i«:r HARVARD UNIVERSITY. mm LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. ^Xtf^ % \j\ ih>JLAAA3L>I:MII: \WA\ WISSI^NSdiASTEN n L MATH ILMATISCII-NATUR WISSENSCHAFTLICHE CLASSE. ACHTUNDDREISSIGSTER BAND. MIT 72 TAFELN UNI) 2 liARTEN. IN COMMISSION RRI KARL fiEROLD'S SOHN, BUCHHANIM.I II l>Ki; KAI S|.:il l.llllKN AKAIIKMIh lil.U »V I S» ENSC II A l- 1' K ^ u 4 4 DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. i MATHEMATISCH-NATURW[SSENSCHAFTL[CHE CLASSE. ACHTUNDDREISSIGSTER BAND. 1 JT WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 18 78. / INHALT. Erste Abtheilung-. Abhandl uiiffen von Mitg'liedern der Akademie. Seite ('/rrus: Studien über Polypen und Quallen der Adria. I. Acalephen (Discomedusen). (Mit 11 Tafeln.) 1 Ettingshausen^ Freili. v.: Beiträge zur Erforschung der Piiylogenie der Ptlanzenarten. (Mit 10 Tafeln im Lichtdruck.) 6.") Ettmgslmiiitpn^ Freih. i\: Beiträge zur Kcnutniss der fossilen Flora von Parscldug in Steiermnrk. L Die Blattpilze und Moose. (Mit 5 Tafeln im Lichtdruck.") Sl kiteindaclincr: Über zwei neue Eidechsen-Arteu aus Südamerika und Borneo. (Mit 2 Tafeln.) .... 93 Fritsch: Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. III. Die Haulflügler {Hymenop- tern). (Mit graphischen Darstellungen auf 6 Tafeln.) 97 Zweite Abtheilung. Ab li andlu n o-en von Ki «•iit-Mit^liedern. Manzoni: I Briozoi fossili del Miocene d'Austria ed Ungheria. III. Parte.* (Mit 18 Tafeln.) .... I Fuchs: Die geologische Beschaffenlieit der Landenge von Suez. (Mit einer geologischen Karte der Land- enge von Suez und 2 Petrefactentafcln.) 25 Hohon: Das Centralorgan des Nervensj'stems der Selachier. (Mit 9 Tafeln.) 4.3 Feyritscli: Untersuchungen über die Aetiologie pelorischer Blüthcnbildungen. (Mit 8 Tafeln.) . . . .109 Lipptch : Über Brechung und Reflexion unendlich dünner Straldensysteme an Kugelflädien. (Mit 1 Tafel.) H33 Doelter : Der Vulcan Monte Ferra auf Sardinien. (Mit 1 Karte und 4 Holzsclinitlen.) 19o Pnchta: Ein Determinantensatz und dessen Umkehrung 215 * Diese Arbeit bildet die Foitsetzuiif^- der unter dem Titel : „Die fossilen Bryozoen des österreichiseh-uiisari.^^chen iMio- cäns" (Denk.schr. d. kais. Akad. d. VViss. 33. Bd.) bejjounenen Uiitersiicliuugeii weiland des w. M. Herrn Prof. v. Reiiss und ist desshalb als „III. Parte" anaefülnt. Erste Abtheilung. Abhandluiii^'en von Mitgliedern der Akademie. Mit 34 Tafeln. STUDIEN ÜBER POLYPEN UND QUALLEN DER ADRIA. VON Prof. Dr. C. CLAUS, CORKKSPONniRKNnKM MEKSLIKIIK JiF.R KAISICRLICHF.N AKAnKMIK DER WISSENSTHAKTEN. I. ACALEPHEN (DISCOMEDUSEN). (^D]Vi.l M Eafef.v.) VOKliEI.EGT IN IlEK SITZUNO DER MATHEMATISrH-NATURWI.SSEN .Sl 'H.\FTr,inilEN CI.A.SSE, AM X. UND I.".. MÄRZ 1ST7. k^eit Anfang des Winters 1875/ 7G mit Beobachtungen über Triester Polypen und Medusen beschäftigt, erkannte ich bald, dass die adriatische Coelenteraten-Fauna weit reicher ist, als mnn, auf Wills Horae tergestinae gestiit/,t, bislaug venuutliet hatte. Das nähere Eingehen auf das Foniiengebiet zunächst behufs Bestimmung der (iattiingeu und Arten führte mich sehr bald zu näheren Untersuchungen der Organisation und leinereu Structur. Ich fand nicht nur bemerkenswerthe neue Formen, sondern glaubte auch durch tieferes Eingehen auf den feineren Bau des Organismus ergänzende Beiträge zur Kenntuiss des Coeleuterateu- baues und des Verhältnisses der einzelnen Gruppen zu einander liefern zu können. lu vorliegender Arbeit erlaube icli mir zunächst den auf die Acalephengruppe bezüglichen Theil meiner Beobachtungen vorzulegen. Das Ziel derselben war in erster Linie auf die Erforschung der anatomischeu und morphologischen Gestaltung gerichtet; auf die Darstellung der Gewebe bin ich nur insoweit eingegangen als dies zum Verständniss jener durchaus nothwendig erschien. Eine eingehende histologische Behandlung lag nicht in der Absicht der nachfolgenden Darstellung und bleibt einer besondern, an einem andern Orte zu veröffentlichenden Abhandlung vorbehalten, aus der ich freilich hier schon zahlreiche Ergebnisse ohne Bezugnahme auf Abbildungen aufgenonmien habe. Auch die Entwicklungsgeschichte, ohne welche die morpho- logische Gestaltung der ausgebildeten Organismen nicht verstanden, noch weniger aber eine Einsicht in die natürliche Verwandtschaft derselben gewonnen werden kann, habe ich soweit als möglich berücksichtigt, doch war es gerade auf diesem Gebiete innerhali) eines so kurzen Zeitraumes nicht möglich, eine zu gewissem Abschlüsse führende Vollständigkeit der Beobachtungen zu erreichen. Wenn diese aber auch noch bedeutender Ergänzungen bedürfen und hoffentlich auch Angesichts der reichen Hülfsmittel, welche mir seitens der zoolo- gischen Station in Triest zu (iebote stehen, in nächster Zukunft erfahren dürften, so glaube ich doch auch so schon die Ergebnisse der seitherigen Arbeit den Fachgeuossen vorlegen zu können. l)eiikschril'tpQ der in;Uhpin.ii.iti(r\\ . i l. XXWIII. IUI. C. Cla U .V. 1. i'ber Scyphisfoma und Sfrohüa von Chrysaora und Aurelia. Bekanntlich haben M. Sars ' und Dalyell ^ von einander iinaiihängig' die scliiine Entdeckung gemacht, dass die Medusen der Acalcphengru|)iic polypeni'örinige Jugendi'ornien durchlaufen, welche [Sfiiplnstnma und Hydra tubci) später durch Qnertheilung iiires nunmehr zur Sti-ohüa gewordenen Leibes die kleinen unter dem Namen JS)j/»/j-rt bekannten Medusen als Larven derAcalephen erzeugen. Seitdom wurde diese merkwürdige Form der Brutproduction von zahlreichen Forschern bestätigt und von mehretcn sehr eingehend und genau unter- sucht, ohne dass jedoch alle Besonderheiten des Baues der polypenförmigen Ammen und die speciellen Vor- gänge der Fortijflan/.uiig vollkonnnen aufgeklärt werden konnten. Im Gegeuthcil ijestehen über Organisation und Fortpflanzungsweise der Scyphisforna noch mancherlei nicht unwesentliche Meinungsverschiedenheiten. Allerdings wird man gegenüber der vonDesor" behaupteten Knosiienbildung der Scyphistomen, für die später Gegenbaur und A. Boeck* eingetreten sind, nicht mehr im Zweifel sein, dass die von beiden Entdeckern ziemlich übereinstimmend gegebene Deutung die richtige ist und dass die Vorgänge der Fortpflanzung mich Art der Cestodeu-6V;o/v;yr^ auf Wachstiium in der Längs- achse mit nachfolgender Quertheilung zuiückzutühren sind. Nach Sars' und Dalyell's leicht zu bestätigen- den Beobachtungen streckt sich der polypenförmige Körper unter fortschreitender Ditferenzirung seines vor- deren Abschnitts und zerfällt durch Quergliedcrung in eine Anzahl von Segmenten, von denen das vorderste Anfangs noch die 16 Tentakeln des zur Strobüa gewordenen Polypen trägt, dann diesell)en aber bis zum völligen Schwunde (Dalyellj rückbildet, während an dem hintern, auf den letzten Scheibenring folgenden Polypenstunnnel ein neuer Tentakelkranz hervorsprosst. Über den Bau der Scijphistoina hat zuerst v. Siebold ', welclier dieselbe aus den „Infusorien-ähnlichen Larven'' der Medusa auiita bis zur achtarmigen Polypenform aufzog, genauere Mittheilungen gemncht und insbesondere zuerst die vier Magen wülste beschrieben, die in den Radien der vier primären Arme liings der Innern Wand der Körperhöhle von der Fiisstläche an bis zur Basis der Tentakeln verlaufen sollen. Sars, der das Vorhandensein dieser Wülste bestätigte, glaubte dieselben auf eine Dujdicatur der Innern Leibeshaut zurückzuführen zu können. Spätere Beobachter wie Steenstru]) '' und Keid ' (auch Dcsor) haben die gleichen Gebilde gesehen, aber unrichtig gedeutet, indem sie im [nnern derselben vier Längscanäle lieschreiben, welche als eine Art Ernährungsaiiparat die Länge des Polypen sannnt der (im Strohila -Zv\^{awi\) vorhandenen Säule von Querscheib<'n durchsetzen und durch einen Ringcanal längs des Tentakelkreises ver- bunden sein sollten. Wenn es einerseits nicht unwahrscheinlich ist, dass Steenstrup, der auch noch am Mundkegel f^am^Y Scyphütoma vier Gefässe beschreibt, überhaupt keine Acalephenamme, sondern eine Ocea- nidc'' vor sich hatte, so trifft doch füi' Kcid's Angaben unzweifclhatt die iingefühite unrichtige Deutung zu. denn dieser Autor beobachtete ohne Frage die Scijphistiiiiia und Sfrobila von Medusa avrita. ' Micliael Sars, Bidnig til Sördyreiies X.-iturhistorie. Bergen 1829 (Isis I8,S.i); Beskrivelser og .lagttagdser ovei- iiogle \iineikelige eller iiye i Havet ved den Beigeiiske Kyst levende Dyr etc. Bergen 18;!ö (Wi egmann'.s Ai-eliiv, Jahresbei-. Tom. 11, 1836); ferner Sars etc. Wiegmanns Areliiv, Tom. Vll, 1841. - Dalyell, Eilinb. uew phil. Journal, Vol. XVII, 1834, und Vol. XXI, 1S3C. '' E. D e s o r, Lettre sur la generation medusipare des |iolyi)es hydiaires. Annales des scieiices naturelles, 1849, Tom. Xll. * A. Boeck, Voihandl. Videnskab Selsk ecc. Cliiistiaiiia iscu ^ V. Siebüld, Beitiäge zur Natiiigeschielite der wirbellosen Thiere. Xibur Medusa aurlta. Uanzig 1839. •' J. Steenstrup, Über den (ienerationswi olisel. Kopenhagen 1842, p. 14 n. l.'>. ' ,1. Reid, Observations on the Development of tlie Medusae. Ann. Mag. nat. Iiist. 1S48, Vol. 1, Tat'. V u. VI. ** Ich kann Agassiz nur beistiniinen, wenn er Steentrnp's Sri/ji/iis/rjma tiir eine Tunis hält, von der dann freilich ancli höchst merkwürdige Gelasse, nämlich vier Kadiärgelässe und ein Kingg-eläss des Velums beschrieben worden wären. Siehe Steenstrup I.e. Tat'. V, Fig. 3ä — 10. Stui über Pulypen und Qnallr)/ der Adria. 5 faltcnförmig nach innen nml)iej;t, dann aber sich wiedoi- erheb! und sich als horizontale, die Mnndöffniing umgebende Platte iL;eraligestive cavityj gehalten, und auf das hohe irrthiimlicii zwei- schichtig anfgefasste Ectoderm die zwei Zellenlagen fonter wall, inner walfi bezogen. Vergl. L. Agassiz I.e. 'l'af. X und X«. Übrigens hat auch v. Siebold das Eituderm für die Leibeseavitiit gehalten. 8 C. Claus. Rchoii v.Siebold, dev auch dieBeweguugswcise der jnng-en .hoW/W-Larve genau beobachtete und richtig bemerkte, dass sich während des Schwimnieiis der Larvenl<örper schnell um. seine Achse dreht, vermochte beide Pole zu unterscheiden und wusste bereits, dass es stets das vordere Leibesende ist. mit dem sich die Larve festsetzt, eventuell einfach an der Oberfläche des Wassers anhilngt. Bei den sich tixirenden Larven von Aurelia mag die Grube, wie v. Siebold glaubt, als Saiignapt wirken, jedenfalls ist die besondere Beschaffenheit der drtisenartigen Ectodermzellen für die Befestigung von grösserer Bedeutung und kommt hei den Ü/n-ysanrcr- Larven ausschliesslich in Betraclit, da hiei- die Grube am vorderen Pole fehlt, die Zellen desselben vielmehr in Form eines schwachen Zapfens vorspringen. (Taf I, Fig. (3.) Gleiches gilt übrigens auch für die sicli anheftende Larve von Aurelia. (Fig. 12.) Die erste Veränderung, die man nunmehr wahrnimmt, ist eine starke Verkürzung des Larvenleibes in der Richtung der Längsachse, auf welche eine geringe [Aureh'a) oder stark ausgeprägte Einziehung, beziehungsweise Einstülpung des freien (dem Hinterende der sehwärnuMulen Larve entsprechenden) Körperendes folgt. Diese Einstülpung leiten den Durchbruch der Mundilffnung an diesem Pole ein, welche man bald sehr deutlich am P^cfoderm wahrzunehmen im Stande ist. Nach Kowalevsky soll diese Einstül- pung an der Larve von Cassiopea in der Weise erfolgen, dass an den breiten Seiten des stark abgeflacliten Leibes der nach innen umgeschlagene Theil des Eetoderms dem äusseren unmittelbar anliegt, während an den beiden schmalen Seiten zwischen beide Ectodermschichten Ausl)uchtungen des Entoderm sich einschieben. (Vergl. Kow. 1. c. Taf. II, Fig. 7 und 8 M.) Der eingestülpte Theil soll dann bis zum Fussende fortwachsen, und somit zur Auskleidung der neu entstandenen Magen iiöhle werden (Kow. l.c.Fig. lO die beiden abgesclinürten Zellenmassen des Entoderms aber dieMuskeln liefern (K o w. 1. c. Fig. 10), endlich soll eine nochmalige Einstül- l)ung der nun wiederum pyramidal gewordenen Larve entstehen, indem sich der Rand des Mundes faltenförmig nach innen biege, dann wieder sich gerade ausspanne und zurMundseheibe werde. (Kow. I.e. Fig. IL) Eine so auffallende Entwickliingsweise, nach welcher das primäre Entoderm derGastnda zurErzeugung derMusculatur, die später eingestülpte Hälfte des Eetoderms aber zur wahren Enfodermbekleidung würde, müsstc dieGleieh- werthigkeit der beiden Keimblätter selbst innerhalb der Cölenteratengruppe geradezu aufheben, erscheint aber auch desshalb ganz unwahrscheinlich, weil man schlechterdings nicht zu begreifen im St;inde ist, wie ans den beiden gegenüberliegenden Zellsträngen, die s])äter als vier Stränge auftretenden Muskeln der Scuphistoma hervorgehen sollen. Ich habe unter solchen Umständen den jüngsten zur Srijphisfoma sich entwickelnden Stadien \on liirijsnora und Aurelia an Sciinitteii und aut'gehellfen Präparaten besondere Auiiiierksamkeit geschenkt und vermag die Angaben Kowalevsky's als durchaus irrthümlich zurückzuweisen. Niemals wächst der beim Durelibrnch des Pfundes sich einstülpende Ectodermtlieil weif in den Leibesraum oder gar bis zum Fuss ende herab; das ursprüngliche Entoderm der Gastrula bleibt vielmehr nach wie vor die ZelKnbekleidung der nunmehr geöffnefen Gastralhöhle. Ebensowenig haben die seitlichen Zellstränge, die sich überhaupt nicht ab- schnüren, auch nur die geringste Beziehung zu den Muskeln der Scyjiliistomn, bezeichnen vielmeiir die zum Achsenstrang der beiden primären Tentakeln answachsenden Ausbuchtungen des gastralen Entitdermbelags. Die \on Kowalevsky als verschiedene Enfwicklungsstadien aufgefassten Bilder seiner Figuren 7, Sund 11 kann ich nur für Modificationen ein und desselben Larven-Zusfandes bezeichnen, während ich die im Quer- schnitt seiner Fig. 1 1 mit m bezeichneten Zellgruppen auf die Aulagen der Enfodennachsen der beiden Primär- arme beziehe, die freilich sowohl bei Aurelia wie Chrysaora eine ungleiche Grösse haben. Ist die Mundöffnung zum Durciibruch gelangt — - ich habe leider versäumt, zu bestinnnen, ob sie ihrer Lage nach mit (U'ui i)i'i- märeu Mund der zweischichtigen Larve zusannnenfällt - so vollzieht sich der von Kowalevsky für die Einfaltung des Mnndsaumes hervorgehobene Vorgang, die Falte erhebt sich und sjjannt sich zur P.ildung der überaus beweglichen, ihrer Anlage nach dem Magenstile von Cerianthus entsi)rechemleu Muudscheil)e aus, in deren Peripherie alsbald die beiden primären Tentakelanlagen als kurze Vorsprünge hervortreten. (Taf. I, Fig. 7.) Bei ('hrysaom aber hat sich inzwischen das Ei)itlK'l der FussHäche zur llildung einer kurzen Fuss- scheibe abgesetzt, welche sich mif der weiteren Entwicklung stilartig auszieht und nach Art vieler Hydroid- ]i(ilypen eine cuticulare mit breiter Platte befestigte Röhre abscheidet. (Fig. 9 und 10.) i^tiiih'en ührr Pohfpen und Quallen der Adri'a. 9 Die Bildung' dei- beiden einander .gegenüberstellenden i)i-imären Tentakeln geschieht an dem urnenförmigen Lavvenkörper stets in der Weise, dass der eine Tentakel dem anderen bedeutend voranschreitet und sclum wenn die Anlage des zweiten kaum liemerkbur ist, als ziendich ansehnliche Knospe vorspringt. Wirbeobachlen dem- nach an der sich entwickelten Scyphistoma ein ganz älndicdies Verliälfniss, wie es für die Actinienlarven nachgewiesen worden ist und können iiut Fug und Recht, die jüngsten, schwach couiprimirten Scyphistoma- toniien als bilateral bezeichnen und die Ebene der beiden primären Tentakeln als Medianebene betrachten. Entstünden beide Tentakeln gleichzeitig und ohne den merklichen Grössenunterschied, so würde das Radiär- tbier mit einem zweistrahligen Stadium beginnen, das jedoch in unserem Falle durch ein bilateral symme- trisches vertreten wird. Mit dem weiteren Wachsthum holt jedoch der später entstandene Tentakel den ersten bald ein (Fig. 8), und die Zahl der einreihig gruppirten Achsenzellen, welche vom Entodenn aus in die Anne eingewuchert sind, wird in beiden nahezu gleich. Noch vor dieser Egalisirung erheben sich in der zur Ebene der Primärtentakeln rechtwinklig gestellten Ebene Ausätze zu dem zweiten Tentakelpaare, u'.eist auch nicht genau zu gleicher Zeit und von gleicher Grösse. Beide wachsen in gleicher Weise wie die ersten in der Peripherie der Mundscheibc hervor und erscheinen mit diesen gewissermassen als Erhebungen auf vier schwach vorspringenden Kanten eines gedrungen pyramidalen Polypen. Die Vierzahl der IJadien, auf die wir in frühen Stadien auch die Septalbildungen der Actinienlarven zurückführen, wiederholt sich also auch, und zwar in mehr rcgularerWei.se an die Architektonik der Tetractn-allier erinnernd, an den Jugeudformen der Acalephengruppc. Die Sonderung des Fusstheiis der Larve, sowie dessen Umbildung zu einem als Träger der ScijpJnstonia fungirenden Stiel, sciieint eben sowenig wie die von demsell)en ausgeschiedene Peridermbildung ausschliess- liche Eigenthümlichkeit der ('///v/Äor/ro-Larven zu sein. L. Agassi z beschreibt die Stielbildung in ganz ähn- licher Weise für die Sryphifiloma von C'ymiea arctica, nachdem sclion ii'üiier Sars an der Larve von ('yrntea rnpillnta bemerkt hatte, dass sie an ihrem unteren saugnapfähidich augeheffeten Ende einen zähen Schleim absondere, welcher sieh als flache, cirkelrunde Scheibe ausbreite und dass später mit dieser Anheftungsscheibe eine cylindrische Schleimröhrc von knorpliger Beschaffenheit in der Umgebung des dünnen Stils in Zusammen- hang stehe. A. Frantzius befand sich daher in grossem Irrthum, als er die Angabe jenes Forschers, dass der Stil der ScypInstoma-ViAyx^aw von einer ganz ungefärbten und wasserhellen Schleiraröhre umgeben sei, auf eine falsche Deutung /;2;s^owa-Becher gedrängt werden. Ganz ähnlicheStielröhren scheiden auch die festsitzenden Scyphistomen der ('///mea-Artcu alt, und wie es scheint auch schon frühzeitig während des Heramvaehsens der vierarmigen uiul achtarmigen Jngendformen. liL'\Au>e//a bleibt dagegen die Cuticularbildung auf eine zur Befestigung dienende zarte Fussplatte beschränkt, ohne dass es zur Abhebung eines eigentlichen Stieles kommt, lud rHeiches scheint auch nach den zum Ver- gleiche verwerthbaren Abi)ildungen zu sehliessen für l'rpJiea und die Rhizostomiden zu gelten. Das Wachstlinm des Srijplnstnina-V-tecXwra schreitet der Stielvergrösserung parallel unter günstigCL Ernährungsbedingungen rasch vorwärts; der weite Mund im Tentrum der überaus ccnitractilen bald kegelförmig erhobenen, bald kragenartig umgeschlagenen Mundscheibe vermag grosse Nalirungskörper in den Magenranm einzuführen, und so tindet man sehr häutig ein oder mehrere 7Vff?«//rt-Larven von noch jungen festsitzenden Scyphistomen geschluckt. Man kann dann leicht, wie dies in der That W. Busch glaubte, zu der Vor- stellung verleitet werden, als handle es sich um Kuospungsvorgänge an der Magenwand, als würden neue l'lavula Larven auf ungeschlechtlichem Wege von der Scup/iistoina erzeugt. Diese Deutung aber, die schon theoretisch mit Rücksicht auf den morphologischen Werth des Entoderms bedenklich erscheint, ergibt sich in der That als eine irrthümliche, sobald man die im (4astralrauni befindlichen Körper näher untersucht und ebenso die völlige Isolation derselben von der Magenwand als den Mangel jüngerer Knospnngsstadien zu coustatiren im Stande ist. Dazu kommt noch, dass auch jüngere Scuphtstoma -¥oy\\\&\\ von älteren geschluckt werden können, und dann meist noch mit dem vorderen oder hinteren Ende ihres Leibes aus dem Munde dieser hervorragen. Übrigens ist auch bereits von mehrfachen Beobachtern für die Jngendformen anderer Acalephengattungeu (Siebold für Aurelia, Gegenbaur tür Cnssiopea) hervorgehoben worden, dass die jüngeren schwärmenden Larven den Scyphistomen zur Naiiiiing dienen und ein vortreffliches Futter abgeben, bei dessen Vorhandensein die Entwicklung dieser zusehends vorschreitet. Das Hervorsijrossen von vier neuen Annen zwischen den vier vorhandenen, nach welchen wir die Lage der Radien erster Ordnung bestimmten, erfolgt keineswegs gleichzeitig und überall in übereinst mniender Form. Häutig schreitet eineSeite oder auch zwei benachbarte, Ijczieliungswelse gegenüberliegende Seiten desPolypen- ieibes den übrigen voraus und liier treten die Anlagen der mit den ersteren alterniremlcn Arme oderTentakelu zweiter Ordnung früher auf. Ebenso wächst der siebente und achte .4rm nicht immer zu gleicher Zeit liervor. Nicht selten tritt't es sich aber auch, dass die einzelnen Arme eine bedeutende Länge erreichen, bevor die übrigen der gleichen Ordnung hervorsprossen, und dann kommt es zumal hL'iJi/relf'a schon jetzt zur Entstehung irregulärer b-. (i-, oder 7armiger Scyphistomen, welche in dieser Form lieti;i(di!lich fori wachsen können. L, Agassiz hat bereits solche Scyphistomen Non Ain-elitijluviihihi und t'ij AugcniMppeniia.iicn und Sf//'//ri/ iiltrr I'dljijxm u))(l ()iaillt'ii iJi'V Adria. \\ den Auhiiicn von mir 2 oder o Filuiiiciitgiii])]!!'!!, wie mir solche tür Aiu-dia ain-ila lieUaniit geworden sind, ebenso wie die schon von Klirenberg al)gehildeten (Medusen) mit drei Geschleciitsorj;anen und tJ anstatt 8 Augen ihrer Entstellung nach auf in-egulärc Seyphistoincn zurückzuführen sind. Wahrscheinlich aber ist für einzelne Reductionen und gerade für die letzterwälinten die Ursache sogar noch in frühere .Stadien znrück- zuverlegcn, in welcdien der vierte Arm des ersten Kreises noch nicht gebildet war oder abnormer Weise sich wie ein Tentakel zweiter Ordnung vcrliält. Dahingegen werden wir zur Erklärung der Ephyren und Acale|)licn mit veiinehrter Radienzahl, den Epliyren von Aurelia mit 9, 11 und 12 Augeidaiipenpaaren und mit 5 oder t) Anlagen von Fiiauicntgruppen (denen der Lage nach die Genitalorgane entsprechen), wie ich solclie vereinzelt angetroffen und in Präparaten eonservirt habe, und entsprechend zur Erklärung der von Ehrenberg beschriebenen Medusen mit 10 und \2 Augen, sowie 5 und G Geschlechtsorganen bis zu Scyphistomcn zurück- zugehen nöthig haben, in welclien die Arme der ersten Ordnung noch um einen oder zwei vermelu't wurden, zu Formzuständcn, die nnt den oben erwähnten jungen Scyphistomen mit 5 und 6 langen Armen zusammen- fallen, unter der Voraussetzung, dass sich der einseitig ausgebüdete füntte, beziehungsweise auch sechste Arm als Arme der ersten Ordnung anpassen und nun die mit dem weiteren Wachsthum auftretenden 5 oder (■) Zwischenarme zu den Tentakeln zweiter Ordnung werden. Für die Eichtigkeit der erörterten Zurückführung spricht in erster Linie die während der .Scyphistomcn- enlvvicklnng liervorlretcnde Lagenl)eziehung der Magentaschen zu den Tentakeln erster Ordnung und der die Anlagen dei' Filamcntgrui)i)en bezeichnenden Magenwnlste und Älnskeistränge zu den Tentakeln zweiter Ord- nung. Zum Nachweise dieses von allen bisherigen Beobachtern unrichtig beurtheilten Verhältnisses werden wir von den regulären .Scyphistomen mit vier Tentakeln erster Ordnung und ebensoviel Tentakeln zweiter Ordnung auszugehen haben, da dieselben an Zahl bei weitem überwiegen und ohne alle Frage als Nornial- formen zu betraciiten sind. .Schon die ersten 15e(djachter, v. Siebold und Sars, beschrieben die mit fort- schreitendem Wachsthum hervortretenden gastraleu Längswülste, die später so häutig falsch gedeutet und zu vcrkeinten lieurtlieilungen ^\cs Scyphistoma-\i;\\\Q^ kiAass gaben. Von .Siebold sah anFormen mit weit offen- stehendem Munde, „dass sieh \(in der Wurzel der vier zuerst entstandenen Arme ein Längswulst an der Wand der Leibeshöhle senkrecht herabfitreckt und in der Tiefe verliert" und glaubte von diesen Wülsten das vier- eckige Aussehen der weitgesperrfcn Mundöffuung ableiten zu können. .Sars bestätigte das Vorkommen der- sell)en auch an den ScypJMstomen von (Ji/aiiea capiUata und bemerkte von denselben, dass sie oberhalb der Mnndregion unter den vier ursprünglichen Tentakeln hervorspringen und sich gerade nach unten längs der inneren Wand der Körperhöhlc bis zur IJasis hin erstrecken. Fr führt dieselbe auf eine Duplicatur der innern Haut des Körpers zurück, deren Bedeutung vielleicht darin bestehe, dass sie den Anfang der spätem Theilung in Strahlen bezeichneten. Jn der That sind dieselben als erster und wichtigster Anhaltspunkt zur richtigen Deutung des Ephyra- und Medusenleibes von grösster Bedeutung, da sie die Radien im /S'cyjj^»stziicherCoiitraction und in dercuFolge zur Austreil)Uiig, bezieliungsweise Entladung der Kapsel veranlasst. Für die Cils der kleineren Nesselzellen fällt nun aber die ausserordentliche Länge auf, welche die der Ncs.selka|)scl vielfach iil)ertrifff und somit den von Wriglit lieschriebenen Pnlpocils ähnlich wird. Jeden- falls kann die Kürze des Haarfortsatzes nicht als Eigenthümlichkcit der Nesselkapselzellen den sogenannten Palpocils gegenüber Geltung haben, da jene auch an den Nesselknöpfen der ausgebildeten Acalephen und .Siplioiioi)lioren miitellange oder sehr lange Cils tragen. An den Tentakeln wie am iVfundsciicibenrandc ragen die Cils, der grossen Zahl von Nesselkapseln entsprechend, ausserordentlich dicht, häufig auch bei abweiciiendcr Lage der Kapselaxe schief gestellt, zwis(dien den viel zarteren aber beweglichen Winiperhaaren liervor. Übrigens bewirkt man durch einen cheniisch-wirkenden Reiz mit gleicher Sicherheit als durch mechanische Bcrüiirung das Austreten des Nesselfadens, und es ist ein überraschendes Bild, zu sehen, wie auf Zusatz sehr verdünnter Essigsäure de Nesselfäden aus der Oberfläche der Tentakeln wie Raketen hervorschiessen. Ganz das Nändii'he gilt auch für die gleichen Gebilde der übrigen Coelenteratengruppen und insbesondere der Siphonophoren. Ausser den Ncsselkapscizellen bilden die Wimpern tragenden Zellen die Elemente des Ectoderms, die man wie jene am besten mittelst sehr verdünnter Essigsäure, freilich auf Kosten der zu Grunde gehenden Wimper- härchen — isoliren kann. Am lebenden Thiere scheinen die Wimpern so ausserordentlich dicht neben einander zu entspringen, dass man jeder Zelle eine grössere Zahl derselben beizidegen veranlasst ist. Doch kann man sich an dem ebenfalls bewimperten Entoderm von dem Ursprung je einer Geissei an der Zelloberfläche mit SiclKrJieit ülierzeugen (Taf. ITL Fig. 12). Drüsenzellen scheinen im Ectoderm zu fehlen, wenn nicht hie und da auftretende Häufchen kleiner Idasser Körnchen als Inhalt besonderer Drüsenzellen aufzufassen sind. Dagegen nimmt an der untern Fussfläche, welche in hohem Grade die Fähigkeit des Anklebens besitzt, das Ectoderm einen abweichenden drüsigen Charakter an, nnd erscheint als feinkörniges Cylinderepithel, dem «irt'cnbar eine seeretorische Function beim Fixiren der Fussfläche zufällt (Taf III, Fig. 9). Nesselkapsel- zellen habe ich hier nur äusserst siiärlit h beobachtet. Betrachten wir die Zellenformen des Ectoderms im Vergleich nuf Ihjdra und den bislang näher unter- suchten Hydroidpolypen, so begegnen wir bei Scijphistoma zwar sehr ähnlichen Verhältnissen, jedoch unter niilil unwesentlichen Modificationen, welche dem zuerst von Kleincnl)erg aufgestellten Gegensatz von sogenannten Neuromuskelzellen und interstitiellem Gewebe insofern nicht ungünstig sind, als die zu den Muskelzcllen gehörigen Faserzüge zu einer tiefern Schicht von Muskelfasern gesondert erscheinen. Die oberflächlichere oder tiefere Lage der Nesselkapseln nuichte nur vom Alter und von Wachsthums- verhällnissen der zugehörigen Zellen abhängig sein, wie dies bereits schon für andere Coelenteraten gezeigt worden ist. Das Entoderm, welches ebenfalls in ganzer Ausdehnung bewimpert ist, zeigt einen nicht nnnder mannijrfalfiiien und an verschiedenen Theilen des Leibesraumes wechselnden Charakter seiner Elemente. Als iicnieikenswerth mag zunächst hervorgeschoben werden, dass die gesammte innere Zellenbekleidung in gleicherweise wie das Ectoderm Nesselkapseln zu erzeugen vermag. Nicht nur in dem Epithelialbelag der vier noch näher zu befrachtenden Wülste, in welchen ich die homologen Gebilde der Mesenterialfilamente von Acfinicnlarven erkenne, sondern ancli in der Tiefe des Leibesraumes nnd an der unteren Fläche des bald als weites Rohr erhobenen, bald scheibenförmig abgeflachten und lippenartig nmsäumten Mundaufsatzes finden wir Nesselkapseln erzengt, und zwar sind die grossen ovalen Formen (Taf. HI, Fig. 8 «) an dieser Stelle als förmliche Batterie angehäuft. 1 Fr. K. Schulze. Über den Bmu von Syn-cryne iSi//icori/He (itc). Kölliker- subsunnnirt diese Zellenreihen der zelligen Bindesubstanz, eine Auflassung, die Vieles für sich hat, wenn sie Ireilicli auch nicht mit den Anforderungen der Keimblätterlebre harmonirt. Wählend dieselben an dem verkürzten Tentakel zu breiten Scheiben abgeplattet sind (Taf. Hl, Fig. o), dehnen sie sich bei der Streckung des Tentakels zu beträchtlicher Länge aus und liegen mit stark gewölbten Flächen aneinander (Taf. III, Fig. 5). Während der Längsstieckung des Tentakels überzeugt man sich auch, dass die sich entsprechend verschmälernden Stützzclleii von keiner weitern festen Stützmembrani umlagert sind, vielmehr direct an das flüssige Mesoderm (Taf. III, Fig. 3 und 5 Ms) angrenzen, innerhalb dessen sich die Zcllenreihe an der Basis der Tentakel bei geringer Verschiebung ihrer Elemente eine schräge (S'-föraiige Biegung erfahren kann. Dass diese Formveränderungen durchaus passiver Natur sind, ergibt sich insbesondere aus den Form- verhältnissen des fast conlinuirlichen Belages von Längsnmskelfasern (Fig. 5 und G Msk), die sich während ' Nikolaii.s K 1 ciiic iiliei-g, Hydra, Eine auatoiiiiscii ciitwickUiiig'sgL'schiclitllclio Uutcrsiicluing. Luipzif,' 1872, p. 4. - l\ollilaive entstamlcn), birgt an ihrer Unterseite nahe dem Mund- rand eine förmliche Batterie von Nesselzellen und wird ehenialls durch eine dünne Mesoderndage gestützt. Dem vierseitigen Mundstil der EpJujra homolog, dessen vier Winkel sich später zu der Anlage der Äfundainic ausziehen kann dieselbe eben so gut dem Mundkegel der Hydroidiio 1 ypen, als dem Magenrohr der Actinien und Anthozoen an die Seite gesetzt werden, wie überhaupt die Organisation der beiden grossen t'oelenteratengruppen von einem indifferenten Ausgangspunkt abzuleiten sein möchte, welchem die Scyp/tisioma keineswegs so lern steht. Besonders wichtig erscheint die Feststellung der Musculatur nach Lage und Structur. Aber freilich ist dies auch bei der geringen Grösse der zart.n Objecte eine schwierige Aufgabe. Scjnni oben habe ich hervor- o-ehoben dass in der Tiefe des Ektoderms an den Tentakeln eine fast continuirliche Lage von Längsfasern verläuft, die man besonders deutlich bei Heliandlung mit äusserst verdünnter Essigsäure und auch auf Zusatz v(in Jodtinctur oder an tingirten Osmiunipriii>araten erkennt, alter auch selmn an geeigneten lebenden Thieren beobachtet. Auch an der Basis der Tentakeln in der Peripherie der Mundscheibe sieht man die gleichen Fasern wennüleich in veränderter, mehr ringföruiiger Eichtung, während an dem eigentlichen Kelcii vier Zü"'e von Längsfasern, längs der vier Magenwülste bis in das Fassende des Polypen zu verfolgen sind. Die letztern liegen vom Entoderm völlig getrennt in der l'eripherie des Mesoderms, wie man sich leicht am optischen Längsschnitt frischer Objecte überzeugen kann, und befestigen sich an der Basis der vier zugehörio'en Tentakeln in zwei oder mehreren l'>üiid( Ichen zerspalten an den .Slützzellen der Arme. Ihrer Laire nach entsi)rechen sie genau den vier Mesenterialwülsten, die sie in geradlinigem Verlaufe begleiten, während diese seitwärts mehriach gekrümmt verlaufen (Taf. II, Fig. 1), als wären sie an den Muskelsträngen wie an einem Bande aufgehängt. Ich glaube wohl kaum zu irren, wenn ich diese Stränge den freilich tiefer im Mesoderm eingelagerten Längsmuskelsträngen der Cylicozoen (Lucernaria) an die Seite stelle, ol)\v(ihl diese bereits am Kelche in Doppelstränge (für die acht Arme) zerfallen und nur im Fussabscdinitt ein- fach sinil. PIi.stoloo'isch erweisen sich die vier Stränge auf Zusatz von Essigsäure als feinstreifige Gebilde mit zahl- reichen kleinen Kernen (Taf. III, Fig. 13). Spindelzellen oder Fasern mit angelagerten Kerne zu isoliren, "•elano- mir nicht wahrscheinlich aber verhalten sich dieselben ähnlich wie die gröbern Muskelelemente der Lucernarieu und Actinien im Gegensatz zu den sogenannten Neuronmskelzellen, in deren Kategurie dieMuskel- fasern der Arme zu gehören scheinen. Dass übrigens neben den Muskelfasern noch andere contractile Elemente am Sciiphistoina-Vicih bestehen, möchte schon die ausserordentliche Veränderlichkeit des Körpers auch an den Abschnitten, au welchen es nicht gelang, Muskelfasern nnchzuweisen, wahrscheinlich machen Nicht nur die ganze Ektodermlage, son- dern auch ein guter Theil des Entoderms (die Stützzellen der Arme ausgenommen), soweit in den Zellen desselben Protoidasma in reichlicher Menge verbreitet ist, dürften l)ci der C'ontractilität wesentlich in Betracht z« ziehen sein. Was die Deutung des SciiphistorKa-'LQWiCi^ anbelangt, so ist der zwischen Ektoderm und Entoderm auf- tretende, mit Flüssigkeit erfüllte Zwischenraum von Wichtigkeit. Auf die verschiedene Auffassung und Benen- nun"' desselben lässt sich der Gegensatz in den Beschreibungen iler Scijphistoma Seitens der verschiedenen Autoren leicht bei gleicher Grundlage der Beobachtung zurückführen. Mir scheint jedoch die Zvvischenlage um so bestinnnter als Mesoderm betrachtet werden zu müssen, als sie an manchen Stellen, wie an der Fuss- scheibe eine festen Beschaffenheit gewinnt und jedeulalls in späteren Phasen lier Entwicklung zellige Ein Schlüsse gewinnt, die ihr bei der allmälig fortschreitenden gallertigen Erstarrung (Ep//i/ra) den Charakter der stützenden Bindesubstanz sichert. Dazu kommt der übliche Begriff des coelenterischen Leibesraumes, welcher zu jenem Raum in unvereinbarem Gegensatz steht. Da einige Forscher, welche die Deutung der Zwischen- schicht als Flüssigkeit des Leibesraumes vertreten, den letztern mit dem Gastrovascularrnum identifit iitcn und dem entsprechend die Entodermbekleidung als das bis zum Fus.sende icichende Magenrohr auttassten (Frantzius, Gegenbaur), so ergab -^icli denseliien die Sr,,i,///sfn,i,,, als ein Organismus, der weder zu den Stadien älter J'oliipoi iniil Quallen idp(tlypeii ', luicli zurMeiiusc, nocli zimiAnthozoenpolypen redit passto, nbwulil er tliatsiichlicli i;-e\visKer- niasseii als iiulifforente Fonu alle drei Gestalten in sich vereint. Sollten wir anf dem Gebiete derCoelenteraten Formen nennen, welchen die ScyphistoiDa am näclisten steht, so würden wir als solche zunächst junge Actinicnlarven nnd in zweiter Linie gewissermassen als höher entwickelte in Scyphistoiva-Vm-m geschlechts- rcif gewordene Coelenterateng-nippe die l^ncer nari en oder Cylicozoen hervorzuheben haben. Die vier Magenwiilste mit den Anlagen der Filamente werden den Septen der Actinicnlarven an die Seite zu stellen sein, auf deren Musculatur, wie auch bereits Schneider angibt, die vier Faserstränge zu beziehen sein dürflen. Freilich ist das Lagenverhiiltniss der Septen zu den Tentakeln schon im Larvenzustand der Actinien ein anderes, da die Magenwiilste und Faserstränge der Scyphistoma in die Radien der vier Tentakeln zweiter Ordnung fallen, die Septen der Actinicnlarven zwischen den Tentakeln liegen. Dazu kouunt, dass die Larven der Actinia mesembryanthenium * ihre ersten vier Filamente an den Septen des ersten und vierten Paares erzeugen. Freilich mag dasVerhältniss bei andern Actinien ein anderes sein, wie ich beispielweise an der vier- armigen Larve \oni 'oryiinctis finde, dass hier schon ein Paar \o\\ intertentaculären Scptalanlagen mit langen Filamenten vorhanden ist. Auch habe ich Vorjahren bereits eine tentakellose Actinienlarve * mit vier Fila- menten beschrieben. Wahrscheinlich aber sind die Scyphistoma-Ye\\ii\k.^\n mit denen der Actinienlarven nicht in morphologische Parallele zu bringen und vielleicht mit Rücksicht auf ihre Hinfälligkeit in der weitern Entwicklung auf eine frühere Ausgangsform zurückzuführen. Die Homologie der IScyphistoma mit der viel grösseren nnd weit höher entwickelten Lucernaria tritt bei näherem Vergleiche so unverkennbar hervor, dass sie auch den jüngsten Bearbeitern der Lucernarien Korot- neff und E. 0. Taschenberg ■' nicht entgehen konnte, wie denn auch bereits L. Agassiz mit gewissem licchte die festsetzenden Cylicozoen gewissermassen als im Larvenzustande einer Scyphistoma geschlechtsreif gewordene Medusen betrachtete. Verfolgen wir nun die Entwicklung zur Strobila. Die an der Wandung der Scyphistoma auftretenden ringförmigen Einschnürungen erzeugen natürlich auch an dem Magenraum ebensoviel Verengerungen, von denen auch die vier Mtiskelsfränge und Längswülste betroffen werden. Die kurzen sackförmigen Abschnitte des Magens werden mit fortschreitender Sonderung der Segmente zu niedrigen, weiten Räumen, welche später mit dem Auftreten der Randlappen acht kurze Ausstülpungen als Anlagen der Radiärgefässe oder Magen- taschen bilden. Bei der allmälig tiefer und tiefer greifenden Abschnürung der Scheibensegmente gewinnen die derFusstläche zugewendeten Scheibenflächen eine mehr convexe Form wtdd in Folge der an der entgegen- gesetzten Scheibenfläche auftretenden ^^;>^?/r'/-Musculatur. aber auch der hier sich stärker entwickelnden Mesodermgallert. Von besonderem Interesse ist das Schicksal der die einzelnen Scheibensegmente durchsetzenden Abschnitte der vier Magenwiilste. Um kurz das Resultatder Umgestaltungen mitzutheilen, welche sich während der Strohil((-}i\\A\n\^ an den Längswülsten vollziehen, so stellen die einzelnen den Scheiben zugehörigen Abschnitte dessell)en nichts weiter, als die Anlagen der vier Filamente der Ephyra dar, deren Me.sodermachse I Die Wülste, die wir als Kiidimente von Mesenteriah'alteii nebst Filainentanlage betrachten, stehen an sich dem Hydroi- dcnbaii keineswegs so ganz fremd gegenüber, da ancli bei Hydroidpolypen nnd Siphonophoren ganz ähnüche Liings- wiilste im Mageniaum luiftreten können. ■' La c aze • Dnthi ers, Developpement des ('(ualliaires. Meni. I. Archive de zoohigie experimentale, 1S7-2, Tum. I, p. 347. ä C. f'l.-iiis, Bemerkungen über C'tenophnren nnd Medusen. Zeitschr. f. wiss. Zoologie. Toni. XIV, p. 387, Tat'. 37 Fig. 7. ■' Korotneffs rnsiisclie Arbeit ist mir nnr ans donCitaten Ta s elicn berg's bekannt geworden. Ich entnelune aus den letzteren, dass Korotneff auch die nahe Beziehnng der Scyphistomen zn den Actinien erkannte, aber doch viel zn lunuit- telbar deutet und daher nicht richtig benrtheilt, wenn er sagt: „Um Scyphistoma in eine vierkammerige Actinie zu verwan- deln, braucht sich nnr eine Gallertsubstanz zu bilden, und die Muskeln müssen die innere Wand so weit vortreiben, dass vier Kammern entstehen. Lucernaria, Scyphistoma und Aetiiiia sind drei selbststiindige Formen, die durch enge Verwandt- schaft mit einander verbunden sind, und zwar ist Scyphistoma das Prototyp der beiden anderen. - » E. 0. Taschenberg, A'iatomie, Histologie und .Systematik der C^ico^o;!. luaugural-Dis.jcrtation. Halle 1877. IteukiClirilteij der mrttheiii.-ljiUur" . c:. XXXVJlll. B(l, 3 18 C. Clans. schliesslifh nur noch in ilcr Peripherie iler Mundscheibe am ^j>/(?//-ff-Körper ansitzt, währeud die Faserstriiuge eine Rückbildung erfahren. So sind also auch morphologisch die sogenannten Magentila mente der Aca- lephen auf den gleichen Ausgangspunkt, wie die Filamente der Actinien zurückzuführen; aber ich bemerke ausdrücklich, dass Magenwülste mit Entodermwucherimgen doch auch den Hydroiden keineswegs durchaus fremd sind, wie ich besonders für die .Siphonophoren erörtern werde, und dass mir sehr wohl Hydroid- polypen ' mit vier Magenwülsten ähnlich dem der £p//iyra-Sa.tzes den Zusammenhang zweier benachbarten Scheiben näiier zu betrachten, so überzeugt man sich auch, dass die stilförmige Verbindung nicht nur durch den zum Mundrohr ausgezogenen Theil der Mundscheibe des tiefer liegenden Segmentes, dessen Wandung noch continuiriich mit der couvexen Wand der vorausgelegenen EpJnjra zusammenhängt, vermiitelt wird, sondern dass innerhalb des kurzen Mundstils noch vier dünn e, in sta rk e r Spa iinung betin dl iche Fäden bin ziehen, welche den Zu- sammenhang erhalten. Selbst nachdem sich der Mundraud der zweiten Epliym abgetrennt, und diese somit bereits einen eigenen Mund gewonnen hat, sieht man an der Innenseite des weiten kurzen Mundrohrs noch die vier Fäden den Verband beider Scheiben kurze Zeit unterhalten. Erst die Lösung derselben durch kräftige Bewegungen der obern Ephyra herbeigeführt, macht iliese zu einer vom Strobilasatz abgestossenen, frei schwimmenden flachen Scheibenqualle mit noch nachweisbarem bald verwachsenden Scheitelloch. In Wahrheit besteht ein fundamentaler Gegensatz von Scheibencpialle und Polyp überhaupt nicht, und man kann mit gleichem Rechte die Scyphistoina für eine polypenförmige Meduse, wie für einen medusen- förmigcn Polypen erklären. Die Meduse ist eben ein breiter, scheibentörmig abgeflachter Polyp, der seine Befestigung aufgegeben und durch den Muskelbelag der als Schwimmsack eingebuchteten Mundscheibe zur 1 Als einen solchen botiachte ioli ileii von J. AUniauu bfschriebeiieu Stejihanuscyphus mii-ahilis, dessen IVfilicli Iit- thiimlich aufKadiiirget'ässe bezogene vierMagenwiilste nicht etwa zu der jüngst von Fr. E. Schulze ausgesprochenen Ansicht Berechtigung geben können, die Natur desselben als Medusenaniine für wahrscheinlich zu halten. Sfudien vher Volypen und Quallen der Adria. 19 schwimmenden Bewegung bet'äliigt ist. Die Fangf'äden .sind die Tentakeln des Randes, an denen sich Rand- lappen oder ein Velum entwickeln. Der Mundkegel des Hydroiden oder das Magenrohr des Antho/.oenpolypeu ist der Mundstii der Qualle. Die radiären Taschen des Gastrovascularraumes entsprechen den K;idiärget'ässen. Die Gallertscheibe ersclieint eine besonders mächtige Mesoderndage, die bei ileu Hydroiden als teste 8ttitz- lanielle, bei den Anthozoen als mächtige, von Safträunien durchsetzte, Skelet bildende Unterbaut auftritt. Zwischen Hydroiden und Craspedoten auf der einen und Anthozoen und Acalephen auf der andern Seite ist jedenfalls, wie dies auch schon von Fr. Müller bemerkt wurde, das Auftreten von Mesen- terialfäden oder Mageufilamenten von hervorragender Hedeutung, und stehen durch den Besitz derselben in der That die Acalepiieu auf Seite der Anthozoen, obwohl auch hier für die ersten Jugendforraen unmittelbare Beziehungen zu den Hydroidpolypen vorliegen. Da die vier primären Filamente, welche dei- Lage nach den Radien der späteren Genitaltaschen ent- sprechen, bei Scyphistoma jedenfalls mit den entsprechenden freilich hinfälligen Tentakeln zweiter Ordnung die Rndien der Geschlechtsorgane bezeichnen, so werden wir a.ii Aqv Ephyra als der Grund- und Aus- gangsform aller Acalephen oder Discomedusen die Radien der Genitaltaschen (^mit Randkörpern) als Radien zweiter Ordnung, die unter einem Winkel von 45° alternirenden Radien (mit Randkörpern) der vier i)rimären Tentakeln als Radien e rster Ordnu ng zu bezeichnen haben. Die acht zwischenliegenden Strahlen der Ephyra, in welcher sich die Tentakelgefässe entwickeln, werden, weil sie zwischen die acht Lappenpaare der Ephyra fallen, am besten als intermediäre Radien unterschieden werden. '1. Üb(M- die Organisation und Mctaniori)hose der Acalei»liengattuno;en Aurelia, Chry- saora, Discomedusa und Bhizostoma. Über Aurelia atirita. Die von der Strahihi losgelösten Ephyren erreichen einen Scheibendurchmesser von etwal'/jMm. und besitzen die zuerst von M. Sars beschriebene IBIappige Scheibenform. Bei der nordamerikanischen A. flavi- dula scheinen dieselben etwas grösser und weiter vorgeschritten \(>m Anunenstock frei zu werden, da Agassiz zwischen den Randlappen derselben schon papillenförmige Erhebungen als Anlagen des sogenannten Velums abbildet (Ag. 1. c. Tom. IV, pag. 36, PI. XI, Fig. 24*) und drei oder vier Filamente in jedem Radius darstellt. Die Ephyra der Triester Aurelia bringt nur je ein Filament von dem Ammenstock mit ins freie Leben. Von den Zwischenläppchen in den intermediären Radien ist noch keine Spur bemerkbar. (Fig. 15.) Auch die von Sars gegebene Abbildung der eben losgelösten Ephyra von A. nvrüa entspricht einem etwas weiter vorgeschrittenen Stadium, in welchem sich die Zahl der Genitaltilamente durch Knospung auf das Doi)pelte vermehrt und die ersten Gefässäste bereits gebildet haben, auch die inteiiuediären Felder am Scheiben- rande merklich vergrössert erscheinen. Schon jetzt ist an der Mundseite der Scheibe das breite Ringmuskel- band (Fig. 15' Am) vorhanden, welches L. Agassiz erst in einem späteren Stadium auftreten lässt. Ganz richtig hat dieser Autor an den Randlappen scharf vortretende Kanten beschrieben, aber die an denselben verlaufenden Züge von Längsmuskclfasern nicht erkannt (Lm), die bis zu dem continuirlich die Scheibe umziehenden h'ingmuskelbande reichen und die Läppchen bei der Bewegung ventralwärts umbiegen. Dagegen haben andere Beobachter bereits ganz richtig diese Muskelgruppen an der in der Loslösuug von der Scyphistoma begriffenen Ephyra gesehen und abgebildet. Es sind Züge von zarten, langen Fasern, an denen Protoplasmaballen mit Kernen anhaften. Dass die Muskelzellen deniEctoderni angehören und in der Tiefe desselben die Faserstränge erzeugt haben, kann meines Erachtens keinem Zweifel unterliegen. Mit Überosmiumsäure und Picrocarmin behandelte, in Glycerin oder Canadabalsam aufgehellte Präparate geben vortreffliche Bilder, an denen man sich davon über- zeugt, dass die zugehörigen Zellen als flache, mit deutlichem Kern versehene membranlose Zellen an der 3* •20 0. Clans. Ausseiiseite aufliegen iiml ein fast eontinuirliches Epithel darstellen, zwischen und ülur dem jedoeb noeh zahl- reiche Nesselkapseln hervortreten. Freilich ist die Beziehung der langen, dicht neben einander verlaufenden Fasern zu den einzelnen Elementen schwer zu bestimmen und kaum zu entscheiden, ob jede lange Faser zu einer in ihrem V'erlaufe anliegenden Zelle mit Kern gehört, wofür l)esonders Zerzupfungspräparate sijrechen, oder ob die tiefere Froloplasmaschicht des Ejjithels in continuo die Muskelfaserlage ausgebildet hat. Im Ver- gleich mit der Strobila haben wir uns wohl vorzustellen, dass die oberHächliche und gewissermassen inter- stitielle Schicht der Tnidoblasten zumTlieii abgestossen würde, zum Thcil noch in einer beträchtlichen Zahl von Nesselkapselzellen erhalten ist. Auch innerhalb des breiten Ringmuskelbandes finden wir an der als Mund- stiel emporgehobenen j\Iundscheibe freilich sehr zarte und blasse Kadiär- und Kingfaserzlige in der Tiefe des Ectoderms, deren musculöse Natur bei der ausserordentlich coutractilen Beschatteuheit dieses Abschnittes nicht zu bezweifeln ist. Die mannigfachen Formveränderungen, welche sich an die Bewegungen der jungen Ephyren knüpfen, sind bereits von Agassiz eingehend geschildert und in Abbildungen zu höchst anschaulicher Darstellung gebracht worden. Ich will dem nur hinzufügen, dass auch der ^luudstil sich bedeutend verkürzen und bei starker UÖiuing des Jl lindes fast in die Oraltläche der Scheibe (^Muudscheibe der Strobila) zurückziehen kann, ein Zustand, der besonders häutig au conservirten Präparaten beobachtet wird, indessen aucli, wenn freilich nicht in dem Extreme, wie solches so oft an lebenden Aequorideu (Zijgndaotylu) hervortritt, während des Lebens zur Ei'scheinung kommt. An et\\ as grösseren, etwa '1 bis 2'/^ Mm. im Durehmesser fassenden Kphyren (^Fig. K')) findet man nicht nur die Zahl der Geuitalfilamente um das Dreifache vermehrt, sondern auch die interradialcn Mageusäcke (J (j) stark verlängert, und bemerkt an den gefässartigen Magensäcken seitliche Ausstülpungen (»S' 6'), welche im nächsten Stadium zu längeren Fortsätzen auswachsen und durch Zusamnienfliessen mit jenen den ersten ziek- zackförmigen Communicationsweg herstellen. Bei etwas älteren Ephyren, an denen sich jener Vorgang schon vollzogen hat, sind die intermediären Scheibenabschnitte von 4 Mm. Durchmesser (Fig. 17 und 17') schon zu ansehnlicher Grösse entwickelt und stellen zungeuförmige Läppchen vor , an denen die Bildung des ersten oder intermediären Tentakels in vollem Gange ist (Fig. 17' TA). In den Genitalradien sind neue Filamente hervorgewachsen, und hat sicii die Zahl derselben auf (j bis 8 vermehrt, von denen die drei älteren an Umfang bei weitem hervorragen. Die Art, wie si(di der erste oder intermediäre Tentakel bildet, ist bereits von L. Agassiz für A\q Ephijra der amerikanischen Aurelia, freilich in einer mit meiner Beobachtung nicht genau übereinstimmenden Weise, beschrieben worden (^Ag. 1. c. pag. 39). Nach diesem Autor sollen Aussen- und lunenbekleidung des Eand- lappens einander eutgegenwachsen und eine Papille oder ein hohles Bläschen mit doppelter Zellenlage erzeugen. Das genauere Sachverhältniss ist aber folgendes: Zunächst erhebt sich auf der untern oder oralen Fläche des Läppchens eine convexe Falte der Ectodermbeklcidung (^Fig. 18 h\i). Gleichzeitig oder vielleicht etwas später sieht man dem Ende des intermediären liadiärgetässes eine grubenförmige Einstül[)ung des Ecto- derms i^Ect-kn) von der Aussenfläche des Läppchens eutgegenwachsen und als Hohlpapille die gallertig flüs- sige Scheibensubstanz durchsetzend mit der verdickten Spitze des Gefässes zusammentreffen. Ofienbar leistet der flüssige Zustand des Mesodermskelets den Zellenwucherungen der beiden Belegschichten keinen bedeutenden Widerstand, und so erklären sich ähnlich wie die Veränderungen der zu Filamenten sich gestal- tenden Magenvvülste au der IStrobila, auch die bemerkenswerthen Wachsthumsvorgänge, welche bei der Bildung der Tentakeln, sowie an den sieh verästelnden gefässartigen Mageuausstülpungen zn beachten sind. Nun erhebt sich der Boden des Hohlsehlauches sammt der zugehörigen Ectodermbekleidung zunächst als kleine Warze, die mit iörtschreitender Grössenzunahme bei Verkürzung der Seiteuwand des Hohlschlauches bald als kleiner zweischichtiger Tentakel aus der Öffnung jenes au der Aussenseite des Läppchens hervor- bricht. Das Läppchen (Fig. 11' 1 L), repräsentirt wie Agassiz richtig hervorhebt, die erste Anlage des soge- nannten \elums, welches der Gatlung Aurelia unter allen Discomedusen ausschliesslich eigenthUmlich sein und eine Beziehung zu den mit liandsaum versehenen Uydroidmedusen (Graspedoten Gegenb.) vermitteln soll. Studien über Polypen und Quallen der Adria. 21 Indessen kann der contractile, als Veluiii bezeichnete achtlappige Sainn dtr A-undia nur im Zusammenhange mit den Augenlappen der Eiihijru, die sich nachher an dem seitlichen Wachstlium desselben betheiligen, gedeutet werden. Betrachtet man den aus intermediären Segmenten zwischen den Augenlappen entfalteten Abschnitt als dem Randsaum der f'raspedoten identisch, so wird ebensogut auch derScheibenrand der übrigen Disconiedusen, wenn liier freilich auch mehr die seitlichen Theile der Augeniappen selbst bei Entwicklung der ilon intermediären Radien zugehörigen Lappen in Betracht konunen, mit allen seinen Lappen als das gespaltene Velum der Hydroidquallen zu deuten sein. Die eigenthiiniliche Gestaltung und scheinbar orale Lage dieses velumähnlirhen Saumes bei Aurelia wird vornelimlicli dur(di die abweichende Art der Tentakel- bildung bedingt, indem diese Anhänge sämmtlieh nicht am Rande selbst, sondern vom Epithel der äusseren Schirmfläche erzeugt und vom Rande entfernt, an der Aussenseite der Scheibe zum Dnrchbruch kommen, wie sie ja in noch grösserer Entfernung vom Scheibenrande bei Cyanea und Verwandten an der OralHäche ihre Entstehung nehmen können. Mit gleichem Rechte wie die intermediären Lappen stellen auch die Augen- lappen selbst und somit die acht Do|)pellnppen der Epkijra einen Tlieil des Velums vor, da ihr Rand unmittel- bar ventralwärts in dassogenanntc Vulum umbiegt und continuirlich übergeht, die Augenlaiipen also nur als die seitlieh unmittelbar betheiligten Verbindungsabschnitte des sogenannten \'ehims zu betrachten sind. Bezüglich des Gefässnetzes, welches aus den engen und peripherisch miteinander in Verbindung tretenden Magenausstülpungen Entstehung nimmt, kommt an den grösseren Formen dieses Stadiums zu dem zickzack- förmigen ('ommimicatiousweg (Fig. 17) noch ein zweiter peripherischer Gefässring hinzu, welcher sich aus jenem hervorgebihlet hat und das Ringgefäss am Scheibenrande vorstellt {Gr). Sars (vergl. Sars 1. c. p. 12, Fig. 5U) hat dasselbe in den entsprechenden iJ/jÄ^/z-a-Stadien übersehen, während L. Agassiz von der Entstehung desselben, sowie \on der Bildung der Geiassramiticationen überhaupt keine vollkommen richtige Darstellung gibt. In gleicher Weise nämlich — und Sars hat dies bereits richtig erkannt — wie die zuerst auftretenden Verbindimgsbögen von den Radialgefässen aus durch blindsockförmige Ausstüljiuugeu, welche sich paarweise mit den Spitzen der intermediären Gefässstämme vereinigten, hervorgegangen ist, werden auch die später auftretenden Canäle durch Wucherungen der den Augenlappen zugehörigen Gefässe erzeugt. Aber erst nach den ersten Seitengefässen der Radialstännne ensteht der Ringcanal, indem die .\us- stülpungen der aufsteigenden Seiteiiäste paarweise den einfach bleilienden intermediären Gelassen entgegeu- wachsen und mit denselben versidnneizen. Agassiz ', der den Riugcanal früher als die beiden Seitenzweige der Radialgetässe entstehen lässt, welche den zickzackförmigen primären Communicationsweg herstellen, stellt sich den Vorgang, durch welchen die Verästelungen der Radiärcanäle zu Stande kommen, einfach in der Weise vor, dass er die inneren Grenzen der oberen und unteren Schirm- Etagen in der Ebene der Radiärcanäle längs der für den Verlauf der Canäle bestimmten Linien auseinander weichen lässt (vergl. L. Ag. 1. c. p. 4Ü, Taf. Wh, Fig 4 und 13). In Wahrheit aber ist zur Bildung der Ramiticationen eine Wucherung der Gefäss- wandung nothvvendig, die stets vom Ringcanal ihren Ausgang nimmt, aber streng die Ebene einhält, welche nach Agassiz durch die aneinander stosseiide innere Grenzfläche beider Scheiben-Etagen (inner vvalls of the Upper and lower floors of the disk) bezeichnet wird. Diese Ebene stimmt mit der Lage des Zellennetzes, welches Kolli ker '^ in der Scheibe mehrerer Acalephen beschrieben hat, übereiu. Ich werde jedoch zeigen, dass es sich um eine znsamnienhängende ZcUenplatte handelt, welche ich wegen ihrer Beziehung zu den Gefässen und deren Verästelungen als G e f äs s p 1 a 1 1 e bezeichne. Dieselbe fand ich zwar übereinstimmend mit K ö 1 1 i k e r stets einschichtig, will es aber doch dahingestellt sein lassen, ob sie nicht erst einschichtig geworden ist und der Entstehung nach tlie Elemente der oberen und unteren gleichsam aneinander gepressten Gefässwände in sich 1 L. Agassiz führt dies in folgender Weise ans: „New we find alu^ady tlic radiating canals aie branchiug. The pro- cess by wliich this is doue is very simple. Tlic inner walls of tlie upper anil lowei- floors of the disk separate along the line intended for the course of the canal, and thns a Channel is formed. At k\ I-'ig. 4, we have tliis process going on: the npper and hiwer walls of this projection are separated on the side ne.\t the periplieiy, and a nioi-e diiect passage to the canal of the ocnliteroHS loues is made whilst a isolated colnnin (k-) is lett, aronnd whicli the eliyniiferons Mouid ciicnlates. ■^ Kiiliikei-, kMines liistidogieae, 11. Leipzig isi;.',, ii. lii9. Taf X, Mg. 1."). 22 G. Cla/is. enthält. In diesem Falle würden wir unuiittelbar auf die Darstellung' Agassiz's ziirückg:efiihrt werden, indessen auch dann eine lebhafte Wnehernng der Zellen an denjenigen .Stellen, an welchen aus der Zellen- platte Gefässäste entstehen, als Ursache tür die Bildung der letzteren anzunehmen haben. Ganz ähnliche \erhältnisse werden wir an den Wandungen der Magentaschen bei Chnjsaora wiederfinden. Endlich hebe ich noch für die beschriebene Larve hervor, dass der Mundstil ein ziemlich vierseitiger, an den Mundecken gefalteter Cylimler ist, noch ohne papillenfönnige Erhebungen an den vier, die Arinanlagen repräsentirenden Faltenpaaren in den Hauptradien. Ephyren von 5 bis 6 Mm. Scheibcndurchraesser, in denen die Eigenthtindichkeiten des nachfolgenden Stadiums (Fig. 19) znni vollen Ausdruck gelangt sind, zeigen schon ein wesentlich verändertes Verhältniss der Laiipen am Scheibeuraiid und besitzen auch mehrere Papillenpaare an den vorspringenden Falten des Mundriindes, den Armanlagen. Die intermediären Lappen des Scheibenrandes erscheinen bereits fast so breit wie die auffallend verkürzten Doppellappen der Radien und springen als convexe Haufsäume zwischen jenen nach aussen hervor. Man überzeugt sich gerade jetzt, wo die Intermediärlappen noch nicht nach der Oral- ttäche umgeschlagen sind, von der Continuität und gleichartigen Bedenlung beider Grupi)en von Randlappen, von denen unmöglich die eine ohne die andere als dem Velum der Craspedotcn gleichwerthig betrachtet werden kann. Der alternirend in den Kadien eingebuchtete, in den intermediären Segmenten nach dein Rande zu vorgewölbte Radiärcanal hat sich bedeutend vergrössert, während die Gefässe mit ihren noch einfachen Seitenästen verschmälert und gestreckter erscheinen. Zapfenförraige, gegen jene gerichtete Auswüchse iim Rinogefässe der radialen Segmente weisen auf die Bildung eines neuen Zweiges am Seitenaste der Radiär- '•efässe hin. Vor allen aber sind zu den Seiten der bereits nach aussen vorgebrochenen 8 unpaaren Rand- fäden je zwei neue Paare von Kandtentakeln in der Entstehung begriffen, welche sich genau in der oben beschriebenen Art vollzieht. (^Fig. l'.'' und lH*'.) Übrigens geschieht die Anlage derselben nicht immer genau symmetrisch. In dem einen oder andern intermediären Segmente kann auf einer Seite nur eine einzige Ten- takelanlage vorhanden, eventuell auch schon die des dritten Tentakels gebildet sein. Auf der Aussenfläclie der intermediären Lappen markiren sich im Umkreis der hervortretenden Tentakeln, zuerst zu den Seiten des unpaaren liandfadens je 2 seitliidie Erhebungen der Scheibensubstanz, wohl in erster Linie durch die Tentakelbildung selbst und das Einwachsen des Ectodermschlauches \eranlasst. Man hat diese, mit dem Wachsthum der Ephijru mehr hervortretenden und den Tentakeln entsprechenil an Zahl rasch /.unehmenden Erhebungen der Scheibe als die eigentlichen Handlappen betrachtet, im (iegensatz zu dem breiten in späteren Stadien orahvärts umgeschlagenen, intermediären Hauptlappen, welcher als Velum angesehen wurde. Mag man diese zwischen denTentakeln vortretenden Erhebungen (Fig. lll'Z) innnerhin als secundäreRandiäppchcn bezeichnen, jedenfalls beweist ihre Entwicklnngsvveise, dass sie nichts mit den Randlappen der übrigen Aca- lephen zu thun haben und sowohl den der Ephnni entlehnten, bei allen Scheibenquellen vorhandenen acht Doppellaiipen der Augenteiitakeln, wie den in ('(intiniiitüt mit diesen sich ausbildendiii intermediären Laijpen der Scheibe scharf gegenüber zu stellen sind. Mit dem weiteren Wachsthum der Ephyren ntdinien die infermeiiiären Felder forfschreiteml an Breite zu, in jedem Felde bilden sich zu den Seiten der vorhandenen Tentakeln neue Tentakelanlagen aus, während der zugehörige Randlappcn mit zunehmender Breite scheinbar kürzer wird, das lieisst minder weit nach aussen vorpringt und die Neigung sich ventrahvärts umzuschlagen, stärker ausbildet. (Ucichzeitig steigt die Zahl der bereits im früheren Stadium auf zwei Bogenrciheu \ertlieilten Genital- filamente (Fig. 19 /''). In der Peripherie der vier Gruppen von Filamenten erscheint die gastrale Centralhöhle stärker vorgewölbt, die Anlagen der sogenannten (ienitaltaschen siml mit diesen Verstülpungen des Magens gegeben. Die vier Doppelfalten der Mundwinkel, welche rechtwinklig den Genitaltaschen des Magens der vier Radien zweiter Ordnung angehören, gewinnen mit zunehmender Länge neue Papillenpaare und nehmen sich bald wie kurze Mundarme aus. Formen von !S Mm. Scheibendurchmesser besitzen in jedem intermediären Felde, zu jeder Seite des mitt- leien Fangfadens 5 — 6 Tentakel und zeigen schon eine neue Gomplication in den Gefässverästelungen, indem Studien Über l'ii/iijie)!. und Quallen der Adria. 23 der NohciKist des l!arliärgei';issos jederseits einen dem Angenlajjpen zug-ekehrten Seitenzweig- gewonnen hat (6'G^), der freiiieli hier und da noeh als langer Fcirtsatz des Kinggetasses erseheint. Bei MeduBcii von cirea ]() Mm. Scheibendureiiniesser, die wir wie jene früheren schon nieht mehr als Ephyren, sondern als junge Aure- lien zu bezeichnen haben, tritt dem eben erwähnten C4efässzweig gegenüber noch ein zweiter meist kürzerer Gefässast, wenn auch nicht in jedem intermediären Felde auf, während die Zahl derTentakelpaare des Randes auf 7 bis 8 Paare gestiegen ist (Fig. 20, die in stark einspringenden Bogen dem Randgefässe aufsitzen, üleichalterige Ephyren von Aurdia ßavidula zeigen nach Agassiz's Darstellung (vergl. Ag. I. e. Taf. XI h, Fig. 17") etwas abweichende Verhältnisse der Gefässäste, da hier umgekehrt der Seitenzweig, welcher dem Augenliii)])en zugekehrt ist, überall der später entstandene sein würde. ludess bin ich fast im Zweifel, die Abbildung für vollkommen exact zu halten, da das Riiiggefäss in viel zu weitem Abstände von den Rand- teutakeln dargestellt worden ist und bei jeder Aurelia eine ganz enorme Erweiterungsfähigkeit besitzen müsste , wenn das bezeichnete Bild ganz eorrect wäre. Formen von 12 bis 14 Mm. Scheibendurchmesser, tragen in den bereits den grössten Theil der Scheibe einnehmenden Intermediärfeldern eine ganz ansehnliclie Zahl, mindestens 10 bis 12 Paare von kurzen Rand- tentakelii und besitzen schon kleine Mundarme, deren Ränder bis in die Nähe der Basis mit Papillen besetzt sind. Die Doppellappen in den Augenradien liegen oralwärts umgeschlagen und setzen sich am Grunde jederseits in den nun eltenfalls oralwärts umgeschlagenen zum sogenannten Velum gewordenen Intermediär- lappen fort (Fig. 21). Indem sich an den zuletzt gebildeten Gefässästchen, und zwar zunächst auswärts nach den Radien zugekehrt, neue kleine Äste entwickelt haben, hat das peripherische Gefässsystem an Complication abermals zugenommen und bietet das Bild einer fortgesetzten, ziemlich regelmässigen trichotomisehen Verzweigung mit ungetheilt bleibenden Mittelästen. Dieselbe tritt noch bestimmter an etwas grösseren etwa J6 Mm. breiten Anrelien hervor (Fig. 22), an welchen sieh nun schon in vielen Intermediär- feldern, dem letztgebildeten Seitengefässe dritter Ordnung gegenüber, nach dem einfach gebliebenen primären Seitenzweig zugewendet, ein neues Astchen entwickelt hat. Dieses läuft hier und da — wenn auch selten — in den ])rimären Seifenzweig ein, und hiermit ist jetzt schon eine Störung jener Symmetrie der Verästelung eingetreten, die mit fortschreitenden Gefässverästelungen weit bedeutender wird. Wenn wir das Verhalten der umgescldagenen Augenlappen zu den intermediären Feldern genauer beachten, so finden wir, dass mit der Verbreiterung der letztern die Augenlappen (.1 /.) seitwärts aus einander weichen, offenbar durch einen Zug, welchen der conlinuirlich in die Lappen übergehende Randsaum (oralwärts von den Tentakelfransen) ausübt, ferner, dass die Neubildung der Tentakeln, nunmehr selbst über die Dorsal- fläche der Augenlappen reicht. Nur der Mitteltheil, welcher unmittelbar das Auge deckt, bleibt auf der Rücken- fläche der Scheibe als vorspringende Erhebung, deren Unterseite sich fast haubenförmig um das Sinnesorgan herunisciilägt. Auf jener Erhebung (Trichterplatte) aber entwickelt sich durch flach trichterförmige Einsen- kung des Epithels das nachher noch zu liesprechende Sinnesorgan, welches bei allen von nur untersuchten Acalepln II oberhalb jedes Randkörpers in dem dieses überdeckenden Lappen des Scheibenrandes vorhanden ist. Während in den ^/»//yr^' Stadien die Neubildung von Tentakeln \oriiehmlich zu den Seiten der vorhan- denen, den Augenlappen zugewendet, erfolgte, geschieht jetzt die Vergrösserung der Tentakelzahl in erster Linie auf dem Wege der Einschaltung, die freilich auch schon früher hier und da stattfand. Auch sind es jetzt vorwiegend die Scheibenpartien zu den Seiten der intermediären Radien (der acht unpaaren Tentakeln), welche bei der Verbreitung der Scheibe in ungleich höherem Masse betheiligt sind, wie man aus den neu- gebildeten Gefässverästelungen ersehen kann, die ausschliesslich diesen Theilen des Ringgefässes zugehören (Fig. 2o). So erklärt sich auch der auf die Augenlappen ausgeübte Zug, welche daher unter tiefer Einfaltung seitlich in die Ebene des Randsaumes gezogen worden sind. Aurelien von 25 bis 80 Mm. Scheibendurch- messer zeigen dieses mit der Grössenzunaimie noch mehr her vortretende Verhältniss bereits entschieden ausgeprägt. Die Anlagen der Geschlechtsorgane an den vier Magentaschen, welche schon im ^y^Ayra-Stadium durch die Lage der Filamentgruppen sofort in die Augen fallen, sind schon in viel jüngeren Stadien nachweisbar. 2 4 C. Claas. Kleine Aiirelieii von 10 bis \'2 Mm. Scheibeiiflurchmesser besitzen bereits im Umkreis der in mehreren B(ij;en- reihen dicht gedränj;ten Magenfilamente einen sclinialen in gleicher Kichtnng gebogenen iStreifen, welcher einer Verdicknng der Entodernibekleidnng entspricht nnd ans kleinen indirt'erenten Zellen in bandförmiger Anordnnng gebildet ist. In älteren Formen erscheint derselbe breiter nnd in stärkerem Bogen gewölbt und wird schon mit nnbewattnetem Auge leicht erkannt (Fig. 22 G). In gleicher Weise wie die Filamente an der nntern, der oralen Sclieibenfläche zngekelirten Magenwand befestigt sind, gehört auch der Genitalstreifen, die Anlage des später -vielfach gefalteten Geschlechtsbandes, der untern Magenwand an, nnd icli betrachte CS als zweifellos, d a s s d i e G e n i t ;i 1 a n 1 a g e bei allen A c a 1 e p li e n a n dergleichen u n t e r e n S e i t e d e s M a g e n s entsteh t. Was den Bau und die Organisation der ausgebildeten Aurelia anbetrifft, so beschränke ich mich auf die Mittheilung der wesentlichsten Ergebnisse meiner Beobachtungen, deren ausführlichere Darstellung nicht ohne detaillirtes Eingehen auf die feinere Structur' der Gewebe möglich erseheint. Die aus den mächtigen Randlaiipen der Ephyt-a hervorgegangenen Augenlappcn haben im Laufe der Entwicklung eine sehr wesentliche Formveränderung erfahren, welche insoweit sie die Beziehung dieser Schirm- theile zu den gewöhnlich als Velum bezeichneten Intermediärlappen anbetriö't, bereits berücksichtigt worden ist, dagegen in ihrem Verhältniss zu dem an den Angeidappen gelegenen Sinnesapparat einer näheren Erörte- inng bedarf. Wir sehen bereits, wie der über dem ßandkörper gelegene Abschnitt des Schirmrandes mehr und mehr in Form einei- selbständigen Platte hervortritt nnd sich von den beiden nnr in beschränktem Masse fort- wachsenden Aiigcnlappen abhebt. Diese gehen direct in denÜand des nach derOralseite umgeschlagenen Velums über, gewinnen aber zu der dorsalvvärts vorgewölbten Deckplatte des Randkörpers eine nahezu verticaleStellnng und legen sich schliesslich unterhalb des Randkörpers mit den einander zugewendeten Flächen fast unraittel- iiar aneinander. Die Umgebung des mehr und mehr versteckten, wie in einen Nischenranm gerückten Rand- körpers gestaltet sich demgemäss in der Weise, dass die Aboralseite von einer fast schildförmigen, dicken Platte eingenommen wird, deren Substanz unterhalb der stark aufgewulsteten Ränder zu den Seiten des Kandkörpers in zwei dünne und lange, senkrecht gestellte Zipfellappen übergeht, welche den Überresten der primären Augenlappen entsprechen nnd als solche zwei Ausläufer des Radialgefässes (wie die Augenlappen der Velarjia und ührysaoni) erhalten. Diesell)en begrenzen oralwärts den Eingang in den Nischenraum des Rand- körpers. Die schildförmige Platte oder Trieb terplatte repräsentirt nachweisbar ein besonderes von dem Kandkörper wohl zu unterscheidendes Sinnesorgan, welches bei allen Acalephen vorhanden zu sein scheint und wahrscheinlich die Bedeutung eines Riechorganes hat, durch welches Änderungen in der Qualität des umgebenden Mediums percipirt werden düriteu. Schon unter schwacher Vergrösserung erscheint das Mittelfeld der oval-rautenförmigen Platte als massige Grube, von deren Grund ein kurzer, nach vorn gerichteter Trichter nach der Ursprungsstelle des Randkörpers zu verlaufen scheint. Dieser verengerte Theil endet jedoch in der Gallerlsubstanz blind geschlossen und steht in keiner nachweisbaren Beziehung zu dem Handkörper. Unter- sucht man die Sinnesplatte an gut erhärteten Osmiumsäure-Prä))araten, so überzeugt man sich, dass das im lebenden Zustande lebhaft wimpernde Epithel eine ganz andere Beschafl'enheit als das der Umgebung besitzt, und mächtig verdickt eine grosse Menge von sehr schmalen und hohen Cylinderzellen enthält, die alle Charak- tere eines Sinnesei)ithels tragen. Dazu kommt das Vorhandensein von tibrillären Streifen, welche unterhalb des Epithels auf der Gallertsubstiinz in strahlenartiger Anordnnng nach der Tiefe der Grube hinziehen und sich auch durch Abgabe von Seitenästen wie Bündel von Nerventibrillen verhalten. Ich habe diese überaus deutlich hervortretenden tibrillären Züge theilweise vom Epithel isolirt, sowohl mit Osmiunisäure als Goldcblorid unter- sucht und bin mit Hilfe dieser Behandlung in der Auffassung derselben als zu dem Sinnesepithel der Riech- gruheii gehörigen Nerventibrillen bestärkt worden. In der That aber werden wir schon nnt Rücksicht auf die bekannten biologischen Erscheinungen und die leichte Reaction der Acalephen auf geringe Verändeiungen in 1 Ich hofte diese In^tologisclu^ .\rbeit, in nächster Zeit an einem andern Urtc unter Beifügung einer grösseren Zahl von Abbildungen vorlegen zu können. Sfiiff>>'n über Voliipen lunl QiKillen der Adria. 25 Her Rpschaffenhril des Soewasscrs iilier das \'iiiliandciis(iii fiiics solcli' ansolmlicdieii Siiiiicsapparates kaiini erstaunt sein können. Die liinreieliend verhtirj;tc, taj;täjj;lieli zu beobachtende Tliatsaeiie, dass die Medusen hei heginneudeiTi liefen in die Tiefe des Meeres sinken, weist auf den IJesit/. eines Pereei)ti()ns(n'j^Hnes hin, welelies für die Qualität des uuig'ebenden Mediums cniptindlich ist. Und jenes kann nur in dem erwähnten A\'ini|)ertrichter gesneht werden. Übrigens ist bereits von früheren Beobaeiitern der grul)enförniigeii Vertiefung oberhalb des Randkörpers hei Hhizostoniiden P^rwälinung- gethau. Sejion lluxley' gedenkt in seiner trefflichen Arbeit über die Anatomie und Verw.uidtseluiftsverhältnisse der Medusen einer breiten, herzförmigen (Jrube, welche an der aboralen Scheibenfläehe von Khizostowa oberhalb des Kandkörpers hervortrete, bringt freilich irrthündich die Vertiefung mit dem (iefässraum des Uandkörjjers in direete Beziehung, (lenaucr noch haben Grenachcr' und Noil, ohne von Huxley's Beobachtung Kenntnis« zu haben, die homologe, von starkem Wulst umsäumte (4rubc bei Cramhessa dargestellt, auch ein System von radiären, baunuirtig \erästelten Furchen in der Ibdiltläche der Grube beschrieben, welche ähnlich, wenn auch nicht in gleich ausgeprägtem Grade, zuweilen an der Wimpergrube von Aurelia hervortreten, jedoeh keine normale, am lebenden Thiere bemerkbare Eigen- schaft zu sein scheinen. Dass es sich jedoch in dieser, wie wir sehen werden, auch bei den C/u-ymoi-a und Dixcoinedusa vorhandenen, sehr stark wimpcrnden Vertiefung um ein besonderes Sinnesorgan handelt, ist bislang von keinem Forscher erkannt worden. Die Existenz eines so anseindich entwickelten, liei allen Mm mir uutersucliten .\ealei)hen auftretenden Sinnesorganes weist unmittelbar auf das Vorhandensein von bislaug unbekannt gebliebenen Ncrvencentren hin, auf die man auch aus anderen (Gründen zurückzuschliessen berechtigt war. DerNachweis von Ganglien, Ganglien- zellen und Xer\en bei G ery oni den'' (nach Fr. Müller auch bei Tanioya) liess bei den viel grösseren und hiilier entwickelten Aealephen einen im gleichem Masse höher ditferenzirten Nervenapparat vermuthen, dessen Vorhandensein schliesslich durch die Versuche Eimer's' über die an Theilstücken von Aealephen zu beob- I 'l'h. U u\ I (V. (In llii .inntdiiiy and attinitics of tlie fauiily iti iUdnsue. I'liil. 'l'iausactioiis-, Is4'.i. -' (J icii.ic li (■ r iMiil Null, Beitragt! zur Anatomie uiul .SysU'niatik der Kliiisoi*to»icen. Fraiiktnrt IS76. p. 14, Fig. V und VI. '■' E. Hacckcl, KcitWigc /,iir Natuigcscliiclitc der Hydronioduscn. 1. llclt. Die Familie der Hüsselijuallen i Geryuiu'dai, p. '.ni nnd 130. J.eipzig ISd.'i. "• Eimer, Zoologiselie Untersucliungeii, I. lieft. Wiirzbuig 1871. Eimer glaubt durch Versuche an Aurelia und (Jyanea festgestellt zu haben, dass die selbständigen Cuntractiuuen des Schirmes in aeht nur wenige Mm. breiten tiewebszouen iei Umkreis der acht Kan(H?örperchen ihren Ausgangspunkt haben. Diese acht ..contractilen Zonen" sollen durch ihre rhythmischen Z usa lu menzi eh ungen diejenigen des ganzen .Schirmes vermitteln. Die Zusauimeuziehungen seien gewöhnlich unwillkürliche, d.h. ReHcxbewegungen wie unsere Atheniziige; .sie könnten aber gleich diesen bis zu einem gewissen Orade dem ., Willen" unterworfen, von ihm rcgu- lirt, verlangsamt oder beschleunigt werden. Obwohl ich durch Wiederlmlung der Eimer'schen Experimente an Atirelin und ' '/„-i/saora die liichtigkeit der wichtigsten KcNultate derselben zu liestätigeu vermag, so stimme ich doch keineswegs mit allen Schlusstolgerungen uinl mit den von jenem Autor aufgestellten .Sätzen Ubereiu. Wtnin derselbe z. B. als Regel angibt, dass die Summe der in der Zeiteinheit von der (iesammtheit der TlieilstUckc eines Thieres ausgeführten Coutractionen ungefähr gleich sei der Anzahl derjenigen, welche das ganze 'i'hier vor der Theilung in derselben Zeit gemacht hatte, so vermag ich nach meinen Versuchen ein solches Zusannnen treffen nur für ein rein zufälliges und exceptidiielles zu hallen. Übrigens hat Eimer selbst die häutigen und bedeutenden Ausnahmen anerkannt und vermag die aufgestellte Hegel eigentlich nur durch zwei aufgeführte Fälle zu stützen, bei denen überdies die Theilstnckc eine Zeitlang noch dieselbe Zahl von t'ontractionen, wie das unverletzte Thier in der Zeiteinheit ausführten. Für völlig verfehlt aber halte ich die Ansicht jenes Autors von den „Ernäh rungspump en" und die Vorstellung, nach welcher die contractilen Ztjuen mit den von ihnen zunächst beeinflussten Ästen des Gastrovascularröhrensystems als pul sirende Ernährungsorgane im weitesten Sinne des Wortes, welche zugleich Bewegungsorgane repräsentirtcn, zu betrachten wären. Wenn auch für die Circnlation der Gastrovascularflüssigkeit, welche schon durch die dichte Bewimperung der Entodernibekleidnng unterhalten wird , die Contractionen des Schirmes von Bedeutung sein mögen , so wird doch die Afhniung wohl durch den beständigen Wechsel des umgebenden Mediums während der Bewegung unterstützt, nicht aber im Sinne Eimers in der Weise bewirkt, dass „jene Saug- und Druckpumpen durch Vergrösserung und Verkleinerung des von Denkschril'len der matheiu.-naturw, CJ. XXXVIII. Bd. * i 26 C. (Jlaa.^. jicIiteiKlt'ii Krscli('inuiii;L'n /.iiiiial lioi der iM;icliti.i;iMi EiitwicUliuii;' dos i|uci-j;e,slr('iricii Miiskelsystenis lasl /n einem iiiuil)\vei8baren Postulat wurde, trotz der neg-ativeii Resultate, /u denen dieUutersucliung'en aller neueren Beobachter geführt hatten. Zwar war schon vor vielen Decennien von Ehrenberg ein Gangliensystem für Aareliii besclirieben worden, jedoch liess der Mangel einer histologisolien und |ihysiologisclienBeweisfiiiirung, sowie die oft'enbare Missdeutung von einfachen Ectodermbrücken zwischen den Randfäden als Ganglien Ehi'enbcrg's Angaben mit Recht als höchst zweifeliiatt und \öllig unbegründet erscheinen. Nur l''inier, durch Experimente zu der Vermutliung geleitet, dass acht Ganglien die „contractilen Zonen-' beherrschen, glaubt Nervcnfädrhcn von ungemeiner Feinheit gefunden zu haben, welche überall den Gallertschi riu dieser Thiere durchziehen und gibt an, dass ein Nervensystem von ähulieher Bescliartcnlieit als bei Berol- vorhanden sei. Kiir|»erliche Ganglien vermochte derselbe jedoch nicht aufzutimlcii. Dagegen glaubt er, ungewöhnlich zahlreiche Nervenelemeute (Fasern und Zellen i in der Umgebung der Randkörper beobachlet zu haben, denen die Aufgabe zufalle, die contractilen Zonen zu beherrschen. Die nähere histologische Untersuchung der Randkörper, deren Endabsclinitt iiiiif;('ii die /iiriilir lirs .Saui'r!e (i'w ziiläs.sig. Allerdin,^« trifft es woiil regelniiissig /.n. dass nach Ileianssclineiileii dei acht eontraetih'n Zonen die Znsaininenzieliiingeu der (inalle plötzlich aufholen, nud dass sicli die (iailertseheibe tiaeh nud liewegiiiigshis iin Wasser auslneitet. Hat iiiaii aljer mit einer frischen, lebenskräftigen Jiire/ia oder c/iri/saora expei'iuieutirt, so beobachtet luaii wohl ebenso regelniiissig, dass das 'l'hier sich nach einiger Zeit wieder erholt und in iiubestimmteii grossen Zeitintervallen keineswegs so wiikungslnse und schwache, sondern ganz kräftige Contractiüuen des ganzen Schirmes zur Ausführung luingt, tVeilich nicht regelmässig' und rhythniiscli, sondern vereinzeint nach langen Pausen. Gelingt es, die vcrstiininielle Meduse noch einen oder gar zwei Tage am Leben zu erhalten, so gewahrt man an diesen Tagen noch vereinzelte Zusainnienziehungen des .Schirmes, welche von einem Punkte beginnen und sich von da. rasch id)er den ganzen ."Schirm ausbreiten. Der .Sitz der Erregung liegt sniuit, wenn nielit in der .Miiskelsnbstanz selbst, so doeli im \'(U-laufe des .Schinnmnskels, ebenso wie wir hier die Einrichtungen zu suchen haben, welche die Eortleituug der Bewegung von ciucm Strahlstuek zum andern bewirken, und man Uaiin nicht schlechthin sagen, dass es die contractilen Zinieii sind, welche die Zusaniinenziehungen der Meduse verinitteln (ICimer I. c. )). .t1). Auch nach Entfernung der Kaiiilkörper und der c(intractilen Zonen vermag der Kciz des äusseren Mediums noch Contractioncn der Mnsculatur auszulosen, welche üljcr den ganzen .Schirm verlaufen, wenn sie auch nicht in raschem rhythmischen Wecliscl aufeinander folgen, sondern durch sehr lange Pausen unter- brochen sind, wie wenn Athembeweguugen viele Minuten oder gar Stunden lang pausiren und dann wieder vereinzelt licrsor- gerufen wiu'den konnten. Wohl aber dürfte sowohl der regelmässige Uliythnins dir Itewegiiug als der am unverletzten, 1 ebenskräftige n Thi ere im v ernii nderten, beziehungsweise beschleunigten Wechsel de r Contractiüuen sieh kundgebende Wi llense infl iiss auf die C'eutrcii der contractilen Zonen, d. h. aut die G a n gl i e n g r n p p e n der K a nd kiW p !■ r zurückzuführen sein. l'brigens werden neuere und exactcre Versuche uneriässlich sein, um eine bessere Einsicht in die beregten Vorgänge auf einein Gebiete zu begründen, wclclies sich bislang ganz und gar der 'riieilnahmc »Um' I'hysiologen entzogen hat, obwohl es bei der relativen Vereinfachung der vegetativen wie aniinalen I'^unctioneii g;oiz dazu geeignet zu sein scheint, in der verglei- chenden Physiologie dermalen n(u;li eiue grosse Kolle zu spielen. Sfiiil/ii/ alter I'oljijwu iiml ()iuilU-ii der Ailr'm 27 iiiiirlitii;' c'itlwickcltcii (|ii( r!;('sliH'irifii i;iiii;iiiiiscnl:itiii- zcvstroul liefen und mIs innlurisrlif, lH'/.ic'liiiiii;'swriso reflcctorisclie Centren dieser Muskelhige zu deuten sind. Die niuscnlösen Elemente, wclclie ;xni Acaleplienleih in reieher Menge und in verschiedenen, einfiielien und liidiei' ditt'erenzirten Fornien aultrett'u, j.;eiiören n;icli L;ige und Entstehungsweise durcliaus ilcni Ectoderni nn. Die eiveulären Muslceln der lireiten Üandzone an der (iraien Scliiiinfläciie hestelien, wie zuerst 1! rücke (hirgetlian liat, aus ]dattcn, in spilzc Fiidcn ausi;iul'enden Iiändern (|ucrgestreiiter Substanz, welche ein- geiagertei' Kerne entltelnen und als tiel'e contractile Lage auf die Zellen des anliegenden Eetodernibelages direct zu heziehen sind. Ich kann Brücke's Angaben sowohl für Ain-dia als für alle anderen näher unter- sMciiten Scheibcn(|uallen {J.Jhr)isanrn, D/'sroniedusu). sowie füi- zaldreiclie Il_ydr(iidi|ualicn durchaus bestiiligeMi ; ni;ni überzeugt sich leicht an Querschnitten sowohl, wie an Zer/upfungspräiiaraten, dass den lihrillären liiindern (juergestreifter Substanz leinkörnige, einen Kern uinschliessende Protoiilasniaballen anhatten und dass diese dem Zellenbelage des Ectoderms angehiiren, in welchem zugleich noch eine geringe, in jüngeren Stadien grosse Menge von f'nidoblasten, wie ich die Nesselkapselzellen zu bezeichnen vorschlage, zerstreut sind. Aber auch noch andere, mehr langgestreckte Zellen von spindelförnnger Gestalt mit langen, nach verschiedeneu Richtungen hin die Muskelfasern duiihkreu/.cndcn tibrillären Ausläutern timlen sich in der Tiefe der gleichen S(diicht zersti-cut. diem;ni an Jedem l'räpa rate von ' 7//(/.s(y 0/7/ nachweisen kann. Es sind die oben liereits erwähnten, als nervöse Elemente gedeuteten Zellen und Faserzüge, deren Beziehung auf die so mäclitig entwickelten (piei'- gestreiften Muskelbänder, abgesehen von deu histologischen Anlialts|)unkten, auch aus physi(dogiselien (Iründen wahrscheiidich gemacht wird. Denn wenn wir auch für das körnige Plasma der Ectodermzelle, welche genetisch als inlegrirender Tlii-ii zu der ((ucrgcstrcitten Muskelplatte gehört, eine selbständige Keizimrkeit und die Fällig- keit, unabhäng-ig- von nervösen l''Jement(ii auf die Contiaction der Muskelfasern einzuwirken, voraussetzen, älin lieb wie sie bei mangelndem Nervensystem der sogenannten Nciiromuskelzelle beizulegen ist, so stimmt doch die Kea(^tion, welche die (piergesti'eilfe Kingmuskellage auf elektrische Heize und insbesondere bei Anwendung des Inductionsstronies, eventuell \(>n Stromschlingen desselben zeigt, so aiilfallend mit dem Verhalten des quergestreiften und ne r xc n hal t igen (nicht curarisirten) Muskels der \Crtebrateu überein, d;iss wir schon aus diesem (irunde d;is Voihandensein motorischer Nervenfasern in dem Scliiiimnuskel der Akalephen als ziemlich sicher annehmen düit'cn. ({anz anders verhalten sich die übrigen, nicht (| u erges t rei f t e n Muskcdelemente, welche an sehr \ er- schieiit'uen Theilen der Obcitbichc aiiltreten und besonders die IViundarme und deren Tentakelchen, sowie die Kandfäden ((_'/irii.-<(ii,rii / so ülM-r.-iiis beweglich ni.-ichen. Dieselben gehören not den Muskelzellen des Schirm- höhlen-Ectoderms in gleiche Kategorie und reagiren wie glatte Muskelzellcii, d. h. ziehen sich auf mechanisclie und elektrische Heize allmälig zusammen, verharren aber auch noch längere Zeit nach Aufhören des Reizes im Zustande der Contraction. Histologistdi erweisen sie sich als Ausläufer an der Basis von Ektodermzellen, durch- aus en'si)rechend den Muskelfasern der sogenannten NeHrJ//'s/otii„ zu deuten und betrachte diese Muskeln daher als vom Muskeleinthel des Ectoderms aus losgelöste sellistiindig gewordene Elemente, I K. Ilrucjo', iilici- die [iiikidslv(i|)isclicii t;iriiiciilc, \m1cIic ilfii Scdiii iiuiiiinIncI ih'\- M';Iiimi uwntu bilden. SitziniKslicr, der Wiener AI%:iili'Lid(' der \Vi>si'iiscli;d'rrii. Tom. -JS. 28 (^- (^ln7is. (leren Entstehring wahrscheinlich eine Zellentheilnng (Neiibililuni; eines zweiten Kernes) \ (iranssegiuiiien ist, wie sie ja in der That E. v. Beneden ' für die Mnskelt'asern der Spiralzoitle von Hydroctinin, l'reilich unter ganz anderer Anffassnng des Vorgangs, dargestellt nnd abgebildet hat. Ist aber die von mir versnchte Deutung richtig und besteht anderseits der (ienese nach zwischen den Muskelfasern, welche einfach als Fortsätze nnd Ausläufer in der Tiefe von Ektodernizellen auftreten und jenen quergestreiften Faserplatten, welche sich durch einseitige Uifferenzirung des Prot()|»lasni;is ((intiuMirlieh als tiefes Stratum der Ectoderni-Zellenlage entwickeln, kein wesentlicher Oegensatz, so wird die \on Kleinen- berg so sinnio' versuchte Deutung jener rtcbilde als „Ne nrom uske Izell en" überaus unvvalirsclieinlicii. Ich glaube aber, dass noch andere nicht minder zutreffende (iründe die Unhaltbarkeit der Ansicht Kliinen- berg's über allen Zweifel drrthun. Es soll hiermit selbstverständlich nicht im entferntesten bestritten sein, dass der nach aussen gewendete Zellkörper der sogenannten Nenromuskclzelle mit seinem körnigen Protoplasma und Zellkern iler Irritabilität entbehrt, eventuell in Abhängigkeit von der Beschaftenheit des umgeljenden Mediums Reize auf die contractile Faser überträgt und diese zur Contraction veranlasst; nur die weitere Vorstellung, welche in gewaltigem Sprung gewissermassen als phylogenetische Consequenz aus jener erstereu abgeleitet wurde, scheint nn'r ebenso unerwiesen als unhaltbar, die Vorstellung, dass nun mit fortschreite iider Ent w i ck 1 ii ng aus dem contractilen Thcile, (für sich oder auch in der von v. Beneden für Jhjtlrartinin gezeigten Sonderung) das Element des Muskelgewebes, die Muskel f a s e r, a u s de m Z c 1 1 k ö r ]» e r d a g e g e n N e r \' u n d fr a n g 1 i e n z e U e g e w 0 r d e n s e i. Die consequenteste * Fassung hat wohl E. Haeckel der Vorstellung K I ei n en bergs gegeben, wenn ei' in seiner Gastraea Theorie pag. 4.') aus|nMcht „die schönen Untersuchungen Klein nberg's über die Ontogenese der ffi/dm hal)en uns über die glei.-lizeitige Entstehung dieser beiden Urgansysteme (Nerven- system und Muskelsystem) belehrt, die in der innigsten Wechselwirkung sich betinden. Das luidist interessante Neuronuiskelsystem der Hydra führt sie uns unmittelbar in statu naseenti vor Augen. Die aus dem Exoderm der Hydra entwickelte Neuromuskelzelle zeigt uns die Functionen beider nocii in einem einzigen Indiv iduum erster Ordnung vereinigt. Erst mit deren Trennung, mit der Arbeitstheilnng desselben in Nervenzellen und Muskelzellen treten die beiden Organsysteme sich selbständig gegenülier. Und an einer andern Stelle (Anthro pogenie, img. 633). Diese merkwürdigen „Neuromuskelzellen" vereinigen also noch in einem einzigen Indi\i dnum erster Ordnung die Functionen zweier Organ.systeme. Ein Schritt weiter; die innere muskulöse Hälfte der Neuromuskelzelle bekommt ihren eigenen Kern uml löst sieh \on der äussern nervösen Hälfte ab — und lieidc Organsysteme besitzen ihr selbständiges Formelenient. Die „(ranglienzellen" sind demgemäss schor. tix und fertig bei den Hydroiden (Hydractinia) in grosser Menge im Ectoderm vorhanden!! „Wahrscheinlich unabhängig von dem dermalen Nenroniuskelsysteme-' ist dann nach H.aeckel „erst sijätcr in ganz anabtger Weise das gastrale oder viscerale Nenromuskelsystem (Darmmuskeln und Darnnierven) entstanden aus dem Dar m d r ü s e n b 1 a 1 1 !! 1 E. V. B P 11 P d o 11 , de \:i ilisfini-fion oriKiiit-llc ilii festiculc et ili' l'ov.'iiro, Briixcilrs ls74, T:!!'. II, Kifj'. .i. '- Noch weiter ist Eitner sesioiffP"- Fieilidi erkennt dersellie ;ni („Zimlngisclie.Stnilipii," p. "fi), d.'iss der von K leine n- l>erff für nervös erklärte 'l'heil dpr Npuromiiskeizelleii nior))hnl()siscli iiiolit in diespi' Eigeiisclinft zu erkennen sei. Alu r nin so liervoniigeiuler eisclipiiie ihm das Verdii'iist dip.sp,s Forsidiers. Einipi- vprinris: alier .iiich zu zeisen (U. (iC), „dass die Kiid- \ erz wein: linse n wohl ohara e ter i si rt p r M ii s k el t';i sp in p 1 ö f / 1 ieli .-i I s N e r vp n tas ei-ii sich wpiter vprästPl n " „Im Eiidp dps pontiaptilpii 'I'lieils der Faspr lie^t Jedesmal piii Kein, (lewölinlipli .ilipr ist dieses Ende zn pinpr Aiisph\vellnn!J- erwpitert, von welcher dip Nerven einzeln oder lilischehveisp entspringen. Die Ans(lin<'lliiiiii- zels't in den meisten Fälleu die Eigenschaft des übrigen Theiles der Miiskelfaspi-, manchmal ist sip Jpdoch körnig und ganglipnzellpiiaitig. l»aiiii liöit das .Sarcidenima an ihrer untern (irenze auf, sein? gpwölinliehpii Eigeiischal'ten zu zi'igpn und wird zum N p uril em iiia." „Es werden jedoch a n p li contractile Äste ohne Verniitflung pIiips Kernes oder einer An seh wp 1 1 n ng zu- weilen all mä lig z n N'prv en l'asprn", „ja es köniip n dip Pr i in i t i v fi lir i 1 1 pii direc t als so 1 e h p von eleu Muskel tasern oder vnn iliien Verzweigungen tiezw. von den e n d s t :i n d i g en A iise li w e 1 1 ii n ge n desselln'ii e 111 spri n " e n " !!! Sturh'en ühpr Polypen und Q^iaJJen der Adria. 29 r'iir K 1 oi II 011 l)eri>-'s Folj;x'rau^ sduMiit mir jeducli kein positiver Vuiiall vorziilieg'eii . mnsowenigev .als Niemand die nervöse Natur des mit der contractilen Faser verbundenen oder nneii Abtrennung' derselben (Hyflractinia) gesonderten Zellenleibes aucb nur den ^'ersueh gemacht hat, histologisch oder physiologisch zu beweisen. Es wäre aber zur Begründung eines so liedeutungsvollen :^atzes eine unerlJissliclie Anforderung, dar/.uthun, dass ähnlich, wie die Faser oder Faser/.eile das contractile Element ist, der übrig bleibemle Tiieil t\(^\- Zelle sich physiologisch wie Nervensubstauz verhält und histologisch zur Sonderung von Ganglienzelle und Nervenfasern führt. Dieser Beweis aber ist uns weder von K 1 eine übe rg. noch von Ed. v. Bened en geliefert worden, sclileildungen zurückzuführen sind, sondern in Cnidublasteii der Entoderinbekleiduiig erzeugt wurden. Die dundi aus reguläre Lage der Ka]isel, .«owie das leicht zu constatirende Vorhandensein des Ciiidocils lässt über die L'icbtigkeit der sciion bei Hespiechuiig der iSci/p/i/s/owri erwähnten Deutung keinen Zweifel zurück. Zudem ist das gastrale Epithel des (ienitalbandes, an welchem Verdauung sowie iiberliau|)t die Energie des 8totTweclisels besondeis lebhatt statl/ulindeii scheint, ebenso wie das der Filamente reicher mit Cnidobl.nsteii erfüllt, lii diesem Abschnitte der Gasiralcavität tinden sich noch als Ergebuiss der Abscheidung in zahlreichen Zellen t'oncrenienthanfen und Krvstalle abgelagert, die ich besonders bei ( 7/r//s,i,i,-ii als Hani\ erbinduiigeii betracditen zu können glaube Unsere nähere Beachtung verdient noch das \'crb:iltniss der ( leschlechtsorgani' /.u dem Magenraum und /ii den vier ottenen Höhlen der Schiinisuhslanz. Zwar ist dassedbe neuerdings \oii L. Agassiz sein' eiiigclieiid und im Allgemeinen richtig iiebaiidelt, jedoch, wie mir stdieint, iiiidit vollkoinnieii klar und ausreichend ver- ständlich dargestellt worden. Wenn Agassiz die vier (Tenitaltascbeii als" sackäbiiliclie Absi bnitte des radiären Canalsystems betrachtet, so widers])rechen dieser Auffassung die Thatsacheii der Entwicklung. Die 'l'asidien sind durchaus nichts als vier Abschnitte des Magenra unies , welche erst allmälig durch fort- schreitend stärker vortretende Aussackungen ihre Gestalt gewinnen, zu den von ihnen ents|)ringenden Jlndiär- gefässen aber in keinem andern ^'erhältnisse stehen, als Theile des Magens zu dem von denselben aus- gebenden Canalsjstem. Die allmälige Entwicklung dieser Gastrogenitaltaschen, mit der die Ausbildung der ungleichen Grösse und Verlaufes beider Gruppen von luidiärgefässen zusammenfällt (siehe Fig. "^'J und 24 y/' und y/^, stellt die Kicbtigkeit unserer Auttassung über jeden Zweifel. Allerdings wird der Stamm des dem Genitalradius entspreidienden Gefässes bis zu dem Anfang der Seitenzweige erster Ordnung in Folge der peripherisch vorwachsenden (iastrogenitaltasche verkürzt und rückgebildet, später treten sogar die pri- mären Seitenzweige direct neben einander von der Peripherie des Taschenraunies aus; indessen ist hiermit noch keineswegs die Zugehörigkeit der Tasche zu dem periiiherischcn Gefässsysteni, scuidern (lo(di nur die Ausdehnung der (iastialtasche aiit Kosten der Badiärgefässe dargelban. I her die Entstehung der krausen- liirniig gewundenen ( lesedilecditsorgane wurde idieii bereits liervorüeht'ben, d;iss sieb dieselben sehr liiihzciii^' Stiidtcii iil'ir Vuhjjun iiihI (^hialh'ji. ilrf .[dria. 31 in (Ici- reriplierie dri- iNiiicnriii-iiiii; i;ckiiüiiiiilcii l'"il:iiiiciitrcili('n ;iii ik'r initcni Wand drr AFasenlasdirn uls verdickte Kpitheistieit'en anlegen. An Medusen von 10 bis 12 Mm. ersciieinen die (ienitalanlasen selnvaeii lMii;('nt(irniij;' j;eki-iiinnit ; mit zii- neiinieuder Grösse der jiinj''en Qualle kiiimnien sie siidi stärker und werden liufeisenförmiji' [Vv^. 22), bis sie seliliessliidi an ausj^ewarhsenen Aurcjieii als niäclitii;- aufg-ewuistete, krausenartii;- i;'ofaitete Blätter, mit ihren Enden dem Centrum der Selieibe i;enäliert, fast /,n einem g-es(ddosscnen llini;- znsammenstossen ( Fi^-. 24 und 25). Dein Epitliel der Mai^enwand entspruniien. ra,j;en su'. vcni dem mit Nesselkapselzellen reich erfüllten 'iastralepithel continuirlieii iiberkleidet, als Ent(>dermbilduni;en in den Gastrovasenlarraum hinein und stehen nur indireel mit der inzwisehen an der Unterseite der Gastrüg'eiiitaltasche entstandenen Sehirmliohle in He/jclinni;-. Die Hilduns' der letzteren, die icli, um einer Ver\ve(dislung- mit der (iiMiitaitasdie \orzul)eii,:;i'n, als S(diirndiöhle der (lesehleehtsorgane bezeiciine, fällt in eine relativ späte Zeit und ist wohl rein mecdianisdi im Zusannnenhaus' sowohl nut der Wueliernng und Faltunji- der Geschleehtsorsiane, als aueh mit der miieli- tii;en ^'erdiekuni^■ der Scheibensubstanz im l'ndvreis des Mundstils und der mehr und mehr säuleuarti^' her- vortretenden Armstützen an der Sclieibentläche zu erklären. Die niäehtigere Armentfaltuug- bedarf mit zuneh- mendem .Scheibenwachsthum immer stärkerer Stützen. Schon an ganz jungen Medusen scheint die rnterwand ■der Genitaltaschen einem starken mechauischen Zug von der Basis des Mundstils her ausgesetzt, für ilessen Existenz sich unzweifelhafte Beweise bringen lassen. Man findet an längere Zeit im Poeale gehaltenen Exem- plaren häutig die Taschen in breitklatfemlcr hufeisenförmiger A|)ertur, die sich in ganz legelmässiger Form aus einem einfachen Querriss der Seheilte und Magenwand rasch entwickelt hat, geöffnet. In solchen Fällen handelte es sich nur um abnorme A'orgiingc einer vollständig gespalteten und geöffneten Gastrogenitaltasche, aus welcher die Filamente nach aussen hervorragen; wahrscheinlich aljer geben zu denselben die gleichen mechanischen Ursachen Anlass, welche unter normalen Verhältnissen in späteren Phasen bei mächtiger Wuche- rung der Schirmsidistanz zur Entstehung der tiefen Höhlen in der Sehirmsubstanz führen. In gleicher Weise aber wirkt mit der A\'uchernng des Genitalbandcs ein starker Zug auf den Boden der Höhle, der entsprechende Einfaltuugen des Mesoderms nebst Ectodernibelag zur Folge hat. L. Agassiz gibt an, dass zuerst eine ovale De])ression an der Unterseite jeder Genitaltasche bemerkbar sei, und dass, proportional ihrer fortschreitenden Vertiefung, an der Untei'Häche der Scheibe in den Inter\ allen der Genitaltaschen die verdickte Scheibcnsubstanz keilförmig \i)i-springend, den Kaum der Geuitaltaschen von der gastralen Ca\ilät bis auf eine schmale ("onniiunication trenne. Der Sacli\erhalt entspricht dieser l)ai-- stellung /icdocli nicht genau. Es bleiben \ielmelii' auf den (zu den Seiten jener vier tiefer ausgehöhlten Verbin- dungswege auftretenden) (iaileitkeilcn, die ausschliesslich die UnterHiiche der Scheibe betrctfen, Hache, breite Connnuiucationswege, so dass dcmgemäss an diesem Theile die mitere Wand der Gastraltasehe nur dichter an die obeic ansehliesst. Es bleibt mit anderen Worten seitlich \on jedem rinnenförmigen Gange (Fig. 24 Gr) eine für den Gastralsatt zngängige Spalte, und jede Gastrogenitaltasche cummunicirt in d e i' ganzen Breite i li rc r 1 n s e i't i o n mit d cm (_'e n t ra 1 ra u ni. Demgemäss sind es ausschliesslich die \ier, in der Verkürzung des Miiiidkreuzes und dei- Armriunen gelegenen (xallertsäulen (der Kadien erster Ordnung), welche die breiten Gastralspalten der Gastrogenitaltaschen Non einander trennen. (Fig. 24 und 25 c '). Die zwischenliegenden, gewissermasseu als Stiele derGallertumwulstung der Schirndiölden erscheinenden (iailertsäulen wollen wir die paarigen Pfeiler nennen iFig. 24 und -nitö'), weil sie sich in die einander zuge- kehrten Seitenhälften benachbarter Arme \ erlängem, während die an der Unterseite der langen Hadiärgefässe (li;/') verlaufenden, die W'andungen der Gastrogenitaltaschen begrenzenden unjiaaren Gallertsäulen (Fig. 24 c), welche in die fast walzenförnn'g \orspringenden aljoralen Kanten des Armes übergehen, sich als unpaare i'feiler unterscheiden. Diese sind bei Aurelia die Hauptpfeiler und liegen in den Kadien erster Ordnung (A"), die paarigen Pfeder (A, //) dagegen nclimen die Seiten der (lenitabadien ein (Ä*). Jene werden bei ausgebildeten (,Ttnallen, soweit sie der Scheibentlächc angehören, überdeckt von den wulstförmig vorspringenden Gallert- rändern der Schirmhöhle und treten erst beim TJbergang in den Mundstil, oder was dasselbe i.st, in die Basis der Arme hervor. Diese setzen sich in die Wandung der Geuitaltaschen fort und laufen an dem innern 32 G. Claus. A\'inkfl jeder Tiisclip in die xon L. .\,ii;issi/, bereits :ils Hriicisenbotit'ii (Arches) be/.eicliiieten Gebilde ;iiis, welelie die dünne (iastrogenitalmcnibran, wie ieli die untere Wand der Gastrogenilaltasehe l)ezeicline, am Kodon der Schirmliöhle ncwisseinjassen stützen. J.. Aj^assiz hat E li r eiib c rjL;- f;eg'enüber v(dlk(ininien Ke( hl. wenn er die directe ('(lunnunieation der Ciesehlechtsbänder und deren l'roduete mit der j^eöttiieten Sehirni- liölde bestreitet nnd die Gesehlechtsstotic aus den Taschen in den Magenraum und von da zwischen die Arni- lalten gelangen lässt. Die untere, aufwärts emporgeliobene Wand der Gastrog:enitaltasclie ist nacli der Sehirmhölde zu voll- kunimen gesclddssen. Aut'(licsell)e fulgt eine zarte Mesoderniphitte (die Verlängerung der beiden Hogenwülste), welche mit ihrer IOet(Mlermbeklei(lung den Hoden tier Schirndiiihle liildet. Die Höhlung betrifft also ausschliesslich die (i a 1 1 e rt seh ei I) e, deren anfangs geringe Abflachung durch i)eripherische Ver- dickung und centi'ale Verdünnung der Schirmsubstanz zu einem tief glockenförmigen , \()m Ectoderniepithel ausgekleiileteuKaum mit verhältnissn)ässig engerOffnung ausgehöhlt worden ist. Es gelingt sehr leicht, durch Aufblasen der flachen Genitaltasche ' die untere Wand derselben in die Sehirmhöhle vorzutreiben und diesen Kaum \ollständig durch die Euftblnse auszufüllen. Der Boden der S(diirmliöhle aber erweist sicii üiieraus con- tractil, indem ein guter Theil des Kctodeinizellenbehigs Muskelfasern erzeugt und eine interessante Form der sog. K e u rom usk(^ I z el len lier\orgehen liisst, die ich an gleichem Orte auch bei allen übrigen Acalephen wiederfinde. (Fig. 4i'.) Während si<'h mit dem Wachsthum der Qualle die bandförmigen (ienitalanlagen durch Wucherung vor- nehndich des Keimepithels, welches eine tiefere Lage unterluiib des Gastralejjitels bildet, krausenförmig falten, l'olgt auch der dünne Boden der Schirnihöiile diesen Einfaltungen. und es entstehen eine grosse Menge kleiner taschenförmiger Einsenkungen ( Fig. 25' T) , welchen die zahlreichen wulstförmigen Vor- sprünge des Genitalbandes im Raum der Gastrogenitaltaschen {i W) entsprechen, während andererseits die Geschlechtsorgane auch in den Kaum der Schirndiöhle zwischen jenen Taschen in wulstförmigen Auftreibungen hervortreten (W), welche wiederum durch Einsenkungen des gastralen Kaumes (^iT) bedingt werden. Ich darf hier gleicii hinzufügen, dass ganz ähnliche Verhältnisse bei allen ^on mir beobachteten und näher unlersncliten Seheiben(piallen (/'cA/y/V/, CliriiKuorn, Ji/ti'r.OftoiwO wiederkehren, mit andern Worten, dass die sogenannten fienitalhöhlen in der Tliat nur .Schirndiöhlen dei' Gallertsubstanz sind, nnd dass, wenn die Geschlechtsproducle oder die Filamente in diesen Kaum eintreten sollten, dies nur nach vorausgegangener b'nptui- der dünnen aiici' dreischichtigen Bodenwand möglich und ein pathologischer Vorgang ist. In gleiciier AVeise sind die secundären Einbuchtungen und Taschenräume am Boden der Schirndiöhle den inneren Wülsten der (ieuitalkrausen entsprechend überall nachweisbar, und man \erniag stets zu zeigen, dass der Botlen derselben von einer dünnen Mcsoderndamelle nebst muskulöser Ectodermüberkleiduug gebildet wird. Dass bei grossen, ausgewachsenen Exemplaren unserer Qualle die Geschlechtsorgane mit ssunnit den (icnitaltaschen oberhalb der centralen Magenhöhle zu liegen scheinen, ist lediglich ein F(dgezustand des in den Magenraum emi)oi'gehobenen Bodens der Schirndiöhle, au dessen Gastralfläche Filamente nnd Geschleciitsk lause anhaften. In der Tliat wird die Sciiiiinhöiile während der Schwinnnbewegung mit stets neuem Wasser gefüllt, von dem fast rliytlimiscii, den Athembewcguugen ähnlich, bei der Abflachung em kleiner Tlicil austritt, während bei der Zusiiinmenziehung ein entsprechender Theil wieder zutiiesst. Dem l)estiiiuligeii Kückstoss der Wasser- menge entsprechend, aui welchen ja das mechanische Moment der jjocomotion der Quallen beruht, muss der dünneBoden der vierGastrogenitaltaschen mit den Geschlechtskrausen stark apicalwärts emporgehoben werden. Schon die älteren Autoren haben die Schirmhidilen als Athemhöhlcii aufgefasst, und ich glaube, iinbeschadel der nioi])liol(igisclien Ziirückfiihning ihrer Entstehung, mit vollem Keclif. .ledeiifuUs dienen sie nicht oder nur ' (ic II i I al t a8c h c rleiclibeduutciKl mit (i a.st ro.ne iii t al tii.s c li r. f^tudicn über Polypen uml Quallen der Adria. 83 ausnahmsweise wie bei grossen dem Untergang-» nahen Exemplaren mit zerrissener Oastrogenitalmembran zur directen Entleerung der Gesehlechtsstotfe. Wollen wir mit Hilfe der gewonnenen Gesiclitspiinkte die Charakterisirung der Aurelidenfaniilie, wie sie L. Agassiz abgeleitet hat, einer Controle unterziehen, so dürfte zunächst gegen die Verwerthung der flachen Scheibenform nn't ihren tief ausgehöhlten Schirmhöhlen und den vier starren horizontal ausgebreiteten am Kande gefransten Armen nichts einzuwenden sein. Für den charakteristischen Besatz des Scheilienranden mit dicht gedrängten kurzen Tentakeln, zwischen denen die acht durch schwache Einschnitte abgesetztes Augenläppchen frei bleiben, dürfte als wesentlich der Zusatz sein, dass dieselben der Dorsalfläche der Scheiben- fläche augehören , und dass der ventralwärts verlaufende als Veluni gedeutete Hautsaum mit den Seiten- theilen der Augenläppchen in continuirlichem Zusammenhang steht und seiner Hauptmasse nach aus den inter- mediären Randlappen hervoi gegangen ist. Die vierkrausenförmig gefalteten Genitalbänder liegen in besonderen Gastrogenitaltaschen und erscheinen durch Annäherung ihrer dem Centruin der Scheibe gebogeneu seitlichen dem centralen Magenraum zugewandten Enden zu einem dreiseitig ruudlichen Kranze, welcher die Intermediär- felder zu den Seiten des Genitalradius vollständig einnimmt, fast geschlossen. Als Träger der Armscheibe sind neben den unpaaren Pfeilern in den Kadien der Mundwinkel paarige Nebenpfeiler betheiligt, welche als paarige Brückenbögen in die innere Seite der Gallertwand der Scliirmhöhlen eintreten. In gleiclier Linie ist die schmale und gestreckte Form der Gefässcanäle, sowie die unregelniässige tri- chotomische, nicht n etzfö rmige Verzweigung der acht Radiärstämme, sowie das Grössenverhältniss der Radiärgefässe des Mundkreuzes, denen der Genitalradien, sowie den einfach bleibenden lutermediär- gefässen den übrigen Acalephenfamilien gegenüber, von entscheidender Bedeutung. Über die Pelagideu, insbesondere über Chrysaora hysoscellu. Aus der Pelagidengruppe scheint die Gattung l'elogia in der Adria zu fehlen; um so häufiger aber tritt die schöne Vhrysaora mit ihren langen bandförmigen, quer gefalteten Mundarmen auf. Der wesentliche Charakter der Pehigiden beruht, wie Gegenbaur ' zuerst erkannte, in dem Vorhanden- sein von weiten Magentaschen au Stelle der Radiärgefässe. Die Bildung des Gastrovascularsystems bietet somit den nächsten Anschluss an die Magenausstülpungen der Ephyra, die im Wesentlichen, wenn auch mäch- tig vergrössert und zu geräumigeren Taschen erweitert, bei den Pelagiden persistent geworden sind. Freilich entsenden sowohl die acht radiären, wie die zwischen denselben liegenden intermediären Taschen am Rande noch paarige Fortsätze in die Randlappen, welche ausschliesslich aus den acht Doppellappen der Ephyra hervorgegangen sind, mag ihre Zahl nun 16 (J'e/agia) oder 3:.^ (Chrysaora) betragen, und weiterhin treten auch noch insbesondere an älteren Formen in den Zwischenräumen der Magentaschen Gefässramificationen au der Wandung jener hervor. Das \'erhälfniss zwischen Ephyra und den geschlechtsreifen Acaleplien scheint bislang keineswegs voll- kommen aufgeklärt, und beziehe ich mich zur Begründung dieses Urtheils auf die detaillirten Ausführungen von L. Agassiz*, welche in erster Linie Pelayia cyanella betreffen. Auch für Chrysaora hysosceUa sind die wichtigsten Zwischenglieder der Ephyra und Geschlechtsform, soweit mir bekannt, noch nicht näher verfolgt worden. Die Entwicklung yowl'elagia, besonders durch Krohn, L. Agassiz und Kowalevsky näher erforscht, nimmt unter den Acalephen in sofern bekanntlich eine Ausnahmsstellung ein, als die Ephyra ohne Vermitt- lung vonntwicklung und das Waclisthum der Scheiben- substaii/, der Acaiephen das Entoderm ganz entschieden in den Vordergrund tritt. Wie man bisher (Kölliker) zweifelhaft sein konnte, der inneien Zellbekleidung für uns Wachstimm der homogenen Stütz- substanz eine Rolle zuzuschreiben, scheint mir nicht recht verständlich. Nachdem wir aber die in dem Gallert- schirm ausgebreitete „Gefässplatte" und die Bildung der Magentilamente kennen gelernt haben, scheint mir die Beantwortung der Frage zu Gunsten des Entoderms unabweisbar, um so mehr, als wir bei Chrysaora nun auch in den schmalen Brücken der Gefässplatte verzweigte Ausläufer der sogenannten Magentaschen, mit a n d e r e n W 0 r t e n, G e f ä s s v e r ä s t e 1 u n g e n i n d e r P h e r i p h e r i e tl e r w e i t e u t a s c h e n a r t i g e n Magengefässe beobachten und mit zunehmender Grösse in reichem Masse sich entwickeln sehen. (Fig. 40^.) Dazu kommen schliesslich noch in den Winkeln der Magentaschen von der Wandung dieser ausgehende reich ramificirte Saftcanäle, w eiche in der Gallerte emporsteigen und treffend den Saft- canälen de r Alcyonari en an die Seite gestellt werden können. In gewisser Hinsicht vertreten diese die Gallertsubstanz ernährenden Entodermwuchcruugen die beweglichen Zeilen in der Schirmsubstanz der Aurelia und Rhizostomiden, die sich als einzelne Elemente vom Entoderm losgelöst haben und in die Gallerte eingetreten, gewisserraassen als Bindegewebskörperchen in lebhafter Theilung sich reich vermehrt haben. In Betreff' der Genitalorgane und ihi'er Schirmhöhlen wurde bereits von L. Agassiz die dreilappige Gestaltung des Genitalbandes als Charakter der Pelagiden hervorgehoben. Wesentlich ist, dass der band- förmig sich erhebende Entodermwulst des Genitalorgans keine einfache auswärts convexe Bogenlinie beschreibt, sondern sich durch frühzeitig aultretende tiefe Einbuchtungen in mehrere Schleifen faltet. Ich unterscheide aber an ganz jungen noch nicht geschlechtsreifen Chrysaoren sehr regelmässig fünf tiefe Einbuchtungen und vier (liesell)en umgebende zungenförmige Schleifen (Fig. i5.5). Zieht man es vor, die nach dem Scheibenrande zu gerichteten Winkel der P'alten als die Schleifenspitzen zu betrachten, so würden umgekehrt vier Einliuehtungen und fünf mit ihrer Öffnung dem Scheibenc.ntrum zugekehrten Schleifen zu unterscheiden sein, von denen die mittleren und die seitlichen die grösste Länge erreichen. Schon jetzt aber bildet das in fünf Schlingen aus- gebreitete Band längere und kürzere Nebenschlingen, sowie schmale krausenartige Falten, welche mit zun' hmender Grösse immer mächtiger heivorti'ctcn. Die Filanientgru])pen folgen in etwas unregelmässiger Stellung den Bogenlinien des Genitalbaudes und erreichen an den nach dem ('entrum zugekehrten Vorspi-üngen die grösste Länge. An sehr grossen geschlechtsreifen Exemplaren (Fig. 30), und ich habe solche von lU bis 12 Zoll Scheibenbreite gesehen, drängen sich die aufgewulsteten Krausen der zahlreichen Haupt- und Neben- schlingen zu einem dichten Complex von Wülsten, die den Gehirnwindungen ähnlich einander anliegen, während vor und zwischen denselben die mächtigen Filamente hervorstehen. (Fig. oG'.i Die Faltungen des Geuitalbandes bieten demnach bei Chrysaora im Vergleiche zu Aiirelin und anderen Acaiephen wie Discomedn sa eine ausserordentliche Complication, von welcher die enorme Entwicklung der Geschlechtsorgane, aber auch die höchst eigenthümliche Configuration des Sackes der Schirmhöhle und seiner Gallertstützen abhängig ist. Wie wir aber bei diesen Galtungen die vim Muskelepithel überkleidete Sciiirm- gallert den Faltungen des in jene einwuchernden (ienitalbandes folgen sehen, so trifft Gleiches auch für die Geschlechtsorgane der Chrysaora zu, mit deren Ausbildung somit an der unteren Scheibenfläche eines jeden Genitalfeldes eine Menge anfangs flacher, dann immer tiefer greifender Einsackungen entstehen, welche wir. je nachdem sie den Haupt- und Nebenwindungen zugehören, beziehungsweise auf die schmalen Querfaltungen selbstBezug haben, in Haupt- undNebentascIien und inFaltensäckehen oderTäschchen dritterOrdnung sondern Studien über Polypen und Quallen der Adria. 