihre vorderſten Rippen verbinden ſich mit dem Bruſtbein, und die folgenden erſtrecken ſich bis zu den gegenuͤberſtehenden, um den Bauch in geſchloſſene Ringe einzu⸗ ſchließen. Ihre Lunge iſt fo weit, daß, wenn ſie ſich aufgeblaͤht hat, der Körper durchſichtig erſcheint, daher denn die Alten ſag- ten, daß ſich das Chamaͤleon von Luft naͤhre. Sie leben von Inſecten, die ſie mit dem klebrigen Ende ihrer Zunge erfaſſen; es iſt dieß der einzige Theil ihres Koͤrpers den ſie mit Schnellig⸗ keit bewegen. In allem Übrigen ſind ſie von außerordentlicher Langſamkeit. Von der Größe ihrer Lungen entſpringt wahrſchein— lich die Eigenſchaft, ihre Farbe zu veraͤndern, und nicht, wie man geglaubt hat, von den Körpern, auf denen ſie ſich gerade befin= den, ſondern vielmehr von ihren Affecten und Beduͤrfniſſen. Ihre Lunge macht ſie in der That mehr oder minder durchſich— tig, noͤthiget das Blut mehr oder minder nach der Haut zu flie⸗ ßen und faͤrbt ſelbſt dieſe Fluͤſſigkeit mehr oder minder lebhaft, je nachdem es ſich mit Luft fuͤllt oder davon entleert. Sie hal⸗ ten ſich beſtaͤndig auf Baͤumen auf. f 1. Ch. africanus. Das gemeine Chamaͤleon. Lacerta africana Gm. La cep. I. XXII. Seba I. LXXXII. 1. LXXXIII. 4.) Aus Agypten und der Barbarei, findet ſich auch im ſuͤdli⸗ chen Spanien und bis nach Indien. Der Hinterkopf iſt ſpitz und nach vorn durch eine Graͤte aufgerichtet; die Koͤrnchen der Haut ſehr dicht ſtehend und von gleicher Groͤße, die Ruͤcken⸗ kante bis auf die Haͤlfte des Ruͤckens gezaͤhnelt, die untere bis an den After. Die Kapuze tritt beim Weibchen weniger hervor, und die Zahnungen ihrer Kanten ſind kleiner. 1) Le Cam. trapu Eg. Rept. IV. 3; Chamaeleo carinatus Merrem; Ch. subcroceus id.7 x l Eidechſenartige Thiere. Chamaeleo. 83 Eine andere, ziemlich aͤhnliche Gattung 2. Ch. Tigris Cu. lebt auf den Sechellen, und hat einen Helm wie das Weibchen des gemeinen, die Koͤrnchen der Haut fein und gleichartig, unter⸗ ſcheidet ſich aber durch einen zuſammengedruͤckten gezaͤhnelten Lap— pen am Ende der Unterkinnlade. Der Koͤrper iſt mit ſchwarzen Puͤnktchen beſtreut. 4 Noch eine andere benachbarte Gattung 3. Ch. verrucosus Cuv. kommt auf der Inſel Bourbon vor und hat groͤßere, unter den andern zerſtreute Koͤrnchen, und parallel dem Ruͤcken eine Reihe Warzen ungefaͤhr in zwei Drittel ſeiner Hoͤhe. Die Kapuze iſt wie beim Weibchen des gemeinen; die Zahnungen des Ruͤckens ſind ſtaͤrker; die des Bauches ſchwaͤcher. 4. Ch. pumilus. Daudin IV. 53. Seba LXXXII. 4. 5. Chamaeleon margaritaceus Merrem. Lacerta pumila Gm. Mit nach hinten liegender Kapuze, zerſtreuten Warzen auf den Seiten, den Gliedmaßen und dem Schwanz. An der Kehle viele zuſammengedruͤckte, fein gezaͤhnelte Lappen, die nach den Ins dividuen variiren. Findet ſich am Cap, auf Isle de France, den Sechellen ꝛc. 1). 5. Ch. planiceps Merr. Das Chamäleon vom Se negal. Lacerta Chamaeleon Gm. Seba I. LXXXIII. 2. Hat eine platte Kapuze faſt ohne Graͤte, von horizontal paraboliſcher Geſtalt. Findet ſich auch in der Barbarei und ſelbſt in Georgien. Eine Gattung auf Isle de France 6. Ch. pardalis Cue. hat einen platten Helm wie das vom Senegal, aber die Schnauze hat einen kleinen hervorſpringenden Rand nach vorn. Groͤßere 1) Ich glaube, daß der Chamaeleo sechellensis Kuhl nichts weiter als ein Weibchen des pumilus iſt. 6* 84 Reptilien. Scincus. Koͤrnchen finden ſich auch auf der Haut zwiſchen den andern zerſtreut, und der ganze Körper iſt mit runden, ſchwarzen, weiß eingefaßten Flecken beſaͤet. Eine andere Gattung 7. Ch. Parsonii Cuv. Phil. Transact. Fol. LVIII. mit plattem, nach hinten etwas abgeſtutztem Helm, hat eine ver⸗ laͤngerte Augenbraunkante, die ſich von jeder Seite bis zur Schnauzen⸗ ſpitze in einen faſt ſenkrechten Lappen aufrichtet. Seine Haut⸗ koͤrnchen ſind gleichartig, und es hat weder oben noch unten Zahnungen 1). 8. Ch. bifurcus Brongn. Das molukkiſche Chamaͤ— leon mit der Gabelnaſe. Daudin IV. 54. Mit plattem, halbcirkelfoͤrmigem Helm, und zwei großen, hervorſpringenden, zuſammengedruͤckten Hervorragungen uͤber die Schnauze hinaus, die, wahrſcheinlich nach den Geſchlechtern, in ihrer Länge variiren. Die Hautkoͤrnchen find gleich, und der Koͤrper dicht mit blauen Flecken beſaͤet, unten an jeder Huͤfte eine doppelte Reihe weißer ). Die ſechste und letzte Familie der Saurier iſt die der SCINCOIDEAE, an ihren kurzen Füßen, der nicht ausdehnbaren Zunge und den gleichartigen Schuppen kenntlich, welche Koͤrper und Schwanz wie Dachziegel bedecken. 19. SCINCUS Dauid. Haben vier ziemlich kurze Füße, den Körper mit dem Schwanz faſt in einer Flucht laufend, ohne Auftreibung am Hinterkopf, 1) Ich kenne den Ch. dilepis Leach oder bilobus Kuhl nicht. .) Daudin unterſcheidet dieſe Gattung noch nicht von der vorigen. V Hierher würde nun auch noch der Chamaeleo mexicanus des Her⸗ nan dez oder Cuapapalcatl gehören, den Hr. Pr. Wiegmann neuer⸗ lich (Iſis 1831, S. 291) wieder genauer beſchrieben hat. Er hat ihn Chamaeleopsis genannt, weil er zwiſchen den Agamen und Cha⸗ mäleonen in der Mitte ſteht. Ch. Hernandesü I. c. etc. Eidechſenartige Thiere. Seincus. 85 ohne Kamm oder Wamme, und ſind mit gleichartigen, glaͤnzen— den, dachziegelartigen oder wie bei den Karpfen liegenden Schup— pen bedeckt. Einige haben eine ſpindelfoͤrmige Geſtalt; andere ſind faſt cylindriſch und mehr oder minder geſtreckt, ſo daß ſie Schlangen, zumal den Blindſchleichen gleichen, mit denen ſie auch andere innere Ahnlichkeiten haben und ſie durch eine ununterbro⸗ chene Reihe von Übergaͤngen mit den Iguaniden verbinden. Übri— gens iſt ihre Zunge fleiſchig, wenig ausdehnbar und ausgeſchnit— ten, und ihre Kinnladen rund herum mit kleinen dichten Zaͤhn— chen beſetzt. Durch ihren After, ihre Ruthen, ihr Auge, ihr Ohr, gleichen fie mehr oder minder den Leguanen und den Eis dechſen; ihre Fuͤße haben freie Finger mit Krallen. Gewiſſe Gattungen haben Zaͤhne im Gaumen und Zaͤhn— chen am vorderen Rande der Ohrhaut. Unter der großen Anzahl muß man vorerſt, wegen ſeiner ſcharf ſchneidenden, etwas aufgerichteten Schnauze unterſchei⸗ den !) den 1. Se. officinalis Schn. El Adda der Araber. Lacerta Scincus L. Lac ep. I. 23. Blumenbach Abb. N. h. G. T. 87. Bruce Abyss. T. 39. Egypt. Suppl. T. 2. f. 8. Sechs bis acht Zoll lang, der Schwanz kuͤrzer als der Koͤrper; dieſer iſt ſilbergelb von Farbe, mit ſchwaͤrzlichen Quer⸗ binden; lebt in Nubien, Arabien, Abyſſinien, von wo man ihn nach Alexandrien und von da nach allen Laͤndern Europens bringt. Er weiß ſich bei Verfolgungen mit einer ganz außerordentlichen Geſchwindigkeit in den Sand einzugraben 2). Unter denen mit abgeſtumpfter Schnauze laͤßt ER 2. Sc. en bemerken, der uͤber ganz Indien verbreitet iſt. Er iſt gruͤnlich, mit einem gelblichen Streif laͤngs jeder Seite, jede Schuppe mit drei kleinen Kielen. 1) Aus dieſer Species allein bildet Hr. Fitzinger fein Geſchlecht Soeincus, die andern machen feine Mabouia aus. 2) Die Griechen nannten Scincus den Crocodilus terrestris, folg⸗ lich einen Monitor, dem fie vielerlei Tugenden beilegten; ſeit dem Mit— telalter aber verkauft man insgemein dieſe Art unter demſelben Namen 15 Eigenſchaften. Die Orientalen halten ihn fürn ein maͤchtiges Aphro⸗ iſiacum. 86 Reptilien. Seincus. Ein anderer 3. Sc. trivittatus aus dem ſuͤdlichen Afrika, um das Cap herum ſehr verbreitet, iſt braun, mit drei blaͤſſeren Linien laͤngs des Ruͤckens und Schwan⸗ zes, mit ſchwarzen Flecken dazwiſchen *). Und zumal eine große Gattung 4. Sc. cyprius Cuv. Lacerta scincoides, Aldrov. Quadr. Dig. 666. Geoffr. Deser. d. Eg. Rept. pl. III. f. 3. unter dem Namen Anolis gigantesque. f Gruͤnlich, mit glatten Schuppen, der Schwanz laͤnger als der Koͤrper; eine blaſſe Linie laͤngs jeder Seite. II. Andere Scincus, die Tiliqua Gray's, haben keine Gaumenzaͤhne. Einer derſelben 5. Sc. variegatus. Sc. ocellatus Schneider. Daudin IV. 56. ’ : Geoffr. Eg. Rept. pl. V. F. 1. unter dem Namen Anolis marbre, und beſſer Savigny ib. Suppl. pl. II. f. 7. iſt im ſuͤdlichen Europa, Sardinien, Sicilien, Agypten u. ſ. w. ſehr verbreitet. Er hat auf dem Ruͤcken, den Seiten und dem Schwanz kleine, runde, ſchwarze Flecken, jeden mit einem weißen Strich gezeichnet. Gewoͤhnlich zeigt ſich auch laͤngs jeder Seite des Ruͤckens eine blaſſe Linie. 6. Sc. terrestris. Anolis de terre et Mabouia La cep. T. XXIV. Eine der verſchiedenen Gattungen der Antillen, glatt, braͤun⸗ lichgruͤn mit ſchwaͤrzlichen, zerſtreuten Puͤnktchen auf dem Ruͤcken, 1) Hierher noch Scincus erythrocephalus Gilliams J. of nat. Sc. of Philad. I. XVIII. — Sc. bicolor Harlan ib. IV. XVIII. 1. — Sc. multiseriatus Cuv. Geoff r. Eg. Rept. IV. f. 4. unter dem Na⸗ men Anolis pave. — Ich glaube auch, wiewohl ich ihn mir nicht habe verſchaffen koͤnnen, in dieſe Abtheilung den dicken Scincus, Galleg wasp auf Jamaika genannt, bringen zu muͤſſen, Sloane II. pl. 273. f. 9. ¶ Lacerta occidua S/.) Eidechſenartige Thiere. Seincus. 87 und einem braunen, undeutlich endigenden Streif von der Schlaͤfe bis an die Schulter und weiterhin ). 7. Sc. vittatus, Voq. de Freycinet T. 42. f. 1. Obenher erdbraun, untenher blaͤulichweiß, mit gelblicher Kehle, laͤngs der Seite, faſt wie eine Binde, ſchwarz gefleckt, auch ei— nige ſchwarze Flecke auf dem Ruͤcken. Der ziemlich lange Schwanz vierkantig, mit doppelter Reihe kielfoͤrmiger Schuppen. Auf Port Jackſon. V. **8. Sc. quinquetaeniatus. Mit dreikieligen Ruͤckenſchuppen und ebenen Bauchſchuppen; der Schwanz etwas laͤnger als der Koͤrper. Auf dem Ruͤcken fünf weiße, ſchwarz geſaͤumte Laͤngsſtreifen, die mittlern und die aͤußerſten etwas breiter. Sechs Zoll lang. In Agypten und Nubien. (Lichtenſt.) 11 V. * 9. Sc. bistriatus. Spi XXVI. 1 Gruͤnlich, mit zwei gelben Streifen laͤngs der Seiten und gelbem Bauch. Braſilien. Einen Fuß lang. V. Die Molukken und Neuholland haben Gattungen aus die— ſer Abtheilung, die ſich durch ihre Dicke auszeichnen, z. B. 10. Sc. nigro-luteus Quoy et Gaimard, Freycinet T. 41. Gelb und ſchwarz gefleckt, achtzehn Zoll lang und fieben im Umfange. Mit rundem kurzem Schwanz und faſt menſchenaͤhn— lichen Fingern. Die Schuppen der Oberſeite ſind matt und rauh. Jenſeit der blauen Berge auf Neuholland 2). V. *11. Sc. Telfairii Desjardins. Mit ununterſchiedenem Kopf und ſehr langem Schwanz. 1) Die Abbildung Lacepede's iſt gut, außer daß der Schwanz zu kurz iſt, da er dem Thier abgebrochen geweſen, wie bei allen Ei— dechſen haͤufig vorkommt. [Hr. Desjar dins glaubt, es koͤnne auch fein dadurch verſtuͤmmelter Sc. Bojerii ſeyn.] 2) Hierher noch Lac. scincoides White 242. — Scincus cro- taphomelas Per. et Lesueur etc. [und Cyclodus flavogularis Wagl. Ic. Amph. T. VI. Fußlang, gelb, oben mit ſchwarzen Querbinden ꝛc.] NB. Ich habe nur ſehr wenige Species Scincus nennen koͤnnen, weil ſie bei den Schriftſtellern ſo ſchlecht charakteriſirt ſind, daß es mir aſt unmoglich iſt, mit irgend einiger Gewißheit die Synonymie anzu: geben. Dieſes Geſchlecht bedarf am meiſten einer Monographie. 88 Reptilien. Seincus. Obenher blaͤulichgrau. Auf den kleinen Inſeln bei St. Mau⸗ rice. Koͤrper 5 Zoll, Schwanz 8 Zoll lang. V. * 12. Sc. Bojerii Desj. Geſtreckt, mit kleinen Fuͤßchen und ſehr langem Schwanz, obenher kupferfarbig, eine breite, ſchwarze, weiß eingefaßte Binde laͤngs jeder Seite. In Feldern auf der Inſel St. Maurice. V. **13, Sc. Boutonii Des). Mit dreieckigem, unterſchiedenem Kopf und fadenfoͤrmigen ungleichlangen Fingern. Obenher tief indigoblau mit zwei Laͤngs— reihen kleiner, weißer Flecken; die Finger ſchwarz. Auf St. Maurice. V. **14, Sc. smaragdinus Less. Grasgruͤn, am Nacken und Bauche blau. V. III. SEPS Daud. 1). Unterſcheidet ſich von den Scincus bloß durch den noch mehr geſtreckten Koͤrper, ganz dem einer Blindſchleiche aͤhnlich, und durch ihre noch kleineren Fuͤße, deren beide Paar weiter von einander entfernt ſind. Ihre Lungen fangen an, Ungleichheit zu zeigen. Man hat eine Gattung 15. S. (S.) seincoides Cuv. mit fuͤnf Fingern, wovon die hinteren ungleich ſind. Eine andere 16. S. (S.) serpens. Anguis quadrupes Linn. Lacerta Serpens @mel. Bloch Berl. nat. Fr. II. T. 2. hat fünf faſt gleiche und kurze Finger [ſehr klein und. weit von einander entfernt. Wurmfoͤrmig, ſilbergrau, mit vielen braunen Laͤngsſtreifen und ſtumpfem Schwanz]. In Oſtindien 2). 1) Seps oder Chalcis waren bei den Alten die Namen eines Thieres, welches die Einen wie eine Eidechſe, die Andern wie eine Schlange darſtellen. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ſie den dreifingeri— gen Seps Italiens und Griechenlands damit bezeichneten. Seps kommt von Tyre, verderben. 2) Gray macht daraus ſein Geſchlecht Lygoso ma. Fitzinger läßt fie unter feinen Mabuia oder Scinken ohne Gaumenzaͤhne. Eidechſenartige Thiere. Seps. 89 17. S. (S.) Peronii. Tetradactylus decresiensis Peron. Mit vier Fingern, wovon die hinteren ungleich find 1). 18. S. (S.) decresiensis. Tridactylus decresiensis Peron. Mit drei Fingern, Übrigens dem vorigen ſehr ähnlich. Beide kommen von der Inſel Decres, und find lebendiggebaͤrend. 19. S. (S.) chaleidica. Cecella oder Cicigna in Italien. Lacerta Chalcides Linn. hat drei ſehr kurze Finger und ſehr kleine Fuͤße, und iſt grau, mit vier braunen Laͤngsſtreifen, zwei zu jeder Seite des Ruͤckens. Auch ſie iſt lebendiggebaͤrend, bewegt ſich aͤußerſt ſchnell ohne ſich der Fuͤße zu bedienen, lebt auf Wieſen, naͤhrt ſich von Spinnen, kleinen Schnecken u. ſ. w. ?). C. Die Ruͤckenſtreifen erſcheinen goldig; die vorderen Fuͤße ſind kuͤrzer, und alle Zehen haben ſpitze Krallen. V. Suͤd⸗Frankreich hat eine ſehr aͤhnliche, aber mit acht bis neun braunen, in gleichen Entfernungen ſtehenden Streifen: 20. S. (S.) striatus. Zygnis striata Fitzinger. Man koͤnnte von den andern eine Art ganz abſondern, 21. S. (S.) anguineus ). Monodactylus anguineus Merrem. Lacerta monodactyla La cep. Ann. Mus. II. LIX. 2. Vosma er Monogr. 1774. f. 1. unter dem Namen [Slang- Hagedis] Schlaͤngeneidechſe. [Seba II. T. LXXVIII. f. 7. 8.] Lacerta anguina L. deren Schuppen ſaͤmmtlich gekielt und zugeſpitzt ſind, und faſt quirlfoͤrmig ſtehen. Die Fuͤße dieſes Thieres ſind ungetheilte kleine Stielchen. Sie lebt in der Gegend des Vorgebirges der guten Hoffnung [ift etwa anderthalb Fuß lang, und hat zwölf Schilder auf dem Kopfe]. 1) Für dieſe Gattung behält Hr. Fitzinger den Geſchlechtsna— men Seps. 2) Merrem im Gegentheil hatte ſein Geſchlecht Seps aus dieſer allein gemacht. Fitzinger nennt fie jetzt nach Oken Z y gnis, und fügt den tridactylus der Inſel Decres von Peron dazu, der ſich weit mehr dem tetradactylus derſelben Inſel zur Seite ſtellt. *) Chamaesaura [Schneider und Fitzinger!. C. 90 Reptilien. Bipes, 20. BIPES Lacey. bilden ein kleines Geſchlecht, welches ſich von den Seps nur da— durch unterſcheidet, daß ihm gaͤnzlich die Vorderfüße fehlen, da er nur Schulterblätter und Schluͤſſelbeine unter der Haut ver— borgen hat, und Hinterfuͤße allein ſichtbar ſind. Von hier iſt nur noch ein Schritt zu den Blindſchleichen. Einige haben eine Porenreihe vor dem After 1), und einen davon, den der verſtorbene Péron aus Neuholland mitgebracht, habe ich anatomirt, naͤmlich den 1. B. lepidopus. Lac ep. Ann. du Mus. T. IV. pl. LV. welcher gekielte Ruͤckenſchuppen und einen Schwanz zweimal ſo lang als den Körper hat ?). Seine Füße zeigen ſich aͤußerlich nur als zwei kleine laͤngliche und ſchuppige Platten; bei der Zerlegung findet man aber ein femur, tibia und fibula, und vier ossa me- tatarsi, welche Finger, aber ohne Phalangen, bilden. Eine von beiden Lungen iſt um die Haͤlfte kleiner als die andere. Er lebt im Schlamm. Anderen fehlt dieſe Porenreihe. A Es giebt davon eine kleine, ſchon ſeit lange befchriebene Gattung ö 2. B. anguineus. Anguis bipes Linn. [Mus. Ad. Frid, t. 28. f. 3.] Lacerta bipes Gm. Seba LXXXI. 3. vom Cap, bei der jeder Fuß in zwei ungleiche Finger endiget. C. Es iſt ein zartes, ſilbergrau und braungeſtreiftes, an Groͤße einem Regenwurm gleichendes Thier 3). 1) Sie bilden das Geſchlecht Pygo pus Merrem's. 2) Die Lace pede'ſche Figur iſt nach einem Individuum gemacht, deſſen Schwanz zerbrochen und wieder reproducirt war. überhaupt kann man ſich bei dieſer ganzen Claſſe ſehr leicht uͤber die verhaͤltniß⸗ maͤßige Laͤnge des Schwanzes taͤuſchen. 3) Dieſes iſt das Geſchlecht Bipes Merrem's oder Scelo- tes Fitzinger's. Der Seps Gronovii oder Monodactylus Daudin's, aus welchem Mer rem fein Geſchlecht Pygodactylus gemacht hat, war nur ein ſchlecht conſervirtes Exemplar von jenem, muß alſo geſtri⸗ chen werden, wie Merrem ſelbſt ſchon vermuthete. Die Seps sexli- nr Harlan Soc. n. Phi. IV. T. 18. f. 2, ift nur eine Varietaͤt avon. Eidechſenartige Thiere. Chaleides. 91 Braſilien erzeugt: | 3. B. cariococcus. Pygopus striatus Spie XXVIII. 1. und cariococca Spix XXVIII. 2. [das junge Thier!) Groͤßer, mit ungetheilten Fuͤßen, wie die des lepidopus, aber ſpitzer, und mit ganz glatten Schuppen. Er iſt ee mit vier ſchwaͤrzlichen Laͤngslinien !). Dieſes iſt der Seps fragilis Raddi ( Memorie della She Italiana T. XVIII.), der fo zerbrechlich iſt, daß er ſchon mit ei⸗ nem Stock beruͤhrt oder in die Hand genommen, zerfaͤllt. V. 21. CHALCIDES Daudin. Sind, wie die Seps, ſehr geſtreckte, ſchlangenaͤhnliche Ei- dechſen, aber ihre Schuppen, ſtatt dachziegelfoͤrmig zu liegen, ſind rechtwinkelig, und bilden, wie die der Schwänze der gemeinen Ei: dechſen, Querbinden, die ſich einander nicht decken. Die einen haben eine Furche zu jeder Seite des Rumpfes, und die Paukenhoͤhle iſt noch voͤllig ſichtbar. Sie ſchließen ſich an die Cordylus, wie die Seps an die Scincus, und führen in mehrerer Hinſicht zu den Sheltopuſik und Ophisaurus, 1. Ch. Seps. Lacerta Seps L. Mit fuͤnf Fingern; aus Oſtindien. 2. Ch. tetradactylus. N Lacerta tetradactyla La cep. Ann. Mus. II. 59. 2 2). Mit vier Fingern. Andere haben ein verborgenes Paukenfell, und fuͤhren direct zu den Bimanen und von da zu den Amphisbaͤnen. Es giebt welche mit fünf Fingern ). Eine andere * 3. Ch. imbricatus. Heterodactylus imbricatus Spi XXVII. 1. in Braſilien, mit vier vorn und fuͤnf hinten. 1) Der Pyg. striatus Spiæ XXVIII. 1. ſcheint mir nur der junge. 2) Dieſes ift das Geſchlecht Tetra dactylus Merr. oder Sau- rophis Fitzinger. 3) Dieſe bildet Fitzin er's Geſchlecht Chalcides. 92... Reptilien. Chirotes. Und noch eine mit vier an allen Gliedmaßen ). Ja noch eine Gattung mit fuͤnf Fingern vorn und dreien hinten, die auf kleine, ſo undeutliche Knoͤtchen reducirt ſind, daß man bald das Thier fuͤr eine Art mit drei Fingern, bald mit nur einem angeſehen hat 2). Sie lebt in Guiana. 22. CHIROTES. Bimane. Sie gleichen den Chaleiden in Hinſicht der gequirlten Schup— pen, und noch mehr den Amphisbaͤnen in der ſtumpfen Form ih— res Kopfs; von den erſteren unterſcheiden ſie ſich aber durch den Mangel der Hinterfuͤße, und von den zweiten, weil ſie wirklich noch Vorderfuͤße haben. 8 Man kennt nur einen einzigen aus Mexiko. Ch. canaliculatus. Bimane cannele. Bipede cannele Lacep. Chamaesaura propus Schn. Lacerta lumbricoides Shaw. Lacep.]. 41. Hat zwei kurze Füße, jeden mit vier Fingern, mit der Spur eines fuͤnften, die innerlich ziemlich vollſtaͤndig organiſirt ſind, denn ſie finden ſich an Schulterblaͤtter, Schluͤſſelbeine und ein kleines Bruſtbein geheftet; aber der Kopf, die Wirbel, und mit einem Worte das ganze uͤbrige Skelet, gleicht dem der Am— phisbaͤnen. Dieſes Thier iſt acht bis zehn Zoll lang und von der Dicke eines kleinen Fingers, fleiſchfarb, mit ungefaͤhr zweihundert und zwanzig Halbringen auf dem Ruͤcken und eben ſo viel unter dem Bauche beſetzt, die auf einander ſtoßen, indem ſie an den Seiten alterniren. Man findet ihn in Mexiko, wo er von Inſecten lebt. Seine wenig ausdehnbare Zunge endiget in zwei kleine hornige Spitzen; ſein Auge iſt ſehr klein; das Paukenfell von der Haut bedeckt, und aͤußerlich unſichtbar. Vor dem After ſtehen zwei Reihen Poren. Ich habe nur eine große Lunge und die 1) Dieſe iſt das Geſchlecht Brachy pus Fitzinger's. 2) In der erſteren Norausſetzung iſt es die Chalcide La cep. pl. 32. Die Chamaesaura Cophias Schneider, das Geſchlecht Chalcis Merrem und Cophias Fitzinger. In der zweiten Hypotheſe die Chalcide monodactyle Dau d. oder das Geſchlecht Co lo bus Merrem. Aber alle dieſe Geſchlechter reduciren ſich auf eine einzige Species. Eidechſenartige Thiere. Chirotes. 93 Spur einer kleinen bei ihm gefunden, wie bei den meiſten Schlangen ). 1) Die Staͤmme, welche dieſe Ordnung der Saurier beſchließen, ſtellen ſich auf verſchiedene Weiſe zwiſchen die gewoͤhnlichen Saurier und die Staͤmme, welche man an die Spitze der Ordnung der Ophidier ſtellt, ſo daß mehrere Naturforſcher gegenwaͤrtig der Meinung ſind, daß man dieſe beiden Ordnungen gar nicht mehr trennen duͤrfe, oder daß ſie nur eine einzige daraus bilden, welche einerſeits die Saurier mit Ausnahme der Crocodile, andrerſeits die Ophidier aus der Familie der Blindſchlei— chen begreift; es exiſtiren aber unter den Verſteinerungen der aͤlteren Kalkformationen zwei noch viel außerordentlichere Thiergeſchlechter, wel— che, mit einem Kopf und Rumpf der Saurier, Fuͤße an kurzen Glied— maßen, aus einer Menge kleiner Gelenke, in eine Art Ruder oder Floſſe vereinigt, tragen, die den vorderen Gliedmaßen oder Ruder— floßen der Cetaceen gleichen. Das eine dieſer Geſchlechter, Ichthyosaurus, hatte einen gro⸗ ßen Kopf auf ziemlich kurzem Halſe, ungeheure Augen, einen maͤßigen Schwanz und eine vorgezogene Schnauze mit kegelfoͤrmigen Zaͤhnen, die in einer Rinne angeheftet waren. Man hal deren in England, Frank— reich und Deutſchland von verſchiedenen Gattungen entdeckt, deren ei— nige ſehr groß geweſen. Das andere, Plesiosaurus, hatte einen kleinen Kopf an einem langen Schlangenhalſe, der aus mehr Nackenwirbeln beſteht, als an ir— gend einem andern Thiere bekannt ſind. Sein Schwanz war kurz; auch von dieſem hat man Truͤmmer auf dem Feſtlande entdeckt *). Dieſe beiden Geſchlechter, deren Kenntniß man großentheils den Herren Home, Conybeare, Buckland ıc. verdankt, bewohnten das Meer. Sie muͤſſen eine ſehr wohl unterſchiedene Familie bilden; was man jedoch von ihrer Oſteologie kennt, naͤhert ſie am meiſten der Mehrzahl der gewoͤhnlichen Saurier als den Crocodilen, zu denen ſie Hr. Fitzinger in feiner Familie Loricata bringt; er thut dieſes um ſo willkuͤrlicher, als man bis jetzt weder ihre Schuppen noch ihre Zunge, die beiden charakteriſtiſchen Merkmale dieſer Loricaten, kennt. C. 1 ch finde deren feit längerer Zeit ſchon alljaͤhrlich bei Jena, leider immer nur ſehr fragmentariſch. V. Dritte Ordnung der Reptilien. OPHIDIL*) oder SERPENTES. Schlangen. Sind Reptilien ohne Fuͤße, und folglich diejenigen, welche am meiſten den Namen kriechender Thiere verdienen. Ihr, ſehr ver— laͤngerter, Koͤrper bewegt ſich mittelſt der Kruͤmmungen fort, die er auf dem Boden macht. Man hat ſie in drei Familien zu theilen. Die erſte, oder die der Schleich er), hat noch den knoͤchernen Kopf, die Zaͤhne und die Zunge den Seps aͤhnlich; ihr Auge iſt mit drei Augenlidern verſehen u. ſ. w. Es ſind gleichſam Seps ohne Fuͤße. Sie bildeten ſaͤmmtlich das [linneifhe] Geſchlecht: ö 1. ANGUIS I. Außerlich durch dachziegelartige Schuppen charakteriſirt, die fi) vollkommen decken. Man hat aus ihnen vier Untergeſchlech— ter gebildet, von denen die drei erſten noch unter der Haut Schul terknochen und Becken beſitzen. I. PSEUDOPUS Merrem. Scheltopuſik. Sie haben ein aͤußerlich ſichtbares Paukenfell und zu jeder Seite des Afters eine kleine Hervorragung 5), in der ſich ein kleiner, dem femur analoger Knochen befindet, der ſich an ein 1) Von oyıs, Schlange. 5 | 2) Anguis, der generifche Name der Schlangen im Lateinifchen. 3) Pseudopus (unaͤchter Fuß). Ich habe fo wenig wie Herr Schneider am Ende dieſer hoͤchſt kleinen Fußſpur einen Spalt fin— den koͤnnen. [Wagler will aber wiederum an einem Exemplar aus Dalmatien etwas der Art gefunden haben.] 5 Schlangen. Ophis aurus. 9⁵ wirkliches, unter der Haut verborgenes Becken heftet. Was die vordere Extremitaͤt betrifft, ſo zeigt ſie ſich kaum aͤußerlich, durch eine ſchwer zu bemerkende Falte und ohne innerlichen humerus. Eine von beiden Lungen iſt um ein Viertel kleiner als die andere. Die Schuppen ſind dick, viereckig, zur Haͤlfte uͤber einander lie— gend, und es finden ſich zwiſchen denen des Ruͤckens und des Bauches kleinere, die längs jeder Seite (bis an die Füßchen] eine Rinne bilden. Pallas hat eine Gattung bekannt gemacht, 1. A. (Ps.) Pallasii Cw. Der Scheltopuſik. Lacerta apoda Pall. Nov. Comm. Petr. XIX. t. 9. f. 1. [Chamaesaura Apus Schn.] Wag. Ic. Amph. T. XIV. [Pseudopus Oppelii Fitz.] aus dem ſuͤdlichen Rußland, aber auch in Ungarn und Dalma⸗ tien zu finden, ein bis zwei Fuß lang, mit glatten 1 pen, die des Schwanzes gekielt. Er iſt rothbraun, untenher blaͤſſer, einer Schlange ice die Schuppen knochenhart. Herr d'Urville hat im [indifchen] Archipel einen 1 5 entdeckt, 2. A. (Ps.) Durvillii Cuv. deſſen Ruͤckenſchuppen rauh und gekielt wie die des Schwanzes ſind. Ein ihnen naheſtehendes Untergeſchlecht, II. OPHISAURUS i), unterfcheidet ſich von den Scheltopuſik's nur dadurch, daß es gar keine aͤußere Spur von hinteren Extremitaͤten zeigt; aber man ſieht noch das Paukenfell, und die Seitenſchuppen bilden auch eine Laͤngsfurche; die kleinere Lunge betraͤgt ein Drittel der größeren. Die feit laͤngſter Zeit bekannte Gattung 3. A. (O.) ventralis. Anguis ventralis L. Cates by II. 59. iſt gemein im Suͤden der nordamerikaniſchen Freiſtaaten. Ihre Farbe iſt gruͤngelblich, obenher ſchwarz gefleckt. Ihr Schwanz 1 Von opties, Schlange und oaveos Eidechſe. 96 Reptilien. Anguis. ift länger als der Körper, fie bricht fo leicht von einander, daß man ſie Glasſchlange genannt hat !). III. ANGUIS Cuv. Eigentliche Blind ſchleichen. Haben gleichfalls keine aͤußerlich ſichtbare Spur von Extre⸗ mitaͤten; ſelbſt ihr Paukenfell iſt unter der Haut verborgen; ihre Marillarzähne find hakenfoͤrmig und zuſammengedruͤckt, am Gau— men fehlen ſie ihnen. Ihr Koͤrper iſt mit dachziegelartigen Schup⸗ pen umgeben, ohne Seitenfalte. Die eine Lunge iſt um die Haͤlfte kleiner als die andere. Wir beſitzen eine durch ganz Europa ſehr gemeine Gattung 4. A. fragilis J. Blindſchleiche. La cep. II. XIX. 1. mit ſehr glatten, glaͤnzenden, obenher Eger unten ſchwaͤrz⸗ lichen Schuppen und mit drei ſchwarzen Streifen uͤber dem Ruͤ— cken, die ſich mit dem Alter in mehrere Punktreihen umaͤndern und endlich ganz verlieren. Ihr Schwanz iſt von der Laͤnge des Koͤrpers. Das Thier erreicht die Länge von einem Fuß und et— was druͤber, lebt von Regenwuͤrmern, Inſecten, und gebiert le— bendige Junge 2). Dieſe drei Untergeſchlechter beſitzen noch ein unvollkomme— nes Becken, ein kleines Bruſtbein, ein Schulterblatt und ein Schluͤſſelbein, ſaͤmmtlich unter der Haut verborgen. Die Abweſenheit aller dieſer Knochentheile noͤthiget auch das Untergeſchlecht beſonders aufzuſtellen, was ich IV. ACONTIAS >) nenne, und was im Bau des Kopfs und der Augenlider den vos rigen gleicht, wo aber kein Bruſtbein noch irgend eine Spur von 1) Ophisaurus punctatus; Ophis. striatulus Cuv., zwei neue Gat— tungen. 2) Der Anguis Erix L. iſt nur eine junge gemeine Blindſchleiche, bei der die Ruͤckenlinien deutlicher find; und der Anguis clivicus, wor⸗ aus Daudin einen Erix macht, ohne daß man weiß warum, iſt eine alte gemeine Blindſchleiche mit abgebrochenem Schwanz. Man erwaͤhnt ihrer nur nach Gronov, der den Coluber Gesner's citirt. Dieſer Coluber iſt aber entſchieden eine alte gemeine Blindſchleiche. C. — Auch Sturm bildet (Fauna III. 3.) junge gemeine Blinde ſchleichen unter dem Namen A. lineatus Laur. ab; man kann traͤch⸗ tige Alte ſehr leicht gebaͤren laſſen, wenn man fie in ein Glas ein: ſperrt. V. 3) Acontias, Wurfſpieß, der griechiſche Name einer Schlange, von der man glaubte, daß ſie wie ein Pfeil auf die DEE ſchieße, a von dxovridw, jaculor. Schlangen. Anguis. 97 Becken oder Schulterknochen vorhanden iſt; die vorderen Rippen vereinigen ſich unten am Rumpf durch knorpelige Verlaͤngerungen mit einander. Ich habe nur eine Lunge von mittelmaͤßiger Groͤße und eine ſehr kleine gefunden. Ihre Zaͤhne ſind klein und kegelfoͤrmig; ich glaube einige am Gaumen bemerkt zu haben. Man erkennt ſie ſehr leicht an ihrer Schnauze, die wie in eine Art Maske eingeſchloſſen iſt. Die bekannte Gattung 6. A. (A.) Meleagris L. Seba II. 21. 45). kommt vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Sie gleicht unſe— rer Blindſchleiche, aber ihr ſtumpfer Schwanz iſt ſehr viel kuͤrzer. Auf ihrem Ruͤcken finden ſich acht Laͤngsreihen brauner Flecken [doch giebt es auch ungefleckte Exemplarel. Daſſelbe Land erzeugt auch noch andere Gattungen; darunter 7. A. (A.) coecus. welche voͤllig blind iſt. C. Nach Herrn Boie“) waͤre ſie in Neuholland zu Hauſe, von der Dicke einer Rabenfeder, gelblichweiß, ohne Augen, aber mit deutlichen Naſenloͤchern. V. Die zweite Familie, die der eigentlichen Schlangen. Iſt die bei weitem reichſte und begreift die Geſchlechter ohne Bruſtbein und Schulter; aber die Rippen umgeben noch einen großen Theil des Umfanges des Rumpfs, und die Wirbel— koͤrper articuliren noch mit einer converen Fläche in eine concave der folgenden. Es fehlt das dritte Augenlid und das Pauken— fell; aber das Ohrknoͤchelchen exiſtirt unter der Haut, und ſein Griffel erſtreckt ſich hinter den Paukenknochen. Mehrere haben 1) Daudin hat auch einen Erix aus dem Anguis Meleagris ge⸗ macht, aber ohne allen Grund, denn die unteren Schuppen ſind nicht größer wie die übrigen. Ich habe mich durch die Zergliederung uͤber— zeugt, daß dieſe Schlange kein Bruſtbein hat, wie Oppel von ihr annimmt. *) Iſis 1828, p. 511. Ich benutze den ganzen reichhaltigen Auf— 1 das Folgende. 5 V. 98 Reptilien. Amphisbaena. noch unter der Haut eine Spur von hinteren Gliedmaßen, die ſogar bei einigen aͤußerlich ihre Extremitaͤt in n Geſtalt eines klei⸗ nen Hakens zeigt 1). Wir theilen ſie in zwei Abtheilungen. A. Die der Doppellaͤufer ’ hat noch die Unterkinnlade wie alle bisherigen Saurier an einen, unmittelbar am Schaͤdel eingelenkten, Paukenknochen geheftet, die beiden Aſte dieſer Kinnlade nach vorn vereinigt, und die der Ober— kinnlade am Schädel und am Zwiſchenkiefer befeſtigt, welches macht, daß ſich ihre Kehle nicht ſo weit ausdehnen kann wie bei denen der folgenden Ordnung, und daß ihr Kopf in einer Flucht mit dem Körper läuft, wodurch fie in den Stand geſetzt werden, ſich gleich gut in zweierlei Richtung zu bewegen. Das Knochen— geruͤſt der Augenhoͤhle iſt nach hinten unvollſtaͤndig, und ihr Auge ſehr klein; uͤbrigens ſind ſie mit Schuppen bedeckt, der After ſteht nahe am Ende des Koͤrpers, die Luftroͤhre iſt lang, und das Herz liegt ſehr weit hinten. Man kennt keine giftigen unter ihnen. Es giebt zwei Geſchlechter, wovon das eine ſich an die Chalciden und Bimanen, das andere an die Blindſchleichen und die Acontias ſchließt. 2. AMPHISBAENA 2) I. Doppelläufer. Haben den geſammten Körper mit Ringen vierediger Schup— pen umgeben, wie die Chalcides und Chirotes unter den Sau— riern, eine Porenreihe vor dem After, [fcharfe] kegelfoͤrmige Zähne in geringer Zahl und nur in den Kinnladen, keine im Gaumen. Es exiſtirt nur eine Lunge. Man kennt ſeit langen Zeiten ſchon zwei Arten. *1. A. alba L. La cep. II. XXI. 1. Scheuchzer phys. sacr. T. 652. f. 1. Mit 220 — 234 Bauchringen und 18 — 24 Schwanzrin⸗ gen; ſchmuzigweiß, ins Gelbliche; etwa zwanzig Zoll lang und daumendick. Zumal in Surinam. V. — — 7 1) ©. die Abhandlung von Mayer [über die hinteren Extremitaͤ⸗ ten der Schlangen ꝛc.] im XII. Bande der Verhandlungen der k. k. A. d. Naturforſcher. 2) Amphisbaena, von augıs und Gals: was in zweierlei Rich⸗ tungen laͤuft. Die Alten glaubten, ſie haͤtten zwei Koͤpfe. Dieſer Name iſt faͤlſchlich auf amerikaniſche Arten angewendet worden, die die Alten nicht haben kennen koͤnnen. Schlangen. Typhlops. 99 2. A. fuliginosa L. Seba II. XVIII. 2. C. 3. und LXXIII. 4. Schwarzbraun, weiß geſcheckt; ſonſt der vorigen 15 und in gleichem Vaterlande. Beide aus Suͤdamerika. Sie leben von Inſecten 18 halten ſich oft in Ameiſenhaufen auf, weshalb das Volk geglaubt hat, daß ſie die großen Ameiſen ernaͤhrten. Dieſe Doppellaͤufer ſind eierlegend. *3. A. flavescens. Pr. Max 9. Lieferung. Wagler Ic. Amph. XVI. 1. Gelb, 8 8 ins Braune; glaͤnzend; Kopf und Bauch blaͤulichweiß; 222 — 224 Bauchringe, 14 Schwanzringe, N Poren über dem After. 21 Zoll lang. Braſilien. *4. A. coeca. Auf Martinique; gaͤnzlich blind 1). II. Die LEPOSTERNON Spix, find Amphisbaͤnen, deren Rumpf am Vordertheil unten eine Ver: ſammlung mehrerer Schilder zeigt, die die Reihe der Ringe un— terbrechen. Sie haben keine Poren vor dem After. Ihr Kopf iſt kurz [und kegelfoͤrmig!; ihre Schnauze etwas vorgeſtreckt. *5. A. (L.) punctata Pr. Mar ). Leposternon microcephalus Spiæ T. VI. f. 2. Pr. Max Abb. IX. Lieferung 1. Tafel. Wager Ic. Amph. XVI. 2. Blaßblaͤulich mit feinen braͤunlichen, erhabenen 1 1 in Reihen. 16 Zoll lang. Braſilien. V. 3. TYPHLOPS 2). Blindſchlange. Ihr Körper iſt mit kleinen dachziegelartigen Schuppen be— deckt wie der der Blindſchleichen, zu denen man ſie lange Zeit 1) Wäre am Ende A. vermicularis Spir XXV. 2.2. Er ſagt: Oculi vix conspicui; ich ſehe ganz und gar keine. Er bedient ſich des naͤmlichen Ausdrucks bei ſeiner A. oxyura. C. *) Amph. punctata Bell, 0 Zool. Journ. X. p. 237. aus Cuba, iſt ein anderes Thier. 2) Topkoy, rupkıym, blind, waren die Namen der Blindſchleiche bei den Griechen; Spir hat dieſen Namen in e veraͤndert. 100 Reptilien. Typhlops. verſetzte; ihre Schnauze iſt vorgeſtreckt, mit Schildern bedeckt ), die Zunge ziemlich lang und gegabelt, das Auge wie ein durch die Haut kaum erkennbarer Punkt, der After faſt ganz am Ende des Koͤrpers. Die eine Lunge iſt viermal groͤßer als die andere. Es ſind kleine, auf den erſten Blick wie Regenwuͤrmer ausſe⸗ hende Schlangen; man findet Arten derſelben in den heißen Laͤn— dern beider Welten. Einige, z. B. 1. T. braminus Cu. N Russell Serp. of Cor. XIII. Rondos Tolaloopam. Eryx braminus Daud. Tortrix Russelii Merrem. haben den ſtumpfen Kopf in einer Flucht mit dem Körper lau— fend. Sie gleichen dünnen Bindfaͤden. [Milchweiß, wie mit ſchwarzen Pünktchen gepudert.] Die meiſten aber 2) haben eine platte, ſtumpfe Schnauze, vorn mit mehreren Schildern beſetzt, z. 2. T. septemstriatus. Anguis septemstriatus Schn. [Hist. Amph. II. p. 341.] Strohgelb, mit runden, in der Mitte mit einem ſchwarz— braunen Punkte verſehenen Schuppen, die ſieben braune Laͤngs— ſtreifen zeichnen, außerdem noch auf jeder Seite eine undeutliche. Der Schwanz iſt dicker als der Kopf, auf der Unterſeite mit zwoͤlf Reihen Querſchuppen beſetzt und in einen ſtumpfen Sta— chel endigend. V. Bei einer dritten Gruppe iſt die Spitze der Schnauze vorn mit einem einzigen breiten Schilde beſetzt, deſſen vorderer Rand etwas ſchneidend iſt 5). B. *3. T. lumbricalis. [Anilios auf Cypern.] Anguis lumbricalis L. 5 1) Ich habe bei denen, die ich unterſucht, keine Zaͤhne finden nnen. 2) 3. B. a) Anguis reticulatus Scheuchz. phys. sacra T. DCCXLVII. 4. ſweiß, wie mit lauter kleinen ſchwarzen Rhomben ge: würfelt]. b) Typhlops undecimstriatus Cuv. — T. cinereus Schn. — c) T. crocatus id. — T. leucorrhous Oppel etc. Seba I. VI. 4. find Gattungen dieſer Unterabtheilung. . 3) T. albifrons Oppel. — Übrigens haben die Autoren hier, wie bei allen Geſchlechtern, deren Gattungen ſich ſehr aͤhnlich ſehen, die verſchiedenen Typhlops nicht gut unterſchieden, und dieſes Geſchlecht verdiente eine Monographie. Wir kennen an zwanzig Species. Schlangen. Typhlops. 101 Lacep. II. T. 20, Brown Jam. XLIV. 1. Amphisbaena subargentea. ] Seba I. LXXXVI 2. Silberweiß, glaͤnzend, ganz cylindriſch, wird vielleicht bis eis nen Fuß lang und zwei Linien dick. In der ganzen waͤrmeren alten Welt. 4 V. Endlich giebt es noch eine vierte Gruppe, bei der ſich die Schnauze in einen kleinen kegelfoͤrmigen Ruͤſſel endigt, und die gaͤnzlich blind ſind. Ihr hinteres Ende iſt in ein eifoͤrmiges, hornartiges Schild gehuͤllt. 4. T. philippinus Cv. Acht Zoll lang, ſchwaͤrzlich !). Die andere Abtheilung, die der eigentlich ſogenannten Schlangen, hat das Os tympani, oder den Stiel der Un— terkinnlade beweglich, und wiederum faſt immer an einen anderen Knochen, dem Zitzenknochen analog, mittels Muskeln und Baͤn— dern, die ihm Beweglichkeit geſtatten, an den Schaͤdel geheftet; die Aſte dieſer Kinnladen ſind gleichfalls mit einander vereinigt, und die der Oberkinnlade haͤngen nur durch Baͤnder mit dem Zwiſchenkiefer zuſammen, ſo daß ſie ſich mehr oder minder von einander begeben koͤnnen, wodurch dieſe Thiere die Faͤhigkeit er— halten, ihre Kehle ſo ſtark auszudehnen, daß ſie im Stande ſind, Koͤrper, viel dicker als ſie ſelbſt ſind, zu verſchlingen. Ihre Gaumenboͤgen nehmen an dieſer Beweglichkeit Theil und ſind mit ſcharfen, ruͤckwaͤrtsgekruͤmmten Zaͤhnen bewaffnet, welches den beſtaͤndigſten und ausgezeichnetſten Charakter dieſer Abtheilung ausmacht. Ihre Luftroͤhre iſt ſehr lang; ihr Herz ſteht ſehr weit nach hinten; die meiſten haben nur eine große Lunge mit einer kleinen Spur einer zweiten. Dieſe Schlangen theilen ſich in giftige und giftloſe, und erſtere wieder in Giftſchlangen mit mehreren Manillarzaͤhnen und in Giftſchlangen mit iſolirten Giftzaͤhnen. Bei den nicht giftigen find die Aſte der oberen Kinnlade, ſo wie die der unteren und der der Gaumenknochen, ihrer ganzen Laͤnge nach mit feſtſitzenden undurchbohrten Zaͤhnen beſetzt; ſie haben daher im Obertheil des Rachens vier faſt gleiche Reihen Zaͤhne, und im Untertheil zwei ?). 1) Der Typhlops oxyrhynchus Schn. wird ihm ſehr nahe ſtehen. 2) Die gewoͤhnliche Meinung iſt, daß keine Schlange ohne durch— bohrte Giftzähne am vorderen Ende der Kinnladen, giftig ſey; ich habe 102 Reptilien. IIysia. Diejenigen unter ihnen, bei welchen die Zitzenknochen im Schaͤdel ſtehen, die Augenhoͤhle nach hinten unvollſtaͤndig, und die Zunge kurz und dick iſt, gleichen noch ſehr den Doppellaͤufern in Hinſicht der cylindriſchen Geſtalt ihres Kopfes und Leibes, und wurden auch vormals, wegen ihrer kleinen Scheſppen, mit den Blindſchleichen verbunden. Dieſe letzteren heißen: 4. ILYSIA Fitzinger. TORTRIX Oypel 1). Koller. Unterfcheiden ſich noch außerdem, ſelbſt äußerlich, von den Blindſchleichen, daß die Schuppen der Bauch- und Unterſchwanz⸗ reihe etwas groͤßer als die andern ſind, und daß ihr Schwanz außerordentlich kurz iſt. Sie haben nur eine Lunge. Die, welche man kennt, find in Amerika zu Hauſe; die bes kannteſte wird ſeyn: 1. I. Scytale. Le Ruban. Anguis Scytale L. Tortrix Scytale. Seba II. XX. 3. [beſſer II. LXXIII. 3.] [Wagler Ic. Amph. T. V. f. 2.] aber einigen Grund, hieran zu zweifeln. Alle haben eine, oft ſehr dicke, Marillardruͤſe; ihre hinteren Backenzaͤhne zeigen oft eine Rinne, die ſehr gut einen Saft fortleiten koͤnnte. So viel iſt gewiß, daß mehrere Schlangen, deren Hinterzaͤhne ſehr groß ſind, in ihrem Vaterlande fuͤr außerordentlich giftig gehalten werden, und daß die Verſuche Lalande's und Leſchenault's ſolches zu beſtaͤtigen ſcheinen; es waͤre daher zu wuͤnſchen, daß man ſie wiederholte. C. Was dieſe Beſorgniß in Betreff der Rieſenſchlangen, von deren gif⸗ tigem Biß auch manche aͤltere Reiſebeſchreiber erzaͤhlen, betrifft, ſo kann ich aus einer eigenen Erfahrung wenigſtens die Unſchaͤdlichkeit des Biſ— ſes der Rieſenſchlangen hier anfuͤhren. Im Herbſte des Jahres 1830 begegnete es mir, daß eine große Python Tigris, deren Zaͤhne ich bei eben geoͤffnetem Rachen unterſuchen wollte, zuſchnappte, und meinem Mittelfinger der rechten Hand einen tiefen Biß verſetzte. Sie öffnete kurz darauf den Rachen wieder, wodurch ich mich befreite. Ich ſpuͤrte allerdings drei Tage lang eine gewiſſe Taubheit oder Gefuͤhlloſigkeit im rechten Arm, was aber auch durch das wiederholte kalte Waſchen der ſtark blutenden Wunden und den Schreck veranlaßt ſeyn konnte. Wei: tere Folgen habe ich nicht gehabt, und die acht Stellen heilten bald, ohne Mittel, wie gewoͤhnliche Stichwunden. V. 1) Dieß find auch die Anilius Oken, Tor quatrix Gray und Ilysia Hilzinger. C. Ich ziehe letzteren Namen vor, weil es ein bekanntes Schmetterlingsgeſchlecht mit Namen Tortrix giebt. V. Schlangen. Boa. 103 Einen bis zwei Fuß lang, mit unregelmäßigen ſchwarz im Leben ſchoͤn roth! und weißen Ringen gezeichnet 1). *. I. resplendens. Cylindrophis resplendens. Wagler Ic. Amph. T. V. 1. Tortrix rufa Merr. Dick, obenher auf dunklem Grunde blau- und goldgruͤn ſchimmernd, untenher weiß und ſchwarzblau gebaͤndert; am Hin— terkopf jederſeits ein rothgelber Fleck, und am Schwanzende ein bis zwei gleiche. V. II. UROPELTIS Cw, find ein neues, den IIysia verwandtes Gefchlecht, deren Schwanz noch kuͤrzer und oben ſchief abgeſtutzt iſt, auf welcher platten Stußßlaͤche ſich kleine Koͤrnchen befinden. Ihr Kopf iſt ſehr klein; die Schnauze zugeſpitzt; unter dem Bauche befindet ſich eine Reihe etwas groͤßerer Schuppen, und unter dem Schwanz: ſtutz eine doppelte Reihe. Die zwei neuen Gattungen heißen U. ceylanicus Cuv. und Ur. philippinus Cuv., und gleichen den Rollern, ſelbſt in der Zeichnung. Diejenigen Giftſchlangen aber, bei welchen im Gegentheil die Zitzenknochen getrennt ſind, und deren Kinnladen ſich ſehr ausdehnen koͤnnen, haben einen mehr oder minder aufgetriebenen Hinterkopf und eine gabelfoͤrmige, ſehr ausſtreckbare Zunge. Man bildet ſeit lange ſchon zwei Hauptſtaͤmme aus ihnen, den der Rieſenſchlangen und der Nattern, welche ſich durch die einfachen oder doppelten Reihen Schilder unter dem Schwanz unterſcheiden ). 5. BOA I. 2). Befaßten vormals alle Schlangen, giftig oder nicht, deren Unterſeite des Körpers und Schwanzes mit ſchuppigen Querbaͤn⸗ 1) Hierher noch Anguis corallinus Seba II. 73. 2. 1. 3. vielleicht nur eine Varietaͤt des Scytale [von Wagler zu feiner resplendens gezogen]. — Ang. ater. ib. XXV. 1. und VII. 3. — Tortrix rufa Merr. ſcheint nur eine Varietaͤt der atra [ſ. oben]. — Anguis macu- latus und tesselatus Seba II. C. 2. — T. latta. Seba II. XXX. 3. Russell XLIV. — Tortrix punctata Cuv. Seba II. II. 1. 2. 3. und IV. I. 4. *) Doch findet man bisweilen, wennſchon nicht mit Beſtaͤndigkeit, auch doppelte Schilder bei einzelnen Rieſenſchlangen. V. 2) Boa, der Name gewiſſer großer Schlangen in Italien, wahr: 104 Reptilien. Boa. dern aus einem Stuͤcke beſetzt iſt, und die weder Sporn noch Raſſel am Schwanzende haben. Da ſie auch nach Abzug der giftigen noch ſehr zahlreich find, fo hat man aud) bei den übrige bleibenden noch Unterabtheilungen gemacht. I. BOA, in engerem Sinn, haben zu jeder Seite des Afters einen Haken [Fußſtummel], einen zuſammengedruͤckten, in der Mitte dickeren Koͤrper, einen Greifſchwanz und kleine Schuppen, wenigſtens am Hintertheile des Kopfs. Dieſe ſind es, unter welchen man die groͤßten aller Schlangen antrifft, und manche Gattungen erreichen dreißig bis vierzig Fuß Laͤnge, und koͤnnen Hunde, Hirſche, ja, nach Verſicherung mehrerer Reiſenden, ſelbſt Ochſen verſchlingen, nachdem ſie ſie zwiſchen ihren Windungen zerdruͤckt, mit ihrem Speichel uͤberzogen, und Kinnladen und Schlund auf das unge— heuerſte ausgedehnt haben. Dieſe Operation dauert ſehr lange. Ein merkwuͤrdiger Umſtand bei ihrer Anatomie iſt, daß ihre klei— nere Lunge nur um die Haͤlfte kuͤrzer als die andere iſt. Man kann dieſe Schlangen nach den Bedeckungen ihres Kopfs und ihrer Kinnladen noch weiter eintheilen. a. Bei den einen iſt der Kopf bis zur Schnauzenſpitze mit kleinen, denen des uͤbrigen Koͤrpers aͤhnlichen, Schuppen bedeckt, und die Schilder, die ihre Kinnladen umgeben, ſind nicht mit Gruben verſehn. N Hierhin gehoͤrt: 1. B. Constrictor L. Die Abgottſchlange. La cep. II. 16. 1. Seba I. LIII. II. EXXXVIII. 5. XCIX. 1. [die befte.] Devin ou Boa Empereur Daudin ). ſcheinlich der Coluber Elaphis oder der Schlange von Epidaurus bei den Lateinern. Plinius ſagt, man nenne fie deshalb fo, weil fie den Urin der Kuͤhe ſaugten. Die zwanzig Fuß lange Boa, welche die Ar— mee des Regulus in Afrika getoͤdtet haben will, war wahrſcheinlich ein Python. S. Plinius L. VIII. C. XIV. 1) Dau din glaubte, daß die Abgottſchlange in der alten Welt zu Hauſe ſey, ſie lebt aber ausgemacht in Guiana. Die Herren Le Vaillant und v. Hum boldt haben ſie von da mitgebracht, und der Prinz v. Wied hat ſie in Braſilien gefunden. Le Vaillant hat auch von Surinam die zwei folgenden Gattungen zuruͤckgebracht, und Jedermann weiß, daß der Bajobi braſilianiſch iſt. Ich glaube nicht, daß die alte Welt große Boa's beſitzt. Die ſehr großen indianiſchen und afrikaniſchen Schlangen find Python. Der Name Devin oder Ab: — Schlangen. Boa. 105 Kenntlich an einer langen Kette, die abwechſelnd von gro— ßen, unregelmaͤßig ſechseckigen ſchwaͤrzlichen und blaſſen, eifoͤrmi— gen, an beiden Enden ausgeſchnittenen Flecken gebildet wird, die uͤber den Ruͤcken weglaͤuft und da eine ſehr elegante Zeichnung bildet. C. & Dieſe wunderfchoͤne Schlange iſt erdbraun von Farbe, uͤber die Mitte des Kopfs bis zum Hinterhalſe läuft ein dunklerer Streif. Auch die Schnauzenſpitze, ſo wie ein dreieckiger Streif vom Auge zur Naſe hin ſind dunkelbraun, ebenſo einer hinter dem Auge weg. Dieſes Erdbraun bildet auf dem Ruͤcken jene ovalen und herzfoͤrmigen Flecke, umgeben von ſchoͤner ſchwarz brauner Zeichnung. Nach dem After hin werden die Flecke zum Theil roſtroth geſaͤumt, und die ganze Haut fiſchblau ſchillernd. Der Schwanz iſt unten ſchwarz punktirt. Der Kopf a lert ſich zierlich in eine abgeſtutzte Schnauze ). b. Andere haben ſchuppige Schilder vom Auge an bis zur Schnauzenſpitze, und ihnen fehlen die Gruben an den Seiten der Kinnladen. 2. B. Scytale L. Die Anacondo, die Sucuriuba. Boa murina L. Boa aquatica Pr. Max 2. Lief. Seba II. XXIII. 1. und XXIX. 1. Braun; eine doppelte Reihe runder ſchwarzer Flecken laͤngs des Ruͤckens, und Augenflecken an den Seiten. C. Der Kopf dieſer Schlange iſt nach Prinz v. Wied be ſonders klein, ziemlich in einer Flucht mit dem Halſe laufend, mit verſchmaͤlerter, ſtumpfer, etwas aufgeſtuͤlpter Schnauze. Oben— her iſt ſie ſchwaͤrzlich olivenbraun; hinter dem Auge weg laͤuft ein braungelber, darunter ein ſchwaͤrzlicher Streif nach dem Halſe. Auf dem Ruͤcken hat ſie paarweiſe ſtehende, auch wohl einfache, runde, ſchwarze Flecken; an den Seiten ſchwarze Ringflecken; die Unterkinnlade iſt gelblich, die Bauchſeite blaßgelb. Bauchſchil— der 246 und Schwanzſchilder 69. Sie iſt ein gefaͤhrliches, doch gottſchlange kommt daher, daß man ſehr unrichtig dieſer Schlange bei— legte, was von gewiſſen großen Nattern gejagt wird, aus denen die Neger von Juida ihre Fetiſche machen. ) Die Beſchreibung dieſer und mehrerer folgenden habe ich nach lebenden Exemplaren entworfen. Hier und im folgenden zumal habe ich mehrere gewoͤhnlich citirte Abbildungen nicht aufgenommen. Es iſt unglaublich, wie oft und von wie vielen Schriftſtellern die Seb a' ſchen Figuren noch falſch gedeutet werden. Die Abbildung XCIX. 1. dieſer Schlange iſt aber eine der richtigſten. V. 106 Reptilien. Boa. dem Menſchen unſchaͤdliches Raubthier, was an zwanzig Fuß Länge erreicht und vorzugsweiſe im Waſſer lebt“). Sie rn im größten Theile von Südamerika verbreitet. V. C. Noch andere haben ſchuppige Schilder auf der Schnauze und Gruben in den Schildern zur Seite der Kinnladen. 3. B. Cenchris L. Die Aboma. bbraſil. Jo.] Pr. Max v. Wied ſechste Lief. Boa Cenchria. Seba I. LVI. 4. II. XXVIII. 2. und XCVIII. [Stedmann's Reife nach Surinam T. 14. Braungelb, mit einer Reihe großer, brauner Ringe laͤngs des Ruͤckens, und verſchiedenen Seitenflecken. C. Obenher braungelb, untenher aſchgrau. Auf dem Kopfe hat dieſe ſchoͤne Schlange fuͤnf ſchwarze Laͤngsſtreifen; der innere Raum der ſchwarzen, ziemlich runden Ringflecken des Ruͤckens iſt meiſt etwas heller; zur Seite unter und zwiſchen ihnen ſtehen ovale, etwas zackige Ringe, eigentlich ſchwarze Flecken, mit einem hellgelben ausgezackten Halbmond in der Mitte, darunter, im grauen Grunde, kleinere, ganz ſchwarze eckige Flecke. Dieſe Schlange beſteigt mehr die Baͤume trockener Waͤlder und EN nie ins Waſſer. Dieſe drei Gattungen, welche faſt alle eine gleiche Groͤße eat chen, halten ſich in den moraſtigen Gegenden des heißen Amerika's auf und ihre Dicke uͤberſteigt oft die eines Mannesſchenkels]. Indem fie ſich mit dem Schwanze an irgend einen Baum am Waſſer aufhaͤngen, laſſen ſie ihren Koͤrper frei herab ſchwanken, um Saͤugthiere zu erhaſchen, die etwa des Saufens wegen an den Fluß kommen u. ſ. w. C. d. Ferner giebt es welche, die Schilder an der Schnauze und die Seiten der Kinnladen mit einer ſpaltenfoͤrmigen Grube, unter und hinter dem Auge, ausgehoͤhlt haben. Dahin gehoͤrt *4. B. hortulana I. Seba II. LXXXIV. 1. und Daudin V. 63. 1. Elegant, nicht verſchieden davon. *) Man will in Cabineten Exemplare von dreißig, ja vierzig Fuß maͤnge beſitzen. Unter den zahlreichen Synonymen, wovon oben bereit. Lehrere angegeben find, finden ſich auch die Namen Boa Gigas Latrs Boa Anacondo Daud. Sucuriu, Commodee ete.: Prinz v. Wied hat ſie wegen ihrer Lebensart aquatica genannt. V. Schlangen. Boa. 107 Linné hat dieſer Schlange den Namen von der ſchoͤnen Ruͤckenzeichnung gegeben, welche einem Blumenbeet gleichen ſollte, daher fie auch die Franzoſen Ze parterre oder Boa broderie nennen. Nach den unvollkommenen Beſchreibungen, die ich von ihr auffinden kann, ſoll die Oberſeite purpurbraun, der Kopf ſchoͤn punktirt, und der Ruͤcken mit dunkleren, weiß eingefaßten Halbmonden, dazwiſchen Flecken, geziert ſeyn; auf Daudin's Bild finden ſich weiße Zickzacklinien auf dem Ruͤcken; nach allen Abbildungen iſt aber der Kopf groͤßer als der Hals. In ganz Suͤdamerika. C. Nach Hrn. Boie ſind die vier erſten Zaͤhne oben und unten die groͤßten; im Gaumen auf jeder Seite drei große Zaͤhne. V. * 5. B. canina L. Die Bojo bi. Seba II. LXXXI. und XCVI. 2. Boa Hipnale ib. II. XXIV. 1. 2. und Lacep. II. XVI. 2. beide ſcheinen [find gewiß] nur junge der obigen. b Xiphosoma Araramboya Spiæ XVI. Iſchlecht colorirt.] Obenher grasgruͤn, mit einigen ſchwarzen Fleckchen und vom Nacken an vielen, nicht ſehr breiten, gelben Querbinden. Die Unterſeite ſtrohgelb. Der Kopf iſt hinten breit herzfoͤrmig. Die Schwanzſchilder theils einfach, theils doppelt. B. Sch. 199. Schw. Sch. 74. Am Rio Negro. V. *6, B. Merremii Sch. 1). Merrem Beitr. II. 2. Xiphosoma dorsuale Spiæ XV. Nach Spix obenher violet-aſchgrau, durch undeutliche Querbinden gewoͤlbt, nach Boie aber im Leben ziegelroth, uͤber dem Ruͤcken gelbliche Flecken und einzelne ſchwarze Punkte. Die Unterſeite blaßgelb. Der Kopf herzfoͤrmig. 290 B. Sch., 127 Schw. Sch. Gegen fünf Fuß lang. Am Amazonenfluß. V. e. Endlich noch find welche, denen die Gruben fehlen, und de— ren Schnauzenſchilder etwas hervorſtehen, ſchief von hinten nach vorn abgeſchnitten und am Ende wie abgeſtutzt ſind, ſo daß ſie ſich keilfoͤrmig endigen. Ihr Koͤrper iſt ſehr zuſammengedruͤckt, — 1) Aus dieſer hat Daudin ſein Geſchlecht Coralle, nach dem wahrſcheinlich zufaͤlligen und individuellen Charakter der zwei erſten doppelten Schilder unten am Halſe gemacht. 108 Reptilien. Bo a. ihr Ruͤcken gekielt. Dieſe kommen aus Oſtindien und koͤnnten wohl ein eigenes Untergeſchlecht liefern “). [Der dritte Zahn iſt in beiden Kiefern der größte ). 8 * 7. B. carinata Schn. Boa ocellata Oppel. [Mer rem in den Wetterauer Annalen II. ©. 60. T. 9.] Die Schuppen des ovalen, nach vorn ſchmaͤleren Kopfes und die des Ruͤckens ſind gekielt, die Farbe dieſer Schlange iſt grau— weiß mit braunen Bändern und Augenflecken: an den oben an— gegebenen Charakteren iſt ſie hinlaͤnglich kenntlich, und um ſo beſſer, als die Zahl der Schilder fo wie die Farben zeichnung bei den Individuen ſehr zu variiren ſcheint“). In £ tindien. V. II. SCYTALE Merrem. Pseudo-Boä Schneider. Haben nicht bloß um die Schnauze, ſondern auch auf dem Scheitel Schilder wie die gewoͤhnlichen Nattern, keine Gruben, runden Leib, und den Kopf in einer Flucht mit dem Koͤrper, wie die Wickler 2). (Die Afterklauen fehlen.] *8. B. (Sc.) coronata. Scytale coronata Merrem. Seba II. XII. 1. nah Prinz W. zweifelhaft.] Prinz Max 7. Lieferung. Weiß, mit einigen wenigen braunen Flecken und braunem Oberkopf. Der Ruͤſſel tritt über das Maul hervor und iſt aus: gehoͤhlt; der Koͤrper ganz wenig zuſammengedruͤckt, mit wenig kantigem Ruͤcken, der Schwanz etwa ein Viertel der Koͤrperlaͤnge, die an drei Fuß betraͤgt. In Sandgegenden Braſiliens. V. ILL ERTX ). Unterſcheiden ſich von den vorigen durch einen ſehr kurzen, 1) Auch Boa viperina Sh. Russell pl. IV. gehört hierher. — NB. Dieſe beiden letzteren Unterabtheilungen bilden das Geſchlecht Xiphosoma Fitzinger's und Cenchris Gray's. ) Boie, Iſis J. c. **) So z. B. hat die eine Seb a' ſche Figur, die Merrem citirt, doppelte Schwanzſchilder. V. 2) Man verwechſele die Scytale Merrem's nicht mit denen Daudin’s, welches Merrem's Echys find. *) Der Verf. Schreibt Erix; Merrem Eryx. In der Anmer: kung iſt offenbar ein Druckfehler, die Ableitung von Haar (001g), dem Beiwort einer Blindſchleiche, von Linné gegeben, betreffend. Zudem übergeht Hr. v. C. die Anfuͤhrung der Species hier gänzlich. V. Schlangen. Coluber. 109 ſtumpfen Schwanz und ſchmaͤlere Bauchſchilder. Ihr Kopf iſt kurz, faſt in einer Flucht mit dem Koͤrper laufend, und dieſe Cha— raktece würden fie den Wicklern nähern, wenn fie der Bau ihrer Kinnladen nicht davon entfernte. Übrigens iſt ihr Kopf nur mit kleinen Schuppen bedeckt. Sie haben keine Afterklauen. B. (E.) tureica. Olivier Voy. dans !’Emp. Ott. pl. 16. F. a. b. Dau din VII. pl. LXXXV. f. 2. und V. LXI. f. 34. 35. Boa tatarica Li c ht. Eversm. p. 146. Cylindriſch, dick, gelbgrau, mit unregelmaͤßigen, dunkleren, ver⸗ waſchenen, zum Theil kettenartig zuſammenhaͤngenden Flecken der Mitte, und daneben einer Reihe kleinerer viereckiger. Am Bau- che ganz kleine Flecken. Der ſtumpfe Schwanz etwa ein Elftel der Koͤrperlaͤnge, die etwa einen Fuß betraͤgt. B. Sch. 184, Schw. Sch. 32. In der Tatarei. V. Man kann in ihre Naͤhe ſtellen: IV. ERPETON Lacey. ). Sehr ausgezeichnet durch zwei weiche, mit Schuppen bedeckte Hervorragungen [wie nach vorn gerichtete Hörnchen] an der Schnauzenſpitze. Ihr Kopf iſt mit großen Schildern bedeckt; die, welche am Bauche herablaufen, ſind nicht ſehr breit, und die unter dem Schwanze unterſcheiden ſich kaum von den uͤbrigen Schuppen. Dieſer Schwanz iſt aber ſehr lang, und ſpitz zulaufend. *B. (E.) tentaculata. Erpeton tentaculatus Ann. du Mus. II. 50 2). Blaßgelb (wenn das Exemplar nicht ausgebleicht), die Schup— pen der Mitte des Bauches doppelt gekielt. Die Tentakeln ſind biegſam, etwa vier Linien lang, und ſtehen horizontal vorwaͤrts gerichtet. Dieſe Schlange, von der nur ein Exemplar bekannt iſt, hat etwa zwei Fuß Laͤnge und ſcheint auf den oſtindiſchen Inſeln zu Hauſe. V. 6. COLUBER I. 3). N atter ). Begreifen alle Schlangen, giftig oder nicht, deren untere Schwanzſchilder in zwei getheilt, d. h. paarweiſe gereiht ſind. 1) Erpeton, von Zomsros, Schlange. 2) Lacepede hat ihr diefen Namen gegeben, Merrem hat ihn in Rhinopirus umgetauft. 3) Coluber iſt der generiſche Name der Schlangen im Lateiniſchen. ) Natter kommt von natrix, Schwimmerin, einer Eigenſchaft zumal der Ringelnatter. 110 Reptilien. Coluber Ihre Zahl ift, auch abgeſehen von den giftigen Arten, fo ungeheuer, daß man jede Art von Charakteren zu Huͤlfe genom— men hat, um ſie noch weiter einzutheilen. Vorerſt laͤßt ſich davon trennen, IJ. PYTHON Daud. welche Afterklauen und ſchmale Bauchſchilder beſitzen wie die Boa, von denen ſie ſich bloß durch die doppelten Reihen Schwanzſchilder auf der Unterſeite unterſcheiden. Ihr Kopf hat an der Spitze der Schnauze Schilder, und Gruben an den Lippen. Es giebt Gattungen, ſo groß wie irgend eine Rieſenſchlange: ſo 1. C. (P.) javanicus Shaw. Die Ular-Sawa oder große Schlange der Sunda-Inſeln. u Python Schneideri. Boa amethystina Schn. Seba II. XIX. 1. XXVIII. 1. welche eine Größe von mehr als dreißig Fuß erreicht ). C. Dieſe Schlange hat große, vieleckige Schilder auf dem Kopfe, 306 Bauchſchilder und 100 Paar Schwanzſchilder. Ihre Farbe iſt aſchblau, weiß, ſchwarz und braun geſcheckt, faſt in Geſtalt von Binden. V. Bei einigen dieſer Pythonen ſind die erſten, bei andern die letzten Schwanzſchilder einfach. Vielleicht iſt dieß aber nur eine Zufaͤlligkeit. So 2. C. (P.) Bora Russell. Boa orbiculata Schn. Russell XXXIX. [Python bivittatus Kull. Eine lebendige im Beſitze des Herrn Koppler, die ich un: terſucht, hatte eine braune Grundfarbe mit ſchmuziggelben Ein— faſſungen, die netzartige Flecke bildeten. Auf dem Scheitel bis zum Nacken zeigte ſich ein lanzettfoͤrmiger, vorn abgeſtutzter, 1) Diefer Ular-Sawa oder Python amethystinus Daud., von dem wir [im Parifer Mufeum] ein großes Skelet und Haͤute, welche Herr Leſchenault aus Java mitgebracht hat, befisen, ift wenigſtens der Pedda-poda in Bengalen (Python Tigris Daud.) ſehr nahe verwandt. Col. boaeformis Sy. Boa castanea et albicans Schn., und es ſcheint mir uͤberhaupt, daß alle Rieſenſchlangen der alten Welt Pythonen ſind. Ular⸗Sawa heißt im Malaiiſchen: Flußſchlange. — Die Boa reticu- lata, ordinata, rhombeata S, gehören auch zu Python [und find, als Synonyme, zum theil zu ſtreichen!]. Schlangen. Cerberus. 111 ſchwaͤrzlicher Fleck, mit einer weißen, laͤnglichen, nach vorn fpig ausgehenden Stelle in der Mitte. Hinter jenem dunklen Fleck erſtreckte ſich, längs des ganzen Ruͤckens, eine Reihe abgeſetzter vier- eckiger Flecke. Die die genannten dunkelen Flecke gleichſam durch Querbinden trennenden, helleren Stellen gehen in zwei eben ſo helle Laͤngsſtreifen laͤngs den Seiten des Thieres uͤber. In man— chem Lichte geſehen ſchillerte die Oberflaͤche des ganzen Koͤrpers amethyſtblau. Der Kopf iſt eifoͤrmig, vorn abgeſtutzt; Schnauze und Kinnladen haben meiſt viereckige Schilder. Unter dem Schwanze fanden ſich acht Paar einfache Schilder, welche die Reihe der doppelten unterbrechen *). *3. C. (P.) Tigris. Seba I. XXXVII. 1. Russell T. XXII XXIV. Mehrere lebendige, die ich geſehen, kamen in einer blaß⸗-iſa— bellgelben Grundfarbe, mit etwa vier braunen, verſchiedentlich ge— ſtalteten großen Flecken längs des Ruͤckens, und einem fleiſchfar— benen Kopf, mit einander uͤberein. Der dunkele Fleck auf dem Scheitel geht nach vorn gabelfoͤrmig aus. Die Schilder der Stirn ſtehen ſternfoͤrmig. V. *. C. (P.) Peronii Cuv, Wagler Ic. Amph. I. 1. Python punctatus Merrem. Mit vier converen, großen Stirnſchildchen, einem kleinen Scheitelſchildchen und ſchmalen Bauchſchildern. Der Kopf ſchwarz, die Oberſeite ſchwarz mit citronengelben Flecken und unterbroche— nen Streifen zur Seite, aber jede ſchwarze Schuppe in der Mitte mit einem gelben Punkte verſehen. Die Unterſeite gelb. Auf Neuholland. V. II. CERBERUS Cuv. **). Sie haben, wie die Pythonen, faſt den ganzen Kopf mit kleinen Schuppen bedeckt, und bloß zwiſchen und vor den Augen ) Ich wuͤrde hierher auch unbedingt die in Abel narrative of a Journey to China p. 44. abgebildete great Snake of Java ziehen, wenn ihre Ruͤckenzeichnung nicht mehrere Reihen brauner, weiß geſaͤum⸗ ter Flecken auf grünem Grunde hätte. Doch koͤnnte dieſes variiren. Hr. Dr. Wiegmann beſchreibt dieſe und die folgende Schlange in der Iſis 1829, S. 617, nur mit anderen Worten; es ſind aber die naͤmlichen Individuen. Ich glaube beſtimmt, daß die obige Gattung, die er nach Kuhl P. bivittatus nennt, mit P. Bora Russ. einerlei iſt, und habe daher beide vereinigt. V. * Homalops is Boie's und Fitzinger's. 112 Reptilien. Coluber. Schilder; es fehlen ihnen aber die Afterklauen. Auch haben fie bisweilen an der Baſis des Schwanzes einfache Schilder 1). C. Nach Hrn. Reinwardt's Beobachtung ſollen die hinteren Marillarzaͤhne bei dieſem Untergeſchlechte gefurcht ſeyn. V. **4, C. (C.) Cerberus. Russell T. XVII. Auf dem Ruͤcken dunkelgrau, der Scheitel ſchwarz, Unter— ſeite gelblich. Der Kopf iſt dick, ſtumpf, hinten aufgetrieben. Bauchſchilder 144 und Schwanzſchilder 59. Der Schwanz be— traͤgt zwei Neuntel der Koͤrperlaͤnge, die uͤber drei Fuß iſt. In Bengalen. V. * 2. C. (C.) carinicaudus. Prinz v. Wied Abb. 11. Lief. Helicops carinicaudus Wagl. Ic. Amph. T. VII. Obenher roſtbraun, ins Olivenfarbene ſchimmernd, am Sei— tenrande mit einer dunkleren Fleckenreihe. Die Unterſeite bis in die Schuppen gelb, die Bauchſchilder mit einer dreifachen, der Unterſchwanz mit einer zweifachen Reihe ſchwarzer Flecken. Die Ruͤckenſchuppen ſind nach dem Schwanze hin mehr gekielt, ſo wie der Schwanz ſelbſt. Der Kopf iſt breit, platt, mit kurzem Ge— ſicht. Gegen drei Fuß lang. Braſilien. V. III. XENOPELTIS Reinw. Haben große dreieckige, dachziegelig liegende Schilder hinter den Augen, fo daß fie unmerklich in die darauf folgenden Schups pen, die nur kleiner find, übergehen 2). : IV. HETERODON Beauvois. Mit den gewöhnlichen Schildern der Nattern, aber ihre Schnauzenſpitze befteht aus einem kurzen Stuͤck in Geſtalt einer dreieckigen, etwas aufwaͤrts gerichteten Pyramide, oben mit einem Grath, weshalb fie den Namen Schlangen mit Schweinsruͤſſel erhalten haben ). 1) Ich habe an einem Individuum einfache Schilder geſehen, waͤh— rend andere derſelben Species ſie ſaͤmmtlich doppelt hatten; ein Be— weis, wie wenig dieſer Charakter Gewicht hat. Zu dieſer Abtheilung gehoͤrt der Col. Cerberus Russ. T. XVII, der Homalopsis obtusatus Reinw. und mehrere verwandte. 2) Xenopeltis concolor Reinwardt. 3) Der Heterodon noirätre Beauv. Heterodon Daud. und der H. tachete (Cenchris Mokeson Daud.) gehören zu dieſem Geſchlecht. Allein Beauvo is hat es auf einen Charakter gegruͤndet, der ſich bei Schlangen. Dipsas. 113 V. HURRIA Daud, Sind indiſche Nattern, wo die Schilder an der Baſis des Schwanzes beſtaͤndig einfach, und die an der Spitze deſſelben doppelt ſind. Allein dieſe kleinen Anomalien verdienen wenig Beruͤckſichtigung 1). VI. DIPSAS Laurenti. Peitfchennatter, (Bungarus Oppel.) Haben einen ſehr zuſammengedruͤckten Körper, der viel ſchmaͤ— ler als der Kopf iſt, und die Schuppenreihe laͤngs des Ruͤck— grathes iſt groͤßer als die uͤbrigen Schuppen, wie wir es bei den Bungarus wieder finden ). So 1. C. (D.) bucephalus Shaw, richtiger Dipsas indica Cuv. 2). Seba J. XLIII. Schwarz, weiß geringelt. einer Menge Nattern findet, daß nämlich bei ihnen die hinteren Maxil— larzaͤhne größer ſeyen, und Daudin ſcheint feinen Mokeson nur aus einer Zeichnung gekannt zu haben, der Hognose (Catesby II. pl. LVI.), die er auch citirt. Dieſe Schlange hat bisweilen mehrere Reihen ihrer Schwanzſchilder ganz; aber dieß an der Baſis und nicht am Schwanz⸗ ende, wie Daudin angiebt. Linné hatte dieſe Schlange in ſeiner zehnten Ausgabe ſehr gut unter dem Namen Coluber Constrictor auf— gefuͤhrt; man weiß nicht, warum er ihn in der zwoͤlften in Boa Con- tortrix umgeaͤndert hat. Es waͤre demnach eine Schlange mit kurzem dickrundem Kopf, roͤthlichgrau, mit kreuzweiſen ſchwarzen Zeichnungen laͤngs des Ruͤckens; man kann ſie Heterodon Contortrix nennen. Fitzinger hat 1 ei⸗ nen H. simus und H. Vipera, aus Nordamerika. 1) Hurriah, barbariſcher Name, nach der bengaliſchen, bei . fel XL. abgebildeten Art, copirtv. Daudin V. LXVI. 2. [Hurriah bilineatus, obenher ſchwarz, mit zwei gelben Laͤngsſtreifen]; eine an— dere [H. irregularis Merrem Beiträge zur NG. der Amphibien II. Fasc. S. 25. T. 4. Blindſchleichenartig, obenher purpurgrau mit Quer- reihen weißer Pünktchen, der Kopf breit u. ſ w.] ) Auch bei ihnen follen die hinteren Maxillarzähne außen gefurcht ſeyn. Ihr Kopf iſt herzfoͤrmig und platt, ihr Schwanz ſehr lang, ihre Farbe weißgrau mit braunen Flecken. V. 2) Dipsas iſt der griechiſche Name einer Schlangenart, von der man glaubte, ihr Biß verurſache einen tödlichen Durſt; von dıwa; die Figur, welche Conrad Gesner beim Wort Dipsas gegeben, paßt genau hierher. Die Dipsas indica iſt durch und durch von der Vipera atrox Mus. Ad. Frid. XXII. 2. verſchieden, mit welcher fie Linné, Daud in und Laurenti verwechſelt haben. 8 114 Reptilien. Coluber. **9,. C. (D.) Cenchoa Pr. Max. Dipsas Weigelii Frizinger *). Seba II. XVI. 2. Sehr zart und ſchlank; der Kopf breit, eifoͤrmig, platt, die Farbe fahl graugelblich, mit einer Reihe dunkelroͤthlichbrauner, dunkeler eingefaßter Rautenflecke laͤngs des Ruͤckens. Der Schwanz ein Drittel. Braſilien. V.. **3,. C. (D.) dendrophila. Wag l. Ic. Amph. VIII. Schwarzblau mit ſchmalen goldgelben Binden, von obenher wie Ringe erſcheinend, und gelben Flecken an den Bauch- und Schwanzſchildern. Sehr zuſammengedruͤckt, mit kantigem Ruͤcken; die Stirnſchilder ſehr conver. Über 5 Fuß lang; auf ae Er gemein. VII. DENDROPHIS Fits. Ahaetulla Gray. Haben, wie die Dipsas, eine Reihe breiterer Schuppen längs des Ruͤckens und ſchmaͤlere Schuppen längs der Seiten; aber ihr Kopf iſt nicht breiter wie der Körper, und dieſer ſehr duͤnn und geſtreckt. Ihre Schnauze iſt ſtumpf. *1. C. (D.) Ahaetulla L. Mus. Ad. Frideric. T. XXII. f. 2. Daudin VII. T. 84. Mit laͤnglichem, plattem, ſtumpfem Kopf, auf der Schnauze mit nur zwei langen Schildern. Der Schwanz ſehr duͤnn ver— laufend, etwas gekielt, wie auch die Schuppen in der Mittel⸗ gegend des Koͤrpers. Die Farbe iſt perlgrau, der Oberkopf, Hals und Ruͤcken blau, hinter dem Auge ein ſchwarzer Strich. Ihr ganzer Koͤrper ſchillert in den herrlichſten Farben der e zumal im Sonnenlicht. In Suͤdamerika. 2. C. (D.) catenulatus 1). Russel T. XV. Hellgelbbraun, mit einer Laͤngsreihe dreieckiger oder pfeil— foͤrmiger, nach vorn ſpitzer, einander faſt beruͤhrender und ſchwarz ) Verſchieden nach ihm von Col. Cenchoa D. 1) Sch verbinde nämlich mit diefen die Sibon Fitzingers, we⸗ nigſtens ſind beim Col. catenulatus die Ruͤckenſchuppen rhomboidal, und größer wie bei C. Ahaetulla. — Hierher noch C. decorus SI. — C. Caracaras 8. (Bungarus filiformis Oppel.) C. Schlangen. Oligodon. 115 geſaͤumter oder geſchmitzter Flecke über den Ruͤcken hin. Die e e ſind gelblich, mit einem braunen Punkt an jedem Ende. Bauchſchilder 235 und Schwanzſchilder 85 — 97. Ben: galen. Zwei Fuß lang. V. VIII. DERYINUS Mer. Passerita Gray [einige Dryophis Fitz. Mit einem ebenfo dünnen und ſchlanken Körper als die vos rigen; aber an der Spitze ihrer [an ſich ſchon ſchnabelartig ges ſtreckten! Schnauze befindet ſich ein kleines Anhaͤngſel. 1. C. (D.) nasutus. Russel T. XII. XIII. Die Schuppen laͤngs des Ruͤckgrathes ſind rund, die an⸗ dern ſchmal. Sie iſt obenher ſchoͤn gruͤn wie Sn, mit ei⸗ nem gelben Streif uͤber dem Backen und einem bläfferen längs jeder Seite. Gegen 5 Fuß lang, der Kopf gleicht einem Vogels ſchnabel. In Dftindien ſehr gemein. V. 2. C. mycterizans L. Soll alle Schuppen gleichartig haben. Fitzinger unter— ſcheidet noch mehrere verwandte Gattungen. V. IX. DRYOPHIS Fitz. Sie haben ebenfalls die ſchlanke ſtrickaͤhnliche Geſtalt der vorigen. Ihre Schnauze iſt ſpitz, aber ohne Anhaͤngſel, und die Schuppen ſind alle gleich. *1. C. (D.) fulgidus. Wag kl. Ic. I. T. Xx. Seba II. LIII. 9. Praͤchtig ſpangruͤn (im Spiritus blau werdend), mit einer goldgelben Linie laͤngs jeder Seite. Der Kopf eifoͤrmig, pyrami— daliſch viereckig, mit dreikantig zugeſpitzter, beweglicher Schnauze. Der Schwanz ſehr lang und ſchmaͤchtig. Bauchſchilder 197 und Schwanzſchilder 130. Vier Fuß lang. In Braſilien und vielleicht den Antillen ). N X. OLIG ODON Boie. Kleine Schlangen mit ſchmalem, ſtumpfem und kurzem Kopf, in dem die Gaumenzaͤhne fehlen“). ) Man vergl. hierbei Wagler's Synonyme. *) Olig. bitorquatus Reinw. 8 * 116 Reptilien. Coluber. Allein die uͤbrigen, von den Syſtematikern von den Nattern abgetrennten Untergeſchlechter ſcheinen uns weniger haltbar. Sie vermiſchen ſich durch leichte Übergaͤnge der Proportionen des Kopfs, Dicke des Leibes u. ſ. w. !). Aber auch ſelbſt dann noch bleibt das Geſchlecht der eigent— lichen Nattern das zahlreichſte unter den Schlangen. In Frankreich [und meiſt auch in Deutſchland] giebt es mehrere, wie 1. C. Natrix L. Die Ringelnatter. Lace p. II. VI. 2. [Sturm's Fauna, Ztes Heft.] Sehr gemein auf Wieſen, in ſtehenden Gewaͤſſern ze. Aſch— grau, mit ſchwarzen Flecken längs der Seiten, und drei weißen Flecken, die auf dem Nacken ein Halsband bilden. Ihre Schup— pen ſind gekielt, d. h. ſie haben eine ſcharfe Kante. Sie lebt von Inſecten, Froͤſchen [Milch] u. ſ. w. In mehreren Provin⸗ zen ißt man fie ). 2. C. siculus Cuv. In Sicilien; ihr ſehr aͤhnlich, aber viel groͤßer und mit ſchwarzem Halsbande. 3. C. viperinus Latr. La Viperine. Graubraun; eine Reihe ſchwarzer Flecken bildet laͤngs des Ruͤckens eine Zickzacklinie, daneben laͤngs der Seiten eine andere Reihe kleinere Augenflecke. Dieſe Farbung macht ſie den Vi— pern aͤhnlich. Die Unterſeite iſt damenbretartig ſchwarz und grau gewuͤrfelt. Ihre Schuppen ſind gekielt. 1) Ich verſtehe hierunter zumal die Tyria, Malpolon, Ps am- mophis, Coronella, Xenodon und Pseudoelaps Fitzin⸗ ger's. Hoͤchſtens koͤnnte man ſeine Duberria gelten laſſen, wo der Kopf kurz, ſtumpf und in einer Flucht mit dem Koͤrper geht, wie bei den Elaps; und feine Homalopsis, bei denen die Augen etwas mehr nach oben ſtehen als bei den andern Nattern. Man uͤberſehe auch nicht, daß ich die Cerberus bereits herausgeſchieden. Schon Laurenti hatte verſucht, die Nattern in Coluber und Coronella zu trennen. Zu dieſen letzteren gehoͤrten diejenigen, bei denen die Schup⸗ pen zur Seite der Schlaͤfenſchilder ſo groß ſind, daß man ſie auch fuͤr Schilder nehmen kann; aber die übergaͤnge von einer Gruppe zur an⸗ dern ſind faſt unmerklich. C. *) Fitzinger unterſcheidet noch zwei Varietaͤten davon: C. N. minax Schreibers und C. N. murorum Vest, beide in den oͤſterreichi⸗ ſchen Staaten. V. Schlangen. Oligodon. _ 417 4. C. austriacus Gm. [ Coluber laevis Merr. [ Coluber thuringiacus Becht. Lacep. II. II. 2. Roſtbraun; untenher ſtahlgrau gemarmelt, zwei Reihen ſchwaͤrzlicher Flecke laͤngs des Ruͤckens; die Schuppen glatt, jede mit einem kleinen braunen Punkt an der Spitze ). 5. C. atrovirens. La cep. II. VI. 1. In unſeren [auch deutfchen] Wäldern, obenher ſchwarz und gelb gefleckt, untenher gleichfoͤrmig gruͤngelb, mit glatten Schuppen. Dieſe vier Gattungen finden ſich in der Gegend von Paris. [Die letzte in Deutſchland zumal häufig bei Schlangenbad am Rhein, die oͤſterreichiſche auch in Thuͤringen, bei Jena, wo da— gegen die Ringelnatter nie vorgekommen.] Das ſuͤdliche Frankreich und Italien erzeugen: 6. C. girondicus Daud. Faſt von denſelben Farben wie viperinus, aber mit glatten Schuppen und mit kleineren und entfernteren Ruͤckenflecken. In Italien, Nordafrika ꝛc. Vgl. Savigny Eg. pl. V. F. 2.] 7. C. Elaphis Sy. Lace p. II. VII. 1. [C. quadrilineatus.] Loͤwengelb, mit vier braunen oder ſchwarzen Streifen längs des Ruͤckens Die groͤßte europaͤiſche Schlange. Sie uͤberreicht bisweilen ſechs Fuß. Es iſt wahrſcheinlich, daß es die Boa des Plinius iſt. In Spanien und Suͤdfrankreich.] 8. C. Aesculapii Sn. Die Nsculapſchlange !). Dicker und kuͤrzer als die vorhergehende [das heißt, von der Dicke eines Zolls und etwa 4 — 5 Fuß Lange]. Obenher braun, untenher und an den Seiten ſtrohgelb, die Ruͤckenſchup— pen faſt glatt [bisweilen mit blauen oder roſenrothen Seitenfchup= pen]. In Italien, Ungarn, Illyrien [zumal am Litorale J. Es *) C. margaritaceus vom Cap ſoll ihr auf den erſten Blick 0 ähnlich ſeyn. 1) NB. Die C. HEBEN Linns's ift eine ganz sep Gattung, aus Amerika. 418 Reptilien. Coluber. ift diejenige, welche die Alten an ihren Bildſaͤulen des Veſulap angebracht haben, und wahrſcheinlich, daß die epidauriſche Schlange von dieſer Gattung war ). Der auslaͤndiſchen Nattern giebt es unzaͤhlige; einige zeich— nen ſich durch die Lebhaftigkeit ihrer Farben, andere durch die regelmaͤßige Vertheilung derſelben aus; andere dagegen ſind ein— foͤrmig gefaͤrbt. Wenige unter ihnen erreichen eine bedeutende Größe *). C. Jen n e COLUBER. **9, C. rufescens Gm. Seba I. XXXIII. 6. Mit wenig unterſchiedenem Kopf, einem breiten rhombiſchen, fuͤnfeckigen Zuͤgelſchild und drei Paar Kinnſchildern. Obenher roͤthlich, mit ſchwarzviolettem Nacken. Bauchſchilder 150 — 169 und Schwanzſchilder 41. ) Hierzu fügt Fitzinger eine Varietaͤt . C. Ae. niger, in Sſterreich. V. 1) Da die Nattern ſehr wenig Unterſchied im Bau von Belang zeigen, fo habe ich es für uͤberfluͤſſig gehalten, hier ihr langes Verzeich— niß aufzufuͤhren. Man findet es in den Katalogen von Gmelin, Daudin, Shaw und Merrem; allein man muß ihre Verzeichniſſe mit Vorſicht und mit Kritik benutzen; ſie wimmeln von mehrmaligen Auffuͤhrungen der naͤmlichen Arten und von Verwechſelungen der Syn— onyme. So z. B. unterſcheidet ſich der Coluber viridissimus und Col. janthinus Merr. I. T. 12. nur durch die Einwirkung des Weingeiſtes von einander. — Col. horridus Daud., Merr. II. 10. (Col. viperi- nus Shaw) iſt einerlei mit dem demi- collier Lace p. II. VIII. 2. — Die Couleuvre violette La cep. II. 8. 1. und der Col. Reginae, Mus. Ad. Frid. XIII. 2. unterſcheiden ſich ebenfalls nur durch die Einwir— kung der Fluͤſſigkeit. — Ferner muß man für einerlei halten Col. li- neatus Seba II. XII. 3. Mus. Ad. Frideric. XII. 1. XX. 1. Col. Jaculatrix Seba II. IX. Scheucher DCCXV. 2.; den Col. atratus Seba I. 9. IX. 2. und ſelbſt den C. terlineatus Lacep. II. XIII. 1. — Der Col. sibilans Seba I. IX. 1., II. LVI. 4. und die Couleuvre chapelet La cep. II. XII. 1. ſcheinen gleichfalls einerlei, ſo wie der Col. Aesculapii Jaeg. und der flavescens Scop. etc. etc. eto. Was die Berne der Synonymen betrifft, jo find hier die bee gen da llos — Man wird es daher nicht tadeln, wenn ich oben nur 8 moͤglichſt vorſichtige Auswahl einſchalte. V. + Schlangen. Coluber. 119 **10. C. rufulus Licht. Obenher ſchmuzigroth, untenher gelblichweiß, mit ebenen rhom— boidalen, an der Spitze abgeſtutzten Schuppen. Zwei Fuß lang. Aus dem ſuͤdlichen Afrika. 11. C. Typhlus. Mit wenig unterſchiedenem, vorn abſchuͤſſigem eifoͤrmigem Kopf. Das Wirbelſchild hinten abgerundet. Bauchſchilder 141 und Schwanzſchilder 53. **19%, C. modestus Pr. Max. Augenbraunſchilde dreieckig, vorn ſehr ſpitzwinklig; Wirbel— ſchild vorn ſehr breit; obere Theile einfarbig graubraun, Schup— pen an der Spitze dunkler; untere Theile ſilbergrau; Kehle ein wenig gelblich; Schwanz unten etwas roͤthlich, fuͤnfzwoͤlftelig; Bauchſchilder 172 und Schwanzſchilder 100 — 101 Paar ). * 13. C. cyaneus L. Seba II. XLIII. 2. Obenher ſchoͤn dunkelblau, ohne alle Flecken, untenher blaß— gruͤn, mit etwas ſpitzem Kopf und zartem, ein Viertel der Koͤr— perlaͤnge betragendem Schwanz; die Zahl der Bauch- und Schwanzſchilder wird nach den Autoren gar verſchieden angegeben. ** 14. C. saturninus L. Mus: Ad. Frid. 1. t. 9. f. 1. Der Kopf breit und platt, die oberen Ruͤckenſchuppen ſchmal, die der Seiten eifoͤrmig, der Schwanz zart, die Farbe aſchgrau gewoͤlkt ““). ** 15. C. Merremii Pr. Marv. Abb. zur NG. v. Braſ. 8te Lief. f. 1. Dem erſten Anſehen nach zeiſiggruͤn, wie mit einem ſchwar— zen Netz überzeichnet. Genauer betrachtet ſchwaͤrzlich, jede Schuppe mit einem runden gruͤnlichen, in den Seiten gelblichen Perlflede geziert; der Bauch gelb. Der Schwanz ein Drittel. Bauch— ſchilder 148 — 150 und Schwanzſchilder 48 — 57 Paar. Der Kopf iſt etwas breit, eifoͤrmig und platt, die Schnauze ſanft auf— waͤrts gebogen, der Ruͤſſel unten ausgehoͤhlt. 16 Zoll lang. Braſilien ***). *) Pr. Maxim. v. W. Beitr. 1. p. 326. *) Boie vermuthet fie mit C. Korros Reinw. identiſch. *) C. collaris Pr. Max hält dieſer ſelbſt moͤglicherweiſe für ei— nerlei damit. f 120 Reptilien. Coluber. * 16. C. miliaris L. Erdbraun, jede Schuppe mit einem weißen Fleck geziert, die Unterſeite weiß. Braſilien, nicht Indien. ** 17. C. Cobella L, Seba II. t. 2. f. 6. Obenher braun, mit zahlreichen unregelmaͤßigen weißen Querbinden, untenher gelb, mit abwechſelnd braunen Schildern. Nach Boie zwei weißliche Punkte am inneren Rande der Occi— pitalſchilder. Bauchſchilder 150 und Schwanzſchilder 51 Paar. Amerika. 18. C. rhombeatus L. Scheuchzer Phys. sacra DECXXXTX. f. 7. Blaͤulich, mit drei Laͤngsreihen rautenfoͤrmiger, in der Mitte dunkler, blauer, ſchwarz eingefaßter Augenflecke; die mittlere Reihe kettenfoͤrmig zuſammenhaͤngend; der Kopf iſt wenig unterfchies den). Vielleicht in Agypten zu Haufe. **19. C. Hippocrepis I. Savigny Eg. Rept. T. IV. f. 3. Bauchſchilder 232— 241 und Schwanzſchilder 79 — 94. * 20. C. Lichtensteinii Pr. Max. C. capistratus Licht. Wazgler Descr. et Ic. Fasc. I. T. IV. Pr. Neuwied in d. Act. Leopold. Vol. XII. Obenher olivenbraun, laͤngs des Ruͤckens mit großen dunkler— braunen, faſt runden, ſchwarz eingefaßten Flecken; die des Halſes mehr viereckig, am Hinterkopfe ein laͤnglicher, nach vorn geſpalte— ner, zwiſchen den Augen und vor denſelben wie ein Querband geſtalteter; zur Seite kleinere; der Bauch gelb, mit braunen, ſchwarz umſaͤumten, unregelmaͤßigen Flecken. Bauchſchilder 178 — 183 und Schwanzſchilder 85 — 97. Fünf bis ſechs Fuß lang und noch groͤßer. Braſilien ). *) Wie wuͤſt es in den Citaten und Synonymen bei den Nattern ausſieht, möge dicſe unter andern beweiſen. Daudin citirt zu ihr aus Gmelin Scheuchzer Phys. sacra T. DCCXLVI. f. 2.; Mer: rem T. DCCXXXVII. f. 3. und Boie in dem Aufſatz in d. Iſis T. DCC XXXIX. f. 7. — Letzterer allein hat Recht. Vergl. Mus. Ad. Frid. T. XXIV. f. 2. Boie ſagt J. c. die pariſer Exemplare ſeyen C. Tyria benannt, auch glaubt er C. Aristotelis Merr. hierzu gehoͤrig. *) Die Temporalſchilder find fo klein, daß fie ſich kaum von den Schlangen. Coluber. 121 ** 21. C. alternans Licht. Ruͤcken und Seiten weiß, mit vielen ſchwarzen, auf der Mitte des Ruͤckens unterbrochenen und abwechſelnden Ringen ge— zeichnet; der Kopf wenig unterſchieden, der Schwanz 1 Zoll lang. Das Thier 14 Fuß lang. Bauchſchilder 171 und Schwanz⸗ ſchilder 43. Braſilien. Licht. * 22. C. undulatus Pr. Mar. Farbe dunkel, am Vordertheile blaͤſſer; Scheitel dunkelbraun, durch die Augen ein ſchwarzbrauner Streif; uͤber den Ruͤcken hinab ein breites, ſchwarzbraunes, ausgebuchtetes Band; an den Seiten heller grauroͤthlich begrenzt, welche Farbe im Nacken mit zwei gelben an beginnt; Seiten mit großen dunkeln Flecken bezeichnet. Bauchſchilder 157 und Schwanzſchilder = Paar. Lange 2 Fuß 6 Zoll. Pr. Mar v. * 23. C. lineatus L. Scheuch zer Phys. sacra DCCXV. f. 2. a Mus. Ad. Frideric. I. T. 12. f. 1. T. 20. f. 1. Coluber jaculatrix L. Coluber atratus Gm. Coluber terlineatus Gm. Obenher blaͤulich mit vier braunen Laͤngsſtreifen bis zur Schwanzſpitze, untenher weißlich. Der Bauch faſt viereckig. Schlank, uͤber zwei Fuß lang. * 24. C. Pethola I. Seba I. 28. 2.; T. 54. f. 4.; T. 110. f. 3. II. T. 38. 2. Bleifarbig, der Ringelnatter aͤhnlich, mit ziegelrothen Quer— binden. Untenher gelblichweiß mit dunkleren Flecken. Bauch— ſchilder 200 und Schwanzſchilder 90 — 100. Sie iſt ſchlank, mit deutlich abgeſondertem Kopf, einem großen breiten Wirbel— ſchilde und hinten abgerundeten Hinterhauptſchildern und nur ei— nem Kehlſchilde. Der Leib zuſammengedruͤckt, der Schwanz ſpitz. In Surinam. ö . **95, C. laevicollis Pr. Max. An jeder Seite des Ruͤckens eine Reihe gekielter Schuppen, die des Halſes und Schwanzes glatt; Schwanz fuͤnf Zwoͤlftel; Farbe an den Obertheilen dunkel rußfarben, vorn dunkler, nach Schuppen unterſcheiden; a vermuthet man Col. pantherinus Merrem für einerlei mit ihr. 122 Reptilien. Coluber. hinten blaͤſſer; Untertheile gelblichweiß; Schuppen der Seite mit ſchwaͤrzlichem Rande, daher die letzteren ein wenig marmorirt, auch einzelne irregulaͤre Flecke an den obern Theilen. Die Na⸗ ſenloͤcher ſtehen an der Seite der Schnauzenſpitze, der Kopf iſt mit großen breiten Schildern belegt, die Augenbrauenſchilder nach hinten weit breiter als vorn. Ungefaͤhr neun Zoll hinter dem Kopfe entſteht auf jeder Seite, nahe am Ruͤckgrathe, ein erhabe— ner Laͤngskiel. Bauchſchilder 156 und Schwanzſchilder 98 Paar. Pr. Max Beitr. p. 296. 5 **96. C. Dora. Russel Ind. Serp. Suppl. t. V. Schmuzigbraun mit gelblichen Fleckchen, untenher gelblich— weiß. Die Ruͤckenſchuppen gekielt. In Bengalen. * 27. C. vittatus. Russel nat. Hist. of Cor. and Ind. Serp. Suppl. T. III. f. 1. Schwarz, mit gelblichen Flecken auf dem Ruͤcken. Die Ruͤckenſchuppen ſind gekielt, der Kopf deutlich unterſchieden, et— was zuſammengedruͤckt. * 28. C. aestivus L. Catesby Carol. II. T. 47. Schoͤn hellgruͤn, auf der Unterſeite und an den Lippen blaͤſſer; die Schuppen ſind etwas gekielt und der Kopf gewoͤlbt. Bauchſchilder 157 — 159 und Schwanzſchilder 128 — 148. Gegen zwei Fuß lang. In Nordamerika, wo ſie ſich um die Straͤucher ſchlingt. * 29. C. scaber Merr. Mus. Ad. Frid. T. X. f. 1. Merrem Beitr. T. 9. Hellbraun, ins Graubraune, mit ſchwarzen Punkten und Flecken beſaͤet, die laͤngs des Ruͤckens drei Reihen bilden, und an den Seitenreihen auch einige weiße Punkte zeigen. Die untere Seite iſt hellgelb mit einigen Flecken. Der Kopf iſt flach, ſtumpf, und nicht vom Koͤrper verſchieden; die Schuppen ſind gekielt. Bauchſchilder 228 und Schwanzſchilder 44. Auf dem Cap. **30. C. ordinatus L. Die Ibibe-Schlange. Catesby Carol. t. 53. Der Kopf oben blau mit braunen Flecken und zwei weißen verfloſſenen Punkten, der Ruͤcken blaͤulich ins Braune, ſchwarz ge⸗ N Schlangen. Coluber. 123 fleckt und gewoͤlkt, mit blaͤſſerem Mittelſtreif und ſchwarzer Punkt⸗ reihe zur Seite, die Schuppen gekielt; der Schwanz ein Viertel der Laͤnge. Bauchſchilder 138 und Schwanzſchilder 65 — 74 Paar. Nordamerika. g **31, C. Nattereri Mikan, Mikan del. Florae et Faunae brasiliens. Hellgraubraun, mit zwei Laͤngsſtreifen im Nacken und vers loſchenen laͤngs der Seite, und kleinen Strichen. Bauchſchilder 158 — 164 und Schwanzſchilder 63 — 72. Gleicht einer. Blind: ſchleiche. Braſilien. g Nach Pr. v. W. gehört Natrix punctatissima Syir XIV. 1. dazu, doch ſoll dieſe ungekielte Schuppen haben. ** 32. C. striatulus IL. Obenher hellbraun, einfaͤrbig und ohne alle Fleckung, aber die ſtark gekielten Schuppen ſcheinen Streifen zu bilden. Die Unterſeite graulichweiß. Der Schwanz oben kantig, ein Drittel lang. Bauchſchilder 132 und Schwanzſchilder 47 und mehr. Neun Zoll lang. In den Waͤldern von Carolina, unter Baum— rinden. 0 *33. C. stolatus L. Die Wanna-Schlange. Russel I. t. 10. 11. Seba II. T. XLI. f. 4. Linn. Mus. Ad. Frid. T. XXII. f. 1. Am Kopf und Hals ſchwarzgruͤn, an der Kehle gelb; uͤber den Ruͤcken mehr ins Schwarzbraune ziehend, mit helleren Quer— binden und zwei gelblichen, weißpunktirten Laͤngsſtreifen. Dar— unter netzartige weiße Querſtriche. Der Schwanz ſpitzt ſich raſch zu, der Kopf iſt etwas breiter als der Hals, die eifoͤrmigen Schuppen ſind gekielt. Nach Boie Bauchſchilder 143 und Schwanzſchilder 73. In Oſtindien. 34. C. fasciatus. Die Wampum-Schlange. Catesby Carol. LVIII. Obenher ſchwarzblau, mit mehr als dreißig gelblichen, auf jeder Seite gegabelten Strichen. Die Schilder und Schuppen ſind gelb, an beiden Enden ſchwarz. Die Schuppen gekielt, ſechseckig, der Kopf ſchmaͤler als der Rumpf. Bauchſchilder 138 Schwanzſchilder 66. Oft an 5 Fuß lang. In Virginien und Carolina. Daudin. N 124 Reptilien. Coluber. (CORONELLA Fitz. nicht Boie.) **35, C. Blumenbachii Merr. C. mucosus L. Russel I. T. 34. Der Kopf blaßroth mit ſchwarzen Querſtreifen geziert. Die Kehlſchuppen gelb, mit einem ſchwarzen Punkt auf jeder Seite. Der Ruͤcken iſt blaß olivenbraun, mit ſchiefgehenden Querſtreifen. Der Kopf iſt etwas eckig, und die Schuppen des Leibes glänzend und glatt. 5“ 4“ lang. Bauchſchilder 199 und Schwanzſchil— der 121. In Bengalen. **36. C. viridissimus L. Scheuchzer Phys. sacra T. 653. 1. Merrem Beitr. T. 12. Schoͤn gruͤn, glaͤnzend, mit eifoͤrmigem, ſtumpfem, etwas eckigem Kopfe. Bauchſchilder 217 — 219 und Schwanzſchilder 122 - 131. Surinam. **37. C. viridis. Gonyosoma viride Wagl. Ic. I. t. IX. Seba II. T. 83. f. 1. Scheucher Phys. sacr. 717. 2. Stelle ich ſogleich neben dieſe, wegen ihrer aͤußeren Ahn⸗ lichkeit. Sie iſt obenher praͤchtig grasgruͤn, auf der Unterſeite gelbgruͤn, Kinnladen, Kehle und Unterſeite des Schwanzes orange— gelb. Von der Naſe durch die Augen geht ein etwas dunklerer Streif. Der Koͤrper iſt zuſammengedruͤckt, fuͤnf Fuß lang. Bauchſchilder 237 und Schwanzſchilder 138. In Braſilien. ** 38. C. pileatus Pr. Maæ. Schoͤn meergruͤn, den Ruͤcken hinab eine Reihe ſich beruͤh— render gelbbrauner Schuppen, der Scheitel gelbbraun, ein dunke— ler Strich von der Naſe zum Auge und Hinterkopfe. Bauch— ſchilder 189 und Schwanzſchilder 100. Braſilien. Pr. M. ** 39. C. herbeus Pr. Max. Obenher lebhaft gruͤn, der Ruͤcken braͤunlich, die Seiten der Kiefer und Kehle citronengelb, die Unterſeite perlfarb. Ebenfalls ſchlank und zierlich wie die vorige. Bauchſchilder 192 und Schwanzſchilder 75. Braſilien. Schlangen. Tyria. 12⁵ (PSAMMOPHIS Boie.) **ñ 40. C. crucifer, Merrem Beitr. 1. T. 3. Grau, mit dunkleren Flecken auf dem Scheitel, die eine Art Kreuz bilden. Laͤngs des Ruͤckens ein brauner Streif. Bauch—⸗ ſchilder 136 und Schwanzſchilder 62. Der vierte Zahn des Oberkiefers ſoll groß ſeyn und iſolirt ſtehen. Boie. ** 41. C. sibilans. Obenher blau, mit zwei weißen Längslinten, dazwiſchen eine Reihe kleiner, ovaler, weißer Flecke, mit ſchwarzen Punkten da: zwiſchen. Der Kopf gefleckt. Unterſeite weiß, mit zwei Reihen ſchwarzer Punkte. Bauchſchilder 166, Schwanzſchilder 100 103. (CHIRONIUS Fitz.) * 42. C. bicarinatus Pr. Max. Abb. z. NG. gte Lief. Obenher oliven- oder zeiſiggruͤn, der Unterleib grünlcchgelb, die Kehle und Unterſeite des Schwanzes hochgelb. Der Leib ſchlank, laͤngs des Ruͤckens zwei Reihen gekielter Schuppen. Der Schwanz faſt halb ſo lang als der Koͤrper. Braſilien. V. ** 43. C. carinatus. Seba II. T. LIV. f. 2. Diͤe zwei mittleren Reihen der Ruͤckenſchuppen fi ind gekielt, die der Seiten eben. Obenher bleifarbig, untenher weiß. (Tr NLA.) ** 44. C. poecilostoma Pr. Max. Braſil. Caninana. Pr. Max Abb. z. NG. Braf. 10te Lief. T. 1. 2. Graulichgelb, mit blaͤulichgrauen oder ſchwaͤrzlichen Winkelſtrei— fen auf dem Ruͤcken, deren Winkel nach vorn gerichtet ſind; der Kopf braunroth, die Randſchilder der Kinnladen ſchief eingefaßt. Vom Auge nach hinten ein langer dunkeler Streif. Die Unter— ſeite, naͤmlich die Bauchſchilder, find leberbraun und ſchwarzge⸗ fleckt. Alle Schuppen der Oberſeite gekielt. Bauchſchilder 208 — 214 und Schwanzſchilder 126 — 132. Wird bis acht Fuß lang und kommt in der Varietaͤt mit gelber Kehle, Kiefereinfafs ſung und Bauchſchildern vor. Sie beſteigt ſehr geſchickt Baͤume. Braſilien. > a 126 Reptilien. Coluber. (LYCODON Boie.) **45, C. aulicus. Seba I. 91. 5. Obenher grau, mit von einander abſtehenden weißen, an den Seitenenden gegabelten Querſtreifen. Am Hinterkopfe zwei dreieckige weiße Flecken. Die Unterſeite e Bauchſchilder 184 und Schwanzſchilder 60. f * 46. C. audax. Seba I. T. C. f. 4. II. LXXIX. 3. Dau din VI. pl. LXXIX. Mit dickem, eirundem Kopfe, an den Seiten zuſammenge⸗ druͤcktem Koͤrper, obenher gelblich, mit zahlreichen braunen, vorn und hinten gezackten Querbinden. Die Kopfſchilder find braun, weiß eingefaßt. Bauchſchilder 205 und Schwanzſchilder 95 Auf den Molukken. (PSEUDOELAPS.) **47. C. pantherinus, Merrem Beitr. II. T. XI. Mit zuſammengedruͤcktem, ſchmalem Koͤrper, zumal nach dem Halſe hin dünn, ſchmuzigweiß, mit 20 großen rothbraunen trape— ziſchen, ſchwarz eingefaßten Flecken laͤngs dem Ruͤcken herab. Ein brauner Streif von der Naſe uͤber dem Auge weg, ein Querſtreif uͤber dem Auge und ein dreieckiger Fleck auf dem Scheitel. Auf den Bauchſchildern ſtehen große abwechſelnde Fle— cken und auf den Schwanzſchildern zwei Reihen ſchwarzer. Ge— gen drei Fuß lang. Bauchſchilder 214 und Schwanzſchilder 66. **48. C. getulus. Seba II. LIII. 1. Schwarz, mit etwa dreißig aus Punkten beſtehenden gelben Querſtreifen, die nach vorn hin Ringe bilden. Die Unterſeite gelb, und grau gefleckt. Vier bis fuͤnf Fuß lang; 9 Schwanz ein Achtel. In Nordamerika. (DUBERRIA.) **49. C. melanocephalus. Mus. Ad. Frid. T. XV. f. 2. Obenher braͤunlich, mit ſchwarzbraunem Kopf, von en ein dunkler Streif nach dem Rüden hin geht. Der Kopf nicht uns terſchieden, die Schuppen glatt. 77 Schlangen. Duberria. 127 ** 50. C. arctiventris. Seba II. 86. 5. Merrem Beitr. I. T. 1. Obenher hellbraun, die Seiten ſchwarzbraun, untenher gelb— lichweiß. Der Kopf iſt ſchwach unterſchieden, eifoͤrmig, ſtumpf; der Rumpf faſt vierkantig, mit ſechseckigen glatten Schuppen. Der Schwanz ein Viertel. Die Bauchſchilder ſehr ſchmal. Nach Boie gehoͤrt Col. erathon und C. Duberria hierher. **51. C. Cenchrus. Auf der Oberſeite braun, weiß marmorirt und mit unregel⸗ maͤßigen weißen Querbinden. Die Schuppen ſechseckig, glatt, der Kopf nicht unterſchieden. Bauchſchilder 153 und Schwanz— ſchilder 47. ** 52. C. Alidras L. Ganz weiß. Bauchſchilder 121 und Schwanzſchilder 58. ** 53. C. obscurus. Russel I. T. 18. Dunkelrußſchwarz, mit großen rhombiſchen, glatten Schup— pen, die eine ſtumpfe Spitze haben; kleinem, eifoͤrmigem, ſtumpfem, wenig unterſchiedenem Kopf, und in der Mitte etwas verdicktem Bauch. über 3 Fuß lang. Bauchſchilder 196 — 198 und Schwanzſchilder 82 — 84. In Oſtindien. ** 54. C. Aurora L. Mus. Ad. Frid. T. XIX. f. 1. Seba II. T. LXXVIII. f. 3. Roſtgelb, mit einem hellgelben Laͤngsſtreif vom Kopfe bis zum Schwanzende. Jede Schuppe hat an ihrer Baſis etwas Aurorafarbe. Die Schuppen find glatt, breit-rautenfoͤrmig, der ſtumpfe Kopf kaum unterſchieden. Bauchſchilder 179 und Schwanz⸗ ſchilder 37. Auf dem Cap, nicht in Amerika. ** 55. C. venustissimus Pr. Mar. Abb. z. NG. Braſ. Iſte Lief. T. 6. Spi T. IIa. f. 1. Nebſt der folgenden eine der ſchoͤnſten Schlangen. Zinno—⸗ berroth mit etwa 15 ſchwarzen, etwa 1 Zoll breiten, an beiden Enden und in der Mitte gruͤnlichweißen Ringen. Jede rothe Schuppe hat eine ſchwarze Spitze. Der ſchwarz und gruͤnlich— weiß gezeichnete Kopf iſt klein, ſtumpf, etwas breit. An dritte⸗ 128 Reptilien. Coluber. halb Fuß lang. Bauchſchilder 200 und Schwanzſchilder 48. Sie variirt auch mit ganz ſchwarzen und an den Enden weiß— lichgruͤn eingefaßten Ringen, und unterſcheidet ſich dann vom Elaps corallinus durch den abgeſetzten verſchiedenen Kopf. In Spiritus verbleicht ſie leider in ee, Braſilien. ** 56. C. formosus, Abb. z. NG. Braſ. 1. T. 5. Die hintere Haͤlfte des Koͤrpers iſt ſchwarz mit breiteren zinnoberrothen Querbinden, deren Schuppenſpitzen ſchwarz ſind. Die vordere Haͤlfte bis zum Kopf iſt gruͤnlichgelb, mit ebenfalls ſchwarzen Schuppenſpitzen, in der Mitte manchmal mit einigen rothen Schuppen und ſchwarzen, nach den Seiten ſchmaͤleren Ringen gleichen Querbinden. Der Kopf iſt klein, ſchmal, aber abgeſetzt und nach oben erhaben und orangeroth. Die Unterſeite meiſt gruͤnlichgelb. Schwanz ein Drittel, um vieles duͤnner als der Leib. Bauchſchilder 203 und Schwanzſchilder 66. Braſilien. ** 57. C. lumbricoideus. Herr Boie beſchreibt ſie unter dem Namen Calamaria lumbricoidea als ſehr lang, obenher vollig ſchwarz, untenher ſcharlachroth, die Schwanzſchilder in der Mitte durch einen e zen Laͤngsſtreif getheilt. Auf Java. (CLELIA.) ** 58. C. Clelia. Daudin VI. T. LXXVIII. Seba II. 85. 2. Obenher ſchwarzbraun, untenher und an den Seiten heller, der Schwanz faſt erdſchwarz. Im Nacken eine weiße Querbinde. Die Ruͤckenſchuppen ſind rhomboidaliſch und kleiner als die faſt ſechseckigen der Seiten. Bauchſchilder 220 und Schwanzſchilder 79. Gegen drei Fuß lang. In Surinam. (PSEUDOERYX.) 59. C. doliatus Pr. Max. Abb. z. NG. Braf. Ste Lief. T. 1. f. 3. Schwarz, mit weißen auf dem Ruͤcken nter auch wohl verſchobenen, ſchmalen Ringen gezeichnet“). Der Oberkopf ) Nicht mit C. poecilogyrus zu verwechſeln. Schlangen. Acrochordus. _ 129 graugruͤnlich, rothbraͤunlich gefleckt, mit ſchwarz eingefaßten Schil⸗ dern. Eine kleine, kaum 15 Zoll lange, ſchlanke Schlange. Bauch⸗ ſchilder 158 und eee 64. Braſilien. V. 7. ACROCHORDUS Hornstedt. Unterſcheiden ſich leicht in dieſer Familie durch die kleinen gleichartigen Schuppen, welche ihren Koͤrper ſo wie ihren Kopf oben und unten bedecken. Die bekannte Gattung 1. A. javanicus Lac. Oular Caron auf Java. La cep. II. XI. 2. Anguis granulatus Schn., [Shaw nat. Misc. T. 148.] hat jede Schuppe in drei kleine Kanten hervorſtehend, die, wenn die Haut ausgeſtopft iſt, wie einzelne Waͤrzchen erſcheinen. Sie wird ſehr groß. Hornſtedt hat mit Unrecht behauptet, daß ſie ſich von Fruͤchten naͤhre, was bei einer Schlange etwas ſehr Außerordentliches wäre 1). - C. Hornſtedt hat welche von mehr als acht Fuß Laͤnge ge— ſehen; der Schwanz iſt viel duͤnner als der Koͤrper. Der Kopf iſt kurz und ſtumpf; ſie iſt obenher ſchwarz, untenher weißlich, die ebenfalls weißlichen Seiten ſchwarz gefleckt. Auf Java. V. Die eigentlichen Giftſchlangen, die mit iſolirten Giftzaͤhnen, haben einen ganz eigenthuͤmlichen Bau ihrer Kauorgane. Ihre Oberkinnladenknochen ſind naͤmlich ſehr klein, ſtehen an einem langen Stiele, der der apophysis pterygoidea externa des Keilbeines entſpricht, und ſind ſehr beweglich; an ſie befeſtiget ſich ein ſpitzer, mit einem kleinen Canal durchbohrter Zahn, der einer Fluͤſſigkeit, die in einer anſehnlichen, unter dem Auge *) 1) Ich habe nichts finden koͤnnen, was dem beſonderen Knochen gliche, den Oppel bei den Acrochorden beobachtet haben will, und der die Stelle der Giftzaͤhne erſetzen ſoll. Ich bin uͤbrigens durch die Ver— ſicherung des Hrn. Leſchenault uͤberzeugt, daß dieſe Schlange nicht giftig iſt. *) Sehr genau hat Meckel dieſe, ſo wie alle Kopfdruͤſen der Schlangen unterſucht und in ſeinem Archiv (Jahrg. 1826, S. 1 u. f.) beſchrieben. Dieſemnach liegen die eigentlichen Giftdrüſen (die 1 e Schlangen fehlen) hinter und unter den Augen über dem 5 9 130 Reptilien. Crotalus. liegenden Drüfe abgeſondert wird, den Ausgang verſtattet. Diefe Fluͤſſigkeit iſt es, welche, durch den Zahn in die Wunde ergoſſen, in den Koͤrper der Thiere Zerſtoͤrung bringt, und je nach der Gattung, in der es erzeugt worden, mehr oder minder traurige Folgen nach ſich zieht. Dieſer Zahn verbirgt ſich in einer Falte des Zahnfleiſches, ſobald das Thier ſich ſeiner nicht bedienen will, und hinter ihm befinden ſich mehrere Keime anderer, beſtimmt, ſich der Reihe nach zu ſeinem Erſatz zu ſtellen, wenn er in einer Wunde zerbrechen ſollte. Die Naturforſcher haben jene Giftzaͤhne bewegliche Gifthaken genannt; aber eigentlich iſt es der Kinnladenknochen, der ſich bewegt. Dieſer traͤgt auch keine ande— ren Zaͤhne weiter, ſo daß man bei dieſer Art ſchaͤdlicher Schlan— gen am Oberrachen nur noch die beiden Reihen der Gaumen⸗ zaͤhne ſieht. Alle dieſe Giftſchlangen, deren Fortpflanzung man genau kennt, gebaͤren lebendige Junge, weil ihre Eier auskriechen, ehe fie - gelegt werden. Sie haben deshalb den allgemeinen Namen Vi- pern, von vivipara, erhalten. Die Giftſchlangen mit iſolirten Giftzaͤhnen zeigen in ihren aͤußeren Charakteren ungefaͤhr die naͤmliche Beſchaffenheit wie die vorigen; aber die meiſten haben ſehr ausdehnbare Kinnladen und ſehr weit vorſtreckbare Zunge. Ihr nach hinten breiter Kopf hat in der Regel einen wilden, boͤſen Blick, der gewiſſermaßen ihren Charakter verraͤth. Es giebt zumal zwei große Geſchlechter, Crotalus und Vipera, wavon das letztere mehrere Theilungen ers litten hat, und um welches ſich einige kleine gruppiren. 7. CROTALUS IL. 1). Klapperſchlange. Beruͤhmt vor allen Schlangen durch die Furchtbarkeit ih— res Giftes. Sie haben, wie die Boa, unter dem Bauch und dem Schwanz einfache Schilder. Was fie aber am beſten uns terſcheidet, iſt das rauſchende Inſtrument, was ſie am Ende des Schwanzes fuͤhren, und was aus mehreren locker in einander geſteckten ſchuppigen Hoͤrnchen oder Duͤten gebildet wird, die ſich Oberkiefer, von einem ſtarken Muskel verhuͤllt, den man durchſchneiden muß, um ſie zu finden. Sie haben ein blaͤtteriges Gewebe, im Inne— ren eine anſehnliche Hoͤhle, und unterſcheiden ſich durch einen langen Ausfuͤhrungsgang, der an der aͤußeren Flaͤche des Oberkiefers nach vorn verläuft, wo er ſich vor und über dem Giftzahn in die dieſen umge: bende Scheide ſo oͤffnet, daß das Gift in die obere Offnung des Zahns fließt. Sie entſprechen offenbar den Parotiden der Saͤugthiere. V. 1) Von #gorakos, Raſſel. \ Schlangen. Crotalus.. 131 bewegen und raſſeln *), wenn das Thier kriecht oder den Schwanz bewegt. Es ſcheint, daß die Zahl dieſer Schellen mit dem Alter zunimmt, und daß bei jeder Mauſer eine mehr bleibt. Die Schnauze dieſer Schlangen hat hinter jedem Naſenloche eine kleine runde Grube ). Alle Gattungen, deren Vaterland man genau kennt, kommen aus Amerika. Sie ſind um fo gefahtvoller, je heißer ihr Aufenthaltsort oder die Jahreszeit ſind; im Ganzen aber iſt ihr Naturell ruhig und traͤge. a Die Klapperſchlange kriecht langſam und beißt nur, wenn ſie gereizt wird, oder um die Beute, von der ſie ſich naͤhrt, zu toͤdten. Die in den vereinigten Staaten gewoͤhnliche 1. C. horridus, in Nordamerika Boiquira, Catesby II. XLI. [American Philosophical Transactions Vol. IV. p. 380. Pl. f.1.] iſt braun, mit unregelmaͤßigen, ſchwarzen Querbinden. C. — Dieſes fuͤrchterliche Thier wird bis an ſechs Fuß lang und ſo dick wie ein Mannsſchenkel. Man will in Nordamerika ein Neſt gefunden haben, wo ihrer gegen hundert beiſammen la— gen. Der Kopf bei einer lebendigen, die ich ſah, war ganz platt und rund. Herr Paliſot de Beauvois, der Verf. der Abhandlung on Amphibia in den obenerwaͤhnten Am. Transactions, bildet noch eine andere Art ab, die er fuͤr ſpecifiſch verſchieden haͤlt, da Geſtalt und Zeichnung ſo wie der Aufenthaltsort, in mehr feuchten Gegenden, abweiche, und nennt ſie Cr. adamanteus. Sie hat auf dem Ruͤcken dunklere Rhombenflecke, mit gelbem Rand eingefaßt**), während die erſtere, the yine- Larren Rattle- snake genannt, weil fie im Sommer meiſt in trockenen, duͤr— ren Gegenden, wo nur Fichten wachſen, angetroffen wird, auf dem Ruͤcken dunkelbraune, etwas ſchiefe, an beiden Enden in einen faſt runden Fleck ausgehende Querbinden zeigt. Es iſt der Cr. rhombifer Daudins. 8 V. *) Unter allen Vergleichungen, womit man Denen, die dieſes Ge: raͤuſch nicht in der Natur gehoͤrt haben, daſſelbe verdeutlichen will, habe ich als die richtigſte die gefunden, daß es dem ſchnellen Ablaufen einer Taſchenuhr, wo alle Raͤder ſchnurren, aͤhnlich ſey. V. 1) S. Ruſſel und Home in den Phil. Transact. F. 1804. T. III. p. 76. C. **) Dies würde demnach die vom Pr. v. Wied abgebildete ſeyn; Abb. 11te Lief. T. 4., die folglich auch in Südamerika vorkaͤme. Dieſe habe ich auch lebendig geſehen. V. 9 * 182 Reptilien. Crotalus. 2. Cr. Durissus L. 1). Boicininga. Lac ep. II. XIII. 2. Die Gattung aus Guiana hat ſchleifenfoͤrmige, ſchwarz ein— gefaßte Flecke auf brauner Grundfarbe], und vier ſchwarze Liz nien laͤngs dem Oberhalſe. Sie iſt eben ſo ſehr gefuͤrchtet wie die vorige, und beide koͤnnen den Tod in wenigen Minuten brin- gen. Auch ſie erreicht eine Länge von ſechs Fuß ). Einige Gattungen haben auf dem Kopfe große Schilder: II. CAUDISONA4 Fitz, Crotalophorus Gray. *3, Cr. miliarius L. Catesby II. XLII. Merrem in d. Wetterauer Ann. I. T. 3. Mit neun Schildern auf dem Scheitel. Sie iſt auf der Oberſeite roͤthlich, mit eifoͤrmigen, ſchwarzen, weifgeraͤnderten Fle— cken und einer doppelten Reihe kleinerer ſchwarzer laͤngs der Seiten. Die Bauchſeite iſt weiß und ſchwarz gefleckt; Bauchſchil— der 130 und Schwanzſchilder 30. In Nordamerika. Sie heißt daſelbſt Ground Rattle - Snake, weil fie meiſt unter der Erde lebt, und nur ins Gras geht, wo ſie um ſo gefaͤhrlicher wird, als ſie da ſchwerer zu gewahren iſt. Sie iſt die kleinſte. V. An dieſen Stamm muß angereiht werden III. TRIGONOCEPHALUS Oppel. Bothrops Spir. Cophias Merrem. die ſich durch den Mangel der Raſſel unterfcheiden, aber die naͤm— lichen Gruben hinter den Naſenloͤchern haben, und den Klapper— ſchlangen zum mindeſten in der Gewalt ihres Giftes gleichkommen. a. Einige, die Tisiphone Fitzingers, haben einfache Schwanz⸗ ſchilder, wie die Klapperer, und ihr Kopf iſt mit einfachen Schil- dern bis hinter die Augen bedeckt; ihr Schwanz endiget in einen Stachel. So 4. T. cupreus. Die braune Viper von Carolina. Tisiphone cuprea F. U 1) Die Namen horridus und Durissus find von den Naturforſchern bei dieſen beiden Gattungen verſchiedentlich umgetauſcht und e worden. *) Man vergleiche noch Cr. atricaudatus und Dryinas bei . rem, uͤber die ich nicht zu entſcheiden wage. V. (2) Schlangen. Trigonocephalus. 15 Coluber Tisiphone Shaw. Catesby II. XLIII. XLIV. Braun, mit dunkler braunen, wolkigen Flecken. b. | Andere, die bei Herrn Fitzinger den Namen CRASPEDOCEPHALUS tragen n), haben doppelte Schwanzſchilder, und den Kopf mit Schuppen von derſelben Geſtalt wie die auf dem Ruͤcken beſetzt. Hierhin gehoͤrt unter andern 5. Tr. lanceolatus Oypel. Die gelbe UM: der Antillen. Eacep. II. V. 1. Vipere fer-de-lance 2). Das gefaͤhrlichſte Reptil der franzoͤſiſchen Zuckerinſeln. Sie iſt a gelblich oder graulich von Farbe, mehr oder minder bräunlich ge⸗ ſcheckt und erreicht ſechs bis ſieben Fuß Laͤnge. Sie lebt in den Zuckerpflanzungen, naͤhrt ſich vorzuͤglich von Ratten, und bringt vielen Negern den Tod. 6. Tr. viridis. Trimeresurus viridis Lacep. Ann. du Mus. IV. T. LVI. 2. Boodropam Russel Cor. IX. Sie hat bisweilen zwei bis drei ganze Schilder am Urſprung des Schwanzes; das iſt aber nur eine Zufaͤlligkeit. C. Sie iſt meergruͤn, mit ſchoͤn gelben Schuppen zur Seite des Schwanzes. Der Ruͤcken iſt etwas gekielt, wie auch die Schuppen. Der Koͤrper zufammengedruͤckt In Bengalen. V. * 7. T. bilineatus. Cophias bilineatus Pr. Max. Abb. Ste Lief. Schlank, duͤnn, kaum zwei Fuß lang, mit großem, viel brei— terem, hinten herzfoͤrmig ausgeſchnittenem Kopfe. Meergruͤn, ſchwaͤrzlich punktirt und geſtrichelt, mit rofsgelben, ſchwarz einge— faßten Augenflecken laͤngs des Ruͤckens, und laͤngs der Seite der Bauchſchilder eine gelbe Linie. V. 1) Alle Bothrops Spipens T. XIX-XXIII. gehören hierher. 2) Dieſe Gattung bewohnt auch Braſilien und ohne Zweifel auch andere Theile des ſuͤdamerikaniſchen Feſtlandes; ich moͤchte ſelbſt glau— ben, daß es dieſelbe iſt, die Spix T. XXIII. Souroucou nennt und fuͤr den Crotalus mutus oder Lachesis anſieht. 134 Reptilien. Cxotalus. * 8. Tr. atrox. Cophias atrox Merr. Mus. Ad. Frid. T. XXII. f. 2. Mit plattem Kopf, am Koͤrper mit lanzettfoͤrmigen, gekielten, auf dem Scheitel koͤrnigen Schuppen, und feurigen, vorſtehenden Augen. Der Körper iſt zuſammengedruͤckt. Sie iſt hellgrau: braun, mit dunklen, gewoͤlbten, ſcharf abgeſchnittenen Flecken, an der Unterſeite grau mit ſchwarzbraunen Querſtrichen, und an je— der Seite mit ein Paar Reihen kleiner, weißer Fleckchen. In Suͤdamerika, zumal Surinam, ſehr gefaͤhrlich. V. * 9. Tr. Jararacca, Cophias Jararacca Pr. Max *) Abb. 7te und 8te Lief. Der vorigen in Manchem aͤhnlich; ihre Schuppen ſind gleichfalls gekielt, die des Kopfes warzig. Der Kopf iſt dick, breit, vor dem duͤnnen Halſe vortretend, die Oberſeite ganz platt, um den Oberkiefer ſenkrecht abgeſchnitten und um die Schnauzen— ſpitze mit ſcharfer Kante. Die Farbe dieſer Schlange iſt duͤſter graubraun, mit vielen dunkler gewoͤlkten, am Rande faſt ſchwarz eingefaßten Flecken, auch einzelnen Streifen. Laͤngs der Seiten kleinere, ſchwarze, verwaſchene Flecken. Der Bauch ſchmuzig— weiß, mit dunkleren Flecken. Bauchſchilder 193 — 200 und Schwanzſchilder 59 — 68. Ein altes Exemplar an fünf Fuß lang. Im Oberkiefer ſtehen zwei ſehr große Giftzaͤhne jederſeits. Sie iſt die gemeinſte Giftſchlange in Braſilien. V. C. Wieder andere dieſes Geſchlechts mit doppelten Schwanz⸗ ſchildern haben Schilder auf dem Kopfe 1). **10, Tr. Halys Licht. Vipera Halys. Pallas Zoogr. Ross. Vipera Aspis Merr. f. Mit neun Kopfſchildern und gekielten, lanzettfoͤrmigen Schup⸗ pen. Blaß von Farbe mit aſchgrauen Querflecken über den Rüs cken und rundlichen Seitenflecken. Der Schwanz ein Achtel. In der Tartarei. Licht. ) Das Gitat des C. atrox Merrem fällt weg. 1) Hr. Fitzing er 1555 nur für dieſe den Namen Trigonoce- phalus. Schlangen. Vipera. 135 d. Endlich giebt es noch welche mit kleinen Schuppen auf dem Kopfe, die zwar auch eine doppelte Reihe Schwanzſchilder haben, aber nicht bis an die Spitze reichend. Dieſe iſt naͤmlich, oben wie un— ten, mit kleinen Schuppen beſetzt und endiget in einen kleinen Stachel ). Von dieſer Art iſt: 11. Tr. rhombeatus. Die Surukuku. Crotalus mutus L. Coluber Alecto Shaw. Lachesis rhombeata Pr. Max Ste Lief. Cophias crotalinus Merrem. Seba II. LXXVI. 1. Gelblich, der Ruͤcken mit großen braunen oder ſchwarzen Rhombenflecken gezeichnet. Ihre Schuppen ſind in der Mitte erhaben. Sie erreicht ſechs bis ſieben Fuß Länge und iſt nicht weniger furchtbar als die Klapperfchlange. C. Eine, die ich geſehen, konnte man ein Thier von ſchreck— lichem Anblick nennen. Nach des Prinzen v. Wied Abbil— dung und Beſchreibung iſt die Farbe ſchoͤn roͤthlichgelb, mit ei: ner Laͤngsreihe großer ſchwarzbrauner Rautenflecke auf dem Nuͤ— cken, deren jeder zwei kleinere helle Flecke einſchließt. Die Schup— pen ſind bauchig gekielt oder knotig rhomboidal. Piſo ſpricht von einem Exemplar von 12 Fuß Laͤnge. In ganz Suͤdamerika. N V. 9. VIPERA Daud. Viper. Von Linné groͤßtentheils mit den Nattern zuſammenge— worfen, weil ſie gleichfalls eine doppelte Reihe Schilder unter dem Schwanze haben. Sie mußten wegen ihrer Gifthaken davon getrennt werden. Mit ihnen verbinden ſich ſehr naturgemaͤß ei— nige andere Schlangen, deren Schilder unter dem Schwanz ganz oder zum Theil einfach ſind. Sie unterſcheiden fi alle von den Crotalus und Trigono- cephalus dadurch, daß ſie hinter den Naſenloͤchern keine Gruben haben. 1) Dieſes iſt das Geſchlecht Lachesis Daudin's, was Fitzin⸗ ger angenommen, aber nicht gut charakteriſirt hat. Die Schwanz— ſchilder ſind ganz entſchieden doppelt bis gegen die Spitze hin, wo ſich nur kleine Schuppen finden. Der Pr. v. Wied ſtellt es vollkommen e dar. 136 Reptilien. Vipera. Einige tragen auf dem Kopfe nur Sachen gekielte Schuppen, denen des Ruͤckens gleich n). Dahin gehoͤrt 1. V. brachyura Cuv. Poffadder am Cap. ha’ Mane, Seba II. XXX. 1. [ Echidna arietans Merr.] [Wagler Ic. amphib. T. XI.] Eine der fuͤrchterlichſten durch ihr Gift. TE, Sie ift ſehr dick, hat einen kurzen, kegelfoͤrmigen, mit einer runzligen Haut eingefaßten Schwanz, ſchmaͤler als der Rumpf, und einen breiten, ſtumpfen, boshaft ausſehenden Kopf mit gro— ßen offenen Naſenloͤchern. Die Schuppen des Kopfs ſind gekielt. Ihre Farbe iſt roͤthlichbraun, obenher ins Schwarze, mit roͤthlich— gelben Zickzackbinden, die aber eigentlich die Grundfarbe bezeich— nen, denn nach hinten werden ſie breiter, parallel, und ſchließen zolllange, ſchwarzbraune, zackige Flecken ein, die am Schwanze endlich als ſchmale Ringe erſcheinen. Auf dem Scheitel iſt eine ſchwarze, hufeiſenfoͤrmige Zeichnung; am Halſe zur Seite herab, ſchwarze, Flecken. Am Cap und in Senegambien. An fuͤnf Fuß lang. V. 2. V. ocellata Latr. L’Aspie 2) Lacepède. La cep. II. 11. 1. Vipera maculata Merrem. Obenher roͤthlichgrau, mit drei Laͤngsreihen rundlicher, roſt— brauner, ſchwarz geſaͤumter Augenflecke. Der Bauch ſchwarz und gelb gemarmelt. Nach Cuvier ſoll es eine große fremde Gat— tung ſeyn, nach Lacepede ſoll fie im noͤrdlichen Frankreich uns ter dem Namen Tigerſchlange vorkommen; Merrem bezweifelt es auch. Der ja iſt dreieckig, mit kleinen gekielten Schuppen beſetzt. V. "eV. 0 5 5 Mus. Ad. Frideric. XIII. Dieſe, der vorigen verwandt, iſt nach Linné weißlichgrau mit vier Laͤngsreihen weißer, braungeſaͤumter Augenflecke; ſie ſey in Amerika zu Hauſe. ’ 5, 1) Dieſe und die folgende Abtheilung bilden Merrem's Unter: geſchlecht Echidna, welches mit feinen Echis, von denen weiterhin die Rede ſiyn wird, fein Geſchlecht Vipera macht. Fitzing er zertheilt unſere drei erſten Abtheilungen in drei Geſchlechter, die er Wiens, Cobra und Aspis nennt. 2) Aber nicht die Linné' ſche Aspis, die nur eine Varietät der gemeinen Viper iſt. Schlangen. Vipera. 137 4. V. Daboia. a Lac ep. II. XIII. 2. IV. 1. als Coluber brasiliensis. Mit breitem, herzfoͤrmigem Kopf; weißlich, mit drei Reihen großer rothbrauner, ſchwarzgeſaͤumter Augenflecke. V. 5. V. elegans Daud. Russ el T. VII. Schoͤn gelbbraun, auf der Mitte des Ruͤckens eine kettenar— tige Reihe brauner, ſchwarz und darum weiß eingefaßter Flecke; auf jeder Seite daneben noch eine ſolche Reihe freier. Auf Coromandel *). V. Andere haben den Kopf mit kleinen koͤrnigen Schuppen be— deckt. So hat es 6. V. Berus. Die gemeine Viper. Braun; eine doppelte Reihe Querflecke uͤber den Ruͤcken; eine Reihe ſchwarzer oder ſchwaͤrzlicher Flecke laͤngs jeder Seite. Bisweilen vereinigen ſich die Ruͤckenflecke in Querbinden; andere— male bilden ſie alle zuſammen nur eine zickzackfaltige Laͤngsbinde. Alsdann iſt es der Coluber Aspis Linn. 1), den man auch wohl in der Gegend um Paris Aspis nennt. Es iſt dies auch die Varietaͤt, welche ſich vor einigen Jahren im Walde von Fontai— nebleau vermehrt hatte. Man hat auch faſt ſchwarze Individuen 2). 7. V. Ammodytes. Die Viper mit der gehoͤrnten Schnauze. Jacquin Collect. IV. T. 24. 25. Vipera illyrica Aldrov. 169. [Sturm Fauna 2tes Heft.] Ziemlich der gemeinen ähnlich, aber ausgezeichnet unterſchie— ) Der Verf. führt noch Vipera Clotho Seba II. XCIII. 1. und V. Lachesis Seba XCIV. 2. als zu dieſer Abtheilung gehoͤrig an. 1) Aspis, eine aͤgyptiſche Schlange, deren es mehrere Arten gab, und wovon eine, nach dem, was von der Ausdehnbarkeit ihres Halſes geſagt wird, die Haje geweſen ſeyn wird. 2) Berus iſt der Name einer Waſſerſchlange, deſſen ſich bloß die Schriftſteller des Mittelalters, wie Albertus Magnus, Vincent de Beauvais u. A. bedienen, und welches vermuthlich die Ringelnatter war. Die Vipére de Charas, woraus Laurenti auch eine Art hat machen wollen, die aber Gmelin's Col. Aspis iſt, unterſcheidet ſich nicht von dieſer gemeinen Viper, die, nach meinen Unterfuchungen, der wahre Berus Linné's iſt, um ſo mehr, da er bei dieſer Gelegenheit nur den Aldrovand S. 115 citirt, wo es dieſe Gattung iſt. 138 Reptilien. Vipera. 5 den von ihr durch ein kleines, weiches, mit Schuppen bedecktes Hoͤrnchen an der Schnauzenſpitze. In Dalmatien, Ungarn u. |. w. 8. V. Cerastes L. Die gehoͤrnte Viper. Coluber Cerastes L. La cep. II. 1. 2. Macht ſich durch ein kleines ſpitzes Horn auf jedem Augen: lide bemerkbar. Sie iſt graulich und hält ſich im Sande vers ſteckt. In Agypten, Libyen ꝛc. Die Alten haben oftmals von ihr geſprochen. 