39 können. Letztere würden den beschriebenen Taschen der Aurelia, entsprechen, denen sie an Tiefe und Regel- inässiskeit bei weitem nachstehen. So bildet sich also mit der Entwicklung der Geschlechtsorgane die untere Scbirmlamelle in jedem Genitalfeld zu einem dünnhäutigen geräumigen Beutel, der sich in zahlreiche Nebensäcke verschiedener Ordnung ausbuchtet. F:in Thcil der Wülste jedes Genitalorganes springt in die Magencavität vor, während die vertieften dazwisciien gelegenen Abschnitte des Genitalbandes wiederum in die mächtigen Sehirmhöhlen hineinragen. Das Lagenverhältniss aber ist ein äusserst wechselndes in Folge der Contractilität der die Schirndiöhlenräume auskleidenden Muskelhaut. Schon bei Anwendung eines eiidachen mechanischen Reizes, noch besser aber mit Hilfe eines Inductionstromes bringt man diese gefalteten Lappen zu intensiver Gontraction. Die in die Schirmhöhle vorspringenden sackartigen Falten ziehen sich eng zusaiimicn, um wiederum in die Gastralcavität zurückzutreten. Eine derartige Umgestaltung der unteren Wand des Gallertschirmes zu überaus complicirten membranösen Taschen ist aber nicht denkbar ohne die gleichzeitige Ausbildung von ausreichenden Schutz- und Stützeinrichtungen, welche wie bei Aurelin in Wucherungen der Gallertsubstanz an der oralen Schirmfläche gewonnen werden und zugleich eine zweite Beziehung als Stützen der mächtigen Mundarme erhalten. Der Waclisthumsvorgang freilich führt zu ganz anderen Gestaltungsverhältuissen wie bei jeuer Acalephe. Hei der wachsenden V/irysaora verdickt sicli alluiälig die Schirmgallerte iui Umkreise des immer tiefer eingezogenen und zurückgezogenen Genitalfeldes centralwärts von der Zone des Sciiinnmuskels, während der innere, nach dem Munde zugewendete Theil derselben zu einem dicken, tief in den Magen vor- springenden zungenförmigen Gallertzapfen wird (Fig. 36 W), welcher die Dicke der Mumlsclieibc an der Basis der Aime bestimmt und den Boden der Schirmhühle an der adaxiaien Seite stützt, drängt die Schirmsubstanz von den drei anderen Seiten her in continuirlicher Wucherung nach der Mitte des Genilalfeldes zu und bildet gewissermasseu eine secundäre hufeisenlörmige Umwallung des subgenit.ilen dünnhäutigen Sackes, die schliesslich nur noch eine schmale, nach diU Mundarmen zu verbreiterte Öffnung zurücklässt. Der gewulstete Rand derselben verdickt sich aber weiterhin auch nach dem Linenrauni der Schirmhöhle zu und biegt liier in einen kragenartigen Saum, den oberen dicken Theil der Höhlenwand, um, an weh-liem erst der zart wandige, contractile Sack mit dem Genitalbande entspringt und durch mehrere dicke (lalleitfalten. die Grenzen der Haupttaschen, gestützt wird. Durch Faltung der mächtig verdickten Schiimsubstauz entsteht .somit an jedem Genitalfelde eine wenngleich flache, hufeisenförmige Ausbuchtung gewissermasseu als Neben- rauin der Magencavität, in welchem sich um den kragenartigen Wall au der Schirmhöhlenöffnung ein Theil des dünnhäutigen Sackes der Schirndiöhle sannnt dem zugehörigen Abschnitte des Genitalbandes einschlägt. Während sich die mittlere Schleife des (Teschlechtsorganes mit den Zwischenschleifen leicht wenigstens theil- weise in die Schirndiöhle zurückschlägt, nehmen die Seitenschleifen die weiten Räume der Magencavität in der Verlängerung des Mundkreuzes fast vollständig ein. Die denselben zugehörige Schirmwand erreicht hier ebenfalls eine bedeutende Dicke, der mächtigen E^ntfaltung der Mundarme entsprechend, ohne jedoch hervor- tretende i'feiler für dieselbe zu bilden. Mit grösserem Rechte dürften sich die nnt denselben aiternireuden Gallertsäulen (Fig. 'MV W), welche so mächtig in den Magenraum vorspringen und sich als zuugenförmige Wülste am adaxiaien Abschnitt der Schirmhöhle hinziehen, als solche betrachten lassen. Bei Pelayiu finde ich die Verhältnisse der Genitalorgaue und ihrer Höhlungen der Sclieibensubstanz ähn- lich, nur einfacher und minder entwickelt. Die Windungen des krausenförmigen Genitalbandes bleiben ein- facher und minder reich, und andererseits die Wülste der Scheibensubstanz Hacher, ohne sich zu einer so engen Öffnung wie bei Chrysooi-a zusammenzudrängen. Der Hermaphroditismus von Chi-ysanra hysoscella wurde bekanntlich von A. Derbes ' entdeckt, welcher die bemerkenswerthe Beobachtung machte, dass sich die Samenelemente in kleinen gelblichen Blasen sowohl an den Ovarien als an den Seitenfrausen der Mundarme entwickeln. Später hat Strethill Wriglit ', ohne, ' A. Derbes, Organes reproducteiirs et l'euiliryogenie du Cyanea chrysaura. Ann. sciences nat. 3. S6r. 'l'oiu. XIII. 1850, p. 377. - T. S. Wrig'lit, Oll Ueniuiphiodite Keproductiim in Ührysaora liysusrelln. Ann. autl Mag. üf nat. Iiist. 3. Sei'. Tom. Vit, ISBl, \). 357, Tat'. XVIll. 40 C- Cialis. wie es scheint, mit deu Augaben von Derbfes bekannt zu sein, etwas ausführlichere Mittheilungen über den Herniaphroditismus von Chrysaora veröffentlicht. Anch Wriglit beobachtete die Entstehung der Samentaden in kleinen Säckchen sowohl an den Mundarmen als an fadenförmigen Fortsätzen der Ovarialhaut , fand diese Gebilde aber nur an ausgewachsenen Exemplaren zugleicli neben den Ovarien, während jüngere Thiere der Ovarien noch entbehrten. In der That ist es nicht schwer, die Beobachtungen von Derbes und Wright zu bestätigen. Schon an jungen Exemplaren von 1'/» bis 2 Zoll Scheibendurchniesser, an denen die Nebententakeln nocii an Grösse bedeutend zurückstehen, finden sich sowohl an der Gastrogenitalniembran des Magenraumes als an den Mund- lippen und an der inneren Bekleidung der gefalteten Mundarme kleinere und grössere Säckchen, letztere von o-elbliclier Farbe, deren Lumen mit Samenfäden und deren Mutterzellen prall angefüllt sind. Die Art ihrer Entstellung und das genauere Verhältniss derselben zu den umgebenden Geweben ist freilich beiden Beob- achtern nicht vollkommen klar geworden, wenngleich Wright eine richtigere und genauere Vorstellung von demselben hatte als sein Vorgänger. Wenn man die kleinen theils mit Samenzellen, tlieils mit lebhaft beweglichen Samenfäden gefüllten Bentelohen, die reihenweise gehäuft, an vielen Stellen der Mundarme auftreten (Fig. 50), eben auffindet, so ist man beim ersten Anblick geneigt, dieselben zumal mit Rücksicht auf ihre besondere Lage für Sameu- taschen zu halten und nach Art der Beceptacula semuiis zu deuten. Die nähere Betrachtung zeigt aber sogleich, dass die Samenfäden an Ort und Stelle ihren Ursprung i.ehmen. Derbes war so weit von dem richtigen Ver- ständniss dieser Bildungen entfernt, dass er sie für mit Samenfäden erfüllte Zellen erklärte und Wright, der die Hedentung derselben als Sainensäckchen (sielie dessen Fig. 2) erkannte, lässt dieselben uurichtiger- weise ]>apillenähnlich nach aussen hervorragen und die Öffnung ihres Lumens dem Mesoderra zugewendet sein. In Wahrheit aber .sind dieselben einwärts in die Mesodermlamelle gerichtete Wucherungen der Entodermbekleiduug, die man von sehr kleinen Anfängen an durch alle Stadien bis zu samenhaltigen Kapseln verfolgen kann. Meist fimlen sich verschietlen grosse Beutehdien dicht neben einander, nicht selten fliessen zwei oder mehrere zusammen , ohne dabei ihre eigenen Ausniündungen zu verlieren, welche der llrsi)run"-sstelle jeder Entoderniwucheruny entspricht. Man überzeugt sich nun bald, besonders leicht bei Behandlung mit verdünnter Essigsäure, dass jeder beuteiförmige einer Drüse ähnliche Körper sein Epithel und hie und da deutlich einen besonderen Saum desMesoderms wie einer Tunico propria ähnlich besitzt und je nach der Grösse und Reife Ballen von Spermazellen, beziehungsweise lebhaft wimmelnde Samenfäden uinschliesst. Letztere häufen sich immer am Ausgaugsabschnitt, welcher sich zuweilen halsartig auszieht und stets mit weitem Porus ausmündet, in dichter Menge an. Die Entleerung des Samens — und man trirt't auch leere uud halbleere Hodensäckchen an — vollzieht sich also sehr einfach ohne Dehiscenz der Wandung. Die lebhaft beweglichen Spermatozoen bestehen aus einem Körper und einem sehr langen peitschenförmigenGeisselfadeu. Der cylindrische Körper ersciieint an der hinteren Hälfte verdickt und geht von da mittelst eines sich verjün- enden, etwas blasseren Zwischenstückes in den Faden über (Fig. 51). Bei Behandlung mit schwacher Essig- säure sieht man, wie sich vor dem Zwischenstück in der Umgebung des eigentlichen Körpers ein zarter Saum abliebt, von welchem ein kernartiger Achsentheil umschlossen wird. An diesem aber erscheint der vordere Abschnitt meist glänzender, einem Kernkörper ähnlich. Die kleinen Samensäckchen finden sich nun aber keineswegs ausschliesslich an der inneren Epitheliai- bekieidung der Mundarme, sondern ebenso auch in der Nähe des Mundes, im Magenraum und besonders an der (iastrogenitalmembran und an den Filamenten, hier und da sogar an den Gefässtaschen. An vielen Stellen aber sind es grössere Blasen von gelblicher Färbung, welche sich am Entode rm abheben und an ihrer mit gelb- lichem Gallert bekleideten Wandung Hunderte von Samensäckchen tragen. Wenn man einerseits beim ersten Anblick solcher wie Deformitäten .sich ausnehmenden Excrescenzen an Gallenauswüchse von Pflanzen erinnert wird, so findet man sich bei näherer Betrachtung der grossen unregelmässigen Blasen mit den zahlreichen von ihrer Wand in das Innere des Blasenranmes hineinragenden Spermasäckchen zu einem Vergleiche mit der Echi- nococcusblase gedrängt, deren Wandung ja bekanntlich durch Prolificatiou die Briitkapseln erzeugt. In dei B Studie)/ über Polnpen and Quallen der Adria. 41 That isf das Verhältni.ss der Entstehung ein ähnliches, wenn freilieh auch die Anlage wenigstens einiger von den dicht gedrängten Speruiasäckchen der Bildung der Blase vorausgeht, die sich erst secundär nach reich- licher Wucherung der Mesodernigallert abhebt, zugleich mit ihrer Grössenzunahme aber eine Menge neuer Hodensäckchen aus dem mächtig wuchernden Epithel hervorbildet. Da die samenerzeugenden Drüsen an dem Epithel der Mundarme auftreten, wird man namentlich im Hin- blick auf die Entstehuugsweise des Spermas bei Hydroidquallen, die Frage in Erwägung ziehen, ob nicht auch bei L'krysaorii und iiuderen Acalephcn das Ectoderm die Brutstätte des Samens ist. Die nähere Betrachtung überzeugt uns aber, dass ausschliesslich die Innenseite oder orale Fläche der Mundarme, niemals die äussere mit warzenförmigen Erhebungen übersäte Oberfläche Samensäckchen bildet. VA'enn wir uns aber erinnern, dass die vier Mnndarme der Acaiephen die vier ausgezogenen Ecken des vierseitigen Mundzapfens der Ephi/ra sind, und dass dieser aus der flachen Mundscheibe der Scyphistoma ent- steht, deren Innenfläche nahe am Mundrande mit einer äusserst dichten Batterie von Nesselkapseln bewaffnet ist, so wird die Zurückführung des oralen Epithels der Muiidarme auf den Eutodermbelag um so weniger in Zweifel gezogen werden können, als sich hier oralwärts am Rande der Arme dieselbe dichte Häufung von Nesselkapseln wiederfindet, welche am Innensaume der Scheibe bei Scyphistovia und nahe am Eande des vierseitigen Mundzapfens der Ephijra auftritt. Dazu kommt noch die Verbreitung der Samensäckchen an so ditferenten Theilen des gastralen Epithelialbelages, um zu beweisen, dass die schon von St. Wright vertre- tene Ableitung des Acalephenspermas vom Entoderm durchaus begründet ist. St. Wright hat nui- grosse Exemplare hermaphroditisch befunden und angegeben, dass bei kleineren Formen das eine oder andere Element unterdrückt sei. Wahrscheinlich stellt sich jedoch das Verhältniss in etwas anderer Weise heraus. Nach meinen Beobachtungen kann allerdings Chrysaura sehr frühzeitig Samensäckchen erzeugen. Ich fand im Monat März Männchen von l'/j Zoll Scheibendurchmesser mit zahl- reichen Hüdenblasen und Samenbeutelchen an Armen und Magententakeln. Während der vorausgehenden Winternionate untersuchte ich kleine und grössere Chrysaoren, ohne etwas von diesen Bildungen, welche ich allerdings damals überhaupt noch nicht kannte, bemerkt zu haben. An sehr grossen Formen, deren Scheitel schon den grossen rothbraunen C'entralfleck besitzt, fand ich in den mächtig angeschwollenen den Gyri ähnlich gewundenen Genitalwülsten Eier in verschiedenen Grössen reichlich entwickelt. Ich habe Riesenexemplare bis zu neun, ja zwölf Zoll Scheibendurchmesser näher untersucht, ohne an denselben männliche Drüsen oder deren Reste beobachtet zu haben. Möglicherweise gibt es demgemäss auch Weibchen, deren Körper niemals zuvor männliche Geschlechtsstoffe gebildet hat. Wahrscheinlich ist das Auftreten und die Reife der männlichen Elemente an eine bestimmte Jahreszeit geknüpft, die lür die Adria etwa mit dem Monat Februar beginnen und wohl den April überdauern möchte. Dies stimmt auch zu den Angaben von Derbes, welcher seine Beobachtungen über den Hermaphroditis- nius der Vhrysaora im April zu Marseille gemacht hat. Vom Monat März an beobachtete ich kleinere und grössere Chrysaoren mit Samenbeutelchen, letztere zugleich mit Eiern in den Genitalwülsten. Schliesslich untersuchteichRiesenexemplarevon mindestens zehn Zoll Durchmesser und fand dieselben in voller Eiproduction, zuweilen ohne Samenelemente, aber mit unzweifelhaften Überresten von Hodenblasen an den gewaltigen Mundarmen. Demnach kann es als zweifellos gelten, dass die hermapliroditischen Formen später weiblich werden Nach meinen Beobachtungen gibt es kleine Männchen, mittelgrosse und grosse Hermaphroditen, wahrscheinlich aber auch grosse Weibchen, welche schon die männliche Reife durchlaufen haben, vielleicht aller in einzelnen Fällen zur Bildung von Samenelementen überhaupt nicht gelangt waren. Wollen wir die Familiencharaktere der Pelagideu zusammenfassen, so haben wir zu denselben die Mono- stomeen zu stellen mit 16, 32 und mehr Randlappen des Schirmes, 8 Kandkörpern und 8, beziehungsweise 24 und mehr Tentakeln des Sdiirmrandes mit (^8Nausithoe) 16 taschenförmigenMagengefässen, ohneRinggefäss, mit vier langen bandförmigen Muudarmen. Die Geschlechtsorgane liegen nicht in besonderen Gastrogenitaltaschen, sondern am Boden der ventralen Gastralhöhle und bilden in langen Schleifen aufgezogene, gewulstete Bänder, deren Mittelabschnitt aus der Denkschriften der mathem.-naturw. CJ. XXXVIII. Bd. 6 42 C. Claus. Öffnung der Schirnihöhle heivoriiigen kann. Die Schirmhöhlen sind mit Ausschluss des adaxialen, dem Mund- stiel zugekehrten Randes von starken Wülsten der «Sehirnisubstanz umsäumt, welche in den Radien des Mund- kreuzes mehr oder minder zusammenfliessen, ohne eine StMulerung von unpaaren und paarigen Pfeilern des Mundstiels möglich zu machen. Die Lappenbildnng des Schirmrandes geschieht durch Wachsthiim und Spaltung der Augenhippen der Ephyra. Die Kandteutakeln gehören ihrer Entstehung nacii der oralen Scheibenfläche an. Die (iattuiig- Disconiedu.sa und die auf diesoll)»' zu gründende Acalephenfaniilie der Disco- niedusiden. In der Acalepliengruppe der A ureliden (Mc dusiden), die mit vollem Recht von deu neuen Autoreu als natürliche Familie betrachtet wird, ist bislang nur die einzige Gattung Aurelia, allerdings mit zahlreichen vom Nordmeer {A. aurita Cuv.) bis nach Neu-Seeland (.1. clauna Less.), vom Kamtschatka (.-1. livibuta Br.) bis Californien [A. labtata Cham., Eysenh.) reichenden Arten unterscliiedeu worden. Bei einer so ausgedehnten ^'erbreitung dieser Gattung kann es nicht auffallen, dass eine ihrer Arten Aurelia aurita Cuv., welche im baltischen und Nordmeere, im atlantischen Ocean, Mittelmeer und rotiien Meere vorkommt, auch der Adria angehört. In hohem Grade bemerkenswerth aber ist die Existenz einer adriatischen beim ersten Anblick an Aurelia, erinnernden Acalepliengattung, die ich bisher nirgends beschrieben tinde und somit \orläufig als der Adria ausschliesslich zugehörig betraciiten muss. Was dieselbe als den Aureliden verwandt kennzeichnet, ist nicht nur die allgemeine Form der Scheibe (^Fig. ü7 und 37), die Gestaltung der vier Mundarme und die Lage der Genitaldriiseu, sondern auch der Verlaut' und die Verzweigungsweise der Radiärgefässe. Da hingegen bietet die Gestaltung der Randlappen, sowie die Zahl und Grösse der Kandfäden so bedeutende Abweichungen, dass man unsere Form auf Grund dieser Charaktere eher für eine Chrysaorn zu halten veranlasst sein kann, jedenfalls ihre Zugehörigkeit zur Aureliden- familie zu bezweifeln berechtigt sein wird. Hat doch L. Agassi z gerade die Gestaltung des Scheibenrandes mit seinem kurzen fransenförmigen Teutakelbesatz und dem velum-ähnlichen Saum zur Charakterisirung uicht nur der Gattung Aurelia, sondern der A u re 1 i d e n gruppe als Familie verwerthet. Freilich hatderAutorder„Contributions'' in einer andern Acalephenfamilie für die Gattungen der Pelagiden äusserst wechselnde Verhältnisse in Zahl der Tentakeln und Randlappen constatirt. Wenn wir bei l'elagia 8 Randfäden und Ki Randlappen am Saume der Sciieibe linden, während sicli die Zahl der Raudfäden bei Chrtj- saora auf 24, bei Daalylometra auf 4U eriiebt und im letztern Falle auch noch anstatt 32, 48 Randlappen zur Sonderung gelangen, so möchten auch bedeutende Gestaltungsdifferenzen der gleichwerthigenTheile innerhalb derAurelidenfamilie, derenCharaktere man bislang nach einer einzigen Gattung zu beurtheileii gezwungen war, a priori für zulässig erachtet werden. Dazu konmit, dass A g a s s i z auch innerhalb der Familie der C y a n e i d e n bemerkenswertlie Verschiedenheiten in der Gestaltung des Scheibenrandes und in der Anordnung der Fang- fäden erkannt hat. Während die Tentakeln von Cyanea in diclit gedrängten Büscheln au der Unterseite der Scheibe herabhängen, sind diese Anhänge bei titenoptycha in spärlicher Zahl und in einfacher Reihe ähnlich wie bei Chrysaora angeordnet, nur dass sie nicht zwischen den Randlappen , sondern an der Unterseite der Scheibe entspringen. Indessen hat mir die Eutwicklungsweise der (Jhnjsaora gezeigt, dass auch hier die Tentakeln ursprünglich eine ventrale (orale) Lage zu den Randlappen haben und erst secundär nach Spaltung der letztern zwischen den Lappen zu liegen scheinen. Nun trifft für Discomedusa eine höchst ähnliche Beziehung zu, indeuj diese Form nach Zahl der Fangfäden und Randlappengestaltung der Orysaora naiie steht, somit gewissermassen als der Criisaora-Ty\)\\a in der Aurelidenfamilie betrachtet werden könnte. Nachdem ich jedoch den Bau und die Entwicklungsweise dieser Meduse im Vergleich zu Aurelia genauer kennen gelernt habe, bin icli ülx'rzeugt worden, dass die anfangs von mir theoretisch gemachte Voraussetzung nicht begründet ist und dass die Discomedusa eine von den Aureliden ganz verschiedene Medusengruppe repräsentirt. Studien iihpr Pn]yj)en und Qiiallm der Adria. 43 Die grössten Exemplare dieser nicht gerade häufigen, sondern nach den Erfahrungen von Dr. E. U raffe immer vereinzelt auftretenden Qualle, massen etwa 5 bis 6 Zoll im Durchmesser, hatten alier wahrscheinlich noch nicht das volle Mass ihrer Grössencntwicklung erreicht, wie ich aus der relativen Farl)losigkeit des Schirms und auch ans der Beschartenheit der allerdings reifen (4eschIechtsorgane ableiten zu können glaube. Form und Haltung der mit \\ärzchenförniigen Erhebungen bedeckten Scheibe erinnern an Aurelia ., doch ist der Schirm gewölbter und der Stil der vier Mundarme (Fig. 37) höher. Auch sind die Arme nicht flach ausgebreitet, sondern mehr wie bei Pelagia herabhängend, jedoch mit breiten aufgewulsteten Seitenrändern, mit Wärzchen und Tentakeln besetzt. Diese stehen aber nicht in einfacher Reihe (Fig. 41''), sondern erheben sich unregelniässig in viel grösserer Zahl. Die tiefen Medianfurchen der Arme, welche sich bis zur äussersten auf- wärts gekrliunnten Spitze des Arm-Endes hinziehen , sind Verlängerungen der Furchen des Mundkreuzes, welchem eine ganz ausserordentlich weite Öffnung entspriclit. Überhaupt sind die Arme auifallend schlaff, die Seitenflächen derselben weit auseinander gelegt und ausgebreitet. Die kantigen Erhebungen an der Aussenseite der vier Mundarme gehen in schwache, schmale Pfeiler der Schirmfläche über, zwischen denen es gar n i c h t z u r B i 1 d u n g v o n S c h i r m li ö h 1 e n k o m m t. Das Mundkreuz mit den in die Arme überführenden Verlängerungen seiner Winkel liegt wie bei allen von Ephyra abgeleiteten Acalephen in den Augenradien erster Ordnung, die Augenradien zweiter Ordnung fallen mit den Halbirungslinien der Filamentgiuppen und Geschleclitsorgane zusammen (Fig. 37'). Von der Peripherie des centralen Gastralraumes entspringen acht radiäre und ebensoviel intermediäre Oefässcanäle, welche am Scheibenrand an der Basis der Riindlappen durch ein Ringgefäss verbunden sind. Die acht intermediären Gefässe fuhren zu den Haupttentakeln und bleiben unverästelt, die acht in den Augenradien liegenden Stännue dagegen bilden durcli tortgesetzte dichotomische Verzweigungen ein ziendich dichtes Gefässnetz, dessen Gestaltung zwar schon den einmaschigen Gefässnetzen der Rhizostomiden ähnlich wird, durch die Selbst- ständigkeit der einfachen oder nur wenige Anastomosen eingehenden Intermediärstämnie aber noch dem Clvarakfer der Aureliden genähert bleibt. Beide Gruppen von radialen Hauptgefässen besitzen freilich in Folge der gleichmässigen Gestaltung der Magenperipherie eine ziemlich gleiche Länge, während bei Aurelia. deren Gastrogenitaltaschen durch viel tiefere Ausbuchtungen von einander geschieden sind, die Radialgetasse erster Ordnung am längsten, die Gefässe der Genitalradien am kürzesten sind. Auch erscheinen die Gefässlumina weit und ausgedehnt im Gegensatze zu den viel engeren und gestreckten Gefässen der Aureliden. Zahl und Gestaltung der Randlappen nebst Tentakeln weichen so sehr von Aurelia ab, dass man von vornherein die Zugehörigkeit beider in die gleiche Familie zu bezweifeln berechtigt ist. Wir können am Scheibenrande wie bei Chrysaora acht Paar Augenlappen und eben so viele Paare von intermediären oder Tentakellappen unterscheiden. Letztere sind an mitteigrossen Exemplaren von etwa 3 Zoll Scheibendiirch- messer grösser als jene, von denen sich wiederum hie und da nocii ein Nebenläppchen abspaltet (Fig. 37). Au grösseren Exemplaren von 4 bis 5 Zoll Breite finden wir einzelne Tentakellappen ausgebuchtet, und die meisten oder alle Augenlappen, welche jetzt die erstem an Breite überragen, wieder secundär in zwei Zipfel gespalten. Ganz symmetrisch und regelmässig traf ich alle diese Lappen niemals an, sondern stets nach Form und Grösse nicht unbeträchtlichen Schwankungen unterworfen. (Fig. 37'.) Möglich, dass bei sein- grossen geschlechtsreifen Indi\ idiien die Zahl der Randlappen durch Spaltung der Tentakellappen eine noch bedeutendere wird, wie wir ja auch unter den Pelagiden bei Dactylometra noch eine secundäre Spaltung der Tentakellappen sogar unter Neubildung von Randfäden dritter Ordnung antreffen. Hier aber bleiben die Augenlappen ungethcilt, während es bei Dincomedusa, wie später gezeigt werden soll, die secundäre Spaltung der Augenlappen ist, durch welche unter Voraussetzung regulärer und gleichmässiger Gliederung die Zahl der Randlappen an 4 Zoll breiten Exemplaren wie bei Dactylometra auf 48 erhoben sein würde. Zwischen je zwei Teiitakellappen entspringen am Ende der Intermediärgefässe die Haupttentakeln, um welche sich paarweise zwischen Tentakellappen und Augenlappen die kürzer bleibenden Randfäden zweiter Ordnung gruppiren. Es sind demgcmäss H Haupttentakeln und l(j Tentakeln zweiter Ordnung, im Ganzen ti* 44 C. Claus. also 24 Randiadeii \orliaii(ieii, nacli Lage und Gruppiriing die gleiclieu Gebilde von Ci-ynaora wieder- holend. Betraphten wir die Mundscheilie nud ihre Arme etwas genauer, sn finden wir auch in der Bildung dieser Organe neben dem Anschluss an .4^7«//« nianeherlei nähere Beziehungen zu den Rhizostomi d en, denn in den Verhältnissen der Mundarme von Dixcomedtiao findet die Polystomie der letztern, über welche nach den Mittheilungen von C. K. v. Baer, L. Agassi/, und AI. Brandt kein Zweifel mehr obwalten kann, ein nicht minder unmittelbares Zwischenglied als in denen von Aurelia. Der Stützapparat der Arme ist Verhältnis« massig scliwach entwickelt, und hiermit in Zusammenhang treten die Oallertsäulen der vier unpaarcn Kreuzpfeiler in den Radien erster Ordnung (Fig 37' P.) nicht bedeutender hervor als bei Aurelia, während sich allerdings die zwischenliegenden Felder der Gallertdecke stark an der Bildung des Mundstiels bethei- ligeu; dann sind die Papillen und Tentakeln am Rande der mächtigen Seitenlappen in viel breiterer Zone auf nnregelmässigen Erhebungen und Auswüchsen der Armsubstanz vertheilt, so dass das Bild einer Art Verzweigung von kurzen und breiten Knospen unverkennbar wird (Fig. 41''). Auch zeigen die Vertiefungen, welche zwischen diesen Erhebungen bleiben, eine von den erhabenen Theilen abweichende Färbung der Epithelialbekleidung, die wiederum mit dem Überzug der innern oder oralen Armfläche Übereinstimmt. Schlagen sich beide Seitenhälften medianwärts zusammen, so glaubt man einen Haupteanal mit kurz- verzweigten Nebengängen einer Rhizostomide vor sich zu haben. Aber freilich konnnt hier die Verwachsung der Läppchen niemals zu Stande und in gleicher Weise bleibt die centrale Mundöffuung ausserordentlich weit. An Stelle der paarigen Pfeiler bemerkt man auf jedem Genitalfelde zwei seitliche, wenn auch nur flache Erhebungen der Sclieibensubstanz, die freilich nicht wie dort zur Bildung der Bogen (Fig. 37) conver- giren, sondern umgekehrt und zwar im Zusammenhang mit dem Mangel gesendeter Gastrogenitaltaschen sowie der ganz flachen Bogenkrünnnung der Geschlechtsdrüsen ziemlich stark divergiren. Wie diese Bogen bei Aurelia als Gallertverdickungen die adaxiale Begrenzung der Schirmliöhlen bilden, so werden die ent- sprechenden, freilich divergirenden Züge von Gallertsubstanz auch bei den Rhizostomiden die adaxialeu und seitlichen Theile der gleichwerthigen Höhlungen ausmachen, während sie bei Discomednsa, wo es überhaupt nicht zur Bildung ausgesprochener Schirmhöhlen kommt, eine flache Gallertlage bleiben. Die Schirmsubstanz besitzt wie bei AvreJia eine relativ geringe Festigkeit und Rigidität wohl im Zusammenhange mit der schwachen Entwicklung der Fasernetze. Dagegen treten wie dort die zelligen Elemente in reicher Menge auf, an manchen Stellen in lebhafter Theilung begriffen. Die Ge fässplatte ist in ganzer Ausdehnung der Schirmfläche in der Peripherie der so mächtig ausgedehnten centralen Gastralcavität aus- gebreitet. Indessen finden sich a u c h a u s s e r h a 1 b d e r s e 1 b e n W u c h e r u u g e n d e r G e f ä s s r ä u m e i n die Gallerfsubstanz vor. In diesem Sinne ist ein überaus zierlicher, fransenähnlicher Saum von Saftcanälen hervorzuheben, welcher in der Magenperipherie, und zwar an dem inneren Rand der Geuitalwülste entspringt und in die Gallerte einwuchert. (Fig. 41 w und Fig. 41c). Die Randkörper sind verhältnissmässig klein und von der Querbrücke beider Augenlappen wenig über- ragt. Auch bei Discomedusu kehrt die Wimpergrube an der Decke jedes Randkörpers wieder; und zwar hebt sich hier die Sclieibensubstanz in Form einer rundlichen Platte ab, die wie bei Aurelia nur schwach vertieft ist, um so deutlicher aber die radialen Faserzüge und strahlige Anordnung der Epithelzellen zeigt. (Fig. 40.) Die Genitalkrausen, die sich mit fortschreiten dem Wachsthum der Scheibe zu dicken, quer gefalteten Wülsten vergrössern, behalten ihre flach gekrümmte Form und Lage in der äussersten Peripherie der Central- hölile, geschieden von einander etwa durch die Breite der unpaareu Pfeiler. Zwar liegen ihre Enden centralwärts, umgebogen, bleiben aber von einander und vom Genirum der Scheibe weit entfernt im Gegensatz zu denen \iMiAurelia, wo jedes Genitalband dieForm einer fast ringförmig geschlossenen Krause gewinnt. Sie bewahren somit die Gestalt ihrer ersten Anlage, in der sie mit Aurelia und wahrscheinlich auch den Rhizostomiden übereinstimmen, und zwar im t'onnex mit der Persistenz der einfachen weiten Centralhöhle, an der keine peripherische Gastrogenitaltaschen zu Sonderung gelangen. Und hiermit im Zusammenhang mag wohl auch der Mangel von Schirmhöhlen stehen, welche, wenn mau aus der Scheibeugrösse und dem Heifezustand der StKfUev ahor Polypen und Qn allen der Adria. \U Geiiitiilpvofhu'te schliesscn darf, auch bei nififfliclierweise existirenden fussgrossen Exemplaren nielit einmal als flache Mulden zur Entwicklung- gelangt sein könnten. Da aber die Selieibensubstan/, an der Unterseite der (ienitalfelder verliältnissmässig dünnwandiu' Ideibt, so zerreisst sie leicht in der Nähe der Geschlechtsdrüsen, und es entsteht ganz wie bei jugendlichen Aurelien eine breite linfeisentorniige Öti'nung, die man in Anbetracht der regelmässigen Form und Lage anfangs für die natürliche Spalte der (ienitalhöhie zu halten geneigt ist. Vor den Genitalkrausen nehmen die ausserordentlich langen Filamente in unregelmässiger Vertheilung ein sehr breites Feld der untern Gastralwand ein. Obwohl eine Schirmhöhle der Geschlechtsorgane vollständig fehlt, bilden sich doch mit dem Wachsthum der letzteren die zahlreichen kleinen, aber sehr tiefen Taschen an der unteren Schirmflächc längs der A//;«-Lappen ohne Auftreten intermediärer Zwischensegmente entwickelt; 2. die (lestaltung der Kandtentakeln; o. der Mangel von Genital taschen und die Form der Geschlechl.sliänder; 4. der Mangel von Schirndiöhlen der (ieschlechtsorgane. Zu den Pelagiden bieten sie Anknüiifuiigen durch Gestaltung und Entwicklungsweise der Randlappen und Tentakeln, während sie der Bau der Geschlechtsorgane und insbesondere das Gefässsystem \on denselben trennt. Das Letztere nähert sich entschieden dem Gefässsystem der Rhizostoniiden, von denen sie sich wiederum durch die einfache Mundöffuung, die Bildung der Armscheibe und die abweichende Form der Geschlechtsorgane wesentlich unterscheiden. Wir charakterisiren daher die üiscomeduseu als Acalephen mit tlacheni Schirm, weiter Mundöffnung und schwachen mit Pai)illen besetzten Muudarmen, von Pelagiden-ähnlicher Gestaltung des Schirmrandes und Rand- tentakeln, mit engmaschigem Gefässnetz und flach convexen Genitalbändern, die sieh in den Radien der Mund- ecken kranzförmig zusammenlegen, ohne besondere Genitaltaschen und ohne Schirmliöhlen. Die Gattung Dicomedusa würde rücksiciitlich der besonderen Gestalt von Schirnirand und 'l'entakeln den ( '/w^Äöom-Typus der Pelagiden wiederholen (d2 bis 48 Raudlappen, 24 Tentakeln) und weiterhin durch die Besonderheiten der Gefässverästelungen und der Form der Mundarme zu charakterisiren sein. Zu den erstem Eigenthümlichkeiten dürfte wohl die vorherrschende Drei Zahl der seitlichen Astpaare an den Rad iärge fassen gehören. Über Hhlzostoma nud Verwandte. Von Rhizostoniiden hat die Triester Mediisenf'auna nur zwei Formen aufzuweisen: Rhisostoma Vuvieri und die von 1) c 1 1 e C h i a j e als Cassiojpea beschriebene Cephea\Cotijlorliisa A g.) borOotiicu. Yon der erstem habe ich im Januar dieses Jahres zwei grosse Exemplare, die vortrefflich erhalten, ohne Spur einer Beschädigung, in \ oller Lebensfrisclie nach Wien gelangt waren, verglichen, aber auch eine sehr interessante Jugendforni von etwa 15 Mm. Durchmesser näher untersuchen können. Über Letztere, die vielleicht mit Wills ' Cephea Wagneri identisch i.st und viel seltener aufzutreten scheint, konnte ich mich nur nach Weingeistexeraplaren orientiren. Mit der allgemeinen Organisation uühgi-qx Rkizostoma sind wir bereits durch ältere Schilderungen eingehend bekanntgeworden. In erster Linie verdient die gute Beschreibung Eysenhardt's* hervorgehoben zu werden, der sich auch Esch seh ol z'' vollkommen anschliesst, und zu der die späteren Arbeiten nur geringe Ergänzun- gen gebracht haben. Eine präcisere Bezeichnnngsweise für die Tlieile und Anhänge unserer Wurzelqualle 1 Fr. Will, „Horae tergestinae." Leipzig- 1844, p. 58. 2 K. W. Ey senhardt, Zui- Anatomie und Naturgeschichte der Qual.en, 1. Viin dem Bhizostoma Cvrieri Lam. Nov. act. Acad. Leop. f'ar. eco. 1821, Vol. X, Taf. XXXIV. 3 Eschscliol tz, .System der Acalephen. Berlin IS'29, ji. 46. 48 a Claus. finden wir bei L. Ag;i ssiz und den Jüngern Autoren verwendet, wälirend AI. Rrnndt ' einen bemerkenswerthen Beitrag' zum Verstäiidniienfcschriflen der mathem.-naturw. C.. XXXVIII. Bd. 7 50 C Claus. Kechte auch die sehr mächtige in deu Inneiraiim der .Schinnhöhle vorspringende iidaxiale Verdickung des üallertwalles diesen Namen tragen könnte. Die Seliirmhöhle der Genitalorgane erscheint somit von der spaltförmigen Ofthung aus als eine schräg einwärts nach dem Sclieibencentruni zugewendete flache Tasche, in deren concav ausgehöhltem Grunde die in zahlreiche Säckcben gefaltete Gastrogenitaimeinbrau mit dem (icnitalorgan ausgespannt liegt (Fig. 44 und 45). Die liolieu quergestellten Säckchen zerfallen wiederum durch secundäre Faltungen in zahlreiche Nebensäckchen, welchen die in die Gaetralcavität vorspringenden Abschnitte der Genitalvvülste entsprechen (Fig. 44 iW). Die den Falten zugehörigen, mit jenen alternirenden Abschnitte treten dagegen als Wülste im Grunde der Schirm- höhle hervor und entsprechen taschenfönnigen Ausbuchtungen der Gastralcavität {iT). Dieser einfache und leicht verständliche Bau des Scliirndiöhlenbodens, welcher in gleichem Masse die Confignratiou der Magen- cavität bestimmt, als die Wandung desselben mit dem als Gastrogenitabnembran zu bezeichnenden Abschnitte des Bodens der Schirmhöhle zusammenfällt, ist bei anderen R/nzuKtoma-Artew z. B. bei M/i. //ttetim, wie ich ans der von Grenacher gegebenen Darstellung zu entnehmen glaube, im Wesentlichen derselbe. Ob diese für Ehizostoma nachweisbare Gestaltung des Gastrovascularapparates und der Genitalorgane für alle Rhizostomideu Geltung hat, wage ich auf Grund der in der Literatur vorliegenden Anhaltspunkte nicht zu entscheiden. Bei vielen gewinnt ott'enbar die Geschlechtskranse die gleiche Form und Lage iüotißoi-hLa horl)onica\ Catostylus), für andere gelten vielleicht abweichende Verhältnisse, die mit anderen Familienmerkmalen die gewiss berechtigte Sonderuiig der von L. Agassi z unterschiedenen Khizostomeeu-Faniilien unter- stützen würde. Die Gestalt des Schirmes und seiner Eandlappeu ist bereits von den älteren .\utoren so ausreichend beschrieben worden, dass es überflüssig erscheint, auf dieselbe näher einzugehen. Auch hat bereits Huxley die Wimpergrubean dem Verbinduugstheile der Augenlappen erkannt und als breite herzförmige Grube beschrieben, deren vertiefte Basis, gegen den Ursprung des Raudkörperchens gerichtet, mit der Stilhöhle desselben zu communiciren scheine. In der That springt die Schirindecke jedes Handkörpers, welche die kurzen, \om Kande etwas zurückgedrängten Augenlappen verbindet, als verdickte schildförmige Platte auf der aboralen Scheiben- fläche vor und unischliesst die bereits von Huxley gekannte Wimpergrube, die ich hier wie bei Aurelia und den übrigen von mir untersuchten Acalephen als eine Art Geruchsorgan in Ansjjruch nehme. Auch bei h'h/'sostovKt ist jedoch der vertiefte Boden der Grube blind geschlossen, und wenn Huxley glaubt, durch Druck einigemal Körnchen aus der Stilcavität in die Grube gebracht zu haben, so konnte es sich bei diesen Beob- achtungen nur um fremde, >on aussen in die Grube eingetretene Körnchen handeln, da eine Conimunication mit dem Stilgefässe des Randkörpers nicht besteht. Über die Färbung unserer M/nsontoina berichtet bereits Eschscholtz, dass dieselbe in der Regel niilch- weiss, durchscheinend, oft stellenweise kornblau schimmernd, bisweilen fast ganz bhäulich pignientirt sei. Insbesondere erscheinen regelmässig die Randlappcn der Scheibe intensiv blau mit violettem Anstrich, und häufig zeigen sich auch die krausen Anhänge der Arme violett, während dieselben bei den grossen eier- tragenden Individuen gänzlich rothbraun gefärbt sind. Auch für andere Rhizostomideu wie Rhizostoma liUeunt und Vramhessa wird die opake oder gelblich opalisirende, bläulich schimmernde Bcschatfenheit der Schirm- substanz hervorgehoben, und ich kann hinzufügen, dass auch die intensivblaue bis violette Färbung der Randlappen sowohl wie der Arnikrausen an ein diffuses Pigment der Gallertsubstanz gebunden ist. Das röthlich bräunliche Pigment, welches von Eschscholtz für alte, Eier tragende Rhizoctonia -V.y.em\)\&re hervorgehoben wird, hat vielleicht wie der gleiche Farbstoff der Chrysaora und Orambessa in der Ectoderni- bekleidung seinen Sitz und v.ird wieder vornehmlich der gewölbten Oberfläche des Schirmes, sowie den Randlappen aufgelagert sein. Doch fehlen mir bislang hierüber nähere Beobachtungen. Die Schirmsubstanz selbst zeigt unter allen mir bekannten .\calephen die grösste Rigidität und Festig- keit, welche wiederum an dem peripherischen durch die Schirmmusculatur bewegten Scheibenthcilc ihr Extrem erreicht und etwa die Beschaffenheit von Netzknorpel annimmt. Hier treten auch die Fasernetze am Stit(//rt/ aber l'dlyjieji idkI Quallen, der Adrur. 51 (lichtesten auf und (lurcbsetzeii in reciitwiulilig' sieh Icieuzenden Ziii;en verwebt die Grundniasse. Einen anderen Charakter gewinnt freilich die Gallertsubstanz unterhalb der Gefässplatte an der oralen Lamelle, welche zur Stütze der gefalteten Ringmuskeln zahlreiche plattenfönnige Eriiebungen in concentrischen Kreisen dicht gedrängt entsendet. lu diesem Schirmtheile hänfen sicli die Zellen ausserordentlich dicht an und gewinnen das Aussehen von oval gestreckten Bindegewebskörperchen. An anderen Stellen der Gallerte sind diese Körperciien in lebhafter Propagatidn begriffen und bilden Haufen von zu zwei, vier oder acht dicdit zusaniinen- gedrängten Zellen, die auffallend an die in Propagation begriffeneu Knorpelzellen erinnern. Von grossem Interesse wUrde die Beantwortung der Frage sein, die eist mit Hilfe ausreichenden Materials jüngerer und ältere)' £/>A//?-a-Stadien gegeben werden kann, ob die Randläppchenpaare zwischen den Augen- lappen selbstständig vorwachsenden Intermediärlappen entsprechen oder durch Wachstliuni der sich seitlich in Nebenläppchen spaltenden primären Augenlappen der Ephyra hervorgegangen sind, oder endlich ob sie dem fortschreitenden Vv'achsthum beider Elemente ihren Ursprung verdanken. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sich in dieser Beziehung die Rhizostonienfamilien verschieden verhalten. Tentakeln werden bekanntlich in keiner Rhizostomeengattung erzeugt, wohl aber kann die Zahl der Augen, die ja ihrer Entstehung nach auf Randtentakeln zurückzuführen simi, auf 12 steigen (J'oh/clonia), von denen acht in den intermediären Radien liegen. Wie diese Abnormität entwicklungsgeschichtlich zu erklären ist, wissen wir bislang ebenso wenig, als wir im Stande sind, das Auftreten von acht Genitalien mit entspre- chenden Schirmhöhlen bei den Cassiopeiden auf den gemeinsamen Ausgangspunkt der Eplii/ra zurückzuführen. Für Polyclonia mUssten wir Ephyren mit ]2 Randlappenpaaren und vier Filamentgruppen, für die Cassio- peiden ' Epliyren mit acht Kandlapjjenpaaren und acht Filamentgruppen vciraussetzen. Wir würden weiter dort zu Scyphistomen mit zwölfiappigen Scheiben geführt werden und im letztern Fall gar Scyphistomen mit acht Magenwülsten und ebensoviel Längsmuskelsträngen anzunehmen haben, üass solche Formen existiren, ist in der That gar nicht unwahrscheinlich. Wie bereits hervorgehoben wurde, nimmt man ja auch an den im Strol)ilisirungsprocess befindlichen J?«e/i'rt-Scyphistomen Unregelmässigkeiten wahr, die durch eine Verminderung oder auch durch eine Erhöhung der Zahl der Randlappen, Mundecken und Filamentgrupi>en ausgezeichnet sind und zu den bereits von Ehren berg beschriebenen Varietäten der Aureliu aurita Anlass geben. Doch betrifft in diesen Fällen die Veränderung Randlappen, Filamentgruppen und Muiidarme gleiclimässig, der Art, dass dieselben stets einander entsprechend vermehrt oder vermindert wurden. Für die Möglichkeit des Auftretens einer verdoppelten Zahl von Wülsten und Filamentgruppen im Scyphistoma- Leib würde bei der nahen Verwandtschaft dieser Jugendformen mit Actinienlarven die Thatsache sprechen, dass hier die Vierzald der FilamentwUlste (Cordons pelottonees) ein vuiübergeliendes, durch die Zwei-Zahl vorbereitetes Stadium ist, sowie dass bei jungen Actinien mit 12 Tentakeln die Zahl der Falten und Filameut- anlagen auf das Doppelte gestiegen ist. 3. Acalephen und lljtlroidmedusen. Die Frage über die unterscheidenden Charaktere der Acalephen und Hydroidmedusen, oder wie letztere von Gegenbaur mit Rücksicht auf das ringförmige Velum genannt werden, der Craspedoten, ist schon seit langer Zeit vielfach erörtert, jedoch keineswegs zu einem befriedigenden Absclilusse gebracht worden. Denn sämmtliclie in den Bezeichnungen der Autoreu als „r'ryy>i^owv^me (Eschch.) und riiauei-ocarpae," ,.Uyinvophtl, (.'. Gegenbaui-, Versucli eines .Systems der Medusen etc. p. --'15. '' Vw Müller. Aliliandl. der naturli. GescUs. zu Halle 1S.59. 54 C. Gl. Lage der Geiiitalradieu zu bestimiiieii. Die vier Filameutgriippeii liegen im Magengrunde, da wo an dem- selben nach Gegen bau i- unterhalb der gefurchten Kanten der Glocke die vier bis in ilie tentakelrragenden Randblätter herablaufentlen Getasscauäle entspringen. Audi bei Tamoya liegen die Tentakelgruppen, nach Fr. MüUer's Angaben zu schliessen, in den gleichen Radien uud zwar bei T. quadrumana in hufeisenförmig gekrümmtem Bogen, „der Bogen dem Grunde der Glocke, die Schenkel dem Munde zugekehrt", somit der Lage nach übereinstimmend mit den Geschlechtskransen von Oceania (^Turris), deren Mageustil dem sack- förmig vortretenden Mägen der Charybdaeiden ohne Weiteres an die Seite Igestellt werden kann. Alter- nirend mit den Radien der Mesenterialfilamente und aboral entspringenden Randblättern nebst Tentakeln würden die vier in nischenförniigen Vertiefungen der Schirmsubstanz eingesenkten Randkörper in die Radien erster Ordnung fallen, denen dann auch die Lage des Mundkreuzes und der kurzen Mundarme wenigstens nach Müller's Beschreibung von Tomoya entspricht. Unglücklicherweise widersprechen sich Gegenbaur's und Fr. Müller's Darstellungen in wesentlichen Punkten, und wenn schon durch diesen Übelstand die Orientirung über den Bau der Charybdaeiden ausser- ordentlich erschwert wird, so kommt noch dazu, dass der erstere Autor seine Beschreibung durch keine Abbildungen erläutert, der letztere aber seine Darstellung in eine überaus schwer verständliche Form ein- gekleidet hat und in derselben keinen Bezug auf die beigegebenen Abbildungen nimmt. Nach Gegenbaur würden sowohl Gefässcaniile wie Mundarme von Charyhdaen in den Radien der Filamentgruppen liegen, während dieselben Fr. Müller bei Tamiya gewiss mit Recht in die mit jenen alternirenden Radien hinein- fallen lässt. Hier sind die Gefässcanäle weite Seitentaschen, welche ihrer Lage nach den Randkörpern entsprechen, dagegen mit den Randtentakeln abwechseln. Bei T. quadrumnna erstrecken sich vom unteren Rande der Seitentaschen dendritisch verzweigte Ausstülpungen bis zum Rande des Velums, es treten ferner je ein breiter Fortsatz zu jeder Seite der Fangfäden tragenden Anhänge und ein schmaler Fortsatz zu jeder Seite des Randkörpers hervor. Jeder Anhang erhält also von beiden benachbarten Seitentaschen einen Gefäss- ausläufer, mit welchem die Höhlung des Tentakels in Verbindung steht. Über das Verhalten der Magentaschen von Clianjbdaea erhalten wir aus Gegenbaur's Mittheiluugen keine Auskunft, erfahren nur, dass dieselben auf ihrem Wege seitlich einige Zweige abgei)en, die mit den Randkörpein in Verbindung stehen, und dass sie endlich in die Tentakeln eintreten. Die Untersuchung eines im Weingeiste conservirten Exemplars von Charybdaea aus der Adria' hat mir zwar, da ich dasselbe nicht zerstören durfte, über das in Frage stehende Verhalten des Gastrovascularraumes keinen vollständigen .\ufscliluss gegeben, wohl aber über die peripherischen in das Velum eintretenden Gefäss- zweige, welche von Gegenbaur nicht erwähnt werden, Beobachtungen gestattet, aus denen im Zusammen- hange mit Lage und Gestaltung der Raiidkörper einige, die Deutung der Randlappen au der Scheibe der Acalephen als Velumabschnitte wesentlich bekräftigende Rückschlüsse abgeleitet werden können. In den Radien der Randkörj)er sowohl, wie in denen der Schirmanhänge und Tentakeln sieht man je zwei Paare von breiten sehwach verzweigten Gefässfortsätzen in das Velum eintreten. Man könnte die letzteren (Fig. 48 //, //) nach Analogie der in die Randlappen der r/in/saora eintretenden Gastrovascularausläufer als tentaculäre bezeichnen. Dieselben sind breiter und melir verästelt als die den Radien der Randkörper zugehörigen Paare {h, 0). Soweit ich nach dem wenig gut erhaltenen Exemplare zu urtheilen berechtigt bin, machte es mir den Kindruck, als ob diese (iiastro\ascularfortsätze vom Rande sehr weiter Magentaschen ausgingen, welche nur durch verhältnissmässig schmale Streifen der Schirmgallert in den Radien der Tentakeln (Ü^) getrennt waren. Dann würde für ('li(irybdat',i im Wesentlichen dasselbe Verhalten des Magens, seiner Taschen und |)eripheri- schen Ausläufer wie bei Tnmoyn bestehen und die einer einheitlichen Auffassung des Gastrovascular.systemes der Charybdaeiden hinderliche Differenz von Gegenbaur's und Fr. Müller's Darstellung in der Weise zum Ausgleiche gelangen, dass dei- erstere Autor die wenig breiten Zwisi^henränme der ^ier weiten Magentascheu ' DiLsselbc gelicirt deiSuimnliiiif;- des Ho|■llMl.s(■nlll^s ;iii und slaiuiiil :d.s (hiKiiialexemplar \ du K e ii i e r i ans deiAdiia, dereu Fauna .-ioiuit ebenlalLs ('luvrylidaea aiigeliört. Stuflien Uhrr Voly^nv itud Quallen ihr Adria. 55 für Gefässcanäle gehalten liat, weldie an ilie cntsprechcndcii Kanton der (Hucke treten und in denselben bis in die vier Blätter des Randes verlaufen, diese diirJische des Rnndkörpers mit bedeutender Verbreiterung endet. Dieselbe macht ganz den Eindruck einer Faltung der Substanz des («lockenriindes und erscheint wie aus zwei Blättern zusammengesetzt. Denkt man sich dieselbe der Länge nach und im Umkreise der Nische l)is zur Basis des Stiles gespalten, so würde sieh die Scbeibenperipherie sammt dem nach innen umgeschlagenen als Velum bezeichneten Abschnitte in vier grosse Lappen sondern, zwischen denen die gestilten Randkörper liegen. Hätte die Glockenperiplierie auch in den Radien der grossen tentakcltragenden Schirmanhänge Rand- körper und F'alten nebst Einbuchtungen erzeugt, und wären weiterhin die acht intermediären Einschnitte gebildet, so würde die Randgestaltung auf die der ^jZ/yra-Scheibe bezogen werden können, so aber haben wir zur Ableitung der Charyhdaea einen früheren, zu den Charakteren der Sci/ji/iütoma zurückreichenden Ausgangspunkt nöthig. Die Art und Weise aber, in welcher die Umgebung der gestilten Randkörper und der ganze Glockeiu'and mit dem einwärts umgeschlagenen Velum in Verbindung steht, die Fortsätze der Magen- taschen in der Substanz des Velums, welchen in jeder Beziehung die in die Randlappen eintretenden Ausläufer der Gefässtaschen von Aealephen z. B. Chnjsdora an die Seite zu stellen sind, scheinen die Zurückführung der Kandlappen bei den Ac?lephen auf Abschnitte eines gespaltenen Velums vortrefflich zu unterstützen. Über Form und Bau der Geschlechtsorgane der Chary b daeiden geben die seitherigen Beobachtungen leider nur unvollständigen Aufsclduss. Während Gegenbaur die Geschlechtsorgane nach Analogie mit den 1 Die mäclitigen tentiikeltragenden .Schiniihippeii, wclclie an der oberen (iluclvcnHäche oberhalb des Velums entspringen, bilden eine so cliarakteristische AuszeiclHiuug der C'harybdaeiden, dass man auf .liesell)e selir wolil die Bezeichnung der C'harybdiieidengnippe als Lobophoren den r»iscoplioren ;,'egeniiber begründen könnte. 56 C. Clavs. .\rale|ilien im Gninde der (rlocke flicht an den Blinddärniclienbiischeln, den F'ilanientgruiipen, suchen zu müssen f^laubt, hellt Fr. Müller für 'J'm»oi/, p. 115 u. 116. ^ Nach Citateu Tasclienberg's zu uitheileu. 8 Ich will nicht unterlassen hervorzuheben, dass die Triester Lucernarie, auf welche im Wesentlichen die Beschreibung von Lucernaria campanulata Lmx. zutrifft, doch einige Besonderheiten bietet, die wiederum nach den Altersstufen abweichen. In erster Linie hebe ich die relativ geringe Grösse der geschlechtsreifen Exemplare hervor, die kaum die Länge von VI Mm. erreichen. Der Stil ist merklich kürzer als der Becher, ohne Muskeln, mit vier längsverlaufenden Wülsten, die in sehr scliwachen Leisten der Dn.kscbrilleu der iuatheu].-uaturw. C:. XXXVIII. Bd. 8 68 C. Claus. Treten IVeilicli auch liier au der Basis des vierseitig gefalteten Mmidrohres, welches dem Mmidstil nebst Arnianlagen einer jungen Acalephe entspricht, vier luit den Faltun oder Annanhigen des Mundrohres alternirende Nebennnindvertiefungeu auf, so nehmen diese morplioiogisch als Anfänge der sogenaiuitea (jienitaltaschen zu betrachtenden Einsackungen noch keineswegs die Genitalwülste in sich auf. Diese liegen vielmehr bei Entfaltung des Bechers fast in ganzer Ausdehnung frei iin der oralen Schirmseite der Ober- fläche an, und nur die untere, von den Filamenten umdrängte Basis des zweischenkeligcn (Tenitalorganes wlirde in jenen Kaum vorgedrängt werden können. Die acht Muskelstränge, welche paarweise zu den vier zweischenkeligen Genitalorganen gehören, verlaufen keineswegs, wie Ke ferst ein ' darstellt, !;enau unterhalb der Geuitalbänder von der Armspitze an bis zu ihrer paarweisen Convergenz au den Septen in der Tiefe des Magenraumes, vielmehr liegen sie paarweise den Verwachsungsstreifen zugekehrt, au der Innenseite der wulstförmig \ orspringenden Genitalbändei', welche gewissermasseu als äussere Schenkel paarweise die zugehörigen Muskelstränge umsäumen. Während die vier Felder des becherföiniigen Schwinims;ickes, welche durch die Septen getheilt sind, durch die Muskelstränge begrenzt werden , bezeichnen die den letzteren aiiliegenden Genitalbänder die Grenzen der vier alternireuden Felder, in welche die Radien des Muudkreuzes hineinfallen. In diesen liegen die Wülste der Schenkel benachbarter Genitalorgane einander zugewendet, wäh- rend die zu ein und demselben Geschlechtsorgane gehörigen Schenkel einaniler abgewendet, das beisst durch das zugehörige Paar von convergirenden Muskelsträngen getrennt sind. Da sich diese aber an derNebenmund- vertiefung oderGenitaltaschenanlage vereinigen, so wird man geneigt sein, die Entstehung derTaschen mit dem Verlaufe der Muskeln in Verbindung zu bringen; indessen ist es wesentlich die (irestaltuug der Mundrohrbasis und seiner vier in den Radien des Mundkreuzes liegenden Pfeiler, wie wir diese Erhebungen des Gallert- schirmes mit Bezug auf die bei den Acalephen bestehenden Verhältnisse nennen können, durch welche die Bil- dung derTaschen zu Stande kommt, während der Contractionszustand der Muskeistränge auf die Ütfnungsweite derselben einen Einfluss ausübt. Je weiter sich die mit den Taschen alternirenden Erhebungen der Sehirm- fläche nach der Peripherie erstrecken, um so ausgedehnter und tiefer werden jene erscheinen müssen, bis sie sich schliesslich vom Centrum aus über die gesammte Fläche ausbreiten. Im ersteren Falle aber, wo die Geschlechtsorgane noch fast in ihrer gesammten Länge frei liegen und nur vier schwache Nebeiuuund- vertiefungen die Entstehung von Genitaltaschen vorbereiten, entspricht jedei' der vier kurzen pfeilerartigen Erhebungen eine Erweiterung des Magens am Eingänge in die unterliegenden Radialtaschen. Im anderen Falle dagegen, welcher für dieCleistocarpiden Clark's zutrifit, bilden sich in den viel ausgedehnteren erhabenen F"'eldern, welche die seitlichen Wände der Genitaltaschen begrenzen, wie auch von Taschenberg richtig dargestellt wurde, besondere Nebenräume der Magenhöhlc, welche gewissermasseu als Aushöhhingen der Schirmsubstanz von der Gastralcavität aus entstanden, von den peripherischen Radialtaschen, in deren Radien sie liegen, durch eine gemeinsame, die Genitalbänder enthaltende Zwischenwand gesondert sind. Die Wülste der an der Radialtaschenwand erzeugten Genitalbänder drängen sich in diesem Falle nicht iu den Raum der Radialtaschen, sondern in den der vier Nel)cnräume, sowie in die mit diesen alternirenden Genitaltaschen vor. tiichterfönuigeu Mageucavität beginnen und nalio der Fiissba-sis im Umkreise der gleich zu erwähnenden Columellii kreuzförmig zusammenHies.'sen. Somit ist etwa das untere Viertheil der Fusssohie vieikammerig, nimmt aber zugleich in der Achse noch als Columella eine sehr anselinliclie Ectodermeiustülpung auf, die mit ansehnlicher Oft'nung an der Fu.ss8eheibe mündet und als eine Art Drüse die Anheftung unterstiitzr. Diese schon von Lamarck bescliriebeiie Einsenkung haben auch Keferstein und Korotnei't' bei L. canipanulam gekannt, während sicli Tascheuberg im Intlium betindet, wenn er dieselbe abstreitet und für eine zufällige, durch äusseren Druck entstandene Erscheinung hält. Auch bei L. Leuckart ist dieselbe vorhanden. Unter den Merkmalen, durch welche sich die jiuigeren Formen von älteren und geschlechtsreit'en Individuen unterscheide u, liebe ich ausser der schlankeren und gestreckteren Form des Stils, der geringeren Teutakelzahl u a. m. als besonders interessant das Vorhandensein der acht tentak elälin liehen Randpapillen hervor, welche erst allmälig mit fortschreitendem Wachs- thum eine Küekbildung erfahren, zu kleineu pigmentirten Wärzchen einschrumpfen und schliesslich ganz verscliwindeu. Wahr- scheinlich tragen daher auch die anileren Luceru ariden, welche als Arten ohne Randpapilleu aut'get'ührt werden, im .Jugend zustande diese ohnehin auf inimäre Tentakeln zu beziehenden Anhänge, deren Lage iu den Radien erster und zweiter Ordnung den Randkorpern der Acaleph e u entspricht. ' Keferstein, 1. c. 'I'at'. I, Fig. l u. 4. Studien iibrr Polypen und Quallen dar Adria. 59 ohne flaniit ihre Lagerung längs der Rafliärcanäle aufzugeben. In diesem Sinne bedarf die Darstellung Tasch enberg's' , welelier die Gesehlechtsproduete in den Wandungen der Geschlechtsfaschen sieb entwickeln lässt und Keferstein's wie Korotncffs richtige Angabe, dass die Genitalien im Laute der Kadiärtaschen gelegen seien, als unrichtig bestreitet, einer Berichtigung. Obwohl die Genitalwiilstc in den Raum der Gechlechtstasehen hineinragen, und man somit sagen kann, dass sie der Wandung derselben angehören, so haben sie doch damit ihre Lage im Verlaufe der Radialcanäle, zu denen sie der Entstehung nach in viel näherer Beziehung stehen, keineswegs aufgegeben. Das Lagenverliältniss zu den sogenannten (4enitaltaschen ist lilierliaupt als ein secundäres aufzufassen, das überhaupt nur bei den C'leistocarpiden zu Ausbildung gelangte. Ganz richtig hat bereits Clark* die Eleutherocarpidae durch die Einfachheit der Scheiben- kammern (Eadialtaschen) charakterisirt, während er für die Cleistocarpiden eine Theilnng derselben in zwei über einander gelegene Käunie behauptete, von denen der obere, besser wohl ad axiale Raum offenbar dem Nebenraume der Magenhöhle entspricht. Dass die einander zugekehrten Genitalbänder jeder Genitaltasche als Hälften eines einzigen Genital- organes (U- shaped organ) zusammengehören, ist ein neuer Beweis für die Richtigkeit der morphologischen Zurückführung der L u c e r n a r i d e n auf die A c a 1 e p h e n. Die paarweise zusammengehörigen Genitalwülste wiederholen die beiden Schenkel der meist bogenförmig gekrümmten Genitalbänder der Aealephen und fliessen centralwärts am Grunde der Zipfel, da wo die Filamentgruppen beginnen, zusammen. Wir würden somit ein ganz ähnliches Verhältniss wie bei den Genitalorganen der Chary bdaeiden wieder antreffen, und dieEigen- thümlichkeiten der Genitalorgane dieser beiden Acalepheugruppen denen der Di scomedusen(Monostomeen- Hhizostomeen) gegenüber dadurch bezeicbnet finden, dass die beiden Hälften jedes Genitalbandes in die vier weiten Gefässränme eintreten und sich somit von den im centralen Mageuraume zur Entwicklung gelangten Filamentgruppen entfernen, während die Geschlechtsbänder der Discomeduseu stets in der centralen Magen- cavität (wenn auch wie hQ\ Aurelia in secundär abgeschnürten Taschen derselben) zurückbleiben und hiemit im Zusammenhange ihrer gesammten Länge nach neben den Filamentgruppen verlaufen. Somit bestünde auch unter den Aealephen ein in gewisser Hinsicht paralleler Unterschied in der Lage der Geschlechtsorgane mit dem der Hydroidquallen, von welchen die Oceaniden die Genitalorgane im Magenstil, die übrigen Familien, wie Eueopiden, Tha um an th laden, Geryoniden etc., dieselben in der Wandung der Gefässe zur Ausbildung bringen. Bestehen nun auch manch' nahe und unmittelbare Beziehungen der Cylicozoen zu den Charyb- daeiden, so sind die vorhandenen Abweichungen beider Acalephengruppen doch wieder so gross, dass eine Vereinigung derselben in einer den Rhizostomeen und Monostomeen gleichwerthigen Unterordnung nach Agassiz's Vorgang unmöglich gebilligt werden kann. Abgesehen von dem Gegensatze in der gesammten Körpertbrm erscheint besonders die Gestaltung des Magenraumes und der Scheibenperipherie so bedeutend verschieden, dass ich die Cylicozoen neben den Discomedusen und Lobophoren als gleichwerthige dritte Acaleplieugruppe betrachten möchte. Im Ver- gleiche mit den Diseomedusen besitzen die viergliedrigen glockenförmigen Lobophoren mit ihren tentakel- tragenden Lappenanhängen der Schirnisubstanz vier gestielte Randkörper, ein ganzrandiges Velum und einen Magenstil nebst vierarmigem Mundstück. Die viergliedrigen, kelchförmigen und gestilten Cylicozoen bieten noch nähere Beziehungen zu den achtgliedrigen Schiimquallen. Hier sind, wie bei den Charybdaeiden, nur vier weite Radiärcanäle vorhanden und die mit denselben alternirenden Schirmhöhlen als tiefe Taschen ausgebildet, während an Stelle der gestilten Randkör))ertentakeln sich in allen acht Radien bläschenförmige Randpapillen ^ erheben. Die acht luterradien sind durjh armförmige Fortsiitze des Kelchrandes mit den Tentakelgruppen bezeichnet. I Taschenberg, 1. c. p. 20. • H. J. Clark, Lucemariae, C'aml)ridge 18üH. ' Deren von Korotneft' ausgesprochene Honiologie mit primären Tentakeln .nulerer Coelenteraten in gewisser Beseliräuknng wahischeinlicli ist. 8* (50 C- Claus. Für die von Fr. Müller wie von L. Agassiz mit den Charvhdneiden vereinigten Aeginiden vermag ich einen engeren, auf Entwicklung und Organisation gegründeten Zusammenhang mit den Acalephen nicht anzuerkennen. Vielmehr scheint mir für diese in Zahl der Radiärcanäle, Randkörper und Tentakeln äus- serst variable Mednsengruppe eine nähere Beziehung zu den Hydroidmedusen zu bestehen. Schon die Abwesenheit der Magentilamente entfernt dieselben von Ej>ky}-a und tScyphistoma, wenn wir auch für die Gliederung des C4astrovascularraumes die gleichen Grundzahlen festzustellen im Stande sind. Bei Cunina (rhododactyla, Kullikeri), deren Bau wohl am genauesten unter den Aeginiden untersucht worden ist, würden wir, vorausgesetzt, dass die acht primären Randkörper in der Mitte der breiten Scheibenerhebungen den Randköri)ern der Discomedusen entsjjrechen, ausschliesslich die acht intermediären Canäle wiederfinden, die radialen Magentaschen aber ganz vermissen. Wenn sich auch die von E. Haeckel ' mit so grossem Nachdrucke vertretene genetische Beziehung der Cuninen (Alloeogenesis) zu den Geryoniden als starker Irrthum erwiesen hat und durch neuere Untersuchungen ^ widerlegt worden ist, so halte ich doch die von E. Haeckel für die Beurtheilung der Aeginiden geltend gemachten Gesichtspunkte Fr. Müller's und L. Agassiz's Autfassung gegenüber für vollkommen zutreffend. Die Aeginiden sind eben nicht Acalephen. sondern Hydroidmedusen. 1 E. Haeckel, Beiträge zur Naturgeschichte der Hydromedusen, )>. 14.t bis 149. -' Ausser Mc. Crady vergl. Uljauin, Über die Knospung der f'uninen iui Magen der Geryoniden. Archiv für Naturg. 1875. V. E. .Scliulze, Über die C'uninen-Knospenähren im Magen von Geryonieu. Mittheihingen des naturw. Vereines in Graz 1875. Studien über Polypm itnH Quallen der Adria. 61 ERKLÄRUNG DER TAFELN. TAFEL I. Fi{;. I. Ei(.T iius dem Uvaiiuiii vou (Jhrysaura kysosrella, circa 300t'acli vergTÖssert. (Hartnack Vll, Oc. 'i) Fig. 1 a. Ei mit Udch hellem Protoplasma, Keimbläschen und Keimfleck im Zusammenhang mit der Platte des Keimepithels, im opti- schen Längsschnitt. Kz Zellen des Keimepithels. Fig. l b. Grösseres Ei mit erhobenem Epithel der Umgebung. Fig. Ic. Dasselbe mit zartem Follikel, der stielförmig auf der Platte des Keimepithels entsiiriugt. Das Keimbläschen liegt peripherisch an der Stielseite, sv FoUikelstiel. Fig. 1 d. Die Zellen des Follikels in der Umgebung eines kleinen in der Auflösung begriffenen Eies. „ 2. Erstes Furchungsstadium des Ohrysaora-YÄBS. „ 'i. Weiteres vorgeschrittenes Furchnngsstadiuni des vergnissertcn Eies fMaulbeerforni), mit Furchungshöhle und hellen, mit Nährstoffen erfiillten FoUikelzellen E. St Stiel des Follikels. ^ 4. Gastrulaformen von Clinjaaora mit primärem Munde. Die eine Form (h) stark eingeschnürt, wie in 'riieihing begriffen. (Hartnack V, Üc. 3.) „ 5. Mundlose zum Festsetzen reife ''/«(/.sat-ra-Larve. Das vordere Ende verbreitert, mit wirteiförmig gestellten Polwim- pern und hohen hellstreifigen Ectodermzellen. Das hintere Körperende stärker verjungt, mit Nesselkapseln reich besetzt und pinselförmigem Wimperschopf Entodermbelag hoch. Gastralhöhle sehr eng. „ 6. Die befestigte Chrysaora-hiir\e mit eingestülptem Endabschnitt, an welchem die neue Mundöffnung zum Durchbruch kommt. „ , 7. Die Larve auf einem späteren Stadium nach erfolgter Muudbilduug, mit erhobener Mundscheibe und abgesetzter Fuss- platte. Die beiden primären Tentakeln sind in der Bildung begriffen. Fig. 7 « stellt unter circa .'>00facher Vergrös- serung (Hartnack IX, Oc. 3) zwei Ectodermzellen im optischen Längsschnitt mit der zwischen beiden Zellenlage« gebildeten Stützmembran dar. „ 8. Späteres Larvenstadium, von der Mundfläche aus gesehen. „ 9. Vierarmige Sryphistoma von Chry.iaora, mit gestrecktem Stiel der Fussscheibe und ausgeschiedener Cuticularröhre nebst reticulärer Platte. „ 9'. Stellt den Stiel einer grösseren Scyphistoma dar, mit der oberen als Matrix wirksamen zelligeu Verdickung an der Ansatzstelle des Bechers. „ 10. Achtarmige Scyphistoma von Chrysnora. mit den Muskelsträngen in den vier Radien der Arnigruppe zweiter Ordnung. ., 11. t'nticnlarplatte, am Fussende des Stieles mit netzförmiger Sculptnr, circa .TÖOfach vergrössert. „ 12. Fixirtc. Larve von Aurelia auriia, mit beginnender Mundbildung. „ 12'. Die drei Formen von Nesselkapseln derselben, zugleich mit den Cnidocils ihrer Zellen. (Hartnack Syst. IX, Oc. 3.) ., 13. Vierarmige, stark contrahirte Scyphistoma von Aurelia, von der Mundspitze aus betrachtet, im optischen Durchschnitt der beiden Zellenschichten. Man sieht die vier Entodermsäcke und die sie trennenden Wülste. ,, 14. Achtarmige Scyphistoma von Aurelia, in gleicher Lage, mit den vier Muskelsträngen uud Wülsten in den Radien zweiter Ordnung. Mnndscheibe etwas umgestülpt. TAFEL IL Fig. 1. Scyphistoma von Aurelia, mit Stark coutrahirten Tentakeln, circa loofach vergrössert, von der Mundttäche aus gesehen. Man sieht in die Gastralcavität mit den Querwülsten des Nesselkapseln erzeugenden Entoderms hinein. Die Mnnd- scheibe mit umgelegtem Seitenrand und stark erweitertem Mund, ilst Faserstränge der vier Magenwülste. M/ Magen- taschen. A Ansatz der Magenwülste der vier Haupttentakeln an der Mundscheibe. „ 2. Scyphistoma mit einer £/ //yrft-Scheibe als einfachste Sirobila-V oxxa mit den 10 hinfälligen l'entakeln \ind zu weiter Öffnung röhrenartig emporgehobener Mundscheibe. Man sieht die vier Magenwülste Mw mit den zugehörigen Muskel- trägem Mst\ auch das Mesoderm Ms hebt sich an manchen Theilen deutlich ab. TAFEL IIL Fig. 3. Basis eines Nebent^ntakels mit den Basalzellen der Achsenreihe (Entoderm;, einer flüssigen Mesodermlage und dem Ectoderm mit langen und kurzen Cils der Nesselkapselzellen. Ect Ectoderm. Ms Mesoderm. Hn. Entoderm. n 9 r> Ui. )i ,, „ 12 n 13. n U. 62 C. Claus. Kig. 4. Längsschnitt dnich Mundsclieibe nnd 'l\'ntiike.Il)Hsis. Md Muiidsclieibü. Ect Eitodcini. ICn Entoderni mit hie und dn einsolagerten Nesselkapseln. Osniiinn-CaniiiniiWipaiat. (Hartnack VII, Oe. i). „ .3. Stück eines Armes im gestreckten Znstand von der Basis. Mak Mnskelfasern. Eat Ectoderm mit Cils und langen peitaclieiiförmig schwingenden Geissein. „ C. Querschnitt eines Aimes mit Achsenzelle und Muskelfaserlage Msk unter dem Ectoderm Ect. „ 7. Tentakelende mit den langen Cils der Nesselkapselzellen und dicht gestellten Geissein. Msk Längsfasern der iMuskei- schicht. Hartnack .Syst. VIII, 4. „ 8. Verschiedene Nesselkapselforraen. o grosse ovale, aus der Batterie der Mundsclieibe. i birnförmig kugelige, wie sie an den Armen besonders veibreitert sind, aber auch im Entoderm erzeugt werden, c kleine, birnförmig ovale, von verschiedener Grösse, d gesprengte birnförmige Nesselkapsel mit Faden. Zellen der Fussscheibe mit dicker fester .Stiitzlamelle Sfz/. Längsschnitt ans der unteren Gegend des Leibes. En Blasiges Entoderm des Fnsstheiles. ßtzl Stützlamelle. (Überos- niiunisäure, Pikrokarmin.) Die beiden Zellenlagen sind von einander abgehoben. Entoderm des Gastralraumes mit Nesselkapselzellen, grossen Vacuolenzellen nnd drüsigen Körnerzellen ( A>/. Entoderm von einem lebenden Thiere, an der Schnittfläche, mit den Geisselzellen und fils dir Nessclkapselzellen. Stück des Faserstranges, mit sehr verdünnter Essigsäure behandelt; circa 4ü0fach vergrössert. Utrohila mit drei Ephyra-dWeAern. TAFEL IV. Fig. In. Ephyra von Aure/ia aun'ta nach Loslösnng von der Strobila, von der .Mundflache aus betrachtet^ yi Kantiger Vor- sprung über den Ausläufern des Längsmuskelzuges. F Filament. 0 Auge Kandkörper. HG' Radialgefäss erster Oidnung. Äö- Radialgefäss zweiter Ordnung. IG Intermediärgefäss. „ 15'. Quadrant der Epliyra-i>v\\c\\)& desselben Alters, stärker vergrössert. Um. Ringmnskeiliand. Lm Längsnuiskelziige der Augenlappen. „ 16. Etwas ältere £pA^ra-Forni von -2— -i'/i Mi'i- Breite, mit drei Filamenten in Jedem Geuitalradius, von der Munilseite betrachtet. R' Radius erster Ordnung oder des Mundkreuzes. M' Genitalradius. JR—B^ Intermediärer Radius oder Radius dritter Ordnung, mit den Intermediärgefässen IG. SG Ausstülpung als Anlage des ersten Seitengefässes. ., 17. Quadrant einer BpAyra-Scheibe von 3 — 4 Mm. Breite ^schwach vergrössert). Die Seitengefässe sind zur Bildung des zickzackförmigen primären Gefässringes mit den Intermediärgefässen verbunden, und treiben neue Ausstülpungen zur Bildung des sjiäteren Ringgef'ässes. Die intermediären Lappen IL von zunginförmiger Gestalt zwischen den Augen- lappen. „ 17'. Augenlappeu, Interniediärlappen und Gefässsystem eines etwas älteren Stadiums (stärker vergrössert;. RG- Radiär- gefäss zweiter Ordnung. IG Intermediärgefäss. Ml' Mageuperipherie. Der Kingc;inal Gr oder secuudäre Gefässring ist bereits geschlossen. SG' Seitengefäss erster Ordnung. F Filament. Fa Falte. TA Tentakelanlage am Inter- niediärlappen. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 1.5 u. 15'. „ l(S. Anlage des intermediären Tentakels. Fa Falte an der Unterseite des Intermediärlapiiens. Ect Hohlknospe, vom Ectoderm der Dorsalseite gebildet. Em. Entoderm des Intermediärgefässes. niartnack Syst. V, Ocul. .i.) n 19. Quadrant einer Ephyra von circa ö — (> Mm. Durchmesser. F. Filamente in doppelter Bogenreihe. Die Peri|iheiie des Magenraiimes ist noch kreisförmig. Die Intermediärlapiien IL breit und flach. Zu den Seiten des nnpaaren Intennediärtentakels treten die Anlagen zweier Paare von Nebententakeln auf. Am Ringgefä?s wachsen den Radien zugekehrt die Knosi)en für die Seitengefässe zweiter Ordnung (.S'G-i hervor. ,, r.i' nnd 10'-'. Die sich entwickelnden Nebentontakel. L Läp|)elieu der Seheibinsubstanz zwischen je zwei Hohlknosi)en des Eetoderms Ect. Ent. Entoderm. „ -'0. Quadrant einer jungen ^Miefe» von circa 9 — lü Mm. Scheibendurchmesser. Die Intermediärlappen sind sehr breit und flach. 7 — 8 Paare von Nebententakeln iNT] ^ind vorhanden. Die Seitengefässe zweiter Ordnung IS(r') sind nach der Seite der 8 Radien hin vcdlständig, nach der Seite der intermediären Radien meist auch schon gebildet. Die Aus- buchtungen in der Peripherie des Magenrauines treten auf und mit ihnen die Anfänge der Gastrogenitaltaschen. TAFEL V. Fig.-2I. Qn;idrant einer jungen yltwe/z« von 1-2— 14 Mm. Durehmesser, mit Rücksicht auf Magenrauni und Gefässcanäle, sowie Gestaltung des Scheibenrandes. An diesem sieht man die kleineu intermediären Erhebungen zwischen den Tenta- keln und das stark gespannte Vcluni zwischen den umgeschlagenen Augenläppchen. G Genitalbaud. F Filament gruppe. Au den peripherischen Gefässen sind tlieilweise schon die Seitengefässe dritter Ordnung (.S'(A') gebildet. „ 22. Junge Aurelia von 16 Mm. Durchmesser, von der Oralfläche betrachtet. Man erkennt die vier Gastrogenitaltaschen durch massige Ausbuchtungen getrennt als peripherische Abschnitte der centralen Magencavität. .4L Augenlappen. „ 23. Segment einer jungen ^?(re^a von 25 — ,S0 Mm. Scheihenbreite mit aufwärts geschlagenem Tentakellajipen, an dessen Dorsalseite mehrere Tentakelcheu hervorragen. Die Augenlappen A L zu den Seiten des Randkörpers und dei' Sinnesplattc sind seitlich auseinander gezogen. ^turUen über Polypen und QuoIleM (hr Aih-ia. 63 Fig. 24. GeschlechtsorKiiue eiuer noch mittelgrosseu .-htre//« n;ioh Entfcniuug der .\Iiiii(Uniie. Bd Äusserer Raiul clci rturch- scliiiittPueii Mundscheihe. IW Innenrand deiselben. Gr Gefässrinne zwischen den paarigen Pfeilern l>, die zur Gasfcro- genitiiltasche führen. shO Öft'ming der Scliirmhöhle. M P Begrenzung der Magencavität beim Übergang in die Gastrogenitaitas^i'he. ü Unpanrer Pfeiler in dem K;ulius des MuudkreuÄes. Shw. Scliirniliöldenwand. „ 25. Diesellu-n Theile von einer grii.sseren .4»rp//», nur »eliwiieher vergrösisert. -• Uu|)aarer, I,. I,' paarige Pfeiler. Hezeieli- nung wie in Fig. 24. ., 25'. Ein Stück (ienitalband von Aureha. Man sieht die lineare Naht, welche die Grenze des gastralen , in die Genital- tasehe hereinragendeu 'l'heils und der wulstfürmigen in die Seliirnihöhle vor.springenden P.iriie liezeichuet. II Wülste mit den Zwischeutaschen T der .Seliiiiuhiihie. iW Wülste Uiit den Zwisehentasehen iT der Gastralhöhle. TAFEl. V[. Fig. 2(5. Ep/iyra von Pfilagia noctilnca von Nizza mit 4 Filamenten. „ 27. Grössere KpUyra derselben Aealephe von 4— ä Mm. Scheibeudurelimesser nnt vier liandtentakeln ItT, mit gabligeu Ausläufern der radiären und intermediären Gefässe oder Magentaschen Mnndstiel verkürzt. „ 28. Dieselbe, mit umgeschlagenen Augenlappeu, von der Mundseite gesehen, mit je zwei Filamenten in jedem Genital- radius. „ 2'.i. Junge Chri/saor,, von 10 Mm. Seheibendurchmesser, flach ausgebreitet mit acht Kandteniakeln und zahlreichen langen in Doppelbogen gestellten Filamenten, nach Entfernung der Mnndlappen. NS' Nebentaschen der Uadialt.isehen. KS- Nebentaschen der Interuiediärtaschen der Gastrovascularhöhle. T Intermediäre Randtentakeln. „ :i0. Kandstück der Scheibe, stärker vergrössert. „ 31. Kaudstiick der Scheibe von eiuer etwa doppelt grössei-en r/,7-(/s,in/f(. T Inferujediärer Tentakel. 7" Tentakel zweiter Ordnung-. TAFEL VIl. Fig. .32. Etwas grössere /Wav/»-ähuliclie ('/u-i/saora von 25 Mm. Scheibendnrchiucsser. „ .H2'. Ein llandstüek derselben slärker vergrössert. 7' Haupttentak(d V Nebenteutakel /?(■ Kandkörper. „ .'•:',. !{andstiick einer grösseren Chri/saoi-a von circa 40 Mm. Breite, nnt beginnender S])altui]g der primären yi'^V/.ya- Augen- lappen in Augenlapiien und 'J'entakellappen (TL). „ 34. Randstück einer Ohrysaora von circa 60 70 Mra. Breite, schwach vergrössert. mit Augenlappen und Tentakellappen. „ .H.T. Genitalanlagen einer solchen, etwas mehr als 2mal vergrössert. P Pfeiler der abgeschnitteneu Armscheibe in den Radien des Muudkreuzcs zwischen den Gastrogeniialfeldern der unteren Schirmfläche. G. Das in fünf Schleifen gefaltete Genitalband. F Filamente. Beginn der .'^chirndiöhlenbildung. „ .SC. Genital feld von der Oralfläche einer C/iryxoora von S Zoll Durchmesser, nach Entfernung der Mundärme. Die Mittellappeu der Genitaldrüsenwülste ragen aus der engen Otfnung der mächtig umwulsteten Schirmliöhle hervor. „ 36'. Genitaldrüse mit den Gyri-ähnliehen Windungen ihrer fünf lappigen Schleifen von der G.istr/tlfläche aus gesehen. ML Medianlappen. .S/. Seitenlappen. Z/> Zwischenlapp(ui. W Gallertwulst des Munilarmes , nach der Seliirnihöhle zu zungenföruiig verlängert und klappenariig (kl) vorspringend. TAFEL VI IL Fig. 37. Kleine l'i.icomedusa r,,/ia/a, von der Miindfläche aus dargestellt. „ 37'. Grösseres geschlechtsreifes Exemplar, flach ausgebreitet, nach Entfernung der Armscheibe von der Oralfläclie aus gesehen. /' Die Hauptpfeiler in den Radien (Ji'j des Muudkrenzes. I,'" Radien zweiter Ordnung. G (ienitaldrüsen in der Peripherie der .sehr weiten centralen Cavität mit den breiten Feldern der langen Filamente. AL Augenlappeu, meist secundär gelappt. TL Tentakellappen. T Intermediäre oder Hanptlentakelu. T' Nebeuteutakeln, Tentakeln zweiter Ordnung. TAFEL IX. Fig. 38. Segment einer jungen Dücomedusa von 10— 12 Mm. Breite, mit acht Tentakeln in den intermediären Radien, noch ohne gesonderte Tentakellappen, mit Geschlechtsanlage G und Filamenten /'. MP. Magenperipherie. T Intermediärer Tentakel. „ 39. Segment einer grösseren i(/seo«n«(i«sn von 20— 24 Mm. Breile, mit beginnender Entwicklung der Nebententakeln T' und Sonderling von Augenlappeu A L und Tentakellappen TL. „ 40. Randkörper und Augenlappen AL von Discomedusa. Tr Gr Trichterförmige Grube oder Riechorgan im Grunde des aboralen Schirmwulstes. RG Radiärgefäss, auf welchen der Stiel des Randkörpers aufsitzt, schwach vergrössert. „ 40'. Dieselben Theile von AnrelU, anrita. S Schildförmige Platte der aboralen Schirmfläche mit erhobenem aufgewulsteten Rande und centraler Trichtergrube TrGr , sammt der strahligen Zeichnung des Epithels. ALG Augenlappengefässe. AL Augenlappen. Ö Ganglion im (»runde der Augenbncht. Hk Randkörper. (54 0- C/ou-s. Sft(iJ/>)} über Polypen und Quallen der Aclrin. Fig. 40'. Dieselben Theile von Olirymora hysosceUa. iO'. Verästelte Gefässe in der Gefässplatte an den Seiten der Magentascheu von c/irysaora unter scliwaciier Liiiien- vergrösserung. 4 1. (ienitalfeld der Unterseite einer melir als r> Zoll lireiten luännliclien Discumedusa, uacli Entfernung der Miuularnie , in natürlicher Grösse. G Die fast Ivranzföriuig geschlossenen rTenitalkraiiscn. P Die Pfeiler der Arme. /•' Die langen Filamente. Schirmhöhlen fehlen. 41". Wülste und Taschen des Genitalbandes der Diseomedusn von der Gastralseite gesehen. iW In den (iastralniiim vorspringende GenitalvvUlste. »V 'l'ascheu zwischen denselben. Fr Fransenförmiger Rand aus Gefässeu gebildet, welche in die Gallerte eingewiu-hert sind. (Siehe Fig. 41'-). 41*. Dieselben Gebilde von der Schirmseite aus befr.ichtet. W Äussere Wülste. T Ausl. Sanienkörperchen von Chrysaura. Hartnack System VIII, Oc. .S. „ 52. Muskelepithel der Gastrogenitalmembran von Anrelia. a. Dag Epithel mit den tiefen von der Basis der Zellen aus- gehenden Muskelfortsätzen, b. Solche isolirt mit den anhängenden Resten der Zelle und Kern. c. Dieselben von dei Seite betrachtet. Hartnack System VIII, Ocnlar o. Claus, iijor Pol\'j)on und Oiiallou tlei-Adria. Fig. 1' Pig l" Vin \' Fi.i.H, Fi(j. ^:l^' ^im^ üi. Fig. h I ■ .'fe^ä!'''-' Fig. 8. Fic). 10. Fiy.l2 raf. I. Ki<(.12. .^m^' F'u].li). Fiq. I.-J. ^-..„o''' .jüOO-, ,^'-^+^ iSo ; ..0<>>' •-■•„ c7«u,no r: ^ 'iiS&i Kiq. !'i. ; ''..5(3!-.i.3taatsdn:c!terei Denliscln'iüonfl.k„\lvaa.d.l\:]nath.naüir\v.aasspXXXVIII.Bd.LAblli.l8<7 Clans. rbiM- Pol\pi,'n und Ouallcn drv Adi'ia. T.-il'.lI. Fii(. I. Mw Mst i Ms K. K. Hofu Staatsdi-ucferei D( // * Ms w\ Fi(].6. ^^^^*!a^\. Kcl Fif].8. ./ ^>d // mi% ^' ©or'jo"^ ^- ■'.Tftf.L.'"'>^j.^ '.■.■•'>M.":Y Ficj.ri. Fic|.9. T Ms Fig.tt. Kz Stz! Kcl Kn v Msk DpiJisdmtlcn (l.k.Aka(l.tiA\Tinaili.i)alurw-. (lasse XXXVm.Bd.LAblh. 1877. (laus. il)or Polypen und OiuiUcn dfi- Adri;i , Fi(|. 15. Tai:, ff. y- I / \ / Fig. 15: Lm Fi(|. 18. Fa l-'uj. H). \\ JR=R3 Fitj 20 V'f ^^S3**=*^"^ KCl d .1 G c s (; KiU p'ijj. ir. VTn .IL i^ -— "^ Kiy.l!).' P'ijjir' --" -^ Fi cj. 19.2 Kn; Eni JL Vx\ T.'. 1 I-. Gr Km Fi«|. 19. .JL .SG- RG' .IG MP Donksrhrilton (l.k..Vlv.n(l.a.n luiiliiialiu^v. ('lasse XXXMilBd.LAbÜi. 1877. Claus. n)or Polypen und OiialkMi ilci' Adria. Ki5).21. Fitj. 2'.>. Taf V, •">■ !l^. / / / VUi-I?>* U f / . #AI. T SS- Fi<|.2 5. I ^.i^ 0 b Sho ! V R- T -4> ■ Fig. 2;?. AL ^^^ar- Ui- Kitj.-i'i. ,.-^-S5ä<^S?&SiJ. !'. ,1 Ry' Hcj» \X.f I)(nkscln'iUen(l.l;.Ak:ia.il.^\^in:illi.natiirH-.aa.ssoXXXMlI.Bfl.l.Abfh.l«7r. .ntsdrackerei. Claus. ri)or Polypen und OiuiUon derAdrm Fic|. 28. Tafrr. 1M£U.Hs".;, ;:r ;.iioi i',j;a:tstfmckerei. DpnlisdnitU'nil.U.Aka(l.il.W.inalli.jialiii\r.(l;isst'XX\l'III.BAl.Ab(li.l8r7. Claus. iT)er Polv-jicn und Ouallou der Adria. Kic|.:i->. Taf.Vn. W m%- J^-- ■w Rt; Gk .) iU' ii^ / GM' 1/ f ■ "^ Fi;,, 43' * '*?. r J^' ^'Äw- $ .MTr Fig. 42' FO Gsj.T.Verf.liai.v.])JJ.Heitiina! K.k. Hof -u.Staatsdrttckerei. Dpnl;scl>rittend.k.Aliaa.d.Wmalh.natarw.aassoXXBTIl.B(l.l.Abtli.l877. ClnuK. i'hin- rolvpcMi iiiul Ou;i11(mi dci- Ailriii. Taf XI. Ficj. '£.' 3 b 719.52. Fijj.'tß. Gk i&) Vo b- ,^. » R Fiq.'te. i^i ^%, TfV I ■'si^SMS Fiy.'tö. fji äl«Fu Fijj. r>o. -' /'■' Cr G Fig. 46. ■x Fig./.-. ^'1 . V; Ficj. öl . D.'nlisrhrilloa tl.k..\l;;iil.(I.W. m.il]i.na(iu-M-.('las.s.> XXXVULBAl.AbÜi.lßZr. 65 BEITRÄGE ZUK ERFORSCHUNG DER THYLOGENIE DER RELANZENARTEN. VON Prof. Dr. CONST AXTIN Freiherkn von ETTINGSHAUSEN, COKRESPONDIKENDEM MITGLIEDE UEK KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAITEN. (t)H/vt 40 Ea-Cefiv mv Cießfc?Mii:k.j VORGELEGT IN DEK SITZUNG DER MATHEMATISCH - NATUKWISSKNSUHAFTl^ICHEN UIjASSE AW 17. MjVI 1877. i/ie Tertiäiflora umfasst die Florenelemente, somit die Stammarten der jetzigen Floren. Den genetischen Zusanmiciiliang dieser Stammarten mit den jetztlebcnden Arten durch Auffindung der Zwischen- und tlber- gangsi'ormen, d. i. der Abslammungsreihen direct nachzuweisen, dürfte wohl als Hau{)taufgabe der wissen- schaftlichen Phyto-Paläontologie zu betrachten sein. Die vorliegende Abhandlung bringt den ersten Versuch zur Lösung dieser .Aufgabe. Sie enthält Unter- suchungen über den Ursprung der einheimischen Föhren- Arten. Das Resultat derselben ist der Nachweis der Abstanmuingsreihen Laricio und Cemhra und der Vereinigungdieser Reihen in einem gemeinsamen Grundgliede, der ältesten Föhre der Tertiärzeit. Aus der rinus Palaeo-Strohus sind zwei Reihen von Föhren hervorgegangen ; die eine Reihe enthält die zweinadligen, die andere die 3 — önadligen Föhren. Die Reihe der zweinadligen Föhren beginnt mit der l'inus l'alaeo- Laricio, deren Nadelblätter sich von denen der P. Palaeo-iStrobus kaum unterscheiden, deren Samen aber die Merkmale der Letzteren mit denen derP. Laricio vereinigen. Mit dem nächstfolgenden Gliede, der P. hepios, werden auch die Nadeiblätter denen der P. Laricio älinlicher. Die Samen nähern sich nur durch die umfassende Flügelbasis denen der P. Laricio, weichen aber durcli den rundlichen Kern und den krummen Flügel von derselben ab. Aus der P. hepios ging unsere Schwarzföhre (P. Laricio) hervor, welche durch die P. prae-ilvestris einerseits mit der Weissföhre andererseits mit der Krummholzföhre in genetischer Verbindung steht. Die Reihe der fünfnadligen Föhren beginnt mit der Bildung der P. Palaeo-Cem/n-a, deren Nadelblätter in der Länge und Breite denen der P. Cembra nahe kommen. Aus dieser nur im untersten Horizont der Leobner Flora aufgefundenen Art entwickelte sich eine langscheidige dreinadlige Föiire (P. prae-taedaeformis), deren Nadeln in ihren Eigenschaften sich wieder mehr der Urföhre (P. Paln.eo-Strohus) nähern, eine atavistische Bildung darstellend. Nun werden die Nadeln, welche in der Dreizahl bleiben, breiter und länger; die Länge Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXXVIII. Bd. 9 66 Constantin v. Ettivrishausen. der Scheide iiiiuiiit nocli zu (]'. taedatforvus ) . Bei dem folgenden Gliede (I'. i>ost-taedaeformis) niiiinil die Breite der Nadelblätter noch zu, hingegen die Länge der Scheide ab. Bei dem unmittelbaren Vorgänger der Zirbelkiefer (P. Vrae-Cembra) endlich sind die Scheiden noch kürzer und die Nadelblätter sind denen der 1'. Cembra sehr ähnlich geworden. Konnte der Zusammenhang aller dieser Föhren-Formen durch die vorliegenden Übergänge zweifellos bewiesen werden, so ergibt sich ihre genetische Reihenfolge durch das Alter der Schichten, in welchen die einzelnen Glieder entweder zuerst erscheinen oder ihre grösste Verbreitung erreichen oder im Aussterben begriffen sind. In den ältesten der von mir untersuchten Tertiärschichten (Häring) kommen nur die Reste Einer Föhren- Art (P. Valaeo-Strobus) vor. In einer jüngeren Schichte (Leoben, Horizont I.) erscheinen die beiden ersten dem Grundgliede folgenden Glieder der Reihen Laricio und Cembra, während das Grundglied in der Abnahme begriffen ist. In einer dieser letzteren unmittelbar autlagernden Schichte (Leoben, Horizont II.) fand ich F. hepios, welche von da an rasch an Häufigkeit abninmit. Im obersten Horizont von Leoben und in den gleichzeitigen Schiciiten von Schönegg tritt augenscheinlich au die Stelle der P. hepios die P. Laricio, ihre grösste Verbreitungszahl aufweisend. In den letztgenannten Schichten zeigt Aicl'. p?-ae-silvestris noch eine sehr geringe Verbreitung. Diese wächst aber in der einem jüngeren Horizonte angehörigen Flora vonParschlug. In der letzteren erreicht auch die 1'. I'rae-Fumilio das Maximum ihrer Verbreitung. Die grössere Ähnlichkeit dieser mit 1'. prae-silvcstris lässt ihre genetische Beziehung zu jener nnnehmhar erscheinen. Das Auftreten der 1'. l'rae-l'uvnlio in der einer älteren Stufe angehörenden Flora von Fohnsdorf setzt demnach auch das Vorkonmien der F. prae-silvestris daselbst voraus und dürfte das vorzeitige Auftreten späterer Glieder hier in localen Verhältnissen (Gebirgsflora) seinen Grund haben. Wie für die Glieder der Reihe Laricio Hessen sich auch für die der Reihe Cembra aus geologischen Daten genügende Anhaltspunkte finden, um ihre genetische Anordnung festzustellen. Pitius I'alaeo- Cembra kommt in Schichten, die jünger sind als der Horizont I von Leoben nicht vor uud ist ihre unmittelbare Beziehung zu F. Falaeo-^trobus nicht zu bezweifeln. P. prae-taedaeformis bezeichnet die Schichten von Schönegg und ■weiset in jüngeren Schichten eine bemerkliche Abnahme auf. P. taedaeformis erscheint zuerst in den Schichten von Schönegg in entsprechend geringerer Verbreitung als die Mutterpflanze. In Parschlug kommt diese Form nur in einem der unteren Horizonte vor, während P. post-taedaeformis dort nur in einem höheren Horizont erscheint. Mit dieser letzteren muss die P. Frae-Cembra in unmittelbarem Zusammenhange stehen, da beide Formen sich stets beisammen finden. Dass die P. post-taedaeformis die ältere Form ist, lässt sich aus der grösseren Ähnlichkeit der Mutterpflanze (P. taedaeformis) mit dieser, als mit der P. I'rae-Cembra, erschliessen. Es sei mir noch gestattet, über die thatsächliche Verwandtschaft der europäischen Ur-Föhre und einiger ihrer Nachkommen in den Reihen Laricio und Cembra mit amerikanischen Formen einige Bemerkungen anzuscldiessen. Die nahe Verwandtschaft dieser und vieler anderer Tertiärpflanzeu mit Arten der heutigen Flora von Nordamerika hat ihren Grund in der Zusammensetzung der Tertiärflora ül)erhaupt aus den Elementen aller Floren. Man braucht nicht ausschliesslich zu Hypothesen wunderbarer Pflanzenwandeiung auf geschaffenen Continentalverbindungen Zuflucht zu nehmen, um diesen Mischuugscharacter der Tertiär- flora zu erklären. Die Bildung der Arten ging zu allen Zeiten, sowie noch heutzutage, nach demselben Gesetze vor sich. Die Verbreitung der tertiären Stammarten muss im Allgemeinen grösser gewesen sein als die der heutigen Arten. Aus noch weiter verbreiteten einfacheren Pflanzenformen haben die tertiären Pflanzen ihren Ursprung genommen. Die Grundlage des Pflanzenreiches haben nur wenige über die ganze Erde ver- breitete einfachste Formen gebildet. Die Annahme, dass von den ersten Zeiten der Artbildung an jede Art ihr eigenes Vegetationscentrum gehabt habe , von dem allein sie ausgegangen sei, stösst auf Widersprüche und Unwahrseheinlichkeiten. Weder die Finus Falneo-Strobus noch die Staunnpflanze dieser sind aus Amerika eingewandert, sondern beide sind in Europa ursprünglich entstanden. Ebenso ist es höchst wahrscheinlich, dass die jetztlebende /'. Strobus aus einer in Nordamerika endemischen Stammart hervorging, die entweder identisch oder nächst verwandt ist mit unserer /'. l'a/aeo-Sfrobus. Beiträge zur Erforschung der Phylogenie der Pflanzenarten. 6't Einer iuifmcrksamen Vergleiclnnig der Fossilreste mit den entsprechenden Tlieilen der analogen jet/.t- lebenden Pflanzen gelingt es zuweilen, atavistische Bildungen an letzteren und damit wichtige Fingerzeige anf die genetische Beziehnng zu ihren Stammarten zu entdecken. Ich habe bereits bei einer früheren Gelegenheit meine Wahrnehmung mitgetheilt, dass atavistische Erscheinungen häufiger an cultivirten Pflanzen als in der freien Natur beobachtet werden können. Die in den Tafeln zur Vergieichung mit den Fossilresten beigegebenen Theile der lebenden Pflanzen sind durchaus cultivirten Exemplaren entnommen worden. Fig. E auf Tat". VII und Fig. A auf Taf III dürften als atavistische Bildungen zu betrachten sein. Die autl'allend stärkere Krümmung des Innenrandes vom Samenflügel bei ersterer (Pinus Larioio), welche an die Samen von l'inus hepios Taf. VII, Fig. 12, 13 erinnert und die dreinadligen Büschel 7uit kürzeren Nadeln bei \üi7XQ\QX (J'.Cemhra), eine Annäherung znv P. I'rae-Ceinbra, sind eben dann wohlverständliche Erscheinungen, sobald man ihre Bedeutung auf phylogenetischem Wege zu ergründen versucht. Die Tafeln zu dieser Abhandlung wurden im Lichtdruck hergestellt, da die phylogenetischen Nach- weisungen die möglichst naturgetreue Abbildung der diesen zu Grunde liegenden Objecte erfordern. L Phylogenetische Untersuchungen über Töhrenarten an den Fundstätten fossiler FÜanzen. A. Leobeu in Steiermark. In der Brauukohlenforniation von Leoben unterschied ich vier Horizonte.' Die gemeinsame Flora dieser Horizonte trägt den Charakter der fossilen Floren von Radobqj, Podsnsed, Schönegg, Bilin, Lausanne u. s. w. an sich, eine Entwicklungsstufe der Tertiärflora, welche ich mit der Benennung „Kadoboj- Stufe" bezeichnet habe. 5 In den Schichten des Seegrabens, welche der Kohle unmittelbar aufliegen, im untersten Horizont, treten Pflanzeneinschlüsse auf, welche der Flora der nächst älteren Stufe, ja sogar noch älteren Tertiär- floren vorzugsweise zukommen. Wir können in diesen Vertretern älterer Florenstufen nur den Übergang der Leobener Tertiärflora zu jenen Floren erkennen. Die mächtige Braunkohlenformation von Leobeu muss einen laugen Zeitraum in Anspruch genommen haben , während welchem die Flora sicli verändert hat. Zuerst hatte diese Flora noch fast ein aquitanisches Gepräge, sich den Floren von Eibiswald um! Fohnsdorf annähernd. Einzelne Arten der Sotzka- und Häring-Schichten haben sich hier gewissermassen verspätet. In dem weiteren Verlaufe der Absatzzeit versehwanden diese Anklänge an die vorhergegangeneu Entwicklungsstufen und die Flora von Leoben gestaltete sich immer reiner nach dem Typus der Radoboj-Stufe. Zu den Überbleibseln älterer Floren in der fossileu Flora von Leoben gehört unter Anderem ancli Ptniis Palaeo-Strobus. Diese der nordamerikanischen P. Strobus analoge Art habe ich in den Schichten von Häring in Tirol zuerst entdeckt. Da dieselbe Art auch an anderen Tertiärlagerstätten in Osterreich, dann in der Schweiz und in Frankreich gefunden worden ist, so muss ihr eine grosse Verbreitung in der Tertiärzeit zugeschrieben werden. Im Gebiete der fossilen Flora von Leoben ist diese Fölirenart hauptsäclilich in den tieferen Horizonten zum Vorschein gekommen, aber daselbst seltener als in Häring. Gegen die oberen Horizonte zu fand sie sich noch seltener. Augenscheinlich deutet diese Abnahme im Vorkommen von unten nach oben zu darauf hin, dass von der Zeit des Absatzes der untersten Leobener Schichten an die echte Piiius l'akieo-Strobus im Aussterben (z. Th. in der Transmutation) begritfen war, eine Annahme, welche durch die Thatsache, dass ich diese Form in noch jüngeren Schichten nicht oder nur äusserst selten auftinden konnte, volle Bestätigung erhält. Fig. 1 auf Taf. II zeigt ein wohlerhaltenes Fragment eines mit Nadel- büscheln dicht besetzten Zweiges, welches ich aus dem untersten Horizont, im Seegraben, zu Tage gefördert habe. Die Nadeln sind so laug und dünn wie bei den Büscheln aus den Häriuger Schichten und stinnnen in Beiträge zur Kenutniss der 'fcrtiäitiuia Steleimarks. Sitziuigsb. Bd. LX, S. 2. über die Br.imikohlenHoieu , tiy. 4) ersi-hoiiit vorzugsweise in dem grauen Schiefertbon der tiefer liegenden Scliichte Nr. 12. (U n g. Fos.sile Flora von Parschlug, S. 6.) Da die fossile Flora von Parschlug jünger ist als die von Leohen nnd von Scliönegg, so können die älteren den untersten Horizont von Leoben characterisirendeu Abstamiuungsglieder 7'. I'alaeo- Cemhra und r. Palueo-Laricio, sowie auch die nur in den nächstfolgenden Schieiiten in Schönegg auftretende 1'. prae-tae- daeformis hier nicht oder nur noch sein* spärlich vorkommen. So konnte nur von P. prae-taedaeformis ein einziges Zweigbüschel, Taf. II, Fig. 3, in Parschlug gefunden werden. Hingegen entspricht die Erscheinung des Gliedes P. post-taedaeformis dem Zeitalter der Flora von Parschlug und fanden sich vorzüglich erhaltene Zweigbüschel derselben, Fig. 3, 4, Taf. IV in der so reichhaltigen Schichte 13. Aus dieser durch die breiten Nadelblätter und kürzereu dickeren Scheiden von der 1'. taedaeformis wohl unterschiedenen Form dürfte sich, so dachte ich mir, die Pinus rigios Ung. abgezweigt haben, welche die breitesten und stärksten Nadeln besitzt, die bei fossilen Föhren bis jetzt beobachtet worden sind. Es könnte sich also in Parschlug die Letztere wohl finden. Wiederholte Nachforschungen bestätigten meine Vermuthang. Dort aufgefundene Bruchstücke, wie z. B. Fig. 5 auf Taf. IV, geben Zeugniss, dass die P. rigios der fossilen Flora von Parschlug nicht fehlte. Die Nadeln und Zweigbüschel der Pinus Prae-Cembra, welche hier zum Vorschein kamen, passen vollkommen zu den Exemplaren dieser Föhrenforni, die ich in Schönegg gesammelt habe. Das in Abdruck und Gegendruck, Fig. 2, 3, Taf. III, zur Anschauung gebrachte Zweigbüschel zeigt noch etwas kürzere Nadeln als Fig. 4 von Schönegg, und nähert sich dadurch dem von Unger als /'. Goethana bezeichueten Nadelbüschel (Iconographia plant, foss. tab. 12, tig. 22). Letztere Form, welche von der /'. Prae-Cembra sich abgezweigt haben mag, gehört ihren Eigenschaften nach niclit zur Hauptreihe, sondern ist als Nebenglied zu betrachten. Zur Abstammungsreihe Laricio lieferte diese Lagerstätte folgende Belegstücke. Zu den von Unger a. a. 0., tab. 13, fig. 6 und 9 dargestellten Resten der Pimis heptos fand ich die wohleriialtenen Samen, Fig. 12, 13, Taf. VII. Dieselben las.sen erkennen, dass die Samen dieser Art nicht nur durch den gekrümmten Flügel, sondern auch durch die etwas derbere Consistcnz desselben und durch den runden Kern von den Samen der echten 7'. Laricio verschieden sind. Letztere fand ich in Nadelbüscheln, Samen (Fig. 5, 6, Taf. VII) männlichen Blüthenkätzchen und Zapfenresten in der mittleren Verbreitungszahl 8 : lOÖ. Es liegen wohlerhal- tene Exemplare dieser Reste in meiner Sammlung vor; des Ranniersparnisses wegen konnte ich jedoch die Abbildung der meisten derselben in die Tafeln nicht mehr aufnehmen. Ich muss mich desshalb damit begnügen, auf das unvollständig erhaltene Zweigbüschel der 7'. Laricio hinzuweisen, welches Unger a. a. 0., Fig. 8, unter der Bezeichnung 7'. hepios abgebildet hat; sowie auf den ebendort Taf. 14, Fig. 3 als P. cen- trotos bezeichneten nicht gelungen dargestelleteu Samen, der gleichfalls nur zu 7". Laricio gehört, worüber ich durch die Vergleichung eines vidlständigeren Materials Gewissheit erlangt habe. Das unentwickelte Blüthen- kätzchen a. a. 0.. Fig. 4, passt vollkommen zu den Blüthenkätzchen der P. Laricio von Lenben und Podsused, welche auf unserer Tafel X in Fig. 3 — .ö dargestellt sind. Der schöne Zweig P. centrotos Ung. 1. c. Fig. 1 hat etwas kürzere Nadeln, als bei P Laricio gewöhnlich vorkonnnen, stimmt aber in allen Merkmalen mit dieser so sehr überein, dass ich ihn nicht einmal als einer Varietät derselben angehörig betrachten kann. Meine Bemühungen, die P. prae-silvestris in Parschlug zu finden, haben mich zu den in Fig. 20, 21 auf der Taf. VII abgebildeten verkümmerten Samen und zu dem Blüthenkätzchen (Fig. KW, Taf. X) geführt. Der länglich ovale Kern des Samens entspricht vollkommen dem der Schönegger Exemplare. Die männlichen Blüthenkätzchen stimmen mit denen der ]'. prae-iilvestris von Leoben auf das Genaueste überein, wesshalb ich die Abbildung derselben nicht in mehr als Einem Exemplar wiederholen liess. Das Exemplar, Fig. 9, Taf. X zeigt ein späteres Stadium dieses Kätzchens und lässt sonach die Grenze der Grösse und Entwicklung erkennen, welche diese Kätzchen erreicht haben, in welcher .sie im Vergleiche mit denen der P. Laricio merklich zurückstehen. Bei diesen Nachforschungen gelangte ich in den Besitz der Samen Fig. 5, 7, 8, Taf. IX, die wegen ihrer grossen Ähnlichkeit mit den Samen der Pinus Pumilio meine Aufmerksandestris verräth. Jedenfalls müssen diese Samen mit den schon oben als P. l'rae-l'timiliu bezeichneten Zweigbüscheln von Fohnsdorf und Schönegg vereinigt werden. Nachsuchungen an der erstgenannten Looalität bestätigten diese Annahme vollkommen. Es fanden sich nämlich dort in derselben Schichte, in welcher das erwähnte Zweigbüschel zum Vorschein kam, Samen, die mit den eben beschriebenen von Parschlug in allen Eigenschaften übereinstimmen. Den grössten dieser Samen habe ich in Fig. 8, Taf. IX, zur Abbildung gebracht. Ausserdem fand sich in Fohnsdorf in der gleichen Schichte die Zapfenschuppe, Fig. 6, Taf. IX, welche in ihrer Form und Grösse den Zapfeuschuppen von P. l'umüio näher- kommt, als denen der /*. süvestris. Neue Bestätigung der Zusammengehörigkeit dieser Funde brachten die fortgesetzten Arbeiten in Parschlug. Daselbst kam eine Form kleiner männlicher Blüthenkätzchen einer Pinus zum Vorschein, welclie zu der J'. silvest?-is einerseits und zu der /'. I'umilio andererseits in nächster Verwandtschaft stehen muss, denn diese Blüthenkätzchen halten gerade zwischen beiden die Mitte. Diese Föhre kann sonach nur wieder die /'. l'rae-Pu/tniUo sein. Fig. 11, 12, auf Taf. X bringen ein jüngeres, Fig. 13, 14« ein älteres Stadium dieser Kätzchen zur Anschauung. Neben dem Kätzchen Fig. 14« liegt eine vom Zweigbüschel losgetrennte Nadel Fig. 146 der P. Pi-ae-Pumüio. Fig. 1« und Fig. 15 zeigen die Zaptenschuppen derselben. D. Podsused in Croatien. An dieser reichen Lagerstätte, welche die gleiche Flora und Fauna beherbergt wie Radoboj, sammelte ich Nadelbüschel der Pinus iirae-taeddeformis, 1'. tuedneformis und der /'. post-taedaefonnis, also zusammen- hängende Glieder der Abstanmiungsreiho Cembra. Erstgenannte Form erschien in dem Verbreitungsverhält- nisse 3:100, Aie P. faedaeformts im Verhältnisse 10:100, die P. post-taedaefonnis im Verhältnisse 6: 100. Hiernach hat also die P. taedaeformis während der Ablagerungszeit der Eadoboj-Schichten in Podsused die grösste Verbreitung erreicht, während erstere wahrscheinlich im Aussterben, letztgenannte aber in zuneh- mender Verbreitung begriffen war. Von der /'. prae-taedaeformis kamen ganze Nadelbüschel, wie z. B. Fig. b auf Taf. V, liöchst selten vor. Meistens fanden sicii nur einzelne vom Büschel losgetrennte Nadeln oder Bruch- stücke derselben, wie z. B. an dem in Fig. 4 auf Tafel V abgebildeten Stücke, wo aber die convergirenden Nadeln zu Einem Büschel gehören. Ihrer Verbreitung entsprechend, liegen von der /'. taedaeformis Büschel mannigfacher .Abänderungen vor, von denen das iangnadlige Fig. 1« in die Tafel V und das dünnnadlige, eine atavistische Abänderung darstellende, Fig. 6, in die Tafel VI aufgenommen wurden. Das unvollständig erhaltene Exemplar der P. post-tuedaefoi-mis, Fig. 5 auf Taf. VI, welclies sich nebst mehreren anderen unvoll- ständigeren und einzelnen Nadeln fand, gehörte einer langnadligen Form an. Von der Piims Laricio, deren VerbreituDgsverliältniss in Podsused ich mit 12: 100 bezeichne, liegen wohlerhaltene Zweigbüschel, Fig. 1—4 auf Taf. VI, und männliche Kätzchen, Fig. 3, 4, Taf. X vor, welche die genaue Vergleichung mit den gleichnamigen Theilen der lebenden Pflanze Fig. .1, Taf. VI und Fig. J, Taf. X gestatten, üezüglich des Vorkommens anderer Glieder der Abstammungsreihen Cembra und Laricio in dieser Localflora sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. II. Begründung der Abstamniung.sreihen Laricio inid Cemhra. Konnten schon an jeder der voranstehenden Localitäten die phylogenetischen Beziehungen der aufge- zählten Föhren- Arten zweifellos festgestellt werden, so ist die Zusammenstellung der dort gesammelten Erfahrungen um so mehr geeignet, die Abstammungsreilien selbst klar vor Augen zu führen. Um hiebei möglichst objectiv vorzugehen , soll jede Kategorie von Resten für sich allein in Betracht gezogen und die Ableitung der Reihen daran nachgewiesen werden. Es hat dies auch den Vortheil der wiederholten Prüfung der Abstammungsreihe. Stellt es sich hiebei heraus, dass die Reihen der Blätter, der Samen , der Blüthen- kätzchen, der Zapfenreste Glied für Glied mit einander parallel laufen, so ist der Beweis der Existenz der I^eitrüge zur EffJ PiuKs Palaeo-Laricio. Taf. H, Fig. -J. Charakter: Zwei Nadeln im Büschel, so lang und fast so dünn wie bei a. Verbreitung: Leoben, Horizont I, 1 : 100. cj Pimis hepios Ung. Iconographia plant, foss Tab. 13, Fig. H, 7. — Unsere Tafel \I11, Fig. 1 r, ; Taf. IX, Fig. 11, 12. Charakter: Zwei Nadeln im Büschel, so lang, aber breiter und stärki'r als bei e; Basaltheil verdickt; Scheide so lang oder kürzer als bei c. Licnkschiifuii der mathem.-Dalijrw. Cl. XXXVrll. Bd. lü 74 Cuihsfujtf/'n r. Ettiiig sliaan eil. Vcrbreituus: I>o<)1.lmi. II..n/,oi]t III 8: lUO (Taf. IX, Fig. 11, V2) . IV 10 : lüU (Taf. VIII, Fig. 4,« 5 a). Podsused . . . . 12:100 (Taf. VI, Fig. 1—2,4). Schönegg 9 : 100 (Taf. VIII, Fig. li ). Parschlug .... 8 : lüt» (Unger Iconogr. Tab. XIII, Fig. 8, unter I'. luquos.) Übergangsglied zwischen c und d, Fig. 2« auf Taf. VIII; die Stärke und liroitc der Nadelblälter zwisclien der beider Glieder liegend. Vorkommen: Lcobcn, Horizont III. e) Piim.s iJi'ae-sllvestrlii. Taf. IX, Fig. 10. Charakter: Zwei Nadeln im Büschel, diese bedeutend kürzer und etwas schmäler als bei der Vorher- gehenden. Scheide kurz. Verbreitung: Schönegg 0'.5 : 100. Übe rgangsglied zwischen d und e: Fig. o auf Taf. VI. Nadeln fast so lang wie bei d und so breit wie bei e. Scheide kürzer als bei (/ und länger als bei e. Vorkommen: Fodsused. fj Pinus sUvestris L. Jetztwclt. Taf. IX, Fig. F. [i. Nebeiireilie. aj Ncbengrundglied: Plimti prae-silve>itri,s. (Glied e der llauptreihe.) h) Plims Prae-ruHiilio. Taf. IX, Fig. 1, 2, 4. Charakter: Nadeln kurz, stark, breiter als bei a. Scheide sehr kurz. Verbreitung: Fohnsdorf (Fig. 2.) Schönegg 0-2 : 100 (Fig. 1, 4.) ('■) Piiiiiff PmniUo Haenke. Diluvium und Jetztwelt. Tal'. IX, Fig. E. 2. Nach den Samen. a. Hiuiptreihe. aJ Grundglied: Piuus Palaeo-Strohus. Tat. I, Fig. 1—12, 14-16. Charakter: Samenkern oval, Flügel länglich, mit geradem oder concavem Innen- und convexcm Aussenrande, an der Basis gerade oder nur wenig eoncav abgeschnitten, nicht umfassend; die Spitze des Flügels verschmälert, fast zugespitzt. Verbreitung: Häring. Leoben, Horizont I 2 : 100 n 1:100 „ „ III 0-5 : 100 „ „ IV 05 : 100 Schönegg (t-ö : lOO (Fig. S, lo, 14). Parschlug . . . . 0-2 : 100 (Fig. 3 a, 4 a, 7, 11. 12, KJ). bj Piuiis Palaeo-Laricio. Taf I, Fig. 13, 17, 18«. Cliar:ikter: Same wie bei (^, jedoch mit halbumfassender Flügelbasis. Verbreitung: Leoben, Horizont I 0-5 : 100. t'be rgangsglied zwischen « und // : Fig. '.) auf Tat. I ; Flügel an der Basis mehr eoncav ausgeschnitten, jedoch noch nicht halbumfassend. Vorkommen: Schönegg und Parschlug. c; Pimi.s Jiepios Ung. Iconographia, Tal». XIII, Fig. 9. — Unsere Tafel VII, Fig. 12—14. Charakter: Samenkern rund, Flügel länglich, mit stärker concavem, dem ,'\us,scnrande nahezu itarailel- laufcndem Innenrande, ganz umfassender Basis und stumpfer, nicht vcrscinnälerter Spitze. Verbreitung: Schönegg . . . . 1 : 100 (Fig. 14). Parschlug 0-5 : 100 (Fig. 12, 13). Als ein Verbindungsglied zum nächstfolgenden kann der Same Fig. 14 i. e. von Schönegg wegen des in das Ovale übergehenden Sameidcernes gelten. Beiträge zur Erfnrxchuji;] der J'/////(i(]enie der Pßanzenartcn. 75 dj Phtus Lariclo Poiv. Unsere Tafel VII, Fi-. 1 — 11 ; A^G, 0, T. Charakter: öainenkeru oval, Flügel länglicli mit fast geradlinigem oder mir sehr wenig eoiieavem, selten etwas convexeni hinenrande nnd mehr oder weniger stark convexem Aussenrande. Basis ganz unifa'^send. Spitze stampf, nicht oder wenig verschmälert. Verbreitung zur Tertiär/.eit : Leoben Horizont III 4 : 100 (Fig. 7). IV 5:100 (Fig. 1-3, 10). Seböuegg .... 0:100 (Fig. 4, 8, Sl, 11). Podsnsed . , . . 12 : 100. Parschlug ... 8: 100 (Fig. 5, G). ej Pin US iji'ae-silrestris. Tat". VII, Fig. 15 — 21. Charakter: Sanienkern kleiner als bei d, länglieh; Flligel oval bis länglich-elliptisch, am Iimenraiide fast, am Aussenrande mehr oder weniger convex. Basis ganz umfassend. Spitze stumpf. Verbreifung: Leoben, Horizont IV 0-2 : 100 (Fig. 17, 18). Schonegg 0-5:100 (Fig. 15, IG, 19). Parschlug 0'8 : 100 (Fig. 20, 21). ilbergangsglieder zwischen d und p: Fig. 2 auf Taf.VII von Leoben; wegen des länglichen Kernes annähernd an r, aber Grösse desselben und Grösse und Form des Flügels von d. Fig. 18 auf Taf. \\l \(in Leoben, o\alei' Kern wie bei d, aber Grösse und Form des Flügels wie bei e. fj rimts silve,stn\s L. Jetztwelt. Taf. VII, Fig. II— M. ß. Nebenrpilie. aj Nebengrundglied: Fi ans prae-silrestris L. (Glied c der Haiiptreihe.) 1>J Pinus Pme-PiiiuUio. Taf. IX, Fig. 3, 5, 7, 8. Charakter: Same sehr klein, dem der 1'. l'uvuh'o, Fig C. D, äusserst ähnlich. Verbreitung: Fohnsdorf (Fig. 3). Parschlug, 0-5 : 100 (Fig. 5, 7, 8). c) Plans Pumilio Haenke. Taf. IX, Fig. C. D. Diluvium und Jetztwelt. 3. Nach den männlichen Blüthenkätzchen. a. il:iu|itroibe. (i) Grundglied: Pinus PaUieo-Sfi'ohus. Die Staubkätzclien haben sich bis jetzt nur in Häriug gefunden. f>J Pinus Palaeo-Lai'icio. Staubkätzchen liegen keine vor. cj Pinus hepios Uug. Taf. III, Fig. 4A; Taf. VIII, Fig. 1 «, 4 6; Taf. X, Fig. G. Diese Staul)kälzchen welciie ich bis jetzt nur in Leobeu, Horizont IV (1 : 100) gefunden habe, sind kleiner als die des fol- genden Gliedes, aber grösser als bei e Dieselben können nur zu P. hepios gehören, da sie zu keinem anderen Gliede der Reihe passen. Die Zusammengehörigkeit dieses Kätzchens mit den Samen und Nadeln des Gliedes c ist auch durch das Zusammenvorkommen dieser Reste in einer und derselben Schichte bestätigt. Auf dem Stücke Fig. 1, Taf. VIII, sieht man dasselbe Staubkätzchen, Fig.«, neben den Nadelblättern der i'. hepios, Fig. b, e. Das Exemplar Fig. 4, auf Tal'. VIII zeigt in // ein solches Kätzchen in einem jüngeren Stadium. dJ Pinus Laricio Vo'w. Taf. X, Fig- 3, 4, 5, A. Die Kätzchen Fig. 3, 4 habe ich in Podsnsed mit den Nadelbläftern der /'. Laricio in der Zahl 5 : 100 gesammelt. Die Übereinstimmung mit den Staubkätzchen der lebemlen 7'. Laricio (vergl. Fig. A) ist in die Augen springend. Das weniger gut erhaltene Kätzchen, Fig. 5, von Leoben kann nur hieher gehören. Ich fand dasselbe in Schichten des IV, Horizonts (1 : 100) ebenfalls mit den Nadelblättern dieses Gliedes. 10* 7() donstovtiyi r. Ett/iifi-sliau.tev. e) Pimis 2)rcie-silvestris. Taf. X, Fig. 7 ii, J(). Die Staubkätzchen sind etwas grösser als die der ]\ säve> und e wenigstens in den äusseren Eigenschaften ihrer Zapfen von einem anderen Gliede der Reihe nicht verschieden sein werden. d) Pinns Laricio. Taf. X, Fig. 2 a, A, B. Diesen Zapfenabdruck sammelte ich in Leoben aus Schiciiten des IV. Horizonts, aus welchen ich no(di einige Zapfenreste dieser Föhre erhielt (in der Zaiil rtpri. 77 rnrscliliif^- gefundenen Samen der /'. I'rafi-I'iimilio dürfte somit nicht /.\veifelli;ift sein. Das (ileiehe gilt von der Scliuppe, Fig. (1, von Folmsdorf, wo ieli nelist dem Samen, Fig. ii, aiieii ein Nadelbiischei, Fig. 2, der ]'. l'rae-l'umiUo entdeelite. o) Phiiis rumilio. Taf. IX, Fig. A, B. B. Al)staniiiiun osroiho Ccmbi'fr. a. Hanptreilie. n) Grundglied: Piuii.'^ Palaco-Sti'ohiis. (SY\e ohcn.) h) VinuH Palaeo-Cemhva. Taf. II Fig. ß, 7. Clinraktcr: Vier bis fünf Nadeln im Zweigbüschel. Nadeln etwas stärker und kürzer als bei a. Verbreitung: Leoben, Horizont I 0-1 : 100 (i bergan gsglied zwischen a und h: Pinifs Psendo-Strohiis Endl., Ung. Ieonogra])liia plant, foss. Tab. XII, Fig. l(j, 17. Die Nadeln haben die Länge jener von «, hingegen die Dieke jener von h. e) Pinus prae-taedaefonnis. Taf. II. Fig. ?>—h; Taf. III, Fig. 7. Ciiarakter: Drei Nadeln im ]5üscliel; Länge der Nadeln wie bei a, Breite derselben fast wie bei //. Seheide kurz. Verbreitung: Seliönegg (j : 100 (Taf. II, Fig. 4. 5; Taf. III, Fig. 7). Far.sehlug 0 •()■") : 100 (Taf. II, Fig. 3). Podsused 3 : 1()0 (Taf. V, Fig. 4, h). IJbevgangsglied zwisehen ]> und c: Fig. 7 und K auf Taf. III, von Schönegg. Dreinadliges Büschel wie Lei r, aber kürzere und etwas breitere Nadeln, annähernd zu h. d) T'imis taedaeforinis Ung. Iconograpbia jilant. foss. Tab. Xlll, Fig. 4. Unsere Taf. III , Fig. 1; Taf.V, Fig. 1—3; Taf. VI, Fig. 0. Cliaraktei: Drei Nadeln im Büschel. Die Länge derselben übertrifft gewöhnlich die der Nadeln \(in (I und e; die Breite derselben grösser als bei h. Scheide lang. Verbreitung: Schönegg 1 : 100 (Taf. III, Fig. 1). Podsused 10 : 100 (Taf. V, Fig. 1-3; Taf. VI, Fig. H). Parschlug, tieferer Horizont 0-.5 : KX) (Uug. Iconogr. 1. c). U bergaugsglied zwischen r und ' und '' Zapfensehuppen der reeentcn P. s(foe«/7-/s. „ 7. Samenflügcl der l'inm I'aiaeo-Strobus aus Parscidug; zur Vergleiehung ein .Saiueiiflügel Fig. E der P. Strubus. „ 8. Samenfliigel der Pinus Palaeo-Strobus aus Scliönegg; Fig. F, ein Saraenflügel der /'. Strobus. ., 9. Same von Schonegg, ein Übergangsglied zwischen Pinus Palaeo-Strobus und Palaeo-Laricio bildend. „ 10. Same der P. Palaeo-Strobus aus Schönegg. Fig. G Same der P. Strobus. „ 11, 1-J, l.i und II). Verkümmerte Samen der 1'. Palaeo-Strobus aus Parsclilug; verglichen mit solchen Samen der P. Strobus Fig. //, ./, M, N. „ 13, 17, 1ha Samen der Pmt(s Pa^neoXaMCj'o aus Leoben (Horizont I); bei lS/< ein Biuchstiick eines Nadelblattes desselben Gliedes. Fig. K, O, P entsprechende Samen der recenlen P. Strobus. ,, 14. Samenfliigel der Pinus Palaeo-Strobus aus Schönegg; dazu in Fig. L ein Samenfliigel der P. Strobus. TAFEL IL Fig. 1. Zweigfragment der iV«».s 7'o/rteo-.SY;-o//»s ans Leoben (Horizont I); znrVergleichung in .4 ein Zweig der recenten Pinus Strobus. „ 2. Nadelbiischel von Pinus Palaeo-Laricio aus Leoben (Horizont I). „ 3. Nadelbüschel der Pinus prae-taedaeformis aus Farschlug (tieferer Horizont). „ 4, 5. Nadelbiischel der /'. prae-taedaeformis aus Schönegg. „ 6, 7. Nadelbiischel der P. Palaeo-Cembra aus Leoben (Horizont 1). TAFEL in. Fig. 1. Nadelbiischel der Pinus taedaefonnis Ung. aus Schönegg. „ 2, 3. Nadelbiischel An- Pinus Prae-Cembra aus Parschlug ; hiezu zui' Vcigleiehuug die Nadelbiischel li, '' der recenten /'. Ceinbra. „ \a .'). Nadelbiischel der Pinus Prae- Ceinbra aus Schönegg; dazu das Nadelbüsehel Fig. A der 1'. Ceinbra. Bei ib männliches Bliithenkätzchen der P. /lepios. „ (i. Nadelbiischel eines Übergangsgliedes zwischen Pinus 2)rae-taedaeformis und 1'. taedaeformis, aus Schönegg. „ I. Nadelbüschel der Pinus prae-taedaeformis aus Schönegg; dem von P. Palaeo-Cembra sich annähernd. „ a. Nadelbüschel eines Übergangsgliedes zwischen Pinus Palaeo-Cembra und P. prae-taedaeformis, aus Schonegg. TAFEL IV. Fig. 1. Nadelbüschel eines Übergangsgliedes zwischen Pinns taedaefunnis und posi-taedaeforuiis, aus Schönegg. „ 2. Nadelbüsihel (^^}r Pinus posl-tacdaeforviis nus Schönegg. „ 3 — 5. Nadelbüsehel der Piims post -taedaeformis ans Parschlug. ,, 6. Nadelbruchstück der Pimis rifjios Ung. ans Parschlug. TAFEL V. Fig. 1(1 Nadelbüschel der Pinus taedaeformis Ung., b ein solches der P. Lariciu, ans Podsused. „ 2, 3. Nadelbüschel einer Übergaugsform zwischen P. taedaeformis und post-taedaefoi-mis, aus Pi-itr..z. Pjrfdr.srhiiihi il. Plriiliiqeiii' il. I 'flaii.zciiurfcii. TAFEL VI, Fig. 1 — 2 lind 4. Nadelbiiscliul dor Pimis Larhio iuis Püdsusi'd; h'w/Ai Nadidbiisclicl der reccntcn Form Fii;-, .1, B. „ 3. NiidclMisclicl eines Uljerganj;'t und li. Samen der Pinus Laricio aus Parscbbig, in verseliiedener Entwieklung. „ 1-2-11. Samen der Pinus heplos Ung. Fig. 1-2, l.i aus Parseldng, Fig. M aus Sehönegg; liiezu eiu Same Fig. E der P. Laricio luit eoncavem Inncnraude des Flügels. „ 1.5— -21. Samen der Piims prae-silaesiris; Fig. 15, IG und 19 aus ScliOnogg; Fig. 17, 18 aus Leobeu; Fig. "20, "21 aus P.