9. V. Cophophris Cuv. Patterſon Reiſe T. XV. Hat uͤber jedem Augenlid ſtatt eines Horns ein kleines Buͤſchchen kurzer hornartiger Faͤden. Um das Vorgebirge der guten Hoffnung. 1 b. Noch andere Vipern, die übrigens den vorhergehenden ſehr aͤhnlich ſind, haben auf der Mitte des Oberkopfes drei Schilder, die etwas größer als die umgebenden Schuppen find *). 10. V. Chersea. Die kleine Viper. Col. Berus Laurenti und Daudin. Iſt faſt ganz der gemeinen gleich, und unterſcheidet ſich zu— mal nur durch die drei erwaͤhnten Kopfſchilder. Sie iſt ſeltener und wird auch nicht ſo groß wie jene. Man behauptet auch, ſie ſey giftiger 2). Es giebt von ihr faſt ganz ſchwarze Individuen, die man ſchwarze Vipern (Coluber Prester Linn.) genannt hat. Laurenti T. IV. f. 1. [und Sturm's Fauna tes Heft] ?). C. Es kommen hierauf die Vipern, deren Kopf mit Schildern faſt wie bei den Nattern beſetzt iſt. 1) Merrem hat daraus fein Untergeſchlecht Pelias gemacht. 2) Es iſt der Asping der Schweden (v. Aspis), der ohne Wider— rede in den Stockholmer Denkſchriften fuͤr 1749 T. VI. abgebildet iſt, indeß hat auf ihn Laurenti (Spec. medic. p. 97 und T. II. f. 1.) den Namen Berus uͤbergetragen. Es iſt auch der Pelias Berus Merrem und Vipera Berus Fitzinger. 0 3) Prester, me70r70, der griechiſche Name einer Schlange, die verſchiedene Schriftſteller für den Dipsas halten. Von wonder, brennen. * Schlangen. Naja. 139 Unter dieſen iſt eine, die ſich durch ganz und gar nichts weiter, als jene Platten von den gewoͤhnlichen Vipern unter— ſcheidet !). So iſt 11. V. haemachates, Seba II. LVIII. 1. 3. eine Schlange vom Cap, rothbraun, weiß gement, mit ſchief bt unten zu abgeſtutzter Schnauze. II. NAJA. Brillenſchlange. Sind Vipern, deren Kopf mit Schildern beſetzt iſt, und de— ren vordere Rippen ſich zuruͤckbewegen und nach vorn richten koͤnnen, ſo daß ſie dieſen Theil ihres Rumpfes in eine mehr oder minder breite Scheibe auszudehnen im Stande ſind. Die beruͤhmteſte Gattung iſt: 12. V. Naja. Die Brillenſchlange. Codra Capello der Portugieſen in Indien. Naja tripudians Merr. Seba II. e 1. LXXXIX. 1—4 etc, La cep. II. So genannt ee einer ſchwarzen brillenähnlichen Zeich⸗ nung, die ſich auf der erweiterten Stelle jener Scheibe und, fo viel ich weiß, nur beim Maͤnnchen deutlich] befindet. Sie iſt ſehr giftig, man behauptet aber, daß die Wurzel der Ophiorrhiza Mungos L. ein Specificum gegen ihren Biß ſey. Die indiſchen Gaukler zaͤhmen ſie und wiſſen ſie zum Tanz und allerlei Be— wegungen, zum Erſtaunen des Volks, abzurichten, nachdem ſie ihnen jedoch immer erſt vorher die Giftzaͤhne ae haben. Die Farbe dieſer Schlange ift gelbbraun, wie trockner a lerleim, ihre Länge kann 2— 3 Fuß betragen, dabei ift fie ziems lich dick, aber der Kopf ſehr klein. Alle ihre Schuppen ſind eben. V. 1) Merrem hat aus dieſer Unterabtheilung ſein Untergeſchlecht Sepedon gemacht. — Hierher noch Col. V. nigrum Scheuchzer Phys. sacra IV. DCCXVII NB. Der Ophis Spix XVII. wuͤrde eine dieſer Sepedon aͤhnliche Giftſchlange ſeyn, wo aber vor jedem Giftzahn einige kleine einfache Zaͤhnchen ſtuͤnden. Da ich ſeine Gattung nicht geſehen habe, ſo beſorge ich, daß es nur eine jener Nattern mit größeren hinteren Manillarzaͤh— nen ſeyn werde, von welchen oben ſchon die Rede geweſen, und deren einige wenigstens fuͤr giftig gehalten werden duͤrften. 140 Wannen Vipera. 13. V. Haje. Geoffr. Eg. Rept. 48 VII. u. Savigny dal. Suppl. pl. III. [Jackson account of the empire of Marocco etc. pl. 4.) Man benutzt fie in Agypten zu den naͤmlichen oben angege— benen Zwecken. Ihr Hals dehnt ſich etwas minder aus. Sie iſt gruͤnlich von Farbe, braͤunlich gebaͤndert. Die Gaukler des Landes wiſſen dieſe Schlange in eine Art Starrſucht zu verſetzen, indem ſie den Nacken mit dem Finger druͤcken, wodurch ſie ſteif und unbeweglich (in einen Stock oder Ruthe verwandelt) wird. Die Gewohnheit der Haje, ſich aufzurichten, wenn man ſich ihr naͤhert, hatte die alten Agypter zu dem Glauben verlei⸗ tet, daß ſie das ach was ſie bewohnt, bewache; ſie ſchufen dar— aus das Sinnbild der Schutzgoͤttin der Welt und bildeten ſie in Stein, zu beiden Seiten einer Weltkugel, uͤber dem Eingang in ihre Tempel ab. Ohne alle Widerrede iſt es die Schlange, welche die Alten unter dem Namen aͤgyptiſcher Aſpis, Schlange der Cleopatra u. ſ. w. beſchrieben haben. | III. ELAPS Schneider 1). Engmaul. Sind Vipern, deren Kopf mit Schildern beſetzt iſt, und von einer den Brillenſchlangen ſehr entgegenſtehenden Organiſation. Denn nicht nur ſind ſie unfaͤhig ihre Rippen auszudehnen, ſon— dern ſelbſt ihre Kinnladen find nicht immer im Stande ſich ruͤck— waͤrts von einander zu bewegen, weil ihre Paukenknochen und zu— mal ihre Zitzknochen zu kurz ſind, woraus hervorgeht, daß ihr Kopf, wie der der Roller und Doppellaͤufer, in einer Flucht mit dem Körper läuft [und auch ihr Biß deshalb nicht ſehr ſchaͤd— lich wird]. N 10 Die gewoͤhnlichſte Gattung iſt: 14. E. lemnisatus. Coluber lemniscatus L. Seba l. ult. und II. LXXVI. 3. Iſt auf weißem [vielleicht aber im Leben ſchoͤn orangegel— bem!] Grunde mit ſchwarzen Ringen gezeichnet, deren allemal drei beiſammen ſtehen. Die Schnauzenſpitze iſt ſchwarz. Sie lebt in 1) Zum Theil; Schneider begriff unter ſeinen Elaps alle Schlan— gen, von denen er glaubte, daß ihnen das freie Zitzenbein fehle; er ur⸗ theilte aber hieruͤber nur von außen, nach der geringeren Auftreibung des Hinterkopfes; in der That findet ſich dieſer Charakter auch nur bei Oppel's Tortrix oder Ilysia. übrigens beruͤckſichtigte er dabei weder die Schuppen noch das Gift. Ram, Eo find griechiſche Namen einer giftigen Schlange. Schlangen. Elaps. 141 Guiana, wo man ſie ſehr fuͤrchtet, und wo ſie Urſache iſt, daß man auch die unſchuldigen Tortrix Seytale und die Coluber Aescula- pi fürchtet, weil fie ihr in Anſehung der Größe, der Geſtalt und der Faͤrbung gleichen. Übrigens giebt es in beiden Welten Eng— maͤuler, deren Farben ungefaͤhr auf dieſelbe Weiſe vertheilt ſind. 15. E. psyches. Dau din VIII. C. 1. Schwaͤrzlich, mit etwa 25 braunen, beiderſeits weiß einge— faßten, breiten Ringen. Neun Zoll lang, der Schwanz betraͤgt einen Zoll. Bauchſchilder 188 und Schwanzſchilder 45. In Surinam. V. * 16. E. Ibiboboca Merr. Pr. Max gte Lief. E. Marcgrafii. Mit ſtumpfem, vorn breitem Kopf und ſehr kurzem Schwanz. Der Koͤrper mit breiten zinnoberrothen, ſchwarzen und gruͤnlich— weißen Ringen abwechſelnd; auf drei ſchwarze, zwiſchen denen zwei gruͤnliche, folgt jedesmal ein rother. An den rothen und gruͤnlichen iſt jede Schuppenſpitze ſchwarz. Bauchſchilder 210 und Schwanzſchilder 23. Braſilien. V. * 17. E. lacteus. Coluber lacteus Linn. Mus. Ad. Frid, XVII. 1, und ner Seba II. XXXV. 2. Weiß, mit einer doppelten Reihe ſchwarzer Flecken auf der Unterſeite. Der Scheitel ſchwarz, mit weißer unterbrochener Laͤngs— linie, der Nacken und Vorderruͤcken hat die Flecken in Querbaͤn— der vereinigt. Anderthalb Fuß lang. Vom Cap? V. 18. E. surinamensis Cuv. \ Seba II. VI. 2. und LXXXVI 1). Aſchgrau, untenher gelblich, mit roſtbraunen, welligen Bin: den geringelt. (Merrem.) V. * 19. E. latonius. E. lubricus Merrem Beitr. I. T. 2. Seba II. XLIII. 3. [4.] Blaßgelblich, mit einer ſchwarzen Querbinde vor den Augen *) Hier ſcheinen zweierlei zu ſeyn, wenigſtens eine ſehr große und eine kleine, wenn auch in der Faͤrbung einander ähnlich. Ich finde keine weitere Nachweiſung, Shaw hat nur Seba copirt. V. 142 Reptilien. Vipera. und einem Veförmigen Fleck auf dem Scheitel. Körper und Schwanz mit ſchwarzen Binden geringelt, die letzten etwas winkelig. V. ** 20. E. corallinus. Pr. v. Wied Abb. hte Lief. Nov. Act. Ac. Caes. Leop. T. X. T. 4. Zinnoberroth, mit ſchmaͤleren ſchwarzen, vorn und hinten gruͤnlichweiß eingefaßten Ringen, alle rothen und gruͤnlichen m pen mit ſchwarzen Spitzen. Braſilien. | IV. MICRURUS Wagl. Sind Elaps mit fehr kurzem Schwanz. **21. E. (M.) Spixii V. Spix Serp. XVIII. Hellbraun, mit breiten ſchwarzen Ringen. V. V. PLATURUS Latreille. Haben gleichfalls den Kopf mit Schildern eingehuͤllt, und dop⸗ pelte Schilder unter dem Schwanz; aber dieſer Schwanz iſt rüs derfoͤrmig zuſammengedruͤckt, weshalb es Waſſerſchlangen ſind. 22. Pl. fasciatus. Coluber laticaudatus Linn. Hydrus colubrinus Shaw. Daudin VII. LXXXV, [ Disteira fasciata Fitzinger.] Obenher blaulich weiß, mit rothbraunen, auf dem Rüden breiteren, auf dem Bauche ſchmaͤleren bisweilen zufammenfließen: den Duerbändern, auch der Scheitel iſt rothbraun. (Fitzinger.) Im indiſchen Meer. N V. Endlich gehören noch verſchiedene Schlangen in die Nahe der Vipern, die ſich nur dadurch unterſcheiden, daß ihre Schwanz— ſchilder ſaͤmmtlich oder zum Theil einfach ſind. Sie unterſchei— den ſich von den Tisiphone durch den Mangel der Gruben hin— ter den Naſenloͤchern. 0 Bisweilen ſind die Schilder ihrer Schwanzbaſis ganz; dann gehoͤren ſie zu VI. TRIMERESURUS Lacep. Welche große Schilder auf dem Kopf, einen Theil der Schwanzſchilder doppelt und die uͤbrigen einfach haben. Schlangen. Aanthophis. 143 *23, Tr. leptocephalus Lacep. Ann. du Mus. IV. LVL 1, Fünf Reihen Schuppen auf dem Rüden find gekielt; die andern glatt; auf dem Kopfe neun Schilder; 187 am Bauch, 42 Paar unter dem Schwanz. Neuholland. V. Andere VII. OPLOCEPHALUS Cuv. haben große Schilder auf dem Kopf und lauter einfache Schwanz: ſchilder ). Noch andere VIII. ACANTHOPHIS Daud. OPHRIAS Merrem. haben vor dem Schädel Schilder; ihr Schwanz endigt in einem krummen Haken. Faſt alle feine Schilder find einfach; nur zu Ende befinden ſich bisweilen einige doppelte. * * 24. A. cerastinus. Daudin V. T. LXVII. Merrem Beitr. II. T. IX. Boa palpebrosa Shaw. Hellgrau mit blaulichen Querbinden, untenher blaßröthlic). mit zwei Reihen ſchwarzer Punkte. Die Augenlider aufgetrieben. Gegen drei Fuß lang. i V. *25. A. Brownii Leach. ) Leach zool. Miscell. I. 3. Das giftigfte Reptil um Port Jackſon. C. — Dunkel ſchwarzbraun, mit weißlicher Unterlippe. Ihr Koͤrper iſt dick, der kurze Schwanz viel duͤnner abgeſetzt und in einen krummen Haken endigend; die letzten Schilder unten ſtehen doppelt. Am Kopf hat die Oberlippe eine Querfurche. V. ** 26. A. Tortor Less. Duperre Voy. de la Cog. 6. Obenher ſchieferſchwarz, der Kopf gruͤnlich; die Seitenſchup⸗ pen kermeſinroth, die Bauchſchilder gelblich, die Schwanzſchilder wie der uͤbrige Schwanz ſchieferſchwarz. V. 1) Die Gattungen ſind neu. C. *) Von dem Botaniker R. Brown entdeckt und ihm zu 1955 benannt. Er hatte ihr den Namen Boa ambigua gegeben. \ 144 Reptilien. Vipera. IX. ECHIS Merrem oder Scytale Daudin. Ihr Kopf ift mit kleinen Schuppen bedeckt, und ihre ſaͤmmt— lichen unteren Schwanzſchuppen ſind einfach. * 27. E. carinata, Horatta pam Russe! II. 2. Boa horatta Shaw, Pseudoboa carinata Schn. ö Scytale bizonata Daud. V. LXX. Der Körper iſt nach der Mitte zu dicker und hat drittehalb Zoll im Umfang. Der Kopf iſt gelb, mit einem braunen herz— foͤrmigen Fleck, der Leib dunkelbraun, mit einem rothbraunen, an den Seiten ausgeſchnittenen, gelb eingefaßten Laͤngsbande uͤber den Ruͤcken. Indien. V. * 28. E. Krait Merr. Pseudoboa Krait Schn. Scytale Krait Daud. Obenher hellbraun, untenher weiß. Drittehalb Fuß lang. V. Man kann auch noch in dieſe Gegend ſetzen: X. LANGAHA Bruguieres, deren Kopf mit Schildern bedeckt, die Schnauze hervorſprin— gend und zugeſpitzt, und die vordere Haͤlfte des Schwanzes in ganze Ringe eingehuͤllt iſt, die ihn rundum umgeben, dagegen die hintere Haͤlfte oben wie unten mit kleinen, dachziegelartig liegen— den Schuppen bedeckt iſt. 29. L. madagascariensis. Lace p. I. XXII. Eine Schlange, die man nur aus der Abbildung kennt, die Bruguieres davon gegeben hat. Außer dieſen beiden, ſchon in aͤlterer Zeit bemerkten Abthei— lungen aͤchter Schlangen, iſt man neuerlich noch eine dritte ge— wahr worden, deren Kinnladen ungefaͤhr wie bei den nicht gifti— gen organiſirt und bewaffnet ſind, bei denen aber der erſte Ma— rillarzahn groͤßer als die andern und durchbohrt iſt, um Gift wie bei den Giftſchlangen mit iſolirten Zähnen, von denen wir fo eben gehandelt, durchzulaſſen. Dieſe Schlangen bilden zwei Staͤmme, welche wie die der beiden benachbarten Familien 409 der Bedeckung des Bauches und Unterſchwanzes unterſchieden werden. Schlangen. Hydrus. 145 10. BUNGARUS Daud. zum Theil ). Pseu- do boa Oypel. Felſenſchlange. Sie haben, wie die Rieſenſchlangen, die Klapperſchlangen und die Echis, einfache Schilder unter dem Bauch und dem Schwanz. Ihr Kopf iſt kurz, mit großen Schildern bedeckt, ihr Hinterkopf nur wenig aufgetrieben. Was ſie aber am beſten charakteriſirt, iſt ihr ſehr ſcharf gekielter Ruͤcken, der mit einer Laͤngsreihe groͤ— ßerer Schuppen als die Seitenſchuppen beſetzt iſt, wie die Dipſas⸗ nattern. Dieſe Schlangen kommen aus Indien, wo man fie Felſen— ſchlangen nennt. Eine Gattung darunter erreicht eine Laͤnge von ſieben bis acht Fuß. 1. B. annularis. Daudin V. 65. Russel III. Pseudo- Boa fasciata Schn. Scheuchzer Phys. sacra DCLV. f. 8. Gelb, blau geringelt, in breiten Abtheilungen. Der Kopf ſtumpf, der Schwanz ein Dreizehntel. Bauchſchilder 230 und Schwanzſchilder 35. über fuͤnf Fuß lang. 2. 2. B. coeruleus. Husse! I. 1. Boa lineata Shaw gen. Zool. Schwarzblau, auf dem Rüden mit weißen, aus Punkten be ſtehenden, Querringen. V. *. B. semifasciatus. Aspidoclonion semifasciatum Wagl. Ic. Amph. T. II. Gelblich, mit breiten indigblauen Querbinden. Jede der gelblichen Schuppen hat einen hellen Punkt in der Mitte. Bauchſchilder 212— 220, Schwanzſchilder 46—50. Java. V. 11. HYDRUS Schn. zum Theil 2). (Hydro- phis und Pelamides Daud.) Haben den hinteren Theil des Koͤrpers und Schanze ſehr zuſammengedruͤckt und ſenkrecht ſtehend, was fie zu Waſſer— 1) Bungarus, ein barbariſcher Name, von Bungarum pamma, welcher die groͤßte bengaliſche bezeichnet. 8 Hydrus ift der griechiſche Name einer Waſſerſchlange, vielleicht 5 10 146 Reptilien. Hydrus. thieren macht, da es ihnen das Schwimmen ſehr erleichtert. Sie find in gewiſſen Gegenden der indiſchen Meere ſehr gemein ). Linns hatte die, welche er kannte, wegen ihrer ganz kleinen Schuppen zu den Blindſchleichen gebracht, Daudin ſie auf fol— gende Weiſe eingetheilt. I. HYDROPHIS i). Sie haben unter dem Bauche wie die Tortrix und die Erpeton eine Reihe etwas groͤßerer Schuppen als die andern; ihr Kopf iſt klein, ſtumpf, nicht aufgetrieben, und mit großen Schildern beſetzt. Man hat einige Gattungen in Canaͤlen ſal— zigen Waſſers in Bengalen angetroffen und andere weiter hinein ins indiſche Meer. d 1. H. chloris Daud. Shioutur- sun. Russel Corom. Suppl. T. VIII. Schwarzblau, mit breiten gruͤnen oder gelben Ringen am Halſe, und am Bauche mit eben ſo gefaͤrbten Querbinden. Der kleine Kopf iſt wenig dicker als der Hals, ſchwarz, mit zwoͤlf Schildern. Gegen vier Fuß lang 2). V. 2. H. spiralis Shaw. Shaw gen. Zool. T. 125. Zuſammengedruͤckt, mit ſcharf gekieltem Ruͤcken, ſtumpf ge kieltem Bauch, und ſehr breitem, ſcharf gerandeltem, ſpitzem Schwanz. C. unſerer gemeinen Natter; aber die Seehydren des Aelian ſind entſchieden aus dieſem Geſchlechte. *) Nach einer brieflichen Mittheilung des Herrn Prof. Straf in Bremen hat ein Steuermann des Schiffs Mentor in der Straße von Banda Hunderte dieſer Seeſchlangen, von 8 — 10 Fuß Laͤnge, lebhaft, buntfarbig, und nicht uͤber einen Zoll dick, ſpiral gerollt, auf der e des Waſſers liegen ſehen. Sie ſeyen gar nicht ſcheu eweſen. | 5 1) Hydrophis, Waſſerſchlange. 2) S. die übrigen Hydrophis bei Ruſſel Serp. of Corom. T. XLIV. und 2d. part. pl. VI— X. — Die Leyoselasma und die Disteira Lacep. Ann. du Mus. IV. fallen auch in das Unter⸗ geſchlecht Hydrophis, und ich glaube ſogar, daß letzterer der Hydrus major Shaw T. 124 iſt. Es find gleichfalls giftige Schlangen der indiſchen Meere mit mehreren Marillarzähnen. NB. Ich finde nicht, wie Herr Fitzinger, daß die Pelamis und die Disteira unſchaͤdlich ſeyen; ich habe mich im Gegentheil verge— wiſſert, daß ihre Giftdruͤſe und Giftzaͤhne denen der Hydrus und Bun- garus ähnlich find. Was den Aispysure ¶ Aipisure] La cep. Ann. du Mus. IV. betrifft, ſo habe ich ihn weder finden, noch herausbringen koͤnnen, was er ſeyn ſoll. C. * 0 — Schlangen. Chersydrus. 147 3. H. melanurus Wagl. Wag l. Ic. Amph. T. III. koͤnnte daſſelbe Thier ſeyn; obenher olivengruͤn, untenher gelb, mit zahlreichen ſchwarzbraunen Ringen, die unten von einer Laͤngs— linie kreuzfoͤrmig durchſchnitten werden; oben findet ſich zwiſchen jeden zwei Ringen ein runder ſchwarzer Fleck, am Schwanz zwi⸗ ſchen den ſchwarzen Ringen zwei rothe; der ſchwarze Schwanz iſt breit, zuſammengedruͤckt. Oſtindien. V. II. PELAMIS. Haben ebenfalls große Schilder auf dem Kopf neun, in vier Querreihen, 2. 2. 3. 2.], aber ihr Hinterkopf iſt durch die langen Stiele ihrer Unterkinnladen, die ſehr ausdehnbar ſind, aufgetrieben, und alle Schuppen ihres Koͤrpers ſind gleichartig, klein, und wie ein ſechseckiges Moſaik geſtaltet. Die bekannteſte Gattung: 3. H. (P.) bicolor Schn, Anguis platuros L. Seba II. LXXVII. 2. Russel XLI. Iſt auf der Oberſeite ſchwarz, auf der Unterſeite gelb. Der Schwanz gelblich, ſchwarz gefleckt. Wiewohl ſehr giftig, wird ſie doch auf Otaheiti gegeſſen. Ich fuͤge zu dieſen zwei Untergeſchlechtern noch III. CHERSYDRUS Cup. 1) Deren Kopf und ganzer Koͤrper gleichfoͤrmig mit kleinen Schuppen bedeckt iſt. Dahin gehoͤrt: 4. H. (Ch.) fasciatus. Acrochordus fasciatus Shaw [gen. Zool.] III. t. 130. Eine ſehr giftige Schlange, die auf Java auf dem Boden der Fluͤſſe lebt 2). 1) Xegovdgos, der griechiſche Name der Ringelnatter. 2) Der Hydrus granulatus Sehn. wird damit verwandt ſeyn. NB. Der Hydrus aspius, enhydris, rhynchops, piscator und palustris Schn. find nur gewöhnliche Vipern oder Nattern. Sein Hydrus colubrinus iſt der Platurus fasciatus. 10 * 148 Reptilien. Caecilia. Die dritte und letzte Familie der OGphidier, die der nackten Schlangen, begreift nur ein einziges, ſehr ſonderbares Geſchlecht, und was mehrere Naturforſcher glauben zu den Batrachiern ſchlagen zu muͤſſen, obſchon man noch nicht weiß, ob es einer Metamorphoſe unterworfen iſt. Es heißt: 12. CAECILIA I. 1). Hat den Namen daher, daß die außerordentlich kleinen Au— gen beinahe ganz unter der Haut verborgen liegen oder bisweilen wol völlig fehlen. Die Haut jiſt glatt, klebrig und durch ring⸗ foͤrmige Querfalten oder Runzeln wie gefurcht. Sie ſcheint nackt, wenn man ſie aber zerſchneidet, ſo findet man in ihrem Innern vollig gebildete, wenn auch ſehr zarte Schuppen, die ſehr regel— maͤßig in mehreren Querreihen zwiſchen den Hautfalten geordnet liegen 2). Der Kopf der Caͤcilien iſt platt gedruͤckt, ihr After rund und faſt am Ende des Koͤrpers ſtehend; ihre Rippen ſind viel zu kurz, um den Rumpf völlig zu umgeben; die Articulation ihrer Wirbelkoͤrper macht ſich durch hohlkegelfoͤrmige Flaͤchen, mit gallertiger Knorpelſubſtanz erfüllt, wie bei den Fiſchen und einis gen der letzten Batrachier, und ihr Schaͤdel verbindet ſich mit dem erſten Wirbel mittels zweier Gelenkflaͤchen, ebenfalls wie bei den Batrachiern, denen ſich unter den Schlangen in dieſem Punkt bloß die Amphisbaͤnen etwas nähern. Ihre Mapillarknochen be— decken die Augenhoͤhle, die hier nur von einem kleinen Loch durch— bohrt iſt, und die Schlaͤfknochen bedecken die Schlaͤfgrube, ſo daß der Kopf von obenher nur ein zuſammenhaͤngendes Knochenſchild bildet. Ihr Zungenbein, aus drei Paar Bogen beſtehend, koͤnnte vermuthen laſſen, daß ſie in ihrem fruͤheſten Lebensalter Kiemen gehabt hätten. Ihre Maxillar- und ihre Gaumenzaͤhne ſtehen in zwei concentriſchen Reihen, wie bei den Proteus, ſind aber ge— woͤhnlich ſpitz und nach hinten gerichtet, wie bei den eigentlichen Schlangen; ihre Nafenlöcher öffnen ſich hinten in den Gaumen, 1) Caecilia, Überfesung von 72710, und lateinifcher Name der Blindſchleiche, die man noch in mehreren Laͤndern Europens die Blinde nennt, obſchon ſie ſehr ſchoͤne Augen hat. 2) Ich habe dieſes mit Gewißheit an der Caecilia glutinosa, albi- ventris etc. erkannt. C. — Auch Prof. Mayer in Bonn hat es an En Gattungen erkannt; die Schuppen ſtecken in foͤrmlichen Haut— taſchen. V. i Schlangen. Caecilia. 149 und ihre Unterkinnlade hat keinen beweglichen Stiel, da der Ge: hoͤrknochen nebſt den andern in das Schaͤdelſchild eingekeilt iſt. | Das Herzohr dieſer Thiere ift nicht tief genug getheilt, um wie doppelt angeſehen werden zu koͤnnen, aber ihre zweite Lunge iſt ſo klein wie die der anderen Schlangen. Ihre Leber iſt in eine große Zahl von Querblaͤttern getheilt. Man findet vegeta— biliſche Subſtanzen, Dammerde und Sand in ihren Gedaͤrmen. Ihr knoͤchernes Ohr beſteht aus nichts weiter als einem kleinen Schildchen auf dem eifoͤrmigen Fenſter, wie bei den Salamandern. Bei einigen iſt die Schnauze ſtumpf, die Haut ſchlaff, die Falten ſehr deutlich, und neben den Naſenloͤchern befinden ſich zwei kleine Wimper. So hat es 1. C. annulata. Spix XXVI. 1. Ä Schbwaͤrzlich, mit einigen und achtzig Falten !) weißer Ringe. Die Zaͤhne kegelfoͤrmig. | Sie lebt in Brafilien, wo fie ſich mehrere Fuß tief unter der Erde, in Moraſtboden aufhaͤlt. 2. C. tentaculata L. Amoen. Ac. 1. XVII. 1. Hat 130 und einige Falten, die, von zwei zu zwei, zumal gegen den Schwanz hin, nicht den ganzen Koͤrper umgeben. Sie iſt ſchwarz, am Bauche weiß gemarmelt 2). 3. C. albiventris Daud. VII. XCII. 1. Wenn es nicht die tentaculata iſt. C. 4. C. interrupta Cu. Wo die weißen Linien der Ringe unten nicht auf einander ſtoßen. 5. C. rostrata Cuv. z Mit etwas fpigerer Schnauze, ohne weiße Raͤnder an den Ringen. 1) Man ſieht nicht ein, warum Spix diefer Gattung zweihun— dort und mehr Falten zuſchreibt; ſeine Abbildung ſelbſt zeigt deren kaum etwas uͤber achtzig. 2) Man bemerke, daß dieſe Caecilia nicht ausgezeichneter mit Zen: takeln verſehen iſt als alle andern ihrer Unterabtheilung. 150 Reptilien. Caecilia, Andere haben viel mehr Falten oder vielmehr nur dichte Querſtreifen. Dahin gehoͤrt: 6. C. glutinosa L. Seba XXV. 1. Mus. Ad. Frideric. IV. 1. Sie hat dreihundert und funfzig Falten, die ſich unten in ſpitzem Winkel vereinigen, und iſt ſchwaͤrzlich mit einem gelblichen Laͤngsſtreif an jeder Seite. Man findet fie auf Ceylon 1). Endlich giebt es noch welche, bei denen die Falten beinahe verloͤſcht ſind; ihr Koͤrper iſt lang, ihre Schnauze tritt vor. Eine dieſer Gattungen 7. C. lumbricoides. Dau d. VIII. XCII. 2. iſt gaͤnzlich blind. Sie iſt ſchwaͤrzlich, es Fuß lang und von der Dicke eines Federkiels 2). 1) Sie lebt in der That auf Ceylon, obſchon Daudin Amerika als ihr Vaterland angiebt. Herr Leſchenault hat fie uns von Cey⸗ lon mitgebracht. Es iſt aber richtig, daß es in Amerika eine verwandte Gattung, C. bivittata nob., giebt. 2) Linns bildet ſie Mus. Ad. Frid. V. 2. ab, verwechſelt ſie aber mit der tentaculata. Wir haben ein Skelet einer Caͤcilie in Paris] uͤber ſechs Fuß lang, mit 225 Wirbeln, kennen aber nicht die aͤußeren Charaktere. E. Vierte Ordnung der Reptilien. BATRACHII. Batrachier ). Sie haben am Herz nur ein Ohr und einen Ventrikel, und beſitzen ſaͤmmtlich zwei gleich große Lungen, zu welchen in der er— ſten Lebensperiode Kiemen kommen, die einige Ahnlichkeit mit denen der Fiſche haben, und zu beiden Seiten des Halſes von Knorpelboͤgen getragen werden, die ſich an das Zungenbein befe— ſtigen. Die meiſten verlieren dieſe Kiemen und den ſie tragen— den Apparat, ſobald ſie in den vollkommenen Zuſtand uͤbergehen. Nur drei Geſchlechter, Siren, Proteus [Hypochthon] und Meno- branchus, behalten ſie zeitlebens. So lange die Kiemen beſtehen, theilt ſich die Aorta bei ih: rem Austritt aus dem Herzen in fo viel Aſte jederſeits, als Kie⸗ men ſind. Das Kiemenblut geht durch Venen zuruͤck, die ſich nach dem Ruͤcken hin in einen einzigen Arterienſtamm vereini— gen, wie bei den Fiſchen; aus dieſem Stamme oder unmittelbar aus den ihn bildenden Venen entſpringt der groͤßte Theil der den Koͤrper ernaͤhrenden Arterien, und ſelbſt die, welche das Blut zur Reſpiration in die Lungen fuͤhren. Allein bei denjenigen Geſchlechtern, welche ihre Kiemen ver— lieren, obliteriren die ſich dahin begebenden Aſte, mit Ausnahme von zweien, die ſich in eine Ruͤckenarterie vereinigen, und wovon jeder einen kleinen Aſt zur Lunge ſendet. Es iſt eine Fiſchcircu— lation in eine Reptiliencirculation verwandelt. Die Batrachier haben weder Schuppen noch Panzer; eine nackte Haut bedeckt ihren Koͤrper 2), und, ein einziges Geſchlecht ausgenonmen, fehlen ihnen die Naͤgel an den Zehen. 1) Von Bargaygos, Fro ſchz; froſchaͤhnliche Thiere. 2) Schneider hat erwieſen, daß der beſchuppte Froſch Wal: baums nur zufaͤlliger Weiſe dieſes Anſehen gehabt hat, indem ſich ei— 152 Reptilien. Rana. Ihre Eihuͤlle iſt nur haͤutiger Art; das Männchen veran: laßt durch ſehr lange dauernde Umarmungen das Weibchen, ſie zu legen, und bei mehreren Gattungen befeuchtet es ſie nur erſt im Augenblick ihres Austritts aus dem Leibe. 7 Dieſe Eier ſchwellen im Waſſer, nachdem fie gelegt worden, betrachtlich auf. Das Junge unterſcheidet ſich von dem Erwach- ſenen nicht nur durch die Anweſenheit der Kiemen; es entwickeln ſich auch nur allmaͤlig erſt ſeine Fuͤße, und mehrere Arten haben noch einen Schnabel und einen Schwanz, den ſie verlieren, ſo wie anders geſtaltete Eingeweide. Gleichwohl giebt es auch einige lebendiggebaͤrende Gattungen. 1. RANA. Fro ſch. Sie haben im ausgebildeten Zuſtande vier Beine und kei— nen Schwanz. Ihr Kopf iſt platt, ihre Schnauze abgerundet, ihr Maul ſehr weit geſpalten. Bei den meiſten befeſtiget ſich die weiche Zunge nicht hinten im Rachen, ſondern am Rande der Kinnlade, und ſchlaͤgt ſich nach innen zuruͤck. Ihre Vorderpfoten haben nur vier Finger; die hinteren dagegen zeigen ſogar biswei— len das Rudiment eines ſechsten. Ihrem Skelet fehlen die Rippen gaͤnzlich. Eine Knorpel— platte an der Oberflaͤche des Schaͤdels ſtellt das Paukenfell vor, und macht, daß man das Ohr auch aͤußerlich erkennt. Am Auge befinden ſich zwei fleiſchige Augenlider, und ein drittes, durchſich— tiges, horizontales, iſt unter dem unteren verborgen. Das Einathmen wird nur durch die Bewegung der Mus— keln der Kehle bewirkt, die durch ihre Ausdehnung die Luft durch die Naſenloͤcher empfaͤngt, und dieſe Luft, indem ſie ſich wieder zuſammenzieht, und die Naſenloͤcher zugleich mittels der Zunge verſchloſſen werden, noͤthigen, in die Lungen zu treten. Das Ausathmen, im Gegentheil, geſchieht durch die Muskeln des Bau— ches. Wenn man daher den Unterleib ſolcher lebendigen Thiere oͤffnet, ſo dehnen ſich die Lungen aus, ohne wieder zuſammen fallen zu koͤnnen, und wenn man einen Froſch noch dabei zwingt, das Maul offen zu haben, ſo ſtirbt er an Erſtickung, weil er die Luft in ſeinen Lungen nicht erneuern kann. Die Umarmungen von Seiten des Maͤnnchen dauern ſehr lange. An ſeinem Daumen befindet ſich eine ſchwammige Auf— treibung, die zur Begattungszeit anſchwillt, und beiträgt, daß es nige Schuppen von Eidechſen, die in demſelben Glaſe aufbewahrt wa— len jenes Rücken befeftigt hatten. (Schn. Hist. Amph. fasc. I. p-. 168. f Batrachier. Rana. 153 das Weibchen beſſer umfaſſen kann. Es befruchtet die Eier im Augenblick wo ſie abgeſetzt werden. Das auskriechende Junge nennt man die Kaulquappe. Sie iſt anfänglich mit einem lan— gen fleiſchigen Schwanze und einem kleinen hornartigen Schna— bel verſehen, und zeigt aͤußerlich weiter keine Gliedmaßen als kleine Franſen zu den Seiten des Halſes. Dieſe verſchwinden nach einigen Tagen, und Swammerdam verſichert, daß ſie ſich dann nur in die Haut einſenken, um die Kiemen zu bilden. Dieſes find eine große Menge kleiner Quaſten, an den vier Kie- menboͤgen befeſtigt, auf jeder Seite des Halſes an das Zungen— bein befeſtigt und in eine haͤutige Huͤlle eingewickelt, die von der allgemeinen Haut bedeckt wird. Das Waſſer, welches durch die Mundoͤffnung eingeht und die Zwiſchenraͤume der Knorpelboͤgen durchſtreicht, tritt theils durch zwei, theils durch eine Oeffnung heraus, die entweder in der Mitte, oder an der linken Seite der aͤußeren Haut, je nach den Arten, befindlich iſt. Die Hinter— pfoten der Kaulquappe entwickeln ſich ſichtbar allmaͤlig; auch die vorderen entwickeln ſich, aber unter der Haut, die ſie nachmals durchbrechen. Der Schwanz wird allmaͤlig aufgeſogen. Der Schnabel faͤllt ab und laͤßt nun die eigentlichen Kinnladen ſehen, die anfangs weich und unter der Haut verborgen waren. Die Kiemen verſchwinden und laſſen die Lungen allein das Ath— mungsgeſchaͤft, was ſie zuvor mit ihnen getheilt hatten, ausuͤben. Das Auge, was man nur durch eine durchſichtige Stelle der Haut der Kaulquappe erkannte, wird ebenfalls mit ſeinen drei Augen— lidern aufgedeckt. Die, anfangs ſehr langen, duͤnnen, ſpiralfoͤrmig gewundenen Daͤrme verkuͤrzen ſich, und bilden ſich in die noͤthi— gen Erweiterungen fuͤr den Magen und Grimmdarm. Daher lebt denn auch die Kaulquappe nur von Waſſerkraͤutern, und das ausgewachſene Thier nur von Inſecten und anderen thieri— ſchen Subſtanzen. Die Gliedmaßen der Kaulquappen regeneriren ſich faſt wie die der Salamander. Der Zeitpunkt jeder dieſer beſonderen Veraͤnderungen variirt nach den Arten. In den gemaͤßigten und kalten Zonen vergraͤbt ſich das Thier im Winter unter die Erde oder in den Schlamm unter dem Waſſer, und lebt daſelbſt ohne zu freſſen oder zu athmen; in der warmen Jahrszeit dagegen ſtirbt es, wenn man es durch Verhinderung der Schließung des Maules einige Minuten zu reſpiriren verhindert. I. RANA Laurenti. Eigentliche Seöfce: Haben einen geſtreckten Körper und ſehr lange Hinterfuͤße, die ſehr ſtark und mehr oder minder mit Schwimmhaͤuten ver: 154 Reptilien. Rana. ſehen ſind. Ihre Haut iſt glatt. Ihre Oberkinnlade iſt rund herum mit einer Reihe ganz kleiner feiner Zaͤhnchen beſetzt, und in der Mitte des Gaumens befindet ſich noch eine andere, unter- brochene Querreihe. Die Maͤnnchen beſitzen auf jeder Seite un⸗ ter dem Ohr eine zarte Haut, die ſich, wenn ſie ſchreien, mit Luft aufblaͤht. Dieſe Thiere ſpringen und ſchwimmen ſehr gut. 1. R. esculenta L. Der gruͤne Froſch. Roͤſel Froͤſche T. 13. 14. 0 Schoͤn grün, ſchwarz gefleckt; drei gelbe Streifen uͤber dem Ruͤcken; der Bauch gelblich. Dieſes iſt die in allen ſtehenden Waͤſſern ſo gemeine und im Sommer durch ihr continuirliches naͤchtliches Geſchrei ſo laͤſtige Gattung. Sie liefert eine geſunde und ſchmackhafte Speiſe. Laicht ſeine Eier in Klumpen in die Suͤmpfe. 2. R. temporaria L. Der Krane Froſch. Roͤſel T. 1. 2. 3. Rothbraun, ſchwarz gefleckt; ein ſchwarzer Streif vom Auge bis uͤber das Ohr. Dieſe Gattung erſcheint im Fruͤhling zuerſt, und geht mehr auf das Land als die vorige, quakt aber viel weniger. Ihre Kaulquappe wird vor der Verwandlung nicht ſo groß. 3. R. cultripes Cuv. Eine Gattung des ſuͤdlichen Frankreichs, ganz mit ſchwaͤrz— lichen Flecken beſaͤet, die Fuͤße mit weiten Schwimmhaͤuten, und zumal merkwuͤrdig, weil das Rudiment des ſechsten Fingers mit einem hornartigen, ſchneidenden Blatt uͤberzogen iſt. Unter den auslaͤndiſchen kann man auszeichnen: 4. R. paradoxa L. Die Jakie. Seba J. 78. Merian Sur. LXXI. Dau din Gren. XXII. XXIII. Unter allen Gattungen dieſes Geſchlechts diejenige, deren Kaulquappe vor ihrer voͤlligen Verwandlung am groͤßten wird. Der Verluſt eines ungeheuren Schwanzes und der Koͤrperhuͤllen macht ſelbſt, daß das ausgewachſene Thier weniger Volum als die Kaulquappe hat“), was auch die erſten Beobachter zu dem *) Auch beim eee Buſo ſuscus ift im Grunde ein 0 cher Fall. Batrachier. Rana. 155 Glauben veranlaßte, daß ſich der Froſch in die Kaulquappe, oder, wie ſie ſagten, in einen Fiſch verwandle. Dieſer Irrthum iſt heut zu Tage vollkommen widerlegt. Die Jakie iſt gruͤnlich, braun gefleckt, und zumal an un— regelmaͤßigen braunen Linien laͤngs des Schenkels kenntlich. Sie bewohnt Guiana. Es giebt noch verſchiedene andere auslaͤndiſche Froͤſche, wor— unter ſehr große Arten, die aber alle bis jetzt noch ſchlecht be— ſtimmt find 1). Unter dieſen kann man bemerken: 5. R. pipiens L. Der Ochſenfroſch. The Bull-Frog ?) der Nordamerikaner. Catesby II. 72. Obenher gruͤn, untenher gelblich, ſchwarz gefleckt und ge— marmelt. Er hat mit ausgeſtreckten Beinen an achtzehn Zoll Laͤnge; ſein Geſchrei ſoll dem eines Ochſen aͤhnlich ſeyn. Zumal in Carolina. B. 6. R. palmipes. Spi V. 1. Olivengruͤn, etwas ſchwaͤrzlich gefleckt, zumal die großen Hin: terſchenkel, deren Zehen vollſtaͤndige Schwimmhaͤute haben. Die Vorderpfoten haben ganz freie Finger. Der Bauch iſt gelb. Braſilien. . V. 7. R. tigrina. Da ud. [Rainettes] XX. Groß; obenher graubraun mit einem gelben Laͤngsſtreif von 1) NB. Eine ſorgfaͤltige Unterſuchung und die Anſicht der zahl— reichen ſeit den letzten Jahren im Muſeum angekommenen Batrachier hat die gute Meinung, die ich fruͤherhin über die Daudin’fchen Arbei— ten geäußert, ſehr herabgeſtimmt. Sie find unvollſtaͤndig und unkri— tiſch, und die Hälfte feiner Figuren nach Individuen gezeichnet, die Ver— aͤnderung erlitten haben, ſo daß ſie zu einer genauen Beſtimmung der Species nicht brauchbar ſind. Indeß kann man hiervon die Laubfroͤſche ausnehmen, die er viel beſſer dargeſtellt hat als die eigentlichen Froͤſche und die Kroͤten. N 2) Ich habe mich uͤberzeugt, daß man unter dieſem Namen in den vereinigten Staaten mehrere Gattungen vermengt, die in der Groͤße und Faͤrbung wol einander gleichen, aber in der relativen Groͤße des Paukenfells verſchieden ſind. Die Gattung, bei der es am groͤßten iſt, nennt Merrem R. mugiens, aber feine Synonyme find nicht ficher. Daudin's Figur XVIII. mit einem gelben Ruͤckenſtreif iſt eine in- diſche Gattung. 0 156 i Reptilien. Rana. der Naſe bis zum After. Braͤunliche, gelb eingefaßte Augenflecke auf dem Koͤrper und den Extremitaͤten, die Hinterſchenkel gelb. In Bengalen. V. *8. R. virginica Gm. R. halecina Daud. [Kalm.] R. pipiens Merrem. Ca tesby LXX. Seba I. LXXV. 4. Obenher grasgruͤn, mit braunen, gelb eingefaßten Augenfle: cken, uͤber den Ruͤcken drei gelbe Laͤngslinien. Die Unterſeite weiß. Von der Groͤße unſeres gemeinen. V. 9. R. clamitans. Daudin Gr. XVI. [f. 2. Dunkelaſchgrau, mit ſchwarzen Puͤnktchen beſtreut, untenher ſilberweiß, etwas braun gefleckt. Der Ruͤcken ein wenig hoͤckerig. In Carolina. 2 Zoll lang. V. Gewiſſe Gattungen haben die Hinterfinger faſt ganz frei, ohne Schwimmhaut. Dahin gehoͤrt: 10. R. ocellata L. Seba l. LXXV. 1. Lac ep. I. LXXXVIII. Dau d. XIX. An acht Zoll lang, ohne die Fuͤße gerechnet. Die Oberſeite iſt rothbraun oder gruͤnbraun, mit dunkleren unregelmaͤßigen, gelb eingefaßten Augenflecken, zumal an den Seiten und auf den Schenkeln. Im waͤrmeren Amerika. 11. R. Gigas Ibeſſer Pachypus). Spi 1. [und 2. R. pachypus *)]. [ Cystignathus pachypus Wagler Ic. Amph. XXI. f. 1. 2.] Olivenbraun, das Maͤnnchen mit runden, das (größere) Weibchen mit laͤnglichen ſchwarzen Flecken, und beide mit acht erhabenen Laͤngslinien uͤber den Ruͤcken, wovon die aͤußerſte gelb, die übrigen rothbraun find. Die Vorderfuͤße der Weibchen uns: geheuer dick. Braſilien. V. ) Abermals ein Specimen Spix ſcher Unterſcheidungsgabe, nach entfaͤrbten und verſtuͤmmelten Exemplaren (wie Wagler J. c. anzeigt) aufgeſtellt. V. Batrachier. Rana. 157 12. R. coriacea. . Spix V. 2. — Kroͤtenartig von Geſtalt, kurz, dick, glatt. Die Huͤfthaut iſt lederartig dick. Die Farbe des Thieres zimmetbraun. Die Pfoten mehr kroͤtenaͤhnlich. V. 13. R. sibilatrix. Pr. Max Abb. z. N. h. G. achte Lief. Dunkel olivengruͤn, ſchwarz gefleckt; uͤber den Ruͤcken ſieben erhabene olivenſchwarze Streifen, zur Seite ein heller; die Hin— terſchenkel ſind mit Querflecken geſtreift, der Kopf Iris. Andert⸗ halb Zoll lang. Braſilien. V. 14. R. maculata. Dau d. XVII. 2. Grau, mit einem gruͤnen viereckigen Fleck auf dem Kopfe, und einem eben ſolchen runden auf jeder Schulter. Unterſeite weiß, mit ſchwarzen Linien marmorirt. Auf Portorico. V. *15. R. rubella. Daud. XVII. 1. Obenher roſtbraun, mit drei ſchwarzen Laͤngslinien uͤber den Rüden und einem dreieckigen weißen Stirnfleck. 16. R. typhonia !). Da ud. IV. Aſchgrau oder rothbraun, dunkler gefleckt, mit drei oder fuͤnf gelblichen Laͤngsſtreifen uͤber den Ruͤcken, der Bauch weißlich. Surinam. V. 17. R. punctata. Dau d. XVI. Aſchgrau, auf der Oberſeite gruͤn punktirt und die Fuͤße mit drei gruͤnen Querbinden. In Frankreich. V. 18. R. mystacea. Spix III. 1 3. Blaͤulich, die Fuͤße gefleckt. Vom Ohr durchs Auge bis zur Naſenſpitze ein ſchwarzer Streif. Auf dem Ruͤcken, etwas ſeitwaͤrts, zwei ſchwarze Laͤngsſtreifen, innerlich weißgeſaͤumt. Die vierte Hinterzehe ſehr lang. V. — 1) Iſt nicht, wie Merrem glaubt, die R. virginica Gmelin's. 158 Reptilien. Rana. *19. R. miliaris. Spix VI. 1. Schlank, von Geſtalt eines Laubfroſches. Schwarz, weißlich gekoͤrnt und gefleckt. V. 20. R. Papua Lesson. Duperrey pl. VII. Olivengruͤn, etwas groͤßer als ein Laubfroſch. V. ** 21. R. aurea Less. Duperrey pl. VII. f. 2. Graulichblau; laͤngs der Seiten des Ruͤckens und laͤngs je— der Oberlippe ein goldgelber Streif. Auch die Ohrhaut als ein gelber Ring. Etwas groͤßer als ein Laubfroſch. V. * 22. R. malayana Less. Duperre pl. VII. f. 3. Olivengruͤn, untenher gelblich; der Koͤrper kaum einen Zoll breit. V. * 23. R. labyrinthica. Duperrey pl. VII. 1. 2. Olivenbraun, mit ſchwachen ſchwarzen Querbinden uͤber den Ruͤcken, und deutlicheren laͤngs den Seiten des Kopfes und Bau— ches. Die Unterſeite weiß, ſchwarzbraun marmorirt. Braſilien. V. II. CERATOPHRYS Boie. Hornfroſch. find Froͤſche mit breitem Kopf, theilweiſe oder überall koͤrniger Haut, und bei denen jedes Augenlid eine hautige, wie ein Hörns chen geſtaltete Hervorragung hat. *24, R. (C.) varia. Ceratophrys dorsata Pr. Max Abb. zehnte und elfte Lief. Rana cornuta. Seba I. LXXII. 1 — 2. [mittelmaͤßig.] Tile ſius im Berl. Mag. 1809. T. 3). Derſ. in v. Kruſenſterns Reiſe T. 6. Sehr groß; das Maͤnnchen kleiner, das Weibchen ohne die Beine an ſechs Zoll lang. Es iſt obenher dunkelbraun, mit zwei *) Nach Prinz v. Wied ſoll dieſe Abbildung ſehr unrichtig, un= ter andern in Betreff der Naſenloͤcher, die in der Mitte der Schnau— zenlänge ſtehen müßten, ſeyn; auch Spix T. IV. 1. (R. megastoma) ſey nichts weiter als obige, und nur wahrſcheinlich nach einem in Spi⸗ ritus ganz verfaͤrbten Exemplare illuminirt. V. Batrachier. Dactylethra. 159 runden großen ſpitzwarzigen, dunkler gefärbten, aber heller gefüum- ten Erhoͤhungen (eigentlich den Huͤften), uͤber welche von der Naſenſpitze bis zum After ein breites gruͤnes Band laͤuft, und jene Erhoͤhungen gleichſam theilt. Ein ähnliches grünes Band läuft vom Auge ſchief nach dem Bauche hin, ein gruͤner runder Fleck ſteht am Backen, und zwei kleine gruͤne Querbaͤnder uͤber den Vorderfuͤßen und Hinterſchenkeln. An der Huͤfte jederſeits zwei kleine braune Warzenflecke. Der Kopf iſt ſehr groß, vom Koͤrper nicht unterſchieden, die Naſenloͤcher ſtehen um die Mitte des Naſenruͤckens; das obere Augenlid geht in eine gelbbraune, kegelfoͤrmige Spie aus. — Beim Maͤnnchen ſind ſtatt des gruͤ— nen Ruͤckenſtreifs ſchoͤn orangegelbe, nur mit einigen gruͤnlichen Fleckchen; an den Seiten des Kopfs und der Schultern ſtehen roth— braune Flecke und marmorirte Streifen, getrennt durch den ſchwarz— braunen Augenſtreif und einige dergleichen warzige braune Strei— fen und Flecke auf dem Ruͤcken. Die hintern Schienbeine ha— ben drei lebhaft grasgruͤne Querbinden. Die Vorderbeine ein Paar verloͤſchte, roͤthliche. Der Bauch iſt goldgelb. In Bra— ſilien “). V. Es giebt auch welche, bei denen das Tympanum unter der Haut verſteckt liegt, wie bei 25. R. (C.) granosa Cw. 2). Alle ſind in Suͤdamerika zu Hauſe. Das ſuͤdliche Afrika erzeugt Batrachier, die den Froͤſchen in Hinſicht der Zaͤhne, der glatten Haut und der ſpitzen Zehen glei— chen, wovon die hintern eine breite Schwimmhaut, und die drei inneren an ihrer Spitze in eine kegelfoͤrmige, hornartige und ſchwarze Zehe gehuͤllt haben. Ihr Kopf iſt klein, ihr Maul maͤßig groß; ihre hinten in der Kehle befeſtigte Zunge iſt laͤnglich, flei— ſchig und ſehr groß. Man ſieht das Paukenfell nicht. Dieſe vielen Charaktere haben uns veranlaßt, ein Geſchlecht unter dem Namen 5 III. DACTYLETHRA>) daraus zu machen. 1) Hierher noch Cer. Spixii Cuv. C, megastoma Spix IV. 1. [welches wol die obige iſt, wie Pr. v. W. behauptet]. — Rana scu- tata ib. 2. [die mir wenigſtens ein junges Thier zu ſeyn 51 — Cer. Daudini Cuv. Daud. XXXVIII. — Cer. clypeata Cu 29) Aus dieſen Hornfröſchen mit verborgenem Paukenfell hat Gra⸗ venhorft fein Geſchlecht Stombus gebildet. Sie haben aber Zähne ſo gut wie die andern, und duͤrfen nicht neben die Kroͤten geſtellt wer— den, wie Fitzinger thut. 3) Von oͤan rode (Fingerhut): ihre Nägel haben dieſe Ge— 160 Reptilien. Rana. IV. HYLA Laurenti. Laubfroſch. Ca la amita Schn. und Merrem. Unterfcheiden ſich von den Froͤſchen nur dadurch, daß das Ende ihrer Finger erweitert und zu einer Art klebrigem Polſter entwickelt iſt, wodurch ſie im Stande ſind, ſich an Koͤrpern feſt⸗ zuhalten und auf Baͤume zu klettern. Sie halten ſich in der That den ganzen Sommer uͤber daſelbſt auf, laichen aber im Waſſer und vergraben ſich im Winter in den Schlamm wie die andern Froͤſche. Das Maͤnnchen hat an der Kehle einen Sack, der ſich beim Schreien ausdehnt.“ C.- Die Laubfroͤſche, wenigſtens der hierlaͤndiſche und andere, die ich unterſucht, haben eine glatte Oberſeite, aber einen warzigen Bauch, der aͤtzenden Saft abſondert. Ihre Hüften erſcheinen be— ſonders ſchmal, und die hintern Extremitaͤten lang und mager. Unter dem großen Stamm Rana bilden fie unſtreitig die ent- wickeltſte Form. In heißen Laͤndern, wo ihre Zahl ſehr anſehn- lich iſt, halten ſie ſich zum Theil in den hoͤchſten Kronen der Baͤume der finſtern Waͤlder auf, und manche ſetzen ihren Laich in das in den Blattwinkeln u. dgl. ſich ſammelnde Waſſer ab. Ihre Faͤrbung iſt gewoͤhnlich lebhaft, mit ſcharf abgeſchnittenen Zeichnungen; ihr Geſchrei durchdringend und hell. Nach der Behauptung Einiger ſoll das Knoͤpfchen an ihren Zehen auch vielmehr ein hohles Polſter bilden, mittels deſſen fie ſſch. 9 Art eines Schroͤpfkopfes anſetzen. 26. R. (H.) arborea. Der gemeine eeubfrofg, Laubkleber. Röſel Geſch. d. Froͤſche T. IX. X. XI. Obenher grün auch mitunter blaugrau], untenher weißlich, eine zarte] gelbe und eine ſchwarze Linie laͤngs jeder Seite [die gleichſam das Oben und Unten ſcheidet]. Laicht nur erſt nach dem vierten Jahre und begattet ſich Ende April. Seine Kaul— quappe endiget ihre Verwandlung erſt im Auguſt. [Das Maͤnn⸗ chen hat einen ſchwarzgelben Kehlſack.] * ſtalt. Der Crapaud lisse Dau d. pl. XXX. f. 1. giebt davon eine ſchlechte Vorſtellung, wobei die Hinterfuͤße voͤllig verfehlt ſind. Mer— rem bildet daraus ſeine Pipa laevis. Die Pipa bufonia Merrem's, oder ſogenannte männliche Pipa pl. enl. nr. 21. f. 2. iſt noch die naͤm⸗ liche, aber ohne Krallen dargeſtellt. Fitzinger macht aus dieſen Gat— tungen Merrem's Arten von Engystoma, aber die wahren En- gystoma, oder Breviceps Merrem's, haben weder Zähne noch Krallen. [Hierher z. B. Rana (E.) ovalis Schneider und D. capen- sis, die der Verf. abgebildet hat.] Batrachier. Hyla. 161 Die auslaͤndiſchen Laubfroͤſche find ſehr zahlreich; es giebt darunter hoͤchſt niedliche Thiere. Einer der ſchoͤnſten und groͤßten iſt: R. (H.) bicolor. Dau d. VIII. Spix XIII. Obenher himmelblau, untenher roſenroth ſan den Seiten des Leibes und der Füße mit runden weißen, ſchwarz eingefaßten Augenflecken. Sehr groß]. Aus Südamerika. Noch groͤßer iſt: 28. R. (H.) maxima L. La Patte d' Oe. Hyla palmata Daud. XIV. ö Unregelmaͤßig roſtroth und rothgelb quergeſtreift. en in Südamerika zu Haufe. Auch die Vorderpfoten diefer Art find mit Srl verſehen; die Zeichnung beſteht eigentlich aus transverſalen großen Flecken auf hellerem Grunde. Die Schenkel ſind mehr gebaͤn— dert. Gegen fuͤnf Zoll lang. V. Noch andere, mit ganzen Schwimmhaͤuten an allen Pfoten verſehen, ſind: 29. R. (H.) venulosa Daud. Daudin XIV. Calamita boans Merr. Seba I. LXXII. 4. Blaßroͤthlich, mit unregelmaͤßigen rothen, braunpunktirten Querflecken oder Baͤndern marmorirt. V. *30. R. (II.) Tibicen. Seba ib. ILXXI.] 1. 2. 3. Blaßgelb, obenher roͤthlich gefleckt; das Maͤnnchen hat an jeder Seite des Halſes eine Blaſe. Ziemlich groß. V. *31. R. (H.) marmorata. Seba I. LXXI. 4. 5. Dau d. XVIII. Gelblichgrau, roͤthlich marmorirt. Untenher blaͤſſer, mit gro: ßen ſchwarzen Flecken. Alle Finger platt. V. *32. R. (H.) lateralis. Catesby II. LXXI. Dau d. II. Dunkelgruͤn, mit zwei parallelen, etwas gebogenen, weißen 915 laͤngs des Ruͤckens. V. 3 11 162 Reptilien. Rana. „33. R. (H.) geographica. Spix XI. 1. 2. x Leberbraun, mit einem Xförmigen dunkelbraunen Fleck auf dem Nacken und einem kleineren auf dem Kreuz. Die Schen— kel quergebaͤndert. Scheint im Alter orangegelb mit mehr aus: gebildeter Zeichnung zu werden. Braſilien “). V. 34. R. (H.) Nasus Licht. Voͤllig glatt, die innere Schenkelſeite ausgenommen, obenher ſchwarzbraun gefleckt, die Schenkel ſchwarz gebaͤndert, untenher weißlich, aſchgrau gefleckt, die Naſe hervorgezogen, alle Sun 25 Drei Si lang. Braſilien. (Lich tenſt.) 35. R. (H.) cyanea Daud. 2). Schoͤn blau, untenher aſchgrau, roͤthlich gewölkt Auf Neu⸗ holland. Soll nur zwei Finger haben. V. *36. R. (H.) Faber. Pr. v. Wied 7te Lieferung. Blaßlettengelb, mit einem ſchwarzen Laͤngsſtreifen auf dem Ruͤcken und einzelnen unregelmaͤßigen ſchwarzen Zuͤgen; Unter— ſeite gelblichweiß. Einige Exemplare bloß olivenbraun. Der Kopf iſt breit, die Beine ſtark. Über drei Zoll lang. Sein Geſchrei klingt wie der Laͤrm von Blechſchmieden. Haͤufig in Braſilien. V. Mit hinten nur ſehr wenig mit Schwimmhaͤuten eingefaßten Zehen ſind: R. (H.) tinctoria L. die man wegen einer ganz eigenen ihr zugeſchriebenen Ei— genſchaft bemerken kann. Das Blut dieſes Laubfroſches ſoll naͤmlich, wenn es auf die Haut von Papageien an Stellen ge— bracht wird, wo man einige Federn ausgeriſſen, rothe oder gelbe Federn wieber hervorſproſſen machen, und die Buntheit an die⸗ 75 Hierher noch H. zonalis Spix XI. — H. albomarginata VIII. 2. — H. papillaris. — H. pardalis ib. 90 Hierher noch Hyla verrucosa. — H. cinerascens. — A. FR finis Spöx VII. — H. oculata. — Und H. maculata Gray and Hardwycke pl. VI. braun, f. ſchwerz gefleckt; und H. bengalensis id. ib. f. 2. graubraun punktirt. V. NB. Die Hyla cyanea aus Neuholland ſoll nach White p. 248 nur vier Zehen hinten haben. Herr Fitzinger, der ſie geſehen zu haben ſcheint, macht folglich daraus fein Geſchlecht Cala mita. Wir a 00 aus demſelben Lande, ihr ganz gleichend, die entſchieden uͤnf ha Batrachier. Bufo. 163 fen Vögeln, die man Zapire nennt, bewirken“). Man verſi⸗ chert, daß es eine braune Gattung mit zwei weißlichen Binden, zweimal quer vereinigt, ſey. (Dau d. pl. VIII.) Seine Hin⸗ terfüße haben faſt ganz freie Zehen. [In Surinam. ] C. *38. R. (H.) femoralis. Dau d. IV. i ‚Bein mit ſieben oder mehr gelben Flecken auf den etwas dunkleren Schenkeln. *39, R. (H.) squirella. Dau d. V. Dunkelgruͤn, mit vier Reihen brauner Flecken auf dem Ruͤ⸗ cken; der Hintertheil der Schenkel gelb. 40. R. (H.) trivittata. IN. 1 f Ganz ſchwarz, mit drei goldgelben Laͤngsſtreifen uͤber den Ruͤcken, gelb gefleckten Hinterſchenkeln und einigen gelben Zeich⸗ nungen an der Naſe, dem Scheitel und um die Augen. Braſilien 1). V. * 41. R. (H.) crepitans. Pr. Max Abb. 8te Lief. Schmuzigweißgrau, auf dem Ruͤcken etwas gefleckt, der hintere Rand der Schenkel und die ganze Unterſeite des Koͤrpers hell rothbraun, der Hinterleib und die Beine mit gruͤnlichaſchgrau marmorirten Querbinden. Braſilien. V. V. BUFO Laur. Kröte. Sie haben einen aufgetriebenen, mit Papillen oder Warzen beſetzten Koͤrper, einen dicken, mit Loͤchern durchbohrten Wulſt [fogenannte Parotis] hinter dem Ohr, der eine ſtinkende milchige Feuchtigkeit ausſchwitzt; keine Spur von Zaͤhnen und wenig ver: laͤngerte Hinterfuͤße. Sie huͤpfen ſchlecht und halten ſich gewoͤhn— lich fern vom Waſſer auf. Es ſind haͤßlich geſtaltete, ekelhafte Thiere, die man jedoch ungerechter Weiſe beſchuldigt, daß ihr ) Ich erlaube mir hierbei, an der Wahrheit jener Sage ganz zu zweifeln, wie auch ſchon Le Vaillant in ſeinem Werk uͤber die Pa— pageyen thut, der bemerkt, daß die Angabe nur auf der Behauptung der wilden Indianer beruhe. Es waͤre eine zu ungewoͤhnliche Erſchei— nung. V. 1) Hierher noch H. abbreviata Spiæ XI. 4. 11 * 164 Reptilien. Rana. Speichel, ihr Biß, ihr Urin und ſelbſt ihre ausgeſchwitzte Feuch— tigkeit giftig ſeyen. 42. R. (B.) Bufo L. Die gemeine Kroͤte. Bufo vulgaris. Roͤſel XX. Rothgrau oder rothbraun, bisweilen olivengruͤn oder ſchwaͤrz— lich, der Ruͤcken mit vielen linſenartigen Warzen, der Bauch mit kleineren, dichter ſtehenden bedeckt. Ihre Hinterfuͤße haben halbe Schwimmhaͤute. Sie halten ſich in dunkeln Ortern, wo ver: ſchloſſene Luft iſt, auf, und verbringen den Winter in Loͤchern, die ſie ſich graben. Ihre Begattung geht im Maͤrz und April im Waſſer vor ſich; geſchieht ſie auf dem Lande, ſo ſchleppt ſich das Weibchen, mit dem Maͤnnchen auf dem Ruͤcken, ins Waſſer. Sie legt kleine, aber zahlloſe Eier, die mittels einer durchſichtigen Gallerte in zwei Schnuͤre, oft von zwanzig bis dreißig Fuß Laͤnge, vereinigt ſind, die das Maͤnnchen mit ſeinen Hinterpfoten heraus⸗ zieht. Die Kaulquappe iſt ſchwaͤrzlich, und unter allen unſeres Landes die Eleinfte, wenn fie ſchon ihre Füße bekommt und den Schwanz verliert. Die gemeine Kroͤte wird uͤber funfzehn Jahr alt und pflanzt ſich mit vier fort. Ihr Geſchrei hat einige Ahnlichkeit mit dem Gebell eines Hundes. 43. R. (B.) Calamita L. Die Kreuzkroͤte. Unke. Le Crapaud des Jones. ; Roͤſel XXIV. Dau din XXVII. 1. Olivengruͤn; Waͤrzchen wie bei der vorhergehenden; aber keine ſo großen Wuͤlſte hinter den Ohren; eine gelbliche Linie uͤber das Ruͤckgrat hin, und eine gezaͤhnte roͤthliche laͤngs der Seite. Die Hinterfüße ohne alle Haut. Sie verbreitet einen peftilen- zialiſchen Geſtank wie Schießpulver, lebt unter der Erde, huͤpft gar nicht, aber laͤuft ziemlich ſchnell; klettert die Mauern hinauf, um ſich in deren Spalten zu verbergen, und beſitzt hierzu ein paar kleine Knochenknoͤtchen in der hohlen Hand. Sie geht nur zur Begattung ins Waſſer, im Juni, und laicht zwei Eierſchnuͤre wie die gemeine; das Maͤnnchen ſchreit wie der Laubfroſch, und hat auch ſo einen Kehlſack wie das Maͤnnchen von dieſem. 44. R. (B.) fusca. Die Waſſerkroͤte. Bufo fuscus Laur. Rana Bombina y. G. Röſel XVII. XVIII. Hellbraun, dunkelbraun oder ſchwaͤrzlich gemarmelt. Wenig Batrachier. Bufo. 165 linſengroße Waͤrzchen auf dem Ruͤcken; der Bauch glatt. Die Hinterfuͤße haben lange, mit voller Schwimmhaut verſehene Ze— hen. Sie ſpringt ſehr gut, und haͤlt ſich am liebſten in der Naͤhe des Waſſers auf. Wenn ſie geaͤnſtiget wird, verbreitet ſie einen ſtarken Knoblauchsgeruch. [Bei der Begattung umfaßt das Maͤnnchen das Weibchen um die Huͤften herum, und nicht, wie bei allen andern, um die Bruſt.] Ihre Eier treten in ei— ner einzigen Schnur aus dem Leibe, die aber dicker iſt als die beiden, welche die gemeine Kroͤte von ſich giebt. Ihre Kaul⸗ quappe gelangt ſpaͤter als alle andern hieſigen Landes zur letzten Ausbildung, und iſt ſchon ſehr groß, wenn ſie noch ihren Schwanz hat und noch nicht einmal Vorderfuͤße. (In diefem Zuſtande er— ſcheint ſie ſelbſt groͤßer als die verwandelte, bei der noch lange ein rundes Schwanzzaͤpfchen bleibt, und auch wenn ſie alle vier Fuͤße ſchon entwickelt hat, noch eine Zeitlang den großen verti— calen Schwanz traͤgt, der ſchwarz gefleckt, und viel laͤnger und breiter als der Koͤrper des Thieres iſt.] Sie ſcheint ſich ſogar zu verkleinern [wie eben gefagt], wenn fie gänzlich. ihre Verwand— lungshuͤllen verliert. In manchen Gegenden ißt man ſie, als wenn es ein Fiſch waͤre. 45. R. (B.) variabilis Gm. Pallas Spicil. VII. 6. 34. [nicht gut; nach Weingeiſtexemplaren.] Dau d. XXVIII. 2. Sturm Deutſchl. Fauna III. Abth. 2tes Heft. Faſt glatt; weißlich, mit ſcharf abgeſchnittenen dunkelgrünen Flecken. Merkwuͤrdig durch die Veraͤnderung der Haut, je nach— dem ſie ſchlaͤft oder wacht, im Schatten oder in der Sonne ſitzt. Sie iſt im ſuͤdlichen Frankreich gemeiner als um Paris. E. In Sturm's Fauna befindet ſich einige Nachricht uͤber dieſe Kroͤte, die im Mecklenburgiſchen nicht ſelten ſeyn ſoll. Man trifft ſie da im September, ſogar bis in die Haͤuſer. Ihre Laͤnge iſt zwei und einen halben Zoll. Die Warzen ſind doch deutlich; der Kopf ſehr ſtumpf. Im friſchen Zuſtande iſt die Grundfarbe ſchoͤn weiß, mit ſammetgruͤnen Flecken, die auf dem Ruͤcken in zwei unordentliche Laͤngsſtreifen zuſammenfließen. Die weißen Warzen haben einen rothen Punkt in der Mitte. Nach einigen Tagen Gefangenſchaft geht die weiße Farbe des Thieres in Schmu— ziggrau über, und das Grün wird matter. Die Farbenveraͤnde⸗ rungen, die Pallas bemerkt haben will, zeigten ſich nur im Verhaͤltniß zum Sonnenlicht und Schatten; im erſteren verlor die Haut ihren Glanz. 46. R. (B.) obstetricans Läur. "Doudin T. XXXII. f. 1. 166 Reptilien. Rana. 5 Sturm Fauna III. Abth. Ates Heft. Alytes obstetricans Nagler Ic. Amph. XXII. 3. 4. 5. Klein; obenher [blaͤulichaſch-Jgrau, untenher weißlich; auf dem Rücken ſchwaͤrzliche Flecken und Punkte, an der Seite ſeine Reihe weißer Perlwarzenf. Das Maͤnnchen ſteht dem Weibchen bei, ſich von feinen Eiern zu befreien, die ziemlich groß [und gelb] find. Sie befeſtiget dieſelben in Klumpen an ihre beiden Hinterſchenkel mittels Fäden einer rothen] klebrigen Subſtanz. Sie ſchleppt fie noch mit ſich herum, wenn man ſchon durch ihre Huͤlle die Augen der darin enthaltenen Kaulquappe er— blickt. Sobald ſie auskriechen ſollen, ſucht die Kroͤte ein ſtehen— des Waſſer, um ſie daſelbſt abzuſetzen. Sie ſpalten ſich hierauf ſogleich, und die Kaulquappe tritt heraus und ſchwimmt. Sie iſt ſehr klein und lebt von Fleiſch. In ſteinigen Gegenden um Paris iſt dieſe Gattung ſehr gemein 1). Ede Sie hat die Groͤße der Feuerkroͤte, und iſt auch in den Rheingegenden nicht ſelten. Ihre Stimme gleicht dem Ton ei: ner Glasglocke. V. 47. R. (B.) palmarum Cu. iſt eine Kroͤte, die man in Sicilien antrifft, zwei bis dreimal groͤßer als die unſrige, braun, mit platten unregelmaͤßigen War⸗ zen. Sie haͤlt ſich vorzuͤglich in den Palmengebuͤſchen auf. Die auslaͤndiſchen Kroͤten find bis jetzt noch ziemlich ſchlecht beſtimmt. Mehrere darunter zeichnen ſich durch ihre Groͤße aus. R. (B.) Agua. Rana marina Gm. Daudin XXXVII. Spi XV. ). Oliven-] braun, [bei Spir 129 1 5 am Bauche heller ; ungleiche, wenig hervorſtehende laber dicke! Warzen; die dreieckigen Parotiden uͤber einen Zoll breit an Individuen von zehn bis zwoͤlf Zoll Länge, die Füße ungerechnet. Lebt in Sumpfgegen⸗ den von Südamerika [oft in unſaͤglicher Menge]. 1) Man ſieht nicht wohl ein, warum ſie Merrem unter ſeine Bombinator bringt; das Tympanum iſt ſehr deutlich bei ihr zu ſehen. ) Der Herr Verf. ſagt in der Anmerkung, daß ihm die Spix'ſche Figur nicht die Species des Prinzen von Wied zu ſeyn ſcheine, und ſagt weiter oben: „B. maculiventris Spiæ XV., wenn anders ſie von Agua verſchieden it z ich will ſie daher auch aufnehmen, aber nicht die Spi r'ſche, die mir offenbar mit der Agua einerlei ſcheint, ſondern des e v. Wied Agua. V. Batrachier. Bufo. 167 49. R. (B.) maculiventris n. Pr. v. Wied Abb. 7te Lief. B. Agua. Fahlgraugelblich; das kleinere Maͤnnchen mit braunfleckig eingefaßtem Ruͤcken, das Weibchen mit netzartig zerfloſſen ſchwarz geflecktem; überall mit großen Warzen, aber nicht fo großen Pa— rotiden beſetzt. V. *50. R. (B.) icterica. Bufo ictericus Spiæ XVI. 1. Sehr groß, ſchokolatebraun, mit einem weißlichen breiten Laͤngsſtreif über den Rüden, daneben Flecke, an den Hüften und weiterhin hell marmorirt. Braſilien. V. 51. R. (B.) Lazarus. Spix XVII. 1. Ziemlich groß. Olivengruͤn, mit ſchwarz punktirten Warzen. Die Parotiden groß und ziemlich rund. Braſilien. V. * 52. R. (B.) stellata. Bufo stellatus Spi XVIII. 1. Groß, ſchwarz, glatt. An den Seiten mit runden, goldgel: ben, einfachen Augenflecken. Braſilien. V. *53. R. (B.) scabra. Bufo scaber Daud in Rainettes XXXIV. 1. Gelblichweiß, mit vielen Warzen, auf denen ſich wieder Rauhigkeiten und ſchwaͤrzliche Puͤnktchen zeigen. Die Lippen ſind ſchwarz, der Kopf hat zwiſchen den Augen eine Rinne. Das groͤßere Weibchen iſt fuͤnf Zoll lang. V. 54. R. (B.) Spixii Fit. Bufo scaber Spi XX. 1. Ockerbraun, mit vielen durchſtochenen ſpitzen, ſchwarzpunktir⸗ ten Waͤrzchen. Braſilien. V. 55. R. (B.) Thaul Schn. Duperre pl. VII. f. 6. Schmuziggruͤn, mit kleinen ziegelrothen Warzen beſaͤet; Ge⸗ ſicht und Ohrdruͤſen roth, die Unterſeite weiß. Von der Größe einer Feuerkroͤte, aber an Geſtalt der gemeinen aͤhnlich. V. **56. R. (B.) Arunco Schn. Duperrey pl. VII. f. 5. Grau, auf dem Ruͤcken mit acht groͤßeren und einigen klei⸗ 168 Reptilien. Rana. neren Flecken von indigblauer Farbe, weiß geraͤndert. Die zwei der Hüften zirkelrund, die vorderen unregelmaͤßig. Die Hinter: zehen ausgezackt. So groß wie ein Laubfroſch. ; *57. R. (B.) benghalensis. Dau d. XXXV. 1. Dichtwarzig, graugelb, die Beine auf der Unterſeite mit ſpitzen ſchwarzen Warzen. Der Kopf iſt breit und platt. V. 58. R. (B.) musica. Bufo musicus Da ud. XXXIII. 2. Braun, ſchwarz gefleckt. Drei Zoll lang. Die groͤßten Warzen der Oberſeite find in der Nähe des Halſes. In Vir⸗ ginien und Carolina. V. 59. R. (B.) eincta. Bufo cinctus Pr. Max z3te Lief. Das Maͤnnchen gelbbraun ins Grauliche, der After gefleckt. Das groͤßere Weibchen obenher olivenbraun, nach hinten dunkler, an den Seiten mit einem breitzackigen ſchwarzbraunen, oben weiß eingefaßten Streifen verſehen. Die Hinterſchenkel weiß gefleckt, der After roͤthlichgelb. 5“ lang. V. ** 60. R. (B.) arabica. Ruͤppell T. V. f. 2. Graugruͤn, dunkler gefleckt, faſt glatt, nur mit kleinen Puͤnkt⸗ chen beſetzt. Die Unterſeite gelblich. Im petraͤiſchen Arabien. V. * 61. R. (B.) minima Less. Duperrey Atlas, Reptiles pl. VII. F. 4. Grasgruͤn, der weiße Bauch gruͤn gefleckt; ſchlank, kaum einen Zoll lang. V. Man hat neuerlich noch einige Untergeſchlechter von den Kroͤten getrennt; fo VI. BOMBINATOR Merrem. Die fi) von den andern nur durch das unter der Haut verſteckte Paukenfell [und dadurch, daß fie die Eier in Paketen und nicht in Schnuͤren legen] unterſcheiden. Hierher gehoͤrt aus unſerem Lande: 62. R. (B.) ignea. Die Feuerkroͤte. Rana bombina L. Batiachier. Engystoma. 169 Röſel XXII. Dau din XXVI. Die kleinſte unſerer hierlaͤndiſchen Kroͤten und am meiſten eine Waſſerkroͤte. Obenher grau oder braͤunlich, untenher ſchwarz—⸗ blau mit orangegelben Flecken. Die Hinterfuͤße haben tomplete Schwimmhaͤute, und ſind faſt ſo lang geſtreckt wie die der Froͤſche, auch ſpringen ſie faſt eben ſo gut. Die Feuerkroͤte haͤlt ſich in Suͤmpfen [aber reineren, auch fließendem Wafler] auf, und begattet ſich im Juni; ihre Eier bilden kleine Paketchen und ſind groͤßer als die der vorigen hielaͤndiſchen Gattungen. 63. R. (B.) ventricosa. Da ud. XXX. 2. (zu aufgetrieben gezeichnet). Klein, ſchmuzigbraun, in eine ſchlaffe Haut gehuͤllt, die ſich wie eine Blaſe ausdehnen kann. Wenig Warzen auf dem Ruͤ⸗ cken. Der Kopf kaum ſichtbar. V. VII. RHINELLA Fitz. Oxyrhynchus Spix. Mit zugeſpitzter Schnauze. *64. R. (Rh.) proboscidea. Bufo proboscideus Spix XXI. 4. Klein, ſchwarzbraun, mit ruͤſſelfoͤrmig vorgezogener Naſe. Der Koͤrper ſieht wie der einer kleinen Pipa. V. VIII. OTILOPHUS Cu. Sie haben gleichfalls ein eckiges Maul, aber der Kopf trägt auf jeder Seite einen Kamm, der ſich bis über die Parotis erſtreckt. 65. R. (O.) margaritifera. Die Perlkroͤte. Daudin XXXIII. 1. iſt der Typus davon. C. Obenher rothbraun, mit runden Warzen wie mit Perlen beſetzt; ein hellrothgrauer Streif geht von der Naſenſpitze bis zum After. An den Hüften ſtehen einige geſpaltene Waͤrzchen. Braſilien. V. XI. ENGYSTOMA Fitz. zum Theil. Breviceps Merr. Sind Kroͤten ohne ſichtbares Paukenfell noch Parotis. Ihr Koͤrper iſt eifoͤrmig, Kopf und Maul ſehr klein, und die Zehen haben nur geringe Schwimmhaut. 66. R. (E.) dorsata. Engystoma dorsatum. 170 Reptilien. Ran Bufo gibbosus Auct. Seba I. XXXVII. nr. 3. Dau dix XXIX. 2. Glatt, obenher braun, dunkler gefleckt und mit einem blaß⸗ gelben, ſaͤgeartig gezaͤhnten Laͤngsſtreifen uͤber den Ruͤcken. Die Fuͤße ſehr kurz !). Einen weſentlicheren Unterſchied, ſo daß man es von dem großen Geſchlechte der Froͤſche getrennt hat, bildet X. PIPA Laur. die ſich durch ihren horizontal abgeplatteten Körper, den brei⸗ ten, dreieckigen Kopf, die gaͤnzliche Abweſenheit einer Zunge, eine unter dem Fell verſteckte Trommelhaut, kleine, gegen den Rand der Oberkinnlade hin ſtehende Augen, Finger, wovon jeder an der Spitze in vier kleine Spitzen geſpalten iſt, und endlich durch den ungeheuern Larynx beim Männchen auszeichnen, der wie eine dreieckige Knochenkapſel geſtaltet iſt, in welcher ſich zwei bewegliche Knochen befinden, die den Eingang in die Bronchen verſchließen koͤnnen 2). Die aͤlterer Zeit ſchon bekannte Species 67. R. (P.) Pipa L. Pipa surinamensis s. dorsigera. Seba I. LXXVII. Dau den XXXI. XXXI. lebt in Cayenne und Surinam, in dunklen Stellen der Gebaͤude, und hat einen koͤrnigen Ruͤcken mit drei Laͤngsreihen groͤßerer Koͤrner. Wenn ihre Eier gelegt ſind, ſo ſtreicht ſie das Maͤnn— chen auf den Ruͤcken des Weibchens und befruchtet ſie alsdann mit ſeinem Saamen; hierauf begiebt ſich das Weibchen ins Waſſer zuruͤck, ſeine Ruͤckenhaut ſchwillt auf und bildet Zellen, 1) Eng. marmoratum. — E. granosum Cuv. — Zwei neue Gat⸗ tungen, die eine aus Indien, die andere vom Cap. — Eng. surina- mense Daud. XXXIII. 2. hat ſchon ein etwas weiteres Maul, fo wie der Bufo globulosus und albifrons Sp XIX. NB. Engystoma ovale Fitz. ift eine Dactylethra; fein Eng. ventricosum Daud. XXX. 2. ein Bombinator. NB. Der Bufo Ephippium Spix XX. 2., woraus Fitzinger fein Geſchlecht Brachycephalus macht, weil man an jedem Fuße nur drei Finger erblickt, koͤnnte auch nur ein junges oder ein ſchlecht conſervirtes Exemplar ſeyn. 1 2) Dieſes iſt das Ding, welches Hr. Schneider unter dem Na: men Cista sternalis beſchrieben hat [Schneider Hist. Amph. T. I. II.]. Batrachier. Salamandra. 171 in welchen die Eier auskriechen. Die Jungen halten hier ihre Kaulquappenzeit ab und treten erſt heraus, nachdem ſie ihren Schwanz verloren und ihre Fuͤße entwickelt haben. In dieſem Zeitpunkte kehrt dann die Mutter aufs Land zuruͤck. Spixr bildet T. XXII. eine ab, P. Curucuru, die der Art nach der gemeinen wenigſtens ſehr aͤhnlich iſt. Sie ſoll auf dem Boden der Teiche in Braſilien leben, und das Weibchen, ſeiner Verſicherung zufolge, ihre Jungen nicht tragen. Es kommt dar— auf an, ob er fie das ganze Jahr hindurch beobachtet hat ). 25 SALAMANDRA Salama nder. Haben einen geſtreckten Leib, vier Fuͤße und langen Schwanz, was ihnen die allgemeine Geſtalt der Eidechſen giebt; auch hatte fie Linné unter ihnen ſtehen laſſen; allein fie haben alle Cha: raktere der Batrachier. Ihr Kopf iſt platt; ihr Ohr gaͤnzlich im Fleiſche verborgen, ohne alles Paukenfell, bloß mit einer kleinen Knorpelplatte auf dem eifoͤrmigen Fenſter verſehen; beide Kinnladen ſind mit zahl— reichen und kleinen Zaͤhnen beſetzt; zwei Reihen gleicher Zahn: chen im Gaumen, aber an den Knochen, welche dem Pflugſchar entſprechen, befeſtigt; die Zunge wie bei den Froͤſchen; ein drittes Augenlid fehlt; das Skelet hat ſehr kleine Rippenrudi— mente, aber ohne knoͤchernes Bruſtbein; ein durch Baͤnder an der Wirbelſaͤule befeſtigtes Becken, vier Finger vorn, mehrentheils fuͤnf hinten. Im ausgewachſenen Zuſtande athmen fie wie die Froͤ⸗ ſche und die Schildkroͤten. Ihre Kaulquappen athmen anfangs durch buͤſchelfoͤrmige Kiemen, drei auf jeder Seite des Halſes, die allmaͤlig obliteriren; ſie haͤngen an Knorpelboͤgen, von denen noch einige Theile an dem Zungenbeine der Erwachſenen uͤbrig bleiben. Ein haͤutiger Deckel bedeckt dieſe Offnungen; aber die Kiemen⸗ buͤſchel ſind nie in eine Haut eingeſchloſſen und ſchweben frei nach außen. Die Vorderfuͤße entwickeln ſich fruͤher als die Hinter— fuͤße, und die Finger treiben einer nach dem andern aus ihnen hervor. I. SALAMANDRA Laur. Landſalamander. Erdſala⸗ \ mander. Sie haben im vollendeten Zuſtand einen runden Schwanz, und halten ſich bloß im Larvenzuſtande, der nicht lange dauert, 1) Im koͤniglichen Cabinet befindet ſich eine aͤchte Pipa vom Rio negro, ganz glatt, der Kopf ſchmaͤler als gewoͤhnlich. Dieß wird meine Pipa laevis ſeyn, ſehr verſchieden von der Merrem'ſchen, die eine Dactylethra ift. 172 Reptilien. Rana. oder wenn ſie laichen wollen, im Waſſer auf. Ihre Jungen kommen ſchon im Eiergang aus. Mehrere Landgattungen haben jederſeits am Hinterkopf eine Druͤſe mit Loͤchern durchbohrt] wie die Kroͤten. 1. S. maculosa Laur. Lacerta Salamandra Linn. Lacep. II. T. XXX. [Sturm's Fauna Ste Abth.] [Roͤſel Citelkupfer.] Schwarz, mit großen, ſchoͤn goldgelben Flecken; an den Seiten befinden ſich Reihen von Warzen, aus denen in der Gefahr eine milchige, bittere, ſtarkriechende Feuchtigkeit ſchwitzt, die fuͤr ſehr ſchwache Thiere ein Gift iſt. Wahrſcheinlich hat ſie zu der Fabel Anlaß gegeben, daß der Salamander den Flammen widerſtehen koͤnne. Er haͤlt ſich an feuchten Orten auf und ver— kriecht ſich in unterirdiſche Loͤcher; frißt Regenwuͤrmer, Inſecten, Dammerde; empfaͤngt den Saamen des Maͤnnchens innerlich; bringt lebendige Junge zur Welt und ſetzt ſie ins Waſſer ab. Sie haben in der Kindheit einen vertical zuſammengedruͤckten Schwanz, und Kiemen 1). f 2. S. atra Laur. Laur. TL. 1. 2. Sturm Fauna J. c. g N In den Alpen; dem gemeinen aͤhnlich, aber ganz ſchwarz und ohne Flecken. 3. S. perspicillata Sari. Der Brillenſalamander. [Sa vi Mem. seientif. I. nr. 9.] Hat nur vier Finger an den Hinterfuͤßen wie an den vor deren; auf der Oberſeite iſt er ſchwarz, auf der Unterſeite ſchwarz und gelb gefleckt, mit einer gelben Linie quer uͤber die Augen. Ein kleines Thier der Apenninen 2). Nordamerika, welches viel mehr Salamander als Europa beſitzt, hat auch mehrere Landgattungen, aber ohne Druͤſe am Hinterkopf. f 1) S. Ad. Frid. Funk de Salamandrae terrestris vita, evolutione et formatione. Berol. 1827. fol. [Auch Observ. quaedam de Salaman- dris et 5 Auct. C. Th. Ern. de Stebold. Berol. MDCCCXXVIII. C. t. aen. 2) Ich habe es ausgemittelt, daß der dreifingerige Sala— mander (Lacep. II. pl. 86) nur ein vertrocknetes und etwas ver: ſtuͤmmeltes Exemplar des Brillenſalamanders iſt. — Hierher noch Sal. Savi Gosse. Batrachier. Triton. 5 173 4. S. venenosa Daud. S. subviolacea Barton. Schwarz, mit zwei Reihen runder gelber Flecken laͤngs des Ruͤckens. Bei Philadelphia 1). V. II. TRITON Laur. Waſſer ſalamander. Behalten zeitlebens den vertical ſtehenden, zuſammengedruͤck— ten Schwanz, und bringen faſt ihr ganzes Leben im Waſſer zu. Die Verſuche Spallanzani's über ihre erſtaunliche Ne: productionskraft haben fie berühmt gemacht. Sie treiben mehr— mals hinter einander daſſelbe Glied hervor, wenn man es ihnen abſchneidet, und zwar mit allen ſeinen Knochen, Muskeln, Ge— faͤßen u. ſ. w. Eine andere nicht minder merkwürdige Ei- genſchaft bei ihnen iſt die, welche Dufay bemerkt hat, daß ſie vom Eis umſchloſſen und lange darin ſeyn koͤnnen, ohne zu ſterben. Ihre Eier werden durch den im Waſſer verbreiteten Saa— men befruchtet, der mit dem Waſſer in den Eiergang dringt; dann treten dieſe in langen Paternoſterſchnuͤren heraus. Die Jun— gen kriechen nicht eher als funfzehn Tage nach dem Laichen aus, und behalten ihre Kiemen laͤngere oder kuͤrzere Zeit, je nach den Gattungen. Die neueren Beobachter haben deren in unſerem Lande mehrere erkannt; allein es bleibt bei ihren Beſtimmungen immer noch einiger Zweifel, indem dieſe Thiere nach dem Alter, Geſchlecht und der Jahrszeit die Farbe aͤndern, und die Kaͤmme und andere Zieraten des Maͤnnchens nur im Fruͤhling recht ent— wickelt ſind. Wenn ſie der Winter noch mit ihren Kiemen uͤber— raſcht, ſo behalten ſie ſie bis ins folgende un und wachfen dabei immer fort ?). Die am beſten charakteriſirten find: 5. S. (T.) marmorata Latr. Triton Gesneri Laurenti. Mit koͤrniger Haut, obenher blaßgruͤn, mit großen unregel- maͤßigen braunen Flecken; untenher braun, weiß punktirt. Eine 2) Sal. fasciata Harl. — Sal. tigrina id. — Sal. erythronota id. — S. bilineata id. — Sal. rubra Daud. VIII. pl. XCI. f. 2.— Sal. variolata Gilliams Sc. nat. phil. I. T. XVIII. f. 1. und noch mehrere neue. Die Salamandra e Honttoyn Bech⸗ ſteins überſ. von Lacep. II. T. 18. f. 1. ſteht der erythronota ſehr nahe. 1) Aus einem ſolchen Individuum hatte Laurenti ſeinen Pro- teus tritonius gemacht. 174 Reptilien. Salamandra. rothe Linie längs des Ruͤckens, die bei den Männchen ein wenig kammartig wird und ſchwarze Flecken hat. Lebt wenig im Waſſer. 6. S. (T.) alpestris. Bechſt. überſ. v. Lace p. T. 20. Mit koͤrniger Haut; ſchieferfarb und braun auf der Ober ſeite; am Bauche orangegelb oder roth, ein Streif kleiner, dichter, ſchwarzer Flecke laͤngs jeder Seite. 7. S. (T.) cristata. Triton cristatus. Mit koͤrniger Haut, obenher braun, mit runden ſchwaͤrzlichen Flecken; untenher orangegelb, ebenſo gefleckt. Die Seiten weiß punktirt. Der Kamm des Maͤnnchens hoch, in ſpitze Zahnungen ausgeſchnitten, zur Zeit der Liebe violet eingefaßt. 8. S. (T.) punctata. Triton punetatus. Die Haut glatt, obenher hellbraun, untenher blaͤſſer oder roth; runde ſchwarze Flecke überall; ſchwarze Streifen über den Kopf. Der Kamm des Maͤnnchens ausgezackt; die Finger etwas ausgebreitet, aber keine Schwimmhaͤute. 9. S. (T.) palmata. Triton palmatus. Der Ruͤcken braun; auf dem Kopf braun mit ſchwarz geſchlaͤn— gelter Zeichnung; die Seiten heller mit runden ſchwaͤrzlichen Fle— cken; der Bauch ungefleckt. Das Männchen hat drei kleine Kaͤmme auf dem Ruͤcken; die Finger ſind breit und durch Haͤute verbunden; der Schwanz endigt in ein kleines Faͤdchen ). Nordamerika beſitzt gleichfalls mehrere Waſſerſalamander 2). 1) Dieſe Charakteriſirung der europaͤiſchen Arten hat mir am meiſten der Natur entſprechend geſchienen; es wuͤrde mir jedoch ſehr ſchwer fallen die genaue Synonymie der Autoren darauf zuruͤckzufuͤhren, fo wenig übereinſtimmung finde ich zwiſchen ihren Beſchreibungen und Abbildungen, und den Gegenſtaͤnden, die ich vor Augen habe. 2) Sal. symmetrica Harlan., die mir ſchon in Bechſtein's Lacepede II. T. 18. f. 2. unter dem Namen S. punctata abgebildet ſcheint; und ſo mehrere Gattungen, deren Beſchreibung ich nicht habe erkennen koͤnnen, und die wohl eine mit guten Abbildungen begleitete Monographie verdienten. Batrachier. Amphiuma. 175 Hinter die Salamander laſſen ſich noch mehrere ihnen fehr aͤhnliche Thiere anreihen, von denen einige nie Kiemen haben ſollen, wahrſcheinlich aber weil ſie ſie ſo zeitig wie unſere Land— ſalamander verlieren; andere dagegen ſie zeitlebens behalten, was jedoch nicht hindert, daß ſie nicht auch noch außerdem Lungen wie die Batrachier beſaͤßen, fo daß man fie für die einzigen Wir: belthiere anſehen kann, die wahrhafte Amphibien find 1). Unter die erſteren (an denen man keine Kiemen bemerkt) reihen ſich zwei Geſchlechter. 4. MENOPOMA Harlan 2). Hat ganz die Geſtalt der Salamander, ſichtbare Augen, gut entwickelte Fuͤße, und ein Loch an jeder Seite des Halſes. Außer einer Reihe feiner Zaͤhne um die Kinnladen, haben ſie noch eine parallele vonn am Gaumen. Dieß iſt das ſeit lange fogenannte Reptil: der Rieſen—⸗ ſalamander. 1. M. giganteum H. Helllender in den Vereinigten Staaten. Salamandra gigantea Barton. Ann. of the Lyc. of Newyork 1. pl. XVII. Funfzehn bis achtzehn Zoll lang; ſchwaͤrzlichblau. Bewohnt die Fluͤſſe und großen Seen im Innern des Landes. 5. AMPHIUMA Garden. Haben gleichfalls eine Offnung zur Seite des Halſes, aber ihr Koͤrper iſt außerordentlich lang geſtreckt, ihre Beine dagegen ſehr wenig entwickelt, und ihre Gaumenzaͤhne bilden zwei Laͤngs— reihen. Es giebt eine Gattung mit zwei, und eine mit drei Zehen an jedem Fuß ). 1) Die gleichzeitige Exiſtenz und Thaͤtigkeit der Kiemenbuͤſchel und der Lungen kann um nichts mehr gelaͤugnet werden als die ausgemach— teſten Thatſachen der Naturgeſchichte. Ich habe die Lungen einer drei Fuß langen Sirene vor mir liegen, wo der Gefaͤßapparat ſo entwickelt und fo complicirt iſt wie bei irgend einem Reptil; und nichtsdeſto— weniger hatte dieſe Sirene ihre Kiemen ſo vollkommen als irgend andere. 2) Hr. Harlan hatte ihn anfangs Abranchus genannt; Zeus ckardt und Fitzinger nennen ihn Cryptobranchus, andere Pro- tonopsis. 3) Linné kannte das Amphiuma, aber zu ſpaͤt, um es noch in 176 Reptilien. Siredon. *1, A. didactylum. Congo - Snake. A. means Garden et Harlan. Journ. of the Ac. of Phil. Vol. III. T. 4.] Memoires du Museum XIV. pl. 1. [Wagler Ic. Amph. XIX. 2.] Mit in zwei Finger gefpaltenen, winzig kleinen Fuͤßchen; grauſchwarz, der Kopf niedergedruͤckt, die Augen unter der Haut. Fingerdick, über einen Fuß lang. In den Suͤmpfen des ſuͤdli⸗ chen Nordamerika. V. 2. A. tridactylum Cuv. [Wager l. c. Fig. 1. Ebenfalls ſchwarzgrau, mit drei Fingerchen an jedem Fuß. Viel groͤßer, von der Dicke eines jungen Aales und gegen drei Fuß lang. Ebendaſelbſt. V. Unter denen, welche zeitlebens ihre Kiemen behalten, giebt es folgende. 6. SIREDON. Axolotl. Gleicht in jedem Stuͤcke der Larve des Waſſerſalamanders, hat vier Finger vorn, fuͤnf hinten, drei lange Kiemenbuͤſchel u. ſ. w. Die Zaͤhne der Kinnladen ſind ſammtartig, und zwei an— dere Reihen befinden ſich am Vomer. 1. S. mexicanus. Siren pisciformis Shaw gen. Zool., Vol. III. p. II. pl. 140. ſetwas zu hell.] [Home in den Phil. Transact. 1824. T. 21 — 23.] Humboldt Obs. zool. I. T. 12, [Wag ler Ic. amph. II. T. XX. Siredon Axolotl. Stegoporus pisciformis. Acht bis zehn [ja bis funfzehn] Zoll lang, grau, ſchwarz gefleckt mit koͤrniger Haut. Bewohnt den See, der Mexiko umgiebt 1). C. Iſt noch nie jung, d. h. klein bemerkt worden. V. eine der Ausgaben ſeines Syſtems bringen zu koͤnnen, die bei ſeinem Leben erſchienen ſind. Es iſt nachmals vom Dr. Mitchill unter dem Namen Chrysodonta larvaeformis beſchrieben worden. Ich habe die Gattung Amphiuma tridactylum bekannt gemacht, die aus Louiſiana kommt und eine Laͤnge von drei Fuß erreicht. S. Mem. du Museum T. XIV. 1. Ich vermuthe, daß Barton in ſei⸗ nem Briefe uͤber die Sirene dieſe Gattung meint, wo er von einer mit vier Fuͤßen ſpricht. 4 1) Ich fege den Axolotl nur noch zweifelhaft unter die Geſchlech— ter mit bleibenden Kiemen; aber ſo viele Zeugen verſichern, daß er ſie nicht verliert, daß ich mich dazu genoͤthigt ſehe. Batrachier. Menobranchus. 177 7. MENOBRANCHUS Harlan. Necturus Rafinesque. Hat nur vier Zehen an ſaͤmmtlichen Füßen. Eine Reihe Zähne an den Intermaxillarknochen, und eine andere Fe aber ausgedehntere, an den Manillarknochen. Die bekannteſte Gattung 1. M. lateralis Harlan. Triton lateralis Say. Ann. du Lyc. de Newyork I. pl. XVI. lebt in den großen Seen von Nordamerika, und wird ſehr groß. Erreicht, wie man ſagt, eine Laͤnge von zwei bis drei Fuß. Man hatte ihn anfaͤnglich aus dem Champlainſee. 8. HYPOCHTHON Merr. Proteus Laur.“). Hat nur drei Zehen vorn und zwei hinten. Bis jetzt kennt man nur eine Gattung: 1. H. Laurentii Fitz. 5 Proteus anguineus Laur. T. IV. f. 3. Siren anguinea Schn. Daudin VIII. XCIX. 1. Configliacchi e Rusconi del Proteo anguineo Mono- grata. Par. 1809. c. ic. Ein Thier von mehr als einem Fuß Laͤnge, ſo dick wie ein Finger, mit einem vertical zuſammengedruͤckten Schwanze, und vier kleinen Fuͤßen. Die Schnauze iſt vorgeſtreckt und niedergedruͤckt; beide Kinnladen mit Zaͤhnen verſehen; die Zunge wenig beweglich, nach vorn zu frei; das Auge außerordentlich klein und unter der Haut verborgen wie beim Lemming; das Ohr im Fleiſch verſteckt, wie bei den Salamandern; die Haut glatt und weißlich. Man findet ihn nur in den unterirdiſchen Gewaͤſſern, durch welche gewiſſe Seen in Kaͤrnthen unter ein= ander communiciren. Sein Skelet gleicht dem des Salamanders, außer daß es viel mehr Wirbel und weniger Rippenrudimente hat. Aber der knoͤcherne Schaͤdel unterſcheidet ſich in ſeiner ganzen Conformation ſehr davon. ) Ich begreife nicht, warum man noch immer an dem Namen Proteus haͤlt, da dieſes Thier doch im Gegentheil gar keine N barkeit zeigt. II. 12 178 Reptilien. Siren. Endlich giebt es noch welche, die nur Vorderfuͤße beſitzen, und denen die hinteren gaͤnzlich abgehen. Dies ſind die 9. SIREN L. Sirene. Langgeſtreckte, faſt aalfoͤrmige Thiere, mit drei Kiemenbuͤſcheln, ohne Hinterfuͤße, und ſelbſt ohne alle Spur von Becken. Ihr Kopf iſt niedergedruͤckt, ihr Maul wenig geſpalten, die Schnauze ſtumpf, das Auge ſehr klein, das Ohr verborgen. Die Unter⸗ kinnlade iſt rund herum mit Zaͤhnen bewaffnet, aber die obere hat keine, und es finden ſich mehrere Reihen, die an zwei Plat⸗ ten hängen, die an jeder Seite des Gaumens angeheftet find ). 1. S. lacertina L. [Philos. Trans. Vol. LVI. T. 9.] Erreicht eine Länge von drei Fuß, und iſt ſchwaͤrzlich [mit weißer Linie längs jeder Seite; die Haut etwas koͤrnig]. Ihre Fuͤße haben vier Zehen, der Schwanz iſt in eine ſtumpfe Floſſe zuſammengedruͤckt. Sie bewohnt die Suͤmpfe von Carolina, vorzuͤglich die, welche man zur Cultur des Reißes vorgerichtet hat. Sie haͤlt ſich da im Schlamm auf und geht auch biswei— len aufs Trockene oder ins Waſſer. Naͤhrt ſich von Regenwuͤr⸗ mern, Inſecten u. ſ. w. ?). Man kennt auch noch zwei viel kleinere Gattungen: 2. S. intermedia Leconte. Lye. de Newyork II. Dec. 1826. pl. 1. Schwaͤrzlich und mit vier Fingern wie die große, aber mit weniger gefranzten Kiemenbuͤſcheln. Nicht uͤber einen Fuß lang. 1) Vergebens haben einige neuere Schriftſteller die alte Vermu⸗ thung erneuern wollen, daß die Sirene die Kaulquappe eines Sa⸗ lamanders ſey; man hat Individuen viel größer als irgend einen der bekannten Salamander, und deren Knochen vollkommene Haͤrte erlangt haben, ohue daß man eine Spur von Hinterfuͤßen erblickte. übrigens iſt auch ihre Oſteologie von der des Salamanders ſehr verſchieden. Sie haben zahlreichere (90) und ganz anders gebildete Wirbel, viel weniger Rippen (acht Paar), und auch der Bau des Schaͤdels und die Verbin⸗ dung der ihn zuſammenſetzenden Knochen iſt ganz anders. S. meine Recherches sur les ossemens fossiles T. V. p. 2 2) Barton beftreitet die Gewohnheit, ſich von Schlangen zu naͤh— ren, fo wie ihr Geſchrey, das dem einer jungen Ente gleiche (die Gar: den der Sirene beilegt). (S. Barton some account on Siren la- eertina etc.) Batrachier. Siren. 179 3. S. striata id, ib. I. pl. Iv. Schwaͤrzlich; zwei gelbe Streifen laͤngs jeder Seite. Nur drei Finger an den Fuͤßen; die Kiemenbuͤſchel wenig gefranzt. Ihre Laͤnge nur neun Zoll 1). 1) Man hat geglaubt, daß die Kiemen dieſer beiden Gattungen an der Reſpiration keinen Theil naͤhmen, und Hr. Gray hat in Folge hiervon das Geſchlecht Ps eudobranchus gemacht. Es iſt aber nicht ſchwer, an ihrer inneren Seite Falten und ein Gefaͤßſyſtem zu erkennen, deren Gebrauch mir nicht zweifelhaft ſcheint. übrigens iſt es jetzt durch die Beobachtungen des Herrn Leconte deutlich erwieſen, daß dieſe Sirenen, wie die S. lacertina, vollkommen entwickelte Thiere ſind. 12 * Vierte Claſſe der Wirbelthiere. F i ſ che. Beſteht aus eierlegenden Wirbelthieren mit doppelter Circula⸗ tion, deren Athmungsproceß aber bloß durch das Waſſer vermit⸗ telt wird. Zu dieſem Endzweck haben ſie an beiden Seiten des Halſes einen Apparat, die Kiemen genannt, der aus Blaͤttchen beſteht, an Boͤgen befeſtiget, die mit dem Zungenbeine verbunden find, und deren jedes aus wieder einer großen Zahl hintereinans derſtehender Blaͤtter gebildet iſt, die von einem Gewebe zahl— loſer Blutgefäße bedeckt werden. Das Waſſer, welches der Fiſch verſchluckt, entweicht durch dieſe Blaͤtter zu den Kiemenoͤffnungen hinaus, und wirkt mittels ſeiner beigemengten Luft auf das Blut, welches vom Herzen unaufhoͤrlich in die Kiemen geſendet wird, und welches Herz nur das rechte Ohr und den rechten Ventrikel der warmbluͤtigen Thiere vorſtellt. Dieſes Blut begiebt ſich, nachdem es geathmet hat, in ei— nen unter der Wirbelſaͤule gelegenen Arterienſtamm, und dieſer, welcher die Functionen des linken Herzes ausuͤbt, ſchickt es durch den ganzen Koͤrper, von wo es durch die Venen zum Herze zuruͤckkehrt. Der Geſammtbau des Fiſches iſt ſo offenbar fuͤr das Schwimmen eingerichtet, wie der des Vogels fuͤr den Flug. Schwebend in einer Fluͤſſigkeit, die mit ihm faſt gleicher ſpecifi⸗ ſcher Schwere iſt, bedurfte erſterer keiner großen Fluͤgel um ſich zu tragen. Eine große Menge von Arten trägt unter der Wirbel⸗ ſaͤule eine mit Luft gefuͤllte Blaſe, die, je nachdem ſie ſich aus⸗ dehnt oder zuſammendruͤckt, eine Veraͤnderung in der ſpecifiſchen Schwere des Fiſches bewirkt, und ihm auf- oder abwaͤrts ſteigen hilft. Die Vorwaͤrtsbewegung wird durch den Schwanz vermit- telt, deſſen Bewegungen abwechſelnd nach rechts oder links das Waſſer ſtoßen, und vielleicht tragen auch die Kiemen dazu bei, F i ſ che. 181 indem fie das Waſſer ruͤckwaͤrts treiben. Die Gliedmaßen da⸗ her, da ſie wenig Nutzen leiſten, ſind ſehr reducirt; die den Arm— oder Schenkelknochen entſprechenden Stuͤcke erſcheinen ausnehmend verkuͤrzt oder ſelbſt gaͤnzlich verborgen; mehr oder minder zahl— reiche Strahlen tragen haͤutige Floſſen, die roh die Finger der Hände und Füße darſtellen. Die Floſſen, die den vorderen Ex⸗ tremitaͤten entſprechen, heißen Bruſtfloſſen; die, welche den hin⸗ teren, Bauchfloſſen. Andere Strahlen, an beſondere Knochen befeſtigt, die auf oder zwiſchen den Endigungen der Dornfort— fäge ftehen, tragen ſenkrechte Floſſen auf dem Rüden, unter dem Schwanz und an deſſen Ende, die, indem ſie ſich aufrichten oder niederlegen, die Oberflaͤche, welche auf das Waſſer ſtoßen ſoll, beliebig ausdehnen oder zuſammenziehen. Man nennt die oberen Floſſen Ruͤckenfloſſen, die unteren Steißfloſſen oder Af⸗ terfloſſen, und die am Ende des Schwanzes die Schwanz— floſſe. Die Strahlen ſind von zweierlei Art; die einen beſte— hen aus einem einzigen, gewoͤhnlich harten und ſpitzen, bisweilen biegſamen und elaſtiſchen, laͤngsgetheilten Knochenſtuͤck; man nennt ſie Stachelſtrahlen; die andern ſind aus einer Menge kleiner Articulationen zuſammengeſetzt und theilen ſich gewoͤhnlich am Ende in Aſte; fie heißen weiche, gegliederte, auch wohl aͤſtige Floſſen. Was die Anzahl der Gliedmaßen anbelangt, ſo bemerkt man hier eben ſo viele Mannigfaltigkeit wie bei den Reptilien; meh— rentheils ſind ihrer vier; einige beſizen nur zwei, noch andern mangeln ſie gaͤnzlich. Der Knochen, welcher das Schulterblatt vorſtellt, haͤngt bisweilen nur im Fleiſch, wie bei den oberen Claſſen; anderemale iſt er an der Wirbelſaͤule befeſtiget, meiſt aber hängt er am Schädel. Das Becken iſt ſelten an der Wir: belſaͤule befeſtigt; und ſehr oft, ſtatt am hinteren Ende des Un— terleibes zu liegen, liegt es nach vorn, und berührt den Schulter— apparat. Die Wirbel“) der Fiſche verbinden ſich mittels concaver, mit Knorpel erfuͤllter Flaͤchen, die mehrentheils durch einen hohlen Kanal in der Axe des Wirbels zuſammenhaͤngen. Die meiſten haben lange Dornfortſaͤtze, die die verticale Geſtalt des Koͤrpers flügen. Die Rippen find oft an die Querfortſaͤtze geheftet. Man bezeichnet gewoͤhnlich dieſe Rippen und Apophyſen mit dem Na⸗ men Graͤten. Der Kopf der Fiſche variirt mehr als der irgend einer an— deren Claſſe in der Geſtalt, und dennoch laͤßt er ſich faſt immer ). Ihre Zahl ſoll nicht immer, nicht einmal bei einerlei Gattung, beſtaͤndig ſeyn. V. 182 Fi ſche. in die naͤmliche Zahl von Knochen eintheilen, wie der der ande⸗ ren eierlegenden Thiere. Das Stirnbein beſteht hier aus ſechs Stuͤcken, das Schlaͤfbein aus drei, das Hinterhauptbein aus drei, und fünf Stuͤcke vom Keilbein und zwei von jedem Schlafbein bleiben noch in der Zuſammenſetzung des Schaͤdels. Außer den gewoͤhnlichen Theilen des Gehirnes, die wie bei den Reptilien reihenweiſe hinter einander ſtehen, haben die Fiſche auch noch Knoten an der Baſis der Gehoͤrnerven. Ihre Naſenloͤcher ſind einfache, an der Spitze der Schnauze befindliche Gruben, faft ſtets von zwei Loͤchern durchbohrt und ſehr regelmäßig mit einer Schleimhaut ausgekleidet. [ Sie öffnen ſich daher nicht nach innen, in den Rachen, welches ein wefents licher Charakter dieſer Claſſe iſt.] Ihr Auge hat eine ſehr flache Hornhaut, wenig waͤſſerige Feuchtigkeit, aber einen faſt kugelrunden, ſehr harten ROHR koͤrper. Das Ohr beſteht in einem Sack, welcher das Veſtibulum vorſtellt und kleine, meiſt ſteinartige Koͤrperchen enthaͤlt, und aus drei haͤutigen halbcirkelfoͤrmigen Kanälen, die vielmehr in der Schaͤdelhoͤhle ſelbſt, als in der Dicke ihrer Waͤnde liegen, nur die Knorpelfiſche ausgenommen, bei denen ſie ſich wirklich daſelbſt befinden. Niemals findet ſich eine Trompete, noch Gehoͤrknoͤ— chelchen, und die Selacier haben allein ein eifoͤrmiges Fenſter, aber oberflaͤchlich. Der Geſchmacksſinn der Fiſche muß wenig Energie haben, da ihre Zunge großentheils verknoͤchert, und oft ſogar mit Zaͤh— nen und anderen harten Bedeckungen verſehen iſt. Bei den meiſten iſt der Koͤrper, wie Jedermann weiß, mit Schuppen bedeckt. Kein einziger hat ein Organ zum Greifen; fleiſchige Bartfaͤden, die einigen zugeſtanden ſind, koͤnnen der Un⸗ vollkommenheit der uͤbrigen Taſtorgane aushelfen. Der Zwiſchenkieferknochen bildet bei den meiſten den Ober— kinnladenrand, und hat hinten den eigentlichen Kinnladenknochen, os labiale oder mystaceum genannt. Ein Gaumenbogen, beſte— hend aus dem Gaumknochen, den zwei Fluͤgelfortſaͤtzen, dem Joch— bein, der Pauke und dem Schuppenknochen, bildet wie bei den Voͤgeln und Schlangen, eine Art von innerer Kinnlade und bie tet nach hinten der Unterkinnlade ihre Einlenkung. Jene Unter— kinnlade beſteht meiſt aus zwei Knochen auf jeder Seite. Allein dieſe Stuͤcke ſind bei den Knorpelfiſchen auf eine mindere Zahl reducirt. Zaͤhne koͤnnen am Zwiſchenkiefer, am Oberkiefer, an der Unter— kinnlade, dem Pflugſchar, dem Gaumenknochen, der Zunge, den Kiemenboͤgen und bis an den Knochen hinter dieſen Boͤgen ſtehen, Fi ſche. 183 die wie dieſe, an das Zungenbein ſtoßen und Schlundknochen ge⸗ nannt werden. a Die Mannigfaltigkeit dieſer Verbindungen, ſo wie die der Geſtalt der an jeden dieſer Punkte befeſtigten Zaͤhne, iſt zahllos. Außer dem Apparate der Kiemenboͤgen traͤgt auch das Zun— genbein auf jeder Seite Strahlen, die die Kiemenhaut ſtuͤtzen. Eine Art von Klappe, aus drei Stuͤcken, dem (Kiemen-) Deckel, Unterdeckel und Zwiſchendeckel beſtehend, heftet ſich an jene Mem⸗ bran, um die große Kiemenoͤffnung zu ſchließen; ſie lenkt ſich an den Paukenknochen ein und bewegt ſich auf einem Stuͤck, der Vordeckel genannt. Mehreren Knorpelfiſchen fehlt dieſer Apparat. Der Magen und die Eingeweide variiren in Hinſicht der Weite, Geſtalt, Dicke und Windungen eben ſo ſehr. Die Knor— pelfiſche ausgenommen, wird die Pankreas entweder durch Blind— daͤrmchen von einem eigenen Gewebe, um den Pfoͤrtner herum gelegen, oder durch dieſes Gewebe ſelbſt erſetzt, das an den An— fang des Darms befeſtiget iſt. Die Nieren ſind an den Seiten der Wirbelſaͤule befeſtigt, aber die Blaſe liegt uͤber dem Maſtdarm, und oͤffnet ſich hinter dem After und hinter der Geſchlechtsoͤffnung, was gerade das Umgekehrte bei den Saͤugthieren iſt. d Die Hoden beſtehen aus zwei ungeheueren Druͤſen, gewoͤhn— lich Milche genannt; und die Eierſtoͤcke aus zwei Saͤcken, an Geſtalt und Groͤße ungefaͤhr den Milchen gleich, in deren inneren Faltungen die Eier der Rogen! liegen. Einige der gewoͤhn— lichen Fiſche koͤnnen ſich begatten und ſind lebendiggebaͤrend; ihre Jungen kriechen im Eierſtocke ſelbſt aus und treten durch einen ſehr kurzen Kanal hervor. Die Selacier allein haben noch außer dem Eierſtock lange Eiergaͤnge, die oft in eine wahre Gebaͤrmutter uͤbergehen, und dieſe bringen auch lebendige Junge zur Welt, oder in eine Hornſubſtanz gehuͤllte Eier. Die meiſten Fiſche aber be— gatten ſich nicht, ſondern wenn das Weibchen ſeinen Laich abge— ſetzt hat, ſtreicht das Maͤnnchen uͤber ihre Eier, um ſeine Milch darauf zu ergießen und ſie zu befruchten. Unter allen Thierclaſſen iſt die der Fiſche diejenige, welche die meiſten Schwierigkeiten darbietet, wenn man ſie nach feſten und erkennbaren Charakteren in Ordnungen eintheilen will. Nach mannigfachen Beſtrebungen habe ich fuͤr die nachfolgende Ein— theilung entſchieden, welche zwar in einigen Faͤllen gegen Schaͤrfe verſtoͤßt, aber doch den Vortheil hat, die natuͤrlichen Familien nicht zu trennen. Die Fiſche bilden zwei genau unterſchiedene Reihen, die der eigentlichen Fiſche, und die der vormals ſogenannten Knor⸗ pelfiſche, Chondropterygii. 184 5 che Dieſe letztere hat zum allgemeinen Charakter, daß hier die Gaumenbeine die Knochen der Oberkinnlade erſetzen. Ihr ganzer Bau zeigt uͤbrigens auffallende Analogien, die wir auseinander— ſetzen wollen; ſie theilt ſich in drei Ordnungen. Die Cycloſtomen, deren Kinnladen in einen unbewegli— chen Ring verwachſen, und deren Kiemen durch zahlreiche Loͤcher offen gelegt ſind. Die Selacier, welche die Kiemen der vorigen, aber icht deren Kinnladen haben; und Die Sturionen, deren Kiemen nur durch eine einzige Spalte, wie gewoͤhnlich, offen, und mit einem Deckel verſehen find. Die andere Reihe, die der gewoͤhnlichen Fiſche, bietet mir zunaͤchſt eine erſte Abtheilung in denen dar, bei welchen der Mapillarknochen und der Gaumenbogen in den Schaͤdel ein: greifen. Ich bilde daraus die Ordnung der Plektognathen, die ſich wieder in zwei Familien theilen: die Gymnodonten und die Sklerodermen. Hierauf finde ich Fiſche mit vollſtaͤndigen Kinnladen, bei de— nen aber die Kiemen, ſtatt wie bei allen andern die Geſtalt von Kaͤmmen zu haben, ſich wie Reihen kleiner Quaſten zeigen; ich bilde daraus wieder eine Ordnung, die der Lophobranchenz ſie begreift nur eine Familie. Hierauf bleibt mir noch eine unzaͤhlige Menge Fiſche uͤbrig, fuͤr die man keine anderen Charaktere benutzen kann, als die, welche die aͤußern Bewegungsorgane bieten. Nach langen Unter: ſuchungen habe ich gefunden, daß die am wenigſten ſchlechten Kennzeichen die bleiben, welche ſchon Ray und Artedi benutz— ten, naͤmlich die von der Beſchaffenheit der erſten Strahlen der Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe entlehnten. Man theilt hiernach die ges woͤhnlichen Fiſche in Weichfloſſer, Malacopterygii, bei denen ſaͤmmtliche Strahlen, außer manchmal der erſte der Ruͤcken⸗ und Bruſtfloſſe, weich ſind; und in Stachelfloſ— ſer, Acanthopterygii, welche jederzeit den vorderen Theil ihrer Ruͤckenfloſſe, oder die erſte Ruͤckenfloſſe, wenn ihrer zwei da ſind, durch dornige Strahlen geſtuͤtzt haben, und wo die After— floſſe auch bisweilen einige, und die Bauchfloſſen jede wenigſtens einen ſolchen, zeigen. Die erſteren kann man ohne Anſtoß nach der Stellung ihrer Bauchfloſſen weiter eintheilen, die entweder hinter dem Bauche ſtehen, oder am Schulterapparat befeſtigt ſind, oder endlich ganz fehlen. Man gelangt auf dieſe Art zu den drei Ordnungen der Ma- lacopterygii abdominales, subbrachii und apodes, von denen jede einige natuͤrliche Familien begreift, die wir auseinanderſetzen werden; die erſte zumal iſt ſehr zahlreich. Ehe 185 Allein dieſe Eintheilungsbaſis iſt abſolut impraktikabel bei den Stachelfloſſern, und das Problem, hier andere Einthei— lungen als nach natuͤrlichen Familien zu finden, iſt mir bis jetzt unaufloͤsbar geblieben. Gluͤcklicherweiſe liefern mehrere dieſer Fa— milien faſt eben ſo ſcharfe Charaktere als die ſind, welche man wirklichen Ordnungen geben koͤnnte. übrigens kann man auch den Familien der Fiſche keinen ſo ausgezeichneten Rang geben, wie z. B. denen der Saͤugthiere. So ſchließen ſich die Knorpelfiſche einerſeits an die Reptilien durch die Sinnes- und ſelbſt die Geſchlechtsorgane einiger unter ihnen; andrerſeits an die Mollusken und Wuͤrmer durch die Unvollkom⸗ menheit des Skeletes anderer. Was die gewoͤhnlichen Fiſche betrifft, ſo entſpringt wenig— ſtens, wenn auch bei den einen ſich das eine Syſtem mehr ent— wickelt zeigt als bei den andern, durchaus dadurch kein bedeuten— der Vorrang, der auf das Ganze Einfluß haͤtte, oder der noͤthigte, ihn bei der allgemeinen Anordnung zu beruͤckſichtigen, hervor. Ich werde daher beide Reihen ſo abhandeln, daß ich mit der zahlreichſten, der der gewoͤhnlichen Fiſche, und in dieſer wie— derum mit der an Geſchlechtern, und Arten reichſten Ordnung, anfange. Erſte nr der Fiſche. A ANTHHOPTERVEll. Stachelfloſſer. Sie bilden die erſte und die bei weitem zahlreichſte Abtheilung der gewoͤhnlichen Fiſche. Man erkennt fie an den Stacheln *), welche die erſten Strahlen ihrer Ruͤckenfloſſe bilden oder ganz al— lein die erſte Ruͤckenfloſſe ftügen, wenn deren zwei vorhanden ſind. Bisweilen haben dieſe Fiſche ſogar, ſtatt einer erſten Ruͤ⸗ ckenfloſſe, nur einige freie Stacheln. Ihre Afterfloſſe hat auch einige Stacheln als erſte Strahlen, und gewoͤhnlich findet ſich auch einer an jeder Bauchfloſſe. Die Stachelfloſſer ſtehen unter einander in fo mannigfalti— gen Beziehungen, ihre verſchiedenen natuͤrlichen Familien bieten in ihren ſichtbaren Charakteren ſo viele Verſchiedenheiten die man fuͤr paſſend halten koͤnnte, um damit Ordnungen oder an— dere Unterabtheilungen anzudeuten, daß es mir unmoͤglich gewe⸗ ſen iſt, ſie anders als nach den in ſich ſelbſt natuͤrlichen Fami— lien einzutheilen, die ich genoͤthiget bin, beiſammen zu laſſen. Erſte Familie der Stachelfloſſer. PERCOIDEI. Percoiden!), Sie wird deshalb fo genannt, weil ihr Typus der gemeine Barſch iſt. Sie begreift Fiſche mit einem laͤnglichen Koͤrper, der ) Stachel, aculeus, Dorn, spina, find Bezeichnungen, eigentlich aus dem Pflanzenreich entlehnt. Ihr terminologiſcher Begriff iſt aber nicht feſt, und man kann nur etwa Dorn das ſpitze Ende eines harten Koͤr— pers, Stachel ein hartes, ſtechendes Organ, auf einem anderen abge— ſondert ſitzend, nennen. Ich waͤhle daher das Wort Stachel fuͤr die gewoͤhnlich ſehr ſpitzen, ſtechenden Floſſenſtrahlen, die gewiſſermaßen auf dem Ruͤcken aufſitzen. V. 1) In meiner erſten Ausgabe begriff dieſe Familie auch noch die Stachelfloſſer. Perca. 187 mit meiſt rauhen und harten Schuppen bedeckt iſt, deren Deckel oder Vordeckel, und oftmals beide, gezaͤhnelte oder dornige Raͤnder ha— ben, und deren Kinnladen, Vordertheil des Vomer, und faſt je— derzeit auch die Gaumenknochen, mit Zaͤhnen beſetzt ſind. Die Gattungen ſind ſehr zahlreich, zumal in den Meeren der heißen Zone: ihr Fleiſch iſt im Allgemeinen ſchmackhaft und eſund. ie Die ohne Vergleich größte Zahl dieſer Percoiden hat die Bauchfloſſen unter den Bruſtfloſſen ſtehen; ſie bilden eine erſte Abtheilung, die man Percoidei thoracici nennen kann. Linns begriff fie faſt ſaͤmmtlich unter feinem Geſchlecht Perca; ich habe ſie aber nach der Anzahl ihrer Kiemenſtrah— len, der ihrer Ruͤckenfloſſen, und der Beſchaffenheit der Zaͤhne, auf nachfolgende Weiſe eintheilen muͤſſen. a Die erſte Unterabtheilung hat ſieben Kiemenſtrahlen, zwei Ruͤckenfloſſen und alle Zaͤhne ſammetartig. 1. PERCA Cuv. Eigentliche Barſche. Ihr Vordeckel iſt gezaͤhnelt, der knoͤcherne Kiemendeckel in zwei oder drei ſcharfe Spitzen ausgehend, und die Zunge glatt. Bisweilen iſt das os suborbitale und humerale gezaͤhnelt, aber ſchwach. 1. P. fluviatilis . Der Flußbarſch. Bloch 52. Gruͤnlich, mit breiten ſchwaͤrzlichen Laͤngsbinden [über den Ruͤcken]; die Bauchfloſſen und die Afterfloffe roth [die Ruͤckenfloſ— fen violet]; einer unſerer ſchoͤnſten und trefflichſten Suͤßwaſſer— fiſche. Lebt in reinen Waſſern. Seine Eier ſind mittels einer zaͤhen Subſtanz in lange, netzartig verflochtene [drei Ellen lange] Schnuͤre vereinigt 1). C. Triglen, die Sciaͤnoiden und die Sparoiden: dieſe drei neuen Familien habe ich abſondern muͤſſen, und glaube ſo gluͤcklich geweſen zu ſeyn, fuͤr ſie hinlaͤngliche Charaktere aufgefunden zu haben. 1) Nordamerika erzeugt einige verwandte Gattungen: a) P. flavescens C. Cuv. et Val. p. 33. b) P. serrato- granulata C. C. et V. p. 34. c) P. granulata C. C. et V. p. 35. pl. IX. [in der Färbung der gemeinen aͤhnlich.] d) P. acuta C. C. et V. p. 36. pl. X. e) P. gracilis C. C. et V. p. 36. 188 Fiſche. Labrax. Unter dem Namen Perca italica, La Perche sans ban- des d’Italie, ohne ſchwarze Querbinden, fo hoch wie lang und mit etwas groͤßerem Kopf, neun Zoll lang, unterſcheidet Herr von C. einſtweilen eine, auf dem Markte von Bologna nicht feltene Abart “). V. 2. LABRAX. Bars ). Unterſcheidet ſich von den vorhergehenden durch ſchuppige Kiemendeckel die in zwei Dornen oder Spitzen endigen, und eine mit Rauhigkeiten beſetzte Zunge. 1. L. Lupus Cuv. Le Bar commun, Loup oder Loubine der Provenzalen, Spigola der Italiaͤner. Perca Labrax L. Sciaena diacantha B/. 305. Cuv. et Val. II. T. 11. Ein großer Fiſch der franzoͤſiſchen Kuͤſten, von vortrefflichem Geſchmack. Silberfarbig. Iſt zumal im mittellaͤndiſchen Meere haͤufig, und war der Lupus der alten Roͤmer, der Labrax der Griechen. Die Jungen ſind gewoͤhnlich braun gefleckt. C. Er ſchimmert ſilberfarbig mit blauem Widerſchein auf dem Ruͤcken. Die Seitenlinie iſt gerade. Die erſte Ruͤckenfloſſe iſt roſenroth und hat neun Strahlen. V. An den vereinigten Staaten von Nordamerika giebt es eine ſchoͤne und große Gattung: 2. L. lineatus C. The Roch - Fish. Sciaena lineata Bloch 304. Perca saxatilis und septentrionalis Bl. Schn. T. 20. Perca Mitchillii Trans. of Newyork T. I. 413. Einer der gemeinſten Fiſche an den Kuͤſten von Neu— york. Er hat auf ſilberigem Grunde ſieben bis acht Laͤngsſtrei— f) P. Plumieri oder Sciaena Plumieri Bloch 306, oder Centropo- mus Plumieri und Cheilodipterus chrysopterus Lacep. IV. und II. pl. 23. f. 1. 0 g) P. ciliata Kuhl. h) P. marginata C. C. et FV. ©. 39. ) Cuvier et Valenciennes Hist. nat. des Poiss. II. p. 33.— Ich werde in Zukunft die Citate aus dieſem Werke, was mir natuͤr— licherweiſe immer zur Seite liegt, nicht weitlaͤufig anfuͤhren. V. ) Wenn ein auslaͤndiſcher, aber europaͤiſcher Fiſch keinen deutſchen Namen hat, ſo werde ich den bekannteſten fremden nehmen, da ich Erfindung eigener deutſcher Namen vor der Hand fuͤr uͤberfluͤſſig halte. Stachelfloſſer. Lates. 189 fen vom Kopf bis zum Schwanze gehend. Er iſt der delica— teſte und ſchmackhafteſte in jener Gegend, wird in verſchiedenen Groͤßen, von einer Unze bis ſiebzig Pfund ſchwer, zum Markte gebracht, und erreicht eine Laͤnge von drei Fuß. Steigt im Win⸗ ter in die Fluͤſſe. V. Man koͤnnte hier noch eine Gattung abfondern: 3. L. mucronatus C. Cuv. et Val. II. t. 12. 5 Gleichfalls von den vereinigten Freiſtaaten, welcher auch auf den Kinnladenknochen mit Schuppen beſetzt iſt !). C. Er gleicht auf das erſte Anſehen dem europaͤiſchen Barſch, hat aber weder Streifen noch Baͤnder, und iſt dicker, hoͤher und kürzer, Bu ' 3. LATES. Veariole. Unterſcheiden fich nicht viel weiter von den Barſchen als durch ſtarke Zahnungen und ſelbſt einen kleinen Dorn an dem Winkel des Vordeckels, fo wie auch ſtaͤrkere Zaͤhnchen am In⸗ fraorbital- und dem Humeralknochen. 8 1. L. niloticus C. Arab. Keschr. Perca nilotica L. Geoffr. gr. ouvr. s. Eg. Poiss, pl. IX. f. 1. Ein ſehr großer und ſehr guter Fiſch, den ſchon die Alten unter dem Namen Lates oder Latus bemerkt haben. Silber— farbig. C. Der Kopf iſt etwas laͤnger und ſpitzer als beim gemeinen Barſch; beim Alten verlieren ſich die Zahnungen des Kiemen— deckels. V. Die indiſchen Meere bergen noch einige andere Gattungen ?). 1) Hierzu a) Perca elongata Gef Fr. Eg. pl. XIX. 1. b) Labrus waigiensis Less. et Garn. C. et V. II. 61. c) Labrus japonicus C. et FV. II. 62. *). 2) Lates nobilis C. Der Peche naire von Pondichery, oder Cockup der Engländer von Calcutta. Russel II. CXXXI. Cuv. et Val. II. 13. Auch der Holocentrus heptadactylus Zacep. b) Holocentrus calcarifer Bl. 244. *) Keine der im Original citirten Seiten trifft mit dem großen Fiſchwerke eich zwei & 119299 50 Be 1 und bie ee Er en N BE 1 ei Ausgaben vom Text, wovon ich die eine ni enne. Ich cu jedesmal nach eigener Anſicht des meinigen. ’ V. 190 Fiſche. Grammistes, 4. CENTROPOMUS Zacep. Haben einen gezahnten Vordeckel, aber ihr eigentlicher Kie— mendeckel iſt ſtumpf und unbewaffnet. Man kennt nur einen ): 1. C. undecimalis Cu Der „ Meer⸗ hecht. Sciaena undecimalis Bl. 305. [Sphyrene orvert La c.] [ Perseque loubine id.] Cuv, et Val. II. 14. Ein großer und guter Fiſch, im ganzen waͤrmeren Amerika unter dem Namen Hecht bekannt, der in der That eine nieder— gedruͤckte Schnauze wie unſer gemeiner hat. Aber ſeine Zaͤhne ſind ſammetartig, und alle ſeine anderen Charaktere ſtimmen mit denen der Percoiden mit zwei Ruͤckenfloſſen uͤberein. Er iſt ſil⸗ berfarbig, ins Grüne, und hat eine ſchwarze Seitenlinie 2). C. Die Seitenlinie ſteigt nach vorn aufwaͤrts; die Floſſen ſind, die erſte Ruͤckenfloſſe ausgenommen, blaßgelb. V. 5. GRAMMISTES Eur. Hat Dornen am Vordeckel und am Deckel, und keine Zaͤhn⸗ chen; zwei einander naheſtehende Ruͤckenfloſſen. Die Schuppen find klein, und wie in die Epidermis eingetaucht. Die After floſſe ohne merklichen Stachel. Die Gattungen ſind klein, und der Laͤnge nach auf einem ſchwaͤrzlichen Grunde weiß geſtreift. Sie kommen aus den in⸗ diſchen Meeren. 1. G. orientalis Bl. Cuv. et Val. II. 27. Fuͤnf Zoll lang; im Leben glaubt man ihn ganz ohne Schuppen, da ſie alle in die Haut verſenkt erſcheinen; Deckel und Vordeckel haben jeder drei Spitzen. Die Farbe dieſes Fiſches iſt ſchwarzbraun, mit weißen, gewoͤhnlich ſieben, Laͤngsſtreifen auf 1) Lacepede hat in ſeinem Geſchlechte mehrere der vorigen ein⸗ begriffen, die nicht die Charaktere haben. 2) Bloch T. 305 hat ihn, ch mit 1 roth gemalt. Die Sphyrene orvert La cep. V. pl. 4. F. 2. iſt nichts weiter als eine ſchlechte ae dieſes Fiſches. Es iſt gleichfalls der Camuri Markgraf's. ! Stachelfloſſer. Aspro. 191 jeder Seite, einem unpaarigen laͤngs des Ruͤckens und einem eben ſolchen von der Kehle aus, die ſich hinten gabelt. Auf den Backen netzartige Zeichnung 1). 6. ASPRO Our. Sie haben einen langgeſtreckten Körper; die beiden Ruͤcken⸗ floſſen getrennt; breite Bauchfloſſen; ſammetartige Zaͤhne; platte gedruͤckten Kopf; die Schnauze weiter hervorgeſtreckt als das Maul und in eine abgerundete Spitze endigend. Es giebt zwei Gattungen in den europaͤiſchen Suͤßwaͤſſern; ihr Fleiſch iſt leicht verdaulich und angenehm. 1. A. vulgaris Cuv. Perca asper L. Bloch T. CVII. 1. 2. Cuv. et Val. II. 26. In der Rhone und den ſie naͤhrenden Fluͤſſen; gruͤnlich; drei bis vier ſenkrechte ſchwaͤrzliche Binden; acht Stacheln in der er— ſten Ruͤckenfloſſe. C. Dieſer Fiſch wird nicht uͤber ſechs bis ſieben Zoll lang und eine Unze ſchwer; er iſt ſchlank, cylindriſch, und feine Floſſen gelblichgrau. Sein Fleiſch iſt angenehm. V. 2. A. Zingel. Der Zingel. Zinkel. Perca Zingel L. Bloch 105. [106.] In der Donau. Größer als der vorige, ihm aber in der Faͤrbung ziemlich ähnlich; dreizehn Stacheln in der erſten Ruͤ— ckenfloſſe. C. Der Koͤrper dieſes Fiſches iſt etwas dreieckig, der Kopf platt, faſt herzfoͤrmig, an der Oberſchnauze und den Schlaͤfen zur Seite vorſtehend; der Schwanz noch mehr zuſammengedruͤckt als der Koͤrper, und duͤnn. Die Farbe obenher graulichgelb, mit vier ſchiefen breiten braunen Binden. Wird uͤber einen Fuß lang. V. Dieſe Abtheilung begreift noch einige fremde Fiſche, die in ihrem Bau fo ausgezeichnet find, daß fie zu eben fo viel Unter- geſchlechtern Anlaß geben koͤnnen. 1) Die Sciene rayee Lac ep. IV. 823; feine Perse que triacan- the ib. 424. — ſeine Perseque pentacanthe ib. — fein Bodian à six raies ib. 302. — fein Centropome a six raies V. 690 und die Perca lineata Thunb. nov. Act. Holm. XIII. T. V. p. 142 aka ſaͤmmt⸗ lich nur Varietaͤten von ihm. 192 Fiſche. Aspro. IJ. HURO Cw. et Val. Mit allen Charakteren der eigentlichen Barſche, außer daß der Vordeckel keine Zaͤhne hat. H. nigricans. Cuv. et Val. II. T. 17. Die Engländer am Huronenſee nennen ihn Black-bass, ſchwarzer Barſch, er ſcheint die Farbe des Karpfen zu haben, auch deſſen Geſtalt. Die Kiemendeckel ſind ohne alle Zaͤhne. V. II. ETELIS Cuv. et Val. Verbinden mit den Charakteren der naͤmlichen Barſche ha— kenfoͤrmige Zaͤhne in den Kinnladen, aber nicht, wie bei den Zan— dern, an den Gaumenknochen. *E. Carbunculus.- Cw. et Val. II. T. 18. Prachtvoll rubinroth, mit goldigen Laͤngsſtreifen. Das Auge ſehr groß; länglich, oben auf dem Schaͤdel finden ſich 1 5 Er⸗ hoͤhungskanten. Im Meere der Sechellen. | III. NIPHON Cuv. et Val. Mit den fammetartigen Zähnen der Barſche, und ſtarken Dornen unten am Deckel und Vordeckel. N. spinosus. Cuv. et Val. II. T. 19. Obenher braun, untenher ſilberig. Im japaniſchen Meere; mit ſtachelartigen Dornen an den Kiemendeckelſtuͤcken. IV. ENOPLOSUS Lacep. Mit dem Charakter der Barſche; aber ſtaͤrkeren Zahnungen an der Ecke des Vordeckels, und zumal mit ſehr zuſammen— gedruͤcktem Koͤrper, der, ſo wie die beiden Ruͤckenfloſſen, vertical ſehr hoch iſt. E. armatus, Cuv. et Val. II. T. 20. Chaetodon armatus J. White. Gleicht auf den erſten Blick ganz einem Chaetodon, nur daß die Floſſen nicht mit Schuppen bedeckt ſind, und er keine haarfoͤrmigen Zähne hat; der Körper iſt ſehr zuſammengedruͤckt, Stachelfloſſer. Apogon. 193 die Stirn concav, die vorderen Ruͤckenfloſſenſtrahlen verlängert. Der Körper iſt ſilberweiß, mit ſchwaͤrzlichen verticalen Laͤngsbin⸗ den, wovon nur einige um den ganzen Leib herumgehen. Bei Neuholland. V. V. DIPLOPRION Kuhl et van Hasselt. Verbinden mit den Charakteren der Baͤrſche, dem zuſam— mengedruͤckten Körper [des vorigen], einen doppelten gezahnten Rand an der Baſis des Vordeckels, und zwei Dornen am Deckel. D. bifasciatum C. Cuv. et Val. II. T. 21. Schoͤn roͤthlichgelb; die erſte Ruͤckenfloſſe ſchwarzbraun; eine breite ſchwarze Binde ſteigt vom Nacken durchs Auge, eine an— dere, noch breitere vom Ruͤcken bis an die Afterfloſſe. Von Kuhl und van Haßelt bei Java gefangen. V. 7. APOGON Lacep. Haben einen kurzen Körper, der, fo wie die Kiemendeckel, mit großen Schuppen beſetzt iſt, die leicht abfallen. Die beiden Ruͤckenfloſſen ſtehen ſehr weit aus einander, und am Vordeckel be: findet ſich ein doppelter gezaͤhnter Rand. Es ſind kleine, meiſt roth gefaͤrbte Fiſche. Es giebt einen im mittellaͤndiſchen Meere: 1. A. Rex mullorum Cuv. Gewoͤhnlich Roi des Rou- gets genannt. Mullus imberbis L. Cu v. Memoires du Museum I. 336 und T. XI. f. 2. Drei Zoll lang, roth, ein ſchwarzer Fleck zu jeder Seite des Schwanzes. C. Ein rothgoldiges Fiſchchen, mit blaulichen kleinen Punkten beſtreut. Der Kopf iſt groß, der Scheitel flach, die krummen Seitenlinien nahe am Ruͤcken ſtehend. Die Floſſen ſehr ſchoͤn zinnoberroth. Sehr ſchmackhaft 1). V. 1) Es iſt der Apogon rouge [Ap. ruber] Lacep.; der Corvu- lus Gesner's p. 1273. Die Amia des Gronovius (Zoophylacium IX. 2.) Der Centropomus rubens Spinola Ann. du Mus. X. XXVIII. 2. — Der Dipterodon ruber Rafin. Caratt. nr. 715 eic. Der Dipterodon hexacanthe Lacep. III. pl. IV. F. 2. und der Ostorin- II. 13 194 Fiſche. Pomatomus. 8. CHEILODIPTERUS Lacep. Unterſcheiden ſich von den Apogon nur durch die langen ſpitzigen Zaͤhne, womit ihre Kinnladen bewaffnet ſind. Es ſind Fiſche der indiſchen Meere, von unbedeutender Groͤße, mehrentheils laͤngsgeſtreift 9. 9, POMATOMUS .Aisso. Sie haben zwei getrennte Ruͤckenfloſſen wie die Apogon, und ihre Schuppen fallen gleichfalls leicht ab; aber ihr Vordeckel iſt einfach geſtreift, ihr Kiemendeckel ausgeſchnitten, ihr Auge unge— heuer groß. Sie beſitzen nur ganz kurze ſammetartige Zaͤhne. Man kennt nur eine, außerordentlich ſeltene, Gattung aus dem mittellaͤndiſchen Meere: *P. Telescopium Risso. [Riss o Ichthyologie de Nice T. IX. f. 31.] Cuv. ei Val. II. T. 24. [beſſer.] Schwarz, in violet ſchillernd, taubenhaͤlſig; der Kopf dick, das Maul weit, das kugelige Auge halb ſo groß wie der Kopf. Außerſt ſelten, da er die Tiefen des Meeres nicht verlaͤßt und nach Riſſo binnen dreißig Jahren nur zweimal gefangen worden iſt. V que Fleurieu id. III. XXVII. 2. gehoͤren ebenfalls zu dieſem Ge— ſchlechte. Über die zahlreichen auslaͤndiſchen ſ. C. et V. II. 151. u. f. C. Es find: a) Ap. nigripennis. b) Ap. quadrifasciatus. c) Ap. novemfasciatus. d) Ap. poecilopterus. e) Ap. orbicularis. f) Ap. trimaculatus, C. et Val. III. t. 22. g) Ap. carinatus. h) Ap. cupreus. 1) Ap. latus. K) Ap. multitaeniatus. 1) Ap. taeniatus. m) Ap. heptastigma. n) Ap. lineolatus. 0) Ap. macropterus. p) Ap. Meaco. 1) Cheil. octovittatus Cuv. Easp. III. XXXIV. 1., der zugleich 535 Cheil. striatus III. p. 543. und fein Centropome maerodon IV. 273. iſt. b) Cheil. arabicus (Perca lineata Fors g.) C. et V. II. T. 23. c) Cheil. 5 -lineatus ib. p. 167. Stachelfloſſer. Lucioperca. 195 Eine zweite Unterabtheilung begreift die Percoiden mit zwei Ruͤckenfloſſen und langen ſpitzigen Zaͤhnen, die zwiſchen ihren ſammetartigen Zaͤhnen zerſtreut ſtehen. 10. AMBASSIS Commerson. Sie haben ungefähr die Geſtalt der Apogon; ihr Vordeckel hat nach unten eine doppelte Zahnung, ihr Kiemendeckel endigt auch in eine Spitze; aber ſie unterſcheiden ſich dadurch von ihnen, daß ihre beiden Ruͤckenfloſſen einander beruͤhren, und daß ſich vor der vorderen ein niederliegender Stachel befindet. Vielleicht gehoͤren ſie nicht ganz ſtreng zu dieſer Familie, denn ihr Darmcanal hat keine appendices pyloricae. Es ſind kleine Suͤßwaſſerfiſche Indiens, die dort die Baͤche und Suͤmpfe erfüllen; mehrere von ihnen find durchſichtig 1). Einer dieſer Art iſt ſehr gemein auf Isle de Bourbon in einem Weiher, und man praͤparirt ihn daſelbſt wie Sardellen. A. Commersonii. Ou v. et Val. II. T. 25 2). Silbergrau; ein ſilberglaͤnzender Streif längs der Sei⸗ tenlinie *). Zu dieſer Abtheilung gehoͤrt nun auch: 11. LUCIOPERCA Cu. Sander. Man nennt fie im Franzoͤſiſchen gewöhnlich Brochet- Per- ches, Hecht⸗ Barf che, weil fie mit den Charakteren der legte ren Zaͤhne vereinigen, welche gewiſſe Ahnlichkeit mit denen des Hechts haben. Der Rand ihres Vordeckels hat nur eine ein= 1) Hr. Hamilton-Buchanan bringt mehrere davon unter feine Chanda. 2) Es iſt der Centropome ambasse La cep. IV. 273, 1 ſein Lutjan gymnocephale IV. 216. und III. T. XXIII. f. 3. S. für die anderen Gattungen Cuv. et Val. II. 181. u. f. ) Hierher noch: } a) A. Dussumierii. b) A. Nalua. c) A. alta. d) A. Ranga. e) A. Lala. f) A. oblonga. g) A. Nama. h) A. Phula. i) A. Bogoda. k) A. Baculis, 15* 196 Fiſche. Serranus. fache Zahnung. Ihre Ruͤckenfloſſen ſind getrennt; einige Zaͤhne ihrer Kinnladen und Gaumenknochen ſind ſpitz und lang. 1. L. Sandra Cuv. Der Sander. Zander. Perca Lucioperca L. Bloch C. LI. Cuv. et Val. II. pl. XV. Ein vortrefflicher Fiſch der Teiche und Fluͤſſe Deutſchlands und des oͤſtlichen Europa's. Geſtreckter als der Barſch; gruͤn— lich, mit braunen Laͤngsbinden; erreicht eine Laͤnge von drei bis vier Fuß !). Der Zander hat einen walzenfoͤrmigen, faſt hechtaͤhnlichen Leib. Auf den Ruͤckenfloſſen finden ſich ſchwarze Flecke, und auch einige ſchwarze Zeichnungen zur Seite des Kopfs. Die Schwanz— floſſe hat 17 Strahlen. Die Schuppen ſind hart. V. „2. L. volgensis Cuv. Der ruſſiſche Baſtardſan— der, ruſſ. Perschick, Podsulack, Secreet. Perca volgensis Gm. Pallas Zoogr. ross. T. III. p. 247. Zwei Fuß lang, brauner als der gemeine, mit Kae ſchwar⸗ zen Binden, auch dicker. V. b. Eine zweite Abtheilung begreift die Percoiden mit ſieben Kiemenſtrahlen und einer einzigen Ruͤckenfloſſe. Sie theilen ſich ungefaͤhr nach aͤhnlichen Anlaͤſſen weiter ein, wie die ſind, nach welchen die vorigen eingetheilt wurden; entweder hakenfoͤrmige Zaͤhne oder ſammetartige; Zahnungen und Dornen an den Kie— mendeckelſtuͤcken, u. ſ. w. In der Unterabtheilung, wo ſie mit hakenfoͤrmigen Zaͤhnen verſehen ſind, haben die 12. SERRANUS Cub. einen gezaͤhnelten Vordeckel, und den Knochendeckel in eine oder mehrere Spitzen ausgehend. Es iſt ein außerordentlich zahlrei— ches Geſchlecht an Arten, was man auf folgende Weiſe noch weiter zertheilen kann. 1) Hierher noch: a) Luc. marina Cuv. Im ſchwarzen Meere. b) Der amerikaniſche Sander, Lucioperca americana C. et V. II. pl. XVI. [auf gelbem Grunde fein ſchwarz geftrichelt.] Stachelfloſſer. Serranus. 197 I. Eigentliche SERRANUS. Gewoͤhnlich Seebarſche. Wo beide Kinnladen keine wahrnehmbaren Schuppen zeigen. Das mittellaͤndiſche Meer hat einige artige Gattungen davon. 1. S. scriba C. Le Serran ecriture, Perca scriba L. Cuv. et Val. XXVIII. a Hat ſeinen Namen von einigen unregelmaͤßigen blauen Strichen auf dem Kopfe 1). C. Dieſer Fiſch iſt ziegelrotch, auf dem Ruͤcken dunkler; an den Seiten laſurblau, und faſt rundum mit ſechs bis neun un— regelmaͤßigen dunklen, blaulichen Binden geziert. Am Kopfe ſind die erwaͤhnten ſilberblauen Zickzackzeichnungen; blaue Linien auf rothem Grunde und die Unterkinnlade roth punktirt; die Floſſen ſind mit rothen, blau eingefaßten Augenflecken beſetzt. Die Bruſt⸗ und Schwanzfloffen gelb. Die beiden Ruͤckenfloſſen ſtoßen in eine zuſammen, die vordere hat längere Hautſpitzen als die Sta: cheln. Sehr ſchmackhaft. V. 2. S. Cabrilla C. Le Serran. Perca Cabrilla L. Cuv. et Val. II. XXIX. Mit drei ſchiefen Binden über den Baden ’)., Man Enge ihn auch im Weltmeere. Gelblichgrau, ins Blauliche, mit drei bis vier ſchiefen, 1 morgenrothen Binden uͤber den Kopf, und neun bis zehn dunkel— rothbraunen, die ſenkrecht die obere Haͤlfte ſeines Koͤrpers zieren. Auch einige zinnoberrothe Laͤngsbinden. Dieſe Faͤrbungen ſind jedoch nicht zu jeder Zeit vorhanden. Die Ruͤckenfloſſe hat oben am ſtachligen Theile aurora- und lilafarbige Binden, am weichen runde Lila-Flecke auf morgenrothem Grunde. Auch drei ſolche Streifen auf der Afterfloſſe und Flecken auf der Schwanzfloſſe. Sehr ſelten bis einen Fuß lang. (Cuvier's Ichthyol.) V. Dieſe Gattung, und vielleicht auch die vorhergehende, war den Griechen unter dem Namen y bekannt, und man glaubte es gebe nur Weibchen unter ihnen. Cavolini verſichert in der 1) Es iſt dies auch die Perca marina Bruͤnnich's, der Holo- centrus marinus Laroche; der Holocentrus Argus Spinola; der Hol. ‚maroccanus Bloch's. Es ſcheint mir felbft, daß der Hol. fasciatus Bloch 240. nur ein veraͤndertes Individuum dieſer Gattung iſt. 2) Dies iſt auch der Holocentrus virescens Bloch's, der Ser- ranus flavus und Cabrilla Linn é's, der Labrus chanus Gmelins, der Holocentre chan Lac ep. und der Bodian hiasule des nämlichen. 198 Fiſche. Serranus. That, daß alle Individuen, die er unterſucht, Eierſtoͤcke und nach unten einen weißlichen Theil beſeſſen haͤtten, den man wohl wie eine Milch haͤtte betrachten koͤnnen. Er glaubt, daß ſie im Stande ſeyen, ſich ſelbſt zu befruchten 1). i II. ANTHIAS. Bloch zum Theil 2). Barbiers. Sind Serranus, deren beide Kinnladen und Schnauzenſpitze mit ſehr deutlichen Schuppen bewaffnet ſind. Die merkwuͤrdigſte Gattung iſt: S. Anthias. Le Barbier de la Mediterranee. Bloch ©. 315. Anthias sacer 3). Cuv. et Val. II. 31. f Ein allerliebſter Fiſch, ſchoͤn rubinroth, in Gold und Silber ſchillernd, mit zwei] gelben Binden auf dem Backen. Der dritte Strahl der Ruͤckenfloſſe ſteigt noch einmal fo hoch als die uͤbri⸗ gen herauf. Die [Mitte der] Bauchfloſſen iſt betraͤchtlich ver— laͤngert, und die beiden End-JLappen der Schwanzfloſſe endigen jede in einen Faden, wovon der untere länger ift *). [Auf dem Ruͤcken und Scheitel finden ſich gruͤne Flecken.] III. SERRANUS, Merou. Sind Serrane, deren Kinnladen keine Schuppen haben, oder wo die untere wenigſtens nur mit ganz kleinen beſetzt iſt. 1) Hierher noch der Sacchetto [Serranus hepatus], Labrus he- patus L. und Labrus adriaticus Gmel. oder Hol. siagonotus La- roche etc. b) Serranus vitta Quoy et Gaym. Voy. de Freyc. Zool. LVIII. 2. c) S. s. Holocentrus argentinus Bl. 235. 2. d) Serranus fascicularis C. et V. II. XXX. Und die anderen, bei Cu v. und Val. beſchriebenen Gattungen II. S. 239 — 249. [178 — 185 der vor mir liegenden Ausgabe!]. 2) Die meiſten meiner Serranus ſind fuͤr Bloch noch Anthias, aber ich beſchraͤnke dieſes Geſchlecht auf die ihm zukommende Definition. Bloch iſt fo wenig genau geweſen, daß fein Anthias sacer ſelbſt nicht einmal den Charakter eines unbedornten Kiemendeckels hat. - 3) Dieſes Beiwort gaben die Alten ihrem Anthias, einem großen, von dem gegenwärtigen ſehr verſchiedenen Fiſche. S. C. et P. 2. p. 255. [191.] N 1 4) Hierher noch Anthias s. Serranus oculatus C. et V. II. XXXII. [bei Martinique, prächtig zinnoberroth mit pfirſichrothen Floſſen] und die anderen daſ. S. 200 ff. beſchriebenen. 105 Stachelfloſſer. Serranus. 199 Einer kommt im mittellaͤndiſchen Meere vor: S. Gigas C. Le Merou brun. [Cu v. et Val. T. 33. Perca Gigas Gm. et Brünnich. Braunwolkig; an drei Fuß und laͤnger; man faͤngt ihn auch im Weltmeere. Gelblichroth, auf dem Ruͤcken dunkler (nach Cuv. et Val. Bild ganz rußbraun), mit braunen und gruͤnlichen Flecken be— ſtreut. Die Augen ſind ſehr groß. Der Fiſch ſelbſt wird an drei Fuß lang und iſt hoch. V. Die auslaͤndiſchen Arten ſind ganz außerordentlich zahlreich; bei mehreren wird die Zaͤhnelung des Vordeckels faſt unmerklich !), aber im Ganzen kann man ſie nicht wohl anders als nach ihren Farben unterſcheiden. Bei vielen iſt der Koͤrper mit mehr oder minder lebhaften Farben oder Pünktchen gezeichnet ?), bei andern iſt er dicht mit Flecken beſtreut “), 1) Von dieſen bilden die mit nackter Schnauze das Geſchlecht Bo- dianus Bloch's; fie unterfcheiden ſich von den meiſten Ho lo cen trus des naͤmlichen Verfaſſers nur durch dieſe undeutlichere Zaͤhne— lung. Die Holocentrus erhalten den Namen Epinephelus, wenn ihre Schnauze beſchuppt iſt, und in dieſem Falle erhalten die Bodianus den Namen Cephalopholis. Die Lutjanus und Anthias Bl. unterſcheiden ſich von den Holocentrus durch unbewehr— ten Deckel; bei den erſten iſt die Schnauze nackt, ſie iſt beſchuppt bei den zweiten; aber alle dieſe ſchon an ſich unbedeutenden ee ſind ſehr ſchlecht auf die Gattungen angewandt. 2) Dieſes ſind die Jakob Evertſen der Hollaͤnder, wie z. B.: a) Bodianus guttatus Bl. 224 b) Cephalopholis Argus Bl. Sehn T. 61. c) Bodianus Baenak "Bl. 226. d) Holocentrus auratus id. 236. e) Holocentrus coeruleo-punctatus id. 242. 2. ) Labrus punctulatus Zacep. III. XVII. 2. etc. Und in Amerika: g) Perca guttata BI. 312. oder Sparus sanguinolentus Lacep. IV. 4. 1. h) Perca maculata Bl. 213. oder Sparus atlanticus Lacep. IV. 5. . 1) Johnius guttatus Bloch Sehn. oder Bonaci- arara Parra XVI. 2. k) Lutjanus lunulatus Bl. Schn. oder Cabrilla Parra XXXVI. 1. 1) Bodianus Guativere Parra V. m) Holocentrus punctatus Bl. 241. oder Pyra pixanga Ma reg r. 152. n) Gymnocephalus ruber Bl. Schu. 67. oder Carauna M Fecht. 147. o) Bodianus Apua Bl. 229. 3) Epinephelus Merra Bl. 329. b) Holocentrus pantherinus Lacep. III. XXVII. 3. 200 Fiſche. Serranus. bei wieder andern iſt er der Länge nach geftreift !“), oder quer bandirt 2), oder in großen Maſſen gemarmelt ö), oder in zweierlei Farben getheilt “), oder endlich, mehr oder minder einfarbig °). i Nur ſehr wenige bieten deutliche, von der Geſtalt entlehnte Charaktere; indeß wollen wir dieſer Art anfuͤhren: S. altivelis Cuv. G et V. II. 35. Deſſen Ruͤckenfloſſe ſich höher als bei den andern erhebt; er iſt mit ſchwarzen runden Flecken auf braͤunlichem Grunde be— ſtreut. (Dieß iſt einer der von den Hollaͤndern ſogenannten Jakob Evertſen aus Java C. et Val. p. 241. Er iſt ſehr ſchoͤn regelmaͤßig ſchwarz gefleckt oder getiegert; auch die blaͤulichen Floſſen.] S. Phaeton. C. et V. II. 34. Wo ſich die beiden Mittelſtrahlen der Schwanzfloſſe in ei— a ſo lang als der Koͤrper vereinigen. [Der Fiſch iſt braun. | * c) Serranus Bontoo Cuv. Russel 128. d) Serranus suillus Russel 127. e) Labrus leopardus Lacep. III. XXX. I. ) Holocentrus salmonoides ib. XXXIV. 3. g) Bodianus melanurus Geoffr. Eg. XXI. 1. 1) Sciaena formosa Shaw. Russel 129. 2) Holocentrus tigrinus Bl. 237. Seba III. XXVII. b) Holoc. lanceolatus BL. 242. 1. c) Anthias orientalis id. 326. d) Anthias striatus id. 324., welches auch der Anthias Cherna Bl. Schn. Parra XXIV. und der Sparus chrysomelanos Lacep. ift. 3) Serranus geographieus Kuhl. Cuv. et Val. II. p. 322. 4) Serranus flavo-coeruleus Cuv., welcher der Holocentre gym- nose Lacep. III. XXVII. 2., fein Bodian grosse-tete III. XX. 2. und fein Holacentre jaune et bleu IV. p. 369 iſt. Es iſt auch der Serran Bourignon Quoy et G@Gaym. Voy. de Freycinet zool. pl. LVII. 2. 5) Holocentrus Ongus Bl. 234. b) Epinephelus marginalis Bl. 328. oder Holocentre rosmare La cep. IV. VII. 2. c) Holocentre oceanique La cep. IV. VII. 3. d) Epinephelus ruber Bl. 331. über noch viele andere Gattungen, von denen keine Abbildung exi— ſtirt, ſ. d. Beſchreibungen im 2ten Bande der Histoire des Poissans, Stachelfloſſer. Mesoprion. 201 13. PLECTROPOMA Our. Unterfcheiden ſich nur darin, daß die mehr oder minder zahl: reichen Zaͤhne des unteren Randes ihres Vordeckels ſchief nach vorn gerichtet find, und etwas an die Zähne eines Spornraͤd⸗ chens erinnern 1). 14, DIACOPE Cu. Deren Charakter in einem Ausfchnitt gegen das untere Ende des Vordeckels hin beſteht, der eine Zuberofität des Zwi— ſchendeckels aufnimmt. Es giebt im indiſchen Ocean ſchoͤne und große Gattungen davon 2). 15. MESOPRION Cv. Sie verbinden mit den Charakteren der Floſſen, der Zaͤhne, und dem gezaͤhnelten Vordeckel der Serranus einen Kiemendeckel, der in einen ſtumpfen, nicht dornigen Winkel ausgeht ). Es giebt ſchoͤne und zahlreiche Gattungen in beiden Welt: meeren *). Einige find ſehr groß und vortrefflich zu ſpeiſen. 1) Pl. melanoleucum Cuv. oder Bodianus melanoleucos Lacep. oder Labre lisse id. III. XXIII. 2. oder Bodian Cyclostome ib. XX. I. b) Holocentrus Leopardus Lacep. IV. 337. C. et V. II. 36. [Gelb ins Orange, ganz fein roth gefleckt oder punftirt.] c) Bodianus maculatus Bl. 228. oder Plectropoma maculatum Fre c. zool. t. 45. f. 1. ö d) Holocentrus unicolor BI. Schn., Seba III. 76. 10. e) Plectropoma puella C. et V. II. 37. und die anderen Vol. II. beſchriebenen Arten. 2) Diacope Sebae Cuv. Seba III. XXVII. 2. und Russel 99. b) D. rivulata Cuv. C. et V. 11. 38. [ Violet, mit weißen Puͤnkt⸗ chen auf den Schuppen; ſehr geſchaͤtzt auf Pondichery.] c) D. macolor C. Renard 1. IX. 60. d) D. octolineata C. oder Holocentrus bengalensis Bl. 246. Der⸗ ſelbe iſt der Labrus 8-lineatus Lacep. III. 22. 1. und die Sciaena Kasmira Forsk. Der Holoc. 5-lineatus Bl. 239. iſt eine Varietaͤt davon. e) D. notata C. Russel 98. 1) D. quadriguttata C. oder Sparus lepisurus Lacep. III. XV. 2. g) D. Calveti Quoy et GH M ar d Freye. zool. 57. 1. und meh: rere andere im zweiten Band unferer Histoire des poissons be: ſchriebene. 3) Die meiſten waren in Bloch's Geſchlechte Lutjanus vereinigt, aber mit Gattungen anderer Familien, ſowohl Sciaͤnoiden als Labroi— den vermiſcht, woraus ich eigene Geſchlechter gemacht habe. 4) Mesoprion unimaculatus Russel 97. b) Anthias Johnii Bl. 318. 202 Fiſche. Acerina. Wir gehen jetzt zu den Percoiden mit ſieben Kiemenſtrahlen, einer einzigen Ruͤckenfloſſe und ſammetartigen Zaͤhnen uͤber. 16. ACERINA Cu. Unterfcheiden ſich durch Gruben an den Kopfknochen und dadurch, daß ſowohl ihr Kiemendeckel als ihr Vordeckel nur kleine Dornſpitzen ohne Zahnung hat. Sie kommen in Europa im ſuͤßen Waſſer vor [zumal im nördlichen Europa]. 1. A. vulgaris C. Der Kaulbarſch, Kugelbarſch, Schroll. Le Gremille commune; la Perche goujonniere, Perca cernua L. Bloch 53. 2. C. et V. III. T. 41. Ein kleiner ſchmackhafter Fiſch in all' unſeren ſuͤßen Ge— c) Coius Catus Buchan. 38. f. 30. d) Mesoprion 5-lineatus Russel 110. e) M. monostigma C. Lacep. III. XVII. 1. ) M. uninotatus C. Cuv. et V. II. 39. Duhamel p. II. Sect. IV. pl. 3. f. 2. und wahrſcheinlich Sparus synagris L. Ca- tesby II. XVII. 1. [Diefe Gattung ift am Körper gelb, oben— — her dunkler, mit ſchmuziggruͤnen Laͤngsſtreifen; an den Seiten mit lilarothen bis zum Schwanz hin gezeichnet.] g) M. buccanella C. deſſen Abbildung Bloch aus Plumier ge— nommen, und fie, indem er fie verändert, für den Sparus ery- thrinus T. 274. gegeben hat. 8 h) Bod. Aia Bl. 227. oder Acara aia Maregr. 167. 1) Mesopr. chrysurus C. et J. II. 40. der auch der Sparus chry- surus Bl. 262. und die Acara pitamba Marcgr. 155, der Anthias Rabirrubia BI. Schn., Parra XXII. I., der Spare de- milune La cep. IV. III. 1. und der Colas de la Guadeloupe Duham. Sect. IV. pl. 12. 1. ift. k) M. cynodon C. oder Anthias Caballerotes BI. Schn., Parra XV. 1) Anthias Jocu Bl. Schn., Parra XXV. 2. m) Sparus tetracanthus Bl. 229. iſt auch der Vivanet gris Lac ep. IV. 4. 3. und der Lutjanus acutirostris Desmar. n) M. Sillao Russel 100. g o) M. lunulatus C. Mungo-Park, Linn. Trans. III. XXXV. 6. p) Lutjanus erythropterus Bl. 249. q) Lutjanus lutjanus id. 245. r) Sparus malabaricus Bl. Schn. s) Mesoprion Rangus C. Russel 94. t) M. Rapilli id. 95. u) Alphestes Gembra BI. Sehn. T. 51. f. 2. und die andern in meinem zweiten Bande beſchriebenen Gattungen. Stachelfloſſer. Polyprion. 203 waͤſſern verbreitet. Olivengruͤn, braun gefleckt. [Am ache ſilbern.] f Dieſer aͤußerſt ſchmackhafte, auch in Deutſchland a Fiſch hat zumal gefleckte Ruͤcken- und Schwanzfloſſen; er wird nicht uͤber acht Zoll lang. V. 2. A. Schraitzer. Der Schraͤtz. Perca Schraitzer. ; Bloch 332. Findet ſich nur in der Donau, iſt größer und hat Be, den Seiten ſchwaͤrzliche unterbrochene Linien. Er iſt laͤnger als der vorige, das Profil geht ſenkrecht 12 Der Schaͤdel hat rauhe buͤſchelfoͤrmige Furchen, und der Kopf keine Schuppen; feine Farbe iſt gelblich, unten ſilbern, oben ins Dli- venbraune, drei ſchwarze Linien laͤngs jeder Seite. Bisweilen eine vierte, aus Flecken gebildet. * 3. A. acerina. Babir; Birtscholk. Perca acerina Guldenst. Nov. Comm. Petrop. XIX. 455. Im ſchwarzen Meere, dem Don, de aber nicht in der Donau. V 17. RYPTICUS Cuv. Haben auch nur kleine Dornen an den Deckelſtuͤcken, und außerdem find ihre Schuppen klein und in einer dicken Epider⸗ mis verſteckt, wie bei den Grammistes. Ihre einzige Ruͤcken⸗ floſſe unterſcheidet ſie vorzuͤglich von dieſen. Es giebt einen in Amerika:: R. saponaceus. Le Savonnier. Anthias saponaceus Bl. Schn. Parra XXIV. 2. Violetſchwarz, dem ſeine weiche, mit einem klebrigen Schaum uͤberzogene Haut feinen Namen verurſacht hat 1). C. Man ißt ihn nicht. 18. POLYPRION. Haben nicht allein Zahnungen am Vordeckel und Dornen am Deckel, ſondern auf letzterem Knochen befindet ſich auch noch ein 1) Hierher noch: Rypticus arenatus. [Erdbraun.] C. et V. III. T. 46. 0 ii | ı 204 Fiſche. Centropristes. gabeliger, ſehr ſcharfer Kamm, wie denn überhaupt ihre Kopfkno— chen viel Rauhigkeiten zeigen. Das mittellaͤndiſche Meer beſitzt eine Gattung: P. cernium Val. Le Cernier. Mem. du Mus. Vol. XI. p. 265. C. et V. III. pl. 42. Die eine gewaltige Groͤße erlangt, und braun, uf hellerem Grunde, gewoͤlkt ift 1): C. Sehr gemein im mittellaͤndiſchen Meere, an ſechs Fuß lang werdend, und oft an einen Centner ſchwer. Über den Augen und auf dem Nacken zeigen ſich zumal gezahnte Kanten). V. 19. CENTRO PRISTES Cv. Haben alle Charaktere der Serranus, außer daß ihnen die Eckzaͤhne fehlen, und daß ihre ſaͤmmtlichen Zaͤhne ſammetartig ſind. So iſt auch ihr Vordeckel gezaͤhnelt, und ihr Kiemendeckel dornig. Die vereinigten Staaten beſitzen einen C. nigricans Cuv. Amer. Seabass, Blackbass, Blackbarry. Coryphaena nigrescens Bl. Schn. C. et V. III. 44. der ſehr groß wird, und deſſen Schwanzfloſſe in der Jugend drei— lappig iſt [d. h. deren beide Enden weiter herausragen]. Es iſt der ſchwarze Barſch der Nordamerikaner, und ſeine Farbe ſchwarzbraun 2). C. Nach der Cuvier'ſchen Ichthyologiegleicht ſeine Geſtalt und Farbe der eines Karpfen; die Seiten etwas ins Goldige; nach Mil- bert iſt er friſch oben grünlich, und der Bauch roſenroth. V. 1) Der Amphiprion australis BI. Schn. T. 47. oder americanus ib. p. 205. und der Amph. oxygeneios ib. oder Perca prognathus Forst. ſcheinen von ihm nicht unterſchieden werden zu duͤrfen. *) Auf dieſes Geſchlecht laͤßt der Verf. in ſeiner großen Ichthyolo— gie T. III. p. 23., ein neues Geſchlecht, Pentaceros, vom Cap, fol: gen, deffen Gattung P. capensis, außer den Floſſen, einem Kofferfiſch gleicht. Er iſt kurz, klein, gruͤnlichſilbergelb, auf dem Ruͤcken und an den Seiten braun gewoͤlkt; S. daſ. Taf. 43. V. 2) Es iſt auch der Lutjan trilobé Lac ep. III. XVI. 2. und die Perca varia Mite hill Transact. of Newyork 1. — Hierher fer: ner: Perca trifurca L. — La Scorpene de Waigiou Quoy et Gaymard Freyc. zool. LVIII. I. und die andern in Lunſerem dritten Bande beſchriebenen. C. Stachelfloſſer. Chironemus. 205 20. GRYSTES CY. Growler. Unterſcheiden ſich von den vorigen nur, weil ihr Vordeckel ganzrandig, ohne Zaͤhnelungen iſt 1). Hier endiget der Stamm der Perca, wie er von Artedi und Linns definirt worden; es bleiben jedoch noch viele Fiſche zuruͤck, die ihnen nahe ſtehen, obſchon eigene Charaktere noͤthigen, beſondere Geſchlechter aus ihnen zu machen. Wir beginnen mit Percoiden, die weniger als ſieben Kiemen⸗ ſtrahlen haben. Man kann ſie auch ferner nach der Zahl ihrer Ruͤckenfloſſen und der Beſchaffenheit ihrer Zaͤhne eintheilen. Unter denen mit einziger Ruͤckenfloſſe giebt es welche, die auch noch groͤßere Hakenzaͤhne zwiſchen den uͤbrigen haben. So 21. CIRRHITES Comm. Sie haben, wie die Mesoprion, einen gezaͤhnelten Vordeckel und einen in einen ſtumpfen Winkel endigenden Deckel, und ſind dadurch unterſchieden, daß die unteren Strahlen ihrer Bruſtfloſſe dicker und nicht geſpalten ſind, und etwas uͤber ihre Haut hinaus treten. Sie haben nur ſechs Strahlen in den Kiemen. Alle leben in den indiſchen Meeren 2). Andere dieſer Percoiden mit weniger als ſieben Kiemen— ſtrahlen haben bloß ſammetartige Zaͤhne, oder es fehlen ihnen wenigſtens die Hakenzaͤhne. 22. CHIRONEMUS Cui. Haben am unteren Theil der Bruſtfloſſen die naͤmlichen ein⸗ fachen Strahlen wie die Cirrhites. 1) Der Labrus salmoides Lacep. IV. 5. 2. oder Cychla varia- bilis Lesueur Sc. nat. Phil. Grystes salmoides Cuv. C. et V. III. T. XLV. Sehr gemein in den Fluͤſſen von Carolina, und ſehr ſchmackhaft. b) Gr. macquariensis ib. p. 58. 2) Der Cirrhite tachete Lacep. V. 3. der auch der Labre marbre III. V. 3. und p. 492 iſt. b) Der Cirrhites pantherinus oder Labrus pantherinus ib. IV. VI. 1. und p. 160. und Seba III. XXVII. 12. c) Cirrhites vittatus C. Renard I. XVIII. 102. d) Cirrhites aprinus Cur. et Val. III. 47. [ Daſelbſt Cirrh. fa- sciatus genannt; weiß, ſchoͤn lila vertical gebändert.] 206 Fiſche. Priacanthus. Man kennt nur einen aus Neuholland: Ch. georgianus. C. et V. III. p. 78. 23. POMOTIS C. Sind Fiſche mit ovalem zuſammengedruͤcktem Körper, deren Charakter in einer hautigen Verlaͤngerung am Winkel des Kie— mendeckels beſteht. Sie leben in den ſuͤßen Gewaͤſſern Amerika's. P. vulgaris C. Labrus auritus L. Catesby II. VIII. 2. [fol ſchlechte Abbildung feyn.] C. et V. III. T. 49. Gruͤnlichgelb, etwas ins Bronzefarbene; mit einem großen ſchwarzen Fleck am hinteren Winkel des Kiemendeckels, der unten roth, oben weiß eingefaßt iſt, die hinteren Floſſen ſind braun gefleckt. Von den Augen gehen einige bronzefarbene Strahlen uͤber den Kiemendeckel. Gemein in Nordamerika. V. 24. CENTRARCHUS C. Verbinden mit den Charakteren der Pomotis zahlreiche Sta- cheln in der Afterfloffe, und außerdem hat ihre Zunge noch ein Haͤufchen ſammetartiger Zähne ). Sie find aus demſelben Lande. 25. PRIACANTHUS Cuv. Mit laͤnglichem, zuſammengedruͤcktem Koͤrper, der, ſowie der ganze Kopf und ſelbſt beide Kinnladen, mit kleinen rauhen Schup— pen bedeckt iſt; ihr Vordeckel iſt gezaͤhnelt, und fein hervorſprin⸗ gender dorniger Winkel ſelbſt gezaͤhnelt. Man findet fie in den Meeren heißer Länder 2). 1) Centrarchus aeneus Cuv. oder Cychla aenea Lesueur Sc. de Phil. b) C. sparoides oder Labrus sparoides Lacep. III. 24. 2. [C. et Val. III. T. 48.] ; c) Labrus Iris Das. IV. V. 3. was auch fein Labre macroptere ift III. XXIV. 2) Anthias 5 Bl. 319. oder Catalufa Parra XII. I. b) Anthias Boops BI. Schn. 308. c) Sciaena Hamruhr Forsk. d) Labrus cruentatus Lacep. III. II. 2., und die andeken in un⸗ ſerem drittem Bande des Fiſchwerkes beſchriebenen. Stachelfloſſer. pelates. 207 26. DULES Civ. / Ihr Kiemendeckel endiget, wie bei den Centropristes, in Dornſpitzen, der Vordeckel ift gezaͤhnt, und die Zähne find ſam⸗ metartig. Aber ihre Kiemenhaut hat nur ſechs Strahlen ). Es giebt eine Gattung D. rupestris Cu. in den ſuͤßen Gewaͤſſern der Inſel Bourbon und Isle de France, ‚ungefähr vom Ausſehen eines Karpfen und wegen feiner Schmack⸗ haftigkeit geſchaͤtzt 2). | 27. THERAPON Cv. Mit gezaͤhneltem Vordeckel, ſelbſt der Deckel in einen ſtarken Dorn endigend, eine Ruͤckenfloſſe, die zwiſchen der ſtachlichen und weichen Haͤlfte ſtark ausgeſchnitten iſt, und Zaͤhnen, wo die der unteren Reihe ſtaͤrker und ſpitzer als die anderen ſind. Bei ei— nigen fallen die Zaͤhne des Vomer zeitig aus. Es ſind indiſche Fiſche, an denen eine durch Einſchnuͤrung in zwei Theile ge— theilte Schwimmblaſe merkwürdig iſt ). Man kann kaum die Datnia davon trennen, obſchon ih— nen die Gaumenzaͤhne fehlen; ihr Profil iſt mehr geradlinig, ihre Ruͤckenfloſſe wenig ausgeſchnitten *). 28. PELATES C. Haben dieſelben Charaktere am Kiemendeckel und im Inne⸗ ren wie die Therapon; aber ihre Zähne ſind gleichfoͤrmig ſam— metartig, und ihre Ruͤckenfloſſe nur wenig ausgeſchnitten ö). 1) Dules Auriga C. et Fal. III. 51. [deffen dritter Strahl der vorderen Ruͤckenfloſſe ſich wie eine Gerte verlängert. Bei Brafilien.] b) D. taeniurus ib. 53. Und die anderen im dritten Bande beſchriebenen Arten. 2) Es iſt der Centropome de roche La cep. IV. 273. 3) Holocentrus servus Bl. 233. 1. oder Sciaena Jerbua Forsk. b) Holocentrus quadrilineatus Bl. 238. 2. c) Therapon puta Cuv. Russel T. 126. d) Th. theraps C. C. et Val. III. 54. und die anderen daſelbſt be⸗ ſchriebenen Gattungen. 4) Datnia Buchanani oder Coius Datnia Buchan. T. IX. f. 29. und Cuv. et Fal. III. 55. b) Datnia cancellata ib. 5) Pelates quinquelineatus C. et V. III. T. 56. 208 Fiſche. Sillago. 29. HELOTES C. Auch noch ihnen ſehr aͤhnlich, haben eine ſtark ausgeſchnit— tene Ruͤckenfloſſe und unterſcheiden ſich insbeſondere, weil ihre Zaͤhne der vorderen Reihe dreilappig find ). Die meiſten dieſer Fiſche haben ſchwarze Laͤngslinien auf ſilberfarbenem Grunde *). Die Percoiden mit weniger als ſechs Kiemenſtrahlen und mit zwei Ruͤckenfloſſen begreifen nur zwei Geſchlechter. 30. TRICHODON Seller. Deren Vordeckel einige ziemlich ſtarke Dornen hat, und de: ren Kiemendeckel in eine platte Spitze endigt; ſie haben keine Schuppen, ihr Maul iſt faſt ſenkrecht geſpalten. Man kennt nur einen Tr. Stelleri Cuv. Trachinus Trichodon Pallas Mem. de Petersb. IV. XV. 8. und C. et V. III. 57. im Norden des ſtillen Oeeans. C. 2) — [Mit geradem Ruͤ⸗ cken, ſehr gewoͤlbtem Bauch, gelb, obenher blaͤulich.] 31. SILLAGO Cuv. Mit einem etwas zugefpigten Kopfe, kleinem Maul, fam- metartigen Zaͤhnen an den Kinnladen und dem vorderen Theile des Vomer einem in eine kleine Spitze endigenden Kiemendeckel, ſechs Kiemenſtrahlen, zwei einander beruͤhrenden Ruͤckenfloſſen, de— ren vordere duͤnne Strahlen hat, die zweite iſt lang und nicht ſehr hoch. Es find Fiſche der indiſchen Meere, die wegen ihres ange⸗ nehmen Geſchmacks und ihres leichtverdaulichen Fleiſches ſehr ge— ſchaͤtzt werden. 1) Helotes sexlineatus C. ef V. III. 57. oder 14 six lignes Quoy et Gaymard Voy. de Freyc. zool. t. 70. e ) So zumal der ſchoͤn gezeichnete Therapon S C. C. et V. III. T. 53. und der vorerwaͤhnte Helotes sexlineatus. 2) Da dieſer Fiſch keine Kehlfloſſen, keine hintere verlaͤngerte Ruͤ— ckenfloſſe, noch ſtarken Dorn am Kiemendeckel, noch ſieben Kiemenſtrah⸗ len hat, fo kann es kein Trachinus ſeyn, wie Pallas und Tile—⸗ ſius gemeint haben. Stachelfloſſer. Holocentrum. 209 Die bemerkenswertheſte Gattung ift S. domina C. Le Peche Madame de Pondichery. Braͤunlich [der Bauch ſilberig], ausgezeichnet durch den erften Strahl der Ruͤckenfloſſe, der in einen Faden ſo lang als der Koͤrper entwickelt iſt. Der Kopf iſt ſchuppig, und das Auge ſehr klein. Eine andere S. acuta. Le Peche bicout. Sorring. Sciaena malabarica BI. Schn. 19. Russel 113. iſt wenigſtens einen Fuß lang, braungelb, und gilt fuͤr einen der beſten Fiſche Indiens 1). Wir gehen nunmehr zu Percoiden uͤber, die mehr als ſieben Strahlen in der Kiemenhaut haben. Man kennt drei Geſchlech— ter, die auch alle die Eigenthuͤmlichkeit beſitzen, daß ihre Bauch— floſſen einen Stachel- und ſieben oder mehr weiche Strahlen ha— ben, waͤhrend bei den anderen Stachelfloſſern die Zahl der wei— chen Strahlen nicht fuͤnf uͤberſteigt. 32. HOLOCENTRUM Artedi 2). Sind ſchoͤne Fiſche mit glaͤnzenden und gezaͤhnelten Schup— pen, deren Kiemendeckel gezaͤhnelt und dornig, und deren Vor— deckel nicht nur gezaͤhnelt iſt, ſondern an ſeinem Winkel auch ei— nen ſtarken, nach hinten gerichteten Dorn hat. Man findet ſie in den waͤrmeren Theilen beider Weltmeere 3). 1) Hierher: a) Atherina Sihama Forsk. oder Platycephalus sihamus Bl. Schn. b) Hilger Sihama Ruppel S. erythraea Cuv.] Ruͤppell Fiſche, T. 3. f. 1. c) Sillago maculata Quoy et Gaim. Freyc. Voy. zool. T. 3. f. 3. **d) S. bassensis C. *e) S. punctata C. **f) S. ciliata C. 2) NB. Ich reducire dieſes Geſchlecht auf die Gattungen, die der Definition entſprechen, welche Artedi zu Seba III. T. XXVII. 1. gegeben hatte. Auch gebe ich, wie er, dieſem Worte die Endigung ins Neutrum, damit man es nicht mit den Holocentrus Bloch's und Lacepede's verwechſele, bei denen man viele andere Gattungen, zumal Serranus, vermengt hat. er Holocentrum longipinne Cuv., welches der H. Sogho Bloch 0 14 210 Fiſche. Beryx. 33. MYRIPRISTIS Cv. *) Haben den Glanz, die Geftalt und die Schuppen der Ho- locentrum, aber ihr Vordeckel hat einen doppelten gezaͤhnten Rand, und es fehlt ihm der Dorn am Winkel. Dieſes Geſchlecht iſt durch eine in zweie getheilte Schwimmblaſe merkwuͤrdig, deren vorderer Theil wieder zweilappig iſt und ſich mittels zweier Stel— len, die den Ohrſaͤcken entſprechen, an den Schaͤdel heftet, wo dieſer nur durch eine Haut geſchloſſen iſt. Man findet gleichfalls welche in den waͤrmeren Gegenden beider Oceane !). 34. BERYX Cv. Unterſcheiden ſich dadurch von den Myripristis, daß fie nur eine wenig ausgedehnte Floſſe auf dem Ruͤcken haben, an der man kaum einige kleine, im vorderen Rande faſt verborgene, Stachel— ſtrahlen ſieht; ihre Bauchfloſſen haben bis an zehn weiche Strah— len 2). [ Ihr Auge iſt ſehr groß, die Farbe roth, an der Bauch— und Afterfloſſe ſtehen einige Stachelſtrahlen.] 232., und fein Bodianus pentacanthus, oder der Jacuaragha Markgr. 147. iſt. Es ift auch die Sciaena rubra Bl. Schu, Catesby II. 11. 2. und der Amphiprion Matejuelo BI. Schn., Parra XIII. 2. b) Holoventrum orientale Cuv, Seba III. XXVII. 1. c) Hol. rubrum. Bennet Poiss. de Ceylan pl. IV. d) Hol. Leo. Cuv. Ren. I. XXVII. 148. ſehr ſchlechte Abbildung. Sciaena spinifera Forsk. e) Hol. hastatum C. et V. III. 59. nicht aus dem mittelländifchen Meere, ſondern vom grünen Vorgebirge. 1) Hol. Diadema Lac ep. III. IX. 3. oder Perca pulchella, Ben- net Zool. Journ. III. 9. 3. g) Hol. Sammara oder Sciaena Sammara Forsk. oder Labre an- guleux La cep. III. 22. 1. und die andern in unſerem großen Werke beſchriebenen Species. *) Der Name heißt fo viel als: „Zehntauſend Saͤgen,“ wegen der zahlloſen Zaͤhnchen an den Deckelſtuͤcken. 1) Myripristris Jacobus Cuv. Desmar. Diet. class. dis t. nat. [Frere Jacques auf Martinique genannt; praͤchtig feuerroth.] b) Myripristis japonicus C. et V. III. 58. Schoͤn ſcharlachroth. c) Myripr. botche Cuv. Russel 105. d) Myripr. parvidens C. id. 109. Den Lutjan hexagone La cep. IV. 213., fein Holocentre Thun- berg ib. 367., fein Centropome rouge ib. 273. und die Sciaena Murd- jan Forsk. gehören auch in dieſes Geſchlecht. S. ihre Geſchichte im dritten Bande unſerer Ichthyologie. ’ \ 2) Beryx decadactylus C. et V. III. 222. [p. 165. meiner Aus: gabe]. Stachelfloſſer. Trachinus. 211 1. B. lineatus. et V. T. 70 Beim Georgshafen auf Neuholland; praͤchtig fee die Floſſen zinnoberroth. Man kann von ihnen ſondern: 35. TRACHICHTHYS Shaw ). Verbinden mit derſelben Rauhigkeit der drei vorigen Geſchlech— ter und der naͤmlichen kleinen Ruͤckenfloſſe der Beryx einen platten Dorn unten am Vordeckel und einen an der Schulter. Ihr Bauch und die Seiten des Schwanzes ſind mit dicken gekielten Schuppen bewaffnet ). Bei allen dieſen Percoiden, von denen wir bis jetzt gehan— delt haben, ſtehen die Bauchfloſſen unter den Bruſtfloſſen; es giebt aber auch einige Geſchlechter, bei denen ſie ſich anders ge— ſtellt finden. Die ere hae jugulares haben ſie an der Kehle lKehlfloſſer!, weiter vorn als die Bruſt— floſſen ſtehen. 36. TRACHINUS L. Vive. Ihr Kopf iſt zuſammengedruͤckt, die Augen einander ges naͤhert, das Maul ſchief, die erſte Ruͤckenfloſſe ſehr kurz, die zweite ſehr lang, die Bruſtfloſſen ſehr breit, und ein ſtarker Dorn ſteht am Vordeckel. Sie halten ſich meiſt im Sande verſteckt; man fuͤrchtet ſehr eine Verwundung durch ihre Stacheln der vorderen Ruͤckenfloſſe; ihr Fleiſch iſt angenehm. Unſere Meere naͤhren verſchiedene Gattungen: 1. T. Draco L. Das Petermaͤnnchen. Salv. 72. [Draco minor]. Bloch Schn. T. 10. Pennant Brit. zool. III. 29. (als der große). Die gemeinſte an den Kuͤſten unſeres europaͤiſchen Oceans; grau und roͤthlich, mit ſchwaͤrzlichen Flecken, blauen Streifen und gelblichen *) Vergl. hiermit weiter unten nr. 56 b. das neue Geſchlecht Hoplosthetus C. welches vielleicht mit dieſem hier zu vereinigen iſt. 1) Trachichthys australis Shaw nat. misc. nr. 578. und gener. Zool. IV. II. p. 260. 8 14 * 212 Fiſche. Pereis. Faͤrbungen. Hat bis an dreißig Strahlen in der hinteren Ruͤcken⸗ floffe und ſchiefe Streifen auf den Seiten. Über einen Fuß lang.] 2. Tr. Vipera C. Otterpike der Engländer. Boiderock im Canal. Pennant 28. Bloch 7. 61. (unter dem Namen des vorigen.) Etwas kleiner, blaͤſſer, mit glatten Seiten und vierundzwan⸗ zig Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe. Dieſe Gattung wird noch mehr gefuͤrchtet als die gemeine, weil man, da ſie kleiner iſt, mehr Gefahr laͤuft, ihren Stichen ausgeſetzt zu ſeyn. Das mittellaͤndiſche Meer hat noch außerdem: 3. Tr. araneus Risso. La grande Vive d taches noires. Salviani [V.] 71. [Fig. 11.] copirt von Willoughby pl. S. 10. f. 2. [Bl. Schn. T. 10. Tr. lineatus.] Höher, mit achtundzwanzig Strahlen in ber zweiten Ruͤcken— floſſe, ſieben bis acht ſchwarzen Flecken laͤngs der Seite. C. Der Kiemendeckel hat einen langen dreieckigen Stachel; die erſte Ruͤckenfloſſe iſt weiß und ſchwarz. V. Und 4. Tr. radiatus Cuv. C. et V. III. LXXII. [61.] Mit fuͤnfundzwanzig Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe; der Kopf koͤrnig und rauh; große ſchwarze Ringe wechſeln mit gefüllten Flecken auf den Seiten. C. D. h. der Koͤrper iſt gelb mit ſchwarzbraunen Flecken und aus ſolchen gebildeten Ringen; an der vordern Ruͤckenfloſſe A ein ſchwarzer Fleck. Aus entferntern Meeren ſind mir keine Gattungen 19 8 Geſchlechtes bekannt. 37. PERCIS Bloch Schn. Repraͤſentiren gewiſſermaßen die vorigen in den Meeren der waͤrmeren Laͤnderz ihr Hauptunterſchied beſteht darin, daß fie ei— nen niedergedruͤckten Kopf, und Hakenzaͤhne vorn an der Kinn— lade und am Vomer haben; fie fehlen aber an den Gaumenbei— nen; ihre erſte kleine Ruͤckenfloſſe verbindet ſich etwas mehr mit der langen, die darauf folgt 1). 1) Percis maculata Bl. Schn. T. 38. b) P. semifasciata C. et V. III. 73, [Oberkopf und Rüden braun Stachelfloſſer. Uranoscopus. 213 38. PINGUIPES Cuv. Von plumperen Formen wie die Percis, ſtarken und kegel⸗ foͤrmigen Zaͤhnen, fleiſchigen Lippen und Gaumenzaͤhnen. Ihre Bauchfloſſen ſind dick. Man kennt nur einen aus Braſilien. * P. brasilianus. C. et V. III. 74. Der Koͤrper iſt nach vorn faſt cylindriſch, die 2 1 72 fleiſchig; ſcheint rothbraun von Farbe. 39. PERCOPHIS Civ. Haben im Gegentheil einen ſehr geſtreckten Koͤrper; ein Theil ihrer Zähne iſt lang und ſehr ſcharf zugeſpitzt; ihre Unter— kinnlade tritt vor. Man kennt nur einen, ebenfalls braſilianiſchen * P. brasilianus C. Perca faber Quoy et Gay m. Voy. de Freycinet zool. pl. 58 1.2. Mit langem, cylindriſchem Koͤrper, obenher dunkekbraun, un⸗ tenher ſilberig. Die Afterfloffe iſt ſehr lang. Eines der merkwuͤrdigſten Geſchlechter der Percoiden unter den Kehlfloſſern iſt: 40. URANOSCOPUS Z. Sternfeher. Hat ſeinen Namen daher, weil ſein faſt cubiſcher Kopf die Augen auf der oberen Seite ſtehen hat, ſo daß ſie nach dem Himmel ſchauen; das Maul iſt ſenkrecht geſpalten; der Vordeckel nach unten ausgekerbt [mit ausgeſchnittenen Zähnen], und an je der Schulter ein ſtarker Dorn. Die Kiemen haben nur ſechs Strahlen. Inwendig im Maule, vor der Zunge, befindet ſich mit 1 Querbinden und ſchwarz punktirt, der uͤbrige Koͤr— per gelb. c) P. cylindrica oder Sciaena cylindrica Bl. 299. 1. Iſt auch der Bodianus Sebae Bl. Schn., Seba III. XXVII. 16. d) P. cancellata C. oder Labrus tetracanthus Lacep. III. p. 473. as II. T 13.6 iſt au, fein Bodian tetracanthe 1. 302. e) P. ocellata Renard I. VI. f) P. Colias C. oder e Colias Bl. Schn. p. 54. Und die andern in unſerm dritten Bande beſchriebenen Gattungen. 214 Fiſche. Polynemus. ein langer ſchmaler Hautlappen, den ſie beliebig hervorſtrecken koͤnnen, und der ihnen, wie man ſagt, dient, wenn ſie im Schlamm verſteckt liegen, kleine Fiſche anzulocken. Eine bemerkenswerthe Eigenheit ihrer Anatomie iſt auch noch die außerordentliche Groͤße ihrer Gallenblaſe, die ſchon den Alten bekannt war 1). Bei einigen iſt die erſte, kleine und dornige Ruͤckenfloſſe von der zweiten, langen und weichen, getrennt. 1. U. scaber IL. Bloch 163. Graubraun, mit unregelmaͤßigen Reihen weißlicher Flecken. Einer der haͤßlichſten Fiſche; dennoch ißt man ihn. C. Er hat einen rauhen Oberkopf, deſſen Panzer nach hinten jederſeits in einen Dorn endigt. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat vier Stachelſtrahlen, ihre Membran iſt ſchwarz. Der Hautlappen im Maule endigt in einen Faden. V. In den indiſchen und braſiliſchen Meeren giebt es andere, ihnen ſehr ähnliche 2); Und noch andere haben nur eine einzige Ruͤckenfloſſe, indem ſich der ſtachelſtrahlige Theil mit dem weichen vereinigt. Sie find alle fremd 5). Eine dritte Abtheilung von Percoiden hat die Bauchfloſſen hinter den Bruſtfloſſen zuruͤck befeſtigt; es ſind dieß alſo Percoidei abdominales. Ihr erſtes Geſchlecht 41. POLYNEMUS L. hat feinen Namen daher, weil mehrere der unteren Strahlen ih: rer Bruſtfloſſen frei find und eben fo viele Fäden “) vorſtellen. Ihre Bauchfloſſen ſtehen nicht ſo weit zuruͤck, und ihr Becken iſt ſogar noch an den Schulterknochen befeſtigt. Sie grenzen durch 1) Aristot. Hist., animal. L. II. C. XV. 2) Uranoscopus affinis, U. marmoratus, U. guttatus, U. filibar- bis, U. Y-graecum; neue in unferem dritten Bande beſchriebene Gat— tungen. 5) U. Lebeck Bl. Schn. p. 47. b) U. monopterygius ib. 49. c) U. laevis ib. T. d) U. inermis C. et V. III. 71. [Obenher orangegelb mit braunen Schleifenlinien.] e) U. cirrhosus. Zwei neue Gattungen. 4) Von vrua (filum). Stachelfloſſer. Sphyraena. 215 ihre ſammetartigen oder Weberkarden vergleichbaren Zähne der Kinn— laden, Gaumenbeine und des Pflugſchaars noch an die Percoiden; aber ihre Schnauze iſt gewoͤlbt, ihre ſenkrechten Floſſen ſind be— ſchuppt wie bei vielen Sciaͤnoiden; ihre zwei Ruͤckenfloſſen ge: trennt, ihr Vordeckel gezaͤhnelt, und ihr Maul ſehr weit geſpalten. Es giebt welche in allen waͤrmeren Meeren. 1. P. paradiseus und quinquarius L. Poisson mangue, Seba III. XXVII. 2. Russel 185. Edwards 208. Er hat ſeinen Namen von ſeiner ſchoͤnen gelben Farbe, und auf jeder Seite [vor den Bruſtfloſſen] ſieben Fäden, von denen die erſten noch einmal ſo lang als der Koͤrper ſind. Die— ſer Gattung fehlt die Schwimmblaſe, waͤhrend die anderen eine beſitzen. Es iſt einer der koͤſtlichſten Fiſche den man in Benga— len ſpeiſt. Bei den anderen Polynemen ſind die Faͤden kuͤrzer als der Koͤrper, und die Zahl derſelben macht einen Gattungscharakter aus. Es giebt auch große, und ſaͤmmtlich gelten fie für ſchmackhaft 1). Bei den folgenden Geſchlechtern ſtehen die Bauchfloſſen ganz hinten, und das Becken iſt nicht mehr mit den Schulter— knochen verbunden. Das erſte der hierher gehoͤrigen Geſchlechter war lange Zeit ſogar unter die Hechte gebracht worden. Es heißt 42. SPHYRAENA Bl. Schn. 1) Große, langgeſtreckte Fiſche mit getrennten Ruͤckenfloſſen, laͤnglichem Kopf, bei dem die Unterkinnlade eine Spitze uͤber die obere hinaus bildet, und bei welchen einige Zaͤhne groß, ſpitzig und ſcharf ſchneidend ſind. Ihr Vordeckel hat keine Zaͤhne, und 1) Polyn. plebeius oder Emo? Brouss. BI. 400. b) P. uronemus Cu. Russel 184. c) P. tetradactylus Shaw Russel 183. d) P. sextarius BI. Schn. T. IV. e) P. enneadactylus Vahl. ) P. decadactylus Bl. 401. g) P. americanus Cuv. der von Bloch irrig paradiseus (T. 402.) genannt wird, und den Lacepede ebenſo falſch zu einem eige— nem Geſchlechte, Polydactyle plumier V. XIV. 3. erhebt. 2) Von Iypvgawa, Pfeil. 216 Fiſche. Paralepis. ihr Kiemendeckel keine Dornen. In den Kiemen finden ſich ſie— ben Strahlen, und zahlreiche Anhaͤngſel an ihrem Pfoͤrtner. Wir beſitzen eine Gattung im Mittelmeer: 1. Sph. Spet Lacep. Der Spet !). Esox Sphyraena L. Bloch 389. Erreicht eine Laͤnge von mehr als drei Fuß und iſt auf dem Ruͤcken bronzefarben, am Bauche ſilberfarben. Die jungen haben braune Flecken. Amerika beſitzt eine ſehr nahe verwandte 2. Sph. Picuda BI. Schn. Parra XXXV. 5. 2. Lac ep. V. IX. 3. An den Antillen und den Kuͤſten von Braſilien; der euro— paͤiſchen ſehr aͤhnlich, nur daß die Flecken laͤnger bleiben. Er wird an vier Fuß lang und iſt von vortrefflichem Geſchmack; man ißt ihn mit Mißtrauen, da er bisweilen toͤdtlich geweſen. Man ſoll jedoch ſeine zufaͤllige Giftigkeit daran erkennen koͤnnen, daß die Wurzel der Zaͤhne ſchwaͤrzlich iſt, und daß man] die, denen dieſes Zeichen fehlt, ohne Gefahr ſpeiſen kann. V. Und noch eine andere: 3. Sph. Barracuda C. Ca tes by U. T. 1. f. 1. Die viel groͤßer wird, und die man faſt ſo ſehr wie den Haifiſch fuͤrchtet. V. Ebendaſelbſt zu Hauſe; eben ſo groß, aber dicker; die Zaͤhne find breiter und nicht gekruͤmmt, ſoll an 7 —8 Fuß lang mer: den, und ſich wuͤthend auf den Menſchen ſtuͤrzen, dem er toͤdt— liche Biſſe beibringen kann. Auch von ihm gilt das Vorgeſagte von der gelegentlichen Giftigkeit. Sie ſoll zumal ſtatthaben, wenn aus dem Fiſche beim Zerſchneiden ein weißliches Waſſer ausfließt. C. J. c. V. 43. PARALEPIS COwv. Sind kleine, den Sphyraͤnen ziemlich aͤhnliche Fiſche, die aber eine ſo kleine und zerbrechliche Ruͤckenfloſſe haben, daß man fie für eine Fettfloſſe genommen hat. 1) Espeto, ſpan. Hecht. Stachelfloſſer. Mullus. 217 Riffo*) hat zwei bis drei Gattungen davon im mittel: laͤndiſchen Meere entdeckt. C. **1, coregoncides Risso. Risso. c. f. 19. Mit langem, ſchmalem, an den Seiten zuſammengedruͤcktem Koͤrper und ſchnabelartiger Schnauze, bei der die untere etwas mehr hervorgeſtreckt iſt; die Ruͤckenfloſſen ſtehen weit hinten, zus mal die kleine zweite; die dreieckige Afterfloſſe hat 22 Strahlen; die Schuppen fallen leicht ab. Silberfarbig blaß lila, am Bauche ſchwarz gewoͤlkt. Etwa 7 Zoll lang. V. **. P. sphyraenoides Risso. Rissol. c. f. 16. Mit ſchmalem, faſt lanzettfoͤrmigem Körper, die fchnabel- artigen Kinnladen ſind ſich gleich und mehr ſtumpf, die zweite Ruͤckenfloſſe weit hinten und ganz klein, die Afterfloſſe lang und mit dreißig Strahlen verſehen. Der Ruͤcken iſt ohne Schuppen und durchſichtig weiß, die Seiten mit einem perlmutterartig ſchil— lernden Staube uͤberzogen, und der Bauch ſilberfarbig mit einem ſchwarzen Laͤngsſtreif. Faſt ſo groß wie der vorige. 44, MULLUS I. Grenzen auch durch mehrere Einzelheiten ihres Nußeren und Inneren an die Percoiden, koͤnnten aber eben ſo gut auch fuͤr ſich eine beſondere Familie bilden, ſo viel Merkwuͤrdiges zeigen ſie im Beſondern. Ihre beiden Ruͤckenfloſſen ſtehen ſehr weit von einander. Ihr ganzer Koͤrper und ihre Kiemendeckel ſind mit breiten, leicht abfallenden Schuppen bedeckt; ihr Vordeckel hat keine Zaͤhne, ihr Maul iſt wenig geſpalten, ſchwach mit Zaͤhnen bewaffnet, und unterſcheidet ſich zumal durch zwei lange Bartfaͤden, die ihnen von der Verbindungsſtelle der Unterkinnladen vorn am Kinn her— unterhaͤngen. Sie theilen ſich in zwei Untergeſchlechter. I. Eigentliche MULLUS. Rouge - barbets. Mit nur drei Kiemenſtrahlen, ohne Dorn am Kiemendeckel und ohne Zaͤhne in der Oberkinnlade. Aber ihr Pflugſchar— *) Risso Histoire naturelle des principales productions de Europe meridionale T. III. p. 472 218 Fiſche. Mullus. knochen hat zwei breite Platten mit pflaſterfoͤrmigen Zähnen. Sie haben keine Schwimmblaſe. Alle Gattungen ſind europaͤiſch. 1. M. barbatus L. Der Rothbart. Le Rouget. Bl. 348. 2. Mit faſt ſenkrechtem Profil, ſchoͤn lebhaft [purpur= oder karmin-] roth, und durch feine Schmackhaftigkeit und das Ver— gnuͤgen beruͤhmt, welches die Roͤmer daran fanden, das Farben— ſpiel zu beobachten, was er im Sterben zeigte 1). Er iſt mehr im mittellaͤndiſchen Meere bekannt. 2. M. surmuletus L. Der große Rothbart. Le Surmulet. Bloch T. 57. Groͤßer, mit weniger ſenkrechtem Profil [ebenfalls obenher roth], an den Seiten der Länge nach [gold= | gelb geſtreift. Ge— meiner im Ocean. (Bis an die deutſchen Kuͤſten.] C. Die Oberkinnlade ſteht etwas uͤber die untere hervor, in beiden befinden ſich Zaͤhne; die Iris iſt rubinroth, der Koͤrper mehr zinnoberroth. V.. II. UPENEUS Cuv. Haben in beiden Kinnladen Zaͤhne, aber oftmals keine am Gaumen; ihr Kiemendeckel hat einen kleinen Dorn; in den Kie— men befinden ſich vier Strahlen, und ſie beſitzen eine Schwimm— blaſe. Alle Gattungen kommen aus den Meeren heißer Laͤn— der 2) [und find von feurigen Farben!. ** M. (U.) Wlamingii C. C. et V. T. 71. Orangegelb, auf der Mitte jeder Schuppe ein violetter Silberpunkt, der eben ſo viel Reihen im Ganzen bildet. In 7 V. Oſtindien. 1) Seneca Quaest. nat. III. C. XVIII. 2) Mullus vittatus Gn. Lacep. III. XIV. 1. Russel II. 158. b) Mullus Russelii Cuv. Russel II. 157. c) Mullus bifasciatus Lacep. III. XIV. 2. d) Mullus trifasciatus id. III. XV. 1. oder M. multibande Quoy et Gaym. Voy. de Freycinet pl. 59. f. 1. Und noch mehrere andere in unſerem dritten Bande beſchriebene Gattungen. Stachelfloſſer. Trigla. 219 Die zweite Familie der Stachelfloſſer, ACANTHOPTERY@GII CATAPHRACTI, mit gepanzerten Wangenknochen, enthaͤlt eine zahlreiche Reihe von Fiſchen, denen die ſonder— bare Geſtalt ihres Kopfes, der verſchiedentlich bedornt und gepan— zert erſcheint, ein ganz eigenes Anſehn giebt, weswegen man ſie auch jederzeit in beſondere Geſchlechter gebracht hat, wiewohl ſie in vieler Hinſicht mit den Percoiden in Bezug ſtehen. Ihr ge— meinſchaftlicher Charakter beruht darin, daß ihre Suborbitalkno— chen ſich mehr oder minder uͤber die Backen erſtrecken und nach hinten mit dem Vordeckel articuliren. Aus der vorigen Familie hat allein der Uranoscopus etwas dem Ähnliches; aber fein Sub— orbitalknochen, obſchon ſehr breit, heftet ſich hinten an den Schlaͤf— knochen, und nicht an den Vordeckel. Linné bildete drei Geſchlechter aus ihnen, Trigla, Cottus und Scorpaena; man hat ſie aber noch ferner zerthetlen muͤſſen, und muß auch noch einige Gasterosteus dazu ziehen. 45. TRIGLA L. 1) Meerſchwalbe. Im Fran⸗ zöfifchen gewoͤhnlich Grondin oder Rouget 0 Grondıin. Es find diejenigen, bei denen der vorhin angegebene Cha: rakter am ausgezeichnetſten zu ſehen iſt; ihr ungeheurer Unter— orbitalknochen bedeckt gaͤnzlich den Backen und articulirt ſelbſt durch eine unbewegliche Nath mit dem Vordeckel, der ſich nur mit ihm bewegen kann. Die Seiten des Kopfes, die faſt ſenk— recht herabſtehen, geben dieſem faſt die Geſtalt eines Wuͤrfels oder eines Parallelepipedums. Seine ſaͤmmtlichen Knochen ſind hart und koͤrnig. Der Ruͤcken hat zwei getrennte Floſſen, und unter der Bruſtfloſſe ſtehen drei freie Strahlen. Sie haben un— gefaͤhr zwoͤlf Blinddaͤrme und eine weite und zweilappige Schwimm— blaſe. Mehrere Gattungen geben, wenn man ſie anfaßt, Toͤne von ſich, die ihnen den franzoͤſiſchen gemeinen Namen Grondins zugezogen haben. 1) Ten war der griechiſche Name des Mullus; Artedi hatte beide Geſchlechter vereinigt, und ſeitdem man ſie wieder getrennt, iſt dieſer Name den Seeſchwalben verblieben. 220 Fiſche. Trigla. I. TRIGLA, eigentliche. Haben fammetartige Zaͤhne an den Kinnladen und dem Vordertheile des Pflugſchars. Obſchon ihre Bruſtfloſſen ziem— lich groß ſind, ſo ſind ſie es doch nicht genug, um den Fiſch außer Waſſer zu heben. Wir haben in unſern Meeren zahl reiche Gattungen. 1. Tr. pini BI. Rouget commun in Paris. Bloch 355. Trigla Cuculus L.? Hat laͤngs jeder Seite des Koͤrpers zahlreiche ſenkrechte und parallele Linien, die die Seitenlinien durchſchneiden, und durch Hautfalten gebildet werden, in deren jeder eine Knorpelſchicht be= findlich iſt. Ihre Schnauze ſteht ſchief. Es iſt ein wohlſchme— ckender Fiſch, von ſchoͤner roſen-]rother Farbe. 2. Tr. lineata L. und Tr. adriatica Gm. Le Rouget camard. Ital. Lastoviza, Bloch 35. [4] Ron delet 29. a v. Martens Reiſe nach Venedig II. T. 2. [Anzoletto.] Mit weit mehr ſenkrecht ſtehender Schnauze und laͤngeren Bruſtfloſſen; die Seitenſtreifen umgeben den ganzen Koͤrper wie Ringe. Man bringt ihn nebſt dem vorigen auf unſere Maͤrkte ). C. — Schoͤn roth, mit zerſtreuten ſchwarzen Fleckchen auf dem Kopf und Ruͤcken; die Bruſtfloſſen ſind grau mit groͤßeren ſchwarzen Flecken. 5 V 3. Tr. Hirundo L. Die Seeſchwalbe. Seehahn. Le Perlon 2). Engl. Tub-Fish. Bl. 60. 2. Ohne Furchen oder Dornen auf den Seiten; der Ruͤcken ift braͤunlich, bisweilen roͤthlich; die Bruſtfloſſen ein Viertel der Koͤrperlaͤnge, ſchwarz und auf der inneren Seite blau eingefaßt; er iſt die groͤßte Gattung unſerer Kuͤſten, man hat an zwei Fuß lange und mehr. Man falzt ihn ein. Indien hat verwandte Gattungen 5). 1) Das Volk haͤlt ihn irrig fuͤr das Weibchen des gemeinen. 2) Die Tr. Cuculus Bruͤnnich's. 3) Sie ſind neu; wir beſchreiben ſie im vierten Bande unſerer Ichthyologie. Stachelfloſſer. Trigla. 221 4. Tr. Lyra L. Bl. 350. | ‘ Rondelet 298. Mit in zwei gezähnelte Lappen getheiltem Maul, einen ſtar⸗ ken Dorn am Kiemendeckel, am os suprascapulare und zumal am humerale; Strahlen laͤngs der ſaͤmmtlichen Ruͤckenfloſſen, glatte Seitenlinie und Bruſtfloſſen von Drittellaͤnge; ein ſchoͤner Fiſch, obenher lebhaft roth, untenher filberfarbig. 5. Tr. Gurnardus L. Der graue Seehahn. Le Gro- nau, Gurnard, der eigentliche Grondin. Bl. 58. 0 Ein ſpitzer Dorn am Kiemendeckel und an der Schulter, et— was gekielte Schuppen der Seitenlinie. Iſt gewoͤhnlich oben⸗ her graubraun, weiß gefleckt, untenher weiß auch die Seiten— linien weiß]; es giebt aber auch roͤthliche und ganz rothe. Es iſt die auf unſeren Maͤrkten in Überfluß zu findende Gattung. Eine ihr nahe ſtehende Gattung iſt: 6. Tr. Cuculus L. 1) Der rothe Seehahn. Bl. 59. Beſtaͤndig roth, mit einem ſchwarzen Fleck an der erſten Ruͤckenfloſſe. [Die oberen Enden der zweiten orangegelb.] 7. Tr. Lucerna Brünnich 2). La Morrude. Rondelet 287. [C. et V. T. 72. Ihre Seitenlinie iſt mit hoͤheren als breiten Schuppen be⸗ ſetzt, und die zweite Ruͤckenfloſſe in einen Faden verlaͤngert. C. — Auch dieſe Gattung iſt oben roͤthlich, untenher ſilber— farbig, und hat eine ſilberweiße Seitenlinie; die Schuppen derſel— ben ſind aber zweimal breiter als lang. Nach Riſſo ſind die Bruſtfloſſen roth und mit gelben und blauen Flecken beſtreut. V. 8. Tr. aspera Viviani, La Cavillone. Rondelet 296. Mit kurzer Schnauze, rauhen Schuppen, ſammetartigem 1) Dieß iſt die Tr. Hirundo Bruͤnnich's, aber weder Cuculus noch Hirundo Lin né's. 2) Es iſt nicht die Tr. Lucerna Linn é's, ſondern deſſen obscura, im zweiten Bande des Museum Ad. Frid. beſchrieben und in der Folge vergeſſen; die Tr. Lucerna L. iſt eine kuͤnſtliche Species. 222 Fiſche. Trigla. Kopfe; ſcharfe Kaͤmme laͤngs der Nüdenfloffen, die e ausgeſchnitten. — Schoͤn roth wie ein Mullus; kaum vier Zoll 15 V. Dieſe beiden Gattungen ſind klein und dem mittellaͤndiſchen Meere eigen 1). Lacepede hat von dieſen eee nachfolgende drei Geſchlechter getrennt: II. PRIONOTES. Amerikaniſche, unſerer Seeſchwalbe aͤhnliche Fiſche, deren Bruſtfloſſen jedoch laͤnger ſind und ſie ſelbſt in der Luft erhalten koͤnnen; ihr bezeichnender Charakter beſteht jedoch in einem Strei— fen ſammetartiger Zähne auf jedem Gaumenknochen 2). III. PERISTEDION. Malurmat. Sie ſind aus noch triftigeren Gruͤnden von den Triglen ge— ſondert worden. Ihr ganzer Koͤrper iſt naͤmlich mit ſechseckigen, großen Schup ppen gepanzert, die [acht] Laͤngskanten bilden; ihre Schnauze iſt in zwei [einer Gabel gleichende] Spitzen getheilt und traͤgt unten aͤſtige Bartfaͤden; endlich hat auch ihr Maul gar keine Zaͤhne. 9. Tr. (P.) cataphracta IL. Rondelet 299. Aus dem mittellaͤndiſchen Meere wohl bekannt. e Roth, einen Fuß lang s). — Die ſechs mittleren Strahlen der erſten ef sr hen in lange Fäden aus; der Kopf ift rauhdornig. Die am beſten motivirte Abſonderung iſt aber die der IV. DACTYLOPTERUS Lacep. Es find die unter dem Namen der fliegenden Fiſche fo berühmten; die Strahlen unter ihren Bruſtfloſſen find viel zahl: 1) Ihnen benachbart find: Tr. papilio C. — Tr. phalaena id. — Tr. Sphinx — [alle aus Indien und neu] im vierten Bande der Ichthyologie beſchrieben. 2) Tr. punctata Bl. 352. 354. b) Tr. strigata Cuv., evolans L. oder lineata Mitchell Trans- act. of Newyork I. pl. IV. f. 4. c) Tr. carolina L. oder palmipes Mitch. I. c. d) Tr. tribulus Cuv. 3) Bloch's Abbildung T. 349. it „fehlerhaft und hat zu viel Strahlen in der zweiten Ruͤckenfloſſe. In Indien giebt es verſchiedene andere Gattungen. Stachelfloſſer. Cephalacantus. 223 reicher und laͤnger, und ſtatt frei zu ſeyn wie bei allen vorigen, ſind ſie mittels einer Haut zu einer uͤberzaͤhligen Floſſe vereinigt, die viel laͤnger als der Fiſch ſelbſt iſt und ihn ziemlich lange in der Luft ſchwebend erhalten kann. Man ſieht ſie deshalb auch uͤber dem Waſſer fliegen, um den Bointen und anderen Raub— fiſchen zu entgehen, ſie fallen aber nach einigen Secunden ſchon zuruͤck. Ihre ſehr kurze Schnauze ſcheint wie durch eine Haſen— ſcharte geſpalten; ihr Maul ſteht darunter; in ihren Kinnladen befinden ſich bloß gepflaſterte kleine runde Zaͤhne; ihr Helm iſt platt, rechtwinkelig, koͤrnig; ihr Vordeckel endigt in einen langen und ſtarken Dorn, der eine furchtbare Waffe wird [indem fie ihn faſt ſenkrecht aufrichten Eönnen]. Ihre ſaͤmmtlichen Schuppen ſind gekielt. i Die Gattung des Mittelmeeres 10. Tr. (D.) volitans L. Der fliegende Fiſch. Aronde. Pirapeda. Bloch 351. ift einen Fuß lang, obenher braun, untenher roͤthlich, und hat ſchwarze [auf der Außenſeite] verſchiedentlich blau gefleckte Floſſen. C. Nach Riſſo ſoll dieſer Fiſch zu Zeiten die Farbe aͤndern, wie mehrere, und zumal, wie die Voͤgel, erſt zur Zeit der Liebe ſeine wahre Farbenpracht zeigen. Im indiſchen Meere giebt es eine verwandte Gattung: 11. Tr. (D.) orientalis C. “ Russel 161. [C. et V. T. 76. Mit einem tief ausgeſchnittenen Knochenhelm des Kopfes, an dem der erſte verlaͤngerte Strahl der Ruͤckenfloſſe frei, und weiter davon der zweite als freier, aber kurzer Stachel ſteht. V. Die V. CEPHALACANTUS Lacep. haben fait dieſelbe Geſtalt und insbeſondere denſelben Kopf wie die Dactylopterus, unterſcheiden ſich aber durch den gaͤnzlichen Mangel der uͤberzaͤhligen Floſſen oder Fluͤgel.— Man kennt nur einen ganz kleinen, aus Guiana 1) [zumal Surinam]. 1) Und nicht aus Indien, wie man gewöhnlic, behauptet. 224 Fiſche. Cottus. Tr. (C.) spinarella. g Gasterosteus spinarella Linn. Mus. Ad. Frid. T. XXXII. f. 5. Ein bis zwei Zoll lang, ohne die langen Bruſtfloſſen und die freien Strahlen der fliegenden Fiſche. 46. COTTUS I. Haben einen breiten, niedergedruͤckten und verſchiedentlich mit Dornen und Knoͤtchen gepanzerten Kopf; zwei Ruͤckenfloſſen; Zaͤhne vor dem Pflugſchar, aber keine in dem Gaumenknochen; ſechs Kiemenſtrahlen, und nur drei oder vier Strahlen in den Bauchfloſſen. Die unteren Strahlen ihrer Bruſtfloſſen ſind nicht geſpalten, wie bei den Trachinus; ihre Blinddarmanhaͤng— ſel ſind nicht ſehr zahlreich, und es mangelt ihnen auch die Schwimmblaſe. Die Suͤßwaſſergattungen 1 einen faſt ganz glatten Kopf und nur einen Dorn am Vordeckel; ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt ſehr niedrig. Die bekannteſte iſt: 1. C. Gobio . Der Kaulkopf, Kaulquappe. Chabot de riviere. Bloch 39. 1. 2. Ein kleiner Fiſch von vier bis fünf Zoll Lange, ſchwaͤrzlich“). C. Mit kurzem, rundem, niedergedruͤcktem Kopf, an jedem Kie— mendeckel zwei krumme Stacheln. V. Die Meergattungen ſind ſtachliger; auch blaͤhen ſie, gereizt, ihren Kopf auf. Unſere franzoͤſiſchen Kuͤſten hegen zwei, die man Chabois- seaur, Meerſkorpione u. dgl. nennt. Die eine 2. C. Scorpius I. Bloch 40. hat drei Dornen am Vordeckel; [und Hoͤckerdornen am Kopf; rhomboidale Erhabenheiten, in der Mitte vertieft, an der Seiten— linie; und runde, platte, zerſtreut ſtehenden Schuͤppchen, die hin— ten in 4 — 5 ſcharfe, krumme Spitzchen ausgehen. Häufig in den nördlichen Meeren. *) Der Cottus minutus Pallas ift nach Cuvier kaum von ihm zu unterſcheiden. V. Stachelfloſſer. Aspidophorus. 225 Die andere 3. C. bubalis. Der Seebull, Meerbull. Euphraſen neue Stockh. Abh. VII. 95. n hat vier Dornen daſelbſt, wovon der erſte ſehr lang iſt. [Im Uebrigen dem vorigen ſehr gleichend.] Eine dritte 4. C. quadricornis. Bloch 108. in der Oſtſee, unterſcheidet ſich durch vier ausgeſteſſene wie Schwämmchen ausſehende] Knochenhoͤcker auf dem Schaͤdel. In Amerika und im nördlihen Theile des ſtillen Oceans giebt es viel groͤßere 1). Dieſes letztere Meer erzeugt auch noch eine kleine Gattung, die ihre ſonderbaren Formen bemerkbar machen muͤſſen: 5. C. diceraus Fallas. Synaceia Cervus Tilesius Mem. de Acad. de St. Petersb. III. 1811. p. 278. Wo der erſte Dorn des Vordeckels, der faſt n EN als der Kopf iſt, an ſeinem inneren Rande ſechs bis acht nach unten gerichtete Stacheln hat 2). Mit Recht hat man von dieſer Unterabtheilung getrennt: II. ASPIDOPHORUS Lacey. Agonus Bloch, Schn. Phalangista Pallas. Deren Koͤrper mit eckigen Platten, wie der der Peristedion gepanzert iſt, und deren Maul keine Zaͤhne am Vomer hat. Unſere Kuͤſten beſitzen einen C. (A.) cataphractus L. Sen Knurrhahn; Stein- pi Aspidophorus europaeus C. [Bloch T. 39.] Ein kleiner, wenige Zoll langer Fiſch, der das Maul nach unten 1) C. virginicus Will. X. 15. oder octodecimspinosus Mite hi Trans. of Newyork IV. p. 380. b) C. polyacanthocephalus Pallas Zoogr. Ross. ete. 2) Hierher noch C. pistilliger Pall. Zoogr. Ross. III. 143. NB. Der Cottus anostomus, Pall. Zoogr. Ross. III. 128., iſt nichts weiter als der Uranoscopus. II. 15 26 :. Fiſche. Hemitripterus. zu offen hat, und bei dem die ganze Kiemenhaut mit kleinen fleifcht- gen Faͤden beſetzt iſt. [An der Naſenſpitze befinden ſich zwei halb— mondfoͤrmige Dornen.] Der Norden des ſtillen Oceans erzeugt verſchiedene andere, unter denen ſich welche finden, die, wie die europaͤiſche Gattung, das Maul unten und die Kiemenhaut zottig haben ). f Bei andern ſteht die Unterkinnlade mehr vor, und ihre Kie— menhaut iſt glatt ?). Noch andere haben gleiche Kinnladen, und die beiden Ruͤ— ckenfloſſen ſtehen von einander entfernt “). Endlich giebt es noch welche in Indien, die nur eine einzige Ruͤckenfloſſe haben. Lacepede hat daraus fein Geſchlecht Aspi- do phoroides gemacht “). Man hat in neuerer Zeit einige Gruppen bemerkt, die zum Theil an die Cottus, zum Theil an die Scorpaena grenzen. 47. HEMITRIPTERUS Civ. Sie haben den niedergedruͤckten Kopf und zwei Ruͤckenfloſſen wie die Cottus, und ihre Haut iſt ohne regelmaͤßige Schuppen, aber ihnen fehlen die Zaͤhne an den Gaumenbeinen. Ihr Kopf iſt bedornt und ſtachelig und mit mehreren Hautlappen beſetzt; ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt tief ausgeſchnitten, was ihnen den An— ſchein giebt, als haͤtten ſie drei. Man kennt nur einen aus den nordamerikaniſchen Gegenden: H. americanus C. Cottus tripterygius BI. Schn. 5). CC. et V. JT. 84. Scorpaena flava Mitehil. 1) Phalangistes acipenserinus Pall. oder Agonus acipenserinus Tiles. 2) Phal. loricatus Pall. oder Agonus dodecaedrus Tiles. b) Phal. fusiformis Pall. oder Agonus rostratus Tiles. c) Agonus laevigatus Tiles, oder Syngnathus segaliensis id. Mem. de Moscou II. 14. 3) Cottus japonicus Pallas Spic. Zool. oder Agonus stegophthal- mus Tiles. Mem. de Pelersb. IV. 12. oder Kruſenſtern Reiſe 87. b) Agonus decagonus Bl. Schn. T. XXVII. 4) Cottus monopterygius Bl. 178. 1. 2. 5) Dieſes iſt auch der Cottus aedianus Penn. arct. Zool. III. Stachelfloſſer. Platycephalus. 2237 Wird mit den Stockfiſchen gefangen. Er iſt ein bis zwei Fuß lang, von gelben und rothen Tinten, braun geſcheckt. C. Ein Fiſch von ſcheuslicher Geſtalt und den Scorpaͤnen aͤhn— lich. Der ganze Kopf iſt mit Laͤppchen und Hoͤckern beſetzt, die erſte Ruͤckenfloſſe iſt ſcheinbar in zwei geſondert, und die Strah— lenenden haben kleine Lappenzipfel; die Farbe dieſes Fiſches ſoll theils citronengelb mit ſchwarzbraunen Punkten und Flecken, theils an den Seiten glänzend carminroth ſeyn. V. 48. HEMILEPIDOTUS Cu». Haben auch ungefähr den Kopf der Cottus, aber nur eine einzige Ruͤckenfloſſe; ihre Gaumenbeine haben Zaͤhne und auf ih— rem Koͤrper finden ſich Laͤngsbinden von Schuppen, die durch nackte Streifen getrennt werden. Eine dicke Oberhaut laͤßt dieſe Schuppen nicht eher ſehen, als bis ſie trocken geworden. Man kennt ſie nur aus dem Norden des ſtillen Oceans 1). 49. PLATYCEPHALUS Bloch. Sie find von den Cottus durch noch dringendere Beweggründe abgeſondert worden. Ihre Bauchfloſſen ſind groß, haben ſechs Strahlen und ſtehen hinter den Bruſtfloſſen; ihr Kopf iſt ſehr niedergedruͤckt, an den Raͤndern ſchneidend, mit einigen Dornen bewaffnet, aber nicht hoͤckerig; ſie haben ſieben Kiemenſtrahlen und ſind mit Schuppen bedeckt; ihre Gaumenknochen tragen eine Reihe ſcharfer Zaͤhne u. ſ. w. Es ſind Fiſche aus den indiſchen Meeren, die ſich im Sande verborgen halten, um ihre Beute zu erlauern. Eine ihrer Gattungen iſt deshalb Pl. Insidiator. Cottus Insidiator L. genannt worden 2). C. 371., der Cottus hispidus BI. Schn. 63., die Scorpaena flava Mit- chill Trans. f Newyork I. 11. 8. und vielleicht die Scorpaena americana @ mel. Duhamel Sect. V. pl. II. f. 5. Aber dieſe Abbil⸗ dung wuͤrde ſehr ſchlecht ſeyn. 1) Cottus hemilepidotus, Ti lesius Mem. de VAcad. de St. Petersbourg III. pl. XI. f. 1. 2., 115 en wahrſcheinlich der Cottus trachurus Pallas Zoogr. Ross. III. 2) Dieß iſt auch der Cottus e Bl. 424. Der Cottus made- * 228 Fiſche. Scorpaena. Iſt bis an zwei Fuß lang, ſchmackhaft, und lebt vom rothen Meere bis in die oſtindiſchen; ſeine Farbe iſt obenher dunkelbraun, untenher weißlich; die Schwanzfloſſe iſt weiß und gelblich, mit drei ſchwarzen Binden *), V. 50. SCORPAENA T. *) Ihr Kopf iſt, wie bei den Cottus, ſtachelig und gepanzert; aber dieſer Kopf iſt an den Seiten zuſammengedruͤckt und iſt mit Schuppen bedeckt; an den Kiemen finden ſich ſieben Strahlen, und ihr Rüden hat nur eine [aus zweien verbundene] Floſſe. Abgerechnet die Art, wie ihre Backen bewaffnet find, und die Hoͤ— cker, die ihnen ein wunderliches Anſehen geben, naͤhern ſie ſich in vielen Stuͤcken manchen Percoiden, zumal den Acerina und Cen- tropristes; aber die unteren Strahlen ihrer Bruſtfloſſen ſind, wie bei den Cottus, obſchon eingelenkt, doch einfach und nicht aͤſtig. I. Eigentliche SCORPAENA. Rascasse. Ihr Kopf iſt hoͤckerig und dornig, und ſchuppenlos; ſam— metartige Zaͤhne ſtehen an den Gaumenknochen wie an den Kinn— laden; zerſtreute Hautlappen an verſchiedenen Stellen des Koͤrpers. Wir beſitzen davon zwei Gattungen: 1. Sc. Scropha L. Der . Bloch 182. und beſſer Dua mel Sect. V. pl. IV. [Hierher auch Sc. lutea Risso.] Roͤther als der folgende], mit breiteren Schuppen, die Hautlappen zahlreicher. C. gassus Lacep. III. II. 12. Der Callionymus indieus L. Russel 46. oder Calliomore indien Lacep. Hierher dann noch b) Platyceph. endrachtensis Quoy et Gym. Voy. de 3 5 353. c) Cottus scaber L. Bl. 189. Russel 47. Ferner die beiden Gattungen oder Varietaͤten bei Kruſenſtern T. 59. — Der Sandkruyper Renard's 2. Th. T. 50. f. 210. und etwa zehn neue Gattungen im vierten Bande unſerer Ichthyologie. — Aber der Platyceph. undecimalis Bl. Schn. iſt ein Centropomus; ſein Pl. saxatilis eine Cychla; ſein Pl. dormitator eine Eleotris. NB. Das Geſchlecht Centranodon Lacep. beruht nur auf dem vermeintlichen Silurus imberbis Houttuyn, der nichts weiter als ein Platycephalus iſt. *) Hierher ift nun noch das neue Geſchlecht Bembras (B. 38 ponieus) aus dem nördlichen ftillen Ocean einzuſchieben. S. Cu r. et Val. poiss. T. IV. p. 207. und pl. 85. V. **) Die Alten vergleichen ſie ihrer gefaͤhrlichen Stiche wegen mit Skorpionen, daher ihr Name. V. Stachelfloſſer. Sebastes. 229 Mit fieben Kiemenſtrahlen, der Nacken gefurcht, mit Sta— chelhaken beſetzt, der Kiemendeckel dornig, die Unterlippe mit Bart— faͤden beſetzt, welche ſich auch laͤngs der erhabenen Seitenlinie zeigen. Die Schuppen ſind groß. Die friſchen Fiſche ſind praͤch— tig mennigroth mit braͤunlichen Flecken, auch braunen und weißen Strichen; uͤber dem Auge finden ſich Hoͤrnchen. Kann zwei Fuß lang werden. V. 2. Sc. porcus E. Der Drachenkopf. Rascasse. Bloch 181. Duhamel Sect. V. pl. 3. X. 2. Brauner; mit zahlreicheren, kleineren Schuppen. Sie leben truppweiſe an klippigen Stellen; ihre Stacheln ſollen gefaͤhrliche Verwundungen erregen 1). C. Der Vordeckel hat drei Dornen, wovon der oberſte der groͤßte; nur am Kopfe befinden ſich Faͤdchen. Er iſt kuͤrzer als beim vorigen, und der Leib hoͤher; die Schuppen viel kleiner und rauher; die Strahlen der vorderen Ruͤckenfloſſe von gleicher Laͤnge. Gewoͤhnlich iſt er braun, und groß gefleckt. V. II. TAENIANVOTES. Sind Skorpaͤnen mit ſehr zuſammengedruͤcktem Koͤrper, deren ſehr hohe Ruͤckenfloſſe ſich mit der Schwanzfloſſe vereinigt. Die III. SEBASTES haben alle Charaktere der Skorpaͤnen, ausgenommen nur, daß ihnen die Hautlappen fehlen, und ihr weniger ſtacheliger Kopf ſchuppig iſt. ö Eine große Gattung im Nordmeer: 3. S. norvegicus C. Perca marina Pennant. Perca norvegica Muller. Bon at. Encycl. meth. pl. d’Ichthyol. F. 210. C. et V. pl. 87. 1) Hierher noch: a) Sc. Diabolus Cuv. Du h. Sect. V. T. 3. f. 1. b) Sc. Bufo C. Parra XVIII. I. C. c) Sc. cirrhosa, Perca cirrhosa Thunberg Nov. Act. Holm. XIV. 1793. 2. d) Sc. papillosa Forst. Bl. Schn. 196. e) Sc. Plumerii Lacep. I. XIX. 3. ) Sc. venosa C. Russel 56. Und mehrere andere, in unſerem vierten Bande beſchriebene. 230 Fiſche. Pterois. An einigen Orten Marulke, anderwaͤrts Carpe genannt, iſt roth, und uͤberreicht bisweilen zwei Fuß. Man trocknet ihn zu Vorraͤthen. Seine Ruͤckenſtacheln dienen den Eſkimo's zu Nadeln. C. Gleicht aͤußerlich einem Barſch, aber mit vorſtehender Uns terlippe. Praͤchtig karminroth, ins Orange; die Seitenlinie zeigt kleine cylindriſche Erhöhungen. Bei Norwegen ıc. V. Eine ganz aͤhnliche Gattung im mittellaͤndiſchen Meere 4. S. imperialis Cuv. . dactyloptera Laroche Ann. du Mus. XIII. pl. hat weniger zahlreiche Ruͤckenſtrahlen. Sein Gaumen iſt ſchwarz, und es fehlt ihm die Schwimmblaſe, obſchon der e eine hat 1). Er iſt mennigroth, mit weißlichen Binden. Die 1 Strahlen der Bruſtfloſſen ſind halb frei. Nicht ſelten bei Nizza, aber von den aͤlteren Ichthyologen uͤberſehen. V. 51. PTEROIS Cu. Haben die Charaktere der eigentlich fogenannten Skorpaͤnen, ausgenommen daß ihnen die Zaͤhne im Gaumenknochen fehlen, und ihre Ruͤcken- und Bruſtfloſſenſtrahlen ausnehmend verlaͤn— gert ſind. Es ſind indiſche Fiſche, nicht weniger merkwuͤrdig durch dieſe ſonderbaren Verlaͤngerungen, als durch die niedliche Vertheilung ihrer Farben ). C. So z. B. *1. Pt. volitans. Bloch 184. Scorpaena volitans *). In den oſtindiſchen Meeren, wird aber auch in Suͤßwaſſer— baſſins gehalten. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat zwoͤlf faſt freie 1) Die vermeinte Scorpaena malabarica BI. Schn. 190. ift ein Sebastes, nemlich eben der aus dem Mittelmeer. Hierher noch: a) Scorpaena capensis Gm. b) Holocentrus albofasciatus Lacep. IV. 372. c) Perca variabilis Pallas, oder Epinephelus ciliatus Tiles. Mem. de Acad. de St. Petersb. IV. 1811. pl. XVI. f. 1—6. 2) Hierzu noch Scorpaena Koenigii Bloch nov. Act. Holm. X. VII. und mehrere neue, in unſerem vierten Bande beſchriebene. ) Seine Abbildung iſt hoͤchſt unrichtig illuminirt, und 5505 in der Zeichnung falſch. Stachelfloſſer. Apistes. 231 Strahlen; die Bruſtfloſſe reicht bis zum Schwanz, und die Haut zwiſchen ihren Strahlen iſt tief ausgeſchnitten. Am Kopfe be— finden ſich viele Fleiſchzipfelchen. Die Grundfarbe dieſes Fiſches iſt rothbraun, mit vielen paarweiſen roſenrothen Verticalſtreifen. Die Floſſen ſind blaͤulich und ſchwaͤrzlich, auch einiger Fa weiß gefleckt. ** 2. Pt. antennata. Scorpaena antennata Gm. Bloch 185. Die Fleiſchhoͤrnchen uͤber dem Auge ſind wie gegliedert und ſehen aus wie Inſectenfuͤhlhoͤrner; an den Kaͤmmen dahinter fin— den ſich viele Saͤgezaͤhnchen. Der Koͤrper iſt mehr weißbandirt. Die Strahlen der Bruſtfloſſen ſind laͤnger als die der vorigen, reichen uͤber den Schwanz hinaus, und une zur Haͤlfte ganz frei. Scheint ſeltener. 5 V. 52. BLEPSIAS. Mit zuſammengedruͤcktem Kopf, gepanzerten Backen, fleiſchi⸗ gen Bartfaͤden an der Unterkinnlade, fuͤnf Kiemenſtrahlen, ſehr kleinen Bauchfloſſen, und einer ſehr hohen Ruͤckenfloſſe, durch Aus: ſchnitte in drei getheilt. Man kennt nur eine Gattung, von den aleutiſchen Inſeln 1). 8 [Blepsias trilobus C. et V. T. 90. An der Nordweſt⸗ kuͤſte von Amerika.] 53. APISTES. Sie haben Zaͤhne am Gaumenknochen und die ungetheilte Ruͤckenfloſſe der Skorpaͤnen, allein die wenig zahlreichen Strahlen ihrer Bruſtfloſſen ſind ſaͤmmtlich aͤſtig. Ihr weſentlicher Cha— rakter beſteht in einem ſtarken Dorn am Suborbitalknochen, der, indem er ſich von der Backe entfernt, eine verraͤtheriſche Waffe wird 2). Es ſind kleine Fiſche. Bei einer erſten Unterabtheilung iſt der Körper ſchuppig, und unter dieſen giebt es wiederum welche, die unter eine großen Bruſtfloſſe einen freien Strahl haben 8). 1) Blennius villosus Steller oder Trachinus cirrosus Pallas Zoogr. Ross. III. 237. nr. 172. Blepsias iſt ein von den Alten, ohne weitere charakteriſtiſche Bedeutung hinterlaſſener Name. 2) Amıoros, treulos. 3) Ap. alatus Cuv. Russel 160. B. — Sc. carinata BI. Schn. 232 Fiſche. Pelor. Andere haben gewoͤhnliche Bruſtfloſſen, ohne freie Strahlen 1). Noch eine Unterabtheilung hat einen nackten Koͤrper, und es giebt auch welche mit freien Strahlen unter der Bruſtfloſſe 2), ſowie welche ohne dergleichen Strahlen 5). 54. AGRIOPUS. Es fehlt ihnen der Stachel am Unteraugenknochen, fie haben aber eine noch hoͤhere Ruͤckenfloſſe wie die Apistes, die ſich bis zwiſchen die Augen vor erſtreckt. Ihr Nacken iſt hoch, ihre Schnauze zuruͤckgezogen, ihr Maul klein und mit nur weni: gen Zaͤhnen verſehen, und ihr Körper ſchuppenlos “). 55. PELOR C. Mit der ungetheilten Ruͤckenfloſſe und den Zaͤhnen am Gau— men der Skorpaͤnen verbinden ſie einen ſchuppenloſen Koͤrper, zwei freie Strahlen unter der Bruſtfloſſe, den Kopf nach vorn wie zerdruͤckt, nahe an einander geruͤckte Augen und ſehr hohe, faſt freie Ruͤckenſtacheln. Sie haben nicht den Dorn an dem Unter— augenknochen, den die Apistes zeigen; ihre bizarre Geſtalt und ihr monſtroͤſes Ausſehen wuͤrden ſie aber ſchon hinlaͤnglich von allen anderen Fiſchen unterſcheiden. Sie kommen aus den indiſchen Meeren 5). % P. filamentosum. C. et V. T. 94. Eine der wunderlichſten Geſtalten. Mit hohlen Backen, obenſtehenden Augen, ganz menſtroͤſem Koͤrper; die Strahlen der 1) Cottus australis J. White New South-Waies IV. 266. b) A. taenionotus C. Lacep. IV. 3. 2. eine Abbildung, die die Une terſchrift: Taenionote large raie führt, aber nichts mit der T. large raie des Textes IV. 303 und 304. gemein hat, die einen Malacanthus beſchreibt, und ihn III. 28. 3. unter dem Na⸗ men Labre large raie abbildet. c) Perca cottoides L. Mus. Ad. Frid. II. p. 84. 2) Ap. minous C. Russel 159. — Sc. monodactyla Bl. Schn. 3) Die Gattungen ſind neu und ſo wie mehrere der vorigen Un— terabtheilungen in unſerem vierten Bande der Ichthyologie beſchrieben. 4) Es iſt der Blennius torvus des Gronov Act. helvet, VIII. T. III. copirt bei Walbaum III. T. II. f. 1. oder die Coryphaena torva Bl. Schn., und neue Gattungen. 5) P. obscurum C. oder Scorpaena didactyla Pallas Spic. Zool. VII. XXVI. 4. Seba III. XXVIII. 3. oder Trigla rubicunda Hor n- stedt Mem. de Stockh. IX. 3. und einige neue Gattungen, in unſerem vierten Bande beſchrieben. . Stachelfloſſer. Monocentris. 233 Ruͤckenfloſſe mit Dornen und Aſtchen beſetzt; an der Bruſtfloſſe oben Faͤden, unten mit freien krummen Fingern, die Bauchfloſſen faſt wie ſtumpfe Kaͤmme. Bei Isle de France. Der ganze Fiſch in eine weiche ſchwammige Haut eingeſchloſſen. V. 56. SYNACEIA Bl. Schn. Von nicht weniger ſcheuslicher Geſtalt wie die vorigen. Ihr Kopf iſt rauh, hoͤckerig, nicht zuſammengedruͤckt; oft in eine ſchlaffe, ſchwammige Haut eingehuͤllt; ihre Bruſtſtrahlen find ſaͤmmt— lich aͤſtig; ihre Ruͤckenſtrahlen ungetheilt, und es befinden ſich weder am Pflugſchar noch am Gaumenbein Zaͤhne; ihre aus— nehmende Haͤßlichkeit iſt Urſache, daß die indiſchen Fiſcher, wo ſie zu Haufe find, fie für giftig anſehen 1). 57. MONOCENTRIS B“. Schn. Lepis a- canthes Lacep. Sie bilden ein ganz eigenes Geſchlecht, mit dickem, kurzem Koͤrper, mit gewaltig großen eckigen, rauhen und gekielten Schup— pen gepanzert, wo vier oder fuͤnf dicke Stacheln die Stelle der erſten Ruͤckenfloſſe verſehen, und wo jede Bauchfloſſe aus ei— nem gewaltigen Stachel beſteht, in deſſen Winkel einige faſt unmerk— liche, weiche verſteckt liegen. Ihr Kopf iſt dick und gepanzert, ihre Stirn gewoͤlbt, ihr Maul ziemlich groß, ihre Kinnladen und Gau— menknochen haben ſammetartige, kurz-ebene Zähne, und dem Pflug— ſchaar fehlen ſie. In den Kiemen finden ſich acht Strahlen. Man kennt nur eine Gattung, aus den japaniſchen Meeren. M. japonica. Lepisacanthe japonais Lac ep. Bl. Schn. T. 24. Monocentris carinata C. et V. pl. 97 . Sechs Zoll lang; filberweiß 2). C. 1) Scorpaena horrida L. Lacep. II. XVII. 2. und weniger gut Bloch 83. b) Sc. brachion Lac. III. XII. 1. oder Synaceia verrucosa Bl. Schn. T. 45. c) e bicapillata Lacep. II. XI. 3. *) Die Abbildung bei Cuvier, nach einem Exemplar von Tile⸗ ſius, iſt vortrefflich. 2) Gasterosteus japonicus Houttuyn. Haar Verhandel. XX. 2 Th. 299. oder e . Thunb. nov. Act. Au. XI. III. copirt Bloch Schn. T 234 Fiſche. Gasterosteus. — Hier iſt einzuſchieben: ** 57. b HOPLOSTHETUS Cuv. C. et V. Vol. IV. p. 344. T. 97 bis. Ein neuer Fiſch des mittellaͤndiſchen Meeres, allerdings aͤußerſt ſelten und bisher allen Beobachtern entgangen. Herr Verani zu Nizza hat ihn von den Fiſchern daſelbſt erhalten. Er gleicht im Allgemeinen den Myripristes, doch ohne deſſen zahlreiche Zaͤhnelungen, auch etwas den Lepisacanthus. Herr v. C. glaubt, daß der Trachichthys von Neuholland (S. 211) , wohl im Geſchlecht mit ihm zuſammenfallen duͤrfte, und dann dieſer den Namen Tr. mediterraneus fuͤhren wuͤrde; bis nach aus— gemachter Sache heiße er indeß II. mediterraneus. C. et V. T. 97 bis. Die Unterſeite der Bruſtgegend hat ſtarke gekielte Schup— pen, wie der Haͤring, daher ſein Name; der Koͤrper iſt eifoͤrmig, zuſammengedruͤckt, der Kopf iſt obenher conver und hat mehrere erhabene Kanten, zwiſchen welchen Vertiefungen, mit duͤnner Haut ausgekleidet, ſind. Das Auge iſt ſehr groß: der Suborbitalknochen umgiebt das Auge kreisfoͤrmig und ſendet auch fuͤnf bis ſechs Kanten aus, zwiſchen welchen Vertiefungen. Das Maul iſt ſchief nach oben geöffnet, mit feinen Zaͤhnchen am Zwiſchenkiefer— knochen. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat ſechs Stachelſtrahlen und vereinigt ſich mit der zweiten. Die Bruſtfloſſe hat funfzehn Strahlen; die Bauchfloſſe ſechs, die Afterfloſſe drei Stacheln und zehn weiche Strahlen; die Schwanzflojfe iſt von der Baſis an in zwei getheilt, und hat an ihrem Urſprung einige Stachelſtrahlen. Die Farbe des Fiſches ſcheint ſilberig, obenher roͤthlich. Seine Laͤnge iſt acht Zoll. ö V. 58. GAS TEROSTEUS Cv. 1) Stichling. Epinoche. Haben auch gepanzerte Backen, obſchon ihr Kopf weder hoͤckerig noch dornig, wie bei den vorhergehenden Geſchlechtern iſt. Ihr weſentlicher Charakter beſteht in den freien Ruͤckenſtacheln, 1) NB. Dieſer Name, welcher ſo viel als Knochenbauch bezeich— net, paßt nur auf die Stichlinge wie wir ſie hier definiren, und nicht auf manche Fiſche aus der Familie der Thunſiſche, die Linné dahin gebracht hatte weil ſie freie Ruͤckenſtrahlen haben, die wir aber unter unfere Centronotus verweiſen. * Stachelfloſſer. Gasterosteus. 235 die keine Floſſe bilden, und darin, daß ihr Becken, indem es ſich mit den Schulterknochen, die breiter als gewoͤhnlich ſind, vereinigt, den Bauch wie durch eine Art von Knochenpanzer ſchuͤtzt. Ihre Bauchfloſſen, die weiter hinten als die Bruſtfloſſen ſtehen, redu— ciren ſich faſt nur auf einen einzigen Stachel. In den Kiemen ſind nur drei Strahlen. 5 Wir beſitzen einige, und zwar in ziemlicher Menge, in un— ſeren Suͤßwaͤſſern [wo es die kleinſten unter den Fiſchen find]. Man vermengt unter dem Namen des Stichling, Stachelfiſch, Stechbuͤttel, Gasterosteus aculeatus (grande Epinoche) zwei Gattungen mit drei freien Ruͤckenſtacheln, wos von aber 1. G. trachurus Cuv. Bloch T. 43. f. 3. [C. et V. J. 98. f. 1] die ganze Seite, bis zum Schwanzende, mit Schuppenſchildern beſetzt hat; dagegen 2. G. gymnurus C. CC. et V. T. 98. f. 4] Willoughby. 541. dergleichen Schilder nur in der Bruftgegend beſitzt. Beide erſcheinen bisweilen in wunderbarer Menge in ge— wiſſen Gewaͤſſern Englands und anderer nordiſcher Laͤnder in jedem Sumpf und Bach], fo daß man fie dort nur zur Duͤn— gung des Feldes, zur Nahrung für die Schweine, und zur Öl bereitung verwendet »). Ihnen verwandt ſind drei italieniſche Gattungen in den Baͤchen von Toscana]. 3. G. brachycentrus Cuv. [C. et V. T. 98. f. 2] Die Stacheln um das Dreifache kuͤrzer als bei den gemei— nen. Das Bauͤchſchild iſt breiter und ſtumpfer, die Ruͤckenſchilder ſind ſehr klein, und die Membranen der Floſſenſtrahlen reichen bis V. ans Ende derſelben. 1) Dieſen dreiſtacheligen verwandte Stichlinge ſind: a) G. noveboracensis a b) G. niger C. oder biaculeatus Mitchill Transact. of New- york I. 1. 10. c) G. quadracus C. id. ib. f. 11. d) G. cataphractus Teiles. Mem. de U’ Acad, de Petersb. III. VIII. 1. 236 Fiſche. Oreosoma. *4. G. argyropomus Cuv. Bei diefem find im Gegentheil die Rüͤckenſchilder groͤßer und deutlicher als bei den gemeinen; die Stacheln kuͤrzer, duͤnner, mehr gebogen und weniger gezaͤhnelt. Der Kiemendeckel ſchoͤn ſilberglaͤnzend. ; V. * 5. G. tetracanthus Cuv. Mit vier Stacheln auf dem Ruͤcken, was auch bisweilen bei den hielaͤndiſchen vorkommt; aber ſie ſind kuͤrzer, und das Bauchſchild kleiner. V. 6. G. pungitius L. Der kleine Seeſtichling. FEpi- nochette, { Bloch 55. 4 Iſt unſer kleinſter Suͤßwaſſerfiſch [und um noch ein Drit— tel kleiner als der gemeine]. Er hat auf dem Ruͤcken neun Stacheln, die alle ſehr kurz ſind; die Seiten des Schwanzes ha— ben gekielte Schuppen. [Die Farbe iſt auf dem Rüden gelblich: gruͤn, an den Seiten und untenher ſilberig, fein ſchwarz punktirt. Die Floſſen weiß.] V. Es giebt aber in unſern en noch eine verwandte Gattung: 7. G. laevis Cuv. dem jene Bewaffnung fehlt. C. Doch iſt dieſe Art in allem übrigen der vorſtehenden gleich. V. Man koͤnnte ein beſonderes Untergeſchlecht machen aus: 8. G. Spinochia L. Der Dornfiſch; der große Seeſtichling. 1 Rn Bloch 53. 1. Ein Meerſtichling von duͤnner, geſtreckter Geſtalt, der fuͤnf kurze Stacheln laͤngs des Ruͤckens und die ganze Seitenlinie mit gekielten Schuppen verſehen hat. Sein Bauchſchild iſt in zweie getheilt. Die Bauchfloſſen haben, außer dem Stachel, nur noch zwei kleine Strahlen. C. — Die Ruͤcken- und Afterfloſſen haben nach vorn einen runden ſchwarzen Fleck. V. * Hinter dieſe Familie glaube ich noch ſetzen zu muͤſſen 59. OREOSOMA Car. einen kleinen eifoͤrmigen Fiſch, deſſen Rumpf oben und unten mit dicken Kegeln von hornartiger Subſtanz beſetzt iſt, die wie Stachelfloſſer. Sciaena. 237 kleine auf ihm ſitzende Berge ausſehen. Vier davon ſtehen auf dem Ruͤcken und ſechs am Bauche, in zwei Reihen, mit mehre— ren kleinen Reihen dazwiſchen. * O. coniferum C. C. et V. IV. T. 99. Oreosoma atlanticum. iſt von Peron aus dem atlantiſchen Ocean gebracht worden ). Die dritte Familie der Stachelfloſſer SCIAENOIDEAE hat immer noch mit den Percoiden große Ahnlichkeit, und bietet auch ungefaͤhr noch dieſelbe Combination aͤußerer Charaktere, zu— mal die Zaͤhnelungen am Vordeckel und die Dornen am Kiemen— deckel; aber es fehlen die Zaͤhne am Pflugſchar und an den Gaumenknochen. In den meiſten Faͤllen ſind die Knochen des Schaͤdels und des Geſichtes ausgehoͤhlt und bilden eine mehr oder minder gewoͤlbte Schnauze. Auch trifft es ſich oftmals in dieſer Familie, daß die ſenkrecht ſtehenden Floſſen etwas ſchup— pig ſind. 7 Es giebt Sciaͤnoiden mit zwei Ruͤckenfloſſen und mit einer; unter den erſteren findet ſich voran 60. SCIAENA. Deren gemeinſchaftlicher Charakter in einem gewoͤlbten Kopf, der von ausgehoͤhlten Knochen geſtuͤtzt iſt, zwei oder einer tief aus— geſchnittenen Ruͤckenfloſſe, deren weicher Theil viel laͤnger als der ſtachelige iſt, einer kurzen Steißfloſſe, einem gezaͤhnelten Vor— deckel, einem in Spitzen ausgehenden Kiemendeckel, und ſieben Kiemenſtrahlen beſteht. Dieſe Fiſche würden den Baͤrſchen ſehr gleichen, wenn ſie Zaͤhne an den Gaumenbeinen haͤtten. Ihr ganzer Kopf iſt ſchuppig; ihre Schwimmblaſe hat oftmals merk: wuͤrdige Anhaͤngſel, und ihre Ohrſteinchen find größer als bei ir— gend einem andern Fiſche 2). 1) Eine ausfuͤhrlichere Beſchreibung im vierten Bande unſerer Ichthyologie. 2) Dieſe Beſtimmung des Geſchlechtes Sciaena ſtimmt mit Ar⸗ tedi's Anſichten überein; Linné und feine Nachfolger haben fie ver⸗ ſchiedentlich modificirt; aber unſerer Meinung nach nicht ſehr gluͤcklich. 238 Fiſche. Sciaena. Wir theilen dieſes Geſchlecht auf folgende Weiſe weiter ein: I. SCIAENA Cuv. Haben nur ſchwache Stacheln in der Steißfloſſe, und es fehlen ihnen die Eckzaͤhne und die Bartfaͤden. Unſere Meere erzeugen eine Gattung 1. Sc. Umbra C. ). Der Maigre in Aunis, Peisrey in Languedoc, Fegaro im Genueſiſchen, Umödrina der Roͤmer ꝛc. [C. et V. pl. 100. die ſehr groß wird, ſechs Fuß und noch laͤnger. Ihre Schwimm— blaſe zeichnet ſich durch aͤſtige Anhaͤngſel aus, die ſie laͤngs jeder Seite in betraͤchtlicher Zahl hat. C. Die Farbe dieſes Fiſches iſt ſilbergrau, nach dem Ruͤcken et— was ins Braune; die erſte Ruͤckenfloſſe, die Bruſtfloſſe und die Bauchfloſſen find ſchoͤn roth, die anderen etwas ins Braͤunliche“ ). V. Es iſt ein guter Fiſch, aber an den Kuͤſten unſeres Oceans jetzt ſehr ſelten geworden !). II. OTOLITHUS C. Sie haben, wie die vorigen, nur ſchwache Stacheln in der Steißfloſſe, und es fehlen ihnen die Bartfaͤden; aber unter ihren Zaͤhnen finden ſich einige laͤngere Hakenzaͤhne, wahre Eekzaͤhne. Es ſind amerikaniſche und indiſche Fiſche. Ihre Schwimmblaſe hat auf jeder Seite ein nach vorn gerichtetes Horn 2). *) Sc. Aquila in der großen Ichthylogie vom Verf. genannt. V. **) Das unter dem Namen Sciaena Aquila in Roſenthal's Ichthyonomiſchen Tafeln (4. H. T. 16.) abgebildete Skelet gehoͤrt nach Cuvier den Polyprion cernium zu. 1) Artedi hatte ihn mit der Sciaena nigra verwechſelt, und ſeine Geſchichte iſt erſt in neueren Zeiten wieder aufgeklaͤrt worden. S. m. Abhandlung über den Maigre in den Memoires du Museum I. p. 1. Hierher noch: i a) Sc. capensis oder Labrus hololepidetus Lacep. III. XXI. 2. b) Sc. ocellata. Le Maigre brule, welches die Perca ocellata L., der Centropome oeille Lac ep., die Sciaena imberbis Mitehill, und der Zutjan triangle La cep. III. XXIV. 3. iſt. 2) Otol. ruber C. oder Le perche pierre auf Pondichery. Johnius ruber Bl. Schn. T. 17. [C. et V. pl. i01.] b) Ot. versicolor C. Russel II. 109. c) Ot. regalis C. Johnius regalis BI. Schn. oder Labrus Sque- teague Mitchill Newyork Trans. I. 2. 6. d) Ot. rhomboidalis oder Lutjan de Cayenne Lacep. IV.p. 245. e) Ot. striatus C. oder Guatucupa Marcgr. Bras. 177. und mehrere andere in unſerem fuͤnften Bande beſchriebene. Stachelfloſſer. Johnius. 239 III. ANCTLO DON. Dieſe ſind gewiſſermaßen Otolithen mit ſehr kurzer Schnauze, außerordentlich langen Eckzaͤhnen und zugeſpitztem Schwanz 1). IV. CORVINA Cw. Haben weder Eeckzaͤhne noch Bartfaͤden; alle ihre Zähne ſind ſammetartig; uͤbrigens unterſcheiden ſie ſich auch von den Sciaͤnen und Otolithen durch die Staͤrke ihres zweiten After— ſtachels .). Wir haben eine im mittellaͤndiſchen Meere ſehr haͤufige Gattung: Sc. (C.) nigra Gm. Der Seerabe. Franz. Cord; Corbeau; ital. Corvo. Bloch 297. Silberbraun, mit ſchwarzen Steiß- und Bauchfloſſen. C. Der Rogen dieſes Fiſches wird eingeſalzen, und getrocknet zu einer Art Eingemachten haͤufig bereitet. V. V. JOHNIUS Bloch. Schließen fih durch eine kaum unterbrochene Reihe an die vorigen, und haben bloß den zweiten Stachel der Steißfloſſe et— was ſchwaͤcher und kuͤrzer als die weichen Strahlen, die darauf folgen. Es find indianifhe Fiſche von einem leichten weißen Fleiſch, die einen großen Theil der Nahrung der dortigen Bewohner ausmachen ö). 1) Lonchurus Ancylodon BI. Schn. T. 25. 2) Hierher: a) Corvina miles C. oder Tella Katchelee Russel 117. b) C. trispinosa C. oder Bodianus stellifer Bl. 331. 1. c) C. oscula Lesueur Phil. nov. 18 22. d) Bola euja Bu chan. Ganges T. XII. f. 27. e) C. furcraea C. Lacep. IV. p. 424. und Bola coitor Buch. . 24. 5 ) Bodianus argyroleucos Mit e hill Tr. Newyork I. VI. 3. Viele Gattungen dieſes Untergeſchlechtes ſind in dem fuͤnften Bande der großen Ichthyologie des Verf. noch beſchrieben und abgebildet. V. 3) Die Englaͤnder in Bengalen haben den Namen des Wittlings (Whüling) auf fie uͤbergetragen. a) J. maculatus Bl. oder Sarikulla Russel 123. 240 Fiſche. Sciaena. Es giebt deren auch am Senegal !) und in Amerika ?). VI. UMBRINA C. Unterſcheiden fih von den übrigen Sciaͤnen durch einen Bartfaden, den ſie an der Verbindungsſtelle der Unterkinnlade tragen. Wir beſtzen im mittellaͤndiſchen Meere eine ſchoͤne Gattung Sc. (U.) cirrhosa I. Bloch 300. auf einem goldigen Grunde ſchief ſtahlgrau geſtreift. Es iſt ein guter und großer Fiſch, der auch im Meerbuſen von Goscogne vorkommt. Er hat zehn kurze Blinddaͤrme und eine große Luft— [Schwimm-] Blaſe, die mit einigen zugerundeten Seitenhoͤhlen verſehen iſt 5). Die LONCHURUS Bl. ſcheinen von den Umbrinen nur durch eine ſpitze Schwanzfloſſe und zwei Bartfaͤden an der Symphyſe verſchieden zu ſeyn. Sc. (L.) barbata. Bloch 359. VII. POGONATHES Lacep. ) Gleichen den Umbrinen; allein ſtatt eines einzigen Bartfa— dens am Kinn haben ſie deren eine ganze Menge. b) J. lataleus C. Russel 160. oder Bola chaptis Buchen. 10. 25. Es iſt der en diacanthe Lacep. IV. 244. c) J. anei Bl. 357 d) J. karutta Bl. e) J. pama C. Buckan. 32. 26. [C. et V. pl. 1925 1) J. senegalensis C. Neue Gattung. 2) J. humeralis C. oder Labrus obliquus Mitchill, der auch die Perca undulata Lin né's zu ſeyn ſcheint. b) J. xanthurus oder Leiostome queue jaune La cep. IV. X. 1. c) J. saxatilis Bl. Schn. 3) Der Cheilodipterus cyanopterus Lacep. II. XVI. 3. iſt nur eine roh gezeichnete Umbrina. a) Umb. Russelii C. Russ. 118. b) Sc. nebululosa Mitehäll III. 5., welches auch die Perca Albur- nus L. Cates by XII. 2. und der King gsfish oder Whitling der Nordamerikaner ift. c) Der Pogonathe dore Lacep. V. 122., der auch in dieſes Untere geſchlecht gehoͤrt. *) Der Verf. ſchreibt Pogonias: ich habe aber geglaubt, den * Stachelfloſſer. Eques. 241 P. fasciatus. Der Trommler. N Lac ep. II. XVI. 2.) Aus Amerika, ſilberfarbig, in der Jugend mit ſenkrecht lau— fenden braunen Streifen, der fo groß wie unſere Sc. Umbra wird, und wie dieſe, aͤſtige Anhaͤngſel an der Schwimmblaſe hat. Dieſer Fiſch laͤßt ein noch deutlicheres Geraͤuſch vernehmen, wie die uͤbrigen Sciaͤnoiden, was man mit dem mehrerer Trommel— ſchlaͤger vergleicht. Seine Schlundknochen ſind mit dicken a nen gepflaftert ?). Wegen dieſes ſonderbaren Geraͤuſches, was wie eine Menge Trommeln oder muſikaliſche Inſtrumente klingt, hat man ihnen ihren Namen gegeben. . Das Geſchlecht der 61. EQUES Bl. kann von dieſen Sciaͤnoiden mit zwei Ruͤckenfloſſen nicht entfernt werden. Sie ſind an einem geſtreckten, zuſammengedruͤckten, an den Schultern erhabenen und nach dem Schwanze hin ſpitzigen Koͤrper kenntlich. Ihre Zaͤhne ſind ſammetartig; ihre erſte Ruͤ— ckenfloſſe hoch, die zweite lang und ſchuppig; ſie ſind ſaͤmmtlich amerikaniſch ). Die Sciaͤnoiden mit einer einzigen Ruͤckenfloſſe theilen ſich weiter nach der Zahl ihrer Kiemenſtrahlen ein. Lacepede'ſchen Namen wiederherſtellen zu muͤſſen, da es ſchon ein Vogelgeſchlecht Namens Pogonias giebt. V. 1) Es ift der Labrus grunniens Mitch. III. 3. — Die Sciaena gigas und fusca deſſelben Verf. ſcheinen nur Ältere Zuſtaͤnde, und alles deutet auch darauf, daß es auch der Labrus chromis Linné's iſt; auch der Pogonathe courbine Lac ep. V. 121. unterſcheidet ſich nicht weiter davon. Hierher Umbrina Fournieri Des mar. Dict. class. d hist. nat., deſſen Bartfaͤden faſt unmerklich find. 2) Sie find durch Ant. v. Juſſieu in den Memoires de VAca- demie des sciences pour lan 1723. pl. XI. abgebildet. NB. In der großen Schthyologie find zu dem Geſchlechte der Sciaͤnen noch mehrere neue, unter der Bezeichnung ano maler, ge⸗ kommen. V. 3) Eques balteatus C. oder E. americanus BI. 347. 1. oder Chaetodon lanceolatus Linn. Edw. 210. b) Eq. punctatus Bl. Schn. III. 2. [C. et V. pl. 116.] 11 * acuminatus Bl. Schn. Seba III. XXVII. 33. 3 16 242 Fiſche. Pristipoma. Die, welche deren fieben haben, bilden verſchiedene Geſchlech— ter, die verſchiedenen unter den Percoiden parallel gehen; ihr Vordeckel iſt immer gezaͤhnelt. 62. HAEMULON C. Goreites; auf den An⸗ tillen gewoͤhnlich G νẽ,jᷓ rouge genannt. Sie haben ein etwas geſtrecktes Profil, in welchem man einige Ahnlichkeit mit dem Schwein hat finden wollen; ihre Un— terkinnlade iſt zuſammengedruͤckt und öffnet ſich ſtark; fie hat uns ter ihrer Symphyſe zwei Loͤcher und eine kleine eifoͤrmige Grube. Ihre Zaͤhne ſind ſammetartig. Diejenigen Theile ihrer Unterkinnlade, welche, wenn ſich das Maul ſchließt, hinein kom— men, ſind in der Regel von lebhaft rother Farbe, daher ihr Name 1). Ihre Ruͤckenfloſſe iſt etwas ausgeſchnitten; ihr weis cher Theil ſchuppig. Alle kommen aus Amerika 2). n 63. PRISTIPOMA C. Haben denfelben Vordeckel und die naͤmlichen Poren unter der Symphyſe wie die vorigen, aber ihre Schnauze iſt gewoͤlbter, ihr Maul weniger geſpalten, und ihre Ruͤcken- und Steißfloſſe hat keine Schuppen. Ihr Kiemendeckel endiget in einen ſtumpfen Winkel, der in ſeinem haͤutigen Rande verſteckt iſt. Sie bilden ein ſehr zahlreiches Geſchlecht, deſſen Gattungen in den heißen Strichen beider Oceane verbreitet ſind 3). 1) Von cıua, Blut, und 370, Zahnfleiſch. 2) H. elegans Cuv. oder Anthias formosus Bl. 323. [ganz wie von glänzendem Golde ausfehend.] b) H. formosum C. oder Perca formosa L., welches nicht der vorige iſt. Catesby II. VI. 1. aber der Labre plumerien La cep. III. II. 2. und der Guaibi coara Marcgr. p. 163., deſſen Abbil⸗ dung verwechſelt und zum Artikel Capeuna p. 155. geſetzt iſt. c) Haem. heterodon oder Diabase raycee Des m. Dict. class. d ist. nat. d) H. caudimacula C. oder Uribaco Marcgr. 177. und der Dia base de Parra Des m. I. c. e) Haem. capeuna Maregr. 155. und die Abb. S. 163. beim Ar: tikel Guaibi coara. Es iſt der Grammistes trivittatus Bl. Sehn. 188. 8 1 chrysopterus C. oder Perca chrysoptera L. Catesby III. . Und mehrere andere in unſerem fuͤnften Bande beſchriebene Gattungen. 3) Pristipoma hasta Cup. Lutjanus hasta BI. 246. 1. b) P. Nageb. C. Sciaena Nageb, Forsk. oder Labrus commer- Stachelfloſſer. Lobotes. 243 64. DIAGRAMMA Cue. | Haben keine Grube unter der Symphyſe, aber die beiden vorderen Poren daſelbſt, und außerdem noch zwei groͤßere unter jedem Aſt. Übrigens ſind ihre Kinnladen, ihre Kiemendeckel und ihre Floſſen wie bei den vorigen. Es giebt ihrer in beiden Weltmeeren; die des atlantiſchn haben größere Schuppen 1). 0 Die indiſchen ſind zahlreicher, haben kleinere Schuppen, eine converere Stirn und eine ſehr kurze Schnauze 2). Die Sciänoiden mit einer einzigen Ruͤckenfloſſe und weniger als ſieben Strahlen in den Kiemen, theilen ſich noch weiter ein; die einen haben eine bis zur Schwanzfloſſe zuſammenhaͤngend fortlaufende Seitenlinie; bei den andern iſt ſie unterbrochen. Unter die erſteren ordnen wir die Geſchlechter: 65. LOBOTES C. Mit kurzer Schnauze, hervorragender Unterkinnlade, und wo ſich die hintere Ecke der Ruͤckenfloſſe und der Steißfloſſe ver- sonianus III. XXIII. 1. und Lutjan microstome ebendaſelbſt, XXXIV. 2. 0) Pr. Guoraca C. Russel 132. oder Perca grunniens Forsk. oder Anthias grunniens BI. Schn. p. 305. d) Pr. Paikelli C. Russel 121. e) Pr. Caripa id. 124. wovon der Antlüas maculatus BI. 326. 2, eine Varietaͤt ſcheint. f) Pr. Coro Seba III. 27. 14. oder Sciaena Coro BI. 307. 2. g) Lutjanus surinamensis Bl. 253. h) Sparus virginicus L. wovon Perca juba Bl. 308. 2. und Sp. vittatus Bl. 263. junge Individuen find. 1) Cojus nandus Buchanan XXX. 32. 1) Ich kenne nur eine Species, von der mir der Lutjanus luteus Bl. 247. eine ſchlechte Abbildung zu ſeyn ſcheint. NEN Auf dieſe bezieht ſich das Geſchlecht Plectorynque Lac ep. I. a) Sciaena gaterina Fork. b) Sciaena Shotaf id. c) Diagramma lineatum Cuv. oder Perca diagramma L. Seba III. 27. 18. oder Anthias diagramma Bloch 320. d) Diagramma poecilopterum C. Seha III. XXVII. 17. e) Diagramma pictum C. Seba III. XXVII. 32. oder Perca picta Thunb. nov. Act. Stockh. XIII. V. f) Diagramma pertusum oder Perca pertusa id. ib. XIV. VII. 1. *g) Diagramma gatherina C. et V. pl. 125. Ruͤppel T. 32. 0" 244 Fiſche. Micropterus. längert, fo daß es wegen der zugerundeten Schwanzfloſſe ausſieht, als endige ihr Koͤrper in drei Zipfel. Vier Haufen ganz kleiner Puͤnktchen zeigen ſich gegen die Spitze der Kinnlade hin. Es giebt ihrer in beiden Weltmeeren !). 66. CHEILODACTYLUS Zacep. Mit laͤnglichem Körper, kleinem Maul, zahlreichen Stachel⸗ ſtrahlen in der Ruͤckenfloſſe, und zumal die unteren Strahlen der Bruſtfloſſen einfach und uͤber die Haut hinaus verlaͤngert, wie bei den Cirrhites 2). 67. SCOLOPSIDES C. Haben den zweiten Suborbitalknochen gezaͤhnelt und in der Naͤhe des Randes der Augenhoͤhle in eine Spitze ausgehend, die nach hinten gerichtet iſt, und ſich mit einer Spitze des dritten Suborbitalknochens kreuzt, die entgegengeſetzt gerichtet iſt. Ihr Koͤrper iſt laͤnglich; ihr Maul wenig geſpalten; ihre Zaͤhne ſammetartig, ihre Schuppen ziemlich groß. An den Kinnladen finden ſich keine Poren. Sie leben in den indiſchen Meeren ). MICROPTERUS ). Die Sciaͤnoiden mit weniger als ſieben Kiemenſtrahlen und unterbrochener Seitenlinie bilden mehrere Geſchlechter ziemlich Eleis * 1) Holocentrus surinamensis BI. 243. oder Bodianus triurus Mitchill III. f. 10. und mehrere neue Gattungen. ** Lobotes somnolentus C. et V. pl. 126. 2) Cheilod. fasciatus Lacep. V. I. 1. oder Cynaedus Gronov. Zoophyl. I. X. 1. b) Cheilod. Carmichaeli oder Chaetodon monodactylus Carmich. Linn. Trans. XII. 24. c) Cheilod. carponemus C. oder Cichla macroptera BI. Schn. 342, d) Cheilod. zonatus Cuv. oder Labrus japonicus. Tileſius in. v. Kruf. Reife T. LXIII. f. 1. 925 3) Sal kate Cuv. bei Bloch Anthias japonicus genannt . . 2. b) Anthias Vosmaeri Bl. 321., eine ſehr genaue Abbildung und eis nerlei mit Perca aurata Mungo Park Linn. Trans. III. 35. c) Anthias bilineatus Bl. 325. f. 1. d) Scolops. kurita Cwv. Russel 106. e) Scolops. lycogenis Cuv. oder Holocentre eilié Lacep. IV. 371. f) Sciaena Ghanam Forsk. und mehrere neue Gattungen. — Dieſes Geſchlecht, wovon der Verf. die Gattungen aus Lace⸗ pede, Microptere Dolomieu IV. III. 3. anfuͤhrt, iſt nach feinen neue⸗ Stachelfloſſer. Premnas. 245 ner Fiſche, oval, mehrentheils ſchoͤn buntfarbig, und die man nach ihrer Kopfbewaffnung auf folgende Weiſe eintheilen kann. Sie haben bedeutende Verwandtſchaft mit den Chaetodon und glei⸗ chen aͤußerlich auch mehreren unſerer Fiſche mit labyrinthiſchen Kiemen. Hier ſchiebt der Verf. in ſeiner großen Ichthyologie T. V. S. 277 zwei neue, nirgends ſonſt unterzubringende Geſchlechter ein: 67.b LATILUS C. wohin unter andern die Coryphene chinoise La ep. II. p. 179 und 209 *) gehört; und 67.6 MACQUARIA C. im Macquariefluß entdeckt. M. australasica C. Cet V. pl. 131: V 68. AMPHIPRION BI. Schn. 1). Haben den Vordeckel wie die anderen drei Deckelſtuͤcke ges zaͤhnelt; letztere ſind ſelbſt gefurcht; ſtumpfe Zaͤhne in einer einzi— gen Reihe ). 69. PREMNAS C. Haben am Suborbitalknochen einen oder zwei ſtarke Dor- nen, und Zaͤhnelungen am Vordeckel ?). ren Unterſuchungen nicht haltbar, indem es auf einem verſtuͤmmelten Exemplare eines Gristes salmoides beruht. Ich unterdruͤcke daher auch ſeine Charakteriſtik. — Aber einige andere kleine hierher gehoͤrige Ge— ſchlechter find im Sten Bande der großen Ichthyologie noch aufgeführt. V. *) a) L. argentatus C. b) L. doliatus C. et /. T. 130. 1) Ich reducire bedeutend die Species dieſes Geſchlechts, ſo wie Bloch es aufgeſtellt hat. 2) Amph. Ephippium BI. 250. 2. b) Amph. bifasciatus BI. 316. 2. c) Amph. polymnus Bl. 316. 1. d) Amph. percula Cuv. oder Lutjan perchot Lacep. IV. 239. Klein Misc. IV. XI. 8. e) Amph. leucurus Renard VI. 49. Und verſchiedene neue Gattungen. 8) Chaetodon biaculeatus Bloch 219. 2. welches auch der Holo- 246 Fiſche. Glyphodon. 70. POMACENTRUS Lacep. 1). Mit gezaͤhneltem Vordeckel, der Kiemendeckel unbewaffnet; die Zaͤhne ſchneidend, in einer einzigen Reihe 2). 71. DASCYLLUS C. Unterſcheiden ſich von den vorigen nur durch die glatt ſammetartigen Zähne 3). Alle dieſe Fiſche bewohnen die indiſchen Meere. 72. GLYPHODON. Haben einen ungezähnelten Deckel und Vordeckel, und ſchnei— dende, meiſt ausgekerbte Zaͤhne in einer einzigen Reihe. Es giebt welche im atlantiſchen Ocean “), allein die indi⸗ ſchen Meere erzeugen bedeutend mehrere 5), centre Sonnerat Lac ep. IV. 391. und der Lutjanus trifasciatus Bl. Schn. 567., und Koelreuter Nov. Comm. Petrop. X. VIII. 6. iſt. Seba III. XXVI. 29. iſt eine Varietaͤt davon. b) Pr. unicolor C. Seba III. XXVI. 19., welches auch die Scor- pene aiguillonee Lac ep. III. 268. ift. 1) Ich definire ſie anders als Lacepede und vermindere ihre Zahl durch Abtrennungen betraͤchtlich. 2) Chaetodon Pavo Bl. 198. 1., welches der Pomacentre paon La cep. und fein Holocentre diacantke, IV. 338. ift. b) Pomacentrus coeruleus Quoy et @aym. Voy. de Frege. pl. 64. 2. c) Pomacentrus punctatus ib. f. 1. d) Pom. emarginatus Sela III. XXVI. 26. 27. 28. e) L’Holocentre negrillon Lac ep. IV. 367. 3) Chaetodon aruanus L. Mus. Ad, Frid. XXXII. BI. T. 198. f. 2. 1 4) Der Jacaragua Marcgr, oder Chaetodon saxatilis L. Mus. Ad. Frid. XXVI. 3., welches auch der Ch. marginatus BI. 287. und fein Chaetodon Mauritii 213. 1. und der CMaet. sargoide Lacep. iſt. Es ift aber nicht der Chaetodon saxatilis Bloch's 206. 2, b) Chaetodon Curassao BI. 212. 5) Chaetodon bengalensis Bl. 213. 2. oder Labre macrogastere Lacep. III. XIX. 3. b) Glyphod. melanurus Cuv. oder Labre six bandes Lacep. III. XIX. 2. c) Chaetodon sordidus Forsk. oder Calamoia poda Russel 85. d) Glyph. sparoides C. Lacep. IV. II. 1. e) Glyph. lachrymatus C. Quoy et Gaym, V. de Fr. pl. 62. f. 7. ) Glyph. azureus ib. pl. 64. f. 3. g) Glyph. uniocellatus ib. f. 4. Stehe er ede, f Gewiſſe Glyphodon unterſcheiden ſich auch noch von den andern durch zahlreiche Stacheln an der Schwanzfloſſe !). Hierher iſt einzufuͤgen: ** 72.b ETRO PLUS C. C. et V. Hist. nat. des Poiss. V. V. p. 264. Den vorigen voͤllig gleichend, aber mit eben ſo viel Stacheln der Afterfloſſe als bei den Polyacanthes und Centrarchus. Man kennt Gattungen *I. E. Meleagris C. Chaetodon suratensis Bl, 217. **2, E. maculatus C. Chaet. maculatus Bl. Glyphysodon Kakaitzel Lacep. **3, E. Coruchi C. ſaͤmmtlich an den Küften von Coromandel und Malabar. V. 73. HELIASES. Haben, bei den Deckelſtuͤcken der Glyphisodon, Zähne, die denen der Daſcyllen gleichen, d. h. ſammetartig ſind. Sie finden ſich in beiden Weltmeeren 7). Die Stachelfloſſer der vierten Familie, SPAROIDEIT, haben wie die Sciaͤnoiden einen Gaumen ohne Zähne; ihre all: gemeinen Formen und mehreres Einzelne ihrer Organiſation iſt das Naͤmliche; ſie ſind auch mit mehr oder minder großen Schup— pen bedeckt, aber ſie haben keine an den Floſſen. Ihre Schnauze iſt nicht gewoͤlbt, auch haben ihre Kopfknochen keine Hoͤhlungen; 1) Chaetodon suratensis BI. 217. b) Chaetodon maculatus BI. 427, 2) Die Gattungen find neu und in unferem fünften Bande ber ſchrieben. 248 Fiſche. Sargus. am Vordeckel finden ſich keine Zaͤhnelungen und am Kiemendeckel keine Dornen; ihr Pfoͤrtner hat Blindanhaͤnge. Keiner dieſer Fiſche hat mehr als ſechs Strahlen in den Kiemen. Man theilt ſie nach der Geſtalt ihrer Zaͤhne ein. Der erſte Stamm, der eigentlichen Brachſen (Spa— rus Cuv.), hat an den Seiten der Kinnladen runde, gepflaſtert ausſehende Backenzaͤhne. Ich theile ihn in fuͤnf Geſchlechter. 74. SARGUS C. Haben vorn in den Kinnladen ſcharfe Schneidezaͤhne, faſt ſo geſtaltet wie beim Menſchen. Das mittellaͤndiſche Meer beſitzt mehrere, ſich wenig von einander unterſcheidende Gattungen, und ſie reichen bis in den Meerbuſen von Gascogne. Ihre Faͤrbung beſteht in ſchwarzen ſenkrecht ſtehenden Binden auf einem ſilberigen Grunde. *1. S. raucus Geofr. [S. Rondeletii Cw. in der Hist. nat. des Poiss.] Geo Fr. Eg. poiss. pl. XVIII. 1. Rondelet 122. Sparus Puntazzo Risso [2] [C. et V. T. 141.] Silbergrau, mit roͤthlichem Schein; laͤngs der Seiten 20 bis 24 bleigraue oder goldige Streifen, die oberen deutlicher, und nach der Querrichtung 5 bis 6 ſchwach ſichtbare ſchmale Binden. Oben auf dem Schwanz ein dunkelſchwaͤrzlicher Fleck, ein aͤhn— licher im Winkel der Bruſtfloſſe, auch der obere Rand des Kie— mendeckels iſt ſchwarz. Die Afterfloſſe iſt ſchwarz, die Bauch— floſſen tief ſchwarz, die Schwanzfloſſe gelblich, mit breitem Bi zem Einfaß am Ende. *2. S. Salviani. S. vulgaris Gef Fr. Eg. XVIII. 2. Salviani fol. 179. pisc. 64. Dem vorigen ähnlich, doch mit mehr vorſtehender Schnauze und buckliger Stirn. Seine Faͤrbung iſt auch glaͤnzender. Über jedem Auge befindet ſich ein goldiger Fleck. Die Seiten ſind goldgrau, die fuͤnf Streifen oberhalb der Seitenlinie ſehr lebhaft. Der ringfoͤrmige ſchwarze Fleck am Schwanze iſt breiter und reicht bis zur weichen Ruͤckenfloſſe. Mehrere ſchwarze Flecke ſtehn an der Haut der Stachelſtrahlen. Nach Riſſo iſt Stirn und Ruͤcken blaͤulich, an den Backen in Purpur uͤbergehend !). C. 1) Sp. Ovis Mitchill oder Sheephead der Nordamerikaner. Stachelfloſſer. Charax. 249 Dieſe beiden, von den Alten vielleicht nicht unterſchiedenen Gattungen waren ihnen uͤbrigens wohl bekannt, und Aelian behauptet (Cuvier Ichthyol. 1. c.), daß fie polygamiſch ſeyen, daß ein Maͤnnchen gegen andere fechte, und daß ſie eine beſon— dere Zuneigung gegen die Ziegen aͤußerten, wenn dieſe ans Ufer kaͤmen. V. 3. S. annularis L. Le Sparaillon. Rondelet 118. Salo 63. a Laroche Ann. du Mus. XIII. pl. XXIV. f. 13. Le F 2 Geſtreckter; auf dem Ruͤcken faſt goldig, am Bauche ſilbe— rig; der Schwanzfleck ſteigt bis herunter und wird ein Ring, reicht aber nicht zur Ruͤckenfloſſe. Bruſt-, Ruͤcken- und Schwanz⸗ floſſe find grau, Bauch- und Afterfloffe ſchoͤn orangegelb. Hoͤch— ſtens ſieben Zoll lang. V. Dieſen dreien hat der Verf.“) noch eine vierte aus dem Mittelmeere zugefuͤgt: ** 44. S. vetula C. Der erſten aͤhnlich, aber mit zahlreicheren Zaͤhnen und ſtumpferer Schnauze. Der obere Rand des Profils und Ruͤckens find hier am meiſten gewoͤlbt “). V. Es giebt von dieſen Sargus welche, deren Schneidezaͤhne ausgekerbt ſind 1). Andere unterſcheiden ſich dadurch, daß ihre runden Baden: zaͤhne nur in einer Reihe ſtehen und ſehr klein ſind. Dergleichen kommen im Mittelmeer vor. II. CHARAX. *5. S. acutirostris. Der Puntazzo. C. et V. 144. Sp. Puntazzo Gm. La Roche Ann. du Mus. XIII. XIV. 12 2). *) Histoire nat, des poissons Vol. VI. p. 35. *) Zahlreiche auslaͤndiſche Gattungen finden ſich in demſelben Bande des gedachten Werkes. 1) Perca unimaculata BI. 308. 1. oder Salema Marcgr. 153. Sparus crenidens Forsk. gehört wahrſcheinlich zu dieſer Unterabtheilung. 2) Aus dieſem hat Riſſo fein Geſchlecht Chara x gemacht, [welches der Verf. auch jetzt I. o. p. 52. unter dem Namen Puntazzo annimmt], 250 Fiſche. Chrysophris. Mit ſpitzer vorgeſtreckter Schnauze, ſchmalen, langen und ſchiefen Schneidezaͤhnen und ſehr kleinen Backenzaͤhnen nur in einer einzigen Reihe. Silbergrau, goldigſchimmernd, mit ſchwaͤrz— lichen, ſenkrechten Streifen. Ein ſchwarzer, viereckter Fleck an jeder Seite des Schwanzes. V. 73. CHRYSOPHRIS C. Goldbrachſen, Daurade. Haben an den Seiten runde Backenzaͤhne, die wenigſtens drei Reihen in der Oberkinnlade bilden, und vorn einige kegel— foͤrmige oder abgenutzte Zaͤhne. d Wir haben zwei Gattungen in unſern Meeren. 1. S. (Ch.) aurata I. Der Goldbrachſen. Bloch 266 1). und viel beſſer Duhamel Sect. IV. pl. 2. C. et V. 145, K R * Oben mit vier Reihen Backenzaͤhne, unten mit fünf, wos von ein eifoͤrmiger, viel groͤßer als die uͤbrigen. Ein ſchoͤner und guter Fiſch, den die Alten Chrysophris (goldene Augenbraue) nannten, wegen eines halbmondfoͤrmigen, goldenen Streifs, der von einem Auge zum andern geht. C. Die groͤßten kommen von Tunis (Hipponitus der Alten), er lebt aber auch an den franzoͤſiſchen Kuͤſten. Der Ruͤcken des Fiſches iſt ſilbergrau, der Bauch glaͤnzend ſilberweiß, vom Ruͤcken zum Bauch gehen zwanzig goldige Binden. V. 2. S. (Ch.) microdon C. Faſt von den Farben des gemeinen, aber kleiner. Die Stirn iſt gewoͤlbter, unten befinden ſich nur zwei Reihen Backenzaͤhne, alle ſind eben ſo lang als breit, oder breiter wie lang, und ohne daß ein großer eifoͤrmiger vorhanden ſey ?). 1) Die Zaͤhne ſind von einer anderen Gattung, und die des aͤchten Goldbrachſen T. 74. als die des Anarrhichas Lupus abgebildet. [Der Verf. haͤlt Bloch' 5 Bild für das einer jungen Art vom Cap.] 2) Hierher noch Sparus bufonites Lacep. IV. XXVI. 2. der nämliche wie fein Spare perroquet ib. 3. und vielleicht auch der Sp. Haffara Forsk. 33. b) Sparus Sarba Forsk. 22. 5 c) Chr. chrysarga C. Chitchillee Russel 91. d) Sparus Hasta BI. Schn. 275. oder Sp. Berda Forsk. 33. e) Sparus Calamara C. Russel 92. 1) Sciaena grandoculis Forsk, 53. Stachelfloſſer. Pagellus. 251 76. PAGRUS. Unterſcheiden ſich von den Goldbrachſen dadurch, daß ihnen die beiden Reihen der kleinen runden Backenzaͤhne in jeder Kinn⸗ lade fehlen; ihre Vorderzaͤhne ſind hechel- oder ſammetartig. P. mediterraneus. [s. vulgaris.] ) Sparus pagrus L. und Artedi. Pagrus vulgaris C. C. et V. T. 148. Silberig, roth angeflogen; ohne ſchwarze Flecken ). C. Riſſo giebt einen braunen Fleck an den Bruſtfloſſen und auf dem Kiemendeckel an. V. 0 Das indiſche Meer ſo wie das der vereinigten Staaten ha— ben Fiſche dieſes Geſchlechts, deren erſte Ruͤckenfloſſenſtrahlen ſich fadenfoͤrmig verlaͤngern 2). Um die Antillen giebt es welche, bei denen der erſte Inter— ſpinalſtachel ihrer Schwanzfloſſe dadurch merkwuͤrdig wird, daß er hohl iſt und in eine Spitze wie der Schnabel einer Schreibfeder endigt. Die Schwimmblaſe dieſer Gattung hat bei dieſer Gat— tung ihre Spitze trichterfoͤrmig eingedruͤckt. Man nennt ſie Sardes d plumes 5 Aber eine noch merkwuͤrdigere Sonderbarkeit iſt an einem Pagrus des Caps zu finden, deſſen Kinnladenknochen aufgetrieben, und dabei ſolid und ſo hart wie Stein N Ich nenne dieſen Pagrus lithognathus. 77. PAGELLUS. Haben ungefaͤhr die Zaͤhne der vorigen, aber ihre, auch in zwei Reihen befindlichen, Backenzaͤhne ſind kleiner. Die kegel— foͤrmigen Vorderzaͤhne ſind duͤnn und zahlreicher. Eine laͤngere Schnauze giebt dieſem Untergeſchlecht eine andere Phyſiognomie. g) Chaetodon bifasciatus Forsk., welches auch der Labre ehapelet La cep. III. III. 1., fein Spare mylis ib. XXVI. 2. und fein Holocentre Rabagi IV. Suppl. 725. ift ꝛc. *) Den Pagrus Hurta (Sparus Hurta L.) aus dem Mittelmeer hält der Verf. für ungewiß, da er ihn nicht gefehen. 1) Es iſt auch der Sp. pagrus Bruͤnnich's, aber nicht Bloch's; der letztere hat den aͤchten nicht abgebildet; in ſeinem ſpaͤteren Werke macht er daraus ſeinen Sparus argenteus. 2) Sparus spinifer Forsk. — Sp. argyrops L. oder Labrus ver- sicolor Mitchill. 3) Pagrus Calamus und Pagrus penna mihi, 252 Fiſche. Pagellus. Wir haben verſchiedene in unſeren Meeren: 1. Sp. (P.) erythrinus L. Le Pagel commun. Bloch 274 C. et V. 150. Ein ſchoͤner, ſilberiger, roſenroth angeflogener Fiſch, mit ho— hem zuſammengedruͤcktem Koͤrper. C. Im Leben iſt er auf dem Ruͤcken ſchoͤn carminroth, an den Seiten roſenroth. V. 2. Sp. (P.) centrodontus Lar. Der Rousseau der Mar⸗ ſeiller; ſpan. Besugo; ital. Fragolino, Laroche Ann. du Mus. XIII. XXIII. 2. Silberig, roſenroth uͤberlaufen; mit einem breiten, unregel— mäßigen, ſchwarzen Fleck auf der Schulter 1). C. Die Faͤrbung ſcheint im Ganzen verſchiedenartig bei dieſem a Der Ruͤcken hat blaͤuliche Laͤngsſtreifen. V. Sp. (P.) acarnus C. L’Acarne. Sparus Berda Risso, aber nicht Forskol. Rondelet 511. Kleiner, laͤnglicher; filberig, nach dem Ruͤcken hin ins Gruͤn⸗ liche; ohne ſchwarzen Fleck. [Gleichfalls im mittellaͤndiſchen Meere.] e 4. Sp. (P.) Bogeraveo Gm. Le Bogueravel. Rondelet 137. Laͤnglicher; mit mehr ſpitzer Schnauze: goldig, violet ſchim— mernd; ein ſchwarzer Fleck an der Achſel. Im Mittelmeer.] * 5. Sp. (P.) breviceps C. Eine fuͤnfte Gattung des Mittelmeeres, in der großen Ich— thyologie ) angeführt. Stumpfer an der Schnauze, mit höher gewoͤlbtem Ruͤcken, die Seitenlinie nur ein einfacher Strich, die Farbe einfach ſilberig, mit einigen braunen Ruͤckenſtreifen. Gleicht noch am erſten der Figur bei Riſſo ), die er aurata bilunata bezeichnet. V. 6. Sp. (P.) mormyrus L. Rondelet 153. Geo Fr. Eg. poiss. pl. XVIII. 3. 1) Dieß iſt der Sparus pagrus Bloch T. 262. ) T. VI. p. 147. *+) Hist. natur. des prod. de “Eur. merid. T. III. 29. Stachelfloſſer. Dentex. 253 Mit ſenkrecht gehenden ſchwarzen Laͤngsbinden auf ſilberi⸗ gem Grunde. | C. Die ſechste Gattung des mittellaͤndiſchen Meeres. Seine Grundfarbe iſt ſilbergelb. V. Der zweite Stamm bildet nur ein Geſchlecht: 78. DENTEX C. Charakteriſirt durch Zähne, die ſelbſt an den Seiten der Kinn⸗ laden kegelfoͤrmig ſind, gewoͤhnlich nur eine Reihe bilden, und von denen einige der vorderen ſich in große Haken verlaͤngern. Sie wuͤrden ohne die Abweſenheit der Zahnungen des Vordeckels und einen Strahl weniger in den Kiemen eine große Verwandtſchaft mit den Haemulon zeigen. Ihre Backen ſind beſchuppt. Das mittellaͤndiſche Meer naͤhrt zwei Gattungen. 1. D. vulgaris. Dentale der Italiener. Sparus Dentex L. Bloch 268. C. et V. 153. Silberig, auf dem Ruͤcken ins Blaͤuliche, bisweilen drei Fuß lang 1). 2. D. macrophthalmus C. Sparus macrophthalmus BI. 272. Roth, mit gewaltig großen Augen. Viel ſeltener und nur halb ſo groß. Ich unterſcheide unter dem Namen Pentapus von den anderen Dentex Gattungen mit weniger geſpaltenem Maul, mehr beſchupptem Kopf, weniger hohem Koͤrper und einer bis ans Ende beſchuppten Schwanzfloſſe 2). Und unter dem Namen Lethrinus Gattungen, wo die Backen keine Schuppen haben. Die Meiſten zeigen, wie die Haemulon, am Kinnladenwinkel etwas Roth ;). 1) D. macrocephalus C. oder Labre macrocephale Lac ep. III. XXVI. 1. p) Sparus Cynodon Bloch 278. c) Dentex hexodon Quoy et @aym. Fog. de Freye. 301. 2) Sparus vittatus BI. 275. b) Spare raye dor Lacep. IV. 131. und neue Gattungen [im V. Bande der großen Ichthyologie befchrieben.] 3) Sparus chaerorhynchus BI. Schn. 278. b) Bodjan Lutjan Lac ep. IV. 294, 254 Fiſche. Boops. Alle dieſe Fiſche haben eine zugeſpitzte Schuppe zwiſchen den Bauchfloſſen, und eine uͤber jeder derſelben. Ein dritter Stamm beſteht gleichfalls nur aus einem Geſchlecht, 79. CANTHARUS. welche ſammetartige oder dicht hechelartige Zaͤhne rund um die Kinnladen herum haben, wobei die aͤußere Reihe ſtaͤrker iſt. Ihr Koͤrper iſt hoch und dick; ihre Schnauze kurz, ihre Kinnladen koͤnnen ſich nicht vorſtrecken. Wir beſitzen zwei [neuerlich bis vier] Gattungen, die man in unſeren beiden Meeren Frankreichs! faͤngt. 1. C. vulgaris. Sparus Cantharus L. Rondelet 120. Duhamel Sect. IV. pl. IV. f. 1. Silbergrau, der Laͤnge nach braun geſtreift. Er hat kleine koͤrnige Zaͤhnchen hinter den hechelfoͤrmigen. 