-irscldng; liiezu die Samen Fig. 7/— jV der /'. si/vestris. TAFEL VIIL Fig. 1(1 Mäiinlielies Bliitbenkätzclien, Fig.'A verküinnierter Same. Fig. c, d Nadeiblätter der l'invs hepios Ung. aus Leobi'ii (Horizont IVj. Bei e und/ Samen der L'ullitris Proni/niarti Endl. Fig. .1 ein Same der reeenten (/. quadrinil.vis zur Veigloicliung. „ ia Nadelbüschel der P/?m« Ae|)ias Ung. aus Leoben i, Horizont IVj, Übergang -iiw P. Laricio-^ bei /- lilütlieuknoaiie von Ciiinamumvm polymorphnm. „ 3. Nadelbüschel eines Übergangsgliedcs zwischen 7V«)(s ['alaeo-Laririu m\i\ kajnos, aus Leobeu (Horizont 111). „ 4a Nadelbüscliel von I'inus Lariciü\ h inännliclies Kätzchen der Pitias he^rios, eben antbliiheiKl. Aus Leoben. „ 5« Nadelbliitter der Pinus Laricio aus Leobeu (Horizont IV). „ 6. Nadelbüschel der Pinus Laricio aus Schönegg. TAFEL IX. üscliel der Pinus Prao-Pumiliu /'. Pumilio. „ 2. Nadelbüschel der Pinus Prae-Pumilio aus Foiinsilort'; liiezu das Nadelbüscliel F der P. Pumilio. „ 3, 5, 7, 8. Samen der Pinus I'rae-Pumiliu. Fig. 3 aus Fohnsdorf; Fig. 5, 7, 8 aus Parschbig; liiezu die Samen V, I> der P. Pumilio. „ li. Z.-ipl'ensehiippe der Pinus Prae-Puinilio aus Fohusdort'; liiezu die Zaiifenseliuplien A und IS der P. Pumiliu von der Inneiiliäche gesehen. „ 9. Nadelbüscliel der Pimts hepios Ung. aus Schönegg. „ 10. Nailelbüschel der Pinus prae-silvestris aus Schönegg. „ 11 und 12. Zweigfragment der Pinus Laricio aus Leoben (Horizont 111). liiezu Zweig G der lebenden Pflanze. TAFEL X. Fig. Iffl und i:b,oy. Fü;. .JJIP. /nar-silorstrf.s. /"fq. fJ,/7;/S.PPf,/aeo-Laj-irw. Denkschriften d.k.Akad.(l \i. math.naturw.Classe XXX\1U Bd.I. Abth . ..atdatsdnickerei. C.Y.EUin(|slianspn: Boilräijt» zurPhvlogenie der Pflanzenarton. Taf.n. ^'';h>J^'irin^vPaJ^. /./'MU^■ taeda^formis.rCff. ?,J, ia, Ö.PPrae-Cmibra .Mg. ^fb.P.hcpfo.',: Mii.ori,cr,jantf.v,,1,WI 'Awise/,r„ / mnf Pprae-taedtwrormis. Fig.7,.V. li/ergangsi) lied zwischen J^. prae-taedaefönnis luid J'.Paiaro-Owbra . Denkschriften dkAkadd Wimath.naturMaJasseXXXVlII BdJ.Abth. C.v.j'itliiifjsliausen: Beiträge zurPhvlojjenie der Pflanzenarten. Taf.IN^ LicMdrusk d.kk.flof-a.Staaisärucfcerei . Fig. I. i'bnyatiffsfflü'd xnnsehen P.taedtteforrnis iiiid TWSt-taedaefonnü-.Fifi.'^-J f. po.'!t-tm>(la<'forTm:s f 'i'ff. 6. Pimis ri(/ios . Denksclu-iften d.k.Aka(Ld.W:math.iiaturM-.ClasseXXX\TII ßd.l.Ablh. C.vJiUiiUjshaiiseTi: Beiti-ätje zurPhvlogenio der Pflanzenarten. Taf. Y. Lictadrack d.kk.Eof-ii.Staatsiruckerei . M(j./(( J'imis tuedai^fonnis.J'^ff. /b.P.Laricio. Fi'y ?, 3 . I7>erga/u/s(/lix'd z/oiscfuvi P.Uu^darformis und post- laedac^rmis. Fig. 4 3. üprae - taedfiefoririis. D enkschriften d.k.AkacLd.W. math.naturw'iCJasse IXXVUlBd.I.Abth . r.v.Eüin(jshauspn: Beiträge zurPhvlogenie der Pflanzenarten, Taf. VT. Lidildruck «Utk.Iof-iLStaatsdrucIcerei. ff'r'dacrormis . ^^. ff.H iaec/ae förmig. '^ Denkschriften d.kAka(Ld.W':math.jiaturMrCJasselXXrnr Bd.I.Alitli, r.V.EüingshauSPn: Boiträtje zurPhvlogenie derPflanzenarfen. Taf. \Tr. iictadruck d.kk.Bof- u.S tdats iruckerei . F,[g./.3-//.Pi„nsZarü;o. Mg. '^'.IT^erffaiig.vgUed zmüicfumPLaricio und pra^sUvesiris.Fiq.a-^^.P.hepws ff^^-/.'>-^/ P/yrae-süoestris Denkschriften (LkAkacLd.Wmath.natuTw.ClasselXXWffBd.I.AbtTi. (VJilÜJiijshausen: Beiträye zui-Plivloyonif der ITlan/enarJen. rai*. im. / X ^ i V a e V a c , 4% LicMdruck d.kk.flof-ii.Staaisdruckerei. J^i;^./ a-d,AA.J'ÜM? fvepios. Fl^. ?u il?eryfingsglicil zwisc/ien P. ?iepios und Liu-irlo . Mff. 3 Ührrgaru/s^ff^zf. ^n>ischen.P.Paifu;o-Larüyio iiiul hepws.Fiff.yta,ön^.I'.Larii^. Denkschriften (LkAkaiLdW'math.naturwX'lassoXXXVIllBd.l.Abth. r.YLEtliiigshaiisen: Boiü-äjjp ziwPhvloyonio derPflanzenarlen. Taf. IX. Lichtdruck d.k.k.Bof-(i.?taatsdruckereL. Füj. /-S' Puius Prar-PumUi'o. Fi(j..'lP.hepio,'f .Mff. /O.P. prae-silorstris. Pü/. //, /?. P. Laricio Denkschriften (LIw\kad.d.W. malh.nahinv.C lasse IXXMII Hd.I. AbLh . r.v.l.UmqshauSPil: Boili-äjje xurPlvvlojjonie der Pflanzenarlon. Taf. X. ,i* V \- n f fM liiüAtdrui,« 1 k.k.Jict- u.jtiaisdnickerei. A'u/. /,i,M,L,ti-iJf^ /Shr.P.Prat'-I'um/li'o. ?,i, JSPhiricio. h'üj. ß. P.hcpio.t.Fiq. 7-if, tH.P.prar-silucslris. ■ Donksclirilloji (Lk.Akad.d W. malh.nalitrM.C las.s<« XXXMII Hd.I. Abth . 81 BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DEli FOSSILEN FLOIIA VON PAIISCHLÜU IN STEIERMAHK VON Prof Dr. CONSTANTIN Feeiheren von ETTINGSHAUSEN, CORIIKSPONPIKKNIIKM MH GI.lKllK IIKK KAIS. AliAIIKMCK DKK WlSSKNSniAlTKN. I. BLATTPILZE UND MOOSE. (D\L[t 5 Ca('cl'il. iiii' ücßt^luell.) VOHGEKEGT IN DEK (SITZUNG HKK M ATHEMATlSCH-NATUKWItiSENSUU AFTLK'HEN CLASSE AM ID. Jl'LI 1877. VOKAVORT. JJas zu rarsclilug- niiclist Kapfeiibeig in Obersteierniark begrabene vorweltlidie Herbarium wurde zuerst von dem um die Phyto-Paläontoio,i;ie liofliverdienten Franz Unger der Wis.sciiseliat't aufge.sehlo.sscn. Die reiclie Ausbeute, welelie er viele Jain-e iiiiidurcli daselbst zu Staude gebra(dit, ist in seinen Werken: „Genera et species piantaruni fossilium", „leonograpliia plautaruni fossiliuni- und in der dieser letzteren angereihten „Sylloge plant, foss." publicirt worden. Da aber nach dem Ausspruche l'nger's es kaum einen Ort auf der Erde geben dürfte, welcher eine reichere vorweltliehe Flora beherbergt als Farschlug, so war wohl zu erwarten, da-^s ticissige Nachfor- schungen daselbst noch viele neue Schätze für die Wissenschaft zu Tage fördern werden. Ich kann diesen Ausspruch Unger's nur bestätigen und noch hinzufügen, dass wohl kaum anderswo so prachtvoll erhaltene Fflanzcnfossilien sich finden durften. Seit dem Jahre 1850 habe ich den verschiedenen Fundstelleu fossiler Pflanzen bei Parschlug alle Aufmerksamkeit geschenkt und verfüge bereits über eine sehr grosse Sammlung von daher. Ich bin aber noch weit davon entfernt, behaupten zu können, dass nun Parschlug genügend ausgebeutet sei ; denn bei jeder Aufsammlung kamen nicht wenige neue Reste zum Vorschein. Es werden also die Fundstellen dieser so sehr reichhaltigen Localität noch viele Ausbeute ergeben und ich hoffe, mich auch noch fernerhin an derselben betheiligen zu können. Gegenwärtig ist es meine Absicht, mit der Veröffentlichung der neuen oder besonders interessanten Parscliluger Funde zu beginnen. Der vorliegende erste Beitrag enthält die von mir gesammelten fossilen Kryptogamen, zumeist Blattpilze, aus dieser Flora. Unger hat nur vier Pilzarten von Parschlug aufgezählt, von welchen nur Eine zur Beschreibung und Abbildung gelangt ist. Nur diese letztere Art konnte ich bei der Bearbeitung berücksichtigen, da aus blossen Aufzählungen, auch wenn diese mit kurzen Diagnosen begleitet Denkschriften der mathem.-natui w, CI. XX Will. Bd. 1 l F2 C<) iistant i n r. Ktt 1 n ij slm it >if ii. werden, iossile lilMltpil/.e kaum erkannt und tinter.scliicden werden kinnu'n. Es ist indessen wohl waiirseliein lieh, dass die von Unger unter den Bezeiclinungen Siihaei-ite.t und Xi/Iiitnäc-s jiufgezählten l'il/.e in den int Foliienden piiblicirten 30 Pilzarten entlialtcn sind. Die Bestimmung' der fossilen Blattjjil/e ist mit niclit geringer Seiiw ierigkeit verbunden, da. • fnssilen Floi-a mm l'(ir.s<-liliiii In i^tciermnrl:. 83 Es ist allcT (inuul vdiliiiiulcn, liier ;uit' ein l'liijllerunu y,u scliiicsseii, wolu.iiu (iattiiiij;' .sciir äiiuliflie mit Haaren besetzte Flecken bildet. Von den jetztlebenden l'Inilhi-aivi-AviQW vermag ieii keine zu bezeiclinen, welelie der lessilen in a.llen Eigenscliaften besor ers aiitt'allend iialiekommen würde. Von den lossilen Arten stellt Ph. Knnzef A. liraun (Heer, Tertiärflora d. Schweiz, I, Taf. 2, Fig-. 4) der beselirielienen Art am nächsten. Frstere kommt wwi' Arer trüobatum vor und unterscdieidet sich von Letzterer durch die unregeJmässig geformten Flecken. Vhylli'rhini parschltu/iamini n. sp. T;if. I, Fig. 9. I'//. ninriilas formaiifi iiigrKS immfi-sas siibconcaras, rotundalas. In afliiitto iiim-qacPO (straf a /.'')> foli.nlis Jiiglandis jinrsrjdiigiioiae. Uildet etwas kleinere dunklere Flecken als die vorige Aif; dieselben liegen deutlich vertieft wie bei dieser, sind jedixdi nicht flach, sondern etwas concav. Das Farenehym erscheint hier weniger zerstiirt. Der die Flecken umgebende Wall zeigt die gleiche I5escliaft"enlieit wie bei dem vorher beschriebenen Pilz. Das Vorhandensein dieses Pilzes konnte nur bei seitli(di einfallender Beleuchtung dentlich bemerkt werden. Ord. PYHFXOMYCRTFS. Hphaerh( interpumjcufi Heer. Heer, Trrtiiirttorii d. Scliweiz, Ret. f, S. 11. Tal'. 1, Fig. 3; Bd. Ilf, 8. MC, T;if. 142, Fig. 4. In sch/'.ffi) margaceo (Strato l.'iV ad, l'arschliiq, in foliis Myrica.p lii/iiitit.tn. Heer thiid diesen Pilz auf Plattem der Qiierc//..•. Effinr/.shaii.si'if. Sphacrifi Daphiws n. sp. Tat'. I, Fig. 4, .5. Sp//. suprn toium foliiim ne(]unhtlt'ter dispersa, perühecas iniitiitis , pninctiforniibu.s nigri.s, apicf ostiolo m/intitissimo 'pertitsis. Tnfolüs Quercus Daphnes in schisto margaceo (stralo 12) nd Vorschlug. Bildet äusserst znlilreiclie \\w\ dicht gedrängte, jedocli niclit /.nsanmieiiflirsseiHlc Peritlu'cicii. Die selir feine Öffnung derselben ist an der Spitze der am Abdrucke Fig. 5 deutlicli \v;ii/.eut'iirniig hervortretenden Perithecien bei stärkerer Vergrösserung sichtbar. Sphaerla achreia n. sp. Taf. V, FiiC. 4. SpJi: sp<(rsfi, peritJieciis miiintis, jiuncfiformibKS iiiterduiu coitßiu'iifihiis. ostinlo niimito rofiindato pprtii.iis. In Achrnte lycohronin ad Moskenherg propje Leoben. Bildet sehr kleine, mit einer verhältnissmässig deutlichen ruiidlieheii Otfnung versehene Peritiiecien, die einzeln und gru])penweise iilier das Blatt zerstreut sind. Das Blatt gehört j.w Achras lycohroma Ung., einer auch in r;irschliig vorkonniieiidcn Art, auf deren Blättern jedocli dieser Pilz bis jetzt nicht beobachtet wurde. Spliaei'ia depertllta Heer. Taf. V, Fig-. :!. Heer 1. c. 15(1. III, S. 147, Tat'. 1)2, Fig. 2. Tn foliolis Vassiae hiiperliorcae ad Parsclihtg, in schisto inargacco (strat.o 13). Die Perithecien sind so klein wie bei der vorhergehenden Art, unterscheiden sich aber durch die ovale Form. Die Öffnung des Peritheciums ist meist deutlich sichtbar. Heer fand diesen Pilz auf einem Blättchen des 1'al.aeolobium sofzkiai//nii, ich auf dem hier abgebildeten Blättchen von Cassia Igperborea Ung., welches mit den schwach convex iiervortretenden Perithecien dicht besetzt ist. SpJtasria Duncani n. sp. Taf. III, T\ir. 4 a. SpJi. pcrifJieciis sparsis, omniiio nrbiciiJatis. immersis, apice ost.iolo rofundato picrfusis. In foliis Aiidromedae f/laucae in schisto margaceo (s/rato 13) ad l'arschbig. Die kleinen Perithecien treten durch den dieselben umgebenden, aus der Blattsiibstanz gebildeten kreis- rumleii Wall scharf hervor, siml aber nur wenig convex. Wegen ihrer eingesenkten Lage konunt die Spitze kaum über die Ebene der Hlattfläche zu stehen. Die Öffnung des Peritheciums ist an der deiitiichen, von einem lichteren Ringe umschriebenen punktlörmigen und gewöhnlich dunkleren A'ertietung an der S|)itze /.n erkennen. Ich fand diesen Pilz nur auf dem hier abgebildeten Hlattstücke der Andromeda glauca Ung. und benannte die Art zu Eiiren des um die Wissenschaft lidchverdienten Professors P. M. Duncan, Präsidenten der geologischen (Jesellschaft in London. Sphaeria. effos.*«a Heer. Hoor I.e. IM. III, S. 148, Taf. 142, Fis'. 19, 20. Diesen Pilz, welchen Heer auf Blättern der lle.x stciiojdiiilla Uni;-, ans (Jningeii entdeckte, find ich anl einen) Ulafte derselben Art im Meri;elscliiefer von Parschbig. Beiträge zur Kermfiii.ss (h'i- fossilin Vlaru von Va rsi-lihuj in Steirrmmh. Sf) Hyhaeria Uagerf n. sp. Taf. III, Fig. 1. 6^)//. peritliecüs sparsis orbiculntis Nubpldnisj apice ostlolo Ui.tiuacnlo rolundato pertusis. Li fnJiix Vof'cinii Ungeri Etf. in xchisto margaceo (sf.rato J3) ad Parxrhhiij. Auf einem Blatte des Vaccininm Viigeri, dessen Besclireibnng später t'nlgen wird, fand ieli eine Spiiaeria, welche sicli von der vorigen Art durch das flachere, von der ebenfalls sehr älndichen Spliaen'a Dnlhprgiae Heer 1. c. Taf. 142, Fig. 21 diireh das kleinere Peritliecinm unterscheidet. Die Öffnung des Perithecinnis ist verliältnissmässig weit. Spiiaeria Palaeo-fkipindi n. sp. Taf. in, Fig-. 2, 3, h. SpJi. perifiieciis aparsis immersisy, orhiculatis magnis, apice osfiolo minufjj, fere piinctifonm pertusis. In foliolis Sa]iind/' l'ytlni in scliisto margaceo (stratis 13 et 14) ad l'arsclilug. Die Perithecien dieses auf den Blättchen des Sapindus PythüMng. in Parschlng nicht seltenen Pilzes haben die Grösse und Form der Perithecien von Spl/aeria MuretiYle&r 1. c. Tal. 142, Fig. 18, unterscheiden sich jedoch von diesen durch die viel kleinere, beinahe punkttörmige Öfl'nung. Das lilättchen Fig. 2 ist aus dem gelblichen Mergelschiefer (Schichte 14) entnommen, die beiden andeitu stammen ans dem harten Mergelschici'er (Schichte 1."]). Fig. ?> zeigt nui- wenige Perithecien (längs der Mittel- rippe und besonders am unteren Tiieile des Blättclieus), diese lassen aber die kleine Öffnung dcMtlicli wahr nehmen. Das Blättchen Fig. H ist mit den Anfängen dieses Pilzes besetzt. Sphaeria JPalaeo-Lentisci n. s|). Taf. I, Fig. ?,. Spii. neritheciis spni-sis at fei-p rnnßu.evtihus mnniii'ssiinis piinrtiformilnis nigris. In fidioh's l'istariiie lentiscoides U»g. in schisto margareo (Strato 13) ad VarseliJnq. Auf der verkohlten Substanz des hier abgi>bildeten /V.t et 14) ercu.lnfn partim dis/üirfo. In foliis Rliniiini Airsoiinis, in srl/itfo margareo (Strato 13) ad ]'(trtiauüo iniinersis, tuberculatis. In folüs plaiitae cujusduin dicvtijledoneae in acliisto inaryacco (strato 13) ad Farscklttfj. Auf einem nicht bestinnnbaren Dicotyledonen-Blatte, das hier in Ab- und Gegendruck, Fig. 2, o, vorliegt, sieht man zahlreiche Perilhecien dieses Pilzes, deren ziemlich stark verkohlte Substanz hin und wieder aus den seichten Grübchen des Blaitgewebes, in welche dieselben eingesenkt waren, herausgeliillen ist. Die Perithecien sind an der Oberfläclie des Blattes eben und nicht hervortretend; sie stehen zerstreut, jedoch am Mittelnerv so zahlreich, dass sie daselbst fast zusamnienfliesscn. Xylomites rar ins Heer. Heer, TiTtiäiH. d. Si;Iiwuiz IJil. I, S. 19, Tat'. 1. Fijf. 9 a—f. — Ettiiigsili. Fci.s^ik' Flora \oii Biliii, 1, S. lu. Tat'. 1, Fig. 9. ]n folio Sdjiotaceae riiju.^deritlieciis minutis rotUndatis, saepe conßuentibus, verrucusis, rimosis. hl foliis i'laiierae Uiigeri in schisto margaceo ( Strato 13) ad Pai-scl/lug. Kommt dem lUiijtisnia Feroniae Ett. der ibssilen Flora von J^)ilin hinsichtlich der Grösse der Peritheeien am nächsten, unterscheidet sich jedoch von diesem durch warzige Peritheeien. Auf dem Blatte der l'lanera Uiigeri, Fig. 1, sieht njan verschiedene Entwicklungsstadien dieses Pilzes. Die Oruppirung der Pilze ist durchaus unregelmässig, und es dürfte wohl nur dem Zufalle zuzuschreiben sein, dass diesellien an einer Stelle dci- Qncraxe des Blattes (nächst dem linken liande) in ein Oval zusanimenfliessen. Die vollkommen enlwickelten Peritheeien bilden deutliche Vertiefungen, was besonders an dem in Fig. 10 abgebildeten Blatte ersichtlich ist. Diese Vertiefungen dürfen durchaus nicht als von Gallen herrührend ei'klärt werden, sondern entsprechen vollkommen den dickeren festeren Peritheeien der Gattung Rhytisma. lihytLsma Pythii sp. n. Taf. V, l''ig. 2. iL jierit/ieciis rotirndatis, solitariis et coiißuentibiis, ven-ucosis rimosis. In f'dliis Sapindi l'gtJiii Ung. in schisto luargaceb (strato 13j ad l'arsching. Der vorigen Art sehr ähnlieli. alier durch die etwas grösseren, tiacliercn und uut dickeren Warzen liesetzfen Peritheeien von dieser abweiciiend. Aus diesem Grunde, und da der l'ilz auf einer anderen i'tlanze vorkommt, ist wohl anzunehmen, dass derselbe einer besonderen Art angehört. Bis jetzt liegt nur das hier abgebildete verkümmerte Blättclien von Sapivdus Pythii vor, auf dem die beschriebene Bhytisma-Art beob- achtet werden konnte. e.V. Ettincjshausen: Beiti: z.lossileu Plora von ParscWug- Taf.I. Licjitdruck d.kJt.JJof- iLSti.iisdnickerei. Fuf.-t,g.JPhi/UeriumUgrülarn EU. J-^Uf. S.i'/i/uuiria Palaeo-LentiKri JStt.Fiff- ■i,5,.S'p7nuTtu I/a/iJaws Ell. Fiff.GS Sphaeria medik'rrajwa Bit. Fig.a.Plu/Uerium, parseJilugUuium EU. Denkschriften AkAkacLd W.math.nahim.CIasseIXXVIII Bd.I. Aljth. e.V. EttingshaiisoTi: Roili: z.fossilrn Flora von Parsrhhu) Tnf.n. >^" ..TJ?^, Ü-j>4fi^^~^ ■^ ^...JD ^ ^ y «i^Ji-tt^c-Mr. LrcJitdrui;k ilk.k Eol u .'i.ijisJiu.ikeroi Fiij.//; HifstrHuui /larxclriiuiütniim KU- Füj. :i -'^ Mjloniite.i [.Uiuidiinibnrix Kit. Deiik.sdirillon d.k.Aka(l.dW.iiialh.nanirw.( lasse XXXVm Bd.l.Ablh. e.V. EUingshauson: Beiti: zfussilon V\ovi\ von rar.schliuj Taf.ni. Fi,/. J-ift' Liclitdru.cl< dk-kJof-uStaatsdruckerei. I.Sphaprin l'nyeri Ktt . FUj. ^ ,3 .li.Spli. Pahieo- Sufiindi Ftl. Fiy.'i.Sph.Dunaiin Ktt . Fifj.6..riilomitc.i l.auri KU. L W.J,i(/uida/iibaris KU. FUi. S. .l'.Daphnr.s Ett. Fig. i)..I'.Rhitmni .linooiiis h'tl. Fii/. lU. J'. Vrymcjac KU . Denkschriften d.kJ\ka{Ld W.malhnatunv.ClasseXXXVilLBd.l.AbUi. e.V. KUinc|shaii.sPTi: Beiti: z.iossilon Flora von Parsdilui|- Taf.IV. Liclttdruck ili.k.Hof-U-Staatsdnickerei. Füj. 1,10. Rhijtisma l'lanerac EU. Fuj. 'i,3. Xiilomilrs aiiiiiijuux I-Ut. Fiij. 'l,"!, J'.tjinrctt.i scrrtie Kit. Fiy.i'). .f.Ditphnos EU, Eil). (i.Sclcfotiuni pusUiUfa-um Herr. EUj. i'.J'yloinitps risliwitic EU .EU). <>.,)'■. Iiisloinchiac EU. Fiy. II. .f.'^JccriA- dicipicntis EU. Denkschriften d.kJ\ka(Ld\\':maUi.naliirv\.ClassoXXXVnLBd.T.Abtli. e.V. Ktliiu|sh;ui.seii: Roili: z.fossilon Hörn A'on Par.srhluc)- Taf.V. Liditdruo'k di.k.flof-tLjtddisiliuckei /-'!a;)/(»es; aus der Schichte 14. „ 6. Sclerotium pustuliferum Heer, auf einem unbestimmbaren Dicotyledonen-Blatte aus der Schichte 13. „ .S. Xylomites Pistaciae Ett., auf einem Theilblättchi-n der P/s^a«/« /e«/z«co2'(ies Ung.; Schichte 13. „ 9. Xylomites Aristoluchiae Ett, Aui e.hi^m'BVAttQ i\e\: Aristolochia parschlugiana Ett; ans der Schichte 13. „ U. Xylomites Aceris decipientis Ett, iiui Acer decipiens A. Braun; aus der Schiclite 13. 12* 92 0. r. Etfinqshausen. Beitr. z. Kenntyi. d. foss. FJwa vnn ParscMug in Steiermarl" . TAFEL V. Fig 1 und 5 Bhylisma Aceris Ett, auf Bliittern von Acer decipietis A. Braun; aus der Schichte LS. Rechts unten ein Blatt- fragment der Myrica lignitum. „ 2. Mhytisma Sapindi Ett., auf einem Theilbhittehen vim Sapindns Pythii Ung.; ans der Schichte 12. „ :;. Sphaeria deperdita Heer, anf einem Bruchstücke eines 'Ineilblättchens vnn Cassia hyperhorea Ung.; aus der Schichte 1.3. „ 4. Sphaeria achreia Ett., auf einem Blatte von Achras Lyoobroma Ung.; vom Moskeuberge bei Leobeu. „ (). B/iytisma parse/ilugmnum Ett., auf einem Bruchstücke eines Fiederbliittcheu.s vim Jtig/a»s jiarsc/ilurjianuin U u y. ; aus der Schichte 13. , 7 — 9. Jlypnum Si-himperi Ung. sp.; Fig. 8 und 9 aus der Schichte i:i, Fig 7 aus der Schichte 12 st.iuiuieud. Bei Fig. '.i unten ein Blattfragment von Liquidamlar enrofdeum mit Anfängen des Xylumites Liqnidamhnris. -— --jLz^iea- 93 ÜBER ZWEI EU ^;llll:(m^:^AP,TEi m stiiKiiEiii^ J w, VON D" FRANZ STEINDACHNER, WIHKI lrlll';M Mnrtl.IKDK T'KH K \I> Klil.UHF.N \K\lir,MlK riRlt WrsSKNSCH A ^TK^ , {^D]VU ; ^afdw.) VOKf. IOI.KItT in UEI; SITZIINC. OKK MATlIEMATI.srH-NATlIKWISSKNSCIlAl-TI.IClIK.N fl.ASSE AM f. .111,1 l.s;7. I. TEJOVAEANUS nov. gen. (' li ;i r. : Körpergestalt langgestreckt, Soliwanz ruiidlirli. Ko})f pyvamidenförniig-, an der Oberseite mit unregelmässig gestaitetcu, schwach gewölbten Schildern bedeckt. Mental- und Rostralschild gross (^wie bei den Ameividcu). Zunge ohne Scheide an der Basis, breit herzförmig, mit sclnippenälmlichen, dach- ziegelförniig sich deckenden Papillen dicht besetzt, durch eine elastische Hautlalte an den Boden der Mundhöhle geheftet, daher nur massig vorstreckbar, au der Spitze gabelig gespaltcu. Kieferzähne spitz, comprimirt, an der Innenseite der Kiefer angewachsen. Gaumen mit kiiizen stumpfen Zähnen an den Pterygoidknocheu. Nasenlöcher oiilong, nahe der Sclmauzenspitze. Querfalten an der Kehle. Schenkelporen fehlend. Rüekeuschiider sehr klein, eiliptiscii, schwach gewölbt, in regel- mässigen Querreihen. Bauchschilder flach, viereckig, bedeutend grösser (insbesondere viel länger) als die llückenschildcr und wie diese in Querreihen gelagert. Schenkelporen fehlend (?). Durch die verlängert herzförmige Gestalt der Zunge, den Mangel einer Scheide an der breiten Basis derselben, durch die Grösse des Mental- und Rostralschildes und durch das Vorkommen von Pterygoid- zähnen unterscheidet sich diese Gattung wesentlich von den nächstverwandten (luttungen l'sammoraurus, Varanus, Hydrosnurus etc., und dürfte wohl als Repräsentant einer besonderen Unterfamilie d(;r Varanidae zu betrachten sein , die in der Beschilderungsweise des Kopfes und der Bauchseite einen Übergang zur Familie der Ameividae vermittelt. Tejovaranus Branickli n. sp. Die Gestalt des Kopfes ist gestreckt pyramidal wie bei den typischen Varaniden ; die Seiten des Kopfes fallen steil ab, die Schnauzenspitze ist abgestumpft. Auf der Oberseite des Kopfes, von der Schnauzenspitze l)is zum Beginne der Hinterhauptsgegend liegen ziemlich grosse, unregelmässig gestaltete Schilder, welche an der Obertläclie schwach gewölbt sind. 94 Franz SteindacJiner. Auf der Angendecke bemerkt mau eine halbmondförmig gekrümmte Reihe grösserer Mittelschilder, welche nach aussen von zahlreichen sehr kleinen Schildchen begrenzt werden. An der äusseren, ziemlich scharf vorspringenden Kante der Augendecke liegt eine lange Reihe unter sich gleich grosser viereckiger Schilder. Die Augenlider sind mit kleinen Schüppchen bedeckt. Die Narinen münden weit vorne, in geringer Entfernung hinter der stumpfen Schiiauzenspitze, und sind von ziemlich grossen Schildern eingefasst. Auf das grosse halbmondförmige Rostrale folgen jederseits 12 nahezu viereckige Oberlippenschilder, von denen das letzte grössere in verticaler Richtung ein wenig vor den hinteren Augenwinkel fällt, und über- dies noch einige kleinere Schildchen, auf das gleiclifalls grosse Mentale endlich 10 — 12 Uuterlippenschilder, welche grösser als die gegenüber liegenden Schilder am oberen Mundrande sind. An der Unterseite des Kopfes liegt hinter dem Mentale und zwischen dem ersten Paare der Unterlippeu- schilder ein einfaches, ziemlich grosses fünfeckiges Schild, welches nach hinten zugespitzt, nach vorne quer abgestutzt ist. An dieses unpaarige Inframaxillarschild schliesst sich eine Reihe paariger, gleichfalls ziemlich grosser Schilder an, von denen nur die beiden ersten Paare unmittelbar nach innen sich berühren, während die übrigen (2— o) nach hinten auseinanderweichen und durch kleine Schüppchen von einander getrennt sind. Bei einigen mittleren Zähnen des Unterkiefers ist eine Nebenzacke am Vorderrande sichtbar. Die kleinsten Kieferzähne liegen ganz vorne zunächst dem Rostrale und Mentale sowie zunächst dem Mundwinkel; die Oberkieferzähne sind etwas stärker und länger als die des Unterkiefers. Die Pterygoidzähne sind kräftig, doch ziemlich kurz und stumpf. Die Schilder der Zügelgegend gleichen in Gestalt und Grösse den an der Oberseite des Kopfes, auf der Stirne und Schnauze gelegenen, ziemlich genau ; doch sind sie nach aussen flach. Die Schilder im obersten Höhendrittel der Schläfengegend sind viel kleiner als die übrigen, doch erreichen auch diese kaum ein Drittel des Umiäuges der grösseren Schilder der Zügelgegend. Das Paukenlell ist tiet eingesenkt, halbmondförmig und von bedeutendem Umfange. Die drei Querfalten an der Kelilgegend, von denen die beiden hinteren stark entwickelt sind, reichen nach oben bis zu den welleiifiirmig gebogenen Längsfalten an den Seiten des Halses, zwischen welchen noch kurze Querfalten liegen. Die Rückenschilder sind sehr klein, elliptisch und nehmen gegen die Seiten des Rumpfes bis in die Nähe der Bauchschilder allmälig an Umfang ab. Die Bauchschilder zeigen eine viereckige Gestalt, und sind bedeutend länger als breit. Nur zwischen den vorderen Extremitäten (an der Brust) liegen bei einem der von uns untersuchten Exemplare polygonale Schuppenplatten. An den Extremitäten sind jene Schilder, welche au der Hinterseite des Ober- und Unterschenkels liegen, am kleinsten. Die grössten Schilder bedecken die Vorderseite der Oberschenkel beider Extremitäten und die innere Hälfte der Vorderfläche des Unterarmes. Die Zehen der vorderen Extremität sind kurz und wie die der Hinterfüsse mit starken Krallen bewafifnet. Die dritte und vierte Zehe der Vorderfüsse sind nahezu gleich lang, die Zehen der Hinterfüsse nehmen von der ersten bis zur vierten Zehe sehr rasch an Länge zu und die fünfte ist etwas länger als die erste. Die vierte Zehe des Hinterfusses ist zweimal so lang wie die längste des Vorderfusses. Sämmtliche Zehen sind comprimirt und au der Unterseite mit einer Reihe von Schildern bedeckt. Kornähuliche Schuppen liegen an der Sohluntläche. Die Schilder des Schwanzes sind schon am Beginn desselben länger als die des Rückens, viereckig und sehr schmal; sie nehmen gegen die Schwanzspitze allmälig an Länge zu, und zeigen einen zarten mittleren Längskiel. Die Länge des Schwanzes beträgt circa zwei Drittel der Totallänge. Die Oberseite des Rumpfes ist gelbbraun und schwarz gesprenkelt. Ein grosser, hell gelbbrauner Fleck nimmt fast die ganze Nackeugegend ein. Die Oberseite der Extremitäten ist schwarz und mit runden gelblichen Flecken geziert. Am Schwänze liegen schwarze und gelbbraune Halbringe mit gellier und schwarzer Sprenkelung. über zioei neue EidtchsciL-Aitoi u/ja- Sihl-Aiiierika und Jjor//eo. 95 L>iv j;;in/,e l'nterseite des Körpers mit Kinscliliiss der Extreinitiitcu ist geUi mit /.erstientun sebwaiv.en Flecken an der l'nterseite des Kopfes und am Haiudie. In der Färbung und ZeicIiiuinÄ des Körpers zeigt somit diese Art viele Ähnlichkeit uiit Tejus teyuejcin Li ii. Tfjovara/ius Bratiickii wurde von den Herren Je Iski und Stolzmanu während einer Reise im nörd- lichen Peru und in Bolivia im Urwalde bei 'J'umbes entdeckt; nach einer brietlichen Mittiieilung derselben an Herrn Custos Taczanowski in Warschau klettert diese Eidechse mit Hehendigkeit auf Bäume und stürzt sich bei drohender Gefahr in die Flüsse herab. Ich habe mir erlaubt, die hier beschriebene Art dem Herrn (Trafen Branieki /.ii widmen, auf dessen Veranlassung und grossinüthige Unterstützung hin die Heri'en Dr. Jelski uud Stolz mann seit mehreren Jahren Peru und die benachbarten Länder in naturwissenschaftlicher Beziehung bereisen. Das auf Tafel I abgebildete Weingeistexemplar befindet sich im Museum zu Warschau, ein zweites trockenes Individuum im Museum zu Wien. IL LANTHAN U TU S nov. gen. Char.: Kopf deprimirt, im Umrisse oval. Augen sehr klein, von dicken Augenlidern umgeben. Karinen näher zum vordem stark gerundeten Schnauzenende als zum Auge gelegen, klein, oval, schief nach oben und hinten gerichtet. Kieferzähne spitz, an die Innenseite der nur wenig vorstehenden äusseren Kuochenplatte des Kieferrandes angewachsen. Pterygoidzähne vorhanden. Zunge gestreckt, herzförmig, papillös, durch eine elastische Hantfalte an den Rctden der Mundhöhle geheftet, massig vorstreckbar, an der Spitze gabelig getheilt, ohne Scheide an der Basis. Äusseres Ohr und Kehlfalten fehlend. Extre- mitäten und Zehen kurz. Schenkelporen fehlend. Schwanz rundlich, an der Basis schwach deprimirt; Kopf mit kleinen, theilweise gekielten Schildern bedeckt. Rücken und Oberseite des Schwanzes mit derber, warziger Haut und Längsreihen, grosser Tuberkeln, auf welchen letzteren hornige gekielte Schuppen wie eingebettet liegen. Bauchscdiiider schwach, ziegelfönnig sich nach hinten deckend, nacdi iiinten zugespitzt, in regelmässigen Querreihen. Schilder an der Unterseite des Schwanzes nahezu vier- eckig, gleichfalls in regelmässigen Querreihen, die sich aber gegenseitig nicht decken. Die in den nachfolgenden Zeilen beschriebene Art bildet den einzigen bisher l)ekannten Vertreter einer eigenen Familie, Lantlianotidae ^ welche sich zunächst an die Helodcrmulae anschliessen dürfte, und von diesen durch den Mangel eines äusseren Oiii'es sowie durch die eigenthündiche Beschilderung des Rückens, welche jener gewisser Krokodile (z. B. Cr. acutu!<) ähnlich ist, sich wesentlich unterscheidet. Die Kieferzähne sind übrigens wie hei Heloderma hinten gefurcht, dagegen fehlen grosse plattenförmige Schilder am Mundrande. Lantluinottis horneensis n. sj). Die Kopfform ist deprimirt, die Temporalgegend etwas angeschwcdlen. Äusserst kleine, kornähnliche Schüppchen liegen an und zunächs.t den Rändern der Mundspalte, die bis hinter das kleine Auge reicht und '^förmig gebogen ist. Etwas grössere, schwach gekielte Schuppen bedecken die Oberseite der Schnauze und der Stirne; die grössten Schuppen liegen in der Schläfengegend und sind von einem warzigen Hautwalle nach hinten umgeben, theilweise auch durch häutige Warzen von einander getrennt. Die Schuppen an der Unterseite des Kopfes sind stärker gewöll)t als die an der Oberseite der Schnauze und auf der Stirne gelegenen Schuppen, und nehmen gegen den Hals allmälig, doch im Ganzen nicht bedeu- tend an Grösse zu. Eine seichte Furche zieht von der Spitze des Unterkiefers nach hinten. Eigentliche Hais- und Kehlfalten fehlen. Die Augen sind auffallend klein und von dicken opaken, glatten Lidern umschlossen. Das untere Augenlid ist bedeutend stärker entwickelt als das obere. Die oblongen kleinen Narinen liegen ziemlich hoch im Ccntrnm einer schwachen, kreisförmigen Erhöhung, näher zum Schnauzenende als zum vorderen Augenrande, und sind nach hinten uud oben gerichtet. 9() Franz Stetnilacliner. Jjhvr zwei neue Eidechsen- Arten aus Süd- Amerika u. BoDieo. Die Kieferzähue sind iiielit sehr zahlreich, schlank, spitz und am Hinterrande seicht gefurcht; die Ptery- goidzähne sind viel kleiner und zahreich. Die Zunge ist au der Oberseite dicht mit Papillen besetzt, ülzig und nur im vorderen Drittel ihrer Lcänge frei, während der übrige Theil durch eine elastische, mediane Längsfalte an den Boden der Mundhöhle geheftet erscheint. Nach vorne verschmälert sich die Zunge und endigt in zwei massig lange Spitzen. Eine Zungenscheide fehlt wie bei Heloderma. Vom Ende der Hinterhauptsgegend liis zur Schwanzspitze liegen an der ganzen Oberseite des Körpers sechs regelmässige Längsreihen grosser warzenföinniger Tuberkeln, deren jedes eine gekielte, hornartige Schuppe trägt, welche jedoch nicht vollständig die häutige Erhölums,- deckt, sondern nach hinten einen halb mondförmigen Kaum frei lässt, der durch zarte zahlreiche Wärzchen wie gekörnt erscheint (s. Taf. II, Fig. c). Zwischen diesen grossen Erhebungen der Körperhaut zeigen sich dicht aneinander gedrängte flache Haut- warzen am Rücken und an der Oberseite des Schwanzes. An Brust und Bauch liegen flache, schwach dachziegelförmig sich deckende Schuppenplatten, welche nach hinten sich zuspitzen und nach oben allmälig in die mit gekielten Schu])pen bedeckten Hautwarzeu der Körperseiten übergehen, welche nach unten auf die früher erwähnten sechs Hauptlängsreihen an der Oberseite des Rnmpfes folgen. Die Schuppenplatten an der Unterseite des Schwanzes liegen wie die Bauchschilder in regelmässigen Quei'reiheii, sind aber hinten quer abgestutzt und decken sich nicht. Die Extremitäten sind kurz, ebenso die nur sehr schwach compiimirten Zehen und deren Krallen. Von den Vorderzehen ist die dritte nur wenig länger als die zweite und vierte, und die fünfte etwas länger als die erste. Nach vorne gelegt, erreicht die Spitze der Vorderfüsse nicht ganz die Mundwinkel. Auf den Hinterf'üssen liegen an der Oberseite ähnliche grosse, beschuppte Hauttuberkeln wie am Rücken zerstreut; an den Vorderfüssen sind sie an der entsiirechenden Stelle viel kleiner als an den llinterfüssen. Die hinteren Extremitäten und deren Zehen sind wt)hl länger als die vorderen, doch gleichfalls nicht besonders stark entwickelt. Auch an den Hinterilissen ist die dritte Zehe nur wenig länger als die vierte, und diese ganz imbedeutend länger als die zweite. Auf der Ober- und LTnterseitc säinnitlicher Zehen liegen kleine, viereckige oder ovale Schihhdien rini;- förmig angeordnet; auf der Hand- und l'usssohle sind die Scliildchen meist vieleckig und staik gewölbt oder kegelförmig. ' Bücken rothbraun ; Üaucliseite des Körpers, mit Ausschluss der Unterseite des Kopfes, gelb mit bräun- lichen streifenförmigen Marmorirungen. Das hier besidiriebene Exemplai- wurde \i)n Herrn (i röger aus Sarawak niitgeliracht und ist 42 Cm. lang, wovon '22 auf den Schwan/, fallen. Länge der vorderen Extremität 3, der hinteren 4 Cm. bis zur Krallenspitze der längsten Zehe. Über die Lebensweise dieses höchst interessanten Thieres erhielt ich leider keine Nachrichten ; wahr- scheinlich hall es sich den Tag über verborgen und geht nur zur Nachtzeit auf Raub aus. Krkläiiiiis der TalVIn. ' « 'iif. 1. y'r'Jripiiiaiiux l.raiiickh liu halber iiiitürl. ürössei. Y\g. n.i .'Seitenansicht des Kopfes. Fiic. />l Oberseite. Fifi;-. r') Unterseite ilessell)' n (in natilrl. üiii-^scj. F\^. di Einige liüclcenschnppeii hinter der N;icUengei;-en(l (in 'Jni.-diser Vergrösseiiinj;'). „ 11. J.niitlianotns /lüriieciis'n in natürlicher Grösse. Fig. oy Unterseite des \'()r(leii'iisses. Fi,i;'. /- Unterseite des Hintert'nsses (■Jnial vergr.). Fig. ci Eine der grossen Kiickenwarzeu (änial vergr.j. I Steindadmcr, Neup Eidechsen Arien . TatM. '«ftiw«*^' --ägSv- ( n. Gr ) :'?a' { i\.Gr.) (n.ür. j Ed Kono'picky u-iHaT |e7, 'aliü^ ' k k T^of-u Ssaatsdiuderei Denkschriften (LkAkadd V\;maÜi.iiatunv.ClasseIXX\TnBd.I.Ahth.l878 . Stcimlachncr, Neue Eidechsen Arten , Taf. E. o u Ol Ed Kono-picfey iJ.iNat iiz iil!il\. K K hot-u.Slaatsdruckerei Denkschriften (LkAkadd W:math.nahim.ClasseIXXMrBd.I.Abth.I878 . 97 JAHRLICHE PElilODE DER INSECTENFAUNA VON ÖS lERRKK H-UNGARN. III. DIE llAÜTFLiMJLEl! (JI rMENOl'TE RA). VON KARL FRITSCH, EOROLOGLE UND ERDMAGNETISMUS, COl DER WISSENSCHAFTEN elo. I OTLi'b c^xa^\lvic^eiv (Dat.Ateffn/U-qeli' auf 0 Saj'ffll.) EM. VlCt-LlIBEGTOH UEh K. K. GE(.TKAL-ANbTÄLT KUR METEOROLOGIE UND ERDMAGNETISMUS, CORREöPO.NUIKENDEM MlTCiLlELit DtK KAISEKLIGHEK AKAliEMIE DER WISSENSCHAFTEN elo. VORUKLEUT IN UKK SITZUN« DEll .M.\THEMATISC1I-NATUK WISSENSCIIAl' TLIUIIEN CLASSE AM 11. OCTUBEU 1S77. Ubgleidi diu nynienopteren zu den interessantesten und tlieihveise aucli nUtzlielisten Insecten gehören, so wurden sie dennoch bei den Beobachtungen über die periodischen Krschcinungeu erst viel später beachtet, als andere Classeu der Insecten, besonders die Sclimetterliuge und Käfer; der Grund liievon dürfte oline Zweifel in der grossen Zerstreutheit der einschlägigen Literatur und in dem Abgange einer umfassenden Fauna dieser Ordnung der Insecten zu suciien sein — abgeseiien von der schwierigen Unterscheidung der Arten. Ich selbst stellte die ersten Beoliachtungen zu l'rag im J. 1844 und 1845 an, welche sicii indessen nur auf die Erdhummel Bombus terrestn's beschränken , von welclier ich die Tage des ersten und letzten Vor- kommens im Jühre und die Anzuhl der Tage angab, an welchen sie einzeln oder zahlreich vorgekommen ist.' Wohl gibt es keine Ilautflügler-Art, deren Erscheinen fritp])anter wäre, obgleicli auch selbst bei dieser im Falle oberflächlicher Beobachtung ein Verwechseln mit anderen verwandten Arten leicht möglich ist. Schon von den Jahr<'n 1846 — 1852 feiden wieder alle Beobaclitungen über Hymenopteren, in den ersten drei derselben war ich als Reisebegleitei- des verewigten Kreil von Prag abwesend, später aus Anlass des Erscheinens der Käfer- Fauna von Red tenbacher vollauf mit dem Studium dieser Ordnung der Insecten beschäftigt, und im Herbste 1851 übersiedelte ich anlässlicli der (4ründuug der k. k. Central- Anstalt für Meteorologie nach Wien. Obgleich ich hier schon mit Anfang 1852 meine phänologischen Beobachtungen im botanischen Garten begann, so nahm ich dennoch erst im folgenden Jahre auch auf die Hymenopteren Rücksicht. Es waren aber nur 1(5 Arten, welche beobachtet werden konnten, wobei jedoch ausser den Tagen der ersten und letzten ' Magnetische und meteorologische Beobachtuugcn zw Prag von K. Kreil. Anhang von K. K ritsch. Denkschrifien der inathem.-naturw. Ol. XXXVIII. lid. 13 98 Kar Frit.sch. Ersclieiniiiii;- im Jalire, luu/li die Aiizalil der Tage des Erscdieinuii« in den einzelnen Monaten er.siclillieli i;eniaeiit wurde, also dicjälirliclio Vertheiliini;'. Inzwiselien liafte ich im Anftiage Kreil's eine Anieitmii;- zu den lieobaelitungen über |)eviüdiselie Erscheinunjuen im Pflanzen- und Tliicn-eielie verfasst, welclie an die mcteorolojiischen Stationen als C"ii-eular versendet worden ist.' Von llvmcnopteren waren darin zur üeobaeiitung empfolden : Vespu rtilgaris, V. crabo, Ai//.ocoj}a violacea, Bomhus lapidarius, ß. hortoriim, Apin mellißca und die Ameisen im Allgemeinen. B. hortormn zog ieli dem nalie verwandten B. terrestris vor, weil ieli damals Beobachtungen im Garten jenen im Freien vorzog. Die nahe Verwandtschaft von B. lajjidarlus mit anderen Arten war mir noch unbekannt. Von den meteorologischen Stationen liefen die ersten Beobachtungen für das J. 1853 ein. In demselben Jahre noch entwarf ich eine ausführlichere Anleitung zu den phänologischen Beol)aclitungen in der Flora und Fauna , ^ in welcher, wenn ich nicht irre, nach dem Vors(ddage des rühmlich bekannten Hymenopterologen Dr. J. (iiraud bereits 39 Arten llautflügler der Beobachtung emiifolden worden sind, darunter 10 Arten Ameisen, aulgestellt von Herrn Dr. (!. Mayer, dem bestbekannten Kenner dieser Familie der llautflügler. Dr. Giraiid war es wenigstens, welcher in Folge früherer Veunittlung der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien die Deteiminirung der von mir gesammelten Hymenopteren einige Jahre hindurch mit grosser Bereitwilligkeit besorgte. Herr Dr. Mayer stellte mir eine kleine Samndung determiiurter Ameisen zur Verfügung. In der Folge schrieb Dr. Gira u d auch eine ausführlichere Anleitung zur Bi'obachtung der Hymenopteren,^ in welcher 7l' Arten als zu den Beob-achtungen besonders geeignet, aufgestellt worden sind. Zur Vergleicliung mit dem I'egister. welches die Ergebnisse der Beobachtungen enthält, lasse ich liier das Verzeicimiss der Arten folgen. r e II thr edi n id di-bustoi-inii Illig., Anilreiid ciiicrdria K., .{.ßc.-'ndc 1*Z., A. hdl- tdi-jidiid F., .1. tutridii.s K., Xiflocopid violacea Y., Andiphura pilipes V., I'sitliijrun 'Jdmjiestris Vy.., Hniubiis /dj>iddrin.s h. , B. terre.ftri.'f L., B. Iiortonim L. . B. niuscoram. K., /*'. dijioruin K., B. .sidvdrinn L. , ^Ipiti Dd'UiJica L. I .I:ilM-l)üclier der I;. k. Ceiitr;il-Aiist;dt f. .Mctcorol. 1818 lS.5'i (185-1). - .J.-ilnbiiciicr der k. k. ('eiiti:d Anstalt f. iAleteorol. IS'i:; ( ISöG). ■' .I;ilirl)iiolier für \W.^% ili-,')',)). In il"ii Kl.Mniiieru sind die .lalire des Krsolieinon.s der iiliiliinloyiselien IkMjliaeliliui.neu in Sonderabdrücken er.■^icluliell. l»io J.Mln'biKlier s(dl)st erseliienen iieel] 1 — -.' .lahre siiiiter. JUlirlicJii' Verinde flor InficcUnfnxma von Ö.-iterreich-üngarn. 99 Einem «'vössevcn Aufscliwiingc der ISeobachtmigeii an den Statioiicii waren al)er die Verlialtiiis.se nicht günstig. Sclioii im folgenden .Jalire (^1860) naeli dem Erscheinen der Instriietion von Dr. Giraud wurde der Dniek der Jahrbücher der k. k. Central-Anstalt suspendirt, welche daher mit dem Jahrgänge 1850 (aus- gegeben 18G1) ihr Ende erreichten. Von dem phänologisehen Anhange derselben, welcher iininer schon ein bis zwei Jahre früher im Druck erschien, kam nur noch der Jahrgang 1857 (18G0) heraus. Dieser Jahrgang bezeichnet denn auch den Culniinations- und Wendepunkt der phänologisehen Beob- achtungen an den Stationen. Die Zahl der von mir 1807 in Wien beobachteten Hymenoptcren-Arten hatte 77 erreicht, nachdem ich mich seit 1855 nicht mehr aul den botanischen Garten beschränkt und die lieoii- achtungen über Wien's TTnigebung ausgedehnt hatte. ]5ei dem internationalen statistischen Gougresse, welcher 18üO in London tagte, sollte gemäss eines Beschlusses, welcher beim früheren Congresse in Wien (1857) gefasst worden war, auch der Entwurf einer Instruction für jihänologische Beobacbinngeu, so weit solche für die Statistik vom Interesse sind, zur Ver- handlung kommen. A. Quetelet und ich, als Mitglieder des Congresses waren beauftragt worden, die Vor- bereitungen hie/.u zu treffen. Da ich dem Gongresse in London beizuwohnen nicht in der Lage war, so ent- warf ich auf Grundlage der gesammelten Materialien eine allgemeine Instruction, welche auch im Druck erschien, ' und von den in der Anleitung des Dr. Giraud hervorgehobenen 72 Arten 22 beibehielt. Das Band, welches die Theilnehmer an den phänologisehen Beobachtungen seit ISGO an die Anstalt knüpfte, waren nur noch die jährlichen Ibersichtcn, welche noch immer wie früher im Druck eischienen''^ und des beschränkten, denselben eingeräumten Raumes wegen, bei weitem nicht die vollständigen Beobachtungen, sondern nur einen dürftiaen Auszug enthalten konnten. Die Jahrgänge 1858 — l'i^O der Beobachtungen über Hvmenopteren erschienen überhaupt gar nicht im Druck, die folgenden nur in so weit, als sie sich auf die in der Anleitung von 1850 aufgestellten 22 Arten bezogen. In dem noch engeren Rahmen der Übersichten seit 1808 wurde von den beobachteten Hynienopteren Arten bis auf die Gegenwart nur noch die Erdhummel, Bowlius ferrestris beibehalten, welche bei einer allgemeinen Prüfung der Ergebnisse phänologischer Beob- achtungen sich zu den Beobachtungen am meisten geeignet herausstellte, insoferne die Erscheinungszeiteu der einzelnen Jalire den geringsten S(diwaiikiingeii unterliegen. Es ist bemerkenswertli, dass die Beobachtungen über Hynienopteren an den Stationen mit derselben Art endeten, mit welcher sie 1844 begannen. Nach dein Dargestellten ist es begreiflich, dass die Zahl der beobachteten Hymcnoptereu- Arten eine verhältnissniässig geringe blieb. Von den beiden Theilen des Kalenders der Eanna'' enthielt ^ IS.'ill — ISC.l in dcu Vei-liMiidhiiiseu dtn- Ix. k. zoolo^.-botiui. flfsellsüli. IS^i — ISO.S in .Icn Witteiiiiigd- Ubersicliten der k. k. eii. LVt. ii t^VIll. Bil- Wien isc; u. ISIIS. 13* 100 Karl Fritscl}. Je inebr sich nbcr aui' diese Weise . ll.pa(i(i)ia Panz. Ro.seuau (1) 28—5, Salzburg (1) 18-5,i' Wien (1) 24-5. 17. II. rosa r am Fabr. Agrnm (1) 7 — 5, Botzeu (1) 13—4, Briinn (7) 8-5 (30—4 — IG-G), iiudwcis (1) 23— 5,''' Kascbau (1) ::2— 5, Linz (2) 1-5 (23 4 — 9-5), Ro.seuau (1) 30—5, Tro|)i)aH (1) 2-G, Wien (1) 22— 5.'- ' n(-f:.59. •- (iozoo-en .aus Puppen vom Herrn Rociiiiung-siiitii Ri(>litor. Niu- oiiiia.-ii im Ficiou heob. 1—4, 2-J: 29- 3 Oq^:29. " lcf:'9- ''' ^d-^'i- '' ^ = (4) i:i « (ö—s — "il-S;, Ot^:t><^. • 0^^ : :} 9 . « X.= C2) '2-7 (2r>-G - 8—7, 2cf: 29. ''9. 1" Z={1) 17 — 8. Auch mich iu drei aiulpreii.liihii'ii liculmchtct, vciiiiciij-t mit iiiihe verwandteii Arten. '1 Z = (l) 27—8. 1- Z=(4) 23-8 (20—8 — 31-8), 4c/: 139. '■"■ Audi :uu Scmiiicnux-. ^ Icf'-l?. ''' >^=(2) 18-8 (12-8 — 24 8), lcf:69. i« 2/1 = 1 1 ) 21 - 7. i' / = f 1 1 l.i -9. Jähiiiclic l'cn'ddc ihr Inswttiifaaiia. ruii, (Jstcri'eicIi-UiKjdni^ 1U3 IS. 19. '20. 21. 90 IL ■sef/iiieii/an'u l'anz. liiidweis (^1) -4 — 4, Wien (^1) 28- G. //. iistidata Li n. .Salzburg (2) (1-5 - -h\ ' 24. 26. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 9. Galt. SdUrMxcra Latr. . lidiuiKlIodcs Seil rk. liiidwci.s (1) (2U-4 — 23— 5). ■'ill. />. hiicriiiHK K 1. I'.ii(lwci.s (2) (24-3 — 2()-r)). i) I . J). niijcr K I. I'.riiiiii (4j 23-4 (21—4 — 28-4), I5uilvvüis (Ij 24 — 3, St. FIoHmii (1) 10—3, (Ircsicii ( I ) 21 3 (12 — 3 — 2'.)- -3), l.iii/, (I) l!)-3 (12-3 — 21- 3), Prag (1)21-3, Siil/.biii-ff (1) (10-4 — 4- (!),•' Wien (f)) 30-3 (18-3 — 13-4).* !J2. D. iKiiliiiccru.1 Hart. S.-il/.l.iir.i;- (3) 17 3 ( 13 — 3— 21— 3).-' öS. I>. iKiliisIris K I. Salzburg' (2) (17—4 - 14-5), Wien (1) 2(j-(i. i) I. /). ji/.nffa K 1. ßiulweis (1) 22-5. 55. />. Kit IKIH illicoll in K 1. lindweis ( 1 ) IS^.rj. bV). I>. .sii.ciitilis IIa rt. Salzhurg (1) 4-8." 57. />. ///orar/'cn.i K 1. HndwciH (1) 18—4. öS. P. I.riplivdliis Kl. Sal/.hiir;;- (1) 4 5. .0,7. I>. vdriapmuH Hart. Wien ( 1) 4_4. ()0. I). resliij Ullis K 1. liiidweis (1) 24-4. .".7. (Jatt. l'iinplijitn.s Kliij;'. dl. Ulli., ciiiriiis L i n. S;il/,l)iir- (_]) 1—5, Wien (1) 1-5. ()'J. Rill, nit'liiniiriiis K I. Sai/.lMiri;- ( 1) 30 — 5. ■ .')S. (i:iH. Moiiojf/idtlnu.s Hart. 63. M. (li/jijjc'.f Li n. Salzhurj,' (1) (3-4 — 22-4). 0-1. i'U. /ii'jiiilir/(lt(i. K I. Sai/.hni'f;- (1) (13-5— l()-5j.'* 05. M. fanereus Kl. Sal/.iiiirg (2) (23-4 ■ 15-H). <>(>. M. iiiKiiilliinilx Kl. Salzburg;' ( I ) 8 — 5. 1)7 . M. ijcii.t.ciiliitiiH K I. Sal/.l.uri;- (2) 15-5 (!)-5 — 21— 5). 6'iV. M. hUeiveidrin K I. l'.ndweis \\') 18-4, Salzbm-f;' f 1) (20-4 — 30—5)." l'tU. M. tnicii iix K I. Salzl)nrf? (2) (28-3 — (5-5). '" 7tK M. )iiii,i//ro/a Hart. '• Sal/.bm-i; ( 1) (2i»-4 — 4-5). 71. M. iii.gcn-imus Hndweis (I) 18 — (i, i>inz (2) 1 1 -4 (8-4 — 14-4), '" Wien (10) 15 -4 (i;-4 — 24—4)." 7'2. M. iiiijri.iji'K K I. Salzbiirj;- (1) 5- 5. 73. M. ■tciiiicinclii Hart. Salzbni-n' (1) '.)- l. " 3'.». Call. J'/ii/uniforcrtr Daliilmni. 7 J. I'li. lUerriiiiii K 1. llosenan (1) 2—5. 4(). (;alt. Iloplociiinpa llail 7ö. II. j'iil lu'.ciirnls K I. lindweis d) 20—4. 1 1 . < iail. l'WiocaiHiHi Marl. 7(i. i.i'- Di'iii'i. K I. Saizbrn-fi' (•-') (14-5 —8-S), Wien (1) 17—5. 42. (Satt. Mtnio.steijki llarl. 77. M hiici'lii K 1. NikdlsllMI-i;- (1 ) 1 -(■). ' •2(^:19. ■-' ;i|-/':()9. ■' .|(-J^:ü9. ' ;< = ( I) -i'.)- :>. ■'■ Vi, 11 /^. ///;/'•/• kaiiui /,u iiiitcisclicidcii ; /^ (Ij « — .'>, 'J(f:->'^. I' VValirsclieiiilirli ;^ oder '.J,!. 'Q^ «29. '';i9. i" VciiiicukI mil ;niilficii \ei wiiiidlcii .\iliii. 1 1 /= fl) -J !—.">. 1^29. i:';i = (:i)7 ."> (1 ,-) — 10-r)), -2^1 = (1) :ii-7. n 9. Jährh'clic l'triodf (hr Tii.sfrlp.nfan.na van O^ilcrrcicli-Tliigarn. lor. 4.'i. Oatt. Seiandria l^cacli. 78. S. mono Fuhr. üiidwcis (2) IC) — f) (1(J— f) — ii2 — 5), Sm1/.1),ii-s {2) (2(j— ß — 1.-J-8). ' 44. 'Satt. Athalia Lcadi. 7!J. Ath. (iiiinildtn K 1. liiidvveis (1) 21) — f), Salzburg (1) 15— G."'' SO. . \ili. rönne Lin. I'.riiini i?,) 17-5 (15-5— IH- 5), Kascliau (] j 10 — 5, IVag(l) 18-7, Koscnau (1) ]9-G, Sal/.liurg (5) 17 — 5 (20- 4 — 11 -iJ),' Wim ((5) 15-5 (28-4 — 2-0).* .S7. Alli. apinarura Fabr. Linz (1) 15-5, Hoscnau (1) 8 — (;, Salzl)iirs (2j fi — fi r;J0-5 — 14-G),'' Tnipiiaii fi) 28—5, Win, ( \) 2*;— 5. 45. ( i a 1 1 . Hrla/pteri.r S 1 c 1 1 1 m ■ n s . n)(ir Kl. [A. marginella l'anz.) Salzburg (3) (1 7— 7 — 23 - 8). 82. 83. 87. A. iioiliii.s K I. Salzburg (5j l«-5 (1 1 _4 — Iß-C.),« Wien. '" 88. A. si'Tojilni.hiridP. Lin. I'.udweis (1) 24-5, Linz (I) 2fi-5, Salzburg." S<). .1. zoniiH Kl. Salzburg (2) 4-G (2 — (J — G-O;. '" '.)(). A. ::onidii.H Kl. Wien (\) IG — G. '.)J. A. iricinriiiH Fabr. Salzburg (7j 18-7 (12- G— 19 — 8),'-'' Wien.''' 47. Gatt. MarroplUa, Itabib. 1)2. M. iillnruicta Sclirk. Kik.dsbiirgd) 29-5, Salzburg (3) 7—5 (4—5 — 8—5), '■ Wien (4) 25-4 (2—4 — 18-5). .'«. M. 1,1,1 inla Fabr. Linz (1) 7-6, Salzburg (1) 3-5. '.)l. M. (/iiodenim.puncta Lin. I.'ortcnau (1) 22—5, Salzburg (3) 25-5 (21-5 — 31 -5;. '^ !J0. M. mil:itarin Kl. Salzburg (!) 2G-5. '■ '.II',. M. neglecta K I. Neutitseliein (Ij 14 — 5, Salzburg (4j 4— G (14-5 — 18— G)." '.)7. M. punctum Y&hr. Salzburg (2) (10-5 — 8-G). 98. M. (juadriiiMculata Fabr. Salzburg (2; (29-5 — 28-G). '« '.)'J. M. rilns Sclirk. Kikolsburg (1) 18-G, Salzburg (2) 27-5 (21 -5 — 3-G). p) Determininiii- unsicher. 2 cf- ^ 2^ = d) 2-8 (27—7 — 7—8), 2/ = (i) 8-10 laO—'.) - 10—10), 8r/ : 229. « V2/I = r»; 17-7 (8-7-2.^—7;, 2^ = (0) 2-10 00-0-2.3-10). '■> Z = (o) 19-9 (9-9 — 27—9), 9cf:l29. « 2r/. ' (l) 18—8, am SchncelKTg. » 9. » % = «;, 1.5—9 (22-8 — 18—10, 2l^:r,■■ Z = (7) 19-8 (2:5-7 - 1-9;, ir,rJ':VA^. "^ (I; 18—8, am bchneeberg. )S ^ = (2) (10-7 - .5-8;. i« ;?= (1) 6— 7, Icf : 59. " cf- '^Icf:-^?- ''•'29. ■•'"lcf:29. -''In .Lin »Iiätcn Jahre 1871 (15—7 — 18—8), 4cr:8 9- Denkftrhriften der mathem.-naturw. Ct. XXX VIII. Ud. 14 106 101. 102. loS. Karl Fritsch. M. Sturinii Iv 1. Salzburg (1) li-8.^ 50. Gatt. JPachypvuta.'iis Hurtig,-. 1'. discolor K 1. Salzburg (I) 7-5.^ ]'. rapae Lin. Bndweis (1) 18—5. Salzburg (4) 6-5 (20-4 — 20—5). ^ 51 Gatt. Tajconus Megerlr v. ]\I. 104. T. agilis Kl. Linz (1) 18-5. Salzburg (1) 6-0.* 105. T. hicolor Kl. Bndweis (1) 17 — 5. 53. Gatt. Voecilostoma Dali Ib. lOG. ]'. ohesa Kl. Wien (1) 8-5. 55. Gatt. Tenthredo Lin. 107. T. alhicornis Fabr. Linz (1) 11-7.' 108. T. atra Lin. Budwei.s (1) 18 — 5, Salzburg (1) (22-4 — 27-5).'' 109. T. aucupariae Kl. Salzburg (2) (3—5 — :G-fi). 110. T. licincla Li n. Salzburg (2) 21-5 (13-5 — 30—5). ' 1 11. T. biguttata Hart. Salzburg (1) 2-6.« 112. T. corijli Panz. Salzburg (2) r,»-4 (17-^4—22-4).'-' 113. T. dinddiata Fabr. Salzburg (1) 3-G. •" lU. T. di.spar Kl. Nikolsburg (1) 22-5, Salzburg (2) 3-5 (3 — 5 — 4-.5). " 115. T. ßavicorms F a b r. Budwei8 (1) 17 — 5, Linz (1) 12-5, 116. 117. HS. 119. l-JO. 121. 122. 123. 124. 125. 126. Roseunn (!) 12 — 7, '^ Salzburg (5) 29—5 (3-5 — IG— G). '-■* T. lactiflica Kl. Wien (3) G— 5 (111-4 — 22-5). T. livida Lin. Salzburg (3) 2— G (21— 5 — 17— G). " T. obsoleta Kl. Linz (2) IG-G (15-G — 17-G). T. picta K 1. Wien (1) G— 5. T. rufiventris F a b r. Salzburg (1) (26—5 — 22-G). ' ' T. scalaris K 1. Bndweis (2) (2—5 -- 22—5), ■ Ka.si-bau (2) 5—6 (4—6 — 7 — G), Linz (1) 14-4, Neutitschein (1) 22-5, Prag (1) 25—7, '" Kottalovvitz (!) 13—5, Salzburg (5) 23—5 (3 — 5 — 15 — 6), '■ Troppau (1) 28 — 5, Wien (3) 7- G (4-6 — 13-6). T. scutelluris Fabr. Salzburg (1) 3—6.'-'^ T. viridis Lin. Cilli (3) 8-5 (l5-4 - 21-5), Hausdorf (7) 29-5 (15 — 5 — 15 — G), St. Jakob (1) 5 — 6, Kaschan (1) 2ü— 5, Linz (4) 29-5 (19—5—4—6), Rosenau (1) 24—5, Salzburg (5) 10—6 (19 - 5 — 19-6), '-* Wien (1) 24-5. T. eouatu L. et l'anz. Salzburg (1) 4 — 6.^'' 56. Gatt. TenthreiIop.^is Costa. T. i/us/iihili.s Kl. {^Tenthredo ixslabilin \\\\\v..) Salzburg (1) (21 -5 — 2—6).*' T. nassata K I. Salzburg (.i) 2i) — 5 (18—5 — 14—6). 1 Walii-sf-liriiilicli Z. ■-' (^. -i if=(3) lo-S (7 — 8 - IS— S), 1^^=59. ' Vorkommen zwcifclliatt. 5 Autor'? <5 l^-.i'^. ' i; = (-2) -22-0 (18- 6 -2(;-G). ^\^:{^. " Z= (4) 17-6 (4-G — 2G-Gj, Ijf : 3 ?. i''(f. " Z = (1) 2— 8; konnte auch 2.-1 sein. '^ Kaum A. i-' Z= (:,) 29-7 (14—7 — 21—8), ö^:i<^. >• Z = {i) 20-8 (17 — 8-29-8), 3^/ : G 9 . 15 29. 1': Kaum .1, walirselieiuliel] '/.. ^'' /. = {■>.) 28 — G (27 -G — 29 — G.i , 1^:39. i« 9. !■' {^■.i<^. »' 9. 2« 09. Jährlkhc Periode der Jnnectenfaima von Österreich- Ungarn. 1U7 59. Gatt. Tarpa Fabricius. 127. T. cephalotes F.ibv. Salzburg- (5) 27-- 5 (]!»— 5 — ;! — (3),' Wien (3) (28—5— 11-7). 1'2S. r. ßncicornis ^\. Salzburg (1) 2-6.« 60. Gatt. Lijda Fabr. 1-J'J. L. chjpeata Kl. Wien (1) 5-6. 130. L. depressa Sehr. Salzburg (2) (6-5 — 1 7-7), Wien (1) 11 — 5. 131. L. erijthrocephala L. Rosenau (1) 19 — 5. 13'2. L. kurtorum Kl. Salzburg (1) 6 — 5. 133 L. inanita de Vill. Nikolsburg (1) 1 — 6. 134, L. iniiictata Fabr. Nikolsburg (1) 1-5. 135. L. reticulata L. Wien (1) 19-5. 61. Gatt. Cephus Latr. 13b'. C. 2}ygmaeus L. Admont (1) 27 — 4, Salzburg (6) 7 — 6 (31— 5 — 23 — 6), Wien (4) 22 - 5. 137. C. .ijnmpes Panz. Wien (1) 1:0-5. 69. Gatt. Sirex Lin. 138. S. augur Kl. Wilten (1) 15-7. 130. S. Gigas Lin. Biala (9j 9-5 (12—4 - 10- 6),» Brunn (9) 28—6 (25—6 — 10—7), Gresten (1) 11 — 7, St. Jakob (1) 14-8, Iglau (3) 10—7 (24-f! — -4 — 7), Iglo (1) 14—8 Kascliau (2) (30-4 — 3-7), Kessen (1) 10—6, Krenisniiiiister (1) 28 — 6, Linz (4) 6-6 (9 — 5 — 20-6), Neutitsehein (1) 23 — 7, Rosenau (2) (21-5 — 15-7), Rottalowitz (2) i9— 5 (28—5 — 31-5),* Salzburg (2) (U— 6 — 29 — 6),-^ Wien (1) 17—7. 140. S.juvencus Lin. Linz (1) 15—6, Salzburg (2) 17 — 8 (13 — 8 — 22—8). Troppau (1) 10—7. 141. S. ISjyectrurn Lin. Salzburg (1) 7— 7,'' Wien (1) 26—6. IL Fam. CYNIPIDAE. (1.) 72. Gatt. Cynips Lin. 142. C. calycis Burgsd. Wien (2) 20—3. 143. C.foUi Hart. Biala (8) 11-5 (4 5 — 18-5). 81. Gatt. Jiliodites Ha rüg. 144. R. i-osae Lin. Biala (8) 11-5 (25—4 — 1-6), Gresten (2) 22-4 (18—4 — 27-4). 85. Gatt. Eucoila Westw. Salzburg (1) 13-4." III. Fam. EVANIDAE. (H.) lOU. Gatt. Brachygastei' Leaeh. 145. Br. miiiutus Oliv. Bndweis (1) 9—5. 107. Gatt. Foenus Fabr. 146. F. afectatoi- Fabr. Wien(l) 8-6. 147. F.jaculntor Lin. Hausd.irf (1) 6 — 6, Salzburg (3) 25-7 (21 — 7 — 27-7),'^ Wien.» IV. Fam. ICHNEUMONIDAE. 110. Galt. Ert.stict(s Wcsmael. Salzburg (1) 17 — 6.'" 1 Z=(2) 10— .8 (30-7 — 21-8), 20^:1?. '^ cf. » ^=(8) 22—9 (10— 9 — 25 — 10). 1 In der Wohnung: A = ii) 28-3, 2= (1) 13— 11. Im Freien: Z=(5) (7 — 8 - 9 — 10). 03^. cy. T 9 . Unbestimmte Art. «^=(2)1 9(25-8- 9-9). 0^:i(}. 9 1,1) 15—9. i" O. Unbestimmte Art. 14' 108 Karl Fritsch. 114. Gatt. Earephanen Wo sin. Salzburg (1) 27—5.' 115. Gatt. Ichneumon Lin. Hansdorf,^ 8;ilzburg (3) 4—4 (15-3 — :iL^-4),s 1-JS. I. coinitator Gravenli. St. Jakob (1) 28-5.* 149. I. deliratorius Graveiib. Eosenau (1) 24-4, Salzburg (1) 5—4.'^ 150. I. extensorius Gravciili. Datschitz, " Linz (1)30—1. 151. I. fahricator G r a v c n li . Budweis (1) 24-5. 152. l.faunus Gravenli. Wien (1) 27—5. 755. J.fusorhts Gravenb. Linz (1) 19-7/ Eosenau (1) 8—0,* Salzburg (]) (27-5 — li'^-^), Wien.' 154. 1. nisidtosus Wesiu. Iioseuau (1) 6—5. 155. ]. luctatorius Gravenli. Ciili (1) 27-2, Salzburg (2) 2(i-G (21 -G — 4-7).'» 15ß. 1. violitoftvs Sclirk. Linz (1) 28-5. 157. 1. nüjritarsus Gravenli. Iglau (4) 28-5 (13—5— 10-6). 756'. /. pallifrons G r a V e n b. Wien (1) 15-5. 75.9. 1. [msUlator Gravenli. St. Jakob (1) 21-4. Wo. 1. laptorius Lin. Salzburg (3) (30-3 — 7-11). 76'7. /. sarcüorius Gravenli. Kasclian (1) 7-4, Linz (2) (15—5 — 19-7), Salzburg (2) 13-7 (10-7 — 17-7)," Wien (1) 18-3. 162. I. saturatorius Gravenh Hansdorf (2) 26-5 (25-5 — 28-5). St. J;iUob (3) 10—6 (6 — 6— 12-6), Salzburg (1) 11—6, Wien (1) 22-6. 163. 1. terminatorivs Gravenb. Linz (1) 29 — 3. 118. Gatt. Amhlyteles Wcmh. Salzburg (2) 12—4 (5—4 20-4). '« 164. Am. amatorius Gravenh. Linz (2) 22-4 (19-4 — 25—4) 165. .lt)i. antennatorius Gravenb. Salzburg (1) 21-6. 166. Am. castigator Gravenb. Bozen (1) 14—5, Eaab (1) 8—6, Salzburg (1) 23-8. '^ 167. Ani. divcsorius Gravenh. Salzburg (2) 11 - 8 (7-8 — 16-S). '» 168. Am. fasciatorius Gravenli. Salzburg (2) 12^6 (8 — 6 — 16-6). 169. Am. mfractorius Gravenli. Linz (1) 10—5. 170. Am. monitorius G ra v e n li. Nikolsburg (1) 15 — 6. 777. Am. Heijatnrius (i r a ve n h. (Ta.s cli e ii b.) Linz (1) 26—3, Wien. '* 7 72. Am. palliJatoräis G r a V e 11 ll. Wien (1) 2-4. 121 . Gatt. Troyas (i r ;i v e n li. 173. Tr. Uqndator Gravenh. Linz (1) 27—4, Salzburg (2) (5 — 7 — 26 — 7). '' 174. Tr. lutorius Gravenli. St. Jakob. '" 123. Gatt. Anlsobas Wesm. Salzburg. '" ' 9. UnbcstimmU' Art. -' Uubestiminlc Art, Z= (1) 10—10. ■' Von 1874 iiu .-lile Ai-teii ziisaiiiiiieu; Z= (3) 15-10 (lU- 10 — -22— 10), 51(3^:389. ■■ X=(l) 30-9. ° i?=(3) 15—10 (li— 10 — 16— lOj. " i 1) 1 — 11. ' A'! 8 iJ=llJ 19-9. ■' if=(-2) 15-9 (9— 9 — 22 der Arten, •2A = {1) 16—7 (8 — 7 15 W;ilii-sclR'iiilicli -2.1, Z={1) 14-10. i" y2^ = (lj 9—8. i' Unbestimmte Art. /?=(1) 14 — 10, ^. 9. J" 2= (2) 2i;— 10 (20— 10 — 2 -U). 1' ZV i- Seit 1874 olme Uiitei-scheidung 25-7), Z=(2;29 - 8 :2C— 8— 1 — 9), Sc/: 109. '3 2? 2.4V ^ 2.1V 0. /V = (Ij 23-8. 17 Jährliche J'eriode der Iriucctcnfauna von Osterreich- Ungarn. ]U9 126. Gatt. Proholns Wcsin. Salzburg (2) 15 — 6. i 127. Gatt. Eurylahim Wesni. Salzburg. * 132. Gatt. Colpofjtiatltifs Wcsm. 175. C. celerator Gravenli. Linz (1) 24-3. 137. Gatt. Aethecertits Wcsm. Salzburg- (1) 31-5.» 138. Gatt. Alomija Tanz. 17 G. AI. ovator Gravenli. Salzburg (4) 6-6 (10-5 — 23—6), ' Wien (1) 16-6. 140. Gatt. Diadronius Wcsm. Salzburg (^1) 31— 5. ' 145. Gatt. HopUsmenns G r a v e n li . Salzljurg." 151. Gatt. CryptiiS (iravonli. Salzburg (6) 16- 5 (26—4 ~ 5-6).' 177. Cr. müjrator Fahr. Linz (1) 2-4. 178. Cr. tarsoleucos G r a v e n li. Salzburg, ® Wien (2) (18-3— 17-5). 170. Cr. i'iduatoriun Gravenli. Biulweis (1) 3—6. 155. Gatt. Mesostenuti Gravenh. 180. M. gladiator Scop. Salzburg (1) 15 — 6. 156. Gatr. Phyffadenon Gravenli. Salzburg (4) 8—6 (8-5 — •_6— 6).'' 7iS'i. ]'h. ahdominator Gravenh. Builweis (1) 23 — 5. 163. Gatt. Catalytus Forst. Salzburg (1) 8 — 6.'» 169. Gatt. Wennitopodins Gravenb. Salzburg (1) 15 — 6." 172. Gatt. Heinitele.s Gravenb. Salzburg (2) 23 — 6 (16-6 — 1-7), '^ Wien (1) 25-5.13 182. H. floricolator Gravenli. Wien (1) 8—5. 1S3. H. ruliiyinosus Gravenb. Gresten (2) 12—4 (8 — 4— 17-4). 177. Gatt. Linoceras Ta.sehenb. Salzburg (2) 18 - 5 (14—5 — 23-5). '* 178. Gatt. Brachycentrus Tasclienb. Salzburg (4) 21-7 (27-6 — 9-8). '• 180. Gatt. Mesoleptus Gravenh. Salzburg. '" 193. Gatt. Tryphon Fallen. Salzburg (3) 25 — 5 (15 — 5 — 30 — .5). '• Wien (1) 26-5."^ 184. Tr. vulgaris Ho 1mg. Rosenau. '" 195. Gatt. MoHobktütus Holmgr. Salzburg (3) 5—6 (1 —6 — 12—6). «o 205. Gatt. OrtJiocentriis Gravenh. Salzburg (2) (23—5 - 17— 6). 2' 206. Gatt. BassHS Fall. Salzburg (3) (19-3 — 'd~6y^ 185. B. albosignatus Grav. Budweis (1) 8 — 5. 186. B. laetatorius Fabr. Bozen. ^» 207. Gatt. 3letopms Banz. Salzburg (2) (3-5 — 8-6).^'' 187. M. dentatus F^abr. Eoseuau (1) 22— 5. ^■• 214. Gatt. OphioH Fabr. Salzburg (1) 11—6.^'^ 1 l^: 19. 2 ,0) (i9_8 _ 1-2—9). ^ 9. i 3(-f':39. » J. "Zu sehr verscliiedenen Zeiten in drei Jalireu : 6—1 (an besonnten Maiiein, 19 — 8 und 7—11. ' Z, = 19-8 (h) (1-2—8 — -28—8), ^öq : 1 9. tJnbestimmto Arten. » (1) 2—10, ^. s" Unbestimmte Arten. iJ = (2) 6 10 (2—10 — 10—10), 40^:99. i'-' 9. Uiibestiminte Art. 'i (^. '-' Z= (1) 28—10 4rf:l9. 139. iJ Z=(o) 2G— 9 (13-9— 10-10;, 4cr: 179- '5 9.2/1,2^^:9 9. JO (2) (19— 8 — 1 -10), Ocf : 49 ; die Arten unbestimmt, i' Z=(l) 10-10, 12c?:99. '« c/'. '^ (t) 26—9. 20 z = (i.) 5—10, Mff:29. '-i ;^=(2) (16—8 — 15 -9), 09 :4c?. '-'- ^=(2) 14— S - 28— 9), 2(/': 39. -':i Z=(l)21 — 12. 21 Mclit bfslimuitv Arten. i;= (3) 20 -9 (5— 9 — 29-9), lcf:2 9. 3i cf- ■-'*= 2 = Ü 25-10, 1^^:39. 110 Karl Fritach. ISS. Oph. Uueus Lin. Biala (8) 23 — 5 (4 — 5— Ü-6),' Bräun (5) 22-5 (IG— 5 — 26 — 5), ^ Grestcn (2) 29—5 (25-5 — 3 -G), Hansdorf (8) 2G — 6 (24 — G — 2'J - G), •' St. Jakob (1) 27-6, Iglan (1)'24 — 5. Iglö,* Kaschau (2) (20—5 — 28—6), Kessen (1) 21-7,' Linz (1) 24-5, Prag,'' Troppau (2) (26- 3 — 7-5), Salzburg (^2) (17-4— l-G),' Wien (G) 30—5 (20-5 — 9— G).-* 1S9. Oph. ramidalus L. Pressburg (1) 28—4, Salzburg (1) 17-6.» 215. Gatt. Trac]iynota.s GravLMib. Salzburg (1) 25—7."' 217. Gatt. ExocMlum AA^esni. 190. Ex. circuntßexuin Lin. Rosenau (1) 8- 8." 220. Gatt. Anoiualou. Salzburg (3) 7 — G (2-6 - 11— G). '^ 191. An. gignatum Grav. Wien (1) 8 — 4. 221. Gatt. CampopUjc Gravcnh. 191.* 0. rapax Grav. Wien (1) 1-5. 229. Gatt, ßlelobori.s Hol mg r. Salzburg (1) 12-8. '•' 231. Gatt. Liinncyin Hohngr. 192. L. chrysosticta Grav. Budweis (1) 15—5. 19 S. L. diffonnis Grav. Budweis (1) 18—4. 238. Gatt. EjLolytus Forst. Salzburg. ^* 240. (iatt. Poi'iiioii Gravenli. 19-1. P. nioderator L i 11. Wien (1) 8 — 5. 241. Gatt. Thei-fiiloc/iiiti Hohngr. 193 Tli. jocator Fabr. Wien (1) 8—5. 245. Gatt. Bamhii.s Fahr. 196. B.falcator Fabr. Linz (1)13-7. 197. B. pictits F a i) r. Salzburg (1) 10-7. 250. Gatt. Pachytneru.s Gravenli. Salzburg (3) (20 — G — 3- 8). '' 255. Gatt. Lantpronota Haliday. Salzburg. '" 257. Gatt. Glijpta Gravenli. Sal/.burg (2) 19—7 (13-7 — 25 - 7), " Wien (1) 4—6. 259. Gatt. Lisso)iota Gravenb. Salzburg. '* 19S. L. impressor Grav. Prag(l) 15-4, Salzburg, '^ Wien. «« 264. Galt. Pinipla. Salzliurg (4) 15-5 (8—4 — 15-6).«' 199. I'. exuminator Fabr. Salzburg," Wien (1) 15—5. 200. !'■ instigator Panz. Prag, 23 Salzburg, 2* Budweis (1) 31-5, Wien (1)5-6. 201. ]'. ruf ata Grav. Biala (8) 17-4 (22-3 — 17-5). ='' 202. 1'. gteroorator Grav. Budweis (1) 27-5. ' ■^=(1) 10- 9. - Z={1) 14 — 9. 'i Z={t} -28-10. 1 (Ij^l- S. 5 /?=(!) -Ji- lll. '^ (1) -li—S. ' 2= (3) (20— S — 30—9). 8 ^= (2) 24— 9 (17 — 9 — 2— 10). " Z = (2) (14— 9 — 23- 10). '0 Art unbestimmt, ^. n^V '3 2^ = (3) 11—8 (7-8 — 10—8), Z=(l) 1 — 10, lö":??. i" ^? cf- " Unbestimmte Art. (1) 15—9, ?. i5'0(;f':39. '^ (l) 17-8- '^ 2=(:!) 2-9 (19-8-22-9), ^^iT^. '» (2) 27 — 8 (24—8 — 31-8), if = (2) (18-9 — 17-10), Icf rS?. ''■> (1) 16-10. ■i» (1) 15 — 10. '-ii Z=(4)3— 9 (30-7-8—10), S^filS?. -- (2)23—8 (21—8 — 25-8). ^= (3) 5 — 11 (1-11-8—11). -'' 'iZ=il) i-d. -1 2J = (7 — 7 — 25-8). -5 Z=(5) 1-10(29-9 — 7-10). Jährlirhc Periodik der Tiisecteufaima von Österriii-h-TJmjarn. 111 2(X->. V. varicornis Grav. Kosenaii. ' 265. Gatt. CUstopyga Gravcnli. Salzburg- (2) 14 — 7. ^ 268. Gatt. TheroiUa llolmgr. 2()-J. T/i.ßavicans Fuhr. Salzburg (2) ll-?.-' 'IGil Gatt. EphiaUes Gravenb. Salzburg (3) 20-5 (6-5 — 4-6)." 205. Kpli. carhonarius Christ. Salzburg. ■'■ 206'. TLph. manifestator L. Brunn (6) 14-5 (9—5 — 2i'- .5), Hausdorf (1) 24-5 (25-4 — 10-6), '■ St. Jakob (4) 22—5 (27—4 — 4--6), • Iglau (3) 1-6 (27—5 — 4-6), Kaschau (1)24-5, Linz (3) 22—5 (16-5 — 28-.5), Raab (1) 23-5, Rosenau (1) 22—5, Salzburg (2) (7-6 -- 4-7),^ Wien (1) 2i)— 6. 207. Eph. tubiirculatus Furc. Rosenau. ® 270. (4att. Wxyssa Gravenb. 20S. Uli. persuasoria. Grav. Brliun (5) 12-5 (9-5 — 16-5), Gresten (2) 4-6 (2-6 — 6 -6), Innsbruck (2) 8-6 (7-0 — 10-6), '" Linz (1) 22-5, Neutitscheiu (1) 3 — 6, Prag (1) 22-5, Rosenau (1) 8 — 0, Rottalovvitz (1) 1-3!, Salzburg, " Wien (^1) 25-5. 278.* Gatt. Xoriiles (T a s c b e n li.). Salzburg (2) 19-8 (13—8 — 26-8). '^ 282. Gatt. Coleoceiitrus Gravenb. 209. C. excitator Po da. Rosenau (1) 11 — 6. 283. Gatt. Ci'ijptoiHinpla Taschenli. Salzburg (1) 9 — 8.'» V. Fani. BRACONIDAE. 301. Gatt. Ileraholus Curtis. Salzburg, i* 3o7. Gatt. Cölokles Wesm. Wien (1) 29-4. 334. Gatt, aielonus i u r. 210. L'h. aimidipes Nees. Wien (1) 8-5. 211 eil. fenestratus Nees. Wien (1) 8—6. 346. Gatt. 3lici'og(istef Latr. 212. M. glomeratus L. St. Jakob (1) 24-6. 213. M. sericeus Nees. Wien (1) 8-5. 348. Gatt. Afjathl.s Latr. Salzburg. '■' 21 L Ag. niijer Nees. Wien (1) 9-5. 349. Gatt. JJisophrys Fürst. 215. D. inculpatur Nees. F^rag(l) 31-3. 352.* Gatt. Eurlnus Tasehenb. Salzburg 2 (29 — 3 — 7 — 5)."= 383. Gatt. Meteorus Hai. Salzburg. '• 397. Gatt. Helcon Nees. Salzburg (^1) 29-5.'" 487. Gatt. Coeli Ullis Nees ab Es. Salzburg. '* 21G. 0. ntger N. Wien (1) 8-5. iZ? = ll)3— 9. 2i?=(l)17-9. Mcf:!?. ^ /=(1; 2-10, öcr:3?- ^1) -'•• — ^- "^=(1)19—10. ' 2= (3) 10-10(0—10 — 26-10). 8 ;j=^2} (1-9 -2'J— 9j, Ocf :39. ''(1120-9. i" ;i = (1) 1 — 1 1. '■ = (2) (13— S — 8-9;. I- 2.1V. '■■' X=(l)28— 10, 29. 11 (1)27-9. Art iinbestiimiif. >& 2yl = (:)) 11-8(7 — 8—17—8;, 1^^:29, Unbestimmte Arten. icic?:l9- ''(1)1 — 10,9. 'S 2.-1 ? = (l; lO — 8. '^ 2.1 = (1) 18 - 8. 112 Karl Fr /f seh. VI. Fnni. CHALCIDIDAE. 503. Gatt. Leucaspis Fabr. Salzburg. ' 504. Gatt. Chalcis Fabr. 217. ('Ii.femorata Fabr. Salzbin-i;^ (1) 2-(3,« Wien (1) 20—5. 558. Gatt. Elattis Walker. Salzburg (1) 20-4.-^ (j()7. Gatt. Pteroiiiahts. 218. l't. pnparum. Wien (!) 2(3—7. 690. Gatt. PlenroiJfich!/.x Westw. 219. VI. costalis Bahn. Wien (1) 15-4. VII. Farn. PROCTOTRYPIDAE. Salzburg (I) 4-6. ^ 742. Gatt. Procfotrupes Latr. 220. l'r. grtwitator Lin. Wien.' VIII. Farn. CHRYSIDIDAE Lcacli. 837. Gatt. Cleptes Latr. 221. €'/. semimirato. Fabr. Briinn (1) 5—4. 839. Gatt. Elampn.s Spinola. Salzburg (1) 1 — 7. 222. JE. pyffmae7/s Sclirk. Salzburg (1) 27-5. ''• 840. Gatt. JIolop!/(/a Dali II). 223. II. ovata Dahlb. Salzburg. ' 842. Gatt. Stilbum Spin. 224. St. calens Fnbr. Wien (1) 19—7.'* 226. 226 227 843. Gatt. Hedychrum Latr. 225. H. lucidiihiin Latr. Budweis (1) 20—4. Salzburg.-' 846. Gatt. Chry.sis Lin. C/'. ri/aiien Lin. Salzburg (2) 4-6 (31 -5 — S_6). '" * Ch. fulgida Lin. Neutitscliein (1) 11—6, Salzburg (2) 5- 7 (3-7 — 8 — 7). " Ch. ignita Lin. Biala (8) 17-4 (6-4 — 11—5), '^ Brunn (9) 28 4 (13—4 — 11-5), '-^ Cilli (3) 21-3 (3-3 — 10-4), Gresten (2) (21-3 — 27-4), Hausdorf (10) 11 — 6 ,27-5 — 25—6), St. .Jakob (3) 8—6 (4—6 — 14—6), Iglau (.5) 31-5 (10-5 — 13-6), Innsbruck, '* Kaschau (1) 20 — 5, Kirchdorf (5) 27—4 (3 - 4 - 5-6), ' ' Leniberg (1) 13 — .5, Linz (6) 30-4 (9-4 — 30-.5), Nikolsburg (1) 6 — 6, Prag (2) (10—5 — 3-6), "'' Rosenau (4) 17—4 (8-4 - 1-7 -4),'' Rottalowitz (14) 4-5 (7—4 — 19-5), '« Salzburg (4) 15 -4 (5-4—2-5), ''•> Troppan (2) 20—5 (16-5 — 24—5), Wien (2) 25—4 (23-4—7-4).«» '. ( 7^ integrella Dali Ib. Salzburg (2) (21-4 — 17-5), «' Ch. nitidula Fabr. Rcseiian (2) 27-5 (26-5 — 28—5). IX. Fani. SPHEGIDAE. 849. Gatt. Mutilla Lin. 230. M. euroj)oea L. Hausdorf (1) 20—5, St. Jakob (2) (28-5 - 26-6), Linz (2) (22-5 — 12-()), 228 \229 ' (2) 2-2 -8 (16— S — 29— 8), 29. - 2.-1 = (1) 2—8. Z={1) 4—10. ■'• Gczof^on im l!:iuiH'uliaiis. ^ Nur die Familie bestimmt. »(IjlG- 11. « 2.1 = (l) 30-7. '(2)14—8(10-8—18-8;. »2^?. » (2j l,lö - G - 27— 9), 4(3^: 0? . '0Z = (2)31—8(24—8-7^9). " Icf:^?. '- ^i = (.3) .5— 10. i-" 2.-1 = l4) l.'i— 7 (7— 7 — 2.Ö — 7), «= (2) 2— 10 (l — 10 — 2— 10). 'MO 30— 9. 1'' X=(I) 29— 9. 1« 2..1 = (1) 2r. — 7. ".^=(3)24-10(5-10-10-11). 1» 2.-I = (5) I2-S (ß — 7 — 18— 9). '» 2rl = (2j 3 — 7 (3 — 7 — 3-7). -" 2^ = (2) 18-8 (13 -S - 2C>-8). -' 2yl = (1; 3 — 7. Jährliche Pvriude der Linecti nfaana roii Ü.-itc7-r'ji,ch- Ungarn. 113 Kosenan (21 22-5 (18—5 -— 27-5), Wien (1).« '231. M. ninura L. Linz (1) 29-0. •232. M ruficolUs Fabr. Wien (2) 27-3 (25— 3 — 29-3). 233. M. rußj)es Fabr. Wien.^ 234. M. scutellai-is. Linz (1) 26—3, Wien (1) 2()-3.* 852. Gatt. Hcolia Fabr. 235. Sc. bidens L. Wien (1) 14 — 7. 236. Sc. hifnsciota Rdssi. Briinn (1) lU-O (11 _6 — 5-7),'' Wien (13) ]()-(! (1—5 — 10-7).« 237. Sc. hirta Selirk. Rosenau." 238. Sc. quadripiaictata Fabr. Rosenau (2) 11 — 7 (8— 7 — 15— 7). 853. Gatt. EUh Fabr. 239. E. rillosa Fal)r. Wien (1) 4-4. 854. Gatt. Tiphia Fabr. 240. T.femorota Fabr. -Salzburg, '^ Wien (1) 22—3. 241. T. morio Fabr. Wien (1) 18-4. 242. T. rtificortiis. Salzburg (2) 5-8 (30-7 — ]2-,S).9 858. Gatt. Sapjjfjd Latr. 243. S. ijacca Fabr. {^S. j/ioictuta Kl.). Salzburg (2) (14-5 — 5 — 6).'" 862. Gatt. Cei'opales Latr. 244. C. »uiculata Fabr. Salzburg (3) 17—6 (10-6 — 25-6). ■S65. Gatt. Aporu.s Spin. 21^0. Aj). dubüla V. d. L. Salzburg (1) 2-8."' 866. Gatt. Pogonius Dali Ib. 240. r. Iiijaliiiatus Dalilb. Salzburg (1) 25-7. '" 247. 1'. variegatus v. (1. L. Salzburg (1) 25-7. '» 867. Gatt. Ayenia Scliiödte. 248. A. carbonavia Scoj). Salzburg (3) 10 — 6 (4 — 6 — 28 — 6). '* 869. Gatt. Poinpilus Fabr. 249. 1'. neglectus Wesni. Salzburg (2) 26-5 (23—5 — 3ü-5). '• 250. r. niger Fabr. Salzburg (1) 25-5.'« 251. I'. pectmipes v. d. L. Salzburg. '^ 252. P. riißpes L. Karlsbad (1) 3 — 7, Salzburg. '*• 253. P. sericeus \. d. L. Salzburg (1) 21- 7.i'' 254. /'. tripiiiictatut: v. d. L. Salzburg (1).^" 255. 1\ trivialin V. d. L. Salzburg.^' 256". P. viaticus A. Costa. Adniont (1) 27-4, Briinn (6) 22—4 (18 — 4 — 28 - 4j, " Cilii (1) -7-3, St. Florian (1) 24-1!, Gresten (4) 17-4 (9—4 — 24-4), Hausdorf (1) 17-4 (5-3 — 12-5), St. Jakob (2) (26-3 — 10—5), ^^ Iglau (4) 24 — 4 (19—4 — 6-5), Igl6(l) 14-5, Krcmsniünster (1) 15 — 3, Laibacb (1) 14-4, 1 24 = (1^18— 7. ■-' (1) 18— 8. Am Schneeboi-g. ^ ( 1) 11— 8. ' 2.1 = (1) -23—8. ^ Z ^ {Xj \.i,~ 870. Gatt. Prlocneniis Schiödte. 257. Pr. affinis V. (1. L. Salzburg (1) 9—6.* 258. Pr. exaltatus Panz. Salzburg."' 259. Pr.fuscus F. Dali Ib. Linz (1) 12—6. Salzburg (2) 14-5 (12-5 — 17-5).« 260. Pr. ffiUtts Fabr. Salzburg (1) 7 — 6.' 261 . Pr. ohtusiventris Schiödte. Salzburg (1) 16-5.** 262. Pr. variegatus Fabr. Rosenau (1) 3 — 7. 872. Gatt. TaeJiytes Panz. 263 T. ■m 901. Gatt. Philauthus Falir. 279. P/i. fria7igulum Fabr. Budwcis (1) 31-5, St. Jakob (1) 10-8, Salzburg (3) 1—8 (22 — 7 - 10—8)," Wien (1) 14—7. 902. Gatt. Cerceris I^atr. 2S0. <:;. areiwria v. d. L. Salzburg (4) (28 — 6 — 29—8). ■ 281. C. /ab/ata V. d. L. Linz (1) 25—6, Salzburg (2) (10—7 - 10-8),« Wien.» 282. C. nasuta (K 1.) D ll 1 b. (C i]iiinijii<:fnxciata R o s S.). Salzburg (1) 15—7."' 283. 0. variahüis Schiik. Rosenau, " Salzburg (4) (21-6 — 2—8), '^ Wien (1) 17-7. 904. Gatt. PassaloecHS Schuckard. 284. r. gracilis Curt. Salzburg (1) 1-7.'-' 285. /'. fiirionuin Dablb. Salzburg (1) 25-7." 905. Gatt. Cenwmi.'i Jur. 286. C. wnicolor Fabr. Salzburg (2) (29—7 — 31—8). ''■ 287. 0. um'color Fabr. Wien (1) 5-6. 908. Gatt, niodontus Curtis. ^288. D. wedius Dahlb. Salzburg (1) 31—8.""' 289. D. mimitus Fabr., v. d. L. Salzburg (1) 4—8. 909. Gatt. Pemphredoii Latr. 290. /'. luguhrü Fabr. Salzburg (1) 29—5, '" Wien(l) 26-5. 910. Gatt. Trypoorylou Latr. 291. Tr.ßgulus Taschenb. Salzburg (2) 20-5 (17-5 — 23—5). '» 913. Gatt. Oxyhelus Char. 2.92. Ox. di.-o?n'ciis Zett. Salzburg (1) 27-7.-' 921. Gatt. Ceratocolufi Lepel. 300. C. suhterrunnis v. d. L. Salzburg (1) 12-7. 301. C. vexillatus v. d. L. Salzburg (2) 17-G (15-0—19-0).* 922. Gatt. Solenias Dablb. 302. S. cej^)Jialotes Schuck. Salzburg (2) 3— 7 (25-0 — 11-7).'' 503. S. lapülurius Lep. Dahlb. Salzburg (3) (24-5 — 4-9)." 923. Gatt. Crahio Fabr. 30-i. Cr. fossoriiis Lin. Linz (1)17 — 7, Salzburg (1) 20-8.' 305. Cr. striatus Lep. Linz (1) 24-6, Salzburg (-2) IS -7 (1 1-7 — 25-7).^ 924. Gatt. Eetemniiis Dabll). 306. E. dives L e p. Salzburg.^ 307. E. 13. V- crabro Lin. Atliiiout [}) 10—4, Agrain (2) 5—5 (3-4—7-5), Bärn (1) 30-6, Bania (1) 20-4, Biala (9) 27-4 (4-4 — 12-5), '"* Bludenz (1) 14-5, Bozen (1) 13-6, Brunn (10) 6-5 (27-4 ~ 16-5), '» Cilli (4) 14-4 (10-4- 20-4), St. Florian (1) 9—4, Gresteu (4) 10-5 (5-5 — 15-5),^« Hausdorf (7) 18-5 (6-5 — 3-0), llus/tb (1) 20-4, St. Jakob (3) 17-5 (1-5-29-5),"' Iglau (2) 13-6 (10-6 - 16-6),,. Kaschau (3) 0-5 (1—5 — 10—5), Kirchdorf (7) 13-4 (6-4 — 5-0), Krenisier (2) (23-3 — 25-4), Kremsmünsler (4) 8-5 (27-4— 19 -5), 1X= (1)7-10. 2 cT. 3 d'- 4 ^=(1)19-10, 6cf:lö9. r, ^= (2) -21 -7 (16-7 - 29-7), lij/ : S? . Cy^M^. ^9. 8 X = (l) 30-9, 4c/:89. <• (D 31-8, ?■ X= (1) .0-10. 16 Z= (4) 25-10 (21 -10 -4-11), 16cf:379. >■ /= (S) 10 - 10 (23-0 - 21 - 10). >s X = (9) 27-9 (i:. -9 - lö - 10). >" Z= (.3) 14-10(6-10 — 20-10). 5" X= (1) 21 - 10. ■-''/= (1) S-10. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 117 Lemberg (2) 27-3 (18-3 - 5-4),' Leufschau (3) 11—5 (i\5-4 - 21-5), Linz (7) 11-4 (25-3 — 28-4)," Melk (1) 9-4, Miclieklorf (3) 9—5 (24-4 — 24-5), Neutitschein (2) 15-5 (13-5 - 18-5),-^ Oherhaag (1) 5—4, Prag (1) 8-6, Pressbiirg (1) 24 — 4, Rosenau (4) 13—4 (2G-3 — 2-5),-' Rottalowitz (8) 22-5 (6—5 — 12-6), ■'• Rzeszow (1) 1—5, Salzburg (1) 18-4,« Scliässburg (3) 26-4 (12-4— 13-5), Scbössl (1) 23—5, Troppau (1) 8—5, Wien (5) 15-4," Wiben (2) [20-A — 22 -5). 314. V. gerinanica Fabr. Brunn (10) 19-4 (9-4 — 25-4),-^ Linz (1) 7 — 4, Prag (2) 26-4 (26-4 — 26-4), Rosenau (3) 14-3 (2-3—25-3),« Salzburg (2) 3-5 (25—4 — 11—5), '« Wien (11) 25-4(1-4 — 11-5). !■ 315. Y. media Lep. Linz (1) 30—5. 316. V. rufa Liu. Linz (1) 11—7, Salzburg (1) 8-6,"' Wien (2) (26-5—31—7). 317. V. vulgaris Liu. Adniont (6) 1—4 (26-3 — 6-4), Agram (2) 10-4 (3—4 — 17-4), Ung.-Altenburg (1) 1 1 —4, Bärn (2) (26—4 — 9-6), Bania (1) 6 — 4, Biala (9) 20-3 (22-2 - 12-4),'-' Bozen (2) 14-3 (12-3 — 17-3),'* 318. 319. 320. -4- 25- -1-5), -4), '« Brunn (3) 12—4 (9-4 — 15-4), ^■' Budweis (1) 13-5,? Cilli (4) 24-3 (28-2 — 24-4), St. Florian (1) 7 — 3, Gastein (1) 26—5, Gresten (3) 16-4 (8—4 — 24-4), Hausdorf (8) 26—4 (10—4 — 14 — 5), '« Huszlh (1) 27-3, St. Jakob (3) (6—3 — 15—5) '" Iglau (3) 13-5 (8-5 — 18—5), Iglö (1)27-4, Innsbruck (1) 7 — 4, Kaschau (4) 16-4 (5—4 — 1—5), . Kirchdorf (6) 17-4 (10—3 — 8-5), Krakau (1) 2—4, Kremsier (1) 15 — 4, Lemberg (1) 15—4, '■* Leutscliau (4) 19—4 (8- Linz(5) 18—4(9-4 — Melk (2) 25—3 (22-3 — 29—3), Micheldorf (3) 4—5 (20—4 — 26-5), Nentitscheiu (3) 9 — 4 (3-4 ~ 17—4), 2» Prag (5) 29-4 (21-4-7 5), Rosenau (3) 22—4 (15-4 — 27-4)"' Rottalowitz (17) 21-4 (30-3 — 23-5),"" Salzburg (4) 30-4 (15—4 — 25—5),"^' Schässburg (2) 21-5 (15-5 — 27—5), Troppau (1) 27-3, Wien (3) 21-4 (9—4 — 1-5)."* 929. Gatt. DiHcoeWis Latr. D. zonalis Panz. Salzburg (1) 17-5. "■■^ 931. Gatt. Eiimenes Latr. E. coarctala Fabr. Linz (1) 13—7. E. pomifonii IS R o s s i . Budweis (1) 31 — 5, Linz (1) 13-6, 1 Z=(l) -20— 9. 2 2=(4) 2S-10 (23-10— 1 — U). ■' ;^= (1) 17-10. * ^= (4) lG-10 (30-0 — 5— 11) ^Z = (1)5 — 10. c .^=(3j i4_io (0 -10 — 20 -10). ' ;? = (1) 17 -10. « Z = (8) 25 — 10 (3— 10 - 2- llj. » if = (.3) 23— 9 — 7— 11/ 10 ;?=(2} 18-9 (U -9 -24 -9), 1(;^:89. u ^== (4) 22 - 10 (17 -10 -30-10). '■■* ^: = (-1 ) 1-9 (15— 8 - 20— 9). 13 j?= (4) 22 — 10 (1—10 — 5— II). H i;=(l) 21 -12. lä 2 = (2) 20 — 10. 1« ;?= (Ij 1(1 - 10. " 2 = (3) 20 -10 (IC — 10 — 25—10). 18 2 = (1) 18 - 10. 19 .4 = (1) 22— 2. -" X= (2) 31 — 10 (26— 10 — 5— 1 1). 2' ;?= (5) 3— 11 (19— 10 — 15—11). 2ä Z=(6) 8-10 (11— 9— 24— lOj. « Z = (4) 18-10 (13 — 10 — 2 ' — 10), 2^^ : 25 9 . -'4 Z = (2) (10— l.i — |(|_ 11). 2S 2Ay = (2j22-7 (20— 7— 25- 7), .Z = (3) 23— S (Iti-S — 31 -8), 20^:7?. 118 Kari FritHch. Rosenan, ' Salzburg- (!) 25-5,» Wien (1) 5—5.3 933. Gatt. Odynerus Latr. 321. 0. anfilope Paiiz, Linz (1) 1,7-7, .Salzburg. ' 322. 0. Ci-assicornis Pauz. (Siimmorplius crassicor- ■nis Panz.) Salzburg (1) 29—7.-' 323. 0. niinutus Lep. Salzburg (1) 20— 7.'" 324. 0. vmrariu.'! L i n. Brunn (2) 3-4 (31-3 — 7—4), Hausdorf (8) 28—5 (11-5 — 18—6), Linz (1) 12-7.« 325. 0. parietum S. Wesra. Brunn (2) 31-3 (25-3 - 7—4), Lemberg (1) 20—4,' Linz (2) (26— 2 — 28-3),**- Koscnau (1) 18—4, Salzburg (1) 5-4,9 Wien (2) (23—3 — 5-5), '" Willen (3) 13-4 (4-4 — 18-4). 0. cßiadrifasciatxis H. S. Linz (1) 29-5, Salzburg (2) (12 — 5 — 10-7)." 0. Simplex Fabr. Sauss. Wien (1) 18-4. 0. s-pi7iipes Saus s. Hausdorf (7) 23-5 (20-5 — 26-5), Salzburg, '» Wien (1) 28-5. 934. Gatt. l^terochUit.'i Klug. 329. r. .ven-tpe.s K. Tascbenb. Salzburg? (1) 7-5.'^ XI. Fam. FORMICARIAE. 938. Gatt. Catnponotu.'i Maj r. 5.30. C. aeÜnop. Wien (3) g 12-3 (0-3— l«-3). 337. L. brunneiis Latr. Bozen (1) ^ 5-3, Salzburg (1) V 23-2. 338. L. flavus. Biak (7) w 16-2 (18-1 — 4-3), ^ Bozen (1) c? ? '? 19-5, CiUi (2) y 4-4 (4-4— .5— 4), Grestcn (3) c? ? 10-7 (8-7 — 20-7), Hermannstadt (1) .^ 9—4, Linz (2) V 11-3 (G-3 — 17-3), Pressburg (1) 'i 12 — 4, Salzburg (1) ? 18—7, Wien (1) y 14-3. 33d. L.fuliginosus Latr. Baiiia(]) y 31-3, Hermanstadt (1) y 15—3, Linz (2) y (20-3 — 16-4), Salzburg (1) y 18—3, Wien (2) y 18-3(^16-3-30-3), Wüten (1) y 9—4.3 340. L. iiiijer Lin. Bania (1) y 31-3, Biala (9) y 26-2 (18—1 — 7-4),' Bludenz (1) y 13-4, Bozen (2) y 4—3(3-3 — 5—3), Brunn (6) y 22-3 (11 — 3 — 8-4),^ Budweis (1) y 8—3, Cilli (3) y 14-3 (8-3 — 20-3), Grasten (1) y 13-3, (2) (/ V 16—7 (11-7 — ^2-7), Herinaimstadt (1) y 10—3, St. Jakob (1) y 25—4, Linz (6) ^ 27 — 2 (11- 2— 18-3), (3) c^ 9 24-6(14-6 — 4-7), Oberhaag (1) y 20-3, Bressburg (1) y 22—3, Roveredo (1) y 30-3, Salzburg (2) y (4-2 — 5-3),« Wien (3) y 13-3 (7-3 — 21-3), (1) d' ? 22-7, Willen (2) y 18—4(6—4 — 4-5). 943. Gatt. Forniica L. Admont (4) y 25-3(18-3 — 2—4), Herniannstadt (1) y 29-3, Kais (1) y 13-4, Leutscbau (8) « 18-3(25-2 — 1 — 4),' Prag (2) y (4-3—14-4), Eekds (3) ? 4—4 (22-3 — 16-4), Scbässburg (1) § 29-3, Senltenberg (2) y (16—4 - 3—5), Taufers (1) g 16- 3. 341. F. cinerea Mayr. Bozen ^ Salzburg (2) y (6-3 — 4-4), Wien (1) d" ?? 29-7. 342. F. exsecta Nyl. Wien (2) y 26-3 (25-3 — 28—3). 343. F.fusca Lin. Bania (1) y 31—3, Bludenz (3) y 17-3 (4-3 — I -4), Brunn (6) y 19-4 (17-4 — 22 -4), St. Jakob (1) y 25—4, Linz (1) y 17-4, Wien (2) y (28—3 — 24-4). 434. F. gagates Latr. Linz (1) y 27-3, Wien (1) y 21—3. 345. F. prfUensis Deg. Gresten (2) ^ 18—3(15-3 — 22-3). i 346. F. rufa Li n. Admont (1) y 28—2, Arvavarallja (1) « 12—4, Biala (9) y 18—3 (16-2 — I5-4j, » (l)cr ? 8-8, Bludenz (3) y 5—3 (24-2 — 15-3), Bozen (3) y 15—3(12-3 — 17—3),"' Brunn (6) « 22—3 (11-3 — 8-4), I In niciiun- Woliiumg (Kuelie), Z = {fi) (ff (ß— 8 — 28— 8). 2 Z = {%) ^ 21 — 10 (iO- 9 — 6 — 12). 3 Z = {\) y 23— 10. 1 ^=(7) y 3—11 (-20-10 — G — 12). 5 Z=(i) y 12—10. c Au besonnten Felsmauern des MOnclisberges. ' Z= (1) g 28-10. 8 (1) ^ 3y_9, 0 Z = (7) y 21— 10 (29— 9 — 25— 11. l" ;? = (I) y 21 — 12. 120 Kd.rl Fr it seil. Cilli (1) y 3-3, Datschitz (1) V 10—4, Gresten (3) V 22-3 (16—3 — 26-3),' (2) d' 9 (10-5—12-6), Haii.s,lürt(ll) ^ 21—3(27-2— 17-4),^ Hochwald (1) V 2—4, yt. Jakolr(4) « 3- 4(14-3- 16—4),^ (1) ^ ? 19-8, Innsbruck (4) V 1—4(6 — 3—19 — 4), Kn seil au (1) « 6-4, Kirchdorf (8) V 27—3 (4—3— 19-4), Lemljerg (2) V 11—4 (3—4— 19—4), Linz (4) S 28-b (11— 3 — 5- 4),i (2) d 9 (27-41-4-6), Micheldorf (!) 'i 3—4, Pressbuvg (1) ^ 12—4, Rottalovvitz (17) V 31— 3 (25— 2 — 2—5), ' Salzburg, ^ Senftenberg (1) ^ 11—4, Troppau(l) cT 9 29-5, Wien (3) y 3-4 (28-3 — 9-4), Wiltcn(6) y 12-4(8-3 — 5-5).' 347. F. rufibarbis Fabr. Bozen,* Linz(l) y 21-4, Wien (9) 18—3 (15-2— 17—4),« Willen (1) y 3—3. 348. F. saiii/iiüiea Latr. Budweis (1) V 22-4. Cilli (1) y 20-3, Linz (2) y (30-3— 17-4), (]) cf 9 3-7, Wien (2) y 28-3(27-3 — 29-3). 349. F. tinuda Mayr. Salzburg (Y) y 7-3. 949. Gatt. Tapinoma Forst. 350. T. erraticuni Latr. Bozen, '" Innsbruck (1) 'Q 3 — 3. 351. T. j)}j(j)naemn Du f. Bozen (1) y 6-4, ^ Wim (1) y 21-3. 954. Gatt. Aplia^iiogaster Mayr. 352. Ä. structoi- Latr. Ofen (Buda) (1) cf 9 ! 9-4. 955. Gatt. Myrmica Latr. 353. M. laevinodis Nyl. Salzburg (4) cf (8-8 - 27-9), Wien (1) y 3— 4. '2 354. M. i-ubida Latr. Bozen, '^ Salzburg (1) y 4-4, (3) 9 15-5 (6-5 — 22-5). 355. M. riKjüiodis Nyl. Wien (1) y 16—3. 356. M. rugidosa Nyl. S:ilzburg. '* 357. M. scabriaodi.i Nyl. Kirchdorf (1) y 7 — 3, Linz (1) y 7—2, Wien (1) y 25-3. 95i]. Gatt. Leptothoi'dJC Mayr. 35S. L. uiiifasc latus Latr. Bozen (1) y 21-4, Gresten (l)c/'9 29-8. 957. Gatt. Tetranioriuin Mayr. 359. Tet. caespäuvi L. Bozen (2) y 18—3 (11-3 — 25 3), St. Jakob (1) ^6—4, (l)cf9 10-8, Linz (1) y 18-3, Wien (1) y 23—3. 967. Gatt. Solenopsis Wesfw. 360. S. fugax Latr. Bozen. '■' XIL Fani. ANDRENIDAE. 968. Gatt. CoUetcs Latr. 361. C. cuiu'culai-ia Latr. Kirchdorf (^1) 22—4. I z = {^) y 7-11. 2 z=(i) ^ 13—11. 3 z= (I) y 24-10. ■> z = {i) y 4—11. » z= (i) ^ 28—10. e (1) y 21-10, ■ Z=(I) y 23 -10. 8 (1) y 30— 9. 9 Z=(4j y U-IÜ (6— 10— 18— 10), iJ=(l) y 7— 12. y 30-0. !■- X = (l) g 26— 10. 13 (I) V 30— y. 1-1 Z=(l) y 29 — 0. '^ (1) y 30—9. (1) y 30—9. 11 Z= (1) Jährliche Periode der IiMcctenfanna von Öaterreich-Üngarn. 121 9G8. Gatt. CoUetes Latr. SfJl. C. cutnculnria . Kirclulorf (1) 22—4, Wien (2) 2 — 5. 36'2. C. fodiens. Budweis (1) 23- 5, Lemberg (1) 10— 4, Linz (1) 4—6. '3G3. 0. siiccmcta. kSalzbuvs;. * !)()9. Gatt. Prosopis Fahr, 36J. I'r.. armiUata N.yl. Salzburg (2) 18-6 (0-0 — 27 — ■^65. I'r. hreincornis Nyl. Salzburg,* SG6. I'r. communis Nyl. Salzburg (1) 8-7.* 3C>7 . I'r. ronfiisa Nj'l. Salzburg (3) (5-~G — 211 --7).-" H6S. I'r. ohsciirata Sclienck. Salzburg. " H69. ]'r. propinqiia Nyl. Salzburg (2) 5-0 (2-0 — P-C.) i\70. Pr. sigimta Panz. Wien (1) 14 — 7. H7]. ]'r. sinucitn Schenok. Salzburg (!) 27-7.^ 372. I'r. vnriegata Sm. Linz (1) 19^4. 970. Gatt. Speeodis Latr. 373. Sph. ephipjiin.s Li n. Salzburg." 374. Sph. fuscipennit Germ. Lemberg, '" Wien (1)4-5." 375. Sph. fuscipes Germ. G). 376. Sph. r/ihhu.s Lin. Linz (2) (^26-4 — 24-6), Salzburg (2) 24-4 (20—4 — 28 — 4), '" Wien (2) 18—4 (17—4 — 19-4). 377. Sph. subovalis Sclienck. Salzburg. '* 37 S. Sp/i. sub(juadratu,'< Sm. Rosen au (1) 19 — G, Salzburg (2) 4-G (2-G — G-6). '* 971. Gatt. HaUctufi Latr. 379. H. abdniniimli.s Panz. Wien (1) 15—4 (10—4 — 20—4).'^" 350. H. albidus Sclienck. Salzburg. ""' 351. H. nlbipes Fabr. Agram (2) 15— 4 (7— 4— 22— 4), Rosenau, '■ Salzburg (2) ? (15—3—13—4),'* i^\) (14-7 — 27—8), Wien (2) (10-4— 17-5). '» 382. H. bifasciatus Sclienck. Hausdorf (5) 25—4 (8-4 — 12-5), St. Jakob (1) 2— 4,"« Salzburg.^' 383. LI. clypearis Sclienck. Salzburg.** 384. H. cylindricii.t Fabr. Rosenau, ** Salzburg (3) 9 31—3 (18—3— 18-4),' (2) cf 17-7 (9 --7 — 25-7). 38ö. II. fasriatus Nyl. Salzburg (1) ? 19-5."' 386. n.flavipes Kirb. Salzburg (2) ? 5-5 (4—5 — 7-5),«'' (3) c? 21-8 (17 — 8 — 29-8). 387. II. fulvoeinctus Kirb. Gresten (3) 27—3 (14 — 3 — 4-4), . St. Jakob (1) 14 — G,''" Wien."-* ' (I) ß — 9 9. 2 (2, ,3„_8 (6—8 — 20—8), lcf:49. '^ (2) (2—8—11—9), \(^:\^. ' (2; 2:i— 8 17—8 — 28—8), 4rf:89. ■'' Z = (2) (IG -8 — 27 -9) "(1)2—99. ' (1) (2 -8 — 12— 8), 0^ : 9 9 . « cf • ^(1)9— 9c?- '" « = (1) 16— 10. " iA = (2) (14 — 8 — 19— 8j, X = (l) 10—9. '-' 2.'! = fl) 25—7, ,2= (2) 18—10 (17-10 — 18—10), ö^f : 1 1 9 • '■"' d) 2.-?- 8 cf- '■' 0(f:29. l:'^ .^^ = (2) 8—10 (6—10— 11—10). "5 (1) 4-8, ;;=(2)3— 9 (28-8-9 — 9), O^f : 2 9 . I? (() g— 10. i8i;=(2)r/I7 10 (16— 10 — 17 — 10), 29c?: 339. '■' 2^1 = (1) 20— 8. 20 2^ = (1) 14 — 7, Z= (1) 11 -10. -'i (I) cf2.i— 8, i;=(l) IC— 9, 2ff:09. "-''■ Oc? 8—8- ^'^ 21—8, ^=(1) 26—9. 21 ;^ = (3) 5 i:i_9 (1—9 — 26-9), 2=(3)c? 30—10 (13— 10-7— II), 660^:699 äf, 2^ = (2)9 26-7(21 -7 — 31-7), ;!;=(2) 9 26 -8 (22— 8 — 31 -8), Ocf:99. 2ß oj = (2) 22-8 (17-8 — 31-8), Z= (3)c? 20-10 (IS-IO — 2-1 I), 20c?:109. 27 ;?=(!) 8-10. 28 a) 1—8. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXXVIII. Bd 16 122 Karl FritftcTi. 3S8. H. laeirigatus Kivb. Salzburg (2) 9 10-6 ((1-6 — 14 -G).> 389. TL laevis Kirb. Salzburg (1) 9 18-3." 390. IL levcopvs Kirb. Salzburg (2) 9 (17-3— ID- f)),'' (1) cf 15- 7. 39L IL leucozonius Kirb. Leniberg(l) 20—4,» Prag (1) 29—5, Salzburg (2) 9 22-5 (14-5 — 30-5), ■' Wien (1) 24-4.'"' 392. IL maculatus Sm. Salzburg (1) 9 6—7,^ (1) c? 29-8. 393. IL malachurus Kirb. Salzburg (1) cT 29-8. 394. II. minutus Kirb. Wien (1) 4—6. 3,95. //. morio Kirb. Salzburg (2) 9 (1-3—19-4),*' (3) c? (8-7 — 29-8). 396. IL nitidus Schenck (//. minutuhis Schcnck). Salzburg (3) cf (11 — 7 — 31-8).» .3.97. //. ohovatus Kirb. Wien (3)(8— 4 — 2— 5). 'D 395. IL jmuxilhis Sclienck. Grasten (1)6-4, Salzburg (1) 9 28— 4," (])cf 9-9. 3.95. //. poIitu.s Schenck. Salzburg (1) 9 18-3," (1) cf 5-5, Wien (1) 14—5. 400. IL jin7/ctatissimu.9 Sehe n c k. Salzburg (1) 9 6— 7.'3 401. //. i/undrici/ictus Fabr. liutlweis (1) 15 — 5, Rosenau, '* Salzburg (2) 9 22—5 (19—5 9.5— .fi >), '■■■ ■ (2) cf 21— 8 (13-8 — 29 8) 402. IL quadrinotatiis Schenck. Salzburg (l)cf 24—8. 403. IL fjuadri.iif/tuifKs Schenck. Salzburg. "' 404. IL (juadristrigatii.'^ I^atr. Hausdorf (3) 18-5 (6-5 — .30-5), St. Jakoi) (2) 2—5 (27—4 — 7-5), Salzburg (!) 9 28-6. 405. IL rubicundus Christ. Salzburg (1) 9 6 — 7. 406. H. rufocinctus S i c hei. Salzburg (1) 15—6.'" 407. H. seladonius Kirb. Linz (3) (21-4—7-6) Wien (1) 19-4. 40S. IL sexcinctus Fabr. Salzburg (1) 9-6,'» Wien (4) 15-4 (29-3 — 16-5). 409. IL sexmaculritiM Schenck. Salzburg. '» 410 IL sexnotatits N v 1. Linz (1) 1—5, Salzburg (3) 7-6 (3-6 — 15-6),^" Wien."' 411. IL Smeathmanellus Kirb. Prag(l) 18-4, Salzburg (2) 1—5 (27— 4 — 6-5),«« Wien (2) 19—4 (9-4 — 29—4). 412. IL sublaevis S c h e n c k. Salzburg. *•'' 413. IL villosulu.'i Kirb. Salzburg (2) 14-5 (7-5 — 21 -.5), «" Wien.»' H4. II. .vant/iojm.i Kirb. Salzburg (1) 22-4, "'•• Wien (3) 1-5 (22-4 - 10-5). =*• '0(f:39. 22^ = ('1)9 .•'>! — 7, 2cf: 49. 3 z = {2)(} 20— 8 (9— 8 — 31— 8j , >?= (IJcT 31 — S. < ;^= (l) 26— 10. B J? = {2)9 4— 9 (31— 8 — 9-9), i; = (l)cr 10-10, l(f :59. G/ = (l)13— 10. ■2.-1?. « Z = (1) 9 20— 9, il = (IJcT le— 10, ISg': 129. 9 3cf:09. 1» /= (2) (9 - 9 — 17— 10). ^il^f:!^. ^'^l^^il'^. '•''2^?. I' (1)1-11. '^' Z ^ (3)9 7_.s (.s— S - 29— 8), 2cf: uy. '0(1)915-8(9-8 — 22-8). "9- '8 Ä = (1 ) 1 — 10, (9cr : 7 9 ). ''■'(1)20-99. •-') Z=(2i 10-10 (1 -10 - 20—10), 9cr: 199- -'(1)1-11- -- >^ = OiJ 28—8 {25—8 — 31—8), 2(^: 139- 2' (i) 8-89. "* Z= (2) 20- S (22—8 — 30—8), b(f : 09. '» (1) 30—8. 2" X=(l) 23-8, 2cr:l9- ''' ^ == (2) 26—10 (25-10 — 26 — 10). Jäkrhclic Ptriode der Inaectenfaana von Österreich-Ungarn. 123 415. IL zonulus Sm. Salzburg- (1) 25-5,' Wien. « 974. Gatt Andrena Fahr. 416. xl. alöicanx Kirh. Salzburg (2) 2—4 (28-3 — 7-4),^ Wien (2) (9-4 - 13—5). 417. J. analis Panz. Nyl. Linz (3) 23-3 (12-3 — 31-3). 41 S. A. chrysosceles Kirb. Salzburg (2) 27 — 7 (22 — 7 - 2—8).* 419. A. cinerariu L. Kirb. Kaschau (1) 14— 4, Wien (7) 9—4 (18 3 — 3-5). 420. A. cüiera.icens Eversni. Linz (1) 4—5. 421. A. Clarkella Kirb. Linz(l) 28—3. 422. A. CoUinnonana Kirh. i^A. proxima K.). Salzburg (2) (21—4 — 9— 5).'' 423. A. cijanesceiis Nyl. Salzburg. " 424. A. decipiens (Schenck). Salzburg (1) 14—5.' 425. A. fasciata Wes m. Seil u n i' k. Salzburg (1) 6—5,» Wien (4) 18-4. 426. A. Fle.ssac Pauz. St. Jakob (1) 28 — 5, Linz (3) (19—5— 18-6), Melk (1) 25-3, Wien (1) 21—5. 427. A.ßorea Fl. Linz (•-) (31—5—8-7), Kosenau (1) 12—7. 42S. A.fuha Kirh. Linz. (2) 15 — 4 (11—4 — 20-4). 429. A . fulvescens S ni i t li. Salzburg (2) 6-4 (5-4 — 7— 4).'' 43U. A. fulvicornis Scheuck. Salzburg (1) 10—6.»» 431. A. fulvicrus Kirb. Salzburg (2) (29-3 — 19— 5j. " 432. A. fulvüla Schenck. Salzburg (2) 3—6 (29 — 5 — 9—6). '=' 433. A. fuscolürta Schenck. Salzburg (1) 31-3.« 434. A. Gwynatia Kirb. Kosenau (1) 24—4, Salzburg (2) 1-4 (25-3 — 9—4). '* 435. A. Ilattorfiana Fabr. Linz (1) 12—6, Salzburg (1) 15 — 6, '■' Wien (2) 8— 6 (3-6 — 14—6). 436. A. helvolu \s.\yh. (^4. &M*), Wien (3) 29—3 (27-3 — 5—4). 444. A. nitidiusnda (Schenck.) Salzburg. *•* 445. A. parvulo, Kirh. Salzburg (1) 15-4.«* 1 Z= (.3) .3—9 (-26— 10— 10— 9J, ScftlO?. -' (1, 25—10. 3 Z= (2) 18—7 (13—7- 23—7), 6cf : ü ? . * 24? 00^:39. 5 ^=(2^ 8— 8 (3-8 — 14 — 8), lcr:69. 6(1)10—89. '?• ' 2.1 = (3) 15 -8 (7—8 — 22-8). 9 2J = (1) 24— 6, Z=(I) 17— 9, 3cf :49. i"9. n Z = (2) 14- 8 (1 1 -8 — 18 -8; , 3cr : 6 9 . 1^ 1(^:19. 13^. 1*0(^:49. 15 ;i= (1) '.)— 8, Ijf :39. lö 2cr: 19, ^=(1) 17— 8 '7 3,/:09. 'S = (li 6— 7, (Ij 10— 8, Iff : 1 9 . ''J Z= (1) 24-9. -'" 2=(1} 10—9, Orf:49. -'i if=(2)(27— 7 - 31— 8j. -- (1) U(f :109. '^ (1)22-89. -■* cT- 16* 124 446. 447. 448. 449. 450. 451. 452. 453. 454. 455. 456. 157. 458. A. ])ihpes Fiibr. {_A. pratensis '^y\.). Gresten (2) 10-4 (4—4 — 16-4), Salzburg (5) 27-3 (21-3 — 2U-3), ' Wien (4) 28-4 (14-4 — 15-f>).* A . lyunctulata .S c li e 11 c k. .Salzburg- (1)5—5.'' A. rosae Smith. Linz (1) 22—5, Salzburg.* A. Scheiicki Moravv. (^-1. Schrankella Nyl.). Salzburg (2) (6—5 — 2(i — (j).'' .(. stranr/ulata Illig. Linz (2) (11-5 — 3- G). A. tibialis Kirb. Salzburg (1) 27 — Ü," Wien (3) (3ü-3— 15—5).' A. trimmerana Kirb. Salzburg.** A. varians Rossi. Salzburg (2) (29-3 — 22—5).« Wien (2) 7-4 (30-3— 15-4j. A. vul]^una Fabr. -Karl Fritfic 460. Linz (2) 15—4 (14-4 ■ A. WÜkeUa Kirb. Linz (2) 21— 4 (21—4 A. xanthura Kirb. Salzburg. " lG-4) ■21-4).'" 450. 975. Gatt. 3Iacropiti Panz. J/. lahüita Panz. Salzburg (Ij 10-7.'" 978. Gatt. Uatiypoda Latr. D. liirtCpes Fabr. Linz (2) 31-3 (28—3 — 3-4), Salzburg (1) 13-6.''' XIIL Fani. APIDAE. 979. Gatt. Punurffus Panz. /'. calcaratus Scop. (/'. lobutus Panz.). Salzburg (2) (14—7 — 3 — 8),'* Wien. '■' 461. 462. 463. 464. 465. 466. 467. 468. 469. 470. 471. 472. k. I'. dentipes Latr. Kosen au. "* 981. Gatt. Diif'onrea Lep. D. milf/aris S c li e n c k. Salzburg. " 982. Gatt. Systrop/m Illig. & curvzcorrus S c o p. Wien (3) 19 — 6 (7 — 6 — 25-6). 983. Gatt. Ii/tophiti\s Sj.iii. li/i. cjuüi'fue.'ipinosus Spin. Salzburg. "^ 985. Gatt. Hulictokles Nyl. //. deittiventris Nyl. Wien (1) 5-5. U. inermis Nyl. Wien (1) 14-5. 986. Gatt. Osmia Panz. (). adwnca Panz. Salzburg (3) 13-6 (9—6 — 17-6). '» 0. aenea Lin. Salzburg (1) 22-4."» (J. an dreno ides L e ]) . Wien (1) 4-6. U. a.iirulenta Pauz. Salzburg (2) 18-5 (14-5 — 22-5)."' 0. bicolor Schrank. Salzburg (2) 23-3 (15—3— 1-4),"" Wien. "3 ü. bicornis L 1 n. Budweis (1) 24—5, Linz (1) 20—4, Kosenau (1) 28—5, Salzburg (4) 9-4 (1-4 — 20-4),"* Wien (1) 21-4. 0. cornuta Latr. Bozen (1) 17—3, Brunn (6) 14-4 (12-4 — 17 — 4), Siilzburg (4) 4—4 (27-3 — 9— 4),-^ Wien (8) 6-4(28-3 — 14—4)."« 1 iJ=(l) 13— 9. -^ ;?= l-,5! (29-4-3—5), «cf: 9?. ■'9. ^ {l) (VIS - -nS), 'l^ . ^O^-'i^- C;f=(3) 29-8 (25-S — 31-8), OcT:??- " Z = (2j 19-8 (U— S - 24— 8). » (1) 26 -8, c^. ■' /= flj 18-7. l" 2.1 = (1) 5 --7. 11 (1,27-7. I^ Bereits häufig. K=(3) 18-8(11-8- 1-9), ücf:«?- '^ cf- " ;i= (3) 27-8 (22-8 — 29-8), .V:3?- 15 (1) 14-8- '«(1)8-9. "(1)17-8,9. 'Ml) 17 8cf. I» Ä= (1) 3— 9, 70"^ : 2 9- -•" Z= (1 ) 2-S, 3cf : 3 9. '^^ Z = (2) 14-7 (11-7- 18— 7l, Ücf :99. ä-^ ;^ = (2) 13-15 (3— 6 — 24— G), 2cf : 7 9 . --iMl) l-') -ß- -' / = (3) 13 -0 (3-6 - 21-6), 10^^:209. --iS 6cr:59. •^*> ü = (1) 8-9. Jährliche Periode der Insectenfaiuia vun Österreich- Ungarn. 125 473. 0. fulviventris P ii ii z. Linz (3) 3—6 (1<)_5 — 18—0), 8alzl)iirg (2) 27-5 (24-5 — 3U-5). ' 474. O. pa]j(weris Latr. Salzburg (1) 13 — 4.* 475. 0. xanthomelaena Kii'li. Linz (1) 3—3, Öalzburj;' (3) (27-5 — 6-7),» Wien.* 'J89. Gatt. Chalicodoina Lrj). 476. C/i. iHiirarta Fabr. HL Jakob (2) 2—5 (27-4— 7-5), ' Linz (3) 8-5 (24—4—22-5), Salzburg (3) 31-5 (25-5 - 5-6).« 990. Gatt. MeyacJtUe Latr. 477. M. argentata Fabr. Salzburg (1) 24—6,' Wien (1) 16—6.« 478. M. atriventris (Sclienck). Salzburg (1) 23-7.« 479. M. centuncularis Lin. Linz (1) 25-4, Salzburg (4) 9 — 7 (15 — 6 — 27 — 7). " 480. M. circumctncta Kirb. Salzburg (1) 27 — 7." 481. M. ericeiorum Lep. Rosenau (1) 8 — 7, Salzburg (2) 18 - 6 (15-6 — 21—6). '^ 48j1. M. (a-9, Ocr:29. » ünbcstinniite Avton. i" / = i.i- ;i (11 — '.) — 8— 10). >' cT- '■ (1) '■' — •'> 9- ''^ cf- '' >^=l') -— •>. lcf:69. 1= 9. 'ö cf- P''"*'- ■Million beobachtet. " üq^:-29, .1 =(1) 1 — -t cf- l'''"*- Simon beobachtet. '« (1; -27-8. 19 Icf :.-59. i« Z = (2) -20-1; (8-6-2e-(;), ö^f : 2 9 . " (1) 12-8, -f. '" 2^?=(1) 30—7, 5^^:79- -^-^ 9. ä» (27—8 — 26—9, /i=(2j 10-10 (3—10- 18-10). Oö^:C.9. I Jährliche Poriode rhr Tnsrrtevfauva von Österrcich-JJnqarn. 127 524. A. hispaiiica Fabr. Linz (1) 2(5—4. 525. A. nidulans Fabr. Salzburg- (1) 7-4. ' 526. A. parietma Fabr. Bozen (1) 2— 2, Troppau (1) 14—4. 527. A. piUpes Fabr. [A. retu.in \\.). Gresten (3) 22—4 (19-4 — 27-4), Linz (3) 17-3 (1-3 — 5-4), Nikolsburg- (1) 20-4, Prag- (1) 19—4,« Pressbnrg (1) 17—4, Rosenau (1) 25—4, Salzburg (1) 26—3 (15—3 — G- 4),-' Wien (8) 8—4 (24 -3 — 25-4).* 52S. A. tjuadrimaculata Fl. Salzburg (2) 28-6 (21-0 — 0-7). 1014. Gatt. Xijlocoiw Latr. 529. X. violacea L. Scop. Admont (1) 0 — 4, Agrani (2) 30— 4 (27—4 — 3-5), Biala (9) 20-4 (12—4 - 10- 5),-' Bozen (2) 11—2 (9—2 — 14—2), Brünu (9) 12—5 (7—5 — 21 —5), Cilli (1) 2-3, • glö (1) 9-5, Innsbruck, '' Kais (1) 24-4, K aschau (4) 20-5 (13— 5 — 1 1 - 0), Kremsier (2) (23 — 3 — 22 - 5), Lemberg (1) 24—5, Linz (1) 20 — 0, Neutitschein (1) 4 — 0, Nikülsburg (2) 25—4 - 18-5), Pressburg (1) 12-4, Kosenuu (3) (20—4 — 8 — 0), ■ Rottalowitz (15) 13 — 5 (1 -5 — 23- (i), Schässburg (3) (5 — 4 — 15—5), Troppau (2) (5— 5 -- 5— G), Wien (1 1) 10- 5 (4-4 — 3-0). 1015. Gatt. P.KitIi,/rus Le]). 530. J's. cnmpestris Panz. Linz (3) (15-5 — 30-0), Salzburg (3) 9 (^19—4— 10-0), •< (2) ^ 23-8 (23-8 — 24-8). 531. l's. rupestris Fabr. Linz (1) 22—5, Prag (2) (4-0 — 11-7), Pressburg (1) 2—5, Salzburg (2) ? 10-0(9-0-24—6),» (1) c^ 10-9, Wien (2) ? 13— G (2—0 — 24-0), (2) cT 29-8 (23-8 — 4-9). 532. Ps. sfd/uum Panz. [Ps. BarhuteUus V..). Rosenau (1) cT 4-9, >" Salzburg (2) ? 4—5 (1-5 — 7—5)," 1.1) cT 7—8. 533. Ps. vesta/is F o u r c. Salzburg (2) ? 11—5 (7-5 — 15-5), « (3j cf 3—8 (20—7 — 12-8), Wien (.3) (21-4— 11-0). 1 Ol G. Gatt, liomhn.^ Latr. Lesina (1) 5 - 3, « Linz (2) (30—3 — 20—4). '-■* 534. B. ngrorum (S c h e n c k). Brunn (9) 29—3 (15 — 3 — 19-4), '* Linz (5) 17—4 (2—4 — 27-4), Pressburg (1) 27—4, Rosenau (1) 18—4, Rottalowitz (2) 7—5 (30—4 — 15—5), Salzburg (0) 9 17—4 (24-3 — 28-4), '■'■ (3) "i (18-4 — 9-7), (3)cf 4-8(29-7 — 12-8), Wien (5) 17 — 4 (29-3 — 7—5), "'• Wilteu (2) (G— 4 — 8—5). ' 2A = (2) II- i — 8— 17-Sj, Z=li) 1-2-9 (;(— 9 — -26- 9), 0(/:89. ^ •2^ = (1) 22—8. ■' / = 2C— 5 (7— .5 12— 6), IScf : l;i9. 1 Z=(r) IG— G, 2^= (2) 15— 10 (13-10— 17— 10). ^ / =, ^gj 4 - 10 (20— 9 — 20- 10). ''(l)C- 7 Z=(l) I-IO. « Z=(l) 9 7— 9, Z = (ljcf 2.i-10, ;iOö":S9^ 92cf:49. 1" iJ = ^2) cf ('9-9 - 5- 10). ";i=(l) 9 8—7, ;?=(l)cr 24— 8, .■icr:u;9. i^ Z=={2)c/' 12^ 9 (12-9- i;i-9), lO^:-i<^. i^ Unbestimmte Art. i-i X= (7j 2.T — 10 (2—10 — 11 — 11). ift 2J = (2) 9 25—8 (22-8 — 2G— 8j, Z=(3)9 9—9 (-JG- 8 — 1 8 — 9) , Z = {i} ^ 20—1(1, Z = (l)cf 20— 10, 43c(':3ö9 : 51 y. i« (2) (30-8 — 3—9). 128 Karl Fr tisch. 535. ß. confusus Sflienck. Salzburg (3) 9 6-5 (28-4 — 14-5), ' (2) 'i (9-G — n-T), (2)cf 20-8 (15-8 — 25-8). 530. B. Derhamellus D a li 1 b. {B. Raje/ht.« K.). Salzburg (2) 9 24-4(23-4 — 20^4),* (2) y 25-5(20-5-30—5), (1) c? 4-9, Wien (1) 17-4. ••• 537. B. hortorum Latr. Admont (7) 5-4 (30-3 - 12-4), Baiiia (1) 9-4, Cilli (1) 5-4, Gastein (1) 23 — 5, Uuszth (l) 9—4, St. Jakob (2) KJ— 4 (ir.-4 — 17—4), Iglau (1) 19-4, Kasclian (1) 10-4, Kirchdorf (7) 9-4 (29 3 - 19-4), Kremsier (2) (27-3 — 23-4), Kremsmünster (3) 26—3 (18—3 — 8—4), Lemljerg (1) 5— 4,^ Lentscliau (6) 9-4 (25-3 — 9-5), Linz (4) 30-4 (17—4 - 14—5), Oberleitensdorf (1) 1-5, Prag (8) 19—4 (3-4 — 30 4), Pressburg (1) 2 — 5, Rekäs (3) 5-4 (_15-3 — 22-4), Rosenau, ■' Rzeszow (1) 28-4, Salzburg (5) 9 11-4 (31-3— 17-4), (2) V 17—5 (15-5—19-5), (3) d" (16-G— 12-8), Schässburg (4) 6-4 (29-3 — 12-4), Taufers (1) 20-4, Wien (10) 8-4 (28-3 — 23-4),« Wüten (2) 10-4 (4-4 — 17—4). 53S. B. Ityjinorum L. F a b r. Linz (4) (26-3 — 7-6), Salzburg (3) 9 12-4 (2-4— 2(i-4).7 5.39. B. lapidarius Lin." Admont (7) 5—4 (28-3 — 15-4), Bania (1) 11-4, Bludenz (7) 20—3 (9—3 - l-4\ Bozen (2) 4—4 (2-4 — 6-4), Brunn (9) 27-3 (11—3 — 19-4),« Budweis (2) 16—4 (14-4 — 18—4), Cilli (4) 2-3 (8-2 — 31-3), Gresten (5) 3-4 (14—3 — 18-4), llausdorf (11) 7-4 ,28-3 — 16-4), Hiiszth (1) 10—4, St. Jakob (4) 15-4 (30-3 - 1-5),'" Kaschau (2) 20-4 (20—4 — 20 -4), Kirchdorf (14) 13-4 (30-3 - 30-4), Kremsier (2) (23-3 — 19-4), Kremsmünster (1) 8 — 4, Leutschau (4) 5-4 (25-3 — 28-4), Linz (7) 4-4 (23—3 — 20-4), " Micheldorf (2) 17-4 (14—4 — 20- 4), Neutitschein (4) 24-3 (19-3 — 29-3), '" Prag (4) 22-4 (25-3 — 3-5), Rekäs (3) 28-3 (22-3 — 2—4), Rosenau, '^ Rottalowitz (1) 28—4, Salzburg (6) 9 20-4 (29-3 — 15-5)," (2) V (7-5-12-6), (3) c^ 17-8 (13-8—19-8), Scnftenberg (1) 22-4, Troppaii (2) 11-4 (3-4— 19-4), Wien (13) 16—4 (30—3 — 6-5),'' Wilten (4) 1 -4 (22-3 — 8-4). 540. Jl. LatreMel/u.« 111. [B. Tii)i.') 18—10 (12-10-25-10). « ^=(2) 15—10 (.5—10 — 24—10). ? Z = {:i) 5 - lü (21 -9 — 16—10), Z=(l)yi-10, i?=(l)o'' 24— 10, 20cr:329: 29^. »^ = (2)9 7-0(29—5-17-6), ^ = (1)^1- 10, Z = {!) J' 25—10, So": 209 : 19y. » Z = (2) 9 22—5 (14—5-30—5), Z = {ä) ^ 17—9 (4—9 — 1 — 10), Z=(3)rf 29-8 (18-8 — 4—9), Z = {2) ^ 4-9 (4—9 — 4—9), 7(^ : lö'^ : IS"^ . '» (l) 24—6, v. B u rellian us, am Eisernfii Tlior bei Barten. 11 2=(2)9 29-9 (27 — 9 — 1—10, i^= (3) (/ (23— 8 — 8-- 10, 13^^ : 6 9 : 13 t^ . '' (1) 28—7, iim Fusse des Schneeberges (Kaiserbrunnen). '3 ;/=(i)(J 17 — 10, Z = (1) g 14— 10, Z = ii)o' 19—10, 25o' : 30 9 : 48 « . '■* Z= 15—10 (14—10 — 17-10). '■'' 2 = (9) 17-10 (29—9- 10—11). 'S ;^ = (7) --'O- 10 (,15—10 — 3—11). " Z = (1) 26—10. '» Z=ö-10. D(*rikpchrifLon iler niattuirn -natiirw. ('I XXXVIU. H Z = (ljl9— 10. 1« Erster .'Schwann fj-ctasst (1) 29— .5. ^' Z = (Z) l-II (25—10 — 7 — 11). '« Z = (2) 22— 10 (17 — 10 — 27- 10). i^ Erster Schwann (5) 22-5 (11-5— 11-6), Z= (5) 26— 10 (2 — in — 5- 1 1) ^'i Erster Schwärm (2) 23— 5 (22— 5 — 25— .5). 21 /,— (4)^29-10(7 — 10-22-11). Jährliche V< rinde der Jnsectotfauna von Österreich- Ungarn. Scliässbuig (4) 4-4 (29—3 — 10-4), Seuftenberg (4) 1—4 (5— 3 - 13-4), Steyr (1) 3-4, Tamsweg (1) 19—3, Täufers (1) 16—3, Troppau (6) 23-3 (18 — 2 — 10 -4), Wien (16) 12-3 (15—2 — 8—4), ' Wüten (5) n-4 (18-3 — 23-4). 131 Niiiniiu'iii-Iiulfix der Gattungen. Ahia .... Aefhecervs . AqathiA . , Ayeni'a . . . Allanins . . Aloinya . . Aiiiasis . . AmbJiiteJes Ammophila . Andrena . . Anisohas . . Anomalon Aiiotkyrenx . Anthidliiin . Anthophora . Aphaenogaster Apis .... Aporus . . . Astala . . . Athalia . . . Jlanc/iiis . . Jiassus . . . Blennocanipa ßornhus . , Brachygaster Brachycenirus C'amp.,no1us Campoplex Catahjtiis . Ceiyionns . Cephiis . . Ceratocoliis Cerceris Ceropales . Chalets . . Chahcodomii Chelonus . Chelostomn Chrysis . . Cimhei- . . Oladiiis Clarellaria Cleptes . . Clislopygo CoeliniHS . Coelio.icys . Coeloidea . Coleorentrus 1.37 .348 867 46 138 4 U8 879 974 1-23 220 920 991 1013 9.54 1017 865 876 44 24.i 206 26 1016 1U6 178 938 224 I6J 9II.Ö Gl 921 902 862 504 989 334 992 846 I 265 487 1002 307 Colletes . . Colobopsis Colpognatlnix Crahro . . . Craesiis . . Grocisa . . . CrossocerKS . Cryptocentrns tjryptopimpla Crypffis Cynips . . üasypoda Diadromiis Diodonlns DiscaeNns Disophrys Dolerits Dtifourea Eariniis Ectemniiis Elampus . Elattis . . FMs . . . Emphytus Ephialtes . En'ocampa Eristicyis . Encera . . Eucoila Emnenes . Enrylahyis E.rep/ianes E:roc/i./lviu E.colyfiis . Fenusii Fönus . . Formica Glypta Halictoides Ilnlictiis . Hecabohis Hi'dychrii m Ilelcon . . üemiielcs . Ilen'ades . 968 939 132 923 13 1005 919 191 283 151 72 978 140 908 929 349 35 981 *352 924 839 558 853 37 269 41 110 lOOS 85 931 127 114 217 238 25 107 943 257 985 971 301 843 397 172 993 Uo/opyyn 840 irop/iamenifs 145 lloplhvs 890 Iloplocampia 40 Hyloioma 8 Ichneinnon 115 Lampronoia 255 Lasius 942 Leplothorax 956 hencaspis 503 Limneria 231 Ländenins 917 Linoceras 177 rj.isonota 259 Lo/'kyriis 10 Lyda 60 Macrop/tya 47 Macropis 975 MegaeWc 990 Mellinus 887 Mesohoris 229 MesoUplus 180 Mesosfenns . . . 155 Mcteorus ' • 383 Metopius 207 ilicrogastcr i4(> Mimeaa . . . . ^ 8i < Monoblastns 195 Monnp/iadnus '^ Monoslegia 42 ihitiHa 8'19 Myrmica ^55 Neiualopodiiis 169 Nemalus 1' Nomnda 996 Nyssi/n 838 Odynervs ^'"^^ Op/i/tm 214 Orthocentrns -Oo Osmia ^^^ O.rybelns 913 Piir/iym' riix 2oO Farlmprolasis 50 Parnirgiii 979 1 Z= (9) 16-4 (6—10 — 25—10). 132 PiissaJoecits 9l'4 Pelo-po&Hs 883 Femphredon 909 Philanthtis 901 Phygaderwn 156 Phymatoeera 39 Pimpla 264 Pleuropachys 690 Poecilosioma 53 Pogonins 866 Polistes 925 Pompilus ■ 869 Porizon ■ . . . 240 I^iocnemis 870 Pfobolus • ... 126 Proctotrupes 742 Pro&opis 969 PsammopMla 880 Psen 878 Psithyrus 1015 Pterochihis 934 Pteromalus 667 Karl Fritsch. Rhodifes 81 Rhophiies 983 Rhyssa 270 Sapyga 858 Saropoda 1011 Schizocera 9 Sciapterix ... 45 Scolia 852 Seiandria 43 SireT 69 Soleiiiiis . 922 Solennpsis .... 967 Sphai: 886 • Sphecodes 970 Stelh 1004 Stilbum 842 Stizvs 891 Systropha 982 Tachytes 872 Tapinoma 949 Toi-pa 59 Taxnnus . . 51 Teiithredü .Ö5 Tent/iredopsis 56 Telramorittm 957 Theronia .- 268 Thersilochiis 241 Thyreopits 914 Tlphia 854 Trachynotus ... 215 Trichiocamptis 11 Trichiosomn 2 Tragus 121 Trypetes ' 991 Tryphon 193 Trypoxylon 910 Vespa 926 Xorides *278 Xylocopa 1014 Zaraea 6 Index der Arten für jede Station.' Die Niiiimiiiii liezielicn »ich ;iiif die Reihenfolge der Arten im AllgeJiieinen. verstehen. Admont. — Unter Ct. sind Nniiiuiern der (jattiinaen zu Bozen. 136. 256. 313. 317. 346. 329. 537. 539. 550. 17. IC6. 186. 311. 313. 317. 331. 332. 337. 338 G 943. Agrani. 341). 472. 341. 526. 346. 529. 347. 539. 350. 351. 541. 549. 354. 550. 358. 359. 3G0. 17. 294. 311. 313. 317. 381. 529. 549. 550. Briiuii. 41tenl>iirar i Ungarisch- 1. 17. 51. SO. 139. 188. 206. 20S. 221. 227. 236 317. 549. 256. 267. 270. 311. 313. 314. 317. 324. 325. 331 St. Andree. 34(1. 343. 346. 472. 529. 534. 539. 544. 549. 550 549. 846. 550. ArvaviSiallja 3. 5. 9. 13. Biidweis. 17. 18. 20. 29. 32. 43. Hnnia. 44. 45. 47. 48. 49. 50. ö\ . 54. 55. 57 313. 317. 339. 340. 343. 537. 539. 550. 549. 60. 115. 68. 121. 71. 145. 7ö. l.)l. 7S. 79. 179. ISI. 88. 185. 103. 192. 105. 193. 108 200 Bär 11. 202. 225. 279. 311. 317. 320. 340. 348. 362. 401 313. 317. 549. 437. 471. 487. 539. 549. 5.i0. 549. Beilisch. Cilli. Berg-. 3. 123. 155. 227. 256. 311. 313. 317. 331. 332 549. Biala. 333. 338. 340. 346. 348. 529. Datsohitz. 537. 539. .')49. 550 24. 36. 139. 143. 144. 188. 201. 227. 313. 317. 150. 346. 549. 550. 338. 340. 346. 529. 544. 549. 550. St. Florian. 549. Bleiberg. Bluilenz. 51. 236. 313. 317. 549. 5Ö0. Gastein. 313. 340. 343. 346. 539. 549. 550. .•il7. 332. 333. 537. 549. 550. ' Die geograi)hii9. 549. 550. Roveredo.. 313. 317. 82. 187. 237. 313. 401. 532. 331. 458. 473. 483. 493. 504 516. 528. 539. G. 85. 140. 145. 193. 195. 250. 255. *352. 383. I.-.7, 4 72. 482. 492. 503. 515. 527. 538. 459. 474. 484. 494. 506. 517. 530. 540. 110. 151. 205. 257. 397. 4 6 1. 475. 4S5. 495. 507. 518. 531. 544. 114. 156. 206. 259, 487. 463. 476. 486. 496. 508. 519. 532. 54.5. 115. 163. 207. 264. 003. 466. 477. 487. 497. 510. 520. 533. 546. 118. 169. 214. 265. 558. 167. 478. 488. 498. 511. 521. 534. 547. 123. 172. 215. 269. 839. 469. 479. 489. 500. 512. 522. 535. 548. 126. 177. 220. 283. 1002. 470. 480. 490. 501. 513. 523. 536. 549. 127. 178. 229. 301. 313. 317. 529. 267. 549. 313. Schässburg. 537. 550. G. 943. Schlock. Schössl. 340. 313. 537. 549. 549. 550. Rzeszdw. Sail'nitz. Salzburg'. Seiifteiiberg. 256. .■116. 539. 519. 550. G. ',l4.i. Steyr, Tanisweg. Taufers. 549. 550 550. 537. 550 G. 943. 549. Tröpolach. 471. 481. 491. 502. 514. 525. 537. 550. 137. 180. 238. 348. 0. 3. 4. 6. 7. S. 9. 10 11. 12. Troppaii. 13. 14. 1 5. 16. 19. 20. 21. 23. 25. 27. 3. 17. 81. 121. 140. 1S8. 227. 256. 268. 313 28. 31. 34. 35. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 317 346. 526. 529. 539. 549. 550. 46. 48. 49. 51. 52. 53. 56. 58. 61. 62. Tiiffer. 63. 61. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 72. 73. 519. 76. 78. 79. 80. 81. 82. '83. 84. 85. 86. W ieii. 87. 88. SO. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 3. 12. 13. 16. 17. 30. 33. 39. 41. 43 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 1 08. 109. 110. 45. 4 6. 48. 49. 51. 53. 59. 61. 71. 76 III. I 12. 113. 114. 1 15. 1 17. 120. 121. 122. 123. 80. 81. 83. 84. 85. 87. 90. 91. 92. 100 12 1. 125. 126. 127. 128. i::o. i:i2. 136. 139. 140. 106. 116. 119, 121 123. 127 129. 130, 135. 136 141 147. 149. 153. 155. 160. 161. 162. 165. 166. 137. 139. 141. 142, 146. 14 7. 152. 153. 15S. 161 167. 16S. 173. 176. 178. 180. 188. 189. 197. 198. 162. 171. 172. 176. 178. ISl. 182. 183. 188. 191 199. 200. 2(14. 205. 206. 208. 217. 222. 223. 225. *191. 194. 195. 198, 199. 200, 206. 208. 210. 211 226. *226. 227. 228 240 2 12. 213. 244. 245. 246. 213. 214. 216. 217. 218. 2 1 9. 220. 224. 227. 2-8 247. 248. 249. 250. 251. 252. 253. 254. 255 256. 230. 232. 233. 234. 235. 236. 239. 240. 24 1. 256 257. 258. 259. 260. 261. 263. 264. 265. 266. 267. 267. 270. 279. 281. 283. 287. 290. 311, 313. 314 268. 272. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281. 282. 316. 317. 320. 325. 327. 328. 330. 331. 332. 333 283. 284. 285. 286. 288, 289. 290. 291. 292. 293. 334. 336. 338. 339. 340. 341. 342. 343. 344. 346 294. 295. 296. 297. 298. 299. 300. 301. 302. 303. 347. 348. 351. 353. 355. 357. 359. 361. 370. 374 304. 305, 306. 307. 308, 309. 310. 311. 313. 314. 375. 379. 3S1. 387. 391. 394. 397. 399. 107. 408 316. 317. 3 IS. 320. 321. 322, 323. 325. 326. 328. 410. 411, 413. 414. 415. 416. 419. 425. 426. 435 329. 331. 332. 333. 336. 337. 338. 339. 340. 341. 439. 413. 44 6. 4)1. 453. 459. 462. 464. 4 65. 468 346. 349. 353. 354. 356. .■!63. 364. .■165. 366. 367. 470. 471. 472. 475. 477. 486. 487. 497. 499. 506 368. 369. 37 1. 373. 375. 376. 377. .•17S. 380. 381. 508. 517. 519, 527 529. 531. 533. 534. 536. 537. 382. 383. 384. 385. 386. 3S8. 389. 390. 391. 392. 539. 546. 517. 548. 549. 550. G. 172. 193. 257 393. 395. 396. 398. 399. 100. 401. 402. 403. 4-04. 307. 1 002. 405. 406 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 416. 418. 422. 423. 424. 425. 429. 430. 431. 432. Wilteii. 433. 434. 435. 436. 438. 439. 410. 441. 442. 443. 138. 267. 3 1 3. .■125. 331. 339. 340, 346, 34 7. 534. 444. 445, 416. 447. 4 4 8. 4 4 1). 15 1. 452. 453. 456. 537. 539. 548. 54 9. 550. Jiihr/icJie l'eriode iler lasfctoifdufia roii (J.iierreich-Ungani. \?>b II. Absehiiiit. Jährliche Vertheilung. Beobachtiiiigeii ym Salzburg. Die Beobachtungen über Hyinenoptereii der Fauna in Sal/bnrg beginnen /.war schon 18(54, waren aber bis 1S71 auf meinen Anienthalt während der .Soniniernionate besciiränkt. Erst .seit dein danernden Aufenthalte vom Sommer (1. Jnli) angefangen, konnten sie über das ganze Jahr ausgedehnt werden. Aber auch nun wurden die Beobaelitnngen anfangs noch weniger eifrig betrieben, als rücksiclitlich der anderen Insectenordnungcn . weil meine Hilfsniiltcl '/.ur Deterniinirnng der Arten, wie schon im ersten Ab- schnitte dargestellt worden ist, noeli zu beschränkt wincn. Auch Idicb mein Augenmerk vorzugsweise auf ilie Bestimmung der bekannten Phasen der Erscheinungszeiten gerichtet. Erst mit Anfang 1874 war ich im Staude, einen festen und zweckmiissigen Plan zu den Beobnchtungen ülier die jähijiehe Vertheilung zu entwerfen, nach wehdiem ich dieselben vorläutig zwei Jahre hindurch anstellen wollte. Ich nahm mir vor, die Ergebnisse beider dann zu vergleichen, um benrtheilen zu können, ob die fernere Fortsetzung der Beobachtungen nothwendig wäre. E-ne hartnäckige Krankheit, welche mich Ende Mai 1875 befiel, nöthigte mich leider schon im folgenden Monate zur Einstellung der Beobachtungen, welche ich ans derselben l'rsaclie bis gegenwärtig nicht mehr dauernd wieder fortzusetzen im Stande war. Wohl unterstützte nach mein begabter Sohn Karl, insbesonders während der Ferienmonate eifrig mit Beobachtungen, welche aber nur fragmentarisch bleiben konnten, da ihm seiner Studien wegen die zur vollständigen Ausführung nöthige Zeit mangelte. Ich begann die Arbeit mit einer gründlichen Revision und systematischen Ordnung meiner Sammlung. Leider fehlten hei den Exemplaren, welche mit Hilfe derstdben früher determinirt worden waren, grössten- theils die Erscheinungszeiten, welche bereits in den Zettelkatalog dei' Beobachtungen eingetragen worden waren. Die betreffenden Exemplare konnten daher duicli die neuerliche Deterniinirnng in Beziehung auf die Daten nicht \eiiticirt werden, wddurcli eine Menge älterer Heobachinngen (18tl4 — 18715) verloren gingen. Erst von 1874 an üclen alle Anstände in dieser Hinsi( ht weg und konnten die Beobachtungen vollständig Aerwerthet werden. Zunächst hnndelte es sich dann darum, für die einzelnen Monate die Ziihl der Fülle zu constatiren, wie oft die einzelnen Arten erschienen, und zwar während der ganzen Jahresreihe 18ii4 — 187(i. Wären die Beobaclitungeii in allen diesen Jahren das ganze Jahr hindurch angestellt worden, so würden die Monatsummen sofort unter einander vergleichbar gewesen sein und den (jang der jährlichen Vei'theilung aus- gedrückt haben. Da die P)eobachtungen 1804^ — 1871 aber grösstentheils nur in den Sommermonaten angestellt w'orden sind und von der ]\litte Juni 187.5 an nur fragmentarisch blieben, so bestimmte ich für jeden Monat die Zahl der Jahre mit vollständigen Beobachtungen, wohei sieh ergab, dass im März .... April .... Mai . . . Juni .... 4-5 Juli . . . . 11-5 4-7 August . . . . 13-0 5-2 September . . . 7-0 [1-0 Octcdjer . . 4-0 Jahre hindurch beobachtet worden war. Von allen 13 Jahren (18()4 — 1870) liegen demnach nur für den August vollständige Beobachtungen vor. Die sporadischen fast aiisschliessend den Zufällen der Witterung unterworfenen Beidjachtungen der Monate November bis Februar blieben ausgeschlossen. Die Division der Monatsummen (1864 — 1870) mit den oben- 136 Karl Frits.h. angeführten Zahlen, liefert aber nur für jene Arten lichtige Frequenzzahlen , welche seit 1864 beobachtet worden sind. Da dies nur bei wenigen Arten der Fall ist, so nuisste noch darauf Rücksicht genommen werden, in welchem Jahre die Beobachlungen für die einzelnen Arten begannen, und es war daher nothwendig, die monatlichen Divisoren für jedes der 13 Jahre, als Anfangsjahr, besonders zu berechnen. Da die Beobaclitungen bei den meisten Arten erst 1874 beginnen, so sind die Divisoren in der Regel folgende: März . . . ... 2-5 April . . . . . 2-.5 Mai . . . . . . 2-0 Juni . . . ... 1-5 Juli 1-5 August 3-0 September . . .2-0 October . . . 