2. C. Brama. La Breme de mer. Sparus Brama L. Ungefähr von derſelben Faͤrbung; alle Zähne hechelfoͤrmig 1). ** 3. C. orbicularis C. Mit kuͤrzerem Profil u. ſ. w. Bei Ajaccio. V. **4. C. griseus C. An den Kuͤſten des noͤrdlichen Frankreichs, im Canal. Sil— bergrau mit 24 violetbraunen Laͤngsſtreifen jederſeits. Die Sta— chelfloſſe des Ruͤckens iſt ſchwarzblau. V. Ein vierter Stamm hat ſchneidende Zaͤhne und begreift zwei Geſchlechter. 80. BOOPS C.“) Haben die Zaͤhne der aͤußeren Reihe ſchneidend; das Maul klein und keineswegs hervorſtreckbar. Das Mittelmeer erzeugt verſchiedene Gattungen. c) Kurwa Russel 89. d) Sciaena mahsena Forsk. p. 52. nr. 62, e) Sciaena Harak id. 1) Die Abbildungen, welche Bloch T. 269 und 270. von ihnen gegeben hat, geben keine richtige Vorſtellung. *) In der großen Ichthyologie Box. Stachelfloſſer. Scathares. 255 U 1. B. vulgaris C. Le Bogue, Sparus boops L. Rondelet 136. C, e f 168, Hat vierundzwanzig Zaͤhne in jeder Kinnlade, mit ſchiefem ſchneidendem Rande; der Koͤrper iſt laͤnglich und der Laͤnge nach goldig auf ſilbernem Grunde geſtreift. [Sehr gemein im mittel: laͤndiſchen Meere und ſchmackhaft.] “) 0 2. B. Salpa C. La Saupe. Sparus Salpa L. Bloch 265. C. et V. 162. Von mehr eifoͤrmiger Geſtalt, die Goldſtreifen glaͤnzender und uͤber einem ſtahlbraunen Grunde weglaufend. Die Zaͤhne ſind breit und ausgekerbt. 81. OBLATA C. Unterſcheiden ſich von den vorigen dadurch, daß ſich hinter ihren ſchneidenden Zähnen ſammetartige befinden, was fie in et⸗ was den Cantharen naͤhert. Das mittellaͤndiſche Meer hegt eine O. melanura C. ö Sparus melanurus L. Salv. 181. Silberig, ſchwaͤrzlich geſtreift und mit einem breiten ſchwar⸗ zen Fleck zu jeder Seite des Schwanzes. Hierher kommen noch zwei neue Geſchlechter ): ** 81. b SCATHARES C. Die Zaͤhne ſtehen nur in einfacher Reihe und ſind ſaͤmmt⸗ lich ſpitz. . i Sc. graecus C. bei Morea. ) Riſſo hat unter dem Namen Sp. polynimus eine Gattung ohne Goldſtreifen: vielleicht nur Varietaͤt. **) Hist. nat. des poiss. T. VI. p. 281. 256 Fiſche. Maena. „81. CRENID ENS. Die Zaͤhne ſind gezaͤhnelt, dahinter befinden ſich kugliche. Cr. Forskolii C. im rothen Meer. V. Man kann eine fuͤnfte Familie der Stachelfloſſer MENIDES bilden, die ſich von den vorhergehenden dadurch unterſcheidet, daß ihre Oberkinnlade ſich wegen der langen Stiele der Intermaxillar— knochen, die ſich zwiſchen die Augenknochen fuͤgen, ſehr leicht vor— ſtrecken und zuruͤckziehen kann. Ihr Koͤrper iſt beſchuppt wie der der Brachſen, in deren Geſchlecht man ſie bis daher ge— laſſen hatte. 82. MAENA C. Sie wuͤrden ſich ſchon von allen wahren Brachſen durch ihre ſammetartigen kurzen, in einem ſchmalen Streif laͤngs des Pflug— ſchares ſtehenden Zaͤhne auszeichnen. Ihre Kinnladen haben auch nur ſehr feine, in einem ſchmalen Streifen ſtehend. Die Geſtalt ihres Koͤrpers iſt laͤnglich, zuſammengedruͤckt, etwas von der Ge— ſtalt des Haͤrings. Über jeder Bauchfloſſe findet ſich eine laͤngliche Schuppe, und eine eben ſolche zwiſchen ihnen. Wir beſitzen einige Gattungen im Mittelmeer 1. Maena vulgaris C. La Mendole. Sparus Maena L. Bloch 270. Auf dem Ruͤcken bleigrau, am Bauche ſi ei ein ſchwar⸗ zer Fleck an der Seite dem letzten Stachel der Ruͤckenfloſſe ges genuͤber. [Von ſchlechtem Fleiſch.] 2. M. jusculum C. La Jusole. Unterſcheidet ſich von der gemeinen nur durch einen ſchmaͤ— leren Koͤrper, eine kuͤrzere Schnauze, und eine hoͤhere Ruͤckenfloſſe. 3. M. radiata [s. Osbeckii Cus.] Sparus radiatus Osbeck. Sparus tricuspidatus Spinola Ann. du Mus. X. T. XVIII. Stachelfloſſer. Smaris 257 Dunkel ftahlblau, ſchiefgehende blaue Streifen auf den Ba- cken, blaue Flecken auf den Bauchfloſſen und eine noch hoͤhere Ruͤckenfloſſe. **4, M. vomerina. C. et V. T. 164. Mit viel breiterem Kopf und ſtumpferer Schnauze, und von mehr gelber Farbe. V. 83. SMARIS C. Picarel, Unterſcheiden ſich durchaus nicht weiter von den vorigen als durch den Mangel der Zaͤhne am Vomer; ihr Koͤrper iſt im Ganzen etwas weniger hoch. Es giebt auch welche im mittellaͤndiſchen Meere: 1. Sm. communis C. Sparus Smaris L. Laroche Ann. du Mus. XIII. XXV. f. 17. Obenher bleigrau, untenher ſilberfarb, ein ſchwarzer Fleck zur Seite. C. Dieſer Fisch iſt von ſpindelfoͤrmiger Geſtalt. In unſaͤglicher Menge bei Ivica. V. ** 2. Sm. Insidiator C. Noch laͤnger, mit groͤßerem Auge. Bei Sicilien. ol der Centracanthus cirrus RV. 3. Sm. Alcedo Risso. Wird wegen ſeiner ſchoͤnen blauen Farbe ſo genannt. C. Der Ruͤcken iſt goldgrau, die Seiten ſilberig; auf dem Kopf und an den Seiten ſind ultramarinblaue Streifen und eben ſolche Reihen Punkte und Flecken. Auch auf den Floſſen ſolche blaue Punkte. V. 4. Sm. Cagarella C. Hat den Koͤrper ſo hoch wie die Maena, und unterſcheidet ſich nur durch ſeinen zahnloſen Gaumen von ihr. **5, Sm. chryselis C. C. et V. 165. Obenher gelb, an der Seite ein ſchwaͤrzlicher Fleck; auch die Ruͤckenfloſſe gefleckt. V. II. 17 258 Fiſche. Gerres. 84. CAESIO Lacep. Entfernen ſich von den Pikarels nur durch eine nach vorn etwas erhoͤhte Ruͤckenfloſſe, die an ihrer Baſis mit feinen Schup— pen umgeben iſt. Es ſind indiſche Fiſche von ziemlich ſpindel⸗ foͤrmiger Geſtalt 1). In einem Supplement zum ſechsten Bande ſeiner großen Ichthyologie fuͤgt Hr. v. C. hieran, wiewohl noch problema— tiſch, ein neues Geſchlecht 84.b APHAREUS C. mit ganzem ſtumpfem Kiemendeckel, weit geſpaltenem Maul, und doppelt langem letzten Strahl der Ruͤcken- und Afterfloffe. 1. A. coerulescens. Labre fourche und Caranxomore sacrestin Lacep. Vlaming nr. 136. unter dem Namen Foutac. Auf Isle de France. 2. A. rutilans C. Fares. Cychlafares. Von Ehrenberg und Ruͤppell im rothen Meere wieder— gefunden. V. 85. GERRES C. Bei den ſpaniſchen Amerikanern gewoͤhnlich Mocharra genannt. * Haben auch ein vorſtreckbares Maul, allein indem es ſich vorreckt, biegt es ſich nach unten. Ihr Koͤrper iſt hoch, zumal der vordere Theil ihrer Ruͤckenfloſſe, deren hinterer Theil laͤngs der Baſis eine ſchuppige Scheide hat. Zaͤhne finden ſich nur in den Kinnladen, und dieſe find ſammetartig und klein. Der erſte Zwiſchenſtachel ihrer Steißfloſſe iſt hohlroͤhrig wie bei einigen Pagrus. Man findet ſie in den heißen Strichen beider Weltmeere. Es find ſehr gute Fiſche ?). 1) Caesio Asuror Lacep. III. 86. oder Fackum Falent. 132. oder Canthere douteux Diet. class, d' hist. nat. 4me Livr. b) C. smaris Cuv. oder Vackum mare Renard TI. T. 32. f. 174. c) Bodianus argenteus Bl. 231. oder Picarel raillard Quoy et Gaym. Voy. de Freye. pl. 44. f. 3, d) Sparus Cuning Bl. 263. oder Cychla Cuning Bl. Schn. p. 336. 2) Labrus Oyena Forsk, Ruͤppell Reife, Fiſche T. III. 10. 2. Stachelfloſſer. Chaetodon. 259 Man ſagt, daß eine gewiſſe Gattung G. rhombeus C. Der Felſenbarſch auf Jamaika, Sloane II. pl. 253. f. 1. bisweilen bis an die Kuͤſten von Cornwallis mit den Holzſtuͤcken voll Entenmuſcheln komme, die durch die Meerſtroͤmungen Au getrieben werden 1). Die ſechste Familie der Stachelfloſſer SQUAMIPENNES wird fo genannt, weil der weiche Theil und bisweilen ſelbſt der ſtachelige, ihrer Ruͤcken- und Steißfloſſen mit Schuppen beſetzt iſt, die ſie ganz einſchließen, ſo daß man ſie nur mit Muͤhe von der Maſſe des Koͤrpers unterſcheiden kann. Dieß iſt der auffallendſte Charakter dieſer Fiſche, deren Koͤrper uͤberhaupt ge— nommen ſehr zuſammengedruͤckt iſt, und welche ziemlich lange Daͤrme und zahlreiche Blinddaͤrme beſitzen. Linns begriff ſie unter ſeinem Stamm 864 CHAETODON. Klippfiſch. Wegen der feinen, langen, haarfoͤrmigen Zaͤhne, die in meh: rere dichte Reihen, wie die Borſten einer Buͤrſte, zuſammen— gedraͤngt ſtehen. Ihr Maul iſt klein und ihre Ruͤcken- und Af— terfloſſen dergeſtalt in Schuppen, ganz denen des Ruͤckens aͤhnlich, eingehuͤllt, daß man kaum die Stelle unterſcheiden kann, wo ſie ihren Urſprung nehmen. Dieſe in den Meeren heißer Laͤnder ſehr zahlreichen Fiſche ſind mit den ſchoͤnſten Farben gezeichnet, weshalb man ſie reichlich fuͤr die Naturaliencabinette geſammelt und ſehr viele Arten abgebildet hat. Ihre Eingeweide ſind lang oder Spare breton La cep. IV. 134. oder Labre long museau id. III. XIX. 1. und p. 467. b) Gerres Ap ion C. Catesby II. XI. 2. c) G. rhombeus C. oder Stone-bass, Sloane Jam. II. pl. 253. 1. d) G. poieti C. Renard pl. XI. f. 9. Falentyn nr. 354. e) G. lineatus C. oder Smaris lineatus Hu in b. Obs. zool. pl. VI 2 ) G. argyreus C. oder Sciaena argyrea Forst, oder Cychla ar- gyrea "Bl. Schn. g) G. filamentosus C. oder Wordawahah Russel f. 68, 1) Couch, Linn. Transact. XIV. p. I. p. 81. en 260 Fiſche. Chaetodon. und weit, ihre Blinddaͤrme aber duͤnn, lang und zahlreich; ſie haben eine ſehr große und ſtarke Schwimmblaſe und halten ſich meiſt an felſigen Ufern auf. Ihr Fleiſch iſt gut zu eſſen. I. Eigentliche CHAETODON. Klippfiſche. Haben einen mehr oder minder elliptiſchen Koͤrper, und ihre Stachelſtrahlen ſo wie die weichen continuiren ſich in einen unge— faͤhr gleichen Bogen. Ihre Schnauze iſt mehr oder minder vor— gezogen, und bisweilen hat der Vordeckel eine feine Zaͤhnelung. Sie gleichen ſich ſogar in gewiſſer Hinſicht durch die Ver— theilung ihrer Farben, ſo haben z B. die meiſten eine ſenkrechte ſchwarze Binde, in welcher das Auge ſteht. Bei einigen laufen verſchiedene andere ſchwarze Binden die— ſer parallel. So *. Ch. striatus L. Demoiselle. Bloch 205. 1. Haͤufig an den Antillen; faſt rund wie eine Scheibe, an der der Schwanz aus der Ruͤcken- und Afterfloſſe ausgeſchnit— ten waͤre. Die Grundfarbe weißſchillernd, durch jede Reihe Schup— pen eine grauliche Laͤngslinie. Drei ſchwarze Binden gehen ſenkrecht uͤber den Koͤrper; die ſchmalſte durch die Augen. V. *2. Ch. octofasciatus Gm. Bloch 215. 1. Weiß, mit ſieben etwas bogigen braunen Laͤngsbinden ſenk— recht uͤber den Koͤrper; die erſte durchs Auge; die folgenden mehr paarweiſe. V. *3. Ch. collaris. Bloch 216, Weiß, mit gelben Floſſen, braunem Kopf und zwei weißen V. Laͤngsbinden ſenkrecht von dieſem herab. Bei anderen gehen ſie ſchief oder der Laͤnge nach. 4. Ch. Meyeri Bl. Sohn.) Ein ſehr ſchoͤner Fiſch. Erſt eine ſchwarze Binde an der Unterlippe; dann ein ſchwarzer Ring der die Schnauze hinter den Lippen umgiebt. Die Augenbinde iſt ſchwarz, weiß eingefaßt; eine andere ſchwarze Binde an den Deckeln biegt ſich nach oben und nach unten. Der obere Theil ſetzt ſich laͤngs des Randes 1) Bei Lacepede irrig Holaconihe jaune et noir IV. XIII. 2. genannt. Stachelfloſſer. Chaetodon. 261 der Ruͤckenfloſſe fort, nach unten bis an die Afterfloſſe, weiß ein⸗ gefaßt. Auf dem Kiemendeckel ein weißer Streif; außerdem noch ſchwarze und weiße Binden. V. Ferner giebt es welche, deren Seiten mit braunen Flecken beſtreut ſind: * 5. Ch. miliaris C. Voy. de Freycinet pl. 62. f. 5. Schnauze und Floſſen ſtumpf; der Koͤrper gelblichweiß, mit faſt ſo viel braunen Punkten als Schuppen ſind, gezeichnet, die in ſenkrechten Reihen, abwechſelnd groͤßer und kleiner, ſtehen. Kopf, Bruſt und Floſſen haben keine; durch das Auge eine ſchwarze Binde. V. Mehrere haben nur im Widerſchein Linien nach verſchiede— nen Richtungen; und hier wiederum entweder bloß den Augenſtreif: Ch. strigatus Langsd. C. et V. 170. Citronengelb, mit braͤunlichen Horizontalbinden uͤber die Seiten. *6. Ch. 10 Bloch 218. Scheint noch 1 0 gruͤnlich, mit ſchwarzer Augenbinde und einer andern über den Körper, V. *. Ch. Sebae C. Seba III. XXVI. 36. Gleicht in der Faͤrbung dem Ch. vagabundus (nr. 9. Y nur daß ihm die ſenkrechte Binde am Ende des Koͤrpers fehlt. V. Oder auch zugleich einige Baͤnder uͤber die ſenkrecht ſtehen— den Floſſen weg. * 8. Ch. vittatus BI. Sehn. Ch. trifasciatus Mungo - Park. Seba III. XXIX. 18. Renger T. 1, . AX. 29. Mit ſehr kurzer Schnauze; blaßgelb, um das Maul, durch die Augen, und daher ſchwarze Bindenkreiſe; die der Augen citron— gelb eingefaßt, wie eine andere ſenkrechte von der weichen Ruͤ— ckenfloſſe zur Schwanzfloſſe herabgehende. Auch auf der Schwanz— floſſe eine ſenkrechte ſchwarze Binde. V. Ch. reticulatus C. Ch. superbus Broussonet. C. et V. 171. 262 Fiſche. Chaetodon. Die Seiten des Körpers ſchwefelgelb, jede Schuppe ſchwarz eingefaßt; der Kopf grau, vor dem Auge eine gelbe Binde; die weiche Ruͤcken- und Afterfloſſe grau, gelb und ſchwarz geſaͤumt, der Schwanz an der Baſis ſchwarz, in der Mitte weiß, am Ende mit gelber, ſchwarz eingefaßter Binde. Bei Otaheiti. V. 9. Ch. vagabundus. Bloch 204. Mit etwas vorſtehender Schnauze und concavem Profil. Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe zugerundet. Dunkelgelb, eine braune ſenkrechte Binde durchs Auge, eine andere ſenkrecht am Ende des Koͤrpers, vorn nach der Ruͤckenfloſſe ſich fortſetzend, eine halb— mondfoͤrmige auf dem Schwanz, und die Floſſen braun eingefaßt. V. *10. Ch. decussatus C. Russel 83. Klein Misc. IV. IX. 2. Graulichweiß; gezeichnet wie der vorige, aber der weiche Theil der Ruͤcken- und Afterfloſſe iſt voͤllig ſchwarz. So auch der Theil des Schwanzes zwiſchen beiden. V. 11. Ch. bifascialis C. Voy. de Freye. pl. 62. f. 5. Gelblichgrau, mit ſchwarzer, ſilberig geſaͤumter Augenbinde, und einer breiten, ſenkrecht vom weichen Theil der Ruͤckenfloſſe, die ſie ganz deckt, bis zur hinteren Haͤlfte der Afterfloſſe; vorn ſilberig geſaͤumt. Auf dem Ruͤcken herabſteigende, am Bauche winkelig aufſteigende Streifen. V. 12. Ch. strigangulus Gm. Cet 1 172. Laͤnglich, mit vorſtehender Schnauze; die Grundfarbe eiſen⸗ grau. Der Koͤrper an den Seiten mit blaͤulichen Streifen ge— ziert, die oberhalb der Seitenlinie ſchief nach oben, unterhalb derſelben ſchief nach unten ruͤckwaͤrts laufen. Dazwiſchen zer— ſtreute braune Flecke. Durch das Auge geht eine ſenkrechte breite ſchwarze Binde, davor und dahinter ein gelber Streif, letzterer auf einem weißen. Die hintere Floſſe ſchwarz geſaͤumt ie. V. * 13. Ch. Baroness a C. Renard]. 43. 218. Noch problematiſch; grau, gelb geſtreift ꝛc. V. Stachelfloſſer. Chaetodon. 263 14. Ch. Lunula C. g. Et V NN Pomacentre croissant La cep. IV. p. 507. 513.] Dieſer Fiſch iſt nach hinten abgerundet, die Schnauze vorn ſpitz hervorſtehend. Der Kopf, und zumal der Unter- und Hin— terleib ſind gelb, nach oben ins Gruͤnlichbraune, die hintere Haͤlfte des Koͤrpers fo wie die hinteren Floſſen mit ſchiefen braunen Streifen gezeichnet. über die Augen weg ein breiter ſchwarzer Streif. Dahinter ein perlenmutterfarbiger; vom Kiemendeckel ſchief ruͤckwaͤrts nach oben ein breiter ſchwarzer, orangegelb einge— faßter; unter den drei erſten Ruͤckenſtacheln ein aͤhnlicher, kuͤrzerer. Die weiche Ruͤcken- und Afterfloſſe ſind ſchwarz geſaͤumt, auch am Ende der Schwanzfloſſe ein ſchwarzer Streif. Vom Hinter— ruͤcken längs der Baſis der Floſſe ein ſchwarzer, an der Schwanz: baſis endigender Streif. In Oſtindien. V. * 15. Ch. fasciatus Forsk. Ch. flavus BI. Sehn. nr. 37, Dem vorigen ſehr aͤhnlich; der Vorderruͤcken gelb, bis an die Seitenlinie ſchwarz u. ſ. w. V. Es giebt ferner welche, bei denen eine oder zwei Ocellen zur Erhoͤhung der Mannigfaltigkeit der Zeichnung beitragen. 716. Ch. nesogallicus C. Renard I. V. 37. Will. App. V. 4. Dem vagabundus außerordentlich aͤhnlich. Nur iſt die Binde auf der Schwanzfloſſe unterbrochen, und die Ruͤckenfloſſe traͤgt ſtatt eines einfach ſchwarzen Randes in der Mitte ihres weichen Theiles eine ſchwarze, weiß geſaͤumte Ocelle. V. 17. Ch. capistratus L. Der Soldat. Franz. Demoi- selle; engl. Young Girl; ſpan. Catalinetta. Seba III. XXV. 16. Mus. Ad. Frid. XXXIII. IV. Klein Misc. IV. 11. 5 Bloch 205. 2. Gelbbraun, im Leben hellviolet, mit ſchiefen braunen Strei⸗ fen, die auf der Seitenlinie zuſammenſtoßen. Durch die Augen geht ein brauner weiß geſaͤumter Streif, hinten befindet ſich eine große ſchwarze, weiß eingefaßte Ocelle. Braune und weiße Strei— fen finden ſich parallel dem Rande der Ruͤcken- und e Die gemeinſte Gattung auf den Antillen. 264 Sifhe: Chaetodon. *48, Ch. bimaculatus. Bloch 219. 1. Im Leben weiß, mit gelben Floſſen. Der ganze Koͤrper ſchief von vorn nach hinten geſtreift, außer den fuͤnf untern, die parallel der Bauchlinie laufen. Am Ende der Ruͤckenfloſſe zwei ſchwarze Ocellenflecke. Auch an den Antillen. V. 19. Ch. plebeius Gm. Eine weiß eingefaßte, ſchwarze Ocelle ſteht zwiſchen der Ruͤcken- und Afterfloſſe. Die Augenbinde iſt hell eingefaßt. Im Suͤdmeer. V. ** Ch. ocellicaudus. Hat die Deelle genau auf der Schwanzbaſis figend. V. 20. Ch. unimaculatus. Bloch 201, 1. Grau, ein querovaler ſchwarzer Fleck oben auf der Seiten— linie ſtehend. Die ſchwarze Binde durchs Auge und die ſehr 7 Ruͤcken- und Afterfloſſe find braun eingefaßt, N die Baſis des Schwanzes gehend. 21. Ch. sebanus C. Seba III. XXV. 11. Mit ſchiefen Streifen vom Ruͤcken ſo wie vom Bauch nach vorn zur Seitenlinie gehend. Durch das Auge die Binde, und eine ſchwarze, weiß eingefaßte Ocelle an der weichen Ruͤckenfloſſe. V. *22, Ch. ocellatus. Bloch 211. 2. Mit ſchmalem Augenſtreif und großer, ſchwarzer, weiß ein— gefaßter Ocelle auf dem weichen Theile der Ruͤckenfloſſe ſitzend. Der Abbildung 11177 T, 200 Rn 1) jeprrgge chend. In Dflindien. V. Einige von dieſen eigentlichen Chaetodon unterſcheiden ſich auch noch durch einen Faden, der aus der Verlaͤngerung eines oder mehrerer weichen Strahlen ihrer Ruͤckenfloſſe entſpringt. *23. Ch. setifer. Bloch 426. 1. Gleicht nach C. dergeſtalt dem Ch. sebanus, daß man ver⸗ fuͤhrt werden moͤchte, er ſey nur eine Geſchlechtsverſchiedenheit, und der lange Faden, in den ſich der fuͤnfte Strahl der weichen Ruͤckenfloſſe verlängert, nur ein Charakter des Maͤnnchens. V. Stachelfloſſer. Chelmon. 265 *24. Ch. Auriga Forsk. Gleicht wiederum ganz dem vorhergehenden, außer daß ihm die Ocelle auf der Ruͤckenfloſſe fehlt. Im rothen Meer. V. *25. Ch. principalis C. Renard 2me part. LVI. 239. V alent. nr. 407. Graublau, fonft ganz wie der vorige gezeichnet, nur daß auch die Afterfloſſe einen ſolchen ſchwarzen Fleck hat. V. Endlich noch kommen welche vor, die ſich durch die ſehr kleine Zahl von Stacheln ihrer Ruͤckenfloſſe auszeichnen“). 26. Ch. Ephippium. C. et V. T. 174. Im rothen Meere bis zur Suͤdſee. Der Faden beſteht aus drei Strahlen, und ſtatt der Ocelle deckt die Weichfloſſe ein großer ſchwarzer Fleck, mit breitem ſilberigem Saum unten herum. Nach hinten iſt er durch ein rothgelbes Band begrenzt, welches ein weißer, ſchwarz geſaͤumter Rand einfaßt. Der uͤbrige Koͤrper iſt im Leben gruͤnlich. V. Die Zahl der bis hierher gehoͤrigen Fiſche iſt ſehr anſehn— lich, und viele davon noch nicht beſchrieben oder abgebildet. II. CHELMON C. Spritzfiſche. Werden von den vorigen wegen der ungewoͤhnlichen Form ihrer Schnauze abgeſondert, die duͤnn und lang, und nur an der Spitze offen ift, und durch die Intermaxillarknochen und die Unterkinnlade gebildet wird, die uͤber Verhaͤltniß verlaͤngert ſind. Ihre Zähne find eher fein ſammetartig als borſtenartig zu nennen. f Eine Gattung 27. Ch. rostratus IL. Ch. enceladus S2. C. et V. 175. Bloch 202, beſitzt den Inſtinct, auf die Inſecten, die er am Ufer gewahr wird, Waſſertropfen zu ſpritzen, und ſie ſo ins Waſſer fallen zu *) Ch. chrysozonus Kukl et v. H. b) Ch. labiatus id. c) Ch. melanopus Cuv. d) Ch. Benneti C. 266 Fiſche. Chaetodon. machen, um ſich davon zu „nähren, Es macht dieſes eine Unter: haltung der Chineſen auf Java aus 1). C. Er iſt gelb, mit ſchwarzen Schlaͤfen bis zur Stirn e und einem kleinen runden ſchwarzen Fleck oben auf der Afterfloſſe. V III. HENIOCHUS. Kutſcher. Cocher. Unterſcheiden ſich von den eigentlichen Chaetodon, weil ihre erſten Ruͤckenſtrahlen raſch wachſen, zumal der dritte und vierte, der ſich in einen Faden, oft zweimal ſo lang wie der Koͤrper, ver— laͤngert, und einer Gerte gleicht. *28, Ch. macrolepidotus L. Porte-enseigne; Porte-pa- villon. hol. Tafel-Fiſch. 4 Bloch 200. 1. Der Chaetodon acuminatus L. Mus. Ad. Frid. XXXIII. f. 2. ſcheint nur eine individuelle Varietaͤt. Sehr hoch; ſilberweiß, auf der Schnauze, zwiſchen den Au— gen und manchmal weiter hinauf ſchwarz. Zwei breite ſchwarze Binden uͤber den Koͤrper. Die Bruſtfloſſe iſt gelb. Oſtindien. Sehr ſchmackhaft. V. **29, Ch. (I.) monoceros. C. et V. 176. Obenher gelb, untenher ſilberweiß; eine ſchwarze Binde uͤber die Stirn bis zum Maul; eine andere breite von der Ruͤcken— floſſe bis zur Bauchfloſſe, die auch ſchwarz iſt, unter der Bruſt— floſſe weg; eine dritte von der Ruͤckenfloſſe ſchief nach hinten bis zum oberen Theil der Afterfloſſe. Der vierte Stachelſtrahl der Ruͤckenfloſſe verlaͤngert. V. III ZANCLUS*) Commers. *30. Ch. cornutus L. 177. Bloch 200. 2. Wovon der Ch. canescens L. Se III. XXV. 7. nur ein junges entfaͤrbtes Individuum iſt. C. Hat uͤber den Augen ein kleines Hoͤrnchen, iſt hoͤher als lang, die erſten zwei Ruͤckenſtrahlen in lange Faͤden ausgehend; 1) Schloſſer in den Phil. Trans. F. 1764. p. 39. C. *) Hist. nat. des Poiss. Vol. VI. p. 77. Vom Verf. deshalb abgeſondert, weil ſeine Schuppen auf eine kleine Rauhigkeit 1 ſind. Stachelfloſſer. Drepane. 267 mit drei großen, ungleichen ſchiefen ſchwarzen Laͤngsbinden, wo⸗ von die erſte vom Oberkopf bis zur Kehle, die zweite uͤber den gelben Leib weg, die dritte bloß uͤber die Schwanzlbaſis geht. Schmeckt ſehr gut, und wird über einen Fuß lang, und bis funf— zehn Pfund ſchwer. In der Suͤdſee bis zum indiſchen Archipel. V | IV. EPHIPPUS. Ritter; Cavalier. Sie unterſcheiden ſich durch eine zwiſchen dem ſtacheligen und dem weichen Theile tief ausgeſchnittene Ruͤckenfloſſe, und wo der unbeſchuppte Theil der Stachelfloſſe ſich in eine durch die Ruͤckenſchuppen gebildete Furche zuruͤckſchlagen kann. Eine von den drei hier zu machenden Unterabtheilungen hat drei Stacheln in der Steißfloſſe, und eifoͤrmige Bruſtfloſſen. In Amerika giebt es eine Gattung: 31. Ch. (E.) Gigas C. Durch die ſehr dicke keulenfoͤrmige Aufſchwellung des erſten Zwiſchenſtachels ihrer Steißfloſſe und ihrer Ruͤckenfloſſe ausge— zeichnet, ſo wie durch eine aͤhnliche Auftreibung des Kammes ih— res Schaͤdels. [ Gleichartig filberfarbig.] Ferner: 32. Ch. (E.) Faber Brousson. Bloch 212. 2. Wovon Ch. Flumerü id. 211. 1. nur eine Varietaͤt as koͤnnte. Die Farbe iſt hellgrau, im Leben ſoll er blaͤuliche ah fen haben. V. 33. Ch. (E.) orbis. Bloch 202. 2. Silberig; ſechs Zoll lang. V. **34, Ch. (E.) goreensis. C. et V. pl. 178. * DREPANE C. 9) Eine andere Unterabtheilung, die in den indiſchen Meeren zu Hauſe iſt; hat lange, zugeſpitzte Bruſtfloſſen. *35. Ch. punctatus L. Drepane punctata Cuv. ) Cuv. et Val. Hist. nat. des Poiss. Vol. VI. p. 9. 268 Fiſche. Chaetodon. Latte. Russel 79. C. et V. 179. Schön ſilberglaͤnzend, mit goldigem Widerſchein. Kleine braune Puͤnktchen in ſieben oder acht Laͤngsreihen. V. *36. Ch. longimanus BI. Schn. Russel 80. } Drepane longimana C. Scheint ſilberglaͤnzend, mit fünf graulichen n V. * 37. Ch. Terla C. Russel 31. Scheint nach Cuvier nur eine unbedeutende Varietaͤt vom vorhergehenden ). V * SCATOPHAGUS C. **) Und eine dritte Unterabtheilung, ebenfalls aus dem indiſchen Meere, hat vier Stacheln in der Steißfloſſe und ſehr kleine Schuppen. Eine Gattung davon 38. Ch. Argus L. Bloch 204. 1. ſoll ſich vorzüglich von menſchlichen Exerementen naͤhren. C. Er iſt nach C. ſilberfarbig, ins Gruͤnliche, mit runden Fle— cken, etwas kleiner wie das Auge, beſaͤet, und auch ſolchen auf dem weichen Theil der Ruͤckenfloſſe; ſonſt nirgends. V. * 39. Ch. tetracanthus [s. fasciatus]. Lacep. III. XXV. 2. Graubraun, mit fuͤnf breiten dunkler braunen Laͤngsbinden. V. Eine Gattung dieſer Unterabtheilung iſt verſteinert im Monte-Bolca gefunden worden 1). ö Die TAURICHTES find indiſche Ephippus, die über jedem Auge ein ſpitzes, geboge⸗ nes Horn haben. **40. Ch. (T.) varius. C. et F. 181. *) Hist. nat, des Poiss. VI. p. 101. 400 ib. p. 105. 1) Ittiologia Veronese T. V. f. 2. Man giebt fie 7 fuͤr den Ch. Argus, ſie iſt aber verſchieden davon. Stachelfloſſer. Holacanthes. 269 V. HOLACANTHES Lacep. Ihr Charakter beruht auf einem großen Dorn am Winkel des Vordeckels, und bei den meiſten ſind auch die Raͤnder dieſes Knochens gezaͤhnelt. Sie zeichnen ſich durch die regelmäßige Vers theilung und Schoͤnheit ihrer Faͤrbung, ſo wie durch ihren vor— trefflichen Geſchmack aus. Beide Weltmeere beſitzen zahlreiche Gattungen. Ihre Geſtalt iſt oval oder laͤnglich. Amerikaniſch ſind: *41. Ch. (H.) ciliaris L. Bloch 214. Isabelita. Parra VII. 1. Chetodon couronnè Des mar. Dec. Ichth. Violet, oder goldgruͤnlich ſchillernd, je nachdem man ihn an— ſieht. Die Spitzen der Ruͤcken- und Afterfloſſe ſchoͤn roth. Auf dem Nacken befindet ſich ein runder, blau eingefaßter und punk— tirter Fleck, ſo wie auch noch andere blaue Stellen vorhanden ſind. Die Ruͤcken- und Afterfloſſe ſind zugeſpitzt und reichen uͤber den Schwanz hinaus. Bei St. Thomas ꝛc. V. *42, Ch. (II.) tricolor. Bloch 425. Du h ame Sect. IV. pl. XIII. 5. Kopf, Nacken, Schulter, Kehle, Bruſt, Bruſt- und Bauch— floſſen ſind gelb; der ganze uͤbrige Koͤrper, nebſt den Lippen, iſt ſchwarz. Das Schwanzende wieder gelb, und der Dorn des Vordeckels, ſo wie die Stacheln der Afterfloſſe, ſind zinnoberroth. V. Indiſche Gattungen ſind: 43. Ch. bicolor. Bloch 206. 1. [Im Texte mit dem vorigen verwechſelt.] Dem vorigen ziemlich aͤhnlich, aber der Vordertheil des Koͤrpers wie der Schwanz orangegelb, und der Hintertheil des Koͤrpers, wie der Fleck am Schaͤdel, blaͤulichſchwarz. Ein weißes Band trennt beide Farben. V. 44. Ch. mesoleucus BI. ) Der Mulatte. Ch, mesomelas Gin. Bloch 216. 2. Die ſchwarze Farbe des Hintertheiles geht nach vorn all— maͤlich ins Gelbliche über. Die Floſſen find nach hinten ab— gerundet. Über das Auge Läuft eine breite braune Binde. V ) Nicht Ch. mesoleucos Forsk. 270 Fiſche. Chaetodon. *45. Ch. (II.) ammiralis C. [Holacanthus navarchus C. Hist. nat. des Poiss.] Renard I. XVI. 92. Scheint, nach den Exemplaren in Spiritus zu urtheilen, ſchwarzbraun oder violet, in der Mitte des Koͤrpers eine halbe weiße Binde. V. 46. Ch. annularis. Bloch 215. 2. Die Ruͤckenfloſſe geht hinten ſpitz aus. Seine Grundfarbe iſt braͤunlichgruͤn; uͤber der Schulter befindet ſich ein ſchoͤner blauer Ringfleck, und ſechs ſchmale blaue Binden gehen von vorn nach hinten, ſchief und gebogen, uͤber den Koͤrper, die mittlere uͤber der Naſe weg. V. *47, Ch. Imperator. Der japaniſche Kaiſerfiſch. Bloch 194. Groß, mit ebenfalls nach hinten zugerundeten Floſſen; die Grundfarbe des Koͤrpers iſt ein ſchoͤnes Orangegelb, mit fuͤnf— bis ſiebenundzwanzig ſchwarzblauen, parallelen, vom Kopf nach hin— ten laufenden ſchmalen Streifen. Auch die Kiemenraͤnder und der Stachel ſind blau. Ein ſchwarzer Fleck an der Baſis der Bruſtfloſſe. V. 48. Ch. fasciatus. Bloch 295. [195.] Laͤnglich, violetgrau, der Körper mit neun blauen, jederſeits mit purpurbraunem Saum eingefaßten verticalen Binden, zwiſchen denen die Grundfarbe mehr gelb erſcheint. Auch uͤber dem Kopf einige blaue Streifen. ' V. * 49. Ch. nicobarensis BI. Schn. Bloch Schn. 50. nicht gut.] Ch. geometricus Lacep. IV. XIII. 1. Schwarzbraun, und ganz wunderbar mit abwechſelnd blauen und weißen Linien gezeichnet. Am Schwanze bilden ſie einen weißen Kreis und concentriſch um dieſen nach vorn immer wei— tere, geſchlaͤngelte und endlich unvollſtaͤndige, als Segmente. Das Ende der Schwanzfloſſe iſt ganz weiß. V. *50. Ch. (H.) Lamarkii. La cep. IV. 531. Renard J. XXVI. 144. 145. C. et V. 184. ; Stachelfloſſer. Pomacanthus. 271 Friſch ſilberfarb, ins Stahlfarbige; mit drei braunen Laͤngs⸗ binden, und einem gelben Fleck jederſeits oben vor der 9 Hierher noch unter andern: **51, Ch. (II.) semicirculatus. C. et V. 183. Dem geometricus aͤhnlich; ſchoͤn blau, mit abwechſelnd weißen und dunkeler blauen geſchlaͤngelten Linien, die auf dem Leibe als nach vorn gerichtete Halbkreiſe erſcheinen. Bei Timor. *+52, Ch. (H.) trimaculatus. > C. et V. 182. Ganz ſchwefelgelb; ein ſchwarzes Fleckchen an der Stirn, ein anderes an der Ohrgegend, und ein ſchwarzer Saum an der Afterfloſſe. * 53. Ch. (I.) flavissimus. 8 Ganz gummiguttgelb. V. 54. Ch. (H.) coeruleus Ehrend. Mit dreizehn oder vierzehn ſenkrechten, gebogenen und ab— wechſelnd breiteren und ſchmaͤleren weißen Linien auf indigblauem Grunde. Im rothen Meer. Man kann auch noch von ihnen unterſcheiden die VI. POMACANTHUS, engl. Flat-Fish; franz. Portugais. Von höherer Geſtalt, weil der Rand ihrer Ruͤckenfloſſe ra: ſcher aufſteigt und, wie die Afterfloſſe, ſpitz nach hinten laͤuftl. Man kennt ſie nur aus Amerika. 55. Ch. (P.) aureus. Bloch 193. 1. Chirivita jaune Parra VI. 2. Graulichgelb, ungleich braun angeſpritzt, nach dem Kopf und den Floſſen hin orangegelb. Die Ruͤcken- und Afterfloſſe reichen ſpitz weit uͤber den Schwanz hinaus, auch die Wein a ſpitz und ſchmal. 56. Ch. (P.) Paru. Bloch 197. Chirivita noir Parra VI. 1. Schwarz, mit einem gelben Querſtrich auf jeder Schuppe. Auch hier verlängern ſich die erſten Strahlen der weichen Ruͤ— 272 Fiſche. Chaetodon. cken⸗ und Afterfloſſen in eine lange Spitze, die uͤber den ae reicht. Wird bis 15 Pfund ſchwer. * 57. Ch. (P.) quinquecinctus C. Guaperva. Marcgr. 178. Vielleicht nur eine Varietaͤt des Paru, fo wie zweier neuen vom Verf. unterſchiedenen Arten: P. balteatus und cingulatus. V. VII. PLATAX. Haben vor ihren buͤrſtenfoͤrmigen Zaͤhnen noch eine Reihe ſchneidender, jeden in drei Spitzen getheilt. Ihr ſehr zuſammen— gedruckter Körper ſcheint fi) in die ſenkrechten Floſſen fortzuſetzen, die dick, ſehr hoch, ebenſo mit Schuppen beſetzt ſind, und wo ſich eine kleine Anzahl Schuppen im vorderen Rande verſteckt, ſo daß der ganze Fiſch viel hoͤher als lang iſt. Auch die Bauch— floſſen ſind ſehr lang. Dieſes Untergeſchlecht kommt aus den indiſchen Meeren. Eine Gattung 58. Ch. (Pl.) arthriticus. Bell Phil. Transact. f. 1793. pl. VI. von mehr kreisfoͤrmiger Geſtalt, zeichnet ſich durch die Knoten oder Anſchwellungen einiger ſeiner Zwiſchenſtacheln und ſeine ſta— cheligen Apophyſen aus 1). [Vermuthlich braun von Farbe, und hat die Stacheln im vorderen Rande der Floſſe gaͤnzlich verſteckt.] 59. Ch. Vespertilio. Bloch 199. 2. Ein von Herrn Gaymard aus Isle de France mitgebrach— tes Exemplar war ſilberigblau, mit nur einer kleinen braunen Binde an der Baſis der Bruſtfloſſe. Ruͤcken- und Afterfloſſe erſcheinen wie ein hohes Dreieck. V. 60. Ch. (Pl.) Teira. Bloch 199. 1. Die Grundfarbe iſt ſilberig; uͤber das Auge weg eine braune Binde; eine zweite vor der Bruſtfloſſe weg, bis zur Spitze der Ruͤckenfloſſe reichend; die dritte breiteſte das Ende des Leibes ein— nehmend und ſich über die hinteren Saͤume der Ruͤcken und - 1) Es ift auch der Ch. pentacanthe La cep. IV. XI. 2. und der 2 orbicularis Forsk. oder Acanthinion orbieulaire La cep. IV. 500 ı Stachelfloſſer. Pimelepterus. 273 Afterfloſſe erſtreckend. Dieſe Stoffen gehen in ſehr lange, bogige Spitzen aus; der Schwanz iſt weiß '). *61. Ch. (Pl.) guttulatus C. C. et V. 186. f. 1. Renard II. XXIV. 129. Platax albipunctatus Ruͤppell Atlas T. 18. f. 42 Roͤthlichgrau, mit kleinen unregelmaͤßigen Perlenmutterfleck⸗ chen zerſtreut beſetzt. Der Pl. punctulatus (C. et V. 186. 2.) hat ſie kleiner und zahlreicher. V. Man hat auch eine verſteinerte Gattung am Monte bolca angetroffen. 87. PSETTUS Commers. Ihre Geſtalt ift fo ziemlich der der vorigen ähnlich, aber fie haben kurze ſammetartige Zähne, und zumal find ihre Bauch: floſſen auf einen einzigen kleinen Stachel reducirt, ohne weiche Strahlen. Es giebt hohe 1), und wieder andere von runder oder eifoͤr— miger Geſtalt 2). Saͤmmtlich im indiſchen Meere zu Hauſe. 88. PIMELEPTERUS Lacey. Unterſcheiden ſich unter allen Fiſchen durch Zaͤhne in einer einzigen Reihe auf einer Baſis oder horizontalen Sohle ſtehend, an deren vorderem Rande ein ſenkrecht gehender ſchneidender Theil iſt; ihr Koͤrper iſt laͤnglich, der Kopf ſtumpf, die Floſſen durch die ſie bedeckenden Schuppen verdickt, und daher haben ſie auch ihren Namen ). Noch viele andere Gattungen f. in des Verf. großer Schthyo: logie VI. Band. 1) Psettus Sebae C. Chaetodon rhombeus BI. Schn. Seba III. XXVI. 21. b) Ps. rhombeus C. oder Scomber rhombeus Forsk. oder Centro- gaster rhombeus Gm. oder Centropode Lacep. Russel 79. 2) Psettus Commersonii C. oder Monodactyle falciforme La cep. II. V. 4. und III. 131. der am Ende vom Chaetodon ar- 8 oder Acanthopode argente La cep. nicht verſchieden ſeyn oͤnnte. 3) Pimeleptere (fette Floſſe). Dieſes Geſchlecht, was Lacepede IV. 429. nach Boſc gemacht hat, iſt einerlei mit Xisteres V. 484., was er nach Com merſon gebildet, und alles deutet darauf, daß auch der Dorsuaire V. 482., der ſicher mit dem Kyphose III. 114. einerlei 1 11 mit dieſem Xisteère einerlei ſeyn koͤnnte. 274 Fiſche. Brama. Es ſind eiförmige, glatte, mit braunen eben beſetzte Fiſche; es giebt ihrer in beiden Weltmeeren ?). Ein ihnen benachbartes Geſchlecht 89. DIPTERO DON 2). hat auch ſchneidende, aber meiſſelfoͤrmige, ſchief abgeſchnittene, und nicht eingeſenkte Zähne. Die Stachelfloſſe iſt von der wei- chen durch einen tiefen Ausſchnitt getrennt. Man kennt nur einen, vom Vorgebirge der guten Hoffnung. D. capensis Cuv. C. et V. pl. 188. Die nachfolgenden Geſchlechter, die ich wegen ihrer beſchupp— ten Floſſen auf die Chaetodon noch folgen laſſe, unterſcheiden ſich jedoch bedeutend durch die Zähne, welche an ihren Gaumen: und Pflugſcharknochen ſtehen. 90. BRAMA Bl. Schu. ). Castagnole. Sie grenzen wegen der Schuppen, die ihre ſenkrechten Floſ— ſen bedecken, an dieſe Familie. Jene Floſſen haben nur ſehr wenige Stachelſtrahlen in ihrem vorderen Rande verborgen. Es finden ſich aber hechelfoͤrmige Zaͤhne an den Kinnladen und den Gaumenknochen, ihr Profil iſt hoch, ihre Schnauze ſehr kurz, die Stirn ſteigt ſenkrecht herab, und das Maul ſteht, wenn es geſchloſſen iſt, faſt ſenkrecht. Schuppen gehen bis auf die Ma⸗ rillarknochen. Sieben Kiemenſtrahlen, eine niedrige Ruͤcken und Steißfloſſe, die aber mit einer vorſpringenden Spitze anfangen. 1) Der Pimeleptere bosquien Lace p. IV. IX. 1. Pim. Boscii] oder Chaetodon cyprinaceus Broussonet. — Der Pimeleptere Mar- ciac Quoy et G@Gaym. Voy. de Freyc. pl. 62. f. 4. — Der Pime- lode du Cap oder Kiphose double bosse Lac ep. III. VIII. 1. — und eine braſiliſche Gattung, vormals von Banks Chaetodon ensis genannt. 2) Der Name dieſes Geſchlechts ift von Lacepede entlehnt, be: faßt indeß nicht die naͤmlichen Gattungen. 3) Ich argwohne ſehr, daß es dieſe Castagnole war, welche Herr Rafinesque mit ſeinem Lepodus saragus Nuor. gen. nr. 144 meinte. Shaw macht daraus, man weiß nicht warum, zwei Gattun— gen Sp. Raii und Sp. Castaneola; letzteren nach Lacepede. Lace⸗ pede hat aber ſein Geſchlecht fuͤr die Bloch il und Rai’fche Sat: tung aufgeſtellt. Stachelfloſſer. Toxotes. 275 Der Magen iſt kurz, der Darm nicht ſehr weit; nur fünf Blinddaͤrme. Man kennt nur eine Gattung aus dem mittelländiſchen Meere, die ſich auch bisweilen in den Ocean verirrt. Br. Raii. Sparus Raii Bl. 273. [C. et V. pl. 190.] Ein guter Fiſch, von ſtahlbrauner Farbe, der ziemlich groß, aber von einer Menge verſchiedener Gattungen Eingeweldewezmen gepeinigt wird. C. Er iſt ſchoͤn zinnfarbig, gegen den Ruͤcken hin braun; wird bis an drei Fuß lang und zehn Pfund ſchwer. Man ſchäßt ihn. V. 91. PEMPHT RIS C. Haben eine lange und beſchuppte Steißfloſſe, und eine kurze hohe Ruͤckenfloſſe. Ihr Kopf iſt ſtumpf, das Auge groß, am Vordeckel befindet ſich ein kleiner Dorn, und ſammetartige Zaͤhne an den Gaumen- und Pflugſcharknochen. Sie find in den Mee⸗ ren Indiens zu Hauſe 1). 92. TOXOTES C. Haben einen kurzen und zuſammengedruͤckten Körper, die Ruͤckenfloſſe auf der letzteren Hälfte des Ruͤckens, mit ſehr ſtar— ken Stacheln, der weiche Theil beſchuppt, ſo wie die ihr ent— ſprechende Steißfloſſe. Die Schnauze iſt kurz und niedergedruͤckt; die Unterkinnlade weiter hervorſtehend; die ſammetartigen Zaͤhne ſehr kurz, auf beiden Kinnladen, am Ende des Vomer, den Gau— menknochen, den Fluͤgelknochen und auf der Zunge ſtehend; ſechs Kiemenſtrahlen, und ſehr feine Zaͤhnchen am unteren Rande des Suborbitalknochens und des Vordeckels. Ihr Magen iſt kurz und weit; am Pfoͤrtner finden ſich zwoͤlf Blindanhaͤnge; ihre Schwimmblaſe iſt duͤnn und groß. 1) Pempheris Touea Cuv. Sparus Sagen John White App. 267. oder Kurtus argenteus Bl. Schn. 164. b) Pempheris mangula C. Russel 114. Bi c) Pemph. molucca C. Renard I. XV. 85. und Valent. nr. 46. **d) Pemph. oualensis. e) Pemph. otaitensis C. et V. pl. 191. f) Pemph. manicolensis u. ſ. w. 18 * 276 Fiſche. Scomber. Die bekannte Gattung T. Jaculator C. C. et V. pl. 192. Labrus Jaculator Shaw T. IV. p. II. p. 485. t. 68 1). auf Java, iſt durch den Inſtinct beruͤhmt geworden, den er mit dem Chaetodon rostratus theilt, Waſſertropfen auf die Inſecten zu ſchießen, die an den Waſſerpflanzen ſitzen, und ſie auf dieſe Weiſe zu ſeiner Nahrung ins Waſſer fallen zu machen. Er ſpritzt ſie zuweilen auf drei bis vier Fuß Hoͤhe herab und verfehlt fie ſehr ſelten. [Gruͤnbraun⸗ſilberig; die Ruͤckenfloſſe ſteht weit hinten.] Die ſiebente Familie der Stachelfloſſer, SCOMBEROIDEI, beſteht aus einer Menge Fiſchen mit kleinen Schuppen, glattem Koͤrper, zahlreichen, oft in Trauben vereinigten Blinddaͤrmen, und bei denen der Schwanz und die Schwanzfloſſe ſehr kraͤftig ſind. Sie bilden wegen der Schmackhaftigkeit der verſchiedenen Gattungen, ihres großen Volums und der unerſchoͤpflichen Repro— duction die ſie periodiſch in die naͤmlichen Seegegenden fuͤhrt, eine der dem Menſchen nutzbarſten Familien und machen den Gegenſtand der wichtigſten Fiſchereien aus. 93. SCOMBER. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt nicht zertheilt, waͤhrend die letzten Strahlen der zweiten, ſo wie die der ihr gegenuͤberſtehenden Af— terfloſſe, im Gegentheil abgeſondert erſcheinen, und das bilden, was man falſche Floſſen, pinnae spuriae, genannt hat. Dieſes Geſchlecht theilt ſich auf folgende Weiſe ein. I. SCOMBER. Makrele. Ihr Körper ift fpindelförmig, ganz gleichfoͤrmig mit kleinen und glatten Schuppen beſetzt; an den Seiten des Schwanzes fin= den ſich zwei kleine erhöhte Hautkanten; die zweite Ruͤckenfloſſe iſt von der erſten durch einen leeren Raum getrennt. 1) Es ift auch der Scarus Schlosseri Gm. Lacep. und Shaw, die Sciaena Jaculatrix Bonaterre, der Labre sagittaire Lacepede und der Coius chartareus Buchanan. Stachelfloſſer. Scomber. 377 1. S. Scombrus L. Die Makrele. Bloch 54. ö Mit blauem Ruͤcken, der durch viele ſchwarze Querſtreifen gewellt iſt der Bauch ſilberfarb]; fünf falſche Floſſen oben wie unten; ihr Fleiſch iſt feſt und trefflich; ſie kommt im Sommer in großer Menge an die Kuͤſten des [nördlichen] Oceans, und ihre Fiſcherei und Einſalzung iſt faft fo eintraͤglich wie die des Haͤ— rings. Sie kommt auch mitunter zu anderen Jahreszeiten. Die im erſten Fruͤhling ſich einſtellenden ſind in der Regel kleiner, und unter dem Namen Sansonnets bekannt. Die gemeine Makrele hat keine Schwimmblaſe; was aber ſehr ſonderbar iſt, fie findet ſich bei mehreren ihr im Allgemei— nen ſo aͤhnlichen Gattungen, daß Aufmerkſamkeit dazu noͤthig iſt, fie zu unterſcheiden, wie z. B. die kleine Makrele (Sc. Colias) und Sc. grex Mitch. Trans. of Newyork I. 423., welche letz⸗ tere bisweilen in unſaͤglicher Menge an den Küften der vereinig⸗ ten Freiſtaaten erſcheint. ö 52. Sc. Colias. Die kleine Makrele). C. et V. T. 209.) Sc. pneumatophorus Laroche Ann. du Mus. XIII. Der Koͤrper obenher himmelblau mit ſchwaͤrzlichen Quer⸗ binden, an den Seiten mit zwei Reihen gruͤnlicher Flecken. Der Bauch goldigſilberig, braun gefleckt. Hat auch fuͤnf falſche Floſſen. Von dieſer Gattung mit Schwimmblaſe bereiteten die Alten vor⸗ zuͤglich ihr Garum; doch iſt ihr Fleiſch nicht fo ſchmackhaft als das der vorigen. Im Ganzen ſehen ſich beide Gattungen taͤuſchend aͤhnlich, aber in der erſten Ruͤckenfloſſe finden ſich ſtets nur neun deut⸗ liche Strahlen mit einer zehnten undeutlichen, waͤhrend die ge— meine Makrele zwoͤlf hat. Herr v. C. unterſcheidet jetzt noch den etwas kleineren Sc. pneumatophorus vom großeren Colias, deſſen Bruſtſchuppen groͤßer ſind und eine Art Halsband bilden. Wird kaum vier Pfund ſchwer. V. 1) Hierher noch: a) Sc. vernalis Mütchill I. c. b) Sc. Canagurta C. Russel 136. **c) Sc. australasicus C. d) Sc. capensis. ** e) Sc. auratus. f) Sc. japonicus. rg) Sc. delphinalis Comm. h) Sc. Loo C. 278 Fiſche. Scomber. II. THYNNUS C. Thunfiſch. Haben um die Bruſt herum eine Art von Bruſtſchild groͤ⸗ ßerer und weniger glatter Schuppen als am uͤbrigen Koͤrper. Die Seiten des Schwanzes haben zwiſchen den zwei kleinen Kan⸗ ten der Makrele noch einen knorpeligen Kiel. Ihre erſte Ruͤcken⸗ floſſe erſtreckt ſich faſt bis an die zweite. ; 3. Sc. Thynnus L. Der Thunfiſch. Le W. [Thynnus vulgaris C. et V. T. 210.) [Bloch 55. Jener große Fiſch, deſſen Fang ſich bis ins hoͤchſte Alter: thum erſtreckt und einen der Reichthuͤmer der Provence, Sardi⸗ niens, Siciliens u. ſ. w. durch den erſtaunlichen Überfluß aus⸗ macht, in welchem er gefangen, und mit Ol, Salz u. ſ. w. ein⸗ gemacht wird. Er ſoll, wie man verſichert, eine Groͤße von funfzehn bis achtzehn Fuß erreichen [und nach Ariſtoteles bis zwoͤlfhundert Pfund ſchwer werden, ja Cetti verſichert, daß man achtzehnhundert Pfund ſchwere Maͤnnchen fange. Tauſendpfuͤn⸗ dige ſind nicht ſelten], und hat oben wie unten neun falſche Floſſen. Seine Bruſtfloſſen betragen ein Fuͤnftel ſeiner ganzen Laͤnge. [Und laufen ſaͤbelfoͤrmig ſchmal zu.] C. Der Thunfiſch iſt dick, obenher ſtahlblau, untenher ſchoͤn ſilberglaͤnzend oder eigentlich grau mit ſilberweißen dichten Flecken. Die vordere Ruͤckenfloſſe iſt dunkelgrau, die falſchen Floſſen, de⸗ ren Zahl von 8 bis 10 variirt, find goldgelb. Die Backen des Kopfes weiß. V. Es giebt im mittellaͤndiſchen Meere noch verſchiedene andere, bis jetzt nur ſchlecht beſtimmte Gattungen. 4. Se. (Th.) brachypterus C. L’Alicorti. [C. et V. Hist. des Poiss. T. 211. Ron del. 245. Duhamel Sect. VII. pl. VII. f. 5. Deſſen Bruſtfloſſen nur den achten Theil der gun ed Länge des Fiſches ausmachen. C. Im Ganzen gleicht er dem gemeinen Thunfiſch, aber der ſchwarzblaue Ruͤcken iſt heller gefleckt; Seiten und Leib mit ab— wechſelnd dunkel bleigrauen und hellen Laͤngsſtreifen und Flecken⸗ reihen. Alle Floſſen grau. N. 5. Sc. (Th.) thunnina C. La Tanin Touna. Aldrov. 315. Deser. d’Eg. poiss. pl. XXIV. f. 5. [Cu v. Hist. nat. des poiss. Vol, VIII. T, 212.] Stachelfloſſer. Auxis. 279 [Obenher] blendend blau, mit ſchwarzen, auf verſchiedene Weiſe geſchlaͤngelten Wellenlinien u. ſ. w. [untenher ſilberweiß]. In dieſe erſte Gruppe gehoͤrt auch noch: 6. Sc. (Th.) Pelamys L. Die Bonite der Tropen: länder. Le Thon d ventre raye, Lacep. II. XX. 2. C. et V. T. 214. Mit vier ſchwaͤrzlichen Laͤngsbinden auf jeder Seite des Körpers 1). C. Dies iſt die Bonite der Tropen, von der faft, alle Reiſende ſprechen. Ruͤcken und Seiten find ſtahlblau mit grünem und ro— ſenrothem Widerſchein; der Bauch ſilberig mit acht braunen Laͤngsbinden. Ihr Fleiſch iſt trocken und ſchlecht. V. III. ORCYNUS C. Germon. Unterſcheiden ſich nur durch ſehr lange Bruſtfloſſen von den Thunfiſchen, die ein Drittel der Körperlänge ausmachen und bis uͤber den After hinausreichen. 7. Sc. Alalonga Gm. Der Germon der Basken, Ala- longa der Italiener. Du h amn. Sect. VII. pl. VI. F 1. unter dem falſchen Namen Thunfiſch. Willughb. App. T. IX. £. 1. C. et V. 215. Wird mit dem Thunfiſch im Mittelmeere gefangen und kommt im Sommer in zahlreichen Truppen in den Meerbuſen von Gaſcogne, woſelbſt er den Gegenſtand eines anſehnlichen Fiſchfangs ausmacht; fein Ruͤcken iſt ſchwaͤtzlichblau und geht nach dem Bauche hin allmaͤlig in Silberweiß uͤber. Er wiegt oft achtzig Pfund; ſein Fleiſch iſt viel weißer als das des Thunfiſches. C. Sein Fleiſch iſt aber nicht ſo gut als das des letzteren. Seinen italieniſchen Namen hat er von der fluͤgel- oder krumm— ſaͤbelfoͤrmigen langen Bruſtfloſſe. V. IV. AUXIS C. 2) Verbinden mit dem [aus den Schuppen der Bruſt gebilde⸗ ten] Kragen und den mäßig großen Floſſen der Thunfiſche die getrennten Ruͤckenfloſſen der Makrelen. 1) Hierher noch: a) Sc. coretta C. Sloane Jam. 1. 1. 3. b) Dangiri mangelang Renard I. LXXVI. 189. 2) Auxis iſt der alte Name eines Fiſches aus der Familie der Thunfſche. 280 Fiſche. Scomber. Es giebt einen im Mittelmeere: 8. Sc. Bisus Ran. Le Bonicou. Auxis vulgaris C. C. et V. 216. Scomber Rochei Risso. Rafinesque Caratt. pl. II. f. 1. Egypte XXIV. 6. Mit einem ſchoͤn blauen Rüden und ſchiefen [unregelmaͤßi⸗ gen] ſchwaͤrzlichen Streifen; das Fleiſch dunkelroth. [Nicht uͤber funfzehn Zoll lang.] Die Antillen hegen einen andern, den man dort Thunfiſch nennt, und der fo groß wie der europaͤiſche wird 1). V. SARDA C. 2) [PELAMIS*)]. Unterſcheiden ſich von den Thunfiſchen bloß durch die fpi- tzen, getrennten und ziemlich ſtarken Zaͤhne. Man kennt nur einen 9. Sc. Sarda. Pelamis Sarda C. Sie Bloch 334. Aldrov. 313. Salviani 123. Belon 179°). ſehr häufig im ſchwarzen und mittellaͤndiſchen Meere, blau mit ſchief ſchwaͤrzlich geſtreiftem Ruͤcken. Bewohnt auch die beiden Weltmeere. Dieſer Fiſch iſt durch ſeine außerordentlich lange Gallenblaſe merkwuͤrdig, was ſchon dem Ariſtoteles be— kannt war “). C. Die Bonite iſt ſilberfarb, auf dem Ruͤcken hellblau, mit ſchwarzen, ſchiefen Streifen. Wird etwa eine Elle lang. Ihr Fleiſch iſt ſehr geſchaͤbt. 0 V. 1) Hierzu noch: a) Le Tasard Lac ep. IV. p. 8. b) LAlbacore. Sloane Jam. I. 1. 1? 2) Sarda war bei den Alten der Name des gefiſchten oder geſal⸗ zenen Thunfiſches im Weſtmeere. *) Hist. des Poiss. VIII. p. 108. 3) Es ift die Amia der Alten und Rondelet's 2385 die Sarda deſſelben 248. iſt der junge Fiſch. Es iſt auch der Scomber palami- tus Raſinesque und der Sc. ponticus Pallas Zoogr. ross. 4) Arist. H. II. c. 15. übrigens hat der gemeine Thunfſiſch eine eben ſo lange Gallenblaſe. Stachelfloſſer. Gempylus. 281 VI. CYBIUM C. ) Tassard. Ihr Körper iſt lang, ohne Kragen, aber mit großen zuſam⸗ mengedruͤckten, ſchneidenden, mit einem Wort, lanzettenartigen Zaͤh⸗ nen verſehen. Ihre Gaumenknochen haben nur kurze ſammet⸗ artige Zaͤhne. Es giebt verſchiedene Gattungen in den heißen Gegenden beider Weltmeere, von denen einige ſehr groß werden 2). VII. THYRSITES >). Unterſcheiden ſich von den vorigen, weil ihre Vorderzaͤhne laͤnger als die andern ſind, und ſich auch ſpitze Zaͤhne an den Gaumenknochen finden. Ihr Schwanz hat keinen Seitenkiel. ** Sc. (Th.) Atun. O. ei FV. 219. Lang walzenfoͤrmig, ſchoͤn ſilberfarbig, mit braun und wei⸗ ßer Stachelfloſſe. Am Cap “). 3 Dieſes kleine Untergeſchlecht führt allmaͤlig zu den Lepido- pus und Trichiurus *). VIII. GEMPYLUS >), Gleichen den Thyrsites in den Zähnen der Kinnladen, es fehlen ihnen aber die Gaumenzaͤhne, und ihre Bauchfloſſen ſind faſt unmerklich, wodurch ſie wiederum mit den Lepidopen in Beziehung ſtehen ®). 1) Cybium iſt der alte Name einer Zubereitung des Thunfiſches und eines anderen Fiſches dieſer Familie. 2) C. Commersonii C. Sc. Commersonii Lacep. oder Konam Russel 135. b) C. lineolatum C. Mangelang. Russel], VII. 53. c) C. guttatum C. oder Scomber guttatus Bl. Schn. T. V. Vin- geram, Russel 134. d) C. 1 oder Sc. maculatus Mitch. Trans. Newyork VI d e) C. regale C. oder Sc. regalis Bl. 333., welches auch der Scom- beromore Plumier, Lacep. III. 293. ift. ) C. Cravalla oder Guarapuca Marcgr. 178. g) C. tritor C. et V. 218. 3) Alter Name eines Fiſches aus dieſer Familie. 4) Scomber dentatus Bl. Schn. oder Sc. Atun Euphrasen und Lacep. oder Acinacee bätarde Bory de St. Vincent. *) b) Thyrsites lepidopoides C. et V. 220. a ſilberfarben. V. U. A. 5) Alter Name eines unbekannten Fiſches. 6) Gempris serpens C. oder Serpens marinus compressus lividus Sloane I. 1. f. 2. [Im atlantiſchen Ocean). 2822 Fiſche. Xiphias. ** G. Coluber C. C. et V. 221. Schoͤn ſilberfarb beſtaͤubt, mit ſpitzem Kopf und ſtark ſta⸗ cheliger Ruͤckenfloſſe. Aalfoͤrmig. V. 94. XIPIIAS I. Schwertfiſch. Sie gehoͤren zu der Familie der Scomberoiden und naͤhern ſich insbeſondere den Thunfiſchen durch ihre ausnehmend kleinen Schuppen, durch die Kante zur Seite des Schwanzes, durch die Kraft ihrer Schwanzfloſſe, und durch ihre ganze innere Organiſa— tion. Ihr Unterſcheidungscharakter beſteht in dem Schnabel oder der langen Degenſpitze oder Spieß, in den ihre Oberkinnlade aus: geht, und ihnen eine mächtige Angriffswaffe verſchafft, mit wel⸗ cher ſie die groͤßten Seethiere anfallen. Dieſer Schnabel beſteht vorzüglich aus dem Pflugſchar und den Intermarillarknochen und wird an feiner Baſis noch durch das os ethmoideum, die Stirn⸗ beine und die Kinnladenknochen verſtaͤrkt. Die Kiemen ſind nicht in Kaͤmme getheilt, ſondern jede aus zwei großen parallelen Blättern, mit netzfoͤrmiger Oberfläche, gebildet !). Ihre Schnel— ligkeit iſt außerordentlich; ihr Fleiſch ganz vortrefflich. I. XIPHIAS Cuv. Eigentliche Schwertfiſche. Haben keine Bauchfloſſen. Man kennt nur einen: 1. X. Gladius L. Schwertfiſch. L’Espadon. C. et V. 225. 226. Bloch 76. Mit horizontal abgeplatteter, ſchneidender Spitze, wie eine breite Degenklinge. Die Seiten feines Schwanzes find ſtark [in eine hervorſtehende Kante] gekielt. Er hat nur eine Rüdenfloffe, die ſich aber vorn und hinten erhebt und deren Mitte ſich mit dem Alter abnutzt verzehrt?], fo daß er dann zwei zu haben ſcheint. Es iſt einer der groͤßten und ſchoͤnſten Fiſche unſerer Meere. Man hat ihn ofk funfzehn Fuß lang und daruͤber [ja bis zwanzig Fuß]. Er iſt im mittellaͤndiſchen Meere häufiger als im atlantiſchen [aber auch in der Oſtſee bis Pillau iſt er vor⸗ gekommen]. Ein Schmarogerinfect aus der Ordnung der Cru: 1) Daher Ariſtoteles ſagte, daß der Schwertfiſch acht Kie— men habe. Stachelfloſſer. Makaira. 283 ſtaceen!) dringt in fein Fleiſch hinein und macht ihn bisweilen fo wuͤthig, daß er am Ufer ſtrandet :). C. Auf den. angeführten Tafeln ſeines großen Fiſchwerkes hat der Verf. einen jungen und einen alten abgebildet; erſterer hat, wenn er bis hoͤchſtens 18 Zoll lang iſt, Laͤngsreihen etwas ſchnei⸗ dender, kleiner Hoͤcker, die nachmals verſchwinden, und eine hohe, faſt den ganzen Ruͤcken einnehmende Floſſe, die gleichfalls ſchwin⸗ det, ſo daß nur vorn eine ſchmale fäbelförmige, und ein kleines Laͤppchen hinten (dem gegenuͤber unten ein gleiches hinter der Afterfloſſe ſteht) uͤbrig bleibt. Ich kann dieſe Ba nicht für völlig mechaniſch anſehen. V. II. TETRAPTURUS Rafinesque. Mit dolchaͤhnlicher Schnauzenſpitze und Bauchfloſſen, wovon jede nur aus einem einzigen ungegliederten Strahle beſteht. Ihr Schwanz hat gegen die Baſis hin auf jeder Seite zwei kleine hervorſtehende Kanten, wie die Makrele. Es giebt eine Gattung im mittellaͤndiſchen Meere: *2. X. (T.) Belone. Sicil. Aguia, Aguglia pelerana, C. et V. 227. 228. 2; Tetrapturus Bellone Rafin. Carati. T. 1. f. 1. An dem abgebildeten Exemplare iſt eine ganz lange Ruͤcken⸗ floſſe ſichtlich; ſonſt an Farbe dem Schwertfiſch aͤhnlich. V. III. MAKAIRA Lacep. Sie haben die Spitze und die zwei kleinen Kanten der vo⸗ a es fehlen ihnen aber die Bauchfloffen. Man hat davon nur ein einziges Individuum geſehen, was im Mai 1802 an der Inſel Ré gefangen wurde. *3. X. (M.) nigrescens Lacep. Xiphias Makaira Shaw ). 1) Wird bei Gmelin faͤlſchlich Pennatula filosa genannt. C. In Riſſo's beiden Werken kann ich nichts Genaueres finden; in dem einen ſagt er, daß er in den Magenfalten eine Menge kleiner weißer Wuͤrmer, wie Taͤnien, gefunden, im andern bezieht er dieſe Beobachtung zweifelhaft auf Ariſtoteles obige Angabe; es 125 die Pennella filosa O., ein zu den Lernaͤen gehoͤriger Wurm. 2) NB. Der Xiphias Imperator BI. Schn. 21 aus . Sect. IV. pl. XXVI. nr. 2. genommen, iſt nur die Copie einer ſchlech⸗ ten, dem Aldrovand (Pise, p., 332) entlehnten Figur, als der aͤchte Schwertfiſch angegeben. Dieſe Gattung muß alſo wegfallen. 3) Und es kaͤme ſogar noch darauf an, ob es nicht gar ein Te— trapturus waͤre, der ſeine Bauchfloſſen verloren. Die Abbildung bei 284 Fiſche. Xiphias. IV. ISTIOPHORUS Lacep, Notistium Herrmann. Voilier. Haben den Schnabel und die Schwanzkanten der Tetra- pturus, aber ihre [in einen Halbkreis ausgeſpannte] Ruͤckenfloſſe iſt ſehr hoch und dient ihnen beim Schwimmen als windfangen⸗ des Segel. Ihre langen duͤnnen Bauchfloſſen beſtehen aus zwei Strahlen. Es giebt einige, noch ſchlecht beſtimmte Gattungen, deren eine 4. X. (I.) velifer Bl. Schn. Scomber Gladius Broussonet Ac. des Sc. 1786. pl. 10. Xiphias platysterus Shaw IV. p. II. p. 101. ſchon ſeit langer Zeit beſchrieben iſt 1). 3 uf ant Im großen Fiſchwerke VIII. Bd. S. 214 beſchreibt der Verf. drei Gattungen genauer. Naͤmlich *5. X. (I.) indicus. C. et V. 229. Ehrenberg T. 10. bei dem die hohe braune Ruͤckenfloſſe oben ſchon wie der Kamm eines Salamanders abgenutzt zu ſeyn ſcheint; **6. X. (I.) americanus und *7, X. (I.) pulchellus. C. et V. 230. mit großer weißer, braun gefleckter Ruͤckenfloſſe. Vom Cap. V. Lacepede IV. 13. 3. iſt nach einer rohen Zeichnung eines Fiſchers ge⸗ macht [bei der man ſelbſt die Bruſtfloſſen für Bauchfloſſen halten koͤnnte ]. 1) Er iſt auch von Niewhof bei Willughby App. T. V. f. 9.; von Renard I. T. 34. f. 182 und II. T. 54. f. 233. und von Va⸗ lentyn nr. 527. abgebildet worden. Der Guebucu Marcgr, 171. ſcheint kaum von der indiſchen Gattung verſchieden. Bloch 345. iſt eine verfaͤlſchte Copie eines Bildes des Prinzen Moritz, die weit we⸗ niger als die Markgraf 'ſche abwich. a Stachelflofſer. Centronotus. 28 Alle diefe Fiſche erreichen eine anſehnliche Größe '). 95. CENTRONOTUS Lacep. Bilden ein großes Geſchlecht wohl charakteriſirter Scombe⸗ roiden, weil die Stacheln, welche bei den Stachelfloſſern in der Regel entweder den vorderen Theil der Ruͤckenfloſſe oder eine eis gene erſte Ruͤckenfloſſe bilden, hier frei und durch keine gemein⸗ ſchaftliche Haut vereiniget find. Bauchfloſſen find übrigens im: mer vorhanden. Sie zertheilen ſich auf folgende Weiſe weiter. I. NAUCRATES Raf. Pilote. Verbinden mit jenen freien Ruͤckenſtacheln einen ſpindelfoͤr⸗ migen Koͤrper und eine Kante an den Seiten des Schwanzes, wie die Thunfiſche, und zwei freie Stacheln vor der Afterfloffe. Die gemeine Gattung 1. C. (N.) ductor, Der Fanfre der provenzaliſchen Matroſen. Gasterosteus ductor L. Scomber ductor Bl. 338. iſt blau, mit breiten ſenkrecht ſtehenden Binden von noch dunk— lerem Blau. Sein Name Pilot kommt daher, daß er den Schiffen folgt, um Alles zu erhaſchen was daraus herabfaͤllt; und da der Haifiſch gleiche Gewohnheit hat, ſo haben einige Reiſende geſagt, daß er dieſem zum Fuͤhrer diene. Seine Groͤße iſt nicht viel uͤber einen Fuß. an 2. C. niger. Scomber niger Bl. 357. Ceixupira Mareg r. 158. ift eine ſchwarze Gattung, von Braſilien, die bis an acht oder neun Fuß Laͤnge erreicht. N II. ELACATES C. Mit der allgemeinen Geſtalt der vorigen und ihren freien Ruͤckenſtacheln; aber ihr Kopf iſt horizontal abgeplattet, und ſie haben weder die Kiele zur Seite des Schwanzes, noch die freien Stacheln vor der Steißfloſſe !). ) Hier hören meine bis jetzt empfangenen Hefte der großen Hi- stoire naturelle des Poissons des Verf. auf. V. 1) Elacates Motta C. Peddah-mottah Russel 153. b) Elacates americana C. Centronotus spinosus Mite ni Trans. 286 Fiſche. Centronotus. III. LICHIA C. Liche. Verbinden mit den freien Ruͤckenſtacheln und zwei anderen freien, auch vor der Steißfloſſe, einen zuſammengedruͤckten Koͤrper und einen Schwanz ohne Seitenkiele. Vor den Ruͤckenſtacheln ſteht ein niederliegender, nach vorn gerichteter. Das mittellaͤndiſche Meer naͤhrt drei Gattungen, die ſchon von Rondelet wohl charakteriſirt worden ſind. Sie liefern ſaͤmmtlich ein gutes Nahrungsmittel. 3. C. (L.) Amia L. Cerviola. Scomber Amia L. Ron delet 254. Salvia n. 121. Mit ſehr ſtark nach vorn] S-foͤrmig gebogener Seiten— linie. Eine große Gattung, die mehr als vier Fuß Laͤnge und an hundert Pfund Gewicht erreicht. C. Silberig, obenher bleifarbig=bläulih. Die Floſſen gelblich, die hintere Rückenfloſſe und die Afterfloſſe an der Spitze ſchwaͤrz⸗ lich. Die Jungen haben ſenkrecht laufende dunkele Binden. Wird an funfzig Pfund ſchwer. V. 4. C. (L.) glaucus. Derdio. Rondelet 252. a Mit faſt gerader Seitenlinie; die Afterfloſſe und die zweite Ruͤckenfloſſe ſind nach vorn mit einem ſchwarzen Fleck gezeichnet. Die Zaͤhne ſammetartig. 5. C. (L.) sinuosus. Vadigo ). Rondelet 255. Das Blau des Ruͤckens ift vom Silberfarb des Bauches durch eine Zickzacklinie unterſchieden (welches aber nicht die Sei— tenlinie ift]; die Zaͤhne find hakenfoͤrmig und ſtehen in einer einzigen Reihe 1). Herr von Lacepede trennt unter dem wenig paſſenden Namen Scomberoideae, von dieſen eben genannten die Ar— ten, wo die letzten Strahlen der zweiten Ruͤckenfloſſe und der Novebor. I. III. 9., welches wahrſcheinlich der Gasterosteus ca- nadensis L. iſt. Und einige neue Gattungen. ) Hist. nat. des Poissons V. VIII. p. 267. 1) Hierzu noch Sc. calcar Bl. 336. f. 2. Stachelfloſſer. Rhinchobdella. 287 Steißfloſſe in falſche Floſſen wie bei den eee, Thunfiſchen getrennt ſind 1). IV. TRACHIN OTES Lacep.*) Von welchen feine Acanthinions und Caesiomores gene: riſch nicht verſchieden ſind. Es ſind Lichien mit hohem Koͤr⸗ per, einem mehr ſenkrecht herabfallenden Profil und einer Ruͤ⸗ cken⸗ 155 Steißfloſſe, die in mehrere verlängerte Zipfel zugeſpitzt ſind 2). 96. RHINCHOBDELLA BI. Schn. Haben freie Stacheln auf dem Ruͤcken wie die Centrono- tus, und zwei freie Stacheln vor der Steißfloſſe, aber es fehlen ihnen die Bauchfloſſen wie den eigentlichen Schwertfiſchen. Ihr Koͤrper iſt geſtreckt. Es giebt hier zwei Untergeſchlechter. Bei den I. MACROGNATHES Lacep. verlängert ſich die Schnauze in eine knorpelige Spitze, die über die Unterkinnlade hinaus reicht; die zweite Ruͤckenfloſſe und die Steißfloſſe find von der Schwanzfloſſe unterſchieden ). 1) Scomber Forsteri BI. Schn. oder Scomberoide Commersonien. Lac ep. II. XX. 5. oder Aren parah Russel 141. b) Tolparah Russel 138. c) Sc. aculeatus Bl. 336. 1. d) Sc. Lysan Forsk. e) Sc. saliens Bl. 335. und La cep. II. 19. ) Gasterostens occidentalis L. Brown Jam. XL VI. 2. g) Quiebra-acha. Parra XII. 2. ) An ſie graͤnzt ein neues Geſchlecht des Verf. Apolectus, ihm aͤhnlich, nur daß die Bauchfloſſen an der Kehle ſtehen. A. stromateus. In den oſtindiſchen Meeren. b V. 2) Chaetodon glaucus Lacep. 210. oder Acanthinion bleu La cep. IV. 500. b) Chaet. rhombeoides BI. 209, oder Ac. rhomboide Lac ep. c) Gasterosteus ovatus L. oder Mookalee parah Russel 154. d) Cesiomore Bloch Lacep. III. III. 2. e) Scomber falcatus Forsk. ) Cesiomore Baillon Lac ep. III. III. 1. g) Botlah-parah Russel 142. 3) Rhynchobdella orientalis BI. Sehn. oder Ophidium aculea- tum Bl. 159. 2. oder Macrognate aiguillonne Lacep. II. VIII. 3. b) Rh. polyacantha Bl. Schn. oder Macrognathe arme Lacep. Buchen T. XXXVII. VII. 6. 288 Fiſche. Seriola. Bei den II. MASTACEMBELUS Gronor. find die beiden Kinnladen faſt einander gleich, und die Ruͤcken⸗ und Afterfloffe faſt mit der Schwanzfloſſe vereinigt 1). 97. NOTACANTHUS Bloch. Campilodon Otto Fabric. Ihr Körper iſt ſehr langgeſtreckt, zuſammengedruͤckt, mit Elei- nen weichen Schuppen bedeckt, ihre ſtumpfe Schnauze tritt vor das Maul hervor, das dicht mit feinen Zaͤhnen bewaffnet iſt; auf dem Ruͤcken befinden ſich aber nur freie Stacheln. Die Bauchfloſſen ſtehen am Bauche, nach hinten; eine ſehr lange Af— terfloſſe geht bis an das Ende des Schwanzes, wo ſie ſich mit einer ſehr kleinen Schwanzfloſſe vereinigt. Man kennt nur eine Gattung N. Nasus. Bl. 431. aus dem Eismeer, zwei und einen halben Fuß lang. 98. SERIOLA ) C. Bieten alle Charaktere der Lichea: einen niederliegenden Stachel vor der Ruͤckenfloſſe, eine kleine freie, durch zwei Sta⸗ cheln geſtuͤtzte Floſſe vor der Afterfloſſe; den Koͤrper zuſammen⸗ gedruͤckt, eine Seitenlinie ohne Kiel oder Bewaffnung, aber die Stacheln der erſten Ruͤckenfloſſe durch eine Haut in eine Floſſe vereinigt. Eine dieſer Gattungen 1. S. lactaria. Scomber lactarius Bl. Schn. Russel 108. ber Peche-lait der Coloniſten von Pondichery, iſt durch die aus⸗ nehmende Zartheit ihres Fleiſches merkwuͤrdig. c) Rh. Aral Bl. Schn. T. 89. : d) Macrogn. pancalus Buchanan XXII. 7. 1) Rhynchobdella halepensis Bl. Schn. Gronov. Zoophy lac. T. VIII et X. [2] ) Dieſer Name wird wohl nicht bleiben koͤnnen, da es ſchon lange ein ſo heißendes Pflanzengeſchlecht giebt. Stachelfloſſer. Nomeus. 289 Eine andere 2. S. cosmopolita C. Scomber chloris BI. 339. wird es dadurch, daß ſie zu den wenigen Fiſchen gehoͤrt, die man in beiden Weltmeeren antrifft '). Es giebt auch noch eine Gattung 3. S. bipinnulata C. Zool. de Freyc. pl. 61. f. 3. bei der der letzte en der Ruͤckenfloſſe und der Steißfloſſe ab⸗ geloͤſt iſt. Ferner: *4. S. Dumerilii Risso. [ Trachurus aliciolus Rafin. ] Silbergrau, auf dem Ruͤcken amethyſtblau ſchillernd, an den Seiten und nach dem Bauche hin goldig; die Afterfloſſe verlaͤn— gert, die Schwanzfloſſe gabelig. V. *5, S. aquila. Trachurus aquilus R fin. Caratt. XI. 3. Seriole de Rafinesque Riss o. Kleiner als die vorige; blau, filberig, braungelb und gold- gelb geſcheckt; mit kurzer Afterfloffe, halbmondfoͤrmiger K floſſe, und kuͤrzerer Unterkinnlade. 99. NOMEUS Cv. Pasteur. Lange Zeit unter die Meergrundeln geſtellt, haben ſie große Verwandtſchaft mit den vorhergehenden; allein ihre außerordentlich langen und breiten Bauchfloſſen, die mit ihrem inneren Rande an den Bauch geheftet ſind, geben ihnen einen eigenthuͤmlichen Charakter. Man hat eine Gattung aus den amerikaniſchen Meeren, N. Mauritii C. Harder. Mar eg r. 153. ſilberfarb, mit ſchwarzen Querbinden uͤber den Ruͤcken 2). 1) Hierher noch: Scomber fasciatus Bl. 341. 2) Es ift der Gobius Gronovii Gmel., der Gobiomore gronovien Lac ep., der Eleotris Mauritii Bl. Selin. und der Scomber zonatus II. 19 290 Fiſche. Caranx. 100. TEMNODON C. Sie haben den unbewaffneten Schwanz und die kleine Stoffe oder die freien Stacheln vor der Afterfloſſe der Seriolen; ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt ſehr duͤnn und ſehr niedrig; die zweite und die Steißfloſſe ſind mit kleinen Schuppen uͤberzogen, aber ihr Hauptcharakter beſteht in einer Reihe ſpitzer, ſchneidender, frei— ſtehender Zaͤhne in jeder Kinnlade. Hinter dieſen, oben, iſt eine Reihe kleinerer, und am Vomer, den Gaumenknochen und der Zunge ſind feine ſammetartige. Ihr Deckel endiget in zwei Spi⸗ tzen, und ſie haben ſieben Strahlen in den Kiemen. Man kennt eigentlich nur einen genau, T. Saltator C. ſilberfarbig, von der Groͤße der Makrele, und einer der wenigen Fiſche, die man in beiden Weltmeeren findet 1). 101. CARANX C. Sind Scomberoiden, die durch eine durch gekielte, ſchuppige, oft dornige Stuͤcke oder Binden gebildete, mehr oder minder lange Seitenlinie, charakteriſirt werden. Sie haben zwei getrennte Ruͤ— ckenfloſſen und einen liegenden Stachel vor der erſten. Die letz⸗ ten Strahlen der zweiten ſind ſchwach mit einander verbunden, und bisweilen in falſche Floſſen getrennt; vor der Steißfloſſe be⸗ finden ſich freie Stacheln, oder eine kleine Floſſe bildende. Unſere europaͤiſchen Meere ernaͤhren mehrere, die der Ma— krele in Geſtalt und Geſchmack aͤhnlich find, und ſich dadurch aus⸗ zeichnen, daß die Binden oder Schilder welche ihre Seitenlinie beſetzen, ſchon von der Schulter anfangen. Mitch. Trans. Newyork I. IV. 3. Er waͤchſt wie ein Lachs. Der andere Harder, Mar eg r. Bras. 166. ſcheint ein Mugil. Harder oder Herder (Schaͤfer) iſt ein Name den die hollaͤn⸗ diſchen Matroſen verſchiedenen Fiſchen, nach aͤhnlichem Glauben beilegen, wie die unſrigen dem Pilote u. ſ. w. Vielleicht hat man ſogar unſern Nomeus mit dem gemeinen Piloten verwechſelt, weil er auch ſolche Querbaͤnder hat. 1) Wir beſitzen ihn, faſt ohne Abweichungen, von Alexandria, den vereinigten Staaten, Braſilien, dem Vorgebirge der guten Hoffnung, und Neuholland. Es iſt der Cheilodiptere heptacanthe Lacep. III. XXI. 3. nach Commerſon, und fein Pomatome skib IV. VIII. 3. nach Boſc. Es iſt auch die Perca saltatrix Linn. Catesb. II. VIII. 2. oder Spare sauteur Lace p. Hierher auch noch: f Perca antarctica Carmich. Linn. Trans. XII. XXV. 2 Stachelfloſſer. Caranx. 291 Man vermengt fie unter dem Namen Saurel, Magueredu dätard u. ſ. w. Scomber Trachurus L. 1. C. Trachurus ſie unterſcheiden ſich aber durch die Anzahl der Binden, deren von ſiebzig bis hundert ſeyn koͤnnen, und die mehr oder minder raſche Einbiegung der Seitenlinie. Man findet bis bei Neu⸗ ſeeland welche, die den unfrigen ſehr aͤhnlich find. Andere haben nur am hinteren, geraden Theile der Seiten— linie Schilder; der vordere Theil iſt gekruͤmmt und hat nur kleine Schuppen. Es giebt welche von ſpindelfoͤrmiger Geſtalt, wie der gemeine europaͤiſche Saurel, und unter ihnen giebt es wieder welche, die nur eine einzige falſche Floſſe an der Ruͤcken- und Afterfloffe haben 1); andere, bei denen mehrere dergleichen vorhanden ſind 2); der größte Theil hat aber gar keine 5). Einige Caranx mit hoͤherem Koͤrper, aber noch mit ſchiefem und wenig converem Profil, machen ſich durch Zähne in einer ein⸗ zigen Reihe bemerklich “). Unſere Seeleute nennen gewiſſe Fiſche dieſer Art Caran- gues. Sie haben einen hohen Körper, abgeſchnittenes, conver gebogenes Profil, was raſch herabſteigt, und ihre Gattungen ſind in beiden Weltmeeren ſehr zahlreich. 2. C. (Sc.) Carangus. La Carangue des Antilles. BI. 340. Silberfarb, mit einem ſchwarzen Fleck am Kiemendeckel, und wiegt oft zwanzig bis fuͤnfundzwanzig Pfund. Es iſt ein guter und ſehr geſunder Fiſch. 1) Kurrah- woda-Gahwah Russel 139. b) Car. punctatus C. Bei Mitchill Trans. of Newyork I. V. 5. Scomber hippos, von ihm getrennt, iſt aber nicht der Linneifche Hippos. c) Curvata Pinima Mar eg r. Braſ. 150. 2) Scomber Rottleri Bl. 346. und Russel 143. b) Sc. Cordyla L. aber nicht feine Synonyme, welches Caranx find. 3) Scomber crumenophthalmos BI. 843. b) Sc. Plumieri Bl. 344. einerlei mit Sc. ruber 343. und Caranæ Daubenton Lu cep. III. 71. 4) Scomber dentex Bl. Schn. . b) Caranx Lune Geoffr. St. Hil. Egypte poiss. XXIII. 3. dem die Citula Banksii Risso zweite Ausg. VI. 13 und vielleicht der Trachurus imperialis EHF. Car. XI. wenigſtens ſehr nahe ſtehen. 19 292 Fiſche. Vomer. Eine ihm ſehr ähnliche Gattung, aber ohne ſchwarzen Fleck, 3. C. (Sc.) Guaratereba. La Carangue bätarde. Seba III. XXVII. 3. iſt dagegen ſehr leicht giftig !). Man koͤnnte noch die Caranx ohne alle Zaͤhne 2) und die unterſcheiden, welche ſehr verlaͤngerte Spitzen an der zweiten Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe haben, und die ich Citulus ) ge— nannt hatte. So gelangt man allmaͤlig an Fiſche, die man unter dem gemeinſchaftlichen Namen 102. VOMER vereinigen koͤnnte. Sie ſind immer mehr und mehr zuſammengedruͤckt, hoͤher, die Bewaffnung der Seitenlinie wird unmerklich ſchwaͤcher, die Haut wird fein, ſeidenglaͤnzend, und zeigt ſich ohne ſichtbare Schup⸗ pen. Sie haben nur kurze, ſammetartige Zähne, und unterfchei- den ſich unter einander nur durch verſchiedene Verlaͤngerungen einiger ihrer Floſſen. a 5 Linné und Bloch ordneten ſie in ihr Geſchlecht Zeus, aber mit wenig Grund; wir theilen ſie folgendermaßen weiter ein: I. OLISTUS C. Unterſcheiden ſich von den Citulus dadurch, daß die mittle⸗ ren Strahlen ihrer zweiten Ruͤckenfloſſe nicht aͤſtig, ſondern nur gegliedert find und ſich in lange Faͤden verlängern “). ö 1) Hierher noch: * a) Sc. Hippos L. welches der Sc. chrysos Mitehill ift. b) Ekalah parah Russel 146., vielleicht der Scomber ignobi- lis For sk. c) Caranx sexfasciatus Quoy et G@aimard Voy. de Freyc. Zool. pl. 65. f. 4. d) Jarra dandree-parah. Russel 147. e) Scomber Kleinii Bl. 347. 2. f) Scomber Sansun Forsk. g) Kuguroo-parah. Russel 145. h) Talan-parah id. 150. oder Scomber malabaricus Bl. Schn. i) Wootim-parah. Russel 148, 2) Scomber speciosus Lacep. III. 1. 1. oder Polooso-parak Russel 149., wovon der Caranx petaurista @eoffr. Eg. XXIII. 1. der erwachſene zu ſeyn ſcheint. 3) Tschawil-parah. Russel 151. b) Mais-parah. id. 152. 4) Die Gattung iſt neu. Stachelfloſſer. Vomer. 293 II. SCYRIS C. Haben dieſelben Faden, und faſt dieſelbe Geſtalt; aber die Stacheln die ihre erſte Ruͤckenfloſſe bilden ſollten, ſind gaͤnzlich im Rande der zweiten verborgen. Ihre Bauchfloſſen find kurz 1). III. BLEPHARIS C. Haben lange Faͤden an der zweiten Ruͤckenfloſſe und an ih⸗ rer Steißfloſſe; ihre Bauchfloſſen ſind ſehr verlaͤngert, und die Stacheln der erſteren kurz und durchbohren kaum die Haut ?). Ihr Koͤrper iſt hoch; ihr Profil hat nur die gewoͤhnliche Neigung. IV. 64L C. Haben ein verticaleres Profil wie die Blepharis, bieten aber im Übrigen dieſelben Charaktere ). Bei den V. ARGYREIOSUS ſteht das Profil noch hoͤher; die erſte Ruͤckenfloſſe bildet ſich vollkommen aus, und ihre Strahlen verlaͤngern ſich ſelbſt zum Theil in Faden wie die der zweiten; ihre Bauchfloſſen find eben- falls ſehr verlängert *). VI. Eigentliche VOMER. Mit dem zuſammengedruͤckten Koͤrper und dem Profil der Gal und Argyreiosus, aber keiner Verlaͤngerung an irgend ei⸗ ner Floſſe ). 1) Le Gal d’Alexandrie Geoffr. Eg. poiss. XXII. 2. 2) Zeus ciliaris BI. 196. b) Zeus sutor C, Le Cordonnier de Martinique. 3) Zeus Gallus L. Bl. oder Gurrah-parah. Russel 57. b) Der kleine Gal, chewoola-parah. Russel 58. 4) Zeus Vomer L. Mus. Ad. Frid. XXXI. 9. und beſſer Bloch 93. 2. oder Abacatuia Marcgr. 161. Zeus rostratus Mitchill Newyork Trans. II. 1. NB. Der Zeus niger Bl. Schn. gründet ſich nur auf einen Mi: griff, weil in dem gedruckten Marcgraf eine Abbildung des Aba- catuia p. 145. aus Verſehen neben die Beſchreibung des Guaperva oder Chaetodon arcuatus geſetzt worden iſt. Die Selene argentee Lacep. IV. 9. 2. iſt ein Ahacatuia, deren erſte Ruͤckenfloſſe und Bauchfloſſen abgenutzt geweſen waren. Seine Selene quadrangulaire iſt der Chaetodon Faber. 5) Zeus setapinnis Mit chu Trans. Newyork 1, 9. Labat Vo. de Desmarchais I. p. 312. 8 294 Fiſche. Zeus. - Das Geſchlecht 103. ZEUS L. begreift nach Abzug der Gal und Argyreiosus u. ſ. w. Fiſche mit zuſammengedruͤcktem Koͤrper, ſehr vorſtreckbarem Maule wie bei den kleinſchuppigen Meniden, und mit nur wenigen, ſchwachen Zaͤhnen. Man muß aber noch viele Unterabtheilungen aus ihnen machen. I. ZEUS Cuv. Dorees. Mit ausgeſchnittener Ruͤckenfloſſe, die Stacheln mit langen Hautlappen verfehen, und eine Reihe [kurzer] gabelfoͤrmiger Sta: cheln längs der Baſis der [hinteren] Ruͤcken- und Steißfloſſe. Wir haben in unſeren beiden Meeren eine Gattung 1. Z. Faber L. Der Sonnenfiſch. Bloch 41. gelblich, mit einem runden ſchwarzen Fleck auf jeder Seite, den man unter dem Namen Doree oder Poisson St. Pierre kennt“). Es iſt ein ſehr guter Fiſch. Das Mittelmeer beſitzt auch noch einen andern 2. Z. Pungio C. Ron del. 328. der ſich durch einen ſtarken gabelfoͤrmigen Dorn auf der Schul⸗ ter auszeichnet. II. CAPROS Lacep. Sie haben die ausgeſchnittene Ruͤckenfloſſe der vorigen, und ein noch mehr protractiles Maul; aber keine Stacheln laͤngs der Ruͤcken⸗ und Steißfloſſe; der ganze Koͤrper iſt mit ſehr rauhen Schuppen bedeckt. Man kennt nur eine Gattung aus dem mittellaͤndiſchen Meer, 3. Z. (C.) aper I. Perca pusilla Brünnich. Klein, gelblich [mit zart rothem Rüden]. ) Dieſen Namen St. Petersfiſch hat er daher, weil die Sta: liener glauben, der Apoſtel Petrus habe ihn einſt aus dem Waſſer ge— nommen und wieder hinein geworfen, wobei die Spur der anfaſſenden ie 1 jener ſchwarze Fleck zuruͤckgeblieben ſey. (S. v. Martens Reife ꝛc. Stachelfloſſer. Equula. 295 III. LAMPRIS Retzius. Chrosotos Lacep. Haben nur eine, nach vorn ſehr hohe Ruͤckenfloſſe und eine eben fo geſtaltete Afterfloffe, die nur einen einzigen kleinen Sta⸗ chel an der Baſis ihres Vorderrandes zeigt. Ihre Bauchfloſſen haben zehn ſehr lange Strahlen, und die Lappen ihrer Schwanz— floſſe find ebenfalls ſehr verlängert, aber alle dieſe Verlaͤngerun⸗ gen nutzen ſich mit dem Alter ab. Die Seiten des Schwanzes ſind in eine Kante erhoͤht. Man kennt nur einen, aus der Nordſee, 4. Z. (L.) guttatus Retz. der ſehr groß wird, von Farbe violet iſt, weiß gefleckt und mit rothen Floſſen 1). IV. EQUULA C. Haben auch nur eine Ruͤckenfloſſe, aber mit mehreren Sta⸗ cheln, von denen die vorderen bisweilen ſehr hoch ſind; ihre Schnauze iſt ſehr vorſtreckbar, ihr Koͤrper zuſammengedruͤckt, die Raͤnder ihres Ruͤckens und ihres Bauchs laͤngs der Floſſen gezaͤhnelt. 5 Es ſind kleine Fiſche, von denen es mehrere Gattungen im indiſchen Meere giebt 2). 1) Es iſt der Zeus regius Bon at. Encyel. Ichthyol. f. 155.; der Z. imperialis Shaw nat. misc. nr. 140.; der Z. Luna Gm.; der Z. guttatus Brünnich Kopenh. Schr. III. 388.; der Scom- ber pelagicus Gunner, Dronth. Gef. Schr. IV. XII. 1.; der Chry- sotose Lune Lac ep. IV. IX. 3.; der Poisson de Lune Du h u m. Sect. IV. pl. VI. f. 5.; der Opa Pennant's u. ſ. w. 2) Der Typus dieſes Untergeſchlechtes iſt der Scomber Equula Forsk., woraus Gmelin feinen Centrogaster equula und Lacep. feinen Caesio poulain gemacht hat. Hierher noch: b) Equula ensifera C. oder Scomber edentulus Bl. 428. oder Leiognathe argente La cep. c) Eq. Cara C. Huss el 66. d) Eq. fasciata C. oder Clupia fasciata Lacep. V. p. 463. Mem. du Mus. I. XXIII. 2. e) Ed. splendens C. Russ. 61. 1) Eq. daura C. Russ. 65. g) Eq. totta C. Russ. 62. h) Eq. coma Russ. et Seba III. XXVII. 4. 63. 1) Eq. ruconius Buchan. XII. 35. K) Eq. minuta €. oder Scomber minutus Bl. 429. 2. der auch wohl mit dem Zeus argentarius Forster IX. Sch n. 96. einerlei ſeyn koͤnnte. 296 Fiſche. Stromateus. Einige dieſer Gattungen haben zur Zeit der Ruhe die Schnauze auf eine ganz eigene Weiſe zuruͤckgezogen, und ſie fan⸗ gen, indem ſie ſie ploͤtzlich entfalten, die kleinen Fiſche oder In⸗ ſecten, die in ihren Bereich kommen *). V. MENES Lacep. Haben die Schnauze der Equula, und einen noch zufam: mengedruͤckteren Koͤrper; ihr Bauch iſt ſchneidend, und ſein Rand nach unten durch Entwickelung des Beckens und der Schulter— knochen ſehr conver, während die Ruͤckenlinie faſt gerade iſt, wo— durch die Bauchfloſſen hinter die Bruſtfloſſen zu ſtehen kommen. Man kennt nur eine Gattung, aus dem indiſchen Meere und dem chineſiſchen, Z. (M.) maculatus. Mene Anne Caroline La cep. V. XIV. 2. Bloch Schn. T. 22. Russel 60. ſchoͤn ſilberfarb, nach dem Ruͤcken zu ſchwarz gefleckt. 104. STROMATEUS J. Haben dieſelbe zuſammengedruͤckte Geſtalt wie die verſchie— denen Zeus; dieſelben hoͤchſt kleinen, kaum wahrnehmbaren Schup— pen unter einer ſeidenglaͤnzenden Oberhaut; aber ihre Schnauze iſt ſtumpf und nicht vorſtreckbar; ſie haben nur eine Ruͤckenfloſſe deren wenig zahlreiche Stacheln im vorderen Rande verborgen ſind; zumal aber fehlen ihnen die Bauchfloſſen. Ihre ſenkrech— ten Floſſen ſind dick genug, um daß man dieſe Fiſche auch zu den Schuppenfloſſern hat rechnen wollen. Außer der gewoͤhnlichen Seitenlinie findet ſich an der Seite auch noch ein Streif, den man fuͤr eine zweite Seitenlinie hat nehmen wollen. Ihr Schlund iſt nach innen mit einer Menge Stacheln beſetzt, die ſich in der Zellenhaut mittels ſtrahliger Wurzeln befeſtigen. Das mittellaͤndiſche Meer beſitzt eine artige Gattung 1. Str. Fiatola L. Belon Aquat. 153. Rondelet 493 2). 1) Equula insidiatrix C. oder Zeus insidiator BI. 192. f. 2. 3. 2) Dieſe Abbildung, wo die linke zuruͤckgeſchlagene Bruſtfloſſe von Hrn. v. Lacepede für eine Bauchfloſſe angeſehen worden, hat ihm Anlaß zur Aufſtellung des Geſchlechtes CNrysostome gegeben, was folglich unterdruͤckt werden muß. Stachelfloſſer. Luvarus. 297 laͤnglich, und durch feine Flecken, und die unterbrochenen goldfar- bigen Binden auf bleifarbigem Grunde, ausgezeichnet. Die peruaniſchen Küften befigen eine andere 2. Str. stellatus C faſt von derſelben Geſtalt, aber mit ſchwarzen Flecken beſtreut; gemein auf den Maͤrkten von Lima. In den indiſchen Meeren giebt es noch andere Gattungen, welche die franzoͤſiſchen Coloniſten mit dem Namen Pamples be= zeichnen; fie find im Ganzen genommen höher wie die Fiatola, und man ſieht oftmals Stacheln oder ſchneidende Blätter vor ih: rer Ruͤckenfloſſe und ſelbſt ihrer Afterfloſſe *). Es laͤßt ſich von ihnen unterſcheiden II. PEPRIL LUS. deren Becken, vor dem After, ein kleines ſpitzes und ſchneidendes Blatt bilden was man verſucht ſeyn koͤnnte fuͤr ein Rudiment von Bauchfloſſen zu halten 2). Übrigens haben ſie ebenfalls die ſchneidenden Blaͤtter von denen wir ſo eben geſprochen; ja es giebt ſelbſt einen, bei dem fie gekerbt find 3). III. LUVARUS Raſinesque. Scheinen ſich den Peprilus ſehr zu naͤhern; die Extremitaͤt ihres Beckens traͤgt eine kleine Schuppe, die dem After zum De— ckel dient. Man ſieht an ihnen keine ſchneidenden Blaͤtter. Ihr Schwanz hat auf jeder Seite eine deutliche Kante wie die Thun: fiſche, Lampris u. a. Wir beſitzen eine ſehr große Gattung im Mittelmeer und atlantiſchen: Str. (L.) imperialis. Luvarus imperialis Rafin. Ind. d’Ittiol. Steil. pl. 1. f. 1. ſilberfarb, mit roͤthlichem Ruͤcken 5). 1) Stromateus niger, Ia Pample noire BI. 422. und beſſer, un: ter dem falſchen Namen Str. Paru, Russel 48. b) Str. albus C. la Pample blanche Russ. 44. c) Str. candidus, Ia Pample eclatante Russ. 42. d) Sir. argenteus, Euphrasen neue Stockh. Schriften IX. t. 9. oder Str. aculeatus BI. Schn. e) Str. gryseus C. la Pample grise. 2) Chaetodon alepidotus L. oder Stromateus longipinnis Mitch. b) Str. eryptosus Mitch. c) Str. Paru Sloane Jam. II. T. CCL. A. 3) Peprilus erenulatus Cuv., eine neue kleine Gattung. 4) Man hat im Jahre 1826 einen bei der Inſel Ré gefangen, 298 Fiſche. Kurtus. 105. SESERINUS COuv. | Haben alle Charaktere der Stromateus, ſelbſt innerlich; aber man erblickt nur zwei kleine Bauchfloſſen oder vielmehr nur Spuren von Bauchfloſſen bei ihnen. Das mittellaͤndiſche Meer hegt eine kleine Gattung S. Rondeletii C. Ron delet 257. 106. KURTUS BI. Stehen den Peprilus ſehr nahe, von denen ſich ſich zumal dadurch unterſcheiden, daß ihre Ruͤckenfloſſe weniger in der Laͤnge ausgedehnt erſcheint, und daß ihre Bauchfloſſen gut entwickelt find; ihre Steißfloſſe iſt lang; ihre Schuppen find fo fein, daß man ſie nicht leicht eher bemerkt, als wenn die Haut trocknet; an den Floſſen befinden ſich keine; man zaͤhlt ſieben Kiemen⸗ ſtrahlen; ihr Becken hat zwiſchen den Bauchfloſſen einen Sta⸗ chel und kleine ſchneidende Blaͤttchen vor der Ruͤckenfloſſe, deren Baſis einen nach vorn niederliegenden Stachel hat. Ihr Skelet zeigt eine große Eigenthuͤmlichkeit, daß naͤmlich die Rippen ausgedehnt und conver find, fo daß fie einander beruͤhrende Ringe, und auf dieſe Art einen leeren kegelfoͤr— migen Raum bilden, der ſich unter den Schwanz hin in die un⸗ teren Wirbelringe hinein in eine lange duͤnne Roͤhre verlaͤngert, die die Schwimmblaſe einſchließt. Der K. indicus B 189. koͤnnte wohl nichts weiter als das Weibchen des Kurtus cornutus oder Somdrum-Kara-Mottee Ruſſels, eines Fiſches ſeyn, der ſich durch ein kleines krummes knorpeliges Horn auszeichnet, was ſich auf dem erſten der kleinen ſchneidenden Blaͤtter vor der Ruͤckenfloſſe erhebt. wovon ich durch Hrn. J. Roquet, Douaneninfpector daſelbſt, ein Bild empfangen habe. Ich vermuthe, daß man zu 2 53 oder wenigſtens ganz in die Nähe, die Ausonia Cuvierii Risso 2. Ausg. T. XI. f. 28. wird brin⸗ gen muͤſſen, an welchem er jedoch zwei Afterſtacheln abbübtt⸗ Stachelfloſſer. Coryphaena, 299 107. CORYPHAENA L. Goldkaͤrpfen. Franz. Dorade, hol. Dolphin oder Dophin. Mit einem geſtreckten, zuſammengedruͤckten, mit kleinen Schuppen bedeckten Koͤrper; der Kopf iſt an ſeinem oberen Theile ſcharfkantig⸗ſcheinend, die Ruͤckenfloſſe geht über den ganzen Ruͤ⸗ cken weg und beſteht aus faſt gleich biegſamen Strahlen, ob— ſchon die vordern keine Articulation beſitzen. Sieben Kiemen⸗ ſtrahlen. I. CORYPHAENA Cuv. Goldkarpfen im engeren Sinn. Mit ſehr hohem Kopf, bogenfoͤrmig gekruͤmmtem Profil, und ſehr abſchuͤſſig, ſehr tief ſtehenden Augen, und Zähnen am Gau— men wie an den Kinnladen. Es ſind große und ſchoͤne Fiſche, bei den Seefahrern durch die Schnelligkeit ihrer Bewegungen und die Verfolgung der fliegenden Fiſche bekannt. 1. C. Hippurus L. Der Goldkarpfen hat ſechzig Strahlen in der Ruͤckenfloſſe; er iſt obenher ſchoͤn ſil⸗ berblau mit dunkleren blauen Flecken; untenher citronengelb, heil: blau gefleckt. Im Mittelmeere. Im Ocean giebt es mehrere verwandte, bis jetzt mit jener vermengte Gattungen, II. CARANXOMORUS Lacep. Sie unterſcheiden ſich von den eigentlichen Coryphaͤnen durch ihren laͤnglichen, wenig erhabenen Kopf, und ihr mehr in der Mitte ſtehendes Auge. III. CENTROLOPHUS Lacep. Dieſen fehlen außerdem noch die Zähne am Gaumen, und zwiſchen dem Hinterkopf und dem Anfang der Ruͤckenfloſſe iſt ein leerer Raum ohne Strahlen. Von jedem dieſer Untergeſchlechter giebt es eine Gattung im Mittelmeer, und ſie verirren ſich bisweilen in den Ocean. *2. C. (C.) pompilus. Rondelet 250. Mit tiefblauem, ſilberig geflecktem oder geſtricheltem Koͤrper; die Kinnladen ungleich; die Schuppen kreisfoͤrmig geſtreift, die Floſſen dunkelblau. V. *3. C. (C.) niger. Centrolophe negre Lac ep. IV. 441., einerlei mit 300 Fiſche. Coryphaena. Perca nigra Gm. Borlase History of Cornw. pl. XXVI. f. 8. Holocentre noir Lac ep. Le Merle. Du i a m. Sect. IV. pl. VI. f. 2. [Vermuthlich auch C. Liparis Risso )]. Schwarz, blau und ſilberig geſcheckt; der Kopf groß, ſchup— penlos, violetſchwarz glänzend, mit Löchern die im Quincunx ſte⸗ hen durchbohrt. Die Floſſenſtrahlen find ſtark. . IV. ASTRODERMUS Bonelli. Haben den hohen ſcharfkantigen Kopf und die lange Ruͤ⸗ ckenfloſſe der Goldkarpfen; aber ihr Maul iſt nur wenig ge: ſpalten; man zaͤhlt nur vier Kiemenſtrahlen, ihre Bauchfloſſen ſind ſehr klein, ſtehen an der Kehle, und vorzuͤglich haben die uͤber den Körper zerſtreuten Schuppen die ſtrahlenfoͤrmige Geſtalt kleiner Sterne. Man kennt nur eine Gattung aus dem mittellaͤndiſchen Meer. C. (A.) guttata. Astrodermus guttatus Bon. Diana semilunata Risso 2. Ausg. T. VII. f. 14. Er iſt ſilberfarbig, ſchwarz gefleckt; mit ſehr hoher Ruͤcken⸗ floſſe und rothen uͤbrigen Floſſen. V. PTERACLIS Gronov. Oligopode La ep. Haben die Zaͤhne und den Kopf der Coryphaͤnen, aber ihre Schuppen find größer, ihre Kehlfloſſen ſehr klein, und ihre Ruͤ— ckenfloſſe und Afterfloſſe ſo hoch wie der Fiſch ſelbſt, was ihm die Geſtalt eines hohen Segels giebt. Man kennt nur einen aus Carolina. *C. velifera. Pallas Spic. zool. fasc. VIII. t. [III. f. 1.]'). Lang und ſchmal, mit einer ſehr hohen halbceirkelfoͤrmigen Ruͤckenfloſſe und eben ſolcher Afterfloſſe, die von oben nach unten gemeſſen, mehr Hoͤhe als Laͤnge geben. V. ) Von welchem ich die Beſchreibung entlehne. V. 1) Herr Boſc hat mich verſichert, ihn bei Carolina gefangen zu haben; Pallas giebt den ſeinigen von den Molukken an; e ſind es zweierlei Gattungen. Stachelfloſſer. Lepidopus. 301 Die achte Familie der Stachelfloſſer, die der Band fiſche, TAENIOIDEI, ſchließt ſich ſehr nahe an die Scomberoiden, und ihr erſtes Ge— ſchlecht verbindet ſich ſogar genau mit den Gempylus und den Thyrsites. Es find ſehr langgeſtreckte, von den Seiten ganz platte Fiſche mit ſehr kleinen Schuppen. Eine erſte Gruppe hat eine vorgeſtreckte Schnauze, ein ges ſpaltenes, mit ſtarken, ſpitzen und ſchneidenden Zaͤhnen beſetztes Maul, und die Unterkinnlade laͤnger vorſtehend als die andere; ſie begreift nur ein Geſchlecht. 108. LEPIDOPUS Gouan. Jarretieres *). Ihr ſpecieller Charakter beſteht darin, daß die Bauchfloſſen auf zwei kleine Schuppenſtuͤckchen reducirt ſind; ihr Koͤrper iſt lang, dünn, hat oben feiner ganzen Zange nach eine Ruͤckenfloſſe, untenher eine ſchmale Afterfloſſe, und endiget in eine gut ausge— bildete Schwanzfloſſe. Man zahlt acht Kiemenſtrahlen. Ihr Magen iſt lang. Sie haben uͤber zwanzig Blinddaͤrmchen am Pfoͤrtner; ihre lange und ſchmaͤchtige Luftblaſe hat einen ſehr deutlichen Druͤſenkoͤrper. Wir beſitzen eine Gattung in unſeren Meeren, 1. L. argyreus C. Silberbandfiſch *). C. et V. 223. oft fuͤnf Fuß lang, und unter gar verſchiedenen Namen beſchrie⸗ ben 1). Man hat ſie von England bis zum Cap gefangen, aber uͤberall iſt ſie ſelten. C. Dieſer ſonderbare Fiſch iſt mit einer Art Silberſtaub bedeckt, *) In der Hist. nat. des Poissons V. VIII. folgt dieſes und das naͤchſte Geſchlecht ſogleich auf die Gempylus (unſere nr. 92. VIII.) V. * So wenigſtens dürfte man dieſen, einem ſchoͤnen ſilbernen Bande gleichenden Fiſch nennen. V. 1) Es iſt der Lepidopus Gouan's (Histoire des Poissons pl. I. f. 4.) Der Trichiurus caudatus Euph., neue Stockh. Denkſchr. IX. T. IX. f. 2.; der Trichiurus gladius Holten Copenh. Gef. Schr. V. p. 23. und T. II.; der Trichiurus ensiformis Fand ell oder Vandellius lusitanicus Shu; die Ziphotheca tetradens Montague. Wernerian Soc. Tr. I. p. 81. und pl. II., die Scarcina argyrea Rafinesque Nuov. caratt. pl. VII. f. 1. — Der Lepidope Peron von Ress o und der Lepidope argente Nardo. 302 Fiſche. Trichiurus. der in goldigen, roſenfarbenen und azurenen Widerſchein reflectirt. Der Kopf iſt laͤnglich und endigt hinter den Augen in eine Her— vorragung; die laͤngere Unterkinnlade hat am Ende einen harten Knoten. Nach vorn iſt ſie mit zwei ſtarken krummen Zaͤhnen bewaffnet, und hat außerdem noch eine Reihe kleiner, gerader, aber von ungleicher Groͤße. Die Oberkinnlade hat vorn zwei lange ſpitze Zaͤhne, und drei noch groͤßere, hakenfoͤrmige, bewegliche, am Gaumenknochen befeſtigte, auf die noch andere am Rande folgen. Der After ſteht naͤher nach dem Kopfe zu, die Seitenlinie iſt ge⸗ rade, die den ganzen Ruͤcken einnehmende niedrige Ruͤckenfloſſe iſt durchſcheinend, gelb, die Schwanzfloſſe iſt halbmondfoͤrmig. Das Fleiſch iſt ſchmackhaft. B. * 2. L. Govanianus Risso*). Wuͤrde ſich nur durch die Zahl von 42 Strahlen der Schwanzfloſſe unterſcheiden, da der ſchwarze Fleck an der Rüden: floſſe ſich nach C. auch beim vorigen findet. V. 109. TRICHIURUS Z. Lepturus Artedi. Gymnogaster Gronov, Sie haben dieſelbe Koͤrpergeſtalt, Schnauze, Kinnladen, die naͤmlichen zugeſpitzten und ſchneidenden Zaͤhne, dieſelbe ſich uͤber den ganzen Ruͤcken wegerſtreckende Floſſe wie die Lepidopen; es fehlt ihnen aber die Bauch- und Schwanzfloſſe, und ihr Schwanz eht in einen langen duͤnnen, zuſammengedruͤckten Faden aus. tatt der Afterfloſſe haben ſie nur eine Reihe kleiner, kaum ſicht⸗ barer Stacheln am unteren Rande des Schwanzes; ihre Kiemen haben nur ſieben Strahlen. Sie gleichen ſchoͤnen ſilbernen Baͤn— dern. Ihr Magen iſt dick und langgeſtreckt; die Eingeweide ſind gerade; die Blinddaͤrme zahlreich, die Schwimmblaſe lang und einfach. Es giebt eine Gattung im atlantiſchen Ocean Tr. lepturus L. Der Haarſchwanz. Browne Jam. XLV. f. 4.) *) Risso Ichth. de Nice p. 151. und Hist. nat. de Eur. merid. III. p. 290. 1) Dieſes ift der Ubirre Lant’s Ind. occ. 573., den er aus ei⸗ nem Verſehen, was er aber ſelbſt anzeigt, bei Marcgraf p. 161., wieder, aber neben der Beſchreibung des Mucn, der eine Muraͤne iſt, hervorgebracht hat. Dieſe Confuſion hat indeß zur Folge gehabt, daß Bloch und Andere geglaubt haben, der Haarſchwanz ſey ein Suͤß⸗ waſſerfiſch. Stachelfloſſer. Gymnetrus. 303 die ſich gleichergeſtalt an den amerikaniſchen wie an den afrikani⸗ ſchen Kuͤſten findet. C. Gleicht ganz einem ſchmalen, glaͤnzend ſilbernen Bande. Wird gegen drei Fuß lang. V. Wir kennen auch noch zwei aus den indiſchen Meeren, wovon der eine 2. Tr. Haumela Schn. Clupea haumela Forsk. et Gmel. Savala Russel]. 41. dem vorigen ſehr ähnlich, nur etwas kuͤrzer iſt. Die andere Gattung 3. Tr. Savala C. C. et V. 224. iſt noch weniger lang und hat ein kleineres Auge 1). C. Ebenfalls ganz ſilbern, mit gelber Ruͤckenfloſſe. An der eckigen Schnauze ſteht die Unterkinnlade vor. V. Eine zweite Gruppe begreift Geſchlechter mit kleinem, wenig geſpaltenem Maul. 110. GYMNETRUS B.. Mit geſtrecktem und plattem Körper wie alle vorhergehen- den, und gänzlich ohne Afterfloſſe; fie haben aber eine lange Ruͤ⸗ ckenfloſſe, deren vordere verlaͤngerte Strahlen eine Art Federbuſch bilden, aber leicht abbrechen. Ihre Bauchfloſſen (wenn ſie nicht etwa abgenutzt oder abgebrochen ſind) ſind ſehr lang, und ihre aus wenig Strahlen beſtehende Schwanzfloſſe erhebt ſich am Ende des Schwanzes, der in einen kleinen Haken endiget, ſenkrecht. Man findet ſechs Kiemenſtrahlen; ihr Maul iſt wenig geſpalten, ſehr vorſtreckbar, und hat nur wenige kleine Zaͤhne; ihre Seiten⸗ linie hat kleine Stacheln, die nach dem Schwanze zu hervorſte⸗ hender ſind. Es ſind ſehr weiche Fiſche, mit ſehr zerbrechlichen Floſſenſtrahlen, und die man oft, nach verſtuͤmmelten Exemplaren, falſch 2) dargeſtellt hat. Ihr Skelet hat wenig verhaͤrtete Kno⸗ De 1) Man bat aus einer Verſetzung im Texte von Nie whof den indiſchen Trichiuren elektriſche Eigenſchaften zugeſchrieben, die fie ſicher nicht beſitzen. 2) Der Falx Venetorum Belon's, woraus Gouan ſein Ge⸗ 304 Fiſche. Gymnetrus. chen und zumal Wirbel; ihr Magen iſt langgeſtreckt, und ſie ha⸗ ben zahlreiche Blinddaͤrme. Die Schwimmblaſe fehlt ihnen; ihr ſchleimiges Fleiſch zerſetzt ſich ſehr ſchnell. Es giebt einige Gattungen in unſeren Meeren, die in der Zahl der Strahlen der Ruͤckenfloſſen variiren, und die, wenn dieſe noch ganz ſind, d. h. in dem Jugendzuſtande des Thieres, wegen der Floſſenverlaͤngerungen oft ein ſehr ſonderbares Anſe— hen haben. N Die glaͤnzendſte Gattung des mittellaͤndiſchen Meeres hat nicht mehr als hundertundvierzig bis hundertundfunfzig Strahlen in der Ruͤckenfloſſe. Man hat ſie nur klein oder von mittel— maͤßiger Groͤße beobachtet. Eine andere hat von hundertſiebzig bis hundertfuͤnfundſiebzig; es giebt aber in Sammlungen Exem— plare von vier bis fünf Fuß. Eine dritte hat mehr als zwei— hundert Strahlen und wird uͤber ſieben Fuß lang. C. Nach der Riſſo'ſchen Abbildung (in der Ichthyologie de Nice) iſt dieſer Fiſch vorn am Kopfe, der ein Mopsgeſicht zeigt, am dickſten, und verſchmaͤlert ſich allmaͤlig nach dem Schwanze zu. Er iſt mit Silberſtaub bedeckt der ihm eine ausnehmende Schoͤnheit verleiht. Laͤngs des Ruͤckens finden ſich drei große ſchwarze Flecke, und am Bauche ein eben ſolcher, laͤnglicher. An den Bauchfloſſen ſind die vorderen Strahlen die laͤngſten. Die anderen Floſſen ſind carminroth. Eine andere Gattung, bei Riſſo (Histoire naturelle de Europe meridionale T. III.) Fig. 43. abgebildet, und von ihm G. longiradiatus genannt, ſoll von noch ſchoͤnerem Glanze ſeyn. Er iſt mit feinen Silberſchuppen bedeckt, die mit acht Reihen ſchlecht Trachypterus gemacht hat, und woraus die Cepola trachy- ptera Gm. geworden, unterſcheidet ſich von der Taenia altera Rond, 327. und ſelbſt von feiner Taenia prima, welches die Cepola taenia L. iſt, und von der Spada maxima Imperati 587. oder Cepola gladius Walbaum, und der Taenia falcata AI dr ov. oder Cepola Iris Wal- baum, nur durch die Verſchiedenheit der Verſtuͤmmelung der Individuen. Es iſt derſelbe Fall mit dem Bogmar der Islaͤnder bei Olafſen und Powelſen (Isl. franz. Überſ. pl. LI.) oder Gymnogaster arcti- cus Brünnich (Soc. Hafn. III. T. XIII.), welcher das Geſchlecht Bog- marus Bl. et Schn. bildet. Eben jo mit dem Gymnetre cepedien Risso 1. Ausg. T. V. f. 17. Dem Argyctius quadrimaculatus Ra- finesque Caratt. 1. f. 3., feine Scarcina quadrimaculata und im- perialis; dem Gymnetrus mediterraneus Otto, dem Epidermus macu- latus Ranzani Opuse. scientif. VIII. und dem Regalecus macula- tus Nardo, Journ. de physique de Pavie VIII. T. 1. f. 1. Alle dieſe Fiſche unterſcheiden ſich kaum der Art und nirgends dem Geſchlechte nach. Herr Bonelli hat das am wenigſten verſtuͤmmelte Exemplar, unter dem Namen Trachypterus cristatus, in der Schrift der Ak. zu Turin XXIV. T. 9. abgebildet. Stachelfloſſer. Stylephorus. 305 Opalflecken bezeichnet ſind. Der erſte Strahl der Ruͤckenfloſſe iſt hart, lang und in einen freien Faden ausgehend; die ſchma⸗ len Bauchfloſſen haben einen langen rothen Strahl, wie eine Ruthe, mit einer Membran dahinter. Das Fleiſch iſt ohne allen Geſchmack und fault nach wenig Stunden. Riſſo ſagt, die Natur habe an dieſen Gattungen ihre hoͤchſte Pracht verſchwendet. V. Die Nordſee erzeugt zwei Gattungen, die in Norwegen Haͤ— ringskoͤnig [Regalecus] genannt werden 1). Der einen giebt man bald hundertundzwanzig, bald hundertundſechzig Strahlen, und ſie wird zehn Fuß lang; und eine, welche mehr als vierhundert hat, erreicht bis an achtzehn Fuß Laͤnge 2). Ihre Bauchfloſſen beſtehen aus einem langen, gegen das Ende breit werdenden Fa⸗ den. Es giebt auch in Indien welche. ? 111. STYLEPHORUS Shaw. Haben, wie bie n en eine aufgerichtete, aber kuͤrzere Schwanzfloſſe, und ihr Schwanzende verlaͤngert ſich, ſtatt in ei⸗ nen kleinen Haken, in eine lange duͤnne Schnur, laͤnger als der Koͤrper. Man kennt bis jetzt nur ein einziges, noch dazu ſchlecht conſervirtes, im mexikaniſchen Meere gefangenes Exemplar, von dem man ſeit langer Zeit nur eine ganz entſtellende Abbildung beſaß. St. chordatus Shaw. Linnaean Transact. I. 6. Sh. Natural Miscell. VII. T. 274. und General Zoology IV. 1. part. T. II. Herr v. Blainville hat aber im Journal de Physique T. XXVII. T. 1. f. 1. eine regelmäßigere ga. Diefes Sn: dividuum zeigt keine Bauchfloſſen. — 1) Es ift der Regalecus Glesne Ascanius Ic. 2. Heft T. XI. den er ſpaͤterhin in den Copenhagener Denkſchr. III. p. 419. Ophidium Glesne genannt hat. Auch Regalecus remipes Brünnich ib. T. B. . 4. 5. Bloch in ſ. Syſt. 88. copirt die Abbildung des Ascanius, indem er fie verändert. Sie iſt beſſer in der Eneyel. meth. f. 358. copirt. 2) Gymnetrus Grillii Lind roi. Neue ſchwed. Abh. T. XIX. T. 8. 3) Gymnetrus Russelii Shaw IV. p. II. p. 195. T. 28. Hierher noch der Gymnetrus Hawkenii BI. 425, wenn anders dieſe Abbildung treu iſt; aber der Regalec lanceole oder Ophidie chinoise La cep. I. XXII. 3. oder Gymnetrus * Shaw, ge⸗ hoͤrt nicht zu dieſem Geſchlechte. II. 20 306 Fiſche. Lophotus. Eine dritte Gruppe hat eine kurze Schnauze mit ſchief ges ſpaltenem Maul. 112. CEPOLA I. ) Bandfiſch. Haben eine lange Ruͤckenfloſſe und eine lange After: floſſe, welche beide einander an der Baſis der ziemlich großen Schwanzfloſſe erreichen. Ihr Schaͤdel erhebt ſich nicht; ihre Schnauze iſt ſehr kurz; die Unterkinnlade aufwaͤrts gebogen, die Zähne deutlich entwickelt, fo wie die Bauchfloſſen. In der Ruͤ⸗ ckenfloſſe befinden fi nur zwei bis drei nicht artikulirte Strah— len, die eben ſo biegſam wie die uͤbrigen ſind. Der Stachel ihrer Bauchfloſſen iſt der einzige, welcher ſticht. Sie haben ſechs Kiemenſtrahlen, ihre Bauchhoͤhle und ihr Magen ſind ſehr kurz. Sie haben einige Blinddaͤrme, und eine Luftblaſe die ſich bis in die Baſis des Schwanzes erſtreckt. Wir beſitzen eine Gattung im Mittelmeer C. rubescens I. Linné Transact. VII. XVII. und Bloch 170. unter dem falſchen Namen C. Taenia 2). von roͤthlicher Farbe. C. Dieſer Fiſch iſt ganz hellroth, durchſichtig, mit ſchwachen dunkleren Querbinden, die Schnauze ſtumpf, wie abgeſtutzt; auf der Oberkinnlade befindet ſich auf jeder Seite ein ſchwarzer Fleck. Die Ruͤckenfloſſe iſt ſafrangelb, roſenroth geſaͤumt. Wegen der ſchlanken Bewegungen im Waſſer wird er Flamme oder Band genannt. 113. LOPHOTUS Giorna. Haben einen kurzen Kopf mit einem hohen Knochenkamm, auf deſſen oberem Ende ſich ein langer und ſtarker Stachelſtrahl einlenkt der hinten mit einer Haut eingefaßt iſt, und von jenem Stachel an eine niedrige Ruͤckenfloſſe mit faſt ganz einfachen Strahlen, die gleichfoͤrmig bis zur Schwanzſpitze reicht, welche eine deutliche, aber ſehr kleine Schwanzfloſſe traͤgt. Unter dieſer Spitze zeigt ſich noch eine ſehr kurze Afterfloſſe. Die Bruſt⸗ 1) Dieſer Name Cepola, welchen Willughby als zu Rom dem Fierfaser gehörig gegeben, iſt von Linné dem gegenwärtigen Ge: ſchlechte gegeben worden, wohin der Fier faser aber nicht gehört. rn 2 e noch Cepola japonica, v. Kruſenſtern Reiſe T. 2 Stachelfloſſer. Siganus. 307 floſſen ſind von maͤßiger Groͤße, und man bemerkt unter ihnen kaum Bauchfloſſen von vier bis fuͤnf ganz außerordentlich kleinen Strahlen. Die Zaͤhne ſind zugeſpitzt und ſtehen nicht ſehr dicht, das Maul iſt nach oben gerichtet, das Auge ſehr groß. Man zaͤhlt ſechs Kiemenſtrahlen. Die Bauchoͤhle nimmt faſt die ganze Koͤrperlaͤnge ein. Man kennt nur eine Gattung, L. Cepedianus. Giorna Mem. de Acad. imperiale de Turin 1805 — 1803, pP. 191.2, die ſich, aber felten, im mittellaͤndiſchen Meere findet, und ſehr groß wird 1). f C. Der zuſammengedruͤckte Körper dieſes ſchoͤnen Fiſches iſt ſilbergrau. V. Eine neunte Familie der Stachelfloſſer, THEUTYES, grenzt eben fo genau an die Scomberoiden wie die vorige, aber in anderer Beziehung, naͤmlich daß mehrere ihrer Geſchlech— ter eine Bewaffnung zur Seite des Schwanzes oder einen liegen- den Stachel vor der Ruͤckenfloſſe u. ſ. w. haben. Sie begreift nur eine kleine Anzahl Staͤmme, ſaͤmmtlich auslaͤndiſch, mit zuſammengedruͤcktem, laͤnglichem Koͤrper, kleinem, wenig oder gar nicht vorſtreckbarem Maul, an jeder Kinnlade mit ſchneidenden Zaͤhnen in einer einzigen Reihe verſehen, an den Gaumenknochen und der Zunge gar keinen, und einer einzigen Ruͤckenfloſſe. Es ſind pflanzenfreſſende Fiſche die von Tang und andern Meer— kraͤutern leben, und deren Därme ſehr weit find. 114. SIGANUS Forsk. Sidjan. Buro Com- merson; Centrogaster Houttuyn; Amphigaster Bloch. Sie haben einen ſehr ausgezeichneten und in der Ichthyolo— gie einzigen Charakter in ihren Bauchfloſſen, die zwei Stacheln, 1) NB. Giorna's Beſchreibung iſt unvollſtaͤndig, weil er nur ein verſtuͤmmeltes Exemplar vor ſich hatte, deſſen Herkunft er nicht kannte. Ich habe die meinige nach einem uͤber vier Fuß langen Exem— plare, was bei Genua gefangen wurde, gemacht. S. Annales du Mus. XX. T. XVII. 20 * 308 Fiſche. Acanthurus. den aͤußeren und inneren Strahl, haben; die drei mittleren ſind aͤſtig wie gewoͤhnlich. Sie haben fünf Kiemenſtrahlen. Ein lie⸗ gender Stachel befindet ſich vor der Bruſtfloſſe. Die Griffel: knochen der Schulter verlaͤngern ſich, indem ſie ſich zuruͤckbiegen, fo weit, daß fie ſich mit ihrer Endigung an die erſten Inter⸗ ſpinalknochen der Afterfloſſe anheften »). Die Gattungen ſind in den indiſchen Meeren ſehr zahlreich 2). 115. ACANTHURUS Bloch et Lacep. Har- purus Forster. Gewoͤhnlich Chirur- giens genannt. Haben ſchneidende und gezähnelte Zähne, und zu jeder Seite des Schwanzes einen ſtarken beweglichen Stachel, der ſcharf wie eine Lanzette ſchneidet und denen, die dieſe Fiſche unvorſichtig er— faſſen, große Verwundungen verurſacht. Daher ihr Volksname. Es giebt ihrer in den heißen Strichen beider Weltmeere 3). 1) Geoffry phil. anatomique I. 471 und pl. IX. f. 108. 2) Theutis Javus L. G@ronov. Zoophylac. T. VIII. f. 4. b) Siganus stellatus Forsk. c) Amphacanthus punctatus Bl. Schn. oder Acanthurus Melea- gris Shaw. d) Buro brunneus Commers. Lacep. V. 421. e) Siganus rivulatus Forsk. ) Amphacanthus nebulosus Quoy et Gaym. Voy. de Freyc. Zool. p. 369. g) Centrogaster fuscescens Houttuyn. h) Chaetodon guttatus Bl. 196. i) Amphac. marmoratus Quoy et Gaym. Voy. de Freye. Zool. pl. 62. f. 1. 2. k) Amphac. Magniahac ib. f. 3. 1) Centrogaster argentatus Houtt. Und mehrere andere in der großen Ichthyologie befchriebene. 3) Chaetodon Chirurgus Bl. 208. b) Theutis hepatus L. Seba III. XXXIII. f. 3. c) Acanth. glauco-pareius C. Seba III. XXV. 3. welcher der wahre Chaetodon nigricans L. ſcheint. d) Chaetodon triostegus Brousson. Dec. Ichth. nr. 4. oder Acan- 1 Zebre Lac ep., der auch fein Chetodon Zebre III. XXV. ‚stil f e) Ac. ae Bl. Schn. ) Ac. suillus C. Renard I. T. 14. f. 82. g) Chaetodon lineatus L. Seba III. XXV. 1. h) Chaetodon Achilles Broussonet. i) Chaetodon Meta Russel 32. k) Chaetodon Sohal Forsk., woraus Lacepede ſehr mit Unrecht ein Geſchlecht unter dem Namen Aspisure gemacht hat. Stachelfloſſer. Axinurus. 309 Einige haben eine ſehr hohe Ruͤckenfloſſe ). Man kann auch welche bemerken, die vor dem Seitenſtachel eine Art Buͤrſte ſteifer Haare haben :). Und noch andere, bei denen die Zaͤhne von der einen Seite tief eingeſchnitten find, wie ein Kamm 3). 116. PRIONURUS Lacey. Unterfcheiden ſich von den Acanthuren nur durch die Waffe zur Seite des Schwanzes, die in einer Folge mehrerer horizonta— ler ſchneidender, aber feſtſitzender Blätter beſteht “). 117. NA SEUS Commers. Monoceros Bl. Schn. Nason. Sie haben die Schwanzſeiten, wie die Prionuren, mit feft: ſitzenden, ſchneidenden Blaͤttern bewaffnet; aber ihre Zaͤhne ſind kegelfoͤrmig, und ihre Stirn wie ein Wulſt oder Horn uͤber der Schnauze hervorgetrieben. Sie haben nur vier Kiemenſtrahlen und drei weiche Strahlen in den Bauchfloſſen. Ihre Haut gleicht Leder ö). 118. AXINURUS Cv. Geſtreckter als die vorigen, ohne Hoͤcker oder Horn, aber mit denſelben Kiemen- und Bauchſtrahlen; ihr Schwanz iſt auf 1) Ac. striatus O. Paningu Renard J. t. 1. f. 8. m) Ac. argenteus Quoy et Gay m. Voy. de Freye. p. 63. (. 3. n) Chaet. nigrofuscus Forsk. o) Chaet. nigricans Bl. 203, der aber nicht der Linné che ift. 1) Acanth. velifer BI. 427. 2) Acanth. Scopas C. Renard I. T. XL. f. 201. 3) Acanth. Ctenodon C. Neue Art. 4) Prionurus microle pidotus La cep. Ann. du Mus. IV. p. 205. b) Acanth. Scalprum Langsdorff. 5) Naseus fronticornis C. Lacep. III. VII. 2. Bl. Schn. T. 42. Hasselquist It. pal. 332. b) Nas. Tandock Renard I. IV. 23. und Valentyn 518. c) Chaetodon unicornis Forsk., von unferer erſten Gattung verſchieden. d) Nas. brevirostris C. Renard I. XXIV. 130. e) Nas. tumifrons Cuv. ſchlecht abgebildet Renard J. f. 178. ) Nas. incornis C. Renard I. f. 128 und noch ſchlechter f. 147. Wahrſcheinlich der Acanthurus harpuras Shaw. g „ C. Quoy et Gay m. Zool. Voy. de Freyc. 2.68. 5 h) Nas. tuber Commers. oder Nason - Loupe III. VII. 3. oder e Nasus Shaw Renard I. f. 79. Valent. nr. 119 und 478. : 310 Fiſche. Anabas. jeder Seite mit einem einzigen, viereckigen, ſchneidenden Blatt ohne Schild bewaffnet; ihr Maul iſt ſehr klein, und ſie haben ſehr dünne Zähne 1). 119. PRIODON Cv. Vereinigen die gezähnelten Zähne der Acanthuren, die drei weichen Strahlen an den Bauchfloſſen der Naſonen, und den unbewaffneten Schwanz der Sidjans mit einander 2). Die zehnte Familie der Stachelfloſſer begreift eine kleine Anzahl von Geſchlechtern, die ſich als labyrinthfoͤrmige Schlundknochen-Fiſche unterſcheiden. Ein Theil ihrer oberen Schlundknochen iſt naͤmlich in kleine, mehr oder minder zahlreiche Blaͤtter vertheilt, die die Zellen unterbrechen, und in denen ſich das Waſſer verhalten kann, welches auf die Kiemen abfließt und ſie, waͤhrend ſich der Fiſch auf dem Trockenen befindet, befeuchtet, was denn dieſen Fiſchen geſtattet, ſich aufs Land zu begeben und da oft eine betraͤchtliche Strecke von den Baͤchen und Suͤmpfen, die ihren gewoͤhnlichen Aufenthalt ausmachen, fortzurutſchen. Dieſe ſonderbare Eigenheit welche den Alten nicht unbekannt war?) verleitete das Volk in Indien zu dem Glauben, daß dieſe Fiſche vom Himmel fielen. 120. ANABAS. Sind diejenigen, welche dieſe Labyrinthe auf den hoͤchſten Grad der Complication getrieben haben; nichtsdeſtoweniger be— ſitzen die dritten Schlundknochen pflaſteraͤhnliche Zaͤhne, und es befinden ſich auch dergleichen hinten am Schaͤdel. Ihr Koͤrper iſt rund, mit ſtarken Schuppen beſetzt, der Kopf breit, die 1) Axinurus thynnoides C., eine neue Gattung aus Havre Doree, mitgebracht von den Herren Quoy und Gaymard. 2) Priodon annularis C., eine neue Gattung von Timor, von Quoy und Gaymard mitgebracht. 3) Theophraſt in ſeinem Tractat von Fiſchen, die im Trockenen leben, ſpricht von kleinen Fiſchen, die einige Zeit aus den Fluͤſſen herz aus⸗ und dann wieder in fie zuruͤckgehen. Er ſagt, daß fie den Mu: gil gleichen. Stachelfloſſer. Polyacanthus, 311 Schnauze kurz und ſtumpf, das Maul klein, und die Seitenlinie an ihrem hinteren Drittel unterbrochen. Die Raͤnder des Kie— mendeckels, des Unterdeckels und des Zwiſchendeckels find ſtark ges zaͤhnt, nicht aber die des Vordeckels. Ihre Kiemen haben fuͤnf Strahlen. An der Ruͤckenfloſſe finden ſich viele Dornſtrahlen, und ſelbſt an der Steißfloſſe. Ihr Magen iſt von maͤßiger Groͤße und zugerundet. Ihr Pfoͤrtner hat nur drei Anhaͤngſel. Man kennt nur eine Gattung: A. testudineus C. Baumkletterer, tamuliſch Pa- neiri oder Pannei- eri. Anabas scandens C. C. et V. 193. Amphiprion scansor Bl. Schn. p. 204 und 570. Perca scandens Daldorf. Linn. Trans. III. p. 62. Auch der Anthias testudineus BI. T. 322. Coius coboius Hamilton. Buchanan T. XIII. p. 38. Dadurch beruͤhmt geworden, daß er nicht nur aus dem Waſſer geht, fondern, nach Daldorfs Verſicherung, ſogar auf die Geſtraͤuche am Ufer klettert. Doch wird dieſe letztere Behaup— tung in Zweifel geſtellt. Die Gattung iſt im ganzen Oſtindien verbreitet. C. Er hat einen abgerundeten Schwanz und Hinterfloffen, ſiebzehn Stacheln in der vorderen, acht weiche Strahlen in der hinteren Ruͤckenfloſſe, welche beide vereinigt ſind, zehn Stachel— ſtrahlen und zehn weiche in der Afterfloffe, und iſt oben dunkel⸗ gruͤn, unten ſilberig, mit ſchwaͤrzlichen Querbinden zur Seite des Leibes gezeichnet. Was Buchanan gegen Daldorf (einen daͤniſchen, nicht engliſchen Officier), der einen ſolchen Fiſch auf einen Palmbaum klettern ſehen, vorbringt, iſt doch nur teleolo— giſche Conjectur; ſo viel aber nach ihm gewiß, daß dieſer Fiſch ſechs Tage lang in einem Topf ohne Waſſer ſehr fac. und munter leben kann. 121. POLYACANTHUS Kahl. Haben fo viel und noch zahlreichere Stachelſtrahlen wie die Anabas, deren Maul, deren Schuppen und deren unterbrochene Seitenlinie, aber keine Zaͤhnelungen an irgend einem Kiemen— deckelſtuͤcke. Ihr Körper iſt zuſammengedruͤckt, die Kiemen haben vier Strahlen; ein ſchmaler Streif ſammetartiger Zaͤhne findet ſich an ihren Kinnladen, aber am Gaumen find keine; ihr Kie— menapparat iſt einfacher; ihr Pfoͤrtner hat nur zwei Blind: anhaͤngſel. 312 Fiſche. Helostoma. **4, P. Hasseltii C. C. et V. 195. Ganz oval, violet, mit gelben Floſſen. V. Alle [andere] Gattungen kommen aus Indien und bilden jetzt“) das Geſchlecht: ** 121.b COLISA Cuv.**) Mit, nur einen einzigen langen Faden bildender Bruſtfloſſe. V. 122. MACROPODUS Lacey. Unterfcheiden ſich von den Polyacanthen nur durch eine we— niger ausgebreitete Ruͤckenfloſſe, die ſich, wie die Schwanz- und Bauchfloſſen in duͤnne, mehr oder minder verlaͤngerte Spitzen oder Faͤden endigt. Die Afterfloſſe nimmt einen groͤßeren Raum als die Ruͤckenfloſſe ein. Es ſind ebenfalls Suͤßwaſſerfiſche, in Indien und China zu Haufe 1). 123. HELOSTOMA Mill. Verbinden mit den Charakteren der Polyacanthen ein Elei- nes, zuſammengedruͤcktes, vorſtreckbares Maul, ſo daß es ausſieht, als wenn es aus den Suborbitalknochen heraus- oder wieder zu— ruͤcktraͤte; ihre ſehr kleinen Zaͤhne ſind am Lippenrande befeſtigt, und nicht an den Kinnladen oder dem Gaumen; die Kiemen haben fuͤnf Strahlen. Ihre Kiemenboͤgen ſind nach der Seite des Mauls hin mit faſt eben ſolchen Blaͤttern wie die aͤußeren *) Hist. nat. des Poiss. VI. p. 270. **) Trichopodus Colisa Ham. Buchan. [oder Colisa vulgaris C. et V. 196.] b) Trich. Bejeus id. 118. c) Trich. Cotra id. 119. d) Trich. Lalius id. 120. e) Trich. Sota id. ib. ) Trich. Chuna id. 121. g) Trichogaster fasciatus Bl. Schn. T. XXXVI. p. 164. h) Chaetodon chinensis Bl. T. CCXVIII. f. 1. 1) Der Macropodus viridi-auratus Lacep. III. t. 16. f. 1. [mit gruͤn und goldenen Binden und rothen Floſſen; wird von den Chine— fen deshalb aufgezogen. C. et V. pl. 196.] und b) eine noch ſchoͤnere Species [M. venustus! mit abwechſelnd roth und grünen Binden. Stachelfloſſer. Trichopodus. 313 beſetzt, und die auch eben fo gut zur Reſpiration dienen koͤnnen !). Ihr Magen iſt klein, am Pfoͤrtner befinden ſich zwei Anhaͤngſel, aber ihr Darm iſt ſehr lang; fie haben eine mäßig große Schwimm— blaſe mit dicken Waͤnden. 124. OSPHROMENUS Commerson 2). Haben alle Charaktere der Polyacanthen; aber ihre Border ſtirn iſt etwas concav; ihre Afterfloſſe nimmt einen groͤßeren Raum als die Ruͤckenfloſſe ein, wie bei den Makropoden; an den Suborbitalknochen und unten am Vordeckel wird man eine ſehr feine Zaͤhnelung gewahr; der erſte Strahl ihrer Bauchfloſſen iſt ſehr verlaͤngert. Man zaͤhlt ſechs Kiemenſtrahlen. Ihr Koͤr— per iſt ſehr zuſammengedruͤckt. Eine Gattung, aus China ſtammend, O. olfax Commerson, Der Gourami, Lacep. III. 3. 2. e198. wird ſo groß wie ein Steinbutt und ſoll noch ſchmackhafter ſeyn. Er iſt in die Teiche auf Isle de France eingefuͤhrt worden, wo er ſich ſehr gut fortpflanzt, und man hat ihn ſeit kurzem bis nach Cayenne verſetzt. Man ſagt, daß ſich das Weibchen eine Hoͤhlung in den Sand grabe, um feine Eier darein abzulegen 5). C. Dieſer Fiſch wird an ſechs Fuß lang. Die Unterkinnlade ſteht vor, der weiche Theil der Ruͤcken- und Afterfloſſe reicht, halbrund, bis faſt an das Ende der Schwanzfloſſe. Die Bauch: floſſen haben ſechs Strahlen, wovon der zweite in einen langen Faden ausgeht. Der Koͤrper iſt ſehr zuſammengedruͤckt, aber hoch, ſo daß dieſer Fiſch eine reichliche Speiſe liefert. Von Farbe iſt er braun, vertical gruͤnlich geſtreift. V. 125. TRICHOPOD LS. Unterſcheidet ſich von den vorigen durch eine converere Stirn und eine weniger der Laͤnge nach ſich erſtreckende Ruͤckenfloſſe. 1) Man kennt nur eine Gattung, von den Molukken, Helostoma Temmingkii Cu. C. et V. T. 193. ' 2) Diefer Name kommt von oopooua: (olfacio) und ift von Commerſon erdacht worden, weil er glaubte, daß die hohlen Schlund: knochen, die ſich bei dieſem Fiſch wie bei den andern dieſer Familie zei: gen, Geruchswerkzeuge, eine Art Siebbein, ſeyn koͤnnten. 3) NB. Der Osphromene Gal Lace p. Scarus gallus Forsk. iſt nur ein Meerjunker. Es giebt aber zwei neue Gattungen von Oſphromenen: O. notatus und vittatus C. 314 Fiſche. Ophicephalus. Außerdem ſind nur vier Strahlen in ihren Kiemen. Der erſte weiche Strahl ihrer Bauchfloſſen iſt auch ſehr verlaͤngert. Man kennt nur eine kleine Gattung, von den Molukken, Tr. trichopterus Lacep. C. et V. 199. An jeder Seite mit einem ſchwarzen Fleck in der Mitte „und einem anderen am Schwanze] verſehen !). 