1-0. Das Beobachtungsgehiet ist dasselbe, wie das in den beiden ersten Theilen meiner Arbeit (Fliegen und Käfer) angeführte. Die fragmentarischen Beobachtungen vom Sommer 1875 angefangen sind grösstentiieiis in der Ebene bei Gnigl (in der Nähe meines Wohnhauses im Sommer 18ti4 — 1871), dann am rechten Salzach- Ufer oberhalb der Eisenbahnbrücke (Elisabeth-Quais) gesammelt worden. Die Einrichtung dm- Tabellen ist im Allgemeinen dieselbe, wie in den früheren Theilen meiner Arbeit, aufweiche icli mich daher beziehen kann. Es wird desslialb genügen, bloss die Änderungen anzuführen. Die Familie der Ichnemnonidae enthält meistens nur Beobachtungen der Gattungen, wenige nur über die einzelnen Arten, welche aber in Tabelle I eingestellt sind. Da sich bei einigen Gattungen, besonders der Anthoiihibi eine bedeutende Verschiedenheit der Erscheinungszeiten nach dem Geschlechte (cT. 9, "i) herausstellte, so sind die Frequenzzahlen in einer besonderen Tabelle auch noch für die Männchen, Weibchen und Arbeiter ersichtlich, sowohl bei den Arten, als auch bei den Gattungen (Tab. 11 und IV), jedoch nur für die häutiger auftretenden, um einen ausgespro- chenen jährlichen Gang der Zahlen zu erhalten. Die Tabelle der in jedem Monate neu (d. li. zum ersten Male) erschienenen Arten ist weggeblieben, hin- gegen eine neue (Tab. VI) beigefügt, in welclier die Anzahl der in jedem Monate nnd im ganzen Jahre beob- achteten Gaünngen ersichtlich ist ■ — gleichsam als Ergänzung der Tabelle VII über die jährliche Vertheilung der Alten, von welcher lür die Familie der Ichnemnonidae nur ein Theil enthalten ist. Den Schluss bilden graphische Darstellungen für die jährliche Frequenz der häutiger ^orkomnienden Arten (^), Gattungen (B) und Familien (6'); ebenso der vorherrschenden Bomlms-Kriidn (Z>), einiger Gat- tungen An Änthophtia nach dem Gesehlechte (o"", ?, ^j abgetheilt (JS) nnd ebenso der herrschenden Bondnis- Arten (F). Zu diesen Darstellungen sind die Werthc der Frequenz-Tabellen ohne jede Reduction, also unmittelbar verwendet worden. Einige Ergebnisse. Die llymenoptcren im Allgemeinen vermehren sich vom März bis Juni; im Juli zeigt sich eine geringe Verminderung, welcher im August eine Vermehrung folgt, die jene des Juni übertrifft, während der übrigen Monate (bis einschliesslich October) findet wieder eine Verminderung statt (Tab. V). I. Maxiiua und Minima der Frequenz. 1. Der Familien. (Tab. V.) Der jiiliiiiche Gang der Freqnenzzahlen bei den Familien ist vorzugsweise durch die weit üiierwiegende Zahl der Authopliibi ' besliniint, bei welchen jedoch das Juni-Müxinnnn grösser ist als das Aiigust-Maximuin, während bei den Hymenoptercn im .Mlgemeinen letzteres überwiegt. 1 D'iL' Kaniilion, (J;iftinij;cii imil Arten sind liier in der lU'gel nach der jährliclirn Frecpu'nzzalil g'eordnPt, mit der grös- seren biiKiiiiieud. Jährliche Periode der hi.secteiifaiina von Öslerreicli- Ungarn, 137 Dem Mauiit-Miiiiinnm, d. i. fast gänzlichem Verschwinden der Anthophila im Winter, steht ein Haupt- Maximum im Sommer i;egeniibcr, welches in zwei secundäre Maxima, im Juni und August zerfallt, die durch ein secundäres Minimum im Juli getrennt sind. Von anderen Familien zeigen eine ähnliche Vertheilung in hervortretender Weise nur nocji Tenth-edi- nidae und Ichneumonidae, bei der ersteren ist aber das Juni-Maximum mehr dominirend und stellt sich schon zu Anfang des Monates ein. Die anderen Fannlien, wenigstens die zahlreicher vertretenen, welche einen sicheren Schluss zulassen, zeigen nur ein Maximum der jährlichen Frequenz: Sphegklae, Vespidae (i), l'onqjilidae m\d Scoliadae im August; Ckt-ysidae um] Formicariae c^ 9 im Juli. Die geringen Abweichungen von dieser Regel bei einigen Familien können durch den ungleichen Vorgang bei den Beobachtungen in verschiedenen Monaten ent- standen sein. 2. Der Gattungen. a. cf" und 9 vereint, bei einigen auch y. (Tab. III.) Zwei Maxima und ein Minimum im Sommer zeigen nur einige Gattungen der Anthophila^ wenn man bloss die vorherrschenden tiattungen im Auge behält. I. Max Min. 2. Max. Bombus .... Juni Juli September Hylaeus .... Mai Juni September Psühyrus .... Juni Juli September. ie übrigen nur ein Maximum. Andrena . . . im Juni Pompilus . . . im August Osnu'a . . . . „ Juni Teiithredo . . „ Juni Ectemnius . . . „ Juli u. August Anthophora . . „ April Allantus . . . „ August Chrysis . . . . „ Juli. Die Gattung Anthophora bildet eine merkwürdige Anomalie, da das Maximum schon in den April fällte Doch ist es bei Hylaeus auch schon im Mai anzutrefl'en. ß. (^ unil 9 getrennt, bei einigen auch y. (Tab. IV.) Die beiden Sommermaxima bei einii^en Gattungen werden vorzugsweise durch die ungleiche Vertheilung der Geschlechter bestinnnt. Beide Maxima konnnen nur bei 9 Bomhus und 9 Hylaeus vor, bei der ersteren Gattung ist das zweite Maximum unerhebiicli. Man kann daher sagen, dem 9 Maximum folgt ein cf Maximum. Beide Maxima und das sie trennende Minimum fallen auf folgende Monate: 1. Max. Min. 2. Max. ? Bombus Mai Juli September 9 Hylaeus Mai Juni Juli. Bei den übrigen Gattungen und bei "i und cf der beiden genannten gibt es nur ein Maximum, dieses fällt in folgende Monate : Bombus 'i . August Ectemnius 9 . Augu V c/' • . October Allantus 9 cT . n Hylaeus cf . . September l'ompilus 9 . • n Andrena 9 . . . Juni , cf. . . ? Omiia 9 cf . • ■ n Tenthredo 9 ö" • 1 I'sitliyrus 9 • ■ ■ n Anthophora 9 . . Mai „ cf . . September c? . . April 1 Fehlt in Tab. II, daher auch in Tab. IV, weil die Frequenzzahlen für die einzelnen Arten zu gering sind. Iii iikt^chrifieii der mathem.-natunr. Gl. ZICXVIII. Bd. 18 j^38 Karl Pritsch. In Tab. IV sind die Haupt-Maxinia mit einem Sternchen bezeichnet, sie treten in ihrer Verschiedenheit nach dem Geschlechte (9, V, c?) auffallend hervor. Bei Bomhus sind 9 im Mai, ^ im August, cf im October am häutig>:ten zu treffen, und es zeigt sich auch eine entsprechende Verspätung der ersten Erscheinungszeiten, welche bei 9 in den März, S Mai und c? erst in den Juni fallen. Bei l'sithijrus sind 9 im Juni, cf im September am zahlreichsten. Die ersten Erscheinungszeiten fallen beziehungsweise in April und Juli. Bei Hylaeus erreichen 9 das Maximum im Mai, cf im September, die ersten Erscheinungszeiten sind im März und Juli. 3. Der Arten. a. (^ und 9 vereint. (Tab. I.) Bei mehreren der am frequentesten auftretenden Arten sind die beiden Maxinia im Sommer und das sie trennende Minimum noch recht gut erkennen, obgleich die Beobachtungen weniger zahlreich sind, als bei den Gattungen. Aus folgender Zusammenstellung ersieht man die Epochen für die am häufigsten vorkommenden Arten, nach ihrer jährlichen Frequenz geordnet (Tab. I). 1. Max. Min. 2. Max. Hylaeus cylindricus. Mai Juni October! Bombus lapidarius August! September! „ „ agrorum April? „ September Hylaeus albipes ? ? ? Bomhus terrestris April Juni September „ muscorum Juni Juli August „ sylvarum „ „ September „ hortorum „ „ October! „ pomonivi Mai Juli, August September Polh'stes gallica ? ? ? Psühyrus campestris .... Juni Juli September Bombus subterraneus . . . . ? ? „ „ pratorum Juni Juli August „ confusus Mai „ „ Hylaeus ßavipes „ „ September. Unter diesen Arten, deren jährliche Frequenz grösser als bei den anderen ist, kommen zwei vor mit nur einem Maximum: Ectetunias guttatus und Allantus notha im Juli und August, so dass man die grössere Frequenz bei den übrigen auf Rechnung eines Generationswechsels setzen kann. ß. cT "IUI 9 getrennt, bei einigen auch y. (Tab. II.) Beide Maxima und das sie trenricude Minimum sind nur bei 9 mehrerer Arten mit Sicheiheit zu erkennen, während cf bei allen ebenso bestimmt nur ein Maximum zeigen. Von V haben nur Bombus hurtoruDi und B. pratorum zwei Maxima. 1. Max. Min. 2. Max. Hylaeus cylindricus 9 . . • • Mai Juni Juli Bombus lapidartus 9 • . • • Juni August September „ agrorum^ Mai Juli August „ terrestris 9 April V October „ muscorum 9 ... - Juni Juli August „ sylvarum 9 „ „ October! Jährliche Periode der lusectenfauna von Österreich-Ungarn. 139 1. Max. Bombus hortorum 9 . . . . Mai y Bumbus subterraneus ? . . . '? „ pratorum V Juni Hylaeus ßavipes^ Mai Min. Juli August ? Juli Juli 2. Miix. September October ! ? August August. Nur ein Maximum haben : Hylaeuh cylindricusi „ c/. . . . October! »7 muscoruin 'i . August 71 „ c? . . . September 11 slyvaruni ^ . . 11 n ' „ cf . . • • I) n hortonmi cT . . , . October! n poinorum 9 . . . . April 11 „ S • • . . Juni 11 ,1 c? . . . . October! Pollistes galUca ? . . II „ cf . Psythyrus campestris ? 11 11 cf Bombus subterraneus 9 8 n 11 * 11 11 cf Ectem,nius guttatus^ . n 11 C? . AUantus notha 9 • 11 I) c? . Bombus pratorum 9 n II C? ■ „ confusus 9 a n 11 + • .1 ■ „ cT . Hylaeus ßavipes cf . . August October! , Juni September 11 • . September II . Juli . ? . August II . April . ? . Mai . August . September! Länger fortgesetzte Beobachtungen werden entscheiden, ob nicht 9, ^ oder selbst auch cf der einen oder anderen der angeführten Arten zwei Maxima erreichen, also in die früiiere Gruppe gehören oder aus der zweiten in die erste zu versetzen seien, da die Epochen der Extreme theilweise noch nicht sichergestellt sind. Ausser den Epochen der Maxima und Minima des Vorkonmiens der Familien, Gattungen und Arten ist auch noch eine Übersicht jener derselben von Interesse, durch welche der Faunencharaktcr im Jahre uud in den einzelnen Monaten am meisten bestimmt wird, d. li. die herrschenden Familien, Gattungen und Arten kennen zu lernen. Welche im Jahre vorherrschen, ist schon aus dem Früheren zu entnehmen, da die jährlichen Frequenzzahlen die Auswahl bestimmten. II. Monatliches Vorherrschen. 1. Der Familien. (Tab. V.) Die Anthophüa behaupten in allen Monaten bei weitem das Übergewicht. Von dieser Familie abgesehen überwiegen vom März bis Juni die Tenth-edinidae, vom Juli bis Se[)tember Sphegidae, ob Vespidae im October' vorherrschen, ist noch zweifelhaft. In dritter Linie kommen Vespulae (März, April), aber schon mit geringem Übergewichte, Ichneumonidae (Mai, Junij, Tenthredinidae (Juli, August), Iclineumonidae (Sep- tember), Sphegidae (October) u. S. w. 2. Der Gattungen. (Tab. III.) (Gereiht nach dem Vorherrschen.) März: Hylaeus, Andrena, Dolerus, Bomhus. April: Bombus, Hylaeus, Andrena, Osmia, Antophora, 1 Die Maxima im October bei mehreren I'^amilien, üjittungen und Arten können daduicli hervorgerufen worden sein, dass im Octobi'r 1S74 die Witterung ganz ungewüliniieli warn und licitcr war und in den folgenden Jahren im October keine Beob- achtungen mehr angestellt werden konnten. 18* 140 Karl Fritsch. Mai: Bontbus, Hylaeus, Osmia, Tenthredo, Andt-ena. Juni: „ „ „ Andrena, Tenthredo. Juli: Hylaeus, Bomhus, Chrysis, Ectemnms, A7idrena. Aug'ust : Bombus, Hylaeus, Allantus, „ September: „ „ Psithjrus, „ October: „ „ „ Polh'stes.^ 3. Der Arten. (Tab. I.) Gereiht nach dem Vorherrschen und mit Ausschhiss der Arten der Ickueumo/n'dae, da in der Kegel nur die Gattungen dieser Familie beobachtet worden sind. Die eingeklammerten Arten sind gleich herrschend, da sie gleiche Frequenzzahlen haben. März : I)ole?-us pachycerus, Bombus terrestris^ Anthophora 7-etusa, Hylaeus cylindricus. Ajiril : Bombtis rioniot'um (Anthophora retusa, Hylaeus cylhidricusj, Bombus f>raiorum (Bombus terres- ti-is, B. hortorumj. Mai: Hylaeus cylindricus, (Bombus j)omoru7n, Hylaeus alhipesj, (Bombus conf usus, Hylaeus flavipesj, (Bomhus hortorum, l'sitkyrus Barbutellus, Osmia bicoriiis'). .Juni : Bombus muscoruni, Osmia bicornis, Bontbus lapidarius, Psitkyrus Baj'hati^ltus. Juli: Hylaeus ci/lindricus, Bombus lapidarius, Ectemnius guttatus, Hylaeus albipes. August: BomJnis lapidarius, Hylaeus cylindricus, Allantus notha, Bombus agrorum. Üepiumhcr: Hylaeus cylindricus, Bombus agrorum, B. sylvarum, B. lapidarius. October: Hylaeus cylindricus, Bombus lapidarius, B. agrorum (Psitkyrus campestris, Hylaeus albipes). Im Ganzen sind es nur 19 Arten, welche beim Vorherrschen in den einzelnen Monaten concurriren. Die meisten gehören zur Gattung Bombus, sonst ist nur noch die Gattung Hylaeus^ hervorragend vertreten. III. Jährliche Vertheiluug. 1. Der Gattungen. (Tab. VI.) Die Anzahl der in jedem Monate beobachteten Gattungen nimmt vom März bis in den August zu, dann wieder ab. Diese Vertheilung gilt auch von den Hymenopteren im Allgemeinen. Für die Familien: Ichneu-monidae und Anthophila ist im Juli jedocli ein sciiwachcs Minimum angedeutet, welches bei den Hymenopteren im Aligemeiueu leiilt. Tenthredinidae zeigen nur ein Maximum und schon im Juli. Die übrigen Familien sind durch zu wenige Gattungen vertreten, um das Gesetz der Vertheilung mit Sicherheit erkennen zu lassen. 2. Der Arten. (Tab. VII.) Auch für die Arten gilt dasselbe Gesetz wie für die Gattungen im Allgemeinen, sowie für die Arten der Anthophila, Spegidae, Pompilidae, bei welchen auch noch, wenn man die Sphegidae ausnimmt, das Mini- mum im Juli angedeutet ist. Die Zahl der Arten der Tenthredinidae wächst nur vom März bis Mai und ninnnt dann schon wieder ab. Die übrigen Fam'.lien sind nur durch wenige Arten vertreten. Im Allgemeinen gelten für die Vertheilung dieselben Gesetze wie für die Frequenz, bei ersterer ist jede Art nur einmal, und ohne Rücksicht auf die Zahl der Henbachtungsjahre gezählt (Tab. VI und VII), wäh- rend bei letzterer die mittlere Zahl der Tage des Vorkommens für ein Jahr dargestellt erscheint (Tab. I bis Tab. V.). 1 IJüifte wulil :uicli iiücli in anderen Monaten vorherrschen, wenn die Beobachtungen hierüber nicht so fragmentarisch wären. - JJi/hieus cylliidricits erschien im October masseiili.-ilt /inf bliiliender Solidago canadensis in dem liausgartcn, wo in diesem Monate die meisten Beobachtungen angestellt worden .sind. Jährliche Feriodc der Insectenfauna von Österreich- ü?ir/arn. 141 .iqKf •400 ©J »-( 1« !>. !inr lUUf [udy >0 t^ , ».O (N l©l©4,,t- »-It- Oi t^ Ca (N t^ t^ , O O »C (M , Ol C-i rH (?1 rtt CO ^ ?D :D O CO t* COO»SDO'*'ftOO';T<-^i-[--cO^ COeOiOC^»0»0(M'0>fti01NOOOI>"t^iO«D .»Ofl-lO ,OeO (N . ^ O 5>e a Ml a c3 . a ' — H^ ^- J-* hi . ^ . ^ bD oi bj3 ^. 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P <: S. a "ö s ^ — crcsj = r n, 3 3 S-^l^"!.^ Co i- ~ t« s tS- K a " ^ i t S. ä § § -i S a, 5- ~ a "« - ~' a '^ = a 5 .2. s a ifa^fe! iä o: 'S O a o tri -< s "^ "^ ' ,-. ^. -^ a . £ ?. -^= ■=■ o. . • • • ^. a ^ r f^ £; ^ hH ::• z- ~ 5, ^ 0 3 b' — =" er . hrj C? B- CT". P^ a' Vb i- a ,• a S 5 a ff ** ■sf 2 ^ s o g S S ! ^ " 3 g a- != =-0„ - -: CT . ■ . 05 O, ^ ^ © <^ ^ S Co ^ b'b"' t- a » I i 'n B Ol «■ «)■ w ts bS ts «D ' ' «D ■ • 0 0 ■ -J -J t5 C» OS -Ji ■ K^ • • w * CS • ■ 50 *• • • *J ■ ('S CO tx l* 0 *J 0 05 *i -vi -4 CS 00 ' 0 05 ts ^ w w CO w • ü« • rf» -4 • • ■ ta ■ Ol c;t 09 CO 00 W 09 Cn K> tO r« • I« o» C» tö O tf^ Cn B P » 3 März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Q OCn*^t©-^wt«C7'löO". . CO CO U"f lunf . t* lO CO CO , CO CD , CO . . bc a ob bjD j :z s s 5 ^ ^ ■^ .-§ s C ^ ü p^3 « ~ k^ as g Rm &, s S ' =H =1 =1 ;^ -, • — q;. ■ bi ^ -= bi) bJD S — ""* c^ - — S ^illllMlillH Jä! . ' ^ a biD . 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Anthopliila G oo ö Q" 3 S .^^ Co -S O) -* s g a 3 9 ?rt^ et* » 5- »^ — «> c ^ ^ s 'S * a £ ,0^ o g 8 g -^ S n 2 IK3 . — C/^~ 1 g" S.S. Od s >3 i s' a 2 s «'S S-a a;a. s a. § Ca ? <§ a ?^ cn 3- 2" 1 S ~-2 §■ 5. S.' rn « 6» T' 1 III ::; io S 03 CD CO ^ o 7: o 5= s Ö3 a: Co J^ s S Co a s O ^ ^ tr^^ crq a 177- ST ■ =^3 :^ ■" a S' S. -0^3 c= März 3 C: crq e 03 Oq 53 o ci o o« o o o tö so -< o * -J -a W. O M o GO U) ^ -q OS ^ f-i ts ►- l« , C O W -J o 03 O C» CU O C» *1 c« April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. CO U» tn t" tn Ol c;« -j t^ ^ ^ O' O O' -J *^ Üi > Co c. 1-" O» t« Ü' --- rf^ rfi- -^ O: I CS CS 1-1 ts ü« .40C00;QDCieDC3»C>3C»OCSI«Q00:ütOC»03Üt(-*-JOü' Jalir Aiitliophila I3^ SP C^3 ^ S«| £."2 § 3. 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CO * * O »O CO o >o iC ,-1 ffl ffi w . 00 0+3» '^3 0+3»'^ 0+3>t'\) 0+3ot-'Y-)0+3h'\3C>»33( '\)0+3»'\50+33^'\P+3oi-\)0+D>'^30+3>'\)0+'^3Ch'\3C>+\)CH^O^ '£ s Oh n 3 fe bß • N 3 :^ G —, 0 c; k> ^ a Cl, ;:3 0 J £ ^ ^ r fe tt 5j e ^ «5 c c« 'S ^ e 'S •Biuidomuv Co •"I«f ■PO •jdas suy !inf lunf a'K lUKly Z.IBJJ 11 o O --^ CC OD 'M Cl o .000 , CO ©) !>- 000 0 iTI (N ^ i-H CO *-t W O >fl O «O liO O WO . . O O O CO S CS 5.1«-^ .-i^iOco \o ' C-i (M cOi-H CO (M i-H O I- O O (M »>- ' (M lO (N (M t-OJOt*XcoH■ , ©4 Ti< , eo •?!< -Ö -'bo+'bo'\)CH-'^o'^ CH-'\)0^-^a+'^ o*-^ *^^^^2!^2!;^ CS e 8 [3 fe e 5» Kl cS CS Q .8 ■^ J3 CS Q e e t CS r S>0 5 CS e Oh 8Bpiu;p8Jipnax aBpiSadg 9Bp![!draoj .Ei, CS ü ^ ~ a, at'pidsaA Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXXVIII. Bd. 19 146 Karl Fritsch. Tenthredinidae ä^----!-! a' S* oS S 5 . , •1 Od ' -aoocots oa *i )-* -^ocoCMCoi'Si'S t-^ *^ . . ... ''S . . . t-O rf*. Ci\ o ^ ■ ■ ■ ts ll». • w . . ■ ■ If' ■ If^ «5 • ■ Cn * 1« * l« • l-" If^ bS H- -1 00 Ot *^ t© ^ O Üi • • 00 ' 00 ' ICi * Cn t« b3 00 O 05 to -« to -1 o ■ H-i ' Ui 00 CO OS * C?» > Mäiz April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. J;ihr • • . . . . • • <» *J ' • ■ • to ' 03 Ui Ü« ■ • • • to ^ <3i tO CO ■ c^ * ■ * w * • 1« . 1^ ■ «0 1^ c. ■ •K * ' ' a. ■ ^ ■ !■» c: 00 o ■ ■ ' ' w • • ts • u> • • lÄ o ■ CO ' ' * «n 0> 00 • • . . . . . (-* . . . . I:: Juni Juli Aug. Sept. Oct. Jahr H p o* t— 4 no »^ O >-i ij a> ,J= a CT) a> B C' tSJ » Ci^ ^ o D I-! CC O o- &5 = (SO. rr. 2 S' ." 05' CO CD C B ' ■ i-g Anthophi la __^ c5' ^ •-- Ca* a * a J 3 3 :j «1 s Gq "sti a .(^ W5 N Co te Q o 1 i §= ^ a a Ol SS 1 f 1 1 1 M *^ 2' 2" B o- S p != » -t. S ^ ^ & ? ? »! Z w ? a % - % ^ ^ c ^►t- 50 Oq :^ • gs • • • er ö* . . , TS . — ---N.^, -,>^_^, — ^_^,-...-A_^..,..yS__ ^ — --—^^ -. " . i-^-N— ...— 'S— , Q^H3Qi-K3Q^-K3Qii+oQ^+oO^+Q°^+oQvi-K)Qsj-K3 ■ 1^ *". ' 00 ■ März ■ a> ■ . . . April . C» , tt>- . 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Jahr B C2 P3 o CD Ct> Anthophila Vespidae •Si fe! tC tq g> tu ^3 tö^ S^ o ^ SSO O c^ o •^ S et totM 05 OO 05 W 03 !-• Cl CO t^ C" O li -J OJ CD h^ 0< 03 00 OJ CO )-* -^q Anthophila ■ ^"^ '■- ar- * c^ '^ fö ÄS- a-a; CS. . o ^ ►-* CO I« -J 03 CW 03 , Ctf ('S K^ -1 CD 00 •-* CO --1 I-» .ftp . 00 -^ QP-^jy^Qo "r*, Jff-^-J^.cj' ca 4* OD OS • y. 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Da die Hymenoptereii in der Regel auf blühenden Pflanzen angetroffen werden, so fand icli mich bestimmt, die Beziehungen zu studieren, in welchen die Erscheinungszeiten mit dem periodischen Wechsel der Flora stehen. Leider begannen die einschlägigen Beobachtungen erst in den letzten Tagen des September 1874 und nicht, wie es wünschenswerth gewesen, schon mit Anfang dieses Jahres wie die planmässigen Beobachtungen, welche auf die jährliche Vertheilung der Hymenopteren (II. Abschnitt) gerichtet waren. Sie wurden bei den im vorigen Abschnitte bemerkten Beschränkungen bis Ende 1876 fortgesetzt. Wären die Beobachtungen vollständig, so würden sie in den Monaten März bis September zwei, im October drei Jahre umfassen. Da sie aber fragmentarisch sind, so beschränken sie sich beiläutig im März auf 1-5 Juli auf U 5 August 0 September , 2 0 April „ 1-5 Mai „ 1 -U Juni „ U-5 i October „ 1-0 Jahre, sind somit nur im August und September als vollständig anzusehen. Dennoch ist das folgende Register der Beobachtungen, wie ich glaube, ein ziemlieh reiches und zu man- chen interessanten Untersuchungen dienliches. Im Ganzen wurden auf 136 blühenden l'flanzenarlen, welche im Register alphabetisch geordnet sind, Hymenopteren beobachtet. Für jede Pflanzenart ist nach dem Kalender der Flora, UI. Theil, ' die Zeit der ersten Blüthen angegeben Die beobachteten Hymenopteren-Arten sind für jede Pflanzenart nach Monaten und systematisch geordnet. Die bei jeder Hymenopteren-Art in l'Clammern ersichtlichen Zahlen bedeuten die Tage des Vorkommens, welche hier nur sunimirt sind und keine Mittelwerthe darstellen, sie sind desshalb auch, da die Zahl der Beobachtungsjahre eine ungleiche, wohl in denselben, aber nicht in verschiedenen Monaten unter sich vergleichbar. Wenn die Zahlen fehlen, liegen nur Beobachtungen von einem Tage vor. a) Jährliehe Vertheilung der Hymenopteren-Arten auf die einzelnen Pflanzenarten (Tab. VIIl). Die citirte Tafel enthält einen doppelten Eingang, die Namen der Pflanzenarten in monatlichen Abthei- lungen und nach der ersten Blüthezeit geordnet und die Zahl der Hymenopteren-Arten, welche auf jeder der- selben in den einzelnen Monaten und im ganzen Jahre beobachtet worden sind. Die Exoten, welche im Hauptregister vorkommen, sind nicht aufgenommen, weil sie die Gartenflora von Salzburg bei weitem nicht vollständig repräsentiren. Wie man sieht, kommen im ganzen Jahre die meisten Arten auf den Blüthen von Angelica sylvestris, dann Heracleum Sphondylium , Centaurea Jacea, Aegopodium Fodagraria, [.amium maculatum, Cirsium oleraceum u. s. w. vor; es sind lauter Pflanzen, welche auf den Wiesen (^Lamiimi maculatum an anderen Orten) in der Umgebung von Salzburg zu den überall vorkommenden gehören. Dennoch gibt es andere nicht minder frequeut vorkommende Pflanzenarten, auf deren Blüthen nur wenige Hymenopteren anzutreffen sind, wie beispielsweise auf Lychnis diurna, welche auf den Wiesen, die mit den Getreideäckern nach der Fexung I Di.>uliscliiiften, XXXIU. Bd. 152 Kart Fritsch. wechseln, in solcher Menge zur Blüthe gelangt, dass sie im August nicht grün, sondern rosenfarb erscheinen, in einer Jahreszeit, in welcher die Hymenoptercn das Maximum ihrer Frequenz erreichen. Den periodischen Wechsel der Pflanzenarten, welche für die Hymenopteren, soweit dies nach der grösseren Zahl der auf den Blütheu dieser Pflanzen vorkommenden Arten zu schliessen ist, die anziehendsten sind, ersieht man aus folgender Zusanunenstelluug: März: Tussäago farfara, Salix caj)i-ea. April : Salix caprea, Lamium maculatum. Mai: Lamium maculatum, Ajuga reptans. Juni : Aegopodiuin Podagraria. Juli: Heracleum SpJwndylium. August: Angelica sylvestris, Centaurea Jacea, C'ir- siuni oleraceum. September: Centaurea Jacea, Cirsium oleraceum. Octoher: Prunella vulgaris, (Lamium maculatum, Centaurea Jacea, C Scabiosa, Cirsium laticeolatum, Succisa ptratensis). So wie es \er]iälfiiissniässig nur wenige Pfianzenarten sind, auf wclciieu eine grössere Anzahl Hyme- nopteren-Arten anzutreffen ist, so gibt es andererseits nur wenige Hymenopteren- Arten, welche auf einer grösseren Anzahl von Pflanzenarten angetroffen werden. bj J.ährliche Vertheilung der Pfl:i nzenarten auf die einzelnen Hymenopteren A rten (Tab. IX). Die entsprechende Tabelle macht in systematischer Ordnung der Hymenopteren-Arten die Zahl der Pflanzenarten in jedem Monate und im ganzen Jahre ersichtlich, aufweichen sie vorgekommen sind. Die Exoten der Flora sind einbezogen. Auf den meisten Pfianzenarten im ganzen Jahre ist Uylaeus cyhndricus vorgekommen. An diesen reihen sich : Bombus terrestris, B. lapidarius, (B. agrorum, Hylaeus albipes). B. sylvarum, welche also mit ihrer Pflanzenkost am wenigsten wählerisch sind. In den einzelnen Monaten ist dies selbstverständlich weit weniger der Fall, wie aus der Tabelle zu ent- nehmen ist. Den Schliiss bildet eine Tabelle, in weicher die jährliche Frequenz für die einzelnen Familien der Hyme- nopteren in ihrer Abhängigkeit von den Pflanzen-Familien ersichtlich ist. Diese Tabelle ist in derselben Weise wie Tab. V entworfen. Zur Keduction auf gleiche Beobachtungsreihen in den einzelnen Monaten dienten je- docli die am Eingange dieses Abschnittes ersiclitüchen Werthe. c) Jährliche Fiequenz der Familien in iii rer Abhängigkeit von den Pflanzenfamilien (Tab. X). Während die ÄHthophila bei auffallend vielen Pflanzenfamilien zu treffen sind, ist das Vorkommen der anderen Hymenopteren-Familien auf eine oder einige wenige Pfliinzenfamilien beschränkt, nur Vespidae und Sphegidae nähern sich einigermassen der AHthophila-Yi!iia.\\\(i. Im ganzen Jahre triff't man die meisten: Anthophila auf Composite n, dann Labiaten, Pa])ilionaceen und auch noch Umbell ife ren. Sphegidae, Icltneumonidae, Tenthredinidae und Fe«^«V^«e nur auf U mbel life ren zahlreich. Das häufigere Vorkommen der Anthophila ist demnach durch andere Pfianzeufamilien charaklerisirt, als jenes der übrigen Hymenopteren-Familien. Es gibt drei Pflanzenfamilien, welche die Anthophila den Umbel- liferen vorziehen, auf welchen Hymenopteren-Familien am häufigsten angetroffen werden. In den einzelnen Monaten gestalten sich die Verhältnisse wie folgt: Es herrschen im März: Anthop>hila (Compositae, SalicineaeJ . April: „ (Labiatae, Salicineae, Comp)o- sitaej. Mai: „ (Labiatae, Compositae, Papi- lionaceaej. Juni: Anthophila (Papilionaceae). Tenthredinidae ( Vmbelliferae). Antliophila. (Labiatae) . „ (VmbelltferaeJ. Anth oph ila ( Compositae) . Jälirliche Periode der Insectenfauna rmn Österreich-Ungarn. lb\\ Juli: Anfhophda (ConqiositaeJ. „ Sphegidae (Umhelliferae) . „ Anfhophila „ „ Vespt'dae „ August: Anthophila (CompositaeJ. AugUSl: Anthophila (Lahintae). „ Sphegidoe ( UtnbelliferaeJ. September: Antliophila (CompositaeJ. „ „ (LabiataeJ. October: „ (Compositae, LabiataeJ. Mit Hilfe der min tblgenilen Register und Tabellen lassen sich die Beziehungen der Hj^uenoptereu zur Flora viel eingehender behandeln, als es hier geschehen ist. Register der hliiliciuloii Ptlanzenarten iiiid der darauf beobachteten Hyiiieiioptereu-Arten. ' A eh illea Millefolium L. /i = 31 - 5. Juni : Athalia Rosae. August : T'hilanthus triangulum, Odynerus parie- tum. September: Hedychrum lueidu.lum, Ceratncoluis vexil- latus, Hylaeiis cyliiidricus, H. albipes (2), //. flavipes, Sphecodes gibbus (3), Prosopis confusa. October: Cerceris variabilts , C. labiata, Hylaeus cylindi-ims , H. albipes, Sphecodes gibbus. Aeg opo di^im Po dagrar i~6. Juni: Nomada Fabriciana, Trypetes truncorum. August: Hylatus cylindricus, Trypetes truurorum. October : Hylaeus cytivdricus. Calendula officinalis L. ii = 1 G — 6. Juli: Hylaeus cylindricus. Calliopsis bicolor Reicheiib. August: Hylaeus cylindriciis. Calluna vtilgaris Salisb. 7i :^ 14 — 7. Septeuiber: Bombus Rajellus. Campaiiula glomerata L. B =: \\ — (3. Juni: Bombus lapidarius. Juli: Bombus lapidarius, Campa nula patula L. P> -^ 15 — 5. August: Heri'ides nigrimrnis. Campaiiulii pusilta Hauke. /< = 17 — 6. Mai : Bombus piratorum. Cii ni p a nul a rotiiudifolia. L. 7^= 1 — 6. Allgusi : Ijombus lapidarius , />'. pratorum, An- dre?ia tibialis. Septouiber: liombus sicblerraneus, Hylaeus sex-nota- tus, Megacliile octo-signata. Campaniila Trachelium L. 7y=2() — G. October: Bombus subterraneus, B. pratorum. Carduus defloratus L. 7? = 'i — G. September: liombus pratorum. Juli: August: Bombus lapidarius (2). Bonibus ter-restris, B. agrorum, B. sylva- rum. Hylaeus cylindricus. Carlina acaulis L. i?=10 — 8. September: Bombus Rajellus. Cevtaur ea Jacea L. ß = 5 — 6. Mai : Hylaeus quadri-strigatus. Juni: Bombus Tunstallanus, Hylaeus quadri- cinctus. Juli : Bombus terrestris (8), August: Pollistes f/altica, Bombus terrestris (2), B. lapidarius (9), B. cotifusus (2), B.po- moruni, B. sicbterraneus (6), B. pra- torum (2), B. muscorum (5), B. agro- 1-um (4), B. sylvarum (2), Andrena fulvicrus, Hylaeus sex-cinctus (7), 77. leucozom'us, H. zonulus, 77. cylindricus (3), H. ßainpes , H. Smeathmanellus, Prosopis C07ifusa, Megachile lacopoda, M. argentata, Trypetes truncorum. September: Ammophila sabulosa, Bombus lapidarius (3), B. muscor)mi (3), B. agrorum (2), B. sylvarum, Hylaeus sex-cinctus (2), H.albidus, H. leucozonius, H.bifascia- tus , II. cylindricus (7) , //. ßavipes, Megachile argentata. October: Bombus subterraneus , B. muscoi-um, B. .lylvarum, Psithyrus campestris , Hy- laeus leucozonius, IL flavipes. Centaurea Scab io so L. B II Juni : Juli : August Arjdrena Listerella, Ilylaeus sex-cinctus, Prosopis propinqua. Apis mellißca, Bombus terrestris, B. sub- terraneus, B.syb'firum, Hylaeus sex- cinetus (2), H. bifasciatus, Prosopis nnnularis. September: liombus lapidarius, Ilylaeus cylindricus, H. ßavipes. October; Ammophila sabulosa, l>ond)Us terrestris (2), B. lapidarius (3), Bsithyrtis cam- pestris, Hylaeus cylindricus (2), Mega- chile oentuncularis. Mai: Cerinthe minor L. 7? = 5- — 5. Antophora aestivalis. Jährliühe Periode der hiscctcnfauna von Österreich-Ungarn. 155 Citrus niedica Scop. B ^^ 6 — 6. ■September: Anthidium strigatwm. Cliiiopodhun vulgare L. Ji ^ \() — 7. August: Bomhus lapidartus, B. muscot-um, B. si/l- twrum (2), Anthophora niudulans, Ihj- laeus sex-notatus, Anthidixun niaiii- catum. September: Anthidium manicatum. Co nv o Iv iiliis arveiisis L. Ü:^31 — 5. August: Stelis aterrima. eil ri/siuit/ie m u in Leucant h e m u m L. B=\-2-b. Mai: IL/laeus ciilindricus, IL a/ln'pex {ß) , H. flavipes, H. Smeathmanellus. Juni: llijlaeus cylindricus, Sp/iecodcs riißven- tris, Prosopis propiinjua. l'rosop>is communis. August : September: Hylaeus albipes. Cic kor ium 1 iit ijb US L. 2^ = 22 — 6. Öeptember: üsmia adunca. Cirsium arvense Scop. B = 27 — ü. August: Cerceris arenaria, C. lahiata, l'liilaiitliuf triangulum (2), Ammophila sabulusa, l'sithyrus campestris. September: Bombus sylvarum. Cirsium lanceolatum Scop. B ^ '23 — 7. Juli: Megachile octo-signata. August: Megachile Willoughbiella, M. argentata. September: Cerceris labiata, Bombus hortorum, B. lapidarius (2), B. confusus, B. pra- torum. October : Ajns mellißca (2) , Bombus terrestris (2), B. lapidarius (4), B. pomorum, B.mus- coruni, Psithyrwi campestris (2). Cirsium oleraceum Scop. /i = 9 — 7. Juli: Bombus terrestris (8), B. hortorum, B. lapidarius (8), B. pomorum, B. sub- terraneus, B. agrorum (4), B. sylva- rum (2). August: Apis meUißcai^l), Bombus terrestris {13), B. hortorum (3), B. lapidarius (IG), B. confusus (8), B. pomorum, B. sub- terraneus, B. muscorum (7), B. agro- rum (13), B. sylvarum (13), Psithyrics campestris, Hylaeus sex-cifictus (2), H. quadri- strigatus, H. cylindribus, Mega- chile lacopiodo, M. circumciucta. Septeuiber: Bombus terrestris (4), B. lapidarius (8), B. confusus (3), B. subterraneus (4), B. pratorum, B. agrorum (6) , B. syl- varum (4), Psithyrus vestalis, T. cain- pestris (3). October: Bom,bus hortorum. C ir s iu m palustre S C 0 p. B = 6 — 6. October : Megachile centuncularis. Coronilla varia L. B = d — (3. Juni: Megachile centuncularis , M. Serratulae, Osmia aenea, Anthidium manicaturn. August: Bombus lapidarius. Corydalis Cava Schweigg. J?^30— 3. März : Bombus terrestris. April: Bombus terrestris (3), Anthophora. retusa (2), Osmia, cornuta. Crepis biennis L. B = 28 — 5. Juni: Andrena nana, Hylaeus albipes. August : Trypetes tru?icorum. September: Hylaeus albipes. Cr ep is V ir ens V i 1 1 Hylaeus laevis. B = 8-Ö. Juli : August : Panurgus lobatus, Hylaeus (juadri-cinctus, H. albipes, Stelis aterrima. Daucus Carota L. Z? = 19 — 6. August: Allantus notha, Tiphia ruficornis. September: Athalia Spinarum , Pompilus pectinipes, Tiphia ruficortns. October: Ceropales maculata (3), Pompilus negle- ctus (2), Pollistes gallica (4), Spheco- des gibbus. Jnli: August D e Ip h in i u m g r a n difloru m L . Bombus hortorum. Bombus hortorum, B. confusus. Bombus hortorum. October: Dianthus barbatus L. i^ = 26 — 5. Juli: Hylaeus fasciatus. Digitalis purpurea L. £=13 — 6. Juni ; Bombus hortorum. 20* 156 Karl Fritsch. Echium vulgare L. i? = 5 — 6. Juui : Osmia adunca (3). August: Bombus pomortim, B. muscoruiH. (Seiitember: Apis melh'fica, Bombus si/lrarum (ß), Me- gachile ligidseca. Euphorbia- verrucosa Lam. B^=^l — ö. Juni: Hylaeus cyiindricus. Euphrasia 0 dontites L. B^b — 7. August: Bombus lapidarius, Andrena fulvicrus. Euphrasia officinalis L. B = 2 — 7. August: Hylaeus albipes, Anthidium strigalum. Föniculum officinale L. 2? ^ 23 - 6. August: Philanthus triangulum, l'ollisles gallica. September: Hylaeus cyiindricus. Fragaria vesca L. i? =^ li' — 4. Mai: Aridrena varians, Hylaeus cyiindricus. Galeobdolon luteum Huds. Jl ^ -i — 5. Mai : Botnbus prato-um. Juni : Bombus lapidarius, B. subterrancus. Galeopsis Tetrahit L. B=2b — ß. August : Bombus agrorum (5), B. sylvarum. September: Bombus subterrancus , B. agrorum (3), B. sylvartmi, Andrena fulvescens. Galeopsis versicolor Curt. B ^= '3 — 7. August: Odynerus parietum (2), Bombus terres' tris, B. hortormn (9), B. confusus (2), B.pratorum, Fsithyrus campestris, An- thophora /litiduluiis, ßhopihites quin- (lue-spinosus , Megachile circumcincta. September: Odynerus parietum, Bombus hortorum (2). G e n t iana Amarella L. B= 18 — 6. Oclober: Bumbus hortorum, B. lapidarius, B. sub- terraneits. Gentiana ciliata L. B = \1 — 8. October: Bombus lapidarius (2). Glcchoma heder acea L. B = 6 — 4. April: Bombus confustis. Hedera Helix L. £=8—9. October: Apis melUfica. Juli: Heliant hus annuus L. Bombus terrestris. Hepatica triloba DC. i?=ll — 3. März: Bombus hortorum. Her acleum Sptondylium L. B = 2H — 6. Juni : Ectemnius guttatus. Juli : Dolerus Eglanteriae, Athalia Rosae, Al- lantus notha , Fachyprotasis Uapae, Chrysis ignita (2), Ch. fulgida, Crabro striatus (2) , Solentus cephalotes (2), Ectemnius guttatus (4), E. vagus (2), Ceratocolus vexillatus (3), Anostyreus lapponicus, Thyreopus cribrarius (4t), Hoplisus quinquecinctus (2), Thrypo- xylon figulus , Fompilus neglectus (2), F. riaticus , l'riocnemis obtusiventris, Tiphia ruficornis (2), Vespa vulgaris (3), V. rufa, Follistes gallica(S), Ody- nerus parietum, Symmorphus crassicor- nis, Apis mellifica, Bombus terrestris (3), B. hortorum, Hylaeus cylindricxis (4), Sphecodes rufescens, Frosopis con- fusa. August: Hylotoma eriodis Athalia Spinaruni, A. Rosae (2), Allantus tricincta, A. notha (2), Ectemnitis vagus, Hoplisus quin- quecinctus, Hylaeus cyiindricus, Fro- sopis com,munis. ' September: Ectemnius vagus. October: Ectemnius guttatus, Ceratocolus ve.c Hia- tus, Follistes gallica [ß), Hylaeus cyiin- dricus, H. albipes. Hieracium aurantiacum L. B ^ 22 — 5. September: Hylaeus morio. H ieracium Auricula L. 7i^l' = 28 — 3. Mai : Hylaeus leucozonius. pomorum, B. subterraneus (2), B. mus- corum, B. agrorum (6), B. sylvarum (4), Psithijrus campestris (2). PrunusArmeniaca L. B ^ 4 — 4. April : Osmia bicornis. Prunus Padus L. B = ir3 — 4. Mai: Andrena marginata, Hylaeus leucopus. Jianunculus acris L. Ji = 2S — 4. Mai: Hylaeus sex- cinctus , H. cylindricus, H, albipes, H. 8m,eathmancllv s. Juni: Athalia annulata, Tarpa cephalotes (3), Nomada rußcortiis, N. lateralis, An- drena varians, l'rosopis armillata, Os- mia bicornis (2). August : Hylaeus ulbidus, H. cylindricus. September: //. cylindricus, H. ßavipes. R a n UHCuius b ulbos us L. B ^ 27 — 4. Mai : Hylaeus albipes, H. iSmeathmanellus. Uanuncuius l'hilonotis Ehr. B ^^ ß — .5. Mai : Hylaeus cylindricus, H. Snieathmanellus. Reseda lutea L. i^==13 — 5. August : Cerceris arenaria, Philanthus triangulum, Bombus lap)idarius , Prosopis propin- (jua (2). September: Cerceris labiata (2). Reseda odorata L. October: Apis mellifica. Jährliche Periode der Tnscctenfmma von Osterreich- Uwiarn Scnhiosa lud da Vi 11 159 Rihes Grossularia L. B= 12 — 4. April: Vespa rulgaris , Bomhvs terrestris , B. subterfctueus, B. jM'atortim, B. hyp- norum. August Ruhus frut ic osus L. j5 = 29 — 5. BoniliHS aijrorirni. September: Ilylaeus cylivdricus. Budbeckia Inciniata L. ß ^ 15 — 7 Juli: Juli: August 5 = 4—5. l'sithyrus vestalis. Melecta luctuosa, Hylaeus sex-cinctus, H. qiiadri-ciiictus, H. morio, September: Hylaeus cylindricus (3), H. flavipes , H. morio. October: Hylaeus cylivdricus (A'), H.ßavipes. Scilla hifolia L. i? = 21 — 3. April : Nomada Eabriciana. August: Heriades campariularum, Tryjietes trun- corum. Hylatus cylindricus, Tryjietes truficortwi (9). Salix ciiprea L. ß = 21 — 3. März: Bambus terrestris, Avthophora refusa (2), Andrena albicans. April: Dolerus anthracinus , 1 ollif). Sanguisorba officinalis L. iJ == 9 — 7. Juli: Hijlaeus cylindricus. Scabiosa Columbaria L. 7? = 15 — 6. August: Hylaeus maculn tu s, H.ßavipes. September: Bombus lapidarius , Nomada succincia, Hylaeus cylindricus. Selinum Carvifolia L. B ^ 2b — 7. August: Allantus notha, Ectemnius vaqus, Cera- tocolus vexillatus, Odynerus parietum, Frosopis commu7iis, September: Athalia Spinarum (2). Solanum, nigrum L. 7? = 2 — 7. August: Bombus terrestris, B. stjliHtrum. Solidago canadensis L. September: l'hilanthus triangulum, Pollistes gallica, Apis mellißca (2), Psithyrus campes- tris , Hylaeus cylindricus (4), //. al- bipes, H morio, Megachile ligniseca. October; Bhilanthus triangulum , Vespa irulgarisi, Pollistes gallica, Bombus sylvarum, Hylaeus sex notatus , FI. cijlijidricus in Solidago Virgaurea L. B =^ Ib — 7. August: Odynerus piarielum, Hi/laeus cylindricus (2). September : Hylaeus albipes, H. ßavipes. October: Hylaeus cylindricus (ß). SpiraeaAruncus L. 7/ = 5— 6. Juni: Bombus terrestris. Stachys recta. L. 7/ = 29 — 5. Juni: Bombus agrorum (2), Anthidium mani- catum, A. punctatum. August: Bombus terrestris. Sepleuiber: Bombus sylvarum. October: Apis mellißca, Bombus sylvarum, Antho- phora furcata. (2), Anthidimn mani- catum. Juni: Stachys sylvatica. L. B= 13 — G. Bombus Tunstallanus. IfiO Aiieust Karl Fr/ /seh. Odynei-us parietum, Ihihieiin morin, An- thidiuni manicatunL (7). September: AnÜtophora nitidulans. Succisa ])ratensis Möneli. B^b — 8. August: Bomhus lapidarius (2), B. suhterrnneus. September: Bomhus agrorum, }'sähyrvs campeslris, Hyloeus cylindricus. Oetober: Ämmophila sahnlosa, Bomhus lapidarius, B, subterraneus, T'sithyrus vestalis (2), Hylaeus sex-cinctus , H. cylindricus (3). Symphytum officinale L. B ^^h — 5. Juui: Bomhus terrestris (2). Ta r a xac u m offic inale W i g g. ii = 9 — 4. Ajtril : Nomada minuta, Hylaeus cylindricus (2), H. albipes, H. leucopus. Andrena fasciata, A. nana, Hylaeus cy- lindricus (4), H. alhipes (2), H.flavi- pes (2), Osmia aurulenta. Spiecodes suhguadratus. Hi/laeus morio. Mai: Juni : August ; Thymus Serpyllum. L. B = 28—5. August: Hitmhus terrestris. September: Ämmophila sahulosa. Traffopoffon pratensis L. B= 14 — 5. Mai: And. rena proxima. Trifoliumpratense L. i? = 5 — 5. Mai: Bomhus hortorum,, B. Tunstallanus, B. confusus (2), B. pomorum (2), Antlio- phora refusa. Juni: Odynerus parietum, Bomhus pomorum, B. muscorum, (2), B. agrorum (2), An- drena proxima. Juli: Bomhus terrestris , B. lapidarius (ß), B. pomorum, B. agroi'um. August: Bomhus terrestris, B. hortorum, B. pomo- rum (2), B. muscorum (3), B. agro- ram (9), B. sylvarum (2). September: Bomhus muscorum, (2), B. agrorum (2), B. syli'ortim (4). Oetober: Bomhis muscorum (2), B. agrorum (4), B. sylvarum (3). Tr ifo l lu m r ep ens L. B =^ \\ — 5. Juni : Bomhus agrorum. Tuss ila go fnrfara L. B^ 12 — 3. März : Pollistes gallica, Nomada germanica, N. ßavoguttata , Andrena laeriuscula, H. cylindricus (2), H. alhipes (2), H. leu- copus. April : Odynerus parietum, Hylaeus cylindricus, H. albipes, H. leucopus. Valeriana officinalis L. B = 22 — 5. Juni : Hylaeus cylindricus. ] erhascum nigrum L. B^ 19 — 6. August: Allantus Scrofulariae (2), Bomhus ter- restris (2). Veronica latifolia L. B = b — 6. Juni : Andrena 7iana. Jeronica longifolia Scbrad. Hylaeus sex-notatus (5). Bomhus terrestris , Hylaeus sex-notatus, H. cylindricus (5), //. clypearis. ViciaCraccaL. B = 2S — b. Juni: Bomhus syhmrum. Vicia sepiutn L. B= 10 — 5. Mai: Bomhus tei-restris , B. hortorum (2), B. confusus, B. piomo7'um, B. agrorum. Juni: Tarpa cephalotes, Bomhus Tu?istallanus, B. pomorum , B. nuiscorum, B. agro- rum, Eucera longicornis. Juli : Bomhus terrestris, B. pomornm, B. agro- rum. Viola odorata L. Z? = 21 — 3. April : Anthophora retusa. Viola sihiestris W. Kit. /? = 12 — 4. April: Birndiiis hartoraui. Juli : August: Jährliche Ptriocle der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 161 o ^ c CJ ^ t^ -. .2 w o et C ' w tu ^.^ ^ cc ^ t^ ^ ' .Jlpjf •J30 ■Suy lunf lucly ZJBpi 61) c 3 O t^-^'-'CC--ffli!t'-"CCS^OSCOiHP»\0»C'-''^^l-^^^HrO>C*^-^--rC-fd>-'COWt»CJ-- CO CO ^Cft-^, ^H-_ ^ ^ ,(NiW, ^i-lUa^-Ä -^ ^ r-t TM 0« iH T-I^Wi-4^CCT-(rt»-t 1« -H (M »o ja > 2 1 2 ^ 'S 2 ° ~ Ol s 2 ■■*■ a C es t^ " d •2 s — ■s 'S "T 5 ? i-J ^• - S 1-5 - J ^ d ^ J ■! 8 .'J?» "^ *^- **• w ^ Äi (£; -=^ 5, ^ ? ^1 O V; f-1 f^, w; -t; )<^ k^ V — o IJ ;^ ä L*^ ^ (^ El o S; ü ':?i S ö ^ s -^ — < kj 1-? i-' S J •" ^ -2 "^ wJ s "" a S 5-- ^ ^ ^ t S ^ t> ö OS j- -::: .^ GQ e ?- .5 > ?> §> 1 :1 ^ 'S ö; q 0 ^ i G S - ? iS ■5 ^ 00 ^ 'S > WH , 2 r H I .Il|t!f •Suy lUllf IBJV ILidy ZJBJ^ 5c CS ^«--co— '-'— 'wrt — < O -^ lO — < H -M •«# *1 CO w w — I _ CO r* . , CO , , . iH b<3 iSS 0^ CS n o . 1-1 ■ , <** . , . CO (M « . 0^ T-t (N TlJ . 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Ä f^ i T^ 2l s ^a = ' Q ^"§-1. ~-'-ä a S- ? a § O März April Mai Juni ^' \^ I-. 1-1 (-1 *-l W H- t« ^ ^ 1-1 ül t-i tfk l-l ^^ ^ (— Ü» 1-1 h- h- H- tS K- ■ H-i ^- ►- bS Juli : Aug. Sept- Oct. Ml li h- ^ lif »— W ^ C li '-' 14 li> 1— C". I— IC CJ CJ< •-- I— »^ ^ »— Iw W ^ ^ li l-i (■!/ U »— ^ <— lilift-I*^ — — ■-•►-^-'►-►— >-* Jahr ^ ^ ^ 3 ^.^ a 3 a J 3 3 J 3 3 Ol 2 i» I a >) a ~ £ '^' 5 s a ö J'SI-- '-.. c^ ?5 O i^ ~ -4 CS a ^,- -.;;■ -tH ctv ^3 a s ä't 2 2 8 o o ^ Co -^ <^ 0» g >} a %"?'ir> ~~ ^ n '^ »^ a ; Co 5? c März ^ rf^ f^ ' April Mai h-i böHih-l-i t-iKi )-i' Juni Juli ii> tf^ t-i lO lO^ -"J-i'-tO" 03.J-* Ol 1-1 l-i' h->UtOH->^»-i Aug. Sept. 1-5 t« W Oct. 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Jährliche Periode der Imecieiifauua von Österreich-Ungarn. Haupt-Index. SJelto Einleituiifj •; ■ ^^ I. Abschnitt. Erscheinungszeiten . 102 Numnicrn-Index der Gattungen : n • • ^'^^ Index der Arten für jede Station ,^ ■. 5 • -ivm • J • - la- ll. Abschnitt. Jährliche Vertheilung 135 Einige Ergebnisse. I. Maxima und Minima der Frequenz. 1. Der Familien 136 2. Der Gattungen 137 ■i. Der Arten 138 II. Monatliches Vorherrschen. 1. Der Familien -139 2. Der Gattungen 130 3. Der Arten Ho III. Jährliche Vertheihmg. 1. Der Gattungen 140 2. Der Arten 140 Frequenz der Arten. (Tab. I.) 141 Frequenz der Arten nach dem Geschlechte. (Tab II) 145 Frequenz der Gattungen. (Tab. IIIj 146 Frequenz der Gattungen nach dem Geschlechte. (Tab. IV; 148 Frequenz der Familien. (Tab. V) 149 Vertheihmg der Gattungen. (Tab. VI) löO Vertheihmg der Arten. (Tab. VII) 150 ^ .y III. Abschnitt. Beziehungen zur Flora .-..■'. .151 o) Jährliche Vertheilung der Hymenopteren-Arten auf die einzelnen Pflanzenarten 151 b) Jährliche Vertheilung der Pflanzenarten auf die einzelnen Hymenopteren-Arten 152 e) Jährliche Vertheilung der Familien in ihrer Abhängigkeit von den Pflanzenfamilien 152 Register der blühenden Pflanzenarten uml der darauf beobachteten Hymenopteren-Arten 153 Zahl der Hymenopteren-Arten nach Pflanzenaiten. (Tab. VIIIj 161 Zahl der Pflanzenarten nach den Hymenopteren-Arten. (Tab. IX) 163 Jährliche Frequenz der Hymenopteren-Familieu nach den Pflanzeufamilicn (Tab. X) 165 'Zt. 3 ^ ^ S ^ 5- -i 1^ S 5 1 s^ ^ V 5- ?= ■£ ^1 — ■> ^: '1 ^ 1 1 1 i •:= P '"^ ^ ^ 3 ;> .^ a ^ 1 = ^ *3 c* *: t>- ">C >5f H ^ ^ F^ * (" •^ / \ / ^ y / \ V / / :- /' / \i / / /^^ 3 1 K ^ ^ > ^ / 1, -/ y,^ r- \ '■~ -*^^ '■*v. ^_ > '-^ 1 ^ 'T^ y. 1 \. 1 r "■ -~-5 ^ <2^ 1 ^^ \, , —-' i ^ :: ^ _^ -^-"^ ^ / 1 ^,^ ^ _ \ ^ — ^ S **^ / ^^ ^ \ ^ ~^ ^ \ ^^^ / "^ ^ \ , " ^- s 1 T **»^ ^^ \y^ ;^^ \ / 5^ ^ V ■^ S^ y. ^^ -^ .^^ ^" ^ A / -- ^ 1 \ > ^ ^ / z > ^*''*»*. ..^ «.^ s^ Vv ^^*^ ^^ .^^^ \ A^ ■i ' •*^-^ \ \ ^^^ -^^\ S ■^, C -T y ^-.s, ^ "* — _^^„^ '' s -_ \ a ^ 1 ^^ .^"-^ / [ s \ \ ^^ U- "^ nA =:. - — "" - r ^ s ■^ § 1 ^ ■^ « •^ ^ ^ — ■ ;.- <^ - '- ^ s ,^ ' « * 1 ö 1 ::^ ?: c^ <^ ^ i ? 1 ^ — — ^ '••> .■> c '*v ^ '-"l ^ ' i2; 1 ^ i"^ fr^ ■^ ^ '■■^ <; -3- "■; >e ^^ ] ^ ti- 1 ' V 1 \ 1 -^ — -J T* 1 i ^ z:^ 1 / /- —— ^ -f- ' ' _ S *5 ^,--- 1^^ 1 ^ 1 \ 0. 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CERIOPORIDEA. iVOUfiKI.EOT IN DIOR SITZIINT; IIV.K MATIlKMATlsrH-NATUKWISSKNSniAFTI.H'HKN fl.ASSK AM M. MAUZ 1S77.) Considei-azioni generali. Nel conipilaie la II Parte dei Brio/oi lossili del Mincene (VAustria cd T'^nghevia il iiiid oompito e stato in liaitc alleviato dall'esistenza di nlciini Maiioscritti lasciali dal Prof. Renss, di cui i" soiio stato beii lieto di |)oteinii servire. Inoltre per (|iu'lla II Parte del lavoro intrapreso, l'opera ])ri)nitiva del Prof. Reuss siii Hriozoi fo.ssili del Baciiio di Vieiina nii lia servito sufticieiitenieiite di s'uifli' ne' rieonoscimento e uella deternii- iiazioue dei niateriali della C'ollezione avuta in esame. Invece nel coni])ilare qiiesta III Parte, che eomprende i Brio/oi ('ielostoniati del Mioeene d'Austria ed Unglieria, non solo iiii fe mancato al tutto il soccorso dei Manoseritti del Prof. Reuss, iiia in liimna parte nd e veniito anelie nieno la buona scorta della sua opera jjriniitiva. Qiiesta ultima circo.stan/.a deve senza esitazione venir attribuita a eiö che i Briozoi Ciclostoniati sono niolto piü indaginosi e difficili ad illustrare dei Briozoi Cliilcstomati: c cio per varie ragioni che qui nii eon- viene ])rendere in speciale considerazione. Prima di tutto se s\ pensa alla struttura cellulare dei Briozoi Ciclostomati, si avverte che qnesta invaria- bilniente consiste in iin tiibulo calcareo piü o meno Inngo, colla snperficie liscia o tiitto al piii piinteggiata, coUa boeta a niargine intero e semplice, di rado laciniato, di forma piii spesso rotonda od ovale, e solamente qua- drata o poligona allorquando per conipressione, dovuta al contatto ed airassociazione con altri tnbiili, il tnbulo stesso i)erde ht sua tipica conformazioue cilindrica. Questo tubulo zooeciale tipico, che e lo stipite normale di qualsiasi Briozoo Ciclostomato, dai piii semplici [Crista, Alecto, Entalopliora, Tubulipora ecc.) ai l)iü eomposti (liornera, Defraiicia, Heteropora, ecc), pillt- tosto che variare nella sua struttura, varia invece assaissinio nel suo modo di associazione in colonia, a seconda delle fasi di sviluppo e delle circostanze locali d'impianto. |ii-Mkschilfit ijiatht-in iianiiw n. ^JiXVllI hil. AMiandl. vnii NiclituiityiiedeTn. Ö A. Manzoni. Nei Briozoi f'liilostoniafi l.n cellula zooeciale presenta delle differiMize di struttura sensibili cd anclie costanti, che principalmeute coiicernono la f'ovnia, il modo di ornaniel'tazione. la pvesenza e l'assenza di orgaiii aocessori iireeiisiii (vibraculi, avieulan, spiiie) la coiilormazioiie della boeca ecc. eec. ; nia per di i)iü in (|uesti Bi'idzoi le cellule zooeciali si associaiio fra ioro con uiia disposizione eosi regolare da iinprimere al Briozoarid Ulla conformazione caratterisitica suscettibiie di servire di base alla distinzioiie dei vari Geiieri. Tntto (juesto sembra iion verificar.si e non si verifica realmente per i Briozoi Ciolostomati: poichfe se (eonie aitrove io lio scritto) si esaniini la serie delle divisioni sistematiclie ndottato nella elassifficazione di (juesto Oi'diiie di Briozoi, si riconoseerä che il criterio dedotto dalla forma del Briozoario, dal modo di disposizione ed associazioiie degli elcmenti zooeciali, in pratica ha dato liiogo per parte degli Auturi ad una eccessiva e super- tina creaziouc di divisioni geueriche, in mezzo alle qiiali e diftu-ile il i'invenirsi tanto per rettificare qualchc errore, quanto per evitare di commetterne altri. f'onie consequenza della semplicitä ed unit'ormita di stnittura dell'elemento zooeciale nei Briozoi Ciclosto- niati, s'intende per quäl modo nella progressioue mortbiogica e cronologica del pii'i semplice al i)iü comjiosto questi al)biano potuto precedere e predominnre ai Briozoi Ciiilostomati. E di questo fatto non e ditficile ren- dersi conto se si i)rendano in considerazione le Faune a Briozoi dei terreni secondari descritte da Hagenow, Goldt'uss, Geinitz, Kömer, D'Orbigny, Miclielin, M. Edwards, e si eomparino con quelle dei terreni terziari specialmente recenti, e dei mari attuali illustr.ite da Busiv, Keuss, Sioliczka, Smitt, Heller e da me stesso. Giacche questo confronto persuade immediataiuente che i Briozoi Ciclostomati prevalsero per il lontano passato sui Chilostomati, mentre nei terreni terziari recenti e nei mari attnali si veritica tntto il contrario. Questa notevole circostanza impegna necessariameute chi abbia ad illuslrare una Fauna a Briozoi a riferirsi per la identifieazione delle varie forme alle Faune i)iü antichc per i Briozoi Cirldstomati, ed invcce alle Faune viveuti per i Chilostomati. Ora se si riflette anche solo che la migliore conservazione dei IJriozoi (che e (■diidizioiie tanto mai neces- saria i)er un coretio studio di questi) naturahnente b piü facile a riscontrarsi nei Briozoi viventi od in (juelli di recente fossilizzazione, piuttosto che nei Briozoi dei terreni secondari, si ünirä per coiivenire che e piü facile inipresa l'illustrare dei Briozoi Chilostomati di quello che dei Briozoi Cyclostomati. Premesse queste utili cousiderazioni uii conviene dire che la Classiticazione da me segnita e (piella adcittata dal Prof. Bnsk per i Briozoi Ciclostomati del Crag d'Inghilteria, secdudo la quäle le Faniiglie ed i (ieneri menzionati in questo niio iavoro sarebbero cosi distribuite: Briozoi ciclostomati. Articiiliiti Crisidea Oris!a 3 j Tdmoni'n 1 H Idinoneiclea \ ,^ ., I. Hornera •> i' Filisparsa 6 ) Entalophora - F.iitnlophorideii \ -n . i ^ r. ' \ F'JStUlopoirl . .... " SpiropoTa * l Mesenteripiira 1 I Tubulipore Oeliuli' (listintc , , 1 Tubulipore semplici ... 3 lliarticiilati . . . . ( j J^^ubithpore compoHe ... ^ Alecto 2 Diastopora S Discopureita 'A Dinstiipnridea l'atinella 1 ) Defrancia 3 Discottib/gera - l Fimgella I \("ell«le iiKlistilltc Oerioporidea ' Ceriupura 2 • Heteroftfira ^l Totale 61 / Ih'iuZ'ti fvssili dcl Mi.Oüijiu- il'Auötria cd Uiifilieria. 3 II Prof. I?enss uella su;i oi»cra piü sopra alhisa ,.Die fossilen Polyiiaiien des Wiener Tertiärheckens, Wien IS47" lui illustratu nn totale di 50 forme diverse di Briozoi Cielostoniati, del qnale solaniente 08 figuranii rij)ro{lotte collo stesso o con diverso nonie in qnesto uiio lavoro. A queste ?>% forme giä eouosciute io ne lio aggiiiiite, come frutto delle niie rircrcbe nella collezione presa in esame, altre 23 forme distinte di Briozoi Cidostomati, le qiiali nnite alle prinie foimano nn coniplesso nndto piii vario c nuniero.so di quello dato dal UMo Predecessore. Delle 12 forme di Briozoi Cielostoniati, ehe in agginnta alle 38 qui descritte il Prof. Renss enuniera, alcune sono State da nie trasenrate perch6 ritennte insussistenti o i)nramente fondate suUa conformazione del Brid/.onrio, ci perebe irreeonoscibili snllagaida della relativa descrizione e figura, come ad esempio la Di'astopora iiu'/iima, Horiiera verrucosa, Heteroi)oru anomalopora, Ceriopora sponcjiosa, cijlindrica arbusculuni, inegalo- pora, Reuss. Alcune altre invece, per qnanto reahnunte ben distinte e caratterizzate, sono sfuggite alla mia osservazionc come la (jrisidia Vindohonensis, Aulopora divaricata , Aspendesia fascicidata, Defrancia coronula, socialis, foriHo-sa Rens.s; e queste, assieme ad alcnni altri Briozoi Chilostonniti laseiati fnori, potranno formare soggetto di nna „Appendice- che io mi troverö in caso di poter pubblicare non appena mi si ripresenti la opportnnitä di poter nnovamente esaminare la grandiosa Collezione dei Briozoi fossil! del miocene d'Anstria ed Ungberia posseduta dal Gabinetto mineralogico di Corte in Vienna. In questa III Parte dell'opera da nie eontinnata e condotta a tine „Die fossilen Bryozoen des österrei- ebiscli-uni;arisehen Miocäns-' non si ineontrano pnqirianiente ehe diie rilevanti innovazioni. In prima eonsiste nell'aver riconosciuto nel Coelophijuia gluhrmn e striaium del Prof. Reuss gli üvicelli di Crisia ed llornera; la seconda sta nell'aver distinte le Tubidipore in seniplici e eoniposte, ed aver attribiiito a quest'ultitne alcnni Briozoi niolto singolari che il Prof. Reuss erroncamente aveva in parte coUocati im le Defrancie, e per li (piali altri Autori hanuo creato delle speciaii ilenoniinazioni generiche. In (|uesla Parte, come nella piccedente, le Fignre sono da me stato delineate col mezzo dclla camera Incida. E solaniente con qnesto espediente che per i Briozoi Cielostoniati in special modo si ricsce a riprodurre al natnrale il di\ersiforn'e atteggianiento del Briozoario. BRIOZOI UHILOSTOMATI. Crisia Lamx. II Briozoario delle Crisir e gracilissimo e di mininie dimensioiii. K composlo di iiilcrnodi articolati l'nno siiHaltrii, o saldati assieme. Ogni internodo e comiioslo di piü elemcnti zooeciali altenianti tra loro. La Fauna a Briozoi del miocene d'Anstria ed UngheriM comprendc Ire foniie ben distinte di Orisie, le quali in grau ]iarte corrispondono a forme vivcnti. 1. C. eburnea Lin. (Taf. 1, Fig. 1). liouss, Die füss. Polvpai'. iles Wiener 'I'ertiiirbeclvens, p. 5-1, '1';)!'. Vll, Fig. -li — -24 [Crisia Haueri). Reuss, Zur Fauna d. deutsch. ObeioliyucänN, II, ji. 54, Tat. XV, Fig. 6 — s (idemj. Reuss, Brynz. d. deutsch. Sep aiienthones, \\. 76 (idem). M. Edwards, Ann. d. Hist. Nat. 2. Ser. IX, Taf. VI, Fig. 2. Siiiitt, Kriti.'ik Fort. ö. fjkandin. Hafs-Biyoz. 11. 1.S5, Taf. XVI, Fig. 7 — 19. Sinitt, Floridan Bryozoa, p. *, Taf. I, Fig. 1-5. Heller, Bryozoen des Adriatischen Meeres, p. 41, Taf. IV, Fiy. 1, ■_> ((Jrisia atlenualaj. E evidente che la Cr. Hauert dd Prof. Reuss e la Cr. ebu?-nea dei mari atluali, coiiie facilmente si giudica osservando Ic citate tiguie del Milne Edwards, dello .Sinitt c compaiandole collc niie e con quelle stesse del Prof. Renss. I dne iiiternodi di Cr. ehurnea che io ho delineati sono di aspetto vitreo e di perfettissiiua conservazione. La loro snjierticie e, come deve essere, tinameiite punteggiata; le dimeusioni sono niinime. Loe. : Perchtoldsdorf, Nussdorf, Wieliczka. 4 -I. Ma itZ'i iii. •>. C. Edwardsii K.^^s. (Tat. 1, Fiji'. l'). liciiss, Die t'oss. Polypiir. des WiciiiT 'reitiärbefkens, p. Ö3, Tat'. VII, Fi^. -Jo. Ren SS, Bryoz. d. deutsch. .Se])tarientli()Mes, p. 75, 'l'af. XI, Fig. 16. Reuss, Pal. Studien über die Teitiäiseliicliten d. Alpen, II. Abth. p. (57. .M. Edwards, Ann. d'Hist. Nat. ■_'. S6r. IX, p. iOi, 'l'af. VII, Fig. 2 (Cc eUmgaUi). Questa Crisia ha una ceita ra.ssomiglianza colla .susseguente, ma se ue distingue per inaggior i)iccolezza e gracilitä di iiiternodi, e per una niaggiov lunghezza dei tubuli zooeciali. L' csenii)lare che io ho delineato, visto di fronte e di tergo, non preseuta quella fina punteggiatura che nonualmeute si riiiviene nelle Crisie\ uia questa uiancanza deve per certo essere attribuibile alla iii:perletta conservazione dell' esemplare stesso. E evidente che hx CV. Edroardsü, Reuss somiglia molto alla Cr. elongata M. Edw. viventenelMarRosso, anzi si direbbe che ne e rantenato fossile. Loc. : Nussdorf, Baden, Eiseustadt, Hiist. Mörbisch, Kroisbach, Kostel, Wieliczka, Wildon. 3. C. Hoernesi Rss. (Taf. 1, Fig. 3). Ren SS, Die t'uss. Polypar. des Wiener 'fertiärbeckeus, p. 54, Tat'. VII, Fig. 21. Keuss, Bryozi. d. deutsch. Septarienthoues, p. 75, Taf. XI, Fig. 12. M. Edwards, Ann. d'Hist. Kat. 2. .Ser. IX. p. 201. Taf. VII, Fig. 1 (Cr. denlicvlataj. Coelophyma (Oncidium) glabrufti Rss. Ren SS, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckeus, p. 'JU, Taf. XI, P^ig. 28. Questa Crisia e molto piü frequente delle due precedenfi. Io ne ho delineati quattro intcrnodi, dei quali unii (' jirovvisto di Ovicello (Fig. 3, c.) L' Ovicello od Ooecio della Cr. llömesi, e stato descritto e tigurato dal Prof. Keuss coine organisiuo di ignota significazionc sotto il uome di Coeloj^ihjma glahrum. Questo Ovicello si presenta come un corpo oli\are, liscio c non punteggiato alla supeiücie (nl certo per imperfetta conservazione), il qnale abbraccia circa la metä trasversa di un internodo di Crisia Hörnesi. Questa Crisia soniiglia molto alla Cr. deiuiculata dei mari Europei, della qualc si potrebbe dire l'ante- nato fossile. Loc. : Eisenstadt, Rust, Kostel, Wieliczka, Ehrenhauseu, Podjarkow, Lopugy, Forchtenau, Mörbisch. Idmonea i.oc. : Eisenstadt, Steinabrunn. 2. I. lineata Hag. (Taf. 3. Fig. 9)- ('(111 (pieslo iioiiie ho trovati in Collezione alcuni esilissimi troiichi di iiiia Idiuonea che per certo lia uii asjietto tutto siio partieolare, senza che i)erö in possa dire se veramente corrisponda alla forma descritia da Hagenow. I tronchi di qiiesta Idmonea sono pressnche tereti, avendo la faccia posteriore molto ampia e convessa. Le serie zooeciali sono composte di o a 5 elementi cellulari ed alternano fra loro rcgolarmente. La faccia posteriore e tinamente striata per lo liuigo. Loc. : Ehrenhauseu. 3. I. carinatay Köm. (Taf. 3, Fig. lOj. Reu SS, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiäibeckeiis. p. 45, Tal'. VI, Fig. 27. Io ascrivo dubitativamente a questo nonie alciiiii tronchi gracilissimi di Idmonci che niostrono una conti- gurazioue triquetra e la faccia posteriere tinamente striata per lo lungo. Lc serie zooeciali sono composte di dne sole cellnle a bocca tetragona e non prominente. E evidente che la struttura di qnesta Idmonea malamente corrisponde alla citata descri/.ione e figura dei Prof. Keuss. Loc: Forchtenan, Ehrenhausen, Eisenstadt, Ober-Durubach b. Meissau. 4. I. sp.? (Taf. o, Fig. 11). Questa Idvioma ha una certa rassomiglianza colla precedente; ne diH'erisce perc^ per una maggiorrohus- tezza dei tronco, e per avere la faccia jio.steriore dei tutto liscia, e le cellule zooeciali piii incurve e promi- venti verso la loro bocca, come si puö giudicare dalle relative figure. lo non sono in caso di i.lentiticarc questa Idmon.en ad alcuna delle forme fossili o viventi da me ben coiiosciute. Ne oinetto quindi per il momento la cosi detta determinazioue specitica. Loc: Ehrenhausen, Eisenstadt. 5. I. disticha Gold f. (Taf. 3, Fig. 12, 23). Keuss, Die foss. Polypar. des Wiener 'I ertiärbeckens, p. 45, Tat'. VI, Fig. 29 — :il. Io ho deliiieato nella Fig. 12 a, b, c, un tronco di Idmonea che crcdo essere la Id. disticha descritta e figurata dal Prof. Reuss. Questa Idmonea ha una conforniazione triquetra e niosfra le serie zooeciali alter- nanti fra loro e composte di 4 cellule leggermeute prominenti ed incurve alla loro estremitä buccale. Mostra per di piü la fnccia jiosteriore leggei"mente convessa e longitudinalmente striata. Inoltre io ho delineato nella figura 13 a, b, c, un altro tronco di Idvionea che sohimente si distingiie da quello della Fig. 12 per un ampio solco che ne percorre longitudinalmento la faccia posteriore. Questa diffe- renza credo che sia puremente accidentale e da attribuirsi a \ arietä. Li' Id. disticha (iüldf. ricorda la L'risina Cenoniaua D'Orbigny. Loc: Eisenstadt, Steinabrunn, Ehrenhausen. 6 A. Manzviii. 6. I. vibicata Man/, ('l'ai'. 1, Fig. f); Tat'. '2, Fig. 7; Taf. 5, Fig. lU). IVn- quanto io abltia trovata (inesta singulare forma lii Idmonen cla.ssiticata in (.'ülk'zione lol nonie dl Id. d(sticha, i)Mie ritengo che si tratti neu giä di qiiesta, iiia di altra toiuia di Jdinonea sfnggita alla deiSfvizioiie del Prof. ßeu.ss. L' Id. vihicata e principalniente caratterizzata dal niostrare siilla i'accia posteriore dellc linee rilevate a giiisa dei Vibici delle liett-pore; le qnali linee aveudo im percorso longitiuiinale ed iina rainiticazioiie dicotonia, tanno eapo all' apertura delle cellule che sporgono siii lali del Briozoariu. Le aree coniprese deutro (jueste linee vibit-ali sono tinanieiite piniteggiate. La faccia anteriore della Jd. vibicdta niostra le serie zooecioii eoniposte di nn \-a\w nuniero di cienienti coUa superficie puiiteggiata e che si incrociano e si fondono assienio siilla linca mediana. La sezione trasversale del Briozoario e all' incirca ovale; cd il Briozoario e ranioso e dicolonio. Loc. : Nussdorf. Steinabnmn, Porzteich, Prinzensdort', Niederleis, Kaiissnitz, Lapngy, Forchtenau, Eiseu- stadf, Mörbisch, Kroisbach. 7. I. fenestrata Üusk (Tat'. 4, Fig. 14). Kusk, tU-ay Poiyzoa,, p. 105, Tat. XV, Fig. (i. La conforniazione tricpietia del tronco, la disposizione delle serie zooeciali e la slrutliira delle cellule stessc, e |)iu che alfro l'appaienza fenestratsi della t'accia posteriore, mi inducono ad idcntiticare 1' Idiiwin^a che pro- viene da Eisenstadt con quella del C'rag d'Inghiltena dcscritta dal Prof. Busk col nonie di Id. fenestrata. Loc.: Eisenstadt. 8. I. pertusa Kss. (Taf. 4, Fig. 15). Ken SS, Die foss. Polypar. des VVieiu'i- Tertiärljcckcns, )). 4.5, Tat. VI, Fig. 28. Questa Idmonea e assai frequente ad incontiarsi nel Mioceiie d'Aiistria ed Ungheria. Si raccoglie in tronchi dicotomi, ramosi e ben conservati conie (pielli che io tignro. l^e serie zooeciali sono conqtoste di 4 o 5 cellule verso le porzioni terniinali del Briozoario, e di 2 o 3 verso la base del niedesimo. Le serie zooeciali sono separate snlla linea mediana della faccia anteriore da un profondo soleo, sui due lati dei quäle s'innalzano libere e forteniente incurvate le serie zooeciali stesse. La faccia posteriore di questa Idmonea e leggermente convessa, talvolta semplicemente areolata, ma piü spesso porosa e fenestrata, e ciö a seconda dello sviluppo del Briozoario. Le quali cose tutte si tro\ano delineate nelle mic tigure. Loc: Neudorf, Eisenstadt, Kostel, Htcinalinnin, Prinzi'nsddrf, Bnitnr, Nnssdorf, Niederleis, l'odjarkow, (iarschinthal, Ehrenliausen, Porzteich, Austränk, Grussbacli, Eaussnitz, Mörbisch, Wirliczka. 9. I. seriatopora 11 ss. (Taf. 6, Fig. 12). Keiiss, Diu tbss. Polypar, de.s Wiener 'J'frfiärbrfkciis, p, 14, 'l'af. VI, Fi«-. 25, 26 [Honiera). Questa Idmonea. che il Prof. Keuss ha classiticata ira le Hoi-nc-e, ha iina cerla analogia colla Id. i-ihi- ■Mita per la conforniazione del tronco e la disposizioiie delle serie zooeciali; nia se ne distingm' per avere la faccia posteriore liscia. Loc.: Nnssdorf, Steinabrunn, Eisenstadt, Mörbisch, Forchtenau, Lapngy. 10. I. compressa l.'ss. ^^Taf 2, Fig. 8; Taf. ä, Fig. 17). Kciiss. Die t'uss. Polypar. des Wienei- Tcrtiiirbeckcns, p, lU, Tal'. \'I. Fij;. ,12. QiU'sta Idmonea c caratterizzata della forma, latei-alniente depressa del Briozoario. Sülle laccie laterali, conipi-esse del tronco si niostrono le numerose serie zooeciali iniliricatc 1' una sni l'altra e c()iii|Histr di Imon luiniero di elenienti zooeciali tnlmlifornii, libci-i xcrso la loro estremitä buccale e tiuteuicntc ai-cnati \erso il margine posteriore del tronco stesso. / Briozoi fosüili clel Mincene d' Ausfri.a cd TJnghcria. 7 La forma compressa di ([iiesta Idmonea aiuniette uii niargine anteriore clie e carinato e sen/.a notevoli particolarita, eil im niargine o faccia posteriore che ordiiiarianiciite si presentn qiiali si vede figiirato nella Fig. 8, a. L' Id, compressa Rss. riforda la (Jrisi/ia ramosa e la Reticalipora cultrafa D'Orb. Loc. : Kiseiistadt, Forehtenau, Porzteich, Elirenliausen, Fiirstpark b. Laurctto, Niederleis, Kostel. 11. I. cancellata (Toidf. (Taf. 5, Fig. 18). Ren SS, Die tbss. Polj'par. des Wiener 'J'eifiärbeckens, p. 46, Tat'. V, Fig. -2.5 — 27; Tat'. VI, Fig. 33. Que.sla Idmonea e t'requentissima iiel inioceiie d'Aiistria ed lTiii;lieriM e si rnocoglie in troiifhi robnsti, subtereti, dicotoini, avenli tutta la supperticie porosa. Le Serie zooeciali .staniio sui lati del Briozoario regcilariueute disposte, e si corapoiigouo di <> eiemeuti zooeoiali dei quali al di fnori iiello .stato adulto non ai)i)arisce che la boeea rotonda. Le serle zooeciali sboccano so]ir;i ima rile\atezza che iinparte ai lati de) flriozoario im aspetfo costato. Queste coste su cui sboccano le seric zooeciali soiio inolto proniinenti verso il lato anteriore, e declivi verso il lato |)osteriiirc de) Briozoario conie si piio desimiere dalle niie tigiire. Nello stadio giovanile il tronco dell' Id. cancellata e nieuo solido e robusto, c si niostra leggernieute depresso sui lati dove gli elementi zooeciali lasciano aiicora scorgere il loro coiitorno, conie si puö osseivare nella Fig. IS, d. Loc; Nussdorf, Eisenstadt, Ehrenhausen, Kroisbiicli, Rnst, Porzteich, Niederleis, Wildon, Podjärknw, Gnissbacli, Kostel. 12. I. subcancellata Hag. (Taf. 5, Fig. li»). Sotto questo nonio ho trovati in coilezione degli esemplnri di Lhnonea a tronco esile e terete, con tutta la siipcrticie perforata, e con lo serie zooeciali coniposte di 3 a 4 elementi dei quali le bocclie ns^jumono una disposizione presse a poco identica alla forma precedentcmeiite descritta. E chiaro che questa Idmonea mostra di essere una forma mal definita e di disculibilc indiiicndcnza. Loc: Ehrenhausen, Forehtenau, Niederleis, Raussnitz. 13. I. foraminosa Rss. (Taf. \, Fig. HJ). Ren SS, Zeitselu'. d. dentseli. geol. Ges. 1851, p. 171, 'I'af. IX, l'ig. 19. Reuss, Znr Fauna des dentseli. Oberoligocäns, p. 5.">. Bnsk, Crag piilyzcia, \^. 104, 'l'at'. XV, Fig. 5; 'l'af. XVI, Fig. .^ (f. jinnciaiu (l'Orli.). Questa Idmonea si raccoglie in tronclii solidi, robusti, compietaiiiente cilindrici, colla superlicie total- uiente perforata. Le serie zooeciali sono coniposte di (! elementi che colle loro aperture rotonde e inarginate non formano rilievo suU'ambito dei Briozoario. Si potrebbe credere che questa Idmonea non fosse che lo stadio scmile della Id. cancellata, conie il Prof Reuss stesso ha voluto aininettere. Pero io non mi trovo iü caso di risolvere tale quesito. E chiaro che la Id. punctata D'Orb. del Crag d'Inghilterra tigurata dcl Prof. Busk, lia grande analogia colla M/oromewoÄn. Loc: Porzteich, Freibichel, Meissau, Eisenstadt, Niederleis, Forehtenau, Raussuitz, Grussbach, Hornera Lamx. I resti di Hornera che si incontrano frequentissimi nel mioceue d'Aiistria ed ÜMglieria sono tutti riferibili ad un Briozoario formato da tronchi eretti e dicotomi. Per ora non si conoseouo provenienti da (pieste regione delle Homere a Briozoario frondoso, reticulato e fenestrato. In genere i numerosi tronclii di Homei-a che io ho osscrvato in coilezione si trovano classiticati come Hör II. Inppolijthus Vl^iw Qucsta denominazione adottata dal Prof. Reuss per la maggior parte delle Homere de! mioccne d'Aiistria ed Liigheria non ini seinbia corrispomlere alle descrizioni e tigiire della Hom. Iiippo- litlia di M. Edw. e di Busk. S A. M anzoni. In (|iK',sto statd (li cdse io ho creclnto di poter riterire le priiicipali varietä di Homere da nie osservate •aW Hör. striata M. Edw., alla Hör. frondtcidata Laiiis. ed alla Hör. hijipo/ifhn.s Del'r. taiito per conservare le denominazione adottata dal Prof. Reuss. 1. H. striata M. Edw. (Taf. 7, Fig. 24). M. Edwards, Ann. d'Hist. Nat. 2. Ser. Tome IX, p. 213, Taf. XI, Fig. I. Bus k, frag- P.ilyzoa, p. lO.S, Taf. XV, Fig. 3; Taf. XVI. Fig. 5. II tronoo di Homera da me delineato iiella sna faccia anteriore e postero-laterale, nii sembra corri.spon- dere abbastauza beiie colle citate figure del Bii.sk. Infatti i cordoni die sulla l'aecia anteriore liiuitauo f;ii spazi romboidali, dentro i quali si aprono le celliile, sono tinameute striati per il liingo. L o e. : Porzteich, Griissbach. 2. H. frondiculata Lamx. (Taf. 6, Fig. 22). M. Edwards I. c. ji. -209, Taf. IX, Fig. 1. Busk, frag polyzoa, p. Iii2, Taf XV, Fig. I, 2; Taf XVI, Fig. f,. Ho 11 er, Bryoz. d. Adriat. Meeres, p. 48. Maiiziini, Briozui di Castrocaro, ji. 42, Taf VIl, Fig. 80. L'esemplare elie io figuvo sotto que.sto nonie sembra corrispondere e.sattamente alle figure degli Autor! sopraeitati. tanto per la forma viveiite qiunito per la fossile. Loc. : Eisenstadt, Forcliteuau, Steinabninu, Raussnitz, Niederleis, Lissitz in Mähren. 3. H. hippolythus Defr. (Taf. 6, Fig. 23; Taf. 7, Fig. 26). M. Edwards 1. c. Taf X, Fig. 2. Busk, Crag Polyzoa, p. 101, Taf XIV, Fig. S, 9. Keuss, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 43, Taf. VI, Fig. ?3, 24. E evidente che la Hom. hippolytlia descritta da Defrance, M. Ed A'ards, Michelin e da Busk maia- mente eorrisponde -äW Hom. hippolythus citata dal Prof Reuss, e che puö vedersi rappreseutata dalle mie figiire. f'iö nonostante io ho creduto si dover manteuere tale denoniinazione perchö invalsa uella eollezione da me aA^ita in istudio. Nella Fig. 26 della Tav. VII ho creduto di delineare un tronco basale in stadio giovauile o di incompleto sviluppo della Hör?/. hijijio/i//hus\ mcntre il tronco dicdtomo delineato in Fig. 23, T. VI ne ra|)presenterebbe Io stadio adulto o di completo sviluppo. Loc.: Nus.sdorf, Eisenstadt. Porzteich, Kostel, Mörbisch, Podjärkow, Baden, Steinabrunn, Niederleis, Forchtenau, Kroisbach, Wildon, Raussnitz, Ehrenhausen. Homera (OvicelU di) (Taf. 1, Fig. 4). Reuss, Die foss. Polypar. des Wiener 'i'ertiärbeckens, ]>. loo, Taf XI, Fig. 29 {('oelophyma s/rintiim Rss.). 11 (Joelopliyma (Onridiuni) striafuni del Prof. Reuss non e altro che rOvi<'ello di una Homera. Questa interpretazione mi e stata suggerita dalle osservazioni fatte intoruo alle sviluppo dell'Ovicello deir//or». lichenoides, vivente nei mar! artici, dalio Smitt (v. Sniitt, Kritisk, Förtecku. ijf Skand. Ilafs Bryoz. T. VII, Fig. 8—10). L'Ovicello i\qW' Homera foss. del miocene d'Austria ed üngheria e piii che il doppio grande di (piello della Crisia Hüruesi, ed ha la forma di un corpo semisferico che abbraccia il tronco deW Jfotmern. La super- ticie globosa deH'Ovieello e divisa por metä da un solco verticale, dal quäle jjartono numerosi solchi minori trasversali che dauno ad occhio nudo l'apparenza striata all' Ovicello stesso. Come nella Crisia sopracitata cosi nelle Homere fo.s.sili del Mioceue d'Austria ed üngheria la condizione di fertilitä e sempre rara ad incontrarsi. ('he il (.'oelophyma striatwu sia rO\icelbi di una Hörnern e sfuggito alla peuetrazione del Prof. Reuss, non ostante che egii abbia riscnnti'atu (he questd cui-iki adfriv.-i ad im trinicu di Uorm-rd liipjiolyilnis. / Briozui fosaiU dcl Mioccue d' Auatria rd Unglieria. 9 Filisparsa dOrb. Qiu'sto Gpiiere .'uloftato dal Prof. Reuss, secondo la flesif!:iiazione datane dal D'Orhigny, conipreiide per il Miocene d'Austria ed Unglieria iina buoiia serie di Briozoi a tronco eretto, dicotonio; sni quäle si eonsi- derano due facce, una anteriore munita di elementi zooeciali tubulosi, finamentc piinteggiati, ed uua f'accia posteriore liscia o piii spesso tinamente striata per il lungo. 1. F. biloba Rss. (Taf. 7, Fig. 25). Reuss, Die t'oss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 43, Tal. VI, Fi}?. 21 (Ilornera). 11 Prof. Reuss ha olassificato fni le Humere questo Briozoo, il quäle evidentemente otfre la siruttura di una Filisparsa. La faccia anteriore di qnesta Filisparsa e munita di celiule zooeciali grandi, peduiiculate, ben distinte fra loro, con bocca ainpia, ovale o toiideggiante e prominente. Le celiule sono disposte in serie non regolari essende molto diversa la lunghezza de! loro tubo. La superticie di queste non si mostra punteggiata forse in causa di imperfetta conservazione. La faccia posteriore e leggermente convessa, non punteggiata, e solo qua e lä provvista di ruglie di accre- seimento. 11 Briozoario e dicotonio e di dimensioni piuttosto cospicue. Loc. : Eisenstadt, Nussdorf. 2. F. seriatopora R s s. (Taf. 8, Fig. 29). Con (juesto iioiiie ho trovato in C'ollozione classificato l'eseinplare che vedesi deliiieato alla citata ligura, e che rappresenta la forma piü semplice ed elementare che possa assumere una Filisparsa. 1/a faccia anteriore risulta composta di due elenienti zooeciali in basso e di tre in alto, dove il Briozoario mostra tendenza alla dicotoniia. Le celiule sono tuLulose e finamentc punteggiate alla superticie. La faccia posteriore e convessa e tinamente punteggiata e striata per il lungo. 11 Briozoario e di dimensioni tenuissime e di gracile consistenza. Loc: Baden, Ehrenhausen, Lapugy. 3. F. varians Rss. (Taf. 7, Fig. 27). Keuss, Paläont. Stiidit'ii üb. il. älteren Tertiärscliichtcii der Alpen. Alitli. II, ji. 7 1, T;if. XXXV, t'ig. 14, In. Nessun dubbio sulla identitn fra il Briozoo di Val di Loiite c di Montccchio maggiore nel Viceiitiiio de- scritto e tigurato dal Prof. Reuss (1. c), e resemplare che io qui figuro di Kostel c di Baden. La faccia anteriore di qnesta Filisparsa e composta di celiule zooeciali euiinentemente tubulose e prtmii- nenti vcrso restrcmitä buccalc, c coperte da tina punteggiatura. La faccia posteriore e leggermente convessa, punteggiata c percorsa da alcune rughe trasversali di accre- scimento. 11 Briozoario b dicotonio e di mediocri dimensioni. Loc: Kostel, Baden. 4. F. elegantissima Manz. (^Taf. 8, Fig. 31). Questa elegantissima Filisparsa ha una ccrta rassomiglianza colla precedente quanto alla conforniazione del Briozoario, ma ue differisce essenzialmente quanto alla orii.iiiientazione. In fatti ([uesta Filisparsa in hiogo di aver la superticie semplicemente punteggiata, mostrasi invece coperta da iiiinutissimi ma ben distinti pori aiinulati, i quali sotto Tiiigrandimente niicroscopico sono elegantissimi a vedersi. Qucsti pori annulati si osservano tanto sulla faccia anteriore ((uanto snlla posteriore, la quäle e per di piü striata per lo lungo II Briozoario di questa Filisparsa e tenue, delicato e dicotonio. L 0 c : Lapugy. Deiiksihiiflen der nialheiii.-iialui w. Gl. X^XYlII.lid. Abliniidl. von Nichtmitgliedeni. Ij lU A. Ma/iäuni. 5. F. astalis Miiiiz. (Taf. 8, Fig-. 28). QiU'sta Fiiisparsa si iiiostra iu luuglii tionchi subtereti senza appareiite disposizione alla dicotomia. Sulla faccia anteriore le cellule si niostrano disposte in serie trasversali abbastanza regolari couiposte di i3 :i 5 elementi zooeciali senza tiaceia di punteggiatura alla suijerficie. La faccia posteriore e convessa, liscia sprovvista di punteggiatura e solamente qua k lä percorsa da rughe trasversali di accrescimento. LüC.: 8teinabrunn, Wildon. 6. F. typica Manz. (Taf. 8, Fig. 30). Questa Filisparsa, che senibra esser st'nggita alle osservazioni del Prof. Keuss, e uno fra i piü caratteri- stici e peculiari Briozoi Ciclostomafi del Miocene d'Austria ed l'ngheria. Si conipone di tronchi robusti, dicotomi, schiacciati dall'avaiiti all'indietro. La faccia anteriore niostra le celliile zooeciali, grosse, tubulose, corte, punteggiate alla superticie, terniinate da iina bocea ampia rotonda a peristoma calloso, essendo le cellule disposte iu serie trasversali abbastanza regolari. La faccia posteriore e pianeggiante, longitudinalmente striata e percorsa per traverso da rughe di accre- scimento. Loc. : Ehrenhausen, Podjärkow, Eiseustadt. Entalophora Lamx. Qucsto Genere coiuprende per il Miocene d'Austria ed Ungheria uno scarso numero di forme che il Prof. Heuss nella sua opera sui Briozoi del bacino terziario di Vienna ha accumulato indiscriminatamente sotto il nome di Pustulopora anomala. Nel Genere Entalophora gli elementi zooeciali sono scarsi di niiniero e si sviluppano e si aprono da ogni l)arte del Briozoario, senza che si possa piü nel medesimo distinguere iina faccia anteriore ed una posteriore. Questo e quello che accade anche nel Genere Pustulopora, solo in questo il numero delle cellule e molto maggiore di quello che nel genere Entalophora. 1. E. attenuata? Stol. (Taf. 7, Fig. 32). .Stoliczka, Biyozoen von Latdorf, p. 74. Taf. I, Fig. 1. Reuss, Zur Fauna des deutsch. Oberolig-ocäns, U, p. 61. Reuss, Paläont. Studien üb. d. idteren Tertiärschichten der Alpen, II, j). 74, Tat. XXXVI, Fig. l, i. Riferiseo dubitativamente lesemplare che io ho delineato alla Ent. attenuata Stol., in causa che questo esempiare nianca di punteggiatura alla superticie delle cellule. Loc: Kostel. 2. E. anomala Rss. (Taf. 9, Fig. 33). Reus.s, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 41, Tat'. VI, Fig 13— 20 (pars), Le tigure da me date di (juesta Entalophora corrispondono solo in parte a quelle date dal Prof Keuss. Q,uesia Entalophora e contigurata sul tipo della precedente, ma raggiunge perö diniensioni molto maggiori e per di piü mostra la superticie punteggiata. Inoltre le cellule sono fortemente liljere ed incurve verso le loro estremitä boccali. II Briozoario porta qua e lä delle rughe trasverse di accrescimento. Loc: Ehrenhausen, Steinabriinn. Pustulopora Blainv. II (ienerc Vuatutopora comprende dei Briozoi a tronco cilindrico, clavato o terete verso le estremitä; sul (|ual trouco si vedono da ogni lato sviliippate intorno le cellule zooeciali tubulose, le (juali sono moltd piü nuinerose di quello che noii lo siano nel Genere Entalophora. / hrinzni fn.s.siJi ilcl Miocpve rl' Aii.stn'a p(1 TJ))ii]iPrin. 11 Le rellulc dclle ruMulopord shiki per vegola fiiiamente pnnteggintc all« siiperficie. Varie c ben di.xtinte forme di l'ustulopoi-a .si riiivengono iiel Mioceiie d'Aiistria ed Unglieria, alcnne delle qiiali sono State descritte dal Prof. Keuss ora col nonie generico di Cncopora, orä con quello di Entalophora. 1. P. palmata Busk (Taf. 9, Fig. o4). Busk, Crag polyzoa, p. 108, Taf. XVIII, Fig. 2. Credo di poter identificare gli esinplari da nie qui tigiirati colla Tvatid. palmota Busk del T'rag d'Iiigliil- terra. I tronchi.di questa PM«r. Keuss, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 4o, Taf. VI, Fig. 9 {Cricopora veriicillata). Identifico con sicurezza l'eseniplare di Spiropora proveniente da P^isenstadt da nie delineato alla tig. 39, coUe Spir. conferta di Crosara nel Vicentino descritto e figurata dal Prof. Reuss. 11 Prof. Reuss in via di rettificazione ha spontaneamente riconosciuto <'he questa Spiropora del Miocene d'üngheria somiglia piuttosto alla Spir. conferta di Crosara di quello che alla ( 'ricopora rertioilUita M i c h e 1 i u deir Oolite di Francia, come di primo tenipo egii aveva ammesso. Loc: Eisenstadt. Wesenteripora Rlainv. Questo Genere e caratterizzato da un Briozoario foliaceo, composto di due strati di cellule adossati fra lom C(ilj'internie/./,(( di un selto o diatrainina calcare. (ili elementi zooeciali si sviluppano e si apiono cgualniente 7 Briozoi foHsili fiel Miocene d'Aufitria ed JJncjheria. 13 suUe (lue faccie del Brio/oario cou struttui-a e clisposi/jone analoga alle Diastopore; taiito analoga che M. Edwards ha distinto questo genere di Briozoi col nonie di Diastopore biseriali. Non ho trovato che un uiiico rappreseiitante di questo Genere tVa i Briozoi del Miocene d'Aiistria eil Uiigheria. 1. M. eudesiana M. Edw. (Taf. 9, Fig. 36; Taf. 1'2, Fig. 49). M. Edwards, Ann. d'Hist. Nat. 2. Ser. Vol. IX, p. 225, Taf. XIV, Fig. 1 (Dlnsiopora). Michelin, Icon. zoophyt. p. 240, Taf. LVI, Fig. 9 (Diastopora). Per quanto in niassiina io sia poco iiiclinato a credere che fra nn BriozooCiclostoniate ilel calcare oolitico di Caen ed un altro del Miocene superiore di L'nglieria possa esservi identitä di «truttura, pure, cedendo all'evi- denza, nii trovo costretto ad ammettere, che il frammento di Mesenteripora di Eisenstadt delineato nelle mie tavole, mostra di esser identico alla Mesent. {Diastopora) eudesiana M. Edw. Loc: Eisenstadt. Tubulipora Lamk. Secondo Busk questo Genere e caratterizzato da iin Briozoario in genere adnato e rocunibente, nia qual- chevolta anche parzialmente eretto, in cui ])erö gli elemcnti zooeciali tiibulosi sono seniprc liberi per liuona parte dclla loro lunghezza. L'origine del Briozoario e derivata da una sola cellula o da un paio di ceilule, dalle quali per proliferazione altre ne provengono che si dispongono in forma di Briozoario ora flabelliforme, «ra espanso, ora diviso in lobi, ora in diraniazioni lineari. In ogni caso il punto di origine del Briozoario di una Tuhvlipora riniane sempre eccentrico e non b niai inviluppato e conipreso dairinsieine del Briozoario stesso. Siccome i limiti ed i confini strntturaii e niorfologici di questo Genere sono in natura tutt'altro che ben netti e deliniti, cosi e accaduto che gli Autori (e fra quesli non ultimo il Prof. Keuss, e forse anche lo scri- vente) hanno di frequente confuso il gen. Tubulipora col gen. Diastopora e viceversa. 1. T. foliacea Rss. (Taf. 12, Fig. 47). Ren SS, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 49, Taf. VII, Fig. ö. Si comprende che coll'adottare questa denominazione dal Prof. Keuss, io non intendo aflfatto di ammettere che il Briozoario che io ho delineato sia per la forma e per il modo di sviluppo identico a quello delineato dal Prof. Keuss. Invece io intendo ammettere che il Briozoario da nie designato e una vera Tubulipora, e che, come quello del Prof. Keuss questo mio puö benissimo venir chiamato Tubulipora foliacea. Del resto io non vedrei niente in contrario per chiamare Tubul. serpens questo stesso Briozoo; giacche in ultimo, rimanendo forma la struttura di Tubalipora, la forma dellaColonia puö variaie scnza rcstrizione di sorta alcuna dentro i limiti attribuiti al Genere, come stato detto pift sopra. Loc: Kroisbach, Mörbisch, Forclitenau, Kostel, Eisenstadt. 2. T. Partschii Kss. (^Taf. 14, Fig. 55). Ueu.s.s, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiävbeckens, p. 52, Taf. VII, Fig. Iß, 17 {Diastopora). Tn conformitä del concetto generico piii sctpra espresso questo Briozoo piuttosto che una Diastopora deve esser chiamato una Tubulipora. In questa Tubtdipora gli elementi zooeciali sorgono da una specie di Coeuecio e si dispongono regolar- mcnte in serie laterali alternanti e divergenti dalla linea mediana del Briozoario, come se si trattasse di una Jdmonea (ex. gr. Id. atlantica), di cui rappresentasse lo stadio iniziale. Comparando la stuttura della Tubul. Partschii coUe tigure che lo Smitt ottVe della Tubul. serpens in Kiitisk Förteckn. öfver Skand. Hals-Bryozoer, T. III, vien fatto di pensare che probabilmente queste dne de- nominazioni non corrispondono che ad una sola e stessa cosa. Loc: Eisenstadt, Steinaljrunn. 14 A. Manzoni. 6. T. flabellaiis Fahr. (T;.f. 12, Fig. 50; Taf. V?,, Fig. 53 1 Reuss, Die foss. Polypür. des AViener Tertiärbeckens, p. 51, Taf. VII, Fig. 1 1 — 13 (Diastopora plvmuln,. Bnsk, Crag polyzoa, p. 111, Taf. XVIII, Fig-. 3; Taf XX. Fig. 9. Manzoni, Bryoz. foss. di Castrocaro, p. 43, Taf VI, Fig. 73. Smitt, Kritisk Fort. ö. Skandin. Hafs-Bryoz. p. 401, Taf IX, Fig. 6—8. E evidente che la Diastopora plumula Rss. e ]a Tubuhporo ßahe//"ris degli Aufori. Di qucsta forma, rosi frequeute alio .stato tbs.sile ed alio stato vivente, io ne lio delineati diie esemplari, l'uno (fig. 50) che mostra lo .stadio iniziale della coloiiia, e l'ahro (fig. 53) che ne mostra Io .stadio di pieno sviluppo. Loc. : Eisenstadt. Diastopora Lamx. A diiferenza del genere Tiibulipo7-a, il genere Diastopora sarebbe caratterizzato da im Briozoario piü o meno discoideo, laminare, aderente, talvolfa fiabelliforme ad espanso, nn\ quäle i tiibuli zooeciali sarebbero in gran parte o del tuttu immersi nel Coenecio. S'intende facilniente che per poco che i tiibiili zooeciali sieno emer.si e liberi alla loro cstremitä, e per poco che la colonia sia .sviluppata in senso eccenfrico al puuto dorigine, nasce ben presto diibiezza se il Briozoo debba chiamarsi una Diastopora o piuttosto uua Tuhulipora . Nello stesso modo s'intende come la stessa colonia possa nelle diverse fasi di .sviiuppo e uelle diverse condizioni di luogo d'impianto svolgersi di prinio tempo a modo di Tuhulipora e successivamente a modo di Diastopora, tanto da dar Inogo ad incertezze nella determinazione generica. 1. D. congesta Rss. (Taf. 13, Fig. 54). Reuss, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckeiis, p. 49, Taf VII. Fig. 1—3 'Tniufipora). Riproduco di questo Briozoo un frammento incrustante ed incurvato, snl (piale gli elementi zooeciali souo in gran parte immersi ed in piccola parte hberi e rialzati snl piano di espausioue della colonia. Rimane a deeidere se ahbia avuta piii ragione il Prof. Reuss a dassiticare fra le Ti/buliporf questo Brio- zoo, 0 se ne abbia avuta piii io classificandola fra le Diastopora. Loc: Nussdorf. Mörbisch, Eisenstadt, Rust, Kostel, Wildon. 2. D. flabellum Rss. (Taf. 13, Fig. 52). Reuss, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeekens, p. öl, Taf. VII, Fig. 9. La colonia di Diastopora che io ho scelta a delineare non e identica a quelia delineata dal Prof. Rens s, ma niolto vi assoiniglia. E molto probabiie che la Diastop. simplex Busk sia da identificare alla Diastoii. ßahcUum Rss. Loc: f]isenstadt. Ehrenhausen, Wildon, Podjärknw, Reichenburg (Steiermark). 3. D. sparsa Rss. (Taf. 13, Fig. 51). Reuss, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. .')I, Tav. VII. Fig. 10. Fra le colonie che io ho trovato classificate sotto questo nome, o che a questo nome lio creduto dover riferire, io ne ho delineata una, la quäle dopo aver preso origine con disposizione flabelliforme (forma Tubulipora flabellaris) , si e successivamente estesa futt'attorno al punto d'origine assumento la forma di una ohiazza col punto d'origine centrale. Loc: Eisenstadt, Ehrenhausen. Discoporella <^ray. Questo (Jenere ^ earatterizzato da im Briozoario sessile, discoideo. ordinariaincnte suhconico, leggermente escavato nel ceiitro, che nel tempo stesso rappresenta il puuto di origine e di proliferazioue degli elementi zooeciali, i (juali sono disposli in serie centrifuglie e radiale, sovraposte le uue alle altre. / Bn'oZdi fossili (lel M/ocetie (/'Ausfr/a eil Unr/hcrki. 15 A questu (ienere nii vetlo olililigalo m liportare alcune delle Tubulipoie e delle Diastopore ilesniHe dal I'ldf. I\CI1.SS. 1. D.y rotula Rss. (Taf. 15, Fig-. 62; Tal". 18, Fig. 71). Reu SS. Die fuss-. Polypai-. des Wiener T<'itiärbeckens, p. .öl, Tat'. V'll, Fig. » (Vias/oporai. Le diie fij;ure che io qui rit'crisco dubitativamente alla Diaitojj. lotul" , Kss. .sono .state da me espressa niente introdotte in questo Tavole per illustrare il eoncetto che una Discopoiella non sia alfro che una TubuU- jiorii o se si vuole wna Diastopora, in cui la proliferazione degli elementi zooeciali si sia fatta cumulativamente in Intfi i sensi attorno ad un centro o i)unto di origiiie della eolonia. Nelle dne eolonie che io ho fignrate si osserva come la disposizione e la conforniazione dei primi elementi zooeciali sia a modo di Tuhulipora, e come successivamente invcce verso il margine discoideo delle cidonie sIesse (piesta disposizione sia a modo di Discoporella per quanto non dcl tutto ultimata. La Discop. rotula Kss. ricorda la Diastopora simplex D'Orb. Loc. : Eisenstadt, Kostel. 2. D. stelliformis Michel. (Taf. 15, Fig. Ülj. Reu SS, Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckeiis, p. 49, Taf. \T1, Fig. 4 (Tubntiporaj. E questa una vera e propria Discoporella e non giä una TubiUipora conic il Trof. Ueuss aveva crednfo. La Tubiilipora stelliforniis Michelin (Icon. Zoophyth. TaA'. 46, Fig 8), a ciii il Prof. Kenss si riferiscc, non ha alciina rassomiglianza colla Discoporella omonima del Miocene d'Ungheria. Loc: Eisenstadt, Mörbisch. 3. D. echinulata Rss. (Taf. 14, Fig. 56). Keuss, Die foss. Polypai-. des Wiener Tertiärbeokens, p. .50, Taf VII, Fig. 6. Bnsk. frag polyzoa, p. 115, Tab. XVIII, Fig. l.i [Disc. kisjnda). Smitt, Kiitisk. Föit. ö. .*Pin|)l!iri da nie tiguriiti nidstraiio alla suiiurticic quelle liiiee longitiuliiiali che segnauo il coiitunio delle celliile zuoeziali perif'ericiic, e (iiiella tinissima ]niuteggiatura die si (isserva auclie negli esemplari del Crag. Loc. : Eiirenhausen, Gainfalivn, Grussbacli, Eisenstadt, Meissau. Ceriopora Goldf. Questo Genere e rappresentato da uii Briozonriu che a seconda dell'etä e delle condizioni di sviluiipo varia nioltissinio uella sua coiifdniiazioue e dimensioni niaiitenendo senipre piü o nieno la stessa struttura cellulare. Questo alraeno mi senibra esseve il caso per le niolte forme di Ceriopora che il Prot, lieuss ha dcscritte per il Miocene d'Austria ed Ungheria. Intatti studiaudo le descrizioni e le figure del Prof. Reuss ed i inatcriali della Collezionc avuta in esanie, 1(1 ini sono persuaso iion esistere una considerevole dilferenza di struttura cellulare, nia solo una difterenza iiella couforniazione del Briozoario (piaiito alla Cer. i/lobu/us, sjjonffiosa, ci/iindrica, arhusculum, megalopora, plilyctaenodes del Prof. Reuss. La confonnazione del Briozario e globosa iiella Cer. glohidus, cilindrica nelia Cer. cyiindrica. stipifato-ramosa nelia Cer. arhusculum. Egli e perciö che io ad illustrare li nunierosi e frequentissimi resti di Ceriopora che si rinvengono uel Miocene d'Austria ed Ungheria, io uon cito che una sola denominazione e non ainnietto che un solo modo di struttura cellulare osservata in stato di buoua conservazione. 1. C. phlyctaenodes R s s. (Taf. 1 \ , Fig. 42). Keil SS, Die t'oss. Polypar. dos Wiener Tertiärbeckens, p. 3+, Taf. V, Fif;'. 15, 16. La Ceripora che secoudo il Prof. Reuss porta il nonie di phlyctaenodes ha un Briozoario coliininare, ciliiidricd, clavato, percorso spiralmente da delle strozzature, comc se fosse contorto sopra se stesso. La struttura cellulare e quäle nelia forma susseguentc, cioe costituita da larghi pori subrotondi o legger- iiiente angolosi, disposti scnza ordine, in contiguitä l'uno dell'altro. Loc: Nussdorf, Eisenstadt, Ehreiihauseu. 2. C. globulus Rss. (Taf. H, Fig. 43). Rei\ss, Die foss. Polypar. des Wiener Tevtiiirbeckens, p. 33, Taf. V, Fig. 7. Manzoni, Bryoz. foss. di Castrocaro, p. 4.5, Taf. VII, Fig. 81. Si potrebbe benissinio aniiiictterc die il Briozoario attribuito alla Ceriopora (//oöic/u« iioii fosse altro che Io stadio iuiziale di quelio della Cer. phlictaenodes, cyiindrica, arbusculmn Rss. La struttura cellulare rima- nendo senipre la stessa. Loc: Nussdorf, Mörbisch, Wildon, Laiiugy, Eiirenhausen, Prinzersdorf, Eisenstadt. Heteropora Blainv. In (lucsto Geuere, come nd genere Ceriopora, il Briozoario c eretto, ora globoso, ora (^iliiidrico, ora davato, ora seniplice, ora dicofonio. La struttura cellulare si conipoiie di (lue ordiiii di Jiori, alciini iiiaggiori, altii niinoii. I pmi iiiaggi(n-i rapprtscntaiio ic ajicrturc dcgli denicnti zoocciaii. ed i pori iiiinori gli ostioli dei canali interstiziali. Meglio che le Ceriopore, le ILteropore del Miocene d'Austria ed Ungheria si prestanii ad una distinzione (li fiiriiie fondata sulla diversa struttura cellulare. 1. H. stellulata R s s. (Taf. 1 1 , Fig. 44). Keuss. Die foss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. Ab, Taf V. Fig. 21, i!->. E (piesta una elegante Heteropora a Briozoario globoso, capitato, sul quäle le apcrture zooeciali si mostr;iiio sormontate da una espansione auriculare che benissinio si riscontra iiegli escmplari beii consiM'vnti. (il'inter- sjiazi lasciati delle ajierlurc zoocciaii sono crivellati dagli ostioli dei canali inter^tizia!i Loc: Kostcl, Eiseiisladt, Mörbisch, Nussdorf. / ]h-inz'i) foüsili (Tel M/orc/if (T Ausfrut, cd Ungheria.. 10 2. H. stipitata Rss. (Taf. 11, Fig-. 45). Ken SS, Dip foss. Polypar. des Wiener Tortiärbeckens, p. 3.'), Tat'. V, Y\%. in. II 15ri()/,oavio ili qiiosta Heteropora i' glohoso tiiberoso, stipitato. La striitfuia «'elliilavt' si ('(uniioiic di lar- i;lic, rotnnde apertuve zooeoiali, alle (|uali sown IVaposti Sfarsi, niiiiiiui dstioli ilfi lanali iiitnsti/iali. Loc: Nnssdorf, Rudel>;dorf. 3. H. dichotoma Goldf. (Taf. 12, Fig. 46). Reu SS, Die t'oss. Piilypai-. des Wiener Tertiärbeckens, p. 3."), Taf. V, Fi«-. 20. Qiiesta Heteropora lia nn Briozoario cilindiicn, dicotomo snl quäle Ic grandi aperture dello celliile zooeciali soiio dispnste in .serie quineunciali abbastanza re^olari, con interposti niimeiosi ostioli dei eaiiali interstiziali. 10 noii saprei assiciiraro clie vi sia identitä di stnit.tuia tVa (|uesta Heteropora del Mioceuc d'Austria ed riiglicria (' qiiella onioniina dei tiTreui cretaoci desfi'itfa da Goldfnss, Michel in e (leinit/,. (inanto alle dinicnsidni dul Brio/.oario indo che queljo della Hft. ilichotoma figurata dal Michelin, a cui ii Prof. Reuss si riferisce, e circa 4 volle niaggiore di (|ncila del Miocene d'Austi'ia ed l'ngheria, e |)er di iiiii e canaliculato hnigo Fasse. Loc: Eisenstadt. Niederleis, Forchtenan. ^r 11 bn Ii ]ioro eo m ]i() .^te. i^tndiandn nella ('(dlezione dei Briozoi del Miocene d'Anstria ed l'ngheria gii eseinplari che corrispon- diino alla Defranriu jihima e dimidiata Rss., nii sond ))ersiiaso di a\er .sott'occhio delie vere e pro|)rie lubu- lipore, iielle qnali lo .^tadin iniziale e costituito da tulnili zoueciali liberi in Imoua parte della ioro limgliezza e dissociati fra loro, nia nelle qnali h> sradio di nlteriore s\ilniip(i nmstra gii stessi tnbuli nssociati ed agglu- tiiiali fra loro in serie regolari e simnietriclie indipeudcnti l'nna dall'altra. Le Figiire (17. Tav. XVII, e 72. Tav. XVIII esjjriniono a nieraviglia qnesto niio concetto, e fanno coni- prendere cosa io inteuda per Tubuliinue cnmposle a differenza della Ttilmlipore spmjiliri qnali sarebbero le sopra descritte Tnh. fidiaoea , l'artscJiii, ßnheUarifi, in cui gii elenienti zooeciali riniangono costanteniente liberi e dissociati fra Icn'o. IJn lipo di Tubulipora r-ompostn secondo il niio concetto e la 'ruindip. Broiigninrti' M.. Edw. della Creta di Mendon (vedi : M. Edw. Ann. Sc. Nat. 2. Ser. Zool. Vol. VIII, PG. 14, Fig. 11), della quäle il M. Edwards scri\e : „Les tnbes sont ponr la ]ilnpart reiinis en rangees doiibles de facon a constiluer des cloisons ravon- nantes, assez epaisses, disposees {i-peu-i)res regulierenient et tres espacees, (|ui sont separees ä leni- base par nne substance coniune compacte vers la surfaee, luai.s reticulee ä l'interienr''. Egualmente e nna Tuhuliporc romposta la Lichenopora conjuncta Miclieiin (\edi: Icon. /oopliyl. p. 217, PI. 63, Fig. IG), e nieglio ancora \& Semttvbigera lamellosa e \& Pavotubigera ßahellata di D'Urbign.v (^vedi: Pal. Fran. Rrioz. PI. 750, Fig. 17 e PI. 752, Fig. 6. i). La separazione da nie ideata delle Tubulipore che ho avute a studiare, in TubuUpore semplirio composte, nii pare che abbia il vantaggio di mantenere la stessa denominazione generica, che sta ad indicare la vera naluia origiuaria del Briozoo, e a designare sufficienteniente nn modo di alteggiamonto ap])arentenieiite stra- vagante a cui lo stesso Briozoo Tnbuliporideo pno andar soggetto, e ehe })Uo venir ricondotto al lipo generico Tubulipora seuza riccorrere alla creazione di altri (»eneri. 1. Tubulipora dimidiata Rss. (Taf. 17, Fig. 67; Taf. 18, Fig. 72). U eil SS, Die Ibss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 39, Taf. VI, Fig. 7 {Defrancia). D'Orbigny {Pavo/ubigemj. 11 Prof. Renss ha erroneatnente classificato qliesto .singulare ed istrnttivo Briozoario fra le Defrancie. l (lue esemplari che io ho delineati mostrano il pnnto di origine della ccdoiiia e la struttura iniziale di iina Vera e propria Tubulipora semplice. Toi successivo sviluppo della colonia stessa i tidjnli zooeciali si souo 0. '^ 20 A. Monznnf. associati e n'niiiti assiciuc jier tViniiare delle oreste radiaiiti, proudaniente separate fra loro, aH'estremitä o iiiavgine libero delle quali si aproiio le apertiire zooeeiali disposte in serie rogolari di 1 a 2, .'! e piii eleinenti. Le pait'ti delle creste laminari offroiio le linee longitudinali di demarcazione dei divevsi tulmli zooeeiali. S'intende ehe il Briozoario ])u6 aveve la eoiiforniazione la piii diversa a secoiula delle eondizioiii di iiii|)ianto. Evideutemente la Tulmlij). dimidiata rieorda la Pavotuhigero ßnheUata Ü'Orbigu}". I>oc.: Kostel, Eisenstadt, Lapugy. 2. Tubulipofa pluma Kss. (Taf. 18, Fig. 70; Taf. 17, Fig. 68[?]). Reu SS, Die tViss. Polypar. des Wiener Tertiärbeckens, p. 39, l'af. VI, Fig. 7 {De/rtcncini. D' 0 r b i g 11 y (Semitubigera). Anehe questa Tubu/ipora e stata erroneamente elassificata fra le Defrnnrie dal Prot. Renss. Dei due eseinplari che io riporto a questa forma solo qiioilo deiineato in Fig. 70 eorrisponde identicaniente alla descrizione e figura dei Prof. Reuss. In questa Tuhuiipora composta gli elementi zooeeiali tuhulosi si assoeiano hen presto fra loro toriiiando delle creste laminari, che si gettano a destra e a sinistra di un profondo solco che le divide in due Serie laterali piü o meno simnietriche, alla guisa che si veritica in certe i'ornie di Tuhulipore .«f^w/y*//.^?' couosciute col nome di Ohelia. E evidente peri) che ifuesta disposizi. Uli f'iaiiiiuento ili iiitcnindo, visto nella sna faccia anteriore, con niinntissima punteggiatura. e. Un internodo con Ovioello {üdeloyhymn glahntm Rss.). „ 4. Ilnrnera. Tronco di Hörnern Con Ovicello (Coelophyma alrinlvm Rss.). „ :>. Ichnonea rihieata M a II Z. o Faccia anteriore. //. Faccia posteriore, r. Sezione trasversale. TAVOLA II. Fig. fi. hlmriitpn nllnnlira Forb. a. Faccia anteriore, h. Faccia posteriore, r. Franiuiento, visto di fronte. y, 7. Idnirmea fihirain Manz. a. Faccia anteriore, b. Faccia posteriore. „ 8. Idmonea compressa Rss. a. Faccia posteriore percorsa da tin aiupio solco. li. Faccia laterale mostrante le serie zooeciali. TAVOLA m. Fig. 9. Idmnnpa lineata Hag. n. Franiniento visto di iVoiite. },. visto di lianco. „ 1 0. Idmonea. Lo stesso tronco dicotomo, visto di fronte e di tergo, e colla rispettiva sezione trasversale. „ II. Idmonea sp. ? Tronco dicotomo, ö. visto di fronte, h. visto di tergo. „ 12. Idmonea distii:ha (ioldf. Tronco dicotomo. a. Faccia anteriore, b. Faccia posteriore, c. Rispettiva sezione trasversale. „ LS. Idmonea disticha Goldf. Var. postice sulcata. a. Faccia anteriore, b. Faccia posteriore [lercorsa da nn .unpio solco. c. .Sezione trasversale. TAVOLA IV. Fig. 14. Idmonea fenestrata Busk. 'J'ronco dicotomo. a. Faccia anteriore, b. Faccia |)osleriore. <•. .Sezione trasversale. „ 1 .5, Idmonea pertusa Rss. Due tronclii dieotomi terminali, «. visti di fronte. b. Porzione di tronco, visto di tergo. „ Ifi. Idmonea foraminosa Rss. a. Porzione di tronco mostrante la faccia laterale snlla (piale sboccano le serie zooeciali. b. Rispettiva sezione trasversale. 22 A. Manzovi. TA VC) LA V, FiK-l'. Idmonen comprifssa Rss. a. F.iccia laterale. />. Faccia anteriore. I.'-v. Idmonea canrellata (xolflt. a. Faccia laterale. /-. Faccia posteriore, r. F.iceia anieriore. d. Stailio jiiavanile, frauiiucnto visto di lato. „ 19. Idmonea fuheancellata Haff. a. Frammento di tronco, visto ili lato, h. visto di terfjo. „ "20. Idmonea rilicafa MailZ. TAVOLA VI. Fis'. 21- Idmonea seriatopora Kss. a. Tronco rticotomo terminale, vi.sto di fronte. />. Altro tronco dieotomo, visto di fronte, r. visto di ter.n'o. 22. Ilornera froiidiriitnla Lani.x. 'I'ronco dieotomo. o. Vi.sto di fronte, /,. visto di tergo, „ i?!. Hörnern lifippohjtliiis U e t r. Tronco dieotomo. ». Visto di fronte, /,. visto di terso. TAVOLA VIL Fis'.24 Hörnern utriatn M. E d w. Tronco dieotomo. n. Facci.i anteriore, h. Postero-laterale. '25. Hörnern? i Fih'sparan i hilohn KsS. Tronco dieotomo. a. Faccia anteriore, h. Faccia posteriore. „ 2ti. Hörnern hyppolylhiix D e t r. Tronco coUa siia l)ase dimpi.into; stadio giovanile. „ 27. Filisparsa rnrians Rss. a. Faccia anteriore. A. Faccia posteriore. TAVOLA VlIL Fig. 28. Filiapnrxn nslali» ManZ. a. Faccia anteriore, h. Faccia posteriore. „ 29. Filisparsa seriatopora K S S. n. Faecia anteriore, h. Faccia posteriore. „ .SO. Filisparsa ti/pica Manz. a. Faccia anteriore, h. Faccia posteriore. :U. Fi/ispnrsa eleganfissimn M a n Z. a. Faccia anteriore, h. Faccia posteriore. „ .H'2. Entalophorn ntiemintn .Stol. TAVOLA IX. Fig. .'?3. Bntnlophora anomnin Rss. Tre tronclii diversi, nno dei ipi.ali terminale. „ 34. Pvstxiopora pnJmata K n S k. a. Tronco dieotomo terminale, h. Altro tronco dicntomo. r Kispefti\a sezione trasversale. „ .3.5. Pustfilopnra piilchella Rss. a, h. Dne tronchi diversi. „ 3fi. Mesenteripura evdesia/in M. Edw. Margine terminale, visto di fronte. TAVOLA X. Fig. 37. Pnstn/oporh prohosoina Manz. a. Tronco colle cellnle tinaniente punteggiate. h. Rispettiva sezione trasversale. c. Tronco colle celliile seiiza pnnteggiatnra. d. Rispettiva sezione trasversale. „ 38. Pnsluloporii rugii/osa Manz. n. Tronco terminale ; stadio giovanile. h. Tronco dieotomo; stadio senile. cd- Due tronchi; stadio adulto. e. Estreniiti'i di im tronco, visto di front«*. / Briozoi fdti.-tili (lel Miüceiic tl'Aaatn'a ed Lfinjhei-ia. 23 Fig'. 3'J. Sjiimpura cvnferta Kss. (!. Tronco tlicotomo. b. .Sonioiu' tiasver.sale. (!. Fninimentu di altio tronco di maKgiori dimensioni. TAVOLA XI. Fig'. 40. I'iistii/opo7-a clnvttla Rss. a. Tronco clavifonue. //. Rii^pcttiva ustreniitii libera, vista di fionto. „ 41. l'ustulopora sparsa Kss. Tronco dicotomo ramoso. „ 42. C'eriopora phlyctaenodes Rss. Tronco cilindrico, siiiralmcntc coiitinto. - „ 4;). Cen'ojtora ff/obiihis Rs8. Tronco capitato, globoso. „ 44. Ileteropüra stellulata Rss. ., 45. Heteropora sti]>itata Rss. l'orziiine del Briozoario disegnata. TAVULA Xll. Fig. 41). lleterupora diciwtoma Goidt. „ 47. Tiihiilipora foliacea Rs.S. a. Faccia anteriore, lt. F'.iccia posteriorü. aderente. ., 4S. Fwigella multißda. Bnsk. ., 49. Mesenteripora eudesiana M. Etlw. Lobo terminale, visto di lato. „ 5U. Diastopora phimula Rss. TAVULA XIII. Fig. 51. Diaslopora sparsa Rss. Cülonia delineata all'intorno dul suo punto d'origine. „ 52. Diastopora Jlabellum Rss. Colonia delineata nel suo coinplesso. „ 53. Ttibvlipuic ßabellaris Fabr. Colonia delineata attorno al sno pnnio d'origine. „ 54. Diastopvra congesta Rss. Porzione di colonia. TAVULA XIV. Fig. 55. Tubulipora l'arlschii Rs.s. Una colonia. ,, 56. JJiscopurella echintdata Rss. Una colonia colla rispettiva sezione tra.sversale. „ 57. Alectu ecliinata Rss. Dne colonie diverse. TAVULA XV. Fig. 5». Defrancia jiroJifera R S S. Una colonia colla rispettiva sezione trasversale. „ 511. JJi-fra7icia defurmis Rs.s. Una colonia colla rispettiva sezione trasversale. „ 6U. Alecto ruguhisa R S S. Una colonia in conipleto svilnppo. .,61. Diseoporrlla sielllformis Micliel. ., G2. Uiscoporella'i rolvln Rss. Una colonia nelbi stadio iniziale di Tabulipui a. 2i .1. MaiizonL I Briuzui fo6säi del Miucene d'Au&tria ed Üng/uria. TAVOLA XVI. . Fig'. 63. Uefrancia stellata Rss. Una colonia, vista di sopra e vista di lato. „ 64. Discotubigera insignis Mauz. Una colonia, vista di sopra t; vista di lato. „ 65. JJiscotvhigerci actinoides MaiiZ. Una colonia, vista di bopra u vista di lato. TAVOLA XVir. Fig. 66. Fungella mullifida Busk. Tionco difotomo, raiiioso, stipitato. „ 67. Ttibtilipora dimidiata H S S. Colonia a stadio iniziale A\ lubulipora semplice cd a stadio successivo di Tubuhpura coniposta. „ 68. Tubnlipora pliima? Rss. „ 6!l. PaiineUa cyatiformis M a n z. a. 1 accia »uperiore. b. Faccia inferiore. TAVOLA XVIIL Fig. 7U. Tubvlipora plumc^^ss. Colonia di fonna tipica. „ 7 1 Discoporella i-otttla. R S .«. „ 72. Tuhidipora dimidiata Rss. Colonia a stadio iniziale di Tubulipura semplice cd a stadio successivo di sviluppo ili TvJnUipura coniposta. „ 73. Tubulipora Brongniariii M. Edw. '^sl:^^^ A.Manzoni:Briozoi fossili del Miocene d'Anstiia edUngheria. Taf.I. K k. Eof-u.Staats dmckerel . Msiiz(tonactd,l?at.gez. RScnbim litK. Fifl I- Crisia fbitrnea , Lin . Fifj.2. Cr. Eiiwaräsü , Rss. Fiij.S. Cr. Höniesi.Rss. FigA. OoiceUo d. Homcru.Fig.5..Idmonea vibicata Manz. Denkschriften d.k-AkacLd W. math.natunr. (lasse AÄXMll Bd.I. Abth,1878 . A.Manzoni: Briozoi fossfli del Miocene d'Anstria edFngheria. Taf. ff. Fig.li.Jihnonca atlaiititd Forh. Fitfl. Jdvibnrutu , Mauz. FHif.S. Jd : compressn , B ss Deiikschrmend.kAkad.(lVV.malh.natunv.ClasseAXXVmBd.]l.Abtli.l878. K-k-Eof- "u. Staats dmckerei. A.Manzoni: Briozoi fossili dcl Miocene d'Anstria edUngheria. Taf. m. Msii2otiJiiaclid.fl8t gez. R Sdiönn lith. K.kHof-ii.Staatsdnicterei. Mf/.9. Jdmimea lineaiu , Haff. Fitf. 10. Jd. carinattx . Rom . Fit). II. Jd-.sp? Fig. 1Z. Jd.disUcha, Gold f. Fi^.ß. Jd:disücha (wldf.var. Denlcschri(tend.kAkad.d.Wmatli.natarw.nasseXXXMn.Bd.ILAbÜi.l878 A.Manzoni: Briozoi f'ossili del ^liocone d'AusLria edUngheria. Tai'. IV'. ManioTiiiiartid.Kat.gez. R Schönn litTi K.k. Hol-u.siaats dmckerel . Fiif. lii.Jdinonen feilest rata Bk. Fiy. I.'i. .M : f.-citusii , Hss. Fit/. Kl. Jd -. ioniminosa , Rss. Denkschriften (LkjlkacLd W. maUi.natunv. (lasse XXXm Bd.n Abth. 1878 . A..Mani{oni: Briozoi t'ossili dol Miocene d'Anstria edlTngheria. Taf. V. a -K.k.Hof-u.ST5aTt;drudierei. M.m2,oIiiRacTid.tf9t.ge2. R Schöiin Ilüi, Fit/./}. Jdmortiu tviiifiri'ssti /?s.9. ri,/. IS. Jd . cxiuvUdta Ooltlf. Fii/. Ifl.Jil siihtanctlltila . Haij. Fi. Jd : niöinitit Maiir.. Denkschrilten d.kjVka(Ld VV. maÜi.natiuTv.CJasse XXXMBd.U.Abth.mTS . A..Manzoni:Bnozoi fossili del Xiocone d'AusLi-ia edUnghcria. Taf.lT. Mna(llüiiac)i.a.Nat.gez. RSdicimüth K.kHoI-u.Staats drucSBrei Fiff.-n.JcImonea serwtopara Bus. F/,/. ?,?. Honiem limnliculala Luno.: Fic,.:'.3. Horn . hippohjllws Dctr. Denkschriften d.k.Aka(LdW.malh.naliinv.ClasseXXXMIIBd.ir.AblIi.l878. A.Manzoni.-Briozoi fossfli ilcl Miocene d'Anstria edUngheria. Taf.VII. K.kHof-Ti. Staats driickei-i Manzoiu nacU « Uax ,gez. E Sdibim äth Fig.'i''.ffomera striata. Jf.EdiD. Fiß.25.Hornera'f(FHisyarsa) hiloha Rss. Ficf. '>6.Home,a hippolythus^afr. Fig.ZJ.FOisparsa variansBss. Denksclipiften dkJVkad.d.Winatli.natunv.aasseXXXnn. BdJL\bÜi.l878. A.3Ianzoni: Briozoi tbssili del Miocene (lAnsU-ia edüngheria. Taf.Vin. Maniohinaclid.'Hat.qez. R SdiSrai litX. H.lt.Hof--u. Staats drackerel. Fi(f. '!i1.I'''ih'spiirs.Fil.siriatapoj-it H.i.Staatsdru.ckerel Fig.äl.üiaslopora sparvtn^Pss. Fiq.52.Düistop.f1iihellianRss. Ficj . .1^ Tuhutiporti flahcllariK^Pahv. Mif. ji.Diastop.congesta Rss- Denkschriften d.kAkad.d.\\:matTi.natunv' (lasse XXXMtt.BdJLAbth. 1878. A.Maiizoni:Briozoi fbssili del Aliocene dAusLria ed Untjhcria . Taf. Xi:\' Manzclünaclid.lfat.gez. RSchönn litK. K.lt.Hoi-u..StaatP(inickerel. Fiif. :iö.T\ibulijtorii l'ortscltii Jisx. Fi(\. jd.lhxcojtordUi crliiiinhild Rxs Ftq. .'7 Alriio t'vhmtilii ,Rsü. Dpnkscliriltend.kAkad.d.\V:]nath.naturw. (lasse XXX\Tn.Bd.IIAbth.l878. A.Manzoni:Briozoi fossili deniioccne d'Auslria pdFiK/hevia. Taf.XV ■ n litX. K.k. Hof-u. Staats dnickerel Fuj.JH.IU'rruucitiproM'raßss. Fiq.JOVtir.deromnsßs.s. I'^ü) 00. . Jleeto riuiiilosd .Hss-Füj 61. Discoporella stellifoi-misli.is. Fi(f. ()'!. l)ixoco})ovi'Ua ro titln Bxs . Denkschriften d.k.Akad.d W.maÜi.natunv.ClasselXXMIBd.D. Ablh.1878 . .\..Manzoni: Hriozoi ibssili del MioccMic irAuslria cdriujheria. Taf.X\T. jez K .^dioiin ütK. K.k- Hof- "u. Staats drucke r* Fuf.öS.DefraJiciii stelUita^nxs. Fig.ßii.Discoluhiqera insi(jnis,-Utiii7.. FUj.6^.Disc6luhicfera aetinoides^Manz. Denk.sdiri{ton(Lk..\kacLdA\'.math.natuTOClasseXXXMnBd.D.Abth.l878. .LManzoni: Briozoi fossili del Miocenc d'Auslria ed Unyhcria . Taf.xnr. K.k.lIof-u.Staatsdruclcerel Mmiomnaclid.'Kat.qez. R Schöiui litK. Fiff.eß.FimffeUa multiHdaßk. Fitf GT.TiibuUpora dimiiliaUi , Rss. Fkj.öS. Tubiilip. plumu ? Ilsx. Füj-69.Patinella cifulhi/bmiis, Mojiz . Denkschriften d.k„\kad.d V^^malh.naturw.ClasselXXM Bd.D. Abth .1878 . A.Manzoni: Bnozoi Ibssili dcl Mioceiie d'AiLsti-ia od Uiujheria . Taf.Xlin. M3mzoiünacli.d.H3t.qe7.. R Schiinn lith.. />^./7?. TubuUpnra plmnajiss. Ficf.TI.Discopori-Ua i-oUita ,Hss. Ficj.T?. Tnhiil,),. clwiüJiata,Iiss.Fi().7;!. TuhtUip.Broiujiiiorli] .II.Kilin. Denkschriften dk^^iacLd W. maUi.natun\';ClasseIXXM[Bcl.D,Abth. 1878 . DIE (IEOLO(}ISCHE BElSCHAFFENHEIT DER LANDENGE VON SUEZ. VON THEODOR FUCHS, ti:STOS Vil K. K. iIOK-MLNER\I.lliNtABlNETE. (DH--it- eiive? i^eoPoai-.u-ßeiv ''Xayti' i^l;^ JCaitJeu-ge ViM<- Sue: im.J :*«• Xelve('actenta,(Vfiv.) VOUr.EI.EOT IN DER SIT.UINr, DER MA I'IIRM ATI.srH-NATURWrSSENSCItAFTl.inillCN fLA.SSE AM h MÄRZ 1877. lu der weiteren Verfolgimg der mir von einer hohen Akademie der Wi.ssen.sehaften gestellten Aufgabe die jüngeren Tertiärbildiingen des östliehen Mittelmeerbeckens einer genaueren llntersiu-hting vä\ unterziehen, hatte ich mir für das verflossene Jahr mit Genehmigung der Akademie Egypten zum .Schaui)latze meiner Untersuchungen gewählt und war in den letzten Tagen des März in Begleitung des mich als Assistent begleitenden Lehramtscandidaten, Herrn J. Karl in, von Triest aus dahin abgereist. Leider war mir durch meine amtliche Beschäftigung die Zeit so k)n\\)\) zugemessen, dass wir uns in Kgypten selbst bloss vier Wochen aufhalten konnten, von welcher Zeit wir den grössten Theil auf die Untersuchung- der Landenge von Suez, den kleineren auf das Studium des Mokkattamgebirges bei Cairo verwendeten. Das Studium der geologischen Beschaffenheit der Landenge von Suez schien nnr namentlich mit Beziehung auf die Rolle wichtig zu sein, welche diesen schmalen Landstrich als Scheide zweier so fundamental ver- schiedener Meeresfannen, wie der indisch-orientalischen und der ailantisch-mediterrnnen spielt. Die Nach- richten, welche man liisher über diesen Gegenstand hatte, waren äusserst unvollständig. Die bei den Durch- stechungsarbeiten beschäftigten Ingenieure hatten sich darauf beschränkt in zicndich summarischer Weise die petrographische Beschaffenheit des Terrains zu verzeichnen, wobei hauptsächlich auf den grösseren oder gerin- geren Widerstand gesehen wurde, welchen dasselbe den Baggerungsarbeiten entgegensetzte. Die gelegentlich der Arbeiten aufgefundenen und laut der mir gewordenen Informationen, nach Paris geschickten Fossilien scheinen niemals in die Hände von Fachleuten gelangt zu sein. Der einzige Fachmann, weicher bisher einige nähere Angaben über den geologischen Bau des Isthmus machte, war Prof. Fraas („Geologisches aus dem Orient", Jahreshefte des Vereines iür Naturkunde in Württemberg, XXIII, 18G7, p. 14ö). Derselbe bereiste indessen nur die Strecke von IsmaTlia bis Suez und dies im Winter 1864 — 65 zu einer Zeit, in welcher die Canahuishebungen noch nicht vollendet waren, überdies verfiel er auch nocii in den Irrthum im Chalouff Miocenschiehten anzugeben und von dort raiocene Fossilien zu beschreiben, welclie sicher nicht von dieser Lncalität, sondern höchst wahrscheinlich vom Gebel Geneffe herstaumiten. Dii.kf liiilleii der mathrni -niilurw Ol. XWMIU. Bd. Al.iliaiicll . von Nii-Iitmitgliertrni. (1 20 ^ Theo clor Fuchs. Einige selir weitliNolle Arbeiten iilier die Gesehielite der Bitterseen nnd das Regime des Wassers im Gebiete des ausgegrabenen Canales verdanken wir der Feder des genialen Schöpfers des grossen Unter- nehmens des Herrn F. v. Lesseps.' Das wichtigste Resultat dieser Arbeiten scheint mir darin zu bestehen, dass die Bitterseen mit der Grabung des Ptolemäischen Siisswassercanales (vollendet 2G0 v. Gh. G.) unter dem doppelten Einflüsse des Nilwassers nnd der periodischen Überschwemmungen des Rothen Meeres stehend, bis in das achte Jahrhundert n. Ch. G. von biackischeni Wasser gelullt waren, und dass erst nacli dieserZeit nach der Zerstörung und Trockenlegung des Canales, als das Seebecken nui' nulir durch die zeitweisen l'berfluthnngen des Meeres periodisch gefüllt wurden jene Salzl)iidnng begann, weiche vor dem Durchstich der Eandenge den ganzen Boden des ehemaligen Seebeekens bedeckte. Da jedoch gegenwärtig, vor der Grabung des Canales, die Bilterseen stets trocken lagen und auch von den höchsten Fluthen des Rothen Meeres nicht mehr erreicht wurden, so setzt dies wieder eine kleine Hebung der Meeresküste in aUerjüngster Zeit voraus, für welche auch vnn anderen Punkten zalilrciche Beispiele beigebracht werden. Mit diesen Ansichten scheinen mir die von uns erzielten Resultate sehr gut zu stimmen, insoferue durch dieselben nämlicl: nachgewiesen wird, dass die bisherige allgemeine Annahme von dem miocenen Alter des Chalouif auf einem Irrtliume berulit und dass vielmehr das gesamnite Land vom Timsah-See ange- f a n gen bis S u e z a u s g a n z j u n g e n A b 1 a gerungen d e s R o t h e n M e e r e s b e s t e h t, i n d e n e n sich in der Umgebung der Bitterseeu eine etwas ältere, rein marine und eine jüngere balb- b ra c k i s c li e A b t h e i I u n g unterscheiden lassen. Bevor ich nun in eine näbere Darstellung unserer Ergebnisse eingehe, erfülle ich nur eine angenelime Pflicht, wenn ich mit dem Ausdrucke der tiefsten Dankbarkeit der ausserordentlichen Zuvorkommenheit und Liebenswürdigkeit gedenke, mit welcher sämmtliche Mitglieder der Company ohne Ausnahme unsere Bemühungen \\erkthätig unterstützten. In erster Linie gebührt unser Dank wohl Herrn Ch. v. Lesseps, von dem wir durch gütige Vermittlung des Herrn Couvreux, in Ismailia ein freundliches Empfehlungsschreiben vinfandcn. Ferner fühlen wir uns noch verpflichlet dem Herrn Potopoff in Rhamses, Tlievenet in IsmaYlia und Chatreux in Suez, sowie insbesondere dem Herrn Capitän Vassel, welcher uns persönlich auf einem zweitägigen Ausfluge von Suez in die Bitterseen lieglcitete und uns diese Zeit nicht nur durch seine jjersönliche Liebenswürdigkeit zu der angenehmsten, sondern durch seine seltenen Fachkenntnisse auch zu der erfolgreichsten unserer Reise machte, und dem wir es haujjtsächiich zu V(M-danken haben , wenn es uns gelungen ist, unsere Aufgabe einigermassen befriedigend zu lösen. Im Nachfolgenden gebe icli nun die detaillirtere Sehilderung unserer Resultate, indem ieii V(ni Port Said beginnen'd, allniälig gegen Suez vorschreite. Port Said. Kantara. Die schmale, niedrige Landzunge, auf deren Ende Port SaTd erbaut ist, stimmt ihrer ganzen Katur und Constitution nach vollständig mit dem bekannten Lido von Venedig überein. Sie besteht so wie dieser aus einem sehr gleichmässigen, feinen, graugclben Sand, welcher sich wohl nirgends über zwei Meter über das Meeresniveau erhebt und mit einer spärlichen Vegetation kleiner, krautartiger Büsche bedeckt ist. Die flache Küste scheint ein reiches Conchj'lienleben zu beherbergen, wenigstens ist der ganze Strand mit den todti'u, ausgespülten Gehäusen von Conehylieu bedeckt. Es sind ganz dieselben Arten, wie man sie auf dem Lido von Venedig oder auch an der flachen sandigen Küste bei Rimini findet, lauter wohlbekannte, allgemein verbreitete Mittebnecrarten und gelang es uns hier am oft'enen Meere nicht eine einzige fremde Form zu entdecken von der man hätte annehmen können, dass sie durch den Canal aus dem Rothen Meere ein- gc\\ ändert sei. Um einen Begriff von dem Charakter der Fauna zu geben, erwähne icii folgende Arten, welche wir hier sannnelfen: < romninnicalioii siir Ics l;ics a.iiers de l'istliiiio ilc .'^iicz (f'diniites rciidiis 1S7-I , \'ol. TS, p. iTlO,. IlpiixiiMue luitc snr les .'108 loiiers (ic rtstlime de Suez (idein. lS7r>, Vol. S2, p. Il.i.S). Ileii- v. l^esseps (^rwälmt in der ersten Mitthcihiiig .■imdi eine Arlieit do.s IIpi-i'm CI. Ijanrcnt, „Essni seüloj>'i(|ne sni- les lerniins de Tisllinie de Sui'/,", dooli war es mir leider nicht luügiieli mir diescilie zu vcrseliatt'rn. Dir gt'tilogische Benchaffeuh' it der Lanrlengc von Suez. 27 Caxsis siilüosa Rrllg'. TeUina depressa Gmelill. Dolium galea Linn. Donax veimsta Poli. BucciimiK niutahile Linn. ,, variabile Pllil. Murex trunculus Linn. „ hrandnxis Linn. Cerithmm conicum Briig. Nutica oUa S er res. iiolen Vagina L i u n . Teilina planata L i n u. Venus (jallina Linn. Mactva ntuhorum Lani. Cardium tuherculatiim Lani. „ edule Linn. I'ectuncuhis pilosus L i n u. Oxtraea edulis Linn. Aiioinia eplupj)iiim Linn. Etwas anders verhält sicli aber die Sache schon sobald man, den Strand \erlassend, den inneren llat'en von Port SaYd betritt, hier tindet man nändic-li die Quainiauern, einzelne im Wasser liegende Steine und Balken dicht mit Knäueln des kleinen, zierlichen Mijtilus vnrinliilis Kranss, besetzt, einer im Kothen Meere ausser- ordentlich häutigen Art, welche jedoch im Mittelmeere vollständig fehlt und mithin den ersten Einwanderer aus dem rothen Meere darstellt. Auf unseren Karten tindet sich süillich vom Port SaTd ein ausgedehnter Lagunenbezirk angegeben, welcher den Namen Menzaleli-See trägt, und wenn man den Verlauf des Canales auf einer Karte betrachtet, so miissfe man glauben, dass derselbe hier mitten durch einen grossen Wasserspiegel geht. In Wirklichkeit verhält sich die Sache jedoch ganz anders. Östlich vom Canal ist keine Spur von Wasser zu sehen,' sondern man sieht, so weit das Auge reicht, nur ein schwarzes, schlammiges IMarschland, welches sich allerdings nur wenige Fuss über den Meeresspiegel erhebt, jedoch constant trocken zu liegen scheint, da es sogar mit einer spärlichen Vegetation bedeckt ist. AVestlich vom ('anal ist allerdings ein seichter Wasserspiegel vorhanden, auf dem selbst kleine Boote verkehren, doch reicht auch dieser bei weitem nicht so weit südlich als dies auf den Karten angegeben ist, so dass auch auf dieser Seite bereits hinter den sogenannten „Inseln der Pelicane" (20 Kilometer von Port Said) niederes Marschland auftritt, welches nun bis hinter El Ferdane andauert und namentlich auch das ganze Gebiet des sogenannten Sees von Ballah umfasst, welcher ebenfalls keinen zusammenhängenden Wasserspiegel darstellt, sondern nur in sumpfigem Marschhmd besteht. Dieses ganze niedrige Deltaland, welches sich, wie bereits erwähnt, wohl an keinem Punkte über zwei Meter über den Meeresspiegel erhebt, stellt sich bei nähei'cr Untersuchung als eine ganz junge Landbildung dar, welche ausschliesslich dem Miltelmcer angehört und man kann von Port SaTd aus bis hinter Kantara in dem Aushub des Canales überall in Menge die gewöhnlichen Conchylien des Mittelmeeres finden, ohne dass sich auf (lieser Strecke auch nur die geringste Beimengung von fremden Typen, die etwa aus dem Rothen Meere stammen könnten, zeigen würde. Das Material des Aushubes ist ausschliesslich feiner, loser Sand oder sandiger Thon mit Ausschluss alles gröberen Detritus oder fester Bestandmassen und nur ausnahmsweise kommen hie und da halbharte durch Gyps gebundene Bänke vor, so wie auch sonst Fasergyps und Gypsspath sich streckenweise häufig in dem aus- gehobenen Terrain \oifin(let. Auffallend ist es, dass bis Kantara nur sehr selten lichte Sande vorkommen, das Terrain vielmehr, mag es mehr sandig oder mehr thonig sein, ganz allgemein eine dunkle Färbung zeigt, welche sich auf weite Strecken bis zu einem dunklen, tintenartigen Blauschwarz steigert, wie ein solches ganz allgemein den Absätzen des Nils eigen ist, so dass wir bei der ersten Durchfahrt durch den Canal über- zeugt waren, eine Hu^iatile Marschbildung etwa die Absätze eines alten Nilarines vor uns zu haben, doch stellte es sich später heraus, dass selbst dieses tiefschwarze Terrain ausschliesslich Meerescouchylien wie Cardium edule, Cei-ifhium indijatuDi, Murex trunculns u. dgl. ra. enthält, und dass überhaupt auf der ganzen Strecke vom Beginne des Canales l>is Kantara sich nirgends der Einfluss von Süsswasser bemerkbar macht. Ich erwähne speciell folgende Punkte, an denen wir Aufsammlungen machten. I In der nrnoii Auflage lies S t i eler'selieii Atl;istasseii, so zweifle ich gegenwärtig nicht mehr daran, dass diese Conchylieii durch Menschen zusammengetragen wurden, denen sie als Schninckgpgenstände dienten. Bei .Suez lindet sich sogar ein ausehnlicher Hügel, der nur ans Maiierseliutt nnd Conchylien besteht, l-^s müssen diese Vorkommnisse daher genau von den wirklich siibfossileu Mollusken unterschieden werih'ii, die sich sowohl bei Suez als auch in der L'mgebnng der Bitterseen in der allen gehobenen Strandbildiing linden. Die geologischp BescJiaJfVnheit rjpi- Landenge mn Suez. 31 Wechsel von Süsswasser- uml Meeresbildiiiigen oxistirt, wobei die letzteien sicli stets als Dependeir/.en des Rotheii Meeres erweisen. Bitterseen, riigefähr b Kilometer südlicii vom Sorapeum gelang't man in das Gebiet der Bitterseen, jener grossen oft besprochenen Depression des Isthmus, wclciic nur durch ganz flache Landstrecken von dem Rothen Meere getrennt ist, und vielleicht noch in historischer Zeit mit demselben in Verbindung stand. Das ganze Gebiet der Rittersecn war, wie bekannt, vor der Durchstechung der Landenge bis auf einige unbedeutende W.isserlachen trocken gelegt und von einer dicken Saizschichte überdeckt. Gegenwärtig stellt er einen respectablcn Wasserspiegel dar, dessen Länge beiläufig 40 und dessen grösste Breite, im nördlichen Viertel gelegen, 8 Kilometer beträgt. Seine Wassermenge beträgt L500,0Ü0,000 Kub. -Meter. Die Füllung des Beckens, welche ebenso wie beim Timsah-See vom Mittelmeere aus eifolgte, nahm einen Zeitraum von 7 Monaten in Anspruch. ' Betrachtet man von dem See aus die umliegende flaciie Landschaft, so lasssen sich in demselben unschwer 2 Elemente erkennen. a) Ein flach-hügeliges, wellenförmiges Terrain, welches in bald schmälerem, bald breiterem Gürtel das ganze Becken umgiiit und in seinem höchsten Punkte circa S Meter ül)er das gegenwärtige Niveau des See- heckens ansteigt. bj Ein dahinter liegendes niedriges Terrassenland, welches sich in mehreren treppenförmigen Absätzen allmälig erhebt, und dessen bnld näher an den See herantretenden, bald weiter von demselben zurückweichenden coiicentrischen Steilränder, otfenbar alte Strandlinicn darstellen. Der höchste Punkt, welchen wir auf diesen Terrassen erreichten, lag beiläutig 14 Meter über dem Seespiegel, doiteinplatte bescliränkteii sich Denkst hl ifU'M Kilometer weit nach Norden erstreckt, scheint eine noch gegenwärtig in Fortbildung begritfene, reccnte Landbildung darzustellen, welche sich wohl nirgends über 2 Meter über das Meeresniveau erhebt und tbeiis aus einem blau-grauen Gypsmergel, theils aus feinem und gröberem Sand besteht. In der Nähe des Attaka findet sich auch im Niveau des Meeres ein hartes Conglomcrat mit recenten Conchylien, welches ebenfalls gebrochen und in Suez zu Bauzwecken verwendet wird. Conchylien finden sich in diesem Terrain allenthalben in grosser Häufigkeit und namentlich treten sie gegen den Attaka zu streckenweise in ganz unglaublicher Masscnhaftigkeit auf, wobei sich auch zu gleicher Zeit eine ganz stauucnswerthere Mannigfaltigkeit bemerkbnr macht. Es finden sich jedoch ausschliesslich noch gegenwärtig im angrenzende)! Meere lebende Arten, und scheinen die ausgestorbenen Formen hier vollständig zu fehlen. Folgendes kleine Verzeichniss, welches die häufigsten und auftallendstcn Formen enthält, nn'ige eine Vorstellung von dem Charakter der Fauna geben : Oliva inflata Lam. Ancillaria Cinnainonivm Lam. Strombus tricornis Lam. Miirex tribuifu.i Linn. „ anffulfferits Lam. Fusus marmoratus Phil. Vyriila pardisica Mart. rieuroloma ßariduln Ijam. cf. Gerithium tuberosum T a b r. „ scahridmn l'hii. „ liiipjielü Phi I. ,, coerideum S o w. „ conicum B 1 a i n v. TroclniR erytliraeus Bron. Turbo radiatv.i ( i m e 1 i n. Tectus dentafus F 0 r S k. Textaria armrita Issel. Modnlus aegypticus Chemn. J'liasianella jasjnden R e e v e. Stomatin dupph'rnta Row. Stomatella planulata 8ow. cff. Nerito. Yoldi'i Recl. FissureUa Ihippelii Sow. „ Sieholdi R e e v e. cf. Psonmiotrila Ruppchrina R C C V e. Tellinn sp. Mocfra olorina Phil. I (Jytherea florida Lam. j „ festivn Desh. (Jirce pectinata Linn. „ scrt'pfa Linn. Cardi'um retusum Linn. „ edule Linn. „ tenutcostatum Lam.V Chnma Jiuppelü Reeve. Carditn fjvhernaculum R e e V c. Pectuneulus jjecthu'form/'s L am. Aren fusca L a m . ,. tortuof:a Linn. ,, relMsa L.ani. Anomalocardia Wirenlii'rqi Dnnk. hmiopisis nndtistriata, Forsk. Mytilus variabilis K r a U s s. Trtdacva squanioKo I>am. Spondylus sp. Plicatula ramosa Lam. Lima paucicosta S o w. Volafilosa Ruve. Pecten lividus Lam. „ sanguineiis S o w. „ australis Sow. „ plica Linn. Ostraea Forskalii Chemn. Ungefälir 6 Kilometer nördlich von .Suez gelangt man über das flache, ebene Vorland an dem ersten Steilrande des dahinter folgenden Terrassenlandes. Dasselbe ist 8 Meter Imcli und l)estei)t aus einem feinen gelben Sande, der zu oljerst von einer harten Conglomerntbank bedeckt wird. Im Sande finden sieh in grosser Menge Austern und l'ecten, in dem darüber liegenden Conglomcrat kommen überdies noch einige (iastropodeu vor. Die Arten sind auch hier wie meistentheils in den Terrassen zum Theile ausgestorl)en. Wir fanden im Ganzen : Cypraea oceUnta Kien e f. „ turdux Linn. Fusus innrmnrafHf! Piiil. Murex tribulus Linn. 36 Theodor Fucha. Murex anguliferus La in. Cerithium tuberosum Fabr. h. „ Rwppellü Pliil. h. „ momliferum K i e 11 e r. „ scabrtdum Phil. Moduhos aegypticns Cliemn. Nerita sp. Circe pectinata L i n n . Chama RiijjpeUii Ivlive. Area retusa Chemii. h. Barhatia PetersiC Dunck. Pecten lividus Lani. h.h. „ Sx(.ezensis nov. sp. li. Spondylus sp. Ostraea Forskaln Chemii. h.li. Conus s]). Miocänbildungen. In Ergänzung der vorhergehenden Mittheilungen muss ich wohl noch der am Fnsse des OJhebel Geneft'e von uns auf'gefiindenen Miocänablagerungen Erwähiunig thun, welche sich in jeder Beziehung so vollständig von allen bisher geschilderten Ablagerungen tintersclieideii, dass bereits die oberflächlichste Beobaclitung iiiiireicht, um sich von der durchgreifenden Verschiedenheit derselben zu überzeugen. Um zu diesen Miocänbildungen zu gelangen, thut man am besten, die Station Geneffe zum Ausgangs- punkte zu wählen. Die Ebene, auf der die Station liegt, ist die höchste Terrainstufe des früher besprochenen jungen Terrasseiilandes und liegt in demselben Niveau wie die erwähnten „tischförmigen" Plateaus vom Chaloutf, welche eigentlich nur am Rande losgelöste und isolirte Partien dieser Terraiustufe darstellen. Gegen West setzt sie sich voilkonnnen eben bis an den Ghebel Genetfc, gegen Ost und Nord aber in das Plateau von Kabret fort. Indem man nun von der Station Geneffe über diese Ebene hinweg in westlicher Richtung gegen das Gebirge gelit, gelangt man beiläufig in 1'/^ Stunde zu zwei unregelmässigen Hügeln, welche eine Höhe von ] 2 Metern besitzen und zu Unterst aus einem gelben Sande, darüber aber aus einem porösen, lockeren, sandigen Kalkstein bestehen, welcher in solcher Menge Heterosteginen enthält, dass er wohl passend Heterosteginen- kalkstein genannt werden könnte. Der Sand sowohl, als auch der Heterosteginenkalk ist voll Petrefacten , Bryozoen, Balanen, grosse Austern- und Pecten-krtcn. C/upeaster und grosse runde Erhinolampas liegen überall in Menge umher und lassen nicht einen Augenblick übjr die Natur der Ablagerung im Zweifel. Der wichtigste Punkt liegt jedoch noch eine Viertelstunde weiter westlich am Fasse des Gebirges. Die Miocänablagerungen bilden hier ein circa 100' hohes Plateau, welches hauptsächlich aus Kalk- und Sandstein liestcht und ausser den vorerwähnten Fossilien auch noch eine grosse Menge verschiedener Steinkerne und Abdrücke von Conchylien enthält. Man kann im Allgemeinen von oben nach unten folgende Schichten unter- scheiden: a) Harter, unregelmässig zerfressener, concretionärer Kalk- und Sandstein voll gut erhaltener Bryozoeu und Heterosteginen (stellenweise ein wahrer Bryozoen- und Heterosteginenkalk), Balanen, sowie zahlreicher 7'ecMillim. breit, ähnlich einem Cassis mammil- laris^ V, nov. s]). Ostraea Virleti Desb. „ dicjüalina E i C li w. (Jlyiiea,ster Mnrtiniamis Daill. Ecliiiiolamiias Lauriliardi Agass. Spataiigiden div. sp. Bi-yozoen b.b. Baianus sp. b. „ cf. C07IJUX .Siiiifb. Heterostegina sp. li.b. Vergleicbt man auf Grundlage des vorbergebeiiden Verzeiebnisses die Miocänablagerungcn von Geneffe mit anderen bekannten Ablagerungen dieser Periode, so zeigt es sich, dass dieselben eine auffallende Über- einstimmung mit den von 8mitb beschriebenen Miocänbildungen von Lissabon,' sowie mit den von Abicb besciiriebencn Su]ir;uiumniulitenkalk Armeniens^ zeigen, zwei Ablagerungen, welche man im Allgemeinen in die Gruppe des Levthakalkes stellt, die aber nicht sowohl dem eigentlichen Le,ythakalkc (jüngere Mediterran- stufe) als vielmehr den Hornerschicbten (ältere Mediterranstufe) entsprechen. Es geht daraus hervor, dass diese Ablagerungen trotz der grossen Ähnlichkeit, welche sie in petro- graphischer Beziehung mit dem oberen Kalksteine von Malta zeigen (Heterosteginenkiilk), doch nicht genau demselben entsprechen, sondern eine etwas tiefere Stufe darstellen und vielmehr als ein kalkiges Äquivalent des Malteser-Schliers aufgefasst werden müssen. Von Wichtigkeit scheint es mir ferner noch hervorzuheben, dass sich unter den zahlreichen Pecten-kvien dieser Ablagerungen nicht eine einzige Art befindet, welche auf Malta in den nntei'cn 7 'eciew- Schichten (Schioschicbten) vorkonnnen würde, woraus wohl mit voller Evidenz hervorgeht, dass die Schioschichten durchaus nicht mit den Hornerschicbten vermengt werden dürfen, sondern einen von denselben, vollständig scharf getrennten Horizont darstellen. Besonders bemerkenswcrth erscheint mir noch der Umstand, dass diese Miocänablagerungcn, obwohl sie bereits vollständig im Gebiete des Rothen Meeres liegen und auch von jüngeren Ablagerungen desselben umgeben sind, doch in ihrer Fauna keinerlei Elemente zeigen, welche auf eine nähere Verwandtschaft mit der indisch-orientalischen Fauna hinweisen würden, dass sie vielmehr in dieser Beziehung vollständig den Charakter der Miocänbildungen besitze, welche sich sonst im Gebiete des Miltelmeeres vorfinden, woraus wohl hervorgeht, dass zur Zeit ihrer Abhigerung der gegenwärtig so grosse Gegensatz zwischen der Mittel- meerfauna und der Fauna der orientalischen Meere, zu denen auch das Rothe Meer gehört, entweder noch nicht vorbanden oder doch wenigstens anders abgegrenzt war als gegenwärtig. Fassen wir nach dieser Abschweifung nun noch einmal das niedere Terrassenland ins Auge, welches den Lsthmus von der Schwelle von Gnisr bis gegen Suez zusammensetzt, so ist es wohl klar, dass dasselbe in gar keiner Weise mit irgend welchen Miocänbildungen verglichen werden kann, sondern dass es eine von demselben vollständig verschiedene Bildung darstellt, die sich nur der jüngsten Pliocän- oder der Quaternär- zeit zuzählen lässt. Für ersteres scheint die verhältnissmässig grosse Anzahl scbeinl)ar ausgestorbener Arten zu si)rechen, und dies um so mehr, als dieselben durcbgebcnds durch grosse und auffallende Arten dargestellt werden, für letztere hingegen spricht die geringe Erhebung und die gesammte Configuration des Terrassenlandes. Der allmälige Übergang desselben in die recenten jetzigen Ablagerungen des Rothen Meeres, das Vorkommen von Phaeochoerm und Hijjpopotamus major, sowie der Umstand, dass die bieber gehörigen fluviatilen Ablagerungen aus der Umgebung des Timsah Sees ausschliesslich solche Arten enthalten, welche noch gegenwärtig in grosser Menge im Nil leben. Ich neige mich dieser letzteren Ansicht um so mehr zu, als die auch sonst im 1 On the A^e of the Tortiiiry Bcds of Tagus, with a Catalosno of the Fossils. (Quart. Jouni. Geol. Soc. 1847, p. 410.) •■2 Das Steinsalz und seine ^'eulogische Stellinis in Kussiseli-Armenien. (Meni. de l'Acad. iuip. St. Petersbours, VI. serie. Sciences niath. et pliys. Iso"). 38 Thpoflnr Fuchs. "■anzen Bereicbe des Rotheii Meeres vorkoiiiinenden gehobenen Korallenbiinke, welche oftenbiir mit nnsereni gehobenen Terrassenlande gleichultrig sein müssen, nach den Unters iichnn gen Is sei's fast ausschliesslich solche Arten enthalten, welche noch gegenwärtig im Rothen Meere leben und daher auch bislier allgemein für quaternär gehalten wurden. Ob nun aber auch das eine oder das andere der Fall sei, so ist docli so viel sicher, dass alle Ablagerungen, welche den Isthmus von Suez zusammensetzen, aus einer Zeit stammen, in der sowohl im Rothen als auch im Mittelländischen Meere die jetzigen Faunen lebten. Es ergibt sich aber hieraus ein sehr merkwürdiges Räihsel, zu dessen Darstellung ich etwas weiter ausholen muss. Es ist bekannt, dass es auf der ganzen Erde keinen Punkt gibt, an dem zwei so i'nndamental verschiedene Meeresfaunen so nahe an einander rijcken würden, wie aus Isthmus von Suez, wo auf der einen Seite die gemässigte Mittelmeerfauua, auf der anderen eine Fauna von vollständig tropischem Charaktei- vorkommt. Man kann sehr gut des Morgens an der sandigen Küste von Port SaTd alle die gewöhnlichen Conchylien des Mittelmeeres sammeln, genau so als ob man auf dem Lido von Venedig oder an der sandigen Küste vom Rimini wäre, man setzt sich hierauf auf den kleinen Postdampfer und ist des Abends in Suez, wo man mit einem Schlage sich in den orientalischen Gewässern, mitten in einer Fauna befiiulot, welche vollkommen mit der tro]iiscli-indischen übereinstimmt, welche Übereinstimmung sich nicht nur auf den allgemeinen Charakter bezieht, sondern sogar auf die Mehrzahl der Species erstreckt, so zwar, dass man bei Bestimmung der Con- chylien von Suez, fortwährend die Phiili]ii)inen als Vaterland angeführt findet. Es ist diese Thatsache wohl seit längerer Zeit bekannt und zu wiederholtenmalen zum Gegenstand wissen- schaftlicher Untersuchungen gemacht worden, so bereits von Brocchi, später von Philipp i ' und in neuerer Zeit von Issel,^ Mac Andrew"' und P.Fischer,* sowie von allen denjenigen, welche sich mit der geograi)liischen Verbreitung der Mceresnioliuskeu beschäftigten. Anfangs war man sogar der Ansicht, dass das Rothe und Mittelländisciie Meer nicht eine einzige gemeinsame Art besässen und wenn man im weiteren Verlaufe auch von dieser Meinung zurückgekommen ist und gegenwärtig wohl nicht mehr daran gezweifelt werden kann, ilass in der That eine Anzahl \ on Arten beiden Meeren gemeinsam ist, so ist die Anzahl der- selben doch eine so veischwindend kleine, dass sie den Eindruck der fundamentalen Verschiedenheit der beiden Faunen nicht im Mindesten zu schwächen im Stande ist und man überiiaupt geneigt wäie, in den gemeinsamen Formen mehr Arten von universeller Verbreitung als den Ausdruck einer ehemals engeren Ver- bindung der beiden Meere zu sehen. Wie man über diesen letzten Punkt nun auch denken möge, so stimmten bislier doch alle Forscher in dem einen Punkte überein, dass sie als die Ursache oder doch als eine nothwendige Bedingung der erwähnten Verschiedenheit die Existenz der Landenge von Suez, mithin die räumliche Separirung der beiden Meeres- faunen betrachteten, indem sie es als eine ganz selbstverständliche Sache ansehen, dass, im Falle diese Scheidewand fiele, sofort eine ausgiebige Vermengung der beiden Faunen eintreten müsste. In der That ist es kaum möglich, sich von dieser Vorstellung frei zu machen, und zwar um so weniger als ja gegenwärtig, wo durch den Canal eine Verbindung zwischen den beiden Meeren thatsächlich eröffnet ist, eine Vermengung der beiden Faunen wirklich insoferne eintritt, als eine Anzahl vom Rothen Meer Con- chylien, wie Mactra olonna, Cerithium scahrkluin und MytUus variabüis sich bereits längs des Canalcs bis über El Kantara hinaus angesiedelt haben und letztere Art sogar in grosser Masse im Hafen von Port Said vorkommt. Nachdem wir jedoch im Vorhergehenden gesehen haben, dass der Isthmus von Suez ausschliesslich au.s ganz jungen Ablagerungen besteht, welche einerseits die Miltelmeerfauna, anderseits die Fauna des Nils und ' Emnneiatio Mnlluscornm Sizili;io. Vol. II. li.allo 18+4, ]). 24.S. " Malacologia dcl Mar rossn. Pisa 1869. •> Report OD tlie Tcstiicpoiis Mollusca obtaiiicil dnriiis' a Dreilsiriff-Excinsioi) in tlic (iiilt of .Sii(>z in tlio liioiidi of Fcliniary iiiid Mardi 18(19. (Ann. Mag. Naf.-Hist- iSTOj. ' Siir hl Faiuic (MiiifliylioloL'iiiiio maiiiip dos boics de Suez et de TAkalpali. iJonni.-d do Conrhyliidoyic ISTO.) Die (jcvlogidche Beticliaff(.uheä fhr Landaiitje roii Suez. 39 Rotlien Meeres eiitlialleii, so kann gleieliwulil k;iuni ein Zweifel (Uiiüher hieiljeu, dass die Laiideng-e vdii Suez als Iri'iiiRiide Scheidewand zwischen den beiden Meeren in jüngster geologisclier Zeit noch nicht exi.stirte, das.s demnach noch vor Kurzem eine otiene Verbindung zwischen Mittehncer und Kothem Meer bestand und trotzdem keine Mengung der beiden Faunen eintrat. Ich muss gestehen, dass mich dieses Resultat im höchsten G-rade überraschte und ich mir darüber nicht die geringste Rechenschaft zu geben weiss. Ich muss niicii daher für den Augenblick auch begnügen, diese Thatsachen coustatirt zu haben und es der Zukunft überlassen, eine Lösung dieses schiinbaren Widerspruches zu finden. Im Nachfolgendon gebe ich die Beschreibung einiger Fossilien aus dem (luaternären Terrassenlande des Isthmus, welche mir neu zu sein scheinen. Teredinopsis probleinaticu mihi. fTiif. I, Fig. 1 und 3?j Ich führe unter diesem Namen ein Fossil auf, welches wir sehr häufig in den marinen Sauden auf Plateaus Kabret autiafen, und welches mir trotz allem darauf verwendeten Studium und trotz allei C'onsultation meiner zoologischen Freunde bis jetzt noch ebenso räthselhaft geblieben ist wie in dem Augenblicke, als Herr Capitän Vassel uns zuerst darauf aufmerksam machte, so dass ich nicht einmal im Stande bin, die Classe mit Bestimmtheit anzugeben, der das Thier angehört haben mag. Es besteht dieses fragliche Fossil aus unregelmässigen Kalkröhren, welche theils einzeln, theils in Gruppen ' verbunden lose im Sande stecken und oben durch ein halbkugelig convexes, blaseuförmiges Schalenstück abgeschlossen sind. Die Röhren haben durchschnittlich einen Durchmesser von 18 — 20 Mm., verjüngen sich aber nach unten zu. Die Schale ist verhältnissmässig dünn, aber blättrig wie bei einer Auster und besitzt eine unregelmässige Oberfläche, welche den Röhren ein eigenthUmlich darmartiges Aussehen verleiht. Im Inneren der Röhren findet man bisweilen nach oben couvexe, halbkugelige Scheidewände, welche voll- ständig mit dem Verschlusse am Ende der Röhre übereinstimmen, ja bisweilen hat es den Anschein, als ob die ganze Röhre sich überhaupt aus halbkugeligen Blasen aufgebaut hätte, wobei die mittleren couvexen Theile aber regelmässig wieder aufgelöst würden und nur ausnahmsweise erhalten blieben. Mitunter findet man in dem blasenförmigen Verschluss Z'erecZo-Schaleu eiugebetet, und es verleiteten mich dieselben anfangs, das fragliche Fossil für ein Te»Wo-artiges Conchyl zu halten. Bei näherer Untersuchung zeigte es sich jedoch, dass dieselben 2Vref/o-Schalen iiäufig in grösserer Anzahl lose im Innern der Röhren vorkommen, dass sie mitunter auch an den Wänden der Rölu'en eingebettet sind, und dass sie dort, wo sie in dem verschliessenden Schalstück eingeschlossen vorkommen, darin eine ganz unregelmässige Lage haben, woraus wohl hervor- zugehen scheint, dass dieselben keine wesentlichen Bestandtheile des Organismus bilden, sondern nur als fremde Körper beim Aufbau der Schale verwendet werden, wie dies mitunter auch mit Sandköi-nern und kleinen Steinchen geschieht. Überdies müssten ja die Röhren, im Falle sie zu Teredo oder überhaupt zu einer Röhrenmuschel gehören würden, mit ihrem kolbigen Ende voran im Sande stecken, während ja im vor- liegenden Falle gerade das Entgegengesetzte der Fall ist, indem die blasenförmigen Verschlüsse stets aus dem Sande hervorragen. Während in Folge aller dieser Umstände an eine Rölirenmuschel nicht gut gedacht werden kann, kann doch andererseits von einem Röhrenwurm nicht die Rede sein, da ja dieselben keine Scheidewände und keine derartigen Verschlüsse bauen, und wenn man allenfalls unregelmässige Gasfropoden wie z. B. Vem.etus und Magilas in Betracht ziehen wollte, so bauen dieselben wohl Scheidewände, doch sind dieselben nach vorne concav und von einem Röhrenverschluss kommt auch hier nichts vor. Von meinen verehrten CoUegen, Herrn Dr. v. Marenzeller werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass der fragliche Oigauismus viel Ahidichkeit mit dem Conchyl habe, welciies Schröter unter dem Namen „Herkuleskeule'' l)eschreibt (^Einleitung in die Conchylienkeuntniss nach Linne, 1874, vol. II, pag. 574, Taf. VI, Fig. 20), doch scheint dies der Beschreibung nach doch ein eciiter Teredo zu sein. ■ lU Theodor Fitcha. Ich iühre tlas räthselhatte Fossil einstweilen unter dem Namen Tcredmopsig pro/i/emaftoi an. Aus tleni Kotlien Meere ist mir nichts bekannt, \va8 mit demselben verglichen werden konnte. Das abgebildete Exemplar verdanke ich der Güte des Herrn Capitäns Vassel. Pecten V(i.sselU nov. sp. fTaf. II, Fig. 3.) Gehäuse im Umkreise kreisförmig, ungleichsehalig. Unterschale massig gewölbt, mit einer Anzahl kräftiger Kippen bedeckt, welche sich äusserst regehiiässig zweimal dichotomisch verzweigen. Rippen sowohl wie die dazwischen liegenden Furchen glatt. Ohren kurz und breit, mit radialen Rippen verziert, das rechte mit einem seichten Byssusausschnitte versehen. Handgrube breit, dreieckig. Innenfläche der Schale entsprechend den äusseren Rippen mit stärkeren und schwächeren Furchen bedeckt, welche jedoch im Allgemeinen seicht sind und sicii nur hart am Rande plötzlich grubenförmig vertiefen. Oberschale vollkommen flach und nur an den beiden Seitenrändern etwas erhaben. Die Berippung ist eine sehr eigenthiimliche, es zeigen sich nämlich 10—11 schmale aber kräftige, schnurförmige Radialrippen, zwischen denen je eine schwächere Kippe verläuft, während in den so entstan- denen Zwischenräumen sich schliesslich noch ein drittes System dünner, fadenförmiger Rippen bemerkbar macht. Die Kippen sind glatt, iu den Zwischenräumen erzeugen jedoch die Zuwaehsstreifen eine äusserst zarte, blättrige Schuppung. Längsdurchmesser: 56 Mm., Querdurchmesser: 58 Mm. Es ist mir keine lebende oder fossile Art bekannt, mit der die vorliegende Form verglichen werden könnte, da die regelmässig dichotomische Verzweigung der Kippen sie von allen unterscheidet. Sie ist mir von mehreren Punkten aus den Aushel)ungen des Canales zwischen Suez und den Bitterseen bekannt, das abgebildete Exemplar stammt vom südlichen Eingang in die Bitterseen inid verdanke ich dasselbe der Güte des Herrn Capitän Vassel, zu dessen Erinnerung ich mir auch die Art zu benennen erlaubt habe. Pecten isthnilcus nov. sp. fTaf. II, Fig. 1.) Diese dritte, in den älteren Ablagerungen des Kotlien Meeres vorkommende Pecte/i- Art, welche gegen- wärtig nicht mehr im Kotlien Meere zu leben scheint, hat wohl grosse Ähnlichkeit mit /'. .ipectnim Reeve aus Australien, ]'. vexiUum Reeve, von unbekanntem Fundorte, sowie mit dem in den älteren Miocänablagerungen einheimischen l'ecten scabriuscu/us Math.; scheint sich mir jedoch von allen diesen drei Arten durch die breitere rundlichere Form, sowie durch die breiteren Zwischenrippenräume zu unterscheiden. Es liegen mir von (lieser Art eine ziendicli \(dlständige linke Klappe von der östlichen Seite der Bitterseen, sowie zahreiche Fragmente vom Plateau Kabret, an der westlichen Seite der Bitterseen vor, unter denen sich wohl auch Stücke von rechten Klappen betinden mögen, was sich jedoch nicht entscheiden lässt. Die nachfolgende Beschreibung ist nach der oben erwähnten linken Klappe entworfen. Schale im Umkreis kreisförmig, flach gewölbt, mit 1» abgerundeten Radialrippen versehen, welche eben' so breit sind als die dazwischen liegenden Zwischenräume. Die gesammte Oberfläche, Rippen und Furchen gleichniässig mit feinen Radiallinien bedeckt. Ohren kurz und breit, mit feinen Radiallinien verziert. Längendurchniesser: Hl Mm., Querdurchniesser: 9.') ]\Im. Pecten Lessepsii nov. sp. fTuf. II, Fig. -2.) Es liegen mir von dieser neuen l'ecte/>-Aii vier Klappen aus den gehobenen Strandterrassen nordwestlich von Suez vor, welche jedoch leider sämmtlich rechte Kla|)pen sind. Dieselben sind massig gewölbt, von kreisförmigen Umriss, mit lU— 11 regelmässigen Kadialripjx'n bedeckt. Rippen fluch gewölbt, doppelt so breit als raSMr .Iften. Dentechriftea ili iteid iV. math-natunr Cl . IXXVlBd , K Abfh. 1877. Piidis ; Isthmus von Suez . TafE. 2?- P-'Cten Lesseppsi P*ctsii isthmicus Pccten Yasseli. 3> Scbaraaliöv. DruckvJos ■Wa^nÄr.'Wigri Denfochnften ikj\tadäT.matkEatiinr Cl IXXVIDBd. n. Abfh 1877. Kiiclts; Istlimius ioi\ SuP7., TariH. .' Serapeum ■Ä ^- c V f: : '' ■ I l\/!itt/^mprr ti daran ((bc^ciäilosse/iflagiiftcn " "^ \ liecentc Ahla/fcriinQen Jos MiUeimeeres "^ ^ ! B£centeJXitxiaHleAhlaj)iT!ini^m iI,:k Xü ^^^^ ä Jiothes Jltvr -''---'•''^Aci^iÄwwi'''-'^ Binnenseen mit deryerarmtfn Fauna dJioÜicn dherfs \S&:enteAb[a4fprungm d.HotkenJIecres m normaler fanmi ]äJiecenieAblagerungen der BiUerseen miiT-crarnüer Fauna. I äJioOten Meeres. / Fseudo - sarmatis(9tSjibl£ujrrunoen ) -■^"''1 Miocen. .l_.j & SchimaliftL. Iruckr Jos ^ayLtr.^m Denteehnften ikAtad a.T.math.nahw Cl.lXXVEBa. H. Abth 1877. Ih'e cji-iihnjiKclui Besrhaffcnhril ilcr Lumh'iiqi- ron Suez. 41 soIr'ii. In i'.rn ZwisclK-iifiirclirii liei;-on leine sclin|i](ige IJadiallinicn, welclic Jedocli bisweilen auch i;;ni/, tclilen (iiKr nur anf zwei Sehnpiieiireilieii redneirt sind, welche die llaii|itri|)iien zu beiden Seiten bej^leitcn. Die (»Inen sind kurz, breit und glatt, das reelite mit einem seichten Byssusausschnitte, Baiulgrube breit, dreieckig. Inuentläehe der Sehale den Rippen entsprechend mit Radialf'urehen versehen, welche in der Mitte der Sehale ziemlich seicht sind, am Rande aber ]>lötzlieh tief werden. In der Mitte der Schale sind sie iil)erdies meist durch eine dünne Kalklamelle verdeckt. Längendnrclimesser: 67 Mm., Querdiirehmesser: 7U Mm. Von den beschriebenen lebenden Arten sclieint der vorhergehenden am nächsten P. nolurix Born, (siehe Philippi, Nene nnd wenig gekannte Conchylien, I, p. 202, Tab. 2) von Amboina zu stehen, doeii hat diese Art zahlreichere (15) und scliniälere Rippen, und sind die Ripi)eu mehr abgerundet. Ans dem Rothen Meere ist mir keine Art bekannt, welche der in Rede stehenden nahe stehen würde. Ich erlaube mir, diese neue Art dem genialen Schöpfer des grossen ünternehniens der Durclistechung der Landenge \on Suez, Herrn F. v. Lcsseps zu widmen. Ostraea pseudo-crassisshna no\-. sp. (Taf. I, Fig. 2.) Auf Plateau Kabret finden sich in dem marinen Sande Bänke einer grossen Auster, welclie ieh in gar keiner Weise von der sonst in den europäischen Miocäuablagerungeu einheimischen Ostraea cransiasima Lam. zu unterscheiden im Stande bin, und welche ich einstweilen nur aus dem Grunde nicht mit derselben identificire, weil mir die zeitliche Differenz eine doch zu grosse zu sein scheint und sich sonst weder in der lebenden Faune des Rdthcn Meeres noch in dessen gehobenen Strandbildungen Anklänge an miocäne Typen finden. Dieselbe Art findet sich auch in grosser Menge in den Aushebungen des Canales in der Nähe von Suez an der Stelle, wo die Caravanenstrasse den Canal kreuzt, und ist wohl das eclatanteste Beispiel von dem Vorkonunen wirklich ausgestorbener Arten in den älteren Ablagerungen des Rothen Meeres, da es doch kaum glaublich ist, dass ein so grosses und überdies augenscheinlieh au seichtes Wasser gebundenes Conchyl bisher über- sehen worden sein könnte. N a c h s c h r 1 f t. Nachdem vorliegende Arbeit bereits gedruckt war, gelang es nnr endlich, mich in den Besitz der, von Lessei)s citirten Publication Lauren t's über die geologische Bcschart'enheit des Isthmus von Suez zu setzen.' Ich ersah aus derselben mit grosser Befriedigung, dass der Verfasser im Grossen und Ganzen zu demselben Resultate gelangte wie ich, nur über einige Punkte kann ich mit demselben niciit übereinstimmen und erlaube mir ülier dieselben einige Bemerkungen anzufügen. Die wichtigste Differenz in unseren Anschauungen betrifft das Ghalouff. Wenn ich den Verfasser richtig auffasse, so scheint auch er der Ansicht zu sein, dass der Canaleinschnitt hier tlieilweise durch anstehendes Miocenterrain übereinstimmend mit demjenigen von Gebel Geneße geführt werde. Wenn man jedoch auf dem beigefügten Canalprntil die betreffende Stelle ansieht, so findet man, dass liier nur eine Gypsbank ange- geben ist, welche von den jungen quaternärcn Sauden unterteuft wird iiud Blöcke von M ioeängestei n enthält. Es scheint hiemit meine Auffassung doch die richtige zu sein, nach welcher der angebliche Miocänfels vom Chalonff (Roclier de Clialouft) nichts als eine quaternäre Gypsbank ist, in welcher Blöcke und Schollen \on miocänem Kalke der Gebel Genefte eingeschlossen waren. Die tischförmigen Plateaus beim Chalonff werden vom Verfasser, wie es scheint, für Miocänterrain gehal- ten, ich kann dem gegenüber nur meine Ansicht aufrecht erhalten, dass dieselben Denudationsrcste der (luaternären Terrassen des Rothen Meeres sind. ' M C'li. Laurent, Essai geologique siu- !es tcirains qiii (■oiiiposent ristlime de Suez. Paris. K. Laeroix 1870. Uenk&cluiUeii dL*r iiiatliL-iii.-ii!itur\v. CI. X3i XVllI. J;d. AMi.iiull. \ üu Nioluiiiitgljedei-n. f ^o Thiiiilvr Fii'-h.s. Die geulogi.scJie Beöchaß'oihril iler Lai/j/eiigf ran Suez. Die Hillcrsufii sollcu in iiiidcäiieiii Kiiiksstein aiisi^cliöiiit (sein, der eine direetc Forlsrt/.un.:;- desjeiii,i;eii vom Gebel Gciieffe bildet. Icii habe die Ufer der Bittersecii beiuaite in iiuem j;;uizen Umfanj;-e untersiu-iit, jedoch nirgends eine Spur von Miocängestein gefunden. Beim .Serapeum sollen in grosser Menge die gewöhnlichen Conchylieu des Rothen Meeres vorkummeii. Es wird dies wohl eine ähnliche künstliche Ansammlung von Conchylien sein, wie ich sie von den alten Ansiedlungen bei Toussouni und auf Plateau Kabret beschrieben habe. Fischer, welcher die von Laurent mitgebrachten f'onch^lien untersuchte und in einem Anhannge des Werkes beschrieb, legt ein grosses Gewicht darauf, dass die Faunen des Mittelmeeres und Kothcn Meeres bereits in der Quaternärzeit ebenso verschieden warewien jetzt. Es ist dies auch ganz richtig, nur hat Fischer dabei die noch viel merkwürdigere Thatsache nicht hervorgelioben, dass zu jener Zeit die beiden Faunen keineswegs durch einen Isthmus getrennt waren, wie sie es jetzt sind. 43 DAS OENTIIALORGAN DES NERVENSYSTEMS DER SELACHIER. VON JOSEF VICTOR KOHON. (^aillt 9 EafVfil.) (VOur.EI.KOT IN riER STTZIINO DKR MATH KM ATIS('H-NATIJUWJ.SSENSCIIAFTI,ICHEN ChASSH AM Ifi. MÄRZ 1S77.) Einleitende Bemerkunoen und die Untin-sucluuiosniethoden. Zweck der vorliegenden Abliaudlung ist die Fördcnnig unserer Kenntnisse vom inneren Baue des Seiaeliiergeliirues auf Grundlage nälierer liistiologisclier UntersucLiing und eingehender Vergleichuui;^ mit dem Geliirn der 8äugetliiere und insbesondere des Mensolion. Das menseldiclie Oeiiirn zum ^■ergieieile lieranzuziehen, emptieldt sich schon desrdialh, weil (hisseli)e am genauesten unter allen Wirbeltliiergehirnen untersiiclit wurde und seinem feinern Haue nach am eingehendsten bekannt ist. Zunächst werden wir aufiiierksam zu machen haben auf diejenigen Schwierigkeiten, welche bei jeder in das Bereich des Nervensystems eingreifenden Untersucliung hervorgehoben werden müssen; in ihrer Würdigung liegt für den Beobachtm- eine Malmung zur Vorsicht bei seinen, aus den erzielten Untersuchuugs- resultaten aufzustellenden Hchlussfolgerungen, vornehndicli, wenn die Untersuchungen nicht etwa Waln'schein- iichkeiten, sondern womöglich Wahrlieiten anstreben sollen. Die zahlreichen, bis in die neueste Zeit gefüln-teu Untersuchungen dieser Art konnten nändich nicht einmal zu einer überzeugenden Klarheit in der Darstellung der Elemente und ihres Verhaltens zu einander im Ccntralorgan des Nervensystems führen. So haben unsere Kenntnisse von der Ursiirungsweise der Nerven- faser aus der Nervenzelle in einer Reihe von Decennien mehrere Wandlungen erfahren. Kinmal wollte man die Nervenfaser für den Protoplasmafortsatz der Nervenzelle, andermal für den Zellkernfortsatz, ja selbst für den Zellkernkörperchcnfortsatz erklärt wissen. Schon stellte sich der grössere Theil der hervorragendsten Forscher auf die Seite der ersteren Ansicht, welche die Nervenfaser für den Protoplasmafortsatz der Nerven- zelle gelten liess, und ward demnach d'c Hoffnung auf ein positives Resultat, auf die Überwindung minde- stens einer fundamentalen Schwierigkeit gehegt, als Max Schnitze auf Grundlage seiner Beobachtungen (1. c. ;-!(>, A, p. I.H!")! mit der Ansi<'ht auftrat: dass die Nervenzelle nur zu einem Knotenpunkte für die zalillnsrn f: i n z r 1 f i b r i 1 1 .' n w i r d nnd dass d i es e E i n z e 1 f i liri 1 1 e n aus den verschie- 44 Josef Victor Eolmn. dcnsten Reijionen des Nervensystems stainineii, aus iliiien sich daiiii ein s'e^^" ""'i •'! tcs Bündel als A x ciiey 1 i ii der zu einer Nervenfaser zusanim eniasst „und mit Markselieide umgeben, sofort periplieriscb verläuft, die a.ndercii unbekannte Wege zieiien". Es blieb bislang diese fundamentale Frage ungelöst. Eine andere T\esentlicbe Sehwierigkeit bildet die Frage nacli der Bescliatfenlicit von diT (inindsiihstan/, im Centralorgan des Nervensystems, welche Vi rein, w ,,Neu rogli a- , Köllikcr „Hi ndesii bstan z-', benannt haben. - Wir vermögen nieht /.u enfseheiden, inwiefern diese Substanz von einer bindegewebigen oder einer nervösen Natur sei. Endlich bleiben für den vergleichenden Anatomen fast unüberwindliche Schwierigkeiten in den lücken- haften Darstellungen der ontogeuetischen Entwickehmg sowohl des peripherischen, als auch des centralen Nervensystems übrig. Man muss gestehen, dass bei solchem Stand der Dinge das Streben nach einer Erkenutniss des inneren Baues vom Gehirn und Rückenmark auf eine beschränkte und wenig Aussicht auf Erfolg versprechende Grundlage angewiesen bleibt. Wenn wir daher von Untersuchungen auf diesem Gebiete sprechen wollen, so müssen wir in erster Linie die Lageruugs- und Grössenverhältnisse der Ganglienzellen, die Verlaufsweise und die Dimensionen in der Länge und in der Quere der Gehirn und Rückenmarksfasern, wie au(di die centrale Ausbreitung der Gehirn- und Kückenmarksnerven in den einzelnen Abschnitten berücksichtigen. Bei der Aufnahme dieser Arbeit waltete das Bestreben: auf möglichst breiter Basis sowohl die [Tnter- suchung der histiologischen Elemente im frischen Zustande, d. h. den lebenden Tiiieren eulnomnienen. als auch an durchsichtigen nach verschiedenen Richtungen geführten Schnitten die Untersuchung des Aull)aues von dem Centralorgan des Nervensystems der Selachier vorzunehmen. Allein, je weiter die Studien vorgeschritten waren , desto mehr zeigten sich auch verschiedene Lücken und Mängel, und die Resultate präsentirten sich schliesslich nur als schwacher Versuch einer Darstell u ng des Sela chi ergeh im baues als solchen und im A nsclilusse an di e Archi- tektonik des menschlichen Gehirnes. Die Veranlassung zu der Wahl des Selachiergehirnes als des Untersuchungsobjecles sucht ihre Begrün- dung in mehreren Umständen. Die Selachier sind nändieh im Allgemeinen ülieraus wichtige Organismen, ihre Bedeutung in vergleicheud- anatomischer Beziehung ist von Carl (i cgenbaur (1. c. 11, n, 1>, c^ namentlich mit liücksieht auf das Skelet auf eine eminente Weise in neuester Zeit dargethan worden. Schon eine oberflächliche Betrachtung des centralen Nerven.systems dieser Thiere bietet viel des Bestechenden, hauptsächlich aber, wenn man die Lagerung und die Gestaltung der einzelnen Gehirntheile im Auge iK'hält. Ferner die Mannigfaltigkeit der Gehii'nformen bei dm \ erschiedenen Fischgrn|))ien , die Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Materials, dessen Conservirung, Verarbeitung, alles dies konnte nur für eine Beschränkung der Untersuchungen auf das Selachiergehirn s))rechen. Die ausgezeichnete Leitung und Orientirung meines hochverehrten Lehrers, des Herrn Professors l)i-. Carl Claus, wie auch der Umstand, dass ich mich einige Jahre hindurch mit Studien in der Gehirnanatomie cingehendst beschäftigte, dürften diesen Untersuchungen gewissermassen eine Berechtigung ertheilen. Während eines fünfwöchentlichen Aufenthaltes an der k. k. zoologischen Stati(m in Tri est sam- melte ich im Frühjahre 1876 ein reiches Material, um die einige Monate früher aufgenommenen Untersuchungen dem Abschlüsse zuzuführen. Ich überzeugte nncli, dass einer günstig situirten Untersuchung der Sehicliier- geliirne die l'räparatiou an frischen Tiiieren vorausgehen müsse. Will man sich demgemäss \(in den allgemeinen anatoniiscduMi Verhältnissen eine richtige Vorstidlung bilden und über den Zustand iles llntersiichungsobjectes vor seiner Conservirung zum Zwe(d<.e einer histiologischen Verwenduni; einigerniassen orientiren, so l)leibt nur die Betretung dieses Weges übrig. Das- Centralorqa)! des Ncrtuyisystems der F^olachier. 45 DcMiiKicli prüiiiiriitc micli icli :in IVisclicii, /.um iirosseii Tlieilo aiicii an lebenden 'l'liieren die (udiirne. Was die Piiipanxtion selbst betrifft, so werden bei ihrer Vurnabnie an der dorsalen Fläche des Gehirns keine nahniiiat'ten Seli\vierii;keiten wahrgenoinnu'ii. — nielit so an der ventralen Fläche. Hier berührt das Gehirn in seiner ganzen Länge die nnteren Cranial! Iieile, nnd nur die Gehirnhäute (Dura, Ararhuoidea, J'iaJ und die Gefässcomplexe lagern sieh zwisehen beide Theile; es ist also in dieser Gegeinl eine Verschiebung und Verletzung der verschiedenen Gchirntheile innnerliin ieiclit ilenkliar. Ausserdem erschweren das l'räpariren die meisten, mitunter sehr zarten, manchmal mit unbewaffnetem Auge gar nicht wahrnehmbaren, hierselbst entspringenden und verlaufenden Nervenwurzeln, deren grössterTlieil seine Ausbreitung in der Labyrinth- und Occii)ital l!egi(ni tindet. Um die äusseren Contourcn aller (iehirntheile genauer betrachten zu können, müssen die Gehirnhäute sanunt den Gefässen abgelöst werden. Es ist dies jedoch nicht innner so leicht, wie es beim ersten Anlilick zu sein seheint. Ich habe öfters die Erfahrung gemacht, dass bei grösseren und älteren Individuen die Gehirnhäute von mächtigen Gefässnetzen begleitet, mit einzelnen Gehirntheilen förmlich verwachsen, so dass die Loslösnng ohne einige Zerrung und Verletzung der Gehirnsnbstanz last zur Unnnigliehkeit wird. Noch viel s(di\vieriger gestaltet sich bei allen diesen Tiiieren die Präi)aration der Jieffio ventriruli tertii nnd rpiitrirnli ,juarti (Taf. I, Fig. ], •!, ;), 5; Taf. II, Fig. 7, 8, 9, 111 und IV). An diesen beiden Stellen bildet die /'/« mit dem Viexus chorioideua gleichsam eine Decdce; wdl man nun diese Tiieile entfernen — um das Innere dieser Gegenden einer genaueren Hetraiditung zu unterziehen — , so ist eine Verschiel)nng der seit- lichen Begrenzungen von den beiden genannten Hegionen unausbleiblich. Dies bezieht sieb speciell auf die Retjio veutriciiU tertü der meisten Haie nnd Üoidicn, bei den letzteren auch aul den Veniriculus qiiartus. Und noch ein anderer Umstand verdient einige lieai htung. Es werden die Sela(diicrgehirne \on allen Seiten \m\ einer gallertartigen Substanz umgeben, nur die ventralen Gehirnpartien maidien hie\(in eine Ausnahine. Diese GallertC; welche schon längst bekannt ist, erlangt bei grösseren nnd älteren Thieven eine nicht unbedeutende Consisteuz und verursacht durch ilne mit den Gehiiuhiiuten eingegangene innige Verbindung eine in höherem Masse schwierige Präparation. P.ei Thiereu von mittelmässiger Grösse und Alter bereitet die Entfernung i\{_'Y Gehirnhäute, Gefäss- complexe und der Gallertsulistanz gar keine Schwierigkeiten. Dieses an und l'iir sicli als zweckmässig erachtete Verfahren bei der Ablösung von den eben besprochenen Gebilden führt jedoch in einiger lieziehnng zu so manchen Nachtheilen, deren Erwähnung ich nicht unter- lassen kann, weil dieselben auf die Heurtheilung der Abbildungen auf den ci'sten zwei Tafeln zu dieser Abhandlung einen Eintluss nehmen könnten. Durch das Entfernen der Gehirnhäute und Gefässe erleiden einige Gchirntheile, — so die Corjiom rpsti- fornua, das Zwischen nnd Miltclhirn-- v(irzügli(di im frischen Zustande eine gewisse Erweiterung in der Kichtung nach aussen, wodurch selbstverständlich auch ihre Dimensionsverbältnisse zu denen der benachbarten Gchirntheile, diesfalls zum Hinterhirn, andere werden. Die Härtung der Gehirne veranlasste ich nach der allgemein bekannten und bei ähnlicher Gelegenheit gebrauchten Methode, il. h. unter Anwendung von Jod-Alkohol und Kali bichromimvi. Nach dieser Methode erhärtete Gehirne präseutirten sich bei der Aufnahme behufs Anfertigung von mikroskopischen Querschnitten als ziemlich unbeschädigt. Die in verschiedeneu Richtungen \ orgenommenen Schnitte verfertigte ich theilweise aus freier Hand, zum grossen Theile aber mit Hilfe des von Pi-ofessor v. Gudden entworfenen Mikrotoms. Die Behandlung der Schnitte erfolgte nach der allgenn>in bekannten ('armintinctionsmetlnjde. Im Nachfolgenden will ich noch die bei der Untersuchung der histiologischen Elemente angewandten Methode niittheilen. Von der zu uniersmdiendeu Gehirnpartie wird ein kleines Stückchen mit einer kleinen Scheere oder Scalpell von einem lebenden Individuum genonnnen, nachdem nmn selbstverständlich mit Vorsi(dit nnd Sclinelligkeit die Schädeldecke nnd die (Ichirnhäute an der betreffenden Stelle entfernte. Sodann 4li Josef Victor Tlohon. wird (Insselbe Stückflieii luigesiiiniit in ein mit Pikiociii'niin i;('f'iilitcs Ulir.seliäiolien iil)crtr;ij;'en , woselbst es 5 Kl Minuten verbleibt. Dieser Proeednr folgt die Zerznpfung- des Präparates auf einem ül)jeetträg-cr und zwar in einer mit gewöhnlicliein Flusswasser stark verdünnten Glyeerinlösung. Ist die Arbeit des Zer/.upfens unter einer Stntivloiipe vollendet, so wird dem Präparat etwas von einer ziemlicli schwaclien Glyeerinlösung bin/.ugefiigt, ferner ein aus dünnem Papier bereitetes Diaphragma beigegeben, um auf diese Weise die Zellen oder Fasern vor dem Di-ncke des Deckgiäscheus WQmöglichst zu schützen; — alsd:iuu wird das Präparat mit dem Deekgläsehen vorsichtig versehen, das Deckgläschen vermittelst eines geschmolzenen weissen Wachses mit dem Objeclträger verkittet und schliesslich mit einer je nach Bedarf niitliwendigen Menge von dem schwarzen Lack von Dr. Schacht umgeben. Die solchermassen gewonnenen Präparate erhielten sich bis zur Zeit, wo diese Zeilen niedergeschrieben wurden in unverändertem Zustande und bieten besonders die grösseren isolirten Ganglienzellen (Taf IV, Fig. 25, '28, 29) durch ihre zweifache Imbibition nicht zu unterschätzende Vortheile. Es färbt sich bei dieser Methode der Zellkern und das Zellkernkörperchen schön rotli und das Protoplasma der Zelle gelb, wogegen die Zcllenfortsätze sehr wenig oder gar nicht tingirt erscheinen. Diese Methode wird vom Herrn Professor Dr. Claus in Verbind luig mit der Uiberosmiumsäure bei seinen Untersuchungen an den zartesten Seethieren seit Jahren mit den besten Erfolgen angewendet; aufsein gütiges Anrathen gelangte dieselbe auch an dieser Stelle zur Verwendung, wesshalb ich dieser Methode den Namen der „Claus'schen Methode" beigelegt habe. Bemerkt muss jedoch werden, dass ich die vorerwähnten Resultate nur durch ein von Friedr. Witte in Rostock für das Wiener zoologisch-vergleichend-anatomische Univer.-^itätsinstitut bezogenes Pikrocarmin — dessen procentische Zusammensetzung mir unbekannt geblieben ist — erzielen konnte; wenigstens fand ich in der wiederholten Benützung des vorschriftsmässig bereiteten Pikiocarmins keine gewüusclite Befriedigung. Folgende Tliiere stellten das Untersuehungsmaterial: vi Haie {S. Rochen (liajidpsj. ',). Jiaja iiiiraletus ]j. lU. „ Schult zti}i. 11. ,, batis L. 12. Laeviraja macrorliyiiclius. 13. Tnigon pastinacn L. ( l'astiiid.ra luariiid. Bell.^ 14. My/iohatia aijuila L. 15. Torpedii iii((riii(ij-riij;'en Fischen ;uil d;is iiniitcnnisidn' und piiysid- lui;i.sel.e Veidiiillen des |ieii|ilierisclien Nei\ensysteuis. Aiisscrdcni finden sieli iii den \\'erivcn einzelner iiltcrev und neueruf Forscher allgemein i^eliiiltene Bcüliaclitunyen zerstreut, von deren bedeutenderen Tliatsaelien Erwälmung getluiii wird. Sonacli könnte man erwarten, dass die Siliiidernng der makroskypiselien Verhältnisse bei den Selachier- gehirneii als eine uatürliclie Voraussetzung aus dem ISereieh dieser Uutersuchnugen ausgeschlossen bleibe. Allein das Streben nach einem znsanimeuliängenden Ganzeu und das nedürfniss einer genaueren und eingelieudercn Aergleichend-auatomisehen Darstellung bewogen micdi, dennoch diesen Tlieil der eigentlichen \ on mir bezweckten Untersuchung vorauszusenden. Bevor ich zu der Beschreibung selbst übergehe, miielite itdi mii' übin- die Benennungen der einzelnen (Jehiruabsehnitte und deien Verhalten zu dem Cranmm und L'avum. cmw«"/ einige Bemerkungen erlauben. Ich werde einzelne Gehirnabscliuitte mit Rücksicht auf ihre Gestallung am zweckmässigsten mit den indirt'ereufeu, von Karl Ernst v. Baer (1. c. 2, p. 107) eingeführten und allgemein iingcuommenen Namen bezeichnen, und zwar in ihrer Aufeinanderfolge: Vorderhirn, Z wischenhiiMi, 51 i ttelhirn, Hinter- h i rn und Naehhi ru. Das Craniuni der Selachier theilcn wir mit Carl Gegenbaur (1. c. W, Ij, l>. oO) in folgende vier Abschnitte ein: 1. Occipital-Kegiou. (Vergl. Taf. 1, Fig. 1, 2, 3, 5; Taf. II, Fig. 7, 8, Ü, lU, 11, 12; Taf. III, Fig. 2ü, (r.) 2. Labyriuth-Begion. (^Vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, o, .5; Tat. II, Fig. 7, S, '.>, lU, 11, 12; Taf. III, Fig. 20, L.) 3. Orbital-Kegion. (Vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, 3, 5; Taf. II, Fig. 7, 8, '.», K), 11, 12; Taf. lll, Fig. 2U, O.) 4. Ethmoidal-Region. (Vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, o, 5; Taf. II, Fig. 7, 8, U, lO, 11, 12; Taf. III, Fig. 20, E.) Das (Jiivimi crrt/uV zerfällt nach demselben Forscher in drei Abschnitte: 1. Hinterraum, nach hinten vom Foi-amen occijjüale, nach vorn von der Sattellehne begrenzt. (^Vergl. Taf I, Fig. 1, 2, 3, 5; Taf. II, Fig. 7, 8, H, 10, 11, 12. //'.) 2. Mittelraum, nach hinten von der Sattellcbne, nach vorn im Allgemeinen vom Furamen nen-i optici. begrenzt. (Vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, 3, 5; Taf. II, Fig. 7, 8, 9, 10, 11, 12, .1/'.) 3. V o r d e r ra u m , nach hinten vom Fofcnnen nervi optici, nach vorn \ on dem \(ir(lercn Ende des Craniums begrenzt. (Vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, 3, .5; Taf. 11, Fig. 7, 8, 9, 10, 11, 12, I".) Die Vertheilung der Gehirnniasse in diesen drei Abtheilungen des Caimm cranii mi folgende. In dem von den Granialwandungen der Ethmoi Verlaufs- weisc ist die einer sidnef aufsteigenden Klu'ne. Die, Ubertläidie dieses N'orderliirnabsclmittes ist t;ieichmässi^' Da.s Gentralorgan den Nervfiii>ij^tem,s der Selachier. 49 geltaiil. Dt'iiki mau .s'ch nun (Inicli das Foramen imtritivum eine Traiisversalebene in der Qiicraxe des Vorder- hinies gezogen, no erhält man die Grenze zwisciien den beiden Vorderhirnabschnitten. Der hintere Abschnitt zeichnet sich ans hei dieser I)itterenzirnnj,''sgruppe durch seine zwei halbkugelförniigen Erhabenheiten, welche zugleich auch die höchsten I'unkte des Vorderhirnes bilden. Die Abgrenzung dieser Erhabenheiten unter einander und von der übrigen Vorderhirnniasse ist nicht überall gleichmässig prononcirt. Am Vorderhirn des Acanthias vuUjaris (Taf. I, Fig. 1, V) sind die Erhabenheiten von einander getrennt; weniger ist dies der Fall \>ii\ üquatina vulgaris (Y1-a{. I, Fig. 2, V) und bei Centrina iSalviani. Nach vorn geht der hintere Vorder- hirnabschnitt in den vorderen über, nach hinten endigt seine mittlere Masse mit einem freien Rande oberhalb der Refjio ventricidi tertii und seine lateralen Massen setzen sich beiderseits in die .Seitenwaudungen derselben Hegion fort. Zu beiden Seiten des Vorderhirnes nach aussen und zwar gerade in der Mitte beider Seitenflächen sitzen zwei Ausbuchtungen; sie sind mehr von einer ovalen f4estalt und stehen in einer besonderen Beziehung zu den Tractus oLfactorii, indem sie die letzteren an ihren vorderen schmäleren Enden aufnehmen. Ihre Massen- und Dimensionsverhältnisse sind einiger Moditication unterworfen. Am Vorderhirn des Arundnas iud(jaris treten diese Ausbuchtungen im Gegensatze zu denen der Sijuatina ndgarü und Oentrina Salviani deutlicher auf. Das Vorderhirn des Hexanchus griseiis (Yerg]. v. Miklu cho-Maclay's Abbildung I. c. 19; Taf. 11, Fig. 8, J) weicht hierin besonders von allen vorgenannten ab, denn hier erscheinen diese Ausbuchtungen als konische Gebilde, welche eine unmittelbare Fortsetzung beider Vorderhiinhälften vor.stellen. Aber auch rücksichtlich der, den übrigen dieser Gruppe eingereihten Thieren unterschiedenen zwei Abschnitte und der dem hinteren Vorderhirnabschnitte zukommenden Erhabenheiten, sind Abweichungen anzuführen. Es können nämlich am Vorderhirn des Hexanchus griseus weder der vordere und hintere Abschnitt, noch die Erhabenheiten in deutlicher Begrenzung beobachtet werden. Die Ersclieinungen an der ventralen Fläche des Vorderhirnes bleilien sich bei allen dieser Gruppe zugetheilten Selacliiern vollkonnnen gleich. Man begegnet auch hier wie bei der dorsalen Ansieht zwei synunetrischen Hälften. Die Furche, beziehungsweise Spalte, welche beide Hälften von einander trennt, geht nach vorn längs der Mediane des Vorderhirnes verlaufend in die Furche des Voiderhirntheiles über, nach hinten verschwindet sie in der unteren Partie der Begib ventricull tertii. Dieser Verlaufsweise folgen auch die in der Gestalt von zwei länglichen Wülsten auftretenden Gehirnmassen beider Hälften, indem sie nach vorn mit den Massen des Vorderhirnabschnittes, nach hinten mit denen der Regio ventriculi tertii zusammenlaufen (Taf. II, Fig. 10, F; Taf. IH, Fig. 20, T^. Die Wandungen des Vorderhirnes bei diesen Selachiern sind ziemlich dünn und flihren an ihren Innen- flächen rundliche Anschwellungen. Die Vorderhirnhöhlen sind entgegengesetzt zu den Wandungen von beträchtlichen Dimensionen. Es sind zwei voluminöse Seitenhöhlen, die nach vorn blindsackähnlicli endigen, nach hinten mit der vorderen Höhlenpartie der Regio ventricidi tertii communiciren und lateralwärts die Höhlen der Vorderhirnausbuchtungen, in der Fortsetzung die Höhlen der Tractus olfactorii, aufnehmen. In je einer Seitenhöhle befindet sich ein spiralig gewundenes nervöses Gebilde, dessen Bedeutung mir unklar geblieben. Die Trennung der beiden Seitenhöhlen bewerkstelligen die Vorderhirnwandungen, welche in der Mitte und vorne an der dorsalen und ventralen Fläche in einander übergehen. Die zweite Gruppe enthält das Vorderhirn des Scyllium catulus (Taf. II, Fig. 7, F; vergl. die Abbildung von Busch, 1. c. 7, Taf. II, Fig. 6), des Mustelus vulgaris (Taf. I, Fig. 3; vergl. die Abbildungen von Miklucho-Maclay, 1. c. li), Taf. IV, Fig. 4, A und von Busch, 1. c. 7, Taf. II, Fig. 1) und Galeus canis (Taf. I, Fig. 5, F; vergl. die Abbildung von Busch, 1. c. 7, Taf. III, Fig. 1). Der Gesanunteindruck, welcher bei allgemeiner Betrachtung des Vorderhirnes bei diesen Thieren entsteht, ist der einer mehr viereckigen Gestalt, und stimmt hierin auch das Vorderhirn der ersten Gruppe überein. Die abweichenden Merkmale in der äusseren Gestaltung des Vorderhirnes bei dieser zweiten Gruppe lassen sich folgendermassen charakterisiren. Der bei der dorsalen Ansicht unterschiedene vordere Abschnitt verläuft nicht in einer schiefen, sondern in einer mehr horizontalen Ebene und wird durch eine deutlich Deiiköchrirtfii thT iiiatheiu.-natui-^v. L'l. XXXVIII. Bd. Abliaiidl. von Nichtmitgliederu. g 50 ■Insi'f Victor Hill) Uli. niHikirte, länj;« de.s giiiizeii vorcieiTii l\;ni.les (luer verlaufende, ziemlicli breite Furche von der \entraleu VorderhirnhäÜ'te getrennt; ein Merkmal, welches dem Vorderhiru der ersten gänzlich tehlt. Die Begrenzungs- liuie zwischen den beiden symmetrischen Hälften besteht in einer schwachen, mehr nur obertiächlich ange- deuteten Einsenkung. Das Foramen nutrittvuvi ist durcii ein Grübchen vertreten. Der hintere Vorderhirn- abschnitt eharakterisirt sich durch zwei Paare von halbkugelähnlichen Erhabenheiten, von denen das vordere ebenso wie bei der ersten Gruppe den höchsten Punkt des Vorderhirnes bildet, hingegen das hintere Paar sich gleichsam knieförmig von aussen nach innen einbiegt (Taf. I, Fig. o und 5, V). Nur das Vorderhirn des ScijUium catul'us (Taf. II, Fig. 7, V) verhält sich anders; es existirt hier nur ein Paar von solchen Erhaben- heiten, und auch diese verbleiben oberflächlich. Alle diese Erhabenheiten sind unter einander vollständig abgegrenzt, jedoch mit dem Unterschiede, dass dies bei den Erhabenheiten des hinteren Paares mit einer grösseren Deutlichkeit hervortritt. Die zur Aufnahme der Tractug olfactorii bestimmten seitlichen Vorderliirnausbuchtungen erfahren keineswegs eine ausgesi)rochene .Abgrenzung von den benachbarten V'orderhirnmassen, sie verschmelzen vielmehr allmälig an ihren vorderen Enden mit den Tractu/s ol.faciuru, an ihren basalen Tlieilen mit den lateralen Vorderhirnniiissen. An der ventralen Vorderhirnfläche kunmien gleichfalls zwei synnnetrische Hälften vor, deren Oberflächen nicht mehr mit einer wulstigen, sondern mit fast gleichmässig abgeflachter Gestalt auftreten. Im Übrigen verhält sich diese Vorderhirngegend in ähnlicher Weise, wie bei der vorigen (lrui)|)e. Die Höhlen des ^(lr(lerhirnes bieten ebentälls wesentliche Unterschiede ; sie haben in ihren Dimensionen durch die Massen- ziiuahme der Vorderhirnwandungen eine bedeutende Einbusse erlitten. Die Seitenhöhleu sind in ihrem Höhendurchmesser gesunken und laufen nach vorn mehr spitzig als bliudsaekartig aus. Die Höhlen der seitlichen Au.sbuchtungen sind gleichfalls bedeutend enger geworden. Der in das Vorderhirn eindringende vordere Abschnitt der Höhle von der lieyio uentricuii tertü hat von seiner bei der ersten Difl'erenziriingsgruppe innegehabten Höhe sehr Vieles verloren. Die dritte Gruppe enthält das Vorderliirn des Carcharian Imnia Eisso (Taf. I, Fig. 4 und G). Das Vorderhirn dieses Selachiers präsentirt sich bei der dorsalen Ansicht mit einer glatten, kugelähnlichen Ober- fläche (Taf. I, Fig. 6, U), bei der seitlichen, mit einer elliptischen Gestalt (Taf. I, Fig. 4, V) und endlich bei der Ansicht der sagittal in der Mediane geführten Schnittfläche (Taf. HI, Fig. 19, V) sieht man diese elliptische Gestalt in einer schiefen Aufstellung die Regio renüicidi tertü überbrückend, dem Zwischenhirn zueilen. Die Unterscheidung zweier synmietrischer Hälften ist an der dorsalen Fläche dieses Vorderhirnes unzulässig, dagegen scheint an der ventralen Fläche eine Andeutung von einer solchen Zweitheilung zu existiren. Die seitlichen Vorderhirnaushuchtuugen lagern sich nicht genau seitlich, wie bei den vorhergehenden (iruppen, sondern sie rücken den \entralen Vorderhirn|iartien näher (Taf. I, Fig. 4, V ), ihre Gestalt ist eine ziemlich kugelförmige und Mm den Nachbarmassen deutlich abgegrenzte. Die Seitenhöhlen, die Höhlen der seillichen Ausbuchtungen und die Höhle der in das Vorderhirn eintretenden Regio ventriculi tertii haben sich sehr stark verengert. "Was scblicsslich das Massenverhältniss des Vorderhirnes zu den nachfolgenden einzelnen Gehirn- abschnitlen und die Beziehungen desselben zu dem Vorderraum des Cavum cranii anbetriti't, so verhalten sich die Vorderbirne der einzelnen Gruppen unter den Haien nicht gleichmässig. In der ersten Gruppe steht das Vorderhiru zu den übrigen einzelnen Gehirnabtheilungen in einer ziemlich geraden Proportion, d. h. seine Massen bleiben sich mit denen der anderen Gehirntheile in der Quantität ziemlich gleich. Ein Drittel des ^'orderraumes von der Scbädelhöhle wird vom ^'ordcl•birn der Sijuatii/a imlgm-is (Taf. I, Fig. 2, V'') und llexaiichus (jrisetis eingenommen, etwas mehr vom ^'orderhirn des Acant/äas vulgaris (Taf. I, Fig. 1, J'') und der Cenirina tSalviani. Bei der zweiten Gruppe übertrifft das Vorderhiru an Masse die übrigen einzelnen Gehirnabschnitte (Taf. I, Fig. 3, 5; Taf. II, Fig. 7, I ). Die Beziehungen zu dem Vorderraum sind verschieden. Beim Guleus T)n.s Central )irfi(in dos Ncrrpv.sfi.stems fler Selachier. 61 canis wird die Hälfte des Voi-den-auuies vom Vorderliirn eingenommen (Taf. I, Fig. fi, F, F'), heim Sr-yllium catulus (Taf. II, Fig. 7, V, V) und Mustelus vulgaris (Taf. I, Fig. 3, F, F') wird fast der ganze Vorderraum des ('avum cranü durch das Vorderhirn ausgefüllt. Das Vorderhirn des Carckarias lamia Risso (Taf I, Fig. 6, F), als Repräsentant der dritten Gruppe, Überholt diireh seine bedeutendere Massenentfaltung alle einzelnen Gehirnabtlieilungen ; seine Beziehungen zum Vorderraum entsprechen denen des Vorderliirnes vom Galeus cariis. Optisch charakterisirt sich das Vorderhirn der Haie durch eine nur im frischen Zustande unterscheidbare graue Färbung, welche ausschliesslich nn der ventralen Fläche und zwar in den hinteren Partien unterbrochen wird; hier sammelt das System des Peduncalus cerehri seine Fasern und es macht sich demzufolge daselbst eine weisse Färbung geltend. h. Vorderhirn der Rochen. Die Vorderhirne der Rochen können nach iiirer äusseren (Jestaltung in zwei Gruppen eingetheilt werden. Zu der ersten Gruppe dürfte wohl gezählt werden das Vorderhirn von Raja Srhultzii (Taf.H, Fig. 8, F), Raja miraletus (Taf. H, Fig. 9, F; vergl. v. M ikl nclio-Maclay's Abbildung, 1. c. F.); Taf. HI, Fig. 5, Ä), Bajo batis (Vergl. v. Mi klucho-Maclay's Abbildung, 1. c. 19; Taf. HI, Fig. ^,A), Laeviraja macrorh^jn- chus^ (Vergl. v. Miklucho-Maclay's Abbildung 1. c. 19; Taf. Ilf, Fig. 7, Ä\ Myliohatü aquila (Taf. II, Fig. 10, F) und Trygon pastinam (Taf. II, Fig. 12, F; vergl. die Abbildung von Busch, 1. c. 7, Taf. I, Fig. (i). Bei der dorsalen Ansicht bietet das Vorderhirn keine symmetrischen Hälften. Das Foramen nutritivum. wie schon einmal erwähnt, kann am Vorderhirn des Trygon pastinacu (Taf. II, Fig. 12,///) sehr deutlich unterschieden werden, bei den übrigen dieser Gruppe zugetheilten Thieren wird dasselbe durch ein Grübchen gekennzeichnet (Taf. II, Fig. 8, 9, /«). Die seitlichen Vorderhirnausbuchtungen sind hier verhältnissmässig massiv und erlangen dorsal- und ventralwärts fast dieselbe Höhe, bis zu welcher sich auch die Vorderliirnmassen nach beiden Richtungen aus- dehnen. Mit seinen hintersten Piirtien berührt das Vorderhirn des Myliohntis aquiLa und des Trygon fastiuaca (Taf. II, Fig. 12, I') den v(trderen Theil des über das Zvvischenhirn sich ausdehnenden Hinterliirnes. Vorder Berührungsstellc treten an der dorsalen Vorderhirutiäche beider Tliiere zwei nach hinten convergirende und schräg gegen einander gestellte Wülste auf, welche lateralwärts an beiden Seiten des Vorderliirnes endigen. An der ventralen ^'orderhirnf^ä(■he binicrkl man zwei symmetrische Hälften, die wie bei den Haien durch die längs der Mediane verlaufende Furche entstanden sind. Man kann in dieser Beziehung bei dieser Üifteren- zirungsgrup])e eine zweifache Erscheinung beobachten. Bei Raja Hchultzü^ Raja nuraletus, Raja, batis und Laeviraja warvorhyachus betindet sich die Hegrenzungsfurche nur in der zweiten Hälfte der ventralen Vorderhirnfläcdie, während man sie fast mit dem Charakter einer Spalte an dem ^'orderhirn des Trygon pastinaca und des Myliohatis axjuila (Taf. II, Fig. 10, F) in der ganzen Länge der ventralen Fläche antreffen kann. Die Seitenhöhlen des Vorderhirne.s, die Höhlen der seitlichen Vorderhirnausbuchtungen existiren hier nicht. Auch die vordere Höhlenabtheilung der Regio rentriculi tertii. welche in das Vorderliirn einmündet, erscheint bedeutend schwächer als bei den Haien ausgebildet. Die zweite Gruppe unter den Rochen repräsentirt das Vorderliirn der Torpedo niaminrata (Taf. II, Fig. 11, F). Bei der Betrachtung der dorsalen Flächen wird man an die kugelige Gestalt des Vorderhirnes von Carckarias lamia (Taf. I, Fig. ti, F) unwillkürlich erinnert. Indessen lässt sich am Vorderliirn der Torpedo marmorata die Andeutung von zwei syinnietrischeu Hälften an der dorsalen und ventralen Fläche unterscheiden. Der hintere Vorderliirntheil erstreckt sich fast bis zu dem Zwisclienhirn. Das Foramen niitritirum ist durcli ein deutliches Grübchen vertreten. Die Holden dieses Vorderhinies verhalten sieh wie die liei der vorigen Ditferenzirungsgruppe. Auffallend ist die verhältnissmässig geringe Masse der seitücheu 1 Die V. Mik.l\icli(i-M:iclay'solie AlibihUuig- \«n riuem rii.'lit niilicr bi-stiujiuteii Koclicn \v:ir vollkoiiiiiicii mit dem (ifliini vou Lafrrro/n iiiiirri-irJu/iir/nis iilierpinntiiiimeii(l KCstiiltef. .')^ .Josef Victor Bohnn. Vorderhiniausbiiclitnngeii. Im frisclien Zustande sind diese Ausbuflitungen v(mi einer länglichen und von der übrigen Vorderhirnsnbstanz ziemlicli deutlich abgegrenzten Gestalt; sie liegen beiderseits in der vorderen Gegend des Vorderhirnes, jedoch der ventralen Fläche bedeutend genähert. Das Massenverhältniss des Vorderhirnes zu den nachfolgenden einzelnen Geliirnabtlieilungen vertlieilt sich unter den Rochen in einer zweifachen Weise. Bei Rajit ^chultzit\ Maja viiraletus, Raja hatis, Loeturaja miicrorfii//ic/tus und Torjjedo marmorata steht die Massenentfaltung des Vorderhirnes zu der der anderen Gehirnabschnitte in einer fast geraden Proportion, d. h. es kann kein besonderer Unterschied in der Massen- zunahme am Vorderhirn dieser Thiere constatirt werden; dagegen erscheint das Vorderhirn bedeutend grösser als die übrigen einzelnen Gehirntlieile bei Tryyon pastinaca und Myliobatis aquila. Der Vorderraum des Cavum craw« wird von dem Vorderhirn bei allen Rochen nur zur Hälfte ausgefüllt. Optisch zeigt das Vurderhirn aller Rochen in seinem ganzen Umfange eine graue Färbung, mit Ausnahme derjenigen Stellen an der ventralen Fläche, wo sich die Fasersysteme des T'edunrulufi cci-ehri sammeln ; hier beobachtet man eine weisse Färbung. Zwischen- uud Mittelhirii. (Taf. I, Fig. 1, 2, 3, 4, h, 6; Taf. II, Fig. 7, 8, 9, 1 1, 12; Taf III, Fig. 13, 19, 21, 23. ZM.) Verlässt man das Vorderhirn an der dorsalen Fläche des Gehirnes, um zur Betrachtung der Zwischenhirn- nnd Mittelhirnoberfläclien überzugehen, so wird man vorerst auf die zwischen diesen ersten zwei Gehirn- abtheilungen vorhandene Regio ventricuU tertä aufmerksam gemacht. Einmal wurde schon Erwähnung gethan, wie diese Region an ihrer dorsalen Seite von der Fia mater und dem VLexus chorioideus bedeckt wird, und wie nur nach Entfernung der letzteren Gebilde ihre Gestaltung zu Tage tritt. Die lli-gio ventricuU tertii besteht ans einer Höhle, an der man einen Boden und zwei seitliehe Wan- dungen als Begrenzungsflächen sehr leicht unterscheiden kann. Die Höhle erstreckt sich nach vorn in das Vorderhirn, wo sie mit den Seitenhöhlen desselben communicirt, nach hinten geht sie zunächst als eine directe Fortsetzung mit horizontalem Verlauf in die Zwischenhirn- und in die Mittelhinihöhle über, dann aber nach unten und hinten schräge absteigend, verbindet sie sich mit der Höhle des Infimdibuluin. Im frischen Zustande werden die Begrenzungsflächen der Regio ventrictiii tertii mit einer grauen und glatten Schicht von Nervenkörpern bekleidet. Dieser graue Beleg sendet ein zartes Blättclien als eine cnntinuirliche Fortsetzung zu innerst der zur Decke dieser Region sich heranbildenden l'ia. mater und Plexus c/iorioidevs und ist nichts Anderes, als das centrale Höhlengrau Meynert. Der graue Boden zeigt namentlich bei AcantJiias vulgaris (Taf. I, Fig. 1. III) und 8(juatina vulgaris (Taf. I, Fig. 2, III) eine längs der Mediane verlaufende furchenähnliche Vertiefung; ausserdem bei Mustelus vulgaris (Taf. I, Fig. 3, III), Galeus canis (Taf. I, Fig. 5, III) und Scijllium catulus (Taf. II, Fig. 7, III) eine dreieckige, mehr oder weniger lückenartig ausgeprägte Einsenkung, über deren Bedeutung ich nicht einmal eine Vermuthung irgend welcher .Art anzugeben vermag. An der Stelle, wo das Zwischen- und .Mittelhirn ihren Anfang nehmen, stossen die Seitenwandungen der Regio ventricuU tertii m\i einandei' und mit den Zwischen- und Mittelhirnmassen zusammen und bergen ein wenig vor und unterhalb dieser Stelle zwei graue Erhabenheiten, die mit einander verbunden sind, dann namentlich bei den Rochen bis in die Zwischenhirnhöhle hineinreichen und, wie sich's später zeigen wird, dem Bodengrau dieser Region angehören. Staunius berichtet in einer Bemerkung (I. c. 27, b, p. 13), dass er diese Erhabenheiten paarig nur bei den Haien: Sj^iinnj.- und Carcharias, dagegen bei den Rochen : Raju batis und clarata, ids eine einfache Erhabenheit angetroffen habe, und er hält sie für am meisten entsprechend denjenigen Anschwellungen am Gehirn der Grätenfische, welche Gottsche (1. c. 13, p. 4;").^)) als 'Vubercula intermedia beschrieben hat. Ich fand sie bei allen von mir untersuchten Selachiern jedesmal paarig, nur schien es mir, dass dieselben bei den Rochen mehr, als bei den Haien entwickelt waren. Die Dimensionsverhältnisse der Regio ventricuU tertii stehen in einem ungeraden Verhältnisse zu den \ iirdcrliirnniitssen; sobald diese iieträchtlich sind, wird eine geringere Ausdehnung der Region beobachtet, T)as Centralorgan des Nervensystems de)- Selach'er. r>r') bedeutende Abiinlune der Vordi'i-liiruiiinssen bedingt diig'cgen eine Erweitermii;' \i>us restiforme der Autoren, der oberen Fläche der seitlichen Nachhirn- massen aufsitzt (Taf. I, Fig. 1,2,3,4,5,6, er). Die scheinbare Selbstständigkeit dieser Quercommissur verleitete V. Mi k iucho-Maclay und Gegen baur zu einer Deutung, gemäss der die Decke des Ventricidus f/uartuü als (las Hinterhirn selbst zu betrachten wäre (1. c. 19, p. 37 und 1. c. 11, c, p. 53). In die zweite Gruppe kann eingereiht werden das Hinterhirn von Baja 6'c/m/feyV (Taf. II, Fig. 8, H), liaja miraletus (Taf. II, Fig. 9, H), Baja batis und Laeviraja macror/ii//ichus. Hier unterscheidet sich das Hinterhirn bei seiner dorsalen Ansicht von dem der vorigen Gruppe durch die ziemlich zahlreich auftretenden, nicht besonders tiefen Querfurehen, welche eine oberflächliche Andeutung von quer verlaufenden Hinterhirnwindungeu darstellen. Der vordere und hintere Lappen ergeben sich auch an diesem Hinterhirn, wenn eine Zergliederung geschieht, nur sind ihre Grössenverhältnisse unter einander verschieden. Während am Hinterhirn der ersten Differenzirungsgrujjpe beide Lappen fast gleichmässig ausgebildet waren, entwickelt sich bei dieser Gruppe der hintere Lappen viel stärker als der vordere und überwölbt fast den ganzen Ventriculus quartus, was bei der vorangehenden Difi'erenzirungsgruppe gar nicht der Fall ist. Es hängt wohl dieser Umstand auch mit der jeweiligen Entfaltung der Nachhirnmassen zusammen. Ferner besitzt dieses Hinterhirn sein charakteristisches Merkmal in dem mächtig entwickelten Corpus restiforvie (Taf II, Fig. 8, 9, er). Dieses erscheint zu beiden Seiten des Hinterhirnes und besteht aus zierlichen unter einander verHoelitenen und gleichmässig ausgebildeten Windungen. Die Höhle im Innern des Hinterhirnes ist hier bedeutend enger geworden, was auch zu der stärker entwickelten Massenanhäufung au den inneren Wandungen beider Hinterhirnlappen seine Beziehungen ninnnt. Die Hinterhirnwandungen sind nicht so dünn wie bei der vorausgehenden Gehirngruppe, sondern massiv und verhalten sich im Übrigen unter einander und zu dem Nachhirn, wie auch die Hinterhirnhöhle zum Ventricidus quartus in ähnlicher Weise, wie am Hinterhirn der ersten Gruppe. Die dritte Gruppe bildet das Hinterhirn von Mustelus vulgaris (Taf. I, Fig. 3, 77), (JaL-us cunis (Taf. I, Fig. 5, 77), Carcharias lamia (Taf. I, Fig. 4 und 6, H; Taf. UI, Fig. 19, H), Tnjyon ^Histi7iaca (Taf. K, Fig. \2, H) und Myliobatü aquila. In seiner äusseren Organisation bietet das Hinterhirn dieser Thiere eine mächtig entwickelte und complicirte (iestalt, welche sich vorzüglich durch die sowohl an ihren äusseren, als auch an ihren inneren Überflächen deutlich ausgeprägten Windungen (Gyri) vor dem Hinterhirn der besprochenen Gruppen auszeichnet. Die Windungen erscheinen bei dorsaler Ansicht durch grösstentheils ziemlich tiefe Furchen von einander getrennt, uiul ihr \'crlauf ist hier nach der Quere des Hinterhirnes ein paralleler. Die nähere Das Ci'iitnilor(jan deis Nervensi/stems der Siiachier. 57 Bctrjirlituiin der Furchen Ijisst mit Hücksiclit ;nif ihre Tiefe, drei Foniu^ii luilerselieiden. Es sind Furchen, weiche si)altenähnlieh zwischen die Hintciiiiinniassen tief hineinragen. Diese Art von Furchen kdunte ich fast innner mit \ve,iiii;en Ausnahmen, zwei, drei, oder auch vier an der Zahl unterscheiden (Taf. H, Fig-. 12; Taf. I, Fig. ö, H; Taf. III, Fig. 1!», //), und sie dürften wahrscheinlich als die typischen angesehen werden, weil man hei ihrem Vorkommen fast jedesmal am Hinterhirn drei Lappen unterscheiden kann und zwar ohne Ilntcrscliied der Grösse, bei allen erwachsenen Individuen; nur bei zwei ^vosaen M;/l/'ohatts a, N), bei den Kotlien dagegen, als ein dreieckiger mehr zusaniniengezogener Körper (Taf. U, Fig. 8, U, 10, 12, A'); e.s wird nach vorn vom Mittelhiru, nach oben vom Hinterhirn mit den Corjjora restiformia. nach hinten vom Rückenmark begienzt. Die Beschreibung des Nachhirnes wird am zweck- mässigsten nach zwei Richtungen, nämlich nach der dorsalen und ventralen vorgenonnnen. Die dorsale Fläche des Nachhirnes nehmen der Ventriculns i^icarttis mit seinen Adnexis, die ventrale hingegen die Pedunculi cerehri mit dem Sulcus longitiidinalis atiterior ein. Der Ventricvlus (juartus seu Sinus rhomboidalis z&\gi •/.\xnM\vs,\ bei den Haien folgende Beschatfenheit: Am Boden verläuft in der ganzen Länge der vierten Gehirnkammer als Mittellinie die Raphe (Taf. I, Fig. 1,2; Taf. III, Fig. 15, r), parallel mit dieser nehmen beiderseits in derselben Weise wie die Raphe zwei rundliche und symmetrisch gebildete Säulen ihren Verlauf, die sich bis ins Rückenmark erstrecken, nachdem sie gleich an der Stelle der Erweiterung des Aguaedtirtits Sylvä zum Ventriculus (juartus, vollkommen gestaltet, aufgetreten sind. Beide Säulen werden im Allgemeinen mit dem Namen der Eminentiae teretes bezeichnet (Taf. I, Fig. 1, 2; Taf. III, Fig. 15, et). Wilhelm Busch beschäftigte sich mit ihrer Schilderung zuerst, bezeichnet sie aber als die Pedunculi cerehri, indem er sagt (I. c. 7, p. 38): ,,Uavitm. meduÜa ohlonijuia inclusum, omnino ventriculum quartum IStjualorum adaequat: offeruntur nohis duae //abemilae, longitudinales mediae, sulco segregatae, qnae iuTab. II, Fig.Sy consjiiciuntur, et quae per ßbras cum massameduUari, Juxta posita, cohaerent. Hie quo(iue Pyramidibus assignandae sunt, et, qumn peduncntos cerebri constitnant , ad foriaandam principem encephali niassam conferunt.'' v. Miklu c ho - Ma cl ay il.c. 19, p. 38) nennt dieselben Funiculi teretes. Im Verlaufe dieser Abhandhing wird jedoch nachgewiesen werden, dass diesen Gebilden keine von beiden Bezeichnungen beigelegt werden könne. Nach aussen von diesen befinden sich zwei längliche Vertiefungen, welche die Flächenausdehnung des Bodengrau's der vierten Gehirnkammer repräsentiren und durch welche mehr nach vorn zu, zwei bis drei Bündel quer verlaufen (Taf. III, Fig. 15"). Busch gab auch eine Abbildung von denselben (I.e. 7. Taf. III, Fig. 8). Noch mehr nach aussen treten als perlschnurartig an einander gereihte Knötchen, an den Seitenwandungen in den Sinus rhomboidalis hineinragend, die ^'aguskerne auf (Taf. I, Fig.l, 2,vk). IhierZahl nach sind es durchschnittlich fünf sehr zierlich rundgebildete Knötchen, nur hexHexan- chus griseus (Taf. III, Fig. 15, vk) konnte ich beiderseits sechs Knötchen zählen. Auch Wilhelm Busch (1. c. 7) kannte diese knötchenartigen Anschwellungen ; er spricht sich über dieselben folgender Weise aus (p. 45); ..Tuber juxta externum parietem sinus rkomhoidolis locatum, ex funiculis p/incipalibus posterioribus inedullae oblo7igatae orie/is, quod apud Squalos et Chimaeras eminentiis ntargarituceis ornatum est, apud Bajas superßciem laevem exhibet^ , und an einer anderen vStelle : „ Tiiber extra eas locatum, apud Bajas laeve hie pariter atque apud Squalos eminentiis elegantihus margaritaceis munitum est, quarum quinqtie numerantur^'' . Carl Gegenbaur fand diese Knötchen \)q\ llexanchus 6 an der Zahl (\.c. 11, a, p. 519). In derselben Ebene liegen nach vorn von den Vaguskernen die gleichfalls in den Ventriculus (juartus hineinragenden, ziendich entwickelten Lobi trigemini seu Lobi superiores nu-dullae oblongatae der Autoren (Taf. I, Fig. 3, 4, 5, 6 ; Taf. II, Fig. 7; Taf. III, Fig. 16, 18, 19, 22, 23, ltr\ sie stossen fast bei allen Haien in der Mittellinie zusammen (Taf. I, Fig. 3, 5, Itr) und gehören scheinbar den Nachhirnwandungen an. Nach hinten verschmälert sich die vierte Gehirnkammer zu dem Calamus scriptorius, an welchem die Communication mit dem Ca?ialis centralis medullae spinalis stattfindet. Etwas anders gestaltet sich der Ventriculus (juartus bei den Rochen. Zuerst verliert er durch die stärkere Entwickelung der Seitenwandung ziemlich viel von seinem Raumumfange. Die Eminentiae teretes sind am Boden der vierten Gehirukammer nicht mehr zu beobachten, sie sind durch die mächtigere Ausbildung des Bodengrau's an der Oberfläche verdrängt worden. Die Vaguskerne befinden sich nicht mehr an den Seiten- Hächen des Sinus rhonihoidalis, sondern vielmehr unterhalb derselben und liegen beiderseits am Boden. Ihre Anzahl verhält sich verschiedenartig; so zählte ich einmal bei Mi/liobafis aquilu links fünf, rechts vier Knötchen (Taf. III, Fig. 22, i'X), von denen das hinterste das stärkste war. Die Vaguskerne sind bei den Rochen nicht so zierlicii und glcichmässig. wie bei den Haien geformt. Aiicli die Bildung des Calamus Das Ccyifrnlnrqni) iIcs- Nfrtwnst/sfp??).'} r?pr Sdachicr. 59 scriptoriv g ist am Vent?'/'cn/iis (/itorfus der Roolieii eine ganz andere. Hier entwickelt sich die Oomniunieation zwischen dem Ve7>fri'cuh'.^ ipiartus nnd dem Canah's centralis meduUae spinalis nicht wie bei den Haien allmälig, sondern es tritt der Centraicanal am hinteren Ende der vierten Gehirnkammer mit seiner ursprüng- lichen Gestalt plötzlich auf (Tat". III, Fig. 22, c\ Im Zusammenhange mit den Vaguskernen bei den Kochen nuiss auch das eigenthümliche elektrische Centralorgan der Torpedo marmorata kurz beschrieben werden. Dasselbe besteht aus zwei länglichen, mehr ovalen Gebilden, den Lohi e/ecfrici (Tat. II, Fig. 11; Taf. III, Fig. 21, /e). welche unmittelbar dem Boden des Venfricuhis quarUts aufliegen und als Vagnskerne angesehen werden. Ihrer ganzen Länge nach werden diese Lohi electrici durch eine Längsspalte von einander getrennt und zwar bis an den Boden des Sivua rliomhoidalis, so dass sie makroskopisch zwei symmetrische, von einander unabhängige Gestalten vorstellen. Sie füllen denRaum der vierten Gehirnkammer gänzlich aus und werden nach R e i c h e n ii e i m ( 1. c. 23, p. 7.^5) im frischen Zustande, als „olivenfarbige Kerne" richtig unterschieden. Bei dorsaler Ansicht kann man sich von dem Vorhandensein dreier, ihrer Grösse nach nicht gleicher Abtheilungen überzeugen, „deren erste — vom Rückenmark an gerechnet — ein Fünftel, deren zweite drei und deren dritte wieder ein Fünftel der (iesannntlänge der Lappen einnimmt-'. So charakterisirte zum ersten Mal Reichenheim die Grössenverhältnisse der Ijohi electrici in einer dem natürlichen Zustande entsprechenden Weise. Endlich beobachtet man im frischen Zustande zwei Einsenkungen am vorderen und hinteren Ende eines jeden Lohua electricuit , wodurch an diesen beiden Stellen gleichsam zwei Anschwellungen ditte- renzirt werden. Die vorderen Lappenendeu dringen unter das Hinterhirn, woselbst sie dann mehr spitzig endigen. An der ventralen Fläche des Nachhirnes beobachtet man weiterhin bei den Haien und Rochen in der Mittellinie den Sulcus longitudincilis anterior (Taf. HI, Fig. 20, «fc); derselbe verläuft aber nicht immer von vorn des Nachhirnes bis zum Rückenmark continuirlich, da er bei manchen Selachiern eine oberflächliche Unterbrechung in seinem Verlaufe erleidet (Taf. II, Fig. 10, sla). Zu beiden Seiten des Sulcus longitudinalis anterior zeigt sich eine Andeutung von der Verlaufsrichtung der Pedunculi cerehri (Taf. U, Fig. 10, p). Ausserdem begegnet man mehr lateralwärts einer grösseren rundlichen, oder auch mehreren kleineren Erhabenheiten. Die Massendimensionen des Nachhirnes können allgemein, als in geradem Verhältnisse zu denen des Hinterhirnes stehend, betrachtet werden, wovon auch die Zunahme oder Abnahme in den Volumsverhältnisseu des Ventriculus quartvs abhängig ist. Im frischen Zustande erscheint das Nachhirn an seiner dorsalen Fläche, mit Ausnahme der am Boden der vierten Gehirukammer verlaufenden Eminent iae teret.es, grau, dagegen an der ventralen, mit Ausnahme der vorerwähnten Anschwellungen, immer weiss gefärbt. Rückenmark. (Taf. I, Fig. ], 2, 4. n, 6, Taf. II, Fig. 7—12; Taf. HI, Fig. 14. 15, 18, 19, 20, 21, 22, H). Bei diesen Untersuchungen kommt das Rückenmark nur sofern in Betracht, als es eine nicht zu trennende Continuität mit dem Gehirn bildet; demnach kann ich mich auf eine allgemeine Beschreibung von dem Verhalten seiner vordersten, dem Gehirn nächst liegenden Partien beschränken. Die makroskopische Gestalt des Rückenmarkes ist bei den Rochen an der dorsalen und ventralen Fläche mehr eine abgeplattete, bei den Haien im Ganzen eine elliptische und enthält in der Mediane der ganzen Länge nach dorsalwärts den Sulcus longitudinalis posterior, ventralwärts den Sulcus longitudinalis anterior (\ergl. die letztangeführten Figuren R, slp, sla), durch welche beide Sulci das Rückenmark in zwei sym- metrische Hälften getheilt erscheint. In nicht grosser Entfernung von den beiden Sulci treten dorsal- und ventralwärts zwei Furchen auf, welche die peripherischen Ausgangsstätte an der dorsalen Ruckeumarksfläche für die hinteren und an der ventralen Fläche für die vorderen Rilckenmarkswurzelu darstellen. h* 60 Jn.sff Victor RohntK Die Massen des ganzen Rtickenmarkes überwiegen — wie schon längst beitannt — die Gehirninasse auch bei den Selachiern. An seinen Oberflächen ist das Riiciienniark im frischen Zustande immer weiss gefärbt. Nerven. a) Kopfnerven. Obschon die Kopfnerven der Selachier von Stannins (i. e. 27, h) und von Gegenhaur (^1. c. 11, a) aucii in ihren Verhältnissen innerhalb des Carum rraitii in vorzüglicher Weise gewürdigt worden siml, so erscheint dennoch mit Rücksicht auf ihren zu behandelnden centralen Ursprung, eine kurzgefasste Darstellung als nothwendig. Die descriptive Anatomie beginnt ihre Beschreibung der Kopfnerven gewöhnlich mit dem: 1. Nervus ol fact or ius. V. Mikhicho-Maclay (1. c. 19, p. .31) unterscheidet am Olfactorius einen Lohns (Lappen") und den Tractus olfactorius] der letztere bildet das Verbindungsstück zwischen jenem und dem Vorderhirn. Stannins (I. e. 27, h, p. 2) nennt die Anschwellungen an den vorderen Enden der Tractus olfactorii: die Tubercida olfactoria. und schildert sie als unmittelbar voi' dem Eintritte der Geruchsnerven in dem Riechorgan liegend. Nach ihm sind die Tuhercula olfnrtoria dem Bulbus cinerevs sev olfactorius der Riechnerven des Menschen zu vergleichen. Bei den Haien, mit Ausnahme von Ziigaena, fand Busch li. c. 7) das Tuberculum olfactorium aus zwei Anschwellungen gebildet, welche entweder vollständig getrennt, oder durch Bindegewebe vereinigt sind. In ähnlicher Weise spricht sich auch v. Mikl uclio-Ma ola y aus; nach iiim besitzt Carcharias glaucus {\. (■. 19, Taf. IV, Fig. 11, Ä) zwei diserete Theile am Lobus olfactorius, von denen jeder durch einen selbstständigen Fortsatz des Tractus olfactorius verbunden ist; auch bestehen nicht immer zwei, sondern auch imdn-ere Partien bei einigen Rochen. Nach meinen Beobachtungen schliesse ich micli im Wesentlichen den erwähnten Autoren an, nur erlaube ich mir bezüglich der verschiedenen Benennungen der Anschwellungen an den vorderen Enden der Tractus olfactorii einer theilweise abweichenden Meinung zu sein. Bei Acanthins vulgaris (Taf. I, Fig. 1, bo), bei Torpedo marmorata (Taf II, Fig. 11, bo) und S-,), zuweilen ;iuch bei Roja miraletus (Taf. H, Fig. 9, tr^). Bei den übrigen Haien und Rochen verlässt er mit den anderen Asten, durch eine gemeinschaftliche Öffnung die Schädelhöhle. Auf diese Erscheinungen des Nervus trigeminus machte übrigens schon Carl Gegenbaur (1. c. 11, a) flufmerksani. Der zweite Trigeminusast. welcher schwächer ist als der erste, entspringt bei den Haien nutl Rochen mehr lateralwärts an der ventralen Fläche des Nachhirnes, mit einfacher Wurzelportion (Taf. II, Fig. 10; Taf. III. Fig. 14, tr^). Der dritte Trigeminusast ist etwas stärker als der zweite, aber gleichfalls stärker als der erste und entsprin.fft an der unteren Fläche des Nachliirnes; bei den Haien mehr dem >^u,lrus longit.udinnlis anterior genähert, bei den Hochen von diesem mehr entfernt. Manchmal entspringt er mit einer doppelten Wurzel- portion, wie ich es z. B. bei Hexanrhus griseus (Taf. III, Fig. 14, tr^) beobachten konnte. Alle drei Trigeminusäste verlaufen divergirend nach vorn zu den (.'ranialwandungen. und bilden den mächtigsten Complex unter den Kopfnerven der Selachier. Dan Centralurguit <1es Nervensysltuis der Selachier. 63 (i. Nervus ubdncens. üeiselbo i.st schwächer als der Oculdinotdriiis inul mir weiii^ beträchtlicher als der Trochlearis. Er entspriiifft bei den Haien und Kochen in einer geringen Entfernung hinler der FacialiH-itvnMico-YfwvzcX an der ventralen Fläche des Nachhirncs, und zwar ähnlich dem Oculomotorüis, beiderseits unweit des Siitcus longitudmalix anterior. Sein Stamm sammelt sich manchmal ans zwei, bisweilen aus drei Wurzelpurtionen. Der Nervus abducenti verläuft divergirend zu den Cranialwandungen (Vergl. Taf. II, Fig. 10; Taf. III, Fig. 20, na). 7 . N er V a s fa c ia l is. Der siebente Kopfnerv cntstannni mit einer einfachen, aber ziendich beträchtlichen Wurzel, welche er gemeinschaftlich mit dem Acusticus theilt; diese Wurzel entspringt hinter dem dritten Ramus trigemini an der ventralen Fläche des Nachhirnes. Der Facialis (Taf. II. Fig 10, w/") ist schwächer als der Acusticus und dringt gleich nach seiner Sonderung von der gemeinschaftlichen Wurzelportion in eine discrete Austrittsöft'nung der Labyrinth-Region ein ; er verläuft bei den Haien und Kochen nicht mehr divergirend nach vorn, sondern quer zu den Schädelwandungen. 8. Nervus acusticus. Derselbe verlässt gleich nacii seiner Sonderung von der gemeinschaftlichen Wurzel die Schädelhöhle und dringt durch eine discrete Aiistrittsötlunng in die Ampullen des Labyrinthes ein, zerfällt hier in zwei Aste, von denen der eine in der vorderen Ampulle, der andere in der hinteren sich iiinselföiniig zertheilt (Taf. III, Fig. 20, mt', aji). 9. N ervus glosso i)h a r ynge u s. Derselbe entspringt nach meiner Erfahrung i»ei Haien und Kochen nnt einfacher, aber nicht sehr l)eträcht- lichcn Wurzel, welche man immer vor der ersten und vorderen Wnrzelportion des Vagus weiter einwärts ^■on dieser an der ventralen Fläche des Nachhirnes antrifft (Taf. III, Fig. 14, ug). S tan n ins (1. c. 27, l>, p. 74) gibt an, dass bei Raja clavata und Eaja hatis dieser Nerv mit zwei V/urzcln entspringt. Eine auffallende Erscheinung zeigt sich am Stamme des (jr/ossoji/iari/ngeus —, seine Wurzelportion ist nämlich fast immer schwächer als der Stamm (Taf. III, Fig. 20). Schon Stannius (1. c. 27, /j, p. 76j kannte diesen l'mstand, und glaubt hiefür eine Erklärung in der Annahme zu tinden, dass der Grenzstrang des Syrnpathicus auch Fasern an den G lossopharijngeus-i^X&mm abgibt. Der Nervus ghssopharyngeus verlässt das Carum cranii vermittelst eines discrcten ('anales in der Labyrinth-Region, seine Verlaufsweise ist eine nach hinten zu convergirende. 10. Nervus vagus. Derselbe besitzt die eigenthiimlichste Gestaltung unter den Kopfnerven der Selachier. Seine Wurzeln sammeln sich in einer aufsteigenden Ebene, sie beginnen an der ventralen Nachhirntläche mehr lateral- wärts (Taf. III, Fig. 14, nv\ und verbreitern sicii von da an, an den Seitenflächen des Nachhirnes (Taf. I, Fig. 4, nv), l)is .sie schliesslich an der dorsalen Nachhirnfläclie oberhalb des Calamus scriptorius und sein- nahe am Sulcus longitudinalis posterior, ihr Ende nehmen (Taf. I, Fig. li. w, s/p). Stannius (1. c. 27, b, p. 80) unterscheidet zwei Wurzelportionen von beträchtlicher Stärke, von denen die erste aus einem einzigen Bündel, die zweite bedeutend stärker als die erste, aus mehreren Strängen oder Bündeln zusammengesetzt werden. Bei Maja clavata zählte er (1. c, 27, b, p. 82) 24—28 Bündel, bei Spinax vier beträchtlichere Stränge. Ich kann nach meinen He(djachtungen diese Angaben grösstentheils bestätigen. Auch ich sah die erste Wurzelportion aus einem ziemlich starken Bündel bestehen, nur fand ich einmal hei Varcharins la.mia (Taf. I, Fig. 4, G, nv) und bei Hexanchus griseus (Taf. III, Fig. 15. nv), dass sie aus zwei ziemlich beträchtlichen Strängen, von denen der erstere stärker war, zusanuuengesetzt wurde. Die Anzahl der einzelnen Bündel, von denen die zweite grössere Wurzelportion des \agiis gebildet wird, verhält sich nicht nur unter den einzelnen t^4 Josef Vicfo?- Ruhon. Selacliieni, .sdiulerii auch l>ci cinzeliirii Individuen beiderseits verschieden. S(i konnte ich einmal beim He.vanchus grtseus (Taf. III, Fif?. 15, it>A linkerseits 8, rechterseits 7 liündelchen von verschiedenem f*a.liber /.ählen, welche wiederum in ihrem weiteren Verlaufe nach aussen zu , mehr oder minder beträchtlichen Strängen verschmolzen, und dann in ihrer Vereinigung- die Wurzelportion selbst bildeten. Im Übrigen scheint diese immerwährend wechselnde Erscheinung der Biindelanzahl keineswegs das Wesen des Vagus zu alteriren, was anch'C. Gegenliaur (I. c. 11, a) ausspricht. Charakteristiscli sind die besonders bei den Haien zierlich auftretenden hintersten Biiiulel der zweiten Wurzelportion in der (iegend des Ca/amnn scriptorms beiderseits des Su/cuf lornjitudinalis posterior (Tat. I, Fig. (i, «'■, siii). Nach C. Gegeubanr (1. c. J], «, |). f)3(i) repräsentireu dieselben die Elemente des Xerrm recurrens neu accessorius Willisii der höheren Verte- iiraten. Beide Wurzelportionen des Vagus vereinigen sieb noch während ihres Crauialverlaufes und ver- lassen convergirend nach hinten das Cranium durch eine diserete Austrittsötfuung. Eine merkwürdige Wandhing erfährt der Nervus vayus unter den Kochen bei 'rrijijou ixistinaca iTaf. II, Fig. VI, 7ir) und einigermassen bei Myliohatis aquäa (Taf. III, Fig. 22, itr), wo er aus zwei ziemlich gleich starken Wurzelportionen besteht; die beiden Wurzelportionen vereinigen sich sogleicii nach iinem Ursprünge zum Vagusstannne, welcher das Cavum cr«w// vermittelst einer discreten Austrittsött'nung in der Uccipitai Kegiou verlässt und parallel mit der Wirbelsäule nach hinten verläuft. Die Wurzelportionen sind bei Trygon pastinaca aus Je einem beträchtlichen Strange gebildet, dagegen konnten besonders an der ventralen Fläche des Nacli- hirncs bei Myliohatis («juila zahlreiche Blindelchen an beiden Wurzelportionen uuterscbieden werden (Taf. II, Fig. lU. ur). (\ Gegenbaur (1. c. 11, a) schliesst aus der Verlaufsweise des Vagus und aus seinem perijjherischen Verhalten zu den Visceralbogen, beziehungsweise zu denKiemenbögen, anf eine direcfe Beziehung der letzteren zur (Gestaltung und Zusammensetzung des Vagus aus meln-eren spinalartigen Nerven, was auch sehr plausibel erscheint; denn nur auf diese Weise lässt sieb das merkwürdige Verhalten des Vagus in seinem Verlaufe erklären. Es kann beo])achtet werden, dass der Vagus der Lagerung der Kiemeubögen entsprechend aucb seine Gestaltung ändert. Je mehr die Kiemenbogen nach rückwärts gedrängt werden, desto mehr convergiren die Vaguswurzeln. Beim Trijgon pastinaca und Myliobatis aquüa liegen die Kiemenbogen fast hinter dem Craniuni, sehr nahe an der Wirbelsäule quer gelagert, in Folge dessen erhält hier auch der Vagus seine eigenthümliche Verlaufsrichtung, indem er in einer Rinne, die zwischen den, der Wirbelsäule zugewandten Kiemenenden und einem Längsmuskel liegt. Betrachtet man ferner die ventrale Gegend des Nachhirnes, wo sich die Vaguswurzeln ausbreiten, so begegnet man noch vor dem Übergange des Nachhirnes in das Rückenmark, bei den Haien und Rochen 2— 4 Paaren von zarten Wurzeln, welche von Stannius „dem !%«« temporär juxtapon irt" und von ('. Gegenbaur als „die unteren Vaguswurzeln" bezeichnet werden (Taf. IT, Fig. 10; Taf. HI, Fig. U, 20, vyu^ Diese entspringen fast in derselben Ebene, wie die vorderen Rückenmarkswurzeln (Taf. II, Fig. K), lur'), nur nähern sie sich mehr als diese dem Sulcus lougituditinUs anterior. Bei Hexanchus griseus (Taf. HI, Fig. 14, cyw) zählte ich drei Paare, von denen das hinterste als das beträchtlichste erschien, was schon ('.Gegenbaur (1. c. 11,«, p. 521) hervorgehoben hat. Mit wenigen Ausnahmen entspringt jede vordere Vagusvvurzel mit einfachem Bnndelchen . nur beim Hexauchus yriseus fand ich «lie linke Wurzel des dritten Paares aus zwei Bündeln zusannnengesetzt. Stannius (1. c. 11, />, p. So) unterscheidet nur ein Paar von diesen Wurzeln, von denen die hintere mit einem doppelten Bündelclien regelmässig entsteht. Jede von den vorderen Vaguswurze.ln verlässt den Hinterraum des Cavum. craiiii durch ein discretes Kanälchen und läuft in die Bahnen des Vagusstanmies ein. Bei lle.uaiichus yriseus und Scyllium eatulus (Taf. III, Fig. 20, ryw) beobachtete ich beim Präpariren, wie die \<.rdere dieser Wurzeln reciiterseits noch innerhalb der ( 'raniahvandniig sanimt ihrem Kanälchen in die Vagusanstrittsöffnung einmündete. Stannius s|)richt sich übei' solche Verlanfsweise von diesen AVurzeln folgendermasseii aus ^l. c. 27, /;, p. 8o): ..Jede Pf^v (\iüralor(jav den Ntrvoitiij.'item.s ili r Srladiier. 65 tritt durch einen eigenen a bgesonderten K norpcl canai ans wärt s, nni in die Schädel höiile verlassende N e r v e u ni a s s e des V a g n s ü b e r z n g e ii e n. " Endlich \cii;inten die vorderen Vagnswnr/cln nach hinten zu convergirend. 11. Nervus recurrens seu acc ess oriiis W 1 1 listi. Es mag wohl sehr paradox klingen, dass dieser Nerv bei den Selachiern als solcher angeführt wird, da man bislang das Anftretcn desselben erst von den Reptilien an bei den höheren Vertebraten an- genonimen hat. Ich fand bei llexanclms grisens, dass beiläulig in der Gegend des 3. bis 4. Wirbels beiderseits aus dem Kiickenmarke ein Nervenstrang mit drei sehr zarten lüindelchen entspringt und in die Hahnen der zweiten Wurzel- portion des Vaguti eintritt (Taf. III, Fig. 15, nW). Mein hochverehrter Lehrer Herr Prof. Dr. Carl Claus, um seine Meinung über dies abnorme Verhalten gefragt, nahm keinen Anstand, die bezüglichen Nerven\vurzeln als das wahrscheinliciie Äquivalent des Accesfioi-ius WiUlsü' Aci- höheren Vertebraten in Anspruch zu nehmen, und schliesse ich mich dieser Auffassung auf Grund der näheren Beobachtungen vollkommen an. Die Stelle, an welcher diese Nerven aus dem Rückeumarke hervorgehen, scheint mir weder in derjenigen Ebene zu liegen, in welcher die schon beschriebenen hintersten BUndelchen der zweiten Vagusportion nächst des Sulcus longi- tiidinalis posterior hervortreten, noch aber in der Ebene, in weicher die hinteren Rückenmarkswurzeln entsprin- gen. Vielmehr glaube ich so ziemlich bestimmt annehmen zu dürfen, dass diese Stelle so ziemlich der Ebene entspricht, in welcher der Nervus accessorius WiUixu beim Menschen aus dem Rückenmarke entspringt, d. h. weder nach Art der vorderen, noch nach Art der hinteren Rückenmarkswurzeln. Der Umstand, dass der Nervus recurrens beim Menschen seine Wurzeln vom 5. bis (i. Halswirbel aufwärts sammelt, während hier nur die Gegend des 3. bis 4. Wirbels für den peripherischen Austritt der WiUis'schen Wurzeln bestand, dürfte wohl ebenso wenig bei der Deutung dieses Nerven eine Schwierigkeit bilden, als die Einlenknng des- selben in die Vagusbahnen keinen Gegengrnnd abgeben dürfte; das letztere umsoweniger, als Agy Nervus accessorius WilUsii auch beim Menschen, wenngleich in anderer Weise, in Wechselbeziehungen mit dem Nervus vagus tritt. Freilich lag mir bei meiner Untersuchung nur ein einziges Individuum vor, zudem musste auch die mikro- skopische Untersuchung — welche diesfalls gewiss sehr interessant gewesen wäre — unterbleiben, weil das Präparat während der l'bertrngung nach Wien unter einer hohen Temperatur sehr viel gelitten hatte, so dass der Versucli einer Härtung vollständig scheiterte. b) RUckenmarksnerven. 1. Die vorderen Rückenmarkswurzeln entspringen bei den Haien und Rochen ziemlich entfernt vom Sulcus Longitudiiialis anterior in einer seichten Furche beiderseits aus den Vordersträngen (Taf. II, Fig. lU, fw). Gewöhnlich besteht jede vordere Rückenmarkswnrzcl aus einer Portion, — bei Spinax und Carcharias tritt diese Wurzel nach Stannius (1. c. 27, /^ p. 112') in der Kegel mit zwei discreten, erst später sich vereinigenden Strängen aus dem Rückenmarke hervor. 2. Die hinteren Rücke n marks wurzeln entspringen bei den Haien und Kochen, ähnlich wie die vorderen, in ziendicher Entfernung vom Vulcus longitudinalis posterior m einer Furche aus den Hiutersträngen (Taf. II, Fig. 10, 12, /iw), gewöhnlich mit einfacher Portion. Die Verlaufsrichtung sowohl der vorderen, als auch der hinteren Rückenmarkswnrzeln ist eine nach hinten zu convergirende und beide Arten \ou Wurzeln verlassen bei den Haien und Rochen die Wirbelsäule vermittelst discreter Kanälchen; auch sind die vorderen und hinteren Kückeumarkswurzelu bei allen Sela- chiern gleichmässig stark. Ueiiksvhniieii dei iii:icheni.-uatui w. Cl. XXXVHI. Bd. Abli;iui11. von NicliImilj,'liedorii. (3(3 Josef Victor Roho)i. II. liistiologischer Abschnitt. Die hi.s toi Dgi sehen Elemente, voinclimlich die Nerve nkü i' per und Nervenfasern, treten liinsiclitlich ihrer Form und Lagerung in den Ccntralürganen des Nervensystems der Selaciiier ziemlich versciiicdenartig auf. Was vorerst die N ervculcörpcr anbetrifft, so können hier im Allgemeinen drei Formengruppeu unter- schieden werden. 1. Muitiii ol are Ganglienzellen, welche in verschiedener Grösse und au verschiedenen Stellen des Gehirnes und liückenmarkes vorkommen. Die grössten findet man in den elektrischen Lappen der Torpedo manno)-ata, und zwar sind sie hier exquisite multipolare Ganglienzellen (^Taf. IV, Fig. 25, 27, 28, 2ii, 32), dann können hieher gezählt werden die mehr schlanken, wenigstens auf Querschnitten in solcher Gestalt auftretenden und mit 2 — 3 sehr stark ausgezogenen Fortsätzen versehenen Zellen des centralen Höh 1 e n- grau's Meyncrt (^Taf. V, Fig. 40), der Zellensäule des Nachhirnes und des Rückenmarkes (Taf. V, Fig. 37; Taf. IX, Fig. 6<}, a, h, c) und endlich diejenigen Zellen des Nachhirnes, welche in dessen Marksubstanz und in der Kaphe einzeln zerstreut und theihveise auch gehäuft liegen. 2. Spind e Izel len kommen am ausgesprochensten in der Zellensäule des Rückenmarkes vor (Taf. -IX, Fig. 60, cl). 3. Runde, bedeutend kleinere als die vorgenannten Zellen, die fast nach jeder Richtung hin des Centralorgans von verschiedener Grösse, mit und ohne Fortsätze, mit Zellkernen und ohne diesen anzutretfen sind (Taf. IV, Fig. 26, 31, 33, 35). Die letzteren werden vielleicht am passendsten als Ko merz eilen des Gehirnes bezeichnet. Die Nervenfasern finden ihre allgemeine Betrachtung bei der Schilderung der Structurverhältnisse der einzelnen Gehirnabschnitte. An diesem Orte möge über die Beschatfeuheit der im Gehirne vorkonmienden Zellen, eine kurze Mittheilung gemacht werden. Ich habe hier die den verschiedenen Territorien des Gehirnes von Torpedo inonnorata entnommenen Zellenelemente im Auge, welche auf dem Wege der Zerziipfung und vermittelst der in der Einleitung bereits erläuterten Claus'schen Methode präparirt waren, insbesondere die sehr leicht präparirbaren grossen Ganglienzellen, welche einzeln in den von den zahlreichen Gelassen gebildeten Maschen der elektrischen Lappen (Lobi electrici) von Torpedo liegen (Taf. IV, Fig. 32) und schon mehrmals näher untersucht wurden, ohne dass dabei übereinstimmende Resultate erreicht worden wären. Harles s (I. c. 16, p. 288, 289) demonstrirte an denselben zum ersten Male die Beziehungen der Nerven- fasern zu den Zellkernen und Zclikernkörperchen; bei seiner Präparation benützte er: Weingeist, Jodtinctur und verdünnte Essigsäure. Rudolph Wagner (1. c. 34, p. 377) beobachtete an diesen Zellen zweierlei Fortsätze, einmal mehrere, welche sich verzweigen, und wiederum einen einzigen unverzweigten Fortsatz, der in eine Neivenfaser übergeht. Max Schnitze untersuchte sie frisch nach kurzer Maceration in Jodsernm und kam zu überraschenden, bis dahin unbekannten Resultaten. Er sagt über die Ganglienzellen der Lobi electrici (1. c. 30, b, p. 132) : „Jeder der zahlreichen Fortsätze der Ganglienzellen l)ezieht seine ihn zusammen- setzenden Fibrillen aus denen der Zel 1 s übst a n z. Dabei macht es den Eindruck, als w e II n d i e g a n z e F i b r i 1 1 e n m a s s e , welche d i e G a n g 1 i e n z e 1 1 e a u f b a u t , dieselbe nur d u r c h- setzte. Der Kern dieser Zellen liegt in der feinkörnigen fibriUären Umgebung scharf abgegrenzt und scheint mit den Fibrillen, die ii li e r i h ii li i n w e g ziehen , in keinem d i r e e t e n /usa min e II lia nge zustehen. Seine Substanz ist homogen, ein grosses Kern k«i r pe ichen T^as Cenfrahirqrni rJca X er ven Systems der S"1afh)er. 67 t r i 1 1 a 1 s e i II 0 g 1 ä 11 7, e n tl e K u R e 1 i n s e i 11 e in I n n e r n sehr d e u 1 1 i c li li e r \' o r n ii d It i r g t g' e w ö li u- licli eine, ausii alnnsweise mehrere Vaciiolen. Hiernach besitzt eine solche Ganglien- zelle, an welcher ein Axencyl Inder für eine peripherisch verlaufende Nervenfaser entspringt, die Bedeutung eines Anfaiigsorganes für diesen Axencylinder möglicher- weise n u r in d e ni S i n n e , a 1 s d i e Fibrillen, welche den A x e iic y 1 i n d e r z u s a in in e ii s e t z e n , ihm auf dem Wege der verästelten Fortsätze, der Ganglie nzelle zugefü li r t , die Fibrillen, als welche man die G a n g 1 i e n z e 1 1 e ii s u b s t a n z d u r c h z i e li e n s i e h t , i u d e r Z e 1 1 e nicht i h r e n Ursprung nehmen, sondern in derselben nur eine Umlage rung erfahren behufs Formirung des Axencylinderf ort Satzes und Überleitung in andere verästelte Fortsätze.