126. SPIROBRANCHUS Cv. Sie haben die Geftalt der Anabas, aber keine Zaͤhnelungen an den Kiemendeckelſtuͤcken, und bloß den eigentlichen Kiemendeckel in zwei Spitzen ausgehend; an den Gaumenknochen findet ſich eine Zahnreihe. Man kennt nur eine Gattung, Sp. capensis Cuv. C. et V. 200. welche ein kleiner Suͤßwaſſerfiſch vom Vorgebirge der guten Hoff: nung iſt. 127. OPHICEPHALUS BI. Gleichen in ihren meiſten Charakteren den ſaͤmmtlichen vo— rigen, und insbeſondere in der Zellenbildung ihrer ossa pharyngea, die ſo eingerichtet iſt, daß ſie das Waſſer halten koͤnnen; auch kriechen ſie in großer Entfernung von den Gewaͤſſern, die ihren gewoͤhnlichen Aufenthalt ausmachen, im Graſe herum; was ſie aber ſtark auszeichnet und fie ſelbſt von allen Stachelfloſſern un= terſcheidet, iſt der Umſtand, daß ſie in ihren Floſſen gar keine Stachelſtrahlen beſitzen, als hoͤchſtens etwa den erſten Strahl ih— rer Bauchfloſſen; und dieſer iſt nicht einmal ſtechend, obſchon er einfach iſt. Ihr Koͤrper iſt geſtreckt, faſt cylindriſch; ihre Schnauze kurz und ſtumpf, ihr Kopf niedergedruͤckt und oben mit Schuppen oder vielmehr ſechseckigen Schildern, wie bei den Mugil, Anabas u. ſ. w. beſetzt. An den Kiemen ſind fuͤnf Strahlen; ihre Ruͤ— 1) Es iſt der Labrus trichopterus Gm. Pallas Spic. achtes Heft p. 45. Der Trichopterus Pallasii Shaw IV. part. II. p. 392. und der Trichogaster trichopterus. NB. Der Trichopode mentonnier Lac ep. oder Tr. Satyrus Shaw (Lol. IV. p. II. p. 391 beruht nur auf einer ſchlechten Abbildung des Gourami. Stachelfloſſer. Mugil. 315 ckenfloſſe erſtreckt ſich faſt über die ganze Körperlänge, und ihre Afterfloſſe iſt ebenfalls ſehr lang. Die Schwanzfloſſe iſt zuge— rundet; ihre Bruſt- und Bauchfloſſen ſind von maͤßiger Groͤße; die Seitenlinie zeigt keine Unterbrechung. Ihr Magen bildet ei— nen ſtumpfen Sack; nur zwei, aber ziemlich lange Blinddaͤrme haͤngen am Pfoͤrtner. Ihre Bauchhoͤhle verlaͤngert ſich uͤber die Steißfloſſe weg bis faſt in das Schwanzende. Alle indiſche Gaukler beſitzen ſolche Fiſche, um im Trockenen das Volk zu belu— ſtigen, und ſelbſt die Kinder unterhalten ſich damit, ſie auf dem Boden herumlaufen zu laſſen. Auf den chineſiſchen Maͤrkten ſchneidet man die großen Gattungen lebendig in Stuͤcke, um ſie an die Conſumenten auszutheilen 1). Man kann ſie nach der Zahl der Strahlen ihrer Ruͤcken- floſſe eintheilen. Bei einigen hat fie nur dreißig und etliche ?), bei andern finden ſich vierzig und mehr ), endlich noch giebt es deren mit funfzig OR Die elfte Familie der Stachelfloſſer MUGILOIDEI befteht nur aus dem Geſchlecht 128. MUGIL, welches in der That wie eine ganz eigene Familie betrachtet wer— den kann, ſo vielerlei Eigenheiten der Organiſation kommen hier vor. Ihr Koͤrper iſt faſt cylindriſch, mit großen Schuppen be— 1) Ganz ohne Widerrede wird es dieſes Geſchlecht geweſen ſeyn, von welchem Theo phraſt ſprechen gehoͤrt. 2) Oph. punctatus Bl. oder Oph. lata Buchanan. b) Oph. marginatus C. oder O. Gachua Buchan.? T. XXI. f. 21. oder Cora motta Russel II. T. 164. [C. et V. 201.] c) Oph. aurantiacus Buchan. 3) Ophicephalus striatus Bl. 359. oder Muttah Russel T. 162. oder O. chena? Buchan. [C. et V. 202.] b) O. Sala id. c) O. Sowara Russel 163. 4) Ophicephalus marulius Buchan., welches der Bostrichoide oeille La cep. II. XIV. 3. ift. b) O. barca Buchan. XXXV. 20. dem der Bostriche tachete Lacep. III. p. 143. wenigſtens ſehr nahe fteht. Und mehrere neue Gattungen. 316 Fiſche. Mugil. deckt, hat zwei getrennte Ruͤckenfloſſen, und die erſte derſelben hat nur vier Stachelſtrahlen; ihre Bauchfloſſen find etwas hinter den Bruſtfloſſen befeſtigt. In den Kiemen befinden ſich ſechs Strahlen. Ihr Kopf iſt etwas plattgedrüdt, ebenfalls mit gro— ßen Schuppen oder eckigen Schildern bedeckt, und die Schnauze ſehr kurz. Das in die Quer gerichtete Maul bildet durch eine mittlere Hervorragung der Unterkinnlade, der eine Vertiefung der obern entſpricht, einen Winkel. Es enthaͤlt nur ſehr duͤnne, zarte, oft kaum wahrnehmbare Zaͤhne. Ihre ſehr entwickelten Schlund— knochen haben beim Eintritt in die Speiſeroͤhre eine winkelige Geſtalt wie die Mundoͤffnung, weshalb nur flüffige oder ver: duͤnnte Nahrungsmittel hinein gelangen koͤnnen; und dennoch en— digt dieſer Magen in einen fleiſchigen Vormagen, wie bei den Voͤgeln; die appendices pyloricae finden ſich in kleiner Zahl vor, aber ihr Darm iſt lang und gewunden. Es ſind gute Fiſche, die truppweiſe in die Muͤndung der Fluͤſſe ſteigen, große Sprünge über dem Waſſer thun, und wo: von einige Gattungen unſerer Meere bis jetzt noch ſchlecht be— ſtimmt waren 1). 1. M. Cephalus Cuv. Le Cephale. [Bloch chn. 391.) Unterſcheidet ſich unter den europaͤiſchen, daß ſeine Augen durch zwei Fettdecken halb geſchloſſen ſind, die am vorderen und hinteren Rande der Augenhoͤhle ſich dergeſtalt befeſtigen, daß der Manillarknochen ſich bei geſchloſſenem Maule gaͤnzlich unter dem Unteraugenknochen verbirgt; ferner aber auch noch, daß die Ba— ſis der Bruſtfloſſe noch mit einer langen gekielten Schuppe ver⸗ ſehen iſt. a Die Naſenloͤcher ſtehen weit von einander; die Zaͤhne ſind ziemlich deutlich. Es iſt die groͤßte und beſte Gattung des Mittelmeeres. Man hat ſie an den Kuͤſten des atlantiſchen Oceans nicht beobach— tet; aber ihre Charaktere finden ſich an mehreren Gattungen Amerikas und Indiens wieder 2). C. 1) Linné und mehrere ſeiner Nachfolger haben verſchiedene euro— paͤiſche unter dem gemeinſamen Namen ihres Mugil cephalus vermengt. 2) Es giebt in Amerika fünf bis ſechs Gattungen, die Linné un⸗ ter feinem Mugil albula vermengt und ſchlecht charakterifirt hat. Hier— unter befindet ſich M. Plumerii Bl. der in Bl. Schn. eine Sphyraena geworden (p. 110) und M. lineatus Mischill. Man findet den aͤchten - — Stachelfloſſer. Mugil. 317 Auf dem Ruͤcken iſt dieſer Fiſch ſanft blau, und hat ſieben nahe zuſammenſtehende, kleine, blaͤulich- goldige Querbinden dar⸗ uͤber. Der Bauch glaͤnzt ſchoͤn ſilbern; der Kopf iſt dick, das Maul weit, die Oberkinnlade hat einen rauhen Streif; die zweite Rücenfloffe ift ſchwarz gefleckt, die Bruſtfloſſen dunkelbraun, mit einem blauen Fleck an der Baſis. Der gabelige Schwanz an der Spitze ſchwarz. V. Eine faſt eben fo große und dem Mittelmeere wie dem at- lantiſchen zugehoͤrige Gattung iſt: 2. M. Capito C. Der Ramado ) von Nizza. Hat einen hinter der Commiſſur der Kinnladen noch ſicht— baren Maxillarknochen, ſelbſt wenn das Maul geſchloſſen iſt; ſeine Zaͤhne ſind ziemlich ſchwach, die Naſenloͤcher einander ge— nähert, die Haut der Augenlidraͤnder geht nicht bis zum Aug: apfel vor, die Schuppe uͤber der Bruſtfloſſe iſt kurz und ſtumpf. An der Baſis dieſer Floſſe findet ſich ein ſchwarzer Fleck !). C. Die Schnauze dieſer Gattung iſt ſpitz, der Ruͤcken mit ſechs braͤunlichen Querſtreifen verſehen, auf dem Kiemendeckel befindet ſich ein kupferiger Fleck; die Oberlippe hat Rauhigkeiten, und außer dem ſchwarzen Fleck an den Bruſtfloſſen ſind die uͤbrigen Floſſen gaͤnzlich ungefleckt. V. Zwei kleinere Gattungen naͤhern ſich ihm; erſtens 3. M. auratus Risso. mit einem unter dem Suborbitalknochen verborgenen Oberkinn— ladenknochen, wie der erſte; aber mit nahe zuſammenſtehenden Naſenloͤchern wie der zweite. Er iſt obenher dunkelblau mit noch dunkleren Querſtreifen an den Seiten, ſilberfarbenem Bauch und ſchoͤn goldig gefleckten Kiemendeckeln. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat vier Stachelſtrahlen, die zweite neun gegliederte. Das Fleiſch iſt zart und ſchmackhaft. V. Cephalus des Mittelmeeres um ganz Afrika herum. Als indianiſche Gattungen gehoͤren hierher noch: a) Der Bontal Russel II. 180 oder der M. our. Forsk., viel: leicht mit unſerem Cephalus einerlei. b) Kunesee Russel 180, e) M. corsula Buchanan T. IX. 97. ) Der Verf. ſchreibt Ramado, Riſſo Ramada, 1) Dieſe Gattung ſcheint Willughby insbeſondere 2 und Pen nant abgebildet zu haben. 318 Fiſche. Tetragonurus. Die zweite 4. M. saliens Risso. hat mit den Charakteren des Capito einen ausgeſchnittenen Suborbi— talknochen, der das Ende des Mapillarknochens ſehen läßt. ). C. Er iſt ſchlanker, ſilberfarbig, mit fünf laſurblauen Streifen, und laͤnglichen goldigen Flecken auf dem Kiemendeckel. Er macht, wenn er ſich gefangen ſieht, Spruͤnge mit ganz außerordentlicher Schnelligkeit um ſeine Freiheit wieder zu erlangen. V. Eine fuͤnfte, große Gattung, gleichfalls beiden Meeren Europa's gemein, iſt 5. M. Chelo Cw. Die großlippige Meeräfche. [M. labrosus Risso.] Unterſcheidet ſich zumal durch ſehr dicke fleiſchige Lippen, de— ren Raͤnder durch Zaͤhne wie gewimpert erſcheinen, die durch de— ren Subſtanz wie eben fo viele Haare dringen. Sein Manpillar— knochen biegt ſich um und zeigt ſich hinter der Commiſſur. C. Bei dieſer Gattung iſt nach Riſſo die erſte Ruͤckenfloſſe mit einem ſchwaͤrzlichen Fleck verſehen. V. 6. M. Labeo C. Iſt eine kleine Gattung des Mittelmeeres mit im Verhaͤlt— niß noch dickeren Lippen, die am Rande gezaͤhnelt find. Es giebt auch dicklippige Gattungen in den indiſchen Meeren 2). 129. TETRAGONURUS .Risso. Sp genannt wegen der vorfpringenden Kanten, deren fie zwei auf jeder Seite, gegen die Baſis der Schwanzfloſſe hin, bez 1) Hierher noch: a) M. christian Voy. de Freyeinei. b) M. Ferrandi ib. c) M. parsia Buchan. T. XVII. f. 71. d) M. cascasia ib. e) M. perdak C. Russel 182. 2) M. crenilabris Forsk. b) M. cirrostomus Forst. ap. Bl. Schn. 121. NB. Der Mugil coeruleo - maculatus Lacep. V. 389, der naͤm⸗ liche, den er unter dem Namen exenilabris T. XIII. f. 1. abbildet, ge⸗ hoͤrt zur Gruppe des Capito. NB. Der Mugil appendiculatus Bose oder Mugilomore Anne- Caroline Lac ep. V. 398 ift nichts weiter als der Elops, und daſſelbe iſt mit dem Mugil salmoneus Forst. der Fall, Bl. Schn. 121. — Der Mugil cinereus Walbaum, Catesby II. XI. 2. iſt ein Gerres. — Der Mugil Chanos Forsk. ift aus der Familie der Karpfen. Stachelfloſſer. Ather ina. 319 ſitzen. Es iſt dieß auch eines der iſolirten Geſchlechter was eine beſondere Familie andeutet. Sie grenzen zum Theil an die Mu- gil, zum Theil an die Scomberoiden. Ihr Koͤrper iſt geſtreckt, ihre ſtachlige Ruͤckenfloſſe lang aber ſehr niedrig, die weiche, nahe an ihr dran ſtehend, hoͤher und kurz. Die Afterfloſſe entſpricht dieſer letzteren. Die Bauchfloſſen ſtehen ein wenig hinter den Bruſtfloſſen. Die beiden Aſte der Unterkinnlade erheben ſich ver— tical und ſind mit einer Reihe ſpitzer, ſchneidender, eine Art von Saͤge bildender Zaͤhne verſehen. Sie ſchieben ſich beim Schließen des Maules zwiſchen die der Oberkinnlade. Außerdem findet ſich noch eine kleine Reihe ſpitziger Zaͤhne an jedem Gaumenbein und zwei am Vomer. Ihr Magen iſt fleiſchig, gefaltet, ihre Blind— daͤrme zahlreich, ihr Darm anſehnlich. Ihr Schlund iſt inner— lich mit ſpitzigen harten Papillen beſetzt. Die bekannte Gattung i T. Cuvierii Risso. Der Courpata oder Corbeau der franzoͤſiſchen Kuͤſten des mittellaͤndiſchen Meeres, findet ſich nur in großen Tiefen. Er iſt ſchwarz, einen Fuß lang, und alle Schuppen find tief geſtreift und gezaͤhnelt. Sein Fleiſch ſoll gif- tig ſeyn 1). . Ich bringe noch ein Geſchlecht zwiſchen die Mugiloiden und Gobioiden, was ſich weder mit den einen noch mit den andern vollkommen vereinigen laͤßt, naͤmlich: 130. ATHERINA I. Ihr Körper iſt laͤnglich, zwei Ruͤckenfloſſen weit von einan- der abſtehend, die Bauchfloſſen weiter hinten als die Bruſtfloſſen, das Maul ſehr vorſtreckbar, und mit ganz ſchmaͤchtigen Zaͤhnen beſetzt. Alle bekannte Gattungen haben laͤngs jeder Seite einen breiten Silberſtreif. Es finden ſich ſechs Strahlen in den Kie— men; ihr Magen hat gar kein blindes Ende, und ihr Zwoͤlffinger— darm keine Blindanhaͤnge. Ihre letzten Bauchwirbel biegen die Querfortſaͤtze nach unten um und bilden auf dieſe Art ein kleines Roͤhrchen, in welches ſich die Spitze der Schwimmblaſe ſetzt. Es ſind kleine Fiſche von delicatem Geſchmack, deren Junge ſich eine lange Zeit in dichten Truppen halten und an den 1) Man hat nur ſchlechte Abbildungen von ihm: Mugil niger BRondel. 423. Corvus niloticus Aldrov. pisc. 610. Risso 1. Ausg. Ichthyologie de Nice] pl. X. f. 37. 320 Fiſche. Atherina. franzoͤſiſchen Kuͤſten des Mittelmeeres unter dem Namen Nonnat (Aphia der Alten) gegeſſen werden. Unſere Meere erzeugen verſchiedene Gattungen, bis jetzt un— ter dem Namen Atherina hepsetus L. zuſammengeworfen. 1. A. Hepsetus Cuv. :) Der Sauelet in Languedoc, Ca- bassou in der Provence. Ronde l. 216. Du lame Sect. IV. T. IV. f. 3. Hat einen etwas zugeſpitzten Kopf, neun Stachelſtrahlen in der erſten Ruͤckenfloſſe, elf weiche in der zweiten, zwoͤlf in der Afterfloſſe und fünfundfunfzig Wirbel im Skelet. &. Er und die folgenden Gattungen haben einen faſt durchſich— tigen Koͤrper, den Ruͤcken gelb, ſchwarz punktirt, die Seiten blau⸗ lich und ſilberglaͤnzend. Nicht viel uͤber drei Zoll lang. In den Canaͤlen der Stadt Venedig iſt dieſe (oder eine verwandte) Gat- tung in Unzahl vorhanden, ſo daß ſie zu Katzenfutter ausgerufen wird, wie Herr v. Martens) erzaͤhlt. V. 2. A. Boyeri Risso. Jöel in Languedoc, en von Iviga. Rondel. 217. Hat einen breiteren, kuͤrzeren Kopf, ein groͤßeres Auge, ſieben Stacheln in der erſten Ruͤckenfloſſe; acht Strahlen in der zwei⸗ ten, dreizehn in der Afterfloſſe, vierundzwanzig Wirbel im Skelet. Dieſe Gattung iſt nicht ſo haͤufig als die vorige; ſteigt aber in die Fluͤſſe und bis in die Baͤche herauf. V. 3. A. Mochon C. Le 8 d Iviga. Von der Geſtalt der erſten Gattung, aber mit ſieben Sta⸗ cheln in der erſten Ruͤckenfloſſe, fuͤnf weichen Strahlen in der Afterfloſſe, und ſechsundvierzig Wirbeln im Skelet. 4. A. presbyter C. Le pretre, Abusseau oder Rosere an den franz.] Kuͤſten des Oceans 2). Dux amel Sect. VI. T. 16. f. 1, 2, 3, 4, 6, 7. 1) Wahrſcheinlich iſt es dieſe Gattung, die Linns insbeſondere als Typus ſeines Hepsetus gedient hat. Es iſt zu bemerken, daß Bloch's Atherina hepsetus T. CCCXCIII. f. 3. und Syſt. T. XXIX. f. 2. rein imaginaͤr iſt. *) Reiſe nach Venedig. 2) Dieſe Namen kommen von dem ſilbernen Band zur Seite, das man einer Stola verglichen hat. Stachelfloſſer. Blennius. 321 Hat eine etwas kuͤrzere Schnauze wie der Sauolet, acht Stacheln in der erſten Ruͤckenfloſſe, zwoͤlf weiche in der zweiten, Suter oder ſechzehn in der Afterfloſſe, funfzig Wirbel im kelet. Die auslaͤndiſchen Gattungen find ziemlich zahlreich 1). Die zwoͤlfte Familie der Stachelfloſſer, | GOBIOIDET, erkennt ſich an den dünnen und biegfamen Ruͤckenſtacheln; alle dieſe Fiſche haben ziemlich einerlei Eingeweide, d. h. einen glei⸗ chen Darmcanal ohne Blinddaͤrme, und keine Schwimmblaſe. 131. BLENNIUS L. Schleimfiſch, Aal— mutter. Baveuse. Sie haben einen ſehr ausgezeichneten Charakter an ihren Bauchfloſſen vor den Bruſtfloſſen die bloß aus zwei Strahlen beſtehen. Ihr Magen iſt duͤnn und ohne Blindſack, ihr Darm weit, aber ohne Blinddaͤrme; ſie haben keine Schwimmblaſe. Ihr Koͤrper iſt langgeſtreckt, zuſammengedruͤckt, und ſie haben nur eine Ruͤckenfloſſe, die faſt durchweg aus einfachen aber bieg⸗ ſamen Strahlen beſteht. Sie leben in kleinen Truppen zwiſchen den Uferklippen, ſpringend, ſchwimmend, und koͤnnen ſelbſt eine kurze Zeit auf dem Trockenen aushalten. Ihre Haut iſt mit ei— nem Schleim uͤberzogen, der ihnen den griechiſchen Namen Blen- nius gegeben, wovon der franzoͤſiſche eine Überſetzung. Mehrere ſind lebendiggebaͤrend daher der eine deutſche Name nach dem Volksglauben, daß fie junge Aale zur Welt brachten], und alle haben, in beiden Geſchlechtern, in der Naͤhe des Afters ein Knoͤt— 1) Atherina lacunosa Forst, Bl. Schn. 112. Wahrſcheinlich der hepsetus Forsk. 69. b) A. endrachtensis Quoy et Gaym. Voy.de Freyc. Zool. p. 334. c) A. jacksoniana iid. 333. d) A. brasiliensis iid. 332. e) A. neso-gallica C. Lacep. V. pl. XI. f. 1. Es iſt nicht der pinguis des Textes. f) A. maenidia Linn., die nicht die Maenidia Browne Jam. T. XLV. f. 3. iſt, wie er A 1 5 aber die A. notata Mit- chill Trans. of Newyork I. f. 6. m mehrere andere, in der Abel ee 1 beſchreibende. 21 322 Fiſche. Blennius. chen, welches ihnen bei der Begattung zu dienen ſcheint. Wir theilen ſie ein wie folgt. I. BLENNIUS im engeren Sinne. Deren lange, einander gleiche und dichtſtehende Zähne nur eine, aber ſehr regelmaͤßige, Reihe in jeder Kinnlade bilden, die bei einigen Arten nach hinten mit einem laͤngeren, hakenfoͤrmigen Zahn endigt. Ihr Kopf iſt ſtumpf, ihre Schnauze kurz, ihre Stirn ſenkrecht ſtehend; ihre Daͤrme ſind kurz und weit. Die meiſten haben einen, oft federbuſchartig gefranzten Fuͤhl— faden uͤber jedem Augenlid, und einige noch einen andern auf der Schlaͤfe. Wir beſitzen verſchiedene Gattungen dieſer Unterordnung laͤngs der franzoͤſiſchen Kuͤſten; eine der ausgezeichnetſten iſt: 1. Bl. ocellaris. Der Meerſchmetterling. Bloch 167. 1 Mit zweilappiger Bruſtfloſſe; der vordere Lappen ſehr hoch, mit einem runden ſchwarzen Fleck gezeichnet, der mit einem wei— ßen nach Riſſo blauen] Kreiſe, und dieſer wieder mit einem ſchwarzen umgeben iſt. [Die Floſſen find außerdem noch dunk⸗ ler gefleckt, der Koͤrper graugruͤn.] 2. Bl. tentacularis Brünn. Der Meerhirſch. Bloch 167. 2. unter dem Namen Gattorugine. Hat vier Faͤden an den Augenbrauen, eine gleichfoͤrmige Ruͤckenfloſſe, und einen [kleinen runden] ſchwarzen Fleck Auen dem vierten und fünften Strahl. Der erſte Strahl der Ruͤckenfloſſe ift verlängert, die egg floſſe mit braunen Binden verſehen. 3. Bl. Gattorugine I. Will. H. 2. Bloch 162. 1. 2. als Bl. fasciatus. Mit zwei Faͤden; die Ruͤckenfloſſe faſt gleich, mit 1 5 braunen gewoͤlkten Binden. Auch die Seiten des Koͤrpers haben nach hinten 7 ge⸗ woͤlkte, vertical gehende Binden, nach vorn zeigen ſich einzelne helle runde Flecke auf dunklem Grunde. V. 4. Bl. palmicornis Cuv. Pennant cop. Encycl. meth. f. 117. unter dem Namen Gattorugine. Stachelfloſſer. Pholis. 323 Mit gleichfoͤrmiger Ruͤckenfloſſe; die Fuͤhlfaͤden des ee in kleine Filamente zertheilt 1). Riſſo unterfcheidet zwei Arten; bei beiden iſt der 11 05 rothgrau, gelb, und dunkler geſcheckt. V. *5, Bl. cornutus L. Bl. punctulatus Risso, Hist. nat. de Eur. merid. Mit einem einfachen Faden uͤber dem Auge, und einfacher Ruͤckenfloſſe; er iſt roſtbraun mit laͤnglichen braunen Flecken und rothen Punkten gezeichnet. Der Kopf mit Hoͤckerchen beſetzt. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat 34 Strahlen, die zwei erſten haben einen ſchwarzen Fleck mit aurorafarbigem Umkreis. Drei Zoll lang. Im Mittelmeer; Linné gab China als ſein Vaterland an. V. Andere haben kaum ſichtbare Federbuͤſchchen an den Augen⸗ lidern, tragen aber auf dem Scheitel eine hautige Hervorragung, die zur Zeit der Liebe anſchwillt und ſich roͤthet. Auch hiervon giebt es einige in den europaͤiſchen Meeren. 6. Bl. Galerita L. Rondel. 204. Bl. Pavo Risso. Mit einfacher Ruͤckenfloſſe; blau gefleckt und geſtreift, ein ſchwarzer Ocellenfleck hinter dem Auge. C. Obenher gruͤnbraun, nach unten gelblich, und da mit azur⸗ blauen geſchlaͤngelten Linien und Punkten gezeichnet. Der Kamm iſt aurorafarbig, der Kopf platt, zugeſpitzt, mit dunklen Querbin- den. Die Kiemendeckel ſind blaulichgelb, mit azurblauen Kreiſen umgeben, gefleckt. Die Floſſen find gelblichgruͤn, laſurblau ges ſtreift, roth geſaͤumt; das Weibchen iſt gruͤnlicher, ohne Kamm. V. 7. Bl. (A.) rubriceps Risso. Die drei erſten Strahlen der Ruͤckenfloſſe hoch, und, wie der Scheitel, eine rothe Spitze bildend. Andere endlich, PHOLIS?) Artedi, haben weder Kamm noch Tentakeln. 1) Hierher Bl. pilicornis C. Punaru Maregr. 165. Die zweite Figur, aber die erſte Beſchreibung. 2) Pholis iſt der griechiſche Name eines immer in Schleim einge: huͤllten Fiſches. 0 f 21 * 324 Fiſche. Blennius. Eine kleine Gattung dieſer Art iſt ſehr gemein an allen franzoͤſiſchen ſuͤdlichen?] Kuͤſten. 8. Bl. pholis L.!) Die Meerlerche. La Baveuse commune. [Bloch 71. 2] Mit faſt verticalem Profil, einer etwas ausgeſchnittenen Ruͤ⸗ ckenfloſſe, die braun und ſchwaͤrzlich punktirt und gemarmelt iſt. C. Sie iſt olivengruͤn, mit kleinen dunkeln Puͤnktchen beſetzt, und ſenkrecht mit kleinen weißen Flecken geſtreift. Die Lippen find dick; die Naſenloͤcher ſtehen an der Spitze eines kleinen ges franzten Roͤhrchens. Die Seitenlinie iſt bis an die Bruſtfloſſe krumm, faſt geſpalten. Die Ruͤckenfloſſe hat 32 me (Riffe.) Wir unterſcheiden von dieſen eigentlichen Se un⸗ ter dem Namen II. MYXODES Gattungen mit geſtrecktem Kopf, zugeſpitzter Schnauze, die vor dem Maul hervorſpringt. Die Zaͤhne in einer einzigen Reihe, wie bei den Blennius, aber ohne Eckzaͤhne 2); und unter dem Namen III. SALARLAS Gattungen, deren gleichfalls in einer Reihe und ſehr dicht ſte— hende Zaͤhne zur Seite zuſammengedruͤckt, am Ende hakenfoͤrmig, von einer unausſprechbaren Kleinheit und unſaͤglicher Anzahl ſind. Sie bewegen ſich beim friſchen Individuum wie Claviertaſten. Der Kopf dieſer Fiſche iſt nach oben ſehr zuſammengedruͤckt, und unten in die Quere ſehr breit. Ihre Lippen ſind fleiſchig und aufgetrieben, ihre Stirn voͤllig ſenkrecht, und ihre ſpiral— gewundenen Daͤrme duͤnner und laͤnger als bei den gewoͤhnlichen Schleimfiſchen. 5 Man kennt nur welche aus den indiſchen Meeren 3). 1) Hierher noch: a) Bl. cavernosus Schn. 37. 2. b) Gadus Salarias Forsk. p. 22. 2) Die Gattungen ſind neu. 3) Hierher a) = ur C., welches der Blennius Gattorugine Forsk. zer i b) Bi. simus Sujef. Act. Petrop. 1779. T. II. T. VI. c) Der Alticus oder Sauteur Commerson La cep. II. p. 479. Und mehrere neue Gattungen. Ich habe auch alle Urſache zu ER daß man auch den Blen- Stachelfloſſer. Cirrhibarbus. 325 Wir nennen IV. CLINUS 9). die Gattungen mit kurzen und fpigigen Zähnen, in mehrere Rei⸗ hen zerſtreut, deren erſter der größte ifl. Ihre Schnauze ift we: niger ſtumpf als bei den beiden vorhergehenden Untergeſchlechtern; ihr Magen iſt weiter und ihre Eingeweide ſind kuͤrzer. Bei einigen bilden die erſten Strahlen der Ruͤckenfloſſe eine, durch einen Ausſchnitt der Floſſe abgeſonderte Spitze 2); an ih⸗ ren Augenlidern ſtehen kleine Buͤſchchen. Es giebt ſelbſt welche, wo die erſten Strahlen ſaͤmmtlich nach vorn gerichtet ſtehen, und auf dem Scheitel einen ſpitzen, ſtrahligen Kamm bilden 3). Bei anderen dagegen iſt die Ruͤckenfloſſe zuſammenhaͤngend und gleich *). V. CIRRHIBARBUS Cuv. Dieſe haben bei der Geſtalt der Clinus ſammetartige Zaͤhne und außer einem kleinen Tentakel am Auge und einem am Na— ſenloch, noch drei große am Ende der Schnauze und acht unten an der Spitze der Unterkinnlade. Man kennt nur eine Gattung, in Indien, gleichfoͤrmig gelb. nius edentulus Bl. Schm. oder Forster hierher zu ziehen habe, ob⸗ ſchon man behauptet, daß er keine Zaͤhne beſitze [folglich gehoͤrt der S. verus Risso nicht hierher]. 1) Clinus, der Name der Schleimfiſche bei den Neugriechen. 2) Bl. mustelaris L. Mus. Ad. Frid. XXXI. 3. b) Bl. superciliosus Bl. 168. c) Bl. argenteus Risso. N [Mit mehr rundlichem Koͤrper; braun ſilbern gefleckt. Die Kinn⸗ laden einander gleich, die Kiemendeckel ſilberpunktirt. Im Auguſt an den 11 des mittellaͤndiſchen Meeres. Riſſo unterſcheidet mehrere Arten. V. NB. Der Blennie pointille La cep. II. XII. 3. ſcheint mir nur ein ſchlecht conſervirtes Individuum des superciliosus. 5) Bl. fenestratus Forster, Bl. Schu. p. 173. 4) Blennius spadiceus Schn. Seba III. XXX. f. 8. b) Bl. acuminatus id. Seba ib. 1. c) Bl. punctatus Otto Fabr. Soc. hist, de Copenh, Vol. II. ca. II. pl. X. f. 3. d) Bl. Audifredi Risso T. VI. f. 15. [Mit lackrothem, in einer Linie ſilberpunktirtem Körper, fo wie ſilberig punktirtem Kopfe. Die Ruͤckenfloſſe hat durchſichtige Flecken. im Mittelmeer.] e) Bl. capensis Forster Bl. Schn. f) Bl. lumpenus Walb, Artedi renov. p. III. T. 3. 326 Fiſche. Blennius. VI. CENTRONOTUS Schn. Muraenoides Lacep. Gunnel. Gonnelle. Haben noch kleinere Bauchfloſſen als alle übrige Schleim⸗ fiſche, ja ſie ſind faſt unmerklich und beſtehen bisweilen nur aus einem einzigen Strahl. Ihr Kopf iſt ſehr klein, und ihr geſtreck⸗ ter Koͤrper von Geſtalt einer Degenklinge. Ihr Ruͤcken iſt ſei⸗ ner ganzen Laͤnge nach mit einer gleichartigen Ruͤckenfloſſe beſetzt, deren ſaͤmmtliche Strahlen einfach und ungegliedert ſind. Ihre Zaͤhne ſind wie bei den Clinus, ihr Magen und Eingeweide lau⸗ fen in einer Linie. Es giebt eine Gattung an unſeren Kuͤſten, in Überftug. Bl. Gunnellus L. Der Butterfiſch. Bloch 71. 1. Lacep. II. XII. 2. „Deſſen Ruͤckenfloſſe ihrer ganzen Länge nach an ihrer Ba: ſis eine Reihe Augenflecke hat. C. Ein langer, nach hinten ſchmaͤler werdender Fiſch, mit nie⸗ driger Ruͤcken- und Afterfloſſe. Auch in dieſer finden ſich el Augenflecke. Er iſt gelbbraun, ſchwarz punktirt. VII. OPISTHOGNATHUS Cuv. Haben die Geſtalt der eigentlichen Blennius, vorzuͤglich de⸗ ren kurze Schnauze, unterſcheiden ſich aber durch ihre ſehr gro— ßen und nach hinten in eine Art langen, platten Schnurrbartes verlaͤngerten Unterkinnladen. Ihre Zaͤhne in jeder Kinnlade ſind raſpelfoͤrmig, die aͤußerſte Reihe ſtaͤrker. Man zahlt drei Strah—⸗ len an den Bauchfloſſen, die genau unter den Bruſtfloſſen ſtehen. Man kennt nur eine Gattung, von Sonnerat aus dem indiſchen Ocean mitgebracht: Op. Sonnerati Cuv. Das folgende Untergeſchlecht, obſchon es keinen einzigen Stachelſtrahl beſitzt, wage ich dennoch nicht von den Schleim: fiſchen abzuſondern, die VIII. ZOARCES Cuv., die uͤberdem noch das Afterknoͤtchen, die Daͤrme ohne Blind— daͤrme, den langen glatten Koͤrper der Schleimfiſche, und ſechs Kiemenſtrahlen haben. Ihre Bauchfloſſen haben drei Strahlen; ihre Zähne find kegelfoͤrmig, und ſtehen an den Seiten der Kinn⸗ laden in einer Reihe, mehrere vorn. Sie haben keine am Gau⸗ men. Ihre Ruͤckenfloſſe, ihre Afterfloſſe und ihre Schwanzfloſſe Stachelfloſſer. Anarrhinhas. 327 find vereinigt, nachdem jedoch die Ruͤckenfloſſe eine bedeutende Depreſſion erhalten hat. Sowohl in den franzoͤſiſchen Meeren wie im deutſchen und] dem ganzen Norden giebt es eine Gattung Bl. viviparus L. Die Aalmutter. Bloch 72. ſeit langer Zeit als lebendiggebaͤrend bekannt. Ihre Größe be: trägt einen Fuß. Sie iſt braungelb mit ſchwaͤrzlichen an längs der Ruͤckenfloſſe. f Auch der Oberkoͤrper hat verwaſchene braune 840 die Afterfloſſe iſt orangegelb; Bloch fand im Bauche von einer zweihundert Junge. V. Amerika hat eine bei weitem groͤßere: Bl. (Z.) labrosus. Mitchill Transact. of Newyork I. I. 7. Olivenfarb mit braunen Flecken beſtreut; wird uͤber drei Fuß lang. 132. ANARRHICHAS L.) Seewolf. Scheinen mir den Schleimfiſchen dermaßen aͤhnlich, daß ich ſie gern Blennius ohne Bauchfloſſen nennen wuͤrde. Die Ruͤ⸗ ckenfloſſe, gaͤnzlich aus einfachen, aber nicht ſteifen Strahlen be⸗ ſtehend, faͤngt ſchon im Nacken an, und erſteckt ſich fo bis an die Schwanzfloſſe, die, wie die Bruſtfloſſen, zugerundet iſt. Der ganze Koͤrper iſt glatt und ſchleimig. Ihre Gaumenknochen, ihr Pflugſchar und ihre Kinnladen ſind mit dicken Knochenhoͤckern beſetzt, die oben kleine Schmelzzaͤhne haben; die vorderen Zaͤhne ſind laͤnger und kegelfoͤrmig. Dieſer Zahnbau giebt ihnen eine kraͤftige Waffe, die ſie im Verein mit ihrer anſehnlichen Groͤße zu wilden und gefaͤhrlichen Fiſchen macht. Sie haben ſechs Kie⸗ menſtrahlen, einen kurzen und fleiſchigen Magen, den Pfoͤrtner nahe an deſſen Grund, kurzen dicken Darm ohne Blinddaͤrme, und es fehlt ihnen die Luftblaſe. Der gemeinſte A. Lupus L. Seewolf, Seekatze. Bloch 74. 1) Annarrhichas, Kletterer, iſt von Ges ner erdacht worden (Para- lipom. p. 1261), weil dieſer Fiſch mit Huͤlfe feiner Floſſen und feines Schwanzes an den Felſen hinauf klettern ſoll. 328 Fiſche. Gobius. bewohnt die nördlichen Meere und kommt ziemlich oft an unfere Kuͤſten. Er erreicht eine Laͤnge von ſechs bis ſieben Fuß, und iſt braun, mit dunkleren gewoͤlkten Binden. Sein Fleiſch gleicht dem des Aals. Er iſt fuͤr die Islaͤnder eine große Huͤlfe, da ſie ihn einſalzen und verzehren, ſeine Haut zu Fiſchhaut und feine Galle als Seife benutzen 1). 133. GOBIUS I. Meergrundel. Boulereau, Goujon de mer. Laſſen ſich auf der Stelle an ihren Bruſtbauchfloſſen erken⸗ nen, die entweder in ihrer ganzen Laͤnge, oder wenigſtens gegen ihre Baſis hin in eine hohle Scheibe vereinigt ſind, die mehr oder minder einen Trichter bildet. Die Stacheln in ihrer Ruͤ— ckenfloſſe ſind biegſam; die Kiemenoͤffnung hat nur fuͤnf Strahlen, iſt in der Regel nicht weit offen, und ſie koͤnnen einige Zeit, wie die Schleimfiſche, außer dem Waſſer leben. Auch hat ihr Ma— gen wie bei dieſen keinen Blindſack und einen Dorn ohne Blind— daͤrme. Endlich auch haben die Maͤnnchen das naͤmliche kleine Anhaͤngſel hinter dem After, und von einigen Gattungen weiß man auch, daß ſie lebendige Junge zur Welt bringen. Es ſind kleine oder nur maͤßig große Fiſche, die ſich zwiſchen den Ufer— klippen aufhalten. Die meiſten haben eine einfache Luftblaſe. I. GOBIUS Schn. et Lacep. Eigentliche Grundeln. Haben ihre Bauchfloffen der ganzen Länge nach vereinigt, und ſelbſt noch vor ihrer Baſis durch einen Querbalken, ſo daß ſie eine hohle Scheibe bilden. Ihr Koͤrper iſt geſtreckt, ihr Kopf maͤßig groß, zugerundet, mit aufgetriebenen Backen, die Augen nahe zuſammenſtehend. Ihr Ruͤcken traͤgt zwei Floſſen, wovon die hintere ziemlich lang iſt. Wir beſitzen einige Gattungen in unſeren Meeren, deren Charaktere noch nicht hinlänglich feſtge— ſtellt find 2). 1) Man hat geglaubt, daß ſeine verſteinerten Zaͤhne die ſogenann— Hege ſeyen, ſie haben aber weder dieſelbe Geſtalt noch efuͤge. Pierher noch Anarrh. minor Olafsen (Reife n. Isl. T. 50.), der kleine Seewolf. 2) Belon und Rondelet haben in dieſen Fiſchen die Gobius der Alten wieder erkennen wollen, und Artedi hat geglaubt, im Welt— meer die ſchlecht beſtimmten Gattungen dieſer zwei Naturforſcher, die im mittellaͤndiſchen Meere vorkommen, wieder gefunden zu haben. Da— her denn eine unentwirrbare Confuſion. Um ſie aufzuloͤſen, muß man die Beſchreibungen und die Abbildungen von vorn wieder aufnehmen, was wir in unſerer großen Ichthyologie thun werden. Stachelfloſſer. Gobius. 329 Sie halten fih auf thonigem Grunde auf, und verbringen den Winter in Canaͤlen, die fie ſich daſelbſt graben. Im Fruͤh—⸗ ling machen ſie ſich an Plaͤtzen die reich mit Seetang beſetzt ſind, ein Neſt, was ſie mit den Wurzeln des Zostera bedecken; das Maͤnnchen bleibt darin verſteckt, und erwartet die Weibchen, die der Reihe nach ihre Eier daſelbſt abſetzen. Es bewacht ſie, befruchtet ſie, und vertheidigt ſie muthvoll 1). 1. G. niger L. Die ſchwarze Meergrundel. Te Boulereau noir, [Bloch T. 38.) Pennant brit. Zool. T. 38. Mit braͤunlichſchwarzem Körper, die Ruͤckenfloſſen [ ſchoͤn ſchwarz! weißlich geſaͤumt, iſt die gemeinſte Gattung an den franzoͤſiſchen Kuͤſten des Oceans. Erreicht nur vier bis fünf Zoll Laͤnge. Die oberſten Strahlen der Bruſtfloſſen haben freie Endſpitzen. Man findet auch in großer Menge: 2. G. Jozzo. Die Blaugrundel. Bloch 107. f. 3. Weißlich], braun und ſchwaͤrzlich marmorirt; die Floſſen ſchwaͤrzlich; zwei weiße Linien auf der erſten Rüͤckenfloſſe, deren Strahlen ſich fadenfoͤrmig über ihre Membran erheben. [Der Kopf iſt etwas koͤrnig, niedergedruͤckt und mit einer Laͤngsfurche verſehen. Die Ruͤckenfloſſen ſind mit bernſteingelben Puͤnktchen verſehen, die an der Bruſt- und Schwanzfloſſe faſt geaͤugelt er— ſcheinen. Sechs Zoll lang. 3. G. minutus L. Die Weißgrundel. [Gobius Aphia.] Aphia. Pennant T. 37. Der Koͤrper blaßgelb; die Floſſen weißlich, mit gelben Linien quergeſtreift. Zwei bis drei Zoll lang. C. 1) Dieſe Beobachtungen find durch den verftorbenen Olivi an ei— nem Gobius der Lagunen von Venedig angeſtellt worden, den er fuͤr den niger haͤlt, der aber vielleicht eine der anderen zahlreichen Gattun— gen des mittellaͤndiſchen Meeres iſt. Sie werden von Hrn. v. Mar: tens in der zweiten Ausgabe feiner Reiſe nach Venedig S. 419 er: zaͤhlt. Ich habe daraus geſchloſſen, daß der Gobius der Phycis der Alten iſt, „der L ok, der ſich ein Neſt macht“. Arist. Hist. anim. VIII. C. 330 Fiſche. Gobius. Der Koͤrper iſt faſt durchſichtig, etwas ſchwarz punktirt, und laͤngs jeder Seite finden ſich drei ſchwarze Flecken in En Entfernung. Das mittellaͤndiſche Meer, in welchem ſich vielleicht ni drei Gattungen finden, erzeugt auch noch mehrere andere von ver⸗ ſchiedener Größe und Färbung 1). C. — Dieſe Riſſo'ſchen Arten find: a. G. bicolor. Auf dem Ruͤcken dunkelbraun, an den Seiten gelblich mit dunkelſchwarzen Streifen, am Bauche ſchmuzigweiß, ins Blau: gruͤne; der Kopf iſt groß; die erſte Ruͤckenfloſſe hat ſechs Strah⸗ len, die zweite ſechzehn, jede Bruſtfloſſe neunzehn; die After⸗ floſſe funfzehn; die Schwanzfloſſe ſiebzehn. Drei Zoll lang. e paganellus. O Dbenher dunkelgrün, gelblichweiß mit gruͤnlichen Strichen, untenher ſchwarzgefleckt. Das Maul iſt weit; die Bruſt- und Schwanzfloſſen ſind zugeſpitzt; die Bauchfloſſen an der Spitze getheilt. Die erſte Ruͤckenfloſſe iſt gelb eingefaßt und hat ſechs Strahlen; die zweite iſt an ihrer Baſis purpurfarbig und hat ſiebzehn. Die Bruſtfloſſen, mit einem ſchwarzen Halbmond, jede ſiebzehn, die Bauchfloſſen zwölf, die Afterfloſſe ſechzehn, die ges radlinige Schwanzfloſſe zwanzig. Sechs Zoll lang. c. G. nebulosus L. Mit großen, rauhen, ſchleifenartig geſtellten Schuppen be— ſetzt. Er iſt braungruͤnlich, dunkel fein punktirt. Der Bauch perlenmutterweiß. Der Nacken bildet eine tiefe Furche. Von den ſechs Strahlen der erſten Ruͤckenfloſſe endigen die drei erſten in lange ſchwaͤrzliche Faͤden. Die zweite iſt weiß, blau und gelb geſcheckt und hat dreizehn Strahlen. Die Kiemenhaut hat ſieben Strahlen ). V. 1) Man ſehe ihre nam „ohne jedoch gänzlich deren No⸗ menclatur anzunehmen, bei Riſſo, Ichthyologie de Nice p. 155. C. Ich gebe dieſe daher hier oben in treuem Auszug. ) Sollte dieſe Gattung etwa nur ein jüngerer Zuſtand von G. Jozzo ſeyn? Zu den oben angefuͤhrten fuͤgt Herr Riſſo in ſeinem neueren Werke Histoire nat. de Europe merid. ete. noch einige, die ich aber fallen laſſe, da ſie Hr. v. Cuvier nicht beruͤhrt hat. V. Stachelfloſſer. Gobius. 331 d. G. Lesueurii Risso, Langgeſtreckt, halbdurchſichtig, weißlich, braun gefleckt, Kopf und Backen mit goldigen Streifen beſetzt. Die Kiemendeckel per— lenmutterblau mit regelmaͤßigen goldigen Streifen. Die Strahlen der zweiten Ruͤckenfloſſe ſind en lang. Die Schwanzfloſſe lanzettfoͤrmig. V. * 4. G. Capito C. Die große Grundel. Gesner 396. Einen Fuß lang und drüber; olivenfarb, ſchwaͤrzlich mar— morirt; Streifen ſchwaͤrzlicher Punkte auf den Floſſen. Der Kopf iſt breit, und die Backen aufgetrieben. 5. G. cruentatus Gm. Le Boulereau ensänglante. Ebenfalls ziemlich groß, braun, grau und roth gemarmelt; blutrothe Marmorirungen auf den Lippen und Kiemendeckel; rothe Streifen auf der erſten Ruͤckenfloſſe; Streifen hervorſtehender Punkte bilden ein H auf dem Nacken. Riſſo beſchreibt ihn ſchmuzigweiß, mit lebhaft rothen Fle⸗ cken am Maul, Kehle, Kopf und Kiemendeckel, die durch braune Querflecke gedämpft werden. Die Floſſen find braun, gelb und roth gefaͤrbt. Das Fleiſch dieſes Fiſches iſt nach ihm ka delis cat; er wird an ſechs Zoll lang. Es giebt auch Suͤßwaſſergattungen. Dahin gehoͤrt: 6. G. flu viatilis. Von Herrn Bonnelli in einem See in Piemont beob— achtet. Sie iſt kleiner als G. niger, ſchwaͤrzlich, ohne freie Faͤ⸗ den an den Bruſtfloſſen, und hat einen ſchwarzen Fleck uͤber der Kiemenoͤffnung. Eine groͤßere Gattung 7. G. Lota Cuv. N findet ſich um Bologna. Sie iſt braun, mit ſchwaͤrzlichen Strei⸗ fen auf der Backe; ein kleiner ſchwaͤrzlicher Fleck ſteht an der Baſis der Bruſtfloſſe, und ein anderer an jeder Seite der Schwanzfloſſe. Unter den auslaͤndiſchen iſt wegen der erſtaunlichen Breite ihres Kopfes bemerkenswerth 8. G. macrocephalus. Cottus macrocephalus Pallas nov. Act. Petr. 1. T. X. f. 4. 332 Fiſche. Gobius. Wegen der Geſtalt eines langgeſtreckten Kopfes und zuge⸗ ſpitzten Schwanzes. *9, G. lanceolatus. Die Lanzettgrundel. Bloch 38. 1. Lang, cylindriſch, mit einer großen rhomboidalen, in eine Spitze ausgehenden Schwanzfloſſe. Die erſte Ruͤckenfloſſe iſt hoͤ⸗ her als die zweite, faſt dreieckig, und die Strahlen gehen faden— foͤrmig uͤber die Membran hinaus. Braun, gegen einen Fuß lang. Bei Martinique. V. Und * 10. G. Bato. Buchanan T. 37. f. 10. Den vorigen aͤhnlich, aber beide Ruͤckenfloſſen von gleicher Hoͤhe, und keine Strahlen uͤber ſie hinausragend. Im Ganges. Und V. 11. G. elongatus. Eleotris lanceolata BI. Schn. 15. In China. Die beiden Ruͤckenfloſſen find von gleicher Höhe 1). f V. II. GOBIOIDES, Unterſcheiden ſich von den vorigen nur durch die Ver— einigung beider Ruͤckenfloſſen in eine. Ihr Körper iſt ges ſtreckter 2). — 1) An auslaͤndiſchen Gattungen kann man ohne Schwierigkeit zu den Grundeln rechnen: a) G. Plumerii Bl. Schn. 175. 3. b) G. lagocephalus Pallas VIII. T. XI. f. 6. 7. c) G. Boddarti id. ib. T. 1. f. 5. d) G. ocellaris Brous son. Dec. T. II. e) G. Bosc. Lacep. II. XVI. 1. oder G. viridipallidus Mitchell Trans. of Newyork I. 8. oder G. alepidotus Bl. Schn. ) G. Russelii Cv. Russel I. 53. g) G. Giuris Buchan. T. XXXIII. f. 13. Russel I. 50. h) G. Changua Buchan. T. V. f. 10. 1) Le Bostryche chinois La cep. II. 14. Und viele neue, die wir in unſerer großen Ichthyologie befchrei- ben werden. 2) Gobioide Broussonet La cep. II. pl. XVII. f. 1. (Gobius oblongatus Schn. add. 548.) Stadelfloffer. Periophthalmus. 338, III. TAENIOIDES Lacep. Verbinden mit der vereinigten Ruͤckenfloſſe der Gobioiden einen noch laͤnger geſtreckten Koͤrper. Es ſind Fiſche von ſehr ungewoͤhnlichem Anſehen. Ihre Oberkinnlade iſt ſehr kurz, die untere hoch und auf allen Seiten conver, und ſteigt über die obere hinauf. Alle beide ſind mit langen Hakenzaͤhnen bewaffnet. Endlich iſt auch ihr Auge faſt auf nichts reducirt und gaͤnzlich unter der Haut verborgen. Die Concavlitaͤt ihres Maules her— bergt eine fleiſchige und faſt kugelfoͤrmige Zunge. Ihre Unter⸗ kinnlade hat unten auch noch einige Bartfaͤden. | Man kennt nur eine Gattung 12. G. (T.) Hermannianus Lacey. der ſich in Oſtindien, im Schlamm der Moraͤſte aufhält 1). Bloch (Schneiders Ausg. S. 63) hat mit Recht vom Geſchlechte der Grundeln abgeſondert IV. PERIOPHTHALMUS Schn. Sie haben einen gänzlich beſchuppten Kopf, die Augen völlig aneinanderſtehend, und an ihrem unteren Ende mit einem Au— genlid verſehen, das ſie bedecken kann, und die Bruſtfloſſen auf mehr als die Haͤlfte ihrer Laͤnge mit Schuppen bedeckt, was die⸗ ſen das Anſehen giebt, als ſtuͤnden ſie auf einer Art von Arm. Da ihre Kiemenoͤffnungen noch ſchmaͤler als bei den anderen Gobien ſind, ſo leben ſie ebenfalls lange außer dem Waſſer, und in ihrem Vaterlande, den Molukken, ſieht man ſie oft auf dem Schlamm kriechen und umherſpringen, um ihren Feinden zu ent— gehen, oder um die kleinen Krabben zu erhaſchen, die ihre Haupt— nahrung ausmachen. Die einen haben die Bauchfloſſen in Geſtalt einer hohlen Scheibe, wie die eigentlichen Gobien ?). — — 1) Es iſt die Cepola Caecula BI. Schn. T. LIV. nach einer Zeichnung John's; der Tenioide Hermannien Ea cep. II. XIX. IXIV.] 1. nach 165 en Zeichnung; und die Gobioides rubi- cunda Buckan. T. 2) Gobius Schlosseri Pallas Spic. VIII. T. I. f. 1—4, wohin auch der Gobius striatus Schn. T. 16. gehört, der, man weiß nicht warum, unter den Grundeln 5 iſt, denn es iſt ein wahrer Periophthalmus. 334 Fiſche. Gobius. Bei andern dagegen ſind die Bauchfloſſen bis faſt an ihre Baſis getrennt 1). Ich ſondere auch ab und nenne mit Gronovius V. ELEOTRIS Fiſche, die wie die Gobien in der erſten Ruͤckenfloſſe bieg— ſame Stacheln und das Anhaͤngſelchen hinter dem After haben, deren Bauchfloſſen aber entſchieden getrennt find. Ihr Kopf iſt ſtumpf, etwas niedergedruͤckt, die Augen von einander entfernt, und ihre Kiemenhaut hat ſechs Strahlen. Ihre Seitenlinie iſt nicht ſehr deutlich, und ihre Eingeweide gleichen denen der Gobien. Die meiſten leben im Suͤßwaſſer und oft ſogar im Schlamm. Auf den Antillen giebt es eine Gattung E. Dormitatrix Cuv. Der Schlaͤfer. Le Dormeur. Platycephalus dormitator Schn. genannt, die ziemlich groß iſt und einen niedergedruͤckten Kopf hat. Die Floſſen find ſchwarz gefleckt. Hält ſich im Moraſt auf 2). 1) Gobius Koelreuteri Pallus Spic. VIII. T. II. f. 13. b) Per. ruber Schneider. c) Per. Papilio Schn. T. 14. NB. Sowohl die Gobien als die Periophthalmen, deren Bauch— floſſen getrennt waͤren, wuͤrden in dem Syſtem des Herrn von Lace— pede den Namen der Gobiomoren erhalten; wenn ſie bei dieſer Ab— theilung noch dazu nur eine Ruͤckenfloſſe haͤtten, ſo wuͤrden es die Go— biomoroiden ſeyn; allein die unter dieſe beiden Geſchlechter geordneten Arten tragen nicht alle Charaktere derſelben. Der Gobiomore Gro- novien (Gob. Gronovii Gm.) Marcgr. 153. gehört nicht zu dieſer Familie. Es iſt unſer Pastor aus der Familie der Scomberoiden. Der Gobiomoroide Pison, Gob. Pisonis Gm. Amore pixuma Marcgr. 166. Eleotris 1. Gron. Mus. 16. trägt den Charakter die⸗ ſes Geſchlechtes nicht, denn er hat zwei Ruͤckenfloſſen, ſowohl in der Figur Marcgraf's als Gronov's; und feinen Bauchfloſſen zufolge iſt es ein Eleotris. N Bloch, Ausg. v. Schneider S. 65, trennt von den Gobien das Geſchlecht Eleotris, aber auf andere Weiſe als das ebenſo lagtende bei Gronovius, und bringt dahin die Gattungen, deren Bauchfloſſen nur faͤcherfoͤrmig vereinigt find, ohne einen Trichter zu bilden. Allein bei denen die ich unterſucht habe, habe ich gefunden, daß die Haut die ihre aͤußeren Raͤnder vereinigt, nur nach Verhaͤltniß kuͤrzer iſt, daher man es uͤberſehen hat. Ich laſſe dieſe Gattungen deshalb bei den Gobien. 2) Es ift der Gobiomore dormeur La cep. Hierher noch: a) Le Guavina Parra pl. XXXIX. f. 1. Stachelfloſſer. Callionymus, 335 Es giebt auch welche im Senegal 1), Und in Indien 2). Die Kuͤſten des Mittelmeeres beherbergen eine kleine Gattung E. auratus C. Gobius auratus Risso 3). goldfarbig, mit einem ſchwarzen Fleck an der Baſis der Bruſt⸗ floſſe gezeichnet. C. Der Koͤrper iſt ſchoͤn goldfarbig, mit kleinen ſchwarzen Punkten beſetzt. Ein blauer Fleck an der Baſis der Bruſtfloſſen. Die Floſſen ſind rothgoldig; er wird nur drei Zoll lang. V. 134. CALLIONYMUS Z. ) Haben zwei ſehr ausgezeichnete Charaktere an ihren bloß durch ein Loch auf jeder Seite des Nackens geoͤffneten Kiemen und den Bauchfloſſen, die an der Kehle, von einander entfernt ſtehen, und länger als die Bruſtfloſſen find. Ihr Kopf iſt laͤnglich, nie⸗ dergedruͤckt, die Augen einander genaͤhert und nach oben blickend, die Intermarillarknochen ſehr vorſtreckbar, und ihre Vordeckel hin— ten verlaͤngert und in einige Spitzen endigend. Ihre Zaͤhne ſind ſammetartig, dem Gaumen fehlen ſie. Es ſind artige Fiſche, mit glatter Haut, deren vordere Ruͤckenfloſſe von einigen Borſten⸗ ſtrahlen geſtuͤtzt wird und ſich bisweilen ſehr hoch erhebt. Die zweite Ruͤckenfloſſe iſt wie die Afterfloſſe verlaͤngert. Sie haben hinter dem After daſſelbe Anhaͤngſel wie die vorhergehenden. Ihr Ma— gen hat keinen Blindſack, und es fehlen ihnen die Blinddaͤrme und die Luftblaſe. d) L’Amore Guagu Marcgr. 66. c) L’Amore pixuma id. ib. oder Gobius Pisonis Gm, 1) Ich ſchließe fo aus einer Note, die von Adanſon einer dem Muſeum geſchenkten getrockneten Haut beigegeben iſt, und wovon die Gattung von den obigen verſchieden iſt. 2) Gobius strigatus Broussonet Dec. pl. 1. oder Gobiomore Taiboa La cep. copirt in der Encgel. method. f. 138. b) LEleotris noir Quoy et Gaymard Voy. de Freye. pl. LX. f. 2. und die Sciaena macrolepidota Bl. 298. und macu- lata id. 299. 2. woraus ich vordem das Geſchlecht Prochilus gebildet, was nunmehr unterdruͤckt werden muß. 3) Es iſt ein Eleotris und kein Gobius. 4) Callionymus ſchoͤner Name. Einer der Namen des Ura- noscopus bei den Griechen und Römern; Linné hat ihn auf dieſes Geſchlecht angewandt. 336 Fiſche. Callionymus. Eine Gattung iſt ſehr gemein im Canal, 1. C. Lyra L. Der Spinnenfiſch. Savary, Doucet. Bloch 161. Lace N. W 1. deſſen erſte Ruͤckenfloſſe ſehr hoch iſt, und deren erſter Strahl die Geſtalt eines Fadens hat. Er iſt pomeranzenfarb, violetgefleckt. Der Call. Dracunculus (Bloch 162) unterſcheidet ſich von ihm nur dadurch, daß die erſte Ruͤckenfloſſe kurz und ohne Faden iſt; Mehrere glauben, es ſey das Weibchen. Das mittellaͤndiſche Meer hat einige andere: 2. C. Lacerta C. Rodel. 304. und nicht fo gut Laroche Ann. du Mus. XIII. 25. 16. als Call. pusillus. Mit niedriger erſter Ruͤckenfloſſe; die zweite im Gegentheil beim Maͤnnchen ſehr hoch. Silberpunkte und weiße fchwarz eingefaßte Linien an den Seiten. Die Schwanzfloſſe lang und zugeſpitzt. C. Der Koͤrper dieſer Gattung iſt ziemlich kegelfoͤrmig, grau— braun, mit unregelmaͤßigen weißlichen Fleckchen beſtreut; die Sei— ten mit dunklen Querbinden und Augenfleckchen. Der Bauch hellgrau; die erſte Ruͤckenfloſſe iſt weiß und ſchwarz gebaͤndert; an den Bauchfloſſen ſind die erſten beiden Strahlen laͤnger als V. die andern. (Riſſo.) 3. C. admirabilis Risso, Mit ſehr hoher zweiter Ruͤckenfloſſe, deren zwei erſte Strah— len in Faͤden ausgehen. Er iſt hellgelb, ſchwaͤrzlich getiegert mit runden unregelmaͤßigen Flecken, auf dem Rüden perlfarb; ſilberne, blau geringelte Streifen an den Seiten; an der Kehle und dem Bauch blaulichweiß. Die erſte Ruͤckenfloſſe iſt niedrig, kurz, mit perlfarbigen, ſchiefen, gefchlängeiten Streifen; die zweite iſt viermal hoͤher, mit ſilberigen, ſchwarz eingefaßten Linien auf gold— gelbem Grunde quer geſtreift. Die Bruſtfloſſen ſind goldgelb; die Bauchfloſſen laſurblau gefleckt, die gelbe Afterfloſſe blaulich⸗ ſchwarz eingefaßt, die Schwanzfloſſe ſehr lang, ſpitzig, gelb, oben mit ſilberigen Linien, unten mit einer breiten ſchwarzen Binde verſehen. ' V. ** 4. C. Belenus Risso. Rondelet 179. 1. Lesueur, nouveau Bulletin de la Soc. philomat. 76. T. 16. Stachel, loſſer. Comephorus. 337 Die vordere Ruͤckenfloſſe hat ſehr kurze, ſchwarze Strahlen. Dieſer Fiſch iſt faſt cylindriſch, plattgedruͤckt, hellbraun, mit klei⸗ nen runden durchſcheinenden Fleckchen auf dem Ruͤcken. Ein ſilbergoldiger Streif ziert die Seiten, die erſte Ruͤckenfloſſe iſt ſchwarz, die zweite gelblich geſtreift und braun gefleckt. Die Bauchfloſſen ſind weiß, und die Schwanzfloſſe hat ſchwaͤrzlich— punktirte Strahlen. . 15. C. Sagitta L. 1) Pallas Spic. Zool. VIII. 29. T. IV. f. 4. 5. Der Koͤrper iſt platt, ſilbergrau, auf dem Ruͤcken mit wol⸗ kigen gelbbraunen Fleckchen die kleine rothe Puͤnktchen haben, geziert. Die Schnauze iſt ſpitz, die Mundoͤffnung klein. Die Kiemenhaut hat drei Strahlen, die erſte Ruͤckenfloſſe vier, die zweite neun, die Kehlfloſſen fünf, die Bruſtfloſſen elf, die After⸗ floſſe acht, die Schwanzfloſſe zehn. Nur drei Zoll lang. Auch im Mittelmeere. V. II. TRICHONOTES Schn. Scheinen nur Callionymi mit ſehr geſtrecktem Körper, deren einzige Ruͤcken⸗ und Afterfloffe eine verhaͤltnißmaͤßige Länge hat. Die beiden erſten, in lange Borſten entwickelten Strahlen der Ruͤckenfloſſe ſtellen die erſte Ruͤckenfloſſe der gewoͤhnlichen Callionymus dar. Die Kiemenloͤcher der Trichonoten ſollen indeß tief geſpalten ſeyn 2). III. COMEPHORUS Lacey. Mit ſehr niedriger erſter Ruͤckenfloſſe, laͤnglicher, breiter, ges druͤckter Schnauze, ſehr geſpaltenen Kiemenloͤchern, ſieben Strah⸗ len in deren Haut, ſehr langen Bruſtfloſſen, und, was ſie in dieſer Familie unterſcheidet, gar keinen Bauchfloſſen. Man kennt nur eine Gattung C. baicalensis. Pallas nov. Act. Petrop. I. IX. 1. 1) Hierher noch: a) C. Jaculus C. b) C. Cithara Cuv. [Als Gattungen des Mittelmeeres aufgeführt.] Auslaͤndiſch ſind: c) C. orientalis BI. Schn. T. VI. d) C. ocellatus Pallas Spic. Zool. VIII. T. 4. f. 13. 1155 mehrere neue, die wir in unſerer Ichthyologie beſchreiben werden 2) Trichonotus setigerus Bl. Schn. T. 39. 1 22 338 Fiſche. Labrax. aus dem Baikal, einen Fuß lang, von einer weichen und fetten Subſtanz, die man auspreßt, um Ol daraus zu gewinnen. Man erhaͤlt ihn nur todt, nach Stuͤrmen. 135. PLATYPTERUS Rull et van Hasselt. Verbinden mit den breiten und weit von einander abſtehen⸗ den Bauchfloſſen der Callionymus einen kurzen und niedergedruͤck— ten Kopf, ein kleines Maul, offene Kiemenſpalten und breite Schuppen. Ihre zwei Ruͤckenfloſſen ſind kurz und ſtehen von einander ). Ich ſtelle, nicht ohne einigen Anſtand zu nehmen, ein Ge⸗ ſchlecht an das Ende dieſer Familie, welches mit der Zeit wahr⸗ ſcheinlich den Typus einer eigenen bilden wird, naͤmlich: 136. LABRAX Pallas. (Cirus Steller.) Fiſche mit einem ziemlich langen Koͤrper mit gewimperten Schuppen beſetzt, mit kleinem unbewaffnetem Kopf, wenig geſpal⸗ tenem Maul, mit kleinen, ungleichen, kegelfoͤrmigen Zaͤhnen bes waffnet, deren Ruͤckenfloſſe faſt nur duͤnne Strahlen hat und ſich uͤber den ganzen Ruͤcken erſtreckt. Ihr unterſcheidender Charakter beſteht in mehreren Reihen Poren, der Seitenlinie aͤhnlich, oder gewiſſermaßen mehreren Seitenlinien. Ihre Eingeweide haben keine Blindanhaͤnge; ſie haben bisweilen ein Federbuͤſchchen uͤber dem Augenlid, wie manche Blennius; aber ihre Bauchfloſſen haben nur fuͤnf weiche Strahlen, wie gewoͤhnlich. Die, welche man kennt, kommen aus dem Meere von Kamtſchatka ?). 1) Platyptera melanocephala K. et v. H. b) Pl. trigonocephala id. Zwei indiſche Fiſche, die wir in unſerer Ichthyologie bechreiben werden. 2) Labrax lagocephalus. b) L. decagrammus. c) L. superciliosus. d) L. monopterygius. e) L. octogrammus. f) L. hexagrammus. Saͤmmtlich von Pallas beſchrieben und abgebildet i in den Memoi- res de Acad. de St. Petersbourg pour lan 1810. Stachelfloſſer. Lophius. 339 Ich bilde eine hy ine dnn en 0 dreizehnte Familie PECTORALES PEDICULATI aus einigen Stachelfloffern, deren Handknochen ſich verlängern um eine Art von Arm zu bilden, der die Bruſtfloſſen traͤgt. Sie begreift zwei einander nahe verwandte Geſchlechter, obſchon ſie die Autoren oft weit von einander entfernt haben. Sie grenzen an die Gobioiden. ' 137. LOPHIUS L. ). Froſchteufel. Baudroie. Ihr allgemeiner Charakter beſteht, außer ihrem halbknorpeligen Skelete und ihrer ſchuppenloſen Haut, darin, daß ihre Bruſtfloſſen wie an Armen ſtehen, die von zwei Knochen, welche man mit dem radius und cubitus verglichen hat, die aber in der That zur Hand gehoͤren, geſtuͤtzt werden, da die Knochen der letzteren hier mehr als in irgend einem anderen Geſchlechte verlaͤngert ſind. Endlich ſind auch ihre Kiemendeckel und Kiemenhaͤute in der Haut ver— borgen, und die Kiemenſpalten oͤffnen ſich nur durch ein Loch, was ſich hinter jenen erwaͤhnten Bruſtfloſſen befindet. Es ſind gefraͤßige Fiſche mit weitem Magen und kurzen Eingeweiden, die lange außer dem Waſſer zubringen koͤnnen, weil ihre Kiemen⸗ ſpalte ſo eng iſt. 7% 371577 952 I. LOPHIUS Cuv. Raie-pecheresse. Ihr Kopf iſt im Verhaͤltniß zum übrigen Körper außerordent- lich groß, ſehr breit und niedergedruͤckt, an vielen Stellen dornig, der Rachen weit geſpalten, mit ſcharfſpitzen Zähnen bewaffnet, und die Unterkinnlade mit vielen Bartfaͤden beſetzt. Zwei ges trennte Ruͤckenfloſſen, und einige Strahlen der erſten nach vorn abgeloͤſt und als freie bewegliche Faͤden auf dem Kopfe ſtehend, wo fie von einem horizontalliegenden Zwiſchenwirbelknochen getra⸗ gen werden. Die Kiemenhaut bildet einen großen, nach hinten offenen Sack, der von ſechs ſehr langen Strahlen, aber einem kleinen Deckel, geſtuͤtzt wird. Sie haben nur drei Kiemen auf jeder Seite. Man verſichert, daß ſie ſich im Schlamm aufhal⸗ ten, und, indem ſie die Kopfſtrahlen bewegen, kleine Fiſche anlo⸗ cken, welche das meiſt fleiſchige verbreiterte Ende jener Strahlen 1) Lophius, ein Name den Artedi gemacht hat, von Loge (pinna), wegen der Kaͤmme auf dem Kopf. Die Alten nannten ihn 6 toaxos und rana (Froſch). C. on 22 * 340 Fiſche. Lophius. fuͤr Wuͤrmer anſehen, und daß jene Fiſche ſie ergreifen oder auch in ihrem Kiemenſack zuruͤckhalten koͤnnen 1). Ihr Darm hat nach ſeinem Urſprung zu zwei ſehr kurze Blinddaͤrme. Die Schwimmblaſe fehlt. 1. L. piscatorius L. Der Froſchteufel, Meerteu⸗ fel, bei den Fiſchern Seewolf. Galanga [Bau- droie] etc. Bloch 87. Ein großer Fiſch unſerer Meere, der vier bis fuͤnf Fuß Laͤnge erreicht, und den feine haͤßliche Geſtalt berühmt ges macht hat. C. Obenher dunkelbraun, untenher weißlich, an den Seiten mit halbgefiederten Bartfaͤden eingefaßt. In der Oberkinnlade drei, in der unteren zwei Reihen Zähne. Der erſte bemegiche Ruͤcken⸗ ſtrahl hat am Ende eine Haut die der Fiſch nach Beiteben foll ausbreiten koͤnnen. Riſſo erwähnt eines 1806 bei Villefranche gefangenen Monſtrums mit ungeheurem Kopf und zwei weiten Maͤulern eines uͤber dem andern, und jedes mit fuͤnf Reihen ſcharfer Zaͤhne beſetzt. Auch in der Nord- und Oſtſee. V. In unſeren Meeren kommt auch noch eine ſehr aͤhnliche Gattung vor, 5 2. L. parvipinnis C. deren zweite Ruͤckenfloſſe niedriger iſt, und die nur fuͤnfundzwan⸗ zig Wirbel hat, waͤhrend die gemeine Gattung deren dreißig beſitzt 2). d *3. L. setigerus Vahl. Vahl Act. Hafn. IV. p. 215, und T. III. f. 5. 6. irrig bei Bloch (Syſt. T. 32.) viviparus genannt. II. CHIRONECTES. Antennarius Commerson. 5 Haben wie die Froſchteufel freie Strahlen auf dem Kopf, wovon der erſte duͤnn und oft in eine Quaſte endigend iſt, und 1) Ge OF r. Annales du Museum X. p. 180. Pr 2) Ich weiß nicht, ob dieß der Lophius Budecassa der Herren Spinola und Riſſo iſt, den ſie als gelber und buntfarbiger als den gemeinen beſchreiben. NB. Die Baudroye Ferguson La cep. Phil. Transact. LIII. 13.; der Lophius cornubicus Shaw. Borlase Cornw. XXVII. 6.; und der Lophius barbatus Gm. Act. Holm. 1779. 3. Heft T. IV. find nur entſtellte Individuen des gemeinen. Der Lophius monoptery- gius Shaw nat. Miscell. 202 und 203 ift nur ein durch das Aus⸗ ſtopfen entſtellter Zitterrochen. Stachelfloſſer. Chironectes. 341 wo die folgenden, mit einer Haut beſetzten, bisweilen ſehr ange: ſchwollen, andere Male in eine Floſſe vereinigt ſind. Ihr Kopf und ihr Koͤrper ſind zuſammengedruͤckt, ihr Maul ſteht ſenkrecht offen. Ihre Kiemen, mit vier Strahlen verſehen, oͤffnen ſich nur durch einen Canal und ein kleines Loch hinter der Bruſtfloſſe. Ihre Ruͤckenfloſſe nimmt faſt den ganzen Ruͤcken ein. Oftmals beſetzen Hautanhaͤngſel ihren Koͤrper. Sie haben vier Kiemen. Ihre Schwimmblaſe iſt groß, ihr Darm maͤßig lang und ohne Blinddarm. Sie koͤnnen, indem ſie nach Art der Tetrodon ih⸗ ren ungeheuren Magen mit Luft aufblaſen, den Bauch gleich ei⸗ nem Ball ausdehnen; auf der Erde helfen ihnen ihre Floffen: paare zum Kriechen faſt wie kleine Saͤugthiere, wo denn die Bruſtfloſſen wegen ihrer Lage ſtatt Hinterfuͤßen dienen. Auf dieſe Weiſe koͤnnen ſie außer Waſſer zwei bis drei Tage leben. Man findet fie in den Meeren heißer Laͤnder, und Linné hatte mehrere unter dem Namen Lophius Histrio zuſammengeworfen 1). Man koͤnnte diejenigen Gattungen, bei denen der zweite und der dritte Strahl in eine Floſſe vereinigt ſind, die ſich ſelbſt biswei⸗ len noch mit der zweiten Ruͤckenfloſſe verbindet, unterſcheiden 2). 1) Die Arten ſind: a) Chironectes pictus C. oder 1 Histrio pictus Bl. Sehn. 142. Mem. du Mus. III. XVI. b) Ch. tumidus C. Mus. Ad. rid. p- 56. c) Ch. laevigatus C. oder Lophius gibbus Mit eh Transact. of Newyork I. VI. 9. d) Ch. marmoratus oder Loph. Histrio marmoratus Bl. Schn. 142. Klein Misc. III. 3. 4. oder Lophius raninus . Mem. des nat. de Mosc. II. XVII. e) Ch. hispidus Bl. Sehn 143. Mem. du Mus. IM. XVII. 2. ) Ch. scaber ib. XVI. 2. oder Guaperva Margr. 150 (aber nicht die Abbildung). g) Lophius Histrio BI. T. CXI. h) Ch. biocellatus C. Mem. du Mus. III. XVII. 3. 1) Ch. ocellatus oder L. Histrio ocellatus Bl. Schn. 123. Parra 1. k) Ch. variegatus oder L. Chironectes Lace p. I. XIV. 2. oder L. pictus Shaw gen. Zool. V. p. II. pl. CLXV. 1) Ch. furcipilis C. Mem. Hus. III. XVII. 1. Zact. Ind. occ. 574. die für den Guapera Marcgr. 150 wiederholte Figur. m) Ch. nummifer C. Mem. Mus. III. XVII. 4. n) Ch. Commersonii C. Lacep. I. XIV. 3. und ſehr ſchlecht: Renard I. XLIII. 212. o) Ch. tuberosus C. 2) Ch. punctatus C. Mem. Mus. III. XVIII. 2. und La cep. Ann. du Mus. IV. LV. 3. b) Ch. unipinnis C. Mem. Mus. III. XVIII. 8. Da cep. Ann. Mus. III. XVIII. 4. 342 Fiſche. Batrachus. III. MALTHE € Shen einen ganz ungewoͤhnlich ieh und platten Ei zumal durch den Vorſprung und das Volumen des Unterdeckels. Die Augen ſtehen ſehr weit nach vorn; die Schnauze ſpringt wie ein kleines Horn vor. Das Maul ſteht unter der Schnauze, iſt von mittler Groͤße und vorſtreckbar; die Kiemen werden von ſechs oder ſieben Strahlen geſtuͤtzt und oͤffnen ſich nach der Ru⸗ ckenſeite durch ein Loch oberhalb jeder Bruſtfloſſe. Es iſt eine einzige kleine weiche Ruͤckenfloſſe vorhanden. Der Koͤrper iſt mit Knochenhoͤckerchen beſetzt, Faͤden befinden ſich laͤngs der Seiten, aber keine freien Strahlen auf dem Kopfe. Es fehlt ihnen die Schwimmblaſe und die Blinddaͤrme !). A ale 138. BATRACHUS Bl. Schn. £) Mit horizontal abgeplattetem Kopf, breiter als der Korper, weit geſpaltenem Maul, dornigem Deckel und Unterdeckel; ſechs Kiemenſtrahlen, ſchmale, an der Kehle befeftigte Bruſtfloſſen, die nur drei Strahlen haben, deren erſter verlaͤngert und verbreitert iſt, und Bruſtfloſſen, auf einem kurzen Arm ſtehend, der aus eis ner Verlaͤngerung der Handknochen gebildet wird. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe ift kurz, wird von drei Stachelſtrahlen geſtuͤtzt, die zweite iſt lang und weich, wie die ihr entſprechende Aſterfloſſe. Oft ſind ihre Lippen mit Faͤden beſetzt. Die, welche man ana⸗ tomirt hat, zeigten den Magen als einen laͤnglichen Sack, kurze Daͤrme und keine Blinddaͤrme. Ihre Schwimmblaſe iſt nach vorn tlef geſpalten. Sie halten ſich im Sand verborgen, um wie die Froſchteufel und Breitkoͤpfe den Fiſchen aufzulauern. Man haͤlt die ung ihre Stacheln verurſachten Mun en fuͤr gefaͤhrlich. 8 Es giebt be in beiden Weltmeeren. N Die Arten ind: ei Lophius Vespertilio. L. EI 110. b) Malthe nasuta C. Seha I. LXXIV. 2. c) M. notata C. d) M. angusta Cup. deſſen Skelet ſich bei Rof enthal (Ichthyotom. a Tafeln XIX. 2.) befindet. e) M. truncata C ) M. stellata C. oder Lophius stellatus Fah Mem. de Id Soc. d ist. nat. de Copenh. IV. pl. III. f. 3. 4. einerlei mit der Lophie Faujas Lacep. I. XI. 2 und 3. und dem 1 ru- ber Tiles tus in Kruſenſterns Reife LXI. 2) Von Hareazos, Froſch; wegen ihres breiten Kopfes. Stachelfloſſer. Labrus. 343 Die einen haben eine glatte ſchwammige Haut und einen Hautlappen über dem Auge 1). | Die anderen eine mit Schuppen befegte, und die Hautlap⸗ pen über dem Auge fehlen ihnen 2). ö Man koͤnnte drittens noch die abſondern, denen die Schup: pen und die Bartfaͤden fehlen, und die Reihen in die Haut ge— ſtochener Poren, und in der Unterkinnlade krumme Zähne haben ). Die vierzehnte Familie der Stachelfloſſer, LABROIDEIT, laͤßt ſich an ihrem aͤußeren Anſehen leicht erkennen. Die hierher gehoͤrigen Fiſche haben einen laͤnglichen beſchuppten Koͤrper; eine einzige nach vorn durch Dornen geſtuͤtzte Ruͤckenfloſſe, wovon meiſt jeder mit einem Hautlappen beſetzt iſt. Die Kinnladen ſind mit fleiſchigen Lippen bedeckt; drei ossa pharyngea, wovon die beiden oberen ſich auf den Schaͤdel ſtuͤtzen, das untere groß iſt, und alle drei mit Zaͤhnen bewaffnet ſind, theils pflaſteraͤhn— lichen, theils in Geſtalt von Spitzen oder Blaͤttern, meiſt aber ſtaͤrker als gewoͤhnlich. Ein Darmcanal ohne Blinddaͤrme, oder mit zwei ſehr kleinen Blinddaͤrmchen, und eine ſtarke Schwimmblaſe. f 139. LABRUS I. Lippfiſch. | Bilden ein zahlreiches Geſchlecht von Fiſchen, die ſich in ihrer laͤnglichen Geſtalt, den doppelten fleiſchigen Lippen, von de⸗ 1) Batrachus Tau (Gadus Tau L.) oder Lophius Bufo Mitch. oder Batracorde Verneul Lesueur Mem. Mus. V. XVII. b) Batracorde varie id. Sc. nat. phil. c) Batr. grunniens (Cottus grunniens L.) Bl. 179. Seba III. XXIII. 4. d) Batr. Gangene Buchanan XIV. 8. e) Batr. dubius oder Cuv. L. dubius John White 265. Ni eu- hof ap. Wil lug l. IV. 1. 1) Batr. quadrispinis oder Batr. diemensis Lesueur Sc. nat. phil. 2) Batrachus surinamensis Bl. Schn. T. VII. bei Lacep. II. XII. 1. als der Tau gegeben. p) Batr. Conspicillum C. oder der vermeinte Tau Bl. T. 67. f. 2. 3. 3) Batrachus porosissimus C. Nigui Maregr. 178. oder zwei⸗ ter Niqui des Piſo 295. 0 0 NB. Der erſte Nigui des Piſo 294, iſt eine ſchlecht copirte Fi⸗ gur der ſogenannten Menzel'ſchen Sammlung, wo der Kupferſtecher Schuppen hinzugefuͤgt hat. f 344 Fiſche. Labrus. nen ſie ihren Namen erhalten, und wovon die eine unmittelbar an den Kinnladen ſteht, die andere am Suborbitalbein; den ge: drängten Kiemen mit fünf Strahlen, ihren kegelfoͤrmigen Zaͤh⸗ nen, deren vordere und mittlere laͤnger ſind, und ihren ſtumpfen cylindriſchen, pflaſteraͤhnlich geſtellten Schlundzaͤhnen, die oberen auf zwei großen Platten, die unteren auf einer einzigen, den obe⸗ ren entſprechenden, einander außerordentlich aͤhnlich ſehen. Ihr Magen bildet keinen Blindſack, ſetzt ſich aber in einen Darm ohne alle Blinddaͤrme fort, der ſich nach unten in einen dicken Maſtdarm endigt. Sie haben eine einfache und ſtarke Schwimmblaſe. I. Eigentliche LABRUS. Vieille de mer. Haben am Kiemendeckel und dem Vordeckel weder Dornen noch Zaͤhnchen; ihre Backen und Kiemendeckel ſind mit Schuppen beſetzt. Ihre Seitenlinie iſt ziemlich gerade. Unſere Meere beſitzen einige Gattungen, welche man wegen der Verſchiedenheit ihres Farbenſpiels ſelten im Stande geweſen iſt, gut zu unterſcheiden 1). 5 1. L. maculatus BI. La Vieille tachetèe. Bloch 284.2 Duhamel Sect. IV. pl. II. f. 1. Labrus Bergilta. As can. Ic. I. Einen Fuß bis achtzehn Zoll lang, mit zwanzig bis einund⸗ zwanzig Ruͤckenſtrahlen; obenher blau oder gruͤnlich, untenher weiß, uͤber und uͤber braungelb emaillirt. Das Braungelb wird bisweilen die allgemeine Farbe 2). 2. L. variegatus Gm. La Vieille tachetee. Penn. XLV. copirt Encycl. 402. Auf einem mehr oder minder vöthlichen Grunde eine oder mehrere unregelmaͤßige wolkige, an den Seiten dunklere Binden. 1) Man kann ſich weder auf Bloch's Abbildungen noch auf Gmelin's Synonyme verlaſſen. 2) Dieſe Gattung iſt bei Lacepede unter dem Namen Labre Neustrien angezeigt. Es waͤre moͤglich, daß der Labrus maculatus Bl. 294. eine ſchlechte Abbildung nach einem trockenen Exemplare, an welchem die Farbe gaͤnzlich verdorben, ſey; der Labrus Tinca, Shaw nat. misc. 426 und gen. zool. IV. pl. II. p. 499 ift eine ſchoͤne rothe, weiß gefleckte Varietät, es iſt aber nicht die Tinca Line n é's. Der Labrus Ballan Pen nant 44, copirt Encyel. 400. if die ganz gelbe Varietaͤt; der Labrus Comber Pen nant XLII. copirt Eneycl. 405 iſt eine rothe Varietaͤt mit einer Reihe weißer Flecken laͤngs der Seite. i Stachelfloſſer. Cheilines, 345 Ruͤckenfloſſe mit ſechzehn oder ſiebzehn Stacheln, nach vorn mit einem dunkleren Fleck gezeichnet !). 3. L. carneus BI. L. trimaculatus L. Bloch 289. Roͤthlich, drei ſchwarze Flecken am Hinterruͤcken. C. 4. L. Turdus Gm. La Vieille verte. Salvian. 86. Mehr oder minder entſchieden gruͤn, mit bald perlfarbigen bald braunen zerſtreuten Flecken [und rother Iris]; oft eine per lenmutterfarbige Binde längs der Seite 2). f 5. L. Merula Gm. La Vieille noire. Salvian. 87. Schwarz, mehr oder minder ins Blauliche; dieſe drei Gat- tungen haben ſechzehn bis ſiebzehn oder achtzehn Strahlen in der Ruͤckenfloſſe; nur dieſe letzte kommt im Mittelmeere vor 5). II. CHEILINES Lacey. Unterſcheiden ſich von den eigentlichen Lippfiſchen, weil ihre Seitenlinie ſich dem Ende der Ruͤckenfloſſe gegenüber unterbricht, um etwas tiefer ſich wieder fortzuſetzen. Die Schuppen am Schevanzende find groß und huͤllen ein wenig die Baſis ihrer 1) Ich kenne keine gute Abbildung von dieſem Fiſch als die von Pennant. Ich vermuthe den L. vetula Bl. 293 eine verdorbene Fi- gur davon; zur Zeit der Liebe iſt dieſes der Turdus perbelle pictus Willughby 322, und der Sparus formosus Shaw nat. Misc. 2) Ich glaube, daß der Labrus viridis und der Labrus luscus L. Varietaͤten dieſes Turdus ſind, der in Hinſicht der Farbe großen Ver— aͤnderungen unterworfen iſt. Der Labrus viridis BI. 282 iſt ein Meerjunker und von der Linn é'ſchen Gattung unterſchieden. 3) Hierher: a) a Bl. Schn. oder Tautoga Mitchill T. IH: f. 1. b) L. herisse La cep. III. XX. 1, c) L. Large queue id. III. IX. 3. d) L. deux-croissants id. III. XXXII. 2. e) L. Diane id. III. XXXII. 1. 0 NB. Der Cheilion dore Commerſon's Dacep. IV. 433 oder Labrus inermis Forst. (L. Hassee Lace p.) und Voy. de Freye. Zool. pl. 54 nr. 2 iſt nur ein ſehr ſchlanker Labrus, deſſen Ruͤcken⸗ ſtrahlen biegſam ſind. 5 346 Fiſche. Labrus. : Schwanzfloſſen ein. Es find ſchoͤne Fiſche aus den indiſchen Meeren ). f III. LACHNOLAIMUS Cuv. Capitaines. Haben die allgemeinen Charaktere der eigentlichen Labrus, aber ihre Schlundknochen haben nur an ihrem hinterſten Theile gepflaſterte Zähne; die übrige, Strecke fo wie ein Theil des Gau⸗ mens iſt mit einer zottigen Haut bekleidet. Man erkennt ſie ſchon aͤußerlich, weil die erſten Stacheln ihrer Ruͤckenfloſſe ſich in biegſame Faͤden entwickeln. ne Die bekannten Gattungen kommen aus Amerika 2). IV. JULIS C. Meerjunker. Girelle. Haben einen ganz glatten ſchuppenloſen Kopf. Ihre Seiten— linie iſt, dem Ende der Ruͤckenfloſſe gegenuͤber, in einen ſtarken Winkel gebogen. Wir haben einige in unſeren Meeren. 1. L. (J.) Julis L. Der Meerjunker. Die im Mit: telmeere bekannteſte Girelle. Bloch T. 287. k. 1. Ein kleiner Fiſch, ausgezeichnet durch ſeine ſchoͤne violette Farbe, die an jeder Seite durch eine ſchoͤn orangegelbe, zackige Binde gehoben wird. Er iſt vielen Varietaͤten unterworfen. Man findet ihn auch im Weltmeere. 1) Der Cheiline trilobe Lac ep. III. XXXI. 3. der naͤmliche wie Sparus chlorurus Bl. 260. b) Sparus radiatus BI. Schn. 56. c) Sparus fasciatus Bl. 257. iſt auch der Labre enneacanthe Lac ep. III. p. 490. d) Labrus fasciatus BI. 290 iſt auch der Labre malapteronote Lacep. III. XXXI. 1. Zur Abbildung gehoͤrt die Beſchreibung des Labre fuligineuæ id. III. p. 493, aber nicht die Abbildung, die den Mesoprion uninotatus vorſtellt. e) Labrus melagaster Bl. 296. 1. f) Labre diagramme Lac ep. III. 2. g) L. Lunula Forsk. NB. Der Labrus scarus L. (Cheiline scare La cep.) war von Linné und Artedi nur auf eine zweideutige Beſchreibung Belon's (Aquat. ed. lat. 239 und Obs. p. 21) gegründet, und man kann ſelbſt nicht einmal herausbringen, aus welchem Geſchlecht der Fiſch iſt, von dem er ſprechen will. Die Abbildung und die Beſchreibung Rondelet's I. VI. C. II. p. 164, die man gewöhnlich mit der Belo n'ſchen citirt, ge— hoͤren einem vom Geſchlechte der Sparus ganz verſchiedenen Fiſche an. Der wahre Scarus der Griechen iſt ein ganz anderer Fiſch, wie wir gleich nachher ſehen werden. 2) Lachnolaimus suillus C. Cates by II. XV. b) L. caninus C. Parra T. III. f. 2. Stachelfloſſer. Julis. 347 2. L. (J) Gioffredi Risso. La Girelle rouge. Praͤchtig ſcharlachroth; ein ſchwarzer Fleck am Winkel des Deckels; eine goldfarbige Binde laͤngs der Seite; bewohnt eben- falls unſere beiden Meere. 3. L. (J.) tureicus, La Girelle turque. Julis turcica Risso. Schön gruͤn [goldgrün], ein roͤthlicher Streif auf jeder Schuppe, der Kopf roſtbraun mit blauen Linien; eine oder meh— rere ſenkrecht laufende tuͤrkenblaue Binden, ein ſchwarzer Fleck an der Bruſtfloſſe, der Schwanz halbmondfoͤrmig. Einer der nied: lichſten Fiſche des mittellaͤndiſchen Meeres. ö C. Nach Riſſo fol in der Gegend der Kiemendeckel eine große breite himmelblaue, an jeder Seite mit einer breiten, lebhaft rothen Kante geſaͤumte Binde laufen. Sein Fleiſch iſt fett und delicat. V Die Girellen der Meere heißer Laͤnder ſind ſehr zahlreich, und groͤßtentheils mit den lebhafteſten, mannigfaltigſten Farben gemalt. Einige haben eine runde oder abgeſtutzte Schwanzfloſſe 1). Bei andern dagegen verlaͤngern ſich die Ruͤckenſtrahlen in Faͤden 2). a . 1) Mit rundem oder geſtutztem Schwanz: a) Le Labre parterre La c ep. III. XXIX. 2. der Echiquier id. p- 493 derfelbe. b) Labre trilobe III. IV. 3. ec) Labre tenioure La cep. III. XXIX. 1. einerlei mit feinem Spare hemisphere III. XV. 3. und wahrſcheinlich fein Spare brachion III. XVIII. 3. d) L. ceinture id. UL. XXVIII. 1. e) Labrus brasiliensis BI. 280. f) Labrus macrolepidotus BI. 284. 2. g) Labrus guttatus BI. 287. 2. h) Labrus cyanocephalus BI. 286. 1) Labrus malapterus Bl. 285. k) Labrus chloropterus Bl. 288. 1) Labrus bivittatus Bl. 284. 1. m) Julis crotaphus Cuv. Parra XXXVII. 1. n) Labrus albovittatus Köhler nov. Comm. Petrop. IX. 458 und Eneyel, 399. o) Labrus mola C. Russel II. 120. p) Labrus margaritiferus C. oder Girelle Labiche Voy. de Freyc. Zool. pl. [65.] f. 3. . 5 q) Labrus ornatus. Car michael. Linn. Trans. XII. XXVII. 2) Die Girelle Gay mar d Voy. de Freyc. pl. 54., die auch der 348 Fiſche. Labrus. Und bei noch andern iſt der Schwanz halbmondfoͤrmig oder gegabelt 1). V. ANAMPSES Cuv. Haben alle Charaktere der Meerjunker, außer daß ſich in jeder Kinnlade nur zwei platte, aus dem Maul heraustretende und nach außen gebogene Zaͤhne befinden. Man kennt nur einen oder zwei, aus den indiſchen Meeren 2). VI CREMWLABRULUS. Die wir von den Lutjanus Bloch's trennen, um ſie an ihren wahren Platz zuruͤckzufuͤhren. Sie haben alle inneren und aͤußeren Charaktere der wahren Lippfiſche, und unterſcheiden ſich nur durch die Zaͤhnelung am Rande ihres Vordeckels. Sparus cretus Forst. und Renard Ire p. pl. II. nr. 11. und II. part. nr. 160 iſt. NB. Es hat ſich gefunden, daß die von Herrn v. Lacepede nach den Zeichnungen Commerſon's aufgeſtellten Coris nur Girellen mit abgeſtutztem Schwanze ſind, bei denen der Zeichner die Unterſcheidung des Deckels und Vordeckels vernachlaͤſſigt hatte. Der Coris angule III. IV. 2 ſcheint ſelbſt nichts weiter als der Labrus malapterus zu ſeyn, und der Coris aigretie III. IV. 1. wird wenigſtens der Girelle Gay- mar d ſehr nahe ſtehen. Herr v. Lacepede hat auch diejenigen Lippfiſche, deren Schup: pen kleiner wie gewoͤhnlich und waͤhrend des Lebens in einer dicken Haut verborgen find, Hologymnoses genannt; allein dieſe Schuppen, die man in der Commerſon'ſchen Zeichnung, welche bei Lacepede III. T. 1. f. 33. geſtochen erſcheint, nicht ſieht, zeigen ſich deutlich an den ſeitdem im Muſeum angekommenen trockenen Exemplaren; dieſes Ge⸗ ſchlecht muß daher mit den Julis zuſammenfallen, fo wie die Demi- disque III. T. VI. f. 1.; der Annele ib. T. XXVIII., und der Cercle, welche wenigſtens alle jener ſehr nahe ſtehen. a 1) Meerjunker mit gegabeltem oder halbmondfoͤrmigem Schwanze: a) Labre hebraique Lac ep. III. XXIX. 3. a b) Labrus bifasciatus Bf. 283. c) Labrus lunaris L. Gron. Mus. II. VI. 2. cop. Eneyel. 196. d) Labrus lunaris BI. 281 der verſchieden iſt, und am Ende gar nur ein veraͤndertes Individuum des Julis turcica ſeyn koͤnnte. e) L. viridis Bl. 282. ) L. brasiliensis Bl. 280. g) Julis coeruleocephalus Cuv. oder Girelle Duperrey Voy. de Freyc. Zool. f. 333. [2 h) Labre argente Lac ep. III. XVIII. NB. Der Scarus Gallus Forsk. iſt wahrſcheinlich mit L. Iunaris einerlei. 2) Labrus Tetrodon Bl. Schn. 263. b) Anampses Curierii Quoy et Gm. Voy. de Freye. Zool. pl. LVI. 1. Stachelfloſſer. Crenilabrus. 349 Man fängt einige in den Nordmeeren, z. B. 1. L. (C.) rupestris. Lutjanus rupestris Bl. 250. Braungelb mit ſenkrecht gehenden ſchwaͤrzlichen, gewoͤlkten Binden. | 2. L. (C.) norvegicus. Lutjanus norvegicus Bl. 256. Braͤunlich; unregelmaͤßig dunkler braun gefleckt und gemarmelt. 3. L. (C.) melops. e . Orangegelb; blau gefleckt; ein ſchwarzer Fleck hinter dem Auge. 4. L. (C.) exoletus. Labrus [Lutjanus] Palloni Risso. Merkwuͤrdig durch die fuͤnf Stacheln ſeiner Afterfloſſe. C. Roſenroth, die Vorderzaͤhne der Oberkinnlade etwas laͤnger. Die Schwanzfloſſe hat einen großen ſchwarzen Fleck. V. *5. L. (C.) virescens. Lutjanus virescens Bl. 254. 1. Dunkelgruͤn und gelb nach unten; über den Kopf und die Kehle laufen violette Querlinien; die Schnauze iſt in ein krum⸗ mes Rohr verlaͤngert. V. Das mittellaͤndiſche Meer liefert eine große Anzahl von den ſchoͤnſten Farben, wovon der ſchoͤnſte 6. L. (C.) Lapina Forsk. ſilberig iſt, mit drei breiten Laͤngsbinden, von zinnoberrothen Punkten gebildet. Die Bruſtfloſſen ſind gelb, die Bauchfloſſen blau, u. ſ. w. !) C. Der Körper iſt grün, im Zickzackroth gefleckt, die Nüden-, After- und Schwanzfloſſe violet, gleichfalls roth gefleckt. V. 1) Riſſo hat in ſeiner erſten Ausgabe deren mehrere unter dem Namen Lutjan beſchrieben; in der zweiten nimmt er das Geſchlecht Crenilabrus an, und bringt die Zahl der Gattungen auf achtundzwanzig. Allein ein Theil feiner Arten geht in einander über, und feine Syn— onymie iſt bisweilen gewagt. Es wird ſich Gelegenheit finden, ſeine Arten mit denen von Bloch, Bruͤnnich u. ſ. w. zu vergleichen. 350 Fiſche. Labrus. * 7. L. venosus Brünn. Gruͤn, mit rothen alöſtoimwpſtrenbe Adern. Ein ſchwarzer Fleck an den Kiemendeckeln und der Ruͤckenfloſſe. V. * 8. L. fuscus Brünn. . [Brünnich Ichthyol. massil. p. 56. nr. 72.) Braun, mit blauen Flecken und Linien geziert. V. 9. L. unimaculatus Br. ib. 73. | Olivenbraun, mit blauen Laͤngsſtreifen. Hinten an der Ruͤ— ckenfloſſe ein ſchwarzer Fleck. V. *10. L. rostratus. Lutjanus rostratus Bloch 254. 2. Vielleicht der Crenilabrus Tinca Risso. Riſſo definirt dieſen: mit roͤthlichem Koͤrper, der Ruͤcken wie gewoͤlkt, die Seiten dunkel geſtreift, die Schnauze aufwaͤrts gerichtet, die Lippen dick, die erſten Strahlen der Ruͤckenfloſſe ge⸗ wimpert. — Nach Hrn. v. Martens (Reiſe n. Venedig 2c.) ſoll er giftig ſeyn und im Leben einen hoͤchſt widrigen Geruch V. verbreiten. *11. L. quinquemaculatus. Bloch 291. 2. Crenilabre Roissal Risso, Laſurblau, gelb und ſilberig geſcheckt; zwei ſchwarze, gelb eingefaßte Flecken auf der Ruͤckenfloſſe. V. *12. L. (C.) mediterraneus Br. Gruͤnlich, über den Kopf und Bauch mit gewundenen in⸗ digblauen Linien. Die Augen ſind blau. Die Ruͤckenfloſſen roth, blau und gelb gewellt. V. *13. L. (C.) spalatensis Br. [Brünn. nr. 11.] j Braun und gelb quergebändert, an der hinteren Ruͤcken— floſſe eine ſchwarze Ocelle. V. *14. L. (C.) Tinca Br. S. vorher, nr. 10. de *15, L. (C.) ocellatus Forsk. L. olivaceus Brünnich [p. 56. nr. 71.] Stachelfloſſer. Epibulus. 351 Olivengruͤn, der Kiemendeckel an der Spitze mit blauer, zinnoberroth eingefaßter Ocelle. Die Schwanzfloſſe roͤthlich, mit ſchwarzem Fleck; an der Baſis der erſten Ruͤckenfloſſe zwei ſchwaͤrzliche Roͤhrchen. V. Es giebt auch viele in den Meeren heißer Laͤnder ), auch muͤſſen noch verſchiedene bis jetzt unter den Lippfiſchen verblie⸗ bene Gattungen hierher gezogen werden. VII. CORICUS C. Verbinden mit den Charakteren der Crenilabrus den eines faſt ſo vorſtreckbaren Maules, wie es die Epibulus haben. Man kennt nur kleine Gattungen, aus dem Mittelmeere. *16. L. (C.) Lamarkii Risso. Lutjanus virescens. Riss o Ichth. de Nice pl. IX. f. 29. Dunkelgrau, gold- und ſilberſchimmernd, mit rothen Streifen und Flecken gezeichnet. Der roͤhrenfoͤrmig vorgeſtreckte Kopf iſt kupferroth. V. 17. L. (C.) rubescens Risso. Risso Hist. nat. des pr. prod. de Eur. III. 333. Mit rothbraunem Ruͤcken; eine ſilbern-roſenfarbene Laͤngs⸗ binde; der Schwanz an der Baſis ſchwarz gefleckt. V. VIII. EPIBULUS Cub. Filous. Sind durch die außerordentliche Ausdehnung merkwuͤrdig die ſie ihrem Maule geben koͤnnen, und das ſie raſch in eine Art von Rohr vorſtrecken, wenn ſie ihren Kinnladen die Bewegung einer Schnellklappe geben und die Zwiſchenkieferknochen daraus hervorglitſchen laſſen. Sie bedienen ſich dieſes Kunſtſtuͤcks, um im Vorbeigehen kleine Fiſche zu erhaſchen, die in den Bereich dieſes ſonderbaren Inſtruments kommen. Die Smaris, Zeus und Labrus bedienen ſich deſſelben gleichfalls je nach der mehr oder minderen Streckbarkeit ihrer Kinnladen. 1) An die Spitze hiervon muß geſetzt werden: a) L. Verres Bl. 255, der naͤmliche wie ſein Bodianus bodianus 223, und der Perro- colorado Parra T. III. f. 1. b) Lutjanus notatus Bl. 251. 2. c) Lutj. violaceus oder L. Linkii Bl. 252. d) Lutj. virescens Bl. 254. 1. e) Labrus Burgall a oder L. chogset Mitchill III. 2. f) L. chrysops BI. 248, 352 Fiſche. Labrus. Der ganze Kopf, ſo wie der Koͤrper dieſer Fiſche iſt mit großen Schuppen bedeckt, deren letzte Reihe ſelbſt auf der After⸗ und Schwanzfloſſe wurzelt, wie bei den Cheilinus. Ihre Seiten⸗ linie iſt auch auf die naͤmliche Weiſe unterbrochen. Sie haben wie ſie und die Lippfiſche zwei kegelfoͤrmige, nach vorn laͤngere Zaͤhne in jeder Kinnlade, und hierauf kleine ſtumpfe; ich habe aber die des Schlundes nicht wahrnehmen koͤnnen. Man kennt nur eine Gattung aus den indiſchen Meeren L. (E.) insidiator. Sparus insidiator Pallas Spic. Zool. fasc, VIII. T. V. f. 1. von roͤthlicher Farbe. IX. CLEPTICUS c. Mit einer kleinen cylindriſchen Schnauze, die raſch wie die der vorigen hervorſpringt, aber nicht ſo lang wie der Kopf iſt und kaum einige kleine Zaͤhne wahrnehmen laͤßt; ihr Koͤrper iſt laͤnglich, ihr Kopf ſtumpf, ihre Seitenlinie fortlaufend; ihre Schuppen huͤllen die Ruͤcken- und Afterfloffe faſt bis zur Spitze der Strahlen ein. Man kennt nur eine Gattung, von den Antillen: L. (C.) Genizara C. Parra T. XXI. f. 1. Purpurroth. X. GOMPHOSUS Lacep. Elops Commerson. Sind Labroiden mit völlig glattem Kopf wie an den Meer⸗ junkern, deren Schnauze aber die Geſtalt eines langen duͤnnen Rohres, durch die Verlaͤngerung ihrer Zwiſchenkiefer- und Kinn⸗ ladenknochen erhält, welche die Integumente bis zur kleinen Mund⸗ oͤfnung zuſammenhalten. Man fiſcht ſie in den indiſchen Meeren, und gewiſſe Gat⸗ tungen liefern ein koͤſtliches Gericht ). 1) Ren ar d, Poissons des Indes T. XII. f. 9., doch ſagt Co m⸗ merſon, daß der blaue Gomphosus eine nur mittelmaͤßige Speiſe ausmache. f a) Gomph. viridis Cuv. oder G. Lacep. Quo et Gaym ard, Voy. de Freyc. Zool. pl. LV. f. 2. b) Gomph. coeruleus Lacep. III. pl. V. f. 1. oder Acarauna lon- girostris. Sevastianoff nov. Act. Petropol. XIII. T. XI. c) G. variegatus Lacep. ib. f. 2. 5 Der Name Gomphosus kommt von youpos, Keil, Nagel. C. Stachelfloſſer. Xirichthys. 353 140. XIRICHTHYS Cuv. BRason. Sind Fiſche, die den Lippfiſchen in der Geſtalt gleichen, aber ſehr zuſammengedruͤckt ſind, und deren Stirn nach dem Maule hin raſch in einer ſchneidenden faſt ſenkrechten Linie herabſteigt, die durch das Siebbein und die aufſteigenden Aſte der Inter— marillarfnochen gebildet wird. Ihr Körper iſt mit großen Schup— pen bedeckt; ihre Seitenlinie iſt unterbrochen, ihre Kinnladen mit einer Reihe kegelfoͤrmiger Zaͤhne beſetzt, deren mittlere laͤnger ſind, und ihr gepflaſterter Schlund mit halbkugelfoͤrmigen; endlich geht auch ihr Darmcanal in einer Laͤnge fort, ohne Blinddaͤrme oder Blindſack. Sie haben eine ziemlich weite Schwimmblaſe. Die Naturforſcher hatten fie bis auf mich unter die Coryphaena geſtellt, von denen ſie ſich aber ſowohl innerlich als aͤußerlich ſehr unterſcheiden. Am meiſten naͤhern ſie ſich den Lippfiſchen, von denen ſie nur durch ihr ſenkrechtes Profil abweichen 1). Bei den meiſten iſt der Kopf nackt, wie bei den Julis. So bei 1. X. novacula. Der Rason oder Rasoir des Mittelmeeres. Coryphaena novacula L. Rondelet 146. Salviani 117. Roth, verſchiedentlich blau geſtreift. Man ſchaͤtzt fein Fleiſch 2). Einige haben beſchuppte Backen 3). 1) Der ſcharfſchneidende Rand des Goldkarpfen kommt von der erista interparietalis; feine Schuppen find klein und weich, die Blind- daͤrme zahlreich. S. Mem. du Mus. II. 324. 2) NB. Die Coryphaena lineolata Rafin. Carrat. 33 unterſcheidet ſich vom gemeinen nicht; aber die Novacula Coryphaena Risso ift nichts weiter als der Pompilus oder Centrolophus. Die Coryphaena coerulea Bloch 176 iſt ein Scarus. Hierher noch a) Coryphaena Psittacus L. b) Coryph. lineata L. Und neue Gattungen. 3) Coryphaena pentadactyla Bl. 173 oder Blennius maculis 5. etc. Ankarström Act. Holm. T. III. f. 2. Linné hat fie mit dem fuͤnffingerigen Fiſche Niewhof's, Wil- ug hb. App. T. VIII. f. 2. verwechſelt, der nichts weiter als ein Pi- lot iſt, woher denn Lacepede verführt worden iſt, fein Geſchlecht He- mipteronotes zu machen, deſſen Charaktere keineswegs dieſem Rason zukommen. II. 23 354 Fiſche. Chromis. Und es giebt unter ihnen wiederum welche, die ſich durch kleine Schuppen auszeichnen 1). 141. CHROMIS Cv. 2) Haben die Lippen, die vorſtreckbaren Zwiſchenkieferknochen, die Schlundknochen, die Faden der Ruͤckenfloſſe und das Äußere der Labrus, aber ihre Zaͤhne ſind an den Kinnladen und am Schlunde hechelfoͤrmig, und nach vorn befindet ſich eine Reihe kegelfoͤrmiger. Ihre ſenkrecht ſtehenden Floſſen ſind fadig, oft ſelbſt die des Bauches in Faͤden verlängert, und ihre Seitenlinie unterbrochen. Ihr Magen hat einen Blindſack, aber ohne Blinddaͤrme. Wir beſitzen einen kleinen 1. (Chr.) Sparus chromis L. Le petit Castagneau. Rondelet 152. Der gemeine oder ſchwarze Coracinus der Alten, den man zu Tauſenden im Mittelmeere fiſcht. Er iſt kaſtanienbraun. Der Nil bringt eine andere Gattung hervor: 2. Chr. niloticus. Der Bolti. Labrus niloticus Hasselquist 346. Sonnini T. XXVII. f. 1. Der weiße oder aͤgyptiſche Coracinus der Alten. Er erreicht eine Laͤnge von zwei Fuß und gilt fuͤr den beſten Fiſch Ägyptens 3). II. CYCHLA BI. Sehn. Unterſcheiden ſich von den Chromis durch ihre ſaͤmmtlich ſammetartigen, in einer breiten Binde ſtehenden Zaͤhne, ſo wie durch einen geſtreckteren Körper *). 1) Rason l’Ecluse Quo et Gaymard Voy. de Freyc. Zool. pl. LXV. f. 1. 2) Xoouıs, yoewıs, ve, griechiſche Namen eines unbeſtimm⸗ ten Fiſches. 3) Hierher: a) Labrus punctatus BI. 295. 1. b) L. filamentosus Lacep. III. XVIII. 2. c) L. 15-spinosus id. ib. XXV. 1. d) Sparus surinamensis BI. 277. 2. e) Chaetodon suratensis Bl. 2172 f) Perca bimaculata Bl. 310. 1. 4) Ich trenne viele Gattungen von dem Geſchlechte Cychla ſo wie es Bloch aufgeſtellt hat, aber ich laſſe darin a) C. saxatilis Bl. 309. Stachelfloſſer. Malacanthus, 355 III. PLESIOPS C. ſind Chromis mit zuſammengedruͤcktem Kopf, deren Augen einan⸗ der genaͤhert und deren Bauchfloſſen ſehr lang ſind. IV. MALACANTHUS C. Haben die allgemeinen Charaktere der Lippfiſche und ihnen ſehr ähnliche Marillarzaͤhne, aber ihre Schlundzaͤhne find hechel— foͤrmig, wie bei den Chromis und Cychla. Ihr Körper iſt ge: ſtreckt, ihre Seitenlinie zuſammenhaͤngend, ihr Kiemendeckel in ei: nen kleinen Dorn endigend, und ihre lange Ruͤckenfloſſe hat nur eine ſehr geringe Anzahl duͤnner und nach vorn biegſamer Dornen. Mehrere Coloniſten auf den Antillen beſitzen eine Gattung, die ſie Vive nennen. Es iſt die f C. (M.) Plumerii. Coryphene plumier Lac ep. IV. 8. 1. Gelblich, in die Quer unregelmaͤßig violet geſtreift *), mit halbmondfoͤrmigem Schwanz. b) C. ocellaris Bl. Schn. T. 66. c) C. Argus Falenc. ap. Humboldt Obs. zool. T. II. p. 109. d) Vielleicht C. brasiliensis- BI. 310. 2. Und neue Gattungen. Aber C. erythrina Bl. 261 und C. argyrea, find Gerres; die C. cuning ein Caes io; C. Brama eine Canthara; C. macro phtlialma Bl. 268; C. japonica id. 277. 1. und C. cynodon id. 278. 1. find Dent ex; C. surinamensis id. 277. 2. und C. bimaculata id. 310. 1. find Chromis; C. guttata BI. 312, C. maculata id. 313 und C. punctata id. 314 find Serranus, oder nach Bloch Bo di a- nus. Die Cychla pelagica iſt der Caranxomore Lacepede's, oder die Coryphaena pelagica LE. Man ſieht daraus, daß Bloch fein Geſchlecht Cychla fo ſchlecht wie feine Grammistes gebildet hat. Die Hiatula wuͤrden Labrus ohne Afterfloſſe ſeyn, man citirt aber nur einen, aus Carolina, und bloß nach einer Note von Garden, die noch einer Beſtaͤtigung bedarf (Labrus hiatula L.). Man begreift nicht, in welcher Abſicht ſie Bloch (Ausg. v. Schn. S. 481) unter Trachypterus hat ſtellen koͤnnen. 1) NB. Dieſe aus Plumier gezogene Figur iſt von Bloch ver- ändert worden, um feine Coryphaena Plumieri T. 175 zu machen. Lacepede giebt eine genauere Copie. Es iſt auch der Matejuelo blanco Parra XIII. 1. oder der Sparus oblongus BI. Schn. 283. Hierher noch der Tublew von Isle de France oder Labre large rate La cep. III. XXVIII. 2., deſſen Beſchreibung ſich T. IV. p. 204 unter dem Namen Taenianote large raie findet. 23.7 356 Fiſche. Scarus. 142. SCARUS L. Papageifiſch. Sind Fiſche, durch ihre converen, abgerundeten Kinnladen (d. h. Intermarillar- und Praͤmandibularknochen) ausgezeichnet, die mit Zaͤhnen beſetzt ſind, die wie Schuppen nur an ihrem Rand oder ihrer Vorderflaͤche ſtehen. Dieſe Zaͤhne folgen ſich von hinten nach vorn, ſo daß die der Baſis die neueſten ſind und mit der Zeit eine Reihe auf der Schneide bilden. Die Na: turforſcher haben faͤlſchlich geglaubt, daß der Knochen ſelbſt bloß liege. Dieſe Kinnladen ſind uͤbrigens im Leben mit fleiſchigen Lippen bedeckt; es findet ſich aber keine doppelte, am Unterorbital⸗ knochen befeſtigte Lippe. Dieſe Fiſche haben die laͤngliche Geſtalt der Labrus, große Schuppen und unterbrochene Seitenlinie; an ihrem Schlunde tragen ſie zwei Platten, eine oben, die andere un⸗ ten, mit Zaͤhnen beſetzt wie die Schlundplatten der Lippfiſche; allein dieſe Zaͤhne find Querblaͤtter und keine zugerundeten Pfla- ſterzaͤhne. i Der Archipel beſitzt eine Gattung Sc. ereticus Aldr. Aldrovand. pisc. p. 8. von blauer oder rother Farbe, je nach der Jahreszeit, und der mir nach neuern Unterſuchungen der bei den Alten ſo beruͤhmte Sca— rus zu ſeyn ſcheint, und welchen Elipertius Optatus, Be— fehlshaber der roͤmiſchen Flotte, unter der Regierung des Kaiſer Claudius in Griechenland aufſuchte, um ihn im Meere von Italien zu verbreiten. Man ißt ihn noch heutiges Tages in Griechenland, indem man ihn mit ſeinen Eingeweiden wuͤrzt 1). In den Meeren heißer Laͤnder giebt es zahlreiche Gattun— gen. Man giebt ihnen insgemein, wegen der Geſtalt ihrer Kinn: laden und dem Glanz ihrer Farben, den Namen Papageifiſche. Einige haben eine halbmondfoͤrmige Schwanzfloſſe 2). 1) NB. Es iſt nicht der Scarus cretensis Bloch 228. 2) Scarus coccineus Bl. Schn. Parra XXVIII. 2., welches der Sparus Abildgaardi Bl. 259 und der Spare rougeor La cep. III. 33. 3. iſt b) u Grand Scare à machoires bleues, Sc. Guacamaia Cuv, Parra XXVI. c) Scare Catesby La ce p. II. XXIX. d) Sc. bride id. IV. 1. 2. e) Scarus chrysopterus Bl. Schn. 57. ) Sc. capitaneus C., welches zugleich der Scare enneacanthe Lacep. IV. p. 6 und fein Sc. denticule id. p. 12 und pi. 1. f. 1. iſt, und wovon er unter der Rubrik des Sc. Chadri eine Beſchreibung beigebracht hat. Stachelfloſſer. Odax. 357 Und unter dieſen befinden ſich welche, deren Stirn ſonder— bar gewoͤlbt iſt 1). Andere wieder haben ſie viereckig abgeſtutzt 2). Wir ſondern von den Scarus: II. CALLIODON, bei denen die Seitenzaͤhne der Oberkinnlade von einander ſtehend und zugeſpitzt ſind, und wo dieſe Kinnlade eine innere Reihe viel kleinerer hat ). Und III. Die ODAX, die ſich den aͤchten Lippfiſchen durch aufgetriebene Lippen und eine zuſammenhaͤngende Seitenlinie nähern; ihre wie der Scaren zus ſammengeſetzten Kinnladen find indeß platt und nicht gewoͤlbt, und laſſen ſich von den Lippen bedecken; ihre Schlundzaͤhne ſte— hen gepflaſtert wie bei den Lippfiſchen *). Die funfzehnte und letzte Familie der Stachelfloſſer, die Roͤhrenmaͤuler, charakteriſirt ſich durch ein langes Rohr vor dem Schaͤdel, wel— ches durch eine Verlaͤngerung des Siebbeines, des Pflugſchares, der Vordeckel, Zwiſchendeckel, Fluͤgelbeine und der ossa tympanica gebildet wird, an deren Ende ſich das Maul befindet, wie ge— woͤhnlich, aus den Zwiſchenkieferknochen, den Kieferknochen, Gau⸗ 1) Sc. Loro Bl. Schn. Parra XXVII. 1. b) Sc. coeruleus Bl. Schn. Parra XXVII. 2. und Catesby II. 13, welches auch die Coryphaena coerulea BI. 176 iſt. Und, was noch außerordentlicher iſt, der Spare holocyanose La cep. III. XXIII. 2 und IV. p. 441 entlehnt feinen Urſprung von derſelben Zeichnung Plumier's, wie die von Bloch. 2) Sc. Vetula Bl. Schn. Parra XXVIII. 1. b) Sc. taeniopterus Desmarest. c) Sc. chloris Parra XXVIII. 3. d) Sc. psittacus Forsk. e) Sc. viridis Bl. 3) Scarus spinidens Quoy et Gm ard Zool. de Freyci- net p. 289. Und einige neue Gattungen. 4) Scarus pullus Forster Bl. Schn. 288. 358 Fiſche. Fistularia. men⸗ und Mandibularbeinen zufammengefest. Ihr Darm hat keine bedeutenden Ungleichheiten noch viele Falten, und ihre Rip⸗ pen ſind kurz oder fehlen ganz. Die einen (Fistularia) haben einen cylindriſchen, die anderen (Centriscus) einen eifoͤrmigen und zuſammengedruͤckten Koͤrper. 143. FISTULARIA Z. Pfeifenfiſch. Entlehnen ihren Namen insbeſondere von dem langen, der ganzen Familie gemeinſamen [Kopf-] Rohre. Ihre Kinnladen ſtehen am Ende deſſelben, ſind wenig geſpalten und finden ſich faſt in horizontaler Richtung. Dieſer ſo verlaͤngerte Kopf macht ein Drittel oder Viertel der ganzen Koͤrperlaͤnge aus, und dieſer Koͤrper ſelbſt iſt duͤnn und lang. Man zaͤhlt ſechs oder ſieben Kiemenſtrahlen; knoͤcherne Anhaͤngſel erſtrecken ſich noch vom Kopfe ruͤckwaͤrts uͤber den Vordertheil des Koͤrpers, den ſie dadurch mehr oder minder verſtaͤrken. Die Ruͤckenfloſſe entſpricht der Af— terfloſſe, und der als eine fleiſchige Roͤhre geſtaltete Magen con⸗ tinuirt ſich in einen geraden Canal ohne Einbiegungen, an deſſen Anfangsſtelle zwei Blinddaͤrme haͤngen. Bei I. FISTULARIA Lacep., den eigentlichen pfeifen⸗ ſchen, findet ſich nur eine einzige Ruͤckenfloſſe, die groͤßtentheils ſo wie die Afterfloſſe aus einfachen Strahlen beſteht. Die Intermaxil⸗ larknochen und die Unterkinnlade find mit kleinen Zähnen bewaff- net. Zwiſchen den beiden Lappen ihrer Schwanzfloſſe geht ein Faden heraus, oft ſo lang wie der ganze Koͤrper. Die Maul⸗ roͤhre iſt ſehr lang und niedergedruͤckt; die Schwimmblaſe ganz außerordentlich klein; die Schuppen unſichtbar. Man findet welche in den heißen Meeren beider Hemiſphaͤren. 1. F. tabacaria L. Die Tabackspfeife. Bloch 387. 1. über drei Fuß lang, wovon der Kopf ein Viertel betraͤgt. Silberig, mit braunem Ruͤcken und blauen Flecken laͤngs der Seite deſſelben, und rothen Floſſen. V. *2. F. serrata. id. ib. 387. 2. Cates by II. 17. Sind beide aus Amerika (Markgr. 148). C. Der Kiemendeckel iſt gezahnt. V. Stachelfloſſer. Centriscus. 359 *3, F. immaculata Commers. John White p. 296. f. 2. Iſt aus dem indiſchen Meere. Bei den a II. AULOSTOMA IL.) Floͤtenmaͤulern, ſtehen vor der Ruͤckenfloſſe mehrere kurze] freie Stacheln, und den Kinnladen fehlen die Zaͤhne; der Koͤrper iſt deutlich beſchuppt, nicht ſo duͤnn, und zwiſchen der Ruͤcken- und Afterfloſſe erweitert und zuſammengedruͤckt, worauf ein kurzer duͤnner Schwanz folgt, in die gewoͤhnliche Floſſe endigend. Die Maulroͤhre iſt kuͤrzer, dicker und zuſammengedruͤckt, die Schwimmblaſe ſehr groß. Man kennt nur eine Gattung 4. F. (A.) chinensis. Die chineſiſche Tabackspfeife. Bloch 388. aus dem Meere von Indien. C. Sie iſt weiß, ſchwarz punktirt, längs der Ruͤckenſeite mit ſieben rothen Laͤngsſtreifen. Die Floſſen gelb. V. 144. CENTRISCUS I. ) Meſſerfiſch, ge woͤhnlich Becasse de mer, Meerſchnepfe. Verbinden mit der Roͤhrenſchnauze diefer Familie einen nicht geſtreckten, ſondern nur laͤnglichen oder eifoͤrmigen, an den Seiten zuſammengedruͤckten und obenher ſchneidenden Koͤrper; Kiemen, aus nur zwei bis drei duͤnnen Strahlen beſtehend; eine ſtachelige erſte Ruͤckenfloſſe und kleine, hinter den Bruſtfloſſen ſtehende Bauchfloſſen. Ihr Maul iſt außerordentlich klein und ſchief ges ſpalten; ihre Eingeweide ſind ohne Blinddarm, drei oder viermal zuruͤckgefaltet, und ihre Schwimmblaſe anſehnlich. Bei den eigentlichen, I. CENTRISCUS, wird der erſte, lange und ſtarke Strahl der vorderen, aber weit nach hinten ſtehenden Ruͤckenfloſſe von einem Apparat getragen, der ſich an den Kopf und die Schulter heftet. Sie ſind mit kleinen Schuppen bedeckt und haben außerdem noch einige breite gezaͤhnelte Platten auf dem eben erwaͤhnten Apparate liegen. 1) Von ae, Floͤte, und oroua, Maul. 2) Centriscus, von zevr&- 360 Fiſche. Centriscus. x 1. C. Scolopax E. 1) Die Meerſchnepfe; der Mef- ſerfiſch. Bloch 123. [f. 1. Iſt eine im Mittelmeere ſehr gemeine Gattung; einige Zoll lang, ſilberfarbig. Bei den ö II. AMPHISILE Klein ift der Ruͤcken mit breiten Schuppenſtuͤcken gepanzert, von denen der vordere Stachel der erſten Ruͤckenfloſſe das Anſehen hat eine Fortſetzung zu ſeyn. Einige haben ſelbſt noch aͤhnliche ſolche Schuppenſtuͤcke an den Seiten, und den erwaͤhnten Stachelſtrahl ſo nach hinten ge— ſtellt, daß er die zweite Ruͤckenfloſſe und die Afterfloſſe nach dem Schwanze hin druͤckt. So findet es ſich bei *2. C. scutatus I. Block 123. 2. Goldglaͤnzend, mit ſchmalem, etwas aufwärts gebogenem Schnabel; die Floſſen ganz nach hinten gedraͤngt. or Zoll lang. In Oſtindien. Andere halten zwiſchen dieſer Anordnung und dem = der gewöhnlichen die Mitte. Ihr Panzer bedeckt nur die Hälfte des Ruͤckens. 3. C. velitaris Pall. Pallas Spic. zool. VIII. IV. f. 8. Perlenmutterglaͤnzend; die Schnauze kurz, jederſeits mit ei— ner kleinen Kante. Ein kurzer gezahnter Dornſtachel des Ruͤckens, nebſt zwei kleinen daneben. V. Die einen wie die anderen kommen aus den indiſchen Meeren. 1) Es iſt auch der Silurus cornutus Forsxol, die Macror- Pl Lacep. Die zweite Abtheilung der gewöhnlichen Fiſche, die der Weichfloſſer, enthält drei Ordnungen, die nach der Stel: lung der Bauchfloſſen oder deren Abweſenheit charakteriſirt werden. Die zweite Ordnung der Fiſche, MALACOPTERYGIL ABDOMINALES, d. h. diejenige, bei denen die Bauchfloſſen am Bauche hinter den Bruſtfloſſen aufgehaͤngt ſind, ohne an die Schulterknochen gehef— tet zu ſeyn, iſt die zahlreichſte unter den dreien; ſie begreift die meiſten Suͤßwaſſerfiſche. Wir theilen ſie in fuͤnf Familien. Die erſte CYPRINOIDET, läßt ſich an einem wenig gefpaltenen Maul, ſchwachen, meiſt zahnloſen Kinnladen, deren Rand von den Zwiſchenkieferknochen gebildet wird, an den ſtark gezaͤhnten Schlundknochen, die für die ſchwach bewaffneten Kinnladen einigen Erſatz geben, und an den wenig zahlreichen Kiemenſtrahlen erkennen. Ihr Körper iſt bez ſchuppt; ſie haben auf dem Ruͤcken keine Fettfloſſe wie wir bei den Welſen und Lachſen ſehen werden. Ihr Magen hat kei: nen Blindſack, wie ihr Pfoͤrtner keine Blinddaͤrme. Es ſind die am wenigſten fleiſchfreſſenden unter den Fiſchen. 1. CYPRINUS I. Sie bilden ein ſehr zahlreiches und ſehr natürliches Ge— ſchlecht, leicht an dem kleinen Maul, den Kinnladen ohne alle Zaͤhne und an den drei platten Kiemenſtrahlen kenntlich. Ihre 362 Fiſche. Cyprinus. Zunge iſt glatt; ihr Gaumen mit einer dicken, weichen und aus⸗ nehmend reizbaren Subſtanz ausgekleidet, die man gewoͤhnlich Karpfenzunge nennt; ihr Schlund zeigt ein kraͤftiges Kauinſtru⸗ ment, naͤmlich dicke Zaͤhne an den unteren Schlundknochen, die die Nahrungsmittel zwiſchen ſich quetſchen koͤnnen, und eine ftein- harte Scheibe, die in eine weite Hoͤhlung unter einem Fortſatz des Baſilarknochens eingekeilt iſt. Dieſe Fiſche haben nur eine einzige Ruͤckenfloſſe, und ihr Koͤrper iſt mit meiſt ſehr großen Schuppen bedeckt. Sie bewohnen die ſuͤßen Waͤſſer und ſind vielleicht unter allen Fiſchen die am wenigſten fleiſchfreſſenden, indem ſie ſich groͤßtentheils von Samen, Kraut und ſelbſt Schlamm naͤhren. Ihr Magen ſetzt ſich in ein kurzes Einge— weide ohne Blinddaͤrme fort, und ihre Schwimmblaſe iſt durch eine Einſchnuͤrung in zwei getheilt. Wir theilen ſie in folgende Untergeſchlechter: I. CYPRINUS Cuv. Eigentliche Karpfen. Mit langer Ruͤckenfloſſe, die, wie die Afterfloſſe, zum zwei⸗ ten Strahl einen mehr oder minder ſtarken Stachelſtrahl hat. a, Einige haben Bartfaͤden am oberen Mundwinkel: 1. C. Carpio L. Der gemeine Karpfen !). Bloch 16. Ein von aller Welt gekannter Fiſch, olivengruͤn, untenher gelblich, deſſen Ruͤcken- und Afterfloſſenſtrahlen ſtark und gezaͤh⸗ nelt und deſſen Bartfaͤden kurz ſind. Die Gaumenzaͤhne ſind platt und an der Krone geſtreift. Urſpruͤnglich im mittleren Eu⸗ ropa zu Hauſe, lebt er in unſeren ruhigen Gewaͤſſern, wo er bis vier Fuß Laͤnge erreicht. Er laͤßt ſich leicht in Teichen und Fiſch— Eäften erziehen, und iſt im Durchſchnitt von gutem Geſchmack. Man ſieht oftmals monſtroͤſe Individuen, mit ſehr gewoͤlb⸗ ter Stirn und ſehr kurzer Schnauze. 1) Die Cyprins Anne- Caroline Lacep. V. 18. 1.; rouge- brun id. ib. XVI. 1.; mordore ib. 2. vert- violet ib. 3., fämmtlich nur aus chineſiſchen Gemaͤlden bekannt, naͤhern ſich dem Karpfen ſehr. Die Chineſen denen es Vergnuͤgen macht Suͤßwaſſerfiſche aufzuziehen, erzielen ſehr verſchiedene Varietaͤten von denen man in ihren Samm— lungen Abbildungen ſieht, wo es aber doch keine Sicherheit hat, auf dergleichen Documente neue Gattungen zu errichten. Weichfloſſer. Cyprinus. 363 Man erzieht auch eine Raſſe mit großen Schuppen, von denen einige Individuen ſtellenweiſe oder auch wohl gaͤnzlich ſchuppenlos ſind, und 2. C. Rex Cyprinorum. Spiegelkarpfen. Carpe 4 Cuir. Bloch 17. genannt werden. C. Dieſer letztere hat noch eine beſondere Varietaͤt, wie Einige meinen, mit ſehr großen Schuppen uͤber den Ruͤcken, daher er auch Sattelkarpfen genannt wird. Der gemeine Karpfen war den Alten bekannt“), und noch jetzt giebt es ſehr ſchoͤne im Fluſſe Peneus bei Lariſſa. Jetzt iſt er, eigentlich wohl erſt ſeit hundert Jahren, im ganzen Norden von Europa und auch nun in Amerika verbreitet. Er liebt beſondere Stellen in Fluͤſſen, fo auch im Genferſee. Er iſt auch Krank⸗ heiten, zumal einem Ausſchlag, unterworfen. Man kann ihn, in Schnee gepackt, lebendig verſenden, auch lebt er in feuchtem Bm ſelbſt Waſſerdampf, fort, und läßt ſich auch maͤſten und caſtriren. Ein zehnpfuͤndiger Karpfen legt an 700,000 Eier, allein die meiſten davon werden von anderen Fiſchen gefreſſen. Er ſoll bis an zweihundert Jahr alt und bis vierzig Pfund ſchwer werden koͤnnen. Monſtroſitaͤten von ihm ſind bei Aldrovand, Gesner, Willughby u. A. abgebildet. V. b. Anderen Gattungen fehlen die Bartfaͤden; dahin gehoͤrt: 3. C. Carassius L. Die Karauſche. Bloch 11. Mit ſehr hohem Koͤrper, gerader Seitenlinie, kleinem Kopf, und viereckig abgeſtutzter Schwanzfloſſe. C. In Frankreich iſt ſie ſelten, aber gemein im Norden. 4. C. Gibelio Gm. Bloch 12. Mit etwas weniger hohem Körper, einer nach unten hin ges bogenen Seitenlinie und halbmondfoͤrmig ausgeſchnittener Schwanz⸗ loſſe. ) Der Name von «unes, als der Venus geweiht, wegen a Fruchtbarkeit. 364 Fiſche. Cyprinus. Um Paris iſt dieſe Gattung weniger gemein; die Stacheln dieſer beiden Gattungen ſind ſchwach, und kaum kann man eine Zaͤhnelung an ihnen entdecken. C. Eine bei uns eingefuͤhrte Gattung, die man wegen ihrer Farbenpracht und Variation derſelben ſehr vermehrt hat, bildet den Schmuck unſerer Waſſerbaſſins: 5. C. auratus L. Der chineſiſche Goldkarpfen. Bloch 93. a Seine Ruͤcken⸗ und Afterfloſſenſtrahlen find gezaͤhnelt wie beim Karpfen. Anfaͤnglich ſchwarz, nimmt er allmaͤlig das ſchoͤne Goldroth an, was ihn auszeichnet, aber es giebt auch ſilberfar— bige, und zwiſchen dieſen drei Arten variirende. Es giebt auch In⸗ dividuen ohne Ruͤckenfloſſe, andere mit ganz kleiner, bei noch an⸗ deren iſt die Schwanzfloſſe ſehr groß und in drei bis vier Lap— pen getheilt, wieder andere haben gewaltig aufgetriebene Augen u. ſ. w. Alle dieſe durch die Unterjochung hervorgebrachten Zu— faͤlligkeiten koͤnnen ſich verſchiedentlich combiniren 1). Zu dieſer Gruppe gehoͤrt auch der kleinſte unſerer europaͤi⸗ ſchen Cyprinen: 6. C. amarus L. Der Bitterling. La Bouvière ou Peteuse, Bloch 8. 3. Einen Zoll lang, obenher gruͤnlich, untenher ſchoͤn morgen⸗ roth. Im April, zur Laichzeit, hat er eine ſtahlblaue Linie zu jeder Seite des Schwanzes. Der zweite Ruͤckenſtrahl bildet eis nen ziemlich ſteifen Stachel. II. BARBUS C. Barbe. Ihre Ruͤcken- und Afterfloſſe iſt kurz, der zweite und dritte Ruͤckenſtrahl ein ſtarker Stachel, und am Maul ſind vier Bart— fäden, wovon zwei an der Spitze, die andern zwei am Winkel der Oberlippe ſtehen. 7. C. Barbus L. Die gemeine Barbe. Barbeau. Bloch 18. N g 1) So z. B. der Cyprinus macrophthalmus BI. 410 oder Les gros Yeux La cep. V. XVIII. 2. Le C. quatre lobes Lac ep. ib. 3. und die Varietäten der Goldfiſche Bloch 93 und 94 x. S. die Collection des Daurades de la Chine par Sauvigny et Martönet. Hierher noch: a) C. Devarid Buchan. T. VI. f. 94. b) C. Catla id. T. XIII. f. 81. Weich floſſer. Gobio. 36⁵ Kenntlich an ihrem laͤnglichen Kopfe, und ſehr gemein in hellen ſchnellfließenden Waͤſſern, wo ſie bisweilen eine Laͤnge von mehr als zwei Fuß erlangt. C. Der Kopf dieſes Fiſches iſt lang und ſchmal, der Rumpf dem Hechtrumpfe aͤhnlich, der Oberkiefer ſteht weit vor. Der Ruͤcken hat eine dunkelgruͤne Farbe, die Seiten ſind weißlich, ins Gruͤnliche ſpielend, der Bauch weiß, die Ruͤckenfloſſe blaͤulich, die uͤbrigen roͤthlich. Sie wird gewoͤhnlich bis an zehn Pfund ſchwer. Ihr Rogen iſt ſchaͤdlich “). Italien hat einige verwandte Gattungen, deren Stachel ſchwaͤcher iſt, und die ſich doch demungeachtet von den Kaulkroͤpfen durch die vier Bartfaͤden unterſcheiden. So 8. C. (B.) caninus Bonelli. 9. C. (B.) plebeius Val. 10. C. (B.) Eques id. ) III. GOBIO Cuv. Gruͤndlinge. Goujons. Haben eine kurze Rüden = und Afterfloſſe ohne Stacheln in einer derſelben, und Bartfaͤden. ) So verſtehe ich den Druckfehler des Originals dir pieds, wo es deuæ wird heißen ſollen: indeß ſpricht man von in Frankreich ge⸗ fangenen von drei Fuß Laͤnge und zwanzig Pfund Gewicht. V. *) Ja giftig, wie ich in meiner Jugend einſt ſelbſt an mir erfah— ren, da ich der Behauptung anderer Perſonen keinen Glauben ſchenken V. wollte. 1) Hierher an Barben des kaſpiſchen Meeres: a) C. Mursa Güldenst. Nov. Comm. Petrop. XVII. T. 18. f. 3.5. b) C. Bulatmai Pallas. Und die Nilbarbe: c) B. Binny Forsk. 71. Sonnini Voyage pl. XXVII. f. 3. oder Cyprinus lepidotus @eoffr. Eg. Poiss. du Nil pl. X. f. 2. NB. Bruce bringt, nachdem er die Geſchichte des wahren Binnz gegeben, aus Verſehen die Figur und Beſchreibung eines Polynemus dazu, den er im rothen Meere gezeichnet haben wird. Daher die ima⸗ ginaͤre Species Polynemus niloticus Shaw. Es giebt auch Barben in Indien, ſo: a) Cypr. Calbasu Buchanan Fishes of the Ganges pl. II. f. 33. b) C. Cocsa id. T. III. f. 77. c) C. Daniconius id. XV. 89. d) C. Kunama Russel 204. e) C. Morula Buchan. XVIII. 91. 1) C. gonius ib. IV. 82. g) C. Rohita ib. XXXVI. 85. Und mehrere andere, die in der großen Ichthyologie beſchrieben werden ſollen; wir haben ſelbſt aus Amerika welche. 366 Fiſche. Cyprinus. Wir beſitzen einen 11. C. Gobio L. Der Gruͤndling, Greße, Greßling. Bloch VIII. f. 2. mit braun punktirten Floſſen, der ungeachtet ſeiner Klein⸗ heit wegen ſeines Wohlgeſchmacks geſchaͤtzt wird. Er lebt trupp— weiſe in unſern Suͤßwaͤſſern und uͤberſchreitet nicht leicht acht Zoll in der Laͤnge 1). C. Er iſt obenher ſchwarzgrau, dunkelgruͤn punktirt, unten ſil⸗ berweiß, ins Gelbliche ſpielend. Am Maulwinkel ſteht eine Bart: faſer. Die Floſſen find bald roͤthlich bald gelblich, die Schwanz: und Ruͤckenfloſſe zumal hat ſchwarze Flecken. Der Kopf iſt groß. Im Winter zieht er ſich in Landſeen, die mit Fluͤſſen verbun⸗ den ſind. V. IV. TINCA Cuv. Schleihe. Tanche. Verbinden mit den Charakteren der Gründlinge den, daß ſie nur ſehr kleine Schuppen haben; ihre Bartfaͤden ſind auch ſehr klein. Wir haben eine Gattung: 12. C. Tinca L. Die gemeine Schleihe, Bloch 14. kurz und dick, braungelblich, die nur in gewiſſen Waͤſſern gut iſt, und bisweilen eine ſchoͤne Goldfarbe annimmt. 13. C. T. auratus. Die Goldſchleihe, der Gold— karpfen. Bloch 15. Sie lebt vorzugsweiſe in ſtehenden Wäſſern. C. Die Schleihe wird von 1 bis 2 Fuß lang und 2 bis 8 Pfund ſchwer. Der Kopf iſt groß, die Stirn breit, und jener wie dieſe und der Ruͤcken gruͤnſchwarz. Die Kehle iſt weiß. Beide Kinnladen haben einerlei Laͤnge; die Lippen ſind ſtark. Die Floſſen ſind violet. Die Schwanzfloſſe iſt an den Ecken abgeſtumpft und in der Mitte gerade. Dieſer Fiſch hat ein zaͤhes Leben und haͤlt ſich im Winter unter dem Eiſe ſehr gut. 1) Hierher: a) Cypr. Capoeta Güldenst. Nov. Comm. Petrop. XVII. t. 18. f. 12. b) C. Curmuca Buchanan Voy. à Mysore III. pl. XXX. c) C. bendelisis id. ib. pl. XXXII. Weichfloſſer. Abramis. 367 Die Goldſchleihe lebt auch in Oberſchleſien und Boͤh— men mit der gemeinen Schleihe in einerlei Gewaͤſſern. Ihre Schuppen ſind duͤnn, durchſichtig, und groͤßer als bei jener, die Lippen und Floſſenſtrahlen roſenroth, die Naſe carminroth, die Stirn ſchwaͤrzlich, die Backen gelb; der Ruͤcken iſt vor der Floſſe ſchwarz, dahinter gelbbraun; meiſt ſind die Floſſen gefteck, 125 wie auch am Leibe einige Punkte. V. CIRRHINES C. Ihre Ruͤckenfloſſe iſt größer als bei den Gruͤndlingen, und ihre Bartfaͤden ſtehen auf der Mitte der Oberlippe 1). VI. ABRAMIS C. Braſſen. Haben weder Stacheln noch Bartfaͤden; ihre Ruͤckenfloſſe iſt kurz, hinter den Bauchfloſſen ſtehend, und ihre Afterfloffe lang. Wir beſitzen zwei Gattungen 2) [in Frankreich, aber auch in Deutſchland !]. 14. C. Brama L. Der Bleih oder Braffen. ° Brachſen. Breme. Bloch 13. Die groͤßte Gattung dieſer Unterabtheilung. Sie hat neun⸗ undzwanzig Strahlen in der Afterfloſſe, und lauter dunkle Floſſen. Es iſt ein ziemlich guter Fiſch, reichlich vorhanden, und ſich 8 vermehrend. Dieſer Fiſch kann eine Laͤnge von zwei bis drei = und ein Gewicht von zehn bis zwanzig Pfund erreichen. Der Kopf iſt abgeſtumpft, das Maul klein, der Oberkiefer etwas hervor— ragend, die Stirn ſchwaͤrzlichblau, die Backen gelbblau, die Kehle roͤthlich; der Augenſtern iſt ſchwarz, in einem gelbweißen, mit ſchwarzen Punkten beſetzten Ringe, uͤber welchem ſich ein ſchwar— zer halbmondfoͤrmiger Fleck befindet. Der breite Körper hat ei⸗ nen ſchwaͤrzlichen Ruͤcken der einer Schneide gleicht und ſtark ge— bogen iſt. Die Seiten ſind gelb, weiß und ſchwarz gemiſcht, auch ſilberfarbig; der Bauch weiß, die Floſſen ſchwaͤrzlich. Der Bleih iſt nach dem Karpfen der vorzuͤglichſte Fiſch die— ſes Geſchlechts. Er lebt in ſanftfließenden Stroͤmen, Fluͤſſen und Landſeen. Im nördlichen Deutſchland iſt er gemein. Die Maͤnnchen ſollen zur Laichzeit kleine linſenfoͤrmige Erhoͤhungen uͤber den Koͤrper erhalten. V. 1) Cypr. cirrhosus Bl. 411. b) C. Mrigala Buchan. T. VI. f. 79. c) C. Nandina id. VIII. 84? 2) C. Cotis Buchan. T. XXXIX. f. 93. 368 Fiſche. Cyprinus. 15. C. Blicca L. Die Guͤſter, Ploͤtze, Weißfiſch. La Bordeliere, petite Breme oder Hagelin. C. Latus Gm. ö Bloch 10. Mit roͤthlichen Bruſt- und Bauchfloſſen und vierundzwanzig Strahlen in der Afterfloſſe. Wenig geſchaͤtzt und nur zur Nah— rung beſſerer Teichfiſche benutzt. C. Dieſer Fiſch iſt, auf der Seite liegend betrachtet, ſehr breit, eifoͤrmig mit halbmondfoͤrmiger Schwanzfloſſe und kleinem ſpitzem Kopf. Er iſt duͤnn und die Mundoͤffnung eng, der blauliche Ruͤcken vor der Floſſe ſchneidend, raſch anſteigend. Es iſt ein ziemlich haͤufiger, magerer, mit Graͤten durchwebter Fiſch, und außer der Laichzeit ſcheu und ſchwer zu fangen, daher er in jeder Hinſicht zu dem oben bemerkten Zweck taugt. Er wird nicht uͤber ein Pfund ſchwer. V. Hierher gehoͤren nun noch drei Fiſche, die aus der Oſtſee in die in ſie muͤndenden Fluͤſſe heraufſteigen: N *16. C. Ballerus L. Die Zope, Schwuppe. Bloch 9. Mit einundzwanzig Strahlen in der deshalb ziemlich ge— ſtreckten, aber nicht ſehr ſtrahlenlangen Afterfloſſe. Die Ruͤcken⸗ floſſe iſt dagegen ſchmal, aber hoch, mit zehn Strahlen verſehen. Der Kopf iſt klein und ſtumpf, die Stirn braun, der gelbe Au— genring mit zwei ſchwarzen Flecken verſehen. Backen und Kies mendeckel blau, gelb und roth. Der Ruͤcken iſt ſchwarzblaulich, weiter unten gelblich, unter der Seitenlinie ſilberig und am Bauche roͤthlich. Die Seitenlinie läuft gerade. Die Floſſen find blau eingefaßt. Die untere Hälfte der halbmondfoͤrmig ausgeſchnitte⸗ nen Schwanzfloſſe iſt länger als die obere. Dieſer Fiſch iſt laͤng— licher als der vorige, die Bruſt- und Bauchfloſſen ſind gelb und blau eingefaßt. Sie kommt nur in der Oſtſee, von Pommern bis zum kuriſchen Haff vor, und wurde vormals mit der Guͤſter verwechſelt. * 17. C. Vimba L. Die Zaͤrthe. Bloch 4. Mit hervorſtehender Oberkinnlade und dreiundzwanzig Strah— len in der Afterfloſſe. Der Kopf iſt klein, die Naſe ſtumpf. Der Ruͤcken iſt blaͤulich, die Seitenlinie macht nach dem Bauche hin eine Kruͤmmung, und iſt mit gelben Punkten beſetzt. Es iſt ein Zugfiſch, der um Johannis aus der Oſtſee in die Oder und benachbarte Fluͤſſe zieht. Sie wird einen Fuß lang, hat ſehr ſchmackhaftes Fleiſch und wird marinirt verſendet. \ * Weichfloſſer. Leueiscus. 369 Man verwechſelt ſie leicht mit C. Nasus, bei der aber der Mund in die Quere ſteht, dagegen bei der Zaͤrthe in die Laͤnge, und eine runde Offnung machend, dagegen bei der Naſe eine viereckige. 5 *18. C. Buggenhagii BI. Der Leiter. Bloch 95. Mit neunzehn Strahlen in der Afterfloſſe. Der Kopf iſt klein, das Maul durch eine Vertiefung von ihm abgeſetzt und ebenfalls klein, die obere Kinnlade etwas laͤnger, die Naſenoͤffnung nahe am Auge ſtehend. Die Stirn iſt gewoͤlbt, dahinter, am Genick, eine querlaufende Vertiefung. Die Afterfloſſe iſt etwas mondfoͤrmig ausgeſchnitten. Er kommt in Pommern in der Peene und den benachbarten Landſeen vor, ſein Fleiſch iſt aber wenig geachtet!) VII. LABEO C. Mit der langen Ruͤckenfloſſe der eigentlichen Karpfen, aber es fehlen ihnen die Stachelſtrahlen und die Bartfaͤden, und ihre fleiſchigen, oft gekerbten Lippen ſind von ausgezeichneter Dicke. Sie find ſaͤmmtlich auslaͤndiſch 2). VIII. CATOSTOMUS Lesueur. Sie haben die naͤmlichen dicken, herabhaͤngenden und ge— franzten oder gekerbten Lippen wie die vorigen; aber ihre Ruͤcken— floſſe iſt kurz wie die der folgenden; ſie ſteht gerade uͤber den Bauchfloſſen. Sie leben in ſuͤßen Waͤſſern von Nordamerika 3). IX. LEUCISCUS Klein. Gewoͤhnl. weißfiſche genannt. Mit kurzer Ruͤcken- und Afterfloſſe, und ohne Bartfaͤden und Stachelſtrahlen; ihre Lippen zeigen nichts Beſonderes. Es iſt eine an Gattungen zahlreiche Unterabtheilung, deren Fleiſch 1) Auslaͤndiſch: g C. Cotis Buchan. T. XXXIX. f. 93. 2) C. niloticus Ger. Poiss; du Nil pl. IX. f. 2. b) C. fimbriatus BI. 409. c) Catostomus cyprinus Lesueur. 3) Leſueur beſchreibt ſiebzehn Gattungen in dem Journal der Akademie der Naturwiſſenſchaften zu Philadelphia B. 1. 1817, S. 88 u. f. und bildet neue ab; man muß aber die erſte Gattung abziehen (C. cyprinus), die vielmehr ein Labeo iſt. Hierher noch: a) C. teres Mite hill Transact. of Newy. I. VI. 11. und b) Cyprin Suset Lac ep. V. XV. 2. II. 24 370 Fiſche. Cyprinus. aber wenig geſchaͤtzt iſt. In Frankreich heißen ſie, ohne genaue Unterſcheidung, Meunier, Chevanne, Gardon_ elo. Wir unterfcheiden fie nach der Stellung der Rückenfioſſe ein Charakter aber, der nicht immer ganz genau iſt. Bei einigen ſteht ſie genau uͤber den Bauchfloſſen. Wir beſitzen von dieſer Gruppe: C. (L.) Dobula L. Der Dübel. Le Meunier. Bloch 5. Mit breitem Kopf, runder Schnauze, Bruſt- und Bauch— floſſen roth. C. Schmal und lang, mit elf Strahlen in der After- und Ruͤckenfloſſe. Der Oberkopf iſt grauſchwarz, etwas uͤberſtehend, und die Naſenloͤcher hoͤher als das Auge, welches einen ſchwar— zen Stern, gelben Ring und oberwaͤrts einen gruͤnen Fleck hat. Der Ruͤcken iſt rund und von gruͤnlicher Farbe, die Schuppen am Rande mit ſchwarzen Punkten beſprengt. Die Seitenlinie iſt mit gelben Punkten beſetzt, die Bruſtfloſſe (nach Bloch) gelb, Bauch- und Afterfloſſe rofkch. Wird etwa einen Fuß lang und nie uͤber anderthalb Pfund ſchwer. Zur Laichzeit bekommt das Maͤnnchen ſchwarze Flecken. g V. C. (L.) Idus. Der Kuͤhling. Le Gardon. Bloch 6.