-' Meine Beobachtungen haben folgende Resultate ergeben. Jede dieser grossen iiieiir ov;ilen als runden und hüllenlosen Ganglienzellen besitzt einen ungetheilten Axencylinder, welchen ich sehr oft auf bedeutende Strecken verfolgen konnte (Taf. lY, Fig. 25, 28, 29, a), an demselben konnte die Andeutung eines fibrilläreii Zustandes, mit spärlich eingestreuten punktförmigen Körnchen wahrgenommen werden. Von allen Seiten der Zellsubstanz entspringen ausserdem zahlreiche Fortsätze, die Protoplasmafortsätze, welche sich grösstentheils und sehr bald theilen, sehr oft mit zarten Spitzen endigend; auch sie zeigen die Andeu- tung von einem fibrillären Zustande mit eingestreuten punktförmigen Körnchen. Die Zell Substanz besteht aus ziemlich grossen, sehr dicht neben einander gelagerten Körnchen, deren Abgrenzung jedoch selbst bei starken Vergrösseningen (^Hartnack, Xj nicht imiiier vollständig auftritt. An mehreren Stelleu der Zelisubstanz kommen bei jeder Ganglienzelle schwarze Pigmentkörnchen von verschie- denerGrösse vor, welche indessen mehr oberflächlich gelagert, bald einzeln zerstient, bald alier zuKlümpchen zusammentreten (Taf. IV, Fig. 25, 27, 28, 29, 32). Ich glaube, dass sie den von Ger lach (l. c. 12, p. (380) au den Zellen der Rückemnarkshörner beschriebenen und (ibidem Fig. 224) abgebildeten Pigmentklümpclien enls]n-e(dien, von denen auch J. Heule (I. c. 17, p. 21) Folgendes sagt: ,Jn vielen Region en enthält jede derselben (Nervenzellen) mehr oder minder beständig ein Häufchen körnigen Pig- ment s, d essen Farbe die erwähnten Farbeniiün ncen der grauen Substanz Ije dingt. Die Grösse d es Pigni entfleckes und die Intensität d er Farbe scheint im Alter zuzune limen." Der fibrilläre Zustand der Zeilsubstanz konnte bei Behandlung der Ganglienzellen mit der C'laus'schen Methode niemals beobachtet werden, wohl aber manches Mal, wenn die Zellen eine IJehandhing nach der G erl ach'scheu Methode (I.e. 12, p. ()78) unter Auweiidinig von do[)pelt-chromsaureni Ammoniak und Carminammoniak eri'ahreii haben. Nur sah ich da ziemlich starke und concentrisch verlaufende Linien, die allerdings an die von Max Schnitze (1. c. 30, b, p. 131, Fig. 30) abgebildeten Fibrillen einigermassen erinnern mögen; ob sie aber mit denselben identisch sind, das blieb mir fraglich (Taf. I\^, Fig. 27). Ähnlichen Erscheinungen kann man sehr oft an den Ganglienzellen von Querschnitten der Lohi eleciriri begegnen. Der Zellkern ist manchmal von ovaler Gestalt (Taf. IV, Fig. 27, 28,//), meist aber rund (Taf. IV, Fig. ?5, 29, 32, n), derselbe ist immer scharf abgegrenzt und besteht wie die Zellsubstanz aus dicht an einander gedrängten Körnchen, unter denen man auch einzelne zerstreute Pigmentkiirnchen bemerken kann. Nicht selten sah ich auch gleichmässig breite, stark lichtbrechende Ringe, welche den Zellkern umklammerten (Taf. IV, Fig. 28, 29, 32, w), dieselben schienen eher eine Zellkernmembran, als Diflfusionserscheinungen des Lichtes vorzustellen. Das Kernk örp erchen habe ich besonders bei Beiiandlung der Ganglienzellen mit der Claus'scheu Methode nicht sehr selten vermisst (Taf. IV, Fig. 28, 29), in den meisten Fällen nach Anwendung der vor- erwähnten Gerlach'scben Methode erscheint das Kernkörperchen als ein glänzendes kugelrundes Gebilde, das sehr oft, namentlich bei stärkeren Vergrösserungen (Taf. IV, Fig. 32, iW), einen sehr dunklen Contour auswärts besitzt, mehr excentrisch im Zellkern gelagert ist und fast immer eine Vacuole aufweist. Zudem wird das Kernkörperchen manchmal von einem lichten Ring eingeschlossen (Taf. W, F'ig. 25, 27, nl), ich glaube, dass dies Ditfiisionserscheinungeu des Lichtes waren. i* 6g jospf Victor B oll 0)1. Anastomosen, wie sie zwisciien den benachbarten üanglienzeilen von Waltliev, Arndt, Besser (1. c. 3) beschrieben und von Max Schnitze (i. c. 30, b, p. 13[)) zugegeben worden sind, habe ich wohl, aber sehr selten, von der Gestalt einer ziendicli dicken und schief gelagerten Brücke beobachtet, doch konnte ich mich aus vielerlei Gründen eines Zweifels hinsiciitiicli iiircr organischen Continuität nicht erwähren. Die runden oder körnerartigen Zellen, welche als die dritte Kategorie der im Centralorgan des Selachier-Nerveusj'stems vorkommenden Nervenkörpern hingestellt wurden, bleiben quantitativ im Vorder- hirn, Zwischenhirn und Ilinterhirn am stärksten, dann in den übrigen Regionen ziemlich spärlich vertreten. Gerlach betrachtet dieselben als nervöse Elemente, welche durch ihre Fortsätze mit den eigent- lichen Nervenzellen in Verbindung treten und er unterscheidet an jeder solchen Zelle eine zugehende und eine in entgegengesetzter Richtung abgehende Faser. Max Schnitze (Med. Centralblatt 18(38, Nr. 9) fasst diese Elemente als unipolare Nervenzellen auf, und ist geneigt, in ihnen die eigentliche Ursprungsstätte tür die Priiiiitivtibrillen der mnllipoJaren Ganglien- zellen zu sehen, — „Doch bleibt hier" — um mit iiim zu sprechen (1. c. 30, b, p. 134) — „Alles noch Hypothese." J. Heule sagt (I.e. 17, p. 20): „Man hat diese Elemente bald dem Nerven-, bald dem Bindegewebe zugetheilt. Wahrscheinlich sind sie potentia beides, d. h. sie können sich zu den Bestandtheilen des einen und anderen Gewebes und, wie eben erwähnt, auch zu Epithelzellen entwickeln. Im unentwickelten, indifferenten Zustande al)er scheinen sie identisch zu sein mit den Körpercheu der Lymphe, den conglobirten Drüsen — und den farblosen Blutkörperchen (amöboiden Körperchen), auf deren weitere Verbreitung in den verschiedenartigen Geweben, in welche sie durch Auswanderung aus den Blutgefässen gelangen, alle neueren Untersuchungen hin weisen." Franz Eilhard Schnitze (1. c. 20, p. 9) unterscheidet zweierlei Arten von diesen Zellen. Erstens kleinere, im Innern mit 1 oder 2 fast punktförmigen leuchtenden Körperchen, die sehr oft mit Fortsätzen versehen sind, und zweitens grössere, an denen man deutliche Kernkörperchen, aber keine Fortsätze erkennen kann. „Es ist mir" — sagt er au der eben erwähnten Stelle — „dessh alb wahrscheinlich, dassjene eiste Form, welche hier in der rostbraunen Schicht (des C'erebelliim nämlich) die überwiegende Mehrzahl bildet, in Wahrheit „Körner", ähnlich denen der Retina, darstellen und kleine Zellen sind; während die letzteren als Kerne zu jener eigenth ümlichen Masse anzusehen sind, die von Vielen als eine bindegewebige Stützsubstanz für die nervösen Elemente gedeutet wird." Meine Beobachtungen scheinen einen Anschluss an die Auffassung von F. E. Schnitze zu fördern. Ich finde runde, manchmal ovale, mehr oder minder kleine Zellen, die bis zu einer gewissen Stufe glänzend erscheinen und in ihrem Innern eine ziendich beträchtliche Anzahl von dunklen und sehr deutlich ausgeprägten Körnchen besitzen; ihren äusseren Contour bildet ein glänzender, sich sehr schwach gelb tingirender S.inm (Taf. IV, Fig. 2(3). In der nächsten Umgehung von diesen Elementen lagern sich mehr ovale und auch verschieden grosse Zellen, bei denen sich nicht so viele und deutlich ausgesprochene Körnchen im Innern befinden, dafür aber ein sehr schwach gelb tingirter und ungetheilter Fortsatz besteht. P^ine andere Art bilden die verschieden grossen, vollkommen abgerundeten Zellen, deren Inneres gekörnt und mit einem sehr oft deutlichen und glänzenden, punktähnlichen Körnciien versehen ist; auch bei ihnen wird die Peripherie von einem hellen Saum gebildet, der indessen zu äusserst einen dunklen, sehr scharf abgegrenzten Contour erhält (Taf. IV, Fig. 30). Diese Zellen haben gar keinen Fortsatz. Zu ihrer Nachbarschaft zählen sich auch Zellen mit einem, oder auch mehreren glänzenden und punktförmigen Körnchen, die keinen dunkel contou- rirten Saum, wohl aber einen ungel heilten Fortsatz besitzen. Weiterhin sah ich, allerdings seltener, solche Zellen, die an iliren lieiden entgegengesetzten Polen je einen ungetheilten Fortsatz zeigten, so dass der Zellcnleib hier vielleicht dieselbe Beziehung der Contiguität zu den Forlsätzen eingeht, wie dies Bidder in \ urzügliclicr We'se mm dem (jaui/Hou Gasaeri vom Hecht hau i 'pidralorijdH des Nerrensjistrms der Helachier. 69 zuerst erläutert li?/i?/aaeduotus StjU-u iieobachtet man nämlich in der Mediaue als ein compactes Fasersystem eine Qucrconnnissur, deren Fasern, gleich nachdem sie die Mittellinie verlassen haben, in Bündel zusammentreten und in beiden Mittelhirnhälften ihren Weiterverlauf nehmen. Der eine Theil von ihnen vcrläutt Ixigenförmig hart an der Grenze der reducirteu dorsalen ZwischeninrnMiassen vorüber und gelangt beiderseits an den Känri zy/ischen den Haien und Rochen durchgeliends geltend. Die Oculomo torius-W urzelfasern lassen sich bis in das Bodengrau des Ac/uaeductus 8ylvu verfolgen (Taf. V, Fig. 40, ow'), wo sie bei zienüich starker Vergrösserung (Hartnack, VHI), in eine gewisse Beziehung zu derjenigen ballenähnlichen Zellenanhänfung treten, welcher wir schon früher gedachten. Noch bevor die Ocnloniotorius-Wurzelfasern das Bodengrau verlassen haben, treten dieselben beiderseits bei den Haien und Rochen in den meisten Fällen zu einem compacten Wnrzelbündei zusammen und ziehen nach abwärts. Auf ihrem Wege durchbrechen sie einen kleinen Tlieil der hinteren Längsbündel der Haube, weiter unten kreuzen sie sich mit den uns schon bekannten und gekreuzten Commissurfasern, und dringen noch mehr nach unten in die innersten, der Mittellinie am nächsten gelegeneu Bindearmetheiie ein, um schliesslich nach ihrem Austritte aus der Bindearmesubstanz auch das Mittelhiru nach aussen zu verlassen. ■Die Ursprnngsstätte für die Ocnloniotorius-Wurzelfasern ist eine ziemlich beschränkte und erstreckt sich bloss über einen kleinen Theil der niittlei'en Mittelhirnsubstanz. Aus der vorderen und hinteren Mittelhirngegend erhalten die Nervi omdothotorii keine Wurzelfasern. Anschliessend soll nun die Besprechung der Wurzel fasern der Nervi frochleares folgen, da das vierte Gehirnnervenpaar der höheren Vertebraten aus dem Mittelliirn entspringt. Beim Menschen nehmen auch die Nervi trocldeares aus einer und derselben Zellensäule, wie die Uculoviotorii, ihren Ursprung, nämlich aus den Oculomotorii-froc/deares-Kernen. Bei den Selachiern tritt uns aber eine total geänderte Situation entgegen, und eine wissenschaftliche Erklärung der Lage von diesen Nerven dürfte in jeder Beziehung schwer zu finden sein. Die Wurzelfasern der Trochleares lassen sich bei Haien und Rochen bis zu den Anschwellungen verfolgen, welche gleich hinter dem Mittelhirn liegen (Taf. VH, Fig. 49, tio). Diese Anschwellungen werden aus gleichmässig kleinen, rund- lichen und in einer feinkörnigen Grundsuhstanz gelagerten Zellen zusammengesetzt und in einer directen Verbindung ndt den Rindenantiieilen der vorderen Hinfcrhirnlappen (Taf. VII, Fig. 411, ^z* ; Taf. VIII, Fig. 54, kr) stehend, dürften sie wahrscheinlich als das Analogen tles Mark segeis, Vaivida cerebelli seu Velum medulläre anterius und des Fremdum der höheren Vertebraten betrachtet werden. Es entspringen somit die Wurzelfasern der Nervi trochleares nicht wie beim Menschen, aus den Kernen des Bodengrau's der Syl vischen Wasserleitung, auch nicht, wie selbst der Ocidomotonus bei den Selachiern, aus demselben Boden grau, sondern aus Anschwellungen, deren Elemente unserer gegenwärtigen Kenntniss gemäss von einer gewiss zweifeihatten Natur sind, und noch dazu ausserhalb des Mitlelhirnes liegen. Berücksichtigt man indessen, dass jenes Marksegel-Analogon in directe Beziehungen zu den hintersten Dachpartien von dem Aquaeductus Sylvii gesetzt ist, so muss allerdings eine Verschiebung für den Urs])rung d er Trochleariswurzeln nach rückwärts constatirt werden, eine Abweicjiung, welche in dem dritten vergleichend-anatomischen Abschnitte nähere Berücksichtigung finden wird. Nnn bietet noch eine zweite Frage, nämlich die der Kreuzung der Trochleariswurzelfasern viele Schwierigkeiten. Fritsch (1. c. 10) spricht mit Bestimmtheit von einer vollständigen Kreuzung eines Theiles der Trochleariswurzelfasern bei den Fischen. Ich konnte mich an den mir vorgelegenen Prä- paraten von dieser Thatsache nicht überzeugen und glaube, dass diese Frage — wenigstens was die Selachier anbetrifft — nicht so leicht zu entscheiden ist, da in derselben Weise und an denselben Stellen neben den Trochleariswurzeln auch Fasern entspringen, die Commissurfasern sind und sich aut iliese die Das Ciiifralorgan des Nervoi.si/.stein.s di r Sihirhirr. 81 venneiiitliche Kreiizmig- ebenso ^n\ wie iiuf die Wurzelfasern des Trocldearts beziehen kann. Üass diese C^oiiimissurfasern nielit dem Truchlearis angehörten, davon konnte niieh aueli ihre Verlaufsrichtung iiber- zengen. Wiilirend die Wurzelfascrn der Nervi trorhlenres als compacte Bündel nach ihrem Ursprünge eine kleine Strecke hindurch bogentörn)ig' unterhalb der Rinde der Vahnda cerebelU nach oben und aussen verliefen, zogen die Conimissurt'asern ' in entgegengesetzter Richtung gegen das Nacliliirn hernb. Selbstverständh'ch handelt es sich hinsichtlich der Trochleariskreuzung um keine directen Beweise, sondern nur um Vermuthungen, welche im Falle einer Bestätigung einigermasscn «ähnliche Verhältnisse zeigen würden, wie sie im menschlichen Gehirn vorkonmien. Allgemein wird angenommen, dass sich die Nei-vi trochlearev beim Menschen oberhalb der Sylvisehen Wasserleitung in der Vahmla cerebelli kreuzen. Es besteht aber auch noch eine andere Ansicht. Ernst V. Brücke (I. c. 6, p. 74) sagt nämlich: „Nach Scliröder van der Kolk ist dem jedoch nicht so. Nach ihm ist diese Kreuzung von markhaltigen Fasern, welche man mit blossem Auge in der Valrida (•«■eSe//«' sieht, keine Kreuzung der Wnrzelfaseru des Trochlearis, sondern einer r'ommissur, welche von der einen Seite zur anderen hernbergeht, während die Wurzel fasern des Trochlearis auf dcrs elben Seite bleiben und an f d erselben Sei te zu Tage treten. Ich habe mich .schon vor einer Reihe von Jahren bemüht, in Rücksicht auf diese Trochleariskreuzung zu einer bestimmten Überzeugung zu gelangen. Es ist dies aber bei der mikroskopischen Untersuchung viel schwieriger, als es scheint, so lange mau die Dinge mit blossem Auge sichi. Es scheint da, als ob man mit Leichtigkeit die Troclilearisfnsern von einer Seite zur anderen hinüber verfolgen könnte. Macht man aber Durchschnitte und untersucht sie mikroskopisch, so sieht mnn, dass dem keines- wegs so ist, dass man keine einzige Faser mit Sicherheit von der einen Seite aus der Wurzel des Trochlearis, in die andere Seite, in den Verlauf desselben hinein verfolgen kann. So lange man sich aber nicht mit Sicherheit, durch directe Anschauung, von der Richtigkeit der alten Ansicht überzeugen kann, so lange muss man gestehen, dass die Ansicht von Schröder van der Kolk « ^'r/o// \iel wahrscheinlicher ist.'' Hiiitoiiiirn, Der leichteren Übersicht des Hinterhirnbaues in allgemeiner Weise dienen die Figuren 53 und 54 auf der Tatet VIII als Grundlage. Die erstere stellt einen Querschnitt vor, der geführt ist durch die ganze Hinter- hirnmasse in der mittleren Kegion (//) und einen ziendich grossen Faserantheil (y) trifft, vernnttelst dessen sich das Hinterhirn mit dem unter der ganzen Breite nach quer getroffenen Nachhirn (AT in Verbindung setzt. Beinahe bis zum Boden der vierten Gebirnkamnier i^lV) reichen da die inneren Hinterliirumassen, welche nur einen spaltälmlichen Raum als die Hinterhirnhölile (/«') übrig lassen. Die zweite Figur 54 ist die Al)bildung eines näher der Mediane und durch das ganze Hinterhirn geführten sagittalen Längsschnittes. Mantelartig breitet sich an der ganzen Oberfläche des Hinterhirnes die Rinde ans, und schliesst eine, hier an der Abbildung als aus grossen Körnchen bestehende Substanz, die innere Hinter- hirnmasse ein. Unterhalb der Rinde zeigen sich zunächst Längsfasern (/«) und unter diesen quer durch- schnittene Faserbündel (_£). Rechterseits läuft das Hinterhirn mit einem mächtigen freien Saume aus, der nichts anderes als die Decke des Ventriculus quartus nach hinten bildet (c/); linkerseits von der Hinterhirn- höhle (h') tritt endlich ein zum Theil abgekapptes Stück desjenigen Theiles, den ich als das Analogen des Marksegels — der Vahmla cerebelli ansehe. ' .S t :i 1111 i ii.s (I.e. 27,4, p. 17} ei'wiilint auch einer ('iinimissur, diiicli welche die Ursprüiij^e Acx Nervi trocideares mit einander verbunden sind. Denkscliriflei. der iiiatheni.-naturw. Cl. XXXVIII. Bd. Abhandl. von NichtmitgliederD . 1 82 Josi'f Victor li'ihiiit. 1. Die II in t c iliiruriiul e lu'stclit ;ius einer nach aussen gelag'erten und mächtig' entfalteten Scliicht, welche die Grundsubstauz oder die Nearoglia ist. Die Structurverhältnisse sind dieselben wie an allen gleichnamigen Stellen des Gehirn- und Rückenmarkes, dabei bleibt die Neuroylia bei den Haien und Kochen im Ilintcrhirn immer die mächtigste unter allen ihr verwandten Gebilden. Ki\i i\\i/i' cereheUi oder ilie Verbindung des Hinterhirnes mit dem Nachhirn und dem Rückenmark, sodann die Binde- arme — irrthündieh J'rocessus cerehellt' ad corporn (juadrigemiaa genannt — oder die \'erbindung des Hinter- hirnes mit dem Mittelhirn und möglicherweise mit dem Zwiseiien- und Vordeidiirn, können bei den Selachiern als bestehend angesehen werden. Der Unterschied liegt hier nur in der makroskopisch ni(dit differenzirten Selbstständigkeit. Dagegen haben wir bei den Selachiern nur ein Rudiment für den l'roressvs cere- belli ad poriteni. Naehhirn. Das Verständniss der inneren Organisation des Nachhirnes wird einerseits durch das .Auftreten der zahlreichen Nervenwurzelfasein, namentlich in seinen vorderen Theilen, anderseits durch die Verschieden- heiten in den Charakteren des Naehhirnes bei den Haien nnd Rochen einigermassen erschwert. Den Mittelpunkt und Ausgangspunkt für die Betrachtung der Organisation bildet immerhin der Boden der vierten Gehinikammer mit den iini zunächst umgebenden Gehirntheilen. Der Eintritt der Fasersystenie des Hinterhirnes in das Nachhirn bedingt gleichzeitig nach vorn den Absehluss der oberen Mittelhirnmassen und die Erweiterung des Aquaeductus Sijlvii zu dem Ventricalua quartiis. Gleich bei diesen Vorgängen entsteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den Haien und Rochen. Während die ersteren Selachier weitaus der Breite und der Länge nacii eine Nolnuiinöse vierte Gehirnkannner besitzen, können die letzteren bloss einen ziendich beschränkten Raum liiefür aufweisen. Es hängt dies 1 * 84 Josef Victor Tlohoii. vorzugsweise von dem quautitativeu Verhalten des Botlengrau's iiud der .seitlicheu «bereu Massen des Nach- hiriies beider Thiergruppeu ab. Ebenso wie im Mittelbirn ist aiicb liier das Bodengrau bei den Rochen mächtiger, hingegen bei den Haien schwächer entwickelt, und dasselbe Verhältniss trift't auch die in den seitlichen oberen Naclihirnniassen nach hinten gegen das Rückenmark ziehenden Vedimcnli cerebML Um sich indessen eine allgemeine Übersicht der Nachhirn-Organisatiou wenigstens theilweise klar vor- stellen zu können, unterzieht man am zweckmässigsten einer Besprechung zu allererst den vorderen und hernach den hinteren Abschnitt des Nachhirnes. Die zu betrachtenden Structurverhältnisse des vorderen Nachliirnal)schnittes finden ihre über- sichtliche Darstellung in den Figuren 47, 48, 49, 50, 5G auf der Tafel VII; Fig. 59 auf der Taf. VIII. Die Figuren 47, 49 repräsentiren Querschnitte aus der vordersten Nachhirnpartie. Wir sehen an denselben zuerst oben das wie eine Quercomraissur über der vierten Gehirnkannner (IV) gelegenen Marksegelanalogon (rM.s), beiderseits und gänzlich nach aussen von demselben die quer getrol^enen Corpora restiformia {er), unter den letzteren, die ans dem Ilintcrliirn in das Nachhirn herabsteigenden und schräg durchschnittenen Faser- züge der Vedimculi cerehelli {ij). Nach unten bemerken wir den Boden des Ventricidus quartus mit dem Bodengrau (cry), in der Mittellinie die Raphe (?•), am oberen Ende von dieser beiderseits die Querschnitte von den hinteren Längsbündeln der Haube (/(') und 50 auf der Tafel VIII zeigen in der Hauptsache wiederum von den vorangehenden Verhältnissen abweichende l'mstände. Die Figur 50 gewährt nämlich einen aligemeinen Einblick in die verschiedenen Verlaufsrichtungeu der Trigeminusvvurzelfasern ; vorzüglich aber bemerkt man jene Wurzel - i'asern, welche sich in der oberen Gegend der Kaphe (?•) kreuzen, aus der Raphe heraustreten, dann die hinteren Längsbündel der Haube durchl)reciien und in den Wurzelfaseriicomplex des Trigeminus hinein- ziehen. Zudem findet man an derselben Figur die Andeutung des Cylinderepithels (<=), welches den Yentri' cuius quartus und die theilweise contourirten Loln trigemini bekleidet. Auf der Figur 59 erhalten eine prononcirte Abbildung die hintersten Wurzelfaseru des Trigcminus- complexcs, speciell die Wurzelfasern des Nervus acusticus und Nervus facialis (/acw). Im llbrigen stinnnen die Structurverhältnisse der beiden letzteren Figuren mit denen der voranbesprochenen ül)erein. Von den einzelnen Gebilden ist Folgendes hervorzuheben. Das Bodengrau des vierten Ventrikels (crg) hat von seiner früheren ziemlich bedeutenden Verbreitung in der Sylvischen Wasseiieitung sehr Vieles verloren, und beschränkt sich bei den Haien seine Ausdehnung auf einen kleinen Kaum, der auch makroskopisch an Gehirnen im frischen Zustande in den beiden Ventrikelliälften als ein grauer Längszug bemerkbar ist. Auch die früher erwähnten, in der Sylvischen Wasserleitung zahlreich vertretenen Zellenelemente werden spärlicher, und zwar nicht nur wegen der gerin- geren Bodengraumasse, sondern weil dieselben Fasern in verschiedenen Kichtuiigen verlaufen und die Zellen gleichsam verdrängen. Bei den Rochen erstreckt sich dasselbe fast in der ganzen Breite des Ventricidus ijuarius und ist besonders durch seine tiefere Einschiebung in die Marksubstanz des Nachhirnes und die zahlreicher vorkom- menden Zellen von dem Bodengrau der Haie zu unterscheiden. Die äussere Fläche des Bodengrau's wird wie der ganze Boden des vierten Ventrikels mit einem Cylinderepithel überzogen, welches namentlich bei Haien deutliche Zellen und von dem unteren Ende deisell)en entspringenden, in die Substanz ziemlich tief hineinragenden Fortsätze zeigt. Die kleinen Kerne und Capillarun kommen in der Bodengrausubstanz in nur geringer Anzahl vor. Die hinteren Längsbündel der Haube (///) eharakterisiren sich sofort bei ihrem Erscheinen in der (iegend der vierten (iehirnkanmier, in zweifacher Weise. Erstens werden dieselben nicht mehr, wie im Aquaeductus Si/lvii vom Bodengrau bedeckt, und zweitens treten sie als zwei ballenartige Anschwellungen an Querschnitten, namentlich bei den Haien, aus der Mark- substanz gegen den vierten Ventrikel hervor. Die hinteren Längsbündel der Haube würden da ganz frei vor uns liegen, wenn sie nicht mit einem Cylinderepithel und einer zarten Lage von Fasern, welche ihrer Heikuuft nach der Baplie zugehören, bedeckt wären. Aus dem Umstände, dass die hinteren Längsbündel der Haube ohne einen Bndengraubeleg bleiben und eine zarte Faserdecke erhalten, erklärt sich auch ilire weisse Farbe bei makroskopischer Betrachtung im iiiseheu Zustande des Gehirnes, wo sie am Boden des vierten Ventrikels — wie aus dem anatimiisclien Absclinitfe dieser Abhandlung zu entneiimen ist — zu 86 Josef Victor Uohon. beiden Seiten der Rapiie als zwei weisse Säuleu vou vorn nach hinten verlaufen, sonaeh aucli die ihnen irrthündit'h beigefügten Bezeichnungen: Endnentiae teretes, Funiculi teretes u. s. w. entfallen müssen. Überdies werden die hinteren Längsbündel der Haube ihrer ganzen Breite und Höhe nach, wie dies an Querschnitten ersichtlich, von Faserbündeln durchbrochen, welche einerseits bis in die Raphe, wo sie sich theilweise kreuzen, anderseits in die entlegensten seitlichen Nachhirnniassen verfolgt werden können. Als eiu wichtiges Uiiterscheiduugsmerkmal ist ihre schärfere Begrenzung von der übrigen Nachliirn- sui)stauz zu erwähnen, welche darin besteht, dass einmal bei den Eochen die einzelnen quer getroffenen Faserelemente mehr gedrängt als bei den Haien erscheinen, und andermal das Fasergetlecht von binde- gewebiger Natur viel weniger bei den Rochen als bei den Haien gefunden wird. Ein ganz neues morphologisches Gebilde bei den Haien und Rochen erscheint in den seitlichen Längsbün dein [ß). Wenn man die aus der vordersten Nachhirnpartic gewonnenen Querschnitte einer näheren Prüfung unterzieht, so begegnet man gleich unter dem Boden des vierten Ventrikels beiderseits zwei kleinen Quer- sciinitten, welche bei den Rochen verhältnissmässig stärker als bei Haien entwickelt sind. Dieselben bekommen in ihrem Verlaufe bald eine rundliche, bald eine quer gelagerte ovale Gestalt und sind in selteneren Fällen an einer und derselben Seite des Nachhirnes zweifach vorhanden (Taf, VH, Fig. 50, fl). Zu ihrer Ansicht gelangt mau ausgenommen sehr weniger Stellen — wie-a. B. derjenigen, wo die Wurzelfasern des Trigeminuscomplexes ihre Verbreitung nehmen — an allen Querschnitten des ganzen Nachhirnes, dabei behalten die Gebilde innner die gleiche Verlaufsrichtung bis zum Rüikenniark hiiiali; hier erst wird ihre Lage eiue total geänderte. Während die seitlichen Längsbündel im Nachhirn in derselben Längsebene liegen, welche in ihrer Fort- setzung in die Vordersträuge des Rückenmarkes fällt, treten sie bei dem l'bergang des Nachhirues in das Rückenmark aus der Vorderebene heraus und erscheinen längs der Hinterebene des Rückenmarkes hinter dem Canahs centralis medullae ,ynvalis, beiderseits als ein schöner, deutlicher und runder Querschnitt (Taf. IX, Fig. öl,/). Stieda (I.e. 28, r, p. 439) erkannte zuerst diese Gebilde im Kückenmark der Haie und Rochen. Die Frage ihrer etwaigen Fortsetzung in die vorderen Gehirnabschuitte vermag ich nicht zu beantworten, habe mir aber dennoch eine Vorstellung über die Bedeutung der seitlichen Längsbündel gebildet, die freilich nur eiue hypothetische bleibt. Ich betrachte die Fasereleniente dieser Längssysteme und tinde, dass die- selben mit den Fasern der hinteren Längsbündel der Haube bei den Haien und Rochen in jeder Beziehung übereinstimnieu. Vielleicht sind die seitlichen Längsbündel nur Elemente der hinteren [..ängsbündel der Haube, welche möglicherweise während des Durchtrittes, durch das Zwischen und Mittelhirn von den letzteren abgelöst wurden, und zwar behufs Verbindung des Vorderliirnes mit den Hintersträngen des Rückenmarkes. Alle meine Bemühungen aber, mich vou ihren Beziehungen zu den vorderen Gehirnabschnitten zu überzeugen, blieben truclitlos. Es könnte möglich sein, dass die seitlichen Längsbündel in dem Momente ihrer muthmasslichen Loslösung von den hinteren Längsbündeln der Haube, duicli anderweitige Fasersysteme — wie auch an einer unlängst erwähnten Stelle des Nachhirnes — verdeckt werden und daher unsichtbar bleiben. Wegen der Lage und der bestimmten Verlaufsrichtung erlaubte ich mir für solch ein ausgeprägtes und interessantes Gebilde die Bezeichnung der seitlichen Ijängsbündel (FasctcuU longitudinnles laterales) zu wählen. Das ludtorische Feld (m) besteht grösstentheils aus den quer getroffenen Bündeln der 7Vf/;?//r«A' cerebri^ die im Nachhirn der Rochen ebenso wie im Miltelhiin veihältnissmässig zahlreicher als bei den Haien vorkommen; zwischen den Pednnculusbündelu verlaufen ziemlicli zahlreiche Faserbündel, deren Ursprung bis in die Raphe (?) verfolgt werden kann, wo man dann deutlich bcoliachtef, besonders au Querschnitten \itn Haien, wie sich dii-selbcn in \ersi l.iedcnc ii llöhfii der Raphe vnllstüMdig kreuzen und mit senkrechten, in Dan Ci'idraJorricm den Nercensystem.s ilvr Selachier. 87 der i;;m/A'ii Höhe der Knplie liiii/.ielieudeii diiiineii Fasern \ermehren. Die aus der Raphe in das rnulorisclie Feld eintretenden Faserbündei liilden die Quevsysteme, die Filn-ae urcuatae {Ja) des motoriselien Feldes lind die in der Raphe Aerbleibeiulen sinil die Fibrae rectae der Raphe (Taf. V, Fig. 39, /r). Betraciitet man die Querschnitte des Naelihirnes in der vordersten Gegend, wo die Einfleehtuug der aus dem Hinterhirn hcral)steigenden Fasersysteme statttindet, so sieht man besonders deutlieh bei Haien einen starken, bis iu die li'Mpiie hineinziehenden Fascrzng, der zu den Bündeln der Fibrae arcnatae des niotorisehen Feldes als zugehörig betrachtet werden muss [TaJi. VH, Fig. 49, fa), und da derselbe bis in die Theile des Hinterhirnes liiiicinreicht, so dürfte durch ihn eine Verbindung des Hinterhirnes mit der Rajihe entstunden sein. Neben den besonders bei Rochen ein (lichtes Netzwerk bildenden Capi Ilaren kommen iu der ganzen Länge des Naehhirnes einzelne (zu zwei oder drei gestellte) Fasern, welche hinsichtlich iiires Durchmessers denen der hinteren Längsbündel der llaiil>e gleich stehen. Wie im Mittelhirn, so kommen auch im motorischen P'elde des Nachhirnes Zellenelcmcnte vor, welche zwar den Nervenkörpern des Bodengran's der Regio ventriruli tei-tii m\i\ des Aquaeductun iS'///?'« bezüglich ihres Baues sehr äimlich sehen, aber dennoidi vermöge ihrer bedeutenderen Grösse einen zu jenen verschiedenen Eindruck hervorrufen. Die allgemeinen Charaktere dieser Zellen beziehen sich auf ihre topographische Lage und dadurch entstandene Veriiältnisse zu den benachbarten Gehirntheiien. Vorzüglich unterscheidet man bei ihnen mehr in der Mitte des motorischen Feldes eine Gruppe (Taf. VIII, Fig. 53, 56, so), die besonders an Längsschnitten den Anblick einer continuirlichen Kette von Nervenkörpern bietet, welche als eine Zellensäule längs des ganzen Nachhirnes und des von mir untersuchten oberen oder vorderen Rücken- markstheiles in einer und derselben Ebene verläuft. Dabei handelt es sich allerdings nicht etwa um ein vollständig für sich .-ibgesclilosseDes Gebilde, denn man sieht, wie die Zellensäule (iuicji einzelne ihrer Elemente und ein (!cwühl von Fasern nach oben zu, d. h. gegen die vierte Gehirn- kanimcr mit dem Bodeugrau iu beständiger Communication bis in die Querschuittscbenen des Rückenmarkes bleibt. Im Hinblick auf den gleichen Bau mit den Zellen des Bodengrau's und der dirccten Beziehung beider Gebilde kann es keinem Zweifel unterliegen, dass wir in ihnen ein morphologisches Ganze erblicken-, das sehr waiirschciiilicli im Zusanuncnhangc mit den veränderten Lagenverhältnissen den Eindruck einer zwei- fachen Formation erlangt. In demselben Sinne dürfen wohl auch die im motorischen Felde, ja selbst in der Raphe einzeln zerstreuten Nervenkörper genommen werden, von denen bemerkt werden muss, dass sie bei den Haien viel zahlreicher als bei den Rochen auftreten. Auch konnte ich an Querschnitten und Längsschnitten von Torpedo marmorata in derselben Ebene, in welcher sich die vorgenannte Zellensäule des Nachhirnes befindet, und zwar in der vordersten Partie desselben ein schön ovales und deutliches Zellengelage beobachten, dessen Lage und Gestalt mich an die obere Olive des Menschen erinnerte (Taf. VIII, Fig. .55, 58, oo). Alle diese Nervenkörper haben eine multipolare und schlanke Form, welche am passendsten mit J. Henle als eine verzweigte bezeichnet wird, indem thatsächlich nicht selten in der Zellensäule des Nach- hirnes vollkommen ähnliche Nervenzellen vorkommen, wie sie J. Henle (1. c. 17, p. 57, Fig. 21) abgebildet hat. Die Zellsiibslanz, welclie aus deutlichen, ziemlich grossen, dicht gedrängten Körnchen besteht, setzt sich eiiH^ ziemliche Strecke hindurch in die colossalen, durchschnittlich zwei- bis di-eitäch vorhandenen und sehr langen Fortsätze fort. Der Zellkern ist ein bläschenförmiges und scharf abgegrenztes Gebilde, das gewöhnlich in der Mitte der Zellsubstanz sitzt und in seinem Innern einfache oder zweifache luudliclie und glänzende Kernkörperchen birgt. Die aufsteigende Trigemi n u s würze 1 (atrw), deren halbmondförmiger Querschnitt besonders schön und deutlich bei den Haien mehr nach aussen im motorischen Felde auftritt, besteht aus dicht aneinander gelagerten Längsfasersystemen , die vom Kückenmark mit der ^ubstmitia gelatinosn Rolando und zwar von den llintersträngeii kommend, in den vnnleren Austrittsebenen der Trigeniinuswiirzelfasern das Nachhirn S8 Jo.sef Victor BoJioit. verlässt. Die aiifstcigciide Trigeitiiiniswnrzel bildet keineswegs den Ko|it' des Hinterhirnes, wie es im Rlicken- niarke des Mensclien der Fall ist. In reicher Verbreitung- kommen die Wiirzelfasern der Nerven in der vorderen Nachhirngegend vor, deren gedrängter und vielfach verflochtener Verlauf das Unterscheiden der den einzelnen Kopt'nervcn zugehörigen Wurzelfasern überaus schwierig macht. Es bekommen ihre Wurzelfasern im vorderen Abschnitte des Nachhirnes: der Ncrfui.s triijeiiiinus, Nervus faciulit<, Nervtis acutaficus und Nemts abducen.^. Die drei ersteren Nerven konnte ich ans dem Conglomerate ihrer Wurzelfasern nur als einen Nerven complex erfassen, — es sind da wahrhaft bedeutende .Schwierigkeiten zu l)ewältigen, bis man halbwegs eine richtige und klare Vorstellung von diesen complicirten Verhältnissen wird erlangen können. Das Studium der mir vorgelcgenen Präparate führte mich zu nachfol- genden Anschauungen. Was zuvörderst den Trirjemums anbelangt, so bezieht der erste Trigeminusast l^Iiavuis op/itahucus) seine Wurzelfasern zweifelsohne aus dem LoLus trigemini (Taf. VII, Fig. 50, (fr, trw), und es lassen sich die Wurzelfasern als einzelne Bündel l)is in die äusserste, der vierten Gehirnkammer (IV) zugekehrte Lappensubstanz \erfolgen, wo sie strahlenföiniig auseinander laufen und endigen. Sobald dieselben ihre Ursprungsstätle verlassen haben, indem sie die den Lohns von aussen her umgebende Grund- snbstanz oder Neitrtu/ii'a durchbrechen, ziehen sie in der uns bekannten Weise an der Seite .tui w. Cl. XX Will- lid. Aljh;ii]dl. vuii Niclitmitgliedeni ID 90 ■ Josef Victor Rolion. Icli kann wohl ilic nälieve Besclireibniig der auf die Vaguskenie sich beziehenden Al)bildungen unter- lassen indem die Verhältnisse meistens mit denen der vorhin beschriebenen Figuren correspondiren, und beginne demnach mit der allgemeinen Betrachtung der Vaguskerne und aus diesen entspringenden Vagus- wurzelfasern, wie auch des Nervus glossopharyngeun, dessen Wurzclfasern gleichfalls in diesem Gebiete zum Vorschein kommen. Die Vaguskerne priisentiren sich an Querschnitten von Haien als verhältnissmässig ziemlich grosse Dreiecke, deren Basis einem Bogen gleichsehend, in den vierten Ventrikel hineinragt (Taf. VIII, Fig 57, vk), und deren Spitze in der seitlichen Marksubstanz des Nachhirnes eingebettet liegt; dagegen sind die Vagus- kerne an Querschnitten von Rochen durchschnittlich ovale Gestalten (Taf. IX, Fig. 62, vk), die nicht mehr an den Seiten derVentrikelwandungcn, wie bei Haien, sondern eher am {»öden des Ventricidus quartas ihren Sitz einnehmen. Während die Vaguskerne makroskopisch eine Reihe aou aneinander geketteten Anschwellungen vorzüg- lich bei den Haien darstellen, bleiben dieselben an Querschnitten als eine säulenartige und ununterbrochen nach hinten gegen das Rückenmark ziehende Masse. Hinsichtlich ihres inneren Baues ist zu bemerken, dass die Vaguskerne nach aussen von demselben Cylinderepithel wie der Boden der vierten Gehirnkannner überzogen werden, auf den unteren Enden der Epithelzellen ziemlich lange Fortsätze in die Kernsnl)stanz eingehen, wo sicli die letzteren mit nicht geringer Anzahl von Bindegewebsfasern und einigen Capillnren, die wahrscheinlich von der Via mater stannnen, verflechten. Das Innere der Kerne selbst besteht aus zahlreichen kleinen, rundlichen Zellenelementen, die mit denen des Lohu» trii/emini uud der inneren Hinterhirnmasseu identisch sind. Die Wurzelfasern des Vagus vertheilen sich in den Kernen büschelartig und sammeln sich sogleich nach ihrem Austritte aus der Ursprungs- stätte noch innerhalb der Nachhirnsubstanz zu einem compacten Faserbündel, welches das Nachhirn sodann verlässt (Taf. VHI, Fig. 57, vgw). Beinabe immer können auch bedeutende Faserzüge beobachtet werden, die aus den oberen Partien der Raphe kommen und manchmal die hinteren Längsbündel der Haube passireu, um in die Vaguskerne einzudringen; ich habe sie einige Male auch über die Kerne hinwegziehen gesehen. Vergleicht man nunmehr den P)au der Vaguskerne mit dem des Bodengrau's des vierten Ventrikels, so kommt man zu der natürlichen Scldussfolgerung: dass die Vaguskerne ebensowenig, wie derjenige Tb eil von den Lobi trigenuni, wo sich die Wurzelfasern des Ranms ophtahnicus nervi trigemini ^wi- breiten, dem centralen Höhlengrau zugetheilt werden können, vielmehr, dass dieselben als selbstständige und von dem centralen Höhlengrau unabhängige Gebilde zu betrachten seien. An dieser Stelle ist ferner noch hinzuweisen auf die von C. Gegenbaur als untere Vagiiswurzeln l)enannten Nervenstränge, welche — wie im anatomischen Abschnitte ersichtlich - an der ventralen Fläche ) (Taf. VIII, Fig. 57, gw) hinein, und seineWurzelfasern bilden grösstentheils ein ein- faches Bündel, das man bis in die Raphe verfolgen kann. Es scheint aber, dass sich einzelne Wurzelfasern in der Zcllensäule des Nachhirnes und in dem Bodengrau des vierten Ventrikels verlieren. Im Zusannnenliange mit den Vaguskernen müssen auch die merkwürdigen elektrischen Centralorgane von Torpedo niarnioratn, die Lohi elevtrici, eine kurze Erwälniiing linden. Auf den feineren Bau wurden die- selben von Valentin (I.e. ."!.'!), Harless (I.e. 1(3), Savi (I.e. 25), Max Schnitze (I.e. 30, a) und Reichen- Dafi Gentralorguit chs Nervensystems der Selae///er. 0 1 liciiii {\. c. 23) eiiigelieiuls untersucht, hulciii icli nun :uii' diese Werke hiuweisc, beselii-ünke ich mich auf die kurze Betrachtung- der — meines Wissens noch niciit bekannten Verbindungen dieser Organe mit den benachbarten Gchirntheilen. Die allernotliwendigste Oricntirung bringen uns folgende Sciinittebenen. Die Figur 39 der Tafel V stellt einen Tlieil von einem durch dns erste Drittel des linken elektrischen Lappens geführten Schnitt vor. Man sielit oben den unteren Theil des Lappens (/c), welcher dem Boden der vierten Gehirnkammer aufliegt; links und mehr uach aussen zwei sich kreuzende Fasersystcnie, von denen das eine von aussenher in den Lappen ein- dringt und die sogenannten Vagusvvurzeln bildet (rgir), das andere aus einer Zellenanhäufung konunt, die unter demVentrikclbodeu liegt (nie). Unten an der Figur bemerkt man das motorische Feld (m), die hinteren Längsbündel der Haube (hl) als ein lichtes Areale, durch welches die aus der Rai)he (r) konnnenden Fibme arcuatae ziehen (Ja). In der Raphe die Fihrae rectne (fr) und über der Raphe das Cylinderepithel (e) des Ventrikels. Ganz nach aussen links findet sich ein Bruchtheil des Corpus restifonne (er). Auf der Tafel VIII zeigt die Figur 55 die Abbildung eines sagittalen Längsschnittes, der geführt ist Iteiläufig in der Mittellinie einer Gehirnhälfte und zwar durch einen Theil des Mittelhirnes (M\ des Hinter- hirnes (H), durch das ganze Nachhirn (N) mit dem l'eduuculus cerebri {[•), dem centralen Höhlengrau (crg), der oberen Olive (oo), durch den ganzen Lolms electricus (le) und endlich durch den vordersten Theil des Rückenmarkes (Ä). Die Figur 58 der Tafel VIII bietet den Überblick von den Verhältnissen der beiden Lobt electrlci an einer Schnittebene, welche in das erste Drittel des Lappens fällt. Betrachtet man solche und ähnliche Schnittebenen bei einer stärkeren Vergrösscrung (Hartnack, VHI), so gelangt man zur Erkenntniss nachstehender Verhältnisse. Es zeigen sich zunächst Fasern, welche von verschiedener Hohe der Raphe als Fibrae rectae (Tal. V, Fig. 30, r,fr) in die Lobi electrica hineinziehen. In der Raphe verlaufen diese Fasern parallel neben einander, aber nicht sehr zahlreich und ziemlich von einander entfernt. Ich verfolge dieselben und finde, dass einzelne von ihnen am oberen Ende der Rajjhe hervortreten und sich zwischen die schönen Lappenzellcn und zwar ziemlich tief in das Innere des La])pens begeben; dann eine grössere Anzahl von ihnen an eben derselben Stelle hervortretend, die eine Weile unterhali) des Lappens bogenförmig und nachher in derselben Weise wie die vtirigen in dem Lappen verschwinden. Diese Art Fasern färben sich alle mit Carmin schön roth, gleichwie die Fortsätze der Lai)pen/.ellen und stimmen auch in Betreff des Durchmessers mit den letzteren ül)ercin. Ich glaube auch im Hinblick des Umstandes, dass ähnlich starke Fibrae rectae weder bei Haien, noch bei Rochen in der Raphe vorkommen, dass es Zellenfortsätze sell)st sind, welche von den beiden elektrischen Lappen in die Raphe gelangen. Ausser diesen Fasern bekommen die Lappen aus der Raphe gekreuzte Faserbündel, die ihren Verlauf durch die (d)ersten Partien der hinteren Längsbiindel der Haube nehmen und einen Theil des motorischen Feldes durchschneiden, um schliesslich in die elektrischen Lapjieu einzulenken. Weiterhin kommen besonders in Betracht die mit den Vagus wurzeln des elektrischen Luppens sich kreuzenden Fasern (Taf. V, Fig. 39, r,jw). Sie sammeln sich in der neben den Vaguswurzeln gelegenen Zellenanhäufung, welche theilweise in das motorische Feld (w) hineinragt und einzelne ihrer Zellen auch in die Lappen selbst eintreten («/c). Ich erlaubte mir dieser Zellenanhäufung, welche ich zwar bestimmt als einen Theil des ]>odeugrau's von der vierten Gehirnkannner ansehen muss, die Bezeichnung eines accessori- schen Kernes — Nucleus accesnorius lobt electrici — beizuset/.en. Die einzelnen Zellen dieses Kernes haben den gleichen Bau, wie die des centralen Höhlengrau's, der Zellensäule des Naclihirues und Rückenmarkes, und man kann oftmals sehen, wie einzelne ihrer Fortsätze parallel mit den übrigen Fasern in den La])i)en einlaufen. Die von dieser Zellenanhäufung abstammenden Fasern sind es nun, in denen Savi und Reichen heim (I. c. 23, p. 755) die Verbindung der Lohi electrici mit dem Nachhirn (verlängertem Mark) erkannten. Verbindungen einer anderen Art der Lobi electrici mit den übrigen Gehirntheilen konnte ich nicht beobachten. 9? Josef Victor Bohon. Die Gegenwart tler ^•ol•gellannten Verhiiiilinigen der elektrischen Lappen der Hapliu und jener Zellen- anWÄwi'xm^ {Nucleus accessorius) fülirt niieli zu der Frage : über die Deutung des elektrischen Lappens im physiologischen Sinne. Im Allgemeinen sieht man diese sonderbaren Centralorgane für Vagnskerne an. Die Richtigkeit dieser Auffassung kann jedoch nur von dem Verhalten der aus den Lohi ehctrici e.\-i\»\)Y\ü^ii\\i\(i\\ mächtigen Ncrven- siriiiige, welche ebenso wie bei Haien und den übrigen Rochen zu den Kiemensäcken hinziehen, abgeleitet werden; denn der innere Bau und die anderweitigen Beziehungen der Vaguskerne zum Nachhirn bei Haien nnd Rochen gestatten keineswegs zu den Lobi e/ectrici eine morphologische Parallele zu ziehen. Wenn man indessen die elektrischen Nerven vorsichtig präparirt, so üi)erzeugt man sieh erstens, dass nicht alle von ihnen — was schon längst bekannt ist — in die Kiemen eintreten, sondern dass einige der Nervenstränge, wie z. B. der sogenannte elektrische Ast desA^etims trigeminus mit den Kiemen in gar keine Berührung kommen und über denselben in das elektrische Organ ziehen, und zweitens, dass sie die Kiemen ebenso stark verlassen, wie sie bei ihrem Eintritte in dieselben stark waren, dass sie also bei ihrer so mächtigen Einstrahlung in die elektrischen Organe denn doch niclit als reine Kiemennerven betrachtet sein dürften. Fr. Boll (1. c. 4) ist in neuerer Zeit geneigt, in den Lohi electrici ein „besonderes elektrisches .Sinnesorgan" anzunehmen und sagt (ibid. p. 93): .Reichenheim hat diese Ganglienzellen (näm- lich des elektrischen Lappens) genauer untersucht nnd gefunden, dass sie eine hohe Überein- stimmung mit den Ganglien z eilen der hinteren Rück enmarks wnrzeln(Spinalganglienzellen) zeigen — ein Umstand, welcher gleichfalls für die sensible Natnr der Kiemennerven sprechen w n r d e. " Max Schnitze (1. c. .30, A, p. 1.31) erklärt geradezu entgegengesetzt dieselben für: „grosse Ganglien- zellen von der Form der motorischen des Rückenmarks'-', und in der That haben wir es in ihnen njit exquisiten mullii)olaren Ganglienzellen zu tiiun — wenngleich wir dieselben nicht so leicht in das Schema derjenigen in den Vorderhörnern des Rückenmarkes der höheren Vertebraten, noch weniger derjenigen in der Zellensäule des Selachier-Rückcnmarkes hineinlügen können. Berücksichtigt man, dass die Lohi electrici i\\\iim\\\U\M)\i\\en Ganglienzellen bestehen und eine Verbindung mit der Ra])lie nnd den Raphefasern eingehen — welch' letztere nach Th. Meynert für centrifngal leitende Bahnen gehalten werden —, so ergibt sich : dass die elektrischen Lappen als motorische Centren zu betrachten seien. Es ist aber — wird man gewiss mit Recht den Einwand geltend machen — ein gefährliches Ding, die Kiemennerven aus einem rein motorischen Organ entspringen zu lassen. Inmierhin könnte man die Annahme geltend machen, dass die Nervenfasern, welche die Kiemen versorgen, anderswoher als von den Lobt elec- trici kommen, auch dann nur temporär den elektrischen Nerven juxtaponirt werden, und während die ersteren sich in den Kiemen verzweigen, zögen die letzteren in die ^corpi falcati"^ Redi's, d. h. in die elek- trischen Organe. Unzweifelhaft werden hier weitere histiologische Forschungen vereinigt mit physiologischen Experimenten volle Klarheit nnt sich bringen. Noch erübrigt mir die kurzgefassle Besprechung der Verhältnisse in der hintersten Nachhirugegend, wo die Transformation des Nachhirnes in das Rückenmark entsteht. Zwei Stadien können unterschieden werden, deren Verhältnisse nur in einer Undagcrung der Gehirn- tlieile im Nachhirne bestehen. Die bildliche Darstellung des ersten Stadiums zeigt sich auf der Figur 52 der Tafel VH. Wir bemerken vor Allem eine ausgesprochene Convergenz der beiden Seitenwandnngen des Ventricul^is quartioi (IV) Und zwar convergiren die Vaguskerne {i>¥) mit ihren Wurzelfasern (vfpr) nnd die l'eduncidi cerebelli (j,'). Beide Gebilde treten ans ihrer früheren, mehr horizontalen Stellung heraus, indem sie sich erheben; ihnen folgt auch das Ventrikelgrau (rr»;). Die oben und zu beiden Seiten der Ra])he (r) befind- lichen hinteren Längsbündel der Haube (///) breiten sich mehr aus, unter ihnen tritt an dieser Stelle die untere Olive auf (y/o), die im Innern /.ieudich viele wirkliche Nervenkör))rr uml niinle kleine Kerne trägt. Das Ccntralorgan des Nervensi/stcinii der Selackiei-. 93 Die l'eduiicuH cerebri mit dem inotdrisclien Felde (ni) wenden sich mein- seitwärts. Als ein mäelitig' weisser Streifen verlauten parallel mit der h'nplie nach aussen die unteren Vaguswur/.eln Gegenbaur's {rgw) (1. c. 11, a, p. 522). Bei der Verfolgung weiterer nach rückwärts geführter Schnittebenen gelangen wir zur Ansicht der Verbältnisse des zweiten Stadiums. Figur tii) der Tafel IX führt uns in allgemeiner Weise in dieselben ein. Im Innern der Abbildung sehen wir die Höhle der Schreibfeder (Cnlamus scrtptorms) (eis), oberhalb derselben stossen die in der Reduction begrifteneu Vagiiskerne (fk) zusammen, über diesen sitzt die Grundsubstanz (jder Neuroglia-, seitlich von den Vaguskernen ist das Areale der Pedunculi cereheUi und der aufsteigenden Trigeminuswnrzel mit der Suhstantia gelatiiwsa Rolando. Unter den Vaguskernen und seitlieh von der Schreibfederhöhle besteht das Ventrikelgrau {crg), welches aus seiner früheren horizontalen Lage mit den seitlichen Längsbündelu (ß) heraustritt. Die hinteren Längsbündel der Haube (ä/) dehnen sich in ihrer mächtigen Entfaltung nach der I5reite und Höhe zu beiden Seiten der Raphe (/•) aus; sie sind jetzt schon die Anlage der zukünftigen Vorder- sf ränge des Rückenmarkes geworden. Die Fihrae arcaatae des motorischen Feldes bleiben von der Organi sation weg. Die Ra])he wandelte sich in das tlbergangsstadinm zum Sn/cu.i leiieutung erkannt. 111. V c 1- o k' i c lu' n (1 - a ii a t o iii i s c h o r A b •^ c li ii i 1 1. Für die Anatomen war die morphologische Beurtlieilung des Fischgehirnes seit langer Zeit Gegenstand lebhafter Discussion, an welcher sich die hervorragendsten Forscher, wie Hai 1er, Cuvier-, Johannes Müller, Karl Ernst v. Baer, dann Arsaky, Treviranus, Staunius und mehrere Andere mit regem Interesse betheiligten. Es würde mich weit über die gezogenen Grenzen hinausführen, wollte ich eiuc genaue historische Zusammenstellung der zahlreichen, von den einzelnen Gehirnabsehnittcu der Fische durcii unsere Autoren abgeleiteten Tiieorien wiedergel)en; in dieser Beziehung haben die sorgfältigen Abiiandiungen von Gottsche (I. c. 13, p. 244—248), Busch (1. c. 7) und Stieda (1. c. 28, a, p. GO) in erschöpfender Weise vorgesorgt; ich erlaul)e mir demnach auf dieselben zu verweisen. Meine an dieser Stelle zu lösende Aufgabe wird darin bestehen, dass ich die im vorhergehenden Abschnitte gewonnenen Kesultate zu verwerthen versuche, um das Verständniss des Selachiergehirues im vergleichend-anatomischen Sinne zu fördern. Auf das Fischgehirn im weiteren Sinne des Wortes kann ich nicht näher eingehen, da das Teleostier- Gehirn von mir nicht untersucht wurde '. Was das bei der Deutung des Fischgehirnes einzuschlagende Verfahren betrifft, so kann die vergleichend- anatomische Betrachtung nur durch Verwerthuug der liistiologisehen Funde zu richtigen Kesultaten gelangen. Ich beginne mit der kurzen Besprechung des Verde rhirncs, dessen innerer Bau unsere Aufmerksam- keit nach zwei Kichtungen hin fesselt. Abgesehen von den bei den meisten Haien bestehenden dünnen Vorderhirnwandungen erscheint der erste Gehirnabschnitt der Sclachier vermöge der Form seiner Zellenelemcntc nud ihres gegenseitigen Verhaltens als ein Gebilde, welches mit den inneren N'erhältnissen des ersten Gehirnahschnittes der höheren Vertebratcn verglichen, gewissermassen den embryonalen Charakter des Vorderhirnes zum Ausdrnck l)riugt. Es fragt sich aber weiterhin: entspricht derseli)c Gehirnabschnitt dem ganzen, odei- nur einem Theile, und welchem von der ersten Gehirnabtheilnng der höheren Vertebratcn? Nach einer aus dem inneren Baue zu erschlicssenden Auffassung wäre das V orderhiru der Selachier als ein dem vorderen Theile der grossen Hemisphären entspreeheudes Gebilde zu betrachten. Zur Begründung dieser An.schauungsweise erlaube ich mir die Fa.sersysleme des Vonlerliirnes anzu- führen. Wir hüben zweierlei Fasern im Vorderhirn kennen gelernt, und zwar Querfasersysteme und Längsfasersysteme. In den ersteren erblickte ich die Fasern der vorderen Grosshirn-Connnissur — ' D.-ilier cikliiit sioli aiieli die Nichleiiibe/.ieljung doi- miilansiciclien Arbeit Sticda's (I.e. 2s, a) iiiiii /uaeductus Sylvii ein. Dasselbe besteht aus ilem Dache der Sylvischen Wasserleitung, auf welchem eben der dorsale Zwischenhirnantheil aufliegt, und aus dei' unterhalb des Aquaeduct-Bodengrau's sich ausbreitenden und ven- tralwärts frei ausmündenden Marksubstanz. Die ganze Schwierigkeit für eine zu Gunsten dieser Anschauungsweise zu unternehmenden Beweisführung liegt nur in der Deutung der oberen Massen des Zwischen- und Mittelhirnes, und theilweise in der Deutung der Höhlenverhältnisse derselben. Geht man von dem Gesichtspunkte aus, dass die Wurzelfascrn für die Nervi optici aus den oberen Massen unseres Geliirnabschnittes, dagegen die Wurzeln für tlie Nervi oculomotorii aus dem Bodengrau der Höhle desselben entspringen, so wäre man sehr geneigt, auch den zweiten Gehirnabschnitt unserer Selachier entweder in dem Sinne von Arsaky, Carus, Tiedemann, Serrcs und Desmoulins, oder aber in dem Sinne von Johannes Müller zu nehmen. Es scheint mir aber, dass eine sidche Auffassung hedenkcn- erweckcnd ist. Denn berücksichtigt man erstens die Dilferenz in dem elementaren Verhalten der dorsalen oder oberen Massen , zweitens das Auftreten von grossen Nervenkörpern längs der unteren Fläche des Daches von der Höhle in der Gestalt von Anschwellungen (Dachkerne), welche, wie mir scheint, nicht anders vergleichend-anatomisch verwerthet werden können, als dass man sie für das Äquivalent der hierselbst zufolge der niederen Entwickclungsstufe noch undeutlich diflferenzirten Vierhügel-Ganglien der Säugethiere ansieht; berücksichtigt man weiterhin, dass das Dach des Aquaeductus 6chnitte der Thalami optici, d. h. dem P^dvinar und vielleicht auch den Corpora genicnlata entsprechen. Die Stütze für diese Deutung könnte in der Tliatsache gesucht werden, dass beim Menschen in den genannten Theilen die Tractus optici endigen, dabei wäre die Annahme auch nicht ausser Möglichkeit gesetzt, als könnte ein Fasertheil von den Opticuswurzeln bei den Selachiern mit dem Mittel hi rn (Dachkerne?) nicht ver bunden sein. Eine weitere Stütze kann aus der wichtigen histiologischen Tliatsache geschöptt werden, dass nändich die Haube, welche ihren Ursprung beim Menschen aus den Thahnni optici nimmt (Meynert, I. c. 18, p. 787), bei den Selachiorn mit Ausnahme der von dem Vorderhirn ausgegangenen hinteren Längs- bündel der Haube im Mittel hirn gar nicht existirt. An Querschnitten von menschlichen Vierhügeln können drei Etagen: obere, mittlere und untere unterschieden werden (Meynert), die mittlere ist die Hauben- region. Untersucht man einen Querschnitt von dem Mittelhirn der Selachier auf diese Verhällnisse, so sieht man, dass hier nur zwei Etagen, obere und untere existiren, und dass neben den Bindearmen, welche am menschlichen (leliirn in den oberen Zweihügeln zu den rothen Kernen der IIaul)e aufgebläht werden (Meynert, 1. c. 18, ]>. 755), und in der zweiten Etage zu liegen kommen, die beim Menschen als dritte oder untere Etage {J'ea pedunculi') persistirenden und in Folge der Nichtexistenz des NucJcus cniidatus und des Nucleus lenticiilnris auf ein Minimum reduciiten l'pduncidi cereliri verlaufen. P]s hängt also der fast völlige Mangel der Haubenregion mit dem Ausfalle der vorderen oder der eigentlichen Massen der Thalnmi optici l)ei den Selachiern zusannnen. Zweitens könnte der Versuch angestellt werden, die veränderte topograjihische Lage der Dorsalmassen des Zwischenhirnes aus einem Umstände zu erschliessen, welcher nach der von C. Gegen baur (1. c. 11, a, p. 548) abgeleiteten Idee, dass mit der Ausdehnung der Schädelwandungen in den Ethmoidal- iind Orbitalregionen die Divergenz der vorderen Gehirnnerven nach vorne in directer Bezie- hung stehe, darin bestünde, dass auch die ersten zwei (4 ehi r nabschnitte, wie ihre Nerven bei den Selachiern nach vorn ausgedehnt werden. Nur unter Voraussetzung einer solchen Ausdehnung und der Einscliiebung des Mittelhirnes von rückwärts unter das Zwischenhirn, lässt sich eine Vorstellung von der topographisch veränderten Lage der dorsalen Zwisclienhirnmassen und deren Verhältnissen zu dem Ventricuhix tertius einerseits, und anderseits zum Mittelhirii, bei den Selachiern bilden. Es ist wohl selbstverständlich, dass meine AutTassung von der Einschiebung des Mittelhirnes unter das Zwischenhirn eine ganz andere ist als die, welche Karl Ernst v. Baer, wie wir oben gesehen haben, aus- gesprochen hatte. Mit Hilfe derselben Einschiebung des Mittelliirnes unter das Zwischenhirn möchte ich mir erlauben, auch die merkwürdige Ursprungsweise iler Nerd trochlcnrcs in Znsaninienhang zu liriiigen. Das vierte Gehirn- [!i9| Das Ccntralurgan des Ni^rvensyisi'ms der Selachier. 99 nerven puar entsprini;'! ln^'ini Mensdicn ;ius dem centralen Höhlengrau des A< iSi/lrü in den oberen Zweihiigeln, und seine Wurzeln, weklie von da an seliräg nach rückwärts aufsteigen, sollen sich alsdann iiacli der allgenieiuen Annahme (ausgenonnneii Schröder van der Kolk und Ernst v. Brücke) in der l'a/rula cerebelU kreuzen. Bei den Selacliiern entspringt dagegen der Troc/ilearis nicht aus dem centralen llüiiiengrau der Sylvischen Wasserleitung, sondern ausserhalb derselben und weit entfernt von den Qucr- schuittsebeuen der 0 c u 1 o ni o t o r i u s w u r z e 1 n aus Anschwellungen, welche knapp über dem beginnenden VeHtrtcidus quartus liegen Und ihrem inneren Baue nach für nichts Anderes als für die directe Fortsetzung der Nordereu Hinterhirnlappen und zufolge ihrer Lage und theilweisen Beziehung zum Mitteihiru (zu dem sie stosscn) für das Äquivalent des Marksegcls [lalvula cerebeUi) angesehen werden dürften. Aber eben diese Thatsachen sind es, welche das Verständniss des TrochLenrin und der ihn umgebenden Gehirntheile besonders erschweren, da man aus der Thatsache, dass der Trochlearis aus der Vnhuila cerehelU entspringt, zu der paradoxen Folgerung geneigt wäre, dass derselbe ein Kleinhirnnerv und kein Mittelhirnucrv sei, oder aber ist der vor dem Trochlearis gelegene Gehirnabschnitt das Zwischeuhirn (C. Gegenbaur und v. Mik- lucho-Maclay) und nicht unser Zwischen- und Mittelhirn; ferner wird man sagen, dass der Theil, von welchem der Trochlearis entspringt, nicht das Ctrehellum oder Hinterhirn (Autoren;, sondern das Mittel- liirn (C. Gegenbaur und v. Alik I uclio- Maclay) sein könne. Dass jedoch — die paradoxe ersterc Folgerung ganz bei .Seite lassend — C. Gegenbaur's und v. Miklu cho-Maclay's Auffassung ganz unhaltbar ist, hat sich aus der dctaillirten Darstellung des dritten (ieliirnabschuittes ergeben, welcher seiner gesannnten Structur nach ganz unzweifelhaft das Cerebellum ist. Wenn wir berücksichtigen, dass die Ursprungsweise des Trochlearis im Gegensätze zu dem Ocido- iiiotorius, welcher bei den Selachiern in derselben Weise wie beim Menschen seine centrale Ausbreitung tindet, eine vollständig veränderte ist, so bleibt kein anderer Ausweg zur Erklärung dieser Thatsache übrig, als die Verschiebung der Trochlearis-Ursi)r u ngsst ätt e nach hinten anzunehmen. Das Gegentheil würde nur das Gesammtbild zerstören. Muss man also die veränderte Ursprungsstätte für den Trochlearis zugestehen, so ist es mir nicht ganz klar, warum man unter Berücksichtigung der Lage und der Beziehung in dem, die Wurzelfasern der Nervi trochleares tragenden Gehirntheile ein Äquivalent des Marksegels (^Valvula cerehelU) nicht annehmen könnte, zumal ja das Centralorgan des Nervensystems der Selachier ein in seiner Entwickclung weit zurück- gebliebenes ist, und können demgemäss auch die Theile nicht mit denen am menschlichen Gehirn vollkommen übereinstimmen. Der Grund für die Verschiebung der Trochl earis- Ursprungsstätte könnte vielleicht in dem genetischen Verhältnisse des Mittelhirnes zum Zwischenhirn gesucht werden, und zwar, indem man annehmen würde, dass durch die Auflagerung der dorsalen Zwischenhirnmassen auf das Mittelhirn, ferner durch die Einschiebung des Miltelhirnes unter das Zwischenliirn als Anpassung zu den dorsal entstandenen Verhält- nissen, die Ursprungsstätte der Trochleares nach hinten zu bei den Selachiern verschoben werden. Hätte dagegen der Trochlearis seine Urspningsstätte wie beim Menschen, so müssten seine Wurzeln entweder mit den, in den dorsalen Zwischenhirnmassen oberhalb des Aquaeduct-Daches ziehenden Opticus- wurzelfasern nach hinten parallel verlaufen, oder aber die Opticuswurzeln durchbrechen, um peripherisch entspringen zu können. In beiden Fällen dürfte kaum weder ein anatomisches, noch ein physiologisches Postulat vernünftiger Weise gedacht werden können. Dazu kommt nun auch ganz besonders der innere Bau des dritten Gehirnabschnittes. Die Deutung desselben als Hiuterhirn liegt vom inneren Baue ausgehend bestimmt und ganz klar vor uns. Wir haben entsprechend der äusseren Form des Hiuterhirnes ein bedeutend höher organisirtes Gebilde, als die zwei ersten Gehirnabsclinitte sind. Die deutliche aus mächtiger iVei^ro^r/ia und einer Nervenkörper- schicht sich zusammensetzende Rinde, das Äquivalent des Cerebellwm-Coriex der höheren Vertebraten, die dreifache Ausstrahlung der Fasersysteme, als Äquivalente für die Bindearme (Processus cerebelU ad cercbrum), für die Feduitctdi cerebelU und ein Rudiment für den Processus cerebelU ad pontem, ferner die 100 Josef Victor Rohon. Aisisociationssy.st eine, die gekreuzten und iini|,eki-eu/.len Queiconiniissiireu, — alle diese Eiiirieli- tiingen sprechen entschieden für einen (leliirnabschnitt, den man niii- t'iir das Hinterhirn oder das Cerebe/lum halten nmss. Und diese Tiiatsache unterstützt meine Anifassnng- von der Verschiebmii;' des Trochlearis wesentlich, während sie die Auflassung von C. Gegenbaur und v. Miklucho-Maclay entschieden zurückweist. Ein Irrthum ist's, wenn v. Miklucho-Maclay die Deutung dieses Gehirnabschnittes als Mittelhirn vdii dem bei seinen Untersuchungen als „Grundform" aufgestellten embryonalen Gehirn ableiten will, denn auf die Gestalt seines embryonalen Heptaiichus-Gehirnes (1. c. l'J, Taf. VI, Fig. 1) lässt sich der fünfblasige Gehirnty)ius der Verlebraten nicht kurzweg übertragen, wie das schon Stieda (1. c. 28, c, p. 449) mit voll- stem Recht constatirte. Hievon kann man sich sehr bald beim Nachlesen der Entwickelungsgeschichte von Karl Ernst v. Baer überzeugen, v. Haer (1. c. 4, p. 310) schildert nämlich die Entwickelungsvorgänge am Gehirn eines Ilai-Embryo's, der nicht viel über einen Zoll lang und noch nicht drei Linien breit war, wie folgt: „Ich sehe für das Nacliliirn und das llinterhirn nur noch eine einfache Mulde, das Mittelhini bildet eine einfache Blase, das Z wischenhirn eine lange, gekrümmte, doch mehr als das Mittelhirn erhobene Zelle, das Vorderhirn ist von dieser stark abgesetzt, viel breiter, von ansehnlicher Grösse, mit kurzen Vorragungen für die Riechkolben, u. s. w." Diese Verhältnisse lassen sich am Gehirn von dem Hai-Endnyo v. Mikluelui-Maclay's (Fig. 1) keines- wegs erkennen, Beweis dessen, dass die Entwiekelungs\'orgänge an diesem Gehirn weit über die primären Enlwickelungsstadien gediehen waren, wolür denn aueii die Angabe der Leibeslänge siiricht; alle von Miklucho-Maclay untersuchten SelachierEmbryonen haben eine Länge zwischen 9 und 13 Centimeter gehabt. Oifeubar war der Hai-Embryo v. Baer's viel jünger, daher auch der Widerspruch in den Verhält nissen bei den Embyonen v. Miklucho-Maclay's, und dalier auch seine Deutung unhaltbar geworden ist. Das Nachhirn. Der \ierte Gehirnalisehnitt bietet mehrere interessante Momente dar. Zunächst ist die verhältnissmässig zu der Marksubstanz reducirte Masse des Bodengrau's des Ventricuuis iiuartus hervorzuheben. Von der Gestalt einer centinuirlichen Masse zeigt das Bodengrau noch keine Ditferenzirung in die Nervenkerne, wie sie an derselben Stelle beim Menschen vorkonnnen. Im Zusammenhange mit diesem Bodengrau liegt in der Marksubstanz (motorisches Feld Meynert) eine Zellensäule {CohMnna cellu- laruvi nervearuni vicdu/lae obloiKjdtap) eingebettet. Die Ikziehiing der letzteren zu einzelnen Nerven lässt die Vermuthung zu, dass die Zelleusäule bei den Selachiern einer niederen Oi'ganisation entspricht, aus der sich vielleicht die motorischen Nervenkerue (Abducetis-Facial/s, — Trigeminus, — H^jpoglossus — und die seitlichen motorischen Kerne) der höheren Vertebraten mit der Zeit entwickelt haben. Und indem dieselbe Zellensäule eine continuirliche Kette von Nervenkörpern bis in das Rückenmark, wo aus ihr die vorderen Spinalwurzeln cutspringen, darstellt, so könnte sie vielleicht den Ausgangspunkt für eine Anscliauuiig bilden, dergeniäss das Naehhirn und das liüekenmark während einer niederen Organisation einen Theil repräsentiit haben. Ich stelle mir das in der Weise vor, dass diese Zellensäule bei den Selachiern einen jener niederen Organisation zugehörigen Zustand bekundet, aus der sich das Centralorgan des Nerven- systems der Vertebraten entwickelt haben mag. Es scheint nn'r, dass im Nachhirnc der Selachier zu solcher, selbstverständllich nur hypothetischen An- schauungsweise noch ein zweiter Factor einige Berechtigung ertheilt, ich meine die Vaguskerne. Beim Menschen müssen dieselben als directe Theile des centralen Höhlengrau's angesehen werden. Wie ganz anders ist das bei den Helachiern. Hier können die Vaguskerne nicht als directe Antheile des centralen Höhlengrau's Meynert betrachtet werden, denn ihre Beziehungen zu den benachbarten Theilen und ihr innerer Bau (^Zellenelemeute) verbieten eine derartige Autfassung. Und unsere Deutung wird wiederum dadurch unterstützt, dass sich die Vaguskerne an der Formation der grauen Masse des Küekenmarkes gar nicht betheiligen, soiulern nach der Abgabe ihrer zartesten Nervenstränge aus der Organisation ver- schwinden. Da.i Centvdhirqdii deü Nervensi/sienifi der Selacht'er. !•)! Aiit alle Falle haben wir in der 7A']len>äiile des Nachliiiues und des Kiiekenniarkes, wie iu den Vai;us- kernen bei den Selacliiern Zusliinde ausgeprägt, welche in das Schema nnseier Keiuituisse vuni inneren Baue des Gehirnes und lüiekeuniarkes höherer Vericbraten nicht hineinpassen. Weiterhin bieten die Nerven: Trit/eitunus, Facüüis und Acusticus bezüglich ihrer centralen Aus- breitung ein hohes Interesse, ich behalte mir jedoch vor, an einer anderen .Stelle hierüber die Resultate zu unterbreiten. R ü c k 1) 1 i c k. Die Vergleichung des Gehirnes der Selaehier mit dem Gehirn der Siiugethiere und des Menschen lässt sich mit IJücksiidit aut den inneren i5aü zicndicli eingehend dnrchl'Uhren. Die Eigeuthündiclikeiten desselben ergeben sich sowohl aus einer bedeutenden Keduction der Gangliengruppen und den damit in Verbin- dung stehenden Ausfall von Fasersystemen, als auch aus Moditicationen in der Lage gleichvvertliiger Abschnitte. In erster Linie ist der Ausfall der Ganglienkerne des Grosshirnes Nuclei caudati mu\ leuti- cw/areÄ mit entsprechenden Hirnsch enkelth eilen, der vorderen Partie des Thalamus opticus mit dem Tet/me/ituw, die Lageverschiebung von Zwischen- und Mittel hirn, sowie die Vereinigung der dem Nachhirne zukommenden Nervenkerne in eine Zellensäule, welche sich conlinuirlich in das Kücken- niark fortsetzt, für das Verständniss massgebend. 1. Der erste Gehirnabschuitt ist das aus zwei symmetrischen Hälften betehende Vorderhirn, welches zwei Längsfasersysteme, die gleichwerthigen Gebilde der rtditncuU cerebri und der hinteren Längs- bündel der Haube Mey nert entsendet, und bloss dem vorderen Theile der Grosshirn-Hemisphären von den höheren Vertebraten entspricht. Es entbehrt das Vorderhirn der Hemisphären-Ganglien: Nucl/^i caudati imd Lenticulares und des aus diesen Ganglien sich entwickelnden Hirnschenkclsyst ems mit seiner Haube (Tegrnenturti) und seinem Fusse (l'es pedunculi). 2. Der aus zwei symmetrischen Hälften gebildete zweite Gehirnabschnitt ist das Zwischen- und Mittelhirn (nicht in dem speziellen Sinne von Johan n es Müller und Karl Ernst v. Baer), und zwar lagern sich die dorsalen Zwischenhi rnmassen, — welche am vorderen Ende dieses Abschnittes beginnen und wahrscheinlich dem Fuli-inar und den Corpora geniculata tlialaiid optici höherer Vertebraten entsprechen — wie eine Haube an der oberen Fläche des Mittelhirnes auf. Dieses schiebt sich von rückwärts unter die ersteren Gehirnmassen ein, ist sehr mächtig entwickelt und entspricht den Corpora fjuadrigeniiiia der höheren Vertebraten. 3. Der dritte Gehirnabsclniitt setzt sich aus zwei symmetiischen Hälften zusammen und ist das dem Cerebelluiu der höheren Wirbelthiere gleichwerthige Hinterhirn. Dasselbe enthält C rehcllmu Cortex und entsendet aus seinem Innern Fasersysteme: 1. für die Bindearme (Vrocessus cerebelli ad cerchruin), 2. tür die rediiitculi cerebelli und 3. ein Rudiment für den Processus cerebelli ad pontein. .\usserdeni zeigt das Hinterhirn seine beiden Hälften mit einander verbindenden Quercomraissurensysteme, welche zum Theil gekreuzt und zum Theil ungekreuzt sind. 4. Der nnt zwei symmetrischen Hälften angelegte vierte Gehirnabschnitt repräsentirt das der Medidla obloiifjata höherer Vertebraten entsprechende Nachhirn. Pons Varoli, die Pyramiden mit ihren Kreuzungen und die Nervenkern e mit Ausna hm e der Vaguskerne indem Ventriculus (juurtus, fehlen. Hingegen treten im Nachhirne zwei morphologisch neue Gebilde auf: a) das seitliehe Längsbüudel (Fasciculus lonyitudinalis lateralis) und h) Die Zellensäule (Golumna relhdarum nervearum medullae oblongatae). Das seitliche Längsbündel bildet wahrscheinlich eine Compensation für diejenigen Bündel, welche am menschlichen (iehirn vom Lobus occipitalis der grossen Hemisphären entspringen, dann als äussere Fasern des Pes peduaculi verlaufen, um schliesslich in die Hinterstränge des Rückenmarkes überzutreten. 102 Josef Victor Rokuii. Die Zt: lleiihäiile liat vifUcicIit \erniöi;c' ihrer üezicluiiigeu zu den Ner\eii\\iirzelii den Wertii einer iirspriiugliciien Entwickclungsstufe, von der aus die nachraaligcn Ne rven kerne der Kauten gm he hei den hölicren Vertebraten zur Sonderling gelangten. Auch die Raphe, welclie im Mittelhirne n(ieh wenig difierenzirt war, tritt liier in ihrer vollendeten Organisation auf; Fibrae rectae, FCbrae arouatae und einzeln zerstreute und wahrhafte Nervenkörper sind ihre Elemente, Die Fibiue arcuatae Ueicw aus der Raphe gekreuzt heraus und stellen sich in Beziehungen zu der Zellensäule, zu den Nerven wurzeln, ja sie scheinen auf dem Wege der Lobi triyenuni aeXhsi in das Hinterhirn vorzudringen. 5. Das aus zwei symmetrischen Hcälften sich zusammensetzende Rückenmark erhält zu seinen .Seitensträngen die reducirten l'edunculi cej-cbri, wie auch einen kleinen Hruclitlieil von den Fasern des Hinterhirnes, das wahrscheinliche Äquivalent des Strickkörpers (Corpus restifurme) des menschlichen Gehirnes, zu seinen Vordersträngen ausschliesslich die hinteren Längsbündel der Haube; fernerhin erhält es die l'edunculi cerebelli, die seitlichen Längsbündel und die auf- steigende Tri geiiii nuswurz el n\\i A-us renirreiis seu accessorhts 11'////.«// deutlich gesehen. Literatiir-Verzeicliniss. 1. Arsaky. De pi.scimii cerebro et mcdnlla spiiiali. Edid. Munter. Lips. I8,'56. 4. 2. BiierE. K. V. Über Eutwicklungsgescliiclite der Tliiere. Zweiter Theil. Königsberg I8.'i7. :i. Besser. Eine Anastomose zwischen centralen Ganglienzellen. Virch. Archiv. Bd. XXXVI. 4. Boll Fr. Beiträge zur Plij'siologie von 'l'orpedo. Arch. f. Anat. Pliysiol. und wissenscli. Mediciii. .Jahrgang 187."^. .'). Bonapavte. leonograha deba launa italiana di Carolo Luciano Bonai)arte, priuciiie di Masignaui>, Kcnnae 18^3. Fol. G. Brücke E. Vorlesungen über Piiysiologie. Bd. II, Wien. 1873. 7. Busch W. De Selachiorum et üanoideornm encephalo. Berol. 1848. 8 Carus. Versncli einer Darstellung des Nervensystems, und besonders des (xebirues, nach ihrer Bedt'utung, Eutwick- bnig nnd Volk-ndnng im tliieriselien Organisuuis, Leipzig 1814. 4. '.). C^iivier et Val e n ci ennes. llistoire naturelle des poissons. Tom. I, Paris 1828. Kl. Fr it seil (i. Ansziig aus dem Monatsberichte der kiinigl. Aead. der WisscnscliMt'teu. Physikaliseh-mathematische ('lasse. Perlin, 19. Juli IS7ö. Vorläufige Anzeige. 11, (iegenbaiir ('. «/ Über die Ko|)t'uerven von 7/f;i-a»r/(7(s und ihr Verhältniss zur VVirbeltheorie des Schädels, .len.ai- sclie Zeitschrirt. Seehszehnter Band. 1871. hj Untersuchungen znr vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere. Drittes Heft. Das Kopfskelett der Selachier als (inindlage znr Beiirtheilnng der (Jenese des Kopfskeletes der Wirbelthiere. Leipzig 1872. c) Grnndriss der veigleiclienden Anatomie. Leipzig 1874. 12. Gerlach J. Von dem Kiickenm.irk. Stricker's Gewebelehre. Lei|izig 1870. LS. Got tsche M. C. Vergleichende An.itomie des (Gehirnes der Grätenfische. Archiv f. Anatomie von .1 o h a ii n es Müll i-r. Berlin. 18.35. 14. Ilaller. Opera luinora anatomiei argiinienti, T. III. 17C8. 1.1. Hannover. Recherclies microscopi(|nes sur le Systeme nerveux. f'openhague 1814. 4. Ifi. llarless. Brietliehc Mittheiliingen über die (ianglienkngcln der Lobi declrid von Tnrfedn Gah'niii. Archiv f. Anat. Physiid. nnd wissensch. Medicin. ISin. 17. llenle .1. Handbuch der Nervenlelire des Menschen. Braunschweig 1871. 18. Meynert'rii. Vom Gehirne der .Säiigethiere. Stri ck er's Gewebelehre. Leip/.ig 1870. 19. Miklucbo-Maclay v. Beiträge zur vergb^eheiiden Nenrologie der Wirbelthiere. D.'is (ieliim der Sel.aehier Leipzig 1870. 20. MülUu- .1 o h;i. nnes. Vergleichendem Neuroglie der Myxiuoiden. Fortsetzuiing d(U' vergleichenden Anatomie der Myxinoideu. Berlin 1840. ■21. M ül 1 e r Johannes und llenle, I. .Systematische Beschreibiiug der Plagiostomen. Berlin l.sll. 22. Müller W. Beob.achtuugen des pathologischen Institutes zn Jena. Specieller Theil. Erste Reihe. 2. Über Entwick- lung nnd B.an der IlypopliisiK nnd des l'ron-ssns infund/hnli cerehri. Jenaisehe Zeitschrift f. Mediciii nnd Naturwissen- schaften. Bd. VL 1871. 2.i. Heichenheim M. Beiträge znr Kenntniss des elektrischen Ceiitralorgaiis von Torpedo. Archiv f. Anat., Physiol. und wissenscli. Medicin. 187.3. 24, Reissner E. Beiträge znr Kenntniss vom Bau des Rückenmarkes von Petromyxon fhiriatilis L. Archiv f Anat., Physiol. und wissenscli. Medicin. 1860. 2,T. .Savi. Etudes anatomiipics sur le Systeme iieiven.x et sur l'organ electiiqne de la Toipille. In Mattencci's Traite etc. Paris 1841. 20. S er res. Anatomie C(unparee du cerveau daiis les quatre classes des aniinanx vertebres. l'oiue I et II. Paris 1824—1826. 27. Staiinins. «) Zootomie der Fische. Berlin 1846. b) Das peripherische Nervensystem der Fische, anatomisch und physiulogiseh untersucht. Rostock. 1840. ] 0 1 Jn s p / V i ctn r J? n h n n . 28. .Sticdii L. ai Studien iib(>r fl.-is coiitralc Ncrvonsysteni der Knoehcntischo. Zeitschnit f. wissciiscli. Zoologie. Bd. 18. 1868. hl Über die Deutung der eiiizelueii Tlieile des Fischschiriis. Zeitscliril't für wissenscli. Zoologie. Bd. 1873. c) Über den Bau des Rüekenniarkes der Rochen und der Haie. Zeitschrift f. wissenscli. Zoologie. Bd. 187.). 29. Schulze E. Fr. Über den feineren Bau der Kinde des kleinen Gehirnes. Kostock 18G5. 30. Schnitze M. a. Akademisches Programm. Bonn 18('i9. b. Allgemeines über die .Strueturelemente des Nervensystems. Stricker's Gewebelehre. Leipzig. 1870. .il. Tiedemann Fr. Anatomie und Bildiingsgeschielite des Gehirns im Fiitiis des Menschen nebst einer vergleichenden Darstellung des Hirnbaiies in den 'i'hieren. Nllruberg 1810. .S2. 'J"re vi r an u s. Untersuchungen über den B;iu und die Funktionendes (iehirns in den verschiedenen t'lassen und Familien des Thierreichs. Bremen 1820. 33. Valentin G. Beiträge zur Anatomie des Zitteraales, Neuchatel 1S51. 34. Wagner R. Handwörterbuch. Bd. 111. Abtheilung 1. Rohon.Das Conlralorgan d. NeiTensysl. d. Selacliier. Tal'. 1 Fig. 2. Fig. 3. E Fig. 5. Fig. 6. Gez vrr.BactiracKlithvDIJ.Beil,; K.k.Hof-ii.Staatsiruckerei Denkschriften d.k.Akaa.d.lV;]natli.natnrv\. (lasse XXXMR.B d.U. Abth. 1877. Rohon.Das Cenlralorgan d. Nenrensysl. J. Sclacliicr Fig. 7. lo E Tai: 11. Gez V Fr.BacKrach Jitii v BlJ.leiizmatin 1 V Denlisdipillend.k.Akad.d.\\:inalli.naturv\'.aassoXXXATll.Bd.ll.Ablli.I877. !C.k.Ioi-ii,.Sta^t5änickerei. Rohon.Das Centralorqnn d.Nervensj-sl. il. Sclarhier. ■;iriii Fig. 14. Fig. 13. vgw Fig. 18. FicT. 22. FicT. i; Fig. 19. Fig. 20. la Fig. 16. Fig. 17. vh hh Fig. 21. Fig. 23. Cjez.ulijh vD^ J HeilzmaTm Denkschrütend.k.Akad.d.A\:]uatli.natun\'.aasseXXX)in.Bd.n,Abtli.l877. K k.Eof-u.Staatedruclterei. Rohon.Das Centralovgan d. Kei-vt-nsyst. d. Seladiicr. Toi: w. Fiq. 2'«. nl^ Fict. 27. ■^g K i ( r . ->S' ■^ Fig. 28 ■pf Fig. 26. .im, i // * 'vW i^- nl Fiq. 29. pf Fi... 30. [% ^, ■• /' 9 i"« Fiq . 31, ■■:\ Fig. 34 . ^P Fig.32. Fig. 33. lü Fig. 35. \ a K.k.Hof-u.Staatsdruckerei Dpni;sclmttcna.k.Akafl.a.Winatli.iiatanv'.aasseXXXTII].Ba.II.Ablh.l877. Rohon.Das (Vntralor()an d. Xer\'CTisyst. d. Selachier. la\'.\. Fi'tj.ae. .-^^(6 "^ ^ - -^ ~^ - ^k a" i-1 r^ \ /^ /J lü Fig. 37. gf. - "^«y-^ " Fig. 38. r ,?■ I g" ^f.i-^^fmdM ^> v^ ■r) Vä/ ^r^ VrjM- nie Fig. 39. .f^SS»' le. -^- ,^^j;m^:^J:-'' ^ m t 'I Fig./lO . ;rg fr Kl C'et ii.TTih.v.DT J. Heilzmann. K.k.Hoiii Staaunnicfcirei- Denlischrüten d.k.Akad.d.AV. inal]i.]ialiu-\v.(lasse XXXVDI. Bd.H.Ablh.l87r. Roli'tiiUas Centriilorgan d. NeiTcnsysl. il. Sclaihier. Taf.n. Ficr. in Fig. 'U. ,1 ,1 'I \ '|v ^ Fig. 'tt „^pTTTT-,, Fio. 'i3. crg- hl cms ,t i^i- ok '■'-iji.X Fi:»-■% i . s- ■^ r ■'' ■ m '. ^'^ ti5t-_J!r 'fj T«mi. grs ni Fig. '19. ■^,,^^..^^ grs ^rw afi t vvtr Fi ((..SO. Itr fl ?rg hl grs Ta ^''^^''^^.^.J alrw- m aw- hl r cvg fl Fi.r. 51. dg -fJ ■ 'n ^•M. <^^\ grs v70z.uHih.vDTJ Heiizmaim M Fig.52. hl vW vcjw" eis \ 7.,' : '^•■' ^«»»^ gfi :: :;;^ v,^ii^gi^ fl f-rg I* HO ^'JJ"^^' K. k, Hof -«.Staats dnickerei. Denkscliriltfnd.k.Aka(l.«l.\\:inatli.naüinr. (lasse XXX:\TII.Bd.]l.Abtli.l87J Rohon.Das Centraloi-c)an d. Nei-rensyst. d. Selachier. Fi;j . .y.i . Taf.Vra. H hl- li' ^•=^?as=jr»^^ ^— JW^^SJ;- Fiq.5'1. vh l.h :.iJlii^iuiwJ^"\_ Z<) il fa F i 6 . Itp Fig-r^S. ,Wi/;iSi!;««i&i\ grs I- >jf :^^y:r- R le grs Fi«. Pl^Sl'E' Itr gl' fl- M oo p Fiep 5' n \ hl n' .i-g m- "^ VJJVV /^^, a t'rw tfl-S ■•>^ 3]"' fi atr gf r Fig. 59. <^r«x hl facw^ <) f -m itIp oo lll -J Heilzi Kl K. k. Hof -u.Staatsäruc'Kcrei. Denkschriüen il.k.Akad.d.WTOUlli.niitiunv^aassc XXT.^TlI..Bd.U .i\bth.l87r. Rohon.Das Centralorgan d. Nervensyst. d. Seladüer. Fig. BO. MM. a /y \i '^:;:^ 1 Fiq G. .,«3i9i,\;^v.. tor sla -^^* ».'.>i>i Lolnis „ Tra'-'/iix „ Epithel. : Centrales Höhlengrau, Meynert. : ('oinmi.'isffra transversa Halleri. : Tiihernihtni intermedium., Gottsche. : Der Trichter, Itifundibulum. Lohns infvndibuli seu Lolms inj'f-riur. r = Processus iiifitndii>u]i seu Sncrus raseii/os7is. li = Der Gehirnanhaiig, IIi/i'o/i/,i/sis eerehri seu GlaiuUila pituilaria. hil = Ilypophysisstiel. dg = Dachkerne der Sylvischen Wasserleitung. CO = Zelleiisäiile des Nachhirnes, C'ohimna cellnlarum neri-e. aruiii mediütae ohiongntae. sr ^ Zellensäule des Rückenmarkes, fUilnmua eelhiliimia nervenrum medu/lae spinalis. et = Eminentia leres, ttr = Lohns trigemini. Je = Lohns electriciis, nie = N^ucleics accessoriits lotii electrici, ■in = Motorisches Qucrschnittfeld, Meynert. /(/ = Hinteres Längsbiiiidel der Haube, Meynert, Fasri- ciilus loiigitiidinalis tegmeiiti posterior, fl =: Seitliches Läiigsbiindcl, Fuseiru/iis longitudiiiotis In- teralis. fr = Fibrae ractae. fa = „ arcuatae. ok = Kreuzlingsstelle der Upticiislaseni. rz = Rindenze'len-Schicht des \'cirdciliinies. HO = Nervus optinns. ii'i' = „ octdomotorins. nf = „ trocidearis. ntr == „ trigeminus. try = Huinns primus seil riplitnliiiiriis 1 tr., = „ serundus ' Ken-i trigemini. tr>^ = „ teriius \ na = Nerrus ahdiiceiis. nf =^ „ facialis, na' = „ aeusticus. vg = ,, glossopJtaryngeus. ??" = „ vagus. nW = Xervits recurrens seu accessoritis Willisii. atric = Aufsteigende i rigerainns Wurzel und die Suhstantia gelatinosa, Rolando. ' Der textliche Umfang und ökouomisclie Rücksichten gestatteten nur eine liescliiäiikte Anzahl von den zahlreichen mikroskopischen Präparaten der Abbildung ziiziilühren. Jede Figur entspricht einem Präparate und ist möglichst naturgetreu ausgeführt worden. An mehreren Abbildungen wurdeu besonders wichtige Detailveihältnisse bei stärkerer Vergrösseruiig- gezeichnet, während der grösste Theil von deiiselbeu wegen der leichteren Übersicht, einer sehr schwachen Vergrösseruiig entspricht. Die Präparate sind in den Besitz des Herrn Prof. Dr. ('. Cl a iis übergegangen. Die auf den ersten zwei Tafeln sich belindenden Figuren: 1, i, .3, 5, 7, 8, 9, II, 12, staninieii viui Herrn Baclirach in Tri <'St, .-die übrigen Abbildungen sind das künstlerische Werk des Heri'u Di'- Julius Hei tz man n, dem ich für seine liebevolle Darstellung meinen innigsten Dank saye. Denk&chriftiMi der nialhem.-naturw. Cl XX3i\'IIT. Bd Alih-tiutl, von Nichtniitgliodorn. 106 Josef Victor Tiolion. pm ■^= Pia maier. ow = Opticils-Wurzelfaseni. mc' = Ocnlomotorius-Wurzelfasern, iw = Troclileaiis-Wurzelfasein. /?-w = Trigeminus-Wnrzelfasern. nw = Alulncens-Wiirzelfasorn. ffieiv = Facialis- acustieo-Wnrzelfascrn. ffw = ßlossopliai'yugeus-Wiivzelfasern. fffio = Vagus- Wui'zelt'ase.ru. rk = Vaguskcrne. f) = Bindeann, Procexsns oprchelli nd rerphnim. p = Pedjtticuhts cereliri. p' = Pedtincidits cerehelli er = Der Strickkori)Pr, Corpus rpxtiforme. oo = Obere Olive. im = Untere Olive. /ir = Hinterhirurinde. /i' = Hinterhirnhiihle. m.s :^ Marksegel , ^'{i7?-iila rerehßlli aeii Yehim moävllnri' atiierins. d = Decke der vierten Gehirnkaininer. rz' = Rindenzellen-Schicht des Hinterliirnes. rh = Vorderer Hinterhinilappeii. Iih = Hinterer Hinterhirnlappen. rms = f'omniissnren-.System. r = Raphe. rls ^= Colamns acrtpiorina. nf = Nervenfasern. hf = Bindegewebsfasern. VW = Vordere .Spiiialwnrzeln. hio = Hintere Spinalwurzeln. rs = Vorderstrang \ HS = Seitenstrang > des Kiickenniarkes. >is = Hinterstrang \ s/a = Sidciis loi}[ifti(dhial/s avierior mednllne spinaffi s/p = „ „ posiPTior „ „ tcr =^ Ooiumissnrn fra^}s?-rsa med-tijhip sph>ri//s. (if := (iefüss. qfl = Gefässhinieii. TAFEL I. Fig. 1. Dorsale Ansiclit des Gehirnes von einen] erwachsenen Araiiihias >-v/r/nris, im frischen Zustande pWiparirt und nach \iir- siclitiger Entfernung der (iehirnhänte in natürlicher Grösse abgebildet. „ 2. Dorsale Ansiclit des Gehirnes von einer erwachsenen Squatina mlgaris, im Irischen Zustande prä|iarirt und n;ich Weg- nahme der Hirnhäute in natürlicher Grösse abgebildet. „ 3. Dorsale Ansicht des Gehirnes von einem erwachsenen Mustelns rnfgnn's, im frischen Zustande jiräitarirt und nacli Ablösung v(ui Hirnhäuten in natürlicher (irösse abgebildet. „ 4. Seitliche Ansicht des Gehirnes vom erwachsenen (/arp/iarias lamia Eis so, nach thunlichster Entfernung der lliruliäute und der Gefiisse in natürlicher Grösse abgebildet. Weingeist-Präparat. „ 5. Dorsale Ansicht des Gehirnes von einem erwachsenen Galpns pfitiis, inj frisiheu Znst.-inde präiiarirt und nach Ablösung der Hirnhäute in natürlicher (irösse abgebildet. „ (■). Dorsale Ansicht des Gehirnes von demselben C'archarias (Fig. 4), in ?iatiirliclier Grösse abgebildet. TAFEL IL Fig. 7. Dorsale Ansicht des Gehirnes vnn einem erwachsenen Sri///inm cciüiIds^ im Irischen Zustande prä)iarirt und nach \\'eg- nalime der Hirnliäute in natürlicher Grösse abgebildet. „ 8. Dorsale Ansicht des Gelnrnes von einer erwachseneu Uaja Scliiiltsii , im frischen Zustande präparirt und nach jVldösnug der Gehirnhäute um die Hälfte vergrössert, abgebildet. „ 9. Dorsale Ansicht des Gehirnes von einer erwachsenen linja tnirnleins, im frischen Zustande iir,'i))arirt und nach Ent^ fernung der Gehirnhäute um die Hälfte vergrössert, abgeliildet. „ 10. Ventrale Ansicht des Gehirnes von einem erwachsenen und grossen Miiliclatis a(ji(ila\ in natürlicher (Jiösse abgebildet. Weingeist-Präparat. ,, II. Dor.^ale Ans'cht des Gehirnes von einer erwachsenen grösseren J'orpe«^» marmoraUi . im frischen Zustande pr.-iparirl und nach Ablösung der Gehirnhäute bei der Abbildung nm die Hälfte vergrössert. „ 12. Dorsale Ansicht des Gehirnes von einem erwachsenen m\(\ gvos,in\ Trtiyini pastiiHK-a , im IVischcu Zuslande priip:nir( und nach Wegnahme der Gehirnhäute in natürlicher Grösse abgebildet. TAFEL IIL Fig. 13. Eine schräg-ventrale Ansicht des Gehirnes von erwachsener Sguaii'nn rn/f/aris; Vorderhirn, ßet/io venlrieuli iprtii. Lol.i iiij'uiidiltdi, Chiasmn nerrorviii oplicvritiii. JIiip,,pliijsis. \'ascularsäcke und die hintere Partie des Nachhirnes sind entfernt. Weingeist-Präi)ara.t, in natürlicher Grö.sse abgebildet. „ 14. Ventrale Ansicht des Kachhirnes von einem erwachsenen und grossen Ile.vnnchns i/r/spKs. Weingeist-Präparat, in natürlicher Grösse abgebildet. „ 1,'j. Dorsale Ansicht des Nachhirnc* mit dem Vcntriculas quartm etc. von einem rrwachseiieu inid gi-ossen lfp.nin,'h>is yrisPHs; Weingeist-Präp.-irat, in natürlicher Gn'isse abgebildet. Das Cvntralurgan des Nervom/üteii/a (hr Sc/uc/i/cr, 107 Fi't;. H>- Iiiiicic mul seiltliche An^iclit (U'S \'eiitrtcii/us (juar/us vnii einer cruiu-listMu^ii mal. 57. Querschnitt von dem X ach h im, in der Gegend der Vaguskerne eines erwachsenen Muslelus ni/i/aris\ vergiössert: (5 null. „ 5.S. Querschnitt von (\<_'n Lobi elecirici und dem Naehhirn einer erwachsenen Torpedo luai-iiiura/ii \ vergrössert: l-2uud. „ b'J. Querschnitt von einer Hälfte des Naclihirnes, in der Gegend der Faeialis-aeusl/co-WwmUi , eines erwachsenen Tiijgoii paslinaca; vergrössert: 6 und. TAFEL IX. Fig. 60. », b, c, d. Zellen aus der Cuhimna cellularum nert-earum niedullae spitialis eines erwachseneu Uijl/nbotis aqiiilu ; Ver- grössernng: Hartnack, Oc. 1. Obj. 8. „ 61. Querschnitt von der Gegend des Cen tral can al s vom Kückeumark eines erwachsenen Cdrc/mrias lamia Risso Vergrössernng: Hartnack, Oo. 3, Obj. 5. „ 6-2. Querschnitt vom N a ch hi rn mit den Vagu skeruen eines (^rwachsenen Tryjou fusiinaca-^ vergrössert: 6 ui;d. „ 63. Querschnitt vom Naehhirn in der Gegend des Calamus seripioriiis einer erwachsenen Squaiina cuhjaris^ vergrössert: 15 mal. „ 64. Querschnitt vom K ü e k e n ni a r k eines erwachsenen ilyliobafis a'jnila ; vergrössert : li mal. 109 UNTERSUCHUNGEN ÜBEU DIE AETIOLOGIE PELOßlSCÜER BLÜTIIENBILDUNGEN I)K .1. rEYlUTSCH. VOKCELKt.T IN UEK SITZUNG MEK W A'J'll EM ATIISl'H-NATUUWISSENSCIl AFTLIi 'HI-.N CLAUSE AM 1. MAKZ 1877. Einleitung. Zu ilnfiii weiteren Aiisliiiu und zur siclieivnBeg-iiindung l)ed;irf die Dcscendenzthcorie vorwiegend soleher Fonselinngen, die sieh /.nr Aufgabe setzen, Formänderungen au pflanzliclieu Organismen bcrbeiziifüürcn. Siebt man ali von den in grossem Massstabe angestellten Experimenten, dureli die man das Wesen der Bastard- cr/.eugung zu ergründen strebte, so sind mit Plan vorgenommene Versuche in der angedeuteten Richtung nur wenige gemacht worden. Ausserdem dass es gelang, durch Übertragung des Pollens einer Art auf die Narbe einer anderen, Mittelfornien zwischen beiden zu erzeugen, und man ferner bei einigen Pflanzen \'eränderangen erzielte, die durch das Pfropfen oder Oculiren bedingt waren, könnten höchstens noch Infectionsversuclic mit solchen Parasiten, die Difformitäten der Nährpflanzen verursachen, hieher gerechnet werden, wenn letztere nicht mit Kiicksicht auf die l'arasiten gemacht worden wären, wobei es sich weniger oder nur nebensächlich um die Formänderung der Nähiptlanze handelte. Zwar liegen zahlreiche Angaben bezüglich des Einflusses von IJodeii und Klima auf Form und Gestaltung von Pflanzen vor — Angaben, bei denen es oft schwierig ode r unmöglich ist, das Richtige vom Falschen, traditionelles Vorurtheil von sicherer Beobachtung zu unter- scheiden — ; diese sind aber zum Ausgangspunkte systematischer Versuchsreihen, einer speciellen Frage- stellung, aufweiche eine Antwort nach dem gegenwärtigen .Stand der Kenntnisse möglich schien, noch wenig verwerthet worden. Sind gerade bezüglich der letzten zwei Agentien die Ansichten so widersprechend, indem die Einen Boden und Klima als Hauptfactoren bei der Umänderung ansehen, glauben Andere das Problem im verneinenden Sinne bereits gelöst zu haben, indem nach ihren Beobachtungen, welche, wenn genau, nur aul wenige Pflanzen und überhaupt nur während eines kurzen Zeitraumes ausgedehnt sein konnten, kein wesentlicher directer oder doch nur sehr vorüliergehender Einfluss zu bemerken war. Das, was man davon weiss, besteht lediglich darin, dass in der That die Lage eines Ortes hinsichtlich ihrer geographischen Breite und der Erhebung über den Meeresboden, ferner Staiuhn-fsverhähuisse, je naciidem die Localität, auf der Pflanzen vegetiren, im Schatten sich hetiiidet oder der vollen Beleuchtung ausgesetzt ist, je nachdem der Boilcn 110 J. Pey ritsch. ein trookencr ortei' fciicliter ist, je nachdeiii die clicinische Mi.scliung' der Bodenlicstniultheile mit lüicksiclit aut iiestimnitcn Salzgehalt und dergleichen mehr heschaften ist, eine nicht weit gehende Abänderung in der äusseren Erscheinung der Pflanzen bewirken, indem mit einer \'erändernng der genannten Veriiäituisse die Statur der Pflanzen, das Laubwerk derselben betreffs Zahl, Grösse und C'onsistenz der Blätter, die Grösse, Zaid und Farbe der Blüthen, die Dichte etwaiger Behaarung sieh ändern, respective zu- oder abnehmen — Verhältnisse, die speciell und ausführlich mitzutheilen, wohl überflüssig ist, da sie jedem Pflanzensannnler bekannt sind. Siclier ist, dass Standortsverhältnisse und ungewohnte klimatische Einflüsse aueli Anomalien hervorrufen, ohne dass diese Anlass zu eingehenden experimentellen Untersuclmngen geboten li.ätten. Durch das Studium der Biologie und insbesondere der Fortpflanzung, der geographischen Verbreitung der Pflanzen, durch die genaue Erforschung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Pflanzen und Thiercn, die zur Entdeckung merkwürdiger gegenseitigen Anpassungsverhältnisse geführt haben, eröffnete sich eine reiche Perspective von Möglichkeiten, die bei der Entstehung neuer Pflanzenformen in Betracht kommen, während man andererseits die Ergebnisse der vergleichenden Morphologie olme Weiteres in dem Sinne verknüpfte, dass mau seinen Vorstellungen über den muthmasslicheu Gang der Veränderungen, die eine Pflanzenform im Laufe der Generationen durchgemacht, durch Aufstellung von sogenannten Stammbäumen anschaulichen Ausdruck gab. In letzterer Hinsicht hat mau das Gebiet der Speculation betreten. Derjenige, welcher die speculative Richtung verfolgt, darf sich nicht die Gefahr verhehlen, die darin liegt, Phantasiegebäude ohne vielen Halt anf'gebnut zu haben. In jedem Falle bietet aber die experimentelle Forschung, deren Resultate der Natur der Sache nach im Vergleich mit den auf speculativem Wege gewonneneu Ansichten kleinlich und geringfügig sich ausnehmen, doch dadurch, dass sie eine stete Controle zulässt, Gewähr für schliesslich zu erlangende Sicherheit und fordert den eigentlichen Fortschritt der Wissenschaft. Ich habe mir nun die Aufgabe gestellt, einen wenn auch leichten Stein in der angedeuteten experimen- tellen Richtung herbeizuschaft'en. Die Veränderungen, die ich zu erzielen suchte, sollten betreffen das Auftreten actinomorpher oder sogenannter pelorischen Blüthen an Pflanzen, die im normalen Zustande nur zygomorphe Blüthen hervorbringen und die man nur zufällig, hie und da, mit pelorischen Blüthen antrifft. Dass ich mir diese y^ufgabe gestellt habe, geschah desswegen, weil ich hoffte, ich werde wenigstens bei einigen Pflanzen ein Resultat erreichen, da ich mich ndt diesem Gegenstaude anderweitig schon vielfach beschäftigt habe und einige Erfahrungen gewonnen zu haben glaube. Wenn man untersucht, was man durch das Studium der Pelorienbildungen bisher erreicht hat, so flndet man, dass es den Fortschritt in der Blüthenmorphnlogie insoferne förderte, als man durch dasselbe eine bessere Einsicht in die Synnnetrieverhältnisse und zumal die merkwürdigen Abhängigkeitsbeziehungen, die zwischen Foim (und Structur) eines Blüthenblattes einerseits und der Lage und Richtung desselben zum Horizonte und Abstammungsaxe der Blütlie. der es angehört, andererseits sich zeigen, erlangte. Es hat sich nänüich als eine nahezu ausnahmslose Regel herausgestellt, dass gipfelständige Blüthen solcher Gewächse, die mit seiteuständigcn zygomorphen Blüthen versehen sind, nach einem bestimmten, von dem zygoniorpher Blüthen verschiedenen Typus gebaut sind. Sie sind nämlich actinonmrph ausgebildet. Es Hessen sieh enge Relationen zwischen zygomorphen und actinomorphen Blüthenbilduugen einer und derselben Art nachweisen. Man (and, dass bei manchen Pflanzen bezüglich des morphologischen Ortes, den die actiuoraorphe Blüthe einnimmt, zweierlei Fälle zu unterscheiden sind, und dass mehrerlei Typen von actinomorphen Blüthcnbildungen hinsichtlich der Zahl, Stellung und Form ihrer Blüthenblätter vorkommen, dass einige Typen häutiger, andere seltener seien, und suchte sich Rechenschaft zu geben, an welche Eigenschaften der Pflanze oder sonstige Bedingungen das häutige oder seltene Vorkonnnen eines bestinnnten Typus geknüpft sei. Es hat sich gezeigt, ilass nahestehende Familien in dieser Hinsicht wesentliche Differenzen bieten. Ergebnisse der Mor|iliologie sucht die Systematik zu benützen. Bekanntlich verwerthet sie bei den Phanero- ganien den gcsannuten Blüthen-, Frucht- und Samenbau in der Weise, dass nach der grösseren oder geringeren llbcreinstinnnung, welche die Arten in dieser Hinsicht zeigen, der Grad der Verwandtschaft derselben bestimmt wird. Dass man den Bau dieser Gebilde vorwiegend benützt, dass diese in erster Linie ausschlaggebend sind, üntersiiclmngen über dlo AetiolrHjic j}dorisr]icj- Bliitlicnhihlunfien. 111 wenn branclibarc ü,rö8scrc und kleinere sy.steniatisehc rjrupijcn gebildet werden sollen, bat sicii naeli zabl- reichen vergeblichen Versuchen, die Pflanzen in anderer Weise, etwa dadurch, dass man nur einzelne Merkmale auswählt, systeniatiscli zu gru})i)ireu, als die einzig i)raktische Methode herausgestellt. Vini der genauen Kenntniss der irgend einer Art zukouniienden Peloricnbildungen wird wohl Niemand im Ernste sich eine schärfere Begrenzung der Arten erhoffen, oder Keiner wird auf Grundlage von Pelorien etwa Gattungen oder Familien für ein Pflanzenregister aufstellen. Wegen der praktischen Vervvertliung der erwähnten morpho- logischen Gebilde zu systematischen Zwecken müssen aber die herausgefundenen Ahnlichkeitsgrade nicht als Zeichen wirklicher Verwandtsehal'tsgrade, wenn man sieh nicht mit der Bestimmung blosser sogenamiter niorj)hologischer Verwandtschaft begnügt, angesehen werden. Dazu bedarf es weiterer Beweise. Solche Argumente hat man in derThat herbeigeschafft durch und demselben Pflanzenstocke in gleicher Weise fortbestehen. In den Fällen der letzten zwei Kategorien ist sie evident, iiei denen der ersten muss ihr bei den Versuchen speeiell Rechnung getragen werden. S(. weit man sich bisher mit der Erforschung der Aetiologie von Pelorienbildungen beschäftigte - ich habe voriäulig nur die Fälle der ersten Kategorie im Auge — oder wenigstens soweit diesbezügliche Angaben in der Literatur zn finden sind, so hat man den Zeitpunkt des Einwirkeus jenes Agens, das man als veranlassendes Moment des Ersclieini'ns der pelerisehen l'.ildung betrachtete, in die verschiedensten Entwiekinngsphasen der l'lianze verlegt. Auch das Agens daeiite man sieb sehr verschieden. Die Entwieklungsphaseu, so weit sie hier s Üntcr.'iacliungcn über dit Attiologie pelurischer Bljltlivtihädiuujcii. \\'-\ in Hctraclit kniniiien, liegen inöyliclist weit !iii(>ein;nKler. Bei einigen rflan/eii scliien ew, als würde schon zur Zeit der Vereiniguug- beider Geschleelitszellen der Grund zum späteren Auftreten der Pelorienbildung gelegt, andererseits vermuthete man, es könne eine Blütlie pelorisch sich ausbilden, wenn das bestimmte Agens erst autdie im Werden begrilfene Blütiie einvvii'kt. Man hat bei einigen Pflanzen hybride Vermischung als aetiologisches Moment für Pelorienbildungen angesehen. Bei dem ersten Falle von Pelorien an einer Pflanzenart, den man kennen lernte — es ist dies der durch Linne berühmt gewordene Fall bei Linaria vulgaris {^Antirrhinum Linaria L.) — wurde Hybridität als Grund der Verbildung oder Metamorphose erklärt, doch war man nicht in der Lage mit Bestimmtheit die zweite Art anzugeben, durch deren geschlechtliche Vermischung mit Linaria mdgaris die pelorientragenden Exemplare als Bastarde entstanden wären. Diese von Linne' in der Dissertation über Pelorien aufgestellte Ansicht, weicher überdies auch Adanson* und Jussieu* beitraten, hat sich bekanntlich bei Linaria nicht bestätigt. Nur wenige Fälle sind es, für welche mau mit einiger Beschränkung hybride Abstammung als aetiologisches Moment für Pelorienbildungen geltend macben kann. Solche Fälle hat man bei der Gattung Calceolaria beobachtet. Von sechsAngaben über Pelorienbildungen bei Calceolarien,* die ich in der Literatur vorfand, sind es zwei, bei welchen bemerkt wurde, dass die pelorientragenden pjxemjjlare Bastarde gewesen seien. So erhielt Herbert ' ziemlicii häutig Bastarde mit so eigenthümlich gestalteten Blütheu, wie sie eben den für Calceolaria charakteristischen Pelorien zukommen, und .später beschriei) Morren* einen Bastard, der mit 1 Diese Ausiclit wurde vonLinuc zuerst in der berühmten Dissertationsschrift über Pelorien aufgestellt, welche den Titel führt: „l'eloHa, praeside Du. D. Carolo Liuuaeo, Med. et Bot. Prof Reg. et (hd. Acad. Imp. Kegg. Mousp. Stockh. et Upsal. Socio, liujusquc .Seoretario, proposita a Daniel. Rudberg Vennelando. Upsaliae 1744, Decemb. 19. in Aud. Carol. uiaj." Die Alihandluug wurde in den ersten 1749 erschienenen Band der Ainoenitates acadcmicae aufgenommen. In derselben entwirft er den Gattuugscharakter der Pelorie, und bemerkt, dass ans demselben hervorgehe, dass sie zu keiner bekannten Gattung gebracht werden kann. Benierkeuswerth ist eine Stelle (Amoen. I, p. 72), wo er sagt, es sei wahrscheinlich, dass aus dem Samen der pelorientragenden Exemplare wieder gleiche Pflanzen hervorgehen. Wenn dies wirklich gesehühe, so würde dies ein Beweis dafür sein, dass auch in der freien Natur neue Species gebildet werden. Neuere Autoren, zumal Floristen, die den engen Speciesbegriff festhalten, nähein sicii, wie es scheint, hinsichtlich der Entstehung neuer Arten sehr der alten Linne'scheu Anschauung. Später iibei zeugte sich Li nne, dass die Samen der Pelorien stets unfruchtbar seien. Betreffs des hybriden Urspruuges der Exeniplaie blieb er bei seiner Meinung in den Spec. pl. ed. II (1763) p. 859; Spec. pl. ed. III (17641 1). 859; Syst. nat. Tom. II (I7.i9i p. 1112, wo er sagt: „Peloria Linariae proles hybrida coustans, rüdieibus infinite se multi- piicans, charactere fructificationis diversissima. Corolla regularis quinquefida, quinqueeorniculata, pentandra, ut genus pro- )irium constitneiet, nisi fructus seniper abortiret, uatuiae iirodigium." In der Flora suecica erklärt er die Pelorien als eine Metamoiphose der Linaria, verweist aber im Übrigen auf die Dissertation. Jn der später und zwar 1791 von Gnielin, 1797 von Murray nndPersoou bcsorgteuAusgabedesSyst.nat.pl. wurde die Li nne'sche Ansicht erwähnt, aber vi m den Heraus- gebern die Meinung verteten, dass die Pelorie nur eine Degeneration dn- Linaria darstellt. Desgleichen in der von Willdenow herausgegebenen Auflage des Spec. plant. (Tom. III, part. I, pag. 254). Die richtige Ansicht hat überdies schon Johann Mathias Merk 1774 in den Göttinger gelehrten Anzeigen (S. 1032— 1U35) ausgesprochen. 2 Faniilles du plantes, I Partie, p. OX. „Outre cete ressemblance parfaite qu' a le Peloria avec la Linere dans toute» ses autres parties, on a trouve quehpiefois sur ini uieme tiji' des flours de la Linere comnne, cc qui iirouve inccmtestablement (pie cete Plante provient d'une Linere par une feeondatiou etranjere, son stigmate aiaut recu la poussiere d'uue autre Plante de la meme Familie, ([u'ou poiirroit soup(;ouer etre la Juskiame ou le Tabac, dout la corolle a peu-jires la forme de Celle du i'e/or/rt. " ■• (ieuera iilantarum, p. 120. 1 Es sind dies die Fälle, welche C'hamisso (Linnaea 1832), Guillemin (Archiv, d. Botanique 1833), Herbert (Ama- ryllidaceae 1837), Meyer (Linnaea 1842), Morreu (Bull, d' l'Acad. d. Roy. d. sc. d. lett. et des beaiix arts de Belgique 1848 — 1849) und Westwood (Gard. Chronicle 1866) beschriebeu haben. Der letztere Fall nach dem Citate bei Darwin, das Variireu der 'l'hiere und Pflanzen im Zustande der Domestication. Übersetzt von Carus. Stuttgart 1868, Bd. II, S. 456. ä Auf Seite o64 des genannten Werkes befindet sieh folgende Stelle: One very siugnlar nionstrosity has shewn itself, tliough not permanently, yet frequently amongst the niu les (vom Calceolaria platitaginea-, tlie flower has assumed a form totally ditt'ereut from its natural shape being like a bogorpurse two inches long, widest in the middle and gradually tapering ahnost to a [loint at the two extremities. Sometimes one or two such are on a stalk amongst the natural flowers, and sometimes nearly a wliole hend has consisten'l of theni. Tliis may anthorize an inspectation of very curious garden varieties being liereafter produced in this genus. Ein Satz auf Seite 56 inGärtuer's „Versuche und Beobachtungen über die Bastarderzeugung im Pflanzenreiche" Stuttgart 1849, bezieht sich auf diese Stelle, das Citat des Originaltextes in Folge eines Druckfehlers unrichtig. *> Der Aufsatz führt den Titel: Sur la pelorisation des Calceolaires et sur synanthie bicalceifere et (ristaniinale des meme pianies. Der Fall kam vor an einer Hybride von Calceolaria corymlosa und 0. pendula, Denkschriften der inatheni.-naturw, Ol. XXXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern, p 114 /. Peyr tisch. einer jielonsclien Bliitbe versehen war. Bei dem zuletzt erwähnten Falle tanrl sich nebstdem noch eine in den Zahlenverhältuissen der Blütlienblätter von der Norm abweichende zygomorphe Bliithe vor, die desswegen bemerkenswerth ist, weil derartige Anomalien als begleitende Erscheinnngen an solchen Pflanzen, die Pelorien tragen, öfters vorkommen. Abnormitäten zygomorpher Blnthen hat man wohl zuweilen sonst noch an Hastard- pflanzen beobachtet; so sah schon Kö Ireut er ' an der von ihm gezogenen Digitalis luteo-obscura merkwürdige Bliithenabnormitäten — es traten beispielsweise gespornte Blüthen an derselben anf. Pelorien sind bislier wohl an mehreren iHgitalis-Axim, aber meines Wissens nicht an kiinstli(^h hergestellten Bastarden von Digitalis gesehen worden. Über andere Gattungen der Scrophularineen oder anderer Familien liegen bis jetzt keine sicheren Beobachtungen in dieser Richtung vor. Ich gehe jetzt zu den früher erwähnten Fällen zweiter Kategorie über, wo nämlich auf die in der Kntwicklung begriffene Blüthe ein Agens derart einzuwirken im Stande sein soll, dass sie sich in Folge dessen nicht zygomorph, sondern pelorisch ausbildet. Es ist oft genug beobachtet worden, dass Gipfelblüthen, wenn sie sich an dem Individuum abnormer Weise zeigen, fast ausnahmslos Pelorien sind. Wenn auch nicht als absolutes Gesetz, so kann doch als Eegel ausgesprochen werden, dass wirkliche (TJpfelblüthen, von monströser Ausbildung abgesehen, actinomorph sich entwickeln, und dass streng zygomorphe Gipfelblüthen als höchst seltene Ausuahmsfälle anzusehen seien. Es besteht viel Analogie mit den bekannten Wachsthumsersclieinungen am Stamme, wenn Gipfel- und Seitentriebe sich anders verhalten, (^ebt durch irgend einen Zufall an einer Fichte die Gipfelknosi)e zu Grunde; so können nun ein oder mehrere Seitenzweige, wenn sie sieh aufrichten. Form und Eigenschaften des Gipfeltriebes bekommen. Ich habe nun die Vermuthung aufgestellt, dass, wenn eine ihrer Anlage nach zygomorphe Blüthe, statt in seitenstäudiger, in aufrechter Stellung sich entwickelt, die Blüthenform entsprechend sich ändern würde. Wenn man also eine seitlich angelegte Blüthenknospe in die aufrechte Stellung bringt und sie in derselben erhält, so könnte es möglich sein, statt einer zygomorpheu, eine pelorische Blüthe zu erhalten. Die Versuche, die ich nun an einer Pfianzeuart, dem Galeobdolon luteum^ aus- geführt und deren Erfolg ich bereits früher schon geschildert habe, haben aber gezeigt, dass man nicht in der Lage ist, einen wesentlichen Einfluss auf die Blüthenform auszuüben. Ich habe bei derartigen Versuchen nur auf die Form der Blunienkronröhre etwas moditicirend einwirken können. Der Habitus der Blüthe wird aber durch den Blumenkronsaum im Wesentlichen bestimmt. Das Nichtgeliugen der Versuche erklärte ich durch die Schwierigkeiten, mit denen die Ausführung derartiger Versuche verbunden ist. Man könne nämlich nicht früh genug experimentell eingreifen. ^ In jüngster Zeit hat Hoffmann'' ausgedehnte Versuche in dieser Richtung angestellt. Er experimentirte aber ohne allen Erfolg. Wenn es überhaupt auf diesem Wege an einigen Pflanzen möglich sein sollte, durch directe Elimination der beiden Hauptfactoren, die bei zygomorpher Ausbildung thätig sind, nämlich des Einflusses der Abstanmiungsaxe und der Lage und Richtung zum Horizonte statt zygomorpher actinomorphe Blüthen zu erhalten, oder wenn man das entgegengesetzte Resultat erreichen wollte, so wären nach meinem jetzigen Dafürhalten nur solche Pflanzen znm directen Eingreifen geeignet, bei welchen sich der Zygoniorphismus in der Ausbildung des der Insertion des Blüthenblattes näher gelegenen Theiles desselben, der also später angelegt wird als dessen Spitze, äussert. Wo aber die Verhältnisse derart sind, dass mit Zygoniorphismus sich noch Abortus oder Spaltung eines oder mehrerer Glieder combinirt, so wird man von derartigen Versuchen nicht sehr viel erwarten dürfen. Dieses, mit Berücksichtigung der Thatsache, dass gerade die typischen Pelorien sich von den zygomorphen Blüthen häutig durch andere Zahlenverhältnisse der Blüthen- blätter unterscheiden, ist der Grund, warum ich — da es mir zu thun war, die Verhältnisse ausfindig zu machen, unter welchen Pelorien in der freien Natur auftreten — dieses Verfahren nicht weiter mehr verfolgte. ' Digitales aliao hybridae. (Acta Acad. Sc. Petroiiolit. pro Anno l7Vä pars (lost. Expciinicnt VI. S. -jT-i. — Kiilrentrr ist der Ansicht, dass durch BastardbetVuchtnng: öfters zur Entstehung von Monstrositäten Veranlassung gegeben wird. (iärtner (1. c. >S. 557) konnte durch seine Versuche diese Ansiclit niclit bestätigen. 2 Über Pelorien der Labiaten. (S. 17 des Sonderabdruckes). ■* Bot. Zeit. 1875, S. 624—625. Es beruht auf einem Missverständniss, weuu Hoff mann 1. c. sagt, ich soll durcli Ivünst- liphe Senkrec'litstellung lateraler Bliitlienknospen Pelorien erhalten haben. Untersuchungen über die Äetiologie peloriacher Blütlienbildunqen. il5 lu der Literatur tiiiul ich Fälle verzeichnet, bei denen ein stattgefundeues Trauina wenigstens vermutliungs- weise in ursächliche Beziehung zum Auftreten der Pelorienbildung gebracht werden könnte. Ausser einigen von G u i II e ni i n ' beobachteten Fällen, wäre noch ein von Bucheuau^an einer Linaria vulgaris beschriebener vielleicht hieher zu rechnen. Bei letzterem war der Stengel geknickt und das Blüthenstielchen der Pelorie entsprang nahe der Knickungsstelle. Alle übrigen Hlüthen normal. Bei einem anderem Falle, und zwar eben- falls bei einer Linarin, wo es aber nicht zur Entwicklung einer t^-pischen Pelorie gekommen ist, traten in Folge eines Reizes, der durch einen thierischen Parasiten in der Blüthenstandsregion des Exemplars verursacht worden war, monstnise Blüthen auf, die mehrere Sporne besassen.-' Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass inFolge eines Reizes auch regelmässige Pdüthen entständen. Der Vollständigkeit wegen mögen noch jene Angaben angefltlirt werden, denen zu Folge ein durch Ver- wachsniig mehrerer Blüthen und Abortus entsprechender Blüthentheile entstandenes Gebilde pelorische Ausbil- dung erlangen soll. Wäre diese Anschauung richtig, so könnte sie experimentell verwertbet werden. Freilich könnten durch den Eingiifif höchstens nur Monstrositäten erzeugt werden. Von Jäger* und Trattinick '^ wurde aber diese Ansicht für vollkommen regelmässig ausgebildete F'älle von Pelorienbildungen geltend gemacht. In dieser extremen Weise ist ihnen wohl Niemand gefolgt. Bei den Fällen von stark vermehrter Zahl der Blüthenblätter in den Blüthenwirteln, die man als congenitale Verwachsung von zwei Blüthen ansehen kann, erfolgt allerdings dann eine pelorische oder actinomorphe Ausbildung des ganzen Gebildes, wenn dasselbe eine gii)felständige Stellung inuc hat. Findet dies bei einer Labiatiflore statt, so können im Blumenkronwirtel der gipfelsländigen Zwillingsblüthe sowohl die Oberlippe als auch die ganze Unterlippe von der Corolle der zygomorphen Blüthe vertreten sein; jede derselben kommt aber nicht ein-, sondern zweimal vor und der einzelnen Oberlippe oder Unterlippe steht eine zweite diametral gegenüber. Da bei meinen Versuchen Sexualität als veranlassendes Moment für Erscheinung von Pelorienbildungen nicht in Frage kam — ich habe nämlich mit Pflanzen experimentirt, bei denen der Gedanke an hybride Abstammung gar nicht aufkonnncn konnte, — andererseits aber auch nicht daran gedacht werden darf, man werde typisch, das heisst rein 4-, 5- oder 6-gliedrige Pelorien oder Combinationen von 4- und Bgliedrigen Typen durch experimentelles Eingreifen in der Weise erhalten, wenn mau mit bereits normal angelegten 1 Dict. class. d'liist. nat. tonie trozii'me. Paris (Janv. 1828), p. 164. „I^c plieiKiiiiinu! (I^elorie) nous a pani iletoiiiiiiie liar des lösions que les Aniiiiaiix tni broutant out taite.s a la tige (ie la Plante, ee nui a produit uiie deviatiuii <;, 238. ■'• JBoI. Zfit. 187-2, .S. 7-2ü — 7-J9. — Kciträgc 7,ur PeUinenkinidi' (iJissfrfaliciiiH.scIirift Is7.")). Ü7iterauchi()tffr'i/ iilier die Aetioldijlc pelorischer lülüthenbUdungen. 1 1 T Füllen, ' die ich bereits in tiieiiieii Aliliiindliing-eii iiljer Pelovien hesclirieben liabe, kiuiii ieli neuerdings noch Lomiani (jargaiiicwm, Aepeta macrantlin. l'runella hyssopifoLta. B'iUotd Inspanica, Vitex incisa, Delphincuvi Stiiphysngria, Aconitum Lycoctomim, Corydalis hracteata hinzu! iigeii. Die Jingefiibrten Fälle waren cultivirte l^flan/.en. Ich liabe folgende Beobachtungen wiederholt gemacht: Bemerkte ich an einem Fxemplare einer Art jjelürische Bliithen und wurden \ on dieser Art mehrere nahe bei einandei' culti\ irt, so ereignete es sich öfters, dass ich sie bei genauerem Nachforsclien ausser an dem einen, an mehreren später auffand. Bei manchen Gattungen traf es sieh, dass mehrere Arten derselben, zumal wenn sie unter denselben äusseren Bedingungen gezogen wurden, in übereinstimmender Weise variirten. Ich erwähnte bereits früher einmal, dass auf einem und demselben Beete verschiedene Formen der Oalainintha Nepeta, der ( alamiiitha pataviua^ Micromeria rupesfris, M. microcalyx, nebstdem neu hinzukommend Micromeria dalmntica in einem und demselben Jahre ])elorische Gipfelblüthen entwickelten. Ebenfalls zu gleicher Zeit sah ich Pelorien an Vitex mcisa und Vitex Agnus rnstifs. Ähnliche Beobachtungen machte ich im hiesigen Belvederegarten und im botanischen Universitäts- garten in Halle; im ersteren entwickelten mehrere V'^ariefäten von Caldmintha. Nepeta, im zweiten zwei toto coelo verschiedene Arten von Bentstemon pelorische (lipfelbliithen. In diese Kategcu'ie gehörende Thatsaohen werden, wie ich glaube, später für den weiteren Ausbau der Descendenztheorie von grösserer und weit- tragender Bedeutung werden. Bezüglich der cultivirten Exemplare bemerkte ich einige Male, dass solche, die ich auf ihrem Platze zum ersten Male mit Pelorien sah, erst vor Kurzem von anderswo bezogen wurden — eine Thatsache, die in den angestellten Versuchen ihre Erklärung findet. Es liegt in der Natur der Sache, dass Jedes einzelne cultivirte Individuum in den aufeinander folgenden Vegetationsperioden leicht beobachtet werden kann, weil es eben sicher aufzufinden ist. Ich habe die im botani- schen (iarten gezogenen Exemplare, an denen Pelorien spontan entstanden, behufs Vergleichung von deren Vegetationsperioden nicht ausser Acht gelassen. Meine Beobachtungen datiren seit den Jahren 1871 und 1872. Wie es schon im Vorhinein zu erwarten stand, ergaben die Aufschreibungen, dass die Individuen sich ausser- ordentlich verschieden verhielten. Während einige Individuen von der einen oder anderen Art durch Jahre hindurch in der nämlichen Weise i>elorischc oder abnorme zygomorphe Blüthen entwickelten, geschah es bei anderen, dass die Pelorie nur während weniger, sei es dreier oder zweier oder selbst nur eines Jahres gebildet wurde. Den ersteren Fall sah ich bei Snlvia grandißorn. Vitex Afjmi.s-cnstKs und V. incisd und mehreren anderen Arten, den letzteren beispielsweise an einem Exemiilar von Prmiella vulgaris, Aconitum Lycoetomni,. In einigen Fällen machte sich eine gewisse Periodicität bemerkbar, so dass ein Individuum während einer Vegetationsperiode zahlreiche Pelorien trieb, in den späteren diese spärlicher entwickelte, und dann in einer folgenden von Neuem wieder mehrere hervorbrachte. Dies fand bei einem Exemplar von Nepeta Miissini 9,iat\. Am häutigsten fand ich aber die Beobachtung bestätigt, dass Exemplare, welche während eines Jahres an zahlreichen oder sämmtlichen hervorgebrachten Stengeln Pelorien trugen, in den nächst- folgenden Jahren wenigstens an einigen — wenn ihrer auch vielleicht sehr wenigen — pelorische Blüthen wieder entwickelten. Jedoch auch diese Kegel war nicht ausnahmslos. Wie früher hervorgehoben wurde, sind in der freien Natur zu dem Zwecke angestellte Vorstudien, das veranlassende Moment des Auftretens von Bildungsabweichungen ausfindig zu machen, eher geeignet als Beobachtungen an Pflanzen, die längere Zeit in Gärten cultivirt worden und deren Vorgeschichte mau genau nicht kennt. Bezüglich des Vorkommens von l^elorieubildungen an wild wachsenden Exemplaren sind die Angaben schon hinsichtlich der Zahl der Arien ziemlich spärlich, ebenso über dessen vermeintliche Ursache. Die Mehrzahl der Angaben beziehen sich auf Linaria vulgaris. Wenn man überhaupt mit den abnormen Pflanzen sich weiter beschäftigte — in der Hegel werden sie als Curiosa angesehen und von den Fach- systematikern nicht weiter beachtet, — so begnügte man sich damit, das im Freien aufgefundene Exemplar in den Garten zu übertragen und entweder auf gedüngten sogenannten fetten oder ungedüngten Boden zu übersetzen und zuzusehen, ob sich die Anomalie erhielt oder oh die l'flanze wieder zur Norm zurückkehrte. ' Über Pelorien bei Labiaten. II. Kcipi, nisi saepiiis sit itorata, prnbarc. -' U.steri Ann. 13. .Stück (I79r>; S. ;i(i. UntersHchungoi iilxr die Aetiologie jndorischcy IM'i'dhnibüdungfn. 1 1 9 arbeiten ein y.vAX Jalire zinor liegonncii wurden, und wdiiei man /.u diesem Zweeke Bäunie und (iestriip|ie :insn>ttete. mit /.alilreielien Anomalien, die man .sonst als begleitende Erseheinungen an pelorietragenden Exemplaren beobaehtet, aber aneh mit Pelorien an ein Paar Exemplaren ; in den Holzscblägen derGaisberge, bei Wien trat' ieh es im Jalire 187() an, terner anfangs i^cpteuiber desselben Jahres im Salzbnrgischen in der Nähe der Lieclitensteinklannn. Nach den sehon in den Jahren 1868 und 187U geniaehten Erfahrungen schien es mir im liolien Grade wahrscheinlich, dass in der That die ungewohnte Insolation und überhaupt Beleuchtung vom hellen Tageslicht die wirkliche äussere Veranlassung zur Variation bei Galeobdolon gewesen sei. Es handelte sich nur darum, durcli den Versuch bestätigende Erfahrungen zu gewinnen. Zugegeben, dass bei Galeohdolon luteuin wirklich die ungewolinte helle Tagesbcleuchtung und Insolation die nächst liegende und primäre Veranlassung zum \ariiren in der angedeuteten Ilichtnng war, so ist andererseits doch a priori i\\^ sicher anzunehmen, dass es nicht gleichgiltig sein kann, in welchem Entwicklungs Stadium der Pflanze der Weciisel von Halbdunkel zur vollen, mehrere Stunden anhaltenden Beleuchtung erfolgt; denn das wird Niemand bestreiten, dass kurz \m dem Aufblühen oder selbst aucli kurze Zeit, nachdem schon die Blüthenblätter angelegt worden sind, ein solciier Wechsel ganz oiine EinHuss geblieben wäre, wenigstens insoferne, als es die Zahl der Glieder der einzelnen Blüthenblätterwirtel betrifft. Sicher wären dann niciit 4-, h- oder (igliedrige Pelorien entstanden. Die Beobachtung in der freien Natur könnte hinsichtlich der Zeit, wann der Wechsel zu erfolgen habe, einigen Aufschluss gewähren. Die anamnestischen Daten waren später niciit mehr genau zu eruiren. Es sind also bei Galeohdolon hUemn genügende Aiihaltspniikte zur N'oi-iuilime geeigneter Versuche, iini es zur Variation in der erwähnten li'iclituiig zu veranlassen, gewonnen worden. Man hat nichts Anderes zu tlinn, als Pflanzen dieser Art, die einen Tiieil ihres Entwicklungsganges bislu'r unter normalen Verhältnissen, unter Einfluss des Schattens durchgemacht haben, heller Tagesbeleuchtung auszusetzen, und dann durch Ver.sucjie zu ermitteln, in welchem Entwicklungsstadium ein derartiges Eingreifen Reactionen zur Folge hat. Begreiflicher Weise müssen aber die Versuche vor Spätsommer oder Herlist in Gang gesetzt werden, indem die Bliithenkiiospen, die im Frühling zur vollständigen Entfaltung kommen, in der früher genannten Jahreszeit schon angelegt werden und zur theilweisen Ausbildung kommen. ' Indem für die dem Ex]ierimente untergezogenen Pflanzen ähnliche Bedingungen als jene, welche die in der freien Natur variirenden Exemplaie ausgesetzt waren, hergestellt wurden, so besteht der Unterschied zwischen beiden nur darin, dass letztere auf dem ursprünglichen Platze verblieben, und später nur, wenn ich so sagen darf, einem anderen Klima ausgesetzt wurden, während die ersteren, um sie eben demselben aber ungewohnten Klima auszusetzen, aber \ cm ihrem Standorte entfernt werden mussten. Es wurde früher die Bedingung autgesteüt, dass man bei den Versuchen auf die individuelle Constitution Bedacht nehmen müsse. Dies ist der schwierigste Punkt. Als ich im Jalire 1872 die Versuche begann, ging ich von der allerdings willkürlichen Voraussetzung aus, die Fähigkeit zu weit gehenden Variationen gebe sicdi in gewissen äusseren Erscheinungen kund, nämlich in solchen, welche sonst an pelorientragenden Exemplaren gefunden werden. Es sind dies Anomalien an anderen Theilen der Pflanzen, die für sich aliein betrachtet, wohl leicht übersehen werden können. Ich glaubte nämlich, dass die Auswahl solcher Individuen besonders geeignet sei, um im Verlaufe der Cultur weitergehende Abänderungen zu erzielen. Ausserdem wurden mit vollkommen normalen Pflanzen Versuche angestellt. Um aber andererseits der individuellen Constitution Rechnung zu tragen , wurden stets mehrere Exemplare derselben Art dem nämlichen Cultur- verfahren unterworfen. Bei der Auswahl derselben wurde darauf gesehen, ilass nicht beisammen stehende Pflanzen auf ihrem Standorte ausgehoben wurden. Dadurch erhält man wahrscheinlich leichter verschiedene Pflanzenindividualitäten, als wenn man solche zu Versuchen verwendet, die möglicherweise gleicher Abstam- mung sind. Man wird nicht erwarten, dass überhaupt ein jedes Individuum unter den angegebeuen Verhältnissen auft'allend vfiriirt, aber es wird sich zeigen, ob ein gewisser Percentsatz von den der Cultur uuterw(nfenen Man vergleiche Thilo Iniiisch, Beiti'ii;;-e zur vergl. Moi-|iti(ilogie der Pflanzen, •>. .\btii. (Halle lH5ti), )). l.U, 120 J. I'eyri.tsch. Exemplaren mit den gowüiisclitcn abiioniieii Kvscliciniini^en versehen .sei. (xelingt dies letztere, so ist die Aljänderung- unter den geänderten und künstlicli hergestellten Bedingungen nicht als ungewöhnliche Erscliei- nunu mehr, sondern vielmrlir als eine normale anzusehen. Es ist für die Teratologie der betreflfenden Bildung das geleistet worden, was man eben bei den gegenwärtigen Kenntnissen, da man in einem gegebenen Falle über die speciellen Ursachen des Auftreten.s der Auonuilie durchaus im Dunkein ist, vorläutig erreicht werden kann. Erster Versuch. Zu \'ersuchsptianzeii wählte ich Exemplare, welche ich im Mai 1.S72 im Prater .lufgefunden. Die Mehrzahl derselben hatten einzelne anormale Bliithen. Es waren dies Abweichungen, welche die Form, die gegenseitige Lage der Blattorgane der Hlüthenblätterwirtel, bisweilen auch die Zaid derselben betrafen, die Blüthe blieb streng symmetrisch oder es traten aucdi im geringen Grade asymmetrische Blüthen auf. Bei einigen Bliithen war beispielsweise die helmförraige Oberlippe der Corolle verkürzt, in anderen Fallen war sie wieder verbreitet, oiine dass sie gerade dafür an Längenausdehnuug einbüsste; oder die Oberlippe erschien tiefer ausgerandet, bisweilen war sie 2]appig oder selbst 2theilig. Ein abnormer Habitus der Blüthe kam öfters auf die Weise zu Stande, dass von den Lappen der Unterlippe der Corolle die beiden seitlichen Lappen derselben oder nur einer weiter als im normalen Zustande vom Mittellapjjen abstand. Tliat dies nur der eine Lappen, so bekam die Blüthe dadurch eine asymmetrische Form. Diese Anomalien, die in den meisten Fällen an und für sich ganz unbedeutend sein mochten, gaben aber der Blüthe und dem Blüthensteugel ein eigenthümliches Gepräge. Ausser den angeführten Anomal'en trat scheinbare oder wirkliche Vermehrung verschiedener ßlattorgane der Blüthe oder wohl auch das Gegentlieil, nämlich eine Verminderung der Zahl der Wirtelglieder, auf. Die geschilderten Anomalien kamen an einer, an zweien, selten an mehreren Blüthen eines und desselben Blüthenstengels vor. Wie wir früher bemerkt liaben, besitzen pelorientragende Exemplare oft auch die eine oder andere ähidich l>eschattene Blüthe ausser sonst ganz normalen. Die Exenii)lare fand ich auf einer offenen, schattenlosen Stelle. Dass die Vornainin' des Baumschlages, die ein .lahr zuvor geschah, die nächste Veran- lassung zur Ausartung der Exemjdare gewesen sein musstc, war im hohen Grade wahrscheinlicli schon wegen der grossen Zahl der vorgefundenen ausgearteten Exemiilare. Die Versuche sollten nun eine Bestätigung der von mir trüiier ausgesprochenen Ansicht hinsichflicii der Aetiologie der Pelorienbildungen bei Galeobdolon luteum bieten. Hs musste bei der Gultur darauf Bedacht genommen werden, dass die Versuchspfianzen nach ihrer Übersetzung in den Garten unter dem Einflüsse möglichst lang andauernder Insolation sich befinden. Dieser Bedingung war leicht durch die Wahl der betreffenden Stelle im Garten, auf welche sie gesetzt wurden, zu ents]iicchen. Ich setzte nun 50 Exemplare in Abständen von 1' ^ Fu.ss — was allerdings eine zu geringe Distanz war — reihenweise längs einer etwa klafterhohen Mauer, an welche sich ein ebenso hohes aus Stein aufgebautes Gartenhäuschen anschloss. Die Exemjilare nahmen den Raum im Winkel zwischen den betreffen- den Mauern ein. Dieser Platz wurde ndr gütigst von der Direction und Inspection des botanischen Gartens eingeräumt. Die von der Mauer am weitesten abstehenden Exemplare wurden von der Morgensonne in den Sonimcrmonaten zwischen 9 und 10 Uhr beleuchtet; N.ichmittags um h Uhr standen sie im Schatte i. Die der Mauer zunächst gesetzten Exemplare wurden eine Stunde später bestrahlt. Die Dauer der täglichen Insolation betrug 7 — 8 Stunden. In der freien Natui' standen sie unter viel ungün.stigeren Verhältnissen, da zumal hie und da übrig gebliebenes Gestrüppe noch theilweise Schatten spendete und daim die aufscbiessenden Stauden auf die nahe dem Boden befindlichen Theile der Pflanze Schatten werfen mussten. Ich Jätete nämlich tleissig das Unkraut auf den Cultiirbeeten aus. Als Resultat des Einflusses der künstlich geschaffenen Bedingungen, denen die Exemplare von dem Tage an, wo sie übersetzt wurden bis zur nächsten llliitliezeit, ausgesetzt waren, hat sich herausgestellt, da>s die Mehrzahl der Pfianzen. die im ,lahre 1872 mit einer Abnormität behaftet waren, im nächst folgenden Jahre nicht zur Norm zurückgekehrt ist. Die meisten I^xemplare hatten 187."} nicht bloss an dem einen oder anderen Blüthensteugel abnorme Blüthen überhaupt entwickelt, letztere traten öfters in derselben abnormen F\ Exemplaren waren unter den sämmtlichen Blüthen je eine oder zwei abnorm ausgebildet. Von den 13 im Jahre 1872 normalen Exemplaren hatte eines im darauffolgenden Jahre wieder durchaus normale Blüthen; 5 Exemplare entwickelten gipfelständige Pelorien, aber nicht in der typischen Weise mit Kelch, Corollen und Staubgefässwirtel , von den Blattorganen der Blüthe waren nur die des Pistills vorhanden, die Carpelle zu einem anscheinend normalen Pistill verwachsen, oder getrennt, mit 1 — 2 Ovulis liBiika. iiirlieii ili-i rr,,irli.-iii -iiaiiii >v cl. WXVIII- Kd. Al.li:ui.1l von NicI.laiitijliedcni. q 122 -/. Peyritsch. versehen; 1 Exemplar liatte eine seitenständige Pelorie; l)ei 2 Exemplaren wnrrle leider der Yerlniif nicht iiutirt; 4 P^xemplare zeigten Anomalien einzelner zygomorpher Bllithen, in der Weise wie bereits erwähnt wnrile. Die Exemplare, hei denen schon im Jahre 1872 die eine oder andere Blüthenanonialic auftrat, verhielten sieh folgeudermassen : Sieben Exemplare hatten gipfelständige Pelorien, die Blattorgane der Blütlie auf das Pistill reducirt; -1 Exemplar mit gewöhnlicher gipfelständiger Pelovie; 5 Exemplare mit scitenstäudigen Pehi rien; 10 mit Abnormitäten zygomorpher Bliithen ; 4 Exemplare ganz verkümmert; bei 4 Exemplaren wurde leider nicht rechtzeitig der Verlnuf uotirt. Von den 44 Exemjdaren, die ISTo zur Blüthe kamen, hatten somit IT) gipfelständige, wenn auch meist nur reducirte Pelorien, 6 waren mit seitenständigen Pelorien versehen; 14 Exemplare hatten sonst Blüthen- anomalien aufzuweisen. Viele Exemplare trieben im Jahre 1872 lange Ausläufer; einige davon bewurzelten sich, trieben auch Biüthensprossen und so kam es, dass sänimtliche Pftanzenstöcke sehr dicht standen und es vielfach schwer wurde zu unterscheiden, von welchen Pflanzen die neugebildeten Stöcke entstammten. Zwölf Exemplare, die ich nun während der folgenden Vegetationsperioden genauer studiren wollte, versetzte ich auf eine andere offene Stelle im Garten. Auf dieser waren die Pflanzen circa 8 Stunden der Insolation ausgesetzt, die Strahlen der Morgensonne beleuchteten sie schon um 8 Uhr, um 4«/, Nachmittags standen sie während des Sommers im Schatten. Der Boden, auf den ich die Exemplare setzte, wurde früher gedüngt. Während der Sommermonate entwickelten die erwähnten 12 Exemplare zahlreiche Sprossen und Ausläufer, aber nur wenigen der letzteren gelang es, sich zu bewurzeln; sie dorrten nämlich während der heissesten Tage im Juli und August in der Hitze ab; einige der aufrechten Sprossen bekamen einen fremdartigen flabitus, sie blieben niedrig, wurden mehr graugrün, spröde, die Blätter dicker, derber und hin und wieder traten in Blattstellung und Rlattform abnorme Si)r()ssen auf. Zuvörderst beobachtete ich einzelne Blätter, die sich von normalen durch abnorme Lappung unterschieden. .Vlle Zwischenformen von an der Spitze 2-lappiger I'.lattspreite bis zur vollständigen Zweitlieilnng der Blätter bis auf die Insertion der Blattstiele. Tiug der Blattstiel 2 Blättchen, so waren diese symmetrisch ausgebildet; die der Mediane des ganzen Blattes zunächst befindliche Hälfte der Theilblättcdien kleiner, schmäler als die andere von der Mediane entfernte; der Medianus jedes Theilblattes verlief in die Spitze des Blättcliens bogig; bei den 2- spaltigen oder 2-lappigen Blättern verlief er in gerader Richtung und tlieilte sich dann in 2 spitz- oder stumpf- winkelig auseinander tretende Oabeläste. Im Jnhre 1873 zeigte sich an dem einen oder anderen Blatte von 7 Pflanzen diese Anomalie; in den darauffolgenden Jahren sah ich sie seltener. Es traten ferner an einigen Sprossen seitlich gelappte Blätter und solche Blaltgebilde auf, bei welchen der Blnttstiel an der Basis der Spreite ein kleines seitliches Anhängsel trug, das man als weiter gediehene Form seitlicher Blattlappung ansehen kann. Eine andere merkwürdige Anomalie beobachtete ich an einigen Sprossen. Statt durchgängig paarig gestellt , standen Blätter hie und da einzeln. Der Spross war an der Insertion des einzeln stehenden I51attes geknickt, das solitäre Blatt inserirte sich am ausspringenden Winkel der Knickung. Diese Anomalie war im Vergleiche zur grossen Menge gebildeter Sprossen eine Seltenheit, sie kam jedoch in jedem Jahre einige Male zur Beobachtung. Die Mehrzahl der abnormen Blattformen bemerkte ich selbst- verständlich in den Herbstmonaten. Öfters beobachtete ich auch, dass normale Blütheustengel nach dem Verblühen an der Spitze weiter wuchsen, mit der Tendenz sich ansläuferartig zu entwickeln. In dem F(dgenden gebe ich eine kurze Schilderung des weiteren Verhaltens der besprochenen 12 Exemplare. Als ein Exemplar betrachte ich die Gesammtheit sämmtlicher Sprosse, die in einem Busch zusammen standen und sicher Abköniinlinge einer und derselben Pflanze waren. Jene Stöcke, die aus bewurzelten Ausläufern hervorgingen, werde ich von diesen gesondert, später speciell bes])rechen. r>ie in einem Busch zusiimmenstehemlen Sprosse dürften wohl in den späteren Jahren nicht mehr in vollkommenen Zusanimenhnng geblieben sein. Da die Pflanzen von einander nu'hrere Schuhe entfernt standen, konnte eine \ ervvechshing derselben nnt s(dclien Stöcken, die aus .\nsläufcrn anderer Exemplare sich entwickelten, nicht Unfer.s//rhi()u/eif über ilic Arfiolnqiv pelui'i-schrollenunterli|)pe. Es traten noch auf Blüthen mit 4-lappiger rnterli])pe, eine monströse Blüthe mit ges])altenem coroUinischen Kelch. lS7f>. '.I Blüthenstengel mit einzelnen abnormen Blüthen; 5 gipfelständige reducirte Pelorien; Blüthen mit 2-lappiger Unterlippe, mit 4-lappiger Unterlippe; Blüthen mit weit abstehenden einem oder beiden Seitenlappen der Corollenunterlippe; mit Spaltung der Oberlipiie. ]S7(J. Nur ein Blüthenstengel, dieser sehr gedrungen, Blüthenscheinquirle einander sehr genähert; er trägt 2 IMütlieu mit 2-lappiger Unterlii)pe, einige Blüthen mit auffallend weit abstehenden Seitenlappen der ('orollenuntei"lippe. I'] X e ni ]) I a r Nr. 2. Im Jahre 1872 besass es mehrere Blüthenstengel, an einem derselben eine Blüthe mit 2-lappiger Corollenunterlippe. 187o. 5 gipfelständige, zumeist monströse Pelorien; an einem Blüthenstengel eine Blüthe mit 2-lai)itiger Unterlip|)e und 3-lappiger Oberlippe; eine monströse Blüthe, bei welcher der eine Seitenlappen der Corollenunterlippe mit der (jberlippe verwachsen war. 1S74. 4 gipfelständige reducirte Pelorien und vereinzelte monströse Blüthen. Es traten im weiteren Verlaufe auf eine gipfelständige, mit sämmtlichen Blüthenblätterwirteln versehene, etwas monströse Pelorie, Blüthen mit 4-lappiger Corollenunterlippe. An einem Spross die Laubblätter in Wirtein zu je 3 stehend. 187.'') Nur ein einziger Blüthenstengel entwickelt, dieser mit wenigen l]lüthen, eine davon hatte eine 4-lappige Corollenunterlippe. 187(j. Ohne Blüthen. Exemplar Nr. 3. Unter 5 lilüthenstengcln fand sich im Jahre 1872 einer vor, an dem eine Blüthe mit einem gespaltenen Mittellapjjen der Corüllenunterlipi)e und ö Staubgefässen versehen war. 1873. Atrophisch, mit rcducirten gipfelständigen Pelorien. 1S74. Out entwickelt; 5 gipfelständige reducirte Pelorien, eine Blüthe mit 2-lappiger Unterlippe, eine Blüthe mit gespaltener Oberlipi)e. Am (i. .Tuni blühte eine gipfelständige tyj)isch ausgebildete Pelorie auf. 1875. 7 Blüthenstengel, darunter 4 mit einzelnen abnormen Blüthen, eine gipfelständige reducirte Pelorie; Blüthen mit 4-lai)piger Unterlippe, mit abstehenden Seitenlappen der Unterlippe; Anomalien der Vegetationsorgane. 1S7(). Ohne Blüthen. E X e m p 1 a r Nr. 4. Im Jahre 1872 ohne Blüthenanomalien. 1873. Schwächlich, atrophisirt. Einzelne Blüthenstengel mit rcducirten gipfelständigen Pelorien. 1874, Out entwickelt; .5 gipfelständige reducirte Pelorien, einzelne monströse Blüthen. q* 1875. i^ Blüthenstengel , tniter diesen 5 mit abnormen Bliitheu. Abnormitäten: Hlitthen mit 2-l;iiipiger Unterliiipc, 4-iaiipiger Unterlippe, mit 2-theiiiger Oberlippe, "2 gipielständige reducirte Peiorieu. 1876. Ohne Blüthenstengel. Anomalien einzelner Lanbblätter. Exemplar Nr. 5. Es entwickelte im Jahre 1872 mehrere Blüthenstengel, an einem derselben 2 BlUthen mit 4-lappiger Unterlippe (durch Theihmg des Mittellappens entstanden). 1873. Eine gipfelständige reducirte Pelorie ; je eine Blüthe mit 4-lappiger Unterli])pe an zwei Blüthenstengeln. 1874. Zwei gipfelständige reducirte Pelorien; je eine Blüthe mit 4-lappiger Unterlippe an 2 Blüthenstengeln. 1875. Zwei gipfclständigc reducirte Pelorien und ausserdem mindestens 3 Blüthenstengel mit einzelnen abnormen Blüthen; darunter eine Blüthe mit 2thpiliger Corollenoberlippe und 2lappiger Unterlippe; eine Blüthe mit 21appiger Unterlippe und normaler Oberlippe, zwei Blüthen mit 41ai)piger Unterlippe. 1876. Ohne Blüthen. Exemplar Nr. 6 trieb im Jahre 1872 nur einen Blüthenstengel, an demselben eine Blüthe mit flacher Oberlippe. 1873. 1 gipfelständige reducirte Pelorie, zwei Blüthen mit 41appiger Unterlippe an einem und demselben Blüthenstengel. 1874. 3 gipfelständige reducirte Pelorien ; ein Blüthenstengel trägt 3 Blüthen mit 2theiliger Oberlippe; an einem zweiten Blüthenstengel eine Blüthe mit Stheiliger Oberlippe; dann kamen zur Beobachtung Blüthen mit 21appiger Unterlippe, mit 41appiger Unterlippe, BlUthen mit langer schmaler Oberlippe. 1875. Nur 1 Blüthenstengel entwickelt, dieser besass nur wenige, aber normal gebildete Blüthen, 1876. 2 Blüthenstengel, diese mit normalen Blüthen. Exemplar Nr. 7. Im Jahre 1872 war es eine Pflanze mit nur einem Blüthenstengel, an diesem unter sonst normalen Blüthen eine mit 21appiger Unterlippe. 1873. 1 gipfelständige reducirte Pelorie; eine seitenständige 4gliedrige Pelorie; an einem Blüthenstengel 2 Blüthen mit 41appiger Unterlippe ; ausserdem Blüthen mit weit abstehenden, verschränkten Seiten- lappen der Corollenunterlippe. 1874. 3 gipfelständige reducirte Pelorien, 2 gipfelständige monströse mit sämmtliclien Blüthenblätterwirteln versehene Pelorien, einzelne seitenständige abnorme Blüthen, daruntereine, welche sich einer ögliedrigen Pelorie näherte, eine Blüthe mit öspaltiger Unterlippe (eigentlich war die Oberlippe 3spaltig, die seitlichen Lappen derselben mit der Unterlippe verwachsen), eine Blüthe mit 21appiger Unterlippe. Am 6. Juni blühte noch eine gipfelständige monströse Pelorie auf. 1875. 4 gipfelständige reducirte Pelorien; eine gipfelständige monströse mit sämmtlichen Blüthenblätter- wirteln versehene Pelorie. Das Exemplar blühte spät auf; am 11. Mai noch keine Blüthe entfaltet; am 22. Mai 6 Blüthenstengel im AutTjlühen, jeder mit Blüthenabnormitäten. 27. Mai abgeblüht. Abnormi- täten der Vegetationsorgane, abnorm getheilte Laubblätter. 1876. Ohne Blüthen. Exemplar^Nr. 8. Das Exemplar hatte im Jahre 1872 einen Blüthenstengel, an diesem eine Blüthe mit 2lappiger Unter- lippe. 1873. Mehrere gipfelständige reducirte Pelorien, 2 seitenständige, 4gliedrige typische Pelorien. 1874. Eine gipfelständige reducirte Pelorie, eine seitenständige bgliedrige Pelorie, zwei seitenständige 4gliedrige Pelorien; monströse seitenständige 4gliedrige Pelorien an diversen Blüthenstengeln; Abnormitäten zygomorpher Blüthen; eine Blüthe mit 2lappiger Unterlippe, mit 41appiger Unterlippe, monströse Blüthen mit gespaltenem Keldie. Das Exemplar etwas atrophisch. Untersuchunge» über die Aetiologie pelorischer BlHthenbildungen. 125 1875. 4 Blütliensteiigel, an eineni eine Blüthe mit ^lappiger Unterlii)pe. Zwei Bllithenstengel besitzen nur je eine Blüthe. Alinormitäten der Vegetatiousorgane. 1876. 5 Bliitiicnstengei, drei davon mit abnormen Bliitlien, der eine trägt zwei Blüthen mit 21appiger Unter- lippe, eine Blüthe mit llajipiger Unterlippe, die anderen zwei Blüthenstengei tragen je eine Blüthe mit 21appiger Unterlippe. Die Blüthenstände sind verkrüppelt. Exemplar Nr. Ü. Als dieses im Jaiire 1872 im Freien gefunden wurde, besass es eine etwas unsynnuetrische Blüthe, der eine Seitenlappen der Corolleniinterlippe stand etwas weiter vom Mittellappen ab, als dies bei normalen Bllitheu der Fall ist, und war mit der Oberlippe zum Theil verwachsen. 1873. Unter mehreren Blüthenstengeln waren zwei, die einzeln stehende Blüthen hatten, ein Rlüthenstengel mit zwei seitenstJindigen 4g]iedrigen Pelorien, ferner Blüthen mit gespaltener Oherlippe. Der zweite Blüthenstengel trug ehenfalls zwei Pelorien, aber der hintere Zipfel der Corolle stand aufrecht. 1874. 7 Blüthenstengel mit abnormen Blüthen; eine gipfelständige reducirte Pelorie, eine seitenständige solitäre, 4gliedrige Pelorie, Blüthen mit 2theiliger Oberlippe, mit 3theiliger Oberlippe und 2lappiger Unterlippe, mit 2theiliger Oberlippe und 21appiger Unterlippe, mit normaler Oberlippe und l'lappiger Unterlii)pe. Das Exemplar gut entwickelt, zahlreiche unfruchtbare .'^tengel, an den blüthentragenden Stengeln die unteren Blüthen in Quirlen, die oberen häutig einzeln stehend. 1875. 5 Blüthenslengel, an dreien davon abnorme Blüthen. Abnormitäten: Blüthen mit weit abstehenden, spreizenden Seitenlappen der CoroUenunterlippe, eine Blüthe mit Happiger Unterlippe. 1876. Ohne Blüthen. Exemplar Nr. 10. Im Jahre 1872 keine Blüthenabnorniität. 1873. Das Exemplar besass Blüthen mit 2lappiger Unterlippe; eine Blüthe mit 3lappiger Oberlippe und 2lappiger Unterlippe, Blüthe mit gespaltener Oberlippe, mit verschränkten Seitenlappen der CoroUen- unterlippe; eine 4gliedrige seitenständige Pelorie, eine 3gliedrige seitenständige Pelorie; eine seiten- ständige Pelorie mit 6gliedriger Corolle. Das Exemplar mit dünnen Stengeln, Blätter hellgrün. 1874. An einem Blüthenstengel zwei Blütlieu mit 21appiger Unterlippe; an einem zweiten eine ebenso beschaffene Blüthe. Das Exeniidar litt im letzten Winter durch den Frost. 1875. Trieb nur zwei Blüthenstengel, an einem drei Blüthen mit 2lappiger Unterlippe, an dem zweiten eine ähnlich gebildete Blüthe. 1876. Entwickelte nur einen Blüthenstengel, dieser armblüthig, Blütlieu normal. Exemplar Nr. 1 1 . Dieses war im Jahre 1872 mit mehreren Blüthenstengeln versehen, der eine davon besass zwei Blütben mit 21appiger Unterlippe, ein zweiter zeigte ähnliche Blütlienabnormitäten in gleicher Zahl, an einem dritten befand sich eine Blüthe mit tief getheilter Oberlippe und zwei Blüthen mit verkümmerter Unter- lippe ; ein vierter Blüthenstengel besass einige Blüthen mit weit abstehenden Seifenlappen au der Corollen Unterlippe. 1873. Wenige Blüthenstengel, an denselben die gleichen Blütlienabnormitäten wie im Jahre 1872, ausserdem eine 4gliedrige seitenständige Pelorie; Exemplar lebhaftgrün, Blätter auffallend breit. 1874. Zwei gipfelständige, ein wenig monströse Pelorien mit Kelch, Corollen-, Staubgefäss- und Carpidien- wirtel. 1875. 6 Blüthenstengel, eine gipfelständige reducirte Pelorie, vier Blüthenstengel mit abnormen Blüthen, unter diesen 2 monströse seitenständige Pelorien, eine Blüthe mit 3spaltiger Oberlippe, 1876. Ohne Blüthen, 126 •-/. I'eij ritsch. P^xeiujilar Nr. 12. Von säiiiiiitliclieii Bliitlieii war eine 1872 etwas monströs. 1873. Es trieb mir drei Bllltheiistengel, an einem eine Rliithe mit 21aiipif,'er Unterlippe. 1874. Blütlienstengel zahlreich, aber vvenig-liliithi;;-; es kamen vor eine Bliithc mit 2lappiger Unterlippe, Blüthen mit weit abstehenden einem oder beiden Seitcnlappeu der Unterlippe, eine seitenständige, einzeln stehende 4gliedrige Pelorie. 1875. Ohne Blüthen. 187ti. Abgestorben. P f'l a n z e n s t ö c k e , die a u s A u s 1 ä n t' e r n h c r \" o r g i n g e n. Die besprochenen 12Exemiilare hatten in jedem Jahre zahlreiche Ausläufer getiieben, von diesen gelang es aber nur einer relativ geringen Zahl, sich zu bewurzeln. Im Jahre 187ö zählte ich 4U selbständige Stöcke, die aus Ausläufern hervorgegangen; 3G derselben waren mit Bliithenstengeln versehen, 10 davon mit Bliithen- abnormitäten. Auf 68 Blüthenstengel kamen 20 mit Abnormitäten. Im Jahre 187(3 fand ich 57 Stöcke, \d davon mit Bliithenstengeln und 6 dbr letzteren mit Abuormität«n. Von 35 Bliithenstengeln hatten 10 Blüthen- abnormitäten. Die Mehrzahl der abnormen Blüthen waren zumuJ -solche, bei welchen die Corolicnuntcrlipjie zwei oder vier La])i)en besass, oder wo die Oberlippe getheilt war. Einmal sah ich eine monströse seiten- ständige Pelorie und einmal eine gipfelständige reducirte Pelorie. Pflanzen Stöcke, aus Samen gezogen. An jedem speciell angeführten Versuchsexemplar konnte man bemerken, dass die Fruchtbarkeit allmälig abnahm, so dass im Beginne der fünften Vegetationsperiode überhauj)! relativ wenige Blüthen mehr hersor- gebracht wurden und mit der Ausartung der Pflanzen Sterilität sich einstellte. Dem entsprechend waren auch Keimpflanzen in jedem späteren Jahre immer spärlicher aufzutiiiden. Die meisten fruchtbaren Blüthen waren also diejenigen, welche 1873 entwickelt wurden. Es lag mir daran, Samen von pelorischen und abnormen zygomorphcn Blüthen zu erhalten. Ich hal)e desswegen die Narben solcher Blüthen mit Pollen, die ich anderen Pelorien entnommen, selbst bestäubt. Die Pollenkörner sind, wie überhaupt bei den Labiaten, zu bröckeligen Massen zusammengeballt und stäuben wenig. In keinem einzigen Falle erhielt ich aus Pelorien keimfähigen Samen, auch nicht aus zygomorjihen Blüthen. ilie mit weniger BlUtlienblättern als n(n'mal versehen waren. Die Samen, welche ich zur Aussaat insbesondere ausgewählt habe, wurden einem Spross entnouni-en, der einige Besonderheiten hinsichtlich der Stellung und Form einzelner Laubblätter, ferner seiner Ramitication und Blüthenbildung zeigte. Dieser Spross war zu unterst normal; etwa im mittleren Drittel seiner Höhe standen die Laubblätter wirtelig zu dreien, höher aber wieder normal zu zweien. Aus der Axilla zweier Laub- l)lätter entsprangen zwei gleich starke Laubsprossen. Unter der Ursprungsstelle der zwei Äste und an letzteren Blütlien(|uirle, einige der Blütlien abnorm in den Zalilenverhältnissen ihrer Blüthenblätter. Die von diesem Spross ausgelösten Samen wurden in einen 'J'opf ausgesät. Bei (lalenbdoloh Ivteum sind die Samen nicht sogleich keimfähig, sehr selten keimen sie im Herbst des nändichen Jahres, in dem sie sich entwickelten: in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle im Frühling des darauf folgenden Jahres. So erhielt ich Mitte Ajiril 1874 zahlreiidie Keindinge. Alle wurden gruppenweise in besondere Beete versetzt, um sie nicht, wenn sie sich weiter entwickeln sollten, in der Folge mit anderen Stöcken zu verwechseln. Die jungen Pflanzen befanden sich seit der Keimung unter denscdben ungewohnten Verhältnissen, wie ihre Mutterpflanzen. Von 32 Keimpflanzen zeigten zwei bemerkenswerthe Anomalien. In deni einen Falle trug das Stengelclien ausser den beiden Cotyledonen zwei Paare von kreuzweis opponirten Laubblättern, au dein nächst hölierrn Knoten stand ein Laubblattpaar, dessen Blätter bis zur ]\litte verwachsen waren, der Stengel an der Insertion dieser P.lätter zu einem rechten Winkel geknickt, dann f(dgte an den nächsten sechs Knoten nur je ein einzeln stehendes lilatt, der Stengel an der Insertion jeiles Blattes neuerdings geknickt. Nach dem sechsten, einzeln stehenden Blatte stellte sieh wieder normale Laubblattstellung ein. ZTnt'r.sucJiungoi Hhcr dir Aifioloc^ie jyclorischvr ]'>liill/, 4, f), (i ziiiii i;:üssk'ii 'l'liuik' ahgriilülit. An Kxfiiijilai- Nr. ö an di\cr.seu liUitlieu- stengelu drei Blütiieu, diese asymiuetriseli mit Gzälinigeiii Kelcii, BlumeiiiviiMie mit zwei MiUellappen und einem .Seitenlappen, drei Staubgefässen. 26. August. Exemplar Nr. 1 und "2 wieder mit einigen BliUlien, 'd abgeblüht, 4, 5, 6 mit wenigen Blütlien. 31. August. Exemplar 1, 2, 4, 5, (j mit wenigen Blüthen. Exemplar 3 ohne entfaltete Blüthen, aber neuerdings eine gipfelständige Blüthenknospe bemerkbar. Exemplar Nr. 4 besitzt eine Bliithe mit tief 2theiliger Oberlippe und ausserdem eine gipfelständige Pekirie. 3. October. Alle Exemplare mit Ausnahme von Nr. 4 gegenwärtig reiehblnthig, Blüthen normal. Exemplar Nr. 4 kümmerlich, ohne entfaltete Blüthen. 9. October. An Exemplar Nr. 4 einige Blüthen in Entfaltung. Die Pelorien, welche bei diesem Versuche auftraten, wurden auf Taf. IV, Fig. 7 — 1(), 21 —24 abgebildet. Dritter Versuch. Bei diesem Vei suche wurde in ähnlicher Weise verfahren, wie bei dem vorhergehenden. Am 2. Juni 1.^70 hob ich 4 l)lühende P^xemplare im Freien aus und übersetzte sie am folgenden Tage in den Garten. Die Stelle, auf welcher die Exemplare gepflanzt wurden, war die nämliche, wo früher Galeobdolon cultivirt wurde, nahe an der in der Richtung von Süd nach Nord aufgeführten Mauer. Exemplar Nr. 3 befand sieh genau an der Stelle, wo im Jahre 1873 Exemplar Nr. 9 von Galeobdolon seitenständige Pelorien entwickelte. An Exemplar Nr. 1 entfaltete sich die erste Blütlie am 25. Juli; am 3. October trat eine gipfelstän- dige Pelorie auf, am G. October bemerkte ich eine etwas asj'mmetrische Blüthe an demselben mit 2 Mittel- lai)])en an der Unterlippe. Bei Exemplar Nr. 2 kam die zuerst sich entfaltende Blüthe am 17. Juli zum Aufblühen, am 21. August war es zum grössten Theile aufgeblüht, am 3. October wieder reichblüthig, keine Blüthenabnormität. Exemplar Nr. 3. Daselbst traten die meisten Abnormitäten auf ; zuerst ein Spross mit weiss gefleckten Laubblättern; am 15. Juli entfaltite sich die erste Blüthe, diese war mit einer 2lappigen Oberlippe versehen; 17. Juli, unter 7 Blüthenstengeln waren 4 mit vereinzelten abnormen Blütlien versehen, diese mit mehr minder tief 2theiliger oder 21appiger Oberlippe; bei einer anderen Blüthe die Oberlippe aurtalleud verkürzt. 24. Juli. An 3 Blüthenstengeln mehrere Blüthen mit 2lappiger Oberlippe. Am 2. August Blüthen an 6 Stengeln ; an einem G Blüthen mit 21appiger Obcrlipjje. Das Exemplar sieht künnnerlicli aus. 11. August, abgeblüht. Am '•'>. October wieder reichldüthig, 151üthen normal. Exemplar Nr. 4 kam am 2G. Juli zum Blüiien; am 1 August erschien eine Blüthe mit 21appiger Ober- li|)pe, am 21. August nur wenige Blüthen, am 3. October wieder reichblüthig; am 9. October zeigte sieh eine merkwürdige Zwillingsblüthe. Vierter Versuch. Die Pflanzen dieser Versuchsreihe wurden an dem nämlichen Tage wie die der dritten Reihe ausgehoben und übersetzt. Zu dem Versuche wählte ich nur drei Exemplare. Der Boden, auf dem die Pflanzen gesetzt wurden, wurde zuvor gedüngt, während bei dem Versuche zuvor keine Zubereitung geschah. Exemplar Nr. 1 entfaltete die erste Blüthe am 20. Juli. Am 24. Juli bemerkte ich eine Blüthe mit tief 21appiger Oberlippe; S.August, an einem Blütlienstengel 2 BlUthen mit gespaltener Oberlippe. 21. August, eine monströse gipfelsfändige Pelorie. 3. October, eine gipfelständige Pelorie und eine 5gliedrige seitenständige Blüthe, deren CoroUenzipfel mit Ausnahme des vorderen den seitlichen Lappen der Unterlippe glichen, der \ordere Lappen sah dem ^litteliappen ähnlich. Das Exemplar reichblüthig. Exemplar Nr. 2 kam am 27. Juli zum Aufblühen. Am 5. August 7 Blütlienstengel mit entfalteten Blüthen, an zweien derselben Je eine Blüthe nut 21appiger Oberlippe. 8. August, eine Bliithe mit kurzer Ober- lippe. 3. October, reichblüthig. 134 J- Pcyritach. Exemplar Nr. ii. Die erste Blütlie entfaltete sich am 14. Juli. Den 19. Juli 2 Bliitliensteiigel vorhanden, an einem eiueBlüthe mit 21appiger Oberlippe. 24. Juli. Unter 3 Bliitlienstengeln2mit abnormen Blüthen, Blüthen mit 2spaltigcr Oberlippe, eine Bliithe mit 21appiger Unterlippe, 3 .StaubgefiLssen und dünner Blunienkrunrölire. Am 2. August erschien eine Blüthe mit 21appiger Oberlippe. Am 3. October reichblüthig, Blüthen normal. Ergebnisse der Culturversuche. Bei sämmtlic-hen Versuchsreihen zeigte sich der Eiufluss ungewohnter Insolation, der die Pflanzen aus- gesetzt wurden, darin, dass abnorme Bildungen und zwar sowohl der Blüthen als auch, aber seltener, der Vegetationsorgane auftraten. Bei einigen Versuchspflanzen erschienen sie sporadisch, bei dem einen oder andern Exemplar nahezu jeder Versuchsreihe kamen sie in grösserer Zahl innerhalb einer bestimmten Zeit zum Vorscheine. Keine Reaction zeigten von den 7 Pflanzen der ersten Versuchsreihe 2 Exemplare, der zweiten und dritten nur je eines, bei der vierten reagirten sämmtJiche Exemplare gegen den ungewohnten Ein- gritf. Die Mehrzahl der abnormen Bildungen war an den Pflanzen in der Zeit der ersten Blütheperiode, vom Momente der Übertragung der Pflanzen in den Garten gerechnet, zu bemerken, fehlten aber nicht vollständig in der zweiten Periode ; in den späteren Perioden kamen sie höchst vereinzelt zum Vorseheine. Die einzelnen Blüthenperioden waren durch Intervalle von einigen Wochen, in dem nur wenige Blüthen zur Anthese kamen, von einander getrennt. Einmal erschien die erste abnorme Blüthe schon am Ende der sechsten Woche; bei den Pflanzen der zweiten und dritten Versuchsreibe traten Blüthenabnormitäten Ende der achten Woche auf und die Intensität der abnormen Erscheinungen bei den erwähnten Versuchen im Laufe der zehnten und eilftcn Woche nach Beginn des Versuches. Pelorische Blüthen zeigten sich an einzelnen Exemplaren aller Eeihen. Bei dem ersten Versuche war es ein Exemplar, dass sich durch zahlreiche Reactionserscheinungen bemerkbar machte, bei dem die Pelorie erst im zweiten Jahre nach Beginn des Versuches auftrat. Dies ist ein Ausnahmsfall. Von den sechs Pflanzen der zweiten Versuchsreihe hatten vier zum mindesten eine pelorische Blüthe entwickelt. Die erste derselben war im Knospenzustande am Ende der neunten Woche schon zu bemerken, die Mehrzahl der pelorischen Blüthen aber am Ende der eilften Woche nach Beginn des Versuches, an einem Exemplar zeigte sich eine Pelorie auch in der zweiten Blüthenperiode. Von den vier Pflanzen der dritten Versuchs- reihe brachte eine eine Pelorie hervor, diese erschien in der zweiten Periode, und bei der vierten Versuchs- reihe entwickelte unter drei Exemplaren eines Pelorien, die eine erschien im Beginn der eilften Woche und die zweite in der zweiten Blüthenperiode. Versuche mit Leonurus Cardiaca 1. Bei diesen Versuchen wurde davon abgesehen, durch welche Bedingungen Pelorien zuerst hervorgerufen worden waren; es handelte sich vielmehr darum, ob diese, wenn einmal irgendwie entstanden, durch Samen reproducirt werden können. Es wird nachzuweisen sein, in welchem Verhältnisse die etwa auftretenden ausgearteten Exemplare zu den normalen, gleiche Aussaaten vorausgesetzt, stehen, ob ein Einfluss des anormalen Organismus ohne Rücksicht auf die Aussaat })estimmter Samen in den aufeinander folgenden Generationen zu constatiren ist, ob durch fortgesetzte Auswahl bestimmter Samen das Piocentverhältniss der normalen zu den abnormen Exemplaren in den aufeinander folgenden Generationen bis zu einem gewissen Grade gesetzmässig geändert werden kann. Ich habe etwas vorgegriften, indem ich ein Percenfvci-hältniss der abgeänderten Exemplare zur Gesammtsumnie der Pflanzen in einer und derselben Aussaat angenommen habe. Es hat sich aber bei allen in dieser Richtung vorgenommenen Versuchen herausgestellt, dass die Constanz einer zu fixirenden Varietät nicht in dem Sinne zu nehmen ist, dass sämmtliche aus den Samen eines abgeänderten Individuums hervorgegangenen Exemplare bei fortgesetzten Aussaatversuchen mit der Mutterpflanze überein- stimmen; man bekam innncr, wenigstens in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle, wenn auch noch so grosse Percente der zu fixirenden Varietät oder monströsen Bildung. Man wird in solchen Fällen absolute Constanz nicht erwarten dürfen, das steht ja im Widerspruch zur Fähigkeit zu variiren. Es können sich TJntersuchu)igen über die Aetiologie pdorischr lUüthenbildangen. 135 liiiisiclitlicli der I'clorieiiliihluiiyci) die N'eiiiältiiiisse äliulieli gestalten, wie bei anderen genauer beobachteten Ancinialieu. Von den zahllosen verscliiedenen anomalen Bildungen sind zumal einige bezüglich der Fortpflanzungs- tahigkeit durch Samen genauer studirt worden. Ich erwähne hier der Beobachtungen, die an Pflanzen mit gefüllten Blüthen, ferner an anderen anomalen Bildungen, wie zum Beispiel der proliferirenden Varietät des Vapaver sonmiferum^, den fasciirten Celosien und dergleichen mehr gemacht wurden. In dem letztangefUhrten Falle scheint es, dass bei fortgesetzter Auslese der Samen, die darin bestand, dass nur solche von den breitesten Kämmen zur Aussaat benützt wurden, die fasciirte Monstrosität mehr und mehr tixirt wurde. Die Neigung zu Kückschiägen in die normale Form scheint bei geeignetem CuUurverfaiiren* allmälig geringer geworden zu sein, ohne dass Rückschläge jedoch ganz ausbleiben ■. In diesem Falle ist man in der Lage, von den Samen einer und derselben Mutterpflanze jene zu bezeichnen, die mit der Fähigkeit ausgestattet sind, die Varietät vorzugsweise zu reproduciren. Fs sind dies nämlich die Samen des breiten Kammes, indem man die weniger breiten Nebenähren nicht zur Entwicklung kommen lässt und deren Sameubildung zu vermeiden sucht. Es liegen ausserdem zahlreiche Angaben genug \or, dass man durch Auswahl bestimmter Samen morpho- logische Eigenthümliehkeiten der Mutterpflanze in der That reproduciren kann, oder wenigstens, dass man öfter und sicherer mit bestimmten Samen diese reproduciren kann, als nut anderen, derselben Pflanze entnonniien. Es betriff't dies solche Fälle, bei denen die Samen aus wesentlich gleich beschatfenen Blüthen hervorgingen und dann solche mit heteromorphen Blüthen oder Früchten. Von den Fällen der ersteren Kategorie soll bei einigen Pflanzen die Ausbildung der Samen, bei anderen das Alter derselben bezüglich der Blüthen der Nachkommenschaft nicht gleichgiltig sein. Es sollen bei gefülltblumigeu Abarten kleinere und magere Samen erfahrungsmässig öfter gefüllte Blumen liefern, als grosse Samen '. Bei einigen Diclinen hat man dem Alter der Samen einen Eiufluss zugeschrieben auf das Geschlecht der Nachkommen; bei einigen Pflanzen, die gefüllte Blumen erzeugen, soll man durch Aussaat alter Samen sicherer gefüllte Blumen erhalten als ndt Samen jüngeren Datums''. Einige Fälle, welche der zweiten Kategorie angehören — es sind dies Pflanzenarten, die heteromorphe P.lnthen entwickeln — soll es geben, w'o Samen von bestimmten Blüthenformen vorwiegend Nachkommen mit ähnlich gestalteten Blüthen lieferten. Dies wäre ein analoger Fall, verglichen mit dem unserer Versuclispflanzen, die ja zygomorphe und actinomorphe Blüthen tragen. Fälle von Pflanzenarten, die zweierlei Blüthen hervor- bringen, sind weit verbreitet. Es gehören hieher alle Pflanzen, die mit cleistogamen Blüthen versehen sind. Jene Pflanzenarten kann man noch hieher rechnen, bei welchen die Blüthen verschiedener Individuen verschieden lange Griffel besitzen. Es gibt ausserdem noch Pflanzen, die heteromorphe Früchte liervorbringen. Obwohl mau ausgedehnte Versuche, die Fälle von Ileterostylie ausgenommen, in dieser Richtung nicht angestellt hat, so lässt sich doch sagen, dass in den erwähnten Fällen normaler Heteromorphie nur der volle Charakter des Individuums und nicht etwa eine specielle Blüthe, Frucht oder Samenfnrm im Allgemeinen übertragen wird. 1 Vilniorin's Blumeng-äitnerei. Berlin 1873. I. Bd. S. 915. - Bosse, Handbuch der Blumeugärtnerei. III. Aufl. I. Bd. (1859;, S. 6ö7. 3 Hoffmann in Bot. Zeit. 1875, S. 614. Hoffmann konnte binnen 5 Jahren keine SteijLfeinnj; in der Fixirung der fasciirten Form zu Stande bringen. In Vi Imorin's Bliiniengärtuerei, Bd. I S. -271 wird gesagt, die Celnsia cristaia sei eines der seltenen Beispiele, wo sich die Fasciation tixirt hat und sich treu aus Samen wieder erzeugt. ■* Gärtner (Bastarderzcngung p. 567) gibt zahlreiche Daten nnd Citate von Angaben, die von älteren Autoren gemacht wurden. Das oben Angeführte soll beispielsweise Geltung haben für Levcojen. Ähnliches wird angegeben für Balsamina hortensh fl. |il. Zinnia elegant, Sain-italin procumbens. Man vergl. Bosse's Handbuch der Blumeugärtnerei, ferner Vilmorin's Blumeu- gärtnerei und Regel's Gartenfiora XVI, p. 138. Es wird in der Gartenflora 1. c. Folgendes bemerkt: Die gefüllten Bhnnen der genannten Abarten haben \ erschieden gebildete Samen, rundliche mehr volle und dicke flache; die rundlichen sitzen mehr nach der Mitte der Blumen und geben fast ausschliesslich gefüdte Blumen, die an den Rändern befindlichen Samen get)en meist ein- fache oder weniger gefüllte. Man vergl. darüber Wigand Darwinismus I. Bd., p. 418. '' Gärtner 1. c. p. 370. Bezüglich des Alters der Samen führt Gärtner einen Fall aus eigener Filalirung an bei Li/c/inis tesj,er/i>ia. Vier Jahre alter Samen lieferte mehr weibliche als männliche Exemplare, was bei einjährigem Samen nicht geschah. 136 J. l'cyritsch. weil mau ja sonst iu der freien Natur Fälle tiudeu niüsste, welche nur mit der einen Biütlien-Fruclit- oder Samenform versehen sind, was aber nicht der Fall zu sein scheint. Nur bei den Fällen der Heterostylie wird, wenn illegitime Bestäubung stattgefunden, die bestimmte Styluslänge übertragen, während bei der legitimen Pflanzen mit je der einen oder anderen Blüthenforin ungefähr gleich oft hervorgehen '. Es ist hier zu berück- sichtigen, dass sämnitliche Blüthen eines und desselben Stockes gleich lange Griffel besitzen. Fälle, die nun eine Ausnahme von der erwähnten allgemeinen Regel bieten sollen, gab man an, bei einigen Compositen, wenn sie sogenannte gefüllte Blüthen hervorbringen, beobachtet zu haben. Bei einigen Compositen mit Strahl- blüthen sollen nun aus den Samen der Strahlblüthen, vorzugsweise Pflanzen mit gefällten Köpfen hervorgehen, so dass also den Samen der Zungenblüthen vorzugsweise die Fälligkeit zukommen würde, Pflanzen mit Zungenblüthen zu liefern *. Hinsichtlich der von pelorientragendeu Exemplaren erzeugten Samen und der aus letzteren hervor- gehenden Pflanzen hat man bei L««frr(« tndfjaris, Digitidis purpurea, Antirrhinum majiis , Gloxinien, und anderen Arten Erfahrungen gesammelt. Wenn ich von der vereinzelten Angabe bei Willdenow* absehe, so sind die Pelorieu bei Linaria vulgaris, und zwar sowohl die gespornten als ungespornten fast ausnahmslos steril, es bleiben somit, da die pelorientragendeu Exemplare auch normale Blüthen erzeugen, diese oder die abnormen zygomorphen übrig. Bei derartigen Aussaatversuchen gingen Gewächse mit normalen Blüthen hervor. Man erhielt normale Blüthen, wenn auch der Same durch eine Kreuzung pelorischer mit normaler Pflanze erlialten wurde". Der Grund der Sterilität ist bei den Pelorieu von Linaria. vielleicht darin iiegründct, dass sie wegen mangelnden Insectenl)esuclies steril bleiben, da die Insecten nicht durch den verengten Eingang in die Höhlung der Bluinenkronröhre — die Genitalien sind nämlich in derselben eingeschlossen — zu gelangen im Stande sind. Niciiterfolgter Insectenbesuch soll in der That bei den Pelorieu von Antirrhinuin Schuld daran sein, wenn sie steril bleiben. Darwin sagt, wenn man die Blüthen sich allein überlässt, so sind sie unfruchtbar, weil die Insecten mangeln, die Insecten vermögen nicht, in die enge Blumenkronröhre liinein- zuschlüpfen. ' Bei den Labiaten sind alle jene Pelorien steril, die flächenständige Kelchzipfel besitzen, wo also die Kelchblätter die Stellung der Laubblätter direct fortsetzen, wie ich dies früher schon einmal angegeben habe und wo nach meinen Bestäubungs\ ersuchen, die ich bei Galeobdolon ausgeführt habe, zu schlicssen, nicht etwa nicht erfolgter Insectenbesuch an derSterilität Schuld sein kann. Bei diesem sind die Genitalien vor- ragend, können also vonlnsecten besucht werden. DieFrsache derSterilität liegt zumal in dem Pistill. DerFall Antirrhinum majus bietet ein Beispiel der erwähnten zweiten Kathegorie von Fällen, wo Samen, hervor- gegangen aus bestimmten Biüthenformen, letztere wieder zu erzeugen vermögen, indem, nach der Angabe Darwin' s, nur dessen pelorische Blüthen, wenn diese unter einander gekreuzt werden, Samen liefern, aus denen wieder pelorientragende Exemi)lare hervorgehen sollen. Angeblich bei anderen Kreuzungen aber nicht.'' In anderen Fällen bringen die Pelorien spontan oder vielmehr ohne künstliche Nachhilfe Samen hcr\or. Hei den Aussaatversucheu erweisen sie sich auch als vollkommen keimfähig. Dahin gehören beis|)ielswcise die Pelorien von Digitalis j)ii?-jmrea'', Gloxinien'* und Corgdalit)^. Dies sind die bekanntesten Fälle von Pflanzen, deren Pelorien reichlicher Samen hervorbringen. ' Hildebrand in Bot. Zeit. 1864, ."<. 4, (iLSclilcchtcr-Vcrtliciluiig- bei den Pflanzen. Leipzif? 1867, S. 41 — 4J. - Man vergleiche darüber Wigand I. c. I. Rd. p. 41S. I'ie von Wigand angestellten Culturvei-siiche lieferten keine Beistätigiing derartiger Angaben. ■> Spec. |)1. ed. IV.. 'iom. III, Piirs 1, p. 254 „sennna Pehiriae sohi pingui snta, t'acieni idantae conservaut". ■' eil. Darwin. Das Variiren der 'l'liiere im Zustande der Doinestication. Übersetzt von Carus. Stuttg.irt is/um majus können durch Samen fortgepflanzt werden. ^ Godron zog durch fünf Generationen constant gebliebene Corydnlis solida mit regulärer Blüthe.* Diese Angaben, soweit ich sie aus den Originalarbeiten der Autoren oder den Referaten über solche kenne, lassen nirgends mit Sicherheit erkennen, ob die Erblichkeit nicht vielleicht etwa nur in dem Sinne zu verstehen ist, dass die betreffenden Formen niemals im Garten ausgingen, sie geben aber keinen sicheren Aufschluss, ob die Zahl der Rückschläge zur normalen Form sich in den aufeinander folgenden Generationen verminderte oder vielleicht, Schwankungen abgerechnet, im Wesentlichen gleich blieb. Meine Erfahrungen beziehen sich auf Pelorien verschiedener Arten. Reife Samen sah ich nur hervorgebracht von Pelorien von CalamintJia- Arten, Nepeta Mussini unA Leonurus Cardiaca. Mit letzterer Art wurden die Versuche durchgeführt. Leonurus Cardiaca tritt gar nicht selten, wenn er cultivirt wird, mit Pelorie auf. Dessenungeachtet waren die Pelorien dieser Art bis auf die jüngste Zeit unbekannt ; weder bei M o q u i n - T a n d o n (Pflanzenteratologie), noch bei Masters (Veget. Teratologie'), der ein Verzeiclmiss sämmtlicher ihm bekannt gewordener Pelorien nach den Arten mittheilt, finde ich sie angeführt. Der Erste, der sie beobachtete, war Frey hold.'' In seiner Dissertationsschrift schilderte er ausführlich die Morphologie der Pelorien bei genannter Art und ausserdem noch von einigen nächst verwandten." Ich beobachtete Leonurus Cardiaca im Wiener botanischen Garten seit dem Jahre l87o, ich fand ihn mit Pelorien im (4razer botanischen Garten, ferner 1875 im Züricher Universitäts- garten, im September 1876 im botanischen Garten in Innsbruck. Einmal und zwar im August 1875 fand ich ihn auch im Freien mit pelorischen Blüthen, es war dies in der Nähe von Chur in Graubünden. Nach meinen Beobachtungen ist Leonurus Cardiaca eine hinsichtlich seiner pelorischen Blüthen insoferne beachtenswerthe Art, weil dessen Pelorien sehr reichlich Samen hervorbringen. Schon Freyhold ist dies aufgefallen; er bemerkt, dass viele vcrblülite Pelorien dem Anscheine nach reife Samen hervorbrachten.' An verschiedenen pelorientragenden Exemplaren traf es sich, dass einige derselben nur an wenigen Stengeln gipfelständige Pelorien entwickelten; es kam aber aucli vor, was ich sonst noch bei keiner Labiate so häufig beobachtet habe, dass sämmtlichc Blüthenstengel eines und desselben Exemplars und auch die Zweige derselben mit gipfelständigen Pelorien versehen waren. Ich bemerke nur noch, dass es bei den Pelorien von Leonurus Cardiaca sehr häutig vorkommt, dass deren einzelne Blüthenblätterwirtel aus mehr als 4 oder (i Gliedern zusammengesetzt werden. I Vrolik 1. c. p. 98 u. üg. 'i Man vergl. das Referat Hugo de Vries' in Fi. 1874, p. 47. •^ Darwin 1. c. I. Bd. p. 465, II. Bd. p. 22. Man verg-1. auch Helje in Revue Horticole ISGS, S. Sil ■• A. Godron 1. c. * Bot. Zeitung 1872, p. 728. ^ Beiträge zur Pelorienlvunde. 8. 3 — 14. ^ Beiträge zur I'eloiienknnde. S. II. Deukschriftpu dor aialhem.-uaturw. V\. XXXVIII. Hd. Abhaiidl. vou Nit-htmiti'Uederu. 138 /. J'eyritsch. Erster Versuch. Es wurden die Samen, die ans Pclorien hervorgingen, streng von jenen gesondert, die zygoniorpiien Blütlien entstammten. Die Samen der Pelorien entnahm ich von 3 Exemphxren, die der zygomorphen Blüthen aber von zwei Pflanzen, von denen die eine an sämmtliehen Blüthenstengeln je eine gipfelständige Pelorie ent- wickelte; das andere Exemplar trug nur au einigen Blüthenstengeln, nicht ganz der halben Zahl derselben Pelorien. Die Samen der zygomorphen Blüthen iiabe ich so vertheilt, dass die eine Partie nur Samen enthielt von dem einen Exemplare, die andere Partie von dem zweiten. Ich stellte mir auf diese Weise drei Serien her. Sämmtliche Samen wurden am 1. September 1874, in demselben Jahre als sie zur Reife kamen, in drei Töpfe ausgesät. Einige der Samen keimten bereits schon am 10. September. Die kleinen Pfläuzehen überwinterten in einer gedeckten Kiste; am 21. April des i'olgenden Jahres wurden sie ins Freie, auf eine sonnige Stelle gesetzt. Von den Sämlingen der ersten Partie, die also aus Samen, die von pelorischen Blüthen hervorgebracht wurden, entstammten, erhielten sich bis zur Blüthezeit 7 Exemplare, die zumal im Juli oder August 187.') und 1876 an sämmtliehen Blüthenstengeln Pelorien entwickelten. Von den Sämlingen der zweiten Partie, deren Mutterpflanzen also während zum mindesten zweier Jahre an sännntlichen Blütenstengeln Pelorien trieben, wo aber nur Samen von zygomorphen Blüthen zur Aussaat benützt wurden, erhielten sich bis zur Blüthezeit 4 Exemplare. Von diesen glich ein Exemplar im Jahre 1875 und 1876 bezüglich der pelorischen Gipfelblüten vollkommen der Mutterpflanze, die 3 übrigen waren 1875 ohne Pelorien. Eines der Exemplare unterschied sich als weissblüthige Varietät von der Mutterpflanze. Im Jahre 1876 trat an einem dieser drei Exemplare, das eilf Blüthenstengel hervorgebracht hatte, eine einzige Pelorie auf. Die Sämlinge der dritten Partie stammten von einer Mutterpflanze, die nicht an sämmtliehen Blüthen- stengeln Pelorien trieb. Es entwickelten sich von der ganzen Aussaat nur 11 Exemplare, indem sie es zur Blüthe brachten, die übrigen giengen in ähnlicher Weise wie bei Partie 1 und 2 früher zu Grunde, obwohl von allen drei Partien ungefähr dieselbe Zahl von Samen ausgesäet wurde. Drei Exemplare dieser Partie ent- wickelten im Jahre 1875 Pelorien und glichen vollständig in dieser Hinsicht den Pflanzen der ersten Partie. Im nächsten Jahre traten an 5 Exemplaren Pelorien auf; an drei davon bei sämmtlichenBlüthensteugeln Pelorien, bei den übrigen zwei nur an einigen. Die im Spätsommer und Herbst zur Blüthe kommenden Zweige sowohl der Pflanzen der Partie 1 als der übrigen pelorientragenden Exemplare trugen am Gipfel nicht immer eine typische Pelorie; es traten bisweilen Mittelbildungen zwischen actinomorphen und zygomorphen Blüthenbildungen auf, etwa in der AVeise, dass von den 6 Lappen der Corolle 5 einander glichen, der 6. aber ein anderes Aussehen hatte. Es gilt somit die Bemerkung, dass genannte Exemplare am Gipfel sämmtlicher Blüthenstengel Pelorien trugen, nur für den Beginn und die Höhe der Entwicklung. Die Wirtel der Pelorien häufig (! — 7gliedrig, aber auch zahlreiche 4gliedrige Pelorien; es erschienen auch solche, die einem abweichenden Typus angehörten, nämlich 4gliedrige Pelorien, von welchen 2 Lappen der Bhiuienkrone der Oberlippe zygomorpher Blüthen glichen. Zweiter Versuch. Der erste Versuch ergab, dass sämmtliche Pflanzen, die aus Samen von Pelorien hervorgingen, im ersten Jahre nach der Aussaat, wieder Pelorien entwickelten, während von jenen, die den Samen, von zygomorphen Blüthen hervorgebracht, entstannnten, ungefähr ein Viertel der Gesammtzahl der Exemplare somit nur ein kleiner Percentsatz mit Pelorien versehbar war. Nach dieser Versuchsreihe zu schliessen, scheint es, als würde es bei Leonurus Cardiaca in der That an die bestimmte Blüthenform, nämlich die Pelorie, vorwiegend geknüpft sein, dass aus den von ihr hervorgebrachten Samen ein Individuum entsteht, bei dem wieder Pelorien erscheinen, während es bei den Samen von zygomorplien UlMllieii ungewiss ist, ob das aus ihnen Untersuchungen über die Aetiolagie pelorm-h' r B/üthenbUdungen. 139 entstandene Gewächs einerlei oder zweierlei Bliithen entwickeln werde. Die grössere Wahrscheinlichkeit spricht 7A\ Gunsten der ersten Alternative. Sieht man von bestimmten Rlüthen ab, so Hess sich ein besonderer Einfliiss des Gesammtorganismus auf den Chiirakter der Nachkomnien nicht constatiren. Es würden nur die Exemplare der zweiten und dritten Partie in Vergleich zu ziehen sein, aber es ist die Zahl der Exemplare der zweiten Partie doch entschieden zu gering. Der Vergleich der Versuchsresultate bei Partie Nr. 1 und Partie Nr. '2 scheint gegen den supponirten besonderen Einfluss der individuellen Constitution der Mutterpflanzen zu sprechen. Da diesem zu Folge die Pflanzen der beiden Partien zum Mindesten einander gleichen müssten, ja Partie Nr. 2 ist selbst im Vorthcil gegen Partie 1, da die Hamen, aus denen die Pflanzen der ersten Partie aufgezogen wurden, genommen wurden, wo sie zu finden waren, ohne Rücksicht auf das Exemplar; es wurde mir darauf gesehen, dass sie aus Gipfelblüthen hervorgegangen waren. Bei den nun zu beschreibenden Versuchsreihen war das Augenmerk zunächst darauf gerichtet, die Bestätigung der gezogenen Schlussfolgerung- zu erhalten. Volle Sicherheit konnte dieselbe wohl nicht beanspruchen, die Zahl der Versuchsexemplare hätte eine viel grössere sein müssen. Erst bei weiteren Aus- saaten ist es möglich, sicher das rein Zufällige von der öfter wiederkehrenden Erscheinung zu unterscheiden. Eine zweite wichtige Frage wurde nicht ausser Acht gelassen, nämlich die, welche die Fixirung der Varietät, in unserem Falle der pelorientragenden Form, betrifft. Zur Entscheidung letzterer Frage sind wohl Aussaat- versuche, die Jahre lang durch zahlreiche Generationen hindurch fortgesetzt werden müssen, nothwendig. Es kann somit diese Frage wohl nicht durch diese Versuche endgiltig entschieden werden, die Versuche werde ich aber fortsetzen und über die Resultate später berichten. Bei derartigen Versuchen sind Fehlerquellen und Störungen wohl zu berücksichtigen, die daraus resultiren, dass man gegenseitige Kreuzung der Individuen nicht verhindern kann. Cultivirt man Pflanzen verschiedener Generationen neben einander auf derselben Steile, so wird es vorkommen, dass Blüthen, die beispielsweise der dritten Generation angehören, in Kreuzung treten mit solchen, die zu einer anderen Stock- generation gehören. Desswegen ist es zweckmässig, dass der Experimentator auf dem Platze, der ihm zu Gebote steht, nur Individuen derselben Generation cultivirt. Die bei dem ersten Versuche erhaltenen Resultate wurden vorläufig als Basis weiterer Versuche benützt und es wurde angenommen, dass den Samen der Pelorien in der Tliat besondere Eigenschaften zukonunen. Die Samen, die aus Pelorien hervorgingen, konnten nun auf die Weise entstanden sein, dass das Stigma der Pelorien von den eigenen Pollen bestäubt wurde, oder es fand eine Frenidbestäul)ung statt; es konnte aber auch der morphologische Ort, beziehungsweise der Stand derBlütlie am Steugel, auf den Charakter der Nachkommen einigenEinfluss haben. Bei Leonurus Cardiaca scheinen mir die Verhältnisse für Selbstbestäubung gerade nicht ungünstig zu sein. Dies gilt zumal für den Beginn der Blüthezeit. Die Pelorie eilt den übrigen Blütlien desselben Kopfes voraus, die Blüthen der unteren Quirle stehen entfernt von der Pelorie und es kann mitten unter den anderen nicht entfalteten Blüthen die Pelorie sehr leicht vom Insect verfehlt werden. Nicht viel besser ist es im weiteren Verlauf der Blüthenperiode, wenn sie an Seitenzweigen zur Entwickelung kommt. Man findet häufig genug Centralblüthen, die unfruchtbar bleiben; aber es scheint mir die Folge der Unfrucht- barkeit mehr auf abnormer Structur zu beruhen, als auf verfehltem Insectenbesuch oder unterbliebener Selbst- bestäubung, indem ja Insectenbesuch nach neueren Untersuchungen auch in der freien Natur nicht absolut nothwendig zur Bestäubung der Blüthen erforderlich ist. Ich werde in der Folge directe Versuche hinsichtlich dieser Fragen anstellen. Das I^ine ist sicher, dass bei Leonurus Cardiaca die Pelorien spontan Samen hervorbringen. Durch Auswahl der Samen stellte ich mir b Versuchsreihen her. Die Samen der ersten Versuchsreihe waren diejenigen, welche aus Pelorien hervorgingen. Die der übrigen aber aus zygomorphen Blüthen. Für die zweite Versuchsreihe wählte ich Samen des untersten Blüthenquiris eines pelorientragenden Exemplars, für die dritte Samen des obersten Quirls, des Kopfes. Diese Blüthen bezeichne ich der Kürze wegen mit dem Ausdruck Ko|)fblüthen. Die Pelorie ist die Centralblüthe des Kopfes. Für die vierte Partie wurden Samen ausgewählt, die einem nicht pelorientragenden Exemplare entnommen wurden. Die Mutterpflanze gehörte der Partie Nr. 2 j4:0 J- l'ijl I' itsch. (fies ersten Versuches) an. Samen eines wild wachsenden Exemphires von Leonm-us Cardmca wurde für die fünfte Partie bestimmt. Die Samen jeder Partie wurden am 25. September 1875 in je einen Topf ausgesäet. Am 16. October war schon bei zahlreichen Samen das Stengelcheu hervorgetreten. Während des Winters wurden die Töpfe in eine Kiste gestellt und am 19. April des folgenden Jahres setzte ich die Keinipflanzeu der 5 Partien grupiienweise auf eine freie sonnige Stelle. Als die Keimpflanzen übersetzt wurden, waren sie schwach, bleich, mit dünnem Stengel versehen,' einige Exemplare der Partie 2 hatten i)anachirte Blätter; die grössten Exemplare waren 2—4 Zoll hoch, die Mehrzahl viel kleiner. Die Exemplare wurden vor den Sonnenstrahlen durch Bedecken im März und April noch geschützt. Von der Gruppe Nr. 1 (aus von Pelorien hervorgebrachten Samen entstanden) erhielten sich bis zur Blüthezeit 17 Exemplare. Die Pflanzen dieser Gruppe eilten im Wachsthume denen der übrigen Gruppen voraus. Die zuerst sich entwickelten Pelorien blühten am 3. Juli auf. Sieben Exemplare waren an der Spitze sämmtlicher Blüthenstengel mit einer Pelorie versehen, 9 Exemplare normal, 1 Exemplar von einem thierischen Parasiten krankhaft afficirt. Gruppe Nr. 2. Die Samen wurden dem untersten Quirle eines pelorientragenden Exemplares entnommen. Bis zur Blüthezeit erhielten sich 12 Exemplare, 9 davon mit Pelorien wie bei Gruppe Nr. 1, 3 Exemplare ohne Pelorien. Gruppe Nr. 3. Die Samen wurden dem Kopfe eines pelorientragenden Exemplares entnommen, jedoch mit Ausschluss der centralen Frucht. Diese Gruppe bestand aus 'J Exemplaren ; sechs davon mit Pelorien wie bei Gruppe 1 und 2, zwei ohne Pelorien, ein Exemplar krankhaft. Gruppe Nr. 4. Die Pflanzen gezogen aus Samen eines normalen Exemplares, dieses der Nachkomme eines pelorientragenden. Ich bekam 8 Exemplare, eines davon mit Pelorien. Pelorien nicht an sämnitlicheu Blüthenstengeln. Gruppe Nr. 5. Sie enthält die meisten Exemplare, diese normal wie ihre Mutterpflanzen. Bei allen Exemplaren, die mit Pelorien versehen waren, mit Ausnahme des einen von der Gruppe 4, hatten sämmtliche Blüthenstengel eine gipfelständige Pelorie. Öfter beobachtete ich Abnormitäten zygomorpher Blüthen und zwar insbesondere an den Koptljlüthen. Diese waren zumeist Zwillingsblüthen. Bei der Auswahl der Samen niusste auf derartige Vorkommnisse besonders geachtet werden, um diese nicht mit Samen von Pelorien zu verwechseln. Es sei noch bemerkt, dass die pelorientragenden Exemplare, lange bevor die Pelorien aufblühten, schon daran zu erkennen waren, dass die Spitze des Blüthcnstengels mit einem Kopfe abschloss, so dass gewöhnlich nur 2—6 Blütlieuquirle dem Kopfe vorausgingen, während bei jenen, die keine Pelorien entwickelten, der Stengel sieh gegen das obere Ende zu mehr und mehr verjüngte und die Zahl der Blüthenquirle bedeutend grösser war. Dies gilt für die Exemplare, so lange sie ein Jahr alt sind. In dem folgenden Jahre erstarkten die Exemplare, sie sind mit einer grossen Zahl von Blütheuquirlen versehen, aber in allen Fällen ist die Zahl der Blüthenscheiuquirle, wenn gleich alte Exemplare verglichen werden, bei den pelorientragenden durchschnittlich geringer. Die Pelorien, welche ich bei den zwei Versuchen erhielt, wurden auf Tafel V dargestellt. Ergebnisse der Culturversuche. Die Resultate des zuletzt geschilderten Versuches widersi)rechen denen des ersteren in einigen Punkten wesentlich. Diesmal bekam ich von den Pflanzen der ersten Partie, die also aus von Pelorien hervorgebrachten Samen erkeimten, nicht einmal bei der Hälfte der Gesammtzahl Pelorien, hinsichtlich dieser war das Procent- verhältniss entschieden ungünstiger als bei den anderen beiden Partien. Zwischen der zweiten und dritten Partie ist kein wesentlicher auftauender Unterschied bemerkbar. Bei den Pflanzen der vierten Partie, also den- jenigen, die Abkömmlinge eines nicht pelorientragenden Exemplares waren, welches letztere aber aus einem Samen entstand, der einem pelorientragenden Exemplare entnommen wurde, fand ein Rückschlag zur pelorien- tragenden Form in einem Exemplare statt. Es wäre aber immerhin möglich, dass dies kein Rückschlag im eigent- Tinters iickungp)i über die Aetiologie peluriacln r BUithenbildungen. 141 liehen Sinne des Wortes wav, lunl d;i8s bei der Erzeugung des Samens, aus dem das Exemplar hervorging, eine Kreuzung- mit einer Blüthe eines pelorientragenden Exemplares ins Spiel kam , welche Frage hier nicht entschieden werden kann. Es ist immerhin auch wahrsf^licinlich, dass in den Fällen, wo bei der Hälfte der Aussaat der erworbene Charakter sich vererbt, durch Kreuzung von Bliithen einer so beschaffenen Mutter- pflanze irgend einer Art mit denen einer anderen, derselbe Charakter auf die eine oder andere Bastardpflanze überginge. Bei dem ersten Versuche wurden 22 Exemplare gezogen, von diesen brachten 11 Pelorien hervor; bei dem zweiten Versuche, die (Gruppe 1, 2 und 3 gerechnet, 38 Exemjilare; von diesen waren 22 mit Pelorien, also 3 Kxempiare mehr als die Hälfte der Gesammtzahl derselben. Addireu wir die Anzahl der Exemplare bei beiden Versuchsreihen, die aus Samen von Pelorien hervoi-gingen, so erhalten wir als Gesammtsumme 24 Exemplare; von diesen brachten 14 Exemplare Pelorien hervor, und zählen wir schliesslich die Exemplare beider Versuchsreiiien, die aus Samen von zygoniorphen Bliithen hervorgingen, so Ijekommen wir 36 Exemplare. Von letzteren hatten l'J Exemplare Pelorien. Aus dieser Rechnung geht wohl zur Genüge hervor, dass den Samen der Pelorien von Leonarus Cardiaca nicht andere Eigenschaften zugeschrieben werden dürfen, als jenen, die von zygoniorphen Bliithen hervor- gebracht wurden, natürlich unter der Voraussetzung, dass beiderlei Samen gleichen Pflanzen entnommen wurden. Sollte wirklich ein Unterschied existiren, so würde er sich in einem Perceutverhältnisse aussprechen, zu dessen Sicherstellung begreiflicherweise eine weit grössere Zahl von Versuchen als zur Beobachtung der Thatsache, dass sie ungefähr sich gleich verhalten, zu Gebote stehen müssten.' Dies gilt unter der Voraussetzung, dass mau nur jene Pflanzen, die aus Samen von den Hauptstengeln gezogen wurden, mit einander vergleicht. Es wäre immerhin möglich, dass die Samen der zuletzt gebildeten Seitenschösslinge, die keine gipfelständige Pelorie entwickelt haben, minder günstige Resultate liefern würden. Dies scheint mir im Hinblick auf das Vorgehen bei der Cultur von fasciirten Celosien und anderen Pflanzen, ferner bei Berücksichtigung, dass pelo.iischer Leonurus Cardiaca, wenn dessen Hauptblüthezeit vorüber ist, in den Seitenzweigen der normalen Form wieder älnilicli wird, sehr wahrscheinlich zu sein. Ich werde bei meinen weiteren Versuchen diese Frage zu entscheiden suchen. Wenn man auf die Erhaltung der Pelorienformen bei Leonufu.s Cardiaca Werth legt, so wird man auch leicht durch die entsprechende Auslese der Samen von bestimmten Exemplaren die Form durch Jahre hindurch zu ziehen im Stande sein. Es ist Sache weiterer Versuche, zu erfahren, ob durch fortgesetzte Auswahl der Exemplare das Percentverhältniss zu Gunsten der pelorientragenden Form einigermassen verändert werden kann. Wie es sich schon aus den Versuchen ergibt, eignet sich Leonums Cardiaca weit eher als andere Arten schon desswegen, weil die Pflanze bereits im ersten Jahre zur Rlüthe kommt Sucht man also die pelorische Varietät zu tixiren, so glaube ich ist jenes Verfnhren das zweckmässigste, wobei man die jugendlichen Pflanzen gruppenweise aussetzt. Um Kreuzungen mit nichtpelorischen Exemplaren zu verhindern, vernichte man jene Individuen, die nach dem Aussehen des obersten Theiles der Triebe sich als Rückschläge zu erkennen geben — was man schon zu einer Zeit bemerken kann, bevor noch eine Blüthe sich entfaltet hat. — Es ist selbst- verständlich, dass die Zahl der ausgemerzten, der weggeworfenen oder anderswohin versetzten Exemplare genau notirt werden muss, da man sie sonst nicht in Rechnung ziehen kann. Finden Kreuzungen pelorisclier Individuen unter einander statt, so ist Aussicht vorhanden, die pelorische Form so weit zu tixiren, dass die Zahl der Rückschläge sich erhebhch vermindert. I Die Resultate eines drittea Versuciies, der im August d. J. sum Absclihisse {jekoniinen, mögen hier noeli augefiilirt werden. .Sie fielen ein wenig zu Grünsten der Samen von Pelorien ans. Von 22 Exemplaren, die aus .Samen von Peioiien gezogen wurden, hatten 15 Exemplare an allen Blütheustengeln peluri-sche Gipl'elblüthen, 4 Exemplare waren ohne Pelorien, o Exemplare sind um diese Zeit noch nicht zur Blüthe gekommen. Unter 33 Exemplaren, die aus Samen von zygomorpheu Bliithen gezogen wurden, waren 15 mit Pelorien au siimmtlichen P.lütheustengeln versehen, 13 Exemplare ohne Pelorien, 4 Exemplare zur Zeit ohne Bliithen. 23 Exemplare gingen aus Samen von Koptblüthen hervor, von diesen 11 mit Pelorien; 10 Exemplare aus .Samen eines untersten Quirls, 4 von diesen mit Pelorien. 142 J. reijritsch. Morphologie der durch die Ciiltur erhaltenen Blüthenfornien. Durch die Ciiltur erliielt ich, wie bereits bei der Schilderung der Versuche angegeben wurde, vereinfachte und vollständige actinomorphe, hinsichtlieh der Zahl derBlüthenblätter abnorme, zygomorphcBlüthenbildungen, von den einfachsten Zahlenverhältnissen bis zu complicirt gebauten Zwillingsbiüthen, endlich asymmetrische Blütheu. Bei den actinomorphen Blüthen glichen sich sämmtliche Blüthenblätter eines und desselben Wirteis oder jeder abwechselnde Strahl eines Wirtels war anders gestaltet, als seine beiden Nachbarn. Die einfachsten Fälle ersterer Kategorie waren jene, die ich mit dem Namen der reducirten Pelorien bezeichnet habe. Diese waren gipfelständig und wurden nur bei Galeobdolon luteum beobachtet (Taf. I, Fig. 7 — 8; Taf. II, Fig. 12 — 34). Es waren alle Übergänge vertreten von nahezu normal gebildetem Pistill, dem einzigen Blüthenblätterwirtel der Pelorie, bis zu jenen Formen, wo die Carpidien getrennt und an ihrem freien Rande mit je einem Ovulum versehen waren. Nicht selten wurden solche Fälle gefunden, wo die Carpidien in 2gliedrigen Cyklen mit einander decussirten. Die Spitze des Blüthensprosses nahm dann öfters ein in den Griffel zugespitzter Fruchtknoten ein. In solchen Fällen vollständiger Übergang von den Laub- blättern zu den Carpidien. Ausserlicb machte sich der Übergang auf die Weise bemerkbar, dass der Blattstiel der Laubblätter allmälig kürzer wurde, die Blattspreite schon über der Basis gegen die lange Spitze zu sich schnell verschmälerte. Der Basaltheil verbreitete sich, die Seitentheile der Basis wölbten sich, die Ränder schlugen sich nach einwärts. Die zwei Klausen jedes Carpidiums in rudimentärem Zustande schon erkennbar. Solche Carpidien wurden von einem Mediannerv und 2 Seitennerven, die nahe am Rande verliefen, durch- zogen. Die Ovula an jenen Bildungen, die den Laubblättern nahe standen, schon vorhanden. Bei freien Carpidien mit verbreiterten, etwas ausgehöhlten Seitentheilen fand ich sie nahe der Basis, randständig, den nonnalen Ovulis gleichend, nur kein Embryosack entwickelt; öfters überzog das dicke Integument den Nucleus nicht vollständig. Der Gefässstrang, der den Fiiniculus durchzieht, setzt sich mit dem Seitennerven des Carpidiums in Verbindung. Charakteristisch ist eine Gefässanastomose zwischen Rand- und Mittelnerven, da wo sich der verbreitete Theil des Carpidiums in den griff eiförmigen zuzuspitzen beginnt. Sie bezeichnet die Grenze der Klause. Die anatomische Untersuchung lässt bei letzteren Fällen dieselben Schichten am Querschnitte erkennen, als sie die Klausen des normalen Pistills besitzen. Die äussere Epidermis wird von einer Pallisadenschicht ohne Stoniata gebildet, gegen die Spitze zu werden die Pallisadenzellen allmälig kürzer. Die Haarbildiingen schwinden, nur in der oberen Hälfte der Klausen und zwar an deren Seitentheilen trifft man noch hie und da vereinzelte Haare an. Vollständige, das heisst mit Kelch-, Corollen-, Stanbgefäss- und Carpidienwirtel versehene Pelorien erhielt ich bei Galeobdolon luteum (Taf. I, Fig. 1, 3, 5; Taf. II, Fig. 1 — 11), Lamium maciilatmu (Taf. IV, Fig. 7 — 16) und Leotiurus Cardiaca (Taf. V) als jenen Arten, mit denen ich die Versuche angestellt habe. Sie waren bei den ersten 3 Arten gipfelständig; seitenständige Pelorien, die ty[)isch ausgebildet waren, traten nur bei Galeobdolon luteum auf (Taf. I, Fig. 1—5). Die gipfelständigen Pelorien waren bei Galeobdolon luteum und Lanu'um maculatum vorwiegend 4gliedrig, einige Male Ggliedrig, einmal beobachtete ich bei Galeobdolon luteum eine 3gliedrige Pelorie. Bei den 4gliedrigen Pelorien der zwei erstgenannten Arten die Sepalen flächenständig, bei Leonurua Cardiaca kantenständig. Letzterer Fall ist der häufigste bei Labiaten und nur solche Blüthen fand ich fruchtbar. Bei Leonurus Cardiaca hatten die Pelorien sehr häufig eine vermehrte Gliederzahl in den Blüthenblätferwirteln. Die ersten 3 Blüthenblätterwirtel waren aus 6, 7, 8 selbst 9 Gliedern zusammengesetzt. Bei Labiaten kommt vermehrte Zahl der Blüthenblätter in den einzelnen Wirtein am häufigsten in Combination mit Kleinheit von P)lnincids.ronlappen, zumal Schmalheif von deren Basis und entsprechend jener der Röhre vor. Bei f.conin-ns war auch die Zahl der Carpidien nicht selten vermehrt. Pelorische Blüthen mit 3, 4 Carpidien kamen oft genug zur Beobachtung, die Klausen standen, wenn sie mit den Kelclizipfeln gicichzählig waren, diesen gegenüber. Untersuchungen über die Aetioloffie pelorischer Blilthenbüdungen. 143 Die seitenstäncligen Pelorien, die icli, wie erwähnt, nur bei Oaleohdolon Ivtevm beobachtete, waren meist 4gliedng: mit 2 seitlich vorderen und 2 seitlich hinteren, gleich grossen Kelchzipfeln, 4 alternirendeu Blumen- kroiilappen und ebenso vielen Staubgefässen versehen. Die Stellung der beiden Grififelschenkel variirte. Sicher waren solche Fälle vorhanden, wo die GriÖeischenkel mediane Stellung einnahmen und auch solche, wo sie ti-ausversal standen, aber wie es schien, doch ein wenig schief gestellt. Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, variirt auch die Stellung der Fruchtknotenklausen und somit der Griifelschenkel bei gipfel- ständigen Pelorien (Taf. II, Fig. 5, 6). Pelorien abweichenden Baues. Bei Leonurus Cardiaca sah ich bisweilen 4gliedrige Pelorien, in deren Blumenkronwirtel 2 Lappen der Oberlippe normaler CoroUe glichen, hingegen bei Lamium maculatum, wo sie dem Mittellappen der Unterlippe ähnlich waren (Taf. IV, Fig. 24). Complicirtere Fälle pelorischer Blüthenbildnngen sah ich an einem cultivirten Lamium Lamium lo>ujiflorum, deren ich in einer Abhandlung über Pelorienbildungen, p. 17, schon einmal erwähnt habe. In derselben ist jedoch der Name der Art in Folge eines Schreibfehlers unrichtig angegeben worden. Einen ähnlichen Fall bei Clinopodium vul- gare werde ich in dem beigefügten Anhange beschreiben. Bei Nepeta macrantha beobachtete ich Formen, die den bei Leonw-us Cardiaca und Lamium. maculatum geschilderten ähnlich gebaut waren. Zygomorphe BlUthen. Der Bau dieser BlUthen bei Galeobdolon luteum, Lamium maculatum, unA Leo- nurus Cardiaca ist hinlänglich bekannt; ich will nur bemerken, dass von den 4 Staubgefässen die beiden vor- deren stets länger sind, als die seitlich hinten stehenden, sowie dass die Oberlippe bei den 3Arten ungetheilt bleibt. Einmal fand ich reducirte Blüthen. Allerdings ist es bei einer BlUthe, der mit Ausnahme eines Wirteis, alle übrigen fehlen, und wenn dann noch dieser Wirtel hinsichtlich seiner zygomorphen Ausbildung sich wenig von dem actinomorpher BlUthen unterscheidet, misslich zu bestimmen, ob actinomorphe oder zygomorphe Blüthenbildung anzunehmen ist. Das einzig Entscheidende wäre die relative Länge der beiden Griffelschenkel und die Ausbildung des Discus. In zygomorphen Blüthen ist meist der hintere Grifielsclienkel kürzer als der vordere, allerdings gibt es auch vereinzelte Fälle bei Labiaten, wo gerade der hintere Schenkel länger ist. In den beobachteten Fällen waren die Schenkel ziemlich gleich lang, aber der Discus war rings um das Pistill nicht gleichmässig entwickelt. Solche reducirte Blüthen fanden sich nur bei Caleohdolon luteum, und zwar in der Achsel eines der beiden obersten Laubblätter vor, zugleich war dann eine gipfelstäudige reducirte Pelorie vorhanden. In der Mehrzahl der zygomorphen Blüthen, die in der Gliederzahl der Blüthenwirtel Anomalien aufzu- weisen hatten, waren so viel Staubgefässe als Blumenkronlappen, abgesehen von unbedeutenden Einschnitten oder Ausrandung der Oberlippe, vorhanden, während die Zahl der Kelchzähne um 1 vermehrt war. Dies fand in der Regel statt bei zygomorphen Blüthen, deren Corollenunterlippe 2, 4, 5 Lappen besass, in den meistoi Fällen überhaupt, wo die Oberlippe nicht bemerkenswertb breiter war als in normalem Zustande. Bei Zwillingsblüthen, die öfters auch 2 Pistille besassen, war die Oberlippe entsprechend breiter, als bei normalen Blüthen, die Oberlippe blieb ungetheilt, die Zahl der sie durchziehenden Nerven vermehrte sich. Normal wird die Blumenkronröhre au ihrer hinteren Seite von 2 sehr nahe beisammen stehenden Längsnerven durchzogen, die dann nahe der Mediane der Oberlippe parallel zu einander nach oben zu auslaufen. An jeden dieser Längsnerveu legt sich an der äusseren Seite nur ein Seitennerv an. Der Gefässstrang, der durch die seitlichen oder den Mittellapjjen der Unterlippe zieht, gibt auf beiden Seiten, also rechts und links, einen Seitenuerven ab. Denkt mau sich den Längsnerv, der zum Mittellappen der Unterlippe hinzieht, der ganzen Länge nach gespalten, und die beiden Theile ein wenig nach aussen von der Mediane gerückt, so würde die Gefässvertheilung des Mittellappens sich nun der der Oberlippe nähern. Die hintere Seite der Blumenkrone von Zwillingsblüthen wird von mehreren (3 — 4) Nerven durchzogen und erst die äussersten Längsnerveu verhalten sich in der Abgabe ihrer Zweige oder richtiger, wie sich die Nerven an den äussersten Längsnerv auschliessen, in übereinstimmender Weise mit den beiden Längsnerven der Oberlippe normaler Blüthen. Bei solchen Zwillingsblüthen sind dann Staubgefässe und C'orollenlappen gleichzählig, die Kelch/.ähne aber ver- 144 J- Pcyrit.scii. mehrt, ihre Anzalil entspricht der der Längsiiervcn, welche die CorolleDrölire durchziehen, und in die Zipfel auslaufen. Fälle, wo die Zahl der KelchzShne vermehrt war, beobachtete ich an merkwürdigen ßlüthen bei ÖoU-ohdoion luteum (Tat'. I, Fig. 10; Tat'. III, Fig. 1, 2). Die Corolle derselben besass Ober- und Unter- lippe, die Unterlippe hatte aber nur einen einzigen Lappen. Dieser war ein wenig vergrössert. Die Blüthe besass ein Paar von Doitpelstaubgefässen. Jedes Doppelstaubgefäss inserirfe sich der CoroUenröhre zwischen Ober- und Unterlippe, und zwei parallel laufende Gefässstränge durchzogen dasselbe. Die Zahl der Kelchzähne betrug in dem einen Fall 5, in einem zweiten 6. Einmal fand ich in der freien Natur einen Fall mit o Kelch- zähnen und 2 einfachen Staubgefässen. Hinsichtlicli der Ausbildung der Corolle bemerkte ich Folgendes: Besass die Unterlippe 2 Lappen, so glichen sie in der ßegel den seitlichen Lappen der Unterlippe (Taf. III, Fig. 3, 4), bei 4 Lappen waren die beiden mittleren in der Regel wie der Mittellappen der Unterlippe beschaffen (Taf. III, Fig. 5, 6), bei f) Lap})en glich der Mittellajjpen entweder wieder den seitlichen Laiipen der Unterlippe oder auch dem Mittel- lai)pen (Taf. III, Fig. 7 ; Taf. IV, Fig. 20). Letzteren Fall beobachtete ich bei Lumium maculatmn. Bei (Happiger Unterlippe gruppirten sich je 8 und 3 Lappen; jede Grupiie stimmte mit der Unterlijipe überein, es entsprach somit jeder mittlere Lappen derselben dem Mittellappen der normalen C'orollcniinterlijipe (Taf. III, Fig. 8, 9, 10). Bezüglich der Längenverhältnisse der Staul)gefässe fand ich ausnahmslos Folgendes constant: Waren 3 Staubgefässe vorhanden, was also bei einer Blüthe sein konnte, die eine 2lappige Unterlippe besass, war das vordere das längste von allen (Tai'. III, Fig. 3, 4). Bei einer mit b Staubgefässen versehenen Blüthe (Blüthe mit 41appiger Unterlippe und vorderem medianen Staubgefäss) waren die beiden hinteren Staubgefässe die kürzesten, die beiden seitlich mittleren etwas länger, das vordere das längste von allen (Taf. III, Fig. 6). Kam, was selten geschah, ein median hinten stehendes Staubgefäss vor, so war dies küizer als die beiden seitlichen hinteren Staubgefässe. Einen Fall mit tJ Staubgefässen sah ich nur eimnal (Taf. IV, Fig. 20). Die beiden vorderen Staubgefässe waren in diesem Falle gerade so lang, als die beiden mittleren; die beiden hinteren waren die kürzesten. Bei den Zwillingsblüthen mit 7 Staubgefässen, waren die beiden hinteren die kürzesten, die beiden seillich mittleren und seitlich vorderen gleich lang, das median \orn stehende stärker, kräftiger, dicker, aber auch kürzer als die seitlichen. Das median vorn stellende, bisweilen als Doppelstaub- gefäss ausgebildet (l'af. III, Fig. 8 ; Taf. IV, Fig. 23). Diese Fälh; wurden bei Galeohdolon luteuvi und auch einzelne bei Lamium macidatiim wiederhtdt beobachtet. Von selten vorkommenden Bildungen mag ein Fall erwähnt werden, den ich bei futleolidohv Ivteiivi einmal sah. Eine seitliche Blüthe hatte 6 Kelch/.ähne, 1 median vorderen, 1 median hinteren, 4 seitlieh stehende, eine 41appige Corolle; von den 2 Corollenlappen, die mediane Stellung einnahmen, glichen jeder für sich der Oberlippe, die übrigen 2 sahen den Seitenlappen der Unterlip|)e ähnlich. Diese Blüthe besass 4 Staubgefässe (Taf. III, Fig. 14). Dies betraf solche zygomorphe Blüthen, wo die Oberlipjie der Corolle ungetheilt blieb und die Zahl der Stauligefässe mit der Zahl der Corollenlapjien übereinstimmte. Es kamen aber auch streng symmetrische Formen zu Stande in vielen Fällen von Theiluiig der Oberlippe (Taf. III, Fig. 7, 15). Meist fand sich in dem Ausschnitte derselben kein Staubgefäss ^ or, nur in seltenen Fällen, wie zuvor bemerkt, entwickelte sich ein median hinteres Staubgefäss. Das sind solche Fälle, auf die die Morphologen so grossen Werth legen für die Deutung der «ygomorphen Blüthen. Spaltung des median vorn stehenden Lappens wurde auch einige Male beobachtet, ohne dass ein Staubgefäss in dem Einschnitte sich befand (Taf. III, Fig. 5). Einige Male kamen symmetrische Formen zu Stande durch Sjialtung der Oberii])pe in 3 Lappen (Taf. III, Fig. 15). Auch hier entsprach der Oberlijiiie kein ihr suiierponirtes Stamen. Eine merkwürdige Thatsache ist es, dass die von mir verursachte Stihning der Entwicklung als Aiis- artungserscheinungen meist symmetrische Formen hervorrief. Man sollte eher das Auftreten von Missgeburten erwarten, einer stieng symmetrischen Bildung kann die Bezeichnung „Missgeburt" nicht beigelegt werden. untersuch im ffen über die Aetiologie pelorischer Blüthenhildungen. 145 Doch entstanden aiuli asymraetrisclie Formen, thatsäcblich Monstrositäten. Wie sclion bemerkt wurde, entstanden sie liäutig dadurch, dass ein Seitenlaijpen der llntcrlii)i)e weiter abstand vom Mittellappen, als sein CompagiKin auf der anderen Seite. Oder es war die A.symnietrie durch Spaltung eines CoroUenlappens oder eines Staubgei'ässes auf der einen Seite bedingt. Solche Rlüthen sahen bei oberflächlicher l>etrac]itung' oft ganz symmetrisch aus, indem die Staubgefässe symmetrische Stellung, so gut sie es konnten, einzunebmeu suchten (Taf. III, Fig. 7, 9, 10, 12, 13, 18). Erst beim Ausbreiten der Corolle konnte die Asymmetrie erkannt werden. Es gibt sich überhaupt ein Bestreben in der Ausbildung der Blüthentheile einer Labiatenblüthe kund, diese rechts und links von der Mediane der Blüthe symmetrisch zu entwickeln ; bei der Anlage vorhandene linregehnässigkeiten werden später möglichst ausgeglichen. Hinsichtlich der Deckblätter fand ich nichts Abweichendes, nur fehlten bei sohtären seitenständigen Blüthen die Deckblätter nicht selten ganz. Früher habe ich einmal angedeutet, dass der Bau der Labiatenblüthen mit Rücksicht auf die Zahl der BlUthenblätter in den ersten 3 Blüthenkreisen in dem Sinne aufgefasst werden könnte, dass der Kelch aus ^^, der Corollenwirtel in einzelneu Fällen aus 5, in anderen aus 4, und der Staubgefässwirtel typisch aus 4 Gliedern zusammengesetzt sei. In einer .späteren Abhandlung habe ich dann durchzuführen gesucht, dass, wenn man von der Annahme ausgeht, die Vorfahren der jetzigen Labiaten haben in ihren ersten 3 Blüthen- kreisen gleichzählige Blüthen besessen, von dni beiden Alternativen diejenige mit Kücksicht auf die vor- kommenden Abnormitäten als walirsiheinlieli anzunehmen sei, welche den Bau der Labiatenblüthe als aus ursprünglich 4gliedrigen Blüthenkreisen hervorgegangen, betrachtet. Diese Annahme steht allerdings nicht im Einklang mit den in der heutigen Morphologie herrschenden Ansichten. In seinen Blüthendiagrammen kommt Eich 1er auf die von mir ausgesprochene Ansicht zurück, und indem er sie verwirft, sagt er, für ihn könne es kein Zweifel sein, dass die ganze Anlage, die Entwicklungs- geschichte, der Vergleich mit den benaciibarten Familien uns die 5-Zahl als diejenige zeigt, welche der normalen Labiatenblüthe zu Grunde liegt. Dem Plane der Labiatenblüthe gemäss, solle man ein median hinten stehendes Staubgefäss, welches abortire, annehmen. Dass gegenwärtig keine Aidage eines fünften Staubgefässes in der Labiatenblüthe nachweisbar sei, geben Alle zu, die selbst Anhänger der Aborttheorie sind. Kein Stamiuodium, kein Leitgefässbündel eines solchen ist vorhanden, das auf seine rudimentäre Anlage hinweisen könnte. Sollte der Zustand, der also sicher vorkommt, da er zur Grumllage der Abort-, oder wenn man will Ablast-Tiieorie dient, nur auf die Weise hervorgebracht werden können, dass er gcwissermassen nur auf einem Umwege, nämlich, indem er das Vorausgehen einer früheren anderen Bildungsweise voraussetzt, erreicht werden kann? Warum sollte es nicht direct geschehen können? Ich glaube wohl. Was soll aber die Annahme des Abortus eines Gliedes in einer bestinnnten Blüthenform für einen wissen- schaftlichen Gewinn bedeuten, wenn sie der Erfahrung widerspricht, wenn man zeigen kann, dass die innere Natur der Pflanze in der Weise sich auss[)riclit, dass sie die Anlage eines solchen Organs in anderen Fällen vorwiegend oder stets vermeidet. Solche Annahmen hatten so lange Berechtigung, als man die Überzeu- gung hatte, es gäbe nur einen einzigen unwandelbaren Typus, auf den alle vorkommenden Bildungen sich zurückführen Hessen. Dies istjedoch nicht der Fall. Ich brauche nicht auf die verschiedenen Typen actinomorpher und zygomorphcr Blüthenhildungen hinzuweisen. Ich werde einzelne davon hervorheben. Die Mehrzahl der gipfelständigeu Pelorien, die 4gliedrigen,* Ggliedrigen, (8gliedrigenj, deren erstere 2 bei Labiaten viel häufiger auftreten als ögliedrige, ist für die Frage, wie ich ja gerne zugebe und früher schon ausgesprochen habe, nicht beweisend. Es kann sich bei denselben ebenso verhalten wie bei Adoxa Moscha- tellina, einigen Euphorbien, bei welchen die Gipfelblüthe oder respectivc das Involucrum des Gii)felcyathinm 4gliedrig, die Seitenblütlieu oder das Involucrum der Seitencyathien aber 5gliedrig sind. Es gibt aber andere 1 Es sei bei dieser Gelegenheit nebenbei bemerkt, dass Treviranus (Phys. d.Gew. II. Hd. i». 4-J7) eiiinial hQ'xMimarda mol/is, bei der normal nur 2 .St.-uibget'ässe t'ertil sicli entwickehi, wjilirend die übrigen '2 zu miniuialeu Staniiuodeii verküm- mert sind, eine Jgiiedrige, mit 4 StanVigefässen versehene Felorie lieidiacliti't li.it. I>eiik8fhijflfii der inath..ni.-iiatU7M-. Cl. XXXVIII. Hd. Abhandl. vuu Ni.htmitgUederu . t 116 /. Peyrit.sch. Bildungen, nämlicli solclie gipfelständige Pelorien, bei welchen von den 4 Corollenlappen zwei wie die Oberlippe zygoniorphcr HlUthen ausgebildet sind. Der Kelcli und Staubgefässwirtel sind bei solchen Bildungen ebenfalls 4gliedrig. Bei derartigen Blüthen ist der Einfluss des Zygomorphisnins auf den Abort durch die gipfelständige Stellung aufgehoben und es ist nicht einzusehen, warum hier als einer streng symmetrischen Bildung Abortus eintreten sollte. Es werden eben nicht 6, sondern nur 4 Staubgefässe hervorgebracht, der wie die Oberlippe geformte Blattlappcn vertritt also hier nur ein einziges Blattgebilde. Bei den seitenstäudigen pelorischen Blüthenbildungen wurde die Häufigkeit der 4gliedrigen Typen schon früher hervorgelioben, durch meine Culturversuche gewann ich neue Bestätigung meiner damals gemachten Angaben. Ich fand zahlreiche lJl)ergangsbildungen und Mittelformen zwischen seitenständigen, nach meiner Ansicht, unzweifelhaft 4gliedrigen Pelorien und zygomorphen Blüthen mit allerdings 4gliedrigem Kelch, bei welchem der median hinten stehende CoroUenlappen verlängert, aufgerichtet und in eine Spitze ausgezogen war. Solche Mittelbildungen Hessen mir die Zusammensetzung der Oberlippe aus 2 Blattorganen unmöglich erscheinen. Es gibt aber auch seitenständige zygomorphe Blüthen , die rein 4gliedrig sind. Solche Fälle kommen unter anderen bei l'i-eslia cervina noimal, bei Lycopus- AxtQW sehr häufig vor. Fast an jedem Exemplare von Lycopus europaeus oder exaltatus kommen einzelne 4giiedrige Blüthen vor. Ein anderer merkwürdiger Fall ist die Mentha Bequieni, auf die ich durch Herrn Professor Kern er aufmerksam gemacht wurde. Die Corolle dieser Art ist regelmässig 4gliedrig wie bei einer typischen Pelorie, doch ist der Kelch mit .5 Zähnen versehen. Jemand, der einmal diese Art blühend gesehen hat, wird sich nicht leicht mit der Annahme befreunden können, die Corolle sei nicht wirklich, sondern nur scheinbar, tetranier. Die früher angeführten Fälle von 4gliedrigen seitenständigen Blüthen wurden neuerdings von A. Braun' auf Stellungs- regeln hin als pseudotetramer erklärt. Ich erwidere hier nur das Eine, warum sollten solche tetramere zygomorphe Blüthen nicht primär vorkommen können? Warum entwickeln sich bei Zwillingsblüthen mit sehr breiter und mehrnerviger Oberlippe, da man analog mit der Oberlippe zygoniorphcr Blüthen die der Zwillingsblüthe aus 4 Blättern zusammengesetzt betrachten müsste, seitlich der Mediane nicht die Staubgefässe, die zwischen dem äusseren und einem der mittleren Blätter dem Plane nach existiren sollen, niemals? Seitlich der Mediane könnten sie ja als Stummeln auftreten, wenn sie schon dem Zygomorphisnins zu Folge an der median hinteren Seite ganz unterdrückt werden. Warum kam bei der beschriebenen seitenständigen Blüthe mit (izähnigem Kelche und 4gliedrigem Corollenwirtel, wo zwei Lappen der Corolle wie die Oberlippe normaler Blüthen beschaffen waren, nicht auf der Lip})e epipetal ein Staubgefäss zu liegen? Jene Lappen, die wie die Corollen- oberlippe ausgebildet sind, vertreten in dieser Blüthe auch wieder nur ein einziges Blattgebilde. Warum kommt ferner in den zahlreichen Fällen abnormer Spaltung der Oberlippe nicht ebenso häufig ein Staubgefäss entsprechend der Sjialte, wie bei Vermehrung anderer Corollenblätter vor? Warum wird endlich öfters ein i'itavien anticum gebildet als ein Stamen posticum? Sollten wirklich, dem Entwicklungspläne einer normalgliedrigen Labiatenblüthe gemäss, 5 Staubgefässe anzunehmen sein, so wäre nicht einzusehen, warum das fünfte, normal abortirende Staubgefäss nicht öfter bei abnormen Bildungen erscheint, als es wirklich der Fall ist und zumal öfter als in solchen Fällen, wo ein Staubgefäss wirklich auf einer Stelle auftritt, wo normal keine Anlage dazu vorhanden sein kann. Aus den angetührten Fällen geht in der That hervor, dass in den meisten Fällen die Anlegung eines Stamen posticum, ebensowie im normalen Zustande, in den verschiedensten abnormen Bildungen, in denen sich die Metamorphose äussert, vermieden wird. Dieser Nachweis hat doch auch ein Gewicht gegenüber der auf allgemeinen Stellungsregeln hin zu Liebe aufgestellten Hypothese des Abortus. Man bedurfte ihrer, um ein thatsächliches Stellungsverhältniss, das als Ausnahme gilt, unter allgemeine Regeln unterzuordnen. Man wird eben Verzicht leisten müssen, alle Fälle gewaltsam unter einen Hut zu bringen einer ausgedachten Einheit wegen, die sich beim genauen Studium als nicht existirend zeigt. > Bot.' Zeit. 1871, .S. 310, IJntersHcluuKivn über die Ätiologie pelorischej- ]i/UthSeiteniappen der Unterlippe entsprachen. Die Kelchzähne der 6ii)felblüthen verhielten sich verschieden. Bei 4zähnigen Kelchen bemerkte ich zweimal zwei breite und mit diesen abwechselnd zwei schmälere Zähne, in einem Falle drei breite und einen schmalen Zahn, einmal vier breite und wieder vier schmale Kelchzälnie. Die Kelchzipfel waren kantensfändig. Bei der ögliedrigen Pelorie hatte der Kelch fünf breite Zähne. Bei einem Falle war der Kelch lOzälinig. Von der Coroile glichen jene zwei Lappen, die sich mit dem letzten Hochblattpaare kreuzten, je der Oberlippe normaler zygomorpher Blüthen, zwischen diesen beiden Oberlippen betand sich beiderseits ein der Unterlippe vergleichbares Corollenstück. Jeder Oberlippe standen drei kurze Kelchzähnc gegenüber, jeder Unterlippe zwei längere, Staubgefässe 8, zwei getrennte Pistille mit je vier Fruchtknotenlappen. Die Stellung der (2) Griffel nicht sicher eruirbar, wahrscheinlich standen die Griffelschenkel den beiden Ober- lippen gegenüber. Abnormitäten zygomorpher Blüthen waren häufig, die Kelchzähne sämintlicher oder einzelner Blüthen eines Exemplares waren wie die vorderen Kelchzähne normaler Blüthen ausgebildet, die Oberlippe der Coroile war mehr minder tief zweilappig und dergleichen Anomalien mehr. Die Exemplare nait den geschilderten abnormen Blüthen traf ich auf drei verschiedenen Standorten an. Ein Exemplar sah ich zwischen zu einem Haufen zusammengeworfenen Steinen, die Pflanzen mit Abnormitäten zygomorpher Blüthen auf einer überschwemmt gewesenen Wiese. Pflanzen mit Giptelblüthen bemerkte ich auch auf einem Rain eines neu angelegten Waldweges. Dies lässt vermuthcn, dass die Veränderung, die der Standort, auf dem die Pflanzen früher vegetirt haben, erlitten hat, in der That die Veranlassung zur Varia- tion geboten habe. Culuniliithu nepetoides Jord. Vier gipfelständige Pelorien an einem Exemplare von dieser Art bei Kiva in Südtirol am lo. September 1876 aufgefunden. Dieses wuchs auf felsigem Boden. Die Pelorien nnt -Izähnigem Kelche, Kelchzipfel gleich, kantenständig. Blumenkrone bereits abgefallen. Microinerkt dalniatica B e n t h . Pelorie an einem im botanischen Garten cnitivirten Exemplare gesehen, gipfelständig, 4gliedrig, mit kantenständigen Kelchzähnen, übereinstimmend mit den Pelorien von Mio-omeria rupestis, die ich in meiner Abhandlung über Pelorien bei Laliiaten IL Folge beschrieben und abgebildet habe. Thymus Herpylluin L. Tat'. VI, Fig. 12—19. Angaben über Pelorien bei dieser Art linden sich weder bei Mo quin -Ta n don, noch bei Masters (^Veg. Teratologie), hingegen in einem Werke, wo man es am wenigsten erwarten sollte, nändich in Meyer's Conversationslexicon in dem Artikel über Pelorien. Ob sie der Verfasser des Artikels wirklich gesehen hat, oder ob er davon ans irgend einer Notiz Kenntniss genommen, ist aus dem Artikel nicht zu entnehmen. Ich traf Thymus ßerpylliun seit dem Jahre 1874 wiederholt mit Pelorien, so fand ich ihn in der Wiener Umgebung in den Jahren 1874 und 1875, ferner in Gebirgsgegenden in einer Höhe über ^3000 Fuss in den Jahren 1875 und 187C. Welches Moment die specielle Veranlassung zur Variation der Individuen geboten hat, wage ich keine Vermuthung zu äussern. Dieselbe Ursache wie für Galeolidolon luteum ist hier sicher nicht anzunehmen, 77/i/viiis Serpijllum wächst unter ganz anderen Verhältnissen als Galeohdolon. Die Pelorien sind gipfelständig, die liberwiegende Mehrzahl auch 4glii'drig, einige Male sah ich auch tigliedrige. Beim Kelch der Pelorien ist die Länge der Zipfel bemerkenswerth. Normal ist der Kelch zygo- morpiici' Blüthen "Jlippig, Oberlippe mit drei kurzen Zühnen, die Unterlippe ist mit zwei langen Zähnen, die ÜnttTsuchungen über die Ae//oloqi'' j)cloriüch')- BliitkenbUdungen. \b\ bis :uif die Basis der Lippe reichen, versehen. Kelch/.ähnc der Pelorien etwns kürzer als die vorderen Zähne zvgoniorpherBliithen, sonst ihnen gleiehgestaltet; bei 4g-liedrigen Pelorien sind sie icantenständig. Bhunenkron- lappen wie die seitliehen Zipfel der rnterli]tpc besfhatt'en, jedoch jeder itir sich symmetrisch, die Färbung der- selben ebenfalls mit der seitlicher Zipfel übereinstimmend. Die Deckung der Zipfel ist aus den Fig. 18 und 19 zu entnehmen. Staubgefässe je nach der Ausbildung der Geschlechter der zygoniorphen Bliithe des Pflanzen- stockes verschieden entwickelt. Gritfeischenkel kreuzweise stehend zum letzten Hochblattpaar. Ein Exemplar mit Pelorien habe ich in den Garten übersetzt, dieses entwickelte auch im nächsten Jahre, als es zur Blüthe kam, Pelorien. Häutiger als bei anderen Arten sah ich bei Thjimus Abnormitäten zygoniorpher BlUthen mit oder ohne Combination mit gipfelständigen Pelorien. Dracocephalum austriacum L. Tiif. VII, Fig. 10 — 17. Nach M 0 q u i n - T a n d o n soll T r a 1 1 i n i c k bei dieser Art Pelorien beobachtet haben. M o q u i n - T a n d o n citirt Schniidt's Phys. oecon. Neuigkeiten. In seinem Thesnvrus hotanicus gibt Trattin ick eine schöne Abbil- dung des Dracocephalum, an welchem seitliche Bllithen des untersten Bliithenquirls durch ihre sehr schlanke Blumenkronröhre autfallen. Diese Blüthen bezeichnet Tratti nick als Pelorien. Diese Biüthen entstanden ihm in der Cultur. Masters führt diesen Fall auf in dem Verzeichniss seiner irregulären Pelorien. Die erwähnten Blüthen sind aber streng zygomor])h ausgebildet und unterscheiden sich von normal zygoniorphen Biüthen durch geringe Zahl der Corollenlappen und Kelchzähne. An den Blüthen fehlt nämlich der Mittel- lappen der Unterlippe, in Folge dessen die Schlankheit der Blumenkronröhre. Ahnliehe Fälle habe ich bei Lamium maculatum, Galeobdolon luteum und PMomis triberosa oft genug gesehen. Ich fand eine gipfelständige Pelorie an einem Exemplare dieser Art am 1. Juni 1875 auf dem bekannten einzigen Standort in der Wiener Umgebung. Hinsichtlieh der Zahl der Blüthenblätter ist diese Blüthe nicht ganz typisch ausgebildet. Im Kelch zygoniorpher Blüthen ist bekanntlich der hintere Kelchzahn sehr verbreitert, bei der Pelorie waren alle Kelchzähne gleich gross und schmal; die Bkimenkrone mit langer dünner Röhre, Saum glockenförmig mit drei eiförmigen spitzen Zipfeln. Die Färbung entsprielit der der seitlichen Lappen der Unterlippe normalei' Blüthen. Staubgefässe 3, eines davon ein Doppelstaubgefäss, Gritfelschenkel 2, wie es seheint, mit dem letzten Hoehbiattpaar deeussirend. An zwei anderen Exemplaren fand ich je eine Blüthe, die der von Trattin ick abgebildeten ähnlich sah. Eine davon hatte 5 Keichzähne, der hintere verbreitert, Blumenkrone mit schlanker Röhre, Saum mit Ober- und Unterlippe versehen. An der Unterlippe fehlt der Mittellapjjen. Staubgefässe 4, sie standen paarweise genähert, scheinbar zwischen Oberlippe und je einem Lai)pen der Unterlippe. Verfolgte man aber den Gefässbündel- Verlauf, so zeigte es sieh, dass zwei Stauligefässe normale Stellung hatten, zwischen der Ober- lilipe und einem Lappen der Unterlippe, die andereu zwei bildeten ein Paar, das mediane Stellung und zwar eine vordere einnahm. Pistill normal. Die zweite Blüthe hatte vier Kelchzähne, normale Oberlippe, zweilappige Unterlipjie und drei Staubgefässe. Pistill normal. Als ich mich im Jahre 1876 auf den Standort des Dracoce- phalum begeben hatte, fand ich nur ein Exemplar mit einer abnormen Blüthe, welches wahrscheinlich eines der drei Exemplare vom Jahre 1874 war; dieses hatte eine monströse Seitenblüthe. Pifunella hyssopifoUa L. Tiif. VII, Fig. 1-9. Zum ersten Male lieobachtete ich Pelorien bei dieser Ait im Juli 1874 an einem Exemplar, das im Wiener botanischen Garten cultivirt wird. Dieses hatte zahlreiche Blüthenstengel; an einer grossen Zahl derselben pelorische Gipfelblüthen. Nur fünf der letzteren waren typisch ausgebildet, die übrigen monströs, zumal die Corolle derselben. Sämmtliche Pelorien hatten einen 4gliedrigen Kelch, die typisch ausgebildeten waren in ihren ersten drei Bliithenkreisen 4gliedrig. Der Kelch gleichmässig 4zähnig, oder dadurch, dass jene Einschnitte, welche der Mediane jedes der beiden Blätter des letzten Hochblattpaares gegenüber standen, nicht 152 J- Peyritsch. so tief reichten, als die iindereii zwei, 21ii)pig; die lieiden Lippen gleich, Kelehzähne lanzettlich mit kielförmig- vüitietendeni Mittehicn, diese röthlieli angelaufen; der Kiel stunipflich, nicht .so scharf wie beim Kelch zygo- morplier Blüthen. Blumeukronröhre in der Mitte aussen mit vier grubenförniigeu Vertieiuiigen versehen, unter der Mitte innen ein Haarkran/,; Saum 41appig, Zipfel eiförmig spitz, jene zwei Lappen, die den Blättern des letzten Hochblattpaarcs gegenüber stehen, länger zugespitzt; sämmtliche Lappen weisslich lihi, in doi' oberen Hälfte mit einem länglichen dunkelvioletten Fleck versehen. Staubgefässe unterhalb von den Höckern, die den Gruben an der Aussenseite entsprachen, inserirt; Filamente an der Spitze mit einem Zahn verselien, vorragend oder eingeschlossen, indem die Filamente im letzteren Falle von der Anheftungsstelle in der Röhre nach abwärts stiegen, im unteren Drittel ihrer Länge im spitzen Winkel geknickt wareu. während die längeren Schenkel sich wieder aufrichteten. Antheren mit zwei Beuteln. Discus 41appig, Griffel 2spaltig, Schenkel kreuzweise stehend mit den Blättern des letzten Blaftpaares. Reife Samen kamen nicht zur Entvvickelung. Das Exemplar, das mehrere Jahre im botanischen Garten cultivirt wurde, stand vor dem Jahre 1874 auf einer anderen Stelle und wurde damals von mir nicht beachtet. Im Jahre 1875 kamen nui- wenige BlUthen- stengel und diese ohne gipfelständige Blüthen; im Jahre 187G bemerkte ich an demselben eine monströse gipfelständige Blüthe. Ausser dem einen Exemplare der l'riu/el/a liiissopifolia wurden noch drei Exemplare von l'mnella mdgaris und (jraiidijiora cultivirt, die aher keine Pelorien haben. Jenes p]xemj)lar der Fruiiella, das im Jahre 187U eine pelorische Blütlie besass, (Über Pelorien bei Labiaten, Taf. 8) verfolgte ich in den späteren Jahren, es blieb vorwiegend normal. .Über Pelorien der l'runella alba und /'. vuhjaris ß. alba hat Freyhold in seinen Beiträgen zur Pelorienku))de auf S. 20 — 22 einige Beobachtungen mitgetheilt. Mcirrnhltmi vulgare L. und Marruhlum leomiroides Dcsr. Tat. VII, Fig-. 18-19. Nur ein einziges Mal beobachtete ich eine Peloric bei ersterer Art. Das betreffende Exemjjlar wuchs im botanischen Garten auf einem Beete als Unkrauf. Die Pelorie war am Hauptstengel gipfelsfändig, aber nicht ganz regelmässig ausgebildet. Sie besass 14 Kelelizähne, 7 Blumenkronlappen, 6 Staubgefässe, 1 Griffel. Das Exemplar lässt den Scbluss zu, dass im Kelch typisch ausgebildeter Pelorien dieser Art Commissuralzähne in gleicher Zahl mit den anderen Zähnen erscheinen, dass die Zipfel der Blumenkrone der Pelorien den seitlichen Zipfeln der Unterlippe einer zygomorphen Blüthe gleichen. Wahrscheinlich wird bei pelorisehen Gipfelblüthen die Zahl der Blüthenblätter in den ersten drei Blüthenkreisen, häufiger als sonst, vermehrt sein. Bei einem Marnihüiin leonnroiJe.s sah ich an mehreren Blüthenstengeln gipfelstäudige Pelorien. Hin- sicliflich der Form der Blüthenblätter entsprachen sie dem bei Labiaten am häufigsten vorkommenden Typus. In ihren ersten drei Blüthenkreisen waren sie nicht immer gleichzählig. Ich notirte 4- , 5- und 9gliedrige Pelorien. Ballota Jiispanica B e u t h. Taf. VII, Fig. 20— 2G. Ein pelorientragendes Exemi)lar sah ich Mitfe Seittember 1876 im Innsbrncker botanischen Garten. Das Exemplar machte sich dadurch kenntlich, dass jene Blüfhenstengel, die n)it Pelorien versehen waren, mit einem Blüthenkopfe abschlössen, während andere Sprossen sich gegen die Spitze zu mehr und mein- verjüngten. Derzeit waren vier pelorientragende Sprossen vorhanden. Die Pelorien waren verblüht, die Corollen abgefallen, nur an einer war die Corolle noch erhalten. Pelorie gipfelständig 4gliedrig. Der Kelch mit acht Zähnen, die Connnissuralzähne waren flächenständig. Corolle mit flach ausgebreitetem Saume, die Röhre innen mit einem Haarkranz verseben. An den Zipfeln derselben und zwar an deren Spitze einige Kerb- zähne. Filamente vorragend, Antheren waren abgefallen. Die Stellung der Griflelschenkel konnte nicht genau ermittelt werden. Es sei nur bemerkt, dass normale zygomorphe Blüthen dieser Art einen lOzähnigen Kelch besitzen, die Blunienkrone ist mit einer ungetheilten Oberli])pc und einer 31ai)pigen Unterlippe versehen. Von den Lappen der Uuterlijjpe ist der mittlere .sehr tief ausgerandet oder eigentlich 2spalfig. Die Seitenlappen etwas schief, Untersuchungen über die Aetiologic pelurincb r lUüthenbildangen. 153 an iliRT Spitze mit Kerbzälineu versehen. Es eiitspriclit somit die Polorie von Ballota /ünpanica iii iiircr Ausbilcliing denen anderer r^abiaten. Viter Agnus-ea.stns L. nnd Vitex incisciLam. Je ein Strand) dieser beiden Arten bringt jährlich im botanischen Garten gipfelstiindige Pelorien hervor. Icii beobachte sie beide seit dem Jahre 1874. Bei Vitex Ag7ius castus beschrieb icli bereits 1872 die Pelorien, Vitex incisa habe ich damals noch nicht beachtet. Die beiden Exemplare stehen im botanischen Garten sehr nahe beisammen, Vitex Aff/ius castus ist niedriger und wird zum Theil von der höheren J'itex incisa bedeckt. Vitex incisa blüht früher, am 28. August war T'. Aff7im castus in voller Blüthe, während Vitex incisa schon verblüht war. Die Pelorien beider Arten gleichen sich einander sehr, die von l'itex Agnus castus sind etwas grösser. Entgegen meiner früheren Angaben konnnen bei Vitex Agnus castus vorwiegend 4gliedrige Pelorien vor; unter zehn Fällen fand ich neun Fälle 4gliedrig, nur einen .5gliedrig, während ich bei Vitex incisa ausser ögliedrigen öfters IJgJiedrige und etwas seltener 4gliedrige notirt habe. Der Widerspruch mit meinen früheren Angaben erklärt sich daraus, dass ich, indem ich den Speciesbegriff im Allgemeinen weiterfasse, als dies gewöhnlich geschieht, die Vitex incisa für eine Form von Vitex Agnus castus hielt. Reim Vergleicli beider Formen, die unmittelbar neben einander standen, erkannte ich meinen Irrthum. Das öftere Vorkommen 4gliedriger Pelorien bei Vitex Agnus castus dürfte mit der Grösse der Blüthe im Zusammenhange stehen. Ich bemerke nur noch, dass die Bildungsweise der Verbenaceen-Pelorien, wenn man von diesen beiden Fällen Verallgemeinerungen wagen darf, mit der von Labiaten, vom Pistill natürlich abgesehen, übereinstimmt. Die Zipfeln der Blumenkrone der Peloi'ien gleichen den seitlichen Lappen der Unterlippe. Pelorien mit der- ai'tigen C'orollen werden wahrscheinlich häutiger vorkommen als mit anders gebildeten. Polyfjala amara DG. Taf. VIII, Fig. 8-13. Meines Wissens wurde bisher an keiner I'oh/ga/a eine actinomorphe Blüthe beobachtet. Am 22. Mai 1876 fand ich nun eine solche auf einer Excursion in die Brühl bei Wien. Die Pelorie war gipfelständig und ögliedrig. Die Sepalen lineal-lanzettlich, blass-violett mit dunkler Mittelrippe. Von den fünf Petalen war eines nahezu frei, die übrigen vier waren mit der Staubgefässröhre verwachsen ; sämmtliche Petalen glichen mehr weniger dem vorderen der zygomorphen Blütiie; jeder der fünf Lappen in lineaie Zipfel zersciinitten, diese blass- violett, gegen die Spitze dunkler, der concave freie Theil des Petalums braungrün. Die Röhre der Biumenkrone zeigte an der Stelle, die dem losgelösten Petalum entspricht, eine rinncnförniige Vertiefung. Staubgefässröhre geschlossen, ihr freier Theil von 10 Nerven durchzogen, Antherenbeutel lü, einige derselben kleiner. Frucht- knoten einfächerig mit einem Ovulum. Griffel wie bei zygomorphen Blüthen. Narbe umgekehrt kegelförmig hohl, der Saum in zwei gleich lange Zipfelchen ausgezogen. Nach diesem Falle und meinen Erfahrungen über Pelorienbildungen Iialte ich es für wahrscheinlich, dass die Mehrzahl in der Folge aufgefundener Gipfelblüthen, wenn sie nicht monströs sind, in ihren ersten vier Blüthenkreisen gleichzähligen und zwar ögliedrigen Bau aufweisen werden, dass die schmalen lanzettliehen (nicht die breiten fliigelartigen) Sepalen vom Kelch zygomorpher Blüthen entlehnt werden und dass das vordere Blumenblatt der zygomorphen CoroUe in der Blumenkrone der Pelorie erscheinen wird, die Blumenkrone und Staubgefässröhre werden jede für sich geschlossen und mit einander verwachsen sein. Es sei noch bemerkt, dass die den Sepalen der Pelorie nächsten, sowie die übrigen Hochblätter des Pedunculus in ihrer Achsel mit einer Seitenblüthe versehen waren. Coi'f/dalis brueteata Pers. Taf. VIII, Fig. 16-18. Die Pelorie seitenständig, einer Blüthe von Dioentra nicht unähnlich sehend, nur weniger compress. Der Pedicellus merklieh länger als der der übrigen Seitenblüthen. Die Pelorie war die erste Blüthe der Traube von unten gerechnet. Denksohriften der mothsin.