*) und beſſer Meidinger 36. Faſt von denſelben Farben, mit minder breitem Kopf, hoͤhe— rem Ruͤcken, convererer Schnauze. *21. C. (L.) Jeses. Der Aland, die Goͤſe, Jeſe. [Bloch 6.] An Koͤrpergeſtalt dem Karpfen gleichend, mit dickem abge— ſtumpftem Kopf; der Ruͤcken blau, die Seiten blaulich, die Floſ— fen hellviolet. Wird bis drei Fuß lang und an acht Pfund ſchwer. V 22. C. (L.) rutilus L. Die Rothfeder, das Roth— auge. La Rosse. Bloch 2. 1) NB. Bloch und feine Nachfolger haben ſich nicht nach dem pariſer Gebrauch in der Anwendung dieſer franzoͤſiſchen Benennungen gerichtet, ſondern ſie aufs Gerathewohl vertheilt. *) Hier iſt wohl dem Hrn. Verf. ein 1 begegnet: Bloch bildet dieſen Fiſch T. 36 recht gut ab, auf T. 6 aber den C. Jeses, welches Wort jenem aͤhnlich ſieht, daher in der Schnelligkeit N, felt werden kann. Weichfloſſer. Leueiseus. 371 Mit zuſammengedruͤcktem, ſilberigem Koͤrper; alle 10 en [und Augenftern] roth. Auch die Lippen find roth; der Ruͤcken olivengrau; die N ſenloͤcher ſtehen dicht an den Augen. Die Schuppen find groß; er wird einen Fuß lang und etwa ein Pfund ſchwer. V. 23. C. (L.) Leuciscus . Der Lauben. La Vandoise. Bloch 97. f. 1. Mit ſchmalem Koͤrper, blaſſen Floſſen, etwas vorſtehender Schnauze. C. Der Koͤrper dieſes Fiſches iſt langgeſtreckt und ſoll in Deutſchland nur 6 bis 8 Zoll lang werden. Die Ruͤckenfloſſe iſt vorn ſpitzig, die Bauchfloſſe abgerundet. Er iſt ſilberig mit graugruͤnem Ruͤcken. V. Im Rheine faͤngt man: C. (L.) Nasus L. Die Naſe. Le Nes. [Bloch 3. Bei dem die Schnauze mehr hervorſteht als bei dem Lau— ben, und ſtumpfer iſt. C. Nach Bloch iſt das Bauchfell oder die Bauchhoͤhle ſchwarz. Der Koͤrper iſt ſchmal, die abgeſtumpfte Oberkinnlade fleiſchig, das kleine Maul ſitzt weit unten. Ruͤcken- und Feen ſind grau, die uͤbrigen roth. 25. C. (L.) Grislagine ). In Frankreich.] Bei anderen entſpricht die Ruͤckenfloſſe dem Zwiſchenraume zwiſchen der Afterfloſſe und den Bauchfloſſen. Von dieſen giebt es in unſeren Gewaͤſſern: C. (L.) erythrophthalmus L. Die Ploͤtze. Le Rotengle. Bloch 1. 2 Auslaͤndiſch find: a) C. Pala C. Russel 207. b) C. Tolo C Russel 208. c) C. Boga Buchan. Pisc. Gang. pl. . [f. 80.] d) C. Mola ib. XIX. f. 86. [T. 38. f. 9 e) C. Sophore XXXVIII. f. 92. [XIX. 80 86. ) C. Ariza Voy. au Meizour III. 31. Die Schwierigkeit, die von den Schriftſtellern gelieferten Abbil— dungen ſo aͤhnlicher Gattungen zu erkennen wird noch dadurch vergroͤ— ßert, daß manche europäifche Fluͤſſe ſelbſt noch Gattungen enthalten, die noch nicht abgebildet worden ſind. 24 372 Fiſche. Cyprinus. Mit rothen Floſſen wie das Rothauge; aber der Koͤrper iſt hoͤher und dicker. C. Der Augenring iſt bisweilen ſafrangelb; die unteren Floſſen ſind ſchoͤn incarnatroth, die Bruſtfloſſe iſt braunroth, und die Ruͤckenfloſſe gruͤnlich und roth eingefaßt. Die Seitenlinie hat dreißig erhabene Punkte. Dieſer Fiſch iſt hoch und kurz, und wird gegen einen Fuß lang. V. 27. C. (L.) Alburnus L. Der Weißfiſch. ükley. L’ Ablette. Bloch 8. 4. Mit ſchmalem, ſilberfarbigglaͤnzendem Koͤrper, blaſſen Floſſen, gerader Stirn, etwas laͤngerer Unterkinnlade; ſehr haͤufig in ganz Europa. Es iſt einer der Fiſche, deren Subſtanz man zur Ver⸗ fertigung der kuͤnſtlichen Perlen benutzt. [Wird Millionenweiſe gefangen.] C. Er wird etwa acht Zoll lang, iſt obenher ſchoͤn blau, uͤbri⸗ gens ſilbern; im Bodenſee ſo haͤufig, daß ſchon zehn Eimer auf einen ag gefangen worden find. V. C. (L.) bipunctatus L. Die Alandblecke. Le Spirlin ou Eperlan de Seine. Bloch 8. 1. Sehr aͤhnlich dem Weißfiſch; zwei ſchwarze Punkte auf je⸗ der Schuppe der Seitenlinie. C. Der Kopf dieſes Fiſchchens iſt verhaͤltnißmaͤßig groß, der Ober: kiefer ſteht etwas hervor; der Bauch und die Seiten find filbers weiß, nach oben gruͤnlich, der Ruͤcken dunkelgruͤn, die Backen blau. Die Schuppen ſind ſchwarz punktirt, die Seitenlinie iſt roth, mit zwei Reihen ſchwarzer Punkte geziert, und macht nach dem Bauche zu eine Beugung. Das Roth der Seitenlinie verliert ſich in der Gefangenſchaft. Vier Zoll lang. V. 29. C. (L.) Phoxinus L. Die Ellritze. Le Veron. Bloch 8. f. 5. Schwaͤrzlich gefleckt; die Eleinfte Gattung unſeres Landes“). C. Der Koͤrper iſt rundlich; außer der Bruſtfloſſe und Schwanz- floſſe in allen übrigen zehn Strahlen. Der Rüden iſt dunkel⸗ blau oder ſchwarz, die Seiten ſehr verſchiedenartig, bald blau, gelb und ſchwarz geſtreift, anderemal ſcharlachroth, hellblau und — ſilberfarben, und faſt alle haben vom Ruͤcken nach der Seiten⸗ linie laufende blaue oder ſchwarze Streifen. Die grauen Floſſen *) Eigentlich iſt dieß wohl der vom Verf. vergeſſene C. amarus. V. Weichfloſſer. Chela. 373 find an der Baſis roth. Sie ift ſehr wohlſchmeckend. Vier Zoll lang. a V. **30. C. (L.) amarus L. Der Bitterling. - Bloch 8. f. 3. Mit ſieben Strahlen in der Bruſt- und Bauchfloſſe; er wird nur zwei Zoll lang, iſt hoch, und faſt durchſichtig. Der Ruͤcken iſt gruͤngelb und vor der Ruͤckenfloſſe ſcharfkantig. Die Seiten uͤber der Linie gelb, unter derſelben ſilberfarbig. Er ſchmeckt bitter und iſt wenig geſucht. V. Die Fluͤſſe Deutſchlands ernaͤhren 31. C. (L.) Orphus. Die Orphe. Bloch 96. Ein Fiſch von ſchoͤn mennigrother Farbe. C. Sie hat vierzehn Strahlen in der Afterfloffe, und iſt zumal im mittleren und ſuͤdlichen Deutſchland zu Haufe. Ihre Größe betraͤgt einen Fuß. V. * 32. C. (L.) aspius Bl. 1) Die Rapfe, der Raapfen. Bloch 7. Der Unterkiefer iſt bei offenem Maule krummgebogen und hervorſtehend, der Oberkiefer etwas ſtumpf; in der Afterfloſſe find ſechzehn Strahlen. Der Ruͤcken iſt ſchwaͤrzlich, das Ge: nick dunkelblau, die Seiten blaulichweiß, die Rüden -und Schwanzfloſſe blau, die andern mit etwas Roth gemiſcht. Er wird gegen anderthalb Fuß lang, an zwoͤlf Pfund ſchwer, und iſt etwas Raubfiſch. Sein Fleiſch iſt gut, zerfaͤllt aber beim Kochen. V. Endlich giebt es noch welche, wo ſie dem Anfang der After⸗ floſſe gegenuͤber ſteht. 5 X. CHELA Buchanan. Und bei mehreren von dieſen hat der Koͤrper die zuſam⸗ mengedruͤckte Geſtalt eines Haͤrings. So 1) Auslaͤndiſch ſind: a) C. Basbora Buch an. Gang. II. f. 90. b) C. Morar ib. XXXI. f. 75. Und eine Menge anderer im Suͤßwaſſer aller Laͤnder der Welt, wovon Hr. Buchanan, Mitchill u. A. ſchon mehrere angezeigt ha⸗ ben, und denen wir noch mehr in unſerem großen Fiſchwerke zufuͤgen werden. Hr. Buchanan hat allein in Indien achtzig Gattungen Cyprinus gefunden. Ich citire hier bloß die, welche er abgebildet hat. 374 Fiſche. Cobitis. 33. C. (Ch.) cultratus L. Die Ziege. Le Rasoir. Bloch 37. Noch beſonders merkwuͤrdig durch die Unterkinnlade, die vor der oberen aufſteigt, 1 die großen, ſichelfoͤrmig e nen Bruſtfloſſen u. ſ. w. 1). An anderthalb Fuß lang, ja groͤßer, und dabei in 05 u: ßeren Geſtalt ſehr dem Häring aͤhnlich. Der Ruͤcken geht in ganz gerader Linie, iſt rundlich und graubraun, der Bauch con= ver gebogen, duͤnn, ſchneidend ſcharf, und wie der uͤbrige Koͤrper ſilberig. Das Genick iſt ſtahlblau; der Kopf iſt ſehr klein, das Maul zahnlos, und wie bei dem Haͤring nach oben geoͤffnet. Das Auge ſehr groß. Die Seitenlinie ſonderbar gebogen, von oben ſchnell nach dem Bauche hin in einem Winkel gewendet. Die Bruſtfloſſe iſt etwas ſichelfoͤrmig ſpitz verlaͤngert. Zumal in Preußen nicht ſelten. V. Dieſe Gruppe hat auch Gattungen mit Bartfaͤden 2). Man koͤnnte von allen anderen Cyprinen ſondern: XI. GONORHYNCHUS Gronov. deren Kopf und Körper langgeſtreckt, und wie die Kiemen— deckel, ja ſelbſt die Kiemenhaut, mit kleinen Schuppen bedeckt iſt. Ihre Schnauze ſpringt vor einem kleinen zahnloſen Maul ohne Bartfaͤden vor. Drei Kiemenſtrahlen, und eine kleine Ruͤ⸗ ckenfloſſe uͤber den Bauchfloſſen. Man kennt nur eine Gattung vom Cap: 34. C. Gonorhynchus Gm. Gronov. Zoophyl. T. X. f. 24. [ 2.] 3). 2. COBITIS ZL.) Grundel. Schlammbeißer. Wetterfiſch. Loches oder Dormilles. Haben einen kleinen Kopf, einen langgeſtreckten, mit Schup— pen bedeckten, und mit einem Schleim uͤberzogenen Koͤrper; die Bauchfloſſen ſtehen weit hinten, und ihnen oben gegenuͤber eine einzige kleine Ruͤckenfloſſe. Das Maul ſteht am Ende der Schnauze, iſt wenig geſpalten, ohne Zähne, aber mit zum Sau⸗ 1) Cyprinus elupeoides BI. 408. 2. b) C. Baicala Buchanan VIII. 76. 2) C. dentica Buch an. XVI. 88. 3) Schlecht copirt bei Schneider 78. 4) Kopırıs, griechiſcher Name eines ſchlecht beſtimmten Fiſches. Weichfloſſer. Cobitis. 375 gen paſſenden Lippen umgeben und mit Bartfäden verſehen. Ihre Kiemen ſind wenig geoͤffnet und haben nur drei Strahlen. Ihre unteren Schlundknochen find ziemlich ſtark gezahnt, an ihren Ein: geweiden fehlen die Blinddaͤrme, und ihre ſehr kleine Schwimm— blafe iſt in ein zweilappiges Knochenfutteral eingeſchloſſen, das an dem dritten und vierten Wirbel haͤngt 1). Wir beſitzen drei Gattungen in unſeren Suͤßwaͤſſern. 1. C. barbatula . Der Schmerl, Schmerling, Bartgrundel. La Loche franche. Bloch 31. 3. Ein kleiner, vier bis fuͤnf Zoll langer Fiſch, auf gelblichem Grunde braun punktirt und gewoͤlkt, mit ſechs Bartfaͤden. Ge— mein in unſeren Baͤchen, und von ſehr gutem Geſchmack. C. Der Ruͤcken dieſes Fiſchchens iſt dunkelgruͤn mit ſchwarzen, regellos durcheinander laufenden Streifen, der Bauch hellgrau. Der zuſammengedruͤckte Kopf iſt ohne Stacheln. Die Schmerle ha— ben ein zartes Leben, ſind aber ſehr fruchtbar. V. 2. C. fossilis L. Der Schlammbeißer. Wetterfiſch. La Loche d’Etang. Misgurn La cep.) Bloch 31. 1. Bisweilen einen Fuß lang, mit braunen und gelben Laͤngs⸗ ſtreifen und zehn Bartfaͤden. Haͤlt ſich im Schlamme der Mo⸗ raͤſte [aber auch in Fluͤſſen und Landſeen, fo wie in Bächen] auf, in denen er lange Zeit ausdauert, ſelbſt wenn ſie ausgetrock— net oder gefroren ſind. Bei ſtuͤrmiſchem Wetter kommt er an die Oberflaͤche, bewegt ſich und truͤbt das Waſſer. Wird es kalt, ſo zieht er ſich ſorgfaͤltiger in den Schlamm hinunter. Er ſchluckt in einem fort Luft, die er durch den After wieder von ſich giebt, nachdem er ſie, zufolge der ſchoͤnen Beobachtung des Hrn. Ehrmann, in Kohlenſaͤure verwandelt hat. Sein aa iſt in und ſchmeckt ſchlammig 3). Er iſt ſchwarz, mit orangegelbem, ſchwarz punktirtem an Zu den Seiten laufen gelbe Laͤngsſtreifen. Sechs Bartfaͤden ſte— hen an der oberen, vier an der unteren Lippe. Er haͤlt ſich auch in feuchtem Mooſe; man haͤlt ihn als Wetteranzeiger. V. 1) S. Schneider Syn. pisc. Arted. p. 5 und 337. 2) NB. Ich trenne die Misgurn nicht von den Loches, weil ihre Organiſation in nichts differirt, und die erſteren nicht mehr Zaͤhne in den Kinnladen haben als die andern. Ich habe die, welche Bloch be— ſchreibt, vergeblich geſucht. ; 3) Hierzu die drei Gattungen Cobitis mit unbewaffneten Backen bei Buchanan (Fishes of the Ganges p. 357 bis 359). C. 376 Fiſche. Anableps. 3. C. Taenia L. Der Steinbeißer. Steinſchmerl. La Loche de riviere. Bloch 31. 2. a Mit ſechs Bartfaͤden und zuſammengedruͤcktem Koͤrper, oran⸗ gegelb, mit Reihen ſchwarzer Flecken gezeichnet, unterſcheidet ſich von den beiden vorhergehenden durch einen gabelfoͤrmigen beweg— lichen Stachel, den der Suborbitalknochen vor dem Auge bildet. Es iſt der kleinſte von den dreien; er haͤlt ſich in Fluͤſſen, unter Steinen auf, und iſt wenig geſucht !). C. Dieſer Fiſch giebt, wenn man ihn anfaßt, einen pfeifenden Laut von ſich. V. 3. ANABLEPS I. 2). Lange Zeit und ſehr mit Unrecht mit den Grundeln verei— nigt, haben ſie ganz eigenthuͤmliche Charaktere. Erſtlich ſtehen ihre Augen unter einem vom Stirnbeine jeder Seite gebildeten Ges woͤlbe ſehr hervor, und ihre Hornhaut und Iris iſt durch Quer— binden in zwei Theile getheilt, ſo, daß ſie zwei Pupillen haben, und doppelt ſcheinen, ungeachtet nur eine Kryſtalllinſe, ein Glas⸗ koͤrper und eine Netzhaut vorhanden iſt 8), ein Fall, deſſen Glei— chen es im ganzen Thierreiche nicht weiter giebt. Ferner aber ha— ben die Geſchlechtstheile und die Blaſe des Maͤnnchens ihren Auss fuͤhrungscanal im vorderen Rande der Afterfloſſe, die lang, dick und mit Schuppen uͤberzogen iſt. Ihr Ende iſt durchbohrt und dient zweifelsohne zur Begattung. Das Weibchen iſt lebendig— gebaͤrend, und die Jungen kommen ſchon ganz in der Entwide- lung vorgeruͤckt heraus. Dieſe Fiſche haben einen cylindriſchen, mit ſtarken Schuppen bedeckten Koͤrper, fuͤnf Kiemenſtrahlen, einen platten Kopf, ſtumpfe Schnauze, das Maul an deren Ende quergeſpalten, und in bei— den Kinnladen mit ſammetartigen Zaͤhnen bewaffnet; die Zwiſchen— kiefer ſind ungeſtielt und unter den Naſenknochen befeſtigt, die den vorderen Schnauzenrand bilden. Die Bruſtfloſſen find größten: theils beſchuppt, und eine kleine Ruͤckenfloſſe ſteht auf dem Schwanz und weiter zuruͤck als die Afterfloſſe. Ihre Schlundknochen ſind 1) Hierher Cob. Geta Buchan. XI. 96., und die ſieben ande⸗ ren Gattungen mit bewaffneten Backen, die von dieſem Ichthyologen in feinen Fiſchen des Ganges p. 350 bis 356 befchrieben find. 1 2) Von avaßheno, die Augen haben; ein von Artedi gegebener ame. 3) S. Lac ep. Mem. de Institut T. II. p. 372. Weichfloſſer. Fundulus. 377 groß und mit vielen kleinen kugeligen Zähnen beſetzt; ihre Schwimm⸗ blaſe iſt ſehr groß und ihr Darm weit, aber ohne Blinddarm. Man kennt nur eine Gattung in den Fluͤſſen Guiana's: A. tetrophthalmus. Cobitis Anableps L. Bloch 361. Gelb, mit ſchwarzbraunen Streifen. Wird gegeſſen. V. 4. POECILIA.: Schn. Haben zwei horizontal abgeplattete, vorſtreckbare, wenig ges ſpaltene und mit einer Reihe kleiner, ſehr feiner Zaͤhne beſetzte Kinnladen, platten Oberkopf, große Kiemendeckel, fünf Kiemen— ſtrahlen, einen wenig geſtreckten Koͤrper, wenig zuruͤckgedraͤngte Bauchfloſſen, und die Ruͤckenfloſſe uͤber der Afterfloſſe ſtehend. Es ſind kleine lebendiggebaͤrende Fiſche des Suͤßwaſſers in Amerika!). 5. LEBIAS Cv. Gleichen den Poecilien, nur daß ihre Zaͤhne gezaͤhnelt ſind. Es giebt eine Gattung in Sardinien: L. calaritana Bonelli. Ein ſehr kleiner, mit kleinen ſchwaͤrzlichen Streifen an den Seiten gezierter Fiſch 2). 6. FUNDULUS Lacey. Haben auch noch viel Ahnlichkeit mit den Poecilien, aber ihre Zaͤhne ſind ſammetartig, und die vordere Reihe hakenfoͤrmig. Am Schlund beſitzen ſie auch ziemlich ſtarke, kegelfoͤrmige. Man zählt nur vier Kiemenſtrahlen 3). 1) Poecilia Schneideri Va l. oder P. vivipara Schu. 86. 2. b) P. multilineata Lesueur Journ. de Phil. Janv. 1821 pl. 1. c) P. unimacula Val. ap. Humb. Obs. Zool. II. pl. LI. f. 2. d) P. surinamensis id. ib. f. 1. 2) Hierzu: a) Lebias ellipsoidea Lesueur Ac. Sc. Phil. Janv. 1821. pl. 11. 1 b) Leb. rhomboidalis Val, ap. Humboldt Obs. Zool. II. LI. 3. c) Leb. fasciata ib. 4. 3) Fundulus coenicolus Val. oder Cobitis heteroclita L. oder Poecilia coenicola Schn. Mudfish bei Schopf. b) Fund. fasciatus Val. l. c. LII. 1. oder Poecilia fasciata ) 378 Fiſche. Cyprinodon. 7. MOLINESIA Lesueur. Unterſcheiden ſich durch die Stellung ihrer Afterfloſſe, zwi— ſchen den Bauchfloſſen und unter dem Anfang der ſehr großen Ruͤckenfloſſe. Ihre Zaͤhne ſind wie bei den vorigen, und ſie ha— ben nur vier oder fünf Kiemenſtrahlen ). 8. CYPRINODON Zaecep. Haben feine, ſammetartige Zaͤhne und ſechs Kiemenſtrahlen. übrigens gleichen ſie den drei vorhergehenden Geſchlechtern. Man findet eine Gattung in den Landſeen von Sſterreich, zumal in den unterirdiſchen: C. Umbra Cuv. Umbra Cramer. Ein kleiner rothbrauner Fiſch mit einigen braunen Flecken 2). — Die zweite Familie der Bauchweichfloffer, die EZSOCHS, hat gleichfalls keine Fettfloſſe; der Rand der Oberkinnlade wird vom Intermapillarknochen gebildet, oder, wenn er ihn nicht ganz ausmacht, fo iſt wenigſtens doch der Maxillarknochen ohne Zähne und in der Dicke der Lippen verborgen. Sie ſind gefraͤßig; ihr Darm iſt kurz, ohne Blinddaͤrme. Mehrere ſteigen in die Fluͤſſe; alle haben eine Schwimmblaſe. Mit Ausnahme der Miekroſto— men haben ſaͤmmtliche, die wir kennen, die Ruͤckenfloſſe der After⸗ floſſe gegenuͤberſtehend. Sei n. oder Esox pisciculus Mit eh. wovon der Esox zonatus oder Hydrargire Swampine La cep. V. 319. der junge iſt. Aber die Abbildung V. X. 3. iſt von einer anderen Gattung. c) Fund. brasiliensis Val. I. c. LII. 2. 1) Molinesia latipinna Lesueur Ac. Sc. Phil. Janv. 1821. T. III. f. 1. g 2) Hierher noch: - a) Cyprinodon flavulus Val. loc. cit. LII. 3., welches der Esox flavulus Mitchill T. IV. f. 8. oder der Cobitis majalis Schn. iſt. b) C. ovinus oder Esox ovinus Mitch. ib. c) C. variegatus Lac ep. V. XV. 1. Weichfloſſer. Esox, 379 Linn vereinigte fie ſaͤmmtlich in fein Geſchlecht 9. ESOX I. Hecht. das wir auf folgende Weiſe weiter eintheilen. I. ESOX Cuv. Eigentliche echte. Haben kleine, mit kleinen ſpitzen Zaͤhnen beſetzte Interma— xillarknochen in der Mitte der Oberkinnlade, von der fie zwei Drittel ausmachen; aber ihre Marillarfnochen, die die Seiten der— ſelben einnehmen, haben keine Zaͤhne. Der Pflugſchar, die Gau— menknochen, die Zunge, die Schlundknochen und die Kiemenboͤgen ſind mit hechelfoͤrmigen Zaͤhnen beſetzt; außerdem befindet ſich auch noch an den Seiten der Unterkinnlade eine Reihe langer ſpitziger Zaͤhne. Ihre Schnauze iſt laͤnglich, ſtumpf, breit und niedergedruͤckt. Sie haben nur eine einzige Ruͤckenfloſſe der After— floſſe gegenuͤberſtehend. Ihr weiter faltiger Magen ſetzt ſich in einen dünnen Darm ohne Blinddaͤrme fort der ſich zweimal fal⸗ tet. Ihre Schwimmblaſe iſt ſehr groß. Wir haben einen in Europa: 1. E. Lucius L. Der gemeine Hecht. Bloch 32. Der ganzen Welt als einer der gefraͤßigſten und verwuͤſtend— ſten Fiſche bekannt, deſſen Fleiſch jedoch angenehm und leicht ver— daulich iſt. N C. Der Hecht wird ſehr groß und erreicht ſelten ſeine moͤgliche Laͤnge. Seine Farbe iſt nach Alter und Wohnort etwas ver— ſchieden. Der ein- und zweijährige Hecht ſieht olivengruͤn aus und heißt Grashecht; gelb und ſchwarz gefleckt heißt er Hecht: koͤnig. Er frißt alles Lebendige was ihm vorkommt. Ds Diefe Gattung exiſtirt auch in den füßen Gewaͤſſern von Nordamerika, das uͤberdem noch zwei andere Gattungen befigt: 2. E. reticularis Lesueur, Ac. Sc. nat. Phil. Mit braͤunlichen Streifen an den Seiten, die bisweilen ein Netz bilden; und 3. E. Estor Lesueur. id. ib. I. 413. Mit runden ſchwaͤrzlichen Flecken beſtreut. 380 | Fiſche. Esox. II. GALAXIAS Cuv. Haben einen Körper ohne deutliche Schuppen, ein wenig geſpaltenes Maul, ſpitze und maͤßig ſtarke Zaͤhne in den Gau⸗ menknochen und den beiden Kinnladen, deren obere faſt ihren gan⸗ zen Rand vom Zwiſchenkieferknochen gebildet hat, und endlich ei— nige ſtarke Hakenzaͤhne auf der Zunge. Die Seiten ihres Kopfes zeigen Poren, und ihre Ruͤcken— floſſe entſpricht der Afterfloſſe, wie bei den Hechten, deren Ein⸗ geweide fie auch beſitzen !). IH. ALEPOCEPHALUS Risso. Haben ungefähr dieſelben allgemeinen Formen, aber ihr Kopf allein iſt unbeſchuppt, ihr Koͤrper hat ſehr große Schuppen; ihr Maul iſt klein, und beſitzt nur feine ſammetartige Zaͤhne. Ihr Auge iſt ſehr groß; ſie haben acht Kiemenſtrahlen. e Man kennt nur einen, aus den Tiefen des mittellaͤndiſchen Meeres: 14. E. (A.) rostratus. Alepocephalus rostratus Risso 2. Ausg. f. 27. Memoires de l’ Acad. de Turin XXV. pl. X. f. 24. [p. 262. Nach Riſſo hat dieſer Fiſch einen Länglich = eiförmigen, zu⸗ ſammengedruͤckten Koͤrper mit rundlich hervorſtehender Schnauze, großem Maul und ungeheuer großem, faſt die halbe Kopfſeite einnehmendem Auge. Die Schuppen ſind groß, violetblau, ſchwarz eingefaßt, leicht abfallend. Der Kopf glatt, ſchwarz, wie auch die Iris. Die Seitenlinie iſt mit kleinen roͤhrigen Löchern durchs bohrt, dergleichen ſich auch unter der Unterkinnlade finden. Er wird etwa einen Fuß lang und findet ſich in einer Meerestiefe von zweitauſend Fuß. IV. MCROST OMA Cuv. Haben eine kurze Schnauze, und eine weit vorſtehende Unter⸗ kinnlade ſo wie die kleinen Zwiſchenkieferknochen mit ſehr feinen Zaͤhnen beſetzt. Drei breite platte Kiemenſtrahlen; das Auge groß, den Koͤrper geſtreckt, die Seitenlinie mit einer Reihe ſtarker Schuppen beſetzt. Eine einzige Ruͤckenfloſſe ſteht etwas hinter der Bauchfloſſe. Die Eingeweide ſind die des Hechts. 1) Esox truttaceus Cu v. b) Esox alepidotus Forst. Weichfloſſer. Chauliodes, 381 Man kennt nur einen, aus dem mittelländifchen Meere: *5. E. (M.) angustidens. La Serpe microstome. Risso [Ichthyologie de Nice] p. 356. [Gasteropelecus Mi- crostoma.] [Ris so Hist. nat. de Europe merid. III. 448. Macrostoma angustidens.] Der Bauch bildet einen ſcharfen Kiel, iſt mit rhomboida⸗ len, geſtreiften, leicht abfallenden Schuppen bedeckt, und dunkel⸗ graublau. Das Maul iſt klein, die Augen ſehr groß, die Sei⸗ tenlinie gekruͤmmt. V. V. STOMIAS Cuv. Haben eine außerordentlich kurze Schnauze, den Rachen bis an die Kiemen geſpalten, die Kiemendeckel auf kleine haͤutige Blaͤttchen reducirt, und die Kinnladenknochen an die Backen be: feſtigt. Die Zwiſchenkieferknochen, die Gaumenknochen und die Kinnladen mit einer geringen Anzahl langer krummer Zähne bes waffnet, und aͤhnliche kleinere auf der Zunge. Ihr Koͤrper iſt langgeſtreckt, ihre Bauchfloſſen ſtehen gaͤnzlich nach hinten, und ihre der Afterfloſſe gegenuͤber gelegene Ruͤckenfloſſe am hinteren Ende des Koͤrpers. Man kennt zwei Gattungen dieſes ſonderbaren Geſchlechts, die Riſſo im Mittelmeere entdeckt hat. Die eine 6. E. (St.) Boa R. Risso Ire Edit. pl. X. f. 43. [ ſchlecht]. Risso 2de Edit. f. 40. Stomias boa. ſchwarz, längs des Bauches mit mehreren Reihen filberiger Punkte geziert und ohne Bartfaͤden; die andere 7. E. (St.) barbatus. hat einen ſehr langen, dicken Bart, von der Verbindungsſtelle der Unterkinnladen herabhaͤngend. Die Schnauze beider Gattungen iſt abgeſtutzt, das Maul groß. Bei der erſteren iſt der Körper ſchlangenartig cylindriſch, an der Seite zuſammengedruͤckt und gagatſchwarz, mit fuͤnf Rei⸗ hen ſchoͤner Silberflecken. Am Bauche vier Reihen Goldflecke. An den Kiemen Dornen; acht krumme, ungleiche Zaͤhne an der Oberkinnlade, vierzehn in der unteren. Er iſt ſehr ſelten, weil er durch die Netze ſchluͤpft. VI. CHAULIODES Schn. So viel man aus einer Abbildung bei Catesby (Supp. T. IX. Schn. T. 85.) urtheilen kann, haben fie in Kopf und 382 Fiſche. Esox. Kinnladen viele Ahnlichkeit mit der vorigen. Zwei Zaͤhne in je⸗ der Kinnlade kreuzen ſich mit den entgegengeſetzten, wenn der Rachen geſchloſſen iſt. Die Ruͤckenfloſſe ſteht zwiſchen den Bruſt— und den Bauchfloſſen, die weniger weit hinten ſtehen als die der Stomias, und der erſte Strahl dieſer Ruͤckenfloſſe verlaͤngert ſich in einen Faden. . Man hat nur einmal einen bei Gibraltar gefangen. 8. E. (Ch.) Sloani. Chauliodes Sloani Schn. t. 85. Esox Stomias [Skaw] V. part. I. pl. 3. Funfzehn bis achtzehn Zoll lang, dunkelgrün 1). VII. SALANX Cuv. 2) Mit niedergedruͤcktem Kopf, die Kiemendeckel nach unten her— umgewendet, vier platte Kiemenſtrahlen, die Kinnladen kurz zuge— ſpitzt, jede mit einer Reihe Hakenzaͤhne beſetzt, die obere faſt gänzlich von den ungeſtielten Intermarillarknochen gebildet, die untere an der vorderen Verbindungsſtelle durch ein kleines An— haͤngſel verlaͤngert was Zaͤhne traͤgt. Der Gaumen und der Hintergrund des Rachens ſind völlig glatt; man ſieht nicht eins mal einen Zungenvorſprung 5). VIII. BELONE C. Sornfiſch. Orphie. Ihre Intermaxillarknochen bilden den ganzen Rand der Oberkinnlade, die ſich, fo wie die untere, in eine lange [fehr ſpitzige! Schnauze verlaͤngert. Die eine wie die andere ſind mit kleinen Zaͤhnen bewaffnet; ihr Maul hat weiter keine. Die des Schlundes ſind pflaſterfoͤrmig. Ihr Koͤrper iſt langgeſtreckt und mit wenig ſichtbaren Schuppen beſetzt, außer einer Laͤngsreihe ge— kielter jederſeits, nicht weit vom unteren Rande. Ihre Knochen find durch eine ſchoͤne grüne Farbe merkwürdig “). Sie unter: ſcheiden ſich in Betreff der Eingeweide wenig von den Hechten. 1) Der Stomias Schneideri Risso 2. Ausg. f. 37. ſcheint mir von einem anderen Geſchlecht und ſelbſt einer anderen Ordnung. 2) Salanx, griechiſcher Name eines unbekannten Fiſches. 3) Es giebt nur eine, noch neue, Gattung davon. 4) Dieſe Farbe hat ihren Sitz in den Knochen und haͤngt weder vom Kochen noch vom Ruͤckenmark ab, wie Bloch und Schn. S. 391 glaubt. C. So iſt es; doch kann ich nicht unterlaſſen zu bemerken, daß ich einft ein Exemplar ohne alle grüne Knochen anatomirte, welche ſich fo: gleich ſmaragdgruͤn faͤrbten, als ich heißes Waſſer darauf goß. V. Weichfloſſer. Hemirhamphus. 383 Wir haben einen an unſeren Kuͤſten, 10. E. (B.) Belone L. Der Hornhecht. Bloch 38, zwei Fuß lang, obenher gruͤn, untenher weiß, der ungeachtet des Vorurtheils was man gegen die Farbe ſeiner Graͤten hat, ein gutes Gericht abgiebt. Verwandte Gattungen giebt es in allen Meeren. Man ſagt, daß eine derſelben bis acht Fuß lang werde, und daß ihr Biß gefaͤhrlich ſey ). IX. SAIRIS Rafin. Scomberesoce Lace p. Haben dieſelbe Schnauzengeſtalt wie die Hornfiſche, und faſt daſſelbe Anſehen und die naͤmlichen Schuppen, mit der ge: kielten Reihe laͤngs des Bauches; aber die letzten Strahlen ihrer Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe ſind in falſche Floſſen abgeſondert, wie bei den Makrelen. Es giebt eine Gattung im mittellaͤndiſchen Meere: E. (S.) nians R. Sairis nians Rin. nuov. gen. IX. 1. Esox saurus Bl. Schn. T. 78. 2. Scomberesoce Camperien V. VI. 3.2) Auf dem Rüden ſchoͤn ultramarinblau, an der Unterſeite ſilberig; ſeine Graͤten werden nicht gruͤn. X. HEMIRHAMPHUS Cuv. Ihre Zwiſchenkieferknochen bilden den Rand der Oberkinn— laden, und ſind, wie der Rand der unteren, mit kleinen Zaͤhn⸗ 1) Le Brochet de Bantam Ren ard 2me part. Col. 14. nr. 65. b) Le Belone Crocodila Lesueur Ac. Sc. Phil. 1. 129., wahr: ſcheinlich einerlei mit dem Wahla kuddera Russel 175., und der Varietaͤt der Orphie La cep. VII. pl. V. f. 1. Hierher noch: a) Belone caudimacula C. Kuddera Russel 176. b) Belone cancila Ham. Buchan. XXVII. 70. c) Belone Argalus Lesue ur J. c. p. 125. 1 d) Belone truncata id. p. 126. j e) Belone caribaea id. 127., welches vielleicht der Timucu Mar cegr. 168. ift. R Und andere Gattungen, welche in der großen Ichthyologie beſchrie— ben werden ſollen. 2) Hierher: a) Scomberesox equirostris Les ueur Ac. Sc. nat. Phil. 1. 132. b) Sc. scutellatus id. 384 Fiſche. Exocoetus. chen beſetzt; die obere aber iſt ſehr kurz, und die Symphyſe der unteren verlängert ſich in eine lange Spitze oder einen ungezaͤhn⸗ ten Schnabel. Übrigens gleichen auch fie im Außeren, den Floſſen und den Eingeweiden, den Hornhechten. Ihre Schuppen ſind ziemlich groß und rund, und ſie haben auch eine Reihe gekielter am Bauche. Man findet verſchiedene Gattungen in den heißen Meeren beider Welten; ihr Fleiſch iſt zwar thranig, aber ſchmackhaft 1). 10. EXOCOETUS I. 2) Fliegender Fiſch. Laſſen ſich auf der Stelle unter den Bauchfloſſern an der außerordentlichen Groͤße ihrer Bruſtfloſſen erkennen, die hinlaͤng⸗ lich ausgedehnt ſind, um ſie einige Augenblicke in der Luft zu er⸗ halten. Übrigens iſt ihr Kopf und Koͤrper beſchuppt, eine Laͤngs⸗ reihe gekielter Schuppen bildet ihnen unten an jeder Seite eine hervorſtehende Kante, wie den Hornhechten, den Hemirhamphen u. A.) Ihr Kopf iſt oben und zu beiden Seiten abgeplattet; 1) Indiſche Gattungen: a) Hem. longirostris C. oder Kuddera C., Russel 178. b) Hem. brevirostris oder Kuddera B., "Russel 177. Willgshb. app. T. VI. f. 4. c) Hem. marginatus C. Lac ep. V. VII. 2. d) Hem. Commersonii C. La cep. V. VII. 3. oder Demi-bec de Baggewaal Renard lle part. pl. V. nr. 21. Amerikaniſche Gattungen: e) Hem. brasiliensis C. oder Esox brasiliensis Bloch 391. f) Hem. Hepsetus oder Esox hepsetus BI. Sch n. und andere, die wir in dem großen Fiſchwerke beſchreiben werden. S. auch den Artikel des Hrn. Leſueur Journ. des Sc. nat. de Phil. I. 134 und folg. NB. Herr v. Lacepede vereinigt den Esox hepsetus L. mit dem Es. marginatus; aber der Es. hepsetus iſt ein Compoſitum von zweier⸗ lei Fiſchen; der eine, der Piquitinga Maregr. 159. (Maenidia Brown Jam. XLV. 3.) iſt eine Sardelle; der andere, Amoen. Acad. I. p. 321., ſcheint mir unbeſtimmbar, iſt aber vielleicht kein Hemi- rhamphus. . 2) Egmotros, außerhalb liegend, griechiſcher Name eines Fiſches, der nach der Behauptung der Alten am Ufer ausruhen ſollte. Es war wahrſcheinlich irgend ein Blennius oder Gobius, wie Rondelet und Andere vermuthet haben. Man begreift nicht, warum Artedi unſere gegenwaͤrtigen Fiſche mit dieſen Blennien verbunden hat; Linné hat ſie davon getrennt, indem er ihnen den Namen Exocoetus ließ, der ihnen nicht gehoͤrt. 3) Man darf aber nicht, wie Bloch, dieſen Kiel mit der ©eiten: linie verwechſeln, die an ihrer gewoͤhnlichen Stelle, obſchon bisweilen nicht ganz deutlich, zu ſehen iſt. Weichfloſſer. Exocoetus. 355 ihre Ruͤckenfloſſe ſteht über der Afterfloſſe, ihre Intermarillarkno⸗ chen ſind ungeſtielt und bilden allein den Rand der Oberkinnlade. Ihre beiden Kinnladen ſind auch mit kleinen ſpitzigen Zaͤhnchen, und ihre Schlundknochen mit pflaſterfoͤrmigen Zaͤhnen beſetzt. Man zaͤhlt bei ihnen zehn Kiemenſtrahlen; ihre Schwimmblaſe iſt ſehr groß, und ihr Darm gerade und ohne Blindanhaͤngſel. Der obere Zipfel der Schwanzfloſſe iſt der kuͤrzere. Ihr Flug dauert niemals lange, indem ſie ſich nur erheben um den Raub— fiſchen zu entgehen, fallen ſie ſehr bald wieder zuruͤck, weil ihnen ihre Fluͤgel nur als Fallſchirm dienen; die Voͤgel verfolgen ſie auch in der Luft wie die Fiſche im Waſſer. Man findet ſie in allen warmen und gemaͤßigten Meeren. Wir haben einen, der im mittellaͤndiſchen Meere ſehr ge— mein iſt: 1. E. exsiliens. Der fliegende Haͤring. Bloch 397. 5 An der Laͤnge ſeiner Bauchfloſſen kenntlich, die hinter der Mitte des Bauches zuruͤck ſtehen. Junge Individuen haben ſchwarze Binden auf den Floſſen 1). C. Er iſt ſchoͤn ſilberglaͤnzend, obenher mit azurblauem Mantel, auch blauen Floſſen. Sie kommen zu Anfang des Sommers ſchaarenweiſe an und fallen in ihren Sägen nicht felten in die Kaͤhne der Fiſcher oder an das Ufer. 2. E. volitans I. Bloch 398. iſt gemeiner im Ocean. Er hat kleine und vor die Mitte des Bauches geſtellte Bauchfloſſen 2). C. Die Faͤrbung iſt die des vorigen, praͤchtig ſilbern, außer daß die Bauchfloſſen roth ſind. V. 1) So hatte es das kleine Individuum aus Carolina, was Linné beſchreibt, und, wie ich glaube, der Exocoetus fasciatus Lesu eur Ac. Sc. nat. Phil. II. pl. IV. f. 2. Aber der zweite Pirabebe Piſo's iſt der C. volitans. 2) Ich ſehe aus an Zeichnungen Commerſon's und White’s (Bot. Bay, app. p. 266) ſo wie aus den Sendungen unſerer neueren Reiſenden, daß ſich die in beiden Geſtalten auch im ſtillen Ocean nden. N NB. Der exsiliens und mesogaster BI. 399. ähneln einander ſehr, und ſind in den Berichten und Abbildungen der Reiſenden nicht leicht zu unterſcheiden. — Der evolans L. ſcheint nur ein volitans an dem die Schuppen abgefallen. II. 25 386 Fiſche. Mormyrus. Die amerikaniſchen Meere erzeugen welche mit bald einfa- chen !) bald doppelten und ſelbſt aͤſtigen ?) Bartfaͤden. Wir laſſen jetzt auf die Familie der Hechte ein Geſchlecht folgen welches ſich wenig davon unterſcheidet, was aber laͤngere Eingeweide und zwei Blinddaͤrme hat. Es wird e Anlaß zu einer neuen Familie geben. Es iſt 11. MORMYRUS I. s) und begreift Fiſche mit zuſammengedruͤcktem, laͤnglichem, beſchupp⸗ tem Koͤrper, mit einem an der Baſis duͤnnen Schwanz, der ge⸗ gen die Floſſe hin aufgetrieben und deſſen Kopf mit einer nackten und dicken Haut überzogen iſt, die die Kiemendeckel und die Kie⸗ menſtrahlen einhuͤllt und fuͤr ihre Offnung nur einen ſenkrechten Spalt uͤbrig laͤßt, weshalb ihnen einige Naturforſcher die Kiemen ganz abgeſprochen haben, obwohl ſie dieſelben ſo vollſtaͤndig wie irgend ein anderer Fiſch beſitzen, und die Zahl ihrer Kiemenſtrah— len auf einen einzigen reducirt, obwohl ſie deren fuͤnf oder ſechs beſitzen. Ihre Mundoͤffnung iſt fehe klein, faſt wie bei den Amei- ſenfreſſern unter den Saͤugthieren; die Kinnladenknochen bilden deren Winkel. Schmaͤchtige und am Ende ausgekerbte Zähne be= ſetzen die Intermaxillarknochen und die Unterkinnlade, und auf der Zunge ſo wie unter dem Pflugſcharbein findet ſich ein langer Streif ſammetartiger Zaͤhne. Der Magen bildet einen runden Sack, auf den zwei Blinddaͤrme und ein langer duͤnner Darm, meiſt in ſehr viel Fett gehuͤllt, folgen. Die Schwimmblaſe iſt lang, weit und einfach. "Man rechnet die Mormyren unter die beſten Nilfiſche. Einige haben eine cylindriſche Schnauze und eine lange Ruͤckenfloſſe “). 1) Exocoetus comatus, Mitch. Trans. Newy. I. T. V. f. 1. wahrſcheinlich e 112 der appendiculatus Will. Wood. Act. Soc. nat. Philad. IV. 2) Ba 0 Mitch. I. c. f. 2. den ich für einerlei mit dem Ex. Nuttalli Lesueur Sc. nat. Phil. II. IV. 2. vermuthe. 3) Mopwvoos, der griechiſche Name eines Meeruferfiſches von verſchiedener Faͤrbung, wahrſcheinlich der Sparus Mormyrus L. Der Name iſt von Linné ſehr zur Unzeit auf einfarbige Suͤßwaſſerfiſche uͤbertragen worden. 4) Der Mormyrus Hasselquistii Ger. Poiss. du Nil. pl. VI. F. 2 b) Morm. Caschive Hasse lg. 398. der mir vom vorhergehenden Weichfloſſer. Mormyrus. 387 Andere eine cylindriſche Schnauze mit kurzer Ruͤckenfloſſe 1). Und es iſt nach der Meinung des Herrn Geoffroy zu vermuthen, daß man in der einen oder der andern dieſer Unter— abtheilungen den Oxyrhynchus zu ſuchen haben werde, den die al⸗ ten Agypter verehrten. Noch andere haben eine kurze, runde Schnauze, und dabei kurze Ruͤckenfloſſe 2). Und endlich giebt es welche, bei denen die Stirn einen ge⸗ woͤlbten Vorſprung vor einem zuruͤckgezogenen Maule bildet 3). Die dritte Familie der Weichfloſſer, die der Welſe, SILUROIDET, unterſcheidet ſich von allen andern dieſer Ordnung, daß fie nie mals wahre Schuppen, ſondern ſtets nur eine nackte Haut und große Knochenſchilder hat. Die unter dem Siebbein aufgehaͤng⸗ ten Intermaxillarknochen bilden den oberen Kinnladenrand, und die Mapillarknochen find auf bloße Spuren reducirt oder in Bart: faͤden verlaͤngert. Der Darmcanal iſt weit, gefaltet und ohne Blinddaͤrme; die Blaſe groß, und an einem eigenen Knochen— apparat haͤngend; faſt jederzeit haben die Bruſtfloſſen und die Ruͤckenfloſſe zum erſten Strahl einen ſtarken eingelenkten Stachel, u. ſehr oft findet ſich auch hinten eine Zettfloffe wie bei den achſen. in mehreren weſentlichen Zuͤgen abzuweichen ſcheint, ſo weit ſich nach der Beſchreibung urtheilen laͤßt. c) Der Mormyrus oxyrhynchus @eoffr. T. VI. f. 1., welches der Centriscus niloticus Sehn. T. 30 ift. d) Mormyrus Cannume Forsk. 74, deſſen Beſchreibung ſich auch mit keinem der vorigen vereinigen laͤßt. 1) Der Mormyrus von Denderah oder anguilloides E. Geoffr. pl. VII. f. 2., von Linné mit Unrecht mit dem Caschive Haffel⸗ quift’s verwechſelt; aber es iſt der Herse Son nini Vo. en Egypte pl. XXII. f. 1. 2) Mormyrus labiatus, der Mormyre de Salheyhe Geoffr. pl. VII. f. 1. b) Morm. dorsalis, der Mormyre de Belbeys id. pl. VIII. f. 1., welches der Kaschoue Sonn. T. XXL f. 3. ift. 3) Morm. cyprinoides L., le Mormyre bane Geoffr. pl. VIII. f. 2. NB. Es giebt ſowohl im Nil als im Senegal noch andere bis jetzt nicht beſchriebene Gattungen dieſes Geſchlechts. 2 388 Fiſche. Silurus. 12. SILURUS Z. ) Wels. Sie bilden ein zahlreiches Geſchlecht, was man an ſeiner Nacktheit, ſeinem geſpaltenen Maul am Ende der Schnauze, und in Betreff der meiſten Untergeſchlechter an dem ſtarken Stachel erkennt, welcher den erſten Strahl der Bruſtfloſſe ausmacht. Er iſt dergeſtalt auf den Schulterknochen eingelenkt, daß ihn der Fiſch nach Willen dem Koͤrper naͤhern oder ihn in unbeweglicher Stellung ſenkrecht fixiren kann, wodurch er ſodann zu einer ge⸗ faͤhrlichen Waffe wird, deren Verwundungen in vielen Gegenden fuͤr giftig gelten, ohne Zweifel weil in Folge ihrer Zerreißungen der Tetanus eintritt. Die Welſe haben außerdem noch einen niedergedruͤckten Kopf, die Intermarillarknochen unter dem Siebbeine befeſtigt und nicht vorſtreckbar, die Maxillarknochen ſehr klein, aber ſich faſt ſtets in einen fleiſchigen Bartfaden fortſetzend, zu welchem andere, an der Unterkinnlade oder ſelbſt an den Naſenloͤchern befeſtigte Bart— faͤden kommen. Ihrem Kiemendeckel fehlt das Stuͤck was ich suboperculum genannt habe. Die ſtarke und herzfoͤrmig ge— ſtaltete Schwimmblaſe haͤngt mit ihren beiden oberen Lappen an einem eigenen Knochenapparat der an dem erſten Wirbel befe— ſtigt iſt. Ihr Magen bildet einen fleiſchigen Blindſack. Der Darm iſt lang, weit und ohne Blinddaͤrme. Die Fluͤſſe der heißen Laͤnder wimmeln von dieſen Fiſchen. Man findet im Magen mehrerer Pflanzenſaamen. Bei den 1. eigentlichen SILURUS Lacep. findet ſich vorn auf dem Rüden nur eine kleine Floſſe von we⸗ nig Strahlen, aber die Afterfloſſe iſt ſehr lang und geht ziemlich nahe bis an die Schwanzfloſſe. SILURUS Artedi et Gronov. noch ſpecieller fo genannt, haben die kleine Ruͤckenfloſſe ohne Sta= chel merklich; in beiden Kinnladen finden ſich hechelfoͤrmige Zähne, und hinter der Intermaxillarbinde 1 Zaͤhne findet ſich noch eine am Vomer. So hat es 1. S. Glanis J. Der Wels oder Scheid. Mal im Schwediſchen, Saluth in der Schweiz. Bloch 34. 1) Silurus und Glanis, zwei alte Namen, bald fuͤr ſynonym, bald fuͤr verſchieden genommen, und Fiſchen des Nils, der Donau, des Orontes und einiger Fluͤſſe Kleinaſiens beigelegt. Es iſt nicht wohl zu zweifeln, daß ſie zu dieſem Geſchlechte gehoͤrt haben. Weichfloſſer. Schilbe. 389 Der groͤßte Suͤßwaſſerfiſch Europa's und der einzige dieſes ganzen Geſchlechts, den es beſitzt; glatt, ſchwarz, gruͤnlich, obenher ſchwarz, untenher gelblichweiß gefleckt, mit dickem Kopf, ſechs Bartfaͤden, bisweilen ſechs Fuß und länger, und, wie man fagt, bis an drei Centner wiegend. Er findet ſich in den Fluͤſſen Deutſch⸗ lands zumal der Donau und Oder], im Haarlemer See u. f. w. und verbirgt ſich im Schlamm, um auf ſeine Beute zu lauern. Sein Fleiſch iſt fett, und man bedient ſich an manchen Orten feines Specks wie deſſen vom Schwein 1). II. Die SCHILBE unterſcheiden ſich von dieſen Siluren in engerem Sinn durch ei— nen ſenkrecht zuſammengedruͤckten Koͤrper, und einen ſtarken und gezaͤhnelten Stachel in ihrer Ruͤckenfloſſe. Ihr kleiner nieder— gedruͤckter Kopf, ihr raſch aufſteigender Nacken, und ihre ſehr 100 geſtellten Augen geben ihnen ein ſonderbares Anſehen. Man kennt bis jetzt nur zwei: 2. S. Mystus Hasselg. Geoffr. Poiss. Eg. pl. II. f. 3. 4 und f 3. S. auritus. id. ib. f. 1. 2. im Nil, deſſen Fleiſch weniger ſchlecht als das der anderen Welſe dieſes Fluſſes iſt. Sie haben acht Bartfaͤden. Man koͤnnte aus einigen amerikaniſchen Gattungen mit kleinem, rundem, ſtumpfem Kopf mit Bartfaͤden und faſt nicht wahrzunehmenden Augen noch ein neues Untergeſchlecht machen ?). 1) Hierher noch: a) Silurus fossilis Bl. 370. 2. b) Sil. bimaculatus id. 364. c) Wallagoo Russ. 160. d) Sil. Attu Schn. 75. e) Der Silure chinois La cep. V. II. 1. i ) Silurus asotus L. Pallas nov. Act. Petropol. I. XI. 2. NB. Nach Anſicht eines getrockneten Exemplares iſt der Oinpok Siluroide Lacep. V. 1. 2. ein Wels, deſſen zuruͤckgeſchlagene Rüden: floſſe vom Zeichner nicht geſehen worden iſt. 2) Silurus Candira Spex X. 1. b) Sil. coecutiens id. ib. 2. 390 Fiſche. Silurus. III. MYSTUS Artedi (und Linn. in feinen früheren Aus⸗ gaben) Machoirans ). Sind Siluren, die außer ihrer erſten ſtrahligen Ruͤcken⸗ floſſe noch eine zweite Fettfloſſe haben. Sie beſtehen vorzuͤglich aus den Lacepede 'ſchen Pimelodes und Doras. IV. PIMELODES Lacey. Haben den Körper nur mit nackter Haut überzogen, ohne Seitenbewaffnungen. Dieſes Untergeſchlecht iſt immer noch viel zu zahlreich an Gattungen, und dieſe viel zu verſchieden im Bau, als daß wir nicht genöthiget ſeyn ſollen, es weiter einzutheilen und Unter- abtheilungen zu machen. Wir unterſcheiden daher zuerſt BAGRE, welche an jeder Kinnlade eine Binde fammetartiger Zähne und hinter denen der Oberkinnlade eine derſelben parallele haben, die dem Vomer angehoͤrt; die Zahl ihrer Bartfaͤden und die Geſtalt ihres Kopfes dienen zu ihrer weiteren Untereintheilung. Unter denen die acht Bartfaͤden haben, giebt es welche mit laͤnglichem und niedergedruͤcktem Kopfe 2). Andere mit breitem und kurzem Kopfe 3). Unter denen mit ſechs Bartfaͤden haben die ausgezeichnetſten eine breite, niedergedruͤckte Schnauze, fo ſtark und mehr noch als wie ein Hecht *). Andere haben einen eifoͤrmigen Kopf, und ſeine chagrinirten Knochen machen ihm eine Art Helm 5). 1) Machoiran, Name dieſer Fiſche in den franzoͤſiſchen Colonien. Schneider S. 478 bringr fie, ſehr mit Unrecht, zu den Balistes. 2) Silurus Bayad For sk. Porcus Bayad @eoffr, Eg. Poiss. pl. XV. f. 1. 2. b) Sil. Docmac For sx. Ge Fr. ib. 3. 4. c) Pimelodus Abr Bu Shan. XX. 682 3) Silurus erythropterus BI, 369. 2. b) Pimelodus Carasius Buchan. XI. 67. c) Pim. Gulio id. XXIII. 66. d) Pim. Carcio id. I. 72. e) Pimel. Nangra id. XI. 63. 4) Silurus Lima Bl. Schn. b) Sil. fasciatus Bl, 366. Und verſchiedene neue Gattungen. Spix hat daraus ſein Ge— ſchlecht Sorub im gemacht. 5) Pimelode aboureal Geoffr. Eg. Poiss. pl. XIV. f. 3. 4. b) Pim. bilineatus Deddi- Jallah Russel 169. Weichfloſſer. Pimelodus. 391 Wieder andere haben ihn rund und nicht behelmt, ſondern lediglich mit einer nackten Haut überzogen 1). Einige zeichnen ſich durch einen niedergedruͤckten Kopf aus, die Augen ſehr tief zur Seite ſtehend, und mit einer außerordent: lich kleinen Fettfloſſe verſehen; fie gleichen fehr den Schilbe 2). Endlich giebt es noch welche mit nur vier Bartfaͤden ). Die eigentlichen PIMELODES haben keine Streifzaͤhne am Vomer, der dem der Oberkinnlade parallel geht, aber oft dergleichen an den Gaumenbeinen. Sie zeigen in der Zahl ihrer Faͤden und in der Geſtalt ihres Kopfes noch zahlreichere Varietaͤten wie die Bagre. So ſieht man unter denen, die nur einen einzigen Streif Zaͤhne zeigen, welche, bei denen der Kopf gehelmt, und ein deut— lich unterſchiedenes Knochenſchild zwiſchen dem Helm und dem Ruͤckenſtachel iſt “). Andere, wo ſich das Schild und der Helm verbinden, und von der Schnauze bis zur Ruͤckenfloſſe nur ein einziges Stuͤck bilden ). Wieder andere mit eifoͤrmigem, nur mit nackter Haut uͤber— zogenem Kopf, durch welche die Knochen nicht hindurch ſcheinen, und unter dieſer Gruppe haben wiederum einige ſechs Bartfaͤden ©). andere acht *). Wieder andere haben einen nackten, aber ſehr breiten Kopf; man kennt fie unter dem Namen Katzen (chats), und die Zahl ihrer Bartfaͤden iſt ebenfalls balb ſechs 8), bald acht“). 1) Die Gattungen ſind neu. 2) Spir macht daraus fein Geſchlecht Hy pophthalmus, wo⸗ von er zwei Arten hat: a) H. edentatus IX. b) H. nuchalis XVII. 3) Silurus Bagre Bl. 365. b) S. marinus Mitch. 4) Silurus Clarias BI. XXXV. 1. 2. b) Pimelodus maculatus Lacep. V. p. 103. c) Silurus hemioliopterus Bl. Schn. 5) Die Gattungen find neu. 6) Silurus 4-maculatus BI. 368. 2. b) Pimel. Namdia €. Marcgr. 149. c) Pim. Sebae C. Seba III. XXIX. 5. d) Pim. pirinamp. Spix. 7) Pimelodus octocirrhus C. Seba III. XXIX. 1. 8) Neue Gattungen. 9) Silurus Catus L. Ca tes by II. XXIII 392 Fiſche. Silurus. Man hat davon zu unterſcheiden die mit kleinem, plattem Kopf, und eben ſo kleinen Ruͤckenfloſſen; die Zaͤhne ſind kaum wahrnehmbar 1). Es kommen hierauf Pimeloden, die außer dem Zahnſtreif an den Kinnladen, Platten von dergleichen an den Gaumenkno—⸗ chen haben. Dieſe Gaumenzaͤhne koͤnnen ſammet- oder hechelar⸗ tig ſeyn, und dann kann wiederum das Nackenſchild entweder von dem Kopfhelm getrennt 2) oder aber mit ihm vereiniget ſeyn ). Dieſe Gaumenzaͤhne ſind auch bisweilen rund wie kleine Pflaſterſteine “). Es giebt auch Pimeloden, die ſich in Hinſicht der Zaͤhne ſehr ſonderbar zeigen, die eine innerhalb der Backenhaut beweg— liche Gruppe bilden 5). Es giebt ferner andere mit geſtreckter Schnauze 6), ja ſelbſt zugeſpitzter und ganz zahnloſer ). Dieſe Pimeloden mit geſtreckter Schnauze fuͤhren zu der noch viel ſonderbareren Gruppe der SYNODONTIS Cu v. s) Shals deren Schnauze ſchmal iſt, und deren Unterkinnlade ein Paket Zaͤhne traͤgt, die auf den Seiten ſehr abgeplattet ſind, hakenfoͤr— mig endigen, und wovon jeder auf einem beweglichen Stiele ſteht, eine Einrichtung, von der kein aͤhnliches Beiſpiel bekannt iſt. Der rauhe Helm, den der Schaͤdel dieſer Fiſche bildet, ſetzt ſich ununterbrochen in ein Knochenſchild fort, was ſich bis an die Baſis des Stachels der erſten Ruͤckenfloſſe verlängert. Dieſer Stachel iſt, ſo wie der der Bruſtfloſſen, ſehr ſtark. Ihre unte— ren Bartfaͤden, bisweilen ſelbſt die Marillarfäden, haben Seiten- baͤrte. Man findet dergleichen Fiſche im Nil und im Senegal. Ihr Fleiſch wird nicht geſchaͤtzt “). 1) Neue Gattungen. 2) Pimelodus Herzbergii BI. 367? b) Le Pimelode doigt de negre Lacep. 3) Neue Gattungen. 4) Neue Gattungen. 5) Pimelodus genidens C., eine neue Gattung. 6) Der Karasche (Pimelod. biscutatus) @eof/fr. Eg. Poiss. XIV. 1. 2 b) Pimel. Gagata Buchan. XXXIX. 65? 7) Pimelodus conirostris C. 8) Synodontis, alter Name eines unbeſtimmten Fiſches. 9) Silurus clarias Hassel quist ſehr verſchieden vom clarias Gronov's und Bloch's. Es iſt der Sil. Schal Schn. Sonninö j Weichfloſſer. Doras. 393 Die AGENEIOSUS Lacep. haben alle Charaktere der Pimeloden, außer daß ihnen die eigent⸗ lichen Bartfaͤden abgehen. Bei den einen richtet ſich der Marillarknochen, ſtatt ſich in einen biegſamen, fleiſchigen Bartfaden zu verlaͤngern, wie ein ge— zahneltes Horn aufwärts 1). Bei anderen macht es keinen Vorſprung, und bleibt unter der Haut verborgen; die Ruͤcken- und Bruſtfloſſenſtacheln ſind nicht ſehr hervortretend 2). Die DORAS ſind Mystus, d. h. Siluren, deren zweite Ruͤckenfloſſe eine Fett⸗ floſſe iſt, wo die Seitenlinie durch eine Reihe Knochenſtuͤcke ge— panzert erſcheint, von denen jedes einen Dorn oder eine hervor— ſtehende Kante hat. Ihre Ruͤcken- und Bruſtfloſſenſtacheln ſind ſehr ſtark, und maͤchtig gezaͤhnt. Ihr Knochenhelm iſt rauh und ſetzt ſich bis an die Ruͤckenfloſſe fort wie bei den Schals, und ihr Schulterknochen bildet nach hinten eine Spitze. Es giebt welche, bei denen nur an der Oberkinnlade ein Streif ſammetartiger Zähne vorhanden iſt!“s). Voy. pl. XXI. f. 2. oder der Pimelode Scheilan Geoff Fr. Poiss. dEg. pl. XIII. f. 3. 4. b) Pimelodus Synodontes G@eoffr. ib. XII. f. 5. c) Pimel. membranaceus id. ib. f. 1. 2. NB. Schal iſt ihr generiſcher Name in Niederaͤgypten; Gurgus im oberen. 1) Silurus militaris BI. 362. 2) Silurus inermis BI. 363. Seba III. XXIX. 8. b) Pimelodus Silondia Buchan. VII. 50. NB. Der Silurus Ascita L. M. Ad. Frid. T. 30. f. 2. 2. iſt nur ein gewoͤhnlicher, aus dem Ei hervortretender Pimelodus, wo das Gelbe noch nicht gaͤnzlich in den Bauch zuruͤckgetreten iſt. Ein ns hat dieſes Eigelb fuͤr einen Eierſtock angeſehen, und ſein Irrthum iſt von Bloch paraphraſirt worden. Durch einen Druckfehler ſetzt auch Linné vier Bartfaͤden an die Oberkinnlade, während die Abbildung fie an die uns tere ſetzt. } 3) Silurus costatus L. BI. 376. und G@ronov. V. 1. 2., wel: ches auch der Cataphractus americanus Catesby Suppl. IX., ges woͤhnlich unter Silurus cataphractus citirt, ift. b) Silurus carinatus, welcher mir einerlei mit Gronov. III. 4 und 5. ſcheint, und auch gewoͤhnlich unter Sil. cataphractus citirt wird. Es iſt auch der Klip- bagre Maregr. 174. Auf dieſe Weiſe reducirt ſich der Silurus cataphractus auf Nichts. c) Doras granulosus Vale nc. ap. Hu mb. obs. zool, II. 183. 394 Fiſche. Silurus. Andere haben eine ſpitze Schnauze und gar keine Zähne oder kaum ſichtbare. Ihre Manpillarfaͤden haben bisweilen Sei- tenborſten 1). V. HETEROBRANCHUS Gear. Dieſe beſitzen einen mit einem rauhen, platten Schilde be— deckten Kopf, welcher breiter als bei irgend einem Silurus iſt, weil die Stirnſchlaͤfbeine die Seitenblaͤtter bilden, die die Augen— hoͤhle und die Schlaͤfe bedecken; der Kiemendeckel iſt im Verhaͤlt— niß noch kleiner als bei den vorhergehenden, und, was ſie ſelbſt von allen Fiſchen unterſcheidet, ſie beſitzen eine von Hrn. Geoff— roy beobachtete Sonderbarkeit, naͤmlich außer den gewoͤhnlichen Kiemen, baumaͤhnlich aͤſtige Apparate, die am oberen Aſte des dritten und vierten Kiemenbogens haͤngen und eine Art uͤberzaͤh— liger Kiemen zu ſeyn ſcheinen. übrigens gleichen ihre Eingeweide denen der anderen Siluren; ihre Kiemenhaut hat acht oder neun, bis dreizehn oder vierzehn Strahlen. Ihr Bruſtfloſſenſtachel iſt ſtark und gezaͤhnt, aber es findet ſich kein ſolcher an der Ruͤcken— floſſe; ihr Koͤrper iſt nackt und langgeſtreckt, wie ihre Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe. In der Ruͤckenfloſſe iſt kein Stachel. Die Schwanzfloſſe iſt deutlich unterſchieden. Die, welche man kennt, haben acht Bartfaͤden; ſie kommen aus dem Nil, dem Senegal und einigen afiatifchen Fluͤſſen. Ihr Fleiſch iſt ſchlecht oder doch mittelmaͤßig. Die einen, die Macropteronotes Lacep, Clarias Gron., haben nur eine, voͤllig ſtrahlige Ruͤckenfloſſe. Einer davon S. anguillaris Hasselg. et L. Der ſchwarze Fiſch oder Sharmuth iſt in Agypten und Syrien gemein, und bildet in letzterem Lande einen großen Nahrungszweig 2). 1) Doras niger Falen c. 1. c. oder Corydoras edentulus Spi V. b) Doras oxyrhynchus Val. ib. 2) Hierher: a) Macropterus Magur Bu chan. XXVI. einerlei mit dem Silu- rus den patr. Russel 168. Anguillaris nennt. b) Sil. Batrachus Bl. 370. 1., welches wohl auch der Macropiero- note brun Lac ep. V. II. 2. ſeyn koͤnnte. c) L’Hexaeircine id. ib. 3. hat nur ſechs Bartfäden; aber er iſt nach chineſiſchen Gemaͤlden gemacht. 8 Weichfloſſer. Callichthys. 395 Andere haben eine ſtrahlige und eine Fettfloſſe auf dem Ruͤcken 1). Die VI. PLOTOSES Lacep. charakteriſiren ſich durch eine zweite ſtrahlige, ſehr lange Ruͤcken— floſſe, ſo wie eine lange Afterfloſſe, und beide verbinden ſich mit der Schwanzfloſſe, um eine Spitze wie beim Aal zu bilden. Ihre Lippen ſind herabhaͤngend und fleiſchig; ihr Rachen iſt vorn mit kegelfoͤrmigen Zaͤhnen bewaffnet, hinter welchen ſich kugelige be— finden, die an der oberen Kinnlade dem Pflugſchar angehoͤren. Eine dicke Haut huͤllt ihren Kopf wie ihren uͤbrigen Koͤrper ein. Ihre Kiemenhaut hat neun bis zehn Strahlen. Die, welche man kennt, kommen aus Oſtindien. Man zaͤhlt an ihnen acht Bartfaͤden, und hinter dem After und dem fleiſchigen Knoͤtchen, was allen Siluren gemein iſt, findet ſich noch ein fleiſchiges veraͤſteltes Anhaͤngſel, deſſen Functionen fon= derbar ſeyn muͤſſen. ; Einige haben anfehnliche gezähnelte Stacheln in der Ruͤcken⸗ und Bruſtfloſſe 2). Bei anderen find fie faſt ganz in der Haut verborgen 5). VII. CALLICHTHYS L. in feinen erſten Ausgaben. Ca- taphractus Lacep.) Haben faſt den ganzen Koͤrper zur Seite mit vier Reihen Schuppenſtuͤcken gepanzert, und auch auf dem Kopfe eine Ab— theilung ſolcher Stuͤcke. Aber das Schnauzenende und die Un— terſeite des Koͤrpers ſind nackt. Die Ruͤckenfloſſe hat nur einen einzigen Strahl, im vorderen Rande; ihr Bruſtdorn iſt ſtark, aber die Ruͤckenfloſſe kurz oder ſchwach. Das Maul iſt nur wenig geſpalten, und die Zaͤhne faſt unmerklich; vier Bartfaͤden; die Augen klein und zur Seite des Kopfes. Dieſe Fiſche koͤnnen einige Zeit im Trocknen fortrutſchen, wie die Aale. Einige haben einen bloß rauhen Stachel in der Bruſtfloſſe °). Andere haben ihn gezahnt, wie die meiſten Siluren ®). 1) Der Hale, Heterobranchus bidorsalis Geoffr. Eg. Poiss. du Nil pl. XVI. f. 2. 2) Platystacus anguillaris BI. 373. 1. Renard I. fol. 3. f. 19. 3) Plotosus caesius Bu chan. XV. 44. 4) NB. Bloch vereinigt in feinem Geſchlechte Cataphractus die Doras und die Callichthys. 5) Silurus callichthys B J. 377. 1. 6) Neue Gattung. — 396 Fiſche. Platystacus. 13. MALAPTERURUS Lacep. Unterfcheiden ſich von ſaͤmmtlichen wahren Welſen dadurch, daß fie keine ſtrahlige Ruͤckenfloſſe, ſondern nur eine kleine Fett— floſſe auf dem Schwanze haben, und daß ihnen gaͤnzlich der Stachelſtrahl in den Bruſtfloſſen fehlt, deren Strahlen vollkom— men weich ſind. Ihr Kopf iſt, wie ihr Koͤrper, mit einer glatten Haut uͤberzogen; ihre Zaͤhne ſind ſammetartig, und, oben wie unten, auf einem breiten Halbmond ſtehend. Man zaͤhlt ſieben Kiemenſtrahlen. Ihre Kinnladen und ihre Eingeweide gleichen denen der Siluren. Man kennt nur eine Gattung: M. electricus Lacey. Der Zitterwels, Raaſch. Silurus electricus L. Geoffr. Poiss. d Eg. pl. XII. f. 1. Broussonet Ac. des Sc. 1782. Mit ſechs Bartfaͤden, der Kopf nicht ſo dick als der Körper, der nach vorn aufgetrieben iſt. Es iſt dieſes der beruͤhmte elek- triſche Fiſch vom Nil und Senegal, der Raaſch oder Donne— rer der Araber, der, wie der Zitterrochen und der Zitteraal, elek— triſche Commotionen ertheilt. Es ſcheint, daß der Sitz dieſer Faͤhigkeit ein beſonderes Gewebe iſt, was ſich zwiſchen der Haut und den Muskeln befindet, und das Anſehen eines fettvollen Zell— gewebes, reichlich mit Nerven durchzogen, hat. 14. PLATYSTACUS oder As predo L. (in feiner vierten und ſechsten Ausgabe) !). Ihre Charaktere erſcheinen durch die Abplattung des Kopfes und die Erweiterung des Vordertheiles ihres Rumpfes ſehr eigen; 1) unter dieſem Namen Platystacus vereinigt Bloch die Ploto- ses und die Aspredo. Lace p. läßt die letzteren bei den Siluren, macht aber ein eigenes Geſchlecht aus den Plotoses. NB. Von dem ganzen großen Geſchlechte der Silurus ſind zu ent— fernen: 1) der Silurus cornutus Fors k. p. 66. der das Geſchlecht Macrorhamphe La cep. geliefert hat. Es iſt aber weiter nichts als die Meerſchnepfe (Centriscus Scolopax L.). — 2) Das Geſchlecht Pogonathes Commers. et Lac ep. die erſte Gattung, Pog. Cour- bina Lac ep. V. p. 122 ift nichts weiter als der Pogonias [ Pogona- thes no.] La cep. II. XVI. 2. und III. p. 138 und folglich ein Fiſch aus der Familie der Sciaͤnen. Der andere, Pog. auratus, gehoͤrt offenbar zu den Umbrinen. — 3) Das Geſchlecht Centranodon Lac. oder Silurus imberbis Houttuyn Act. Haarl. XX. 2. 338. Dieſes Weichfloſſer. Loricaria. 397 letzteres hat ſeinen Grund in der der Schulterknochen. Ihr Schwanz hat eine verhaͤltnißmaͤßige Laͤnge; ihre kleinen Augen ſtehen auf der Oberſeite; ihre Intermapillarknochen liegen unter dem Siebbein, ſind nach hinten gerichtet und tragen nur an ih— rem hinteren Rande Zaͤhne; und endlich beſteht noch ihre vor— zuͤglichſte Eigenthuͤmlichkeit darin, daß es die einzigen bekannten Knochenfiſche ſind, bei denen ſich nicht die geringſte Beweglich— keit am Kiemendeckel findet, indem die ihn zuſammenſetzenden Stuͤcke mit dem osse tympani und dem Vordeckel verwachſen ſind. Die Kiemenoͤffnung wird durch eine einfache Hautſpalte unter dem aͤußeren Rande des Kopfes gebildet, und ihre Haut, die fünf Strahlen hat, iſt an allen anderen Stellen verwachſen. Die Unterkinnlade ſteht quer, und die Schnauze weiter vor wie fie. Der erſte Strahl der Bruſtfloſſe iſt mit dickeren Zähnen be⸗ ſetzt als bei irgend einem anderen Silurus; es iſt nur eine Ruͤ⸗ ckenfloſſe, vorn, vorhanden, deren erſter Strahl nicht ſehr ſtark iſt; die Afterfloſſe dagegen iſt ſehr lang und geht unter dem ganzen Schwanze, der lang und duͤnn iſt, hin. Man kennt nur wenige Gattungen, die ſechs oder acht Bart— faͤden haben. Merkwuͤrdig iſt, daß, wenn ihrer acht ſind, ein Paar an der Baſis der Marillarbartfäden angeheftet ſteht; die viere der Unterkinnlade ſtehen paarweiſe hinter einander !). Man bemerkt bei einigen dieſer Fiſche Kugeln, die Eier zu ſeyn ſcheinen, und die mittels Stielen am Thorax haͤngen. 15. LORICARIA IL. Haben ihren Namen von den harten eckigen Platten, die ihren Kopf und Koͤrper gaͤnzlich einpanzern, und unterſcheiden ſich noch außerdem von den gepanzerten Siluren, namentlich den Cal- lichthys und Doras, durch ihr unten an der Schnauze angebrach— tes Maul. Es hat dieſes am meiſten Ahnlichkeit mit dem der Schals. Kleine, unter der Schnauze ſtehende Intermapillarkno— chen, und querſtehende unverbundene Maxillarknochen tragen lange, iſt in keinem einzigen Sinne ein Silurus, weil er Schuppen, Dornen am Vordeckel, ſtachelige Ruͤckenfloſſe u. ſ. w. hat. Wahrſcheinlich ges hoͤrt er in die Nachbarſchaft von Perca, und Bloch hat ihn (ed. Schn. p. 110) ſehr willkuͤrlich unter die Sphyraͤnen geſtellt. 1) Silurus Aspredo L. Platystacus laevis BI. Seba III. XXIX. 9 und 10. b) Platystacus cotylephorus BI, 372. c) Silurus hexadactylus Lacep. V. p. 82. d) Der Platystacus verrucosus BI. 373. 3. unterſcheidet ſich von den andern durch einen kuͤrzeren Schwanz und Afterfloſſe. 398 Fiſche. Loricaria. duͤnne, biegſame und in einen Haken endigende Zaͤhne. Ein zir⸗ kelfoͤrmiges, breites hautiges Segel umgiebt die Öffnung; die Schlundknochen find mit zahlreichen pfiafterförmigen Zaͤhnen be— ſetzt. Die wahren Kiemendeckel ſind unbeweglich wie bei den vorigen, aber es ſcheinen ſtatt ihrer zwei kleine aͤußere bewegliche Platten zu ſeyn. Die Kiemenhaut hat vier Strahlen. Die er— ſten Strahlen der Ruͤckenfloſſe und der Bruſtfloſſen, ja ſelbſt der Bauchfloſſen, find ſtarke Stacheln. Man findet weder Blind» daͤrme noch Schwimmblaſe. Man kann aus ihnen zwei Untergeſchlechter bilden. I. HTPOS TO Lacep. Haben eine zweite kleine Ruͤckenfloſſe mit einem einzigen Strahl wie die Callichthys. Ihr Lippenſegel iſt ganz einfach warzig und traͤgt jederſeits einen kleinen Bartfaden. Sie haben keine Schilder am Bauche. Ihre ſpiralgewundenen Daͤrme ſind ſo duͤnn wie Bindfaden und zwoͤlf oder funfzehnmal laͤnger als der Koͤrper. Man fiſcht ſie in den ſuͤdamerikaniſchen Fluͤſſen 94 II. Eigentliche LORICARIA L. Haben nur eine Ruͤckenfloſſe nach vorn. Ihr Lippenſegel iſt an ſeinen Raͤndern mit mehreren Bartfaͤden geziert, und bis— weilen ſogar zottig; der Bauch unten geſchildet; ihre Eingeweide von maͤßiger Groͤße 2). Die vierte Familie der Bauchweichfloſſer, SALMONIDES, bildete bei Linné nur ein großes Geſchlecht, genau charakteriſirt durch einen ſchuppigen Koͤrper und eine erſte Ruͤckenfloſſe mit weichen Strahlen, hinter der eine kleine Fettfloſſe ſteht, d. h. einer bloß von mit Fett erfuͤllter Haut gebildet, und nicht durch Strahlen geſtuͤtzt. 1) Loricaria plecostomus L. Bl. 374. b) Hypostoma etentaculatum Spix IV. 2) Loricaria 17 8 L. oder L. cirrosa Bl. Sehn. und setigera La cep. Bl. 375. 1 b) Loricaria rostrata Syd ill. c) Rinelepis aspera id. II. d) Acanthicus Hystrix id. I. Weichfloſſer. Salmo. 399 Es ſind Fiſche mit zahlreichen Blinddaͤrmen und mit einer Schwimmblaſe verſehen. Faſt alle ſteigen in die Fluͤſſe und ha⸗ ben ein angenehmes Fleiſch. Sie ſind gefraͤßige Raubfiſche. Der Bau und die Bewaffnung ihrer Kinnladen variirt erſtaunlich. Dieſes große Geſchlecht 16. SALMO J. muß auf folgende Weiſe weiter eingetheilt werden: Eigentliche Lachſe oder vielmehr Forellen. I. SALMO Cuv. Haben einen großen Theil des Randes der Oberkinnlade durch die Marillarknochen gebildet, eine Reihe ſpitziger Zähne an ihnen, den Intermarillarknochen, den Gaumen: und Mandibular: knochen, und zwei Reihen am Pflugſchar, der Zunge und den Schlundknochen, ſo daß ſie die am vollſtaͤndigſten bezahnten aller Fiſche ſind. Bei den alten Maͤnnchen biegt ſich die Spitze der Unterkinnlade nach dem Gaumen hin, wo ſich eine Grube zur Aufnahme dieſes Hakens bei geſchloſſenem Maule findet. Jeder— mann kennt ihre Geſtalt. Ihre Bauchfloſſen entſprechen der Mitte ihrer erſten Ruͤckenfloſſe, und die Fettfloſſe der Afterfloſſe. Sie haben etwa zehn Kiemenſtrahlen. Ihr enger und langer Magen bildet eine Falte, und auf dieſe folgen zahlreiche Blinddaͤrme. Ihre Schwimmblaſe erſtreckt ſich von einem Ende des Bauches bis zum andern und ſteht oben mit dem Schlund in Verbindung. Sie haben faſt immer einen gefleckten Kopf, und ihr Fleiſch iſt im Ganzen ſehr gut. Sie ſteigen in die Fluͤſſe um zu laichen, ſpringen ſelbſt uͤber Waſſerfaͤlle, und man findet ſie bis in die Baͤche und kleinen Seen der hoͤchſten Gebirge. 1. S. Salar L. Der Lachs. Bloch 20. Iſt die groͤßte Gattung dieſes Geſchlechts, mit rothem Fleiſch, unregelmaͤßigen braunen Flecken, die im Suͤßwaſſer ſchnell ver— ſchwinden. Der knorpelige Haken, den die Unterkinnlade bildet [Hakenlachs!, iſt ſelbſt beim alten Männchen nicht ſehr be— traͤchtlich. Findet ſich in allen nordiſchen Meeren, von wo er im Fruͤhjahr in großen Schaaren in die Fluͤſſe ſteigt. Sein Fang iſt fuͤr alle nordiſche Laͤnder ſehr wichtig, da man ihn haͤufig räuchert und einſalzt. C. Er wird von drei bis ſechs Fuß lang und von zwanzig bis ſechzig Pfund ſchwer. Sein Ruͤcken iſt ſchwarz, der Bauch ſil— berfarbig. Seine Zuͤge geſchehen in Form eines Dreiecks, d. h. 400 Fiſche. Salmo. zwei vorn zuſammenſtoßenden Reihen, voran der ſtaͤrkſte, gewöhn- lich ein Weibchen. Er ſoll in einer Stunde einen Weg von zehn Meilen zuruͤcklegen koͤnnen. Im Mai iſt ſeine Laichzeit, in den Fluͤſſen, von wo er, nebſt den Jungen, im Spaͤtſommer wieder in das Meer zuruͤckſtreicht. V. 2. S. hamatus C. Der Kupferlachs. Le Bécard. Bloch 98. Iſt auf weißlichem Grunde roth und ſchwarz gefleckt. Die Schnauze des Maͤnnchens iſt in eine Spitze verſchmaͤlert und der Haken der Unterkinnlade weit deutlicher als beim Lachs. Seine Zaͤhne ſind ſtaͤrker, ſein Fleiſch auch roth, aber magerer und we— niger geſchaͤtzt. Man faͤngt ihn ebenfalls an den Muͤndungen unſerer Fluͤſſe. ö C. Der Kopf gleicht einem Schweincruͤſſel; die Flecken find zahlreicher als beim gemeinen Lachs, und nach dem W zu gelb und kupferig. 3. S. Schieffermülleri. Der „ die Meer⸗ forelle. Bloch 103. Kleiner als der Lachs, mit laͤngeren und duͤnneren Zaͤhnen, hat die ſilberigen Seiten mit kleinen halbmondfoͤrmigen Flecken beſaͤet. Sein Fleiſch ift gelb; man erhält ihn häufig im Sommer. C. Der Ruͤcken iſt braun, der Kopf ſieht aus, als ſey er mit einer ſilbernen Platte belegt. Die ganz kleinen halbmondfoͤrmigen Seitenflecke ſind ſchwarz. Die Schuppen ſitzen ſo loſe, daß ſie an der Hand haͤngen bleiben. Die Floſſen ſind braun, ins Blauliche. Man findet ihn ſowohl in Sſterreich als in der Oſt— fee und Nordſee. Sein Fleiſch iſt noch ſchmackhafter als das des gemeinen Lachſes. V. 4. S. Hucho L. Der Heuch oder Huch der Donau und der ihr zuſtroͤmenden Fluͤſſe. Bloch 100., beſſer Meidinger 45. Der faſt fo groß wie der Lachs wird, unterſcheidet ſich te: nig von dem vorigen in den Flecken, hat aber eine ſpitzere Schnauze und viel ſtaͤrkere Zaͤhne. C. Er iſt geſtreckter als der Lachs, ſeine Flecke ſind braun oder ſchwarz, und beſetzen auch alle Floſſen außer den Bruſtfloſſen. Er iſt ſehr fleiſchig, und kommt in allen Landſeen und Fluͤſſen von Baiern und Oeſterreich vor. V. [| Weichfloſſer. Salmo. 401 Was die uͤbrigen Flußforellen betrifft, ſo giebt es deren in allen unſeren reinen und hellen Waſſern, zumal denen der Gebirge, und zwar finden ſie ſich von ſehr verſchiedenen Groͤßen und Farben, ſo daß mehrere Naturforſcher geglaubt haben, verſchiedene Gat— tungen annehmen zu muͤſſen, waͤhrend andere behaupten, daß es bloße Verſchiedenheiten des Alters, der Nahrung und zumal des Waſſers ſeyen, in denen ſie ſich aufhalten. Ich finde jedoch, daß ſie dieſe Vorausſetzung uͤber das Wahrſcheinliche hinaus treiben. 5. S. lemanus C. Die große Forelle vom Genferſee. die ſich auch in einigen benachbarten Seen findet. Sie hat Kopf und Ruͤcken auf einem weißlichen Grunde mit kleinen ſchwarzen runden Flecken beſtreut; ihr Fleiſch iſt ſehr weiß. Es giebt welche von vierzig bis funfzig Pfund ſchwer. 6. S. Trutta L. Die Lachsforelle. Bloch 21. Iſt mit runden Ocellenflecken oder mit X-förmigen Flecken verſehen, die oberen bisweilen mit einem helleren Cirkel eingefaßt. Vier 118 8 Flecken finden ſich auf dem Kiemendeckel und den Floſſen. Das Fleiſch iſt roͤthlich. Die hellen Baͤche die ſich unmittelbar ins Meer ergießen, ſind die Gewaͤſſer, in welchen man die beſten fiſcht; es ſteigen aber einzelne bis auf alle Hoͤhen. C. Die Kiefern ſind gleich lang; der Ruͤcken ſchwarzblau; die Seiten gruͤnlich, der Bauch gelblich, die Floſſen grau. In der Groͤße haͤlt ſie die Mitte zwiſchen der Forelle Ei dem Lachs, und wird acht bis zehn Pfund ſchwer. V. 7. S. Fario L. Die gemeine Forelle. La Truite, Bloch 22. Kleiner, mit braunen Flecken auf dem Ruͤcken, rothen auf den Seiten, mit hellerem Kreiſe umgeben, aber in der Grund— farbe vom Weiß und Goldgelb bis zum dunkelſten Braun ins Unendliche variirend. Das Fleiſch iſt weiß. Sie iſt in allen Baͤchen die helles fließendes Waſſer haben, gemein. C. Gewoͤhnlich einen Fuß lang, und ein halbes Pfund ſchwer, nie über drei Pfund. Kalte ſchattige Kieſelbaͤche in Berg- und Waldgegenden ſind ihr Lieblingsaufenthalt. Ihre erbſengroßen Eier laſſen ſich kuͤnſtlich befruchten und aufziehen. V. 8. S. punctatus C. Die gefleckte Forelle. Carpione der Seen der Lombardei. Bloch 104. S. alpinus, aber nicht alpinus Linn. II. 26 402 Fiſche. Salmo. Iſt mit kleinen ſchwarzen und rothen Pünktchen beſtreut. Man findet ſie rund um die Alpen herum. Ihr Fleiſch iſt koͤſtlich. 9. S. marmoratus C. Die marmorirte Forelle der Lombardei. Hat braune Flecken und unregelmaͤßige Streifen dicht an⸗ einanderſtehend und untereinandergemiſcht, daß ſie eine Art Mar⸗ morirung bilden. | Mit noch größerem Grunde laͤßt ſich abſondern: 10. S. salvelinus L. Die rothe Forelle. Carr der Englaͤnder. Meidinger 19. unter dem Namen alpinus. welche rothe Flecken auf den Seiten, einen orangegelben Bauch, und rothe Bruſt- und Steißfloſſe hat. Ihr erſter Strahl iſt ſtark und weiß. 11. S. alpinus L. Die Alpen forelle. Bloch 99. Meidinger 22. unter dem Namen salvelinus. Faſt von derſelben Faͤrbung, aber die erſten Strahlen ihrer unteren Floſſen unterſcheiden ſich nicht. Sie erfuͤllt die Berg⸗ een Laplands, und iſt fuͤr die dortigen Bewohner im Sommer ine koͤſtliche Nahrungsquelle. Es giebt auch noch eine kleine in unſeren Fluͤſſen: 12. S. salmarinus. Der Saumoneau des Rheins, Salmlet der Englaͤnder. Penn. Zool. brit. III. t. 59. f. 1. Mehrere halten ſie fuͤr verſchieden; das Gruͤnlich des Ruͤ— ckens bildet mit dem Weiß des Bauches Zickzacke, in deren jedem ein rother Fleck ſteht. Es iſt ein delicater kleiner Fiſch. 13. S. Umbla I. Der Ritter; Vombre chevalier. Bloch 101. Hat kleinere Schuppen und feinere Zaͤhne wie die andern; ſeine Flecken ſind nicht ganz deutlich und fehlen bisweilen; ſein fetteres und weißeres Fleiſch naͤhert ſich dem des Aals. Der Ombre chevalier des Genferſees iſt zumal berühmt 1). C. 1) Außer dieſen Forellen und Lachſen unſerer Gewaͤſſer, haben die ruſſiſchen und die amerikaniſchen Naturforſcher noch verſchiedene be— ſchrieben, die jedoch nicht hinreichend mit den unſerigen haben verglichen Weichfloſſer. Mallotus. 403 In der Afterfloſſe hat er elf Strahlen, die Floſſen ſind gruͤngelblich und kurz. Die Schuppen ſind ſo klein und zart, daß man ſie kaum beim Eſſen gewahr wird. Auch im Garda— ſee giebt es treffliche. V. II. OSMERUS Artedi. Stint. Eperlan. Haben zwei Reihen entfernt ſtehender Zähne an jedem Gau- menbeine, aber ihr Pflugſchar hat nur einige wenige, vorn. übri⸗ gens iſt ihre Geſtalt die der Forellen, aber ihre Kiemenhaut hat nur acht Strahlen. Ihr Koͤrper iſt ungefleckt, und ihre Bauch— floſſen entſprechen dem vorderen Rande ihrer erſten Ruͤckenfloſſe. Man faͤngt ſie im Meer und in der Muͤndung großer Fluͤſſe. Man kennt nur eine kleine Gattung: 14. S. (O.) Eperlanus L. Der Stint, Alander, Spiering, Schmelt. Bloch 28. 2. Mit den ſchoͤnſten hellgruͤnen und Silbertinten prangend, und vom trefflichſten Geſchmack. Sr Drei, hoͤchſtens vier Zoll lang, ſpindelfoͤrmig, halbdurchſich— tig, blau, gruͤn und weiß glaͤnzend. Der kleine Kopf endigt in eine weiße Spitze. Der Unterkiefer ſteht hervor. Die After: floſſe hat 17 Strahlen. Er iſt zumal im Preußiſchen haͤufig. V. III. MALLOTUS Cuv. Lodde. Das Maul iſt zwar geſpalten wie bei den vorhergehenden, allein ſie haben nur kurze ſammetartige Zaͤhne an den Kinnladen, dem Gaumen und auf der Zunge. Ihre Kiemen zeigen acht Strahlen; ihr Koͤrper iſt langgeſtreckt, mit kleinen Schuppen be⸗ deckt, ihre erſte Ruͤckenfloſſe und ihre Bauchfloſſen ſtehen hinter der Mitte; ſie erkennen ſich zumal leicht an den breiten runden Bruſtfloſſen, die ſich oben faſt beruͤhren. Man kennt nur eine Gattung aus den noͤrdlichen Meeren 15. S. (M.) groenlandicus. Die Lodde; le Capelan. Bloch 381. werden koͤnnen, ſo daß ſelbſt Pallas uͤber mehrere noch Zweifel hegt. Wir werden uns beſtreben, in unſerer großen Ichthyologie ihre Syno— nymie aufzuklaͤren; allein die Einzelheiten, in welche einzugehen dieſe Materie verlangt, wuͤrden hier nicht an ihrem Platze ſeyn; wir werden auch noch verſchiedene nordamerikaniſche bekannt machen, von denen ſchon ein Theil durch die Herren Mitchill, Rafinesque, Le: ſueur, Richardſon u. ſ. w. angezeigt ſind. 26 * 404 Fiſche. Salmo. Duhamel Sect. 1. pl. XXVI. Clupea villosa Gn. einen kleinen Fiſch, deſſen man ſich zum Köder beim Stockfiſch— fange bedient. Das Maͤnnchen erhaͤlt zur Laichzeit laͤngs der ganzen Seite eine breite, mit langen, erhabenen, ſchmalen Schup— pen beſetzte Binde, die ein Anſehen wie Haare haben. C. Sechs Zoll lang, obenher ſchwarz, unten weiß. V. IV. THYMALLUS C. 1) Aeſche. Ombre. Sie haben denſelben Kinnladenbau wie die Forellen, aber ihr Maul iſt ſehr wenig geſpalten, und ihre Zaͤhne ſind ſehr fein. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt lang und hoch; auch unterſcheiden ſie die etwas groͤßeren Schuppen; uͤbrigens haben ſie ungefaͤhr die Lebensweiſe der Forellen, und auch deren Wohlgeſchmack. Ihr Magen bildet einen ſehr dicken Sack; ihre Kiemen haben ſieben bis acht Strahlen. 16. S. Thymallus L. Die gemeine Aſche Bloch 24. hat die erſte Ruͤckenfloſſe ſo hoch als den Koͤrper, und zweimal ſo lang als hoch, ſchwarz-, bisweilen auch roth gefleckt; ſie iſt braͤunlich, der Laͤnge nach ſchwaͤrzlich geſtreift, und von ganz aus— gezeichnet trefflichem Geſchmack 2). C. Die Aſche hat eine große bunte Ruͤckenfloſſe, und uͤber jede Schuppenreihe der Seiten laͤuft vom Kopf bis zum Schwanze eine ſchwarze Linie. Der Kopf iſt ſtumpf, klein und mit ſchwar— zen Punkten beſprengt. Sie wird ein bis zwei Fuß lang, und iſt im Winter am ſchmackhafteſten. Im Norden iſt ſie nicht ſelten, auch in der Schweiz. Daß ihr Fleiſch wie Thymian rieche, wo— her auch ihr Name abgeleitet wird, iſt ungegruͤndet. V. V. COREGONUS C. Schnaͤpel. Lavaret. Haben das Maul der vorhergehenden, und es iſt noch we— niger bewaffnet, denn bisweilen ſind gar keine Zaͤhne drinne. Ihre Schuppen ſind noch groͤßer, aber ihre Ruͤckenfloſſe iſt nicht ſo lang als ſie vorn hoch iſt. 1) NB. Artedi vereinigte die Aſchen und die Schnaͤpel in fein Geſchlecht Coregonus, 2) Hierher: a) rm signifer Richards. erſte Reife des Cap. Franklin Be & b) Coregonus thymalloides id. Weichfloſſer. Coregonus. 405 Europa befigt mehrere einander fehr ähnliche Gattungen; eine indeß 17. S. (C.) oxyrhinchus L. Der Hauting oder Hau- tin der Belgier. Bloch 25 faͤlſchlich Lavaretus. unterſcheidet ſich noch ſehr leicht durch eine weiche Hervorragung die er am Ende der Schnauze hat. Lebt in der Nord- und Oſtſee, wo er die Zuͤge der Haͤringe verfolgt. Man faͤngt ihn auch in der Schelde, im Haarlemerſee u. ſ. w. 1) C. Die Schuppen dieſer Gattung ſind ziemlich groß und am Rand etwas ausgebuchtet; der Kiemendeckel und Backen ſpielt blau und zumal gelb. Sein Fleiſch iſt hoͤchſt delikat. V. 18. S. (C.) Maraenula BI. Die kleine Maraͤne. La Vemme. Bloch 28. f. 3. Salmo Albula As can. T. XXIX. Hat auch einen ſehr beſtimmten Charakter in der Unter— kinnlade, die über die obere reicht 2). C. Sechs bis acht Zoll lang, ein bis anderthalb Zoll breit und einen halben Zoll dick, ſilberig, mit blaͤulichem Ruͤcken und ſpitzigem, halbdurchſichtigem Kopf. Die Seitenlinie ſteht ziemlich hoch, die Naſenloͤcher dicht an den Augen. Die Ruͤckenfloſſe hat zehn Strahlen. Im noͤrdlichen Deutſchland in der Tiefe der Landſeen. Sehr wohlſchmeckend. V. Die anderen haben eine ſtumpfe, wie abgeſtutzte Schnauze, und es iſt ſehr ſchwer, fuͤr ſie genaue Charaktere anzugeben. 19. S. (C.) Maraena I. Die große Maraͤne. Bloch 27. In den brandenburgiſchen Landſeen. Die Schnauze, obwohl ſtumpf, tritt doch uͤber das Maul hervor. C. 1) Eine ſchlechte Abbildung dieſes Fiſches, die Rondelet zuge— ſchickt worden war (Ron delet fluviat. 195), und der man, ich weiß nicht durch welchen Irrthum, drei Ruͤckenfloſſen angezeichnet, hat La— cepede Veranlaſſung zum Aufſtellen des Geſchlechtes Tripteronote gegeben, was folglich unterdruͤckt werden muß. Schoͤneveld hatte faͤlſchlich den Namen Albula nobilis auf ihn uͤbergetragen, und Artedi und Linné ihn mit dem Schnaͤpel verwechſelt, worin ihnen Bloch ges folgt iſt. Der Salmo T'hymallus latus Bl. 26. ſcheint eine Varietaͤt aus der Laichzeit zu ſeyn. 2) Hierher: Salmo clupeoides Pallas. 406 Fiſche. Argentina. Sie wird an zwei Fuß lang, iſt lang und ſchmal, ſilberfarb ins Gelbliche ſpielend, mit ſchwaͤrzlichem Ruͤcken und Floſſen. Der Oberkiefer iſt abgeſtumpft und breiter als der obere. Ihr Fleiſch iſt ein Leckerbiſſen. V. 20. S. (C.) Wartmanni. Der eigentliche Schnaͤpel; Blaufelchen. Le Lavaret. Bloch 105. Im See von Bourgat, dem Bodenſee, im Rhein ꝛc. Seine Schnauze iſt gerade vor dem Maule abgeſtutzt, ſein Kopf im Verhaͤltniß weniger lang; die ganze Geſtalt ſchlanker. C. Blau, bis zum Bauche; wird hoͤchſtens achtzehn Zoll lang. Schmackhaft. V. 21. S. (C.) Fera Jurine. Le Fera. Jurine Memoires de la Soc. phys. de Geneve. T. III. p. I. pl. VII. Coregonus fera. Aus dem Genferfee und einigen anderen; hoͤher als der vorige, auch mit groͤßeren Floſſen. 22. S. (C.) hyemalis Jurine. La Gravanche. Jurine ib. pl. VIII. Coregonus hyemalis. Aus dem Genferſee, wo fie fih nur im Winter zeigt; ihr Kopf iſt dicker und ihre Floſſen ſind im Verhaͤltniß groͤßer als bei der Fera. 23. S. (C.) Palaea Cu v. La Palce noire. Aus dem Neufchateller See, höher als alle vorigen, zumal im Nacken. Ihre Faͤrbung iſt dunkler. 24. S. (C.) Sikus C. Der Sik. Ascan, T. XXX. unter dem Namen Laparetus. In den norwegiſchen Fluͤſſen. Hat das Maul vorſtehend wie die Maraͤne, aber ſchmaͤleren Koͤrper, von brauner Farbe 1). 17. ARGENTINA IL. Haben das kleine Maul ohne Zaͤhne an den Kinnladen wie die Ritter, aber dieſes Maul iſt horizontal niedergedruͤckt. Die 1) Hierher: a) Salmo silus Ascan. XXIV. b) Coregonus albus Lesue ur Ac. Sc. phil. L p. 0) 8 n Richardson in Franklins Reiſe J. d) Salmo Pele Pallas. Weichfloſſer. Characinus. 407 Zunge iſt mit ſtarken Zaͤhnen bewaffnet, wie bei den Forellen oder Stinten, und es findet ſich auch noch eine Querreihe Elei- ner vor dem Pflugſchar. Sechs Kiemenſtrahlen; die Eingeweide unterſcheiden ſich wenig von denen der Forellen. Man kennt nur eine Gattung A. Sphyraena L. Der Silberfiſch. Cuvier Mem. du Museum I. XI. im mittellaͤndiſchen Meere, deſſen Schwimmblaſe ſehr dick und ganz eigen mit der bei den Fiſchen ſo merkwuͤrdigen Silberſub— ſtanz erfuͤllt iſt. Man benutzt ſie zur Faͤrbung der Perlen. Der Magen fällt durch feine ſchwarze Farbe auf 1). C. Der Fiſch iſt ſchoͤn ſilberglaͤnzend und etwa vier Zoll lang. V. 18. CHARACINUS Art. Artedi und die meiften feiner Nachfolger haben unter die ſem Namen alle Salme vereinigt die nicht mehr als vier oder fuͤnf Kiemenſtrahlen beſitzen; aber ihre Geſtalten, und zumal ihre Zaͤhne, variiren doch noch gar ſehr, als daß man nicht meh: rere Unterabtheilungen machen muͤßte. Ich finde indeß bei allen die zahlreichen Blinddaͤrme der vorhergehenden Salmen, verbun— den mit der durch eine Einſchnuͤrung in zwei getheilten Schwimm— blaſe der Cyprinen. Keiner hat wie die Forellen, Zaͤhne auf der Zunge. Wir bilden folgende Untergeſchlechter. I. CURIMATES Cuv. Haben ganz die aͤußere Geſtalt der Ritter; ihr kleines Maul, die uͤber den Bauchfloſſen ſtehende erſte Ruͤckenfloſſe u. ſ. w. Einige gleichen ſogar gewiſſen Fiſchen jener Gruppe durch die 1) Dieſer Fiſch, welcher ohne alle Frage die Argentina Wil- Jug I b. 229, und folglich auch die Arte di's und Linné's iſt, hat ſtets eine Fettfloſſe als zweite Ruͤckenfloſſe, wie ſolches Bruͤnnich Ichth. mass. 79 ſchon gut bemerkt hat. Man haͤtte ſie daher unter Salmo zu bringen. Die Argentina Machnata For sk. iſt nichts weiter als der Elops saurus; es wird ſich wa ebenſo mit der Ar- gentina carolina Linné 's verhalten, obſchon Catesby in der citir— ten Abbildung (Cat. II. 24.) die Ruͤckenfloſſe vergeſſen hat. Grono⸗ vius hat nur eine Sardelle ftatt feines Silberfiſches geliefert, und Pennant nur eine Scopele (Serpe Riss 0). Was die Argentina glossodonta Forsk. betrifft, fo bildet dieſe ein eigen Geſchlecht, den Butirin Commerſon's. 405 Fiſche. Characinus, nur mittels einer Lupe erkennbaren Zähne, und unterſcheiden ſich nur durch die Zahl ihrer Kiemenſtrahlen von ihnen 1). Andere haben in jeder Kinnlade eine Reihe ſchief nach vorn gerichteter ſchneidender Zähne, wovon die vorderen länger, und mit einem Wort, denen der Balistes zu vergleichen ſind 2). ; Sie kommen aus den ſuͤdamerikaniſchen Fluͤſſen. II. ANOSTOMUS C. Haben bei der Geſtalt der Ritter und einer Reihe kleiner Zaͤhne oben und unten, die gewoͤlbte Unterkinnlade vor die obere heraufgezogen, ſo daß das kleine Maul das Anſehen einer ſenk— rechten Spalte am Ende der Schnauze hat ?). III. GASTEROPELECUS BI. Serpe Lac ep. Haben ihr Maul nach oben gerichtet wie die vorigen, aber ihr Bauch iſt zuſammengedruͤckt, hervorſtehend und ſchneidend, weil er durch die Rippen geſtuͤtzt wird die bis zum Bruſtgrat gehen. Ihre Bauchfloſſen ſind ſehr klein und ſtehen weit hinten, ihre erſte Ruͤckenfloſſe uͤber der Afterfloſſe, die lang iſt. In der Oberkinnlade ſind kegelfoͤrmige Zaͤhne, in der unteren ſchneidende und gezaͤhnelte “). IV. PIABUCA. Mit dem kleinen Kopf und dem wenig gefpaltenen Maul der Curimaten verbinden fie einen zuſammengedruͤckten Körper, einen ſchneidenden aber nicht gezahnten Bauchkiel, und eine ſehr lange Afterfloſſe. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe entſpricht dem Anfang der Afterfloſſe °). 1) Salmo edentulus BI. 380. b) S. unimaculatus Bl. 381. 3. c) S. taeniurus Valenc. b. Humb. Obs. Zool. II. p. 166. d) S. Curima C. Maregr. 156. a e) Curimate Gilbert. Quoy et Gay m. Voy. de Freyc. Zool. pl. XLVIII. f. 1. 1) Und wahrſcheinlich S. eyprinoides Gron. Zoophyl. nr. 378. Es find die Pacu Spix XXXVIII. und XXXIX. Seine An o- dus XL. und XLI. unterſcheiden ſich nur durch ein etwas tiefer ge— ſpaltenes Maul. 5 2) Salmo fasciatus BI. 379. b) Salmo Friderici id. 378. 3) Salmo anostomus L. Gron ov. VII. 2. 4) Gasteropelecus Sternicla BI. 97. 3. 5) Salmo argentinus BI. 332. 1. Mareg r. 170. b) S. bimaculatus BI. 16. c) S. gibbosus Groov. Mus. I. 1. 4. d) S. melanurus BJ. 381. 2. Weichfloſſer. Myletes. 409 V. SERRASALMO. Schon von Lacepede unterſchieden, haben einen zuſammen— gedruͤckten, ſenkrecht hohen Koͤrper, und einen ſchneidenden, ſaͤgear— tig gezaͤhnten Bauch, Charaktere, wozu man noch den ihrer drei— eckigen, ſchneidenden, gezaͤhnelten Zaͤhne rechnen muß. Der zahn— loſe Maxillarknochen geht ſchief über die Commiſſur. Oftmals findet ſich ein liegender Stachel vor der Ruͤckenfloſſe. Die, welche man kennt, kommen aus den ſuͤdamerikaniſchen Fluͤſſen. Sie verfolgen, wie man ſagt, die Enten, und ſelbſt die badenden Menſchen, und nehmen ihnen mit ihren ſcharfſchneiden— den Zähnen die Haut weg !). VI. TETRAGONOPTERUS Artedi. Haben die lange Afterfloffe und die ſchneidenden gezaͤhnelten Zähne der Serraſalmen; der zahnloſe Mapillarknochen geht gleich— falls ſchief uͤber die Commiſſur weg, aber ihr Maul iſt nur we— nig gefpalten, und ihr Bauch weder gekielt noch gezaͤhnelt 2). VII. CHALCEUS Cuv. Haben die naͤmliche Geſtalt des Maules und dieſelben ſchneidenden und gezaͤhnelten Zaͤhne der vorigen, aber ihr Koͤrper iſt laͤnglich, und nicht gekielt noch gezahnt. Ihr Marillarknochen hat ſehr kleine runde Zaͤhne ). VIII. MYLETES C. Rajis. Sind merkwuͤrdig durch eine ganz eigene Geſtaltung der Zaͤhne, als dreieckiger, kurzer, an den Kanten abgerundeter Pris— men, deren obere Seite ſich durch das Kauen aushoͤhlt, ſo daß die drei Ecken drei hervorſtehende Punkte bilden. Das wenig geſpaltene Maul hat zwei Reihen ſolcher Zaͤhne in den Inter— mapillarknochen, und eine einzige an der Unterkinnlade, mit zwei 1) Salmo rhomboides BI. 383. b) Serrasalmo Piraya Cuv. Mem. Mus. V. pl. 28. f. 4. c) Serrasalmo Mento id. ib. f. 3. d) Serrasalmo aureus Spixr XXIX. e) Serrasalmo nigricans id. XXX. 2) Tetragonopterus argenteus Arte d. ap. Seba III. T. 34. f. 3. oder Coregonoides amboinensis Art. Spec. 44., die man irriger— weiſe mit dem Salmo bimaculatus verwechſelt hat. b) Chalceus fasciatus Cu v. Mem. Mus. V. pl. 26. f. 2. c) Serrasalmo chalceus Sp XXXIII. 1. 3) Chalceus macrolepidotus Cuv. Mem. Mus. IV. pl. 21. f. 1. b). Ch. opalinus id. ib. V. pl. 26. f. 1. c) Ch. angulatus Sp i XXXIV. 40 Fiſche. Characinus. Zähnen nach hinten; aber Zunge und Gaumen find glatt. Die Marillarknochen ſtehen auf der Commiſſur und haben keine Zaͤhne. Einige Gattungen haben eine hohe Geſtalt, ihre ſenkrechten Floſſen ſind ſichelfoͤrmig, der Ruͤckenſtachel liegt nach vorwaͤrts, und ſelbſt der Bauch iſt gezaͤhnelt und ſchneidend wie bei den Serraſalmen, mit denen man ſie auch, ohne ihre Zaͤhne, gern vereinigen wuͤrde. Es giebt ſogar einen, der ebenſo einen nach vorn niederliegenden Dorn vor der Ruͤckenfloſſe hat !). In Amerika findet man ſehr große, die gut zu eſſen ſind 2). Andere haben eine ganz einfache geſtreckte Geſtalt. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe entſpricht dem Zwiſchenraum der After- und Bauchfloſſe. Man kennt nur eine Gattung aus Egypten 5). IX. HYDROCYON Cuv. Ihre Schnauzenſpitze wird durch die Sintermarillarfnochen gebildet, indem die Maxillarknochen nahe bei oder vor den Augen anfangen, und ſo die Oberkinnlade vervollſtaͤndigen. Ihre Zunge und ihr Vomer ſind ſtets glatt, aber es finden ſich kegelfoͤrmige Zähne in beiden Kinnladen. Ein großer dünner Suborbitalkno⸗ chen iſt nackt wie der Kiemendeckel der die Backe bedeckt. Die einen haben noch eine dichte Reihe kleiner Zaͤhne in den Maxillarknochen und den Gaumenknochen; ihre erſte Ruͤcken⸗ floſſe entſpricht dem Zwiſchenraum zwiſchen der Afterfloſſe und den Bauchfloſſen 4). Sie kommen aus den Fluͤſſen der heißen Zone; im Geſchmack gleichen fie den Karpfen 5). Andere haben eine doppelte Reihe Zaͤhne in den Interma⸗ 1) Myletes rhomboidalis C uv. Mem. Mus. IV. pl. 22. f. 3. 2) Außer dem ee a) Myl. duriventris ib. f. 2 b) Myl. brachypomus ib. ET c) Myl. macropomus ib. pl. XXI. d) Myl. Paco Hum b. Obs. Zool. Il. pl. XLVII. f. 2. 3) Der Raü des Nils, welches der Cyprinus Dentex Linn. Mus. Ad. Frid, und edit. XII. oder der Salmo Dentex Hasselquist und der S. niloticus Forskol iſt, und der ſich auf diefe Weiſe zweimal bei Gmelin und feinen Nachfolgern findet. Es iſt der Myl. Hassel- quistii Cu v. Mem. Mus. IV. pl. 21. f. 2. 4) Deswegen hatte ſie Lacepede unter die Osmerus gebracht. 5) Salmo falcatus Bl. 385. b) Salmo odae id. 386. c) Hydrocyon falcirostris C uv. Mem. Mus. V. pl. 27. f. 1. d) Hydr. Hepsetus C. oder Hydr. fauville Zool. et Voy. de Ar pl, 48. f. 2. Weichfloſſer. Citharinus. 411 rillarknochen und an der Unterkinnlade und eine einfache Reihe an den Maxillarknochen, aber ihre Gaumenknochen haben keine. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe ſteht über den Bauchfloſſen ). Noch andere haben nur eine einfache Reihe an den Marils larknochen und der Unterkinnlade; die Zaͤhne ſind hier abwechſelnd ſehr klein und ſehr lang, zumal die beiden zweiten unten, welche durch zwei Loͤcher in der oberen hindurchgehen, wenn ſich das Maul ſchließt. Ihre Seitenlinie iſt mit größeren Schuppen be= ſetzt; ihre erſte Ruͤckenfloſſe entſpricht dem Zwiſchenraum der Bauch- und Afterfloſſen 2). Eine vierte Sorte hat eine ſehr hervorſtehende ſpitze Schnauze, ſehr kurze Mapillarknochen, wie die Unterkinnlade und die Inter⸗ marillarknochen mit einer einzigen Reihe ſehr kleiner dichter Zähne beſetzt; ihre erſte Ruͤckenfloſſe entſpricht dem Zwiſchenraum der Bauch- und Afterfloſſen. Der ganze Körper iſt mit ſtarken Schuppen beſetzt ). Noch andere endlich haben ganz und gar keine Zaͤhne, außer an den Zwiſchenkieferknochen und der Unterkinnlade; ſie ſind da— ſelbſt in kleiner Zahl, aber ſtark und ſpitzig. Die erſte Ruͤcken⸗ floſſe ſteht uͤber den Bauchfloſſen. Man kennt nur eine Gat⸗ tung, aus dem Nil ). X. CITHARINUS Cuv. Erkennen ſich an dem niedergedruͤckten, in die Quer geſpalte⸗ nen, am Ende der Schnauze befindlichen Maule, deſſen oberer Rand gaͤnzlich von den Zwiſchenkieferknochen gebildet wird, und wo die kleinen zahnloſen Maxillarknochen nur die Commiſſur ein⸗ nehmen. Die Zunge und der Gaumen find glatt, und die Fett floſſe fo wie der größte Theil der Schwanzfloffe mit Schuppen uͤberzogen. Man findet ſie im Nil. 1) Neue braſilianiſche Gattung Hydr. brevidens Cu v. Mem. Mus. V. pl. 27. f. 1. oder Characinus amazonicus Spi XXXV. 2) Eine andere F Gattung. Hy droc. scomberoides Cu v. Mem. Mus. V. pl. 27. f. 2. oder Cynodon vulpinus Sp & b) Cynod. gibbus id. XXVII. 3) Andere braſiliſche Gattung Hydr. Lucius. Ou v. Mem. Mus. V. pl. XXVI. f. 3. oder Xiphostoma Cuvierii Spi XLII. 4) Der Roschal oder Waſſerhund, e 66, oder Chara- ein dentex Geoffr. Poiss. d Hg. pl. IV. f. 1. und Cu v. Mem. Mus. T. V. pl. 28. f. 1. der aber nicht der Salmo dentex Hasselg. ift, wie Forskol glaubte; letzterer ift der Raji, 412 Fiſche. Characinus. Die einen haben ſehr kleine Zähne und nur in der Ober: kinnlade, den Koͤrper hoch wie die Serraſalmen, aber den Bauch nicht ſchneidend oder gezahnt !). Andere haben in beiden Kinnladen eine große Anzahl dichter zarter und an der Spitze gabelfoͤrmiger Zaͤhne, in mehreren Rei— hen; ihre Geſtalt iſt geſtreckter 2). i XI. SAURUS Cuv. Haben eine kurze Schnauze; der Rachen iſt bis weit hinter die Augen geſpalten; der Rand der Oberkinnlade gaͤnzlich durch die Intermapillarknochen gebildet, mehrere ſehr ſcharfſpitze Zaͤhne laͤngs beider Kinnladen, der Gaumenknochen, auf der Zunge und den Schlundknochen, aber keine am Vomer; acht oder neun, und oftmals zwölf bis funfzehn Kiemenſtrahlen. Die erſte Rüden floſſe etwas hinter den großen Bauchfloſſen ſtehend; Schuppen auf dem Koͤrper, den Backen und den Kiemendeckeln. Ihre Ein— geweide gleichen denen der Forellen. Es ſind ſehr gefraͤßige Seefiſche. Man findet eine Gattung im mittellaͤndiſchen Meere: *1. Ch. (S.) Saurus L. Le Lambert. Salv. 242. Ein kuͤhner Raubfiſch von laͤnglichem, faſt cylindriſchem Körper, ſilberig, in Lila ſchillernd, mit drei gruͤnlichgelben Laͤngsſtrei— fen uͤber den Ruͤcken, braͤunlichen, vier unregelmaͤßige Querbinden bildenden Flecken, und gezaͤhnelten Schuppen. Die Bauchfloſſen fingerfoͤrmig, ſehr lang, gefleckt. S. Tyrus Rafın. ſcheint Hrn. Riſſo das Weibchen zu ſeyn 5). V. 1) Der Serrasalmo eitharinus oder Stern der Nacht der Ara: ber Geoff r. Eg. Poiss. pl. V. f. 2. 3. Citharinus Geoffraei Cu v. b) Salmo cyprinoides @ronov. Mus. p. 378. 2) Der CHaraein Nefasch Geo r. ib. f. 1. oder Salmo aegy- ptius @m. Es iſt der Salmo niloticus Hasselguis t, ſehr verſchie⸗ den von dem Forskol'ſchen, welches der Raji it. 3) Hierher noch: a) S. Saurus BI. 384, der mir von dem des Mittelmeeres verſchie— den zu ſeyn ſcheint. a b) S. foetens BI. 384. 2. c) S. Tumbil BI. 400. d) L’Osmere galonne Lacep. V. VI. 1. e) Le Salmone varie id. V. III. 3. 1) S. Badi Cuv. Badi motta Russel 172. g) S. myops BI. Schn. p. 421. h) S. minutus Lesueur Sc. nat. Phil. V. p. 1. pl. 5. — Weichfloſſer. Scopelus. 413 **2, Ch. (S.) fasciatus Risso. Sein Koͤrper iſt laͤnglich, geſtreckt, platt, mit ſüberigen auf dem Ruͤcken ſchwarz getupften Schuppen beſetzt, und an den Seiten goldgelb und blau quergeſtreift, am Bauche mattweiß. Der Nacken iſt zwiſchen den Augen eingedruͤckt und mit kleinen Vorſpruͤngen verſehen; die Seitenlinie kaum ſichtbar, die Floſſen mit ſchwarzen Streifen geſcheckt, die Ruͤckenfloſſe klein, die Bauch⸗ floſſen zeigen keine freien Fingerſtrahlen. Dieſe Gattung iſt haͤu— figer als die vorige, beide haben ein wohlſchmeckendes, leicht ver: dauliches Fleiſch. V. Das mexikaniſche Meer beſitzt eine faſt ganz durchſichtige Art: 3. Ch. (S.) mexicanus Cup. Eine andere 4. Ch. (S.) ophiodon Cuv. Vanda motta Russel 171. gleichfalls durchſichtig, mit ſehr langen, biegſamen, zum Theil pfeilfoͤrmig endigenden Zaͤhnen, außerordentlich kurzer Schnauze und ſehr zerbrechlichen Floſſen, wird in Indien getrocknet und eingeſalzen ). XII. SCOPELUS Cuv. 2). Serpe Riss o. Mit außerordentlich weit gefpaltenem Rachen und Kiemen; die beiden Kinnladen mit ſehr kleinen Zaͤhnen beſetzt; der Rand der oberen gaͤnzlich durch die Intermarillarknochen gebildet, Zunge und Gaumen glatt. Ihre Schnauze iſt ſehr kurz und ſtumpf; man zählt an ihnen neun bis zehn Kiemenſtrahlen, und außer der 1) S. conirostris Spix 43. k) S. intermedius id. 44, 1) S. truncatus id. 45. Und mehrere neue Gattungen die ich in der Ichthyologie beſchrei— ben werde. NB. Der Esox synodus Gro n. Zoophyl. VII. I. Synodus syno- dus Schn. Synode fasee La cep. ſcheint nur ein Saurus der feine Fettfloſſe verloren hat; ihre Kleinheit iſt Urſache, daß ſie leicht durch Reibung oder Eintrocknung verſchwindet. 1) Der Salmo microps Lesueur Soc. des Sc. nat. Phil. V. p. 1. pl. 3. ift, wo nicht der nämliche, doch eine ſehr nahe verwandte Gattung. Leſueur hat daraus fein Geſchlecht Harpodon gemacht, weil er glaubte, daß der Fiſch Zaͤhne am Vomer habe; er hat aber die Schlundknochen fuͤr den Pflugſchar gehalten, wegen der ausnehmenden Kuͤrze der Schnauze. 2) Zzorshos, griechiſcher Name eines unbekannten Fiſches. 414 Fiſche. Characinus. gewöhnlichen Ruͤckenfloſſe, die dem Zwiſchenraume der Bauch- und Afterfloſſe entſpricht, findet ſich noch eine ganz kleine hinten, in der man Spuren von Strahlen wahrnimmt. Man faͤngt fie im mittellaͤndiſchen Meere unter den Sar— dellen, und fie heißen da Melettes, wie andere kleine Fiſche. Eine Gattung 5. Ch. (S.) Humboldtii Risso. Risso [Ichthyol. de Nice] T. X. f. 38. zeichnet ſich durch den Glanz der Silberpunkte aus, die laͤngs des Bauches und Schwanzes ſtehen ). C. Der Koͤrper roͤthlichſchwarz, mit großen Silberſchuppen be— ſetzt. Die Schnauze iſt perlenmutterblau. V. * 6. Ch. (S.) Crocodilus Risso. Mit zuſammengedruͤcktem ſilberblauem Körper, breitem Na— cken mit einer hervorſtehenden Kantenlinie, weitem Rachen und zarten Zaͤhnen. Der Schwanz hat an der Baſis jederſeits fuͤnf Stacheln. V. * 7. Ch. (S.) Balbo Risso. Risso Ac. des Sc. de Turin T. XXV. pl. X. f. 3. Unterſcheidet ſich vom vorhergehenden durch ſehr kleine Schup— pen, die in alle bunten Farben ſpielen. Von der Seitenlinie ges hen eine Menge ſtrahliger ſchwarzer Punktreihen aus. Die Schnauze iſt rundlich. Sechs ſehr lange bewegliche krumme Zähne in der oberen, und acht dergleichen in der unteren Kinn: lade, nebſt kleineren 2). V. XII. AULOPUS >) Cuv. Verbinden die Charaktere der Schellfifche mit den Charak— teren der Salmen. Ihr Rachen iſt weit geſpalten; ihre Inter— marillarknochen die deren ganzen oberen Rand bilden, find, fo wie die Gaumenknochen, das Vorderende des Vomer und die Un— terkinnlade, mit einem ſchmalen Band hechelartiger Zaͤhne beſetzt; allein die Zunge und der ebene Theil der Gaumenknochen zeigen nur einige Rauhigkeit. Die Marillarfnochen find groß und ha⸗ 1) Ich halte diefen Fiſch für einerlei mit der vermeinten Argen- tina Sphyraena Pennant's (Brit. Zool. nr. 156.), und in dem Falle faͤnde er ſich auch im noͤrdlichen Ocean. 2) Die Serpe microstome Risso l. c. p. 356 gehört ſicher zu einem anderen Geſchlecht, aus der Familie der Hechte. 3) Avkanos, griechiſcher Name eines unbekannten Fiſches. Weichfloſſer. Sternoptyx. 415 ben keine Zähne wie bei den meiften Fiſchen. Ihre Bauchfloſ— ſen ſtehen faſt unter den Bruſtfloſſen, und ihre aͤußeren Strahlen ſind dick und bloß gegabelt. Die erſte Ruͤckenfloſſe entſpricht der erſten Haͤlfte des Zwiſchenraumes der ſie von der Afterfloſſe trennt. Es finden ſich zwoͤlf Kiemenſtrahlen. Große gewimperte Schuppen bedecken den Koͤrper, die Backen und die Kiemendeckel. Das mittellaͤndiſche Meer erzeugt eine Gattung: 8. Ch. (A.) filamentosus Bl. Bloch in d. berl. Schr. X. 9. 1. 19. STERNOPTYX Herrmann. Sind kleine Fiſche mit hohem, ſehr zuſammengedruͤcktem Koͤr⸗ per, das Maul nach dem Himmel hin gerichtet, und deren Schul⸗ terknochen nach vorn eine ſchneidende, nach unten in einen kleinen Dorn auslaufende Kante bilden. Die Backenknochen bilden gleich⸗ falls eine, ebenfalls vor den Bauchfloſſen einen kleinen Dorn bil⸗ dend; dieſe Floſſen jedoch find fo klein, daß fie dem erſten Beob⸗ achter entgangen ſind. Laͤngs jener Kante der Backenknochen befindet ſich auf jeder Seite eine Reihe kleiner Gruͤbchen, die man fuͤr eine ausgezackte Falte des Bruſtbeines genommen hat, woher der Name des Fiſches. Vor der erſten Ruͤckenfloſſe be⸗ findet ſich ein Knochenkamm oder ein hautiger, der den vorderen In⸗ terſpinalknochen angehoͤrt, und hinter dieſer Floſſe ſieht man einen hautigen Vorſprung, der die Fettfloſſe der Salmen vorſtellt. Ihre Mapillarknochen bilden die Seiten des Maules. Wir beſitzen zwei Gattungen, die dereinſt die Grundlage zweier Geſchlechter abgeben koͤnnten: 1. St. Herrmanni. Sternoptyx diaphana Herrm. Im Naturforſcher 16. Heft T. 8. copirt v. Walba um, Arte d. renov. T. III. T. 1. f. 125 Hat ſammetartige Zaͤhne und fuͤnf Kiemenſtrahlen. Seine Geſtalt iſt ſonderbar ſchief, da das Maul ſelbſt uͤber die Verti⸗ callinie hinaus geht. f C. Silbern, mit gruͤnbraunem Ruͤcken und bernſteingelben Floſſen. Die haͤutigen Vorſpruͤnge ganz durchſichtig. Bei Jamaika. V. 2. St. Olfersii Cu. Hat hakenfoͤrmige Zaͤhne und neun Kiemenſtrahlen; beide finden ſich in den heißen Gegenden des atlantiſchen Oceans. 416 Fiſche. Clupea. Die fuͤnfte Familie der Bauchfloſſer, CLUPEAE, wird leicht daran erkannt, daß ihnen die Fettfloſſe mangelt; ihre Oberkinnlade iſt wie bei den Forellen gebildet, in der Mitte durch ungeſtielte Intermaxillarknochen, und an den Seiten durch Ma— rillarknochen; ihr Körper iſt ſtets gut beſchuppt. Die meiſten haben eine Schwimmblaſe und zahlreiche Blinddaͤrme. Nur eis nige ſteigen in die Fluͤſſe !). 20. CLUPEA L. Häring. Sie beſitzen zwei ausgezeichnete Charaktere. Erſtens find ihre Zwiſchenkiefer ſchmal und kurz, und machen nur einen klei— nen Theil der Oberkinnlade aus, welche durch die Mapillarknochen zur Seite vervollſtaͤndiget wird, ſo daß dieſe Seiten allein pro— tractil ſind; zweitens aber iſt der untere Rand ihres Koͤrpers zu— ſammengedruͤckt, und die Schuppen bilden daſelbſt Zaͤhnungen wie an einer Säge. Die Manillarknochen theilen ſich außerdem noch in drei Stuͤcke. Die Kiemen ſind ſehr weit geſpalten; auch ſagt man, daß dieſe Fiſche in dem Augenblick, wo ſie aus dem Waſ— ſer kommen, ſterben. Ihre Kiemenboͤgen ſind zur Seite des Mau— les mit langen Zahnungen, wie Kaͤmme, verſehen. Der Magen bildet einen geſtreckten Sack; die Schwimmblaſe iſt lang und zugeſpitzt, und die Blinddaͤrme zahlreich. Unter allen Fiſchen ha— ben ſie die zahlreichſten und zugleich feinſten Graͤten. I. CLUPEA Cuv. Eigentliche Saͤringe. Mit nach vorn gebogenen, der Länge nach in mehrere Stuͤcke theilbaren Kinnladen. Die Mauloͤffnung maͤßig; die Oberlippe nicht ausgeſchnitten. 1. C. Harengus L. Der Häring. Bloch 29. 1. Ein von aller Welt gekannter Fiſch. Hat ſichtbare Zaͤhne in beiden Kinnladen. Der Bauchkiel iſt wenig ausgezeichnet, der Unterdeckel rund ausgeſchnitten; Adern auf dem Suborbital⸗ 1) Meine Beſchreibungen find nach der Natur entworfen; Herr— mann ſprach dem ſeinigen die Kiemenſtrahlen und die Bauchfloſſen ab; aber fein Individuum, was noch in Straßburg exiſtirt, zeigt die einen wie die andern. Ich werde ausfuͤhrlicher uͤber ihn in meiner großen Ichthyologie ſprechen. 0 Weichfloſſer. Clupea. 417 beine, dem Vordeckel und dem oberen Theile des Deckels. Die Bauchfloſſen entſpringen unter der Mitte der Ruͤckenfloſſen; die Laͤnge ſeines Kopfs iſt fuͤnfmal in ſeiner Geſammtlaͤnge enthalten, und wenn man die Entfernung der Schnauzenſpitze bis zur erſten Ruͤckenfloſſe doppelt nimmt, ſo erreicht man die Mitte der Schwanz— floſſe. Seine Afterfloſſe hat ſechzehn Strahlen. Dieſer beruͤhmte Fiſch kommt jedes Jahr im Sommer aus dem Nordmeer, ſteigt im Herbſt an den oͤſtlichen Kuͤſten Frank—⸗ reichs in zahlloſen Legionen oder vielmehr dichten Baͤnken von unberechenbarer Ausdehnung herab, die unterwegs laichen, und dann, faſt ganz ausgemergelt, um die Mitte des Winters am Ausgange des Canals ankommen. Ganze Flotten beſchaͤftigen ſich mit ſeinem Fang und ernaͤhren viele tauſend Fiſcher, Einſalzer und Kaufleute. Die beſten ſind die, die man am hoͤchſten noͤrd— lich faͤngt; ſo wie ſie erſt an den Kuͤſten der niederen Normandie angekommen ſind, ſind ſie leer, und ihr Fleiſch trocken und widerlich. 2. C. Sprattus L. Die Sprotte, der Breitling. Engl. Sprat; Fr. Melet, Esprot, Harenguet i). Bloch 29. 2. . Hat die Proportionen des Härings, bleibt aber viel Eleiner; feine Kiemendeckel find nicht geadert; eine goldige Binde zeigt ſich zur Laichzeit laͤngs jeder Seite. Man ſalzt ihn im Nor— den ein. C. Bei dieſer Gattung ſteht der gekruͤmmte Unterkiefer vor dem oberen hervor. Der Kopf iſt ſpitzig, der Ruͤcken blaulich. Die— ſer Fiſch wird hoͤchſtens vier bis fuͤnf Zoll lang, iſt aber ebenfalls in ungeheuren Mengen in den nordiſchen Meeren vorhanden, doch kommt er auch im mittellaͤndiſchen vor. V. 3. C. latulus C. Der Breitling der Deutſchen. La Blanquette. Engl. White- Bite. Schoneveld p. 41. Hat einen zuſammengedruͤckteren Koͤrper und einen ſcharf— ſchneidenderen Bauch als der Haͤring; ſeine Hoͤhe und die Laͤnge ſeines Kopfes bilden jedes ein Viertel der Geſammtlaͤnge. Die Ruͤckenfloſſe ſteht mehr nach vorn, die Afterfloſſe iſt laͤnger und ſteht der Schwanzfloſſe naͤher. Es iſt ein kleiner Fiſch von der 1) Artedi und feine Nachfolger haben ihn mit der Sardelle ver⸗ wechſelt. 5 2 418 Fiſche. Clupea. ſchoͤnſten Silberfarbe, mit einem kleinen ſchwarzen Fleck an der Schnauzenſpitze 1). 4. C. Pilchardus. Der Pilchard der Engländer, oder Celan der franzoͤſiſchen Kuͤſten. Bloch 406. und beſſer WilE T. 1 l. Faſt von der Groͤße des Haͤrings; hat groͤßere Schuppen; der Unterdeckel iſt viereckig geſchnitten; ſtrahlige Streifen am Vordeckel, und zumal am eigentlichen Kiemendeckel. Der Kopf iſt im Verhaͤltniß kuͤrzer als beim Haͤring, und die Ruͤckenfloſſe ſteht mehr nach vorn, ſo daß die Entfernung der Schnauze von der Ruͤckenfloſſe nicht die Schwanzfloſſe erreichen wuͤrde. Die Bauchfloſſen entſpringen unter dem Ende der Ruͤckenfloſſe. Die Afterfloſſe hat achtzehn Strahlen; zwei laͤngere Schuppen ſtehen zu jeder Seite der Schwanzfloſſe. Man faͤngt ihn eher als den Haͤring, und zumal an der Weſtkuͤſte von England. 5. C. Sardina C. Die Sardine. Du i am. Sect. III. pl. XVI. f. 4. Gleicht dermaßen dem Pilchard, daß ich keinen Unterſchied als feine mindere Größe finden kann. Es iſt der durch die aus: nehmende Delicateſſe ſeines Geſchmacks ſo beruͤhmte Fiſch, den man in großer Menge an den Kuͤſten von Bretagne faͤngt. Man fiſcht ihn auch haͤufig im mittellaͤndiſchen Meere, wo der Heng unbekannt iſt. Auf dem Ruͤcken iſt ſie ſchillernd azurblau, an den Rn und unten am Bauche platinglaͤnzend. Vier Zoll lang. Ihr Fang ſoll nur alle fuͤnf oder ſechs Jahr ergiebig ſeyn 2). V. II. ALOSA C. Unterſcheiden ſich von den eigentlichen Haͤringen durch einen 1) In der Geſtalt find diefer Gattung verwandt: a) Le Cailleu. Du h am. Sect. III. pl. XXXI. f. 1. (Cl. clu- peola C.) b) Clupea humeralis C. La Sardine de la Martinique Du h ua m. ib. F. 4. c) Cl. melanura C. Lacep. V. XI. 3. unter dem Namen Clupa- nodon Jussieu, aber die Beſchreibung bezieht ſich auf t. XI. 3. variete du Clupanodon chinois genannt. d) Cl. Coval C. Russel 186. etc. 2) Man konnte von den eigentlichen Haͤringen auch die Jangar- too, Russel 191 oder Clupea melastoma Schn. und feine Ditchoce 192. trennen, deren Ruͤckenfloſſe weiter hinten als die Bauchfloſſen und die lange Afterfloſſe ſteht. Weichfloſſer. Chatoessus. 419 Ausſchnitt in der Mitte der Oberkinnlade. übrigens zeigen ſie alle Charaktere der Pilcharde und der Sardinen. 6. C. Alosa L. Die Alſe. Die eigentliche Alose, Ital. Chieppa. Du i am. Sect, III. pl. I. f. 1. Wird viel größer und dicker wie der Häring, und erreicht bis drei Fuß Laͤnge, unterſcheidet ſich aber durch die Abweſenheit bemerkbarer Zaͤhne und durch einen unregelmaͤßigen ſchwarzen Fleck hinter den Kiemen. Sie ſteigt im Fruͤhjahr in die Fluͤſſe und iſt alsdann ein ſchmackhaftes Gericht. Wenn man ſie im Meere faͤngt, iſt ſie trocken und ſchmeckt ſchlecht. C. Obenher zart blau, in orange und gruͤn ſchimmernd und in den Fluͤſſen ohne ſchwarze Flecken; uͤbrigens ſilbern. Der Kopf iſt klein, das Maul groß, der Nacken durchſichtig. Ein dreiecki— ges, ſchuppiges Anhaͤngſel an der Mitte der Bauchfloſſen. Im Gardaſee faͤngt man oft 12,000 Pfund auf einmal. V. 7. C. Finta C. Venth der Flamaͤnder, Agone in der Lombardei, Lachia, Alachia der Italiaͤner. Clupea ficta La cep. Geſtreckter als die Aloſe, mit ſehr deutlichen Zaͤhnen in bei— den Kinnladen, und fuͤnf oder ſechs ſchwarzen Flecken laͤngs den Seiten. Man findet ſie bis in den Nil hinauf. Ihr Geſchmack ſteht dem der vorigen um vieles nach !). III. CHATOESSUS C. Les Cailleu- Tassarts. Gehoͤren zu den eigentlichen Haͤringen, bei denen ſich aber der letzte Strahl der Ruͤckenfloſſe in einen Faden verlaͤngert. 1) Bloch liefert T. 30. unter dem Namen Alosa nur eine Finta, der unten am Bauche die Schuppen fehlen. Hierher noch: a) Cl. vernalis Mitchill V. 9. b) Cl. aestivalis id. V. 6. c) Cl. Menhaden id. V. 7. d) Cl. Matowaka id. V. 8. e) Cl. Palasah C. Russel 198. f) Cl. Kelee id. 195. Clupanodon Ilihsa Bu chan. Hamilt. XIX. 73. g) Cl. Champole id. XVIII. 74. und ſeine anderen Gattungen S. 246 — 251. NB. Die Geſchlechter Pomolobus, Dorosoma, Notemigonus Rafin. (Poiss. d' Oheio) werden mehr oder minder in die Nähe der Aloſen kommen, und es fehlen ihnen die Zaͤhne; aber ich kenne fie nicht hinlaͤnglich um ſie definitiv einzuordnen. N 27 * 420 Fiſche. Pristigaster. Einige haben gleiche Kinnladen und eine nicht hervorſtehende Schnauze; ihr Maul iſt klein und hat keine Zaͤhne 1). Bei anderen ſteht die Schnauze etwas weiter hervor als die Kinnladen; ihr Maul iſt noch kleiner als das der vorigen. Die oberen Kaͤmme der erſten Kieme verbinden ſich mit denen der entgegengeſetzten Seite, um unter dem Gaumen eine ſonderbare gefiederte Spitze zu bilden 2). Auf dieſes Geſchlecht der aͤchten Haͤringe laſſen wir einige auslaͤndiſche folgen, die ihnen durch den ſchneidenden und gezaͤh⸗ nelten Bauch aͤhnlich ſind. 21. GNATHOBOLUS Schn. Odontogna- thes Lacep. Haben einen ſehr zuſammengedruͤckten Körper mit Zaͤhnelun⸗ gen bis zum After. Die Afterfloſſe iſt lang und nicht ſehr hoch, oben ſteht eine ſehr kleine hinfaͤllige Fettfloſſe, die faſt immer zerſtoͤrt iſt; ſechs Kiemenſtrahlen; ihr Marillarknochen verlängert ſich etwas in eine Spitze und iſt mit kleinen, nach vorn gerich— teten Zaͤhnchen bewaffnet. Man hat an ihnen keine Bauchfloſſen wahrgenommen 5). Man kennt nur eine Gattung, aus Cayenne: O. aculeatus. Odontognathe aiguilloneE La cep. II. VII. 2. Faſt von der Geſtalt einer kleinen Sardine, aber noch zu: ſammengedruͤckter. 22. PRISTIGASTER Cuv. Haben Kopf und Zähne wie die gewöhnlichen Haͤringe; vier Kiemenſtrahlen, und es ſcheinen ihnen auch die Bauchfloſſen zu 1) Cl. Thrissa BI. 404. f. 3. Der Callieu- Tassard der An- tillen. Du Nam. Sect. III. pl. XXXI. f. 3. b) Peddakome Russel 197. 7 c) Megalops Oglina Les ueur Scienc. Phil. I. 359. d) M. notatus id. 36. e) M. cepedianus id. ib. 2) Clupea Nasus BI. 427. oder Kome, Russel 196. 3) Da Lacepede nur ein ſchlecht conſervirtes Exemplar geſe⸗ hen, fo glaubte er, daß ihre Maxillarknochen von Natur wie zwei Hörner vor dem Maule ſtaͤnden; dieß war aber nur zufällig. Sie fte- hen hier wie bei den andern. Auf dieſe irrige Anſicht iſt der Name Gnathobolus (Kinnladen hervorſchießend) gegruͤndet worden. Weichfloſſer. Engraulis. 421 fehlen; ihr ſehr zuſammengedruͤckter Bauch bildet einen ſchneiden⸗ den und gezahnten converen Bogen. Es giebt ihrer in beiden Weltmeeren 1). 23. NOTOPTERUS Lacey. Lange Zeit unter die Gymnoten gebracht, ſtehen ſie jedoch den Haͤringen naͤher. Ihre Kiemendeckel und ihre Backen ſind mit Schuppen verſehen. Ihre Suborbitalknochen, der Untertheil ihrer Zwiſchendeckel und Vordeckel, zwei Graͤten der Unterkinnlade und der Bauchkiel ſind gezaͤhnelt. Ihre Gaumenknochen und ihre beiden Kinnladen ſind mit feinen Zaͤhnen bewaffnet, und die obere zum größten Theil durch die Maxillarknochen gebildet; ihre Zunge iſt mit ſtarken krummen Zaͤhnen beſetzt. In der Kiemen— haut haben ſie nur einen einzigen, aber ſtarken knochigen Strahl. Auf zwei faſt unmerkbare Bauchfloſſen folgt eine ſehr lange Af— terfloffe, die an drei Viertel der Körperlänge einnimmt, und ſich, wie bei den Gymnoten, mit der Schwanzfloſſe verbindet. Auf dem Ruͤcken, jener Afterfloſſe gegenuͤber, befindet ſich eine kleine weichſtrahlige Ruͤckenfloſſe. Man kennt nur eine Gattung N. Kapirat Lacey. Gymnotus notopterus Pallas Spic. VI. T. VI. f. 2. Clupea synura Schn. 426. die in den Suͤßwaſſerſuͤmpfen von Indien lebt 2). 24. ENGRAULIS Csv. Bilden ein von den Haͤringen ſehr verſchiedenes Geſchlecht, da ihr Rachen bis weit hinter die Augen geſpalten iſt, ihre Kie— men noch weiter geoͤffnet ſind, und die Zahl der Strahlen der— ſelben zwölf und mehr iſt; eine kleine ſpitzige Schnauze, unter wel— cher ganz kleine Intermaxillarknochen angeheftet find, tritt vor das Maul hervor. Die Manillarknochen find verlängert und gerade. Die bekannteſten haben nicht einmal den ſchneidenden Bauch; ihre Afterfloſſe iſt kurz, und ihre Ruͤckenfloſſe ſteht den Bauch— floſſen gegenuͤber. R 1) P. Tardoore Russel 198. b) Pr. cayanus ©. Neue Gattung. 2) Es ift wohl die Meerſchleihe ( Tanche de mer) des Bon: tius Ind. 78, aber nicht der Capirat oder Pangais Ren. Blatt 16. f. 90., welcher lange Bauchfloſſen hat. 492 Fiſche. Engraulis. 1. E. Enerasicholus C. Die Sardelle. L'Ancliois; Sardon. Clupea Enchrasicolus L. Bloch 302. Eine Spanne lang, mit braunblaulichem Ruͤcken, Seiten und Bauch ſilberig, wird in unſaͤglichen Quantitaͤten im mittellaͤndi⸗ ſchen Meere, bis Holland, gefangen. Man ſalzt ſie ein, nach— dem man ihr Eingeweide und Kopf abgenommen (letzteres wegen dem Volksvorurtheil, daß in dieſem die Galle ſtecke]. Es iſt eine der verbreitetſten Speiſen. 2. E. Meletta Cuv. Le Melet. Du lia m. Sect. VI. pl. 3. f. 5. Iſt eine kleinere Gattung des mittellaͤndiſchen Meeres mit weniger converem Profil. Riſſo bezeichnet andere Fiſche“) mit dieſem Namen. V. Amerika beſitzt noch einige andere ausgezeichnete Gattungen, worunter 3. E. edentulus C. Sloane Jam. II. T. 250. f. 2. ohne alle Zähne iſt *). Andere haben dagegen, wie die aͤchten Haͤringe, einen zu— ſammengedruͤckten Körper mit ſchneidendem gezaͤhneltem Rand 2). II. THRYSSA Cuv. Unterſcheiden ſich von den Sardellen mit gezahnten Bauch nur durch eine große Verlaͤngerung der Kinnladen. Man kennt nur eine Gattung, aus Oſtindien 5). *) Die Atherina hepsetus und Argentina Sphyraena. 1) Engr. lemniscatus C uv. oder Piquitinga Maregr. 159. Spix XXIII. b) Der Stolephore Commersonien La cep. V. 12. 1. oder Nattoo Rus. 187. Wahrſcheinl. Atherina australis White p. 196. f. 1. c) Clupea tuberculosa La cep. V. p. 460. NB. feine Clupee raie dargent unterſcheidet ſich nicht vom Stolephorus. 2) Clupea atherinoides Bl. b) Cl. Telara Buch. II. 72. c) Cl. Phasa id, p. 240. d) Poorwa. Russel 194. 3) Clupea setirostris Brousson. de Ichth. copirt Eneyel. 316, b) Cl. Mystus oder Peddah Poorawah Russel 190. ec) Cl. mystax Bl. Sc hn. 33. d) Poorawah, Russel 189. Weichfloſſer. Elops. 423 25. MEGALOPS Laucep. Haben die Kinnladen gebaut wie die eigentlichen Haͤringe, denen ſie auch in der allgemeinen Geſtalt und in der Anordnung der Floſſen gleichen; aber ihr Bauch iſt nicht ſchneidend, noch ihr Körper zuſammengedruͤckt; kurz geſchorene ſammetartige Zähne ſte⸗ hen auf ihren Kinnladen und Gaumenknochen; man zaͤhlt bei ih— nen viel mehrere Kiemenſtrahlen (von zweiundzwanzig bis vier— undzwanzig), und der letzte Strahl ihrer Ruͤckenfloſſe, oft auch der ihrer Afterfloſſe, verlaͤngert ſich in einen Faden wie bei den Chatoessus. Amerika hat eine Gattung: 1. M. giganteus. La Savalle, Apalike. Clupea cyprinoides Bl. 403; nach Plumier. Clupea gigantea Shaw. Camaripu-Guazu Maregr. Der bis zwoͤlf Fuß Laͤnge erreicht, und nur funfzehn Strah— len in der Ruͤckenfloſſe hat. Die Afterfloſſe hat auch einen Faden. Eine andere, indiſche Gattung 2. M. filamentosus Lacep. Lacep. V. XIII. 1. Russel 203. unter dem falſchen Namen Apalike. iſt ſehr irrig mit der vorhergehenden verwechſelt worden, und hat ſiebzehn Strahlen in der Ruͤckenfloſſe. 26. ELOPS I. Haben alle Charaktere der Megalopen, es fehlt ihnen aber der verlaͤngerte Faden der Ruͤckenfloſſe. Ihre Geſtalt iſt etwas mehr geſtreckt. Man zaͤhlt bis dreißig und mehr Strahlen in der Kiemenhaut. Ein platter Stachel bewaffnet den oberen wie den unteren Rand der Schwanzfloſſe. Sie finden ſich in beiden Hemiſphaͤren !). 1) Der Elops der indiſchen Meere iſt die Argentina Machnata Fo rs k. und der Mugil salmoneus Forst., Bl. Sehn. p. 121; wie⸗ wohl er ihm nur vier Kiemenſtrahlen giebt, habe ich mich doch davon uͤber⸗ zeugt. Es iſt auch der Jinagow Russel 179. und der Synode chi- nois Lace p. V. X. 1. Der amerikaniſche Elops iſt der Mugil ap- pendiculatus Bosc, oder Mugilomore Anne- Caroline La cep. V. 398. Der Pounder, Sloane Jam. II. T. 250. f. 1. Die Argentina carolina L. iſt ſicher auch der naͤmliche Fiſch, obſchon er nur eine 424 Fiſche. Chirocentrus. 27. BUTIRINUS Commers. Haben außer den Kinnladen, die wie die des Haͤrings zu: ſammengeſetzt ſind, einen geſtreckten runden Koͤrper wie die Elops und Megalops, die Schnauze hervorſtehend wie bei den Sardellen, das Maul wenig geſpalten, ſammetartige Zaͤhne in den Kinnla— den, zwoͤlf bis dreizehn Kiemenſtrahlen, und was ihren entſchei— dendſten Charakter ausmacht: runde pflaſterfoͤrmige dichtſtehende Zaͤhne auf der Zunge, dem Pflugſchar und den Gaumenknochen. Auch von dieſen findet man in beiden Oceanen. Die Elops und Butirinus ſind ſchoͤne ſilberige Fiſche mit vielen Graͤten und zahlreichen Blinddaͤrmen, die ſehr groß werden und eine gute Fleiſchbruͤhe liefern *). 