-nnuii« Cl. XXXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtiiütgliedern, U 154 J- Peil ritsch. Die bcscliriebeuc Bliitlie bemerkte ich an einem eultivirten Exemplare im Jabrc 1875, im darauf Ibigeiulen trieb dieses zwei etwas vcrkiimmcrie Blütlienstengel. An jedem der letzteren die unterste Bliitbe mit einem ogiiedrigen äusseren Corollenwirtel versehen, dns über/Jiidige Petaluin kleiner gespornt. Pelorien an Corydalis- Arten sind wiederholt beobaehtet worden, zumal an CorydaUs solidn. Mau fand auch Pcloricn mit 4 Spoinen. (Man vergl. Godron in Ann. 8c. nat. 1868 Tom. U, p. 272 — 280.) UelphiiUum CotisolMa L. Pelorien mit 5- und (Iblättrigem Kelch; Sepalen niciit gespornt, Petalen fclilend. Das pelorientragende Exemidar wurde im Freien aufgefunden. DelpJiiniiini Staphyt*agria L. Taf. VIII, Fig. 1-2. Gipfelständige Peloric an einem Seitenzweige. Sepalen flacli ausgehreitet, ungespornt, Petalen fehlend. Die Stellung der Stauhgefässe wurde leider nicht beobaehtet. Aconitum Lycoctonum L. Taf. VIII, Fig. 3-7. Pelorien am Hauptstengel und den Seitenzweigen gi])felständig. Die eine Pelorie hatte vier Sepalen, die andere fünf. Die schmäleren Sepaleii standen aussen, die breiteren im inneren Kreise; alle waren aufgericlitet. Kein Sepalum liaubenförmig entwickelt. Die Petalen (langgestielten Honigbehälter) fehlten. Im Übrigen wie noi-raale Blüthen beschaffen. Das pelorientragende Exemplar wurde im botanischen Garten eultivirt. \'on wo es bezogen wurde, konnte ich nicht erniren; sicher ist, dass es ein Jahr zuvor, indem es Pelorien hervorgebracht, auf einer anderen Stelle stand. Im Jahre 187G war es ohne Pelorien, die Blüfhenstände mit theilweise verkümmerten Blüthen versehen. An einem anderen eultivirten gelbblütiiigen Aconitum fand ich einmal eine gespornte Blüthe. Diese entwickelte statt einer Haube zwei Sporne, welche in einem rechten Winkel zum Pediccllus standen. Jeder der Sporne barg zwei langgestielte Honigshehälter. Diese an Delphinium und Acoititum beobachteten Fälle gci)en nun im W. sentlichen eine Bestätigung meiner bereits früher (über Pelorienbildungen 1. c.) ausgesprochenen Ansichten hinsichtlich der Bildun ;sweise pclorischer Blüthenfomien bei Ranunculaceen. Diese bedürfen noch einiger Erweiterung. Bei den mit zygo- morphen Blüthen versehenen Gattungen dei' Ranunculaceen sowie anderer Familien kommen mehrerlei actino- morphe Blüthenfornien vor. Die Verschiedenheit beruht hier vorwiegend auf der Ausbildungsweisc der Kelch- blätter. Damit steht die der Petalen in Correlation. Bei den typisch ausgebildeten Pelorien sind sännutliche Glieder eines und desselben Blüthenkreises, sei es des Kelclies oder der Corolle, einander ziemlich gleich. Es werden in der Regel, wie ich bereits früher angegeben habe, die auf der Förderungsseite der zygomorphen Blüthe (hintere Seite) inserirten Blattgebilde des Kelches und der Corolle nicht gebildet. Regel ist es sicher nicht, dass eine actinomorphe Blüthe von Aconitum mit lauter gleichen helmförmigen Sepalen versehen ist, oder dass hei einem Delphinium sämmthche Kelchblätter hinge Sporne besitzen. Damit steht nun die Ausbildung der Blumenblätter in Übereinstimmung. Dem Helm bei Aconitum entsprechen zwei langgestielte Honig- behälter, dem Kelchsporn zwei gespornte Petalen. Ich sehe hier von der morphologischen Autfassung vollkommen ab. Fehlt nun das helmförmige Kelchblatt oder das gespornte Kelchblatt, so fehlen auch die Honigblätter, die gespornten Petalen. Es werden in den actinomorpheu Blüthen nur jene Petalen und zwar von solcher Form entwickelt, die sich sonst noch in der zygomorphen Blüthe vorfinden. Besitzt letztere nur auf der Förderungsseite Petalen, so werden der Pelorie die Petalen mangeln, so sahen wir, dass die geschilderten Pelorien von Delithiniuvt Comolida, iStaj^thijsaijria, Aconitum Lijcoctonmn keine Petalen hatten. Dies sind Viüvrsufliiinni II iilier dir Aeliohigic pdorisc-lier JUiiflifiihildtnigcri. \ht) die gewölinliclisfeii Fälle. Die Annalniie iles Abortus von Petalen in (1(M1 '/vj;innflp]ii'nuim bezüglich des Ans( hlusses der Staubgefässe an die Seiialen. Tlinsichtlicli der Form ib'r Staubgefässe, der Zahl der Frmlit- blätter bieten die Peloricn von Delphiiiiinn inid Acnuitinh Uoine iicnierk('ns\v(>rtlic A'erschicdenheitcn von zygonior|)hen Blüthen. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL T. fialeohilolon luteum Ilinls. Auf dieser Tafel wurilen verscliiedeiie Foriueii (l;o-i;'t'stellt, welclic icli lii'i drin or.stoii Versiudic erli;dti'ii li:dii'. Allr Fisiireii in iiiitiirliclior Grösse. Fig. 1. Ein .Stengel , der zwei seitenständige Pelorien trügt. Die I\di>rieii einzeln steliei.d in der Aeliscl entwickelt worden. Vergr. „ 8. Streng zygomorpli .•lu.fgebildete Zwillingsbliithc. \.if. Gr. „ 8«. Der Kelch derselben in der Sclieitelansioht. Im Grunde der Kelchröhre bemerkt man s Frnelitkn(ifi'nklaiis<'n, die je zu 4 und 4 stehen. Nat. Gr. „ 8/). Der Kelch geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 8r. Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 9. Scheinbar streng symmetrisch ausgebildete Zwillingsblüthe. Nat. Gr. „ 9«. Der Kelch derselben in der Sclieitolansicht. Im (Jrunde der Kelchi'iilire l)emerkt man 8 Fnu-htknotenklansen , die 2 Gruppen bilden. Nat. Gr. ,, 9//. Der Kelch ausgebreitet. Vergr. „ 9^". Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 10. Scheinbar streng zygomorph ausgebildete Zwillingsbllithe. Nat. (Jr. „ 10«. Der Kelch derselben in der Scheitelansicht. Nat. Gr. „ lOÄ. Der Kelch ausgebreitet. Vergr. „ 10c. Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 11. Zygomorphe Bliithe mit ütheiliger Corollenoberlippe. Nat. (ir. „ 11«. Der Kelch in der Scheitelansicht; 2 Zähne hinten, -1 vorne, 2 seitlich stehend. Nat. (ir. „ llh. Der Kelch geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ Uc. Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 12. Nicht streng symmetrisch entwickelte Pdüthe. Nat. (ir. „ 12«. Der Kelch derselben. Nat. Gr. „ 12*. Der Kelch geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 12^. Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 13 Scheinbar streng zygomorph ausgebildete Bliithe. Nat. (ir. „ 13a. Der Kelch in der Scheitelansicht. Nat. Gr. „ 13Ä. Derselbe geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ l3o. Die Corolle geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 14. Ein Blüthenquirl. Nat. Gr. „ 14«. Die Corolle einer Bliithe, die 6 Kelchziihue besass. Die grossen Corollenlappen standen median, jedem derselben stand ein Kelchzaliu gegenüber. Vergr. „ 15. Eine streng symmetrisch ausgebildete Bliithe mit Hlappiger Corollenoberlippe. Nat. Gr. „ 16. Eine streng symmetrisch ausgebildete Bliithe mit 2theiligorCoroIlenobei'lippe und 5 Stanbgcfassen ; eine Mittelbildung zwischen zygomorpher und peInrischer Bliithe. Nat. Gr. „ 17. Streng symmetrisch ausgebildete Bliithe mit 4lapiiiger Unterlippe. Nat. Gr. „ 18. Ein Blüthenquirl; eine Bliithe mit älappiger Corolleuunterlipiie. Nat. (ir. TAFEL IV. Laniium garfßanicam L. Fig. 1. Ein BliUhenstengel mit einer gijjfelständigen Pelorie. Nat. Gr. „ 2. Die giplelständige Pelorie. Vergr. „ 3. Deren Kelch geschlitzt und ausgebreitet. Vergr. „ 4. Die Corolle ausgebreitet. Vergr. „ öa. Der obere Theil eines Staubgefässes von der Innenseite betrachtet. Stark vergr. „ öh. Der obere Theil eines Staubgefässes von aussen betrachtet. Stark vergr. „ C. Der Fruchtknoten mit dem Discus. Vergr. Lamhint nuiciilattim L. Formen pelorischer und zygomorpher Blütheu, die bei den Culturversuchen autgetreten sind. Pig. 7. Der obere Theil eines Blüthenstengels mit der gipfelständigen Pelorie; diese noch im Knospenstadiuni. Nat. (Jr. „ 8, wie Fig. 7; Von einem anderen Exemplare entnommen. Nat. Gr. „ 9. Der oberste Theil eines Blüthensteugels mit zwerghafter gipfelständiger Pelorie. Nat. (5r. „ 10. Siehe Figuren 7, 8, 9. Pelorie zwerghaft, noch im Knospenstadium. „ 11, wie vorige Figur. „ 12. Der oberste Theil eines Blüthenstengels mit gijifelständiger Pelorie. Die Corolle derselben überragt den Kelch. Nat. Gr. „ 13. Gipfelständige Pelorie in der Knospe. Zwei Kelchlaitpen blattartig verbreitert. Vergr. „14. Scheitelansicht einer gipfelständigen Pelorie. „ 15. Gipfelständige Pelorie. Vergr. F 'g .16. » 17. T) n 18. 19. 158 -/. P'yrit.sch. Die CoroUe s.'iraint den Staubgefiissen einer anderen Pelorie. Vergr. Ein Quirl ; die Corollen abgefallen. Nat. Gr. Der Kelch der mittleren Blüthe des vorigen. Nat. Gr. Die Corolle der mittleren Bliithe in nat. Stellung; sie besitzt (< La|)pen, niindieli eine Oberli)iiie daran ansoldiessend leehfs nnd links einen mit einem Spitzclien versehenen Lappen, diese sind die bei<3SÄ<%> J Pe\Tilsdi.riUersii('hiui?m ubf r die Aeliolo^e pelorischer Blütlienbildun?eii Taf.I Liepoldtdeletlith, Lith Ansi V Appe! 8 Comp Wien. Benksehiifteii d.k.tod. d.W. matli.MLtjirw. ClXXXMBdJ.Am.lS/?. J.Pewitsdi.riüfirsuchungeaiibpr die Aetiolo^e peLorischer Blütheabildtinöen . Taf.I. Liepoldt del.et lirtv. lift Ansi » Appel a Comp Wien, Benkschiiften d.kikad, d.W. maÜi.Jiaturw. ClXXXVni.Bi,lAl)tli-.18n. J Pewtsdi.rnlersurTimijeiLuber dieAetiolo^e pelorischer Blüthenbilluagen.. TafH. , m ml... rm 15 f^ 'J 17 bth.Ana y Appel a Comp Wien , l)enkschTifteiid.kikad.d.W.inaÜi.iiatu™-.ClXXX\Tn.:Bi,iAl)tL1877, J.Pcyritsdi.rnlersurliunjeauber dieAetiolo^e pelorischer BlütheRbiläunöeii Taf.F. Liepoldt ddetlith. lith.Ansl.v Appel a Comp Wien Denkschriften d.kJikad. d.W. maÜL.iiatii™-. fLXn\Tn.:Bd.,]I.AbtlL,18/ "/ . J.Pevritsdi .ünlersuchuiigeiiuber dieAetiolo^ie pelorischer Blüthentildun^eu Taf.V. UUlLJEIj, Liepoldt del.ethth. Lith Anst V Appel ä Comp Wien . B eiüischriflea d.k .\kad. d.W. niaüi.mtiirw. ClXXX\Tn.Ed. .1. Abtk. 18 ? 1 . J Pcmtsdi Jntersuchunseaiiber die Aetiolo^e pelorischer Blüüienbilduaöea. Taf.VI. Liepoldt d&letluh Lith-Anstv Appfil a Comp Wien. l)eiiksrhrinead.k..'lkad.d.W.iiiatli.iiatimv.flXlXMJd..iAbtti.lS?). J.Pevrilsih.riilersuchu] i^ea über die Aeliolo^epeLorisclifrBlütheRbilduiiöea. Tar.Tll. .) Liepoidtdel-ethtK. Lith.Ansl V Appel a Comp Wien. l)enkselmfteiid.kAkad.d.Wniath.natiirvv.n.nX\Tn.Bd.I.Al)tli.l8n. J.Pevritsdi.Ui\tersiicIiuii°eauber dieAeliolo^ie pelorisrher Blülhpnbildun?en Tal.m. Lith.Anst Y Appel S Comp Wien Denkschriften d.k.'lkad.d.W. raatti.iiatimv.n.XXXM.Bd.,£Al)tli.lS?). XJvtcrsiiclniiifjen Vihcr die Apt'iolrHjie pelnrinchcr Blüthenhil düngen. Itil Ziislitzc 1111(1 Bericlitisungoii zu den „üutcrsuchiingeii über die Aetiologie pelorischer ßlüthenbildungen" von lY J. Peyritsch. [Zu Seite 144]: Ich habe ;ils Regel angegeben, dass bei Zwillingsblüthen mit niclirnerviger Oberlippe die Anzahl der Kelchzähnc der Anzahl der der ülnmenkronröhrc eigenen Liingsnerven entspreeiic. Ein Fall aidTat. IV, Fig. 21, 22, 23 gehurt hieher. Auf Tat'. 111 sind aber andere Fälle abgebildet. leli iiielt dii'se für Aiisiialinicn, ziini.d als auch in anderen analogen Fällen, die man aber nicht als Zwillingsblüthen ansehen kann, eine ähnliclie Übereinstimmung zwischen der Anzahl der Kelehzähue und der ( orollennerven sich öfter constatiren Hess. Es wäre immerhin möglich, w.as mir aber nicht wahrscheinlich ist, dass bei Zwillingsl)lüthen zwei Typen vim Fällen gleich häufig seien; nämlich Fälle mit geringerer Zahl der Kelclizähne, wobei aber der eine median hinten stehende oder zwei seitlich hintere verbreitert sind, und dann die Fälle mit vermehrter Zahl schmaler Kelchzähne. Die Corollenridire war bei Zwillingsblüthen mit einer median verlaufenden vorderen Längsfurche versehen; die Höhlung ohne Sclieidew.and, die (2) Pistille nicht verwachsen. Heuer beobachtete ich eine Zwilliugsbliithe mit zwei getrennten Corollen innerhalb eines gemeinschaftliehen Kizähnigeu Kelches; Kelchröhre ohne .Scheidewand ; die Corollen- unterlippen zu einander winkelig gestellt. [Zu Seite 144]: Bei Auflassung der Cnltnren von GalenhiloUin Ivtenm im Mai 1S77 fand ich neue Fälle streng zygomorpher Blüthen- bildungeu, die ich früher nicht bemerkte. Verschiedene Combinationen nngleichzähliger Blüthenkreise fanden sich zahl- reich vor. Zwillingsblüthen abgerechnet betrug jedoch die Zahl der f'arpidien in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nur zwei. In einem Falle notir e ich drei Carpidien. Die Cariiidien standen median , sehr selten ein wenig aus der Mediane gerückt. In dem letzterwähnten Falle mit drei f'arpidien standen zwei firifll'elsehenkel hinten, einer vorue. Es ist nicht zu zweifeln, dass auch der (Mitgogengesetzt(^ F.dl mit zwei vorne und einem hinten stehenden Schenkel zti finden sein wird. Um zu zeigen, wie viele verschiedene Fälle zygomorjiher Blüthenbildungen möglich seien und faetiseh auch vorkommen, will ich nur die Fälle der Blüthenbildungen, die mit eiiu'r ungetheilten Corollenoberlippe und einer zweilappigen Unterlippe versehen sind, besprechen. Ich fand einen Fall mit drei Kelchzähuen (einem median vorderen, zwei seitliehen), ferner Fälle nnt vier, fünf, sechs (zwei meilianen, vier seitlichem Zähnen. Bei den Fällen mit viei' Kelchzähnen waren wieder zwei Varia- tionen zu unterscheiden, es standen nändich zwei Zähne median, zwei seitlich — dies der häufigste l'';dl von allen, die .luderen habe ich nur je einmal gesehen — , oder zwei seitlich hinten, zwei vorne. In dem Falle mit sechs Kelchzähnen war das median vorne stehende Staubgefäss .als Do|)pi'lstaubgefäss entwickelt. Dass ein solches Doppelstanbgefäss in Blüthen mit 5- oder 4zälmigeui Kelche vorkommen mag, ist nicht zu bezweileln, oder dass in dem einen oder anderen Falle statt zwei Carpidien drei sich entwickeln. Man denke sich nun die C!(Mnbiu:itionen in den Fällen, wo die Oberlippe in zwei oder drei Lappen getheilt ist, und lüe Unterlippe zweilappig, von web'hcn einzelne ebentälls beid)aclitet wurden ; ferner die Varia- tioni'U in den Zahlenvtuhällnissci! dei' Blüthen mit vierlappigcr ('orolliMiunterlippe , liei welchen fünf oder sechs Kelchzähne vorkommen, die Oberlipiie getheilt oder iingetheilt ist. ein vorderes medianes .Staidig<'fäss vorhanden ist oder fehlt, ein hinteres medianes St;inbgefäss vorhanden ist oder fehlt. Dass auch hier das vordere mediani' .Staubgefäss als Doppelstanb- gefäss auftreten kann, ist w(dd als sicher anzunehmen. Dazu kommen noch die Variationen in der Form der Corollen- lappen und die Farbenvariationen. Die häufigsten letzterer Kategorie waren die, wo die Flecken oder Zeichnungen der Unter- lippe verblas.st waren Einige Male beobachtete ich auch Sprenkeinngen der Oberlippe auf ihrer Innenseite. Ein Fall an einem Samenexeniplare, das im Früldiuge 1877 zum ersten Male zur Blütlie kam, war bemerkenswerlh durch Foha ntnipiirptireit, ausserdem war die Oberlippe mit einem 1 Linie breiten rothen K.-mdstreifen eingefasst. [Zu Seite 147 vor Zeile 23 v. o. einzuschalten]: Bei den gewöhnlichen typischen Pelorien von Tiiy ums , Pnmella., (Dmcoceplialnm) wurden bisher keine solchen Kelch- zähne, die mit dem ujedian hinten stehenden der normalen Blüthe in Form und Grösse übereinstimmen, vorgefunden. Ich habe (irnnd, anzunehmen, dass man niemals solche Fälle finden wird. Ich habe dabei solche Blüthen im Auge, wo sännnt- liche Blätter eines und desselben Wirteis einander gleichen. Sollte dies der Fall sein, so wäre es eine Thatsache von phylo- genetischer Bedeutung. Um Missverständnisse zu beseitigen , bemerke ich, dass ich für Blüthenscheinqnirle, das sind die zwei eiininder gegen- überstehenden (ilonieruli, der Kürze wegen den Ausdruck Blüthenquirl wiederholt in Verwendung l)rachte. Auf T.if. I und II Denkschriften der ni.ilhem.-uaturw. Cl- XKJ^VIIT. Rd. Abhiiidl. von Nichfiuitgliedcrii V 162 J. Peyr itsch. Untersuchungeu Über die Aetinlrt(^ie 'pelorisclier Jililthenhildungen. ist die Behaarung fler Lnubblätter (Rand ansgcnommen) nicht dargestellt. Auf T;if. III zeigen jene P^iguren , die mit a bezeichnet sind, die diagrammatisclie Stellnng der Keleliziihne und Fruclilknotenklauseii. Die Kelchröhre wurde links vom median hinten stehenden Zahn aufgescidifzt und die Nervatur des aufgeschlitzten Ki'lches vini der Innenseite dargestellt. Diese Figuren wurden mit h bezeichnet. Auf Seite 111 Zeile 1.5 v.o. lies: die Möglichkeit besteht, dass statt die Möglichkeit, innerhall) welcher. „ „ 113 „ 4 „ u. „ 5ül statt .->(•,. „ „ ll.i Note 3 lies: 32 statt 31. „ „ 116 Zeile 26 v. o. lies: verb as tardir t statt verbastadirt. 226 Statt 326. beobachtete statt beobachte, welchen statt welche, in denen statt in dem. Kategorie statt Kathegorie. \i. schalte ein nach T h i e r e : und P f 1 a u z e n . lies: 47 statt 74. „ sei statt seien. „ 225 statt 22. o. streiche 2. lies: Der Kelch kann l)ei solchen Bildungen auch viergliederig sein. „ welchen statt welchem. „ warum niemals statt niemals. „ episcpal statt epipetal. „ nicht öfter statt öfter. 146 lies in der Note: Bot. Zeit. 1875. 147 Zeile 12 v.o. lies: abgehen statt abgeben. 147 „ 21 u. 22 lies v.o. Bei der zuvor erwähnten Bliit he mit viergliederiger Condle, bei weicher zwei Lappen wie die Oberlippe geformt waren, wurden sechs Kelchzähne gebildet, der Mitte jedes breiten Lai>iiens stellte sich ein Kelehzahu gegenüber. 149 , 2 V. o. lies 3 statt 4. 116 n 2 71 '1- 118 n 11 „ 0. 119 n 27 •n M 134 n 15 n n 136 f 29 n n 136 n 9 „ U. 136 n 4 n T) 137 n 11 n '»■ 137 n 5 „ u. 145 n 39 n **■ 146 „ 2 n v 146 n 1] n VI 146 n 25 " n 146 n 29 " n 146 Ti 36 71 n 163 ÜBER n^H T ß II STIlillLK^'SISTEl AN KilliELfLiUEN, VON F. L I P P I C H IN l'KAU. VOUOKLlit-iT IN 1>EU SITZUNG UEK MATHEMATI.SCHNATUKWISSEN.SCH AKTMCHEN CLASSE AM :). MAI 1S77. Vorbemerkungen. Die Abhängigkeit zwischen Bild und Object bezüglich eines Systeme« an einander gereihter durch Kugel- flächeu begrenzter Medien, kann bekanntlich lür den Fall mit sehr geringen Hilfsmitteln entwickelt werden, als die Mittelpunkte der Kugclflächen sehr nahe an einer Geraden, der optisch en Axe des Systemes, liegen und die Betrav-htung auf unendlich dünne .Strahlcnsysteme beschränkt wird, die überall der optischen Axe sehr nahe verlaufen. In einer kleineu .Schrift: Funda niental|)unkte eines Systemes centrirtcr brechender Kugelflächen' habe ich versucht, durch möglichst elementare geometrische Betrachtungen die Eigen- schaften solcher axialer unendlich dünner Strahleiisystcine zu ei'niitteln und hieran die Constructionen und metrischen Beziehungen zu fügen, welche Object- und Bildpunkte mit einander verknüpfen. Natürlich kann man von der neueren synthetischen Geometrie noch viel umfassenderen Gebrauch machen, wie dies seit Möbius von verschiedener Seite und in verschiedenem Grade geschehen ist, indem die geometrische Beziehung zwischen Bildraum und Objectrauni nur ein specieller Fall der Beziehung zwischen zwei collinear verwandten Räumen ist. Um den l l)ergang von dem dioi)trischen Probleme zu den geometrischen Eigenschaften coUineaver Verwandtschaft zu vermitteln, genügt es, folgenden Satz zu erweisen: Weist man jedem Strahl im ersten Medium als entsprechenden jenen Strahl im letzten Medium zu, der aus ersterein durch successive Brechung an den auf einander folgenden Kugelflächen hervorgeht und weist mau ebenso jedem Punkte im ersten Medium jenen Punkt im letzten Medium als entsprechenden zu, welcher optischer Bildpunkt ist zu ersterem; so ist 1. der von den Strahlen und Punkten des ersten Mediums gebildete Raum 1 Mitthcilungcn des iiutiirwisseiisch.-iftlichen Vereines tlir Steienuink, 1871, II, Band, III. Heft V* \Qi F. Lijrpifk. colliuear zu dem von entsprechenden Strahlen und Punkten im letzten Medium gebildeten Räume- 2. in jeder dureh die optische Axe g-elegten Ei»eue fallen zwei entsprechende Ebenen zusammen; 3. einemKrei.se im ersten Räume, der seinen Mittelpunkt auf der Axe hat und dessen Ebene senkrecht zu dieser steht, entspricht eiu ebenso gelegener Kreis im letzten Räume. Der erste Tlieil dieses Satzes ergibt sich sofort aus dem Umstände, dass jedem einfallenden homo- centrischen Strahlenbündel ein eben solcher nach beliebig vielen Brechungen entspricht; der zweite Theil, weil in einer Axcnebene einfallende Strahlen durch die Brechungen nicht aus derselben heraustreten, und der dritte aus Gründen der Symmetrie. Nunmehr erkennt man leicht die specielle gegenseitige Lage der beiden collinearen Räume. In Folge 3 entspricht ehier Schaar paralleler Ebenen in dem einen Räume, die senkrecht stehen zur Axe eine ebenso gelegene Schaar im zweiten. Diesen beiden Schaaren entsprechender paralleler Ebenen müssen aber auch die beiden Gegenehenen der Systeme parallel liegen, es stehen somit diese Gegenebenen oder, wie man sie in Folge ihrer optischen Bedeutung zu nennen pflegt, die Brennebenen senkrecht zur optischen Axe; die beiden sich entsiircchendeii, zu den Gegenebenen senkrechten Geraden aber, fallen in der optischen Axe über einander. Zwei zu den Gegenebenen parallele entsjjrechende ebene Systeme sind im Allgemeinen affin; wegen 'I) und 3) erkennt man weiter, dass sie im gegenwärtigen Falle ähnlich sind, alsd wegen der parallelen Lage perspectivisch zu einander liegen und ihr |ierspectivisches Centrum auf der Axe haben. Dieselben Betraclitungen, durch die man ferner für zwei collineare Räume in allgemeiner Lage gegen einander die . Existenz entsprechender, gleicher runktreiiien und Strahlenbüschel nachweist (^mögen sie gleichlaufend oder ungleichlaufend sein) und ihre Lage gegen die Gegenebenen bestimmt, führen in unserem specicUen Fall zu den entsprechenden gleichen ebenen Systemen und Strahlbündel, d. h. zu den 4 Hau])t- ebenen und den 4 Knotenpunkten; die Doppelpunkte der in der Axe übereinander fallenden projecti- vischen Punktreiheu sind die Listing'schen symptotischen Punkte u. s. w. Hiedurch werden schliesslich alle dioptrischen Constructioncn und Formeln einfach Reproductionen bekannter Sätze über projectivische Punktreihen und Strahlenbiindel, die in gewissen specielleren gegenseitigen Lagen sich befinden. An Stelle dieser einfachen geometrischen Beziehung zwischen Objectraum und Bildraum ti'itt eine sehr coniplicirte Abhängigkeit, sobald Strahlen in Betracht gezogen werden, die nicht mehr sehr nahe der optischen Axe verlaufen, für welche also Einfalls- oder Brechungswinkel nicht mehr sehr kleine Grössen erster Ordnung sind. In diesem Falle begnügt man sich meist damit, den Gang einiger weniger Strahlen dur(di das Linsen- system zu untersuchen und hiefür hat Seidel ' sehr practische Irigonometrische Formeln aufgefunden. Ans ihnen resultirt aber unmittelbar kein einfaches Gesetz der Abhängigkeit zwischen einfallendem und austre- tendem Strahle wie es etwa für unendlich dünne axiale Strahlenbündel aufgestellt werden kann und es war auch gar nicht der Zweck der Scidel'schen Abhandlung zu c inem solchen hinzufiiin-cn. Einen solchen Zweck verfolgt eine von Zincken- Sommer unter dem Titel: „Über die Brechung eines Lichtstrahles durch ein Linsensystem"" veröffentlichte Arlieit. In dieser wird gezeigt, „dass sich die Abhängigkeit des gebrochenen Strahles vom einfallemlen ohne jedwede Vernachlässigung und zwar durch sehr einfache Gesetze darstellen lässt, wenn man die Gauss'scheu Definitionen derart erweitert, dass jedem Strahle je nach seiner Lage besondere Brennweiten, sowie auch besondere Brenn-, Haupt- und Kreuzungspunkte zugethciit werden". Um den Inhalt des von Zincken-Sommer ausgesi)rochenen Abliän gigkcitsgesetzes im Zusammenhange mit dem für eine erste Näherung giltigen zu übersehen, betrachten wir zuerst eiu der optischen Axe unendlich nahes Strahlensyslem. Es sei . isü7 — 183. - Borchardt-Crcllc .lounial, L.XXXII. IJand, p. 31— 14. ÜUr Brechniij and Reflexion aw ndlich dünner Strahl evsynteme an Kugel flächen. 165 treften in (h'ii rnnkten /', /' e und e', ferner die von Töpler' als negative Hanptebenen bezeichneten in y nnd S", so erkennt mau zunächst, dass ea' gleich und parallel zu ii' ist. Denn es sind ifle nnd i'fe' zwei cougruente Dreiecke, in welchen {/'+;/■''-' "•"' ./■'+'/' ist, es muss also auch d. h. ii'ee' ein Parallelogramm sein; die übrigen Beziehungen ergeben sich sofort. Man kann also innner für irgend zwei Gerade S und *S" in ISezug auf eine dritte Gerade ein und im Allgemeinen nur e in Punktsystem ifeg, i'f'e'ff' angeben, welchem die von Zincke u- Sommer für zwei Strahlen nachgewiesene Eigenschaften zukommen. Mit der Natur des brechenden Systemes und dem Brechungsgesetze stehen aber diese Eigenschaften in keinem noiliwendigen Zusammenhange. Erst der Umstand, dass für ein der optischen Axe unendlich nahes Strahlensystem die Punkte i und /' für alle Strahlen dieselben bleiben und der geometrische Ort der Punkte /; e, g u. s. w., d. h. die Brenn- ebenen die llau])tebcnen etc. angegeben werden können, macht diese Punkte zu Fundamental|)unkten des brechenden Systemes. Im Falle endlicher Neigungen der Stralilen gegen die Axe, können diese Punkte für Jeden Strahl erst gefunden werden, wenn die Lage iles Straiiles schon bekannt ist. Herr Zincken- Sommer führt noch den Satz an: dass die Entfernungen der eintretenden und aus- tretenden Strahlen von ihren respectivcn Knotenpunkten «und i' sich Acrhalten wie die absoluten Brechungs- indices des letzten und des ersten Mittels. Es ist natürlich immer, und zwar auf unendlich viele Arten möglich, die Gerade .1 so zu wählen, dass die Entfernungen der auf ihr liegenden Punkte / und /'' von den respectiven Strahlen gleich werden gegebenen Längen; man braucht nur in den ebenen E und E' parallele Gerade zu Ä und 8' in den verlangten Distanzen zu ziehen und A so zu legen, dass sie diese Geraden schneidet. Obiger Satz an sich hat also ebenfalls keine Pogg. Ahm. Ilauil i XLIl, |i. 232. 166 F. Lipplvh. unmittelbare Bezieliung zu der dioptrisclien Al)li;in.ü,-igkcit zwisohen 6' und &. Dass aber jene Lagen von Ä, für welche der Satz gilt, bestimmt sind durch die Natur des brechenden Systemes und durch das Brechungsgesetz, gibt diesem Satze alsdann auch eine dioptrische Bedeutung. Diese Lagen von A wollen wir nun uutsuclien. Zu diesem Zwecke sei (Fig. 1 a)n, b,c,d,e der Weg eines Lichtstrahles durch das brechende System, b, c, d die aufeinaLder folgenden Einfallspunkte, bß, c/, do die Einfallsnormalen; je drei in b, c und d znsammcn- stossende Gerade liegen also in einer Ebene. Die absoluten Brechungsindices der auf einander folgenden Medien seien bezeichnet mit v, v„ v^, v'. Durch einen lieliebigen Punkt O (Fig. 1 b) legen wir die Strahlen Ob, Oc, Co? und Oe beziehungsweise parallel zu ab, bc, cd und de; auf Ob tragen wir eine beliebige Strecke Ob von 0 aus auf, und machen dann der Reihe nach bc parallel zu bß, cd parallel zu c-y und de parallel zu do. Die Figuren 1« und Ib können aufgefasst werden, als die graphische Zusammensetzung einer in ab wirken- den Kraft gleich Ob mit den in den Einfallsiiormalen wirkenden Kräften bc, cd, de und es ist dann de (1„) die Lage der Resultante und Oe ihre Grösse. Legt man nun eine beliebige Gerade A, so muss das statische Moment von de bezüglich dieser Geraden gleich sein der Summe der statischen Momente von ab, bß, c-/ und dö. Wir wollen die Gerade so wählen, dass bezüglich derselben die Summe der statischen Momente, der in den Einfallsnornialen wirkenden Kräfte für sich verschwindet. Bezüglich dieser Geraden ist dann das Moment von de gleich dem Momente von ab, d. h. denkt man sich in ab irgendwo die Strecke Ob abgetragen, in de die Strecke Oe und wählt auf A irgend zwei Punkte J und J' so werden die Projectioneu der Dreiecks- flächen JOb und J'Oe auf eine zu A senkrechte Ebene einander gleich. Lässt man weiter die Punkte J und J' zusammenfallen mit den Punkten i'und i', so werden die Dreiecksflächen iOb und i'Oe zu einander parallel und ans der Gleichheit ihrer Pnjectiouen auf die zu A senkrechte Ebene folgt die Gleichheit der Dreiecks- flächen selbst. Sind daher .s- and s' die Längen der von i und i', beziehungsweise auf ab und de gefällten Senkrechten, so ist also : s.Ob^ö'.Oe. In Folge des Brechungsgesetzes hat man (Fig. ]/-) Oc V, Od v^ Oe V Ob~~^' Oc"" v^' Od^ v^ und hieraus durch Multiplication 6'e_v' Ob ~ V ■ Miltelst dieser Gleicliting orgibt sich nun sofort s : s' =^ v' ; V. Es gibt also unendlich viele Gerade A, welche die EigenschafI besitzen, dass die Entfernungen des ein- iind austretenden Strahles von ihren auf .1 gelegenen Kreuzungspunkten sich verkehrt, verhalten wie die absoluten Brechungsindices der Medien, in denen sie verlaul'en. Diese Geraden sind ihrer Lage nach abhängig von der Natur des brechenden Systemes und den dasselbe (liinhlaufeiiden Strahl; sie gehen nämlich immer hindurch durch die beiden sich nicht schneidenden Kräfte, welche man an Stelle der in den Einfalls- normalen wirkend zu denkenden Kräfte setzen kann. Jjcstelit das brechende System aus einem Systeme centrirter KugelHächen, ' so hat die optische Axe für alle Strahlen die ausgesprochene EigenschafI; denn sie geht innner hindurch durch sämmtliche Einfalls- nornialen, die Momentensumme der in denselben wirkenden Kräfte ist also immer gleich Null. Für ein derartiges System gilt demnach der Satz: 1 Üdi'r nllmMiK'iuci' ans IJotatiiiiisniiclu'ii mit Hi'infinsiouijr Kütation8-Axe. über Brechung und Reflexion miendlicli dümu-r Strahl ensysteme an Kugelflnchen 167 Sind ,^=/i,m.. . = .A-.m. ' ' ' sm ß V ' ' ' ' ' sm u y ' Beschreibt man also ;uis einem Punkte der Eiiil'.illsiinrmalc zwei Kugeln IS, und ^'| , deren Badien das -, beziehungsweise das -, fache sind der Knttei'iiung dieses Punktes vom Einfallspunkte m, so ündet mau zu jedem in w; einfallenden Strahl .v den geln-dchenen >v z.B., welcher der Figur 2 entspricht, ist i; virtuelles Bild von S'.' Tim für irgend ein Paar solcher Punkte ' Dieser Satz ist ;nicli von Uerinann in der nbeii pitlitcu sduill (p. lli gft'iiinleii worden. Über Brevhuiig und Uiß('.i:io)i um lullich dünner Striddcnsijskme an Kngeißäclioi. 160 jenen 'I'lieil der liroclienflen Knj;plfl<äcln' A' /.u linilcn, der die Kinfallsi)unktc entliält, hat man ans einem der l)eiden l'nnktc den Tani^iningskegel an K zu legen (ans einem der be.iilen Punkte ist ein solcher immer möglich), vou den beiden Tlieilen, in welche die Kugel /v durch den Berührungskreis gctheilt wird, enthält dann jener die Einfallsyuidvte, welcher vou dem die Punkte verbindenden Halbstrahl aus k nicht getrotfen wird. Wir haben also folgenden Satz: (!')... Die in Satz (1) erwähnten Kugelfiäch en X und }i' haben die Eigenschaft, dass jedem beliebigen in A'^ verlaufenden humücentrischeii S trahlenbündcl das sein Centrum auf }2 hat, als gebrochenes wieder ein solches in A^' mit dem Centrum auf}2' entspricht und umgekehrt; die beiden (-'entra liegen auf deuiselben von k aus- g e h ende n H a 1 b s t r a hie. Wir wälilen auf 8 einen l)eliebigen Punkt a, ziehen ak bis zum Durclischnitt «', mit S' und lassen die Figur «»(«', um aa\ roliren; dann wird in jeder Lage ma'^ ein gebroi'hener Sti-ahl sein, der zu um als ein- fallenilem gehört. Daraus folgt: (3)... Sind die Strahlen eines in N verlaufenden iiomocen tri sehen Strahlonbiiu dels gelegen auf der Oberfläche eines geraden Kreiskegels, dessen Axe durch k geht, so entsprechen ihnen gel)rocheue Strahlen in iV die auf einem eben solchen Kegel liegen. Es liegen demnach alle Vereinigungspunkte jener gebrochenen Strahlen, die einfallenden Strahlenkegeln mit gemeinsamer Axe durch k entsprechen, auf eben dieser Axe. Es sei in Fig. 3 wieder S der einfallende und SS' denken wir uns weitere einfallende Strahlen, die alle hindurchgehen, durch diesen Punkt h, aber säinmtlich dem Strahle S unendlich nahe liegen. Alle diese Strahlen gehen nach der Brechung hindurch durch h\, den zweiten Schnitt- punkt des Kreises C mit .S". In der That zieht man zu den unendlich nahe an m gelegenen Einfallspunkten die Einfallsnormalen und bemerkt, dass mit Vernachlässigung unendlich kleiner GriJssen zweiter Ordnung, die Einfallspnnkte auf C liegend angenommen werden dürfen, so ergeben sich für alle nach b convergirende Strahlen gleiche Einfallswinkel über den Bogen kb, es müssen demnach auch sämintliehe Brechungswinkel unter einander gleich sein und als Periphericwinkel im Kreise C über denselben Bogen kb\ stehen. Man kann demnach behaupten: (4).,. Liegt ein unendlich dünnes einfallendes Strah lenbnschel in einer durch den Mittelpunkt der brechenden Kugelfläche gehenden Ebene und sein Centrum b auf jenem Kreise, der um den Einfallsradius als Durchmesser in dieser Ebene besehi-ieben wird, so vereinigen sich die Strahlen nach der Brechung (bis auf unendlich kleine Grössen zweiter Ordnung genau) wieder in einem Punkte b\ dieses Kreises. Für Strahlen, welche zwar unendlich nahe an 8 einfallend durch b gehen, aber nicht in der Ebene SS' liegen, gilt dieser Satz, wie leicht ersichtlich, nicht mehr, weil alsdann die Einfallsebenen (die durch bk gehen) um unendlich kleine Grössen erster Ordnung von b\ abstehen. Brechung homocentrisc her Stralilenbündel. Wir denken uns in « (Fig. 2) das Centrum eines unendlich dünnen einfallenden Strahlenbündels, dessen Axe S ist. Alle seine Strahlen können so in Gruppen zusammengefasst werden, dass jede Gruppe liegt in der Oberfläche eines geraden Kreiskegels, dessen Axe mit (dt- zusammenfällt. In Folge des Satzes (3) gehen daher alle Strahlen nach der Brechung hindurch durch ein Linienelement, gelegen auf akäf^ von welchem «', ein Dciikf chriflen der n..'ilheni.-iiatui-w. Gl. XXX^■III. Bd. AUliaiidl. von NU-hliiiitsliedcrn- ^V 170 F. Lippich. Punkt ist 1111(1 zwar ein Punkt, in dem sich jene einlullenden Strahlen nach der Brecbiing vereinigen, welche in der durch Kotatioii von *S' um ak entstehenden KegelHäche liegen. Mit Vernaclilässigmig unendlich kleiner Grössen zweiter Ordnung darf man diese Strahlen auch als gelegen annehmen in einer durch S senkrecht zur Einfallsebene S 8' geführten Ebene P und ebenso die gebidchcnen Strahlen, die durch u\ gehen, in einer durch 8' senkrecht zu 8Ü' geführten Ebene F. Das Liuienelement bei a\ ist die eine Bildlinie des gebrochenen Strahlensystemes und zwar gehen durch dieses Element alle Strahlen genau hindurch. Errichtet man in a\ eine Ebene Q senkrecht auf 8' und bestimmt ihren Schnitt mit dem Strahlensysteme, so bemerkt man sofort, dass die Schnittpunkte aller Strahlen von dem Durciischnitte der Einfallsebene mit (J höchstens um unendlich kleine Grössen zweiter Ordnung abstellen künuen. Bis auf solche Grössen genau wird demnacb das in der Einfallsebene liegende, durch a', senkrecht zu S' gezogene Linienelement als die eine der beiden zur Strahlenaxe senkrechten Bildlinien anzunehmen sein. Wir wollen sie die erste Bildlinie und ihren Durchschnitt mit der Strahlenaxe «', den ersten Bildpuukt nennen. Die zweite Bildliiiie desselben Strahlensystemes wird nun durch einen gewissen Punkt Oj,', den zweiten Bildpunkt, hindurchgehen und auf der Einfallsebene senkrecht stehen. Aus Gründen der Symmetrie erkennt man sofort, dass sich in a'^ die in der Einfallsebene 88 gelegenen gebrochenen Strahlen vereinigen, also Strahlen, die vor der Brechung in derselben Ebene lagen. (5)... Nennt man bezüglich eines einfallenden homocentrischen Strahlenbündels jenen Vereinigungspunkt gebrochener Strahlen den ersten Bildpunkt, für welchen gebro- chene und folglich auch einfallende Strahlen in zur Einfallsebene senkrechten Ebenen, jenen Vereiniguugspunkt gebrochener St rahlen aber den zweiten Bildpnnkt, für welchen einfallende und gebrocbene Strahlen in der Einfallsebene verlaufen; so liegt die erste Bildlinie in der Einfallsebene, die zweite dagegen senkrecht. Durch Angabe der beiden Bildpunkte ist das gebrochene Strahlenbündel vollkommen bestimmt, da durch die Lage der Einfallsebene 8'k auch die Lage der Bildlinien bekannt ist. Doch gilt dies natürlich nur dann, wenn das einfallende Strahlenbündel ein homocentrisches war. Es sei T ein zweiter in m (in Fig. 2 nicht gezeichneter) einfallender Strahl, der als Axe irgend eines homocentrischen Strahlenbündels angesehen werden mag und der mit 8 einen Winkel bildet, unendlich klein der ersten Ordnung; dann wird von derselben Ordnung auch der Winkel sein, den der gebrochene Strahl T' ndt 8' bildet. Liegt nun T in der (durch 8 senkrecht zur Einfallsebene geführten) Ebene P, so erkennt man leicht/ dass dann mit Vernachlässigung unendlich kleiner Grössen zweiter Ordnung 2" liegen wird in der (durch 8' senkrecht zur Einfallsebene geführten) Ebene I" und mit demselben Grade der Genauigkeit werden auch alle jene Strahlen, die von einem auf T gelegenen Punkte ausgehend, sich nach der Brechung im ersten Bildpunkt vereinigen, gelegen sein in der Ebene P, beziehungsweise /". Liegt aber T in der Ebene 8k, die E heissen mag, so liegt 2" in der Ebene >S'7,-, die mit E bezeichnet sei, und alle jene Strahlen, die von einem auf T gelegenen Punkte ausgehend sich in dessen zweitem Bild punkte nach der Brechung vereinigen, verlaufen in den zusammenfallenden Ebenen E und E'. Beschränkt man sich demnach nur auf Strahlen, die *S, respective 8' unendlich nahe verlaufen, so haben die ebenen Systeme 7' und T" die Eigen- schaft, dass einem in P gelegenen homocentrischen Strahlenbündel ein eben solches in i" als gebrochenes zukommt und Gleiches gilt von den ebenen Systemen E und E'. Weist man daher jedem Strahle in P oder E den gebrochenen in / ', beziehungsweise in E' als entsprechenden, jedem Punkte in 7' aber in P seinen ersten, jedem Punkte in E seinen zweiten Bildpunkt in E' als entsprechenden zu, so zeigt sich, dass 7' zu P' und E zu E' col linear sind, denn entsprechende Strahlen gehen durch entsprechende Punkte und ei.tsprechende Punkte werden durch entsprechende Strahlen verbunden. Bemerkt man überdies, dass P und /" die in der zur Einfallsebene senkrechten Tangente an die brechende Kugel gelegene Reihe der ' Z. B. aus tlcr in (1} gczcigtou Cuiistnictiuu des gebrocheuen Strahles. Üb('r Brechung und Rcßexion unendlich dünner t^irahlensysteme an Kugelflächen. 171 Einfallspiinkte, E und E' aber, die in der Einfallsebeue gelegene Kugeltangeute entsprechend gemein haben, so ergibt sich die Eichtigkeit des folgenden Satzes: (())... Schneidet man ein beliebiges, unendlich dünnes, einfallendes Strahlensystem und das durch Brechung daraus entstandene, durch zwei Ebenen I' und 7", welche beziehungsweise durch die Axen S und S' der Systeme hindurchgehen und auf der Ebene SS' senkrecht stehen, so sind die ebenen Systeme 1' und J' zu einander perspectivisch und Gleiches gilt von den in einander liegenden ebenen Systemen E und E', die zusammenfallen mit der Ebene SS'. Von je zwei entsprechenden Strahlen dieser Systeme ist dereine der gebrochene des anderen und von je zwei entsprechen- den Punkten in 7' und 7" ist dereine der erste Bi Idp unkt des anderen, der zweite Bi Id- p u n k t des anderen aber in E u n d E'. Es sind also auch perspectivisch die R e i h e n der ersten und zweiten Bildpunkte in der einen Axe zur Reihe der in der anderen Axe gelegenen Centras homocentrischer Strahlenbüschel und die beiden erst- genannten Reihen unter einander proj ectiviscli. Daraus, dass der zu einem Punkte a auf 6' gehörige erste Bildpunkt a[ auf der Geraden ak liegt, oder dass zwei entsprechende Strahlen von P und P mit der Einf'allsnormale in einer Ebene liegen müssen, die nlso immer dui-cli k geht, folgt sofort, dass der Kugelmittelpnnkt k das perspectivische Centrum der Systeme / und /" ist. Es erüi)rigt noch, das CoUineationscentrum der beiden in einander liegenden Systeme E und E' aufzufinden. Zu diesem Zwecke sei in Fig. 3 l-u'n die Gerade, welclie mit dem einfallenden Strahle Sm bei n einen Winkel gleicii dem Brecliungswinkel einschiiesst. Zu einer Punktreihe auf S gehören auf S' die beiden Reihen, gebildet von den ersten und zweiten Bildpunkten. Für diese in einander liegenden projectivischen Punktreiiien ist nun offenbar m ein Doppelpunkt, aber auch w' in Folge des Satzes (2), d. h. in m. und in «' fallen' erster und zweiter Bildpunkt zusammen. Die in n' zusammenfallenden Bildpunkte entsprechen dem Punkte w auf S, da sonach kn'n die Verbindungslinie von n mit seinem zweiten Biidpunkte in n' ist, so muss das gesuchte Centrum auf dieser Geradon liegen. Erinnern wir uns noch des Satzes (4), so ist, mit Rücksicht auf die in (5) gegebene Definition der zweiten Bildpunkte, sofort ersichtlich, dass h'^ der zweite Bildpunkt von // ist, somit liefert der Durchschnitt der Verbindungslinie bb'^ mit kn das gesuchte CoUineationscentrum l der Systeme E und E'. (7)... Die Systeme P und 7" schneiden sich in einer Tangente an die brechende K u g e 1 f'l ii c he und haben i h r p e r s p e c t i v i s c h e s Centrum im M i 1 1 e 1 p u n k t e k d e r s e 1 b e n. Die in einander liegenden Systeme £ und E' haben zur CoUineatio nsaxe die Tan- gente an die brechende Kugelfläche im Einfallspunkte, ihr Coli ineation scentrunW liegt auf einer durch den Kugelmittelpnnkt gezogenen Geraden, die mit dem ein- fallenden und gebrochenen Strahl Winkel bildet, die gleich sind dem Brechungs-, beziehungsweise dem Einfallswinkel und auf der Geraden, welche die Schnitt- punkte eines um den Einfallsradius als Durchmesser geschlagenen Kreises mit den einfallenden und gebrochenen Strahl verbindet. Sehr einfach und elegant wird hiernach die Construction, durch welche man zu irgend einem Oftject- punkte, d. h. zu einem Centrum eines einfallenden honiocentiischen Strahlenbündels die beiden Biidpunkte oder die Bildstrecke findet. (8)... Die zu irgend einem Objectpunktc gehörige Bildstrecke ist die Central- projection der zugehörigen Strecke /■/ auf die Axe des geljroclienen Strahlen- bündels aus dem Objectpunktc. Zieht man durch /• und / Paralle zu /S' und S', so ergeben sieh die Brennpunkte und Brennst recken auf S', respective auf S. \v * 1V2 J^. Lippi.ch. Beziehung- /wischen Objectraum uiul Bild i;iuni. Sind im Räume N irgendwelche reelle oder imaginäre Objectpunkte gegeben als Mittelpunkte homo- centrischer Strahlenbiischel, alle gelegen unendlich nahe an S, Fig. 2, deren Strahlen einfallen in den Punkten eines Flächenelcnientes der brechenden Kugelfläche bei m, so soll die Beziehung ermittelt werden zwischen diesen Objectpunkten und den ihnen entsprechenden ersten und zweiten Bildpiinkten im Räume N'. Durch die vorhergehenden Betrachtungen ist die Beziehung zwischen Object- und liildpunkten nur aufgefunden worden für specielle Lagen ebener Systeme. Ausserdem war diese aufgefundene Beziehung beschränkt durch die Annahmen, dass entsprechende Strahlen unendlich kleine Winkel bildeu mit , Raum iVfollinenr zu N[ und zu A'^. Jedocli ist /.ii bemerken, dass jetzt zwei entsprechende Gerade niclit immer in der Beziehung- von einfallendem und gelirtx heneni Strahle stehen. Denn betrachtet man z. B. einen von « ausgehenden Strahl, der nicht in der Ebene P liegt, so geht sein entsprechender Strahl wohl durch a', aber nicht der gebrochene; dieser geht durch einen anderen Punkt der Bildlinic in a\. Die speciellere Lage dieser collineiucn liäume gegen einander ergibt sich leicht ans der Bemerkung, dass für dieselben zwei sich entsprechende Ebenen angegeben werden können, die zu einander parallel sind. Die Objcetpunkfe nämlich in N, welche gelegen sind auf der Kugel }!;, erfüllen ein bei n gelegenes Fiächenelcment dieser Kugel und ihre ersten oder zweiten Bildpnnkte ein Mäclieuclenicnt bei //' auf der Kugel '^'. Statt dieser Flächeuelemenle kann man (unter Veniachlässigiing unendlich kleiner Grössen zweiter Ordnung) nun die Tang-entenebenen T und T' in n iiml n' setzen, und dies sind also zwei entsprechende Ebenen. Diese haben an die Stelle der Kngeltläclien i; und ^' zu treten, wenn man die Consiruction entsprechender Punkte und Strahlen auch für Punkte in endlichen Distanzen von S und -S und für Axen von endlicher Neigung gegen S und 8' ausdehnen will. Die ebenen Systeme 7' und 7'' sind ähnlich; der unendlich fernen Geraden des einen entspricht die nni'ndlich ferne Gerade des anderen Systenies. In collinearen Räumen haben alier nur jene sich entsprechende Ebenen die Eigenschaft, dass sich ihre unendlich fernen Getaden entsprechen, die den sogenannlen t spective 1' anzusehen. Da nun die zu den Punkten \on^ gehörigen ersten Bildiinien in der Ebene L\ liegen, so liegt auch der zu A gehörige gebrocliene Strahl A in der Ebene L\. Legen wir ferner durch ,1 eine Ebene M senkrecht zu E (oder SS''), so ist die ihr cntsi)rechen(le J/^' im Räume A'^ senk- recht zu E (oder SS'\ und da M'^ die zu den Punkten von A gehörigen zweiten Bildlinien enthält, so liegt aucli der zu .1 gehörige gebrochene Strahl in dieser Ebene. Sind A^ und A'^ die Schnitte von M und jlA] beziehungsweise mit E und E', so sind A^ und .t^ entsprechende Strahlen und der Schnittpunkt A'^S' der zweite Bildpunkt zu A^S. Man hat also folgenden Satz: (12). .. Projicirt man irgend einen einfallenden unendlich nahe au 6' verlaufenden Strahl A auf die E benen 7' und iJ und sucht zu d en Projeetion en die beziehungswei sc in/" und E' gelegenen Strahlen, so sind diese Strahlen die Projectionen des zu A gehörigen g e b r o (• h e n e n S t r a h 1 e s. Brechung eines nicht h o m o c e n t r i s c h e n St r a h 1 c n b ü s c h e 1 s. Es soll numnehr die allgemeinere Aufgabe gelöst werden, zu einem einfallenden allgemeinen Strahlen- bündel, gegeben durch seine Axe und die beiden l)renn- oder Bildlinien, das gebrochene zu bestimmen, d. h. seine beiden Bildlinien anzugeben. Es sei in Fig. 6 5' die Axe des ciniallenden, S die Axe des gebrochenen Bündels, 77 die Schnittlinie der Ebene 77 mit der Ebene Doppelpunkte der Punktreihen u und v sind, so hat man durch ihre Bildpunkte a[,a'^, h[,b'^ bereits zwei Paare entsprechender Punkte auf Ä' gegeben und dann nur noch für einen Strahl des übrigens ganz beliebig anzunehmenden Büschels L, d. h. für einen beliebigen Strahl des einfallenden Büschels die Punkte u und v zu suchen. Behufs Coustruction dieser Punkte darf dieser Strahl unter einem endlichen Winkel gegen S geneigt angenommen werden. (13)... Um die Bildpunkte eines Strahlenljüschels, dessen Axe ' lien zweiten IJildp unk t ^>.^; dann sind die gesushteu Bildjjunkte die Üopi)el p unkte der durch die Punktepaare a[ a'.^, b[b^, u[v'^ bestimmten projectivischen l'unktreihen auf >S'. Da immer, wenn ?> zwischen aq liegt, u ausserhalb ab liegen muss und umgekehrt, wegen der zu ein- ander senkrecliten Richtungen der Bildlinien, so ist ersichtlich, dass die Punktreihen a b u, a b v entgegen- gesetzten Sinn haben, folglich auch die l'unktreihen a[b[u\, a'^b'.^v'.^. Die Dop[ieli>unkte sind daher immer reell, wie es ja sein muss, weil die Strahlen des gebrochenen Büschels Normalen eines stetig gekrümmten Fliichenstückes sind. Die Bcstinnnung der Punkte u\ und v'.^ kann man verschiedentlich vereinfachen, z. B. indem man den Strahl ,5« so wählt, dass seine Projectiou auf E parallel zu S wird, dann ist v[^ der zweite Brennpunkt auf S', und u liegt zwischen ab so, dass auxub gleich ist l:tng^i, wenn i den Winkel bedeutet, um welchen die Bildlinie in a gegen die Ebene P geneigt ist. Es erübrigt noch, die Richtungen der Bildlinien in den Bildpunkten des gebrochenen Bündels anzugeben. Sind in Fig. 7 uq und i-h die Projectionen eines unendlich nahe au (S' verlaufenden Strahles des einfallenden Bündels, und qH'^, h'v'.^ die Projectionen des gebrochenen Strahles, so hat man nur in dem Bild|junkte A' die Dcnkschril'ien der m.Tlheni.-ü.iturw. C). XXXVill. Hd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. X 178 F. Lipiiich. Senkrechte n zu \, ziehen in A' die Gerade A' 0 parallel zu H, so dass 0 auf h\i\^ liegt und bestimmen auf der Verlängerung von a'7" den Punkt 7',', wobei 07''^ parallel zu S' sein soll; die Verlängerung von a'7' sehneide 5,«,,' in 7J. Nun ist, wie leicht ersichtlich, mg^ = ij..nit/ und daher auch ^'7,' = /jl ..i'y'; ferner ist mh^^ [x .mh luid wegen der Ähnlichkeit der Punktreihen auf 77 auch mh^ = i3..mh', womit in Folge der Construction auch A'/^= [j..A'-f'. Die Diagonale des über A' ^/^ und A' ■/[ constrnirten Rechteckes hat daher die Richtung der Bildlinie in A'. Sehr einfach werden die Beziehungen, wenn die Bildlinien des einfallenden Bündels in den Ebenen T und E liegen; alsdann sind in diesem einfallenden Bündel zwei ebene Büschel mit den Centras in b und a enthalten, die in den Ebenen P und. ^ liegen und nach der Brechung zwei Büschel erzeugen, respective gelegen in 1" und E'; es ergibt sich daher folgender Satz: (14)... Liegtim einfallenden Strahlenbündel die Bildiinie durch den Bildpunkt a in der Ebene E, die durch den Bild punkt }> also in der Ebene P, so sind der erste Bild punkt a\ von a und der zweite b^ von b die Bildpunkte des gebrochenen Bündels; die llildlinie durch a[ liegt in E', die durch b'^ also in P'. Die Punkte a[ b[, a'^ b'^ sind demnach die Grenzlagen für die Bildpunkte des gebrochenen Bündels, wenn man das einfallende um seine Axe 8 dreht, und zwar a[ b'^ für jene Stellung, bei welcher die Bild- iinie durch ffl in E liegt, a^b[ für die darauf senkrechte Stellung. Hiebei wandern beim Drehen die Bild- punkte aus der einen Grenzlage in die andere entweder innerhalb der Strecken a[ b\ und «.^ ij oder aber ausserhalb; im letzteren Falle gehen sie durch den unendlich fernen Punkt. Um zu entscheiden, wann letz- terer Fall eintreten könne, nehmen wir an, es liege der Bildpunkt A.' des gebrochenen Bündels im Unend- lichen. Zieht man von diesem Punkte nach irgend einem Punkte der 15ildlinie in b' einen Strahl, so werden dessen Projectionen auf die Ebenen P' und E' parallel zu S' \ der einfallende Strahl, durch dessen Brechung der eben betrachtete entstanden, liefert denmach auf 7' und E projicirt Gerade, die beziehungsweise durch den ersten und zweiten Brennpunkt von S hindurchgehen. Sollen nun diese Projectionen einem Strahl des einfallenden Bündels mit den Bildpunkten ab angehören, so muss, wie schon früher bemerkt, ein Schnitt- punkt der beiden Projectionen mit IS innerhalb, der andere ausserhalb ab liegen. Es kann also der angenom- mene Fall nur eintreten, wenn einer der Brennpunkte innerhalb, der andere ausserhalb ab liegen. Die Lage der Bildlinien in u und b lässt sich leicht bestimmen ; aus Fig. G folgt ganz allgemein, wenn i den Neigungs- winkel der Bildlinie in a gegen die Ebene P bedeutet, dass bu.av : bi^.au = tang^«", und hieraus findet man im gegenwärtigen Falle i, wenn man «« und v mit den Brennpunkten/, und/^ von »S' (siehe Fig. 4) zusammen- fallen lässt. Es kann also bei gehöriger M''ahl bezüglich der Bildpunkte des einfallenden Bündels der merkwürdige Fall eintreten, dass durch blosse Drehung desselben um seine Axe, die eine oiler die andere Bilillinie des gebrochenen Bündels ins Unendliche rückt. Ist umgekehrt einer von den Bild])unkten des einfallenden Bündels unendlich weit, so liegt einer von den Bildpiinkten des gebrochenen Bündels innerhalb der Brennpunkte /',',/j \{m IS', der andere ausserhalb. über Breclmmj tmd li'eßixioit um ndlivh tJünner Striildvii.syfittnic an KageIßäcJien. 179 Hrccliuiig an einer Ebene. Wird der Radius der breeiienden Kugel unendlich gross, so rückt mit k zuglcicii / ins Unendliche, und somit auch die Brennebenen; die Eäuuie N^. A',', I\'^ werden affin zu einander. Die zu // parallelen entspre- clienden Ebenen werden eongruent für die K'äume A^ und ]estinnni werden soll. Zu diesem Zwecke bemerken wir, dass bezüglich der beiden in die Tangentenebene durch jn fallenden Systeme 77, und li[ da sie sich decken, die unendlich ferne Gerade von H^ zusammenfällt mit der unendlich fernen Geraden von 7/,; suchen wir nun zur unendlich fernen Geraden von 77, angehörig dem Räume N die entsprechende Gerade im Räume N'^, so muss dieselbe liegen in der Brennebene F'^ dieses Raumes, aber auch in der Ebene 77,, weil jedem Objectpunkte in 77, ein zweiter Bildpunkt entspricht, der wieder in H^ liegt. Die gesuchte Gerade ist somit der Schnitt r der Ebenen F'^ und 77, ; da aber diese Gerade gleichzeitig das zweite Bild ist dessen zu- gehöriges erstes Bild im Uncndlcben liegt, so ist sie eine Gerade der Gegenebene von N'^ und diese sonach bestimmt durch den Punkt f^ und die Gerade v. Die Gegenebene von N\ ist ebenso bestimmt durch f| und die Schnittlinie u der Ebenen F^ und 77,; die Gegenebenen sind also zu einander parallel vvie es sein muss wegen der perspectivischen Lage von N\ und N\. In einer durch m j)arallel zu den Gegenebeneii gelegten Ebene fallen erste und zweite Bddpunkte zusammen. Die zu irgend einer geraden Punktreihe in N gehörigen ersten und zweiten Bilder sind im Allgenic'nen nicht i)arallel zu einander, sie werden es aber, wenn eines der Bilder parallel liegt zur Gegenebene von iV^ oder A",, denn alsdann muss das andere Bild in der That dem ersten parallel sein, wegen der Ähnlichkeit entsprechender ebener Systeme, die den Gegenebenen parallel liegen. Wir können die gefundenen Raumbeziehnngen in folgendem Satze aussprechen: (16)... Im Falle derReflexion liegen dieRäume AMind A"j perspectiv isc h i nvolutorisch, ihr Centrum ist der Mittelpunkt k der reflectirenden Kugel, die In volution s ebene die Tangentenebene an die Kugelfläche im Einfalls punkte »«; die beiden Brenn- ebenen 7^, und 7^', halbiren also den Einfallsradius und stehen auf diesem senkrecht. Die Räume A'und A'^ liegen nicht perspccti visch ; dreht man jedoch den einen Räum um die Einfallsnormale um 180°, so werden sie in persijectivisch invohitorische Lage .gebracht. In dieser Lage ist dann der Einfallspunkt m das Involutionscentrum und d ie Involutionsebene steht senkreeiit auf der Ebene SS' des einfallenden und reflcc- tirten Strahles und tangirt den um den Einfallsradius als Durchmesser beschrie- benen Kreis C im Schnittpunkte mit den nach der Drehung zusammenfallenden Strahlen SS'. Die in dieser Lage zusammenfallenden Brennebenen l\ und 7^^ b'il- biren somit den Abstand des Punktes vi von der Involutionsebene und sind letzte- rer parallel. DieRäume A'j und A'^ liegen wieder perspectivisch, das Centrum liegt in m, durch diesen Punkt geht auch die Ebene, in welcher zwei entsprechende Systeme übereinander fallen, parallel zu den gleich weit abstehenden Gegenebe nen, und letztere gehen durch die Gegenpunkte auf S' und durch die Schnittlinien der Brennebenen 7^^ und F'^ mit der T a n g e n t e n e b e n e in m. In Figur S sind die verschiedenen Punkte und Ebenen in Übereinstimmung mit den für die Brechung giltigen Figuren 4 und 5 eingetragen und bezeichnet worden. III. Einige metrisclie Relationen. In den folgenden Formeln soll der Einfallswinkel des Strahles S mit £, der Brechungswinkel von S' mit s' bezeichnet werden. Wir machen ferner Gebrauch von jener Definition der Brennweiten , wie sie für ein centrirtes Linsensysteni und ein auf dasselbe axial autiallendes Strahlenbündel gebräuchlich ist, verstehen also unter Brenn weite eines Raumes die Entfernung seiner Brennebene von seiner Hauptebene und zwar 182 F. Lipjiich. positiv gereclinet, wenn die Brennebene gegen die Ilauptebene im Sinne der Lielitbewegung vorausliegt. Unter den Hauptebenen sind die Ebenen der sich entsprechenden eongruenten Systeme der in Betraclit l^onunenden colliuearcn Hiiiime gemeint. In gleicher Weise wird man von Haupt- und Hrcnnlinien einer Ebene, Haupt- und Brennpunkten eines Strahles sprechen können und darunter die Sciinittc der Ebene oder des Strahles mit der Haupt- und Brennebene des zugehörigen Raumes verstehen, sowie unter Brennweite einer Ebene und eines Strahles die Entfernungen der genannten Schnitte von einander.' Die Raunibeziehungen bestimmende Grössen. Für die Räume iV und A'', fallen die Hauptebenen zusammen in der Ebene H, welche die Axe A, A'J schneidet iu o, Fig. 4, so dass o;r, und on[ die Brennweiten dieser Räume sind, welche wir mit y und y' bezeichnen; die entsprechenden Brennweiten einer Ebene oder eines Strahles unterscheiden wir durch Indices. Setzen wir demnach "l/i = ?» ' '"/'i = f'x so findet sich aus den Dreiecken )Hkf\ und 1nllf^ sins' , sine •' sin (£ — £') -^ ' sin(s— £') Rechnen wir den Radius mk^=7- positiv, wenn der Kugelmittelpunkt im zweiten Medium liegt, d. h. in dem Medium, in welches hinein der einfalleude Strahl sich nach der Brecluuig (Reflexion) fortsetzt, so ist ganz alli;cmein für die ersten Brennweiten des einfallenden und gebrochenen Strahles rsins' ?■ ?- sin (e' — e) cos £^ r sm £ ?> = ?!' sin (« — £') coss'— |/ ,^ — sin^E' V V wo mit ^^, und '^'^ die Brennweiten der ebenen Systeme /' und 7 ' bezeichnet sind. Weiter ist f = 'f, cos £' = y, 1/ 1 ^ sin* £ , f' = 'f'> cos i = 'f'ä\/ 1 — -2 sin*£ ■^^^ i2. 2. . . (pcos£ 9 eos£ 1- - — ; — = U. V V Für den Fall der Reflexion hat man t'^^n — £ zu setzen und erliält 1'... ^=-y'=2^'^ = -?' = ^- Die Räume A'^ und A^' betreffend, folgt zunächst aus der Construction des Punktes /, Fig. 3, £' = richni)q iirifl Reff .rinn nnendlirli d'/hmer Sfrahlptisi/.sfcmr an Kugtfßäche)/. 183 so folgt sofort aus tlor Alinliolikcit der Dreiecke j^if^, mkfy und p'>/fi, ml-fi , pl ., .pH ■h = ?.,.. -h = f' ^. ■ Aus der Älinliclikeit der Dreiecke p/«, mkn und /4^«', mhn folgt weiter pl , , ihI 2 -" =C0S''£ , =C0S'£, r r somit werden die Brennweiten der J^tralden, die zugleich die Brennweiten ■^,. und '^^ der ebenen Systeme E und E' sind: 1^2 ^' ,r, I 1 . tili 2 , 1* . Die Brennweiten 1, •/ der Räume i\^ und N2 werden aus diesen durch Multiplication mit cos i und cos s erhalten, sind demnach wegen 2 5 . . . ^ = '?['^-l,^ ^'"' -^1 .' •¥ = '/ ( 1- 7 ^'"' ''1 • Ferner ist in Folge der für die Brennpunkte ./'^y^ der Strahlen S und .S" giltigen Construction: und wenn man die früher gefundenen Werthe berücksichtigt 6 . . . 77lf\ = f, cos" £ , mf'^ = VJ, COS^ £'. Für die Entfernungen der Punkte j? und p', von m ergibt sich dann mp = W, (C0S*J — COS^e'), mp'i = y, (cos*s' — cos'e), und für die Entfernungen der Haiipteljcneu vom Punkte m m/).cos£^^o — 1 surs, \y"- ) 7... »ij>2.cos£=y' -^ — 1 sin^c'. Es erübrigt noch, die Entfci-nungen x, x' der Axeu A'j und A'^ vom Punkte in zu berechnen, welche die FJiene // durch m in den Punkten q und q',^ tretfen, die Brennebenen F^ und F[^ in den Brennpunkten k^ und k'^. Die Entfernung des Mittelpunktes h von der auf i/ seidvrechten Geraden mt' s ist »• sin (s+j') und es folgt dann weiter nus der lür die Bestimmung der Brennpunkte Kj^ und ti\ gegebenen Construction: Und ferner >h/„cos£ »i/icoss x= st.-^^ , a;' = f'«'-— 5^ • ms mt' kSubstituirt man hierin noch »(g = /•«_(-j-cos(t-i-j'), m<'== A;/j'-4-/-Cüs(£-)-j'), 80 erhilit man schliesslich mit Rllcksicht auf die Werthe von hn und l-n' nach einigen Reductionen: o... x=='ä.\— cos-£Sin£, tc=tü. ; cos'£ suis. cos-£ sins, ic =©, V' V ^ l V V' 184 F. Li'ppirlt. Das Verhälliiiss der gefundenen Rntfeinnngen wird wegen 2 X x' f'gV COS*£' cos^e'' und weil die Sclinittpunkte ■;(» = — f'^ '^otg« £ , und hieraus die Kntl'ernungen der Oegenebenen von den zusamnicnfallendcn Ilauptebenen, indem man mit cos£ multiplicirt X="f' ,2 '"'**8'^ -' ' X' = f' ^(*^S^ ^ } welche Ausdrücke nnt Benützung der frülieren Gleichungen noch in verschiedene andere Formen gebracht werden können. Im Falle der Reflexion gehen die zusanniicnfallcnden Ilauptebenen der perspectivisch gelegenen Räume N[ und A'^ durch tn, Fig. 8. Die Gegenpiinkte f, und f^ ergeben sich wieder als Schnittpunkte von .S' mit den Geraden /.-/^ und/,/, und da diese Punkte als Specialfälle der entsprechenden Punkte für die Brechung erhalten werden, so gelten auch für die Entfernungen der Gegenpunkte von m die Gleichungen 10, wenn man £' = «: — £ setzt; es wird so: 10' . . . -j^, = — •/; = '^, cot g« £ , Ül'cr Jh-cchniig imd Biflcxinn ((lU'ndlivh dihuter StrahlfU^ijtilemc an Kugvlflächcii. 185 \\()i-in 'im y, der Wertli aus V /.n siilistituircn konmd. In (Ut Tliat tin(U't man auch durcli dirccte IJcrcclinitn.ij dieselben Wertlic für diese Ent1'evnuni;on. Die Gegcnchenen gelien durcli f,^ und fj, sowie dureli die aut BS' senkreeliten Geraden u und v liindurch. Nennt man r, den Winkel dieser Ebenen mit der Einfalisuormalen, so ergibt sich mit Berücksichtigung der Beziehung-eu 'ö^ mu=-—. , •/.= 2 sin: aus der Bctraciitiing des Dreieckes \\inu für diesen Winkel h sin' £ 1 '2 und hiemit ferner tng^' = o ^^S^, ■/=-■/. -^ cotg^ £ 2 sinEiAl-t-Scos^e Relationen zwischen entsprechenden Punkten und Geraden. Nachdem im Vorhergehenden die fraglichen Raunil)eziehungen durch Angabe der Brenn- und Haupt- ebenen, sowie der zu ihnen senkrechten Axen vollkommen bestimmt sind, können sofort die aus der colli- nearen Verwandtschaft fliessenden metrischen Relationen auf sie angewendet werden. Hiebei sollen die Formeln in möglichstem Anschluss an die Theorie axialer Strahlenbündel eines centrirten Systemes ausgewählt werden. Es seien irgend zwei collineare Räume gegeben, von denen wir aber conform mit den aufgefundenen Beziehungen voraussetzen, dass je zwei entsprechende ebene Systeme, die den respectiven Brennebenen l)arallel liegen, ähnlich sind. Die Brennebenen seien mit F und F, die Hauptebenen mit II und H', die Brennweiten mit p und p' bezeichnet. Ferner mögen die zu /' und F' senkrechten entsprechenden Geraden oder die Axen der Räume A' und A'' ihre Schnitte mit den Haupt- und Brennebenen |j., jx', n, n' heissen, so dass also (A7i = p, IJ.'t:' = p' ist. Bestimmen wir auf den Axen zwei Punkte ■/., x' so, dass XK ^ n' ix' , -/i' Tt' = TT |X ist, wobei die Richtungen kix, p.' rJ als die positiven Richtungen der Axen genommen werden, so erhalten wir die Listing'schen Knotenpunkte, welche Mittelpunkte congruenter Strahlenbündel sind, und zwar fallen diese Bündel zusammen, wenn man die Räume so über einander legt, dass die Hauptebenen und die positiven Axenriciitungen sich decken. Auch die Töpler'schen Hauptebenen und Knotenpunkte können für die all- gemeine Lage der Räume sofort bestimmt werden. Ferner seien U und U irgend zwei entsprechende Gerade, ihre Haupt- und Brennpunkte, d. h. die Schnitte mit den zugehörigen Haupt- und Brennebenen h,f\ J>',f", ihre Brennweiten p„ und pj,. Für irgend zwei entsprechende Punktepaare «, 5, «', h', hat man dann bekanntlich ah a' b' ' ab aj bf Wir legen durch einen Punkt a auf Z7eine Ebene A parallel zur Brennebene F, die entsprechende Ebene A durcli a ist dann parallel zur Brennebene F'\ Ä und A' mögen die zugehörigen Axen A' und A'' schneiden in den Punkten a^ und a'^. Vermöge der dritten der Gleichungen 12 hat man l)tMiksihrifieii der niaihtm--n;Uurw - C'l. WXVIII. Bd. .^.bliaiidl. vöu Nichtmitgliederu. y ISO /''. Li p pich. a^Y. a^n «pfjL a^K a'gx' k'x' a'^fx' n' [>.' und hicnius Nim sind p, «„p., p', «„/j.' die Projectionen von p„, «/?, p'a,a'h' auf die respeetiven Axen, daher kann man Inv obige Gleicburig auch schreiben 13.. a^y. P" ah «o"' P" «'^* Vom Punlite a aus verzeichnen wir in der Ebene A die Strecke a und nennen die ihr entsprechende, im Punkte rt' beginnende, welclie in der Ebene A! gelegen sein wird «'. Verbinden wir die Endpunkte von a mit z, die von «' mit x', so erhalten wir zwei Dreiecke, deren Winkel bei v. und x' wegen der Eigenschaft dieser Knotenpunkte einander gleich sind und wenn man di(> Räume so über einander legt, dass x und •/.' und die Axen der Räume sieh decken, so fallen die Ebenen der Dreiecke und die aus xx' laufenden Seiten zusammen, während a und «' zu einander parallel werden. Es ist somit a' ■^0 • und der links stehende Quotient wird zu bezeichnen sein als das B il d grossen verhält niss der Geraden ü ü in den Punkten «, «'. Nach den früher aus 12 gefolgerten Relationen hat man für dieses Verhältniss « a^n y.K «' n' X.' ^' %' oder, indem man zu den entsprechenden Strecken auf U und U' übergeht 14 ^_af^_p^ a p„ «'/ In der Theorie axialer Strahlenbündel steht das Bildgrössenverhälfniss in einer einfachen Beziehung zum Verhältniss der Neigungstangenten entsprechender Strahlen; auch dieser Beziehung entspricht eine analoge im gegenwärtigen allgemeineren Falle. Um sie zu erhalten, ziehen wir aus a eine beliebige Gerade P, welche die Hanptebene H treffe im Punkte /;„ die entsprechende Gerade V durch a' trifft dann die Haupt- ebene E' in einem Punkte //, so, dass hh^^^h' h\ wegen der Eigenschaft dieser Ebenen. Es mögen nun die Winkel hah^ und h' a'h\ beziehungsweise mit a und «', die äusseren Winkel der Dreiecke hah^ und h' a' h\ bei }i und h' beziehungsweise mit n und o' bezeichnet, ferner die Quotienten hh h'h' ah' a'h' genannt werden die Tangenten der Winkel a und «' für die Basis n und n', wie solches bereits mehrfach geschehen, und hiefür die Bezeichnung gewählt werden -'^^Tnga, -^=«Tnga'. ah an. Nach der früher aus 12 gezogenen Gleichung 13 hat man dann "'Tngw' ah p„ «„x "Tng« alh' p'a a\y!^ 1 Siehe z.B. die Theorie goniometrisehini und longimctrischen Qnatennoaeii von K. W. Unverzagt. Wiesbaden, bei C. W. Kreidel. 1876. tjbfv Brc'chuiiq und Reflexion unendlich dünner Strahlensysterne an Kugc/ßnche^i. 187 hieraus weaen 14 &>- "'Tngg' ^ _ af^ _ ^ "Tnga p: a'f und endlich die Beziehung: 16 . . . p^ « "Tngci -I- p'„ «' "'Tngu' = o. Ist hh' ein zweites Paar entsprechender Punkte auf P^und U und stellt mau für dasselbe die zu 14 und 15 analogen Gleichungen auf, so hat man «^^p;,^ "'Tugo'.^'Tng&'^p^ af a'.ß' p.b'f" »Tnga.»Tng5 p'u'b'f wegen der dritten der Gleichungen 12 ist aber af ab somit folgen die Relationen : 17... ^b ab ab.p,, "Tnga^Tngb-i-a' b'.p'^ ^Tngre'f'Tngt' = 0. Wir wollen noch einige Specialisirungen hervorheben, die sich durch Anwendung der gefundenen For- meln auf die Räume N^. N[ und A^ ergeben. Zunächst erhalten wir aus 12, indem wir ü, U' mit S und *S'' zusammenfallen lassen und für bb' den Doppelpunkt?» nehmen, d. h. den Einfallspunkt, in welchem der Objectpunkt sowohl mit seinem ersten als auch mit seinem zweiten Bildpunkt zusammenfällt, Beziehungen zwischen den Entfernungen eines Objectpunktes « und seiner Bildpunkte a[ «j von m., und zwar mit Benützung der Gleichungen 1 und G 1 _J_ V 1 ma\ ''^. . . . Zur Bestimmung von y liat man : 18"... a/, .6^ sin* i'-i-rt //./!)/, cos* i'=0. Zur Bestimmung von x[ und yj, benützen wir die zweite der Gleichungen 12, bemerkend, dass der erste Bildpunkt von /j, der Punkt f| (Fig. 5), der zweite Bildpunkt von /' der Punkt fj ist, somit die Beziehungen gelten : JiM _^_ hfi __ _ 2 ^fi «'i fi ' 19... JtJz , hJi 1 2/./« y. fi und dass ferner aus 18' und 18", indem man setzt ax = af\-\-f2X, bx = bf.,-i-f^x, ^y'=^fi -i-/i y, « i/ = "fi +/i y 190 F. Liirpich. folgt: 1 sin*« cos*« 1% "-Ji "Jt 20... j yfi */i «/i Dui-ch Substitution dieser Werthe und der weiteren aus 1, G und 10 folgenden ^?^ + ^.:gfe»<^- 193 DER VULCAN MONTE EERRU AUF SARDINIEN. DB C. DO ELT ER. (t)ILi/fc etil (.n <'!)Ca'the.) VOUGKLEGT IN DER SITZUNG DBR MATHEM.VTISC1I-NATUR\VI.S.SENSCIIAFTI>ICH EN CLASSE AM 12. JLILI 1.S77 Einleitung. Wenig europäische Länder haben in natunvissensohaftlioher Beziehung so wenig Literatur aufzuweisen, wie die sonst uns so nahe liegende Insel Sardinien; namentlicli ist dies der Fall, was den Boden derselben anbelangt. Wenn wir absehen von einigen Bericiiten, die sich auf die reichen Bergwerksdistricte der Inse), nanientlici" auf iiire Erze und deren Verliältnisse beziehen, bleibt, was Geologie und Petrographie betritft, unsere ganze Kenntniss des Landes auf das Werk La Marmora's beschränkt. La Marniora ist der einzige, der eiste und letzte, welcher Sardinien in geologisclier oder mineralogi- scher Hinsicht stndirt hat. Er hat in der That sehr viel für Sardinien, seine zweite Heimat, gethan. Die Erfor- schung der Insel war diesem bedeutenden Manne zur Lebensaufgabe geworden. Und er hat sie wirklich in jeder Richtung hin nach seinen Kräften durchforscht. Er entwarf zuerst eine einigermassen brauchbare topograpliisclie Karte, er studirte die Sitten der Einwohner, die coinmerciellen Fragen, welche Interesse für letztere hatten, die Verkehrswege, die Statistik, die sanitären Verhältnisse der Insel, kurz Alles, was der Be\ ölkerung derselben zum Nutzen gereichen konnte ; dalier konnte es wohl für das Land keinen besseren Gouverneur geben als La Marmora, dem die Wohlfahrt des Landes, welches er verwaltete, so sehr am Herzen lag. Aber uiclit nur ilie politischen und commerciellen Verhältnisse des Landes beschäftigten ihn, er wollte auch in wissenschaftlicher Beziehung das Land nach jeder Richtung hin kennen lernen, so in topo- graphischer Beziehung, in Bezug auf seine Geschichte, seine Alterthümer und auch vor Allem in geologischer Hinsicht. Seine Studien, die er schon als Capitäu begonnen, delmte er, so weit es ihm seine militärische Laufbahn gestattete, bis in sein Alter aus. Als Früchte dieser langjährigen Arbeiten liegt uns eine stattliche Reihe von Bänden vor. Es mögen hier nur die uns näher liegenden besprochen werden. In drei Bänden finden wir die Geologie des Landes behandelt (Turin 18.57). Mit Hilfe von Meneghini und Anderen bestimmte er die wichtigsten Schichten, die in Sardinien vertreten sind, und als Endresultat finden wir eine geologische Karte im Massstabe von r^^Vw '''^'^'> ^^'''' "■ei>"i;lei<'li in manchen Punkten ungenau, doch einen Überl)lick über die geologische Beschaffenheit des Land s gibt, wohl Licuksihiifieri der m.Ttli,m.-nalur\v. Cl. XX Will. Bd. Alibaudl. von Nkhtuütgliedern. Z 194 • C. Do elter. ein g-rossartij^'cs Kesulfnl für v'www Laien, der so vielseitig ausgebildet war. Allerdings nuisste jene Vielseitig- keit andererseits aiieli nianclicrlei Mängel mit sieh bringen; in dieser Uezielinn.i;- sind jedoch die geolog-iselieii Eesultate weit befriedigwider, als z. H. die topograpliisehen; die topugraiiiiiselie Karte im Massstabe von r,ü\w '■'^^ ^^ ^''''' Tbat an vielen Punkten geradezu unbrauchbar, was jedecli im Hinblick auf die, wie es seheint, gänzli(die Abwesenheit von früheren Karten nicht unerklärliel] ist; dagegen scheinen die geologiselien Studien La Marino ra's, abgesehen von der Veraltung der darin dargelegten Ansichten, und dem Mangel von Spccialarbeiten eine nicht iiiiln-auehbave Basis zu weiteren Untersuchungen zu bilden. Wenn man berücksichtigt, dass seine Studien schon im Jahre 184.'"i abgeschlossen waren, so kann man sagen, dass damals Sardinien in geologischer Hinsicht gerade so bekannt war, wie ein grosser Theil Öster- reichs oder gar Ungarns. Allerdings sind unsere Keindnisse über Sardinien seitdem nicht for)ges(diritten. Gehen wir nun etwas mehr ins Detail ein, namentlich iür die hier /,u s(dal(lerndon vulcanisidicn lüldungcn Sardiniens. La Marmora unterscheidet: Ältere Trachyte. Aniphibol-Ti'achyte und riioiiolithe. Basalte. Recente Laven. Die Unterscheidung dieser fosa, Algliero, Caiioforle etc.; die Stellung des Doniites oder zersetzten Tiilfes selieiiit ihm unklar gelilieix'ii zu sein, denn er spricht si(di nicht entschieden dafür aus, ol) derselbe ebenfalls zu (hm älteren Trachyteii, oder schon zu den jüngeren Bildungen gehört, neigt aber mehr zu crsterer Ansicht; dagegen hält er eines der Gesteine, die petrograpliiseh jenen erstgenannten Tracliyten ähnlich, und ciieniiscn ebenfalls sehr sauer .sind, liir eine jüngere Lava und bezeichnet sie als „Lave grise feidspathicpu'.". Im AUgeiiieineii hat La Marniora die /iUsaniniengchörigkeit der basuliisclieii und Iracliytiseheii LaNcii iii(dit erkannt, oiigieich er bei den sogenannten Feldspatlilaven dnch (la,s jüngere Alter consfatiren niusste; nun gehen aber diese so in die Tuffe und älteren 'i'rachyte La Marnnira's über, dass gar kein Zweifel an ihrer Zusammengcdiörigkeit existirt; dagegen lassen sich die bei Bosa und anderen l'unkten vorkcunmenden Trachyte viel leichter von denen des Monte Ferru unterscheiden. Ein Zweifel könnte nur für den Tuff, der liei Guglieri vinkommt, existircn, „den La Marniora, sogar für älter als die Pliocänablagerungen hält" ; wir knmnien auf diesen Punkt späterhin zurück. Die Frage, ob der Monte Ferru wirklich zu den recenten Vulcanen gehöre oder nicht, Iässt La Marmora ebenfalls offen, neigt aber dazu hin, dieselbe zu liejahen; jedenfalls hat La Marmora die Wichtigkeit des Monte Ferru unter den vulcaiiischen Bildungen Sardiniens erkannt und diesellM! ganz besonders hervor- gehoben. Auf der geologischen Karte hat La Marmora den grösstcii Tlieil des Terrains, welches vom Monte Ferru eingenonimen wird, als Basalt liezeichnet, mit Aiisnahnic einiger Stellen iiei Macomer, die er als Trachyte ausgesf hieden, sowie mehrerer Tertiärvorkoinmen. Fiin genaueres Studium des Vulcans als solchen hatte La, Marniora, wie er selbst'sagt, überhaupt nicht beabsichtigt. I9(i C. Boelfer. ßeceutc viilcaiiischc Bildungen. Nördlich vom Monte Fcrrii reilit sich bis gegen Ozieri eine Kette viilcanischer Kegel in der Riciitung von Süden gegen Nord-Nord Ost an; die Ernptionszeit jener kleinen ^'ull■ane i'ällt nach La Marniora zwischen die Tertiär- und Qiiaternärzeit. Genannter Forscher vergleicht das Gebiet der recenten Vuleane mit dem der erloschenen Vuleane der Auvergne. Eine vollständige Besichtigung dieses Terrains lag nicht in meinem Plane, da zu derselben ein längerer Aufwand von Zeit nöthig gewesen wäre als mir zu (lebote stand; ich habe mich desshalb darauf beschränkt, die südlichsten recenten Vnlcane kennen zu lernen, um ihre Rolle gegenüber den älteren Basaltvulcanen zu Studiren. Während nun La Marniora zwischen Sindia und (iiave eine sehr grosse Anzahl von selbstständigen kleinen Vulcanen mit je einem einzigen Lavastrome ausgeschieden hat, bin ich zu etwas abweiclieiideu An sichten gelangt. Die Schwierigkeit, die einzelnen Kratere und Kegel von einander zu trennen, erscheint keine geringe, jedenfalls sind aber im südlichen Theile jenes recenten Vulcangebietes nicht so viel selbstständige Schlünde thätig gewesen, als La Marniora annimmt, wenn auch eine genaue Abtrennung der einzelnen nicht möglich war. Nicht geringe Schwierigkeiten bietet ferner auch die Verquickung jener jüngeren Laven mit der, wie es scheint, die Fortsetzung des Monte Ferru bildenden Hasaltdecke. Was die nördlich gelegenen Vuk'aiikegel anbelangt, so sind sie viel leichter von einander zu trennen; dieselben dürften etwas jünger sein als die südlicheren, was namentlich daraus hervorgeht, dass dieselben weit besser erhaltene Kratere besitzen als die letzteren ; es ist nun nicht unwahrscheinlich, dass die nördlichsten Vuleane noch in historischer Zeit thätig waren, jedenfalls aber dürften alle viel jünger sein als die jüngsten Tertiärschichten; im Allgemeinen scheint es, als ob in Sardinien meistens die ältesten Vuleane im Süden, die jüngsten dagegen im Noi-den sich gebildet hätten. Unter allen Umständen sind diese jüngsten, fast ganz unliekannteu Vuleane (die La Marino ra'schen Daten beschränken sich auf einige Notizen), vom grössten Interesse und einer weiteren Aufmerksamkeit würdig. Es erschien daher wünschenswerth, die dem Monte Ferru zunächst liegenden jüngsten vulcanischeii Bildungen hier zu erörtern. Die in vorliegender Mittheiiung zu besehreibenden vulcanischen Gebilde des Monte Ferra und Umgebung habe ich zuerst kurz topograpbisch dargestellt, was zum Verständniss des Vulcans absolut nothwendig ist; leider konnte die Urographie dieses Tlieiles nicht auf der Karte dargestellt werden, da die einzige topo- graphische Darstellung des Gebietes, die La Marino ra'sehe Karte ist, welche aber in jenem Terra'n so mangelhaft ist, dass die Darstellung des Gebirges auf der Karte weggelassen werden inusste, da dieselbe eine ganz falsche Vorstellung des Terrains geben würde, und somit auch für das Verständniss der Tektonik nur störend wirken könnte; leider konnte ich nur wenige Details in topograjdiischer Hinsicht in der Karte naciitiagen, da mir zu einer genaueren Untersuchung der orographischen Verhältnisse die Zeit mangelte. Es wurden daher nur die trigonometrischen Punkte La Marmora's eingezeichnet, sowie die Richtung der Hauptkämme des Gebirges; vielleicht können die beigegebenen l'roHle in einigen Punkten dem Mangel der Darstellung des Gebirges auf der Karte nachhelfen. Selbstverständlich konnte auch die auf einer so mangelhaften Grundlage eingezeichnete geologische Darstellung nicht fehlerfrei sein, es inuss daher schon desshalb um Entschuldigung und um Nachsicht für dieselbe gebeten werden; auch soll die beigegebene Karte ülierhaujit nicht Anspruch auf das machen, was man sonst unter einer geologischen Karte versteht, sondern nur das gegenseitige Ineinandergreifen, die Ver- breitung der einzelnen Gesteinsarten erläutern ; daher kann auch eine genaue Einzeichnung der Gesteinsgronzen nicht beansprncht werden, welche übrigens bei denSchwierigkeiten derBereisung des Landes und der Wiklheit ]}(->■ Vidcav ]\lontc Fn-ru auf t^anh'nien. 197 desselben einen sehr becleuteinliii Zeitnnfwiind erfonlern würde, der mit den erzielten Residtaten nieid nielir im Einklang- stehen würde. Petrograpliisehe nnd niineralogiselie Details finden sieh in vorliegender Mittheilung nur dort, wo .sie zum Verständniss der Tektonik, welelie hier insbesondere betraehtet werden soll, uothwendig war; eine genaue BesclireibuDg- der Gesteine, Mineralien soll in Bälde in einem eigenen .Vbseimitte geliefert werden. Was nun die einzelnen Ansseheidungen auf der Karte anbelangt, so sind sie das Resultat vergleichender Studien an Ort und Stelle und im Laboratorium, wo ihre ehemisehe und mineralogische Zusammensetzung geprüft wurde. Der erste Thcil der Arbeit behandelt die Topographie des Vulcans, der zweite enthält eine Übersicht der Gesteine, der drifte die Tektonik des Gebirges ; die Ergänzung des zweiten Theiles durch mineralogische und chennsche Studien wird binnen Kurzem erscheinen. Topographie. Der Monte Ferru liegt nördlich von Oristauo, zwischen der Küste nnd der grossen Heeres-Strasse, die von Oristano nach Sassari (ührt; gegen Norden wird sein Gebiet durch den Fiume di Bosa begrenzt, gegen Süden dureh die grosse Ebene von Oristano; gegen Osten wird dasselbe durch den unteren Lauf des Tirso und seiner rechtsseitigen Zuflüsse abgeschnitten. Es nimmt der Monte Ferru ein Gebiet von circa 7 Quadratmeilen ein, während seine Laven ein Terrain von circa IG Quadratmeilen bedecken. Am SUdwestabhange des ausgedehnten, zum grössteu Tbeile aus Granit, Schiefern und älteren Kalk- steinen bestehenden Gebirges, das den grössten Theil der Insel bildet, findet sieh eine grossere Ebene, die vom Monte Ferru bis nach C'agliari geht ; auch nördlich vom Monte Ferru dehnt sich diese Ebene weiter gegen die Trachytgebirge von Alghero au>; wenn man absieht von den, ans verschiedenen Eruptivgesteinen bestehenden Hügeln, nördlich des Monte Ferru, so kommt mau zu dem Schlüsse, dass vor Bildung der vulcanischen Gebirge, von Sassari bis Cagliari am Westabhange des Gebirges eine grosse Ebene vorhanden war, aus der sich s])äter die vulcanischen Berge erhoben, und aucii heute noch ist der Monte Ferru ringsum von den übrigen (Gebirgen durch Ebenen getrennt und steht isolirt da. Der untere Lauf des, bei Oristano einmündenden Tirso ist es, welcher ungefähr die Ebene von der östlichen hohen Gebirgskette trennt, jedoch dehnt sich die Ebene noch etwas gegen Osten über den 'J'irso aus, so namentlich bis Sorradillo und Busaclii; von hier aus erheben sich dann steil die Granit- felsen gegen das Land von Fonni und ie Lauf dieses Baches ist von SO. nach NW. gerichtet, also fast parallel mit dem oberen Thale des Ivio Mannu und durch einen ziendich hohen Rüidien von demselben getrennt; der Charakter dieses Thaies ist ein anderer als der des Rio Mannu, es ist ein enges, ziendich tief eingeschnittenes Thal. Einen weniger bedeutenden Ziitluss erhält der Rio Mannu bei S. Marco, der die Gewässer aus dem niederen Hügelland von Suni und .Sngama ihm zuführt, (iegen Westen ergiessen sich vom Monte Urtica von dem eigentlichen Monte Ferru aus imdn-ere Bäche, so der Fiume di Capo Nieddu, ferner die bei Santa Calferiua di I'itiuuri cinflicssenden (lewiisser, die zum 'J'heil sidion aus den unteren Theilen 'les Monte Fenu kommen. Während diese Flüsse diret^t sich in das Meer ergiessen, ist dies nicdit der Fall bei denjenigen, die am Südostabliange entspringen; aber die meisten dieser kcnnmcn aus den unteren Thi'ilen des Berges, Sd der Rio di Senneghe und der Ba(di \ on Bonarcado mit dem von Paulilatino koramemlen Flusse. Alle diese Bä(die bilden wenig tiefe u;d schmale Thälei-; dasselbe gilt von den Gewässern, die von S. Giusep])e bei Santo Lussurgiu, von S. Leomirdo, S. Antonio gegen Südosteu flicssen und in den Tirso strömen. ' l'is sei liii !• liciii('|-li' Eiscngriilirii iiinl f;''.'^!''! ■'^- (-'attcrin:! /.u licgciiilcu Tlieile als Monte Kcrrn, die übrigen Pinikfc IimImmi :i11c SpcciahiMnicn ; ein Name für (l;is g.-ui/c (icliirge exi.stirt nicht, jeilecli folge ich dem Vorgänge I-a M armo ra'.-^. Der Vidcan Monte Ferra auf Sarilinicii. l'JO Die widiligste Tlialbildiiug- ist aber das grosse Kesseltlial bei Santo Lussiirgin, welches für das geolo- gische Verstäiidniss des Berges von der grössten Wiclitigkeit ist. Der Kanuu des Monte Ferru, welcher zwei Drittel eines Kreises cinnininit, sehliesst einen grossen Circus ein, der gegen Osten hin sich abdacht; dieser Circus wird durcii einen etwas niedereren (Jrat als der Hauiit- kainni, in zwei Theile getheiii, von denen der weitaus grössere der südlichere ist; in diesem Theile des Circus, der sehr breit ist. erheben sich zwei isolirfe Kuppen, während der kleinere Theil des Circus weniger steil und enger ist. Am Ausgange des letzteren liegt die grössere Ortschaft S. Lussurgiu. Im unteren Theile lies circusartigen Tlialcs sammeln sich dii' Gewässer zu kleinen Wildbächen, die unterhalb S. Lussurgiu einen gegen Bouarcado fliessenden Bach Ijililen. Gegend von Macomer und Bonorva. Die durch Lavaströme gebildeten Ausläufer des Monte Ferru gegen S. I^eonardo setzen auch gegen Macomer fort. Zwischen Scann und Macomer erliebt sich halbwegs eine Kuppe ungefähr (350" hoch über dem Meeresspiegel, oder circa 2h()" über der Ebene; von dieser Kuppe zieht ein flacher Rücken gegen Macomer, der östlich davon sich erhöht und allmälig mit dem Marghine sich verbindet. Nördlicli von diesem Rücken tindet sich ein zweiter paralleler, der bis gegen Mulargia und darüber fortsetzt, es ist dies der Monte Muradu ; unweit davon bei Bortigali fängt die erwähnte Catena del Marghine an. Macomer selbst liegt am Abhänge Jenes erstgenannten Kückens, der von Macomer gegen Süden steil, um LöO" circa, abfällt. Nördlich von Macomer gegen Bonor\a steigt das l'errain immer höher; es ist ein santf welliges Hochland, dessen höchster Punkt bei der Tanca di l'adre Mannu sich betindet, und das gegen SO. gegen den Marghine ansteigt. \ox\ der J'anca di l'adre Mannu gegen Sindia tällt das Terrain sanft ab, ebenso gegen Bonorva. Ehe man aber dahin gelangt, sieht man das Terrain ziemlich bedeutend gegen Rebecca zu fallen. üiugebiingen von Bosa und Padria. Die Ebene ,.Planu de Murtas-' bildet eine weniger hohe Fortsetzung der Altipianos della Canipeda. Sie ist durch eine Kette vulcanisclier Kegel durchbrochen, die von Semestene gegen Sindia zieht. Nördlich von Bosa auf der rechten Thalseite des Temoflusses, einem der wenigen schitfliaren Flüsse Saiiliniens, erhebt sich ziemlich steil ein Gebirgsland, welches allmälig gegen Alghero sich ausdehnt. Von Semestene gegen West zieht ein wenig tiefes Thal, das von einem Zuflüsse des Temo gebildet \\ii(l. Nördlich da\on sieht nnui welliges Hügelland mit ziendich tief eingeschnittenen Thälem. Von Mara und Pozzo Maggiore zieht ein Thal ebenfalls gegen Westen und von Cossoine gegen Bonvei ein Thal gegen Nordwesten. Mara und Padria liegen in den unteren Theilen dieser Tliäler, die hier ziendich breit sind. Pozzo Maggiore dagegen im obersten Theüe derselben, in einem von vulcanischen Hügeln unigel)enen Kessel; Semestene liegt wieder in einem weiten Thalkessel, durch einen ziendich hohen und breiten Bücken \on der Ebene von Bonor\ a und Rebecca getrennt. Gegen Norden wird das Gebirge wilder und höher, bis endlich liei Keremule das ganze Terrain allmälig gegen Nor.'en sich senkt. Die Gesteine des Monte Feri'u und Umgebung. Die ausführliche Beschreibung der Gesteine einer amleren Miltheilung überlassend, gebe ich hier nur eine kurze Charakteristik der Gesteine und iliier Verbreitung; ich theile dieselben in vier Gruppen nach der Altersfolge: L Die älteren Trachyte. L Die jüngeren Trachyte des Monte Ferru. 200 C. Doelte7\ III. Die Bfisaltlaven des Monte Ferru. IV. Die reeenten Basaltlaveii. Erstere Gesteine, vvelelie der Eocän- nnd Miocänzeit angehören, kommen mein- ausserhalb des Gebietes des Vnlcans Ferru vor, in den Gebirgen bei Bosa. Macomer, Pozzo Maggiore etc. Die jüngeren Trachyte nnd Trachytlaven kommen dagegen nur im Gebiete dieses Berges vor. Unter den Basaltlaven des Monte Ferru lassen sich mehrere durch die mineralogische Beschaffenheit verschiedene Gesteine unterscheiden. Ebenso wurden unter den Lnven, welche den reeenten Vulcanen bei Pozzo Maggiore entströmten, mehrere Varietäten unterschieden, die sich S'iwoid mineralogisch als auch der Strnctur nach trennen lassen, und die gelrennte Ströme, meist verschiedeneu Eruptionscentren entsprossen, bilden. Die älteren Trachyte. Rhyolith und Trachyt. (^Sauerste Gruppe der Trachytfamilie.)' (1.) Es kommen vor: a) Obsidian in Pcrlit übergehend; eine Bank im Sanidintrachyt bildend, am Monte Muradii bei Macomer. h) B i ni s s t e i n b r e c c i e aus einem Bindemittel von Bimsstein bestehend, mit eckigen Einschlüssen desselben Materials; kommt vor bei Bosa, ferner bei Bonorva und Umgebung. cj Kieselsäurereicher Sanidi ntrJichy t ; rötiiliches Gestein mit ausgeschiedenem Sanidin, jedoch ohne Quarz als uisprüuglicheu Gemengtheil; meist enthält es aber secundäre Ausscheidungen von Ciialcedon und anderen Quarzvarietäten. Dieses Gestein ist sehr verbreitet; es kommt vor in den Umgebungen von Bosa bei Padria, Pozzo Maggiore gegen den Castangiu, bei Macomer am Monte Muradu, bei 8canu. d) Das Castello Bonvei ist auf einem Hügel gebaut, der aus biotit- und sanidinreichem weissen Trachyt besteht, also als Sanidin-Biotit-Trachy t zu bezeichnen wäre. Andesite. (2.) Horntdende-Andcsit kömmt namentlich nördlich von Mara und Pozzo Maggiore vor. Ein schönes Gestein mit grossen Amphibolkrystailen könnnt gegenüber dem C'astello-Bonvei in westlicher Richluug vor; aber auch am Monte di Lepre und Umgebungen zeigt sich ein etwas zersetzter grünliclier Andesit, der jenem letzteren analog ist. Die jüngeren Trachyte des Monte Ferra. Porphyrartiger Sanidintrachyt. (5.) Dieses Gestein konniit im Mittelpunkte des Monte Fenn vor; es ist porphyrartig, hie und da fnst körnig ausgebildet, es enthält zahlreiche grössere Feldspathkrystalle (Sanidin), die die Hauptmasse des Gesteines bilden. Seiner chemischen Zusanmiensetzung nach, ist das Gestein ein saures, mit einem Kieselsäuregehalt der 50 Pere. übersteigt. Man findet es hauptsächlich nordwestlich von Senneghe, dann östlich von S. Catterina di Pittinuri in der Nähe der Eisengruben, wo es übrigens verquarzt und zersetzt ist. Auch ;nn Monte Urtica, Jlonte Pertuso, Viajosso und Monte Boe bei Santo Lussurgiu finden wir es. Dichte trachytische Lava. (6.) La Marmora bezeichnet dieses Gestein als ..Lave feldspathifpie". Meist sind diese Gesteine ganz diclit, mit gi^uu'r, homogener, sehr harter Grundmasse, in der nur selten Feldspatlikrystalle vurhaiulen sind. Einige sind |i!iiinolithisch. Sie sind ebenfalls sauer. Kieselsäuregehalt: 58 Perc. Diese Laven werden bei Cuglieri, Scann, Castell Ferru getroffen. Dil' Zahlen bcuielieu sieli auf die Icartograijliisclieu Aiisschcidiiugen. Ihr Vuh-an Monte Ferru auf SarrJ/riien. 20 1 Trachytischer Tuff (4.) mit Trachyt und Phonolitli. Diese Gosteine werden von I^a JIm rinora mit Dcniit veigliehen ; in der Tliat sind si(^> oi't lileicli, rauli, bisweilen locker und zerfallend. Letzteres scheint iniless nieiir eine» seciindiire Wirkuni;- zu sein, denn man beobachtet sie nur an den Abhängen der Thälcr. Diese Gesteine sind ebenfalls ganz dicht und zeigen nur selten Sanidin ; da sie in den Sanidinirachyt und die dichte trachytische f^ava allniiilig übergehen, so ist die Ausscheidung derselben eine schwierige. Es wurden auf der Karte daher dichter Trachyt, JMionolith und Trachy ttuff zusammengezogen . Gelber Trachyttuff. (3.) Es wird dieses Gestein von I^a ]\Iarinora als Bimssteintuff bezeichnet (Tufa ponceux) und er hält es für fnst gleichalterig mit den Trachyten von Bosa, älter als die bei Santa (latterina di l'ittiuuri vorkonnnenden l'liocänbildungen, nach ihm gehört dieser Tuif dem Miocän an; eine genaue Bestimmung des Alters kann ich nicht angeben, jedoch halte ich das Gestein nicht für unbedingt älter als die Pliocänbildungen ; die von f^a Marmor a hervorgehobene Ähnlichkeit mit den Tnifen von Carloforte und Bosa passt meiner Ansieht nach niclit. Das Gestein ist porös, oft breccienartig und enthält Einschlüsse, dit' ähnlich sind den elien erwähnten Gesteinen, wesshalb ich das Gestein nicht für so alt Inilten möchte; es tritt auf zwischen Scann, Seneriolo, Cuglieri und findet sich meist in den Thälern ; doch tritft man auch oberhalb des Castello Ferru auf dem Wege gegen Santo Lussurgiu ein Gestein, das wohl hierher zu stellen sein dürfte. Basaltlaven. Normaler Feldspathbasaü. (7.) Diese Gesteine zeigen sehr verschiedenen Habitus, sow(dd was die Stiucliii' als audi das Mengen- verhältniss der einzelnen Mineralien anlielangt. Die Gemeugtheiie sind f'lagiokhis. Augit, Oli\in, Magnetit, Sauidin. Es konnnen dichte Gesteine, sowie auch sehr poröse blasige Varietäten oft in einem und demsetben fjavastrome \or; (_)livin ist nur selten in grösseren l'arlien, wohl aber in kleineren Ivciriiern sichtbar. Diese Gesteine bilden die grosse Decke, die sich ringsum vom Monte Kerni \erbreitt't ; sie sind liasiselier Natur, ihr lueselsäuregehalt schwankt zwischen 4.ö und 4S l'ei'cent. Leucitbasait von Scanu. (10.) Eine, etwns von allen übrigen Gesteinen, die zur Basaltgruppe gehören, abweichende Varietät ist die von Scann; es ist ein dichter, schwarzer, leucit- und olivinreicher Basalt, ülivin findet sich in faustgrossen Partien, sowie auch in kleineren Körnern. Auch durch die sonstige mineralogische lieschaft'enheit ist dieses Gestein verschieden; es bildet einen Strom, welcher auf der K.ii'te separat ausgeschieden wurde. Der Leueitbasalt von Scann dürfte das basischste Gestein der Gruppe sein, es enthält nur 4l' l'erc. Kieselsäure. Biotitlava. (0.) Ein ganz eigeuthümliches, zur (Jruppe der Basalte gehöriges Gestein kommt am Ghizo vor; es enthält grosse Biotit und AiigitkrystMlle. Line nähere Untersuchung dieses interessanten Gesteines wird später folgen. Es bildet dnsseliie einen \(im (iipfel des Monte Ferru gegen Westen geflossenen Strom, von einer geringen Ausdehnung; dieser Strom, den man ;in der (iliizo genannti'n Stelle findet, li;it <\f irnnilen FeldsiiathbasaJt bedeckt. Dfiiksrliriripii der m.ilheiii. m^.iiji«. ci. ). X \ \ i 1 1 . l:il. Ablianill. vnii Ni^|]l]llil^■lieH.■l■ll 202 C. Dneltcr. An inelireren Piinkleii iiiiileii wir auch viilcanischo Schlacken; sie sind img-emein porös nnd von roth- hrauncr Farbe; namentlich in den Umgebungen von Senneg-he treffen wir sie; unmittelbar bei Scnneghe kommt ein poröses rothes Gestein vor, welches von den Einwohnern als Puz/.olana bezeichnet wird. Die receiiteii Lavoii iiördlicli des Monte Forrii. Olivinbasalt von Rozzo Maggiore. (13.) Dieses Gestein hat manche Ähnlichkeit mit dem Gesteine von Scann; es ist ein LeucitbasaJt, überaus olivinreich, oft macht dieses Mineral mehr als die Hälfte der Gesteinsmasse aus, und wird diese zur wirk- lichen Olivinbreccie. Es findet sich am Monte Boe, Monte di Pozzo Maggiore, Monte San Pietm und auch unterhalb P0///.0 Maggiore. Schwarzer Basalt von Padria. (12.) Ein ganz dichtes schwarzes Gestein, welches sehr reich an Zeolithen ist; es bildet dieses Gestein, welches von allen übrigen der Gegend verschieden ist, einen Strom zwischen Pozzo Maggiore und Pailria, Basalt vom Monte Rughi. (11.) Dieses Gestein, vorwiegend Feldspathbasalt, hat viel Ahidichkeit mit manchen P.asalten des Monte Ferrii. Es bildet den Monte Puglii, den Akmtc La Marmora, den Monte Andrea, wo es auch mit Schiackcn zusaniuien vorkönamt. Der Bau des Vuleanes Ferrii. Der Vulcan Ferra besteht wesentlich ans zwei Gebilden, dem Trachytkern und der basaltischem Hülle; so verschieden nun auch die Prodncte des alten Trachytvulcanes von dem des jüngeren Basnltvidcaues waren, so scheint mir die Zusammengehörigkeit l)eider doch evident; es kann sich hier nur um einen Eriiptions- punkt gehandelt haben, der während langer Zeit tliätig war. Schon die topographische BeschaflFenheit des Gebirges weist dies nach; in einer weiten, über IG Quadratmeter einnehmenden Ebene erhebt sich isolirt ein fast 1100" hoher Perg, dessen höchste Spitze aus Trachyt besteht, während einige Meter tiefer die Rasalte anstellen; es kann kein Zufall sein, dass gerade am Gipfel jenes Berges der jüngere Vulc.an seine Thätigkeit begonnen; es war eben jener Berg schon durch dieselbe Thätigkeit kurz vorher aufgebaut worden und es änderten sich nur die Producte. La Marmora war sich über diesen Punkt nicht ganz klar geworden, er hält das von uns als Sanidin- trachyt bezeichnete Gestein für einen Trachyt, der mit den Laven des Monte Ferra nichts zu thun hatte; die Feldspathlava (unsere Trachytiava) dagegen gehört nach ihm schon zu letzteren, während er wieder den gelben Tuff für älter als die Pliocänbildungen hält. Wer aber sowohl tektonisch als auch petrographisch den Zusammenhang jener trachytischen Bildungen im Detail erforscht, nuiss zu dem Pesultate kommen, dass sie eng mit einander verbunden sind und nicht getrennt werden können; eine Analogie übrigens mit den miocäncn Trachyten existirt eigentlich auch nicht; wenigstens haben die im Südw sten der Insel, dann bei Bosa, Bonvci, Bonorva vorkommenden Gesteine einen ganz anderen Charakter. Dort herrscht Bimsstcinbreeeie mit einzelnen Trachytkujipen und Strömen vor, meist niedere Gebirge bildend; die von La Marmora hervorgehobene Analogie, dass auch im Tuff des Monte Ferru Carneol und Chaledonschnüre und -Adern vorkonnncn, ist nebensächlich, nur durch die saure lleschaffenheit des Gesteines bedingt; auch sind diese Schnüre nnd Adern im Gebiete des Monte Ferru durchaus nicht so häutig. Wenn man also erwägt, dass die trachytischen Bildungen eng mit einander verlninden, ein Thcil (hivon aber, wie schon La Marmora anerkennt, Laven des Monte Ferrn sind, wenn man weiterhin die Unwabr- scheinlichkeit ins Auge; fasst, dass die Basaltlaven gerade zufällig am (;i|)l'el eines früher existirenden hohen Berges (des dritlliöchsten Sardiniens) zur Eruption gelangt sein sollten, dass dieser Berg ganz is(dirt stand. Der Vtilvaii Monte Fcrni auf Scirdinicn. 203 diiss seine Höhe fast das Doppelte Ijeträgt von n den erwähnten Gesteinen gebildet wird, finden wir am Südabhange und auch im Norden basaltische Bildungen gleich jenseits des Kammes. Dagegen besteht der erwähnte Grat, der das eben beschriebene Thal von dem kleineren, in dem Santo Lussurgiu liegt, trennt, ebenfalls aus tiachytischeu Bildungen; gegen Osten hören sie jedoch dicht unter der Ortschaft auf, um dem Basalt l'latz zu machen. Dagegen erstreckt sich gegen Südwesten der Trachyt weiter gegen S. Catterina. Dicht hinter dem Monte Urtica, dem höchsten Punkte des Gebirges, erhebt sich ein zweiter niederer Gipfel; Pertuso nennt ihn die La Marmora'sche Karte; er besteht aus Trachyt, ringsum findet sich weisses Tuflgestcin, südwestlich davon erhebt sich der eigentliche Monte Ferru im engeren Sinne des Wortes; er besteht durchwegs aus Trachyt, und zwar aus einer dunklen, festen sanidinrcichen Varietät; hier sind auch an mehreren Punkten Eisengruben mit Eisenglanz und Pyrit; in deren Nähe tindet man das Gestein verändert, gebleicht und sehr kieselsäurcreich; ganz im Süden endlich als letztem Ausläufer findet man nccli eine kleine niedere Kuppe aus sehr verändertem Trachyt, ebenfalls Eisenerze führend; es ist dies bei einer kleinen eingestürzten Capelle, die des Ermannu Matten. Gegen das Meer zu grenzt der Trachyt bei den Ruinen der Römerstadt Corneus an Tertiärschichten. Zu erwähnen sind noch die Hügel von S. Marco und Santa Vittoria in der Nähe des Meeres, welche aus dichter, harter Trachytlava bestehen. Da sie ringsum von Basaltlaxa umgeben sind, so tritt die Frage auf, ob dies Überreste von Gängen oder Strömen sind oder aber, ob sie nicht selbstständigen Eruptionen angehören; am wahrscheinlichsten ist wohl , dass dieselben abgetrennte Stromenden sind , dir mit der Lava von ( "uglieri zusMuimenhängen. Der Eruptionspunkt für ;dle diese Trachytlaven dürfte wohl im oberen Theile des erwähnten Thaies des RioMannu zu suchen sein gegen den Gipfel des Monte Entu, also nicht sehr weit von dem grossen Kessel- thaie des Monte Urtica. Den Bau des Monte Ferru erläutern folgende Ansichten. D(.J^ \ ulvaii Monte Ferra auf lSarbenc. Der Hügel bei der alten Cai)elic besteht aus gebleichtem, mit Limonit und Eisenglanz durchzogenem Gestein; nördlich davon sieht man einen Streifen zersetzter Basaltwacke, dann wicilcr graue, ]ioröse Lava. Geht man von Senneghe gegen NW., den Bach überschreitend, so findet man überall graue und schwarze bald iioröse, bald dichte Lava mit schlackigen Einschlüssen ; weiterhin aber findet mau bei einem Seitenbaciie Trachyt mit porphyrartig eingesprengten Sanidinkrystallen, der dann wieder von Lava überlagert wird. Dieses Trachytgestein trift't man wiederum, wenn man weiter gegen Westen in der Richtung nacji S. Catterina di Pittinuri fortschreitet; es dehnt sich iiberaii weithin gegen das Meer zu aus, oft ist es ver- quarzt, gebleicht, meist in der Nähe der Eisengruben, die in diesem Gesteine vorkonnnen. Von letzteren gegen Narbolia zu sieht man am Ftisse des Berges Lava, bei S. f'atterina linden sich Tertiärschichten von letzterem Gesteine bedeckt. An einer Stelle oben findet sich in geringer Ausdelinung ein breccienartiger grober Tuff. Von Senneghe gegen Bonarcado venpiert man stets graue ])oröse Lava, von da gegen fjussiirgin zu findet man aber blaugrauen Sanidintrachyt, weiterhin wieder tnfi'iliidichcs, graues, feinkörniges Gestein. Ich füge hier ein erläuterndes Profil bei. Ansicht des MonU Ferru von Pauli Latino aus. Thald.'s.mvm,-f, \ xLiissurgiu. Scncghv St,jJntonü> 7!= Basaltl.iTa , Tr = Trachyt uiul TulV , .IT';- = Alter Trarhyt , S» = fiiicis; Von S. Lussurgiu auf den Monte Urtica. Santo Lussurgiu liegt am Ausgange eines ziendicii engen, nach SO. gerichteten Thaies. Gegen Osten, dicht iiei dem Dorfe, erhebt sich ein Hügel, der die Kirche von S.Giuseppe trägt. Er besteht ans tufrähidichem Gestein, das überall hier vorkommt; dicht daiuntcr fängt die Basaltlava an. Verfolgen wir von S. L'issurgiu 208 C. Doelfer. ans den Weg g'egen Cnglieri, so treffen wir ein (Innklc-;, liaifes, ganz dielites Gestein; es bildet eine kleine Kuppe, den Monte Injosso. Gegeniilier dnvon ist dei' Monte Boe ans älnilieliein Gestein bestehend. Dazwischen finden wir eine schmale Lavabank, zu dem Strome gehörig, der gegen Osten geflossen ist; geht man weiter den Riieken hinauf, so sieht man ol)cn die Basaltlava über dem Trachyttuff; von da gegen den Monte Entu stets letzteres Gestein, nur auf der Höhe, au der Wasserscheide gegen das Meer findet man porphyrartigeu Sauidintrachyt. Unter dem Kamme gegen S. Catterina zu, sieht man zwei Kuppen ans tnffälinliclieni Gestein bestehend. Der höchste Punkt, auf dem eine von La Marmora errichtete Pyramide steht, ist der Monte Urtica; er bildet die Grenze zwischen der Basaltlava, die von dort gegen Henneghe geflossen ist und dem Tuff, der das Innere des Kesseltiiales anfüllt. In der Mitte dieses erheben sich zwei Berge, die ebenfalls aus Uiffäbnlicliem Gesteine bestehen. Der Rand des Kessels bildet die (irenzc zwischen Trachyt nnd -Tuff einerseits, und Basaltlava andererseits. Am Ausgange des Thaies gegen die Strasse hin, findet man ein Gestein, das ähnlich ist dem von der Minicra di Scnncghe. Gegenüber davon findet man ai)er über dem TutT Basaltlava, die gegen Osten geflossen ist. ö Von S. Lussurgiu nach S. Leonardo und Cuglieri- Man verqnert hier zuerst Trachyttuff, dann Basaltlava und wiederum Trachyt, endlich Basalflava, die die ganze Ebene bedeckt. Geht man von "S. Leonardo gegen Cuglieri, so erreicht man bald wieder den Trachyt: an der Wasserscheide sieht nnui rechts und links die den Trachyt und -Tuff bedeckenden liasaltslröme, von denen der eine gegen Sindia, der andere gegen S. Vittoria zu sich ergossen hat; in der Nähe, am Wege gegen Cuglieri zu findet man eine gelbe Traehytbreccie. Bis zum Castellferrn findet man nur Tracliyt und -Tuff; Castello Ferru liegt auf eineuj aus Trachyttuff' bestehenden Hügel, der von einer sehr harten, grauen Tracliyt- lava überdeckt wird. Weiter gegen Cuglieri zu finden wir den gelben Tuff, ,Tufa [lonceux" La Marmora's; Cuglieri selbst liegt auf einem Lavaslrom, der aus einem grauen Trachyt gebildet wird. Ungleich coniflicirter isl der Bau des Gebirges im westlichen Theile; hier ist vor Allem eines breiten längeren Thaies zu erwähnen, das von dem Gebirgskamnie am Monte Entu gegen Cuglieri hinzieht; in seinem unteren Theile ist es ziemlich breit und eben, mit Ausnahme einiger Hügel, die aus dem Thalboden hervor- ragen, im oberen Theile aber verzweigt es sich in mehrere kleinere Seitenthäler; die oberen Absfürze sind steil, während man unten fast in der Ebene gehen kann. Auf der rechten Thalseite, am .\usgange des Rückens, liegt Cuglieri in einer Höhe von 400"'. Auch dieser Theil besteht aus dem erwähnten Trachyt und -Tuff, nur an der Wasserscheide zwischen Cuglieri nnd Santo Lussurgiu findet sich auf der Höhe Basalt. Im oberen Theile des Thaies findet man weissen Tuff", ganz unten aber den gelben, groben Tuff, der Cuglieri umgibt. Die zwei Kuppen im Thale, auf deren einer das Castello Ferru gebaut ist, bestehen in ihrem oberen Theile aus einem sehr harten Phonolith-Trachyt, der stroniartig, wahrscheinlich von der Hidie, ausgeflossen ist. Cuglieri ist auf einer grauen Trachytlava gebaut, welche sich bis gegen den rechtsseitigen Znfluss des Rio Mannu ausdehnt. In den Umgebungen von Cuglieri gegen Scann und Seneriolo sieht man überall gelben Tuff, der von jener Lava überlagert wird; wir verfolgen diesen bis Scann; überall ist er in den Tliälern sicht- bar und wird von Trachytlava nl)crlagert. Südöstlich von Scann dagegen sieht man wieder weissen Tracliyt- tuff wie l)ei Santo Lussurgiu. Geht man von Cuglieri gegen Süden, so findet man zuerst gelben Tuff, dann eine graue Lava mit Biotit- krysfallen; dann beginnt bald BasaKlava, die den Monte Su El zu und den Monte Tuvanari bedeckt. Nach- dem wir eine Zeit lang in (U^iselben gewandert sind, gelangen wir nnterhall) dos Monte Entu in den oberen Theil des Thaies Rio Nieddu. Hier haben wir zu l)eiden Seiten des Thaies Trachyttuff", der sich gegen den Monte Entu hinzieht, geht man ein Stück weit hinauf, so finl-ho-^-}>) [a-i-b-i-c-i-d-\-e-i-f-i-g-i-/t — i^—k—l — m — w — o — p) (a-i-b-hc-i-d — e—f- (/—/t-i-i-^;-\-k-^-l — 7n—?i — o—p) {a-i-b-hc-hd—e—/—ff—/i — i—J—/i—l-^-m-\-n-\-o-h2>) (a-\~b — c—d-\-e-\-f—(/ — /i-i-i-hj — ^ — t-\-m-^n — 0 — p) (a-^b — c — d-\-e-\-f — g— h — i—j^c-k-l — wi — ?iH-o-+-jö) {a-^b — c — d- e -f-\-g-i-h-\-i-^j — li — l—m — n-\-o-\-p) (a-t-b — c— d — e—f-\-g-^h — i—j-hk-h-l-\-m-^?i — o —p) {^a—b-i-c—d-^e—f-\-g—fi-i-i—j-hk—l-i-m — n-ho—j>) (a—b-\-c — d^^e—f-^g — h — i'-+-J—k-\-/ -~vi-{-n — o-\-p) {a—b-hc — d~e-{-f—g-hh-hi—J-^-k — /— 7)1-^71— 0-^-2^) (a—b-¥-c — d—e-\-f—g-i-b — i-+-J—k-i-l-hm — 9i-\-o—2'i) (^a — b — c-i-d-he—f — g-\-Jt-\-i^ — k-^l-hiti— n — o-+-^j) [a — b — c->nd-{-e—f—g-\-h — i-hj-hk—l — m-t-w-t-o— p) (a — b — c-hd—e-+-f-i-g — k-hi'—j — ^-1-/ — in-^-n-ho — p) (a — b — c-4-fif — e-^f-^g — h — i-hj-i-k — /h-»( — « — o-^P)- Bevor ich weitergehe, will ich l)enierken, dass die gewöhnliche Theorie der Determinanten, indem sie ein Element mit 0,4 bezeichnet, ein zweilach ausgedehntes Gebiet entsprechend den zwei Indices benutzt, 220 Anion P?icJita. eine Vorstellung, die sich bekniintlicli durch Benützung eines Gebietes von beliebig vielen Dimensionen, etwa in Analogie zu gewissen l!ie nianu'schen Vorstellungen erweitern lässt und diese Verallgemeinerung z. B. für ein Gebiet von drei Dimensionen gestattet auch eine Verallgemeinerung des obigen Satzes, indem dort eine gewisse Symmetrie durch drei Schnittebenen sich einstellt u. s. w. und der angeführte Satz dahin gene- ralisirt wird, dass eine Determinante von gewissem Bau in einem Gebiete von drei Dimensionen gleich wird einer Summe von Productcn, welche den obigen analog sind. Doch hierauf mag nicht weiter eingegangen werden. Kine verwandte Eigenschaft soll dagegen hervorgehoben werden, es ist dies die Äquivalenz gewisser Determinanten mit einem Quadrate (Baltzer §. 5, 8 etc.); noch einen Versuch glaube ich besonders hervor- heben zu sollen, der sich bei Hankel: „Theorie der complexen Zahlen" findet, wo nämlich eine Determinante mit Hilfe höherer Quadratwurzeln aus der negativen Einheit in ein Product von Factoren verwandelt wird, allein während dies Product dort symbolisch ist, ist es in unserem Satze real. Bisher liaben wir nur Producte einer geraden Anzahl von Factoren, die gewissen Determinanten gleich sind, betrachtet, wobei der Grad m der Determinante eine Potenz von zwei sein muss, wegen der wieder- holt hervorgehobenen Symmetrie, worin auch der Grund liegt, dass unser Satz nicht für Determinanten unge- raden Grades gilt. Dass jedoch auch für gewisse Determinanten beliebigen Grades ein Product erhalten wird, will ich als Umkelu'ung des gefundenen Satzes beweisen. Zunächst ist klar, dass jedes Product, z. B. II, wie wir es oben hatten, das in jedem seiner ^"-Factoren dem obigen Bildung.«gesetz genügt, so dass also unter Anderem seine Glieder nur die positive oder negative Einheit als C'oefficient haben, ohne Weiteres einer gewissen symmetrischen Determinante gleich ist, die wir ohne Schwierigkeit hiusclireibeu können. Allein es können auch einige Elemente Null sein oder die Anzahl der Factoren nicht die entsprechende sein, und es gelingt dennoch immer, ein solches Product in eine Determinante zu verwandeln; denn zunächst können wir die fehlenden Glieder durch Hinzufügung von weiteren, die auch gleich sein können, so ergänzen, dass die Zahl der Factoren und der Bau derselben dem obigen Satze genügt, also eine gewisse Determinante hiefür resulfirt. In der letzteren hebe man die überflüssigen, durch Hinzufügung aufgetretenen Factoren her- aus, dividire durch sie beide Seiten der Gleichung und setze schliesslich, um das ursprüngliche Product wieder zu erhalten, die nur zur Ergänzung dienenden Elemente gleich Null. Ein Beispiel soll dieses klar machen. Es sei das Product ( — rt-t-ö-f-c) (a — b-\-c) {a-\-b — c), in eine Determinante zu verwandeln. Die Ergänzung ergibt sich in diesem einfachen Falle ohne Schwierigkeit, wenn mau die Gleichung I. betrachtet, die ich in folgender Form schreibe: a-+-b^i-c-\-d , h , c , d a-\-b-hc~hd , a, d, c a-\-b-i-c-^d , d, a, b a -{a-^b-hc-{-d){a — b - c-\-d) (^a — b-hc-i-d){a-hb — c — d), a-hb-i-c-i-d , c, b. oder wenn ich den ersten Factor wegschaffe, c? = 0 setze und durch —1 beiderseitig dividire; -6-t-f) (a — h-\-c) (a-hb — c) = - 1, 1, ■1, d, d, d, h, In der letzten Gleichung ist jedoch der Grad der Determinante noch um eine Einheit grösser als die Zahl der Factoren, allein w enn ich die erste Zeile von allen folgenden subtrahire und die Gleichheit der Glieder in der ersten Colonne beachte, erhalte ich schliesslich: Ei)i Dctcrminantvii.'iatz und seine TJmkclirimg . 221 a-b, —c, -t-c -b, a—c, b c-b, b — c , a [a-hb — c) (a — b-\-c) ( — a-hb-hc):^ — und also ein Product gleich einer gleich hohen Determinante. Dass die Keduction des Grades der Determinante auf eine solclie, deren Grad der Zahl der Faetoren gleich ist, stets möglich ist, ergibt folgende kurze Überlegung. Gesetzt, man habe w-Factoren gegeben und diese durch Hinzufügen der noch erforderlichen Elemente zu einer Determinante vom Grade 2" und dem oben angegebenen Bau ergänzt, wodurch links vom Gleichheitszeichen noch j) später wegzuschaflfende Faetoren auftreten , dann ist also m-\-p-= 2". Bringt man nun die p ersten Colonnen auf je einen der wegzuschaffenden Faetoren und dividirt beider- seitig durch diese p-Factoren, so treten in den j; ersten Colonnen der Determinante nur -i-l oder — 1 als Elemente auf. Bringt man dann durch entsprechende Zeilcncombinationen diejenigen Elemente der m letzten Zeilen, welche in den p ersten Colonnen stehen, sämmtlich auf Null, was offenbar stets möglich ist, so redu- cirt sich die Determinante des Grades m-hp auf ein Product aus zwei Determinanten, eine aus den Gliedern der^ ersten Zeilen und Colonnen bestehend, und eine zweite aus den Elementen der m letzten Zeilen und Colon- nen gebildet. Die erstere enthält nur ganze Zahlen und keinen Buchstaben und ist also einem numerischen Factor äquivalent, womit die Richtigkeit obiger Behauptung erwiesen ist. Bis jetzt wurden die Coetfieienten der Glieder in dem Producte gleich +1 angenommen, beachtet man jedoch, dass z. B. gesetzt werden kann statt 3o, a-hb-hc, wenn schliesslich a= b = c wird, so können wir folgenden Satz als erwiesen aussprechen : „Jedes Product aus m Faetoren, von denen jeder aus den Elementen a, b, c,...k gebildet ist, kann in eine Determinante vom Grade m verwandelt werden.'' Dies ist die Umkehrung des Satzes von oben, der gewisse Determinanten in Producte verwandelte. Denkschriften der mathrni.-naturw. Cl. XXiVllI, Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedein. dd ^.A^ f WIEN. ATIS DEE KAISERUCH-KÖNIOLICHEN HOF 1878. \TSDKI ' 1 n D ^f'^ Date Due #s^-.-^