28. CHIROCENTRUS Ce. Sie haben, wie die Häringe, den Rand der Oberkinnlade in der Mitte durch die Intermarillarknochen, und die Seiten durch die Marillarknochen, mit denen fie verwachſen find, gebildet. Die einen wie die andern ſind, wie auch die Unterkinnlade, mit einer Reihe ſtarker kegelfoͤrmiger Zaͤhne beſetzt, deren beide mitt— lere oben, und ſaͤmmtliche unten, außerordentlich lang ſind. Ihre Zunge und Kiemenboͤgen ſind mit hechelfoͤrmigen Zaͤhnen beſetzt, ſie haben aber deren keine am Vomer noch den Gaumenknochen. Ihre Kiemen haben ſieben bis acht Strahlen, deren aͤußere ſehr breit find. Über und unter jeder Bruſtfloſſe befindet ſich eine lange hautige zugeſpitzte Schuppe, und die Bruſtfloſſenſtrahlen find ſehr hart. She Körper iſt langgeſtreckt, zuſammengedruͤckt, ſehr ſchlechte Abbildung von ihm citirt, nämlich Ca tes by II. XXIV. Aber der Saurus maximus Sloane II. T. 251. 1., den man gewoͤhn⸗ lich als das Synonym des Elops citirt, iſt von einem ganz anderen Geſchlecht. Es iſt der Esox synodus L. Synode fasce Lace p. oder, was auf daſſelbe hinauskommt, einer unferer Saurus, der feine Fett: floſſen verloren hatte. 1) Der Butirin Banane Co mmers. Lac ep. V. 45., welches auch der Synode renard id. V. pl. VIII. f. 2. oder Esox Vulpes L. Catesby II. 1. 2., copirt Eneyel. 294. iſt, ift ein Fiſch des atlar- tiſchen Oceans an den Küften von Amerika, und einerlei mit der Uba- rana Marcgr. Bras. 154. oder Clupea brasiliensis Bl. Schn., die Amia Browne, Albula gonorhynchus BI. Schn. p. 432, oder Albula Plumieri id. pl. 86.; die Clupee macrocephale V. XIV. 1. und der Macabi Parra pl. 35. f. 4. oder Amia immaculata Bl. Schn. 451. Spix hat zwei, T. XXIII. 2. und XXIV. — Der Butirin des Indes ift die Argentina glossodonta Fo rs xk. oder Ar- gentine Bonu La cep der Esox argenteus Forst. ap. BI. Schn. 396. Da ich die amerikaniſche Gattung nicht geſehen, fo Ante ich ah nicht hinreichend ihre Unterſcheidungscharaktere. Weichfloſſer. Erythrinus. 425 unten ſchneidend, aber nicht gezähnelt. Ihre Bauchfloſſen find außerordentlich klein und ihre Ruͤckenfloſſe kuͤrzer als die After floſſe, der ſie gegenuͤbergeſtellt iſt. Der Magen iſt ein langer duͤnner zugeſpitzter Sack, der Pfoͤrtner neben der Cardia gelegen, die Schwimmblaſe lang und ſchmal. Ich finde keine Blinddaͤrme. Man kennt nur eine, ſilberige Gattung, aus den indiſchen Meeren ). 29. HYODON Zesueur. Haben die Geftalt der Haͤringe, mit ſchneidendem, aber nicht gezaͤhntem Bauch; die Ruͤckenfloſſe ſteht der Afterfloſſe gegenuͤber, acht bis neun Strahlen befinden ſich in den Kiemen, und krum— me Zaͤhne an den Kinnladen, dem Pflugſchar, dem Gaumen— knochen und der Zunge, wie bei den Forellen. Die, welche man kennt, leben in den Suͤßwaͤſſern von Nordamerika 2). 30. ERYTHRINUS Gronov. x Haben, wie diefe ganze Familie, kleine Zwiſchenkiefer, und Oberkiefer, die den groͤßten Theil der Seiten des Oberkiefers ausmachen. Eine Reihe kegelfoͤrmiger Zaͤhne nimmt den Rand jeder Kinnlade ein, und unter den vorderen kommen einige, die groͤßer als die andern ſind, vor. Jedes Gaumenbein hat zwei Platten ſammetartige Zaͤhne. Es find nur fünf breite Kiemen— ſtrahlen vorhanden. Der Kopf iſt rund, ſtumpf, mit harten Knochen beſetzt und ohne Schuppen. Harte Unterorbitalknochen bedecken die ganze Backe. Der Koͤrper iſt laͤnglich, wenig zu— ſammengedruͤckt, und mit großen Schuppen wie die Karpfen bedeckt. Die Ruͤckenfloſſe entſpricht den Bauchfloſſen. Der Ma— gen iſt ein weiter Sack, und es finden ſich viele kleine Blind— daͤrme. Die Schwimmblafe iſt ſehr groß. Dieſe Fiſche bewohnen die ſuͤßen Waͤſſer heißer Laͤnder, und ihr Fleiſch iſt ſchmackhaft ). 1) Der Esoce chirocentre La cep. V. VIII. 1. der Sabre oder Sabran Sommerfon’s, welches die Clupea dentex Schn. p. 428., Forsk. p. 72. oder die Clupea Dorab Gm. und der Wallah Rus- sel 199. iſt. Es ift ae auch der Parring oder Chnees der Molukken, Renard VII 2) Hyodon clodalus . Ac. des sc. Phil, I. T. 14. und 367. b) H. tergisus id. ib. p. 366. 3) Esox malabaricus BI. 392. b) Synodus erythrinus Bl. Schn. @ron. Mus. VII. 6. 426 Fiſche. Sudis. 31. AMIA L. Haben in ihren Kinnladen, ihren Zähnen, ihrem mit harten Knochenſtuͤcken bedeckten Kopf, ihren großen Schuppen und den platten Kiemenſtrahlen viel Ahnlichkeit mit den vorigen, aber die Zahl dieſer Kiemenſtrahlen iſt zwoͤlf. Zwiſchen den unteren Kinn— ladenaͤſten befindet ſich eine Art von knochigem Schild, von dem man ſchon bei den Megalops und Elops einen Anfang gewahr wird; hinter ihren kegelfoͤrmigen Zaͤhnen befinden ſich andere, kleine, pflaſterfoͤrmige, und ihre Ruͤckenfloſſe, die zwiſchen den Bruſt- und Bauchfloffen anfaͤngt, erſtreckt ſich bis nahe an die Schwanzfloſſe. Die Afterfloſſe im Gegentheil iſt kurz. Jedes Naſenloch hat ein kleines roͤhriges Anhaͤngſel. Der Magen iſt weit und fleiſchig, der Darm weit und ſtark, ohne Blinddaͤrme, und, was merkwuͤrdig, die Schwimmblaſe zellig, wie die Lunge eines Reptils. f Man kennt nur eine Gattung A. calva I. Bl. Schn. 80). in den Fluͤſſen von Carolina, wo ſie von Krebſen lebt, und ſelten gegeſſen wird. 32. SUDIS Cwv. 2) Vastres. Sind ebenfalls Suͤßwaſſerfiſche, die alle Charaktere der Ery— thrinen haben, außer daß die Ruͤcken- und Afterfloſſe, die einan⸗ der gegenuͤber ſtehen und ungefaͤhr einander gleich ſind, das letzte Drittel des Koͤrpers einnehmen. c) Syn. Tareira BI. Schn. T. 79. Marcgr. 157. d) Syn. palustris Bl. Schn. Maturaque Marcgr. 169, e) Erythrinus taeniatus Spix XIX. ) Wahrſcheinlich auch der Esox gymnocephalus Linn. NB. Der Synodus Vulpes, den bloß Catesby II. XXX. kennt, ſcheint mir einerlei mit dem Butirin Banane, und ich glaube, daß der Synodus Schn., den man nur aus einer Abbildung Gronov's Zoophyl. et Mus. VII. 2. kennt, nichts weiter als ein Salmo saurus iſt, der die zweite Ruͤckenfloſſe verloren hatte. Der Esox synodus Linné ift, fo weit man aus feiner kurzen Beſchreibung abnehmen kann, nicht derſelbe. 1) NB. Die Amia immaculata Sn. 451. oder Macabi Parr a XXXV. 1. 2. 3. iſt nichts weiter als der Butirin Banane. 2) Sudis, ein von Plinius als das Synonym der Sphyraena gebrauchter Name. Weichfloſſer. Lepisosteus. 427 Man beſitzt eine Gattung 1. S. Adansonii Cv. mit kurzer Schnauze, durch Adanſon vom Senegal gebracht, aber von Hrn. Ruͤppell auch im Nil gefunden; und eine andere 2. S. Gigas Cuv. Sudis Pirarucu Spνπ r XVI. mit großen knochigen Schuppen, und ſonderbar rauhem Kopf, aus Braſilien. Und eine dritte 3. S. niloticus Ehren. von Ehrenberg im Nil entdeckt, an der er ein fonderbares ſpiral gewundenes Rohr entdeckt hat, das an der dritten Kieme haͤngt. Vielleicht iſt es etwas Analoges von der Anordnung, die wir bei den Anabas und benachbarten bemerkt haben. 33. OSTEOGLOSSUM Vandelli. Haben viel Ahnlichkeit mit den Sudis und unterſcheiden ſich zumal durch zwei Bartfaͤden, die ihnen von der Symphyſe der Unterkinnlade herabhaͤngen; ihre Afterfloſſe vereinigt ſich mit der Schwanzfloſſe, ihre Zunge iſt knochig und durch eine Menge klei— ner kurzer, gerader und abgeſtutzter Zaͤhnchen, die ſie bedecken, dermaßen rauh, daß man ſich ihrer bedient um Fruͤchte in Mus zu verwandeln oder den Saft aus ihnen zu preſſen. Man kennt nur eine, aber ziemlich große Gattung O. Vandelli C. Ischnosoma bicirrhosum Spix XXV. aus Braſilien. 34. LEPISOSTEUS Lacep. Ihre Schnauze wird durch die Vereinigung der Interma— rillarknochen, der Maxillarknochen und der Gaumenknochen mit dem Vomer und dem Siebbeine gebildet; die Unterkinnlade kommt ihr in der Laͤnge gleich; und beide, auf ihrer inneren Oberflaͤche durch raſpelfoͤrmige Zaͤhne ausgekleidet, haben laͤngs ihres Nan- des eine Reihe langer zugeſpitzter Zaͤhne. Ihre Kiemen find an der Kehle in eine gemeinſame Haut vereinigt, die auf jeder Seite 428 Fiſche. Polypterus. drei Strahlen hat. Sie find mit Schuppen von fleiniger Härte bekleidet; Rüden: und Afterfloffe ſtehen einander gegenüber und ziemlich weit hinten. Die beiden aͤußeren Strahlen der Schwanz: floſſe und die erſten aller anderen Floſſen ſind mit Schuppen be⸗ ſetzt, wodurch ſie wie gezaͤhnelt erſcheinen. Ihr Magen ſetzt ſich in einen duͤnnen, zweimal gefalteten Darm fort, der am Pfoͤrt— ner viel kurze Blinddaͤrme hat; ihre Schwimmblaſe iſt zellig wie bei der Amia, und nimmt die ganze Bauchlaͤnge ein. Man findet ſie in den Fluͤſſen und Landſeen des waͤrmeren Amerika 1); fie werden groß und find gut zu eſſen 2). 35. POLYPTERUS G@eoffr. Bichtr. Die Raͤnder ihrer Oberkinnladen find unbeweglich, und in der Mitte durch die Zwiſchenkieferknochen, an den Seiten durch die Oberkiefer gebildet; ein genarbtes Knochenſtuͤck, in der Art wie es die uͤbrigen Kopfknochen ſind, bedeckt die ganze Backe; ſie haben an den Kiemen nur einen platten Strahl; ihr geſtreckter Koͤrper iſt mit ſteinartigen Schuppen wie die Lepisosteus bedeckt, und, was ſie auf den erſten Blick von allen Fiſchen unterſcheidet: laͤngs ihrem Ruͤcken ſteht eine große Anzahl getrennter Floſſen, von denen jede durch einen ſtarken Stachel geſtuͤtzt wird und ei— nige weiche an der hinteren Seite deſſelben befeſtigte Strahlen hat. Die Schwanzfloſſe umgiebt das Schwanzende, die After⸗ floſſe ſteht nicht weit davon; die Bauchfloſſen ſtehen ſehr weit hinten; die Bruſtfloſſen auf einem ſchuppigen, etwas verlaͤngerten Arm. Um jede Kinnlade herum befindet ſich eine Reihe kegel— foͤrmiger Zaͤhne, und dahinter ſammetartige oder raſpelartige. Ihr Magen iſt ſehr groß; ihr [Darm-] Canal dünn, gerade, mit ei⸗ ner ſpiralen Klappe und einem Blinddarme verſehen. Ihre Schwimmblaſe iſt doppelt, hat große Lappen, zumal in der lin— ken Seite, und ſteht durch ein weites Loch mit dem Schlund in Verbindung. 1) Ich glaube 0 daß der oſtindiſche Fiſch Ren ard VIII. f. 56. Valent. III. 459. der Esox osseus iſt, wie Bloch behauptet, ſondern vielmehr eine Gattung Belone. 2) Der Caiman, Esox osseus L. Bl. 390. b) Der Lepisosteus Spatula Lacep. V. VI. 2. Und die anderen Gattungen oder Varietäten von Hrn. Raine s- que Poiss. de “Ohio p. 72. ff. beſchrieben. NB. Unter dem Namen Esox viridis ſcheint Linné eine Be: ſchreibung einer von Garden geſandten Belone, mit der Figur Ca— tesby's (II. XXX.) vom Caiman verbunden zu haben. Weichfloſſer. Polypterus. 429 Es giebt eine Gattung 1. P. Bichir. Geoffr. Ann. du Mus. 1. 5. mit ſechzehn Ruͤckenfloſſen, von Hrn. Geoffroy im Nil entdeckt. Und eine andere 2. P. senegalus C. im Senegal, die nur zwoͤlf Ruͤckenfloſſen hat. Ihr Fleiſch ſchmeckt gut. Die dritte Ordnung der Fiſche, MALACOPTERYGIL SUBBRACHI, charakteriſirt ſich durch die unter den Bruſtfloſſen befeſtigten Bauch— floſſen, und das Becken iſt unmittelbar an die Schulterknochen geheftet. Sie enthaͤlt faſt ſo viel Familien als Staͤmme. Die erſte Familie, GADOIDET, wird faſt ganz aus dem großen Geſchlechte 1. GADUS J. i). beſtehen. Sie ſind an ihren Bauchfloſſen zu erkennen, die an der Kehle ſtehen und zugeſpitzt ſind. Ihr Koͤrper iſt von maͤßiger Laͤnge, wenig zuſammengedruͤckt, mit weichen, nicht ſehr voluminoͤſen Schuppen bedeckt. Ihr wohlproportionirter Kopf hat keine; ihre ſaͤmmtlichen Floſſen ſind weich; ihre Kinnladen und der Vordertheil des Pflugſchares ſind mit ſpitzigen, ungleichen, maͤſſig großen oder ganz kleinen Zaͤhnen in mehreren Reihen bewaffnet, die eine Hechel oder Raſpel bilden; ihre Kiemen ſind groß und haben ſieben Strahlen. Faſt alle 1) Gadus iſt beim Athenaͤus der Name eines ſonſt Onos ge— nannten Fiſches. Artedi hat ihn auf dieſes Geſchlecht angewandt, um die Namen Onos, Asellus und Mustela zu vermeiden, deren ſich die Alten bedienten, und mit welchen die erſten neueren Ichthyologen, wie— wohl ohne Beweis, auch einige Gadus glaubten bezeichnen zu muͤſſen, die aber, da ſie Saͤugthieren angehoͤren, etwas Zweideutigkeit veranlaßt haben wuͤrden. Gadus gleicht uͤbrigens dem engliſchen Namen dieſer Fiſche, der Cod heißt. Weichfloſſer. Gadus. 431 tragen zwei bis drei Floſſen auf dem Ruͤcken, eine oder zwei hin⸗ ter dem After, und eine geſonderte Schwanzfloſſe. Ihr Magen hat die Geſtalt eines Sacks und iſt ſtark; ihre Blinddaͤrme ſind zahlreich, und ihr Darmcanal ziemlich lang. Sie haben eine große Schwimmblaſe mit ſtarken Wänden, die oft an den Sei⸗ ten gezahnt iſt. Die meiſten Gattungen leben in den kalten oder gemaͤßigten Meeren und liefern wichtige Gegenſtaͤnde des Fiſchfangs. Ihr weißes, leicht in Lagen zertheilbares Fleiſch iſt im Durchſchnitt geſund, leicht verdaulich und angenehm. Man kann ſie auf folgende Art weiter eintheilen. IJ. Kabel jau's. Mit drei Ruͤckenfloſſen und zwei Afterfloſſen; ein Bartfaden am Ende der Unterkinnlade. Es find die zahlreichften. 1. G. Morrhua L. ) Der eigentliche Cabeljau oder Stockfiſch. La Morrue. Engl. Codfish. Bloch 64. Zwei bis drei Fuß lang, mit braun und gelblich geflecktem Ruͤcken, bewohnt das ganze Nordmeer und vermehrt ſich dort dergeſtalt, daß ganze Flotten ſich alljaͤhrlich dorthin begeben, um ihn zu fangen, einzuſalzen, zu trocknen und damit Europa wie die Colonien zu verſehen. In Frankreich nennt man den friſchen Cabeljau, nach dem hollaͤndiſchen Namen dieſes Fiſches. C. Man nennt auch in Deutſchland den friſchen Fiſch Cabeljau, den getrockneten Stockfiſch, den geraͤucherten und geſalzenen La— berdan oder Klippfiſch. Die Schuppen ſind bei ihm groͤßer als bei den uͤbrigen, die ganze Oberſeite nebſt den Ruͤckenfloſſen iſt graugelb mit braunen Flecken, die Unterſeite graugelblich. Larrey behauptet, ſein In⸗ neres ſey oft ſo kalt, daß man beim Ausweiden Gefahr laufen koͤnne, ſich die Haͤnde zu erfrieren. 2. G. Aeglefinus L. Der Schellf iſch. L’Egrefin. Engl. Haddock. Bloch 62. Mit braunem Ruͤcken, ſilberigem Bauch und ſchwarzer Sei— tenlinie, ein ſchwaͤrzlicher Fleck hinter der Bruſtfloſſe. So zahl— reich wie der Stockfiſch in den nordiſchen Meeresgegenden, aber 1) Belon glaubt, daß Morrhua von Merwel komme, was ein engliſches Wort ſeyn ſoll. Ich finde es aber bei den neueren Schrift: ſtellern dieſer Nation nicht. Sie nennen ihn Cod, Codfish. 432 Fiſche. Gadus. weniger ſchmackhaft. Wenn er geſalzen iſt, nennt man ihn [in Frankreich! Hadou, nach feinem engliſchen Namen 1). C. Er iſt etwas uͤber einen Fuß lang, und hat ein zartes wei— V. ßes Fleiſch. 3. G. Callarias L. Der Dorſch 2). In Paris Fauæ- Merlan. Bloch 63. Gefleckt wie der Cabeljau, aber gewöhnlich viel kleiner und mit längerer Oberkinnlade als die untere. Friſch gegeſſen die an: genehmſte Gattung von Geſchmack; iſt zumal an den Kuͤſten der Oſtſee ſehr geſucht . ; €. Mit ſpitzerem Kopf, vorſtehender Oberkinnlade und ſchmaͤler zulaufendem Schwanz. Obenher braun, graugelblich, braun bis ins Roͤthliche gefleckt, der Kopf grau, braun oder ſchwarzwolkig gefleckt. Die Seitenlinie breit, krumm und gefleckt. Der Bauch weiß oder roͤthlich, braun geſprengt. Er ſcheint nur in der Nord— ſee zu Hauſe. V. *4, G. barbatus L. Der Taucaud, Gode, Mollet, Petite Morue fraiche, Bloch's breiter Schellfiſch. | hol. Steendolk; engl. Pout. Bloch 166. Mit, zumal nach vorn breithohem, ſilberigem Koͤrper, oben— her braungruͤnlich, mit olivengruͤnen am Ende ſchwarzgeſaͤumten Floſſen, das Auge groß, das Maul ſchief aufwärts. Im Nor: den bis an die franzoͤſiſchen Kuͤſten. Wird bis anderthalb Fuß lang. V. 5. G. minutus L. Der Zwergdorſch. Leitfiſch, Jaͤgerchen. Capelan oder Officier. Bloch 67. 1. 1) Egrefin oder vielmehr Eaglefin war vor Zeiten fein engliſcher Name, nach Belon und Rondelet. Es iſt der Schell fiſch der Deutſchen, Hollaͤnder, Daͤnen u. ſ. w. 2) Dorſch ift fein Name an den Küften der Oſtſee. Callarias, Galarias etc. waten alte, ſchlecht beſtimmte Namen, die aber ſicher nicht einem im mittellaͤndiſchen Meere unbekannten Fiſche zukamen. 3) Hierher: ? a) Der Tomcod, G. Tomcodus Mitchill. b) Der Wachnia G. macrocephalus Tiles. Act. Ac. Petrop. II. T VI c) G. gracilis id. ib. T. XVIII. d) G. Saida, die Saida. Lepechin Nov. Comm. Petr. XVIII. p. V. f. 1. copirt Encyel. f. 360. e) G. luscus Pen n., der Bib. copirt Encyel. 102. f) G. blennoides Penn. copirt Eneyel, 363. Weichfloſſer. Merlangus. 433 Sechs Zoll lang, ſilberig, mit ſchwarzen Punkten beſetzt, mit laͤngerer Oberkinnlade und gerader Seitenlinie. Der Ruͤcken gelbbraͤunlich. Der Schwanz ſchwarz geſaͤumt. Der Bauch in= wendig ſchwarz. In der Nord- und Oſtſee und im mittel: laͤndiſchen Meere. V. II. MERLANG ULS. Wo die Zahl der Floſſen die naͤmliche wie bei den vorigen iſt, aber die Bartfaͤden fehlen. 6. G. Merlangus L. Der Wittling. Merlan commun. Bloch 65. Laͤngs den Kuͤſten des Oceans aller Welt bekannt, durch die Menge und Leichtverdaulichkeit ſeines Fleiſches. Man unterſchei⸗ det ihn an ſeiner Groͤße von etwa einem Fuß, ſeinem blaßgrau⸗ rothen Ruͤcken, ſilberigen Bauch und laͤngerer Oberkinnlade. E. Er iſt ſehr ſchoͤn ſilberweiß, mit grauen Floſſen, und ſchlank. V. 7. G. carbonarius L. Der Köhler. Le Merlan noir, Charbonnier, Colin, Grelin ete.) Bloch 66. Wird noch einmal fo groß wie der Wittling, iſt dunkel— braun, und hat die Oberkinnlade kuͤrzer und die Seitenlinie ge— rade. Das Fleiſch des erwachſenen iſt lederig. Man jan ihn ein und trocknet ihn wie den Stockfiſch. Der alte wird faſt ſchwarz, zumal das Maul, 5 die Floſſen. Die Zunge hat einen Silberglanz. Ausgewachſen kann er drittehalb Fuß lang und an dreißig Pfund ſchwer ſeyn. V. 8. G. Pollachius L. Der Pollak. Le Merlan jaune. Bloch 68. Hat ungefaͤhr den Wuchs und die Kinnladen des vorigen; obenher iſt er braun, untenher filberig, die Seiten find ge: fleckt. Er gilt mehr als der Koͤhler und kommt dem Cabeljau und dem Dorſch an Guͤte gleich. Alle dieſe Fiſche leben in großen Truppen im atlantiſchen Ocean. *9, G. virens. Der Sey. As can. [III.] T. 25. Mit blaugruͤnem Ruͤcken, blaulichen Seiten und Gabel⸗ ſchwanz. Die Kinnladen find von gleicher Laͤnge; die Naſen⸗ 1) Sein gewoͤhnlicher Name Colin kommt von dem, welchen er in 11 nordiſchen Ländern führt, Kohlfiſch, Coalfish, Koͤhlerfiſch. 28 434 Fiſche. Gadus. löcher haben drei Öffnungen, die Seitenlinie iſt gerade. Etwa ſechs Zoll lang. V. III. MERLUCCIUS, Die nur zwei Ruͤckenfloſſen, eine am After, und keine Bart⸗ faͤden haben wie die erſte Unterordnung. 10. G. Merluccius L. Le Merlus ordinaire. Bloch 164. Ein bis zwei Fuß lang und bisweilen daruͤber; mit grau— braunem Ruͤcken, die vordere Ruͤckenfloſſe zugeſpitzt, die Unter⸗ kinnlade länger. Man fängt ihn in gleichem Überfluß im Welt: meer wie im mittellaͤndiſchen, wo ihn die Provenzalen Merlan, nennen. Geſalzen und getrocknet heißt er in den norbiſchen Laͤn— dern auch Stockfiſch, wie der getrocknete Cabeljau. 11. G. Maraldi Risso. Risso Ichthyol. de Nice T. VI. f. 13. Roͤthlich, nach oben dunkler, nach unten ſchwarzſilberig. Die Oberkinnlade länger 1). V. IV. LOTA. Verbinden mit zwei Ruͤckenfloſſen und einer Afterfloffe mehr oder minder zahlreiche Bartfaͤden. 12. G. Molua L. Der Leng. La Lingue oder Morue longue ?). Bloch 69. Drei bis vier Fuß lang; obenher olivenfarbig, untenher fil- berig; die beiden Ruͤckenfloſſen von gleicher Hoͤhe, die Unterkinnlade etwas kuͤrzer, mit einem einzigen Bartfaden. C. Die hintere Ruͤckenfloſſe wie die Afterfloſſe find ſehr lang und weiß geſaͤumt. Er iſt der laͤngſte und ſchmaͤlſte Fiſch as Geſchlechts, und lebt zumal in der Nordſee. Dieſer Fiſch, faſt ſo reichlich vorhanden wie der Gaberin läßt ſich auch eben fo leicht conſerviren, und macht auch einen faſt eben ſo wichtigen Handelsartikel ). 1) G. magellanicus Forster ap. Bl. Schn. p. 10. 2) Laenga, Laenge, Ling, find Namen dieſes Fiſches in den verſchiedenen nordiſchen Laͤndern. Molua, corrumpirt aus Morrhua, auf diefe Gattung von Charleton uͤbergetragen. 3) Gadus Bacchus Forster ap. Bl. Schu. p. 53. Weichfloſſer. Motella. 435 13. G. Lota L. Die Quappe, Aalraupe. La Lotte commune ou de riviere. Bloch 70. Ein bis zwei Fuß lang, gelb, braun marmorirt; ein einziger Bartfaden am Kinn. Die zwei Floſſen von gleicher Höhe. Es iſt der einzige Fiſch dieſes Geſchlechts, der aufwärts in die Fluͤſſe ſteigt. Ihr etwas niedergedruͤckter Kopf und faſt cylindriſcher Koͤrper geben ihr ein eigenes Anſehen. Man ſchaͤtzt gar ia“ ihr Fleiſch, zumal die voluminoͤſe Leber 1). Ihre Kinnladen ſind gleich; der Koͤrper wie beim 1 5 mit Schleim überzogen. Sie findet ſich in allen ſuͤßen Gewaͤſſern Europas. V. *14. G. elongatus. Lota elongata Risso 2te Ausgabe f. 47. Mit ganz langgeſtrecktem, duͤnnem, rundem Körper von Silberfarbe. Die Unterkinnlade laͤnger. Kopf und Augen groß, die Bruſtfloſſen ſpitz und in Faden auslaufend, die Schwanzfloſſe zugerundet, die erſte Ruͤckenfloſſe dreieckig, die Afterfloſſe weiß. Dritthalb Fuß lang. V. Man koͤnnte von dieſem Untergeſchlecht noch trennen V. MOTELLA. deren vordere Ruͤckenfloſſe ſo niedrig iſt, daß man ſie kaum gewahr wird. 15. G. Mustela L. Die Meerquappe. La Mustile commune. Gadus tricirrhatus Bloch 165. Gelbbraun mit ſchwaͤrzlichen Flecken; zwei Bartfaͤden an der oberen Kinnlade und einen an der unteren 2). Der Kopf iſt klein, etwas platt, die Seiten und der Ruͤcken braungelb, dunkel gefleckt, der Bauch ſilberig. In der Nordſee wie dem Mittelmeer. V. 1) Gadus maculosus Les ueur Ac. Sc. nat. Phil. I. p. 83. 2) Hierher noch: a) Gadus cimbricus BI. Sehn. T. 9. b) G. quinquecirrhatus Penn. brit. Zool. T. 33., von Gmelin und Bloch irrig G. Mustela genannt. Man vergleiche auch Mustela maculata und fusca Risso 2te Ausg. p. 215., und den Blennius Lupus und labrus Rafinesque Caratt. T. III. f. 2. 3. 8 436 Fiſche. Gadus. VI. BROSMIUS Cuv. Haben nicht einmal die erfte abgeſonderte Ruͤckenfloſſe, fon: dern nur eine einzige lange, die ſich bis nahe zum Schwanz hin erſtreckt. Man kennt nur eine nordiſche Gattung 16. G. Brosme Gm. Pennant brit. Zool. T. 34. die nicht tiefer als bis an die Orcaden herabſteigt. Es ſcheint daß es bei Island noch eine groͤßere Gattung giebt. 17. G. Lub. Nouv. Mem. de Stockh. XV. T. 81). Gruͤnbraun; die Ruͤckenfloſſe und oft auch die Schwanz⸗ floſſe ſchwarz geſaͤumt. Drei Fuß lang. V. Alle dieſe Fiſche werden eingeſalzen und getrocknet. Endlich, bei den VII. BROTULA Cuv. vereinigen ſich Ruͤcken- und Bauchfloſſe mit der Afterfloſſe in eine gemeinſame, die in eine Spitze ausgeht. Man kennt nur eine Gattung von den Antillen: 18. G. Enchelyopus. Enchelyopus barbatus BI. Schn. Parra T. XXXI. f. 2. 2) VII. PHYCIS Artedi, Schn. ). Unterſcheiden ſich von den anderen Schellfiſchen nur durch einen einzigen, oft gabeligen Strahl. Übrigens iſt ihr Kopf dick, ihr Kinn trägt einen Bartfaden, und ihr Ruͤcken zwei Floſſen, wovon die hintere lang. Unſere Meere beſitzen einige Gattungen. 1) Man giebt auch den Brosmen in mehreren Gegenden die Na: men Lingues und Dorches. S. Pennant J. c. und Olafſen Reife nach Island T. 27. 28. 2) Meine vier Unterabtheilungen Lota, Mustela, Brosme und Brotula find bei Schneider in deſſen Geſchlecht Enchelyopus ver: einigt; dieſer anfaͤnglich von Klein fuͤr alle langen Fiſche gebildete Name bezeichnet: aalförmig. Gro nov behielt ihn für den Blen- nius viviparus, der meine Zoarces iſt. 3) Phycis iſt der alte Name eines Gobius. Rondelet hat ihn auf unſere erſte Gattung uͤbergetragen, woraus Artedi ein Geſchlecht gemacht hatte, was Linné mit den Grundeln verband, Bloch aber wieder herſtellt. Bloch ed. Schn. p. 56. Weichfloſſer. Baniceps. 437 Die gemeinfte 19. G. (Ph.) mediterraneus. Meerſchleihe. Tanche de Mer, Molle. Phycis Tinca Schn. Blennius Phycis L. Salvi an. fol. 130. im mittellaͤndiſchen Meere, hat eine runde vordere Ruͤckenfloſſe, nicht hoͤher als die andere. Ihre Bauchfloſſen ſind ungefaͤhr von der Laͤnge des Kopfs. C. Lang, obenher ſchwarzbraun, nach untenhin gelblich, an Bauch und Kehle mattweiß, goldig ſchimmernd. Die Schnauze iſt kurz und rund. Die erſte Ruͤckenfloſſe nennt Riſſo dreieckig. Ueber einen Fuß lang. 8 Eine andere, die man auch im Weltmeere faͤngt, 20. G. (Ph.) blennoides Penn. Le Merlus barbu. Gadus albidus @m. Blennius gadoides Risso, Gadus furcatus Penn. hat eine höhere vordere Ruͤckenfloſſe, und den erſten Strahl der: ſelben ſehr verlaͤngert. Die Bauchfloſſen ſind zweimal ſo lang als der Kopf ). E. Dieſer Fiſch iſt nach Riſſo ſilbergrau. V. VIII. RANICEPS. Haben einen noch mehr niedergedruͤckten Kopf als die Phycis und alle anderen Gadus, und ihre vordere Ruͤckenfloſſe ſo klein, daß ſie wie in der Dicke der Haut verloren ſcheint. Man hat nur welche aus dem Ocean. *21. G. (R.) raninus M. Muller Zool. dan. T. 45. Blennius raninus @ m. Batrachoides blennioides Lacep. Phycis ranina BI. Schn. 57. 1) Ich habe die obige Charakteriſtik nach zugleich vor mir liegen⸗ den Exemplaren gegeben. Der Batrachoides Gmelini Risso 1fte Ausg. f. 16. unterſcheidet ſich von meiner erſten Gattung nicht. Hierher noch: Enchelyopus americanus Sn. oder Blennius chubs Schrift. d. n. f. Fr. v. Berlin VII. 143. oder Gadus longipes Mite hill J. 4. NB. Die Abbildung bei Schneider f. 6. iſt unrichtig auf Phy- cis Tinca bezogen worden, wie es de la Roche Ann. d. Mus. XIII. p. 833 auch bemerkt hat. Sie gehört vielmehr dem G. longipes. 438 Fiſche. Macrourus, Dunkelbraun, mit ſchwarzen Floſſen; der Kopf breiter als der Koͤrper, das Maul weitgeſpalten, mit einem oder mehreren Bartfaͤden an der Kehle. Die erſten zwei Strahlen der Bauch— floſſen laͤnger. Zumal in Schweden. V. 22. G. (R.) trifureatus. Penn. brit. Zool. III. T. 32. Phycis fusca Schn. In den nordiſchen Meeren. V. Das nachfolgende Geſchlecht kann man nur in die Naͤhe des Gadus bringen: N 2. MACROURUS Bloch. Lepidoleprus - Risso. Grenadier. Ihre Suborbitalknochen vereinigen ſich nach vorn mit den Naſenknochen um eine niedergedruͤckte Schnauze zu bilden, die uͤber das Maul reicht, und unter welcher dieſes ſeine Beweglich— keit behaͤlt. Der ganze Kopf und Koͤrper ſind mit harten, mit feinen Doͤrnchen bewaffneten Schuppen beſetzt. Die Bauchfloſſen ſind klein und etwas Kehlfloſſen; die Bruſtfloſſen mittelmaͤßig. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe iſt kurz und hoch; die zweite Ruͤckenfloſſe und die Afterfloſſe beiderſeits ſehr lang, und in der Schwanz— floſſe zu einer Spitze vereinigt. Die Kinnladen haben nur ſehr feine und ſehr kurze Zaͤhne. Sie leben in großen Tiefen und geben einen Ton von ſich wie die Knurrhaͤhne, wenn man ſie aus dem Waſſer zieht. N Man kennt zwei Gattungen aus den Tiefen unſerer Meere: *1. L. coelorhynchus Risso, Risso Ichih. de Nice T. VII. f. 22. Mit einem ſtumpfen, etwas wellenfoͤrmigen Ruͤſſel, der oben eine Hervorragung zeigt. Der Koͤrper graulich ins Violetrothe. Sieben Zoll lang; wie der folgende in einer Meerestiefe von zwoͤlfhundert Meter. 2. L. trachyrhynchus R ib» £..21; Mit langem, ſpitzem, dreieckigem Ruͤſſel; die Ruͤckenfloſſen ſtehen nahe beiſammen. Der Koͤrper iſt nach hinten faſt ſaͤbel— artig zuſammengedruͤckt. Der Kopf dick, faſt wie der der Tri⸗ glen gepanzert. Einen Fuß lang !). 1) NB. Ich habe mich durch unmittelbare Vergleichung uͤberzeugt, Weichfloſſer. Pleuronectes. 439 Die zweite Familie der Behlfloſſer, gewöhnlich Plattfiſche genannt, begreift das große Geſchlecht 3. PLEURONECTES L. Scholle ). Haben einen unter allen Wirbelthieren in ſeiner Art einzi— gen Charakter, naͤmlich den Mangel der Symmetrie ihres Kopfs, wo die beiden Augen auf einer Seite ſtehen, welche beim Schwimmen des Thieres oben bleibt, und ſtets ſtark gefaͤrbt iſt, waͤhrend die Seite wo die Augen, fehlen ſtets weißlich iſt. Der übrige Körper, im Großen genommen ganz wie gewöhnlich ge- bildet, nimmt nur noch etwas an dieſer Unregelmaͤßigkeit Theil. So ſind die beiden Seiten des Maules nicht ganz gleich, und es ift auch ſelten, daß die beiden Bruſtfloſſen es ſeyen. Dieſer Koͤrper iſt ſehr zuſammengedruͤckt, ſenkrecht hoch, und die Ruͤcken— floſſe geht laͤngs des ganzen Ruͤckens weg. Die Afterfloſſe nimmt die Unterſeite des Koͤrpers ein, und die Bauchfloſſen ſcheinen ſie faſt nach vorn fortzuſetzen, um ſo mehr da ſie oft verwachſen ſind. Es finden ſich ſechs Kiemenſtrahlen. Die Bauchhoͤhle iſt klein, verlaͤngert ſich aber ſinusartig bis in die Dicke der Seiten des Schwanzes, um einen Theil der Eingeweide auf— zunehmen. Es findet ſich keine Schwimmblaſe, und dieſe Fiſche verlaſſen ſelten den Boden des Meeres. Das Skelet ihres Kopfes iſt durch die Verdrehung intereffant, die beide Augenhoͤhlen nach einer Seite richtet; indeß findet man an ihm alle Stuͤcke, die bei den anderen Geſchlechtern vorkommen, nur ungleich. Die Schollen liefern laͤngs der Kuͤſten faſt aller Laͤnder eine geſunde und angenehme Nahrung. Man findet bisweilen Indi— daß der Lepidoleprus coelorhynchus des Mittelmeeres Risso Iſte Ausg. T. VII. f. 21. in nichts vom Macrourus rupestris BJ. 177. oder Coryphaena rupestris @m. Gunner Dronth. Schr. III. T. 3. f. 1. differirt. Von der anderen Seite ift der Lepidoleprus trachy- rhynchus Risso f. 21. einerlei mit dem Oxycephas scabrus E H- n esque Indice T. 1. f. 2. dieſelbe oder doch eine ſehr naheſtehende Gattung findet ſich im Atlas von Kruſenſtern T. LX. f. 8 und 9. Giorna hatte unvollſtaͤndige Figuren von beiden Gattungen gegeben. S. Mem. de Ac. de Turin Vol. IX. pl. 1. Der Lep. trachyr. ift auch der Mysticetus des Aldrovand. Pisc. p. 342. 1) Pleuronectes, ein von Arted i gemachtes Wort, von risvga, Seite, und ns, Schwimmer, weil fie auf der Seite ſchwimmen. Die Alten gaben ihnen je nach den Gattungen verſchiedene Namen, wie Passer, Buglossa, Rhombus u. |. w. 440 Fiſche. Pleuronectes. viduen, bei welchen die Augen auf der umgekehrten Seite wie bei den anderen ihrer Gattung ſtehen, und nennt dieſe ver— kehrte. Andere wieder, wo beide Flaͤchen gleichmaͤßig gefaͤrbt ſind, und welche doppelte heißen. Meiſt iſt es die braune Seite, welche ſich wiederholt, doch kommt es bisweilen auch mit der weißen vor 1). | Wir unterfcheiden fie auf folgende Weiſe: I. PLATESSA Cuv. Schollen. Plie. Haben in jeder Kinnlade eine Reihe ſtumpfer, ſchneidender Zaͤhne, und meiſt an den Schlundknochen gepflaſterte. Ihre Ruͤckenfloſſe reicht nicht bis uͤber das obere Auge, und laͤßt ſo wie die Afterfloſſe zwiſchen ihr und der Schwanzfloſſe einen lee— ren Raum. Ihre Geſtalt iſt rhomboidaliſch; die meiſten haben die Augen rechts. Man findet bei ihnen zwei oder drei kleine Blinddaͤrmchen. Unſere Meere naͤhren einige, z. B. 1. Pl. Platessa L. Die Scholle. Platteis. La Plie franche oder Carrelet 2). Bloch 42. An den ſechs bis ſieben Knoͤtchen kenntlich, die eine Linie an der rechten Seite des Kopfs zwiſchen den Augen bilden, und an den morgenrothfarbigen Flecken, die das Braun dieſer Seite erhöhen. Sie iſt dreimal fo lang als hoch. Es iſt diejenige Gattung dieſes Geſchlechts, deren Fleiſch am zarteſten iſt. C. Sie wird etwa funfzehn Zoll lang, und iſt jung grau und braun geſcheckt. V. Es ſcheint, daß es im Norden eine ſehr große giebt, die in manchen Hinſichten von der unſrigen verſchieden iſt, zumal weil der Stachel hinter dem After in der Haut verſteckt bleibt [wel- ches zugleich ihren Hauptcharakter ausmacht]. Sie heißt: *2. Pl. borealis Faber. Karkoli Olafsen. Faber in der Iſis B. XXI. S. 868. Sechs Beinhoͤcker hinter und ein undeutlicher vor dem Auge. Dreimal Länger als hoch. Zaͤhne ſtumpf. Der Afterflachel iſt 1.) Der rose - coloured founder, Shaw IV. II. pl. 43. iſt ein ſolcher auf beiden Seiten weißer Flinder. 2) NB. Der Name Carrelet oder petit carreau iſt von einigen Schriftſtellern auf Pleuronectes rhombus angewandt worden, aber gegen den Gebrauch auf unſeren Maͤrkten und an unſeren Kuͤſten. Der wahre Carrelet iſt eine junge Nie. Weichfloſſer. Platessa. 441 ſtumpf und in der Haut verſteckt. Laͤnge bis drei Fuß. Von Farbe iſt ſie blaͤſſer. (F.) V. 3. Pl. latus C. Die breite Scholle. Le Plie large. Hat dieſelben Hoͤckerchen wie die gemeine, aber ihr Koͤrper iſt nur anderthalbmal fo lang als hoch. Man faͤngt fie an un⸗ ſeren Kuͤſten ſehr ſelten. 4. Pl. Flesus L. Der Flinder, Fluͤnder. Le Flet. Le Picaud. Bloch 44, und T. 50. unter dem Namen Pl. Passer 1). Faſt von derſelben Form wie die Scholle, aber mit blaͤſſeren Flecken und nur kleinen Koͤrnchen an der hervorſpringenden Kopf: linie. An der Baſis jedes Strahls der Ruͤcken- und Afterfloſſe befindet ſich ein kleines rauhes Knoͤtchen. Die Seitenlinie hat auch ſtachelige Schuppen. Sein Fleiſch iſt um vieles geringer als das der Scholle. Er ſteigt weit in die Fluͤſſe hinauf, und bei dieſer Gattung kommen eine Menge Individuen verkehrt vor. 5. Pl. Pola C. La Pole. Du um. Sect. IX. pl. VI. 3. 4. unter dem Namen la vraie Limandelle. Sit von laͤnglicher Geſtalt, und nähert ſich der der Pl. Solea, iſt aber breiter und unterſcheidet ſich von den anderen Schollen mit ſchneidenden Zaͤhnen durch einen kleineren Kopf und Maul. Der Koͤrper iſt glatt, und die Seitenlinie gerade. Man ſchaͤtzt ſie der Scholle gleich. 6. Pl. Limanda L. Die Klieſche. Bloch 46. Rhomboidal wie der Flinder hat ſie ziemlich große Augen; dazwiſchen eine hervorſpringende Linie. Ihre Seitenlinie erleidet uͤber der Bruſtfloſſe eine ſtarke Kruͤmmung. Ihre Schuppen ſind rauher als bei den vorigen Gattungen, daher ihr Name (lima, Feile). Ihre Zaͤhne ſtehen zwar auch in einer Reihe, wie bei den anderen Schollen, find aber nicht fo breit, und faſt linien⸗ foͤrmig. Die Augenſeite iſt hellbraun mit einigen braunen und weißlichen verloͤſchten Flecken. Wiewohl ſie klein iſt, ſo ſchaͤtzt 1) Der Passer Linné's und Artedi’s unterſcheidet ſich nicht 5 Steinbutt; der Bloch'ſche iſt nur ein alter links gewendeter linder. 442 Fiſche. Pleuronectes, man fie in Paris doch höher als die e weil ſie die Ver⸗ ſendung beſſer verträgt 1). II. HIPPOGLOSSUS Cuv. Heiligbutt. Fletan. Haben bei den Floſſen und der Geftalt der Schollen den Schlund und die Kinnladen mit meiſt ſtarken und ſpitzigen Zaͤh— nen bewaffnet. Ihre Geſtalt iſt insgemein laͤnglicher. Die Nordſee erzeugt eine Gattung die ungeheuer groß wer— den kann; es ſoll welche von ſechs bis ſieben Fuß Laͤnge und drei bis vier Centner Schwere geben. Dieſes iſt: 7. Pl. Hippoglossus L. Der Heiligbutt. Le grand Fletan ou Helbut. Bloch 47. Er hat die Augen rechts; die Seitenlinie iſt uͤber der Bruſt gebogen. Man trocknet ihn, ſalzt ihn ein und verkauft ihn in Stuͤcken in allen nördlichen Ländern 2). C. Er wird bis ſieben Fuß lang und bedeckt faſt ein ganzes Boot; iſt ziemlich ſchmal, dick, glatt und ſchleimig. Der Kopf iſt groß mit großen Lippen. Die Schwanzfloſſe hinten ausge— ſchnitten, doch auseinander gezogen gerade; die Farbe auf der Augenſeite lebergelb, dunkler geſcheckt. V. 8. Pl. (H.) pinguis Faber. Faber, in der Iſis Bd. XXI. S. 870. Pleuronectes limandoides BI. 186. Citharus asper Rondelet 315. [ Pleuronectes eynoglossus Fabr. Faun. groenl. p. 163 nach Faber.] Der Kopf hat keine Hoͤcker; die Zaͤhne ſind ſpitz; der After ohne Stachel, die Laͤnge iſt zwei Fuß zwei Zoll. Der Koͤrper iſt ſchmaͤler als der des Heilbutts, das obere Auge ſitzt faſt am Scheitel. Die Farbe iſt am ganzen Koͤrper hellgrau, doch auf der blinden Seite etwas heller. Ihr Fleiſch iſt ſehr fett. Nur bei Groͤnland. V. Im mittellaͤndiſchen Meere giebt es kleinere, wovon einige die Augen links haben. 1) Hierher noch: a) Pleur, planus Mite hill. b) Pl. stellatus. Pallas Mem. de Acad. de St. Pelersb. III. 1. 2) Hierher: a) Pl. Crumei BI. Sehn. oder Adalah Russel. 69. b) Pl. Nalaka C. oder Norée nalaka Russel 77. Weichfloſſer. Rhombus. 443 Eine davon: 9. Pl. (H.) macrolepidotus. Bloch 190. Hippoglossus Citharus Risso. Citharus Rondelet 314. unterſcheiden ſich durch die Schuppen, die im Verhaͤltniß groͤßer als bei irgend einer anderen Gattung find. Sie iſt laͤng⸗ lich, und die Seitenlinie gerade. C. Der Kopf iſt ohne Schuppen, die Schnauze ſpitz, der Ra⸗ chen weit. Die Farbe des Fiſches iſt ſchmuziggrau mit 5 pen ſo groß wie bei einer Barbe. ** 10. Pl. (H.) Boscii Risso. Grau, mit ſehr großen Augen; ſchoͤne ſchwarze Flecken längs der Ruͤckenfloſſe. Die Unterkinnlade etwas laͤnger, und die Iris der Augen amethyſtblau. III. RHOMBUS Cuv. Steinbutt. Turbot. Haben am Schlund und den Kinnladen ſammet- oder he— chelartige Zähne wie die Heilbutten; aber ihre Ruͤckenfloſſe tritt bis an den Rand der Oberkinnlade heran, und reicht, wie die Afterfloſſe, auch bis nahe an die Schwanzfloſſe. Die meiſten haben die Augen links. Bei den einen ſind die Augen einander genaͤhert, und ihr Zwiſchenraum hat einen etwas hervorſtehenden Kamm. So iſt es bei den beiden großen Gattungen unſerer Kuͤſten, die unter al len des ganzen Geſchlechts Pleuronectes am meiſten geſchaͤtzt find. 11. Pl. maximus L. Der Steinbutt, eigentlicher Theer⸗ butt. Le Turbot. Bloch 49. Mit rhomboidaliſchen faſt ſo hoch als langem Koͤrper. Er iſt auf der braunen Seite mit kleinen Knoͤtchen beſetzt. C. Der ganze Koͤrper hat ſtrahlige, oben ſtumpfe knoͤcherne Hoͤckerchen; die Augen ſtehen weit von einander. Die Bauch— floſſen ſitzen vor den Bruſtfloſſen. Wird nicht ganz ſo groß als der Heiligbutt. V. Und 12. Pl. Rhombus L. Das Viereck. Der Glattbutt. La Barbue. Bloch 43. Mit einem mehr eifoͤrmigen Koͤrper, ohne Knoͤtchen und ſich außerdem noch unterſcheidend, daß die erſten Strahlen der 444 Fiſche. Pleuronectes, Ruͤckenfloſſe zur Hälfte frei find und das Ende in mehrere Faſern zertheilt haben. C. Die Schuppen ſind ungezaͤhnelt und weich; die Seitenlinie endet uͤber dem Auge, das Maul iſt ſehr groß, der Unterkiefer vorſtehend. Der Koͤrper iſt graugruͤnlich, dunkler gewoͤlkt, mit braunen Flecken. Die Floſſen roͤthlich punktirt. Wird etwa ſechzehn Zoll lang. B. 13. Pl. punctatus Bl. Der Rothbutt. Le Zargeur. Engl. Ritt. Bloch 189. Pl. laevis Shaw. Pleur. hirtus Zool. dan. T. 103. Pennant [brit. Zool.] pl. 41. Ray Syn. T. 1. f. 1. Dua mel Sect. IX. pl. V. f. 4. An unſeren Kuͤſten viel ſeltener, iſt eifoͤrmig wie die vorige, hat aber keine zerſchlitzten Strahlen. Seine Schuppen find rauh; die Zaͤhne ſehr fein; die Backen wie mit glattem Sammet uͤber— zogen, und [große] ſchwarze Punkte und Flecken ſtehen auf einem braunen Grunde 1). C. Dieſe Scholle hat den Kopf mit kleinen Schuppen bedeckt, und viele Reihen Zähne. Die Farbe iſt in der Mitte aſchgrau, am Rande braun. V. 14. Pl. Cardina Cuv. La Cardine oder Calimande. Engl. Whiff. Duhamel Sect. IX. pl. VI. Ray 170. T. 1. nr. 2?). Sie iſt ganz laͤnglich; ihre erſten Strahlen find frei, aber einfach; ihre ſammetartigen Zaͤhne ſehr kurz; ſie hat weiße und zum Theil ſchwarze Flecken auf einem braunen Grunde zerſtreut. Man fängt fie auch im Canal, aber ſelten 5). 1) Ich habe Urſache zu vermuthen, daß der Pl. unimaculatus 4175 2te Ausg. f. 35. nur eine Geſchlechtsverſchiedenheit dieſer Gat⸗ tung iſt. 2) Da dieſe Abbildungen nicht durch den Spiegel geſtochen ſind, ſo zeigen ſie die Augen rechts; ſie ſind aber links. Bloch hat geglaubt, ich weiß nicht aus welcher Zerſtreuung, daß der Whiff Ray's und Pennant's der Targeur ſey, dieſes iſt aber der Ritt jener beiden Autoren. Es bedarf nur eines Blicks auf die erſte Tafel Ray's, wo alle beide abgebildet ſind, um ſich davon zu uͤberzeugen. 3) Pleur, maculosus C. Russel 75. b) Pl. aquosus Mit chi T. II. f. 3. c) Pl. Aramaca C. Marcgr. 181. Sehr verſchieden vom Pl. macrolepidotus, der nicht bei Braſilien Weichfloſſer. Rhombus. 445 Das mittelländifche Meer hat einen: 15. Pl. nudus Riss. Arnoglossum Ron delet 324. Nur einige Zoll lang, deſſen große duͤnne Schuppen Em abfallen. Auf der Augenſeite ſchmuziggrau und gelblich, auf 145 an- deren graulich. Das Maul iſt retractil und ach Kiemendeckel und Bauch blaulich gefleckt. V. Und eine andere: 16. Pl. candidissimus R. Risso 2te Ausg. f. 34. oder Pl. diaphanus Schu. IV. 2te Abth. 309. Noch kleiner, ganz durchſichtig, mit einer Reihe 5 8 rother Punkte auf der Ruͤcken- und Afterfloffe. Ganz weiß, wie Gallerte, oben um den Rand 1 5 mit einer Linie carminrother Punkte. Ruͤcken- und Afterfloſſe haben jede fuͤnf rothe Flecken. V. Bei anderen Steinbutten ſtehen die Augen weit von einan⸗ der und das obere zuruͤck; ihr Zwiſchenraum iſt concav. Sie haben an der Baſis des Maxillarknochens zur Seite der Augen einen kleinen hervorſtehenden Haken, und bisweilen auf dem un⸗ teren Auge noch einen. Das Mittelmeer erzeugt ſolche. 17. Pl. podas. Laroche Ann. du Mus. XIII. XXIV. 14. Pleuronectes rhomboides Rondelet 313, einerlei mit Pl. Argus und Mancus Risso 1fte Ausg. Der Körper iſt dunkelrothbraun, mit ungleichen gelblichen, braunpunktirten Flecken, jeder mit einem blauen Halbmond ein⸗ gefaßt. Die rechte, blinde Seite iſt aſchgrau. Die Schuppen ſind duͤnn, das Maul klein. An den Augen keine Hoͤcker. V. *18. Pl. mancus. Brous s. Dec. Ichth. T. III. 4. Der Koͤrper iſt auf der linken Seite mehr violetbraun oder hellolivenbraun ins Gelbliche, mit gelben, blau eingefaßten Fleck— chen. Die rechte Seite iſt blaugrau. Der Kopf iſt platt, dicker als beim folgenden. Die obere Kehlfloſſe iſt ſehr lang. Sechs Zoll lang. V. zu Haufe iſt, ſondern im mittellaͤndiſchen Meer, und mit welchem ihn Bloch verwechſelt hat. 446 Fiſche. Pleuronectes. 719. Pl. Argus Bi. Pl. lunatus Gm. Bloch 48, oder beſſer Cates by Carol. XXVII. Laͤnglich mit ſpitziger Schwanzfloſſe. Der Koͤrper iſt blaß, mit gelblichen braun punktirten Flecken, die von blauen Kreiſen oder Halbkreiſen eingefaßt ſind, dazwiſchen finden ſich kleinere blaue Flecke und Punkte. Die Augen ſtehen ſchief, weit von ein⸗ ander. Bei Amerika. V. IV. SOLEA Cuv. Zunge. Sole. Haben als eigenthuͤmlichen Charakter ein wie monſtroͤſes nach der entgegengeſetzten Seite der Augen verdrehtes Maul, was bloß auf dieſer Seite mit dichten feinen ſammetartigen Zaͤhnen beſetzt iſt, waͤhrend es auf der Augenſeite gar keine hat. Ihre Geſtalt iſt laͤnglich, die Schnauze rund und faſt immer uͤber das Maul hervorſtehend; die Ruͤckenfloſſe faͤngt uͤber dem Maule an, und läuft, wie die Afterfloſſe, bis zur Schwanzfloſſe fort. Ihre Seis tenlinie iſt gerade. Die den Augen entgegengeſetzte Seite des Kopfs iſt gewöhnlich mit einer Art Zottigkeit beſetzt. Ihr Darm iſt lang, mehrmals gefaltet und ohne Blinddaͤrme. Die in unſeren Meeren gemeinſte, Jedermann bekannte Gattung 20. Pl. Solea L. Die Zunge. a Solea vulgaris. Bloch 45. iſt auf der Augenſeite braun, die Bruſtſloſſe iſt e und ſie iſt einer unſerer beſten Fiſche. Olivenbraun, die Schuppen find rauh. Riſſſo ſagt, es 9055 eine Varietaͤt die nach allen Richtungen weißlich geſtreift ſey. V. Wir beſitzen noch einige andere Gattungen, zumal im mit— tellaͤndiſchen Meer 1). *21. Pl. (S.) Polus. Rissof, 32. Solea Lascaris. 1) Die Pole Belon's 143 und Rondelet's 323, verſchieden von der Pariſer, welches eine Scholle iſt, hat die Augen zufolge dieſer Naturforſcher links. Ich weiß daher nicht ob es der Rh. polus (Riss 2te Ausg. f. 32) iſt, welcher fie auf der rechten 5 hat. [NB. Des Namens Rhombus polus bedient ſich Riſſo J. c. nur bei der Erlaͤuterung der Kupfer, im Text nennt er ſie Solea Lascaris.] Und mehrere auslaͤndiſche in unſerer großen Ichthyologie zu be⸗ ſchreibende. Weichfloſſer. Monochir. 447 Gelb, ſchwarz marmorirt, mit gelben, ſchwarz gefleckten Bruſtfloſſen; die Oberkinnlade iſt laͤnger und bedeckt die untere wie ein Papageiſchnabel. Die kleinen Schuppen ſind gewimpert. . 22. Pl. (S.) oculatus, Schn. 40. Pl. Rondeletii SI. Solea oculata. Pegonze Ron d. 322. Hellgruͤnlichbraun, auf der rechten Seite mit ſchwarzen, mit Goldpunkten umgebenen Flecken; drei andere find braun ein= gefaßt. Die linke Seite iſt fleiſchweiß, nach den Floſſen zu ins Himmelblaue. V. Einige auslaͤndiſche Gattungen haben keine Trennung zwi⸗ ſchen ihren drei ſenkrechten Floſſen 1). Wir nennen ß V. MONOCHIR Cuv. Schollen, die auf der Augenſeite nur eine, ganz außerordent⸗ lich kleine Bruſtfloſſe haben, und wo die der entgegengeſetzten Seite faſt nicht wahrnehmbar iſt, oder ganz fehlt. 0 Wir haben eine Gattung im mittellaͤndiſchen Meere 23. Pl. (M.) microchirus Lar. Laroche Ann. du Mus. XIII. 356 2). Linguatula Rondelet 324. Der Rhombus Mangili Risso (I. c.) ift definirt: mit lan⸗ zettfoͤrmigem, ziemlich dickem Körper; rechterſeits braun mit ſchwaͤrzlichen Binden; linkerſeits grau. Das Maul ſteht vor. Die Rüden= und Afterfloſſe find ſchwarz gefleckt, hinten weißlich geſaͤumt, die rechte Bruſtfloſſe haͤlt einen Strahl mehr als die andere. V. 1) Es iſt: a) Pl. Zebra Bl. 187. b) Pl. plagiusa L. c) Pl. orientalis Schn. 157. d) Pl. commersonianus Lacep. III. XII. 2. oder Jerre potoo A. Russel 70. Allein die Beſchreibung Lacepede's iſt (IV. 656.) von einer anderen Gattung, von den Rhombus. e) Pl. cornutus Russel 72., eine nicht ſehr genaue Abbildung. ) Pl. jerreus C. oder Jerre potoo B. Russel 71. g) Pl. Pan Buchan. XIV. 42. 2) Wahrſcheinlich der Pl. Mangili Risso 310. Es giebt auch noch andere Gattungen, von denen einige ohne Zweifel unter den Achi⸗ ren der Autoren ſtecken. Der Pl. trichodactylus gehoͤrt auch dahin. 448 Fiſche. Lepadogaster. 24. Pl. Theophilus Risso. Laͤnglich, ſchwarzgrau, ſchwarz punktirt, die Schuppen rauh, die Kiemendeckel eckig. V. VI. ACHIRUS Lacey. Sind Schollen, denen die Bruſtfloſſen gänzlich mangeln, Man kann ſie ebenfalls weiter eintheilen, in die wo die Verticalfloſſen unterſchieden find (die eigentlichen Achirus !)); und die, wo ſich dieſe mit der Schwanzfloſſe vereinigen (Pla gusia?) Brotone). Die dritte Familie, DISCOBOLT, wegen der Scheibe die ihre Bruſtfloſſen bilden, fo genannt, be— greift zwei, nicht ſehr zahlreiche Geſchlechter. ö 4. LEPADOGASTER G@owan. Porteecuelle. Sind kleine Fiſche, die ſich durch folgende Charaktere merk— wuͤrdig machen. Ihre breiten Bruſtfloſſen, die an der Bauchſeite herabſteigen, nehmen ſtaͤrkere Strahlen auf, biegen ſich etwas nach vorn, und vereinigen ſich unten an der Kehle durch eine nach vorn gerichtete Querhaut, die aus den beiden vereinigten Bauch⸗ floſſen beſteht. Übrigens iſt ihr Körper glatt und ohne Schup— pen, der Kopf breit und niedergedruͤckt, die Schnauze vorſtehend und vorſtreckbar, die Kiemen wenig geſpalten und mit vier oder fünf Strahlen verſehen. Sie haben nur eine, weiche Rüden: floſſe, gegenuͤber einer eben ſolchen Afterfloſſe. Ihr Darm iſt kurz, gerade, ohne Blinddaͤrme; es fehlt ihnen die Schwimm- blaſe; indeß ſieht man ſie lebhaft laͤngs der Ufer ſchwimmen. 1) Pl. Achirus L. Achire barbu Geoffr. Ann. du Mus. T. 1. pl. XI. Es ift nicht die Lacepede'ſche. Die Bemerkung iſt nicht zu unterlaſſen, daß ihre Bartfaͤden keine Strahlen, ſondern Wimper ſind, wie die gemeine Scholle hat, und ſich bei mehreren Achiren finden. Achire marbre Lac ep. III. XII. 3. und IV. p. 660. c) LAchire fasce. Pl. lineatus Sloane Jam. T. 346. Pl. mol- lis Mitch. II. 4. 2) Pl. bilineatus Bl. 188. oder Jerre potoo Russel 74. b) L’Achire orne La cep. IV. p. 663. c) Pleur. Arel Schn. 159. Pl. Plagusiae aff. Jam. Br. 445. verſchieden von Pl. Plagusia L. d) Pl. potous C. oder Jerre potoo D. Russel 73. Weichfloſſer. Lepadogaster. 449 Bei I. den eigentlichen LZEPADOGASTER geht die Haut, welche die Bauchfloſſen vorſtellt, zirkelfoͤrmig unter dem Backen herum und bildet eine hohle Scheibe. Von der an— deren Seite bilden die Schulterknochen nach hinten einen leichten Vorſprung, der eine zweite Scheibe vollendet. Unſere Meere be— ſitzen mehrere Gattungen. Bei den einen iſt Ruͤcken- und Afterfloſſe von der Schwanz⸗ floſſe verſchieden, wiewohl ſich bisweilen ihre Haut in dieſelbe fortſetzt; jedoch zuſammengezogen. *1. L. Gouani Lacey. Lace p. I. XXIII. 3. 4. Lepadogaster rostratus Schn. Gruͤnlich, mit kleinen braunen Flecken beſtreut; der Kopf iſt breit, die Schnauze iſt zugeſpitzt, geſtreift, uͤber den Augen bemerkt man zwei halbmondfoͤrmige dunkelgraue Flecken. Die Augen find groß, und das Maul weit ). V. * 2. L. Balbisii Risso. Wahrſcheinlich der Cyclopterus cornubicus SI. Jura- sucker Pennant brit. Zool. nr. 59. Obenher violetroth mit dunkleren Flecken, und roth mit un⸗ endlich vielen kleinen ſchwarzen Fleckchen; die Scheibe und der Bauch ſind orangegelb; die Schnauze iſt vorgeſtreckt, platt, und mit drei Laͤngsfurchen verſehen, das Auge groß, das Maul weit. Zwei Zoll lang. V. * 3. L. Decandollei Riss0. Rothbraun, mit gelben durchſcheinenden Flecken bedeckt; auf den Kiemendeckeln rothe Flecken und einige ſolche Querſtreifen; die Schnauze lang, abgerundet; der 5 ſehr breit, das Maul weit, die Schwanzfloſſe roth gefleckt. Man findet Varietaͤten von grünlichgelber Farbe mit ſehr großen durchſichtigen Flecken auf den Seiten, und andere wo ſich die gelben Flecken über den gan⸗ zen Koͤrper wellenfoͤrmig verbreiten. V. Bei anderen Gattungen ſind die drei Floſſen in Eins ver⸗ bunden. *4. L. Willdenovii. Gelbgruͤn, fein und ſehr regelmaͤßig roth punktirt und mit *) Bei verwandten, von Riſſo unterſchiedenen Arten befinden ſich 11 Flecken am Kiemendeckel. V. 29 450 Fiſche. Cyelopterus. einigen azurblauen Flecken, der Körper nach vorn rund, nach dem Schwanz hin niedergedruͤckt, die Schnauze kurz, ſo breit wie der Kopf. V. Die anderen, II. GOBIESOX, haben jenen doppelten Umſchlag nicht, und folglich iſt der Raum zwiſchen den Bruſt- und Bauchfloſſen nicht in eine doppelte Scheibe getrennt, ſondern bildet nur eine große, auf beiden Sei— ten geſpaltene Scheide, die ſich durch die Haut verlaͤngert. Ihre Ruͤcken- und Afterfloſſe find kurz und von der Schwanzfloſſe un= terſchieden. Ihre Kiemen ſind viel mehr geſpalten. 5. CYCLOPTERUS L. Bauchſauger. Sie haben einen ſehr ausgezeichneten Charakter in ihren Bauchfloſſen, deren um das Becken herum befeſtigte Strahlen durch eine einzige Haut verbunden, eine hohle eifoͤrmige Scheibe bilden, womit ſie ſich an den Felſen anheften koͤnnen. übrigens iſt ihr Maul weit und an beiden Kinnladen und den Schlund— knochen mit kleinen ſpitzigen Zaͤhnchen beſetzt; ihre Kiemendeckel ſind klein; ihre Kiemen nach unten geſchloſſen und mit zehn Strahlen verſehen; ihre Bruſtfloſſen find ſehr breit und treten unter der Kehle beinahe ſo zuſammen, als ob ſie die Scheibe der Bauchfloſſen umfaſſen wollten. Ihr Skelet verhaͤrtet ſehr wenig, und ihre Haut iſt klebrig und ſchuppenlos, aber mit kleinen har— ten Knoͤtchen [von ungleicher Größe] beſtreut. Sie haben einen ziemlich weiten Magen, zahlreiche Blinddaͤrme, einen langen Darm und eine maͤßig große Schwimmblaſe. Wir theilen ſie in zwei Untergeſchlechter. I. LUMPUS. Sie haben eine zwar niedrige, aber doch mehr oder minder ſichtbare Ruͤckenfloſſe mit einfachen Strahlen, und eine zweite mit verzweigten, der Afterfloffe gegenüber. Ihr Koͤrper iſt dicker. 1. C. Lumpus L. Der Bauchſauger, Sechafe, Le Lump, Gras -mollet eto. Bloch 90. Hat die erſte Ruͤckenfloſſe dergeſtalt in dicke hoͤckerige Haut gehuͤllt, daß man ſie aͤußerlich fuͤr einen bloßen Buckel halten koͤnnte. Drei Reihen dicker kegelfoͤrmiger Hoͤcker beſetzen die Weichfloſſer. Liparis. 451 Seiten. Er lebt, zumal in den nördlichen Meeren, von Medu⸗ fen und andern Gallertthieren. Sein Fleiſch iſt weich und un- ſchmackhaft. Schwerfaͤllig und ohne Vertheidigungsmittel, wird er die Beute der Haifiſche, Seehunde u. ſ. w. Das Männchen ſoll, wie man ſagt, ſorgfaͤltig die befruchteten Eier bewachen 1). *2. C. minutus. Gobius minutus Zool. dan. CLIV. B. Die Schnauze hat uͤber dem Maule drei Hoͤckerchen. Laͤngs der Seitenlinie ſtehen zwei weiße Knochenhoͤcker. Der Kopf iſt dicker als der Koͤrper. II. LIPARIS Artedi. Haben nur eine einzige, ziemlich lange Ruͤckenfloſſe, ſo wie eine eben ſolche Afterfloſſe. Ihr Körper iſt glatt, langgeſtreckt und nach hinten zuſammengedruͤckt. An unſeren Kuͤſten kommt vor: *3, C. Liparis L. Bloch 123. 3. 42). Der Koͤrper iſt gelb, braun und dunkler marmorirt; die Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe reichen bis uͤber die Schwanzfloſſe, und die Bruſtfloſſen vereinigen ſich unter der Kehle gleichſam in einen verlängerten Bart. Vier Zoll lang. V. Dieſes Geſchlecht koͤnnte auch, wie das der Schollen, zur Errichtung einer eigenen Familie in der Ordnung der Kehlfloſſer Veranlaſſung geben. 1) Der Cyclopterus pavonius iſt nur eine Altersvarietaͤt der obi⸗ gen. Der Cyclopterus gibbosus Well. V. 10. f. 2. ſcheint nur ein ſchlecht ausgeſtopfter. Hierher noch: a) C. spinosus Schn. 46. b) C. minutus Pallas Sp. Zool. VII. III. 7. 8. 9. c) C. ventricosus id. ib. II. 1. 2. 32 2) Es iſt der Gohioide Smyrnien Lacep. Nov. Comm. en. IX. T. IX. f. 4. und wahrſcheinlich der Cyeloptère souris Lacep. IV. XV. 3. und vielleicht auch der vermeinte Gobius Zool. Dan. CXX XIV. Hierher noch: a) Cycl. Montagui Werner. Soc. I. V. 1. b) Cycl. gelatinosus Pallas Spic. VIII. III. 1. c) Gobius Zool. Dan. CLIV. A. 29 + 452 Fiſche. Echeneis. 6. ECHENEIS L. Schiffs halter. Sie zeichnen ſich unter allen Fiſchen durch eine platte Scheibe welche fie auf dem Kopfe tragen“), aus, die aus einer gewiſſen Anzahl knorpeliger Querplatten beſteht, welche, nach hin⸗ ten gerichtet, an ihrem Hinterrand dornig oder gezaͤhnelt, und der Art beweglich ſind, daß der Fiſch, entweder indem er ſich ihrer als Schroͤpfkopf bedient, oder wenn er ſich mit den Raͤn⸗ dern einhakt, ſich an verfchiedentliche Körper, wie Klippen, Schiffe, Fiſche u. dgl. anheften kann, was zu der Fabel Veranlaſſung ge— geben hat, daß er ein Schiff im ſchnellſten Segeln aufzuhalten vermoͤge. Dieſes Geſchlecht hat einen langgeſtreckten, mit kleinen Schup⸗ pen beſetzten Koͤrper; eine einzige weiche Ruͤckenfloſſe ſteht der Afterfloſſe gegenuͤber; der Kopf iſt oben ganz platt; die Augen ſtehen zur Seite; das Maul iſt horizontal gefpalten, abgerundet; die Unterkinnlade etwas vorſtehend, und wie die Intermanillar— knochen mit kleinen hechelartigen Zaͤhnchen beſetzt; eine ſehr regel— mäßige Reihe kleiner ganz den Wimpern längs des Kinnladen⸗ randes ähnlicher Zaͤhnchen findet ſich längs des Randes der Ma⸗ xillarknochen, die den aͤußeren Rand der Oberkinnlade bilden; der vordere Rand des Pflugſchares mit einem Streifen Hechelzaͤhne beſetzt, wobei die ganze erweiterte Oberflaͤche wie die Zunge rauh iſt. Man zaͤhlt acht Kiemenſtrahlen. Ihr Magen iſt ein weiter Blindſack; die Zahl ihrer Backenzaͤhne ſechs oder acht. Ihr Darm weit, aber kurz; es fehlt ihnen die Schwimmblaſe. Die Arten ſind nicht zahlreich; die bekannteſte 1. E. Remora L. Bloch 172. im mittellaͤndiſchen Meer, iſt kuͤrzer, und hat nur achtzehn Blaͤt— ter in ihrer Scheibe. C. Der Koͤrper iſt mit einer glaͤnzenden klebrigen Haut uͤber⸗ zogen, die getrocknet eine Menge Runzeln bildet. Sie iſt ruß— ſchwarz mit einigen blaulichen Binden. Die Ruͤckenfloſſe iſt blaulich. Man bemerkt faſt keine Seitenlinie. Die Schwanz⸗ floſſe iſt ausgeſchnitten. Wird einen Fuß lang. V. ) Ich habe dieſen Bau, ſchon vor Herrn von Blainville, daraus erklaͤrt, daß ſich eine auf dem Kopf befindliche Floſſe mit ihren Strahlen nach beiden Seiten niedergelegt hat, deren Häkchen, wie die an den Strahlen mancher Balistes, nun jene Function ausuͤben. ‚>. m. Syſtem der Natur ꝛc. ©. 482 und 835.) V. Weichfloſſer. Echeneis. 453 Eine andere 2. E. Naucrates L. Bloch 171. iſt laͤnger, und hat deren zwei und zwanzig. C. Rothbraun, ins Gelbliche auf dunklerem Grunde. Die Seitenlinie iſt am Anfange etwas gebogen und bildet eine Reihe erhabener Punkte, die Schwanzfloſſe iſt abgerundet. V. Und eine dritte, die laͤngſte von allen 3. E. lineata Schn. Linn. Trans. I. T. 17. hat ihrer nur zehn. C. Ich habe noch eine vierte entdeckt: 4. E. osteochir C. bei der die Strahlen der Bruſtfloſſen verknoͤchert und zu⸗ ſammengedruͤckt ſind und in ein ſchwach gekerbtes e endigen. Vierte Ordnung der Fiſche. MALACOPTERYGI APODES. Man kann ſie als nur eine einzige natuͤrliche Familie, die der aalartigen Fiſche, betrachten, Fiſche, welche alle eine langgeſtreckte Geſtalt und eine dicke weiche Haut haben, die die Schuppen nur wenig gewahr werden laͤßt, und denen faſt die Graͤten, ſo wie gaͤnzlich die Blinddaͤrme fehlen. Faſt alle haben Schwimmblaſen von oft ſehr ſonderbarer Geſtalt. Das große Geſchlecht 7. MURAENA L. Aal. laͤßt ſich leicht an den kleinen Kiemendeckeln, die concentriſch von den Strahlen umgeben *) und nebſt ihnen von der Haut einge⸗ huͤllt find, die ſich nur ſehr weit hinten erſt durch ein Loch oder ein Rohr oͤffnet, erkennen. Letztere ſchuͤtzt die Kiemen und ge— ſtattet dieſen Fiſchen ohne Lebensgefahr einige Zeit außer dem Waſſer zuzubringen. Ihr Koͤrper iſt lang und duͤnn; ihre Schup— pen wie in eine dicke fette Haut eingeſenkt, ſo daß man ſie nur nach dem Vertrocknen derſelben deutlich erkennt. Allen fehlen die Bauchfloſſen, und ihr After ſteht ziemlich weit nach hinten. 1) Keinem dieſer Fiſche fehlen, fo viel uns bekannt, die Kiemen— ſtrahlen oder der Deckel, wie einige Naturforſcher geglaubt haben. Die gemeine Muraͤne hat jederſeits ſieben Strahlen; Mur. colubrina bis an fünf und zwanzig. Dieſe Strahlen find ſelbſt bei den Synbranchus ſehr ſtark, wo übrigens der Deckel vollſtaͤndig und aus allen Stuͤcken, die ihm gewoͤhnlich zukommen, gebildet iſt. Die Echelus Raf. nov. gen. p. 63. T. XV. f. 3. T. XVI. f. 2. 3. würden, erſtere Aale, die anderen Conger ohne Kiemen— deckel ſeyn; ich zweifele aber an der Realitaͤt dieſes Charakters. Weichfloſſer. Anguilla, 455 Man hat ſie allmaͤlig in fünf bis ſechs Geſchlechter getrennt, die wir glauben noch weiter eintheilen zu muͤſſen. I. ANGUILLA Thunberg et Shaw. Muraena Bl. Aal. Unterfcheiden ſich durch den doppelten Charakter der Bruſt— floſſen und der Kiemen, die ſich zu jeder Seite unter dieſen Floſ— ſen oͤffnen. Ihr Magen bildet einen langen Blindſack. Ihr Darm iſt ſo ziemlich gerade. Die lange Schwimmblaſe hat um die Mitte eine eigene Druͤſe. A. MURAENA Lacep. Eigentliche Aale. Haben die Ruͤcken- und Schwanzfloſſe [ Afterfloſſe?] be: deutend um das Schwanzende verlaͤngert, die da durch ihre Ver— einigung eine zugeſpitzte Schwanzfloſſe bilden. Bei den aͤchten Aalen faͤngt die Ruͤckenfloſſe in einer ziemlich großen Entfernung hinter den Bruſtfloſſen an. Bei einigen iſt die Oberkinnlade kuͤrzer. Unſere gemeinen Aale gehoͤren zu dieſer Abtheilung; die franzoͤſiſchen! Fiſcher erkennen vier Sorten an, von denen fie behaupten, daß es eben ſo viel Species ſeyen, die jedoch die Au— toren alle unter dem Namen 1. M. Anguilla L. Der gemeine Aal, zuſammenwerfen. Die Anguille verniauæ iſt, wie ich glaube, die gemeinſte; Anguille longbec, deren Schnauze mehr zuſam— mengedruͤckt und ſpitziger iſt; die Ang. plat-bec, Grig-Eel der Englaͤnder, mit breiterer und ſtumpferer, und kleinerem Auge; und die Anguille pimpernaux, der Glut-Eel der Engländer, bei der die Schnauze im Verhaͤltniß kuͤrzer und die Augen groͤßer find, als bei den andern 1). C. Auch in Deutſchland kennt man Varietaͤten des Aals, doch nicht ſo beſtimmt wie die oben angegebenen. Nach dem Aufent⸗ haltsorte variirt ſeine Farbe etwas. Er erreicht eine Laͤnge von vier Fuß, und es ſollen welche von ſieben Fuß Laͤnge gefangen worden ſeyn 9). V. 1) Ich werde von dieſen allen in meiner großen Naturgeſchichte der Sch vergleichende Beſchreibungen und genaue Abbildungen geben. ) Ich theile hier, da Hrn. v. C.'s Fiſchwerk noch nicht fo weit erſchienen iſt, einſtweilen die Eharakteriſtik der Aalarten von Hrn. Riſſo (Histoire naturelle de Europe meridionale III. p. 198) mit, der ſie zu eigenen Gattungen erhebt. a. Anguilla acutirostris B. Obenher ſchwaͤrzlich, untenher ſilberig, die Schnauze ſpitzig, die Un: terkinnlade mit ſechs kleinen Drüfen jederſeits, die Kehlhaut iſt fo dick, 456 Fiſche. Muraena. Bei andern iſt die Oberkinnlade laͤnger. 2. M. longicollis C. La cep. II. III. 3. unter dem falſchen Namen Muraena Myrus. Bei den Conger faͤngt die Ruͤckenfloſſe ziemlich nahe an den Bruſtfloſſen oder ſelbſt uͤber ihnen an; und bei allen Arten die man kennt, iſt die Oberkinnlade laͤnger. 3. M. Conger L. Der Conger. Bloch 155. Findet ſich in allen unſern Meeren, erreicht eine Laͤnge von fünf bis ſechs Fuß, und Schenkeldicke. Die Ruͤcken- und After: floſſe ſind ſchwarz eingefaßt, und die Seitenlinie weißlich punktirt. Man ſchaͤtzt ihn wenig fuͤr die Tafel; indeß koͤnnte man ihn mit Vortheil einſalzen. C Er iſt auf dem Ruͤcken graulichweiß; an den Seiten etwas ſilberig; am Bauche mattweiß. Seine Schnauze verlaͤngert ſich in eine abgerundete Spitze und hat am Ende zwei platte An— haͤngſel. Der Nacken iſt gefurcht, das Maul groß. Die Floſſen ſind weiß, ſchwarz eingefaßt; die Ruͤckenfloſſe ſteigt nach hinten zu hoͤher an. Das Fleiſch ſchmeckt fade und erregt um die Laichzeit ſogar ruhrartige Zufaͤlle. 8 V. 4. M. Myrus L. 1) Le Myre. Rondelet 407. daß man kaum die Kiemenſtrahlen darin erkennen kann, die Zähne klein und ſpitzig; die Bruſtfloſſen ſind dunkelfarbig; die Ruͤckenfloſſe braun, die Afterfloſſe ſchoͤn roth. Geht nie ins Meer. b. A. latirostris. Der Koͤrper iſt obenher dunkelgruͤnlich, untenher weiß, mit einer goldigen Lage zur Seite, die Schnauze ſehr breit, ſtumpf, niedergedruͤckt. Die Unterkinnlade hat auf jeder Seite ſieben Druͤſen, und ſteht bedeu— tend über die obere hervor; beide find mit mehreren Reihen ſammet⸗ artiger Zaͤhne beſetzt; die Kiemenhaut iſt duͤnn genug, um daß man die Kiemenſtrahlen darin erkennt; die Bruſtfloſſe iſt roth, die Ruͤckenfloſſe grün, die Afterfloſſe weißlich, roth eingefaßt. Liebt mehr das Brad: waſſer. c. A. mediorostris R. i Der ganze Koͤrper iſt wie runzlig, der Ruͤcken dunkelſchwarz, die Seiten ſilberblau und der Bauch mattweiß. Die Kinnladen ſind mit mehreren Reihen ſpitziger Zähne beſetzt, die untere iſt etwas länger und hat unten kleine Bartfaͤden mit drei kaum ſichtbaren Poren auf jeder Seite. Die Kehlhaut iſt ſo dick, daß man keine Strahlen darin unter— ſcheiden kann; die Bruſtfloſſen ſind dunkelſchwarz, die Ruͤckenfloſſe auch ſchwarz und die Afterfloſſe blaßgelb, nach dem Schwanz hin dunkeler. V. 1) Myrus war bei den Alten ein Fiſch den Einige fuͤr das Maͤnn⸗ Weichfloſſer. Anguilla. 457 Aus dem mittellaͤndiſchen Meere; mit den Formen der Conger bleibt er ſtets kleiner und laͤßt ſich an einigen Flecken der Schnauze, einer Binde quer uͤber den Hinterkopf und zwei Reihen weißlicher Punkte auf dem Nacken erkennen ). C. Die Farbe der Oberſeite iſt gelbgruͤnlich, die der Unterſeite ſchmuzigweiß. Wird etwas uͤber einen Fuß lang. * 5. M. balearica Laroche. Lar. in den Ann. du Mus. XIII. 20. 3. Muraena Cassini Risso. [Echelus Ciuciara Ra finesque 65. 172. XV. 3.] Gruͤnlichgelb, durchſcheinend, ins Silberige ſchillernd; Kopf und Schnauze ſind ſchmal, die Augen ſehr groß, goldroth; die Ruͤcken⸗ und Afterfloſſe find ſchwarz eingefaßt. Schwimmt ſehr ſchnell. V. *6. M. mystax Laroche. ib. XIII. 23. 10. N Graulichweiß ſilberig, durchſcheinend, laͤngs jeder Seite ein ſilbernes Band. Der Kopf iſt dick, in eine lange zugeſpitzte Schnauze ausgehend, die durch zwei bis an die Spitze gehende Knoͤchelchen gehoben wird. Die Oberkinnlade laͤnger, die Re vorſtehend; die vorderen Zähne find ftärker entwickelt. *7, M. nigra. (Vielleicht hierher M. strongylodon Schn. 91.) Auf der Oberſeite ſchwarz, am Bauche ſchmuzigweiß, die Schnauze zugeſpitzt, mit Poren bedeckt, und oben an der Spitze mit zwei kurzen Anhaͤngſeln verſehen; die Seitenlinie gerade mit einer Reihe grauer Punkte. Sie iſt viel ſchmackhafter als der Conger. V. Es giebt auch auslaͤndiſche Congers, deren Ruͤckenfloſſe noch vor den Bruſtfloſſen anfaͤngt, oder doch wenigſtens an ihrer Baſis 2). chen der Muraͤne hielten; Rondelet hat ihn zuerſt auf dieſe wohl unterſchiedene Gattung angewandt, obſchon ihn ſeit Willughby Nie— mand als Herr Riſſo gut beſchrieben hat, und auch noch keine Abbil— dung von ihm exiſtirt. 1) Hierher noch Mur. strongylodon Schn. 91, welche weit ent⸗ fernt iſt eine Varietaͤt des Myrus zu ſeyn, wie der Verf. glaubt, aber der nigra nahe ſteht. b) „ Quoy et Gaym. Voy. de Freye. Zool. pl. 51 2) M. Talabou Russel 38. b) M. Savanna C. La Savanne de la Martinique. c) Le Conger @ chapelet v. Krusenstern LX. 7. 458 Fiſche. Muraena. II. OPHISURUS Lacep. Unterfcheiden ſich von den eigentlichen Aalen, weil ihre Ruͤ— ckenfloſſe und Afterfloſſe ſchon vor dem Schwanzende aufhoͤren, die ſich deshalb ohne Floſſe befindet und wie eine Pfrieme en— digt. Die hintere Offnung der Naſenloͤcher ſteht am Rande der Lippen ſelbſt. Ihre Eingeweide ſind denen der Aale gleich, aber ein Theil derſelben dringt bis in die Schwanzbaſis, weiter zuruͤck als der After. ; Bei den einen haben die Bruſtfloſſen noch die gewöhnliche Groͤße; ihre Zaͤhne ſind ſpitzig und ſchneidend. 8. M. (O.) serpens L. S alv. 57. Aus dem Mittelmeer, fuͤnf bis ſechs Fuß lang und daruͤber, und von Armsdicke. Obenher braun, untenher ſilberig, die Schnauze duͤnn und zugeſpitzt; zwanzig Strahlen in der Kie— menhaut !). C. Er iſt obenher goldbraun, die Unterſeite glaͤnzt wie Platina; der Koͤrper iſt mit kleinen Puͤnktchen beſetzt. V. Bei andern ſind die Bruſtfloſſen außerordentlich klein, und find manchmal ſelbſt den Beobachtern entgangen. Dieſe Gattun- gen verbinden die Aale mit den Muraͤnen; ihre Zaͤhne ſind ſtumpf ). III. MURAENA Thund. Gymnothorax Bloch. Mu- raenophis Lacey. Eigentliche Muraͤnen. Es fehlen ihnen gaͤnzlich die Bruſtfloſſen. Ihre Kiemen oͤffnen ſich durch ein kleines Loch auf jeder Seite. Ihre Kiemen— deckel und Kiemenſtrahlen ſind ſo zart und duͤnn, und dergeſtalt 1) Hierher gehoͤrt ohne Zweifel: a) Muraena Ophis Bl. 154. Ophis Hyala Buc han. T. V. f. 5. b) Ophis longmuseau, Quoy et Ga m. Zool., de Freyc. pl. IIA R c) Ophisurus guttatus Cuv. Neue Gattung aus Surinam. NB. Die Cogrus, Rafi n. nov. gen. S. 62 würden Opbis- urus ohne Kiemenhaͤute ſeyn. Wir befuͤrchten aber in ihrer Hinſicht ebenfalls irgend einen Irrthum in der Beobachtung. 2) M. colubrina Bod d. oder annulata Thun b. oder Muraen- ophis colubrina Lac ep. V. XIX. 1. b) Mur. fasciata T un b. 8 c) Mur. Cuv. maculosa, unter dem Namen Ophisurus Ophis La cep. II. VI. 2. d) 120015 5 Atternan, Quoy et Gm. Zool. de Freyc. T. 45. f. 2 0 Weichfloſſer. Muraena. 459 unter der Haut verſteckt, daß ſelbſt geſchickte Naturforſcher ihre Exiſtenz geleugnet haben. Ihr Magen iſt ein kurzer Sack und ihre Schwimmblaſe eifoͤrmig, klein und oben am Bauche ſtehend. Lacepede nennt insbeſondere Muraenophis diejenigen Gattungen, welche eine deutliche Ruͤcken- und Afterfloſſe haben. Einige haben ſpitzige Zaͤhne, in einer einzigen Reihe laͤngs der Kinnladen ſtehend. Die beruͤhmteſte Gattung iſt: 9. M. Helena L. Die gemeine Muraͤne. Bloch 153. Ein im mittellaͤndiſchen Meere ſehr verbreiteter Fiſch, von dem die Alten großes Weſen machten. Sie zogen ihn in eige— nen Fiſchteichen auf, und man hat oft die Geſchichte des Vedius Pollio wiederholt, der den ſeinigen ſeine fehlerhaften Sklaven vor— geworfen. Dieſer Fiſch erreicht drei Fuß und mehr, und iſt uͤber und über braun und gelblich marmorirt [d. h. am Körper braun mit großen gelblichen Flecken, auf denen kleine braune Fleckchen ſitzen, an Kopf und Kehle gelblich, mit unregelmäßigen kleinen braunen Flecken]. Sein Biß iſt grauſam 1). Andere haben zwei Reihen ſpitziger Zaͤhne in jeder Kinnlade, unabhaͤngig von noch einer Reihe am Vomer 2). Bei andern ſind die Zaͤhne kegelfoͤrmig oder rund, in zwei Reihen in jeder Kinnlade. Dahin gehoͤrt, aus dem mittellaͤn— diſchen Meere: 10. M. unicolor Laroche. Laroche Ann. du Mus. XIII. 25. 15. Muraenophis Christini Riss o. Ganz mit kleinen ſchwarzen Linien oder Pünktchen bedeckt, wodurch fie das Anſehn von gleichfoͤrmigem Braun erhält ?). C. Der Kopf iſt dick, die Schnauze klein, in eine ſtumpfe Spitze ausgehend und mit zehn Loͤchern verſehen, aus welchen eine gal— 1) Hierher: a) M. Moringa C. La Moringue der Antillen Cat es b II. 21. b) M. punctata BI. Schn. c) M. meleagris oder M. pintade Quoy et Gaym. Zool. de Freye. T. 52 f. 2. d) M. pratbernon ib. f. 2. e) M. favaginea BI. Schn. 105. ) M. pantherina La cep. oder picta Tun b. 2) Murenophis gris Lac ep. V. XIX. 3. 3) Die anderen Gattungen ſind neu. 460 Fiſche. Muraena. lertige Feuchtigkeit ausfließt. Die Kiemenoͤffnung iſt linienfoͤrmig, die Kiemen ſchoͤn roth. Die Floſſen ſind mit einer ſchoͤnen gel— ben und gruͤnlichen Binde eingefaßt. V. Es giebt auch welche mit runden Seitenzaͤhnen in einer einzigen Reihe. Die Pflugſcharzaͤhne gleichfalls rund in zwei Reihen; die vorderen kegelfoͤrmig 1). Wir haben welche, deren Seitenzaͤhne rund ſind und in zwei Reihen ſtehen; die Pflugſcharzaͤhne gleichfalls rund und in vieren, ſo daß ſie eine Art Pflaſter bilden. Die Gattung hat faſt keine ſichtbaren Floſſen, und heißt: *11. M. Zebra Shaw. Gymnomurene cercle Lac ep. V. XIX. 4. Seba II. LXX. 3. Braun, mit ſenkrechten weißen zebraartigen Bandſtereifen, die faſt ringfoͤrmig herumgehen. W Endlich kennt man noch welche mit hechelartigen Zaͤhnen in mehreren Reihen, und das mittellaͤndiſche Meer beſitzt eine ſolche Gattung. 12. M. Saga Risso. La Sorciere. R. 1ſte Ausg. f. 39. Bemerkenswerth durch die langgeſtreckten, runden und zuge⸗ ſpitzten Kinnladen und den ſcharf zugeſpitzten Schwanz 2). C. Die Oberkinnlade gleicht völlig dem Schnabel der Anhinga. Der Körper ift dick, ſchlangenfoͤrmig, kaſtanienbraun, blau, grau und roth geſcheckt. Die Kinnladen roͤthlich; die Floſſen groß und hoch, ins Ultramarinblaue; wird gegen zwei Fuß lang. Das Fleiſch hat einen ſtarken Geruch. Bir IV. SPHAGEBRANCHUS Bi. Unterfcheiden ſich von den Muraͤnen vornehmlich durch die einander genaͤherten Kiemenloͤcher unten an der Kehle. Die Ver⸗ ticalfloſſen erheben ſich bei mehreren erſt nach dem Schwanz hin; 1) Murenophis étoile La cep. oder M. nebulosa Tun b. Seba II. LXIX. 1. b) M. ondule La cep. V. 19. 2. (M. catenatus BI. Sc n.) c) M. sordida Cuv. Seba II. LXIX. 4. 2) Die Nettasoma [Nettastoma] melanura R fin. Carati. T. XVI. f. 1. iſt wenigſtens der Murenophis Saga Riſſo's ſehr nahe verwandt. NB. Die Dalophis R a/. Carati. T. VII. f. 2. 3. wuͤrden Muraͤnen ohne Zaͤhne ſeyn; ich kenne ſie aber nicht. Weichfloſſer. Monopterus. 461 ihre Schnauze iſt vorſtehend und zugeſpitzt. Ihr Magen bildet einen langen Blindſack, der Darm iſt gerade, und die Schwimm⸗ blaſe lang, ſchmal und nach hinten geſtellt. Es giebt Gattungen, denen völlig die Bruſtfloſſen fehlen!). 113. M. (Sph.) rostrata. Sphagebranchus rostratus BI. 419. 2. Der fogenannte Leptocephalus Spallanzani Risso 85. Mit duͤnnem, zuſammengedruͤcktem, ganz glashell durchſichti⸗ gem Koͤrper, durch den man den ganzen inneren Bau erkennen kann. Die Schnauze iſt rund, das Maul klein, die Oberkinnlade etwas laͤnger als die untere, und beide mit kleinen Rauhigkeiten beſetzt. Die Seitenlinie beſteht aus kleinen paarweiſen Punkten. Im mittellaͤndiſchen Meere; ſehr ſelten zu fangen. V. Bei anderen ſieht man kleine Spuren davon. 14. M. (Sph.) imberbis. Laroche Ann. du Mus. XIII. 25. 18. Der Körper iſt cylindriſch, lang und dünn, mit einer glat— ten, incarnatrothen Haut uͤberzogen, auf der ſich eine unzaͤhlige Menge kleiner ſchwarzer, brauner und violetter Puͤnktchen zeigen. Der Bauch iſt blaßweißlich. V Und es giebt ſogar welche, bei denen gar keine Vertical⸗ floſſen vorhanden (Apterichtes Duméril, Coecilia Lacep.), und welches folglich Fiſche ohne alle Floſſen ſind. *15. M. (Sph.) coeca L. Laroche Ann. du Mus. XIII. XXI. 6. Einfoͤrmig braun *). V. V. MONOPTERUS Commerson et Lacepede. Hat ſeine beiden Kiemenloͤcher an der Kehle in eine einzige Querſpalte vereinigt, die in der Mitte durch eine Scheidewand getrennt iſt. Die Ruͤcken- und Afterfloſſe zeigen ſich bloß auf der Mitte des Schwanzes, und vereinigen ſich an deſſen Spitze. Er hat hechelfoͤrmige Zaͤhne an den Kinnladen wie an den Gau— menknochen; ſechs Strahlen in jeder Kiemenhaut, und nur drei ſehr kleine Kiemen. 1) Caecula pterygea Va, Mem. d hist. nat. de Copenhague III. XIII. 1. 2. Mantipukaropaumu, Russel]. 37. ) Riffo hat noch einige Gattungen, die aber Hr. v. C. nicht anzunehmen ſcheint. V. 462 Fiſche. Saccopharyx. Man kennt nur einen, von den Sunda-Inſeln, 16. M. (M.) javanicus Lacep. mit gruͤnem Ruͤcken und gelbem Bauch 1). VI. SYNBRANCHUS Bl. Unibranchaperturus Lac. Unterſcheiden ſich vorerſt von den vorigen dadurch, daß ihre Kiemen nach außen nur durch ein einziges rundes oder laͤngliches Loch communiciren, was die Kehle durchbohrt und beiden Seiten gemeinſchaftlich dient. Sie haben keine Spur von Bruſtfloſſen, und ihre ſenkrechten find faſt gänzlich Fettfloſſen. Ihr Kopf iſt dick, ihre Schnauze zugerundet, ihre Zaͤhne ſtumpf, ihre Kiemen— deckel zum Theil knorpelig; ihre Kiemenſtrahlen ſind ſtark, und de— ren zehn. Ihr Darmcanal iſt ganz gerade, und der Magen unterſcheidet ſich nur durch eine etwas groͤßere Erweiterung und eine Klappe am Pfoͤrtner. Es fehlen ihnen die Blinddaͤrme, und fie haben eine lange und ſchmale Schwimmblaſe. Ihr Aufent⸗ halt iſt in den Meeren heißer Laͤnder, und es giebt welche, die ſehr groß werden 2). VII. ALABES Cu. Haben, wie die Synbranchen, eine gemeinſchaftliche Offnung unten an der Kehle fuͤr die Kiemen, aber man erkennt auch deutliche Bruſtfloſſen, zwiſchen denen ſich eine kleine concave Scheibe befindet. Durch die Haut unterſcheidet man einen klei— nen Deckel und drei Strahlen; die Zaͤhne ſind ſpitzig, und die Eingeweide wie bei den Synbranchen. Ich kenne nur einen einzigen, kleinen, aus dem indiſchen Meere. Es ſcheint am paſſendſten, auf dieſes große Geſchlecht der Muraͤnen einen neulich entdeckten Fiſch folgen zu laſſen, der zu— gleich einer der ſonderbarſten iſt die man kennt. 8. SACCOPHARYX Mitchill. Ophiogna- thus Harwood. Deren Rumpf die Fähigkeit hat, ſich wie eine große Roͤhre aufzublaſen, und ſich in einen ſehr duͤnnen und ſehr langen 1) Ich vermuthe, daß dieß auch derſelbe Fiſch iſt, den Lacepede V. XVII. 3. unter dem Namen Unibranchaperture lisse abgebildet hat. 2) Synbranchus marmoratus BI. 418. b) Synbr. immaculatus id. 419. Unibr. Cachia Buchan. XVI. 4. Dondoo-paum Russ. XXXV. hat durchaus keine Zloffe. Weichfloſſer. Gymnotus. 463 Schwanz endigt, mit einer ſehr niedrigen Ruͤcken- und Afterfloffe umgeben, die ſich an ſeiner Spitze vereinigen. Das Maul iſt mit ſcharfſpitzen Zaͤhnen bewaffnet, bis weit hinter die Augen ge— ſpalten, welche letztere ſich ganz nahe an der ſehr kurzen Schnau⸗ zenſpitze befinden. Die Kiemen oͤffnen ſich durch ein Loch unter den Bruſtfloſſen, die ſehr klein ſind. Dieſer Fiſch wird ſehr groß und ſcheint gefraͤßig. Man hat ſie bis jetzt nur im atlantiſchen Ocean geſehen, wo ſie mittels der Ausdehnung ihrer Kehle auf der Oberflaͤche umherſchwam— men. Dieſer S. Flagellum Mitchill. war ſechs Fuß lang, der Ophiognathus ampullaceus Harwood (Phil, Transact. F. 1827) hatte vier und einen halben 1). 9. GYMNOTUS I. 2) Zitteraal. Haben, wie die Aale, die Kiemen zum Theil durch eine Haut verſchloſſen, aber dieſe Haut oͤffnet ſich vor den Bruſt— floſſen. Der After ſteht ſehr weit nach vorn; die Afterfloſſe geht den groͤßten Theil des Leibes entlang, und bei den meiſten bis an die Schwanzſpitze; auf dem Ruͤcken aber iſt gar keine. I. GYMNOTUS Lacep. Eigentliche elektriſche Aale. Haben auch nicht einmal an dem Schwanzende eine Floſſe, unter welches ſich die Afterfloſſe erſtreckt. Die eigentlichen elektriſchen Aale haben keine wahr⸗ nehmbaren Schuppen in der Haut. Ihre mehrmals gefalteten Daͤrme fuͤllen nur eine maͤßige Hoͤhlung. Sie haben zahlreiche Blinddaͤrme und einen kurzen, ſtumpfen, ſackfoͤrmigen Magen, ſehr nach innen gefaltet. Die eine ihrer langgeſtreckten cylindri= ſchen Schwimmblaſen erſtreckt ſich in eine weit nach hinten ge— hende Kluft der Bauchhoͤhle. Die andere, eifoͤrmig und zwei— lappig, und von dicker Subſtanz, nimmt den Oberleib, oberhalb des Schlundes, ein. . 1) Der erſtgenannte ſchien keine Zähne in der Unterkinnlade ges habt zu haben, und es waͤre moͤglich, daß dieſe beiden Fiſche, wenn auch in gleicher Seegegend gefangen, doch nicht einerlei Species waͤ— ren; zu ein und demſelben Geſchlechte aber gehoͤren ſie gewiß. 2) Gymnotus, oder vielmehr Gymnonotus (nackter Ruͤcken), ein von Artedi dieſen Fiſchen gegebener Name. 464 Fiſche. Gymnotus. Wir kennen nur welche aus den Fluͤſſen von Südamerika. Der beruͤhmteſte iſt: 1. G. electricus L. Bloch 156. dem ſeine faſt ganz in eins geſtreckte Geſtalt, ſein Kopf und ſein ſtumpfer Schwanz den Namen elektriſcher Aal ge— geben haben. Er erreicht eine Laͤnge von fuͤnf bis ſechs Fuß, und giebt fo heftige elektriſche Erſchuͤtterungen, daß er Menſchen und Pferde danieder ſchlaͤgt. Er bedient ſich dieſer Kraft nach Willen und dirigirt ſie nach ſeinem Gefallen, ſelbſt in die Ent— fernung, denn er toͤdtet die Fiſche von weitem; aber er erſchoͤpft auch durch die Ausuͤbung ſeine Kraft und bedarf guter Nah— rung und der Ruhe, um fie wiederzuerlangen ). Das Organ, welches dieſe ſonderbaren Wirkungen hervorbringt, erſtreckt ſich laͤngs der ganzen Unterſeite des Schwanzes, von dem es faſt die Hälfte feiner Dicke ausmacht. Es iſt in vier Laͤngsbuͤndel ges theilt, zwei große oben, zwei kleinere darunter, gegen die Baſis der Afterfloſſe hin gerichtet. Jedes Buͤndel beſteht aus einer Menge haͤutiger, paralleler und ſehr nahe aneinanderſtehender, faſt horizontaler Plaͤttchen, die mit der einen Seite an die Haut ſtoßen, mit der andern an die Verticalflaͤche der Mitte des Fiſches. Endlich ſind ſie auch noch durch eine unſaͤgliche Menge klei— ner längs = wie quergerichteter Platten unter einander verbun— den. Die kleinen Zellen oder vielmehr prismatiſchen Quercanaͤle, die durch dieſe zwei Arten Plaͤttchen unterbrochen werden, ſind mit einer gallertigen Materie erfüllt, und der ganze Apparat em⸗ pfaͤngt nach Verhaͤltniß viele Nerven 2). C. Ein ſolcher elektriſcher Aal iſt oft ſo ſchwer, daß ein Mann an einem zu tragen hat. Er iſt mehrmals in Europa lebendig geweſen; die Art ſeiner Jagd hat Hr. v. Humboldt beſchrieben. Die V. CARAPUS Cuv. haben einen zuſammengedruͤckten, beſchuppten Koͤrper und einen ſich nach hinten ſehr verduͤnnenden Schwanz. Sie leben eben: falls in den ſuͤdamerikaniſchen Fluͤſſen. 1) S. Humboldt Obs. Zool. I. p. 49 u. f. 2) ©. Hunter Phil. Transact. T. LXV. p. 395. Hierher noch: G. aequilabiatus. Humboldt Obs. Zool. I. T. X. nr. 2. Klar Es ſcheint, nach Hrn. v. H., daß diefe Gattung keine hintere Luft: aſe hat. Weichfloſſer. Sternarchus. 465 *2. G. (C.) macrourus BI. Der Langfhwan;. Bloch 157. 2. G. Carapo Gm. Rothbraun, mit groͤßeren dunkleren Flecken; der Schwanz lang, und duͤnn verſchmaͤlert. Die Oberkinnlade ſteht etwas vor. In Braſilien. | V. 3. G. (C.) brachyurus. ! Bloch 157. 1. Hellbraungelb, mit ſchiefen, nach vorn gerichteten Querſtrei— fen. Die Unterkinnlade iſt hier laͤnger, der Schwanz aber kurz. Ebendaſelbſt. V. * 4. G. (C.) fasciatus Gm. Scheint mir mit dem vorigen einerlei. V. 5. G. (C.) albus. Seba III. T. XXXII. f. 3. Weiß, mit converem Rüden, der nach vorn eine tiefere Rinne als der vorige hat. V. Man koͤnnte auch vielleicht noch die Gattungen mit ge— ſtrecktem, nur am Ende offenem Schnabel abſondern, wie *6. G. (C.) rostratus. Sch n. T. 160. Mit ſpitzigem Schnauzenruͤſſel. V. II. STERNARCHUS Schn.!) Apteronotes Lacep. Ihre Afterfloffe hoͤrt auf, ehe fie die Schwanzſpitze erreicht, die eine beſondere Floſſe traͤgt; auf dem Ruͤcken befindet ſich ein weicher fleiſchiger Faden, der in einer bis ans Schwanzende ge— henden Rinne liegt, und in dieſer Furche mittels ſehniger Faͤden zuruͤckgehalten wird, die ihm einige Freiheit laſſen; ein ſonderba— rer Bau, deſſen Nutzen noch nicht hat ausfindig gemacht werden koͤnnen 2). Ihr Kopf iſt laͤnglich, zuſammengedruͤckt, nackt, und ihre Haut zeigt aͤußerlich weder Deckel noch Strahlen. Der übrige Theil ihres Körpers iſt beſchuppt. Ihre Zähne find ſam⸗ 1) Sternarchus: After am Bruſtbein. 2) Ich glaube wahrgenommen zu haben, daß dieſe Trennung zus faͤllig, und daß es eigentlich einer der Schwanzmuskeln iſt, die ſich ter abloͤſen, weil die Haut an dieſer Stelle ſchwaͤcher iſt. 30 466 Fiſche. Leptocephalus. metartig und kaum auf der Mitte jeder Kinnlade ſichtbar. Sie kommen aus Amerika wie die Zitteraale und die Carapen !). 10. GYMNARCHUS Cv. Ihr Körper iſt langgeſtreckt und beſchuppt, und die Kiemen vor den Bruſtfloſſen wenig geoͤffnet wie bei den Gymnoten, aber ihr Ruͤcken iſt, ſeiner ganzen Laͤnge nach, mit einer weichſtrahligen Floſſe beſetzt, und es befindet ſich keine weder am After noch un⸗ ter dem Schwanz, der in eine Spitze endigt. Ihr Kopf iſt ke— gelfoͤrmig, nackt, ihr Maul klein und mit kleinen ſchneidenden Zaͤhnen in einfacher Reihe beſetzt. Man kennt nur eine Gattung, aus dem Nil, G. niloticus C. von Herrn Riffault entdeckt. 11. LEPTOCEPHALUS Pennant. Haben eine vor den Bruſtfloſſen offene Kiemenſpalte und einen wie ein Band zuſammengedruͤckten Koͤrper. Ihr Kopf iſt außerordentlich klein, mit kurzer und etwas zugeſpitzter Schnauze; die Bruſtfloſſen faſt unmerklich oder ganz null; die Ruͤcken- und Afterfloſſe, ebenfalls kaum ſichtbar, vereinigen ſich an der Schwanz: ſpitze; die Eingeweide nehmen nur eine außerordentlich ſchmale Linie laͤngs des unteren Randes ein. Man kennt nur eine Gattung L. Morrisii Gm. Lac ep. II. III. 2. [Grono v. Zooph. T. XIII. f. 3.] an den franzoͤſiſchen und engliſchen Kuͤſten; es giebt aber noch mehrere in den Meeren der heißen Laͤnder. Saͤmmtlich duͤnn wie Papier und durchſichtig wie Glas, ſo daß man nicht einmal das Skelet wahrnimmt. Das genauere Studium ihrer Organi- ſation wird eines der intereſſanteſten ſeyn, womit ſich reiſende Naturforſcher beſchaͤftigen koͤnnen. C. Er iſt vier Zoll lang; die Augen groß. V. 1) Gymnotus albifrons Pallas Spic. Zool. VII. T. VI. f. 1. La cep. II. VI. 146. 3. NB. Der Gymnotus Acus oder Fierasfer muß zu den Donzellen, und der Gymnotus notopterus Pall. et Gm. Notoptere Capirat Lacep. zu den Haͤringen. Weichfloſſer. Ophidium. 467 12. OPHIDIUM L. Donzelle. Haben wie die eigentlichen Aale, den After weit hinten, eine Ruͤcken⸗ und eine Afterfloffe die ſich mit der Schwanzfloſſe vereinigen um den Koͤrper in eine Spitze ausgehen zu laſſen, und im Übrigen iſt dieſer Körper geſtreckt und zuſammengedruͤckt, weshalb man ihn mit einem Degen verglichen hat. Er iſt wie der der Aale mit kleinen, unregelmaͤßig in die Haut verſtreu— ten Schuppen beſetzt. Dieſe Fiſche unterſcheiden ſich aber von den Aalen durch ziemlich offene Kiemen, die mit einem ſehr deut⸗ lichen Deckel und einer Haut mit kurzen Strahlen verſehen if. Die Ruͤckenſtrahlen find gegliedert, aber nicht aͤſtig. I. Eigentliche Donzellen. Haben an der Kehle zwei Paar kleiner Bartfaͤden, die an der Spitze des Zungenbeines angeheftet ſind. Es giebt ihrer zwei im mittellaͤndiſchen Meere: 1. O. barbatum L. La Donzelle commune. Bloch 159. 1. Fleiſchfarbig, Ruͤcken- und Afterfloffe ſchwarz eingefaßt; die vorderen Bartfaͤden ſind kuͤrzer; erreicht uͤber acht bis zehn Zoll Laͤnge. C. Zugleich ſilberig, nach dem Ruͤcken hin azurblau, mit vielen Pünktchen beſtreut. Das Maul, der Schlund und der Gaumen ſind mit ſcharfen Zaͤhnen befest, Die Seitenlinie braun und gerade. Ihr Fleiſch ſchmeckt gut. V. 2. O. Vassallii Risso, La Donzelle brune. Braun; ohne Saum an den Floſſen; die Bartfaͤden gleich. Der Magen dieſer Fiſche iſt ein laͤnglicher dünner Sack; ihren ziemlich gefalteten Eingeweiden mangeln die Blinddaͤrme; ihre Schwimmblaſe iſt eifoͤrmig, ziemlich groß und ſehr dick, und wird von drei eigenen Knochenſtuͤcken geſtuͤtzt, die an den erſten Rip⸗ pen haͤngen, und deren mittleres ſich mittels eigener Muskeln be⸗ wegt. Sie hat ein angenehmes Fleiſch. Nach Riſſo ſpielt der Leib ins Roͤthliche, Kopf und Sei⸗ ten ſind goldig, der Bauch ſilberglaͤnzend. Das Maul iſt weit, die Kinnladen von gleicher Laͤnge und mit feinen Zaͤhnen beſetzt; die obere iſt ſchwaͤrzlich. Die Augen ſind klein, die Floſſen au⸗ rorafarbig. Sehr gemein bei Nizza. V. 30 * 468 Fiſche. Ammodytes. Wir kennen eine dritte Gattung aus Braſilien: 3. O. brevibarbe C. Braun, mit kuͤrzeren Bartfaͤden. Und in der Nordſee eine ſehr große: 4. O. blacodes. Sehn. 484. Roſenroth und braun gefleckt 1). II. Die Fierasfer haben keine Bartfaͤden, und ihre Ruͤckenfloſſe iſt ſo duͤnn, daß fie nur eine ſchwache Hautfalte zu ſeyn ſcheint. Ihre Schwimm⸗ blaſe wird nur durch zwei Knoͤchelchen geſtuͤtzt; das mittelſte fehlt. Das mittellaͤndiſche Meer hat einen 5. O. imberbe L. 2) mit fammetartigen Zähnen [und aalfoͤrmigem Körper, gelbſilberig, mit ſtumpfem Schwanz und ſchwarzgeſaͤumter Ruͤckenfloſſe. Die Schwanzfloſſe ſpielt ins Carminrothe. Von delicatem Fleiſchl. Und einen 6. O. dentatum C. mit zwei Hakenzaͤhnchen in jeder Kinnlade. Es ſind ſehr kleine Fiſche. 13. AMMODYTES Z. Saͤndfiſch. Eguille. Der Koͤrper iſt langgeſtreckt wie bei den vorigen, und hat über den größten Theil des Ruͤckens eine Floſſe mit artikulir⸗ ten aber einfachen Strahlen, eine andere hinter dem After, und eine gegabelte am Schwanzende. Aber dieſe drei Floſſen ſind durch freie Zwiſchenraͤume getrennt. Die Schnauze dieſer Fiſche 1) Hierher noch O. barbatum Mite hilt J. f. 2., welche auch eine eigene Species zu ſeyn ſcheint. 2) Dieſes iſt auch zugleich der Gymnotus Acus Gm. und der Notoptere Fontanes Ris so I. ed. T. IV. f. 11. Was das Ophidium imberbe der nordiſchen 1 anbe⸗ langt, wie Schoͤnefeld's in den Wernerian Tr. J. f. 2. und das Ophidium viride Fabr. Fauna Grönl. 148., br keine ich fie nicht, glaube fie aber den Aalen verwandt. Endlich ſcheint ſich mir auch das Ophidium ocellatum T'ilesius Mem. de Petersb. III. T. 180. III. 27. den Gonellen zu naͤhern. Weichfloſſer. Am modytes. 469 iſt ſpitzig; die Oberkinnlade der Ausdehnung faͤhig, und die untere im Zuſtand der Ruhe laͤnger als die andere. Ihr Magen iſt ſpitzig und fleiſchig; ſie haben weder Blinddaͤrme noch Schwimm— blaſe und halten ſich im Sande auf, von wo man ſie zur Zeit der Ebbe wegholt. Sie naͤhren ſich von Würmern, die fie da— ſelbſt fangen. Unſere Kuͤſten erzeugen zwei Gattungen, die man lange Zeit unter dem Namen Ammodytes Tobianus L. verwechſelt hat, die aber jetzt hinlaͤnglich unterſchieden ſind 1). 1. A. Tobianus. Le Lancon. Bloch 72. 2. Ray Synops. III. f. 12. welcher eine ſpitzere Unterkinnlade, längere Maxillarknochen, und die Stiele der Intermaxrillarknochen ſehr kurz hat. Seine Ruͤ⸗ ckenfloſſe faͤngt erſt dem Ende der Bruſtfloſſen gegenuͤber an. Und 2. A. lancea C. L'Eguille. Der Sandfiſch. Penn. brit. Zool. T. XXV. f. 66. deſſen Marillarknochen kuͤrzer und die Stiele der Intermaxillar⸗ knochen länger find, und deſſen Ruͤckenfloſſe der Mitte der Bruft- floffen gegenüber anfängt. Er iſt nach Verhaͤltniß dicker. Beide find an allen unſeren Kuͤſten ſehr gemein. Sie find acht bis zehn Zoll lang, ſilbergrau. Sie laſſen ſich gut eſſen und dienen auch als Angelkoͤder. 1) Man verdankt dieſe Unterſcheidung einem geſchickten Arzte zu Caen, Herrn Leſauvage, er hat aber den Namen der Tobianus umgetauſcht. S. Bullet. des sc. Sept. 1824. p. 141. Es bleibt noch zu unterſuchen ob der Am. cicerellus Raf. Caratt. T. IX. f. 4. vom Tobianus verſchieden iſt. f Alle Fiſche, von welchen wir bis jetzt gehandelt, haben nicht nur ein knoͤchernes oder faſeriges Skelet, und vollſtaͤndige, freie Kinnladen, ſondern ihre Kiemen haben auch ſtets die Geſtalt von Blaͤttern oder Kaͤmmen. Die Ordnung LOPHOBRANCHI, welches die fünfte der Fiſche ift, hat nun zwar auch vollſtaͤndige und freie Kinnladen, aber fie zeichnet ſich ausnehmend durch ihre Kiemen aus, welche, ſtatt wie gewoͤhnlich die Geſtalt von Kammzaͤhnen zu haben, ſie in kleine, runde, laͤngs der Kiemenboͤgen paarweiſe geſtellte Quaſten gebildet zeigen: ein Bau, von dem noch kein anderer Fiſch ein Beiſpiel aufgewieſen hat. Sie ſind unterhalb eines großen De— ckels verſchloſſen, der von allen Seiten durch eine Haut befeſtiget wird, die nur ein kleines Loch zum Austritt des Waſſers laͤßt, und in ſeiner Dicke nur einige Spuren von Strahlen zeigt. Dieſe Fiſche laſſen ſich uͤbrigens auch leicht daran erkennen, daß ihr Koͤrper von einem Ende bis zum andern mit Schildern ge— panzert iſt, wodurch er faſt immer eckig erſcheint. Sie ſind im Ganzen klein und faſt ohne alles Fleiſch. Ihr Darm iſt gerade und ohne Blinddaͤrme; ihre Schwimmblaſe duͤnn, aber nach Verhaͤltniß groß. 1. SYNGNATHUS J. ) Seepferd. Bilden ein zahlreiches Geſchlecht, deſſen Charakter in einer roͤhrigen Schnauze beſteht, die wie bei den Fiſtularien durch die Verlaͤngerung des os ethmoideum, des vomer, der ossa tym- 1) Von Ty und yvados (vereinigte Kinnladen), ein von Ar: tedi componirter Name, welcher glaubte, daß die Schnauzenroͤhre dies ſer Fiſche durch die Vereinigung der Kinnladen gebildet wuͤrde. Weichfloſſer. Syngnathus. 471 panica, der Vordeckel und Unterdeckel u. ſ. w. gebildet wird, und in ein gewoͤhnliches, aber beinahe vertical geſpaltenes Maul endigt. Das Reſpirationsloch ſteht gegen den Nacken hin. Es fehlen ihnen die Bauchfloſſen. Ihre Zeugung hat das Son⸗ derbare, daß die Eier herausſchluͤpfen und in einer Taſche aus: kriechen, die ſich durch Aufblaͤhung der Haut bildet, bei den einen unten am Bauch, bei andern unter der Baſis des Schwanzes, und die ſich ſpaltet, um die Jungen daraus hervortreten zu laſſen. | I. Eigentliche SYNGNATHUS, fogenannte Meernadeln. Mit einem ſehr langen, ſehr ſchmaͤchtigen, in ſeiner ganzen Laͤnge wenig in der Dicke abweichenden Koͤrper. Man findet verſchiedene Gattungen in allen unſeren Meeren *). Einige haben, außer den Bruſtfloſſen, auch noch eine Ruͤ— ckenfloſſe, eine Schwanzfloſſe und eine Atterfloſſe “). *1. S. Typhle L. Bloch 91. 1. Der Koͤrper bildet ein ſechsſeitiges Prisma und iſt gelbgruͤn, geſcheckt. Der Kopf iſt platt, die Schnauze lang, cylindriſch, an der Spitze nach oben gerichtet; der Kiemendeckel groß und e * 2. S. Acus L. Die Meernadel. Bloch 91. 2. Oben iſt der Koͤrper ſilberartig, hinten am Schwanze ſechs⸗ ſeitig; die Schnauze cylindriſch. Schmuziggelb, groͤßer als der vorige. V. Anderen fehlt bloß die Afterfloſſe. *3, S. pelagicus Risso. Risso Ichth. de N. p. 63. Grau, weiß und braun marmorirt; ſiebenſeitig, der Schwanz vierſeitig, die Schnauze lang, breit, pfriemenfoͤrmig. Das EN weit, y *4. S. Rondeletii Lar. Laroche Ann. du Mus. XIII. V. 5. S. viridis Risso 65. Rondelet 229. 1. ) Man vergleiche hierzu die neuen von Hrn. Dr. Michahelles aufgeſtellten Arten. Iſis 1829, S. 1011 u. f. V. **) In dieſe Gruppe wird denn an, 3 der ſchoͤngezeichnete S. Deokhata Hamilton aus Bengalen gehoͤren. . Gray and Har d- wyke Zoolog. IIlustrat. IV. Pices T. VI. f. 4 V. 472 Fiſche. Syngnathus. Obenher ſchoͤn gruͤn, untenher gelbbraun, ſilberig weiß ge: ſcheckt. Der Koͤrper bildet wie der vorige ein ſiebenſeitiges Priſma, die Schnauze iſt aber kurz und zuſammengedruͤckt. V. * 5. S. barbarus Penn. Pen nant brit. Zool. S. rubescens Risso. Von der Geſtalt der vorigen, aber ſehr langer, ſchlanker und runder Schnauze. Die Oberkinnlade ſteht etwas hervor. Seine Farbe iſt rothbraun, gold- und ſilbergeſcheckt, mit weißen Strichen. V. Die Eiertafhe dieſer beiden Gruppen befindet ſich unter dem Schwanz. Wieder andere haben weder After- noch Bruſtfloſſen, aber eine Ruͤcken- und eine Schwanzfloſſe. Ihr Eierſack ſteht unten am Bauch. *6. S. aequoreus L. Pipe. Montague in d. Wernerian Soc. Tr. I. 4. f. 1. Dunkelbraun, mit glatter, cylindriſcher, mittelmaͤßig langer Schnauze. V. Noch andere endlich haben weiter keine als die Ruͤckenfloſſe. *7. S. Ophidion L. Bloch 91. 3. Der Koͤrper iſt rundlich, braungruͤn und weißlich gefleckt. Die Schnauze kurz, oben platt, blau punktirt. Die Seiten, uͤber der Kiemenhaut, haben ſchoͤn azurblaue große Perlenmutter⸗ flecke. Der Schwanz iſt duͤnn, lang, und endiget in eine Zr *8. S. papacinus Risso. Risso [T.] IV. 7. Obenher ift der Körper abgerundet, unten bildet er zwei Laͤngsflaͤchen, die Schnauze iſt ſehr kurz. Von Farbe iſt er corallenroth mit goldigen Flecken die nach dem Schwanze hin Ocellen, werden, geziert. Es giebt auch eine gelbgruͤne Varietaͤt. V. * 9. S. fasciatus Risso, ib. [f.] 8. [Scyphius fasciatus )]. Der Körper iſt nach vorn niedergedruͤckt und hat auf dem Ruͤcken wie am Bauche eine fleiſchige Kante. Vom After bis ) Verſchieden von einem rothgebaͤnderten S. fasciatus Gray, in deffen und Hardwyke Zool. illustr. IV. T. 6. f. 2. der bei rs boina gefangen worden. Weichfloſſer. Hippocampus. 473 zum Schwanz iſt er cylindriſch. Der Schwanz iſt ſehr duͤnn und lang. Braungruͤn mit laſurblauem Bauche, die Seiten mit ſchoͤ⸗ nen goldgelben Querſtreifen geziert. II. HIPPOCAMPUS. Seepferd. Mit einem an den Seiten zuſammengedruͤckten Koͤrper, der bedeutend hoͤher als der Schwanz iſt. Wenn ſie ſich nach dem Tode kruͤmmen, ſo erhaͤlt dieſer Rumpf und Kopf in etwas das Anſehen des Vordertheiles eines Pferdes im Kleinen oder, wie man geſagt hat, des Springers im Schachſpielf. Die Verbin— dungsraͤnder ihrer Schuppen ſind in Kanten erhoben, und die Ecken in Dornen hervorſtehend. Ihr Schwanz hat keine Floſſe. In unſeren Meeren findet ſich eine Gattung 10. S (II.) brevirostris Cuv. Will T. J. 28. f. 3. mit kuͤrzerer Schnauze; und eine andere 11. S. (I.) guttulatus C. t W4Ü0L.3: 25. 59. mit längerer; welche beide nur einige Faden an der Schnauze und dem Körper haben. Es giebt auch verwandte in beiden Indien 1). C. Dieſe beiden unter dem Namen Seepferdchen vermeng— ten Gattungen ſind ſehr gemein. Riſſo unterſcheidet auch zwei Gattungen, von denen ich aber aus Mangel an Citaten nicht ſicher angeben kann, ob fie mit den beiden oben von Herrn v. C. un⸗ terſchiedenen uͤbereinſtimmen. Er nennt die eine Hippocampus antiquus ), und dieß wird die bekannteſte ſeyn. Dieſes Fiſch— chen iſt gruͤnbraun, hat dreizehn Ringe ſpitzer Dornenhoͤcker, der Schwanz hat, wie bei den folgenden Gattungen, vier Seiten, und vier Reihen Ringe mit quaſtenartigen Faͤden beſetzt; die an⸗ dere, Hipp. rosaceus K. ſoll nur elf Dornringe haben, der Schwanz bloß mit krummen Knoͤtchen beſetzt ſeyn, und der Koͤrper ſchoͤn roſenroth, weiß und blau punktirt, mit weißem Bauche. Auf dem Nacken iſt ein Kamm, der in lange Faͤdchen endiget. Die Knoͤtchen ſind alle lebhaft roth; die Ruͤckenfloſſe ſchwarz punktirt mit ſchwarzer Binde und gelbem Einfaß. Sie ſcheint etwas Eleis ner als die vorige. V. 7 1) S. longirostris C. Will. I. 25. f. 4. und andere Gattungen, welche ich in unſerer großen Ichthyologie bekannt machen werde. *) Risso Hist. naturelle des prod. de Eur. merid. III. p. 183. 474 Fiſche. Pegasus. Hierher wird nun wahrſcheinlich auch eine große, gleichſam koloſſale, an zwanzig Zoll lange Gattung **12. S. (H.) Hardwickii Gray. Gra and Har dw. Zool. III. IV. pl. 6. f. 3. aus Indien gehoͤren, gruͤngelb, mit ziemlich dickem Leib, ſehr wenigen Faͤden, deren Schildraͤnder aber nicht ſo hochkantig ſind als obige die Definition dieſer Gruppe angiebt. Da zu den Zool. II. der Text fehlt, fo ſchalte ich dieſe ſchoͤne Species nur einſt— weilen hier ein. V. Neuholland erzeugt noch einen, auch größer wie die euro— paͤiſchen, aber beſonders merkwuͤrdig durch die blattförmigen Ans haͤngſel, die verſchiedene Theile feines Körpers zieren. 13. S. (II.) foliatus S/. Shaw general Zoology V. II. pl. 180, Lacep. Ann. du Mus. IV. T. 58. f. 3. C. Im Übrigen dem gemeinen an Geſtalt aͤhnlich. V. III. SOLENOSTOMA ') Seba et Lacep. Unterſcheiden ſich von den Syngnathen vorzüglich durch ſehr große Bauchfloſſen hinter den Bruſtfloſſen, die mit dem Rumpf und unter ſich zu einer Art von Schurz vereiniget ſind, der, wie der Sack der Syngnathen, die Eier zuruͤckzuhalten dient. Sie haben auch eine Ruͤckenfloſſe von nur wenigen Strahlen, die nahe am Nacken ſteht; eine andere ſehr kleine am Anfang des Schwan⸗ zes, und eine große zugeſpitzte Schwanzfloſſe. Übrigens gleichen fie in vielem den Seepferdchen. Man kennt nur eine Gattung 14. S. (S.) paradoxus. Fistularia paradoxa Pallas Spic. Zool. VIII. IV. 6. aus dem indiſchen Meere. 2. PEGASUS L. Haben eine aus den naͤmlichen Stuͤcken wie bei den vorigen gebildete Schnauze, allein das Maul, ſtatt an deren Ende zu ſtehen, befindet ſich an deren Baſis. Es erinnert durch ſeine Protractilitaͤt etwas an das der Stoͤre, beſteht jedoch aus denſelben Stuͤcken wie das der gewoͤhnlichen Fiſche. Der Koͤrper dieſer 1) Solenostoma, Flötenmaul, von 2%, Rohr, und soua, Maul. Weichfloſſer. Pegasus. 475 Pegaſen iſt gepanzert wie der der Hippocampen und Solenoſto⸗ men, aber ihr Koͤrper iſt breit, niedergedruͤckt, hat das Kiemen— loch zur Seite, und hinter den großen Bruſtfloſſen, welche dem Geſchlechte ſeinen Namen veranlaßt haben, ſieht man zwei deut— liche Bauchfloſſen. Die Ruͤcken- und die Afterfloſſe ſtehen ein⸗ ander gegenüber. Der Darm, der in einer weiteren und kuͤrze— ren Cavitaͤt als bei den Syngnathen liegt, hat zwei bis drei Faltungen. N Es finden ſich verſchiedene Gattungen in den indiſchen Meeren. *1. P. Draco L. Bloch 109. Der Koͤrper iſt breit, flach, viereckig, von blaulicher Farbe, die Ecken braun. Die Bruſtfloſſen halbzirkelfoͤrmig ſtrahlig. In Oſtindien. V. * 2. P. natans. Bloch 121. [k. 3. 4. Laͤnger und nach hinten ſchmaͤler, viereckig, gelbbraun; der Kopf flach, kurz und breit. Ebendaſelbſt. V. * 3. P. volans L. 5 Mit ſchwertfoͤrmigem gezaͤhntem Ruͤſſel. In Indien. V. *4, P. laternarius C. Mit einer Schnauze, die mit ſechs Laͤngsreihen Zaͤhnungen beſetzt iſt. C. * Nach dieſen fuͤnf Ordnungen Knochen- oder Faſerfiſchen mit vollſtaͤndigen, freien Kinnladen, gehen wir auf die ſechste PLECTOGNATHI uͤber, die man ſchon den Knorpelfiſchen annaͤhern kann, an die fie ſchon ein wenig durch die Unvollſtaͤndigkeit der Kinnladen und die ſpaͤte Verhaͤrtung ihres Skelets graͤnzen; indeß iſt dieſes Skelet noch faſerig, und im Allgemeinen ihr ganzer Bau noch der der gewoͤhnlichen Fiſche. Ihr hauptſaͤchlichſter Unterſcheidungs- charakter befteht darin, daß ihr Mapillarknochen feſt an der Seite der Intermaxillarknochen angeheftet oder mit dieſem vereiniget iſt, welcher letztere allein die Kinnlade bildet, und daß der Gaumen: bogen mittels Naht in den Schaͤdel eingreift, und folglicherweiſe keine Beweglichkeit beſizt. Die Kiemendeckel und Kiemenſtrahlen find außerdem noch unter einer dicken Haut verſteckt, die aͤußer⸗ lich nur eine kleine Kiemenſpalte wahrnehmen laͤßt 1). Von den Rippen findet man nur kleine Spuren. Wahre Bauchfloſſen fehlen. Der Darmcanal iſt weit, ohne Blinddaͤrme 2), und faft alle dieſe Fiſche haben eine anſehnliche Schwimmblaſe. Dieſe Ordnung begreift zwei ſehr natuͤrliche Familien, die nach der Art, wie ihre Kinnladen bewaffnet ſind, charakteriſirt werden: die Gymnodonti und Sclerodermi. Die erſte Familie GYMNODONTI hat, ſtatt deutlicher Zähne, die Kinnladen mit einer elfenbeinarti⸗ gen Subſtanz überzogen die innerlich in Blätter getheilt iſt, bes ren Geſammtheit eine Art von Papageiſchnabel vorſtellt, und 1) Dieſe Anordnung, wovon ſich ſchon bei den Chironekten ein Anfang findet, hat mehrere Naturforſcher verfuͤhrt zu glauben, daß den Plektognathen Kiemendeckel und Strahlen fehlten. Sie haben deren wie alle andere Fiſche. 2) Bloch ſetzt irrigerweiſe bei den Diodon Blinddaͤrme voraus. Weichfloſſer. Diodon. 477 welche in der That aus wahrhaft vereinigten Zaͤhnen beſteht, die ſich immer ſuccediren, ſo wie ſie ſich durch das Kauen allmaͤlig abnutzen !). Ihre Kiemendeckel find klein; ihrer Kiemenſtrahlen jederſeits fünf, und die einen wie die andern ſehr verſteckt. Sie leben von Schalthieren und Seetang; ihr Fleiſch iſt im Ganzen ſchleimig und wenig geſchaͤtzt; mehrere gelten ſelbſt fuͤr giftig, wenigſtens in gewiſſen Jahreszeiten ). Zwei ihrer Geſchlechter, die Tetraodon und die Diodon, ge— woͤhnlich Boursouflus oder Orbes genannt, koͤnnen ſich wie Luft⸗ baͤlle aufblaſen, indem ſie Luft verſchlucken und mit dieſer Fluͤſſig⸗ keit ihren Magen, oder vielmehr einen ſehr zarthaͤutigen und ſehr ausdehnbaren Kropf anfuͤllen, der ihre ganze Bauchlaͤnge ausfüllt und faſt mit dem Bauchfell verbunden iſt, weshalb ihn Manche fuͤr das Bauchfell, Andere fuͤr eine Art Netz genommen. Wenn ſie ſich auf ſolche Art aufgeblaͤht haben, kehren ſie ſich um; der Bauch tritt nach oben, und ſie ſchwimmen auf der Oberflaͤche ohne ſich dirigiren zu koͤnnen; allein dieß wird ein Vertheidigungs⸗ mittel fuͤr ſie, weil ſich damit die Stacheln, womit ihre Haut be⸗ ſetzt iſt, nach allen Seiten hin aufrichten 2). Außerdem beſitzen ſie noch eine zweilappige Schwimmblaſe; ihre ſehr hoch liegenden Nieren find irrigerweiſe für Lungen angeſehen worden ). Man zahlt bei ihnen nur drei Kiemen auf jeder Seite?). Wenn man ſie faͤngt, laſſen ſie einen Ton hoͤren, der ohne Zweifel von der aus ihrem Magen austretenden Luft kommt. Jedes ihrer Na⸗ ſenloͤcher iſt mit einem doppelten Fleiſchfaden beſetzt. I. DIODON T. Stachelbauch. Orbes epineur. Fuͤhren dieſen Namen weil ihre ungetheilten Kinnladen oben und unten nur ein Stuͤck darbieten. Hinter dem ſchneidenden 1) S. meine Vorleſungen uͤber vergleichende Anatomie 3 Bd. S. 125. ) Alles dieſes ſowie das Folgende zeigt deutlich, daß dieſe Fiſche mit den Batrachiern unter den Reptilien nahe verwandt, und gleichſam ein anderer entwickelter Zweig von ihnen ſind. Manche ſollen ſelbſt ei— nen Milchſchaum ausſchwitzen. V. 3 2) ©. Geoffroy St. Hil. Deser. des poiss. d’ Egypte im gro: ßen Werk über Egypten. Ahnliche Anordnungen finden ſich auch bei den Chironekten. a 3) So wenigſtens glaube ich den Irrthum Schoͤpf's erklaͤren zu muͤſſen. (Schriften der nat. f. Fr. zu Berlin VIII. 190. und Pluͤ⸗ mier's Schr. 513., und ohne Zweifel auch Garden's Linn. Syst. ed. XII. 1. p. 348. not.) Was die zelligen Organe anlangt, von denen Brouſſonet 4. des sc. 1780 letzte Seite ſpricht, To exi⸗ ſtirt nichts was dazu Anlaß geben koͤnnte. Es iſt ausgemacht, daß dieſe Fiſche in Betreff ihrer Reſpikation in nichts von den übrigen differiren. 4) Man hat ſchon ein Beiſpiel dieſer Art beim Froſchteufel. 478 Fiſche. Diodon. Rand einer jeden befindet ſich ein runder, quergefurchter Theil, der ein maͤchtiges Kauinſtrument abgiebt ). Ihre Haut iſt uͤber und uͤber mit ſtarken ſpitzen Stacheln bewaffnet, ſo daß ſie, wenn fe aufgebläht find, einer grünen Roßkaſtanienfrucht gleichen. In den Meeren der heißen Laͤnder giebt es eine große Zahl von Gattungen. Die einen haben lange, durch Seitenwurzeln geſtuͤtzte Stacheln. Die gemeinſte dieſer Gruppe iſt: 71. D. punctatus C. Bloch 125. und beſſer Diodon Atinga. Seba III. XXIII. 1. 2. Diodon Hystrix Bl. 126. dieſelbe Gattung, nicht aufgebläht. Er erreicht mehr als einen Fuß im Durchmeſſer. C. Dieſe in Sammlungen ſehr gemeine Gattung kommt aus den ſuͤdlichen Meeren und hat oft zwei Fuß Laͤnge. Sie iſt rothbraun, mit vielen kleinen braunen Flecken. Die Stacheln ſind rund und oft zwei Zoll lang. Sie haben drei Wurzeln, wovon eine die Fortſetzung des Stachels ſelbſt iſt, und liegen ſchuppig uͤber einander. V. *2, D. spinosissimus Cuv. Cu v. Mem. du Mus. IV. p. 134. Seba III. XXIII. 10. Dem vorigen ſehr aͤhnlich, aber die Stacheln dichter und die des Oberkopfs zumal viel laͤnger. Nur einen Fuß lang. V. * 3. D. triedricus C. Cu v. Mem. Mus. IV. p. 133. Seba Il. XXIII. 4. Mit eben ſolchen Stacheln wie die vorigen, nur hat jeder vorn eine ſchneidende Kante, die ſich in die vordere Wurzel fort ſetzt. Fuͤnf Zoll lang, obenher braun, an den Seiten etwas gewoͤlkt. V. *4. D. nycthemerus C. Cuv. I. c. IV. pl. VII. f. 5. Obenher ſchwarzbraun, untenher ſilberweiß, die Stacheln 1) Die Kinnladen dieſes Geſchlechts find unter den Verſteinerun⸗ gen nicht ſelten. Weichfloſſer. Dio don. 479 lang, rund, ſpitzig, fünf zwiſchen den Augen, ſechs bis ſieben zwi— ſchen den Bruſtfloſſen. Aus dem ee Meere. V. * 5. D. novemmaculatus. id. ib. VI. 3 Obenher rothgrau, mit kleinen rundlichen ſchwarzen Flecken, und zehn großen, wovon einer uͤber jedem Auge; einen zwiſchen dem Auge und der Bruſtfloſſe; ein großer Querfleck auf dem Nacken, ein anderer über den Ruͤcken, einer über jeder Bruſt⸗ floſſe und einer an der Baſis der Ruͤckenfloſſe. *6. D. sexmaculatus. id. ib. VII. 1. Könnte nach Hrn. v. C. eine Varietaͤt des vorigen oder Jugendzuſtand ſeyn. V. 7. D. multimaculatus. id. ib. 4. Zahlreiche ſchwarze Flecken ſtehen auf dem Ruͤcken, wo ſie groͤßer als die an den Seiten ſind. Einige kleine ſtehen am Bauch. Die Floſſen ſind gelblich. V. Andere beſitzen kurze, auf drei Wurzeln ſtehende Stacheln. 8. D. tigrinus. Die Stachelkugel. Cu v. Mem. Mus. IV. VI. 1. oder D. orbiculatus BI. 127. Seba III. XXIII. 3. Obenher graubraun, mit kleinen, runden, dunkleren Flecken dicht beſtreut; untenher weiß. Die Stacheln ſind kurz, rund, und nicht ſehr zahlreich. Man zaͤhlt oben nur fuͤnf bis ſechs Querreihen und acht bis neun Laͤngsreihen. V. * 9. D. rivulatus. Cu v. ib. 2. D. maculato- striatus Mitchill VI. 3. Wahrſcheinl. Orbe, La cep. I. XXIV. 3. Obenher braunroth mit blaſſen parellelen Wellenlinien. Die des Ruͤckens gehen der Laͤnge nach, die der Seiten ſchief. Au— ßerdem noch ſieben große runde ſchwarzbraune Flecken. Gegen einen Fuß lang. An der Unterlippe zwei kleine Bartfaͤden. V. 510. D. jaculiferus C. Cu v. I. c. VII. 3. Mit zuſammengedruͤckten Stacheln wie Degenſpitzen, h die ſehr langen der Seite, zwiſchen der Bruſt- und Afterfloffe. V 480 Fiſche. Tetraodon. *11. D. antennatus. Cu v. regne animal, Ire ed. pl. IX. id. ib. 2. Roͤthlich mit kleinen braunen Puͤnktchen; ein großer brauner Fleck auf dem Nacken, einer uͤber jeder Bruſtfloſſe und einer an der Baſis der Ruͤckenfloſſe. Zeichnet ſich durch Fleiſchfaͤdchen aus, wovon eins uͤber jedem Auge, wie ein Fuͤhlhorn, und fuͤnf bis ſechs laͤngs der Seiten. V. Noch andere endlich haben ganz dünne Stacheln wie Na: deln oder Haare. 12. D. pilosus. | Mitchill Fiſche von Neuyork 1. 471. 2. TETRAODON Z. 0 Haben die Kinnladen in der Mitte durch eine Naht getheilt, ſo daß ſie das Anſehen von vier Zaͤhnen, zwei oben, zwei unten, hat. Ihre Haut iſt nur mit kleinen wenig hervorſtehenden Dor— nen beſetzt. Mehrere Gattungen gelten fuͤr giftig. Die am aͤlteſten bekannte iſt 1. T. Fahaca C. Der Fahaka der Araber, Flasco- paro der Griechen ꝛc. Tetr. lineatus L. Tetr. Physa Geoffr. Poiss. d’Eg. I. I. Rondelet 419. im Nil, Ruͤcken und Seiten der Lange nach weißlich geſtreift. Der Nil wirft fie bei den überſchwemmungen in Menge aufs Land, wo ſich ihrer dann die Kinder als Spielbaͤlle bedienen. C. Einige haben einen an den Seiten zuſammengedruͤckten Koͤr— per und etwas ſchneidenden Ruͤcken. Sie koͤnnen ſich etwas weniger aufblaͤhen wie die andern. Einer davon iſt elektriſch. Der Kopf und der Schwanz der Tetraodon ſind gewoͤhnlich glatt, aber ihr Koͤrper kann mittels der kleinen aus der Haut heraustretenden Stacheln mehr oder minder rauh werden. Die verſchiedenen Verhaͤltniſſe dieſer glatten und rauhen Theile ſo wie die Geſtaltungen, die aus der mehr oder minder laͤnglichen Form ihres Kopfes entſpringen, haben mir erlaubt, ſie auf folgende Weiſe zu ordnen. Weichfloſſer. Tetraodon. 481 I. Gattungen mit kurzem Kopf, faͤhig ſich in Ku— gelform aufzublaͤhen. 6 1. Mit uͤberall rauhem Koͤrper. A. Ungefleckt. 1. T. immaculatus. La cep. I. XXIV. 1. Russel 1. 26. Einfarbig, nur am Bauche und den Bruſtfloſſen heller, mit ganz kleinen Stacheln beſetzt. Die Oberkinnlade ſteht weiter her— vor als die untere, und die kleinen Augen ſehr nahe an denſelben. In Indien. V. B. Schwarzgefleckt. 2. T. maculatus. Lace p. I. XXV. 1. T. Commersonii Sen. Russel l. 28. 3. T. fluviatilis. Buch an. XXX. 1. 4. T. geometricus Bl. Schn. Catesby II. XXVIII. C. Schwarzgebaͤndert. 5. T. Fahaca. T. Physa Geo Fr. Eg. poiss. 1. 1. 6. T. lineatus. Bl. 141. Dem der T. Psittacus Bl. Schn. 95. wenigſtens ſehr nahe ſteht. D. Mit blaſſen Flecken. 7. T. testudineus Bi. Bloch 139. T. reticularis Bl. Schn. ſcheint nur eine Varietaͤt davon. Obenher ſchwarzbraun, mit weißen Flecken; zwiſchen den Bruſtfloſſen und dem Kopfe braune halbzirkelfoͤrmige Binden, auf weißlichem Grunde. V. 8. T. hispidus. La cep. I. XXIV. 2. und Ge Fr. Eg. 1. 2. Dem vorigen aͤhnlich und uͤber und uͤber mit feinen Sta— cheln beſetzt, aber die obere und untere Faͤrbung ſchaͤrfer abge— Ju An den nordafrikaniſchen Kuͤſten und bis Indien. V. R 31 482 Fiſche. Tetraodon. 9. T. Patoca. 9 Bu CMü an. XVIII. 2. 2. Mit uͤberall glattem Koͤrper. 10. T. laevissimus BI. Schn. 11. T. Cutcutia. Bu cl a n. XIII. 3. 3. Bloß die Seiten glatt, und Tentakeln zur Seite. 12. T. Spengleri. Bloch 144. Seba III. XXIII. 7. 8. Einerlei mit Tetr. Plumierü, den 8 La cep. I. XX. 3. nach Plumier gegeben hat. NB. Was Lacepede fuͤr einen Buckel angeſehen, iſt nichts weiter als die Ruͤckenfloſſe der anderen Seite wovon man die Spitze erblickt. Der Spheroide tubercule, den derſelbe II. 1. aufgeſtellt, iſt von derſelben Tafel Plumiers entlehnt und ſtellt denſelben Fiſch von vorn vor. Schneider (Bil. Schn. ind. p. LVII.) war dieß ſchon gewahr worden. 13. T. Honkenii. Bloch 143. 7 4. Mit glatten Seiten ohne Seitenknoten. 14. T. ocellatus. Bloch 145. 15. T. turgidus Mitch. Mitchill T. VI. f. 5. 16. T. Iunaris. Russell. 29. II. Gattungen mit laͤnglichem Kopf. 1. Nur die Seiten glatt. 17. T. argentatus. Lacep. Ann. Mus. IV. XIII. 2. Mit glattem Ruͤcken und Seiten, bloß der Bauch rauh. 18. T. lagocephalus. Bloch 143. Seba III. XXIII. 5. 6. Weichfloſſer. Orthagoriscus. 483 19. T. laevigatus. Will. T. I. 2. III. Mit gekieltem Ruͤcken. 20. T. rostratus. Bloch 146. 2. Dem der T. electricus Patters. Phil. Transact. V. LXXVI. pl. 3. wenigſtens ſehr nahe ſteht. Der dicke vorgeſtreckte Nüffel gleicht dem eines Chaetodon. V. 21. T. Gronovii. C. Ich trenne von den Tetraodon und ſelbſt von allen Stachelbaͤuchen 3. ORTHAGORISCUS Sen. Cephalus Shaw. Mondfiſch. Porsson-lune. Mole. welche ungetheilte Kinnladen haben wie die Diodon, deren ſtachel— loſer und zuſammengedruͤckter Körper aber keiner Aufblaͤhung faͤ⸗ hig und deren Schwanz zugleich ſo kurz und ſenkrecht hoch iſt, daß ſie ſich wie Fiſche ausnehmen, denen man das Hintertheil abgehackt haͤtte, und was ihnen ein ganz ungewoͤhnliches Anſehen und hinlaͤnglichen Unterſcheidungscharakter giebt. Ihre Rüden: floſſe und ihre Afterfloſſe, wovon jede hoch und ſpitz, vereinigen ſich mit der Schwanzfloſſe. Es fehlt ihnen eine Schwimmblaſe. Ihr Magen iſt klein und nimmt unmittelbar den Gallengang auf. Unter ihrer Haut befindet ſich eine dicke Lage einer galler— tigen Subſtanz. Man findet in unſeren Meeren eine Gattung die bisweilen an vier Fuß lang wird und mehr als dreihundert Pfund wiegt. 1. O. Mola. Mondfiſch. Tetraodon Mola L. Bloch 128. Mit ſehr rauher Haut und von einer ſchoͤnen Silberfarbe 15 C. Man ißt dieſen Fiſch nicht. V. 1) Hierher: a) O. oblongus Sehn. 97. b) ©. varius La cep. I. XXII. 2. c) O. hispidus Nov. Comm. Petrop. X. VIII. 2. 3. NB. Der Ovoide fascee La cep. I. XXIV. 2. Ovum Com- mersonii Schn. 108, war von Commer ſon nach einem ausgeſtopf⸗ ten beſchrieben und abgebildet worden, und was er ſelbſt einen verſtuͤm⸗ 31 * 484 Fiſche. Triodon. Am Cap giebt es eine laͤngliche Gattung 2. O. oblongus. Bloch Schn. 97. deſſen Haut hart und in kleine eckige Raͤume getheilt iſt. Man hat bisweilen im Weltmeere eine dritte gefangen, 3. O. spinosus Bl. Schn. Diodon Mola Pall. Spic. Zool. VIII. T. IV. f. Und beſſer Kölreuter Nov. Comm. Petrop. X. T. VIII. f. 5. welche ſehr klein iſt und einige Stacheln hat. Wir bilden auch ein eigenes Geſchlecht aus den 4. TRIO DON. Fiſchen, deren Oberkinnlade wie die der Tetraodon getheilt, die untere aber einfach wie die der Diodon iſt. Eine ungeheure Wamme, faſt ſo lang wie der Koͤrper und zweimal ſo hoch, wird nach vorn von einem ſehr großen Knochen geftügt der das Becken vorſtellt, und ſie gewiſſen Balistes naͤhert. Ihre Floſſen ſind wie bei den Diodon; ihr Koͤrper rauh wie der der Tetraodon; und zumal die aͤußere Seite ihrer Wamme mit vielen kleinen rauhen ſchiefgeſtellten Kaͤmmen beſetzt. Man kennt nur eine von Herrn Reinwardt im indiſchen Meere entdeckte Gattung: Tr. bursarius Reinw. Triodon Macroptere Lesson et Garnot, Poy. de Du- perrey Poiss. nr. 4. Die zweite Familie der Plektognathen, SCLERODERMI, unterſcheidet fich leicht durch die kegelfoͤrmige oder von den Augen an pyramidal verlängerte Schnauze, die in ein kleines, mit deut- melten Tetraodon vermuthete. In der That iſt es auch nur ein Te- traodon lineatus, der ſeine Floſſen verloren hat. Der Spheroide tubereule iſt, wie ſchon bereits geſagt, nach einer Zeichnung von Plumier aufgeſtellt, die nichts weiter als ein Tetra- odon von vorn geſehen iſt, an welchem man die Verticalfloſſen nicht ſehen kann. S. Schn. Index LVII. Dieſe beiden Geſchlechter muͤſſen daher unterdruͤckt werden. Weichfloſſer. Balistes. 485 lichen Zaͤhnen in beiden Kinnladen, aber in nicht großer Anzahl, verſehenes Maul endigt. Ihre Haut iſt gewoͤhnlich rauh oder mit harten Schuppen beſetzt; ihre Schwimmblaſe eifoͤrmig, groß und ſtark. 5. BALISTES I. 1). Ihr Koͤrper iſt zuſammengedruͤckt, ſie haben in jeder Kinnlade acht, in eine Reihe geſtellte, gewoͤhnlich ſcharf ſchneidende Zaͤhne; ihre Haut iſt ſchuppig oder koͤrnig, aber nicht ganz knochig; eine erſte Ruͤckenfloſſe, aus einem oder mehreren auf einem beſonderen Knochen artikulirenden Strahlen beſtehend, die ſich an den Schaͤ⸗ del heften und eine Furche haben, in die ſie ſich verbergen koͤn— nen; eine zweite weiche lange Ruͤckenfloſſe, einer aͤhnlichen After— floſſe gegenuͤberſtehend, zeichnen ſie aus. Obſchon ſie keine Bauch— floſſen haben, fo erkennt man doch an ihrem Skelet wahre Be— ckenknochen, die an den Schulterknochen haͤngen. Man findet dieſe Fiſche in der heißen Zone in großer Zahl, an Felſen, nahe an der Oberflaͤche des Waſſers, wo ſie, wie die Chaetodon, in glänzenden Farben ſchimmern; ihr Fleiſch, was in der Regel nicht ſehr geſchaͤtzt wird, ſoll, wie man ſagt, um die Zeit wo ſie ſich von Polypen der Corallen naͤhren, gefaͤhrlich ſeyn. Ich habe in denen die ich geoͤffnet nur Seetang gefunden. I. Eigentliche BALISTES. 5 Haben den ganzen Koͤrper mit großen ſehr harten rhomboi— dalen Schuppen uͤberzogen, die, da ſie ſich nicht uͤbereinander decken, das Anſehen eben ſo vieler Faͤcher der Haut geben; ihre erſte Ruͤckenfloſſe hat drei Stacheln, davon der erſte bei weitem der groͤßte iſt. Der dritte iſt ſehr klein und weiter nach hinten geſtellt. Das Ende ihres Beckens iſt ſtets hervortretend und mit Stacheln beſetzt, und hinter demſelben befinden ſich in der Haut einige Stacheln, die man bei den langen Gattungen fuͤr Strahlen der Bauchfloſſen angeſehen hat. Einige haben keine beſondere Waffe am Schwanz, und un: ter dieſen giebt es wieder welche, bei denen die Schuppen hinter den Kiemen nicht groͤßer als die uͤbrigen ſind. So hat es eine Gattung, die wir im mittellaͤndiſchen Meere beſitzen. 1) Balistes, ein von Artedi dieſen Fiſchen gegebener Name, nach dem Italiaͤniſchen Pesce balestra; dieſer kommt von der entfernten Ahnlichkeit, die man zwiſchen der Beweglichkeit ihrer großen Ruͤcken— ftahels und dem einer Armöruſt hat finden wollen. 486 Fiſche. Balistes. 1. B. Capriscus L. Pourc, Pesce balestra eto. f Salv. 207, Will. I. 19. Braͤunlichgrau, blau oder gruͤnlich gefleckt. Sein Fleiſch iſt wenig geachtet !). C. Riſſo trennt ihn in zwei Gattungen: B. lunulatus mit ungefleckten Floſſen und halbmondfoͤrmigem Schwanz, und B. Bu- niva, mit gelb und blau getropften Floſſen und abgeſtutztem Schwanz, die aber Hr. C. nicht anzunehmen ſcheint. Bei beiden iſt der erſte Ruͤckenſtachel gezaͤhnt. V. Andere 2), mit demſelben unbewaffneten Schwanze, haben hinter den Kiemen groͤßere Schuppen. Die groͤßte Anzahl aber hat die Seiten des Schwanzes mit einer gewiſſen Anzahl nach vorn gekruͤmmter Stachelreihen beſetzt, und ſaͤmmtliche dieſer Abtheilung, die wir kennen, haben hinter den Kiemen größere Schuppen 3). 1) Ich vermuthe, daß der B. maculatus BI. 151 nichts weiter als der Capriscus ift. Ich halte mich ſelbſt für verſucht, den B. Ba- listes Buniva La cep. V. 21. 1. hierher zu ziehen. b) Bal. stellaris Sc un. La cep. I. VI. c) Bal. sufflamen Mitch. VI. 2. d) Bal. JeHaka C. Lamayellaka Russ. I. 22. 2) Hierher: a) Bal. forcipatus Will. I. 22. b) Bal. vetula BJ. 150. c) Bal. punctatus @m. Will. app. 9. f. 4. Man koͤnnte auch noch den Baliste noir La cep. I. XV. unter⸗ ſcheiden, der durch die in Hundszaͤhne verlaͤngerten oberen Seitenzaͤhne und die große eme ausgezeichnet iſt. NB. Der B. niger Schu. unterſcheidet ſich nicht vom ringens. e) B. fuscus oder Bal. a grandes taches Lac ep. 1. 378, merk⸗ wuͤrdig durch ſeine nackten, mit einer Reihe Knoͤtchen beſetzten Backen. 3) 1. Gattungen mit zwei oder drei Dornreihen: a) Balistes lineatus. Schn. 87. ER Renard 217. B. Lamouroux Quoy et Gay m. Zool. de Freyc. pl. 47..1.? b) Bal. arcuatus Schn. Lacep.1. XVII. 2. Journal de phys. Juillet 1774. 2. Gattungen mit drei Reihen. c) Bal. aculeatus L. f Bloch 149. La cep. I. XVII. 1. . Renard 1. 28. f. 154. und II. 28. f. 136. Weichfloſſer. Monacanthes. 487 II. MONACANTHES C. Haben nur ſehr kleine Schuppen, die mit ſteifen und dicht wie Sammet ſtehenden Rauhigkeiten beſetzt find. Das Ende ih: res Beckens ſteht hervor und iſt dornig wie bei eigentlichen Ba— d) B. verrucosus L. Mus. Adolph. Frid. XXVII. 57. Bal. pralin La cep. I. 3865. Balistes viridis Schn. 3. Gattungen mit vier oder fuͤnf Reihen. e) Bal. rectangulus Sehn. Bal. echarpe La cep. I. XVI. 1. Balistes Medinilla Quoy et Gaym. Zool. de Freye. Bl. 46. f. 2. ) Bal. Conspicillum Schn. Renard J. 15. f. 88. und 5 Lacep. I. XVI. 3. unter dem falſchen Namen Baliste ame- ricain; er kommt aus Indien. a g) Bal. viridescens. Baliste verdätre La cep. I. XVI. 3. 4. Gattungen mit ſechs oder ſieben Reihen. h) Bal. arme Lac ep. Lac e p. I. XVIII. 2. N NB. Es ift weder der armatus Schn. noch, wie er glaubt, der chrysopterus. 1) Balistes ringens. Bloch 152. 2. Bal. niger Schn. Bal. sillone Lacep. I. XVIII. 1. 5. Gattungen mit zwölf bis funfzehn Reihen. k) Balistes bursa Schn. - Bal. bourse Lacep. III. 7. Renard J. 7. h Sonnerat Journal de Physique 1774. 6. Gattungen, deren Stacheln wenig merklich und auf kleine Knoͤtchen reducirt ſind. 1) Baliste bride, Lacep. I. XV. 3. m) Bal. étoile. Lac ep. I. XV. 1. n) Bal. stellaris Schn. Dondrum Yellakah Russel XXIII. NB. Wenn der Balistapus des Tileſius (Mem. de I Ac. de Petersbourg VII. IX.) in der That kein Becken hat, fo wird er ein auf die eigentlichen Balistes folgendes Untergeſchlecht bilden müffen. 488 Fiſche. Balistes. liſten, fie haben aber nur einen großen gezahnten Stachel an ih- rer erſten Ruͤckenfloſſe, oder wenigſtens iſt der zweite unmerklich. Bei den einen iſt der Beckenknochen ſehr beweglich und heftet ſich mittels einer Art ausdehnbarer Wamme an den Bauch; auch finden ſich oftmals ſtarke Stacheln zur Seite des Schwanzes 1). Andere unterſcheiden ſich, weil die Seiten ihres Schwanzes mit rauhen Borſten beſetzt ſind 2). Wieder andere, weil ihr Koͤrper uͤber und uͤber mit kleinen geſtielten Knoͤtchen bedeckt iſt 3). Noch andere, weil ihr Koͤrper durchweg mit duͤnnen, oftmals aͤſtigen Haarwimpern beſetzt erſcheint * Endlich fehlen auch einigen dieſe verſchiedenen Charaktere $). III. ALUTERES Cuv. Haben einen laͤnglichen, mit kleinen, dicht ſtehenden, kaum dem Auge ſichtbaren Koͤrnchen beſetzten Koͤrper und einen einzigen Stachel an der erſten Ruͤckenfloſſe, und, was ihren beſonderen Charakter ausmacht, das Becken iſt gaͤnzlich unter der Haut ver— ſteckt und bildet nicht den dornigen Vorſprung, den man bei den anderen Balistes bemerkt ©). 1) Balistes chinensis Bl. 152. 1. b) B. tomentosus id. 148, welches Bi der Linneiſche, wohl aber der Pira aca Marcgr. 154 i c) B. japonicus Til. Mem. de 1 Soc. de Moscou T. II. B. 13. d) Bal. pelleon Quoy et Gn m. Zool. de Freye. pl. 45. f. 3. e) Bal. geographicus Peron. Cuv. Regne an. pl. IX. f. 2. 2) Bal. tomentosus L. Seba III. XXIV. f. 18. Gronoe. Mus. VI. f. 5. b) Bal. Scopas, Bal. à brosses, Com mers. La cep. I. XVIII. 3. entſprechend der Beſchreibung, die Linné vom hispidus giebt, aber nicht der Charakteriſtik noch Figur Seb a's, die er citirt. 3) Balistes papillosus White p. 254. 4) Bal. penicilligerus Peron. Cu v. Regne anim. pl. IX. f. 3. b) Bal. villosus Ehrenb. 5) Bal. hispidus L. Seba III. XXIV. 4. b) Bal. longirostris Schn. Seba III. XXIV. 19. c) Bal. papillosus L. La cep. I. XVIII. 3. Unter dem Namen monoceros Clus. exot. L. VI. C. XXVIII. d) Bal. villosus C. e) Bal. guttatus C. 6) Balistes Monoceros Ca tes b 19} b) Der Monoceros Bloch's 147, der verſchieden ift. 1 c) B. laevis BI. 414. d) Acarumucu Maregr. 163, noch verſchieden von den drei vorigen. e) Bal. Kleinii Klein Misc. III. T. III. f. 11. ) B. cryptacanthus C. Renard II. part. pl. XLII. f. 284. Weichfloſſer. Ostracion. 489 IV. TRIACANTHUS Cw. Unterfiheiden ſich von allen andern Baliſten, weil fie eine Art Bauchfloſſen haben, deren jede durch einen großen Dornſtachel geſtuͤtzt iſt, und an einem nicht hervorſtehenden Becken haͤngt. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe hat, nach einem ſehr großen Stachel, noch drei oder vier kleinere. Ihre Haut iſt mit dichten kleinen Schup— pen beſetzt; ihr Schwanz verlaͤngert ſich etwas mehr als bei den anderen Untergeſchlechtern. Man kennt fie nur aus dem indiſchen Meere ). 6. OSTRACION Z. Kofferfiſch. Sie haben ſtatt der Schuppen regelmäßig eingetheilte Kno— chenfelder, die zu einer Art unbiegſamem Panzer verbunden ſind der ihren ganzen Koͤrper uͤberzieht, ſo daß nur der Schwanz, die Floſſen, das Maul und eine Art kleiner Lippen, die den Kiemen— rand einfaſſen, beweglich find. Alle dieſe Theile gehen durch Loͤ— cher dieſes Panzers hindurch. Auch iſt der groͤßte Theil ihrer Wirbel verbunden; jede Kinnlade mit zehn oder zwölf kegelfoͤrmi— gen Zaͤhnen bewaffnet. Man ſieht aͤußerlich an ihren Kiemen nur einen mit einem Hautlappen eingefaßten Spalt, aber inner— lich zeigen ſie einen Kiemendeckel und ſechs Strahlen. Der Beckenknochen fehlt ebenſowohl wie die Bauchfloſſen, und es fin: det ſich nur eine einzige Ruͤckenfloſſe und eine Afterfloffe, eine wie die andere klein. ‚Sie haben wenig Fleiſch, aber ihre Leber iſt ſtark und giebt viel DL. Ihr Magen iſt hautig und ziemlich groß; e hat man auch im Verdacht, daß ſie giftig ſeyen. Man kann ſie nach der Geſtalt ihres Koͤrpers 15 den Dornen, womit er bewaffnet iſt, eintheilen; allein es iſt noch nicht ganz ausgemacht, ob ſich hier nicht bloße Geſchlechtsverſchieden— heiten vorfinden. * a. Kofferfiſche mit dreieckigem, unbewehrtem Koͤrper. *1. O. triqueter. N Bloch 130. Mit convexen Schildchen, die punktirt ſind und in der Mitte einen weißen Fleck haben. Der ganze Fiſch iſt braunroth, der Schwanz weiß gefleckt. Wird bis einen Fuß lang. Schmeckt vortrefflich. V. 1) Bal. biaculeatus BI. 148. 2. Wir werden in unſerer großen Ichthyologie noch zahlreiche Gat— tungen aller dieſer Untergeſchlechter zu beſchreiben haben. 490 Fiſche. Ostracion. *2. O. concatenatus. Bloch 131. Wie mit einem weißen Netz uͤberzogen, indem jedes Schildchen aus ſechs Dreiecken mit weißen Raͤndern zuſammengeſetzt iſt. Die Grundfarbe iſt violetgrau. Bei den Antillen. V. b. Dreieckige, mit Dornſtacheln hinten am Bauche bewaffnet: *3. O. bicaudalis. Bloch 132. Graugelb, mit vielen kleinen runden ſchwarzen Flecken be— ſtreut; die Floſſen gelb. Die zwei Dornſtacheln glatt. In Oſtindien. über einen Fuß lang. V. *4. O. trigonus. Bloch 135. Dick, die zwei Dornſtacheln etwas krumm gebogen und gefurcht. An den Seiten ſtehen die Schilder mit ihren Mittelpunkten, am Bauche mit ihren Raͤndern hervor. Sie ſind mit Linien an de— nen ſtarke Perlen ſichtbar ſind, verſehen. Wird uͤber einen Fuß lang. Bei den Antillen. V. c. Dreieckige, mit Dornſtacheln an der Stirn und hinten am Bauche: h *5. O. quadricornis L. Bloch 134. Mit ſcharfkantigem, gewoͤlbtem Ruͤcken, unter der Lupe wie mit Perlen beſetzt, gelblich, mit dunkelbraunen Flecken und Strei⸗ fen, der lange Schwanz braun gefleckt. Über einen Fuß lang. V. d. Dreieckige, mit Dornſtächeln auf den Kanten: *6. O. bicuspis. Blumenbach Abb. nat. h. Gegenſt. 58. O. stellifer Schn. 97. Mit netzfoͤrmigen Schildchen und zwei kurzen Dornen auf dem Ruͤcken. V. e. Mit viereckigem Koͤrper ohne Dornen: 7. O. cubicus. Bloch 137. Laͤnglich, vierſeitig; gelbgruͤn, auf jedem Schitdehen ein ſchwaͤrz⸗ Weichfloſſer. Ostracion. 491 licher Ring mit blauem Auge in der Mitte. Der Bauch ift breiter als der Ruͤcken. Einen Fuß lang ). V. 8. O. punctatus Schn. O. lentiginosus id. Seba III. XXIV. 5. Lacep. I. XXI. oder O. Meleagris Sy. gen. Zool. V. p. II. pl. 172. Mit lauter ſternartigen weißen Puͤnktchen beſetzt. V. *9, O. nasus. Bloch 138. Win, I. 11. über dem Maule ragt eine naſenaͤhnliche Ecke hervor. Er iſt laͤnglich, oben etwas hoͤckerig, jedes Schildchen in ſechs Blätter getheilt, woraus ein ſechsſtrahliger Stern entſteht. In der Mitte dieſer Sterne ein aus Perlen zuſammengeſetzter rother runder Fleck, und andere rothe Flecken auf Kopf und Ruͤcken. Im Nil. V. * 10. O. tuberculatus. II. 1. 10. Mit vier großen Hoͤckern auf dem Ruͤcken. V. f. Mit viereckigem Körper mit Dornſtacheln vorn an der Stirn und hinten am Leib: i * 11. O. cornutus. Bloch 133. Die Stirnſtacheln ſind lang und gerade, die hinten etwas gebogen; alle an der Baſis gefurcht. Auf dem Ruͤcken befinden fi ch vier kleine Hoͤcker, die oft ſiebeneckigen Schilder ſind wie durch ein Netz getheilt und haben in der Mitte einen hellen Punkt. Die Grundfarbe iſt gelb. V. g. Mit viereckigem Koͤrper und Dornſtacheln auf den Kanten: *12. O. diaphanus. Schn. 501. Drei Dornen auf jeder Kante des Ruͤckens, einer über jedem Auge und drei auf jeder Seite des Bauches. In Indien. Vier Zoll lang. V. *) Herr DEREN N den umberbraunen Ostracion Ar- gus (Atlas T. 1. 1.) mit zwei Punktreihen ſchwarzgerandeter Ocellen beſetzt, und 5 blauen ſchwarz punktirten Floſſen, e weiſe als einerlei mit ihm. 492 Fiſche. Ostracion. *13, O. turritus. Bloch 136. Auf dem Ruͤcken eine pyramidenartige Erhoͤhung mit einem dicken, kurzen, gefurchten Stachel. Zwei kleine uͤber den Augen und drei bis fuͤnf am Bauch. Die Schilder ſind mit erhabenen Raͤndern und Linien verſehen, ſo daß er wie mit einem Netz uͤberzogen erſcheint. f h. Mit zuſammengedruͤcktem, Ae Koͤrper und zer⸗ ſtreuten Dornen. * 14. O. auritus. Shaw nat, Misc. IX. nr. 338 und gen. Zool. V. p. II. pl. 173. Einerlei mit dem Coffre 14 -piquans La cep. Ann. Mus. IV. 58. 1. Kurz, oben mit dicken, etwas krummen, hoͤrneraͤhnlichen Dor— nen; einer uͤber jedem Auge, vier auf den Ruͤckenkanten, drei an den Bauchkanten, einer an der Seite des Bauchs. au. Und einige verwandte Gattungen !). 1) NB. Der O. Arcus, Seba XXVI. 9., iſt vielleicht nur eine Varietaͤt des cornutus; und der gibbosus Aldrov. 561 ſcheint mir nichts weiter als ein ſchlecht gezeichneter triqueter. Die zweite Reihe der Claſſe der Fiſche, CHONDROPTERYGIH, Knorpelfiſche genannt, kann weder als hoͤher noch als tiefer wie die gewoͤhn— lichen Fiſche ſtehend, angeſehen werden, denn mehrere Geſchlechter unter ihnen naͤhern ſich den Reptilien durch den Bau ihres Oh— res und ihrer Geſchlechtstheile, waͤhrend andere eine ſolche Ein— fachheit der Organiſation zeigen, daß ihr Skelet auf etwas fo unbe= deutendes reducirt erſcheint, daß man in der That anſtehen koͤnnte ob man ſie noch zu Wirbelthieren machen ſolle. Sie bilden da— her gewiſſermaßen eine Parallelreihe der vorigen, wie z. B. die Beutelthiere zu den anderen Krallenthieren parallel ſtehen. Das Skelet der Knorpelfiſche iſt weſentlich knorpelartig, d. h. es bilden ſich darin keine Kuochenfafern, ſondern die Kalk: materie ſetzt ſich darin koͤrnig und nicht fadenfoͤrmig oder faſerig ab; davon iſt nun die Folge, daß der Schaͤdel keine Naͤhte hat, ſondern ſtets aus einem einzigen Stuͤcke beſteht, wo man jedoch mittels der Vorſpruͤnge, Loͤcher und Hoͤhlungen Regionen entdeckt, die denen des Schaͤdels der andern analog find. Es kommt ſelbſt vor, daß bewegliche Articulationen, wie ſie bei den anderen Fiſch— ordnungen angetroffen werden, ſich hier ganz und gar nicht zeigen. So iſt z. B. ein Theil der Wirbel gewiſſer Rochen zu einem einzigen Koͤrper verbunden; es verſchwinden auch einige Articu— lationen der Geſichtsknochen; und es iſt ſelbſt der auffallendſte Charakter dieſer Abtheilung der Claſſe der Fiſche, daß ſie keine Marillar= und Intermarillarknochen haben oder vielmehr fie nur in Spuren unter der Haut verborgen beſitzen, während ihre Fun— ctionen durch Knochen, den Gaumenbeinen und ſelbſt bisweilen dem Vomer aͤhnlich, vollzogen werden. Die Gallertſubſtanz, welche bei den anderen Fiſchen die Zwiſchenraͤume der Wirbel ausfuͤllt, und mit den benachbarten bloß durch ein kleines Loch communi— cirt, bildet bei mehreren Knorpelfiſchen einen Strang, der ſaͤmmt— liche Wirbelkoͤrper anſchnuͤrt, faſt ohne im Durchmeſſer zu variiren. Dieſe Reihe theilt ſich in zwei Ordnungen; Knorpelfiſche deren Kiemen frei ſind, wie bei den gewoͤhnlichen Fiſchen; und ſolche mit feſtſitzenden Kiemen, das heißt, die mittels des aͤußeren Randes an die Haut befeſtiget ſind, ſo daß das Waſſer zwiſchen ihnen nur durch Loͤcher der Oberflaͤche heraustritt. ’ Die erſte Ordnung der Knorpelfiſche, oder die ſiebente Ordnung der ganzen Claſſe STURIONES, oder Knorpelfiſche mit freien Kiemen, ſchließt ſich durch die Kiemen noch ziemlich nahe an die gewoͤhn— lichen Fiſche an, da jene nur eine einzige ſehr weite und mit einem Deckel verſehene Offnung haben, aber keine Strahlen in der Haut. Sie begreift nur zwei Geſchlechter. 1. ACIPENSER I. 1) Stor. Fiſche, von Hauptgeſtalt wie die der Haien, deren Koͤrper aber mehr oder minder mit Knochenſchildern, in Laͤngsreihen auf die Haut aufgeſetzt iſt. Ebenſo iſt auch ihr Kopf aͤußerlich ſtark gepanzert. Das unter der Schnauze ſtehende Maul iſt klein und zahnlos; das Gaumenbein, an die Marillarfnochen geheftet, bildet die Oberkinnlade deſſelben, und man findet in der Maſſe der Lip— pen Spuren von Intermaxillarknochen. Dieſes Maul, welches auf einem Stiel von drei Gelenken ſteht, iſt vorſtreckbarer als das der Haifiſche. Die Naſenloͤcher und die Augen ſtehen zur Seite des Kopfs. Unter der Schnauze haͤngen Bartfaͤden herab. Das Labyrinth ſteckt gaͤnzlich in den Schaͤdelknochen, aber von ei— nem aͤußeren Ohr findet ſich keine Spur. Ein Loch hinter den Schlaͤfen iſt nur ein Ausgang der nach den Kiemen fuͤhrt. Die Ruͤckenfloſſe ſteht hinter den Bauchfloſſen, und die Afterfloſſe dar— unter. Die Schwanzfloſſe umgiebt das Ende der Wirbelfäule und hat nach unten einen hervortretenden Lappen, der jedoch kuͤr— zer als das Hauptende des Schwanzes iſt. Innerlich findet man ſchon die Spiralvalvel des Darms und die in eine Maſſe ver: 1) Acipenser iſt ihr alter lateiniſcher Name; Sturio, woher der franzoͤſiſch Esturgeon, iſt modern; wahrſcheinlich ihr latiniſirter deut⸗ ſcher Name. Weichfloſſer. Acipenser. 495 einigte Pankreas der Selacier; aber es iſt außerdem noch eine ſehr große Schwimmblaſe vorhanden, die durch ein Loch mit dem Schlunde communicirt. 0 Die Störe ſteigen in Überfluß aus dem Meere in gewiſſe Stroͤme und veranlaſſen dadurch ſehr eintraͤgliche Fiſchereien; ihre meiſten Gattungen haben ein angenehmes Fleiſch. Aus ih— ren Eiern bereitet man den Caviar, und die Hauſenblaſe oder den Fiſchleim aus ihrer Schwimmblaſe. Im ganzen weſtlichen Europa kommt vor 1. A. Sturio L. Der gemeine Stoͤr. LEsturgeon ). Bloch 88. Sechs bis ſieben Fuß lang, mit zugeſpitzter Schnauze; ſeine in fuͤnf Reihen ſtehenden Schilder ſind ſtark und dornig. Sein Fleiſch iſt dem Kalbfleiſch ziemlich aͤhnlich. C. Der Ruͤſſel oder die Schnauze iſt bei dieſer Gattung ziem: lich kurz, am Ende abgeſtumpft, nach oben zuſammengedruͤckt, und haͤlt etwa ein Zwoͤlftheil der Koͤrperlaͤnge. Von den von einander abſtehenden Schildern iſt jedes oben mit einem langen Dornkiel verſehen. Die der Seite haben deutlicher einen krum— men Dornhaken. Dazwiſchen befinden ſich uͤber den ganzen Körper größere und kleinere ſternfoͤrmige Knochenkerne. Der Koͤr— per iſt faſt fuͤnfeckig priſmatiſch, ſilberfarbig, oben mit dunkel⸗ blauen Flecken, an der Unterſeite graulich, mit braunen Flecken geziert. Es iſt ein harmloſer Fiſch, der weit hinauf in die Fluͤſſe ſteigt, ſo daß man einſt einen unter der Bruͤcke in Berlin ge— fangen hat. | 8 Die Fluͤſſe, welche ſich in das ſchwarze und das kaſpiſche Meer ergießen, erzeugen neben unſerm gemeinen Stoͤr noch drei andere und vielleicht noch mehrere Gattungen dieſes Geſchlechts !). C. ) Jede der vier von unferem Verf. angeführten Gattungen giebt den Typus einer eigenen Gruppe. V 1) Die Species der Stoͤre ſind von den Naturforſchern noch ſehr ſchlecht beſtimmt, und Pallas ſelbſt, der ſie doch am beſten gekannt, legt ihnen in ſeiner ruſſiſchen Zoologie keine hinlaͤnglichen Unterſchei— dungsmerkmale bei, und ſtimmt auch weder mit Kramer, noch mit Guͤldenſtaͤdt, noch mit Lepechin uͤberein. Andererſeits ſind die Abbildungen Marſigli's zu roh. Wir muͤſſen daher beſſere von den öͤſterreichiſchen gelehrten Naturforſchern abwarten, denen die Donau dieſe Fiſche in Überfluß liefert. ; Seitdem Vorſtehendes vom Verf. geſchrieben war, ift eine ſehr in- tereſſante Monographie dieſes Geſchlechtes in den Heften: Getreue Dar— ſtellung und Beſchreibung der Thiere die in der Arzneimittellehre in Betracht kommen, von Brandt und Ratzeburg, Berlin 1830. 4. erſchienen, die ich benutze. V. 496 Fiſche. Acipenser. ** 2. A. Güldenstädtii Br. et R. Eſther, Bar, Dit, Ruß. Oſſetr, Schix-Koſtera. Brandt u. Ratzeb. getr. Darſt. Bd. II. T. III. f. 2. Güldenstädt Nov. Comm. Petrop. T. XVI. p. 532. Antacaeus stellaris @esn. Paral. A. ed. Tig. p. 1262, Mit kegelfoͤrmig kurzem, abgeſtumpften, etwa ein Zwanzigſtel der ganzen Koͤrperlaͤnge betragendem flachem Ruͤſſel. Die Schil⸗ der von einand« entfernt, zwiſchen ihnen ſternfoͤrmige und ſchup⸗ pige Knochenkerne, unter den Ruͤckenſchildern theils in Reihen ſtehende, theils zerſtreute groͤßere, rundlich ſternfoͤrmige Schilder— ſchuͤppchen. Der Ruͤſſel iſt ſtumpfer als bei dem vorigen, der obere Theil der Schwanzfloſſe laͤnger, und die Ruͤckenfloſſe ausgeſchnitten. Von Farbe iſt er graubraun, um den After rothgelb. Der Koͤrper nur undeutlich fuͤnfeckig; die Oberlippe eingeſchnitten. Die Schil⸗ der ſind ſtrahlig mit langem Mittelkiel, die Zwiſchenſchildchen ſtern— artig eckig. Er ſoll an anderthalb Centner ſchwer werden, und in Guͤte des Fleiſches, der Ruͤckenſtreifen, des Caviars und der Hauſenblaſe dem Hauſen noch weit vorzuziehen ſeyn. Aus Un— garn wird er im Sommer haͤufig nach Wien gebracht und findet ſich in faſt allen Fluͤſſen des ruſſiſchen Reichs bis Sibirien. V. * 3. A. Schypa 6. Der Schipa. Brandt u. Ratzeb. T. 1. f. 32 Güldenst. in Nov. Comm. Petrop. T. XVI. p. 533. Der Kopf auf der Oberſeite flach gewoͤlbt, der Ruͤſſel ſtumpf, kurz, niedrig, die Ruͤſſelleiſte ſcharf, nach hinten in zwei ſpitzige, faſt ſchneidende Fortſaͤtze ausgehend. Die Bartfaͤden ſtehen in der Mitte zwiſchen dem Maul und der Ruͤſſelſpitze, die aͤußeren ſind laͤnger. Die Oberlippe des Maules iſt getheilt. Der Koͤr— per iſt fuͤnfeckig und mit rundlichen Schildſchuͤppchen beſetzt. V. **4. A. Lichtensteinii Bloch. Bl. Schn. 69. Beramdrn Rag eb: T. II. k. 1. Der Ruͤſſel iſt pfriemenfoͤrmig gebogen, von ein Achtel der Körperlänge, die Kielhaken der Schilder faſt ein halb Mal fo lang als die Laͤnge der Schildchen, faſt ſichelfoͤrmig, der Koͤrper zwiſchen den Schildchen mit knochigen Spitzen beſetzt. In der Nord- und Oſtſee, haͤufig bei Stettin. V. 5. A. Ruthenus I. Der Sterlet; kleine Stoͤr, Ruß. Sterlet oder Tſchetſchuga. A. pygmaeus Pall. Knorpelfiſche. Acipenser. 497 Bloch 89. [nicht gut.] 8 Brandt u. Ratzeb. Bd. II. T. II. f. 2. Der nicht leicht zwei Fuß in der Laͤnge überfchreitet, und wo die Schilder der Seitenreihen zahlreicher, gekielt, und die des Bauches platt ſind. Er gilt fuͤr koͤſtlich, und ſein Caviar wird bloß fuͤr den Hof aufbewahrt. Man hat Urſache zu glauben, daß es der bei den Alten ſo berühmte Acipenser oder Elops ſey 1). C. Er iſt auf dem Ruͤcken gelblichbraun, am Bauche weiß. Der Ruͤſſel betraͤgt etwa ein Elftel bis ein Vierzehntel der Koͤr— perlaͤnge, die Schilder haben hakenfoͤrmige Kiele, die des Ruͤckens und der Seite ſtehen nahe und dachziegelartig an einander. Der Koͤrper zwiſchen den Schildern iſt bloß mit dichten gezaͤhnelten Knochenſchuͤppchen befegt. Im caſpiſchen und ſchwarzen Meere, dem Baikal, dem noͤrdlichen Ocean, in allen Fluͤſſen des ruſſiſchen Reiches, auch in der Oſtſee und den nordeuropaͤiſchen Fluͤſſen, zumal der Donau. V. 6. A. Helops Pallas. Der Scherg; Ruſſ. Sevreja. [Sewrjugha]. A. stellatus BI, et Schn. Mars ig l. Dan. IV. XII. 2. Brandt u. Ratzeb. T. III. f. 3. Wird vier Fuß lang und hat einen laͤngeren und duͤnneren Ruͤſſel und mehr geſtachelte Schilder, als bei den anderen vor— kommen. Seine Menge iſt unermeßlich, er iſt aber weniger gut “als die übrigen. C. Der Ruͤſſel iſt faſt pfriemenfoͤrmig und faſt ein Sechstel der Koͤrperlaͤnge betragend. Zwiſchen den Schildern iſt der Koͤr— per mit an der Spitze gezaͤhnelten Knochenſchuͤppchen und einzel: nen ſternfoͤrmigen kleinen Schildchen, von denen die bei den Ruͤ— ckenſchildern eine Reihe bilden, beſetzt. Er iſt oben blauſchwarz oder braunſchwarz von Farbe. Das ſchwarze und das caſpiſche Meer mit den ſich hauptſaͤchlich darein ergießenden Fluͤſſen iſt ſein Hauptaufenthalt. In Rußland fängt man jaͤhrlich an eine Million; Caviar und Hauſenblaſe von ihm ſind ſehr gut. V. FT. A. Huso L. Der Haufen oder große Stoͤr. Ruſſ. Beluga. Bloch 129. Deſſen Schilder abgeſtumpfter, Schnauze und Bartfaͤden kuͤrzer als beim gemeinen Stoͤr ſind. Die Haut iſt glatt. Er 1) S. meine Note über den Plinius, der Lemaire'ſchen Aus: gabe, T. II. p. 74. II. 32 498 Fiſche. Spatularia, erreicht oft zwoͤlf bis funfzehn Fuß Länge und mehr als zwölf Centner Gewicht; ja man hat einen geſehen, der nahe an dreißig wog. Dieſe Gattung hat ein weniger gutes Fleiſch und iſt bis— weilen ungeſund. Aus ſeiner Schwimmblaſe bereitet man den beſten Jiſchleim. Er ſteigt auch in den Po. . In der Donau ſoll er in der Regel bis Comorn anſteigen, doch wurde ein junger auch einmal noch bei Ulm gefangen. Der Ruͤſſel iſt ſpitz, kegelfoͤrmig und kuͤrzer als die Breite der ſehr weiten Mauloͤffnung. Zwiſchen den Schildern hat er nur ganz kleine Knochenſpitzen. Der Körper iſt obenher blaugrau, unten= her weiß. Der Ruͤſſel iſt knorpelig und durchſcheinend. V. Rußland und Nordamerika beſitzt noch mehrere eigenthuͤm⸗ liche Gattungen ). 2. SPATULARIA Shaw. Polyo don Lacep. Laſſen ſich augenblicklich an einer ungeheuren Verlaͤngerung ihrer Schnauze erkennen, der ihre verbreiterten Raͤnder die Geſtalt eines Baumblattes geben. Ihre allgemeine Geſtalt und die Stellung ihrer Floſſen erinnern uͤbrigens an die Stoͤre; aber ihre Kiemen ſind noch weiter geoͤffnet, und ihr Deckel verlaͤngert ſich in eine haͤutige Spitze, die bis uͤber die Mitte des Koͤrpers reicht. Ihr Rachen iſt ſehr weit geſpalten und mit vielen kleinen Zaͤh— nen beſetzt; die Oberkinnlade wird durch die Verbindung der Gaumenknochen mit dem Maxillarknochen und dem Stiel mit zwei Gelenken gebildet. Die Ruͤckenwirbelſaͤule hat einen Strang wie die der Lamprete. In den Eingeweiden findet man die Spiralvalvel die faſt bei allen Knorpelfiſchen vorkommt; aber die Pankreas faͤngt an ſich in Blinddaͤrme zu theilen. Es ſindet ſich eine Schwimmblaſe. Man kennt nur eine Gattung vom Miſſiſippi: Sp. Folium. Polyodon Feuille Lac ep. I. XII. 3. Squalus Spatula. Maud uit Journ. de Phys. Nov. 177 4. pl. II. Man kennt nur junge, von einem Fuß Laͤnge, und ohne Zwei⸗ fel wird ſich die Geſtalt bei den ausgewachſenen etwas abaͤndern. V. 1) Acip. oxyrhynchus Lesueur Am. Trans. new ser. I. p. 394. b) Ac. brevirostris id. ib. 390. c) Ac. rubicundus id. ib. 388. und pl. XII., der dem Sterlet ſehr zu gleichen ſcheint. d) Ac. maculosus ib. ib. 392. nähert ſich ſehr dem Stor. C. Brandt und Ratzeb. (I. c.) führen noch an: e) Ac. dauricus Georgi. ) Ac. obtusirostris Lesueur, beide dem Haufen ähnlich. g) Ac. Heckelii Fitzinger, den Stören aͤhnlich. Knorpelfiſche. Chimaera. 499 3. CHIMAERA IL. ) Zeigen die größte Verwandtſchaft mit den Haifiſchen, ſo— wohl in der Geſtalt uͤberhaupt als in der Stellung der Floſſen; aber ihre ſaͤmmtlichen Kiemen oͤffnen ſich durch nur ein einziges ſichtbares Loch jederſeits nach außen, wiewohl man, wenn man weiter nach innen dringt, bemerkt, daß ſie groͤßtentheils an ihren Raͤndern befeſtigt find, und daß in der That fünf beſondere Loͤ⸗ cher vorhanden ſind, die in den Boden des großen Loches muͤn— den. Indeß zeigen ſie auch die Spur eines unter der Haut ver— ſteckten Kiemendeckels. Ihre Kinnladen ſind noch mehr verkuͤm— mert als die der Haifiſche, denn die Ossa palatina und tympa- nica ſind gleichfalls nur einfache an der Seite der Schnauze aufgehaͤngte Spuren, und die Oberkinnlade wird nur durch den Vomer repraͤſentirt. Harte untheilbare Platten beſetzen, ſtatt der Zaͤhne, die Kinnladen, vier an der oberen, zwei an der unteren. Die Schnauze, die wie die der Haien geſtuͤtzt iſt, tritt nach vorn hervor, und iſt mit ſehr regelmaͤßigen Reihen von Loͤchern durch— bohrt. Die erſte Ruͤckenfloſſe, mit einem ſtarken Stachel bewaff- net, ſteht auf den Bruſtfloſſen. Die Maͤnnchen laſſen ſich, wie die der Haien, an den knochigen Anhaͤngſeln ihrer Bauchfloſſen erkennen, die aber in drei Aſte getheilt ſind, und ſie haben noch uͤberdieß zwei dornige Blaͤtter vor der Baſis derſelben Bauchfloſſen. Endlich tragen ſie auch zwiſchen den Augen einen Fleiſchlappen der in einen Buſch kleiner Stacheln endigt. Der Darm der Chimaͤren iſt kurz und gerade, indeß findet man innerlich eine Spiralvalvel wie bei den Haien. Sie legen ſehr große lederartige Eier, mit platten haarigen Raͤndern. Bei I. den eigentlichen Chimaͤren, CHIMAERA C. iſt die Schnauze einfach kegelfoͤrmig; die zweite Ruͤckenfloſſe fängt unmittelbar hinter der erſten an, und erſtreckt ſich bis ans Schwanzende, das ſich in einen langen Faden verlaͤngert und un— ten mit einer anderen Floſſe, der Schwanzfloſſe der Haifiſche aͤhnlich, beſetzt iſt. Man kennt nur eine Gattung: 1. C. monstrosa L. Die Seekatze. Roi des Harengs. Chat im Mittelmeere. Bloch 124. Lace p. I. XIX. 1. das Weibchen. 1) Dieſer Name iſt ihnen wegen ihrer bizarren Geſtalt ertheilt worden, die ſelbſt monſtroͤs erſcheinen kann, wenn ſie mit wenig Sorg— falt getrocknet worden ſind, wie ſolches bei den erſten, von Cluſius, Aldrovand ꝛc. abgebildeten Exemplaren der Fall war. 32” 500 Fiſche. Chimaera. Zwei bis drei Fuß lang, ſilberig, braun gefleckt. Sie be— wohnt unſere Meere, wo man ſie zumal im Gefolge der Zug— ſiſche fängt. Der Ruͤcken iſt blau, der Bauch ſchwarz punktirt; ihre leb— haften geſchmeidigen Bewegungen haben ihren Namen veranlaßt. V Il. CALLORHYNCHUS Gronv. Die Schnauze endiget in einen Fleiſchlappen, von der Geſtalt einer Hacke. Die zweite Ruͤckenfloſſe faͤngt uͤber den Bauchfloſſen an und endiget der Stelle gegenüber, wo die, welche die Unter: ſeite des Schwanzes beſetzt, anfaͤngt. Auch von dieſer kennt man nur eine Gattung: 2. Ch. (C.) Callorhynchus I. Callorhynchus antarcticus. Chimaera antarctica. La cep. I. XII. das Weibchen. Aus den ſuͤdlichen Meeren. C. Sie iſt ebenfalls glatt, blaulich fleiſchrotch und mit Silber— ftaub überzogen, drei Fuß lang. Der Kopf hat mehrere Kanten: linien, das Maͤnnchen den Fleiſchlappen mit Stachelbuſch am Ende, der hakige Lappen wird von der Naſe gebildet. Die erſte Ruͤckenfloſſe hat vorn einen ſtarken Dornſtachel, die Bruſtfloſſen ſind groß und ſtehen tief unten. Die Schwanzfloſſe geht nach dem Ende ſpitz zu, und der Schwanz endiget in einen kurzen Faden. V. Die zweite Ordnung der Knorpelfiſche, oder die achte der Fiſche uͤberhaupt, die der Knorpelfiſche mit feſtſitzenden Kiemen hat ihre Kiemen, ſtatt mit dem aͤußeren Rande frei, und alle ihre Zwiſchenraͤume in eine gemeinfchaftlihe Grube oͤffnend wie bei allen Fiſchen von denen wir bis hierher gehandelt, ſie viel— mehr an dieſem aͤußeren Rande befeſtigt, ſo daß ſie das Waſſer durch ebenſo viel Loͤcher in der Haut, als Zwiſchen— raͤume zwiſchen ihnen ſind, hindurchgehen laſſen, oder daß doch wenigſtens dieſe Loͤcher in einen gemeinſchaftlichen Gang muͤnden, der das Waſſer nach außen treibt. Ein anderer bei dieſen Fi— ſchen eigenthuͤmlicher Umſtand ſind die kleinen oft nur im Fleiſche haͤngenden Knorpelboͤgen, den aͤußeren Raͤndern jener Kiemen ge: genuͤber, die man Kiemenrippen nennen kann. Erſte Familie der Knorpelfiſche mit feſtſitzenden Kiemen, PLAGIOSTOMI, Selacier, bisher unter zwei Staͤmmen (Squalus und Raja) begriffen, hat viele gemeinſchaftliche Charaktere. Ihre Ossa palatina und postmandibularia, die einzigen mit Zaͤhnen bewaffneten, dienen ihnen als Kinnladen, und die gewöhnlichen Marillarknochen exiſtiren nur in Spuren. Ein ein: ziger Knochen haͤngt dieſe ſcheinbaren Kinnladen am Schaͤdel auf, und ſtellt zugleich das os tympani, jugale, das Schlafbein und den Vordeckel dar. Auch das Zungenbein heftet ſich an den ein— zigen Stiel, von welchem wir ſprechen, und traͤgt die Kiemen— ſtrahlen wie bei den gewoͤhnlichen Fiſchen, wenn ſie auch nicht aͤußerlich erſcheinen. Ebenſo folgen ihm auch die Kiemenboͤgen, aber man findet nichts von den drei Stuͤcken, die den Kiemen⸗ 502 Fiſche. Squalus. deckel zuſammenſetzen. Dieſe Fiſche haben Bruſt- und Bauch— floſſen, letztere ſtehen hinten am Bauche und zu beiden Seiten des Afters. Ihr hautiges Labyrinth iſt in der Knorpelſubſtanz des Schaͤdels eingeſchloſſen; der Sack, der dazu gehoͤrt, enthaͤlt nur ſtaͤrkmehlaͤhnliche Maſſen und keine Steinchen. Die Pan: kreas zeigt ſich unter der Geſtalt einer conglomerirten Druͤſe und iſt nicht in Roͤhrchen oder unterſchiedene Blinddaͤrme getrennt. Der Darmcanal iſt im Verhaͤltniß kurz, aber ein Theil des Darmes iſt innerlich mit einem ſpiralen Blatte ausgekleidet, wel⸗ ches den Aufenthalt der Nahrungsmittel verlaͤngert. Es findet eine wirkliche Intromiſſion des Samens ſtatt; die Weibchen haben ſehr gut organiſirte Eierleiter, die bei denen, welche lebendige Junge gebaͤren, zugleich ſtatt der Gebaͤr⸗ mutter dienen; die andern legen Eier mit einer harten hornigen Schale uͤberzogen, zu deren Erzeugung eine dicke Druͤſe dient, die jeden Oviduet umgiebt. Die Maͤnnchen find an gewiſſen oftmals ſehr großen und ſehr complicirten Anhaͤngſeln kenntlich, die am inneren Rande der Bauchfloſſen ſtehen und deren allge— meiner Gebrauch noch nicht recht bekannt iſt. 4. SQUALUS I. ) Bilden einen erſten großen Stamm, der ſich durch einen langgeſtreckten Koͤrper, einen dicken und fleiſchigen Schwanz' und Bruſtfloſſen von mittelmaͤßiger Groͤße auszeichnet, ſo daß ihre allgemeine Geſtalt ſich der der gewoͤhnlichen Fiſche naͤhert; ihre Kiemenoͤffnungen entſprechen demnach den Seiten des Halſes, und nicht der Unterſeite, wie wir bei den Rochen ſehen werden. Ihre Augen ſtehen gleichfalls zur Seite des Kopfes. Ihre Schnauze wird durch drei Knorpelboͤgen getragen, die ſich an den vorderen Theil des Schaͤdels heften, und man erkennt leicht im Skelet die Spuren ihrer Manillarknochen, ihrer Intermaxillarknochen und ih: rer Promandibularknochen. Ihre Schulterknochen haͤngen im Fleiſch, hinter den Kiemen, ohne weder mit dem Schaͤdel noch mit der Wirbelſaͤule einge— lenkt zu ſeyn. Mehrere ſind lebendiggebaͤrend. Die uͤbrigen le— gen Eier von einer gelben [ſehr harten] durchſichtigen Hornſub— ſtanz, deren Kanten ſich in hornartige Schnuͤre verlaͤngern. Ihre kleinen Kiemenlippen ſind deutlich, und es finden ſich auch kleine längs der Seite der Wirbelſaͤule. Dieſe iſt gaͤnzlich in Wirbel 1) Squalus, ein lateiniſcher Fiſchname, von einigen Schriftſtellern gebraucht, ohne daß man die Gattung, die ihn fuͤhrte, beſtimmen koͤnnte. Artedi hat ihn auf dieſes Geſchlecht 1 Man findet auch Squalus für Squatina. * Knorpelfiſche. Seyllium. 503 eingetheilt. Von ihrem in der Regel lederartigen Fleiſche naͤhren ſich nur arme Leute. Dieſer Stamm iſt zahlreich und kann viele Untergeſchlech⸗ ter liefern. Wir trennen zuerſt I. SCYLLIUM Cur. ). Roussette. die ſich von den anderen Haien durch ihre kurze und ſtumpfe Schnauze und durch die in der Nähe des Maules ſtehenden Na- ſenloͤcher unterſcheiden, welche ſich in eine Rinne bis zum Lippen⸗ rande fortſetzen und durch ein oder zwei Hautlaͤppchen mehr oder minder verſchloſſen ſind. Ihre Zaͤhne haben eine Spitze in der Mitte und zwei [bis ſechs] kleinere an den Seiten. Alle ha— ben Spritzloͤcher und eine Afterfloſſe. Ihre Ruͤckenfloſſen ſtehen ſehr weit hinten, da die erſte niemals weiter vorn ſteht als die Bauchfloſſen. Ihre Schwanzfloſſe iſt langgeſtreckt, nicht gegabelt, und am Ende abgeſtutzt; ihre Kiemenoͤffnungen ſtehen zum Theil uͤber den Bruſtfloſſen. Bei den einen entſpricht die Afterfloſſe dem Zwiſchenraum der beiden Ruͤckenfloſſen. Dieß ſind die beiden, oft verwechſelten oder ſchlecht unterſchiedenen Gattungen unſerer Kuͤſten. 1. Sq. (S.) Canicula L. La grande Roussette. Bloch 114. Rondelet 380. La cep. I. X. 1. Mit vielen kleinen Flecken und ſchief abgeſtutzten Bauch- floffen. C. Der Koͤrper iſt roͤthlich, braun gefleckt, auf der Unterſeite ſchoͤn weiß. Die Schnauze faſt durchſichtig. Die Kinnladen ſind mit vier Reihen ſehr ſcharfer, etwas gekruͤmmter Zaͤhne be— ſetzt. Die Augen laͤnglich. Die rhomboidalen Bauchfloſſen ſind unter dem After vereinigt und mit kurzen Anhaͤngſeln verſehen, die ſehr lange Schwanzfloſſe iſt am Ende abgeſtutzt. Sie wird anderthalb Fuß lang. V. 2. Sq. (Sc.) Catulus und stellaris L. Die kleine Rous- sette oder der Rochier. Ital. Gatta schiava, Rondelet 383. La cep. I. IX. 2. Mit ſparſameren breiten Flecken, bisweilen in Geſtalt von Ocellen; die Bauchfloſſen viereckig abgeſtutzt. C. 1) Scyllium, einer der griechiſchen Namen der Rouffette. 504 Fiſche. Squalus. Obenher ſchwaͤrzlich, an den Seiten roͤthlich grau, untenher weißlich, mit großen runden und laͤnglichen violetſchwarzen, weiß: lich punktirten Flecken verſehen. Drei Reihen Zaͤhne. Andert— halb Fuß lang. V. Wir beſitzen auch noch eine dritte Gattung: 3. Sq. (Sc.) Artedi Risso. Sq. prionurus Otto, Risso II. ed. f. 5. Mit ſchwarzen und weißen Flecken. C. Schlank, zuſammengedruͤckt, röthlichgrau, an den Seiten per: lenmutterglaͤnzend mit vielen groͤßeren und kleineren braunen Flecken. Die laͤnglichen Naſenloͤcher haben kurze Anhaͤngſel. Die Ober— kinnlade hat drei Reihen feiner ſpitziger Zaͤhne, wovon jeder zwei bis vier Spitzen hat; die Unterkinnlade hat zwei Reihen. Die Schwanzfloſſe hat oben eine Reibe kleiner Stacheln. Sie iſt ruderfoͤrmig geſtaltet. V. Es giebt noch einige weniger bekannte 1). Bei den anderen, ſaͤmmtlich auslaͤndiſchen, ſteht die After— floſſe hinter der zweiten Ruͤckenfloſſe; die Spritzloͤcher find außer⸗ ordentlich klein; die fuͤnfte Kiemenoͤffnung iſt oft in der vierten verſteckt, und die Laͤppchen ihrer Naſenloͤcher im Allgemeinen in Bartfaͤden verlängert 2). 1) Sq. Catulus Gunner, Dronth. Geſch. Schr. II. T. 1. ſcheint eine beſondere Gattung. b) Sq. Edwardsii E dw. 289. unter dem falſchen Namen greater cat-fish, welcher die Roussette anzeigen würde, und den man irrig als den ſogenannten stellaris citirt. c) Sq. africanus oder Squale galonne Brouſſonet's (Shaw nat. Miscell. 346). — Man bemerke, daß das Wort longitu- dinalibus, von Gmelin der Charakteriſtik willkuͤrlich beigelegt, nicht richtig iſt. d) Auch der ſogenannte Sg. Canicula BI. 112., der eine auslaͤndiſche, verſchiedene Gattung iſt, wenn es nicht etwa eine ſehr ſtarke Va— rietaͤt des Rochier wäre. 2) Squale pointille La cep. II. IV. 3. einerlei mit dem Sg. Bar- billon Broussonet (Sq. barbatus Gm.) und dem Squalus pun- ctatus Schu. Parra T. 34. f. 2. b) Sg. fasciatus BI. 113. Squale tigre Lace p. (Squalus tigri- nus und Sq. longicaudus Gm.) c) Sq. lobatus Schn. S. T. 43. p. 285. ** Scyllium ornatum, Scyllium maculatum Gray et Har du. pl. VII. d) Bokee sorra Russel Corom. XVI. Knorpelfiſche. Squalus. 505 Unter dem Namen II. SQUALUS oder Saifiſch, im engeren Sinne, begreifen wir alle Gattungen mit hervorſtehender Schnauze, un— ter welcher die Naſenloͤcher ſtehen, die weder in eine Furche ver— laͤngert noch mit Laͤppchen verſehen ſind. Ihre Schwanzfloſſe hat unten einen Lappen der ſie mehr oder minder der Gabel— form naͤhert. Man kann hier die alte Vertheilung nach der Ge— genwart oder dem Mangel der Spritzloͤcher und der Afterfloſſe beibehalten; um fie aber natuͤrlich zu machen, muß man die Un: tereintheilungen vermehren. A. Gattungen ohne Spritzloͤcher, mit Aſterſloſſe. e. a. CARCHARIAS Cuv. ) Paifiſch. Eine zahlreiche und die beruͤhmteſte Gruppe, mit ſcharf— ſchneidenden, ſpitzigen Zaͤhnen, die meiſt an ihren Raͤndern wieder gezaͤhnelt find. Ihre erſte Ruͤckenfloſſe ſteht weit vor den Bauch— floſſen, und die zweite ungefaͤhr der Afterfloſſe gegenuͤber. Die Spritzloͤcher fehlen; ihre niedergedruͤckte Schnauze hat die Naſen— loͤcher unten, in der Mitte, und die letzten Kiemenloͤcher gehen bis uͤber die Bruſtfloſſen. 4. Sg. Carcharias L. Der eigentliche Haifiſch. Requin oder vielmehr Requiem; engl. Sherk. Belon 602). Erreicht bis an fuͤnf und zwanzig Fuß Laͤnge, und laͤßt ſich an ſeinen ungefaͤhr gleichſeitig dreieckigen, geradſeitigen und ge— zaͤhnelten Zaͤhnen in der Oberkinnlade erkennen. Die der Unter— kinnlade endigen in ſchmaler Spitze auf breiter Baſis. Sie ſind eine furchtbare Waffe, die der Schrecken aller Seeleute iſt. Es ſcheint, daß man ihn in allen unſeren Meeren findet, man hat aber oͤfters anderen Gattungen mit ſchneidenden Zaͤhnen ſeinen Namen gegeben. 1) Carcharias, griechiſcher Name irgend eines großen Squalus, ſynonym mit Lamia. f 2) NB. Die Figur Belon's iſt die einzige gute. Die meiſten anderen ſind unrichtig. Bloch 119. iſt eine ſehr verſchiedene Gattung, eher zu den Scymnus gehörig. Gunner's, in den Drontheimer Gef. Schriften II. T. X und XI., die naͤmliche welche Fabricius (Grönl. 127) beſchrieben, iſt eine andere, ebenfalls den Scymnus verwandte Gattung. — Rondelet 390, copirt Aldrov. 383. ift der cornu- bicus ebenſo wie AI drop. 388. wo nur die Afterfloſſe abgeriſſen iſt; auch die Kinnladen id. 382. gehoͤren hierher. — Ich will nicht von der monſtroſen Figur Gesner's copirt Will. B. 7. ſprechen. — Lac ep. I. VIII. 1. iſt der Squalus ustus. 506 Fiſche. Squalus. a Dieſer Fiſch iſt obenher aſchbraun, die Haut iſt rauh und hart, der Koͤrper ſpindelfoͤrmig, in der Oberkinnlade hat er ſechs, in der unteren vier Reihen Zaͤhne. Er ſchwimmt wie mehrere andere beim Freſſen auf dem Ruͤcken. V. Wir fangen auch noch an unſeren Kuͤſten: 5. Sg. Vulpes L. La Fauæ oder Renard. Ron del. 387. Die Zaͤhne in gleichſchenkelig zugeſpitztem Triangel an beiden Kinnladen, und zumal an dem oberen Schwanzlappen kenntlich, der ſo lang wie der ganze Koͤrper iſt. Die zweite e und die Afterfloſſe ſind im Gegentheil ſehr klein 1). Der Ruͤcken iſt tief blau, die Seiten ſilberfarbig, der Be weiß. Die Schnauze iſt kurz, das Maul klein; zwei bis drei Reihen Zaͤhne ſtehen im Maul. Die Bruſtfloſſen ſind 8 0 und ſchoͤn blau. Er wird bis nahe an zehn Fuß lang. 6. Sq. glaucus L. Le Bleu. Bloch 86. Mit duͤnnem Koͤrper, auf der Oberſeite ſchieferblau, die Bruſtfloſſen ſehr lang und ſtark zugeſpitzt. Die oberen Zaͤhne ſind im krummlinigen Triangel und nach außen gebogen; die unteren gerader; ſaͤmmtlich gezaͤhnelt. C. Der Koͤrper iſt faſt cylindriſch, ſchlank, an den Seiten und am Bauche ſilberig, uͤbrigens ganz blau. Der Kopf iſt klein, die Schnauze klein, das Maul weit. Die oberen Zähne herz foͤrmig, ſtehen in zwei Reihen, die unteren in fuͤnf 2). b. Die LAMNA Cuv. ) Lamie oder Touille, unterſcheiden ſich von den Haifiſchen nur durch ihre pyramidale 1) Auf dieſen letzteren Charakter iſt das Sende Alopias des Hrn. Rafinesque gebaut. 2) Hierher: a) Sq. ustus Du m. (Sd. Carcharias minor For s k.) Lacep. I. VIII. 1. b) Requin à nageoires noires Quoy et Gaym. Zool. de Freye. 4.43 f. U. c) 2 Sg. glauque Lac ep. I. IX. 1. verſchieden vom Blochiſchen. d) Sq. ciliaris Schu. T. 31. deſſen Wimper bloß die außerordent⸗ liche Jugend anzeigen. Ferner der Palasorraiz und der Sorrakowatz Russ. XIV. und XV. und eine ziemlich große Anzahl ganz neuer, die wir in unſerer Geſchichte der Fiſche beſchreiben werden. 3) Lamna iſt einer der griechiſchen Namen der Lamia. Ich habe Knorpelfiſche. Galeus. 507 Schnauze, an der unten die Naſenloͤcher ſtehen, und weil ſich ihre Kiemenloͤcher vor den Bruſtfloſſen befinden. Die Gattung, welche man aus unſeren Meeren kennt, 7. Sq. cornubicus Schn.!) Der Naſenhai. Le Nes. Lac ep. I. II. 3. ! hat an jeder Seite des Schwanzes einen hervorſtehenden Kiel, und die Lappen der Schwanzfloſſe faſt von gleicher Laͤnge. Seine Groͤße hat ihn oftmals mit dem Haifiſch verwechſeln laſſen 2). C. Der Koͤrper iſt obenher himmelblau, an den Seiten mit ei— nigem Silberſchimmer. Die Schnauze iſt mit Löchern durch— bohrt, der Rachen weit, die Unterkinnlade hat fünf Reihen Zähne die nach hinten gewoͤlbt ſind, die obere vier. Wird gewoͤhnlich neun Fuß lang. Sein weißes zartes Fleiſch iſt das am meiſten geſchaͤtzte aus der Claſſe der Haififche. V B. Gattungen, bei denen Spritzloͤcher mit einer Afterfloffe g verbunden ſind. c. GALEUS Cuv. ) Milandre. Haben faſt in allen Stuͤcken die Geſtalt des eigentlichen Haifiſches, unterſcheiden ſich aber durch ihre Spritzloͤcher. Man kennt nur eine Gattung in unſeren Meeren, von maͤßiger Groͤße und an ihren Zaͤhnen kenntlich, welche nur an der aͤußeren Seite gezaͤhnelt ſind. Es iſt der 8. Sg. Galeus L. Bloch 118. Duhamel Sect. IX. pl. XX. f. 1. 2. Er iſt obenher dunkelgrau, untenher hellgrau, die Schnauze platt, langgeſtreckt, hoͤckerig, der Rachen weit. Die Bruſtfloſſen letzteren nicht anwenden koͤnnen, da ihn Fabricius an ein Inſecten— geſchlecht vergeben hat. 1) Die Lamia des Rondelet 399. und der Carcharias des Al⸗ drovand 383. und 388. find nichts weiter als der Sg. cornubicus, der ſehr groß wird, was auch dagegen Bloch und Schn. S. 132 fa: gen mögen. Die vermeinten Kinnladen des Carcharias, die Aldro— vand 382. dargeſtellt, ſind auch von ihm. Er ſcheint im Mittelmeer gemeiner als der eigentliche Haifiſch. 2) Hierher noch: . a) Sd. monensis Shaw. Le Beaumaris, der eine kuͤrzere Schnauze und ſpitzigere Zaͤhne hat. b) Isurus oxyrhynchus Rafin. Caratt. XIII. 1. koͤnnte eine Gat⸗ tung dieſes Geſchlechts ſeyn, vielleicht aber auch nur eine gemeine durch das Ausſtopfen entſtellte Gattung. 3) Galeus, der griechiſche generiſche Name der Haifiſche. 508 Fiſche. Squalus. find lang. Bringt zweimal im Jahre dreißig bis vierzig leben⸗ dige Junge. Sechs Fuß lang 1). V. d. MUSTELUS C. 2) Emissole. Bieten alle Geſtalten der Haifiſche und der Milander, aber außerdem daß ſie Spritzloͤcher haben wie dieſe letzteren, unterſchei— den fie ſich auch durch die kleinen gepflafterten Zähne, Unſere Meere erzeugen zwei unter dem Namen Squalus Mustelus L. zufammengeworfene. g. Sq. (M.) laevis Risso. L’Emissole commune. Cagnetto. Rondelet 375. Salvian. 136. f. 2. copirt. Will. T. B. f. 1. und irrig citirt unter dem Milander. Schlank, glatt durchſcheinig, auf dem Ruͤcken hellaſchgrau; an den Seiten mit dunkelbraunen Binden und gelben, violet ſchimmernden Strichen. Die Schnauze faſt rund; die Naſen— loͤcher dreieckig und mit einem langen Laͤppchen verſehen. In der Oberkinnlade zwoͤlf, in der unteren vierzehn Reihen klei— ner ſtumpfer Zaͤhnchen; die Spritzloͤcher ſind mit divergirenden Strahlen von ſilbergelber Farbe umgeben. Zwei Seitenlinien, wo— von die untere die obere wellenfoͤrmig durchſchneidet. Drei Fuß lang. **10. Sq. (M.) stellatus Risso. Lentillat. [Sq. albomaculatus.] Ron delet 376. Belon 71. cop. Aldrov. 393. g Schlank, obenher perlgrau, mit zwei Reihen ſternfoͤrmiger weißer Flecken oder Punkte geziert, wovon ſich eine in Zacken laͤngs der Seiten, die andere laͤngs der Seitenlinie verlaͤngert. Der Kopf iſt klein, die Schnauze laͤnglich, die Naſenloͤchek haben 1) Dieſes iſt auch die Lamiola Rondelet 377. cop. Aldrov. 394. und 393. Sa lv. 130. I. cop. Will. B. 6 — 1. Wenn man ihm bisweilen eine ungeheure Groͤße zugeſchrieben, ſo geſchah dieß, weil man auf ihn die bei Lacepede I. VII. 2. und Heriss aut Ac. des Sc. 1749. abgebildeten Kinnladen und Zaͤhne bezog. Dieſe aber kommen von einer fremden Gattung, die wir in unſerer großen Ichthyologie be— ſchreiben werden. 2) Mustelus, lateiniſche überſetzung von sos, und die generiſche fuͤr die Haien. NB. Hr. Rafinesque vereiniget die Ruſſetten, Milander und Emiſſolen unter ſein Geſchlecht Galeus. C. Knorpelfiſche. Selache. 509 einen breiten Hautlappen. Die Kinnladen haben kleine, ſchlei— fenartig geſtellte Zaͤhne; die Bruſtfloſſen ſind weiß eingefaßt; die erſte Ruͤckenfloſſe iſt dreieckig und oben ſchwarz. Drei Fuß lang. Haͤufig bei Venedig. V. e. NOTIDANUS Cuv. 1) Griset. Unterſcheiden ſich von den Milandern nur durch die Abwe⸗ ſenheit der erſten Ruͤckenfloſſe. 11. Sq. griseus L. und der eigentliche Griset. Sq. Vacca Schn. Augustin Scilla T. XVII 2). Obenher aſchgrau, untenher weißlich, iſt ſehr ausgezeichnet durch ſechs breite Kiemenoͤffnungen und durch ſeine dreieckigen Zaͤhne oben, und ſaͤgeartig gezaͤhnten unten. Seine Schnauze iſt niedergedruͤckt und zugerundet wie beim Haifiſch. 12. Sq. (N.) cinereus Gm. Le Perlon. Hat bis an ſieben ſehr weite Kiemenoͤffnungen. Seine Zähne ſind den unteren des vorigen ziemlich aͤhnlich. Die Schnauze iſt zugeſpitzt wie die des cornubicus 3). Dieſe beiden Gattungen leben im mittellaͤndiſchen Meere“). f. SELACHE Cu v.) Pelerin. Verbinden mit der Geſtalt der Haifiſche und den Spritz— loͤchern der Milander Kiemenloͤcher die ſo groß ſind, daß ſie ih— nen faſt um den ganzen Hals herum gehen, und kleine, kegel— foͤrmige, ungezaͤhnelte Zaͤhne. Auch hat die bekannte Gattung 13. Sq. (S.) maximus L. Der Pferdehai, Rieſenhai. Blainville Ann. du Mus. T. XVIII. pl. VI. f. 1. nichts von der Wildheit des Haifiſches, obſchon er ihn an Größe, wie alle andere Squalen, uͤbertrifft. Es giebt Individuen von 1) Norıduvvs. (trockener Rüden), griechiſcher Name irgend eines Squalus beim Athenaͤus. 2) Die Zaͤhne ſind hier gut abgebildet, aber der Fiſch ſehr ſchlecht. Es iſt das Geſchlecht Hexanchus Raf ines que. 3) Dieſes iſt das Geſchlecht Heptranchias Raf., der ihm mit Un⸗ recht die Spritzloͤcher abſpricht. 0) Die Herren Quoy und Gaymard haben im indiſchen Meere eine Gattung dieſes Untergeſchlechts mit ſieben Spritzloͤchern und ganz ſchwarz gefleckt entdeckt. 5) Selache, Zelayn, ein griechiſcher Name, der allen Knorpel⸗ fifchen gemein iſt. | 510 Fiſche. Squalus. mehr als dreißig Fuß Laͤnge. Er bewohnt die nordiſchen Meere, wir ſehen ihn aber auch bisweilen durch die ſtarken Nordweſt— ſtuͤrme bis an unſere Kuͤſten kommen 1). C. Er iſt obenher ſchwaͤrzlichbraungrau von Farbe, untenher grau und weißlich, der Koͤrper iſt ſpindelfoͤrmig, die Kiemen haͤn— gen aus den Loͤchern wie Fahnen heraus. V g. CESTRACION C. Verbinden mit den Spritzloͤchern, der Afterfloſſe, und den Pflaſterzaͤhnen der Emiſſolen, einen Stachel vor jeder Ruͤckenfloſſe, wie die Spinax, und außerdem treten noch ihre zugeſpitzten Kinn— laden ſo weit wie die Schnauze hervor, und tragen in der Mitte kleine ſpitzige und an den Winkeln andere, ſehr breite, rhomboida⸗ liſche Zaͤhne, deren Vereinigung gewiſſe Spiralſchnecken vorſtellt. Man kennt nur einen, . 14. Sq. (C.) Philippi Schn. Philips Voy. pl. 283. und die Zähne, Da vi la, Catesb. I. XXII. aus Neuholland. C. Gattungen ohne Afterfloſſe, aber mit Spritzloͤchern. h. SPINAX C. Dornhai. Aiguillats. Verbinden, wie die Milander und Emiſſolen, mit allen Charakteren der Haifiſche den der Abweſenheit von Spritzloͤchern, und unterſcheiden ſich außerdem noch durch den Mangel einer Afterfloſſe, durch kleine ſchneidende Zaͤhne in mehreren Reihen, und einen ſtarken Stachel vor jeder Ruͤckenfloſſe. Einer der gemeinſten Squalen auf unſeren Maͤrkten 15. Sq. (Sp.) Acanthias L. Der Dornhai. [Acanthias vulgaris Risso.] Bloch 85. ift obenher braun, untenher weißlich. Die Jungen find weiß ge: fleckt (E dw. 288.). | C. 1) Man ſehe feine Anatomie vom Hrn. v. Blainville J. c. NB. Die Verſchiedenheiten, die man zwiſchen den Beſchreibungen und Abbildungen Gunner's (Dronth. III. II. 1.), Pennant's (Brit. Zool. nr. 41.), Howe's (Phil. Trans. 1809.) und Shaw’s (gen. Zool.) wahrnimmt, koͤnnten aus der Schwierigkeit erklaͤrt wer— den, ſo große Fiſche bequem zu beobachten, und reichen noch nicht hin, Species aufzuſtellen. Ich ſehe auch nicht ein in was der Squalus Elephas Lesueur Ac. Sc. Phil. von dieſem maximus verſchieden ſeyn ſollte. Knorpelfiſche. Centrina. 511 Der Körper dieſer Gattung iſt kegelfoͤrmig-cylindriſch, oben: her dunkelgrau, an den Seiten ins Violette, am Bauche weiß. Das breite Maul iſt faſt horizontal. Wird an drittehalb Fuß lang. Er iſt ſchmackhaft und deshalb auch auf den Tafeln der Reichen. V. 16. Sq. Spinax. Le Sagre Brouffonet’s. Gunner Dronth. II. T. 7. Die Unterfeite ift, was merkwürdig, bei dieſer Gattung ſchwaͤrzer als die obere und mit kleinen fadigen Knoͤtchen beſetzt, wodurch ſie wie behaart erſcheint. Die Seiten ſind ſilberig per— lenmutterglaͤnzend, und der Ruͤcken ſchwaͤrzlichbraun. Die Floſſen ſind ſchwarz, außer die zweite Ruͤckenfloſſe, die weiß und ſchwarz eingefaßt iſt. Die Bruſtfloſſen ſind oft zerriſſen; die Bauch— floſſen ſehr breit und an ihrer Baſis vereinigt. Anderthalb Fuß lang. ö V. 17. Sq. (Sp.) Blainvillei Risso. Aiguillat Bla in- ville. Mungin *). Risso 2te Ausg. f. 6. Obenher ſchwaͤrzlichbraun, die Seiten haben ſchiefe Quer ſtreifen von derſelben Farbe, und der Bauch iſt ſchmuziggrau. Das Maul iſt halbeirkelfoͤrmig und die Oberkinnlade ausdehn— bar, mit drei Reihen kleiner Zaͤhne beſetzt. Die Unterkinnlade hat nur zwei Reihen. Die Spritzloͤcher ſind ſehr weit, die Kie— menoͤffnungen dagegen ſchmal und ungleich. Im Mittelmeer 1). V. i. CENTRINA Cu v. 2) Humantin. Verbinden mit den Stacheln, den Spritzloͤchern und der Abweſenheit der Afterfloſſe die Stellung ihrer zweiten Ruͤckenfloſſe uͤber den Bauchfloſſen und einen kurzen Schwanz, was ihnen eine unterſetztere Statur als den uͤbrigen Gattungen giebt. Ihre ) Die Fiſcher geben ihm, Riſſo zufolge, dieſen Namen, weil er ſehr geſchickt den Angelhaken, den man ihm auswirft, abloͤſt. 1) NB. Der Squalus uyatus Rin. Caratt. T. XIV. f. 2. unterſcheidet ſich von den Dornhaien nicht, und iſt wahrſcheinlich der Spinax; ich glaube daß fein Dalatias nocturnus, ib. f. 3. nur ein Dornhai iſt, deſſen Spritzloͤcher ihm entgangen ſind. Sein Etmopterus aculeatus ſcheint mir ebenfalls ein nach dem Trocknen gezeichneter Dornhai. Der Verf. zaͤhlt ihm nur drei Kiemenoͤffnungen; er zaͤhlt ih— rer aber ebenfalls ſo viel beim Angelus, der deren ſicher fuͤnf hat. 2) Kevrown, Name dieſes Fiſches oder des Dornhaies im Grie— chiſchen, von Kevroov, Stachel. Es find die Oxynotus Rin. 512 Fiſche. Squalus. unteren Zaͤhne ſind ſchneidend und ſtehen in einer oder zwei Reihen; die oberen ſind duͤnn, zugeſpitzt, in mehreren Reihen. Ihre Haut iſt ſehr rauh. Die gemeinſte Gattung unſerer Kuͤſten iſt: 18. Sg. Centrina L. Ital. Porco. Bloch 115. Die Geſtalt dieſes Fiſches iſt ein dreiſeitiges Priſma, wovon der Bauch die eine Flaͤche bildet; die oberen Seiten ſind braun, die untere grau, und die ganze Hautoberflaͤche mit harten hervor— ſtehenden Knoͤtchen beſetzt. Die Schnauze iſt ſpitzig, der Kopf platt, das Maul ſchmal. V. k. SCYMNUS Cuv. 1). Leiche, Haben alle Charaktere der vorigen, ausgenommen die Ruͤ— ckenſtacheln; wir beſitzen auch welche an unſeren Kuͤſten. 19. Sq. Scymnus. Irrig Squ. americanus 2) genannt. Sg. nicaeensis Risso Eur. mer. III. f. 4. Der ganze Körper ift mit fpigen kleinen Knoten beſetzt, die Farbe violetbraun. V. Es giebt auch noch eine Gattung in den nördlichen Mee- ren, die fo furchtbar wie der Haifiſch ſeyn fol 2), und das indi— ſche Meer beſitzt eine durch die Kleinheit ihrer erſten Ruͤckenfloſſe merkwuͤrdige. Eine andere 20. Sg. (Sc.) squamosus. Squale ecailleux Brouss. Lacep. I. X. 3. unter dem falſchen Namen Liche. 1) Scymnus, der griechiſche Name der Roussette oder irgend einer verwandten Gattung. 2) Weil Gmelin [Brouffonet?] das Cap Breton bei Bayonne mit dem Cap Braton bei Neufundland verwechſelte. Der Sg. niceen Risso Iſte Ausgabe f. 6. iſt derſelbe, nur ſchlecht dargeſtellt. Etwas beſſer in der zweiten Ausgabe k. 4. Der Dalatias sparophagus R af. Car. XIII. 2. muß auch zu dieſem Untergeſchlechte gehoͤren. 3) Dieſes iſt der vermeinte Carcharias Gunner's, Dronth. II. X. und XI. und Fabr. F. groenl. 127. und vielleicht auch Bloch 's 119. obſchon er ihm eine Afterfloſſe giebt. Wahrſcheinlich wird man hierher auch den Sq. brevipinnis Lesueur Ann. Ac. Phil. I. 122. zu bringen haben, von dem der Verf. fein Geſchlecht Somniosus macht; er beſchreibt aber die Zaͤhne nicht. * Knorpelfiſche. Zygaena. 513 macht ſich durch die kleinen, wie Blaͤtter geſtalteten, dicht und aufgerichtet ſtehenden Schuppen bemerklich, die ihre ganze Haut beſetzen. Die Schnauze iſt lang und niedergedruͤckt. Wir unterſcheiden auch noch Gattungen, bei denen die erſte Ruͤckenfloſſe über den Bauchfloſſen, und die zweite weiter hin⸗ ten ſteht. So giebt es eine uͤber und uͤber mit kleinen Stacheln beſetzt. 21. Sg. (Se.) spinosus Bl. Schn. Lace p. I. III. 2. Sg. boucle. Dunkel olivenbraun, ſilberig, mit kleinen Stacheln und dicken harten Knoten beſetzt, wovon jeder eine oder zwei Haken— ſpitzen hat. Die Schnauze iſt vorgeſtreckt, flachgedruͤckt, zuge— rundet, voller Poren. Die Zaͤhne ſind zuſammengedruͤckt, faſt viereckig, oben abgeſtutzt und auf jeder Seite gezaͤhnelt; die letzte Kiemenoͤffnung ſehr weit. Drei Fuß lang. V. Man kann ein zweites Geſchlecht bilden aus 2. ZYGAENA C. Sphyrna R. ) Ham- merfiſch. 5 Sie verbinden mit der Geſtalt der Haifiſche eine Form des Kopfes, wie dergleichen im ganzen Thierreiche nicht weiter vor— kommt. Horizontal abgeplattet, nach vorn abgeſtutzt, verlaͤngern ſich ſeine Seiten quer in zwei Aſte, wie der Kopf eines Ham⸗ mers. Die Augen ſtehen an den Enden dieſer Aſte und die Naſenloͤcher am Vorderrande. Die befanntefte Gattung unſerer Meere: 1. Z. malleus. Der gemeine Hammer. Val. Mem. du Mus. IX. XI. 1. Parra 32. Salv. 40, will, B. 1. erreicht bisweilen eine Laͤnge von zwoͤlf Fuß. C. Obenher graubraun, koͤrnig, der Kopf ſchwaͤrzlich, viereckig, 1) Leiche Laborde Quoy et Gaym. Voy. de Freye. Zool. p- 44. f. 2. 7 ae Name duͤrfte darum vorzuziehen ſeyn, weil es ſchon ein F Namens Zygaena giebt. V. 514 Fiſche. Squatina. dreimal breiter als hoch, an der Offnung der Naſenloͤcher auge gebuchtet; dieſe letzteren oͤffnen ſich gegen die aͤußere Ecke hin. Der hintere Rand des Kopfes wird bloß durch die Haut gebil— det und iſt duͤnn. Im Mittelmeer und dem atlantiſchen Ocean, bis Braſilien. V. *2. Z. Blochii C. Bloch 117 5). Ful. L c. XI. 2. Die Naſenloͤcher ſtehen mehr nach der Mitte zu und die zweite Ruͤckenfloſſe näher an der Schwanzfloſſe. Der Kopf iſt ſehr in die Breite gehend, aber nach beiden Seiten ruͤckwaͤrts gerichtet. V. *3. Z. Tudes. Der Pantouflier Riſſo's. Fa, I. c. XII. 1. Lace p. I. VII. 3. Koma Sorra, Russel XII. 2. Blaßgrau, glätter, der Kopf zweimal fo breit als hoch, der vordere Rand ſehr bogig und die Kerbe uͤber den Naſenloͤchern unmerklich. Die Augen ſind klein. Neun Fuß lang. Auch im Mittelmeer, ſo wie in allen Weltmeeren. V. 4. Z. Tiburo L. Der aͤchte Pantouflier, Fable Maregr. 181. ill. B. 9. f. 4. An ſeinem herzfoͤrmigen Kopfe kenntlich. C. Dieſer Kopf iſt im Grunde ſo lang als breit, nach vorn halbkreisfoͤrmig, wie ein kurzer Spaten. Die Naſenloͤcher ſtehen mehr nach vorn und haben nicht die Furche der andern. Bei Braſilien. V Das dritte Geſchlecht 3. SQUATINA Dumer.?) Meerengel. Ange. hat Spriglöcher und entbehrt der Afterfloſſe wie die dritte Unter: abtheilung der Squalus, unterſcheidet ſich aber von ſaͤmmtlichen D Der Schwanz iſt bei dieſer Abbildung krumm gedreht, daher der Irrthum der Schneider'ſchen Ausgabe S. 131: caudae inferiori lobo longiore. 2) Pn im Griechiſchen, Squatina und Squatus im Lateiniſchen, ſind alte Namen dieſes Fiſches, die ſich in Italien und Griechenland bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Knorpelfiſche. Pristis. 515 durch b das an der Spitze der Schnauze und nicht unten geöff- nete Maul, und durch die oben, und nicht zur Seite ſtehenden Augen. Ihr Kopf iſt rund, ihr Koͤrper breit und horizontal platt. Ihre großen und nach vorn gerichteten Bruſtfloſſen blei— ben vom Ruͤcken durch eine Spalte getrennt, durch welche die Kiemenoͤffnungen gehen; ihre zwei hinter den Bauchfloſſen ſtehen— den Ruͤckenfloſſen ſind, wie die Schwanzfloſſen, uͤber und unter der Wirbelſaͤule befeſtigt. Eine Gattung unſerer Meere wird ſehr groß: 1. Sq. Angelus. Squalus Squatina L. Bloch 116. Mit rauher Haut und kleinen Dornen an den Raͤndern der Bruſtfloſſen. C. Er iſt ganz platt, nur in der Mitte etwas gewoͤlbt, uͤber vier Fuß lang und gegen drei breit, und die Haut hoͤckerig rauh, und giebt fuͤr die Polirer den bekannten Handelsartikel. Von Grundfarbe iſt er graugelb, mit vielen braunen, rundlichen, zer— ſtreuten Fleckchen beſaͤet. Die Kinnladen haben drei Reihen pyra— midaler ſpitziger Zaͤhne, die Naſenloͤcher ein doppeltes, halb— gefiedertes Anhaͤngſel. Nicht ſelten, man fängt ihn aber nicht. V 2. Sq. aculeata Dumer. Mit einer Reihe ſtarker Dornen längs des Ruͤckens. Auch im mittellaͤndiſchen Meere !). 4. PRISTIS Latl. ). Saͤgefiſch. Bildet ein viertes Geſchlecht. Sie vereinigen mit der ge— ſtreckten Geſtalt der Squalen im Allgemeinen einen nach vorn abgeplatteten Koͤrper, und Kiemen, die unten wie bei den Rochen durchbrochen ſind. Ihr eigenthuͤmlicher Charakter beſteht aber in einer platten ſchwertfoͤrmigen Schnauze, die auf jeder Seite mit ſtarken, ſpitzen und ſchneidenden, und wie Zaͤhne eingekeilten Knochenſtacheln bewaffnet iſt. Dieſer Schnabel, der ihnen ihren Namen verſchafft hat, iſt eine maͤchtige Waffe, mittels welcher dieſe Fiſche ſich nicht fuͤrchten die groͤßten Walfiſche anzufallen. Die wahren Zähne ihrer Kinnladen find klein und pflaſteraͤhnlich, wie bei den Emiſſolen. 5 Squatina Dumerilii 5 Ac. des Sc. Phil, 1. X. mit koͤrniger Haut ac. 2) Holsie, Säge, der griechiſche Name diefes Fiſches. 33 * 516 Fiſche. Raia. Die gemeine Gattung 1. Pr. antiquorum Lath. Squalus pristis L. erreicht eine Laͤnge von zwoͤlf bis funfzehn Fuß. C. Obenher ſchwaͤrzlich, untenher ſchmuzigweiß, an den Seiten grau. Hat achtzehn bis vierundzwanzig Zaͤhne auf jeder 8 7 des Schwertes. In allen Weltmeeren. 2. Pr. pectinatus Lath. Mit vierunddreißig ſcharfen Zähnen zu jeder Seite des Schwertes. Der Schwanz lang, die Ruͤckenfloſſe ausgeſchnitten. Vier bis ſechs Fuß lang. Im Ocean und Mittelmeer, 1 5 an deſſen Kuͤſten eine große Seltenheit. V. *3. Pr. cuspidatus Lath. Achtundzwanzig breite ſpitzige Zaͤhne zu jeder Seite des Schwertes, was ungefaͤhr ſo breit wie lang iſt. V. *4. Pr. microdon Lath. An jeder Seite des Schwertes nur etwa achtzehn kleine, kaum hervorragende Stacheln. Nur anderthalb Fuß lang. Im Weltmeere. V. * 5. Pr. cirrhatus Laith. Die Säge auf jeder Seite mit ſehr ungleichen, etwas auf: waͤrts gebogenen Zaͤhnen verſehen; ein langer biegſamer Faden rechts und links unter der Schnauze. Bei Neuholland ). V. 5. RAIA L. 2) Rochen. Bilden ein nicht minder zahlreiches Geſchlecht wie das der Squalus. Sie laſſen ſich an ihrem horizontal platten, einer Scheibe aͤhnlichen Koͤrper leicht erkennen, der dieſe Geſtalt durch die Vereinigung mit den außerordentlich weiten fleiſchigen Bruſt— floſſen erhält, die ſich nach vorn entweder mit einander verbin⸗ den, oder mit der Schnauze, und die ſich nach hinten zu beiden Seiten des Bauches bis gegen das Ende der Bauchfloſſen hin 1) Latham in den Linnean Transact. Vol. II. p. 282. T. 26 und 27. b) Pristis semisagittatus Shaw. Russe J. 13. 2) Raja lateiniſch, Baris oder Baros griechiſch, die alten Namen dieſer Fiſche. Knorpelfiſche. Rhinobatus. 517 erſtrecken. Die Schulterblaͤtter dieſer Bruſtfloſſen artikuliren ſich hinter den Kiemen mit der Wirbelſaͤule; die Augen und die Spritzloͤcher ſtehen auf der Ruͤckenſeite; das Maul, die Naſen— Löcher und die Kiemenoͤffnungen auf der Bauchſeite. Die Ruͤ— ckenfloſſen ſtehen faſt immer auf dem Schwanze. Ihre Eier ſind braun, lederartig, viereckig, mit in Spitzen verlaͤngerten Ecken [und heißen Seemäufe]. Wir theilen fie auf folgende Weiſe weiter ein: I, RHINOBATUS Schn. 1) Verbinden die Rochen mit den Squalen durch ihren dicken fleiſchigen Schwanz, der mit zwei deutlichen Ruͤckenfloſſen und einer Schwanzfloſſe verſehen iſt. Das Rhomboid, welches durch die Schnauze und die Bruſtfloſſen gebildet wird, iſt nach vorn ſpitzig und nach Verhaͤltniß viel weniger breit als bei den ge— woͤhnlichen Rochen. Sie haben uͤbrigens alle deren Charaktere; ihre Zaͤhne ſtehen dicht, im Quincunx, wie kleines plattes Pflaſter. Bei den einen ſteht die erſte Ruͤckenfloſſe noch auf den Bruſtfloſſen. 1. R. (Rh.) laevis. Schn. 71. Russel 10. Und Rh. dsjiddensis Forsk. 18. Hierher die Figur des Rhinodate La cep. V. VI. 3. und Duhamel part. II. Sect. IX. pl. XV. Bei anderen ſteht ſie viel weiter hinten. So bei * 2. R. Rhinobatus L. Will. D. 3. 1. Aus dem mittellaͤndiſchen Meere. C. Und bei der braſiliſchen, 3. R. electrica. Rhinobates electricus Schn. Mareg r. 152. welche die Eigenſchaft der Zitterrochen haben ſollte, was ſich aber nicht beſtaͤtigt hat. 1) P'ivoßaros, welches Gaza durch Squatino - Raja überſetzt, iſt der griechiſche Name dieſer Fiſche, den die Alten durch die Vermiſchung des Rochens und des Meerengels erzeugt glaubten. 4 518 Fiſche. Raia, Es giebt auch eine Gattung 4. R. granulata. Rhinobates granulatus. deren Haut fo koͤrnig wie Galuchat*) iſt 1). II. RHINA Schn. Dieſe unterfcheiden ſich von den Rhinobaten nur durch eine kurze, breite und abgerundete Schnauze ?). III. TORPEDO Dum er.) Jitterrochen. Tor pille. Tremoulin. haben einen kurzen und noch ziemlich fleifhigen Schwanz; ihr Koͤrper iſt beinahe kreisrund, da der vordere Rand durch zwei Productionen der Schnauze gebildet wird, die ſich ſeitwaͤrts men- den um die Bruſtfloſſen zu erreichen; der Raum zwiſchen dieſen Bruſtfloſſen, dem Kopfe und den Kiemen iſt auf jeder Seite mit einem ganz außerordentlichen Apparate ausgefuͤllt, der aus kleinen dicht wie Bienenzellen an einander gefuͤgten haͤutigen Roͤhrchen beſteht, die durch Querſcheidewaͤnde in kleine mit Schleimſubſtanz gefuͤllte Zellchen getheilt iſt, die durch zahlreiche vom achten Paare kommende Nerven belebt werden. In die— ſem Apparate ſitzt die elektriſche oder galvaniſche Kraft, die dieſe Fiſche ſo beruͤhmt gemacht und ihnen ihren Namen gegeben hat. Sie koͤnnen denjenigen, die ſie beruͤhren, heftige Erſchuͤtterungen verſetzen, und bedienen ſich auch wahrſcheinlich dieſes Mittels, ihre Beute zu betaͤuben. Ihr Koͤrper iſt glatt, ihre Zaͤhne ſind klein und ſpitzig. Wir beſitzen mehrere Gattungen, welche Linné und die mehreſten ſeiner Nachfolger unter dem Namen Raja Torpedo verwechſelt haben “). ) Eine Art Chagrin. V. 1) NB. Die Rate Thouin La cep. I. 1— 3. iſt eine Varietaͤt des gemeinen Rhinobatus. Die Raja Halavi Fors k. ſcheint mir auch nicht weiter davon verſchieden. b) Suttivara Russel XI. 2) Rhina Ancylostomus Bl. Sc hn. 72. Der Herausgeber fügt ſehr mit Unrecht die Raie chinoise La cep. I. II. 2. hinzu, die, fo: weit man nach einer chineſiſchen Figur zu beurtheilen vermag, ſich vielmehr den Zitterrochen naͤhert. ) Torpedo, 2, alte Namen dieſer Fiſche, von ihrer betaͤu— benden Kraft entlehnt. 4) La Torpille vulgaire à cing taches. Torpedo nark& Risso Rondel. 358 und 362. Torpedo unimaculata Risso pl. III f. 3. T. marmorata id. ib. f. 4. Rondel. 363. T. Galvanii id. ib. f. 5. Rodel. 363. 1. Knorpelfiſche. Raia. 519 5. R. (T.) Narke Risso. Der Zitterrochen mit Au: ü genflecken. Bloch 122. Rondelet 358 und 362. Varliirt in der Zahl feiner Flecken von fünf bis einen. C. Er iſt rothgelb (iſabellgelb) mit großen runden blauen, iri— ſirend ſchillernden Flecken die mit einem großen braͤunlichen Ring und vielen kleinen weißen Fleckchen, umgeben ſind. Er erreicht wohl ein Gewicht von acht Pfund und daruͤber, und eine Laͤnge von anderthalb Fuß. Er iſt eßbar, nachdem man die elektriſchen Organe herausgeſchnitten hat “). | V. 6. R. (T.) Galvanii Risso. Tremolo. Rondelet 363. 1. Risso Ichihyol. de Nice T. III. f. 5. und 4. Mit ſieben fleiſchigen Zahnungen um die Spritzloͤcher herum; theils einfarbig rothgelb, theils marmorirt, oder punktirt, oder ſchwarz gefleckt. C. Er wird nicht ganz ſo groß als der vorige, aber kommt bis an zehn Pfund ſchwer vor. Die Fiſcher fuͤrchten ihn, bringen ihn aber ungeachtet ſeines ſchlechten Fleiſches haͤufig zu Markte. V. Es giebt auch noch mehrere andere in den fremden Meeren 1). IV. RAIA Cuv. Eigentliche Rochen. Haben eine rhomboidale Scheibe, einen duͤnnen Schwanz, der oben, gegen ſein Ende hin, mit zwei kleinen Ruͤckenfloſſen, und bisweilen mit einer Spur einer Schwanzfloſſe verſehen iſt; die Zaͤhne find klein und ſtehen in dichtem Quincunx an den Kinnladen. Unſere Meere liefern viele von den Naturforſchern noch immer ziemlich ſchlecht beſtimmte Gattungen. Ihr Fleiſch wird gegeſſen, obſchon es von Natur hart iſt und erſt zaͤrter ge— macht werden muß. 7. R. clavata L. Der Stachelrochen. La Raie bouclee. Bloch [83.] Das Maͤnnchen 84. Unter dem Namen R. Ru- bus, das Weibchen. *) Torpedo ocellata, Frey cin. pl. 44. f. 2. mit rundem roͤth⸗ lichem Koͤrper und mit braunen Flecken, vom Cap, eine andere Gat— tung. V. 1) 3. B. a) Temeree, Russel. b) Nallatemeree id. 2. c) La Raie chinoise Lacep. I. II. 2. Der eine oder der andere ift die Raja Timlei Bl. Sc hn. 359. 520 Fiſche. Raia. Einer der geſchaͤtzteſten; unterſcheidet ſich durch ſeine Rauh— heit und die dicken eifoͤrmigen Knochenknoten, wovon jeder eine krumme Hakenſpitze hat, womit ſeine beiden Oberflaͤchen unregel— maͤßig beſetzt ſind. Ihre Anzahl iſt ſehr veraͤnderlich. C. Braun, aſchgrau gefleckt und getuſcht, die Zaͤhne ſind ge— woͤhnlich ſtumpf. Wird an anderthalb Fuß lang und breit. V. 8. R. Rubus L. La Raie ronce. Ea cep. I. V. 79. Unterſcheidet ſich vom vorigen durch die Abweſenheit je— ner großen Knoten oder Schildchen. Beide haben uͤbrigens, die Maͤnnchen nach vorn und am Fluͤgelwinkel, die Weibchen am Hinterrande, jene krummen Stacheln. Die Anhaͤngſel der Maͤnn⸗ chen ſind ſehr lang und ſehr complicirt. C. Mit zahlreicheren Stacheln, der Ruͤcken mehr gekielt; die Schnauze nicht ſo lang und ſpitzig wie bei dem vorigen; die Seitenfluͤgel ſehr rauh und ſcharf, die Stacheln in zwei bis drei Reihen. Die Farbe dunkelgelb, braun gefleckt. Wird 1 55 ſo groß wie der vorige. 9. R. Batis L. 1) Der Glattroche. La Raie blanche ou cendree, R. oxyrhyuchus major R on del. 348. Hat die Oberſeite des Koͤrpers rauh, aber ohne Stacheln, und eine einfache Reihe Stacheln auf dem Schwanz. Es iſt dieſes die Gattung, welche die anſehnlichſte Groͤße erreicht; man ſieht welche, die bis an zweihundert Pfund wiegen. Sie iſt in der Jugend gefleckt, und nimmt mit dem Alter eine blaͤſſere mehr einfache Faͤrbung an 2). Der Koͤrper iſt oben ſchwarzbraun, rauh, breit, ziemlich dünn, mit ſpitziger, ſehr langer Schnauze. Der Schwanz iſt dreiſeitig, 1) NB. Die R. Batis Penn. brit. Zool. nr. 30 iſt nichts weiter als dieſer Rubus Lace p. Die Rubus BI. 84, welches die K. clavata Will. iſt, iſt, wo nicht eine eigene Gattung, doch wenigſtens eine Va— rietaͤt, durch einige zerſtreute Knochenſchildchen oben und unten merk: wuͤrdig. Es giebt auch eine ausgezeichnete Varietaͤt mit einem Auge auf jedem Flügel. Dieſes iſt die R. oculata aspera Rondelet 351. 2) Man bemerke, daß man auf die von Artedi, Linné und Bloch gegebene Synonymie durchaus keine Ruͤckſicht nehmen darf, da fie ſich in der allervollftändigften Confuſion befindet, was zumal daher kommt, daß ſie als Hauptcharakter die Reihenzahl der Schwanzſtacheln angenommen haben, die nach Alter und Geſchlecht variiren und zur Une terſcheidung der Arten nicht dienlich ſind. Die der ſpitzigen oder ſtum⸗ pfen Zaͤhne iſt eben ſo unſicher und in der Anwendung oft zweifelhaft. Knorpelfiſche. Raia. 521 das Fleiſch dieſer Gattung iſt ziemlich ſchlecht. Wird gegen drei Fuß lang, anderthalb breit und fauſtdick. In der Nordſee häufig. V. *10. R. undulata. Lacep. IV. XIV. 2. Wenig verſchieden von der R. mosaique ib. XVI. 2. Die R. undulata iſt weiß mit aͤſtigen ſchwaͤrzlichen Schlan⸗ genlinien, die mosaica mehr weiß punktirt. Bei beiden laͤuft eine Reihe Stacheln uͤber das Ruͤckgrath und den Schwanz weg, und einige Stacheln ſtehen um die Augen herum. V. 11. R. fullonica L. Span. Manta. Rondel. 356. Abgebildet unter dem Namen oxyrhynchus Bl. 80. und Lac ep. I. IV. 1. Auch nur eine Reihe Stacheln uͤber den Ruͤcken und Schwanz weg, und einige wenige zerſtreute. Er iſt obenher grau, mit hellen und dunkleren runden Flecken. Auch an den deutſchen Kuͤſten. Iſt bis ſieben Fuß lang und fuͤnf breit gefangen worden. V. 12. R. radula. Raie rape. Laroche Ann. Mus. XIII. 321. Steht der vorigen ſehr nahe. C. Er wird nicht uͤber funfzehn Zoll lang und iſt zumal oben mit zahlreichen kleinen Stacheln wie eine Feile beſetzt. Drei Reihen Stacheln ſtehen auf dem Schwanze. Sehr gemein bei Ivica. V. * 13. R. rostellata Riss T. I. 2. Laeviraia Sa lv. 142. La raie bordee La cep. V. XX. 2. Der Raie lentillat (Raia oxyrhynchus Rondel. 347.) ſehr verwandt. Obenher gelb, ſchwarz gebaͤndert, die Bruſtfloſſen im Bogen gekruͤmmt. Der Schnabel ziemlich lang, der n platt, mit drei Reihen Stacheln. 14. R. Asterias. RO del. 350, Laroche Ann. Mus. XIII. pl. XX. f. 1. Oben mit runden, weißen, mit einem ſchwarzen Kreis ein— gefaßten Flecken. Nur eine Reihe Stacheln auf dem Ruͤcken, mehrere auf dem Schwanz, der zwei Floſſen am Ende hat. Bei Barcellona. V. 522 Fiſche. Raia. *15. R. miraletus, Rondel. 349. Glatt, roͤthlichgelb, roth punktirt, und auf jedem Floſſen⸗ fluͤgel eine große blaue purpurſchillernde Ocelle in einem roth- gelben Kreis eingeſchloſſen, ſo daß man ſie einen Spiegel nennt. Auf der Ruͤckenlinie eine Reihe kleiner krummer Stacheln, auf dem Schwanze drei Reihen. V. 16. R. aspera. Ronde l. 356. Rauh, groß ſchwarz gefleckt auf gelblich-weißem Grunde. Die Schnauze am Ende abgerundet. Die Augen mit Stacheln eingefaßt. Die Spritzloͤcher linienfoͤrmig. Laͤngs des Ruͤckens eine Reihe glatter Knoͤtchen. Unter den Spritzloͤchern ſechs krumme Knoͤchelchen. Der R. Rubus ſehr verwandt. V. Man hat bei einigen der Gattungen der Rochen Indivi— duen wahrgenommen, die in der Mitte ihrer Scheibe eine wie eine Floſſe in die Hoͤhe ſtehende Haut haben. So verhielt es ſich [bei der Species R. aspera]! mit der Raie Cuvier Lace p. I. VII. 1. Ich habe auch einen ſolchen Fall bei der R. clavata geſehen. C. V. TRYGON Adans. ). Pastenaque. Sind an einem auf beiden Seiten ſaͤgeartig gezaͤhnten Schwanzſtachel und den ſaͤmmtlich dünnen, dicht im Quincunx ſtehenden Zaͤhnen kenntlich. Ihr Kopf iſt wie der der gewoͤhn— lichen Rochen von den Bruſtfloſſen eingeſchloſſen die eine im Ganzen ſehr ſtumpfe Scheibe bilden. Einige haben einen duͤnnen kaum mit einer floſſenartigen Falte verſehenen Schwanz; und unter dieſen giebt es welche mit glattem Ruͤcken. So R. (Tr.) Pastinaca L. Der Stechrochen. Ital. Muccio. Bloch 82. Mit runder glatter Scheibe. Er findet ſich in unſeren Meeren, wo ſein Stachel fuͤr giftig gilt, weil die Zaͤhne die Wunden, die er verurſacht, gefaͤhrlich machen 2). Er if bronzegruͤn, um den Kopf mehr gelblich, der Kopf ſpitz vorſtehend. Wird an einen Centner ſchwer und gegen zwei V. Fuß lang. 1) Pastinaca, 7igvyw» oder Turteltaube, alte Namen dieſer Fiſche. 2) Hierher: Ten kee Shindraki Russ. I. 5. 25 Knorpelfiſche. Anacanthus. 523 Es giebt auch welche mit mehr oder minder ſtacheligem Ruͤcken ) oder mit hoͤckerigem Ruͤcken 2). Bei noch andern iſt der Schwanz unten mit einer breiten Haut eingefaßt, und unter dieſen die Gattung, deren mit dich— ten Knochenhoͤckern beſetzter Ruͤcken die Art Chagrin giebt, die man gyros Galuchat nennt). Sie heißt (ar. 18.) R. Sephen Forsk. Es giebt ſelbſt einen, deffen runder Körper ganz mit kleinen Stacheln beſetzt iſt, und deſſen Schwanz welche auf einem Schild— chen ſitzen hat wie der Ruͤcken der R. clavata. Dieſer Fall iſt bei 18. R. (Tr.) Gesneri C.“) Mehrere jedoch haben auch einen glatten Ruͤcken 5). Wieder welche giebt es, deren wenig verlaͤngerter und ziem— lich dicker Schwanz am Ende in eine Floſſe ausgeht °). Endlich haben auch noch einige einen wegen der Fluͤgel ſehr breiten Körper und ſehr kurzen Schwanz ). VI. ANACANTHUS Ehrend. Gleichen den vorigen; aber ihr langer und dünner Schwanz hat weder Floſſe noch Stachel. Es giebt eine Gattung im ro— then Meer, deren Ruͤcken mit noch ſtaͤrkerem Galuchat, wie der Sephen beſetzt iſt, naͤmlich in Geſtalt ſternartiger Korner 8). 1) Raja tubereulata La cep. I. IV. 1. Der Kuͤnſtler hat den Schwanzſtachel vergeſſen. 5 b) Raia Sabina Lesueur Ac. Sc. nat. Phil. 2) Isakurrah - Tenkee Russel I. 3. 3) Hierher noch: Wolga-Tenkee Russell. 4. 4) Man hatte nur eine Abbildung vom Schwanze. Gesner 77. 5) Hierher: a) R. lymna For sk. p. 17. Wenigſtens iſt es eine gar ſehr ver- wandte Gattung die abgebildet iſt, aber ohne Stachel, als Zit— terrochen. La cep. I. VI. 1., und vielleicht iſt es auch P. gra- batus Ger. Eg. Poiss. XXV. I. 1. NB. La Lymne Lace p. I. IV. 2. und 3. iſt nur eine gewoͤhn⸗ liche Pastinaca. b) R. jamaicensis Cu v. S Lo ane Jam. pl. 246. f. 1. 6) La Raje croisee La cep. Ann. Mus. IV. 55. 2. 7) P. Kunsua C. Tenkee Kunsu Russell. VI. b) R. maclura Les ueur Sc. nat. Phil. oder micrura Bl. Sc n. 360. 8) Der Aiereba Marcgr. 175. (Raia orbicularis Bl, Schn.) gehört vielleicht in dieſe Unterabtheilung. | 524 Fiſche. Raia. VII. MYLIOBATIS Dum r. 1). Mourines. Haben einen uͤber die Bruſtfloſſen hervorſtehenden Kopf und dieſe transverſal viel breiter als die anderen Rochen, was ihnen das Anſehen eines Raubvogels mit ausgebreiteten Fluͤgeln giebt, und eine Vergleichung mit einem Adler veranlaßt hat. Ihre Kinnladen ſind mit breiten platten Zaͤhnen beſetzt, die wie ge— pflaſterte Quadrate ausſehen, und in verſchiedenen Proportionen, je nach den Gattungen. Ihr außerordentlich duͤnner und langer Schwanz endigt in eine Spitze und iſt wie der der Paſtinaken mit einem ſtarken, auf beiden Seiten ſaͤgeartig gezaͤhnten Stachel verſehen, und hat oben gegen die Baſis hin, vor dieſem Stachel, eine kleine Ruͤckenfloſſe. Bisweilen ſind zwei und mehr Stacheln vorhanden 2). 5 Einige haben eine vorgeſtreckt paraboliſche Schnauze. 19. R. (M.) Aquila . Der Meeradler, Mourine, Rate-penade, Boeuf, |[Ferraza, Colombo] Pesce Ratto etc. Duhamel p. II. Sect. IX. pl. X. Und die Zähne Juss. Ae. des Sc. 1721. pl. 17 3). Findet ſich im mittellaͤndiſchen Meere und im Ocean, und wird ſehr groß. Die Platten in der Mitte der Kinnladen ſind viel breiter als lang, die zur Seite bilden ungefähr ein regel: maͤßiges Sechseck in drei Reihen *). C. Der Koͤrper iſt glatt, obenher dunkelbraun, an den Seiten olivenfarb, untenher ſchmuziggrau. Der Kopf ſpringt hervor. 1) MovAuoßaros, von uvin, wegen der Geftalt der Zähne; Mou- rines ift ihr provenzalifcher Name. 2) ©. La queue a cing aiguillons, Voyage de Freycinet, Zool. 42. f. 3. 3) NB. Die Figur Bl. 81. iſt keinesweges dieſer Meeradler. Es iſt eine R. pastinaca, der man vor dem Stachel eine Floſſe zuge— ſetzt hat. 4) Hierher: g a) Myl. bovina @eoffr. Eg. Poiss. pl. XXVI. f. 1. 5 b) R. Marinari L. Mareg r. 75., und unter dem Namen Aigle Lacep. I. VI. 2. und die Zähne Phil. Transact. Vol. XIX. nr. 232. p. 673. Eel Tenkee Russel. Man findet ihn in beiden Hemiſphaͤren. c) R. Flagellum Schn. 73. Sein Niewhoffii Will. app. X. Mookarrah Tenkee Russel VII., unterſcheidet ſich vielleicht nur dadurch, daß der Stachel ab— gefallen geweſen. Die Zähne gleichen der Aquila. d) R. Jussieui C. die mittleren Zähne viel breiter als lang, in drei Reihen. Jus s. Ac. des Sc. 1721. pl. IV. f. 12. Knorpelfiſche. Cephaloptera. 525 Die Augen find groß. Die Fifcher fürchten die Verwundungen ſeines Stachels dergeſtalt, daß ſie ihm, ſogleich wie ſie ihn aus dem Waſſer ziehen, den Schwanz abhauen. Er wird etwa drei Fuß lang, aber an zwei Centner ſchwer. Andere VIII. RHINOPTERA Kahl, haben die Schnauze in zwei kurze Lappen getheilt, unter denen ſich noch zwei gleiche befinden 1). IX. CEPHALOPTERA Dumèr. 2) Haben den dünnen Schwanz, den Stachel, die kleine Ruͤ⸗ ckenfloſſe und die ausgebreiteten Bruſtfloſſen der Meeradler, aber ihre Zaͤhne ſind noch zaͤrter als die der Paſtinaken und fein ge— zaͤhnelt. Ihr Kopf iſt nach vorn abgeſtutzt, und die Bruſtfloſſen verlaͤngern, ſtatt ihn zu umfaſſen, jederſeits ihre vordere Extre— mitaͤt in eine hervorſpringende Spitze, was dieſem Fiſche das An— ſehen giebt als ob er zwei Hoͤrner haͤtte. Man fiſcht bisweilen im mittellaͤndiſchen Meere eine gi⸗ gantiſche Gattung. 20. R. cephaloptera Schn. Giorna. Raie Giorna La cep. V. XX. 5 85 Cephaloptera Giorna. Mit ſchwarzem, violet eingefaßtem Ruͤcken. C. Der Kopf iſt platt; der Kopf nach vorn abgeſtutzt, und auf jeder Seite mit einer in einander gerollten Haut, wie ein ſpitzes Horn ausſehend, verſehen. Die Augen ſtehen gegen die aͤußere Baſis. Die Spritzloͤcher ſtehen unterhalb des Maules. Die Zähne gleichen einer Feile auf einer langen Knochenlamelle ſte— 1) Myliobatis marginata, @eoffr. Eg. Poiss. pl. XXV. f. 2. b) Raja quadriloba Lesueur Ac. Sc. nat. Phil. 2) Cephaloptera, gefluͤgelter Kopf, wegen den Productionen ih— rer Bruſtfloſſen. 3) Die Rate fabbronienne La cep. II. V. 1 — 2. iſt wahrſchein⸗ lich nur ein verſtuͤmmeltes Individuum der Giorna, aber die R. Giorna Lesueur Ac. Sc. nat. Phil. ſcheint eine von der des mittellaͤndiſchen Meeres verſchiedene Species, und koͤnnte vielmehr der Mobular Duham. 2me p. 9 Sect. pl. 17. ſeyn. — Was die R. banksienne Lacep. II. V. 3., Manatia id. I. VII. 2. und den Diabolus marinus Will. app. IX. 8. anbelangt, fo ift es Schade, daß fie auf keinen ſehr authen⸗ tiſchen Documenten beruhen. 6 Hierher noch Eregoodoo Tenkee Russel J. 9. 526 Fiſche. Raia. hend. Eine kleine Ruͤckenfloſſe ſteht am Anfange des langen peitſchenfoͤrmigen Schwanzes. Der Koͤrper iſt dick, quer elliptiſch, indigblau mit graugruͤnem und violettem Schiller, untenher matt— weiß. Das Maul iſt weit. Der Schwanz hat an ſeiner Baſis einen ſpitzen Stachel. Er iſt anderthalb Fuß lang, aber an fuͤnftehalb breit. (Riſſo.) V. *21. R. (C.) Massena Risso. Riſſo erſte Ausg. 15. zweite 164. Dieſe Gattung hat einen faſt elliptiſchen, glatten, in der Mitte faſt kielfoͤrmig erhabenen Körper, obenher blaͤulich-ſchwarz, untenher mattweiß, mit unzaͤhligen kleinen ſchwarzen Punkten und nach den Seiten zu ſilberig. Die Ruͤckenfloſſe bildet ein gleichſchenkeliges Dreieck. Der ſehr duͤnne geſtreckte Schwanz iſt an ſeiner Baſis mit einem pfeilfoͤrmigen Stachel bewaffnet, und ſeiner ganzen Länge nach mit mehreren Reihen Knoͤtchen beſetzt. Dieſer Fiſch kann an ſechs Fuß lang und uͤber zehn breit werden. V. Die Knorpelfiſche der zweiten Familie oder die CYCLOSTOMATA, Sauger ſind, in Hinſicht ihres Skeletes, die unvollkommenſten aller Fiſche und ſelbſt aller Wirbelthiere. Sie haben weder Bruſtfloſſen noch Bauchfloſſen; ihr langgeſtreckter Körper endiget nach vorn in eine kreisfoͤrmige oder halbkreisfoͤrmige fleiſchige Lippe, und der Knor— pelring, der dieſe Lippe ſtuͤtzt, entſteht aus der Zuſammenheftung der Gaumen- und Mandibularknochen. Durch alle Wirbelkoͤrper geht ein ſehniger, innerlich mit Schleimſubſtanz erfuͤllter Strang, der keine Einſchnuͤrungen erleidet und ſie auf den Zuſtand von Knorpelringen reducirt, die ſich kaum von einander unterſcheiden laſſen. Der ringförmige Theil, der etwas ſolider als das übrige iſt, iſt indeß nur in ſeinem Umkreiſe knorpelig. Man ſieht nichts von den gewoͤhnlichen Rippen, aber die kleinen, bei den Rochen und Haien kaum bemerkbaren Kiemenrippen find hier ſehr ent= wickelt und mit einander vereinigt, um wie eine Art Kaͤfig zu bilden, waͤhrend ſich keine ſoliden Kiemenboͤgen vorfinden. Die Kiemen, ſtatt Kaͤmme zu bilden, wie bei allen uͤbrigen Fiſchen, zeigen die Geſtalt von Beuteln, die aus der Vereinigung der ei— nen Flaͤche einer Kieme mit der der naͤchſten entſpringen. Das Ohrlabyrinth dieſer Fiſche iſt im Schaͤdel eingeſchloſſen; ihre Knorpelfiſche. Petromyzon. 527 Naſenloͤcher öffnen ſich mit einem einzigen Loche, vor welchem ſich die Mündung einer blinden Hoͤhlung befindet). Ihr Darm: kanal iſt gerade und duͤnn, mit einer Spiralklappe. PETROMYZON I. 2) Lamprete. Laſſen ſich an den ſieben Kiemenoͤffnungen zu jeder Seite erkennen. Die Haut erhebt ſich ober- wie unterhalb des Schwan— zes in einen Laͤngskamm, der ſtatt Floſſe dient, wo man aber die Strahlen nur als kaum bemerkbare Faſern gewahr wird. I. PETROMYZON Duméril. Eigentliche Lampreten. Ihr Marillareing iſt mit ſtarken Zähnen und Hoͤckerchen, die mit einer ſehr harten Schale überzogen und zahnaͤhnlich find, beſetzt, die mehr oder minder die innere Scheibe ihrer völlig zirkelfoͤrmigen Lippe beſetzen. Dieſer Ring haͤngt an einer Quer— platte, die die Stelle der Intermarillarknochen zu vertreten ſcheint, und zu deren Seiten man Spuren von Marillarfnochen erblickt. Die Zunge hat zwei Laͤngsreihen kleiner Zaͤhne und tritt nach vorn und nach hinten wie ein Stempel, wodurch das Thier das es unterſcheidende Saugen bewerkſtelliget. Das Waſſer gelangt mittels eines beſonderen haͤutigen Kanales unter der Speiſeroͤhre aus dem Maule in die Kiemen, und jener Kanal iſt mit Seiten⸗ Löchern durchbohrt, fo daß man ihn einer Luftroͤhre vergleichen koͤnnte. Vor dem After findet ſich eine Ruͤckenfloſſe, und eine andere dahinter, die ſich mit der Schwanzfloſſe vereiniget. Dieſe Fiſche haben die Gewohnheit, ſich durch Saugen an Steine und andere ſolide Körper zu heften, und fie fallen durch dieſes naͤm⸗ liche Mittel die allergroͤßten Fiſche an, und gelangen dahin ſie zu durchbohren und zu verzehren. 1. P. marinus L. Die große Lamprete. Bloch 77. Die Zähne beſſer La cep. I. I. 2. Zwei bis drei Fuß lang, auf gelblichem Grunde braun ges marmelt; die erſte Ruͤckenfloſſe deutlich von der zweiten verſchie— * 1) Dieſes iſt das, was manche Schriftſteller unrechterweiſe Spritz⸗ loch genannt haben. Man ſehe uͤberhaupt über dieſe Familie Dume- ril Dissertation sur les poissons cyclostomes. 2) Lamproye, Lampreda [tamprete], Lamprey, aus Lam- petra gemacht, was felbft ein modernes Wort ift, und nach der Mei: nung Einiger herkommt von lambendo petras, Petromyzon iſt davon die griechiſche überſetzung, wie fie Artedi gemacht. Es iſt ſonder— bar, daß man über den alten Namen eines im Mittelmeer fo gemei— nen Fiſches noch ſo ungewiß iſt. 528 Fiſche. Myxine. den; zwei dicke nahe zuſammenſtehende Zähne oben am Manpil⸗ larring. Sie ſteigt im Fruͤhjahr in die man der ae und giebt ein geſchaͤtztes Gericht. Der Ruͤcken zieht ins Gruͤnblaue, der Bauch ins ie gelbe; die Ruͤckenfloſſe iſt orange, die Afterfloſſe blau. Ihr Fleiſch gleicht dem des Aals. Sie kommt durch den Rhein und Neckar bis Heilbronn hinauf. V. 2. P. fluviatilis L. Die Pride Das Neunauge. Pricka. Bloch 78. 1. Einen bis anderthalb Fuß lang; ſilberig, auf dem Ruͤcken olivenfarb oder ſchwaͤrzlich. Die erſte Ruͤckenfloſſe deutlich von der zweiten verſchieden. Zwei ſtarke von einander entfernt ſte— hende Zähne oben im Mapillarring. Man findet fie in allen ſuͤßen Waͤſſern. 3. P. Planeri BI. Die kleine Pride. Sucet. Gesner 705. Acht oder zehn Zoll lang; die Farben und Zaͤhne der vori— gen; ihre zwei Ruͤckenfloſſen zuſammenſtoßend oder verbunden. Bewohnt ebenfalls unſere Suͤßwaͤſſer 1). MYXINE I. Haben nur einen einzigen Zahn oben am Marillarring, der ſelbſt ganz hautig iſt, waͤhrend die Seitenzahnungen der Zunge ſtark ſind und in zwei Reihen jederſeits ſtehen, ſo daß dieſe Fiſche ausſehen, als wenn ſie nur Seitenkinnladen wie die Inſecten oder Nereiden haͤtten, daher ſie denn Linné auch in die Claſſe der Wuͤrmer ordnete; aber ihre ganze uͤbrige Organiſation iſt der der Lampreten gleich 2). Ihre Zunge uͤbt gleichfalls die Function eines Stempels aus, auch hat ihre Wirbelſaͤule die Geſtalt eines Strangs. Das Maul iſt zirkelrund, mit acht Bartfaͤden umge— ben, und an ſeinem oberen Ende iſt ein Spritzloch eingebohrt, welches nach innen communicirt. Der Körper iſt cylindriſch und 1) NB. Die Figur des P. Planeri BI. 78, 3. iſt nur eine junge Pride. Dagegen glaube ich, daß der Petr. Sucet La cep. II. 1. 3., der Sept-oeil IV. XV. 1. und der noir ib. 2. nur Varietäten des Pla- neri find. Der Lamproyon iſt aber eine beſtimmte Gattung und kein Ammocoetes. Ich ſehe keine ausgemachte Verſchiedenheit zwiſchen dem P. argenteus BI. 415. 2. und dem fluviatilis. e S. d. 1 50 1890 v. Abilgaardt in den Schr. d. naturf. Fr. v. Berlin, T. X. p. 193. Weichfloſſer. Ammocoetes. 529 hinten mit einer Floſſe befegt, die den Schwanz umgiebt. Der Darm iſt einfach und gerade, aber weit, und innerlich gefaltet. Die Leber hat zwei Lappen. Man ſieht keine Spur von Au— gen. Die Eier werden groß. Dieſe ſonderbaren Thiere verbrei— ten durch die Poren ihrer Seitenlinie einen ſo reichlichen Schleim, daß ſie das Waſſer der Moraͤſte, in denen ſie leben, in Gallert zu verwandeln ſcheinen. Sie fallen die Fiſche an und durchbohren ſie wie die Lampreten. Man theilt ſie nach ihren aͤußeren Kiemenoͤffnungen ein. J. HEPTATREMA Dumeril, Hier finden ſich noch ſieben Kiemenloͤcher zu jeder Seite wie bei den Lampreten. Man kennt nur eine Gattung, aus der Suͤdſee. 1. M. (H.) Dombepi. Gastrobranche Dombey Lac ep. I. XXIII. 1 Petromyzon cirratus Forster. BI. Sch n. p. 5321). Wie eine Federſpule, mit dickerem Kopf, die Lippen rundum mit ſpitzen Zaͤhnen eingefaßt, wovon die oberen laͤnger. V. Bei den II. GASTEROBRANCHUS Bl. x öffnen ſich die Zwiſchenraͤume der Kiemen, ſtatt jede ihren be- ſonderen Ausgang nach außen zu haben, in einen gemeinſchaft— lichen Kanal zu jeder Seite und dieſe beiden Kanaͤle muͤnden in zwei unter dem Herz gelegene Loͤcher, ungefaͤhr in der Gegend des erſten Drittels des Koͤrpers. Man kennt nur eine Gattung aus der Nordſee. 2. M. (G.) glutinosa L. Gasterobranchus coecus. Bloch 413. Von der Dicke eines Federkieles, weich, ſchleimig, mit acht Bartfaͤden. Im Maule einige große krumme Zaͤhne. V. III. AMMOCOETES Dumer, Haben alle Theile die ihr Skelet bilden follten, fo weich, daß man ſie wie welche anſehen koͤnnte, die gar keine Knochen 1) S. 9 v. Sir Eberhard Home in den Phil. Transact. f. 1815 II. 34 530 Fiſche. Myxine. haben. Ihre ganze Geſtalt und ihre aͤußeren Kiemenloͤcher ſind gebildet wie bei den Lampreten, aber ihre Fleiſchlippe iſt nur halbzirkelfoͤrmig und deckt nur den oberen Theil des Maules; auch koͤnnen fie ſich nicht wie die eigentlichen Lampreten feſt— ſaugen. Man bemerkt bei ihnen keinen Zahn, aber ihre Mund— oͤffnung iſt mit einer Reihe kleiner aͤſtiger Bartfaͤden eingefaßt. Sie haben keine beſondere Luftroͤhre, und ihre Kiemen empfan= gen das Waſſer durch den Schlund, wie gewoͤhnlich. Ihre Ruͤ— ckenfloſſen ſind unter einander und mit der Schwanzfloſſe ver— bunden wie eine niedrige ausgeſchweifte Falte. Sie halten ſich im Schlamm der Baͤche auf, und haben viel von den Sitten der Wuͤrmer, denen ſie auch in der Geſtalt ſehr gleichen. Wir haben eine Gattung 3. M. (A.) branchialis. Lamprillon, Lamproyon, Civelle, Chatouille etc. Petromyzon branchialis L. Sechs bis acht Zoll lang, von der Dicke eines ſtarken Feder: kiels, die man beſchuldiget an den Kiemen der Fiſche zu ſaugen, vielleicht weil man fig mit dem Petromyzon Pianeri verwechſelt hat. Man bedient ſich ihrer als Angelkoͤder. [Sie liefert aber auch ein ſehr ſchmackhaftes Gericht.] 1) S. Omalius de Hallois Journal de Physique Mai 1803. NB. Der Petrom. rouge Lac ep. II. 1. 2. gehört in dieſes Ge⸗ ſchlecht; vielleicht unterſcheidet er ſich nicht weſentlich vom branchialis. Regiſter A. Seite Aal 455 Aal, elektriſcher 463 Aalmutter 321. 327 Abgottſchlange 104 Ablette 372 Aboma 106 Abramis 307 Abranchus 175 Abu-burs 73 Abusseau 320 Acaltetepon 38 Acanthophis 143 Acanthurus 303 Acarne 252 Acerina 201 Acipenser 494 Acontias 94 Acrochordus 129 Ada 38 Aſche 40⁴ Aſkulapſchlange 117 Agama 54. 92 Ageneiosus 393 Agone 419 Agonus 225 Agriopus 232 Aguglia 283 Aguia — Aguillat 511 Ahaetulla 114 des zweiten Bandes. Aipisure Alabes Alachia Alalonga Aland Alandblecke Alander Alepocephalus Algyra Alicorti. Alligator Alosa Alose Alpenforelle Alſe Aluteres Alytes Ambassis Amblyrhynchus Ameiva Amia Ammocoetes Ammodytes Amphigaster Amphiprion Amphisbaena Amphisile Amphiuma Anabas Anableps Anacanthus Anacondo Anampses Anarrhichas Anchois Ancylodon Ange Anguilla Anguis Anilios Anolis Anolius Anostomus Antacaeus Antennarius Anthias Anzoleito Apalike Aphareus Apistes Apogon Apterichtes Apteronotes Argentina Argyreiosus Aronde Ascalabotes Aspie Aspidophorus Aping) Aspis Aspredo Aspro Astrodermus Atherina Aulopus Aulostoma Axinurus 34 * Seite 422 239 532 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Axolotl 176 Auxis 279 B. Babir 203 . Bagre 390 Balistes 485 Bandfiſch 306 Barbe 364 Barbeau — Barbier 198 Bars 188 Barſch 187 Bartgrundel 375 Basiliscus 66 Batrachus 342 Bauchſauger 450 Baudroie 339 Baumkletterer 31¹ Baveuse 321. 324 Beaumaris 507 Becard 400 Becasse de mer 359 Belone 382 Beryx 210 Bichir 498 Bieluga 497 Bipes 90 Birtscholk 203 Bitterling 364. 573 Blackbarry 204 Blackbass — BDlanqueite 417 Blaufelchen 406 Blaugrundel 329 Bleih 367 Blennius 321 Blepharis 293 Blepsias 231 Bleu 506 Blicca „ 368 Blindſchlange 99 Blindſchleiche 94 Boa 103 Bodianus 199 Boeuf 524 Bogue 255 Bogueravel 252 Boicininga 132 Boiderock 212 Boiobi 107 RE Seite Boiquira 131 Bolti 354 Bombinator 168 Bonicou 280 Bonite 279 Boops 254 Bordeliere 368 Bothrops 132 Boulereau 328 Bouviere 364 Box 254 Brachſen 367 Brachylophus 60 Brama 274 Braffen 367 Breitling 417 Breme 367 Breviceps 169 Brillencaiman 32 Brillenſalamander 172 Brillenſchlange 139 Brochet-perche 195 Bufo 163 Bull - frog 155 Bungarum 145 Bungarus 113. 145 Buro 307 Butirinus 424 Butterfiſch 326 C. Cabassou 320 Ca bassouda — Caecilia 148 Caesio 258 Caiman 31 Calamita 160 Callichthys 395 Callieu-Tassart 419 Calliodon 357 Callionymus 335 Callorhynchus 500 Calotes 56 Campilodon 288 Caninana 125 Cantharus 254 Capelan 403. 432 Capitaine 346 Capros 294 Carangue 291 Caranx 290 Seite Caranxomorus 299 Carapus 464 Carcharias 505 Garettfchildfröte 20 Carpe à cuir 363 Carpione 401 Castagneau 354 Castagnole 274 Catalinetta 263 Cataphractus 395 Catostomus 369 Caudisona 132 Caudiverbera 50 Cavalier 267 Caviglione 221 Cecella 89 Celan 418 Cenchris 108 Centrarchus 206 Centrina 511 Centriscus 359 Centrogaster 307 Centrolophus 299 Centronotus 285. 326 Centropomus 190 Centropristes 204 Centropyx 42 Cephalacanthus 223 Cephale 316 Cephalopholis 199 Cephaloptera 525 Cephalus 483 Cepola 306 Ceratophrys 158 Cerberus 111 Cernier 204 Cerviola 286 Cestracion 510 Cabot 224 Chaetodon 259 Chalceus 409 Chalcides 91 Chamaeleo 81 Chamaͤleon — Chamaesaura 89 Changeant 55 Characinus 407 Charax 249 Carr 402 Chat 499 Chatoessus 419 Chatouille 530 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Chauliodes 381 Cheilines 345 Cheilodactylus 244 Cheilodipterus 194 Chela 373 Chelmon 265 Chelodina 15 Chelonia 19 Chelys 2 Chersine 6 Chersydrus 147 Chieppa 419 Chimaera 499 Chirivita O7 Chirocentrus 424 Chironectes 340 Chironemus 205 Chironius 125 Chirotes 92 Chirurgien 308 Chromis 354 Chrosotos 295 Chrysophris 250 Cicigna 89 Cirrhibarbus 325 Cirrhinas 367 Cirrhites 205 Cirus 338 Cistuda 16 Citharinus 411 Civelle 530 Clarias 394 Clelia 128 Clemmys 12 Clepticus 352 Clinus 325 Clupea 416 Cobitis 374 Cobra Capello 139 Cocher 266 Cod-fish 431 Colisa 312 Coluber 109 Comephorus 337 Conger 456 Congo-Snake 176 Cophias 132 Corb 239 Corbeau 239, 319 Cordylus 47 Coregonus 404 Coricus 351 Seite Coriudo 21 Coronella 124 Corvina 239 Corvo — Corvula 193 Coryphaena 299 Cottus 224 Coui 7 Courpata 319 Craspedocephalus 133 Crenidens 256 Crenilabrus 348 Crocodil 27. 28 Crocodilurus 38 Crocodilus 26. 28 Crotalophorus 132 Crotalus 130 Cryptobranchus 175 Curimates 407 Cybium 281 Cychla 354 Cyclopterus 450 Cyprinodon 378 Cyprinus 361 Cystignathus 156 D. Dactylethra 159 Dactylopterus 222 Dascyllus 246 Daurade 250 Demoiselle 260. 263 Dendrophis 114 Dentale 253 Dentex 24 Derbio 286 Dermochelis 21 Diacope 201 Diagramma 243 Diodon 477 Diploprion 193 Dipsas 113 Dipterodon 274 Disteira 142 Doͤbel 370 Dolphin 299 Donzelle 467 Dophin 299 Doppellaͤufer 98 Dorade 299 Doras 393 533 eite Doree 204 Dormeur 334 Dormille 374 Dornfiſch 236 Dornhai 510 Dorſch 432 Doryphorus 50 Doſenſchildkroͤte 16 Doucet 336 Drache 33 Drachenkopf 228 Dragonne 33 Draco 61 Drepane 267 Dryinus 115 Dryophis — Duberria 126 Dules 207 E. Echeneis 452 Echis 144 Ecphymotes 68 Egrefin 431 Eidechſe 43 Elacates 285 El- Adda 85 Elaps 140 Eleotris 334 Ellritze 372 Elops 352. 423 Emissole 508 Emys 9 Engmaul 140 Engraulis 421 Engystoma 169 Enoplosus 192 Eperlan 403 Eperlan de Seine 372 Ephippus 257 Epibulus 351 Epinephalus 199 Epinoche 234 Epinochette 236 Eques 241 Equille 468 Equula 295 Erdſalamander 171 Erpeton 109 Erythrinus 425 Esox 379 534 Seite Espadon 232 Esprot 417 Eſther 496 Etelis 192 Etroplus 247 Exocoetus 384 F. Fahaca 480 Falx Venetorum 303 Famocantrai& 79 Fanfre 285 Faux 506 Faux-Merlan 432 Fegaro 238 Bae e 259 Fera 406 Ferraza 524 Fierasfer 468 Filou 351 Fiſch, fliegender 223.384 Fiſch, ſchwarzer 394 Fistularia 358 Flasco - paro 480 Floͤtenmaul 359 Flat- fish 271 Forelle 401 Fragolino 252 Frere Jacques 210 Froſch 152. 8 Froſchteufel 339 Fundulus 377 G. Gadus 430 Gal 293 Galanga 340 Galaxias 80 Galeus 507 Gardon 370 Gasteropelecus 408 Gasterosteus 234 Gastrobranchus 529 Gavial 27 Gavialis —— Gecko 72 Gecko 78 Geckotte 7 ©eite Gempylus 231 Germon 279 Gerres 258 Giorna 525 Girelle 346 Glyphodon 246 Gnathobolus 420 Gobiesox 450 Gobio 365 Gobioides 332 Gobius 328 Gode 432 Goͤſe 370 Goldbrachſen 250 Goldkarpfen 299. 364 366 Goldſchleihe — Gomphosus 352 Goniocephalus 58 Gonnelle 326 Gonorhynchus 374 . Gonyosoma 124 Gorette 242 Goujon 365 Goujon de mer 328 Gouramv 313 Grammistes 190 Gras- mollet 450 Gravanche 406 Gremille 202 Greße 366 Greßling — Grislagine 371 Griset 509 Gronau Dal: Grondin 219. 221 Growler 205 Gruͤndling 365 Grundel 328. 374 Grystes 205 Guaperva 272 Guavina 334 Guͤſter 368 Gueule rouge 242 Gunnel 326 Gurnard oo Gymnarchus 466 Gymnetrus 303 Gymnodactylus 81 Gymnogaster 502 Gymnothorax 453 Gymnotus 463 Regiſter des zweiten Bandes. H. Seite Haarſchwanz 302 Haddock 431 Haemulon 242 Häring 416 Häring, fliegender 385 Hai 505 1 — Haje 137 Hammerfiſch 515 Harder 290 Hardun 49 Harenguet 417 Harpurus 508 Haufen 497 Hauting 405 Hazelin 368 Hecht 379 Heliases 247 Helicops 112 Hellbender 175 Heloderma 37 Helostoma 312 Helotes 208 Hemidactylus 76 Hemilepidotus 227 Hemirhamphus 383 Hemitripterus 226 Heniochus 266 Heptatrema 529 Herder 290 Heterobranchus 394 Heterodon 112 Heuch 400 Hippocampus 473 Holacanthes 269 Holocentrum 209 Homalopsis 111 Hoplostethus 254 Hornhecht 383 Hornſiſch 382 Hornfroſch 158 Huch 400 Humanlin 511 Huro 192 Hurria 113 Hydraspis 15 Hydrocyon 410 Hydrophis 145. 146 Hydrus 145 Hyla 160 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Hyodon 425 Hypochthon 177 Hypostoma 398 1,0% Jackie 154 Jaͤgerchen 432 Jakob Evertſen 199 Jararacca 134 Jarretiere 301 Ibiboſchlange 122 Ibiboboca 141 Jeſe 370 Iguana 64 Jiboya 106 Ilysia 102 Joel 520 Johnius 239 Istiophorus 234 Istiurus 60 Julis 346 Juscle 256 K. Kabeljau 451 Kaiſerfiſch 270 Kammeidechſe 6⁴ Karauſche 363 Karpfen 362 Kaulbarſch 202 Kaulkopf 224 Kaulquappe — Keschr 189 Kinosternon 13. 16 Kinyxis 9 Klapperſchlange 130 Klippfiſch 259 Knurrhahn 225 Kofferfiſch 489 Koskordylos 49 Kreuzkroͤte 164 Kroͤte 163 Kuͤhling 370 Kugelbarſch 202 Kupferlachs 400 Kurtus 298 Kutſcher 266 L. Labeo 369 Labrax Labrus Lacerta Lachesis Lac lia Lachnolaimus Lachs Lachsforelle Lambert Lamia Lamna Lamprete Lamprillon Lampris Lamproyon Langon Landſalamander Langaha Langſchwanz Lanzenviper Lanzettgrundel Lastoviza Lates Latilus Latte Lauben Laubfroſch Lavaret Lebias Leguan Leiche Leiolepis Leiter Leitfiſch Lentillat Lepadogaster Lepidopus Lepisacanthes Lepisosteus Leposoma Leposternon Leptocephalus Lepturus Leuciscus Liche Lichia Liparis Lippfiſch Lobotes Loche Lodde . Lonchurus 404, 286. 171 144 465 133 332 220 189 835 Seite Lophius 339 Lophotus 305 Lophura 60 Lophyrus 58 Loricaria 397 Loubine 188 Loup — Lucioperca 195 Lumpus 450 Luth 21 Luvarus 297 Lycodon 126 Lygosoma 88 Lyyriocephalus 59 M. Mabouia | 85 Mabouia 78 Macquaria 245 Macrognathes 287 Macropodus 312 Macropteronotes 394 Maena 256 Maigre 238 Makaira 233 Makrele 276 Mal 388 Malacanthus 355 Malapterurus 396 Malarmat 222 Mallotus 403 Malthe 342 Mangin 511 Maraͤne 405 Mastacembelus 288 Matamata 21 Meeradler 524 Meeraͤſche 318 Meerbull 225 Meerengel 514 Meerforelle 400 Meergrundel 328 Meerhecht 190 Meerhirſch 322 Meerjunker 346 Meerlerche 324 Meernadel 471 Meerſchmetterling 322 Meerſchildkroͤte 19 Meerſchnepfe 359 536 Sefte Meerſchwalbe 219 Meerteufel 340 Megalops 423 Melet 417. 422 Mendole 256 Menes 296 Menobranchus 177 Menopoma 175 Merou 198 Mesoprion 201 Meſſerfiſch 359 Meunier 370 Micropterus 244 Microstoma 380 Micrurus 142 Milander 507 Milandre — Minute 136 Misgurn 375 Mocharra 258 Mochon 320 Mole 483 Molinesia 378 Mollet 432 Monacanthes 487 Moncoæillo 38 Mondfiſch 483 Monitor 34. 39 Monocentris 233 Monoceros 309 Monopterus 461 Monodactylus 89 Mormyrus 386 Morrude 221 Morrue 431 Mourine 524 Mugil 315 Mulatte 269 ullus 217 Muraena 454, 458 Muräne 459 Muraenoides 326 Muraenophis 458 Mustelus 508 Myletes 409 Myliobatis 524 Myre 456 Myripristis 210 Myxine 528 Myxodes 524 N. Naja Naſe Naseus Natter Naucrates Necturus Neunauge Nez Niphon Nomeus Nonnat Notacanthus Notidanus Notistium Notopterus 0. Oblata Ochſenfroſch Odax Odontognathes Officier Oligodon Oligopode Olistus Ombre Ombre chevalier Ophicephalus Ophidium Ophiognathus Ophisaurus Ophisurus Ophrias Ophryessa Opisthognathus Oplocephalus Oplurus Orbe Orcynus Oreosoma Orphe Orphie Ornithocephalus Orthagoriscus Osmerus Osphromenus Ossetr Osteoglossum Ostracion Seite 139 371 309 109 285 177 528 371 192 289 320 288 509 284 421 255 155 357 420 432 115 300 292 404 402 314 467 462 93 458 143 66 326 143 68 477 279 236 373 382 63 483 403 313 496 427 189 Regiſter des zweiten Bandes. Geite Otilophus 169 Otolithus 238 Otterpike 212 Ouaran 34, 35 Oular Caron 129 Oxyrrhynchus 169 P. Pagel 252 Pagellus 251 Pagrus — Palee 406 Pample 297 Pantouflier 514 Panei-eri 311 Paneiri 9 Papageifiſch 356 Paralepis 216 Passerita 115 Pasteur 289 Pastenaque 522 Patte d’oye 161 FPeche- Madame 209 Pegasus 474 Peitſ chennatter 113 eisrey 238 Pelamides 145 Pelamis 147, 280 Pelates 207 Pelerin 509 Pelor 232 Pempheris 275 Peprilus 297 Perca 187 Percis 212 Percophis 213 Periophthalmus 333 Peristedion 222 Perlkroͤte 169 Pesce- balestra 486 Pesce - ratto 524 Petermaͤnnchen 211 Petromyzon 527 Pfeifenfiſch 358 Pferdehai 509 Phalangista 225 Phelsuma 73 Pholis 323 Phrynosoma 54 Phycis 329 Phyllurus 81 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Physignathus 60 Piabula 408 Picarel 257 Pilchard 418 Pilote 285 Pimelepterus 273 Pimelodes 390. 391 Pinguipes 213 Pipa 170 Pirapeda 223 Platax 272 Platurus 142 Plattkopf 79 Platycephalus 227.334 Platydactylus 73 Platypterus 338 Platystacus 396 Plectropoma 201 Plesiops 355 Ploͤtze 368. 371 Plotoses 395 Pneustes 59 Poecilia 377 Poffadder 136 Pogonathes 240 Poisson - lune 483 Poisson- mangue 215 Polyacanthus 311 Polychrus 67 Polynemus 214 Polyodon 498 Polyprion 203 Polypterus 428 Pomacanthes 271 Pomacentrus 246 Pomatomus 194 Pomotis 206 Porco 512 Porte-enseigne 266 Porte - pavillon Portugais 271 Poure 486 Pout 432 Premnas 245 Pretre 320 Priacanthus 206 Pride 528 Priodon 310 Prionotes 222 Prionurus 309 Pristigaster 420 Pristipoma 242 Seite Pristis 515 Proteus 177 Protonopsis 175 Psammophis 125 Psammosaurus 36 Psettus 273 Pseudoboa 108, 145 Pseudobranchus 179 Pseudoelaps 126 Pseudoeryx 128 Pseudopus 92 Pteraclis 300 Pterocephalus 63 Pierois 230 Pteropleura 75 Ptychozoon — Ptyodactylus 78 Puntazzo 249 Pygopus 90 Python 110 Pyxis 9 Quetzpaleo 68 R. Raapfen 373 Raaſch 396 Rachenſchildkroͤte 21 Rainetie 160 Raja 516. 519 Raji 409 Ramado 317 Rana 152 Rapfe 373 Rascasse 229 Rasoir 353. 374 Rason 353 Rate - penade 524 Remora 452 Renard 506 Requin 505 Rhina 518 Rhinchobdella 287 Rhinella 169 Rhinobatus 517 Rhinopirus 109 Rhinoptera 525 Rieſenhai 509 Rieſenſalamander 175 537 Seite Rieſenſchildkroͤre 19 Ringelnatter 116 Ritter 267. 402 Rochen 519 Rochier 503 Rock - fish 188 Roi des Harengs 499 Roller 102 Roquet 70 Ros ere 320 Rosse 370 Rotengle 371 Rothauge 370 Rothbart 218 Rothfeder 370 Rouge - Barbet 217 Rouget 218 Rouget-Grondin 219 Rousseau 252 Roussette 503 Rypticus 203 S. Saccopharyx 462 Saͤgefiſch 515 Sagre 511 Sairis 383 Salamander 171 Salamandra — Salanx 382 Salarias 324 Salmlet 402 Salmo 399 Saluth 388 Sander 195. 196 Sandfiſch 468 Sarda 280 Sardelle 422 Sardine 418 Sardon 422 Sargus 243 Sarruba 79 Sauclet 320 Saumoneau 402 Saupe 255 Saurophis 91 Saurus 412 Sauvegarde 39 Savalle 423 Savary 336 Savonnier 203 35 538 Seite Scarus 356 Scathares 255 Scatophagus 268 Scheid 388 Scheilan 393 Schellfiſch 431. 432 Scheltopuſik 92. 93 Scherg 497 Schifſshalter 452 Schilbe 389 Schildkroͤte 5 Schipa 496 Schip -kostera eu Schlaͤfer 334 Schlammbeißer 374 Schleihe 366 Schleimfiſch 321 Schleuderſchwanz50.79 Schmelt 403 Schmerl 375 Schmerling — Schnaͤpel 404. 406 Schraͤtz 203 Schwertfiſch 282 Schwuppe 368 Schypa 496 Sciaena 237 Scincus 84 Scolopsides 244 Scomber 276 Scomberesoce 383 Scopelus 413 Scorpaena 228 Scyllium 503 Scymnus 512 Scyris 293 Scytale 108. 144 Seabass 204 Sebastes 229 Seebarſch 197 Seebull 225 Seehaſe 450 Seehahn 220 Seekatze 327. 499 Seepferd 470. 473 Seerabe 239 Seeſchwalbe 220 Seeſtichling 236 Seewolf 327. 340 Selache 509 Sepedon 139 Seps 88 Seite Seriola 288 Serpe 381. 408. 413 Serran 197 Serranuus 196. 198 Serrasalmo 409 Seserinus 298 Sevreja . 497 Sewrjugha — S hal 392 Shark 505 Sharmuth 394 Sheephead 248 Sherk 505 Sidjan 307 Siganus — Sik 406 Silberbandfiſch 301 Silberfiſch 407 Silberlachs 400 Sillago 208 Silurus 388 Siredon 176 Siren 176. 177. 178 Sitana 63 Smaris 257 Soldat 263 Solenostoma 474 Sonnenfiſch 294 Sorciere 460 Sparaillen 249 Sparus 248 Spatularia 498 Spet 216 Sphagebranchus 460 Sphargis 21 Spheriodactylus 80 Sphyraena 215 Sphyrna 513 Spiegelkarpfen 363 Spiering 403 Spigola 188 Spinax 510 Spinnenfiſch 336 Spirlin 372 Spirobranchus 314 Sprat 417 Spritzfiſch 265 Sprotte 417 Squalus 502. 505 Squatina 514 Stachelbauch 477 Stachelkugel 479 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Stachelrochen 522 Stechrochen — Steenbolk 432 Stegoporus 176 Steinbeißer 376 Steinpicker 225 Steinſchmerl 376 Stellio 49. (72. 8 Stellionat Stenodactylus 5 Sterlet 496 Sternarchus 465 Sternoptyx 415 Sternothaerus 14 Sternſeher 213 Stichling 234 Stint 403 Stockfiſch 431 Stor 494 Stombus 159 Stomias 381 Stromateus 296 Stylephorus 305 Sucet 528 Sucuriuba 105 Sudis 426 Surmulet 218 Surucucu 135 Synaceia 233 Synbranchus 462 Syngnathus 470 Synodontis 392 1 5 Tabackspfeife 358 Tacaud 432 Tachydromus 46 Taenioides 333 Taeniotes 229 Tanche 366 Tapaya 54 Tarente 74 Tarentola 49. 74 Tassard 281 Taurichtes 268 Teju guazu 39 Tejus 38 Temacuilca — Temepara 39 Temnodon 290 Terrentola 74 Regiſter des zweiten Bandes. Seite Testudo 5 Tetradactylus 89. 91 Tetragonopterus 409 Tetragonurus 818 Tetraodon 480 Tetrapturus 283 Thecadacty lus 77 Therapon 207 Thon 278 Thryssa 422 Thunfiſch 278 Thymallus 404 Thyrsites 281 Tiliqua 86 Tinca 366 Tisiphone 132 Tonine 278 Torpedo 518 Torpille . Tortrix 102 Touille 505 Touna 273 Toxotes 275 Trachichthys 211 Trachinotes 287 Trachinus 211 Trapelus 55 Tremoulino 518 Triacanthes 489 Trichiurus 302 Trichodon 208 Trichonotes 537 Trichopodus 313 Tridactylus 89 Trigla 219 Trigonocephalus 132 Trimeresurus 133. 142 Triodon 484 Trionyx 22 Triton 172 Trommler 241 Tropidolepis 55 Tropidosaura 46 Seite Tropidosaurus 55 Truite 401 Trygon 522 Tschetschuga 496 Tub- fish 220 Tupinambis 34 Typhlops 99 Tyria 125 Tyrſe 22 U. ikley 372 Ular-Sawa 110 Umbrina 238 Umbrina 240 Unibranchapte- rurus 462 Unke 164 Upeneus 218 Uranoscopus 213 Uromastix 50 Uroplatus 79 Uropeltis 103 V. Vadigo 286 Vandoise 371 Varanus 35 Variole 189 Vastres 426 Vemme 405 Venth 419 Veron 372 Vieille de mer 344 Viper 155. 137 Vipera 135 Viperine 116 Vive 211 Vomer 292. 293 539 W. Seite Wampumſchlange 123 Wannaſchlange 123 Warneidechſe 34. 39 Waſſerkroͤte 164 Waſſerſalamander 173 Wax -dick 496 Weißfiſch 368. 372 Weißgrundel 329 Wels 388 Wetterfiſch 374 White - bite 417 Whitling 239 Wittling — X, Xenopeltis 112 Xiphias 282 Xiphosoma 107 Xirichthys 353 . Young girl 263 Z. Zaͤrthe 368 Zanclus 266 Zander 196 Zeus 294 Ziege 374 Ziegel 191 Zinkel — Zitteraal 463 Zitterrochen 519 Zitterwels 396 Zoarces 326 Zonurus 48 Zope 368 Zwergdorſch 432 Zygaena 513 Zygnis 89 S. 338 ift ſtatt: LABRAX Pall. der Steller’fhe Name CHIRUS (nicht Cirus) zu ſetzen. jr DE * 1 W 1 N . * y iv m N N 1 DEU N, K A, 2 8 . 8 THESE O vl; k Jill; e. BLEITE NE — EN BI I e Iban